Angst. Novelle: Stefan Zweig vermag es uns durch seine einmalige Suggestivkraft die seelischen Qualen der Protagonistin hautnah miterleben zu lassen
Von Stefan Zweig
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Stefan Zweig
Stefan Zweig (Viena, 1881 – Petrópolis, 1942) fue un destacado escritor, biógrafo y ensayista austríaco, célebre por su estilo psicológico y humanista, que alcanzó una inmensa popularidad en las décadas de 1920 y 1930. Hijo de una familia judía acomodada, estudió filosofía y literatura en Viena, donde publicó sus primeros poemas y se relacionó con la élite cultural de su tiempo. Viajero incansable y firme pacifista, se opuso activamente a la Primera Guerra Mundial, lo que marcó profundamente su obra. Autor prolífico en diversos géneros, escribió ficciones inolvidables como Carta de una desconocida, Amok, La piedad peligrosa y Novela de ajedrez, así como estudios históricos y biografías literarias sobre figuras como Balzac, Dickens, Dostoyevski, María Antonieta y Fouché. Su obra Momentos estelares de la humanidad es una de las más representativas de su talento narrativo y visión histórica. Tras el auge del nazismo y la censura de sus escritos, Zweig se exilió sucesivamente en Inglaterra, Estados Unidos y Brasil. A pesar de su admiración por este último país, el desencanto ante el destino de Europa lo llevó a suicidarse junto a su esposa. Su autobiografía póstuma, El mundo de ayer, es un emotivo testimonio de la cultura europea perdida. Su legado literario ha inspirado numerosas adaptaciones cinematográficas, incluida El Gran Hotel Budapest de Wes Anderson, y sigue siendo valorado por su profundidad humanista y su mirada crítica ante los totalitarismos.
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Jun 5, 2013
Fine little novella. Engaging and suspenseful. True to life. Stresses actually how important it is to communicate with one another. - Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5
Apr 11, 2012
The wife of a prominent Viennese lawyer who has been having an affair with a young musician is accosted by a woman in the street one day. The young woman, visibly in dire straits, claims to have also been one the the musician's mistresses, and begins to allude to blackmail, to which the married woman responds by giving her all her money. Before long the blackmailer is demanding increasing sums every day and our heroine is terrified of being found out by her husband, even as he repeatedly encourages her to share the fears that have her screaming out at night. A psychological drama which is a product of it's time (1910s-1920s) with the roles of men and women narrowly defined, but in which human nature and the nature of fear itself are played out to great effect. My second short story by Zweig, it had me weeping (from sadness? from relief?) in the end. - Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5
May 22, 2010
Irene is a young and attractive woman of the cultured class in early 20th century Vienna, whose husband is a successful and respected trial lawyer. Irene is materially content but bored, as servants care for her children and govern the house, and she spends her days in the company of her all too similar friends. She is lured into an affair with a promising young pianist, which gives her life spark and an alternative sense of purpose.
As she leaves her lover's apartment one day, Irene is accosted by a raffish woman, who accuses her of stealing her man. The woman threatens and bullies her, and Irene gives her all the money she has, to avoid a public scene. She attempts to hide indoors for several days to escape the mysterious woman, but the shock and concern of her husband, children and servants cause her to become more claustrophobic and distraught. Irene experiences a brief sense of relief, believing that the woman does not know who she is or where she lives, until she turns up outside of Irene's building, demanding even more money.
At that point Irene's world begins to simultaneously crumble and shrink, as she knows that disclosure of her affair would lead to ruin for her husband's career and end her life of comfort. As the woman's demands become more frequent and as her family becomes more suspicious of her unusual behavior, Irene devises a plan to escape her tormentor, for good.
Fear is a gripping psychological thriller, which left me short of breath and on the edge of my chair, as Zweig masterfully portrays Irene's increasing despair and irrationality. Highly recommended!
Buchvorschau
Angst. Novelle - Stefan Zweig
Angst
Als Frau Irene die Treppe von der Wohnung ihres Geliebten hinabstieg, packte sie mit einem Male wieder jene sinnlose Angst. Ein schwarzer Kreisel surrte plötzlich vor ihren Augen, die Knie froren zu entsetzlicher Starre, und hastig mußte sie sich am Geländer festhalten, um nicht jählings nach vorne zu fallen. Es war nicht das erstemal, daß sie den gefahrvollen Besuch wagte, dieser jähe Schauer ihr keineswegs fremd, immer unterlag sie trotz aller innerlichen Gegenwehr bei jeder Heimkehr solchen grundlosen Anfällen unsinniger und lächerlicher Angst. Der Weg zum Rendezvous war unbedenklich leichter. Da ließ sie den Wagen an der Straßenecke halten, lief hastig und ohne aufzuschauen die wenigen Schritte bis zum Haustor und dann die Stufen eilend empor, wußte sie doch, er warte schon innen auf sie hinter der rasch geöffneten Tür, und diese erste Angst, in der doch auch Ungeduld brannte, zerfloß heiß in einer grüßenden Umarmung. Aber dann, wenn sie heim wollte, stieg es fröstelnd auf, dies andere geheimnisvolle Grauen, nun wirr gemengt mit dem Schauer der Schuld und jenem törichten Wahn, jeder fremde Blick auf der Straße vermöchte ihr abzulesen, woher sie käme, und mit frechem Lächeln ihre Verwirrung erwidern. Noch die letzten Minuten in seiner Nähe waren schon vergiftet von der steigenden Unruhe dieses Vorgefühls; im Fortwollen zitterten ihre Hände vor nervöser Eile, zerstreut fing sie seine Worte auf und wehrte hastig den Nachzüglern seiner Leidenschaft; fort, nur fort wollte dann immer schon alles in ihr, aus seiner Wohnung, seinem Haus, aus dem Abenteuer in ihre ruhige bürgerliche Welt zurück. Kaum wagte sie in den Spiegel zu schauen, aus Furcht vor dem Mißtrauen im eigenen Blick, und doch war es nötig zu prüfen, ob nichts an ihrer Kleidung die Leidenschaft der Stunde durch Verwirrung verriete. Dann kamen noch jene letzten, vergeblich beruhigenden Worte, die sie vor Aufregung kaum hörte, und jene horchende Sekunde hinter der bergenden Tür, ob niemand die Treppe hinauf und hinab ginge. Draußen aber stand schon die Angst, ungeduldig sie anzufassen, und hemmte ihr so herrisch den Herzschlag, daß sie immer schon atemlos die wenigen Stufen niederstieg, bis sie die nervös zusammengeraffte Kraft versagen fühlte.
Eine Minute stand sie so mit geschlossenen Augen und atmete die dämmerige Kühle des Treppenhauses gierig ein. Da fiel von einem oberen Stockwerk eine Tür ins Schloß, erschreckt raffte sie sich zusammen und hastete, indes ihre Hände unwillkürlich den dichten Schleier noch fester zusammenrafften, die Stufen hinab. Jetzt drohte noch jener letzte furchtbarste Moment, das Grauen, aus fremdem Haustor auf die Straße zu treten und vielleicht in die vordringliche Frage eines vorübergehenden Bekannten hinein, woher sie käme, in die Verwirrung und Gefahr einer Lüge: sie senkte den Kopf wie ein Springer beim Anlauf und eilte mit jähem Entschluß gegen das halboffene Tor.
Da stieß sie hart mit einer Frauensperson zusammen, die offenbar eben eintreten wollte. »Pardon«, sagte sie verlegen und mühte sich, rasch an ihr vorbeizukommen. Aber die Person sperrte ihr breit die Tür und starrte sie zornig und zugleich mit unverstelltem Hohn an. »Daß ich Sie nur einmal erwische!« schrie sie ganz unbekümmert mit einer derben Stimme. »Natürlich, eine anständige Frau, eine sogenannte! Das hat nicht genug an einem Mann und dem vielen Geld und an allem, das muß noch einem armen Mädel ihren Geliebten abspenstig machen …«
»Um Gottes willen … was haben Sie … Sie irren sich …«, stammelte Frau Irene und machte einen linkischen Versuch durchzuwischen, aber die Person pfropfte ihren massigen Körper breit in die Tür und keifte ihr grell entgegen: »Nein, ich irre mich nicht … ich kenne Sie … Sie kommen von Eduard, meinem Freund … Jetzt habe ich Sie endlich einmal erwischt, jetzt weiß ich, warum er so wenig Zeit für mich in der letzten Zeit hat … Wegen Ihnen also … Sie gemeine …!«
»Um Gottes willen«, unterbrach sie Frau Irene mit erlöschender Stimme, »schreien Sie doch nicht so«, und trat unwillkürlich in den Hausflur wieder zurück. Die Frau sah sie höhnisch an. Diese schlotternde Angst, diese sichtliche Hilflosigkeit schien ihr irgendwie wohlzutun, denn mit einem selbstbewußten und spöttisch zufriedenen Lächeln musterte sie jetzt ihr Opfer. Ihre Stimme wurde vor gemeinem Wohlbehagen ganz breit und beinahe behäbig.
»So sehen sie also aus, diese verheirateten Damen, die nobeln, vornehmen Damen, wenn sie einem die Männer stehlen gehen. Verschleiert, natürlich verschleiert, damit man nachher überall die anständige Frau spielen kann …«
»Was … was wollen Sie denn von mir? … Ich kenne Sie ja gar nicht … Ich muß fort …«
»Fort … ja natürlich … zum Herrn Gemahl … in die warme Stube, die vornehme Dame spielen und sich auskleiden lassen von den Dienstboten … Aber was unsereiner treibt, ob das krepiert vor Hunger, das schert ja so eine vornehme Dame nicht … So einer stehlen sie auch das letzte, diese anständigen Frauen …«
Irene gab sich einen Ruck und griff, einer vagen Eingebung gehorchend, in ihr Portemonnaie und faßte, was ihr gerade an Banknoten in die Hand kam. »Da … da haben Sie … aber lassen Sie mich jetzt … Ich komme nie mehr her … ich schwöre es Ihnen.«
Mit einem bösen Blick nahm die Person das Geld. »Luder«, murmelte sie dabei. Frau Irene zuckte unter dem Wort zusammen, aber sie sah, daß die andere ihr die Tür freigab und stürzte hinaus, dumpf und atemlos, wie ein Selbstmörder vom Turm. Sie spürte Gesichter als verzerrte Fratzen vorbeigleiten, wie sie vorwärts lief, und rang sich mühsam mit schon verdunkeltem Blick durch bis zu einem Automobil, das an der Ecke stand. Wie eine Masse warf sie ihren Körper in die Kissen, dann wurde alles in ihr starr und regunglos, und als der Chauffeur endlich verwundert den sonderbaren Fahrgast fragte, wohin der Weg ginge, starrte sie ihn einen Augenblick ganz leer an, bis ihr benommenes Gehirn seine Worte schließlich erfaßte. »Zum Südbahnhof«, stieß sie dann hastig heraus und, plötzlich vom Gedanken erfaßt, die Person könnte ihr folgen, »rasch, rasch, fahren Sie schnell!«
In der Fahrt erst spürte sie, wie sehr diese Begegnung sie ins Herz getroffen hatte. Sie tastete ihre Hände an, die erstarrt und kalt wie abgestorbene Dinge an ihrem Körper niederhingen, und begann mit einem Male so zu zittern, daß es sie schüttelte. In der Kehle klomm etwas Bitteres empor, sie spürte Brechreiz und zugleich eine sinnlose, dumpfe Wut, die wie ein Krampf das Innere ihrer Brust herauswühlen wollte. Am liebsten hätte sie geschrien oder mit