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Buchvorschau
Vom armen Franischko - Fritz Mauthner
Wie der Franischko die Historie studierte
Inhaltsverzeichnis
Der erste Herbststurm jagte die Blätter der Buchenwälder über einen der Berge der Karpathen, von dessen westlichem Abhang die letzten Hütten eines armseligen Slowakendorfes niederblickten.
Vor einer kleinen, wie in die Erde versunkenen, strohbedeckten Lehmbude stand der alte Franio und streichelte den Kopf seines Buben, während er ihm mit dem Finger der anderen Hand den Lauf des glitzernden Flusses deutete.
»Und schon morgen werden wir auf die Reise gehen, Tatko (Vater)?« fragte der Knabe, indem er die stillen träumerischen Augen freudestrahlend zum Vater aufschlug.
»Ja, Franischko. Aber du mußt fleißig laufen und nicht müde werden; dafür werde ich dir alle Städte der Welt zeigen, wo die Leute in seidenen Kleidern schlafen gehen und in ihren Betten spazieren fahren.«
Der Knabe suchte mit seinen Blicken die Ferne zu durchdringen, ob sich ihm nirgends eines der Wunder offenbarte, aber er sah nichts als einen breiten grauen Strich, in welchem der abendliche Himmel und die Erde ineinander übergingen.
Jetzt nahte ein langsamer Schritt. Die Mutter kam von der Feldarbeit nach Hause. Noch einige hundert Fuß über der Hütte, hinter dem Wäldchen, besaß Franio einen Kartoffelacker, dessen Bestellung der Hausfrau oblag. Sie kam jetzt von schwerer Tagesarbeit nach Hause, den frühgealterten Körper gebeugt unter einem Sack voll Kartoffeln. Als Franischko die Mamka (Mutter) erblickte, eilte er jubelnd auf sie zu und teilte ihr mit geflügelten Rufen mit, daß der Tatko morgen wieder auf die Wanderschaft gehe und ihn, den Franischko, endlich mitnehmen wolle.
Tränen stürzten über das verkümmerte Gesicht der Frau, aber ohne sich aufzuhalten, ohne den Knaben anzusehen, wankte sie weiter; ohne den Gatten zu begrüßen, schritt sie, noch tiefer als bisher sich bückend, in ihre Wohnung. Hier lud sie den schweren Sack ab und ging ungesäumt daran, die Kartoffeln zum Abendmahl zu kochen. Wohl währte es diesmal etwas länger als gewöhnlich – das feuchte Holz hatte wohl lange nicht Feuer fangen wollen –, endlich aber konnte sie die beiden hineinrufen.
Trotz ihrem Kummer hatte die Mutter außer Kartoffeln und Salz auch ein mächtiges Stück Speck auf den rohen Tisch bereitgelegt, und der alte Franio griff auch schnell danach, als ob er großen Hunger hätte. Aber es mußte ihn plötzlich ein heftiger Zahnschmerz ergriffen haben, denn er legte den Speck wieder hin, stemmte das Gesicht tief aufseufzend in die Hände und verließ nach einer Weile die Stube, ohne einen Bissen gegessen zu haben. Die Mamka folgte bald. Der kleine Franischko, der beim reichbesetzten Tisch allein zurückblieb, sah in den ungemessenen Genüssen der heutigen Abendmahlzeit einen köstlichen Vorgeschmack all der guten Dinge, die ihn von morgen ab in der großen Welt erwarteten.
Draußen standen die Gatten schon eine ganze Weile wortlos nebeneinander.
»Muß es sein?« fragte endlich die Frau.
»Frage dich selbst«, antwortete Franio, der unaufhörlich in die Ferne hinausstierte. »Der Bub ist zwölf Jahre alt. Seine Brüder waren alle nicht älter, als sie anfingen zu verdienen. Ich war seinerzeit auch nicht älter und bin doch noch lebendig.«
»Aber nach Weihnachten ließe sich ja mit Holzfällen etwas gewinnen. Da solltest du doch zu Hause sein. Ich könnte zwar auch das Beil führen. Aber sie haben mich ausgelacht im vorigen Winter, wie ich um Arbeit im Walde bat. Man nimmt nur euch Männer.«
»Ich bin zu Neujahr zu Hause. Franischko ist klug und folgsam. Bis dahin habe ich ihn längst abgerichtet.«
»Aber Franischko ist gar so klein!«
»Unser Acker ist auch klein«, rief rauh der Gatte. »Die Erdäpfel sind dieses Jahr schlecht geraten. Im Frühling und im Sommer gibt’s für uns alle etwas zu tun. Aber der Winter duldet kein unnützes Maul im Trenschiner Komitat.«
»Franischko wird satt werden, ich weiß zu hungern«, sagte die Mamka, indem sie bittend die Hand des Mannes erfaßte.
»Und wer soll Haus und Feld bestellen, wenn du verhungert bist, Bora«, antwortete Franio wild. »Schweig, es muß sein. Mir ist das Herz schwer genug, und wenn du mir’s noch schwerer machst, so werd’ ich bös. Du weißt!« Eine Pause folgte, während welcher die Frau leise vor sich hin weinte und der Mann gewaltsam das Gefühl bekämpfte, das ihn schütteln wollte. Dann faßte die Frau sich noch einmal ein Herz und sagte: »Ich werde den Franischko doch noch einmal zur Baba (Großmutter) bringen dürfen, sie hat ihn so lieb. Vielleicht schenkt sie ihm etwas.«
Franio antwortete nicht, doch die Frau war gewöhnt, das Schweigen als Zustimmung zu betrachten. Franischko durfte noch einmal die bunte Pelzmütze, den Schirak, aufsetzen und den breiten formlosen, schmutziggelben Tuchmantel, die Halena, umwerfen. Dann eilte die Mutter mit dem Knaben fort. Sie kam verstört bis zu der allerletzten Hütte am Saume des Waldes, wo ihre Großmutter, eine Greisin von mehr als hundert Jahren, seit unvordenklichen Zeiten wohnte.
Lange Zeit hörte die Baba kopfschüttelnd und kopfnickend zu, wie ihre Enkelin über ihr hartes Los jammerte und wie der kleine Urenkel von den Herrlichkeiten der Welt phantasierte. Als endlich beide müde geworden waren und erwartungsvoll in die klugen Augen der Alten schauten, da begann die Baba endlich zu reden.
»Als ich geboren wurde, reichte der Wald bis ins Tal hinunter, und mein Vater wohnte auf eigenem Grunde über dem Herrenwald. Heute besitze ich kaum noch soviel Acker, um mich auf eigenem Lande sterben legen zu können. Aber euer Dorf zieht sich jetzt ins Tal hinunter, und über mir wächst der junge Herrenwald empor. Ja, ja, Kinder, wenn man so eine Weile zuschaut, erfährt man es: bergauf, bergab, alles tanzt im Kreise herum.
Ja, alles tanzt im Kreise herum. Das Wasser von Wolke und Fluß ist bald da, bald dort, die reichen Ernten sind bald beim Nachbar, bald bei uns, und die Herrschaft der Welt gehört heute uns und morgen unseren Herrn. Sogar die Schwarzröcke kommen und gehen.
Was ich dir jetzt berichte, Franischko, das habe ich freilich nicht selbst gesehen, aber ehrliche Leute haben es mir erzählt. Weißt du, in welchem Lande wir leben? Weißt du, von welchem Volke du bist? Weißt du, wie unser Kaiser heißt?«
Der Knabe schüttelte zu all diesen Fragen verwundert den Kopf. Die Baba schaute mißbilligend auf des Kindes Mutter. »Das ist nicht recht, Bora«, sagte sie. »Du brauchst den Knaben nicht in die Schule gehen zu lassen, aber von seinen Vorfahren solltest du ihm einmal erzählen und von den Schicksalen unseres Reichs. Auch deine Kinder sollen nie vergessen, daß unsere Familie mit den alten Königen verwandt ist.«
Bora küßte demütig den Ärmel der Großmutter. »Die Erdäpfel sind so schlecht geraten«, sagte sie wimmernd, »da vergißt man mancherlei.«
»Die Sommer sind gut und schlecht, Bora, das tanzt alles im Kreise herum. Aber unsere Familie – ach, Jammer und Elend! Unsere Familie besteht aus Bettlern und einem alten Weibe!
Aber du, Franischko, mein Seelenbübchen, du sollst nicht ganz vergessen die einstige Größe deiner Vorfahren. Du mußt nämlich wissen, Franischko, daß vor vielen, vielen hundert Jahren die Könige dieser Berge die Herren der Welt waren. Drüben in Trenschin saß unser König auf einem goldenen Thron, und von allen Gegenden kamen die Fürsten und drückten vor ihm die Stirn in den Staub. Und der König hatte alle Eisendrähte des Landes angekauft und lange Glockenzüge hergestellt