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Alfred Ingemar Berndt Gebt Mir Vier Jahre Zeit

Das Dokument beschreibt ein Buch über die ersten vier Jahre unter der Führung Adolf Hitlers im nationalsozialistischen Deutschland. Es geht um die militärische Aufrüstung, die wirtschaftliche Erholung, soziale Reformen und die Entjudung in Bereichen wie Kultur, Justiz und Wirtschaft. Das Dokument listet die 15 Kapitel des Buches auf und gibt einen Überblick über die vielfältigen Errungenschaften in dieser Zeit.

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Dokumente zum ersten Vierjahresplan des Fhrers

Alfred Ingemar Berndt

Gebt mir Vier Jahre Zeit

Zentralverlag der NSDAP., Franz Eher 1938

Vorwort Zum Geleit 1.Einleitung 2. Von der Reichswehr zum Volksheer Die militrischen Bestimmungen des Versailler Diktats Artikel 160 Artikel 168 Artikel 169 Artikel 173 Artikel 178 Deutschlands Wehrlosigkeit Frankreichs Marxisten wnschen die bewaffnete Nation Um ein Panzerschiff Die Wende Die allgemeine Wehrpflicht fr Deutschland! Ein Volk atmet auf Das deutsche Wehrgesetz Das deutsch-englische Flottenabkommen 3. Los von Versailles! Adolf Hitlers Kampf um den Frieden der Welt Austritt aus Abrstungskonferenz und Vlkerbund Praktische Friedenstaten gegen Genfer Theorie Die Episode der Einkreisungsreisen Die Saar wird frei Wieder allgemeine Wehrpflicht Das deutsch-englische Flottenabkommen Zusammenbruch der Front von Stresa Das Rheinland wieder frei Neuer deutscher Friedensplan Die Achse Berlin-Rom 4. Der Weg zum Dritten Reich Die Frsten gingen - die Bonzen kamen "Jeder einmal Minister" 280 Millionen Mark fr die Parlamente Verantwortung im nationalsozialistischen Staat Moderne Demokratie Keine Verfassung vom grnen Tisch "Erst Rechtsvereinheitlichung, dann Reichsvereinheitlichung" Vier Jahre Reichsreform Die ersten Reichsgaue 5. Volk und Rasse Ein Systemblatt berichtet berall Arbeitslose als Hhlenbewohner Nationalsozialistischer Kampf gegen die Elendsquartiere Wohnungsbau verdreifacht Ehestandsdarlehen frdern Heirat und kurbeln Wirtschaft an Hilfswerk "Mutter und Kind" Nationalsozialismus kmpft fr Volksgesundheit Verhtung erbkranken Nachwuchses ber 200 Millionen Reichsmark jhrlich fr Erbkranke Jugend im neuen Staat Arbeitsdienst fr Deutschland

"Freie Bahn dem Tchtigen" Sport schafft gesundes Volk 6. Die Arbeitsschlacht Zwei Welten Das Brauns-Gutachten 21,5 Millionen Menschen auf Untersttzungen angewiesen "Suche Stellung beliebiger Art" Die Verschuldung der Arbeitslosenversicherung Nationalsozialismus bringt Wandlung Nur noch eine Million Erwerbslose Die Entwicklung des Arbeitseinkommens 7. Aus jdischer Korruption zu neuer Wirtschaftsblte Die Wirtschaftsmoral in der marxistischen Republik Der Skandal um die Juden Sklarz David, Judko und Henry Barmat und ihre marxistischen Freunde Iwan Baruch Kutisker Die jdischen Reichsbannergenossen Sklarek Zentrums-Hirtsiefer und SPD.- Sdekum SPD.-Stadtrat Schning und der Behala-Skandal Die "Frankfurter Allgemeine..." Jakob Goldschmidt und Lahusen Der jdische Minister Asch Wirtschaftsbarometer in der Novemberrepublik Und von 1933 ab Wirtschaftsaufstieg Der deutsche Auenhandel Die wirtschaftspolitischen Beziehungen zum Auslande Wandlung der Wirtschaftspolitik Die Aktienrechtsreform Eine stolze Bilanz 8. Marxistische und nationalsozialistische Finanzpolitik Der Dawesplan Der Youngplan Die Gesamtleistungen Deutschlands aus dem Versailler Diktat Deutschlands Auslandsverschuldung Republikregierung als Gerichtsvollzieher gegen das Volk Der Niedergang der Gemeinden Eine Stadt meldet Konkurs an Steuerpolitik im nationalsozialistischen Staat Der schwarze Montag Der nationalsozialistische Staat greift ein 9. Verkehr und Motorisierung Kraftwagenerzeugung und Kraftverkehr Der Luftverkehr Der Schienenverkehr Der Gterverkehr Die Schiffahrt Die Reichspost Die Straen Adolf Hitlers Drei Baujahre sind vorbei 10. Um Blut und Boden Das Reichserbhofgesetz Die Neubildung deutschen Bauerntums Reichsnhrstand als Einheitsorganisation

Marktordnung Die Erzeugungsschlacht Provinzen werden erobert Wohnungen fr Landarbeiter 11. Nationalsozialistische Sozialpolitik Der Verrat der Marxisten am deutschen Arbeiter Die Bilanz von 13 Jahren Marxismus Sozialismus im Dritten Reich Was hat der deutsche Arbeiter dadurch erreicht? Sanierung der Sozialversicherung Invalidenversicherung Angestelltenversicherung Arbeitslosen- und Wohlfahrtsuntersttzung Hilfsmanahmen fr die Kriegsbeschdigten Kleinrentnerhilfe Eine stolze Bilanz des Sozialismus der Tat Winterhilfswerk 12. Von den Gewerkschaften zur Deutschen Arbeitsfront Der Skandal bei der "Volksfrsorge" Viele Millionen Reichsmark bei den Gewerkschaften unterschlagen Gewerkschaften finanzierten Deutschlands Kriegsgegner Privatkonten und geflschte Bilanzen Nationalsozialismus schafft Ordnung Volksgemeinschaft statt Klassenkampf Niedrigere Beitrge, hhere Leistungen Die Untersttzungseinrichtungen der Deutschen Arbeitsfront Deutsche Arbeitsfront leistet mehr als alle Gewerkschaften Rechtsberatung Jugendfrsorge Frauenamt Heimsttten- und Wohnungsbau Schulung und Berufserziehung Soziale Betreuung Kraft durch Freude 13. Von der Republikjustiz zum deutschen Recht Ein republikanischer Justizminister Republikanische Novemberjustiz Die Verjudung der Justiz "Moderner Strafvollzug" Um ein neues deutsches Recht 30 Jahre Mhen um ein neues Strafrecht In vier Jahren nationalsozialistisches Strafrecht Die weitere Neuordnung des Rechtslebens 14. Wiederaufbau der deutschen Kultur Ein Jude ber Deutschlands Verjudung "Pilgerchor" als Fuballmannschaft Entjudung der deutschen Kultur Der Aufbau der Reichskulturkammer Die soziale Stellung der deutschen Knstlerschaft Staatspreise fr deutsche Knstler Theaterskandale am laufenden Band Die Arbeitslosigkeit unter den Bhnenschaffenden Nationalsozialismus bringt Aufstieg Deutscher statt jdischer Film

Deutsches Musikleben ohne Deutsche Vier Jahre nationalsozialistischer Arbeit Zahl der Rundfunkhrer verdoppelt Deutsche Kunst statt jdischer Irrsinnsprodukte Presse ohne Juden Schrifttum im neuen Staat Eine neue Blte deutscher Kultur 15. In den zweiten Vierjahresplan Volk und Vierjahresplan Vier Jahre sind um: Der Fhrer spricht! Adolf Hitler am vierten Jahrestag der nationalsozialistischen Revolution Die Revolution der Revolutionen Sozialismus wird Wirklichkeit Nicht Diktatur, sondern Volksstaat Die Bilanz von 1933 Nationalsozialistische Wirtschafts- und Sozialpolitik Erziehung zur Gemeinschaft Der Fhrer zieht die Unterschrift unter Kriegsschuldlge zurck Deutschlands Auenpolitik seit 1933 Nationalsozialismus rettet Europa vor dem Bolschewismus Um Deutschlands Gleichberechtigung Deutschland braucht Kolonien Der zweite Vierjahresplan

Diesem Buch ist die Aufgabe gestellt, Aufklrung zu geben ber das, was der Fhrer in vier Jahren schuf. Aber nur ein Bruchteil dessen, was unter nationalsozialistischer Staatsfhrung in vier Jahren geleistet wurde, konnte in diesem Rahmen Erwhnung und Bercksichtigung finden. Erst wenn man sich mit der systematischen Aufstellung einer Bilanz der ersten vier Jahre nationalsozialistischer Aufbauarbeit beschftigt, gewinnt man einen berblick ber den gewaltigen Umfang der Arbeit und der Erfolge in dieser so kurzen Zeitspanne. In fnfzehn Abschnitten habe ich den Versuch gemacht, einen berblick ber die wesentlichen Punkte der ersten Vierjahresbilanz zu geben. Man knnte ebenso gut ber jedes dieser einzelnen Gebiete ein ganzes Buch schreiben, ohne einen Mangel an Stoff befrchten zu mssen. Das aber erscheint mir besonders bezeichnend fr die Jahre des Kampfes und des Aufbaus, die nun hinter uns liegen. Historikern der Zukunft wird es vorbehalten bleiben mssen, einmal diese Aufgabe zu erfllen und in einer Geschichte unserer Zeit der Nachwelt zu berliefern, wie ein verarmtes, in Fesseln geschlagenes Volk in revolutionrem Ansturm mit eiserner Energie und zhem, unermdlichem Ringen unter Fhrung Adolf Hitlers sich die Bresche in die Freiheit brach und auf den Trmmern einer Epoche der Schmach und der Feigheit den nationalsozialistischen Staat der Ehre und der Arbeit errichtete. Der Verfasser

Zum Geleit
Die letzten vier Jahre standen unter dem Namen des Fhrers. Sie werden eingehen in die Geschichte als die historische Zeitspanne seiner ersten groen Aufbauperiode; unvergnglich werden seine Leistungen sein. In diesen vier Jahren ist Deutschland wieder eine Weltmacht geworden. Wir alle knnen uns wieder mit Stolz Brger dieses Reiches und dieses Volkes nennen.

Arbeiter! Soldaten! Bauern! An Alle! Die alte Regierung ist gestrzt. Die alten Machthaber sind geflohen. Die Beauftragen des Volkes haben die Gewalt in ihre Hnde genommen.
Das Deutsche Reich ist eine Republik. Das deutsche Volk hat auf der ganzen Linie gesiegt. Der Prsident der Vereinigten Staaten Amerikas sichert uns einen Frieden der Vershnung und Verstndigung zu ohne Annexionen und Entschdigungen. Der Weltfriede ist somit fr die Zukunft gesichert. Das franzsische und englische Volk beglckwnschen bereits das deutsche Volk zum Sturze seines Imperialismus. Die englische Marine hat die rote Flagge gehit. Damit ist die Periode des Imperialismus endgltig beendet. Der allgemeinen Abrstung steht hinfort kein Hindernis mehr im Wege. Die Weltrevolution marschiert. Die Geheimdiplomatie ist abgeschafft. Indem sich in Zukunft die Vlker selbst regieren, herrscht nunmehr das Recht. Der Kapitalismus gehrt in Zukunft einer berwundenen Zeit an. Jeder Werkttige erhlt gerechte Entlohnung. Die Republik garantiert jedem Arbeit und Brot. Die Lebensmittelpreise werden sofort herabgesetzt, die ungerechten Steuern beseitigt. Die Vollsozialisierung beginnt. Schieber und Wucherer werden nunmehr ihrer gerechten Strafe zugefhrt. In der Republik ist kein Platz fr Korruption. Die Brokratie ist beseitigt, das Volk regiert sich selbst. Ein allgemeiner politischer Aufstieg wird die Folge sein! Durch diese Revolution tritt unser Volk in den Zustand einer wahren Freiheit, Schnheit und Wrde.

Werkttige! Bildet berall Arbeiter-, Bauern- und Soldatenrte!


Rstet zum Kampf gegen die Reaktion! Nie wieder Krieg! Es lebe die Republik! Weltrevolution! Berlin, den 9. November 1918. Der Rat der Volksbeauftragten. Es lebe die

1. Einleitung
Dieser Aufruf ist am 9. November 1918 der Auftakt zur Weimarer Republik. Man kann es getrost jedem deutschen Arbeiter berlassen, selbst zu beurteilen, ob eine einzige von diesen Versprechungen jemals zur Tat geworden ist. So beginnt die Weimarer Republik mit riesigen Versprechungen, mit Worten, denen niemals Taten folgen. Am 30. Januar 1933 bernimmt Adolf Hitler die Fhrung des Deutschen Reiches. Am 11. Februar 1933 tritt er zum ersten Male im Berliner Sportpalast vor das deutsche Volk hin, um sein Programm zu entwickeln. Das einzige, was der Fhrer vom deutschen Volke verlangt, sind vier Jahre Zeit. Adolf Hitler verspricht nichts, sondern fordert Mitarbeit, Vertrauen und Glauben: "Nun fragen die Gegner: Und euer Programm? Ich knnte eher die Frage an diese Gegner richten: Wo war euer Programm? Habt ihr das, was ihr in Deutschland angerichtet habt, gewollt? War das euer Programm? Oder wolltet ihr das nicht? Was hinderte euch, das Gegenteil zu tun? Wenn sie sich heute pltzlich nicht mehr erinnern wollen, da sie die Verantwortung fr 14 Jahre tragen, dann werden wir die Mahner sein und die Anklger zugleich und dafr sorgen, da ihr Gewissen nicht nachlt. Wenn sie sagen: 'Sagen Sie uns Ihr detailliertes Programm', dann kann ich nur zur Antwort geben: Zu jeder Zeit wre vermutlich mein Programm mit ganz konkreten wenigen Punkten mglich gewesen - nach eurer Wirtschaft, nach eurem Wirken, nach eurer Zersetzung mu man das deutsche Volk von Grund auf neu aufbauen, genau so wie ihr es bis in den Grund hinein zerstrt habt. Und da erhebt sich nun eine Anzahl von groen Aufgaben vor uns. Die erste und damit der erste Programmpunkt: Wir wollen nicht lgen und wollen nicht schwindeln! Ich habe es deshalb abgelehnt, jemals vor dieses Volk hinzutreten und billige Versprechungen zu geben. Es kann niemand von Ihnen gegen mich zeugen und sagen, da ich je gesagt habe, da der Wiederaufstieg nur eine Frage von wenigen Tagen sei. Immer und immer wieder predige ich: Der Wiederaufstieg der deutschen Nation ist die Frage der Wiedergewinnung der inneren Kraft und Gesundung des deutschen Volkes. So wie ich fast 14 Jahre gearbeitet habe, unentwegt und ohne jemals schwankend zu werden, am Aufbau dieser Bewegung, und so wie es mir gelang, von sieben Mann zu diesen zwlf Millionen zu kommen, so will ich und so wollen wir bauen und arbeiten an der Wiederaufrichtung unseres deutschen Volkes. Und so wie mir und dieser Bewegung heute die Fhrung des Deutschen Reiches anvertraut worden ist, so werden wir einst dieses Deutsche Reich wieder zur Gre, zum Leben zurckfhren, und wir sind entschlossen, uns durch gar nichts dabei beirren zu lassen. Und so komme ich zum zweiten Punkt dieses Programms. Ich will Ihnen nicht versprechen, da diese Wiederauferstehung unseres Volkes von selbst kommt. Wir wollen arbeiten, aber das Volk selbst mu mithelfen. Es soll nie glauben, da ihm pltzlich Freiheit, Glck und Leben vom Himmel geschenkt wrden. Alles wurzelt im eigenen Willen, in der eigenen Arbeit. Drittens wollen wir unsere ganze Arbeit leiten lassen von einer Erkenntnis, von einer berzeugung: Glaube niemand an fremde Hilfe, niemand an Hilfe, die auerhalb unseres eigenen Volkes liegt. In uns selbst allein liegt die Zukunft des deutschen Volkes. Durch eigene Arbeit, durch eigenen Flei, eigene Beharrlichkeit werden wir wieder emporsteigen, wie auch die Vlker, einst auch Deutschland, nichts geschenkt erhielten, sondern selbst sich schaffen muten. Der vierte Punkt dieses Programms lautet dann: Die Gesetze des Lebens sind immer gleich und immer dieselben, und wir wollen den Aufbau dieses Volkes vornehmen nicht nach blassen Theorien, die irgendein fremdes Gehirn erdenkt,

sondern nach den ewigen Gesetzen, die die Erfahrung, die die Geschichte zeigt und die wir kennen. Und diese Gesetze, die fassen wir in einen fnften Punkt, in eine Erkenntnis zusammen: Die Grundlagen unseres Lebens beruhen auf zwei Faktoren, die niemand uns rauben kann: in unserem Volk als Substanz, Blut und Wille und Ingenium. Volk und Erde, das sind die beiden Wurzeln, aus denen wir unsere Kraft ziehen wollen, und auf denen wir unsere Entschlsse aufzubauen gedenken. Damit ergibt sich als sechster Punkt klar das Ziel unseres Kampfes: die Erhaltung dieses Volkes fr die Zukunft, in der Erkenntnis, da dies allein berhaupt fr uns einen Lebenszweck darstellen kann! Nicht fr Ideen leben wir, nicht fr Theorien, nicht fr phantastische Parteiprogramme - nein, wir leben und kmpfen fr das deutsche Volk, fr die Erhaltung seiner Existenz, fr die Durchfhrung seines eigenen Lebenskampfes in der Zukunft, und wir sind dabei berzeugt, da wir nur damit allein mithelfen an dem, was die anderen so gerne in den Vordergrund stellen mchten. Ein Weltfriede - er wird immer voraussetzen starke Vlker, die ihn wnschen und beschtzen: eine Weltkultur - sie baut sich nur auf auf den Kulturen der Nationen, der Vlker; eine Weltwirtschaft ist nur denkbar getragen von den Wirtschaften gesunder Einzelnationen. Und ein weiterer Punkt! Er lautet: Weil wir in der Erhaltung unseres Volkes, in der Durchfhrung seines Lebenskampfes das Ziel erblicken, mssen wir die Ursachen des Zerfalles beseitigen und damit die Vershnung der deutschen Klassen herbeifhren, ein Ziel, das man nicht in sechs Wochen erreicht, nicht in vier Monaten, wenn 70 Jahre an dieser Zersetzung arbeiten konnten: Ein Ziel, das wir nie aus den Augen verlieren! Die Parteien dieser Klassenspaltung mgen berzeugt sein: Solange mich der Allmchtige am Leben lt, wird mein Entschlu und mein Wille, sie zu vernichten, ein unabnderlicher sein. Niemals werde ich mich von der Aufgabe entfernen, den Marxismus und seine Begleiterscheinungen aus Deutschland auszurotten. Niemals werde ich hier zu einem Kompromi geneigt sein. Einer mu hier Sieger sein: entweder der Marxismus oder das deutsche Volk. Aber siegen wird das deutsche Volk! Wenn wir diese Vershnung der Klassen herbeifhren, direkt oder indirekt, wollen wir weitergehen, dieses geeinte deutsche Volk wieder zu den ewigen Quellen seiner Kraft zu fhren, wollen wir in der Erziehung unserer Kleinen den Glauben an Gott und den Glauben an unser Volk einpflanzen in die jungen Gehirne, und wollen dann weiter schreiten, wieder aufzubauen dieses Volk auf dem deutschen Bauer als dem Grundpfeiler jeden vlkischen Lebens. Indem ich fr die deutsche Zukunft kmpfe, mu ich kmpfen fr die deutsche Scholle und mu kmpfen fr den deutschen Bauern. Er gibt uns die Menschen in unsere Stdte. Er ist die ewige Quelle seit Jahrtausenden gewesen, und er mu erhalten bleiben. Und ich gehe dann weiter zum zweiten Pfeiler unseres Volkstums, zum deutschen Arbeiter, zu jenem deutschen Arbeiter, der in der Zukunft kein Fremdling mehr sein soll und sein darf im Deutschen Reich, und den wir zurckfhren wollen wieder in die Gemeinschaft unseres Volkes, fr den wir die Tore aufsprengen werden, auf da er mit einzieht in die deutsche Volksgemeinschaft als ein Trger der deutschen Nation. Und wir wollen dann weiter dem deutschen Geist die Mglichkeit seiner Entfaltung sichern, wollen den Wert der Persnlichkeit, die schpferische Kraft des einzelnen wieder einsetzen in ihre ewigen Rechte, wollen brechen mit allen Erscheinungen einer fauligen Demokratie und an ihre Stelle setzen die ewige Erkenntnis, da alles, was gro ist, nur kommen kann aus der Kraft der Einzelpersnlichkeit, und da alles, was erhalten werden soll, wieder anvertraut werden mu der Fhigkeit der Einzelpersnlichkeit. Bekmpfen wir die Erscheinungen unseres parlamentarisch-demokratischen Systems, so gehen wir damit sofort ber zu einem zwlften Punkt: der Wiederherstellung der Sauberkeit in unserem Volke, Sauberkeit auf allen

Gebieten unseres Lebens, der Sauberkeit in unserer Verwaltung, der Sauberkeit im ffentlichen Leben, aber auch der Sauberkeit in unserer Kultur. Wir wollen wiederherstellen vor allem die deutsche Ehre, wiederherstellen die Achtung vor ihr und das Bekenntnis zu ihr und wollen einbrennen in unsere Herzen das Bekenntnis zur Freiheit, wollen unser Volk damit aber auch wieder beglcken mit einer wirklichen deutschen Kultur, mit einer deutschen Kunst, mit einer deutschen Architektur, einer deutschen Musik, die uns die Seele wiedergeben soll. Und wir wollen damit erwecken die Ehrfurcht vor der groen Tradition unseres Volkes, erwecken die tiefe Ehrfurcht vor den Leistungen der Vergangenheit, die demtige Erinnerung an die groen Mnner der deutschen Geschichte. Wir wollen unsere Jugend wieder hineinfhren in dieses herrliche Reich unserer Vergangenheit, das Wirken und Schaffen unserer Vorfahren; demtig soll sie sich beugen vor denen, die vor uns lebten und schufen, arbeiteten und wirkten, auf da wir heute leben knnen. Und wir wollen diese Jugend vor allem erziehen zur Ehrfurcht vor denen, die einst das schwerste Opfer gebracht haben fr unseres Volkes Leben und unseres Volkes Zukunft. Denn was diese 14 Jahre auch verbrochen haben - das Schlimmste war, da sie zwei Millionen Tote um ihr Opfer betrogen haben. Und diese zwei Millionen, die sollen vor den Augen unserer Jugend sich wieder erheben als ewige Warner, als Forderer, als Zeugen des Opfers fr die Nation. Wir wollen die Jugend erziehen zur Ehrfurcht vor unserem alten Heer, an das sie wieder denken soll, und in dem sie wieder die gewaltige Kraftuerung der deutschen Nation, das Sinnbild der grten Leistung, die unser Volk je in seiner Geschichte vollbracht hat, sehen soll. Damit wird dieses Programm der nationalen Wiedererhebung auf allen Gebieten des Lebens, unduldsam gegen jeden, der sich gegen die Nation versndigt, Bruder und Freund jedem, der mitkmpfen will an der Wiederauferstehung seines Volkes, unserer Nation! Damit richte ich heute nun den letzten Appell an Sie, meine Volksgenossen. Am 30. Januar haben wir eine Regierung bernommen. Schlimmste Zustnde waren in unser Volk hineingebrochen. Wir wollen sie beheben und wir werden sie beheben! So wie wir trotz allen Hohnes unserer Gegner in diesen 14 Jahren so weit gekommen sind, da wir sie heute beseitigt haben, so werden wir auch die Folgen ihres Regimentes beseitigen. Um Gott und dem eigenen Gewissen Genge zu tun, haben wir uns noch einmal an das deutsche Volk gewandt. Es soll selbst mithelfen, es soll nun selbst entscheiden. Wenn dieses deutsche Volk uns in dieser Stunde verlt, so mge uns der Himmel verzeihen: Wir werden den Weg gehen, der ntig ist, da Deutschland nicht verkommt! Wir wollen, da mit der Zeit der Wiedererhebung der deutschen Nation nicht nur einzelne Namen verknpft sind, sondern der Name des deutschen Volkes selbst, da eine Millionenbewegung hinter diese Regierung tritt, da sie mithilft in ihrer Kraft und ihrem Willen, uns wieder zu strken zu diesem groen und schweren Werk. Ich wei, da, wenn heute sich die Grber ffnen wrden, die Geister der Vergangenheit, die einst fr Deutschland stritten und litten und starben, wrden emporschweben, und hinter uns wrde heute ihr Platz sein. All die groen Mnner unserer Geschichte - ich wei, sie stehen hinter uns und sehen auf unser Werk und unser Wirken. Vierzehn Jahre haben die Parteien des Zerfalls, des Novembers, der Revolution das Volk gefhrt und mihandelt, vierzehn Jahre lang zerstrt, zersetzt und aufgelst. Es ist nicht vermessen, wenn ich heute vor die Nation hintrete und sie beschwre: Deutsches Volk! Gib uns vier Jahre Zeit - dann richte und urteile ber uns! Deutsches Volk, gib uns vier Jahre, und ich schwre dir, so wie wir und wie ich dieses Amt antrat, so will ich dann wieder gehen - ich tat es nicht um Gehalt und um Lohn, ich tat es um deiner selbst willen. Es ist der schwerste Entschlu meines Lebens gewesen. Ich habe ihn gewagt, weil ich glaubte, da es sein mu; ich habe ihn gewagt, weil ich berzeugt bin, da

nun nicht mehr lnger gezgert werden darf; ich habe ihn gewagt, weil ich der berzeugung bin, da endlich unser Volk doch wieder zur Besinnung kommen wird und da, wenn es heute ungerecht urteilt und wenn Millionen uns verfluchen, sie einmal doch hinter uns marschieren werden, da sie einsehen werden: Er hat wirklich nur das Beste gewollt, obgleich es schwer war; kein anderes Ziel im Auge gehabt, als dem zu dienen, was uns das Hchste auf Erden ist. Denn ich kann mich nicht lossagen von dem Glauben an mein Volk, kann mich nicht lossagen von der berzeugung, da diese Nation wieder einst auferstehen wird; kann mich nicht entfernen von der Liebe zu diesem meinen Volk und hege felsenfest die berzeugung, da einmal doch die Stunde kommt, in der die Millionen, die uns heute verfluchen, dann hinter uns stehen und mit uns begren werden das gemeinsam geschaffene, mhsam erkmpfte und bitter erworbene neue Deutsche Reich der Gre und der Ehre und der Kraft, der Herrlichkeit und der Gerechtigkeit. Amen!"

Vier Jahre Zeit hat Adolf Hitler gefordert. Die vier Jahre sind nun um. Der nationalsozialistische Staat braucht nach diesen vier Jahren nicht schamhaft zu schweigen. Er kann dem deutschen Volke eine stolze Bilanz unterbreiten. Eine Bilanz, vor der kein Gebiet des Lebens unseres Volkes ausgeschlossen zu werden braucht. Das, was in diesen vier Jahren in Deutschland geschaffen wurde, ist so vielfltig und so umfangreich, da seine Darstellung nicht ein Buch, sondern eine ganze Bibliothek fllen wrde. So kann es im Rahmen dieses Buches nur Aufgabe sein, einen berblick ber die wichtigsten Lebensgebiete und das, was auf ihnen geleistet wurde, zu geben. Allein schon dieser berblick ist ein berwltigendes Dokument nationalsozialistischer Arbeit und nationalsozialistischer Politik. Wenn einmal die Geschichte unseres Jahrhunderts geschrieben wird, dann werden diese ersten vier Jahre mehr Raum erfordern als Jahrzehnte frherer Jahrhunderte. Alle aber, denen das Schicksal es vergnnt hat, unsere Zeit in Deutschland ttig mitzuerleben, drfen von einem unbndigen Stolz erfllt sein, in einer Zeit gelebt zu haben, die Auftakt war zu einem neuen Jahrtausend deutscher Geschichte.

2. Von der Reichswehr zum Volksheer


Man schreibt den 4. November 1918, als zum ersten Male einem deutschen Offizier die Mtze vom Kopf geschlagen und der Degen zerbrochen wird. Im trben Lampenlicht fllt die schwarzweirote Kokarde in den Straenschmutz. Daneben liegen die Offiziersachselstcke. Und jubelnd wird die Parole weitergegeben: Nun ist der Weltfrieden ausgebrochen! Die Armeen aller Lnder haben die rote Fahne gehit! Proletarier aller Lnder, vereinigt euch! Man schreibt den 11. November, eine Woche spter, als die Waffenstillstandsbedingungen dem deutschen Volke bekannt werden. Danach sind abzuliefern: 5 000 - Geschtze (darunter 2 500 schwere und 2 500 Feldgeschtze) 25 000 Maschinengewehre 3 000 Minenwerfer 1 700 - Jagd- und Bombenflugzeuge, insbesondere alle Apparate D7 und alle fr

nchtlichen Bombenwurf bestimmten Flugzeuge 5 000 Lokomotiven 15 000 Eisenbahnwagen 5 000 - Lastkraftwagen. Eine Welle der Ernchterung folgt den Tagen des roten Rausches. Aber dann treten die Schwtzer Ebert, Scheidemann, Barth, David, Cohn und andere als Volksbeauftragte vor das Volk hin und versprechen ihm eine goldene Zukunft. Langsam strmen die deutschen Heere von den Fronten in die Heimat, versinkt die bewunderungswrdige Organisation, die die Welt sah, im Chaos. Nur ein Kern des Heeres bersteht diese Monate unter Fhrern, die mitten im Niederbruch den Kopf hochtragen. Am 18. Januar 1919 beginnen im Spiegelsaal von Versailles, genau 48 Jahre nach dem Tag, an dem dort Bismarck das deutsche Kaiserreich ausrief, die Friedensverhandlungen. Sechs Monate lang schachert man um Artikel und Paragraphen. Von Woche zu Woche steigen die Ansprche der "Sieger". Noch am 17. Februar 1919 will man Deutschland ein Heer von 300.000 Mann zugestehen. Am 3. Mrz sind es nur noch 200.000 Mann. Am 10. Mrz 140.000 Mann und wenige Stunden darauf ist man bei 100.000 Mann angelangt. Noch immer ist das deutsche Volk im Taumel, ist die Zahl derer gering, die wieder wach geworden sind. Noch immer wird jede neue Ohrfeige von sogenannten Ministern und einer wrdelosen Presse als Zrtlichkeit quittiert. Bis dann in den Junitagen die ganze furchtbare Konsequenz dieses unmenschlichen Vertrages dem Volke zum Bewutsein kommt. Bis dann ein Aufschrei durch die Nation geht: Niemals! Niemals! Bis sogar ein Philipp Scheidemann zu dem Schwur sich aufschwingt, da die Hand verdorren mge, die diesen Vertrag unterzeichnet. Dieser Schwur ist inzwischen in Erfllung gegangen, denn die Hnde derer sind verdorrt, die hier ein Volk fr Generationen in die Sklaverei fhrten. Und der eitle, zahnlose Greis Scheidemann fristet sein Leben mit gestohlenen Gewerkschaftsgeldern jenseits der Grenzen des Deutschen Reiches.

Die militrischen Bestimmungen des Versailler Diktats


Das aber ist nur ein kleiner Ausschnitt aus all dem Furchtbaren, was allein der Teil V des Hadiktats von Versailles auf militrischem Gebiete dem deutschen Volke auferlegte:

Artikel 160
Sptestens am 31. Mrz 1920 darf das deutsche Heer nicht mehr als sieben Infanterie- und drei Kavallerie-Divisionen umfassen. Von diesem Zeitpunkt ab darf die gesamte Iststrke des Heeres der smtlichen deutschen Einzelstaaten nicht mehr als einhunderttausend Mann, einschlielich der Offiziere und der Depots, betragen. Die Gesamtstrke an Offizieren, einschlielich der Stbe, ohne Rcksicht auf deren Zusammensetzung, darf die Zahl Viertausend nicht bersteigen. Der deutsche Groe Generalstab und alle anderen hnlichen Formationen werden aufgelst und drfen unter keiner Gestalt neu gebildet werden.

Artikel 168
Die Anfertigung von Waffen, Munition und Kriegsgert aller Art darf nur in Werksttten und Fabriken stattfinden, deren Lage den Regierungen der alliierten und assoziierten Hauptmchte zur Kenntnisnahme mitgeteilt und von ihnen genehmigt worden ist. Die Regierungen behalten sich vor, die Zahl der Werksttten und Fabriken zu beschrnken.

Artikel 169
Binnen zwei Monaten nach Inkrafttreten des gegenwrtigen Vertrages sind die deutschen Waffen, Munitionsvorrte und das Kriegsgert einschlielich jeden Flugabwehrgertes, die in Deutschland ber die zugelassenen Mengen hinaus vorhanden sind, den Regierungen der alliierten und assoziierten Hauptmchte zur Zerstrung oder Unbrauchbarmachung auszuliefern. Dasselbe gilt fr alle fr die Anfertigung von Kriegsgert bestimmten Werkzeugen und Maschinen, abgesehen von dem, was also notwendig fr die Bewaffnung und Ausrstung der zugelassenen deutschen Streitkrfte anzuerkennen ist.

Artikel 173
Die allgemeine Wehrpflicht wird in Deutschland abgeschafft. Das deutsche Heer darf nur im Wege freiwilliger Verpflichtung aufgestellt und ergnzt werden.

Artikel 178
Alle Mobilmachungsmanahmen oder solche, die auf eine Mobilmachung hinzielen, sind untersagt. In keinem Falle drfen bei Truppenteilen, Behrden oder Stben Stmme fr Ergnzungsformationen vorhanden sein. Folgender Waffenbestand wird der deutschen Armee zugestanden: 84 000 Gewehre 18 000 Karabiner mit je 400 Schu 792 schwere Maschinengewehre mit je 8 000 Schu 1 134 - leichte Maschinengewehre mit je 8 000 Schu 63 - mittlere Minenwerfer mit je 400 Schu 189 leichte Minenwerfer mit je 800 Schu 204 - Geschtze zu 7,7 cm mit je 1 000 Schu 84 - Haubitzen zu 10,5 cm mit je 800 Schu Das heit, es wurde, um den Hohn voll zu machen, dieser Zwergarmee ein Munitionsbestand fr bestenfalls zwei Kriegstage zugebilligt.

Die einst so stolze deutsche Kriegsmarine wurde durch Artikel 181 des Versailler Vertrages auf folgenden Bestand beschrnkt:

6 - Schlachtschiffe der Deutschland oder Lothringen Klasse 6 - kleine Kreuzer 12 - Zerstrer 12 - Torpedoboote 15 000 - Mann Artikel 198 bestimmt:
"Deutschland darf Luftstreitkrfte weder zu Lande noch zu Wasser als Teil seines Heerwesens unterhalten." ber die ungeheueren Leistungen beim Waffenstillstand hinaus mute Deutschland abliefern oder zerstren: A. Heer 59 897 Geschtze und Rohre, 130 558 Maschinengewehre, 31 470 Minenwerfer und Rohre, 6 007 000 Gewehre und Karabiner, 243 937 M.G.-Lufe, 28 001 Lafetten, 4 390 M.W.-Lafetten, 38 750 000 Geschosse, 16 550 000 Hand- und Gewehrgranaten, 60 400 000 scharfe Znder, 491 000 000 Handwaffenmunition, 335 000 Tonnen Geschohlsen, 23 515 Tonnen Kartusch-Patronenhlsen, 37 600 Tonnen Pulver, 79 500 Munitionsleeren, 212 000 Fernsprecher, 1 072 Flammenwerfer, 31 Panzerzge, 59 Tanks, 1 762 Beobachtungswagen, 8 982 drahtlose Stationen, 1 240 Feldbckereien, 2 199 Pontons, 981,7 Tonnen Ausrstungsstcke fr Soldaten, 8 230 350 Sack Ausrstungsstcke fr Soldaten, 7 300 Pistolen und Revolver, 180 M.G.-Schlitten, 21 fahrbare Werksttten, 12 Flak-Geschtzwagen, 11 Protzen, 64 000 Stahlhelme, 174 000 Gasmasken, 2 500 Maschinen der ehemaligen Kriegsindustrie, 8 000 Gewehrlufe.

B. Luft: 15 714 Jagd- und Bombenflugzeuge, 27 757 Flugzeugmotoren. C. Marine: Zerstrtes, abgewracktes, versenktes oder ausgeliefertes Kriegsschiffmaterial der Marine:

26 Grokampfschiffe, 4 Kstenpanzer, 4 Panzerkreuzer, 19 kleine Kreuzer, 21 Schul- und Spezialschiffe, 83 Torpedoboote, 315 U-Boote.
Ferner unterlagen der Zerstrungspflicht: Fahrzeuge aller Art, Gaskampf- und zum Teil Gasschutzmittel, Treib- und Sprengmittel, Scheinwerfer, Visiereinrichtungen, Entfernungs- und Schallmegert, optische Gerte aller Art, Pferdegeschirr, Schmalspurgert, Felddruckereien, Feldkchen, Werksttten, Hieb- und Stichwaffen, Stahlhelme, Munitionstransportmaterial, Normal- und Spezialmaschinen der Kriegsindustrie, sowie Einspannvorrichtungen, Zeichnungen dazu, Flugzeug- und Luftschiffhallen usw. Die Artikel 203 bis 210 des Versailler Vertrages sehen die Einrichtung eines raffinierten berwachungssystems vor; Artikel 213 verpflichtet Deutschland zur Duldung jeglicher Untersuchungshandlung des Vlkerbundes in militrischen Angelegenheiten.

Deutschlands Wehrlosigkeit
4578 km lang ist Deutschlands Landgrenze. 1488 km betrgt die Seegrenze. Kein Land Europas hat so lange und so schwer zu verteidigende Grenzen. Und diese Grenzen sollen verteidigt werden? Es entfallen in diesen Jahren auf je 10 km Grenze im Westen: in Deutschland: 243 2 0,2 0,7 keine keine keine Mann leichte Maschinengewehre schwere Maschinengewehre leichte Geschtze schwere Geschtze Kampfwagen Flugzeuge in Frankreich: 69 122 318 258 23 25 41 36

An den brigen Grenzen sieht es nicht besser aus.

Und Frankreich rstet weiter. Von Jahr zu Jahr steigt sein Heeresetat. Deutschland zahlt. Zahlt fr franzsische Rstungen. Baut Festungen gegen das eigene Land. Am 13. November 1930 spricht der franzsische Ministerprsident Tardieu in der Kammer: "...Hinsichtlich der Abrstungsfrage gibt es innerhalb des Vlkerbundes eine Meinungsverschiedenheit zwischen Frankreich und Deutschland. Frankreich hlt sich an den Friedensvertrag, der es Deutschland zur Pflicht macht, abzursten, whrend die Abrstung fr die Alliierten nur eine Mglichkeit ist..." Der vierte der 14 Wilsonschen Punkte lautet: "Austausch angemessener Brgschaften dafr, da die Rstungen der Vlker auf das niedrigste mit der inneren Sicherheit zu vereinbarende Ma herabgesetzt werden." In der Note der Alliierten vom 16. Juni 1919 an Deutschland heit es, da die Bedingungen des Teiles V des Versailler Vertrages den ersten Schritt darstellen "zu der allgemeinen Herabsetzung und Begrenzung der Rstungen, die die bezeichneten Mchte als eines der besten Mittel zur Kriegsverhtung zu verwirklichen suchen und die herbeizufhren zu den ersten Aufgaben des Vlkerbundes gehren wird." Tardieu besitzt sogar die Dreistigkeit, den Abbruch aller ehemaligen militrischen Gebude in Deutschland fr notwendig zu erklren. Am 28. Juni 1919 haben der Sozialdemokrat Hermann Mller und der Zentrumsmann Dr. Bell ihre Unterschrift unter das Dokument gesetzt. In der Weimarer Nationalversammlung weinen einige Zentrumspolitiker Krokodilstrnen. Dann trstet sich Herr Erzberger mit ihnen bei einem frhlichen Umtrunk. Und niemand hrt zu, als jemand ausrechnet, da drei Generationen fronen mssen, um die Reparationszahlungen zu leisten, zu denen sich die sogenannte Reichsregierung verpflichtet hat, da noch 10 Jahre lang fremde Soldaten auf deutschem Boden stehen werden, da das Rheinland fr alle Zeiten entmilitarisiert und jedem feindlichen Zugriff preisgegeben ist, und da keine andere Macht daran denkt, die Versprechung Woodrow Wilsons in die Tat umzusetzen: nmlich abzursten. In Berlin werden deutsche Offiziere auf dem Asphalt viehisch zertreten. In Berlin ist es inzwischen lebensgefhrlich geworden, sich in der Uniform eines deutschen Soldaten zu zeigen. In den Hotels, in denen die Offiziere der feindlichen Militrmissionen abgestiegen sind, wo in Lack und Leder mit der Reitpeitsche in der Hand und in goldgestickten Kppis die "Sieger" stolzieren, geben feiste Judenweiber Blumenstrue mit roten Schleifchen ab. Voll Ekel wenden englische Offiziere sich ab. In den Kasernen der wenigen Truppenteile, die Deutschland behalten darf, wirken fremde berwachungskommissionen. Im Jahre 1924 findet eine neue Generalinspektion statt. 2067 Kontrollbesuche werden gemacht, um einwandfrei festzustellen, da Deutschland wehrlos ist, wehrlos bis zum letzten Gamaschenknopf. Hier und da haben beherzte Mnner Waffen versteckt. Marxistische Polizei sprt die Waffenlager auf und liefert sie den Kontrollkommissionen aus. Und willige Gerichte schicken die viele Monate ins Gefngnis, die es wagen, Verteidigungswaffen zurckzubehalten.

Frankreichs Marxisten wnschen die bewaffnete Nation


Am 12. November 1930 erklrt der Genosse Leon Blum in der franzsischen Kammer: "...Wir wnschen die bewaffnete Nation!..." In Deutschland demonstrieren die Genossen gegen den Wehretat unter der Parole: Zerbrecht die Gewehre! Am 28. Mai 1924 bringt die SPD im Deutschen Reichstag folgenden Antrag Mller (Franken) und Genossen ein: 92 des Strafgesetzbuches enthlt den folgenden dritten Absatz: Landesverrat im Sinne des Abs. 1, Nr. 1 begeht nicht, wer gesetzwidrige Zustnde bekanntmacht, um ihre Abstellung durch deutsche Behrden zu veranlassen. Damit ist jeder Landesverrat legalisiert, denn jeder Landesverrter kann sich damit herausreden, da er nur "gesetzwidrige Zustnde" habe abstellen wollen. In Deutschland verraten die Marxisten im Reichstag die Nation. In Deutschland hlt dann am 16. Dezember 1926 Genosse Scheidemann im Reichstag eine Rede zum Wehretat, die selbst englische und franzsische Liberale als organisierten Landesverrat bezeichnen. Herr Scheidemann wirft im Deutschen Reichstag der Heeresleitung ganz offen Bruch des Versailler Vertrages vor und verrt selbst die primitivsten und kleinsten Hilfsmittel, deren sich, der Not gehorchend, die militrische Fhrung nun einmal bedienen mute. Selbst die Kleinkalibergeschtz-Vereine werden von ihm als geheime Truppenteile verdchtigt und jede Waffen- und Munitionslieferung mit genauen Angaben der ffentlichkeit preisgegeben. In der franzsischen Kammer spielen diese Angaben Scheidemanns eine groe Rolle. Sie dienen dazu, den riesigen franzsischen Wehretat zu begrnden, der sich 1931/32 schlielich nach Angaben des franzsischen Kammerabgeordneten Professor Antonelli auf 19,19 Milliarden Goldfranken gesteigert hat. Ein Wehretat, wie ihn noch nie ein Land der Erde sah. Und selbst zur Begrndung dieses Wehretats dient jene Landesverratsrede Scheidemanns vom Jahre 1926. Senator Eccard fhrt sie im November 1930 auf einer Kundgebung des Nationalkomitees fr soziale und politische Studien erneut als den Beweis fr geheime deutsche Aufrstung an.

Um ein Panzerschiff
Am 3. September 1925 ist die Werft von Newcastle blumenbekrnzt und mit Fahnen geschmckt. In Paradeaufstellung stehen die Besatzungen der Schiffe. Ein riesiger Schiffsleib gleitet in das feuchte Element. An seinem Bug trgt er den Namen des grten englischen Admirals: "Nelson". Das erste 40.000-Tonnen-Schlachtschiff der britischen Marine nach dem Weltkriege ist vom Stapel gelaufen. Nur drei Monate spter folgt das Schwesterschiff, "Rodney". In den nchsten drei Jahren folgen weitere 15 schwere Kreuzer von je 10.000 Tonnen. Auf den franzsischen Werften laufen in sieben Jahren sieben schwere 10.000-TonnenKreuzer vom Stapel, modern und solid gebaut, eine auerordentliche Bereicherung der Seemacht beider Lnder.

Am 27. Mrz 1928 spricht man im Deutschen Reichstag ber die Kiellegung des Panzerkreuzers A. Zum ersten Male soll den wenigen schwachen, beralterten Schiffen, die das Versailler Diktat Deutschland berlie, ein moderneres hinzugefgt werden. Der Reichswehrminister hat die gesamte Linke gegen sich. Herr Schiffsheizer Kuhnt von der SPD stellt "sachverstndig" fest, da mit unserer Marine doch nichts anzufangen sei, ein Kommunist verdchtigt, wie blich, die deutsche Marine geheimer Absichten. Der Weisheit letzter Schlu ist dann die Rede des Abgeordneten Eisenberger vom Bayrischen Bauernbund: "...Man sagt, zum Schutze unseres Handels brauchen wir die Flotte. Meine Herren, ich meine, der Handel soll sich selber schtzen. Die Zeiten des Seerubertums sind ja vorber, und der Bauer mu auch seine Kuhstalltr zumachen, damit ihm keine Ochsen daraus gestohlen werden." (Zurufe: Politik der offenen Tr.) So geistreich sprach ein Vertreter des deutschen Volkes. Ein Jahr ist dann noch die Panzerkreuzerfrage Agitationsobjekt der deutschen Marxisten. Damit haben sie den Marineleitungen anderer Lnder so viel Agitationsstoff geliefert, da es diesen leicht wird, ein groes Flottenneubauprogramm mit der Gefhrlichkeit eines einzigen deutschen Panzerschiffes zu begrnden. In Genf ist inzwischen 1926 die vorbereitende Abrstungskommission zusammengetreten. Das Ergebnis ihrer jahrelangen Bemhungen ist schlielich die berraschende Feststellung, da Frankreich und alle brigen Staaten bereits abgerstet htten. Und die Abrstungskonferenz, die am 2. Februar 1932 zum ersten Male zusammentritt, kommt schlielich zu der verblffenden Erkenntnis, da Deutschlands Reichswehr eine Bedrohung des Friedens darstelle. Die Gleichberechtigung wird Deutschland auch weiterhin verweigert. Von wirklicher Abrstung ist berhaupt nicht die Rede.

Die Wende
Der 30. Januar 1933 bringt die Wende. Adolf Hitler stt das Tor zur deutschen Freiheit auf. Sofort werden Verhandlungen ber eine Neugestaltung der deutschen Rstung aufgenommen, die indessen auf so wenig Verstndnis bei der Gegenseite stoen, da Deutschland gezwungen ist, sich endlich selbst sein Recht zu nehmen. So kommt der Tag heran, an dem eine ganze Welt zum erstenmal sich bewut wird, da man ein 70-Millionen-Volk nicht ewig in Ketten halten kann, an dem eines der festesten Stahlbnder des Versailler Kfigs klirrend zerspringt. Am 15. Mrz 1935 kehrt der Fhrer berraschend aus der Stille der Berchtesgadener Alpen nach Berlin zurck. Noch am gleichen Abend findet eine lange Ministerbesprechung in der Reichskanzlei statt. Bis tief in die Nacht hinein brennt dann im Zimmer des Fhrers das Licht. Einer wacht, damit alle anderen ruhig schlafen knnen. Einer rstet sich, eine ungeheure Verantwortung auf seine Schultern zu nehmen, damit alle anderen frei atmen knnen. Am 16. Mrz vormittags herrscht in der Reichskanzlei wiederum eifriges Kommen und Gehen. Irgend etwas liegt in der Luft. Man fhlt es schon berall. Um 1 Uhr tritt ein Ministerrat zusammen. Er beschliet das, was noch ein Jahr vorher in der ganzen Welt niemand fr mglich gehalten htte, was man fr alle Zeiten abgeschafft glaubte:

Die allgemeine Wehrpflicht fr Deutschland!


er Ministerrat beschliet eine Proklamation an das deutsche Volk und das "Gesetz fr den Aufbau der Wehrmacht vom 16. Mrz 1935". Eine amtliche Verlautbarung schildert den Eindruck dieser denkwrdigen Sitzung des Ministerrats: "Der Eindruck, den die Proklamation auf die Mitglieder des Reichskabinetts gemacht hat, als der Fhrer und Reichskanzler sie zur Kenntnis gab, war gro. Die Mitglieder des Kabinetts erhoben sich spontan von ihren Pltzen, und der Reichswehrminister Generaloberst von Blomberg brachte ein dreifaches Heil auf den Fhrer aus, verbunden mit einem Gelbnis der weiteren unverbrchlichen Treue und Verbundenheit. Die gleiche Begeisterung herrscht auch im deutschen Volke. Gleichzeitig mit der Betonung der Freude und der Glckseligkeit ber die Wahrung der deutschen Sicherheit durch die nunmehr beschlossene Aufrstung wei das deutsche Volk sich eins mit seinem Fhrer in dem klaren Bekenntnis zum Frieden. Mit der Proklamation und dem dazugehrenden Gesetz ist ein entscheidender Vorgang in der deutschen Geschichte erfolgt: nmlich die erste groe Liquidationsmanahme des Versailler Diktates, durch die die wesentliche Schande dieses Vertrages endgltig gelst worden ist." Um 16 Uhr empfngt der Reichsminister Dr. Goebbels die Hauptschriftleiter der Berliner Zeitungen und gibt ihnen den Text des Gesetzes und den Aufruf der Reichsregierung bekannt. Atemberaubende Stille herrscht, als Reichsminister Dr. Goebbels die Proklamation und das Gesetz verliest. Diese Stille lst sich dann in einer spontanen Kundgebung der Begeisterung der deutschen Journalisten. Anschlieend empfngt der Minister die Vertreter der Auslandspresse und macht ihnen klar, da ausschlielich und allein die Politik der ehemaligen Feinde Deutschlands den Schritt der Reichsregierung vom 16. Mrz notwendig gemacht hat. Der Bruch des Versailler Vertrages durch die Siegermchte, die Verweigerung der Durchfhrung der Abrstungsverpflichtung, die dieser Vertrag auch fr die anderen Mchte enthlt.

Die Proklamation, der nichts hinzuzufgen ist, hat folgenden Wortlaut: "An das deutsche Volk! Als im November 1918 das deutsche Volk - vertrauend auf die in den 14 Punkten Wilsons gegebenen Zusicherungen - nach viereinhalbjhrigem ruhmvollen Widerstand in einem Kriege, dessen Ausbruch es nie gewollt hatte, die Waffen streckte, glaubte es, nicht nur der gequlten Menschheit, sondern auch einer groen Idee an sich einen Dienst erwiesen zu haben. Selbst am schwersten leidend unter den Folgen dieses wahnsinnigen Kampfes, griffen die Millionen des deutschen Volkes glubig nach dem Gedanken einer Neugestaltung der Vlkerbeziehungen, die durch die Abschaffung der Geheimdiplomatie sowie der schrecklichen Mittel des Krieges veredelt werden sollte. Die geschichtlich hrtesten Folgen einer Niederlage erschienen vielen Deutschen damit geradezu als notwendige Opfer, um einmal fr immer die Welt von hnlichen Schrecknissen zu erlsen. Die Idee des Vlkerbundes hat vielleicht in keiner Nation eine heiere Zustimmung erweckt als in der von allem irdischen Glck verlassenen deutschen. Nur so war es verstndlich, da die in manchem geradezu sinnlosen Bedingungen der Zerstrung jeder Wehrmglichkeit im deutschen Volke nicht nur angenommen, sondern von ihm auch erfllt worden sind.

Das deutsche Volk und in Sonderheit seine damalige Regierungen waren berzeugt, da durch die Erfllung der im Versailler Vertrag vorgeschriebenen Entwaffnungsbestimmungen entsprechend der Verheiung dieses Vertrags der Beginn einer internationalen allgemeinen Abrstung eingeleitet und verbrgt sein wrde. Denn nur in einer solchen zweiseitigen Erfllung dieser gestellten Aufgabe des Vertrages konnte die Berechtigung fr eine Forderung liegen, die - einseitig auferlegt und durchgefhrt - zu einer ewigen Verchtlichmachung und damit Minderwertigkeitserklrung einer groen Nation werden mute. Damit aber konnte ein solcher Friedensvertrag niemals die Voraussetzung fr eine wahrhaft innere Ausshnung der Vlker und einer dadurch herbeigefhrten Befriedung der Welt, sondern nur fr die Aufrichtung eines ewig weiterzehrenden Hasses sein. Deutschland hat die ihm auferlegten Abrstungsverpflichtungen nach den Feststellungen der interalliierten Kontrollkommission erfllt." Die Proklamation enthlt dann noch einmal die Aufstellung der zerstrten und abgelieferten Waffen und Gerte, und fhrt weiter fort: "Nach dieser geschichtlich beispiellosen Erfllung eines Vertrages hatte das deutsche Volk ein Anrecht, die Einlsung der eingegangenen Verpflichtungen auch von der anderen Seite zu erwarten. Denn: 1. Deutschland hatte abgerstet. 2. Im Friedensvertrag war ausdrcklich gefordert worden, da Deutschland abgerstet werden mte, um damit die Voraussetzung fr eine allgemeine Abrstung zu schaffen, d.h. es war damit behauptet, da nur in Deutschlands Rstung allein die Begrndung fr die Rstung der anderen Lnder lge. 3. Das deutsche Volk war damals sowohl in seinen Regierungen als auch in seinen Parteien von einer Gesinnung erfllt, die den pazifistisch-demokratischen Idealen des Vlkerbundes und seiner Grnder restlos entsprach. Whrend aber Deutschland als die eine Seite der Vertragsschlieenden seine Verpflichtungen erfllt hatte, unterblieb die Einlsung der Verpflichtung der zweiten Vertragsseite. Das heit: Die hohen Vertragsschlieenden der ehemaligen Siegerstaaten haben sich einseitig von den Verpflichtungen des Versailler Vertrages gelst! Allein nicht gengend, da jede Abrstung in einem irgendwie mit der deutschen Waffenzerstrung vergleichbaren Mae unterblieb, nein: es trat nicht einmal ein Stillstand der Rstungen ein, ja im Gegenteil, es wurde die Aufrstung einer ganzen Reihe von Staaten offensichtlich. Was im Kriege an neuen Zerstrungsmaschinen erfunden wurde, erhielt nunmehr im Frieden in methodisch-wissenschaftlicher Arbeit die letzte Vollendung. Auf dem Gebiet der Schaffung mchtiger Landpanzer- sowohl als neuer Kampf- und Bombenmaschinen fanden ununterbrochene Verbesserungen statt. Neue Riesengeschtze wurden gebaut, neue Spreng-, Brand und Gasbomben entwickelt. Die Welt aber hallte seitdem wider von Kriegsgeschrei, als ob niemals ein Weltkrieg gewesen und ein Versailler Vertrag geschlossen worden wre. Inmitten dieser hochgersteten und sich immer mehr der neuesten motorisierten Krfte bedienenden Kriegsstaaten war Deutschland ein machtmig leerer Raum, jeder Drohung und jeder Bedrohung wehrlos ausgeliefert. Das deutsche Volk erinnert sich des Unglcks und Leides von 15 Jahren wirtschaftlicher Verelendung und politischer Demtigung. Es war daher verstndlich, wenn Deutschland laut auf die Einlsung des Versprechens auf Abrstung der anderen Staaten zu drngen begann. Denn dieses ist klar: Einen hundertjhrigen Frieden wrde die Welt nicht nur ertragen, sondern er mte ihr von unermelichem Segen sein. Eine hundertjhrige Zerreiung in Sieger und Besiegte

aber ertrgt sie nicht. Die Empfindung ber die moralische Berechtigung und Notwendigkeit einer internationalen Abrstung war aber nicht nur in Deutschland, sondern auch innerhalb vieler anderer Vlker lebendig. Aus dem Drngen dieser Krfte entstanden die Versuche, auf dem Wege von Konferenzen eine Rstungsverminderung und damit eine internationale allgemeine Angleichung auf niederem Niveau in die Wege leiten zu wollen. So entstanden die ersten Vorschlge internationaler Rstungsabkommen, von denen wir als bedeutungsvollen den Plan MacDonalds in Erinnerung haben. Deutschland war bereit, diesen Plan anzunehmen und zur Grundlage von abzuschlieenden Vereinbarungen zu machen. Er scheiterte an der Ablehnung durch andere Staaten und wurde endlich preisgegeben. Da unter solchen Umstnden die dem deutschen Volke in der Dezember-Erklrung 1932 feierlich zugesicherte Gleichberechtigung keine Verwirklichung fand, sah sich die neue deutsche Reichsregierung als Wahrerin der Ehre und der Lebensrechte des deutschen Volkes auerstande, noch weiterhin an solchen Konferenzen teilzunehmen oder dem Vlkerbund anzugehren. Allein auch nach dem Verlassen Genfs war die deutsche Regierung dennoch bereit, nicht nur Vorschlge anderer Staaten zu prfen, sondern auch praktische Vorschlge zu machen. Sie bernahm dabei die von den anderen Staaten selbst geprgte Auffassung, da die Schaffung kurzdienender Armeen fr die Zwecke des Angriffs ungeeignet und damit fr die friedliche Verteidigung anzuempfehlen sei. Sie war daher bereit, die langdienende Reichswehr nach dem Wunsche der anderen Staaten in eine kurzdienende Armee zu verwandeln. Ihre Vorschlge vom Winter 1933/34 waren praktische und durchfhrbare. Ihre Ablehnung sowohl als die endgltige Ablehnung der hnlich gedachten italienischen und englischen Entwrfe lieen aber darauf schlieen, da die Geneigtheit zu einer nachtrglichen sinngemen Erfllung der Versailler Abrstungsbestimmungen bei den anderen Vertragspartnern nicht mehr bestand. Unter diesem Umstnden sah sich die deutsche Regierung veranlat, von sich aus jene notwendigen Manahmen zu treffen, die eine Beendigung des ebenso unwrdigen wie letzten Endes bedrohlichen Zustandes der ohnmchtigen Wehrlosigkeit eines groen Volkes und Reiches gewhrleisten konnten. Sie ging dabei von denselben Erwgungen aus, denen Minister Baldwin so wahren Ausdruck verlieh: 'Ein Land, das nicht gewillt ist, die notwendigen Vorsichtsmanahmen zu seiner eigenen Verteidigung zu ergreifen, wird niemals Macht in dieser Welt haben, weder moralische noch materielle Macht.' Die Regierung des heutigen Deutschen Reiches aber wnscht nur eine einzige moralische und materielle Macht, es ist die Macht, fr das Reich und damit wohl auch fr ganz Europa den Frieden wahren zu knnen. Die deutsche Reichsregierung hat daher auch weiterhin getan, was in ihren Krften stand und zur Frderung des Friedens dienen konnte.

1. Sie hat ihren Nachbarstaaten schon vor langer Frist den Abschlu von Nichtangriffspakten angetragen. 2. Sie hat mit ihrem stlichen Nachbarstaat, Polen, eine vertragliche Regelung gesucht und gefunden, die dank des groen entgegenkommenden Verstndnisses, wie sie hofft, fr immer die bedrohliche Atmosphre, die sie bei ihrer Machtbernahme vorfand, entgiftet hat und zu einer dauernden Verstndigung und Freundschaft der beiden Vlker fhren wird. 3. Sie hat endlich Frankreich die feierliche Versicherung gegeben, da Deutschland nach der erfolgten Regelung der Saarfrage nunmehr keine territorialen Forderungen mehr an Frankreich stellen oder erheben wird. Sie glaubt damit, in einer geschichtlich seltenen Form die Voraussetzung fr die Beendigung eines jahrhundertealten Streites zwischen zwei groen Nationen durch ein schweres politisches und sachliches Opfer geschaffen zu haben. Die deutsche Regierung mu aber zu ihrem Bedauern ersehen, da eine sich

fortgesetzt steigernde Aufrstung der brigen Welt stattfindet. Sie sieht in der Schaffung einer sowjetrussischen Armee von 101 Divisionen, d.h. 960.000 Mann zugegebene Friedens-Prsenzstrke, eine Gefahr, die bei der Abfassung des Versailler Vertrages nicht geahnt werden konnte. Sie sieht in der Steigerung hnlicher Manahmen bei den anderen Staaten weitere Beweise der Ablehnung der seinerzeit proklamierten Abrstungsidee. Es liegt der deutschen Regierung fern, gegen irgendeinen Staat einen Vorwurf erheben zu wollen. Aber sie mu heute feststellen, da durch nunmehr beschlossene Einfhrung der zweijhrigen Dienstzeit in Frankreich die Grundlagen der Schaffung kurzdienender Armeen zugunsten eines langdienenden Heeres aufgegeben worden sind. Dies war aber mit ein Argument fr die seinerzeit von Deutschland geforderte Preisgabe seiner Reichswehr. Die deutsche Regierung empfindet es unter diesen Umstnden als eine Unmglichkeit, die fr die Sicherheit des Reiches notwendigen Manahmen noch lnger auszusetzen oder gar vor der Kenntnis der Mitwelt zu verbergen. Wenn sie daher dem in der Rede des englischen Ministers Baldwin am 28. November 1934 ausgesprochenen Wunsch nach einer Aufhellung der deutschen Absichten nunmehr entspricht, dann geschieht es:

1. um dem deutschen Volk die berzeugung und den anderen Staaten die Kenntnis zu geben, da die Wahrung der Ehre und Sicherheit des Deutschen Reiches jetzt wieder der eigenen Kraft der deutschen Nation anvertraut wird; 2. aber, um durch die Fixierung des Umfanges der deutschen Manahmen jene Behauptungen zu entkrften, die dem deutschen Volk das Streben nach einer militrischen Hegemonie-Stellung in Europa unterschieben wollen. Was die deutsche Regierung als Wahrerin der Ehre und der Interessen der deutschen Nation wnscht, ist, das Ausma jener Machtmittel sicherzustellen, die nicht nur fr die Erhaltung der Integritt des Deutschen Reiches, sondern auch fr die internationale Respektierung und Bewertung Deutschlands als eines Mitgaranten des allgemeinen Friedens erforderlich sind.

Denn in dieser Stunde erneuert die Deutsche Regierung vor dem deutschen Volk und vor der ganzen Welt die Versicherung ihrer Entschlossenheit, ber die Wahrung der deutschen Ehre und der Freiheit des Reiches nie hinauszugehen und insbesondere in der nationalen deutschen Aufrstung kein Instrument kriegerischen Angriffs als vielmehr ausschlielich eine Brgschaft seiner Verteidigung und damit der Erhaltung des Friedens bilden zu wollen. Die deutsche Reichsregierung drckt dabei die zuversichtliche Hoffnung aus, da es dem damit wieder zu seiner Ehre zurckfindenden deutschen Volke in unabhngig gleicher Berechtigung vergnnt sein mge, seinen Beitrag zu leisten zur Befriedung der Welt in einer freien und offenen Zusammenarbeit mit den anderen Nationen und ihren Regierungen.

In diesem Sinne hat die deutsche Reichsregierung mit dem heutigen Tage das folgende Gesetz beschlossen:

Gesetz fr den Aufbau der Wehrmacht vom 16. Mrz 1935.


Die Reichsregierung hat folgendes Gesetz beschlossen, das hiermit verkndet wird: 1 Der Dienst in der Wehrmacht erfolgt auf der Grundlage der allgemeinen Wehrpflicht. 2 Das deutsche Friedensheer einschlielich der berfhrten Truppenpolizeien gliedert sich in 12 Korpskommandos und 36 Divisionen. 3 Die ergnzenden Gesetze ber die Regelung der allgemeinen Wehrpflicht sind durch den Reichswehrminister dem Reichsministerium vorzulegen. Berlin, den 16. Mrz 1935." [Unterschriften des Fhrers und smtlicher Mitglieder des Reichskabinetts.]

Ein Volk atmet auf


In den Zeitungsdruckereien herrscht Hochbetrieb. Jede Zeitung will die erste sein, die mit einer Extraausgabe dem Volke die Nachricht bringt. Um 18 Uhr sind die Extrabltter auf der Strae. Sie sind in wenigen Minuten ausverkauft. Man reit sie den Hndlern aus den Hnden. Eine ungeheuere Welle der Begeisterung geht ber das gesamte deutsche Volk. Und bald ist dann der Wilhelmsplatz schwarz von Menschen, branden immer wieder und wieder die Lieder der Nation gegen die Mauern, gesungen mit einer Inbrunst und Glubigkeit, die nur vom 30. Januar bertroffen wird. Telegraph und Telephon sind ebenfalls berlastet. Kabeltelegramm um Kabeltelegramm jagen die Journalisten der Auslandszeitungen heraus, und auf dem Berliner Haupttelegraphenamt stauen sich die Anfragen der auslndischen Redaktionen bei ihren Berliner Mitarbeitern. Und so wie in Berlin sieht es in allen Stdten Deutschlands aus. berall die gleiche Freude und der gleiche Jubel. Der 17. Mrz ist der Heldengedenktag fr die Gefallenen des Weltkrieges. Strahlende Sonne liegt an diesem Tage ber Deutschland. Am Morgen haben alle Gebude halbmast geflaggt. Um 12 Uhr mittags erscheint mit dem Reichskriegsminister Generaloberst von Blomberg und dem Generalfeldmarschall von Mackensen der Fhrer in der Staatsoper zur Heldengedenkfeier. Irgend jemand erinnert an die Inschrift, die das Gefallenendenkmal der 15. Ulanen in Dsseldorf trgt: "Wenn Tausend einen Mann erschlagen, das ist nicht Sieg, das ist nicht Ehr', Und heien wird's in fernen Tagen: Gesiegt hat doch das deutsche Heer." Ganz Berlin ist an diesem Tage auf den Beinen, und die Gegend um die Staatsoper herum, Schloplatz und die Strae Unter den Linden sind ein brodelndes Menschenmeer.

Im Lustgarten sind die feldgrauen Kolonnen aufmarschiert, die nun zum ersten Male als Wehrmacht des jungen Dritten Reiches vor dem Fhrer vorbeimarschieren werden. Nun spricht in der Staatsoper der Oberbefehlshaber der Wehrmacht und von nun an Reichskriegsminister. Erinnert daran, da an diesem Tage den zwei Millionen toten deutschen Soldaten des Weltkrieges Genugtuung gegeben ist, da eine starke deutsche Wehr nun wieder die deutsche Ehre schtzt. Spricht von zahlreichen Ruhmestaten des alten deutschen Heeres und der alten deutschen Marine. Namen klingen auf: Flandern, Somme, Verdun, Tannenberg, Isonzo, Narew, Skagerrak, Coronel. "In allem unseren Tun, in allem Handeln und Dulden wollen wir aber nicht mde werden, uns des Opfertodes unserer gefallenen Brder wrdig zu erweisen. Wir mssen im Leben die gleiche Hingabe und Vaterlandsliebe beweisen, die sie uns im Sterben bewiesen. Wir wollen in dieser Stunde abschwren dem Ungeiste des Eigennutzes, der Selbstsucht und der berheblichkeit. Wir wollen uns bekennen zu den Idealen eines starken, wehrhaften und stolzen Deutschlands, das nie mehr kapituliert und nie mehr seine Unterschrift unter Vertrge und Abmachungen setzen wird, die seine Ehre, seine Sicherheit und sein Lebensrecht beeintrchtigen." Dann tritt der Fhrer hinaus in die Sonnenflut. ber den Lustgarten hallen die Glocken des Domes. Der Prsentiermarsch klingt auf. Ein Offizier meldet dem Fhrer die Fahnenkompanie. Block um Block, Kompanie um Kompanie, Batterie um Batterie schreitet der Fhrer ab. In den Gesichtern der jungen Soldaten zuckt kein Muskel, aber ihre Augen sind voll Glck und Glauben. In diesem Augenblick wird symbolhaft das Walten des Schicksals klar, das einen unbekannten Soldaten aus jenem riesigen grauen Heere des Groen Krieges dazu ausersah, nach den Jahren der Schmach und des Niederganges seinem Volke den Weg in die Freiheit zu bahnen. Dumpf wirbeln die Trommeln. Die Fahnen des Groen Krieges senken sich, und whrend Schu um Schu der Salutbatterie ber den Lustgarten drhnt, heften der Fhrer und seine Generale an die Feldzeichen der alten Armee das Ehrenkreuz des Weltkrieges. Nun schreitet der Fhrer zum Ehrenmal und verweilt einige Minuten in ernstem Gedenken. Dann steigen die stolzen Fahnen der Nation auf Vollmast empor. Dann drhnen die Trommeln und schmettern die Fanfaren. Und in wuchtigem Schritt kommt es vom Lustgarten heran: Zum ersten Male marschieren Teile des jungen grauen Heeres an ihrem Obersten Befehlshaber vorbei. Ein Schauer geht in diesem Augenblick ber die Hunderttausende. Der Klang alter preuischer Mrsche reit nun alles mit. Jede Absperrung wird berschwemmt. Und breite Menschenstrme wogen neben den grauen Kolonnen her. Berlin gibt seinen Soldaten das Geleit. Als am Abend der Fhrer nach Mnchen zurckkehrt, da bereitet ihm die Hauptstadt der Bewegung spontan einen triumphalen Empfang. Weit drauen vom Flugplatz Oberwiesenfeld bis zum Hotel "Vier Jahreszeiten", wo der Fhrer vorbergehend Wohnung genommen hat, ein einziges dichtes Spalier, eine einzige inbrnstige Jubelkundgebung. Dort, wo am 9. November 1923 16 Kmpfer beispielhaft ihr Leben fr die Nation gaben, an der Feldherrnhalle, legt der Fhrer einen groen Kranz fr alle Gefallenen Deutschlands nieder. Ein Vorbeimarsch aller Mnchner Formationen beschliet den Tag.

Das deutsche Wehrgesetz


Am 21. Mai 1935 erlt die Reichsregierung das deutsche Wehrgesetz, unter dem sich nun der Aufbau der neuen Wehrmacht vollzieht. Seine drei Hauptbestimmungen lauten: 1 1. Wehrdienst ist Ehrendienst am deutschen Volke. 2. Jeder deutsche Mann ist wehrpflichtig. 3. Im Kriege ist ber die Wehrpflicht hinaus jeder deutsche Mann und jede deutsche Frau zur Dienstleistung fr das Vaterland verpflichtet. 2 Die Wehrmacht ist der Waffentrger und die soldatische Erziehungsschule des deutschen Volkes. Sie besteht aus: dem Heere, der Kriegsmarine, der Luftwaffe. 3 1. Oberster Befehlshaber der Wehrmacht ist der Fhrer und Reichskanzler. 2. Unter ihm bt der Reichskriegsminister als Oberbefehlshaber der Wehrmacht Befehlsgewalt ber die Wehrmacht aus. Die Dauer der aktiven Wehrpflicht bei den drei Wehrmachtsteilen wird einheitlich auf ein Jahr festgelegt. Am 24. August 1936 erweitert der Fhrer die aktive Dienstpflicht auf 2 Jahre durch folgenden Erla: Der Fhrer und Reichskanzler hat folgenden Erla ber die Dauer der aktiven Dienstpflicht in der Wehrmacht vom 24. August 1936 unterzeichnet: Zum 8 des Wehrgesetzes vom 21. 5. 1935 (RGBl. I S. 609) verordne ich unter Aufhebung meines Erlasses vom 22. 5. 1935 (RGBl. I S. 614): Die Dauer der aktiven Dienstpflicht bei den drei Wehrmachtsteilen wird einheitlich auf zwei Jahre festgesetzt. Der Reichskriegsminister und Oberbefehlshaber der Wehrmacht erlt die erforderlichen Ausfhrungs- und bergangsbestimmungen. Berchtesgaden, den 14. August 1936. Adolf Hitler. v. Blomberg.

Dazu schreibt die Nationalsozialistische Parteikorrespondenz: "Whrend in Berlin das groe olympische Fest des Friedens stattfand und Deutschland glcklich war, seinen Gsten einen Einblick geben zu knnen in die Ruhe und Ordnung des heutigen Reiches, bebt die Welt an zahlreichen Stellen unter den Schrecknissen blutiger Brgerkriege und wilder Wirtschaftskmpfe. Eine ziffernmig kleine, aber im Solde ihrer rassischen Verfilzung einen mchtigen Einflu ausbende internationale Hetzgruppe versucht, die Welt in das Chaos des kommunistischen Zusammenbruchs zu strzen. Ungeheuer sind dabei die Rstungen, die den bolschewistischen Militarismus in die Lage setzen sollen, dieser Aufgabe zu gengen. Wenn nun ein bolschewistischer Machthaber in zynischer Offenheit erklrt, da es die Aufgabe der bolschewistischen Armee auch sein wird, unter Umstnden jenen

Lndern, die der inneren bolschewistischen Hetze standhalten wrden, durch den Eingriff der Roten Armee von auen her die Revolution zu bescheren, so wird das nationalsozialistische Deutschland einer solchen Ankndigung gegenber genau so wenig kapitulieren, wie es einst nicht kapituliert hat gegenber den Drohungen der von Moskau bezahlten Hetzer in Deutschland selbst. So wie die nationalsozialistische Partei der deutschen Nation den inneren Frieden bewahrt, so wird die nationalsozialistische Armee dem Reiche den ueren Frieden sichern. Die Geschichte hat uns belehrt, da es besser ist, fr diesen Frieden - wenn notwendig - groe Opfer zu bringen, als im bolschewistischen Chaos zu versinken. Gegenber dem Sowjetimperialismus und seiner militaristischen Bedrohung wird das nationalsozialistische Deutschland als Wchter seines eigenen Friedens und damit als Schtzer seiner Kultur jene Manahmen treffen, die notwendig sind, um die Freiheit und Unabhngigkeit der Nation unter allen Umstnden zu garantieren."

Das deutsch-englische Flottenabkommen


Am 18. Juni 1935 wird zum ersten Male seit dem Weltkriege ein militrischer Vertrag zwischen dem Deutschen Reiche und einer anderen Nation geschlossen. Dieser Vertrag ist der erste wirkliche Beitrag zur Rstungsbegrenzung und gibt gleichzeitig der deutschen Kriegsmarine die notwendige Freiheit. Botschafter von Ribbentrop besttigt in einem Briefe an den englischen Auenminister Sir Samuel Hoare den Inhalt des deutschenglischen Flottenabkommens. Dadurch wird die knftige Strke der deutschen Flotte gegenber der Gesamtflotte des englischen Weltreiches im Verhltnis von 35:100 festgesetzt. Hinsichtlich der Unterseeboote hat das Deutsche Reich jedoch das Recht, eine der gesamten Unterseeboottonnage der Mitglieder des britischen Weltreichs gleiche Unterseeboot-Tonnage zu besitzen, ohne jedoch das Strkeverhltnis von 35:100 hinsichtlich der Gesamttonnage zu berschreiten. Die Regierung des Deutschen Reiches verpflichtet sich, ohne Verhandlungen mit der englischen Regierung ber den Prozentsatz von 45 vom Hundert der englischen Unterseeboot-Tonnage nicht hinauszugehen. Wenige Monate spter liegen zum ersten Male seit dem Weltkrieg wieder deutsche Unterseeboote auf der Kieler Frde, fgen auf den deutschen Kriegsschiffwerften wieder Schwei- und Nietapparate Panzerplatte an Panzerplatte zu stolzen Schiffen, die Deutschlands Ksten zu schtzen bestimmt sind. Die englische Regierung bringt zum Ausdruck, da die Einigung, zu der sie nunmehr mit der Regierung des deutschen Volkes gelangt ist und die sie als eine vom heutigen Tage ab gltige, dauernde und endgltige Einigung zwischen den beiden Regierungen ansieht, den Abschlu eines zuknftigen allgemeinen Abkommens ber eine Rstungsbegrenzung zwischen allen Seemchten der Welt erleichtern wird. 17 Jahre nach jenen Tagen, an denen das stolze deutsche Heer in den Strmen der Novemberrevolte zerspellte, 16 Jahre nach Abschlu des Vertrages, der Deutschland fr alle Zeiten in Ketten zu schlagen bestimmt war, schtzt wieder eine starke Armee Deutschlands Grenzen, eine von den Versailler Fesseln befreite Flotte die deutschen Ksten:

brach Adolf Hitler dem deutschen Volke die Bresche in die Freiheit!

3. Los von Versailles!


Versailles, 28. Juni. Die Zeremonie der Unterzeichnung im Spiegelsaale zu Versailles begann heute nachmittag 3 Uhr. Nachdem smtliche Delegierte der alliierten und assoziierten Mchte ihre Pltze eingenommen hatten, wurden die deutschen Delegierten in den Saal geleitet und zu den fr sie bestimmten Pltzen gefhrt. Der Vorsitzende der Friedenskonferenz Clemenceau erhob sich und erklrte, nachdem die Bedingungen der allierten und assoziierten Mchte von den Deutschen angenommen seien, ersuche er die deutschen Bevollmchtigten das Friedensdokument zu unterzeichnen. Er hob hervor, die Unterzeichnung des Friedensvertrages bedeute, da die Bedingungen in loyaler Weise eingehalten werden mten. Um 3 Uhr 12 Minuten unterschrieben die Reichsminister Hermann Mller und Dr. Bell als erste den Friedensvertrag. Hierauf unterschrieben der Reihe nach die Delegierten der alliierten und assoziierten Mchte. Kurz vor 4 Uhr war der Akt beendet. Clemenceau hob die Sitzung mit der Erklrung auf, der Friede sei geschlossen. Er ersuche die Delegierten der alliierten und assoziierten Mchte zu warten, bis die deutschen Bevollmchtigten sich entfernt htten. Die Militrmission werde die deutsche Delegation in das Hotel des Reservoirs zurckleiten. Die deutschen Bevollmchtigten verlieen hierauf als erste den Saal und begaben sich auf demselben Wege, auf dem sie gekommen waren, sofort in das Hotel des Reservoirs zurck. So begann Versailles. Die Mnner, die damals ihre Unterschrift unter das Dokument setzten, fhrten nur zu Ende, was ihre Genossen angefangen hatten. "Die Sitzredakteure der Weltgeschichte", so hat man Hermann Mller und Dr. Bell damals mit Recht benannt. Bezeichnend ist aus jenen Tagen der tiefsten deutschen Schmach die Erkenntnis, da jene Mnner, die die Novemberrevolte herbeigefhrt hatten, die spter sich in all den Jahren als Helden der Revolution feiern lieen, zu feige und zu jmmerlich waren, zu Ende zu fhren und damit vor dem Volke zu verantworten, was sie am 9. November 1918 begonnen hatten. So trat vor der entscheidenden Abstimmung der Weimarer Nationalversammlung Philipp Scheidemann zurck, sprach davon, da die Hand verdorren mge, die diesen Vertrag unterzeichnen werde, und schickte dann seinen Genossen und Revolutionskollegen Hermann Mller vor und beschwor auf ihn den alttestamentarischen Fluch herab, den er grosprecherisch vorher in die Massen geschleudert hatte. Dem Abgeordneten Haase von der USPD. blieb es vorbehalten, den Bttel fr die Entente zu machen und in der Nationalversammlung eine groe Tirade fr die Unterzeichnung des Versailler Vertrages loszulassen, nach dem Zentrum und SPD. mit vielen Vorbehalten wie immer nur der Gewalt wichen und sich zur Unterzeichnung des Vertrages bereit erklrt hatten. Dieser Genosse Haase bekam es weiter fertig, folgendes zu erklren: "Wir haben die volle Zuversicht und sind durch die lebhafte soziale Bewegung in den genannten Staaten in dieser Zuversicht gestrkt worden, da der Friedensvertrag schlielich durch die Solidaritt des internationalen Proletariats, das berall zur Herrschaft kommen wird, abgendert werden wird. Dem Ententekapitalismus knnen wir mit Fug und Recht zurufen: Ihr hemmt uns, doch ihr zwingt uns nicht!" Das Charakterbild der Parlamentarier der November-Revolution ist so geblieben bis zum letzten Tag ihres Bestehens. Sie haben immer sich jedem Druck gefgt, waren nach innen grosprecherisch, nach auen feige und - bildlich gesprochen - an Prgel gewhnt, sahen immer nur die nach ihrer Meinung rosige Seite aller Dinge und schwrmten fr Silberstreifen und Weltrevolution. Sie waren zum Teil harmlose Ideologen aus Wolkenkuckucksheim, noch dmmer, als die Polizei es erlaubte, glaubten alles und fielen auf alles herein, zum anderen Teil gerissene und geriebene Geschftsmnner, die in jeder

Situation wie Fettaugen auf der Brhe schwammen und die berall ohne Grundstze und ohne Charakter fr sich persnlich das Beste herauszuholen verstanden. So wie diese Parlamentarier sah die ganze deutsche Auenpolitik von 1918 bis zum 30. Januar 1933 aus. Scheinerfolge waren stets teuer erkauft und standen in gar keinem Verhltnis zu ihrem Kaufpreis. Es war kein Wunder, da in den Monaten vor der Machtbernahme durch den nationalsozialistischen Staat, als die Reparationszahlungen zunchst einmal aufgehrt hatten, harmlose Parlamentarier zum 25. Mal von einer nun kommenden Wiedergewinnung der Gromachtstellung Deutschlands trumten. Da das Aufhren der Reparationszahlungen mit der Verarmung des deutschen Volkes, der Arbeitslosigkeit von Millionen und dem wirtschaftlichen Zusammenbruch erkauft worden war, da es bei der Schwche Deutschlands den sogenannten Siegermchten jederzeit freistand, Deutschland erneut zur Wiederaufnahme der Reparationszahlungen zu zwingen, das vergaen sie nur allzugern. Sie waren sehr bescheiden und froh, wenn man sie bei ihren Reisen ins Ausland auch leben lie, vielleicht einmal sogar freundlich guten Tag sagte und von ihnen mit einem wohlwollenden Lcheln Notiz nahm. Ein Jahr lang tagte die Abrstungskonferenz, versprach mit einem Wechsel auf ferne Zeiten Deutschland die Gleichberechtigung, lie diesem Versprechen aber nie die Tat folgen. Am 11. Dezember 1932 gaben die Regierungen Englands, Frankreichs und Italiens die Erklrung ab, "da einer der Grundstze, die die Konferenz leiten soll, darin bestehen mu, Deutschland und den anderen durch Vertrag abgersteten Staaten die Gleichberechtigung zu gewhren in einem System, das allen Nationen Sicherheit bietet". Da dieses System nie gefunden werden wrde, war jedem klar, der Genfer Praktiken eine Reihe von Jahren verfolgt hat. Diejenigen, die als Vertreter eines schwachen und verarmten Deutschlands in Genf auftraten, sprachen in den Wind. Man hrte sie kaum an, und nie waren Taten die Folge solcher Forderungen. So schuf die Genfer Liga selbst die Lage, in der Deutschland gezwungen war, ihr den Rcken zu kehren.

Adolf Hitlers Kampf um den Frieden der Welt


Als Adolf Hitler die Macht bernahm, fand er auf dem Gebiet der Auenpolitik nur Fesseln vor, aber nirgends einen Anla zu irgendeiner Besserung oder aktiveren Gestaltung der deutschen Auenpolitik. Der Fhrer hat Jahr um Jahr immer wieder in seinen groen Reden sein auenpolitisches Wollen dargelegt, den anderen Nationen immer wieder die Hand zur Zusammenarbeit hingestreckt und praktische Mglichkeiten fr diese Zusammenarbeit aufgezeigt. Wer heute die Grundstze nationalsozialistischer Auenpolitik in den ersten vier Jahren nationalsozialistischer Staatsfhrung studieren will, der braucht nur die groen auenpolitischen Reden des Fhrers dieser Jahre lesen. Sie sind geradezu ein Leitfaden fr den Kampf Deutschlands um seine auenpolitische Befreiung und die Befriedung Europas. Am 23. Mrz 1933 hat Adolf Hitler im Deutschen Reichstag erklrt: "Deutschland wartet seit Jahren vergebens auf die Einlsung des uns gegebenen Abrstungsversprechen der anderen. Es ist der aufrichtige Wunsch der nationalen Regierung, von einer Vermehrung des deutschen Heeres und unserer Waffen absehen zu knnen, sofern endlich auch die brige Welt geneigt ist, ihre Verpflichtungen zu einer radikalen Abrstung zu vollziehen. Denn Deutschland will nichts als gleiche Lebensrechte und gleiche Freiheit. Das deutsche Volk will mit der Welt in Frieden leben. Die Reichsregierung wird aber gerade deshalb mit allen Mitteln fr die endgltige Beseitigung der Trennung der Vlker der Erde

in zwei Kategorien eintreten. Die Offenhaltung dieser Wnsche fhrt den einen zum Mitrauen, den anderen zum Ha und damit zu einer allgemeinen Unsicherheit. Die nationale Regierung ist bereit, jedem Volk die Hand zu aufrichtiger Verstndigung zu reichen, das gewillt ist, die traurige Vergangenheit einmal grundstzlich abzuschlieen..." Am 17. Mai 1933 steht der Fhrer erneut vor dem Reichstag, und das, was er sagt, ist das Programm des nationalsozialistischen Deutschlands auf dem Gebiete der Auenpolitik. Er fordert Revision des Versailler Vertrages und seine Ersetzung durch ein wirklich dauerhaftes Vertragswerk, dessen Aufgabe es nicht ist, Wunden zu reien oder vorhandene offen zu halten, sondern Wunden zu schlieen und zu heilen. Unter erneuter Anmeldung des deutschen Anspruches auf Gleichberechtigung erklrt der Fhrer zugleich die Bereitschaft, von dieser Gleichberechtigung nur in einem durch Verhandlungen festzustellenden Umfange Gebrauch zu machen und ntigenfalls eine bergangsperiode von fnf Jahren fr die Herstellung einer nationalen Sicherheit anzunehmen, in der Erwartung, da nach dieser Zeit die wirtschaftliche Gleichstellung Deutschlands mit den anderen Staaten erfolgt. Der Fhrer erklrt gleichzeitig Deutschlands grundstzliche Bereitschaft zum Verzicht auf Angriffswaffen, wenn innerhalb eines bestimmten Zeitraums die anderen Nationen ihre Angriffswaffen vernichteten und durch eine internationale Konferenz ihre Anwendung verboten wrde. Die Anregung Mussolinis, ein enges Arbeits- und Vertrauensverhltnis der groen europischen Mchte England, Frankreich, Italien und Deutschland herbeizufhren, begrt der Fhrer ebenso herzlich wie den vom amerikanischen Prsidenten Roosevelt am 16. Mai 1933 gemachten Vorschlag, durch Abrstungs- und Nichtangriffsverpflichtung den Frieden der Welt zu sichern, zumal als Grund fr die umfassenden Rstungen anderer Staaten nie die Furcht vor einer deutschen Invasion vorgeschoben werden knne. "Deutschland ist bereit, jedem feierlichen Nichtangriffspakt beizutreten, denn Deutschland denkt nicht an einen Angriff, sondern an seine Sicherheit. Die deutsche Regierung und das deutsche Volk werden sich aber unter keinen Umstnden zu irgendeiner Unterschrift ntigen lassen, die eine Disqualifizierung Deutschlands bedeuten wrde. Der Versuch, dabei durch Drohungen auf Regierung und Volk einzuwirken, wird keinen Eindruck zu machen vermgen. Es ist denkbar, da man Deutschland gegen jedes Recht und gegen jede Moral vergewaltigt, aber es ist undenkbar und ausgeschlossen, da ein solcher Akt von uns selbst durch eine Unterschrift Rechtsgltigkeit erhalten knnte. Als dauernd diffamiertes Volk wrde es uns auch schwer fallen, noch weiterhin dem Vlkerbund anzugehren." Die Beharrung auf dem unumstlichen Grundsatz der Gleichberechtigung und die immer wieder bekundete Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit allen Vlkern sind die beiden Pole der deutschen Auenpolitik von 1933 bis heute geblieben. Wenn von dieser Bereitwilligkeit nicht in noch strkerem Mae Gebrauch gemacht wurde, so ist das nicht die Schuld des deutschen Volkes und der Regierung Adolf Hitlers, wie es ebenso nicht Deutschlands Schuld ist, da man in verschiedenen Nationen die Bedeutung der deutschen Erklrungen nicht begreifen wollte, um sich den Rckwirkungen dieser Erklrungen auf die europische Politik und auf die Rstungen zu entziehen. Den Schaden, der aus dieser Einstellung erwuchs, haben alle Vlker tragen mssen, ohne ihren Regierungen die Rechnung dafr einreichen zu knnen. Man war in den europischen Hauptstdten zu lange gewohnt, mit einem schwachen und fhrerlosen Deutschland nach Willkr zu verfahren und wollte zunchst noch nicht glauben, da diese Zeit mit dem Jahre 1933 zu Ende sein sollte. Man htte sonst vielleicht frher in die dargebotene Hand Deutschlands eingeschlagen.

Austritt aus Abrstungskonferenz und Vlkerbund


So bleibt schlielich nichts weiter brig, als die Ankndigung des Fhrers vom 17. Mai 1933 wahr zu machen. Am 14. Oktober 1933 verlt Deutschland die Abrstungskonferenz und erklrt anschlieend seinen Austritt aus dem Vlkerbund. Gleichzeitig mit diesem Schritt aber wird erneut die Bereitwilligkeit der deutschen Reichsregierung und des deutschen Volkes betont, "...durch den Abschlu kontinentaler Nichtangriffspakte auf lngste Sicht den Frieden Europas sicherzustellen, seiner wirtschaftlichen Wohlfahrt zu dienen und am allgemeinen kulturellen Aufbau teilzunehmen." Im Hinblick auf Frankreich erklrt der Fhrer am gleichen Tag in seiner Rundfunkrede: "Es wrde ein gewaltiges Ereignis fr die ganze Menschheit sein, wenn die beiden Vlker einmal fr immer die Gewalt aus ihrem gemeinsamen Leben verbannen mchten. Das deutsche Volk ist dazu bereit."

Praktische Friedenstaten gegen Genfer Theorie


Schon kurze Zeit darauf wird der vom Fhrer aufgestellte auenpolitische Grundsatz der direkten Verhandlungen von Staat zu Staat in die Tat umgesetzt. Am 26. Januar 1934 schliet Adolf Hitler mit der polnische Regierung einen zehnjhrigen Nichtangriffspakt. So wird einer der gefhrlichsten Konfliktherde Europas durch einen entscheidenden Schritt des Fhrers beseitigt und damit dem gesamten europischen Frieden gedient. Zum ersten Male siegt die praktische Tat ber die Genfer Theorien. Trotz des Austritts aus der Abrstungskonferenz und dem Vlkerbund versucht Deutschland zunchst weiter, auf dem Verhandlungswege die Gleichberechtigung insbesondere auch in militrischer Hinsicht zu erlangen. Deutschland erhebt die Forderung auf ein 300.000-Mann-Heer mit entsprechender Ausrstung als Verteidigungsarmee angesichts der Deutschland umgebenden hochgersteten Staaten.

Die Episode der Einkreisungsreisen


In diesem Augenblick wittert Frankreich Gefahr fr sein zur Niederhaltung Deutschlands aufgerichtetes System. Es beginnt das gro angelegte franzsische Spiel, das darauf abzielt, die Gleichberechtigung Deutschlands zumindest so lange hintanzuhalten, bis es gelungen sein wrde, entweder Deutschland in ein neues Paktsystem hineinzuziehen oder aber Deutschland durch ein anderes Paktsystem bis zur Bewegungsunfhigkeit einzukreisen. Am 17. April 1934 finden die Rstungsverhandlungen ihren dramatischen Abschlu mit Barthous "Nein" zu den deutschen Vorschlgen ber die Erhhung des Heeres auf 300.000 Mann. Die franzsische Paktmaschine luft auf Hochtouren. Barthou macht Einkreisungsreisen nach Brssel, Warschau, Prag, Bukarest und Belgrad, bereitet eine Reise nach Rom vor und hlt enge Fhlung mit London. Die Sowjetunion wird in das franzsische Paktsystem mit einbezogen und fr die europische Politik salonfhig gemacht. Der Vorschlag eines Ostpaktes wird in die Debatte geworfen und Deutschland, Polen und Sowjetruland zur

Beteiligung aufgefordert. Sowjetruland wird auf Betreiben Frankreichs in den Vlkerbund aufgenommen. Die Bilanz dieser Bemhungen ist die Erkenntnis, da Frankreich die dargebotene Hand Deutschlands nicht will, sondern auf der Sicherung seiner Vorherrschaft ber Deutschland und der Niederhaltung des Deutschen Reiches beharrt und fr die Durchfhrung dieser Politik alles zu tun bereit ist.

Die Saar wird frei


Das Jahr 1935 beginnt politisch mit einem auerordentlich freudigen Ereignis fr Deutschland. In der Saarabstimmung bekennen sich 477.199 Menschen oder 90,5% der Wahlberechtigten zum Deutschen Reich. Die Saar kehrt heim! Zwei Tage spter erklrt der Fhrer in seinem Dank an die Saarbewohner: "Eure Entscheidung, deutsche Volksgenossen von der Saar, gibt mir heute die Mglichkeit, als unseren opfervollen geschichtlichen Beitrag zu der so notwendigen Befriedung Europas die Erklrung abzugeben, da nach dem Vollzug Eurer Rckkehr das Deutsche Reich keine territorialen Forderungen an Frankreich mehr stellen wird... Unser aller Wille ist es, da dieses deutsche Ende eines so traurigen Unrechts zu einer hheren Befriedung der europischen Menschheit beitragen mge; denn so gro und unbedingt unsere Entschlossenheit ist, Deutschland die Gleichberechtigung zu erringen und zu sichern, so sind wir gewillt, uns dann nicht jenen Aufgaben zu entziehen, die zur Herstellung einer wahren Solidaritt der Nationen gegenber den heutigen Gefahren und Nten erforderlich sind." Und am folgenden Tage fhrt Adolf Hitler in einer Unterredung mit einem englischen Journalisten aus: "Ich spreche zwei Bekenntnisse offen aus: 1. Deutschland wird von sich aus niemals den Frieden brechen, und 2. wer uns anpackt, greift in Dornen und Stacheln. Denn ebenso, wie wir den Frieden lieben, lieben wir die Freiheit." Barthou ist tot; das Attentat auf Knig Alexander von Jugoslawien am 9. Oktober 1934 kostete auch ihm das Leben. Die Linie der franzsischen Auenpolitik ist jedoch durch ihn bereits so festgelegt, da auch seine Nachfolger wenig mehr daran zu ndern vermgen. Sie fhrt zwangslufig zur Selbstbefreiung Deutschlands aus den Fesseln des Versailler Vertrages und zur Wiederherstellung der vollen deutschen Souvernitt. Am 7. Januar 1935 unterzeichnen Mussolini und Laval in Rom ein Protokoll, durch das Italien in das franzsische Paktsystem gegen Deutschland einbezogen wird unter Zugestndnissen und Versprechungen in Afrika, aus denen sich praktisch spter der italienisch-abessinische Krieg entwickelt. Am 3. Februar 1935 wird Deutschland das franzsisch-englische Londoner Protokoll vorgelegt, in dem auch der Abschlu eines Luftpaktes zwischen Frankreich, England, Italien, Deutschland und Belgien angeregt wurde. In diesem Protokoll wird noch einmal der Versuch gemacht, Deutschland vor eigenen Schritten zur Erzielung seiner Gleichberechtigung zurckzuhalten. Bezglich der deutschen Gleichberechtigung bringt das Protokoll jedoch nichts Neues, sondern versucht wiederum, auf der Basis vom Dezember 1932 Deutschland die Gleichberechtigung im Rahmen eines sogenannten Sicherheitssystems auf lngere Sicht in Aussicht zu stellen und Deutschland zunchst erst einmal wieder ohne jede Gegenleistung in den Vlkerbund

hineinzubringen. Es wird alles getan, jede eigene Initiative Deutschlands zur Herbeifhrung weiterer zweiseitiger Vereinbarungen mit anderen Staaten zu verhindern.

Wieder allgemeine Wehrpflicht


Als dann Frankreich seine militrische Kraft durch Einfhrung der zweijhrigen Dienstzeit noch weiter vermehrt, da ist Deutschland gezwungen, wegen der Gefhrdung der eigenen Sicherheit angesichts dieser Gesamtlage zur Tat zu schreiten. Am 16. Mrz 1935 zerbricht Adolf Hitler unter dem Jubel des deutschen Volkes die Fesseln von Versailles, verkndet die allgemeine Wehrpflicht und schafft Deutschland wieder eine eigene Wehrhoheit. Nochmals wird versucht, nunmehr die brige Welt zu friedlichen Vereinbarungen mit Deutschland zu bringen: "Denn in dieser Stunde erneuert die deutsche Regierung vor dem deutschen Volke und vor der ganzen Welt die Versicherung ihrer Entschlossenheit, ber die Wahrung der deutschen Ehre und der Freiheit des Reiches nie hinauszugehen und insbesondere in der nationalen deutschen Aufrstung kein Instrument kriegerischer Angriffe, als vielmehr ausschlielich der Verteidigung und damit der Erhaltung des Friedens bilden zu wollen." Die Konferenz von Stresa ist die Antwort auf das neue deutsche Angebot. Die Gedankengnge des Londoner Protokolls werden, obwohl sie einen Rckschritt bedeuten, wiederholt und die Mchte von Stresa noch einmal auf den Londoner Vertrag festgelegt. Die auf Verlangen Frankreichs zum 15. April nach Genf einberufene Tagung des Vlkerbundrates verurteilt den selbstndigen Schritt Deutschlands und setzt einen Ausschu ein, der die Sanktionen prfen soll, die knftig gegen einen Staat zu ergreifen seien, der "durch einseitige Aufkndigung seiner internationalen Verpflichtungen den Frieden gefhrden sollte". Die Reichsregierung weist am 20. April diesen Vorsto des Vlkerbundrates als eine Kampfansage und einen neuen Versuch einer Diskriminierung Deutschlands entschieden zurck und bestreitet den beteiligten Nationen das Recht, sich zum Richter ber Deutschland aufzuwerfen und ausgerechnet Deutschland angesichts seiner eigenen neuen Friedensversicherungen als den Friedensstrer hinzustellen, die dauernden Rechtsverletzungen der anderen, die Nichterfllung ihrer Abrstungsverpflichtung aber stillschweigend zu bergehen. Wie richtig das Verhalten Deutschlands ist, zeigt der Abschlu des sowjetrussischfranzsischen Paktes vom 2. Mai 1935. Sowjetruland glaubt 1935, da nunmehr der Zeitpunkt gekommen sei, aktiv in die politische Gestaltung Europas einzugreifen und der bolschewistischen Weltrevolution zunchst einmal durch Abschlu von Pakten und durch Einkreisung des wichtigsten Gegners der Sowjetunion den Boden zu bereiten. ber die Stellung Deutschlands zur Sowjetunion hat vom Tage der Machtbernahme durch Adolf Hitler an niemals ein Zweifel bestanden. Von Anfang an hat der Nationalsozialismus festgestellt, da Nationalsozialismus und Bolschewismus wie Feuer und Wasser sind. Ein Paktieren zwischen diesen beiden Weltanschauungen ist ein Ding der Unmglichkeit. Der Bolschewismus hat die Weltrevolution auf seine Fahne geschrieben. Er will den jdischen Geist der Zersetzung allen anderen Vlkern aufzwingen und sie unter seine Knute zwingen. Es braucht niemand zu wundern, wenn die Vlker sich dagegen wehren und sich dagegen verwahren, da in ihren eigenen Grenzen unter dem Namen von kommunistischen Parteien Filialen einer Organisation errichtet werden, deren Aufgabe es ist, den Umsturz vorzubereiten und Land und Volk

unter fremden Einflu zu bringen. Die Reichsparteitage 1935 und 1936 der NSDAP. waren die deutliche Antwort auf diese Bestrebungen des Bolschewismus. Am 21. Mai 1935 nimmt der Fhrer in seiner Reichstagsrede zu der auenpolitischen Entwicklung Stellung und wiederholt insbesondere Deutschlands Bereitschaft zum Abschlu von Nichtangriffspakten. Er begrndet ferner die Ablehnung des Ostpaktes: "Wir haben aber nicht die Mglichkeit, solche Vertrge durch Beistandsverpflichtungen zu ergnzen, die weltanschaulich, politisch und sachlich fr uns untragbar sind. Der Nationalsozialismus kann nicht die Angehrigen des deutschen Volkes, d.h. seine Anhnger, zum Kampf aufrufen fr die Erhaltung eines Systems, das in unserem eigenen Staat zumindest als unser grimmigster Feind in Erscheinung tritt. Die Verpflichtung zum Frieden, ja! Eine Kampfhilfe des Bolschewismus wnschen wir selbst nicht und wren auch nicht in der Lage, sie zu geben." In 13 Punkten fixiert die Reichsregierung ihre Stellungnahme zu den schwebenden internationalen Problemen und erklrt sich noch einmal bereit, den Locarnovertrag so lange zu halten, als auch die anderen Vertragspartner ihn einzuhalten bereit sind. Es wird erneut die Bereitschaft zum Abschlu eines Luftabkommens und zur Beteiligung an allen Besprechungen zum Ausdruck gebracht, die zur praktischen Rstungsbegrenzung fhren knnen.

Das deutsch-englische Flottenabkommen


Als Tat folgt dieser Rede am 18. Juni 1935 das deutsch-englische Flottenabkommen, durch das die deutsche Flotte fr dauernd in ein Verhltnis von 35% zur englischen Flotte gebracht wird. Um zu verhindern, da Deutschland weiterhin auf Konferenzen vor vollendete Tatsachen gestellt wird, erklrt der Fhrer, da Deutschland fortab an keiner Konferenz mehr teilnehmen wird, an deren Programmaufstellung es nicht von vornherein beteiligt gewesen ist. Im Sommer 1935 kann man gegenberstellen: 1. die auenpolitischen Taten Deutschlands mit dem immer neuen Bemhen zur Sicherung des Friedens, und 2. das Vertragsnetz Frankreichs mit der eigenschtigen und imperialistischen Zielsetzung, durch die Unfrieden und Unordnung in Europa geschaffen wird.

Zusammenbruch der Front von Stresa


Eine Wende in dieser Entwicklung ist am 3. Oktober 1935 der Einmarsch italienischer Truppen in abessinisches Gebiet. Die Front gegen Deutschland fllt auseinander, Stresa gehrt der Vergangenheit an. Die Vlkerbundsmchte vereinigen sich zum ersten Male zu einem Sanktionskriege gegen Italien, der Italien nicht daran hindern kann, sich den kolonialen Raum zu schaffen, den es braucht, fr die Sanktionsmchte aber zu einem klglichen und beschmenden Mierfolg wird.

Das Rheinland wieder frei


Am 27. Februar 1936 wird trotz der einwandfreien Feststellungen Deutschlands, da der franzsisch-sowjetrussische Pakt einen Bruch des Locarnopaktes bedeute, dieser von der franzsischen Kammer ratifiziert. Die Folgerung aus diesem Schritt Frankreichs zieht die deutsche Reichsregierung am 7. Mrz 1936. Nach der Zerstrung des Locarnovertrages durch Frankreich und den dadurch erfolgten Zusammenbruch des Sicherheitssystems im Westen stellt sie zur Sicherung des Reiches die volle Souvernitt fr die entmilitarisierte Zone des Rheinlandes wieder her. Die Berechtigung zu diesem Schritt, insbesondere die Berechtigung der Auffassung, da Frankreich mit dem Abschlu des Sowjetpaktes den Locarnovertrag gebrochen habe, wird natrlich bestritten. Der deutsche Schritt wird jedoch hingenommen, ohne da Sanktionen erfolgen oder da die garantierenden Mchte des Locarnovertrages einschreiten. Es mehren sich im Gegenteil in allen Lndern die Zeichen des Verstndnisses fr den deutschen Schritt, der ja nichts weiter darstellt als das, was jeder Staat der Welt ohne weiteres fr sich in Anspruch nimmt: die volle Souvernitt ber das eigene Staatsgebiet, die keinerlei Spitze gegen einen fremden Staat enthlt.

Neuer deutscher Friedensplan


In dem Memorandum, das am 7. Mrz 1936 den Locarnomchten berreicht wurde, um ihnen Mitteilung von dem deutschen Entschlu und seiner Begrndung zu machen, unterbreitet Deutschland wiederum zugleich neue praktische Vorschlge zur Sicherung des Friedens im Westen und nimmt von smtlichen an Deutschland angrenzenden Staaten auch Litauen nicht mehr aus, nachdem dieses sein Verhalten im Memelgebiet einer gewissen Korrektur unterzogen hat. Die darauf folgenden Plnkeleien der Restlocarnomchte sind nur noch Rckzugsgefechte, denen keine Bedeutung mehr zukommt. Zwei Tage nach jener Abstimmung, die ein Vertrauensvotum fr den Fhrer und die Reichsregierung darstellte, wie es noch niemals eine Regierung der Welt besa, am 31. Mrz 1936, schlgt Deutschland noch einmal einen Friedensplan von 19 Punkten vor. Es wird abermals Deutschlands Bereitschaft festgestellt, mit jedem europischen Staat Nichtangriffspakte abzuschlieen, noch einmal wird eine allgemeine Abrstung vorgeschlagen. Die Antwort ist lediglich am 8. April ein franzsischer Plan auf der Basis der kollektiven Sicherheit, ein Plan, der also Deutschland zwingen wrde, fr fremde Interessen und zugunsten von fremden Staaten, mit denen Deutschland nichts gemein hat, das Leben deutscher Soldaten einzusetzen. Deutschland betont noch einmal, da es in der sogenannten kollektiven Sicherheit eine viel grere Gefahr fr den Frieden Europas she als in dem Abschlu von zweiseitigen Pakten, weil das franzsische Paktsystem bei Streitigkeiten zwischen zwei Staaten eine Reihe von anderen zwangslufig in diesen Streit mit hineinziehen wrde. Der deutsche Friedensplan bleibt ohne Auswirkung, weil Frankreich auf dem System der kollektiven Sicherheit beharrt und es sogar in Genf verankert, obwohl das Gebude der kollektiven Sicherheit bereits im Rohbau starke Risse zeigt. Seine Unmglichkeit beweist bereits der italienisch-abessinische Krieg und beweist weiter der spanische Brgerkrieg und das viele Monate whrende Handeln um die Nichteinmischung, das schlielich rein formell zu einer Kontrolle fhrt, aber keinerlei praktische Auswirkungen zeigt. Denn gerade Frankreich setzt die Lieferung von Waffen und Menschen trotz aller Kontrollmanahmen fort. Am 14. Oktober 1936 sprengt Belgien die Fesseln der kollektiven Pakte, indem der belgische Knig den absoluten Willen Belgiens zur Neutralitt verkndet, also zur absoluten Selbstndigkeit seiner Entscheidungen und zur Loslsung von allen

Verpflichtungen einer Beistandsleistung. Dieser Wille zur Abkehr von den bestehenden Bndnissen und Abmachungen kommt seitdem auch bei einer Reihe anderer mittlerer und kleiner Staaten zum Ausdruck, die nicht automatisch in einen Krieg zu verwickelt werden wnschen, ohne da sie selbst interessiert sind. Whrend rings um Deutschland ein System zusammenbricht, dessen treibende Kraft der franzsische Imperialismus ist, schreitet Deutschland unbeirrt auf dem Wege zweiseitiger friedlicher Vereinbarungen fort. Am 11. Juli 1936 wird das Verstndigungsabkommen mit sterreich geschlossen und so der Grund gelegt zu einer Gemeinsamkeit der beiden deutschen Staaten. Die Beziehungen des Reiches zu Litauen werden normalisiert. Die weitere Entwicklung wird gekennzeichnet durch die deutschen Angebote der Neutralittsgarantien an Belgien, die Niederlande, die Schweiz und Luxemburg.

Die Achse Berlin-Rom


Durch die Vereinbarungen mit Italien wird die Achse Berlin-Rom zu einem bestimmenden Moment der europischen Politik. Deutschland kann die Genugtuung erleben, da das System der zweiseitigen Abmachungen zur Sicherung des Friedens auch von anderen Staaten als das zweckmigste anerkannt und zwischen Italien und Jugoslawien nach dem Vorbild der deutsch-polnischen Verstndigung ein entsprechender Vertrag geschlossen wird. Es ergibt sich daraus die um sich greifende Erkenntnis, da nun Abmachungen, in denen tatschlich interessierte Staaten die zwischen ihnen bestehenden Gegenstze bereinigen, die Voraussetzung fr eine Friedenssicherung und damit fr den Gesamtfrieden Europas sein knnen. Am 30. Januar 1937, am Abschlusse der ersten vier Jahre nationalsozialistischer Staatsfhrung, hat der Fhrer in seiner groen Reichstagsrede verkndet, da fr Deutschland nun die Zeit der berraschungen vorbei ist. Er hat zum Ausdruck gebracht, da Deutschland infolge des Verhaltens der Vertragsmchte von Versailles zu seinen selbstndigen Schritten im Interesse der Sicherheit des Deutschen Reiches gezwungen worden ist, da Deutschland gar nicht beabsichtigt, nachdem es ber sein eigenes Staatsgebiet die unbeschrnkte Hoheit wiedererlangt und zum Schutze der deutschen Grenzen ein Volksheer geschaffen hat, weitere selbstndige Schritte zu unternehmen. Damit ist allen den Behauptungen den Boden entzogen, da Deutschland keine Vertrge halte und als Vertragspartner deshalb unmglich ist. Wenn der Wert auch in der Politik an den Resultaten und Erfolgen zu erkennen ist, so drfte das Urteil ber die nationalsozialistische deutsche Auenpolitik seit 1933 nicht schwer zu fllen sein. berraschend klar und eindringlich zeigt sich im Lichte der rein historischen, allein die Tatsachen bercksichtigenden Betrachtung ber die nationalsozialistische Auenpolitik im Rahmen der gesamteuropischen Politik die unbedingte Geradlinigkeit und Folgerichtigkeit der deutschen Friedenspolitik seit 1933. Der eiserne und unerschtterliche Wille des Fhrers, sein unbedingtes Festhalten an einer als richtig erkannten Linie allein haben das Werk der Wiederaufrichtung, so wie es heute vor uns steht, ermglicht. Mit Stolz und innerer Befriedigung darf Adolf Hitler und mit ihm das deutsche Volk auf dieses groe Werk blicken. Die Welt aber sollte nun endlich ihre Scheuklappen, die sie vor Deutschland aufgesetzt hat, abnehmen, um seinen durch Taten lngst erhrteten und bewiesenen ehrlichen Friedenswillen und die konstruktiven Elemente der nationalsozialistischen deutschen Auenpolitik klar zu erkennen. Sie sollte angesichts der auenpolitischen Friedenstaten Adolf Hitlers nicht mehr in Schriften whlen, sondern sich des Wortes des Fhrers erinnern:

"Ich bin kein Schriftsteller, ich bin Politiker. Meine Korrekturen nehme ich in meiner Auenpolitik vor. Meine Korrektur trage ich in das groe Buch der Geschichte ein!"

4. Der Weg zum Dritten Reich


Es sind nicht wenige gewesen, die im November 1918 in all dem Taumel den inneren Halt verloren und aus dem nationalen Lager in das der Demokratie gingen, weil sie glaubten, da nun - wenn auch unter Schmerzen - ein Reich geboren werden knne, das alle deutschen Stmme umfat, und so ihrem grodeutschen Sehnen Erfllung werden wrde. Die Frsten waren gefallen. Was stand noch der Schaffung eines einheitlichen, einigen Deutschen Reiches entgegen? sterreich verkndete seinen Willen zum Anschlu, und eine Bewegung ging durch alle deutschen Volksteile Europas: Hin zum Reich!

Die Frsten gingen - die Bonzen kamen


Der gnstige Augenblick fand nur kleine Geister. Die Frsten gingen - die Bonzen kamen. Die Zerrissenheit des Reiches blieb und wuchs; wuchs in einem solchen Mae, da es Augenblicke gab, in denen sie fast den Rahmen des Reiches sprengte. Reich gegen Lnder und Lnder gegen Reich. Das ist immer wieder das innerpolitische Thema in den 14 Jahren Weimarer Republik gewesen. Es gab Reichsexekutionen gegen Lnder, Lnderdrohungen gegen das Reich. Regierungen wurden mit militrischer Hilfe abgesetzt. Gemeinden sagten den Lndern den Gehorsam auf, Lnder griffen in die gemeindliche Selbstverwaltung ein. Ferner denn je erschien der Tag, an dem einmal die Grenzpfhle im Innern des Reiches fallen wrden.

"Jeder einmal Minister"


Der Drang zur Futterkrippe siegte ber den Drang zum einigen Reich. "Jeder einmal Minister" wurde die Parole, und die Vielzahl der kleinen Landesregierungen, deren Ministerzahl oft im umgekehrten Verhltnis zur Gre des Landes anschwoll, bot gengend Mglichkeiten dafr. Regierungskrisen in Reich und Lndern waren an der Tagesordnung. Womit sollte sich auch sonst die Vielzahl der Parlamente beschftigen? Zur positiven Arbeit waren sie nicht fhig, so beschftigten sie sich dann ausschlielich mit reinen Machtkmpfen, mit Kmpfen um Formen und Posten. Nie jedoch waren die Folgen ihres Wirkens positive Manahmen fr das deutsche Volk. Es ist eine Binsenweisheit, da eine Regierung zur Erzielung groer Leistungen der Stetigkeit bedarf. Ein Parlament ist niemals zur Erzielung groer Leistungen fhig. Denn jeder geniale Plan, jede gute Idee wird im Parlament zunchst von den Vertretern der Parteien zerredet, von denen keine der anderen den Ruhm gnnt, Urheberin irgendeiner wirkungsvollen Aktion zu sein. So sind in den Jahren 1918 bis 1933 ganz ohne Zweifel viele gute Anregungen im Reichstag und den zahlreichen Parlamenten in ihren Ausschssen und Unterausschssen untergegangen, weil die eigene Unzulnglichkeit der Parlamentarier sie vor den Auswirkungen jeden greren Planes erschrecken lie. Htte jenem Reichstag ein Adolf Hitler seinen Plan zur Bau der Reichsautobahnen vorgelegt, man htte ihn fr irrsinnig und grenwahnsinnig erklrt, und wenn etwa der Reichstag sich schlielich herbeigelassen haben sollte, sich berhaupt auf die Behandlung des Themas einzulassen,

dann wren vielleicht "probeweise" 12 Kilometer Autobahn gebaut worden - damit htte man sich fr alle Zeiten begngt. Die Tatsache, da die Zeit von 1918 bis 1933 bar jeder greren Leistung blieb, da dort nichts geschah oder geschaffen wurde, was irgendwie ber das Normalma hinausgeragt htte, liegt nicht zuletzt im parlamentarischen System begrndet. Wenn eine Regierung jeden Tage gewrtig sein mu, von einem Parlament davongejagt zu werden, woher soll sie dann die innere Ruhe und Sammlung nehmen, Plne auf lange Sicht zu fassen und mit der Durchfhrung von Aufgaben zu beginnen, fr die eine Reihe von Jahren bentigt wird? 24 Regierungen hat das deutsche Volk von 1918 bis 1933 ber sich ergehen lassen mssen, von denen einige nur wenige Tage oder Wochen am Ruder waren. Der Rekord einer Regierungszeit betrug in diesen Jahren 21 Monate, steht aber vereinsamt auf seiner Hhe. Nur 5 von 24 Kabinetten haben lnger als ein Jahr regiert. Die persnliche Unzulnglichkeit der meisten Minister dieser Systemjahre ist bei dieser Betrachtung gar nicht in Rechnung gestellt. Es sind nicht wenige von ihnen, die schlielich wegen Korruption und anderer Verbrechen vor Gericht gestellt werden muten und deren sachliche und menschliche Unzulnglichkeit sich an zahlreichen Beispielen schlaglichtartig zeigt. (Reichskanzler Bauern, Reichspostminister Hfle u.a.) Folgende Regierungen haben sich in einem Zeitraum von 14 Jahren und zwei Monaten am deutschen Volke versucht:
9. 11. 1918 - 16. 11. 1918 16. 11. 29. 12. 13. 21. 27. 21. 10. " " Kabinett Ebert Rat der Volksbeauftragten (Ebert/Haase) Rat der Volksbeauftragten (Ebert, Ausscheiden der Unabhngigen) Kabinett Scheidemann (Soz.) 1. 2. 1. 1. 2. 1. 2. 1. 2. 1. 2. 3. 4. 2. 1. 2. " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " Bauer (Soz.) Bauer (Soz.) H. Mller (Soz.) Fehrenbach (Zentr.) Wirth (Zentr.) Wirth (Zentr.) Cuno Stresemann (DVP.) Stresemann (DVP.) Marx (Zentr.) Marx (Zentr.) Luther (DVP.) Luther (DVP.) Marx (Zentr.) Marx (Zentr.) H. Mller (Soz.) Brning (Zentr.) Brning (Zentr.) v. Papen v. Schleicher 7 Tage 1 Mon. 13 1 4 3 5 2 10 5 12 8 1 1 6 7 12 3 8 17 21 18 7 6 1 " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " " 1 12 21 1 27 " " " " " 15 7 12 24 24 19 16 26 21 23 24 3 12 5 27 12 " " " " " " " " " " " " " " " " "

2. 1919 6. " " " "

3. 10. 6.

3. 1920 5. 1921

26. 10. 13.

22. 11. 1922 8. 1923 " " 6. 10. 30. 11. 15. 20. 17. 29. 29. 30.

3. 6. 1924 1. 1925 1. 1926 5. " 1. 1927 6. 1928 3. 1930

12. 10. 1931 2. 6. 1932 3. 12. "

280 Millionen Mark fr die Parlamente


Deutschland hatte im Jahre durchschnittlich 2.200 Parlamentarier zu ernhren, die sich auf den Reichstag und die einzelnen Landtage verteilten. Der Gesamtverbrauch an Parlamentariern in Reich und Lndern in der Zeit von 1918 bis zum 30. Januar 1933 betrug 10.683. ber zehntausend kleine "Knige" haben also versucht, Deutschland zu regieren. Die Kosten fr diese Parlamentarier betrugen von 1919 bis 30. Januar 1933 ca. 200 Millionen Mark, unter Ansatz der Kosten, die die Aufrechterhaltung des gesamten parlamentarischen Apparates (Personal, Gebude usw.) verursachte, in 14 Jahren sogar 280 Millionen Mark. Sie standen also im umgekehrten Verhltnis zu den Leistungen der Herren. Der Schaden allerdings, den sie angerichtet haben, betrgt ein Vielfaches dieser Summe.

Verantwortung im nationalsozialistischen Staat


Der nationalsozialistische Staat hat an die Stelle der Verantwortung von unten nach oben die Verantwortung von oben nach unten gesetzt. Sein Grundsatz lautet: Je hher die Stellung, desto grer die Verantwortung. Er hat die Hoheit der Lnder beseitigt, die Zahl der Lnderminister auf das geringstmgliche Ma heruntergesetzt, die Lnderparlamente abgeschafft, die Verwaltung verbilligt und vereinfacht und der Regierungsarbeit die Stetigkeit gegeben, die die allein tragfhige Grundlage fr all die groen Leistungen der letzten vier Jahre gewesen ist. Er hat in der Erkenntnis der Tatsache, da nicht eine anonyme Vielheit regieren und bestimmen, sondern immer nur einer fhren kann, die Regierungsarbeit aus dem Reichstag in das Reichskabinett verlegt und den Reichstag wieder zu dem gemacht, was er eigentlich sein soll, eine Vertretung des Volkes, die zur Beratung und Untersttzung der Reichsregierung bestimmt ist und nicht eine Nebenregierung sein darf, die die praktische Regierungsarbeit lahmlegt.

Moderne Demokratie
Im Staate Adolf Hitlers ruht das Fundament der Regierung wieder direkt im Volke. In keinem Staat der Welt ist die unmittelbare Verbindung zwischen Regierung und Volk so eng wie gerade im nationalsozialistischen Staat, der damit der demokratischste Staat der Welt ist. Wie keine Regierung der Welt hat die Regierung Adolf Hitlers Jahr um Jahr an das deutsche Volk appelliert und ihm Gelegenheit gegeben, in Abstimmungen zur Politik der Reichsregierung und wichtigen Lebensfragen der Nation Stellung zu nehmen. Sie konnte das in dem Bewutsein tun, so fest im Volke verankert zu sein, da sie die Entscheidung des Volkes nicht zu scheuen brauchte. Am 5. Mrz 1933 waren es 17.269.629 Deutsche, die sich mit 43,9 Prozent aller abgegebenen Stimmen bei der Reichstagswahl zum Fhrer und zur NSDAP. bekannten. Am 12. November 1933, als der Fhrer den Austritt des Deutschen Reiches aus dem Vlkerbund bekanntgab und gleichzeitig das Volk zur Abstimmung ber diese Politik und zur Neuwahl des Reichstages aufrief, dokumentierte sich das Vertrauen, das er und seine Mitarbeiter sich in einem halben Jahre im Volke errungen hatten, dadurch, da 39.655.212 Deutsche bei einer Gesamtzahl von 43.053.616 Whlern ihm und der NSDAP. ihre Stimme gaben.

Als am 19. August 1934 das Gesetz ber das Staatsoberhaupt zur Abstimmung stand, durch den das Amt des Reichsprsidenten mit dem des Reichskanzlers vereinigt wurde, gaben abermals 38,4 Millionen oder 90 Prozent freudig ihr Ja. Die Krnung aber dieses Bekenntnisses des Volkes zum Fhrer wurde der denkwrdige 29. Mrz 1936. Bei dieser Volksabstimmung lautete die Begrndung: "In der Absicht, dem deutschen Volke Gelegenheit zu geben, der mit dem heutigen Tage abgeschlossenen dreijhrigen Politik der Wiederherstellung der nationalen Ehre und Souvernitt des Reiches, verbunden mit dem aufrichtigen Bestreben nach einer wahren Vlkervershnung und -verstndigung auf der Grundlage gleicher Rechte und gleicher Pflichten, seine feierliche Zustimmung erteilen zu knnen, lse ich den Reichstag mit der Wirkung vom 28. Mrz 1936 auf. Neuwahlen zum Reichstag finden am 29. Mrz 1936 statt." Wie immer stellte sich der Fhrer selbst an die Spitze des Wahlvorschlages. Das, was in der ganzen Welt niemand fr mglich hielt, was nirgends ein Gleichnis hat, wurde zur Tatsache. 98,8 Prozent der Bevlkerung, 44.411.911 Deutsche, zeugten in einer Abstimmung fr den Fhrer, die eine Wahlbeteiligung wie kaum jemals in der Welt eine Abstimmung aufwies. So wurde dem Sehnen des deutschen Volkes nach einer wahrhaften Demokratie im Staate Adolf Hitlers die Erfllung, die ihm in der Weimarer Republik versagt blieb.

Keine Verfassung vom grnen Tisch


Der Fhrer hat in seiner Rede vom 11. Februar 1933 gesagt, da der Aufbau des neuen nationalsozialistischen Staates sich organisch vollziehen werde. So hat der Nationalsozialismus nach der praktischen Beseitigung der Weimarer Verfassung darauf verzichtet, durch einen guten Juristen auf dem Papier eine neue Verfassung entstehen zu lassen und das freie Leben im jungen Staat durch papierne Formeln in Fesseln zu schlagen. In der Weimarer Republik dachte man umgekehrt. Das Wichtigste war die Verfassung auf dem Papier. Sie war so brchig und so schlecht, da man sich erst spt dazu entschlieen konnte, den Tag ihrer Einfhrung zu feiern, da es der Ankndigung von Gratisschokolade und der kostenlosen Verabreichung von warmen Wrstchen bedurfte, um wirklich Volk zu diesen Feiern zu locken. Die Vter dieser Verfassung haben sie spter im stillen oft selbst verflucht. Bezeichnend ist die Geschichte der Entstehung der Verfassung von Weimar, wie sie Dr. Goebbels am 10. Juli 1928 im Reichstag schilderte: "Ich darf Ihnen jetzt ein unverdchtiges Dokument vorlegen, wie diese Verfassung, fr die Sie einen Nationalfeiertag einfhren wollen, in Wirklichkeit zustande gekommen ist. Im Vorwrts schrieb damals ein unverdchtiger Zeuge Paul Nathan - folgendes: 'In jenen Sptherbsttagen betrat Preu, der sonst keine Besuche zu machen pflegte, berraschend meine Wohnung und legte mir eine Frage vor. Ebert hat mir angetragen, die deutsche Reichsverfassung der Republik zu entwerfen. (Hrt! Hrt! bei den Nationalsozialisten.) Soll ich in das Ministerium eintreten? Soll ich diesen Auftrag annehmen? Und ohne zu zgern, sagte ich: Natrlich, wenn Ihnen freie Hand fr die Schaffung einer demokratischen Verfassung garantiert wird. Eine halbe

Stunde spter waren wir bei Theodor Wolff vom Berliner Tageblatt. Unmittelbar darauf trat dort auch Witting ein, der Bruder Maximilian Hardens, der frhere Oberbrgermeister von Posen, und wir alle, die Preu zusammengerufen hatte, waren einig, da Preu eine Zusage an Ebert geben mte, die ntige Unabhngigkeit der Bewegung vorausgesetzt, und so fuhr Preu von der Jerusalemer Strae nach der Wilhelmstrae.' Der einzig richtige Weg! (Heiterkeit.) Von der Jerusalemer Strae in die Wilhelmstrae hinein; die Jerusalemer Strae fabrizierte in der Wilhelmstrae dieses Machwerk, von dem Sie von uns verlangen, da wir dafr einen nationalen Feiertag einfhren sollen."

"Erst Rechtsvereinheitlichung, dann Reichsvereinheitlichung"


Erst Rechtsvereinheitlichung, dann Reichsvereinheitlichung, das ist der Grundsatz, nach dem der nationalsozialistische Staat an das Problem der Reichsreform, an dem die Novemberrepublik so klglich scheiterte, herangegangen ist. Organisch soll sich der Aufbau des neuen Reiches entwickeln. 17 Staatswesen haben bis zum Jahre 1933 noch ein starkes Eigenleben gefhrt. Jedes dieser Staatswesen verfgte ber einen vllig eigenen Verwaltungsaufbau, ber eine eigene Polizei, ber ein eigenes Beamtentum, eine eigene Beamtenordnung, ein eigenes Steuerwesen und eigene Steuergesetze, ber eine eigene Gemeindeordnung, sofern nicht gar im gleichen Staate verschiedene Gemeindeordnungen galten, Kreisordnungen verschiedenster Art, eine eigene Justiz, eigene Haushaltsordnungen usw. Eine territoriale Umgliederung des Reiches ist aber erst dann mglich, wenn in ganz Deutschland auf allen Lebensgebieten gleiches Recht herrscht und in ganz Deutschland ein vllig organischer gleichartiger Verwaltungsaufbau durchgefhrt ist. Schritt fr Schritt ist der nationalsozialistische Staat in diesen vier Jahren dem groen Ziel nhergerckt: jenem Tage, an dem endgltig die willkrlich gezogenen und nur aus der dynastischen Entwicklung gewordenen Lndergrenzen verschwinden und an ihre Stelle der in Reichsgaue gegliederte nationalsozialistische Einheitsstaat tritt, der die Vorteile der Zentralisierung und der Dezentralisation durch eine kluge Aufgabenverteilung zwischen dem Reiche und den Reichsgauen in sich vereinigt.

Vier Jahre Reichsreform


Die Reichstagswahl vom 5. Mrz 1933 gibt dem Fhrer den ntigen Rckhalt, nunmehr eine Einheitlichkeit der Politik und Verwaltung und der Arbeit von Reich und Lndern herbeizufhren. Zunchst werden die rebellierenden Lnderregierungen abgesetzt und zuverlssige alte Nationalsozialisten zu Reichskommissaren ernannt. Am 23. Mrz 1933 verabschiedet der Reichstag das "Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich", das sogenannte Ermchtigungsgesetz, gegen die Stimmen der Sozialdemokraten. Am gleichen Tage nimmt auch der Reichsrat das Gesetz an und schon am nchsten Tage tritt es in Kraft. Damit hat der Fhrer die notwendige Vollmacht zur vlligen Neugestaltung des Reiches in der Hand. Das "Vorlufige Gesetz zur Gleichschaltung der Lnder mit dem Reich" vom 31. Mrz 1933 ist der nchste Schritt. Durch dieses Gesetz werden die Landtage der Lnder und die gemeindlichen Selbstverwaltungskrper, die Kreistage, Bezirkstage, Stadtverwaltungen, Gemeinderte aufgelst und nach dem Ausfall der Reichstagswahl vom 5. Mrz 1933 umgebildet. Die Landesregierungen erhalten das Recht, selbst Landesgesetze zu beschlieen und dabei von den Landesverfassungen abzuweichen.

Ihm folgt kurz darauf das "Zweite Gesetz ber die Gleichschaltung zwischen Reich und Lndern" vom 27. April 1933, das sogenannte Reichsstatthaltergesetz, das als entscheidender Schritt zum Umbau des Reiches angesprochen werden kann. Dieses Gesetz bestimmt die Einsetzung von Reichsstatthaltern fr die deutschen Lnder, auf die ein wesentlicher Teil der Aufgaben der Landesregierungen bergeht, die die Aufsicht ber die Landesregierungen fhren, den Ministerprsidenten und die Minister ernennen und entlassen, das Recht zur Auflsung und Neuwahl der Landtage und das Begnadigungsrecht erhalten, die Ausfhrung und Verkndung der Landesgesetze bernehmen usw. Sie sind dem Reichskanzler fr die Politik der Lnder verantwortlich. Fr Preuen bernimmt der Fhrer selbst die Aufgaben des Reichsstatthalters, die er zum grten Teil auf den Preuischen Ministerprsidenten, Hermann Gring, bertrgt. Nach mehrfachen nderungen wird das Reichsstatthaltergesetz schlielich am zweiten Jahrestag der nationalsozialistischen Revolution durch das neue Reichsstatthaltergesetz vom 30. Januar 1935 ersetzt, durch das die Reichsstatthalter in noch engere Bindung zum Reich treten und erweiterte Befugnisse erhalten. Sie knnen nunmehr auch die Fhrung der Landesregierungen direkt bernehmen und handeln nur noch im Auftrag des Fhrers, der selbst das Verfgungsrecht ber die Landesbeamten bernimmt, das Gnadenrecht ausbt, die Reichsstatthalter ernennt und entlt und ihnen die Amtsbezirke zuweist. Schon am 30. Januar 1934, dem ersten Jahrestag der nationalsozialistischen Revolution, hatte der Reichstag das "Gesetz ber den Neubau des Reiches" beschlossen, durch das bestimmt wurde: 1. Die Volksvertretungen der Lnder werden aufgehoben. 2. Die Hoheitsrechte der Lnder gehen auf das Reich ber. Die Landesregierungen unterstehen der Reichsregierung. 3. Die Reichsstatthalter unterstehen der Dienstaufsicht des Reichsministers des Inneren. 4. Die Reichsregierung kann neues Verfassungsrecht setzen. Auf diesem Gesetz baut sich praktisch seitdem die gesamte Reichsreform auf, weil durch dieses Gesetz ausdrcklich der Reichsregierung das Recht gegeben wird, Verfassungsrecht zu setzen, also langsam und Zug um Zug das Reich neu zu bauen und damit in der Praxis eine neue Verfassung zu schaffen. Die Hoheit der Lnder verschwindet. Sie sind nur noch Verwaltungsbezirke des Reiches. So ist dieses Gesetz Abschlu einer jahrhundertelangen Epoche und Auftakt zu neuem Werden. Es hat nur noch formale Bedeutung, da in Verfolg dieses Gesetzes, das die Hoheit der Lnder beseitigt, am 14. Februar 1934 durch Reichsgesetz der Reichsrat aufgehoben wird und die diplomatischen Vertretungen der Lnder beim Reich, berbleibsel aus der Zeit des Deutschen Zollvereins, fortfallen. Schon am 13. Oktober 1933 sind die Parlamente der Lnder ohne Ansetzung von Neuwahlen aufgelst worden. Das "Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" vom 7. April 1933 bildet die Grundlage zur Reinigung des gesamten Beamtentums von all den unliebsamen Erscheinungen, die in der Zeit der Weimarer Republik den deutschen Beamtenkrper zu durchsetzen begonnen hatten. Zum ersten Male wird hier der Arierparagraph eingefhrt. Das "Deutsche Beamtengesetz" vom 26. Januar 1937 mit der "Reichsdienststrafordnung" vom gleiche Tage ist ein weiterer Schritt zur Reichsreform, denn dieses Gesetz schafft

nunmehr ein einheitliches Recht fr alle Beamten des Reiches, der Lnder, der Gemeinden und der sonstigen Krperschaften des ffentlichen Rechts und macht sie alle zu mittelbaren oder unmittelbaren Reichsbeamten. Es verpflichtet die Beamten dem Fhrer persnlich durch Treueid zu Treue und Gehorsam bis zum Tode, zur Beachtung der Gesetze und gewissenhaften Erfllung der Amtspflicht. Zum ersten Male wird in einem Beamtengesetz Kameradschaft gegenber den Mitarbeitern zu einer Dienstpflicht gemacht. Durch die Treue zum Fhrer als dem Staatsoberhaupt wird der Beamte Diener des gesamten Volkes, das geeint ist durch die NSDAP., die den Staat trgt, in dessen Dienst der Beamte steht. So wird der Beamte im Dritten Reich zum Vollstrecker des Willens des von der NSDAP. getragenen Staates. Wenn man heute rckschauend alle jene Manahmen zusammenstellt, von denen jede eine Stufe von jener breiten Treppe darstellt, die ins neue Reich fhrt, dann erkennt man bewundernd, mit welcher Folgerichtigkeit hier Stein auf Stein gesetzt, jede Stufe erst auf ihre Tragfhigkeit geprft wurde und so allmhlich ein kunstvoll gegliederter Bau entstand, der nicht jene Konstruktionsfehler und vielen Risse und Spalten aufweist, mit denen der Bau der Weimarer Republik behaftet war. Das "Gesetz ber Volksabstimmung" vom 14. Juli 1933 gibt der Reichsregierung die Mglichkeit einer unmittelbaren Volksbefragung. Das "Gesetz gegen die Neubildung von Parteien" vom 14. Juli 1933 macht mit dem Parteiunwesen ein Ende und das "Gesetz zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat" vom 1. Dezember 1933 enthlt in seinem 1 bereits den Grundstein fr den gesamten Bau des Dritten Reiches, indem es den totalen nationalsozialistischen Staat proklamiert. Der 1 lautet: "Nach dem Sieg der nationalsozialistischen Revolution ist die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei die Trgerin des Staatsgedankens und mit dem Staat unlslich verbunden." Das "Gesetz ber das Staatsoberhaupt des Deutschen Reiches" vom 1. August 1934, durch das nach dem Tode des Reichsprsidenten, Generalfeldmarschall von Hindenburg, das Amt des Reichsprsidenten mit dem des Reichskanzlers in der Hand des Fhrers zusammengefat wird, ist ein Eckpfeiler im Bau des deutschen Fhrerstaates. Der 30. Januar 1935 brachte dem deutschen Volke die so lange ersehnte einheitliche "Deutsche Gemeindeordnung", die nun an die Stelle der zahllosen Gemeindeordnungen und Stadtrechte im Reich tritt und eine einheitliche Verwaltungsgrundlage fr alle deutschen Gemeinden bildet, die Gemeinden gleichzeitig von vielen alten hemmenden Bestimmungen befreit und die enge Verbindung zwischen der Arbeit der Partei und der Gemeinden herstellt, aus der die Krfte erwachsen, die die deutschen Gemeinden zur neuen Blte bringen sollen. Nach jahrhundertelanger Pause tagt am 15. September 1935 zum ersten Male wieder ein Reichstag zu Nrnberg. Und abermals werden hier Stufen ins neue Reich gebaut. Durch das "Reichsflaggengesetz" wird die Hakenkreuzflagge, die sieghafte Sturmfahne der nationalsozialistischen Revolution, zur alleinigen Reichsflagge erklrt. Die alte ruhmreiche schwarz-wei-rote Flagge, die ihre Trger am 9. November 1918 kampflos in den Schmutz sinken lieen und die der nationalsozialistische Staat noch einmal aufzog, damit sie in Ehren wehe, wird an diesem Tag eingerollt und gehrt der Geschichte an. Die Flaggen der Lnder verschwinden. Am gleichen Tage wird das "Reichsbrgergesetz" verkndet, durch das bestimmt wird, wer knftig im nationalsozialistischen Staat Brgerrechte besitzt. Das "Gesetz zum Schutz des deutschen Blutes und der deutschen Ehre" bringt die gesetzliche Grundlage fr die Lsung der Judenfrage und eine klare Scheidung zwischen

Ariern und Juden. Es beseitigt gleichzeitig damit alle Zweifel und gibt die Mglichkeit, das Judentum allmhlich aus dem Volkskrper auszuscheiden. Am 17. Juni 1936 ernennt der Fhrer auf Vorschlag des Reichs- und Preuischen Ministers des Innern, Dr. Frick, den Reichsfhrer SS. Heinrich Himmler zum Chef der deutschen Polizei im Reichsministerium des Innern. Damit wird der Anfang gemacht zur Schaffung einer schlagkrftigen einheitlichen Reichspolizei, die an die Stelle des zersplitterten Polizeiwesens der Lnder tritt. Das "Gesetz ber Finanzmanahmen auf dem Gebiet der Polizei" vom 19. Mrz 1937 fhrt diese Entwicklung weiter, die mit dem Inkrafttreten des deutschen Polizeigesetzes am 1. Juli 1937 ihren Abschlu findet. So erhlt die Polizei des nationalsozialistischen Staates ein neues Gesicht. Zwei Manahmen sind fr den Wandel auf diesem Gebiet besonders bezeichnend: Die Abschaffung des Gummiknppels und die Verminderung der Polizeikrfte des Reiches um ein Drittel als unmittelbare Folge der Ruhe und Ordnung und der Reichssicherheit, die der nationalsozialistische Staat mit eherner Energie wieder hergestellt hat. Durch die ideenmige und organisatorische Verbindung der Polizei mit den Schutzstaffeln der NSDAP. wurde aus der Knppelgarde marxistischer Polizeiminister eine nationalsozialistische Volkspolizei. Ein auerordentlicher Rckgang der Kriminalitt und nach Durchfhrung energischer Manahmen ein Absinken der Zahl der Verkehrsunflle knnen unter vielen anderen als weitere Erfolge hervorgehoben werden.

Strafbare Handlung

Rechtskrftig verurteilte Personen 1932 1936 Gewalt und Drohung gegen Beamte 17 475 6 040 Hausfriedensbruch 7 210 2 700 Arrestbruch 7 852 1 400 Geldflschung 702 200 Gefhrliche Krperverletzung 31 764 15 900 Ntigung und Bedrohung 5 764 2 140 Einfacher Diebstahl 85 315 56 800 Schwerer Diebstahl 27 253 13 800 Unterschlagung 38 027 14 900 Raub und ruberische Erpressung 1 471 620 Einfache Hehlerei 10 882 6 200 Betrug 57 888 33 300 Flschen ffentlicher Urkunden 12 604 7 700 Einfacher und betrglicher Bankrott 639 100

Auch die Realsteuerreform vom 1. Dezember 1936, durch die 22 Landesgesetze abgelst wurden, ist ein Schritt zur Reichsreform, denn es galt nunmehr im deutschen Reichsgebiet nur noch einheitliches Grundsteuer- und Gewerbesteuerrecht. Dadurch, da zur Erhebung der Grund- und Gewerbesteuer im gesamten Reichsgebiet nur noch die Gemeinden berechtigt sind, werden die Lnder bei der Erhebung dieser Steuern ausgeschaltet und die Lasten auf Reich und Gemeinden verteilt. Es wird aber auch fr die Wirtschaft ein klares bersichtliches Steuerwesen geschaffen, das auerordentliche Erleichterungen allein in der Verwaltung bringt.

Die ersten Reichsgaue


So ist schon Ende 1936 der Zeitpunkt gekommen, wo bereits der territorialen Neugliederung des Reiches vorgegriffen werden kann. Am 1. Dezember 1936 schafft das "Gesetz ber die Verfassung und Verwaltung der Reichshauptstadt Berlin" den endgltigen Reichsgau Berlin, das "Gesetz ber Gro-Hamburg und andere Gebietsbereinigungen" vom 26. Januar 1937 den Reichsgau Hamburg in seiner endgltigen Gestalt. Das, was Generationen vordem nicht glckte und was gerade in der Novemberrepublik besonderen Schwierigkeiten begegnete, wird nun zur Tatsache: der gesamte hamburgische Wirtschaftsraum wird zu einem einheitlichen Gebilde geformt. Altona, Wandsbek und Harburg-Wilhelmsburg werden in den Gau Gro-Hamburg eingegliedert. Damit ist der Weg frei fr eine sinnvolle Gestaltung dieses Wirtschaftsraumes, in dem bisher allein vier verschiedene Hafenverwaltungen nebeneinander arbeiteten, eine sinnvolle Gestaltung, deren Nutznieer in erster Linie der schaffende deutsche Mensch ist. Gleichzeitig werden in ganz Norddeutschland alle Enklaven beseitigt und die Staatsgrenzen abgerundet. Eine Flle von Schwierigkeiten wird damit fr die Einwohner dieser Orte beseitigt. Lbeck und der oldenburgische Landesteil Eutin werden in den Verband der Provinz Schleswig-Holstein, Cuxhaven in die Provinz Hannover eingegliedert, Wilhelmshaven mit der oldenburgischen Stadt Rstringen zu einem starken Gemeinwesen verschmolzen, und das oldenburgische Lndchen Birkenfeld an der Grenze der Saarpfalz in die Rheinprovinz eingegliedert. Ohne berstrzung und mit der gleichen Folgerichtigkeit wie in den ersten vier Jahren nationalsozialistischer Staatsfhrung geht nun der Weg weiter, hinein in jenes groe Reich aller Deutschen, das den Besten der deutschen Nation zu allen Zeiten vorschwebte und dem Ulrich von Hutten den Namen gab: Deutschland!

5. Volk und Rasse


Der Nationalsozialismus nimmt zum Ausgangspunkt seines Denkens und Handelns den lebendigen Begriff "Das Volk". Die ihm vorausgegangenen Herrschaftsformen stellten den Staat in den Mittelpunkt ihres Denkens und vergaen darber das Volk. Dieses rein staatliche Denken fand gerade in jenem Staate krassesten Ausdruck, der sich Volksstaat nannte, in der Weimarer Republik. In der Weimarer Republik spielte das Volk nur eine untergeordnete Rolle, war die Form alles und der Inhalt nichts. In der Weimarer Republik gab es bezeichnenderweise zwar ein Gesetz zum Schutze der Republik, aber kein Gesetz zum Schutze des Volkes. So ist denn auch in den Jahren von 1919 bis 1932 keine einzige wirklich groe und umfassende Manahme zu verzeichnen, die etwa zugunsten des Volkes getroffen worden wre. Man berlie die Frsorge fr das Volk dem Zufall und verzichtete auf jede grozgige Planung. Hier und da in Angriff genommene Einzelaktionen verpufften und blieben ohne sichtbaren Erfolg, weil es an der Zusammenfassung der Krfte und ihrer einheitlichen Lenkung fehlte. Weil dort, wo auf der einen Seite gegeben und geholfen wurde, man dafr auf der anderen Seite wieder nahm. So berlie man zum Beispiel die Betreuung aller der Unglcklichen, die aus der Arbeitslosenfrsorge ausgesteuert waren, den Gemeinden, und dort, wo die Gemeinden selbst am Rande des Abgrundes standen, dem Zufall. Die natrlichen Folgen blieben nicht aus. Das deutsche Volk wurde zu einem sterbenden Volk: Steigende Zahlen der Todesflle, sinkende Zahlen der Geburten.

Die Zahlen der Todesflle und der Geburten zeigen in den Jahren 1919 bis 1936 folgende Entwicklung:

Jahr Eheschlieungen Geburten Sterbeflle Geburtenberschu 1919 844 339 1 260 500 978 380 282 120 1920 894 978 1 599 287 932 929 666 358 1921 740 298 1 581 145 869 766 711 379 1922 690 944 1 424 763 890 507 534 256 1923 588 069 1 318 489 866 754 451 735 1924 446 445 1 290 764 766 957 523 807 1925 489 084 1 311 259 753 017 558 242 1926 489 685 1 245 471 742 955 502 516 1927 545 381 1 178 892 765 331 413 561 1928 594 631 1 199 998 747 444 452 554 1929 597 014 1 164 062 814 545 349 517 1930 570 241 1 144 151 718 807 425 344 1931 522 881 1 047 775 734 165 313 610 1932 516 793 993 126 707 642 285 484 1933 638 573 971 174 737 877 233 297 1934 740 165 1 198 350 724 758 473 592 1935 650 851 1 261 273 791 912 469 361 1936 611 114 1 279 025 796 971 482 054

Aus dieser Aufstellung geht hervor, da nach einem anfnglichen Ansteigen der Geburtenzahlen und einem greren Geburtenberschu in den Jahren 1920 und 1921, als Millionen Frontsoldaten die immer wieder hinausgeschobene Eheschlieung nachholten, im Jahre 1932 bei den Geburten zum ersten Male die Millionengrenze unterschritten wurde. Der Geburtenberschu sank in Auswirkung der Notzustnde vom Jahre 1932 im Jahre 1933 auf wenig mehr als 200.000, und es war schon der Tag abzusehen, an dem er die Nullgrenze erreicht haben wrde.1 Vom Jahre 1934 ab machen sich deutlich die Manahmen des nationalsozialistischen Staates bemerkbar. Die Zahl der Eheschlieungen steigt auf eine Hhe, wie sie seit dem Jahre 1921 nicht mehr zu verzeichnen war, und senkt sich dann auf ein normales Ma, das aber immer noch das des besten Jahres der Scheinkonjunktur nach dem Kriege, des Jahres 1929, weit bersteigt. Die Geburtenzahlen steigen schon im Jahre 1934 von 971.000 wieder um 230.000 weit ber die Millionengrenze empor und zeigen Jahr um Jahr eine weitere Besserung. Aber neben den absinkenden Geburtenziffern waren sehr bald noch andere Warnungszeichen wahrnehmbar. Durch die ungesunden Wohnungsverhltnisse, die die immer steigende Arbeitslosigkeit und Verarmung des deutschen Volkes mit sich brachte, stieg die Seuchengefahr von Jahr zu Jahr. Der Staat war zu schwach und zu willenlos, ihr irgendeinen Riegel vorzuschieben. Er duldete Zustnde, die geradezu als Brutherde fr Krankheiten angesprochen werden mssen.

Ein Systemblatt berichtet


Die Frankfurter Zeitung kann in den Zeiten vor der Machtbernahme als ein mit dem Weimarer System in jeder Beziehung sympathisierendes Blatt angesehen werden. Sie bringt am 8. Juli 1931 folgenden bezeichnenden Bericht: Squattersiedlung in Mannheim

"Vor einiger Zeit brachte die Frankfurter Zeitung unter dem Titel 'Squattersiedlung in Neuyork' eine Schilderung der erbarmungswrdigen neuen Armenkolonien, die sich die Neuyorker Squatter (Ansiedler) mit primitivstem Material erbauen auf einem stillschweigend annektierten Gelnde. Auch in Mannheim gibt es eine solche erschtternde Squattersiedlung: Die Kolonie im Kehricht an der Hochuferstrae ber dem Neckar. Dicht neben dem Isolierspital liegt ein groer quadratischer Graben, eine ffentliche Schuttabladestelle. Nahe Fabriken, aber auch das allgemeine Krankenhaus laden hier Schutt ab. Ein pestilenzartiger Geruch erfllt diesen Graben. Und hier hausen die Mannheimer Neusiedler. Ursprnglich war es ein Geflgelzuchtverein, der hier lediglich Bretterhuschen fr das Federvieh aufschlug; Wohnerlaubnis gab und gibt die Stadt fr diesen Ort nicht. Allmhlich aber - seit sechs Jahren etwa - siedelt sich eine Kolonie Arbeitsloser dort an. Die 'Besseren' haben Backsteinhuschen, sie haben eine Art Abort, sie haben Ziehbrunnen. Manche aber haben auch diesen 'Komfort' nicht, sondern nur Bretterhtten, auf die Dachpappe genagelt ist. Ein ganz Exklusiver hatte sich in die Grabenwand eine Erdhhle, mit Lumpen bedeckt, gebuddelt, ergnzt durch ein Ofenrohr, allerdings 'nur' fr den Aufenthalt bei Tage. Es gibt Hhner, Enten, Ziegen, die im Schutt 'weiden'. Dieser Schutt wird aber zuerst von einem Kriegsbeschdigten, der die besondere Erlaubnis der Stadt Mannheim hat, auf 'Verwendbarkeit' kontrolliert. Erst mit dem Schutt des Schuttes drfen sich die Siedler und ihr Vieh beschftigen. Alle Kolonisten leben sehr gern 'drauen'. Den furchtbaren Geruch verspren sie nicht mehr. Hchstens einmal, wenn - wie es vor ein paar Jahren geschah - im Hochsommer einige Waggons verfaulten Kses abgeladen werden. Alle haben sie fr ihr armseliges Heim die Zrtlichkeit des Schpfers fr sein Werk. Und vergleichen es zufrieden mit der Dumpfheit ihrer frheren Stadtwohnung. Hinter wackligen Zunen sind Gemse- und Blumengrtchen angelegt - Pflanzen, so kmmerlich und bleichschtig gedeihend in der Pestluft, wie ihre Grtner. Die ganze Kolonie im Kehricht aber zittert davor, da alle eines Tages davongejagt werden aus ihrem Heim, auf das sie viel Arbeit und bitter erbrigte Arbeitslosenuntersttzung verwandt haben, und da die Stadt Mannheim, die es sich nicht leisten kann, der Kolonie Straen, Wasser und Licht zu legen, sie einem der groen Barackenlager zufhrt, so da sie aus ihrem Ackerbaudasein im Schutt wieder dem unpersnlichen Massenelend des Grostadtproletariers anheimfallen wrden." berall Arbeitslose als Hhlenbewohner
Dieser Bericht aus Mannheim kann ohne weiteres verallgemeinert werden, denn so wie in dieser einen Siedlung sah es am Rande vieler groen Stdte aus. Alle diejenigen, die kein eigenes Heim mehr bezahlen konnten, flchteten in Wohnlauben oder bauten sich aus Kistendeckeln und Wellblech kmmerliche Htten, in denen sie oft mit vielkpfigen Familien hausten. Auch moderne Hhlenbewohner konnten in den Jahren 1931/32 z.B. in der Umgegend von Berlin vielfach festgestellt werden. Arbeitslose, die sich in Berghnge Hhlen hineingewhlt hatten, um wenigstens einen witterungsgeschtzten Raum zu haben.

Nationalsozialistischer Kampf gegen die Elendsquartiere


Der Nationalsozialismus rumte mit all diesen Elendsquartieren radikal auf. Er ersetzt sie durch moderne, gesunde Kleinsiedlungen mit Licht und Luft, die dem schaffenden Menschen eine wirkliche Heimstatt sein knnen. Auch hier mgen zwei Zeitungsberichte als Schlaglicht die Entwicklung andeuten. Die Ostdeutsche Morgenpost bringt am 13. August 1936 aus Gleiwitz folgenden Bericht: "Baracken gehen in Flammen auf" Ein Freudenfeuer an der Toster Strae in Gleiwitz "Hohe leuchtende Flammen, die Mittwoch nachmittags aus den alten schwarzen Wellblechbaracken an der Toster Strae emporloderten und riesige Rauchwolken schrg gegen den Himmel schickten, gaben einer groen Menschenmenge und Vertretern der Behrden und Partei ein Brandschauspiel, das diesmal keinen dramatischen Beigeschmack hatte. Es wurden Baracken vernichtet, die zehn Jahre hindurch als Notunterknfte dienen muten, obwohl sie sich in denkbar schlechtestem Zustand befanden und berdies von Ungeziefer wimmelten. Im Jahre 1926 waren sie errichtet worden, um in einer Zeit, als die Stadt Gleiwitz mit ihrer Wohnungsnot an erster Stelle unter allen deutschen Stdten stand, eine Anzahl wohnungsloser Familien wenigstens fr kurze Zeit aufzunehmen. Man glaubte damals, da bald die Errichtung von dauerhaften und zweckmigen Kleinwohnungen mglich sein wrde. Aber trotz vieler Eingaben an die damalige Regierung, trotz erschtternder Denkschriften, die das Gleiwitzer Barackenelend in Wort und Bild anschaulich schilderten, und trotz vieler Ministerbesuche gelang es nicht, die Mittel fr den Bau von Kleinwohnungen zu erhalten. Die Stadt Gleiwitz, von hohen Schulden stark belastet und unter schwerer Wirtschaftsnot leidend, konnte aus eigener Kraft an den Bau derartiger Kleinwohnungen nicht herangehen, weil ihr jegliche Mittel dafr fehlten. Inzwischen wurde der Zustand dieser Baracken immer schlimmer. Die Wellblechverkleidung war durchgerostet, die entstandenen Lcher wurden mit Pappe berdeckt und mit einer dicken Schicht Teer berzogen. Die Baracken boten im Laufe der Zeit ein jammervolles Bild. Als nun nach dem nationalsozialistischen Umbruch Oberbrgermeister Meyer die Verwaltung der Stadt Gleiwitz bernahm, richtete er vor allem auch sein Augenmerk darauf, in dieser Hinsicht Wandel zu schaffen. Allmhlich konnten viele zum Teil noch schlechtere Notunterknfte beseitigt und die dort untergebrachten Familien in neue Kleinwohnungen eingesetzt werden. Als vor einigen Monaten Reichsminister Dr. Frick in Gleiwitz weilte und sich von dem Zustand dieser Baracken berzeugte, sicherte er seine Hilfe zu deren Beseitigung zu. Damals schon uerte Oberbrgermeister Meyer: 'Dann werden diese Baracken verbrannt!' Schneller als wohl erwartet worden war, flossen aus Sondermitteln, die im Rahmen des Siedlungsprogramms der Reichsregierung zur Beseitigung von Notstnden vorgesehen waren, namhafte Zuschsse nach Gleiwitz, und im Stadtteil Gleiwitz-hringen (Sosnitza) konnten Kleinwohnungen errichtet werden, in die nun die Bewohner dieser Baracken eingesetzt wurden." Ein weiterer Bericht zeigt ebenfalls, wie im nationalsozialistischen Staat lichte und luftige Siedlungen fr den Arbeiter an die Stelle grauer Massenquartiere gesetzt werden und insbesondere das Problem der in einer hochkapitalistischen Zeit entstandenen lichtlosen Hinterhuser in den Grostdten von der Staatsfhrung des Dritten Reichs nicht vergessen worden ist. Gewi bleibt auf diesem Gebiet noch viel zu tun brig. Auch die Lsung dieses Problems wird jedoch eines Tages grozgig in Angriff genommen werden. Teillsungen wurden bereits hier und da getroffen. Im brigen wei der deutsche

Arbeiter, da die Versumnisse von Jahrzehnten nicht in wenigen Jahren aufgeholt werden knnen. Der Bericht lautet: "Schlimmer als in der Braunschweiger Altstadt ist es auch im Hamburger Gngeviertel nicht gewesen, das in den letzten Monaten mit der Spitzhacke radikal ausgerottet wurde. Fr Braunschweig war das Hamburger Verfahren ausgeschlossen; denn die alten Straen, in deren Hinterhusern bitteres Elend und schwerste Gesundheitsgefahr wohnen, sind mit ihren Huserfronten der wertvolle kulturelle Besitz der Stadt, das unschtzbare Erbe niederdeutscher mittelalterlicher Baukunst. Der Ausweg, der gefunden wurde, ist ebenso einfach wie groartig. Man bringt die Altstadt wieder in den Zustand, in dem sie sich vor drei- oder vierhundert Jahren befand. Denn all das Elend rhrt von der Bauttigkeit des neunzehnten Jahrhunderts her, das zur Steigerung der Mietsertrgnisse jeden Quadratmeter Hof und Raum bebaute, zahllose neue Wohnungen an- und einfgte und allen zusammen schlielich das letzte bichen Licht und Luft nahm. Man zeigt mir Altstadthuser im Urzustand. Seit Jahr und Tag werden von der Stadt Braunschweig die Elendsquartiere beseitigt, Hinterhuser und Anbauten abgerissen und die verbleibenden Wohnungen in einen nicht nur menschenwrdigen, sondern freundlichen und gesunden Zustand versetzt. Auf dem wieder gro und licht gewordenen Hof des zuerst in Angriff genommenen Blocks grnt schon eine Grasflche, schlagen die im Vorjahr gepflanzten Bume aus. 600 Wohnungen, und zwar die schlimmsten, sind bis heute auf diese Weise saniert. Mehr als 2.000 Volksgenossen sind aus dem Elend unmenschlicher Behausungen befreit und damit endgltig fr den nationalsozialistischen Staat gewonnen. Das Versprechen des Fhrers bei der Machtbernahme, da die erste Sorge der Bewegung und des Staates den rmsten des Volkes gelten werde, ist in Braunschweig in unvergleichlicher Weise wahrgemacht worden. Auerdem hat die Stadt Braunschweig in ihren Grenzen die grte zusammenhngende Neusiedlung des Reiches. Eine neue Mittelstadt mit 10.000 bis 12.000 Menschen ist an der westlichen Stadtgrenze geschaffen worden. 2.000 Wohnungen, davon fast 400 den Richtlinien entsprechende Siedlerstellen, zhlt der zum Gedenken an den 13. Januar 1935 'Saarlandsiedlung' getaufte neue Stadtteil, in dem jede Strae den Namen einer saarlndischen Stadt trgt. Ein erheblicher Teil der Bewohner aus den abgerissenen Elendswohnungen der Altstadt ist hier untergebracht worden, eine ganze Anzahl, die gesund und wertvoll sind, konnten sogar in Siedlerstellen eingewiesen und damit bodenstndig gemacht werden. Die Miete einschlielich Amortisation auf fnfunddreiig Jahre liegt fr das Siedlungshaus mit Stall und groem Garten bei 25 Reichsmark, ist also auch fr den Arbeiter ohne weiteres erschwinglich. Wenn man heute durch die moderne Siedlung geht, in der die einstigen Bewohner der finsteren Hinterhuser eine neue Heimat gefunden haben, dann sieht man an den zufriedenen und frohen Gesichtern, was diese Umsiedlung fr diese Menschen bedeutet." Ein Beweis dafr, wie allerorten, insbesondere aber in den Bergrevieren, wo die Wohnungsverhltnisse aus der kapitalistischen Zeit und der Zeit der Novemberrepublik her besonders katastrophal waren, Siedlungen geschaffen worden sind - gesunde, lichte Siedlungen - zeigt ein Bericht aus der Zeitschrift Arbeitertum vom 15. August 1935, wo es u.a. heit: 1085 Siedlerstellen im Wurmrevier "Schon ein Jahr nach der Machtergreifung durch den Nationalsozialismus, am 1. Mai 1934, konnte der Reichsleiter der DAF., Dr. Robert Ley, den ersten Spatenstich zur ersten DAF.-Bergarbeitersiedlung im Aachener Wurmkohlenrevier

tun. Nach vielen Schwierigkeiten und vor allem Anfeindungen der gerade in diesen Gegenden whlenden schwarzen Kreise, die jede Leistung des Nationalsozialismus frchten, konnten dann Februar dieses Jahres 71 Siedlerstellen bei Aachen bezogen werden. Es ist an ihnen viel gelernt und viel Erfahrung gesammelt worden. Wo heute 71 Kumpels und ihre Familienmitglieder froh und zufrieden auf ihrem eigenen Boden ernten knnen, entstehen schon wieder 214 Siedlerstellen in der danebenliegenden Siedlung 'Begau', welche eine in sich abgeschlossene Gemeinde mit Schule, Gemeinschaftshaus und Kauflden darstellen wird. 600 weitere Stellen sind im Wurmgebiet schon wieder vorgeplant und 200 Stellen werden auerdem noch in diesem Jahr angefangen und zum Teil auch bezogen werden." Insgesamt ergibt sich auf dem Gebiet des Kleinsiedlungsbaus mit ffentlicher Untersttzung von 1930 bis 1936 folgende Entwicklung: Mit Reichsdarlehen Bereitgestellte gefrdert und fertiggestellt Mittel 83 000 000 RM 30 969 Kleinsiedlungen 17 611 30 628 91 000 12 000 " " " " bezogen im Bau

1. 1931 bis April 1933

2. 1933 40 000 000 " 1934 72 250 000 " 3. 4. 1935 bis Ende 1936 170 000 000 "

Die fr die weitere Bewilligung zur Verfgung stehenden Mittel ermglichen darber hinaus die Bereitstellung von rund 135.000 Stellen.

Wohnungsbau verdreifacht
Im Wohnungsbau ergibt sich ebenfalls ein erfreuliches Bild, denn die Zahl der neu gebauten Wohnungen ist von Jahr zu Jahr grer geworden. Ein besonderes Augenmerk wurde der Schaffung mittlerer und kleiner Wohnungen fr Minderbemittelte zugewendet. Es wurden Wohnungen gebaut: 1932 1933 1934 1935 1936 141 178 283 241 294 265 038 995 032 600

Ferner waren Ende 1936 noch 175.000 Wohnungen im Bau.

Ehestandsdarlehen frdern Heirat und kurbeln Wirtschaft an


m den Hunderttausenden, die in den Jahren des Niedergangs nicht in der Lage waren, einen Hausstand zu grnden, die Mglichkeit zu geben, zu heiraten, schuf der nationalsozialistische Staat die Ehestandsdarlehen. Am 1. Juni 1933 beschlo das Reichskabinett das "Gesetz zur Verminderung der Arbeitslosigkeit". Im Abschnitt V dieses Gesetzes ist vorgesehen, da das Reich jungen Leuten, die heiraten mchten, aber ohne die erforderlichen Mittel zur Einrichtung eines eigenen Heimes sind, unverzinsliche Ehestandsdarlehen bis zu 1.000 RM gewhrt, die in kleinen Raten zurckzuzahlen sind.

Das Gesetz bestimmt weiter, da bei der Geburt eines jeden Kindes 25 v.H. des ursprnglichen Darlehensbetrages erlassen werden und da dann die Tilgung des Restdarlehens auf die Dauer von zwlf Monaten unterbrochen werden darf. Und nun der Erfolg. Die Kurve der ausgezahlten Ehestandsdarlehen ergibt folgende Zahlenreihe: 1933 1934 1935 1936 141 224 156 171 600 600 800 400

Zur Erluterung mu darauf hingewiesen werden, da die auerordentliche Steigerung im Jahre 1934 in erster Linie darauf zurckzufhren ist, da viele Zehntausende, die unter normalen Umstnden lngst geheiratet htten, nun ihre Heirat nachholten. Die nchsten Jahre zeigen dann ein normales Bild. Die Entwicklung des Erlasses von Darlehensbetrgen fr lebendgeborene Kinder zeigt die nachstehende Aufstellung: 1933 1934 1935 1936 13 600 130 000 155 100 186 700

Whrend 1933 noch mehr als die Hlfte aller Ehen mit Hilfe von Ehestandsdarlehen geschlossen wurde, bewirkte der wirtschaftliche Aufstieg, da schon Ende 1934 nur noch ein Fnftel aller Eheschlieenden Ehestandsdarlehen in Anspruch nahm.

Hilfswerk "Mutter und Kind"


Gesunde Mtter und gesunde Kinder sind die Garanten der Zukunft eines Volkes, und so hat von 1933 ab die "Nationalsozialistische Volkswohlfahrt" neben der Schaffung des Winterhilfswerkes des deutschen Volkes ihre Hauptstokraft dem groen Hilfswerk "Mutter und Kind" zugewandt und auf diesem Gebiete vllig Neues geschaffen. Insgesamt wurden - von der umfangreichen Mtter- und Kinderhilfe durch Staat und Gemeinden abgesehen - allein von der NSV. fr Mttererholung und Kinderverschickung folgende Summen aufgewandt:

Hilfswerk "Mutter und Kind" davon fr: Kinderverschickung Mttererholung

RM. 196 050 878,17 RM. 106 802 297,-RM. 26 736 850,--

Wie gro die Gesamtleistungen auf dem Gebiete der Mtter- und Kinderverschickung in den Jahren 1925/36 gewesen sind, zeigen anschaulich folgende Aufstellungen:

Kinderverschickung in den Jahren 1925 bis 1936 Inland Heimverschickung Landverschickung Ausland Insgesamt 1925 1926 1927 1928 1929 1930 1931 1932 1933 1934 1935 1936 224 762 257 035 280 217 305 312 280 221 637 287 462 303 95 239 81 874 60 241 38 30 30 40 754 441 522 469 14 472 14 429 16 797 17 18 19 24 552 191 800 461 334 473 353 338 357 255 361 360 330 286 943 889 784 233

173 668 178 528 219 249 261 077 300 884

60 690 129 118 370 592 328 083 273 198

21 998 19 448 29 269 28 057 24 387

256 356 327 094 619 110 617 217 598 469

Anteil der NSV. an der Kinderverschickung in den Jahren 1933 bis 1936 Heim- und Landesverschickung 1933 119 448 1934 1935 1936 Insgesamt: 364 868 415 571 417 072 1 316 959

Diese Leistung entspricht einem Wert von RM. 106.802.297,-NSV.-Mtterverschickung in den Jahren 1934 bis 1936 Jahr: 1934 1935 1936 Insgesamt: Verschickung: 40 340 65 676 69 876 175 892

Diese Leistung entspricht einem Wert von RM. 26.736.850,--

Nationalsozialismus kmpft fr Volksgesundheit


Die staatlichen Manahmen auf dem Gebiete der Volksgesundheit erhielten durch das Gesetz ber die Vereinheitlichung des Gesundheitswesens vom 3. Juli 1934 eine entscheidende Wendung. Dieses Gesetz wurde zur Grundlage eines vlligen Neubaues des deutschen ffentlichen Gesundheitswesens nach modernsten Gesichtspunkten. Das Gesetz dient dem Zweck, die verschiedenen rztlichen Arbeitsgebiete der Gesundheitspolizei, der Hygiene, der gesundheitlichen Fr- und Vorsorge, wie die Erbund Rassenpflege, zusammenzufassen und der Reichsregierung einen einheitlichen Verwaltungsapparat zur Durchfhrung der gesundheitlichen Aufgaben zur Verfgung zu stellen. Die Zerreissung des ffentlichen Gesundheitswesens in verschiedene Zustndigkeitsgebiete war damit berwunden und der Weg fr eine grozgige Gesundheitspolitik frei. Der Aufbau des Gesundheitswesens sieht in den Grundzgen folgendermaen aus: 1. Abteilung Volksgesundheit im Reichsministerium des Innern. 2. Sachverstndigenbeirat fr Bevlkerungs- und Rassenpolitik, der im Mai 1933 berufen wurde und dem Reichsministerium des Innern zur Beratung gesetzgeberischer Manahmen zur Verfgung steht. 3. Reichsausschu fr Volksgesundheitsdienst: Diesem Reichsausschu gehren alle Vereinigungen an, die sich mit der Bevlkerungspolitik, mit Erb- und Rassenpflege und Gesundheitsfragen beschftigen. Der Reichsausschu fr Volksgesundheitsdienst arbeitet in enger Verbindung mit dem Reichsgesundheitsamt. 4. Das Reichsgesundheitsamt. Es ist der Abteilung "Volksgesundheit" im Reichsministerium des Innern angegliedert und steht zur Begutachtung wissenschaftlicher Fragen zur Verfgung. 5. Die Gesundheitsmter. In smtlichen Stadt- und Landkreisen sind Gesundheitsmter eingerichtet worden, die Mittelpunkt des ffentlichen Gesundheitsdienstes sind. In der Regel hat jeder Kreis und jede kreisfreie Stadt ein eigenes Gesundheitsamt. Die Stadt Berlin z.B. besitzt ein Hauptgesundheitsamt und zwanzig Bezirksgesundheitsmter. In der Regel sind die Gesundheitsmter staatliche Einrichtungen. Die Gesundheitsmter haben eine Flle von Aufgaben, und zwar: Durchfhrung der rztlichen Aufgaben: a) der Gesundheitspolizei, b) der Erb- und Rassenpflege einschlielich Eheberatung; c) der gesundheitlichen Volksbelehrung; d) der Schulgesundheitspflege, e) der Mtter- und Kinderberatung, f) der Frsorge fr Tuberkulse, fr Geschlechtskranke, krperlich Behinderte, Sieche und Schtige. Auerdem haben die Gesundheitsmter die rztliche Mitwirkung bei Manahmen zur Frderung der Krperpflege und Leibesbungen sowie die amts-, gerichts- und vertrauensrztliche Ttigkeit wahrzunehmen.

Bei den Gesundheitsmtern bestehen Beratungsstellen fr Erb- und Rassenpflege. Diese Beratungsstellen stehen zur freiwilligen Inanspruchnahme der gesamten Bevlkerung offen.

Verhtung erbkranken Nachwuchses


Von ganz entscheidender Bedeutung fr die Gesundheitspflege und die Gesundung des deutschen Volkskrpers ist ferner das Gesetz zur Verhtung erbkranken Nachwuchses vom 14. Juli 1933. Nach diesem Gesetz knnen erbkranke Personen durch einen chirurgischen Eingriff unfruchtbar gemacht werden, wenn nach den Erfahrungen der rztlichen Wissenschaft mit groer Wahrscheinlichkeit zu erwarten ist, da ihre Nachkommen an schweren krperlichen und geistigen Erbschden leiden werden. "Erbkrank im Sinne des Gesetzes ist, wer an angeborenem Schwachsinn, Schizophrenie, zirkulrem (manisch depressivem) Irresein, erblicher Fallsucht, erblichem Veitstanz, erblicher Blindheit, erblicher Taubheit, schwerer erblicher krperlicher Mibildung oder an schwerem Alkoholismus leidet. rzte wie andere Personen, denen in ihrer Berufsttigkeit bei Ausbung der Heilkunde eine Person bekannt wird, die an einer Erbkrankheit oder an schwerem Alkoholismus leidet, sind verpflichtet, dem Amtsarzt nach vorgeschriebenem Muster Meldung zu erstatten. Die gleiche Verpflichtung haben alle Personen, die sich mit der Heilbehandlung, Untersuchung oder Beratung von Kranken befassen. Der Amtsarzt wird die bei ihm eingehenden Anzeigen ordnen und hat dann den Antrag auf Unfruchtbarmachung zu stellen, wenn die betreffende Person oder ihr gesetzlicher Vertreter dies nicht selbst tun. Wenn der Antrag nach den obengenannten Voraussetzungen gestellt ist, so hat das Erbgesundheitsgericht, das aus einem Amtsrichter als Vorsitzendem, einem beamteten Arzt und einem weiteren fr das Deutsche Reich approbierten Arzt zusammengesetzt ist, die Entscheidung ber die Unfruchtbarmachung zu treffen. Das Verfahren vor dem Erbgesundheitsgericht ist nicht ffentlich und richtet sich, soweit nicht anders bestimmt ist, nach den Vorschriften des Reichsgesetzes ber die freiwillige Gerichtsbarkeit." Das Gesetz zur Verhtung erbkranken Nachwuchses wird ergnzt durch das Gesetz gegen gefhrliche Gewohnheitsverbrecher und ber die Maregeln der Sicherung und Besserung vom 24. November 1933. Diesen Gesetzen, die die Vermehrung Erbkranker und Minderwertiger verhten, stehen die positiven Manahmen zur Pflege des gesunden Volksgutes gegenber. In diesem Zusammenhang ist das Gesetz ber Frderung der Eheschlieung vom 1. Juni 1933 und vor allem das Gesetz zum Schutz der Erbgesundheit des deutschen Volkes vom 18. Oktober 1935 zu erwhnen. Der Schpfer der Gesundheitsgesetze, Ministerialdirektor Dr. Gtt, bemerkt zu dem Erbgesundheitsgesetz: "Das Gesetz zum Schutz der Erbgesundheit des deutschen Volkes vom 18. Oktober 1935 ist ein Ehegesundheitsgesetz, ein Gesetz, das in seiner Auswirkung die Ehe ihrem wirklichen Zweck, nmlich der Erzeugung gesunder Kinder, wieder zufhren will. In der Erkenntnis, da durch Eheverbote nur die schwersten Gefahren abgewendet werden knnen, hat sich der Gesetzgeber darauf beschrnkt, Ehehindernisse nur in solchen Fllen zu schaffen, in denen ein verantwortungsbewuter Mensch schon von sich aus eine Ehe nicht schlieen wrde.

Solche Ehen liegen nach 1 des Gesetzes vor: 1. Wenn einer der Verlobten an einer mit Ansteckungsgefahr verbundenen Krankheit leidet, die eine erhebliche Schdigung der Gesundheit des anderen Teiles oder der Nachkommen befrchten lt; 2. wenn einer der Verlobten entmndigt ist oder unter vorlufiger Vormundschaft steht; 3. wenn einer der Verlobten, ohne entmndigt zu sein, an einer geistigen Strung leidet, die die Ehe fr die Volksgemeinschaft unerwnscht erscheinen lt; 4. wenn einer der Verlobten an einer Erbkrankheit im Sinne des Gesetzes zur Verhtung erbkranken Nachwuchses leidet. Die letztere Bestimmung steht der Eheschlieung nicht entgegen, wenn der andere Verlobte unfruchtbar ist. Die Tatsache, ob ein Ehehindernis im Sinne dieser Bestimmungen vorliegt, ist von einem vom Reichsminister des Inneren zu bestimmenden Zeitpunkt ab durch ein Zeugnis des Gesundheitsamtes (Ehetauglichkeitszeugnis) nachzuweisen. Die Durchfhrung dieser Bestimmung ist berhaupt erst mglich geworden, nachdem durch eine Vereinheitlichung des staatlichen und kommunalen Gesundheitswesens ab 1. April 1935 in allen Stadt- und Landkreisen Gesundheitsmter eingerichtet worden sind. Im Rahmen der Gesundheitsmter wird es daher Aufgabe der Beratungsstellen fr Erb- und Rassenpflege sein, die zur Ehe entschlossenen Personen vor der Eheschlieung zu beraten. Um die Beratung berall einwandfrei durchzufhren, darf bis zu einem noch zu bestimmenden Zeitpunkt die Vorlage des Ehetauglichkeitszeugnisses vom Standesbeamten nur dann verlangt werden, wenn begrndete Zweifel an der Gesundheit des einen Ehepartners bestehen. Nach einer angemessenen bergangszeit wird dann spter die Vorlage des Ehezeugnisses von jedem Verlobten verlangt werden. Im Falle der Versagung des Ehetauglichkeitszeugnisses soll in den Ausfhrungsbestimmungen eine Beschwerde bei dem zustndigen Erbgesundheitsgericht und gegen dessen Entscheidung eine weitere Beschwerde bei dem Erbgesundheitsobergericht zulssig sein. Durch die Auswirkungen dieses Gesetzes erhalten die gesundheitspolitischen Bestrebungen des nationalsozialistischen Staates eine gewisse Krnung. Letzten Endes sind nicht die auszusprechenden Eheverbote, sondern die damit gesetzlich verankerte Eheberatung die wichtige Folge des Gesetzes. Alles kommt demnach auf die Erziehung zur Erbgesundheit und Rassereinheit an! Rasse und Erbgesundheit eines Menschen sind nicht zu trennen!"

ber 200 Millionen Reichsmark jhrlich fr Erbkranke


Fr jeden schaffenden Deutschen sind diese Bestimmungen besonders einleuchtend, wenn er folgendes bercksichtigt: Der Zuschu fr ein gesundes Schulkind betrgt in Deutschland jhrlich RM. 75,--. Der Zuschu fr ein Hilfsschulkind (schwachsinniges Kind) jhrlich RM. 300,-- bis RM. 500,--. Der Zuschu fr jedes erbkranke, taubstumme oder blinde Kind jhrlich RM. 1.500,--. Ein Geisteskranker kostet den Staat und die Allgemeinheit tglich RM. 6,-- bis RM. 8,-Der Zuschu fr einen Psychopathen oder geistig Minderwertigen in der Frsorgeerziehung jhrlich RM. 1.500,--.

Schwerer Geisteskranke unter besonderer Aufsicht kosten tglich bis zu RM. 20,--. Diese Summen sind so hoch, da allein von den Kosten der Unterhaltung eines einzigen Geisteskranken pro Tage eine ganze Arbeiterfamilie leben knnte. 140 Reichsmark betragen die Unkosten fr einen Schwergeisteskranken pro Woche. 600 Reichsmark im Monat. Damit knnen im Monat 3-4 Arbeiterfamilien ihren Unterhalt bestreiten. Eine einzige Jahresbilanz macht das noch einleuchtender. Es waren im Jahre 1935/36 auf Kosten der Bezirks- und Landesfrsorgeverbnde in Anstalten untergebracht: Geisteskranke Taubstumme Blinde Epileptiker, Krppel usw. 199 028 4 373 3 629 31 964 238 994 Personen

Es befanden sich insgesamt also 238.994 Personen auf ffentliche Kosten in Anstalten. Die Kosten dafr betrugen im Rechnungsjahr 1935/36 166 Millionen Reichsmark. In diesen Zahlen sind nicht enthalten die Zehntausende von Erbkranken, die sich in Familienfrsorge befinden und fr die ebenfalls erhebliche Zuschsse von den verschiedenen Stellen gezahlt werden. Die Ausgaben fr Erbkranke sind daher mit mehr als 200 Millionen Reichsmark im Jahr nicht zu hoch gegriffen. Die Kosten fr die Unterhaltung der Minderwertigen, Idioten, Geisteskranken und Verbrecher trgt das Volk, also die breite, schwer um ihre Existenz ringende Masse. Das weitere Ansteigen dieser Krankheiten mu auf die Dauer zu Belastungen des arbeitenden Volkes fhren, die es nicht mehr zu tragen vermag. Es ist daher richtiger, rechtzeitig einzugreifen und durch Sterilisierung einer gewissen Gruppe von krperlich Erbkranken und aller Geisteskranken der Vermehrung dieser Leiden Einhalt zu tun. Es ist dabei zu bercksichtigen, da die geistig Minderwertigen sich in besonders groem Mae zu vermehren pflegen. Die Gesunden haben ein Recht darauf, da sich ihnen die besondere Frsorge des Staates zuwendet, und nicht jhrlich Hunderte von Millionen zur Unterhaltung von menschlichen Wracks ausgegeben werden mssen. Auch unter den Erbkranken befinden sich viele, die die Notwendigkeit der Sterilisation einsehen. So schreibt ein erbkrankes junges Mdchen: "Wer ist so verroht, da er sein Leid in seinem Kinde wiederholt sehen mchte? Habt Ihr je in die Augen eines kranken Kindes geschaut, so wird Euch der stumme, anklagende Blick verfolgen, wo Ihr auch seid! Man hat doch mit Tieren Erbarmen. Warum versagt man es dem Menschen?" Deutschland steht mit seiner Erkenntnis, da die Vermehrung Minderwertiger verhindert werden mu, nicht allein da. In den Vereinigten Staaten von Nordamerika, in Dnemark, in einem Teil der Schweiz gibt es bereits hnliche Bestimmungen und in Norwegen, Finnland und anderen Staaten sind ebenfalls Gesetze in Vorbereitung, die der Verhinderung erbkranken Nachwuchses dienen sollen.

Jugend im neuen Staat


Die Jugend ist die Zukunft eines Volkes und so haben der nationalsozialistische Staat und die nationalsozialistische Bewegung sich der Jugend in einem Mae angenommen und ihr einen Platz im Staat eingerumt, wie sie ihn niemals zuvor besessen hat. 200.000 Jungen und Mdel bekannten sich um die Jahreswende 1932/33 zur HitlerJugend und standen damit in der aktiven Front fr den Fhrer. 477 verschiedene Jugendorganisationen standen ihnen gegenber. Die innere Zerrissenheit des deutschen Volkes zeigte sich nirgends in solchem Mae wie gerade in der Jugend. Wollt man das Volk fr immer einigen und zu einem festen Block zusammenschweien, so bedurfte es dazu in erster Linie einer Einheit der Jugend. Die Hitler-Jugend schuf diese Einheit. Ende 1933 sind fast alle brigen Jugendorganisationen ohne ueren Zwang von der Bildflche verschwunden. 2 Millionen Jungen und Mdel stehen in der Hitler-Jugend in einer Front. Zum Jugendfhrer des Deutschen Reiches ernannt, schritt Baldur von Schirach auf diesem Wege fort; und am vierten Jahrestag der Machtbernahme kann er dem Fhrer 7 Millionen Jungen und Mdel melden, die nun in der Hitler-Jugend die Heimstatt ihrer Jugend gefunden haben. Das Gesetz ber die Hitler-Jugend vom 1. Dezember 1936 fat die gesamte Jugend innerhalb des Reichsgebietes zusammen. Damit tritt die HitlerJugend als verantwortlicher Erziehungsfaktor und als solcher vom Staate anerkannt, neben Elternhaus und Schule. Trotzdem verzichtet sie auf jeden ueren Zwang und erfat weiterhin die deutsche Jugend nach dem Grundsatze der Freiwilligkeit. Krperliche Ertchtigung und weltanschauliche Schulung sind die beiden Pole ihrer Arbeit. Am 9. Dezember 1936 wird der Reichssportfhrer von Tschammer und Osten mit der krperlichen Erziehung der gesamten deutschen Jugend betraut. Leistungsabzeichen sind die ueren Kennzeichen dieser Arbeit. 200.000 Hitler-Jugendfhrer und BDM-Fhrerinnen konnten allein im Jahre 1936 eine systematische weltanschauliche Schulung durchlaufen. Allein im Sommer 1936 sind in 2.700 Freizeitlagern der Hitler-Jugend und des BDM. 670.000 Jungen und Mdel erfat worden. 1 Million sollen es im Jahre 1937 werden. Ein Gesundheitsamt mit 6.000 rzten und ebensovielen rztinnen sorgt fr die gesundheitliche berwachung und Betreuung der Jungen und Mdel in der Hitler-Jugend. Von Jahr zu Jahr nimmt der Landdienst der Hitler-Jugend zahlenmig zu, schafft die Bindung zwischen Stadt und Land und bringt Tausende von Hitlerjungen wieder zum Bauerntum zurck. Haushaltungsschulen des BDM. in allen Gegenden Deutschlands bringen den BDM.-Mdeln das Rstzeug, dessen die Frau und Mutter von morgen bedarf. Der Reichsberufswettkampf, zum ersten Male im Jahre 1934 in Zusammenarbeit mit der Deutschen Arbeitsfront durchgefhrt, ist eine Leistungsprfung der Jugend, die fr die ganze Welt etwas vllig Neuartiges darstellt. Zum vierten Reichsberufswettkampf im Jahre 1937 sind 1.830.000 schaffende Jugendliche, fast die gesamte werkttige Jugend Deutschlands, zur Teilnahme angetreten, darunter 300.000 Jugendliche aus der Landwirtschaft und 16.000 Studenten. An 4.000 Wettkampfsporten haben 25.000 Wettkampfleiter mit 300.000 Mitarbeitern dieses Olympia der Arbeit durchgefhrt. Der zustzlichen Berufsschulung wird ebenfalls grtes Augenmerk zugewendet. 275.891 Jungen und 92.866 Mdel erhalten eine zustzliche Berufsschulung, werden fr das Leben ertchtigt, Zahlen, die immer noch im Steigen begriffen sind.

Im Kulturleben der Nation schafft sich diese Jugend in vier Jahren eine Position, die Beachtung verdient. Mit Erfolg bemht sie sich, in Zusammenarbeit mit der Jugend der Welt gegenseitiges Verstndnis unter den Vlkern zu wecken. Wie nie zuvor erlebt diese Jugend Deutschland, erwandert es sich und gewinnt es als kostbaren Besitz. 7,5 Millionen bernachtungen knnen die Jugendherbergen des Deutschen Reiches 1936 verzeichnen, 4,3 Millionen im Jahre 1933. 339 neue Jugendherbergen mit 19.600 Liegesttten wurden in vier Jahren neu geschaffen, die bernachtungsgebhren auf zwanzig bis dreiig Pfennig herabgesetzt. 194.000 Auslnder befinden sich 1936 bereits unter den Gsten der deutschen Jugendherbergen. Ende 1936 stehen dem Deutschen Jugendherbergswerk 2.000 Jugendherbergen mit 250.000 Betten zur Verfgung.

Arbeitsdienst fr Deutschland
Der Gedanke des Arbeitsdienstes fr die ganze Jugend der Nation ohne Ansehen der Person, der Stellung und der Herkunft der Eltern ist schon in den Anfngen der nationalsozialistischen Bewegung eine wesentliche Forderung gewesen, und zwar ebensosehr aus Grnden der Volkserziehung als aus wirtschaftlichen Motiven. Die vor der Machtergreifung hier und da angestellten Versuche von verschiedenen Verbnden, Arbeitsdienstlager einzurichten, entsprachen nur selten nationalsozialistischen Gesichtspunkten, weil sie meist unter Fhrung und Leitung von Behrden und Vereinigungen standen, die den volkserzieherischen Gesichtspunkt auer acht lieen und den Arbeitsdienst lediglich als ein gutes Mittel ansahen, erwerbslose Jugend von der Strae zu bringen. Fr die Regierung Brning war der Freiwillige Arbeitsdienst nur eine produktive Erwerbslosenfrsorge. Die gesetzliche Handhabe zu seiner Einfhrung gab ihm die Notverordnung vom 5. Juni 1931. Der Nationalsozialistische Arbeitsdienst ging von Anbeginn andere Wege. 1931 wurde von Oberst a.D. Hierl, der seit 1929 bereits Vorarbeiten geleistet hatte, im Auftrage der NSDAP. das erste Fhrerlager zur Schulung von Arbeitsdienstfhrern durchgefhrt. Im Januar 1932 erfolgte die Einrichtung des ersten Arbeitsdienstlagers in Hammerstein (Grenzmark). Anschlieend wurde dann der "Verein zur Umschulung freiwilliger Arbeitskrfte" gegrndet, um einen Arbeitsdienst nach nationalsozialistischen Grundstzen einzurichten. Nach der Machtergreifung erfolgt sofort eine straffe Zusammenfassung aller Arbeitsdienstgruppen im Freiwilligen Arbeitsdienst und ihr Aufbau nach den Forderungen der NSDAP. Reichsarbeitsfhrer Hierl wird am 4. Mai 1933 zum Staatssekretr fr den Freiwilligen Arbeitsdienst ernannt. Unter seiner Leitung wird der Freiwillige Arbeitsdienst auf eine vllig neue Grundlage gestellt. Neben die krperliche Arbeit tritt als bestimmender Faktor die weltanschauliche und krperliche Erziehung. Die Unterbringung findet ausschlielich in geschlossenen Lagern bei straffer Lagerdisziplin statt. Der Einsatz erfolgt in erster Linie auf dem Gebiete der Landeskultur bei Arbeitsvorhaben, die volkswirtschaftlich wichtig sind und im normalen Arbeitsproze infolge der Hhe der Kosten nicht durchgefhrt werden knnen. Bis zum 31. Mrz 1934 wurde der Freiwillige Arbeitsdienst aus Mitteln des Reiches und der Reichsanstalt fr Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung finanziert. Mit dem Haushaltsjahr 1934/35 erhlt der Arbeitsdienst zum ersten Male einen eigenen Etat vom Reich und wird so vllig unabhngig von den Trgern der einzelnen Arbeitsvorhaben. Durch das Reichsarbeitsdienstgesetz vom 26. Juni 1935 wird die allgemeine gleiche Arbeitsdienstpflicht in ganz Deutschland eingefhrt. Der Reichsarbeitsdienst, zu dem

alle jungen Deutschen beiderlei Geschlechts verpflichtet sind, ist nach diesem Gesetz Ehrendienst am deutschen Volk. Durch ihn soll die deutsche Jugend im Geist des Nationalsozialismus zur Volksgemeinschaft und zur wahren Arbeitsauffassung, vor allen Dingen zur gebhrenden Achtung der Handarbeit erzogen werden. Nur gemeinntzige und volkswirtschaftlich wertvolle Arbeiten werden vom Reichsarbeitsdienst durchgefhrt. Whrend noch im Jahre 1932 die Arbeitsvorhaben in erster Linie den Bau von Sport- und Spielpltzen, Straen, Promenaden, Badeanstalten usw. betrafen, entfllt heute bei weitem der grte Teil der Tagewerke auf die Bodenverbesserung, die Entwsserung von Kulturland, den Hochwasserschutz, Fluregulierungen, Kultivierung von Moor- und dland, Neulandgewinnung und Flurbereinigung. Auch zum Katastrophenschutz bei Moor- und Waldbrnden, bei berschwemmungen, als Erntenothilfe usw. wurde der Reichsarbeitsdienst in erster Linie eingesetzt. Die Dienstzeit im Reichsarbeitsdienst betrgt sechs Monate. Die Strke betrgt einschlielich des Stammpersonals z. Zt. 230.000 Mann. Der Nationalsozialistische Arbeitsdienst hat in den ersten vier Jahren nationalsozialistischen Aufbaus u.a. folgende Leistungen vollbracht: 1. 120.000 ha Land wurden vor Hochwasser geschtzt, die Ernte wurde gesichert. 2. 300.000 ha unter Nsse leidendes Land wurde entwssert und damit die Mglichkeit einer erheblichen Ertragssteigerung geschaffen. 3. 25.000 ha wurden gerodet, umbrochen und durch hnliche Bodenarbeiten verbessert. 4. 40.000 ha durch Erbteilungen zersplitterter Besitz wurden zu geschlossenen Wirtschaftsflchen zusammengefat, durch Wege erschlossen und entwssert. 5. 160.000 ha Kulturland wurde durch Wirtschaftswege erschlossen und so seine Bewirtschaftung erleichtert. Die Arbeitsdienstpflicht fr die weibliche Jugend ist grundstzlich durch das Reichsarbeitsdienstgesetz verkndet. Ihre Ausgestaltung bleibt jedoch spterer gesetzlicher Regelung vorbehalten, so da der weibliche Arbeitsdienst zur Zeit noch auf der Grundlage der Freiwilligkeit durchgefhrt wird. Arbeitsdienstpflicht besteht schon jetzt fr Abiturientinnen mit Studiumsabsichten. Der Aufbau des weiblichen Arbeitsdienstes bis zur Einfhrung der Arbeitsdienstpflicht wird schrittweise vor sich gehen, damit zunchst einmal auch hier die ntige Fhrerschaft herangebildet wird und die notwendigen Erfahrungen gesammelt werden. Der weibliche Arbeitsdienst war bis zum Jahre 1936 noch der Reichsanstalt fr Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung angegliedert und ist dann dem Reichsarbeitsfhrer unterstellt worden. Er gliedert sich heute in 485 Lager mit 15.000 Arbeitsmaiden und wird Anfang 1938 600 Lager mit 25.000 Arbeitsmaiden betragen. Auch im weiblichen Arbeitsdienst sind Arbeit und Schulung gleich wichtige Faktoren. Die weiblichen Arbeitsdienstlager werden in erster Linie in Siedlerdrfern eingerichtet und die Mdels im Haushalt der Siedlerfrau eingesetzt. Sie helfen in Haus und Hof, kmmern sich um die Kinder, richten in vielen Gegenden Kindergrten ein und scheuen sich vor keiner Arbeit. Man sieht sie ebenso bei der Feldbestellung wie bei der Ernte; Forke und Spaten sind ihnen genau so vertraute Handwerkszeuge wie Nadel und Faden. Standesdnkel und Einbildung verschwinden im weiblichen Arbeitsdienst sehr schnell, denn fr die Mdels im Arbeitsdienst gilt es krftig zuzupacken und nicht zimperlich zu sein.

So wachsen mitten unterm deutschen Bauerntum in Licht und Luft die kommenden deutschen Mtter auf.

"Freie Bahn dem Tchtigen"


Freie Bahn dem Tchtigen" ist eine alte Parole und eine Forderung, die schon vor dem Weltkriege erhoben wurde. Als die Novemberrevolution kam, da ging durch die deutsche Jugend eine groe Hoffnung: Nun wrde sie ohne Ansehen von Herkunft, Geburt und Besitz Zugang zu allen wichtigen Berufen des Staates haben, des Staates, der auch ihr gehrt. Diese Hoffnung schlug um in eine grenzenlose Enttuschung. Der Marxismus hatte zwar die Parole "Freie Bahn dem Tchtigen" bernommen und auf seine Fahnen geschrieben, in der Praxis sie jedoch bersetzt mit: "Freie Bahn dem Bonzen." Die Tchtigen blieben, was sie waren. Ihnen fehlte auch die Aufstiegsmglichkeit in der Republik. Der Nationalsozialismus ging auch auf diesem Gebiete grundstzlich neue Wege. Er stellte an den Volksgenossen nicht die Frage "Woher kommst du" und "Was hast du", sondern "Was bist du" und "Was leistest du". Die Vielfaltigkeit der nationalsozialistischen Bewegung und ihrer Gliederungen gibt ohne Ansehen der Person jedem Volksgenossen die Mglichkeit, durch Haltung und Leistung zu den hchsten mtern des Staates aufzusteigen. Im Gegensatz zu den Bonzen der Republik bekennt der Fhrer selbst immer erneut mit Stolz, da er die Jahre nicht missen mchte, in denen er als Bauarbeiter auf dem Gerst stand. Unter den fhrenden Mnnern von Staat und Partei, unter den Gauleitern und Oberprsidenten befindet sich eine ganze Anzahl von Handarbeitern, von denen jeder seinen Mann steht, aber keiner seine Herkunft jemals vergessen hat. Sie sind Volk im Volke geblieben. Die Auslese der Tchtigen wird in erster Linie durch die Adolf-Hitler-Schulen, durch Hitler-Jugend und Jungvolk getroffen. Jeder Junge, der berdurchschnittliche Leistungen zeigt, kann ohne weiteres zu den Adolf-Hitler-Schulen einberufen werden. Und wer in der nationalsozialistischen Bewegung sich einsetzt und im Kleinen treu ist, der hat die Mglichkeit, durch die Lehrgnge auf den Ordensburgen der NSDAP. in das Fhrerkorps der nationalsozialistischen Bewegung und aus ihm in die fhrenden Stellen des Staates aufzurcken. So ist im nationalsozialistischen Staat im wahren Sinne des Wortes der Grundsatz in die Tat umgesetzt, da immer die Besten fhren sollen. Und zum ersten Male heit es mit Berechtigung: "Freie Bahn dem Tchtigen!"

Sport schafft gesundes Volk


Welche Bedeutung der krperlichen Ertchtigung im nationalsozialistischen Staat zugemessen wird, geht daraus hervor, da schon am 28. April 1933 ein Reichssportkommissar eingesetzt wurde, der am 19. Juli 1933 zum Reichssportfhrer ernannt und dem das gesamte deutsche Sportleben unterstellt wurde. In den Wirrwarr der Vielzahl der Vereine und Verbnde, die nicht selten einen groen Teil ihrer Kraft im gegenseitigen Konkurrenzkampf verbrauchten, wurde Ordnung gebracht. Alle deutschen Sportorganisationen wurden im Reichsbund fr Leibesbungen zusammengefat und Fachmtern die Betreuung der einzelnen Sportarten bertragen. Es wurde damit deutlich zum Ausdruck gebracht, da der deutsche Sport eine Einheit ist und fr alle Zeiten eine Einheit bleiben soll. Durch Abkommen zwischen dem Reichssportfhrer und dem Reichsjugendfhrer wurden die Jugendgruppen der Sportverbnde in die Hitler-Jugend bergefhrt, so da die Erziehung der deutschen Jugend in krperlicher und weltanschaulicher Hinsicht in einer

Hand liegt. Fr die Ausbildung von Sportlehrern wurde die Reichsakademie fr Leibesbungen geschaffen. Das Sportamt der NS.-Gemeinschaft "Kraft durch Freude" gibt allen Werkttigen die Mglichkeit, auerhalb von Sportvereinen nach Magabe ihrer Freizeit sich sportlich zu ertchtigen. Auch innerhalb der nationalsozialistischen Bewegung weist der Fhrer 1936 dem Sport seinen gebhrenden Platz zu. Er ordnet die jhrliche Austragung der NS.-Kampfspiele auf dem Reichsparteitag zu Nrnberg an, fr die in Nrnberg eine riesige Kampfbahn geschaffen wird, und beauftragt die SA. mit der Durchfhrung. Zu einem Gipfelpunkt sportlichen Lebens und deutscher Leibeserziehung gestalteten sich die IV. Olympischen Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen und die XI. Olympischen Spiele zu Berlin, deren nach den Anweisungen des Fhrers erfolgte Ausgestaltung von allen auslndischen Gsten vom Internationalen Olympischen Komitee als Triumph der olympischen Idee und als Hhepunkt aller bisherigen Olympischen Spiele gefeiert wurde. Fr die Durchfhrung der Olympischen Spiele wurde nach dem Plan des Architekten March in nur zwei Jahren das Reichssportfeld mit dem Olympia-Stadion geschaffen, eine Anlage, die in ihrer Grozgigkeit an antike Vorbilder erinnert. Fr die Unterbringung der Teilnehmer an den XI. Olympischen Spielen wurde ein eigenes Olympisches Dorf gebaut, das ein Schmuckkstchen ganz besonderer Art und eine Sehenswrdigkeit wurde, die Hunderttausende zum Besuch anlockte. An den Olympischen Spielen, einschlielich der Winterspiele, nahmen 5.798 Wettkmpfer teil (gegen 1.215 in Los Angeles), auerdem 5.869 Turner. Im Olympischen Dorf waren 6.359 Aktive, Begleiter und Offizielle untergebracht. Die Zahl der bernachtungen betrug dort 82.964. 3.800.000 Eintrittskarten wurden allein zu den Olympischen Spielen in Berlin verkauft, davon 1.200.000 an Auswrtige und 250.00 an Auslnder. Im Berliner Ortsverkehr wurden zum Reichssportfeld in der Zeit der Olympischen Spiele 28.000.000 Fahrgste befrdert.

6. Die Arbeitsschlacht Zwei Welten


Die Entwicklung des Arbeitsmarktes in den vierzehn Jahren der Novemberrepublik war nicht nur ein Problem der Organisation oder der Finanzen, sondern auch zum wesentlichen Teil ein Problem der Weltanschauung. Die im marxistischen oder rein kapitalistischen Denken befangenen fhrenden Kreise der Weimarer Republik stellten das Kapital in den Mittelpunkt ihres Denkens, whrend der nationalsozialistische Staat von der Arbeit und der Produktion ausgeht. Dort hie es: Kapital schafft Arbeit! Hier heit es: Arbeit schafft Kapital! Nur so ist es zu verstehen, da nach den mit geborgtem Gelde herbeigefhrten Glanzjahren der Republik, in denen man in Saus und Braus lebte, ohne an die Zukunft zu denken, in den Jahren 1928 bis 1930 man fassungs- und rettungslos dem vlligen Zusammenbruch gegenberstand. Nur so ist es zu verstehen, da ein Jahr 1931 kommen konnte, mit dem Bankenkrach und dem vlligen Zusammenbrechen zahlreicher Getriebe, mit dem pltzlichen Anschwellen der Arbeitslosigkeit in hohe Millionenzahlen hinein. Anstatt herzhaft zuzupacken, redete und diskutierte man damals. Gutgemeinte Hilfsvorschlge blieben in den parlamentarischen Instanzen stecken, wurden Unterausschssen der Reichstagsausschsse berwiesen und konnten niemals irgendwie in die Tat umgesetzt werden, weil sie bei dem weltanschaulichen Gegensatz zwischen den parlamentarischen Richtungen niemals eine Mehrheit gefunden htten.

Das Geheimnis des Erfolges der Arbeitsschlacht nach der nationalsozialistischen Revolution liegt in erster Linie in der straffen Zusammenfassung aller Krfte und ihre Hinlenkung auf ein Ziel, der Beseitigung aller Schwtzer und der schnellen Durchfhrung energischer Manahmen ohne Rcksicht auf Proteste oder Geschrei solcher Krfte, fr die diese Manahmen etwa vorbergehend Unannehmlichkeiten im Gefolge hatten. Alle diese Manahmen wurden nicht durchgefhrt mit Hilfe auslndischer Kapitalien, sondern aus eigener Kraft des deutschen Volkes. Es wurde im Gegenteil die Last der Auslandsschulden des Deutschen Reiches in der Zeit der Arbeitsschlacht erheblich vermindert.

Das Brauns-Gutachten
Es ist leicht, vom nationalsozialistischen Standpunkt aus heute vernichtende Kritik an der Wirtschaftspolitik der vierzehn Nachkriegsjahre zu halten, weil diese Wirtschaftspolitik Material in solcher Flle bietet, da man nach Argumenten nicht lange zu suchen braucht. Das bezeichnendste Dokument fr die Lage im Jahre 1931 haben die Gegner des Nationalsozialismus selbst geliefert: das sogenannte Brauns-Gutachten. Die unter Vorsitz des dem Zentrum angehrenden Reichsarbeitsministers Brauns stehende Gutachterkommission zur Arbeitslosenfrage verfate 1931 ein Gutachten, das trotz aller Beschnigung der Lage einmal zeigt, wie es selbst nach der Erkenntnis der verantwortlichen Mnner des Systems in der Wirtschaft und auf dem Arbeitsmarkt aussah. Es zeigt weiter, wie man vllig ratlos sich nicht zu helfen wute und die einzige Mglichkeit der Arbeitsbeschaffung - in neuen Auslandskrediten, also in fremder Hilfe, sah. Dieses Gutachten stellt auch fest, da die Einfhrung einer allgemeinen Arbeitsdienstpflicht nicht in Frage komme, weil die Bereitstellung von zustzlicher Arbeitsgelegenheit fr einen ganzen Jahrgang ein Kapital erfordern wrde, das bei der Wirtschaftsnot nicht zu beschaffen sei(!!). Die wesentlichen Teile des Gutachtens haben folgenden Wortlaut:

Brauns-Gutachten zur Arbeitslosenfrage Erster Teil Seit der Jahreswende 1927/28 hat sich der deutsche Arbeitsmarkt von Jahr zu Jahr in steigendem Tempo verschlechtert. Die Entwicklung spiegelt sich in der Zahl der Arbeitslosen. Jahresdurchschnitt 1928 1929 1930 Arbeitslose 1 390 987 1 896 938 3 075 580

Ende Februar 1931 zhlten die Arbeitsmter 4 971 843 Arbeitslose.

Die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit ist in den letzten Jahren stndig gewachsen. Neben der vlligen Arbeitslosigkeit weist auch die Kurzarbeit einen erheblichen Umfang auf. Von der in den Gewerkschaften organisierten Arbeiterschaft waren Ende Februar 34,5 v.H. arbeitslos 19,5 v.H. arbeiteten verkrzt nur 46,0 v.H. waren voll beschftigt. Zweiter Teil Im Rahmen der geschilderten Weltkrise hebt sich die deutsche Krise durch besondere Eigentmlichkeiten hervor. Deutschland hatte unter dem Weltkrieg und seinen unmittelbaren Folgen sowie unter den jahrelangen verfehlten und darum vergeblichen Versuchen einer wirklichen Liquidierung des Krieges, die auch heute noch nicht erreicht ist, mehr als andere Lnder zu leiden. So war infolge der starken Zerstrung des deutschen Produktionsapparates im Krieg, Ruhrkampf und Whrungszusammenbruch der deutsche Wiederaufbau aus eigener Kraft allein nicht mglich. Es bedurfte der Hilfe des auslndischen Kapitals. Mit dieser Hilfe konnte sich der ohnehin starke Wille zum Wiederaufbau und zur Anpassung an die moderne Technik (Nationalisierung) sowie das verantwortungsvolle Streben, der wachsenden Menge von Erwerbsttigen Arbeitsgelegenheit zu schaffen, verhltnismig schnell und keineswegs ohne Erfolg durchsetzen. Da dabei vielfach Aufblhungen des Produktionsapparates und Kapitalfehlleitungen erfolgten, ist verstndlich. Der Auftrieb, den die deutsche Wirtschaft auf diese Weise erhielt, erzeugte auch hier eine Scheinblte, die in vielfacher Hinsicht nachteilig wirken mute. Sie blendete das Ausland und uns selbst; sie fhrte im Ausland zur berschtzung unserer Leistungsfhigkeit (Youngplan) und daheim zu einem Mangel an Disziplin in allen Zweigen der ffentlichen, nicht minder aber auch in der privaten Wirtschaft: Preisniveau, Selbstkosten der Wirtschaft, insbesondere Zinsen und ffentliche Abgaben, zum Teil auch Lhne und Gehlter, alles wurde bersteigert. Die deutsche Entwicklung barg ihre besonderen Gefahren, die im Augenblick des Umschwungs der Konjunktur die Krise beschleunigen und verschrfen muten. Der Kapitalzuflu vom Ausland versiegte, der Rckhalt an eigenem Kapital und Reserven reichte trotz erheblicher inlndischer Kapitalbildung nicht aus, viele Betriebe standen damit alsbald vor dem Zusammenbruch. Verhngnisvoll wirkten auf die weitere Entwicklung die innenpolitischen Spannungen ein, die manche Anstze zum Besseren zerschlugen. Berechtigte Hoffnungen auf eine Entspannung des Kapitalmarktes wurden zunichte; die bereits hervorgetretene Tendenz zur Senkung des Zinsfues brach ab; der Schaffenswille bei den Unternehmern schlug in Pessimismus um, und weiter Kreise der Arbeiterschaft bemchtigte sich eine bis zur Verzweiflung gehende Mutlosigkeit. Sollen Manahmen zur Arbeitsbeschaffung nicht nur eine zeitweilige Milderung der Arbeitslosigkeit, sondern darber hinaus eine Belebung der Gesamtwirtschaft bringen, die einer wachsenden Zahl von Arbeitskrften zugute kommt, so mu es sich um weitgreifende Plne und Einsatz groer Mittel handeln. Die Durchfhrung eines solchen Programms bedingt keineswegs, da das Kapital an anderer Stelle der deutschen Wirtschaft entzogen wird; vielmehr soll Kapital nutzbar gemacht werden, welches ohne diese Manahmen nicht zur Verfgung stehen wrde. Das technische Mittel zur Bereitstellung des Kapitals sind langzeitige Kredite. Groe Erschwerungen liegen allerdings darin, da zur Zeit in Deutschland die Aufnahme von Kapital in ausreichendem Umfang nicht mglich ist. Die

Heranziehung von Auslandskapital - vorausgesetzt, da es zu ertrglichem Zinsfu zu erhalten ist - ist darum erforderlich. Die Kommission hlt die Einfhrung einer allgemeinen Arbeitsdienstpflicht nicht fr ein geeignetes Mittel zur Entlastung des Arbeitsmarktes. Die Bereitstellung umfangreicher, fr einen ganzen Jahrgang junger Menschen ausreichender, zustzlicher Arbeitsgelegenheit durch die ffentliche Hand wrde ein Kapital erfordern, das bei der gegenwrtigen Wirtschaftsnot nicht zur Verfgung steht." 5 Milliarden Reichsmark wollten die Systemparteien, trotz der ungeheuren Verschuldung Deutschlands, der drckenden Zinslasten und der Unmglichkeit zur Rckzahlung der durch sie selbst eingegangenen Verpflichtungen aus dem Youngplan, borgen, um wenigstens einen Teil der Erwerbslosen wieder unterbringen zu knnen. Auch hier zeigt sich wieder, wie man in der ganzen Frage der Arbeitsbeschaffung ein reines Kapitalproblem sah und deshalb auch unfhig war, irgendeine wirkungsvolle Manahme zur Abhilfe in die Wege zu leiten. Ebenso vernichtend fr die Politik des Systems wie dieses Gutachten aus dem Kreis der Systemparteien sind die trockenen und nchternen Berichte der Reichsanstalt fr Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung aus dem gleichen Zeitraum. In dem Bericht dieser Anstalt fr die Zeit vom 1. Januar 1931 bis 31. Mrz 1932 wird z.B. gesagt: "Die wirtschaftliche Entwicklung ist im ganzen Berichtszeitraum durch eine weitere scharfe Abwrtsbewegung gekennzeichnet. Das gilt sowohl fr das Kalenderjahr 1931 wie fr das anschlieende erste Vierteljahr 1932. Whrend dieser ganzen Zeit hat die Rcklufigkeit der Konjunktur, die schon im Herbst 1929 begonnen und sich im Jahre 1930 fortgesetzt, angehalten. Die Arbeitslosigkeit in der Landwirtschaft, in frheren Jahren in der Hauptsache nur eine winterliche Erscheinung, hat im letzten Jahr in steigendem Ausma auch auf die Sommermonate bergegriffen. Die Nachfrage nach Arbeitskrften ging infolge der ungnstigen Wirtschaftslage der Landwirtschaft und der vermehrten Mitarbeit der Familienangehrigen besonders in den buerlichen Betrieben stark zurck. Auf der anderen Seite steigerte sich das Angebot an Arbeitskrften fr die Landwirtschaft noch dadurch erheblich, da neben den eigentlichen erwerbslosen Landarbeitern auch die weiblichen Familienangehrigen der gewerblichen Arbeitslosen, soweit sie in den Drfern und Kleinstdten wohnten, in zunehmendem Mae Arbeit in der Landwirtschaft suchten. In der gleiche Richtung wirkte auch der Rckstrom eines Teiles der vom Lande stammenden stdtischen erwerbslosen Arbeiterschaft auf das Land. Auch der berschu an lndlichem Nachwuchs, der sonst in der Industrie Aufnahme fand, belastet fortschreitend den lndlichen Arbeitermarkt. Das von der Reichsregierung durchgefhrte Arbeitsbeschaffungsprogramm mute sich in verhltnismig engen Grenzen halten; man wollte der Allgemeinheit keine weiteren steuerlichen Belastungen auferlegen, um daraus ffentliche Auftrge in strkerem Umfang zu finanzieren, weil dies kaum eine Arbeitsvermehrung sondern wohl lediglich eine Arbeitsverschiebung bedeutet htte. Andererseits sollte auch jede Erschtterung der Whrung durch ein berspannen des ffentlichen Kredits vermieden werden." Der nationalsozialistische Staat hat diese Auffassung schon dadurch Lgen gestraft und als vllig verfehlt bewiesen, da er sein Arbeitsbeschaffungsprogramm nicht nur ohne Erhhung der Steuerlasten durchfhrte, sondern sogar erhebliche Steuererleichterungen gewhrte. Er hat in der Erkenntnis der Tatsachen, da Arbeit Kapital und Werte schafft

und das Volksvermgen erhht, die notwendigen Kredit- und Finanzmanahmen zur Arbeitsbeschaffung durchgefhrt, ohne die Whrung zu gefhrden. Der gleiche Bericht der Reichsanstalt behandelt auch die Berufsberatung und wirft ein erschtterndes Schlaglicht auf die Berufsnot der Jugend vor der Machtergreifung. "Die Ratlosigkeit und der Pessimismus der ratsuchenden Abiturienten waren in der Beratungsperiode 1932 noch grer als im Vorjahre. Die Berufswahl ist mehr denn je zuvor beherrscht von dem Streben nach der dem deutschen Volke verlorengegangenen Lebenssicherheit. Eine Sicherung wird noch immer von vielen in vlliger Verkennung der Sachlage in den akademischen Berufen gesucht. Lt sich ein Studium nicht ermglichen, so wird zunchst die mittlere Beamtenlaufbahn oder eine Stellung in Heer, Marine, Polizei angestrebt. Bei vielen jungen Leuten gehen dem Besuch der Berufsberatungsstelle lange Bemhungen voran, bei einer Behrde unterzukommen; es gibt Ratsuchende, die sich bei siebzig oder achtzig Behrden beworben haben. Ein groer Teil der jungen Leute klammert sich beharrlich an diesen Wunsch und zieht es vor, unter den kmmerlichen Verhltnissen zu Hause zu vegetieren, statt eine Lehrstelle anzunehmen, 'da man doch nach vollendeter Lehrzeit arbeitslos wird'."

21,5 Millionen Menschen auf Untersttzungen angewiesen


1932 erreicht die Krise ihren Hhepunkt. Schon um die Jahreswende 1931/32 weist die Reichsanstalt fr Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung in ihrem Bericht aus: Gemeldete Arbeitslose 6 041 910

davon: Arbeitslose mit Arbeitslosenuntersttzung 1 885 353 Arbeitslose mit Krisenuntersttzung 1 596 065 Arbeitslose mit Wohlfahrtsuntersttzung 1 713 231 Sonstige Arbeitslose 847 261 Es kommen hinzu: nicht gemeldete Arbeitslose (unsichtbare Arbeitslosigkeit) zirka Gesamtzahl der Erwerbslosen zirka

950 000 7 000 000

Unter den Begriff "Sonstige Arbeitslose" fallen vor allem diejenigen Personen, die nicht mehr voll einsatzfhig sind, sei es wegen Krankheit, zu hohen Alters (ber sechzig Jahre) oder sonstigen Grnden. Hunderttausende von Menschen also sind 1932 bereits abgeschrieben, aus dem Produktionsproze fr immer ausgeschaltet und sozusagen zum alten Eisen geworfen. Am 30. Januar 1933 betrgt die Gesamtzahl der Erwerbslosen 7 Millionen. Rechnet man zirka 2 Millionen Rentenempfnger, die untersttzungsbedrftig waren, hinzu, so sind das 9 Millionen Menschen. 12,5 Millionen Frauen und Kinder, Familienangehrige dieser Arbeitslosen und Rentner, sind in dieser Zeit ebenfalls auf die karge ffentliche Hilfe angewiesen. 21,5 Millionen Menschen, der dritte Teil des ganzen Volkes, mu 1932 in den frchterlichsten sozialen Verhltnissen mit kleinen Untersttzungen am Leben erhalten werden. Im Jahre 1932 mu jeder in Arbeit stehende Deutsche im Durchschnitt neben seiner Familie noch einen Erwerbslosen mit erhalten. Da aber die Lebenshaltung von 30 bis 40

v.H. der brigen Bevlkerung durch Kurzarbeit und Rckgang der Kaufkraft in dieser Zeit ebenfalls schon auf die der Erwerbslosen heruntergedrckt ist, verteilt sich die Last der Unterhaltung der Erwerbslosen praktisch so, da im Reichsdurchschnitt jeder Erwerbsttige mit mehr als 200 RM. Monatseinkommen eine Familie zustzlich durch Abzge von Lohn und Gehalt unterhalten mu. Denn die kleinen Gewerbetreibenden und Hndler sind infolge des katastrophalen Absinkens der Kaufkraft am Ende ihrer Krfte. Zehntausende von ihnen mssen ihre Betriebe schlieen, ohne die Arbeitslosenfrsorge in Anspruch nehmen zu knnen oder von ihr erfat zu werden. Wie sah es in diesem Jahr 1932 in Deutschland aus? Mit Schaudern denken heute noch viele Millionen daran. Es war nicht nur der Hunger nach Brot, der sie qulte, sondern ebenso die jahrelange Erwerbslosigkeit, der Hunger nach Arbeit. Es ist bezeichnend, wenn das Berliner Tageblatt am 15. Juli 1931 berichtet, da die Polizei ffentliche Arbeitsstellen mit Bretterzunen abdecken mu, um die Arbeitenden vor der Belstigung durch die Tausende von Erwerbslosen zu schtzen, die sich um solche Arbeitsstellen zu sammeln pflegen. Zehntausende bevlkerten die Landstraen, Hunderttausende gingen betteln, andere Hunderttausende verbrachten die Sommer in Zeltlagern, um wenigstens die Miete zu sparen und die wenigen Pfennige Untersttzung fr ihre Ernhrung verwenden zu knnen.

"Suche Stellung beliebiger Art"


Stellenangebote in den Anzeigenteilen der Zeitungen kamen nur noch ganz selten vor. Inhaber grerer Firmen berichten, da bei der Ausschreibung einer einzigen Buchhalterstelle oft vier- bis fnftausend Bewerbungen eingingen, darunter solche von Prokuristen und Direktoren stillgelegter groer Firmen, von rzten und Rechtsanwlten, Diplomvolkswirten und Menschen aus allen Berufsstnden. Stellengesuche dagegen fand man niemals in solchem Umfang in der deutschen Presse wie gerade in jenen Jahren. Auslobungen von Belohnungen fr die Beschaffung einer Arbeitsstelle, gleich welcher Art, waren an der Tagesordnung. Persnlichkeiten mit umfangreichen Sprachkenntnissen und erstklassiger Vorbildung suchten Beschftigung jeder Art, auch als Portier, Chauffeur und dergleichen:
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Die Verschuldung der Arbeitslosenversicherung


Die Verschuldung der Reichsanstalt fr Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung nahm in solchem Mae zu, da das Reich mit erheblichen, immer weiter steigenden Summen einspringen mute. Nach einer Aufstellung der Reichsanstalt liegt ihre Tragkraft bei 2.050.000 Arbeitslosen. Bis zu einer solchen Hhe ist sie in der Lage, aus eigener Kraft ihren Haushalt ohne berschu und Fehlbetrag auszugleichen. Die Zahl der Erwerbslosen, die am 30. Januar 1933 zu untersttzen war, betrgt genau das Dreifache dieser Summe. Die Folgerungen daraus sind selbst fr den Laien ohne weiteres klar. Auch die von den Systemregierungen vorgenommenen mehrfachen Steigerungen des Beitragssatzes der Erwerbsttigen vermochten die Finanzlage der Reichsanstalt nicht wesentlich zu bessern. Am 1. Januar 1930 wurde der Beitragssatz auf 3 v. H., am 1. August 1930 auf 4 v. H. und am 6. Oktober 1930 auf 6 v. H. festgesetzt. Der nationalsozialistische Staat hat auf die Senkung dieser auf die Dauer zweifellos erheblichen Belastung der Erwerbsttigen bisher verzichten mssen, um alle verfgbaren Mittel fr die Arbeitsbeschaffung einzusetzen, in der Erkenntnis, da es wichtiger ist, erst einmal in gengender Anzahl neue Arbeitspltze zu schaffen und auf diese Weise denjenigen zu Arbeit und Brot zu verhelfen, die jahrelang ohne Arbeitsplatz waren, und erst in einer zweiten Etappe spter einmal daranzugehen, dann auch Belastungen abzubauen, die von den Erwerbsttigen als drckend empfunden werden knnten. Neben den Beitrgen fr die Arbeitslosenversicherung erhob das Reich von 1932 ab von den Erwerbsttigen auch noch die sogenannte "Abgabe zur Arbeitslosenhilfe", also einen weiteren Sonderbetrag, der von Lohn und Gehalt abgezogen wurde, so da die Abzge insgesamt oft weit ber 25 v.H. des Einkommens betrugen. Diese Abgabe zur Arbeitslosenhilfe wurde mit Beginn des Jahres 1935 bei der Neuordnung der Einkommenssteuer in diese unter weitestgehender Schonung der niedrigen Einkommen eingebaut und damit eine fhlbare Erleichterung fr alle Erwerbsttigen geschaffen. Einige Berufsgruppen, in denen die Beibehaltung des Beitragssatzes zur Arbeitslosenversicherung die Erhhung der Zahl der Erwerbsttigen zweifellos htte behindern mssen, wurden im Jahre 1933 fr beitragsfrei erklrt, und zwar die Hausgehilfinnen und Haushaltungsvorstnde, die Land- und Forstwirtschaft, die Binnenund Kstenfischerei. Die Verschuldung der Reichsanstalt betrug am 31. Mrz 1929 . . . . . . . . . 184 Millionen Reichsmark 31. 31. " " 1930 . . . . . . . . . 622 Millionen Reichsmark 1931 . . . . . . . . . 1 400 Millionen Reichsmark

Heute trgt die Reichsanstalt ihren Etat nicht nur selbst, sondern sie hat darber hinaus dem Reich und den Gemeinden die Lasten der Krisenfrsorge abgenommen und beide dadurch um insgesamt 2.275 Milliarden Reichsmark entlastet.

Nationalsozialismus bringt Wandlung


Ein interessanter Beitrag dafr, in welchem Mae das Lohneinkommen sich seit der Machtergreifung vermehrt hat, zeigt eine Aufstellung der Reichsanstalt ber das monatliche Aufkommen pro Kopf des Beitragszahlers, das ja vom Einkommen errechnet wird: 1932 . . . . . . . . . . . 8.19 RM 1933 . . . . . . . . . . . 8.18 " 1934 . . . . . . . . . . . 8.96 " 1935 . . . . . . . . . . . 9.46 " Whrend noch 1930 80 v.H. der Erwerbslosen sich in der Arbeitslosen- und Krisenfrsorge befanden und 20 v.H. in der Wohlfahrtserwerbslosenfrsorge, hatte sich schon in zwei Jahren dieses Verhltnis grundlegend gendert. Im Jahre 1932 sind es nur noch 50 v.H. der Erwerbslosen, die sich in der Arbeitslosen- und Krisenfrsorge befinden. Die brigen 50 v.H. sind also Dauererwerbslose, die auch vorbergehend keine Arbeitsstelle mehr erhalten konnten, um so wieder die Anwartschaft auf die Arbeitslosenversicherung zu erhalten, Dauererwerbslose, fr die es keinen Hoffnungsschimmer mehr gibt. Enttuscht, durch die langdauernde Arbeitslosigkeit demoralisiert, in hchster materieller Not, wenden sich Millionen dem Kommunismus zu. Und wiederum Millionen, denen noch Glaube und Hoffnung an Deutschland geblieben ist, kmpfen unter dem Hakenkreuz. Die Anhngerschaft jener brgerlichen Mitte einschlielich ihrer marxistischen Bundesgenossenschaft, der die Verantwortung fr diesen Niedergang zufllt, gert in die Gefahr, vllig zerrieben zu werden. Drohend erhebt der Kommunismus sein Haupt. Als mitten im Chaos Adolf Hitler am 30. Januar 1933 die Zgel des Reiches ergreift, da setzt sich dieses ungeheure Ma von Glauben und Vertrauen vieler Millionen von einem Tag zum anderen um in den Willen zur Tat. Und so kann schon nach zwei Monaten, am 31. Mrz 1933, die Reichsanstalt fr Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung feststellen: "...Die Entspannung im Jahre 1933 in eine tatschliche tiefgreifende Besserung berfhrt zu haben, ist das Verdienst der Regierung der nationalsozialistischen Revolution. Sie stellten den Wert und die Ehre der Arbeit - weltanschaulich - wieder in den Vordergrund. Dieser grundstzliche Wandel der Anschauung lie sie die drngenden Probleme in der Welt der Arbeit khn und wagemutig ohne Rcksicht auf brokratische Hemmungen anfassen und einer Lsung entgegenfhren..." In der zweiten Hlfte des Jahres 1933 kann als erster Gauleiter der Oberprsident von Ostpreuen dem Fhrer melden: Ostpreuen ohne Arbeitslose! Das, was niemand vor einem Jahr fr mglich gehalten hatte, ist wahr geworden: es gibt in einer ganzen Provinz keine Arbeitslosen mehr. Am Abschlu des ersten Jahres nationalsozialistischer Arbeitsbeschaffung, also am 31. Mrz 1934, konnte die Reichsanstalt fr Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung mit Stolz feststellen: "Hatte der Fhrer am denkwrdigen 30. Januar 1933 dem Kampfe um die Beseitigung der Arbeitslosigkeit und um die Erfllung des Willens des Nationalsozialismus, auch den letzten deutschen arbeitslosen Volksgenossen wieder in Arbeit und Brot zu bringen, ein Ziel von vier Jahren gesetzt, so konnte bereits am Ende des ersten Jahres dieses gigantischen Kampfes ein Erfolg

errungen werden, der in der Geschichte der Bekmpfung der Arbeitslosigkeit einzig dasteht. Die Zahl der Arbeitslosen im Deutschen Reich sank von 5.598.855 am 31. Mrz 1933 auf 2.798.324 am 31. Mrz 1934, also um 2.800.531 oder die Hlfte (50,0 v.H.). Im gleichen Zeitraum stieg auf der positiven Seite die Zahl der beschftigten Arbeiter und Angestellten nach der Krankenkassenmitgliederstatistik um rund 2.494.000 auf rund 14.687.000. Die Zahl der beschftigten Arbeiter und Angestellten berlagerte damit den Stand vom 31. Mrz 1931 um rund 594.000. Seit Januar 1933, dem bisherigen Tiefstand der Beschftigung und zugleich dem Beginn des ersten Arbeitsschlachtjahres, wurden rund 3,2 Millionen arbeitslose Volksgenossen wieder der Arbeit zugefhrt, das sind 27,9 v.H. aller nach der Krankenkassenmitgliederstatistik berhaupt vorhandenen Arbeiter und Angestellten (Krankenkassenmitglieder). Der entscheidende Rckgang der Arbeitslosigkeit, der im Berichtsjahr eintrat, hatte zur Folge, da alle Vermittlungskrfte sich dem planvollen Einsatz der Arbeitslosen widmen konnten, whrend in frheren Jahren ein wesentlicher Teil von ihnen fr die Betreuung und verwaltungsmige Bearbeitung der nicht zu wehrenden Not der Arbeitslosen beansprucht worden war. Hand in Hand ging erfreulicherweise damit auch eine gesteigerte Inanspruchnahme der Arbeitsmter durch diejenigen, die Stellen anzubieten hatten..." Nur noch eine Million Erwerbslose Zum ersten Male seit der Wirtschaftskrise wurde im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit im September 1936 die Millionengrenze erreicht. Nur noch 1.035.000 Erwerbslose wurden im September 1936 gezhlt, gegen 7 Millionen am 30. Januar 1933. Diese Statistik weist insgesamt aus: beschftigte Arbeiter und Angestellte: Januar 1930 Juli " Januar 1931 Juli " Januar 1932 Juli " Januar 1933 16 327 000 16 941 000 13 970 000 15 020 000 12 085 000 12 756 000 11 487 000

Erwerbslose: 3 218 000 2 765 000 4 887 000 3 990 000 6 042 000 5 392 000 6 014 000 (dazu 1 Million nicht mehr gemeldete Arbeitslose) 4 464 000 3 773 000 2 426 000 2 1 2 1 974 754 520 170 000 000 000 000

Juli " Januar 1934 Juli " Januar 1935 Juli " Januar 1936 Juli " Mrz 1937

13 436 000 13 518 000 15 533 000 14 16 15 17 409 640 672 839 000 000 000 000

17 497 000

1 245 000

Im April 1937 ist zum erstenmal die Millionengrenze unterschritten worden. Die Differenz zwischen der Abnahme der Arbeitslosigkeit und der Zunahme der Zahl der Beschftigten ist daraus zu erklren, da die Aufnahme von Hunderttausenden in die Wehrmacht und

den Arbeitsdienst nicht bercksichtigt werden konnte und auerdem der Zugang an Erwerbsttigen infolge der geburtenschwachen Kriegsjahrgnge sich gesenkt hat. Die unsichtbare Arbeitslosigkeit ist verschwunden. Bettler und Hausierer gibt es kaum noch. Dagegen besteht in einer Reihe von Gewerbezweigen bereits ein fhlbarer Facharbeitermangel, insbesondere in der Metallwirtschaft und im Baugewerbe, so da die in den Notzeiten auf alle mglichen Berufe umgeschulten Facharbeiter dieser Industriezweige jetzt ihren alten Berufen wieder zugefhrt werden mssen, damit der Auftragsbestand erledigt werden kann. Darber hinaus sind zur Beseitigung des Facharbeitermangels bereits besondere Manahmen zur Heranbildung eines guten Nachwuchses getroffen worden. Auch in der Landwirtschaft besteht bereits ein erheblicher Arbeitermangel, der so weit geht, da zur Sicherung der Ernteeinbringung im Jahre 1937 in Notfllen der Reichsarbeitsdienst wird eingesetzt werden mssen. Der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit, der in der gleichen Stunde, in der Adolf Hitler Reichskanzler wurde, seinen Anfang nahm, erhielt zum erstenmal einen gesetzlichen Unterbau am 1. Juni 1933 durch das "Gesetz zur Verminderung der Arbeitslosigkeit". Dieses Gesetz ermchtigt in Abschnitt I den Reichsminister, Arbeitsschatzanweisungen im Gesamtbetrage bis zu 1 Milliarde Reichsmark zur Frderung der nationalen Arbeit auszugeben. Es bestimmt weiter im einzelnen, fr welche Arbeitsvorhaben der Einsatz von Reichsmitteln in Frage kommt. Der Abschnitt II gewhrt Steuerfreiheit fr Ersatzbeschaffungen, um die Wirtschaft anzuregen, in grerem Umfange Auftrge zum Ersatz alter Maschinen, Gerte usw. zu erteilen. Der Abschnitt III fordert zu einer freiwilligen Spende zur Frderung der nationalen Arbeit auf, die entweder vom Arbeitseinkommen, vom Vermgen, durch Hergabe von Schatzanweisungen oder durch Schuldverschreibungen gezahlt werden kann. Abschnitt IV regelt die berfhrung weiblicher Arbeitskrfte in die Hauswirtschaft und gewhrt fr Hausgehilfinnen, die zum Haushalt des Arbeitgebers zhlen - und zwar bis zur Gesamtzahl von drei Hausgehilfinnen - die bei der Erhebung der Einkommen- und Lohnsteuer fr Kinder vorgesehenen Steuerermigungen. Der Abschnitt V behandelt die Gewhrung der Ehestandsdarlehen, die nicht nur als Mittel zur Frderung der Eheschlieungen, sondern auch zur Ankurbelung der Industrien fr Mbel und Haushaltsgegenstnde dienen sollen.

Die Entwicklung des Arbeitseinkommens Will man die Besserung der Lage der Werkttigen in Deutschland umfassend darstellen, so mu man auch die Frage des Arbeitseinkommens aus Lohn und Gehalt behandeln. Man darf dabei jedoch nicht vergessen, das Gesamteinkommen aus Lohn und Gehalt stets in Vergleich zu setzen zur Durchschnittszahl der Beschftigten des einzelnen Jahres. Es ergibt sich dann ein etwas anderes Bild. Whrend in den Jahren der Scheinblte von 1927 bis 1930 ein Teil der Berufsgruppen ein ganz auerordentlich hohes Einkommen bezog, waren die Lhne anderer Gruppen dafr um so niedriger. Die Spanne zwischen den Gruppen mit dem niedrigsten und dem hchsten Einkommen war erheblich grer als heute. Deutschland lebte von 1927 bis 1930 weit ber seine Verhltnisse und untergrub auf diese Weise selbst seine Wettbewerbsfhigkeit auf dem Weltmarkt. Denn mit der uferlosen Erhhung des Einkommens stieg natrlich auch die Hhe der Preise, stieg in solchem Mae, da Deutschland im Wettbewerb gegenber anderen Lndern mit geringeren Preisen und geringeren Lhnen unterliegen mute. Bei der Beurteilung der

heutigen Zahlen mu ferner der Ausfall an Arbeitseinkommen derjenigen bercksichtigt werden, die heute ihre Arbeitsdienstzeit ableisten. Insgesamt betrug das Arbeitseinkommen aus Lohn und Gehalt im Jahre: 1926 1928 1930 1932 1934 1936 33 42,9 41 26 29,8 34,5 Milliarden Reichsmark " " " " " " " " " "

Es hat in Deutschland vom Jahre 1933 ab bei Sicherung der wichtigsten Preise und der Whrung bereits eine erhebliche Umschichtung der Lohnempfnger aus den Gruppen mit niedrigerem Einkommen in die mit hheren Einkommen eingesetzt. Whrend nach der Statistik ber die Beitragszahlung zur Invalidenversicherung noch im Jahre 1933 zwei Drittel aller Lhne in der Gruppe bis zu 24 Reichsmark lagen, war im Jahre 1936 nur noch etwa die Hlfte aller Arbeiterlhne in dieser niedrigen Gruppe. Es befanden sich nach Ausweis der Beitrge zur Invalidenversicherung in der Lohnklasse: I II III IV V VI VII bis ber 6 ber 12 ber 18 ber 24 ber 30 ber 6 RM. bis bis bis bis bis insgesamt 12 RM. 18 RM. 24 RM. 30 RM. 36 RM. 36 RM. Vom Hundert der Gesamtzahl der Versicherten: 1932 3,9 1933 1934 1935 1936 4,0 3,8 4,0 4,0 18,3 22,9 22,2 21,2 20,1 22,7 20,9 17,6 15,8 14,4 16,3 14,8 14,6 13,5 12,6 10,7 10,8 11,7 11,4 11,2 9,0 9,3 10,5 10,9 11,2 19,1 17,3 19,6 23,2 26,5 100 100 100 100 100

Diese Tabelle zeigt also, wie sich die Gesamtzahl der Beitrge zur Invalidenversicherung prozentual auf die einzelnen Lohnklassen verteilt. Es ergibt sich, da der Anteil in den beiden untersten Lohnklassen, in denen sich im wesentlichen die Lehrlinge und Hausgehilfinnen befinden, kaum gestiegen ist. Aus den Lohnklassen 3 bis 4 dagegen sind zahlreiche Arbeiter in die hheren Lohnklassen aufgerckt, denn whrend die Zahl der Beitragszahler mit Wochenlohn bis zu 18 Reichsmark von 22,7 auf 14,4 v.H. sank, stieg sie in der Gruppe von 24 bis 30 Reichsmark von 10,7 auf 11,2 v.H., in der Gruppe bis zu 36 Reichsmark von 9 auf 11,2 v.H. und mit ber 36 Reichsmark Wochenlohn am meisten, von 19,1 auf 26,5 v.H. Nichts vermag klarer zu beweisen, da gerade das soziale Los der Erwerbsttigen mit geringem Einkommen in Deutschland ganz erheblich verbessert worden ist. Einen interessanten Vergleich bildet die Entwicklung in Sowjetruland. Zunchst gibt es dort bei der Steuererhebung keine Bercksichtigung des Familienstandes und damit keine Entlastung der Kinderreichen. Der Reallohn des Durchschnittsarbeiters in Sowjetruland hat sich von 1928 bis 1936 um etwa 60 v.H. verringert. Denn es sind zwar die Nominallhne auf etwa das Zweieinhalbfache gestiegen, die Lebensmittelpreise jedoch laut Ausweis der sowjetrussischen Presse um 600 bis 1.500 v.H. Auch die Preise fr Wohnungsmiete und Bekleidung haben erheblich angezogen. Die Richtung fr die Lohnpolitik in Deutschland ist vom Fhrer auf dem letzten Parteitag angegeben worden. In seiner groen Rede sagte er:

"Es wre der Staats- und Wirtschaftsfhrung ohne weiteres mglich gewesen, die Lhne um 20, um 40 oder um 50 v.H. zu erhhen. Allein die Lohnerhhung ohne eine Produktionssteigerung ist ein Selbstbetrug, den das deutsche Volk schon einmal durchgemacht hat. Es ist nach nationalsozialistischer Wirtschaftsauffassung ein Wahnsinn, die Lhne zu erhhen und dabei, wenn mglich, die Arbeitszeit zu verkrzen, d.h. die Produktion zu beschrnken. Denn das Gesamtlohneinkommen des Volkes verteilt sich auf die Gesamtproduktion, die konsumiert werden kann. Wenn mithin das Gesamtlohneinkommen um 15 v.H. steigt, die Gesamtproduktion aber um 15 v.H. sinkt, so wird diese Lohnerhhung im Auskommen des einzelnen Menschen nicht nur ergebnislos sein, sondern das Gegenteil wegen der Senkung der Produktion zu einer vollkommenen Entwertung des Geldes fhren." Die verschiedenen Aufgaben fr die Wehrhaftmachung und fr den Vierjahresplan haben eine unterschiedliche Entwicklung der Arbeitseinkommen und Arbeitszeiten mit sich gebracht. Es ist bekannt, da in der Metallindustrie wieder voll gearbeitet wird und die Lhne der Facharbeiter hher als frher liegen, whrend im Ruhrbergbau statt 19 Schichten im Jahre 1932 nunmehr 25,6 Schichten verfahren werden knnen. Andererseits hat die Rohstoffknappheit bei der Textilindustrie teilweise noch keine Verlngerung der Arbeitszeiten mglich gemacht. Die Textilarbeiter bekommen daher die Erhhung der Preise von einigen Verbrauchsgtern zu spren. Das Beispiel zeigt uns also die dringende Notwendigkeit, durch unsere Arbeit neue Rohstoffe zu schaffen und so den Arbeitern der von der Rohstoffknappheit betroffenen Industrien wieder zur vollen Arbeit und zu vollem Arbeitslohn zu verhelfen. Ziel des zweiten Vierjahresplan ist die Lsung der Rohstofffrage, so da am Ende des zweiten Vierjahresplanes auch diejenigen Industriezweige krisenfrei gemacht sein werden, in denen heute noch Kurzarbeit herrscht. Aber auch bei einer festen Lohnpolitik konnte eine Reihe von Krisenlhnen unter keinen Umstnden weiter geduldet werden. So wurden die Lhne fr Tiefbauarbeiter erhht und ein Mindeststundenlohn von 0,50 Reichsmark vorgesehen, der jedoch in einzelnen Provinzen erheblich berschritten wird. Ebenso ist eine Lohnerhhung fr die Landarbeiter durchgefhrt worden mit dem Ziel, die Barlhne gegenber dem Deputat noch weiter zu steigern. Es ist ein besserer Sozialismus, auf zu reinen Agitationszwecken herbeigefhrte Lohnerhhungen zu verzichten, dafr eine Wirtschaft allmhlich gesund zu machen und 6 Millionen Menschen Arbeit und Brot zu bringen, als einem Teil der Erwerbsttigen immer neue Lohnerhhungen zuzubilligen und den anderen Teil zu zwingen, dafr mit der geringen Erwerbslosenuntersttzung auszukommen. Deutschland mu sich nach der Decke strecken und das Lohn- und Preisproblem innerhalb seiner Grenzen lsen. Das ist nicht zuletzt durch die nationalsozialistische Einsicht der deutschen Arbeiterschaft gelungen, die im brigen am Beispiel Frankreichs erlebt, wohin eine Politik der dauernden Lohn- und Preiserhhungen fhrt: zur Entwertung der Whrung und zu einem Wettlauf von Lohn und Preis, bei dem fast immer der Preis Sieger bleibt, so da jede Erhhung der Lhne innerhalb weniger Tage durch die Erhhung der Preise ausgeglichen ist, weil nun einmal Lohn und Preis in einem bestimmten Verhltnis zueinander stehen mssen. In der Arbeitsbeschaffung ist zum wesentlichen Teil die deutsche Industrie beteiligt gewesen. In der Zeit von 1932 bis 1936 stieg die Zahl der Industriearbeiter von 3,7 auf 6,6 Millionen, die Zahl der Arbeitsstunden je Monat von 600 Millionen auf 1,2 Milliarden, die Lohnsumme je Monat von 400 Millionen auf 865 Millionen Reichsmark. In der Summe von 865 Millionen steckt bereits eine wesentliche Lohnerhhung, da bei gleichbleibenden Lhnen die Erhhung der Lohnsumme nur 800 Millionen Reichsmark betragen htte.

Whrend noch im Jahre 1932 ein wesentlicher Teil der deutschen Arbeiterschaft zur Kurzarbeit verdammt war und oft nur noch drei Tage in der Woche Beschftigung hatte, stieg die durchschnittliche tgliche Arbeitszeit bis zum Jahre 1936 auf 7,62 Stunden. Ein guter Vergleichsmastab fr die Leistungen des nationalsozialistischen Staates in der Arbeitsschlacht ist ein Vergleich mit der Entwicklung der Arbeitslosigkeit in anderen Lndern der Welt seit 1932. Dieser Vergleich zeigt: Deutschland Grobritannien USA. Belgien Frankreich Holland Polen sterreich - 70 - 30 - 30 - 40 + 60 + 20 v.H. " " " " " " " " " "

+ 60 " " - 10 " "

Ungeheuere Leistungen hat das Dritte Reich Adolf Hitlers in vier Jahren fr den deutschen Arbeiter vollbracht. Es hat sich nicht nur darauf beschrnkt, ihm seinen Arbeitsplatz zu sichern, ihm die sozialen Errungenschaften zu bringen, die der Marxismus ihm nur verheien, aber niemals erfllt hat. Nicht nur die rechtliche Stellung des Arbeiters erhielt einen wirklich soliden Unterbau. Auch seine Stellung in der Volksgemeinschaft wurde eine ganz andere. Der Fhrer selbst gab am 1. Mai 1933, dem Tage der nationalen Arbeit, die Parole: Ehre den Arbeiter und achte die Arbeit! So ehrst du dein Volk! Der Arbeiter wurde aus der Rolle eines Geduldeten, in die ihn der kapitalistische Staat von einst hineingedrngt hatte und aus der ihn dank der engen Bindung zum Kapitalismus auch der Marxismus nicht lste, wieder zurckgefhrt auf den Platz, der ihm im Volke gebhrt. So wurde er wieder Mitbesitzer und Mittrger des Staates, der heute auch sein Staat ist und in dessen Fhrung eine groe Zahl von Arbeitsmnnern wichtige mter bekleidet. Vier Jahre nationalsozialistischen Kampfes um den deutschen Arbeiter und seinen Arbeitsplatz sind vorbei. Sie wurden nicht nur zu einem Zahlenerfolg fr die Regierung Adolf Hitlers, sondern auch zu einem ungeheuren moralischen Erfolg fr die nationalsozialistische Bewegung, deren Konto die Bilanz dieser vier Jahre gutzuschreiben ist.

7. Aus jdischer Korruption zu neuer Wirtschaftsblte

Die Wirtschaftsmoral in der marxistischen Republik


Der Preuische Minister fr Wissenschaft, Kunst und Volksbildung (in Urschrift): Durch Boten! Persnlich! An den Preu. Justizminister Herrn Dr. Am Zehnhoff Von Herrn Georg Sklarz erhielt ich das beil. Schreiben. Ich gebe es Ihnen im Original weiter, damit Sie selbst sehen, um was es sich handelt. Da in den SklarzProzessen auch eine ganze Reihe fhrender Politiker als Zeugen vernommen werden, so z.B. Scheidemann, Ulrich Rauscher (unser neuer Gesandter in der Republik Georgien), Reichstagsabgeordneter Otto Wels, der 1. Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei, auch meine Wenigkeit und zahlreiche andere, so sind diese Prozesse in der Tat nicht ohne ein gewisses politisches Interesse. Ich wei wohl, da es ganz ungewhnlich ist, wenn ein Prozebeteiligter unmittelbar um eine Audienz bei dem hchsten Justizbeamten des Landes nachsucht, in Anbetracht des politischen Beigeschmacks und insbesondere der politischen Ausschlachtung [im Original unterstrichen] des ganzen sogenannten Falles Sklarz aber wre ich Ihnen doch zu Dank verpflichtet, wenn Sie hier einmal eine Ausnahme machen und Herrn Sklarz zu einer kurzen Rcksprache empfangen wollten. Haben Sie bitte die Freundlichkeit, ihm nach seiner auf dem Briefe vermerkten Wohnung Nachricht zukommen zu lassen, ob und wann er einmal bei Ihnen vorsprechen darf. Ihr Ihnen sehr ergebener gez. Haenisch Es ist schon richtig, diesen Brief schrieb ein aktiver preuischer Minister der Novemberrepublik an seinen Kollegen von der Justiz, um ihn zu veranlassen, das Verfahren gegen einen der belsten Schieber jener Zeit stillschweigend einstellen zu lassen, weil auch der Kultusminister Haenisch (SPD.) in dieses Verfahren verwickelt war. Es ist einer von Hunderten solcher Briefe, die Minister und Staatssekretre, Parlamentarier und hohe Funktionre der Novemberrepublik sich gegenseitig schrieben, um entweder ihre Schiebungen decken zu lassen oder um irgendwelche ostjdischen Gauner von Amt zu Amt weiter zu empfehlen und ihnen so ihr Handwerk zu erleichtern. Dieser Brief des SPD.-Ministers wurde geschrieben in einem Jahre, in dem bereits die vllige Entwertung der deutschen Whrung begann, als man den Arbeiter mit entwerteter Papiermark satt zu machen versuchte und das deutsche Volk durch die Inflation der Whrung um seine gesamten Spargroschen betrug. In einer Zeit, in der ein wesentlicher Teil des deutschen Volksvermgens auslndischen Schiebern in die Hand gespielt wurde, die sich der Frderung hoher und hchster Stellen erfreuen konnten und bei Ministern und Staatssekretren ein- und ausgingen. Ein Schieberskandal nach dem anderen erschtterte die Wirtschaft, und es hat an Versuchen vllig verkommener marxistischer Berlin, den 13. Dezember 1920.

Bonzen der Novemberrepublik nicht gefehlt, alle diese Skandale zu unterdrcken und nach Mglichkeit das Volk im unklaren darber zu halten.

Der Skandal um die Juden Sklarz


Den Auftakt zu diesen Schieberskandalen lieferten die Brder Sklarz, fnf Juden, die schon beim Rat der Volksbeauftragten im November 1918 ein- und ausgingen und innerhalb eines Jahres Millionre wurden. Zu den Mitttern der Brder Sklarz gehrte der jdische SPD.-Staatssekretr Weimann im Preuischen Innenministerium, SPD.-Reichskanzler Bauer, der SPD.-Kultusminister Haenisch, zu seinen Freunden und Beschtzern der SPD.-Reichsprsident Ebert, der SPD.-Ministerprsident Scheidemann und der SPD.-Reichswehrminister Noske, der SPD.Reichswirtschaftsminister Robert Schmidt und der SPD.-Millionr Parvus-Helphand. Der gerissenste der Brder Sklarz war Georg. Er fhrte, wie alle jdischen Schieber jener Zeit, ein groes Haus, gab elegante Gesellschaften und lie es an Geschenken fr SPD.Minister und -Staatssekretre und ihre Frauen niemals fehlen. Bezeichnend ist, da der jdische Privatsekretr von Georg Sklarz, Sonnenfeld, sein Bro in der Reichskanzlei hatte. Sklarz verfgte ber einen Ausweis, persnlich unterschrieben vom Reichswehrminister Noske, der an alle Behrden die Weisung gab, dem Inhaber Schutz und Hilfe zu gewhren und ihn insbesondere zum Ankauf von Lebensmitteln aller Art berechtigte. Das Brot deutscher Arbeiter wurde also bedenkenlos einem jdischen Schieber fr seine Zwecke in einer Zeit ausgeliefert, in der noch Millionen hungerten. Aus dem Bericht des Ersten Staatsanwalts beim Landgericht Berlin vom 20. Januar 1920 geht hervor, da bei Sklarz ein Bild des SPD.-Ministerprsidenten Scheidemann mit eigenhndiger Widmung und eine Privateinladung zum SPD.-Reichswirtschaftsminister Robert Schmidt gefunden wurden. Noske stellte selbst der Schwiegermutter des Sklarz und seinen jdischen Gehilfen die gleichen Generalausweise zur Verfgung. Sklarz erhielt u.a. 1919 die Lieferungen fr das Regiment "Reichstag" und andere Zweckverbnde. Als schlielich Versuche um Abwrgung des Verfahrens gegen Sklarz an der Ehrlichkeit des Staatsanwaltsrats Gutjahr scheiterten, wurde dieser einfach in ein Disziplinarverfahren verwickelt, beurlaubt und die Angelegenheit einem anderen Bearbeiter bergeben, der auch prompt das Verfahren einstellte. Gutjahr wurde auf Kosten der Staatskasse vom Disziplinarhof freigesprochen. Aus der Urteilsbegrndung ist bezeichnend die Feststellung, da der jdische SPD.-Staatssekretr Weimann, Staatskommissar fr die ffentliche Ordnung, zu Gutjahr wrtlich gesagt hat: "Lieber Gutjahr, was meinen Sie, wenn ich dem Sklarz sagen wrde, geben Sie dem Gutjahr drei Millionen Mark, dann fat er smtliche Protokolle so, da nichts herauskommt?" Das Organ der USPD., Die Freiheit, bescheinigte Herrn Weimann, da er einer der berchtigtsten Spieler Berlins und in allen Spielklubs zu Hause sei. Weimann selbst hat trotz vielfacher Vorwrfe, die immer wieder gegen ihn erhoben wurden, insbesondere des Vorwurfs der Korruption und der Schiebung, niemals wegen eines dieser Vorwrfe eine Klage angestrengt. Die nach der Machtergreifung vorgenommenen Untersuchungen haben ergeben, da nicht nur alle gegen Weimann vorgebrachten Vorwrfe berechtigt gewesen sind, sondern da sogar der Verdacht des Falschspiels gegen Weimann besteht.

Herr Weimann, der Schwiegervater des Juden Alfred Kerr, blieb trotzdem bis zum Sommer 1932 im Amt, und keine Stelle der Republik fand sich, die es gewagt htte, dem Staatssekretr des Preuischen SPD.-Ministerprsidenten Braun den Proze zu machen. Von den fnf jdischen Brdern Sklarz wurde lediglich nach jahrelanger Verschleppung des Verfahrens Heinrich Sklarz im Jahre 1926 unter Beschrnkung der Anklage auf wenige Punkte zu der milden Strafe von 1 Jahren Gefngnis und 150.000 Mark Geldstrafe verurteilt. Er konnte trotzdem ungehindert seine Geschfte fortsetzen, whrend der mutige Staatsanwalt Gutjahr strafversetzt wurde.

David, Judko und Henry Barmat und ihre marxistischen Freunde


Zu den Freunden der Brder Sklarz gehrten die Brder Judko, Henry und David Barmat. Als Deutschland unter der Herrschaft der Sozialdemokratie das Paradies der Schieber wurde, fhlten die nach Holland ausgewanderten Ostjuden Barmat das Bedrfnis, sich an der Ausraubung Deutschlands zu beteiligen. Der jdische SPD.-Abgeordnete Georg Heilmann, einer der prominentesten SPD.-Parlamentarier, und der SPD.-Reichskanzler Bauer, ferner der jdische Staatssekretr Abegg im Preuischen Innenministerium, halfen ihnen, wo sie konnten. Abegg wies die Regierungsprsidenten in Nordwestdeutschland an, der Familie Barmat behilflich zu sein mit der erlogenen Begrndung, da sie der hollndischen Gesandtschaft angehrten. Die hollndische Gesandtschaft protestierte ganz energisch gegen diese Behauptung. Der Aufstieg der Brder Barmat vollzog sich mit einer geradezu blitzartigen Schnelligkeit. Schon nach einem Jahr besaen sie feudale Palste, in denen sie rauschende Feste gaben. Als die ganze Herrlichkeit zusammenbrach, geriet eine ganze Reihe groer Unternehmungen und Banken mit in den Strudel und viele Tausende von Werkttigen kamen um ihren Arbeitsplatz. 70 Millionen Mark betrug der Verlust, von dem die Hlfte die Preuische Staatsbank und damit das deutsche Volk zu tragen hatte. Der Skandal war so riesengro, da schlielich der SPD.-Reichskanzler Bauer, der sich sogar goldene Zahnstocher hatte schenken lassen, zurcktreten mute. Der Zentrumspostminister Hfle wanderte sogar vom Ministerstuhl in das Gefngnis, weil er den Barmatschen Gesellschaften auf Reichskosten Millionenkredite gegeben und dafr einige hunderttausend Mark Bestechungsgelder angenommen hatte. Auch im Falle Barmat setzten Versuche ein, das Verfahren abzuwrgen und nach Mglichkeit alles zu vertuschen. Erst 1928 wurde Judko Barmat, obwohl er das Reich um 38 Millionen Mark geschdigt hatte, zu nur elf Monaten Gefngnis verurteilt.

Iwan Baruch Kutisker


Iwan Baruch Kutisker und sein Sohn Alexander mit ihrem Freunde Michael Holzmann betrogen den Staat nicht um 38 Millionen Mark, wie die Barmats, sondern begngten sich mit 14 Millionen Goldmark. Zu ihren intimsten Freunden gehrte der wegen zahlreichen Gaunereien berchtigte SPD.-Justizrat Werthauer.

Die jdischen Reichsbannergenossen Sklarek


Die drei Brder Leo, Max und Willy Sklarek bandelten mit den SPD.-Bonzen der Berliner Stadtverwaltung an. Sie belieferten fast den ganzen Magistrat kostenlos oder fr wenige Pfennige mit Pelzmnteln, Frackanzgen und sonstiger Garderobe. Dafr hatten sie das Monopol fast der gesamten Wsche- und Kleiderlieferung der Stadt Berlin. Selbst die Untersttzungsempfnger der Wohlfahrtsmter waren gezwungen, ihren Bedarf bei den Brdern Sklarek zu decken. Allein dieses Monopol gengte den Sklareks nicht, und so reichten sie schlielich Quittungen ber immer hhere Betrge fr angebliche Lieferungen ein, die ihnen von der Berliner Stadtbank anstandslos bezahlt wurden. Der Nerzpelz, den die Brder Sklarek dem Oberbrgermeister B geschenkt hatten, der auf Grund des Untersuchungsergebnisses schleunigst von einer Amerikareise zurckgeholt werden mute, kostete diesem die Stellung. Genosse Brolat, der Generaldirektor der Berliner Verkehrs-Gesellschaft und Vorsitzende der SPD.Stadtverordnetenfraktion, lie sich seidene Hemden, das Stck zu 70 Mark, schenken. Zu den bestochenen Freunden der Sklarek gehrten ferner der SPD.-Brgermeister Schneider und der kommunistische Stadtrat Gaebel, die auch smtlich verurteilt wurden. Sie machten auf Kosten der Sklarek kostspielige und luxurise Auslandsreisen und Jagdpartien. Die Freundschaft der SPD. und der KPD. erwarben sich die Sklarek durch Spenden fr Reichsbanner und Rote Hilfe. Dem Reichsbanner traten sie auch als Mitglieder bei. Die Gerichtsverhandlung ergab, da bei den Gelagen, die die Sklarek mit den Bonzen der Stadtverwaltung abzuhalten pflegten, buchstblich der Sekt aus Weinkbeln getrunken und der Kaviar aus Tpfen gegessen wurde. Dieses Mal wurde jedoch schrfer zugefat. In dem Proze gegen die Brder Sklarek lautete das Urteil gegen Leo und Willy Sklarek auf 4 Jahre Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverlust.

Zentrums-Hirtsiefer und SPD.- Sdekum


Diese Skandale sind nur die bezeichnendsten aus den Jahren der Novemberrepublik. Die Liste kann mhelos durch eine Flle gleichartiger Prozesse aus dem ganzen Reich ergnzt werden. Der Skandal um den Zentrumsminister Hirtsiefer ist noch in aller Erinnerung, und ebenso der um den preuischen SPD.-Finanzminister Sdekum, der sich von seinem eigenen Ministerium fr wenige Pfennige das ganze Schlo Glienicke mietete und dort Hof hielt.

SPD.-Stadtrat Schning und der Behala-Skandal


Ein weiteres unerfreuliches Kapitel in der Geschichte der Korruptionsskandale der Republik ist der Fall Behala. Der Berliner SPD.-Stadtrat Schning verschob 1922 mittels geflschter Gutachten und verschleierter Bilanzen als Dezernent fr das stdtische Hafenwesen die gesamten Berliner Hafenanlagen an einen auslndischen Konzern und wurde dafr mit einem Riesengehalt Generaldirektor der von diesem Konzern gegrndeten Berliner Hafen- und Lagerhaus-AG. Die spter durchgefhrte Untersuchung ergab, da Schning etwa RM. 100.000 Bestechungsgelder angenommen hatte.

Die "Frankfurter Allgemeine..."


Wer erinnert sich nicht noch des Skandals um den Zusammenbruch der Frankfurter Allgemeinen Versicherungsgesellschaft, der in erster Linie durch ungeheuerliche Spekulationen der jdischen Direktoren herbeigefhrt wurde und eine ganze Reihe von Firmen mit in den Strudel ri. Die Juden Philipp Becker und Kirschbaum wurden als die Hauptschuldigen an dem Skandal festgestellt. Es ist bezeichnend, da auch hier fast ausschlielich Juden durch den Zusammenbruch der Gesellschaft belastet wurden, darunter Hersch Chaim Ehrlich.

Jakob Goldschmidt und Lahusen


Der Zusammenbruch des Nordwolle-Konzerns der Gebrder Lahusen in Bremen, der das Ende der Darmstdter und Nationalbank mit sich brachte, kommt zu einem wesentlichen Teil auf das Konto des Juden Jakob Goldschmidt, des Hauptgeschftsinhabers der Darmstdter und Nationalbank, des Allgewaltigen der deutschen Bankwelt, der einen wesentlichen Teil der Schuld an dem Wirtschaftszusammenbruch des Jahres 1931 trgt und dessen Darmstdter und Nationalbank bei ihrem Sturz Tausende von Existenzen mit in den Abgrund nahm.

Der jdische Minister Asch


In Mecklenburg machte sich z. B. der jdische Minister Asch gleichzeitig zum Direktor einer Filmgesellschaft, die er dann staatlich frderte und von der er neben seinem Ministergehalt erhebliche Summen bezog. Die Bilanz der Schiebungen, die er beging, betrug 76 Millionen Mark. Diese Schuld brdete er einem Lande mit 580.000 Einwohnern auf!

Wirtschaftsbarometer in der Novemberrepublik


Die Scheinblte, die mit geborgten Auslandskrediten von 1927 ab im deutschen Wirtschaftsleben herbeigefhrt worden war, machte sehr schnell einer tiefen Ernchterung Platz, und die Zahlen der Geschftszusammenbrche erreichten im Krisenjahr 1931 einen nie dagewesenen Hhepunkt. Sie ist zugleich ein wertvolles Barometer des Wirtschaftslebens in der Novemberrepublik: Erffnete Erffnete KonkursKonkurs- Vergleichsantrge verfahren verfahren 1929 1930 1931 1932 1929 - 1932 zusammen: 13 180 15 486 19 254 14 138 62 058 10 001 11 506 13 736 8 534 43 777 5 001 7 178 8 628 6 189 26 996

Und von 1933 ab Wirtschaftsaufstieg


Von 1933-1936 dagegen ist ein stndiges Abnehmen der Wirtschaftszusammenbrche zu verzeichnen:

Erffnete Erffnete KonkursKonkurs- Vergleichsantrge verfahren verfahren 1933 1934 1935 1936 1933 - 1936 zusammen: 7 954 6 219 5 955 5 266 25 394 3 881 2 747 2 936 2 580 12 144 1 476 774 773 569 3 592

Insgesamt sind also von 1929-1932 89.000 Firmen auf der Strecke geblieben, ber dreimal so viele wie in den Jahren 1933 bis 1936. Durch diese Krise des Wirtschaftslebens wurde die industrielle Erzeugung 1932 bis auf den Stand des Jahres 1895 zurckgeworfen, und 1932 beispielsweise in Deutschland nur mehr so viel Eisen und Rohstahl erzeugt wie etwa 1888. Es betrug die Erzeugung

Roheisen in t Rohstahl in t 1929 1932 1933 1934 1935 1936 15 505 707 5 282 004 6 858 494 10 567 326 12 841 854 15 303 135 18 454 987 7 233 534 9 288 061 13 866 844 16 446 673 19 207 964

Auch hier wieder in wenigen Jahren ein verblffender Wirtschaftsaufstieg, der die Zahlen des besten Konkjunkturjahres 1929 schon erheblich bersteigt. Will man im brigen die Zahlen des Jahres 1929 wrdigen, so mu man bercksichtigen, da darin zu einem wesentlichen Teil Reparationslieferungen enthalten waren, fr die das Deutsche Reich keinen Gegenwert erhielt. Das gleiche gilt fr den zweiten besonders wichtigen Werkstoff der deutschen Industrie, fr die Kohle. Hier ist bis 1931 ein Teil der Frderung fr Reparationsleistungen abzuziehen. Die Statistik der Steinkohlen- und Braunkohlenfrderung zeigt von 1929 bis 1936 folgendes Bild:

Steinkohlenfrderung 1929 1930 1931 1932 1933 1934 1935 1936 163 441 000 t 142 699 000 t 118 640 000 t 104 741 000 t 109 692 000 t 124 857 000 t 143 003 000 t 158 380 000 t einschlielich Reparationslieferungen

Braunkohlenfrderung 174 456 000 t 146 010 000 t 133 311 000 t 122 647 000 t 126 794 000 t 137 274 000 t 147 072 000 t 161 477 000 t

Das sind Zahlen, die fr sich selbst sprechen. Nichts vermag die Leistung des nationalsozialistischen Staates in den ersten vier Jahren des Aufbaues besser zu unterstreichen als eine solche nchterne Wiedergabe von Ziffern. In der gleichen Zeit, in der die Steinkohlenfrderung im Deutschen Reich um 44,4% stieg, betrgt die Steigerung in Grobritannien nur 10,3%, whrend Frankreich einen Rckgang von 3,5% zu verzeichnen hat. In der chemischen Industrie stieg der Halbstoffverbrauch (Kohle) von der Mezahl 51 im Jahre 1932 auf 96 im Jahre 1936 und in der Maschinenindustrie die Mezahl des Maschinenversandes von 38 im Jahre 1932 auf 98 im Jahre 1936. Der Gesamtwert der deutschen industriellen Erzeugung, der 1929 noch eine knstliche Hhe von 83,76 Milliarden Mark erreichte, ergibt folgendes Bild: 1929 1930 1931 1932 1933 1934 1935 1936 83,76 Milliarden RM. 69,09 50,01 34,83 37,83 49,56 58,05 66,03 " " " " " " " " " " " " " " einschlielich Reparationslieferungen

Der Verbrauch an elektrischem Strom ist besonders geeignet, den Aufstieg einer Wirtschaft zu illustrieren, denn er beweist, in welchem Mae nun wieder die Rder rollen und die Maschinen laufen. Die Stromerzeugung von 122 Werken stieg von 13 Milliarden im Jahre 1932 auf 22 Milliarden Kilowattstunden im Jahre 1936. Insgesamt wurden im Scheinkonjunkturjahr 1929 30,7 Milliarden Kilowattstunden erzeugt, 1936 dagegen ber 40 Milliarden Kilowattstunden. Erst seit 1933 ist die deutsche Wirtschaft allmhlich wieder in den Stand gesetzt worden, Neu- und Erweiterungsbauten vorzunehmen, den Maschinenpark zu vergrern und zu modernisieren, die Produktionsanlagen wieder normal zu unterhalten und die notwendigen Ersatzanlagen zu schaffen. Die normale Abschreibung der vorhandenen Anlagen ohne Einrechnung notwendiger Neuund Erweiterungsbauten htte im Jahre 1932 bereits 5,9 Milliarden Mark betragen

mssen. Ein Vergleich mit der nachfolgenden Aufstellung zeigt, da die deutsche Wirtschaft 1932 bereits weitgehend von der Substanz lebte. Der Wert der Neu- und Ersatzanlagen zusammen betrug: 1929 1932 1933 1934 1935 1936 12,8 Milliarden RM., 4,2 5,1 8,3 11,0 13,8 " " " " " " " " " "

Die Umstze des deutschen Handwerks betrugen im Jahre 1929 1932 1936 19,3 Milliarden RM., 10,9 15,0 " " " " (geschtzt).

Auch der Einzelhandel kann mit seinem Umsatz zufrieden sein, der 1932 1936 aufwies. Whrend 1922 ein wesentlicher Teil der deutschen Fischereiflotte in den Hfen auflag, herrscht heute Mangel an Fangschiffen. Die Ertrge der deutschen Seefischerei sind gestiegen von 3 390 000 dz und 53,9 Millionen RM. Wert im Jahre 1932 auf 5 994 000 dz und 105,3 Millionen RM. Wert im Jahre 1936. Die Kapitalsanlagen in Lebensversicherungen, die noch am krisenfestesten waren, weisen die beachtliche Steigerung um 1,8 Milliarden RM. in den letzten vier Jahren auf insgesamt 5,5 Milliarden RM. auf. Besonders eindrucksvoll ist die Steigerung des gesamten deutschen Volkseinkommens um zirka 17 Milliarden RM. innerhalb von vier Jahren. Es erhhte sich von 45,2 Milliarden RM. im Jahre 1932 auf rund 62 Milliarden RM. im Jahre 1936. 22,7 Milliarden RM., 27,8 " "

Der deutsche Auenhandel


Es ist ein alter kaufmnnischer Grundsatz, da man nur so viel Geld ausgeben kann, wie man einnimmt. Eine bersicht ber die Bilanz des deutschen Auenhandels in der Novemberrepublik zeigt, da man dort ohne jede Planmigkeit wild darauflos wirtschaftete und die Scheinblte der Wirtschaft nicht zuletzt auch mit Hilfe einer durch Auslandskredite knstlich gesteigerten bermigen Einfuhr zustande kam. Von 1924 bis 1929 weisen nur 2 Jahre einen ganz geringen Ausfuhrberschu auf, whrend die anderen Jahre riesige Einfuhrberschsse zeigen:

Einfuhr Ausfuhr Mill. RM. Mill. RM. 1924 9 083 6 552 9 290 10 415 10 801 12 276 13 483 12 036 9 599 5 739 4 871 4 167 4 270 4 768 1925 12 362 1926 10 002 1927 14 228 1928 14 001 1929 13 447 1930 10 393 1931 1932 1933 1934 1935 1936 6 727 4 667 4 204 4 451 4 159 4 218

Saldo Mill. RM. - 2 531 - 3 072 + 413 - 3 427 - 1 725 + 36 + 1 643 + 2 872 + 1 072 + + + 667 284 111 550

Es ist besonders interessant, da die Hauptniedergangsjahre 1930 bis 1932 Deutschland noch eine verhltnismig starke Ausfuhr brachten. Es mu aber bercksichtigt werden, da in dieser Ausfuhr einmal noch Sachlieferungen auf Grund der Reparationen enthalten sind und auerdem eine Abzahlung der in den Jahren der Scheinblte aufgenommenen Auslandskredite mit Hilfe einer verstrkten Warenausfuhr vorgenommen wurde, fr die Deutschland in diesen Jahren keinen Gegenwert erhielt. Auerdem war der Inlandsmarkt infolge der steigenden Arbeitslosigkeit und der Verelendung des gesamten Mittelstandes vllig zusammengebrochen, so da die zinsenfressenden Lagervorrte der deutschen Wirtschaft mangels jeder Absatzmglichkeit im Inlande immer mehr wuchsen und ins Ausland abgestoen werden muten. Die auerordentlich hohe Einfuhr in den ganzen Jahren vor der Machtergreifung bestand zu einem wesentlichen Teil in Nahrungs- und Genumitteln. Man kaufte in ungeheuren Mengen Nahrungs- und Genumittel aller Art im Auslande, whrend gleichzeitig die deutsche Landwirtschaft zugrunde ging und fr ihre Erzeugnisse keinen Absatz fand. Auf den grten Teil dieser Nahrungsmitteleinfuhr ist durch die Leistungssteigerung der deutschen Landwirtschaft seit 1933 und durch eine geordnete Marktregelung Verzicht geleistet worden. Im nationalsozialistischen Deutschland wird nur so viel vom Ausland eingekauft, da der Wert der Einfuhr mit dem Wert der Ausfuhr industrieller Erzeugnisse bezahlt werden kann. Der Auenhandel ist seit 1932 zunchst zahlenmig zurckgegangen, zieht seit 1936 allerdings schon wieder an, ein Ergebnis mhevoller Arbeit und ein Zeichen dafr, da die deutsche Qualittsarbeit vom Weltmarkt nicht zu verdrngen ist. Der Rckgang hatte einmal als Ursache die Wirtschaftskrise in zahlreichen Lndern, die frher als Absatzmrkte in Frage kamen, in den letzten Jahren aber selbst zu einer wesentlichen Einfuhr nicht in der Lage waren, ferner die Abwertung der Whrungen in groen Teilen des Auslandes, die zu einem verschrften Konkurrenzkampf fhrte, schlielich auch die Boykotthetze der ausgewanderten Juden und ihrer internationalen Sippschaft. Den Schaden dieser Entwicklung tragen nicht Deutschland und das deutsche Volk. Denn inzwischen sind - abgesehen von der Belebung der Ausfuhr - die notwendigen Manahmen getroffen worden, Deutschland so weit wie mglich von jenen Waren unabhngig zu machen, die eingefhrt werden mssen. Dadurch erhalten die deutsche Industrie und die deutsche Arbeiterschaft zustzlich neue Arbeit, die

den auslndischen Betrieben verlorengeht. Deutschland hat diese Entwicklung nicht absichtlich herbeigefhrt. Die Versuche, es durch Boykott auf die Knie zu zwingen, sind jedoch klglich gescheitert und haben nicht zuletzt Deutschland auf den heute eingeschlagenen Weg in der Gestaltung seiner Wirtschaft gefhrt.

Die wirtschaftspolitischen Beziehungen zum Auslande


Die wirtschaftspolitischen Beziehungen Deutschlands mit dem Ausland konnten seit 1933 auerordentlich vielfaltig gestaltet werden. Aus der Zahl der Verbindungen und Vereinbarungen allein geht schon hervor, da Deutschland gar nicht daran denkt, eine Isolierung anzustreben, sondern auf einen lebendigen Austausch mit den Staaten der Welt Wert legt. Handelspolitische Beziehungen bestehen in Form von Handelsabkommen, Freundschaftsvertrgen, Vereinbarungen, Abmachungen durch Notenwechsel mit insgesamt 62 Staaten. Zahlungs- und Verrechnungsabkommen sind mit 32 Lndern abgeschlossen worden. Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung bestehen mit 16 Lndern. Auerdem ist Deutschland an 39 Kollektivvertrgen beteiligt.

Wandlung der Wirtschaftspolitik


Die auerordentliche Leistungssteigerung in den Jahren 1933 bis 1937 auf dem Gebiete der deutschen Wirtschaft wre nicht mglich gewesen ohne einen grundstzlichen Wandel der gesamten Wirtschaftspolitik und ohne eine ganze Reihe von neuen gesetzgeberischen Manahmen, die der Durchfhrung einer nationalsozialistischen Wirtschaftspolitik den gesetzmigen Unterbau gaben. Da bei dieser gesetzgeberischen Arbeit kein Gesichtspunkt auer acht gelassen, sondern Zug um Zug nach einem einheitlichen Plan vorgegangen wurde, ist ganz besonders bezeichnend fr nationalsozialistische Wirtschaftsfhrung. Man kann die wichtigsten wirtschaftspolitischen Manahmen - abgesehen von den Manahmen auf dem Kreditgebiet (siehe Abschnitt Finanzpolitik) - etwa in drei groe Gruppen aufgliedern, wobei das soeben geschilderte Gebiet des Auenhandels auer acht gelassen werden kann: 1. Schutz und Frderung aller derjeniger Wirtschaftszweige, die, an sich lebensfhig, durch falsche politische Grundeinstellung und falsche Manahmen des Weimarer Systems besonders notleidend geworden waren. Das gilt in erster Linie fr das Handwerk und den Einzelhandel. 2. Hchste Entfaltung aller produktiven Krfte in Deutschland, Frderung der Unternehmerinitiative; Hervorhebung des Wertes der schaffenden Persnlichkeit in der Wirtschaft im Gegensatz zu anonymen Kapitalgesellschaften (Gesetz ber die Umwandlung von Kapitalgesellschaften vom 5. Juli 1934). In diese Gruppe fllt auch alles, was zur Erhhung der Erzeugung von Kraftstoffen (Energiewirtschaft) und von Rohstoffen aller Art getan wurde, weil nur dann in Deutschland eine gesunde Wirtschaft blhen kann, wenn diese Stoffe verfgbar sind. Diese Manahmen beginnen bereits im Jahre 1933, haben aber erst systematische Zusammenfassung und konsequente Durchfhrung im neuen Vierjahresplan erhalten.

3. Manahmen zur Steuerung der Preise. Es lag von Anfang an im Plan der Reichsregierung, nicht eine vorbergehende "Konjunktur" auf wirtschaftlichem Gebiet herbeizufhren, sondern eine dauernde Gesundung der deutschen Wirtschaft anzustreben. Es wre ein leichtes gewesen, nach den ersten groen Erfolgen der Arbeitsschlacht auch die Lhne zu erhhen und Preissteigerungen zuzulassen. Das htte aber die Gefahr eines baldigen Rckschlages heraufbeschworen. Dem nationalsozialistischen Staat konnte nichts daran liegen, vorbergehende Erfolge zu erzielen, um dann nach wenigen Jahren eine neue Krise mit all ihren Begleiterscheinungen, mit Geschftszusammenbrchen, Preisstrzen, Massenentlassungen in Kauf zu nehmen. Die Wirtschaftspolitik des Dritten Reichs ist einen anderen Weg gegangen. Sie hat den Volksgenossen Arbeit gegeben, sie hat die Erzeugung in der Industrie gewaltig gesteigert; die Umstze im Handel sind dementsprechend gewachsen, die Mengen der Gter, die auf Schienen, Binnenwasserstraen und ber See transportiert werden, haben zugenommen - im ganzen: die Wirtschaftspolitik hat sich bewut auf Erhhung der Arbeitsleistung und Gtererzeugung eingestellt, nicht aber auf die Steigerung der Preise (keine "Preiskonjunktur", sondern "Mengenkonjunktur"). Um den Gefahren zu begegnen, die dem nationalsozialistischen Aufbau, dem Streben nach dauernder gesunder Wirtschaft von der Preisseite her erwachsen knnen, wurde frhzeitig bereits mit einer genauen Preiskontrolle begonnen. Im Herbst 1936 wurde die gesamte Preispolitik in ein einzigartiges System gebracht: Die Preisentwicklung wurde einem Reichskommissar fr die Preisbildung bertragen. Im einzelnen sollen noch als besonders wesentliche Manahmen erwhnt werden: Auf dem Gebiet des Handwerks mit seinen 3,9 Millionen Berufsttigen wurde die Organisation vereinfacht und fr eine grndliche Berufsausbildung gesorgt. Durch die dritte Handwerksverordnung vom 18. Januar 1935 wurde festgelegt, da nur der einen Handwerksbetrieb erffnen darf, der die Meisterprfung bestanden hat. Das Handwerk wurde dadurch auf den Weg einer erheblichen Leistungssteigerung gefhrt, die uerlich auch durch die Zunahme der Zahl der Meisterprfungen von 27.000 im Jahre 1932/33 auf 67.000 im Jahre 1935/36 kenntlich geworden ist, durch die eine bessere Betriebsfhrung gewhrleistet wurde. Das Handwerk wurde durch Lieferungsgenossenschaften und die Reichszentrale fr Handwerkslieferung, ferner durch Ausfuhrfrderungsstellen auch bei Groauftrgen und im Exportgeschft eingeschaltet. Es konnte sich ferner erfolgreich an den groen Messen beteiligen. Auch kulturell wurde das Handwerk gefrdert und das Gesellenwandern wieder eingefhrt, um den Gesichtskreis der Handwerker zu weiten. Der Einzelhandel, der im Novemberstaat besonders vernachlssigt und durch die damals bliche Frderung der Warenhuser, Einheitspreisgeschfte und Konsumvereine immer mehr zurckgedrngt worden war, hat sich ganz besonderer Frderung durch den nationalsozialistischen Staat zu erfreuen. Schon am 12. Mai 1933 wurde das Einzelhandelsschutzgesetz erlassen, durch das der Bestand der Betriebe des Einzelhandels gesichert wurde. Die aus der liberalistischen Zeit herrhrende Gewerbeordnung kannte nur das Prinzip der Gewerbefreiheit, so da es jedermann freigestellt war, ein Einzelhandelsgeschft jedes beliebigen Handelszweiges zu erffnen. Es entstand dadurch eine auerordentliche zahlenmige bersetzung des Einzelhandels und eine starke Durchsetzung mit sachunkundigen Elementen. Zusammenbrche von Firmen, unsachgeme Lieferung und Untergrabung des Vertrauens der Kuferschaft zum gesamten Berufsstand muten die zwangslufigen Folgen sein. Das Verbot der Errichtung, Erweiterung und Verlegung von Einheitspreisgeschften wurde durch das Gesetz unbefristet verlngert. Fr die Neuerrichtung von Warenhusern, Filialunternehmen und Serienpreisgeschften wurden einengende Bestimmungen getroffen, die faktisch einem Verbot der Neuerrichtung gleichkommen. Ferner wurde diesen Betriebsformen und den Konsumvereinen die Errichtung selbstndiger

Handwerksbetriebe untersagt, der Abbau bereits bestehender Handwerksbetriebe eingeleitet und die obersten Landbehrden ermchtigt, schank- und speisewirtschaftliche Betriebe in Warenhusern, Kaufhusern usw. zu verbieten. Die Neuerrichtung von Einzelhandelsgeschften wird jetzt von dem Nachweis der Sachkenntnis und der persnlichen Zuverlssigkeit abhngig gemacht. Dadurch wurden vielfach die Hlfte bis zwei Drittel der Antragsteller zurckgewiesen, weil sie nicht die Gewhr boten, die Bevlkerung einwandfrei und zuverlssig mit den Gtern und Waren ihres Bedarfs zu versorgen. Das Gesetz ber die Verbrauchergenossenschaften vom 21. Mai 1935 macht die Errichtung von Verbrauchergenossenschaften genehmigungspflichtig. Lebensunfhige Verbrauchergenossenschaften werden liquidiert; das Reich stellt dafr Mittel zur Verfgung, um vor allem die Spareinlagen in solchen Fllen zu sichern. Auerdem sieht das Gesetz vor, da die Spareinrichtungen aller Konsumvereine und Verbrauchergenossenschaften bis zum 31. Dezember 1940 abzubauen sind. Die Spareinrichtungen der Konsumvereine hatten mehr und mehr zu einer Aufblhung der Geschfte dieser Vereine gefhrt, so da bei einem Rckgang des Geschftsumsatzes auf das normale Ma die Einlagen der kleinen Sparer gefhrdet waren. Das Gesetz ber das Zugabewesen vom 12. Mai 1933 schuf wieder einen sauberen Wettbewerb, da die Gewhrung von Zugaben die Preisklarheit beeintrchtigte und oft auf Kosten der Qualitt der gekauften Waren ging. Auf dem Gebiet der Bereinigung des Wettbewerbs liegt auch das Gesetz ber Preisnachlsse vom 25. November 1933, das den Barrabatt auf 3 Prozent beschrnkt. Mit dem Gesetz zur Vorbereitung des organischen Aufbaus der deutschen Wirtschaft vom 27. Februar 1934 und den darauf beruhenden Durchfhrungsverordnungen und Erlassen hat die Reichsregierung die gesetzlichen Grundlagen fr die neue Organisation der gewerblichen Wirtschaft geschaffen. Die neue Organisation ist einheitlich, straff gegliedert und soll der staatlichen Wirtschaftsfhrung dienstbar sein. In der Organisation der gewerblichen Wirtschaft sind die einzelnen Unternehmungen sowohl fachlich wie regional zusammengeschlossen. Die Organisation soll die angeschlossenen Mitglieder auf wirtschaftlichem Gebiet beraten und betreuen, gleichzeitig die Arbeit der Reichsregierung auf wirtschaftlichem Gebiet untersttzen. Die Verbnde sind also nicht wie einst privatwirtschaftliche Interessenvertretungen gegen irgendeine andere Berufsschicht, gegen die Arbeiterschaft oder gar gegen den Staat, sondern Instrumente zum richtigen Einsatz des gewaltigen wirtschaftlichen Apparates und zur Erzielung von Hchstleistungen auf wirtschaftlichem Gebiet.

Die Aktienrechtsreform
Eine der grundstzlichen Manahmen in der gesamten Wirtschaftsgestaltung ist das am 30. Januar 1937 nach sorgfltiger Vorbereitung verabschiedete Gesetz ber Aktiengesellschaften und Kommanditgesellschaften auf Aktien (Aktiengesetz). Die Aktienrechtsreform gehrt zwar zu den Agitationsparolen insbesondere der Sozialdemokraten, wurde von ihnen aber niemals in die Tat umgesetzt, weil der gesamte jdisch-kapitalistische Anhang des Marxismus dadurch in seinen dunklen Geschften naturgem erheblich behindert worden wre. Erst nach den riesigen Wirtschaftsskandalen und dem vlligen Zusammenbruch im Sommer 1931 entschlo sich die damalige Reichsregierung zu einer Notverordnung, die aber nur wenige Punkte der Aktienrechtsreform einer Lsung entgegenfhrte. Eine grundstzliche Neugestaltung brachte erst das Gesetz vom 30. Januar 1937.

Aktiengesellschaften sind das geeignete Mittel, die Sammlung umfangreicher Kapitalien und Gter zum geschlossenen Wirtschaftseinsatz zu erreichen. Es ist daher fr die Neugrndung von Aktiengesellschaften ein Mindestgrundkapital von 500.000 RM. vorgesehen worden. Dem in der Systemzeit gebruchlichen Schwindel mit Aktien kleiner und unbekannter Gesellschaften ist dadurch ein Riegel vorgeschoben. Im Aufbau der Aktiengesellschaften wurde das Fhrerprinzip verankert. Der Vorstand fhrt unter eigener Verantwortung die Gesellschaft so, wie es das Wohl des Betriebes und seiner Gefolgschaft und der Nutzen von Volk und Reich erfordern. Frher wurde der Vorstand nicht selten durch Beschlsse der Hauptversammlung, durch Beschlsse von sachunkundigen Elementen, deren Beweggrnde oft nur persnliches Machtstreben oder Gewinnsucht waren, zu Manahmen gezwungen, die fr die Gesellschaft schdlich waren oder vom Vorstand nicht vertreten werden konnten. Whrend frher nicht selten weit ber hundert Aufsichtsratsposten (Jakob Goldschmidt) in der Hand eines Mannes vereinigt waren, der gar nicht die Mglichkeit einer bersicht ber diese groe Zahl von Gesellschaften hatte, bestimmt der 86 des neuen Gesetzes, da niemand mehr als zehn Aufsichtsratsposten bekleiden darf. Fr die Gewhrung von Gewinnbeteiligungen wurden ebenfalls Bestimmungen getroffen, nach denen Gewinnbeteiligungen an Vorstandsmitglieder in einem angemessenen Verhltnis zu den Aufwendungen zugunsten der Gefolgschaft oder von Einrichtungen, die dem Gemeinwohl dienen, stehen mssen. Die Einhaltung dieser Bestimmung kann die Staatsanwaltschaft im Klagewege erzwingen. Gefhrdet eine Aktiengesellschaft oder Kommanditgesellschaft auf Aktien das Gemeinwohl, namentlich durch das Verhalten eines Trgers der Verwaltung, das grblich gegen das Gesetz oder gegen die Grundstze verantwortungsbewuter Wirtschaftsfhrer verstt, so kann das Reichswirtschaftsgericht auf Antrag des Reichswirtschaftsministers die Gesellschaft auflsen. Hier ist ein nationalsozialistischer Grundsatz in die Tat umgesetzt, der in der ganzen Welt nicht seinesgleichen hat.

Eine stolze Bilanz


Wie auf dem Gebiet der Finanzen, des Arbeitsmarktes und der Sozialpolitik, so kann der nationalsozialistische Staat auch auf dem Gebiet der Wirtschaft nach vier Jahren auf ein stolzes Ergebnis hinweisen und mit Hoffnung in die Zukunft blicken, die ebenso erfolgverheiend ist, wie die Vergangenheit erfolgstrchtig war. Wie auf allen Lebensgebieten so ist auch auf dem Gebiet der Wirtschaft der Erfolg nicht das Ergebnis einer Reihe von zuflligen Einzelmanahmen, sondern einer straffen Zusammenfassung und Fhrung der Wirtschaft mit der Ausrichtung auf ein groes gemeinsames Ziel.

8. Marxistische und nationalsozialistische Finanzpolitik

Der Mann auf der Bhne des Saales stemmt die Hnde fest auf das Pult: "Deutsche Volksgenossen! 180 Milliarden betrgt also die Summe, die Deutschland bis zum Jahre 1988 einschlielich der bisherigen Leistungen und Abtretungen an den Feindbund zahlen soll. Wit ihr, was das bedeutet? Das bedeutet den vlligen Ruin des Deutschen Reiches und die Ablieferung so ziemlich des gesamten Volksvermgens. Das bedeutet eine Schuldenlast von RM. 3.000 pro Kopf jedes einzelnen Deutschen einschlielich aller Greise und Suglinge. Das bedeutet bei 20 Millionen Erwerbsttigen in normalen Zeiten eine Belastung von RM. 9.000 pro Kopf und in unserer heutigen Zeit bei der ungeheueren Zahl der Arbeitslosen, bei nur 13 Millionen, die in Beschftigung stehen, eine Belastung von RM. 15.000 pro Kopf jedes einzelnen Erwerbsttigen. Wird euch nicht schwindlig bei dieser Schuldenlast? Und wer hat sie euch aufgebrdet? Die marxistischen Schwchlinge, die euch einmal ein Paradies auf Erden versprochen haben und die es schlielich jetzt so weit gebracht haben, da wir ein ausgehungertes, berschuldetes Volk geworden sind, das nun noch den Rest seines Volksvermgens abzuliefern hat. Dann werdet ihr nur noch Arbeitssklaven fr die neuen Besitzer des deutschen Bodens, der deutschen Fabriken, der deutschen Bauernhfe, fr die neuen Besitzer der Huser, in denen ihr wohnt, der Straen, auf denen ihr geht, fr die neuen Besitzer selbst euerer bescheidenen Heimstatt sein. Denn dann wird euch nichts mehr gehren als nur noch euer nacktes Leben und die Kraft eurer Arme." Die Stimme des Redners schwillt von Satz zu Satz an. Bleich und atemlos stehen die Tausende von Arbeitern und Arbeitslosen, Hausfrauen und Mttern, die den weiten Saal fllen, in seinem Bann. Zum ersten Male dmmert ihnen auf, welchen Weg sie seit 1918 gegangen sind, und wohin er sie gefhrt hat. Als der Redner schliet, als das Heil auf den Fhrer und das Kampflied brausend verhallt, da haben Hunderte einen dumpfen Druck auf den Schlfen. Selbst die Beamten der Severingschen Polizei, die eigentlich "den Laden auf den Leisten zu schlagen" hatten, stehen benommen und flsternd beiseite. RM. 15.000 pro Kopf eines jeden Erwerbsttigen. Ewige Fron fr fremde Mchte und Hergabe selbst des bescheidensten Besitzes des deutschen Arbeiters zur Abtragung dieser Schuld. So deutlich und klar hat ihnen das noch niemand gesagt. Ob nicht die Nazis doch recht haben? Das ist nun die Frage, die sich die noch Zweifelnden jetzt vorlegen. Einige Wochen spter marschieren sie bereits in den braunen Kolonnen. Inzwischen meldet die Presse, da die fllige Rate der Reparationszahlungen auf Grund des Youngplanes soeben an die Bank fr Internationale Zahlungen nach Basel transferiert worden sei. Die Regierung unterschreibt, zahlt und schweigt. Die Massen hungern und werden mit leeren Worten abgespeist. So war das schon bei der Annahme des Dawesplanes und des Youngplanes. Die marxistischen Redner und die der brgerlichen Parteien setzen dem Volk im Reichstag und in den Versammlungen mit vielen Fachausdrcken verbrmte wirtschaftliche und finanzpolitische Abhandlungen vor, die die Massen nicht verstehen, und erklren dann jedesmal aufs neue, da nun ja alles in Ordnung sei und sie einen groen Erfolg fr Deutschland errungen htten. Das wiederholt sich von Zeit zu Zeit in Abschnitten einiger

Jahre. Man rechnet mit dem kurzen Gedchtnis des Volkes und glaubt, ihm nach einigen Jahren das gleiche Stck noch einmal vorspielen zu knnen. Da ist der jdische SPD.-Abgeordnete Hilferding einer der eifrigsten Schaumschlger. Er ist seines Zeichens Zahnarzt, und seine wesentlichste Beziehung zum Gebiet der Zahlen und Finanzen besteht in seiner langjhrigen bung im Wurzelziehen. Darum wurde er auch von der SPD. zum Reichsfinanzminister bestellt als der einzige in dieser Fraktion vorhandene "Fachmann". Er ist es in erster Linie, der fr die finanzielle Versklavung Deutschlands mitverantwortlich ist. Der deutsche Arbeiter hat noch heute schwer an dem zu tragen, was der Jude Hilferding ihm einbrockte. Der deutsche Arbeiter kann nicht mit zusammengerafften Geldern ins Ausland gehen und seinen Lebensabend ruhig und sorglos in einem feudalen Kurort beschlieen. So etwas kann nur Herr Hilferding. Das, was die nationalsozialistischen Redner in den Jahren des Niedergangs Tag um Tag voraussagten, wofr sie zuerst verlacht und dann wtend bekmpft wurden, was man abstritt und als Ausgeburt der "Nazi-Phantasie" hinzustellen versuchte, das haben dann 20 Millionen Deutsche ganz unmittelbar am eigenen Leibe verspren mssen: 20 Millionen Arbeitslose und Kleinrentner mit ihren Angehrigen.

Der Dawesplan
Nach dem Dawesplan, der nur durch die Spaltung der Deutschnationalen Reichstagsfraktion in eine Jasager- und eine Neinsagerhlfte mglich wurde, hatte Deutschland zu zahlen: vom 1. September 1924 bis 31. August 1925 RM. 1 000 Millionen 1925/26 1926/27 1927/28 1928/29 ab 1929/30 jhrlich RM. 1 220 Millionen RM. 1 500 Millionen RM. 1 750 Millionen RM. 2 500 Millionen RM. 2 500 Millionen

und einen Zuschlag, der sich auf Grund eines sogenannten "Wohlstands-Index" errechnete. Die Zahlungen des Dawesplanes waren praktisch unbegrenzt. Ein Endtermin der Tributleistungen war auch im Londoner Abkommen vom 30. August 1924 nicht genannt. Deutschland sollte also jhrlich zweieinhalb Milliarden zuzglich der Summe, die sich aus einem "Wohlstands-Index" errechnete, so lange leisten, wie es den Siegermchten gefiel. Der "Wohlstands-Index" war brigens so angelegt, da er auch bei einer bloen Ausdehnung der deutschen Wirtschaft mehrere hundert Millionen Reichsmark zuzglicher Belastung ergeben htte. Im ganzen hat Deutschland unter dem Dawesplan bis zum 31. August 1929 7,98 Milliarden Reichsmark gezahlt. Eine jhrliche Leistung von zweieinhalb Milliarden Reichsmark bedeutete eine Jahresbelastung von 38,70 RM. pro Kopf der Bevlkerung vom Sugling bis zum Greis und eine tgliche Verpflichtung von RM. 6.850.000,--.

Der Youngplan
Der Youngplan trat am 1. September 1929 in Kraft. Bis zum 31. Mrz 1930 war eine bergangsregelung vorgesehen. Dann begann ab 1. April 1930 der normale Lauf der Zahlungen. Nach dem Youngplan sollte Deutschland 59 Jahre lang Reparationen zahlen. Die Zahlungen betrugen: 1930/31 1931/2 Sie stiegen von Jahr zu Jahr. 1936/37 sollten sie sich auf 1937/38 1965/66 mit RM. 2 019,9 Millionen, RM. 2 055,9 Millionen RM. 2 428,8 Millionen RM. 1 795,9 Millionen RM. 1 771,7 Millionen

belaufen. Die hchste Zahlung war fr das Jahr vorgesehen. Dann sanken die Zahlungen wieder.

Im letzten Jahr 1987/88 sollten noch rund 897,8 Millionen RM. geleistet werden. Insgesamt sollten auf Grund des Youngplans 115,4 Milliarden RM. Kriegstribute von Deutschland an die Siegermchte abgeliefert werden.

Die Gesamtleistungen Deutschlands aus dem Versailler Diktat


Die Gesamtleistungen Deutschlands aus dem Versailler Diktat beliefen sich bis zum 31. August 1929 nach deutscher Berechnung auf ber 67,5 Milliarden Reichsmark. Darin ist der Wert der Abtretungen und des Verlustes der Kolonien nicht enthalten. Zu dieser Summe von 67,5 Milliarden RM. sind noch ber 3 Milliarden auf Grunde des Youngplanes hinzuzuzhlen, so da insgesamt ber 70 Milliarden RM. geleistet wurden. Schon ein Bruchteil dieser wahnwitzigen Zahlungen ruinierte die gesamte deutsche Wirtschaft und schdigte das deutsche Volksvermgen, das schon durch den Weltkrieg und das Versailler Diktat auerordentlich geschmolzen war, so stark, da Deutschland seine Wirtschaft praktisch nur noch mit fremden Krediten aufrechterhalten konnte und jhrlich Milliarden im Auslande borgen mute, um mit diesen geborgten Milliarden wieder die Reparationen zu bezahlen. Die Zinslast der Auslandskredite wurde einer der Hauptposten in den deutschen Haushalten. Auf Grund des Youngplans hatte Deutschland bei der Einstellung der Zahlungen noch zu entrichten RM. 112,3 Milliarden Deutschland hat gezahlt auf Grund des Versailler Diktats und des Youngplans vorher Man mutete ihm also insgesamt eine Zahlung von RM. 70,6 Milliarden RM. 182,9 Milliarden zu.

Deutschlands Auslandsverschuldung
Deutschlands private Auslandsverschuldung stieg bis zum Jahre 1930 infolge dieser wahnwitzigen Reparationszahlungen auf 33,3 Milliarden Reichsmark. Rechnet man diese Summe der privaten Verschuldung zu den Forderungen und Leistungen auf Grund des Versailler Diktats und der sich daran anschlieenden Zahlungsplne hinzu, so kommt man auf eine Gesamtverschuldung Deutschlands von 216 Milliarden RM. Das Bild, das Redner der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei 1930 und 1931 gaben, wird bei dieser Berechnung noch ungnstiger und die Verschuldung pro Kopf der Bevlkerung noch furchtbarer. Erst dem nationalsozialistischen Staat ist es gelungen, die Auslandsverschuldung allmhlich zu senken und trotz der ungeheueren Leistungen im Inlande und der Anspannung des deutschen Kapitalmarktes bis zum uersten auch noch wesentliche Auslandskredite abzutragen. Insgesamt gesehen ergibt die deutsche Auslandsverschuldung von 1927 bis 1936 folgendes Bild: Kurzfristige Langfristige Sonstige GesamtKredite Kredite Anlagen verschuldung In Milliarden Reichsmark: Ende 1927 1928 1929 1930 Juli 1931 Nov. 1931 Febr. 1932 Febr. 1933 Sept. 1933 Febr. 1934 Jan. 1936 6,6 9,0 11,7 16,0 13,1 10,6 10,1 8,7 7,4 6,7 6,5 5,4 7,0 7,3 11,3 10,7 10,7 10,5 10,3 7,4 7,2 6,5 4,5 5,5 6,0 6,0 5,9 5,3 5,3 4,2 4,2 4,2 4,0 16,5 21,5 25,0 33,3 29,7 26,6 25,9 23,2 19,0 18,1 17,0 12,0 16,0 19,0 27,3 23,8 21,3 20,6 19,0 14,8 13,9 13,0 Desgl. ohne sonstige Anlagen

Datum

Republikregierung als Gerichtsvollzieher gegen das Volk


Es war fr das deutsche Ansehen nicht gerade frderlich, da z.B. im Verwaltungsrat der Reichsbahn mit der Einfhrung des Dawesplans vier Auslnder und im Generalrat der Reichsbank sieben Auslnder Sitz und Stimme erhielten. Ihre Aufgabe konnte es natrlich nicht sein, die Verwaltung dieser Unternehmen zum Wohle des deutschen Volkes zu beeinflussen, sondern nur zum Wohle ihrer Auftraggeber. Ein auslndischer Kommissar berwachte die Notenausgabe. Alle Reichsbanknoten muten den Stempel dieses Kommissars tragen. Wesentliche Teile der Reichseinnahmen aus Zllen, die Tabak-, Bier- und Zuckersteuer und die Abgaben aus dem Branntweinmonopol wurden verpfndet, Reichsbahn und Industrie durch Schuldverschreibungen zugunsten der Reparationsglubiger belastet. Der Reparationsagent Parker Gilbert berwachte die deutschen Reparationsleistungen und machte den deutschen Reichsregierungen stets energische Vorhaltungen, wenn die Gestaltung der Reichsausgaben ihm irgendwie das Interesse des deutschen Volkes vor das der Reparationsglubiger

zu stellen schien. Die Regierungen der Novemberrepublik wurden so praktisch zu Gerichtsvollziehern des Reparationsagenten gegen das deutsche Volk gemacht. Um bei der ungeheueren Verschuldung, den drckenden Auslandsverpflichtungen und den immer weiter steigenden Ausgaben fr die wachsende Zahl der Erwerbslosen den Reichshaushalt wenigstens einigermaen ins Gleichgewicht bringen zu knnen, blieb den Regierungen der Novemberrepublik nichts weiter brig, als die Steuerschraube immer fester anzuziehen. Da sie damit allmhlich die Wirtschaft erdrosselten und letzten Endes das Gegenteil von dem herbeifhrten, was sie erreichen wollten, vermochten sie nicht zu bersehen. Ein berblick ber die Einnahmen des Reiches an Steuern, Zllen usw. von 1928-1936 zeigt, wie 1932 die Reichseinnahmen einen nie dagewesenen Tiefstand erreichten. Sie betrugen: 1928/29 1929/30 1930/31 1931/32 1932/33 1933/34 1934/35 1935/36 1936/37 9,02 Milliarden RM. 9,17 9,03 7,79 6,65 6,85 8,22 9,65 11,47 " " " " " " " " " " " " " " " "

Das Etatjahr 1924 hatte infolge schrfster Sparpolitik und schon sehr hoher Steuern so groe berschsse gebracht, da der Bestand der Reichskasse 1924 eine Milliarde Reichsmark betrug. In den Jahren darauf wurde dieser berschu durch eine nach dem Urteil des heutigen Reichsfinanzministers Graf Schwerin von Krosigk vllig leichtsinnige Ausgabenpolitik restlos verwirtschaftet. Es begannen die Jahre der Kassennot. Von Zahlungstermin zu Zahlungstermin mute das Reich die berbrckungskredite borgen. Der Kredit des Reiches selbst sank in solchem Mae, da der Versuch der Begebung einer Reichsanleihe im Sommer 1929 nur 179 Millionen erbrachte, whrend im nationalsozialistischen Staate infolge des Vertrauens zur Staatsfhrung und zur Wirtschaft jede Reichsanleihe in kurzer Zeit berzeichnet ist. Die Novemberrepublik war schlielich sogar gezwungen, Staatsmonopole zu errichten und zu beleihen. Sie erhielt gegen die Einfhrung eines Zndwarenmonopols von dem schwedischen Zndholzknig Ivar Kreuger in seiner Glanzzeit eine Anleihe von 500 Millionen RM. Unter dem Kabinett Brning wurden zur Besserung der Reichshaushaltslage ferner in der Zeit von 1931-1932 auf Grund der Notverordnungen 23 verschiedene Steuererhhungen vorgenommen. Die Einkommensteuer wurde erhht, die Zuckersteuer verdoppelt, die Krisensteuer der Lohn- und Gehaltsempfnger und der Veranlagten und die Brgersteuer eingefhrt, die Lohnsteuererstattung abgeschafft, die Umsatzsteuer, die Biersteuer, die Tabakszlle und die Steuer auf Zigarren und Zigaretten wurden weit heraufgesetzt.

Der Niedergang der Gemeinden


Um den Reichsetat nicht noch mehr zu belasten, mu das Reich in der Krise immer mehr Aufgaben den Gemeinden und Gemeindeverbnden berlassen, die schon durch die von Monat zu Monat steigende Zahl der Wohlfahrtserwerbslosen eine ungeheure Last zu bernehmen haben. Am 10. Mai 1932, kurz vor dem Sturz des Kabinetts Brning, steht der deutsch-nationale Abgeordnete Dr. Bang auf der Rednertribne des Reichstages: "Wie nahe wir brigens schon whrend des letzten Etatjahres trotz aller Notverordnungen, trotz aller steuerlichen Nachhilfen dem Zusammenbruch waren, hat uns Herr Stegerwald sehr offenherzig in einer Rede am Tage nach der HooverBotschaft, am 22. Juni 1931, in Kastrop offenbart. Da sagte er: 'Wir standen um Haaresbreite vor dem Abgrund; das drfe er erst jetzt offen zugeben, vorher habe es nicht gesagt werden drfen, um keine Kreditverschlechterung herbeizufhren.' Ich darf im Anschlu an das gestern Gesagte hervorheben: Das Defizit der Stdte im letzten Jahr wird auf 350 Millionen geschtzt. Das Defizit des laufenden Etatjahres schtzt Dr. Mulert auf 750 Millionen, zweifellos sehr optimistisch. In Bremen verklagen jetzt die Beamten und Angestellten die Stadt auf Gehaltszahlung. Der Brgermeister von Essen, Schfer, sagt: 'Wir stehen mitten in der Katastrophe.' Er erklrt dann wrtlich: 'Wenn es fr Gemeinden ein Konkursverfahren wie in der Privatwirtschaft gbe, htte die Stadt Essen schon lngst Konkurs anmelden mssen, denn sie kann ihre Verpflichtungen nicht mehr erfllen.' Aber auf eines mchte ich noch aufmerksam machen: Im hchsten Mae ernst liegen die Dinge vor allen Dingen in Sachsen, wo Mittel fr die Untersttzung der Erwerbslosen und der Untersttzungsempfnger fast durchweg fehlen. Hier geht man schon die gefhrlichsten Wege, um auch nur der allerdrckendsten Not abzuhelfen: Eingriffe in Girokassen, Zurckbehaltung staatlicher Steuergelder, Inanspruchnahme zweckgebundener Fonds usw.... Die reine Belastung des Steuerzahlers hat jeweils im Vergleich zum Vorjahre in folgender Progression zugenommen: 1926: 1927: 1928: 1929: 1930: 1931: 0,4 Prozent, 2,8 Prozent, 14,7 Prozent, 9,2 Prozent, 12,4 Prozent, 5,7 Prozent.

Insgesamt hat seit 1925 eine Steigerung von 45,2 Prozent stattgefunden, und zwar wesentlich bei den direkten Belastungen. Es ist selbstverstndlich, da eine solche Entwicklung zum Zusammenbruch fhren mu. Beim Unternehmer heit der Zusammenbruch Pleite, beim Arbeiter heit er Arbeitslosigkeit. Nchstens werden die Steuern wahrscheinlich mit dem berfallkommando eingezogen, auf dem Lande soll es ja zum Teil schon so sein." Vier Tage vorher, am 6. Mai 1932, spricht im Reichstag zum Reichsetat der SPD.Abgeordnete Dr. Breitscheid. Nach seiner Meinung ist es die bse Krise, die alle guten Absichten der SPD. zunichte gemacht und Deutschland in die Lage gebracht hat, die auch er nicht schner zu schildern vermag, als sie ist. Irgendeine Entschuldigung mu man ja gegenber der Arbeiterschaft haben. Und so ist alles, was er auf die schweren Anklagen gegen das marxistische System zu erwidern vermag, der kmmerliche Satz zur Fraktion der NSDAP:

"...Wenn Sie an die Macht kommen, wenn Sie die auenpolitischen Verhandlungen zu fhren haben, dann habe ich die groe Furcht, da Sie dem Auslande viel weitergehende Zugestndnisse machen als ein anderer..." Herr Breitscheid war kein groer Prophet. Denn seit dem 30. Januar 1933 ist kein Pfennig mehr an Reparationszahlungen an fremde Mchte geleistet worden. Von Zugestndnissen kann angesichts der Wiederaufrichtung der deutschen Wehrhoheit, der Einfhrung der allgemeinen deutschen Wehrpflicht und der Befreiung Deutschlands von den Versailler Fesseln selbst von Herrn Breitscheid heute auch kaum noch gesprochen werden.

Eine Stadt meldet Konkurs an


Die Frankfurter Zeitung bringt in Nr. 218/20 vom 22. Mrz 1932 folgende Meldung: "Die Schlesische Boden-Credit-Actien-Bank hat, wie mitgeteilt wird, Antrag auf Konkurserffnung ber die Stadt Kben a. d. Oder gestellt. Die Verschuldung soll sich auf 400.000 RM. belaufen. Glubiger seien neben dem Staat zum grten Teil Breslauer Banken. - Kben ist eine Kleinstadt von 2.000-3.000 Einwohnern. Von der genannten Gesamtverschuldung drfte etwas weniger als die Hlfte auf die Hypothekenbank entfallen. An Zinsen sind bereits annhernd 30.000 RM rckstndig, woraus zu schlieen ist, da die Stadt schon beraus lange ihren laufenden Verpflichtungen nicht nachgekommen ist. Von Glubigerseite wird darauf verwiesen, da die Stadt ihren umfangreichen Waldbesitz zur Mobilisierung heranziehen knnte und mte. Dabei wird es freilich in erster Linie darauf ankommen, wie weit der Staat mithilft; denn private Interessen werden kaum zu annehmbaren Bedingungen zu finden sein. Vorerst scheint aber Preuen den Fall als nicht besonders ernst zu empfinden; denn bei der langen Dauer der vorausgegangenen Verhandlungen wird auch die jetzt eingetretene Konsequenz vorauszusehen gewesen sein, ohne da die Aufsichtsbehrde Anla zu einer Hilfe sah. Es wird auch sonst beobachtet, da Preuen sich in erster Linie auf die Finanzsorgen der Grostdte konzentriert und den kleineren Gemeinden geringere Beachtung zuteil werden lt, obwohl hier nicht sehr groe Opfer ntig sein wrden. Immerhin ist der Konkurs einer Stadt, ob klein oder gro, ein bemerkenswertes Ereignis, dessen kreditpolitische und rechtliche Folgen den Staat zu einer Stellungnahme zwingen werden. Das zustndige Amtsgericht hat einen Konkursverwalter bestellt." Diese Meldung berichtet keinen Einzelfall. Denn es gibt noch mehr Stdte, die in diesem Jahr 1932 Konkurs anmelden mssen. Die Kreditinstitute geben angesichts der unsicheren Wirtschaftslage Deutschlands schon seit 1929 nur noch kurz- oder mittelfristige Kredite an die deutschen Gemeinden. Langfristige Kredite zu geringeren Zinsstzen gibt es schon lange nicht mehr. So steigt die mittel- und kurzfristige Verschuldung lawinenartig und mit ihnen die Zinslast dafr. An jedem Monatsersten beginnt der Wettlauf der Gemeinden zu den Banken um die Verlngerung ihrer kurzfristigen Kredite. Jede Verzgerung der Verhandlungen hat zur Folge, da zunchst fr einige Zeit die Gehlter nicht gezahlt werden knnen, die Untersttzungszahlungen eingestellt werden mssen und der gesamte Wirtschaftsbetrieb der Gemeinden ruht. So lebt man von Monat zu Monat von der Hand in den Mund. Erst der nationalsozialistische Staat hat dieser Zeit der Kassennot ein Ende gemacht und den Gemeinden mit Hilfe des Gemeindeumschuldungsgesetzes vom 21. September 1933 durch Umwandlung der mittel- und kurzfristigen Kredite in langfristige Schulden wieder eine Disposition auf lange Sicht ermglicht und sie auerdem von den untragbaren Zinslasten befreit, die allmhlich eine immer grere Rolle im Gemeindehaushalt zu spielen begonnen hatten. Auerdem gelang es auch, die

Gesamtverschuldung der Gemeinden wesentlich zu mindern. Die bersicht ber die Schulden der deutschen Gemeinden und Gemeindeverbnde ohne Saarland zeigt in Milliarden Reichsmark von 1928 bis 1937 folgendes Bild: davon mittelfristige kurzfristige Inlandsschulden 551 1,191 1,186 1,149 1,121 974 942 809 395 299 974 1,048 1,745 1,762 1,668 1,764 560 297 162 94

Gesamtverschuldung langfristige

Milliarden RM. 1928 1929 1930 1931 1932 1933 1934 1935 1936 1937 6,542 8,763 10,284 11,246 11,295 11,275 11,620 11,729 11,465 10,964 2,570 3,550 4,241 5,132 5,326 5,182 6,903 7,305 7,659 7,395

Steuerpolitik im nationalsozialistischen Staat


Staatssekretr Fritz Reinhardt hat am 1. Mrz 1937 in einer Rede mit wenigen Stzen Ziel und Weg der Finanz- und Steuerpolitik seit 1933 aufgezeigt: "Die Finanz- und Steuerpolitik seit bernahme der staatlichen Macht durch den Fhrer ist im wesentlichen abgestellt: 1. auf Kampf um die Verminderung der Arbeitslosigkeit, 2. auf Sicherung der materiellen Grundlage der Finanzierung des Aufbaues einer starken Wehrmacht, 3. auf Anpassung der Steuern an die bevlkerungspolitischen und sonstigen Grundstze des Nationalsozialismus und neuerdings 4. auf Vereinheitlichung der Realsteuern und auf Neugestaltung der Aufgaben und Lastenverteilung der Gebietskrperschaften und schlielich 5. auf Neuregelung des gesamten staatlichen Finanzausgleichs." Von 1933 ab war es also das erste Bestreben, durch Steuersenkungen fr die Wirtschaft den Anreiz zu schaffen, wieder grozgiger zu disponieren, zurckgestellte Projekte in Angriff zu nehmen und damit in groem Mae Arbeitskrfte neu einzustellen. So wurde die Einkommensteuererleichterung fr die Einstellung von Hausgehilfinnen geschaffen, die Gewhrung von Ehestandsdarlehen, die Steuerfreiheit fr Ersatzbeschaffungen und fr die Entwicklung neuer Herstellungsverfahren (Reinhardtprogramm vom 1. Juni 1933), die Befreiung neuer Personenkraftwagen von der Kraftwagensteuer usw. Die von 1933 bis 1935 in etwas mehr als 2 Jahren gewhrten unmittelbaren Steuersenkungen belaufen sich auf zirka 1,25 Milliarden RM. Den Steuersenkungen fr die breite Masse, namentlich der Lohn- und Gehaltsempfnger, durch die Einkommensteuerreform auf der einen Seite steht auf der anderen Seite die Erhhung der Krperschaftsteuer gegenber. Die Krperschaftsteuer ist die Einkommensteuer der Kapitalgesellschaften, der Personenvereinigungen, der groen Vermgensmassen und der Aktiengesellschaften und Gesellschaften m.b.H.

Bei der Einkommensteuerreform wurden die Steuerstze so gestaffelt, da die kleineren Einkommen nur in geringem Mae erfat wurden, whrend fr die greren Einkommen Steuerstze bis zu 50 Prozent festgesetzt wurden. Diese Steuerstaffelung ist wirklich sozialistisch zu nennen. Durch die Erhhung der Krperschaftsteuer ist der gleiche Grundsatz auch auf die Kapitalgesellschaften und Einkommen der groen Vermgen bertragen worden. Ein weiterer Schritt war die Realsteuerreform, die den Haushalt der Gemeinden auf eine vllig neue Grundlage gestellt hat. Die Realsteuerreform vom 1. Dezember 1936 ist im wesentlichen eine vorbereitende Manahme fr die Reichsreform. Sie beseitigt 32 Landesgesetze und schafft fr das gesamte Reichsgebiet einheitliches Grundsteuer- und Gewerbesteuerrecht. Sie bestimmt ferner, da die Erhebung der Grund- und Gewerbesteuer fr das gesamte Reich nur noch durch die Gemeinden erfolgen soll und Kreise und Lnder als Steuerberechtigte ausscheiden. Dadurch entsteht eine Klarheit und bersicht im Steuerwesen, die in ganz anderem Mae als vorher rechtzeitig Dispositionen fr Reich und Gemeinden mglich macht. Nach der Realsteuerreform wird es nur noch Reichs- und Gemeindesteuern geben.

Der schwarze Montag


Man schreibt den 13. Juli 1931. Alle deutschen Grostdte sind in Aufruhr. Eine ungeheure Panik hat sich aller Wirtschaftskreise und insbesondere der Sparer bemchtigt. Etwas Ungeheuerliches ist geschehen. Die deutschen Banken haben ihre Schalter geschlossen. Die Regierung ist machtlos. Das, wovon man so lange munkelte, ist zur Tatsache geworden. Und gleichzeitig wird bekannt, da die durch die ungeheuren Betrgereien beim Nordwollekonzern und durch eine Flle verfehlter Spekulationen ihres Chefs, des jdischen Bankiers Jakob Goldschmidt, an den Rand des Ruins gebrachte Darmstdter und Nationalbank ihre Zahlungen eingestellt hat. Was ntzt es, da das Reich die Einlagen dieser Bank garantiert? Vor den Bankgebuden und Depositenkassen sammeln sich Tausende von Menschen. Das ganze Wirtschaftsleben stockt. Es knnen keine Zahlungen mehr geleistet werden. Es kann niemand mehr Auftrge erhalten, und selbst die in vielen Betrieben Mitte des Monats flligen Gehaltszahlungen mssen unterbleiben. Eine ungeheuere Vertrauenskrise ist ausgebrochen. Man hrt es immer wieder: "Wenn sogar eine Grobank, die man fr eine der sichersten in Deutschland hielt, zusammenbrechen kann, was gibt es dann noch fr Sicherheiten? Wem soll man dann noch glauben und vertrauen?" Das ist die Meinung des kleinen Mannes, die Meinung des Sparers und die vieler Geschftsleute. Nach Ablauf der Bankfeiertage wird die Hhe der Auszahlungen durch Verordnungen begrenzt. Htte man das nicht getan, so wre in wenigen Tagen der Einlagebestand der deutschen Banken wie Schnee an der Sonne geschmolzen und an Stelle des Bankkontos wre wieder der Sparstrumpf getreten. Wie konnte es zu einer derartigen Katastrophe kommen? Erst heute, nachdem man Abstand von den Dingen hat, vermag man sie abschlieend zu wrdigen und zu berschauen. Das Bild, das sich bei dieser Rckschau ergibt, ist noch vernichtender als das Urteil vom Jahre 1931. Denn inzwischen hat das deutsche Volk vier Jahre zher, stiller und unermdlicher Aufbauarbeit erlebt. Inzwischen hat es wrdigen gelernt, was es heit, wenn eine Staatsfhrung mutig und entschlossen zupackt, wenn sie ein Ziel hat und wei, was sie will. Die Krise des Jahres 1931, die der Anfang vom Ende war und den vlligen Zusammenbruch der Wirtschaft einleitete, hat nur das ungeheuere Ausma annehmen

knnen, das sie schlielich erreichte, weil eine unfhige und unentschlossene Regierung es versumte, rechtzeitig Gegenmanahmen zu treffen, um nach den Fehlern der Jahre vorher wenigstens im letzten Augenblick die Katastrophe abzuwenden. So beginnt der Juni 1931: Drei Jahre wirtschaftlicher Scheinblte waren fast ausschlielich mit auslndischen Krediten ohne eine solide innere Basis herbeigefhrt worden. Im Jahre 1930 hat die schwchliche deutsche Auenpolitik eine weitere Ansehensminderung des Deutschen Reiches zur Folge. Das Vertrauen zu Deutschland und zur deutschen Wirtschaft sinkt immer mehr ab und mit dem Absinken des Vertrauens fliet Monat um Monat ein groer Teil jener Kredite ins Ausland zurck, denen allein die deutsche Wirtschaft ihre dreijhrige Scheinblte verdankt. Dieses Abflieen der Auslandskredite, auf denen sich das ganze Kartenhaus der Wirtschaftskonjunktur aufbaut, nimmt 1931 bengstigenden Umfang an. Von Juli 1930 bis Mai 1931 sind es 1,25 Milliarden Mark, die so der deutschen Wirtschaft wieder verlorengehen. Bis Ende Juli des gleichen Jahres, zwei Wochen nach dem Tage der Krise, betrgt die Summe der abgewanderten Auslandskredite 4 Milliarden Mark. Damit ist das Schicksal zahlreicher deutscher Betriebe besiegelt. Am 10. Juni 1931 werden die schweren Verluste beim Norddeutschen Wollkonzern (Lahusen) in Bremen bekannt. Drei Tage spter mu der Diskontsatz der Reichsbank um 2 Prozent erhht werden, weil der Abflu an Gold und Devisen durch den Abzug der Auslandskredite bei der Reichsbank derartige Formen angenommen hat, da an einem einzigen Tag 200 Millionen Mark an Devisen verlorengehen. Die in diese Krisenzeit fallende Verkndung des Reparationsfeierjahres durch den Prsidenten Hoover der Vereinigten Staaten von Amerika, der der Wirtschaft der Welt Zeit geben will, sich erst einmal zu erholen, bringt nur eine teilweise Erleichterung fr Deutschland. Neben dem Abflu der auslndischen Kapitalien beginnt dann auch die Kapitalflucht des Inlandes. Die Inhaber grerer Vermgen schaffen wesentliche Vermgenswerte ins Ausland, weil sie kein Vertrauen mehr in die Whrung haben. Die ungeheuren Verluste, die die Darmstdter und Nationalbank beim Zusammenbruch des Norddeutschen Wollkonzerns in Bremen infolge der waghalsigen Spekulationen des Juden Jakob Goldschmidt erlitten hat, machen eine Sttzungsaktion notwendig. Die Reichsbank ist auerstande, sich an dieser Sttzungsaktion zu beteiligen, die brigen Banken sehen ebenfalls keine Mglichkeit, dem Unternehmen wirklich grundlegend zu helfen. Am 11. Juli schlagen die Banken die Verhngung von Bankfeiertagen vor unter rechtzeitiger vorheriger Unterrichtung der ffentlichkeit. Nach langem Zgern greift schlielich die Reichsregierung - viel zu spt und ohne vorherige Unterrichtung der ffentlichkeit - auf dieses Mittel zurck und gibt damit dem gesunkenen Vertrauen zum deutschen Bank- und Kreditwesen den letzten entscheidenden Sto. Mangels gengender Aufklrung ist der Gerchtebildung Tr und Tor geffnet. Es setzt ein Sturm auf die Banken an. Gleichzeitig teilt die Darmstdter und Nationalbank die endgltige Schlieung ihrer Schalter mit. Zwar bernimmt das Reich die Garantie fr die Einlagen, aber erst nach langer Zeit knnen die Inhaber der Konten wieder beschrnkt ber ihren Besitz verfgen. Die Zwischenzeit hat jedoch ausgereicht, zahlreichen Betrieben den Gnadensto zu geben. Zur Herstellung einer Beruhigung und zur Verhinderung einer Verschleuderung aller deutschen Wertpapiere mssen die Brsen auf eine Reihe von Wochen geschlossen werden. Erst nach 2 Monaten ist es so weit, da sie ihren Betrieb mit gewissen Einschrnkungen wieder aufnehmen knnen. Und was htte nun eine energische Reichsregierung in diesen Wochen der Krise tun knnen? Dr. Schacht, damals Reichsbankprsident a.D., hat es immer wieder gesagt: Man htte einmal ein Transfermoratorium aussprechen mssen, d.h. Einstellung der berweisung in Deutschland angelegter Kapitalien ins Ausland, zum anderen den

auslndischen Glubigern es freistellen knnen, den deutschen Schuldner auf ein Reichsmarkkonto bei einer deutschen Bank zahlen zu lassen. Die gekndigten Kapitalien wren so in Deutschland geblieben und htten zunchst von den Glubigern zwangslufig irgendwie wieder der deutschen Wirtschaft nutzbar gemacht werden mssen. ber den Hauptschuldigen am Zusammenbruch der Darmstdter und Nationalbank, den heutigen Emigranten Jakob Goldschmidt und seine Schiebungen brachte der Vlkische Beobachter am 28. Juni 1931 folgenden zusammenfassenden berblick: "Der Bankjude Jakob Goldschmidt und der Zusammenbruch der 'Danat'. Vom Stinnes-Liquidator zum 125fachen Aufsichtsrat und Ehrendoktor! Riesige Brsenspekulationen und ihre Folgen! Jakob Goldschmidt hatte sich als Aufsichtsrat in 125 der grten Aktiengesellschaften hineingedrngt, er kontrollierte mit seinem Stabe von hauptschlich jdischen Direktoren rund 1.200 Aktiengesellschaften (zum Vergleich diene, da an der Berliner Brse nur 740 Aktiengesellschaften notiert werden). Diesen mit so ungeheuren Machtmitteln ausgestatteten jdischen Bankier (nach der Sddeutschen Sonntagspost) mit seiner gutglubigen und grozgigen Danatbank soll nun Carl Lahusen (der Generaldirektor der Norddeutschen Wollkmmerei in Bremen) getuscht haben, denn Jakob Goldschmidt, der geniale Bankier, der Befehlshaber der groen Armee von Industrieunternehmungen, war 'kein Fachmann und traute dem Lahusen'. Man mchte sagen: Ach, wie herzig! Das gute Jakble ist getuscht durch einen Industriellen, von dessen Industrie er nichts verstand, dem er aber 43 Millionen Mark Kredite anvertraute! Wenn die Danatbank 43 Millionen Mark, d.h. dreiviertel ihres Aktienkapitals, der Nordwolle als Kredit gegeben hat, so kann man deren Oberhuptling, diesen Bankier Jakob Goldschmidt, mit einem Hasardeur vergleichen, der mit seinem Glck stieg und verdient fiel. Die Leute, welche durch die Beratung der Danatbank ihr Geld in Nordwolle-Aktien anlegten, haben es restlos verloren, denn statt 240 Prozent, wie sie noch vor zwei Jahren an der Brse notiert wurden, werten sie heute noch 2 Prozent oder nichts. Mit wessen Geldern spekulierte dieser 'ernste Bankier'? Mit den Einlagen von Hunderttausenden gutglubiger Sparer! Jakob Goldschmidt sanierte mit 800.000 Mark den marxistischen Vorwrts. Flossen diese 800.000 Mark aus Goldschmidts Privatmitteln oder zahlen sie die enttuschten Sparer, die ihre Spargroschen zur Danatbank trugen?"

Der nationalsozialistische Staat greift ein


Der nationalsozialistische Staat hat es nach der Machtergreifung als eine seiner ersten Aufgaben betrachtet, sofort eine Konsolidierung des Bank- und Kreditwesens in die Wege zu leiten. Es wurde ein Untersuchungsausschu fr das Bankwesen eingesetzt, der insbesondere die Ursachen des Bankenkrachs und der Kreditkrise von 1931 prfte und folgende Fehler feststellte: 1. unrichtiges Verhalten der Leitung der Kreditinstitute, 2. bermige Aufnahme kurzfristiger Auslandskredite, 3. berschtzung der Dauerhaftigkeit des auslndischen Kapitalzuflusses durch die Bankleiter. Als Folgerung daraus Finanzierung des langfristigen Anlagebedarfs zunchst mit kurzfristigen Mitteln in einem Umfang, der die tragbaren Grenzen berschritt, 4. Einrumung viel zu hoher Kredite an Grofirmen und Konzerne und Vernachlssigung der viel krisenfesteren mittleren und kleinen Betriebe, 5. unzureichende Liquiditt der deutschen Banken.

Der Untersuchungsausschu hob in seinem Bericht die Tatsache hervor, da der nationalsozialistische Staat grere und umfangreichere Aufgaben dem Volke gegenber zu erfllen hat als das frhere liberalistisch-marxistische Regime, und deshalb in weit strkerem Umfange einsatzfhige Geldmittel braucht. Die Herstellung eines den Aufgaben des nationalsozialistischen Staates entsprechenden Geld- und Kapitalmarktes mu das Kernstck einer jeden Neuordnung sein. Der Untersuchungsausschu forderte deshalb: 1. Beaufsichtigung aller Kreditinstitute, 2. Unterwerfung aller Kreditinstitute unter einen Genehmigungszwang, 3. Sicherstellung einer ausreichenden Liquiditt, 4. Trennung von Geldmarkt und Kapitalmarkt und damit Sicherung des Spargeschfts, 5. [Punkt 5 fehlt leider in unserer Vorlage; Anm. d. Scriptorium] 6. berwachung des Kreditgeschfts und weitgehende Publizitt, 7. zweckmige Zusammensetzung des Aufsichtsamts. Diese grundlegende Umgestaltung des gesamten Bank- und Kreditwesens wurde bereits mit dem Gesetz ber das Kreditwesen vom 5. Dezember 1934 durchgefhrt. Durch dieses Gesetz sind Kapital und Banken, die vorher die absoluten Herrscher des Wirtschaftslebens waren, zu Dienern der Volkswirtschaft und der Volksgesamtheit gemacht worden, die nach den staatspolitischen und gesamtwirtschaftlichen Erfordernissen gelenkt werden und unter steter Kontrolle stehen. Alle Kreditinstitute haben jetzt Jahresbilanzen einzureichen, die greren Monatsausweise. Die Liquiditt, also die Zahlungsfhigkeit der Banken, ist durch besondere Vorschriften sichergestellt und die Grenze der Kreditgewhrung fr jedes einzelne Institut genau festgelegt, so da sich ein Bankskandal wie der der Darmstdter und Nationalbank nicht mehr wiederholen kann. Die Gewhrung von greren und die Einrumung von ungedeckten Krediten wird durch das neue Gesetz erschwert und eine Grenze fr den Eigenbesitz an Aktien, Kuxen und nicht brsengngigen Schuldverschreibungen fr die Banken eingefhrt. Ferner wird das Notenausgaberecht ausschlielich der Reichsbank bertragen; das Reich erhlt ein Aufsichtsrecht ber die Staatsbanken. 1937 beseitigt der Fhrer auch den letzten auslndischen Einflu auf die Deutsche Reichsbank, der seinerzeit durch den Dawes-Plan geschaffen wurde. Durch das Gesetz zur nderung des Brsengesetzes vom 5. Mrz 1934 und das Gesetz ber den Wertpapierhandel vom 4. Dezember 1934 wird die Zahl der Brsen von 21 auf 9 verringert. Die Brsen werden der Reichsaufsicht unterstellt und aus jdischen Spielhllen wieder zu wirtschaftlichen Umschlagpltzen gemacht. Es wird so verhindert, da der Aufbau im nationalsozialistischen Staat durch unverantwortliche Brsenmanver, wie sie in der November-Regierung an der Tagesordnung waren, gestrt wird. Ferner werden durch geeignete Manahmen die deutschen Brsen entjudet. Was das bedeutet, zeigt ein berblick ber das deutsche Bank- und Brsenwesen vor 1933. So waren z.B. 1930 485 Privatbanken vllig in jdischen Hnden. Bei einem groen Teil der brigen Banken war so starker jdischer Einflu vorhanden, da man sie ebenfalls als jdisch ansprechen konnte. Fast smtliche leitenden Posten in den Grobanken und insbesondere der D-Banken waren in jdischen Hnden. An der Berliner Brse saen im Vorstand der Wertpapierbrse 25 Juden und 11 Nichtjuden, im Vorstand der Produktenbrse 12 Juden und 4 Nichtjuden, im Vorstand der Metallbrse 10 Juden und 2 Nichtjuden. Von 147 Vorstandsmitgliedern waren insgesamt 116 Juden. An der Berliner Wertpapierbrse befanden sich 1930 unter 1.474

Brsenbesuchern 1.200 Juden. An der Produkten- und Metallbrse machten die Juden etwa 99 Prozent der Besucher aus. Immer wieder wurde vor der Machtbernahme der Zusammenbruch von Zwecksparunternehmungen gemeldet, die wie Pilze aus der Erde geschossen waren. Es waren ausschlielich kleine Sparer, Arbeiter, die ihr Geld diesen Unternehmungen anvertrauten. Das Gesetz ber die Auflsung der Zwecksparunternehmungen vom 13. Dezember 1935 hat die minderbemittelte Bevlkerung vor weiterer Schdigung bewahrt. Alle diese Manahmen setzen sich um in eine immer weitere Steigerung des Vertrauens zum Staat und zur Wirtschaft. Nichts vermag besser diese Vertrauenssteigerung zu beweisen als die Entwicklung der Spareinlagen bei den Sparkassen. Ihre Steigerung betrgt von 1933 bis 1937 3,31 Milliarden Reichsmark oder 29,7 v.H.: Entwicklung der Spareinlagen bei den Sparkassen Ende 1929 " " " " " " 1930 1931 1932 1933 1934 1935 11 564 Millionen RM 12 913 11 776 11 450 12 110 12 814 13 785 14 756 " " " " " " "

Febr. 1937

Ferner setzt eine immer strker fortschreitende Senkung der Zinsen und damit Entlastung der Wirtschaft ein. Whrend z.B. die tatschliche Verzinsung der Pfandbriefe im Monatsdurchschnitt 1932 8,4 Prozent betrug, sind es Ende 1935 nur noch 4,7 Prozent. Der Zinssatz fr kurzfristige Kredite sank im Monatsdurchschnitt von 5,9 Prozent im Jahre 1932 auf 3,3 Prozent im Jahre 1936. Das Gesetz ber die Durchfhrung einer Zinsermigung bei Kreditanstalten vom 24. Januar 1935 und das Gesetz ber Zinsermigung bei den ffentlichen Anleihen vom 27. Februar 1935 sind die ersten entscheidenden Schritte zu einem umfassenden Zinsabbau, ber den die Reichsbank in ihrem Bericht ber das Jahr 1936 sagt: "Die Zinsstze nahmen entsprechend den Zielen der Geldmarktpolitik eine in der groen Linie weiterhin nach unten gerichtete Entwicklung. Der Privatdiskontsatz pate sich der jeweiligen Marktlage an und konnte mehrmals auf den in der Nachinflationszeit noch nicht wieder erreichten niedrigen Stand von 27/8 Prozent gesenkt werden. Der Satz fr tgliches Geld bewegte sich fast stndig unter 3 Prozent, auch der Diskont fr Reichsschatzanweisungen konnte ermigt werden. Der Anfang 1935 eingeleitete und mit Erfolg durchgefhrte organische Zinsabbau, der eines der wesentlichsten Ziele der Kapitalmarktpolitik der letzten Jahre bildete, wurde durch das Gesetz vom 2. Juli 1936 ber Hypothekenzinsen auch auf das schwer bersehbare, aber wichtige Gebiet der Privathypotheken ausgedehnt, deren Verzinsung noch vielfach weit ber den landesblichen Stzen gelegen hatte. Damit wurde eine Voraussetzung fr die Angleichung der Zinsstze fr Hypotheken des freien Marktes an die bereits gesenkten Stze der Anstaltshypotheken geschaffen. Entsprechend dem bei den frheren Zinssenkungen aufrechterhaltenen Grundsatz der Freiwilligkeit und mit Rcksicht

auf die Verschiedenartigkeit der am Hypothekenmarkt vorliegenden Kreditverhltnisse wurden Art und Ausma der Zinssenkung grundstzlich der freien Vereinbarung zwischen Glubigern und Schuldnern berlassen. Als angemessen wurde ein Zinssatz bis 5 Prozent fr erststellige und bis 5-6 Prozent fr zweistellige Hypotheken bezeichnet. Auch auf dem Gebiete der Industrieschuldverschreibungen, auf die sich infolge ihrer Eigenart allgemeine gesetzliche Manahmen nicht anwenden lieen, haben sich die in ihren Anfngen schon im Jahre 1935 vorhandenen Bestrebungen zur Zinssenkung weitgehend durchgesetzt, nachdem schon bei den neu herausgegebenen Schuldtiteln dieser Art niedrigere Zinsstze gewhlt worden waren. Fr den grten Teil der Industriegesellschaften, die bei ihren Konversionsangeboten durchweg einen vollen Erfolg zu verzeichnen hatten, hat sich ebenfalls ein Satz von 5, in einigen Fllen sogar von 4 Prozent ergeben." Die beste Wrdigung der Arbeit dieser vier Jahre auf dem Gebiet des Finanzwesens ist das, was der Reichswirtschaftsminister und Reichsbankprsident Dr. Schacht am 16. Mrz 1937 sagte: "Ich darf heute feststellen, da wir, obwohl das Kreditvolumen ber den ursprnglich bersehbaren Rahmen hinaus ausgeweitet werden mute, die finanziellen Dinge dieser vier Jahre hindurch, sowohl aufbringungsmig als auch whrungspolitisch, gemeistert haben. Damit haben jene Propheten auerhalb unserer Grenzpfhle unrecht bekommen, die uns schon lange den Zusammenbruch von Wirtschaft und Whrung vorausgesagt haben. Es hilft diesen falschen Propheten nichts, da sie nun die Meisterung unserer bisherigen Finanzierungsvorhaben hier und da als ein 'Wunder' bezeichnen. Fr einen Finanzpolitiker gibt es keine Wunder. Wir wissen sehr gut, auf welchen Gebieten unsere Mittel unerschpflich sind und auf welchen es hchster Klugheit bedarf, um mit dem nur sprlich Vorhandenen die gesteckten Ziele zu erreichen. Wir haben nie einen Zweifel darber gelassen, da die Finanzierung zu diesen letzteren Gebieten gehrt, allerdings auch nie darber, da wir trotzdem an dieser Frage nicht scheitern werden, weil und solange wir nicht ins Blaue hinein finanzieren. Das Besondere und Schwierige der deutschen Lage liegt nur darin, da infolge von Krieg, Inflation, Reparationen und Systemmiwirtschaft die kapitalmige Untermauerung der deutschen Wirtschaft mangelhaft ist. Freilich wird unser Schmerz darber, da Deutschland nicht zu den reichen Lndern gehrt, gemildert, wenn wir bei einem Rundblick in Europa feststellen mssen, da auch die reichen Lnder nicht ohne Sorge sind. Geld allein macht nicht glcklich, man mu es auch richtig anwenden knnen. Das ganze Geheimnis, woher denn eigentlich das Geld fr unsere groen Vorhaben, wie Arbeitsbeschaffung und Wehrhaftmachung, kommt, ist in Wirklichkeit nichts anderes als eine Angelegenheit der finanziellen Disziplin. Wie es nicht immer die zahlenmig greren Heere sind, die Schlachten gewinnen, sondern oft genug die straffe Fhrung einer kleinen Armee die Entscheidung erzwingt, so kommt es auch bei knappen finanziellen Mitteln in erster Linie darauf an, wie sie eingesetzt werden. Bereits in den ersten Monaten nach der endgltigen Machtergreifung wurden alle Fden des deutschen Geld- und Kapitalwesens in einer Hand vereinigt und damit eine Handhabe gewonnen, durch die der Geld- und Kapitalmarkt in seiner Leistungsfhigkeit entscheidend gesteigert wurde. Obenan stand die Emissionsbeschrnkung, die den Vorrang der Finanzierungsbedrfnisse des Reiches sicherstellte. Hinzu kamen die Neuordnungen des Bank-, Kredit- und Brsenwesens, die nach und nach auf alle Kreditbeziehungen ausgedehnte Zinssenkung, durch die allmhlich das berhohe Zinsniveau in Deutschland abgebaut werden konnte, ferner die Ordnung der ffentlichen, insbesondere der kommunalen Haushalte und schlielich eine Reihe von kleineren Einzelmanahmen. In dem Mae, wie das Kreditwesen in Deutschland wuchs, muten unsere

Bestrebungen darauf abgestellt sein, die in die Wirtschaft hinausflieenden Gelder wieder einzufangen. Das geschah einmal dadurch, da wir langfristige Reichsanleihen auflegten. Die bisherigen Konsolidierungserfolge sind bekannt und zeigen, in welchem erfreulichen Umfange wir auf diesem Wege voranschreiten konnten. Das geschah ferner dadurch, da wir auch die kurzfristig zur Verfgung stehenden Mittel der Wirtschaft im Wege der Solawechselaktion der Deutschen Golddiskontbank oder auf andere Weise heranzogen, sie den ffentlichen Finanzierungsvorhaben dienstbar machten und damit whrungsmig nachteilige Auswirkungen der Kreditausweitung ausschalteten." Und heute steht der nationalsozialistische Staat gerade auch auf dem Gebiete der Finanzgebarung fester denn je, weil er nicht wie die Regierungen der parlamentarischen Zeit nach fremder Hilfe ausschaut, sondern auf die eigene Kraft vertraut!

9. Verkehr und Motorisierung

Kraftwagenerzeugung und Kraftverkehr


Auf wenigen Gebieten des deutschen Aufbaus ist der Erfolg geschickter Verbrauchslenkung und Verbrauchssteigerung so sichtbar geworden wie gerade auf dem Gebiet der Motorisierung. Der Fhrer selbst, der einmal das Wort sprach: "Ich liebe das Auto, weil es mir Deutschland erschlossen hat", hat die Bedeutung der Motorisierung als erster erkannt. Wenige Tage nach der Machtbernahme hat er gegen die Bedenken vieler Verbnde und brokratischer Stellen die ersten Weisungen gegeben, die zur Ankurbelung der deutschen Kraftfahrzeugproduktion notwendig waren. Das Geburtsland des Automobils, Deutschland, in dem Daimler und Benz wirkten, hatte der Verbreitung des Automobils als Befrderungsmittel eine solche Flle brokratischer Hemmungen bereitet, da schon vor dem Weltkriege andere Lnder es zahlenmig weit berflgelt hatten und die Vereinigten Staaten von Amerika an der Spitze der Automobilproduktion standen. Der Weltkrieg und die Verarmung und Ausplnderung Deutschlands in den Jahren danach bewirkten, da selbst kleine Staaten in bezug auf den Automobilbestand im Verhltnis zur Bevlkerungszahl und sogar absolut weit vor Deutschland rangierten. Der wirtschaftliche Niedergang und die marxistische Theorie, da das Automobil ein Luxusfahrzeug sei, hatten zur Folge, da die Drosselung der Kraftwagenerzeugung 1932 einen so erschreckenden Umfang annahm, da die Produktion sogar unter die kleiner Lnder absank. Die Aufbauzahlen, die heute auf dem Gebiet des Kraftverkehrs verzeichnet werden knnen, sind stolze Dokumente nationalsozialistischer Leistung. Wie auf allen Gebieten, so wurde auch hier die Leistungssteigerung in erster Linie mglich durch die Vereinfachung der Organisation und die Zusammenfassung der Krfte. Die Verkehrshoheit ging von den Lndern auf den Reichsverkehrsminister ber. Das Durcheinander auf dem Gebiet des Straenwesens, das zu unhaltbaren Zustnden und zum Verfall des deutschen Straennetzes gefhrt hatte, wurde durch Zusammenfassung des gesamten deutschen Straenwesens unter dem Generalinspektor fr das deutsche Straenwesen berwunden. Die verkehrspolizeilichen Befugnisse wurden auf den Reichsfhrer SS. und Chef der deutschen Polizei bertragen, der in Zusammenarbeit mit dem NSKK., der groen

Einheitsorganisation der Kraftfahrt, eine grozgige umfangreiche Verkehrserziehung in die Wege leitete. Die vielen Verbnde der Automobilbesitzer und des Automobilsports wurden in den "Deutschen Automobilclub" berfhrt, und der deutsche Kraftsport erhielt in der "Obersten nationalen Sportbehrde fr die deutsche Kraftfahrt" seine Spitze. Die erste wesentliche und entscheidende Manahme bildete das "Gesetz ber nderung des Kraftfahrzeugsteuergesetzes vom 10. April 1933", das die Aufhebung der Kraftfahrzeugsteuer fr alle neuen in den Verkehr genommenen Personenkraftfahrzeuge brachte. Schon zwei Monate spter wurde im "Gesetz zur Verminderung der Arbeitslosigkeit" vom 1. Juni 1933 eine erhebliche steuerliche Erleichterung fr Ersatzbeschaffungen der Wirtschaft herbeigefhrt und damit der Ersatz einer Flle von alten Nutzfahrzeugen gegen neue ermglicht. Das Einkommensteuergesetz vom 16. Oktober 1934 gab den Angehrigen der freien Berufe, Gewerbetreibenden, den Land- und Forstwirten die Mglichkeit, Kraftfahrzeuge noch im Jahre der Anschaffung abzuschreiben. Die Idee der Motorisierung wurde in das ganze Volk getragen und in beispielloser Weise zum Siege gefhrt. So nahm auch das ganze Volk Anteil an den groen internationalen Rennerfolgen der deutschen Kraftfahrzeugindustrie, die die Weltgeltung des deutschen Automobilwesens wieder hoben und Deutschland an die Spitze des Automobilsports brachten. Die Internationale Automobilausstellung zu Berlin wurde zu einer stndigen Einrichtung gemacht und erhielt ihre berragende Bedeutung dadurch, da das Staatsoberhaupt des Deutschen Reiches persnlich sie Jahr um Jahr mit einer Ansprache erffnete. Die Reichsstraenverkehrsordnung vom 28. Mai 1934 beseitigte die Zersplitterung der Verkehrsbestimmungen und pate sie den modernsten Erfordernissen an. Die Zulassung fabrikneuer Personen und Lastkraftwagen zeigt von 1932 bis 1936 folgendes Bild: Personenkraftwagen: 1932 1933 1934 1935 1936 41 118 82 048 130 938 180 193 213 248 Lastkraftwagen: 7 030 11 573 23 509 37 332 49 982

Das bedeutet eine Verfnffachung des Inlandabsatzes von Personenkraftwagen und eine Versiebenfachung des Absatzes von Lastkraftwagen in vier Jahren. Die Zahl der Personenkraftwagen betrug: 1932 . . . . . . . 561 000 1936 . . . . . . . 961 000, die der Lastkraftwagen: 1932 . . . . . . . 174 000 1936 . . . . . . . 235 000. Von den 561.000 Personenkraftwagen, die 1932 im Verkehr waren, wurden bis Mitte 1936 weitere 123.000 durch neue ersetzt, von den 174.000 Lastkraftwagen von 1932 39.000.

In Deutschland entfielen: 1932 auf 100 Einwohner 1 Kraftwagen 1936 " 54 " 1 "

Den Wert und den Umfang der Kraftfahrzeugerzeugung und die Zahl der beschftigten Arbeiter zeigt folgende Aufstellung: Arbeiter: 1930 1931 1932 1933 1934 1935 1936 54 999 46 960 34 392 51 036 80 858 100 937 115 000 Produktion: 676 100 000 Reichsmark 475 100 000 295 500 000 480 400 000 807 400 000 1 163 100 000 1 375 000 000 Lastkraftwagen: 18 690 15 034 8 234 13 261 27 325 41 496 57 000 " " " " " " Kraftrder: 98 574 51 148 36 262 40 534 88 312 117 651 138 000

Personenkraftwagen: 1930 1931 1932 1933 1934 1935 1936 77 333 62 563 43 448 92 226 147 418 205 606 240 292

Der Wert der Ausfuhr an Kraftfahrzeugen stieg von 48,7 Millionen Reichsmark im Jahre 1932 auf 105,1 " " " " 1936.

Die Erfindung des Bunagummis, des synthetischen Kautschuks, gab Deutschland die Mglichkeit, die Vorarbeiten zu leisten fr eine ausreichende Versorgung der deutschen Automobilindustrie mit Gummireifen eigener Produktion, deren Haltbarkeit um 30 v.H. hher als die der Reifen aus Naturgummi ist. Die Erzeugung von synthetischem Treibstoff zeigt ebenfalls eine erfreuliche Entwicklung.

Der Luftverkehr
Die Entwicklung des Luftverkehrs in den Jahren 1932 bis 1936 ist ebenfalls ein erfreulicher Beweis fr die Wiederbelebung der deutschen Wirtschaft. Befrderte Fluggste: 1929 1930 1931 1932 1933 1934 1935 1936 96 835 93 677 98 167 98 489 123 036 165 846 209 875 286 320

Fracht- und Gepckbefrderung: 1929 1930 1931 1932 1933 1934 1935 1936 ........ ........ ........ ........ ........ ........ ........ ........ 2 070 Tonnen 2 176 2 230 2 092 2 520 3 218 3 892 4 847 " " " " " " "

Der Schienenverkehr
Die Reichsbahn, die seit den Jahren der mit geborgten Mitteln herbeigefhrten Scheinkonjunktur ein immer weiteres Abgleiten des Verkehrs verzeichnen mute, kann seit 1933 ebenfalls mit erfreulichen Zahlenreihen aufwarten: Von der Reichsbahn befrderte Personen: 1931 1932 1933 1934 1935 1936 ........ ........ ........ ........ ........ ........ 1,578 Milliarden 1,305 1,241 1,360 1,489 1,611 " " " " "

Wagenstellung der Reichsbahn - arbeitstglich: Durchschnitt " " " " " 1931 1932 1933 1934 1935 1936 112 600 99 800 104 900 117 500 124 300 135 200

Der Gterverkehr
Ein berzeugender Beweis fr den wirtschaftlichen Aufstieg ist eine bersicht ber die Entwicklung des Gterverkehrs von 1932 bis 1936. Eisenbahn Tonnen 1932 1933 1934 1935 1936 266 800 000 295 100 000 347 600 000 385 400 000 430 500 000 Binnenschiffahrt Tonnen 73 600 000 78 000 000 94 300 000 100 800 000 116 300 000 bersee Tonnen 33 400 000 36 500 000 42 600 000 44 100 000 51 000 000

Die Schiffahrt
Als ganz besondere Leistung ist dabei die Steigerung des Gterverkehrs nach bersee anzusprechen. Wer 1932 in einen der deutschen Grohfen kam, der konnte feststellen, da der wesentlichste und wertvollste Teil der deutschen Handelsflotte entweder aufgelegt war oder beschftigungslos in den Hfen lag. Unter den Erwerbslosen der Hafenstdte nahm das seemnnische Personal bei weitem die erste Stelle ein. Die stillgelegte Tonnage ist gefallen von 28,0 v. H. der Gesamttonnage am 1. April 1933 auf 1,6 v. H. " " " 1. Januar 1937.

1932 wurden auf deutschen Werften 67 Seeschiffe mit 126.000 Bruttoregistertonnen neu gebaut, im Jahre 1936 hingegen 384 Seeschiffe mit 1.102.000 Bruttoregistertonnen.

Die Reichspost
Die Reichspost kann als Beweis fr das Wachsen des allgemeinen Wohlstandes insbesondere ein Anwachsen der Zahl der Fernsprechstellen von 2 941 000 im Jahre 1933 auf 3 390 000 " " 1936 verzeichnen

und eine Steigerung der Zahl der befrderten Pakete von 224 188 000 im Jahre 1932 auf 292 001 000 " " 1936.

Die Straen Adolf Hitlers


Die Reichsautobahnen gaben in vier Jahren dem deutschen Verkehrswesen ein neues Gesicht. Am 23. September 1933 tat der Fhrer den ersten Spatenstich zu dem groen Werk. Nach knapp drei Jahren konnte der Fhrer bereits den tausendsten Kilometer dieser fr die Ewigkeit gebauten Straen erffnen. Die Gesamtplanung dieser modernsten Autostraen der Welt betrgt 7.000 km. Am 31. Dezember 1936, kaum lnger als drei Jahre nach Baubeginn, ergibt sich folgende bersicht: 1. zum Bau freigegebene Strecken 2. im Bau befindliche Strecken 3. dem Verkehr bergebene Strecken 4402 1589,8 1086 km " "

Unter diesen dem Verkehr bergebenen Strecken befinden sich bereits lange Verbindungsstraen, die Strecken Berlin - Hannover Berlin - Stettin Bremen - Hamburg Dsseldorf - Kln Nauheim - Frankfurt/Main - Mannheim - Heidelberg - Bruchsal Mnchen - Rosenheim - Berchtesgaden Halle - Leizpig - Bayreuth Breslau Kreibau und weitere Strecken in Sachsen, Schlesien, Ostpreuen und im Rheinland. Die bis Ende 1936 geleisteten Tagewerke betrugen 66.190.000, die Ausgaben 1.423.500.000 RM, die laufenden Auftrge 1.324.300.000 RM. Die Zahl der Arbeiter betrug 1936 im Sommer rd. 121.000 auf den Baustellen und etwa 120.000 in den Lieferbetrieben.

Beim Bau der Reichsautobahnen wurden verbraucht: Zement Kies und Sand Schotter Pflastersteine Stahlkonstruktion Sonstiges Eisen 2 255 000 Tonnen 10 183 000 3 008 000 742 000 163 025 164 772 " " " " "

"Ich wei daher auch, da das, was heute mit einem Fest beginnt, fr viele Hunderttausende Mhe und Schwei bedeuten wird. Ich wei, da dieser Tag des Festes vergeht, da die Zeiten kommen, da Regen, Frost und Schnee dem einzelnen die Arbeit sauer und schwer machen wird, aber es ist notwendig, diese Arbeit mu getan werden, uns hilft niemand, wenn wir uns nicht selbst helfen!" So sprach der Fhrer am 23. September 1933 zu den deutschen Arbeitern. Die nationalsozialistische Volksgemeinschaft hat es als ihre Pflicht angesehen, gerade den Reichsautobahnarbeitern ihre schwere Arbeit nach Mglichkeit zu erleichtern. Wo die Entfernung der Baustellen von Verkehrsmitteln und groen Stdten die Einrichtung von Wohnlagern fr die Arbeiter notwendig machte, sind in Zusammenarbeit mit der Deutschen Reichsarbeitsfront und der NS.-Gemeinschaft "Kraft durch Freude" diese Wohnsttten anheimelnd und freundlich ausgestattet worden. Bchereien wurden eingerichtet, Rundfunkapparate zur Verfgung gestellt, Sportmglichkeiten geschaffen. Die NS.-Gemeinschaft "Kraft durch Freude" hat sich der Feierabendgestaltung der Autobahnarbeiter angenommen, und die Reichsautobahnbhne, die in Omnibussen von Lager zu Lager fhrt, hat ihnen schon manchen Abend verschnt.

Drei Baujahre sind vorbei


Wenn der zweite Vierjahresplan abgeschlossen sein wird, dann wird der erste Abschnitt des groen Werkes der Reichsautobahn abgeschlossen und Deutschland um eine Sehenswrdigkeit reicher sein. Zweitausend Jahre sind es her, seit die Rmer den Limes, ihren Grenzwall, bauten, der noch heute von ihrer Zeit erzhlt. In weiteren zweitausend Jahren werden noch die Spuren dieser Straen da sein, an denen heute Hunderttausende wirken.

10. Um Blut und Boden


Ein Musterbeispiel dafr, was auf einem bestimmten Arbeitsgebiet durch Zusammenfassung aller Krfte und durch eine einheitliche grozgige Planung geleistet werden kann, ist die Bilanz der deutschen Landwirtschaft fr die Zeit vom 30. Januar 1933 bis zum 30. Januar 1937. Mit eiserner Konsequenz ist hier auf einen einzigen Gesichtspunkt hingearbeitet worden: die Nahrungsfreiheit des deutschen Volkes zu erkmpfen. Alle anderen Gesichtspunkte muten hinter diesen einen zurcktreten. Der

erreichte Erfolg ist so gro, die bersicht des Geleisteten so packend, da die Geschichte dieses Kampfes um das tgliche Brot des deutschen Volkes fast zu einer dramatischen Schilderung wird. Als der Fhrer die Macht ergreift, da ist das deutsche Bauerntum gerade mit seinen Krften am Ende. Die Frhjahrsbestellung 1933 ist bereits gefhrdet und die wirtschaftliche Lage so katastrophal, da sich fr landwirtschaftlichen Boden kaum noch Kufer finden. Sie wird am eindrucksvollsten beleuchtet durch eine Aufstellung der durchgefhrten Zwangsversteigerungen land- und forstwirtschaftlicher Grundstcke: Jahre: 1924/26 1927/29 1930/32 Anzahl: 4 282 7 900 17 157 Flche in Hektar: 37 754 200 110 462 485

Der Umfang der in den Jahren 1924 bis 1932 zur Zwangsversteigerung gekommenen Flche entspricht der landwirtschaftlich genutzten Flche des Landes Thringen. Fr weitere 1.019.000 Hektar Bauernland war 1930-1932 die Zwangsversteigerung bereits eingeleitet. Die durchgreifende Wirkung der nationalsozialistischen Rettungsaktion zeigt ein Vergleich der Zahl der Zwangsversteigerungen vor und nach der Machtbernahme: Jahre: 1931/32 1933/34 Anzahl: 12 825 3 180 Flche in Hektar: 320 432 55 913

Die erste durchgreifende Manahme, um zunchst einmal die Lawine der Zwangsversteigerungen zum Halten zu bringen, wurde die Anordnung eines allgemeinen Vollstreckungsschutzes, an den sich dann eine wirklich grozgige Entschuldungsmanahme und eine fhlbare Zinssenkung anschlossen. Entwicklung der landwirtschaftlichen Verschuldung: 1924/25 Zunahme 1925/26 1926/27 1927/28 1928/29 1929/30 1930/31 1931/32 1933/34 1934/35 1935/36 " " " " " " " " " " um " " " " " " " um " " " 1 400 Millionen 800 700 1 200 900 600 200 100 200 200 300 200 " " " " " " " " " " " Reichsmark " " " " " " " " " " "

1932/33 Rckgang

Das Reichserbhofgesetz
Voraussetzung fr einen wirklichen Erfolg des Kampfes um die deutsche Nahrungsfreiheit muten Manahmen zur Sicherung und gegen die Zersplitterung des landwirtschaftlichen Besitzstandes sein. Zwei Tage vor dem ersten Erntedankfest der deutschen Nation, am 29. September 1933, verabschiedet das Reichskabinett das Reichserbhofgesetz, durch das die deutsche Ackerscholle den Einflssen des kapitalistischen Bodenrechtes, das den Boden als Handelsware behandelte, entzogen wurde. Das Reichserbhofgesetz bestimmt, da die buerlichen Erbhfe grundstzlich unveruerlich, unteilbar, unbelastbar und gegen Zwangsvollstreckung geschtzt sind. Um in Interesse des deutschen Volkes und seiner Nahrungsfreiheit und im Interesse der Gesunderhaltung des deutschen Bauerntums als der unversiegbaren Blutquelle des deutschen Volkes eine ordnungsmige Bewirtschaftung der Erbhfe zu allen Zeiten zu sichern, wird im Erbhofgesetz weiter festgelegt, da entsprechend dem nationalsozialistischen Grundsatz, da Eigentum verpflichtet, jedem Bauern, der seinen Betrieb schuldhaft vernachlssigt und verkommen lt oder nicht ordnungsmig bewirtschaftet, vom Anerbengericht die Verwaltung und Nutznieung des Erbhofes oder sogar das Eigentum selbst entzogen werden kann. In weniger schweren Fllen kann das Anerbengericht auf Antrag des Landesbauernfhrers die Wirtschaftsberwachung des schuldigen Bauern durch einen Vertrauensmann oder Treuhnder anordnen. Ministerprsident Gring hat im Rahmen des zweiten Vierjahresplans im Mrz 1937 diese Bestimmungen auf smtliche brigen landwirtschaftlichen Betriebe ausgedehnt, so da jeder Landwirt, der seinen Betrieb nicht ordnungsmig verwaltet, unter Aufsicht gestellt oder zur Zwangsverwaltung gezwungen werden kann. Durch das Gesetz ber die Neuregelung des Verkehrs mit landwirtschaftlichen und forstwirtschaftlichen Grundstcken vom 1. Februar 1937 ist ungeeigneten Elementen der Erwerb landwirtschaftlicher Grundstcke unmglich gemacht. So wurde folgerichtig zuerst der Boden und seine ordnungsmige Bewirtschaftung durch geeignete Manahmen unbedingt sichergestellt. Am 1. Oktober 1936 waren in Deutschland 700.000 Bauernhfe, 35,3 Prozent der forstund landwirtschaftlich genutzten Flche Deutschlands, zu Erbhfen erklrt.

Die Neubildung deutschen Bauerntums


Eine weitere Manahme war die mit Energie und Grozgigkeit in Angriff genommene Neubildung deutschen Bauerntums. Man ging dabei von dem Gesichtspunkt aus, da die Neubauernstellen auch einmal unter weniger gnstigen Wirtschaftsverhltnissen als Lebensgrundlage einer kinderreichen Familie ausreichen mssen. Es wurde daher auf eine entsprechende Landausstattung der Neubauernstellen besonderer Wert gelegt. Auch hier zeigt ein Vergleich, wie man vor der Machtergreifung durch viel zu kleine Bauernstellen den Siedler sofort wieder der Not auslieferte und wie sich seitdem die Verhltnisse gewandelt haben. Es entfielen bei Siedlerstellen: auf die Grenklassen: unter 2 Hektar von 2 - 10 Hektar von 10 Hektar und darber vor der Machtbernahme: 29,3% 25,3% 45,4% nach der Machtbernahme: 5,1% 26,0% 68,9%

Dementsprechend betrug die Durchschnittsgre der Neusiedlerstellen: 1919 - 1932 1933 1934 1935 10,5 Hektar 12,3 15,0 17,5 " " "

Durch das nationalsozialistische Siedlungswerk wurden den strebsamen, tchtigen und rassisch wertvollen Landarbeitern neue Aufstiegsmglichkeiten erffnet. So betrug der Anteil der Landarbeiter an der Zahl der angesetzten Neubauern 1933/34 ber 35 Prozent, 1935 ber 36 Prozent im Reichsdurchschnitt.

Reichsnhrstand als Einheitsorganisation


Neben der Sicherung des Bodens wurde als zweite groe Manahme die Zusammenfassung der gesamten Krfte des Bauerntums in einer Organisation durchgefhrt. Viele hundert Organisationen, Vereine und Vereinchen wurden beseitigt. Bauer und Landarbeiter, Landhandel und die landwirtschaftlichen Gewerbe wurden durch das Gesetz ber den vorlufigen Aufbau des Reichsnhrstandes vom 19. September 1933 zu einem einsatzfhigen und schlagkrftigen Instrument der deutschen Ernhrungswirtschaft zusammengefat: dem Reichsnhrstand.

Marktordnung
Die Schaffung einer umfassenden Marktordnung hatte die Lsung folgender Aufgaben zum Ziel: a) berschaubarkeit des Bedarfs und der Erzeugung, b) Ausrichtung der Erzeugung nach dem wirklichen Bedarf und Anpassung des Verbrauchs an die deutschen Erzeugungsmglichkeiten, c) wirtschaftlichste Lenkung der Erzeugung zu den Bedarfssttten (Verringerung der Handelsspanne), d) Ausschaltung aller Schwankungen und Strungen am Markte, e) gleichbleibende Preise auf mittlerer Linie fr alle lebenswichtigen Nahrungsmittel. Trger der Marktordnung sind die Marktverbnde des Reichsnhrstandes (Hauptvereinigung, Wirtschaftsverbnde, wirtschaftliche Vereinigungen). Die Regelung des landwirtschaftlichen Preisproblems mute nun die nchste Aufgabe des Reichsnhrstandes sein, um der Wirtschaft durch normale gleichbleibende Preise Dispositionen auf lange Sicht zu ermglichen und die in der Zeit des Niedergangs entstandene unertrgliche Preisspanne zwischen landwirtschaftlichen und industriellen Preisen zu beseitigen.

Es sanken: 1. die Schlachtviehpreise 2. die Preise fr tierische Erzeugnisse 3. die Preise fr pflanzliche Nahrungsmittel dagegen: 4. die Preise fr totes Inventar (Maschinen und Gerte) 5. die Preise fr Dngemittel von 1929 - 1933 um 20%, von 1929 - 1933 um 16%. von 1929 - 1933 um 51%, von 1929 - 1933 um 41%, von 1929 - 1933 um 26%,

Von 1933 ab steigen die vorher immer weiter gesunkenen Verkaufserlse der deutschen Landwirtschaft wieder an: 1931/32 1932/33 1933/34 1934/35 1935/36 7,4 Milliarden Reichsmark 6,4 7,4 8,3 8,8 " " " " " " " "

Die Erzeugungsschlacht
Durch diese Steigerung der Einnahmen der Landwirtschaft konnten ihr die Mittel zur verstrkten Durchfhrung der Erzeugungsschlacht zugefhrt werden. Aus eigener Kraft konnte so ein ganzer Stand darangehen, seine Leistungsfhigkeit im Dienste des Volksganzen zu erhhen. In welchem Mae die deutsche Landwirtschaft ihre Krfte zur Erhhung der Erzeugung einsetzte, zeigt eine bersicht ber die Ausgaben fr Dngemittel: Sie betrugen: 1932/33 1933/34 1934/35 1935/36 522 Millionen Reichsmark 567 626 723 " " " " " "

Durch die Senkung der Dngemittelpreise im Rahmen des Vierjahresplanes wird der Verbrauch an knstlichen Dngemitteln in Zukunft noch erheblich gesteigert werden.

Um 140% gestiegen sind die Ausgaben der Landwirtschaft fr Maschinen und Gerte. Sie betrugen: 1932/33 1933/34 1934/35 1935/36 138 Millionen Reichsmark 177 234 327 " " " " " "

Die Aufwendungen fr eine Verbesserung der Wirtschaftsbauten (Scheunen, Stlle usw.) betrugen: Wohnungs- und GebudeUnterhaltung der Wirtschaftsbauten: unterhaltung: Betriebseinrichtung: 157 Mill. RM. 203 Mill. RM. 475 Mill. RM. 181 " " 217 " " 514 " " 196 " " 228 " " 581 " " 190 " " 225 " " 697 " "

1932/33 1933/34 1934/35 1935/36

Die deutsche Landwirtschaft hat damit nicht nur ihre eigene Leistungsfhigkeit fr die ihr bertragenen Aufgaben gesteigert, sondern gleichzeitig zur Arbeitsbeschaffung fr Industrie und Handwerk magebend beigetragen. Die bersicht ber das nach diesen Vorbereitungen in vier Jahren Geschaffene und Erreichte spricht strker als alle Erluterungen. Ein erheblicher Teil der Viehwirtschaft war frher auf den Bezug auslndischer Futtermittel angewiesen. Durch die Erzeugungsschlacht ist es gelungen, die betriebseigene Futtergrundlage wesentlich zu verbessern. So betrug die Steigerung der Futteranbauflche in Hektar: Krnermais: 1933 1934 1935 1936 3 700 6 300 15 800 19 300 Luzerne: 315 000 318 000 366 000 404 000 Grnmais: --45 600 55 900 59 000 Slupine: ----12 200 25 000

Durch die Zchtung der Slupine, deren Anbau weiter rasch steigen wird, erhlt die Viehwirtschaft, insbesondere auf den leichten Bden Ostdeutschlands, an Stelle der schwer verwendbaren Bitterlupine ein wichtiges neues eiweihaltiges Futtermittel, denn die Slupine sammelt auf den sandigen Bden in den Trockengebieten Stickstoff aus der Luft und bereichert den Boden mit Humus und Wasser. Eine weitere wichtige Mglichkeit, die inlndische Futtererzeugung zu steigern, ist durch Ausdehnung des Anbaues von Zwischenfrchten ausgenutzt worden, durch den vor allem aber auf ein und derselben Flche innerhalb eines Jahres zwei bzw. innerhalb von zwei Jahren drei Ernten erzielt werden, was bei der deutschen Raumenge von auerordentlicher Bedeutung ist. Infolge verstrkter Dngergabe und Pflege stiegen die durchschnittlichen Ertrge der vorhandenen Grnflchen ganz bedeutend an. So betrug der

Ernteertrag in Doppelzentner je Hektar: Klee: 1934 1935 1936 42,1 48,4 60,4 Luzerne: 50,7 64,3 71,3 Bewsserungs- Andere wiesen: Wiesen: 40,6 50,7 54,8 31,6 41,7 50,6

Gerade die Steigerung des Ertrages der Wiesen und Weiden ist von groer Bedeutung, da 1,3 Millionen Hektar, ein Sechstel der Dauergrnflche, im Zuge der Erzeugungsschlacht in Ackerland umgewandelt werden mu und es gilt, auf der verringerten Flche den gleichen Heuertrag zu erzielen. Die vergrerte Menge der erzeugten Futtermittel mu sparsam verwertet und vor Verderb geschtzt werden. Es wurde daher der Errichtung von Grfutterbehltern durch Zahlung von Beihilfen aus Reichsmitteln besonderes Augenmerk zugewendet. Der Erfolg kann sich sehen lassen: Errichtung von Grfutterbehltern: Anzahl der Behlter: 1918 - 1932 1933 1934 1935 30 000 20 000 35 000 68 000 Inhalt: 800 000 cbm 500 000 1 000 000 1 600 000 " " "

Ende 1936 betrug der Fassungsraum der vorhandenen Grfutterbehlter 5.000.000 cbm. Ferner wurde die Heugewinnung modernisiert und die Zahl der Kartoffeldmpfkolonnen zur Einsuerung der Futterkartoffel von 228 auf 2.000 gesteigert. In einer hochkapitalistischen Zeit wurde der einst so riesige deutsche Schafbestand bis auf einen geringen Bruchteil vermindert, weil man die Wolle um einige Mark billiger im Ausland kaufen konnte. Im nationalsozialistischen Staat gilt der Grundsatz, da das billigste Erzeugnis letzten Endes immer das aus eigener Erzeugung ist. Es wurde daher 1933 begonnen, den deutschen Schafbestand zur Vermehrung der Wollerzeugung wieder wesentlich zu erhhen. Der Erfolg: 1933 1934 1935 1936 3 387 000 Schafe 3 483 000 3 922 000 4 324 000 " " "

1934 mute infolge der durch Trockenheit schlechten Futtermittelernte der Rindviehbestand verringert werden. Die Folgen waren Butter- und Milchnot. Schon zwei Jahre spter ist die Notmanahme ausgeglichen und der Bestand an Rindvieh grer als zuvor. Allein im Jahre 1936 betrug die Vermehrung 1,2 Millionen Stck oder 6,1 v.H. Deutschland braucht Milch und Butter. Die Vermehrung der Milchleistung mute nicht nur durch Erhhung des Rindviehbestandes, sondern auch durch Erhhung der Milchleistung der Khe herbeigefhrt werden. So wurde die Milchleistungskontrolle bis Ende 1936

schon auf 4 Millionen Khe ausgedehnt und dadurch die Mglichkeit geschaffen, durch fachmnnische Futterberatung die zur Verfgung stehende Milchmenge erheblich zu erhhen. Zur besseren Ausnutzung des Milchfettgehalts und damit zur Erhhung der Butterqualitt und der Butterproduktion wurde die Buttererzeugung nach Mglichkeit in die Molkereien verlegt und die Molkereiwirtschaft modernisiert und ausgebaut. Auch hier sind die Erfolge auerordentlich beachtlich: Landbutter- Molkereibutter- Buttererzeugung erzeugung erzeugung insgesamt 1933 1936 171 000 t 76 000 t 253 445 t 380 000 t 424 445 t 456 000 t

Der Bestand an Schweinen wurde auf 22,62 Millionen Stck vermehrt. Der Geflgelbestand wurde ebenfalls erheblich verbessert. Die Zahl der Hhner stieg alleine von 1935 auf 1936 um 2,2 Millionen Stck (2,5 v.H.), die der Gnse um 402.000 Stck (17,4 v.H.), die der Enten um 133.000 Stck (5,1 v.H.). Bei den Hennen wurde durch Verjngung des Bestandes eine Verbesserung der Legeleistung herbeigefhrt. Die Verbesserung der Ackerbauleistung ist strker vom Wetter abhngig, so da sich erst nach lngeren Zeitrumen ein klares Bild ber den Erfolg der einzelnen Manahmen ergibt. Hier wurde insbesondere fr eine Verbesserung der Saatzuchten und eine Beseitigung des frheren Sortenwirrwarrs und ungeeigneter Saaten gesorgt. Anbau von Hochzucht in Hektar: Getreide: lfrchte: Hlsenfrchte: Kartoffel: 1934 1935 1936 13 000 37 000 72 000 300 1 100 4 600 400 3 400 9 100 33 000 44 000 82 000

Diese Anbauvermehrung ist sehr wichtig, weil bei Verwendung deutscher Hochzuchtsaat fr Getreide die Ertrge erfahrungsgem um etwa 3 Doppelzentner je Hektar, bei Kartoffeln um je 25 Doppelzentner je Hektar steigen. Die Ausdehnung des Hackfruchtbaues ist fr die Steigerung der Ackerertrgnisse von grter Bedeutung. Daher ist der Zuckerrbenbau stark gesteigert worden. Anbauflche fr Zuckerrben: 1932 1933 1934 1935 1936 276 000 Hektar 304 000 356 000 373 000 400 000 " " " "

Der Verbrauch an Zucker, einem der wertvollsten Nahrungsmittel, hat sich seit 1932 um reichlich 15 v.H. vermehrt. Auerdem wird die Zuckerrbe in wachsendem Umfang als Futtermittel verwertet. Um eine Ausdehnung der Schweinemast und damit eine Erhhung des deutschen Schweinebestandes im Interesse der Volksernhrung herbeizufhren, wurde unter

Erhhung des Preises fr Fabrikkartoffeln der Kartoffelanbau ausgedehnt, um auf diese Weise die Produktion von Kartoffelflocken zur Schweinemast zu vervielfachen. Whrend Deutschland noch vor einem Jahrhundert seinen Bedarf an Faserpflanzen selbst decken konnte, ging der Anbau in der Zeit der industriellen Entwicklung infolge der vermehrten Einfuhr auslndischer Faserpflanzen bis auf einen ganz geringen Bruchteil zurck. Seit 1933 wird der Anbau von Raps, Rbsen, Flachs und Hanf wieder gesteigert. Die Anbauflche betrug in Hektar bei: Raps u. Rbsen: Flachs: 1933 1934 1935 1936 5 103 26 738 47 023 51 950 4 889 8 740 22 276 44 082 Hanf: 211 366 3 636 5 733

Die Zahl der Flachsrstereien wurde von 22 auf 95 vermehrt, um eine Auswertung der Faserstoffe sicherzustellen.

Provinzen werden erobert


Deutschland mu es erreichen, sich aus eigenem Boden wenigstens bei sparsamem Verbrauch ohne Einfuhr ernhren zu knnen, wenn eine Einfuhr landwirtschaftlicher Erzeugnisse infolge der Weltmarktlage sich als unmglich erweisen sollte. Die deutsche landwirtschaftliche Produktion besitzt erhebliche Steigerungsmglichkeiten durch Verbesserung der landwirtschaftlichen Nutzflchen. Hier knnen noch Provinzen im Frieden erobert werden. 17,4 Millionen Hektar deutschen Bodens sind verbesserungsbedrftig, und zwar durch Ackerdrnung Entwsserung von Grnland Bewsserung von Acker- und Grnland Flurbereinigung Beschlickung und Bemergelung Schutz vor Hochwasser 4,0 Mill. Hektar 3,5 3,5 5,0 0,4 1,0 " " " " " " " " " "

Nimmt man bei Durchfhrung dieser Manahmen eine durchschnittliche Ertragssteigerung von 20 v.H. an, was sehr vorsichtig gerechnet ist, so ergibt sich, in Neuland umgerechnet, ein Gewinn von 3,4 Millionen Hektar. Hinzu kommt Neulandgewinnungsmglichkeit durch Kultivierung von Moor- und dland von 2,0 Millionen Hektar und durch Verlandung an der Kste von 0,1 Millionen Hektar. Das entspricht einer Neulandgewinnungsmglichkeit von insgesamt 5,5 Millionen Hektar, dem Umfang der landwirtschaftlich genutzten Flche von Brandenburg, Pommern, Grenzmark Posen-Westpreuen und Mecklenburg. Eine gewaltige Arbeit ist also zu leisten.

Welche Bedeutung der Nationalsozialismus im Rahmen des Landeskulturwerks der Bodengewinnung und -verbesserung zugewendet hat, zeigt ein Vergleich in Vierjahresabschnitten 1929-1932, 1933-1936, 1937-1940. Dieser Vergleich gibt folgendes Bild: Leistung 1929-1932 298 Mill. RM. 41 " " 0,327 " ha Leistung 1933-1936 1 060 Mill. RM. 123 " " 1,500 " ha Leistung 1937-1940 1 500 Mill. RM. 188 " " 2,500 " ha

Staatliche Beihilfen und Kredite Geleistete Tagewerke Verbesserte Flche

Neulandgewinnung bei durchschn. 20 v.H. Ertragssteigerung 85 000 ha

300 000 ha

600 000 ha

Haupttrger des Landeskulturwerkes ist der Reichsarbeitsdienst, dessen Arbeiten zu 68 v.H. aus Landeskulturarbeiten, einschlielich 15 v.H. fr Wirtschaftswegebau, bestehen. Neben zahlreichen kleineren Landeskulturarbeiten ist er auf 30 Groarbeitsstellen eingesetzt, die allein eine Flche von 600.000 Hektar umfassen, was etwa der landwirtschaftlich genutzten Flche Thringens entspricht.

Wohnungen fr Landarbeiter
Die deutsche Ernhrung ist nur gesichert, wenn neben dem deutschen Bauern ein leistungsfhiger, zufriedener und zu aufopfernder Mitarbeit bereiter deutscher Landarbeiter steht. Eine der Hauptsorgen zur Erreichung dieses Ziels ist die Unterbringung der Landarbeiter in einwandfreien Wohnungen, die ihnen ein angenehmes Heim und ein husliches Glck im Kreise ihrer Familie bieten. Ferner mu der Landjugend durch Schaffung von neuem Wohnungsraum die Mglichkeit gegeben werden, frhzeitig eine Familie zu grnden. Schon im Rahmen des ersten Vierjahresplans ist auf diesem Gebiet aus eigener Kraft der Landwirtschaft viel getan worden. Durch die Verordnung des Ministerprsidenten Gring vom 10. Mrz 1937 hat der Bau von Landarbeiterwohnungen eine weitere systematische Frderung erhalten. Es sind erneut 44 Millionen RM. fr den Bau von Landarbeiterwohnungen zur Verfgung gestellt worden. Schon gegen eine monatliche Rente von 12 bis 14 Reichsmark ist hiernach die Erstellung einer Landarbeiterwohnung ermglicht. Die Reichsanstalt fr Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung bewilligte ebenfalls fr den Bau von Landarbeiterwohnungen Zuschsse aus ihren Mitteln. So hat der deutsche Reichsnhrstand in vier Jahren folgendes geleistet: 1. Den deutschen Boden der Spekulation entzogen. 2. Den Bauernstand gesundet. 3. Einen leistungsfhigen Landarbeiterstamm herangezogen und durch Inangriffnahme der Lsung des Wohnungsproblems in der Landwirtschaft verankert. 4. Den Viehbestand durch systematische Manahmen erheblich erhht. 5. Den landwirtschaftlichen Anbau durch Verlagerung vieler Fruchtarten und Anbau neuer Fruchtsorten den Bedrfnissen angepat. 6. Durch Verbesserung der Saatzucht die Ertrgnisse des Anbaus erhht. 7. Eine grozgige Bodenverbesserung in Angriff genommen, die einer Vermehrung der Anbauflche um 5,5 Millionen Hektar entspricht.

Mit einer stolzen Bilanz der ersten vier Jahre kann nun der deutsche Reichsnhrstand in den zweiten Vierjahresplan hineinmarschieren.

11. Nationalsozialistische Sozialpolitik


Der Verrat der Marxisten am deutschen Arbeiter
Vor den Litfasulen stauen sich die Massen und lesen den Aufruf der "Volksbeauftragten". Hinter roten Fahnen marschieren mit umgehngten Gewehren, die Mtze schief auf dem Ohr, untergehakt, Zivilisten und Soldaten. Und immer wieder rufen sie in Sprechchren Parolen in die Straen hinein, Parolen, die sie begierig aufgenommen haben. Ein Lastwagen mit Flugblttern rattert heran. Im Nu sind die Zehntausende von Blttern vergriffen. Am Straenrand balgen sich noch einige um die letzten Exemplare. Von Huserblock zu Huserblock wird es mit Windeseile weitergetragen: "Habt ihr es schon gehrt! Die englische Marine hat die rote Flagge gehit. Jetzt wird sozialisiert. Die Bergwerke und die groen Betriebe gehren jetzt uns. Mit den Schlotbaronen ist es aus. Wilson hat ja ausdrcklich versprochen, da wir einen gerechten Frieden bekommen sollen. Wir sollen nur zuerst den Kaiser fortjagen." "Das deutschen Volk hat auf der ganzen Linie gesiegt!" verkndet am 9. November 1918 Philipp Scheidemann. Stampfer, Barth, David, Cohn, Rosenfeld, Ledebour, Bauer, Haase, Dittmann, die jdisch-marxistischen Parlamentarier aller Schattierungen erzhlen es allerort stolz dem deutschen Volk. Sie versprechen dem Arbeiter ein Paradies auf Erden, in dem er werde schalten und walten knnen, wie er wolle. Sie malen ihm die Zukunft in den rosigsten Farben. Schon nach 14 Tagen berstrzen sich die Versprechungen, denn der Kampf um die breite Masse beginnt. Die Unabhngigen wollen die SPD. bertrumpfen und Liebknechts Spartakusbund die Unabhngigen. Sie steigern sich gegenseitig in einen Taumel hinein, der an Wahnsinn grenzt. Der deutsche Arbeiter ist zermrbt und mde. So nimmt er diese Versprechungen begierig auf, denn wer vier Jahre Not erlebt hat, dem ist jeder Wechsel auf bessere Zeiten ein Himmelsgeschenk. Die Kapitalisten haben sich schnell von ihrem Schreck erholt. In Wirklichkeit sind sie die Gewinner der Revolution. Der Vorwrts meldet, da der unabhngige Sozialdemokrat Simon, Mitinhaber einer Bankfirma(!), zum Unterstaatssekretr im Finanziministerium ernannt worden sei. Und er meldet dann sehr bald die Besetzung weiterer wirtschaftlicher Schlsselpunkte mit Bank- und Brsenjuden. Das gesamte raffende Kapital schliet sich in jenen Tagen in der Deutschen Demokratischen Partei zusammen, die vom Tage ihrer Grndung an zum getreuesten Weggenossen der Sozialdemokratie wird. So marschieren nun die Anhnger der Sozialdemokratie und das Grokapital in einer Front und Hand in Hand. Der Arbeiter merkt davon nichts. Und whrend die Bonzen sich ihre Sozialisierung durch fette Aufsichtsratsposten und lohnende Pfrnden von den verhaten Kapitalisten abkaufen lassen, demonstrieren in den Stdten die Arbeiter fr den Sozialismus, knattern die Maschinengewehre, frbt das Blut irregeleiteter Arbeiter und tapferer Soldaten das Pflaster der Straen. Schon wenige Monate nach Ausrufung der Weimarer Republik durch

Philipp Scheidemann steht es fest: Die Marxisten werden den Sozialismus in Deutschland niemals verwirklichen. Schon erscheinen im Vorwrts Aufstze, die zur Besonnenheit und Ruhe mahnen und pltzlich fr den Begriff "Sozialisierung" neue Formulierungen bringen, die von allen radikalen Forderungen befreit sind. Denn allmhlich ist den sozialdemokratischen Gewerkschaftssekretren selbst etwas bange vor dem Mut geworden, den sie im ersten Ansturm zeigen zu mssen geglaubt hatten, und sie suchen nun nach einem glaubwrdigen Ausweg. Nur noch die radikalen Genossen sprechen in den Massenversammlungen der Vorstdte von der Sozialisierung, werden aber verhalten und leise, wenn einer jener Geldgeber des Marxismus aus dem Berliner Banken-, Konfektions- und Brsenviertel oder der Berliner Synagogengemeinde in ihre Nhe kommt. Die bescheidene Anzahlung auf die Sozialisierung ist schlielich das Betriebsrtegesetz vom 4. Februar 1920. Alles andere bleibt fr alle Ewigkeit gestundet. Auch dieses Betriebsrtegesetz wird in den parlamentarischen Beratungen erheblich gemildert, und in den perlenden Wein der Sozialisierung wird viel trbes Wasser gegossen. Als der Arbeiter schlielich Bilanz ziehen kann, da sehen die Errungenschaften der November-Revolution anders aus, als er sie sich getrumt hat. Eine Flle von Streiks und Aussperrungen ist die Frucht aller Mhen, bei denen der Arbeiter fast immer den krzeren zieht. Lohnkmpfe von nie gekanntem Ausma brechen aus. Der Arbeiter bleibt weiterhin rechtlos im Betrieb, und keine staatliche Stelle hilft dem Betriebsrat, wenn er einem Arbeiter seinen Arbeitsplatz erhalten will. Ein Ehrenschutz fr Arbeiter ist unbekannt. Gewerkschaftsbonzen hetzen die Arbeiter auf, treiben sie durch Aufstellung unmglicher Forderungen in Wirtschaftskmpfe hinein, die mit dem Zusammenbruch des Betriebs enden mssen, und stecken dafr schmunzelnd die Belohnung der anstiftenden Konkurrenz ein. Der deutsche Arbeiter erhlt in der Zeit der Weimarer Republik keinen Tag lnger Urlaub, als er ihn vorher hatte, es sei denn der unbezahlte Dauerurlaub mit dem tglichen Gang zum Arbeitsamt. Von den sozialdemokratischen Bonzen, die sich selbst in vornehme Villenviertel zurckgezogen haben, unternimmt niemand etwas fr die Besserung der Wohnverhltnisse der breiten Masse. Bei Lohnkmpfen zieht der Arbeiter fast immer den krzeren. Das Recht auf den Arbeitsplatz steht nur auf dem Papier. Die Arbeit ist keine Ehre, sondern wird zur Fron degradiert. Der Begriff "Schnheit der Arbeit" ist unbekannt, es sei denn, da es sich um die schne und luxurise Ausstattung der Gewerkschaftshuser, insbesondere der Zimmer der Gewerkschaftssekretre, handelt. Schlielich steigen die Spannungen, die der marxistische Klassenkampf in den Betrieben erzeugt hat, gefahrdrohend. Sie werden lebensgefhrlich fr den schwerkranken deutschen Wirtschaftsmechanismus, denn schon ein gesunder Wirtschaftsapparat vermag derartige Spannungen auf die Dauer nicht zu ertragen. Es geht nicht mehr um den Arbeitsplatz des einzelnen, nicht mehr um den einzelnen Betrieb, es geht nur noch um agitatorische Forderungen. Der Arbeiter sieht im Unternehmer nur den Ausbeuter, einen prassenden Profitjger, dem es ausschlielich auf persnliches Wohlleben und auf seinen persnlichen Verdienst ankommt, der Unternehmer im Arbeiter einen Feind, der nur auf seine und seines Betriebes Vernichtung sinnt und dem man nicht allein im Dunkeln begegnen drfe. So stehen sich schlielich Arbeitnehmer und Arbeitgeber als berbetriebliche Fronten gegenber, die ohne Rcksicht auf die verschiedene Lage des jeweiligen Wirtschaftsbezirks oder des einzelnen Betriebes die erbittertsten Kmpfe ausfechten. Jede Gemeinschaftsauffassung und Gemeinschaftsarbeit wird dabei zerstrt. Jeder Arbeitnehmer, der fr Zusammenarbeit mit dem Betriebsfhrer stimmt, wird als

Schdling an der Arbeiterschaft gebrandmarkt, jeder Unternehmer, der aus sozialistischer Einsicht um des Betriebsfriedens willen sozialistisch zu handeln sich bemht, wird sofort in seinem Wollen verdchtigt. "Er will nur der Arbeiterschaft Sand in die Augen streuen", so heit es dann bei den Gewerkschaften. So werden die beiden Teile, die auf Gedeih und Verderb aufeinander angewiesen sind, ohne die kein Betrieb bestehen kann, Arbeitnehmer und Arbeitgeber, gegeneinander gehetzt und zu Todfeinden gemacht. Die Lage der Arbeiterschaft ist dadurch um nichts gebessert, doch den Gewerkschaften und den marxistischen Parteibonzen geht es gut, denn ihr Weizen blht.

Die Bilanz von 13 Jahren Marxismus


Das ist die Bilanz von 13 Jahren marxistischer Sozialpolitik. Es wurden von 1919 bis 1932 gezhlt: 26 400 Arbeitsstreitigkeiten (Streiks und Aussperrungen), 298 000 betroffene Betriebe, 17 400 000 betroffene Arbeiter, 195 000 000 verlorene Arbeitstage, 1 300 000 000 RM. verlorene Lohnsummen, 6 000 000 000 RM. Produktionsverlust, 7 500 000 000 RM. Verlust der Volkswirtschaft. Und nun das klgliche Ergebnis: nur 11 v.H. aller Streiks waren erfolgreich fr den Arbeitnehmer. Was aber heit erfolgreich fr den Arbeiter? Es heit, da ihm nach wochen- und monatelangen Kmpfen einige Pfennige mehr Stundenlohn bewilligt werden muten. Diesen Erfolg bezahlt der deutschen Arbeiter damit, da die Produktion zusammenschrumpfte und nach jedem Lohnkampf die Zahl der Beschftigten erheblich sank, weil die Auftraggeber der Betriebe sich inzwischen anderweitig, sehr oft aus dem Ausland, eingedeckt hatten. Und wie lange dauert es, bis der ungeheure Lohnausfall whrend eines Streiks wieder aufgeholt ist? Wie lange dauert es, bis ein Werk den Produktionsausfall whrend einer Aussperrung oder eines Streiks wieder eingebracht hat? Der Streik bei General Motors im Jahre 1937 in den Vereinigten Staaten von Amerika ist ein lehrreiches Beispiel dafr. Der Streik bei General Motors ergibt etwa folgende Bilanz: Streikdauer 6 Wochen, beteiligte Arbeiter 125.000, erreichte Lohnerhhung 5 Cents pro Stunde = $1,95 pro Woche bei 39stndiger Arbeitszeit, Lohnausfall der 125.000 Streikenden fr 6 Wochen $17.644.000, Lohnausfall des gelernten Arbeiters in 6 Wochen $163,90, Lohnausfall des ungelernten Arbeiters in 6 Wochen $118,40. 84 Wochen mute jeder gelernte, 61 Wochen jeder ungelernte Arbeiter von General Motors arbeiten, um nur mit Hilfe der Lohnerhhung den Lohnausfall whrend des Streiks aufzuholen. Ist das wirklich ein Erfolg fr den Arbeiter? 6 Wochen Unruhen, Sorgen, Krawalle und schlielich ein Verdienstausfall, der trotz Lohnerhhung erst in 15 bis 20 Monaten

ausgeglichen sein kann, dazu der Produktionsausfall, die Verluste der Firma an Vermgen und Absatz, die schlielich von der gesamten Volkswirtschaft, also wiederum von dem Arbeiter, getragen werden mssen. Wohin der Weg des Marxismus fhrt, zeigen auch zwei bersichten ber das Anwachsen der Zahl der Arbeitsstreitigkeiten und der Zahl der verlorengegangenen Arbeitstage in Frankreich und in den Vereinigten Staaten. In Frankreich stieg die Zahl der durch Streiks verlorengegangenen Arbeitstage im Jahre 1932 auf 3,8 Millionen im Jahre 1933 auf 5,5 Millionen im Jahre 1934 auf 7,8 Millionen im Jahre 1935 auf 10,0 Millionen In den Vereinigten Staaten ergibt die Bilanz: 1930 1931 1932 653 Wirtschaftskmpfe mit 894 Wirtschaftskmpfe mit 808 Wirtschaftskmpfe mit 2,7 Millionen ausgefallener Arbeitstage, 6,3 Millionen ausgefallener Arbeitstage, 6,4 Millionen ausgefallener Arbeitstage,

1933 1 562 Wirtschaftskmpfe mit 14,8 Millionen ausgefallener Arbeitstage, 1934 1 856 Wirtschaftskmpfe mit 19,5 Millionen ausgefallener Arbeitstage, 1935 2 014 Wirtschaftskmpfe mit 15,4 Millionen ausgefallener Arbeitstage, 1936 2 200 Wirtschaftskmpfe ber 30,0 Millionen ausgefallener Arbeitstage.

So werden vom Marxismus in 14 Jahren die Begriffe Sozialismus und Sozialisierung zu bloen Schlagworten gemacht, zu reinen Agitationsbegriffen, denen jeder Inhalt fehlt.

Sozialismus im Dritten Reich


Was hat der Nationalsozialismus demgegenber auf dem Gebiet der Sozialpolitik ber die Beseitigung der Arbeitslosigkeit hinaus geleistet? Er hat in erster Linie den Klassenkampf beseitigt, dem Begriff Sozialismus einen neuen Inhalt verliehen und an die Stelle von Worten und Versprechungen Taten gesetzt. Am 2. Mai 1933 bernimmt die NSBO. die Gewerkschaften. Am 3. Mai 1933 entsteht an Stelle der Gewerkschaften die Deutsche Arbeitsfront, die groe Einheitsorganisation aller schaffenden Deutschen, die erste und grte Organisation der Welt, in der Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu einheitlicher Gemeinschaftsarbeit zusammengefat sind. Nach Monaten intensiver Arbeit wird am 20. Januar 1934 mit dem Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit die Grundlage fr eine nationalsozialistische Sozialpolitik geschaffen, fr das es ein Gegenstck in keinem Lande der Welt gibt. Zum erstenmal wird der Begriff der sozialen Ehre und des Gemeinnutzes gesetzlich verankert. Das Gesetz baut sich auf auf den drei nationalsozialistischen Grundstzen: Fhrerprinzip, Gemeinnutz und Ehre.

Es gliedert sich in sieben Abschnitte, von denen die wichtigsten sind: 1. 2. 3. 4. 5. Fhrer des Betriebs und Vertrauensrat, Treuhnder der Arbeit, Betriebsordnung und Tarifordnung, Soziale Ehrengerichtsbarkeit, Kndigungsschutz.

Die nachfolgenden Bestimmungen kennzeichnen am besten den Charakter dieses Gesetzgebungswerkes, um das die Arbeitgeber und Arbeitnehmer Deutschlands schon heute vielfach beneidet werden.

1. Abschnitt: Fhrer des Betriebes und Vertrauensrat. 1.

Im Betriebe arbeiten der Unternehmer als Fhrer des Betriebes, die Angestellten und Arbeiter als Gefolgschaft gemeinsam zur Frderung der Betriebszwecke und zum gemeinsamen Nutzen von Volk und Staat. 2. (1) Der Fhrer des Betriebes entscheidet der Gefolgschaft gegenber in allen betrieblichen Angelegenheiten, soweit sie durch dieses Gesetz geregelt werden. (2) Er hat fr das Wohl der Gefolgschaft zu sorgen. Diese hat ihm die in der Betriebsgemeinschaft begrndete Treue zu halten. 6. (1) Der Vertrauensrat hat die Pflicht, das gegenseitige Vertrauen innerhalb der Betriebsgemeinschaft zu vertiefen. (2) Der Vertrauensrat hat die Aufgabe, alle Manahmen zu beraten, die der Verbesserung der Arbeitsleistung, der Gestaltung und Durchfhrung der allgemeinen Arbeitsbedingungen, insbesondere der Betriebsordnung, der Durchfhrung und Verbesserung des Betriebsschutzes, der Strkung der Verbundenheit aller Betriebsangehrigen untereinander und mit dem Betriebe und dem Wohle aller Glieder der Gemeinschaft dienen. Er hat ferner auf eine Beilegung aller Streitigkeiten innerhalb der Betriebsgemeinschaft hinzuwirken. Er ist vor der Festsetzung von Buen auf Grund der Betriebsordnung zu hren. 13. (1) Das Amt der Vertrauensmnner ist ein Ehrenamt, fr dessen Wahrnehmung ein Entgelt nicht gewhrt werden darf. Fr den durch die Erfllung der Aufgaben notwendigen Ausfall von Arbeitszeit ist der bliche Lohn zu zahlen. Notwendige Aufwendungen sind von der Betriebsleitung zu erstatten.

2. Abschnitt: Treuhnder der Arbeit. 18.

(1) Fr grere Wirtschaftsgebiete, deren Abgrenzung der Reichsarbeitsminister im

Einvernehmen mit dem Reichswirtschaftsminister und dem Reichsminister des Innern bestimmt, werden Treuhnder der Arbeit ernannt. Sie sind Reichsbeamte und unterstehen der Dienstaufsicht des Reichsarbeitsministers. Ihren Sitz bestimmt der Reichsarbeitsminister im Einvernehmen mit dem Reichswirtschaftsminister. (2) Die Treuhnder der Arbeit sind an Richtlinien und Weisungen der Reichsregierung gebunden. 19. (1) Die Treuhnder der Arbeit haben fr die Erhaltung des Arbeitsfriedens zu sorgen. 20. (1) Der Unternehmer eines Betriebes ist verpflichtet, dem Treuhnder der Arbeit schriftliche Anzeige zu erstatten, bevor er a) in Betrieben mit in der Regel weniger als einhundert Beschftigten mehr als neun Beschftigte, b) in Betrieben mit in der Regel mindestens einhundert Beschftigten zehn vom Hundert der im Betrieb regelmig Beschftigten oder aber mehr als fnfzig Beschftigte innerhalb von vier Wochen entlt.

3. Abschnitt: Betriebsordnung und Tarifordnung. 27.

(1) In die Betriebsordnung sind folgende Arbeitsbedingungen aufzunehmen: 1. Anfang und Ende der regelmigen Arbeitszeit und der Pausen; 2. Zeit und Art der Gewhrung des Arbeitsentgelts; 3. die Grundstze fr die Berechnung der Akkord- oder Gedingearbeit, soweit im Betriebe im Akkord oder Gedinge gearbeitet wird; 4. Bestimmungen ber die Art, Hhe und Einziehung von Buen, wenn solche vorgesehen werden; 5. die Grnde, aus denen die Kndigung des Arbeitsverhltnisses ohne Einhaltung einer Kndigungsfrist erfolgen darf, soweit es nicht bei den gesetzlichen Grnden bewenden soll; 6. die Verwendung der durch rechtswidrige Auflsung des Arbeitsverhltnisses verwirkten Entgeltbetrge, soweit die Verwirkung im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen in der Betriebsordnung oder im Arbeitsvertrag vorgesehen ist. 30. Die Bestimmungen der Betriebsordnung sind fr die Betriebsangehrigen als Mindestbedingungen rechtsverbindlich.

4. Abschnitt: Soziale Ehrengerichtsbarkeit. 35.

Jeder Angehrige einer Betriebsgemeinschaft trgt die Verantwortung fr die gewissenhafte Erfllung der ihm nach seiner Stellung innerhalb der Betriebsgemeinschaft obliegenden Pflichten. Er hat sich durch sein Verhalten der

Achtung wrdig zu erweisen, die sich aus seiner Stellung in der Betriebsgemeinschaft ergibt. Insbesondere hat er im steten Bewutsein seiner Verantwortung seine volle Kraft im Dienst des Betriebes zu widmen und sich dem Gemeinwohle unterzuordnen. 36. (1) Grbliche Verletzungen der durch die Betriebsgemeinschaft begrndeten sozialen Pflichten werden als Verste gegen die soziale Ehre von den Ehrengerichten geshnt. Derartige Verste liegen vor, wenn 1. Unternehmer, Fhrer des Betriebs oder sonstige Aufsichtspersonen unter Mibrauch ihrer Machtstellung im Betriebe bswillig die Arbeitskraft der Angehrigen der Gefolgschaft ausnutzen oder ihre Ehre krnken; 2. Angehrige der Gefolgschaft den Arbeitsfrieden im Betriebe durch bswillige Verhetzung der Gefolgschaft gefhrden, sich insbesondere als Vertrauensmnner bewut unzulssige Eingriffe in die Betriebsfhrung anmaen oder den Gemeinschaftsgeist innerhalb der Betriebsgemeinschaft fortgesetzt bswillig stren; 3. Angehrige der Betriebsgemeinschaft wiederholt leichtfertig unbegrndete Beschwerden oder Antrge an den Treuhnder der Arbeit richten oder seinen schriftlichen Anordnungen hartnckig zuwiderhandeln; 4. Mitglieder des Vertrauensrates vertrauliche Angaben, Betriebs- oder Geschftsgeheimnisse, die ihnen bei Erfllung ihrer Aufgaben bekanntgeworden und als solche bezeichnet worden sind, unbefugt offenbaren. (2) Beamte und Soldaten unterliegen nicht der sozialen Ehrengerichtsbarkeit. 38. Die ehrengerichtlichen Strafen sind: 1. Warnung, 2. Verweis, 3. Ordnungsstrafe in Geld bis zu zehntausend Reichsmark, 4. Aberkennung der Befhigung, Fhrer des Betriebes zu sein ( 1 bis 3) oder das Amt eines Vertrauensmannes auszufhren ( 5 ff.). 5. Entfernung vom bisherigen Arbeitsplatz; das Ehrengericht kann dabei eine der gesetzlichen oder vereinbarten Kndigungsfrist abweichende Frist vorschreiben. 41. (1) ber Verletzungen der sozialen Ehre entscheidet auf Antrag des Treuhnders der Arbeit ein Ehrengericht, das fr jeden Bezirk eines Treuhnders der Arbeit zu errichten ist.

5. Abschnitt: Kndigungsschutz. 56.

(1) Wird einem Angestellten oder Arbeiter nach einjhriger Beschftigung in dem gleichen Betrieb oder dem gleichen Unternehmen gekndigt, so kann er, wenn es sich um einen Betrieb mit in der Regel mindestens zehn Beschftigten handelt, binnen zwei Wochen nach Zugang der Kndigung beim Arbeitsgericht mit dem Antrag auf Widerruf der Kndigung klagen, wenn diese unbillig hart und nicht durch die Verhltnisse des Betriebes bedingt ist. 57.

(1) Erkennt das Gericht auf Widerruf der Kndigung, so ist im Urteil von Amts wegen eine Entschdigung fr den Fall festzusetzen, da der Unternehmer den Widerruf ablehnt.

Was hat der deutsche Arbeiter dadurch erreicht?


Erstens: Gerechtigkeit Frher unterlag das Arbeitsleben der Willkr des sogenannten "freien" Arbeitsvertrages und dem Feilschen der Gewerkschaften und Arbeitgeberverbnde. Heute steht ber der freien Entscheidungsbefugnis des Betriebsfhrers die Macht des Staates, der durch die Treuhnder der Arbeit darber wacht, da Gerechtigkeit und Gemeinnutz vor Willkr und Eigennutz zur Geltung kommen. Zweitens: keine Ausbeutung mehr Frher muten Mibrauch der Machtstellung des Unternehmers, bswillige Ausnutzung der Arbeitskraft und bswillige Ehrkrnkungen auf dem langwierigen Wege der Privatklage bekmpft werden, der oft fr die Mehrzahl der deutschen Arbeiter nicht gangbar war. Heute wachen die Treuhnder der Arbeit als Anwalt des Staates bzw. die Ehrengerichte ber die soziale Ehre. Ein Betriebsfhrer, der unter Mibrauch seiner Machtstellung im Betriebe bswillig seine Gefolgschaftsmitglieder ausnutzt oder sie in ihrer Ehre krnkt, setzt sich der Bestrafung durch das soziale Ehrengericht aus. In besonders schwerwiegenden Fllen kann ihm die Befhigung, weiterhin Fhrer des Betriebes zu sein, aberkannt werden. Da durchgegriffen wird, ergibt die Tatsache, da im Jahre 1935 auf 156 Ehrengerichtsverfahren nur 4 Freisprche entfallen sind. Drittens: keine Lohndrckerei mehr, denn Leistungen und Gegenleistungen werden im Arbeitsvertrag jetzt nicht mehr zwischen klassenkmpferischen Verbnden ausgehandelt und nach den jeweiligen Machtverhltnissen solcher Verbnde gestaltet, sondern der Treuhnder der Arbeit sorgt als staatliches Organ dafr, da die Gefolgschaftsmitglieder angemessen entlohnt werden. Wenn es zum Schutze der Beschftigten erforderlich ist, setzt er in einer Tarifordnung Mindestbedingungen zur Regelung der Arbeitsverhltnisse fest, die nicht unterschritten werden drfen. Vereidigte Sachverstndige sind dabei zu seiner Beratung berufen. Ein Betriebsfhrer, der sich nicht an die tariflichen Mindeststze hlt, setzt sich der strafrechtlichen Verfolgung aus. Das Gefolgschaftsmitglied kann auch jederzeit die Differenz zwischen dem ausgezahlten Lohn und dem Tariflohn nachfordern. Ein Verzicht auf Tariflohn ist grundstzlich unwirksam. Viertens: Lohnzahlung bei unverschuldeter Arbeitsversumnis Frher bei Krankheit und Betriebsunfllen auch in den ersten drei Tagen selten Fortzahlung des Lohnes. Jetzt ist fast allgemein in den Tarifordnungen die Lohnzahlung in solchen Fllen vorgeschrieben. In fast 25 Prozent der erlassenen Tarifordnungen finden sich heute sogar schon Bestimmungen ber Zahlung von Sterbebeihilfen an die unterhaltsberechtigten Hinterbliebenen. Fnftens: Kndigungsschutz Strkste Bemhungen um Sicherung des Arbeitsplatzes durch lngere Kndigungsfristen.

Vor 1933 fr Arbeiter 1 Tag, im Hchstfall eine Woche, nach 1933 in zahlreichen Fllen, 2, 3, 4 und 6 Wochen, zum Vierteljahresschlu und bei lngerer Dienstzeit dreimonatige Kndigungsfrist, d.h. nach dieser Richtung hin zum Teil vllige Gleichstellung mit den im Angestelltenverhltnis ttigen Gefolgschaftsmitgliedern. Sechstens: soweit mglich Unterbindung von Massenentlassungen Der Treuhnder der Arbeit ist ermchtigt, den Zeitpunkt der Entlassung durch Festsetzung einer Sperrfrist hinauszuschieben. Innerhalb der Sperrfrist werden Entlassungen nur mit Genehmigung des Treuhnders wirksam. Dadurch weitestgehender Schutz der Gefolgschaftsmitglieder bei Stillegungen. Siebtens: weitgehender Schutz fr Heimarbeiter Frher schutzlose Ausbeutung und Willkr in der Entgeltregelung. Stundenlhne von 3 4 Rpf. [Reichspfennig! Scriptorium] waren keine Seltenheit. Heute Festlegung der Entgelte durch die Treuhnder der Arbeit und der Heimarbeit. Bereits weit ber 400 Tarifordnungen. Die stndigen Sondertreuhnder sichern eine angemessene Bezahlung der Heimarbeiter. Energische Durchsetzung der Entgelte der Tarifordnungen durch ein ausgedehntes berwachungssystem. Sogar Urlaubsgewhrung an alle hauptberuflich beschftigten Heimarbeiter. Achtens: Urlaubsregelung Frher: Urlaubsfrage fr den Arbeiter vllig vernachlssigt. Seit 1934 in allen Tarifordnungen Urlaub auch fr die Arbeiter festgesetzt. Die frher 1 Jahr und noch lnger betragende Wartezeit vor Erwerb des ersten Urlaubsanspruches ist auf in der Regel 6 Monate abgekrzt worden. Eine ganz erhebliche Verlngerung hat die Urlaubsdauer erfahren. In den meisten Tarifordnungen steigt der Urlaub der Erwachsenen von 6 auf 12 Tage an. Eine Tarifordnung (Metallindustrie Berlin-Brandenburg) sieht ausnahmsweise sogar einen Hchsturlaub bis zu 18 Tagen vor. Schwerbeschdigten steht in der Regel der Hchsturlaub ihrer Tarifgruppe oder ein dreitgiger Zusatzurlaub zu. Vllige Neugestaltung des Urlaubs fr Jugendliche. Statt 3-9 Tage in der Systemzeit, im Dritten Reich im 1. Jahr 15 Tage, im 2. Jahr 12 Tage, im 3. Jahr 10 Tage, bis zu 18 Tagen Urlaub sehen sogar viele Tarifordnungen vor bei Teilnahme an HitlerJugend-Lagern. Frher Saisonarbeiter ganz ohne Urlaub. Heute Einfhrung des Urlaubsmarkensystems im Baugewerbe. Damit Urlaubssicherung fr weiteste Kreise der Saisonarbeiter. Neuntens: Sonderzuwendungen zu Weihnachten, Urlaubsbeihilfen usw. Frher nur bei Angestellten blich. Heute in vielen Betrieben auch fr gewerbliche Gefolgschaftsmitglieder eingefhrt.

Vllig gleichmige Verteilung fr alle Betriebsangehrigen unter Bercksichtigung der Dienstzeit und des Familienstandes ist nicht selten. Wie hat sich das Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit auf den Betriebsfrieden ausgewirkt? Eine Statistik der Streitigkeiten vor den Arbeitsgerichten gibt darber einen interessanten Aufschlu: 1932 Arbeitsgerichte Landesarbeitsgericht Reichsarbeitsgericht 371 592 17 220 831 389 643 streitig entschiedene Flle Beschftigte je 1.000 Beschftigte 274 765 21,9 1933 261 530 10 774 479 272 783 183 862 14,1 1934 200 052 7 373 350 207 775 134 987 9,0 1935 188 908 7 105 407 196 420 134 142 8,4

12 518 000 13 016 000 15 041 000 15 949 000

Sanierung der Sozialversicherung


Zu Beginn des Jahres 1933 ist die Lage smtlicher Sozialversicherungszweige katastrophal. Nur noch wenige Jahre im alten Kurs der Unfhigkeit und parlamentarischen Zerfahrenheit, und die Sozialversicherung, dieser Eckpfeiler des deutschen Soziallebens, wre zusammengebrochen, alle Hoffnungen des deutschen Arbeiters und Angestellten auf einen einigermaen gesicherten Lebensabend, auf Schutz vor den Folgen von Krankheit und Invaliditt unter sich begrabend. In besorgniserregendem Tempo sinken die Beitragseinnahmen. Allein in der Zeit von 1929 bis 1932 betrgt der Beitragsrckgang: bei der Angestelltenversicherung bei der Unfallversicherung bei der Invalidenversicherung bei der Krankenversicherung bei der knappschaftlichen Pensionsversicherung 22,7%, 23,7%, 41,2%, 47,8%, 51,5%.

Bei der Krankenversicherung wirken Anmaung und Miwirtschaft der von den Weimarer Parteien eingesetzten Funktionre besonders unheilvoll. Von einer ordnungsmigen Geschftsfhrung vieler Krankenkassen kann daher kaum noch gesprochen werden. Unterschlagungen sind an der Tagesordnung. Was haben die Marxisten bis zum Jahre 1932 getan, um dem deutschen Arbeiter seine Sozialversicherung zu erhalten? Man sucht das Heil in schwchlichen, halben Manahmen und bequemen Augenblickslsungen, wie immer im Weimarer System. Man senkt einfach die Leistungen der Versicherungsinstitute, sieht sich schlielich gezwungen, fr einen Krankenschein eine Sondergebhr von RM 0.50 und Zuschlge zu den Arzneikosten zu erheben, und so wird es schon dadurch gerade den rmsten schwergemacht, einen Arzt oder eine Apotheke in Anspruch zu nehmen. Zu entscheidenden Manahmen findet man weder Mut noch Kraft. Dafr krzt man die Leistungen der Versicherungen und schafft so vorbergehend diesen

Erleichterungen. Das Gebude Sozialversicherung bleibt morsch, behaftet mit schweren Konstruktionsfehlern. Der nationalsozialistische Staat rettet die Sozialversicherung. Durch energisches Zupacken wird im letzten Augenblick die gesamte Sozialversicherung vor dem vlligen Zusammenbruch bewahrt. Eine leistungsfhige Sozialversicherung ist nur denkbar, wenn das gesamte Wirtschafts- und Sozialleben gesund ist und nach einheitlichen Gesichtspunkten gefhrt wird. In dieser Erkenntnis wird die Arbeitsschlacht durchgekmpft, wird Millionen erwerbslosen Volksgenossen Arbeit und Brot gegeben. Mit der Zahl der Beschftigten steigt auch die Zahl der Arbeiter und Angestellten, die wieder ihre Sozialversicherungsbeitrge leisten knnen. Damit sind die Voraussetzungen fr eine sinnvolle Neuordnung der Sozialversicherung selbst geschaffen. Zwei Aufgaben sind zu lsen: 1. personelle und finanzielle Bereinigung der Sozialversicherung, 2. Umbau der Einrichtungen unter dem Gesichtspunkt wirklicher Zweckmigkeit. Die schweren Fehler, die hinsichtlich des finanziellen Aufbaues der Invaliden-, Angestellten- und knappschaftlichen Pensionsversicherung in frhen Jahren begangen worden sind, werden durch das Gesetz vom 7. Dezember 1933 ausgerumt. Dieses Gesetz zieht einen Schlustrich unter die Bankrottwirtschaft der Nachkriegszeit und bahnt eine gedeihliche Entwicklung der Angestellten- und Invalidenversicherung fr alle Zukunft an. Eine Sonderaufgabe stellt noch die knappschaftliche Pensionsversicherung, die zwar heute auch von den grten Schwierigkeiten befreit ist, aber noch einer abschlieenden Regelung bedarf. Zahlenmig zeigt die Sozialversicherung von 1932 bis 1936 folgendes Bild:

Invalidenversicherung (ohne Reichsmittel) 1932 Einnahmen Davon: Beitrge Ausgaben berschu bzw. Fehlbetrag: Reinvermgen am Jahresende 642,2 910,4 -184,7 1266,6 678,7 782,1 -37,3 1229,1 843,8 776,1 +185,2 1414,3 945,4 814,9 +232,4 1669,1 1040 835 +305 1974 725,7 1933 744,6 1934 961,3 1935 1047,3 19361 1140

in Millionen RM.

Die Beitragseinnahmen sind gestiegen von 1932 auf 1933 um 36,5 Millionen RM., von 1933 auf 1934 um 165,1 Millionen RM., von 1934 auf 1935 und von 1935 auf 1936 um je rund 100 Millionen RM., zusammen in diesen vier Jahren also um 400 Millionen Reichsmark oder fast 70 Prozent. Die Erhhung beruht ganz berwiegend auf der Zunahme der invalidenversicherungspflichtigen Beschftigten. Die Zahl der Beitragszahler ist von 1932 bis 1936 um ber 40 v.H. gestiegen.

Die Ausgaben fr Leistungen haben steigende Tendenz. Die Zahl der laufenden Renten betrug in 1000 Invaliden-, Krankenund Altersrenten 2085,2 2228,3 2344,2 2346,4 2441,2 2463,3 2483,9 Witwenrenten 490,8 640,2 651,7 559,6 580,5 594,9 613,4 Waisenrenten (einzelne Waisen) 695,6 649,5 545,4 349,0 350,1 334,8 316,6

Jahresanfang 1930: 1931: 1932: 1933: 1934: 1935: 1936:

Angestelltenversicherung Im Gegensatz zur Invalidenversicherung hatte in der Angestelltenversicherung der Rckgang der Beitragseinnahmen whrend der Wirtschaftskrise, der hier nur ein schwaches Viertel betrug, zwar den berschu vorbergehend gemindert, aber nie beseitigt.

1932 Einnahmen Davon: Beitrge Ausgaben berschu Reinvermgen am Jahresende 287,7 263,6 182,8 2076,1 446,4

1933 448,8 287,8 275,6 173,2 2249,3

1934 495,9 317,0 301,3 194,6 2443,9

1935 553,7 357,5 318,0 235,7 2679,6

1936 692,72 406,2 333,2 359,5 3039,1

in Millionen RM.

Arbeitslosen- und Wohlfahrtsuntersttzung3 Fr den verbleibenden Rest der Arbeitslosen sind die Leistungen gegenber dem Jahr 1932 erheblich erweitert worden. Auch die Wohlfahrtsverwaltungen der Gemeinden haben ihre Leistungen erhht. Die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt mit dem Winterhilfswerk des deutschen Volkes, der Aktion "Mutter und Kind"4 und anderer Betreuungsmanahmen haben ebenfalls ihren Teil zur Besserung des Loses der Erwerbslosen beigetragen. Am 22. Dezember 1936 fllt wiederum eine Bestimmung aus der Systemzeit: das Reichskabinett verabschiedet das Gesetz ber die Befreiung von der Pflicht zum Ersatz von Frsorgekosten. Alle Volksgenossen, die bis zum 1. Januar 1935 die ffentliche Frsorge in Anspruch nehmen muten und dafr zu Rckzahlungen verpflichtet waren, die ihnen oft jede Freude an ihrem neuen Arbeitsplatz nahmen und sie wirtschaftlich auerordentlich bedrckten, sind dadurch von einer alten Last befreit. Diese Befreiung erstreckt sich auch auf den Ehegatten, die Eltern und die Erben. Es kann

also auch von Personen, die seinerzeit dem Untersttzten gegenber unterhaltspflichtig waren, kein Ersatz der Untersttzungskosten mehr verlangt werden. Fr die vor dem 28. November 1932 aus der Krisenfrsorge ausgesteuerten Wohlfahrtserwerbslosen und ihre Angehrigen ist die Niederschlagung des Ersatzanspruches auf die Zeit bis zum 1. Juli 1935 ausgedehnt worden.

Hilfsmanahmen fr die Kriegsbeschdigten Der kriegsbeschdigte Soldat geno in der Weimarer Systemzeit kein besonderes Ansehen. Der nationalsozialistische Staat ist nicht reich genug, den Soldaten des Weltkrieges das zu bieten, was er ihnen geben mchte. Das, was seine Mittel erlauben, gibt er ihnen Zug um Zug. Er schafft erweiterte Schutzbestimmungen, die den Kriegsbeschdigten ihren Arbeitsplatz sichern, und er dehnt die Frontzulage auf einen immer weiteren Personenkreis aus. Er schafft umfangreiche Siedlungen fr Kriegsbeschdigte. Er beseitigt die Ungleichheiten in der Rentengesetzgebung. Durch das Gesetz vom 31. Dezember 1936 wird die Bestimmung aufgehoben, durch die die Kriegsbeschdigten in sogenannten gemischten wirtschaftlichen Betrieben, deren Anteilsmehrheit sich in ffentlicher Hand befindet, sich schlechter stehen als die Versorgungsberechtigten bei vllig gleichartigen Betrieben in privater Hand.

Kleinrentnerhilfe Das Gesetz ber Kleinrentnerhilfe vom 5. Juli 1934 bedeutet einen groen Schritt vorwrts in der Untersttzung alter oder erwerbsunfhiger Personen, die hilfsbedrftig sind. Untersttzungsberechtigt sind nach dem Wortlaut des Gesetzes diejenigen Alten oder Erwerbsunfhigen, die nachweisen knnen, da ihnen am 1. Januar 1918 ein Kapitalvermgen von mindestens 12.000 Mark gehrt hat oder, da sie zu diesem Zeitpunkt einen Rechtsanspruch auf eine lebenslngliche Rente von jhrlich mindestens 500 Mark gehabt haben und das Vermgen oder der Anspruch der Geldentwertung zum Opfer gefallen ist. Sobald die obengenannten Voraussetzungen gegeben sind, werden damit alle Mnner, die am Tage des Inkrafttretens des Gesetzes das 60., Frauen, wenn sie am gleichen Zeitpunkt das 55. Lebensjahr vollendet haben, erfat.

Eine stolze Bilanz des Sozialismus der Tat Eine stolze Bilanz des Sozialismus der Tat ist der Gesamtberblick ber die Leistungen der NS.-Volkswohlfahrt ohne Winterhilfswerk vom 30. Januar 1933 bis 31. Dezember 1936. Sie wurden vollbracht in einem Staate, der vierzehn Jahre lang ausgeplndert, ausgesogen und wirtschaftlich zugrunde gerichtet worden war, und dennoch sind sie so gro, da sie von keinem freiwilligen Hilfswerk der Welt, selbst in den reichsten Staaten, bertroffen werden.

Leistungen der NSV. seit der Machtbernahme bis zum 31. Dezember 1936 Leistungen der NSV. wertmig: RM. Hilfswerk "Mutter und Kind" 196 050 878,17 davon fr: Kinderverschickung RM. 106 802 297,-Mtterverschickung RM. 26 736 850,-Hitlerfreiplatzspende 34 321 952,-Tuberkulose-Hilfswerk 4 323 898,-Patenschaften 3 192 500,-Bettenaktion 22 724 141,-Saarurlauberwerk (durchgefhrt 1934) 4 944 078,-Heilverschickung 1936 1 062 354,-Besondere Leistungen fr Jugendpflege, Seuchenbekmpfung, Flchtlingshilfe, und Katastrophenhilfe 17 308 845,50 Leistungen insgesamt: 283 928 646,67

Winterhilfswerk
Vierzehn Jahre bestand die freie Weimarer Republik." Das, was sie den Hungernden und Darbenden in den langen schweren Wintermonaten zu geben vermochte, waren Almosen. Monatelang feilschte man in Stadt- und Lnderparlamenten darum, ob man einen halben Zentner Kohle oder einen Zentner Kartoffeln den Erwerbslosen fr den Winter bewilligen sollte. Klglich war das, was die angeblichen Vertreter der Arbeiterschaft dieser zu erkmpfen vermochten. 15 Millionen Reichsmark wurden im Jahre 1932 als Winterhilfe vom Reich angeboten. Die marxistischen Bonzen gaben dem Arbeiter Steine statt Brot, Phrasen statt Kohle. Klglich ist das Ergebnis der sozialistischen Hilfsttigkeit in vierzehn Jahren Weimarer Systems. Es werden aufgebracht: bis zum Winter 1932/33 insgesamt 188 Mill. RM., dagegen von 1933/37 insgesamt 1 480 937 694 RM. So schafft der Nationalsozialismus ein sozialistisches Hilfswerk von nie gekanntem Ausma, das in der Welt beispiellos ist und dessen sich die reichsten Lnder der Welt nicht zu rhmen vermgen. Insgesamt wurde folgendes Ergebnis erzielt: WHW. 1933/34 WHW. 1934/35 WHW. 1935/36 WHW. 1936/37 RM. 350 000 356 RM. 360 493 430 RM. 371 943 908 RM. 398 500 000 RM. 1 480 937 694 (nach Abzug der Unkosten). Allein im Winter 1935/36 betrgt die Zahl der Betreuten im Monatsdurchschnitt 12.909.469, die Zahl der ehrenamtlichen Helfer 1.234.918.

Es werden betreut: 1 272 521 Empfnger von Arbeitslosen- und Krisenuntersttzung, 350 204 Empfnger von Wohlfahrtsuntersttzung, 855 789 Rentenempfnger, 116 970 Kurzarbeiter, 1 614 944 sonstige Betreute, darunter langjhrige Erwerbslose, die erst seit einiger Zeit wieder Arbeit haben, 8 699 041 Familienangehrige. Das ist die Leistung eines einzigen Winters - wer vermag eine hnliche aufzuweisen? Der Nationalsozialismus beschrnkt sich nicht darauf, lediglich in den ersten Jahren seiner Herrschaft das Winterhilfswerk als freiwilliges Hilfswerk durchzufhren, um die ersten Schden und die grte Not, die noch aus der Zeit des Systems herrhren, zu mildern und zu lindern. Nationalsozialismus ist Sozialismus der Tat. Als sozialistische Verpflichtung vor der Nation wurde am 1. Dezember 1936 das Winterhilfswerk durch ein Reichsgesetz zur Dauereinrichtung fr alle Zeiten gemacht. Fr alle Zeiten werden arm und reich, jung und alt zusammenwirken, um in jedem Winter als Zeugnis sozialistischer Solidaritt der ganzen Nation denen zu helfen, die das Schicksal mit geringeren Gtern des Lebens bedacht hat oder denen es die Arbeitsfhigkeit nahm. Als rechtsfhige Stiftung wird so das Winterhilfswerk des deutschen Volkes, im Auftrag des Fhrers geschaffen, vom Gauleiter von Berlin Reichsminister Dr. Goebbels aufgerichtet, und verwaltet in seinem Auftrag vom Reichswalter Hilgenfeldt, noch in fernsten Zeiten ein sozialistisches Denkmal der nationalsozialistischen Revolution sein.

12. Von den Gewerkschaften zur Deutschen Arbeitsfront

Der Skandal bei der "Volksfrsorge"


Am 5. Mai meldet die Hamburger Presse: "Bei der 'Volksfrsorge, Gewerkschaftlich-Genossenschaftliche Versicherungs-AG.' sind finanzielle Machenschaften aufgedeckt worden, durch die die Versicherung und Spareinlagen der Hamburger Arbeiterschaft in starkem Mae gefhrdet sind. So wurde festgestellt, da die Kapitalsanlage der Prmiengelder mit den versicherungstechnischen Bestimmungen berhaupt nicht in Einklang zu bringen ist. Die Prmiengelder wurden nicht so angelegt, da dadurch die Anwartschaften der Versicherten sichergestellt sind, sondern fast ausschlielich fr politische Zwecke der Marxisten hergegeben. Ein wesentlicher Teil dieser Summen drfte verloren sein. Die Geschftsleitung hat fr persnliche Aufwendungen Summen in

erschreckender Hhe verschwendet. Der bisherige Direktor Junger hat z.B. seine Wohnung fr 38.467,97 RM auf Kosten der Gesellschaft renovieren lassen. Das Mitglied des Vorstandes Wicklein lie auf Kosten der Frsorge seine Wohnung fr 11.110,44 RM. renovieren, weil sie seinem Geschmack nicht entsprach. Nach 1 Jahren gefiel ihm die Wohnung nicht mehr und er lie sie erneut fr 14.241,76 Reichsmark von Grund auf instand setzen. Fr seine private Kche kaufte er auf Kosten der Gesellschaft einen Khlschrank im Werte von 2330,-- RM. Ein Abend eines Vorstandsmitglieds mit einem Besucher aus Belgien kostete 330,75 RM., ein anderer Abend in einem Lokal 704,95 RM. Spesen. Obwohl das Geschftsgebiet der Volksfrsorge auf Deutschland beschrnkt ist, hat die Direktion erhebliche Summen fr Auslandsreisen als Geschftsspesen verbucht." Am 13. Mai 1933 stellt die Bremer Presse fest: "Bei einer Untersuchung bei der Bremer Arbeiterkammer, der einzigen ffentlichrechtlichen Einrichtung dieser Art, die durch Pflichtbeitrge smtlicher Bremer Arbeiter unterhalten wurde, wurden erhebliche finanzielle Verfehlungen festgestellt. Im Jahre 1927 wurde die Volkshaus G.m.b.H. in Bremen, die die Gewerkschaften zum Bau eines neuen Gewerkschaftshauses gegrndet hatten, notleidend, weil das Haus aus den Mitteln der Gewerkschaften gar nicht zu unterhalten war. Die Bremer Arbeiterkammer gab der Volkshaus G.m.b.H. ein Darlehen von 200.000,-RM., schlo aber erst nach drei Jahren mit der Volkshaus G.m.b.H. einen Vertrag darber, als eine Untersuchung ber die Finanzgebarung der Arbeiterkammer drohte. Das Darlehen wurde weder gesichert noch wurden Zinsen und Amortisationsbetrge gezahlt. Da die von der Arbeiterkammer hergegebenen Summen zur Unterhaltung des Volkshauses nicht ausreichten, wurde das Gemeinwirtschaftliche Bestattungsinstitut der Gewerkschaften ebenfalls zur Hergabe eines Darlehens von 200.000,-- RM. veranlat. Die Gewerkschaften selbst waren gezwungen, von 1928 bis 1932 Verluste von insgesamt 846.000,-- RM. zu decken. Dieses planlos und ohne Rcksicht auf Wirtschaftlichkeit von den Gewerkschaften errichtete Unternehmen hat der Bremer Arbeiterschaft eine Summe von zirka 1 Millionen RM. gekostet. Ende 1932 erklrte die Verwaltung ihre Zahlungsunfhigkeit. Obwohl das Unternehmen pleite und damit 1 Millionen Arbeitergelder verloren waren, bernahm der Vorstand der Arbeiterkammer die selbstschuldnerische Brgschaft fr eine 600.000-RM.-Hypothek der Volkshaus G.m.b.H. bei der Bremer Sparkasse. 2,1 Millionen RM. an Arbeitergeldern wurden so von den Gewerkschaftsbonzen zum Fenster hinausgeworfen, ohne da die Arbeiterschaft die geringste Gegenleistung erhalten htte." Am 6. Mai 1933 meldet die NSBO.-Pressestelle: "Gewerkschaftsgelder fr das Reichsbanner Arbeiter zahlen fr den Brgerkrieg Bei der genauen Prfung der Bcher der 'freien' Gewerkschaften und der Arbeiterbank erweist sich immer mehr, wie notwendig es war, in die Arbeit der Gewerkschaften mit starker Hand einzugreifen. Die Verquickung und engste Verflechtung von Gewerkschaften und sozialdemokratischer Parteipolitik liegt nunmehr klar auf der Hand. Wenn die Fhrung der Gewerkschaften eine derartige Verquickung immer bestritten hat, so ergeben sich Tag fr Tag neue Beweise, da mit den Arbeitergroschen eine schamlose Miwirtschaft getrieben worden ist. Die Beitragsgelder der Gewerkschaftsmitglieder wurden in berreichem Mae den sozialdemokratischen Organisationen, wie Reichsbanner und Eiserne Front, zur Verfgung gestellt.

Folgende neue Tatsachen sind mitzuteilen: Unter der Bezeichnung 'Franz Spliedt und Genossen (Post wird abgeholt)' wird bei der Arbeiterbank ein Konto mit einem derzeitigen Bestand von 54.832,84 RM. gefhrt. Es handelt sich hier um Gelder, die nach dem Verbot des Reichsbanners fr dieses unter obigem Decknamen eingezahlt worden sind. Dieses Konto ist nicht in der Bilanz des ADGB. aufgefhrt worden. Weiterhin wurde festgestellt nach einer in der Wohnung des Kassierers E. beschlagnahmten Korrespondenz, da im Jahre 1932 der ADGB. an die Eiserne Front 218.374 RM., an die SPD. 70.000 RM. und an das Reichsbanner in Magdeburg 20.000 RM. gezahlt hat. Die Angestellten der angeschlossenen Gewerkschaften wurden auerdem gezwungen, von ihrem Gehalt zu den drei Wahlkmpfen des Jahres 1932 Beitrge je nach Einkommen an die Eiserne Front zu zahlen. Ein vorgefundenes Schreiben des Verbandes sozialer Baubetriebe vom 9. Februar 1933 gibt seine Leistung an die Eiserne Front mit 13.335,30 RM. an. Der Deutsche Holzarbeiterverband leistete 13.631,50 Reichsmark. Andere angeschlossene Gewerkschaften muten entsprechend zahlen. Bezeichnend fr die Verwendung der finanziellen Mittel des ADGB. ist die Tatsache, da von dem monatlichen Eingang der Betrge seiner angeschlossenen Gewerkschaften in Hhe von 63.366,70 RM. allein an Gehltern fr 52 Angestellte 25.309,-- RM. Verwendung fanden."

Viele Millionen Reichsmark bei den Gewerkschaften unterschlagen


Vier Jahre dauerte die Untersuchung, die Nachprfung der Finanzgebarung der ehemaligen Gewerkschaften. Das Ergebnis ist geradezu niederschmetternd. ber das Verbleiben von Betrgen von vielen Millionen ist keinerlei Klarheit zu schaffen, weil bei groen Spitzenverbnden der "freien" Gewerkschaften nicht einmal eine ordnungsmige Buchfhrung bestand und z.B. beim Deutschen Metallarbeiterverband die Wertpapiere im Betrage von 1 Million Reichsmark in einem gewhnlichen Oktavheft durch Bleistifteintragungen aufgezeichnet waren. Die Liste der Unterschlagungen bei den Gewerkschaften, soweit sie einwandfrei festgestellt werden konnten, umfat 87 Seiten mit weit ber tausend Namen und tausend Flle von Unterschlagungen. Darunter befinden sich teilweise Summen von ber 100.000 Reichsmark. Die Unterschlagungen beim Deutschen Metallarbeiterverband umfassen 19 Seiten mit 220 Namen und betragen 194.608,16 RM., die beim Deutschen Holzarbeiterverband 20 Seiten und 250 Namen und betragen 83.171,49 RM. Beim Deutschen Landarbeiterverband wurden 500 Unterschlagungsflle festgestellt mit einer Summe von 61.692,46 RM. Allein bei den fnf groen Spitzenverbnden wurden Unterschlagungen von 739.710,21 RM. aufgedeckt. Am 15. Februar 1931 wurden in Berlin der Reichsbannerfhrer Regenbogen und die SPD.-Mitglieder Jung, Wopp, Gtze und Bertram als Angestellte beim Arbeitsamt BerlinOst wegen Unterschlagung von 80.000 RM. verhaftet. Kurz darauf wurden festgenommen der kommunistische preuische Landtagsabgeordnete Gemeiner, der kommunistische Drucker Lyk und der kommunistische Organisationsgeschftsfhrer Gehrke aus Braunschweig, da sie Beitragsmarken fr den Baugewerksbund geflscht und an die Arbeiter verkauft hatten. Der entstandene Schaden belief sich auf 22.500,-- RM. Im August 1931 wird in Dresden der SPD.-Volkshausgeschftsfhrer Richter festgenommen wegen Unterschlagung von 98.000,-- RM.

Das ist die Bilanz der Gewerkschaften: Steigende Beitrge, fallende Leistungen, ungeheurer Aufwand, riesige Unterschlagungen, hohe Verwaltungskosten.

Gewerkschaften finanzierten Deutschlands Kriegsgegner


Im Archiv der Deutschen Arbeitsfront befinden sich einige sehr interessante Briefe. Genosse Dimitroff, Sekretr des bulgarischen Gewerkschaftsbundes, heute Generalsekretr der kommunistischen Internationale in Moskau, schrieb am 6. September 1915 aus Sofia an den Genossen Legien von der Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands in Berlin und teilte dankend mit, da er von ihm auf dem Wege ber den Genossen Oudegeest in Amsterdam 3.000 Reichsmark fr die serbischen Gewerkschaften erhalten habe. Damit steht fest: Genosse Legien finanzierte die Feinde Deutschlands und schickte serbischen Organisatoren das Geld deutscher Arbeiter, whrend gleichzeitig Zehntausende braver deutscher Arbeiter in feldgrauer Uniform an der Front in Serbien standen. Genosse Legien agitierte gegen den Eintritt Bulgariens in den Krieg auf deutscher Seite. Genosse Legien empfahl den Fhrern der deutschen Gewerkschaften am 23. Dezember 1914, Spenden fr die belgischen Gewerkschaften abzufhren. Das war die Fhrung der Gewerkschaften im Weltkriege.

Privatkonten und geflschte Bilanzen


Wie haben die Gewerkschaften die Groschen der deutschen Arbeiterschaft verwaltet? Die Untersuchungen haben ergeben, da ein groer Teil der Konten der gewerkschaftlichen Untergliederung auf Privatnamen angelegt war, 1933 von Privatpersonen abgehoben und wahrscheinlich ins Ausland verschoben wurde. So ist ganz ohne Zweifel in einigen Fllen der Ankauf von Villen in auslndischen Kurorten, von Druckereien, Verlagen und Geschftsunternehmen, die emigrierte Marxisten in den Jahren 1933-1934 im Ausland vornahmen, mit Mitteln erfolgt, die von den Konten der Gewerkschaften stammen. Es wurden weiter viele Flle ermittelt, in denen Gewerkschaftsgelder ohne gengende Sicherheit hypothekarisch angelegt und auch hier auf die Namen von Privatpersonen eingetragen waren. Die Sparkonten der Gewerkschaften lauteten ebenfalls in den meisten Fllen auf Privatnamen und sind vermutlich bis heute noch nicht alle erfat worden, weil sie unter dem Schutz des Bankgeheimnisses stehen. Eine Aufstellung der Bilanzen der einzelnen Gewerkschaftsverbnde hat gezeigt, da schon in den letzten Jahren vor der Machtergreifung die Verbnde weit berschuldet waren und nur durch Bilanzflschung und Bilanzverschleierung dem Konkurs entgingen. Um die Bilanz zu balancieren, wurde der den Gewerkschaften gehrende Besitz mit einem Mehrfachen seines wirklichen Wertes zu Buch genommen. Abschreibungen, wie sie jeder ehrliche Kaufmann Jahr um Jahr vorzunehmen hat, wurden meist wissentlich unterlassen.

In der Bilanz des DHV. wurden die Wertpapiere zum Ankaufswert eingesetzt, anstatt zum Kurswert des Bilanzstichtages. Auf diese Weise wurde allein ein Kursverlust von 4 Millionen RM. bei Wertpapieren verschwiegen. Auch uneintreibliche Forderungen an Dritte erschienen bei vielen Gewerkschaften Jahr um Jahr wieder in den Bilanzen, obwohl lngst feststand, da die Betrge verloren waren. Man hat sogar regelrechte geflschte Bilanzen aufgestellt und hunderttausende Reichsmark an Unkosten einfach unter die "Aktiva" gesetzt. Noch nach der Rckgliederung des Saargebietes im Jahre 1935 hat der Bezirksleiter Saar des Christlichen Metallverarbeiterverbandes, Otto Pick, vermittels einer Urkundenflschung 180.000 franzsische Franken aus dem Vermgen des Verbandes nach Basel verschoben und in seine eigene Tasche gesteckt. Der Obere Abstimmungsgerichtshof des Saarlandes, der sich aus fremden Staatsangehrigen zusammensetzt, hat mit Urteil vom 26. November 1935 ungeheuerliche Verfehlungen des Pick in Gemeinschaft mit seiner Ehefrau besttigt. Der Gewerkschaftssekretr Dobisch vom "Allgemeinen deutschen Gewerkschaftsbund" im Saargebiet hat vor bergabe des Saargebiets an Deutschland smtliche Kassenbelege des ADGB. vernichtet. An Hand der vorgefundenen Kassenkladde haben sich Verfehlungen des Dobisch von 163.389.60 franz. Franken ergeben. Darber hinaus wurden jedoch weitere Verfehlungen von zirka 500.000 franz. Franken festgestellt. Dobisch hat 85.118,86 RM. Arbeitergelder fr sich selbst verbraucht. Allein am 31. Dezember 1934 muten 57,4 Millionen RM. Bilanzwerte der frheren Gewerkschaften abgeschrieben werden, weil sich bei der Abrechnung ergab, da die entsprechenden Besitztitel der betreffenden Gewerkschaftsverbnde zu einem Mehrfachen des wirklichen Wertes in den Bilanzen ausgewiesen waren.

Nationalsozialismus schafft Ordnung


Anfang April 1933 huft sich in den Dienststellen der NSDAP. das Material ber die Finanzskandale bei den Gewerkschaften. Zu Hunderten und zu Tausenden kommen die deutschen Arbeiter und teilen ihre Besorgnisse ber die Sicherheit ihrer Beitrge, ihrer Spargelder, ihrer Sterbebeihilfen mit. Immer klarer schlt sich heraus, was in den Jahren des Kampfes so oft behauptet, aber von den Gewerkschaften immer wieder verschleiert worden war: Die Gewerkschaften sind pleite. Ungeheure Werte sind ins Ausland verschoben worden, die Bilanzen wurden durch Bilanzflschungen frisiert. Der 1. Mai 1933 ist der Feiertag der deutschen Arbeit. Am Tage darauf ruft der Organisationsleiter der NSDAP., Dr. Robert Ley, das Aktionskomitee zum Schutze der deutschen Arbeit zusammen. Am gleichen Tage besetzt die NSBO. mit Untersttzung von Millionen deutscher Arbeiter smtliche Geschftsstellen der freien Gewerkschaften und stellt die Bcher der Gewerkschaften und das Vermgen, soweit es fabar ist, zunchst einmal sicher. Am 3. Mai erlt Dr. Ley sechs Anordnungen ber die knftige Fhrung der Gewerkschaftsverbnde. Das Aktionskomitee zum Schutze der deutschen Arbeit gibt weiter bekannt: "Nachdem die Aktion gegen die marxistischen Gewerkschaften im Volke und besonders in der Arbeiterschaft einen ungeheueren Widerhall gefunden hat, sahen sich der Gesamtverband der Christlichen Gewerkschaften Deutschlands, der Gewerkschaftsring Deutscher Angestellten-, Arbeiter- und Beamtenverbnde

(Hirsch-Duncker), der Gewerkschaftsbund der Angestellten und andere kleinere Verbnde unter dem Druck dieser gewaltigen Volksbewegung gentigt, schriftlich zu erklren, da sie sich bedingungslos dem Fhrer der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei unterstellen und vorbehaltlos die Anordnungen des von ihm berufenen Aktionskomitees zum Schutze der deutschen Arbeit befolgen werden. Wir begren diese Einsicht und werden alle wirklich fachlich und sachlich erfahrenen Krfte dem Aufbau der neuen Arbeitsfront dienstbar machen. Der Leiter des Aktionskomitees hat allerdings den Vertretern dieser Verbnde keinen Zweifel darber gelassen, da er gewillt ist, jeden auch nur passiven Widerstand im Interesse des deutschen Arbeitertums zu brechen." Am 10. Mai findet der Erste Kongre der Deutschen Arbeitsfront in Berlin unter Fhrung von Dr. Ley statt. Der Generalstaatsanwalt des Landgerichts Berlin I erlt am 12. Mai folgende Anordnung: "Die am 9. Mai 1933 angeordnete Beschlagnahme des sozialdemokratischen Parteivermgens wird dahin ergnzt, da auch das Vermgen der freien Gewerkschaften, des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes, des Allgemeinen Freien Angestelltenbundes, aller ihnen angeschlossenen Gewerkschaften sowie aller ihnen angeschlossenen Vermgensverwaltungen beschlagnahmt wird. Als verfgensberechtigter Pfleger der beschlagnahmten Vermgen wird der Fhrer der Deutschen Arbeitsfront, Parteigenosse Dr. Ley, bestimmt, der auch berechtigt ist, Bevollmchtigte zu ernennen. Die getroffenen Manahmen erscheinen geboten, um eine geordnete Verwendung des deutschen Arbeitervermgens zu gewhrleisten." Dr. Ley ergnzt diese Anordnung durch folgenden Aufruf: "Die Revision der Kassen und Bcher der Gewerkschaften hat zu der Feststellung gefhrt, da grere Summen der den Gewerkschaften gehrigen Gelder auf Privatkonten, teilweise sogar im Ausland, umgeschrieben worden sind. Verschiedene dieser Konten wurden ja bereits beschlagnahmt. Ich richte hiermit die ffentliche Aufforderung an alle, die an derartigen berschreibungen beteiligt sind, sich bis zum 1. Juni sptestens zu melden. Im Falle der freiwilligen Meldungen wird die Deutsche Arbeitsfront eine Anzeige unterlassen. Die Beteiligten an diesen gesetzwidrigen Schiebungen, die bis zum 1. Juni keine Meldung abgegeben haben, werden rcksichtslos der strengsten Bestrafung zugefhrt werden." ber die Grnde fr die Aktion gegen die Gewerkschaften erklrt er am 2. Mai abends in einer Rede vor den Arbeitervertretern: "Es galt, die Institutionen der Arbeiterschaft zu erhalten. Wir wuten, da die Gewerkschaften mit den sauer verdienten Groschen der Arbeiter aufgebaut worden sind, und gerade wir Nationalsozialisten, die wir alle mehr oder weniger als unbekannte Soldaten aus dem Volke herausgewachsen sind, wir fhlen mit dem Volke und werden nie etwas zerstren, was irgendwie Wert fr das Volk hat, am allerwenigsten die Einrichtungen der deutschen Arbeiterschaft. Und deshalb galt es, sie vor der Auflsung zu bewahren. Der Afa-Bund und noch andere Verbnde lsten sich bereits auf. In einigen Wochen und Monaten htten sie sich alle in Wohlgefallen aufgelst, und es wre nichts mehr vorhanden gewesen. Dem kamen wir zuvor. Und ich wei heute schon, da wir es tausendfltig besser machen werden als die marxistischen

Bonzen. Wir muten es aber auch zum dritten deshalb tun: Schon der heutige Tag hat bewiesen, da gewaltige Korruptionserscheinungen vorgekommen sind. Der Leiter der Arbeiterbank und der Kassierer der Gewerkschaftskasse, beide berichteten mir bereits, da Verschleuderungen stattgefunden und Geld ins Ausland verschoben worden ist."

Volksgemeinschaft statt Klassenkampf


Aus den Gewerkschaften und den Arbeitgeberverbnden wird organisch die Deutsche Arbeiterfront. Zunchst werden die Gewerkschaftsverbnde aller Richtungen zu einer Sule verschmolzen, die Angestelltenverbnde zu einer anderen. Und dann erfolgt der groe Schritt: die Verschmelzung der Arbeiter- und der Angestelltensule mit der Sule der Unternehmer zu einem geschlossenen Ganzen, zur grten Organisation der Welt. Zu einer Organisation, in der Betriebsfhrer und Gefolgschaft die gleichen Pflichten und die gleichen Rechte haben. Beide gehren zusammen, und der eine ist nichts ohne den anderen. Ihr Schicksal ist unlslich miteinander verknpft. So hat der nationalsozialistische Staat nach der berwindung des Klassenkampfes beide zu Mitarbeitern am gleichen Werke gemacht und beide unter das gleiche Gesetz gestellt: das Gesetz des Volkes! Aus den Organisationen des Klassenkampfes der Arbeitnehmer und Arbeitgeber wird so ein einziger eherner Block, eine sozialistische Gemeinschaft, die auf Tod und Leben zusammengehrt.

Niedrigere Beitrge, hhere Leistungen


Das, was die Gewerkschaften und ihre Bonzen den Arbeitern vierzig Jahre lang versprachen und was sie niemals hielten, wird nun im nationalsozialistischen Staat zur Tatsache, und die Deutsche Arbeitsfront kann nach vierjhriger Ttigkeit auf einen Erfolg zurckblicken, der sie mit Recht stolz machen kann. Forderungen und Leistungen stehen jetzt in einem ganz anderen Verhltnis als bei den frheren Gewerkschaften. Die Beitrge sind niedriger, die Leistungen hher, die Unkosten geringer geworden.

Auerdem wurden die Beitrge den Einkommensverhltnissen der Werkttigen in viel strkerem Mae angepat. Die nachstehende Tabelle, die die Beitrge von sieben frheren groen Verbnden mit denen der Deutschen Arbeitsfront vergleicht, stellt das ganz besonders unter Beweis:

Heute Einkommen bis RM. 40,-60,-70,-80,-90,-100,-120,-140,-160,-180,-200,-220,-240,-260,-280,-300,-360,-420,-Beitrge DAF. --,60 --,80 1,20 1,20 1,40 1,40 1,80 2,20 2,20 2,80 3,40 3,40 3,80 3,80 4,40 4,40 5,40 6,-der

Frher Gewerkschaften Textil BergGdA. bau 1,30 1,50 1,75 1,50 1,75 1,50 2,15 2,50 2,15 2,50 2,60 2,50 2,60 3,50 3,05 3,50 3,45 4,50 3,90 4,50 4,35 4,50 4,75 4,50 5,20 4,50 5,65 4,50 6,05 4,50 6,50 6,50 5,-5,-ffentl. Metall Holz Bau Betriebe 1,-1,60 1,80 2,-2,20 2,60 3,-3,60 4,-4,60 5,20 5,60 6,-6,40 6,80 7,20 9,-10,-1,75 1,30 1,75 1,30 1,75 1,75 1,75 2,15 3,05 2,15 3,05 2,60 3,05 3,05 3,05 3,45 3,90 4,35 4,75 4,35 4,75 5,20 5,40 5,65 5,40 6,50 6,50

1,75 1,30 --,80 1,50 1,75 1,30 1,75 1,75 1,95 1,75 1,95 1,75 2,35 1,75 3,25 2,20 3,45 2,60 4,10 3,05 5,-- 3,05 5,65 3,45 6,70 3,90 7,35 4,30 8,-- 4,30 8,90 5,20 9,30 5,20 11,-- 6,05 12,35 8,65

Die Leistungen der alten Gewerkschaften waren sehr uneinheitlich und beschrnkten sich hauptschlich auf die Gewhrung von Untersttzungen in besonderen Fllen. Nur einzelne groe Verbnde gewhrten berhaupt Untersttzungen bei Arbeitslosigkeit, die Mehrzahl nur bei Invaliditt. Bei den meisten Verbnden fehlte vollkommen die finanzielle Unterlage, die Versprechungen fr die Mitglieder auch nur halbwegs fr die Dauer einzuhalten.

Die Untersttzungseinrichtungen der Deutschen Arbeitsfront


Die von der Deutschen Arbeitsfront geschaffenen Untersttzungseinrichtungen umfassen zum Unterschied zu den frheren Verbnden smtliche Untersttzungsarten, und zwar: Erwerbslosen-Untersttzung bei Arbeitslosigkeit und Krankheit, Invaliden-Untersttzung, Sterbegeld-Untersttzung, Heiratsbeihilfe, Notfall-Untersttzung, Opfer der Arbeit und sonstige Untersttzungen.

Der Bezug dieser Untersttzungen steht ausnahmslos jedem Mitglied zu, das bedrftig ist und sich in einer unverschuldeten Notlage befindet. In der kurzen Zeit seit dem Bestehen der Deutschen Arbeitsfront bis zum 31. Dezember 1936 sind nicht weniger als rund 243 Millionen RM. an Untersttzungen an die Mitglieder zur Auszahlung gelangt. Um berhaupt einen Vergleich der Untersttzungsleistungen der Deutschen Arbeitsfront mit denen der frheren Gewerkschaften durchfhren zu knnen, sind diejenigen alten Gewerkschaften der Deutschen Arbeitsfront gegenbergestellt worden, die wenigstens einigermaen hnliche Untersttzungsleistungen wie die Deutsche Arbeitsfront in ihren Satzungen vorgesehen hatten. Danach ergibt sich folgendes Bild: 1. Erwerbslosenuntersttzung Bei einer u. einem Dauer der monatl. Mitgl.Beitrag schaft v. v. RM. 1 Jahr 1,40 2,80 4,40 6 Jahren 1,40 2,80 4,40 10 Jahren 1,40 2,80 4,40 Heute: Frher: Untersttzungsbetrag DAF. Metall Holz 9,60 ff. BeBau triebe 7,-14,-22,-Textil 10,50 BergGdA. bau 7,--

17,15 10,50

34,30 18,90 16,80 53,90 25,20 26,40 29,40 27,-- 14,40 58,80 29,70 22,80 92,40 37,80 36,-39,20 32,40 16,80 78,40 49,50 28,80 123,20 59,40 42,--

18,-- 14,-27,75 22,--

9,80 21,60 14,-- 15,75 19,60 43,20 24,-- 31,50 30,80 67,20 37,-- 49,50 15,75 21,60 17,50 22,75 31,50 43,20 30,-- 45,50 49,50 67,20 46,25 71,50 140,-90,--

2. Invalidenuntersttzung Heute: Frher: Bei einer u. einem Dauer der monatl. M o n a t l i c h e r U n t e r s t t z u n g s b e t r a g Mitgl.Beitrag ff. BeBergBau Textil GdA. DAF. Metall Holz schaft v. v. RM. triebe bau 20 Jahren 1,40 2,80 4,40 30 Jahren 1,40 2,80 4,40 7,-14,-22,-9,80 19,60 30,80 2,65 17,-- 3,30 21,-- 4,-3,30 24,-- 4,-30,-- 4,65 9,20 3,-15,40 3,-21,60 3,-11,80 5,-20,60 5,-29,40 5,-3,50 5,-7,50 5,50 7,-9,50 45,-45,-45,--

3a. Sterbegeld fr Mitglieder Bei einer u. einem Frher: Dauer der monatl. Heute: Mitgl.Beitrag ff. BeBergDAF. Metall Holz Bau Textil GdA. schaft v. v. RM. triebe bau 3 Jahren 1,40 2,80 4,40 10 Jahren 1,40 2,80 4,40 15 Jahren 1,40 2,80 4,40 30,-- 15,-- 10,-30,-- 20,-- 16,-30,-- 30,-- 22,-100,-- 32,50 20,-100,-- 45,-- 30,-100,-- 67,50 40,-125,-- 35,-- 20,-125,-- 50,-- 30,-125,-- 75,-- 40,-17,50 13,-- 30,-- 12,-35,-- 26,50 45,-- 24,-55,-- 41,50 60,-- 42,-28,-- 26,-- 60,-- 28,-- 100,-56,-- 52,50 75,-- 40,-- 100,-88,-- 82,50 90,-- 62,-- 100,-38,50 26,-- 60,-- 36,-- 100,-77,-- 52,50 75,-- 48,-- 100,-121,-- 82,50 90,-- 72,-- 100,--

3b. Sterbegeld fr die Ehefrau Bei einer u. einem Frher: Dauer der monatl. Heute: Mitgl.Beitrag ff. BeBergBau Textil GdA. DAF. Metall Holz schaft v. v. RM. triebe bau 3 Jahren 1,40 2,80 4,40 10 Jahren 1,40 2,80 4,40 15 Jahren 1,40 2,80 4,40 15,-15,-- 10,-15,-- 15,-50,-50,-- 23,-50,-- 34,-62,50 62,50 25,-62,50 38,-11,60 13,-23,20 26,50 36,60 41,50 18,60 26,-37,20 52,50 58,60 82,50 25,20 26,-51,20 52,50 80,-- 82,50 12,-24,-42,-28,-40,-62,-36,-48,-72,--

Die obige Aufstellung zeigt, da zwischen den Untersttzungsleistungen der Deutschen Arbeitsfront und denen der alten Gewerkschaften ganz erhebliche Unterschiede bestehen. Die Deutsche Arbeitsfront als echt sozialistische Einrichtung hat Wert darauf gelegt, alle hilfsbedrftigen Mitglieder zustzlich zu untersttzen und so auch die rmeren Volksgenossen, die infolge ihres geringen Einkommens auch nur einen geringen Beitrag zahlen, ebenso in den Genu einer angemessenen zustzlichen Untersttzung zu bringen wie die Besserzahlenden. Die Gewerkschaften haben den Mitgliedern mit geringem Einkommen auch nur ganz geringe Untersttzungen, den Bessergestellten dagegen erheblich hhere Untersttzungen gezahlt. So kommen heute die Untersttzungen der Deutschen Arbeitsfront in erster Linien der breiten Masse zu, whrend sie bei den Gewerkschaften in erster Linie dem geringeren Teil der hhere Beitrge zahlenden Mitglieder zugute kamen.

Whrend viele Gewerkschaften erst nach langjhriger Mitgliedszeit Erwerbslosenbeitrge zahlten, sind bei der Deutschen Arbeitsfront bereits nach einjhriger Mitgliedszeit erhebliche Leistungen vorgesehen, die sich auch auf die Invalidenuntersttzung und das Sterbegeld beziehen. Die Deutsche Arbeitsfront gewhrt auer fr die Ehefrau auch beim Tode eines Kindes im Alter von 6 bis 18 Jahren ein Sterbegeld, whrend die Gewerkschaften nur vereinzelt beim Tode der Ehefrau, beim Tode eines Kindes jedoch berhaupt kein Sterbegeld gewhrten.

Deutsche Arbeitsfront leistet mehr als alle Gewerkschaften Whrend die Gewerkschaften bei hheren Beitrgen die Leistungen fr ihre Mitglieder im wesentlichen auf die Gewhrung von Untersttzungen beschrnkten, hat die Deutsche Arbeitsfront darber hinaus eine mannigfaltige soziale Betreuung ihrer Mitglieder gesichert, die sich auf alle Lebensgebiete erstreckt. Die Reichsbetriebsgemeinschaften, die innerhalb der DAF. an die Stelle der alten Fachverbnde getreten sind, sind groenteils Trger der sozialen Leistungen und Garanten der Betriebsgemeinschaft, des gegenseitigen Einvernehmens zwischen Betriebsfhrer und Gefolgschaft bis in den letzten Betrieb hinein. Rechtsberatung Die Rechtsberatungsstellen wurden 1936 von 3,5 Millionen Mitgliedern aufgesucht. Ihre Aufgabe ist, ausgleichend zu wirken und Streitflle mglichst zu schlichten, bevor sie vor die Gerichte kommen. Sie geben aber weiter dem schaffenden Volksgenossen die Mglichkeit, seine berechtigten Ansprche auch vor den Arbeitsgerichten und Spruchbehrden vertreten zu lassen und so Forderungen durchzufechten, die er infolge der Unkenntnis der Rechtslage sonst vielleicht nicht zum Erfolge fhren knnte. Die Rechtsberatungsstellen haben im Jahre 1936 bearbeitet: 641 418 arbeitsrechtliche Streitflle 210 279 auergerichtliche Vergleiche 84 354 erhobene Klagen 16 132 Zwangsvollstreckungen 242 748 Verfahren in der Sozialversicherung.

Jugendfrsorge Das Jugendamt der DAF. hat die gesundheitliche und berufliche Lenkung der Jugend in den Betrieben bernommen. Es hat den Reichsberufswettkampf eingefhrt, der fr die Ausbildung eines guten deutschen Facharbeiternachwuchses heute unerllich geworden ist und bereits Nachahmung in anderen Lndern findet. Es hat dazu beigetragen, der Jugend einen angemessenen Urlaub zu schaffen und hat in vielen Betrieben Sondereinrichtungen fr die Jungarbeiterschaft herbeigefhrt. Frauenamt Das Frauenamt der Deutschen Arbeitsfront sorgt fr die Frau im Betriebe, kmmert sich darum, da ihr keine gesundheitsschdigende Arbeit zugemutet wird, schafft werdenden Mttern und Mttern die ntige Zeit zur Ausspannung und eine gengende Unterbrechung der Arbeit ohne Verlust der Stellung und betreut die Mtter auch im Betriebe.

Heimsttten- und Wohnungsbau Die Leistungen des nationalsozialistischen Staates auf dem Gebiet des Wohnungsbaues und der Siedlung sind an anderer Stelle behandelt worden. Auch die Deutsche Arbeitsfront hat durch ihr Heimstttenamt viel dazu beigetragen. Sie hat durch aktives Eingreifen und durch fachliche und finanzielle Untersttzung und Beratung vielen schaffenden Deutschen zu einer gesunden Wohnung verholfen oder ihn auf eigener Scholle sehaft gemacht. So wurden 1936 fertiggestellt: Siedlerstellen Eigenheime Geschowohnungen 24 512 Einheiten 7 243 Einheiten 5 355 Einheiten insgesamt 37 110 Einheiten Die fertiggestellten Wohneinheiten hatten einen Bauwert von rund 240 Millionen RM. Ferner befanden sich im Bau am 31. 12. 1936: Siedlerstellen Eigenheime Geschowohnungen 20 486 Einheiten 6 250 Einheiten 8 590 Einheiten insgesamt 35 326 Einheiten Schlielich sind in Vorbereitung am 31. 12. 1936: Siedlerstellen Eigenheime Geschowohnungen 64 485 Einheiten 9 877 Einheiten 11 327 Einheiten insgesamt 85 686 Einheiten Insgesamt sind 215.296 Bauprojekte in Angriff genommen und fertiggestellt worden. Schulung und Berufserziehung Die Deutsche Arbeitsfront hat auf dem Gebiete der Schulung und Berufserziehung Mustergltiges geleistet. Auer bei dem Reichsberufswettkampf hat sie im Lehrlingswesen, in der Umschulung von Arbeitskrften, im Anlernen von Arbeitslosen, in der zustzlichen Berufsschulung, in der Einrichtung von bungswirtschaften und wirtschaftskundlichen Fahrten eine auerordentlich vielseitige Leistung aufzuweisen. 400 Lehrwerksttten wurden errichtet, weitere 150 befinden sich im Bau. 2,5 Millionen Menschen haben die Lehrkurse besucht. 25.000 Lehrkrfte wurden dabei beschftigt. 12.300 bungswirtschaften sind im Betrieb. Die sozialpolitische Schulung der Amtswalter und -warte der Deutschen Arbeitsfront wird auf neun Reichsschulungsburgen und 40 Gauschulen durchgefhrt. 85 verschiedene Fachbltter und eine Reihe von anderen Zeitschriften werden in einer Auflage von 20 Millionen Stck kostenlos den Werkttigen geliefert. Soziale Betreuung Dieser Begriff umschliet ein umfangreiches Aufgabengebiet, z.B.: Linderung der sozialen Not, Schlichtung sozialer und arbeitsrechtlicher Streitigkeiten, Frderung und Pflege des Heimstttengedankens, gesundheitliche Betreuung der Mitglieder, Sicherung des Arbeitsfriedens, u.a.m. Der Aufwand betrug 1935 rd. 40,5 Millionen Reichsmark, 1936 (Jan./Okt.) rd. 39,5 Millionen Reichsmark.

Kraft durch Freude


Durch die Schaffung der NS.-Gemeinschaft "Kraft durch Freude" im November 1933 wurden alle deutschen Schaffenden von einer Seite angesprochen, die ihnen bis dahin vllig fremd war. Zum ersten Male kmmerte sich eine groe Organisation um den Schaffenden auch auerhalb seiner Arbeitszeit, kmmerte sich um seinen Feierabend und seinen Urlaub. Zum ersten Male wurden Manahmen ergriffen, ihm seine Spannkraft und seine Gesundheit zu erhalten, ihm den grauen Alltag zu verschnern und ihm den gebhrenden Anteil an den Kulturgtern der Nation zu gewhrleisten. Auslndische Zeitungen melden im Jahre 1936: "Etwas Unvorstellbares ist in Deutschland Wirklichkeit geworden. Mitten in einer Riesenfabrik zwischen Riesentreibrdern und Maschinen, Drehbnken und Ambossen spielt das Philharmonische Orchester. Tausende von Arbeitern in ihren Arbeitskitteln hren andchtig zu." Andere wieder berichten: "Um die Kunst auch dem Arbeiter zu bringen, sind in Deutschland in den Betrieben Kunstausstellungen veranstaltet worden, die einen auerordentlichen Erfolg hatten. 144 Kunstausstellungen wurden im Jahre 1935, 450 im Jahre 1936 in groen Fabriken abgehalten. Hunderttausende von Arbeitern haben sie gesehen." So urteilt das Ausland ber ein Werk, das wahrhaft den Geist des Sozialismus atmet. An "Kraft durch Freude"-Reisen nahmen teil: 1934 1935 1936 2 5,6 6,1 Millionen Menschen " " " "

"Auf eigenen Schiffen werdet ihr die Meere befahren!" So haben die Vter des Marxismus es dem Arbeiter prophezeit. Aber nicht der Marxismus, sondern der Nationalsozialismus hat diese Parole in die Tat umgesetzt, und heute gehren moderne groe Seeschiffe dem deutschen Arbeiter, ist eine Seereise nach Afrika, ins Mittelmeer, in die norwegischen Fjorde oder den Atlantischen Ozean nicht mehr ein Vorrecht der Besitzenden. Hunderttausende von Arbeitern haben inzwischen auf ihren Schiffen die Meere befahren. Schne deutsche Landschaftsgegenden, die so lange vom Reisestrom gemieden wurden, hat die NS.-Gemeinschaft "Kraft durch Freude" dem schaffenden deutschen Menschen erschlossen und so Deutschland und den deutschen Menschen um ein Stck seiner Heimat reicher gemacht. Am Feierabend wurden betreut: 1935 1936 23 070 712 Teilnehmer auf 61 572 Veranstaltungen,

52 766 029 Teilnehmer auf 142 670 Veranstaltungen.

Musik- und Singstunden, Theatervorstellungen und Konzerte, Bunte Abende, die

Sonderaktion fr die Reichsautobahnarbeiter und Veranstaltungen in den Betrieben gehren zum Arbeitskreis dieses Amtes. Das Amt "Deutsches Volksbildungswerk" hat durchgefhrt: 1936 36.194 Veranstaltungen mit 6.109.269 Teilnehmern. Etwa 300 Volksbildungssttten wurden besucht, Vortragsveranstaltungen, Dichterabende durchgefhrt, Museumsfhrungen veranstaltet, Kurse angesetzt. In den Betrieben wurden durch Volksbildungsveranstaltungen 728.713 Gefolgschaftsmitglieder und Betriebsfhrer zusammengefat. Die Sportkurse besuchten: 1935 1936 2 717 196 Teilnehmer in 85 517 Kursen,

5 880 220 Teilnehmer in 275 307 Kursen.

Das Amt "Schnheit der Arbeit" wandte auf: 1935 1936 109 299 252.81 RM. 500 000 000.-- RM.

Es schuf 8.000 Kantinen und Aufenthaltsrume, 3.000 Grnanlagen, 500 Sportanlagen, 200 Schwimmbder, 12.000 Wasch- und Umkleiderume. Ferner wurden 1.000 Schiffe der Hochseeschifffahrt und 3.000 Binnenschiffe mit menschenwrdigen Unterkunftsrumen fr die Mannschaft versehen. Das Amt "Schnheit des Dorfes" schuf 42 Gau-Musterdrfer, 34 Kreismusterdrfer, 3 Mustergter, 67 allgemeine Musterdrfer; 100 weitere Musterdrfer sind in Arbeit. Heute ist die NS.-Gemeinschaft "Kraft durch Freude" aus dem Leben des schaffenden Menschen nicht mehr fortzudenken. "Ohne 'KdF.' wre uns das Leben gar nichts mehr", sagen alte deutsche Arbeiter, und andere fgen hinzu: "Wir freuen uns schon den ganzen Winter auf unsere schne Sommerreise mit 'KdF.'." "Ins Theater sind wir frher berhaupt nicht gekommen. Jetzt sehen wir viele Theatervorstellungen, hren Konzerte und haben auch Kunstausstellungen besucht, auf denen man uns wirklich etwas ber Kunst gesagt hat, was wir verstehen konnten." Das sind kleine Urteile am Rande, aber sie geben einen tiefen Einblick in das Wesen der Deutschen Arbeitsfront und ihrer Leistungen, in die Verbundenheit, die heute der deutsche Arbeiter mit seiner Organisation fhlt. 25 Millionen Deutsche sind heute in der Deutschen Arbeitsfront organisiert, davon 17 Millionen Einzelmitglieder und 8 Millionen korporative Mitglieder (Reichskulturkammer, Reichsnhrstand, Reichsbund Deutscher Beamten). Whrend die Gewerkschaften 55% des Beitragsaufkommens als Verwaltungsunkosten verbrauchten, sind es bei der DAF. nur 23,6%. Die Verwendung der Beitrge zeigt nachstehende bersicht:

Verwaltung Soziale Betreuung "Kraft durch Freude" Untersttzungen Schulung Presse und Propaganda Verschiedenes

23,6% d. Mitgl.-Aufk. 14,4% " 8,1% " 25,8% " 4,2% " 3,9% " 5,9% " " " " " " " " " " " " "

So braucht die Deutsche Arbeitsfront heute keinen Vergleich mit den alten Gewerkschaften zu scheuen.

13. Von der Republikjustiz zum deutschen Recht

Ein republikanischer Justizminister


Am 19. November 1923 horcht man in der deutschen ffentlichkeit auf. Die Leipziger Neuesten Nachrichten berichten von der Verhaftung des sozialdemokratischen schsischen Ministerprsidenten und frheren Justizministers Dr. Zeigner wegen zahlreicher Flle von passiver Bestechung: "Die Staatsanwaltschaft Leipzig hat wegen Verdachts der Bestechlichkeit im Sinne des 332 StGB. ein Verfahren gegen den frheren Ministerprsidenten Dr. Zeigner eingeleitet. Dieser Paragraph bedroht berfhrte passive Bestechung mit Zuchthaus bis zu 5 Jahren. Im einzelnen sei hierzu folgendes mitgeteilt: Dr. Zeigner war bekanntlich, bevor er die Ministerprsidentschaft bernahm, schsischer Justizminister. Man wird sich entsinnen, da er in dieser Stellung eine Flle von Begnadigungen ergehen lie, was seinerzeit schon in der gesamten deutschen ffentlichkeit bedenkliches Kopfschtteln und Aufsehen erregte, wenngleich sich Dr. Zeigner dabei auf Amnestieerlasse zu sttzen versuchte. Nun hat aber Dr. Zeigner seine Stellung als Vorstand des schsischen Justizministeriums dazu mibraucht, Leuten, die rechtskrftig zu Freiheitsstrafen verurteilt worden waren, unter dem Deckmantel der Begnadigung diese Strafen zu erlassen, und zwar gegen bar und gegen Geschenke. Er hat sich also Begnadigungen abkaufen lassen. Als Zeichen der 'Erkenntlichkeit' hat Dr. Zeigner alle 'Arten von Gegenstnden des tglichen Bedarfs' entgegengenommen, so Eier, Mehl, Kartoffeln, Butter, Geflgel, Bekleidungsgegenstnde, Schmucksachen und Papiergeld. Wie eilig es Dr. Zeigner mit dieser Art von Begnadigungen hatte, beweist die Tatsache, da in Dringlichkeitsfllen sogar entsprechende telegraphische Anweisungen an die Staatsanwaltschaft zur Freilassung der Begnadigten erteilt wurden. Es ist weiter vorgekommen, da bereits zur Strafhaft eingezogene 'Klienten' des Herrn Dr. Zeigner auf dessen telegraphische Anweisung sofort wieder entlassen werden muten. Das Honorar fr die 'justizministerielle' Ttigkeit hat dieser sonderbare Hter des Rechts in den verschiedensten Lagen seines Lebens entgegengenommen. Teils in seiner Wohnung auf dem Weien Hirsch, teils im Kaffeehaus, ja sogar auf der Strae hier in Leipzig. Fuhr er von Leipzig nach Dresden zurck, so hatte er die

'Abgabepflichtigen' vor Abgang seines Zuges nach dem Hauptbahnhof bestellt. So verstand er bei seinen Dienstreisen das Ntzliche mit dem Angenehmen zu verbinden. In der 'Goldenen Kugel' in Leipzig wartete der biedere Landmann, der wegen Getreidewuchers bestraft war, mit der 'Weihnachtsgans', bis er herausgerufen und nach dem Blcherplatz gefhrt wurde. Dort stand erwartungsvoll der Herr Justizminister, bekleidet mit einem weiten Radmantel, nahm im Schwung die Weihnachtsgans entgegen und lie sie unter dem Radmantel verschwinden, um nach Erledigung dieses 'Geflligkeitsdienstes' seine amtliche Dienstreise nach Dresden fortzusetzen. Zur Entgegennahme der kleineren Haushaltsbedrfnisse, wie Butter und Eier, war die Gattin dieses seltsamen Justizministers beauftragt; Mehl wurde in der Hrtelstrae bei einer nahen Verwandten abgeladen. Noch heute schmckt die Gattin dieses 'Anwalts der Armen und Enterbten' ein Brillantkollier, das mit dem aus formalen Grnden an das Justizministerium abgefertigten Gnadengesuch in der Privatwohnung des Herrn Ministers auf den Schreibtisch niedergelegt wurde. Den Vorkmpfer des Proletariats selbst ziert ein kostbarer Pelz, der gleichfalls dem Drange nach Freiheit eines Entgleisten seine Herkunft verdankt. Um das vorstehende Bild abzurunden, bemerken wir noch, da sich die Ttigkeit des Herrn Dr. Zeigner nicht nur auf die ihm zugetragenen Sachen beschrnkte; er veranlate auch von sich aus seine Mittelsmnner an Gnadebedrftige oder solche, die er daraufhin einschtzte, wegen der Hhe der Bestechungssumme heranzutreten. Wir wiederholen, da wir ber die Einzelheiten der Flle vollkommen unterrichtet sind. Wir begngen uns heute mit diesen allgemeinen Hinweisen in der Erwartung, da man nunmehr auch in Regierungs- und Parteikreisen der Sehnsucht Dr. Zeigners nach der schnen und freien Schweiz einige Beachtung widmen wird. Werden aus naheliegenden politischen Grnden unsere Angaben von der Presse, die sich bisher als Schildhalter Dr. Zeigners nicht genug tun konnten, bergangen und abzuschwchen versucht, so werden wir mit weiteren Einzelheiten ber diese 'geborstene sozialistisch-kommunistische Sule' aufwarten." Wer ist Dr. Zeigner? Dr. Zeigner war jener sozialdemokratische Ministerprsident mit stark kommunistischem Einschlag, gegen den im Jahre 1923 mit Hilfe der Reichswehr eine Reichsexekutive durchgefhrt werden mute, weil er allmhlich im Rahmen des Deutschen Reiches aus Sachsen einen Sowjetstaat zu machen im Begriffe war und dem Reiche praktisch die Botmigkeit aufgesagt hatte. Es hat so viele Skandale um sozialdemokratische Minister gegeben, da nur allzuleicht ein Einzelfall dem Gedchtnis entschwindet. Der Fall Zeigner jedoch ist einer der schwerwiegendsten gewesen. Es ist nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, da marxistische Justizpflege in erster Linie immer darin gesehen wurde, jedes gemeine Verbrechen und jede gemeine Straftat zu bagatellisieren und die Strafwrdigen ihrer Strafe zu entziehen, sofern sie nicht gerade das Pech gehabt haben sollten, wegen Verbrechens gegen das so berhmte Gesetz zum Schutze der Republik vor Gericht zu stehen. Dann allerdings wurden alle Grundstze von Humanitt ber Bord geworfen. Dann hie es: "Aufs Schafott!", auch wenn man noch eine Minute vorher die Todesstrafe abgelehnt hatte.

Republikanische Novemberjustiz
Am 5. November 1918 berichtete die sozialdemokratische Presse: "Gestern befreiten aufstndische Matrosen aus Kiel mit Hamburger Genossen 1.200 Gefangene aus den Hamburger Gefngnissen. Sie wurden von Tausenden von Proletariern begeistert begrt." Und so, wie es in Hamburg geschieht, geschieht es in jenen Tagen allerorts in Deutschland. Der Abschaum der Menschheit, der wohlverwahrt hinter Gittern sa, wird befreit. Die Gilde der Geldschrankknacker, der Wechselflscher, der Raubmrder, Brandstifter und der Tagediebe strmt in das Funktionrkorps der marxistischen Parteien verschiedener Schattierung. Wenige Wochen spter kann es unter der Fhrung von Max Hlz sein Gewerbe bereits fachgem wieder aufnehmen, als die rote Revolutionsarmee in Mitteldeutschland marschiert, Banken erbrochen, Frauen geschndet, Drfer angesteckt und Hunderte von Menschen viehisch ermordet werden. So sieht marxistische Justizpflege in Wirklichkeit aus. Der Fall Zeigner ist nur ein Ausschnitt aus diesem ganzen Kapitel. Man erinnert sich noch des sozialdemokratischen Reichsjustizministers Radbruch, der bei der Behandlung der Strafrechtsreform Todesstrafe und Zuchthausstrafe praktisch beseitigt wissen wollte und die Strafen fr eine ganze Reihe von Verbrechen fr berflssig hielt. Im Fall Zeigner sieht sich in den Novembertagen des Jahres 1923 selbst die Fraktion der SPD. gezwungen, ihren so prominenten Genossen zur Niederlegung seines Mandats aufzufordern, denn bei dieser Art von Straftaten lt sich wirklich die sonst so bliche Ausrede nicht verwenden, es handelte sich um eine reaktionre Hetze gegen einen gesinnungstreuen Sozialdemokraten. Am 29. Mrz 1924 fllt das Landgericht Leipzig das Urteil gegen den Genossen Zeigner. Es lautet wegen Bestechung und Aktenvernichtung auf 3 Jahre Gefngnis und 3 Jahre Ehrverlust. Das Reichsgericht besttigt das Urteil. Doch die Genossen vergessen ihn nicht, und nach 1 Jahren wird Zeigner stillschweigend begnadigt. Sein tiefer Fall deckte noch andere Taten auf. So hatte Herr Zeigner dem sozialdemokratischen Dresdner Polizeiprsidenten Menke die im Zuchthaus verbrachte Strafzeit als Beamtendienstzeit angerechnet. Einem anderen Freund hatte Genosse Zeigner, um ihm zu einem gnstigeren Besoldungsdiensalter zu verhelfen, die Schulzeit von Untersekunda ab dem Besoldungsdienstalter zugeschlagen. Die Zahl der Personen, die er in einem einzigen Jahr begnadigte, betrug ber 70.000. Darunter befanden sich alle Vergehen gegen die 175 und 218 StGB., ferner alle Kuppelmtter und alle Mrder, denn unter Herrn Zeigner wurde niemals ein Todesurteil vollstreckt. Unter den Verbrechern gab es ein geflgeltes Wort: "Ick geh' zu Zeignern!"

Die Verjudung der Justiz


Die Verjudung der deutschen Justiz war schon vor 1914 nicht gering. Sie nahm geradezu beispiellose Formen an, als das Justizministerium abwechselnd marxistische und demokratische Herren hatte, die sich in der bernahme jdischer Rechtsanwlte in den Justizdienst gegenseitig den Rang streitig machten. Jdische Richter und Rechtsanwlte

gab es wie Sand am Meer, und politische Prozesse wurden fast nur noch an Kammern gegeben, die vorwiegend mit jdischen Richtern und Beisitzern besetzt waren. Bis zum Jahre 1933 waren allein in Berlin 1.879 jdische Rechtsanwlte und 1.210 jdische Notare zugelassen, das sind etwa 50 Prozent aller Rechtsanwlte und Notare. Im Reichsdurchschnitt betrug der Anteil des Judentums an diesen Berufen 33 Prozent. Darunter befinden sich selbstverstndlich alle gewinnbringenden Stellen. "Wir fordern Volksjustiz!" schrieb der Marxismus einst auf seine Fahnen. Die jdischen SPD.-Rechtsanwlte und Parlamentarier Levy, Cohn und Rosenfeld haben gewut, was sie wollten, als sie diese Forderung erhoben. Sie haben sie auch in die Tat umgesetzt, indem sie eine Justiz des jdischen Volkes ber das deutsche Volk schufen. So wurde in der Zeit des Niedergangs aus der blinden Gttin der Gerechtigkeit ein leichtgeschrztes Judenliebchen gemacht. Charaktervolle deutsche Richter haben es in dieser Zeit nicht leicht gehabt. Im SklarzProze bot der jdische SPD.- Staatssekretr Weismann dem aufrechten Staatsanwalt Gutjahr drei Millionen Mark Bestechungsgelder vom Bankkonto des Sklarz an, ohne da Herr Weismann wegen Bestechungsversuch vor Gericht gekommen wre. Dafr wurde der Staatsanwalt Gutjahr in ein Ehrengerichtsverfahren verwickelt, zwar freigesprochen, aber an ein Gericht versetzt, an dem er nie wieder einen politischen Proze in die Hand bekommen htte. Wer sich nicht fgte, wer nicht bereit war, das Recht zu beugen und dem System zu Willen zu sein, dem wurde der Brotkorb hher gehngt. Nur in der Novemberrepublik konnten sich Richter finden, die bereit waren, gegen Mnner wie Hindenburg und Ludendorff wegen angeblicher Schuld am Kriege zu Gericht zu sitzen. Wo in der Welt htten sonst Mnner gefunden werden knnen, die bereit gewesen wren - noch dazu auf Verlangen eines bermtigen Siegers - ber Mnner zu richten, die 4 Jahre als Soldaten die Armee des Volkes gegen eine Welt von Feinden gefhrt und den Heimatboden vor Verwstung bewahrt hatten?

"Moderner Strafvollzug"
Das Schlagwort vom modernen Strafvollzug wurde damals in die Debatte geworfen. Der Strafvollzug wurde von weltfremden Phantasten und marxistischen Ideologen zu einem Kuraufenthalt gestaltet. Die Verbrecher in den Strafanstalten hatten es erheblich besser als die Millionen von Erwerbslosen auf der Strae. Sie hatten helle freundliche Zellen, die wohnlich mbliert waren, konnten Rundfunk hren, hatten Blumenstrue auf den Tischen, Kanarienvgel in den Zellen, sie bekamen ein gutes, reichliches Essen und hatten leichte Arbeit, einen Klub- und Leseraum und eine gute Bibliothek. Und so kam es gar nicht selten vor, da sie nach Verbung ihrer Strafe darum baten, im Zuchthaus bleiben zu drfen.

Um ein neues deutsches Recht


Als der nationalsozialistische Staat an die Macht kam, da fand er drei groe Aufgaben auf dem Gebiete der Justiz vor: 1. Entjudung des deutschen Justizwesens, 2. Schaffung einer einheitlichen Reichsjustiz, 3. Schaffung eines modernen deutschen Rechts.

Die erste Aufgabe wurde durch das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums gelst, durch das grundstzlich alle jdischen Richter aus dem deutschen Justizdienst entfernt worden sind, so da niemals wieder ein Jude ber Deutsche zu Gericht sitzen kann. Die Zahl der jdischen Rechtsanwlte wurde soweit wie mglich verringert, wobei der nationalsozialistische Staat mit einer solchen Grozgigkeit vorging, da es noch heute eine groe Anzahl jdischer Rechtsanwlte gibt. Auch die zweite Aufgabe wurde in berraschend kurzer Frist einer Lsung zugefhrt. Magebend dafr war das Wort des Fhrers: "Wir knnen keinem einzelnen Staat innerhalb der Nation und des diese vertretenden Reiches eine machtpolitische Souvernitt und Staatshoheit zubilligen. Mit dem Tage, an dem der Nationalsozialismus den Kampf um die Macht siegreich bestanden hat, war die Frage der Reichseinheit und damit der Reichsjustiz politisch entschieden." In drei groen Etappen wurde die berleitung der Rechtspflege von den Lndern auf das Reich vollzogen. Das entscheidende Gesetz auf diesem Gebiet war das Erste Gesetz zur berleitung der Rechtspflege auf das Reich vom 16. Februar 1934. Es enthielt im Artikel 1: Die Gerichte sprechen Recht im Namen des deutschen Volkes. Artikel 2: Verreichlichung des Begnadigungs-, Niederschlagungs- und Amnestierechts. Artikel 3: Freizgigkeit der Anwaltschaft fr das Reichsgebiet. Artikel 4: Freizgigkeit notarieller Urkunden im gesamten Reichsgebiet. Noch im gleichen Jahr, am 5. Dezember 1934, folgte das zweite Gesetz. Es bestimmte: 1. bertragung der Zustndigkeiten der obersten Landesjustizbehrden auf den Reichsminister der Justiz. 2. Ermchtigung des Reichsjustizministers zur Bestellung von Beauftragten fr einzelne Lnder. Gleichzeitig erfolgte die Abgrenzung der Zustndigkeiten zwischen Reichs- und Landesjustizbehrden und insbesondere die Vereinheitlichung der Staatsanwaltschaft fr das ganze Reich. Nach wiederum 7 Wochen schlo das Dritte Gesetz vom 24. Januar 1935 diese Entwicklung ab. Durch dieses Gesetz wurden mit dem 1. April 1935 die Justizbehrden der Lnder Reichsbehrden, die Justizbeamten der Lnder Reichsbeamte. Das Reich trat in Rechte und Pflichten der Landesjustizverwaltungen ein. Schon am 16. Oktober 1934 waren das Reichs- und das Preuische Justizministerium vereinigt worden, whrend am 5. Dezember 1934 auch die Justizministerien der brigen Lnder verschwanden. So wurde auch auf dem Gebiet der Justiz ein gewaltiger Schritt zur Reichsreform getan. Zum erstenmal, so lange es ein Deutschland gibt, gibt es nun eine einheitliche deutsche Justiz und ein einheitliches deutsches Recht. Die dritte Aufgabe war die Schaffung eines neuen deutschen Rechts. Der Ruf nach einer Reform des geltenden deutschen Rechts ist nicht neu. Schon um die Jahrhundertwende wurde eine Reform des Strafrechts verlangt. Schon damals wurde man sich bewut, da das alte Strafrecht den modernen Erfordernissen des 20. Jahrhunderts nicht mehr gerecht wird und dringend reformbedrftig ist.

30 Jahre Mhen um ein neues Strafrecht


Man schreibt das Jahr 1902, als im Deutschen Reichstag zum erstenmal der Ruf nach einer Strafrechtsreform erklingt. Dreiig Jahre bemhen sich dann die konstitutionelle und parlamentarische Monarchie und die November-Republik vergeblich, ein neues Strafgesetzbuch zu schaffen; die Geschichte dieser Strafrechtsreform ist ein so lebendiger Beweis, wie unschpferisch jedes parlamentarische Regime von Haus aus ist. Sieben Jahre, nachdem zum erstenmal eine Strafrechtsreform gefordert worden war, im Jahre 1909, bringt die zu diesem Zweck gebildete Kommission einen Vorentwurf heraus. Zwei Jahre spter folgt ein Gegenentwurf, und wieder zwei Jahre spter, im Jahre 1913, ein neuer Entwurf. Der Weltkrieg unterbricht dann die Arbeiten, bis im Frhjahr 1918 wieder der Versuch gemacht wird, die Strafrechtsreform in Gang zu bringen. Nach der November-Revolte wird im Jahre 1920 ein neuer Entwurf vorgelegt, der jedoch nicht den Beifall der marxistischen Parteien findet, weil er noch die Todesstrafe enthlt. Und so kommt es zu dem berchtigten Entwurf des sozialdemokratischen Justizministers Radbruch. Am 13. September 1922 wird dieser Radbruchsche Entwurf dem Reichskabinett vorgelegt. ber zwei Jahre liegt dieser Entwurf dem Kabinett vor. Niemand fand den Mut, fr seine Ablehnung oder seine Annahme einzutreten. Noch einmal wird er Fachleuten zur erneuten Durcharbeitung bergeben und schlielich als "erster amtlicher Entwurf von 1925" dem Reichsrat vorgelegt. Nach zwei Jahren, am 14. Mai 1927, ist der Reichsrat so weit, da der Entwurf dem Reichstag vorgelegt werden kann. Der Reichstag berweist ihn zunchst einem Ausschu. Ausschsse waren immer die Begrbnispltze des Reichstages. Ein Jahr lang, bis zum 2. Mrz 1928, befat sich der Strafrechtsausschu des Reichstages mit dem Entwurf. Dann wird der Reichstag aufgelst. Nach Zusammentritt des neuen Reichstages mu ein neuer Ausschu eingesetzt werden. Als nach zwei Jahren dieser neue Ausschu schlielich einige Kapitel des Entwurfs durchgeprft hat, wird im Juni 1930 der Reichstag erneut aufgelst. So kommt der Reichstag wie auf so vielen anderen Gebieten auch hier niemals zur Tat. Eine Einigung ber den Entwurf wre niemals mglich gewesen, man htte ihn fassen knnen, wie man wollte. Die Marxisten waren gegen, das Zentrum fr Todesstrafe, die Marxisten gegen Bestrafung, das Zentrum fr Bestrafung des Landesverrats, das Zentrum fr Bestrafung der Gotteslsterung, die Marxisten dagegen, die Marxisten fr Straffreiheit beim Ehebruch, das Zentrum dagegen, das Zentrum fr Bestrafung der Abtreibung, die Marxisten dagegen.

In vier Jahren nationalsozialistisches Strafrecht


Im April 1933 erteilt der Fhrer dem Reichsminister der Justiz den Auftrag zur Einberufung einer amtlichen Strafrechtskommission. Sie kann naturgem von alten Entwrfen nur juristisch Technisches bernehmen, weil der nationalsozialistische Staat von einem ganz anderen, gesunden Rechtsempfinden des Volkes ausgeht und nicht von irgendwelchen agitatorischen Gesichtspunkten. Dieses neue Strafrecht baut sich auf den nationalsozialistischen Forderungen "Gemeinnutz geht vor Eigennutz", Volksgemeinschaft, Opferbereitschaft, Treue zur Gemeinschaft und den Grundstzen einer nationalsozialistischen Sittenordnung auf.

Am 31. Oktober 1936 findet die Abschlutagung der amtlichen Strafrechtskommission im Reichsministerium statt und am 9. Mrz 1937 bert bereits das Reichskabinett den Entwurf und kndigt seine baldige Inkraftsetzung an. Das, was der Monarchie und der sozialdemokratischen Republik in 31 Jahren nicht gelang, gelingt dem nationalsozialistischen Staat in noch nicht vier Jahren. Er schafft ein modernes neues Strafrecht, das ohne Zweifel weit ber die Grenzen Deutschlands hinaus richtunggebend sein und Bedeutung erlangen wird.

Die weitere Neuordnung des Rechtslebens


Am 27. Oktober 1933 erlt das Reichskabinett das Gesetz zur nderung des Verfahrens in brgerlichen Rechtsstreitigkeiten, das mit dem 1. Januar 1934 in Kraft tritt. Dadurch wird auch auf dem Gebiete des Zivilprozerechts in kurzer Zeit Neues geschaffen und die Zivilprozeordnung nationalsozialistischen Forderungen angeglichen. Das ist dabei das Ziel: Grtmgliche Gewhr fr die Richtigkeit der Entscheidung verbunden mit grtmglicher Beschleunigung des Verfahrens. Das Verfahren wird durch Ehrlichkeit, Mndlichkeit und Unmittelbarkeit wieder lebendig und volkstmlich gestaltet. Nach grndlicher Vorbereitung soll jede Streitsache mglichst in einem einzigen Verhandlungstermin aufgeklrt und entschieden werden. Damit ist eine Reform eingefhrt worden, die dringend nottat. Durch die im Weimarer System eingerissenen Methoden des Zivilprozesses war es zu einem schweren Risiko geworden, sein Recht auf dem Klagewege zu suchen. Man war namentlich der Verschleppungs- und Verzgerungstaktik eines bswilligen Gegners ausgesetzt. Wie oft hat der wirtschaftlich Schwache bei der Vertretung seines Rechts dem wirtschaftlich Strkeren gegenber in einem faulen Vergleich nachgeben mssen, weil er der Verzgerungstaktik des Gegners und dem sich endlos hinziehenden Proze mit seinen Kosten und Aufregungen nicht gewachsen war. Heute soll der Zivilproze ein ehrlicher Kampf ums Recht sein. Frher konnte er mehr als ein Geschicklichkeitskampf der Parteien gelten, bei dem zu leicht derjenige siegte, der mit allen Mitteln, z.B. auch der Prozeverschleppung, skrupellos arbeitete. Der nationalsozialistische Staat hat es auf dem Gebiet der Justiz nicht nur als seine Pflicht angesehen, wieder ein geordnetes Rechtsleben herbeizufhren, sondern gleichzeitig auch dem Volke selbst den notwendigen Rechtsschutz zu geben. Durch Erla vom 19. Mai 1934 wurde daher im Preuischen Justizministerium ein besonderes Referat fr den Rechtsschutz des Volkes errichtet. Die Aufgabe dieses Referates war es, das Volk ber besonders gefhrliche Mittel und Wege des Verbrechertums und die Geschftspraktiken skrupelloser Ausbeuter aufzuklren. Dieses Referat ist 1935 mit der berleitung der Rechtspflege auf das Reich weiter ausgebaut und durch Erla vom 10. Mrz 1936 organisatorisch ergnzt worden. Heute arbeiten alle Justizbehrden im ganzen Reich aktiv an dieser Aufgabe mit; sie haben alle Sonderbeauftragte fr Volksrechtsschutz. Unter den amtlichen Kundgebungen, Warnungen und Hinweisen des Volksrechtsschutzes sind u.a. zu erwhnen: "Rundfunkgerte sind regelmig nicht pfndbar", "Wehrt euch gegen erbarmungslose Vollstreckungsglubiger", "Vorsicht bei Abschlu von Vertrgen", "Eltern, htet eure Kinder!" usw. Im neuen Staat stellt sich also die Justiz allgemein aktiv in den Dienst der Gesamtheit.

Ein wirklich nationalsozialistisches Gesetz ist ferner das Patentgesetz vom 9. Mai 1936. Das Gesetz bezweckt die Frderung und Pflege der im deutschen Volk vorhandenen schpferischen Geisteskrfte, es will gleichzeitig die Schaffenslust der Erfinder anregen und ihre Arbeitskraft sicherstellen. Das frhere Patentgesetz ging ber die Person des Erfinders vollkommen hinweg. Das neue Gesetz hingegen gibt ihm oder seinem Rechtsnachfolger ausdrcklich das Recht auf das Patent. Wichtig ist auch, da die Erfindereigenschaft nur Personen zuerkannt wird, Krperschaften oder Betriebe knnen sich nicht als Erfinder ausgeben. Wesentliche Kostenerleichterungen fr bedrftige Anmelder- und Patentinhaber sind vorgesehen. Das Patent ist das Entgelt fr die Leistung, die der Erfinder dem gesamten Volk geleistet hat. Der Erfinder mu aber auch seine Erfindung zu angemessenen Bedingungen zur Benutzung zur Verfgung stellen, soweit es das Interesse der Volksgemeinschaft verlangt. Die Interessen der Volksgemeinschaft werden also hier in den Vordergrund gestellt. Wenn die Reichsregierung erklrt, da die Erlaubnis zur Benutzung der Erfindung erforderlich ist, um die Interessen der Volksgemeinschaft zu wahren, kann eine Zwangslizenz erteilt werden. Der Erfinder mu sich dann also gegen angemessene Entschdigung (Lizenzgebhr) die Benutzung und Auswertung seiner Erfindung gefallen lassen. Die Lizenzgebhr setzt das Reichspatentamt fest. Der nationalsozialistische Grundsatz, da Kinder der wertvolle Reichtum des Volkes und der Familie sind, wurde auch im Strafrecht dadurch zur Geltung gebracht, da eine Bestimmung gegen den erpresserischen Kindesraub in das Strafgesetzbuch eingefhrt wurde. Der neue 239a vom 22. Juni 1936 sieht fr erpresserischen Kindesraub daher die Todesstrafe vor. Verbrechen, wie sie in einigen Teilen des Auslandes, namentlich in den Vereinigten Staaten von Amerika, aufgetreten sind und monatelang die Bevlkerung in Angst und Schrecken versetzten, sind damit in Deutschland unmglich. Die nationalsozialistische Wirtschaft und damit auch der Arbeitsplatz des einzelnen wurde gesichert und geschtzt durch das Gesetz der Wirtschaftssabotage vom 1. Dezember 1936, das dem Deutschen, der wissentlich und gewissenlos und aus grobem Eigennutz oder anderen niedrigen Beweggrnden den gesetzlichen Bestimmungen zuwider Vermgen nach dem Ausland verschiebt oder im Ausland stehen lt und damit der deutschen Wirtschaft schweren Schaden zufgt, die Todesstrafe und Vermgenseinzug androht. Noch im Jahre 1933 wurde im Strafvollzug wieder dem Grundsatz Geltung verschafft, da eine Strafe auch von dem Bestraften als Strafe empfunden werden msse. Mit dem Strafvollzug Weimarer Prgung, der aus dem Strafgefangenen ein verhtscheltes Kind machte und aus den Strafanstalten gut gefhrte Pensionate, wurde gebrochen. Der Bruch mit dieser Auffassung war schon allein ntig, um den deutschen Arbeiter aus der geradezu beleidigenden Lage zu befreien, da Gefangene in Deutschland besser behandelt, gekleidet, bekstigt und untergebracht wurden als der, der Tag um Tag mit seiner Hnde Arbeit sich sein Brot sauer verdienen mu. Der Strafvollzug wurde wieder zu einer scharfen und wirksamen Waffe im Kampf gegen das Verbrechertum gemacht. Mit dem Gesetz vom 1. August 1933 wurde die Neugestaltung des preuischen Strafvollzuges durchgefhrt, dessen Grundstze heute fr das ganze Reich gelten. Dieses Gesetz bestimmt unter anderm in 6: "Durch den Vollzug der Strafe soll dem Strafgefangenen nachhaltig zum Bewutsein gebracht werden, da er sein Freveln gegen die Rechtsordnung des Staates durch die als empfindliches bel auszugestaltende Freiheitsentziehung zu shnen hat. Die Scheu davor, nach erneuter Strafflligkeit das bel des Strafvollzugs abermals ber sich ergehen lassen zu mssen, soll in ihm durch die Art des Strafvollzugs

so lebendig gemacht werden, da sie auch bei den einer inneren Erziehung nicht zugnglichen Verbrechern ein Hemmnis gegenber der Versuchung zur Begehung neuer Straftaten darstellt. Dazu ist die zielbewute Aufrechterhaltung von Zucht und Ordnung, Gewhnung an Arbeit und Pflichterfllung und der Versuch religiser, sittlicher und geistiger Beeinflussung erforderlich." Selbstverstndlich soll auch im nationalsozialistischen Staat der Strafvollzug nicht unmenschlich sein. Er steht daher nicht einseitig auf einem krassen Abschreckungsstandpunkt. Der Strafvollzug soll neben einer Strafe auch gleichzeitig eine Erziehung sein. Insbesondere fr die jungen Gefangenen, die einer Erziehung noch fhig und bedrftig sind. Bei ihnen wird daher auch besonderer Wert auf ihre Fortbildung gelegt. Es gibt daher auch besondere Anstalten fr noch nicht vorbestrafte Gefngnisgefangene, die mit Berufsverbrechern nicht in Berhrung gebracht werden sollen. Andererseits ist fr unverbesserliche Berufsverbrecher, ferner fr rckfllige Sittlichkeitsverbrecher und hnliche Elemente, die eine Gefahr fr die menschliche Gemeinschaft bilden, die Sicherungsverwahrung geschaffen worden. Der nationalsozialistischen Auffassung, da Arbeit eine Ehre ist, wurde dadurch Rechnung getragen, da die Strafgefangenen nicht mehr mit Arbeiten beschftigt werden, an denen gleichzeitig deutsche Arbeiter ttig sind. In 14 Jahren Weimarer System wurde auf dem Gebiete der Justiz an gesetzgeberischen Taten zugunsten des Volkes nicht ein Bruchteil von dem geschaffen, was in vier Jahren nationalsozialistischer Staatsfhrung ohne Debatten und ohne Diskussion in der ffentlichkeit in unermdlicher und stiller Arbeit getan wurde. Whrend in der Zeit des Parlamentarismus schon die Stellung eines Agitationsantrages als weltbewegende Tat gepriesen wurde, hat der nationalsozialistische Staat von seinen Leistungen auf dem Gebiete der Rechtspflege bisher nicht viel gesprochen. Er unterscheidet sich damit von den Schwtzern der Systemzeit und handelt nach dem nationalsozialistischen Grundsatz: "Am Anfang war die Tat!"

14. Wiederaufbau der deutschen Kultur


"Die Kunst ist eine erhabene und zum Fanatismus verpflichtende Mission!" Adolf Hitler, Reichsparteitag 1933. Whrend auf allen Lebensgebieten der deutschen Nation im Jahre 1933 nach Fortrumung einiger Trmmer mit einem Neubau begonnen werden konnte, mute auf dem Gebiete der Kultur erst einmal mit der Spitzhacke die kubistisch-futuristische Synagoge abgerissen werden, zu der das Judentum schon im vorigen Jahrhundert den Grundstein gelegt und die sie in den Jahren der Novemberregierung zu einem Fundament ihres Geistes der Zersetzung, der Verflachung und der Vernichtung aller Kulturwerte ausgebaut hatte. Das deutsche Kulturleben war in den Jahren der Novemberrepublik in einem solchen Mae von Juden berwuchert, da es ohne weiteres als jdisch angesprochen werden kann. Alle erfolgversprechenden Keime aus nicht jdischer Wurzel wurden sofort zertreten. Aus dieser vlligen berfremdung des deutschen Kulturlebens heraus allein ist der ungeheure Niedergang zu erklren, dem in 14 Jahren das gesamte deutsche Kulturleben verfallen war.

Ein Jude ber Deutschlands Verjudung


Im Mrzheft des Kunstwart erschien 1912 ein Aufsatz des Juden Moritz Goldstein, in dem es u.a. heit: "Auf allen Posten, von denen man sie nicht gewaltsam fernhlt, stehen pltzlich Juden; die Aufgaben der Deutschen haben die Juden zu ihrer eigenen Aufgabe gemacht; immer mehr gewinnt es den Anschein, als sollte das deutsche Kulturleben in jdische Hnde bergehen. Das aber hatten die Christen, als sie den Parias in ihrer Mitte einen Anteil an der europischen Kultur gewhrten, nicht erwartet und nicht gewollt. Sie begannen sich zu wehren, sie begannen wieder, uns fremd zu nennen, sie begannen, uns im Tempel ihrer Kultur as eine Gefahr zu betrachten. Und so stehen wir denn jetzt vor dem Problem: Wir Juden verwalten den geistigen Besitz eines Volkes, das uns die Berechtigung und die Fhigkeit dazu abspricht." Dieser Feststellung von jdischer Seite ist nichts hinzuzufgen, denn sie spricht fr sich selbst. Theater, Film, Musik, bildende Kunst, Rundfunk, alles befand sich in erster Linie in jdischer Hand. Das einzige, was im Theaterleben der Systemzeit z.B. in Berlin deutsch war, das war - wenigstens zum Teil - die Sprache. Sie war ein Gemisch von deutschem und jiddischem Gemauschel. Dafr waren Theaterdirektoren, Schauspieler, Dirigenten, Musiker, Textverfasser, Regisseure und Komponisten Juden. Die Zahl der Kulturjuden war so gro, da man mit ihren Namen mhelos ein Adrebuch fllen kann. Alle Machtpositionen waren in einem solchen Mae mit Juden besetzt, da das Judentum es vllig in der Hand hatte, zu entscheiden, wer im deutschen Kulturleben im einzelnen noch eine Rolle spielen durfte. Die Verjudung begann bereits in den Ministerien. So wurde im preuischen Kultusministerium Theater und Musik von den Juden Seelig und Kestenberg, im preuischen Staatsministerium die Pressepolitik durch den Juden Goslar verwaltet. In smtlichen Verbnden der Kunstschaffenden saen Juden. Die meisten Theaterdirektoren waren Juden. Jdische Dirigenten wurden bei weitem bevorzugt, ebenso jdische Knstler. Der Film war zu 85 Prozent verjudet, die 15 Prozent Nichtjuden bekleideten nur untergeordnete Stellungen. Die Konzertagenturen, der Buchund Kunsthandel wurden von Juden verwaltet. In der bildenden Kunst waren es jdische Schmierfinken, Kubisten und Expressionisten, die die tonangebende Rolle spielten und die tollsten Verirrungen als Kunst anpriesen. Im Rundfunk waren viele fhrenden Stellen mit Juden besetzt, und die Programme der einzelnen deutschen Sender weisen in den Jahren des Niedergangs in erster Linie Juden auf. Die Verjudung der Presse hatte ebenfalls ein auerordentliches Ma angenommen. Die groen Konzerne waren in jdischer Hand. Alle groen Zeitungen wurden von Juden geleitet. Die wichtigsten Ressorts waren mit Juden besetzt. Als Kunstkritiker traten in erster Linie Juden in Erscheinung, die als Helfershelfer der im Kunstleben selbst ttigen Juden deren Geschfte besorgten. Nur so konnte es kommen, da Volks- und Rassefremde das Kulturleben einer ganzen Nation beherrschten und in den Abgrund stieen, was kultureller Besitz einer ganzen Nation war. Fr die jdischen Kunstbesitzer war die Kunst nur eine Ware. Als Ware behandelten sie nicht nur die Kunstwerke, sondern auch die Kunstschaffenden. Deutsche Knstlerinnen oder Statistinnen wurden zum Freiwild jdischer Theaterdirektoren oder Regisseure. Der Weg zum Ruhm oder zur Rolle ging durch das Bett des Juden. Die Gagen waren zum Leben zu winzig, zum Sterben zu gro. Die Arbeitslosigkeit unter der deutschen Knstlerschaft nahm nie dagewesene Formen an. Juden waren von dieser Arbeitslosigkeit kaum betroffen, denn: "ganz Israel brgt freinander".

Ein plastisches Bild der jdischen Zersetzungsarbeit im Kulturleben, die vor keinem der Groen der deutschen Nation haltmachte, gibt das Buch Die Juden in Deutschland.

"Pilgerchor" als Fuballmannschaft


Als besonders bezeichnend soll nur darauf hingewiesen werden, da noch am 13. Februar 1933, nach der Machtergreifung, der jdische Generalmusikdirektor Klemperer die Frechheit besa, anllich des 50. Todestages Richard Wagners eine Tannhuserinszenierung in der Berliner Staatsoper vorzunehmen, die als gewollte Beleidigung des groen deutschen Meisters und als Faustschlag ins Gesicht aller noch irgendwie gesund empfindenden Menschen gelten mute. Klemperer hat es nach dem Bericht der Allgemeinen Musikzeitung fertig gebracht, zu beweisen, da "die Ouvertre ein schlecht klingendes, beraus miges Stck Musik sei". Man hrte "harten Lrm, wo rauschender Klang am Platze war, drres Gerinnsel, wo blhende Kantilene, abgehacktes Gestammel, wo klare Akzente ntig sind". "Der Venusberg war ein ausgerumter Lagerkeller, wo Mose Forbach als Liebesgttin im Stil des Oranienburger Viertels sich brnstig herumrkelte." Es wird weiter berichtet, da die Hirtenknaben als eine Art von Hofsngern erschienen, die Pilger als zerlumpte Proletarier und der Jgertro als Fuballmannschaft mit Autokappen.

Entjudung der deutschen Kultur


Zwei Aufgaben hat der Nationalsozialismus beim Neuaufbau des deutschen Kulturlebens in den Vordergrund gestellt: erstens die vllige Entjudung des deutschen Kulturlebens, die hundertprozentig durchgefhrt wurde, zweitens den Aufbau einer groen, geschlossenen, schlagkrftigen Organisation als neuer Trgerin des gesamten Kulturlebens. Beide Aufgaben sind mit nationalsozialistischer Grndlichkeit gelst worden. Sie bilden heute die tragfhige Grundlage fr alles Kulturschaffen im Deutschen Reich. Dem Judentum und den Mischlingen wurde die Mglichkeit geschaffen, innerhalb ihrer eigenen Organisation auch ihre eigene Kultur zu pflegen. Jede direkte oder indirekte Beeinflussung des deutschen Kunst- und Kulturlebens durch Trger jdischen Geistes dagegen ist fr alle Zukunft verhindert. Nur deutschbltige Knstler haben die Mglichkeit, sich mit ihrem Schaffen an das deutsche Volk zu wenden.

Der Aufbau der Reichskulturkammer


Das Reichskulturkammergesetz vom 22. September 1933 gab dem Reichsminister fr Volksaufklrung und Propaganda die Ermchtigung und den Auftrag, alle Angehrigen des deutschen Kulturlebens in Krperschaften ffentlichen Rechts zusammenzufassen. Innerhalb der Reichskulturkammer sind sieben solcher Krperschaften errichtet worden:

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Reichstheaterkammer, Reichsschrifttumskammer, Reichsmusikkammer, Reichsfilmkammer, Reichspressekammer, Reichsrundfunkkammer und Reichskammer der bildenden Knste.

Als Zielsetzung der Reichskulturkammer wurde in der Durchfhrungsverordnung vom 1. November 1933 festgelegt: "Durch Zusammenwirken der Angehrigen aller von ihr umfaten Ttigkeitszweige unter der Fhrung des Reichsministers fr Volksaufklrung und Propaganda die deutsche Kultur in Verantwortung fr Volk und Reich zu frdern, die wirtschaftlichen und sozialen Angelegenheiten der Kulturberufe zu regeln und zwischen allen Bestrebungen der ihr angehrenden Gruppen einen Ausgleich zu bewirken." Damit ist festgelegt, da kein Lebensgebiet der deutschen Kunst von der Frsorge durch die Reichskulturkammer ausgeschlossen ist. Es werden nicht nur die kulturellen Interessen der deutschen Knstlerschaft wahrgenommen, sondern ebenso ihre sozialen und wirtschaftliche Belange. Bei der Errichtung der Reichskulturkammer wurde als Grundsatz festgelegt: "Wer bei der Erzeugung, der Wiedergabe, der geistigen oder technischen Verarbeitung, der Verbreitung, der Erhaltung, dem Absatz oder der Vermittlung des Absatzes von Kulturgut mitwirkt, mu Mitglied der Einzelkammer sein, die fr seine Ttigkeit zustndig ist. Die Reichskulturkammer und die Einzelkammern knnen Bedingungen fr den Betrieb, die Erffnung und die Schlieung von Unternehmungen auf dem Gebiet ihrer Zustndigkeit festsetzen und Anordnungen ber wichtige Fragen innerhalb dieses Gebietes, insonderheit ber Art und Gestaltung der Vertrge zwischen den von ihnen umfaten Ttigkeitsgruppen treffen." In der Begrndung zum Reichskulturkammergesetz wird weiter ausdrcklich ausgesprochen, da es nicht Aufgabe des Staates sein kann, eine neuen Kultur im Verordnungswege zu schaffen, sondern da sie von innen heraus aus dem Volke wachsen msse. "Es ist nicht die Absicht des nationalsozialistischen Staates, eine Kultur von oben her schaffen zu wollen. Die Kultur wchst aus dem Volke heraus. Alle frheren Staatsauffassungen seit der Aufklrungszeit setzen die Kultur als eine Angelegenheit der Einzelpersnlichkeit zum Staate in einen gewissen Gegensatz. Auch soweit dieser Gedanke nicht durchgefhrt wird, ist an der Auffassung festgehalten worden, als sei die Kultur etwas, das wegen seiner besonderen Feinheit und Vielgestaltigkeit eine stark dezentralisierte Staatsbetreuung mglichst ohne Befassung der Reichszentrale verlange. Die Aufgabe des Staates ist es, innerhalb der Kultur schdliche Krfte zu bekmpfen und wertvolle zu frdern, und zwar nach dem Mastab des Verantwortungsbewutseins fr die nationale Gemeinschaft. In diesem Sinne bleibt das Kulturschaffen persnlich und frei. Wohl aber ist es, um eine Politik der deutschen Kultur zu treiben, notwendig, die Schaffenden auf allen ihren Gebieten ber der Fhrung des Reichs zu einer einheitlichen Willensgestaltung zusammenzufassen. Das geschieht im Wege des stndischen Aufbaues."

Der Prsident der Reichskulturkammer, Reichsminister Dr. Goebbels, hat bei der feierlichen Erffnung am 15. November 1933 ebenfalls die nationalsozialistische Auffassung von der Kultur und dem kulturellen Schaffen und von der Aufgabenstellung der Reichskulturkammer in knappen, berzeugenden Worten dargelegt: "Kultur ist hchster Ausdruck der schpferischen Krfte eines Volkes. Der Knstler ist ihr begnadeter Sinngeber. Es wre vermessen, zu glauben, da eine gttliche Mission auerhalb des Volkes vollendet werden knnte. Sie wird fr das Volk durchgefhrt, und die Kraft, deren er sich dabei bedient, stammt aus dem Volk. Wir haben die schpferischen Krfte der deutschen Nation freigelegt; sie mgen sich ungehindert entfalten und reiche Frchte tragen am Baum eines neuerstandenen Volkstums. Das ist der Sinn der Reichskulturkammer, die wir dem Gesetz entsprechend heute feierlich erffnen und konstituieren. Sie stellt den Zusammenschlu aller Schaffenden in einer geistigen Kultureinheit dar. Sie beseitigt die nur noch mechanisch wirkenden Organisationsberbleibsel der vergangenen Zeit, die der freien Entwicklung unseres kulturellen und knstlerischen Lebens blo im Wege standen. Die schaffenden Menschen sollen sich in Deutschland wieder als eine Einheit empfinden; es soll ihnen jenes Gefhl trostloser Leere genommen werden, das sie bisher von der Nation und ihren treibenden Krften trennte. Nicht einengen wollen wir knstlerisch-kulturelle Entwicklung, sondern frdern. Der Staat will seine schtzende Hand darber halten. Die deutschen Knstler sollen sich unter seinem Patronat geborgen fhlen und das beglckenden Gefhl zurckgewinnen, da sie im Staate ebenso unentbehrlich sind wie die, die die Werte seines materiellen Daseins schaffen. Die neugegrndete Reichskulturkammer steht ber den berlebten Begriffen von modern und reaktionr. Ihre Arbeit soll ebenso abhold sein dem modern scheinenden Gromannstum, hinter dem sich knstlerisches Nichtsknnen verbirgt, wie sie abhold ist dem reaktionren Rckschritt, der der Jugend und ihren gesunden Krften den Weg verbauen will." Als reprsentatives Gremium der deutschen Kulturschaffenden wurde der Reichskultursenat geschaffen, dem ber 100 fhrende Mnner des deutschen Kulturlebens angehren und der das Gewissen des deutschen Kulturlebens ist. Als umfassende Organisation der "Kulturverbraucher" wurde aus dem Kampfbund fr deutsche Kultur die "NS.-Kulturgemeinde" geschaffen.

Die soziale Stellung der deutschen Knstlerschaft


Die soziale Betreuung der deutschen Knstlerschaft haben sich die Reichskulturkammer und ihr Prsident ganz besonders angelegen sein lassen. So sind zum ersten Male wahrhaft groe nationalsozialistische Werke der Hilfe und der Anerkennung geschaffen worden. Die Errichtung einer Alters- und Krankenversorgung fr die deutschen Knstler wurde in Angriff genommen. Die Stiftung der Spende "Knstlerdank" durch Reichsminister Dr. Goebbels in Hhe von 2 Millionen Reichsmark zur Bannung der grten Not unter den schaffenden Knstlern, die Errichtung des Hilfswerks der deutschen bildenden Kunst, der Ausbau der Schiller-Stiftung und anderer groer Stiftungen und Stipendien, die Errichtung der "Dr.-Goebbels-Stiftung fr Bhnenschaffende", aus der in erster Linie Altersheime und Erholungssttten fr die Bhnenschaffenden gebaut werden sollen, sind als Marksteine nationalsozialistischen Tatwillens besonders hervorzuheben.

Staatspreise fr deutsche Knstler


Als Anerkennung fr besondere Leistungen wurden fr deutsche Knstler zahlreiche Preise neu gestiftet und bestehende erneuert. An der Spitze dieser Preise steht der vom Fhrer am 30. Januar 1937 gestiftete "Deutsche Nationalpreis fr Kunst und Wissenschaft", der in Hhe von je 100.000 Reichsmark an drei verdiente Deutsche auf dem Reichsparteitage der NSDAP. fr die beste Leistung des Jahres verliehen wird, und der "Nationale Buch- und Filmpreis", dem die Reichsregierung am Nationalen Feiertag des deutschen Volkes fr den besten Film und fr das beste Buch des Jahres vergibt. Beide Preise sind schon jetzt Wertmastbe fr knstlerisches Schaffen geworden und werden dazu dienen, Knstler, die fr ihre Nation berdurchschnittliches leisteten, fr alle Zeiten vor der Nation hervorzuheben und ihnen eine Stellung in der Volksgemeinschaft zu geben, die der Bedeutung ihrer Leistung entspricht.

Theaterskandale am laufenden Band


Der Niedergang des deutschen Theaters in der Nachkriegszeit ist in kultureller Hinsicht allein aus der groen Zahl der Theaterskandale zu ersehen. Man erinnert sich noch an die zahlreichen, auf niedere Instinkte spekulierenden Unterhaltungsstcke jdischer Herkunft, deren Titel eindeutig genug waren. Der Titel einer Revue des Juden James Klein gibt die Tendenz an: "1000 nackte Frauen". Die jdischen Theaterleiter in Berlin und in anderen groen deutschen Stdten hatten keinerlei Interesse an einer Pflege der deutschen Kultur, sondern ausschlielich Interesse an einer vollen Kasse. Fr sie war die Leitung eines Theaters keine Berufung, sondern ein Beruf, und sie waren ebenso gern bereit, Abteilungschef im Warenhaus oder Brsenmakler statt Leiter eines Theaters zu werden. Die Namen zeigen allein, wer die deutsche Bhne in Hnden hatte. Da waren die jdischen Gebrder Schaie, die sich Rotter nannten, der Jude Barnowsky (der in Wirklichkeit Isidor Abrahamowsky hie), der Jude James Klein, der Jude Saltenburg, der Jude Moses Goldmann, der sich Max Reinhardt nannte, die Juden Haller, Hartung (mit richtigem Namen May), Martin Zickel, Ludwig Klopfer, Kurt Robitschek und viele andere mehr. So wie ihre Namen war auch ihr Spielplan. Es gab Theaterskandale am laufenden Bande. Sie begannen mit Schnitzlers "Reigen". Es folgte dann "Casanovas Sohn" von dem Juden Lothar, eine der widerlichsten Schweinereien, die jemals auf Bhnen zu sehen war. Es folgte "Karussell" von Verneuil, das sich mit dem Betrieb bei einer groen Kokotte befat. Die "Medea" von H. H. Jahn im Berliner Staatstheater und "Die Gefangene" von Bourdet in der "Komdie", die das Schicksal einer lesbischen Frau behandelt, lieferten den Stoff zu den nchsten Theaterskandalen. Ehm Welks "Gewitter ber Gotland" wurde von Piscator als kommunistisches Tendenzstck so krasser Form herausgebracht, da die Folge der Auffhrung Massenaustritte aus der Volksbhne waren. Dem Juden Piscator blieb es auch vorbehalten, bei der Auffhrung des kommunistischen Tendenzstckes "Schwejk" sogar einen Abort auf der Bhne aufzubauen und in Betrieb zu nehmen. 1928 brachte die "Junge Bhne" ein Schauspiel heraus, "Mrder fr uns" von Schferdieck, das den Juden Schlesinger und seinen Mittter verherrlicht, die durch das Attentat von Leiferde eine groe Anzahl von blhenden Menschenleben vernichteten.

Der "Hinkemann" des Juden Toller vermehrte die Zahl der Schundstcke und der Theaterskandale um einen weiteren Fall. Der Jude Theodor Tagger, der unter dem Namen "Bruckner" schrieb, brachte 1926 sein Schauspiel "Krankheit der Jugend" heraus, das alle erdenklichen sexuellen Verirrungen zum Gegenstand einer Bhnendarstellung macht, whrend sein Schauspiel "Verbrecher" eine Glorifizierung des Verbrechertums darstellt und mit den belsten und gemeinsten Mitteln gegen Recht und Gesetz agitiert. Die "Dreigroschenoper" der Juden Brecht und Weill sei hier nur am Rande erwhnt. Die "Revolte im Erziehungshaus" und die "Pioniere in Ingolstadt" beschftigten ebenfalls wochenlang die ffentliche Meinung. Sogar der jdische Polizeivizeprsident Isidor Wei mute in diesem Falle eingreifen und um die Streichung einiger Szenen "bitten". Fr die armen Mrder wirbt das auf Betreiben der Liga fr Menschenrechte aufgefhrte Tendenzstck von Wolffenstein "Nacht vor dem Beil". "Cyankali" von dem Juden Wolff und " 218" von Credi propagieren die Abschaffung des 218 des StGB. und Abtreibungsfreiheit. Die "Matrosen von Cattaro" verherrlichen die Meuterei. Die Stcke "Hochspannung", "Schlafstelle" und "Gartenlaube", in Berliner Theatern aufgefhrt, waren so voller Eindeutigkeiten und Zoten, da das Publikum zum groen Teil emprt das Theater verlie. Noch im Jahre 1932 gestaltete der Jude Joachimsohn "Die Journalisten" von Gustav Freytag zu einer rhrseligen Mitleidsklage fr den jdischen Schmok um.

Die Arbeitslosigkeit unter den Bhnenschaffenden


Die Folge der Theaterskandale, der Verjudung des Theaterwesens und damit seines Niedergangs zeigte sich nicht nur auf kulturellem, sondern auch auf wirtschaftlichem Gebiet. Es war nicht allein die Wirtschaftskrise, die allmhlich zu einer immer unhaltbarer werdenden Lage im ganzen Theaterleben fhrte, zahlreiche Theater zum Erliegen brachte, Verkrzungen der Spielzeit notwendig machte und bei einem groen Teil der Theaterzusammenbrche das Personal die seit vielen Monaten geschuldeten Gagen kostete. 37 groe gemeinntzige Theater stellten bis 1931 teilweise ihren Betrieb ein, zum anderen Teil verkrzten sie die Spielzeit ganz erheblich. Allein bis zur Spielzeit 1930/31 ging die Zahl der beschftigten Bhnenmitglieder um mehr als 3.000 Personen zurck. Das ist ein wesentlicher Teil aller Bhnenttigen Deutschlands. Eine groe Zahl weiterer Theater verminderte die Zahl des Personals um mehr als 20 Prozent. Im Jahre 1932 muten auer zahlreichen privaten Theatern weitere sieben gemeinntzige groe Bhnen geschlossen werden, darunter die preuischen Staatstheater in Kassel und Wiesbaden und das Staatliche Schiller-Theater in Berlin. Die Gagen des Solopersonals wurden bis 1932 bis zu 20 Prozent gekrzt. 1932 bezogen bereits 49,8 Prozent aller Bhnenkrfte, soweit sie berhaupt noch Stellung hatten, weniger als 300 RM. im Monat. Dadurch, da die Zahl der ganzjhrig spielenden Theater mehr und mehr absank, wurden auch die Jahresvertrge zahlreicher Bhnenkrfte durch Saison-Vertrge ersetzt und ihre Wirtschaftslage dadurch weiter herabgedrckt. Da jeder Schauspieler oder Snger darauf angewiesen ist, in den Jahren des Erfolges Rcklagen fr spter zu machen, so ergibt sich ganz zwangslufig aus einem solchen wirtschaftlichen Absinken das Entstehen eines Proletariats von alten, wirtschaftlich nicht versorgten Knstlern. Von 63 Prozent im Jahre 1929 sank die Zahl der Knstler mit Jahresvertrgen auf 49 Prozent im Jahre 1932, whrend die brigen also nicht mehr mit 12 Monatsbezgen rechnen konnten, sondern das Einkommen weniger Monate auf 12 Monate aufteilen muten.

Insgesamt betrgt der Abbau des Personalstandes der deutschen Theater von 1928/29 auf 1931/32 5.878 Personen von insgesamt 28.500 im Jahre 1928/29.

Nationalsozialismus bringt Aufstieg


Nach der Ausscheidung aller Juden, der Wiedergesundung des gesamten deutschen Theaterlebens, der Wiederinbetriebnahme der geschlossenen Theater und der Verlngerung der Spielzeiten konnten im Spieljahre 1936/37 28.012 ttige Knstler an den deutschen Bhnen gezhlt werden gegen 22.045 im Jahre 1932. An 81 Bhnen konnte die Spielzeit verlngert werden. Die Zahl der ganzjhrig spielenden Bhnen ist auf das Dreifache, und zwar auf 75 im Jahre 1937 gestiegen, die Durchschnittsspielzeit von zirka 5 Monaten auf 7 bis 10 Monate. Die Reichskulturkammer bildete zusammen mit dem Deutschen Gemeindetag und dem Reichs- und Preuischen Innenministerium einen Wanderbhnenausschu. Alle Stdte ohne stndigem Theater wurden innerhalb der einzelnen Gaue zu Zweckverbnden zusammengeschlossen. Jeder Gau hat seine eigene Wanderbhne, die die theaterlosen Stdte bespielt. Ein Teil der Wanderbhnen spielt bereits mit mehreren Ensembles, um allen Ansprchen gerecht zu werden. Die von der Reichstheaterkammer erlassenen Richtlinien fr die Gestaltung der Eintrittspreise hat jede Mglichkeit einer Unterbietung ausgeschaltet und den Theatern die Mglichkeit gegeben, ihren Etat auf eine wirtschaftlich gesunde Grundlage zu stellen. Durch die Umwandlung des parittischen Bhnennachweises in den Deutschen Bhnennachweis, der eine Wohlfahrtseinrichtung ist, wurde das Engagements- und Vermittlungswesen auf eine vllig neue Grundlage gestellt. Die Vermittlung von Engagements erfolgt nunmehr kostenlos fr den einzelnen. Volk und Kunst sind wieder eine Einheit im nationalsozialistischen Staat geworden, und die Theater wurden wieder zu Einrichtungen des Volkes. Der Fhrer selbst hat am Aufbau des deutschen Theaters lebhaften Anteil genommen. Die jhrlich veranstalteten Reichstheaterfestwochen erhielten ihre Weihe durch sein persnliches Erscheinen. Er selbst gab die Mittel her fr den Umbau und die Wiederherstellung zahlreicher vernachlssigter oder geschlossener Bhnen. 38 Bhnen sind in Deutschland in vier Jahren neu gebaut, umgebaut oder renoviert worden, und schon sind die Plne fertig fr weitere groe Taten auf dem Gebiet des Theaterbaues in Deutschland.

Deutscher statt jdischer Film


Die Tatsache, da 85 Prozent des gesamten Filmwesens sich in jdischen Hnden befanden, ist fr den Zustand der deutschen Filmkunst und der deutschen Filmwirtschaft in der Zeit vor 1933 bezeichnender als alle Statistiken und Darstellungen. Der Film war weiter nichts als ein reines Wirtschaftsunternehmen, mit dem man recht viel verdienen wollte. Die Filmschaffenden waren rechtlos und meist schlecht bezahlt. Soziale Einrichtungen fr sie gab es meist berhaupt nicht. Wenige Spitzenspieler erhielten dafr Gagen von einer geradezu mrchenhaften Hhe. Jdische Filmdirektoren und -regisseure steckten den Hauptverdienst in ihre Tasche. Der Film wurde zu einem Spekulationsobjekt. Wenn einmal ein Film Erfolg hatte, so konnte sofort mit einer Serie gleichartiger Filme gerechnet werden, in denen, verflacht und seicht, das gleiche Thema bis zur Bewutlosigkeit ausgewalzt wurde. Die Filmproduktion war auf wenige Monate zusammengedrngt, whrend die Filmschaffenden, insbesondere die vielen Hilfsarbeiter und Komparsen, in den brigen Monaten erwerbslos waren. Da es fr die Zulassung zur Filmproduktion keinerlei Beschrnkungen gab, war die Zahl der Neugrndungen und Zusammenbrche auerordentlich gro. 300 Verleihfirmen stritten sich um die Filmproduktion. Da viele von ihnen nicht leben und nicht sterben konnten, kamen nicht selten die Filmproduzenten durch den Zusammenbruch der Verleihfirmen um den Lohn ihrer Arbeit.

Die Grndung der Reichsfilmkammer und die Zusammenfassung der Filmproduzenten, der Filmverleiher, Filmtheater, der Filmtechnik und aller Filmschaffenden unter einer Leitung, ihre Ausrichtung nach einem Gedanken und auf ein Ziel war eine der ersten Voraussetzungen fr eine vllige Umstellung des deutschen Filmwesens. Wie auf allen anderen Gebieten, so setzte auch hier sofort das Warnungsgeschrei ein, da eine vllige Entjudung des Films unmglich sei und das Ende des Films bedeuten wrde. Das Gegenteil ist unter Beweis gestellt worden. Nach gewissen Anfangsschwierigkeiten haben Filmkunst und Filmwirtschaft einen Aufschwung in Deutschland genommen wie nie zuvor. Der beste Wertmesser dafr ist das glnzende Abschneiden Deutschlands auf der Internationalen Filmausstellung 1936 in Venedig. Ein weiterer Beweis ist das auerordentliche Ansteigen der Zahlen der Besucher deutscher Filmtheater. Sie stiegen von 235.000.000 im Jahre 1932 auf 315.000.000 im Jahre 1936. Die Gesamteinnahmen der deutschen Filmtheater stiegen von 176.000.000 [RM.] im Jahre 1932 auf 220.000.000 [RM.] im Jahre 1935 und auf 250.000.000 [RM.] im Jahre 1936 (Schtzung). Die Zahl der Filmtheater stieg auf 5.302, die Zahl der Sitzpltze auf 1.943.049. Die Zahl der neuerrichteten Filmtheater betrgt 461. 92 geschlossen gewesene Betriebe wurden wieder erffnet. Durch eine straff gefhrte Regelung der Eintrittspreise und durch die Senkung der Vergngungssteuer von 10,5 auf 7,5 Prozent wurde einmal die wilde Konkurrenz unterbunden, zum anderen den Theatern wirtschaftlich wieder eine strkere Lebensmglichkeit gegeben. Durch die Grnding der Filmkreditbank wurde der gesamten Filmwirtschaft eine gesunde wirtschaftliche Basis geschaffen und auch das knstlerische Niveau des Films dadurch gehoben, da fr die Herstellung wirklich brauchbarer und der nationalsozialistischen Auffassung entsprechender Filme durch Kreditgabe und Verbilligung des Geldes erhebliche Erleichterungen geschaffen wurden. Durch die Verteilung der Produktion von wenigen Monaten auf das ganze Jahr sind die Ateliers laufend ausgenutzt, die gewerblichen Arbeiter wieder das ganze Jahr ber beschftigt, und die Komparsen, deren Los ganz besonders bedauernswert war, ebenfalls das ganze Jahr ber zur Mitarbeit herangezogen. Die Zahl der Komparsen, die in der Zeit des Wirtschaftselends viel zu gro war, wurde von 4.000 auf 1.200 vermindert. An Stelle von 300 Verleihfirmen stehen heute 15 grere und ca. 25 kleinere Bezirksverleiher. Der Filmverleih ist dadurch bersichtlich geworden und auch wirtschaftlich gesundet. An die Stelle der Filmagenten ist der Filmnachweis getreten, dessen sich auch die Produktionsfirmen zu bedienen haben. Whrend frher die Filmschaffenden vogelfrei waren und sich niemand um ihr soziales Los kmmerte, hat der nationalsozialistische Staat die unbeschrnkte Arbeitszeit, die willkrliche Gagenfestsetzung und die Sonntagsarbeit ohne Zuschlag aufgehoben. An die Stelle der Ausbeutung ist die Tarifordnung vom 17. Januar 1935 getreten. Zahlreiche Filme erhielten hohe und lobende Prdikate.

Der nationale Filmpreis konnte in jedem Jahre fr eine Leistung vergeben werden, die wirklich als berragend angesprochen werden kann. Er wurde zugesprochen: 1934 dem Film "Flchtlinge", 1935 1936 1937 " " " " " " "Triumph des Willens", "Traumulus", "Der Herrscher".

Auf dem Gebiete der Filmtechnik wurde Besonderes geleistet. Insbesondere hat Deutschland das Problem des Farbenfilms ein gutes Stck vorwrts gebracht und mehrere Systeme entwickelt, die nun ihre Brauchbarkeit unter Beweis stellen werden. Als besonders wertvolle Einrichtung hat sich das Reichsfilmarchiv erwiesen, das fr die kulturpolitische Arbeit Deutschlands von auerordentlicher Bedeutung ist.

Deutsches Musikleben ohne Deutsche


Auf dem weiten Gebiet der Kultur war neben dem der Malerei und der Plastik das Gebiet der Musik dasjenige, auf dem kulturbolschewistische Experimente am hufigsten zu verzeichnen waren. Was an atonalem Gefasel dem deutschen Publikum als moderne Musik zugemutet wurde, war oft unertrglich. Als musikalische Erbauung setzte man dem Publikum Negerkapellen vor, die Jazzmusik aus dem afrikanischen Busch als Offenbarung der Zeit spielten. Es waren in erster Linie Juden, die fr diese Verhunzung des groen musikalischen Erbes der deutschen Nation, diesen Ausverkauf zu billigsten Preisen aus dem Trdlerkeller verantwortlich zeichneten. Hanns Eisler, Kurt Weill, Bert Brecht, der als Dichter der modernen Musik gepriesen wurde, Paul Dessau, Otto Klemperer, Adolf Weimann, Arnold Schnberg, Ernst Toch, Karl Flesch, Paul Bekker, Alice Jacob-Lwinsohn, Hollnder, Hirschland, Kahn, Wolfsthal, Lendvay, Wilhelm Grosz, Alexander Jemnitz, Alexander Tansman, Karl Wiener, Wladimir Vogel, Karol Rathaus, Leo Kestenberg, Leo Jessel, Eduard Zuckmayer, Berthold Goldschmidt, Erich Wolfgang Krongold, Egon Wellesz, Willy Rosen-Rosenbaum, Alexander Leszlo, Wolfgang Jacobi, Curt Goldmann. Das ist eine kleine Bltenlese aus der Komponistenelite der Systemzeit. Aus der langen Reihe jdischer Dirigenten sind zu nennen: Klemperer, Bruno WalterSchlesinger, Fritz Zweig, G. Szell, F. Stiedry, Arthur Bodansky, Richard LertLevy, Selmar Meyrowitz, Paul Breisach, Josef Rosenstock, Egon Pollack, Gustav Brecher, Eugen Szenkar, Jascha Horenstein, Felix Wolfes, Felix Lederer, Adolf Cohn, Ludwig Lazar-Rottenberg, Issai Dobrowen-Gutwein, Fritz Goldschmidt, Michael Taube, Felix M. Gatz-Goldner. Dies sind nur die fhrenden Generalmusikdirektoren oder "Musikppste" in den Stdten Berlin, Bremen, Breslau, Coburg, Darmstadt, Dsseldorf, Essen, Frankfurt a. M., Hamburg, Leipzig, Mainz, Mannheim, Saarbrcken. Unter den Schlagerkomponisten befanden sich hchstens 10 Prozent Nichtjuden. Im Konzertleben konnten ein deutscher Pianist, Geiger und Cellist ebenso wie deutsche Snger und Sngerinnen kaum noch zu Gehr kommen.Das Judentum berwucherte alles. Es sind zu nennen:

Jdische Pianisten: Moritz Rosenthal, Ignaz Friedmann, Leopold Godowsky, Moritz Moszkowski, Carl Friedberg, Moritz Mayer-Mahr, Arthur Schnabel, Bruno Eisner, Georg Bertram, Leonid Kreutzer, Joseph Schwarz, Rudolf Serkin, Jascha Spiwakowski, Paul Aron, Wanda Landowska, Alice Ehlers, Anna Linde-Pincus. Jdische Geiger: Carl Felsch, Issai Barmas, Bronislav Huberman, Mischa Elman, Jascha Heifez, Nathan Milstein, Rudolf Deman, Joseph Wolfsthal, Licco Amar, Boris Schwarz, Adolf Rebner, Stefan Frenkel, Edith Lorand. Jdische Cellisten: Alfred Grnfeld, Emanuel Feuermann, Nikolai Grandan, Ernst Silberstein. Prominente jdische Snger und Sngerinnen: Hermann Jadlowker, Richard Tauber, Josef Schwarz, Vera Schwarz, Emanuel List, Alexander Kipnis, Selma Kurz, Fritzi Massaryk, Wilhelm Gutmann, Julia Culp, Lotte Levy-Leonhard, Rose Walter, Gitta Alpar, Rosette Anday, Paula Lindberg, Hermann Schey. Da die Musikkritiker der groen Zeitungen grtenteils Juden waren, versteht sich von selbst. Unter diesen findet man die erlauchten Namen: Paul Bekker, Leopold Schmidt, Alfred Einstein, Adolf Weimann, Siegmund Pisling, Oscar Bie, Rudolf Kastner, Alfred Holzbock, Ludwig Misch, Klaus Pringsheim, Kurt Singer, Hugo Leichtentritt, Erwin Neruda, Robert Lachmann, Paul Moos, Paul Stefan, Leopold Hirschberg, Gustav Ernest, Ernst Decsey, Richard Specht, Ludwig Landshoff, Werner Wolffheim, Edgar Istel, Kati Meyer, Julius Korngold, Julius Stern. Die Lage der Opernbhnen wurde von Jahr zu Jahr unhaltbarer. 140 Bhnen waren auf Zuschsse angewiesen. Einem Gesamtaufwand von jhrlich 150 Millionen Reichsmark standen Einnahmen von 50 Millionen RM. gegenber. Whrend in zahlreichen Theatern die Musiker mit 100-150 RM. im Monat nach Hause gehen muten, verdienten jdische Stars ungeheuere Summen. Das Jahreseinkommen des Juden Tauber z.B. ist mit 850.000 RM. zu beziffern. Die Wirtschaftskrise zwang auch zahlreiche Musikbhnen, groe Entlassungen vorzunehmen oder zu schlieen. Das Berliner Blthner-Orchester mute aufgelst werden, das Gewandhaus in Leipzig stand vor dem Zusammenbruch, das Erbe von Richard Wagner in Bayreuth war finanziell gefhrdet. Die deutschen Berufsmusiker verffentlichten einen Notschrei nach dem anderen, ohne gehrt zu werden. Es kam zu Tumulten im Reichsarbeitsministerium, zu Kmpfen um Musikertarife. "Notschrei eines untergehenden Standes" war einer ihrer Aufrufe berschrieben.Von den Arbeitsmtern veranstaltete Orchesterkonzerte erwerbsloser Musiker vermochten nur wenigen ber einige Tage hinwegzuhelfen. Und die Ursache? Neben der Verjudung des Musiklebens lag sie in erster Linie in der vlligen Zersplitterung der Organisation. Die deutsche Musikerschaft war in 180 Verbnde zersplittert und hatte keine zentrale Fhrung. Wie berall, so herrschte auch hier ein Kampf einer gegen alle. Durch die Brningsche Notverordnung wurden insbesondere die Kulturorchester auf das empfindlichste getroffen. Im Jahre 1932 zhlte man 24.000 erwerbslose Berufsmusiker.

Vier Jahre nationalsozialistischer Arbeit


Und all das ist in vier Jahren von Grund auf gewandelt worden. Die vllige Entjudung des gesamten Musiklebens stand am Beginn dieses vierjhrigen Kampfes um die deutsche Musik. Durch das Reichskulturkammergesetz wurde auch die Reichsmusikkammer geschaffen, in der nun unter schlagkrftiger zentraler Fhrung alle Berufsgruppen und Personenkreise vereinigt wurden, die irgendwie am deutschen Musikleben beteiligt sind.

Die Zahl der erwerbslosen Musiker sank von 22.501 im Jahre 1933 auf 14.000 im Jahre 1936. Viele der noch gemeldeten erwerbslosen Musiker sind nicht mehr vermittlungsfhig, da sie bereits seit 8 bis 10 Jahren erwerbslos sind. Es handelt sich nicht zuletzt um diejenigen, die durch die Einfhrung des Tonfilms ihr Brot verloren haben. Fr diesen Teil der Musiker sind Umschulungsmanahmen eingeleitet worden, um sie anderen Berufen zuzufhren, in denen sie wieder in den Arbeitsproze eingegliedert werden knnen. Fr die Komponisten wurde die Versorgungsstiftung der deutschen Komponisten geschaffen, die in der Welt keines gleichen hat. Jeder Komponist erhlt aus dieser Stiftung ohne Rcksicht auf seine Einzahlung die gleiche Altersrente. Die Stiftung hat bereits auerordentlich segensreich gewirkt, indem sie einer groen Zahl von Komponisten einen Alterssold, vielen Witwen einen Witwensold, zahlreichen Komponisten und ihren Hinterbliebenen eine Flle von Darlehen und Beihilfen zur Verfgung stellte. Durch die Verlngerung des Urheberschutzes auf 50 Jahre wurden den Nachkommen namhafter deutscher Komponisten und dem Deutschen Reiche noch auf weitere 20 Jahre die Einknfte aus den Werken der Giganten der Musik gesichert, so da die Werke von Richard Wagner, Franz Liszt, Brahms, Bruckner und anderen nicht ohne weiteres von auslndischen Musikverlagen nachgedruckt und wirtschaftlich ausgebeutet werden knnen. Auf dem Gebiete des Konzertlebens wurde eine groe Zahl neuer Kulturorchester geschaffen. 40 Orchester in allen Teilen des Reiches wurden durch Gewhrung von Zuschssen in den Stand gesetzt, sich der Pflege guter deutscher Musik in besonderem Mae hinzugeben. Insgesamt werden heute 100 Kulturorchester vom Reich, von den Lndern und von den Stdten unterhalten. In 1.200 Stdten ber 5.000 Einwohner wurden stdtische Musikbeauftragte eingesetzt, die in Zusammenarbeit mit den ffentlichen und privaten Konzertveranstaltern planmig insbesondere des Aufbaus des Konzertlebens sich annehmen. Fr die Begabtenauslese und Begabtenfrderung wurden besondere Einrichtungen getroffen und jungen Knstlern die Mglichkeit gegeben, sich dem Publikum vorzustellen. Das Stellenvermittlungswesen, das frher vllig im argen lag und freien Agenten berlassen war, die nicht selten die Knstler erpreten und erhebliche Gagen fr die Vermittlung von Stellen von ihnen forderten, ist auf eine vllig neue Basis gestellt worden, und es gibt nur noch eine Zentral-Stellenvermittlung, die im Reich ber 13 festangestellte Vermittler verfgt. Sie hat 2.935 Vermittlungen fr Kapellen mit einer Gesamtgage von 4.535.000 RM. bisher gettigt. Zum erstenmal erhielten die deutschen Musiker im ganzen Reich Tarifordnungen, in denen insbesondere gegen frher bei tglich sechsstndigem Dienst - von huslichen bungen abgesehen - in jeder Woche ein freier Tag garantiert wurde. Die tgliche Gage wurde durch das Monatsgehalt ersetzt, und die tgliche Kndigung durch die monatliche Kndigung. Ein Einheitsvertrag fr Musiker sicherte sie vor Ausbeutung. 614.000 RM. wurden aus Reichsmitteln allein ber die Reichsmusikkammer den deutschen Musikern zur Verfgung gestellt fr Stipendien an unbemittelte junge Talente, als Beihilfe zur Instrumentenbeschaffung, fr Zwecke der Umschulung, fr die Errichtung von bungssttten, fr den Erstdruck wertvoller Kompositionen unbemittelter Komponisten, fr die Erneuerung des Notenbestandes der Kulturorchester, fr die Altershilfe und dergleichen mehr. Die Rechtsberatung hat in den letzten 1 Jahren ca.

43.000 Beratungen und 2.939 Prozesse durchgefhrt. Es wurden dadurch 1.800.000 RM. fr die Mitglieder der Reichsmusikkammer gewonnen. Auf dem Gebiete des Erziehungswesens wurde eine Reihe neuer Ausbildungssttten geschaffen, darunter die erste deutsche Militrmusikschule in Bckeburg. Die Ausfuhr deutscher Musikinstrumente und deutscher Noten konnte um 24,3% gesteigert werden. Aus den drei Gesellschaften zur Verwertung musikalischer Auffhrungsrechte, deren Betrieb so teuer war, da ein wesentlicher Teil der Einnahmen als Unkosten verbucht werden muten, wurde die "Staatlich genehmigte Gesellschaft zur Verwertung musikalischer Urheberrechte (Stagma)" geschaffen, die als Wirtschaftsorganisation der Komponisten, Textdichter und Musikverleger heute in viel wirkungsvollerer Weise die Interessen dieses Berufsstandes wahrt. Die "Stagma" konnte durch ihre Ttigkeit steigern: 1. die Zahl der laufenden Jahresvertrge mit Musikveranstaltern von 30.000 auf 80.000; 2. den Gesamtwert dieser Vertrge von 2.800.000 RM. auf 4.375.000 RM.; 3. die Gesamteinnahmen aus Rundfunk, Tonfilm und Musikveranstaltungen in Deutschland von 5.700.000 RM. auf 9.700.000 RM.; 4. die Ausgaben fr soziale Zwecke, insbesondere die Versorgungsklassen, auf 670.000 RM. gegen frher 250.000 RM. Das Chorwesen und die Liebe zum Volkslied konnten durch offene Singveranstaltungen gefrdert werden. Das deutsche Volk singt wieder. Einen besseren Beweis fr seine Befreiung aus Not und Niedergang kann es gar nicht geben.

Zahl der Rundfunkhrer verdoppelt


Der Aufschwung des deutschen Rundfunks ist am besten aus der Entwicklung der Hrerziffern zu ersehen. Sie betrugen: 1933 1. 4. 1937 4 307 722 8 511 959.

Die Hrerdichte stieg damit um 100%. Whrend die 25 vorhandenen Sender 1932 noch eine Leistung von 522,25 Kilowattstunden darstellten, sind es heute 948,5 Kilowattstunden. Die Zahl der Sendungen stieg von 111 251 im Jahre 1932 auf 165 729 im Jahre 1936. Die Dauer der Sendungen nahm um 57,6% zu. Um das Verlangen der werkttigen Schichten nach unterhaltender, entspannender Musik zu befriedigen, wurde der Anteil der Musik an der Programmgestaltung von 64 auf 74% gesteigert. Der Anteil des Zeitfunks stieg auf 6,1%, ein Beweis dafr, da der Rundfunk lebensnah ist und mitten in allen Fragen der Zeit steht. Die Produktion an Rundfunkempfangsgerten betrug von 1933 bis 1936 6.293.004 Stck, davon 2.204.896 Volksempfnger.

Die Rundfunkausstellungen in Berlin und anderen Stdten wurden zu einem auerordentlichen Erfolg. Durch die Einfhrung und Organisierung des Gemeinschaftsempfangs wurde der Rundfunk zu einem wahrhaften Volksfunk gemacht und dem ganzen Volke Gelegenheit gegeben, groe Stunden der Nation gemeinsam zu erleben. Der Rundfunksprecherwettbewerb und die Volkssenderaktion verstrkten ebenfalls die Gemeinschaft zwischen Funk und Hrer. So ist der Rundfunk heute aus unseren Tagen berhaupt nicht mehr fortzudenken, sondern ein wesentliches Fhrungsmittel der Nation geworden.

Deutsche Kunst statt jdischer Irrsinnsprodukte


Wer sich ber die "Leistungen" der Novemberrepublik auf dem Gebiete der bildenden Kunst ein Urteil bilden will, der braucht nur einmal in gewisse Villenviertel der Grostdte zu gehen und sich jene kubistischen Wrfel mit Sehschlitzen anzusehen, die man Menschen unserer Zeit als Wohnung anzubieten wagte. So wie diese Wrfel von auen aussahen, so war auch ihre Einrichtung beschaffen. Von Wohnlichkeit fand man keine Spur mehr und ber die Zweckmigkeit dieser Ausstattungen lt sich ebenfalls streiten. An die Stelle der Wohnkultur trat die Wohnmaschine. Das, was auf dem Gebiet der Malerei und der Bildhauerei als Kunst der Zeit gepriesen wurde, war in vielen Fllen bestenfalls Studienmaterial fr den Irrenarzt. Noch heute kann man in den Ausstellungen des Verfalls, die hier und da veranstaltet werden, jene sogenannten Bilder sehen, die fr hohe Preise aus ffentlichen Fonds angekauft und in ffentlichen Gebuden und Ausstellungen ausgehngt wurden: kubistische und futuristische Schmierereien mit Beigaben von Stacheldraht, Streichhlzern, Bindfaden und dergleichen mehr. Deformierte unfrmige Gebilde wurden als modernste Darstellungen des Menschen angepriesen. Es gab Skandal um Skandal. Heute steht man kopfschttelnd vor diesen "Kunstprodukten", die wahrhaft ihrer Zeit wrdig waren. uerer Ausdruck der Zurckfhrung der gesamten bildenden Kunst zu ihrer Wurzel, dem Volke, ist die Schaffung der Reichskammer der bildenden Kunst, in der alles vereint ist und betreut wird, was irgendwie zum Gebiet der bildenden Kunst gehrt. Alles Fremdrassige ist hier ausgeschaltet. Es war eine der ersten Aufgaben, die Auffassung richtigzustellen, da Schnheit und Zweckmigkeit einander ausschlieen, und der Erkenntnis Bahn zu brechen, da aus Klarheit und Zweckmigkeit die Schnheit von selbst erwchst. Der Fhrer selbst hat der deutschen Kunst, insbesondere auch der bildenden Kunst, neue Wege gewiesen. Dadurch, da er den genialsten Architekten unserer Zeit, den leider so frh verstorbenen Professor Troost in Mnchen mit dem Entwurf der Parteibauten beauftragte, gab er der gesamten deutschen Baukunst eine vllig neue Ausrichtung. Heute stehen als steinerne Zeugen unserer Zeit in Mnchen und Nrnberg jene Bauschpfungen, die - aus dem Geist des Nationalsozialismus geboren - der deutschen Baukunst eine neue Blte gebracht haben. Allmhlich hat sich ein Kreis von Architekten gefunden, der in den Gedankengngen des Nationalsozialismus schafft. Die Jahre nach der Machtergreifung werden am Ende unseres Jahrtausends sicherlich als Ausgangspunkt einer neuen Stilepoche gepriesen werden. So sind im nationalsozialistischen Staat den Bauknstlern wieder Aufgaben gestellt, an denen sie selbst wachsen und ihre eigenen Leistungen steigern knnen.

Der deutschen Malerei und der Bildhauerei hat des Fhrers persnliches Eingreifen ebenfalls eine Zukunft erffnet, die wieder die Zeiten der groen Mnchner Malerfrsten heraufbeschwrt. Es waren Trinkgelder, die ein Maler in den Jahren des Systems fr seine

Schpfungen erhielt, selbst wenn sie von berdurchschnittlichem Wert waren. Die Leistung galt nichts, die Mode alles. Wer von den jdischen Kritikern emporgelobt wurde, erhielt fr die belsten Schmierereien hchste Preise, whrend andere mit dem Erls nicht einmal die Kosten fr Leinwand und Farbe zu decken vermochten. So manches Talent mag damals entmutigt den Pinsel fr immer aus der Hand gelegt haben. Niemand vermag zu sagen, ob Deutschland in jener Zeit nicht um groe Talente rmer geworden ist. Durch den Bau des Hauses der deutschen Kunst in Mnchen hat der Fhrer den deutschen Malern und Bildhauern wieder ein Ausstellungsgebude geschaffen, das in der ganzen Welt Namen und Ruf besitzt. Im Juli 1937 soll die Erffnung stattfinden, und schon jetzt sind Mittel in einer solchen Hhe zur Verfgung gestellt, da die Ausstellung den Erls von Millionen Reichsmark bringen kann und die deutschen Knstler fr ihre Schpfungen wieder Preise erhalten, die ihnen die Mglichkeit geben, in Ruhe und ohne Sorgen um das tgliche Brot um Kunstleistungen zu ringen, die vielleicht Ewigkeitswerte haben werden. Die Anregung des Prsidenten der Reichskulturkammer an alle Bauherren, bei der Vergebung von Bauauftrgen einen angemessenen Bruchteil der Bausumme fr Werke der angewandten Bildhauerei und Malerei und des Kunsthandwerks anzuwenden, ist auf so fruchtbaren Boden gefallen, da der dafr aufgewandte Betrag bereits die Summe von ca. 7 Millionen Reichsmark erreicht hat. Die Heeresbauverwaltung, Reichsbahn, Reichspost, der Generalinspektor fr das deutsche Straenwesen, Stdte und insbesondere die Partei haben sich an dieser Aktion mit groem Erfolg beteiligt. Das Amt "Schnheit der Arbeit" hat ebenfalls zahlreiche deutsche Knstler bei der Neugestaltung von Arbeits-, Aufenthalts- und Erumen in groen Werken Gelegenheit verschafft, ihr Knnen unter Beweis zu stellen. Durch die Veranstaltung von Kunstausstellungen in Betrieben sind ferner durch die NS.-Gemeinschaft "Kraft durch Freude" die Beziehungen zwischen Volk und Kunst noch enger geknpft. So wurde jenes berhebliche Wort widerlegt, da das Volk von der Kunst nichts verstnde und die Kunst immer die Angelegenheit von wenigen bleiben werde. Insgesamt wurden im Jahre 1936 60 Fabrikausstellungen mit 5,2 Millionen Besuchern durchgefhrt. Auch fr die Angehrigen der bildenden Kunst ist eine Altersversorgung in Vorbereitung. Fr sie ist auf sozialem Gebiet in drei Jahren mehr geschaffen worden als vorher in 14 Jahren. Durch die Entjudung des Kunstverlagswesens und des Kunsthandels wurde der Kunsthandel zu einer nationalsozialistischen Aufgabe gemacht, whrend er vorher lediglich eine Angelegenheit der Spekulation war. So wurde den deutschen Knstlern fr ihre Arbeit auch wieder ein gerechter Lohn gesichert.

Presse ohne Juden


Der Zustand, den der Nationalsozialismus auf dem Gebiet der Presse am 30. Januar 1933 vorfand, mag allein dadurch charakterisiert werden, da an den groen Berliner Tageszeitungen der Redaktionsstab sich im wesentlichen aus Juden zusammensetzte, da das deutsche Pressewesen in einer Flle parteipolitischer Zeitungen und Zeitschriften aufgespalten war und die Zerrissenheit der Nation sich nirgends in einem solchen Mae offenbarte, wie gerade auf dem Gebiet der Presse. Fr die Gestaltung der Zeitung war nicht das Wohl des Volkes und Reiches magebend, sondern ausschlielich und allein die

Verdienstmglichkeit des Besitzers. Fr eine Auflagensteigerung wurde bei gewissen Blttern tglich hohnlachend jeder Landesverrat begangen. Es herrschte nicht Pressefreiheit, sondern Presseanarchie. Ihr mute um des Wohles der Allgemeinheit willen mit starker Hand ein Ende bereitet werden. Die deutsche Presse hat in den vier Jahren des Nationalsozialismus eine vllige Strukturwandlung durchgemacht. Diese Strukturwandlung bezieht sich ebenso auf jene Gesetze, die fr die Gestaltung der Zeitung magebend sind, als auch auf die wirtschaftliche Fundierung, Zahl der Zeitungen, Auflagenhhe usw. Die Presse der NSDAP., die durch ihren beispiellosen Kampf fr die nationalsozialistische Revolution sich einen unabdingbaren Fhrungsanspruch erworben hat, setzte sich im Jahre 1933 weiter durch und wurde so zum Sauerteig der gesamten deutschen Presse. Dafr verschwanden alle jene Organe des Landesverrats und ebenfalls die groe Zahl der parteipolitischen Zeitungen, fr die es im nationalsozialistischen Staat keinen Platz mehr gibt. Durch das Schriftleitergesetz vom 9. Oktober 1933 und die auf Grund des Reichskulturkammergesetzes erlassenen Verordnungen des Prsidenten der Reichspressekammer, insbesondere die Verordnung zur Wahrung der Unabhngigkeit des Zeitungsverlagswesens vom 24. 4. 1935, wurde auch die Aufgabenstellung fr Schriftleiter und Verleger eine neue. Sie wurde modern den Erfordernissen des nationalsozialistischen Staates angepat. Rechte und Pflichten wurden miteinander in Einklang gebracht. Der Schriftleiter erhielt durch das Schriftleitergesetz eine Stellung in der Nation, wie er sie niemals vorher besa, wurde aber im gleichen Mae an der Verantwortung beteiligt. So wurde seine Stellung wahrhaft zu einem ffentlichen Amt. Er wurde unter so straffe Auslese und straffe Bestimmungen gestellt, da der Berufsstand und der Staat es jederzeit in der Hand haben, Elemente auszumerzen, die der Aufgabenstellung des nationalsozialistischen Schriftleiters nicht wrdig sind. Durch die Verordnung zur Wahrung der Unabhngigkeit des Zeitungsverlagswesens (Amann-Verordnung) wurde der Verleger aus der Sphre der rein kaufmnnischen Bettigung in die gleiche Verantwortung einbezogen, die der Schriftleiter zu tragen hat, und unter die gleichen Pflichten gestellt. Es wurde damit deutlich erkennbar zum Ausdruck gebracht, da die Zeitung in Deutschland keine Handelsware, sondern ein Kulturgut ist, und die Gestaltung der Zeitung eine kulturelle und politische Aufgabe von hchster Bedeutung ist. Die Beseitigung der aus der Zeit parteipolitischer Zerrissenheit herrhrenden bersetzung des Zeitungsverlagswesens in vielen kleinen Orten brachte der deutschen Presse nach anfnglichen Erscheinungen der Depression die Gesundung. Sie ist allein an der Druckauflage der deutschen Zeitungen zu messen, die heute hher ist denn je. Fr das vierte Vierteljahr 1936 betrgt die Auflage der deutschen Tageszeitungen 18.625.000 Stck. Bei 17,7 Millionen Haushaltungen kommt so auf jedes Haus 1,05 Exemplare. Deutschland gehrt damit zur Spitzengruppe unter allen Nationen. Auch auf dem Zeitschriftenwesen wurden die gleichen Bereinigungen durchgefhrt und damit einer Entwicklung der Weg gebahnt, die auch das deutsche Zeitschriftenwesen auf ein hheres Niveau hebt, das es in der Systemzeit mehr und mehr verloren hatte. Die Rundfunkpresse konnte ihre Auflage von 3.116.744 Stck im Jahre 1933 auf 5.306.741 Stck im Jahre 1936 steigern.

Schrifttum im neuen Staat


Da selbst die Novemberrepublik ein Schmutz- und Schundgesetz brauchte, ist angesichts des grozgigen Mastabes, den man an das deutsche Schrifttum jener Jahre anlegte, besonders bezeichnend. Ebenso bezeichnend fr die Zeit ist es, wenn die Sexualschriften des Juden Dr. Magnus Hirschfeld in bezug auf ihre Auflagenhhe mit an der Spitze der Buchproduktion jener Jahre standen. Wenn selbst ein jdischer Polizeiprsident Isidor Wei in nicht wenigen Fllen zu Beschlagnahmen schreiten mute, so kann man sich ein Bild davon machen, was vor 1933 alles gedruckt und gebunden wurde. So war es in erster Linie Aufgabe der Reichsschrifttumskammer nach ihrer Einrichtung: Einmal das gesamte schdliche und unerwnschte Schrifttum aus allen deutschen Bchereien auszumerzen. Zweitens den Berufsstand der deutschen Schriftsteller und Autoren aus der jdischen Umklammerung zu befreien und nach den Grundstzen nationalsozialistischer Kulturpolitik auszurichten. Drittens wertvolles Schrifttum zu frdern und dem guten deutschen Buch wieder einen Weg ins Volk zu bahnen. Die seit 1933 Jahr um Jahr durchgefhrte "Woche des deutschen Buches" hat bewiesen, da die Beziehungen zwischen Volk und Buch niemals abgerissen waren und heute enger sind denn je. Die Auflagen- und Absatzsteigerung des deutschen Buchhandels ist die Quittung dieser Feststellung. Sie ist gegenber dem Stand von 1933 um 32% gestiegen. Fr die Schriftsteller und Autoren konnte in sozialer Hinsicht Besonderes geleistet werden. Es wurden fr diesen Zweck erhebliche Mittel freigemacht. Eine Reihe von Dichterpreisen wurde neu gestiftet. Mit der Grndung der Reichsschrifttumsstelle beim Reichsministerium fr Volksaufklrung und Propaganda wurde die Frderung wertvollen Schrifttums im groen Mastabe in Angriff genommen. Es wurde die Aktion "Sechs Bcher des Monats" geschaffen, die fr den Kufer in jedem Monat das besonders wertvolle Schrifttum hervorhebt. Es wurden zahlreiche Autobahnbchereien gestiftet, Bchereien fr den Reichsarbeitsdienst, es wurde eine Schrifttumsberatung ausgebt, die sich ebenso sehr fr Schriftsteller und Autoren wie fr die Verlage, den Buchhandel, die Bchereien, die Verbnde und die Dienststellen ntzlich ausgewirkt hat. Es wurde ein Lektorat geschaffen zur laufenden Auswahl des wertvollsten Schrifttums. Es wurde der Normalvertrag fr alle Buchverleger eingefhrt, der den Schriftsteller genau so wie den Verleger vor bervorteilung schtzt und das Vertragsverhltnis auf eine einheitliche Grundlage stellt. So kann heute festgestellt werden, da jenes Wort unwahr ist, das Buch sei nicht mehr zeitgem. Gerade in unserer Zeit des Umbruchs, der Umwertung aller Werte hat das Volk in einem Mae zum deutschen Buch gegriffen wie nie zuvor und aus dem deutschen Buch Kraft und Glauben fr den Alltag geschpft.

Eine neue Blte deutscher Kultur


Der nationalsozialistische Staat braucht sich seiner Leistungen auf dem Gebiet der Kultur nicht zu schmen und hat durch sie alle jene Lgen gestraft, die den Nationalsozialismus ein Jahrzehnt lang als kulturfeindlich hinzustellen sich bemhten und nach der Machtergreifung das Ende der deutschen Kultur voraussagten. Das Gegenteil ist Tatsache geworden. Wir stehen heute mitten in einer neuen Kulturblte. Unter jenen Millionen, die heute nach einer Idee ausgerichtet marschieren, marschieren vielleicht schon die kommenden groen Dichter der Nation, die an das Erbe der Klassiker anknpfen und sich einen Namen schaffen, der sie als Dichter des 20. Jahrhunderts unsterblich macht. Seherisch hat der Fhrer auf dem Reichsparteitag 1933 angekndigt: "Nur wenigen Gottbegnadeten hat zu allen Zeiten die Vorsehung die Mission aufgegeben, wirklich unsterblich Neues zu gestalten. Damit sind diese aber die Wegweiser fr eine lange Zukunft, und es gehrt mit zur Erziehung einer Nation, den Menschen vor diesen Groen die ntige Ehrfurcht beizubringen, denn sie sind die Fleischwerdung der hchsten Werte eines Volkes."

15. In den zweiten Vierjahresplan


Der Fhrer und Reichskanzler hat folgende Verordnung erlassen: Verordnung zur Durchfhrung des Vierjahresplanes vom 18. Oktober 1936 "Die Verwirklichung des von mir auf dem Parteitag der Ehre verkndeten neuen Vierjahresplanes erfordert eine einheitliche Lenkung aller Krfte des deutschen Volkes und die straffe Zusammenfassung aller einschlgigen Zustndigkeiten in Partei und Staat. Die Durchfhrung des Vierjahresplanes bertrage ich dem Ministerprsident Generaloberst Gring. Ministerprsident Generaloberst Gring trifft die zur Erfllung der ihm gestellten Aufgabe erforderlichen Manahmen und hat soweit die Befugnis zum Erla von Rechtsverordnungen und allgemeinen Verwaltungsvorschriften. Er ist berechtigt, alle Behrden, einschlielich der obersten Reichsbehrden, und alle Dienststellen der Partei, ihrer Gliederungen und der ihr angeschlossenen Verbnde anzuhren und mit Weisungen zu versehen. Berchtesgaden, 18. Oktober 1936."

Vier Jahre Zeit verlangte der Fhrer am 2. Februar 1933 vom deutschen Volk. Er versprach nichts auer: alles daranzusetzen, in diesen vier Jahren aus der Konkursmasse der NovemberRepublik wieder einen gesunden Staat und aus dem in Klassen, Parteien, Stmme und Stnde zerrissenen deutschen Volk wieder ein einiges, einheitliches Volk zu machen. Viele Millionen schttelten damals den Kopf ob dieser Ankndigung. Sie hatten die Kraft und den Willen und damit auch den Glauben und den Mut verloren.

Der Fhrer hat keine vier Jahre Zeit gebraucht, um das zu erfllen, was er selbst im Jahre 1933 sich vorgenommen hatte. Und schon im Sommer 1936 konnte er die Aufgaben des ersten Vierjahresplanes mit Stolz und Genugtuung als abgeschlossen betrachten. Aus dem ersten Vierjahresplan aber wuchs zwangslufig der zweite. Brachte der erste Vierjahresplan die Beseitigung der Arbeitslosigkeit mit all ihren Folgen, die Gesundung der Wirtschaft, die Wiedererrichtung der deutschen Wehrhoheit und den Aufstieg Deutschlands zur Gromacht, so ist es nun Aufgabe des zweiten Vierjahresplanes, die Nahrungsfreiheit und die Rohstofffreiheit des deutschen Volkes zu erkmpfen. Am 28. Oktober 1936 steht im Berliner Sportpalast der Beauftragte des Fhrers fr den Vierjahresplan, der Ministerprsident Generaloberst Gring, auf der Rednertribne, um kurz und prgnant Ziel, Weg und Zweck des zweiten Vierjahresplanes aufzuzeigen:

Volk und Vierjahresplan


In Nrnberg hat der Fhrer in eindeutiger und klarer Weise ausgefhrt, worum es geht, warum er dem deutschen Volk einen zweiten Vierjahresplan zur Aufgabe gestellt hat. Der Fhrer hat nun die Durchfhrung dieses Planes mir bertragen und ich will vor dem deutschen Volk erklren, wie wir alle zusammen diese Aufgabe am besten lsen. Was ist der zweite Vierjahresplan? Ich fasse ihn zusammen in einem einzigen fundamentalen Satz: die Sicherung der deutschen Ehre und die Sicherung des deutschen Lebens. Ein klares Ziel, klar vor allem aber darum, weil wir ja wissen, wie weit heute die Sicherung gedrungen ist und weil wir darum auch wissen, da diese Sicherung im zweiten Vierjahresplan darin besteht, die Wirtschaftskraft Deutschlands weiter zu strken und auszubauen. Vor dem deutschen Volke gebe ich heute Aufschlu ber die Absichten, denn wir Nationalsozialisten tun alles vor dem Volk, mit dem Volk und im Volk stehend, und darum soll meine Rede Verstndnis durch vllige Aufklrung wecken und dem deutschen Volke klarmachen, auf welchen Wegen es helfen kann und helfen mu. Der Sinn meiner Vollmachten, die der Fhrer mir bertragen hat, ist die Zusammenfassung aller Krfte, die einheitliche Lenkung aller Krfte auf das einige Ziel. So wie in den vergangenen vier Jahren durch die Rckgewinnung der Wehrfreiheit die uere Macht aufgerichtet wurde, so ist es eine zweite gewaltige Leistung, die dem deutschen Volk die notwendigen Grundlagen fr seine Ernhrung und fr sein Leben wiedergegeben hat: Als der Fhrer zur gewaltigen Erzeugungsschlacht den deutschen Bauern aufrief, geschah dies zweite gewaltige Werk der vergangenen vier Jahre. Wenn wir so sehen, was in diesen vier Jahren durch die geniale Hand unseres Fhrers, durch die zusammengeballte Kraft des deutschen Volkes, durch den Zusammenhalt der Fhrerschaft von Partei und Staat Groes geleistet wurde, so

gibt uns das kein Recht, auf den Lorbeeren auszuruhen, sondern nur die Verpflichtung, jetzt erst recht an die Arbeit zu gehen. Groe Leistungen sind auch auf dem wirtschaftlichen Sektor erreicht worden. Hier gilt es, noch Greres zu schaffen, gilt es, die deutsche Wirtschaftskraft noch mehr zu strken, gilt es, Deutschland unabhngig zu machen. Die Arbeiten auf dem Wirtschaftssektor sind deshalb so schwierig, weil die Vergangenheit vielleicht auf keinem Gebiete so gesndigt hat wie gerade durch die Zerstrung der deutschen Wirtschaft. Wir Deutsche haben versucht, in diesen vier Jahren zu arbeiten, unser Volk zu ernhren, obwohl wir keine Kolonien haben. Obwohl uns Rohstoffe fehlen, ist Deutschland trotz allem ein Land des Friedens, eine Insel der Ordnung, der Zufriedenheit und des Aufbaues geworden. Ihr wit, meine lieben Volksgenossen, der Fhrer hat es euch in Nrnberg gesagt, da trotz aller verstrkten Sicherung unserer Ernhrung nicht aller Lebensmittelbedarf voll in Deutschland gedeckt werden kann, trotz aller Kraftanspannung. Es leben in Deutschland nun einmal 136 Menschen auf einem Quadratkilometer. In England leben 137 Menschen auf einem Quadratkilometer. Insgesamt besitzt dieses England fr diese 137 Menschen auf einem Quadratkilometer ein Drittel der Welt als Kolonien und wir - nichts. Wenn wir einen Bruchteil dieser Kolonien htten, dann wrden wir auch nicht davon zu reden brauchen, da nun einmal Rohstoffmangel und Mangel an Ernhrungsdingen da ist. Was kann und mu nun weiter geschehen? Nur einiges werden wir auf dem eigenen Boden in der Landwirtschaft erzeugen knnen. Selbstverstndlich werden wir eine weitere Steigerung der Erzeugung fordern. Wir werden den Reichsnhrstand aufrufen, das Letzte daranzusetzen, um auch das Letzte aus dem deutschen Boden herauszuwirtschaften. Wir werden weiter versuchen, die Erzeugung zu steigern dadurch, da wir den an sich schon ausgedrrten und ausgepowerten deutschen Kulturboden neu verbessern und durch Dung neu zu strken versuchen. Wir versuchen weiter, die Organisation zu verbessern und immer rascher und besser die Gter vom Erzeuger zum Verbraucher gelangen zu lassen. Das ist auch heute in einem gewissen Umfang notwendig. Die vorhandene Kluft wird immer noch nicht dadurch geschlossen werden knnen. Selbstverstndlich wird es eine der wichtigsten Manahmen sein, die deutsche Ernte jederzeit zu sichern. Der deutsche Bauer mu eines begreifen: Welch heiliges Gut er in seiner Hand hlt mit dem deutschen Brotgetreide, da er wei, da er damit die Ernhrung seines Volkes umfat. Deutsche Bauern, geht sorgfltig um mit diesem heiligsten Gut unserer deutschen Erde! Wir hren, es gibt hier und da Fleischknappheit. Gewi wird es hier und da eine Spannung geben, aber auch hier wird alles geschehen. Wir werden versuchen, weitere Grundlagen fr die Zchtung von mehr Vieh zu schaffen. Vor allem aber, meine lieben Volksgenossen, gibt es auer Fleisch noch etwas sehr Gutes. Es gibt Fisch! Und wenn ihr kein Fleisch bekommt, werden wir dafr sorgen, da in solchen Spannungszeiten gengend Fische vorhanden sein werden. So wird alles geschehen, was irgendwie denkbar ist. Und doch wissen wir, da nun einmal die grte Spannung auf dem Gebiet des Fettes besteht. Hier ist der grte Auslandsbezug notwendig und so wird auch hier die strkste Einschrnkung aller notwendig sein. Trotzdem werden wir auch hier die Erzeugung strken. Wenn alle Volksgenossen mithelfen, und wenn jeder versteht, da nun einmal heute Deutschland nicht reich genug ist, Abflle beiseitezuwerfen, sondern da diese Abflle gesammelt werden mssen, um sie den groen Mstereien der Stdte usw. zuzufhren, dann werdet

ihr dafr auch sehen, da die Fettlage sich bessern wird. Wir sind nun einmal in einer Festung. Da heit es: Alles und das Letzte einzusetzen. Das Wichtigste aber und das Entscheidende ist, da wir die Minderbemittelten und vor allen Dingen die schwerarbeitende Bevlkerung unter allen Umstnden sichern in dem, was sie fr ihre Kraft und ihre Arbeit notwendig haben. Die Proklamation des Fhrers, da unter allen Umstnden fr die Minderbemittelten billige und ausreichende Fette bereitstehen mssen, wird mir einhelliger Befehl sein, der unter allen Umstnden durchgefhrt wird. Wir werden das in einer Bezugsorganisation ohne Karten dann schaffen knnen, wenn jeder genug Vernunft annimmt. Das Entscheidende, Volksgenossen, ist: Jeder Deutsche soll satt werden, kein Deutscher soll hungern. Mehr knnt ihr jetzt nicht von mir verlangen. Das ist das Entscheidende. Es ist selbstverstndlich, da man gewisse Einschrnkungen auf sich nehmen mu, wenn man Groes erreichen will. Und nun wende ich mich an euch, meine deutschen Hausfrauen. Eine groe Verantwortung liegt auf euren Schultern. Denkt daran, da ihr in erster Linie immer die Speisen auf euren Speisezettel setzt, die jahreszeitlich bedingt sind, die vorhanden sind, die die deutsche eigene nationale Produktion im Augenblick hervorbringt. Es ist eine Snde, wenn man immer gerade das kaufen will und das haben will, was im Augenblick eben nicht durch die Natur hervorgebracht wird. Mgen sich vor allem auch die vermgenderen Haushalte dessen besinnen. Wir halten uns an das in erster Linie, was der deutsche Boden uns schenkt. Wir werden durch eine rechtzeitige Aufklrung ber die jeweilige Versorgungslage dazu beitragen, da eben die Hausfrauen von vornherein Bescheid wissen, da sie wissen, um welche Lebensmittel es jetzt geht. Dann werden sie es auch nicht notwendig haben, stundenlang drauen anzustehen. Meine lieben Volksgenossen! Noch einmal zusammengefat: Verbraucht an Nahrungsmitteln das in erster Linie, was wir aus eigener nationaler Produktion befriedigen knnen. Denn dadurch lassen sich vorbergehend nun einmal die Spannungen leichter ertragen. Diese Spannungen sind ja natrlich oft und rein saisonmig bedingt. Sie knnen gar nicht anders berbrckt werden. Eier, Butter, Milch, das sind nun einmal Dinge, deren Erzeugung wir nicht beeinflussen knnen! Es gibt gewisse Zeiten, da legen die Hhner viel Eier, und Zeiten, da legen sie wieder wenig; und so ist es auch auf den anderen Gebieten. Es ist noch keiner menschlichen Weisheit geglckt, das anders zu gestalten, was die Natur gestaltet hat. Mit Vernunft, mit gutem Willen und mit einem wahren Beweis von Volksgemeinschaft werden wir Deutsche ber diese Spannungen hinwegkommen. Das ist selbstverstndlich. Das Wichtige allein ist vor allen Dingen, da die breiten Massen unseres Volkes so weit gengend Lebensmittel bekommen, da sie in voller Kraft arbeiten und schaffen knnen, und dafr bernehme ich die Verantwortung, das werde ich herbeischaffen.

hnlich liegt es auch auf dem Rohstoffgebiet. Auch hier, das ist ganz selbstverstndlich, haben wir einen Mangel an Rohstoffen, auch wieder vor allem darum, weil wir nun einmal keine Kolonien besitzen. Jetzt kann ich mich damit aber nicht auseinandersetzen. Wir haben sie nun mal nicht. Deshalb mssen wir uns berlegen, welche Rohstoffe wir nun kraft der Erfindungsgabe von uns Deutsche von selber machen knnen. Das wird eine der Hauptaufgaben sein, die ich und die mit mir verantwortlichen Mnner zu leisten und zu tragen haben. Und da knnen wir auf vielen Gebieten ganz groe Arbeit leisten. Es werden in den nchsten Zeiten neue Fabriken entstehen, Fabriken, in denen wir den eigenen Gummi machen, Fabriken, in denen wir aus Zellstoff-Faser eigene Kleider schaffen, in denen wir die Baumwolle dann nicht mehr brauchen, die uns heute Millionen von Devisen kostet. Wir werden jetzt aus der deutschen Kohle Benzin und Mineralle schaffen, und das Wort des Fhrers: 'In 18 Monaten ist das deutsche Benzin fertig, sind wir mit Benzin unabhngig' - ich werde es einlsen! Mineralle aller Art werden wir aus der deutschen Kohle ziehen.Wir werden unsere eigenen Eisen und Erze aufschlieen und vor allen Dingen eins: Wir haben bis heute Deutschland noch gar nicht gengend untersucht. Von jetzt ab werden wir uns nicht damit begngen, da geophysikalisch lediglich ein Zehntel Deutschlands untersucht ist. Das Entscheidende ist ja hier immer nur der Wille, die Dinge zu gestalten und die Dinge zu machen. Auf dem Gebiet der Leichtmetalle, des Aluminiums, steht uns eine unerschpfliche Basis zur Verfgung. Kohle, Holz und deutsche Erze werden die Grundbasis sein, auf der in Zukunft die Fabriken deutscher eigener Erzeugung von Roh- und Werkstoffen entstehen. Ein gewaltiges Programm! Groe Bauten, mchtige Fabriken sollen entstehen, um der Welt zu zeigen: Deutschland kapituliert nicht! Aber, meine lieben Volksgenossen, das kann blo sein, wenn ihr alle mithelft, das kann nur sein, wenn auch ihr, jeder einzelne von euch, mit alten Vorstellungen brecht, wenn ihr endliche diese alte aus Jahrhunderten bernommene ewige Scheu vor dem Neuen beseitigt. Es mssen nicht immer auslndische Stoffe sein. Jawohl, es werden die neuen deutschen Stoffe, die aus Holz gefertigt sind, genau so anstndig sein! Seid stolz auf eure Erzeugnisse! Seid stolz darauf, was deutsches Hirn und deutsche Fuste geschaffen haben. Das adelt euch, nicht das Nachlaufen nach dem Ausland! Der Wirtschaft aber mchte ich eins sagen: sie hat eine groe, groe Verantwortung. Der einzelne Unternehmer und Industrielle soll nur nicht darauf warten, was der Staat anregt, was der Staat fordert, sondern er soll von sich allein aus Mittel und Wege suchen und keine Anstrengung scheuen, um dieses Werk zu untersttzen. Meine Herren Unternehmer! Sie sprechen immer von der freien Initiative der Wirtschaft. Jetzt haben Sie die freie Initiative. Wenden Sie sie an. Der Einsatz! Vor allem mchte ich jetzt noch eines betonen: Ohne den gesamten geschlossenen und leidenschaftlichen Einsatz unserer deutschen Arbeiterschaft ist das Werk von vornherein unmglich. Denn ich mu mir heute den Kopf darber zerbrechen, wie ich den Arbeitermangel ausgleiche. So ergibt es sich, da die Nationen verschiedene Sorgen haben. Wir haben Sorge, gengend Arbeiter zu bekommen, die anderen haben

die Sorge, wie sie ihre Arbeiter unterbringen knnen. Ich glaube aber, da unsere Sorge, da wir nicht genug Arbeiter haben, dabei noch die schnere und die kleinere ist. Das ist also heute die Frage: Wie schaffe ich die notwendigen Arbeiter heran? Und das geht nur, wenn der deutsche Arbeiter versteht, da er nur dann mir helfen kann, nur dann den Plan des Fhrers untersttzen kann, wenn er arbeitet, und immer wieder arbeitet, wenn er nicht streitet, sondern wenn Ruhe in den Betrieben ist und wenn geschafft wird vom Morgen bis zum Abend. Ich bitte deshalb, da man begreift, da es heute darauf ankommt, die notwendige Arbeitsruhe und den notwendigen Arbeitsfrieden zu haben, da man begreift, da in den Betrieben Freude und Schaffenslust herrschen mu, da alles Denunziantentum, alle Verleumdung hinaus mu. Das hat in Deutschland keinen Platz. Um das Werk aufbauen zu knnen, knnen wir in diesem Augenblick das Lohnniveau nicht erhhen; es ist unmglich. Wenn wir aber feste und ruhig bleibende Lhne vom Arbeiter fordern, da kann der deutsche Arbeiter von uns feste und sichere Preise verlangen. Hier werden wir uns auch mit der ganzen Leidenschaft unseres Willens einsetzen. Der Fhrer hat heute einen Preiskommissar bestimmt, wiederum einen alten nationalsozialistischen Kmpen; ich werde ihm die notwendigen Richtlinien geben und ihn mit Vollmachten versehen, da er unter allen Umstnden Preistreiben und Preiserhhung verhindert und, wo es ntig ist, hohe Preise herabsetzt. Es wird die Aufgabe des Kommissars fr die Preisbildung sein, immer wieder festzustellen, ob der Preis berechtigt ist oder Eigennutz und Ichsucht entspringt. Ist das der Fall, dann wird rcksichtslos durchgegriffen. Gegen alle, die versuchen, die Konjunktur und den Aufschwung Deutschlands auszunutzen, gegen Parasiten werde ich mit drakonischen Manahmen einschreiten. Nochmals appelliere ich an alle: Befolgt meine Anordnungen und Manahmen. Es ist notwendig, da sie von allen freudigen Herzens befolgt werden. Jeder einzelne mu das Gefhl haben, er hilft, er hilft dem Fhrer, auf ihn, auf seine Mithilfe kommt es entscheidend an. Wir mssen eine starke, unabhngige Nation schaffen, dazu setzen wir jetzt alle Krfte ein. Ich wende mich in erster Linie um restlose Mitarbeit an alle Erfinder, an die Mnner der Wissenschaft; an alle Unternehmer und Wirtschaftler. Denkt nicht an eure Profite, denkt an eine starke, unabhngige deutsche Wirtschaft. Ich wende mich an die deutschen Arbeiter. Von euch, von euch vor allem hngt das Gelingen ab. Ich wende mich an die Bauern Deutschlands: Ihr Bauern Deutschlands haltet das Leben der Nation. Euere Verantwortung ist die Ernhrung des Volkes. Es ist die grte. Sichert die Ernhrung, sichert das Brot! Ihr Bauern: Deutschland hat vor Jahren alles fr euch getan; seid dankbar, tut heute alles fr Deutschland! Ich wende mich mit besonderer Leidenschaft an die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei und alle ihre Gliederungen. Es gilt euer Reich, es ist euer Staat, den ihr erobert habt, den ihr geschaffen habt. Von euch erwarte ich Einsatz wie in hchsten Kampfzeiten. Die Alte Garde voran, die Fhrer der Partei, an der Spitze ihre Gauleiter. Reit das Volk mit, marschiert, und das

Werk wird geschaffen. Die nationalsozialistische Bewegung beweist, da nichts unmglich ist, da sie niemals kapitulieren wird. Das ganze Volk aber rufe ich auf: Vorwrts mit aller Kraft! Dankt dem Fhrer, da er euch ein neues Volk, ein neues Reich, eine neue Nation geschaffen hat! Der Fhrer verlangt von euch nichts Unmgliches. Was er verlangt, ist zu schaffen. Das hat er stets bewiesen. Was er versprochen, hat er auch gehalten. Seht, Volksgenossen, wenn so mancher von euch glaubt, er mu schwer arbeiten und leiden und hat groe Sorgen, und er wird vielleicht schwach, dann werft doch den Blick auf den Fhrer, seht, wie der Mann arbeitet, denkt daran, welch ein Leben dieser Mann fhrt, unser Fhrer! Er arbeitet fr uns. Denkt an seine Sorgen. Denkt an seine gigantische Verantwortung fr die Zukunft der Nation. Der Mann trgt eine Riesenlast fr euch, seid doch bereit, eine kleine Last fr ihn zu tragen. Was hat er aus uns, aus dem Deutschland vor der Machtergreifung gemacht! Wie hat er uns aus tiefster Nacht emporgefhrt! Wie hat seine Treue zum Volk einzigartig alle Schwierigkeiten berwinden helfen! Es ist eine groe Zeit, in der wir leben. Seid unsagbar stolz, da ihr mit dabei sein drft. Weg alles Kleine, weg alle Ichsucht! Eine groe Zeit verlangt ein groes Volk. Beweist, da ihr das groe Volk seid. Seid wrdig unseres groen Fhrers Adolf Hitler! Noch einmal prfe sich jeder jeden Tag, was er selbst tun kann und was er beitragen kann zu dem Gelingen des Werkes. Beweist, da das unser Dank sein soll, unser Vertrauen zum Fhrer, unser Glaube an ihn. Er hat uns, er hat das deutsche Volk aus Unglauben, aus Verzweiflung ja wieder glauben gelehrt und uns dadurch unsagbar stark gemacht. Wir glauben an die gewaltige Mission des deutschen Volkes. Wir glauben leidenschaftlich daran, da unter dem Fhrer entstehen wird ein Reich der Kraft, eine Nation der Ehre und ein Volk der Freiheit. Das sei in dieser Stunde die Parole, und darum flehen wir in dieser Stunde, da wir die Arbeit beginnen, voll inbrnstigen Glaubens zum Allmchtigen: Allmchtiger Gott, segne den Fhrer, segne sein Volk und segne sein Werk."

Jubel und Beifall von Hunderttausenden von Berlinern und von Millionen, die ihn im Reich ber den Rundfunk hrten, sind Beweis dafr, da er sich auf dem richtigen Weg befindet und das Volk ihn verstanden hat. So wie die nationalsozialistische Bewegung Trger des ersten Vierjahresplanes war, wre auch der zweite undenkbar ohne sie. Das, was sie angesichts des neuen Marschbefehls des Fhrers bewegt, brachte ihr Zentralorgan, der Vlkische Beobachter, am 29. Oktober zum Ausdruck: "Der neue Vierjahresplan ist grer als der erste, wie berhaupt jede nationalsozialistische Tat grer ist als die vorhergehende. Der nationalsozialistische Wille wchst mit den Erfolgen und ermattet nie. Wir kapitulieren nicht vor Schwierigkeiten. Nach Siegen binden wir den Helm fester fr den neuen Vormarsch. Noch nie in der Geschichte sind die Erfinder, Ingenieure und Techniker so aufgerufen worden wie jetzt fr den Vierjahresplan. Whrend der Durchfhrung des Vierjahresplans wird sich der deutsche Erfindergeist so stark regen, wie er es einst im Weltkriege getan hat. Die gesamte

deutsche Erfinderschaft, die Forschung auf dem Gebiete der Technik und der Chemie tritt nun in geschlossener Front zum Vormarsch an. Das Tempo, mit dem die neuen Erfindungen sich folgen werden, wird auch nach der Durchfhrung des Vierjahresplanes beibehalten werden. Die nationalsozialistische Bewegung ist durch das berragende Genie, das groe Herz und den eisenharten Willen eines Mannes aufgebaut worden. Weshalb soll es nicht mglich sein, da wir durch die Anspannung unserer geistigen Energien am Ende doch mehr erreichen werden, als andere Vlker von der Natur durch groe fruchtbare Landflchen und reichen Rohstoffsegen geschenkt erhalten haben. Wir sind arm an Rohstoffen, und deshalb sind wir diejenigen, die ein neues Zeitalter der technischen und chemischen Entwicklung heraufbringen. Wir verteilen nicht das Wenige, was wir haben, sondern wir erarbeiten so viel, wie wir gebrauchen. Wir lassen uns von niemand vorschreiben, wieviel wir gebrauchen drfen, weder von auslndischen Mchten und jetzt nicht einmal von der Natur. Wir haben den strkeren Willen und wir haben den deutschen Erfindergeist. Der Nationalsozialismus stellt ihn nur in den Dienst des Volkes und gibt ihm deshalb grere und wuchtigere Schwingen! In der Kampfzeit wurden die Herzen des deutschen Volkes mobilisiert, beim ersten Vierjahresplan wurden seine Energien mobilisiert, im zweiten Vierjahresplan wird sein Erfindergeist mobilisiert: So marschieren wir hin zum Reich der Zukunft, der Volksgemeinschaft und des Sozialismus."

Vier Jahre sind um: Der Fhrer spricht!


Adolf Hitler am vierten Jahrestag der nationalsozialistischen Revolution
Wir schreiben den 30. Januar 1937. Vier Jahre des Kampfes und der Arbeit sind vorbei. In ganz Deutschland steht an diesem Tage des Volk einen Augenblick Gewehr bei Fu und holt tief Atem. Um die Mittagsstunde fhrt der Fhrer durch die fahnengeschmckten, blumenbekrnzten Straen in den Reichstag. Vor dem ganzen Volke zieht er Bilanz. Dann weist er mit Glaubensgewalt dem Volke den Weg in die Zukunft, in neue Jahre des Kampfes und der Arbeit hinein:

"Mnner! Abgeordnete des Deutschen Reichstages! An einem fr das deutsche Volk bedeutungsvollen Tage ist der Reichstag heute zusammengetreten. Vier Jahre sind vergangen seit dem Augenblick, da die groe innere Umwlzung und Neugestaltung, die Deutschland seitdem erlebte, ihren Anfang nahm. Vier Jahre, die ich mir vom deutschen Volke ausgebeten habe als eine Zeit der Bewhrung und Beurteilung. Was wrde nher liegen, als diesen Anla zu benutzen, um im einzelnen alle jene Erfolge und Fortschritte aufzuzhlen, die diese vier Jahre dem deutschen Volke geschenkt haben? Es ist aber gar nicht mglich, im Rahmen einer so kurzen Kundgebung all das zu erwhnen, was als die bemerkenswerten Ergebnisse dieser vielleicht erstaunlichsten Epoche im Leben unseres

Volkes gelten drfen! Dies ist mehr die Aufgabe der Presse und der Propaganda. Auerdem wird in diesem Jahre in der Reichshauptstadt Berlin eine Ausstellung stattfinden, in der versucht werden soll, ein umfassenderes und eingehenderes Bild des Geschaffenen, Erreichten und Begonnenen aufzuzeigen, als mir dies in einer zweistndigen Rede berhaupt mglich sein knnte! Ich will daher diese heutige geschichtliche Zusammenkunft des Deutschen Reichstages benutzen, um in einem Rckblick auf die vergangenen vier Jahre einige jener allgemeingltigen Erkenntnisse, Erfahrungen und Folgerungen aufzuzeigen, die zu verstehen nicht nur fr uns, sondern auch fr die Nachwelt wichtig sind. Ich will weiter eine Stellung zu jenen Problemen und Aufgaben nehmen, deren Bedeutung uns und unserer Umwelt zur Ermglichung eines besseren Zusammenlebens klar sein mssen, und endlich mchte ich auch in krzesten Zgen die Projekte umreien, die mir teils fr die nchste, teils auch fr die fernere Zukunft als Arbeit vorschweben.

Die Revolution der Revolutionen


In der Zeit, da ich noch als einfacher Redner durch die deutschen Lande zog, wurde mir oft von brgerlicher Seite die Frage vorgelegt, warum wir an die Notwendigkeit einer Revolution glaubten, statt zu versuchen, im Rahmen der bestehenden Ordnung unter Mitarbeit bei den vorhandenen Parteien die uns als schdlich und ungesund erscheinenden Verhltnisse zu verbessern. Wozu eine neue Partei und wozu vor allem eine neue Revolution? Meine damaligen Antworten wurden immer von folgenden Erwgungen bestimmt: 1. Die Verfahrenheit, der Verfall der deutschen Zustnde der Lebensauffassungen und der Lebensbehauptung knnen nicht beseitigt werden durch einen einfachen Regierungswechsel. Diese Wechsel haben ja schon vor uns mehr als genug stattgefunden, ohne da dadurch eine wesentliche Besserung der deutschen Not eingetreten wre. Alle diese Regierungsumbildungen hatten eine positive Bedeutung nur fr die Akteure des Schauspiels, fr die Nation aber fast stets nur negative Ergebnisse. Im Laufe einer langen Zeit war das Denken und praktische Leben unseres Volkes in Bahnen geraten, die ebenso unnatrlich wie im Ergebnis abtrgliche waren. Eine der Ursachen dieser Zustnde lag aber in der unserem Wesen, unserer geschichtlichen Entwicklung und unseren Bedrfnissen fremden Organisation des Staatsaufbaues und der Staatsfhrung an sich. Das parlamentarisch-demokratische System war von den allgemeinen Zeiterscheinungen nicht zu trennen. Die Heilung einer Not kann aber kaum je erfolgen durch eine Beteiligung an den sie verschuldenden Ursachen, sondern nur durch deren radikale Beseitigung. Damit aber mute der politische Kampf unter den gegebenen Verhltnissen zwangslufig den Charakter einer Revolution annehmen. 2. Eine solche revolutionre Um- und Neugestaltung ist weder denkbar durch die Trger und mehr oder minder verantwortlichen Reprsentanten des alten Zustandes, das heit also auch nicht durch die politischen Organisationen des frheren verfassungsmigen Lebens, noch durch eine Teilnahme an diesen Einrichtungen, sondern nur durch die Aufrichtung und den Kampf einer neuen Bewegung mit dem Zweck und Ziel, die notwendige Reformation des politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Lebens bis in die tiefsten Wurzeln hinein vorzunehmen und dies, wenn ntig, auch unter Einsatz von Blut und Leben!

Es gehrt dabei zum Bemerkenswerten, da der parlamentarische Sieg durchschnittlicher Parteien kaum etwas Wesentliches am Lebensweg und Lebensbild der Vlker verndert, whrend eine wahrhafte Revolution, die aus tiefsten weltanschaulichen Erkenntnissen kommt, auch nach auen hin zu einprgsamsten und allgemein sichtbaren Vernderungen fhrt. Wer will aber daran zweifeln, da in diesen hinter uns liegenden vier Jahren tatschlich eine Revolution von gewaltigem Ausma ber Deutschland hinweggebraust ist? Wer kann dieses heutige Deutschland noch vergleichen mit dem, was an diesem 30. Januar heute vor vier Jahren bestand, da ich zu dieser Stunde den Eid in die Hand des ehrwrdigen Herrn Reichsprsidenten abgelegt hatte? Allerdings, wenn ich von einer nationalsozialistischen Revolution spreche, dann lag es in der besonderen Eigenart dieses Vorganges in Deutschland, wenn vielleicht gerade dem Auslande und vielleicht auch manchem unserer Mitbrger das Verstndnis nicht ganz erschlossen wurde fr die Tiefe und das Wesen dieser Umwlzung. Ich bestreite auch nicht, da gerade diese Tatsache, die fr uns das Bemerkenswerteste der Eigenart des Ablaufs der nationalsozialistischen Revolution ist und auf die wir besonders stolz sein drfen, im Ausland und bei einzelnen Mitbrgern dem Verstndnis fr diesen einmaligen geschichtlichen Vorgang eher hinderlich als ntzlich war. Denn diese nationalsozialistische Revolution war zuallererst eine Revolution der Revolutionen. Ich meine damit folgendes: Durch Jahrtausende hat sich nicht etwa in deutschen Gehirnen, sondern noch viel mehr in den Gehirnen der Umwelt die Ansicht gebildet und durchgesetzt, da das charakteristische Merkmal jeder wahren Revolution eine blutige Vernichtung der Trger der frheren Gewalten und in Verbindung damit eine Zerstrung von ffentlichen und privaten Einrichtungen und Eigentum sein mten. Die Menschheit hat sich daran gewhnt, Revolutionen mit solchen Begleitumstnden irgendwie doch wieder als legale Vorgnge anzuerkennen, d.h. der tumultusen Vernichtung von Leben und Eigentum, wenn schon nicht zustimmend, so doch wenigstens verzeihend gegenberzutreten als die nun einmal ntigen Begleiterscheinungen von Vorgngen, die man ja deshalb auch Revolution heit! Hierin liegt vielleicht, wenn ich von der faschistischen Erhebung in Italien absehe, der grte Unterschied zwischen der nationalsozialistischen und anderen Revolutionen. Die nationalsozialistische Revolution ist so gut als vollkommen unblutig verlaufen. Sie hat in der Zeit, in der die Partei, in Deutschland sicherlich sehr groe Widerstnde berwindend, die Macht bernahm, berhaupt keinen Sachschaden angerichtet. Ich darf es mit einem gewissen Stolz aussprechen: Dies war vielleicht die erste Revolution, bei der noch nicht einmal eine Fensterscheibe zertrmmert wurde. Ich mchte aber nun nicht falsch verstanden werden: Wenn diese Revolution unblutig verlief, dann nicht deshalb, weil wir etwa nicht Mnner genug gewesen wren, um auch Blut sehen zu knnen! ber vier Jahre lang war ich Soldat im blutigsten Kriege aller Zeiten gewesen. Ich habe in ihm in keiner Lage und unter keinen Eindrcken auch nur einmal die Nerven verloren. Dasselbe gilt von meinen Mitarbeitern. Allein wir sahen die Aufgabe der nationalsozialistischen Revolution nicht darin, Menschenleben oder Sachwerte zu vernichten, als vielmehr darin, ein neues und besseres Leben aufzubauen. Es ist unser hchster Stolz, die sicherlich grte Umwlzung in unserem Volke mit einem Minimum an

Opfern und an Verlusten durchgefhrt zu haben. Nur dort, wo die bolschewistische Mordlust auch noch nach dem 30. Januar 1933 glaubte, mit Gewalt den Sieg oder die Verwirklichung der nationalsozialistischen Idee verhindern zu knnen, haben wir - und da natrlich blitzschnell - auch mit Gewalt geantwortet. Andere Elemente wieder, deren Unbeherrschtheit in Verbindung mit grter politischer Unbildung wir erkannten, nahmen wir nur in Sicherheitsverwahrung, um sie im allgemeinen schon nach kurzer Zeit wieder in den Besitz ihrer Freiheit zu setzen. Und nur wenige, deren politische Ttigkeit nur der Deckmantel fr eine durch zahlreiche Gefngnis- und Zuchthausstrafen besttigte verbrecherische Haltung an sich war, hinderten wir auch spter an einer Fortsetzung ihrer verderblichen Zerstrungsarbeit, indem wir sie, wohl zum erstenmal in ihrem Leben, zu einer ntzlichen Beschftigung anhielten. Ich wei nicht, ob es jemals eine Revolution von so durchgreifendem Ausma gegeben hat wie die nationalsozialistische und die trotzdem unzhlige frhere politische Funktionre unbehelligt und in Frieden ihrer Ttigkeit nachgehen lie, ja zahlreichen grimmigen Feinden in oft hchsten Staatsstellen sogar noch den vollen Genu der ihnen zustehenden Renten und Pensionen ausschttete? Wir haben dies getan! Allerdings hat uns vielleicht gerade dieses Vorgehen nach auen hin nicht immer gentzt. Erst vor wenigen Monaten konnten wir es erleben, wie ehrenwerte britische Weltbrger glaubten, sich an mich wenden zu mssen mit einem Protest wegen der Zurckbehaltung eines der verbrecherischsten Moskauer Subjekte in einem deutschen Konzentrationslager. Es ist wohl meiner Unorientiertheit zuzuschreiben, nie erfahren zu haben, ob diese ehrenwerten Mnner sich einst auch ebenso gegen die blutigen Gewalttaten dieser Moskauer Verbrecher in Deutschland ausgesprochen hatten, ob sie gegen die grausame Parole 'Schlagt die Faschisten tot, wo ihr sie trefft' Stellung nahmen, oder ob sie z.B. jetzt in Spanien gegen die Niedermetzelung, Schndung und Verbrennung von Zehn- und aber Zehntausenden von Mnnern, Frauen und Kindern ebenso ihrer Emprung Ausdruck gaben! Htte nmlich in Deutschland die Revolution etwa nach dem demokratischen Vorbild in Spanien stattgefunden, dann wrden diese eigenartigen Nichteinmischungsapostel anderer Lnder ihrer Mhen und Sorgen wohl restlos enthoben sein. Kenner der spanischen Verhltnisse versichern, da die Zahl der bestialisch Abgeschlachteten mit 170.000 eher zu niedrig als zu hoch angegeben wird. Nach diesen Leistungen der braven demokratischen Revolutionre in Spanien htte die nationalsozialistische Revolution unter Zugrundelegung unserer dreimal greren Bevlkerungszahl das Recht gehabt, 400.000 bis 500.000 Menschen umzubringen! Da wir dies nicht taten, gilt anscheinend fast als Versumnis und findet von seiten der demokratischen Weltbrger - wie wir sehen - eine sehr ungndige Beurteilung. Allerdings, die Macht, dies zu tun, htten wir gehabt. Die Nerven vielleicht besser als jene Meuchelmrder, die vor jedem offenen Kampf feige zurckschrecken und nur wehrlose Geiseln abzuschlachten vermgen. Wir waren Soldaten und haben einst im blutigsten Kampf aller Zeiten unseren Mann gestanden. Nur das Herz, und ich darf wohl auch sagen die Vernunft haben uns davor bewahrt, so zu verfahren. So hat denn die ganze nationalsozialistische Revolution insgesamt weniger Opfer gefordert, als allein im Jahre 1932 von unseren bolschewistischen Gegnern in Deutschland ohne Revolution Nationalsozialisten ermordet worden sind. Dies war allerdings nur mglich durch die Befolgung eines Grundsatzes, der nicht nur in der Vergangenheit unser Handeln bestimmte, sondern den wir auch in der Zukunft nie vergessen wollen: Es kann nicht die Aufgabe einer Revolution oder berhaupt einer Umwlzung sein, ein Chaos zu erzeugen, sondern nur etwas Schlechtes durch Besseres zu ersetzen. Dies erfordert aber stets, da das Bessere tatschlich schon vorhanden ist. Als mich am 30. Januar vor vier Jahren der ehrwrdige Herr Reichsprsident berief und mit der Bildung und Fhrung einer neuen Deutschen Reichsregierung betraute, da lag hinter uns ein gewaltiger Kampf um die Macht im Staate, den wir mit den damaligen

streng legalen Mitteln durchgefochten hatten. Trgerin dieses Kampfes war die nationalsozialistische Partei. In ihr hat der neue Staat schon lngst, ehe er tatschlich proklamiert werden konnte, bereits eine ideelle und frmliche Gestaltung erfahren. Alle Grundstze und Prinzipien des neuen Reiches waren die Grundstze, Gedanken und Prinzipien der nationalsozialistischen Partei. Sie hat sich auf dem Wege des legalen Ringens um den deutschen Volksgenossen die berwltigende Stellung in diesem Reichstage geschaffen, und als ihr dann endlich tatschlich die Fhrung gegeben wurde, da hatte sie diese Fhrung auch nach parlamentarisch-demokratischem Rechte schon ber ein Jahr lang zu beanspruchen das Recht gehabt. Der Sinn der nationalsozialistischen Revolution lag aber darin, da die Forderungen dieser Partei eine wahrhaft umwlzende Erneuerung frher allgemein gltiger Auffassungen und Einrichtungen proklamierte. Und erst als einzelne Verblendete glaubten, der mit Recht zur Fhrung des Reiches berufenen Bewegung in der Durchfhrung ihres vom Volk gebilligten Programms den schuldigen Gehorsam aufsagen zu knnen, hat sie diesen ungesetzlichen Strenfrieden mit eiserner Faust den Nacken unter das Gesetz des neuen nationalsozialistischen Reiches und Staates gebeugt. Damit aber, meine Parteigenossen und Abgeordnete des Deutschen Reichstages, war die nationalsozialistische Revolution als solche auch schon beendet. Denn von diesem Augenblick der sichergestellten Machtbernahme im Reiche durch die Partei an habe ich es als selbstverstndlich angesehen, da damit die Revolution bergefhrt wird in die Evolution. Diese dadurch eingeleitete Entwicklung beinhaltet allerdings einen ideellen und tatschlichen Umbruch, der auch heute noch von manchen Zurckgebliebenen als auerhalb des geistigen Horizontes des Auffassungsvermgens oder ber dem Egoismus der eigenen Interessen liegend abgelehnt wird. Denn: die nationalsozialistische Lehre hat auf unzhligen Gebieten unseres Lebens ohne Zweifel revolutionierend gewirkt und auch demgem oft eingegriffen und gehandelt. Grundstzlich: Unser nationalsozialistisches Programm setzt an Stelle des liberalistischen Begriffes des Individuums und des marxistischen Begriffes der Menschheit das blutbedingte und mit dem Boden verbundene Volk. Ein sehr einfacher und lapidarer Satz, allein von gewaltigen Auswirkungen. Zum erstenmal vielleicht, seit es eine Menschengeschichte gibt, ist in diesem Lande die Erkenntnis dahin gelenkt worden, da von allen Aufgaben, die uns gestellt sind, die erhabenste und damit fr den Menschen heiligste die Erhaltung der von Gott gegebenen blutgebundenen Art ist. Zum erstenmal ist es in diesem Reiche mglich, da der Mensch die ihm vom Allmchtigen verliehene Gabe des Erkennens und der Einsicht jenen Fragen zuwendet, die fr die Erhaltung seiner Existenz von gewaltigerer Bedeutung sind als alle siegreichen Kriege oder erfolgreichen Wirtschaftsschlachten! Die grte Revolution des Nationalsozialismus ist es, das Tor der Erkenntnis dafr aufgerissen zu haben, da alle Fehler und Irrtmer der Menschen zeitbedingt und damit wieder verbesserungsfhig sind, auer dem einzigen: dem Irrtum ber die Erhaltung seines Blutes, seiner Art und damit der ihm von Gott gegebenen Gestalt und des ihm von Gott geschenkten Wesens.

Wir Menschen haben nicht darber zu rechten, warum die Vorsehung die Rassen schuf, sondern nur zu erkennen, da sie den bestraft, der ihre Schpfung miachtet. Unsagbares Leid und Elend sind ber die Menschheit gekommen, weil sie diese im Instinkt zutiefst verankerte Einsicht durch eine schlechte intellektuelle Halbbildung verlor. Heute leben in unserem Volk Millionen und aber Millionen Menschen, denen diese Gesetze klar und verstndlich geworden sind. Was einzelnen Sehern oder unverdorbenen Ahnenden aber als Erkenntnis aufging, ist heute Arbeitsgebiet der deutschen Wissenschaft geworden. Und ich spreche es hier prophetisch aus: So wie die Erkenntnis des Umlaufs der Erde um die Sonne zu einer umwlzenden Neugestaltung des allgemeinen Weltbildes fhrte, so wird sich aus der Blut- und Rassenlehre der nationalsozialistischen Bewegung eine Umwlzung der Erkenntnisse und damit des Bildes der Geschichte der menschlichen Vergangenheit und ihrer Zukunft ergeben. Und dies wird nicht zu einer Entfremdung der Vlker, sondern im Gegenteil zum ersten Male zu einem wahren gegenseitigen Verstehen fhren! Es wird dann allerdings aber auch verhindern, da das jdische Volk unter der Maske eines biederen Weltbrgers alle anderen Vlker innerlich zu zersetzen und dadurch zu beherrschen versucht! Die Folgen dieser - wie wir berzeugt sind - wahrhaft umwlzenden Erkenntnis sind fr das deutsche Leben von revolutionrer Bedeutung geworden. Wenn zum erstenmal in unserer Geschichte das deutsche Volk den Weg zu einer greren Einheit als je zuvor gefunden hat, dann nur unter dem zwingenden Banne dieses inneren Erlebnisses. Unzhlige Vorurteile wurden davon zerbrochen, zahlreiche Hemmungen als wesenlos beiseitegeschoben, schlechte Traditionen verblassen, alte Symbole werden entwertet, aus der Ohnmacht einer stammesmigen, dynastischen, weltanschaulichen, religisen und parteilichen Zerrissenheit erhebt sich das deutsche Volk und trgt vor sich her das Banner einer Einigung, die symbolisch nicht den Sieg eines staatlichen, sondern eines rassischen Prinzips dokumentiert. Im Dienste des Sieges dieser Idee stand nun 4 Jahre lang die deutsche Gesetzgebung. So wie am 30. Januar 1933 durch meine Berufung zur Reichskanzlerschaft ein an sich schon bestehender Zustand seine Legalisierung erhielt, nmlich die damals ohne Zweifel Deutschland beherrschende Partei mit der Fhrung des Reiches und der Gestaltung des deutschen Schicksals beauftragt wurde, so ist die deutsche Gesetzgebung seit diesen vier Jahren nur die Festlegung einer ideenmig geklrten und durchgesetzten Auffassung nach der allgemein bindenden rechtlichen Seite hin. Wie diese Blutsgemeinschaft des deutschen Volkes damals staatlich verwirklicht wurde, wird uns allen wohl die schnste Erinnerung des Lebens sein. Wie ein Frhlingssturm brauste es vor vier Jahren ber das deutsche Land hinweg. Die Kampftruppen unserer Bewegung, die das Banner des Hakenkreuzes vier Jahre lang gegen eine bermacht der Gegner verteidigt und es in 14 langen Jahren immer weiter vorwrts getragen hatten, stieen es nun tief hinein in den Boden des neuen Reiches. In wenigen Wochen waren die staatlichen Rckstnde sowohl als die gesellschaftlichen Vorurteile einer 1000jhrigen Vergangenheit in Deutschland ausgerumt und beseitigt worden. Oder kann man nicht von einer Revolution sprechen, wenn in kaum drei Monaten ein parlamentarisch-demokratisches Durcheinander verschwindet und an seine Stelle ein Regime der Ordnung, der Disziplin, aber auch der Tatkraft kommt, wie es Deutschland in solcher geschlossenen Einheitlichkeit und umfassenden Machtflle noch nie besa?

Sozialismus wird Wirklichkeit


So gro war die Revolution, da ihre geistigen Grundlagen selbst jetzt von der oberflchlich urteilenden Umwelt noch gar nicht erkannt worden sind. Man redet von Demokratien und Diktaturen und hat noch gar nicht begriffen, da sich in diesem Lande eine Umwlzung vollzogen hat, deren Ergebnis, wenn Demokratie berhaupt einen Sinn haben soll, im hchsten Sinne des Wortes als demokratisch zu bezeichnen ist. Mit unfehlbarer Sicherheit steuern wir auf eine Ordnung hin, die - so wie im gesamten brigen Leben - auch auf dem Gebiete der politischen Fhrung der Nation einen natrlichen und vernunftgemen Ausleseproze sicherstellt, durch den die wirklich fhigsten Kpfe unseres Volkes ohne Rcksicht auf Geburt, Herkunft, Namen oder Vermgen nur gem der ihnen gegebenen hheren Berufung zur politischen Fhrung der Nation bestimmt werden. Des groen Korsen schnste Erkenntnis, da jeder Soldat den Marschallstab im Tornister tragen msse, wird in diesem Land die politische Ergnzung finden. Gibt es einen herrlicheren und schneren Sozialismus und eine wahrhaftigere Demokratie als jenen Nationalsozialismus, der es dank seiner Organisation ermglicht, da unter Millionen deutschen Knaben jeder, wenn sich die Vorsehung seiner bedienen will, den Weg finden kann bis an die Spitze der Nation? Und dies ist keine Theorie! Dies ist im heutigen nationalsozialistischen Deutschland eine uns allen selbstverstndliche Wirklichkeit. Ich selbst, als der durch das Vertrauen des Volkes berufene Fhrer, komme aus ihm. Alle die Millionen deutscher Arbeiter, sie wissen es, da an der Spitze des Reiches kein fremder Literat oder internationaler Revolutionsapostel steht, sondern ein Deutscher aus ihren eigenen Reihen. Und zahlreiche einstige Arbeiter- und Bauernkinder, sie stehen in diesem nationalsozialistischen Staat heute an fhrenden Stellen, ja manche unter ihnen sind als Minister, Reichsstatthalter und Gauleiter mit die hchsten Leiter und Reprsentanten des Volkes. Freilich sieht der Nationalsozialismus auch hier nur das ganze Volk und niemals eine Klasse. Der Zweck der nationalsozialistischen Revolution war es nicht, aus einem bevorrechteten Stand fr die Zukunft einen rechtlosen zu machen, sondern aus einem rechtlosen einen gleichberechtigten. Wir haben nicht Millionen Brger vernichtet, um sie zu Zwangsarbeitern zu degradieren, sondern unser Ziel war es, aus Zwangsarbeitern deutsche Brger zu erziehen. Denn eines werden alle Deutschen verstehen: Revolutionen knnen als Gewaltakte nur von kurzer Dauer sein. Wenn sie nicht Neues aufzubauen vermgen, werden sie als Exzesse das Vorhandene in kurzer Zeit verzehren. Aus dem gewaltttigen Akt der bernahme der Macht mu sich in kurzer Zeit eine segensreiche Arbeit des Friedens entwickeln. Wer aber Klassen beseitigt, um neue Klassen zu schaffen, legt den Keim zu neuen Revolutionen! Was heute Bourgeois ist und diktiert, wird morgen als Zwangsarbeiter in Sibirien wieder Proletarier sein und dann einmal genau so auf die Befreiung hoffen wie der Proletarier, der erst unterdrckt war und nun zu diktieren glaubt.Die nationalsozialistische Revolution hat daher nie beabsichtigt, eine bestimmte Klasse des deutschen Volkes in den Besitz der Macht zu setzen, um eine andere auszuschalten, sondern im Gegenteil: Es war nur ihr Ziel, dem ganzen deutschen Volk durch ihre organisatorische Erfassung der Massen die Mglichkeit nicht nur einer wirtschaftlichen, sondern auch einer politischen Bettigung sicherzustellen.

Sie beschrnkt sich dabei allerdings auf die zu unserem Volk gehrigen Elemente und lehnt es ab, einer fremden Rasse Einflu auf unser politisches, geistiges oder kulturelles Leben zu geben, oder ihm eine wirtschaftliche Vorrangstellung einzurumen. In dieser blutmigen Verbundenheit unseres Volkes und in der durch den Nationalsozialismus erfolgten Erweckung des Verstndnisses dafr liegen die tiefsten Ursachen fr das wunderbare Gelingen unserer Revolution. Vor diesem neuen gewaltigen Ideal verblaten alle staatlichen, dynastischen, stammesmigen, aber auch parteilichen Idole und Rckstnde der Vergangenheit. So war es mglich, da in wenigen Wochen die ganze Welt unserer alten Parteien zugrunde ging, ohne da auch nur einen Augenblick das Gefhl der Leere entstand. Denn eine neue bessere Erkenntnis hatte sie verdrngt. Eine neue Bewegung nahm ihren Platz ein. Eine neue Organisation unseres Volkes der arbeitenden und schaffenden Nation schob die alten Unternehmer- und Arbeitnehmerorganisationen und Verbnde einfach beiseite. Und als die symbolischen Zeugen deutscher Vergangenheit und damit deutscher Zerrissenheit und deutscher Ohnmacht entfernt wurden, da geschah es nicht durch den Beschlu eines Komitees, das wie im Jahre 1918 oder 1919 - wenn mglich durch Preisausschreiben das neue Symbol des Reiches herauszufinden hatte, sondern durch die Flagge, die uns als Wahrzeichen der nationalsozialistischen Kampfzeit in die Erhebung hineinbegleitet hat und die nun seitdem zu Lande, zu Wasser und in der Luft das Zeichen der Erhebung der Nation geworden ist! Wie sehr aber diesen Wechsel und diese Wandlung das deutsche Volk begriffen und in seiner Bedeutung erfat hat, wird durch nichts mehr erhrtet als durch die Zustimmung, die die Nation uns seitdem so viele Male gegeben hat. Denn von all jenen, die sich so oft und so gerne bemhen, die demokratischen Regierungen als vom Volke getragene Institutionen zum Unterschied der Diktaturen hinzustellen, hat keiner mehr Recht im Namen seines Volkes zu reden als ich!

Nicht Diktatur, sondern Volksstaat


Als das Ergebnis dieses Teiles der nationalsozialistischen Revolution mchte ich folgendes feststellen: 1. Es gibt im deutschen Volk seitdem nur mehr einen Trger der Souvernitt, und dies ist das gesamte deutsche Volk selbst. 2. Der Wille dieses Volkes findet seinen Ausdruck in der Partei als der politischen Organisation dieses Volkes. 3. Es gibt entsprechend dem auch nur einen einzigen Gesetzgeber. 4. Es gibt nur eine Gewalt der Exekutive. Wer das Deutschland vor dem Januar 1933 dem gegenber zum Vergleich heranzieht, wird ermessen, welch eine gewaltige Wandlung diese kurzen Feststellungen enthalten. Diese Umwlzung ist aber ebenfalls nur das Ergebnis der Durchfhrung eines Grundsatzes der nationalsozialistischen Lehre, da nmlich der vernnftige Sinn und Zweck alles menschlichen Denkens und Handelns nicht in der Schaffung oder Erhaltung einer von Menschen ersonnenen Konstruktion, Organisation oder Funktion liegen kann, sondern nur in der Sicherung und Entwicklung des von der Vorsehung gegebenen volkischen Bausteines an sich.

Daher wurde durch den Sieg der nationalsozialistischen Bewegung das Volk als das Seiende und das Bleibende ber jede Organisation, Konstruktion und Funktion gestellt. Sinn und Zweck der Existenz der von der Vorsehung erschaffenen Rassen vermgen wir Menschen weder zu erkennen noch festzustellen. Allein Sinn und Zweck der menschlichen Organisationen sowie aller Funktionen sind mebar an ihrem Nutzen, den sie fr die Erhaltung des seienden und bleibenden Volkes besitzen. Daher ist das Volk das Primre. Partei, Staat, Armee, Wirtschaft, Justiz usw. sind sekundre Erscheinungen, Mittel zum Zweck der Erhaltung dieses Volkes. In eben dem Mae, in dem sie dieser Aufgabe gerecht werden, sind sie richtig und ntzlich. Wenn sie dieser Aufgabe nicht gengen, sind sie schdlich und mssen entweder reformiert oder beseitigt und durch Besseres ersetzt werden. Die Anerkennung dieses Grundsatzes allein kann die Menschen auch davor bewahren, in starre Doktrinen zu verfallen dort, wo es keine Doktrinen gibt, Mittel in Dogmen umzuflschen, wo nur der Zweck als einziges Dogma gelten darf. Sie alle, meine Abgeordneten, Mnner des Reichstages, verstehen den Sinn dessen, was ich hier ausspreche. Allein ich rede ja in dieser Stunde zum ganzen deutschen Volk und ich mchte daher an einigen Beispielen die Bedeutung dieser Grundstze erlutern, die sie in dem Moment erhielten, da wir sie am praktischen Leben anzuwenden begannen. Es wird fr viele erst dann verstndlich werden, warum wir von einer nationalsozialistischen Revolution reden, auch wenn es sich hier nicht um die Vernichtung von Gut und Blut gehandelt hat. Im Laufe einer langen Zeit ist teils durch bernahme fremden Gedankengutes, teils durch das Fehlen einer eigenen klaren Einsicht unser Rechtsleben in eine Verwirrung geraten, die ihren prgnantesten Ausdruck fand in der Unklarheit ber den inneren Zweck des Rechtes an sich. Zwei polare Extreme kennzeichnen diesen Zustand: 1. Die Auffassung, da das Recht als solches seine eigene Existenzberechtigung in sich trage und daher berhaupt keinerlei Prfung ber die Ntzlichkeit im einzelnen oder im gesamten zulasse. Das Recht bestehe, selbst wenn die Welt darber zugrunde ginge. 2. Die Auffassung, da das Recht im wesentlichen berufen sei, dem Schutz des Individuums in der Person und in seinem Eigentum zu bernehmen und zu sichern. Zwischen beiden meldet sich in verschmter Verbrmung die Vertretung grerer Gemeinschaftsinteressen zumeist nur als Konzession an die sogenannte Staatsraison an. Die nationalsozialistische Revolution hat demgegenber dem Rechte, der Rechtswissenschaft sowohl als der Rechtsprechung, einen eindeutigen klaren Ausgangspunkt gegeben: Es ist die Aufgabe der Justiz, mitzuhelfen an der Erhaltung und Sicherung des Volkes vor jenen Elementen, die sich als Asoziale entweder den gemeinsamen Verpflichtungen zu entziehen trachten oder sich an diesen gemeinsamen Interessen versndigen. Damit steht ber der Person und der Sache auch im deutschen Rechtsleben von jetzt ab das Volk. Diese kurze Feststellung fhrt in ihrer Bercksichtigung zu der grten Reform, die unser deutsches Rechtsleben und Rechtswesen bisher erlebt haben. Entsprechend dem Ausgangspunkt war die erste einschneidende Wirkung die Proklamierung nicht nur eines einzigen Gesetzgebers, sondern auch einer einzigen Rechtsausbung. Die zweite Manahme ist noch nicht abgeschlossen, wird aber in wenigen Wochen der Nation verkndet.

In einem neuen deutschen Strafgesetzbuch erhlt zum erstenmal aus dieser groen Gesamtperspektive heraus die deutsche Rechtspflege jene Grundlagen, die sie fr alle Zeiten in den Dienst der deutschen Volkserhaltung stellen werden.

Die Bilanz von 1933


Wie gro auch die Wirrnisse gewesen sind, die wir auf den einzelnen Lebensgebieten im Jahre 1933 vorfanden, so wurden sie doch noch bertroffen von dem Verfall der deutschen Wirtschaft. Dies war auch jene Seite des deutschen Zusammenbruchs, die der breiten Masse unseres Volkes am deutlichsten und unmittelbarsten zum Bewutsein kam. Der sachliche Zustand ist Ihnen und wohl auch dem ganzen deutschen Volk noch in Erinnerung. Wir fanden als Dokument dieser Katastrophe vor allem zwei Erscheinungen: 1. ber sechs Millionen Erwerbslose, 2. einen ersichtlich zum Untergang bestimmten Bauernstand. Die Gesamtflche der damals bereits vor der Zwangsversteigerung stehenden deutschen landwirtschaftlichen Gter umfate einen Umfang, der etwas grer war als das Land Thringen. Endlich konnte es nicht verwunderlich sein, da bei einer so allgemeinen Herabsetzung der Produktion einerseits und der Kaufkraft andererseits auch die breite Masse unseres Mittelstandes in kurzem dem Zusammenbruch und damit der Vernichtung anheimfallen mute. Wie schwer diese Seite der deutschen Not damals empfunden wurde, knnen wir noch nachtrglich daraus ermessen, da ich mir gerade zur Behebung der Arbeitslosigkeit sowie zur Behinderung einer weiteren Vernichtung des deutschen Bauerntums die bekannte Zeit der vier Jahre ausgebeten hatte. Ich darf weiter hier feststellen, da der Nationalsozialismus im Jahre 1933 nicht in irgendeine Erfolg versprechende Handlung anderer eingegriffen hat, sondern da die Partei mit der Fhrung des Reiches erst in dem Augenblick beauftragt wurde, als auch die letzte Mglichkeit einer anderen Rettung als gescheitert angesehen werden mute, als insbesondere alle Versuche einer Behebung der wirtschaftlichen Not sich als Fehlschlge erwiesen hatten. Wenn ich heute nach vier Jahren vor das Angesicht des deutschen Volkes trete, und auch vor Ihnen selbst, meine Abgeordneten, Mnner des Deutschen Reichstages, Rechenschaft ablege, dann werden Sie mir und der nationalsozialistischen Regierung nicht die Besttigung versagen, da ich mein damaliges Versprechen eingelst habe. Dies war kein leichtes Unterfangen. Ich spreche nichts Unbekanntes aus, wenn ich hier die Feststellung treffe, da gerade die sogenannten 'Fachleute' damals an eine solche Rettung nicht mehr glaubten. Wie ich dazu kam, angesichts dieser furchtbaren und - wie schon betont - gerade fr Fachleute aussichtslosen Lage dennoch an die deutsche Wiederauferstehung und besonders an die wirtschaftliche Gesundung zu glauben, liegt in zweierlei begrndet. 1. Ich habe immer nur Mitleid empfunden mit jenen aufgeregten Menschen, die bei jeder schwierigen Lage sofort vom Zusammenbruch eines Volkes reden. Was heit Zusammenbruch? Das deutsche Volk hat schon vor der Zeit gelebt, da es uns geschichtlich sichtbar zum Bewutsein kommt. Allein, wenn wir seine frheren Schicksale gnzlich unbercksichtigt lassen, so steht doch folgendes fest, da seit diesen nunmehr rund 2.000 Jahren ber jenen Teil der Menschheit, den wir heute als deutsches Volk

bezeichnen, unsagbare Katastrophen und unsagbares Leid fter als einmal gekommen sind. Hungersnte, Kriege und Pestilenz haben in unserem Volke schaurige Einkehr gehalten und eine furchtbare Ernte gemht. Mu man nicht einen unbndigen Glauben an die Lebenskraft einer Nation besitzen, wenn man sich berlegt, da erst vor wenigen Jahrhunderten in einem dreiigjhrigen Kampf von ber 18 Millionen Menschen unser deutsches Volk auf nicht einmal mehr 4 Millionen zusammenschmolz! Wenn wir bedenken, da dieses frher so blhende Land damals ausgeplndert, zerrissen und verelendet war, da seine Stdte niedergebrannt, seine Ortschaften und Drfer verwstet, die Felder unbebaut und verdet waren? Und wenige Jahrzehnte spter begann unser Volk wieder zu wachsen, die Stdte fllten sich mit neuem Leben, die cker wurden wieder gepflgt und im gewaltigen Rhythmus erklang das Lied jener Arbeit, die uns eine neue Existenz und neues Leben gab! Verfolgen wir doch einmal den uns nur bekannten Teil des Lebensweges unseres Volkes aus grauer Vorzeit bis heute und ermessen wir dann die ganze Lcherlichkeit des Getues jener blassen Schwtzer, die, wenn irgendwo in der Welt ein Stck Papier eine Abwertung erfhrt, sofort vom Zusammenbruch der Wirtschaft und damit wohl auch vom Zusammenbruch des menschlichen Lebens reden. Deutschland und das deutsche Volk sind schon sehr schwerer Katastrophen Herr geworden. Freilich - ich gebe es zu - es waren immer Mnner notwendig, um die dann erforderlichen Manahmen zu treffen und sich ohne Rcksicht auf Verneiner oder Besserwisser durchzusetzen. Ein Haufen parlamentarischer Angsthasen eignet sich allerdings schlecht zur Fhrung eines Volkes aus Not und Verzweiflung! Ich hatte den festen Glauben und die heiligste berzeugung, da die berwindung der deutschen Wirtschaftskatastrophe in dem Augenblick gelingen wird, in dem man an die Unvergnglichkeit eines Volkes glaubt und der Wirtschaft die Rolle als Dienerin am Leben des Volkes zuweist, die ihr gebhrt! 2. Ich war kein Wirtschaftler, das heit vor allem, ich bin in meinem Leben noch niemals Theoretiker gewesen. Ich habe aber leider gefunden, da die schlimmsten Theoretiker sich immer gerade dort eingenistet haben, wo die Theorie gar nichts und das praktische Leben alles ist. Es ist selbstverstndlich, da sich auch im wirtschaftlichen Leben im Laufe der Zeit nicht nur bestimmte Erfahrungsgrundstze ergeben haben, sondern auch bestimmte zweckmige Methoden. Allein, alle Methoden sind zeitgebunden. Aus Methoden Dogmen machen wollen, heit der menschlichen Fhigkeit und Arbeitskraft jene elastischen Mglichkeiten nehmen, die sie allein in die Lage setzt, wechselnden Anforderungen mit wechselnden Mitteln entgegenzutreten und ihrer so Herr zu werden. Der Versuch, aus wirtschaftlichen Methoden ein Dogma zu formulieren, wurde von vielen mit jener grndlichen Emsigkeit, die den deutschen Wissenschaftler nun einmal auszeichnet, betrieben und als Nationalkonomie zum Lehrfach erhoben. Und nur nach den Feststellungen dieser Nationalkonomie war Deutschland ohne Zweifel verloren. Es liegt im Wesen aller Dogmatiker, sich auf das schrfste zu verwahren gegen ein neues Dogma, d.h. eine neue Erkenntnis, die dann als Theorie abgetan wird. Seit 18 Jahren knnen wir das kstliche Schauspiel erleben, da unsere wirtschaftlichen Dogmatiker in der Praxis auf fast allen Gebieten des Lebens widerlegt worden sind, allein nichtsdestoweniger die praktischen berwinder des wirtschaftlichen Zusammenbruchs als Vertreter ihnen fremder und daher falscher Theorien ablehnen und verdammen. Sie kennen ja den bekannten Fall, in dem ein Kranker seinem Arzt begegnet, der ihm zehn Jahre vorher nur mehr fr sechs Monate das Leben zusagte und der nun seinem Erstaunen ber die trotzdem durch einen anderen Arzt erfolgte Heilung nur dadurch

Ausdruck verleihen konnte, da er diese unter solchen Umstnden als eine sichere Fehlbehandlung erklrte.

Nationalsozialistische Wirtschaftsund Sozialpolitik


Meine Abgeordneten! Die deutsche Wirtschaftspolitik, die der Nationalsozialismus im Jahre 1933 einleitete, geht auf einige grundstzliche Erwgungen zurck. In den Beziehungen zwischen Wirtschaft und Volk gibt es nur etwas Unvernderliches, und dies ist das Volk. Wirtschaftsbettigung aber ist kein Dogma und wird nie ein solches sein Es gibt keine Wirtschaftsauffassung oder Wirtschaftsansicht, die irgendwie Anspruch auf eine Heiligkeit erheben knnte. Entscheidend ist der Wille, der Wirtschaft stets die dienende Rolle dem Volke gegenber zuzuweisen und dem Kapital die dienende Rolle gegenber der Wirtschaft. Der Nationalsozialismus ist, wie wir wissen, der schrfste Gegner der liberalistischen Auffassung, da die Wirtschaft fr das Kapital da sei und das Volk fr die Wirtschaft. Wir waren daher auch vom ersten Tage an entschlossen, mit dem Trugschlu zu brechen, da etwa die Wirtschaft im Staat ein ungebundenes, unkontrollierbares und unbeaufsichtigtes Eigenleben fhren knnte. Eine freie, das heit eine ausschlielich sich selbst berlassene Wirtschaft kann es heute nicht mehr geben. Nicht nur, da dies etwa politisch untragbar wre, nein, auch wirtschaftlich wrden unmgliche Zustnde die Folge sein. So wie Millionen einzelne Menschen ihre Arbeit nicht nach ihren eigenen Auffassungen und Bedrfnissen einteilen oder ausben knnen, so kann auch die gesamte Wirtschaft nicht nach eigenen Auffassungen oder im Dienste nur eigenschtiger Interessen ttig sein. Denn sie ist auch nicht in der Lage, die Konsequenzen eines Fehlschlages heute noch irgendwie selbst zu tragen. Die moderne Wirtschaftsentwicklung konzentriert ungeheure Arbeitermassen auf bestimmte Erwerbszweige und in bestimmte Gebiete. Neue Erfindungen oder der Verlust der Absatzmrkte knnen mit einem Schlage ganze Industrien zum Erliegen bringen. Der Unternehmer kann ja vielleicht die Tore seiner Fabriken schlieen, er wird mglicherweise versuchen, seinem Ttigkeitsdrang ein neues Feld zu ffnen. Er wird auch zumeist nicht so ohne weiteres zugrunde gehen, und auerdem, es handelt sich hier nur um wenige Einzelwesen. Diesen gegenber aber stehen Hunderttausende Arbeiter mit ihren Weibern und mit ihren Kindern! Wer nimmt sich ihrer an und wer sorgt fr sie? Die Volksgemeinschaft! Jawohl! Sie mu es tun. Allein geht es dann nicht an, der Volksgemeinschaft nur die Verantwortung fr die Katastrophe der Wirtschaft aufzubrden, ohne den Einflu und die Verantwortung fr jenen Einsatz und fr jene berwachung der Wirtschaft, die die Katastrophe zu vermeiden geeignet sind? Meine Abgeordneten! Als die deutsche Wirtschaft im Jahre 1932 auf 1933 endgltig zum Erliegen zu kommen schien, da wurde mir noch mehr als in frheren Jahren folgendes klar:

Die Rettung unseres Volkes ist nicht ein Problem der Finanzen, sondern ausschlielich ein Problem der Verwendung und des Einsatzes unserer vorhandenen Arbeitskraft einerseits und der Ausntzung des vorhandenen Bodens und der Bodenschtze andererseits. Es ist dies damit zu allererst ein Organisationsproblem. Es handelt sich daher auch nicht um Phrasen, wie z.B. Freiheit der Wirtschaft, sondern es handelt sich darum, durch alle vorhandenen Manahmen der Arbeitskraft die Mglichkeit einer Produktion und produktiven Bettigung zu geben. Solange die Wirtschaft, das heit die Gesamtsumme der eigenen Unternehmer dies aus eigenem fertigbringen, ist es gut. Wenn sie dies aber nicht mehr knnen, dann ist die Volksgemeinschaft, d.h. in diesem Falle der Staat verpflichtet, ihrerseits fr den Einsatz der vorhandenen Arbeitskrfte zum Zwecke einer ntzlichen Produktion Sorge zu tragen bzw. die dazu ntigen Manahmen zu treffen. Und hier kann der Staat alles tun, nur etwas nicht, nmlich - wie dies der Fall war - ber 12.000 Millionen Arbeitsstunden Jahr fr Jahr einfach verlorengehen lassen! Denn die Volksgemeinschaft lebt nicht von dem fiktiven Wert des Geldes, sondern von der realen Produktion, die dem Gelde erst seinen Wert verleiht. Diese Produktion ist die erste Deckung einer Whrung und nicht eine Bank oder ein Tresor voll Gold! Und wenn ich diese Produktion steigere, erhhe ich das Einkommen meiner Mitbrger wirklich und indem ich sie senke, vermindere ich das Einkommen, ganz gleich, welche Lhne ausbezahlt werden. Und meine Abgeordneten! Wir haben in diesen vier Jahren die deutsche Produktion auf allen Gebieten auerordentlich erhht. Und die Steigerung dieser Produktion kommt den deutschen Menschen in ihrer Gesamtheit zugute. Denn wenn heute z.B. unzhlige Millionen Tonnen Kohle mehr gefrdert werden, dann dienen sie nicht etwa dazu, um ein paar Millionren die Zimmer meinetwegen auf ein paar tausend Grad zu erhitzen, sondern um Millionen deutscher Volksgenossen die auf sie treffende Quote erhhen zu knnen. So hat die nationalsozialistische Revolution durch den Einsatz einer frher brachliegenden Millionenmasse deutscher Arbeitskraft eine so gigantische Steigerung der deutschen Produktion erreicht, da der Erhhung unseres allgemeinen Nationaleinkommens der sachliche Gegenwert gewhrleistet ist! Und nur dort, wo wir diese Steigerung aus Grnden, deren Behebung auerhalb unseres Bemhens liegt, nicht durchfhren knnen, sind von Zeit zu Zeit Verknappungen eingetreten, die aber in keinem Verhltnis stehen zu dem Gesamterfolg der nationalsozialistischen Wirtschaftsschlacht. Den gewaltigen Ausdruck findet diese planmige Lenkung unserer Wirtschaft in der Aufstellung des Vierjahresplanes. Durch ihn wird besonders fr die aus der Rstungsindustrie einst wieder zurckstrmenden Massen der deutschen Arbeiterschaft eine dauernde Beschftigung im inneren Kreislauf unserer Wirtschaft sichergestellt. Es ist jedenfalls ein Zeichen dieser gewaltigen wirtschaftlichen Entwicklung unseres Volkes, da wir heute auf vielen Gebieten nur sehr schwer gelernte Arbeiter zu bekommen vermgen. Ich begre dies besonders aus dem Grund, weil dadurch mitgeholfen wird, die Bedeutung des Arbeiters als Mensch und als Arbeitskraft in das richtige Licht zu setzen und weil dadurch - wenn auch aus anderen Motiven heraus - die

soziale Ttigkeit der Partei und ihrer Verbnde auf leichteres Verstndnis stt und eine strkere und willigere Untersttzung erfhrt! So wie wir die Aufgaben der Wirtschaft in einem so hohen volklichen Sinn verstehen, wird von selbst die frhere Trennung in Arbeitgeber und Arbeitnehmer hinfllig. Auch der neue Staat wird und will nicht Unternehmer sein. Er will nur den Einsatz der Arbeitskraft der Nation insoweit regeln, als es zum Nutzen aller notwendig ist. Und er wird den Arbeitsproze nur soweit beaufsichtigen, als es im Interesse aller Beteiligten sein mu. Er wird dabei unter keinen Umstnden versuchen, das wirtschaftliche Leben zu verbeamten. Jede wirkliche und praktische Initiative kommt in ihrer wirtschaftlichen Auswirkung allen Volksgenossen zugute. Der Wert eines Erfinders oder eines erfolgreichen wirtschaftlichen Organisators ist im Augenblick oft fr die gesamte Volksgemeinschaft gar nicht abzuschtzen. Es wird in der Zukunft erst recht eine Aufgabe der nationalsozialistischen Erziehung sein, allen unseren Volksgenossen ihren gegenseitigen Wert klarzumachen. Dem einen zu zeigen, wie unersetzbar der deutsche Arbeiter ist, den deutschen Arbeiter aber auch zu belehren, wie unersetzbar der Erfinder und der wirkliche Wirtschaftsfhrer sind. Da in einer Sphre solcher Auffassungen weder Streik noch Aussperrung geduldet werden knnen, ist klar. Der nationalsozialistische Staat kennt kein wirtschaftliches Faustrecht. ber den Interessen aller Kontrahenten steht das Gesamtinteresse der Nation, d.h. unseres Volkes! Die praktischen Ergebnisse dieser unserer Wirtschaftspolitik sind Ihnen bekannt. Ein ungeheurer Schaffensdrang geht durch unser Volk. berall entstehen gewaltige Werke der Produktion und des Verkehrs. Whrend in anderen Lndern fortgesetzte Streiks oder Aussperrungen die Stetigkeit der nationalen Produktionen erschttern, arbeitet in unserem Volk die Millionenmasse aller Schaffenden nach dem hchsten Gesetz, das es fr sie auf dieser Welt geben kann, nach dem Gesetz der Vernunft. Wenn es uns in diesen vier Jahren gelungen ist, die wirtschaftliche Rettung unseres Volkes durchzufhren, so wissen wir, da die Ergebnisse dieser wirtschaftlichen Arbeit in Staat und Land auch gesichert werden mssen. Die erste Gefahr droht den Werken der menschlichen Kultur zunchst stets aus den eigenen Reihen, dann nmlich, wenn zwischen der Gre der menschlichen Leistungen und der Einsicht der sie schaffenden, erhaltenden und betreuenden Volksgenossen kein inneres Verhltnis mehr besteht.

Erziehung zur Gemeinschaft


Die nationalsozialistische Bewegung hat dem Staate die Richtlinien fr die Erziehung unseres Volkes gegeben. Diese Erziehung beginnt nicht in einem gewissen Jahr und endet nicht in einem anderen. Die menschliche Entwicklung brachte es mit sich, da von einem bestimmten Zeitpunkt an die Weiterbildung des Kindes aus der Obhut der engsten Zelle des Gemeinschaftslebens, der Familie, genommen und der Gemeinschaft selbst anvertraut werden mu. Die nationalsozialistische Revolution hat dieser Gemeinschaftserziehung bestimmte Aufgaben gestellt und sie vor allem unabhngig gemacht von Lebensaltern, d.h.: die Belehrung des einzelnen Menschen kann niemals ein Ende finden! Es ist daher die Aufgabe der Volksgemeinschaft, dafr zu sorgen, da diese Belehrung und Weiterbildung stets im Sinne ihrer Interessen, d.h. der Erhaltung des Volkes liegt.

Wir knnen deshalb auch nicht zugeben, da irgendein taugliches Mittel fr diese Volksausbildung und Erziehung von dieser Gemeinschaftsverpflichtung ausgenommen werden knnte. Jugenderziehung - Jungvolk - Hitlerjugend - Arbeitsdienst - Partei - Wehrmacht, sie sind alle Einrichtungen dieser Erziehung und Ausbildung unseres Volkes. Das Buch, die Zeitung, der Vortrag, die Kunst, das Theater, der Film, sie sind alle Mittel dieser Volkserziehung. Was die nationalsozialistische Revolution auf diesen Gebieten geleistet hat, ist erstaunlich und gewaltig. Bedenken Sie allein folgendes: Unser ganzes deutsches Erziehungswesen einschlielich der Presse, des Theaters, des Films, der Literatur wird heute ausschlielich von deutschen Volksgenossen geleistet und gestaltet. Wie oft konnten wir frher nicht hren, da die Entfernung des Judentums aus diesen Institutionen zum Zusammenbruch oder ihrer Verdung fhren mte! Und was ist nun eingetreten? Auf all diesen Gebieten erleben wir ein ungeheures Aufblhen des kulturellen und knstlerischen Lebens. Unsere Filme sind besser als je zuvor, unsere Theaterauffhrungen stehen heute in unseren Spitzenbhnen auf einer einsamen Welthhe. Unsere Presse ist ein gewaltiges Instrument im Dienste der Selbstbehauptung unseres Volkes geworden und hilft mit, die Nation zu strken. Die deutsche Wissenschaft ist erfolgreich ttig, und gewaltige Dokumente unseres schpferischen Bauwillens werden einst von dieser neuen Epoche zeugen! Es ist eine unerhrte Immunisierung des deutschen Volkes erreicht worden gegenber all den zersetzenden Tendenzen, unter denen eine andere Welt zu leiden hat. Manche unserer Einrichtungen, die noch vor wenigen Jahren nicht verstanden worden sind, kommen uns heute schon als selbstverstndlich vor. Jungvolk, Hitler-Jugend, BDM., Frauenschaft, Arbeitsdienst, SA., SS., NSKK. und vor allem die Arbeitsfront in ihrer gewaltigen Gliederung sind Steine des stolzen Baues unseres Dritten Reiches. Dieser Sicherung des inneren Lebens unseres deutschen Volkes mute zur Seite treten die Sicherung nach auen. Und hier, meine Abgeordneten und Mnner des Deutsche Reichstages, glaube ich, hat die nationalsozialistische Erhebung das grte Wunder ihrer Leistungen vollbracht!

Der Fhrer zieht die Unterschrift unter Kriegsschuldlge zurck


Als ich vor vier Jahren mit der Kanzlerschaft und damit mit der Fhrung der Nation betraut wurde, bernahm ich die bittere Pflicht, ein Volk wieder zur Ehre zurckzufhren, das 15 Jahre lang das Leben eines Ausstzigen unter den anderen Nationen zu fhren gezwungen worden war. Die innere Ordnung des deutschen Volkes schuf mir die Voraussetzung zum Wiederaufbau des deutschen Heeres, und aus beiden zugleich erwuchs die Mglichkeit, jene Fesseln abzustreifen, die wir als tiefstes Schandmal empfanden, das jemals einem Volk aufgebrannt worden war. Ich habe, am heutigen Tage diesen Proze abschlieend, nur wenige Erklrungen zu geben: Erstens: Die Wiederherstellung der deutschen Gleichberechtigung war ein ausschlielich Deutschland selbst berhrender und es betreffender Vorgang. Wir haben keinem Volk dadurch etwas genommen und keinem Volk damit ein Leid zugefgt!

Zweitens: Ich verknde Ihnen, da ich im Sinne der Wiederherstellung der deutschen Gleichberechtigung die Deutsche Reichsbahn und die Deutsche Reichsbank ihres bisherigen Charakters entkleiden und wieder restlos unter die Hoheit der Regierung des Deutschen Reiches stellen werde. Drittens: Ich erklre hiermit, da damit jener Teil des Versailler Vertrages seine natrliche Erledigung gefunden hat, der unserem Volke die Gleichberechtigung nahm und es zu einem minderwertigen Volke degradierte. Viertens: Ich ziehe damit vor allem aber die deutsche Unterschrift feierlichst zurck von jener damals einer schwachen Regierung wider deren besseres Wissen abgepreten Erklrung, da Deutschland die Schuld am Kriege besitze! Meine Abgeordneten, Mnner des Deutschen Reichstages! Diese Wiederherstellung der Ehre unseres Volkes, die ihren uerlich sichtbarsten Ausdruck fand in der Einfhrung der Wehrpflicht, Erschaffung einer neuen Luftwaffe, dem Wiederaufbau einer deutschen Kriegsmarine, der Wiederbesetzung des Rheinlandes durch unsere Truppen, war die schwerste und wagemutigste Aufgabe und Arbeit meines Lebens. Ich mu an diesem Tage demutsvoll der Vorsehung danken, deren Gnade es mir, dem einstigen unbekannten Soldaten des Weltkrieges, gelingen lie, unserem Volke damit wieder seine Ehre und Rechtschaffenheit zurckzuerkmpfen! Alle die hierzu notwendigen Manahmen waren leider nicht auf dem Wege von Verhandlungen zu erreichen. Aber abgesehen davon: Die Ehre eines Volkes kann berhaupt nicht ausgehandelt, sondern sie kann nur genommen werden. So wenig wie man sie ihr weghandeln, sondern auch nur nehmen kann! Da ich die dazu notwendigen Handlungen tat, ohne unsere frheren Gegner im einzelnen zu befragen oder auch nur zu verstndigen, hatte aber auch seinen Grund in der Erkenntnis, das so oder so notwendige Hinnehmen unserer Entscheidungen der anderen Seite dadurch nur erleichtert zu haben. Im brigen will ich diesen Erklrungen nun aber noch eine weitere anschlieen, nmlich, da damit die Zeit der sogenannten berraschungen abgeschlossen ist. Als gleichberechtigter Staat wird Deutschland, seiner europischen Aufgabe bewut, nunmehr in Zukunft in loyaler Weise mitarbeiten an der Behebung der Probleme, die uns und die anderen Nationen bewegen.

Deutschlands Auenpolitik seit 1933


Wenn ich nun zu diesen allgemeinen Fragen der Gegenwart Stellung nehme, dann geschieht es vielleicht am zweckmigsten in Anlehnung an jene uerungen, die vor kurzem im englischen Unterhaus durch Mister Eden gemacht worden sind. Denn in ihnen ist auch im wesentlichen enthalten, was zum Verhltnis Deutschlands zu Frankreich zu sagen ist. Ich mchte an dieser Stelle meinen wirklichen Dank aussprechen fr die Mglichkeit einer Antwort, die mir geboten wurde durch die so freimtigen wie bemerkenswerten Ausfhrungen des Herrn englischen Auenministers.

Ich habe diese Ausfhrungen, wie ich glaube, genau und richtig gelesen. Ich will mich natrlich nicht in Details verlieren, sondern ich mchte versuchen, die groen Gesichtspunkte der Rede Mister Edens herauszugreifen, um meinerseits sie entweder zu klren oder zu beantworten. Ich will dabei zuerst versuchen, einen, wie es mir scheint, sehr bedauerlichen Irrtum richtig zu stellen. Nmlich den Irrtum, da Deutschland irgendeine Absicht habe, sich zu isolieren, an den Geschehnissen der brigen Welt teilnahmslos vorbeizugehen oder da es etwa keine Rcksicht auf allgemeine Notwendigkeiten nehmen wolle. Worin soll die Auffassung, Deutschland treibe eine Isolierungspolitik, ihre Begrndung finden? Soll diese Annahme der Isolierung Deutschlands gefolgert werden aus vermeintlichen deutschen Absichten, dann mchte ich dazu folgendes bemerken: Ich glaube berhaupt nicht, da jemals ein Staat die Absicht haben knnte, sich bewut an den Vorgngen der brigen Welt als politisch desinteressiert zu erklren. Besonders dann nicht, wenn diese Welt so klein ist wie das heutige Europa. Ich glaube, da, wenn wirklich ein Staat zu einer solchen Haltung Zuflucht nehmen mu, er es dann hchstens unter dem Zwang eines ihm selbst aufoktroyierten fremden Willens tun wird. Ich mchte Herrn Minister Eden hier zunchst versichern, da wir Deutschen nicht im geringsten isoliert sein wollen. Deutschland hat in den letzten Jahren eine ganze Anzahl politischer Beziehungen aufgenommen, wieder angeknpft, verbessert und mit einer Reihe von Staaten ein - ich darf wohl sagen - enges freundschaftliches Verhltnis hergestellt. Unsere Beziehungen in Europa sind von uns aus gesehen zu den meisten Staaten normale, zu einer ganzen Anzahl von Staaten sehr freundschaftliche. Ich stelle hier an die Spitze die ausgezeichneten Beziehungen, die uns vor allem mit jenen Staaten verbinden, die aus hnlichen Leiden wie wir zu hnlichen Folgerungen gekommen sind. Durch eine Reihe von Abkommen haben wir frhere Spannungen beseitigt und damit wesentlich zu einer Verbesserung der europischen Verhltnisse beigetragen. Ich erinnere nur an unsere Abmachung mit Polen, die beiden Staaten zum Vorteil gereicht, an unsere Abmachung mit sterreich, an unsere ausgezeichnete und enge Beziehung zu Italien, an unsere freundschaftlichen Beziehungen zu Ungarn, Jugoslawien, zu Bulgarien, zu Griechenland, zu Portugal, zu Spanien usw. und endlich aber auch an die nicht minder herzlichen Beziehungen zu einer ganzen Reihe von Staaten auerhalb Europa. Die Abmachung, die Deutschland mit Japan zur Bekmpfung der Kominternbewegung getroffen hat, ist ein lebendiger Beweis dafr, wie wenig die deutsche Regierung daran denkt, sich zu isolieren und wie wenig sie sich daher auch tatschlich als isoliert fhlt. Im brigen habe ich fters als einmal den Wunsch und die Hoffnung ausgesprochen, mit allen unseren Nachbarn zu einem hnlich guten und herzlichen Verhltnis zu kommen. Deutschland hat, und ich wiederhole dies hier feierlich, immer wieder versichert, da es z.B. zwischen ihm und Frankreich berhaupt keinerlei menschlich denkbaren Streitpunkt geben kann. Die deutsche Regierung hat weiter Belgien und Holland versichert, da sie bereit ist, diese Staaten jederzeit als unantastbare neutrale Gebiete anzuerkennen und zu garantieren. Ich sehe angesichts all der von uns frher gegebenen Erklrungen und des tatschlichen Zustandes nicht recht ein, wieso also Deutschland sich isoliert fhlen soll oder gar eine Isolierungspolitik betriebe. Allein auch wirtschaftlich gibt es nicht den geringsten Anhaltspunkt dafr, zu behaupten, da Deutschland sich der internationalen Zusammenarbeit etwa entzge. Es ist ja doch wohl umgekehrt. Wenn ich so die Rede mancher Staatsmnner in den letzten Monaten

bersehe, dann kann nur zu leicht aus ihnen der Eindruck entstehen, als ob etwa eine ganze Welt darauf warte, Deutschland mit wirtschaftlichen Geflligkeiten zu berschwemmen, und nur wir verstockte Isolierungspolitiker an diesen Genssen nicht teilnehmen wollten. Ich mchte zur Richtigstellung dessen ein paar ganz nchterne Tatsachen anfhren: 1. Seit Jahr und Tag mht sich das deutsche Volk ab, mit seinen Nachbarn bessere Handelsvertrge und damit einen regeren Gteraustausch zu erreichen. Und diese Bemhungen waren auch nicht vergeblich, denn tatschlich ist der deutsche Auenhandel seit dem Jahre 1932 sowohl dem Volumen als auch dem Werte nach nicht kleiner, sondern grer geworden. Dies widerlegt am schrfsten die Meinung, da Deutschland eine wirtschaftliche Isolierungspolitik betriebe. 2. Ich glaube aber nicht, da es eine wirtschaftliche Zusammenarbeit der Vlker auf einer anderen Ebene, und zwar von Dauer geben kann als auf der eines gegenseitigen Waren- und Gteraustausches. Kreditmanipulationen knnen vielleicht fr den Augenblick ihre Wirkung ausben, auf die Dauer aber werden die wirtschaftlichen internationalen Beziehungen immer bedingt sein durch den Umfang des gegenseitigen Warenaustausches. Und hier ist es ja nun nicht so, da die andere Welt etwa mit ungeheuren Auftrgen oder Perspektiven einer Steigerung des wirtschaftlichen Austauschverkehrs aufzuwarten in der Lage wre, dann, wenn ich wei nicht was fr Voraussetzungen erfllt sein wrden. Man soll die Dinge wirklich nicht mehr komplizieren, als sie es an sich sind. Die Weltwirtschaft krankt nicht daran, da Deutschland sich etwa an ihr nicht beteiligen will, sondern sie krankt daran, da in die einzelnen Produktionen der Vlker sowohl als auch in den Beziehungen zueinander eine Unordnung gekommen ist. Beides hat nicht Deutschland verschuldet. Am wenigsten das heutige nationalsozialistische Deutschland. Denn als wir zur Macht kamen, war die Weltwirtschaftskrise wohl noch schlimmer als heute. Ich befrchte allerdings, den Worten Mister Edens entnehmen zu mssen, da er als ein Element der Ablehnung internationaler Beziehungen von seiten Deutschlands die Durchfhrung des deutschen Vierjahresplanes ansieht. Ich mchte daher darber keinen Zweifel aufkommen lassen, da der Entschlu, diesen Plan durchzufhren, keine nderung zult. Die Grnde, die uns zu diesem Entschlu veranlaten, waren zwingende. Und ich habe in der letzten Zeit nichts entdecken knnen, was uns irgendwie von der Durchfhrung dieses Entschlusses htte abzubringen vermgen. Ich nehme nur ein praktisches Beispiel: Die Durchfhrung des Vierjahresplanes wird durch die synthetische Erzeugung von Benzin und Gummi allein eine jhrliche Mehrfrderung von 20-30 Millionen Tonnen Kohle in unserem Lande sicherstellen! Das heit aber die Beschftigung von vielen Zehntausenden von Kohlenbergarbeitern fr die ganze Zukunft ihres Lebens. Ich mu mir wirklich die Frage erlauben: Welcher Staatsmann wrde in der Lage sein, mir im Falle der Nichtdurchfhrung des deutschen Vierjahresplanes die Abnahme von 20 oder 30 Millionen Tonnen Kohle durch irgendeinen anderen Wirtschaftsfaktor auerhalb des Reiches zu garantieren? Und darum handelt es sich. Ich will Arbeit und Brot fr mein Volk! Und zwar nicht vorbergehend durch Gewhrung meinetwegen von Krediten, sondern durch einen soliden, dauernden Produktionsproze, den ich entweder in Austausch bringen kann mit Gtern der anderen Welt oder in Austausch bringen mu mit eigenen Gtern im Kreislauf unserer eigenen Wirtschaft.

Wenn Deutschland heute durch irgendeine Manipulation diese 20 oder 30 Millionen Tonnen Kohle in der Zukunft auf den Weltmarkt werfen wollte, so wrde dies doch nur dazu fhren, da andere Lnder ihre bisherige Kohlenausfuhr wesentlich senken mten. Ich wei nicht, ob ein englischer Staatsmann z.B. ernstlich eine solche Mglichkeit fr sein Volk ins Auge fassen knnte. Dies aber ist das Entscheidende. Denn Deutschland hat eine ungeheuere Zahl von Menschen, die nicht nur arbeiten, sondern auch essen wollen. Auch der brige Lebensstandard unseres Volkes ist ein hoher. Ich kann die Zukunft der deutschen Nation nicht aufbauen auf den Versicherungen eines auslndischen Staatsmannes ber irgendeine internationale Hilfe, sondern ich kann sie nur aufbauen auf den realen Grundlagen einer laufenden Produktion, die ich entweder im Innern oder nach auen absetzen mu! Und hier unterscheide ich mich vielleicht in meinem Mitrauen von den optimistischen Ausfhrungen des englischen Auenministers. Wenn Europa nmlich nicht aus dem Taumel seiner bolschewistischen Infektionen erwacht, dann, frchte ich, wird der internationale Handel trotz allem guten Willen einzelner Staatsmnner nicht zu-, sondern am Ende sogar eher noch abnehmen. Denn dieser Handel baut sich nicht nur auf der ungestrten und damit gesicherten Produktion eines einzelnen Volkes auf, sondern auf der Produktion aller Vlker. Zunchst aber steht nur das eine fest, da jede bolschewistische Erschtterung zwangslufig zu einer mehr oder weniger lange andauernden Vernichtung einer geordneten Produktion fhrt. Und ich kann daher die wirtschaftliche Zukunft Europas leider nicht so optimistisch beurteilen, wie dies vielleicht Mister Eden zu tun knnen glaubt. Ich bin der verantwortliche Leiter des deutschen Volkes und habe nach bestem Wissen und Gewissen seine Interessen auf dieser Welt wahrzunehmen. Ich bin daher auch verpflichtet, die Dinge so einzuschtzen, wie ich sie eben mit meinen Augen glaube sehen zu knnen. Ich knnte niemals einen Freispruch vor der Geschichte meines Volkes erhalten, wenn ich - ganz gleich aus welchen Grnden - etwas versumen wrde, was zur Forterhaltung dieses Volkes notwendig ist. Ich bin glcklich, und wir alle sind es, ber jede Steigerung unseres Auenhandels. Allein, ich werde angesichts der ungeklrten politischen Lage nichts versumen, was dem deutschen Volk die Lebensexistenz auch dann noch garantieren wird, wenn andere Staaten vielleicht das Opfer der bolschewistischen Infektion geworden sein werden. Ich mu es auch ablehnen, da diese Auffassung einfach als eine Ausgeburt einer blassen Phantasie abgetan wird. Denn zunchst steht doch folgendes fest: Der Herr englische Auenminister erffnet uns theoretische Lebensperspektiven, whrend z.B. in der Praxis sich ganz andere Vorgnge abspielen. Zum Beispiel: Die Revolutionierung Spaniens hat 15.000 Deutsche aus diesem Lande vertrieben und unserem Handel einen schweren Schaden zugefgt. Sollte diese Revolutionierung Spaniens auf andere europische Staaten bergreifen, dann wrde dieser Schaden nicht vermindert, sondern vergrert werden. Ich mu aber nun einmal als verantwortlicher Staatsmann auch mit solchen Mglichkeiten rechnen. Es ist daher mein unabnderlicher Entschlu, die deutsche Arbeitskraft so oder so ntzlich fr die Erhaltung meines Volkes anzusetzen. Wir werden jede Mglichkeit wahrnehmen, dessen kann Herr Minister Eden versichert sein, unsere wirtschaftlichen Beziehungen zu den anderen Vlkern zu strken, aber ebenso auch jede Mglichkeit, den inneren Kreislauf unserer Wirtschaft zu verbessern und zu vertiefen! Sollte aber - ich mu auch dies untersuchen - die Ursache fr die Meinung, Deutschland treibe eine Isolierungspolitik, etwa unser Austritt aus dem Vlkerbund sein, dann mchte ich doch darauf hinweisen, da die Genfer Liga niemals ein wirklicher Bund aller Vlker war, da eine Anzahl groer Nationen ihr entweder berhaupt nicht angehrten oder

schon vor uns den Austritt vollzogen hatten, ohne da deshalb jemand behaupten wird, diese trieben eine Isolierungspolitik. Ich glaube also, da Mister Eden in diesem Punkt die deutschen Absichten und unsere Auffassungen sichtlich verkennt. Denn nichts liegt uns ferner als, sei es politisch oder wirtschaftlich, die Beziehungen zur anderen Welt abzubrechen oder auch nur zu vermindern. Im Gegenteil, das Umgekehrte ist richtiger. Ich habe so oft versucht, zu einer Verstndigung in Europa einen Beitrag zu leisten und habe besonders oft dem englischen Volke und seiner Regierung versichert, wie sehr wir eine herzliche und aufrichtige Zusammenarbeit mit ihnen wnschen. Und zwar wir alle, das ganze deutsche Volk, und nicht zuletzt ich selbst! Ich gebe aber zu, da in einem Punkt eine tatschliche und, wie mir scheint, unberbrckbare Verschiedenheit zwischen den Auffassungen des englischen Auenministers und unseren besteht.

Nationalsozialismus rettet Europa vor dem Bolschewismus


Mister Eden betont, da die britische Regierung unter keinen Umstnden wnsche, Europa in zwei Hlften zerrissen zu sehen. Leider hatte man diesen Wunsch nicht schon frher geuert und gehrt. Heute ist dieser Wunsch nur eine Illusion. Denn tatschlich ist die Zerreiung in zwei Hlften nicht nur Europas, sondern der Welt eine vollzogene Tatsache. Es ist bedauerlich, da die britische Regierung nicht schon frher ihre heutige Auffassung vertreten hat, da eine Zerreiung Europas unter allen Umstnden vermieden werden msse, denn dann wre es nie zum Versailler Vertrag gekommen. Dieser Vertrag hat tatschlich die erste Zerreiung Europas eingeleitet: nmlich die Aufteilung der Nationen in Sieger und Besiegte und damit Rechtlose. Niemand hat mehr unter dieser Zerreiung Europas zu leiden gehabt als das deutsche Volk. Da wenigstens dieser Ri, soweit Deutschland in Frage kommt, wieder beseitigt wurde, ist im wesentlichen das Verdienst der nationalsozialistischen Revolution in Deutschland und damit irgendwie wohl auch mein eigenes! Die zweite Zerreiung erfolgte durch die Proklamation der bolschewistischen Lehre, deren integrierender Bestandteil es ist, sich nicht auf ein Volk zu beschrnken, sondern allen Vlkern aufgezwungen zu werden. Es handelt sich hier nicht um eine besondere Form des arteigenen Lebens etwa des russischen Volkes, sondern es handelt sich um den bolschewistischen Weltrevolutionsanspruch. Wenn Herr Minister Eden den Bolschewismus nicht so sehen will, wie wir ihn sehen, dann mag dieses vielleicht mit der Lage Grobritanniens in Zusammenhang stehen, vielleicht auch mit sonstigen Erfahrungen, die uns unbekannt sind. Allein ich glaube, man kann uns, die wir ber diese Dinge nicht als Theoretiker sprechen, auch nicht die Aufrichtigkeit der berzeugung bestreiten. Fr Herrn Eden ist der Bolschewismus vielleicht ein Ding, das in Moskau sitzt, fr uns ist dieser Bolschewismus aber eine Pest, gegen die wir uns in Deutschland selbst blutig zur Wehr setzen muten. Eine Pest, die es versucht hat, aus unserem Lande dieselbe Wste zu machen, wie es in Spanien der Fall ist, die dieselben Geiselerschieungen anfing, wie wir es in Spanien erleben! Nicht der Nationalsozialismus hat seine Berhrung mit dem

Bolschewismus in Ruland gesucht, sondern der jdisch-internationale Moskauer Bolschewismus versuchte, nach Deutschland einzudringen! Und er versucht es heute noch! Und diesem Versuch gegenber haben wir in schwerem Kampf nicht nur die Kultur unseres Volkes, sondern vielleicht auch die von ganz Europa behauptet und damit verteidigt. Wenn in den Januar- und Februartagen des Jahres 1933 in der letzten Entscheidungsschlacht Deutschland gegenber dieser Barbarei unterlegen wre, und das bolschewistische Trmmer- und Leichenfeld sich ber Mitteleuropa ausgebreitet haben wrde, htte man vielleicht auch an der Themse andere Auffassungen ber das Wesen dieser furchtbarsten Menschheitsgefahr erhalten. Denn nachdem England ohnehin am Rheine verteidigt werden mu, wrde es sich jetzt wohl schon in engster Berhrung mit jener harmlosen demokratischen Moskauer Welt befinden, deren Ungefhrlichkeit uns immer so warm einzureden versucht wird. Ich mchte daher hier noch einmal in aller Form folgendes erklren: Der Bolschewismus ist eine Lehre der Weltrevolution, d.h. der Weltzerstrung. Diese Lehre als einen gleichberechtigten Lebensfaktor in Europa aufzunehmen, heit ihm Europa ausliefern. Insoweit andere Vlker sich der Berhrung mit dieser Gefahr auszusetzen belieben, unterliegt keiner deutschen Stellungnahme. Insoweit aber Deutschland selbst in Frage kommt, mchte ich keinen Zweifel darber lassen, da wir 1. im Bolschewismus eine unertrgliche Weltgefahr erblicken, und 2. da wir diese Gefahr von unserem Volke mit allen Mitteln fernzuhalten versuchen, und 3. da wir daher uns bemhen, das deutsche Volk gegen diese Infektion so gut als mglich immun zu machen. Dazu gehrt es auch, da wir jede engere Beziehung mit den Trgern dieser Giftbazillen vermeiden und da wir insonderheit nicht gewillt sind, dem deutschen Volk das Auge fr diese Gefahr dadurch zu trben, da wir selbst ber die notwendigen staatlichen oder wirtschaftlichen Beziehungen hinaus engere Verbindungen damit aufnehmen. Ich halte die bolschewistische Lehre fr das grte Gift, das einem Volk gegeben werden kann. Ich wnsche daher, da mein eigenes Volk mit dieser Lehre in keine Berhrung kommt. Ich will aber dann als Brger dieses Volkes auch selbst nichts tun, was ich bei meinen Mitbrgern verurteilen mu. Ich verlange vom deutschen Arbeiter, da er keinen Verkehr und Umgang mit diesen internationalen Schdlingen betreibt, und er soll aber auch mich niemals mit ihnen pokulieren oder zechen sehen. Im brigen wrde jede weitere deutsche vertragliche Verbindung mit dem derzeitigen bolschewistischen Ruland fr uns gnzlich wertlos sein. Weder wre es denkbar, da nationalsozialistische Deutsche jemals zum Schutz des Bolschewismus eine Hilfspflicht erfllen, noch wollen wir selbst von einem bolschewistischen Staat eine Hilfe entgegennehmen. Denn ich frchte, da jedes Volk, dem eine solche Hilfe zuteil wird, daran seinen Untergang findet. Ich mchte weiter hier aber auch gegen die Auffassung Stellung nehmen, als knnte der Vlkerbund als solcher im Falle der Not, ja durch seine Hilfe rettend, den einzelnen Mitgliedsstaaten unter die Arme greifen. Nein, daran glaube ich nicht. Herr Minister Eden erklrte in seinen letzten Ausfhrungen, da das Entscheidende die Taten und nicht die Reden seien. Ich darf aber darauf hinweisen, da das entscheidende Merkmal des Vlkerbundes bisher weniger Taten als vielmehr gerade die Reden gewesen sind. Ausgenommen den einzigen Fall, da es vielleicht besser gewesen wre, es beim Reden bewenden zu lassen. Und dieses einzige Mal ist darber hinaus - wie vorauszusehen - der Tat der Erfolg versagt geblieben.

Um Deutschlands Gleichberechtigung
So wie ich daher wirtschaftlich gezwungen bin, die eigene Kraft und die eigenen Mglichkeiten zur Erhaltung meines Volkes in erster Linie in Rechnung zu stellen, so bin ich dies auch politisch. Und gerade daran tragen wir wahrhaft keine Schuld. Ich habe dreimal sehr konkrete Angebote zu einer Rstungsbeschrnkung oder zumindest Rstungsbegrenzung gemacht. Diese Angebote verfielen der Ablehnung. Ich darf darauf hinweisen, da das grte Angebot damals der Vorschlag war, Deutschland und Frankreich mchten ihre Armeen gemeinsam auf einen Stand von 300.000 Mann bringen; Deutschland, England und Frankreich mchten gemeinsam ihre Luftwaffe auf einen gleichen Stand bringen, und Deutschland und England mchten ein Abkommen treffen fr das Verhltnis der Kriegsflotten. Davon wurde nur der letzte Teil akzeptiert und damit auch als einziger Beitrag einer wirklichen Rstungsbegrenzung in der Welt verwirklicht. Die anderen Vorschlge Deutschlands fanden ihre Beantwortung teils durch eine glatte Ablehnung, teils aber auch durch den Abschlu jener Bndnisse, durch die die Riesenmacht Sowjetrulands auf das mitteleuropische Spielfeld der Krfte geworfen wurde. Mister Eden spricht von den deutschen Rstungen und erwartet eine Begrenzung dieser Rstungen. Diese Begrenzung haben wir selbst einst vorgeschlagen. Sie scheiterte daran, da man lieber die grte Militrmacht der Welt vertraglich und tatschlich nach Mitteleuropa hineinzuschleusen versuchte, als auf unseren Vorschlag einzugehen. Es wrde daher richtig sein, wenn man von Rstungen redet, in erster Linie die Rstung jener Macht zu erwhnen, die den Mastab abgibt fr das Rsten all der anderen. Mister Eden glaubt, da in Zukunft alle Staaten nur die Rstung besitzen sollten, die fr ihre Verteidigung notwendig sei. Ich wei nicht, ob und inwieweit ber die Realisierung dieses schnen Gedankens mit Moskau bereits Fhlung genommen wurde und inwieweit von dort aus schon Zusicherungen ergangen sind. Ich glaube aber eins aussprechen zu mssen: Es ist ganz klar, da das Ausma der Rstung fr eine Verteidigung bestimmt wird von dem Ausma der Gefahren, die ein Land bedrohen. Darber zu urteilen, ist jedes Volk selbst zustndig, und zwar allein zustndig. Wenn also Grobritannien heute das Ausma seiner Rstung festlegt, so wird dies in Deutschland jedermann verstehen, denn wir knnen es uns nicht anders denken, als da fr die Bemessung des Schutzes des Britischen Weltreichs ausschlielich London selbst zustndig ist. Ebenso mchte ich aber betonen, da auch die Bemessung des Schutzes und damit der Verteidigungswaffe fr unser Volk unserer Zustndigkeit unterliegt und damit ausschlielich in Berlin entschieden wird. Ich glaube, da eine allgemeine Anerkennung dieser Grundstze nicht zu einer Erschwerung, sondern nur zu einer Entspannung beitragen kann. Deutschland jedenfalls ist glcklich, in Italien und in Japan Freunde gefunden zu haben, die gleicher Ansicht sind wie wir, und es wrde noch glcklicher sein, wenn sich diese berzeugung in Europa ausbreiten wrde. Daher hat auch niemand wrmer als wir die sichtbare Entspannung im Mittellndischen Meere durch das italienisch-englische Abkommen begrt. Wir glauben, da dadurch auch am ehesten eine Verstndigung erreicht werden wird ber die Behebung oder zumindest Begrenzung der Katastrophe, die das arme Spanien betroffen hat. Deutschland hat dort keine Interessen, auer die Pflege jener wirtschaftlichen Beziehungen, die Mister Eden selbst als so wichtig und ntzlich erklrt.

Es ist versucht worden, die deutsche Sympathie fr das nationale Spanien mit irgendwelchen kolonialen Wnschen in Verbindung zu bringen. Deutschland hat an Lnder, die ihm keine Kolonien genommen haben, auch keine kolonialen Ansprche. Deutschland hat weiter unter der bolschewistischen Not selbst so stark gelitten, da es nicht diese Not mibrauchen wird, um einem unglcklichen Volk in der Stunde seiner Schwche etwas zu nehmen oder fr die Zukunft abzupressen. Unsere Sympathien fr General Franco und seine Regierung liegen erstens im allgemeinen Mitgefhl und zweitens in der Hoffnung, da durch eine Konsolidierung eines wirklich nationalen Spaniens eine Strkung der europischen wirtschaftlichen Mglichkeiten entstehen wird, umgekehrt aber von dort eine noch grere Katastrophe ihren Ausgang nehmen knnte. Wir sind daher bereit, alles zu tun, was irgendwie zu einer Wiederherstellung geordneter Verhltnisse in Spanien beitragen kann. Ich glaube aber, folgende Ausfhrungen nicht unterlassen zu drfen: In Europa sind in den letzten hundert Jahren eine Anzahl neuer Nationen geboren worden, die frher in ihrer Zerrissenheit und Ohnmacht nur geringe wirtschaftliche und fast gar keine politische Bedeutung erhielten. Durch das Entstehen dieser neuen Staaten sind natrliche Spannungen entstanden. Allein eine wahre Staatskunst wird Realitten nicht bersehen, sondern sie bercksichtigen. Das italienische Volk, der neue italienische Staat, sie sind eine Realitt. Das deutsche Volk und das Deutsche Reich, sie sind desgleichen eine Realitt. Und fr meine eigenen Mitbrger mchte ich es aussprechen, das polnische Volk und der polnische Staat sind ebenso eine Realitt geworden. Auch auf dem Balkan sind Nationen erwacht und haben sich ihre eigenen Staaten geschaffen. Die Vlker dieser Staaten wollen leben, und sie werden leben. Mit einer geistlosen Aufteilung der Welt in Besitzende und Habenichtse wird dieses Problem aber genau so wenig gelst oder gar abgetan, als man auch die inneren sozialen Probleme der Vlker nicht einfach durch mehr oder weniger witzige Phrasen zu erledigen vermag! Im Laufe der Jahrtausende erfolgte die Durchsetzung der Lebensansprche der Vlker durch die von ihnen ausgehende Gewalt. Wenn nun heute an Stelle dieser Gewalt eine andere regelnde Institution treten soll, dann mu diese, von der Bercksichtigung der natrlichen Lebenserfordernisse ausgehend, ihre Entscheidungen treffen. Wenn es die Aufgabe des Vlkerbundes z.B. nur sein soll, den bestehenden Weltzustand zu garantieren und in alle Ewigkeit sicherzustellen, dann kann man ihm genau so auch noch die Aufgabe zuweisen, Ebbe und Flut zu bewachen oder in Zukunft den Flu des Golfstromes festzuhalten. Er wird aber weder dies noch das andere knnen. Sein Bestand hngt auf die Dauer ab von der Gre der Einsicht, notwendige Reformen, die die Beziehungen der Vlker berhren, zu berlegen und zu verwirklichen.

Deutschland braucht Kolonien


Das deutsche Volk hat sich einst ein Kolonialreich aufgebaut, ohne irgend jemand zu berauben oder ohne irgendeinen Vertrag zu verletzen. Und es tat dies ohne einen Krieg. Dieses Kolonialreich wurde uns genommen. Die Begrndungen, mit denen heute versucht wird, diese Wegnahme zu entschuldigen, sind nicht stichhaltig.

Erstens: "Die Eingeborenen wollten nicht bei Deutschland sein." Wer hat sie gefragt, ob sie bei jemand anderem sein wollen, und wann sind berhaupt die kolonialen Vlker befragt worden, ob sie bei den frheren Kolonialmchten zu sein Lust und Liebe besen? Zweitens: "Die deutschen Kolonien sind von den Deutschen gar nicht richtig verwaltet worden." Deutschland hat diese Kolonien erst wenige Jahrzehnte vorher erhalten. Sie wurden mit groen Opfern aufgebaut und waren in der Entwicklung begriffen, die heute zu ganz anderen Resultaten gefhrt haben wrden, wie etwa im Jahre 1914. Aber immerhin waren die Kolonien durch uns doch so entwickelt, da man sie fr wert genug hielt, um uns in blutigen Kmpfen entrissen zu werden. Drittens heit es: "Diese Kolonien besen gar keinen wirklichen Wert." Wenn dies der Fall ist, dann wird diese Wertlosigkeit ja auch fr die anderen Staaten zutreffen, und es ist nicht einzusehen, weshalb man sie uns dann erst recht vorenthalten will. Im brigen: Deutschland hat niemals Kolonien gefordert zu militrischen Zwecken, sondern ausschlielich zu wirtschaftlichen. Es ist klar, da in Zeiten einer allgemeinen Prosperitt der Wert eines bestimmten Gebietes sinken mag, es ist aber auch ebenso klar, da in Zeiten der Not eine solche Bewertung eine sofortige nderung erfhrt. Und Deutschland lebt heute in Zeiten eines schweren Kampfes um Lebensmittel und Rohstoffe. Ein gengender Einkauf wre nur denkbar bei einer fortgesetzten und dauernden Steigerung unserer Ausfuhr. Also wird die Forderung nach Kolonien in unserem so dicht besiedelten Land als eine selbstverstndliche sich immer wieder erheben. Ich mchte aber abschlieend nun zu diesen Erklrungen noch in wenigen Punkten eine Auffassung uern ber die mglichen Wege, die zu einer wirklichen Befriedung nicht nur Europas, sondern darber hinaus zu fhren vermgen: 1. Es liegt im Interesse aller Nationen, da die einzelnen Staaten im Innern stabile und geordnete politische und wirtschaftliche Verhltnisse besitzen. Sie sind die wichtigsten Voraussetzungen fr die Anbahnung dauerhafter und solider wirtschaftlicher und politischer Beziehungen der Vlker untereinander. 2. Es ist notwendig, da die Lebenserfordernisse der einzelnen Vlker offen gesehen und auch freimtig zugegeben werden. Nur der gegenseitige Respekt vor diesen Lebensbedingungen kann Wege finden lassen zur Befriedigung der Lebensbedrfnisse aller. 3. Der Vlkerbund wird - wenn er seiner Mission gerecht werden will - sich zu einem Organ evolutionrer Vernunft und nicht reaktionrer Trgheit umgestalten mssen. 4. Die Beziehungen der Vlker untereinander knnen nur dann eine glckliche Regelung und Lsung finden, wenn sie auf der Grundlage der gegenseitigen Achtung und damit absoluter Gleichberechtigung geordnet werden. 5. Es ist unmglich, fr Rstungssteigerung oder Rstungsbegrenzung nach Belieben bald die eine oder die andere Nation haftbar zu machen, sondern es ist notwendig, auch diese Probleme in jenem gesamten Rahmen zu sehen, der ihre Voraussetzungen schafft und sie damit auch wirklich bestimmt.

6. Es ist unmglich, zu einer wirklichen Befriedung der Vlker zu kommen, solange der fortgesetzten Verhetzung durch eine internationale, unverantwortliche Clique von Brunnenvergiftern und Meinungsflschern nicht Einhalt geboten wird. Vor wenigen Wochen erst muten wir erleben, wie es dieser organisierten Kriegshetzergilde fast gelungen ist, zwischen zwei Vlkern durch eine Flut von Lgen ein Mitrauen zu erzeugen, das leicht auch zu schlimmeren Folgen htte fhren knnen. Ich habe sehr bedauert, da der englische Auenminister nicht in einer kategorischen Weise festgestellt hat, da an den Marokko betreffenden Verleumdungen und Lgen dieser internationalen Kriegshetzer auch nicht ein wahres Wort war. Es ist in diesem eklatanten Fall gelungen, dank der Loyalitt eines auswrtigen Diplomaten und seiner Regierung, die sofortige Aufklrung zu schaffen. Wre es nicht denkbar, da aus einem anderen Anla es einmal auch milingen knnte, der Wahrheit so schnell zum Erfolg zu verhelfen, und was dann? 7. Es hat sich erwiesen, da die Regelung der europischen Fragen zweckmig immer in dem Rahmen und in dem Umfang vollzogen wird, die mglich sind. Deutschland ist glcklich, heute mit Italien ein enges und freundschaftliches Verhltnis hergestellt zu haben. Mge es doch gelingen, diese Beziehungen auch auf hnlichem Wege mit anderen europischen Nationen anzubahnen! Das Deutsche Reich wird mit seiner starken Armee ber seine Sicherheit und seine Ehre wachen. Allein es wird auch, erfllt von der berzeugung, da es fr Europa kein hheres Gut als den Frieden geben kann, stets ein verantwortungsvoller und verantwortungsbewuter Trger dieses europischen Friedensgedankens sein. 8. Es wird dem europischen Frieden insgesamt ntzen, wenn in der Behandlung der Nationalitten, die als Minoritt in fremden Vlkern zu leben gezwungen sind, eine gegenseitige Rcksicht auf die berechtigte Empfindung des nationalen Stolzes und Bewutseins der Vlker genommen wird. Dies wrde zu einer tiefgreifenden Entspannung zwischen den Staaten fhren, die durch das Schicksal gezwungen sind, nebeneinander zu existieren und deren staatliche Grenzen sich nicht mit den Volksgrenzen decken. Ich mchte nun am Schlusse dieser Ausfhrungen noch zu einem Dokument Stellung nehmen, das die britische Regierung anllich der Besetzung des Rheinlandes an die deutsche Regierung gerichtet hat. Ich mchte vorweg erklren, da wir glauben und berzeugt sind, da die englische Regierung damals alles getan hat, um eine Verschrfung der europischen Krise zu vermeiden, und da das in Frage stehende Dokument auch nur dem Wunsche die Entstehung verdankt, einen Beitrag zu leisten fr die Entwirrung der damaligen Lage. Trotzdem war es der deutschen Regierung nicht mglich, aus Grnden, die sicherlich auch die Regierung Grobritanniens wrdigen wird, eine Antwort auf diese Fragen zu geben. Wir haben es vorgezogen, durch die praktische Ausgestaltung unserer Beziehungen zu unseren Nachbarstaaten einen Teil dieser Fragen auf die natrlichste Weise zu erledigen, und ich mchte heute nun nach der Wiederherstellung der vollen deutschen Souvernitt und Gleichberechtigung nur abschlieend erklren, da Deutschland niemals mehr einen Vertrag unterzeichnen wird, der mit seiner Ehre, mit der Ehre der Nation und der es vertretenden Regierung irgendwie unvereinbar ist, oder der sonst sich mit den deutschen Lebensinteressen nicht vertrgt und daher auf die Dauer nicht gehalten werden knnte. Ich glaube, diese Erklrung wird des Verstndnisses aller sicher sein. Im brigen hoffe ich zutiefst, da es der Einsicht und dem guten Willen der verantwortungsbewuten europischen Regierungen trotz aller Widersacher gelingen

mag, Europa dennoch den Frieden zu bewahren. Er ist unser allerhchstes Gut. Was Deutschland im einzelnen dazu an Beitrgen leisten kann, wird es leisten.

Der zweite Vierjahresplan


Wenn ich nun diesen Teil meiner Ausfhrungen beschliee, mchte ich den Blick noch ganz kurz werfen auf die Aufgaben der Zukunft: An der Spitze steht die Durchfhrung des Vierjahresplanes. Er wird gewaltige Anstrengungen erfordern, allein unserem Volke einst auch von groem Segen sein. Er umfat eine Strkung unserer nationalen Wirtschaft auf allen Gebieten. Seine Durchfhrung ist sichergestellt. Die groen Arbeiten, die auer ihm begonnen worden sind, werden weitergefhrt. Ihr Ziel wird sein, das deutsche Volk gesnder und sein Leben angenehmer zu machen. Als ueres Zeugnis fr diese groe Epoche der Wiederauferstehung unseres Volkes aber soll nunmehr der planmige Ausbau einiger groer Stdte des Reiches treten. Und an der Spitze die Ausgestaltung Berlins zu einer wirklichen und wahren Hauptstadt des Deutschen Reiches. Ich habe daher an diesem heutigen Tage hnlich wie fr den Bau unserer Straen, fr Berlin einen Generalbauinspektor ernannt, der fr die bauliche Ausgestaltung der Reichshauptstadt verantwortlich ist und dafr Sorge tragen wird, in das Chaos der Berliner Bauentwicklung jene groe Linie zu bringen, die dem Geist der nationalsozialistischen Bewegung und dem Wesen der deutschen Reichshauptstadt gerecht wird. Fr die Durchfhrung des Planes ist eine Zeit von 20 Jahren vorgesehen. Mge der allmchtige Gott uns den Frieden schenken, um das gewaltige Werk in ihm vollenden zu knnen. Parallel damit wird eine grozgige Ausgestaltung der Hauptstadt der Bewegung, der Stadt der Reichsparteitage und der Stadt Hamburg stattfinden. Dies soll aber nur die Vorbilder geben fr eine allgemeine Kulturentwicklung, die wir dem deutschen Volke als Bekrnung seiner inneren und ueren Freiheit wnschen. Und endlich wird es die Aufgabe der Zukunft sein, das wirkliche Leben unseres Volkes, wie es sich nun staatlich ausgebildet hat, durch eine Verfassung fr immer und ewig zu besiegeln und damit zum unvergnglichen Grundgesetz aller Deutschen zu erheben. Wenn ich auf das groe Werk der hinter uns liegenden vier Jahre zurckblicke, dann werden Sie verstehen, da meine erste Empfindung nur die des Dankes sein kann gegenber unserem Allmchtigen, der uns dieses Werk gelingen lie. Er hat unsere Arbeit gesegnet und unser Volk durch all die Fhrnisse glcklich hindurchschreiten lassen, die diesen Weg umdrohten. Ich habe in meinem Leben drei ungewhnliche Freunde gehabt: In meiner Jugend war es die Not, die mich durch viele Jahre begleitete. Als der groe Krieg zu Ende ging, da war es das tiefe Leid ber den Zusammenbruch unseres Volkes, das mich nun erfate und meinen Weg vorschrieb. Seit diesem 30. Januar vor vier Jahren habe ich als dritten Freund die Sorge kennengelernt. Die Sorge fr das meiner Fhrung anvertraute Volk und Reich. Sie hat mich seitdem nicht mehr verlassen und wird mich wohl nun begleiten bis an mein Ende. Wie knnte aber ein Mann diese Sorge zu tragen vermgen, wenn er nicht in glubigem Vertrauen auf seine Mission mit der Zustimmung dessen rechnen wrde,

der ber uns allen steht. Es ist das Schicksal, das Menschen mit besonderen Aufgaben so oft zwingt, einsam und verlassen zu sein. Ich will auch hier der Vorsehung danken, da sie mich eine Schar treuester Mitkmpfer finden lie, die ihr Leben an meines angeschlossen haben und die nun seitdem an meiner Seite fr die Wiederauferstehung unseres Volkes kmpfen. Ich bin so glcklich, da ich nicht als Einsamer durch das deutsche Volk zu schreiten brauche, sondern da neben mir sich eine Garde von Mnnern befindet, deren Name in der deutschen Geschichte ein bleibender sein wird. Ich mchte an dieser Stelle danken meinen alten Kampfgefhrten, die durch die langen, langen Jahre unentwegt an meiner Seite standen, und die mir nun, sei es als Minister, sei es als Reichsstatthalter oder Gauleiter oder an anderen Stellen der Partei und des Staates, ihre Hilfe schenken. Es spielt sich in diesen Tagen in Moskau ein Schicksal ab, das uns erst zeigt, wie hoch die Treue zu werten ist, die fhrende Mnner miteinander verbindet. Ich mchte auch jenen meinen aufrichtigen Dank aussprechen, die, nicht aus den Reihen der Partei kommend, in der Fhrung der Reichsregierung und im brigen Volke mir in diesen Jahren treue Helfer und Gefhrten geworden sind. Sie gehren heute alle zu uns, auch wenn ihnen in diesem Augenblick uerlich noch das Zeichen unserer Gemeinschaft fehlt. Ich mchte den Mnnern und Frauen danken, die unsere Organisation der Partei aufbauten und so erfolgreich fhrten. Ich mu aber hier vor allem danken den Fhrern unserer Wehrmacht. Sie haben es ermglicht, dem nationalsozialistischen Staat ohne jede Erschtterung die nationalsozialistische Waffe zu geben. So sind heute Partei und Wehrmacht die beiden fr ewig verschworenen Garanten der Behauptung des Lebens unseres Volkes. Wir wissen aber auch, da unser aller Tun vergeblich geblieben wre, wenn nicht Hunderttausende von politischen Fhrern, unzhlige Beamte des Reiches und zahllose Soldaten und Offiziere im Sinne unserer Erhebung in Treue zu uns gestanden wren. Und noch mehr, wenn nicht hinter uns gestanden wre die breite Front des ganzen deutschen Volkes. An diesem geschichtlichen Tag mu ich wieder jener Millionen unbekannter deutscher Menschen gedenken, die in allen Lebensschichten, die in allen Berufen und Betrieben und in allen Gehften fr das neue Reich ihr Herz und ihre Liebe und ihre Opfer gegeben haben. Und wir alle, Mnner und Abgeordnete des Reichstages, wollen gemeinsam danken vor allem der deutschen Frau, den Millionen unserer Mtter, die dem Dritten Reich ihre Kinder schenkten. Denn welchen Sinn htte alle unsere Arbeit, welchen Sinn die Erhebung der deutschen Nation ohne unsere deutsche Jugend. Jede Mutter, die in diesen vier Jahren unserem Volk ein Kind gegeben hat, trgt durch ihren Schmerz und ihr Glck bei zum Glck der ganzen Nation. Wenn ich dieser gesunden Jugend unseres Volkes gedenke, dann wird mein Glaube an unsere Zukunft zu einer freudigen Gewiheit. Und ich empfinde in tiefer Inbrunst die Bedeutung des einfachen Wortes, das Ulrich von Hutten schrieb, ehe er zum letzten Male die Feder weglegte:

Deutschland."

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