7 Kinematik
7 Kinematik
Kinematik
Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschtzt und ausschlielich fr die Hrer meiner Lehrveranstaltung bestimmt. Es soll zur Untersttzung beim Lernen dienen, jedoch nicht die aktive Teilnahme ersetzen. Weitergabe, Verffentlichung oder anderweitige Verwendung egal in welcher Weise sind untersagt. Prof. Dr.-Ing. J. Wolfgang Ziegler Fachhochschule Dsseldorf
Modul B
Komponenten und Systeme
Modul B
Komponenten und Systeme
Glied 1
Modul B
Komponenten und Systeme
7.1.1 Freiheitsgrad
Es ist zu unterscheiden, ob es um den Freiheitsgrad eines Krpers im Raum geht oder um die Beweglichkeit eines Handhabungsgertes. Der Freiheitsgrad f eines frei beweglichen starrer Krper im Raum ist f = 6, der sich aus drei translatorischen und drei rotatorischen Bewegungsmglichkeiten zusammensetzt. Es sei hier weiterhin darauf hingewiesen, dass sich diese Definition nur auf starre Krper bezieht. Nimmt man die Verformbarkeit eines Krpers noch mit in die Betrachtungsweise auf, wird die Beschreibung sehr kompliziert. Um die Beweglichkeit einer kinematischen Kette bzw. eines Handhabungsgertes zahlenmig auszudrcken, kann man den Freiheitsgrad F einer kinematischen Kette als Ausdruck seiner Beweglichkeit verstehen. Es gilt nach Grbler:
F = 6 (n g 1) + f i f id
im Raum
i =1
mit n Anzahl der Glieder g Anzahl der Gelenke fi Freiheitsgrad des i-ten Gelenkes fid Anzahl der identischen Freiheitsgrade
Damit z.B. ein Universalroboter seinen Effekt im Raum beliebig positionieren und ausrichten kann, mssen insgesamt 6 voneinander unabhngige Bewegungen ausgefhrt werden, d.h. das Gert bentigt 6 Freiheitsgrade. Bei offenen und unverzweigten kinematischen Ketten wie die des seriellen Industrieroboter bzw. Universalroboter, ist der Freiheitsgrad gleich der Anzahl der Gelenke (Gelenkfreiheitsgrad).
F = fi = g
i =1
F = 3 (n g 1) + f i f id
in der Ebene
i =1
Fr einfache Handhabungsaufgaben reichen aber auch 5,4 oder sogar nur 3 Freiheitsgrade aus.
Grblersche Formel
Modul B
Komponenten und Systeme
Modul B
Komponenten und Systeme
7.2.1 Gelenke und dessen Freiheitsgrade Drehgelenk (Revolute) Schubgelenk (Prismatic) Drehschubgelenk (Cylindric) Kardangelenk (Universal) Kugelgelenk (Spherical)
F=1
F=1
F=2
F=2
F=3
Modul B
Komponenten und Systeme
Achsen Translationsachse Fluchtend (Teleskop) Translation nicht fluchtend Verfahrachse Rotationsachse fluchtend Rotationsachse nicht fluchtend Werkzeuge Greifer Kennzeichnung von Systemgrenzen Trennung zwischen Haupt- und Nebenachsen
Symbol
Modul B
Komponenten und Systeme
Symbolische Darstellung
Modul B
Komponenten und Systeme
berfhrung eines Siebenachsigen Industrieroboters aus einer beliebigen Arbeitsstellung in die Grundstellung im Bezugskoordinatensystem zur Bestimmung der Achsbezeichnungen (VDI 2861 Blatt 1)
Modul B
Komponenten und Systeme
Modul B
Komponenten und Systeme
V = nk
n = Anzahl Elemente ist zunchst 2 (Drehen, Schieben); werden die Achskombinationen mit einbezogen, so ergeben sich je Elementart nochmals 3 ( X, Y, Z und A, B, C). k = Elemente je Struktur (3 = Grundstruktur)
V = ( 2 3) 3 = 216 Varianten
Von diesen 216 offenen kinematischen Ketten erfllen einige die Bedingung nicht, einen Arbeitsraum zu erzeugen. Nur die 129 rot markierten Kinematikketten (siehe nchste Seite) bilden einen Arbeitsraum. Verschiedene Kinematikketten unterscheiden sich nur in der Bezeichnung und sind ansonsten identisch (z.B. die Ketten AYC und CYA). Werden noch diejenigen Kinematikketten eliminiert, die sich durch Drehen ineinander berfhren lassen, verbleiben noch 36 unterschiedliche. Fordert man eine allgemeine Bewegung im Raum, verbleiben nur noch 20 sinnvolle Regionalstrukturen (siehe bernchste Seite).
Modul B
Komponenten und Systeme
DDS
(RRT)
AAX AAY AAZ ABX ABY AXX AXY AXZ AYX AYY XAX XAY XAZ XBX XBY XXX XXY XXZ XYX XYY
BBY BBZ BBX BCY BCZ BYY BYZ BYX BZY BZZ YBY YBZ YBX YCY YCZ YYY YYZ YYX YZY YZZ
CCZ CCX CCY CAZ CAX CZZ CZX CZY CXZ CXX ZCZ ZCX ZCY ZAZ ZAX ZZZ ZZX ZZY ZXZ ZXX
DSD
(RTR)
DSS
(RTT)
SDD
(TRR)
SDS
(TRT)
SSD
(TTR)
SSS
(TTT)
3. Klassen aus den Elementen A, B, C und X, Y, Z (D Drehachse, S Schiebeachse, R Rotation, T Translation). Die rot markierten haben einen Arbeitsraum.
Modul B
Komponenten und Systeme
Modul B
Komponenten und Systeme
7.5 Arbeitsrume
Es ist ersichtlich, dass die Anordnung der Achsen auch betrchtliche Auswirkungen auf die Form eines Arbeitsraumes haben muss. Die uere Umgrenzung eines Arbeitsraumes entsteht aus der vektoriellen Addition der Bewegungen von Gliedern einer kinematischen Kette.
z
Quaderfrmig
x z
SSS (YZX) DSS (CZX)
x
Zylinderfrmig
Torusfrmig B B B
Kugelfrmig
SSS (CBB)
x
DDS (CBX)
Modul B
Komponenten und Systeme
r = a x0 + b y 0 + c z 0
r = s1 cos 2 x0 + s1 sin 2 y0 + s3 z0
_ _
Kugelkoordinatensystem
Modul B
Komponenten und Systeme
Linear TTT
Rotatorisch RRR
SchwenkarmRoboter (RTT)
SCARARoboter (RRT)
Universal-/VertikalKnickarmroboter
ParallelarmRoboter
Modul B
Komponenten und Systeme
7.5.2.1 Lineararm-Roboter/Portalroboter (kartesische Roboter) Die drei Hauptachsen sind als translatorische Achsen (TTT-Kinematik) ausgefhrt. Weitere Freiheitsgrade ergeben sich, wenn zustzliche Handachsen eine Drehung des Effektoren ermglichen. Der sich durch diese Anordnung ergebende Arbeitsraum hat kubische Form. Vorteile Konstruktion mechanisch steif groe Traglasten przise Positionierung einfache Steuerung lange Verfahrwege sehr groer Arbeitsraum Bodenbereich wird freigehalten (nur bei Portalbauweise) Nachteile Linearachsen eher langsam aufwendiges Portal geringe Beweglichkeit groer Platzbedarf (nur bei Lineararm-Roboter) Portalroboter (Liebherr) Einsatzgebiete Maschinenbeschickung Palettieren Fgearbeiten (Nebenachsen erforderlich)
Animation: Portalroboter
Modul B
Komponenten und Systeme Beispiel Portalroboter und Arbeitrume
Portalroboter (Bleichert)
Modul B
Komponenten und Systeme
7.5.2.2 Schwenkarm-Roboter (mit RTT- Kinematik) Bei dem Schwenkarm-Roboter mit RTT- Kinematik sind zwei translatorische Achsen auf einer rotatorischen Achse aufgesetzt. Die erste rotatorische Achse ist am Fundament befestigt. Die beiden translatorischen Achsen dienen zum einen zur Hheneinstellung und zum anderen zur Einstellung der Reichweite. Der Arbeitsraum ist zylinderfrmig. Vorteile robuste Bauweise hohe Positioniergenauigkeit schnelle Bewegung um die Rotationsachse groe Reichweite groer Arbeitsraum Nachteile groen Platzbedarf kein Umgreifen von Hindernissen Einsatzgebiete Werkstckhandhabung Maschinenbestckung Palettieren
Schwenkarm-Roboter (Fanuc)
Modul B
Komponenten und Systeme
7.5.2.3 Schwenkarm-Roboter (mit RRT- Kinematik) Bei der RRT- Kinematik ist die erste Achse als rotatorischfluchtende Achse ausgebildet (nicht bei SCARA-Roboter). Die Bauformen der zweiten und dritten Achse sind je nach Anwendungsfall verschieden. Der Schwenkarm-Roboter (siehe Bild) hat die zweite Achse rotatorisch, nicht fluchtend und die dritte Achse translatorisch (teleskop) aufgebaut. Der daraus resultierende Arbeitsraum ist halbkugelfrmig. Einsatzbereiche Punktschweien, Lackieren Maschinenbeschickung
Schwenkarm-Roboter (Unimate 200) Vorteile robuste Bauform groe Armlnge groer Arbeitsraum gute Positioniergenauigkeit Nachteile groer Platzbedarf aufwendige Steuerung kein Umgreifen von Hindernissen Kugelfrmiger- Arbeitsraum einer RRT- Kinematik
Modul B
Komponenten und Systeme
7.5.2.4 SCARA-Roboter (von engl. Selective Compliance Assembly Robot Arm)= Montageroboterarm Eine hufige Anordnung der RRT-Kinematik ist ein Horizontalknickarm-Roboter mit waagrechtem Arm, der sog. SCARA-Roboter. Hierbei liegen die erste und die zweite rotatorische nicht fluchtende Achse waagrecht (Faltwand). Die dritte translatorische Achse dient zur Hheneinstellung. Der entstehende Arbeitsraum dieser Kinematik ist zylinderfrmig. Vorteile mechanisch sehr steif in der Vertikalen hohe Fgekrfte hohe Positioniergenauigkeit hohe Geschwindigkeit hohe Tragfhigkeit einfache Mechanik geringer Platzbedarf kostengnstige Lsung Nachteile weniger steif in der Horizontalen aufwendige Steuerung begrenzter Arbeitsraum Einsatzbereiche Montagebereich mit vertikalen Fgeprozessen Palettieren
SCARA-IR (Adept)
Animation: SCARA-Roboter
SCARA-IR (Adept)
Modul B
Komponenten und Systeme
Zylinderfrmiger-Arbeitsraum
Modul B
Komponenten und Systeme
7.5.2.5 Horizontal-Knickarmroboter Der Horizontal-Knickarmroboter ist im Aufbau der Achsen 1 bis 3 vergleichbar mit dem SCARA-Roboter (RTR-Kinematik). Auch hier werden fr die Hauptachsen zwei Gelenke mit Drehachsen um die z-Richtung und eine Linearachse in z-Richtung genutzt. Zustzlich zu den 3 Hauptachsen sind jedoch bei dieser Kinematik zustzlich 3 Kopfachsen eingesetzt, um die 6 Freiheitsgrade des Roboters zu ermglichen. Der Horizontal-Knickarmroboter hat einen hohlzylinderfrmigen Arbeitsraum. Vorteile steife Konstruktion groer Arbeitsraum hohe Tragkraft Nachteile groer Platzbedarf kein Umgreifen von Hindernissen Einsatzbereiche Maschinebeschickung Palettieren
Horizontal-Knickarmroboter (Reis)
Modul B
Komponenten und Systeme
7.5.2.6 Universalroboter/ Vertikalknickarm-Roboter/ Gelenkarm-Roboter Die am weiteste verbreitete Konstruktionsart fr Industrieroboter ist die RRR-Kinematik eines Universalroboters. Er ist mit drei rotatorischen Hauptachsen ausgestattet. In fast allen Fllen ist die erste Achse eine fluchtende Achse, whrend die Achsen zwei und drei nicht fluchtend sind. Als Vertikalknickarm-Roboter hat er einen faustkugelfrmigen Arbeitsraum. Vorteile universelles Gert hohe Beweglichkeit hohe Geschwindigkeit kleinsten Beschleunigungskrfte geringsten Platzbedarf bezglich des Arbeitsraumes gnstigen Arbeitsraum geringes Strvolumen Umgreifen von Hindernissen mglich Nachteile hohe Belastung fr Antriebe durch das Eigengewicht Gewichtsausgleich erforderlich weniger steif als SCARA aufwendige Steuerung hoher Grundaufwand Einsatzbereiche Werkzeughandhabung Beschichten und Lackieren Punkt- und Bahnschweien Prfen Werkstckhandhabung Maschinenbeschickung Palettieren Entgraten
Animation: Universalroboter
Modul B
Komponenten und Systeme
Anbauflansch fr Effektor
Grundgestell ist die Schnittstelle zwischen dem Roboter und der Umgebung. Hier befinden sich Energie- und Mediendurchfhrung
Modul B
Komponenten und Systeme
Achserweiterung (Kuka Lineareinheit) Hufig werden den 3 Hauptachsen noch eine Linearachse zur Arbeitsraumerweiterung hinzugefgt, indem man den Roboter auf eine oder zwei Schienen setzt. Auerdem knnen Roboter auch an Wand und Decke, von oben nach unten an Portalen mit Lineareinheiten hngend angeordnet werden (siehe nchste Folie). Auf diese Weise kann ein einziger Roboter die Bedienung von zwei Maschinen bernehmen, die in grerem Abstand voneinander entfernt stehen.
Modul B
Komponenten und Systeme
Modul B
Komponenten und Systeme
7.5.2.7 Sonderbauform: Parallelogramm-Roboter Neben den klassischen Kinematiken gibt es eine Vielzahl von Sonderbauformen, die zum Teil fr spezielle Aufgabenstellungen entwickelt wurden z.B. bessere Zugnglichkeit, Seifigkeit oder Bewegungsfreiheit. Zum Teil sind es Abwandlungen der klassischen Bauformen, die durch unterschiedliche Reihenfolge bei der Anordnung der Achsen entstehen. Beim Parallelogramm-Roboter sind die Drehachsen ber ein Parallelogramm fest mit einander verbunden (gekoppelt) und fhren somit translatorische Bewegungen durch. Der Arbeitsraum hat die Form einer Halbkugel. Vorteile relativ kostengnstig groe Auskraglnge hohe Traglast und Steifigkeit Nachteile schwere Grundkonstruktion viele Gelenke beeintrchtigen die Positioniergenauigkeit eingeschrnkte Bewegungsfreiheit kleiner Arbeitsraum aufwendige Steuerung Einsatzgebiete Handhabung schwerer Werkstcke Palettieren Punktschweien
Parallelogramm-Roboter (ABB)
Modul B
Komponenten und Systeme
Parallelogramm-Roboter Arbeitsraum Die ungnstige Gewichtsverteilung der Motoren wirkt negativ auf Dynamik, Wiederhol- und Absolutgenauigkeit. Durch die Schubstangenanbindung werden bei der Parallelstangen- Kinematik grundstzlich Begrenzungen des Bewegungsraumes wirksam, die sich sehr ungnstig auf den Arbeitsraum des Roboters auswirken.
Modul B
Komponenten und Systeme
7.5.2.8 Sonderbauform: Parallelarm-Roboter Der Parallelarm-Roboter ist eine Sonderbauform, der fr spezielle Aufgabenstellungen erst in den letzten Jahren entwickelt wurde. Die Bewegung erfolgt durch gleichzeitiges Anfahren aller Antriebselemente. Die Parallelkinematik besteht in der Regel aus einer festen und einer bewegten Plattform, die ber mehrere parallele kinematische Glieder miteinander verbunden sind. Der Arbeitsraum ist meist nicht sehr gro.
bewegte Plattform
Vorteile bertragung groer Krfte hohe Verfahrgeschwindigkeiten und Beschleunigungen sehr groe Wiederholgenauigkeit
kinematisches Glied
Nachteile geringer Arbeitraum sehr aufwendige Steuerung Einsatzbereiche Kleinteilmontage Palettieren Fge- und Trennaufgaben, die hohe Krfte erfordern
feste Plattform
Modul B
Komponenten und Systeme
HEXA Parallelroboter (griech. Hexapot = Sechsfler) Freiheitsgradbestimmung Randbedingungen Randbedingungen 14(Anzahl (Anzahlder derGlieder) Glieder) nn==14 (Arbeitsplattform,Gestell, Gestell,12 12Glieder) Glieder) (Arbeitsplattform, 36==18 18(Anzahl (Anzahlder derGelenke Gelenke) ) gg==36 (6Dreh-, Dreh-,66Kardan-, Kardan-,66Kugelgelenke) Kugelgelenke) (6 36; fid==00 fifi==66 11++66 22++66 33==36; fid fi=2
fi=1
fi=3
F = 6 (n g 1) + f i f id
i =1
F = 6 (14 18 1) + (6 1 + 6 2 + 6 3) 0 = 6
=> Der Freiheitsgrad eines Parallelroboters ist gleich der Anzahl seiner Antriebe. Erreichbarer Arbeitsraum eines HEXA- Parallelroboter
Modul B
Komponenten und Systeme
Geschwindigkeit
Tragfhigkeit
Beweglichkeit
Arbeitsraum
Steifigkeit
negativ
Lineararm-Roboter Schwenkarm-Roboter SCARA-Roboter Horizontal-Knickarmroboter Universalroboter Parallelogramm-Roboter Parallelarm-Roboter
+
0
+
0 0
+
0
+
0
+ +
0
+
0
+ + +
0
Steuerung
0 mittel
Platzbedarf
Genauigkeit
+
0 0
Universalitt
+ positiv
+
0
+
0
+ +
+
0
+
0
+ ++
0 0
Wirtschaftlichkeit
+
0 0
Modul B
Komponenten und Systeme
Modul B
Komponenten und Systeme
7.6.1 Baukastensysteme
So wie man einen komplexen Handhabungsablauf in Teilfunktionen auflsen kann, so lassen sich auch fr die einzelnen Bewegungen Funktionstrger gestalten. Sie wachsen schlielich zu einem Baukastensystem mit passfhigen Schnittstellen bezglich mechanischem Zusammenbau und energetischer Anbindung. Baukastensysteme haben sich in der Technik vielfach bewhrt. Der Sinn besteht darin, fr eine gerade vorliegende Handhabungsaufgabe einen passgerechten d.h. nicht berqualifizierten Ausfhrungsmechanismus, zusammenstellen zu knnen. Dazu wird ein ausreichend groes Sortiment an Funktionstrgern bentigt und von verschiedenen Herstellern auch angeboten. Der Baukastengedanke umfasst inzwischen alle Bestandteile eines Handhabungssystem: Linear- und Rotationseinheiten (siehe nchste Folien) Antriebselemente Koppelstellen (Schnittstelleverbindung) Greifer Steuerungen Interfaces (Datentechnik) Greifer
Mit Winkel- oder Parallelbewegung, pneumatisch, hydraulisch, oder federspannend, motorischen Antrieb.
Translatorischer Modul
Rotatorischer Modul
Modul B
Komponenten und Systeme 7.6.1.1 Modulare Komponenten
Fr die Ausfhrungen von Bewegungen im Raum stehen Translationsmodule und Rotationsmodule in abgestuften Baugren zur Verfgung. Der Antrieb kann pneumatisch, hydraulisch oder elektrisch erfolgen.
pneumatisch Rotationseinheit
elektromotorische Rotationseinheit
Modul B
Komponenten und Systeme
7.6.1.2 Wo setzt man Linearachsen ein? 1. Dort wo lineare Krfte bentigt werden. Dabei ist die Einbaulnge beliebig, z.B.: - als Antriebs- und Fhrungsmodul fr Vorschbe - als Abstapeleinrichtung, Niveauregelung - als Transportantrieb - zur Bewegung von Maschinenabdeckungen - als Kassettenantrieb fr Industrieroboter - als Antriebsmodul fr Bearbeitungseinbauten. 2. Dort wo genaues Positionierung und hohe Wiederholgenauigkeit verlangt wird, z.B.: - Positionierung der Materialanschlge an Sgen, Pressen, Scheren - Stelltrieb in der Holzmaschinen-Industrie - Frderantriebe
4. Dort wo lineare Bewegungen gefhrt werden mssen, z.B.: - einfache Fhrungen mittels Gleitleisten - verstrkte Fhrungen mit zustzlichen Anbauelementen - genaue Fhrungen mittels 3. Dort wo Bewegungen in einer und mehreren Kugeleinstze und Rollen Achsen erfolgen sollen, z.B.: - 2-dimensinale Antriebe (Kreuztisch) in einfacher und paralleler Ausfhrung - 3-dimensionale Koordinaten-Systeme - Dsenbewegungen in Lackierstraen - Verpackungsmaschinen - Frder- und Handhabungselemente - Zubringer innerhalb von Werkzeugmaschinen.
Modul B
Komponenten und Systeme
Modul B
Komponenten und Systeme
7.6.1.3 Kombinationen von Baukastenelementen (1/3) Die Kombinationen von Baukastenelementen zu kompletten mehrachsigen Handhabungsmaschinen wird an Beispielen (Firma Gemotec), die hufig in der Industrie zu finden sind, dargestellt. Bei ausreichendem Sortiment von Elementen lassen sich alle typischen Arbeitsrume hervorbringen.
Modul B
Komponenten und Systeme
Kombinationen von Baukastenelementen (2/3) Je nach Baukastensystem lsst sich der Zusammenbau direkt oder mit Hilfe von Adaptern (Platten, Scheiben, Winkel), um die Passfhigkeit sicherzustellen, mehr oder weniger komfortabel (Montagezeit, Anpassarbeiten, Baugrenstufungen, Greiferbauart) erledigen.
(Draufsicht)
Modul B
Komponenten und Systeme
Kombinationen von Baukastenelementen (3/3) Die Trennung in Komponenten fhrt allerdings vom zentralen zum dezentralem Antrieb. Es werden somit auch modulare Antriebselemente ntig. Die Motoren sind hufig gestellfest angebracht. Die Verwendung von elektrischen Servo- und Schrittmotoren als Antrieb erlaubt natrlich programmierbare Zyklen zu fahren, was mit pneumatischen Gerten fast nicht mglich ist (auer mit Zwischenanschlgen).
Trotz vieler Vorteile kann nur bei Kenntnis aller Einsatzbedingungen eine qualifizierte Entscheidung zwischen kompakter und baukastenmiger Bauform getroffen werden. Viele Verbindungsstellen machen nmlich die offene kinematische Kette weich, d.h. das Genauigkeits-, Last- und Schwingungsverhalten ist anders, im Vergleich zu Kompaktrobotern schlechter.
Modul B
Komponenten und Systeme
Modul B
Komponenten und Systeme
7.7 Anhang
Normen DIN EN ISO 8373: DIN EN ISO 9787: Industrieroboter: Wrterbuch. Berlin: Beuth Verlag, 1996
Industrieroboter: Koordinatensysteme und Bewegungsnomenklaturen. Berlin: Beuth Verlag, 1999 DIN EN 29946 (ISO 9946): Industrieroboter: Darstellung charakteristischer Eigenschaften. Berlin: Beuth Verlag DIN EN 29283: DIN EN 775: DIN 66217: Industrieroboter: Leistungskriterien und zugehrige Testmethoden. Berlin: Beuth Verlag Industrieroboter: Sicherheit. Berlin: Beuth Verlag, 1993 Koordinatenachsen und Bewegungseinrichtungen fr numerische gesteuerte Arbeitsmaschinen. Berlin: Beuth Verlag, 1975
Modul B
Komponenten und Systeme
Richtlinien VDI 2739 Blatt 2: Matrizenrechnung Anwendungen in der Kinematik und bei Eigenwertproblemen. Dsseldorf: VDI-Verlag, 1996 VDI 2853: Sicherheitstechnische Anforderungen an Bau, Ausrstung und Betrieb von Industrierobotern. Dsseldorf: VDI-Verlag VDI 2860: Montage- und Handhabungstechnik Handhabungsfunktionen, Handhabungseinrichtungen; Begriffe, Definitionen, Symbole. Dsseldorf: VDI-Verlag, 1990 VDI 2861 Blatt 1: Montage- und Handhabungstechnik Kenngren fr Industrieroboter, Achsbezeichnungen. Dsseldorf: VDI-Verlag, 1988 VDI 2861 Blatt 2: Montage- und Handhabungstechnik Kenngren fr Industrieroboter, Einsatzspezifische Kenngren. Dsseldorf: VDI-Verlag, 1988 VDI 2861 Blatt 3: Montage- und Handhabungstechnik Kenngren fr Industrieroboter, Prfung der Kenngren. Dsseldorf: VDI-Verlag, 1988 VDI 2864: Montage- und Handhabungstechnik, Adressen von Koordinaten und Funktionen bei der Programmierung numerisch gesteuerter Handhabungssysteme. Dsseldorf: VDI-Verlag
Modul B
Komponenten und Systeme
Literaturhinweise Hans B. Kief: FFS- Handbuch `92/93 (3. Auflage). Mnchen/ Wien: Hanser, 1992 Stefan Hesse: Handhabungsmaschine. Wrzburg: Vogel, 1993 Bartenschlager/ Hebel/ Schmidt: Handhabungstechnik mit Robotertechnik. Braunschweig/Wiesbaden: Vieweg, 1998 Stefan Hesse: Fertigungsautomatisierung. Braunschweig/Wiesbaden: Vieweg, 2000 Steuern und Regeln (9. Auflage). Haan-Gruiten: Europa Lehrmittel, 2003 Automatisierungstechnik (4.Auflage). Haan-Gruiten: Europa Lehrmittel, 2001 Lektor Handhabungstechnik (Version 1.0). Berlin: Technik und Medien, 2001 Prof. Dr.-Ing. H. Brggemann: Vorl. Handhabungs- und Montagetechnik. FH Braunschweig/Wolfenbttel, SS 2004 Prof. Dr.-Ing. Heinz Linnemann: Vorl. Robotertechnik. Technische FH Berlin: WS 2004/2005 Dr. Ing. Eberhard Kroth: Lehrmaterial Reis Robotics Prof. R. D. Schraft: Vorl. Automatisierung in der Montage und Handhabungstechnik. Universitt Stuttgart, SS 2005 Prof. Georg Stark: Vorl. Robotik. FH Augsburg Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. J. Hesselbach & Dipl.-Ing. Mathias Krefft: Vorl. Industrieroboter. TU Braunschweig
Filme [Adept]:
Adept Technology GmbH D-44227 Dortmund [Ford]: Ford Werke AG D-50742 Kln [Stubli]: Stubli GmbH D-95448 Bayreuth