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Zur Geschichte Der Geistigen Mission Des Deutschtums

Das Dokument beschreibt die Geschichte des badischen Königshauses und dessen Vorfahren. Es geht auf die Herkunft des Hauses Zähringen im 10. Jahrhundert und die Gründung Badens durch die Vereinigung zweier Territorien 1771 ein. Ein wichtiger Herrscher war Markgraf Karl Friedrich von Baden, der Baden zu einem bedeutenden Territorium ausbaute.

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Zur Geschichte Der Geistigen Mission Des Deutschtums

Das Dokument beschreibt die Geschichte des badischen Königshauses und dessen Vorfahren. Es geht auf die Herkunft des Hauses Zähringen im 10. Jahrhundert und die Gründung Badens durch die Vereinigung zweier Territorien 1771 ein. Ein wichtiger Herrscher war Markgraf Karl Friedrich von Baden, der Baden zu einem bedeutenden Territorium ausbaute.

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1

Herwig Duschek, 22. 6. 2012 www.gralsmacht.com



931. Artikel zu den Zeitereignissen

Zur Geschichte der geistigen
Mission des Deutschtums (39)

(Ich schliee an Artikel 930 an.)

(Karl Heyer:
1
) Was wir oben
2
ber gewisse uere Lebensdaten dieser Individualitt und
die Sprache, die sie sprechen, gesagt haben, knnen wir nach dem Ergebnis der vorangegan-
genen Betrachtungen nunmehr zu folgendem Bilde erweitern:


(Prinz Caspar von Baden)

Geboren wurde diese Individualitt in der Tat also am 29. September, dem Michaelstag,
1812. Dem entspricht eine Konzeption in der Zeit der dreizehn heiligen Nchte von
1811/1812, womit wieder das weihnachtliche Motiv anklingt, das um Kaspar Hauser
waltet In diese Zeit der dreizehn heiligen Nchte
3
(zwischen der Geburt des nathanischen
Jesus und dem Erscheinungsfest bzw. dem Dreiknigstag) fllt auch der von ihr stets
gefeierte Namenstag der Mutter Stephanie, der 26. Dezember, der Tag des Stephanus, der von
der Christenheit verehrt wird als der erste Mrtyrer. Mrtyrerhaft im hchsten Mae war
auch das Leben jener Individualitt. Der Name Kaspar, den man ihr gegeben
4
, erscheint im

1
Kaspar Hauser und das Schicksal Mitteleuropas in 19. Jahrhundert, S. 96 S. 109, Perseus-Verlag, 1999
2
Siehe Artikel 929 (S. 2/3)
3
Siehe Artikel 173-179 und 182-188

2

christlichen Kalender gleichfalls in der Zeit der dreizehn heiligen Nchte, als der des einen
der heiligen drei Knige: am 3. Januar In Nrnberg erschien Kaspar Hauser an Pfingsten
(dem Pfingst-Montag) 1828 (3. Juni). Gestorben ist er in der Adventszeit 1833, 7 Tage vor
Weihnachten, am 17. Dezember, 21 Jahre und knapp 3 Monate alt. Er hat also gerade das
Alter erreicht, in dem das Ich erwacht , womit eben, wie man vermuten kann, sein Tod
gerade in diesem Zeitpunkt zusammenhngt.

(Karl Heyer schreibt weiter ber die Geschichte von Baden und die Vorfahren des badischen
Knigshauses:
5
)
Im Sdwesten Deutschlands lag durch lange Zeiten, besonders des frhen Mittelalters ein
wesentlicher Schwerpunkt des alten Deutschen Reiches, politisch und kulturell, und noch
durch viele Jahrhunderte blieb ganz besonders dort die politisch-individualistische Wesensart,
die territorialstaatlich-zentralistischer Zusammenfassung widerstrebte, erhalten. Nicht um-
sonst gebrauchte man bis tief in das 18. Jahrhundert hinein, als das alte Deutsche Reich in
seinen letzten Zgen lag, das Wort Reich als geographische Bezeichnung gerade fr dieses
sdwestliche Deutschland. Das findet man z. B. auch bei Goethe in dessen frher Zeit
6
.

Wahrscheinlich drfen und mssen wir das, was als besondere Wesensart, als besondere
geistige Atmosphre im deutschen Sdwesten lebte, in geheimem Zusammenhang auch mit
dem sehen, was freilich nach auen ganz und gar nicht hervortretend besonders im 9.
Jahrhundert an innerlicher Geistigkeit in jenen Gegenden gewaltet hatte, als, wie Emil Bock z.
B. schreibt, in den Wldern Sdwest-Deutschlands, der Schweiz und der Vogesen der stille
Kreis der Gralshter seine heiligen Ideale verfolgte Im 9. Jahrhundert, als die
Geschehnisse spielten, die wir bei Wolfram von Eschenbach in bildhafter Einkleidung
geschildert finden
7
, mu das Gralsgebiet im weiteren Umkreis der Lnderecke am Basler
Rheinknie, wo das deutsche, franzsische und schweizerische Element sich treffen, wo die
Vogesen, der Schwarzwald und der Schweizer Jura strahlenfrmig zusammenlaufen, gewesen
sein
8

9


Im Breisgau war schon im 10. Jahrhundert das Geschlecht der Zhringer zuhause, aus dem
spter die Markgrafen und schlielich die Groherzge von Baden hervorgegangen sind, und
das im 19. Jahrhundert das lteste noch lebende deutsche Frstengeschlecht war
10
. Wichtig
scheint, da sie sich auch als Stdtegrnder bettigten (um 1120 Freiburg, Villingen,
Offenburg; 1191 grndete ein Zhringer die Stadt Bern) man erinnert sich an die
Stdtegrndungsimpulse des Mittelalters und ihre groe Bedeutung fr die neuere Freiheits-
entwicklung, an Elsa von Brabant und Lohengrin
11
, den Sohn des Parsifal
12
.

4
Karl Heyer bemerkt hierzu: Unter dem Namen Caspar erscheint der Erbprinz faktisch schon 1816 (vgl. Dr.
Wagler, Die Entrtselung der oberrheinischen Flaschenpost von 1816, Nrnberg, 1926) Den Namen Hauser
deutet Daumer (in seinem Buche von 1859, S. 211) als den im Hause lebenden, im Hause Gehaltenen - ihm
zum Hohn verliehen.
5
Kaspar Hauser und das Schicksal Mitteleuropas in 19. Jahrhundert, S. 96 S. 109, Perseus-Verlag, 1999
6
Unter Anmerkung 252 steht: Vgl. Wilhelm Mommscn, Die politischen Anschauungen Goethes, Stuttgart
1948, S. 60.
7
Gemeint ist Parzival (vgl. Artikel 883, S. 5)
8
Das Gralsgebiet kann meines Erachtens nur in Zusammenhang mit der Gralsburg gedacht werden. Diese
befand sich aber im Norden Spaniens (Artikel 649 (S. 1/2).
9
Unter Anmerkung 253 steht: Emil Bock, Aufsatz Zur Ketzergeschichte in Die Christengemeinschaft,
Februar 1953, S.52/53.
10
Unter Anmerkung 254 steht: Vgl. Eduard Heyck, Geschichte der Herzoge von Zhringen, Freiburg i. Br.
1891, S. 3, wo es sogar heit, das zhringische Haus habe die Berechtigung, sich an Alter, damit ist gemeint an
frhzeitiger Bedeutung und Macht jedem in Europa regierenden Mannesstamme voranzustellen.
11
Siehe Artikel 613, 649 (S. 3), 883 (S. 4/5)
12
Unter Anmerkung 255 steht: vgl. unseren Band II, S.66/67.
3


(Die Zhringer Burg um 1500) (Die Zhringer Burg in der Gegenwart)

Fr die Ursprnge des neueren Landes Baden ist wesentlich, da im Jahre 1771 zwei
badische Gebiete des Zhringischen Hauses wieder vereinigt wurden, die vorher
jahrhundertelang getrennt gewesen waren: durch das Aussterben der (katholischen)
Markgrafen von Baden-Baden fiel deren Markgrafschaft an die (evangelische) Linie der
Markgrafen von Baden-Durlach (zu deren Gebiet z. B. Pforzheim gehrte).



Das durch diese Vereinigung entstandene kleine Land, regiert von dem beraus tchtigen
Markgrafen Karl Friedrich aus der Durlacher Linie, gab einen geeigneten
Kristallisationspunkt ab, an den, besonders als Frucht der Politik des Zusammengehens mit
Frankreich, immer weitere sdwestdeutsche Gebiete angegliedert wurden, bis schlielich
1806 das nunmehrige Groherzogtum Baden im wesentlichen in seiner neuen Gestalt vom
Bodensee bis zum Main da war. Dessen Hauptstadt war die Stadt Karlsruhe, zuerst eine
solche von Baden-Durlach.

Sie war im Anschlu an das seit 1715 (zunchst als Jagdschlo) nahe der Stadt Durlach
erbaute Schlo Karlsruhe ins Leben gerufen worden. Karl Friedrich, seit 1738 Markgraf des


4

badischen Kernlandes Baden-Durlach, seit 1771 der beiden vereinigten Markgrafschaften
Baden-Durlach und Baden-Baden, wurde 1803 zum Kurfrsten von Baden erhoben und
endlich 1806 zum Groherzog des so stark vergrerten Landes Baden


(Karl Friedrich von Baden [1728-1811])

Karl Friedrich, der als Herrscher ber etwa 86000 Einwohner begonnen hatte, endete als ein
solcher ber deren fast eine Million Untertanen. Er starb hochbetagt 1811, also ein Jahr vor
der Geburt jenes Erbprinzen (im Schlo zu Karlsruhe), um den unsere Betrachtungen kreisen,
seines Urenkels.

Man kann das Empfinden haben, als sei hier durch Schicksalswalten in auffallend kurzer Zeit
ein politisches Gebilde von bestimmten Qualitten zubereitet worden, das befhigt und
bestimmt war, in den Zusammenhngen des mitteleuropischen und europischen Lebens
eine Rolle zu spielen, je nach dem Geiste, der in ihm waltete und dem es als Werkzeug dienen
konnte.

Zunchst war dieser Geist sehr stark bestimmt durch die Persnlichkeit des jahrzehntelangen
Landesherrn, des Markgrafen Karl Friedrich. Seine Hauptwirkenszeit fiel ja in die Jahrzehnte
noch lngst vor der groen franzsischen Revolution, als das absolutistische Frstentum noch
lebendig, in der Person des Frsten weitgehend ein Mensch noch magebend war fr das,
was geschah
13
. Karl Friedrich war ein Vertreter des aufgeklrten Absolutismus, der hier bei
der Kleinheit vollends Baden-Durlachs ein stark patriarchalisches Geprge trug.

Weithin war er geschtzt und verehrt als einer der besten deutschen Territorialfrsten seiner
Zeit. Den ehrwrdigen, wegen seiner Regententugenden gepriesenen Markgraf von Baden
nennt ihn Goethe in Dichtung und Wahrheit
14
. Sein Frstentum war ein solches der
Pflichterfllung insofern seinem Ethos nach vergleichbar Friedrich II. von Preuen (?), der ja

13
Unter Anmerkung 256 steht: vgl. unsere Bnde IV, V.
14
Unter Anmerkung 257 steht: 4.Teil, 16. Buch. hnlich im 4. Teil, 18. Buch. Vgl. auch 3. Teil, 12. Buch (im
Zusammenhang mit der Berufung Klopstocks an den Karlsruher Hof).

5

der erste Diener des Staates sein wollte. Karl Friedrich freilich war weniger erster
Diener der werdenden unpersnlichen Staatsmaschine als vielmehr noch Landes-
vater inmitten kleiner, berschaubarer und menschlich durchdringbarer Verhltnisse.

Auch er sorgte auf alle Weise fr die Wohlfahrt seines Landes. Seine inneren Reformen, aus
humanem Geiste erwachsen, fhrten zur Abschaffung der Folter, Aufhebung der
Leibeigenschaft, Gewhrung von Freizgigkeit u. dgl. Er sorgte fr eine gewissenhafte,
sparsame Verwaltung, frderte die Landwirtschaft und die Anfnge der badischen Industrie.
Ebenso pflegte er das kulturelle Leben, besonders das Schulwesen. Er wirkte zeitgem im
Geiste konfessioneller Toleranz: zugleich eine wesentliche Voraussetzung fr das Werden des
modernen, seinem wahren Wesen nach berkonfessionellen Staates.

So blhte unter seiner Regierung das Land auf, es wurde zu einem Musterstaat im Kleinen.
Darin liegen die auch gerade menschlich-moralisch wesentlichen Wurzeln des liberalen
Musterlndle, als das man das sptere Baden des 19. Jahrhunderts oft gepriesen hat.
Als Mensch war Karl Friedrich ein klarer Kopf, dabei von frommer Gesinnung, wohlmeinend
und gtig, ohne die blichen frstlichen Prtentionen.

Der Markgraf, schrieb von ihm charakteristisch Herder, nach seinem Besuche in
Karlsruhe, am 30. August 1770 seiner Braut, suchte mich ... zu seiner Unterhaltung auf,
und da er der erste Frst ist, den ich ganz ohne Frstenmiene kenne, so fallen unsere
Gesprche meistens auf Dinge, die zur Einrichtung und Freiheit des menschlichen
Geschlechtes gehren und ber die ich mich so frei ausdrcke, als ob ich mit keinem Frsten
sprche. Wiederholt erklrte Herder Karl Friedrich fr Deutschlands besten Frsten. Spter
schrieb er auf Wunsch Karl Friedrichs ein Programm einer Idee zum ersten patriotischen
Institut fr den Allgemeingeist Deutschlands
15
.

Am Hofe Karl Friedrichs verkehrten, namentlich in den sechziger und siebziger Jahren, auer
Herder noch eine ganze Reihe anderer bedeutender Persnlichkeiten wie Goethe, die Gebr-
der Grafen Stolberg, Wieland, Klopstock (den Karl Friedrich 1774 fr lnger an seinen Hof
eingeladen hatte), Jung-Stilling, Gessner, Pfeffel, Voltaire, Lavater. Am badischen Hofe in
Karlsruhe traf Goethe erstmals mit dem jungen Herzog Karl August von Sachsen-Weimar
zusammen.

Im Alter nahm Karl Friedrichs fromme Gesinnung immer mehr eine Wendung ins
Theosophische, in eine mit freimaurerischen und rosenkreuzerischen Spekulationen
umkleidete Mystik, wie ein Autor sich ausdrckt. Diese Neigung brachte ihn insbesondere in
eine engere Verbindung mit Jung-Stilling (1740-1817), der, von Karl Friedrich gerufen, die
letzte Jahrzehnt seines Lebens als badischer Geheimrat in Karlsruhe verbrachte.

Von Interesse kann es auch sein, zu hren, da Karl Friedrich von Baden einer von fnf euro-
pischen Frsten war, von denen der Graf von Saint-Germain
16
, der an so vielen europ-
ischen Hfen verkehrt und gewirkt hat, erklrt hat, da er sie bewundere und ihnen besonders
zugetan sei
17
(Fortsetzung folgt)

15
Unter Anmerkung 258 steht: Vgl. Arthur Kleinschmidt. Karl Friedrich von Baden, Heidelberg 1878, S.99.
16
Siehe Artikel 902-904
17
Unter Anmerkung 259 steht: vgl. Gustav Berthold Volz, Der Graf von Saint-Germain, Dresden 1923, S. 314.
- Zu Saint-Germain sei auch auf mein Bchlein Aus dem Jahrhundert der franzsischen Revolution, 2.
Auflage, Krebronn (Bodensee) 1956, hingewiesen.

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