Die Jakobus-

Pilgerwege in Galicien

Der Portugiesesche Pilgerweg

S.A. de Xestin do Plan Xacobeo

 Deutsche Version
Interlingua Traduccins S.L.
Franck Meyer
Text Fotos
Francisco Singul Archiv der Verwaltungsgesellschaft berarbeitung und Aktualisierung
des Plan Xacobeo Carraig Linguistic Services
Koordination Xulio Gil
Ana B. Freire Graphische Gestaltung und Layout
Rosa Garca Technische Beratung Permuy Asociados
Architekturabteilung der
Dokumentation: Verwaltungsgesellschaft Druck
Herbergen und des Plan Xacobeo UTE (Unin Temporal de Empresas)
Dienstleistungen Alva Grfica, S.L.
Pilar Cua berarbeitung Grficas Anduria, S.C.L.
Rosa Fernndez Dori Abun Trculo Artes Grficas, S.A.
Ana B. Freire Carla Fernndez-Refoxo
Rosa Garca Carmo Iglesias Hinterlegung eines
Coroni Rubio Alfonso Salgueiro Pflichtexemplars:
 Der Portugiesische Pilgerweg
Die Jakobuswallfahrt von Portugal aus existierte
vermutlich schon im frhen Mittelalter, doch erst mit
der Unabhngigkeit des Landes in der Mitte des
12. Jahrhunderts gewinnt sie an grerer Bedeutung.
Seit jener Zeit genieen dort die Jakobusverehrung
und die als Identittsmerkmal der europischen
Kultur geltende Pilgerreise nach Compostela einen
hohen Stellenwert. ber Jahrhunderte hinweg
haben die Portugiesen in groer Zahl ihren Beitrag
zu dieser Kollektiverfahrung geleistet und wurden
dabei auch immer vom Beispiel ihrer Knige,
Adligen und der hohen Geistlichkeit begleitet. Vom
12. Jahrhundert bis in unsere Tage strmten Pilger
aus allen Landesteilen und Stdten Lissabon,
Santarem, Coimbra, Porto, Braga, Chaves, etc.
ber weite Teile des portugiesischen Straennetzes
in Richtung Compostela. Die Beweggrnde dafr
waren religiser Art. Dank dieses intensiven und
ber Jahrhunderte anhaltenden Personenverkehrs
ber die zwischen Portugal und Galicien
angelegten Pilgerrouten entwickelte sich auch ein
fruchtbarer kultureller, wirtschaftlicher und
intellektueller Austausch.

Ansicht von Tui von Valena

do Mio aus

3 Portugiesische Pilgerweg
 Die Ausbildung des Portugiesischen Weges in Galicien folgt einer
vielgestaltigen historischen Dynamik. Brcken, Kapellen auf dem Land,
Heiligtmer, Kreuzigungsdarstellungen (cruceiros), Herrenhuser und
historische Stdte wechseln sich entlang einer Strecke ab, die in der Stadt
Tui am Ufer des Mio beginnt und vor dem Grab des Jakobus endet.
Zwar brachte diese Pilgerroute keine einheitliche Formulierung oder
Schaffung eines historischen Repertoriums aus einer bestimmten Epoche
der Romanik oder des Barock innerhalb eines integrierten knstlerischen
Raums hervor. Doch stellt der Portugiesische Weg in Galicien eine Strecke
mit bedeutenden Bauwerken dar, die Ausdruck einer kulturellen Wirklichkeit
sind, welche weit ber das rein Architektonische oder Museale hinausweist
und vielmehr einen privilegierten Raum mit einem der grten historisch-
knstlerischen Potentiale Galiciens bildet. Denn im Laufe einer bewegten
Geschichte hat hier jede Epoche ihr reichhaltiges Erbe hinterlassen.

Von Sd nach Nord verlaufend nutzt der Portugiesische Weg in Galicien alte
Pfade, die durch Wlder fhren, an Feldern vorbei, durch Drfer, Kleinstdte
berfhrung der Gebeine des und historische Stadtkerne. Die vielen Wasserlufe werden mit Hilfe von
Apostels von Iria nach Brcken berwunden, von denen einige aus der Rmerzeit stammen und
Compostela. Portugiesisches
Werk aus dem 16. Jh. - Museum
viele andere aus dem Mittelalter. Die Strecke wird gesumt von zahlreichen
fr Alte Kunst Lissabon Kapellen, Kirchen, Klstern, Opferstcken (petos das nimas) und cruceiros,
bei denen nie das trstende Bild des Heiligen Jakobus fehlt, der die Pilger
begleitet und ihnen Mut fr ihre Wanderung zuspricht.

Die Gastfreundschaft der Menschen ist sprichwrtlich. Die Aufnahme

von Pilgern ist eines der Erkennungsmerkmale der Jakobswallfahrt.
Im Mittelalter waren es Mnche und Geistliche, die den Pilgern in den
Wegekreuz von Santiaguio von Knigen und Adligen begrndeten Hospitlern eine Bettstatt boten.
do Monte. Padrn Heute sind es die Leiter der Pilgerherbergen und die Dorfbewohner,

4
 Der Weg in Agra dos Muos
in nchster Nhe von Caldas
de Reis

Wallfahrt der Heiligen

Elisabeth von
Portugal nach
Santiago. Miniaturen
der Stammtafel der
Knige von Portugal
(1530-1534), London,
British Library

die diese schne und uralte Tradition fortfhren. Auch die Menschen,
die entlang des Portugiesischen Weges wohnen, teilen die dem Heiligen
Jakobus entgegengebrachte Verehrung und untersttzen die
Anstrengungen derjenigen, die auf den alten Pfaden dieser Jakobsroute
gen Compostela wandern. Es sind Wege, die zum Teil direkt auf einer der
wichtigsten rmischen Straen verlaufen, der die alte Gallaecia
erschlieenden und ber viele Jahrhunderte hinweg benutzten Via XIX.

Diese Strae wurde unter Augustus im 1. Jahrhundert unserer Zeitrechnung

gebaut und war in lateinischen Texten als sogenannte Strecke des
Antoninus bekannt, die zu Beginn des 3. Jahrhunderts unter Caracalla ihre
definitive Gestalt erhielt. Das Alter dieser Zeugnisse belegt die Vitalitt der
Route bereits in jenen Zeiten. Seit dem Mittelalter ist es der Portugiesische
Weg, der das in der Antike mit der rmischen Via begrndete Erbe dieses
Austauschs zwischen Nachbarn und Verwandten fortfhrt.

Trotz dieser bedeutenden historischen Reminiszenzen bleibt auch der

Portugiesische Weg nicht von der Realitt des modernen Straennetzes
unberhrt. So sind die Pilger gelegentlich dazu gezwungen, die ungeteerten
Feldwege zu verlassen und auf dem Randstreifen der Nationalstrae N-550
Vigo-A Corua weiterzugehen. Die Tatsache, dass diese Fernstrecke einen
groen Teil des portugiesischen Pilgerwegs berlagert hat, stellt fr die
traditionelle Wallfahrt eine gewisse Behinderung dar. Doch handelt es sich
lediglich um eine vorbergehende Einschrnkung an bestimmten Punkten,
die zweifellos vom Zielort einer jeden Etappe auf dieser religisen und
kulturgeschichtlichen Route mit ihrer beeindruckenden bauwerklichen und
kologischen Attraktivitt ausgeglichen wird.

5 Portugiesische Pilgerweg
 Tui Redondela
Jahrhundertelang erreichten die von Portugal her kommenden Pilger die
Stadt Tui, indem sie mit Hilfe von Booten den Ro Mio berquerten.
Mit der 1884 fertiggestellten Internationalen Brcke entstand auch ein
Fugngerberweg, der sich seither allgemeiner Beliebtheit erfreut.
Von der Brcke aus fhrt die Strecke nach Lavacuncas, dem Fluhafen von
Tui, wo in frheren Zeiten die Pilger an Land gingen und oberhalb dessen
sich heute der Parador de Turismo befindet. Danach steigt der Weg hoch
zur historischen Altstadt von Tui ber den sogenannten Camio da Barca
und die Straen Obispo Maceira, Costa do Pieiral und Tras da Obra.

Tui ist der eigentliche Ausgangsort des Portugiesischen Pilgerwegs in

Galicien. berall in der Altstadt finden sich bemerkenswerte Beispiele der
Baukunst aus vielen Jahrhunderten. Bei den gemtlichen und besinnlichen
Streifzgen durch diese Stadt von noblem Charme verfehlt die imposante
Praza de San Fernando, die von der zinnenbesetzten Westfassade
der Kathedrale beherrscht wird, nie ihre Wirkung.

Kathedrale
der Heiligen
Maria in Tui
Die Kathedrale Santa Mara de Tui ist ein
romanisch-gotisches Bauwerk, dessen
Kapellen und Kirchenschiffe mit zahlreichen
Altren, Skulpturen und Gemlden aus
dem 16. bis 18. Jh. geschmckt sind. Ihr
Bau begann zwischen den Jahren 1145 und
1175 und folgte dem Muster der
Kathedrale von Santiago. Nach mehreren
Umbauten und Vernderungen ist die
allerreinste Romanik dieser Anfnge nur
noch in den dreischiffigen Seitenarmen der
Vierung und am Nordportal zu erkennen.
In der zweiten Bauphase von 1180 bis 1200
wurde die Errichtung von Haupt- und
Seitenschiffen eingeleitet.

Im ersten Drittel des 13. Jahrhunderts

wurde gotisch weitergebaut:
Bndelpfeiler, viergeteilte
Kreuzrippengewlbe, Triforien mit
Spitzbgen in den Hauptschiffen des
Transeptes und am Lngsschiff.
Die Fassade gilt als Auftakt gotischer
Bildhauerkunst in Spanien. 1225 fingen Tympanon des Westportals
Handwerker aus den Werksttten der Kathedralen von Laon und Chartres der Kathedrale der
Heiligen Maria in Tui
(zwei gotische Kathedralen in Frankreich) mit ihrer Arbeit am Hauptportal
an. Die Streben, die die spitzbgigen Archivolten tragen, sind
Skulptursulen. So finden sich links Moses, Petrus, Jesaja sowie Johannes
der Tufer und rechts Salomon mit der Knigin von Saba, die von den
Propheten Daniel und Jeremia begleitet werden. Das von letzterem
gehaltene Kruzifix Hhepunkt und Synthese der Passionsgeschichte
Christi ist das erste der spanischen Gotik.

Das Tympanon unterteilt sich in drei Felder. In den unteren erscheinen

folgende Szenen: Mari Verkndigung, Geburt Jesu, Verkndigung
vor den Hirten, Begegnung der Heiligen Drei Knige mit Herodes und
die Epiphanie.

Ein erster Teil der Ikonographie des Portals ist der Marienverehrung
gewidmet, mit der Krnung der Jungfrau durch Engel in den
Kindheitsepisoden Jesu: Geburt (zentraler
Trsturzbereich) und Epiphanie (mittleres Feld).
Im oberen Bogenfeld symbolisieren die
stdtischen Bauwerke das Himmlische Jerusalem,
vermutlich als Ankndigung des Jngsten
Gerichtes. Die verbindende Idee des Werkes,
die Hauptbotschaft dieser in Stein gehauenen
Erzhlung, ist die von der Erlsung aus gedachte
Verbindung zwischen Christus und seiner Kirche.

7 Portugiesische Pilgerweg
 Kreuzgang der Kathedrale der Heiligen Maria in Tui

Die Kathedrale verfgt ber einen Kreuzgang aus der zweiten Hlfte des
13. Jahrhunderts, dessen Stil von der Zisterzienserarchitektur des Klosters
Oia (Pontevedra) beeinflusst ist. Es handelt sich um den einzigen
vollstndig erhaltenen Kreuzgang einer galicischen Kathedrale.
Darber hinaus umfat er auch Teile eines romanischen Kapitelsaals
aus dem 12. Jahrhundert.

Im Kircheninneren sind die verschiedenen Kapellen aus dem 15.

Jahrhundert hervorzuheben: Die Hauptkapelle sowie die dem Heiligen
Petrus und dem Heiligen Jakobus gewidmeten Seitenkapellen, die Kapelle
des Heiligen Andreas und die Museumskapelle der Heiligen Katharina.
Die Jakobskapelle enthlt ein Altarbild von 1696 mit Santiago Matamouros
(Jakobus als Maurentter), ein Werk des Bildhauers Jos Domnguez
Bugarn aus Tui, in das ein Relief eines von Meister Alonso Martnez Ende
des 16. Jahrhunderts angefertigten reitenden Jakobus integriert ist.
Barocken Stils sind auch die Kapelle des San Telmo mit seinem
Reliquiar-Altarbild, das Chorgesthl, ein Werk des Bildhauers Castro
Die galicisch-portugiesische Canseco aus dem beginnenden 18. Jahrhundert, sowie das 1714 von
Grenze von den Dchern Domingo de Fornelos geschnitzte Orgelgehuse mit den Darstellungen
der Kathedrale von Tui
aus gesehen von San Telmo und Jakobus
als Reiter.

Am Rathausplatz, der an die

Kathedrale grenzt, befindet sich das
Dizesanmuseum von Tui-Vigo.
Es ist im frheren Pilgerhospital
untergebracht, das in der Mitte
des 18. Jahrhunderts von Bischof
Castan gestiftet wurde. Ein Besuch
lohnt sich wegen der herrlichen

8
Hochaltar des Klarissenkosters von Tui Hauptapsis der Kirche des Heiligen Bartolomus in Rebordns

Sammlung religiser Plastik und liturgischer Goldschmiedearbeiten aus

dem 13. bis 18. Jahrhundert.

Der Portugiesische Pilgerweg fhrt weiter ber die Ra das Monxas im

Schatten der Mauern des Klarissinnenklosters der Eingeschlossenen
Nonnen, das ber eine sehr schne einschiffige, Ende des 17. Jahrhunderts
erbaute Kirche verfgt. Das Bild des Hauptaltars ist ein Werk des Bildhauers
Domingo de Fornelos aus dem beginnenden 18. Jahrhundert.

Die Strecke fhrt danach durch den Tnel das Monxas, steigt ber einige
Stufen hinab bis zum Punkt, wo einmal die Porta Bergana stand, eines der
Zufahrtstore der mittelalterlichen Stadt. Hinter dieser imaginren Pforte
geht es weiter ber die Straen Bispo Lago und Antero Rubn bis zur
Kirche San Domingos de Tui (15. Jh.) mit ihren fr die Bettelorden
typischen gotischen Merkmalen: Grundriss in Form eines lateinischen
Kreuzes, Vierung mit Risalit und Chor mit drei poligonalen Kapellen,
die von Kreuzrippengewlben bedeckt und von hohen Doppelffnungen
beleuchtet werden. Hervorzuheben ist das Altarbild der Virgen del Rosario
von 1741, auch Altarbild mit der Schlacht von Lepanto genannt wegen
der berraschenden Darstellung dieses kriegerischen Ereignisses, das die
gesamte Attika fllt.

ber die Straen Antonio Valio und San Bartolom gelangt man zur
romanischen Kirche San Bartolom de Rebordns. Das Gebude mit
drei Schiffen und drei Apsiden wurde Ende des 11. Jahrhunderts als
Klosterkirche erbaut. In der Hauptkapelle sind Wandmalereien zur
Leidensgeschichte Jesu aus dem spten 16. Jahrhundert erhalten.
In diesem ehemaligen Kloster wurde Ende des 12. Jahrhunderts der Prlat
Diego Xelmrez aus Santiago aufgenommen, als er Reliquien von Braga zur
Kathedrale von Compostela brachte.

9 Portugiesische Pilgerweg
Der portugiesische Weg bis zur
Ponte das Febres (Fieberbrcke)

Der Portugiesische Weg verlt danach das sehenswerte Tui und fhrt
weiter an der Nationalstrae N-550 entlang bis zur Kapelle der Virxe do
Camio. Von dort gelangt man ber eine Gemeindestrae bei Paredes de
Abaixo zur geschichtstrchtigen Brcke von San Telmo, auch Fieberbrcke
(Ponte das Febres) genannt. Hier bieten sich zwei Mglichkeiten:
Entweder auf dem im Winter schwer zu bewltigenden Weg gegenber
der Brcke weiterzugehen oder aber den linken Pfad zu whlen und dafr
einen kleinen Umweg zu akzeptieren. Beide Optionen fhren zum Ort
A Madalena.

Nachdem man in der Nhe der Kirche von Santa Columba de Ribadelouro
vorbeikommt, berquert man die Brcke von Orbenlle. Man lt die
Gndaras de Budio westlich liegen und durchquert ein Gewerbegebiet
ber einen alten Weg, der auf nur geringer Hhe verluft.

Die Kapelle der Virxe da Gua zeigt die Nhe der Kleinstadt O Porrio an.
ber die Praza de San Sebastin und die Praza do Concello erreicht man
Ponte das Febres
(Fieberbrcke). Tui
bald die Kapelle das Angustias. Zwei Kilometer weiter nrdlich kreuzt man
die N-550 und den
Fluss Louro, die den Weg
in Richtung der Kirche der
Heiligen Eulalia und des Pazos der
Marquis von Mos lenken. Hinter dem
Pazo von Mos geht es aufwrts ber die Ra
dos Cabaleiros.

Mit dem Tal im Osten gelangt man ber Inxertado zur

Kapelle des Santiaguio de Antas, ein friedlicher und fr eine Rast Turmhaus.
Herberge von Redondela
idealer Ort. Danach fhrt der Weg am rmischen Meilenstein von
Vilar de Enfesta oder Saxamonde vorbei und berquert die Hochflche
von Chan das Pipas.

Der alten rmischen Via folgend erreicht man erneut die N-550 und betritt
auf der Hhe des Klosters von Vilavella das Stadtgebiet von Redondela.
Hier verluft die Route ber die Strae Padre Crespo, den Platz von
Ribadavia und die Strae Isidoro Queimalios bis zur Jakobskirche.
Das Gebude, dessen Ursprnge bis in die Zeiten des Gelmrez reichen,
wurde im 16. Jahrhundert neu gestaltet; aus dieser Zeit stammen die
einschiffige Struktur mit Kreuzrippengewlbe und der polygonale
Chor mit seinem schnen Sterngewlbe. Die rtliche Herberge,
eine der grten auf dem Portugiesischen Pilgerweg, befindet sich in
einem historischen Gebude aus dem 16. Jahrhundert, das Casa da Torre
genannt wird.

11 Portugiesische Pilgerweg
 Redondela Pontevedra
Hinter Redondela, wo sich die Kapelle das Angustias (auch Santa Maria
Kapelle genannt) befindet, berquert man eine Eisenbahnbrcke und
betritt schlielich einen Wald. Die Wegekennzeichnung fhrt zu den Ruinen
einer der Posthaltereien (Casa da Mina genannt), die frher die Route
sumten. In der Nhe befindet sich Sotoxusto. Inmitten von Pinien geht es
danach bergab ber den Ort Setefontes bis nach Arcade, das man ber
die charakteristischen Straen Portas, Lavandeira, Cimadevila, Velero,
Barroncas und Coutadas durchquert. Am Ende erreicht man das
geschichtstrchtige Ponte Sampaio: An der Brcke ber den Fluss Verdugo
fgte die bewaffnete Bevlkerung whrend des Spanischen
Unabhngigkeitskrieges dem napoleonischen Heer eine seiner
empfindlichsten Niederlagen in Galicien zu.

Hinter der Brcke fhrt eine schmale, gepflasterte Gasse, die linker Hand
erscheint, durch die Ortschaft Ponte Sampaio. ber dieselbe Gasse verlt
man den Ortskern und macht nach einem Umweg von 300 Metern an der
Kirche Santa Mara de Ponte Sampaio halt, einem sehr schnen Beispiel
der lndlichen Romanik. Von dem Gebude aus dem 13. Jahrhundert sind
die Mauern des Schiffes erhalten, die Seitenportale mit rundbogigen
Archivolten und Tympanon, sowie das rechteckige Presbyterium mit
spitzem Tonnengewlbe.
Ponte Sampaio

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Die Ra von Vigo und die Insel San Simn von Cesantes aus gesehen

Nach dem berqueren der Strae steigt man auf einem Pfad zur alten
Brcke von A Ponte Nova hinab, die ber den Fluss Ull geht. Sie fhrt zur
Brea Vella da Canicouva, einem uralten gepflasterten Weg.

Bei der Kreuzung, ber die einmal der cruceiro von Cacheiro wachte,
findet man die Ruinen einer anderen alten Posthalterei. Hinter den
Ortschaften Bergonde, Boullosa, Alcouce und Brtola nhert sich der Weg
Santa Marta de Gandarn. ber eine geteerte Strecke von drei Kilometern
durchluft man die Ortschaften von O Pobo, Casal do Ro, Lusquios und
Cruce de Marco, um schlielich Pontevedra zu erreichen. Man betritt
und Virxe do Camio.

Man betritt die Stadt ber den Camio de Gorgulln, Virxe do Camio und
Sagasta vorbei an der Rotonde von Compostela, bis man das Sanktuarium
der Virxe Peregrina (18. Jh.), einen wesentlichen Bezugspunkt fr religise
Pilger, erreicht. Die kuriose Kirche wurde 1778 vom Architekten Arturo
Souto mit einem Grundriss entworfen, der die Form einer Jakobsmuschel
hat. Es handelt sich um ein Bauwerk aus der Zeit der Aufklrung mit
dekorativen Barockelementen. Das majesttische Altarbild der
Jungfrau wurde 1789 vom Architekten und Akademiemitglied Melchor
de Prado geschaffen.

Nicht weit davon am Ende der Strae Michelena befinden sich die
historischen Ruinen des Klosters von San Domingos (14.-15. Jh.).
Seine Kirche war einmal die grte aller galicischen Dominikanerkirchen.
Sie besa ein einziges Schiff mit einem Giebeldach aus Holz, einer Vierung
mit Risalit und Holzdecke, sowie drei polygonalen Apsiden mit
Kreuzrippengewlben und spitzbogigen lichten Stabwerkfenstern.
Glcklicherweise haben sich die fnf berwlbten Apsiden von Chor,
Transept und Teile des Kapitelsaales erhalten. Sie sind heute Teil des
Heiligtum der Pilgerjungfrau.
Museums von Pontevedra.
Pontevedra

13 Portugiesische Pilgerweg
 Klosterkirche des Heiligen
Franziskus. Pontevedra

Der Weg fhrt von der Peregrina zur benachbarten Ferrera, einem Platz,
der mit den Grten von Casto Sampedro, der anmutigen Fonte da Ferrera
(16. Jh.) und der von der Architektur der gotischen Bettelorden inspirierten
Klosterkirche von San Francisco (14. Jh.) ein harmonisches Ensemble
bildet. In der Hauptkapelle von San Francisco finden sich einige
sptmittelalterliche Grber rtlicher Adliger. Hervorzuheben ist
insbesondere dasjenige von Payo Gmez Chario, Admiral von Kastilien
Innere der Basilika Santa Mara
a Grande. Pontevedra
und bedeutender Dichter des 13. Jahrhunderts. In einem seiner
Liebeslieder (cantiga de amor) wird auf
auergewhnliche Art der Apostol Jakobus
angesprochen:

Ai, SantIago, padrom sabido / vs mi-adugades o

meu amigo! / sobre mar vem quem frores damor
tem: / mirarei, madre, as torres de Geen / Ai
SantIago, padrom provado, / vs mi-adugades o
meu amado! / sobre mar vem quem frores dmor
tem: / mirarei, madre, as torres de Geen.

Der Portugiesische Weg fhrt in Pontevedra weiter

ber die Ra Soportales, die noble Plaza de Teucro
und schlielich die Ra Real, der Hauptachse der
Pilgerroute innerhalb des Stadtgebietes.

Man sollte auf jeden Fall auch einen Besuch des

Museums von Pontevedra einplanen. Seine
Bestnde sind auf mehrere historische Gebude in
der Altstadt verteilt. Glanzlichter sind die Sammlung
vorrmischen Schmucks, die Sle mit Gemlden und
Stichen, sowie eine Auswahl zahlreicher Gagat-
Objekte aus compostelanischen Werksttten,
die eine der besten Zusammenstellungen in ganz
Spanien bietet.

14
 Lea Platz. Pontevedra

Im nordwestlichen Teil der Altstadt befindet sich die Basilika

Santa Mara A Grande, ein im 16. Jahrhundert von der Seefahrergilde
aus Pontevedra gestiftetes Gotteshaus, das in seiner schnen
Architektur Elemente der ausklingenden Gotik mit Renaissance-
Tendenzen vereint. Verantwortlich zeichneten die Baumeister Juan de Heiliger Hieronymus. Detail der
Fassade der Basilika Santa Mara
los Cuetos und Diego Gil. ber dem typischen Basilika-Grundriss
a Grande. Pontevedra
erheben sich drei von gotischen Pfeilern getrennte Kirchenschiffe.
Der Raum diente sowohl fr liturgische Zwecke als auch fr
Versammlungen der Gilde. Die Sterngewlbe der Schiffe wurden
1559 fertiggestellt.

Die Fassade wirkt wie ein steinernes Altarbild. Sie wurde

Mitte des 16. Jahrhunderts von dem flmischen Bildhauer
Cornielles de Holanda und dem Portugiesen Joo Nobre
angefertigt. Ihr ikonographisches Programm ist der Verehrung
der Jungfrau und der Kirche gewidmet. Die Hauptepisoden sind
das Ableben Marias und oberhalb der Fensterrose Himmelfahrt
und Krnung der Jungfrau, begleitet von der Dreifaltigkeit.
Am Ende befindet sich mit dem Kalvarienberg die Schlsselszene
des Leidens Jesu, durch das das Menschengeschlecht die
Erlsung findet. Zu beiden Seiten des Hauptportals wachen
Petrus und Paulus, Ecksteine der Kirche. Wenn die Glubigen
unter diesem Triumphbogen durchgehen, wird die Union mit
Christus mittels seiner Kirche vollzogen.

15 Portugiesische Pilgerweg
 Pontevedra Padrn
Der Pilgerweg verlt Pontevedra ber die Ra
da Santia und im Anschluss ber die Straen
A Gndara und Ferreira. Rechts von der
Strecke erscheint ein geruhsamer
Kastanienhain, danach verluft die Route
parallel zur Bahnlinie bis zur Ortschaft
Pontecabras, ab der es weiter Richtung Norden
geht, bis man zwischen Pinien und
Eukalyptusbumen auf die Kirche Santa Mara
de Alba und ihr Pfarrhaus stt. Von hier aus
setzt man den Weg bis nach Goxilde fort, wo
vor Jahrhunderten Diego Gelmrez bei seiner
Reise von Braga nach Compostela Rast
einlegte. Hinter der Kapelle von San Caetano
warten die mchtigen Wlder von Reirs und
Lombo da Maceira. Nach dem Passieren von
San Mauro fhrt die Route ber die Orte San
Mamede da Portela und Ponte Balbn, in dem
zwei cruceiros stehen, einer neben der Casa de
Amonisa und am Sulenschaft des anderen
zeigt der pilgernde Jakobus seinen Getreuen
die Richtung an.
Wassermhlen am Fluss Barosa. Barro

Rektoratskomplex von Santa Mara de Alba.

Pontevedra
Der Streckenabschnitt zwischen Ponte Balbn bis zur
Kapelle der Heiligen Luzia in Ameal gestaltet sich sehr
angenehm, wenngleich man bei den zahlreichen
Kreuzungen und Windungen auf die Hinweisschilder
achten sollte. Unterwegs lohnt sich als Abstecher ein
Besuch der kleinen, aus dem frhen 13. Jahrhundert
stammenden Kirche des Heiligen Martin von Agudelo in
Barro. Das Gotteshaus belegt den groen Einfluss der
Werkstatt des Meisters Mateo bis in den lndlichen
Raum hinein. Den Nachklang seiner Kunst findet man in
den rundbogigen Archivolten des Portals mit seiner vom
Prtico da Gloria bernommenen Pflanzenornamentik.
In das Bogenfeld ist das Bild einer den Segen
erteilenden Person mit Bischofsstab gemeielt
(mglicherweise der Heilige Martin als Bischof).

Nach dem schmucken Ort Tibo mit seinem Brunnen,

Cruceiro und Waschplatz erreicht man Caldas de Reis,
das Aquae Celenis der Strecke des Antoninus, das von
Flssen Umia und Bermaa durchflossen wird.
Bemerkenswert ist die Kirche der Santa Mara de
Caldas, die Anfang des 13. Jahrhunderts aus soliden
Quadersteinen errichtet wurde. Auch hier erkennt man
am Portal den Einfluss der Werkstatt des Meisters
Mateo: Das Agnus Dei des Bogenfelds wird von
rundbogigen Archivolten eingefasst, die mit kleinen
Bgen und bchertragenden Engeln geschmckt sind.

Im historischen Ortskern steht die Kirche des Heiligen

Thomas Becket, die einzige in Galicien, die dem
Erzbischof von Canterbury und Lordkanzler von England
(1118-1170) geweiht ist, der in seiner Kathedrale am
Fue eines Altars von Hflingen des Knigs Heinrich II.
von England ermordet wurde. Becket hatte auf seiner
1167 durchgefhrten Wallfahrt nach Santiago Halt in
Caldas gemacht. Die ihm geweihte Kirche wurde
zwischen 1890 und 1894 mit den Steinen des
mittelalterlichen Turms der Knigin Urraca erbaut,
in dem Knig Alfons VII. von Kastilien und Len
geboren worden war.

Die Brcke ber den Umia bringt die Wanderer zu den

Thermalquellen, die seit der Rmerzeit der Stadt ihren
Namen geben. Man folgt der Ra Real, berquert die
Bermaa-Brcke, ein faszinierendes Bauwerk aus dem
Mittelalter, und gelangt schlielich zum Tal des Ro
Bermaa mit seinen uralten Wldern. Vor den Toren
Caldas kann man die interessante romanische Kirche Wegekreuzplatz von Tibo. Caldas de Reis
der Santa Mara de Bemil besichtigen. Kirche der Heiligen Maria in Caldas

Burgas Brunnen. Caldas de Reis

17 Portugiesische Pilgerweg
 Der Weg steigt nun leicht an bis zum Ensemble
von Santa Maria de Carracedo, das aus der
Kirche, dem Pfarrhaus und einem Maisspeicher
(hrreo) besteht. Spter betritt man nach
Durchquerung der Orte Casal de Eirixio und
O Pino ber den Berg Albor einen ppigen
Wald, in dessen Nhe alte Mhlen (San Gago,
A Insua, Nabal...) an rauschenden Wasserlufen
zu finden sind. Auf der Hhe der Mhle von
Solleiros fhrt der Weg in einer sanften
Kurve bis nach San Miguel de Valga.Mit den
Orten Pedreira und Cimadevila im Osten lsst
Ansicht des Weges in O Pino. Valga man Valga hinter sich und durchquert das
Dorf Cedelo, nachdem man eine Brcke ber
den Fluss Fontenlo berquert hat, um zwischen
zahllosen Pinien hindurch schlielich Condide
zu erreichen. Danach geht es weiter nach Couto
und Carreiras, wo man zu einem schnen
cruceiro abbiegt, in den die Jahreszahl 1797
eingraviert ist.

Kurz darauf folgt Infesta in der Gemeinde

Pontecesures. An der Ra dos Coengos zeigt die
romanische Kirche von San Xulin de Requeixo
an, dass man sich in der Nhe der Brcke von
Cesures Caesarobriga oder Caesarobrix
befindet. Das Bauwerk ist rmischen Ursprungs,
umfasst Reste aus dem 12. Jahrhundert und
wurde in den zweitausend Jahren seines
Panoramaansicht der Kirche des
Heiligen Michael in Valga Bestehens oft neu errichtet und restauriert.

Hinter der Brcke verluft der Weg entlang

der Nationalstrae N-550 bis nach Padrn.
Auf der anderen Flussseite erreicht erreicht der
Pontecesures

18
Portugiesische Weg also endlich den berhmten Ort, an dem dasjenige
Schiff anlegte, das die Reste von Jakobus dem lteren von Jaffa in
Palstina nach Galicien brachte.

Der strenge Klassizismus von Santiago de Padrn birgt Zeugnisse der

Vorgngerkirchen: Eine Inschrift aus den Zeiten des Gelmrez, Stifter der
romanischen Kirche, und eine gotische Kanzel mit dem Bild des Jakobus
als Pilger, die zum Gotteshaus des 15. Jahrhunderts gehrte, das 1456 auf
Gehei des Erzbischofs Rodrigo de Luna erbaut worden war. Bereits diese
im Laufe der Zeit verschwundenen mittelalterlichen Kirchen bewahrten in
ihrem Presbyterium das wertvollste Stck der Jakobustradition in der Stadt
auf: Den Pedrn. Man geht davon aus, dass es sich bei ihm um einen dem
Neptun geweihten rmischen Altar handelt. Der berlieferung nach wurde
an ihm das Steinschiff festgebunden, das den Leichnam des Apostels samt
seinen Jngern Theodorus und Atanasius transportiert hatte. Im frhen
Mittelalter wurde der Pedrn als Altarfu fr die ursprngliche, von Bischof
Teodomiro im 9. Jahrhundert gegrndete Jakobskirche genutzt.

Auf seinem Verlauf fhrt der Pilgerweg durch einige der wichtigsten
Straen von Padrn wie den Paseo do Espoln und vermittelt so den
Wanderern einen Eindruck seines historischen Kulturgutes. Eines der
O Pedrn. Jakobskirche von
bemerkenswertesten Gebude ist das zwischen 1717 und 1757 auf einer Padrn
Anhhe jenseits des Flusses unter der Leitung des barfigen Karmeliters
Bruder Pedro de la Madre de Dios erbaute Karmeliterkloster.

Zu seinen Fen befindet sich der Carmen-Brunnen, an dessen Stirnseite

die Szene der berfhrung des Apostels von Jaffa nach Iria Flavia
eingemeielt ist. In der Nische wird die Taufe der Knigin Lupa durch
Jakobus den lteren dargestellt, eine Szene, die die Evangelisierung des
Landes durch den Apostel symbolisiert.

Kloster Carmen. Padrn Detail des Carmen-Brunnens. Padrn

Fassade des Bischofspalastes Quito.
Padrn
Nach etwa einem Kilometer Fuweg kann man eine Pause machen
und in Santiaguio do Monte ausruhen. Dieser Ort verfgt ber einen
wunderbaren Aussichtspunkt, eine dem Jakobus geweihte Kapelle und
einen Altar mit dem Bild des Apostels auf einem Felsen, an dem frommer
berlieferung nach der Sohn von Zebedus und Salome gepredigt hatte.

Unterwegs in Richtung Iria Flavia verlsst die die Route die Altstadt von
Padrn. Eines seiner bedeutendsten profanen Gebude ist der Palast des
Bischofs von Quito in der Ra Dolores. Das barocke Bauwerk wurde 1666
von Alonso de la Pea y Montenegro, Bischof von Quito und Vizeknig von
Peru, bei dem Architekten Melchor de Velasco in Auftrag gegeben.

Von dort sind es nur zwei Kilometer bis zur Stiftskirche von Iria, die von
dem anrhrenden Friedhof von Adina umgeben ist, den Rosala de Castro,
die groe galicische Dichterin, in einigen Strophen besungen hat. Sie selbst
wurde 1885 in seiner feuchten Erde beigesetzt, bevor ihre sterblichen
Reste schlielich nach Santiago berfhrt wurden und die letzte Ruhe im
Pantheon Erlauchter Galicier der Kirche San Domingos de Bonaval fanden.

Die Stiftskirche der Santa Mara de Iria ist ein weiterer Beleg fr die
Marienverehrung am Portugiesischen Weg. Ihre Ursprnge reichen ins
Frhmittelalter zurck noch immer sind in unmittelbarer Nhe Sarkophage
aus dem 6. Jahrhundert zu sehen, und der erste Bau war der Heiligen
Eulalia geweiht.

20
Almanzor verwstete diese erste Kirche im Jahr 997.
Im 11. Jahrhundert wurde sie einige Male von den Bischfen
Cresconio der sie der Jungfrau Maria weihte und Diego
Pelez, der auch Initiator des Baus der romanischen Kathedrale
von Santiago war, neu errichtet. Im 12. Jahrhundert stellte
Gelmrez wieder ihre alte Pracht her, verlieh ihr den Rang einer
Stiftskirche (Colegiata) und setzte ein Kapitel mit zwlf
Kanonikern und einem Prior ein. Im 13. Jahrhundert wurde ein
neuer Bau auf Basilika-Grundriss mit drei Schiffen und drei
Apsiden errichtet. Auch das Westportal ist mittelalterlich,
es wurde zu Beginn des 14. Jahrhunderts geschaffen.
Im Tympanon findet sich eine Darstellung der Epiphanie.

Die groe Umformung vollzieht sich im Barock. 1666

beauftragte der Bischof von Quito den Architekten Melchor
de Velasco mit dem Bau der Kapelle des San Ildefonso.
Bemerkenswert an dieser Grabkapelle dorischen Stils sind die
Kuppel und das Grabbild des Stifters, der in betender Haltung
zum Altar hin orientiert ist, beides Werke des Mateo de Prado.
Auf der anderen Seite der Vierung wurde, ebenfalls mit Kuppel Hochaltar der Stiftskirche der
und als Zentralbau, die Tabernakel-Kapelle errichtet, die der Jungfrau von Heiligen Maria in Iria. Padrn

Bethlehem geweiht ist. Zwischen 1708 und 1714 ordnete Erzbischof Monroy
die Neuerrichtung der Stiftskirche unter Beibehaltung der beiden genannten
Kapellen an. Der Meister Pedro Garca bernahm die Leitung des Projekts.
Er behielt den Basilika-Grundriss mit drei von Pfeilern getrennten Schiffen
bei, die Vierung mit Risalit sowie die rechteckige Hauptkapelle, die von dem
1714 von Miguel de Romay geschaffenen Altarbild beherrscht wird. Beim
ueren ragen die Trme mit ihren pyramidalen Helmen heraus.

Gegenber der Stiftskirchenfassade befinden befinden sich die Huser

der Kapitelherren, die heute grtenteils von der Stiftung Camilo Jos
Celas belegt werden, des berhmten Schriftstellers und Nobelpreistrgers
aus Padrn.
Stiftskirche der Heiligen
Maria in Iria. Padrn

21 Portugiesische Pilgerweg
 Padrn Santiago de Compostela
Die Wanderung geht drei Kilometer weiter in Richtung A Escravitude.
Man durchquert die Drfer Pousa, Souto, Rueiro, Cambelas, Anteportas,
Tarro und Vilar im Tal des Sar und nhert sich schlielich dem prunkvollen
barocken Marienheiligtum von A Escravitude, das zwischen 1732 und 1743
ber einer Quelle errichtet wurde, bei der im Jahr 1732 ein Wunder
geschah, das den Bau der Kirche motivierte. Schenkungen ermglichten
den Bau eines groen barocken Sanktuariums mit dem Grundriss eines
lateinischen Kreuzes, einem einzigen Kirchenschiff, Vierung mit Risalit,
Kuppel mit auf Hngezwickel ruhender welscher Haube und einer
rechteckigen Hauptkapelle. Im Inneren sind die mit khnem barocken
Schwung gestalteten Altarbilder hervorzuheben, mit ihrem Massen- und
Volumen-Spiel und einem ppigen dekorativen Reichtum rund um die
Marienheiligtum von Skulpturen des Agustn lvarez. Die Fassade wird von zwei Trmen
A Escravitude. Padrn flankiert, vor denen ein Atrium
liegt, zu dem man direkt vom
Jakobsweg (heutzutage
Nationalstrae N-550) kommend
ber eine Treppe hochsteigt.
Abgeschlossen war der
wesentliche Teil des Bauprojekts im
Jahre 1750.

Nach dem Besuch des

Sanktuariums fhrt der Pilgerweg
vor der Kirche Santa Mara de
Cruces vorbei, betritt ein
Waldgebiet und berquert im
malerischen Dorf Angueira de
Suso schlielich die Eisenbahnlinie.
Man geht weiter bis Areal und
O Faramello und erreicht dann das
geschichtstrchtige rtchen Ra
de Francos. Im nahen Wald finden
sich Reste einer rmischen Strae

22
und
eine
Brcke
ber den
Fluss Tinto.
Auf einer
Anhhe zur
Linken liegen die
geheimnisvollen,
verlassenen Ruinen des
Castro Lupario. Ein schnes
gotisches Wegekreuz eines der
ltesten in Galicien und der Marktplatz
markieren den Abschied von der Ra de
Francos. Das nchste Stck fhrt nach kurzer
Wanderung zur Ortschaft Castaal, wobei man den Ort
Osebe links liegen lsst, und nach einem von der Flurbereinigung Mittelalterliche Brcke
verursachten Zickzack-Kurs erreicht man schlielich Pontepedreira. der Francos Strae

In Arieira bildet ein bezauberndes Bild des Heiligen Antonius, das sich in
der Fassade eines Hauses befindet dem frheren Gasthaus fr Reisende
und Pilger, den Bezugspunkt fr die Fortsetzung des Pilgerwegs. Dieser
steigt durch ein Unterholzgelnde hoch nach A Grela. Nach einer weiteren
sanften Steigung lt man Milladoiro hinter sich. Ein kleines Stck weiter
kann man bereits die Trme der Kathedrale erahnen, wenn man Agro dos
Monteiros erreicht, denn von hier aus erblickt man endlich die Auslufer
der Apostelstadt.

Der alte mittelalterliche Weg umgeht die Ruinen der erzbischflichen,

A Rocha Vella genannten Burg, um sich Santomil und Amaecida
anzunhern und die Brcke ber den Sar zu berqueren. Man erreicht Gotisches
Wegekreuz
nun das Stadtviertel A Choupana in der Nhe der Kapelle Santa Marta.
der Francos
Strae

23 Portugiesische Pilgerweg
 In Santiago
Auf der Strae Rosala de Castro, bereits im eigentlichen
Stadtgebiet von Santiago, geht es weiter bis zur
Kirche der Jungfrau Pilar, einem schnen
Barockgebude direkt am Stadtpark. Danach fhren die
Straen Carreira do Conde oder Xon Carlos I zur Porta
Faxeira, ber das der Portugiesische Weg seit alters her
die Altstadt von Compostela betritt. Die Ra do Franco
geleitet zum Colexio de Santiago Alfeo, einem
Universittsgebude aus dem 16. Jahrhundert.
Es trgt den Namen Jakobs des Jngeren, dessen
Kopf im Reliquiar der Kathedrale aufbewahrt wird.
In derselben Strae, direkt gegenber dieses eleganten
Gebudes, befindet sich die Jakobskapelle. An diesem
Ort soll der berlieferung nach der Karren mit den
berresten des Apostels bei seiner Fahrt von Iria nach
Compostela haltgemacht haben. Wenige Meter weiter
gelangt man an die Eckmauer des
Kathedralenkreuzgangs, eines bemerkenswerten
Renaissance-Baus.

Unmittelbar darauf betritt man die Praza do Obradoiro,

die von der Hauptfassade der Jakobsbasilika
beherrscht wird. Man steigt die Treppen hoch und steht

Pappelalle
Colegio de Fonseca
schlielich vor dem Prtico da Gloria.
Man kann auch den im Mittelalter von den
Pilgern bevorzugten Weg ins Kircheninnere
whlen. Dazu folgt man der Ra Fonseca,
die am sdlichen Rand des Kreuzgangs verluft,
bis zur Praza das Prateras, wo sich das
Sdportal der Kathedrale befindet,
der lteste erhaltene Eingang in das
ehrwrdige Gebude.

Das zu Beginn des 12. Jahrhunderts entstandene

romanische Portal von As Prateras stellt mit
seiner groen Zahl an Skulpturen und Reliefs
einen kulturellen Hhepunkt des mittelalterlichen
Compostela und der Kunst des Jakobswegs dar.
Am Zielpunkt des Portugiesischen Weges
angelangt, erreichen die Pilger sowohl ber die
Schwelle dieser Tren als auch ber den an der
Westseite gelegenen berhmten Prtico von
Meister Mateo das Apostelgrab. Damit endet
eine vom unsterblichen Geist der Wallfahrt
inspirierte Wanderung. Sie verlief ber eine Route,
die kulturhistorische Kleinodien einschliet,
naturrumliche Schtze und stets auch die
Verehrung der Jungfrau Maria und des Apostels
Jakobus des lteren.

Prateras Platz
Heilige Pforte der Kathedrale
 Die historische Altsradt
Nach dem Besuch der Kathedrale fr alle Pilger Ort
der Ankunft und der Begegnung wird man von der
Stadt Santiago mit all ihrer historischen Pracht, ihrer
Mannigfaltigkeit und gegenwrtigen Dynamik erwartet.

Die heutige Stadt Santiago de Compostela hat ihren

Ursprung in der Ansiedlung einer kleinen Gruppe von
Mnchen, die nach der Entdeckung des Apostelgrabs
um das Jahr 820 als Hter der heiligen Sttten
fungierten. Dank des Aufschwungs der Wallfahrten in
Europa entwickelte sich die Stadt im Mittelalter auf
spektakulre Weise, der sie neben Jerusalem und
Rom in eines der drei groen Zentren der
Christenheit verwandelte.

Im Rhythmus der galicischen, spanischen und

europischen Geschichte durchlebt die Stadt zwischen
dem 15. und dem 19. Jahrhundert abwechselnd Phasen
des Aufschwungs und solche des Niedergangs. Die
Wallfahrten verlieren an Bedeutung, doch behauptet
sich Santiago nach der Grndung der Universitt
weiterhin als kulturelles Zentrum und bewahrt seinen
religisen Einfluss. Diese Tatsache spiegelt sich in der
Erneuerung des Stadtbildes whrend der Renaissance
und des Barocks wieder, zwei Stilepochen, die auf
faszinierende Weise in den bedeutendsten historischen
Herrenhaus von Raxoi Gebuden der Stadt gegenwrtig sind.
Weihrauchfass

In der Kathedrale
Die Kathedrale von Santiago, mit deren Bau im sterblichen berreste aufbewahrt werden.
Jahre 1075 begonnen wurde, ist sowohl wegen ihres Eine Besichtigung des Prtico da Gloria gehrt
knstlerischen als auch symbolischen Wertes eines ebenfalls zu diesem Brauch, genauso wie die
der groen Baudenkmler Europas. Von ihrem Teilnahme an der Pilgermesse um 12 Uhr. Whrend
romanischen Ursprung aus entwickelte sie sich ber dieser wird hufig der botafumeiro eingesetzt,
die verschiedensten Stile fort. Bedeutsam ist hier ein groes, im oberen Teil der Vierung
insbesondere der Barock, der in der Fassade des aufgehngtes Weihrauchfass, das mit seiner
Obradoiro (1738 bis 1750) zu hchster Vollendung mchtigen Schwingbewegung alle Besucher
gelangt. Der Gang durch die Kirchenschiffe und das in Staunen versetzt.
Museum erschliet den Besuchern ein sowohl Pilger, die ihre Wallfahrt zu Fu, zu Pferd
einzigartiges als auch in Inhalten und Bedeutungen oder per Fahrrad mit den entsprechenden
vielfltiges Kulturerbe. Bescheinigungen belegen, knnen nach
Der Besuch des Kathedralenkomplexes schliet fr dem Besuch der Kathedrale im Pilgerbro die
die Pilger blicherweise ein Ritual ein, das aus zwei compostela beantragen. So nennt sich die vom
Teilen besteht: Die traditionelle Umarmung des Domkapitel ausgestellte offizielle Urkunde zur
Apostels Jakobus im Schrein ber dem Hauptaltar erfolgreichen Realisierung der Pilgerfahrt. Danach
die Skulptur ist romanischen Ursprungs und der erffnet sich die Mglichkeit, die Stadt Santiago
anschlieende Gang zur Krypta, in dem seine de Compostela in ihrer ganzen Flle zu entdecken.
 Die moderne Stadt
Seit der zweiten Hlfte des 20. Jahrhunderts
erlebt Santiago eine Phase der
permanenten Expansion. Zum allmhlichen
Wiederaufleben der Pilgertradition, die ihre
traditionelle spirituelle Bedeutung bewahrt
hat, gesellt sich der unverwechselbare und
unwiderstehliche touristisch-kulturelle Reiz
des Jakobswegs.
Santiago, Hauptstadt der Autonomen Region
Galicien, hat in den letzten Jahren seine
Infrastruktur in den Bereichen Kultur und
Fremdenverkehr zgig ausgebaut und seine
Position als kulturhistorisches und mit der
europischen Idee verbundenes Zentrum mit
internationaler Ausstrahlung weiter gefestigt.
Das belegen Tag fr Tag die Tausenden von
Pilgern und Touristen, die zu allen Jahreszeiten
hierher kommen.
Von der UNESCO zum Weltkulturerbe
erklrt, will diese Stadt auch im neuen
Jahrhundert vermittels der historischen
Bedeutung des Jakobswegs ihren seit mehr
als tausend Jahren lebendigen Appell an den
Geist, die Eintracht und den Fortschritt
aufrechterhalten. Stadt der Kultur
Galicisches Zentrum fr zeitgenssische Kunst

27 Portugiesische Pilgerweg
 1 Kathedrale, Heilige Pforte,
Palast des Xelmrez
2 Palais Raxoi
3 Hostal dos Reis Catlicos
4 Colexio de San Xerome
5 Kirche San Fructuoso
6 Colexio de Fonseca
7 Kapitelhaus
8 Casa da Conga
9 Casa da Parra
10 Kloster San Paio de Antealtares
11 Kloster San Martio Pinario
12 Kirche San Martio Pinario
13 Haus des Dechanten, Pilgerbro
14 Pazo de Vaamonde
15 Pazo de Bendaa
16 Kirche Santa Mara Salom
17 Franziskanerkloster
18 Karmeliterkloster
19 Kloster der Heiligen Klara
20 Kirche und frheres
Hospital des San Roque
21 Gotisches Haus. Pilgermuseum
22 Kirche San Domingos de Bonaval
und Galicisches Volkskundemuseum
23 Galicisches Zentrum fr
Zeitgenssische Kunst
24 Fakultt fr Geographie und Geschichte
25 Universittskirche
26 Kirche San Fiz de Solovio
27 Kloster und Kirche
der Barmherzigen Schwestern
28 Ehemalige Waisenschule
29 Kirche San Miguel dos Agros
30 Kirche Santa Mara do Camio
31 Kirche San Bieito do Campo
32 Augustinerkloster
33 Schule San Clemente
34 Seelenkapelle
35 Jakobskapelle
36 Kirche der Virxe do Pilar
37 Stiftskirche Santa Mara a Real am Sar
Portugiesische Pilgerweg

28
 Plan der historischen Altstadt Santiagos

29 Portugiesische Pilgerweg
 Das Netz der Herbergen
Ab dem 1. Januar 2008 mssen die Pilger in jeder Herberge
einen Gutschein (3 ) kaufen, um Zugang zu haben. Dieser
Gutschein gilt nur in der Unterkunft wo es gekauft wurde und
whrend dem Datum, das auf der Vorderseite steht. Deshalb
hat es in irgendeiner anderen Herberge oder an einem anderen
Datum keine Gltigkeit. Man kann nur eine Nacht in jeder
Herberge verbringen, aussert in den Herbergen von Monte do
Gozo oder San Lzaro (beide in Santiago de Compostela
gelegen). Die Anzahl der tglich beherbergten Pilger ist
beschrnkt, da es auf die Bette, die jede Unterkunft verfgt,
ankommt. Vortritt haben wie immer: Pilger die zu Fu gehen
oder mit einem Pferd, Fahrrad oder Begleitfahrzeug reisen.

Nachdem man den Gutschein gekauft hat, ist es sehr wichtig,

dass man ihn behlt, bis man die Herberge bezaht. Andernfalls,
knnen die Gastwirte dem Pilger verlangen, dass sie die
Unterkunft verlassen. Die Herberge mu am Morgen vor 8 Uhr
frei sein, damit sie geputzt werden kann. Die ffnungszeit ist
Von links nach rechts, Herbergen von von 13 bis 22 Uhr.
Tui, Pontevedra, Teo und Redondela
Falls irgendein Pilger mit eingeschrnkter
Mobilitt ankommt und die Herberge voll
besetzt ist, wird denjenigen die schon
beherbergt sind um ihre Mitarbeit gebeten,
damit diese Person untergebracht werden kann.

Daneben verfgen Pilger und sonstige am

Jakobsweg interessierte Personen natrlich ber
weitere Alternativen fr ihre Erholung. Auch
diverse religise Zentren und bestimmte
Gemeinden kmmern sich um die Pilger,
insbesondere zu Zeiten hohen Andrangs.
Auerdem ist in den letzten Jahren entlang der
verschiedenen Routen ein modernes Netz von
sehr unterschiedlichen Hotels und lndlichen
Unterknften (casas de turismo rural) entstanden,
das den Pilgerweg um weitere attraktive
Mglichkeiten bereichert.
 1. Tui
2. O Porrio
3. Mos
4. Redondela
5. Pontevedra
6. Briallos
7. Padrn
8. Teo
9. Monte do Gozo
10. San Lzaro Pilgerherberge Informationspunkt des Pislgerweges

Ausstellungsraum der Herberge von Redondela

Tui Mos Pontevedra

Renoviertes ehemaliges Restaurierter Bau Neubau*
Pfarrhaus* Pazo dos Marqueses. Ra Otero Pedrayo, s/n. Pontevedra
Ra Prroco Rodrguez Vzquez, Santa Eulalia. Mos 56 Pltze
s/n. Tui 16 Pltze Fahrradstellpltze
40 Pltze Nchste Herberge: nach 9 km Nchste Herberge nach 16 km
Fahrradstellpltze (Redondela) (Briallos, Portas)
Nchste Herberge nach 16 km
Redondela Briallos
(O Porrio)
Herrenhaus in Renaissance-Stil Neubau*
O Porrio aus dem 16. Jh.* Lugar de Castro e San Roque.
Neubau* Casa da Torre. Briallos. Portas.
Avda. de Buenos Aires, s/n. Pza. de Rivadavia, s/n. Redondela 27 Pltze
O Porrio 44 Pltze Fahrradstellpltze
52 Pltze 5 Fahrradstellpltze Nchste Herberge nach 24 km
Fahrradstellpltze Nchste Herberge nach 18,5 km (Padrn)
Nchste Herberge nach 7 km (Mos) (Pontevedra)

32
Herberge von Padrn

Padrn Monte do Gozo

Restauriertes Stadthaus* Neu erbaute Anlage*
Costia do Carme, s/n. Padrn Monte do Gozo.
44 Pltze Santiago de Compostela
Fahrradstellpltze 400 Pltze
Nchste Herberge nach 10,1 km 1.968 Pltze sonderregelung
(Teo) 100 Fahrradstellpltze

Teo San Lzaro

Neubau* (Pilgerunterkunft)
Vilares de Ra de Francos, s/n Neubau*
(frhere Nationalstrae N- 550). Teo San Lzaro Strae, s/n.
28 Pltze Santiago de Compostela
Fahrradstellpltze 80 Pltze sonderregelung
Nchste Herberge nach 12,9 km Fahrradstellpltze
(Monte do Gozo,
Santiago de Compostela) * Behindertengerecht
ausgebaut

33 Portugiesische Pilgerweg
 Serviceangebote
Stdte und Gemeinden
Tui Pontevedra Teo
Pza. do Concello, 1 Pza. Espaa, s/n Ramallosa, s/n
Tel.: 986-603625 Tel.: 986-804300 Tel.: 981-815700
Fax: 986-600570 Fax: 986-860102 Fax: 981-809401
[email protected] [email protected] [email protected]
www.concellotui.org www.concellopontevedra.es www.concellodeteo.com

O Porrio Barro Ames

Antonio Palacios, 1 San Antonio, 8. Perdecanai Pza. do Concello, 2
Tel.: 986-335000 Tel.: 986-711002 Bertamirns
Fax: 986-337598 Fax: 986-711001 Tel.: 981-883002
[email protected] [email protected] Fax: 981-883925
www.concellodoporrino.net www.concellodebarro.com [email protected]
www.concellodeames.org
Mos Portas
Rexenxo-Petelos, 1 A Rapeira, 1 Santiago de Compostela
Tel.: 986-331200 Tel.: 986-536161 Pza. do Obradoiro, s/n
Fax: 986-336618 Fax: 986-536348 Pazo de Raxoi
[email protected] [email protected] Tel.: 981-542300
www.concelloportas.fegamp.es Fax: 981-563864
Redondela
[email protected]
Alfonso XII, 2 Caldas de Reis
www.santiagodecompostela.org
Tel.: 986-400300 Ferrera, 1
Fax: 986-403894 Tel.: 986-540002
[email protected] Fax: 986-530393
www.concelloredondela.es [email protected]
www.caldasdereis.com
Soutomaior
Alexandre Bveda, 8 Valga
Tel.: 986-705106 Avda. da Corua, 14
Fax: 986-705333 Tel.: 986-559456
[email protected] Fax: 986-559455
www.soutomaior.com [email protected]
www.valga.org
Vilaboa
Toural, 1 Pontecesures
Tel.: 986-708215 Avda. Cidade de Vigo, 2
Fax: 986-708387 Tel.: 986-557125
[email protected] Fax: 986-557554
www.vilaboa.org [email protected]

Padrn
Xeneral Franco, 27
Tel.: 981-810451
Fax: 981-811550
[email protected]
www.ayuntamientodepadron.com

34
Notflle
Medizinischer Notdienst
061

Notflle aller Art

(gratis und international)
112

Informationen zum Jakobsweg

Informationsbro, Santiago
Tel.: 902-332010
Ra do Vilar, 30-32, erdgeschoss
[email protected]

Pxina Web
www.xacobeo.es

Reservierungszentrale
Urlaub auf dem Land
Tel.: 902-200432
[email protected]

Fremdenverkehrsbros
Tui
Pza. da Inmaculada, s/n
(nur von Juni bis September)
Tel.: 986-603625

Edificio rea Panormica

Coln, s/n
Tel.: 986-601789

Pontevedra
Gutirrez Mellado, 1
Tel.: 986-850814

Santiago de Compostela
Ra do Vilar, 30-32, erdgeschoss
Tel.: 981-584081

Turgalicia
Tel.: 902-200432
Fax: 981-542510
www.turgalicia.es

35 Portugiesische Pilgerweg
 Die Wege des Jakobus
Die Entdeckung der Grabsttte des Apostels
Jakobus des lteren zu Beginn des 9. Jh. zog sehr
bald einen Strom von Wallfahrten en gros zu jenem
Standort nach sich, an dem sich heute die galicische
Stadt Santiago de Compostela befindet.
Dieser Andrang formierte alsbald ein dichtes
Streckennetz, ausgehend von den
unterschiedlichsten Punkten Europas,
das in seiner Gesamtheit als der Jakobus-
Pilgerweg oder Jakobsweg bekannt ist.

Die Hochzeiten der Pilgerfahrten waren das

11., 12. und 13. Jahrhundert, nicht zuletzt wegen
der Gewhrung bestimmter kirchlicher Ablsse.
Jedoch wurde dieser Strom mit grerer
oder geringerer Intensitt ber die restlichen
Jahrhunderte hinweg aufrecht gehalten.
Seit der zweiten Hlfte des 20. Jh. erwacht der
Jakobus-Pilgerweg auf Grund des Zusammen-
spiels von berliefertem geistigen und
soziokulturellem Erbe mit seiner touristisch
attraktiven Anziehungskraft international zu
neuem Leben und steht als Ort der
Begegnung jedwedem Typ von Mensch
und Kultur offen.

Regelmig gehen die Zeiten des grten

Andrangs auf dem Jakobusweg seitens der
Pilger und Besucher mit den Heiligen Jakobusjahren
einher, die man alle 6, 5, 6 und 11 Jahre feiert
das nchste wird 2010 sein , aber jedes Jahr
und jeder Zeitpunkt ist geeignet, ein Stck des Weges
auf dieser Route zu gehen und den Zielort Santiago de
Compostela zu besuchen.

37 Portugiesische Pilgerweg
Der Pilgerweg Europas
Der Jakobusweg brachte im Laufe der zwlf Jahrhunderte seines Bestehens
eine ungeheuere geistige, kulturelle und gesellschaftliche Vitalitt hervor.
Seinetwegen wurden das erste groe Betreuungs-Netzwerk Europas geschaffen
und Klster, Kathedralen sowie neue Ansiedlungen errichtet.

Auf Grund des Zusammentreffens von Menschen unterschiedlichster

Herkunft, das dieser Weg begnstigt hat, entstand eine Kultur, die auf dem
freien Austausch von Ideen und dem Aufeinandertreffen von knstlerischen
wie gesellschaftlichen Strmungen basiert sowie eine soziokonomische
Dynamik, die vor allem whrend des Mittelalters der Entwicklung diverser
europischer Gebiete Vorschub leistete.

Die Spur des Weges und die Fhrte der Pilger nach Compostela ist erkennbar
an der unendlichen Zahl von ffentlichen und privaten Zeugnissen,
knstlerischen Offenbarungen oder beispielsweise an den mehr als tausend
Bchern, die sich in den letzten Jahrzehnten auf der ganzen Welt mit diesem
Pfad, Werk und Erbe aller Europer beschftigt haben.

Die Hauptstrecken des Jakobus-Pilgerweges wurden vom Europarat zum

Ersten Europischen Kulturweg (1987) und sein Trassenverlauf durch
Spanien und Frankreich von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklrt
(jeweils 1993 und 1998) und mit dem Prinz-von-Asturien-Preis fr Eintracht
2004, der von der Prinz-von-Asturien-Stiftung verliehen
wurde, ausgezeichnet.
Galicien, das Land des Santiago
Die Iberische Halbinsel gehrte gem bestimmter altertmlicher
Schriften zu den Lndern, in denen der Apostel Jakobus den
christlichen Glauben gepredigt hat. Nach seiner Enthauptung in
Palstina, die auf das Jahr 44 n. Chr. zurckgeht, berfhrten,
so ist es berliefert, seine Jnger seinen Krper per Schiff nach
Galicien, eines der hispanischen Lande, in denen er seine
Predigten gehalten hatte.

Die schweren Zeiten der ersten Jahre des Christentums und die
geringe Bevlkerungsdichte eines groen Teils des Nordens der
Halbinsel haben dazu gefhrt, dass die Sttte des Begrbnisses in
Vergessenheit geriet. Im Jahre 820 entdeckt man jedoch sterbliche
berreste, die die angesehenen kirchlichen und zivilen
Persnlichkeiten fr diejenigen des Jakobus d. . hielten.
So geschehen in einem verlassenen Waldstck in Galicien und so
bestimmte die Begebenheit den Ort des Entstehens der heutigen
Stadt Santiago de Compostela.

Die Grabsttte des einzigen Apostels Christi, der je europischen

Boden betreten hat, verwandelte sie zum anstrebenswrdigen Ziel
einer Wallfahrt, wie es etwa auch der Petersdom in Rom ist. Im
Laufe der Jahrtausende kamen Pilger jedweder Herkunft und ber
die unterschiedlichsten Routen nach Santiago.

40
 Franzsischer Weg

Weg vom Sdosten

Via de la Plata

Portugiesischer Weg

Route vom Meer von

Arousa und dem Fluss Ulla

Weg von Fisterra-Muxa

Englischer Weg

Weg vom Norden

Einfacher Weg

Die Jakobus-Pilgerwege in Galicien

In Anbetracht der beraus unterschiedlichen Herknfte der Pilger sollten
sich fr die Ankunft aus ganz Europa auf galicischem Boden sechs Wege
heraus kristallisieren.
Der Weg mit dem strksten Zulauf und von grter
soziokonomischer, knstlerischer und kultureller Bedeutung ist der
sogenannte Franzsische Weg, ber den man von Frankreich ber die
Berge der Pyrenen nach Spanien und ber die mythische hchste
Stelle von O Cebreiro nach Galicien gelangt.
Aber ebenso ist es fnf weiteren Routen gelungen, sich ihren Platz in
der Geschichte der Jakobus-Pilgerfahrten zu erobern.

41 Portugiesische Pilgerweg
 Dies sind der Ursprngliche und der Nrdliche Weg,
die in den Zeiten der Anfnge der Wallfahrten ber
zwei Hauptstrecken Bedeutung erlangten,
die Galicien ber Asturien, aus dem Baskenland und
Kantabrien kommend erreichen; der Englische Weg,
der vor allem von den Pilgern genommen wurde,
die aus dem Norden Europas und von den
Britischen Inseln in Hfen wie A Corua und Ferrol
ankamen; der Portugiesische Weg vom Sdwesten
Galiciens her, den die aus Portugal hinzustoenden
Pilger benutzten; und der Sdstliche Weg, ber
den sich diejenigen Pilger nach Santiago begaben,
die aus dem Sden oder dem Zentrum der Halbinsel
kommend der bekannten Silberstrae zwischen
Mrida und Astorga folgten, um von der Gegend
um Orense nach Compostela zu gelangen.

O Cebreiro. Franzsischer Weg

Oseira. Sdstlicher Weg-Silberstrae
Die Compostela und Pilgerurkunde

42
 Kap Fisterra.
Weg von Fisterra-Muxa
Es werden noch zwei andere wegen ihrer
historischen Symbolik als Jakobus-Pilgerwege
angesehen. Es ist dies zum einen der
Weg von Fisterra-Muxa, der von bestimmten
mittelalterlichen Pilgern benutzt wurde, die sich,
nachdem sie dem Apostelgrab die Ehre erwiesen
hatten, von der Reise zum Kap von Finisterre,
dem westlichsten Punkt der zu jener Zeit
bekannten Welt, angezogen fhlten. Zum anderen
der sogenannte Weg des Meeres von Arousa und
des Flusses Ulla, der einem die Strecke in
Erinnerung bringt, ber die, entsprechend der
berlieferung, per Schiff die sterblichen berreste
des Apostels nach Galicien kamen (1. Jh.).

A Corua. Englischer Weg

43 Portugiesische Pilgerweg
 Os Camios de
Santiago en Galicia

Camio Portugus

S.A. de Xestin do Plan Xacobeo