Conf.univ.dr.
Maria Muscan
Das Adverb
(Plural: die Adverbien)
Das Adverb bezeichnet die Umstände, in denen ein Geschehen, eine
Handlung verläuft. Der deutsche Name ist dann auch Umstandswort.
Durch Adverbien bezeichnete Umstände können zum Beispiel Ort,
Zeit und Art und Weise sein:
Ort: Wir sind dorthin gefahren.
Zeit: Wir sind gestern gefahren.
Art: Wir sind anders gefahren.
Adverbien können im Satz in verschiedener Weise verwendet
werden:
bei einem Verb: Wir habe dort gewohnt.
bei einem Adjektiv: Dies ist ein besonders interessantes
Buch.
bei einem Adverb: Wir werden euch sehr bald besuchen.
prädikativ bei einem Das Buch ist dort.
Nomen:
attributiv bei einem Nomen: Das Buch dort gehört mir.
Obwohl ihr Name so interpretiert werden könnte, stehen Adverbien also nicht nur bei
Verben!
Adverbien werden nicht flektiert. Bis auf wenige Ausnahmen haben sie auch keine
Steigerungsformen.
Die Adverbien werden unter den folgenden Gesichtspunkten beschrieben:
Steigerung Welche Adverbien können gesteigert werden?
Funktion Welche Funktion haben Adverbien im Satz?
Klassen Welche Arten von Adverbien gibt es?
1.Die Steigerung des Adverbs
Die Adverbien sind unveränderlich. Bis auf wenige Ausnahmen können sie auch keine
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Steigerungsformen bilden. Ausnahmen:
bald, gern, oft, wohl
Die Adverbien bald und wohl haben die folgenden Steigerungsformen:
bald eher am ehesten
wohl wohler am wohlsten
Das Adverb gern bildet die Steigerungsformen mit den
entsprechenden Formen des Adjektivs lieb.
Das Adverb oft bildet die Superlativform mit der entsprechenden
Form des Adjektivs häufig.
gern lieber am liebsten
oft öfter(s) am häufigsten
Adjektive, die als Adverb verwendet werden (Adjektivadverbien)
Adjektive, die adverbial gebraucht werden, können auch gesteigert
werden. Dabei werden die nicht flektierte Form des Komparativs und
die Superlativform am + sten verwendet:
viel mehr am meisten
wenig weniger am wenigsten
gut besser am besten
schnell schneller am schnellsten
Zum Beispiel:
Sie hat gut gespielt.
Sie hat besser gespielt.
Sie hat am besten gespielt.
Einige Adjektivadverbien haben zusätzlich eine Superlativform aufs +
ste:
aufs schönste, aufs beste, aufs freundlichste
Einige Adjektivadverbien haben zusätzlich eine unflektierte
Superlativform:
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baldigst, höflichst, freundlichst, weitgehendst
Einige Adjektivadverbien haben zusätzlich eine Superlativform auf –
stens:
bestens, höchstens, schnellstens, wärmstens
Andere Adverbien
Bei einigen Adverbien, die keine Steigerungsformen bilden, können
der Komparativ und der Superlativ mit mehr und weiter respektive am
meisten und am weitesten ausgedrückt werden:
Der Weg geht hier mehr bergauf als dort drüben.
Hier geht er am meisten bergauf.
Das Buch liegt weiter oben.
Er steht am weitesten hinten.
2. Die Funktion der Adverbien
Adverbien bestimmen andere Wörter wie Verben, Nomen, Adjektive und Adverbien. Sie
können dies in unterschiedlicher Weise tun:
Adverbial
Prädikativ
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Attributiv
Andere Funktionen
2.1. Adverbial
Adverbien können als Adverbialbestimmung (Umstandsbestimmung)
eine Verbhandlung bestimmen. Zum Beispiel:
Ort: Wir sind dorthin gefahren.
Zeit: Wir sind gestern gefahren.
Art: Wir sind anders gefahren.
2.2. Prädikativ
Einige Adverbien können auch prädikativ verwendet werden. Sie sind
dann durch das Verb sein oder bleiben mit einem Nomen verbunden:
Das Buch ist / bleibt dort .
Dieses Buch ist anders als das die anderen.
2.3. Attributiv
Gewisse Adverbien können attributiv einem Nomen bestimmen. Sie
sind nachgestellt und unveränderlich:
Das Buch dort gehört mir.
Die Sitzung gestern dauerte lange.
Wir haben den Weg hierher beinahe nicht gefunden.
Es gibt auch Adverbien, die attributiv ein Adjektiv oder ein anderes
Adverb bestimmen:
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Dies ist ein besonders interessantes Buch.
Wir sind äußerst zufrieden mit den Resultaten.
Wir werden euch sehr bald besuchen.
2.4.Andere Funktionen
Bestimmte Adverbien haben andere Funktionen im Satz:
2.4.1. Satzadverbien:
Satzadverbien bestimmen im Gegensatz zu den „gewöhnlichen"
Adverbien nicht ein Wort oder einen Satzteil, sondern die
Gesamtaussage des Satzes.
Sie sind vermutlich später nach Haus gegangen.
Ich kann euch leider nicht bei den Aufgaben helfen.
2.4.2. Frageadverbien:
Frageadverbien leiten Fragesätze ein:
Wo steht dein Wagen?
Wann kommt ihr zurück?
Wie hast du das repariert?
2.4.3. Pronominaladverbien:
Die Pronominaladverbien nehmen eine Zwischenstellung zwischen
den Adverbien und den Pronomen ein. Sie stehen im Satz anstelle
einer Verbindung Präposition + Pronomen:
Sie haben ein neues Auto und fahren dauernd damit (= mit ihm)
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herum.
Die Sache ist hiermit (= *mit diesem) abgeschlossen.
Wovon (= von was) hast du geträumt?
2.4.4. Konjunktionaladverbien:
Konjunktionaladverbein wie deshalb, daher, deswegen, sonst bringen
Sachverhalte und Zustände miteinander in Beziehung und verbinden
sie miteinander. Diese Funktion haben sie mit den nebenordnenden
Konjunktionen gemein. Wie die Konjunktionen können sie einen Satz
mit einem vorhergehenden Satz verbinden:
Wir haben kein Auto, deshalb kommen wir mit dem Zug.
Jemand sollte mir helfen, ich werde sonst nie mit der Arbeit fertig.
3. Die Adverbklassen
Je nach Funktion und Bedeutung werden die Adverbien in verschieden Klassen eingeteilt.
Lokaladverbien Ort, Richtung
Temporaladverbien Zeit, Zeitdauer, Wiederholung
Modaladverbien Art und Weise, Grad und Maß
Kausaladverbien Grund, Bedingung, Einräumung, Zweck
Satzadverbien Stellungnahme, Bewertung
Frageadverbien
Pronominaladverbien
Konjunktionaladverbien
3.1. Das Lokaladverb
Lokaladverbien bezeichnen einen Ort (Ortsadverbien) oder eine Richtung
(Richtungsadverbien).
Ortsadverbien
Richtungsadverbien
hin und her
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3.1.1. Bezeichnung des Ortes: Ortsadverbien
Adverbien wie die folgenden werden zur Bezeichnung eines Ortes
oder einer Ruhelage verwendet:
hier, da, dort
draußen, drinnen, drüben
oben, unten, innen, außen
vorn, hinten, links, rechts
überall, irgendwo, anderswo
nebenan, auswärts
Verneinung:
nirgends, nirgendwo
Frage:
wo?
3.1.2. Bezeichnung der Richtung: Richtungsadverbien
Adverbien wie die folgenden dienen zur Bezeichnung einer Richtung:
hierhin, dahin, dorthin, hierher, daher, dorther
hinein, hinaus, hinüber, herein, heraus, herüber
hinauf, hinunter, herauf, herunter
irgendwohin, irgendwoher, anderswohin, anderswoher
aufwärts, abwärts, seitwärts, vorwärts, rückwärts
heimwärts, bergwärts, flussaufwärts
bergauf, bergab
Verneinung:
nirgendwohin, nirgendwoher
Frage:
woher?, wohin?
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3.1.3. hin und her
Die Richtungsadverbien hin und her können allein stehen, bilden
aber mit dem Verb eine enge Einheit. Sie bilden trennbare Verben:
Komm bitte her.
Würdest du bitte herkommen.
Sie schaute nicht hin.
Sie wollte nicht hinschauen.
Dies gilt auch für die mit hin und her und einer Präposition gebildeten
Adverbien:
Kommen Sie herein.
Würden Sie bitten hereinkommen.
Sie schaute zum Fenster hinaus.
Sie wollte zum Fenster hinausschauen.
Für hin und her sowie die mit ihnen gebildeten Lokaladverbien gilt,
dass hin eine Bewegung vom Sprecher weg und her eine Bewegung
auf den Sprecher zu bezeichnet:
vom Sprecher weg auf den Sprecher zu
Gehen Sie bitte in jenes Zimmer Kommen sie bitte in mein Zimmer
hinein. herein.
Sie schaute aus dem Fenster Sie schaute aus dem Fenster
hinaus. heraus.
(Sprecher im gleichen Raum) (Sprecher außerhalb des
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Gebäudes)
Wohin gehst du? Woher kommst du?
Wenn die Richtung in dieser Hinsicht nicht bestimmt oder bestimmbar
ist, können beide Formen verwendet werden.
Schneewittchen stieg die Treppe herunter / hinunter.
Die Unterscheidung zwischen hin und her gilt nicht, wenn die
Lokaladverbien im übertragenen Sinn verwendet werden:
Sie zogen über mich her.
Das Buch wird neu herausgegeben.
ein heruntergekommenes Viertel
3.2. Das Temporaladverb
Temporaladverbien bestimmen Handlungen, Ereignisse und Vorgänge zeitlich:
Zeitpunkt
Zeitdauer
Wiederholung
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3.2.1. Bezeichnung der Zeitpunktes (oder Zeitabschnittes)
Adverbien wie die folgenden werden für die Bezeichnung eines
Zeitpunktes oder eines Zeitabschnittes verwendet:
anfangs, bald, damals, dann, eben, endlich, eher, heutzutage,
inzwischen, jetzt, mittlerweile, neulich, nun, schließlich, seither,
seitdem, vorerst, vorhin, zugleich, zuletzt
heute, morgen, gestern, übermorgen
Verneinung:
nie, niemals
Frage:
wann?
3.2.2. Bezeichnung einer Zeitdauer
Adverbien wie die folgenden bezeichnen eine Zeitdauer:
immer, stets, lange, noch, zeitlebens
Verneinung:
nie, niemals
Frage:
(wie lange?)
3.2.3. Bezeichnung der Wiederkehr o. Wiederholung
Adverbien wie die folgenden drücken Wiederkehr, Wiederholung aus:
bisweilen, häufig, manchmal, mehrmals, oft, selten
abends, nachts, vormittags, montags, dienstags
einmal, zweimal, dreimal
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Frage:
(wie oft?)
3.3. Das Modaladverb
Modaladverbien bezeichnen Art und Weise (Qualität) oder Grad und Maß (Quantität,
Intensität). Andere Modaladverbien bezeichnen eine Erweiterung oder eine
Einschränkung:
Art und Weise
Grad und Maß
Erweiterung
Einschränkung
3.3.1.Bezeichnung von Art und Weise
Zu den Adverbien, die Art und Weise (Qualität) bezeichnen, gehören:
anders, gern, so
folgendermaßen, blindlings, jählings
eilends, vergebens
derart, genauso, irgendwie,
hinterrücks, kopfüber, rundweg
Verneinung:
nicht
Frage:wie?
In diese Teilklasse gehören auch viele adverbial verwendetet
Adjektive:
schnell fahren, schön singen, gut leben, fleißig arbeiten
3.3.2. Bezeichnung von Grad und Maß
Adverbien wie die folgenden bezeichnen Grad und Maß (Quantität
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und Intensität):
einigermaßen, haufenweise, größtenteils,
sehr, kaum, überaus, äußerst
3.3.3. Bezeichnung einer Erweiterung
Mit Adverbien wie den folgenden kann eine Erweiterung, eine
Verbindung, eine Aufzählung bezeichnet werden:
auch, außerdem, ferner, ebenfalls, sonst, zudem
erstens, zweitens, drittens
3.3.4. Bezeichnung einer Einschränkung
Adverbien wie die folgenden drücken eine Einschränkung aus:
allerdings, doch, hingegen, immerhin, jedoch, nur, wenigstens,
zumindest
3.4. Das Kausaladverb
Kausaladverbien dienen zur Bezeichnung des Grundes (kausales Verhältnis), der
Bedingung (konditionales Verhältnis), der Einräumung (konzessives Verhältnis), der
Folge (konsekutives Verhältnis) und des Zwecks (finales Verhältnis):
Grund
Bedingung
Einräumung
Zweck
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3.4.1. Bezeichnung des Grundes
Adverbien wie die folgenden dienen zur Angabe des Grundes, der
Ursache (Bezeichnung eines kausalen Verhältnisses):
also, daher, darum, demnach, deshalb, deswegen, infolgedessen,
nämlich, somit
Frage:
warum?, weshalb?, weswegen?, wieso?
3.4.2. Bezeichnung der Bedingung
Zur Bezeichnung der Bedingung (Bezeichnung eines konditionalen
Verhältnisses) dienen Adverbien wie diese:
andernfalls, notfalls, nötigenfalls, schlimmstenfalls, sonst, ansonsten
Verneinung:
keinesfalls
3.4.3. Bezeichnung der Einräumung
Adverbien wie die folgenden dienen zur Angabe einer Einräumung
(Bezeichnung eines konzessiven Verhältnisses):
dennoch, dessenungeachtet, gleichwohl, trotzdem
3.4.4. Bezeichnung des Zwecks
Zur Bezeichnung des Zwecks (Bezeichnung eines finalen
Verhältnisses) dienen Adverbien wie diese:
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dazu, darum, deshalb, deswegen
Frage
warum?, wozu?
3.5. Das Satzadverb
Satzadverbien dienen der Stellungnahme und Bewertung. Sie
werden auch Kommentaradverbien oder Modalwörter genannt.
Mit einem Satzadverb gibt der Sprecher / Schreiber eine Bewertung
der Aussage. Er nimmt zur Aussage Stellung. Im Gegensatz zu den
„gewöhnlichen" Adverbien beziehen sich Satzadverbien also nicht auf
ein Wort oder einen Satzteil, sondern auf die Gesamtaussage des
Satzes:
Ich kann leider nicht kommen (= Es tut mir leid, dass...)
Sie ist möglicherweise im Stau stecken geblieben (= Es ist möglich,
dass...)
Sie sind wohl zu spät von zu Hause weggefahren (= Ich nehme an,
dass...).
Weitere Satzadverbien sind zum Beispiel:
allerdings, anscheinend, hoffentlich, selbstredend, sicherlich,
wahrlich, zweifellos, zweifelsohne
sowie die meisten mit -weise von Adjektiven abgeleitetet Adverbien:
ärgerlicherweise, bedauerlicherweise, begreiflicherweise,
erfreulicherweise, freundlicherweise, glücklicherweise, klugerweise
usw.
3.6. Das Frageadverb
Die Frageadverbien leiten Fragesätze (Ergänzungsfragen) ein. Sie
müssen am Anfang des Satzes stehen:
Wo steht dein Wagen?
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Wann kommt ihr zurück?
Wie hast du das repariert?
Weshalb kommst du zu spät?
Die Frageadverbien bilden nach ihrer Bedeutung keine eigene Klasse. Sie werden
normalerweise bei anderen Adverbklassen eingeordnet:
Lokaladverbien wo; woher, wohin
Temporaladverbien wann, wie lange, wie oft
Modaladverbien wie
Kausaladverbien warum, weshalb, weswegen, wieso, wozu
Pronominaladverbien woran, womit, wofür, worüber, wovon usw.
3.7. Das Pronominaladverb
Die Pronominaladverbien nehmen eine Zwischenstellung zwischen
den Adverbien und den Pronomen ein. Sie stehen im Satz anstelle
einer Verbindung Präposition + Pronomen:
Sie haben ein neues Auto und Fahren dauernd damit (= mit ihm)
herum.
Die Sache ist hiermit (= *mit diesem) abgeschlossen.
Wovon (= von was) hast du geträumt?
3.8. Das Konjunktionaladverb
Wörter wie deshalb, daher, deswegen, sonst werden
Konjunktionaladverbien genannt. Konjunktionaladverbien bringen
Zustände und Sachverhalte miteinander in Beziehung und verbinden
sie miteinander. Diese Funktion haben sie mit den nebenordnenden
Konjunktionen gemein. Wie die Konjunktionen können viele von
ihnen am Anfang eines Satzes stehen und diesen mit dem
vorhergehenden Satz verbinden:
Wir haben kein Auto, deshalb kommen wir mit dem Zug.
Jemand sollte mir helfen, sonst werde ich nie mit der Arbeit fertig.
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Konjunktionaladverbien und Konjunktionen:
Die Konjunktionaladverbien unterscheiden sich aber dadurch von den
Konjunktionen, dass sie im Satz die gleiche Stellung haben wie
Adverbien:
Konjunktionaladverbien können im Satzinneren stehen.
Konjunktionen können dies nicht:
Wir haben kein Auto; wir kommen deshalb mit
dem Zug.
Konjunktionaladverb
Jemand sollte mir helfen; ich werde sonst nicht
mit der Arbeit fertig.
NICHT: Wir kommen mit dem Zug, wir haben
denn kein Auto.
Konjunktion
Nur: Wir kommen mit dem Zug, denn wir haben
kein Auto.
Konjunktionaladverbien sind Satzglieder. Sie können allein vor dem finiten
Verb stehen. Die anderen Satzglieder stehen dann hinter dem finiten Verb:
Wir haben kein Auto, deshalb kommen wir mit
Konjunktionaladverb
dem Zug.
Konjunktionen sind keine Satzglieder. Sie verbinden Sätze, gehören
aber zu keinem der beiden Teilsätze. Sie können nicht allein vor dem
finiten Verb stehen:
NICHT: Wir kommen mit dem Zug, denn haben wir
kein Auto.
Konjunktion
Nur: Wir kommen mit dem Zug, denn wir haben kein
Auto.
Einige Wörter können Konjunktionaladverb oder Konjunktion sein:
Konjunktionaladverb Die Sonne scheint, doch bleiben wir zu Hause.
Konjunktion Die Sonne scheint, doch wir bleiben zu Hause.
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Die Konjunktionaladverbien drücken verschiedene Arten von Beziehungen zwischen
Sätzen aus. Zum Beispiel:
Beziehungsart Beispiele
auch, außerdem, ferner, zudem,
kopulativ (verbindend) überdies, ebenso, ebenfalls,
gleichfalls
disjunktiv (ausschließend) sonst, andernfalls
dagegen, doch, hingegen, indes(sen),
adversativ (entgegensetzend)
jedoch, vielmehr
allerdings, indes(sen), insofern,
restriktiv (einschränkend)
soweit, wohl, nur, zwar...aber
kausal (begründend) nämlich
also, daher, darum, demnach,
demzufolge, deshalb, deswegen,
konsekutiv (Folge)
folglich, infolgedessen, mithin, so,
somit,
dennoch, des(sen) ungeachtet,
gleichwohl, immerhin, trotzdem,
konzessiv (einräumend)
nichtstdestoweniger, nichtsdestotrotz,
zwar...aber
4. Die Partikeln (Singular = die Partikel)
Wörter wie die folgenden werden Partikeln genannt:
doch, bloß, halt, mal, nicht, sehr, überaus, sogar, selbst, auch, erst,
schon, überhaupt
Die Partikeln sind eine sehr verschiedenartige Gruppe von Wörtern.
Da sie in der Form sehr oft einem Adverb entsprechen, sind sie hier
unter den Adverbien dargestellt. Andere Partikeln sind gleichlautend
mit unflektierten Adjektiven oder Pronomen. Im Wörterbuch
erscheinen sie nicht als separate Wortklasse.
Partikeln drücken im Gespräch Intensität, Hervorhebung und
Einschränkung, Annahme oder die Einstellung des Sprechers aus.
Merkmale der Partikeln sind:
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Partikeln sind nicht deklinierbar.
Partikeln sind keine Satzglieder, nur Teile von Satzgliedern.
Deshalb können sie im Allgemeinen im Satz nicht allein an
erster Stelle vor dem finiten Verb (im Vorfeld) stehen.
Man kann nicht nach Partikeln fragen.
Partikeln haben im Allgemeinen keine oder nur eine
beschränkte lexikalische Bedeutung.
Die Partikeln unterscheiden sich somit von den „gewöhnlichen” Adverbien und werden
deshalb von den meisten Grammatiken als eigene, separate Wortklasse behandelt.
Nach ihrer Bedeutung und Funktion unterscheiden wir die folgenden Klassen von
Partikeln:
Gradpartikel
Fokuspartikel
Abtönungspartikel
4.1. Die Gradpartikeln
Intensitätspartikeln
Gradpartikeln (auch Intensitätspartikeln genannt) geben an, in
welchem Grad, mit welcher Intensität eine Eigenschaft vorkommt. Sie
stehen in der Regel bei Adjektiven und Adverbien:
Sie hat sehr gut gespielt.
Er ist ein sehr guter Spieler.
Es ist sehr oft krank.
Gradpartikeln können einen schwachen, hohen, sehr hohen oder
einen Höchstgrad angeben:
Sie sind kaum gefährdet.
Sie sind etwas gefährdet.
Sie sind ziemlich gefährdet.
Sie sind sehr gefährdet.
Sie sind enorm gefährdet
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Sie sind höchst gefährdet.
Sie sind zu gefährdet.
Zu den Gradpartikeln gehören:
absolut außerordentlich außergewöhnlich einigermaßen enorm etwas
extrem ganz höchst kaum komplett recht sehr total überaus ungemein
ungewöhnlich völlig weit weitaus ziemlich zu
NB: Die meisten Gradpartikeln sind gleichlautend mit Adverbien und
unflektierten Adjektiven. Sie werden aber in den meisten
Grammatiken zusammen mit anderen Partikeln als separate
Wortklasse behandelt
4.2. Die Fokuspartikeln
Mit Fokuspartikeln werden bestimmte Teile eines Satzes
hervorgehoben (Fokus = Brennpunkt, Zentrum der Aufmerksamkeit).
Dabei wird der hervorgehobene Teil gegenüber anderen
Möglichkeiten hervorgehoben oder eingeschränkt:
Alle amüsierten sich. Sogar / selbst seine sonst so mürrische Tochter
hat gelacht.
Die Zirkusvorstellung war gut. Mir haben besonders die
Trapezartisten gefallen.
Wenn sie auch nicht viel gesagt hat, sie ist wenigstens gekommen.
Ich habe nur zwei (nicht alle, nicht viele) Bonbons gegessen.
Allein / einzig / nur ein Wunder kann uns noch retten.
Zu den Fokuspartikeln gehören:
allein (im Sinne von nur) allenfalls auch ausgerechnet bereits
besonders bestenfalls bloß einzig erst gerade lediglich mindestens
nur selbst sogar vor allem wenigstens zumindest.
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NB: Die meisten Fokuspartikeln sind gleichlautend mit Adverbien und
unflektierten Adjektiven. Sie werden aber in den meisten
Grammatiken zusammen mit anderen Partikeln als separate
Wortklasse behandelt.
4.3. Die Abtönungspartikeln
Modalpartikeln, Würzwörter
Wörter wie ja, halt, eben, denn, doch werden Abtönungspartikeln
genannt. Andere Bezeichnungen sind Modalpartikel oder Würzwort.
Abtönungspartikeln dienen im Gespräch dazu, Erwartungen und
Einstellungen des Sprechers/Schreibers auszudrücken. Er kann mit
ihnen der Aussage eine bestimmte Tönung geben: Mit
Abtönungspartikeln kann Zustimmung, Ablehnung, Erstaunen,
Interesse, Verstärkung, Einschränkung angezeigt werden:
Was ist denn hier passiert?
Ich komme ja schon!
Sie hat denn Koffer doch bereits gepackt.
Der ist vielleicht ein Spinner!
Daran lässt sich halt nichts mehr ändern.
Warum bist du überhaupt gekommen?
Die am häufigsten verwendeten Abtönungspartikeln sind:
aber, auch, bloß, denn, doch, eben, eigentlich, etwa, halt, ja, mal,
nur, ruhig, schon, überhaupt, vielleicht, wohl.
Abtönungspartikeln können nicht erweitert, jedoch miteinander
kombiniert werden:
Das hättest du aber auch nicht tun sollen.
Er ist eben schon nicht sehr intelligent.
Was ist denn schon passiert?
Ruf doch ruhig mal bei uns an.
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Obwohl die meisten der Abtönungspartikeln auch Adverb sein
können, sind sie in ihrer Funktion als „Würzwörter” keine eigentlichen
Adverbien:
Sie beziehen sich immer auf den ganzen Satz.
Man kann nicht nach ihnen Fragen.
Sie können im Satz nicht vor dem finiten Verb im Vorfeld
stehen.
In den meisten Grammatiken werden die Abtönungspartikeln deshalb
zusammen mit anderen Partikeln als separate Wortklasse behandelt.
Zu den Abtönungspartikeln gehören:
aber auch bloß denn doch eben eigentlich etwa halt ja mal nur ruhig
schon überhaupt vielleicht wohl
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