KF Adventskalender Übungssammlung
KF Adventskalender Übungssammlung
Übungssammlung
Dreieckstore-Vierfelderspiel
ERWEITERUNGEN:
Tore dürfen erst erzielt werden, nachdem in der Zone, wo das
Tor erzielt werden soll ein oder zwei Pässe gespielt wurden
Tore zählen drei Punkte, Balleroberungen nach Ballverlust im
gleichen Feld, wo der Ball verloren wurde, zählen einen Punkt
10 Pässe in Folgen ergeben einen Treffer
COACHINGPUNKTE:
Durch die vielen Tore, sowie die Unterzahl, wird das Team ohne Ball gezwungen
sehr schnell zu verschieben, da die Tore übers ganze Feld verteilt sind und nach
jeder Verlagerung direkt Gefahr für die eigenen Tore gegeben ist. Offensiv werden
schon durch die Regeln schnelle Verlagerungen als Hauptlösung ausgegeben, die
vor allem über die Nutzung der Überzahl erspielt werden sollen. Dazu müssen sich
aber auch die ballfernen Spieler clever positionieren. Außerdem sollen die Spieler
„offene“ Tore nach den Verlagerungen direkt attackieren (1. Kontakt → Dribbling;
Aufdrehen → Pässe; etc). Der Fokus beim Defensivteam liegt hauptsächlich auf
Intensität und kollektivem Verschieben.
COACHINGPUNKTE:
Aufgrund der Sechseckigen Form des Feldes entsteht eine natürliche Diagonalität
im Anbieten und Passspiel. Durch den Gegnerdruck des Verteidigers im Rücken,
der nach dem ersten Kontakt den Mittelspieler attackieren darf, wird implizit das
Umblickverhalten geschult. Mit der Regel, dass die verteidigende Mannschaft
durch Rausdribbeln oder Pässen einen Punkt erzielen kann, trainiert man
Gegenpressing. Mit anzuspielenden Minitoren außerhalb des Feldes kann man
das Gegenpressing passwegorientierter ausrichten. Offensiv stehen konstantes
Anbieten, Orientierung sowie das Suchen der Lücken zwischen den zwei
Verteidigern im Fokus. Ebenso wichtig ist das Spiel in den richtigen Fuß, hier soll
dem Pass einen „Nutzen“ oder eine „Absicht“ zu geben, es soll kein bloßer Pass
sein, um den Ball los zu werden.
COACHINGPUNKTE:
Die Feldform entspricht einer Sanduhr. Dies ermöglicht es, dass man in den
Endzonen Breite und Tiefe in einer größeren Zone kreieren kann. Die engere
Mittelzone erzeugt Druck für Offensive und Defensive; beide werden sofort in
Pressingaktionen bzw. Reaktionen auf diese gezwungen. Die technotaktische
Umsetzung dieser kleinräumigen Fußballaktionen wird ebenso geschult wie
das Ausbrechen daraus (idealerweise mit flachen Verlagerungen in die Tiefe)
in weiträumigere Aktionen sowie eine weiträumigere Zirkulation innerhalb der
Endzonen. Zentral wurde vier gegen vier gespielt. Die vier Spieler in Ballbesitz
hatten hierbei die Aufgabe eine Raute herzustellen, welche sich je nach
Ballposition drehte. Ziel war es, dass in der Hälfte, wo der Ball sich befand, ein
Wandspieler eine vertikale Option bot, während der ballferne Wandspieler auf
der anderen Spielfeldseite eine diagonale Anspielstation darstellt. Nach
Ballverlust sollte der Ball möglichst schnell und aggressiv erobert werden. Im
von Rene Marić Defensivsiel standen Deckungsschattennutzung, Kreation von
Zugriffsmomenten, Antizipation von Umschaltmomenten und Verhinderung
von Verlagerungen im Fokus.
Multiple-4vs1-Chancecreation-Rondo
COACHINGPUNKTE:
Die Konzeption der Übung ist auf zentrales Spiel über (6), (8) und (10)
ausgerichtet, allerdings können auch andere Szenarien gespielt werden. Der
Schwerpunkt liegt zum großen Teil auf dem Verhalten des Mittelspielers, der in
beiden Rondos teilnimmt. Er muss unglaublich effizient in seiner Wahrnehmung
sein, um möglichst gut über beide Rondons informiert zu sein. Positionierung,
Umblickverhalten und Körperorientierung sind daher Schlüsselfaktoren, um
Informationen aufzunehmen. Zusätzlich steigen auch die Anforderungen an die
restlichen Spieler des Ballbesitzteams. Sie müssen auch das andere Feld
aufmerksam betrachten, da dies Auswirkungen auf die Optionen in ihrem Feld hat.
Für das restliche Spiel liegt ein weiterer Schwerpunkt auf der Manipulation der
von Alex Lawrence Verteidiger durch den Ball. Dies wird in erster Linie durch schnelle Ballzirkulation
getan, um rot (6) aus der Passlinie zum blauen Stürmer zu bekommen.
4vs2-Umschaltrondo
COACHINGPUNKTE:
Durch die Regeln dieser Spielform steht hauptsächlich das Umschalten in
beide Richtungen im Fokus. Die ballerobernde Mannschaft hat drei
verschiedene Möglichkeiten, wobei diese durch eine unterschiedliche
Punktebewertung geranked sind. So ist es am Wichtigsten, dass Spiel in die
Tiefe zu suchen. Der ballerobernde Spieler muss sich dementsprechend
orientieren und zuerst in die Tiefe blicken, ob der Weg zum Tor frei ist.
Danach folgen horizontale beziehungsweise diagonale Optionen durch den
zweiten zuvor pressenden beziehungsweise einem eventuellen aufziehenden,
zuvor inaktiven Spieler. Durch die drei Optionen werden Orientierung und
von Alex Belinger Entscheidungsfindung geschult, um zu bestimmen, wann es Sinn macht,
einen Konter zu starten oder den Ball zu sichern und sich für die
Ballbesitzphase neu zu organisieren.
7vs7+2 Diagonalitätsspiel
COACHINGPUNKTE:
Diese Spielform hat die folgende positiven Auswirkungen: hoher Fokus auf
das Zentrum und die Halbräume durch deren höhere diagonale Bedeutung;
Gute Dreiecksbildung, durch die Notwendigkeit stets diagonale
Anspielstationen zu kreieren; One-touch-Fußball und generelleres
Kombinationsspiel werden fokussiert; offene Stellung bei der Annahme wurde
durch die Diagonalität implizit gefördert; Orientierung vor und nach der
Ballannahme wird fokussiert; Spieler achten mehr auf die Bewegung ohne Ball
und erkennen deren Bedeutung. Negativer Aspekt der Übung ist die
Schwierigkeit für die Spieler, sie zu verstehen und richtig umzusetzen. Für den
von Moritz Kossmann Trainer ist es zudem nicht einfach, stets auf die Einhaltung aller Regeln zu
achten. Zudem ist diese Spielform eher für fortgeschrittene Spieler zu
empfehlen, die Regeln können aber adaptiert werden.
Schnittstellenpassen vs Torejagd
ERWEITERUNGSMÖGLICHKEITEN:
Weiß kann außerdem durch 10 Pässe am Stück einen Punkt
erzielen
Rot muss nach der Balleroberung mindestens 1 (oder 2) Pässe
spielen bevor ein Tor erzielt werden darf
COACHINGPUNKTE:
Für Weiß steht das Spiel durch die Schnittstellen im Fokus. Hierzu muss nicht
nur der Pass gut gespielt werden, sondern auch das Anbieten der Mitspieler
„auf Lücke“ wird gefordert. Innerhalb dieses Fokus sollen die Spieler aber
auch stabil zirkulieren, um die Zahl der gegnerischen Konter gering zu halten.
Durch die kurzen Distanzen zu den Toren wird Weiß schon implizit zum
Gegenpressing nach Ballverlusten angehalten. Die Rolle der zentralen Spieler
bei Weiß ist wesentlich komplexer, als die der äußeren, da sie aus allen
Richtungen Druck bekommen können und der Raum für sie enger ist. Rot
wiederum muss intensiv verteidigen und verschieben und sich auch gut
von Nils Poker staffeln, um Passwege zu schließen und den Raum in der Mitte zu
kontrollieren. Hierzu müssen die Spieler sich clever positionieren und ihre
Deckungsschatten nutzen.
9v7 Pressingspielform
COACHINGPUNKTE:
Die Flügelzone und die dazugehörige Regel soll dafür sorgen, dass sich die
Spieler primär im Zentrum und in den Halbräumen befinden und so bessere
Dreiecksbildung schaffen. Im defensiven Aspekt steht auch das Verteidigen
des Zentrums im Fokus. Die Passtore sind für die Mannschaft in Überzahl, die
sich im Aufbau befindet, das implizite Hilfsmittel, um den Spielaufbau durch
diese Zonen zu gestalten. Neben den drei horizontalen Passtoren gibt es auch
zwei diagonale. Dies soll die Flügelspieler zu Diagonalität im Passpiel anregen
und gleichzeitig den Ball so schnell wie möglich wieder ins Zentrum bringen.
Die Minitore in den Halbräumen und im Zentrum, geben ebenfalls die
bevorzugten Zonen für Angriffe vor. Für die Mannschaft in Unterzahl ist
Manndeckung kaum möglich, da prinzipiell immer ein Gegner frei wäre,
von David Goigitzer weshalb die Motivation den Raum zu decken größer ist. Zudem muss die
Mannschaft in Unterzahl nach Ballgewinn Angriffe schnell durchführen, da sie
nur mit dem Zeitfaktor gute Chancen haben einen Treffer zu erzielen.
7vs6+3vs2 Zonenspiel
COACHINGPUNKTE:
Das Besondere an dieser Spielform im Gegensatz zu im Grunde ähnlichen
Spielformen mit dem Prinzip „Überzahl-lässt-den-Ball-gegen-Unterzahl-laufen“
ist, der Rhythmuswechsel, der durch den Wechsel vom 7vs2 aufs 7vs4
entsteht. Es entsteht eine ganz neue Spielsituation, alle Spieler müssen sich
neu orientieren und der Gegnerdruck wird stark erhöht. So werden implizit
eine bessere Orientierung sowie Ruhe unter Druck bzw. Pressingresistenz
trainiert. Der Wechsel von 7vs2 auf 7vs4 sollte zumeist recht schnell erfolgen,
von Nils Poker
da es eben um diese Umstellung von wenig Druck auf viel Druck geht.
7vs2 Ballhalten
COACHINGPUNKTE:
Durch diese Übung können mit jüngeren Spielern einige Aspekte spielnah und in
einem Wettbewerb trainiert werden, Spaß- und Lernfaktor sind höher als bei
isoliertem Training. Jeder Spieler beginnt diese Spielform mit einem eigenen Ball
und hat so eine höhere Zahl von Ballkontakten. Dabei ist der Gegnerdruck bei
7vs2 zunächst eher gering, die Spieler müssen aber nicht intentionslos
irgendwelche Hütchen ausdribbeln, sondern die Verteidiger im Auge behalten und
sich anhand ihrer Position im Raum bewegen. Die Übersicht wird geschult, da
Spieler stets Ball, Gegen- und Mitspieler im Auge haben müssen. Dies wird
verstärkt, wenn nur noch zwei oder drei Bälle im Spiel sind und verstärkt
kombiniert wird. Dabei spielt auch die Kommunikation eine wesentliche Rolle, da
es öfters vorkommt, dass ein Spieler angespielt wird, aber auf einen anderen Ball
fokussiert ist und den Pass daher nicht kontrollieren kann. Oder aber es wird ein
von Alex Belinger Spieler gleichzeitig von zwei Kollegen angespielt. zwei Balljägern sollten
gemeinsam pressen.
Fünf-Zonen-Torhüter-Spiel
COACHINGPUNKTE:
Die Intention hinter dieser Spielform ist es, die Wichtigkeit von
Überladungsbewegungen für einen sauberen Ballvortrag zu lehren, wofür auch
eine passende Raumaufteilung wesentlich ist. Wie bei den meisten solcher
spielnahen Übungen wird die Fähigkeit den Gegner zu analysieren implizit
trainiert. Vor allem in den ersten zwei Zonen ist dies von großer Wichtigkeit. In der
ersten Zone müssen die Verteidiger die Pressingläufe der Stürmer lesen. Wird
manngedeckt, so kann man durch Andribbeln einen freien Mann weiter vorne
kreieren. Gegen Raumdeckung sollte man einen größeren Fokus auf
Ballzirkulation legen. Eine weiterer Punkt ist die Nutzung des dritten Mannes als
Form der Torchancenkreation. Läufe der Mittelfeldspieler ins letzte Drittel sind
von Judah Davies implizit in dieser Übung eingebaut und forcieren die Nutzung von Pässen, um dem
Druck zu entfliehen, in dem man nach sich vertikaler Progression befindet.
9vs5 Pressingspiel mit Zentrumszone
COACHINGPUNKTE:
Durch diese Spielform wird das Spiel über das Zentrum forciert. Die Minitore sind
ebenfalls im Zentrum und in den strategisch wichtigen Halbräumen postiert. Sie
stehen etwas hinter der Grundlinie, damit der Pass ins Tor eine gewisse
Grunddistanz hat, dies erfordert mehr Genauigkeit. Die defensive Mannschaft
muss aus dem Zentrum starten, da auch im Match zuerst das Zentrum versperrt
sein soll. Die für Blau zu bespielende Zentrumszone soll zum stetigen Sichern des
Zentrums als Motivation dienen. Wird das Zentrum zu oft verlassen kann man 2
Punkte für das Bespielen geben. Dadurch, dass die Minitore außerhalb der
Grundlinie stehen müssen die roten ihre Deckungsschatten verwenden, um sie
von David Goigitzer abzudecken und können sich nicht einfach ins Tor stellen. Rot ist durch die
Unterzahl zu Raumdeckung und höherer Intensität gezwungen.
4v4 + Anspieler im Hexagon
COACHINGPUNKTE:
In der Defensive werden die Teams stark gefordert, da sehr intensives kollektives
Pressing gefordert wird, um erfolgreiche gegnerische Aktionen durch und im
Zentrum zu verhindern. Hier ist auch der Trainer sehr gefordert, da dieses
Defensivverhalten durchgehend gecoacht werden muss. Durch die Mittelzone wird
von den Spielern Kompaktheit und Zentrumsfokus gefordert, zudem ist ein hohes
Pressing wichtig. Im Offensivspiel ist besonders ruhiges Aufbauspiel sowie
Positionsspiel wichtig, durch die Zone ergibt sich ein Zentrums- und
Halbraumfokus. Nach Ballverlusten steht natürlich das Gegenpressing im Fokus.
Diese sehr freie Spielform ist sehr abhängig vom Coaching, sowie von der
Tagesverfassung der Spieler, da höchste Konzentration und Intesität gefordert ist,
damit es gut läuft. Im Allgemeinen kann man wohl sagen, dass umso freier das
Spiel ist, umso wichtiger das Coaching zum Erreichen der Trainingsziele wird, da
es weniger Einschränkungen gibt, die die Ziele provozieren. Dafür hat man in
freien Spielen die höchste Spielnähe und sehr gute Trainingseffekte.
von Nils Poker
5vs3 Positionsspiel
COACHINGPUNKTE:
Diese Übung ist ein simples Positionsspiel, das man für verschiedene Ziele
verwenden kann. Die Wichtigkeit jenes Positionsspiels liegt darin zugrunde, dass
es auf fundamentale Art und Weise die wichtigsten Ideen des Juego de Posición
vorstellt. Die zwei wichtigsten Konzepte der Übung sind zum einen die
Positionierung in einer dynamischen Struktur, zum anderen das Wiedererkennen
und das Verwenden von positioneller Überlegenheit, um mit Vorteilen den Ball
vorzutragen.
Wesentlich ist das Einnehmen von optimalen Distanzen zu den Mitspielern. Dies
ist notwendig, um die meiste Anzahl an möglichen Verbindungen zum
Ballführenden herzustellen, den Gegnern das Zustellen der Passwege zu
erschweren und zudem Dreiecke für das Passspiel zu kreieren. Diese Regel
konzeptionalisiert die Maximen des Juego de Posición: sich nicht den Mitspielern
zu nähern, die Distanzen zu respektieren und die Position zu halten. Dazu ist eine
gute Orientierung notwendig, die Positionierungen müssen zudem auch an die
Gegenspieler angepasst werden (Positionierung außerhalb des Sichtfeldes). Durch
eine optimale Körperstellung soll der Ballvortrag schneller vonstattengehen, die
erste Option ist dabei immer der am weitesten entferne Gegenspieler. Um solche
von feyre9251 Passwege zu öffnen, müssen die Verteidiger manipuliert werden.
Einseitiges 4v4+1-Aufbau- und Pressingspiel
COACHINGPUNKTE:
Bestimmte Abläufe im Aufbau oder im Pressing zu trainieren erscheint als
Amateurtrainer manchmal nutzlos. Mal fehlt dieser Spieler, mal ist wer krank und
manchmal hat man nicht mal eine zweistellige Anzahl an Spielern zur Verfügung.
Da man fast immer zumindest ein, zwei Flügel-, Mittelfeld- und Abwehrspieler beim
Training hat, ist eine derartige Spielform eine sehr gute Möglichkeit, diese Spieler
gezielt zu trainieren.
Die Spielform ist generell sehr frei und das Feld ist sehr wettbewerbsgetreu
gestaltet. Um präzises Passspiel aus dem Mittelfeld und der Abwehr zu forcieren,
sind die Minitore außerhalb des Spielfelds aufgestellt. Die Rückzugslinie
ermöglicht einen ungestörten Abstoß und soll den Spielaufbau erleichtern, um das
Selbstvertrauen der Spieler in diesem Aspekt zu erhöhen.
COACHINGPUNKTE:
Das 1vs1 wird von vielen als besonders bedeutsam gesehen. Jedoch wird es
selten spielnah trainiert, isolierte 1vs1-Situationen kommen in einem Spiel aber
eigentlich nie vor. Durch den Wandspieler kann dem 1vs1 jedoch eine wichtige
Komponente hinzugefügt werden. Spieler, die keine Konfrontationsdribbler sind,
können durch den Wandspieler dennoch dominant agieren. Der verteidigende
Spieler hat durch den Wandspieler eine spielnähere Situation. Er muss nicht nur
den Ball beachten, sondern sollte sich auch um den Wandspieler kümmern und
den Passweg mit seinem Deckungsschatten schließen. Auch für den angreifenden
Spieler ist die Orientierung dadurch etwas komplexer und die Zahl an möglichen
Lösungen steigt. Für den Wandspieler und für den angreifenden Spieler sind
Bewegung raus aus dem Deckungsschatten entscheidende Aspekte.
von Moritz Kossmann
Rogerball-Dribblingübung
COACHINGPUNKTE:
Bei dieser Übung werden quasi gleichzeitig ein 2vs1 und ein 3vs2 trainiert. Es wird
auf engem Raum gespielt, wodurch der Druck für die ballbesitzenden Spieler
größer ist. Durch die Überzahl ist stets eine Anspieloption gegeben. Sowohl im
2vs1 als auch im 3vs2 liegt der Fokus darauf, freie Räume zu kreieren, diese zu
erkennen und mittels Dribbling auch zu nutzen. Das Dribbling ist daher nicht die
einzige Angriffsoption und muss richtig in Bezug zu Gegen- und Mitspielern
eingesetzt werden. Dabei sind durch das 2vs1 und das 3vs2 Situationen mit
unterschiedlicher Spieleranzahl und dabei unterschiedlicher Komplexität zu lösen.
Außerdem müssen die Spieler lernen, in Unterzahl zu verteidigen. Dadurch können
von Alex Belinger sie nicht manndecken und müssen geschickt Passoptionen schließen, während
sie Druck Richtung ballführenden Spieler ausüben.
Hexagonales-Sanduhr-Positionsspiel
COACHINGPUNKTE:
Die Regeln des Spiels kreieren auf natürliche Art und Weise bestimmte
Verhaltensmuster bei beiden Teams. Das verteidigende Team muss die
Mittelzone, die gegenüberliegend von der bereits bespielten, intensiv zustellen –
so wird dem Spiel eine Richtung gegeben, während man dennoch den
Zentrumsfokus weiterhin bestehen hat. Die ballbesitzende Mannschaft muss nun
entweder dynamisch in das Zentrum durchbrechen, oder durch schnelle
Ballzirkulation das verteidigende Team in Bewegung bringen und Lücken
attackieren. Durch die Sanduhr-artige-Form mit enger Mitte muss jeder Angriff gut
unterstützt werden, da es hier weniger Platz gibt. Weniger Raum bedeutet
gezwungenermaßen schnellere und genauere Kombinationen mit guten
Verbindungen. Da die Zone an den Enden breiter gelegt ist, werden die Spieler so
zu „blind side-movements“ im Rücken der Gegenspieler ermutigt, um Verikalpässe
zu empfangen. Durch die Form wird vor allem auch das Anbieten in der Tiefe
gefördert, was ebenfalls ein zu wünschender Aspekt ist. Das Hexagon fördert
implizit Diagonalität weg vom Zentrum. Interessante Effekte können durch den
von Alex Lawrence Umstand, dass es mehr Seiten als Außenspieler gibt, generiert werden. Die
Außenspieler müssen gezielt die Seiten wählen, die sie besetzen möchten, und
beeinflussen dadurch auch den Rhythmus des Spiels.
7vs6+2 Konditionsspiel
COACHINGPUNKTE:
Die verteidigende Mannschaft wird dazu gebracht mehr die Mitte zu verteidigen,
aber auch darauf zu achten, zu verschieben. Sie muss aktiv verteidigen, ansonsten
kann der Gegner ohne Druck 10 Pässe spielen und so punkten. Nach der
Balleroberung muss erkannt werden: Ist der direkte Pass nach vorne möglich?
Wenn nicht, kann ich verlagern und dann nach vorne passen? Die angreifende
Mannschaft muss erkennen, vor welches Problem sie gestellt wird und entscheiden,
von Mario Despotović wo sie angreift oder ob der Gegner vielleicht zu passiv ist und ein Punkt erzielt
werden kann, indem sie viele Verlagerungen hat und 10 Pässe macht.
Tropikondom in der Sanduhr
COACHINGPUNKTE:
Diese Übung ist für die Spieler in den Trapezen enorm fordernd aufgrund des
Drucks und der geringen Überzahl, wodurch die Einbindung der drei zentralen
Spieler erforderlich ist. Dies sorgt wiederum dafür, dass sich die zentralen Spieler
konstant und in höchstem Tempo orientieren müssen. Interessant ist hierbei nicht
nur das Training der visuellen Aufnahmefähigkeit, der Arbeitsgedächtniskapazität
und der taktotechnischen Aspekte der Orientierung und Situationseinschätzung,
sondern auch kognitive und motorische Aspekte in der Kommunikation mit
Spielern in unterschiedlichen Situationen (verbal wie nonverbal). Die seitlichen
Spieler benötigen „nur“ einen konstanten 180°-Blick, während der/die zentrale/n
Spieler in allerhöchstem Tempo sich um 360° orientieren müssen. Grundsätzliche
Coachingpunkte sind die Positionierung im Spiel mit Ball, die konstante und
richtige (Vor-)Orientierung, eine adäquate und dynamische Nachorientierung (ein
oft übersehener Punkt im Coaching!), das Spiel mit dem Rhythmus in der
Zirkulation, „La Pausa“ bei wenig Druck zwischen zwei Kontakten, speziell um
von Rene Marić Räume ballfern zu Öffnen durch das Anlocken der Gegenspieler, die technische
Präzision unter Druck sowie das Freilaufverhalten generell. Defensiv ist natürlich
das Pressing enorm wichtig.
4+1vs3 zu 5+2vs3 Rondo
COACHINGPUNKTE:
Da zuerst im 4+1vs3 gespielt wird und das Feld mit Fortlauf größer wird und zwei
zusätzliche Spieler eingebunden werden, dient dies als Initiative für die Spieler
ohne Ball möglichst früh und möglichst aggressiv zu pressen, woraufhin die
Spieler im 4+1v3 sich enorm schnell und sauber bewegen müssen, um dies zu
umspielen. Die Spieler sollen neben dem Pressing in der Gruppe und dem
schnellen Kombinations- wie Bewegungsspiel auch lernen, wie man nach
schnellen Kombinationen in engem Raum in einen größeren Raum spielt, Gegner
dorthin anlockt und gegen die Anlaufrichtung der Gegner in dadurch geöffnete
Räume spielt – oder bei statischerem, passiveren, abwartendem Gegner (dies
kann durch eine Veränderung der Kontaktzahl zum Freispielen des nächsten
Spielers, gekoppelt an Punkte, wenn dies geschafft wird, erreicht werden) länger
zirkuliert und sich anders bewegt, um Räume für diese Schnittstellenpässe zu
von Rene Marić schaffen. In der Übung kann auch darauf hingewiesen werden – speziell, wenn
man vom 7v3 in dieses 5v3+2 übergeht –, wie sich mehr und weniger Raum
sowie das Bewegungsspiel auf die Kombinationssicherheit auswirken.
5vs2 zu 5vs2 mit 3 Teams
COACHINGPUNKTE:
Ziel dieser Übung ist es, in Unterzahl effektiv zu pressen und zu leiten, während
die Mitspieler dahinter „absichern“, Passwege versperren und belauern, um eine
Zielzone zu verteidigen. Wird dennoch erfolgreich verlagert, müssen die Spieler
sich neu organisieren, in die Zielzone ansprinten, sich dort gemeinsam effektiv
bewegen, um Deckungsschatten aufzubauen und den Ball zu erobern. Der Fokus
auf eine saubere Balleroberung soll das individual- wie gruppentaktische Geschick
beim Ballerobern durch die Belohnung forcieren. Die Mannschaft in Ballbesitz
muss somit in engem Raum unter konstantem Druck kombinieren, bevor sie in
eine andere Zone verlagern kann. Dabei soll sie sich intelligent und schnell
bewegen (in einer Raute mit zentralem Spieler dazwischen), ohne unsauber im
von Rene Marić Passspiel zu werden. Kleinräumige Bewegungen in engen Räumen und das
schnelle Herstellen einer dementsprechenden Staffelung nach vorherigen
weiträumigen Verlagerungen werden forciert. Die andere Ballbesitzmannschaft
gegenüber soll sich hinter der Diagonallinie in den Lücken anbieten.
12-Felder-Spiel im 6+4vs6
COACHINGPUNKTE:
Dieses Rondo empfiehlt sich aus mehreren Gründen für vielerlei Aspekte.
Grundsätzlich ist es eigentlich ein klares Positionsspiel, welches durch die
Manipulation der Regeln, der Feldgrößen und des Coachings stärker die
statischen oder dynamischen Komponenten des Positionsspiels oder das Spiel
gegen den Ball und somit auch verstärkt das Umschalten fokussieren kann.
Außerdem ist es durch die Ausrichtung einerseits eine gute Übung, um eine
saubere Basis für das Positionsspiel wie für das Pressing zu legen. Je nach Ziel
kann das Feld horizontal oder vertikal aus einer positionsspezifischen Sicht
besetzt werden. Soll heißen: Entlang der ersten vier Längszonen kann sich die
Viererkette befinden oder entlang der ersten drei Querzonen kann sich
Außenverteidiger-Innenverteidiger-Außenverteidiger befinden. Aufgrund der Regeln
wird Diagonalität belohnt, ohne allerdings alle anderen Passmöglichkeiten zu
von Rene Marić verschmähen. Aus strategischer Perspektive wird nicht nur das Bilden von
Dreiecken und Rauten gelehrt, sondern ebenfalls die Asymmetrisierung dieser
Rauten in Richtung Mitte.
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