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Der Entwurf Einer Systemischen Konjunktivtheorie Für Die Romanischen Sprachen Durch W. Dietrich

Das Dokument behandelt den Entwurf einer systematischen Konjunktivtheorie für die romanischen Sprachen durch Wolf Dietrich. Es stellt die Theorien von Coseriu und Dietrich zu den Verbalkategorien Tempus, Aspekt und Modus vor und diskutiert mögliche didaktische Implikationen für den Fremdsprachenunterricht.

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Der Entwurf Einer Systemischen Konjunktivtheorie Für Die Romanischen Sprachen Durch W. Dietrich

Das Dokument behandelt den Entwurf einer systematischen Konjunktivtheorie für die romanischen Sprachen durch Wolf Dietrich. Es stellt die Theorien von Coseriu und Dietrich zu den Verbalkategorien Tempus, Aspekt und Modus vor und diskutiert mögliche didaktische Implikationen für den Fremdsprachenunterricht.

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WESTFÄLISCHE WILHELMSUNIVERSITÄT MÜNSTER

Romanisches Seminar
Prof. Dr. Wolf Dietrich

DER ENTWURF EINER SYSTEMISCHEN KONJUNKTIVTHEORIE FÜR


DIE ROMANISCHEN SPRACHEN DURCH W. DIETRICH
und Reflexionen über mögliche didaktische Implikationen einer solchen
„theorie unitaire“ für den Fremdsprachenunterricht
(Hausarbeit)

Markus Mischke
Südstraße 33 a
48153 Münster
SS 2000
2

Gliederung

1. Einleitung................................................................................ 3

2. Aktualität und Inaktualität der Verbalhandlung- die


Kategorien Tempus, Aspekt und Modus nach COSERIU und
DIETRICH .................................................................................... 6
2.1 Tempus und Aspekt als korrelative Kategorien und ihre
Unterkategorien “Ebene“ und “primäre Perspektive“ ................................... 6
2.2 Aktualität und Inaktualität der Verbalhandlung: Die Modalfunktionen im
Verbalsystem der romanischen Sprachen unter besonderer
Berücksichtigung des Neufranzösischen .................................................... 8
2.3 Die Funktionalität der Verbalkategorie Modus im Neufranzösischen-
Redebedeutungen des subjonctif .............................................................. 11

3. Reflexionen über mögliche didaktische Implikationen einer


„theorie unitaire“ des französischen Konjunktivs aus der
Sicht des Fremdsprachenlerners............................................ 14

Literatur .................................................................................... 23
3

1. Einleitung
Im Rahmen eines Hauptseminars zur “Syntax des Französischen” befassten wir uns
im Sommersemester 2000 mit einigen der wichtigsten theoretischen Ansätze zur Rol-
le von Tempus, Aspekt und Modus im französischen Satz. Mehr als alle anderen
Verbalkategorien fordern gerade diese immer wieder das Interesse von Grammati-
kern und Sprachwissenschaftlern aller linguistischen Schulen heraus, da sowohl die
präzise Erfassung der Distribution der entsprechenden Formen als auch die wissen-
schaftlich fundierte Reflexion über deren Funktionen nicht geringe Schwierigkeiten
bereit hält. Diese erklären sich zum einen dadurch, dass der Gebrauch der unter-
schiedlichen Tempora und Modi in hohem Maße durch die Syntax komplexer Sätze
und den diesen zu Grunde liegenden grammatischen Regelsystemen bestimmt ist,
zum anderen durch die Notwendigkeit einer inhaltlichen Bestimmung der sich dar-
bietenden Oppositionen, sollen diese auch über ihre formelle Gestalt hinaus charakte-
risierbar sein.

Gerade mit Blick auf den Bereich des Modus zeigte das Seminar die Bandbreite der
seit etwa 1930 zu diesem Problemkomplex entstandenen Ansätze auf, die von den
sprachpsychologisch-universalistisch motivierten Arbeiten G. GUILLAUMEs und
den ebenfalls in hohem Grade semantisch argumentierenden Beiträgen L. CLEDATs
und Th. KALEPKYs bis hin zu den erklärtermaßen asemantisch, statistisch ausge-
richteten Theorien der Glossematiker BOYSEN und NORDHAL reichten. Auch
wenn die erbitterten fachwissenschaftlichen Auseinandersetzungen zwischen den
wissenschaftlichen Lagern der Vergangenheit angehören1 und sich in den modernen
Theorien zum Modus eine deutliche Tendenz zur Konvergenz abzeichnet, kann dies
nicht darüber hinweg täuschen, dass die Akzentuierungen bei der Darstellung dieses
Aspektes der französischen Grammatik immer noch deutlich verschieden ausfallen.
Zwei Konstanten der Betrachtung scheinen sich dabei abzuzeichnen: Betont werden
entweder die semantischen Implikationen des Modusgebrauchs, die auf die Bedeu-
tung der Sprache als Mitteilungssystem rekurrieren, oder aber der normativ fixierte
“bon usage“, in dem die Modussetzung automatisiert, d.h. in Abhängigkeit von be-
stimmten syntaktischen oder lexikalischen Auslösern erscheint. In letzter Konse-
quenz gelangt die letztere Position dahin, die Funktionalität der Opposition zwischen
den Modi, und d.h. hier vor allem zwischen Konjunktiv und Indikativ, an sich in
4

Frage zu stellen und diese nurmehr als Varietäten zu betrachten, deren Verteilung
kontextabhängig mit mehr oder weniger großen diaphasischen Unterschieden erfolgt.
GOUGENHEIM griff zur Beschreibung dieser zunächst rein wertfrei konstatierten
Abhängigkeiten auf den von BRUNOT geprägten Begriff der “servitude grammatica-
le” zurück; ROTHE beschrieb die Konjunktivformen als “gebundene Formen” und
den Konjunktiv selbst als mehr oder weniger bedeutungslose “Positionsvariante” des
Indikativs, belastet durch einige bedeutungshaltige Reliktverwendungen 2. Demge-
genüber verfolgten die eher traditionellen Konjunktivtheorien eine Inventarisierung
und Hierarchisierung der Redekontexte nach semantischen Gesichtspunkten, um ab-
schließend zur Beschreibung einer oder mehrerer “Urbedeutungen” zu gelangen.3
Dass diese beiden Betrachtungsweisen bereits von ihrem Ansatz her problematisch
sind und weit hinter die von den strukturalistischen Schulen erarbeiteten Konzepte
zurückgehen, zeigte WUNDERLI in seiner 1976 veröffentlichten Darstellung zu
Modus und Tempus der romanischen Sprachen. Auf eine rein phänomenalistisch
vorgehende Inventarisierung der möglichen Redebedeutungen ausdrücklich verzich-
tend verfolgte er das Ziel, zum eigentlichen Systemwert des romanischen Konjunktiv
vorzudringen, um erst in einem zweiten Schritt die Affinität zwischen dieser rein
sprachlichen, d.h. abstrakt auf der Ebene des Systems existierenden Inhaltsebene und
den auf der Ebene der Rede etablierten “semantischen Feldern” in einem eher
exemplarischen Zugriff aufzuklären. WUNDERLI betonte in diesem Zusammenhang
auch bereits die gleichsam vermittelnde Rolle der Norm. Nimmt man deren präfor-
mierende und damit letztlich sprachgestaltende Wirksamkeit ernst, erscheint eine
psychologisierende Vorstellung des Sprechaktes, wie GUILLAUME sie mit seinem
Entwurf einer “chronogénèse” skizziert hat, als nicht mehr haltbar. Umgekehrt er-
scheint sie angesichts einer strukturell gegebenen Systembedeutung jeder sprachli-
chen Form nicht länger mehr als rigides Regulationsinstrument, sondern als unab-
dingbares Hilfsmittel, das die Nutzung der Sprachbedeutung im konkreten Redevoll-
zug erleichtert.4 Die genaue Interpretation des Modusgebrauchs bei WUNDERLI
kann im Rahmen dieser Arbeit nur als Kontrastfolie dienen, die ihr zugrundeliegende
theoretische und methodische Ausrichtung lässt sich jedoch in der im selben Jahre

1
Vgl. Wunderli, Peter: Modus und Tempus. Beiträge zur synchronischen und diachronischen Mor-
phosyntax der romanischen Sprachen, Tübingen 1976, S. 1.
2
Vgl. Wunderli, Peter, a.a.O., S. 29 ff.
3
Ebd., S. 21.
4
Ebd., S. 22 ff. Wunderli spricht mit Blick auf die Redebedeutungen des Konkunktiv dementspre-
chend auch von “Nutzwerten”, bei der zugrundeliegenden Systembedeutung von “Grundwert”.
5

veröffentlichten Arbeit E. COSERIUs5 wiederfinden, in der dieser das romanische


Verbalsystem in einem konsequent strukturalistischen Zugriff auf dessen systemi-
sche Organisation hin analysierte und sehr viel eingehender noch als WUNDERLI
die Gemeinsamkeiten zwischen den einzelnen romanischen Sprachen herausarbeite-
te. Im Mittelpunkt der Untersuchungen stehen bei COSERIU die Verbalkategorien
Tempus und Aspekt, wobei die Darstellung des romanischen Imperfectum den größ-
ten Raum einnimmt. W. DIETRICH unternahm es dann im Anschluss an und mit
deutlichem Bezug auf COSERIU, auch die Kategorie Modus in das von diesem ent-
worfene System zu integrieren. Er begab sich damit wie WUNDERLI auf die Suche
nach einer einheitlichen Systembedeutung für den romanischen Konjunktiv, um die-
se in einem zweiten Schritt an den verschiedenen existierenden Redebedeutungen
dingfest zu machen, kam aber, eben weil er sich an den von COSERIU präsentierten
Befunden und Begrifflichkeiten orientierte, zu einer eigenen Sicht dieses Phänomens,
das ebenfalls sehr viel stärker als WUNDERLI dies tat die Gesamtheit der Romania
im Blick behielt.

Hier soll im Folgenden der Entwurf COSERIUs und DIETRICHs nachgezeichnet


werden, um dann im zweiten Teil dieser Arbeit in eine Diskussion über die didakti-
schen Implikationen dieses Ansatzes einzusteigen. Interessieren wird mich dort die
Frage, ob die Vorstellung einer strukturellen Systembedeutung des Konjunktivs beim
Erlernen in diesem Fall des Französischen dienlich ist, oder sich angesichts der Abs-
traktheit dieser Semantik und des hohen Grades an normativen Setzungen als eher
hinderlich erweist. Als Diskussionsgrundlage dienen mir dabei verschiedene (Schul-
)Grammatiken des Französichen, die daraufhin befragt werden sollen, wie sie den
Lernenden in das Thema Modus einführen und nach welchen Kriterien sie dieses
strukturieren.

5
Coseriu, Eugenio: Das romanische Verbalsystem, hrsg. und bearbeitet von Hansbert Bertsch, Tü-
bingen 1976; nach Wolf Dietrich “une des interprétations les plus cohérentes et les plus différenci-
ées des fonctions temporeles et aspectuelles du verbe“ (Dietrich, Wolf: “Actualité et inactualité de l'
action: Les fonctions modales dans le système verbal des langues romanes”. In: Logos Semantikos.
Festschrift E. Coseriu, Bd. 4, Berlin 1981, S. 395).
6

2. Aktualität und Inaktualität der Verbalhandlung- die Katego-


rien Tempus, Aspekt und Modus nach COSERIU und
DIETRICH
2.1 Tempus und Aspekt als korrelative Kategorien und ihre Unterkategorien
“Ebene“ und “primäre Perspektive“
Ausgangspunkt für die Theorie COSERIUs ist die Erkenntnis, dass die Kategorien
Tempus und Aspekt beim romanischen Verb miteinander verschränkt erscheinen, so
dass nur eine gemeinsame Sicht beider die Funktionen der sich darbietenden Opposi-
tionen verständlich werden lässt.6 Das Tempus beschreibe die Stellung einer Verbal-
handlung in der Zeit, deiktisch definiert durch den Augenblick des Sprechens, der
Aspekt hingegen in sehr viel differenzierterer Form die Betrachtung einer Verbal-
handlung in der Zeit mit einer Vielzahl möglicher Perpektiven. Um die Funktions-
weise dieses Systems darzustellen, operiert COSERIU mit einer ganzen Reihe von
Unterkategorien, die hier nicht alle zur Sprache kommen sollen, da sie zum einen
nicht alle im Neufranzösischen verwirklicht sind und zum anderen für das Verständ-
nis des Ansatzes von DIETRICH entbehrlich erscheinen. Als Basis des insgesamt
“dreistöckig” vorgestellten Systems fungieren die Kategorien “Ebene” und “primäre
Perspektive” die sich mittels der einfachen Tempusformen manifestieren und damit
bei allen personalen Verbformen zum Ausdruck kommen.7

Mit der Kategorie der Ebene gelangt COSERIU zu einer Neubewertung des romani-
schen Imperfekts, das er nicht länger als reine Vergangenheitsform in einer wie auch
immer gearteten Opposition zum Perfekt betrachtet, sondern in Opposition zum Prä-
sens bringt, eine Opposition, deren semantischen Gehalt er mit “Aktualität vs. Inak-
tualität” bestimmt. Das Imperfekt, so COSERIU, bringe in allen seinen Verwendun-
gen eine Einschränkung bzw. Verneinung des als aktuell, und d.h. in etwa als “wirk-
lich”, “gegenwärtig” und “real” mit Hilfe des Präsens Vorgestellten zum Ausdruck,
und dies in jeweils unterschiedlichem Sinne. Sechs unterschiedliche Redebedeutun-
gen des Imperfekt analysiert er auf ihren spezifischen Gehalt an Inaktualität, der
eben nicht nur die Bedeutung “Vergangenheit” oder die ihm immer wieder zuge-
schriebene aspektivische Bedeutung des “Unabgeschlossenen“ umfasst, sondern z. B.

6
COSERIU knüpft mit dieser Interpretation eines "hybriden Systems" ausdrücklich an Ergebnisse E.
BUYSSENS an, der bereits in den 50er Jahren zu diesem Komplex Stellung nahm (vgl. Coseriu,
Eugenio, a.a.O., S. 81.
7
Ebd., S. 115. Demgegenüber präsentieren sich die diesem System aufgelagerten Systeme in Form
periphrastischer bzw. lexikalischer Ausdrücke, die vor allem. die spezifisch aspektivischen Be-
schreibungen ermöglichen.
7

auch die einer Bedingung (Si j’avais de l’argent...) oder einer höflichen Distanznah-
me (Je voulais vous dire...).8

Formal betrachtet ist das Präsens dabei das merkmallose und damit potentiell exten-
sive Glied dieser Opposition. Merkmallos sind Präsens und Imperfekt ihrerseits in-
nerhalb der sich durch die Kategorie der primären Perspektive ergebenden mehr-
gliedrigen Opposition von “Vergangenheit”, “Gegenwart” und “Zukunft”, so dass
sich das Grundsystem für die romanischen Sprachen insgesamt wie folgt darstellt:

Unterkategorie: primäre Perspektive

Aktuell: Perfectum simplex ← Präsens → Futur


Unterkategorie:

Ebene Inaktuell: Plusquamperfekt ←Imperfekt→ Kond. Präs.

Gerade die spezielle Verwendung von Imperfekt und Konditional im französischen


Bedingungsgefüge erweist sich als der wichtigste Beleg für den von COSERIU vor-
genommenen Entwurf, da sie zum einen den extensiven Charakter des Imperfekts
veranschaulicht und zum anderen die enge Koordination von Imperfekt und Kondi-
tional aufdeckt. Anhand folgender Beispielsätze führt COSERIU diesen Befund aus:

1) S’ il le voyait triste, il lui disait... – Bezeichnung eines realen Bedingungszusammenhanges in der


Vergangenheit.

2) Si j’ avais de l’argent , je te le donnerais. – Irrealis I, d.h. Bezeichnung eines irrealen (und damit
als inaktuell bezeichneten) Tatbestandes für die Gegenwart mit entsprechendem Zukunftsbezug.

3) Si jamais j’ avais de l’argent, ... – Irrealis I, aber Verlegung des irrealen Tatbestandes in die Zu-
kunft.

Zusätzliche Plausibilität erhält das System dabei durch die offensichtliche formale
Ähnlichkeit von Imperfekt, Plusquamperfekt und Konditional in allen romanischen
Sprachen.

8
Ebd., S. 167 f.
8

2.2 Aktualität und Inaktualität der Verbalhandlung: Die Modalfunktionen im


Verbalsystem der romanischen Sprachen unter besonderer Berücksichtigung
des Neufranzösischen
Wenn DIETRICH zu Beginn seines Entwurfes einer semantischen Bestimmung des
Kapitels Modus betont, keine vollständig neue Theorie zu diesem Komplex vorzule-
gen, wird klar, dass es ihm nicht um die Einführung und Strapazierung neuer Syste-
matiken und Begrifflichkeiten geht, sondern um eine Sichtung und Bündelung der
bereits erarbeiteten und veröffentlichten Konzepte (v.a. aus der traditionellen Kon-
junktivforschung) und eine Einordnung der vielen einzelnen Befunde in das von
COSERIU vorgestellte System. Um wie dieser dabei die Gesamtheit der Romania im
Blick zu behalten, postuliert DIETRICH eine einheitliche Systembedeutung des
Konjunktiv in allen romanischen Sprachen und verweist zugleich unter ausdrückli-
chem Ausschluss zweier Ausnahmen im Rumänischen und Räto-Romanischen auf
die durchaus ähnlichen Verwendungskontexte im Bereich der Rede.9

Folgerichtig geht er indes auf Konfrontationskurs zu den eingangs skizzierten Posi-


tionen insbesondere W. ROTHES. Ein reliktartiger Status des Konjunktivs sei wenig
wahrscheinlich, auch wenn statistische Erhebungen dies glauben machten. Zu kom-
pliziert und differenziert sei das modale System und zu eindeutig die semantische
Wertigkeit in all jenen Fällen, in denen selbst ROTHE dem Konjunktiv noch eine
Funktionalität zubilligt. Gerade diese wenigen Fälle, in denen sich eine echte Oppo-
sition zwischen Konjunktiv und Indikativ beobachten ließe, machten es wenig glaub-
haft, die anderen, automatisiert erscheinenden Verwendungen des Konjunktivs als
neutralisierte Varietäten zu betrachten.

...on se demande comment il est possible qu`une forme, qui en général ne signifie rien, puisse signifier
quelque chose dans certaines combinaisons et se trouver ainsi 'neutralisée' dans la grande majorité de
ses emplois.10

Außerdem weist er darauf hin, wie selbst die erklärtermaßen asemantisch argumen-
tierende Fraktion zuweilen nicht die Trennung von sprachlicher und außersprachli-
cher Wirklichkeit beherzige, Grundvoraussetzung für jede systemisch-
strukturalistische Sprachanalyse. Der folgende Satz werde von ROTHE als Beispiel
dafür zitiert, wie wenig der Konjunktiv, die ihm zugesprochene Markierung einer
Nicht-Realität zu leisten vermag und wie sehr seine Verwendung statt dessen durch
die grammatische Norm determiniert sei:

9
Dietrich, Wolf, a.a.O., S. 396.
9

Il arrive qu‘ un bataillon, qui compte sur le papier un millier d’hommes n’en ait, dans la réalité, que
six cents à sept cents.11

Nicht das außersprachliche “dans la réalité” interessiere jedoch, so Dietrich, in die-


sem Satz, sondern die Abhängigkeit des Konjunktives von der Formulierung im
Hauptsatz: “il arrive que”, die wie noch auszuführen sein wird als Signal dafür steht,
dass der beschriebene Tatbestand eben nicht in oder außerhalb der Realität liegt,
sondern dass er vom Sprecher als “inaktuell“, d.h. als jenseits der Realität des deik-
tisch bestimmten Hier und Jetzt des Sprechaktes liegt und deshalb, zunächst einmal
rein grammatisch als auf einer anderen Ebene liegend gekennzeichnet wird.12

Methodologisch den von COSERIU vorgezeichneten Weg verfolgend, prüft


DIETRICH über entsprechende Kommutationsproben die Vitalität der Opposition
Aktualität/Inaktualität in Bezug auf den Konjunktiv. Dabei verhilft gerade der
Sprachvergleich zu der Erkenntnis, dass der romanische Konjunktiv in jedem Falle
das merkmalhafte Glied einer entsprechenden Opposition darstellt, dass aber zu-
gleich, so DIETRICH, die Dokumentation möglicher Neutralisationen häufig das
Ergebnis diastratischer und diatopischer Verzerrungen sei, d. h. sich zum Teil durch
die Miteinbeziehung eines nicht-literarischen Französisch erklären ließen.

In Abgrenzung zu WUNDERLI ist DIETRICH jedoch um eine spezifizierende Defi-


nition der Kategorien Aktualität/Inaktualität bemüht, die es ihm erst erlaubt, Modus
und Tempus als korrelative Kategorien zu verschränken, ähnlich wie COSERIU dies
für die Kategorien Tempus und Aspekt tat.

WUNDERLI entwickelte sein Konzept einer zunehmenden Aktualisierung aus der


Idee der GUILLAUMEschen „chronogenese“ heraus.

Aus einer hierarchisch vorgestellten Anordnung der Verbalkategorien Aktionsstand,


Person und Tempus, ergeben sich so für die unterschiedlichen Modi unterschiedliche
Grade einer Aktualisierung:13

10
Ebd., S. 397.
11
Ebd., S. 398.
12
Hier zieht DIETRICH selbst eine Parallele zu KALEPKY , dem seiner Auffassung nach „moderns-
ten“ Vertreter der traditionellen Konjunktivforschung: Nicht um den Ausschluss einer Realtität gehe
es bei der Verwendung des Konjunktives, sondern um die Ausblendung dieser Realtität
(ebd., S. 399).
13
Vgl. Wunderli, Peter, a.a.O., S. 10.
10

Tempus nicht deiktisch Indikativ

Person Konjunktiv

Aktionstand Partizip

Infinitiv deiktisch

Der Konjunktiv erscheint hier als teilaktualisierter Modus und damit zum einen als
merkmalloses Glied der mehrgliedrig vorgestellten Opposition und zum anderen als
vollständig abgekoppelt von der grammatischen Kategorie des Tempus, eine Auffas-
sung, der DIETRICH entschieden widerspricht, da er sehr wohl noch eine zeitliche
Wertigkeit des Konjunktivs erkennt, auch und vor allem über die im syntaktischen
Gefüge automatisiert erscheinenden Anwendungsbezüge der „concordance des temps
hinaus.14

Als Beispiel einer Kommutationsprobe für das Französische dient DIETRICH der
folgende Satz:

Bien que la saison ne s’y pretat pas, je desirais beaucoup entendre les flutes et en acquerir quelques
exemplaires.15

Unmittelbar deutlich wird hier, wie durch ein Ersetzen des „subjonctif de
l’imparfait“ durch den „subjonctif du present“ der Sinn des Satzes nachhaltig verän-
dert würde.

Außerdem sei die zeitliche Strukturierung des romanischen Konjunktivs, so


DIETRICH, allein schon dadurch evident, dass er Formen in allen Zeitstufen ausge-
bildet habe, die in den anderen romanischen Sprachen zudem häufig noch deutlich
vitaler seien als im Französischen.

So wie in dem von COSERIU vorgestellten System der Verweis auf eine entspre-
chende zeitliche bzw. aspektivische Ebene eine Handlung als aktuell oder inaktuell
im Hinblick auf einen deiktisch bestimmten Zeitpunkt kennzeichne, so beziehe sich

14
Vgl. Dietrich, Wolf, a.a.O., S. 402.
15
Ebd., S. 402 (zit. nach LEVI-STRAUSS).
11

der Modus innerhalb der Opposition Aktualität/Inaktualität auf die Verwirklichung


der Handlung selbst. 16

Der Indikativ schließt demnach die Verwirklichung einer in Rede stehenden Hand-
lung immer mit ein, und sei es in der Pro- bzw. Retroperspektive, während es die
Funktion des Konjunktives ist, den Gedanken der Verwirklichung einer Handlung
von vornherein auszublenden.17

In seiner Eigenschaft als das merkmallose und damit extensive Glied der Oppositi-
on, fungiere der Indikativ deshalb als eine Art Basisform und finde immer dort Ver-
wendung, wo die Aktualität der Verbalhandlung nicht ausdrücklich augeblendet
werden soll.

2.3 Die Funktionalität der Verbalkategorie Modus im Neufranzösischen-


Redebedeutungen des subjonctif

Nach der hypothesenartigen Bestimmung des modalen Systemwertes unternimmt


DIETRICH methodologisch folgerichtig die Überprüfung der Funktionalität der
Verbalkategorie Modus, indem er die auf der Ebene der Norm sich ergebenden Ver-
wendungszusammenhänge daraufhin analysiert, ob sich die hier manifestierenden
Redebedeutungen mit der eingangs postulierten Sprachbedeutung zur Deckung brin-
gen lassen.
COSERIU hatte das Verhältnis von Sprachbedeutung und Redebedeutungen modell-
haft in Form einer „Bedeutungszone“ vorgestellt:18

Sprachbedeutung X1 X2 X3 X4 Redebedeutungen 1, 2, 3, ... 7

= Systemwert X5 X6 X7 = bestimmte Bedeutung inner-


halb der Zone

Aus dem Vergleich aller romanischen Sprachen, für die


DIETRICH mit wenigen Ausnahmen eine ähnliche Verwendung des Konjunktives
konstatiert, ergeben sich sieben Kontexttypen, d.h. letztlich außersprachliche Re-
desituationen, die auf ganz unterschiedliche Art und Weise eine Einschränkung der

16
Ebd., S. 403.
17
In ähnlicher Weise gelte dies für die unpersönlichen Modi, den Imperativ und den Infinitiv, wobei
der Infiniv jedoch als zur Nominalgruppe gehörig von vornherein ohne zeitliche und personale Per-
spektive erscheine und damit als vielleicht extremster Ausdruck der Inaktualität aufzufassen sei.
(ebd., S. 405).
18
Coseriu, Eugenio, a.a.O., S. 47.
12

Aktualität nahe legen und damit sieben möglichen Redebedeutungen des Konjunk-
tivs entsprechen.
Diese sollen- bezogen auf das Neufranzösische- hier im Folgenden kurz umrissen
werden.
1. Kennzeichnung der Inaktualität einer Handlung in Abhängigkeit eines Ausdrucks
der Bewertung, bzw. des Wünschens, Hoffens oder Nachdenkens:

→ Je suis heureux que tu viennes.


→ J‘ attends qu’il revienne.

So wie die Bewertung notwendigerweise nicht die Aktualität der in Rede stehen-
den Handlung bedinge, so kennzeichne der Ausdruck des Wünschens eine Hand-
lung geradezu zwangsläufig als inaktuell, da sie ja noch nicht eingetreten ist.

Die Analyse dieses Redekontextes vermag laut DIETRICH auch den Konjunktiv
in vorangestellten Objektsätzen erklären:

→ Qu’il le connaisse, j’en suis sur!

Hier ergebe sich die Inaktualität unmittelbar aus der Linearität des Satzes, da man
eben zu Beginn des Satzes noch nicht wisse, welches Verhältnis zur Handlung im
Hauptsatz zum Ausdruck kommen wird.19

2. Kennzeichnung der Inaktualität einer Handlung in Abhängigkeit eines Ausdrucks


der Verneinung, der Einschränkung oder einer Fragehaltung:

→ Croyez-vous que ce soit vrai?

Gerade hier, so betont DIETRICH, bestehe jedoch häufig eine echte Wahlmög-
lichkeit durch den Sprecher, der in einem solchen Fall durch die Wahl des Indi-
katives eine Akzentuierung in Richtung Aktualität vornehmen könne.

3. Kennzeichnung der Inaktualität einer Handlung in Abhängigkeit einer Hypothese


bzw. Bedingung:

→ Je le lui donne a condition qu’ il me le rende bientot.

Das Neufranzösische habe hier indes in der Konstruktion der Konditionalsätze


mit si die modale Kennzeichnung der Inaktualität durch die Kennzeichnung der
Inaktualität mittels der Kategorie Tempus/Aspekt ersetzt.

4. Kennzeichnung der Inaktualität einer Handlung in Abhängigkeit einer final zu


interpretierenden Aussage, eines Wunsches oder eines Verlangens

19
Dietrich, Wolf, a.a.O., S. 407.
13

→ Nous y placerons une porte qui puisse etre fermee a clef.

Die Inaktualität der Verbalhandlung ergebe sich hier aus der Setzung des unbe-
stimmten Artikels, der die Tür als eine im Bewusstsein des Sprechers noch nicht
real existierende ausweise.

DIETRICH subsummiert unter diesen Aspekt der Finalität auch die mehr oder
weniger zahlreichen Verwendungen des subjonctif im Hauptsatz in Form von
entsprechend emotional belegten Ausrufen, wie z. B.:

→Que tu en soit heureux!

Ausdrücklich jedoch distanziert er sich in diesem Kontext von Konjunktivtheo-


rien, die den subjonctif selbst als Träger dieser Bedeutungen sehen. Bedeutungs-
tragend seien in diesen Fällen durchweg paraverbale Phänomene, wie etwa die
Intonation; der subjonctif markiere alleine die als vom Sprecher als solche ge-
kennzeichnete Inaktualität der Verbalhandlung.

Als Bedeutungsträger fungierten darüber hinaus häufig auch assoziierte Lexien,


so etwa eindeutig finale Konjunktionen wie pour que:

→ Je me hate pour que je ne sois pas en retard.

5. Kennzeichnung der Inaktualität einer Handlung in Abhängigkeit eines Ausdruck


des „discours repete“

→ Je ne sache pas.

In diesem singulären Beispiel erscheine die Bestimmtheit der alternativen Formu-


lierung (je ne sais pas) aufgrund der durch den Modus signalisierten Inaktualität
des abgeschwächt und erlaube dem Sprecher die Wahrung einer gewissen Dis-
tanz. Diese dürfe jedoch, da es sich um ein fixiertes Element der Sprachtradition
handelt, nicht im psychologischen Sinne interpretiert werden.

6. Kennzeichnung der Inaktualität einer Handlung in Abhängigkeit eines Ausdrucks


zur Offenlegung eines logischen Widerspruchs

→ Bien qu‘ il pleuve il te faut sortir.

Laut DIETRICH ein weiteres Beispiel dafür, wie nicht die außersprachliche Rea-
lität die Wahl des Konjunktivs bedinge, sondern die durch die Wahl der Kon-
junktion sich manifestierende Interpretation der Realität durch den Sprecher.

Einmal mehr sei hier zudem die Vorstellung einer bloßen „servitude grammati-
cale“ irreführend, da der Automatismus in bestimmten Fällen außer Kraft gesetzt
erscheine:

→ Dans une telle situation, bien que j‘ aurais peur, je me presenterai.


14

Die Inaktualität der Verbalhandlung werde hier auf der Ebene der Tempus- und
Aspekt-Kategorie der Ebene bzw. Perspektive zum Ausdruck gebracht, während
ihre Verwirklichung selbst durch die Wahl des Indikativs ausdrücklich mitge-
dacht und damit eben nicht ausgeblendet werde.20

DIETRICH warnt davor, mit Blick auf die zahlreichen automatisiert erscheinen-
de Einzelkonstruktionen, die sprachlogisch sich darbietenden Gemeinsamkeiten
bestimmter Redebedeutungen zu übersehen. So ließen sich unter der Idee des in-
neren Widerspruchs eben nicht nur die konzessiven, sondern auch Konstruktio-
nen des generalisierenden Typus fassen:

→ Quoi qu‘ il fasse, il ne reussira pas.


→ Aussi mince qu‘ elle soit, la tache se voit toujours.

7. Kennzeichnung der Inaktualität einer Handlung in Abhängigkeit eines Ausdrucks


der zeitlichen Relationierung im Sinne einer Nachzeitigkeit, der Bestimmung ei-
nes Endpunktes, einer zeitlichen Unbestimmtheit oder einer –expressis verbis als
inaktuell markierten- Vorzeitigkeit.

→ Avant qu‘ il vienne, nous y mettrons un peu d‘ ordre.


→ Nous y resterons, jusqu’a ce que ce travail soit fait.

→ Ils le feront apres que les professeurs soient sortis.

Gerade der letzte Beispielsatz zeigt noch einmal nachdrücklich die kategoriale
Verschränkung der zeitlichen und modalen Perspektive.21

Abschließend weist DIETRICH darauf hin, dass diese sieben Redebedeutungen


in der Praxis nicht immer klar voneinander abzugrenzen seien und dass entspre-
chende Satzbeispiele sich häufig von verschiedenen Kontexttypen her interpretie-
ren ließen. Diese beständen in der skizzierten Form zudem nur mit Blick auf die
Norm des Neufranzösischen, die sich aber bezogen auf den Konjunktiv als relativ
stabil erweise.22

3. Reflexionen über mögliche didaktische Implikationen einer


„theorie unitaire“ des französischen Konjunktivs aus der
Sicht des Fremdsprachenlerners

Leitend für die Fragestellung dieses Teils der Arbeit war die unmittelbare Erfahrung,
dass mit dem Gebrauch des Subjonctifs ein vergleichsweise schwieriges und sperri-
ges Kapitel der französischen Grammatik angesprochen ist, das zudem im schuli-

20
Ebd., S. 411.
21
Davon unbenommen ist die Diskussion um die generelle Ausweitung des subjonctifs-Gebrauchs
nach apres que in der jüngerern Zeit, die ggf. als Form einer syntaktischen Analogiebildung nach
dem Muster avant que interpretiert werden kann.
22
Ebd., S. 414.
15

schen Fremdsprachenunterricht häufig nur sporadisch behandelt wird und für den
Lerner somit nicht selten undurchsichtig und verworren bleibt.23

Zu einem Gutteil ist die daraus resultierende Frustration und Gleichgültigkeit auf
Lernerseite Bestandteil dessen, was die fachdidaktische Literatur ganz allgemein als
„Krise der Grammatik“ beschreibt.24 Auch wenn ich hier nicht im Einzelnen auf die
Diskussion um den Stellenwert des Grammatikunterrichts im Fremdsprachenunter-
richt eingehen kann, bleibt festzuhalten, dass in der Wahrnehmung vieler Praktiker
die traditionelle Vermittlung grammatischer Inhalte in der Schule immer häufiger an
Grenzen stößt und Gefahr läuft, die Motivation und das Interesse des Schülers für die
jeweilige Fremdsprache nachhaltig zu zerstören. Während nun aber einerseits die
Suche nach alternativen Vermittlungsformen weiter vorangetrieben wird25 , hat sich
gerade in jüngerer Zeit in Rückschau auf entsprechende didaktische Konzepte der
siebziger und achtziger Jahre die Erkenntnis durchgesetzt, auf einen Grammatikun-
terricht als solchen nicht verzichten zu können, einen Unterricht also, der „die geziel-
te und bewusst (machend)e Auseinandersetzung mit dem fremden (und dem eige-
nen!) Sprachsystem“26 im Blick behält. So spricht GNUTZMANN die häufig wider-
sprüchliche Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte resümierend insgesamt von
einer „gestärkten Stellung des Grammatikunterrichts“27 und ROOS infolgedessen
gar von einer „Renaissance der Grammatiken“28

Angesichts einer solchen kritischen Neubesinnung bleibt jedoch die Frage nach der
Auswahl der grammatischen Inhalte sowie nach didaktisch angemessenen Darstel-
lungsformen.

Bezogen auf den subjonctif interessierte mich die Frage, wie verschiedene auf dem
Markt befindliche Lern- bzw. Schulgrammatiken in das Thema „Modus“ einführen,
welche Ebene der Darstellung sie jeweils wählen und inwieweit bei den gewählten

23
So zumindest erfolgte im Rückblick auf meine eigene Lerngeschichte eine systematische Auseinan-
dersetzung mit dem subjonctif nicht einmal im Leistungskurs Französisch des Gymnasiums. Eine
gründlichere, wenn auch nicht immer linguistisch untermauerte Einführung blieb den entsprechen-
den Kursen im romaischen Seminar vorbehalten.
24
Vgl. etwa Polleti, Axel: „Die Krise der Grammatik im Französischunterricht“. In: Der Fremd-
sprachliche Unterricht/Französisch, H. 6/ 1997 sowie den Beitrag Günther Zimmermanns in:
Gnutzmann, Claus und Frank G. Königs (Hgg.): Perspektiven des Grammatikunterrichts. Tübingen
1995.
25
Vgl. auf den im Folgenden noch einzugehenden Beitrag von Aneta GLAVIER: „De la grammaire-
chouette“ in: Der Fremdsprachliche Unterricht/Französisch, H. 6/ 1997, S. 18 ff.
26
Gnutzmann, Claus und Frank G. Königs (Hgg.), a.a. O., S. 11.
27
Ebd., S. 18.
28
Ebd., S. 249.
16

Darstellungsformen unterschiedliche linguistische Theorien bezüglich des Konjunk-


tivs zum Tragen kommen. Dass die unterschiedlichen theoretischen Ansätze entspre-
chende didaktische Implikationen aufweisen, liegt dabei auf der Hand: derjenige, der
mit ROTHE etwa von einer asemantischen „servitude grammaticale“ ausgeht, wird
die Vermittlung dieses grammatischen Phänomens im Sinne einer Einführung in ih-
ren normativen Gebrauch anders anlegen als jemand, der die Opposition Indika-
tiv/Konjunktiv als weiterhin funktional und den Subjonctif als grundsätzliches vitales
Element des Neufranzösischen erachtet. Als Hintergrund und Fluchtpunkt gleichsam
stand dabei in Anknüpfung an den ersten Teil der Arbeit die Überlegung, ob nicht
erst die Zusammenführung und Einbettung der zahlreichen Verwendungszusammen-
hänge und Redebedeutungen des subjonctif in einer übergeordneten semantischen
Kategorie das Gesamtphänomen „Modus“ für den Lerner durchschaubar macht, ob
also -anders formuliert- eine Ahnung vom „valeur du subjonctif“ nicht das Verständ-
nis für die „significations du subjonctif“ erleichtern könnte.29

Um es gleich vorweg zu nehmen: eine ausdrückliche Bezugnahme auf linguistische


Theoriebestände findet sich mit einer Ausnahme in keiner der untersuchten Gramma-
tiken, zumal nicht auf das von DIETRICH vorgeschlagene Konzept von Inaktuali-
tät/Aktualität. Es handelt sich bei diesen allesamt um traditionelle Grammatiken, die
eben nicht deduktiv, vom System zur Norm fortschreitend angelegt sind, sondern um
eine zumeist präskriptiv ausgerichtete Vermittlung der Norm bemüht sind und allen-
falls kommentierend deskriptive Befunde zur in Gang befindlichen Veränderung der
Norm einzubinden versuchen.

Eine Ausnahme bildet hier das unlängst erschienene Taschenlexikon der französi-
schen Grammatik von FUCHS, das sich jedoch ausdrücklich an „fortgeschrittene
Lerner“ wendet und durch die alphabethische Anordnung des Stoffes eine durchweg
andere Konzeption verfolgt.30 Die übrigen Grammatiken sind gängige Lehr- und
Nachschlagewerke für Oberstufenschüler, Studenten und Lehrer, wie etwa die be-

29
Eine Auffassung, wie sie im Prinzip von Volker DIECKMANN geteilt wird, der in Anknüpfung an
WEINRICH in der von diesem vorgeschlagenen Systembedeutung „Interesse“ einen übergeordne-
ten Schlüssel zur Vermittlung des subjonctifs erkennt (vgl.: Dieckmann, Volker: „Der subjonctif.
Eine linguistisch-fachdidaktische Betrachtung.“ In: Praxis des neusprachlichen Unterrichts Nr. 3,
1990, S. 295 ff.
30
So ist FUCHS um eine differenzierte Klärung der Begriffe „Modalität“ und „Modus“ bemüht, für
die er eine enge Verflechtung mit den anderen Verbalkategorien konstatiert. Im Rahmen seiner Be-
handlung des „Imparfait“ rekurriert er zudem ausdrücklich auf die von COSERIU vorgeschlagene
Theorie zu einer übergeordneten Systembedeutung des Imparfait im Sinne der Opposition Aktuali-
tät/Inaktualität.
17

kannte Grammatik des heutigen Französisch von KLEIN/KLEINEIDAM oder die


Grammaire explicative von CONFAIS. Mitberücksichtigt habe ich darüber hinaus
zwei weitere lehrbuchunabhängige Schulgrammatiken sowie zwei grammatische
Beihefte zu Lehrwerken des Französischunterrichts in der Mittel- und Oberstufe.

Allgemein lässt sich sagen, dass sich die untersuchten Grammatiken von ihrer inhalt-
lichen Grundkonzeption her kaum voneinander unterscheiden. Die Unterschiede lie-
gen vielmehr in der Art und Gewichtung der Erklärungen, Beispiele und Wörterlis-
ten, der Kommentare und Regelformulierungen. Dass solche Unterschiede im Detail
jedoch durchaus bedeutsam sind, zeigt bereits ein vergleichender Blick auf die
Grammatiken von KLEIN/KLEINEIDAM und CONFAIS:

Bereits im Vorwort erklären KLEIN/KLEINEIDAM, im Interesse des Lerners einer


„strukturalen und oberflächennahen Beschreibung“ den Vorrang geben zu wollen.31
So ist denn auch die Darbietung des Kapitels Subjonctif durchweg phänomenalis-
tisch angelegt, die grundsätzliche Einführung in den Komplex „Modus“ etwa er-
scheint auf einige wenige Zeilen komprimiert. Im Vordergrund steht im Folgenden
die Unterscheidung: „Automatisierter Gebrauch des Subjonctif“32 versus „Nicht au-
tomatisierter Gebrauch des Subjonctif“33. Dabei vermeiden die Autoren, ob gewollt
oder nicht, jede Psychologisierung der exemplifizierten Sprechakte, die somit nie aus
der Persektive des Sprechers kommentiert erscheinen, sondern allein unter dem Vor-
zeichen „Auslösung“ bzw. „Nicht-Auslösung“ des Subjonctifs erläutert werden.

Demgegenüber sind sie bemüht, die Modalität „Willensäußerung“ etwa in Form


zahlreicher Unterkategorien vergleichsweise kleinräumig aufzufächern:

„Der Subjonctif nach Verben und Ausdrücken des Wünschens, Verlangens, Verbietens und des Erlau-
bens“ sowie „des Vorschlagens, Zustimmens, Ablehnens, Verhinderns“34

Es folgt jeweils eine Inventarisierung entsprechender Ausdrücke in Form exemplari-


scher Wörterlisten, die dem Lerner einen Eindruck davon vermitteln, wie stark die
Verwendung des Subjonctifs kodifiziert ist. Wenn solche Wörterlisten auch hilfreich
für das Nachschlagen und systematische Memorisieren wichtiger „Modusauslöser“

31
Klein, Hans-Wilhelm und Hartmut Kleineidam: Grammatik des heutigen Französisch (Neubearbei-
tung). Stuttgart 1994, S. 3.
32
Ebd., S. 227 ff.
33
Ebd., S. 231 ff.
18

erscheinen, bleibt fraglich, ob sie auf Seiten des Lerners zu einem echten Verständnis
des Subjonctifs beitragen. Ein solches Verständnis wird meines Erachtens auch
dadurch erschwert, dass KLEIN/KLEINEIDAM wie auch die Mehrzahl der übrigen
Grammatiken als zusätzliche Klassifikationsebene die lexikalische bzw. syntaktische
Qualität der Subjonctif-Auslöser einbeziehen (Verben, unpersönliche Verben, per-
sönliches Subjekt + etre + Adektiv, c‘ est + Nominalgruppe usw.) mit der Konse-
quenz, dass die Aufmerksamkeit des Lerners zwischen solchen rein grammatischen
und demgegenüber eher semantischen Bezugspunkten aufgespalten zu werden droht.
Ähnlich verfahren die Autoren in Bezug auf den „nicht automatisierten Gebrauch des
Subjonctif“. Hier wird die variable Modussetzung primär als das Ergebnis syntakti-
scher Mechanismen erklärt:

„In einer Reihe von Fällen wird der Modus im que-Satz nicht automatisch ausgelöst, sondern steht in
Abhängigkeit vom sprachlichen Kontext, d. h. von der Satzform (bejahend oder verneinend) und
von der Satzart (aussagend, fragend oder auch bedingend) des einleitenden Satzes.“ 35

Auch hier fehlen weiterreichende semantische Erläuterungen, obwohl sie z. T. unmit-


telbar einsichtig wären, wie etwa angesichts des Befundes, dass im Falle von croire
und penser der Subjonctif vor allem dann zum Einsatz kommt, wenn das Verb des
einleitenden Satzes in der 1. Person Sg. oder Pl. steht.

Zusätzlich kompliziert wird die Darstellung durch die zusätzliche Einbeziehung sti-
listischer Kriterien (Qualität des einleitenden Fragesatzes) sowie die eingestreuten
Erklärungen zu einigen speziellen lexikalischen Ausdrücken (supposer que, admettre
que usw.), wohingegen auch angesichts folgender sinnfälliger Opposition auf eine
interpretierende Vertiefung verzichtet wird:

„Je ne dis pas qu‘ elle est bete (... mais je le pense!) -
Je ne dis pas qu‘ elle soit bete (... bien au contraire!)“

Eine knappe semantische Erklärung findet sich allein mit Blick auf den Subjonctif in
vorangestellten Que-Sätzen. Das Verb stehe hier im Subjonctif, weil die Aussage
nicht als Tatsache, sondern „als in der Schwebe befindlich“ bewertet werde.36
Eine Erläuterung des Subjonctifs in bestimmten Temporal-, Final- oder Konzessivs-
ätzen fehlt vollständig. Die Autoren begnügen sich hier mit dem Abdruck einer ent-
sprechenden Übersicht.37

34
Ebd., S. 227 f.
35
Ebd., S. 231.
36
Ebd., S. 236.
19

Obwohl nun CONFAIS in seiner Grammatik über weite Strecken ähnlich verfährt, ist
bei ihm doch eine andere Akzentuierung erkennbar.38 Nach einer kurzen, inventari-
sierenden Übersicht über die verschiedenen grundsätzlichen Verwendungsmöglich-
keiten des Subjonctif, widmet sich der Autor einer eingehenderen Erläuterung des
Phänomens „Modus“ und „Modalität“, die ihn zu einer Bestimmung von zwei
Grundmodalitäten führt: einer „intellektuellen Modalität“ und einer „affektiven Mo-
dalität“. Obgleich CONFAIS dabei ebenfalls auf den zumeist redundanten Charakter
des Subjonctifs abhebt, stellt er gleich zu Beginn fest, dass die Wahl des Modus im
Sinne einer echten Opposition durchaus auch bedeutungsunterscheidend sein kön-
ne.39 Die „affektive Modalität“ wird, anders als bei KLEIN/KLEINEIDAM oder
auch REUMUTH/WINKELMANN nicht weiter aufgefächert, sondern als eine über-
geordnete Aussageabsicht betrachtet, so dass Ausdrücke wie il est normal, naturel,
logique etc. rein sprachlogisch als Negation einer impliziten affektiven Modalität (im
Sinne von nicht erstaunlich) aufgefasst werden können und demnach die (von der
Norm her natürlich als „obligat“ zu betrachtende) Setzung des Subjonctifs auch in-
haltlich nachvollziehbar machen. Auch die Erklärungen zur Funktionalität des Sub-
jonctifs für die Unterstützung einer Aussage mit entsprechender intellektueller Mo-
dalität gehen zumindest in Richtung einer „theorie unitaire“: COFAIS präsentiert
keinen „Konjunktiv des Zweifels“ oder einen „Konjunktiv der Unsicherheit“, son-
dern interpretiert den unterschiedlichen Wahscheinlichkeitsstatus einer Verbalhand-
lung auf der Grundlage eines Kontinuums, und den Subjonctif als eine Möglichkeit
der Markierung einer eben nicht 100% sicheren Aussage.40

Qualitätiv unterschiedlich fällt auch die Herleitung des Subjonctif im konzessiven


Satzgefüge aus. Seine Verwendung in der Konzession erklärt sich, so CONFAIS,
dadurch, „dass der que-Satz als Argument verneint wird“.
Im dem erläuternden Satzbeispiel: „Bien que le film soit superficiel, il m’a beaucoup plu.“ sei die an
sich logische Schlussfolgerung („Le film est superficiel → il ne m’a pas plu“) durchkreuzt; die
Funktion des Subjonctifs erscheint demnach offensichtlich, nämlich diese durchkreuzte Kausalität
zusätzlich zu markieren.41

37
Ebd., S. 247.
38
Vgl. im Folgenden: Confais, Jean-Paul: Grammaire explicative. Schwerpunkte der französichen
Grammatik für Leistungskurs und Studium. Ismaning 21980, S. 54 ff.
39
Ebd., S. 58.
40
Ebd., S. 63.
41
Ebd., S. 81 und 83.
20

Offensichtlich ist mithin, dass es CONFAIS um mehr geht als eine reine Aufberei-
tung des „bon usage“. Dies wird im Übrigen bereits im Vorwort deutlich, wenn er
schreibt:
„Das Ziel der Spracherlernung besteht im Wesentlichen in der Aneignung gewisser Automatismen.
Allein durch Auswendiglernen und imitative Anwendung von Regeln und Mustern lässt sich dies aber
nicht erreichen. Bei einer solchen Methode liegt vielmehr die Gefahr nahe, dass der Lernende die
Grammatik als Sammlung von willkürlichen und uneinsichtigen Vorschriften ablehnt.“ 42
Der Grammatikunterricht sollte sich deshalb, so CONFAIS, nicht auf reine Beschrei-
bungen beschränken, sondern Einsicht in Funktion und Sinn der grammatischen Re-
geln vermitteln.

Ähnlich argumentiert bereits DIETRICH, der in seinem Entwurf einer „theorie


unitaire“ des romanischen Konjunktivs für eine reflektiertere Bewertung der Norm
eintritt. Sie funktioniere eben nicht in erster Linie als eine restriktive –und dazu häu-
fig widersprüchliche –Kodifizierung des sprachlich „Richtigen“ und „Falschen“,
sondern vielmehr als Hilfsinstanz im Dienste des Sprechers, indem sie aus der Fülle
des sprachlich Möglichen das sprachlich Sinnvolle herausfiltere und für die alltägli-
che Kommunikation zur Verfügung stelle.43 Ein Satz wie *il faut que tu viens sei
nicht einfach als „unkorrekt“ zu etikettieren, sondern vielmehr auf seine Unbrauch-
barkeit hin zu befragen, wie sie sich angesichts des sprachlogischen Widerspruchs
auf der Ebene des Systems darstelle.

Auf Seiten der Fremdsprachendidaktik erkennt POLLETI in diesem Zusammenhang


in den „Korrektur- und Bewertungsroutinen“ des traditionellen Fremdsprachenunter-
richts eine Ursache für die Ineffizienz des klassischen Grammatikunterrichts, in des-
sen Rahmen sich Lehrer auf die Korrektur und Sanktionierung von Schülerfehlern
fixierten, anstatt sich um eine didaktisch motivierte Lichtung und Klärung des nor-
mativ ausgerichteten „Regulariengestrüpps“ herkömmlicher Grammatiken zu bemü-
hen.44 POLETTI bewegt sich damit im Übrigen auf einer allgemeindidaktischen Ar-
gumentationslinie, nach der ein veränderter Umgang mit Fehlern im Hinblick auf das
Erreichen nachhaltiger Lernzuwächse dringend geboten ist.

Bezogen auf das Kapitel „subjoncif“ würde ein nachhaltiger Lernzuwachs bedeuten,
dessen sprachliches Potential deutlich und nachvollziehbar zu machen, sei es idealty-

42
Ebd., S. 3.
43
Vgl. Dietrich, Wolf, a.a.O., S. 412 f.
44
Polleti, Axel: „Die Krise der Grammatik im Französischunterricht“. In: Der Fremdsprachliche
Unterricht/Französisch, H. 6/ 1997, S. 6.
21

pisch in Anknüpfung an eine ausgereifte Darstellung des französischen Imparfait mit


den von COSERIU und DIETRICH bereitgestellten Begrifflichkeiten „Aktuali-
tät/Inakualität“, oder einer anderen vereinheitlichenden Gesamtbedeutung, wie sie
etwa WEINRICH mit der Kategorie „Interesse“ skizziert.45

Es ist offensichtlich, dass die untersuchten Grammatiken diesem Ziel nur sehr be-
dingt nachkommen, eben weil sie zu selten bereit sind, linguistische Theoriebestände
einzubeziehen, wie dies z. B. bei der Darstellung des Imparfait naheliegend wäre. So
verzichtet der Großteil der Grammatiken in diesem Zusammenhang auf erläuternde
Skizzen oder Visualisierungen und gibt sich zumeist mit der Zusammenstellung von
Wörterlisten zufrieden.46

Mit Blick auf die Schulgrammatiken im engeren Sinne fällt das Ergebnis ähnlich aus,
obwohl es dort entsprechende Ansätze gibt, indem zum Beispiel an eine Vernetzung
der unterschiedlichen Moduskapitel gedacht wurde, wie zum Beispiel in der Gram-
matik von GREGOR/WERNSING, die zur Einführung in das Kapitel Modus zu-
nächst eine Übersicht über verschiedene Modi bzw. Modalitäten des Französischen
geben.47

Eine Ahnung davon, wie die Vermittlung des Subjonctif im konkreten Unterricht
auch aussehen könnte, gibt demgegenüber GLAVIER, die in ihrem Praxismodell für
die Mittelstufe zunächst allerdings weniger von einem reflektierend, sprachanalyti-
schen Ansatz ausgeht, sondern auf die situative, sprachpraktische und vor allem
kommunikative Einführung dieses Phänomens setzt.48

Eher metasprachlich orietiert sind die Überlegungen, die WERNSING in einer Art
Gegenrede zu den Ausführungen POLETTIs skizziert. Er bestätigt die grundsätzliche
Problematik eines traditionellen Grammatikunterrichts, betont aber zugleich, welche
Chancen eine bewusste Auseinandersetzung mit Sprache anhand ausgewählter, di-
daktisch relevanter Themen bietet, Themen nämlich, die über die reine Verordnung
von Regelwissen hinausgehen. Dazu zählt er unter anderem das Kapitel „Subjonctif“,

45
Vgl. hierzu die Ausführungen von DIECKMANN, a.a. O.
46
Vgl. hierzu etwa als extremes Beispiel: Frank, Christine: Neue französische Grammatik. Ebersbach
1993.
47
Gregor, Gertraud und Armin Volkmar Wernsing: Französische Grammatik für die Mittel- und
Oberstufe. Berlin 1997, S. 67 f.
48
Vgl. Aneta Glavier: „De la grammaire-chouette“, a. a. O.
22

das in exemplarischer Weise die interkulturelle Dimension des Fremdsprachenler-


nens durchscheinen lasse:

Es ist gut, dass du gekommen bist.


Il est bon que tu sois venu.

Gerade der Sprachvergleich anhand dieses einfachen Satzbeispiels könne dem Lerner
schlagartig deutlich machen, „dass es sich hier um zwei unterschiedliche sprachliche
Konstruktionen von Wirklichkeit handelt.,“49 Ein derart semantisch ausgerichteter
Grammatikunterricht stelle die gewohnte Sichtweise der eigenen Muttersprache in
Frage und mache sensibel für das grundsätzlich „Andere“ und das „Mehr“ einer
fremden Sprache.

49
Wernsing. Armin Volkmar in: Der Fremdsprachliche Unterricht/Französisch, H. 6/ 1997, S. 30 f.
23

Literatur
a) Literatur zum Kontext „Konjunktivtheorien“

Coseriu, Eugenio: Das romanische Verbalsystem, hrsg. und bearbeitet von Hansbert
Bertsch, Tübingen 1976
Dietrich, Wolf: „Actualité et inactualité de l’action: Les fonctions modales dans le
système verbal des langues romanes. In: Logos Semantikos. Festschrift E.
Coseriu. Bd. 4. Berlin 1981, S. 395-416
Wunderli, Peter: Modus und Tempus. Beiträge zur synchronischen und diachroni-
schen Morphosyntax der romanischen Sprachen. Tübingen 1976

b) Fachdidaktische Literatur zum Kontext „Grammatikunterricht“

Barrera-Vidal, Albert: „Faut-il enseigner le subjonctif? Quelques reflexions critiques


sur les rapports entre la description linguistique et la pratique pedagogique“.
In: Praxis des neusprachlichen Unterrichts Nr. 4, 1989,S. 415 ff.
Dieckmann, Volker: „Der subjonctif. Eine linguistisch-fachdidaktische Betrachtung.“
In: Praxis des neusprachlichen Unterrichts Nr. 3, 1990, S. 295 ff.
Gnutzmann, Claus und Frank G. Königs (Hgg.): Perspektiven des Grammatikunter-
richts. Tübingen 1995 (Tübinger Beiträge zur Linguistik; 404)
Polleti, Axel: „Die Krise der Grammatik im Französischunterricht“. In: Der Fremd-
sprachliche Unterricht/Französisch, H. 6/ 1997, S. 4 – 9 sowie weitere Bei-
träge in diesem Themenheft „Grammatik“

c) Grammatiken

Confais, Jean-Paul: Grammaire explicative. Schwerpunkte der französichen Gram-


matik für Leistungskurs und Studium. Ismaning 21980
Klein, Hans-Wilhelm und Hartmut Kleineidam: Grammatik des heutigen Französisch
(Neubearbeitung). Stuttgart 1994

Dethhoff, Uwe und Horst Wagner: Die französische Grammatik: Regeln, Anwen-
dung, Training. Tübingen; Basel 2002
Frank, Christine: Neue französische Grammatik. Ebersbach 1993
Fuchs, Volker: Taschenlexikon der französischen Grammatik. Tübingen; Basel 2001
Reumuth, Wolfgang und Otto Winkelmann: Praktische Grammatik der französischen
Sprache. Wilhelmsfeld 1994

Gregor, Gertraud und Armin Volkmar Wernsing: Französische Grammatik für die
Mittel- und Oberstufe. Berlin 1997
Lübke, Diethard: Langenscheidts Schulgrammatik Französisch. Berlin; München
1990

ETAPES. Methode intensive 1/ 2. Grammatisches Beiheft. Berlin 1993


Etudes Francaises. Decouvertes 3/ 4 „serie verte“. Grammatische Beihefte. Stuttgart
1997

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