Skript 2
Skript 2
Genetik
Psychosozialer Einfluss
Risikofaktoren für Rückenschmerz
• Genetik:
– Bindegewebsveränderungen
– Geringe Lordose > starke Lordose
– Winkel und Form der Facettengelenke
• Mechanik:
– Viel Rotations- und Beugebewegung
– Kein Sport, Übergewicht
– Schichtarbeit
• Biochemie:
– Rauchen
– Wasserhaushalt
– Übergewicht (veränderte biochemische Prozesse)
• Psychosozialer Einfluss:
– V.a. unangemessenes Schmerzverhalten
– (Fear Avoidance/Inaktivität)
Ursachen für Rückenschmerzen
• 80-90% der Rückenpatienten haben ULBP
(unspecific low back pain)
– Aufwendige, kostspielige Diagnostik (meist
bildgebende Verfahren) bringt oft keinen Mehrwert!
– Meist wird hierbei ab dem 40. Lebensjahr eine
strukturelle Auffälligkeit gefunden
• diese kann aber nur sehr selten sicher und eindeutig
die Symptome des Patienten erklären!
Sagittalebene (B):
Ventromedial Dorsolateral
Fast identich mit Sagittalebene
Frontalebene (C):
Ventromedial Dorsolateral
Fast identisch mit Frontalebene
Bewegungsverhalten der
Facettengelenke
Helennoakes.net
Learnmuscles.com
Lateralflexion:
Ipsilaterale Konvergenz Eine Rotation wird fast initial durch
Kontrolaterale Divergenz unilaterale Facettengelenks-
kompression limitiert.
Plurisegmentale Innervation
oft diffuser referred pain
Innervation der Bandscheibe
thechiropracticimpactreport.com
VI.1.2 Basisuntersuchung
• Inspektion:
– Allgemeine Haltung
– Fuß/Beinachse/Becken
– Wirbelsäule in Sagittal- und Frontalebene
– Thorax/Abdomen
– Schulterregion in allen Ebenen
– Kopfhaltung
– Gangbild
– Ggf. weitere dynamische Bewegungsabläufe
• Allgemeine Palpation:
– Hautverschieblichkeit/-abhebbarkeit
– Allgemeiner Muskeltonus
– Temperatur/Schweißsekretion
Neurologische Untersuchung
• Nur bei speziellen Kriterien (vgl. Skript 1)
• Nervengleittests:
– Lasègue-Test (SLR)
– Slump-Test (zur zusätzlichen Bestätigung)
– Prone Knee Bend-Test
• Reflexe
– Quadriceps-Sehne
– Achilles-Sehne
• Kennmuskel-Testung der UE
• Sensibilitäts-Testung der UE
Rotatorische Untersuchung (a+p)
Flexion/Extension
Rotatorische Untersuchung (a+p)
Lateralflexion
Rotatorische Untersuchung (a+p)
Rotation
Translatorische Untersuchung
Traktion BS-Ebene
Spätfolgen
Bandscheibenpathologien
• Verschleiß/Degeneration:
– Physiologischer Prozess mit zunehmendem Alter
– Viskosität des Nucleus pulposus progredient↑
• Final: völlige Austrocknung (circulus vitiosus)
progredienter Funktionsverlust (u.a. Mobilität ↓)
– Höhenreduktion
Druck auf Corpus vertebrae ↑ Spondylose
Druck auf FG ↑ Spondylarthose (+Osteophyten)
Höhe des for. intervert. ↓ Impingement
Nervenwurzelkompression
• Sekundär: insuffiziente Ligamente +Muskulatur
SK-Stenose, Stabilität + Propriozeption ↓, Verspannung
Bandscheibeninduzierte
Wirbelsäulendegeneration
Verletzungen der Bandscheibe
– Häufigste Segmente:
• L4/5 > L5/S1 > L3/L4
– Typisches Alter:
• 20.-50. Lebensjahr
– Ursache:
• Traumatisch (typisch: Falsches Heben)
• Atraumatisch (Folge von Fehlbelastung/-haltung)
• Genetische Prädisposition (nicht individuell
nachweisbar)
• Insuffiziente aktive und passive stabilisierende Systeme
Verletzungen der Bandscheibe
– Internal Derangement (1. Stadium):
• Bedingt durch IBR (interne Bandscheibenruptur des
Inneren Annulus (IA))
• Nucleus pulposus kann sich innerhalb der Bandscheibe
überproportional weit bewegen
• Der Nucleus pulposus erreicht NICHT den Äußeren
Annulus (AA)
kein Druck auf Cauda Equina/Spinalnerv
keine neurologischen Symptome möglich
• Discogener (nozizeptiver) Schmerz kann dennoch
pseudoradikulär (referred pain) in das Bein ausstrahlen
Nervengleittests sind negativ
• MDT funktioniert in der Regel gut
Internal Derangement
https://encrypted-tbn0.gstatic.com/
Verletzungen der Bandscheibe
– Protrusion (zusätzlich zu Internal Derangement):
• Nucleus pulposus drückt bewegungsabhängig auf
den AA
Radiculopathien, Druck auf Cauda equina
möglich
periphere neurologische Defizite möglich
bei Nervenkompression: pos. Nervengleittest
• AA ist nicht verletzt kein Austreten des NP
• MDT funktioniert in der Regel gut
Protrusion
https://spinecare.luminhealth.com
Verletzungen der Bandscheibe
– Prolaps (zusätzlich zu Protrusion):
• AA ist zumindest partial verletzt
Teile des NP können austreten und auf Nerven
drücken
• Neurologie in der Regel mehr oder weniger
pathologisch
Nervengleittest, Reflexe, Dermatome, Myotome
• In vielen Fällen bringt MDT nicht die gewünschten
Effekte
ausprobieren
Prolaps
Verletzungen der Bandscheibe
– Sequestrierter Prolaps
• NP ist geteilt (2 unabhängige hydrodynamische
Einheiten)
– Ein Zentralisierungsphänomen nach MDT ist nicht
zu erwarten
– Der separierte, periphere Anteil des nucleus
pulposus folgt nicht mehr den
Bandscheibenbewegungen
• In der Regel immer starke neurologische Auffälligkeiten
in Extremität diagnostizierbar
Sequester
chiropractic-help.com Spineuniverse.com
Zusammenfassende Grafik
Protrusion = Prolapse
Prolaps = Extrusion
orthopaedicsone.com
Transversale Ausrichtung der
Bandscheibenpathologie
• Dorsomedial (gelegentlich):
– Lumeneinengung (Stenose) des Spinalkanals
Kompression auf einzelne oder mehrere (je nach
Schweregrad) kaudal der Läsion gelegene Segmente
der Cauda Equina
ggf. bilaterale radiculäre Symptome (meist
asymmertrische Ausprägung)
neurologische Untersuchung meist mulitsegmental
positiv
bei Beteiligung S2-S5: Cauda Equina-Syndrom
An LWS keine ZNS-Zeichen (ab L2)
Transversale Ausrichtung der
Bandscheibenpathologie
• Dorsolateral (sehr häufig) (intra-/extraforaminal):
– Unilaterale Kompression eines einzelnen Spinalnerven
typische singuläre unilaterale Radiculopathie
neurologische Ausfälle je nach Schweregrad
• Dorsomedial, lateral betont (syn. paramedian) :
– Druck auf Segment + Cauda Equina
Kombinierte Probleme von dorsomedialer und
dorsolateraler Verletzung
Transversale Ausrichtung
Zusammenfassung
Allgemeine Ausrichtung
Achselpropalps (selten)
https://encrypted-tbn0.gstatic.com
Identifikation des betroffenen
Segmentes
https://encrypted-tbn0.gstatic.com
Pseudoradikulopathien
• Basierend auf referred pain
– Nozizeptiv
– Charakter: NICHT elektrisierend, ameisenartig
– Neurologische Untersuchung negativ
• Mögliche Ursachen:
– Aktive Triggerpunkte
– Gelenkprobleme (Bsp. Facettengelenke/ISG)
– Discogen
– Viszerale Zusammenhänge
Cauda-Equina-Syndrom
• Neurologischer Funktionsverlust der Segmente
S2-S5
• Vor ärztlicher Kenntnis: absolute Kontraindikation
• Klinik:
– Störungen der Beckenbodenmuskulatur (meist
dilatativ, aber auch obstruktiv möglich)
– Reithosenanästhesie
– In geringer Ausprägung nur positionsabhängig oder
beim Aufbau intraabdominalen Drucks
(Husten/Niesen /Pressen)
Cauda-Equina-Syndrom
Ursachen:
• Starke dorsomediale
Bandscheibenprolapse
• Tumore im kleinen
Becken
• Signifikante
Spinalkanalstenosen in
der unteren LWS
• Spinalkanalstenosen
im HWS-und BWS-
Bereich (Myelopathie)
Konservative Therapie lumbaler
Bandscheibenverletzungen
• Akutphase (Entzündungsphase)
– Dauer: ca. 3-7 Tage
– Ruhe-, Dauer-, Nacht-Schmerz
– Ärztliche Therapie:
• NSAR
• ggf. Cortison (lokal/oral)
• ggf. Muskelrelaxantien
• Sehr starke Schmerzen: Analgetika auf Opiodbasis
Physiotherapie bei lumbaler
Bandscheibenverletzung
• Entzündungsphase
– Coaching, Förderung der Compliance, Aufklärung über
Pathologie + Kontraindikationen
– En-Bloc-Management
– Ruhe, Immobilisation in bestimmten Lagerungen
(individuell, z.B. Stufenbett/Hohlkreuz)
– moderate wiederholte Bewegungen nach MDT
– Schmerzlinderung durch intermitt. Traktion I-II, wenn es
gut tut, öffnende Techniken in gekoppelten Lagerungen
– Evtl. kurze, oberflächliche Wärmeapplikationen mit
heißer Rolle muskuläre Entspannung
– Weichteiltechniken sind umstritten
Physiotherapie bei lumbaler
Bandscheibenverletzung
• Postakutphase (Proliferationsphase):
– Kein Ruhe-, Dauer-, Nachtschmerz
• Isometrische Ansteuerung der lokalen Stabilisatoren (kein
ermüdendes Krafttraining) mit progredienter Intensität
– Auch Grundspannungsübungen
• Später auch Isometrie der globalen Muskeln, PNF
• Detonisierung der Muskulatur durch Weichteiltechniken,
milde Hold/Relax, ggf. Dehnungen
• Propriozeption, Balanceübungen im Stand
• Intensive Wärmeapplikationen (z.B. Fango), THE
• Bewegungsbad
• Nervengleiten (präventiv)
• Rotation progredient sanft erarbeiten
Physiotherapie bei lumbaler
Bandscheibenverletzung
• Remodellierungsphase (nach 4-6 Wochen)
– Physiotherapie (zusätzlich zu postakuter Phase):
• Zunehmend mehr ermüdendes Krafttraining nach den
Parametern der Trainingslehre
• Dynamisches ermüdendes Krafttraining
• Koordination nach Feedforward-Mechanismus
(z.B. Springen/Landen)
• Individuelles, sportartspezifisches Trainingsprogramm
je nach körperlichem Profil des Patienten
• Ggf. gezieltes Üben des Umganges mit Hilfsmitteln
Mögliche Komplikationen nach
Bandscheibenoperation
– Rezidive durch zu schnelle Trainingsprogression,
Fehlverhalten im Alltag oder fehlerhafte Operation
– Verwachsungen (Adhäsionen) können in
Proliferationsphase entstehen
Nervenmobilisation!
– Spondylodiszitis: Iatrogene Infektion der
Bandscheibe, Schmerz v.a. bei Kompression
Antibiotika
– Facettengelenksarthrose durch Höhenminderung
Spondylolisthesis
• Spaltbildung (Spondylolyse) zwischen Arcus vertebrae und
Corpus vertebrae, meist am sog. Isthmus
• Kranialer Corpus vertebrae gleitet nach ventro-caudal ab
• Tritt im frühen Kindesalter auf
– Risiko vor allem bei Sportarten mit viel
Hyperextension
• Je nach Quelle eher nicht direkt angeboren, aber kurz
darauf erworben (vor 10. Lebensjahr)
• Häufigstes Segment L5/S1
• Stufe eine Etage cranial palpierbar
– Bei L5/S1 Stufe L4/L5
images.radiopaedia.org
Sprungschanzenphänomen
Pseudospondylolisthesis
• Keine Spondylolyse/Spaltbildung!
• Gesamter Wirbel (Arcus + Corpus) gleitet nach
ventrocaudal
• Erstauftreten bei alten Leuten durch allgemeine
Degeneration mit sagittaler Instabilität der knöchernen
Strukturen, Ligamente und stabilisierenden Muskeln
• Risiko auch durch Genetik, insbesondere Ausrichtung
der Facettengelenke
– Zu stark in Sagittalebene orientiert
• Häufigstes Segment L4/L5
• Stufe L4/L5
Pseudospondylolisthesis
via4spine.de
img02.rl0.ru
Klinik (Pseudo-)Spondylolisthesis
• Oft lokaler und ausstrahlender Schmerz während
Gleitvorgang (Irritation von Nozizeptoren von passiven
Strukturen)
• Sichtbare inhomogene Hyperlordose
(Sprungschanzenphänomen)
• Meist Flexionseinschränkung
• Oft Verkürzung M. Iliopsoas
• Druckdolenz lig. iliolumbale
• Peripher neurologische Beschwerden durch
zunehmende funktionelle Enge des Spinalkanals
(sekundäre Spinalkanalstenose) im Bereich der Cauda
Equina (v.a. L5/S1)
Kompression und Überdehnung von Nerven
image1.slideserve.com
ASTE ESTE
Muskuläre Analgesie und
Bewegungserweiterung: Beispiele
• Funktionsmassage M. piriformis
ASTE ESTE
Muskuläre Analgesie und
Bewegungserweiterung: Beispiele
• Hold Relax/Dehnung: M. iliposoas
Therapie Hausaufgabe
Muskuläre Analgesie und
Bewegungserweiterung: Beispiele
• Hold Relax/Dehnung: M. piriformis
Therapie Hausaufgabe
Flexion/Adduktion/Außenrotation
Muskuläre Analgesie und
Bewegungserweiterung: Beispiele
• Hold Relax/Dehnung: Mm. Ischiocrurales
Therapie Hausaufgabe
• Meist eher relevant im Kontext Hüfte/ISG/Knie
Exkurs: Mc Kenzie (MDT)
Zentralisierung/Peripheralisierung
https://neupsykey.com/wp-content/uploads/2017/03/9781604060980_c017_f002.jpg
Unspezifische Bewegungserweiterung
und Analgesie: Flexion (auch MDT)
Bauchlage Stand
Zentralisation des Nucleus pulposus (wenn reduzierbar)
Nutzen des Kopplungsverhaltens
• Man kann Patienten im gekoppelten Muster
lagern und dies als Ausgangsstellung für weitere
Behandlungstechniken (z.B. Traktionen/
Muskeltechniken) nutzen. Daraus resultieren
folgende Effekte:
– Zentrierung des Nucleus pulposus
– Separation der Facettengelenke
– Dehnung der Ligamente (Gate Control)
– Reaktive Muskelentspannung (Sympathikus ↓)
– Öffnung des foramen intervertebrale
globale Analgesie, unabhängig von Schmerzursache
Gekoppelte Lagerungen
• Junge Menschen profitieren meist von
gekoppelten Lagerungen mit Extension
– Schmerzursache meist discogen
– Durch Extension wird der Nucleus pulposus mehr
ventralisiert
• Alte Menschen profitieren meist von
gekoppelten Lagerungen mit Flexion
– Schmerzursache meist Facettengelenke/
Spinalkanalstenose/Foramenstenose
– Noch stärkere Separation der Facettengelenke und
Öffnung des Spinalkanals und des foramen intervert.
Generelle Analgesie:
Gekoppelte Seitenlage
pschick-group.de
bort.com
Fixation:
SIPS nach ventral
Inspiration → BWS-Extension
Exspiration → BWS-Flexion
Kasus 1:
Patient hat bei neutraler BWS-Haltung bei Exspiration Schmerz 5/10
Exspiration + BWS-Extension = Schmerz 8/10 (Rippen ↓+↓)
Exspiration + BWS- Flexion = Schmerz 2/10 (Rippen ↓+↑= neutral)
Schmerzursache Rippengelenk
Differenzierung der Schmerzursache
Wirbelsäule/Rippengelenk
Kasus 2:
Patient hat bei neutraler BWS-Haltung Schmerz 5/10 bei Inspiration
Inspiration + BWS-Extension = Schmerz 8/10 („doppelte“ BWS-
Extension, Rippen neutral (↑+↓))
Inspiration + BWS-Flexion = Schmerz 2/10 (BWS neutral)
Schmerzursache Wirbelsäule
Kasus 3:
Patient hat bei neutraler BWS-Haltung Schmerz 5/10 bei Inspiration
Inspiration + BWS-Extension = Schmerz 2/10 Rippen neutral (↑+↓)
Inspiration + BWS-Flexion = Schmerz 8/10 (Rippen ↑+↑)
Schmerzursache Rippengelenk
Diagnostik der Costotransversalgelenke
Traktion („Federungstest“)
• Technik für CTG 2-10 (leichte Exspiration + verriegeln)
Keilwirbel
Keilwirbelbildung
Pathogenese
• Nach Abschluss der Jugend keine weitere
Progression „Post-Scheuermann-Stadium“
• Oft erst dann Beschwerden, vor allem in HWS
und LWS durch Kompensation der thorakalen
Kyphose
Hyperlordosen, Instabilitäten,
Verspannungen, andere Folgeerscheinungen
Anamnese
• Betroffene Jugendliche haben selten
Schmerzen
• Kinder berichten oft von „Rückenmüdigkeit“
nach dem Sport
• Erwachsene äußern meist Beschwerden im
LWS- und HWS-Bereich (Kompensation)
– Schmerz
– Verspannung
– Ggf. Ausstrahlungen
Inspektion
• Haltungsfehler (Hyperkyphose) vgl.
Haltungstest nach Matthias aktiv nicht
korrigierbar
• Passiv ebenfalls nicht vollständig korrigierbar
• Ott-Messung reduziert in Extension
• Nur in sehr seltenen Fällen Gibbusbildung
• Bei Erwachsenen oft Hyperlordose LWS + HWS
• Oft starke HWS-Protraktion
• Oft Abdominalatmung
Weitere Untersuchung
• Muskellänge/-kraft testen:
– Pectoralis major
– Pectoralis minor
– Extensoren HWS + LWS (schwierig auf Länge)
– Innenrotatoren der Schulter (schwierig auf Länge)
– Bei LWS-Hyperlordose:
• Hüftflexoren
• Palpation
– Tonus interscapuläre Muskeln
– Paravertebrale Muskeln
– HWS-Muskulatur
– Oft fester Tonus im Bereich der Rippen
Therapie
• Frühes Kindesalter (präventiv):
– Haltungsschulung bei Tendenz zur Kyphose
– Aufrichtender Sport
– Dehnung hypertoner Muskeln
• Florides Stadium und Erwachsenenalter:
– Analgesie artikulär (nur bei Schmerz)
– MT Extension mit Hausaufgaben und Dehnlagerungen
– Erhaltung der Rotationsfähigkeit der BWS
– Kräftigung dorsale Kette + interscapulär
– ggf. Therapie der angrenzenden Abschnitte
– Eventuell Milwakee-Korsett (siehe Skript: nur im
floriden Stadium sinnvoll)
Spezielle Therapiebeispiele
• Bilaterale pectoralis major-Dehnung in
Rückenlage mit vertikaler, fester
Handtuchrolle unter BWS
Arme Flex/Ab/Aus
Intensivierung durch reziproke Hemmung+ Exspir.
Bei Starker Kyphose dickes Kissen unter Kopf
Rechts: Variante 2
Spezielle Therapiebeispiele
• Segmentale Stabilisation (Widerstände am
Wirbel in Rotation)
– in BWS und LWS, weil passiv/aktiv insuffizient
– Aktivität lokaler Stabilisatoren (Mm. multifidii)
http://pmj.bmj.com/content/postgradmedj/78/926/727/F2.large.jpg
Physiologischer Exkurs
• Knochen benötigt Kompressionsstimulus zum
Aufbau/Erhalt
– Starke Kompression Mineralisierung ↑
– Geringe Kompression Mineralisierung ↓
Mechanismus der Trabekelausrichtung
• Skelett Proband
Artikuläre Analgesie/ROM↑:
Traktion der Facettengelenke
• Pistolengriff (Folie 2)
- Raumfordungen der
Bandscheibe
- Osteophypten der
Uncovertebalgelenke
- Osteophyten der
Facettengelenke
Triggerpunkte und Radiculopathien
Referred pain der Facettengelenke
Facettengelenksarthrose
• Ursachen:
– Folgen der Bandscheibendegeneration
– Fehlhaltungen (zu starke Kompression durch
verstärkte Isometrie der Extensoren + Dislokation)
• Symptome:
– Zentraler, oft unilateraler Schmerz bei Bewegung
(v.a. Extension und ipsilaterale Lateralflexion)
• Oft Ausstrahlung in Schultergürtel/Scapularegion durch
referred pain (vgl. letzte Folie)
– Bewegungseinschränkung (Rot>Extension+Latflex)
Facettengelenksarthrose
– Ausgeprägte Osteophyten Radiculopathie
(keine Veränderung durch MDT, da mechanisches
On/Off-Prinzip)
• Therapie:
– Facettengelenkstraktion/-gleiten
• Intensität je nach Behandlungsziel
• Lokale Extensions/-Rotationsmob. (auch nach Mulligan)
– Globale Traktion
– Kräftigung lokaler Stabilisatoren
– Haltungskorrektur
Uncovertebralarthrose
• Ursachen:
– Ebenfalls primär durch Bandscheibendegeneration
• UVG haben bereits physiologisch fast Kontakt
• Symptome:
– Meist Bewegungseinschränkung in Lateralflexion
– Schmerz lokal oder ausstrahlend
• echte Radiculopathie durch Osteophyten
– Kann Ursache für Cervicocephalgie sein
• Therapie:
– Globale Traktion
– Manuelle Therapie lokal in Lateralflexion
– Stabilisation
Bandscheibenverletzungen
• Vgl. Kapitel „LWS-Pathologien“
– Unterschied: Dorsomediale BSV können auf das Rückenmark
drücken Myelopathie
• Ataxie (gestörte Beinkontrolle beim Gehen)
• Spastik/Schwäche in den Beinen (Paraspastik/-Parese)
• Kann zusätzlich Arme treffen (Tetra-….)
• Gesteigerte Eigenreflexe
• Automatische Bewegungen erhalten
• Gestörte Willkürmotorik UE (+OE)
• Babinski-Reflex
• L‘hérmitte-Zeichen
• Dissoziierte Sensibilitätsstörungen in Extremitäten
• Häufigste Segmente (mit großem Abstand)
– C5/C6 und C6/C7
Dorsomedialer Prolaps
Dorsolaterale BS-Patholgien
https://www.cervicaldisc.com
Therapie
• Ausführliche Version: äquivalent zu LWS-
Pathologien (je nach Stadium)
• Kurzform:
– Analgesie:
• Analgetika, Traktion I-II, ggf. Halskrawatte (max. 7 Tage)
– Stabilisation/Kräftigung:
• Isometrie lokale Stabilisatoren (insb. M. longus colli)
• Später dyn. Training
– Operativ
Schiefhals (torticollis)
• Kongenital oder erworben
• Häufigste Ursachen:
– Neurologisch (Torticollis spasticus)
– Geburtstraumatisch ( Verletzung des M.
sternocleidomastoideus)
• Latflex. ipsi/Rotation contra/Flexion (Approximation)
– Traumatisch (v.a. akuter zervikaler BSV)
• Latflex contra/Rotation contra
• Therapie: Traktion+ milde Korrektur
Cervico-cephales Syndrom
• „HWS-Gehirn-Syndrom“
– In der Regel angiologisch begründet
• Strukturelle/funktionelle Stenose von A. vertebralis
o. A. carotis interna
– Arteriosklerose (eher hohes Alter)
– Osteophyten der Uncovertebralgelenke
– Posttraumatisch (z.B. Schleudertrauma)
• Symptome:
– Neurovegetativ (5 D‘s, 2 N‘s)
VI.3.4 Behandlungstechniken
Artikuläre Analgesie: Traktion BS-Ebene
Variante:
BL RL Sitz
Muskuläre Analgesie und
Bewegungserweiterung: Beispiele
• Funktionsmassage kurze Extensoren im Sitz
ASTE ESTE
Muskuläre Analgesie und
Bewegungserweiterung: Beispiele
• Funktionsmassage kurze Extensoren aus RL mit aktiver Beteiligung
des Patienten
ASTE ESTE
Muskuläre Analgesie und
Bewegungserweiterung: Beispiele
• Dehnung Hold Relax M. trap. p. desc.
Therapie Hausaufgabe
Muskuläre Analgesie und
Bewegungserweiterung: Beispiele
• Dehnung Hold Relax M. lev. scap.
Therapie Hausaufgabe
Muskuläre Analgesie und
Bewegungserweiterung: Beispiele
• Dehnung/Hold Relax Mm. scaleni
Therapie Hausaufgabe
Atemhilfsfunktion nutzen!
Muskuläre Analgesie und
Bewegungserweiterung: Beispiele
• Dehnung/ Hold Relax kurze Extensoren
Therapie Hausaufgabe
Stabilisierung und Kräftigung
(ausführlich vgl. MTT)
• Beginn (unspezifisch):
– Ansteuerung lokaler Stabilisatoren (isometrisch)
• M. longus colli (aus RL, Augen schauen nach kaudal)
• Kopf stabil halten und große langsame Augenbewegungen
in verschiedene Richtungen machen
• HWS stabil halten gegen segmentale oder globale Impulse
des Therapeuten
– PNF Kopf-Pattern
– „4-Seiten-Training“ durch Therapeut, Theraband oder gegen
Schwerkraft
– Posturales, sensomotorisches Koordinationstraining mit
Elementen zur Förderung der Propriozeption
• Auch mit Sehrohr oder „Infra-Rot-Helm“ möglich
– Dynamisches Krafttraining der Schultergürtel-Muskulatur mit
punctum fixum auf der HWS
Stabilisierung und Kräftigung
(ausführlich vgl. MTT)
• Fortgeschritten:
– Ermüdendes, dynamisches Krafttraining aller
großen HWS umgebenden Muskelgruppen nach
den Parametern der Trainingslehre (eigenes
Körpergewicht, Geräte etc.)
• Integration der lokalen Stabilisatoren durch
fokussierte bewusste Anspannung
VI.3.5 Thoracic Outlet Syndrom
• Synonyme:
– Engpasssyndrom der oberen Thoraxapertur
– Schultergürtel-Kompressionssyndrom
• Definiton:
– Kompressionssyndrom von A./.V. Subclavia/ Plexus
brachialis ( neurovaskulär) an 3 verschiedenen
möglichen Stellen im oberen Thoraxbereich:
1.) Scalenuslücke Scalenussyndrom
2.) costoclaviculär Costoclaviculäres Syndrom
3.) Petcoralis minor/obere Rippen/Proc. coracoideus
Pectoralis-Minor-Syndrom
Anatomische Orientierung
Symptomatik
• Schmerz in einem oder beiden Armen
• Meist den Dermatomen C8/Th1 entsprechend
• Manchmal C5-C7 (eher durch Scalenuslücke,
da kranial enger als kaudal)
• Kraftverlust während/nach Belastung
• Oft Schwellungsgefühl der Hand
• Handbewegungen Symptomreduktion
Differenzialdiagnostik
• Zunächst HWS untersuchen
– Am häufigsten für Symptome verantwortlich
– Bei Bedarf komplexe neurologische Untersuchung
• Wenn HWS negativ, aber dennoch typische
neurovaskuläre Symptome
Roos-Test (allgemeiner unspezifischer Test
für TOS)
danach spezifische Diagnostik der
konkreten Ursache
Roos-Test
ASTE: Sitz
beide Arme in 90° Abd., 90° Ellenbogenflexion,
max. Außenrotation
Therapeut übt aktive Depression auf beiden
Schultergürteln aus
Pat. öffnet und schließt kraftvoll beide Fäuste
für ca. 60s
Symptomprovokation, Farbe der Finger,
Schwellung, Kraftverlust, Palpation des
Radialispulses vorher und nachher in Testposition
Bei den folgenden Tests auf gleiche Kriterien
achten!
Roos-Test
ASTE ESTE
Scalenuslückensyndrom – Ursachen
Bodybuilding
Lungenerkrankungen
(starker Einsatz der
inspir. Atemhilfsmuskeln)
- Bsp. Athma
Diagnostik
• Palpation der Mm. Scaleni
• Adson-Test:
ASTE: Sitz
HWS-Ext.+ Rotation zur Testseite
Inspir. (1. Rippe geht nach kranial), Atem
anhalten für mehrere Sekunden
Armgewicht auf Bein ablegen
(sonst costoclaviculäre Verengung durch
Armgewicht)
Adson-Test
Therapie
• Detonisierung scaleni
– Massagetechniken
– Hold Relax
– Nervengleiten (optional vor allem über
Elevation/Depression)
• ATG
Costoclaviculäres Syndrom
Ursachen/Symptomatik/
Differenzialdiagnosen
• Hochstand 1. Rippe (in Inspirationsstellung)
• Überschießende Kallusbildung nach Clavicula-
Fraktur
• Kribbeln/Taubheit im Arm beim Tragen schwerer
Gegenstände und/oder Depression des
Schultergürtels
• Halsrippe (sehr selten)
• Exostose der 1. Rippe
• Pancoast-Tumor
Differenzialdiagnosen
qmedicine.co.in
Diagnostik
• Manuelle Diagnostik der ersten Rippe
während Atmung
• Probe nach Eden:
– ASTE: Stand, Palpation des Radialispulses:
Therapeut zieht Arm in Depression
Patient macht Oberkörper-Lat.-Flex nach
controlateral
Optional mit gehaltener Inspiration (Luft
anhalten) ca. 30s
Probe nach Eden
Therapie
• Mobilisation der 1. Rippe in Exspiration
• Vermeidung der Depression
• Ggf. Detonisierung Scaleni (ziehen Rippe nach
cranial)
Oft nicht eindeutige Abgrenzung zwischen
Scalenussyndrom und costoclaviculärem Syndrom
möglich (sind miteinander verbunden)
mit Pre-/Retest überprüfen, was hilft
Pectoralis minor Syndrom
https://www.physio-pedia.com
Ursachen/Symptomatik
• Massive Verkürzung/ Verspannung/
(Hypertrophie) des pectoralis minor
• Symptomatik insbesondere bei längerem
Überkopfarbeiten oder Schlafen mit Arm in
Flexion/Elevation
Dehnung des Muskels + Anpressdruck auf Rippen
Symptome vor allem an Kleinfingerseite
Diagnostik
• Inspektorische Auffälligkeiten
– schlechte Haltung (Schulter-Protraktion +
Depression)
• Muskellängentest M. pectoralis minor
• Probe nach Wright:
– ASTE: Sitz, Palpation des Radialispulses
Arm wird langsam in max. Flexion + Abduktion
geführt
ca. 60s halten
Probe nach Wright
Therapie
• Ggf. Behandlung 3.-5. Rippe (je nach Befund)
• Detonisierung/Dehnung pectoralis minor
– QM, Hold Relax, Dehnung
• Haltungskorrektur
• Scapulothorakales Training/Mobilisation
Dehnung/Hold Relax
M. pectoralis minor
VII.1 Der Schultergürtel
Anatomische Besonderheiten
• Insgesamt 5 Gelenkverbindungen
– 3 lokal, 2 entfernt
• Primär stabilisierendes System ist aktiv
Rotatorenmanschette
• Kaum passive Stabilität (wenig Kongruenz)
• Labrum zur Verbesserung der Stabilität und
Kongruenz
Muskuläre Zusammenhänge bei
Abd./Flexion/Elev.
• M. Supraspinatus abduziert
den Arm gemeinsam mit dem
M. deltoideus • Bild zeigt nur konzentrische Arbeit
• M. infraspinatus ist beteiligt
• Die gesamte Rotatoren- • Die Muskeln auf der rechten Seite
manschette ist zentralisierend können bei Verspannung/
aktiv Verkürzung behindern
Funktionen der Scapula
stabiliserenden Muskulatur
Scapula-Bewegung:
lateral/kranial/ventral/
Rotation nach medial
VII.2.2 Basisuntersuchung Schulter
Inspektion
• Globale Inspektion
– OE und WS im Seitenvergleich im Stand
• Achsen/Symmetrien
– BWS/HWS (insb. Lordose/Kyphose/Skoliose)
– Schultergürtel (Hochstand, Scapula alata)
• Muskelproportionen (optional: Umfang messen)
• Ggf. Schwellungen (optional: Umfang messen)
– Optische Stellungsdiagnosen des Art. humeri schwierig
• Dynamische Inspektion
– meist Flex./Elev. und Abd./Elev. (Seitenvergleich)
– Die problematischen Bewegungen können demonstriert
werden, es wird auf Ausweichbewegungen/Schmerz
geachtet
Allgemeine Palpation
• Temperatur bei Entzündungen erhöht
– Tendinitiden
– Bursitiden
– Arthitis (darunter auch frozen shoulder)
• Schultergürtelmuskulatur (meist verspannt)
– M. trapezius pars descendens
– M. levator scapulae
– Mm. rhomboidei
– M. latissimus
– Mm. Pectoralii (oft eher verlürzt, daher bei Palpation un
– Kurze Extensoren der HWS und thorakaler M. erector
spinae (bei Haltungsauffälligkeiten)
Rotatorische Untersuchung
Flexion
aktiv passiv
physiol. Endgefühl:
Rotatorische Untersuchung
Extension
aktiv passiv
physiol. Endgefühl:
Rotatorische Untersuchung
Abduktion
Aktiv
Passiv
Physiol. EG:
Rotatorische Untersuchung
Adduktion (nicht isoliert möglich)
aktiv passiv
physiol. Endgefühl:
Rotatorische Untersuchung
Außenrotation
aktiv passiv
physiol. Endgefühl:
Rotatorische Untersuchung
Innenrotation
aktiv passiv
physiol. Endgefühl:
Translatorische Untersuchung
Gleiten anterior/posterior
Translatorische Untersuchung
Gleiten nach caudal
M. deltoideus
ACG
Caput humeri
Facies
Gelenk-Knorpel glenoid.
Begrenzende/innenliegende
Strukturen des subacromialen Raumes
• Superiore Begrenzung:
– Acromion und Ligamenta
• Inferiore Begrenzung:
– Humeruskopf
• Innenliegend:
– Bursa
– Rotatorenmanschette (insb. Supraspinatussehne)
– lange Bizepssehne
Ursachen
lokal entfernt
• Arthrokinematik • BWS-Kyphose/SG-Protraktion
• inferiore Kapsel Scapulothorakale
unelastisch Dysfunktion
• Insuffiziente
Rotatorenmanschette
• Inkongruente Gelenkpartner • Neuromusk. Fehlansteuerung
• Posttraum. Mechanismen
• Stoffwechselstörungen von
Sehne und Bursa • Insuffiziente Humeruskopf-
Caudalisatoren
• Mechanische
Überbeanspruchung
• Riss der langen Bizepssehne
Anamnese
• Schulterschmerz (meist lateral mit distaler Ausstrahlung)
– Meist nur mechanisch bei bestimmten Bewegungen, z.B.:
• Jacke anziehen (Add.+IRO)
• Hohes Regal ein-/ausräumen
• Verspannungen Schulter/Nacken (Ursache ↔Folge)
• Viel „Über-Kopf-Arbeit/Sport“
• Ballsportarten mit Armeinsatz
• einseitiges Krafttraining
• Hohes Alter bei schwerer körperlicher Arbeit in der
Vergangenheit
Schmerzphysiologie
• Irritation von Nozizeptoren in Supraspinatussehne
und Bursa (sehr stark nozizeptiv versorgt)
• Distale Ausstrahlung in lateralen Oberarm durch
„referred pain“
– Projektion in Dermatom C5/C6
• Meist nur mechanisch auslösbar
Meist kein Ruhe-, Dauer, Nachtschmerz
• Ausnahme: hochakute Entzündung
Strukturelle Langzeitfolgen
• Hypertrophie und Vernarbung der entzündeten
Ligamenta und Bursa
weitere Einengung Teufelskreis
• Tendinose der Supraspinatussehne
– oft mit Verkalkung (Tendinosis/-itis calcarea)
– Ausdünnung (mit Devaskularisierung)
– Final: Partial- oder Totalruptur distal Konsequenz?
• Sekundär: kapsuläre Adhäsionen mit allgemeiner
Hypomobilität (Om-Arthrose)
Basisuntersuchung
• Oft Schulterhochstand
• Oft Dyskinese der Scapulae bei Flex/Elev. +
Abd./Elev.
• Schultergürtelmuskulatur meist stark verspannt
• Druckdolenz der Supraspinatussehne am Ansatz
• Druckdolenz der Infraspinatussehne
• Passive Bewegungen meist frei (ERP möglich)
• Oft verstärktes anteriores Gleiten
• Widerstandstest M. supraspinatus fast immer
schmerzhaft
• Widerstandstest M. infraspinatus oft schmerzhaft
Painful Arc Test
• Aktive Abd./Elev.
• Typischer Schmerz bei 60-120°
langer Lastarm des M.
supraspinatus
• Testwiederholung passiv muss
weniger Schmerz provozieren
nur aktiv
Sehnenbelastung
aktiv + passiv
knöcherner Kontakt
kein Impingement!
Scapula Assistance Test
(ergänzend bei positivem painful arc)
• Der Therapeut unterstützt
manuell die Scapula bei aktiver
Abduktion/Elevation
– Brückengriff über angulus
superior + proc. Coracoideus
– Andere Hand um angulus
inferior
• Positiv bei Schmerzreduktion
Scapuläre (entfernte) Ursache
• Gleichbleibender Schmerz
lokale Ursache
Empty Can Test
• Beidseits 90° Abd., 30°
Hor.-Add. + Innenrotation,
Daumen zeigen nach unten
– Subacromiale Verengung
• Schmerzreduktion bei
Widerstandtest mit
Traktion = Bursitis
Therapie (lokal)
• Analgesie
– Traktion Stufe I-II nach kaudal aus NS oder ARS
– Pendeln als Hausaufgabe
– Entzündungen: Kryo-, Ultraschall, moderate QF
– Detoniserung des Schulter-Nacken-bereichs
• Verbesserung der Arthrokinematik
– MT Stufe III zur Dehnung der inf. Kapel (aus 90° Abd.)
– Training der Rotatorenmanschette (offene Kette und
geschlossene Kette)
– Bei anteriorer Instab: Gleiten Stufe III nach posterior
• Bei Tendinose der Supraspinatussehne
– Exzentrisches Training nach Parametern der MTT
– QF >5min, Schmerz: 6-7
Therapie (global)
• Fokus vor allem bei positivem Scapula Assistance Test:
– Mobilisation der Scapula (pass./ass.,aktiv)
• Auch mit PNF-Pattern (insb. aus Seitenlage)
– Training der Scapula bewegenden Muskulatur
• V.a. serratus anterior (siehe MTT)
– Aufrichtung, Haltungsschulung
• Dehnung eventuell verkürzter Mm. pectroralii
• Training der Scapula-Adduktoren
– Ökonomisierung der Armbewegungen durch Kontrolle,
verbale und taktile Reize
Kurzdiagnostik zur Differenzierung einer
ACG-Problematik vs. Impingement
• Schmerzhafter Gelenkspalt (Palpation)
• Hoher painful arc (ab 160°)
• Reduzierter und schmerzhafter Gleittest der Clavicula
nach anterior (ggf. mit Krepitation)
• Schmerz bei maximaler passiver Horizontal-Adduktion
• Schmerz bei Widerstandstest gegen Horizontal-
Abduktion
• Schmerzhafter Paxinos-Test
• Keine schmerzlindernde Reaktion bei Techniken zur
subacromialen Analgesie
• Suprasinatussehne nicht druckschmerzhaft
Weiterführende ACG-Diagnostik
Palpation Gelenkspalt
Weiterführende ACG-Diagnostik
Paxinos-Test
Weiterführende ACG-Diagnostik
Passive Hor.-Add. Widerstandstest Hor.-Abd.
Omarthrose
• Prävalenz: sehr selten
• Meist Erstauftreten über 60 Jahre
• Selten primär, da Gelenk kein Körpergewicht
tragen muss
meist sekundär
Eine ursächliche Pathologie ist diagnostizierbar
z.B. folgende Pathologien dieses Skriptes:
Dysplasien (kongenital/erworben), Infektionen,
rheumatische/endokrinologische Erkrankungen,
neurologische Erkrankungen (M. Parkinson)
Klinik/Therapie
• Probleme bei verschiedenen ADL
• Kapselmuster Aro/Abd/Iro
– Bewegungen aktiv und passiv ↓
• Krepitation(Kratzen/Reiben/erhöhter Bew.-Ω)
• Globale Muskelathrophie
• Affektion der Weichteile (oft auch umgekehrt
Ursache für Omarthrose)
• Therapie richtet sich individuell nach Symptomen
bzw. der Ursache, da meist sekundär
– Immer Symptom und Ursache und behandeln!
Modelle der Endoprothetik
Caput Longum-Ruptur
Umstellungstenotomie
Schlüssellochtechnik
Bicepssehnenluxation
• Immer nach medial/ventral
• Folge eines Bicepssehnensyndroms
– Volumenzunahme der Sehne (-itis, -ose)
– Rigider sulcus zu eng Luxation der Sehne
– Insuffizienz Lig. transversum humeri
• Problem: vertikal verlaufende Sehne reibt auf
horizontal verlaufener Subscapularissehne
siehe Abbildung
Affektion der Subscapularissehne
Testung des M. subcapularis
Bear Hug Test Belly Press Test Lift Off Test
Physiotherapie bei
Bizepsehnensydrom/-Instabilität
• QF: vgl. Parameter für Tendinitis/Tendinose
• Exzentrisches Training bei Tendinose (Parameter vgl.
MTT)
• US: Dosierung Submitis/Mitis/Fortis je nach Stadium,
3-3,3MHz
• Kryotherapie bei Entzündung
• Weichteiltechniken zur Detonisierung
• Kräftigung Rotatorenmanschette (offene und
geschlossene Kette)
• Ggf. MT III: Kaudalisierung/Dehnung dorsale Kapsel
PHS acuta
• Idiopathische Kalkeinlagerung in
Rotatorenmanschette (Supra-+Infraspinatus)
– Zunächst kein/sehr wenig Schmerz
– Vermutlich wegen Durchblutungsproblemen
– Hormonelle Einflüsse (Frauen >Männer)
– Jünger als degenerative Impingement-Patienten
• Kalk bricht später in Bursa subacromialis ein
sehr großer Schmerz + Entzündung
Phagotytose + Makrophagenaktivität
Reparation mehrere Wochen weitgehende
Schmerzfreiheit
• Physiotherapie Anfangsstadium:
– THE, US, Mobilisation, Hypertrophie
Caudalisatoren, aerobes Training
Rotatorenmanschette (3x30), Stoßwelle
• Physiotherapie Akutes Stadium:
– Entzündungsmaßnahmen:
• Ruhe, wenn möglich in pass. Abd
• Intermitt. Traktion I/II nach kaudal aus RS oder
Nullstellung, Pendeln als HA
• Eis lang
• Passives/assistives Bewegen
• Akutes Stadium (Arzt):
• Cortison, NSAR oral/lokal
• Kalk/Bursa-Resektion
Rotatorenmanschettenruptur
• Folge degenerativer Prozesse
– Impingement
– Und/oder angiologisch
– Nahezu ausschließlich am Ansatz (schlechte
Durchblutung)
• Posttraumatisch („auf Schulter gefallen“)
– Mit Fraktur
– Sehr starke Luxation
Klinik Rotatorenmanschettenruptur
• Akut (Posttraumatisch):
– Starker Schmerz, evtl. mit „Reißen“, „Drop Arm Sign“
– Aktive Abduktion/Rotation nicht möglich
– Arm passiv in Abduktion/Rotation beweglich
– vergrößertes Gleiten (Gelenkspieltest)
• Degenerativ (progredienter Prozess):
– Zunehmender Verlust der Abduktionskraft/Fähigkeit
– Arm passiv in Abduktion beweglich (oft aber auch
endgradig eingeschränkt durch chronischen Prozess)
– Erkennbare Atrophie der Rotatorenmanschette
– Translatorische Untersuchung nicht unbedingt
aufschlussreich (durch andere degenerative Prozesse)
Konsequenzen
• Primär stabilisierendes System defekt
• Keine Zentrierung des Art. glenohumerale
• Dezentrierung erhöhte Reibung
Omarthrose
• Kompensation durch den Schultergürtel
– Probleme Nacken/HWS
Rekonstruktion
N. axillaris
Test für anteriore Instabilität
• Apprehension-Test
Nervus axillaris
Bankart-Läsion/Hill-Sachs-Delle
Hill-Sachs-Delle
Pathogenese
2.) 1.)
Klinik der Luxation
• Subjektive Instabilitätsgefühle
• Eventuell posttraumatischer Ruheschmerz bei
Verletzung von Strukturen
• Vermeidung von Aro/+Abd (Humerus gleitet
nach ventral/kaudal)
• Eventuell Atrophie des M. deltoideus mit
Tonusreduktion (N. axillaris)
Physiotherapie bei Instabilität
• Wenn keine weiteren Komplikationen:
– Stabilisierung isometrisch in offener Kette
(Therapeut gibt Widerstände)
– „Active relocation test“ als Behandlung der
Rotatorenmanschette
– Später dynamisches Training der
Rotatorenmanschette und in geschlossener Kette
– Ggf. Haltungskorrektur, Schultergürteltraining
– Bei anteriorer Instabilität: MT III nach kaudal/dorsal
Desault-Verband im
Akutstadium nach
Luxation
VII.1.4 Therapietechniken
Artikuläre Analgesie: Traktion aus RS
• Glenohumeral
Im Sitz in Rückenlage
Ruhestellung:
Artikuläre Analgesie: Traktion aus RS
• Subacromial
Bauchlage Sitz
Muskuläre Analgesie und ROM↑
• Quermassage M. infraspinatus
Bauchlage Sitz
Muskuläre Analgesie und ROM↑
• Funktionsmassage M. supraspinatus
Muskuläre Analgesie und ROM↑
• Funktionsmassage M. infraspinatus
Muskuläre Analgesie und ROM↑
• Funktionsmassage M. biceps brachii
Muskuläre Analgesie und ROM↑
• Funktionsmassage M. triceps brachii
Muskuläre Analgesie und ROM↑
Dehnung/Hold Relax
M. Biceps brachii cap. Long. Caput breve
Muskuläre Analgesie und ROM↑
Dehnung/Hold Relax
M. Pectoralis major Hausaufgabe
Muskuläre Analgesie und ROM↑
Dehnung/Hold Relax
M. Pectoralis minor Mm. rhomboidei
Muskuläre Analgesie und ROM↑
Dehnung/Hold Relax
Lokale Sehnenbehandlung
Querfriktion
Supraspinatussehne Infraspinatussehne
Lokale Sehnenbehandlung
Querfriktion
Lange Bizepssehne Subscapularissehne
Artikuläre Bewegungserweiterung aus
Ruhestellung 3x60s vorbereitend
Artikuläre Bewegungserweiterung:
Abduktion (aus VP)
Variante 1 Variante 2
Artikuläre Bewegungserweiterung:
Flexion (aus VP)
Artikuläre Bewegungserweiterung:
Außenrotation (aus VP)
Klassisch nach Kaltenborn (selten) mit Schub nach posterior (lig. Coracohumerale)
Artikuläre Bewegungserweiterung:
Außenrotation (aus VP)
Variante in Abduktion
Artikuläre Bewegungserweiterung:
Innenrotation (aus VP)
VII.2.1 Die Hüfte: Allgemeines/
Anatomische Besonderheiten
• Nussgelenk Gleiten quasi unmöglich
• Großflächiges Labrum (Unterdruck)
• Starker, torquierter Kapsel-Band-Apparat
• CCD-Winkel normal 125° (3 Jahre: 150°)
• Antetorsionswinkel normal 12° (Kind: 30°)
• Wiberg-Winkel
• Fossa acetabuli zentral (medial) sehr dünn und
perforiert von lig. capitis femoris
Winkel der Hüfte
Lecturio.de
rms-gs.de
Aktiv passiv
(optional vorher bilateral im SV) physiol. Engefühl:
Rotatorische Untersuchung
Extension
aktiv passiv
physiol. Engefühl:
Rotatorische Untersuchung (aktiv + passiv)
Abduktion (mit/ohne Knieflexion)
Extrusion Protrusion
Coxarthrose: Symptome/Klinik
• Schmerzlokalisation
– Häufig: zentraler Leistenschmerz
– Seltener: lateraler Hüftschmerz, Ausstrahlung Richtung
Knie, v.a. medial (Dermatom L3-Projektion)
• Bei Ausstrahlung N. femoralis testen (Differenzialdiagostik)
– LWS (Kompensation, Fehlbelastung durch Schonhaltung)
– Anfangs mehr periartikulär (v.a. muskulär)
• Schmerzprofil: (selbst den Stadien zuordnen)
– Anlaufschmerz, Belastungsschmerz
– Bewegungsschmerz (bereits ohne Belastung)
– Progredienter Schmerz bei Belastung
– Ruheschmerz
Coxarthrose: Inspektion
• Statisch:
– Schonhaltung
• Außenrotation, später Flex. der UE funktionelle
BL↓
• Sekundär: Beckenschiefstand
– LWS häufig in Hyperlordose (kompensatorisch)
– Beckenanteversion (Hüftflexion in geschlossener
Kette)
– Oberkörper in hohen Stadien oft nach vorne
gelehnt
Coxarthrose: Inspektion (dynamisch)
• Gangbild
– Hinken nach Duchenne
– Hinken nach Trendelenburg
– Vermindertes Abrollen durch Außenrotation
• Fuß rollt nicht physiologisch diagonal ab
– Verkürzte Terminal Stance mit verstärkter Knieflexion
– Generell sind vergrößerte Bewegungsamplituden im Knie
sichtbar
• Probleme bei ATLs
– Hinsetzen/Aufstehen
– Socken anziehen/ausziehen
– Treppen steigen
Trendelenburg-Hinken
• Auch „Adduktionshinken“
– Adduktion in geschlossener Kette
während Standbeinphase
Becken kippt zur gesunden Seite
• Die acetabuläre Belastung wird mehr
nach lateral verlagert
Oft bei medialer Arthrose zur
Schmerzreduktion
• Weitere mögliche Ursache:
– Schwäche der Abduktoren
Unfähigkeit, das Becken
horizontal zu halten
http://www.qucosa.de
Pat. hängt sich in überdehnten
TIT
Duchenne-Hinken
• Auch „Abduktionshinken“
– Abduktion in geschlossener
Kette während Standbeinphase
Controlaterale Beckenelevation
Oberkörper zur betroffenen
Seite
• Acetabuläre Belastung wird mehr
nach medial verlagert
Oft bei cranialer Arthrose zur
Schmerzreduktion
• Weitere mögliche Ursache:
– Schwäche der Abduktoren
fizjologika.pl Kompensation eines
Trendelenburg durch
Schwerpunktverlagerung auf
Kraftarmseite
Coxarthrose: Palpation
• Oberflächenpalpation wenig aufschlussreich,
da Gelenk sehr tief liegt
• Tendopathien im Trochanterbereich und
anterioren Becken (SIAS, SIAI), manchmal
tuber ischiadicum
• Druckdolenz ISG und LWS häufig
– Auch M. iliopsoas
– Durch Kompensation, Überbeanspruchung
Coxarthrose: Beweglichkeit/Kraft
• Bewegungseinschränkung
– Muskulär (Endgefühle testen, Feedback erfragen, palperien)
• Meist Verspannung/Verkürzung von iliopsoas, rectus
femoris, Adduktoren Muskellängentests
– Oft auch Abduktoren, pelvitrochantäre Muskulatur
– Kapsuloligamentär mit/ohne ERP (Endgefühl testen)
• Einschränkung folgt oft Kapselmuster (Iro>Ext.>Abd.)
• Erhöhter Bewegungswiderstand
• Reduzierte Gehstrecke in höheren Stadien
• Muskelschwäche
– Gluteal-Muskulatur (aktive Extension + Abduktion)
Coxarthrose: Scour-Test
Coxarthrose: Therapie
• Analgesie artikulär:
– Intermittierende Traktion I-II nach kaudal oder lateral
– THE
– Hubfreies Bewegen
– Zentrierung nach Sohier
• Analgesie muskulär (für verspannte Muskeln):
– alle bekannten Muskeltechniken + THE
• Bewegungserweiterung muskulär
– wie Analgesie, Verkürzungen: passive Dehnung
• Bewegungserweiterung artikulär
– MT Stufe III nach kaudal (an Hüfte nur Traktion sinnvoll)
• Muskuläre Stabilisierung/Kräftigung
Coxarthrose: Therapie
• Erhalt der Beweglichkeit/Funktion/Kraft + Erleichterung:
– Fahrrad fahren, Ergometer, häufige (kurze) Spaziergänge,
Nordic Walking, Schwimmen
• Synovialproduktion, Durchblutung der Muskulatur, Muskel-
Venenpumpe, Gate Control
– Regelmäßiges Praktizieren von Hausaufgaben
• Dehnungen, Kräftigungen, Analgesie, Beweglichkeit
– Hilfsmittel: Gehstock (gegenüberliegende Seite),
Sitzerhöhung, weiche Einlagen
– Gewicht auf betroffener Seite tragen
– Ggf. Gewichtsreduktion, Optimierung der Ernährung
• Behandlung der benachbarten Gelenke je nach Bedarf
Femoroacetabuläres Impingement
• Definition:
– Konfliktsituation zwischen (meist) anteriorem
Acetabulum und Caput femoris durch genetische
oder erworbende Anomalie
• Pincer-Impingement
• Cam-Impingement
– Hierdurch Involvierung des Labrums
(Verletzung/Schmerzauslöser)
– Langfristig: Coxarthrose
Femoroacetabuläres Impingement
orthoinfo.aaos.org
Kombiniert: ca. 45%
yoummd.com
CAM-Impingement Pincer-Impingement
Pathologien: Femoro-acetabuläres
Impingement
• Symptome:
– Tiefer Leistenschmerz, kann nach lateral und
Richtung Knie ausstrahlen
• nach langem Sitzen
• bei starker Flexion, v.a. mit Innenrotation
• Nach langem Gehen/Treppensteigen
– Blockierungsphänomene, manchmal „Schnappen“
– 35% können traumatischen Auslöser benennen
FAI: Flexion-Internal-Rotation-Test
FAI: Fitzgerald (Circumduktionstest)
VII.2.4 Therapietechniken
Artikuläre Analgesie: Traktion aus RS
• Intermittierend Stufe I-II
ASTE ESTE
Muskuläre Analgesie und Bewegungs-
erweiterung: Funktionsmassagen
• M. iliopsoas
ASTE ESTE
Muskuläre Analgesie und Bewegungs-
erweiterung: Funktionsmassagen
• Adduktoren
ASTE ESTE
Muskuläre Analgesie und Bewegungs-
erweiterung: Funktionsmassagen
• M. piriformis
ASTE ESTE
Muskuläre Analgesie und Bewegungs-
erweiterung: Hold Relax/Dehnung
Als Ausgangsstellung können die gleichen wie
beim Muskellängentest gewählt werden:
• M. iliopsoas
• M. rectus femoris
• Kurze Adduktoren
• M. gracilis
• Mm. Ischiocrurales
• M. glut. medius (starke Adduktion, selten)
Muskuläre Analgesie und Bewegungs-
erweiterung: Hausaufgaben
• Selbstdehnung M. iliopsoas
Knieend Stehend
Muskuläre Analgesie und Bewegungs-
erweiterung: Hausaufgaben
• Selbstdehnung M. rectus femoris
Seitenlage Stand
Muskuläre Analgesie und Bewegungs-
erweiterung: Hausaufgaben
• Selbstdehnung Mm. ischiocrurales
Rückenlage Stand
Muskuläre Analgesie und Bewegungs-
erweiterung: Hausaufgaben
Selbstdehnung M. piriformis / Mm. ischiocrurales
Muskuläre Analgesie und Bewegungs-
erweiterung: Hausaufgaben
Selbstdehnung Mm. aducctores
aktiv passiv
(optional vorher bilateral im SV) physiol. Engefühl:
Rotatorische Untersuchung
Extension
aktiv passiv
physiol. Engefühl:
Rotatorische Untersuchung (aktiv +passiv)
Innenrotation/Außenrotation
ASTE ESTE
Beschreibung:
Hinteres Kreuzband
Hintere Schublade Gravity Sign
Spezielle Untersuchung: Menisken
• Indikation:
– Immer nach Trauma/Distorsion
– Schmerz im Gelenkspalt, v.a. bei Belastung
– ROM ↓ mit ERP im Gelenk und federndem Endgefühl
– Hinterhörner: Schmerz eher bei maximaler Flexion
• z.B. tiefe Hocke
– Vorderhörner: Schmerz eher bei maximaler Extension
• z.B. langes Stehen (v.a. bei genu recurvatum)
– Rezidivierende Blocken (lokal/wandernd)
– Gelenkschwellung
Spezielle Untersuchung: Menisken
• Allgemeines:
– Prävalenz: HH(87%) > VH(8%),
IM(73%) >AM(19%)>bilateral(8%)
– Traumatisch oder degenerativ verletzt
Meniskustests können auch bei femorotibialer
Gonarthose positiv sein
– Verschiedene Arten der Risse eher für Chirurg
interessant keine Konsequenz für PT
– Heilungschancen peripher>zentral
– Meniskusprobleme können zu Synovialreaktionen führen
– Hauptfunktionen
• Verbesserung der Kongruenz (Druckaufnahme + Stabilität)
Meniskus
Steinmann I-Test
Meniskus
Apley‘s Grinding -Test
Meniskus
Thessaly-Test (Disco-Test)
Meniskus
Mc-Murray‘s Test
Meniskus-Vorderhorn (optional)
Mod. Steinmann II-Test
Spezielle Untersuchung:
Patellofemorale Schmerzursache
• Indikation:
– Anteriorer Knieschmerz mit/ohne Krepitation
• nur bei aktiver, nicht bei passiver Extension
• Bei Kompression/Gleiten der Patella
• Bei Quadricepsaktivität
– V.a. Treppe runter gehen (Exzentrik)
– Bei tiefer Hocke
• Bei endgradiger passiver Flexion (+ ROM ↓)
• Bei Aufstehen nach längerem Sitzen
Patellofemorale Schmerzprovokation
Zohlen-Zeichen
Patellofemorale Schmerzprovokation
Eccentric Step Test
VII.3.3 Pathologien: Gonarthrose
Ätiologie/Pathogenese/Diagnostik
• Zweithäufigste Arthrose nach Spondylarthrose
• Oft Folge von Fehlstellungen (insb. Varus/Valgus)
• Oft Folge posttraumatischer Mechanismen
– Kreuzband-/Meniscusläsion, Fraktur
• Schmerzprofil folgt den Arthrosestadien (1-4)
• Röntgenzeichen folgen den typischen Stadien (I-
IV) Betonungen variieren je nach Fehlstellung
Gonarthrose:
häufige Lokalisationen
Gonarthrose:
Inspektion/Palpation
• Schwellung (intra- und extrakapsulär) bei aktivierter
Arthrose (Stadium III)
– Test der tanzenden Patella
• Druckdolenz an Gelenkspalt und Muskelansätzen
• Muskuläre Atrophien (v.a. M. vastus med. sichtbar)
• Langzeitfolge: Baker-Zyste durch chronischen
Gelenkerguss kann N. tibialis und Blutgefäße in
poplitea koprimieren entsprechende Folgen
– Ext. + Flex. endgradig weich-elastisch einschränkt
– Prall-elastischer Tumor in Poplitea tastbar
Bakerzyste
bioskin.com
physioadvisor.com.au
Patellaspitzensyndrom
(Jumper‘s Knee)
• Degeneration des Ursprungs des lig. patellae distal des
Apex patellae (starke Belastung, schlechte
Durchblutung)
• keine Entzündung
• Ursachen
– oft rasche Intensitätssteigerungen bei High Impact-
Sportarten
– muskuläre Dysbalancen/Verkürzungen
– Achsfehlstellungen
• Diagnostik
– Ultraschall
– Röntgen (Differenzialdiagnostik)
– Palpation (Schmerzhaftigkeit)
Patellaspitzensyndrom
Deximed.de Dr-gumpert.de
Patellaspitzensyndrom
• Therapie:
– Exzentrisches Training
– Muskuläre Balancierung
– Stoßwelle
– Sportpause
– Beinachsentraining
– Taping (Kinesio)
– Orthesen während Sport
Patellaspitzensyndrom
www.swissdolorclastacademy.com
encrypted-tbn0.gstatic.com
Plica-Syndrom
(syn.: Medial Shelf Syndrom)
• Hintergrund/Ätiologie:
– Embryonal besteht Knie aus zwei Kammern mit zwei
getrennten synovialen Bereichen
– Normalerweise Fusion der beiden Kammern zu einer
Gelenkkapsel im späten Kindesalter
– Problem: bei 50-70% der Erwachsenen verbleibt an den
Schnittstellen etwas Synovialmembran
• Diese Synovialfalte wird als Plica bezeichnet
• Sie hat das Potential einzuklemmen
• Häufigste Lokalisation: medial zwischen Patella und
Femur Plica mediopatellaris
• Insbesondere bei sportlich aktiven Menschen
– Laufen, Fahrrad, intensives Wandern etc.
Plicae: Anatomischer Überblick
Plica-Syndrom
Ätiologie/Pathogenese:
• Plica mediopatellaris kann sich durch erhöhte
Reibung entzünden und über den Epicondylus
medialis reiben Entzündung
• Dies kann zur Hypertrophie der Plica führen
• Sie kann einklemmen bei Flexion/Extension
• Folge: Synovialreaktion des gesamten Kniegelenks
– Schwellung, Hydrops, Ruhe-, Dauer, Nachtschmerz
– Plica zerstört Knorpel durch Reibung
Plica-Syndrom
• Symptome:
– Schmerzen in Innenseite des Knies
– „Knarren, Knacksen, Schnappen“ bei bestimmten
Gelenkstellungen
– Blockadegefühle, Steifigkeit nach langem Sitzen
– Lokale Schwellung (tastbarer Strang medial der Patella)
globale Schwellung (globale Synovitis)
Plica-Syndrom
• Therapie:
– Physiotherapie leider meist nur palliativ möglich
– Muss i.d.R. operativ reseziert werden
– Ziele: Analgesie, Entzündungsreduktion
• THE, Ultraschall
• Funktionelle Immobilisation
• Mobilisation der Patella nach lateral intermittierend
Stufe I-II
• Optimierung der muskulären Situation
– Dehnung der Mm. Ischiocrurales könnte sinnvoll sein
• Beinachsentraining (Propriozeption)
Morbus Hoffa
• Entzündung mit Hypertrophie des Hoffaschen
Fettkörpers (Corpus adiposum)
– Führt zu Vernarbung (Fibrosierung)
Physiologischer
Corpus adiposum
Funktion:
- Druckverteilung
- Propriozeption
- Distanzhalter des lig.
patellae
Morbus Hoffa
• Pathogenese:
– Der Fettkörper kann auf jede Art von
intraartikulären Pathologien entzündlich reagieren
• Meniskusschäden
• Gonarthrose
• Retropatellare Pathologien
• Stoffwechselstörungen
• Trauma
• Instabilitäten (Reibung/Einklemmung)
• Achsfehlstellung (insb. patellare Dyskinesie)
• Postoperativ (Verletzung durch Arthroskopie)
Morbus Hoffa
• Klinik:
– Druckgefühl distal der Patella
– Druckschmerz ant. Gelenkspalt
– Sichtbare Schwellung med. und lat.
des lig. patellae
– Bewegungseinschränkung insb. in
Flexion, weich-elastisch + ERP
– Schmerz bei jeder Form der
Quadricepskontraktion ( Druck)
• V.a. Treppensteigen, bergauf und -ab
– Krepitation bei Bewegung
Morbus Hoffa
• Therapie:
– Artikulär analgetische
Maßnahmen
• Patellofemoral +
femorotibial
– THE zur Schmerz-
linderung
– Detonisierung/
Dehnung M.
Quadriceps Operative Resektion:
Meist langfristig einzige Option
VII.3.3 Therapietechniken
Artikuläre und muskuläre Analgesie
• Artikuläre Analgesie (Traktion Stufe I-II aus RS):
– Die Ausgangsstellung ist die gleiche wie im diagnostischen
Teil (siehe Basisuntersuchung Knie)
• Muskuläre Analgesie und Bewegungserweiterung
– Alle detoniserenden Techniken (Quermassage,
Funktionsmassage, Hold-Relax etc.)
• M. Quadriceps (auch isoliert M. rectus femoris möglich)
• Mm. Ischiocrurales
• M. popliteus
• M. gastrocnemius
• TIT (siehe Kapitel Therapie Hüfte)
– Bei strukturellen Verkürzungen: passive Dehnung
Muskuläre Detonisierung
Beispiel M. rectus femoris
Funktionsmassage Hold Relax/Dehnung
Muskuläre Detonisierung:
Beispiel M. popliteus
Quermassage Funktionsmassage
Muskuläre Detonisierung
Beispiel M. gastrocnemius
Funktionsmassage Hold Relax
Muskuläre Detonisierung
Hausaufgaben
Dehnung M. gastrocnemius Dehnung M. ischiocrurales
Artikuläre Bewegungserweiterung
Art. femoro-tibialis Flexion: Gleiten
• Zuerst 3x1min aus Ruhestellung (vgl. Hüfte)
Hausaufgabe
VII.4 Achillodynie
Allgemeine Informationen
• Triceps surae ist stärkster Plantarflexor des OSG
– Macht je nach Quelle auch Supination
• Belastungsresistenz bis ca. 800kg
– Höchste Belastungen bei schneller Exzentrik
• Aus Sprung auf Vorfuß landen
• Im Taillenbereich schlechte Durchblutung
Achillodynie
• Bezeichnet eine schmerzhafte Schädigung der
Achillessehne (Sammelbegriff)
• Tritt fast ausschließlich bei sportlich aktiven
Menschen auf
• Gehört zu den häufigsten Sportverletzungen
• Differenzialdiagnosen
– Tendinitis
– Tendinose
– Paratendinitis
– Diverse Bursitiden
+ Tendinose
Rupturlokalisation:
Meist Taille!
Ursachen
• Überbelastung, insbesondere zu wenig/keine
Aufwärmphase Mikrotraumatisierung
• Muskuläre Dysbalancen (A-/Antagonist, ex-/intrinsisch)
– V.a. Verkürzung des triceps surae
• Sport, Schuhwerk, Lagerung, Immobilität
• Anatomische Fehlstellungen
– Statischer/dynamischer valgus (Überpronation)
• Oft verbunden mit medialen „shin splints“
– Statischer/dynamischer varus/pes cavus (selten)
– Pathologische OSG-Artrhokinematik
• Medikamente (große Korrelation mit Antibiotika)
• Medikamente (große Korrelation mit
Antibiotika)
• Rheumatische Erkrankungen (z.B. M.
Bechterew)
• Endokrinologisch (z.B. Schilddrüse)
• Hartes Schuhwerk/harte Untergründe
(schnelle Isometrie)
• Haltungsstörungen (insb. Körperschwerpunkt
zu weit ventral)
Klinik/Untersuchung
• Allgemein:
– Schmerz bei passiver Dorsalflexion, Terminal Stance,
Treppen steigen
– Palpation der Gastrocnemius-Ursprünge kann
schmerzhaft sein
– Gangbild: verkürzte Standbeinphase
– Vorfußhypomobilität kann Abrollen pathologisch
verändern
– Reduzierte Muskellänge des M. triceps surae
– Reduzierte Kraft der Dorsalextensoren
Klinik/Untersuchung
• Entzündlich:
– Ruheschmerz, Anlaufschmerz, diffuse Schwellung,
Erwärmung
– Reflektorische Spitzfußstellung
– Starker Palpationsschmerz
• Chronisch (Tendinose):
– Lokale Verdickungen (nicht verschieblich)
• auch „reiskornartige Verdickungen“
– Schmerz insb. progressiv bei Belastungen
Untersuchung
Muskellängentests
Mm. Gatrocnemii M. soleus
Untersuchung
Muskellängentests
M. Flexor dig. longus M. flexor hall. longus
Therapie
• Weichteiltechniken triceps surae
– QM,FM, klass. Mass., Hold Relax, Kinesiotape
• Thermo/Hydro/Elektro
• Verkürzungen: passive Dehnung
• Akute Tendinitis/Bursitis:
– Ruhe (+Immobilisation), Kryo, NSAR, Cortison (je nach
Erwärmung)
• Tendinose:
– QF >5min, Schmerz 6-7
– Exzentrisches Training
– Ulraschall, Stoßwelle
Selbstdehnung
M. gastrocnemius/M. soleus
Exzentrisches Training
ASTE ESTE
Therapie
• Kräftigung Dorsalflexoren
– Muskuläre Balance, reziproke Hemmung
• Posturale Kontrolle/ Koordination/ Balance/
Propriozeption
• Fersenkissen
• Einlagenversorgung
• Anpassung des Geh-/Laufstils
• Bandage/Taping
VII.5 Epicondyloptahien des Ellenbogens
„Epicondylitis lateralis“
• Synonyme:
– Epicodylitis radialis
– Tennisellenbogen, Tennisarm
– Mausklickarm
• Häufigste Ellenbogenpathologie
• Meist verallgemeinernd verwendet für
Pathologien („Epiconylalgien“) am lateralen
Ellenbogen
• Über 70% bei nicht sportlichen Menschen
Typen
• Typ I: Ursprung des M. extensor carpi radialis
longus (1 %)
• Typ II: Ursprung des M. extensor carpi radialis
brevis (90 %)
• Typ III: Sehne des M. extensor carpi radialis
brevis (1 %)
• Typ IV: Musculotendinöser Übergang des M.
extensor carpi radialis brevis (8 %)
• Typ V: M. extensor digitorum (<1%)
Differenzialdiagnosen
• Tendinitis (vgl. objektive und subjektive Zeichen)
• Tendinose (am häuftigsten)
• Humero-Radialgelenk-Pathologien
– Plica-Syndrom des Ellenbogens
– Oft Probleme mit lig. anulare radii
– Posttraumatisch
• Reizung N. radialis (verschiedene Ursachen)
Ursachen
• Büroarbeit (insbesondere Mouse)
• Tennis (Rückhand)
• Mountainbike
• Nervus radialis
• Muskuläre Dysbalancen (Kraft/Tonus)
zwischen Extensoren und Flexoren
• Cubitus varus (zu viel Kompression der
Sehnen)
Klinik
• Schmerz bei Palmarflexion (insb. +Pronation)
Dehnung
• Schmerz bei Faustschluss/Greifen
• Subjektiv oft langsamer Beginn
• Starke Druckempfindlichkeit
• Oft Ausstrahlung referred pain/ nervus
radialis?
Untersuchung
• Bewegungen nicht eingeschränkt
• Palmarflexion + langsame Extension
Ellenbogen Schmerz
• Positiver Thomson-Handgriff
– 1: Isometrie/Exzentrik mit Widerstand an Fingern
– 2: Isometrie/Exzentrik gegen Faust
• Diff. extensor digitorum/Handgelenkextensoren
• Positiver Chair Test
– Ellenbogen Ext.+Pron Stuhl anheben
Untersuchung
• Bewegungen nicht eingeschränkt
• Palmarflexion + langsame Extension
Ellenbogen Schmerz
• Positiver Thomson-Handgriff
– 1: Isometrie/Exzentrik mit Widerstand an Fingern
– 2: Isometrie/Exzentrik gegen Faust
• Diff. extensor digitorum/Handgelenkextensoren
• Positiver Chair Test
– Ellenbogen Ext.+Pron Stuhl anheben
Thomson-Handgriff
ASTE ESTE
Chair-Test
ASTE ESTE
Differenzierung neurologisch
• Bei Ausstrahlung:
– nach Kraft-/Sensibilitätsverlust fragen
– N. radialis testen (wenn positiv Ursache suchen)
• HWS
• TOS
• Adhäsion
• Posttraumatisch
Differenzierung Sehnen/Humero-
Radial-Gelenk
• Schmerzhafte aktive Dorsalflexion nach 1 Min
Traktion im HRG erneut testen (unter gehaltener
Traktion) besser = HRG-Pathologie
• Passive Pro- oder Supination kann bei HRG-
Pathologie Schmerz erzeugen
• Valgus-Stress-Test macht bei HRG-Pathologie oft
Schmerz am lateralen Ellenbogen (Kompression)
• Bei HRG-Pathologien oft auch Schmerzen bei
passiver Supination + Flexion im Ellenbogen
Aktive Dorsalflexion nach 1 Minute
Traktion
Valgus-Stress-Test
Physiotherapie
• Tendinose
– Exzentrisches Training (vgl. MTT)
– Querfriktion (Schmerz 6-7, >5min)
– THE, US: fortis (3-3,3 MHz)
– Stoßwelle
• Tendinitis
– Kryo, Ruhigstellung, Schonung
– Querfriktion (Schmerz 2-3, <5min) nur bei
häufigen Rezidiven
Exzentrisches Training
ASTE ESTE
Physiotherapie
• Allgemeine Empfehlungen
– Handgelenktrainer
– Mousepad mit Gelkissen, seitliche Mouse
– Epicondylitis-Bandage
– Dehnung der Flexoren
– Haltung optimieren
Ärztliche Therapie
• Cortison, NSAR oral/lokal
• Tendinitis: Röntgenbestrahlung
• Neurolyse bei Affektion des Nerven mit
Proliferation und Adhäsion
„Epicondylitis medialis“
• Synonyme:
– Epicondylitis humeralis
– Golferellenbogen
• Viel seltener als laterales Pendant
• Betrifft Handflexoren-Ursprünge am caput
commune der Flexoren (epiconylus medialis)
• Differenzialdiagnosen
– Probleme am sulcus ulnaris
– Lig coll. mediale
Ursachen
• Valgus-Stress beim Sport bei Ausholbewegung
– Schnelle Isometrie
• Aufschlag beim Tennis, Golf, Baseball
• Zu schnelle Trainingsprogression bei Sportarten
mit Faustschluss und Zugbewegungen
– Kraftsport (z.B. Klimmzug)
– Klettern
– Rudern
• Cubitus valgus
Untersuchung
• Bewegungen nicht eingeschränkt
• Dorsalflexion Handgelenk + langsame Extension
Ellenbogen Schmerz
• Positiver Thomson-Handgriff
– Isometrie/Exzentrik mit Widerstand
• Positiver Chair Test aus Supination
Thomson-Handgriff
Chair-Test
Untersuchung
• Bei Ausstrahlung:
– Nach Kraft-/Sensibilitätsverlust fragen
– N. ulnaris testen (wenn positiv Ursache suchen)
• HWS
• TOS
• Sulcus ulnaris-Syndrom
• Posttraumatisch
Physiotherapie/ärztl. Therapie
• Äquivalent Epicondylitis lateralis
• Bei suclus ulnaris-Syndrom entsprechende
Physiotherapie/Refixation
Carpaltunnelsyndrom
• Einengung der Strukturen im Carpaltunnel
• Hauptproblem: Kompression nervus medianus
• Frauen>Männer
• Mittleres Alter
• Differenzialdiagnosen
– HWS-Nervenwurzelproblematik (insb. C6/C7,
C5/C6)
– TOS
– Pronator Teres-Syndrom
Der Carpaltunnel
Ursachen
• Idiopathisch
• Anatomische Enge
• Instabilität os lunatum (zu weit palmar)
• Rheumatologisch
• Infektion im Handbereich
• Erhöhter venöser Druck
• Endokrinologisch (Hypothyreose)
Klinik
• Beginn:
– Schmerzen und/oder Missempfindungen in
Fingern I-III
– Oft nachts, mechanisch beeinflussbar (Schütteln
der Hand)
• Später:
– Zusätzlich Kraftverlust im Daumen mit Atrophie
des Thenar
– Schmerz wird oft weniger durch Denervation
Untersuchung
60s tippen
Untersuchung
60s halten
Therapie
• Entzündlich/akut:
– NSAR, Kryo, Lagerung in leichter DF (Ruhestellung)
• Chronisch/subakut:
– Nervengleiten
– Längsdehnung des Retinaculum flexorum
– Manipulation der Carpalknochen (v.a. os lunatum)
– Handgelenkstrainer (ausprobieren)
Längsdehnung des retinaculum
flexorum