Genitiv von Nomen – Deklination im Deutschen
Einleitung
Genitiv (2. Fall, Wessen-Fall) verwenden wir im Deutschen, um eine Zugehörigkeit
anzuzeigen. Außerdem steht der Genitiv nach bestimmten Präpositionen, Verben und
Adjektiven. Die Kontrollfrage nach dem Genitiv lautet „Wessen?“.
Lerne hier die Regeln zur Bildung und Verwendung von Nomen im Genitiv und prüfe
dich anschließend in den Übungen.
Beispiel
Während der Ferien fährt Familie Schmidt in den Urlaub. In diesem Jahr besuchen sie
Freunde der Familie. An der Anzeigetafel informiert sich die Familie über die Abfahrt
der Züge.
Die Schmidts werden des Reisens nie überdrüssig. Sie rühmen sich sogar des Titels
„Reisemeister“, den sie im letzten Jahr von ihren Nachbarn verliehen bekamen.
Verwendung
Den Genitiv verwenden wir im Deutschen in folgenden Fällen:
zeigt Zugehörigkeit an
Beispiel:
An der Anzeigetafel informiert sich die Familie über die Abfahrt der Züge.
(Kontrollfrage: Wessen Abfahrt? – die Abfahrt der Züge)
In diesem Jahr besuchen sie Freunde der Familie.
(Kontrollfrage: Wessen Freunde? – die Freunde der Familie)
bei bestimmten Präpositionen, z. B. während, anstelle, trotz
Beispiel: Während der Ferien fährt Familie Schmidt in den Urlaub.
bei einigen Verben (Genitivobjekt)
Beispiel: Sie rühmen sich des Titels „Reisemeister“.
bei einigen Adjektiven
Beispiel: Die Schmidts werden des Reisens nie überdrüssig.
Bildung – Nomen und Artikel im Genitiv
Die folgende Übersicht zeigt je ein Beispiel für Nomen und Artikel im Genitiv für
männlich, weiblich, sächlich und den Plural.
bestimmter Artikel unbestimmter Artikel
maskulin des Vaters eines Vaters
feminin der Mutter einer Mutter
neutral des Kindes eines Kindes
Plural der Eltern Eltern
Besonderheiten
Nur maskuline und neutrale Nomen erhalten eine Genitiv-Endung, in der Regel ist
das die Endung -s.
Beispiel: des Vaters
Bei maskulinen und neutralen Nomen auf s, ß, x, z müssen wir zur besseren
Aussprache -es verwenden.
Beispiel:
der Einfluss – des Einflusses; das Gras – des Grases
der Fuß – des Fußes; das Maß – des Maßes
der Index – des Indexes; das Suffix – des Suffixes
der Pilz – des Pilzes; das Netz – des Netzes (aber: das Herz – meist: des
Herzens)
Endet das Wort dabei auf kurzen Vokal + s, wird das s verdoppelt
Beispiel: das Ergebnis - des Ergebnisses
In folgenden Fällen können wir die Endung -es oder -s verwenden (-es klingt
förmlicher):
einsilbige Nomen
Beispiel: das Jahr – des Jahr(e)s
mehrere Konsonanten am Wortende
Beispiel: das Geschenk – des Geschenk(e)s
Einige maskuline Nomen haben im Genitiv, Dativ und Akkusativ die Endung -n
bzw. -en.
Beispiel: maskuline Nomen auf e: der Junge – des Jungen
maskuline Nomen auf ent: der Assistent – des Assistenten
weitere, z. B. der Herr – des Herrn, der Mensch – des Menschen
Nomen und Eigennamen ohne Artikel bilden den Genitiv mit von.
Beispiel: der Import von Öl
die Opern von Mozart
das Fahrrad von Franz
Bei Eigennamen können wir die Genitiv-Form auch voranstellen. Das Nomen hat
dann die Endung -s (bzw. einen Apostroph, wenn das Nomen auf s, ß, x, z endet).
Beispiel: Mozarts Opern
Franz’ Fahrrad