Arbeitshilfen Zur Pflegeplanung Und Pflegedokumentation
Arbeitshilfen Zur Pflegeplanung Und Pflegedokumentation
SPEZIALREPORT
6. Mit diesen 11 Tipps bleibt Pflegeplanung nicht länger ein Ärgernis für Sie ........ 11
8. So analysieren und dokumentieren Sie Pflegerisiken bei Bewohnern richtig ..... 17
10. Mit diesen Formulierungshilfen beschreiben Sie Wunden fachlich korrekt ......... 21
1
1. Test: Ist Ihre Pflegeanamnese auf einem aktuellen Stand?
Wohnbereich:
Prüfkriterium ja nein
Sind die wichtigen Sozialkontakte vermerkt und auf einem aktuellen Stand?
Ist die aktuell wichtigste Bezugsperson bzw. sind die aktuell wichtigsten
Bezugspersonen benannt?
Entsprechen die Informationen zu den Ess- und Trinkgewohnheiten des Bewohners der
aktuellen Situation?
Sind die Informationen über das Befinden des Bewohners auf einem aktuellen Stand?
Ist beschrieben, ob der Bewohner Wert auf religiöse oder weltanschauliche Rituale, z.
B. Gottesdienst legt?
Sind die aktuell besonderen Vorlieben und Abneigungen des Bewohners beschrieben?
Ist erfasst, ob der Bewohner eine geschlechtsspezifische Pflege wünscht, d. h., ein
Mann möchte von einem Mann, eine Frau von einer Frau gepflegt werden?
Sind die besonderen Ängste des Bewohners beschrieben, z. B. Angst vor Dunkelheit?
Sind die Informationen über den Grad der Selbständigkeit bei Aktivitäten des täglichen
Lebens aktuell?
2
Sind auch wichtige Informationen von anderen an der Versorgung Beteiligten, z. B.
Ärzte, Therapeuten, Sozialdienst erfasst?
Anmerkungen:
Verantwortlich:
Zu erledigen bis:
Unterschrift:
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3
Beispiele:
„Pat. hat schlecht gegessen“ kann ein Hinweis darauf sein, dass sie mit der
schmerzenden Hand nicht essen konnte.
Die Schilderung von Ungeduld und Frechheit könnte mit der folgenden Formulierung
auch auf Verhalten bei Schmerzen hindeuten: „Pat. schlug nach Pflegekraft beim
Entkleiden des rechten Arms. Sie lehnte ab, das Gesicht selbst zu waschen mit der
Begründung: „Du bist ja nur zu faul, mach Du das, und beeil Dich gefälligst.“
2. Regel: Tragen Sie nicht nur die Besonderheiten ein, sondern auch Ihre
Reaktionen darauf.
In besonderen Situationen müssen Sie handeln. Diese Handlung gilt nur als erbracht,
wenn Sie diese auch dokumentieren. An das letzte Beispiel anknüpfend: Dokumentieren
Sie Ihre Maßnahmen, z. B „RR gemessen, 120 / 60, vor Verlassen der Wohnung Tochter
angerufen. Diese sichert zu, sich um ihre Mutter zu kümmern.“
Regeln 2 und 3 werden auch im Eingangsbeispiel deutlich: Natürlich hätte auf die 1.
Schmerzäußerung sofort eine Reaktion beschrieben werden müssen und pro Schicht eine
Eintragung, bis zum Abklingen der Schmerzen. Ebenso fehlt eine erkennbare Reaktion.
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So bringen Sie sich knappe Formulierungen selbst bei
1. Kopieren Sie sich ein Berichtsblatt.
2. Lesen Sie die Eintragungen aufmerksam.
3. Suchen Sie einzelne Eintragungen heraus –, am besten Ihre eigenen – und streichen
Sie alle Wörter, die keine Informationen liefern.
4. Wenn Sie nichts mehr streichen können, ist es Ihnen gelungen, die optimale
Eintragung zu schreiben.
5. Regel: Tragen Sie unklare oder sinnlose Aussagen erst gar nicht ein.
Hiermit sind Eintragungen gemeint, die keinerlei Aussagekraft haben und somit keine
Informationen bieten.
Beispiele:
- Bewohner / Patient hat gut gegessen und getrunken. Das ist wohl das
bekannteste Beispiel, und trotzdem finden Sie es in jeder Dokumentation. Was ist
damit gemeint? Hat der Bewohner seine Solltrinkmenge erreicht? Hat er mit Appetit
gegessen, weil es etwas Besonderes gab?
- Bewohner / Patient war aggressiv: Diese Eintragung sagt nichts aus, sondern stellt
eine Bewertung des Verhaltens dar. Beschreiben Sie besser die Situation: „Beim
Betreten des Zimmers warf Bew. einen Schuh nach mir und sagte laut: ‚Gehen Sie
weg.’“
- Bewohner / Patient war unruhig: Wie hat sich die Unruhe geäußert? Zum Beispiel:
Bew. lief in der Wohnung umher und verließ während der Grundpflege 3-mal das
Badezimmer.
- Bewohner / Patient hatte Stuhlgang: Diese Aussage gehört nicht in den
Pflegebericht. Hierzu ist das Hygieneblatt da.
- Bewohner / Patient hat gut beim Waschen geholfen: Was hat der
Bewohner gemacht? Hat er die Pflege zugelassen oder aktiv mitgewirkt? Oder hat er
3 andere Bewohner gepflegt?
Machen Sie im Team Werbung für diese 5 Regeln. Verdeutlichen Sie Ihren Kollegen,
dass diese Art der Dokumentation nicht zeitaufwändiger ist als ihr bisheriges Vorgehen,
da sie dafür auch viele (unnütze) Eintragungen weglassen, die keine Aussagekraft
besitzen.
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der Blase sichergestellt Einmalkatheterisierung erforderlich, da
Bewohner die Pflege wegen des
Druckgefühls als unerträglich empfindet
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4. Übersicht: Beispiele für wertfreie Formulierungen im
Pflegebericht
Beobachtete Situation Gängige Formulierung Wertfreie Formulierung
Ein Bewohner lehnt es ab, sich Bewohner beleidigt mich und Bewohner hat Körperpflege und
waschen zu lassen und die Kleider zu verweigert die Pflege. Habe Kleiderwechsel abgelehnt. Er
wechseln. Überredungsversuchen die Pflege daher nicht äußerte großen Ärger über die
begegnet er erbost. Er benutzt Worte durchgeführt. Pflegekräfte, nannte aber keine
wie Sau, Kuh usw. konkreten Sachverhalte. Wenn er
die Grundpflege bis Donnerstag
weiterhin ablehnt, sollte ein
Gespräch über seine
Beweggründe geführt werden.
Ein Bewohner wird wütend und wirft Bewohner war aggressiv. Bewohner warf um 13:11 Uhr
der Pflegekraft einen Gegenstand ohne erkennbaren Anlass eine
hinterher. Blumenvase nach der Pflegekraft.
Ein Bewohner stürzt zum Bewohner ist schon wieder Bewohner ist um 11:25 Uhr
wiederholten Mal über eine gefallen. gestürzt, siehe Sturzprotokoll.
Teppichkante in seinem Zimmer. Hausarzt kommt gegen 14 Uhr.
Das Geschwür (Ulcus) eines Die Wunde am rechten Das Ulcus hat sich verschlechtert.
Bewohners verschlechtert sich immer Unterschenkel ist noch Siehe Wunddokumentation.
weiter. größer geworden.
Ein Bewohner freut sich auf den Bewohner ist euphorisch, Bewohner ist in freudiger
Besuch seiner Tochter. weil seine Tochter heute Stimmung, weil er am Nachmittag
Nachmittag kommt. den Besuch seiner Tochter
erwartet.
Ein demenzerkrankter Bewohner läuft Bewohner läuft schon wieder Bew. ging heute Morgen seit dem
während einer längeren Zeit immer ständig über den Flur und will Frühstück ohne Pause auf dem
wieder den Flur auf und ab. sich nicht setzen. Wohnbereich umher. Er hatte
hierbei einen angespannten
Gesichtsausdruck. Beim
Mittagessen blieb er für drei
Minuten sitzen. Danach ging er
weiter. Körperhaltung und
Gesichtsaudruck wirkten
zunehmend angespannter.
Ein demenzerkrankter Bewohner fragt Bewohner ist unruhig und Bewohner fragt wiederholt nach
eine Pflegekraft mehrfach fragt ständig nach der der Uhrzeit und vergisst die
hintereinander nach der Uhrzeit. Uhrzeit. Antwort sofort wieder.
Die schlechte Nachricht: Pflegekräfte haben die Pflicht, den Pflegeprozess und das
Wohlbefinden Ihrer Bewohner lückenlos auf dem Papier abzubilden.
Die gute Nachricht: Durch geschickte Nutzung Ihres Dokumentationssystems und klare
Vorgaben können Sie effektiver und zeitsparender zu dokumentieren. Die Kunst besteht
darin, Notwendiges von Überflüssigem zu unterscheiden:
Nutzen Sie das folgende Muster und die Erläuterungen als Merkblatt. So haben Sie
immer vor Augen, wie sie beim Dokumentieren sinnvoll mit ihren Zeitressourcen umgehen.
1. Vermeiden Sie
Doppeldokumentation. 4. Formulieren Sie treffend und genau,
ohne zu bewerten.
2. Vermeiden Sie unklare oder nutzlose
Aussagen. 5. Führen Sie Ihre Dokumentation
prozessbeschreibend.
3. Formulieren Sie so knapp wie
möglich.
Wenn eine Information an einer Stelle Ihrer Dokumentation steht, muss sie nicht mehrmals
an verschiedenen Stellen wiederholt werden:
Beispiele:
Durchführungskontrolle: Alle Maßnahmen, die Sie in der Pflegeplanung beschrieben
haben, können Sie in ihrer Gesamtheit abzeichnen. Maßnahmen der
Behandlungspflege müssen einzeln abgezeichnet werden.
Berichtsblatt: Hier haben Äußerungen zu Stuhlgang, Duschen, Baden nichts zu
suchen, außer es gibt Besonderheiten.
Ein Klistier, das regelmäßig gegeben wird, sollte nicht extra eingetragen werden. Ein
Klistier bei Bedarf hingegen müssen Sie mit der dazugehörenden Begründung
eintragen. Im Anschluss ist ein Eintrag zur Wirkweise zwingend.
Wenn Sie die Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr eines Bewohners planen und
nachhalten müssen, laminieren Sie den Plan ein, auf dem steht, was der Bewohner
am Tag zu welchen Uhrzeiten essen und trinken soll. Bewahren Sie diesen beim
Einfuhrplan bewohnernah auf. So wird er im Alltag beachtet.
Bei manchen Eintragungen fällt es schwer zu entscheiden, in welches Blatt die
Information hineingehört, damit sie nicht verloren geht. Schaffen Sie eine
einheitliche Regelung für das ganze Haus.
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2. Tragen Sie unklare oder sinnlose Aussagen erst gar nicht ein:
Beispiele:
Bewohner hat gut gegessen und getrunken. Das ist wohl das bekannteste
Beispiel, und trotzdem finden Sie es immer wieder in den Dokumentationen. Was ist
damit gemeint? Hat der Bewohner seine Solltrinkmenge erreicht? Hat er mit Appetit
gegessen, weil es etwas Besonderes gab?
Bewohner war aggressiv: Diese Eintragung sagt nichts aus, sondern stellt eine
Bewertung des Verhaltens dar. Beschreiben Sie besser die Situation: „Beim Betreten
des Zimmers warf Bew. einen Schuh nach mir und sagte laut: ‚Gehen Sie weg!’“
Bewohner war unruhig: Wie hat sich die Unruhe geäußert?
Bewohner hat gut beim Waschen geholfen: Was hat der Bewohner gemacht? Hat
er die Pflege zugelassen oder aktiv mitgewirkt?
Kopieren Sie sich ein Berichtsblatt. Lesen Sie die Eintragungen aufmerksam. Suchen Sie
einzelne Eintragungen heraus – am besten Ihre eigenen – und streichen Sie alle Wörter, die
keine Informationen liefern. Wenn Sie nichts mehr streichen können, ist es Ihnen gelungen,
die optimale Eintragung zu schreiben.
In der Maßnahmenplanung der Pflegeplanung müssen Sie nicht alles genau beschreiben.
Dokumentieren Sie nur das, was sich nicht von selbst ergibt.
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Beispiele
„Ganzkörperwäsche am Waschbecken im Stehen“ reicht als Beschreibung der
Pflegemaßnahme aus.
Aber:
„Anleitung bei der Oberkörperpflege“ ist nicht aussagekräftig genug. Der Leser weiß
nicht, ob es sich um eine verbale Anleitung handelt oder ob die Handlung vorgegeben
werden muss. Dies beeinflusst auch die Berechnung bei der Einstufung in eine
Pflegestufe.
Das „Bereitstellen von Pflegeutensilien“ steht oft in Maßnahmenplanungen.
Streichen Sie es. Diese Handlung versteht sich von selbst. Sie muss nur dann
beschrieben werden, wenn eine bestimmte Reihenfolge – z. B. bei sehbehinderten
Bewohnern – eingehalten werden muss.
Nehmen Sie Ihre Eintragungen immer so vor, dass der Bewohner und seine
Bevollmächtigten es im Zweifelsfall lesen können. Bewerten Sie das Verhalten des
Bewohners nicht. Eintragungen wie:
„Frau AB wurde sauer.“ Oder: „Frau CD beschwert sich ständig und ist unzufrieden.“ Oder:
„Frau EF klingelt ständig“, sind Bewertungen des Bewohnerverhaltens.
Beispiel:
Anstelle von „EF klingelt ständig“ schreiben Sie besser: „Bew. klingelte von 16.00 bis
18.00 Uhr ca. 12-mal: 1 Toilettengang, 2-mal Getränk nachschenken, 1-mal Fenster
öffnen, ansonsten gab Bew. an, nicht geklingelt zu haben.“
Wenn die Einzugsphase erst einmal vorbei ist, ist der Zustand des Bewohners oft lange Zeit
gleichbleibend. Sie müssen nicht täglich einen Zustand dokumentieren, der sich nicht
verändert. Haben Sie die Pflegeplanung etwa 2 Wochen nach Einzug erstellt, reichen
regelmäßige Zusammenfassungen im Berichtsblatt aus, z. B.:
„Durchführung von Pflege und Betreuung nach Pflegeplanung – keine Änderungen. Bew.
verhielt sich, wie in der Informationssammlung beschrieben. Äußerte Wohlbefinden durch:
…“ Alle Notfälle, Abweichungen, Besonderheiten im Pflegeablauf müssen Sie exakt
dokumentieren. Achten Sie dabei immer darauf, den Prozess zu beschreiben:
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6. Mit diesen 11 Tipps bleibt Pflegeplanung nicht länger ein
Ärgernis für Sie
Schreiben Sie gerne Pflegeplanungen? Möglicherweise sind Sie ja auch der Meinung, dass
die Zeit, die Sie mit lästigem Schreibkram verbringen, 100-mal besser direkt beim Bewohner
/ Patienten investiert wäre. Daher mag die folgende Aussage auch in Ihren Ohren etwas
provokant klingen: Im Grunde genommen macht Pflegeplanung sogar Spaß!
Pflegeplanung hat nämlich außer lästiger Schreiberei noch eine andere Seite. Durch eine
geplante Pflege profitieren Ihre Bewohner /Patienten von Ihrem Fachwissen.
Stimmt Stimmt
nicht
Auswertung: Jede Frage, die Sie mit „Stimmt nicht“ beantworten, ist für Sie ein
Motivationshemmer. In den folgenden Tipps erfahren Sie, wie Sie am besten mit jedem
Einzelnen dieser Motivationshemmer umgehen.
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11
Motivationshemmer Tipp
3 Niemand liest die Pflegeplanungen und hält Nehmen Sie Ihre eigene
sich daran? Pflegeplanung ernst: Machen Sie
deutlich, dass Sie von Ihren Kollegen
die Umsetzung Ihrer Pflegeplanungen
erwarten, so wie Sie selbst sie auch
umsetzen. Erwähnen Sie Aspekte aus
der Pflegeplanung in jeder Übergabe,
so werden die Kollegen jeden Tag
damit konfrontiert.
4 Sie sehen bei den meisten Bewohnern / Versuchen Sie, Ihre Sichtweise zu
Patienten keinen Sinn in der Zielsetzung, ändern: Setzen Sie einmal einen Tag
da sich ja sowieso alles verschlechtert? lang die „Ressourcenbrille“ auf, und
versuchen Sie, möglichst viele
Ressourcen bei Ihrem Bewohner /
Patienten zu entdecken, egal wie
pflegebedürftig er ist.
6 Sie haben das Gefühl, nicht über genügend Schätzen Sie Ihre Fähigkeiten
Kenntnisse im Bereich der Pflegeplanung realistisch ein: Trauen Sie sich zu
zu verfügen? fragen, wenn Sie etwas nicht
verstehen. Holen Sie sich regelmäßig
Rückmeldung von Vorgesetzten.
Besuchen Sie eine Fortbildung zum
Thema.
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7 Sie betrachten Pflegeplanungszeit als Zeit, Bleiben Sie realistisch:
die Sie dem Bewohner / Patienten stehlen. Dokumentation der Leistungen und
Pflegeplanung sind Bestandteil der
pflegerischen Leistungen innerhalb der
Pflegestufenberechnung. Außerdem
profitiert Ihr Pflegekunde direkt von
Ihrer gut geplanten Pflege.
8 Wissen Sie bei der Evaluation nie so recht, Evaluieren Sie in den vorgesehenen
was Sie schreiben sollen? Zeiträumen: Dokumentieren Sie,
welche Ziele der Bewohner / Patient
erreicht hat und welche nicht. Ebenfalls
müssen Sie die Zufriedenheit Ihrer
Pflegekunden erfassen.
9 Sie haben nicht genügend Zeit für Verhandeln Sie mit Ihren
Pflegeplanung im täglichen Arbeitsablauf? Vorgesetzten: Bitten Sie um
Zeitkorridore zur Erfüllung Ihrer
Dokumentationsaufgabe.
10 Ihre Kollegen sind der Meinung, Sie halten Gehen Sie mit gutem Gewissen an
sich zu lange am Schreibtisch fest, wenn die Schreibarbeit: Pflegeplanung
Sie Pflegeplanungen schreiben? gehört zu Ihren Aufgaben. Stellen Sie
Ihre Pflegeplanungen im Team vor, so
kann jeder sehen, woran Sie gearbeitet
haben.
11 Ihre Kollegen möchten nicht nach Plan Sorgen Sie für eine fachlich korrekte
arbeiten und nichts hinzulernen? Pflegeplanung: Erklären Sie Sinn und
Zweck der einzelnen Maßnahmen.
Arbeiten Sie neue Kollegen und
Auszubildende immer ein, indem Sie
diese zuerst die Pflegeplanung lesen
lassen.
Nehmen Sie sich selbst als Pflegefachkraft ernst. Sie steuern die Pflegeprozesse.
Versuchen Sie daher einmal, den einen oder anderen der obenstehenden Tipps
umzusetzen.
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7. So gelingt Ihnen eine praxisnahe Pflegeplanung
Pflegeplanung macht eigentlich Spaß! Bei dieser Aussage fühlt sich wohl die Mehrzahl der
Fachkräfte in der Altenpflege auf den Arm genommen. Für die meisten bedeutet
Pflegeplanung lästiger Schreibkram, der vorgeschrieben ist und nichts mit der Praxis zu tun
hat. Pflegeplanung hat aber noch eine andere Seite. Durch eine geplante Pflege profitieren
Ihre Bewohner von dem Fachwissen der Pflegefachkräfte. Ohne Pflegeplanung hingegen
pflegt jeder Mitarbeiter sozusagen „aus dem Bauch heraus“, wie er es gerade für richtig hält.
*In dem Pflegemodell nach Monika Krohwinkel werden Fähigkeiten und Ressourcen
unterschieden: Die Fähigkeit trägt der Bewohner in sich selbst (z. B. Muskelkraft),
Ressourcen sind Hilfsmittel von außen (z. B. Haltegriff am Bett).
Für Ihre Mitarbeiter ist oft schwierig zu unterscheiden, wann sie eine Maßnahme
ausführlich beschreiben müssen und wann sie sich kurz fassen sollten. Grundsätzlich
sollten die Maßnahmen knapp und übersichtlich beschrieben werden. So können andere
Pflegemitarbeiter sie ohne großen Zeitaufwand lesen und anschließend durchführen.
Mit diesem Beispiel können Sie Ihren Mitarbeitern den Unterschied verdeutlichen
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Probleme / Fähigkeiten / Ziel Maßnahme
Ressourcen
Problem: Frau Mayer kann Frau Mayer wäscht sich das Übernahme der
sich nicht alleine waschen, Gesicht selbstständig. Ganzkörperwäsche im
da sie den Vorgang nicht Körperpflege ist nach den Sitzen am Waschbecken
umsetzen und sich nur für Bedürfnissen der (nach Standard)
ca. ½ Minute konzentrieren Bewohnerin gewährleistet (Hinweis: Vorbereitung des
kann. Waschbeckens und
Fähigkeit: Sie beherrscht (Hinweis: Die Bedürfnisse Durchführung müssen nur
die Bewegungen beim ergeben sich aus der beschrieben werden, wenn
Waschen des Gesichts. Pflegeanamnese / es Abweichungen vom
Informationssammlung und Standard oder gültigen
Biografie, müssen also nicht Durchführungsprinzipien
aufgeführt werden.) gibt)
Besonderheit: Als Erstes
wird der Bewohnerin der
feuchte Waschhandschuh
über die Hand gezogen, die
Hand zum Gesicht geführt,
bis Bewohnerin beginnt,
Handlung allein
durchzuführen.
(Hinweis: Diese Handlung
muss beschrieben werden,
da sie individuell mit dieser
Bewohnerin in dieser Weise
durchgeführt wird)
Mit diesen Interventionen unterstützen Sie Ihre Mitarbeiter bei der praxisnahen
Pflegeplanung.
Mit Ihrer Organisation können Sie dazu betragen, dass die Pflegeplanungen auch in der
Praxis umgesetzt werden. Sicherlich kennen Sie die folgenden Szenarien aus Ihrer Praxis.
Mit den beschriebenen Maßnahmen schaffen Sie diese Hindernisse aus dem Weg.
Ihre Mitarbeiter schreiben die Pflegeplanungen halbherzig, weil ihnen die Zeit fehlt.
Richten Sie feste Pflegeplanungszeiten ein, die für alle Fachkräfte im Haus
verbindlich sind (z. B. 2-mal in der Woche zur Übergabezeit 1 Stunde).
Machen Sie konkrete Vorgaben, wann Ihre Mitarbeiter an der Pflegeplanung
arbeiten sollen und wie viel Zeit ihnen dafür zur Verfügung steht.
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Ihre Pflegemitarbeiter lesen und befolgen die Pflegeplanungen nicht und arbeiten
nicht danach.
Geben Sie bei Ihren Pflegevisiten Rückmeldungen zur Umsetzung der Vorgaben aus der
Pflegeplanung.
Implementieren Sie mit Ihrem Leitungsteam „Übergaben beim Bewohner“, bei denen
speziell auf die Durchführung der geplanten Maßnahmen eingegangen wird.
Richten Sie Übergaben ein, in denen gezielt auf einzelne Pflegeplanungen eingegangen
wird.
Richten Sie die lebendige Gestaltung Ihrer Pflegeplanungen langfristig aus. Erstellen Sie
einen Projektplan. Halten Sie dort fest, bis wann Sie und Ihre Mitarbeiter welches Ziel
erreichen wollen. So beugen Sie Überforderung vor und können sich an Teilerfolgen
erfreuen.
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Bereiche, in denen in der Pflege erfahrungsgemäß Risiken und damit auch Haftungsfälle
auftreten, sind:
Wund- und Dekubitusmanagement,
Ernährungsmanagement,
Hygienemanagement
Medikamentenmanagement,
Sturzmanagement.
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Risiken lassen sich nie ausschließen – aber minimieren
Die Risikofaktoren, die Ihre Bewohner aufweisen, oder individuelle Fehler Ihrer Mitarbeiter
lassen sich durch ein noch so ausgeklügeltes System nicht sicher vermeiden. Nicht immer
können Sie Pflegerisiken Ihrer Bewohner beherrschen oder gar verhindern. Allerdings
können Sie durch angemessene pflegerische Interventionen versuchen, die Risiken zu
minimieren.
Wecken und schärfen Sie das Bewusstsein Ihrer Mitarbeiter für Pflegerisiken. Zudem sollten
Sie alle Mitarbeiter motivieren, sich stetig verbessern zu wollen. Denn das Ziel ist, mit
Pflegerisiken professionell umzugehen.
Tipp: Legen Sie fest, bis wann nach dem Einzug welche Assesments durchgeführt worden
sein müssen.
Die von Ihnen angewendeten Prophylaxen planen Sie in der Pflegeplanung. Achten Sie
darauf, dass sie dem aktuellen Stand pflegerischer und medizinischer Erkenntnisse
entsprechen. Nehmen Sie den Expertenstandard zu Hilfe. Legen Sie gleichzeitig fest, wann
das Ergebnis Ihrer Maßnahmen überprüft werden soll.
Bis zu dem von Ihnen festgelegten Zeitpunkt führen Sie die Prophylaxen durch.
Dokumentieren Sie, wann und durch wen die Maßnahmen durchgeführt wurden.
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entwickelt. Bei Veränderungen müssen Sie die Maßnahmen ggf. vor dem
Überprüfungszeitpunkt anpassen.
Zum festgelegten Zeitpunkt überprüfen Sie, ob und wie Ihre Maßnahme gewirkt hat. Hat sich
die Situation des Bewohners verbessert, oder ist sie gleich geblieben? Hat eine Maßnahme
keine Wirkung erzielt oder hat sich die Gefährdung des Bewohners sogar erhöht, müssen
Sie die Ursache prüfen. Fragen Sie sich nicht nur, ob dies allein an der individuellen
Situation des Bewohners liegt.
Prüfen Sie auch, ob Ihre angewandten Prophylaxe-Standards wirksam sind. Müssen sie evtl.
neu formuliert werden? Werden die Standards von Ihren Mitarbeitern eingehalten? Passen
Sie dann die Situation an die aktuellen Erfordernisse an.
Fazit: Das Ziel eines professionellen Managements von Pflegerisiken ist nicht allein die
Ausschaltung von Risikofaktoren. Es geht auch darum nachzuweisen, dass Sie alles tun, um
Pflegerisiken zu minimieren. Ein Management der Risiken kann nur funktionieren, wenn es
von allen verinnerlicht und akzeptiert wird. Sie können es nicht anordnen. Es geht in erster
Linie darum, dass Ihre Mitarbeiter verantwortungsbewusst mit den Risiken umgehen und
beherrschbare Risikofaktoren in den Griff bekommen. Der Erfolg hängt entscheidend davon
ab, ob es Ihnen gelingt, Ihre Mitarbeiter entsprechend zu motivieren, sich mit dem Thema
„Prävention“ auseinanderzusetzen.
Bestehende Risiken / Datum der Datum der Datum der Datum der Datum der
Pflegebedarf Erhebung: Erhebung: Erhebung: Erhebung: Erhebung:
_________ _________ _________ _________ _________
Dekubitusrisiko
Sturzrisiko
Kontrakturenrisiko
Aspirationsrisiko
Infektionsgefahr
19
Pneumoniegefahr
Thrombosegefahr
Emboliegefahr
Kachexiegefahr
Adipositasrisiko
Exsikkoserisiko
Vereinsamungsrisiko
Immobilitätsrisiko
Hinlauftendenz
Diabetes mellitus
Intertrigogefahr
Harnwegsinfektions-
Gefahr
Obstipationsgefahr
Harninkontinenz
Schmerzen
Ernährung
Soor
Parotitis
MRSA
Aggressionsverhalten
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10. Mit diesen Formulierungshilfen beschreiben Sie Wunden
fachlich korrekt
Eine exakte und konsequente Dokumentation des lokalen Wundverlaufs ist Bestandteil eines
kompetenten Wundmanagements. Möglicherweise fällt es Ihnen auch schwer, bei der
Wundbeschreibung die richtigen Worte zu finden? Mit den folgenden Formulierungen
beschreiben Sie so treffend, dass der Kollege aus der nächsten Schicht mühelos auf Ihren
Ausführungen aufbauen kann. Machen Sie es sich einfacher: Arbeiten Sie mit einer
Fotodokumentation
2. Foto: auf dem Sie Umrisse oder Nummerierungen einzeichnen, um Ihre schriftlichen
Ausführungen zu untermauern.
Diese Kriterien müssen Sie bei der Fotodokumentation beachten
Nutzen Sie ein Papierlineal. Dieses können Sie entweder neben der Wunde aufkleben oder
durch eine 2. Person festhalten lassen. Vermerken Sie auf dem Lineal Vor- und Zunahme
des Bewohners, Datum der Fotografie sowie die betreffende Körperseite. Mit der folgenden
Übersicht nehmen Sie eine strukturierte Wundbeschreibung vor.
Wundgrad Wundrand:
Grad 1: Rötung, oberflächliche Hautläsion Normal bei Heilungstendenz: rosa flach in die
Wunde übergehend
Grad 2: Sichtbare Wunde, bis in die Subcutis
Formulierungen bei Abweichungen:
Grad 3: Muskelgewebe betroffen leblos, ausgetrocknet, mazeriert,
Grad 4: Knochengewebe betroffen aufgequollen, wulstig, rissig, nach innen
gerollt, gerötet, zerklüftet, Taschenbildung
Lokalisation der Wunde Wundgrund
Kennzeichnung im Wund-
Schwarz, braun: nekrotisch belegt,
Dokumentationsbogen. Um Wundumrisse trockene Nekrosen
und Ausprägungen in die eine oder andere Gelb-braun: schmierig nekrotisch belegt,
Richtung zu kennzeichnen, beschreiben, Sie feuchte zerfallende Nekrosen
ihn mit der Uhrzeit. 12.00 Uhr ist dabei immer Gelblich: fibrinöse Belege oder Eiter
senkrecht kopfwärts Blassrosa: ungesundes
Granulationsgewebe
Häufige Lokalisation: Ohrmuschel, Tiefrosa, pink: gesundes
Hinterhaupt, Schulterblatt, Schulterhöhle, Granulationsgewebe
Ellenbogen, Kreuzbein, Steißbein, Sitzbein, Hellrosa: Epithelisierungsgewebe
großer Rollhügel, Knie, Schienbein, Nekrosen: trocken, ledrig, feucht,
schorfig, teigig, breiig, zerfallend
Wadenbein, Außenknöchel, Innenknöchel,
Granulationsgewebe: schwammig, leicht
Ferse, Metatarsalköpfchen, Fußrücken, blutend, empfindlich, trocken, gut
Zehen, Knöchel, äußere Fußseiten, durchblutet, glänzend-feucht, fibrinös
Fußsohle belegt (Fäden ziehend)
21
Exsudat (= Flüssigkeitsabsonderung)
Bestimmung der Tiefe: Sterile Knopfkanüle Hautstruktur: straff, trocken, reizlos, glatt,
oder Watteträger in die Wunde einführen, glänzend, schuppig, haarlos, pergamentartig,
cm-Zahl zum Rand ergibt Tiefe geschmeidig, elastisch, Hornhaut,
geschwollen
Bestimmung des Volumens bei
Taschenbildung: Folie überkleben mit steriler Hautfarbe: gerötet, blass, bläulich
Spritze und Knopfkanüle, Einspritzen von
steriler (Ringer- oder NaCl-)Lösung, Hautbeschaffenheit: mazeriert =
Fassungsvermögen der Wunde in ml aufgequollen, rissig, schuppig, glatt, gut
dokumentieren durchblutet, überwärmt (Entzündung),
Infektions- oder Allergiezeichen (Jucken,
Brennen),
Schmerzen
Beschreiben Sie die genannten Kriterien in jedem Wundbericht immer in der gleichen
Reihenfolge und mit den gleichen Vokabeln. So entwickeln Sie eine Routine und müssen
sich über Formulierungen keine Gedanken mehr.
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22
11. Expertenstandard „Ernährung“: Mit diesem neuen Assesment
gelingt Ihre Pflegeplanung viel leichter
Die 80-jährige Frau Sobel ist eine zierliche Person. Sie wiegt bei 1,55 m Körpergröße nur 45
kg. Somit hat sie einen BMI von 18,7. Dieser Wert zeigt ein hohes Risiko zur Unterernährung
an, und Frau Sobel müsste anhand der Werte eigentlich dringend zunehmen. Es ist aber
bekannt, dass sie nie mehr gewogen hat, und auch ihre Röcke passen alle perfekt. Sie hat
also genau genommen kein individuelles Risiko, obwohl sie sich im Risikobereich befindet.
Mit der Einschätzung über den BMI oder eine der bekannten Risikoeinschätzungsskalen
geraten Sie in ähnlichen Situationen häufig in Erklärungsnot, warum laut Berechnung ein
Risiko besteht, das real aber nicht vorhanden ist. Nicht jeder BMI unter 20 bedeutet
grundsätzlich ein individuelles Risiko, und nicht jeder BMI unter 18,6 erfordert sofort einen
Handlungsbedarf von Ihnen. Dennoch müssen Sie regelmäßige Gewichtskontrollen
durchführen und sofort Maßnahmen einleiten, wenn Ihr Pflegekunde noch weiter abnimmt.
Die Expertengruppe hält die gängigen Risikoerfassungsinstrumente (z. B. auch MNA) für
unzureichend, obwohl die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin diese empfiehlt.
Die Ursachenklärung und die Hilfestellungen für die Maßnahmenplanung nehmen in den
bekannten Instrumenten nach Meinung der Expertengruppe zu wenig Raum ein.
Die Risikoerfassung sollte alle 3 Monate und beim Auftreten zusätzlicher Risikofaktoren
erfolgen. Die 1. Einschätzung erfolgt bei Heimeinzug oder zu Beginn des ambulanten
Auftrags.
Eine regelmäßige Gewichtserfassung ist nur so lange erforderlich, bis Ihr Pflegekunde
einen unbedenklichen Ernährungszustand erreicht hat und ihn konstant behält, z. B.
wenn ein festgelegtes Gewicht erreicht ist. Regelmäßige Gewichtserfassung bedeutet
in diesem Zusammenhang wöchentlich.
Die Lebenssituation ist entscheidend für die Bewertung der Risiken und die Bewertung,
welches Problem im Vordergrund steht.
Die Berechnung des BMI ist nur dann relevant, wenn die Ergebnisse verlässlich sind.
Das Ergebnis wird verfälscht z. B. bei: Ödembildung, Amputationen, Schrumpfung der
Zwischenwirbelkörper (aufgrund der geringeren Körpergröße).
Im Standard finden Sie auf den Seiten 140–143 ein bisher unveröffentlichtes
Einschätzungsinstrument, das von den Universitäten Witten/Herdecke und Bonn entwickelt
wurde. Es besteht aus einem Screening (Kurzeinschätzung) und einem Assesment
(standardisierte Erfassung), bei denen Gründe für eine mangelnde Ernährung individuell
ermittelt werden.
Das Screening erfasst kurz und knapp ein mögliches Risiko zur Unterernährung
23
Ihre Beobachtungen sofort eintragen können. Schlagen Sie diesen Bogen Ihrer
Pflegedienstleitung als Alternative vor, falls Sie mit der in Ihrer Dokumentation vorhandenen
Einschätzungsskala nicht zufrieden sind. Auch wenn Ihre PDL den Bogen nicht übernehmen
möchte, eignet sich die Einschätzungshilfe gut als Hilfe bei der Erstellung Ihrer
Pflegeplanungen.
Größe Gewicht:
BMI < 20
BMI nicht verlässlich – ermittelbare Begründung:
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Risiko für Flüssigkeitsmangel
Auffällig geringe Trinkmenge (weniger als 1.000 ml pro Tag über mehrere Tage
Auswertung: Falls Sie mindestens 1-mal mit Ja geantwortet haben, besteht ein Risiko zur
Unterernährung.
Hinweis: Die Risikoerfassung sollten Sie alle 3 Monate und beim Auftreten zusätzlicher
Risikofaktoren durchführen. Die 1. Einschätzung erfolgt bei Heimeinzug oder zu Beginn des
ambulanten Auftrags.
Falls das Screening mit einer Ja-Antwort ein Risiko aufweist, folgt als nächster Schritt das
Assesment. Die folgende vereinfachte Abwandlung des Originalassesments hilft Ihnen,
schnell und wirkungsvoll Maßnahmen und Ziele festzulegen. Kreuzen Sie die für Ihren
Pflegekunden zutreffenden Gründe an, und formulieren Sie sie anschließend in Ihrer
Pflegeplanung als individuelle Pflegeprobleme aus.
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Muster: Einschätzungshilfe für die Kassaktasche
Bew. / Pat. beherrscht den Bew. / Pat erkennt vor ihm stehende
Essvorgang nicht mehr. Getränke nicht, kann sich Getränke
nicht eingießen.
Funktionseinschränkungen in
Händen / Armen Bew. / Pat. beherrscht den
Trinkvorgang nicht mehr.
Verletzungen im Mundraum,
trockener Mund Funktionseinschränkungen der Arme
oder Hände
Zähne und Zahnprothese sind nicht
intakt Schluckstörungen
Bew. / Pat. sieht und hört schlecht Weitere Einschränkungen
Weitere Einschränkungen
3. Umgebungsfaktoren 3. Umgebungsfaktoren
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4. Essensangebot 4. Trinkangebot
Beschreiben Sie die angekreuzten Gründe so genau wie möglich. Je genauer Sie das
Problem erfassen, desto einfacher gelingen Ihnen die Zielformulierung und die
Maßnahmenbeschreibung.
Bew. / Pat. kann Gabel Selbstständige Spezielles Besteck mit dickerem Griff
aufgrund ihrer regelmäßige einsetzen
Gelenksdeformation an der Nahrungsaufnahme
Gespräch mit Bew. / Pat. am:
rechten Hand nicht halten. ist gewährleistet.
Umtrainieren auf die linke Hand. Bei
Aufgrund der Anstrengung
Einverständnis bei jeder Mahlzeit
vorzeitiger Abbruch der
darauf hinweisen. Bei Bedarf
Mahlzeiten.
Unterstützung bei der Bewegung.
Bew. / Pat. zittert beim Essen, Individuelle Portion Hilfe bei der Nahrungsaufnahme
so dass die Hälfte der Mahlzeit wird verzehrt. beim Mittagessen, ansonsten: Brot in
von der Gabel rutscht. große Stücke schneiden, so dass
Tremor ist
Bew. / Pat. diese ohne Gabel
verringert.
haltenkann.
Abklärung des Tremors mit dem Arzt
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2. Beispiel: Sie haben unter Punkt 1 angekreuzt: „Beherrscht den Essvorgang nicht“. Bei
der Beschreibung stellen Sie fest, dass die Mahlzeit gar nicht als solche erkannt wird.
Möglicherweise ist das Erkennen der Mahlzeit durch die Umgebungsfaktoren erschwert.
Möglicherweise beherrscht Ihr Pflegekunde den Essvorgang nicht, weil ihn die
Nahrungskonsistenz (passierte Kost) nicht an Essen erinnert. Hier wird die eigentliche
Maßnahme „passiertes Essen“ zum erschwerenden Pflegeproblem.
Bew. / Pat. behält feste Störungsfreie und Auf weiche Kost achten, nur nicht
Nahrungsmittel im Mund, selbstständige knetbare Mahlzeitenkomponenten als
beherrscht den Kauvorgang Nahrungsaufnahme passierte Kost anbieten.
nicht.
Hand mit Gabel immer wieder zum
Erkennt gleichzeitig passierte Mund führen.
Kost nicht als Nahrung,
schaufelt sie vom Teller auf
den Tisch.
Fälschungssicher
Eindeutig
Handlungsanweisungen sind klar und verständlich formuliert und als solche zu erkennen
Nachvollziehbar
Es ist erkennbar, wer welche Maßnahmen geplant und wer sie durchgeführt hat.
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Die Ausführungen sind verständlich und lesbar.
Der Eintrag erfolgt immer von der die Maßnahme ausführenden oder die Information
aufnehmenden Pflegekraft.
Die Blätter in der Dokumentation sind durch Eintrag des Namens auf jedem Blatt
eindeutig dem jeweiligen Klienten zugeordnet.
Vollständig
Alle für die Einschätzung der gesundheitlichen Situation sowie der medizinischen und
pflegerischen Versorgung relevanten Informationen sind zu dokumentieren.
Aktuell
Die Einträge erfolgen zeitnah zu dem Geschehen und bilden nachvollziehbar die
Chronologie von Ereignissen ab.
Quelle: http://www.ppm-online.org/verlag/artikel-lesen/artikel/pflegedokumentation-
rechtsgrundlagen/
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Die Erfolgskontrolle ist Aufgabe der zuständigen Bezugspflegefachkraft
Sie überprüft, ob die geplanten Maßnahmen zum Zielgeführt haben und passt die
Pflegplanung ggf. den aktuellen Erfordernissen an. Möglicherweise haben sie auch häufiger
das Gefühl Ihre Mitarbeiter diesen Bestandteil des Pflegeprozesses eher halbherzig
durchführen. Vielleicht kommen Ihnen Eintragungen so oder so ähnlich bekannt vor: „
Bewohner fühlt sich wohl- keine Veränderungen.“ An dieser Stelle endet dann der
Pflegprozess und die Realität entfernt sich immer weiter von der Pflegeplanung. Machen Sie
Ihren Mitarbeitern deutlich, dass die sorgfältig durchgeführte Evaluation nicht nur lästige
Pflicht ist, sondern hilft ihre eigene Arbeit zu bewerten. Unkonkrete Ziele oder nicht
zielführende Maßnahmen erkennen sie treffsicherer und „schleppen“ sie nicht weiter mit. Der
letzte Satz ist unverständlich.
Mit dieser Checkliste führen Ihre Mitarbeiter die Evaluation strukturiert durch
Bei einer gelungenen Evaluation müssen Ihre Mitarbeiter so viele verschiedene Kriterien
berücksichtigen, dass leicht die Gefahr besteht, den Überblick zu verlieren. Mit der folgenden
Checkliste arbeitet die Bezugspflegekraft alle relevanten Kriterien nacheinander zeitsparend
ab.
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Ihre Kollegen sind über die anstehende Überprüfung der Pflegeplanung informiert,
damit diese Gelegenheit haben, Hinweise zu ergänzen.
Sie haben überprüft, ob alle Formulare noch aktuell n der Dokumentation mit geführt
werden müssen, z.B. Wunddokumentation, Ernährungsplan, Schmerzerfassung,…
Nach Ihrer Überprüfung ist das Medikamentenblatt aktuell, z.B. nicht mehr benötigte
Bedarfmedikationen oder Behandlungspflegerische Maßnahmen haben Sie vom Arzt
absetzen lassen, korrekte Applikationsformen, Dosierungen,…
Sie haben die eingesetzten Risikoskalen z.B. Sturz, Dekubitus, Ernährung ausgewertet
und Ihre Risikoeinschätzung überprüft.
Sie haben Überprüft, ob Ihr Bewohner die benannten Pflegeziele erreicht hat, falls nicht
haben Sie diese mit dem Bewohner gemeinsam abgeändert oder die Maßnahmen
angepasst.
Sie haben im Berichtsblatt oder vorgesehenen Formular die Evaluation mit den
relevanten Aspekten dokumentiert und dargelegt, welche Ziele erreicht wurden und
welche nicht.
Die haben Kollegen über die Änderungen in der Pflegeplanung informiert und fachlich
begründete Hinweise berücksichtigt.
Durch den Pflegebericht leisten alle Mitarbeiter einen Beitrag zur Erfolgskontrolle
Wenn alles normal nach Pflegeplanung verläuft, müssen Ihre Mitarbeiter das nicht im Bericht
aufführen. Entscheidend ist, das sie Abweichungen, Besonderheiten und Prozesse
dokumentieren. Die Eintragungen im Pflegebericht beziehen sich hierbei auf veränderte
Probleme, Bedürfnisse und Fähigkeiten Ihrer Bewohner.
Ihre Mitarbeiter beschreiben das Befinden Ihres Bewohners im Pflegebericht.
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Beispiele für relevante Eintragungen:
Als Erhaltungsziel ist benannt: Bewohnerin kann sich weiterhin den Oberkörper waschen.
Die Maßnahme: verbale Erinnerung und Aufforderung zum selbständigen Waschen des
Oberkörpers
Eine sorgfältige Evaluation ist entscheidend für die Qualität Ihrer Pflegeprozesse. Legen sie
daher auf die Erfolgskontrolle eben so viel Wert wie auf die übrigen Schritte im
Pflegeprozess.
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Kontakt & Impressum
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Pflegeplanung erhalten?
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Autorin:
Brigitte Leicher, Chefredakteurin von „Praxis: Altenpflege“
Copyright:
Vervielfältigungen jeder Art sind nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlags
gestattet. Die Aufnahme in Online-Dienste und Internet sowie die Vervielfältigung auf
Datenträger dürfen nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung des Verlags erfolgen.
Haftung:
Die Beiträge und Inhalte des Spezialreports „13 Arbeitshilfen zur Pflegeplanung und
Pflegedokumentation“ wurden mit Sorgfalt recherchiert. Dennoch wird eine Haftung
ausgeschlossen.
Impressum
Dieser Spezialreport ist ein kostenloser Service des
Der Verlag PRO PflegeManagement ist ein Unternehmensbereich der VNR Verlag für
die Deutsche Wirtschaft AG.
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Exakte und klare Dokumentation verbessert die Kommunikation im Pflegeteam, da sie sicherstellt, dass alle Mitglieder des Teams einen transparenten und konsistenten Überblick über den Pflegezustand und spezifische Bedürfnisse der Bewohner haben. Dies reduziert das Risiko von Missverständnissen und Fehlern bei der Versorgung . Eine präzise und lückenlose Erfassung der Pflegeinformation ermöglicht es auch, dass neue Teammitglieder oder Vertretungen sofort auf dem neuesten Stand sind und fundierte Entscheidungen treffen können .
Eine prozessbeschreibende Dokumentation hat den Vorteil, dass der gesamte Verlauf einer Pflegeintervention detailliert nachzuvollziehen ist. Es wird klar ersichtlich, welche Maßnahmen in welchen Schritten unternommen wurden und wie diese auf den Bewohner gewirkt haben . Dies dient als Grundlage für die Evaluation und Anpassung von Pflegeplänen und ermöglicht dem Pflegepersonal fundierte Entscheide zur Verbesserung der Pflegequalität und zur Erkennung notwendiger Handlungsanpassungen .
Eine informative Pflegedokumentation sollte konkret und präzise die beobachteten Situationen beschreiben, ohne wertende Adjektive zu benutzen. Statt beispielsweise "Patient war aggressiv" zu schreiben, sollte die Situation detailliert beschrieben werden, wie "Beim Betreten des Zimmers warf Bew. einen Schuh nach mir und sagte laut: 'Gehen Sie weg'" . Dies erleichtert es anderen Pflegekräften, die Lage nachzuvollziehen und angemessene Maßnahmen zu planen.
Detaillierte Dokumentation ist besonders wichtig in Fällen von ungewöhnlichen oder kritischen Vorfällen, Änderungen im Gesundheitszustand oder bei der Einführung neuer Pflegeinterventionen. Durch die präzise Erfassung solcher Ereignisse können zukünftige Vorfälle besser gehandhabt werden, und das Pflegeteam wird befähigt, schnell auf Veränderungen zu reagieren . Eine umfassende Dokumentation bietet zudem rechtliche Absicherung und trägt zur kontinuierlichen Verbesserung der Pflegestandards bei .
Die kontinuierliche Evaluation von Pflegezielen ist wichtig, um den Fortschritt zu überwachen und die Wirksamkeit der Pflegemaßnahmen sicherzustellen. Idealweise sollte die Evaluation unter Berücksichtigung der SMART-Kriterien (spezifisch, messbar, angemessen, realistisch, terminiert) durchgeführt werden. Dies ermöglicht eine klare Nachvollziehbarkeit, ob die gesetzten Ziele erreicht wurden oder Anpassungen notwendig sind . Eine Evaluation sollte regelmäßig stattfinden und insbesondere bei Abweichungen dokumentiert werden, um gegebenenfalls Maßnahmen anzupassen .
Klare Formulierungen in der Pflegedokumentation tragen maßgeblich zur Qualitätssicherung bei, da sie Missverständnisse reduzieren und eine klare Kommunikation innerhalb des Pflegeteams ermöglichen. Präzise Beschreibungen sichern, dass alle Pflegekräfte denselben Informationsstand haben und erleichtern die Identifizierung der Bedarfe der Pflegebedürftigen sowie die Planung passender Interventionen . Dadurch wird sichergestellt, dass die Pflege effektiv und effizient durchgeführt wird .
Bei der Dokumentation unerwarteter Vorkommnisse sollte detailliert beschrieben werden, was geschehen ist, welche unmittelbaren Beobachtungen gemacht wurden, und wie darauf reagiert wurde. Der gesamte Prozess von Vorfall, Maßnahmen und Ergebnissen muss dokumentiert werden, einschließlich der Aussagen und Empfindungen des Bewohners . Dies gibt den nachfolgenden Pflegeteams ein vollständiges Bild, um die Versorgung an die neuen Umstände anzupassen .
Auf die Bewertung von Verhaltensweisen sollte verzichtet werden, da solche Bewertungen subjektiv und interpretationsabhängig sind und nicht die objektiven Fakten der Situation wiedergeben. Eine wertfreie Dokumentation vermeidet Missverständnisse und hält die Perspektive neutral, was wichtig ist, um eine klare Kommunikation innerhalb des Pflegeteams zu gewährleisten . Dadurch bleibt die Dokumentation nachvollziehbar und fokussiert auf relevante Ereignisse anstatt persönlicher Einschätzungen.
Pflegekräfte können die Effizienz ihrer Dokumentation steigern, indem sie knappe Stichwortformate nutzen, die Wiederholung von Einträgen vermeiden und unklare Aussagen vermeiden . Weiterhin hilft das Implementieren einer einheitlichen Regelung im Team, welche Informationen in welche Teile der Dokumentation gehören, um Doppeldokumentation zu vermeiden. Darüber hinaus können regelmäßig Übungen zur Überprüfung und Optimierung knapper Formulierungen durchgeführt werden .
Stringenz und Vollständigkeit in der Dokumentation von Pflegeprozessen sind entscheidend, um sicherzustellen, dass jede Phase des Pflegeprozesses nachvollziehbar ist, was wiederum eine nahtlose Kontinuität der Pflege ermöglicht. Eine unvollständige Dokumentation kann zu Missverständnissen oder Fehlentscheidungen im Pflegeverlauf führen, insbesondere wenn Dienstwechsel stattfinden . Durch präzise Aufzeichnungen wird gewährleistet, dass alle Beteiligten denselben Informationsstand haben, was die Qualität der Pflege sicherstellt.