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Handbuch Psychoanalytischer Grundbegriffe Affekt Emotion Gefhl

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Affekt, Emotion, Gefühl

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Affekt, Emotion, Gefühl


affect, emotion, feeling – affect, émotion, sentiment

von Rainer Krause

1. Definitionsversuche im sind die Vorläufer der Synapsen. Neuro-


klassischen Umfeld nen, die die Erregung nicht oder nur schwer
durchlassen, werden zu Trägern des Ge-
Die kohärenteste Darstellung aller Affekt- dächtnisses, sogenannte Psy-Neuronen und
theorien findet man im Entwurf einer Psy- damit aller psychischen Vorgänge. Das He-
chologie von Freud von 1895. Im Vorgriff reinbrechen oder eine Überflutung mit Rei-
auf sehr moderne Auffassungen über das zen oberhalb der biologischen Reizschwel-
Nervensystem postuliert Freud verschiede- le, vorgegeben durch die Sinnesorgane, set-
ne Neuronen, die sich durch ihre Durch- ze neuronale Prozesse in Gang, die nach
lässigkeit unterscheiden. Dies sei Folge der Entladung, vor allem in die motorischen
unterschiedlichen chemischen Prozesse an Neuronen, drängen. Auf dem Innervations-
den sogenannten Kontaktschranken, das weg zu den motorischen Neuronen würden

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Rainer Krause

auch innere Veränderungen (Ausdruck der werde dann schwach und fordere keine As-
Gemütsbewegungen Schreien, Gefäßinner- soziationsarbeit. Die Erregungssumme sei
vationen, Freud 1950c, S. 410) in Gang ge- aber auch nicht aufgelöst, müsse also an-
setzt. Andere Personen schrieben diesen re- derer Verwendung zugeführt werden. Die
flektorischen Prozessen Bedeutung zu und Energieentladung erfolge vorwiegend zur
dadurch würden sie kommunikativ. Neu- Motorik hin. Prinzipiell könnten aber un-
besetzung von Erinnerungsbildern, die mit erträgliche Vorstellungen dadurch behan-
Steigerung oder dem Abfluss von Energie delt werden, dass der Affektbetrag von ih-
ursprünglich zeitlich kontingent waren, set- nen abgetrennt würde. Dessen Entsorgung
zen Unlust und Lust in Gang. Diese Zustän- geschehe in der Hysterie im Körper, bei
de würden den primären Prozessen ähneln, der Phobie und Zwangsneurose durch Ver-
seien aber nicht deckungsgleich mit Ihnen. schiebung auf andere psychische Vorstel-
Er nennt sie Affekte. Es handele sich also lungen und gesamthafte Transformationen
um die Repräsentation eines Schmerz- oder bei der Angstneurose und der Melancholie
Lusterlebnisses. Obgleich diese Schrift erst (Freud 1894a, S. 74).
1950 gegen Freuds Willen veröffentlicht Eine eingebaute Information für andere
wurde, hat sie die Theorieentwicklung der Personen enthalte der Affekt nicht. Mögli-
späteren im engeren Sinne psychoanalyti- che Bedeutungsverleihungen geschähen nur
schen Schriften nachhaltig beeinflusst. Sie über die Kontingenzen zwischen Abfuhr
ist gegenwärtig wieder hoch modern und und den zeitgleichen Aktivitäten Anderer.
wird im Rahmen der Neuropsychoanalyse Allerdings gab sich Freud mit dieser Annah-
in Bezug auf ihren Bestätigungsgrad durch me nicht ganz zufrieden. Ausgehend von
die moderne Forschung sehr wohlwollend der Diskussion der Geburtsangst führt er
diskutiert (Panksepp 1999, Solms und Ner- die Vorstellung ein, dass auch die anderen
sessian 1999). In diesem Modell sind Affek- Affekte Reproduktionen alter lebenswich-
te Indikatoren für Reizveränderungen ober- tiger, eventuell vorindividueller Ereignis-
halb einer biologisch bedeutsamen Schwel- se seien und wir sie als allgemeine typische
le. Sie sind nicht die Zustände selbst, ha- mitgeborene hysterische Anfälle vergleich-
ben gleichwohl stark motivierende Kraft. bar zu den »späten individuell erworbenen
Einerseits für Schmerzflucht (negative Af- Attacken der hysterischen Neurose mitbrin-
fekte) andererseits für Objektsuche (positi- gen« (Freud 1926d, S. 163). Den hysteri-
ve Affekte und Wünsche). Zusätzlich unter- schen Attacken wird ein Ausdruckanteil zu-
scheidet Freud zwischen quantitativen und gestanden.
qualitativen Aspekten neuronaler Prozesse; Diese Konzeptionen von den Affek-
psychische Prozesse seien qualitativ und an ten als angeborene Indikatoren und Entla-
die unterschiedlichen Sinnesorgane als Stif- dungsmechanismen für Triebprozesse wur-
ter von Qualia gebunden. Die quantitative de nie aufgegeben (Freud 1905d). Sie wurde
Dimension beschreibe die nicht repräsen- ergänzt durch eine zusätzliche Theorie der
tationalen Teile des Prozesses. Im Zusam- Affekte als Signal, die der Handhabung der
menhang mit der Entstehung der unbewuss­ Reaktivierung vergangener traumatischer
ten Konflikte, die die »Neurosen« kenn- Gefahren dienen. Der Kern von Gefahren-
zeichnen, stellt er sich vor, dass die quali- situationen stelle die Einschätzung unse-
tativen Anteile der Gedächtnisspuren an rer Stärke im Vergleich zu ihrer Größe dar.
die Reizüberflutung nicht korrigierbar sind Wirklich gemachte Hilflosigkeitserfahrun-
(nicht tilgbar, S. 60); der quantitative Anteil gen werden traumatisch genannt. Die Anti-
wird als manipulierbar gesehen (Erregungs- zipation dieser Erfahrung, um sie abzuwen-
schema, Affektbetrag). Die Vorstellung den, geschehe über den Affekt, der eine Er-

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Affekt, Emotion, Gefühl

wartung und gemilderte Wiederholung des 2. Wesentliche Erweiterungen,


Traumas darstelle (Freud 1926d, S. 203). Differenzierungen und
In der Arbeit »Das Unbewußte« beschreibt Modifikationen
Freud (1915e, S. 277) drei Entwicklungs-
schicksale von Affekten: »der Affekt bleibt Insgesamt kann man feststellen, dass die
entweder – ganz oder teilweise – als solcher frühen Vorstellungen oder Arbeiten Freuds
bestehen, oder er erfährt eine Verwandlung zu den Affekten bei weitem differenzierter
in einen qualitativen anderen Affekt, vor und ausgebauter als die späten sind. Die
allem in Angst, oder er wird unterdrückt, neue Auflage dieses Lexikons trägt d ­ ieser
d. h. seine Entwicklung überhaupt verhin- Tatsache Rechnung. Schließlich gibt es
dert«. Wenn »eine Affekt- oder Gefühlsre- einen Konsens dahingehend, dass in Freuds
gung wahrgenommen, aber verkannt wird« Arbeiten eine Besonderheit der Affekte,
(S. 276), geschähe dies durch die Verdrän- nämlich dass sie von anderen wahrgenom-
gung ihrer eigentlichen Repräsentanz, die men oder erspürt werden können und zu
den Affekt nötige, sich an eine andere an- identischen oder komplementären Reak-
zuheften. Freud stellt klar, dass Affekte nie- tionen führen, nicht ausreichend gewür-
mals unbewusst seien, nur die zugeordne- digt wurde (Krause 2000). In Fortführung
ten Vorstellungsrepräsentanten. Was aber der phylogenetischen Spekulationen Freuds
den Affekt dann ausmacht, muss offen blei- kann man heute davon ausgehen, dass die
ben. Affekte seien letztlich Abfuhrvorgän- den prototypischen Affektbeziehungen ent-
ge, »deren letzte Äußerungen als Empfin- sprechenden Bewertungssituationen, die in
dungen wahrgenommen werden« (S. 277). Affekte wie Angst, Wut, Trauer, Ekel, Ver-
Ob vollständig unterdrückte Affekte gleich- achtung auf der negativen Seite und Freu-
wohl eine wie auch immer geartete Reprä- de, Interesse auf der positiven Seite einmün-
sentanz haben, ist offen. Manche dieser den, auch motorisch expressive Muster ge-
Vorstellungen sind in gutem Einklang mit nerieren, die eine Semantik aufzuweisen ha-
der empirischen Forschung, die die Affek- ben, die ohne eigene Erfahrung bereits bei
te als unbewusste Relevanzgeber (Sander Beginn des extrauterinen Lebens verstan-
et al. 2005) betrachten. Die Vorstellungen den wird (Ekman und Davidson 1994).
über das neuronale Netzwerk von 1895 Freude, Wut, Ekel, Angst, Trauer, Interes-
sind bis heute gültig (Spitzer 2000). Ebenso se, Verachtung rufen, wenn sie sicht- und/
ist die Vorstellung von den Affekten als Re- oder hörbar werden, ganz ungewollt beim
präsentanten anderer speziell von trauma- anderen spezifische Wirkungen hervor. So
tischen und Triebprozessen gut belegt wor- gibt es etwa Affektansteckung (Trauer kann
den (Tomkins 1978). Über das Zusammen- Trauer beim Gegenüber erzeugen) oder
spiel von qualitativen und quantitativen komplementäre Reaktionen (zeigt der eine
Dimensionen und deren Anbindung an den Wut, kann der andere Angst entwickeln).
Bewusstheitsgrad liegen Arbeiten vor, die Diese Prozesse sind für die Diagnostik und
sowohl das Gedächtnis als auch die Wahr- die Behandlungstechnik von aller größter
nehmung für sinnesspezifisch organisiert er- Bedeutung (Merten 2005).
klären und zumindest von daher verschie-
dene Qualia nahe legen (Engelkamp 2003).
Die Vorstellung von Affekten, die durch 3. Interdisziplinäre Beiträge
den Verlust des repräsentationalen Anteils und Befunde
unbewusst werden, aber gleichwohl wirk-
sam bleiben, ist durch die Arbeiten von Le- Die gegenwärtige Forschung zeigt, dass das
Doux (1996, 1999) ausreichend abgedeckt. was wir Emotionen nennen ein multimo-

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Rainer Krause

dales parallel organisiertes System ist, des- 1. Ort: In Bezug auf den Ort des Objektes
sen einzelne Bausteine mit denjenigen der gibt es vier Möglichkeiten: Das Objekt
Sozialpartner in einem organisierten Zu- ist im Subjekt, also im Mund oder im
sammenspiel funktionieren (Krause 2005, Magen-Darm-Bereich, an der Körper-
2000). Das expressive Modul steuert die peripherie des Subjekts, im optisch-ap-
Körperperipherie mit Gesichtsausdrücken perzeptiven Feld des Subjekts, also vi-
und Vokalisierungen in der Stimme. Es hat suell gegenwärtig, oder das Objekt ist
vorwiegend Signalfunktion zur Beziehungs- mental repräsentiert, aber abwesend. Die
steuerung und kennt einen Satz an phylo- Objekte werden je nach diesen Ortsrela-
genetisch vermittelten qualitativ unter- tionen als gustatorische, taktile, visuelle
schiedlichen Prototypen, die Primäraffekte oder mentale erlebt. Die bevorzugte Art
genannt werden. Es sind dies die oben er- solcher Orts-Klassifikationen ist für die
wähnten Zustände Freude, Trauer, Verach- Beschreibung von psychopathologischen
tung, Ekel, Angst, Neugier, Wut (Tomkins Prozessen von Bedeutung. Wer sich vor
1962, 1963). Ein physiologisches Modul allem ekelt, ist von der Phantasie heimge-
steuert die Aktivierung bzw. Deaktivierung sucht, alle Objekte hätten freien Zugang
des autonomen und endokrinen Systems in seinen körperlichen Subjektbereich.
und stellt die innere Handlungsbereitschaft 2. Erfahrungen: Während die Ortsklassi­
her. Hier findet man am ehesten ein Äqui- fikation nur eine sehr einfache Unter-
valent zu Freuds Affektbetrag (bzw. einem scheidung perzeptiver Art voraussetzt,
unspezifischen Arousal). Ein Modul steuert wird in der zweiten Klassifikation der
Verhaltensanbahnungen in der Skelettmus- Affekte das Objekt hinsichtlich bereits
kulatur und der Körperhaltung. Es handelt gemachter Erfahrungen kogniziert. Das
sich um eine körperliche sichtbare Form der Erfahrungswissen kann aus der Phylo-
Intentionalitätsherstellung, die eine Schluss- genese stammen und/oder aus darauf
folgerung erlaubt, aber keine eigene Sym- aufbauenden individuellen Erfahrungen.
bolfunktion wie der expressive Signalanteil Es sind archaische Klassifikationen, die
auf die mögliche folgende Handlung hat. das Objekt als wohltuend, benevolent,
Schließlich gibt es ein Modul zur Wahrneh- im weitesten Sinne »gut« oder als schä-
mung der körperlichen Module. Die damit digend, schmerzend, im weitesten Sinne
verbundenen Vorgänge werden Interozep- »schlecht« erscheinen lassen. Freilich
tion genannt. Schließlich gibt es ein Mo- wechselt für gut und schlecht wenigstens
dul, das eine bewusste Wahrnehmung des partiell auch die Darstellungsmodalität,
Affektes als inneres Bild und als spezifische je nachdem, wo das Objekt in Relation
situative Bedeutung der Welt und Objekte zum Subjekt ist. Schlecht im gustatori-
schafft. Ebenso wie beim expressiven Mo- schen Bereich ist Übelkeit, schlecht im
dul kann man heute davon ausgehen, dass taktilen Bereich ist Schmerz, wohingegen
es affektspezifische, kulturübergreifende schlecht im ­optisch apperzeptiven Feld
prototypische Formen der Weltsicht gibt, »Angst/Wut« bedeutet.
die man als Propositionen oder Episoden Die mit den Affekten korrelierten
beschreiben kann (Frijda 1996). Diese Pro- Konditionierungsprozesse besitzen je
positionen sind von verschiedenen Auto- unterschiedliche Zeitkonstanten. So liegt
ren beschrieben worden und in ihrer Kul- bei Ekel das optimale Intervall zwischen
turvergleichbarkeit ebenso bestätigt wie die konditioniertem Reiz und der unkon-
Ausdruckskonfigurationen der Mimik und ditionierten Reaktion bei drei bis vier
Stimme. Die Klassifikation der Affekte er- Stunden, bei Schmerz und/oder Angst
folgt entlang von drei Aspekten: im Sekundenbereich. Obgleich man mit

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Affekt, Emotion, Gefühl

einem nur optischen Objekt eigentlich Subjekt müssen jeweils in Termini des


keine schlechten Erfahrungen machen Ortes, in dem sich die Interaktion abspielt,
kann, legt die heutige Forschung nahe, betrachtet werden. So gibt es »schlechte«,
dass bestimmte Gestaltkonfigurationen »gustatorische« Objekte, die mental
im optischen wie im auditiven Bereich im Subjekt verortet werden und durch
auf Grund eines phylogenetisch erwor- die »Interaktionswünsche« in diesem
benen pattern-detection-Verfahrens alle Raum beschrieben werden können. Ekel
anderen Primäraffekte auslösen kön- repräsentiert so gesehen den Wunsch,
nen. D. h. dass die frühen Lernprozesse »du (Objekt) hinaus aus mir (Subjekt)«.
der Kleinkinder – das was Freud pri- Wut repräsentiert den Wunsch, dass das
märe Identifikation nannte – über den Objekt verschwinden möge, wobei das
Austausch solcher affektiven Zeichen Subjekt bleibt, »du hau ab, ich bleibe«,
(Fonagy 2002) geschieht. wohingegen Angst den Wunsch reprä-
3. Relationale Handlungsmacht: Eine drit- sentiert, das Subjekt vom Ort des Objek­
te relativ grundlegende Klassifikation ist tes zu entfernen. Trauer repräsentiert den
die Attribuierung der relationalen Hand- Wunsch, eine einmal gehabte Interaktion
lungsmacht, d. h. ob das Subjekt sich mit dem Objekt in einem der vier Bereiche
dem Objekt überlegen oder unterlegen wieder in Gang zu setzen. Gemäß dieser
fühlt. Auch hier gibt es phylogenetisch Vorstellung kann man gustatorischen,
erworbene Muster für Überlegen- vs. taktilen und optisch/auditiven Objekten
Unterlegenheit, z.  B. Unterschiede des »­nachtrauern«. Die Abwesenheit eines
Körperumfanges zwischen Subjekt und »bösen« Objektes ist im Moment
Objekt. Ansonsten wird man die soge- der mentalen Vergegen­ wärtigung des
nannten Copingvorgänge hier einordnen Objektes von Erleichterung und Freude
können. Je nachdem wie der Einschät- begleitet.
zungsvorgang, ob etwas getan werden
kann oder nicht, ausfällt, wird eine an-
dere Emotion entwickelt werden müssen 4. Moderne psychoanalytische
(Lazarus 1993). Sichtweisen
Freude signalisiert der Umgebung, dass
die laufende Form der Interaktion zwi­ Man kann in Anlehnung an Freuds frü-
schen Subjekt und Objekt weitergehen he Überlegungen über die unterschiedli-
soll. Sie ist ein artspezifisches Reinfor­ chen Schicksale des Affektbetrages und sei-
cementsystem und funktioniert unab- ner Repräsentanzen eine Systematik psy-
hängig vom Regulationssystem der nega- chischer Störungen als chronifizierte Ab-
tiven Affekte. Diese signalisieren jeweils weichungen zwischen den verschiedenen
einen Wunsch nach Veränderung einer Modulen des Affektsystems (Krause 2000,
laufenden Objektbeziehung. »Neugier« 2005) erstellen, wobei der gesunde Nor-
und »Interesse« sind informationsver- malfall darin bestünde, dass die Personen
arbeitende Affekte. Sie initiieren die in der Beziehungsgestaltung mit einer ande-
Frage »wie ist das Objekt«, ehe es zur ren Person relativ frei über die Verbindung
Klassifikation gut, schlecht oder irrele- der einzelnen Module verfügen könnten,
vant kommt. dass beispielsweise das eigene Erleben vom
Kognitiv kann man diese Wünsche als Ausdruck der anderen Person bestimmbar
Propositionen formulieren mit den Aus­ sein kann, dann aber wieder mit dem eige-
sagebestandteilen Subjekt, Objekt und nen Ausdruck übereinstimmt. Die Zusam-
gewünschte Interaktion. Objekt und menhänge wären also situationsspezifisch

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veränderbar und würden durch die Beiträge durch Lachen. Solche Prozesse nennt man
und die Situationsdefinition beider Interak- Affektersetzung und Affektumkehr. Beide
tionspartner bestimmt. Überdauernde Fest- sind Teil der Reaktionsbildung und damit
schreibungen zwischen Ausdruck und Phy- auch der Persönlichkeitsstörungen. Sie set-
siologie werden im Rahmen von Externa- zen eine Logik der Affekte voraus, die auch
lisierung/Internalisierung diskutiert, wobei mittlerweile empirisch recht gut bestätigt ist
im Großen und Ganzen davon ausgegangen (Plutchik 1980). Auf der Verhaltensebene
wird, dass überdauernde Internalisierung bildet sich Affektersetzung als Maskierung
von einer Erhöhung der physiologischen ab. Diese Prozesse werden als Kulturtech-
Prozesse begleitet wird (Traue und Penne- niken eingesetzt und dienen der Herausbil-
baker 1993). dung von bestimmten Persönlichkeitstypen
Überdauernde Abweichungen der Zu- und führen zu spezifischen ideoaffektiven
sammenhänge zwischen den Modulen Phy- Positionen, beispielsweise dem »Krieger«
siologie und der Wahrnehmung derselben (Tomkins 1978).
werden unter dem Stichwort Interozepti- Personenübergreifend gibt es eine Fülle
on diskutiert, wobei die umdeutende Ka- von möglichen Verschaltungen, vor allem
tastrophisierung von normalen physiologi- zwischen dem motorisch-expressiven Mo-
schen Prozessen als Angstindikatoren von dul zweier oder mehrerer Personen. Unbe-
Bedeutung ist. Ebenso können Zustände merkte Übernahme der körperlichen Mo-
der Hypochondrie und andere funktionel- dule einer anderen Person wird als auto-
le Störungen in diesem Umfeld verstanden matische Identifikation bezeichnet. Sie folgt
werden (Margraf 1989). Schließlich kann dem ideomotorischen Prinzip und ist Teil
eine affektive Situationswahrnehmung und der empathischen Reaktion. Als überdau-
das willkürmotorische System dadurch ver- ernde Abwehr verhindert sie die Entwick-
koppelt werden, dass eine Situationswahr- lung und Wahrnehmung eigener Gefühle.
nehmung im willkürmotorischen System In diesen Zusammenhängen sind Vorgän-
mehr oder weniger verschlüsselt dargestellt ge wie Empathie und deren Ausfall, Projek-
wird, ohne dass es vom Darsteller bemerkt tion, Identifikation, projektive Identifika-
wird. Dies könnte man als die klassische tion enthalten.
Form der Konversion bezeichnen. Schließ- Ausgehend vom modularen Aufbau des
lich kann ein affektives Geschehen sich un- Affektsystems und dessen Entwicklung,
verschlüsselt im motorisch expressiven Sys- kann man wenigstens drei Formen von
tem ausdrücken, ohne eine Beteiligung einer übergreifenden Strukturen unterscheiden.
zu ihm passenden Situationswahrnehmung. Da ist einmal die Gruppe von Personen, die
Diese Störungen, beispielsweise Tics, Stot- sich durch eine generelle Reduktion des af-
tern, Asthma, wurden früher prägenita- fektiven Ausdrucksverhaltens auszeichnen.
le Konversionsneurosen genannt (Fenichel Es handelt sich dabei um ein allgemeines
1946). Spezifische Mobilisierung des phy- Strukturmerkmal der sogenannten frühen
siologischen Moduls ohne die Mobilisie- Störungen (Arbeitskreis OPD 1996). Diese
rung aller anderen nennt man Affektäqui- Personen kennzeichnet als weiteres gemein-
valente. Hier könnte man eine gewisse Ver- sames Merkmal das Fehlen von Synchro-
wandtschaft zum Alexithymiekonzept pos- nisationsreaktionen im affektiven Bereich.
tulieren (von Rad 1983). In der zeitlichen Organisation der Mikro-
Schließlich kann ein Affekt durch die synchronisierung des affektiven Gesche-
Mobilisierung eines anderen in allen Modu- hens der Körper ist etwas sehr Essentiel-
len an der Entwicklung gehemmt werden, les der Beziehungsgestaltung enthalten. Da
z. B. Angst durch Verachtung, oder Weinen die meisten diesem Regime unterworfenen

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Affekt, Emotion, Gefühl

Verhaltensformen unterhalb der Reaktions- Exzessen und ambivalenten Beziehungsan-


schwellen liegen, verlangen sie vorbewuss- geboten konfrontiert werden, wie Zuwen-
tes vorauslaufendes Wissen über die Ak- dung und Unterdrückung der Autonomie,
tionen des Partners, und das ist offensicht- Zuwendung und Verführung oder Unter-
lich eine sehr grundlegende Form der Em- drückung sexueller Erfahrungsbildung. Sie
pathie. Diese Art von Veränderungen haben werden nicht das Fehlen von Beziehung
mit spezifischen Erfahrungen in der Mutter- interaktiv wiederholen, sondern den Exzess
Kind-Interaktion zu tun (Emde 1991a, b, an widersprüchlichen konfliktiven Affekten
Stern 1992, 1995). sozial implantieren. Das bedeutet ein Über-
Das Reduktionsphänomen per se ist kei- maß an verschiedenen negativen oder Kom-
ne Störung, sondern ein Anpassungsprozess binationen von negativen und positiven Af-
an eine soziale Umgebung, in der die Klein- fekten, die konflikthafter Natur sind. Der
kinder durch Verzicht auf das Zeigen spezi- Rekurs auf eine innere repräsentationale
fischer eigener Affekte die Wahrscheinlich- Welt von Phantasien ist ihnen nicht im glei-
keit verringern, dass gefährliche Zustän- chen Ausmaß verwehrt. Allerdings sind die
de in den Eltern entstehen. Solche frühen Repräsentanten unbewusst, so dass die teil-
Lernprozesse kann man nicht mit einfachen weise heftigen Affekte an die falschen Ob-
Hemmungen gleichsetzen, da mit diesem jekte angebunden werden.
Vorgang gleichzeitig der Aufbau des Mo- Nach Emde (1991a, b) führen beide Ty-
duls der affektspezifischen situativen Be- pen schädigender Beziehungserfahrungen
deutungswahrnehmung und Attribuierung zu zwei Formen von affektiven Übertra-
der inneren Welt und der Objekte verändert gungen, zwei Formen von Wiederholun-
wird (Wilson und Malatesta 1989, Stern gen und Gegenübertragungen. Ein massives
1992). Die frühen mit diesem Vorgang ver- Defizit emotionaler Verfügbarkeit im Sinne
bundenen Erfahrungen bleiben unabhän- der Affektabstimmung führt zu einer vor-
gig von den späteren Entwicklungen erhal- sichtig defensiven Einstellung der Patienten,
ten. Wenn der präverbale, präsymbolische die, so Stern, zeit ihres Lebens von grund-
Dialog der ersten Lebensjahre massiv ge- legenden starken Gefühlen der Einsamkeit
stört wurde, sei es durch das Kind selbst, sei heimgesucht sind, weil die Patienten wieder
es durch die Beziehungsperson, setzt diese und wieder realisieren, dass es Dinge zwi-
Beziehungserfahrung den Rahmen, in dem schen den anderen Menschen gibt, die sie
sich alle späteren abspielen müssen, was nicht erfahren haben. Gleichwohl haben sie
nach Emde (1991a,b) heißt, dass es später ein ungefähres Wissen über dieses »Para-
zu einer strukturellen Störung unterhalb des dies«. Der ihnen aufgezwungene Vergleich
neurotischen Niveaus kommen muss, ganz zwischen der vermuteten Beziehungserfah-
unabhängig davon, welche Anpassungen, rung der anderen und der eigenen fehlenden
Symptome und sonstigen Störungen die Beziehungserfahrung führt zu andauernden
Person sonst noch entwickelt. Diese Beob- Einsamkeitserfahrungen, die in der Wieder-
achtung bedeutet keine eindeutige psycho- holung reinszeniert werden. Auf der Ver-
genetische Ätiologie, denn wie bei den Au- haltensebene bedeutet das die Vermeidung
tisten kann die genetisch bedingte Vulnera- von Affekten, Vermeidung von Synchroni-
bilität der Patienten auch im Bereich des af- sation und Intimität und eine Einschrän-
fektiven Austausches liegen. kung des affektiven Repertoires. Innerhalb
Die zweite Gruppe sind Personen, die der verschiedenen Gruppen der struktu-
frühe Beziehungserfahrungen von affektiver rell gestörten, nicht neurotischen Patienten
Abstimmung und Verfügbarkeit gemacht bleibt ein negativer Affekt übrig, der die an-
haben, aber später mit konfliktbedingten deren an Häufigkeit steil überragt und im

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Allgemeinen auch in andere Kontexte ein- relativ elementares Wissen über die Un-
gebettet ist als bei den Gesunden. Für die möglichkeit von Begegnungen erlebt wer-
Schizophrenen ist dies Verachtung und für den. Die klinischen Namen, die diesen nach
die Colitis Ulcerosa-Patienten Ekel. Dies er- außen nicht offen pathologisch erscheinen-
gibt sich nicht nur empirisch, sondern auch den Zustandsbildern gegeben wurden, sind
aus der propositionellen Struktur der bei- »as if personality« (Deutsch 1942), »Af-
den Affekte. fektentleerung« (McDougall 1984), »fal-
Die narzisstische Option ist unabhängig sches Selbst« (Winnicott 1984), »Selbstent-
von ihrem weiteren Verlauf von dem gene- leerung« (Balint 1963). Solche Charakteri-
ralisierten Ausdruckshemmungssyndrom sierungen sind nicht geeignet, Symptomdia-
begleitet, weil der elementare Lernprozess gnosen wie diejenigen der DSM-III Achse I
dieser Option darin besteht, dass es sinnlos zu ermöglichen, sondern es handelt sich um
ist, sich und die Welt affektiv zu beeinflus- unterschiedliche Schweregrade aller mögli-
sen. Die Affekte als Interruptsysteme zur chen psychischen Störungen.
Beendigung maligner Prozesse verlieren ihre
Funktion. Das Happinesssystem und das
Literatur
Erleben von Freude als Selbst- und Fremd-
belohnungssystem verlieren ihre Funktion, Arbeitskreis OPD (1996). Operationalisierte Psy-
eben dies zu tun. Damit ist, gleichgültig chodynamische Diagnostik. Grundlagen und
was später an kreativen Lösungen kommen Manual. Bern: Huber.
mag, einer inneren Leere und Freudlosigkeit Balint, E. (1963). On being empty on oneself.
International Journal of Psycho-Analysis, 44,
die Grundlage gelegt. Leere und Freudlosig- 470–480.
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des affektiven Ausdrucks ist kein Korrelat Ekman, P. and Davidson, R. (Eds.) (1994). The
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fehlenden Erlebens, sondern stellt eine un- Oxford University Press.
bewusste Vorsichtsmaßnahme dar, die von Emde, R. N. (1991a). Die endliche und die un-
der Voraussetzung ausgeht, dass ein geteil- endliche Entwicklung. I. Angeborene und mo-
ter, symbolischer, innerer Raum von Ob- tivationale Faktoren aus der frühen Kindheit.
Psyche – Z Psychoanal, 45, 745–809.
jekten, an die die Affekte »angeheftet« wer- Emde, R. N. (1991b). Die endliche und die un-
den können und über die man ohne Gefähr- endliche Entwicklung. II. Psyche – Z Psycho-
dung der Beziehung kommunizieren kann, anal, 45, ­890–913.
beim Partner unabhängig von seiner affek- Engelkamp, J. and Jahn, P. (2003). Lexical, con-
tiven Befindlichkeit nicht existiert. Alle Pro- ceptual and motor information in memory for
action phrases: A multi-system account. Acta
bleme und Konflikte werden direkt auf der Psychologica, Vol. 113(2), 147–165.
Beziehungsebene verhandelt, was bedeutet, Fenichel, O. (1946). Psychoanalytische Neuro-
dass die innere affektive Welt als Puffersys- senlehre. Bd. 1–3. Olten: Walter (Original er-
tem zur Beziehungsregulierung entfällt. Das schienen 1946: The psychoanalytic theory of
neurosis).
Übermaß an Ausgeliefertsein an die Affek- Frijda, N. H. (1996). Gesetze der Emotionen.
te des anderen, die Verweigerung einer eige- Zeitschrift für psychosomatische Medizin und
nen inneren symbolischen Welt, die Unmög- Psychoanalyse, 42, 205–221.
lichkeit, sich affektiv zu entäußern, mündet Fonagy, P. (2002). Affect regulation mentaliza-
tion, and the development of the self. New
innerlich in die so oft beschriebenen Leere-
York: Other Press.
zustände mit Todes- und Versteinerungs- Krause, R. (1998). Allgemeine Psychoanalytische
phantasien, die sekundär als außerordent- Krankheitslehre. Bd. 2, Modelle. Stuttgart:
lich unangenehm und freudlos und als ein Kohlhammer.

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Affekt, Emotion, Gefühl

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