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Nervensystem M3-M12

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Das Nervensystem
Das Nervensystem des Menschen (Kl. 9/10) Der Mensch • Beitrag 25 IV
Klasse 5G, 5AD

 Hält der Torwart den Ball? – Vom Reiz zur Reaktion M3


Jeder kennt die Situation eines Handballtorwarts beim 7-Meter-Wurf. Natürlich will er den Ball hal-
ten, auch wenn er mit einer Geschwindigkeit von über 120 Stundenkilometern auf das Tor zuschießt.
Wie schafft der Torwart es trotzdem, den Torwurf abzuwehren?

Aufgabe 1
a) Betrachte dir die folgenden Elemente. Überlege dir, in welcher Reihenfolge sie angeordnet wer-
den müssten, damit sich daraus eine logische Abfolge vom „Reiz“ bis zur „Reaktion“ ergibt.
b) Nummeriere die Elemente in dem Kästchen oben links von 1–6 durch.

Abbildungen: Auge: Julia Lenzmann,


motorische Nervenfasern Gehirn und Rückenmark Gegenspieler wirft den Ball

restliche Abbildungen: Colourbox


Sinnesorgan Auge Torwart wehrt ab sensorische Nervenfasern

Aufgabe 2
a) Schreibe deinen Namen mit deiner Schreibhand auf ein Blatt Papier. Schreibe anschließend
deinen Namen mit der anderen Hand auf ein Blatt Papier. Wiederhole den Versuch mit ge-
schlossenen Augen.
b) Notiere deine Beobachtungen. Versuche, eine Erklärung dafür zu finden.

Aufgabe 3
Nenne mindestens vier Beispiele, die zeigen, dass auch Tiere und Pflanzen auf Reize aus der Um-
welt reagieren.

Beispiel für Tier oder Pflanze Reiz, der die Reaktion auslöst

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IV Der Mensch • Beitrag 25
Das Nervensystem
Das Nervensystem des Menschen (Kl. 9/10) 13 von 30
Klasse 5G, 5AD

‚ Netzwerk Nerven – unser Nervensystem im Überblick M4


Unser Nervensystem durchzieht den gesamten Körper. An verschiedenen Stellen im Körper sind
gewisse „Bündelungen“ vorhanden, die für uns von großer Bedeutung sind.

Aufgabe 1
a) Lies dir den folgenden Info-Text durch.

Unser Nervensystem lässt sich in zwei große Untersysteme einteilen:


• Das Zentralnervensystem mit Gehirn und Rückenmark steuert alle Nerventätigkeiten im
Körper. Hier werden auch Informationen, die von den Sinnesorganen aufgenommen werden,
ausgewertet und körpereigene Reaktionen eingeleitet.
• Das periphere Nervensystem liegt außerhalb des Zentralnervensystems. Es ist mit ihm
durch Nervenbahnen verbunden. Es leitet ausgewählte Informationen von Muskeln und inne-
ren Organen, wie Leber, Niere, Magen und Lunge, zum zentralen Nervensystem und wiede-
rum Informationen des Zentralnervensystems zu den Muskeln und inneren Organen.

b) In der unten stehenden Abbildung ist das Nervensystem unseres Körpers stark vereinfacht dar-
gestellt. Beschrifte es. Male das Zentralnervensystem rot aus und das periphere Nervensystem
gelb.

Aufgabe 2
Lies den folgenden Satz möglichst schnell durch:
Wir lesne nicht Buchstbne für Buchstaben, sondern erfassen Sliben oder acuh ganze Wörter als
Gaznhieten und können deshlb auch einen Txet mit Fehlren meist gtu und schnell entsclhssüeln.
a) Was hast du festgestellt?
b) Wie lassen sich deine Beobachtungen erklären?

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Das Nervensystem
Das Nervensystem des Menschen (Kl. 9/10) Der Mensch • Beitrag 25 IV
Klasse 5G, 5AD

ƒ Dendrit, Axon & Co. – M5


so sind Nervenzellen aufgebaut
Unser Körper ist ein sehr komplexes System, das aus Billionen verschiedener Zellen besteht. Auch
die Nervenzellen gehören dazu. Doch bei aller Verschiedenheit weisen die Nervenzellen (Neuronen)
viele Gemeinsamkeiten auf.

Aufgabe 1
a) Lies dir den folgenden Info-Text durch.

Die verschiedenen Nervensysteme der vielzelligen Tiere, einschließlich des Menschen, sind aus
zahlreichen einzelnen Zellen aufgebaut, die man Nervenzellen oder Neuronen nennt. Alle Neu-
ronen sind auf die Verarbeitung und Weiterleitung von Informationen spezialisiert und bestehen
aus einem Zellkörper mit Zellkern und meist zahlreichen fein verästelten Fortsätzen. Diese
Fortsätze nennt man Dendrite. Ein weiterer, meist dickerer und bis zu 1 m langer Fortsatz geht
vom Zellkörper ab. Ihn bezeichnet man als Nervenfaser (Neurit). Die meisten Nervenfasern be-
stehen im Inneren aus einem Achsenfaden, dem Axon. Das Axon ist von Hüllzellen, auch Mye-
linscheide oder Myelinschicht genannt, umgeben, welche die verschiedenen Axone isolieren. Die
einzelnen Hüllzellen sind durch Schnürringe voneinander getrennt. Am Ende des Axons befin-
den sich zahlreiche Endknöpfchen, die Synapsen, über welche die Informationen von der Ner-
venzelle an eine weitere Nervenzelle oder Muskelzelle weitergegeben werden.

b) In der folgenden Skizze ist eine typische Nervenzelle stark schematisch dargestellt. Beschrifte
die Skizze mit den fett markierten Begriffen aus dem Info-Text.

Abbildung: Thinkstock/iStock

Aufgabe 2
Parallel verlaufende Nervenfasern sind durch Bindegewebe zu Bündeln zusammengefasst. Mehrere
Nervenfaserbündel zusammen bilden einen Nerv. Unten sind der Bau eines Nervs und eines Strom-
kabels schematisch dargestellt. Nenne zwei Gemeinsamkeiten und zwei Unterschiede zwischen
einem Nerv und einem Stromkabel.
Blutgefäße
Bindegewebshülle
Abbildungen: links: Colourbox;
rechts: Thinkstock/iStock

Bündel mit
Nervenfasern
Nervenfasern

Nerv im Querschnitt Stromkabel

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IV Der Mensch • Beitrag 25
Das Nervensystem
Das Nervensystem des Menschen (Kl. 9/10) 15 von 30
Klasse 5G, 5AD

„ Gibt es die Schrecksekunde? – Ein Reaktionstest M6


Während der sogenannten Schrecksekunde zeigt eine Person scheinbar keine
Reaktion auf einen Reiz. Aber gibt es sie wirklich? In diesem Versuch findet ihr
es heraus.

Aufgabe 1
Führt den folgenden Versuch durch.

Schülerversuch in Kleingruppen · Vorbereitung:3 min · Durchführung: 10 min

Foto: Thinkstock/iStock
Das benötigt ihr
r 1 Lineal (Länge: 20–30 cm)

So führt ihr den Versuch durch


1. Einer von euch ist die Testperson, ein anderer der Helfer. Die Testperson setzt sich auf einen
Stuhl und legt den rechten Unterarm (Rechtshänder) bzw. den linken Unterarm (Linkshänder)
auf die Tischfläche. Daumen und Zeigefinger der rechten bzw. linken Hand werden gespreizt.
2. Der Helfer hält das Lineal zwischen gespreizten Daumen und Zeigefinger, und zwar so, dass
sich die Nullmarke des Lineals zwischen Daumen und Zeigefinger befindet.
3. Nach einer kurzen Zeit lässt der Helfer das Lineal fallen. Die Testperson versucht, das fallende
Lineal so schnell wie möglich zwischen Daumen und Zeigefinger aufzufangen, ohne den Arm
vom Tisch zu nehmen.
4. Lest die Fallstrecke direkt am Lineal ab, indem ihr euch die Zentimeter aufschreibt, die das
Lineal gefallen ist. Tragt den Wert in der Tabelle unten ein.
5. Der Versuch wird mit der gleichen Testperson zwei Mal durchgeführt.
6. Wiederholt den Versuch mit zwei oder drei anderen Testpersonen.

Aufgabe 2
a) Erfasst eure Werte in der folgenden Tabelle:

Testperson 1 Testperson 2 Testperson 3 Testperson 4


Versuch 1 2 1 2 1 2 1 2
cm-Marke

b) Zeichnet ein Diagramm mit den Werten der verschiedenen Versuchspersonen.

Zusatzaufgabe
Sofern ihr noch Zeit habt: Baut in einer weiteren Versuchsreihe eine geeignete „Störvariable“ ein,
d. h., lenkt die Testperson beim Versuch etwas ab (z. B. durch Rascheln mit Papier, Handbewe-
gung). Was stellt ihr fest, wenn ihr die Ergebnisse der beiden Versuchsreihen (Versuchsreihe 1: oh-
ne Störung; Versuchsreihe 2: mit Störung) miteinander vergleicht?

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Das Nervensystem
Das Nervensystem des Menschen (Kl. 9/10) Der Mensch • Beitrag 25 IV
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… Von Schnürring zu Schnürring – M7


Erregungsleitung innerhalb einer Nervenzelle
Haben wir über ein Sinnesorgan einen Reiz aufgenommen, so wird dieser nicht weitergeleitet, son-
dern noch im Sinnesorgan in einen elektrischen Impuls umgewandelt und dann an die Nervenzellen
weitergegeben. Lernt hier, wie die elektrische Reizübertragung abläuft.

Aufgabe 1
Lies dir den folgenden Info-Text über die Erregungsleitung in Nervenzellen durch.

Die Informationsübertragung durch die Axone


der Nervenzellen erfolgt auf elektrische Wei-
se. Im Ruhezustand sind die Zellmembranen
der Axone außen positiv und innen negativ
elektrisch geladen. Man spricht vom Ruhepo-
tential. Wird die Nervenzelle gereizt, kehrt die
Ladungsverteilung an der Zellmembran an
dieser Stelle um: Sie wird außen negativ und
innen positiv. Man nennt dies Aktionspoten-
tial. Dieses Aktionspotential wird entlang des
Axons weitergeleitet (Erregungsleitung). 1
bis 2 Millisekunden danach kehrt diese Span-
nungsumkehr automatisch wieder in den Aus-
gangszustand zurück.
Die Axone des Menschen und der Wirbeltiere Bei Axonen mit Hüllzellen springen die Aktionspotentiale
von Schnürring zu Schnürring.
sind von Hüllzellen umgeben. Durch diese
erfolgt die Erregungsleitung wesentlich schneller. Das liegt daran, dass die Hüllzellen das Axon
nicht fortlaufend umgeben, sondern alle 1 bis 2 Millimeter unterbrochen sind. Diese Stellen ohne
Hüllzellen nennt man Schnürringe. Die Impulse springen auf solch einer Nervenzelle von
Schnürring zu Schnürring. Dadurch werden die Impulse viel schneller übertragen. Die Leitungs-
geschwindigkeit beträgt bis zu 120 Meter pro Sekunde.

Aufgabe 2
a) Erkläre in wenigen Sätzen, wie die Informationsübertragung innerhalb einer Nervenzelle erfolgt.
Benutze dazu die fett markieren Begriffe aus dem Info-Text.
b) Es gibt auch Nervenzellen, die keine Hüllzellen haben. Diese Nervenzellen leiten die Impulse
wesentlich langsamer weiter als Nervenzellen mit Hüllzellen. Versuche, eine Erklärung dafür zu
finden.

Zusatzaufgabe
In der folgenden Tabelle ist die Geschwindigkeit der Erregungsleitung bei verschiedenen Tieren dar-
gestellt. Hast du eine Erklärung für die Unterschiede? Was vermutest du?

Tierart Leitungsgeschwindigkeit in m/s


Regenwurm bis 5
Riesentintenfisch bis 20
Katze bis 85
Mensch bis 120

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IV Der Mensch • Beitrag 25 Das Nervensystem
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† Von Synapse zur Folgezelle – M8


Erregungsleitung von Nervenzelle zu Nervenzelle
Während die Erregungsleitung innerhalb einer Nervenzelle auf elektrische Weise erfolgt, wird die
Erregung von Nervenzelle zu Nervenzelle auf chemische Weise sichergestellt. Hier erfährst du mehr
über die chemische Erregungsleitung.

Aufgabe 1

Lies dir den folgenden Info-Text durch.

Nervenzellen stehen zwar untereinander in Kontakt, berühren sich aber nicht. Zwischen zwei
Nervenzellen ist ein synaptischer Spalt, der die beiden Neuronen voneinander trennt. Trotzdem
können Informationen von Nervenzelle zu Nervenzelle weitergegeben werden.
Am Ende einer Nervenzelle befinden sich Endknöpfchen, die Synapsen. Sie enthalten synapti-
sche Vesikel. In diesen Bläschen befinden sich bestimmte chemische Stoffe, die man Botenstof-
fe oder Neurotransmitter nennt. Wenn ein elektrischer Impuls an einem Endknöpfchen an-
kommt, so werden winzige Mengen an Neurotransmitter in den synaptischen Spalt abgegeben.
Die Neurotransmitter setzen sich dann an bestimmten Empfängerstellen, den Rezeptoren, auf
der Zellmembran der Folgezelle fest und reizen diese. Daraufhin erzeugt die Folgezelle einen
elektrischen Impuls und leitet diesen bis an die nächste Synapse weiter. Dieser Vorgang der Er-
regungsleitung erfolgt von Nervenzelle zu Nervenzelle so lange, bis der elektrische Impuls am Er-
folgsorgan (z. B. Muskel, Drüse) angekommen ist.
Die Impulsübertragung von Nervenzelle zu Nervenzelle an den Synapsen erfolgt stets nur in ei-
ner Richtung, d. h., Synapsen arbeiten wie Ventile. Dies ist lebenswichtig für uns.
Es gibt Nervenzellen bei uns im Gehirn, an denen jeweils über 100.000 Synapsen andocken und
Impulse auf die eine Nervenzelle übertragen. Die eine Nervenzelle muss die unterschiedlichen
Informationen, die bei ihr über verschiedene Synapsen ankommen, verarbeiten und dann die
neue Information weitergeben. Wir haben zwar „nur“ einige Milliarden Nervenzellen, aber tau-
sendfach mehr Synapsen.

Aufgabe 2

In der Abbildung ist eine Synapse stark schematisch dargestellt. Beschrifte die Abbildung mit den fett
markieren Begriffen aus dem Info-Text und zeichne mit einem Pfeil ein, in welche Richtung die In-
formationsweitergabe erfolgt.

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Das Nervensystem des Menschen (Kl. 9/10) Der Mensch • Beitrag 25 IV

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Aufgabe 3

Vervollständige den folgenden Lückentext und unterstreiche die richtigen Textbausteine/Wörter.

Die allermeisten Nervenzellen in unserem Körper sind nur Bruchteile eines Millimeters lang und

(berühren sich ganz leicht/nicht/sind stets miteinander verwachsen). Die Kontaktstellen zwischen

zwei _________________ nennt man (Neuronen/Synapsen/Symbiose). Den Spalt zwischen zwei

Nervenzellen bezeichnet man als (synthetischen/synaptischen/systematischen) Spalt. Kommt ein

(Reiz/elektrischer Impuls) am Ende einer Nervenzelle an, so werden kleinste Mengen an

__________________________ (chemische Überträgerstoffe, Botenstoffe) aus den Bläschen

der Endknöpfchen in den ____________________ _________ abgegeben. Der Stoff verteilt sich

im Spalt zwischen den zwei _______________-zellen und wird dann an der Zellmembran der

Folgezelle von bestimmten Empfängerstellen, die man auch __________________ nennt,

aufgenommen. In der Folgezelle wird nun ein neuer ___________________ Impuls erzeugt und

von der ____________-zelle weitergeleitet. Synapsen arbeiten wie ______________ und stellen

sicher, dass Informationen in einer Nervenbahn nur in einer Richtung weitergeleitet werden.

Aufgabe 4

Nimm Stellung zu Noahs Aussage. Hat er recht? Korrigiere ihn gegebenenfalls.

Ich glaube, innerhalb einer Nerven-


zelle werden die Impulse chemisch
Foto: Thinkstock/iStock

weitergegeben und an Synapsen


elektrisch. Oder etwa nicht?

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IV Der Mensch • Beitrag 25
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‡ Unser Rückenmark – eine Schaltzentrale für Reflexe M9


Jeder Jugendliche und Erwachsene kennt das Gehirn und seine vielfältigen Aufgaben – aber das
Rückenmark? Dieser Teil des Nervensystems erfüllt Sekunde für Sekunde wichtige Aufgaben – ganz
gleich, ob wir Klavier oder Fußball spielen oder ob wir schlafen.
Aufgabe 1
Lies dir den folgenden Info-Text durch.

Das Rückenmark ist ein Teil unseres Zentral-


nervensystems. Es ist fingerdick und durchläuft
den Wirbelsäulenkanal. Das Rückenmark setzt
sich aus einer weißen und einer grauen Sub-
stanz zusammen. In der schmetterlingsförmigen
grauen Substanz befinden sich die Zellkörper
der Nervenzellen. Die weiße Substanz enthält
vor allem Axone der sensorischen und motori-
schen Fasern. Die sensorischen Nervenfasern
leiten Informationen der Sinnesorgane zum Ge-
hirn, die motorischen Nervenfasern leiten Be-
fehle des Gehirns an die Muskeln.
Sicherlich bist du schon gestolpert und hast au-
tomatisch mit deinen Beinen einen Sturz verhin-
dert, ohne auch nur darüber nachzudenken. So ist das Rückenmark aufgebaut.
Derartig schnelle Reaktionen, die Reflexe,
schützen unseren Körper vor schlimmeren Verletzungen. Reflexe werden von unserem Rücken-
mark gesteuert. Sie können deshalb so schnell ablaufen, weil sie ohne direkte Beteiligung des
Gehirns funktionieren. Erst nach erfolgtem Reflex bekommt das Gehirn eine Meldung von dem
eben stattgefundenen Vorgang.
Das Zurückzucken des Beins wird durch den Kniesehnenreflex ausgelöst. Dieser verhindert,
dass man beim Stolpern stürzt. Man
kann ihn direkt beobachten, wenn man
mit einem Reflexhammer oder mit dem
Handrücken auf die Kniesehnen schlägt
und sie dadurch dehnt. Die Dehnung
veranlasst den Muskel zur Kontraktion
und sorgt dafür, dass das Bein nach vor-
ne schnellt. Der Muskel, der den Reflex
auslöst, sitzt im Oberschenkel.
Ein weiterer wichtiger Reflex ist der Lid-
schlussreflex. Man kann ihn beobach-
ten, wenn ein Gegenstand auf unser Au-
ge zufliegt: Automatisch schließen wir
das Augenlid und vermeiden so, dass
Kniesehnenreflex das Auge verletzt wird.

Aufgabe 2
a) Was versteht man unter einem Reflex? Erkläre in eigenen Worten.
b) Erläutere, warum ein Reflex so schnell ausgelöst werden kann.

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ˆ Ganz von selbst? – Wir testen unsere Reflexe M 10


Anhand von Reflexen kann ein Arzt schnell erkennen, wie gut Nerven und Muskeln funktionieren
und ob eventuelle Störungen oder Erkrankungen vorliegen. Hier testet ihr eure Reflexe.

Aufgabe 1
a) Führt die folgenden Versuche durch.

Schülerversuch in Kleingruppen · Vorbereitung:5 min · Durchführung: 10 min


So führt ihr Versuch 1 durch
1. Die Versuchsperson setzt sich entspannt auf einen Stuhl und schlägt die Beine übereinander.
Achtet darauf, dass die Kniekehle des oberen Beins auf dem Knie des unteren Beins liegt.
2. Die Versuchsperson lässt beide Beine möglichst locker, schließt die Augen und entspannt sich
für etwa eine halbe Minute.
3. Der Versuchshelfer fühlt mit der einen Hand nun die Kniescheibe der Versuchsperson und
schlägt dann mit der Handkante unterhalb der Kniescheibe auf die Kniesehne.
4. Wiederholt den Versuch nach jeweils etwa 10 Sekunden zwei weitere Male. Achtet darauf, dass
die Versuchsperson beim Versuch möglichst entspannt ist.
5. Wechselt dann die Versuchsperson und wiederholt die Versuchsreihe mit anderen Schülern als
Versuchsperson.
So führt ihr Versuch 2 durch
1. Die Versuchsperson hat beide Augen geöffnet und sitzt entspannt auf dem Stuhl. Der
Versuchshelfer nähert nun auf Augenhöhe der Versuchsperson langsam und vorsichtig seine
Handfläche bis auf etwa 10 cm vor den Augen.
2. Wiederholt den Versuch zwei weitere Male.
3. Der Versuchshelfer nähert dann auf Augenhöhe der Versuchsperson schnell und unverhofft
seine Handfläche bis auf etwa 10 cm vor dem Auge.
4. Beobachtet und beschreibt die Bewegungen an den Augen.

b) Fasst eure Beobachtungen und Erklärungen zu den Versuchen 1 und 2 in der folgenden Tabel-
le zusammen.

Beobachtungen Erklärungen

Versuch 1

Versuch 2

Aufgabe 2
In der Abbildung ist der Kniesehnenreflex schematisch dargestellt. Ordne den folgenden Fachbegrif-
fen die richtigen Zahlen aus dem Schema zu:
motorische Nerven: ____ Dehnungsrezeptor im Streckmuskel: ____ Rückenmark: ____
sensorische Nerven: ____ Unterschenkelstreckmuskel: ____

3
2 4
1 5

Reiz (Schlag auf Kniesehnen) Reaktion (Unterschenkel


schnellt nach vorne)
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‰ Allen übergeordnet – unser Gehirn M 11


Das Gehirn ist das komplizierteste Organ des Menschen. Es wiegt etwa 1300
Gramm – aber das Gewicht ist nicht entscheidend für das Leistungsvermögen
unseres Gehirns.

© Thinkstock/iStock
Aufgabe 1

Lies dir den folgenden Info-Text durch.

Das Gehirn besteht im Wesentlichen aus vier verschiedenen Hirnteilen: dem Großhirn, dem Klein-
hirn, dem Zwischenhirn und dem Stammhirn. Sie erfüllen unterschiedliche Aufgaben:

Das Stammhirn setzt sich zusammen aus dem verlängerten Rückenmark, dem Mit-
telhirn und einer Brücke zwischen Mittel- und Kleinhirn. Hier liegt u. a. die Umschalt-
stelle zwischen Sensorik und Motorik: Von den Sinnesorganen kommende Erregun-
gen werden über Nervenfasern (sensible Nervenfasern) zum Großhirn weitergelei-
tet oder direkt auf Nerven, die zu Muskeln führen (motorische Nervenfasern), um-
geleitet. Das Stammhirn steuert so z. B. die Augenbewegungen. Außerdem reguliert
es lebensnotwendige Prozesse wie die Atmung, den Blutkreislauf oder Reflexe wie
das Schlucken oder Erbrechen.

Zwischen dem Stammhirn und dem Großhirn liegt das Zwischenhirn. Es filtert den
Informationsfluss von den Sinnesorganen zum Großhirn: Unwichtiges wird nicht wei-
tergemeldet. Es regelt außerdem einige lebenswichtige Körperfunktionen wie die
Körpertemperatur und ist der Entstehungsort von Gefühlen (z. B. Freude, Angst und
Wut).

Das Kleinhirn liegt direkt hinter dem Stammhirn und erhält Kopien von allen Infor-
mationen, die durch das Stammhirn laufen. Dadurch kann es Befehle höherer Zen-
tren an die Muskeln und die Informationen sensorischer Nervenfasern an die höhe-
ren Zentren vermitteln. Dies ist z. B. unbedingt erforderlich, um Bewegungsabläufe
zu koordinieren oder um das Körpergleichgewicht zu halten. Neuere Forschungen
lassen vermuten, dass das Kleinhirn auch eine Rolle bei Lernleistungen und der
Sprachentwicklung spielen könnte.

Fast 90 Prozent des gesamten Gehirnvolumens macht das Großhirn aus. Es spielt
die entscheidende Rolle für Lernen, Gedächtnis und bewusstes Verhalten. Bestimm-
te Bereiche der Großhirnrinde, die Rindenfelder, sind für bestimmte Aufgaben zu-
ständig: Die sensorischen Felder verarbeiten Informationen, die von den Sinnesor-
ganen kommen; dabei erhält jedes Feld Informationen, die nur aus einem Sinneska-
Abbildungen: Colourbox

nal kommen. So verarbeitet zum Beispiel die Sehrinde Informationen, die vom Auge
kommen. Die motorischen Felder sind zuständig für die bewussten und automati-
sierten Bewegungen der Skelettmuskulatur. Die Assoziationsfelder verknüpfen
Informationen aus verschiedenen Rindenfeldern, mit denen sie in Verbindung ste-
hen, und verarbeiten komplexe Sinneseindrücke.

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IV Der Mensch • Beitrag 25
Das Nervensystem
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Š Sympathikus und Parasympathikus – M 12


ein ungleiches Paar
Neben dem Gehirn, das insbesondere für die Steuerung der willkürlichen Handlungen zuständig ist,
gibt es noch einen weiteren Teil des Nervensystems: das vegetative (autonome) Nervensystem, das
auch Eingeweidenervensystem genannt wird. Erfahre hier mehr darüber.

Aufgabe 1
Lies dir den folgenden Info-Text durch.

Das vegetative Nervensystem regelt das Zusammenspiel der inneren Organe, ohne dass wir et-
was davon mitbekommen. Es steht mit dem Gehirn und dem Rückenmark in enger Verbindung
und besteht aus zwei Teilen, dem Sympathikus und dem Parasympathikus. Beide Teile arbeiten
als Gegenspieler (Antagonisten) eng zusammen.
Der Sympathikus, auch „Leistungsnerv“ genannt, besteht aus zwei Nervensträngen, die parallel
zur Wirbelsäule verlaufen und Verbindungen zu jedem Rückenmarkabschnitt, zum Gehirn und
auch zu den inneren Organen haben. Durch den Sympathikus wird die Leistungsfähigkeit des
Körpers erhöht, wobei Atmung, Herzschlag und Sinnesorgane angeregt, die Bronchien erweitert
und Energiereserven im Körper mobilisiert werden. Unter dem Einfluss des Sympathikus weiten
sich auch die Pupillen und die Muskulatur wird stärker durchblutet. Gleichzeitig wird die Tätigkeit
von Darm, Nieren oder Blase verlangsamt. Durch den Sympathikus wird also mehr Blut transpor-
tiert, mehr Sauerstoff in der Lunge aufgenommen, mehr Traubenzucker im Blut bereitgehalten
und in den Zellen mehr Energie bereitgestellt.
Auch der Parasympathikus, auch als „Ruhe- und Erholungsnerv“ bezeichnet, ist mit den inneren
Organen eng verbunden. Die Nervenstränge des Parasympathikus gehen vom Gehirn und vom
unteren Rückenmark aus. Durch seinen Einfluss werden Atmung und Herzschlag verlangsamt,
die Verdauung beschleunigt und die Pupillen verengt. Wenn wir einschlafen, so ist der Parasym-
pathikus sehr aktiv, der Körper entspannt sich, die Muskelspannung lässt nach und unsere Erho-
lung wird gefördert.

Aufgabe 2
Schreibe hinter
jede Körperfunktion Pupillen Pupillen
ein Ì (für Aktivie-
rung/ Erhöhung/ Speicheldrüsen Speicheldrüsen
stärkere Durchblu-
tung) oder ein - Herz: Puls, Blutdruck Herz: Puls, Blutdruck
(für Verlangsa-
Lungen: Muskulatur, Lungen: Muskulatur,
mung/ Hemmung) Sekretion Sekretion
Magen-Darm-Trakt: Magen-Darm-Trakt:
Sekretion, wellen- wellenförmige Bewe-
förmige Bewegun- gungen, Schließ-
Abbildung: Thinkstock/iStock

gen, Schließmuskel muskel


Nebennieren:
Sekretion

Harnblase: Entlee- Harnblase: Entlee-


rung, Schließmuskel rung, Schließmuskel

Geschlechtsorgane Geschlechtsorgane

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Das Nervensystem des Menschen (Kl. 9/10) Der Mensch • Beitrag 25 IV
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Aufgabe 2

In der Abbildung ist ein menschliches Gehirn dargestellt.


a) Beschrifte es mit den folgenden Begriffen:
Großhirn – Kleinhirn – Stammhirn – Zwischenhirn.
b) Welche Funktionen erfüllen die einzelnen Hirnbereiche? Beschreibe in wenigen Worten.

Funktion: Funktion: Funktion:

Brücke Funktion:

+
Mittelhirn

+
verlängertes
Rückenmark

Rückenmark

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