Rechtschreibung und Grammatik
Mit
zahlreichen
Tipps
zu Zweifelsfällen
Ratgeber
Für alle, die jederzeit korrekt schreiben wollen
h Praktische Tipps auch zu schwierigen Wörtern und Satz-
konstruktionen
Rechtschreibung
h
h
Getrennt- und Zusammenschreibung, Groß- und Klein-
schreibung sowie alle anderen Regeln zur Rechtschreibung
Zeichensetzung (Kommasetzung und mehr)
Die häufigsten Rechtschreibfehler
und Grammatik
h Die Grundlagen der deutschen Grammatik Der praktische Grundlagen-Ratgeber
h Die wichtigsten Stolpersteine der deutschen Grammatik
ISBN 978-3-411-74542-5
12,99 b (D) • 13,40 b (A)
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Rechtschreibung und
Grammatik
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Rechtschreibung und
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Inhalt
Die Rechtschreibung 9
Grundlagen 10
Die Laut-Buchstaben-Zuordnungen 24
Die Wiedergabe der Kurzvokale (Schärfung) 25
Die Wiedergabe der Langvokale (Dehnung) 26
Die Umlaute ä und äu 27
Wörter mit ei und ai 27
Die Wiedergabe der s-Laute 28
Gleich und ähnlich klingende Wörter 29
Die Schreibung der Fremdwörter 31
Die Getrennt- und Zusammenschreibung 33
Verbindungen mit einem Verb 33
Verbindungen mit einem Partizip oder Adjektiv 36
Verbindungen aus Präposition plus Substantiv 37
Einzelfallregelungen 37
Die Schreibung mit Bindestrich 39
Zusammensetzungen mit Einzelbuchstaben,
Abkürzungen und Ziffern 39
Der Durchkopplungsbindestrich 40
Weitere Anwendungsregeln 40
Der Bindestrich bei mehrgliedrigen Fremdwörtern 41
Die Groß- und Kleinschreibung 42
Die Großschreibung 42
Die Kleinschreibung 47
Die Worttrennung am Zeilenende 50
Die Trennung von heimischen Wörtern 50
Die Trennung von Fremdwörtern 51
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Stolpersteine der Rechtschreibung 53
Die Schreibung von Fremdwörtern 54
Gleich und ähnlich klingende Wörter 74
Die Schreibung von heimischen Wörtern 79
Der Gebrauch von Apostroph, Bindestrich und
Ergänzungsstrich 90
Die Zeichensetzung 95
Die Satzmittezeichen 96
Das Komma 96
Das Semikolon 109
Der Doppelpunkt 110
Der Gedankenstrich 112
Die Satzschlusszeichen 114
Der Punkt 114
Das Ausrufezeichen 120
Das Fragezeichen 122
Die paarigen Satzzeichen 124
Die Klammern 124
Die Anführungszeichen 126
Die Wortzeichen 129
Der Apostroph 129
Der Ergänzungsstrich 131
Der Schrägstrich 132
Die Grammatik 133
Grammatik – die Grundlagen 134
Die Wörter 152
Die Form der Wörter 152
Der Aufbau der Wörter 153
Die Wortbildung 153
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Die Wortarten 154
Verben 155
Substantive 179
Artikel und Pronomen 188
Adjektive 194
Adverbien 203
Präpositionen 205
Konjunktionen 208
Interjektionen 210
Die Sätze 211
Einfache Sätze 212
Zusammengesetzte Sätze 217
Stolpersteine der Grammatik 223
Der Konjunktiv 224
Verwendung 224
Bildung der Konjunktivformen 224
Der Imperativ 234
Steigerung der Adjektive und Partizipien 236
Die Fremdwörter 240
Der Artikel eines Fremdworts 240
Der Plural eines Fremdworts 241
Maß-, Mengen- und Münzbezeichnungen 244
Das Fugen-s 246
Zusammensetzungen mit Fugen-s 246
Zusammensetzungen ohne Fugen-s 246
Zusammensetzungen mit schwankendem
Gebrauch des Fugen-s 247
Artikel und Pronomen 248
Präpositionen 251
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Das Datum 254
Kommasetzung in Datumsangaben 255
Die Kongruenz 256
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Grundlagen
Die Laut-Buchstaben-
Zuordnung
Die Getrennt- und
Zusammenschreibung
Die Schreibung mit
Bindestrich
Die Groß- und
Kleinschreibung
Die Worttrennung am
Zeilenende
Stolpersteine der
Rechtschreibung
Grundlagen
Die Laut-Buchstaben- Die Rechtschreibung
Zuordnung
Die Getrennt- und
Zusammenschreibung
Die Schreibung mit
Bindestrich
Die Groß- und
Kleinschreibung
Die Worttrennung am
Zeilenende
Stolpersteine der
Rechtschreibung
Grundlagen
Die Laut-Buchstaben-
Zuordnung
Die Getrennt- und
Zusammenschreibung
Die Schreibung mit
Bindestrich
Die Groß- und
Kleinschreibung
Die Worttrennung am
Zeilenende
Stolpersteine der
Rechtschreibung
Grundlagen
Die Laut-Buchstaben-
Zuordnung
Die Getrennt- und
Zusammenschreibung
Die Schreibung mit
Bindestrich
Die Groß- und
Kleinschreibung
Die Worttrennung am
Zeilenende
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Die Rechtschreibung
Die Rechtschreibung – Grundlagen
Das Stammprinzip
Abgucken erlaubt! Da der Stamm (fast) aller Wörter einer Wortfamilie gleich
geschrieben wird (Stammprinzip), sollte man das Stamm
wort suchen, von dem man ableiten kann. Zum Beispiel:
Leitgedanke Ô leiten
leidgeprüft Ô leiden
vermeidbar Ô vermeiden
bestreitbar Ô bestreiten
Hubraum Ô heben
Hupkonzert Ô hupen
Erlaubnis Ô erlauben
Pumpgerät Ô pumpen
Schweißvorrichtung Ô schweißen
Weisheit Ô weise
nachweislich Ô nachweisen
verlässlich Ô verlassen
Bei allen Beispielen handelt es sich um Wörter, die aus
mehreren Teilen bestehen. Der fragliche Laut ist immer
ein Konsonant, der als Schlusslaut des ersten Teils jeweils
an der Nahtstelle zwischen den Teilen steht. Wie auch
sonst beim Auslaut (dem letzten Laut eines Wortes)
würde es nichts nützen, wenn man das Wort laut aus
spräche, um die Schreibweise zu hören. Man kann an die
ser Stelle keinen Unterschied wahrnehmen zwischen b / p,
d / t, g / k und s / ss / ß. Im Stammwort derselben Wortfa
milie liegt der Konsonant meist jedoch im Inlaut, sodass
man sich die Schreibweise vom Gehör diktieren lassen
kann.
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Grundlagen
Grundform Flektierte Wortformen richten sich nach der Schreibweise
gesucht! ihrer Grundform. Für konjugierte Wörter ist dies der Infini-
tiv, für deklinierte Wörter ist dies der Nominativ Singular,
z. B.:
er winkt Ô winken
sie singt Ô singen
es sinkt Ô sinken
es klingt Ô klingen
er versenkt Ô versenken
es versengt Ô versengen
es hakt Ô haken
sie jagt Ô jagen
die Wände Ô die Wand
die Wenden Ô die Wende
Nachdenken Zusammengesetzte Wörter kann man leichter schreiben,
erwünscht! wenn man sie in ihre einzelnen Bauteile zerlegt, z. B.:
Trübsal Û Tanzsaal
Stadtteil Û Statthalter
Endstufe Û Entschuldigung
Rückgrat Û Wärmegrad
urtümlich Û Uhrzeit
Achtung! Diese Schreibhilfe ist nicht identisch mit der Sil
bentrennung, die nach Sprechsilben entscheidet und heute
manchmal mehrere Varianten zulässt, beispielsweise:
in – te – res – sant oder in – ter – es – sant
wa-rum oder war – um
Dip – lom oder Di – plom
Pub – li – kum oder Pu – bli – kum
In – dus – trie oder In – dust – rie
Verlängern Wie der Auslaut eines Wortes geschrieben wird, hört man,
empfohlen! wenn man das Wort durch Konjugation oder durch Dekli-
nation (Genitiv Singular oder Nominativ Plural) verlän-
gert.
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Die Rechtschreibung
Beispiele hierfür sind:
das Bad die Bäder
der Rat des Rates
das Fahrrad des Fahrrades
der Verrat des Verrates
der Hut des Hutes
der Sud des Sudes
die Saat die Saaten
der Pfad die Pfade
das Geleit des Geleites
der Bescheid des Bescheides
der Berg die Berge
das Werk die Werke
das Balg die Bälger
der Kalk des Kalkes
der Trug des Truges
der Spuk des Spukes
der Raub des Raubes
der Lump die Lumpen
Konsonanten – Übung für sensible Ohren
Konsonanten können einzeln, in doppelter Ausführung oder
sogar als Trio auftreten. Ausschlaggebend für die Art und
Anzahl der Konsonanten sind die Laute in ihrem Umfeld.
Für die richtige Wahl des Konsonanten muss man also das
Ohr für die Laute vor und nach ihm schärfen.
Anzahl der Konsonanten
Der einfache Konsonant steht
▪▪ nach langem Stammvokal, z. B.:
reden liegen
sagen loben
▪▪ nach Diphthong / Umlaut, z. B.:
sausen heute
reiben Laub
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Grundlagen
▪▪ nach
kurzem Stammvokal, wenn ein weiterer anderer
Konsonant folgt (Konsonantenhäufung), z. B.:
Herbst Kante
Welt Hemd
Der doppelte Konsonant steht:
▪▪ nach kurzem Stammvokal zwischen zwei Vokalen, z. B.:
Sonne rennen
brummen Tanne
▪▪ nach kurzem Stammvokal am Wortende, z. B.:
matt Schritt
Tritt flott
▪▪ wenn die Grundform bereits einen doppelten Konso
nanten enthält, z. B.:
er kommt Ô kommen
sie trennt Ô trennen
sie gewinnt Ô gewinnen
es brummt Ô brummen
es entspannt Ô entspannen
▪▪ wenn das zugrunde liegende Stammwort bereits einen
doppelten Konsonanten enthält, z. B.:
Klappstuhl Ô klappen
Schaffner Ô schaffen
Rinnsal Ô rinnen
Tippschein Ô tippen
Rennstrecke Ô rennen
Der dreifache Konsonant steht,
▪▪ wenn bei Wortzusammensetzungen drei gleiche Kon
sonanten zusammentreffen.
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Die Rechtschreibung
Zum besseren Verständnis darf man auch zwischen die
Wortteile einen Bindestrich setzen, z. B.:
Bestellliste oder Bestell-Liste
Sperrriegel oder Sperr-Riegel
Schwimmmannschaft oder Schwimm-Mannschaft
Brennnessel oder Brenn-Nessel
Betttuch oder Bett-Tuch
Ausnahmen bei der Verdoppelung der Konsonanten
Es gibt einige Wörter, bei denen sich die Schreibhilfen
widersprechen, dann nämlich, wenn sich die Schreibweise
einerseits nach der Schreibung des Stammworts zu rich
ten hätte, andererseits aber Konsonantenhäufung vorliegt,
beispielsweise bei dem Wort sämtliche: Das Stammwort
lautet sammeln; daher müsste der Konsonant m eigentlich
verdoppelt werden. Da aber auch eine Konsonantenhäu
fung vorliegt, dürfte nur ein einfaches m stehen.
Bei der Schreibweise dieser Wörter hat sich der einfache
Konsonant wegen der Konsonantenhäufung durchgesetzt.
Weitere Beispiele sind:
Geschäft trotz schaffen
Gestalt trotz stellen
Inbrunst trotz brennen
Kunst trotz können
Gesamtheit trotz sammeln
Besonderheiten bei Konsonanten: die Schreibung der
s-Laute
Man schreibt s für den Inlaut, wenn der Laut
weich / stimmhaft gesprochen wird, z. B.:
lesen gruseln
Rose blasen
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Grundlagen
Man schreibt s am Wortende, wenn die Verlängerung
weich / stimmhaft gesprochen wird, z. B.:
Haus die Häuser
Mus des Muses
Eis des Eises
Gras des Grases
Los des Loses
Man schreibt s nach Konsonant, z. B.:
Erbse Linse
wachsen Fels
Man schreibt ss nach kurzem Vokal, wenn der Laut
hart / stimmlos gesprochen wird, z. B.:
ein bisschen lassen
Genuss lässig
Man schreibt ß nach langem Vokal, wenn der Laut
hart / stimmlos gesprochen wird, z. B.:
Spaß fließen
Straße grüßen
Man schreibt ß nach Diphthong / Umlaut, wenn der Laut
hart / stimmlos gesprochen wird, z. B.:
außen verheißen
beißen reißen
Besonderheiten bei Konsonanten: die Schreibung der
k-Laute und z-Laute
Man schreibt k bzw. z nach langem Vokal und nach
Diphthong / Umlaut, z. B.:
quaken duzen
pieken Brezel
pauken Weizen
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Die Rechtschreibung
Man schreibt k bzw. z nach Konsonant, z. B.:
stark kurz
senken salzen
Werk Schmerz
wanken Grenze
Man schreibt k bzw. z in den meisten Fremdwörtern,
z. B.:
Lokomotive speziell
Schokolade sozial
elektrisch Existenz
Tabak Marzipan
Man schreibt ck bzw. tz nach kurzem Vokal, z. B.:
lecker Witz
trocken Satz
Mücke Mütze
wecken wetzen
Groß- und Kleinschreibung in einer Wortgruppe
Satzanfänge, Überschriften und Titel werden groß
geschrieben, z. B.:
Dies ist ein Satz.
Gestern sah ich den Film »Der Herr der Ringe«.
Kennst du den Text »Die Fliegen«?
Nach einem Doppelpunkt schreibt man groß, wenn
danach ein vollständiger Satz (mit Subjekt und Prädikat)
folgt, z. B.:
In einer Demokratie gilt bei Wahlen ein ungeschriebenes Ge-
setz: Kein wahlberechtigter Bürger darf an diesem Tag zu
Hause bleiben.
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Grundlagen
Folgt nach einem Doppelpunkt kein vollständiger Satz,
so schreibt man klein, z. B.:
In einer Demokratie gilt ein ungeschriebenes Gesetz: natür-
lich wählen gehen.
Fast jedes Wort lässt sich im Deutschen in ein Substantiv
verwandeln. Dies erkennt man an Begleitern einer be
stimmten Wortart.
Substantivierung nach Artikel, z. B.:
das Ich die Eins
der Neue das Lachen
ein Kommen und Gehen
Substantivierung nach Pronomen, z. B.:
sein Malen ihr Fehlen
euer Zuhören dieses Hallo
Substantivierung nach Präposition, z. B.:
mit Zögern
ohne Wenn und Aber
außer Nebensächlichem
unter Schluchzen
Substantivierung nach Adjektiv, z. B.:
buntes Treiben mildes Lächeln
lautes Rufen helles Rot
Substantivierung nach unbestimmtem Numerale, z. B.:
etwas Interessantes
nichts Besonderes
alles Gute
manches Schöne
einiges Erfreuliche
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Die Rechtschreibung
Besonderheiten bei Verben
Verben werden auch kleingeschrieben, wenn sie als
Infinitiv mit zu verwendet werden, z. B.:
Wir lieben es, im Meer zu schwimmen.
Es ist wunderbar, durch die Heide zu reiten.
Ebenso schön ist es, in der Bucht zu segeln.
Besonderheiten bei Adjektiven
Adjektive in festen Verbindungen mit Präposition und Ar
tikel (im = in + dem) werden großgeschrieben, z. B.:
im Allgemeinen
im Übrigen
im Wesentlichen
im Großen und Ganzen
im Folgenden
Achtung! In diesen Beispielen fehlt der Artikel:
von nah und fern
von Nahem oder von nahem
von Weitem oder von weitem
seit Kurzem oder seit kurzem
seit Langem oder seit langem
Adjektive werden nach Artikel kleingeschrieben, wenn sie
sich auf ein Substantiv beziehen, das vorher oder nach
her genannt ist, z. B.:
Die falsche Schreibweise ist durch die richtige (Schreibweise)
zu ersetzen.
Besonderheiten bei Substantiven
Substantive in festen Verbindungen mit einem Verb
werden großgeschrieben, z. B.:
Rad fahren Schlittschuh laufen
Anteil nehmen Klavier spielen
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Grundlagen
Achtung! Bei einer Substantivierung werden beide Wörter
zusammengeschrieben, z. B.:
das Autofahren, das Angsthaben, beim Eisessen
Wenn jedoch ein Substantiv in seiner Verbindung mit ei
nem Verb so verblasst ist, dass seine eigenständige Be
deutung kaum noch Gewicht hat, wird die Verbindung
klein- und zusammengeschrieben, z. B.:
eislaufen teilnehmen
notlanden leidtun
Bei einigen Verbindungen von Substantiv und Verb kann
man die Schreibweise wählen, z. B.:
recht haben oder Recht haben
achtgeben oder Acht geben
maßhalten oder Maß halten
haltmachen oder Halt machen
Bei einigen Verbindungen von Substantiv und Verb kann
man die Schreibweise wählen, wenn das Verb als Partizip
gebraucht wird, z. B.:
Rad fahrende / radfahrende Kinder
Not leidende / notleidende Bevölkerung
Schatten spendende / schattenspendende Bäume
Eisen verarbeitende / eisenverarbeitende Industrie
Einige Substantive werden kleingeschrieben, wenn sie
mit dem Hilfsverb sein oder werden eine feste Verbin
dung bilden, z. B.:
schuld sein leid sein
ernst werden gram sein
angst und bange werden
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Die Rechtschreibung
Adjektiv und Verb
Die Verbindung von Adjektiv und Verb wird in der Regel
getrennt geschrieben, z. B.:
laut sprechen
gemütlich plaudern
korrekt schreiben
fachkundig vortragen
aufmerksam zuhören
Achtung! Diese endungslosen Adjektive treten in den Bei
spielen grammatisch in der Funktion eines Adverbs auf,
da sie das Verb erläutern.
Ergibt die Verbindung von Adjektiv und Verb eine neue
Gesamtbedeutung, so schreibt man beide zusammen,
z. B.:
satthaben (im Sinn von einer Sache überdrüssig sein)
offenbleiben (im Sinn von ungelöst sein)
schiefgehen (im Sinn von misslingen)
richtigstellen (im Sinn von berichtigen)
kürzertreten (im Sinn von sich einschränken)
Bei der Verbindung eines Verbs mit einem einfachen Ad-
jektiv, das das Ergebnis der im Verb genannten T
ätigkeit
bezeichnet (resultative Bedeutung), kann man die
Schreibweise wählen, z. B.:
klein schneiden / kleinschneiden
■■ Klein ist das Resultat des Schneidens.
warm machen / warmmachen
■■ Warm ist das Resultat des Machens.
kalt stellen / kaltstellen
■■ Kalt ist das Resultat des Stellens.
blank putzen / blankputzen
■■ Blank ist das Resultat des Putzens.
glatt hobeln / glatthobeln
■■ Glatt ist das Resultat des Hobelns.
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Grundlagen
Bei der Verbindung eines Verbs mit einem zusammenge-
setzten oder erweiterten Adjektiv schreibt man getrennt,
z. B.:
sehr klein schneiden (erweitertes Adjektiv)
lauwarm machen (zusammengesetztes Adjektiv)
ganz kalt stellen (erweitertes Adjektiv)
blitzblank putzen (zusammengesetztes Adjektiv)
recht glatt hobeln (erweitertes Adjektiv)
Adverb und Verb
Trägt hierbei das Adverb den Hauptakzent, so schreibt
man meist zusammen, z. B.:
aufeinánderfolgen
ábwärtsgehen
zusámmenkommen
dazwíschenrufen
híerbleiben
Wird in dieser Verbindung auch das Verb betont, so
schreibt man meist getrennt, z. B.:
aufeinánder légen (beispielsweise nicht werfen)
ábwärts géhen (beispielsweise nicht laufen)
zusámmen sítzen (beispielsweise nicht stehen)
miteinánder réden (beispielsweise nicht lachen)
vórwärts stóßen (beispielsweise nicht schieben)
Verbindungen mit dem Hilfsverb sein werden getrennt
geschrieben, z. B.:
da sein los sein
vonnöten sein vorbei sein
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Die Rechtschreibung
Verbindungen mit Adjektiv
Man schreibt Verbindungen eines anderen Wortes mit ei
nem Adjektiv zusammen, wenn einer der Bestandteile
nicht als selbstständiges Wort vorkommt, z. B.:
letztmalig redselig
blauäugig kleinmütig
Man schreibt die Verbindung von zwei Adjektiven zusam-
men, wenn beide Bestandteile gleichrangig sind, z. B.:
blaugrau dunkelrot
feuchtwarm nasskalt
Bei der Verbindung mit einem einfachen Adjektiv kann
man wählen, wenn der erste Bestandteil eine Abstufung
enthält, z. B.:
allgemein gültig / allgemeingültig
eng verwandt / engverwandt
schwer verdaulich / schwerverdaulich
leicht verständlich / leichtverständlich
schwer krank / schwerkrank
Ist der erste Bestandteil jedoch erweitert oder gesteigert,
so schreibt man getrennt, z. B.:
ganz allgemein gültig (Erweiterung)
sehr eng verwandt (Erweiterung)
schwerer verdaulich (Steigerung)
leichter verständlich (Steigerung)
sehr schwer krank (Erweiterung)
Bei Verbindungen von nicht mit einem Adjektiv kann man
wählen, z. B.:
eine nicht öffentliche / nichtöffentliche Sitzung
eine nicht operative / nichtoperative Behandlung
eine nicht blühende / nichtblühende Pflanze
ein nicht endender / nichtendender Stau
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Grundlagen
Mehrteilige Adverbien
Man schreibt solche Verbindungen zusammen, wenn die
Bedeutung der einzelnen Bestandteile nicht mehr deutlich
zu erkennen ist, z. B.:
beizeiten deinetwegen
infolgedessen zugegebenermaßen
Substantiv und Partizip
Man schreibt solche Verbindungen zusammen, wenn es
sich um ein Wort handelt, das aus einer Wortgruppe ver-
kürzt wurde, z. B.:
angsterfüllt Ô von Angst erfüllt
butterweich Ô weich wie Butter
milieubedingt Ô durch das Milieu bedingt
altersschwach Ô schwach vom Alter
lebensfremd Ô fremd dem Leben gegenüber
Präposition und Substantiv
Man schreibt solche Verbindungen zusammen, wenn das
Substantiv stark verblasst ist, z. B.:
anhand infolge
zuliebe zufolge
Ist die Bedeutung jedoch noch klar erkennbar, so kann
man wählen, z. B.:
anstelle / an Stelle
aufgrund / auf Grund
aufseiten / auf Seiten
mithilfe / mit Hilfe
zulasten / zu Lasten
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Die Rechtschreibung
Die Laut-Buchstaben-Zuordnungen
Die deutsche Rechtschreibung beruht auf der lateinischen Buchstabenschrift
(Alphabetschrift). Laute und Buchstaben sind einander nach bestimmten Regeln
zugeordnet. Diese Laut-Buchstaben-Zuordnungen bestimmen die grundlegende
Schreibung der Wörter. Sie legen fest, wie die Laute (oder Lautverbindungen) der
gesprochenen Sprache durch Buchstaben (oder Buchstabenverbindungen) in
der geschriebenen Sprache wiedergegeben werden.
Die folgenden Regeln gelten für den allgemeinen Wortschatz der deutschen
Sprache, aber nicht für alle Eigennamen und Ableitungen von Eigennamen.
Die Laute werden in zwei Gruppen unterteilt: Vokale und Konsonanten.
Vokale (Selbstlaute):
Diese werden ohne Hilfe eines anderen
Lautes ausgesprochen.
■ einfache Vokale a–e–i–o–u
■ Umlaute ä–ö–ü
■ Diphthonge au – eu – ei – ai – äu
(Doppellaute aus zwei Vokalen)
Konsonanten (Mitlaute):
Diese werden mithilfe eines Vokals
ausgesprochen.
■ stimmhafte Konsonanten b – d – g – w ...
(weiche Aussprache)
■ stimmlose Konsonanten p – t – k – f ...
(harte, scharfe Aussprache)
24
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 24 13.06.13 13:04
Laut-Buchstaben-Zuordnungen
Die Wiedergabe der Kurzvokale (Schärfung)
Doppelschreibung des Konsonanten:
Nach einem kurzen, betonten baggern, kommen, nennen, Mappe,
Vokal wird der nachfolgende Hütte
Konsonantenbuchstabe meist Karamell, Tollpatsch, Stepp, Tipp,
verdoppelt. Fritteuse
Diese Doppelschreibung bleibt in allen kommt, nennst, nannte
Beugungsformen, Zusammensetzungen Schaffner (zu: schaffen)
und Ableitungen mit kurzem Vokal Hemmnis (zu: hemmen)
erhalten.
ck und tz:
Die Buchstaben k und z werden in Backe, Dackel, Decke, Lücke, wecken
deutschen Wörtern nicht verdoppelt. Fetzen, Glatze, Hitze, Katze, platzieren
Statt kk steht ck; statt zz steht tz.
Nach den Konsonanten l, m, n und r Balken, Imker, Blinker, merken
steht kein ck und tz. Pelz, Kranz, Gewürz
In Fremdwörtern aus dem Lateinischen, Artikel, Diktat, Direktor, Doktor, Fabrik,
Griechischen und Französischen steht Musik, Rakete, Republik, Sekt, Tabak
ebenfalls kein ck. aber: (aus dem Englischen) Hockey
Nach einem Diphthong steht kein tz. beizen, Kauz, Kreuz, Schnauze, spreizen
Keine schriftliche Kennzeichnung:
Wenn auf einen kurzen, betonten Vokal Falte, Feld, Geschwulst, Halfter, Hals,
mehrere verschiedene Konsonanten Hand, hart, Heft, kalt, Künstler, kurz,
folgen, wird der dem Vokal folgende melden, Schmalz, wirken
Konsonantenbuchstabe nicht verdoppelt.
Bei bestimmten einsilbigen Wörtern wird ab, an, hat, man, mit, ob, um, von, weg
die Vokalkürze ebenfalls nicht angezeigt.
Dies gilt auch für eine Anzahl einsilbiger Bus, Clip, Cup, fit, Flop, Gag, Hit
Fremdwörter.
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Die Rechtschreibung
Die Wiedergabe der Langvokale (Dehnung)
Der lang gesprochene Vokal wird bei der schriftlichen W iedergabe häufig nicht
besonders gekennzeichnet: Tal, Ware; geben, Weg; Augenlid, Biber; Bote, rot;
Blume, mutig. In zahlreichen Fällen wird jedoch der Langvokal sichtbar durch das
Dehnungs-h, das lange i (ie) oder die Doppelschreibung des Vokals.
Dehnungs-h:
Ein langer Vokal wird in vielen Wörtern Mehl, Stuhl, Zahl; abnehmen, Lehm,
durch ein zusätzliches h gekennzeichnet. Rahmen; dehnen, Lohn, Zahn; fahren,
Dieses Dehnungs-h steht oft vor l, m, n Gebühr, Röhre
oder r.
Wörter, die vor dem langen Vokal mit Quader, Qual, quer, bequem; Schal,
einem qu, sch oder sp geschrieben Schema, Schule, Schoner; Spule, spüren
werden, erhalten meist kein aber: Schuh, spähen
Dehnungs-h.
Langes i (ie):
Das lange i wird in vielen Wörtern durch Brief, Dieb, Fieber (erhöhte Temperatur),
das Anfügen eines e gekennzeichnet. Liebe, Lieder, nieder, probieren, sieben,
tief, viel, Wiese, zufrieden
In wenigen Fällen wird das lange i als ih ihm, ihn, ihnen, ihr
oder ieh wiedergegeben. fliehen, Vieh, wiehern, ziehen
In den meisten Fremdwörtern wird das Exil, Fiber (Faser), Kamin, Krise, Krokodil,
lange i als einfaches i geschrieben. Musik, Physik, Profil, Spirale, Tarif,
Termin, Tiger, Ventil
Auch Fremdwörter mit der Endung -ine Apfelsine, Gelatine, Kantine, Margarine,
werden mit einfachem i geschrieben. Maschine, Praline, Rosine, Turbine,
Violine
In Fremdwörtern werden die betonten Drogerie, Garantie; Scharnier, Turnier;
Nachsilben -ie, -ier und -ieren mit ie diktieren, gratulieren, informieren,
geschrieben. interessieren, studieren, trainieren
Doppelschreibung des Vokals:
Bei manchen Wörtern wird der lange Aal, Haar, Paar, Saal, Staat, Waage
Vokal durch die Verdoppelung des Beet, Fee, Heer, Idee, Meer, Speer, Teer
Buchstabens gekennzeichnet. Boot, doof, Moor, Moos, Zoo
Es werden nur die Vokale a, e und o
verdoppelt.
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Laut-Buchstaben-Zuordnungen
Doppelschreibung des Vokals:
Die Länge von Umlauten wird Bötchen (zu: Boot)
nicht durch die Verdoppelung des Härchen (zu: Haar)
Buchstabens gekennzeichnet. Pärchen (zu: Paar)
Die Umlaute ä und äu
Wörter mit ä:
Wörter mit ä lassen sich meistens von Bälle (zu: Ball), Fälle (zu: Fall),
einem Stammwort mit a ableiten. Gäste (zu: Gast), Stärke (zu: stark),
behände (zu: Hand), Gämse (zu: Gams),
Stängel (zu: Stange)
Doppelformen:
aufwendig / aufwändig,
Schenke / Schänke
aber: Eltern (trotz: alt),
schwenken (trotz: schwanken)
Wörter mit äu:
Wörter mit äu lassen sich meistens von Bäume (zu: Baum), Häute (zu: Haut),
einem Stammwort mit au ableiten. säubern (zu: sauber), Träume
(zu: Traum), Gräuel (zu: Grauen),
schnäuzen (zu: Schnauze)
aber:
Knäuel, räuspern, Säule, sträuben
Wörter mit ei und ai
Wörter mit ei und ai:
Die Schreibung e plus i ist am beide, Blei, drei, Eier, Leib (= Körper),
häufigsten. Leim, Leiter, rein, Seite (= Buchseite), Zeit
In einer eng begrenzten Zahl von Hai, Hain, Kaiser, Laib (= Brotlaib),
Wörtern wird ai geschrieben. Laich, Lakai, Maid, Mais, Rain, Saite
(an einem Musikinstrument), Taifun,
Waisenkind
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Die Rechtschreibung
Die Wiedergabe der s-Laute
Im Deutschen unterscheidet man zwei s-Laute: das stimmhafte (weiche) s und
das stimmlose (scharfe) s. Die beiden s-Laute werden in drei verschiedenen
Formen wiedergegeben: durch s (einfaches s), durch ss (Doppel-s) und durch ß
(scharfes s, Eszett). In der Schweiz wird statt ß generell ss geschrieben.
Stimmhaftes s: Das stimmhafte s wird immer als (einfaches) s wiedergegeben.
Am Wortanfang steht vor einem Vokal Saal, Salz, Sauna, See, Seite, sieben,
immer das einfache s. Sucht
Im Wortinneren steht das einfache s böse, Dose, lesen, Hase, Reise, tausend,
häufig zwischen zwei Vokalen. Wiese
Das einfache s steht auch nach den Felsen, Hälse; Amsel, Gämse;
Konsonanten l, m, n und r, wenn ein Insel, Zinsen; Ferse, Kurse
Vokal folgt.
Stimmloses s: Das stimmlose s wird je nach Stellung und Umgebung im Wort als ss
oder ß wiedergegeben.
Nach einem kurzen, betonten Vokal essen, Fässer, Flüsse, hassen, küssen,
wird das stimmlose s in der Regel als ss lassen, messen, pressen, Schüssel, Fass,
wiedergegeben. Genuss, Kongress, Kuss, muss, nass
aber: bis, bist, was
Das Doppel-s bleibt auch vor der Nussschokolade, Missstand
Zusammensetzungsfuge erhalten.
Nach einem langen Vokal oder einem bloß, Füße, Gruß, Kloß, Straße, Verstoß
Diphthong wird das stimmlose s in der anschließend, außen, beißen, fließen,
Regel als ß wiedergegeben. Fleiß, heißen, Spieß, Strauß
aber: Haus (wegen stimmhaftem
Häuser),
Glas (wegen stimmhaftem Gläser), aus,
Reis
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Laut-Buchstaben-Zuordnungen
Gleich und ähnlich klingende Wörter
das / dass:
das ist eine Form des
■ bestimmten Artikels der Mann, die Frau, das (= dieses) Kind
(Geschlechtsworts),
■ Demonstrativpronomens Sagen Sie das (= dies) bitte noch einmal.
(hinweisenden Fürworts), Das (= dies) kann ich so nicht akzeptieren.
■ Relativpronomens (bezüglichen Das Buch, das (= welches) ich dir geliehen
Fürworts). habe, trägt den Titel »Der Turm«.
dass ist eine Konjunktion (ein Ich glaube, dass Sie nun die Wörter »das«
Bindewort). und »dass« unterscheiden können.
ent- / end-:
Die Vorsilbe ent- wird mit t geschrieben. entbehren, entdecken, entflammbar,
entkommen, Entlassung, Entscheidung
Zusammensetzungen mit und beenden, endgültig, endlich, Endpunkt,
Ableitungen von Ende werden mit d Endsilbe, Endspiel, Wochenende
geschrieben.
fer- / ver-:
Mit f schreibt man das Wort fertig und abfertigen, anfertigen, Fertigung,
alle verwandten Wörter. schlagfertig
Mit v schreibt man die Vorsilbe ver-. vergeben, verlieren, verlassen, versagen,
versprechen
fiel / viel:
fiel ist eine Vergangenheitsform des Die Gabel fiel auf den Boden.
Verbs (Zeitworts) fallen.
viel ist ein unbestimmtes Zahladjektiv viel Ärger, viel Geld
(Zahlwort) und bedeutet »eine Menge«. viele Probleme, viele Gegenstände
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Die Rechtschreibung
seit / seid:
seit ist eine
■ Präposition (ein Verhältniswort) und Seit deiner Abreise ist viel passiert.
■ Konjunktion (ein Bindewort). Seit er das Haus verlassen hat, wird er von
der Polizei beobachtet.
seid ist eine konjugierte (gebeugte) Seid bitte nett zueinander.
Form des Verbs (Zeitworts) sein. Seid ihr gut in Regensburg angekommen?
tod- / tot-:
Zusammensetzungen mit dem todblass, todelend, todernst, todkrank,
Substantiv (Hauptwort) Tod werden mit todmatt, todmüde, todschick, todsicher
d geschrieben.
Es handelt sich dabei in der Regel um
Adjektive (Eigenschaftswörter).
Zusammensetzungen mit dem Adjektiv totarbeiten, totfahren, totlachen,
(Eigenschaftswort) tot werden mit t totschlagen, totschießen, tottreten
geschrieben.
Es handelt sich dabei in der Regel um
Verben (Zeitwörter).
wieder / wider:
wieder bedeutet »noch einmal, erneut«. Er kommt wieder.
Der Wiederaufbau beginnt.
»Recycling« heißt »Wiederverwertung«.
wider bedeutet »gegen, entgegen«. Sie wird uns widersprechen.
Die Behauptung ist nicht widerlegbar.
Er hat seine Aussagen widerrufen.
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Laut-Buchstaben-Zuordnungen
Die Schreibung der Fremdwörter
Angleichung der Fremdwörter:
Viele schon lange im Deutschen Akzent (von lat. accentus)
verwendete Fremdwörter folgen den Baracke (von frz. baraque)
Regeln der deutschen Rechtschreibung. Büro (von frz. bureau)
Kabinett (von frz. cabinet)
Keks (von engl. cake)
Streik (von engl. strike)
Bei manchen Fremdwörtern stehen Delfin / Delphin, Frigidär / Frigidaire,
die eingedeutschten Schreibungen Ginko / Ginkgo,
und die in der Fremdsprache üblichen Jogurt / Joghurt, Justiziar / Justitiar,
Schreibweisen gleichberechtigt Ketschup / Ketchup,
nebeneinander. Panter / Panther
Dabei sind folgende Regeln zu beachten:
■ DieVerbindung ph kann in allen Diktafon / Diktaphon
Wörtern mit den Stämmen phon, phot Grammofon / Grammophon
und graph durch f ersetzt werden. Megafon / Megaphon
Fotografie / Photographie
Biografie / Biographie
Lexikografie / Lexikographie
Orthografie / Orthographie
■ Die französischen Endungen é und ée Drapee / Drapé
können in einigen Wörtern durch ee Exposee / Exposé
ersetzt werden. Frappee / Frappé
passee / passé
Rommee / Rommé
Separee / Séparée
■ Wörter mit den Endungen -tial und differenzial (zu: Differenz) /
-tiell können mit z geschrieben differential
werden, wenn verwandte Wörter auf z essenziell (zu: Essenz) / essentiell
existieren. potenziell (zu: Potenz) / potentiell
substanziell (zu: Substanz) /
substantiell
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Die Rechtschreibung
Besonderheiten:
In Fremdwörtern aus dem Griechischen
finden sich oftmals Schreibweisen mit
■ ph, Alphabet, Apostroph, Asphalt,
Katastrophe, Metapher, Phänomen,
Philosophie, Physik, Sphäre, Strophe,
Triumph
■ rh, Rhetorik, Rheuma, Rhombus, Rhythmus
■ th. Apotheke, Bibliothek, Diskothek, Ethos,
Leichtathletik, Mathematik, Theater,
Theke, These, Thron
Eine Reihe von Fremdwörtern wird mit y Analyse, Asyl, Dynamit, Dynamo,
geschrieben, obwohl ü gesprochen wird. Embryo, Gymnastik, Hygiene, Hydrant,
Psychologie, Pyramide, Synthese, typisch,
Zypresse
In Fremdwörtern aus dem Französischen Journal, Limousine, partout, Routine,
wird der u-Laut in der Regel durch ou Ressourcen, Route, Soubrette, Souffleuse,
wiedergegeben. Souvenir, souverän
Doppelformen:
Nugat / Nougat, Bravur / Bravour
Bei Fremdwörtern mit den Endungen Examinand (jemand, der examiniert
-and und -end kommt die passive wird), Konfirmand, Rehabilitand,
Bedeutung zum Ausdruck. Dividend, Promovend, Subtrahend
Bei Fremdwörtern mit den Endungen Demonstrant (jemand, der demonstriert),
-ant und -ent kommt die aktive Protokollant, Gratulant,
Bedeutung zum Ausdruck. Assistent, Abonnent, Dirigent, Konkurrent
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Getrennt- und Zusammenschreibung
Die Getrennt- und Zusammenschreibung
Im Bereich Getrennt- und Zusammenschreibung wird die Schreibung zweier im
Text aufeinanderfolgender Wörter geregelt. Dabei wird den Wortarten besondere
Beachtung geschenkt, da für jede Wortart jeweils eigene Bedingungen gelten.
Verbindungen mit einem Verb
Verb plus Verb:
Verbindungen aus Verb (Zeitwort) baden gehen, laufen lernen, lesen üben,
plus Verb werden in der Regel getrennt spazieren gehen
geschrieben.
Verbindungen mit bleiben oder lassen liegen bleiben / liegenbleiben (unerledigt
können wahlweise getrennt oder bleiben)
zusammengeschrieben werden, wenn stehen lassen / stehenlassen (nicht länger
die Verbindung im übertragenen Sinne beachten, sich abwenden)
verwendet wird.
Die Verbindung aus kennen und lernen kennen lernen / kennenlernen
kann ebenfalls wahlweise getrennt oder
zusammengeschrieben werden.
Partizip plus Verb:
Verbindungen aus Partizip (Mittelwort) geliehen bekommen, geschenkt
plus Verb (Zeitwort) werden in der Regel bekommen, getrennt schreiben, gefangen
getrennt geschrieben. halten, gefangen nehmen
Adjektiv plus Verb:
Verbindungen aus Adjektiv krankschreiben, (jemanden) freisprechen,
(Eigenschaftswort) und Verb (Zeitwort) kürzertreten (sich einschränken),
werden zusammengeschrieben, wenn heiligsprechen, schwerfallen (Mühe
durch die Verbindung eine neue verursachen)
Gesamtbedeutung entsteht, die über die
Bedeutung ihrer einzelnen Bestandteile
hinausgeht (»Idiomatisierung«).
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Die Rechtschreibung
Adjektiv plus Verb:
Lässt sich nicht genau entscheiden, (ein paar Tage) frei bekommen /
ob eine neue, idiomatisierte freibekommen, (etwas) gering achten /
Gesamtbedeutung vorliegt, kann geringachten, (sich über etwas) klar
getrennt oder zusammengeschrieben werden / klarwerden
werden.
Es kann getrennt oder blank putzen / blankputzen
zusammengeschrieben werden, wenn glatt hobeln / glatthobeln
die mit einem einfachen Adjektiv leer essen / leeressen
beschriebene Eigenschaft das Ergebnis
der mit einem folgenden einfachen Verb aber nur:
beschriebenen Tätigkeit ist. spiegelblank putzen (zusammengesetztes
Adjektiv), blau anstreichen (Verb mit
Zusatz)
In den anderen Fällen wird in der Regel bewusstlos schlagen
getrennt geschrieben. Dazu zählen vor dingfest machen
allem Verbindungen mit Adjektiven huckepack nehmen
(Eigenschaftswörtern), die aus mehreren
Wörtern zusammengesetzt sind.
Substantiv plus Verb:
Verbindungen aus Substantiv eislaufen, kopfstehen, standhalten,
(Hauptwort) und Verb (Zeitwort) werden teilhaben, wundernehmen
zusammengeschrieben, wenn das (ich laufe eis, ich stehe kopf usw.)
Substantiv als verblasst angesehen wird.
Verbindungen aus Substantiv Auto fahren, Rad fahren, Feuer fangen,
(Hauptwort) und Verb (Zeitwort) Schlange stehen, Ski laufen
schreibt man getrennt, wenn das
Substantiv als eigenständig angesehen
wird.
Untrennbare, feste Verbindungen bauchreden, bergsteigen, bruchlanden,
aus Substantiv (Hauptwort) bruchrechnen, kopfrechnen, notlanden,
und Verb (Zeitwort) werden punktschweißen, schlafwandeln,
zusammengeschrieben. segelfliegen, seiltanzen, seitenschwimmen,
sonnenbaden, wettlaufen, wettrennen,
zwangsräumen
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Getrennt- und Zusammenschreibung
Substantiv plus Verb:
Getrennt oder zusammengeschrieben Ich muss Acht geben / achtgeben.
werden können bestimmte Sie hat Acht gegeben / achtgegeben.
Verbindungen mit Acht / acht-, Wir können jetzt Halt machen / haltmachen.
Halt / halt- und Maß / maß-, wenn die Er hat immer in allen Dingen Maß
Formen nicht erweitert oder näher gehalten / maßgehalten.
bestimmt sind.
aber nur:
Ich muss sehr achtgeben.
Sie hat allergrößte Acht gegeben.
Wir können jetzt einen kurzen Halt machen.
Andere Wortarten plus Verb:
Verbindungen aus Präposition abfallen, ausrufen, entgegengehen,
(Verhältniswort) und Verb (Zeitwort) gegensteuern, nachdenken, überqueren,
schreibt man zusammen. untersagen, zumachen
Verbindungen aus Adverb (sich mit etwas) auseinandersetzen,
(Umstandswort) und Verb (Zeitwort) herbeieilen, niederlegen, vorausfahren,
schreibt man in der Regel zusammen, wiederkommen (zurückkommen),
wenn hauptsächlich der erste aber: sie kann wieder lachen, sie haben
Bestandteil, das Adverb, betont ist. sich aneinander gewöhnt
Verbindungen aus den heute meist nicht abhandenkommen, anheimstellen,
mehr als freie Wörter vorkommenden bevorstehen, darbringen, einhergehen,
ersten Bestandteilen abhanden-, entzweigehen, fürliebnehmen,
anheim-, bevor-, dar-, einher-, entzwei-, hintanstellen, innehalten,
fürlieb-, hintan-, inne-, überein-, übereinstimmen, überhandnehmen,
überhand-, umhin-, vorlieb-, zurecht- (nicht) umhinkönnen, vorliebnehmen,
und einem Verb (Zeitwort) werden zurechtkommen
zusammengeschrieben.
Dazu gehören auch die folgenden ersten fehlgehen, feilbieten, heimsuchen,
Bestandteile, die in der Verbindung mit irreleiten, kundtun, preisgeben,
dem Verb (Zeitwort) keiner bestimmten wahrsagen, weismachen, wetteifern
Wortart zugeordnet werden können:
fehl-, feil-, heim-, irre-, kund-, preis-,
wahr-, weis-, wett-.
Verbindungen mit dem Verb (Zeitwort) da sein, dabei sein, hier sein, zusammen
sein werden getrennt geschrieben. sein
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Die Rechtschreibung
Verbindungen mit einem Partizip oder Adjektiv
Substantiv plus Partizip oder Adjektiv:
Verbindungen aus Substantiv bahnbrechend (sich eine Bahn brechend),
(Hauptwort) plus Partizip (Mittelwort) freudestrahlend (vor Freude strahlend),
oder Adjektiv (Eigenschaftswort) werden herzerquickend (das Herz erquickend),
zusammengeschrieben, wenn der erste luftgekühlt (mit Luft gekühlt),
Bestandteil für eine Wortgruppe steht zeitabhängig (von der Zeit abhängig),
oder in dieser Form nicht selbstständig schneeweiß (weiß wie Schnee),
vorkommt. grenzüberschreitend, friedliebend,
nutzbringend
Dies gilt generell bei arbeitserleichternd, feuchtigkeitsspendend,
Zusammensetzungen mit einem altersschwach, anlehnungsbedürftig,
Fugenelement. lebensfremd; sonnenarm
Ist der erste Bestandteil brandneu, erzkonservativ, stockdunkel,
bedeutungsverstärkend oder todtraurig
bedeutungsabschwächend, wird
ebenfalls zusammengeschrieben.
Adjektiv plus Adjektiv oder Partizip:
Verbindungen aus Adjektiv bitterböse, dunkelblau, lauwarm,
(Eigenschaftswort) und Adjektiv superschlau
oder Partizip (Mittelwort) werden
zusammengeschrieben, wenn der erste
Bestandteil bedeutungsverstärkend oder
bedeutungsabschwächend ist.
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Getrennt- und Zusammenschreibung
Verbindungen aus Präposition (Verhältniswort)
plus Substantiv
Bestimmte häufig gebrauchte aufseiten / auf Seiten
Verbindungen aus Präposition vonseiten / von Seiten
(Verhältniswort) plus Substantiv mithilfe / mit Hilfe
(Hauptwort) können zusammen- oder zugunsten / zu Gunsten
getrennt geschrieben werden. zuungunsten / zu Ungunsten
zulasten / zu Lasten
aber nur: anhand, zuliebe
außerstande / außer Stande (sein)
imstande / im Stande (sein)
infrage / in Frage (stellen)
instand / in Stand (setzen)
zugrunde / zu Grunde (gehen)
zuleide / zu Leide (tun)
zumute / zu Mute (sein)
zurande / zu Rande (kommen)
zuschanden / zu Schanden (machen)
zustande / zu Stande (bringen)
zutage / zu Tage (fördern)
zuwege / zu Wege (bringen)
aber nur: zu Fuß (gehen)
Einzelfallregelungen
Adjektiv oder Substantiv plus Partizip:
Verbindungen aus Adjektiv Erholung suchende / erholungsuchende
(Eigenschaftswort) oder Substantiv Großstädter
(Hauptwort) plus Partizip (Mittelwort) dünn besiedelte / dünnbesiedelte Gebiete
können getrennt oder zusammen
geschrieben werden, wenn sie wie ein
Adjektiv gebraucht und als Einheit
empfunden werden.
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Die Rechtschreibung
Verbindungen mit irgend-:
Verbindungen aus irgend- und irgendwann, irgendwer, irgendwohin,
einem Fragewort sowie mit -ein, irgendetwas, irgendjemand,
-etwas, -jemand werden immer irgendein Buchstabe
zusammengeschrieben.
aber: wenn irgend möglich, irgend so ein
Formular
Verbindungen aus nicht plus Adjektiv:
Verbindungen aus nicht plus Adjektiv die nicht amtliche Nachricht /
(Eigenschaftswort) können wahlweise die nichtamtliche Nachricht
getrennt oder zusammengeschrieben
werden. der nicht berufstätige Elternteil /
der nichtberufstätige Elternteil
die nicht öffentliche Verhandlung /
die nichtöffentliche Verhandlung
aber:
Die Verhandlung findet nicht öffentlich
statt.
Verbindungen aus so / wie / zu plus Adjektiv / Adverb:
Verbindungen aus den Wörtern so, wie, so viel, so viele; wie viel, wie viele;
zu plus Adjektiv (Eigenschaftswort) zu viel, zu wenig
oder Adverb (Umstandswort) werden
getrennt geschrieben.
aber:
Die Konjunktionen (Bindewörter) Soviel / Soweit mir bekannt ist ...
soviel und soweit werden
zusammengeschrieben.
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Bindestrich
Die Schreibung mit Bindestrich
In der deutschen Rechtschreibung gliedert der Bindestrich unübersichtliche
Zusammensetzungen. Dadurch trägt er zur besseren Lesbarkeit des Textes bei.
Hinweis: Die Regeln zum Gebrauch des Ergänzungsstrichs (oder: Ergänzungs-
bindestrichs) werden im Abschnitt »Zeichensetzung« dargestellt.
Zusammensetzungen mit Einzelbuchstaben,
Abkürzungen und Ziffern
Der Bindestrich steht in Zusammen
setzungen mit
■ Einzelbuchstaben, A-Dur, b-Moll, s-Laut, T-Shirt, x-beliebig
Fugen-s, Dativ-e, Dehnungs-h
■ Abkürzungen, Kfz-Papiere, Lkw-Fahrer, UV-bestrahlt
Abt.-Ltr., Dipl.-Ing., Rechn.-Nr.
■ Ziffern. 6-jährig, (der / die) 6-Jährige, 3-mal,
100-prozentig, 4-silbig, 3-Karäter,
2-Pfünder, 3-Tonner, 8-Zylinder
Kein Bindestrich wird in der Regel gesetzt, (ein) 10tel, (ein) 68er
wenn die Ziffer mit einer Nachsilbe
verbunden ist.
Der Bindestrich steht jedoch, wenn die (die) 20er-Gruppe, (die) 61er-Bildröhre,
Ziffer und die Nachsilbe Bestandteile (die) 68er-Generation
einer Zusammensetzung sind.
Bei Verbindungen mit -fach und dem Wort 3-fach / 3 fach, (das) 3-Fache / (das) 3 fache
Jahr ist wahlweise die Schreibung mit oder (die) 60er-Jahre / (die) 60er Jahre,
ohne Bindestrich möglich. (in den) 80er-Jahren / (in den) 80er Jahren
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Die Rechtschreibung
Der Durchkopplungsbindestrich
Zusammensetzungen mit Einzelbuchstaben, Abkürzungen und Ziffern:
Der Bindestrich steht als Durchkopplungs
bindestrich in Zusammensetzungen mit
■ Einzelbuchstaben, A-Dur-Tonleiter, E-Dur-Tonleiter,
S-Kurven-reich, Vitamin-C-haltig
■ Abkürzungen, K.-o.-Schlag, UV-Strahlen-gefährdet
■ Ziffern. 35-Stunden-Woche, 45-Cent-Briefmarke,
100-m-Lauf, 8-Zylinder-Motor
Zusammensetzungen mit aneinandergereihten Substantiven und substantivierten Infi-
nitiven:
Der Bindestrich steht als
Durchkopplungsbindestrich
■ in Zusammensetzungen mit Berg-und-Tal-Bahn
aneinandergereihten Substantiven Frage-und-Antwort-Spiel
(Hauptwörtern) und Wort-für-Wort-Übersetzung
■ in sonst unübersichtlichen zum Aus-der-Haut-Fahren sein
Zusammensetzungen mit das In-den-April-Schicken
substantivierten Infinitiven
(als Hauptwort gebrauchten
Grundformen).
Weitere Anwendungsregeln
Hervorhebung einzelner Bestandteile:
Der Bindestrich kann zur Hervorhebung be-greifen, dass-Satz, (die) Hoch-Zeit,
von einzelnen Bestandteilen gesetzt (das) Nach-Denken, Soll-Stärke, Vor-
werden. Sätze
Gliederung unübersichtlicher Zusammensetzungen:
Der Bindestrich kann zur Gliederung von Arbeiter-Unfallversicherungsgesetz,
unübersichtlichen Zusammensetzungen Gemeindegrundsteuer-Veranlagung,
gesetzt werden. Lotto-Annahmestelle
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Bindestrich
Vermeidung von Missverständnissen:
Der Bindestrich kann zur Vermeidung Drucker-Zeugnis / Druck-Erzeugnis,
von Missverständnissen gesetzt werden. Musiker-Leben / Musik-Erleben
Zusammentreffen von drei gleichen Buchstaben:
Der Bindestrich kann beim Blatt-Trieb / Blatttrieb
Zusammentreffen von drei gleichen Schiff-Fahrt / Schifffahrt
Buchstaben gesetzt werden. Kaffee-Ernte / Kaffeeernte
Ebenso ist auch die Zusammenschrei- Zoo-Orchester / Zooorchester
bung des Wortes möglich.
Der Bindestrich bei mehrgliedrigen Fremdwörtern
Der Bindestrich kann bei mehrgliedrigen Air-Conditioning / Airconditioning
Fremdwörtern gesetzt werden, um die Black-out / Blackout
Übersichtlichkeit zu erhöhen. Count-down / Countdown
Ebenso ist auch die Feed-back / Feedback
Zusammenschreibung der Wörter Hand-out / Handout
möglich. Knock-out / Knockout
Lay-out / Layout
Midlife-Crisis / Midlifecrisis
Play-back / Playback
Science-Fiction / Sciencefiction
Verbindungen aus Adjektiv Blackbox / Black Box
(Eigenschaftswort) und Substantiv Fastfood / Fast Food
(Hauptwort) können wahlweise Happyend / Happy End
zusammen- oder getrennt geschrieben Hardrock / Hard Rock
werden, wenn der Hauptakzent auf dem Hotdog / Hot Dog
ersten Bestandteil liegt.
aber nur:
Electronic Banking
New Economy
Sudden Death
Die Fremdwörter werden jedoch afroamerikanisch, Afrolook,
zusammengeschrieben, wenn der erste galloromanisch, Neoliberalismus
Bestandteil kein selbstständiges Wort ist.
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Die Rechtschreibung
Die Groß- und Kleinschreibung
Im Deutschen gibt es Großbuchstaben und Kleinbuchstaben. Die beiden Arten
von Buchstaben haben im geschriebenen Text unterschiedliche Funktionen, die
im Folgenden dargestellt werden.
Die Großschreibung
Die Großschreibung am Satzanfang:
Das erste Wort eines selbstständigen Das erste Wort eines selbstständigen
Satzes wird großgeschrieben. Satzes wird großgeschrieben.
Ein Sektglas fiel auf den Boden.
Warum hast du mich nicht gefragt?
Dies gilt auch für den Beginn der Er fragte: »Kannst du mir bitte helfen?«
direkten (wörtlichen) Rede. »Wie stellst du dir das vor?«, sagte sie.
Ein Apostroph (Auslassungszeichen) ’s war ’n Erlebnis wert!
oder drei Auslassungspunkte zu Beginn ... doch sehen Sie selbst!
eines Satzes werden als Satzanfang
aufgefasst.
Die Großschreibung bei Überschriften und Titeln:
Das erste Wort einer Überschrift oder Mein schönster Traum (Überschrift eines
eines Titels wird großgeschrieben. Aufsatzes)
Richtiges und gutes Deutsch (Buchtitel)
Ein Fall für zwei (Titel einer Fernsehserie)
Der Spiegel (Titel eines Wochenmagazins)
Die Großschreibung von Substantiven:
Substantive (Hauptwörter) werden Apfel, Ball, Frau, Freiheit, Freude,
großgeschrieben. Gesundheit, Kind, Liebe, Mann, Sahne
Dies gilt auch für Fremdwörter. Computer, Linguistik, Orthografie,
Psychologie, Reaktor, Tableau;
Desktop-Publishing, Know-how, Make-up
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Groß- und Kleinschreibung
Die Großschreibung von substantivierten Wörtern:
Substantivierte (als Hauptwörter
gebrauchte) Wörter werden groß-
geschrieben.
Die Substantivierung wird in der Regel
durch einen Begleiter angekündigt:
■ Ankündigung durch einen Artikel das Singen, das Eislaufen, das Blau des
(ein Geschlechtswort); Himmels, die Null, ein Hin und Her
■ Ankündigung durch ein Adjektiv das kurze Zögern, das langsame Summen,
(Eigenschaftswort) als Attribut ein heftiges Brummen, ein lautes Schreien
(Beifügung);
■ Ankündigung durch eine Präposition beim Reden, im Allgemeinen, im
(ein Verhältniswort); Folgenden, vom Tanzen, zum Lesen
■ Ankündigung durch ein Pronomen dein Schnarchen, etwas Verdächtiges,
(Fürwort) oder ein unbestimmtes jeder Beliebige, kein Nachdenken
Zahladjektiv (Zahlwort).
Substantivierte Verben:
Substantivierte Verben (Zeitwörter) das Singen, das Spielen, beim Turnen,
werden großgeschrieben. im Gehen, vom Laufen, zum Lachen
Substantivierte Adjektive und Partizipien:
Substantivierte Adjektive (Eigenschafts-
wörter) und Partizipien (Mittelwörter)
werden großgeschrieben.
Vor ihnen stehen oftmals Wörter wie alles Gute, allerlei Wichtiges, etwas Neues,
alles, allerlei, etwas, genug, nichts, viel, genug Aufregendes, nichts Wichtiges, viel
wenig. Gesüßtes, wenig Nützliches
Dies gilt auch für substantivierte den Kürzeren ziehen
Adjektive (Eigenschaftswörter) und auf dem Laufenden bleiben
Partizipien (Mittelwörter) in festen auf dem Trockenen sitzen
Redewendungen. aus dem Vollen schöpfen
im Dunkeln tappen
im Reinen sein
im Trüben fischen
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Die Rechtschreibung
Die Großschreibung von substantivierten Wörtern:
aber:
Feste Verbindungen aus Präposition durch dick und dünn
(Verhältniswort) und nicht dekliniertem über kurz oder lang
Adjektiv (Eigenschaftswort) ohne vor- von früh auf
angehenden Artikel (Geschlechtswort) von früh bis spät
werden kleingeschrieben. von nah und fern
Bei dekliniertem Adjektiv von Neuem / von neuem
(Eigenschaftswort) kann groß- oder bis auf Weiteres / bis auf weiteres
kleingeschrieben werden. seit Längerem / seit längerem
Auch Adjektive (Eigenschaftswörter) Arm und Reich, Gleich und Gleich,
in Paarformeln zur Bezeichnung von Groß und Klein, Jung und Alt
Personen werden großgeschrieben.
Substantivierte Zahladjektive:
Substantivierte Zahladjektive eine Sechs würfeln, eine Zwei in Deutsch,
(Zahlwörter) werden großgeschrieben. am Zehnten des Monats, als Erster an der
Reihe sein, die Rechte Dritter verletzen
aber: achtzehn (Jahre alt) werden
Alters- und Zeitangaben werden Personen über sechzig
kleingeschrieben. um sechs (Uhr) anrufen
Andere Wortarten:
Auch andere Wortarten können die
Rolle eines Substantivs (Hauptworts)
einnehmen.
Diese Wörter werden ebenfalls
großgeschrieben.
Dies betrifft
■ substantivierte Adverbien das Auf und Nieder, das Drum und Dran,
(Umstandswörter); das Hin und Her, das Ja und Nein
■ substantivierte Präpositionen das Für und Wider, das Wenn und Aber,
(Verhältniswörter) und Konjunktionen das Als-ob, das Entweder-oder
(Bindewörter);
■ substantivierte Interjektionen das Oh, das Wauwau, das Weh und Ach
(Empfindungswörter).
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Groß- und Kleinschreibung
Die Großschreibung des Anredepronomens:
Das Anredepronomen (Anredefürwort) Ich danke Ihnen herzlich für Ihr Schreiben
Sie sowie die davon abgeleiteten und freue mich, dass Sie uns bald
Formen Ihre, Ihnen usw. werden besuchen werden.
großgeschrieben.
Die Anredepronomen (Anredefürwörter) Was fällt dir an den Wörtern auf ?
du und ihr sowie die davon abgeleiteten Übertrage sie in dein Heft.
Formen dein und euer werden Über eure Worte habe ich lange
kleingeschrieben. nachgedacht.
In Briefen kann auch großgeschrieben Lieber Markus,
werden. ich danke dir / Dir herzlich für dein / Dein
Schreiben und freue mich, dass du / Du
uns bald besuchen wirst.
Die Großschreibung von Eigennamen:
Eigennamen werden großgeschrieben.
Dies betrifft
■ Personennamen, Heinrich Heine, Konrad Duden,
Johann Wolfgang von Goethe
■ geografischeNamen von Erdteilen, Europa, Deutschland, Nordrhein-
Ländern, Regionen, Städten, Straßen, Westfalen, München, Mannheimer
Landschaften, Meeren, Seen, Flüssen Straße, Bayerischer Wald, Schwarzes
und Bergen, Meer, Bodensee, Donau, Zugspitze
■ Sternbilder und Himmelskörper, Mars, Saturn, Orion,
Kleiner Bär, Großer Wagen
■ N
amen von Institutionen, Behörden, Deutscher Bundestag, Vereinte Nationen,
Parteien, Firmen usw., Deutsche Post
■ historische Ereignisse, die Französische Revolution,
der Westfälische Friede
■ Titel und Ehrenbezeichnungen. der Heilige Vater,
der Regierende Bürgermeister (von Berlin)
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Die Rechtschreibung
Die Großschreibung von Eigennamen:
Personennamen:
Die zu einem Personennamen
gehörenden
■ Adjektive (Eigenschaftswörter) und der Alte Fritz, Katharina die Große
Partizipien (Mittelwörter), Albrecht der Entartete
■ Pronomen (Fürwörter), Unsere Liebe Frau (Maria als Mutter Gottes)
■ Zahladjektive (Zahlwörter) Elisabeth die Zweite, Karl der Achte,
Ludwig der Erste
werden ebenfalls großgeschrieben.
Von Personennamen abgeleitete einsteinsche Relativitätstheorie
Adjektive (Eigenschaftswörter) werden freudsche Fehlleistung
dagegen in der Regel kleingeschrieben. grimmsche Märchen
luthersche Bibelübersetzung
ohmsches Gesetz
Zur Hervorhebung des Personennamens Einstein’sche Relativitätstheorie
ist es auch möglich, den Namensteil Freud’sche Fehlleistung
großzuschreiben und ihn durch einen Grimm’sche Märchen
Apostroph (Auslassungszeichen) von Luther’sche Bibelübersetzung
der Endung abzutrennen. Ohm’sches Gesetz
Geografische Namen:
Die zu einem geografischen der Bayerische Wald, das Rote Meer,
Namen gehörenden Adjektive der Indische Ozean, der Stille Ozean,
(Eigenschaftswörter) und Partizipien das Kap der Guten Hoffnung
(Mittelwörter) werden großgeschrieben. die Vereinigten Staaten von Amerika
Von geografischen Namen abgeleitete der Hamburger Hafen, der Schweizer
Wörter auf -er werden ausnahmslos Käse, das Wiener Schnitzel
großgeschrieben.
Von geografischen Namen der badische Wein, der holländische Käse,
abgeleitete Wörter auf -isch werden der indische Tee, das russische Roulette
kleingeschrieben, wenn sie nicht Teil
eines Eigennamens sind. aber: die Mecklenburgische Seenplatte
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Groß- und Kleinschreibung
Die Kleinschreibung
Die Kleinschreibung der Wörter, die keine Substantive sind:
Alle Wörter, die keine Substantive (Haupt-
wörter) sind, werden kleingeschrieben.
Dies betrifft
■ Verben (Zeitwörter), backen, gehen, laufen, singen, tanzen
■ Adjektive (Eigenschaftswörter) und alt, jung, klein, nett, schnell, schön
Partizipien (Mittelwörter), laufend, winkend; gehört, geschrieben
■ Artikel (Geschlechtswörter), der, die, das, ein, eine
■ Pronomen (Fürwörter), ich, du, er, sie, es, mein, dein, euer
■ Adverbien (Umstandswörter), gestern, heute, leider, gern, sehr, sofort
■ Präpositionen (Verhältniswörter), an, auf, aus, bei, wegen, weil, seitens, trotz
■ Konjunktionen (Bindewörter), aber, doch, nur, oder, trotzdem, und
■ Interjektionen (Empfindungswörter). au, autsch, ha, huch, muh, oh, pfui
Die Kleinschreibung von Desubstantivierungen:
Substantive (Hauptwörter), die in eine
andere Wortart übergetreten sind,
werden kleingeschrieben.
Dabei kann es sich um
■ Adverbien(Umstandswörter), abends, mittags, morgens, montags,
anfangs, flugs, rechtens, teils, willens
■ Präpositionen (Verhältniswörter) und dank, kraft, laut, statt, trotz, seitens
■ unbestimmte Pronomen (Fürwörter) ein bisschen, ein paar (einige)
handeln. aber:
ein Paar (zwei zusammengehörende)
Socken
Auch die Wörter angst, bange, Mir ist angst und bange.
gram, leid, pleite und schuld werden Er ist mir gram.
in Verbindung mit den Verben Ich bin das alles leid.
(Zeitwörtern) sein oder werden Das Unternehmen ist pleite.
kleingeschrieben. Daran ist sie schuld.
aber:
(jemandem) Angst und Bange machen
(jemandem) Schuld geben
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Die Rechtschreibung
Die Kleinschreibung von Desubstantivierungen:
Die aus Substantiven (Hauptwörtern) preisgeben – (er) gibt preis
entstandenen Verbzusätze werden teilnehmen – (er) nimmt teil
auch in getrennter Wortstellung wundernehmen – (es) nimmt wunder
kleingeschrieben.
Die Kleinschreibung von allein stehenden Adjektiven und Pronomen:
Allein stehende
■ Adjektive (Eigenschaftswörter) oder Die neue Rechtschreibung ist leichter zu
Partizipien (Mittelwörter) und erlernen als die alte.
Frisches Obst hat mehr Vitamine als
gekochtes.
■ Pronomen (Fürwörter)
werden kleingeschrieben, wenn Sein Stuhl stand unmittelbar neben
ein vorher oder nachher genanntes meinem.
Substantiv (Hauptwort) ergänzt werden
kann.
Die Kleinschreibung des Superlativs:
Der Superlativ (die Höchststufe) mit am Diese Fremdsprache ist am schwierigsten
wird kleingeschrieben, wenn man mit zu erlernen.
wie danach fragen kann.
Der Superlativ (die Höchststufe) aufs beste / Beste regeln,
mit aufs kann wahlweise groß- oder (jemanden) aufs herzlichste / Herzlichste
kleingeschrieben werden. begrüßen
Die Kleinschreibung der Pronomen, die die Rolle eines Substantivs einnehmen:
Pronomen (Fürwörter) werden auch Sie hat alles vorbereitet.
kleingeschrieben, wenn sie die Rolle Das sollen die beiden klären.
eines Substantivs (Hauptworts) Auch diese Erfahrung sollte jeder gemacht
einnehmen. haben.
In dieser Sache hat schon mancher einen
Fehler begangen.
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Groß- und Kleinschreibung
Die Kleinschreibung der Wörter ein, andere, viel und wenig:
Die Wörter ein, andere, viel und wenig Die einen singen, die anderen tanzen.
werden in allen Beugungsformen im An der Konferenz nahmen viele teil.
Allgemeinen kleingeschrieben. Nur wenige waren mit dem Inhalt
zufrieden.
Die Großschreibung ist aber ebenfalls Die Einen singen, die Anderen tanzen.
zulässig, wenn diese Wörter nicht
als Beifügungen zu Substantiven aber nur:
(Hauptwörtern) gebraucht werden. Die einen Kinder singen, die anderen
Kinder tanzen.
Die Kleinschreibung von Adverbien als Zeitangabe:
Adverbien (Umstandswörter) werden vorgestern, gestern, heute, morgen,
kleingeschrieben, wenn sie als übermorgen,
Zeitangabe verwendet werden. früh, mittags, abends, nachts
Tageszeiten nach den Adverbien vorgestern Abend, gestern Nacht,
(Umstandswörtern) vorgestern, gestern, heute Morgen, morgen Vormittag,
heute, morgen und übermorgen werden übermorgen Nachmittag
dagegen großgeschrieben.
aber:
Das Adverb (Umstandswort) früh kann gestern früh / Früh, morgen früh / Früh
nach den genannten Wörtern klein- oder
großgeschrieben werden.
Feste Verbindungen:
Adjektive (Eigenschaftswörter) und das schwarze / Schwarze Brett
Substantive (Hauptwörter) können feste die neuen / Neuen Medien
Verbindungen eingehen. Häufig erhalten die rote / Rote Karte
diese Verbindungen im Laufe der Zeit der grüne / Grüne Punkt
eine eigene Bedeutung, die mehr ist die schwarze / Schwarze Magie
als die Summe der Bedeutungen der
einzelnen Wörter. In diesen Fällen ist
neben der normalen Kleinschreibung
des Adjektivs auch die Großschreibung
zulässig.
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Die Rechtschreibung
Die Worttrennung am Zeilenende
Am Zeilenende können Wörter getrennt werden, wenn der Platz für das gesamte
Wort nicht ausreichend ist. Dabei dienen die Regeln für die Worttrennung am
Zeilenende (Silbentrennung) dazu, die Wörter so zu trennen, dass die Lesbarkeit
möglichst nicht beeinträchtigt wird.
Die Grundlage für die Worttrennung bildet die gesprochene Sprache. So wird bei
der Trennung eines Wortes möglichst nach Sprechsilben getrennt. Diese Trenn-
stellen ergeben sich bei der langsamen Aussprache eines Wortes.
Als Trennungszeichen wird heute in der Regel ein einfacher Bindestrich verwen-
det. Wenn am Zeilenende ein Bindestrich steht, gilt dieser zugleich als Tren-
nungsstrich.
Die Trennung von heimischen Wörtern
Einfache, nicht zusammengesetzte Wörter:
Einfache, nicht zusammengesetzte Er-de, kle-ben, Kun-de, Lam-pe, ren-nen,
Wörter werden nach Sprechsilben Se-gel, se-hen, Sei-te, Ses-sel, Vo-gel
getrennt.
Ein einzelner Konsonant (Mitlaut) wird Ha-se, le-gen, Ru-te, schla-fen, sie-ben
immer auf die neue Zeile gesetzt.
Bei mehreren Konsonanten (Mitlauten) es-sen, fan-gen, Schif-fe, set-zen, tan-zen,
wird der letzte auf die neue Zeile gesetzt. Fens-ter, Kis-te, meis-tens, rann-te, Karp-fen
Die Buchstabenverbindungen ch, sch Brü-che, Dra-chen, Ka-chel, la-chen
und ck stehen für einen Konsonanten Bö-schung, Fla-sche, na-schen, Ta-sche
und werden daher nicht getrennt. Bä-cker, De-cke, Mü-cke, Rü-cken, Zu-cker
Ein einzelner Vokal (Selbstlaut) am aber, Abend, Adel, oben, Ofen, über
Wortanfang oder -ende wird nicht Kleie, Laie, laue, Reue, Dia, Deo
abgetrennt.
Zwei gleiche Vokale und Diphthonge Aa-le, Waa-ge; Ei-er, Ei-mer, Eu-le, Eu-ter
(Doppellaute) dürfen nur zusammen
abgetrennt werden.
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Worttrennung
Zusammengesetzte Wörter:
Zusammengesetzte Wörter werden Diens-tag, Gar-ten-lau-be, Haus-tür,
in der Regel nach ihren sprachlichen Le-se-zei-chen, Mut-ter-tag, Wand-ta-fel
Bestandteilen getrennt.
Dies gilt auch für Wörter mit einer aus-ge-hen, be-pflan-zen, durch-ge-hen,
Vorsilbe. ein-ho-len, um-kom-men, vor-füh-ren
Wörter, die nicht mehr als dar-um / da-rum, dar-un-ter / da-run-ter,
Zusammensetzungen erkannt werden, ein-an-der / ei-nan-der, her-an / he-ran,
können auch nach Sprechsilben getrennt hin-auf / hi-nauf, war-um / wa-rum
werden.
Die Trennung von Fremdwörtern
Einfache, nicht zusammengesetzte Fremdwörter:
Einfache, nicht zusammengesetzte Bal-kon, Ho-tel, Na-ti-o-nen,
Fremdwörter werden ebenfalls nach Or-ga-nis-mus, prä-mie-ren, Tro-pen
Sprechsilben getrennt.
In Fremdwörtern können die folgenden
Buchstabengruppen ungetrennt bleiben
oder getrennt werden:
■ bl – cl – fl – gl – kl – pl – phl, mö-bliert / möb-liert, Zy-klus / Zyk-lus
■ gn – kn, Ma-gnet / Mag-net, py-knisch / pyk-nisch
■ br – cr – dr – fr – gr – kr – pr – phr – Fe-bru-ar / Feb-ru-ar, Hy-drant / Hyd-rant,
tr – thr – vr. Qua-drat / Quad-rat, neu-tral / neut-ral
Zusammengesetzte Fremdwörter:
Fremdwörter, die nicht mehr als Chir-urg / Chi-rurg
Zusammensetzungen erkannt werden, He-li-ko-pter / He-li-kop-ter
können nach ihren Wortbestandteilen Lin-ole-um / Li-no-le-um
oder nach Sprechsilben getrennt werden. Päd-ago-gik / Pä-da-go-gik
par-al-lel / pa-ral-lel
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»
Sch
Sch
V
rück
von
Sch
Sch
V
rück
von
S
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Von »Adresse« bis
»Zucchini« – Die
Schreibung von
Fremdwörtern
Von »Adresse« bis
»Zucchini« – Die
Schreibung von
Fremdwörtern
Von »das / dass« bis
»wieder / wider« – Gleich
und ähnlich klingende
Wörter
Von »Angst« bis
»zumindest« – Die
Schreibung von heimischen
Wörtern
Von »Angst« bis
»zumindest« – Die
Stolpersteine
Schreibung von heimischen der Rechtschreibung
Wörtern
Von »Angst« bis
»zumindest«
Von »aufs« bis »vor- und
rückwärts« – Der Gebrauch
von Apostroph, Bindestrich
und Ergänzungsstrich
Von »Adresse« bis
»Zucchini« – Die
Schreibung von
Fremdwörtern
Von »Adresse« bis
»Zucchini« – Die
Schreibung von
Fremdwörtern
Von »das / dass« bis
»wieder / wider« – Gleich
und ähnlich klingende
Wörter
Von »Angst« bis
»zumindest« – Die
Schreibung von heimischen
Wörtern
Von »Angst« bis
»zumindest« – Die
Schreibung von heimischen
Wörtern
Von »Angst« bis
»zumindest«
Von »aufs« bis »vor- und
rückwärts« – Der Gebrauch
von Apostroph, Bindestrich
und Ergänzungsstrich
Von »Adresse« bis
»Zucchini« – Die
Schreibung von
Fremdwörtern
Von »Adresse« bis
»Zucchini« – Die
Schreibung von Fremdw
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 53 13.06.13 13:04
Stolpersteine der Rechtschreibung
on »Adresse« bis »Zucchini« –
V
Die Schreibung von Fremdwörtern
Schreibt man Addresse oder Adresse?
Ad|ress|buch das; -[e]s, ...bücher: Korrekt ist die Schreibung Adresse.
˙
1. Verzeichnis geschäftlicher
od. privater Kontakte einer Per-
|ress2.|buch
Adson.
˙
das; -[e]s,Anschrif-
Einwohner-, ...bücher: Das Wort Adresse geht auf das französische adresse
1. Verzeichnis geschäftlicher
tenverzeichnis einer Stadt
1 od. privater Kontakte einer Per-
Ad|res|se die; -, -n 〈lat.-vulgär-
zurück und wird daher im Deutschen – im Gegensatz
son.˙ 2. Einwohner-,
lat.-fr.〉: 1. Anschrift,Anschrif-
Aufschrift, zum englischen address – mit einfachem d geschrieben.
tenverzeichnis
Wohnungsangabe. einer2.Stadt
Angabe
1
| Verlegers
Addes
re s |se die; -, -n 〈lat.-vulgär-
[auf Kupfersti-
˙
lat.-fr.〉:
chen] 1. Anschrift, Aufschrift, Ebenfalls mit einfachem d schreibt man Adressant,
2 Wohnungsangabe. 2. Angabe
Ad|res|se die; -, -n 〈lat.-vulgärlat.-
des ˙ Verlegers
fr.-engl.〉: [auf Kupfersti-
1. (Politik) schriftlich
Adressantin, Adressat, Adressatin, Adressbuch, adressie-
chen]
formulierte Meinungsäuße- ren, Adressiermaschine.
2
|res|sedie
Adrung, die;von -, -n 〈lat.-vulgärlat.-
Einzelpersonen
˙
fr.-engl.〉: 1. (Politik)an schriftlich
od. dem Parlament das
formulierte Meinungsäuße-
Staatsoberhaupt, die Regierung
rung, die von Einzelpersonen
o. Ä. gerichtet wird. 2. (EDV)
od. dem Parlament
Nummer einer bestimmten an das
Staatsoberhaupt,
Speicherzelle die Regierung
im Speicher eines
o. Ä. gerichtet wird. 2. (EDV)
Computers
Nummer einer bestimmten
ad|res|sie|ren 〈lat.-vulgärlat.-fr.〉:
Speicherzelle
1. a) mit der 1 Adresse im Speicher eines
(1) ver-
Computers
sehen; b) eine Postsendung an
|res|sierichten.
adjmdn. |ren 〈lat.-vulgärlat.-fr.〉:
2. jmdn. gezielt
1. a) mit der 1 Adresse (1) ver-
ansprechen
sehen; b) eine Postsendung an
jmdn. richten. 2. jmdn. gezielt
ansprechen
Schreibt
Ag |gres|si|onman die; -, agressiv
-en 〈lat.〉: oder aggressiv?
�
1. rechtswidriger Angriff auf
ein fremdes Staatsgebiet, An- Korrekt ist die Schreibung aggressiv.
|gres|si|on die;
Aggriffskrieg. -, -en 〈lat.〉:
� 2. (Psychol.)
1. rechtswidriger
a) [af-
Angriff auf
fektbedingtes] Angriffsverhal-
ein fremdes Staatsgebiet,
ten, feindselige Haltung eines An- Das Wort aggressiv geht auf das französische agressif
griffskrieg.
Menschen od. 2. (Psychol.)
eines Tieres a) [af-
mit
fektbedingtes]
dem Ziel, die eigene Angriffsverhal-
Macht zu
zurück, ist aber letztlich auf das lateinische aggressum
ten, feindselige
steigern oder die Macht des Haltung eines zurückzuführen, was die Schreibung mit verdoppeltem g
Menschen
Gegners zuod. eines Tieres
mindern; mit
b) feindse-
dem Ziel, die eigene
lig-aggressive Äußerung, Macht zu
Hand- begründet.
steigern oder die Macht des
lung
Gegners zu mindern;
ag|gres|siv 〈lat.-nlat.〉: angreifend; b) feindse-
lig-aggressive
auf Angriff,¯ Äußerung,gerich-
Aggression Hand- Ebenfalls mit verdoppeltem g schreibt man Aggression,
lung
tet. ag|gres|si|vie|ren: aggressiv aggressivieren, Aggressivität, Aggressor, Aggressorin.
|gres|siv 〈lat.-nlat.〉: angreifend;
agmachen
¯
Agauf
|gres Angriff,
|si|vi|täAggression
t die; -, -en: gerich-
tet.
1. ag|gres
(ohne |�si|viea)|ren:
Plural) aggressiv
(Psychol.)
machen
mehr od. weniger unbewusste,
|gresnicht
Agsich |si|vi|tä t die;
offen -, -en: habi-
zeigende,
1. (ohne �
Plural) a) (Psychol.)Hal-
tuell gewordene aggressive
mehr od.
tung des Menschen;weniger unbewusste,
b) Angriffs-
sich nicht
lust. 2. die offen
einzelne zeigende, habi-
aggressive
tuell
Handlung gewordene aggressive Hal-
Agtung
|gresdes |sor Menschen;
der; -s, ...oren b) Angriffs-
〈lat.〉:
lust. ˙ 2. die einzelne
rechtswidrig �aggressive
handelnder An-
Handlung
greifer. Ag|gres|so|rin die; -,
|gres|weibliche
Ag-nen: sor der; -s,Form �...oren 〈lat.〉:
˙
rechtswidrig � zu ↑An-
handelnder
Ag-
gressor
greifer. Ag|gres|so|rin die; -,
-nen: weibliche Form � zu ↑ Ag-
gressor
54
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 54 13.06.13 13:04
Fremdwörter
Schreibt man anullieren oder annullieren?
An|nul|la|ti|on die; -, -en 〈lat.〉 Korrekt ist die Schreibung annullieren.
(schweiz.):� ↑ Annullierung
an|nul|lie|ren 〈lat.〉: etwas [amt-
lich] für ungültig, für nichtig Das Wort annullieren geht auf das lateinische annullare
erklären. An|nul|lie|rung die; -,
-en: [amtliche] Ungültigkeits-,
zurück. Aufgrund der lateinischen Vorsilbe an- wird das
Nichtigkeitserklärung Wort mit zwei n geschrieben.
An|nul|la|ti|on die; -, -en 〈lat.〉
�
(schweiz.): ↑ Annullierung
an|||qui
ak
An nul||rie
nul la||ti
lie |ren
|on〈lat.〉:
ren 〈lat.〉: 1.-en
die; -,etwas erwerben,
〈lat.〉
[amt- Ebenfalls mit zwei n schreibt man Annullation, Annullie-
an-, � ↑ Annullierung
lich]herbeischaffen,
(schweiz.): für ungültig, fürbeibringen.
nichtig rung.
|nul
2. als|lie
anerklären. |renAn〈lat.〉:
Akquisiteur[in]|nul|lieetwas
|rung tätigdie;sein.
[amt- -,
Ak
lich]
-en: |qui |rieungültig,
für
[amtliche] |rung die; -, -en:
für nichtig
Ungültigkeits-, ↑ Ak-
quisition An|nul|lie|rung die; -,
erklären.
Nichtigkeitserklärung
Schreibt
Ak se die;man
|qui|[amtliche]
-en: Aquisition
-, -nUngültigkeits-,
(ugs.): ↑ Akqui-oder Akquisition?
sition ¯ (2)
Nichtigkeitserklärung
Ak | qui | si |teur
ak|qui|rie|ren 〈lat.〉: 1. [...�t��� ] der; -s, -e Korrekt ist die Schreibung Akquisition.
〈französierende � erwerben,
Neubildung〉:
an-, herbeischaffen, beibringen.
|qui
a)
ak2. | rie |
Kundenwerber, ren 〈lat.〉:
als Akquisiteur[in] tätig sein.1.Werbevertre-
erwerben,
ter|qui
an-,
Ak (bes. |rieim
herbeischaffen, Buchhandel);
|rung die; -,beibringen.
-en: ↑ Ak- Das Wort Akquisition geht auf das lateinische acquisitio
b)
2. jmd.
als
quisition , der andere dafür
Akquisiteur[in] tätigwirbt,
sein.
dass |qui |rie
sie |rung
Anzeigen in-, eine ↑Zei- zurück, was die im Deutschen ungewöhnliche Schreib-
AkAk|qui |se die; -, -ndie;
(ugs.): -en: Ak-
↑ Akqui-
tung
quisition
sition (2) lassen. Ak|qui|si-
¯ setzen weise mit kqu begründet.
Akteu
Ak qui|¯rin
||qui ||se [...�t�:r�n]
si|teurdie; [...�t��� die;
-, -n (ugs.): -, ↑-nen:
] der; Akqui-
-s, -e
weibliche
sition (2) Form
〈französierende Neubildung〉: zu � ↑ Akquisi-
|qui
Akteur
a) |si|teur [...�t���Werbevertre-
Kundenwerber, ] der; -s, -e Ebenfalls mit kqu schreibt man akquirieren, Akquirie-
|qui(bes.
|si|ti|im
Ak〈französierende on die; �-en 〈lat.(-fr.)〉:
-,Neubildung〉:
ter � Buchhandel); rung, Akquise, Akquisiteur, Akquisiteurin, Akquisition,
1. Erwerbung,
a)
b) Kundenwerber,
jmd. , der andere Anschaffung.
Werbevertre-
dafür wirbt,
2.
ter
dass Kundenwerbung
(bes. im Buchhandel);
sie Anzeigen indurch
eine Zei-Ver- Akquisitor, akquisitorisch.
treter
b) jmd.
tung (bes.
setzen, der bei Zeitschriften-,
andere
lassen. dafür
Ak|quiwirbt,
|si-
Theater-
dass
teu u. anderen
|rinsie[...�t�:r�n]
Anzeigen in Abonne-
die; eine
-, -nen:Zei-
ments)
tung
weibliche setzen lassen.
Form zu ↑Ak |qui|si-
Akquisi-
|qui|rin
Akteur
teu |si|tor der; -s, die;
[...�t�:r�n] ...oren (ös-
-, -nen:
terr.):
Akweibliche
¯
|qui|si↑|tiAkquisiteur.
|oForm
n die; zu-, -en↑�Akquisi-
|qui|si|to-
ak〈lat.(-fr.)〉:
risch
teur
1. 〈lat.-nlat.〉:
Erwerbung, � die Kunden- �
Anschaffung.
Ak2. |qui
werbung |si|ti|obetreffend
Kundenwerbung n die; -, -en 〈lat.(-fr.)〉:
durch Ver-
1. Erwerbung, �
treter (bes. beiAnschaffung.
Zeitschriften-,
2. Kundenwerbung
Theater- u. anderendurch Abonne- Ver-
treter
ments)(bes. bei Zeitschriften-,
aAk
so | | |si|toru.der;
zi
Theater-
|qui al [auch: ...�ts
anderen
-s, i a�l]: unfähig
Abonne-
˙ zum ��...o ren (ös-
�ak|qui|si|to-
terr.):Leben
ments) in der
¯↑ Akquisiteur. Gemein-
|risch
qui|si
Akschaft, | sich
tor nicht
der;
〈lat.-nlat.〉: -s, in
...o die
ren
die �Kunden- Ge-
(ös- �
meinschaft
terr.): ¯↑ Akquisiteur.
einfügend, ak|am qui|si|to-
werbung betreffend
Rande
risch der Gesellschaft
〈lat.-nlat.〉: die Kunden- lebend�
Aso |zi|a|le der
werbung u. die; -n, -n: jmd. ,
betreffend
˙ der asozial ist. Aso|zi|a|li|tät die;
Schreibt
-: |das man assozial� oder asozial?
aso zi|al Asozialsein
[auch: ...�tsia�l]: unfähig
˙ zum Leben in der ��Gemein-
aso |zi|al [auch:
schaft, sich ...�tsiin
nicht a�l]:
dieunfähig
Ge- Korrekt ist die Schreibung asozial.
˙ zum Leben in der ��Gemein-
meinschaft einfügend, am
schaft,
Rande der sichGesellschaft
nicht in die lebend Ge-
meinschaft
Aso |zi|a|le der einfügend,u. die; -n, -n: amjmd. , Das Wort asozial ist eine Zusammensetzung aus der
˙ Rande der Gesellschaft
ist. Aso|zi|a|lilebend
der asozial |tät die; griechischen Vorsilbe a- und dem Wort sozial, was die
Aso |das
zi|a|Asozialsein
le der u. die; -n, -n: jmd. � ,
˙ -:
der asozial ist. Aso|zi|a|li|tät die; Schreibung mit einfachem s begründet.
-: das Asozialsein �
Ebenfalls mit einfachem s schreibt man Asoziale, Asozia-
lität.
55
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 55 13.06.13 13:04
Stolpersteine der Rechtschreibung
Schreibt man Athmosphäre oder Atmosphäre?
At|mo|kau|sis die; - 〈gr.-nlat.〉 Korrekt ist die Schreibung Atmosphäre.
|mo|kauAusdampfung
At(Med.): |sis die; - 〈gr.-nlat.〉
der Ge-
bärmutterhöhle
(Med.): Ausdampfung bei starken
der Ge-
Blutungen
Atbärmutterhöhle
|mo|kau|sis die; -bei starken
〈gr.-nlat.〉 Das Wort Atmosphäre ist eine Zusammensetzung aus
|mo|me|Ausdampfung
Blutungen
At(Med.): ter das; -s, - (Meteo-
der Ge- griechisch atmós (»Dunst«) und griechisch sphaĩra
|mo|me
Atrol.): � |ter das; -s, - (Meteo-
Verdunstungsmesser
bärmutterhöhle bei starken
�
| | Verdunstungsmesser an-
atrol.):
mo phi
Blutungen l: in der
¯ invorkommend
Atmosphäre (»Scheibe, Kugel; Erdkugel«), was die Schreibung ohne
at |mo
mo|phi
Atgereichert
mel: der Atmosphäre
|ter das; (z. B.an-
-s, - (Meteo-
�¯
Stickstoff,
gereichert
rol.): Sauerstoff) (z. B.
vorkommend
Verdunstungsmesser h im vorderen Teil des Worts begründet.
|mo
mo|phi
AtStickstoff,
at sphä l: |in die;Atmosphäre
-, -n 〈gr.〉: an-
reSauerstoff)
der
|mo
At1. a)|sphä
gereichert¯ � |revorkommend
Gashülle eines
die; -, -nGestirns;
〈gr.〉:(z. B.
b) Lufthülle
1. a) �
Gashülle der Erde.
eines Gestirns;
Ebenfalls ohne h schreibt man Atmokausis, Atmometer,
Stickstoff, Sauerstoff)
2.
Atb)
|mo[nicht
|sphägesetzliche]
Lufthülle der Erde.
|re die; Einheit
-, -n 〈gr.〉: atmophil, Atmosphärenüberdruck, Atmosphärilien,
des
2. a)Druckes
1. [nicht � gesetzliche]
Gashülle (Zeichen für die
Einheit
eines Gestirns;
physikalische
desLufthülle
b) Druckes der Atmosphäre:
(Zeichen
Erde. für die atmosphärisch, Atmosphärografie / Atmosphärographie,
atm, früher:
physikalische Atm; für die
Atmosphäre:
2. [nicht gesetzliche] Einheit Atmosphärologie.
technische
atm, früher:Atmosphäre:
des Druckes Atm; fürat).
für die
(Zeichen die
3. eigenes Gepräge,
technische
physikalische Ausstrah-
Atmosphäre:
Atmosphäre: at).
lung,
atm, Stimmung
3. eigenes
früher: Gepräge,
Atm; für Ausstrah-
die
|mo|sphä
Atlung, |renAtmosphäre:
Stimmung
technische |über|druck der; at). -s
|mo
At3. |sphä� |ren
(veraltet):
eigenes der|über
über|druck
Gepräge, 1Ausstrah-
Atmo-
der; -s
(veraltet): �
sphäreStimmung
liegende Druck
der über (Zei-
1 Atmo-
lung,
Atchen:
sphäre
|mo|sphäatü)liegende
|ren|überDruck
|druck(Zei-
der; -s
chen: atü) �
(veraltet): der über 1 Atmo-
sphäre liegende Druck (Zei-
chen: atü) man authorisieren
Schreibt oder autorisieren?
Au|to|ri|sa|ti|on die; -, -en 〈lat.-
|to|ri|sa|ti|o� nErmächtigung,
Aumlat.-nlat.〉: die; -, -en 〈lat.- Korrekt ist die Schreibung autorisieren.
Vollmacht;� vgl.
mlat.-nlat.〉: ...ation/...ie-
Ermächtigung,
|to|ri|sa|ti|o| vgl.
rung.
AuVollmacht;
au to n| die;
ri sie |ren 〈lat.-mlat.〉:
...ation/...ie-
-, -en 〈lat.-
Das Wort autorisieren geht auf das mittellateinische auc-
1. jmdn.
rung. au to
mlat.-nlat.〉: �
| | Ermächtigung,
ri | |ren 〈lat.-mlat.〉:
bevollmächtigen,
sie [als
Einzigen] zuvgl.
etwas
1. jmdn. bevollmächtigen,
Vollmacht; ermächti-
...ation/...ie- [als torizare zurück und wird daher im Deutschen – im Ge-
gen.
rung. 2.auetwas
Einzigen] |ri|genehmigen.
|tozu etwas
sie|renermächti- Au-
〈lat.-mlat.〉:
to|jmdn.
gen.
1. ri|sie |rung
2. etwas die; Au-
-, -en: Bevoll-
genehmigen.
bevollmächtigen, [als gensatz zum englischen authorize – ohne h geschrieben.
to |ri|sie|rung
mächtigung;
Einzigen] vgl. -,...ation/...ie-
zu die;
etwas -en: Bevoll-
ermächti-
rung
mächtigung;
gen. vgl. ...ation/...ie-
2. etwas genehmigen. Au-
rung
to |ri|sie|rung die; -, -en: Bevoll- Ebenfalls ohne h schreibt man Autorisation, Autorisie-
mächtigung; vgl. ...ation/...ie- rung.
rung
Bal|lett das; -[e]s, -e: 1. a) (ohne
Schreibt
|le˙ tt das;
Plural)
Bal man Balett
[klassischer]
-[e]s, -e: oder
1.Bühnen-
a) (ohne Ballett?
tanz;˙ b)[klassischer]
Plural) einzelnes Werk dieser
Bühnen-
Gattung.
Baltanz; 2.-[e]s,
Tanzgruppe
b) einzelnes
|lett das; -e:Werk für
dieser
1. a) (ohne Korrekt ist die Schreibung Ballett.
˙
[klassischen]
Gattung.
Plural) Bühnentanz
2. Tanzgruppe
[klassischer] für
Bühnen-
| | b) |einzelnes
[klassischen]
Baltanz;
let teu se [...�t��z�] die;
Bühnentanz -, -n
Werk dieser
| | | 2. Tanzgruppe für
Bal〈französierende
let teu
Gattung. se Ableitung
[...�t��z�] die; -, von
-n Das Wort Ballett geht auf das italienische balletto, eine
Ballett〉:
〈französierende
[klassischen] Balletttänzerin
Ableitung von
Bühnentanz
|let |korps [...ko��] das; Verkleinerungsform von ballo (»rhythmische Körperbe-
BalBallett〉:
Bal lett|teu |Balletttänzerin
se [...�t��z�] die; -,-, -:-n
˙ �solistischen
|lett|korps
Gruppe
Bal〈französierende
˙
der [...ko��
nichtAbleitung
�
] das; -, -:von wegung, Tanz«), zurück, was die Schreibung mit verdop-
Balletttänzer,
Gruppe
Ballett〉: der die auf
nicht der Bühne
solistischen
Balletttänzerin
den
|lettRahmen
BalBalletttänzer, u.die
|korps [...ko��Hintergrund
auf -: für
der -,Bühne
] das; peltem l begründet.
die
Gruppe˙
denSolisten
Rahmen bilden �
u. Hintergrund
der nicht solistischenfür
| Solisten
dielet | | | bilden
BalBalletttänzer,
to ma ne der; -n, -n:
die auf der BühneBal-
Ebenfalls mit verdoppeltem l schreibt man
den |to|ma� |neu.der;
|letRahmen
Ballettbesessener. Bal |let|-n:
-n,
Hintergrundto|ma
Bal- |nin
für
die; -, � weibliche
-nen:
lettbesessener.
die Solisten bilden Bal|let|Formto|ma� |zu nin Balletteuse, Ballettkorps, Ballettomane, Ballettomanin,
� zu
Bal↑die;
Ballettomane
let -,
| | | | to -nen:
ma neweibliche
der; -n, Form
-n: Bal-
lett|tanz,� Bal|leBal
|Ballettomane
Bal↑lettbesessener. |let|toder;
tt-Tanz |ma|-es, nin Balletttanz / Ballett-Tanz.
|le˙ tt-,|tanz,
...änze:
Baldie; -nen: Bal |le˙(1
↑ Ballett a) Form
tt-Tanz
weibliche der;� -es,zu
˙
↑...änze:
Ballettomane ˙
↑ Ballett (1 a)
Bal|lett|tanz, Bal|lett-Tanz der; -es,
...änze: ↑ Ballett˙(1 a)
˙
56
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 56 13.06.13 13:04
Fremdwörter
Schreibt man Billiard oder Billard?
Bil|lard [�b�ljart, österr. auch: bi- Korrekt ist die Schreibung Billard.
�ja��, b�l�ja��] das; -s, -e (auch,
Bilösterr.
�
nur: -s)österr. �
〈fr.〉: 1.auch:
(ohnebi-
|lard [�b�ljart,
Plural)
�ja�� auf einem
, b�l�ja�� ] das; mit grünem
-s, -e (auch, Das Wort Billard geht auf das französische billart zurück
Tuch
österr. � bezogenen
nur:�-s) 〈fr.〉: Tisch gespiel-
1. (ohne
|tes
BilPlural)
lard [�b�ljart,
Kugelspiel,
auf einem österr.
beimit auch:
demgrünem
Kugeln bi- und wird daher im Deutschen – im Gegensatz zum eng-
�ja�� , b�l�ja��
aus�Elfenbein
Tuch bezogenen ] das;
od.Tisch-s, -egespiel-
(auch,
Kunststoff lischen billiard – nur mit einem i geschrieben.
österr. �
nur:Stock -s) 〈fr.〉: 1. (ohne
mit einem
tes Kugelspiel, beinachdem be-
Kugeln
Plural)
stimmten
aus Elfenbein aufRegeln
einem mit
od. gestoßen grünem
Kunststoff
Tuch
werden.
mit einem bezogenen
2. Billardtisch
Stock nach Tischbe- gespiel- Entsprechend schreibt man billardieren, Billardkarambol,
tes
|larKugelspiel,
bilstimmten |die|ren:Regeln beigestoßen
dem Kugeln
in unzulässiger
aus Elfenbein
Weise stoßen
werden. od. Kunststoff
(beim Billard)
2. Billardtisch
Billardqueue.
Bilmit
bil | lard
lar |einem
die |ramStock
|ka|ren: |in nach-s:be-
das;
bolunzulässiger ↑ Ka-
˙ stimmten
rambolagebillard
Weise stoßen Regeln
(beim gestoßen
Billard)
Bilwerden.
Bil | lard|ka |
queue 2. Billardtisch
ram [...�k��]
| bol das;das; -s: ↑-s,
Ka--s:
bil↑|lar
1 |die|ren: in unzulässiger
˙ rambolagebillard
Queue
BilWeise
lard stoßen
queue (beim
| |ka ram bol das; -s: ↑ Ka--s:
[...�k��] Billard)
das; -s,
Bil↑|lard
1
Queue | | |
˙ rambolagebillard
Schreibt
Bis|1kuit|queue
Bil | lard man
[...�kvi�t, [...�k��]Bisquit
...�kv�t]das;das -s,oder
-s: Biskuit?
↑ Queue
(auch: der); -[e]s, -s (auch: -e)
Bis〈lat.-fr. ; ”zweimal
|kuit [...�kvi�t, Gebacke-
...�kv�t] das Korrekt ist die Schreibung Biskuit.
nes“〉:
(auch:1. Feingebäck
der); aus Mehl,
-[e]s, -s (auch: -e)
Eiern, Zucker.
〈lat.-fr. ; ”zweimal Gebacke- 2. ↑ Biskuitpor-
|kuit [...�kvi�t,
Biszellan.
nes“〉: 1.Bis |kuit|...�kv�t]
Feingebäck por|zel das
|lan
aus das;
Mehl, Das Wort Biskuit geht auf das französische biscuit
(auch: der); -[e]s,
-s, -e: gelbliches,
Eiern, Zucker. -sBiskuitpor-
(auch: -e)
2. ↑unglasiertes
〈lat.-fr.
Weichporzellan
zellan. ; ”zweimal Gebacke-
Bis|kuit|por|zel|lan das;
zurück, was die genannte Schreibung begründet.
nes“〉: 1. Feingebäck
-s, -e: gelbliches, aus Mehl,
unglasiertes
Eiern, Zucker. 2. ↑ Biskuitpor-
Weichporzellan
zellan. Bis|kuit|por|zel|lan das; Die Zusammensetzung Biskuitporzellan schreibt man in
-s, -e: gelbliches, unglasiertes derselben Form.
BomWeichporzellan
|bar|de die; -, -n 〈gr.-lat.-fr.〉:
˙
1. Belagerungsgeschütz (Stein-
Bomschleuder)
Schreibt|bar|de die; des-,15.–17.
man Jh.s.
-nbombadieren
〈gr.-lat.-fr.〉: oder bombardieren?
1. ˙
2. Belagerungsgeschütz
schalmeiartiges Blasinstru-
(Stein-
ment
schleuder) in derdes bretonischen
15.–17. Jh.s.
Bom |bar|de die;↑-,Bomhart
Volksmusik;
2. schalmeiartiges -n 〈gr.-lat.-fr.〉:
(1)
Blasinstru- Korrekt ist die Schreibung bombardieren.
˙
1. Belagerungsgeschütz (Stein-
Bomment |barin |deder|ment [...�mã�, österr.:
bretonischen
schleuder)
b�mbard�mã�,
Volksmusik; des 15.–17. Jh.s.
schweiz.:
↑ Bomhart b�m-
(1)
2. schalmeiartiges
bard��m�nt] das; Blasinstru-
-s, -s, österr.: Das Wort bombardieren geht auf das französische bom-
Bom |bar|de|ment
ment in der-ebretonischen
[...�mã�,
(schweiz.:)
b�mbard�mã�,
Volksmusik; das;
〈fr.〉: 1. anhaltende
schweiz.:
↑durch
Bomhart
b�m- barde zurück, was die Schreibung mit r begründet.
Beschießung
bard��m�nt] -s, (1) Ar-
-s,schwere
Bom |bar|de2.|ment
tillerie.
(schweiz.:) [...�mã�,
massierter
-e 〈fr.〉: österr.:
Abwurf
1. anhaltende
b�mbard�mã�,
von
BeschießungFliegerbomben schweiz.:
durch schwereb�m-Ar- Ebenfalls mit r schreibt man Bombarde, Bombardement.
bombard��m�nt]
|bar|die
tillerie. ren: das;
2. |massierter
1. mit-s, -s,
Artillerie
Abwurf
(schweiz.:)
beschießen.
von Fliegerbomben -e 〈fr.〉: 1. anhaltende
2. Fliegerbomben
bomBeschießung
auf|bar etwas |die ren:durch
1. mitschwere
abwerfen.
|massierter 3. (ugs.) Ar-
Artillerie
tillerie.
mit [harten]
beschießen. 2. 2. Gegenständen Abwurfbe-
Fliegerbomben
von
werfen
auf etwas Fliegerbomben
abwerfen. 3. (ugs.)
bommit|bar |die|ren:Gegenständen
[harten] 1. mit Artillerie be-
beschießen.
werfen 2. Fliegerbomben
auf etwas abwerfen. 3. (ugs.)
mit [harten] Gegenständen be-
werfen
57
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 57 13.06.13 13:04
Stolpersteine der Rechtschreibung
Schreibt man brilliant oder brillant?
bril|lant [br�l��ant] 〈drawid.-mit- Korrekt ist die Schreibung brillant.
telind.-gr.-lat.-it.-fr.〉: von einer
bril |lant [br�l��ant] 〈drawid.-mit-
Art, die sich z. B. durch
telind.-gr.-lat.-it.-fr.〉: vonbeste-
einer
chende,
Art, faszinierende
die sich z. B. durchKunst-
beste- Das Wort brillant geht auf das französische briller
fertigkeit, glänzende
chende, faszinierende Kunst- Form, ge-
konnte Beherrschung der Mit- (»glänzen«) zurück, was die genannte Schreibung
fertigkeit, glänzende Form, ge-
tel auszeichnet; hervorragend begründet.
1 konnte Beherrschung der Mit-
Bril | lant [br�l��ant] der;
tel auszeichnet; hervorragend -en, -en
1 〈fr.〉: geschliffener Diamant
2 Bril|lant [br�l��ant] der; -en, -en
Bril |lantgeschliffener
〈fr.〉: [br�l��ant] die; -: Schrift-
Diamant In derselben Form schreibt man Brillant (in den Bedeu-
2 grad von drei ↑ Punkt (2)
Bril|lant [br�l��ant] die; -: Schrift- tungen »geschliffener Diamant« und »Schriftgrad von
bril | |von drei ↑ Punkt (2)(Musik):
gradla n te [br��lant�] 〈it.〉
˙
perlend, virtuos, bravourös
bril |la n|te [br��lant�] 〈it.〉 (Musik): drei Punkt«), brillante, brillantieren, Brillantin, Brillan-
bril |lan
˙ |tie|ren
perlend, [br�l�an...]
virtuos, 〈fr.〉:
bravourös
glänzende Oberflächen
bril|lan|tie|ren [br�l�an...] 〈fr.〉: herstel- tine, Brillantschliff, Brillanz.
len (z. B. beiOberflächen
glänzende Messingplatten herstel-
durch
len Beizen).
(z. B. Bril|lan|ti|ne die;
bei Messingplatten
-, -n: Haarpomade ¯
durch Beizen). Bril|lan|ti|ne die;
-, |-n:
Bril |schliff der; -s, -e: Schliff-
lantHaarpomade
˙ von Edelsteinen
¯
form
Bril |la nt|schliff der; -s, -e: Schliff-
Bril |
form la nz die; -: 1.
˙ von Edelsteinen glänzende, meis-
˙
terhafte Technik bei der Dar-
Bril | lanz die;
bietung von
-: 1. glänzende,
etwas;
meis-
˙
terhafte Technik beiVirtuosität.
der Dar-
2. a) (Fotogr.) Bildschärfe;
bietung von etwas; Virtuosität.
b)a)
2. (Akustik)
(Fotogr.)unverfälschte
Bildschärfe; Wie-
dergabe,
b) (Akustik) bes.unverfälschte
von hohen Tönen; Wie-
Tonschärfe
dergabe, bes. von hohen Tönen;
Tonschärfe
Schreibt man Café oder Kaffee?
Ca|fé [ka�fe�] das; -s, -s 〈arab.-
Catürk.-it.-fr.〉: Gaststätte,
|fé [ka�fe�] das; die vor-
-s, -s 〈arab.- Die korrekte Schreibung der Wörter Café und Kaffee
wiegend
türk.-it.-fr.〉: Kaffee u. Kuchen
Gaststätte, diean-vor-
bietet; Kaffeehaus;
wiegend vgl. Kaffee.
Kaffee u. Kuchen an- hängt von der Bedeutung ab.
Ca |fé auKaffeehaus;
bietet; Lait [kafeo�l�]
vgl.der; --
Kaffee.
-, -sfé- au
Ca | - 〈franz.〉: der; - -Ca-
Milchkaffee.
Lait [kafeo�l�]
fé
-, -scom- - |〈franz.〉:
p|let [kafekõ�pl�] der;Ca
Milchkaffee. - -,
- ■ Mit dem Wort Café bezeichnet man eine Gaststätte,
-s -s [...kõ�pl�] (schweiz.):der;
Kaffee
fé
mit
com |p|let [kafekõ�pl�]
Milch, Brötchen, Butter
- -,
u. die vorwiegend Kaffee und Kuchen anbietet.
-s -s [...kõ�pl�] (schweiz.): Kaffee
Marmelade.
mit Ca|fé crème,
Milch, Brötchen, Ca|fé
Butter u. ■ Mit dem Wort Kaffee bezeichnet man vorwiegend
Crème [kafe�kr��m] der; - Ca
Ca|fé crème, -, -sfé-
Marmelade. | das aus den Kaffeebohnen bereitete, anregende Ge-
[- �kr��m]:
Crème Kaffee mit
[kafe�kr��m] Sahne.
der; - -, -sCa --
fé mé|langeKaffee
[kafeme�l�] der;Ca
[- �kr��m]:
-fé-,mé
-s -lange
[...me�l�]
mit Sahne.
(schweiz.):
- tränk.
| mit Schlagsahne
[kafeme�l�] der;
-Kaffee
-, -s - [...me�l�] (schweiz.):
Kaffee mit Schlagsahne ■ Man schreibt jedoch der französischen Herkunft ent-
Kaf|fee [auch, österr. nur: ka�fe�]
˙
Kader;
f|fee-s, -s 〈arab.-türk.-it.-fr.〉:
[auch, österr. nur: ka�fe�]
sprechend Café au Lait, Café complet, Café crème,
1. Kaffeepflanze,
˙der; Kaffeestrauch.
-s, -s 〈arab.-türk.-it.-fr.〉:
2. Kaffeepflanze,
a) bohnenförmige Samen des
Café mélange.
1. Kaffeestrauch.
Kaffeestrauchs;
2. a) bohnenförmige b) geröstete
Samen des Ohne Akzent schreibt man Cafeteria, Cafetier, Cafe
[gemahlene] Kaffeebohnen.
Kaffeestrauchs; b) geröstete
3. aus den Kaffeebohnen berei- tiere.
[gemahlene] Kaffeebohnen.
tetes,
3. aus anregendes,
den Kaffeebohnen leicht bitter
berei- ■ Mit Kaffee- schreibt man zahlreiche Zusammenset-
schmeckendes
tetes, anregendes, Getränk.
leicht bitter
4. a) kleine Zwischenmahlzeit
schmeckendes Getränk.
zungen wie Kaffee-Extrakt / Kaffeeextrakt, Kaffeesie-
ama)Nachmittag, bei der Kaffee
4. kleine Zwischenmahlzeit
getrunken wird; b) der, Kaffeesurrogat.
am Nachmittag, beiMorgenkaf-
der Kaffee
fee, Frühstück
getrunken wird; b) Morgenkaf- ■ Für die in Österreich geläufige Bezeichnung Kaffee-
f|fee-Ex
Kafee, |trakt, Ka f | |ex|trakt
fee
˙ Frühstück ˙ haus (in der Bedeutung »Café«) gilt die hier angege-
Kader; -[e]s,trakt,
f|fee-Ex | -e: pulverisierter,
Kaf|fee|ex|trakt [ge-
frier]getrockneter
˙der; ˙ Auszug aus
-[e]s, -e: pulverisierter, [ge- bene Schreibung.
starkem Kaffeeaufguss
frier]getrockneter Auszug aus
starkem Kaffeeaufguss
58
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 58 13.06.13 13:04
Fremdwörter
Bru|der|schaft ([rel.] Vereinigung)
Brü� |der|schaft (brüderliches Ver-
�
hältnis); Brüderschaft trinken
Schreibt man Cent oder Cents?
Cent [ts..., s...], der; -[s], -[s]
� (Untereinheit von Euro,
˙〈engl.〉
Ob man den Plural (die Mehrzahl) der Währungsbe-
Dollar u. anderen Währungen zeichnung Cent durch das Anhängen eines -s kenn-
[Abk. c, ct]); 5 Cent zeichnet, ist vom Satzzusammenhang abhängig.
Als Währungsbezeichnung wird der Plural (die Mehrzahl)
häufig nicht durch das Anhängen eines -s gekennzeich-
net: Das kostet dreißig Cent. Mit 50 Cent sind Sie dabei!
Wenn hingegen die einzelnen Münzen gemeint sind,
wird der Plural (die Mehrzahl) durch das Anhängen
eines -s gekennzeichnet:
In der Spardose waren noch vier Cents.
Sie zählte acht einzelne Cents ab.
Schreibt man Crem, Creme oder Crème?
Creme, Crème die; -, -s (schweiz.: Korrekt sind die Schreibungen Creme und Crème. Die
-n): 1. pasten-, salbenartige
Masse aus Fetten u. Wasser zur Form Creme ist die gebräuchlichere der beiden
Pflege der Haut. 2. a) dickflüs- Varianten.
sige od. schaumige, lockere
Süßspeise; b) süße Masse als
Füllung für Süßigkeiten od. Bei den erst in jüngerer Zeit aus dem Französischen
Torten; c) dickflüssiger Likör;
d) (selten) Cremesuppe. 3. (sel- übernommenen Bezeichnungen Crème brulée, Crème
ten) Kaffeesahne. 4. a) (ohne de la Crème, Crème double, Crème fraîche g elten die
Plural) das Feinste, Erlesenste;
b) (ohne Plural) gesellschaftli- hier angegebenen Schreibungen mit Akzent.
che Oberschicht
Crème bru|lée [kr��m br��le�] die;
- -, -s -s 〈fr. ”gebrannte Sahne“〉
(Gastron.): Dessert aus Eiern
und Sahne mit karamellisierter
Oberfläche
Crème de la Crème [kr��m d� la
kr��m] die; - - - -: die höchsten
Vertreter(innen) der gesell-
schaftlichen Oberschicht
Crème dou|ble [- du�bl] die; - -,
-s -s: dicke Sahne mit � ca. 40 %
Fettgehalt; Doppelrahm
Crème fraı̂che [- fr�� ] die; - -, -s -s
〈”frische Sahne“〉: saure Sahne
mit ca. 30 % Fettgehalt
Di|let|tant der; -en, -en 〈lat.-it.〉:
1. (oft˙ abwertend) Nichtfach-
mann; jmd. , der sich ohne
fachmännische Schulung in
Kunst od. Wissenschaft betä-
tigt. 2. (veraltet) Kunstliebha-
ber. Di|let|tan|tin die; -, -nen:
˙
weibliche Form zu ↑ Dilettant
di|let|tan|tisch (oft abwertend):
˙
unfachmännisch, laienhaft, un-
zulänglich 59
Di|let|tan|tis|mus der; - 〈nlat.〉 (oft
abwertend):˙ 1. Betätigung in
Kunst od. Wissenschaft ohne
Fachausbildung. 2. Stümperhaf-
tigkeit
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 59 13.06.13 13:04
Oberfläche
kr��m] die; - - - -: die höchsten
Crème de la Crème [kr��m
Vertreter(innen) d� la
der gesell-
kr��m] die; - Oberschicht
schaftlichen - - -: die höchsten
Vertreter(innen)
Crème der] gesell-
dou|ble [- du�bl die; - -,
schaftlichen Oberschicht
-s -s: dicke Sahne � ca. 40 %
mit
Crème dou|bleDoppelrahm
Fettgehalt; [- du�bl] die; - -,
-s -s:fraı̂che
dicke Sahne � ca. 40 %
[- fr��mit
Stolpersteine der Rechtschreibung
Crème
Fettgehalt;
〈”frische
] die;
Doppelrahm
Sahne“〉:
- -, -s -s
saure Sahne
mit ca. 30 % Fettgehalt - -, -s -s
Crème fraı̂che [- fr�� ] die;
〈”frische Sahne“〉: saure Sahne
mit ca. 30 % Fettgehalt
Schreibt man Dilletant oder Dilettant?
Di|let|tant der; -en, -en 〈lat.-it.〉: Korrekt ist die Schreibung Dilettant.
1. (oft˙ abwertend) Nichtfach-
|let|tantjmd.
Dimann; der;, -en, -en 〈lat.-it.〉:
der sich ohne
1. (oft˙ abwertend) Nichtfach-
fachmännische Schulung in Das Wort Dilettant geht auf das italienische dilettante
mann; od.
Kunst jmd. , der sich ohne
Wissenschaft betä-
fachmännische
tigt. 2. (veraltet)Schulung in
Kunstliebha- zurück, was die Schreibung mit einfachem l und verdop-
Kunst Di|od. Wissenschaft betä-
ber.
tigt. 2.
let|ta n|tin die; -, -nen:
(veraltet)
˙ Kunstliebha- peltem t begründet.
weibliche Form zu ↑ Dilettant
di|ber. Din|let
let|ta |tan(oft
|tin abwertend):
die; -, -nen:
weibliche
|tisch˙
Form zulaienhaft,
↑ Dilettant
˙
unfachmännisch,
di|zulänglich
let|tan|tisch (oft abwertend):
un- Ebenfalls mit einfachem l und verdoppeltem t schreibt
˙
unfachmännisch, laienhaft,
Di|let|tan|tis|mus der; - 〈nlat.〉 (oft un- man Dilettantin, dilettantisch, Dilettantismus, dilettieren.
zulänglich
abwertend): ˙ 1. Betätigung in
|let|tanod.
DiKunst |tis|Wissenschaft
mus der; - 〈nlat.〉ohne(oft
abwertend): ˙ 1. Betätigung in
Fachausbildung. 2. Stümperhaf-
Kunst
tigkeit od. Wissenschaft ohne
Fachausbildung. 2. Stümperhaf-
tigkeit
Schreibt man Diphtong oder Diphthong?
Di|ph|thong der; -[e]s, -e 〈gr.-lat.〉
˙
(Sprachwiss.): aus zwei Vokalen
|ph|thong der;
Digebildeter
˙
-[e]s,
Laut, -e 〈gr.-lat.〉
Doppellaut, Korrekt ist die Schreibung Diphthong.
(Sprachwiss.): aus zwei Vokalen
Zwielaut (z. B. ei, au)
Digebildeter
|ph|thon|gieLaut, Doppellaut,
die; -, ...ien 〈gr.-
Zwielaut (z. B.gleichzeitige
nlat.〉 (Med.): ei, au)¯ Bil-
Das Wort Diphthong geht auf das lateinische diphthon-
|ph|thon
Didung |gie die; -, ...ien 〈gr.-
von zwei verschiedenen gus zurück, was die genannte Schreibung begründet.
nlat.〉 (Med.): ¯
gleichzeitige Bil-
Tönen (bei Stimmbanderkran-
dung von zwei verschiedenen
kungen)
di|Tönen
ph|thon(bei
|gieStimmbanderkran-
|ren 〈gr.-lat.〉 In derselben Form schreibt man Diphthongie, diphthon-
kungen)
(Sprachwiss.): einen Vokal zum
di|Diphthong
ph|thon|gieentwickeln
|ren 〈gr.-lat.〉(z. B. das gieren, diphthongisch.
i(Sprachwiss.):
in mittelhochd. einen
wipVokal zum
zu ei in
neuhochd. Weib) ¯ (z. B. das
Diphthong entwickeln
i in mittelhochd. wip zu ei in
neuhochd. Weib) ¯
Schreibt man Extase oder Ekstase?
Ek|s|ta|se die; -, -n 〈gr.-lat.; ”Aus- Korrekt ist die Schreibung Ekstase.
�
sich-herausgetreten-Sein“〉: [re-
ligiöse] Verzückung, rauschhaf-
ter Zustand, in dem der Das Wort Ekstase geht auf das kirchenlateinische ecstasis
Mensch der Kontrolle des nor- zurück, was die genannte Schreibung begründet.
malen Bewusstseins entzogen
ist
Ek|s|ta|tik die; - 〈gr.〉: Aus- In derselben Form schreibt man Ekstatik, Ekstatiker,
�
druck[sform] der Ekstase. Ek|s-
ta|ti|ker der; -s, -: jmd. , der in Ekstatikerin, ekstatisch.
�
Ekstase geraten ist; verzückter,
rauschhafter Schwärmer. Ek|s-
Mit c schreibt man das aus dem Englischen übernom-
ta|ti|ke|rin die; -, -nen: weibliche mene Wort Ecstasy.
�
Form zu ↑ Ekstatiker
ek|s|ta|tisch: in Ekstase, außer
sich,� schwärmerisch, rausch-
haft
Fit|ness die; -: gute körperliche
˙ Verfassung, Leistungsfähigkeit
(aufgrund eines planmäßigen
sportlichen Trainings)
60
Ga|le|rie
Rechtschreibung |tonGrammatik_024-151.indd
und der; -[e]s: durch 60 13.06.13 13:04
�
sich-herausgetreten-Sein“〉: [re-
|s|ta|tik Verzückung,
Ekligiöse] die; - 〈gr.〉: Aus-
rauschhaf-
�
druck[sform] der Ekstase. Ek |s-
ter Zustand, in dem der
ta|ti|ker der;
Mensch -s, -: jmd. ,des
der Kontrolle dernor-
in
�
Ekstase geraten ist; verzückter,
malen Bewusstseins entzogen
rauschhafter Schwärmer. Ek|s-
ist
|s� ||ta
Ekta ti||ke
tik|rin die;
die; -, -nen:
- 〈gr.〉: weibliche
Aus- Fremdwörter
Form � zu ↑ Ekstatiker
druck[sform] der Ekstase. Ek|s-
| ||ti||ker der; -s, -: jmd. ,außer
ektas ta tisch: in Ekstase, der in
� � schwärmerisch,
sich,
Ekstase rausch-
geraten ist; verzückter,
haft
rauschhafter Schwärmer. Ek|s-
ta|ti|ke|rin die; -, -nen: weibliche
�
Form zu ↑ Ekstatiker
ek|s|ta|tisch: in Ekstase, außer
� schwärmerisch, rausch-
sich,
Schreibt
haft
man Fittness oder Fitness?
Fit|ness die; -: gute körperliche
˙ Verfassung, Leistungsfähigkeit
Korrekt ist die Schreibung Fitness.
(aufgrund eines planmäßigen
sportlichen Trainings) Das Wort Fitness geht auf das englische fit und fitness
zurück, was die genannte Schreibung begründet.
Fit|ness die; -: gute körperliche
˙ Verfassung, Leistungsfähigkeit
(aufgrund eines planmäßigen Die neue Rechtschreibung hat hier – im Gegensatz zu
sportlichen Trainings)
den Wörtern Tipp, Mopp, Stopp und Ass – zu keiner
Ga|le|rie|ton der; -[e]s: durch
Änderung geführt.
↑ Oxidation des Öls entstan-
dene dunkle, bräunliche Tö-
Schreibt
nung alterman Gallerie oder
Ölgemälde Galerie?
Ga|le|rie|wald der; -[e]s, ...wälder:
schmaler Waldstreifen
Ga|le|rie|ton der; -[e]s: durch an Flüs- Korrekt ist die Schreibung Galerie.
sen u. Seen afrikanischer
↑ Oxidation des Öls entstan- Sa-
vannen
dene dunkle,u. Steppengebiete
bräunliche Tö-
|le|ristalter
Ganung
˙
der;Ölgemälde
-en, -en: Besitzer ei- Das Wort Galerie geht auf das italienische galleria bzw.
Ganer Galerie
|le|rie |wald (3 Ga|le|...wälder:
b).-[e]s,
der; ris|tin
die; -, -nen: weibliche Form˙ zu das französische galérie zurück und wird im Deut-
schmaler Waldstreifen an Flüs-
↑ Galerist
sen u. Seen afrikanischer Sa- schen – im Gegensatz zum englischen gallery – mit ein-
vannen u. Steppengebiete
Ga|le|rist der; -en, -en: Besitzer ei- fachem l geschrieben.
˙
ner Galerie (3 b). Ga|le|ris|tin
die; -, -nen: weibliche Form ˙ zu Ebenfalls mit einfachem l schreibt man Galerieton,
↑ Galerist
Galeriewand, Galerist, Galeristin.
Schreibt man gallopieren oder galoppieren?
Ga|lopp der; -s, -s u. -e 〈germ.-
˙
Korrekt ist die Schreibung galoppieren.
fr.(-it.)〉: 1. Gangart, Sprunglauf
des Pferdes. 2. um 1825 aufge-
kommener schneller Rundtanz Das Wort galoppieren geht auf das italienische galop-
im 3/4-Takt
Ga|lop|pa|de die; -, -n 〈germ.-fr.〉 pare zurück, was die Schreibung mit einfachem l und
�
(veraltet): ↑ Galopp verdoppeltem p begründet.
Ga|lop|per der; -s, - 〈germ.-fr.-
˙
engl.〉: für Galopprennen ge-
züchtetes Pferd Ebenfalls mit einfachem l und verdoppeltem p schreibt
ga|lop|pie|ren 〈germ.-fr.-it.〉: (von
Pferden) im Sprunglauf gehen man Galopp, Galoppade, Galopper.
ga|lop|pie|rend: sich schnell ver-
schlimmernd, negativ entwi-
ckelnd (z. B. galoppierende
Schwindsucht, eine galoppie-
rende Geldentwertung)
Ge|la|ti|ne [�e...] die; - 〈lat.-it.-fr.〉:
¯
geschmack- u. farblose, aus
Knochen u. Häuten hergestellte
leimartige Substanz, die vor al-
lem zum Eindicken u. Binden
von Speisen, aber auch in der
pharmazeutischen u. Kosme-
tikindustrie Verwendung
findet. ge|la|ti|nie|ren: a) zu Ge-
latine erstarren; b) eine fein
zerteilte Lösung in Gelatine
verwandeln. ge|la|ti|nös: gelati-
neartig �
61
In|for|mand der; -en, -en 〈”der zu
˙
Unterrichtende“〉: a) jmd. , der
[im Rahmen einer praktischen
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd
Ausbildung] mit den Grundfra- 61 13.06.13 13:04
kommener
im 3/4-Takt schneller Rundtanz
3
Gaim
|lop/|4pa
-Takt
|de die; -, -n 〈germ.-fr.〉
|lop|pa� |de ↑die;
Ga(veraltet): -, -n 〈germ.-fr.〉
Galopp
�
Ga(veraltet):
|lop|per der;↑ Galopp
-s, - 〈germ.-fr.-
˙
|lop|per
Gaengl.〉: fürder; -s, - 〈germ.-fr.-
Galopprennen ge-
˙
engl.〉: für Galopprennen ge-
züchtetes Pferd
Stolpersteine
gazüchtetes
|lop|pie|renPferd
|lop|pie|ren
gaPferden) im 〈germ.-fr.-it.〉:
Sprunglauf gehen der Rechtschreibung
〈germ.-fr.-it.〉: (von
(von
gaPferden) im Sprunglauf
|lop|pie|rend: gehen
sich schnell ver-
|lop|pie|rend: sich
gaschlimmernd, schnell
negativ ver-
entwi-
schlimmernd,
ckelnd negativ entwi-
(z. B. galoppierende
ckelnd (z. B. galoppierende
Schwindsucht, eine galoppie-
Schwindsucht,
rende eine galoppie-
Geldentwertung)
rende Geldentwertung)
Schreibt man Gelantine oder Gelatine?
Ge|la|ti|ne [�e...] die; - 〈lat.-it.-fr.〉: Korrekt ist die Schreibung Gelatine.
|la|ti¯ |ne [�e...]
Gegeschmack- die; - 〈lat.-it.-fr.〉:
u. farblose, aus
¯
geschmack- u. farblose, aus
Knochen u. Häuten hergestellte
Knochen u.Substanz,
leimartige Häuten hergestellte
die vor al- Das Wort Gelatine geht auf das lateinische gelatina
leimartige Substanz,u.die
lem zum Eindicken vor al-
Binden
lem
von Speisen, aber auchBinden
zum Eindicken u. in der
zurück, was die genannte Schreibung begründet.
von Speisen, aber auch
pharmazeutischen u. Kosme- in der
pharmazeutischen
tikindustrie Verwendung u. Kosme- In derselben Form schreibt man gelatinieren, gelatinös.
tikindustrie
findet. Verwendung
ge|la|ti |nie|ren: a) zu Ge-
findet. ge|la|ti|nieb)
latine erstarren; |ren:
einea)fein
zu Ge-
latine erstarren;
zerteilte Lösung b) in eine fein
Gelatine
zerteilte Lösung
verwandeln. ge|lain |tiGelatine
|nös: gelati-
verwandeln.
neartig ge|la|ti|nö� s: gelati-
neartig �
Schreibt man Informand oder Informant?
In|for|mand der; -en, -en 〈”der zu
for|ma˙ nd der; -en, a)
In|Unterrichtende“〉: -enjmd.
〈”der zu
, der Die korrekte Schreibung der Wörter Informand und
˙
Unterrichtende“〉: a) jmd. , der
[im Rahmen einer praktischen Informant hängt von der Bedeutung ab.
[im Rahmen mit
Ausbildung] einerden
praktischen
Grundfra-
Ausbildung] mit den Grundfra-
gen eines bestimmten Tätig-
gen
keitsbereiches vertrautTätig-
eines bestimmten ge- ■ Mit dem Wort Informand bezeichnet man eine Per-
keitsbereiches
macht werden soll; vertraut ge-
b) Inge-
macht
nieur, derwerden soll;
sich in b) Inge-
verschiedenen son, die mit einer bestimmten Sache vertraut ge-
nieur, der sich[über
Abteilungen in verschiedenen
deren Auf-
Abteilungen
gaben [über deren
u. Arbeitsweise] Auf-
infor-
macht wird.
gaben
mierenu.soll.Arbeitsweise]
In|for|man|din infor-
die; -, ■ Mit dem Wort Informant bezeichnet man eine Per-
mieren soll. In|for
-nen: weibliche Form ˙
|manzu |din↑ die; -,
Infor-
-nen:
mand weibliche Form ˙ zu ↑ Infor- son, die Informationen liefert.
mand
In|for|mant der; -en, -en: jmd. , der
for|ma˙ nt der;
In|[geheime] -en, -en: jmd.lie-
Informationen , der
fert, ˙
[geheime] Informationen
Gewährsmann. In|for|lie-
man-
Allgemeine Regel:
fert, Gewährsmann.
tin die; -, -nen: weibliche |ma˙ n-
In|forForm ■ Bei Fremdwörtern mit der Endung -and kommt die
˙
zu ↑die;
tin -, -nen: weibliche Form
Informant
zu ↑ Informant passive Bedeutung zum Ausdruck:
Examinand (jemand, der examiniert wird),
Konfirmand, Rehabilitand.
■ Bei Fremdwörtern mit der Endung -ant kommt die
aktive Bedeutung zum Ausdruck:
Demonstrant (jemand, der demonstriert),
Gratulant, Protokollant.
62
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 62 13.06.13 13:04
Fremdwörter
Schreibt man Ingeneur oder Ingenieur?
In|ge|ni|eur [�n�e�ni���] der; -s, -e Korrekt ist die Schreibung Ingenieur.
〈lat.-fr.〉: auf einer� Hoch- � od.
In|Fachhochschule
ge|ni|eur [�n�e�niausgebildeter
���] der; -s, -e
Techniker;
〈lat.-fr.〉: aufAbkürzungen: �
einer� Hoch- Ing. ,
od. Das Wort Ingenieur ist seit dem 16. Jahrhundert
Dipl.-Ing.
Fachhochschule, Dr.-Ing. ausgebildeter bezeugt, zunächst in der Form ingegnier, später in der
In|Techniker;
ge|ni|eur|geo |lo|ge der; -n,Ing.
Abkürzungen: -n: ,
jmd. , der in
Dipl.-Ing. Ingenieurgeologie
, Dr.-Ing. französischen Form ingénieur, was die Schreibung mit i
In|ausgebildet
ge|ni|eur|geoist |lo(Berufsbez.).
|ge der; -n, -n: begründet.
In |ge,|nider
jmd. |eurin|geo |lo|gie die; -:
Ingenieurgeologie
Teilgebiet der angewandten
ausgebildet ist (Berufsbez.).
Geologie,
In|ge|ni|eurdas |geodie|lo|geologische
gie die; -: Ebenfalls mit i schreibt man Ingenieurgeologe,
Vorarbeit
Teilgebiet u. derBeratung
angewandtenbei Bau-
ingenieuraufgaben
Geologie, das die geologische umfasst. In- Ingenieurgeologie, Ingenieurgeologin, Ingenieurin,
ge|ni|eur|geo
Vorarbeit |lo|gin die;bei
u. Beratung -, -nen:
Bau-
weibliche Form zu ↑umfasst.
ingenieuraufgaben Ingenieur-In-
ingenieurtechnisch.
geologe
ge|ni|eur|geo|lo|gin die; -, -nen:
In|weibliche
ge|ni|eu|rin die; zu
Form -, -nen: weibli-
↑ Ingenieur-
che Form zu ↑ Ingenieur
geologe
In|ge|ni|eu|rin die; -, -nen: weibli-
che Form zu ↑ Ingenieur
inSchreibt man
punc|to 〈lat.〉: in punkto
in dem Punkt, oder in puncto?
˙
hinsichtlich; in puncto puncti
in [sexti]
punc|to(veraltet
〈lat.〉: in scherzh.):
dem Punkt,hin- Korrekt ist die Schreibung in puncto.
˙
sichtlich [desin
hinsichtlich; sechsten
punctoGebo-
puncti
tes] der(veraltet
[sexti] Keuschheit
scherzh.): hin-
sichtlich [des sechsten Gebo- Die lateinische Fügung in puncto schreibt man mit c,
tes] der Keuschheit während man das hauptsächlich in Österreich und der
Schweiz gebräuchliche Wort punkto (ohne vorausgehen-
in|te|r|es|sant 〈lat.-mlat.-fr.〉:
˙ Teilnahme, Aufmerk-
1. geistige des in) mit k schreibt.
in|samkeit
te|r|es|saerweckend; fesselnd.
nt 〈lat.-mlat.-fr.〉:
2. ˙ Teilnahme,
1. (Kaufmannsspr.) vorteilhaft
geistige
In|samkeit
te|r|es|seerweckend;
Aufmerk-
das; -s, -n 〈lat.-
Ebenfalls mit c schreibt man die veraltete, scherzhafte
fesselnd.
˙
mlat.(-fr.)〉: 1. (ohne Plural)
2. (Kaufmannsspr.) vorteilhaft Fügung in puncto puncti.
In|geistige
te|r|es|seAnteilnahme, Auf-
das; -s, -n 〈lat.-
˙
merksamkeit;
mlat.(-fr.)〉: Ggs. ↑Plural)
1. (ohne Desinte-
resse.
geistige 2. Anteilnahme,
a) (meist Plural) Vor-
Auf-
liebe, Neigung;Ggs.
merksamkeit; b) Neigung
↑ Desinte- zum
Kauf.
resse. 3.2. a)
a) (meist
(meist Plural)
Plural) Bestre-
Vor-
bung, Absicht; b) das,
liebe, Neigung; b) Neigung zumworan
jmdm.3.sehr
Kauf. gelegen
a) (meist ist, was
Plural) für
Bestre-
jmdn. Absicht;
bung, od. etwasb)wichtig
das, woranod.
nützlich
jmdm. ist;gelegen
sehr Vorteil,ist,
Nutzen.
was für
4. (nurod.
jmdn. Plural; veraltet)
etwas wichtigZinsen
od.
In|nützlich
te|r|es|sen |geVorteil,
ist; |mein|schaft die; -,
Nutzen.
˙
-en(nur
〈lat.-mlat.(-fr.); dt.〉: Zinsen
1. Zu-
4. Plural; veraltet)
In|sammenschluss
te|r|es|sen|ge|mein mehrerer Per--,
|schaft die;
sonen,
-en ˙ Gruppen o. Ä.
〈lat.-mlat.(-fr.); zur1.Wah-
dt.〉: Zu-
rung od. Förderung
sammenschluss mehrerer Per-gemeinsa-
mer
sonen,Interessen.
Gruppen2. o.Zusammen-
Ä. zur Wah-
schluss
rung od.mehrerer
Förderung selbstständig
gemeinsa-
bleibender
mer Interessen.Unternehmen
2. Zusammen- o. Ä.
zur Wahrung
schluss mehrererwirtschaftlicher
selbstständig
Interessen
bleibender Unternehmen o. Ä.
zur Wahrung wirtschaftlicher
Interessen
63
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 63 13.06.13 13:04
| | | | |
weibliche Form zu ↑ Ingenieur-
geologe
In|ge|ni|eu|rin die; -, -nen: weibli-
che Form zu ↑ Ingenieur
Stolpersteine
in punc|to 〈lat.〉: in dem Punkt,der Rechtschreibung
˙hinsichtlich; in puncto puncti
[sexti] (veraltet scherzh.): hin-
sichtlich [des sechsten Gebo-
tes] der Keuschheit
Schreibt man Interresse oder Interesse?
in|te|r|es|sant 〈lat.-mlat.-fr.〉:
˙ Teilnahme, Aufmerk-
Korrekt ist die Schreibung Interesse.
1. geistige
samkeit erweckend; fesselnd.
2. (Kaufmannsspr.) vorteilhaft Das Wort Interesse geht auf das lateinische interesse
In|te|r|es|se das; -s, -n 〈lat.-
˙
mlat.(-fr.)〉: 1. (ohne Plural)
zurück. Aufgrund der lateinischen Vorsilbe inter- wird
geistige Anteilnahme, Auf- das Wort mit einfachem r geschrieben.
merksamkeit; Ggs. ↑ Desinte-
resse. 2. a) (meist Plural) Vor-
liebe, Neigung; b) Neigung zum Ebenfalls mit einfachem r schreibt man interessant,
Kauf. 3. a) (meist Plural) Bestre-
bung, Absicht; b) das, woran
Interessengemeinschaft, Interessensphäre, Interessent,
jmdm. sehr gelegen ist, was für Interessentin, interessieren, interessiert, Interessiert-
jmdn. od. etwas wichtig od.
nützlich ist; Vorteil, Nutzen. heit.
4. (nur Plural; veraltet) Zinsen
In|te|r|es|sen|ge|mein|schaft die; -,
˙
-en 〈lat.-mlat.(-fr.); dt.〉: 1. Zu-
sammenschluss mehrerer Per-
sonen, Gruppen o. Ä. zur Wah-
rung od. Förderung gemeinsa-
mer Interessen. 2. Zusammen-
schluss mehrerer selbstständig
bleibender Unternehmen o. Ä.
zur Wahrung wirtschaftlicher
Interessen
Schreibt man Jacket oder Jackett?
Ja|ckett [�a...] das; -s, -s, seltener:
˙
Korrekt ist die Schreibung Jackett.
-e 〈fr.〉: Jacke als Teil eines Her-
renanzugs
Das Wort Jackett geht auf das französische jaquette
Ja|ckett [�a...] das; -s, -s, seltener: zurück und wird daher im Deutschen – im Gegensatz
˙
-e 〈fr.〉: Jacke als Teil eines Her- zum englischen jacket – mit verdoppeltem t geschrieben.
Karenanzugs
|ros|se die; -, -n 〈gall.-lat.-
˙
it.-fr.〉: von Pferden gezogener
Prunkwagen; Staatskutsche
Schreibt
Ka |ros|se|rie man Karrosserie
die; -, ...i en: Wagen- oder Karosserie?
oberbau, -auf bau [von ¯ Kraftwa-
|ros|se die; -, -n 〈gall.-lat.-
Kagen]
˙
Korrekt ist die Schreibung Karosserie.
Kait.-fr.〉:
|ros von[...�s���
|seur Pferden gezogener
] der; -s, -e (ös-
Prunkwagen; �
Staatskutsche
terr.): Karosseriebauer. Ka|ros-
|ros|rin
Kaseu |se|[...�s��r�n]
rie die; -, ...i en:-,Wagen-
die; -nen: Das Wort Karosserie wird im Deutschen mit einfachem r
oberbau, -auf bau ¯ Kraftwa-
weibliche Form zu[von↑ Karosseur geschrieben, obwohl es auf das französische carrosserie
Kagen]
|ros|si|er [...�sie�] der; -s, -s:
|ros
Ka1. (veraltet) � ] der; -s, -e
|seur [...�s���
Kutschpferd.
�
(ös-
2. Ka- zurückgeht.
terr.): Karosseriebauer.
rosseriebauer; Karosserieent- Ka|ros-
seu |
werferrin [...�s��r�n] die; -, -nen:
kaweibliche
|ros|sie|ren: Form
[einzu Auto]↑ Karosseur
mit ei- Ebenfalls mit einfachem r schreibt man Karosse, Karos-
|rosKarosserie
Kaner |si|er [...�sie�] der; -s, -s:
versehen seur, Karosseurin, Karossier, karossieren.
�
1. (veraltet) Kutschpferd. 2. Ka-
rosseriebauer; Karosserieent-
werfer
ka|ros|sie|ren: [ein Auto] mit ei-
Kaner
|theKarosserie
|der das od.versehen
der; -s, - 〈gr.-
�
lat.(-mlat.)〉: 1. [Lehrer]pult, Po-
dium. 2. (selten) Lehrstuhl [ei-
nes Hochschullehrers]; vgl. ex
cathedra
Ka|the|der|blü das|te
od.die;
der; -, -s,
-n - 〈gr.-
�
lat.(-mlat.)〉: 1. [Lehrer]pult, Po-
(scherzh.): Stilblüte eines Leh-
dium.
rers od.2.Dozenten
(selten) Lehrstuhl
im Unter-[ei-
nes
richtHochschullehrers]; vgl. ex
Kacathedra
|the|der|so|zi|a|lis|mus der; -
64 |the� |der|blü|teRichtung
Ka(Geschichte):
�
(scherzh.):
die; -, -n inner-
Stilblüte Volkswirt-
halb der deutschen eines Leh-
rers od. Dozenten
schaftslehre am Ende im Unter-
des
richt
19. Jh.s mit sozialreformeri-
|the|der
Kaschen |so|zi|adie
Zielen, |lisdas
|musEingreifen
der; -
�
(Geschichte):
des Staates in Richtung
das soziale inner-
Le-
Rechtschreibung und
halbforderte,
ben Grammatik_024-151.indd
der deutschen Klassenge- 64
um dieVolkswirt- 13.06.13 13:04
Ka|ros|se|rie die; -, ...ien: Wagen-
oberbau, -auf bau [von ¯ Kraftwa-
gen]
Ka|ros|seur [...�s���] der; -s, -e (ös-
�
terr.): Karosseriebauer. Ka|ros-
seu|rin [...�s��r�n] die; -, -nen:
weibliche Form zu ↑ Karosseur Fremdwörter
Ka|ros|si|er [...�sie�] der; -s, -s:
�
1. (veraltet) Kutschpferd. 2. Ka-
rosseriebauer; Karosserieent-
werfer
ka|ros|sie|ren: [ein Auto] mit ei-
ner Karosserie versehen
Schreibt man Katheder oder Katheter?
Ka|the|der das od. der; -s, - 〈gr.- Die korrekte Schreibung der Wörter Katheder und
�
lat.(-mlat.)〉: 1. [Lehrer]pult, Po-
dium. 2. (selten) Lehrstuhl [ei- Katheter hängt von der Bedeutung ab.
nes Hochschullehrers]; vgl. ex
cathedra ■ Das Wort Katheder bedeutet »[Lehrer]pult, Podium«
Ka|the|der|blü|te die; -, -n
�
(scherzh.): Stilblüte eines Leh- oder selten »Lehrstuhl [eines Hochschullehrers]«.
rers od. Dozenten im Unter-
richt ■ Das Wort Katheter bezeichnet ein medizinisches Ge-
Ka|the|der|so|zi|a|lis|mus der; -
�
rät, ein Röhrchen, das in Körperorgane (z. B. in die
(Geschichte): Richtung inner-
halb der deutschen Volkswirt- Harnblase) zu deren Entleerung, Füllung, Spülung
schaftslehre am Ende des oder Untersuchung eingeführt wird.
19. Jh.s mit sozialreformeri-
schen Zielen, die das Eingreifen
des Staates in das soziale Le- ■ Ebenfalls mit d schreibt man Kathederblüte, Kathe-
ben forderte, um die Klassenge-
gensätze abzubauen. dersozialismus, Kathedersozialist, Kathedersozia
Ka|the|ter der; -s, - (Med.): Röhr-
listin.
� zur Einführung in Körper-
chen ■ Ebenfalls mit t schreibt man katheterisieren, Kathete-
organe (z. B. in die Harnblase)
zu deren Entleerung, Füllung, rismus, kathetern.
Spülung od. Untersuchung
ka|the|te|ri|sie|ren 〈gr.-nlat.〉
(Med.): einen Katheter in Kör-
perorgane einführen
Ka|the|te|ris|mus der; -, ...men
˙
(Med.): Einführung eines Ka-
theters
ka|the|tern: ↑ katheterisieren
�
Schreibt man Lapalie oder Lappalie?
Lap|pa|lie [...i�� die; -, -n 〈dt.-
�
Korrekt ist die Schreibung Lappalie.
� (abwertend):
nlat.〉 höchst un-
bedeutende Sache, Angelegen-
|nig (humorvoll)
lauheit; Nichtigkeit, Belanglosig- Das Wort Lappalie ist eine scherzhafte studentische
|nisch (launenhaft)
laukeit
Bildung aus dem Wort Lappen und seit dem 17. Jahr
hundert bezeugt.
Li|by|en (Staat in Nordafrika); Li-
Schreibt
¯ by|er; Li|byman|e|rin; lilizensieren
|bysch; aber¯ oder lizenzieren?
↑ K 140 : ¯die Libysche ¯ Wüste
li|zen|zie|ren (Lizenz erteilen); Li- Korrekt ist die Schreibung lizenzieren.
zen|zie|rung
Das Wort lizenzieren, abgeleitet von Lizenz, wird im
Mil|l|en|ni|um das; -s, ...ien: behördlichen Sinne aus der Sicht dessen verwendet, der
˙
1. Jahrtausend. 2. das Tausend-
jährige Reich der Offenbarung die Lizenz erteilt. Im Bereich der EDV wird das Wort
Johannis (20, 2 ff.); vgl. Chilias-
mus lizenzieren auch gebraucht aus der Sicht dessen, der die
Mas|seur [...�s���], der; -s, -e
�
〈franz.〉 (die Massage Ausüben-
Lizenz einholt: ein Programm lizenzieren.
der); Mas|seu|rin (Berufsbez.);
Mas|seu|se [...�s��...], die; -, -n
ori|gi|nal 〈lat.〉: 1. ursprünglich,
echt; �urschriftlich; eine Sen-
dung original (direkt) übertra-
gen. 2. von besonderer, einmali-
ger Art, urwüchsig, origi-
nell (1); vgl. ...al/...ell. Ori|gi|nal
das; -s, -e 〈lat.-mlat.〉: 1. Ur- �
schrift, Urfassung; Urbild, Vor- 65
lage; Urtext, ursprünglicher,
unübersetzter fremdsprachiger
Text; vom Künstler eigenhän-
dig geschaffenes Werk der bil-
denden
Rechtschreibung undKunst. 2. eigentümli-
Grammatik_024-151.indd 65 13.06.13 13:04
cher, durch seine besondere Ei-
Stolpersteine
Lap|pa|lie [...i�� die; -, -n 〈dt.- der Rechtschreibung
� �
nlat.〉 (abwertend): höchst un-
bedeutende Sache, Angelegen-
heit; Nichtigkeit, Belanglosig-
keit
Schreibt man Lybien oder Libyen?
lau |nig
Li|by |en(humorvoll)
(Staat in Nordafrika); Li- Korrekt ist die Schreibung Libyen.
lau |nisch
¯ by |by|e|rin; li|bysch; aber¯
|er; Li(launenhaft)
¯
die Libysche Wüste ¯
Den Eigennamen Libyen schreibt man in der hier ange-
gebenen Form. Hier führen eine nicht der Standardlau-
tung entsprechende Aussprache und eine falsche Analo-
Mil|l|en|ni|um das; -s, ...ien:
˙
1. Jahrtausend. 2. das Tausend- giebildung zu Syrien häufig zu Falschschreibungen.
li|zen |zie|ren
jährige (Lizenz
Reich erteilen); Li-
der Offenbarung
zen|zie|rung
Johannis (20, 2 ff.); vgl. Chilias- In derselben Form schreibt man Libyer, Libyerin,
mus
libysch, [die] Libysche Wüste.
Schreibt man Masseuse oder Masseurin?
ori|gi|nal 〈lat.〉: 1. ursprünglich,
echt; �urschriftlich; eine Sen-
Mas |seuroriginal
dung [...�s���(direkt)
], der; -s,übertra-
-e Korrekt ist die Berufsbezeichnung Masseurin.
〈franz.〉 �
(diebesonderer,
Massage Ausüben-
gen. 2. von einmali-
der);Art,
ger |seu|rin (Berufsbez.);
Masurwüchsig, origi-
Mas|(1);
nell seu|vgl.se [...�s��...],
...al/...ell.die;
Ori-,|gi-n
|nal Während früher die beiden Formen Masseuse und
das; -s, -e 〈lat.-mlat.〉: 1. Ur- � Masseurin bedeutungsgleich verwendet wurden, dient
schrift, Urfassung; Urbild, Vor-
lage; Urtext, ursprünglicher, heute nur noch Masseurin als Berufsbezeichnung. Mit
unübersetzter fremdsprachiger der Form Masseuse bezeichnet man hingegen eine
Text; vom Künstler eigenhän-
dig geschaffenes Werk der bil- Prostituierte in einem Massagesalon.
denden Kunst. 2. eigentümli-
cher, durch seine besondere Ei-
genart auffallender Mensch Da der Gebrauch der Endung -euse in femininen Berufs-
Ori|gi|na|li|en die (Plural) 〈lat.〉: bezeichnungen häufig als abwertend empfunden wird,
�
Originalaufsätze,
Lap |pa|lie [...i�� die; -schriften
-, -n 〈dt.-
|gi|�na(abwertend):
Orinlat.〉 |li|tä�t die; -, -en 〈lat.-fr.〉:
höchst un- werden auch andere feminine Berufsbezeichnungen
1. (ohne �
Plural) Ursprünglich-
bedeutende Sache, Angelegen-
keit, Echtheit, Selbstständig- heute vorzugsweise mit der Endung -eurin gebildet:
heit; Nichtigkeit, Belanglosig-
keit. 2. Besonderheit, wesen-
keit Dekorateurin, Graveurin, Redakteurin, Regisseurin,
hafte Eigentümlichkeit
Friseurin.
Weiterhin mit -euse gebildet werden die Formen Souf-
Li|by|en (Staat in Nordafrika); Li- fleuse (Vorsprecherin im Theater) und Diseuse (Vor-
¯ by|er; Li|by|e|rin; li|bysch; aber¯
tragskünstlerin).
↑ K 140 : ¯die Libysche
¯ Wüste
Schreibt man Milennium, Millenium oder Millennium?
Mil|l|en|ni|um das; -s, ...ien: Korrekt ist die Schreibung Millennium.
˙
1. Jahrtausend. 2. das Tausend-
jährige Reich der Offenbarung
Johannis (20, 2 ff.); vgl. Chilias- Das Wort Millennium setzt sich aus lateinisch mille
mus (»tausend«) und lateinisch annus (»Jahr«) zusammen,
was die Schreibung mit verdoppeltem l und verdoppel-
tem n begründet.
ori|gi|nal 〈lat.〉: 1. ursprünglich,
echt; �urschriftlich; eine Sen-
dung original (direkt) übertra-
gen. 2. von besonderer, einmali-
ger Art, urwüchsig, origi-
nell (1); vgl. ...al/...ell. Ori|gi|nal
das; -s, -e 〈lat.-mlat.〉: 1. Ur- �
schrift, Urfassung; Urbild, Vor-
lage; Urtext, ursprünglicher,
unübersetzter fremdsprachiger
66 Text; vom Künstler eigenhän-
dig geschaffenes Werk der bil-
denden Kunst. 2. eigentümli-
cher, durch seine besondere Ei-
genart auffallender Mensch
Ori|gi|na|li|en die (Plural) 〈lat.〉:
Rechtschreibung � Grammatik_024-151.indd
und
Originalaufsätze, -schriften 66 13.06.13 13:04
Li|by|en (Staat in Nordafrika); Li-
¯ by|er; Li|by|e|rin; li|bysch; aber¯
↑ K 140 : ¯die Libysche
¯ Wüste
Fremdwörter
Mil|l|en|ni|um das; -s, ...ien:
˙
1. Jahrtausend. 2. das Tausend-
jährige Reich der Offenbarung
Johannis (20, 2 ff.); vgl. Chilias-
mus
Schreibt man orginal oder original?
ori|gi|nal 〈lat.〉: 1. ursprünglich, Korrekt ist die Schreibung original.
echt; �urschriftlich; eine Sen-
dung original (direkt) übertra-
gen. 2. von besonderer, einmali- Obwohl das vordere i im Wort original in der gesproche-
ger Art, urwüchsig, origi- nen Sprache oftmals kaum zu hören ist, darf es in der
nell (1); vgl. ...al/...ell. Ori|gi|nal
das; -s, -e 〈lat.-mlat.〉: 1. Ur- � geschriebenen Sprache nicht entfallen. Das Wort origi-
schrift, Urfassung; Urbild, Vor-
lage; Urtext, ursprünglicher,
nal geht auf das lateinische originalis zurück, das von
unübersetzter fremdsprachiger lateinisch origo abgeleitet ist.
Text; vom Künstler eigenhän-
dig geschaffenes Werk der bil-
denden Kunst. 2. eigentümli- In derselben Form schreibt man [das] Original, Origina-
cher, durch seine besondere Ei-
genart auffallender Mensch
lien, Originalität, Originalton, originär, originell.
Ori|gi|na|li|en die (Plural) 〈lat.〉:
�
Originalaufsätze, -schriften
Ori|gi|na|li|tät die; -, -en 〈lat.-fr.〉:
�
1. (ohne Plural) Ursprünglich-
keit, Echtheit, Selbstständig-
keit. 2. Besonderheit, wesen-
hafte Eigentümlichkeit
Schreibt man paralell oder parallel?
pa|r|al|lel 〈gr.-lat.〉: 1. (Math.) in Korrekt ist die Schreibung parallel.
�
gleichem Abstand ohne ge-
meinsamen Schnittpunkt ne-
beneinander verlaufend. 2. (Mu- Das Wort parallel geht auf das lateinische parallelus
sik) im gleichen Intervallab- zurück, was die genannte Schreibung begründet.
stand (z. B. in Quinten od. Ok-
taven), in gleicher Richtung
fortschreitend. 3. gleichlaufend, In derselben Form schreibt man Parallele, Parallelen-
gleichgeschaltet, nebeneinan-
dergeschaltet axiom, Parallelepiped, Parallelepipedon, Parallelflach,
Pa|r|al|le|le die; -, -n (aber: 3 Par- parallelisieren, Parallelismus, Parallelität, Parallelkreis,
�
allele[n]) 〈gr.-lat.(-fr.)〉:
1. (Math.) Gerade, die zu einer Parallelo, Parallelogramm, Parallelprojektion, Parallel-
anderen Geraden in gleichem
Abstand u. ohne Schnittpunkt
tonart.
im Endlichen verläuft. 2. (Mu-
sik) (im strengen mehrstimmi-
gen Satz verbotenes) gleich-
laufendes Fortschreiten im
Quint- od. Oktavabstand.
3. Entsprechung; Vergleich;
vergleichbarer Fall
Pa|r|al|le|len|axi|om das; -s
� geometrischer
(Math.):
Grundsatz des Euklid, dass es
zu einer gegebenen Geraden
durch einen nicht auf ihr ge-
legenen Punkt nur eine Paral-
lele gibt
pe|ri|pher 〈gr.-lat.〉: 1. am Rande
�
befindlich, an der ↑ Periphe-
rie (2) liegend. 2. (EDV) an die
Zentraleinheit eines Rechners
angeschlossen od. anschließ-
bar. Pe|ri|phe|rie die; -, ...ien:
1. (Math.) Umfangslinie,¯bes.
des Kreises. 2. Rand, Randge-
biet (z. B. Stadtrand). Pe|ri|phe-
rie|ge|rät das; -[e]s, -e (EDV): 67
Gerät, das über eine Schnitt-
stelle an einen Computer ange-
schlossen werden kann
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 67 13.06.13 13:04
Abstand u. ohne Schnittpunkt
sik) (im strengen
im Endlichen mehrstimmi-
verläuft. 2. (Mu-
gen
sik) Satz verbotenes)
(im strengen gleich-
mehrstimmi-
laufendes Fortschreiten
gen Satz verbotenes) gleich- im
Quint-
laufendes od.Fortschreiten
Oktavabstand.im
3. Entsprechung;
Quint- Vergleich;
od. Oktavabstand.
vergleichbarer
3. Entsprechung; FallVergleich;
Stolpersteine der Rechtschreibung
|r|al|le|len|axi|om
Pavergleichbarer
�
Pa(Math.):
Falldas; -s
|r|al|le|lengeometrischer
|axi|om das; -s
Grundsatz
� des Euklid, dass es
(Math.): geometrischer
zu einer gegebenen
Grundsatz Geraden
des Euklid, dass es
durch
zu einer einen nicht auf
gegebenen ihr ge-
Geraden
legenen
durch einen nicht auf ihrParal-
Punkt nur eine ge-
lele gibt Punkt nur eine Paral-
legenen
lele gibt
Schreibt man periphär oder peripher?
pe|ri|pher 〈gr.-lat.〉: 1. am Rande
�
Korrekt ist die Schreibung peripher.
pebefindlich, an der1.↑ am
|ri|pher 〈gr.-lat.〉: Periphe-
Rande
rie (2)� liegend.
befindlich, 2. (EDV)
an der an die
↑ Periphe-
Zentraleinheit
rie (2) liegend. 2. eines
(EDV)Rechners
an die Das Wort peripher geht auf das lateinische peripheria
angeschlossen od. anschließ-
Zentraleinheit
bar. Pe|ri|phe|rieod.
eines
die;
Rechners
-, ...ien:
zurück, was die Schreibung mit e begründet.
angeschlossen anschließ-
¯
1. (Math.)
bar. Pe|ri|phe Umfangslinie,
|rie die; -, ...ibes.
en:
des Kreises.
1. (Math.) 2. Rand, Randge-
Umfangslinie, ¯bes. Ebenfalls mit e schreibt man Peripherie, Peripheriegerät,
biet (z. B. Stadtrand).
des Kreises. 2. Rand, Randge- Pe |ri |phe-
rie
biet|ge(z.|rät
B. das; -[e]s, -ePe
Stadtrand). (EDV):
|ri|phe- peripherisch.
Gerät,
rie|ge|rät dasdas;
über-[e]s,
eine-eSchnitt-
(EDV):
stelle an
Gerät, daseinen
überComputer
eine Schnitt- ange-
schlossen
stelle werden
an einen kann ange-
Computer
schlossen werden kann
Schreibt man Phillippinen oder Philippinen?
Phi|l|ip|pi|nen Plur. (Inselgruppe u.
¯ Südostasien)
PhiStaat
|l|ip|piin|nen Plur. (Inselgruppe u. Korrekt ist die Schreibung Philippinen.
|l|ip|piin¯|ner
PhiStaat (Bewohner der Philip-
Südostasien)
¯vgl. |l|ipPhilip-
|pi|ne-
Phipinen;
|| | |
l ip pi ner Filipino);
(Bewohner Phider
rin vgl.¯vgl.
pinen; Filipina ¯
Filipino); Phi|l|ip|pi|ne- Den Eigennamen Philippinen schreibt man mit ein
|l|ip
phirin |pi|Filipina
nisch ¯
vgl. ¯ fachem l und verdoppeltem p.
phi|l|ip|pi|nisch
Fi|li|pi|na,¯ die; -, -s 〈span.〉 (weibl.
¯ zu Filipino; vgl. Philippi-
Fi|Form
li|pi|na, die; -, -s 〈span.〉 (weibl. Ebenfalls mit einfachem l und verdoppeltem p schreibt
Form ¯ zuFi|Filipino;
nerin); li|pi|no, der;
vgl. -s, -s
Philippi-
(Bewohner
nerin); Fi|li|pi
¯ Philippinen;
der|no, der; -s, -s vgl. man Philippiner, Philippinerin, philippinisch, philip-
Philippiner) ¯ Philippinen; vgl.
(Bewohner der pisch.
Philippiner)
Die Wörter Filipina und Filipino schreibt man in der hier
angegebenen Form.
Schreibt man Progrom oder Pogrom?
Po|g|rom der, auch: das; -s, -e Korrekt ist die Schreibung Pogrom.
� Hetze, Ausschreitungen
〈russ.〉:
gegen nationale, religiöse, ras-
sische Gruppen Das Wort Pogrom geht auf das russische pogrom zurück
Po|g|rom der, auch: das; -s, -e
und wird nicht mit der lateinischen Vorsilbe pro- gebil-
� Hetze, Ausschreitungen
〈russ.〉: det.
|ji|zie|nationale,
gegen
pro ren 〈lat.〉: 1. (Math.) ras-
religiöse, ein
geometrisches
sische GruppenGebilde auf ei-
ner Fläche gesetzmäßig mit-
Schreibt man projezieren
hilfe von Strahlen darstellen. oder projizieren?
2. (Optik) Bilder mit einem Pro-
pro |ji|zie|auf
jektor ren einer
〈lat.〉:hellen Fläche
1. (Math.) ein Korrekt ist die Schreibung projizieren.
vergrößert wiedergeben.
geometrisches Gebilde auf 3. a)
ei-et-
was auf etwas
ner Fläche übertragen;
gesetzmäßig mit-
b) Gedanken,
hilfe Vorstellungen
von Strahlen darstellen. Das Wort projizieren leitet sich nicht von der zur selben
o. Ä. auf einen
2. (Optik) Bilder anderen
mit einemMen- Pro- Wortfamilie gehörenden Projektion ab, sondern geht
schen
jektor übertragen,
auf einer hellen in diesen
Flächehi-
neinsehen
vergrößert wiedergeben. 3. a) et- unmittelbar auf das lateinische proicere zurück.
was auf etwas übertragen;
b) Gedanken, Vorstellungen
o. Ä. auf einen anderen Men-
schen übertragen, in diesen hi-
|fle|xi|on die; -, -en 〈lat.(-fr.)〉:
Reneinsehen
�
1. das Zurückwerfen von Licht,
elektromagnetischen Wellen,
Schallwellen, Gaswellen und
Verdichtungsstößen an Körper-
|fle|xi|on die; 2.-, das
Reoberflächen. Nachden-
-en 〈lat.(-fr.)〉:
ken; �
1. das�berlegung,
Zurückwerfen Betrachtung,
von Licht,
68 vergleichendes
elektromagnetischen
Denken; Vertiefung
Schallwellen,
u. prüfendes
Gaswellen
Wellen,
in einen
und
Gedankengang
Verdichtungsstößen an Körper-
|fle|xi|ons|go|2.
Reoberflächen. ni|das
o|meNachden-
|ter das;
ken; �
-s, -: Instrument
�berlegung, zum Messen
Betrachtung,
von Neigungswinkeln
vergleichendes der Flä-
u. prüfendes
Rechtschreibung
chen und
Denken; bei Grammatik_024-151.indd
Kristallen
Vertiefung in einen 68 13.06.13 13:04
pro|ji|zie|ren 〈lat.〉: 1. (Math.) ein
geometrisches
pro |ji|zie|ren 〈lat.〉:Gebilde auf ein
1. (Math.) ei-
ner Fläche gesetzmäßig
geometrisches mit-
Gebilde auf ei-
hilfe von Strahlen
ner Fläche darstellen.
gesetzmäßig mit-
2. (Optik)
hilfe Bilder mit
von Strahlen einem Pro-
darstellen.
jektor auf Bilder
2. (Optik) einer hellen Fläche
mit einem Pro- Fremdwörter
vergrößert
jektor wiedergeben.
auf einer 3. a) et-
hellen Fläche
was auf etwas übertragen;
vergrößert wiedergeben. 3. a) et-
b) Gedanken,
was auf etwasVorstellungen
übertragen;
o.
b)Ä. auf einenVorstellungen
Gedanken, anderen Men-
schen übertragen,
o. Ä. auf in diesen
einen anderen Men-hi-
neinsehen
schen übertragen, in diesen hi-
neinsehen
Schreibt man Reflektion oder Reflexion?
Re|fle|xi|on die; -, -en 〈lat.(-fr.)〉: Korrekt ist die Schreibung Reflexion.
Re1. das
|fle o� n die; -, -en 〈lat.(-fr.)〉:
|xi|Zurückwerfen von Licht,
�
elektromagnetischen
1. das Zurückwerfen Wellen,
von Licht,
Schallwellen, Gaswellen
elektromagnetischen und
Wellen, Das Wort Reflexion leitet sich nicht von dem zur selben
Verdichtungsstößen
Schallwellen, Gaswellen an Körper-
und
oberflächen.
Verdichtungsstößen 2. das Nachden-
an Körper-
Wortfamilie gehörenden reflektieren ab, sondern geht
ken; �berlegung,
oberflächen. 2. dasBetrachtung,
Nachden- unmittelbar auf das französische réflexion zurück.
vergleichendes
ken; �berlegung, u. Betrachtung,
prüfendes
Denken;
vergleichendes Vertiefung in einen
u. prüfendes
Gedankengang
Denken; Vertiefung in einen Ebenfalls mit x schreibt man Reflex, Reflexionsgoniome-
|fle|xi|ons|go|ni|o|me|ter das;
ReGedankengang
ter, Reflexionswinkel, reflexiv, [das] Reflexiv, Reflexiva,
Re-s, |o� ns|go|ni|ozum
|fle-:|xiInstrument |me|ter Messen
das;
-s, �
von-:Neigungswinkeln
Instrument der Flä-
zum Messen Reflexivität, Reflexivpronomen, Reflexivum, Reflexologe,
chen bei Kristallen der Flä-
von Neigungswinkeln
|fle|xibei
Rechen |onsKristallen
|win|kel der; -s, - Reflexologie, Reflexologin, Reflexzone, Reflexzonenmas-
Re|fle|xi|o� nsdt.〉
〈lat.(-fr.); |win(Physik):
|kel der; -s, Winkel
- sage.
zwischen
〈lat.(-fr.); � dt.〉
reflektiertem Strahl
(Physik): Winkel
u. Einfallslot
zwischen reflektiertem Strahl
|fleEinfallslot
reu. |xiv 〈lat.-mlat.〉: 1. (Sprach-
|fle|xi¯ vsich
rewiss.) (auf das 1.
〈lat.-mlat.〉: Subjekt)
(Sprach-
wiss.) ¯ sich (auf das
rückbeziehend; rückbezüglich;
Subjekt)
reflexives
rückbeziehend; Verb:rückbezüglich;
rückbezügli-
ches Verb (z.
reflexives B. sich
Verb: schämen).
rückbezügli-
2.
ches Verb (z. B. sichbetreffend,
die Reflexion (2) schämen).
reflektiert.
2. die Reflexion Re|fle(2)
|xibetreffend,
v das; -s, -e:
↑ Reflexivpronomen
reflektiert. Re|fle|xi¯ v das; -s, -e:
↑ Reflexivpronomen ¯
Schreibt man Renomee oder Renommee?
Re|nom|mee das; -s, -s: a) Ruf, in
Redem
|nomjmd.
|mee, das;
etw. -s,
steht; Leu-
-s: a) Ruf, in Korrekt ist die Schreibung Renommee.
mund; b) guter
dem jmd. Ruf, Leumund,
, etw. steht; Leu-
Ansehen; vgl. par
mund; b) guter renommée
Ruf, Leumund,
Ansehen; vgl. par renommée Das Wort Renommee geht auf das französische renom-
mée zurück, was die Schreibung mit verdoppeltem m
und verdoppeltem e begründet.
Schreibt man Reperatur oder Reparatur?
re|pa|ra|bel 〈lat.〉: wiederherstell-
�
Korrekt ist die Schreibung Reparatur.
bar; Ggs. ↑ irreparabel
Re|pa|ra|teur [...�t���] der; -s, -e:
�
jmd. , der [berufsmäßig] repa- Das Wort Reparatur geht auf das lateinische reparatura
riert. Re|pa|ra|teu|rin [...�t��r�n]
die; -, -nen: weibliche Form zu zurück, was die Schreibung mit a begründet.
↑ Reparateur
Re|pa|ra|ti|on die; -, -en: 1. (selten) Ebenfalls mit a schreibt man reparabel (irreparabel),
Reparatur. � 2. eine Form der Re-
generation, bei der durch Ver- Reparateur, Reparateurin, Reparation, reparieren, Repa-
letzung verloren gegangene
Organe ersetzt werden; vgl. Re- rierung.
stitution (3). 3. (Plural) Kriegs-
entschädigungen, Wiedergut-
machungsleistungen
Re|pa|ra|tur die; -, -en 〈lat.-nlat.〉:
�
Wiederherstellung, Ausbesse-
rung, Instandsetzung. re|pa|rie-
ren 〈lat.〉: in Ordnung bringen,
ausbessern, wiederherstellen
Re|ve|renz die; -, -en 〈”Scheu, Ehr-
˙
furcht“〉: a) Ehrerbietung;
b) Verbeugung; vgl. aber: Refe- 69
renz
Re|fe|renz die; -, -en 〈lat.-fr.; ”Be-
richt,˙ Auskunft“〉: 1. (meist Plu-
Rechtschreibung undeiner
ral) von Grammatik_024-151.indd
Vertrauensper- 69 13.06.13 13:04
|pa|ra|ti|o� n 2.
ReReparatur. die; -, -en: 1. (selten)
Reparatur. � 2. eine Form der Re-
eine Form der Re-
generation, bei der durch Ver-
generation,
letzung bei der
verloren durch Ver-
gegangene
letzung verlorenwerden;
Organe ersetzt gegangene
vgl. Re-
Organe ersetzt
stitution werden;Kriegs-
(3). 3. (Plural) vgl. Re-
stitution (3). 3. (Plural)
entschädigungen, Wiedergut- Kriegs-
Stolpersteine der Rechtschreibung
entschädigungen,
machungsleistungen Wiedergut-
Remachungsleistungen
|pa|ra|tur die; -, -en 〈lat.-nlat.〉:
|pa|ra|tu� r die; -, -en 〈lat.-nlat.〉:
ReWiederherstellung, Ausbesse-
�
Wiederherstellung, Ausbesse-
rung, Instandsetzung. re|pa|rie-
rung, Instandsetzung. re|pa|rie-
ren 〈lat.〉: in Ordnung bringen,
ren 〈lat.〉: in Ordnung
ausbessern, wiederherstellenbringen,
ausbessern, wiederherstellen
Schreibt man Reverenz oder Referenz?
Re|ve|renz die; -, -en 〈”Scheu, Ehr- Die korrekte Schreibung der Wörter Reverenz und Refe-
|ve|re˙ nz die;
Refurcht“〉: -, -en 〈”Scheu, Ehr-
a) Ehrerbietung;
˙
furcht“〉: a) Ehrerbietung;
b) Verbeugung; vgl. aber: Refe- renz hängt von der Bedeutung ab.
b) Verbeugung; vgl. aber: Refe-
renz
renz
Re|fe|renz die; -, -en 〈lat.-fr.; ”Be-
■ Mit dem Wort Reverenz bezeichnet man die Ehr
|fe|re˙ nz
Rericht, die; -, -en 〈lat.-fr.;
1. (meist”Be- erbietung, Hochachtung gegenüber einem Höher
richt, ˙ Auskunft“〉:
Auskunft“〉:
Plu-
1. (meist Plu-
ral) von einer Vertrauensper-
ral)
son von einer Vertrauensper-
gegebene Auskunft, die gestellten oder einer Respektsperson. Auch eine Ver-
son gegebene
man Auskunft,
als Empfehlung die
vorweisen
man als Empfehlung vorweisen beugung oder Verneigung als Bezeigung von Respekt
kann; vgl. aber: Reverenz.
kann; vgl. aber: Reverenz.
2. Vertrauensperson, die über bezeichnet man als Reverenz.
2. Vertrauensperson,
jmdn. die über
eine positive Auskunft
jmdn. eine
geben kann.positive Auskunft
3. (Sprachwiss.) ■ Mit dem Wort Referenz bezeichnet man vorwiegend
geben kann.zwischen
Beziehung 3. (Sprachwiss.)
sprachli- eine von einer Vertrauensperson gegebene Auskunft,
Beziehung
chen Zeichenzwischen
u. ihrensprachli-
Referen-
chen(3)Zeichen
ten u. ihren Referen-
in der außersprachli- die man als Empfehlung vorweisen kann.
ten (3)Wirklichkeit
chen in der außersprachli-
chen Wirklichkeit
Schreibt man Rhytmus, Rythmus oder Rhythmus?
Rhyth|mik die; - 〈gr.-lat.〉: 1. rhyth-
Rhy˙th|mik die;
mischer - 〈gr.-lat.〉:
Charakter, Art1.des
rhyth- Korrekt ist die Schreibung Rhythmus.
˙
mischer Charakter, Art des
Rhythmus. 2. a) Kunst der
Rhythmus. 2. a)Gestaltung;
rhythmischen Kunst der
rhythmischen Gestaltung;von
b) Lehre vom Rhythmus, Das Wort Rhythmus geht auf das lateinische rhythmus
rhythmischer Gestaltung.von
b) Lehre vom Rhythmus,
zurück, das auf dem griechischen rhythmós beruht und
rhythmischer Gestaltung.
3. (Päd.) rhythmische Erzie-
3. (Päd.)
hung; rhythmische
Anleitung Erzie-
zum Umset- die genannte Schreibung begründet.
hung;
zen Anleitung
von Melodie,zum Umset-
Rhythmus,
zen von Melodie,
Dynamik Rhythmus,
der Musik in Bewe-
Dynamik
gung der Musik in Bewe- In derselben Form schreibt man Rhythm and Blues,
gung
Rhythmik, Rhythmiker, Rhythmikerin, rhythmisch,
rhythmisieren, Rhythmusgitarre, Rhythmusgruppe.
Schreibt man seperat oder separat?
Se|pa|ran|dum das; -s, ...da (meist Korrekt ist die Schreibung separat.
˙ 〈lat.〉: Arzneimittel, das
Plural)
gesondert auf bewahrt wird
(z. B. Opiate, Gift) Das Wort separat geht auf das lateinische separatus
se|pa|rat: [ab]gesondert; einzeln,
�
für sich
zurück, was die Schreibung mit a begründet.
Se|pa|rate [�s�p(�)r�t] das; -s, -s
〈lat.-engl.〉: Kleidungsstück, das Ebenfalls mit a schreibt man Separandum, Separata,
zu einer zwei- od. mehrteiligen
Kombination gehört, aber auch Separate, Separation, Separatismus, Separatist, Separa
getrennt davon getragen wer-
den kann
tistin, separatistisch, Separativ, Separator, Separatum.
Se|pa|ra|ti|on die; -, -en 〈lat.(-fr.)〉:
� Absonderung.
1. (veraltet)
2. Gebietsabtrennung zum
Zwecke der Angliederung an
einen anderen Staat od. der po-
litischen Verselbstständigung
skur|ril 〈etrusk.-lat.〉: (in Ausse-
hen¯ u. Wesen) sonderbar, auf
lächerliche oder befremdende
Weise eigenwillig. Skur|ri|li|tät
die; -, -en: sonderbares Wesen,�
70 bizarres Aussehen, bizarre Be-
schaffenheit; Verschrobenheit
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 70 13.06.13 13:05
Fremdwörter
Se� ||pa|ran|dum das; -s, ...da (meist
se lig (Abk. sel.); selige Weih-
nachtszeit
˙ 〈lat.〉: Arzneimittel, das
Plural)
gesondert auf bewahrt wird
Se(z.
|paB.|raOpiate,
n|dum das;Gift)-s, ...da (meist
|pa|ra˙ t: 〈lat.〉:
sePlural) [ab]gesondert;
Arzneimittel,einzeln,
das
�
für sich
gesondert auf bewahrt wird
Se |paB.|rate
Schreibt
(z. man
Gift)Seriösität
[�s�p(�)r�t]
Opiate, das; -s, -s oder Seriosität?
se〈lat.-engl.〉: Kleidungsstück,
|pa|rat: [ab]gesondert; einzeln,das
zu einer
� zwei- od. mehrteiligen
sefür
ri|ösich
|Kombination
s 〈franz.〉 (ernsthaft, [ver-
gehört, aber auch Korrekt ist die Schreibung Seriosität.
|pa�|rate [�s�p(�)r�t]
Setrauens]würdig); Se|das;
ri|o|si-s,
tä-s
|wer-
t
getrennt davon
〈lat.-engl.〉: getragen
Kleidungsstück, � das
deneiner
kannzwei- od. mehrteiligen
zu
|pa|ra|ti|on die;gehört,
SeKombination -, -en 〈lat.(-fr.)〉:
Das Substantiv (Hauptwort) Seriosität leitet sich nicht
� Absonderung. aber auch
1. (veraltet)
getrennt davon getragen wer- vom Adjektiv (Eigenschaftswort) seriös ab, sondern hat
2. Gebietsabtrennung zum
den kann seine Wurzeln in dem mittellateinischen Wort seriositas,
Se|pa|ra|ti|der
Zwecke Angliederung
on die; an
-, -en 〈lat.(-fr.)〉:
einen anderen
� Staat od.
1. (veraltet) Absonderung. der po- was die Schreibung mit o begründet.
litischen Verselbstständigung
2. Gebietsabtrennung zum
Zwecke der Angliederung an
einen anderen
Schreibt manStaat od. der
skuril, po-
skurill oder skurril?
litischen
Ste Verselbstständigung
g|reif 〈»Steigbügel«〉; aus dem
�Stegreif (unvorbereitet); Steg-
|
skur ril 〈etrusk.-lat.〉: (in Ausse- �
reif|¯dich|ter; Steg|reif|dich|te|rin;
Korrekt ist die Schreibung skurril.
hen u. Wesen) sonderbar, auf
Steg|reif|ko|mö|�die
lächerliche
� oder befremdende
Weise
skur eigenwillig. Skur
|ril 〈etrusk.-lat.〉: |ri|li|tät
(in Ausse-
Das Wort skurril geht auf das lateinische scurrilis zurück,
die;¯ -,u.-en: sonderbares Wesen, �
hen
bizarres
Wesen) sonderbar,
Aussehen, bizarre
auf
Be-
was die Schreibung mit verdoppeltem r und einfachem l
lächerliche oder befremdende
schaffenheit;
Weise Verschrobenheit
eigenwillig. Skur|ri|li|tät begründet.
die; -, -en: sonderbares Wesen, �
bizarres Aussehen, bizarre Be-
schaffenheit; Verschrobenheit
Das Wort Skurrilität schreibt man ebenfalls mit verdop-
peltem r und einfachem l.
1
Stan|dard [��t... , auch: �st...] der;
Schreibt man Standart
˙ -s 〈germ.-fr.-engl.〉:
-s, oder
1. Normal- Standard?
maß, Durchschnittsbeschaffen-
1 heit, Richtschnur. 2. allgemei-
Stan|dard [��t... , auch: �st...] der; Korrekt ist die Schreibung Standard.
nes
˙ -sLeistungs-,
-s, Qualitäts-,
〈germ.-fr.-engl.〉: Le-
1. Normal-
bensführungsniveau;
maß, Durchschnittsbeschaffen- Lebens-
standard.
heit, 3. (DDR)2.staatlich
Richtschnur. allgemei- Das Wort Standard geht auf das englische standard
vorgeschriebene
nes Leistungs-, Qualitäts-, Norm. 4. Fein-
Le-
gehalt (Verhältnis zwischen ed- zurück, was die Schreibung mit d am Wortende begrün-
bensführungsniveau; Lebens-
lem u. unedlem
standard. Metall)
3. (DDR) einer
staatlich det.
Münze.
vorgeschriebene5. anerkannter
Norm.Quali-
4. Fein-
tätstyp, Qualitätsmuster,
gehalt (Verhältnis zwischen Nor-
ed-
malausführung einer
lem u. unedlem Metall) einer Ware Ebenfalls mit d am Wortende schreibt man Standardisa-
2
Stan | dard [�st�nd�d]
Münze. 5. anerkannter Quali- der oder
das; -s, -sQualitätsmuster,
〈engl.〉: Musikstück, tion, standardisieren, Standardisierung, Standard
tätstyp, Nor-
das zum festen Repertoire
malausführung einer Ware[ei- sprache.
2 ner Jazzband] gehört
Stan|dard [�st�nd�d] der oder
Stan |dar-s,|di-s|sa〈engl.〉:
das; |ti|on die; -, -en:
↑das
Standardisierung; � Musikstück,
vgl. ...ati-
zum festen Repertoire [ei-
on/...ierung.
ner Jazzband]stan |dar|di|sie|ren:
gehört
[nach einem Muster]
Stan|dar|di|sa|ti|on die; -, -en: verein-
heitlichen
↑ Standardisierung; � vgl. ...ati-
on/...ierung. stan|dar|di|sie|ren:
[nach einem Muster] verein-
heitlichen
71
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 71 13.06.13 13:05
Stolpersteine der Rechtschreibung
Schreibt man subsummieren oder subsumieren?
sub|su|mie|ren 〈lat.〉 (ein-, unter- Korrekt ist die Schreibung subsumieren.
ordnen; unter einem Thema
zusammenfassen); Sub|su|mie-
rung; Sub|sum|ti|on, die; -, -en; Das Wort subsumieren im Sinne von »unter einem
� unterord-
sub|sum|tiv (Philos.
¯
nend; einbegreifend)
Begriff / Thema zusammenfassen« leitet sich nicht – wie
summieren – vom lateinischen Wort summa ab, son-
dern ist eine Zusammensetzung aus den lateinischen
Wörtern sub (»unter«) und sumere (»nehmen«).
Das Substantiv (Hauptwort) zu subsumieren lautet
ver|pö|nen 〈dt.; lat.〉 (veraltend für
�
missbilligen; [bei Strafe] verbie- Subsumtion oder auch Subsumption.
ten); ver|pönt (unerwünscht)
�
Schreibt man Sylvester oder Silvester?
Sil|ves|ter das; -s, - 〈nach dem Korrekt ist die Schreibung Silvester.
˙ Silvester I.〉: der letzte Tag
Papst
des Jahres (31. Dezember)
Die Bezeichnung Silvester für den letzten Tag des Jahres
Wer|mut, der; -[e]s, -s (eine
�
Pflanze; Wermutwein); Wer|mut- geht auf den Tagesheiligen des 31. Dezembers, Papst
�
bru|der (ugs. für [betrunkener]
Stadtstreicher); Wer|mut[s]|trop-
Silvester I. (314–335 n. Chr.), zurück, das Wort wird
� daher mit i geschrieben.
Silfen; ter� r|das;
|ves|We mut|-s,
wein
- 〈nach dem
˙ Silvester
Papst I.〉: der letzte Tag
Si|des
phonJahres (31.
[�zi�fõ, Dezember)
österr.: zi�fo�n] der,
selten auch: das; -s, -s 〈gr.-
Der männliche Vorname Silvester wird auch Sylvester
lat.-fr.〉: 1. s-förmiger Geruchs- geschrieben.
verschluss bei Wasserausgüs-
sen zur Abhaltung von Abwas-
sergasen. 2. Getränkegefäß, aus
Schreibt
dem beim man ÖffnenSyphon
die einge-oder Siphon?
schlossene Kohlensäure die
Si|Flüssigkeit
phon [�zi�fõ,herausdrückt;
österr.: zi�fo�n]Si-der, Korrekt ist die Schreibung Siphon.
selten auch: das;
phonflasche. -s, -s 〈gr.-
3. (österr. ugs.)
lat.-fr.〉: 1. s-förmiger
Sodawasser. Geruchs-
4. Abflussanlage,
verschluss
die unter einebei Straße
Wasserausgüs-
führt Das Wort Siphon geht auf das französische siphon
sen zur Abhaltung von Abwas- zurück, was die Schreibung mit i begründet.
sergasen. 2. Getränkegefäß, aus
dem beim Öffnen die einge-
schlossene Kohlensäure die
Flüssigkeit herausdrückt; Si-
Si|phonflasche.
sy|phus|ar|beit3.die;
(österr.
-, -enugs.)
〈nach
¯ Sodawasser.
Sisyphos, einer 4. Abflussanlage,
Gestalt der
die unter
griech. eineder
Sage, Straße führtnie
zu einem
endenden Steinwälzen verur-
teilt war〉: sinnlose Anstren-
gung; vergebliche, nie ans Ziel
Schreibt man Sysiphusarbeit oder Sisyphusarbeit?
führende Arbeit
Si|sy|phus|ar|beit die; -, -en 〈nach Korrekt ist die Schreibung Sisyphusarbeit.
¯ Sisyphos, einer Gestalt der
griech. Sage, der zu einem nie
endenden Steinwälzen verur- Das Wort Sisyphusarbeit geht auf die griechische mythi-
teilt war〉: sinnlose Anstren- sche Gestalt Sisyphos (auch Sisyphus) zurück, was die
Tergung;
|ras|severgebliche, nie ans Ziel
die; -, -n 〈lat.-galloro-
˙
führende
man.-fr. Arbeit
; ”Erdaufhäufung“〉: genannte Schreibung begründet.
1. stufenförmige Erderhebung,
Geländestufe, Absatz, Stufe.
2. nicht überdachter größerer
Platz vor od. auf einem Ge-
bäude
ter|ras|sie|ren: ein Gelände terras-
|ras|se
Tersen-, die; -, -n 〈lat.-galloro-
treppenförmig anlegen,
72 ˙
man.-fr.
erhöhen ; (z.
”Erdaufhäufung“〉:
B. Weinberge)
1. stufenförmige Erderhebung,
Geländestufe, Absatz, Stufe.
2. nicht überdachter größerer
Platz vor od. auf einem Ge-
bäude
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 72 13.06.13 13:05
Si|sy|phus|ar|beit die; -, -en 〈nach
¯ Sisyphos, einer Gestalt der
griech. Sage, der zu einem nie Fremdwörter
endenden Steinwälzen verur-
teilt war〉: sinnlose Anstren-
gung; vergebliche, nie ans Ziel
führende Arbeit
Schreibt man Terasse oder Terrasse?
Ter|ras|se die; -, -n 〈lat.-galloro- Korrekt ist die Schreibung Terrasse.
˙
man.-fr. ; ”Erdaufhäufung“〉:
1. stufenförmige Erderhebung,
Geländestufe, Absatz, Stufe. ■ Das Wort Terrasse geht auf das französische terrasse
2. nicht überdachter größerer
Platz vor od. auf einem Ge- zurück, was die Schreibung mit verdoppeltem r und
bäude verdoppeltem s begründet.
ter|ras|sie|ren: ein Gelände terras-
sen-, treppenförmig anlegen, ■ In dem französischen Wort ist das lateinische terra
erhöhen (z. B. Weinberge) (»Erde, Erdreich, Land«) enthalten, was zu Schrei-
bungen wie Terrain, Terrarium, Terrazzo führt.
Ebenfalls mit verdoppeltem r und verdoppeltem s
schreibt man terrassieren. Hingegen schreibt man die
EDV-Einheit Terabyte mit nur einem r.
Schreibt man tollerant oder tolerant?
to|le|rant 〈lat.-fr.〉: 1. (in Fragen der Korrekt ist die Schreibung tolerant.
˙
religiösen, politischen �berzeu-
gung, der Lebensführung ande-
rer) bereit, eine andere An- Das Wort tolerant geht auf das französische tolérant
schauung, Einstellung, andere zurück, was die Schreibung mit einfachem l begründet.
Sitten u. a. gelten zu lassen.
2. verschiedenen sexuellen Prak-
tiken gegenüber aufgeschlossen Ebenfalls mit einfachem l schreibt man Toleranz,
To|le|ranz die; -, -en 〈lat.〉:
˙
1. (ohne Plural) das Tolerant- tolerieren.
sein; Duldsamkeit. 2. (Med.)
begrenzte Widerstandsfähig-
keit des Organismus gegen-
über [schädlichen] äußeren
Einwirkungen (bes. gegenüber
Giftstoffen od. Strahlen).
3. (bes. Technik) zulässige Dif-
ferenz zwischen der angestreb-
ten Norm u. den tatsächlichen
Maßen, Größen, Mengen o. Ä.
to|le|rie|ren: 1. dulden, zulassen,
gelten lassen [obwohl etwas
nicht den eigenen Wertvor-
stellungen entspricht]. 2. (bes.
Technik) eine Toleranz (3) in
bestimmten Grenzen zulassen
Schreibt man Zuchini oder Zucchini?
Zuc|chi|ni [...�ki�ni], Zuc|chi|no der;
¯
Korrekt ist die Schreibung Zucchini.
-s, ...ni (meist Plural): gurken-
ähnliche Frucht einer bestimm-
ten Kürbisart Das Wort Zucchini geht auf das gleichbedeutende italie-
nische zucchini, eine Verkleinerungsform von zucca
(»Kürbis«), zurück, was die genannte Schreibung
begründet.
73
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 73 13.06.13 13:05
Stolpersteine der Rechtschreibung
Von »das / dass« bis »wieder / wider« –
Gleich und ähnlich klingende Wörter
Wann schreibt man das / dass?
das (Nom. u. Akk.); vgl. der; alles das ist eine Form des
˙das, was ich gesagt habe; vgl.
auch das/dass ■ bestimmten Artikels (Geschlechtsworts):
der Mann, die Frau, das (dieses) Kind
dass; sodass od. so dass; auf dass
˙(veraltet); bis dass (veraltet); ich ■ Demonstrativpronomens (hinweisenden Fürworts):
glaube, dass ...; dass-Satz od.
Dasssatz; vgl. auch das/dass
Bitte wiederholen Sie das (dieses) noch einmal.
■ Relativpronomens (bezüglichen Fürworts):
das (Nom. u. Akk.); vgl. der; alles
˙das, was ich gesagt habe; vgl. Das Kleid, das (welches) ich dir geschenkt habe,
auch das/dass steht dir gut.
dass; sodass od. so dass; auf dass
˙(veraltet);
ent |le|di|gen;bis
sichdassder(veraltet);
Aufgabe ich dass ist eine Konjunktion (ein Bindewort):
�
entledigen;
glaube, ...;|ledass-Satz
dassEnt |di|gung od.
ent |lee|ren; Ent
Dasssatz; vgl.|lee
auch �
|rungdas/dass Ich glaube, dass Ihnen die Unterscheidung zwischen den
ent|le|gen; Ent|le|gen|heit, die; - Wörtern »das« und »dass« keine Probleme bereiten wird.
�
(geh.) �
ent|leh|nen; Ent|leh|nung
� |ben, sich (geh.
ent|lei � für sich
Wann
töten) schreibt man ent- / -end-?
ent|lei|hen (für sich leihen); Ent|lei-
her;
ent |le|diEnt |lei|he
|gen; |rin;derEntAufgabe
sich |lei|hung Die Vorsilbe ent- schreibt man mit t: entbehren, ent
ent |lie� |ben, sich
entledigen; Ent(scherzh.
|le|di|gung für auf-
hören
ent |lee|ren; zu lieben)
Ent|lee|rung � decken, entflammbar, entkommen, Entlassung, Ent-
ent|lo ben, sich;
le|gen; Ent|le|gen Ent | |heit,
lo | die; -
bung scheidung.
ent |lo� |cken � �
(geh.)
lo˙ h |nen;
ent|le nen, Entschweiz.
| |
le h ent
nung |löh|nen
lo� h|ben,
Ent|lei
ent |nung,sich �
schweiz.
(geh. |�löh|nung
Entsich
für Zusammensetzungen mit und Ableitungen von Ende
ent �
|lüf|ten; Ent|lüf|ter �
töten)
Ent lü˙ f|hen
ent|lei tung; |˙lüf|tungs
Entsich
(für leihen); |hauEnt
|be;
|lei- schreibt man mit d: beenden, Endeffekt, endgültig, end-
Ent˙|lüEnt
her; f|tungs
|lei|he|ven
|rin; ˙ |tilEnt lei hung
| | lich, Endpunkt, Endsilbe, Endspiel.
ma|ch
ent|lie ˙
ben, |ten;
sich |mach|tung
Ent(scherzh. für auf-
ent |ma˙ |gzu
hören |ti|sie|ren˙
|nelieben)
ent|lo|ben, sich; Ent|lo|bung
End||lo
ent � |cken
ab |rech|nung; End�|aus|schei-
˙ dung; ˙ ent
ent |lo˙ h|nen,End|schweiz.
bahn|hof;
˙|scheid;
End|lö|be |richt;
h|nen
Ent |lo� |hbe
End |nung, End|be˙Ent
schweiz. |trag|�löh|nung
˙
nd||lü� f|ten;ein EntEndchen˙ �
Eent chen; |lüf|ter Schnur
E˙ nd||lü
Ent ˙ f|tung;
drei |ßi|ger |˙lüf|tungs
Ent(Mann Ende|haudrei-
|be;
˙ ßig); ˙ |ßi˙|ge
|drei|ven
Ent|lüEfnd |˙ tungs |til|rin
E n de, ˙
ent| |mach|ten; Ent|mach|tung
das; -s, -n; am Ende; zu
˙ Ende
ent |ma˙ |gsein, |sie|ren˙ führen,
|ne|tibringen,
gehen, kommen; Ende Januar;
End letzten
|ab|rech Endes;
|nung;eine
End|Frau Ende-
aus|schei
˙ dreißig
dung; End|bahn|hof; ˙ End|be|richt;
End End|ef||be˙|scheid;
fekt; End|be˙ |trag
im Endeffekt
E˙ nd ˙
˙ |chen; ein Endchen Schnur
˙End|drei|ßi|ger (Mann Ende drei-
˙ ßig); End|drei|ßi|ge|rin
En|de, das; ˙ -s, -n; am Ende; zu
˙ Ende sein, bringen, führen,
gehen, kommen; Ende Januar;
letzten Endes; eine Frau Ende
dreißig
End|ef|fekt; im Endeffekt
˙
74
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 74 13.06.13 13:05
Gleich und ähnlich klingende Wörter
Wann schreibt man -fer- / ver-?
fer|ti|gen
˙
ferr||titig
Fe |gen |er|zeug|nis; Fer|tig|ge|richt; Mit f schreibt man fertig und alle verwandten Wörter:
fe˙˙rFe ˙
fe˙ rr|||ti r||gen
Fe titig |er||haus
tig zeug|nis; Fer|tig|ge|richt;
gen
Fe
r|˙tig
Fe˙˙ Fe
r | tigr |tig||keit
er||haus
er |
zeug|nis; Fe˙ r|tig|ge|richt;
zeug |nis; Fe r|tig|ge|richt;
abfertigen, anfertigen, Fertigung, schlagfertig.
fe˙˙rFe |dung ( für˙˙ Konfektion)
Ferr||˙˙tig r|gen
Fe titig tig |haus
|keit
klei
Fe˙˙˙ Fe r|tig er||haus
Fe˙ r||˙tig ||klei
r tig keit zeug|nis; Fer|tig|ge|richt;
keit | dung ( für Konfektion)
Mit v schreibt man die Vorsilbe ver-: vergeben, verlieren,
Fe
ver˙ Fe
r|tig arb|tig||fol |haus
klei |gen ||dung ( für˙ Konfektion)
(Amtsspr. veraltend
Fe rr|˙tig
Fe˙˙ aus-, klei dung ( für Konfektion)
|ab||fol
˙
tig keit
abgeben) verlassen, versagen, versprechen.
ver
Fe ˙ r||tig |klei
|gen
|dung
(Amtsspr. veraltend
( für Konfektion)
ver
ver ||aa˙ bb||re
˙ aus-,
fol ||gen
|den;
gen ver
abgeben)
fol
(Amtsspr.
(Amtsspr.
veraltend
|ab|re|deveraltend |ter|ma-
�
verßen; |aa˙˙ bb|re
aus-,
aus-,
abgeben)
Ver|den;
abgeben)|ab|re ver |a˙ b|re|deveraltend
|dung |ter|ma-
verßen; ||a˙ b||fol re
rei
Ver| |gen
|chen;
den; | ˙
ab|re
(Amtsspr.
ver
Ver
| |a˙
dung b | re |
|˙ ba|bre|rei de ||ter
|chung ||ma
�-
veraus-, |a˙˙ b|re |den;
abgeben) ver |a | de ter �-
ma
verßen;
ver |aaa˙˙ bbb|rei
ßen;
Ver
säu ||men
|chen;
Verden; a˙ b|re Ver ˙ |a˙ b|rei|chung �
a˙ b|re(versäumen)
||dung
dung
ver |
|
ver|a˙ b|säua˙ b |
| re
rei|
scheu| chen;
|men ˙ | ver
en;Ver|a|ba|˙a|bre
ver
(versäumen) b| |
|
rei
scheu|ter||ens
de|chung ma--
Ver|chen;
rei Ver ˙ |a˙˙b|rei|chung �
ab|re(versäumen)
|dung
ver
verwert ||aa˙˙ bb||scheu
ßen;
ver|a˙˙ b|säu
säu ||men
rei|chen; ˙ |en;(versäumen)
men ver|˙ab|scheu|ens-
| ver|a|a˙bb|rei
en;Ver |chung
ver|˙a˙ b||scheu||ens--
wert scheu scheu ens
ver|aa˙ b
ver wert | ˙ b||scheusäu|men |en;(versäumen)
˙
verwert |a˙ b|scheu|en; ver|ab|scheu|ens-
wert ˙ ˙
Wann
Fie schreibt
|ber, das; -s, - Plur.man
seltenFieber / Fiber,
〈lat.〉; Lied / Lid, Miene / Mine und Stiel / Stil?
Fievgl.
|ber,aber
das;Fiber
-s, - Plur. selten 〈lat.〉;
Fie||ber,aber
ber, das;Fiber
Fievgl. -s, - Plur. selten 〈lat.〉;
das; -s, - Plur. selten 〈lat.〉; Fieber oder Fiber?
Fi|vgl.
ber,aber
die; -,Fiber
-n 〈lat.〉 ([Muskel- od.
vgl. aber Fiber
Fie|ber, das; -s, - Plur.
¯ selten 〈lat.〉; ■ Mit Fieber bezeichnet man in erster Linie eine über
Fi|Pflanzen]faser);
ber, die; -, -n 〈lat.〉vgl.([Muskel-
aber Fieber
od.
Fi¯|vgl.
ber,aber
die; -,Fiber
-n 〈lat.〉
Pflanzen]faser); ([Muskel-
vgl. aber od.
Fieber 38 °C ansteigende Körpertemperatur als Abwehrreak-
Fi¯|ber, die; -, -n 〈lat.〉 ([Muskel- od.
¯ Pflanzen]faser); vgl. vgl. aber Fieber
Fi|Pflanzen]faser); aber Fieber
ber, die; -, -n 〈lat.〉 ([Muskel- od. tion des Organismus.
¯ Pflanzen]faser); vgl. aber Fieber
■ MitFiber bezeichnet man eine Muskel- oder Pflan-
Lid, das; -[e]s, -er (Augendeckel);
¯ vgl. aber Lied
Lid, das; -[e]s, -er (Augendeckel); zenfaser.
Li¯d, das;
vgl. -[e]s,
aber Lied-er (Augendeckel);
Li¯d, das; -[e]s, -er (Augendeckel);
¯ vgl.
Lied,
vgl.
aber-[e]s,
das;
aber
Lied-er (Gedicht;
Lied-er (Augendeckel);
Lid,
Lied,
das; -[e]s,
Gesang); vgl. aber
das; -[e]s, Lid
-er (Gedicht; Lied oder Lid?
¯ vgl. aber-[e]s,
Lied
Lied, das; -er (Gedicht;
Gesang);
Lied, vgl. aber Lid
das; -[e]s, -er (Gedicht; ■ Mit ie schreibt man das Lied, das man singen kann.
Gesang); vgl. aber Lid
Gesang); vgl. aber Lid
Lied, das; -[e]s, -er (Gedicht; ■ Mit einfachem i schreibt man das Lid über dem
Gesang); vgl. aber Lid
Miene Auge.
Nicht zu verwechseln sind Miene
Miene
Miene
und Mine. Das einen Gesichts-
Nicht
Miene zu verwechseln
Nicht
ausdruck
sind Miene
zu verwechseln
bezeichnende sind Miene
Substan-
Miene oder Mine?
und Mine. Das einen Gesichts-
Nicht zu verwechseln sind Miene
Miene
und Mine.wird
tiv Miene
ausdruck
und Mine.
Das mit
einen
-ie-Gesichts-
geschrie-
bezeichnende
Das einen Gesichts- Substan- ■ Mit Miene bezeichnet man einen Gesichtsausdruck.
Nicht
ausdruck
ben.Miene
tiv zu verwechseln
bezeichnende
Mit einfachem
wird mit -ie- sind Miene
Substan-
-i- schreibt
geschrie-
ausdruck
und Mine. bezeichnende
Das einen Substan- ■ Mit Mine bezeichnet man
tiv
sichMiene
ben.
tiv Mine, wird
das für
Mit einfachem
Miene wird
mit
mit -i-Gesichts-
-ie-
einen
-ie-
geschrie-
unterir-
schreibt
geschrie-
ausdruck bezeichnende Substan-
ben.
dischen
sich
ben.
MitGang,
Mine, einfachem
das einen
Mit einfachem
-i- schreibt
Sprengkör-
für einen
-i- unterir-
schreibt ■ einen unterirdischen Gang,
tiv
perMiene
sich
dischen Mine,
oder wird miteinen
-ie- geschrie-
dasKugelschreiberein-
eine
Gang, für
einen unterir-
Sprengkör-
sich
ben. Mine,
MitGang, das
einfachemfür einen unterir- ■ einen Sprengkörper,
dischen
lage
per steht.
oder eine einen-i- schreibt
Sprengkör-
Kugelschreiberein-
dischen
sich Mine, Gang, einen Sprengkör-
dasKugelschreiberein-
für einen unterir-
per oder eine
lage steht.
per oderGang,
dischen eine Kugelschreiberein-
einen Sprengkör- ■ eine Bleistift- oder Kugelschreibereinlage.
lage steht.
lageoder
per steht. eine Kugelschreiberein-
lage steht.
Stiel, der; -[e]s, -e (Griff; Stängel); Stiel oder Stil?
mit der;
Stiel, Stumpf -[e]s,und Stiel Stängel);
-e (Griff;
mit der;
Stiel, Stumpf -[e]s,und
-e (Griff;
Stiel Stängel); ■ Mit Stiel bezeichnet man einen Griff oder Stängel.
Stiel, der; -[e]s, -e (Griff; Stängel);
Stimit
mit
Stumpf
l [�t...,
Stumpfauchund Stiel
st...], der; -[e]s, -e ■ Mit Stil bezeichnet man die Einheit der Ausdrucks-
¯ der;
Stiel,
Sti〈lat.〉
-[e]s,und
(Einheit
l [�t..., auch -e
der
Stiel
(Griff;
st...], der; Stängel);
Ausdrucksfor-
-[e]s, -e
mit
Sti〈lat.〉
Stimen
Stumpf
¯l [�t...,
[eines
(Einheit
l [�t...,
und derStiel
auchKunstwerkes,
st...],
auch st...],
der; -[e]s,eines
Ausdrucksfor-
der; -[e]s,
-e
-e formen eines Kunstwerks, eines Menschen oder ei-
¯Menschen,
〈lat.〉 (Einheit einerder Ausdrucksfor-
¯
men
Sti〈lat.〉
l
[eines
(Einheit
[�t..., auch derZeit];
Kunstwerkes,
st...],
Darstel-
eines
Ausdrucksfor-
der; -[e]s, -e ner Zeit, die Darstellungsweise, Art, Bauart, Schreib-
men
Menschen, [eines
lungsweise, Kunstwerkes,
Art [Bau-,
einer eines
Zeit];Schreibart
Darstel-
men
¯〈lat.〉 [eines
(Einheit Kunstwerkes,
der eines
Ausdrucksfor-
Menschen,
usw.]);
lungsweise,
Menschen, alteneiner
ArtStils
einer
Zeit];
(Abk.
[Bau-,
Zeit];
Darstel-
a. St.),
Schreibart
Darstel- art, Kunstrichtung.
men
neuen[eines
lungsweise,
usw.]); altenKunstwerkes,
Stils Art
(Abk. [Bau-,
Stils n. St.);
(Abk. eines
Schreibart
a.Sti l|art
St.),
lungsweise,
Menschen, Art [Bau-, Schreibart
¯ ■ Ableitungen von und Zusammensetzungen mit Stil:
usw.]);
neuen Stils alteneiner
StilsZeit];
(Abk. n. St.);Darstel-
(Abk. a.Sti
St.),
l|art
usw.]);
lungsweise, alten Stils (Abk.
Art [Bau-, a. St.),
Schreibart
neuen Stils (Abk. n. St.); Sti¯l|art
neuen Stils
usw.]); alten(Abk.
Stils n. St.);a.Sti
(Abk. ¯l|art
St.), stilisieren, Stilistik, Baustil, Stilkunde.
¯
neuen Stils (Abk. n. St.); Stil|art
¯
75
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 75 13.06.13 13:05
Stolpersteine der Rechtschreibung
fal|len
˙
– du fällst; er fällt
– du fielst; du fielest
– gefallen (vgl. d.)
– fall[e]!
Wann schreibt man fiel / viel?
viel
fal|len
Viel, das; -s; viele Wenig machen fiel ist eine Vergangenheitsform des Verbs (Zeitworts)
˙ Viel
ein
– du fällst; er fällt
viel|ar|mig; eine vielarmige fallen: Die Gabel fiel auf den Boden.
–Abwehr
du fielst; du fielest
(Sport)
– gefallen (vgl. d.)
viel|bän|dig; ein vielbändiges
–Werk
fall[e]! viel ist ein unbestimmtes Zahladjektiv (Zahlwort) und
viel be|fah|ren , viel|be|fah|ren; vgl. bedeutet »eine Menge«: viel Ärger, viel Geld, viele Pro-
viel; ↑ K 58
viel
viel be
Viel, |schäf
das; -s; |viele viel|be|machen
tigt , Wenig schäf- bleme, viele Gegenstände.
vgl. viel; ↑ K 58
tigt;Viel
ein
viel be |schwo |ren , viel
viel|ar|mig; eine vielarmige |be |schwo-
ren; vgl. viel;
Abwehr (Sport) ↑ K 58
viel|bän|dig; ein vielbändiges
Werk
viel be|fah|ren , viel|be|fah|ren; vgl.
viel
viel be|schäf|tigt , viel|be|schäf-
tigt; vgl. viel
viel be|schwo|ren , viel|be|schwo-
ren; vgl. viel
Wann schreibt man Geisel / Geißel?
Gei|sel, die; -, -n; Geiseln freilas- Mit Geisel bezeichnet man eine Person, die zu dem
sen; vgl. aber Geißel
Zweck gefangen genommen oder festgehalten wird,
Gei|ßel, die; -, -n (landsch. auch dass für ihre Freilassung bestimmte, gegen einen Drit-
für Peitsche; übertr. für Plage);
eine Geißel der Menschheit; vgl. ten gerichtete Forderungen erfüllt werden.
aber Geisel; gei|ßeln; ich
geiß[e]le
Gei|sel, die; -, -n; Geiseln freilas-
Mit Geißel bezeichnet man im übertragenen Sinne eine
sen; vgl. aber Geißel Plage. Landschaftlich steht das Wort Geißel auch für
Gei|ßel, die; -, -n (landsch. auch eine Peitsche.
für Peitsche; übertr. für Plage);
eine Geißel der Menschheit; vgl.
aber Geisel; gei|ßeln; ich
geiß[e]le
76
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 76 13.06.13 13:05
Gleich und ähnlich klingende Wörter
Leib, der; -[e]s, -er (Körper; veral-
Wann
tet auchschreibt man
für Leben); Leib / Laib, Seite / Saite und Weise / Waise?
gut bei
Leibe (wohlgenährt) sein, aber
Leib, der; -[e]s,
nicht;-er (Körper; veral-
beileibe
Leib,
tet
Leib,
der; -[e]s,
auch
jmdm.
-er
für Leben);
der; -[e]s,
zu Leibe
(Körper; veral-
gut bei
-er (Körper; veral-
Leib oder Laib?
rücken;
tet auch Leib und
für Leben);Leben wagen
gut bei
Leibe
tet (wohlgenährt)
auch
Leibe für Leben); gut
(wohlgenährt)
sein,
beiaber
sein, aber ■ Mit Leib bezeichnet man einen Körper.
beileibe
Leibe
Laib, nicht;-e;jmdm.
der;(wohlgenährt)
-[e]s, zu Leibe
sein,
ein Laib aber
Brot
beileibe nicht; jmdm. zu Leibe ■ Mit Laib bezeichnet man einen Brotlaib oder Käse-
rücken; Leib
beileibe nicht;und Leben
jmdm. zu wagen
Leibe
rücken; Leib und Leben wagen
rücken; Leib und Leben wagen
Laib, der; -[e]s, -e; ein Laib Brot
laib.
Laib, der; -[e]s, -e; ein Laib Brot
Laib, der; -[e]s, -e; ein Laib Brot
Sei|te Seite oder Saite?
Sei|ten|air|bag (Kfz-Technik)
Sei|ten|al|tar; Sei|ten|an|sicht; Sei- ■ Im Allgemeinen ist die Seite in einem Buch von der
|te
Seiten
Sei|te|arm Saite auf der Geige zu unterscheiden.
Sei|||te
Sei ten||air
ten |bag
air||bag
auf prall(Kfz-Technik)
|schutz
(Kfz-Technik)
Sei
Sei |ten
Sei||ten
|al
ten||air
|tar;
aus|bag
al|tar;
Sei ||ten |an|sicht; Sei-
(Kfz-Technik)
(Sport)
Sei ten|an|sicht; Sei- ■ Oftmals werden die beiden Wörter beim übertrage-
ten
Seiten |
|ten
|
arm
|al
arm |tar;
aus |gang Sei|ten|an|sicht; Sei-
|ten
Seiten ||auf
|arm aus||prall
li|nie||schutz
nen Gebrauch von Saite miteinander verwechselt:
Sei|ten (Sport)
Sei||ten |auf
ten||auf
Sei|ten
Sei
prall
(Sport)
aus|prall
aus (Sport)
schutz
|schutz ■ gleich gestimmte Saiten verwandter Seelen
Sei |ten
Sei||ten
Sai
Sei
| aus
te, ||die;
aus | gang
(Sport)
aus|-,gang -n (gedrehter Tier-
|ten
ten||aus
Seidarm,
Sei||ten
Sei ten|aus
aus |||gang
Metall li|nieod.(Sport)
Kunststoff [zur
li|nie (Sport) ■ andere Saiten aufziehen.
|ten|aus|li|nievon
SeiBespannung (Sport)
Musikinstru- ■ eine Saite seines Wesens zum Erklingen bringen.
|te, die; -, vgl.
Saimenten]); -n (gedrehter
Sai|te, die; -, -n (gedrehter aber SeiteTier-
Tier-
darm,
|te, die;
Saidarm, Metall od. Kunststoff
-, -n (gedrehter Tier-[zur
Metall od. Kunststoff [zur
Bespannung
darm, Metall von Musikinstru-
od. Kunststoff [zur
Bespannung von Musikinstru- Dagegen schreibt man:
menten]); vgl.von
Bespannung aber Seite
Musikinstru-
menten]); vgl. aber Seite
menten]); vgl. aber Seite ■ Siezeigte sich von ihrer besten Seite.
■ Rauchen ist seine schwache Seite.
■ Wir lernten sie von einer ganz anderen Seite kennen.
1
Wei|se, der u. die; -n, -n (kluger ■ Dem ist nichts an die Seite zu stellen.
Mensch)
2
Wei|se, die; -, -n (Art; Melodie
1
1 Wei ||se,
[eines
Wei
der u. die; auf
Liedes]);
se, der
-n, -n (kluger
diese
u. die; -n, -n Weise
(kluger Weise oder Waise?
1 Mensch)
Wei |se, der u. die; -n, -n (kluger
2 Mensch)
Wei |se, die; -, -n (Art; Melodie ■ Mit Weise bezeichnet man
2 Mensch)
Wai|se, die; -, -n (Art; Melodie
Wei
2 [eines
Wei
Wai |sen
[eines
Liedes]);
se, |die; -, Wai
geld;
Liedes]); |auf
sen|diese
-n (Art;
auf haus;
diese
Weise
Melodie
Wai-
Weise einen klugen Menschen,
[eines
sen |kindLiedes]); auf diese Weise eine Art,
Wai|se, die; -, -n
Wai|se, die; -, -n
Wai |sen
Wai||se,
Wai |geld;
sen|die; -n ||sen
-, Wai
geld; Wai
|haus; Wai-
sen|haus; Wai- eine Melodie [eines Liedes].
sen
Wai ||kind
|sen |geld; Wai|sen|haus; Wai-
sen kind ■ Mit Waise bezeichnet man
sen|kind
ein elternloses Kind,
eine einzelne reimlose Gedichtzeile.
Ler|che, die; -, -n (eine Vogelart);
˙ vgl. aber Lärche
Wann schreibt man Lerche / Lärche?
Lä˙ rr||che,
Le
Le
die; -,
che, die; -, -n
-n (ein
(eineNadelbaum);
Vogelart);
(eine Vogelart);
Le˙ vgl.
vgl.
aber
r|che, die;Lärche
aber -, -n (eine Vogelart);
Lerche
Lärche Mit Lerche bezeichnet man einen Singvogel.
˙ vgl. aber Lärche
Lär|che, die; -, -n (ein Nadelbaum);
Lä˙ r|che, die; -, -n (ein Nadelbaum);
Lä˙ vgl. aber
r|che,
vgl. die;Lerche
aber -, -n (ein Nadelbaum);
Lerche Mit Lärche bezeichnet man einen Nadelbaum.
˙ vgl. aber Lerche
77
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 77 13.06.13 13:05
Stolpersteine der Rechtschreibung
Wann schreibt man seit / seid?
seit seit ist eine
Im Gegensatz zur mit d
geschriebenen Verbform seid ■ Präposition (ein Verhältniswort):
(ihr seid) enden die Präposition Seit dem 1. Juli gelten die neuen Mehrwertsteuer-
und die Konjunktion seit (seit
drei Jahren; ihr geht es besser,
seit sätze.
seitGegensatz
Im sie Sport treibt)
zur mitmit
d t. ■ Konjunktion (ein Bindewort):
geschriebenen Verbform seid
(ihr seid) enden die Präposition
seit Seit er das Haus verlassen hat, wird er von der Poli-
und die Konjunktion
Im Gegensatz zur mitseit
d (seit zei beobachtet.
drei Jahren; ihrVerbform
geschriebenen geht es besser,
seid
seit sie Sport treibt) mit t.
(ihr seid) enden die Präposition
und die Konjunktion seit (seit
d, der;
Todrei -[e]s,ihr
-e; geht
zu Tode fallen,
seid ist eine konjugierte (gebeugte) Form des Verbs
Jahren; es besser,
�hetzen, erschrecken
seit sie Sport treibt) mit t. (Zeitworts) sein: Seid bitte nett zueinander.
tod|bang; tod|be|reit
to� d|bla ˙ ss vgl. � totenblass Seid ihr gut in Regensburg angekommen?
to� d|bleich˙ vgl. totenbleich
to� dd,|brin
To der;|gend
-[e]s, -e; zu Tode fallen,
��
Wannhetzen,schreibt
erschrecken man tod- / tot-?
tod t||krie
bang;|gento(ugs.);
d|be|reit er ist nicht
� totzukriegen � totenblass
˙ ss -[e]s, (erzuhält vielfallen,
aus);
Todd,|bla
to der; vgl. -e; Tode Zusammensetzungen mit dem Substantiv (Hauptwort)
to��to t|la
˙ |chen,
d|bleich
hetzen, vgl.sich (ugs. für heftig
totenbleich
erschrecken
� �
tolachen);
d|brin
bang; |gendich
to habe
d|be |reitmich [fast, halb] Tod schreibt man mit d. Es handelt sich dabei in der
to� totgelacht;
d|bla ˙ ss vgl. das ist zum Totla-
� totenblass
Regel um Adjektive (Eigenschaftswörter): todblass, tod-
� chen;
t||krie˙ to
|gen t |lau |fen, sich (ugs.
(ugs.); er ist nicht für
tod bleich � vgl. totenbleich
von selbst
|gendzu (er
to� totzukriegen
d|brin Ende gehen);
hält es hat
viel aus); elend, todernst, todkrank, todmatt, todmüde, todschick,
sich
� to t|latotgelaufen;
|chen, sich (ugs. tot|ma
für|chen (ugs.
heftig
�
für töten);
lachen); ich er hat
habe
tot|krie|gen (ugs.); er ist nicht
� Käfer tot-
den
mich [fast, halb] todsicher.
gemacht das
� totgelacht;
totzukriegen (eristhält
zum Totla-
viel aus);
chen; tot|lausich
tot|la|chen, |fen,(ugs.
sichfür
(ugs. für
heftig
� selbst
von � ichzuhabeEnde gehen);
Zusammensetzungen mit dem Adjektiv (Eigenschafts-
lachen); mich [fast,eshalb]
hat
sich totgelaufen;
totgelacht; t|ma|Totla-
das isttozum chen (ugs. wort) tot schreibt man mit t. Es handelt sich dabei in
für töten);
chen; tot|lau er|fen,
hat den� Käfer
sich tot-
(ugs. für
gemacht
von �
selbst zu Ende gehen); es hat der Regel um Verben (Zeitwörter): totarbeiten, totfah-
sich totgelaufen; tot|ma|chen (ugs.
� Käfer tot-
ren, totlachen, totschlagen, totschießen, tottreten.
für töten); er hat den
gemacht
Wie|der|kehr, die; -; wie|der|keh|ren
(zurückkehren; sich wiederho-
len)
Wann
wie schreibt
|der|kom man wieder / wider?
|men (zurückkom-
men); ich komme wieder; sie ist
heute
Wie wiedergekommen;
|der|kehr, die; -; wie|der|kehaber
|ren wieder bedeutet »noch einmal, erneut«:
wieder kommensich
(zurückkehren; (nochmals
wiederho-
˙
kommen); Wie|der|kunft, die; -
len) Er kommt wieder.
(veraltend
wie
Wie |der|kom für
kehr,|mendie;Rückkehr)
(zurückkom-
-; wie|der|keh|ren Der Wiederaufbau beginnt.
men); ich komme
(zurückkehren; wieder;
sich sie ist
wiederho-
|heute
der (meist
wilen) geh. für
wiedergekommen; aber [ent]gegen); »Recycling« heißt »Wiederverwertung«.
¯Präp. mit Akk. : das war wider
wieder
wie kommen
|der|kom | (nochmals
men (zurückkom-
meinen
kommen);
men); ˙ komme
ichausdrücklichen
Wie|derwieder;
|kunft, die; -
sie ist
Wunsch;
(veraltend wider [alles] Erwarten;
für Rückkehr)
heute wiedergekommen; aber
wider bedeutet »gegen, entgegen«:
wider
wiederWillen;
kommen vgl.(nochmals
aber wieder; Sie wird uns widersprechen.
widas
|derFür
(meist
kommen); ˙ Wie
und [das]
geh.
|derfürWider
[ent]gegen);
|kunft, die; -
¯ |der|bors
mit|tig
wi(veraltend
Präp. Akk.(ugs.
: dasfürwar
widersetz-
wider Die Behauptung ist nicht widerlegbar.
¯lich); Wi|derfür Rückkehr)
|bors|tig|keit
meinen ausdrücklichen Er hat seine Aussagen widerrufen.
¯
wiWunsch;
|der (meistwidergeh. [alles] Erwarten;
für [ent]gegen);
¯wider Willen;
Präp. mit Akk.vgl.
: dasaber
warwieder;
wider
das Für und
meinen [das] Wider
ausdrücklichen
|der|bors|tig
wiWunsch; (ugs. für widersetz-
wider [alles] Erwarten;
¯wider
lich); Wi |der|bors
Willen; vgl.|tig |keitwieder;
aber
das Für¯ und [das] Wider
wi|der|bors|tig (ugs. für widersetz-
¯lich); Wi|der|bors|tig|keit
¯
78
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 78 13.06.13 13:05
Heimische Wörter
on »Angst« bis »zumindest« –
V
Die Schreibung von heimischen Wörtern
Schreibt man angst oder Angst?
Angst, die; -, Ängste; in Angst, in Die Groß- und Kleinschreibung des Worts Angst ist
˙ [tausend] Ängsten sein; Angst
haben; jmdm. Angst [und davon abhängig, ob das Wort die Funktion eines Adjek-
Bange] machen; aber: mir ist, tivs (Eigenschaftsworts) oder Substantivs (Hauptworts)
wird angst [und bange]; Angst
erregen; vgl. angsterregend übernimmt.
In den folgenden Fällen übernimmt das Wort Angst die
Funktion eines Adjektivs (Eigenschaftsworts) und wird
au|ßer|dem [auch ...�de�m]
kleingeschrieben:
Mir ist angst [und bange].
Mir wird angst [und bange].
Mir wurde angst [und bange].
In den folgenden Fällen übernimmt das Wort Angst die
Funktion eines Substantivs (Hauptworts) und wird groß-
geschrieben:
Er hat Angst.
Wir waren in Angst um ihn.
Sie verging fast vor Angst.
Angst, die; -, Ängste; in Angst, in
Die Wendung Angst [und Bange] machen wird in neuer
˙ [tausend] Ängsten sein; Angst
Rechtschreibung ebenfalls großgeschrieben:
haben; jmdm. Angst [und
Bange] machen; aber: mir ist, Der Film machte den Kindern Angst [und Bange].
wird angst [und bange]; Angst Er machte ihr Angst [und Bange].
erregen; vgl. angsterregend
Schreibt man ausserdem oder außerdem?
au|ßer|dem [auch ...�de�m] Korrekt ist die Schreibung außerdem.
Nach langen Vokalen (Selbstlauten) und Diphthongen
(Doppellauten) wird der stimmlose s-Laut in der Regel
mit ß wiedergegeben.
Ebenfalls mit ß schreibt man Wörter wie
■ bloß, Füße, Gruß, Kloß, Straße, Verstoß,
■ anschließend, außen, beißen, fließen, Fleiß, heißen,
Spieß, Strauß.
79
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 79 13.06.13 13:05
Stolpersteine der Rechtschreibung
Schreibt man bestmöglichst oder bestmöglich?
best|mög|lich; falsch: bestmög-
˙lichst�
Korrekt ist die Schreibung bestmöglich.
Durch die Vorsilbe best- wird bereits der Superlativ (die
Höchststufe) ausgedrückt, sodass eine nochmalige Stei-
gerung nicht möglich ist.
best|mög|lich; falsch: bestmög-
˙lichst�
biss|chen; das bisschen; dieses In derselben Form schreibt man bestbewährt, bestbe-
˙ kleine bisschen; ein bisschen
(ein wenig); ein klein bisschen; zahlt.
mit ein bisschen Geduld
best|mög|lich; falsch: bestmög-
˙lichst�
Schreibt man bischen oder bisschen?
biss|chen; das bisschen; dieses Korrekt ist die Schreibung bisschen.
˙ kleine bisschen; ein bisschen
(ein wenig); ein klein bisschen;
mit ein bisschen Geduld Nach kurzen Vokalen (Selbstlauten) wird der stimmlose
Blut|durst; blut|dürs|tig
� � s-Laut in der Regel mit ss wiedergegeben.
biss|chen; das bisschen; dieses
˙ kleine bisschen; ein bisschen
(ein wenig); ein klein bisschen; Ebenfalls mit ss schreibt man Wörter wie essen, Fässer,
mit ein bisschen Geduld
Flüsse, hassen, küssen, lassen, messen, pressen,
Schüssel, Fass, Genuss, Kongress, Kuss, muss, nass.
Blut|durst; blut|dürs|tig
� �
Schreibt man blutdurstig oder blutdürstig?
Blut|durst; blut|dürs|tig
� �
Korrekt ist die Schreibung blutdürstig.
Während früher sowohl die Form durstig als auch die
Form dürstig gebraucht wurden, hat sich heutzutage die
umlautlose Form durstig durchgesetzt.
Im Wort blutdürstig hat sich die alte Form dürstig dage-
gen erhalten.
Beim Verb (Zeitwort) dursten im Sinne von »Durst
haben« ist heute ebenfalls die umlautlose Form üblich.
In gehobener Sprache und bei übertragener Bedeutung
findet aber auch noch die Form dürsten Verwendung.
80
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 80 13.06.13 13:05
Heimische Wörter
Schreibt man Bruderschaft oder Brüderschaft?
Bru|der|schaft ([rel.] Vereinigung) Die korrekte Schreibung der Wörter Bruderschaft und
Brü� |der|schaft (brüderliches Ver-
�
hältnis); Brüderschaft trinken Brüderschaft hängt von der Bedeutung ab.
Mit einer Bruderschaft bezeichnet man eine kirchliche
Körperschaft von Geistlichen oder Laien bzw. eine
Mönchsgemeinschaft oder die Mitglieder eines Ordens.
Das Wort Brüderschaft wird hingegen im Sinne von enger
Cent [ts..., s...], der; -[s], -[s]
� (Untereinheit von Euro,
˙〈engl.〉 Freundschaft, brüderlicher Verbundenheit gebraucht,
Dollar u. anderen Währungen
[Abk. c, ct]); 5 Cent etwa im Ausdruck Brüderschaft schließen / trinken.
Landschaftlich, vor allem in Österreich, wird Bruder-
schaft aber auch im Sinne von Brüderschaft gebraucht.
Schreibt man der selbe oder derselbe?
der|sel|be Gen. desselben, Plur. Korrekt ist die Schreibung derselbe.
˙
dieselben; ein und derselbe; mit
ein[em] und demselben; ein[en]
und denselben; es war derselbe Im Gegensatz zu der / die / das gleiche werden die
Hund Demonstrativpronomen (hinweisenden Fürworter) der-
selbe / dieselbe / dasselbe stets zusammengeschrieben.
Wird der im Wort derselbe enthaltene Artikel
der|sel|be Gen. desselben, Plur.
˙
(Geschlechtswort) der mit einer Präposition (einem Ver-
dieselben; ein und derselbe; mit
ein[em] und demselben; ein[en] hältniswort) verschmolzen, tritt aber Getrenntschreibung
und denselben; es war derselbe ein:
Dra |che, der; -n, -n (ein Fabeltier)
Hund
Dra˙ |chen, der; -s, - (Fluggerät; Es geschah zur selben Zeit.
˙Segelboot; kurz für Drachen-
viereck; abwertend für zänki- Das Buch war vom selben Schriftsteller.
sche Frau); Dra|chen|boot Sie saßen alle im selben Boot.
(Segeln) ˙
Schreibt man Drache oder Drachen?
Dra|che, der; -n, -n (ein Fabeltier) Die korrekte Schreibung der Wörter Drache und Dra-
Dra˙ |chen, der; -s, - (Fluggerät;
˙
Segelboot; kurz für Drachen- chen hängt von der Bedeutung ab.
viereck; abwertend für zänki-
|faltsFrau);
Einsche |pin|selDra
(ugs.
|chenabwertend)
|boot
(Segeln) ˙ Mit Drache bezeichnet man das Feuer speiende, geflü-
gelte Fabeltier bzw. den Lindwurm aus der Mythologie.
Mit Drachen bezeichnet man
■ das von einer Schnur gehaltene, mit Stoff bespannte
Fluggerät,
■ eine zanksüchtige Frau,
Ein|falts|pin|sel (ugs. abwertend) ■ einen Segelboottyp im Segelsport.
81
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 81 13.06.13 13:05
Dra|che, der; -n, -n (ein Fabeltier)
Dra˙ |chen, der; -s, - (Fluggerät;
˙
Segelboot; kurz für Drachen-
viereck; abwertend für zänki-
Stolpersteine
sche Frau); Dra|chen|boot
(Segeln) ˙ der Rechtschreibung
Schreibt man Einfallspinsel oder Einfaltspinsel?
Ein|falts|pin|sel (ugs. abwertend) Korrekt ist die Schreibung Einfaltspinsel.
Das Wort Einfaltspinsel ist eine Zusammensetzung aus
einfältig (»von schlichtem Geist«) und Pinsel, was früher
eine Berufsschelte des Schusters war.
Schreibt man Entgeld oder Entgelt?
Ent|gelt, das; -[e]s, -e; gegen, ohne Korrekt ist die Schreibung Entgelt.
˙
Entgelt
Das Wort Entgelt im Sinne von Bezahlung oder Vergü-
tung leitet sich von entgelten ab, was die Schreibung
mit t am Wortende begründet.
Er|geb|nis, das; -ses, -se
er|ge� b|nis|los; Er|geb|nis|lo|sig|keit,
� -
die;
Ent |ge �
lt, das; -[e]s, -e; gegen, ohne Ebenfalls mit t schreibt man entgeltlich und unentgelt-
˙
Entgelt lich.
Schreibt man Ergebniss oder Ergebnis?
Flach|bett|scan|ner
Er˙|geb|nis, das; -ses, -se Korrekt ist die Schreibung Ergebnis.
er|ge� b|nis|los; Er|geb|nis|lo|sig|keit,
� -
die; �
Zwar steht in neuer Rechtschreibung nach kurzen Voka-
Ent|gelt, das; -[e]s, -e; gegen, ohne
˙
len (Selbstlauten) am Wortende ein verdoppeltes s,
Entgelt
doch von dieser Regelung ist die Schreibung von Subs-
frö|nen (sich einer Neigung, Lei-
�
Fladenschaft o. |Ä.
ch|bett|scan nerhingeben) tantiven (Hauptwörtern) auf -nis ausgenommen.
˙
Ebenfalls mit einfachem s am Wortende schreibt man
Er|geb|nis, das; -ses, -se
er|ge� b|nis|los; Er|geb|nis|lo|sig|keit, Ärgernis, Bedürfnis, Erkenntnis, Erlaubnis, Erlebnis,
� -
die; �
Kenntnis, Verhältnis, Verhängnis, Wagnis, Zeugnis.
frö|nen (sich einer Neigung, Lei-
�denschaft man
Schreibt Flachbrettscanner
o. Ä. hingeben) oder Flachbettscanner?
Flach|bett|scan|ner
˙
Korrekt ist die Schreibung Flachbettscanner.
Es handelt sich um ein Einlesegerät im Bereich der EDV,
bei dem die Vorlagen flach auf eine Glasscheibe gelegt
bzw. gebettet werden. Das enthaltene Substantiv
frö|nen (sich einer Neigung, Lei- (Hauptwort) Bett ist von der Bedeutung her vom Fluss-
�denschaft o. Ä. hingeben)
bett entlehnt.
82
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 82 13.06.13 13:05
Er|geb|nis, das; -ses, -se
er|ge� b|nis|los; Er|geb|nis|lo|sig|keit,
� -
die; �
Heimische Wörter
Flach|bett|scan|ner
˙
Schreibt man fröhnen oder frönen?
frö|nen (sich einer Neigung, Lei- Korrekt ist die Schreibung frönen.
�denschaft o. Ä. hingeben)
Der gehobene Ausdruck frönen im Sinne von »sich Nei-
gungen, Leidenschaften hingeben« leitet sich aus dem
mittelhochdeutschen Wort vroenen ab und wird daher
ohne h geschrieben.
Ebenfalls ohne h schreibt man Fron, fronen, Frondienst,
Fronleichnam.
Schreibt man gang und gebe oder gang und gäbe?
gang; nur noch in gang und gäbe
˙sein, landsch. auch gäng und
Korrekt ist die Schreibung gang und gäbe.
gäbe sein (allgemein üblich sein)
Hierbei handelt es sich um einen Stabreim, der sich
zusammensetzt aus gang – im Sinne von »gängig,
üblich« – und gäbe, abgeleitet aus dem mittelhochdeut-
Ge|ra|te|wohl [auch ...�ra�...], das; schen gaebe für »angenehm, gültig«.
� Geratewohl (auf gut
nur in aufs
Glück)
Die Wörter gang und gäbe sind einzeln nicht mehr in
gang; nur noch in gang und gäbe
˙sein, landsch. auch gäng und Gebrauch, sondern kommen nur noch in der festen Ver-
gäbe sein (allgemein üblich sein) bindung gang und gäbe vor.
Grat, der; -[e]s, -e (Kante; Berg-
�
Schreibt man Geradewohl oder Geratewohl?
kamm[linie])
Grat|wan|de|rung
�
Ge|ra|te|wohl [auch ...�ra�...], das;
grad|li|nig;� Grad|li|nig|keit
Korrekt ist die Schreibung Geratewohl.
nur in aufs Geratewohl (auf gut
gra� d|mä|ßig �
Glück)
Gra� d|mes|ser, der Die Wendung aufs Geratewohl in der Bedeutung »auf
Gra� d|netz
Gra� d|ska|la gut Glück« leitet sich aus der Aufforderung »Gerate
�
wohl!« ab.
Grat, der; -[e]s, -e (Kante; Berg-
�
kamm[linie]) Ebenfalls mit t schreibt man das Adjektiv (Eigenschafts-
Grat|wan|de|rung
� wort) wohlgeraten, in neuer Rechtschreibung auch wohl
grad|li|nig; Grad|li|nig|keit geraten.
gra� d|mä|ßig �
Gra� d|mes|ser, der
Gra� d|netz
Gra� d|ska|la
�
83
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 83 13.06.13 13:05
gang; nur noch in gang und gäbe
˙sein, landsch. auch gäng und
gäbe sein (allgemein üblich sein)
Stolpersteine der Rechtschreibung
Ge|ra|te|wohl [auch ...�ra�...], das;
� Geratewohl (auf gut
nur in aufs
Glück)
Schreibt man Gradwanderung oder Gratwanderung?
Grat, der; -[e]s, -e (Kante; Berg- Korrekt ist die Schreibung Gratwanderung.
�
kamm[linie])
Grat|wan|de|rung
� Das aus dem Bergwandern entlehnte Wort Gratwande-
grad|li|nig; Grad|li|nig|keit rung bezeichnet das Wandern auf dem Grat eines Ber-
gra� d|mä|ßig �
Gra� d|mes|ser, der ges oder einer Anhöhe, also auf dem Bergrücken bzw.
Gra� d|netz
Gra� d|ska|la der Kammlinie.
�
Wegen der hohen Absturzgefahr nach beiden Seiten
bezeichnet man im übertragenen Sinne auch allgemein
ein gefährliches Unternehmen, bei dem schon ein klei-
ner Fehler gravierende Folgen haben kann, als Gratwan-
derung.
Mit d schreibt man hingegen Verbindungen mit dem
Wort Grad für »Temperatureinheit, Abstufung« oder der
umgangssprachlichen Verkürzung grad für gerade:
Gradmesser, gradweise, gradaus, gradlinig.
Schreibt man hahnebüchen oder hanebüchen?
ha|ne|bü|chen (veraltend für
�unverschämt, unerhört)
Korrekt ist die Schreibung hanebüchen.
Das Wort hanebüchen für »empörend, unerhört« lau-
tete ehemals hagebüchen und hat die ursprüngliche
||ne
Bedeutung »derb, grob, klotzig«, abgeleitet von »aus
ha
ins be||bü
so|nchen (veraltend
|de|re,
�unverschämt, ins|be|sofür
nd|re;
˙ unerhört)
insbesond[e]re[,] wenn ˙ Hagebuchenholz bestehend« (Holz der Hainbuche).
Schreibt man insbesonders oder insbesondere?
ins|be|son|de|re, ins|be|sond|re; Korrekt ist die Schreibung insbesondere.
˙
insbesond[e]re[,] ˙
Kra |keel, der; -s (ugs.wenn
für Lärm u.
Streit; Unruhe); kra|kee|len Bei der Schreibung insbesonders handelt es sich um
(ugs.); er hat krakeelt; Kra|kee-
ler (ugs.); Kra|kee|le|rei (ugs.); eine nicht korrekte Verschmelzung aus insbesondere
Kra|kee|le|rin
und besonders.
Kra|keel, der; -s (ugs. für Lärm u.
Streit; Unruhe); kra|kee|len Neben der Schreibung insbesondere gilt auch die ver-
(ugs.); er hat krakeelt; Kra|kee- kürzte Schreibung insbesondre als korrekt.
Kra|kee |lein
|reiGeburts-
krei | (ugs.);
lerßen (veraltet für (ugs.);
Kra
wehen|keeliegen);
|le|rin du kreißt; vgl.
aber kreisen; Krei|ßen|de, die;
-n, -n; Kreiß|saal (Entbindungs-
raum im Krankenhaus)
krei|ßen (veraltet für in Geburts-
wehen liegen); du kreißt; vgl.
aber kreisen; Krei|ßen|de, die;
-n, -n; Kreiß|saal (Entbindungs-
raum im Krankenhaus)
84
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 84 13.06.13 13:05
ha|ne|bü|chen (veraltend für
�unverschämt, unerhört)
Heimische Wörter
ins|be|son|de|re, ins|be|sond|re;
˙
insbesond[e]re[,] wenn˙
ha|ne|bü|chen (veraltend für
�unverschämt, unerhört)
Schreibt man krakelen oder krakeelen?
Kra|keel, der; -s (ugs. für Lärm u. Korrekt ist die Schreibung krakeelen.
insStreit; Unruhe);
|be|kee
|de|re, inskra
|be|soner |len
|sond |re;
(ugs.);
˙ hat krakeelt;
insbesond[e]re[,] wenn˙Kra|kee-
ler (ugs.); Kra|kee|le|rei (ugs.); Der umgangssprachliche Ausdruck krakeelen für »laut
Kra|kee|le|rin
schimpfen, Radau machen« lässt sich über neunieder-
ländisch kreelen aus dem französischen Wort quereller
(»streiten«) ableiten und ist somit indirekt auch mit
Kra|keel, der; -s (ugs. für Lärm u. den Querelen verwandt.
krei |ßen (veraltet
Streit; Unruhe);für
krainkee
| Geburts-
|
len
wehener liegen); du kreißt; Kravgl.
(ugs.); hat krakeelt; |die;
kee-
aber
ler kreisen;
(ugs.); Krei|le
Kra|kee | ßen
|rei|de,
(ugs.); Ebenfalls mit verdoppeltem e schreibt man Krakeel, Kra-
-n,
Kra-n; Kreiß
| | | |saal (Entbindungs-
kee le rin
raum im Krankenhaus) keeler, Krakeelerei.
Schreibt man Kreissaal oder Kreißsaal?
krei|ßen (veraltet für in Geburts- Korrekt ist die Schreibung Kreißsaal.
wehen liegen); du kreißt; vgl.
aber kreisen; Krei|ßen|de, die;
-n, -n; Kreiß|saal (Entbindungs- Das Wort Kreißsaal für einen Entbindungsraum im
raum im Krankenhaus)
Krankenhaus kommt vom veralteten Verb (Zeitwort)
kreißen (»gebären, in Geburtswehen liegen«), welches
ebenso wie kreischen vom mittelhochdeutschen krizen
in der Bedeutung »schreien, stöhnen« abgeleitet ist.
Wortverbindungen mit Kreis, die sich auf die Kreisform
oder den Verwaltungsbezirk »[Land]kreis« beziehen,
werden hingegen mit einfachem s vor der Zusammen-
setzungsfuge geschrieben: Kreissäge, Kreissparkasse,
Kreisstadt.
Schreibt man launig oder launisch?
lau|nig (humorvoll) Die korrekte Schreibung der beiden Wörter hängt von
lau|nisch (launenhaft)
der Bedeutung ab.
Das Adjektiv (Eigenschaftswort) launig bedeutet »gut
gelaunt, witzig, humorvoll«.
Das Adjektiv (Eigenschaftswort) launisch bedeutet
li|zen|zie|ren (Lizenz erteilen); Li- »wechselnden Stimmungen unterworfen, häufig von
zen|zie|rung
schlechter Laune beherrscht«.
Mas|seur [...�s���], der; -s, -e
�
〈franz.〉 (die Massage Ausüben-
der); Mas|seu|rin (Berufsbez.);
Mas|seu|se [...�s��...], die; -, -n
85
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 85 13.06.13 13:05
Stolpersteine der Rechtschreibung
Schreibt man morgentlich oder morgendlich?
mor|gend|lich (am Morgen gesche-
˙
Korrekt ist die Schreibung morgendlich.
hend)
Während früher die beiden Schreibweisen morgentlich
und morgenlich üblich waren, gilt heute nur noch die
analog zu abendlich gebildete Form morgendlich als
korrekt.
mo r|gend
nichts |des||lich
to|trotz
(am Morgen gesche-
˙
hend)
Mit t schreibt man hingegen hoffentlich, gelegentlich,
ordentlich, versehentlich, wesentlich, wöchentlich.
Schreibt
mo r|gend|lichman nichtsgesche-
(am Morgen desto trotz oder nichtsdestotrotz?
˙
ohhend)
|ne|ei|n|an|der; ohneeinander
nichts ˙
|des|to|trotz
auskommen Korrekt ist die Schreibung nichtsdestotrotz.
Als umgangssprachliche feste Fügung wird nichtsdesto-
trotz für »trotzdem, dennoch« zusammengeschrieben.
nichts|des|to|trotz
Ebenfalls zusammen schreibt man nichtsdestoweniger,
oh|ne|ei|n|an|der; ohneeinander
auskommen˙ nichtsdestominder.
Schreibt man ohne einander oder ohneeinander?
oh|ne|ei|n|an|der; ohneeinander Korrekt ist die Schreibung ohneeinander.
auskommen˙
Analog zu miteinander wird auch ohneeinander zusam-
mengeschrieben: Sie konnten nicht ohneeinander aus-
kommen.
Das Adverb (Umstandswort) ohneeinander darf aber
nicht mit der einen Infinitivsatz einleitenden Konjunk-
tion (dem Bindewort) ohne in Verbindung mit dem Pro-
nomen (Fürwort) einander verwechselt werden:
Sie gingen auseinander, ohne einander die Hand zu
geben.
86
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 86 13.06.13 13:05
Heimische Wörter
Schreibt man Pappenstil oder Pappenstiel?
Pap|pen|stiel (ugs. für Wertloses); Korrekt ist die Schreibung Pappenstiel.
˙kein Pappenstiel sein
Die Wendung »Das ist kein Pappenstiel« drückt aus,
dass etwas keine Kleinigkeit ist;
umgekehrt bedeutet »Das ist keinen Pappenstiel wert«,
dass etwas wertlos ist.
Quarz|kris|tall; Quarz|lam|pe;
� rz|steu|e|rung
Qua � (Elektrot.); Der Ursprung des Worts Pappenstiel ist nicht restlos
Qua� rz|uhr (in Werbetexten oft geklärt, vermutlich leitet er sich aber von Pappenblu-
mit� der englischen tz-Schrei-
menstiel ab, dem Stängel des Löwenzahns (aus nieder-
Pabung)
p|pen|stiel (ugs. für Wertloses);
˙kein Pappenstiel sein deutsch papenblome [»Pfaffenblume«]). Die im Wind
Pap|pen|stiel (ugs. für Wertloses);
˙kein Pappenstiel sein
verwehende Samenkrone des Löwenzahns galt als Sinn-
Pap|pen|stiel (ugs. für Wertloses); bild des Vergänglichen.
˙kein Pappenstiel sein
Schreibt
Re |ling, die; -,man
Plur. Quartzuhr
-s, seltener -e oder Quarzuhr?
�([Schiffs]geländer, Brüstung)
Quarz|kris|tall; Quarz|lam|pe; Korrekt ist die Schreibung Quarzuhr.
� rz|steu|e|rung
Qua � (Elektrot.);
Qua � |uhr (in Werbetexten oft
Qua rz� |rz
kris|tall; Quarz|lam|pe;
mit
� rz der englischen tz-Schrei- Der Name des Minerals Quarz lässt sich vom mittel-
Qua |steu |e|rung� (Elektrot.);
bung)
Qua
Quarz� |rz
kris |tall;
|uhr (inQua rz|lam|pe; oft
Werbetexten hochdeutschen Wort quarz herleiten und schreibt sich –
�
Qua � |steu �
|e|rung (Elektrot.);
mit rz der englischen tz-Schrei-
Qua� rz|uhr (in Werbetexten oft
bung) im Gegensatz zum englischen quartz – ohne t.
mit� der englischen tz-Schrei-
bung)
Ebenfalls ohne t schreibt man Quarz, Quarzglas, Quarz-
1
Ren|tier [auch �r�n...] (svw. 1 Ren)
2 �
Ren|ti|er [...�tie�], der; -s, -s 〈franz.〉 kristall, Quarzlampe, Quarzsteuerung.
� Rentner; jmd., der
Re(veraltend
|ling, die; -,für
Plur. -s, seltener -e
von den Erträgen seines
�([Schiffs]geländer, Vermö-
Brüstung)
Schreibt
gens lebt) man Reeling oder Reling?
Re|ling, die; -, Plur. -s, seltener -e
�([Schiffs]geländer, Brüstung)
Re|ling, die; -, Plur. -s, seltener -e Korrekt ist die Schreibung Reling.
�([Schiffs]geländer, Brüstung)
Das Wort Reling für »Schiffsgeländer« oder »Brüstung«
schreibt sich mit einfachem e.
1
2
Schreibt
Re n|tier [auchman Renntier
�r�n...] oder
(svw. 1 Ren)
� |ti|er [...�tie�], der; -s, -s 〈franz.〉
Rentier?
Ren
�
1 (veraltend für Rentner; jmd., der
Ren|tier [auch �r�n...] (svw. 1 Ren)
2 �von den Erträgen seines Vermö-
Korrekt ist die Schreibung Rentier.
Ren|ti|er [...�tie�], der; -s, -s 〈franz.〉
1 gens lebt) �
n|tier [auchfür
Re(veraltend �r�n...]
Rentner;
1
(svw.jmd.,
Ren)
der
2 �
Ren |ti|er
von den[...�ti e�], der;seines
Erträgen -s, -s Vermö-
〈franz.〉 Das Wort Rentier ist eine verdeutlichende Zusammen-
(veraltend �
gens lebt) für Rentner; jmd., der
von den Erträgen seines Vermö- setzung zum Ren, einer Hirschart der Polargegend. Die
gens lebt) auf einer landläufigen assoziativen Verknüpfung mit
dem Verb (Zeitwort) rennen beruhende Schreibung mit
verdoppeltem n ist nicht korrekt.
87
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 87 13.06.13 13:05
Stolpersteine der Rechtschreibung
Schreibt man sähen oder säen?
sä|en; du säst, er/sie sät; du sätest; Die korrekte Schreibung hängt von der Bedeutung ab.
� gesät; säe! ; Sä|er; Sä|e|rin
� �
se|hen; du siehst, er/sie sieht; ich Das Verb (Zeitwort) säen im Sinne von »Saatgut aus-
�
säsah, du säst,
|en; du sahst;er/sie
du sähest;
sät; dugesehen;
sätest; bringen« geht auf das althochdeutsche Wort saen und
� sieh[e]!; sieh[e]
gesät; säe! da!Sä|e|rin
; Sä|er;
� � dessen ursprüngliche Bedeutung »schleudern, werfen,
se|hen; du siehst, er/sie sieht; ich [aus]streuen, fallen lassen« zurück.
� sah, du sahst; du sähest; gesehen;
sieh[e]!; sieh[e] da! Entsprechend schreibt man auch alle Formen des Verbs
(Zeitworts) ohne h: du säst, er / sie sät, du sätest, gesät,
sä|en; du säst, er/sie sät; du sätest;
� gesät; säe! ; Sä|er; Sä|e|rin säe!
� �
se|lig (Abk. sel.); selige Weih-
se� nachtszeit
|hen; du siehst, er/sie sieht; ich
� sah, du sahst; du sähest; gesehen; Mit h schreibt man hingegen sähen, den Konjunktiv (die
sieh[e]!; sieh[e] da! Möglichkeitsform) des Präteritums (der Vergangenheits-
se|lig (Abk. sel.); selige Weih-
� nachtszeit
form) von sehen:
Wir sähen es lieber, du kämst nach Hause.
se|ri|ös 〈franz.〉 (ernsthaft, [ver-
Schreibt
� man seelig
trauens]würdig); oder
Se|ri|o|si|tät
selig?
�
se|lig (Abk. sel.); selige Weih- Korrekt ist die Schreibung selig.
� nachtszeit
se|ri|ös 〈franz.〉 (ernsthaft, [ver-
�
trauens]würdig); Se|ri|o|si|tät
� Das Adjektiv (Eigenschaftswort) selig wird mit einfa-
chem e geschrieben, da es nicht zu Seele gehört, son-
dern auf das althochdeutsche Wort sälig (»gut, glück-
lich, gesegnet, heilig«) zurückgeht.
Ste|rig|öreif
se s 〈franz.〉 (ernsthaft,
〈»Steigbügel«〉; [ver-
aus dem
� �
trauens]würdig);
Stegreif Se|ri|o|siSte
(unvorbereitet); |tägt-
�
Schreibt
reif|dich|ter; man
Steg|Stehgreif oder
reif|dich|te� |rin; Stegreif ?
Steg|reif|ko|mö|�die
�
Steg|reif 〈»Steigbügel«〉; aus dem Korrekt ist die Schreibung Stegreif.
�
Stegreif (unvorbereitet); Steg-
reif|dich|ter; Steg|reif|dich|te� |rin;
Steg|reif|ko|mö|�die Das Wort Stegreif kommt allein stehend nur noch in der
�
Wendung aus dem Stegreif vor und leitet sich aus dem
althochdeutschen Wort stegareif für »Steigbügel« ab.
Steg|reif 〈»Steigbügel«〉; aus dem Die Bedeutung »ohne Vorbereitung, improvisierend«
�
Stegreif (unvorbereitet); Steg-
reif|dich|ter; Steg|reif|dich|te� |rin; leitet sich dementsprechend aus dem Bild »ohne vom
Steg|reif|ko|mö|�die Pferd abzusteigen« ab.
�
Ebenfalls ohne h schreibt man Stegreifdichter, Stegreif-
komödie.
88
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 88 13.06.13 13:05
sub|su|mie|ren 〈lat.〉 (ein-, unter-
ordnen; unter einem Thema
zusammenfassen); Sub|su|mie- Heimische Wörter
rung; Sub|sum|ti|on, die; -, -en;
� unterord-
sub|sum|tiv (Philos.
¯
nend; einbegreifend)
Schreibt man verpöhnt oder verpönt?
ver|pö|nen 〈dt.; lat.〉 (veraltend für Korrekt ist die Schreibung verpönt.
�
missbilligen; [bei Strafe] verbie-
ten); ver|pönt (unerwünscht)
� Vom Wort verpönen in der Bedeutung »missbilligen,
ablehnen, verachten« ist heute nur noch das 2. Partizip
(Mittelwort der Vergangenheit) verpönt im Sinne von
»äußerst unerwünscht« gebräuchlich. Es wird ohne h
geschrieben, da es sich vom mittelhochdeutschen Wort
Wer|mut, der; -[e]s, -s (eine
�
Pflanze; Wermutwein); Wer|mut- verpenen (»bei Strafe verbieten«) ableitet, welches letzt-
�
bru|der (ugs. für [betrunkener]
Stadtstreicher); Wer|mut[s]|trop-
lich auf das lateinische Wort poena (»Pein«) zurückzu-
fen; Wer|mut|wein � führen ist.
�
Schreibt man zuhause oder zu Hause?
zu Hau|s[e] , zu|hau|s[e]; ich bin in Die präpositionalen Fügungen mit zu Hause und nach
Berlin zu Haus[e] od. zuhaus[e],
sich wie zu Haus[e] od. Hause können nach neuer Rechtschreibung getrennt
zuhaus[e] fühlen, etwas für zu oder zusammengeschrieben werden:
Haus[e] od. zuhaus[e] mitneh-
men, ich freue mich auf zu Wir sind zu Hause / zuhause.
Haus[e] od. zuhaus[e] Wir gehen nach Hause / nachhause.
Hau||se,
zu|hau
Zu , zu|-[s];
s[e]das; hau|s[e]; ichkein
sie hat bin in
Berlin zumehr
Zuhause Haus[e] od. zuhaus[e], Das Substantiv (Hauptwort) [das] Zuhause wird jedoch
sich wie zu Haus[e] od.
zuhaus[e] fühlen, etwas für zu in einem Wort geschrieben:
Haus[e] od. zuhaus[e] mitneh-
men, ich freue mich auf zu In unserem Zuhause fühlen wir uns zu Hause.
Haus[e] od. zuhaus[e]
Zu|hau|se, das; -[s]; sie hat kein
Andere Verbindungen aus Präposition (Verhältniswort)
Zuhause mehr und Haus[e] werden stets getrennt geschrieben.
zu|min|dest; aber zum Mindesten Der Chef ist außer Haus.
˙
Er war von Hause aus eher faul.
Schreibt man zumindestens oder zumindest?
zu|min|dest; aber zum Mindesten Korrekt ist die Schreibung zumindest.
˙
In der Bedeutung von »wenigstens, auf jeden Fall«
kann man sowohl zumindest als auch mindestens
gebrauchen.
Bei zumindestens handelt es sich hingegen um eine
nicht korrekte Verschmelzung der beiden Ausdrücke.
89
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 89 13.06.13 13:05
Stolpersteine der Rechtschreibung
Von »aufs« bis »vor- und rückwärts« –
Der Gebrauch von Apostroph, Bindestrich und Ergänzungsstrich
Schreibt man auf ’s oder aufs?
aufs (auf das); vgl. auf Korrekt ist die Schreibung aufs.
Bei allgemein üblichen Verschmelzungen aus Präposi-
tion (Verhältniswort) und Artikel (Geschlechtswort) wird
2
CD, die; -, -s 〈zu engl. compact im Allgemeinen kein Apostroph gesetzt.
disc〉 (Datenträger in Form einer
runden, silbrigen Scheibe mit
682 Mbyte Speicherplatz; Kom- Ebenfalls ohne Apostroph schreibt man
paktschallplatte)
■ ans, durchs, fürs, hinters, ins, übers, ums, unters,
vors,
■ am, beim, hinterm, im, überm, unterm, vorm, zum,
aufs (auf das); vgl. auf ■ hintern, übern, untern, vorn.
E-Mail ��i�me�l], die; -, -s, auch
(bes. südd. , österr. , schweiz.)
das; -s, -s 〈engl.〉 (elektronische
Schreibt
Post) man CD’s oder CDs?
2
CD, die; -, -s 〈zu engl. compact Korrekt ist die Schreibung CDs.
disc〉 (Datenträger in Form einer
runden, silbrigen Scheibe mit
682 Mbyte Speicherplatz; Kom- Abkürzungen, die als solche ausgesprochen werden, bil-
paktschallplatte)
den den Plural (die Mehrzahl) in der Regel durch das
Anhängen eines s. Ein Apostroph wird in diesen Fällen
nicht gesetzt. Dies gilt auch für Abkürzungen, deren
Vollform im Plural (in der Mehrzahl) nicht mit s endet:
E-Mail ��i�me�l], die; -, -s, auch
(bes. südd. , österr. , schweiz.) AGs, CD-ROMs, DVDs, Lkws, Pkws.
das; -s, -s 〈engl.〉 (elektronische
Post)
Eine Ausnahme bildet die Abkürzung AGB, da diese
bereits für den Plural (die Mehrzahl) »allgemeine
Geschäftsbedingungen« steht. Ebenfalls ohne s schreibt
man den Plural (die Mehrzahl) von SMS (»SMS-Nach-
richten«).
90
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 90 13.06.13 13:05
aufs (auf das); vgl. auf
Apostroph, Bindestrich, Ergänzungsstrich
2
CD, die; -, -s 〈zu engl. compact
disc〉 (Datenträger in Form einer
runden, silbrigen Scheibe mit
682 Mbyte Speicherplatz; Kom-
paktschallplatte)
Schreibt man eMail oder E-Mail?
E-Mail ��i�me�l], die; -, -s, auch Korrekt ist die Schreibung E-Mail.
(bes. südd. , österr. , schweiz.)
das; -s, -s 〈engl.〉 (elektronische
Post) E-Mail schreibt man mit Bindestrich, da in Zusammen-
setzungen mit einzelnen Buchstaben ein Bindestrich
verwendet wird:
E-Lok, O-Beine, U-Bahn, V-Ausschnitt.
Der Buchstabe E steht für engl. electronic. Das erste
Wort einer substantivischen (hauptwörtlichen) Zusam-
mensetzung schreibt man auch dann groß, wenn es
sich nicht um ein Substantiv (Hauptwort) handelt.
In derselben Form schreibt man E-Mail-Adresse (nicht:
E-Mailadresse).
Schreibt man [ich] hab’ oder [ich] hab?
ha|ben; du hast, sie hat; du hat-
�test; du hättest; gehabt; hab[e]! ;
Korrekt ist die Schreibung [ich] hab.
�
Gott hab ihn selig!; habt Acht!
(österr. Kommando für »stillge- Nach den neuen Rechtschreibregeln wird für das wegge-
standen!«); ich habe auf dem
Tisch Blumen stehen (nicht: ... lassene -e in bestimmten Formen des Verbs (Zeitworts)
zu stehen) normalerweise kein Apostroph gesetzt:
■ Ich find das schön.
■ Ich lass es bleiben.
■ Das hab ich nicht getan.
■ Küss die Hand!
Ebenfalls kein Apostroph steht in der Regel bei festen
Grußformeln und bei verkürzten Imperativformen
(Befehlsformen):
Grüß Gott!, bleib!, geh!, trink!, lass!
Leg den Mantel ab!
Führ den Hund aus!
91
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 91 13.06.13 13:05
Stolpersteine der Rechtschreibung
Schreibt man Konrad Duden-Straße oder Konrad-Duden-Straße?
Korrekt ist die Schreibung Konrad-Duden-Straße.
Wenn die Bestimmung zum Grundwort Straße aus meh-
reren Wörtern besteht, werden zwischen allen Wörtern
Bindestriche gesetzt.
In derselben Form schreibt man
Albrecht-Dürer-Allee, D.-Martin-Luther-Straße, Käthe-
Kollwitz-Platz, Ernst-Ludwig-Kirchner-Straße, John-F.-
Kennedy-Platz, Annette-v.-Droste-Hülshoff-Allee, Bgm.-
Fuchs-Ring, Bad-Wörishofen-Straße.
Schreibt man Mannheimerstraße, Mannheimer-Straße oder Mannheimer Straße?
Korrekt ist die Schreibung Mannheimer Straße.
Straßennamen, die mit -er von einem Länder- oder Orts-
namen abgeleitet sind, schreibt man in der Regel
getrennt: Münchener Straße, Saarbrücker Straße, Kalk-
Mülheimer Straße (von Kalk nach Mülheim führend),
Luxemburger Straße.
Ebenfalls getrennt schreibt man Straßennamen, die eine
Präposition (ein Verhältniswort), einen Artikel (ein
Geschlechtswort) oder ein dekliniertes Adjektiv (ein
gebeugtes Eigenschaftswort) enthalten: Am Erlenberg,
An den Drei Pfählen, Weg beim Forsthaus, In den Alten
Wiesen, Kleine Budengasse, Langer Graben.
92
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 92 13.06.13 13:05
Apostroph, Bindestrich, Ergänzungsstrich
Schreibt man Preis-Leistungsverhältnis oder Preis-Leistungs-Verhältnis?
Preis-Leis|tungs-Ver|hält|nis Korrekt ist die Schreibung Preis-Leistungs-Verhältnis.
Wenn mehrere Wörter oder Buchstaben vor einem
Grundwort stehen, dann wird die ganze Fügung durch
Bindestriche verbunden (durchgekoppelt):
vor|wärts
�
Goethe-Schiller-Denkmal, Frage-und-Antwort-Spiel,
Man schreibt »vorwärts« als Meyer-&-Neumann-Gruppe, Hals-Nasen-Ohren-Arzt,
Verbzusatz mit dem folgenden
Verb zusammen: Sankt-Josefs-Kirche, S-Bahn-Wagen (aber: S-Bahnhof ).
– sie will im Leben vorwärts-
kommen Werden die Bestimmungswörter in Anführungszeichen
– es muss vorwärtsgehen mit
unserem Projekt gesetzt, kann auf die Bindestriche verzichtet werden:
– eine vorwärtsweisende
Preis-Leis |tungs-Ver|hält|nisIdee »125 Jahre Duden«-Feier, »Johnny Cash«-Fanklub, »Nor-
Preis-Leis|tungs-Ver|hält|nis
dic Walking«-Kurs.
Schreibt man vor und rückwärts oder vor- und rückwärts?
vor|wärts Korrekt ist die Schreibung vor- und rückwärts (für vor-
vo� r|wärts
Man
� schreibt »vorwärts« als wärts und rückwärts).
Man schreibt
Verbzusatz »vorwärts«
mit als
dem folgenden
Verbzusatz
Verb
hu mit|tig
zusammen:
n|dert |pro|zen dem folgenden
(mit Ziffern:
Verb zusammen:100%ig)
˙100-prozentig,
– sie will im Leben vorwärts-
Wenn bei zusammengesetzten oder abgeleiteten Wör-
– sie will im Leben vorwärts-
kommen tern ein gemeinsamer Bestandteil nur einmal genannt
– kommen
es muss vorwärtsgehen mit
– unserem
es muss vorwärtsgehen
Projekt mit wird, setzt man einen Ergänzungsstrich:
– unserem Projekt
eine vorwärtsweisende Idee kraft- und saftlos
– eine vorwärtsweisende Idee
zu- und abnehmen
Balkon-, Garten- und Campingmöbel
Privat- und öffentliche Mittel
(aber: öffentliche und Privatmittel)
Schreibt man 100prozentig oder 100-prozentig?
hun|dert|pro|zen|tig (mit Ziffern:
hu˙100-prozentig,
n|dert|pro|zen|tig (mit Ziffern:
100%ig)
˙100-prozentig, 100%ig)
Korrekt ist die Schreibung 100-prozentig.
Zusammensetzungen mit Ziffern werden in neuer
Rechtschreibung mit Bindestrich geschrieben:
3-Tonner, 8-Zylinder, 5-mal, 100-prozentig (aber:
100%ig), 17-jährig, der 17-Jährige.
Vor Nachsilben steht nur dann ein Bindestrich, wenn sie
mit einem Einzelbuchstaben verbunden werden: n-fach,
die x-te Wurzel.
Ohne Bindestrich schreibt man jedoch: die 68er, ein 30stel.
93
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 93 13.06.13 13:05
D
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 94 13.06.13 13:05
Die Satzmittezeichen
Die Satzschlusszeichen
Die paarigen Satzzeichen
Die Satzmittezeichen
Die Satzschlusszeichen
Die paarigen Satzzeichen
Die Satzmittezeichen
Die Satzschlusszeichen
Die paarigen Satzzeichen
Die Satzmittezeichen
Die Satzschlusszeichen
Die paarigen Satzzeichen
Die Satzmittezeichen
Die Satzschlusszeichen
Die paarigen Satzzeichen Die Zeichensetzung
Die Satzmittezeichen
Die Satzschlusszeichen
Die paarigen Satzzeichen
Die Satzmittezeichen
Die Satzschlusszeichen
Die paarigen Satzzeichen
Die Satzmittezeichen
Die Satzschlusszeichen
Die paarigen Satzzeichen
Die Satzmittezeichen
Die Satzschlusszeichen
Die paarigen Satzzeichen
Die Satzmittezeichen
Die Satzschlusszeichen
Die paarigen Satzzeichen
Die Satzmittezeichen
Die Satzschlusszeichen
Die paarigen Satzzeichen
Die Satzmittezeichen
Die Satzschlusszeichen
Die paarigen Satzzeichen
Die Satzmittezeichen
Die Satzschlusszeichen
Die paarigen Satzzeichen
Die Satzmittezeichen
Die Satzschlusszeichen
Die paarigen Satzzeichen
Die Satzmittezeichen
Die Satzschlusszeichen
Die paarigen Satzzeichen
Die Satzmittezeichen
Die Satzschlusszeichen
Die paarigen Satzzeichen
Die Satzmittezeichen
Die Satzschlusszeichen
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 95 13.06.13 13:05
Die Zeichensetzung
Die Satzmittezeichen
Das Komma
Das Komma zwischen Satzteilen
Das Komma bei der Aufzählung:
Das Komma steht zwischen den Teilen In Weimar lebten Goethe, Herder, Schil-
einer Aufzählung. ler, Wieland.
Die Firma arbeitet schnell, preiswert,
zuverlässig.
Für heute, morgen, übermorgen müsste
noch genug Essbares im Haus sein.
Sie können das Programm aus dem
Internet herunterladen, auf einer CD-
ROM im Handel erwerben, sich in
gedruckter Form zuschicken lassen.
ACHTUNG!
Bei den meisten Aufzählungen in dieser In Weimar lebten Goethe, Herder, Schiller
Form wird das letzte Element mit und und Wieland.
angeschlossen. Vor diesem Wort steht
Die Firma arbeitet schnell, preiswert und
kein Komma.
zuverlässig.
Für heute, morgen und übermorgen
müsste noch genug Essbares im Haus
sein.
Sie können das Programm aus dem Inter-
net herunterladen, auf einer CD-ROM
im Handel erwerben und sich in gedruck-
ter Form zuschicken lassen.
96
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 96 13.06.13 13:05
Satzmittezeichen
Kein Komma steht, wenn die Elemente einer Aufzählung durch
■■ und (→ den vorangehenden Sie hat Fleisch und Wurst eingekauft.
Abschnitt), Wir haben heute und morgen eine
Besprechung.
Das Buch gibt es als kartonierte und
gebundene Ausgabe.
■■ oder, Es wurde darüber verhandelt, ob Bonn
oder Berlin die Hauptstadt werden soll.
Er wird montags oder dienstags zur Bank
gehen.
Die Kundin musste sich zwischen einem
Analog- oder ISDN -Anschluss entschei-
den.
■■ sowie, An der Veranstaltung nahmen Kinder
sowie Jugendliche teil.
Die drei Hauptgattungen der Literatur
sind Epik, Lyrik sowie Dramatik.
Er sollte Wurst, Käse sowie Wein mit
bringen.
■■ entweder – oder, Heute gehe ich entweder in die Stadt oder
ins Schwimmbad.
Sie wird entweder anrufen oder eine
E-Mail übermitteln.
Er sagt jetzt entweder Ja oder Nein.
■■ sowohl – als auch, Wir verbrachten den Urlaub sowohl in
Frankreich als auch in Spanien.
Sie spielt sowohl Geige als auch Klavier.
Die Vereinigung machte sowohl durch
Vorträge als auch durch Veröffentlichun-
gen auf sich aufmerksam.
■■ weder – noch Er wird weder heute noch morgen kom-
men.
Ich weiß weder seinen Vornamen noch
seinen Familiennamen.
Sie hat ihn weder beruflich noch künst
lerisch gefördert.
verbunden sind.
97
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 97 13.06.13 13:05
Die Zeichensetzung
ACHTUNG!
Gleichrangige Adjektive (Eigenschafts- ein gepflegter, sonniger Garten
wörter) vor einem Substantiv (Haupt- ein kaltes, bitter schmeckendes Getränk
wort) werden mit Komma getrennt. eine strebsame, zuverlässige Schülerin
TIPPS
■■ In diesen Fällen lässt sich anstelle des ein gepflegter und sonniger Garten
Kommas das Wort und einsetzen. ein kaltes und bitter schmeckendes
Getränk
eine strebsame und zuverlässige
Schülerin
■■ In diesen Fällen ändert sich durch ein ein sonniger, gepflegter Garten
Umstellen der Adjektive ein bitter schmeckendes, kaltes Getränk
(Eigenschaftswörter) nicht der Sinn. eine zuverlässige, strebsame Schülerin
Kein Komma steht, wenn das letzte Adjektiv (Eigenschaftswort) mit dem Substantiv
(Hauptwort) einen Gesamtbegriff bildet.
TIPPS
■■ In der Regel handelt es sich dabei um
ein Adjektiv (Eigenschaftswort), das
– eine Farbe, der gute schwarze Anzug
die langstielige rote Rose
das neue weiße Kleid
– ein Material, der glitzernde goldene Ohrring
die schöne steinerne Brücke
ein handgenähter lederner Ball
– eine Zugehörigkeit, die allgemeine wirtschaftliche Lage
ein aktiver gemeinnütziger Verein
eine wichtige amtliche Mitteilung
– eine Herkunft das schöne neuromanische Schloss
Neuschwanstein
ein berühmter englischsprachiger Roman
eine neue amerikanische Droge
bezeichnet.
■■ Wenn das erste Adjektiv (Eigenschafts- der rot schimmernde Diamant
wort) nicht dekliniert (gebeugt) ist, die hilflos zurückgelassene Frau
folgt immer ein Gesamtbegriff. das herrlich weiße Mehl
98
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 98 13.06.13 13:05
Satzmittezeichen
Das Komma in Briefen:
Das Komma steht nach der Briefanrede. Sehr geehrte Damen und Herren,
Anstelle des Kommas kann auch ein herzlichen Dank für Ihren Brief ...
Ausrufezeichen gesetzt werden.
Sehr verehrter Herr Bundespräsident,
mit diesem Schreiben ...
(In der Schweiz ist es üblich, kein Satzzei-
chen nach der Anrede zu setzen und das Lieber Johannes,
erste Wort des Textes großzuschreiben.) vielen Dank für die schöne Karte ...
Das Komma bei Appositionen (Beisätzen):
Die Apposition (der Beisatz) wird in Kom- Konrad Duden, der Vater der deutschen
mas eingeschlossen. Einheitsorthografie, wurde am 03. 01. 1829
auf Gut Bossigt bei Wesel geboren.
Marco Polo, ein venezianischer Kaufmann,
bereiste im 13. Jahrhundert große Teile
Ostasiens.
Mein Onkel, ein großer Tierfreund, und
seine Katzen leben in einer alten Mühle.
TIPPS
Die Apposition (der Beisatz) ist ein Konrad Duden wurde am 03. 01. 1829
erklärender Zusatz, der im gleichen Fall auf Gut Bossigt bei Wesel geboren.
wie das Substantiv (Hauptwort) steht. Marco Polo bereiste im 13. Jahrhundert
Die Apposition kann man weglassen, große Teile Ostasiens.
ohne dass der Satz sinnlos wird. Mein Onkel und seine Katzen leben
in einer alten Mühle.
ACHTUNG!
Manchmal ist es erforderlich, zwischen Aufzählung:
einer Aufzählung und einer Apposition
Andrea, meine Frau und ich
(einem Beisatz) zu unterscheiden.
▼ ▼ ▼
1. Person 2. Person 3. Person
werden heute Abend ins Kino gehen.
Apposition:
Andrea, meine Frau, und ich
▼ ▼ ▼
1. Person Apposition 2. Person
werden heute Abend ins Kino gehen.
99
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 99 13.06.13 13:05
Die Zeichensetzung
Das Komma bei nachgestellten Erläuterungen:
Nachgestellte Erläuterungen werden durch ein Komma abgetrennt oder in Kommas ein
geschlossen, wenn der Satz weitergeht. Solche Erläuterungen werden häufig durch
■■ also, einfaches Komma:
Das Wort ist veraltet, also heute
ungebräuchlich.
paariges Komma:
Sie können uns morgen, also am Mitt-
woch, in unseren Büroräumen aufsuchen.
■■ besonders, einfaches Komma:
Er liebt einen guten Wein, besonders
Rotwein.
paariges Komma:
Knackmandeln und Nüsse, besonders
Paranüsse, schätze ich sehr.
(→ insbesondere)
■■ das heißt (d. h.), einfaches Komma:
Das Wort »Spiel« schreibt man mit lan-
gem »i«, das heißt mit »ie«.
paariges Komma:
Am frühen Abend, das heißt nach Büro-
schluss, ist der Verkehr besonders stark.
■■ das ist (d. i.), einfaches Komma:
Ein Düker, das ist eine im Flussbett ver-
legte Rohrleitung.
paariges Komma:
Im Juni, das ist nach meinem Examen,
wollen wir heiraten.
■■ insbesondere, einfaches Komma:
Er liebt einen guten Wein, insbesondere
Rotwein.
paariges Komma:
Knackmandeln und Nüsse, insbesondere
Paranüsse, schätze ich sehr.
(→ besonders)
■■ nämlich, einfaches Komma:
Ich fahre später, nämlich erst nach
Abschluss der Verhandlungen.
100
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 100 13.06.13 13:05
Satzmittezeichen
paariges Komma:
Dass sie nur einen anderen schützen
wollte, nämlich den Bruder der Angeklag-
ten, ist offenkundig.
■■ und das, einfaches Komma:
Er hatte einen Schwips, und das am frühen
Morgen.
paariges Komma:
Sie ärgert sich, und das täglich, über ihren
Vorgesetzten.
■■ und zwar, einfaches Komma:
Das Schiff fährt wöchentlich einmal,
und zwar sonntags.
paariges Komma:
Das Schiff fährt wöchentlich einmal,
und zwar sonntags, nach Helgoland.
■■ vor allem, einfaches Komma:
Für dieses Gericht braucht man frische
Kräuter, vor allem Dill und Basilikum.
paariges Komma:
Der Gebrauch der Satzzeichen, vor allem
die Kommasetzung, erfordert grammatika-
lisches Grundwissen.
■■ zum Beispiel (z. B.) einfaches Komma:
In der deutschen Grammatik unterschei-
det man verschiedene Wortarten, zum Bei-
spiel Verben, Substantive, Adjektive, Arti-
kel.
paariges Komma:
Häufig verwendete Fremdwörter,
zum Beispiel Akzent (von lat. »accentus«)
und Büro (von frz. »bureau«), folgen den
eingeleitet. Regeln der deutschen Rechtschreibung.
ACHTUNG!
Nach das heißt (d. h.) und das ist (d. i.) Am frühen Abend, das heißt, sobald die
steht unmittelbar ein Komma, wenn ein Büros geschlossen haben, ist der Verkehr
bei- oder untergeordneter Satz folgt. besonders stark.
Im Juni, das ist, wenn ich mein Examen
hinter mir habe, wollen wir heiraten.
101
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 101 13.06.13 13:05
Die Zeichensetzung
Das Komma bei Datums-, Wohnungs- und Literaturangaben:
Zwischen mehrteiligen Datums- und Wir treffen uns am Samstag, dem
Zeitangaben steht ein Komma. 27. März 2011.
Er kommt Samstag, den 27. März 2006.
Bei der Weiterführung des Satzes Wir treffen uns am Samstag, dem
ist das letzte Komma freigestellt. 27. März 2011 um 19 Uhr.
oder:
Wir treffen uns am Samstag, dem
27. März 2011, um 19 Uhr.
Die Veranstaltung findet Samstag, den
27. März 2011, um 19 Uhr in der Donau-
Arena statt.
oder:
Die Veranstaltung findet Samstag, den
27. März 2011, um 19 Uhr, in der Donau-
Arena statt.
Zwischen mehrteiligen Wohnungs Er wohnt in München, Mies-van-der-
angaben steht ein Komma. Rohe-Straße 1.
Die Antragstellerin wohnt in 93053
Regensburg, Landshuter Straße 4.
Bei der Weiterführung des Satzes Frau Huber aus Bonn, Königstraße 10
ist das letzte Komma freigestellt. ist die glückliche Gewinnerin.
oder:
Frau Huber aus Bonn, Königstraße 10,
ist die glückliche Gewinnerin.
Herr Bauer ist von Mannheim-Käfertal,
Irisweg 1 nach Mannheim-Feudenheim,
Eberbacher Platz 2 verzogen.
oder:
Herr Bauer ist von Mannheim-Käfertal,
Irisweg 1, nach Mannheim-Feudenheim,
Eberbacher Platz 2, verzogen.
Zwischen mehrteiligen Literaturangaben Diese Regel steht im „Duden – Die deut-
steht ein Komma. sche Rechtschreibung“, 25. Auflage, S. 73,
K 110.
Ich zitiere aus dem „Brockhaus in zehn
Bänden“, Band 7, S. 167.
102
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 102 13.06.13 13:05
Satzmittezeichen
Bei der Weiterführung des Satzes Diese Regel ist im „Duden – Die deutsche
ist das letzte Komma freigestellt. Rechtschreibung“, 25. Auflage, S. 73, K 110
aufzufinden.
oder:
Diese Regel ist im „Duden – Die deutsche
Rechtschreibung“, 25. Auflage, S. 73, K 110,
aufzufinden.
„Der Brockhaus in zehn Bänden“, Band 7,
S. 167 informiert eingehend über das Thema.
oder:
„Der Brockhaus in zehn Bänden“, Band 7,
S. 167, informiert eingehend über das
Thema.
Das Komma bei Konjunktionen (Bindewörtern):
Das Komma steht zwischen Satzteilen, die durch bestimmte Konjunktionen (Binde
iteinander verbunden sind.
wörter) m
Zur Gruppe der Konjunktionen (Bindewörter) mit entgegensetzender Bedeutung
gehören zum Beispiel
■■ aber, Die Untersuchungen waren aufwendig,
aber erfolgreich.
Sie hat die Unterlagen besorgt, aber ver
spätet.
Ilona ist gut im Schwimmen, aber nicht
im Tauchen.
■■ doch, Die Gaststätte ist klein, doch immer gut
besucht.
Sie erlernt ein Musikinstrument, doch
bislang ohne Erfolg.
Die Digitalkamera ist benutzerfreundlich,
doch teuer.
■■ jedoch, Er geht heute in die Stadt, jedoch erst am
Abend.
Sie kam bald zurück, jedoch ohne das
Geschenk.
■■ sondern. Diese Hose ist nicht schwarz, sondern
grau.
Sie war keine Mathematikerin, sondern
eine Physikerin.
103
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 103 13.06.13 13:05
Die Zeichensetzung
Zur Gruppe der mehrteiligen anreihenden Konjunktionen (Bindewörter) gehören zum
Beispiel
■■ einerseits – and[e]rerseits, Einerseits wollte sie nicht drängen, ande-
rerseits hatte sie es eilig.
Er ist einerseits fleißig, andererseits aber
auch verspielt.
Einerseits machte es Spaß, andererseits
Angst.
■■ nicht nur – sondern auch, Sie ist nicht nur eine gute Musikerin,
sondern auch eine ausgezeichnete Malerin.
Er spielt nicht nur Tennis, sondern auch
Handball.
Sie war nicht nur in der Schule, sondern
auch auf dem Sportplatz die Beste.
■■ teils – teils. Der Schüler machte seine Hausaufgaben
teils selbst, teils mithilfe seines Vaters.
Sie verbrachte ihre Ferien teils in Frank-
reich, teils in Italien.
ACHTUNG!
Bei Vergleichen werden mit als oder wie Alexander ist größer, als Wolfgang im
e ingeleitete Gliedsätze (Nebensätze) mit gleichen Alter war.
Komma abgetrennt. Das ist ein anderer Stempel, als ich ihn
damals hatte.
Kommen Sie so schnell, wie Sie können!
Der neue Arbeitsplatz ist nicht so
ansprechend, wie es der alte war.
Wenn kein Gliedsatz (Nebensatz) Alexander ist größer als Wolfgang.
vorliegt, steht kein Komma. Der neue Computer ist teurer als der alte.
Ich gehe lieber schwimmen als einkaufen.
Alexandra ist so groß wie Petra.
Er gab das Geld aus wie ein Millionär.
Bei nachgestellten Zusätzen mit wie Die Satzzeichen wie Komma, Semikolon,
ist die Kommasetzung freigestellt. Doppelpunkt und dergleichen werden
in dieser Broschüre erläutert.
oder:
Die Satzzeichen, wie Komma, Semiko-
lon, Doppelpunkt und dergleichen, wer-
den in dieser Broschüre erläutert.
104
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 104 13.06.13 13:05
Satzmittezeichen
Das Komma bei Infinitiv- und Partizipgruppen:
TIPPS
■■ Die Infinitivgruppe (Gruppe der Er versucht, die Sache zu klären.
Grundform) besteht aus dem Wort ▼ ▼
zu und einem Verb (Zeitwort), das nähere »zu« plus Verb
im Infinitiv steht und oft mit einer Bestimmung im Infinitiv
näheren Bestimmung verbunden ist.
■■ Die Partizipgruppe (Gruppe des Mit- Die Zahlungsmodalitäten betreffend[,]
telworts) besteht aus einem Partizip ▼ ▼
nähere Bestimmung Partizip
(Mittelwort), das mit einer näheren
Bestimmung verbunden ist. möchten ...
betreffend, lesend, schlafend, singend,
Das Partizip (Mittelwort) ist oft an den
zwitschernd, flimmernd, wimmernd,
Endungen -end bzw. -nd oder an der
gestärkt, gemacht, getanzt, gelesen
Vorsilbe ge- zu erkennen.
Bei Infinitivgruppen (Gruppen der Grundform) muss in drei Fällen ein Komma stehen:
■■ Die Infinitivgruppe (Gruppe der Er konnte nichts Besseres tun, als zu
Grundform) wird mit reisen.
– als, Er spielte, [an]statt zu arbeiten.
Er hatte nichts zu tun, außer seine Nach-
– [an]statt,
barn ständig zu beobachten.
– außer,
Er sagte dies, ohne mir dabei einmal
in die Augen zu sehen.
– ohne,
Sie ging in die Stadt, um ein
Geburtstagsgeschenk zu kaufen.
– um
eingeleitet.
■■ Die Infinitivgruppe (Gruppe der Er fasste den Gedanken, den Arbeitsplatz
Grundform) hängt von einem zu wechseln.
ubstantiv (Hauptwort) ab.
S Sie hat den Wunsch, ihre kreative Seite
auch beruflich besser zum Einsatz brin-
gen zu können.
105
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 105 13.06.13 13:05
Die Zeichensetzung
■■ Die Infinitivgruppe (Gruppe der Ankündigung durch ein hinweisendes
Grundform) wird durch ein hin Wort:
weisendes Wort angekündigt oder Hier bin ich dafür, abzustimmen.
wieder aufgenommen.
weist hin auf
Wiederaufnahme durch ein hinweisen-
des Wort:
Diese Sprache zu erlernen, das war ...
weist hin auf
... ihr großer Wunsch.
ACHTUNG!
Wenn der Infinitiv (die Grundform) nicht Den Gedanken, auszuwandern, hatte er
mit einer näheren Bestimmung oder schon lange ins Auge gefasst.
einem der oben genannten hinweisen- oder:
den Wörter verbunden ist, kann auf das Den Gedanken auszuwandern hatte er
Komma verzichtet werden. schon lange ins Auge gefasst.
Dies gilt allerdings nur, wenn durch den
Verzicht auf das Komma keine Missver-
ständnisse entstehen können.
Bei Partizipgruppen (Gruppen des Die Zahlungsmodalitäten betreffend
Mittelworts) kann ein Komma stehen, öchten wir Ihnen heute den folgenden
m
um die G liederung des Satzes zu ver- Vorschlag machen.
deutlichen oder um Missverständnisse oder:
auszuschließen. Die Zahlungsmodalitäten betreffend,
möchten wir Ihnen heute den folgenden
Vorschlag machen.
Durch eine Tasse Kaffee gestärkt werden
wir unsere Aufgabe fortsetzen.
oder:
Durch eine Tasse Kaffee gestärkt, werden
wir unsere Aufgabe fortsetzen.
ACHTUNG!
Wenn die Partizipgruppe (Gruppe des Genau so, mit viel Salami belegt, hat er
Mittelworts) durch ein hinweisendes die Pizza am liebsten.
Wort angekündigt oder wieder aufge- Aus vollem Halse lachend, so kam sie
nommen wird, muss ein Komma stehen. auf uns zu.
Auf diese Weise, jeden Stein einzeln
umdrehend, hatten wir schließlich Erfolg
mit unserer Suche.
106
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 106 13.06.13 13:05
Satzmittezeichen
Das Komma zwischen Sätzen:
Das Komma zwischen Hauptsätzen:
Das Komma steht zwischen Hauptsätzen.
Hauptsatz , Hauptsatz
Andrea liest Zeitung, Thomas singt.
Hauptsatz , Hauptsatz , Hauptsatz
Die Musik der Vor- die Musik
wird leiser, hang hebt beginnt.
sich,
TIPP
Merkmale des Hauptsatzes: Andrea liestZeitung.
■■Der Hauptsatz kann allein stehen. ▼ ▼
■■ Der Hauptsatz besteht in der Regel Subjekt Prädikat –
aus Subjekt (Satzgegenstand) und Verb an zweiter Stelle
Prädikat (Satzaussage).
■■ Im einfachen Hauptsatz (außer Frage-
und Aufforderungssatz) steht das Verb
(Zeitwort) an zweiter Stelle.
ACHTUNG!
Zwischen Hauptsätzen, die mit und bzw. Andrea liest Zeitung und Thomas singt.
oder verbunden sind, kann ein Komma oder:
stehen, um die Gliederung des Satzes zu Andrea liest Zeitung, und Thomas singt.
verdeutlichen.
Wir stiegen in den Bus und die Kinder w einten,
weil sie gern noch geblieben wären.
oder:
Wir stiegen in den Bus, und die Kinder
weinten, weil sie gern noch geblieben wären.
Wir warten auf euch oder die Kinder
gehen schon voraus.
oder:
Wir warten auf euch, oder die Kinder gehen
schon voraus.
107
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 107 13.06.13 13:05
Die Zeichensetzung
Du bist jetzt entweder lieb oder du gehst
sofort nach Hause.
oder:
Du bist jetzt entweder lieb, oder du gehst
sofort nach Hause.
Das Komma zwischen Haupt- und Gliedsatz:
Das Komma steht zwischen Haupt- und Gliedsatz (Nebensatz).
Der Gliedsatz kann dabei
■■ zu Beginn, Gliedsatz , Hauptsatz
Dass das Auto seinen glaube ich.
Zweck erfüllt,
■■ in der Mitte, Hauptsatz , Gliedsatz , Hauptsatz
Das Buch, das ich mir gefällt mir
gekauft sehr gut.
habe,
■■ am Ende Hauptsatz , Gliedsatz
Ich glaube, dass das Auto seinen
Zweck erfüllt.
stehen.
TIPPS
Merkmale des Gliedsatzes (Nebensatzes):
■■ Der Gliedsatz kann nicht allein stehen.
das Auto
■■ Der Gliedsatz wird oft durch eine Kon- ... dass erfüllt.
seinen Zweck
junktion (ein Bindewort) eingeleitet. ▼ ▼
■■ Im Gliedsatz steht das Verb (Zeitwort)
Konjunktion Verb
immer am Ende. am Ende
Das Komma steht zwischen Gliedsätzen Hauptsatz , Gliedsatz , Gliedsatz
(Nebensätzen), die nicht durch und bzw.
Der Lehrer dass er die die er be-
oder verbunden sind.
erwartet, Aufgabe kommen
erledigt, hat.
108
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 108 13.06.13 13:05
Satzmittezeichen
Das Semikolon (der Strichpunkt)
Das Semikolon bei Aufzählungen
Das Semikolon grenzt bei längeren Auf An Freizeiteinrichtungen bieten wir Ihnen:
zählungen die einzelnen Sinneinheiten Tennis-, Volleyball- und Fußballplätze;
voneinander ab. Reitwege, Wanderwege, Joggingwege;
Hallenbäder, Freibäder, Badestrände.
In dieser fruchtbaren Gegend wachsen
Roggen, Gerste, Weizen; Kirschen, Pflau-
men, Äpfel; Tabak und Hopfen; ferner die
verschiedensten Arten von Nutzhölzern.
Unser Proviant bestand aus gedörrtem
Fleisch, Speck und Rauchschinken; Ei-
und Milchpulver; Reis, Nudeln und Grieß.
Das Semikolon in Sätzen
Das Semikolon steht zwischen längeren Den genauen Liefertermin für das Ersatz-
Sätzen, die inhaltlich eng miteinander teil können wir Ihnen leider heute noch
verbunden sind. nicht nennen; wir sind aber sehr zuver-
sichtlich, dass sich die Reparatur noch
vor Ihrem Urlaub durchführen lässt.
Die Familie meiner Mutter stammt aus
Italien; die meines Vaters dagegen aus
Ungarn.
Sie beschäftigt sich seit einigen Jahren
mit der deutschen Literatur und ihrer
Geschichte; zurzeit besucht sie eine Vor-
lesung zur Entstehung des Nibelungen
liedes.
Bitte beachten Sie die folgenden Rege
lungen: Die Einschreibung muss schrift-
lich erfolgen; die Einschreibungsfrist
beträgt vier Wochen; eine Bestätigung
geht Ihnen ausschließlich auf dem Post-
weg zu.
109
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 109 13.06.13 13:05
Die Zeichensetzung
Der Doppelpunkt
Der Doppelpunkt vor der direkten Rede
Der Doppelpunkt steht vor der direkten Der Abteilungsleiter sagte: »Wir werden
(wörtlichen) Rede. das Projekt gleich in Angriff nehmen.«
Er fragte: »Wird das Wort getrennt
geschrieben?«
Sie stellte fest: »Das Projekt ist bei unseren
Partnern auf großes Interesse gestoßen.«
Martin erwiderte: »Darüber ist noch nicht
das letzte Wort gesprochen.«
Der Doppelpunkt vor Zitaten
Der Doppelpunkt steht vor Zitaten. Friedrich von Schiller schrieb: »Was ist die
Mehrheit? Mehrheit ist Unsinn; Verstand
ist stets bei wen’gen nur gewesen.«
John F. Kennedy sprach: »Alle freien Men-
schen, wo immer sie leben mögen, sind
Bürger dieser Stadt Westberlin, und des-
halb bin ich als freier Mann stolz darauf,
sagen zu können: ›Ich bin ein Berliner!‹«
Von Conrad Ferdinand Meyer stammt der
Satz: »Was langsam reift, das altert spät.«
Peter Rosegger bemerkte: »Kein Aprilwet-
ter schlägt so rasch um wie die Stimmung
der Menge.«
Der Doppelpunkt vor Aufzählungen
Der Doppelpunkt steht vor Aufzählungen, In der deutschen Grammatik unterschei-
wenn diese angekündigt werden. det man verschiedene Wortarten: Verb,
Substantiv, Adjektiv, Artikel ...
In dieser Broschüre werden die Regeln
zu den folgenden Satz- und Wortzeichen
dargestellt: Komma, Semikolon (Strich-
punkt), Doppelpunkt, Gedankenstrich,
Punkt, Ausrufezeichen, Fragezeichen,
Klammer, Anführungszeichen, Apostroph
(Auslassungszeichen), Ergänzungsstrich
(Ergänzungsbindestrich), Schrägstrich.
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Satzmittezeichen
Wenn die Aufzählung durch
■■ nämlich, Ich fahre später, nämlich erst nach
Abschluss der Verhandlungen.
■■ das heißt (d. h.), Das Wort »Spiel« schreibt man mit lan-
gem »i«, das heißt mit »ie«.
■■ das ist (d. i.), Ein Düker, das ist eine im Flussbett ver-
legte Rohrleitung.
■■ zum Beispiel (z. B.) In der deutschen Grammatik unterschei-
det man verschiedene Wortarten, zum
Beispiel Verben, Substantive, Adjektive,
Artikel.
eingeleitet wird, braucht kein Doppelpunkt
gesetzt zu werden.
Der Doppelpunkt vor Satzstücken und Einzelwörtern
Der Doppelpunkt steht vor Satzstücken Beginn: 20:00 Uhr
und Einzelwörtern, wenn diese angekün- Verfasser: Johann Wolfgang von Goethe
digt werden. Haltbar bis: 10. 11. 2011
Familienstand: ledig
Gerichtsstand: Bremen
Der Doppelpunkt vor Zusammenfassungen und Folgerungen
Der Doppelpunkt kündigt Zusammen Wir halten fest: Der Doppelpunkt kündigt
fassungen und Folgerungen an. Zusammenfassungen und Folgerungen
an.
Das Haus, die Wirtschaftsgebäude, die
Scheune und die Stallungen: Alles war den
Flammen zum Opfer gefallen.
Wirtschaftskrise, Staatsverschuldung,
Arbeitslosigkeit: Die Regierung ist unter
Druck.
Das Buch ist brillant geschrieben, voll
überraschender Wendungen und noch
dazu spannend: ein Meisterwerk!
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Die Zeichensetzung
Der Gedankenstrich
Der Gedankenstrich zwischen Sätzen und Einzelwörtern
Der Gedankenstrich kennzeichnet einen Wechsel:
Der Gedankenstrich kennzeichnet einen
■■ Gedanken- oder Leider können wir Ihnen in dieser Sache
nicht behilflich sein. – Wir müssen
unsere Konsequenzen ziehen.
Wir sind bedauerlicherweise nicht in
der Lage, diesen Wunsch zu erfüllen. –
Besprechen wir jetzt den nächsten Punkt
der Tagesordnung.
Wir behandelten in der letzten Sitzung
das Problem der Getreideversorgung. –
Hat übrigens inzwischen jemand Herrn
Müller gesehen?
■■ Sprecherwechsel. »Bist du zu Hause?« – »Ja, ich komme!«
»Ist hier irgendjemand?« – »Ja, hier!«
»Wir haben keine Chance«, prophezeite
er. – »Sei doch nicht so pessimistisch!«,
erwiderte seine Frau.
Der Gedankenstrich kennzeichnet Stichwörter:
Der Gedankenstrich kennzeichnet die Satzzeichen: Komma – Semikolon
Stichwörter in Inhaltsangaben. (Strichpunkt) – Doppelpunkt – Gedan
kenstrich – Punkt – Ausrufezeichen –
Fragezeichen – Klammern – Anführungs-
zeichen – Apostroph (Auslassungszei-
chen) – Ergänzungsstrich (Ergänzungs
bindestrich) – Schrägstrich.
Satzarten: Aussagesatz – Fragesatz –
Aufforderungssatz – Wunschsatz –
Ausrufesatz.
Die Kapitel des Bandes »Duden –
Die Grammatik«: Phonem und Graphem –
Intonation – Das Wort – Der Satz –
Der Text – Gesprochene Sprache.
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Satzmittezeichen
Der Gedankenstrich innerhalb von Sätzen
Der Gedankenstrich steht bei
■■ Kommandos, Auf die Plätze – fertig – los!
Rumpf vorwärtsbeugen – beugt!
■■ etwas Unerwartetem, Plötzlich – der Mann tauchte wieder auf!
Die Stadt – wie ausgestorben, die Häu-
ser – nur noch rauchende Trümmer.
Er betrat das Zimmer und sah – seine
Frau.
Zuletzt tat er das, woran niemand
gedacht hatte – er beging Selbstmord.
neu – gebraucht, hässlich – schön,
■■ Gegenüberstellungen, jung – alt, diesseits – jenseits,
einerseits – andererseits,
nicht nur – sondern auch
»Jetzt fahrn wir übern See, übern See,
■■ Redeabbrüchen. jetzt fahrn wir übern –«
Ich wollte doch nur –
Schweig, du –!
Der Gedankenstrich bei Einschüben
Der Gedankenstrich steht vor und nach Wir glauben – und hier sind wir mit Sicher-
Einschüben, die das Gesagte näher heit nicht allein der Ansicht –, dass das
erläutern. Das zum umgebenden Text jetzige Steuersystem verändert werden
gehörende Satzzeichen darf dabei nicht muss.
weggelassen werden.
Sie informierte uns – zum Glück! –,
wie es um die Firma bestellt war.
Er behauptete – wissen Sie es noch? –,
dass er bestohlen worden sei.
Verächtlich sagte er – er wandte kaum
den Kopf dabei –: »Das ist eine Fäl-
schung.«
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Die Zeichensetzung
Die Satzschlusszeichen
Der Punkt
Der Punkt als Satzschlusszeichen
Der Punkt steht nach Aussagesätzen. Ich lese dieses Buch mit großem Interesse.
Die Satzzeichen gliedern den Text.
Der Punkt steht nach Aussagesätzen.
Der Stift liegt auf dem Tisch.
Der Punkt steht nach unvollständigen Sät- Hier die gewünschten Unterlagen.
zen, Satzstücken und einzelnen Wörtern, Bitte gegengezeichnet zurücksenden.
wenn diese eine eigenständige Sinneinheit Gut möglich.
bilden. Nicht ohne Rücksprache.
Danke.
Der Punkt steht nach Aufforderungs Schildern Sie uns bitte die Situation.
sätzen, denen kein besonderer Nachdruck Ergänzen Sie die fehlenden Angaben.
verliehen werden soll. Bitte informieren Sie mich rechtzeitig.
Hier ersetzt der Punkt das Ausrufezeichen. Siehe Abschnitt 1.
Vergleiche Seite 12, Absatz 3.
Der Punkt nach frei stehenden Zeilen
Innerhalb eines Briefes:
Der Punkt steht nicht nach frei stehen-
den Zeilen.
Kein Punkt steht nach der
■■ Datumsangabe, Regensburg, 1. März 2011
01.03.2011
2011-03-01
Mannheim, im Herbst 2011
■■ Anschrift, Bibliographisches Institut GmbH
Postfach 10 03 11
68003 Mannheim
Herrn
Waldemar Herzog
Rosenweg 12
1010 WIEN
ÖSTERREICH
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Satzschlusszeichen
■■ Betreffzeile, Ihr Schreiben vom 10. April 2011
Zahlungsverzögerung
Neue Konditionen im Privatkundengeschäft
Dialogmarketing – einmal anders
■■ Grußformel, Mit freundlichen Grüßen
Mit freundlichem Gruß
Mit den besten Wünschen zum Jahres
wechsel
Herzliche Grüße aus der Hansestadt
Hamburg
■■ Unterschrift. Michael Schiller
ppa. Dr. Thomas Müller
gez. Sabine Schwarz
Deine Arbeitskollegin
Andrea
Überschriften, Zeitungs-, Zeitschriften- und Buchtitel
Kein Punkt steht nach
■■ Überschriften, Überschriften von Schulaufsätzen:
Vorteile und Gefahren der Medien
Vor- und Nachteile der Werbung für Wirt-
schaft und Verbraucher
Überschriften von Zeitungsartikeln:
Weitere Verhandlung in Berlin gescheitert
»Habseligkeiten« zum schönsten deut-
schen Wort gekürt
■■ Zeitungs-, Zeitschriften- und Zeitungs- und Zeitschriftentitel:
Buchtiteln. Frankfurter Allgemeine Zeitung
Süddeutsche Zeitung
Der Spiegel
Focus
Buchtitel:
Duden – Die deutsche Rechtschreibung
Der Brockhaus in zehn Bänden
Harenberg – Das Buch der 1000 Bücher
Die Leiden des jungen Werthers
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Die Zeichensetzung
Abschnittsgliederungen, Aufzählungen und Tabellen
Kein Punkt steht bei
■■ Abschnittsgliederungen, 1 Einleitung
2 Die Laut-Buchstaben-Zuordnungen
2.1 Der Laut
2.1.1 Allgemeines
...
1 Die Satzzeichen
1.1 Die Satzmittezeichen
1.1.1 Das Komma
1.1.2 Das Semikolon (der Strichpunkt)
...
■■ zeilenweise abgesetzten Aufzählungen, Teilbereiche der deutschen Recht
schreibung:
– Die Laut-Buchstaben-Zuordnungen
– Die Getrennt- und Zusammenschrei-
bung
– Die Schreibung mit Bindestrich
– Die Groß- und Kleinschreibung
– Die Zeichensetzung
– Die Worttrennung am Zeilenende
Satzzeichen:
– Komma
– Semikolon (Strichpunkt)
– Doppelpunkt
– Gedankenstrich
– Punkt
– Ausrufezeichen
– Fragezeichen
– Klammer
– Anführungszeichen
– Apostroph (Auslassungszeichen)
– Ergänzungsstrich
(Ergänzungsbindestrich)
– Schrägstrich
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Satzschlusszeichen
■■ Tabellen. Die Wortarten im Überblick
Wortart Beispiele
Verb wohnen, bleiben, sein
Substantiv Mann, Frau, Kind
Adjektiv schön, hässlich, gut
Artikel der, die, das
Pronomen ich, du, mein
Adverb abends, bald, dort
Partikel sehr, besonders, bloß
Präposition auf, über, wegen
Konjunktion und, weil, dass
A KT I V 1. Stammform (Präsens)
Indikativ 1. Konjunktiv
ich liebe ich liebe
du liebst du liebest
er, sie, es liebt er, sie, es liebe
wir lieben wir lieben
ihr liebt ihr liebet
sie lieben sie lieben
Der Punkt nach Abkürzungen
Der Punkt steht nach Abkürzungen, die im Abb. (Abbildung), bzw. (beziehungsweise),
vollen Wortlaut ausgesprochen werden. ca. (circa), evtl. (eventuell),
Jh. (Jahrhundert), Nr. (Nummer),
od. (oder), ppa. (per procura),
Str. (Straße), vgl. (vergleiche)
ACHTUNG!
Die Abkürzungen usw. und usf. werden usw. (und so weiter),
mit einem Punkt geschrieben. usf. (und so fort)
Kein Punkt steht nach Abkürzungen, AG (Aktiengesellschaft)
die als solche ausgesprochen werden. BGB (Bürgerliches Gesetzbuch)
BRD (Bundesrepublik Deutschland)
DFB (Deutscher Fußball-Bund)
GmbH (Gesellschaft mit beschränkter
Haftung)
ISBN (Internationale Standard
buchnummer)
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Die Zeichensetzung
PC (Personalcomputer)
TÜV (Technischer Überwachungs-
Verein)
USA (United States of America =
Vereinigte Staaten von Amerika)
ZDF (Zweites Deutsches Fernsehen)
Kein Punkt steht nach
■■ Maßeinheiten, cm (Zentimeter), g (Gramm),
km (Kilometer), l (Liter), s (Sekunde),
V (Volt), W (Watt), ft (Foot, Feet), yd (Yard)
aber:
Pfd. (Pfund), Ztr. (Zentner)
■■ Währungsbezeichnungen, CHF (Schweizer Franken), EUR (Euro),
GBP (britisches Pfund), ITL (italienische
Lira)
aber:
Fr. / sFr. (Schweizer Franken),
L. (italienische Lira)
■■ Himmelsrichtungen. N (Nord[en]), W (West[en]),
SSO (Südsüdost[en])
Wenn Abkürzungs- und Schlusspunkt Roman Herzog ist Bundespräsident a. D.
aufeinandertreffen, ist nur ein Punkt
Er beschäftigt sich mit Rechtschreibung,
am Ende zu setzen.
Grammatik, Stilistik usw.
In diesem Buch stehen Gedichte von
Goethe, Schiller, Eichendorff u. a.
Bei Abkürzungen ohne Punkt ist am Satz Das Kfz-Kennzeichen von München ist M.
ende ein Satzschlusspunkt zu setzen. Sie lebt seit Längerem in den USA .
Diese Bestimmung steht im BGB .
Der Punkt nach Ordinalzahlen
Der Punkt steht nach Ordinalzahlen Mittwoch, 09.02. 2011, König Ludwig II .,
(Ordnungszahlen). 4. Stockwerk, 3. Etage, 80. Geburtstag,
1. Preis, 2. Weltkrieg, 1. FC Nürnberg
Wenn Ordinalzahl und Schlusspunkt Wir beantworten Ihren Brief vom 09. 02.
a ufeinandertreffen, ist nur ein Punkt Man sieht hier ein Bild König Ludwigs II .
am Ende zu setzen. Er feiert im engsten Familienkreis seinen 80.
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Satzschlusszeichen
Die Auslassungspunkte
Drei Auslassungspunkte stehen, Es ist wohl ratsam, wenn du ...
wenn eine Rede abgebrochen oder ein Wer einmal lügt ...
Gedankenabschluss verschwiegen wird. Und wenn sie nicht gestorben sind ...
Mir fehlen die W...
Das Substantiv beginnt mit H...
Drei Auslassungspunkte stehen, wenn Original:
ein z itierter Text unvollständig wieder Drei Auslassungspunkte stehen, wenn eine
gegeben wird. Rede abgebrochen oder ein Gedankenab-
schluss verschwiegen wird.
Zitat:
Drei Auslassungspunkte stehen, wenn eine
Rede abgebrochen ... wird.
Original:
Das Ausrufezeichen steht nach Ausrufen,
Aufforderungen, Befehlen, Wünschen,
Bitten und Warnungen.
Zitat:
Das Ausrufezeichen steht nach Ausrufen ...
Befehlen, Wünschen ... und Warnungen.
Der letzte Auslassungspunkt ist am Was Hänschen nicht lernt ...
Satzende zugleich der Schlusspunkt des Das ist deine Sache ...
Satzes. Wenn du nicht gleich ...
Sie glaubten in Sicherheit zu sein, doch
plötzlich ...
Ich würde es dir sagen, wenn ...
Der erste Auslassungspunkt ist am Satz- vollständiger Text:
anfang nicht zugleich der Schlusspunkt Lügen haben kurze Beine. Durch diesen
des vorangehenden Satzes. Zwischenfall hat sich diese Redewendung
wieder einmal bewahrheitet.
Text mit Auslassungen:
Lügen haben kurze Beine. ... hat sich diese
Redewendung wieder einmal bewahrheitet.
vollständiger Text:
Die erste Zeit mit dem Baby war ganz
schön anstrengend. Vater werden ist nicht
schwer, Vater sein dagegen sehr, kann ich
nur sagen.
Text mit Auslassungen:
Die erste Zeit mit dem Baby war ganz
schön anstrengend. ... Vater sein dagegen
sehr, kann ich nur sagen.
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Die Zeichensetzung
Das Ausrufezeichen
Das Ausrufezeichen nach Sätzen
Das Ausrufezeichen steht nach Ausrufen, Komm jetzt sofort zurück!
ufforderungen, Befehlen, Wünschen,
A Bitte nicht stören!
Bitten und Warnungen. Ruhe! Nur für Werksangehörige!
Lesen Sie bitte weiter!
Vorsicht, ein Auto!
Viel Spaß! Toll! Alles Gute!
Herzlichen Glückwunsch!
Schönes Wochenende!
Friedvolle Feiertage!
Prost Neujahr! Grüß Gott!
aber:
Schildern Sie uns bitte die Situation.
Ergänzen Sie die fehlenden Angaben.
Bitte informieren Sie mich rechtzeitig.
Siehe Abschnitt 1.
Vergleiche Seite 12, Absatz 3.
Das Ausrufezeichen nach Interjektionen
Das Ausrufezeichen steht nach Interjek- Au! Autsch! Auweia! Bäh! Brr! Buh!
tionen (Empfindungswörtern). Heißa! Herrje! Hoppla! Igitt! Juchhe!
Nanu! Oje! Pfui! Pst! Puh! Uff!
Mehrere aufeinanderfolgende Interjektio- Au, au!
nen, die nicht besonders betont werden, Doch, doch!
trennt man mit Komma. Das Ausrufezei- Na, na, na!
chen steht nur am Satzende. Nein, nein, nein!
Wenn alle Interjektionen mit besonderem Halt! Halt! Passen Sie doch auf!
Nachdruck versehen werden sollen, dann Nein! Nein! Und um es nochmals zu
steht nach jeder das Ausrufezeichen. sagen: Nein!
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Satzschlusszeichen
Das Ausrufezeichen in Briefen
Das Ausrufezeichen kann anstelle des Sehr geehrte Damen und Herren!
Kommas nach der Briefanrede stehen. Herzlichen Dank für Ihren Brief ...
(In der Schweiz ist es üblich, kein Satz Sehr verehrter Herr Bundespräsident!
zeichen nach der Anrede zu setzen Mit diesem Schreiben ...
und das erste Wort des Textes großzu
Lieber Johannes!
schreiben.)
Vielen Dank für die schöne Karte ...
Das eingeklammerte Ausrufezeichen
Mit dem eingeklammerten Ausrufe Die deutsche Einheitsorthografie besteht
zeichen kann man eine besondere seit über 100 (!) Jahren.
Hervorhebung ausdrücken.
Selbst vor der eigenen Ehefrau (!) hielt er
seine künstlerischen Ambitionen geheim.
Sie behauptete, dem letzten deutschen
aiser noch persönlich (!) begegnet zu
K
sein.
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Die Zeichensetzung
Das Fragezeichen
Das Fragezeichen nach Sätzen
Das Fragezeichen steht nach Fragen. Wie spät ist es? Hast du heute Abend
Zeit?
Wer fährt mit dem Bus?
Gehst du morgen mit mir ins Theater?
Bist du an diesem Vortrag interessiert?
Können Sie mir bitte den Weg zum Hotel
beschreiben?
Haben Sie sich schon über unsere neuen
Produkte informiert?
Ob das wohl richtig ist?
Würden Sie bitte das Fenster schließen?
Was soll man sich darüber noch aufregen?
Darf ich Sie mit meiner Frau bekannt
machen?
Das Fragezeichen nach Fragewörtern
Das Fragezeichen steht nach Fragewör- Wie? Wo? Warum? Weshalb? Wieso?
tern. Wie viel? Wie viele?
Wer? Wessen? Wem? Wen?
Auf die Frage »Wessen?« folgt der Geni-
tiv.
Mehrere aufeinanderfolgende Fragewör- ohne besonderen Nachdruck:
ter, die nicht besonders betont werden, Wie, wo, wann?
trennt man mit Komma. Das Fragezei- Warum, weshalb, wieso?
chen steht nur am Satzende.
Wenn alle Fragewörter mit besonderem mit besonderem Nachdruck:
Nachdruck versehen werden sollen, dann Wie? Wo? Wann?
steht nach jedem das Fragezeichen. Warum? Weshalb? Wieso?
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Satzschlusszeichen
Das eingeklammerte Fragezeichen
Mit dem eingeklammerten Fragezeichen Diese interessante (?) Lektüre werde ich
kann man unglaubwürdige oder unbe- ihm zum Geburtstag schenken.
wiesene Aussagen kennzeichnen. Die Schauspielerin ist nach eigenen
Angaben 42 (?) Jahre alt.
Sie behauptet, sie habe mit ihrer
Schwester (?) die Veranstaltung aufge-
sucht.
Friedrich I. Barbarossa, geboren in Waib
lingen (?) 1122 oder um 1125.
Das Fragezeichen in Verbindung mit dem Ausrufezeichen
Um einen Fragesatz zugleich als Ausrufe- Was soll denn das?!
satz zu kennzeichnen, werden gelegent- Warum denn nicht?!
lich ein Frage- und ein Ausrufezeichen Wirds bald?!
aneinandergereiht. Was fällt dir ein?!
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Die Zeichensetzung
Die paarigen Satzzeichen
Die Klammern
Runde Klammern
Erläuterungen in Klammern:
Erläuterungen zu Wörtern oder Sätzen Frankenthal (Pfalz)
stehen im Allgemeinen in runden Klam- Mine (Bergwerk, Sprengkörper, Kugel-
mern. schreibereinlage) vs. Miene (Gesichtsaus-
druck)
Grille (Insekt) und Grille (Laune)
Die Rechtschreibung (Orthografie) ist die
Normierung der Schreibweise einer Spra-
che nach verbindlichen Regeln.
Die Zeichensetzung (Interpunktion) ist
für den Lesenden eine unverzichtbare
Hilfe.
Konrad Duden (1829–1911) verfasste 1880
sein »Vollständiges Orthographisches
Wörterbuch der deutschen Sprache«.
Er übergab dem Gläubiger einen Verrech-
nungsscheck in Höhe von 1 000 EUR (in
Worten: eintausend Euro).
Frau Bettina Schreiner (rechts im Bild)
urde für ihre ehrenamtliche Tätigkeit
w
ausgezeichnet.
Eingeschobene Sätze in Klammern:
Eingeschobene Sätze können statt Johannes Gutenberg (der Erfinder der
in Kommas auch in runde Klammern Buchdruckerkunst) wurde in Mainz
eingeschlossen werden. geboren.
Nach Beendigung der Frostperiode (man
rechnet Mitte Februar, spätestens Anfang
März) können die baulichen Veränderun-
gen durchgeführt werden.
Wir erwarten deinen Besuch in der nächs-
ten Woche (und zwar am Mittwoch).
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Paarige Satzzeichen
Eckige Klammern
Die Klammern in der Klammer:
Eckige Klammern können bei Wörtern Der erste Präsident der USA (United
und Sätzen stehen, die bereits in runde States of America [Vereinigte Staaten
Klammern gesetzt sind. von Amerika]) war George Washington
(1732–1799).
Mit dem Wort Bankrott (vom italieni-
schen »banca rotta« [zusammengebro-
chene Bank]) bezeichnet man die
Zahlungsunfähigkeit.
Kassiber (heimliches Schreiben [meist
in Geheimschrift] von Gefangenen und
an Gefangene)
Anmerkungen des Schreibenden:
Eckige Klammern können bei Anmerkun- »Das Schloss, das wir gestern besichtigt
gen stehen, die der Schreibende in einem haben [gemeint ist hier Neuschwan-
zitierten Text vornimmt. stein], wurde von König Ludwig II .
gebaut.«
»Sie legte ihren bunten Shawl [ältere
Schreibung von Schal] ab und setzte sich
zu uns.«
»Als ich die Alpen zum ersten Mal von
oben sah [er war auf dem Flug von
Frankfurt nach Rom], war ich von der
Großartigkeit der Gebirgslandschaft
stark beeindruckt.«
Auslassung von Buchstaben:
Eckige Klammern können bei Buchstaben gern[e], Tür[e], dem Mann[e],
u. dgl. stehen, die ausgelassen werden des Manuskript[e]s, Verwechs[e]lung,
können. Vokalverdopp[e]lung, Vorstellung[skraft]
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Die Zeichensetzung
Die Anführungszeichen
Die Anführungszeichen bei der direkten Rede
Die Anführungszeichen stehen bei der direkten (wörtlichen) Rede.
Der Begleitsatz kann dabei
■■ vor dem Redesatz, ■■ Die Anführungszeichen schließen
den gesamten Redesatz ein.
■■ Die zum Satz gehörenden Satzzeichen
bleiben erhalten.
Begleitsatz : » Redesatz .«
Er sagte: : » »Ich muss in den Keller.«
Begleitsatz : » Redesatz ?«
Sie fragte: : » »Was machst du da?«
Begleitsatz : » Redesatz !«
Er rief: : » »Rate doch mal!«
■■ nach dem Redesatz, ■■ Die Anführungszeichen schließen den
gesamten Redesatz ein.
■■ Nach dem schließenden Anführungs-
zeichen steht immer ein Komma.
■■ Beim Aussagesatz entfällt der Schluss-
punkt.
■■ Beim Frage- und Aufforderungssatz
bleiben die zum Satz gehörenden
Satzzeichen erhalten.
» Redesatz «, Begleitsatz .
» »Ich muss in den Keller«, sagte er. .
» Redesatz ?«, Begleitsatz .
» »Was machst du da?«, fragte sie. .
» Redesatz !«, Begleitsatz .
» »Rate doch mal!«, rief er.
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Paarige Satzzeichen
■■ zwischen den Teilen des Redesatzes ■■ Die Anführungszeichen stehen jeweils
am Anfang und Ende des unterbrochenen
Redesatzes.
■■ Der eingeschobene Begleitsatz wird
durch das paarige Komma gekenn
zeichnet.
■■ Am Ende des Redesatzes steht das
zum Satz gehörende Satzzeichen.
» Redesatz «, Begleitsatz , » Redesatz .«
» »Um «, sagte er, , » »bin ich
8 Uhr«, hier.«
stehen.
Die Anführungszeichen bei Zitaten
Die Anführungszeichen stehen bei Friedrich von Schiller schrieb: »Was ist die
Zitaten. Mehrheit? Mehrheit ist Unsinn; Verstand
ist stets bei wen’gen nur gewesen.«
John F. Kennedy sprach: »Alle freien Men-
schen, wo immer sie leben mögen, sind
Bürger dieser Stadt Westberlin, und des-
halb bin ich als freier Mann stolz darauf,
sagen zu können: ›Ich bin ein Berliner!‹«
Von Conrad Ferdinand Meyer stammt der
Satz: »Was langsam reift, das altert spät.«
Peter Rosegger bemerkte: »Kein Aprilwetter
schlägt so rasch um wie die Stimmung der
Menge.«
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Die Zeichensetzung
Die Anführungszeichen bei der Hervorhebung von Wörtern
Die Anführungszeichen stehen Das Wort »Katze« wird mit »tz«
ervorhebung von Wörtern.
bei der H geschrieben.
Das Wort »fälisch« ist in Anlehnung
an West»falen« gebildet worden.
Die »Frankfurter Allgemeine Zeitung«
ist eine bekannte Tageszeitung.
Dies ist ja ein »tolles« Geschenk!
Unsere »lieben« Verwandten kommen
zu Besuch.
Halbe Anführungszeichen
Halbe Anführungszeichen stehen, wenn Der Arbeitskollege fragt: »Hast du diesen
innerhalb eines bereits mit Anführungs- Artikel in der ›Frankfurter Allgemeinen
zeichen versehenen Satzstückes oder Zeitung‹ schon gelesen?«
Satzes eine direkte (wörtliche) Rede, ein
»Kennst du die ›Wünschelrute‹ von
Titel, ein Zitat oder eine andere Hervorhe-
Eichendorff?«, erkundigte sich der Lehrer.
bung kenntlich gemacht werden soll.
Sie sagte: »Im Kino kommt ›Das Schwei-
gen der Lämmer‹.«
»Dies war ein Zitat aus Bölls Roman
›Wo warst du, Adam?‹, den ich gerade
lese«, sagte er.
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Wortzeichen
Die Wortzeichen
Der Apostroph (das Auslassungszeichen)
Der Apostroph bei Auslassungen
Der Apostroph zeigt das Fehlen eines oder ’s war ’n tolles Erlebnis!
mehrerer Buchstaben in einem Wort an. ’ne ganz nette Geschichte!
die heil’ge Erde
ein einz’ger Augenblick
Bist du’s etwa?
D’dorf (Düsseldorf)
Ku’damm (Kurfürstendamm)
Lu’hafen (Ludwigshafen)
M’gladbach (Mönchengladbach)
Kein Apostroph steht
■■für das entfallene Schluss-e in be- Ich komm vorbei.
stimmten Formen des Verbs (Zeitworts); Das hör ich gern!
Dies lass ich mir nicht bieten!
Leg den Mantel zur Seite.
■■ für das entfallene Schluss-e in Neben Bursch (Bursche)
formen eines Substantivs (Hauptworts) heut (heute)
oder Adjektivs (Eigenschaftsworts); öd (öde)
trüb (trübe)
■■ in allgemein gebräuchlichen Verschmel
zungen von Präposition (Verhältnis-
wort) und den Artikeln (Geschlechts-
wörtern)
– das, ans (an das), aufs (auf das), fürs (für das)
– dem, beim (bei dem), hinterm (hinter dem)
– den; hintern (hinter den), übern (über den)
■■ in mit r- beginnenden Kürzungen von
Ran an die Arbeit!
Wörtern wie heran, herauf, herein,
Kommst du rauf?
herüber usw. Bist du ohne Schlüssel reingekommen?
Komm doch mal rüber.
Bei der Verkürzung des Pronomens Wie gehts? auch: Wie geht’s?
(Fürworts) es zu s ist der Gebrauch des Nimms leicht! auch: Nimm’s leicht!
Apostrophs freigestellt. Sags mir doch! auch: Sag’s mir doch?
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Die Zeichensetzung
Der Apostroph bei Namen
Der Apostroph kennzeichnet den Genitiv Claudius’ Gedichte, Grass’ Blechtrom-
(Wesfall) von Namen, die auf s, ss, ß, tz, mel, Voß’ Übersetzungen, Ringelnatz’
z oder x enden. Gedichte, Leibniz’ Philosophie, Marx’
Lehre
Gelegentlich wird der Apostroph vor die einsteinsche Relativitätstheorie,
der Endung -sch zur Verdeutlichung auch: die Einstein’sche Relativitätstheo-
der Grundform eines Personennamens rie
gesetzt.
die Grimm’schen Märchen,
auch: die grimmschen Märchen
der Ohm’sche Widerstand,
auch: der ohmsche Widerstand
Gelegentlich wird der Apostroph vor dem Andrea’s Imbissstube
enitiv-s (Wesfall-s) zur Verdeutlichung
G Manfred’s Schnellgerichte
der Grundform eines Personennamens Ulrich’s Würstchenbude
gesetzt.
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Wortzeichen
Der Ergänzungsstrich (Ergänzungsbindestrich)
Der Ergänzungsstrich steht, wenn in mehreren Wörtern ein gleicher Bestandteil ausge-
lassen wurde.
Die Auslassung kann
■■ den letzten Bestandteil, An- und Verkauf, Ein- und Auszahlung,
Feld- und Gartenfrüchte, Hin- und
Rückfahrt, Material- und Ersatzteillager,
Vor- und Nachteile, Balkon-, Garten-
und Campingmöbel, kraft- und saftlos,
vor- oder rückwärts
aber:
Privat- und öffentliche Mittel,
öffentliche und Privatmittel
■■ den ersten Bestandteil, Baumpflege und -nutzung,
Kriegsbefürworter und -gegner,
Lederherstellung und -vertrieb,
Paketannahme und -ausgabe
■■ den letzten und ersten Bestandteil Bundesinnen- und -finanzministerium,
Eisenbahnüber- und -unterführungen,
Textilgroß- und -einzelhandel,
Warenimport- und -exportgeschäfte
betreffen.
131
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 131 13.06.13 13:05
Die Zeichensetzung
Stolp
Der Schrägstrich
Stolp
Der Schrägstrich bei der Angabe von Größen- und Zahlenverhältnissen
Der Schrägstrich steht bei der Angabe 80 km / h (80 Kilometer je Stunde)
von G
rößen- und Zahlenverhältnissen im 100 Ew. / km2 (100 Einwohner je Quadrat
Sinne von je oder pro. kilometer) Stolp
1 J / K (1 Joule pro Kelvin)
1,225 kg / m3 (1,225 Kilogramm pro Kubik
meter)
Stolp
Der Schrägstrich bei der Zusammenfassung von Wörtern und Zahlen
Der Schrägstrich fasst Wörter und Zahlen
zusammen. Er steht dabei im Sinne von Stolp
■■ und, die Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter
(die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter)
die Mitarbeiter / -innen
(die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter) Stolp
■■ oder / bzw., Ich / Wir überweise[n] von mei-
nem / unserem Konto ...
(Ich oder Wir überweise[n] von meinem
oder unserem Konto ...) Stolp
An Herrn / Frau / Firma ...
(An Herrn bzw. Frau bzw. Firma ...)
■■ bis. Wintersemester 2011 / 12
Stolp
(Wintersemester 2011 bis 2012)
Der Schrägstrich bei der Gliederung von Akten- / Diktatzeichen und
Rechnungsnummern Stolp
Der Schrägstrich gliedert
■■ Aktenzeichen, St / 75 / 12
1 / 912 / A / 4
Stolp
■■ Diktatzeichen, Ke / Rei
Mü / So
■■ Rechnungsnummern. Rechnungsnummer 1490 / 11
Rechn.-Nr. 1490 / 11 Stolp
132 Stolp
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 132 13.06.13 13:05
Die Wörter
Die Wortarten
Die Sätze
Stolpersteine der Grammatik
Die Wörter
Die Wortarten
Die Sätze
Stolpersteine der Grammatik
Die Wörter
Die Wortarten
Die Sätze
Stolpersteine der Grammatik
Die Wörter
Die Wortarten
Die Sätze Die Grammatik
Stolpersteine der Grammatik
Die Wörter
Die Wortarten
Die Sätze
Stolpersteine der Grammatik
Die Wörter
Die Wortarten
Die Sätze
Stolpersteine der Grammatik
Die Wörter
Die Wortarten
Die Sätze
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Die Wörter
Die Wortarten
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Die Wörter
Die Wortarten
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Die Wortarten
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Die Wörter
Die Wortarten
Die Sätze
Stolpersteine der Grammatik
Die Wörter
Die Wortarten
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Die Grammatik
Grammatik – die Grundlagen
Grammatik ist der Bauplan unserer Sprache. Sie besteht
aus einem systematischen Gefüge der Strukturen, die un-
serer Sprache zugrunde liegen.
Ihre Hauptthemen sind die Konstruktionsvorschriften,
nach denen wir unsere Wörter im Satz miteinander ver-
knüpfen.
Wortarten – Spezialisten empfehlen sich
Wörter sind die Bausteine unserer Sprache. Wörter sind
Namen. So wie die Buchstabenfolge Shakespeare für ei-
nen englischen Dramatiker steht, ist das Wort rot ein
Name für eine bestimmte Farbe und das Wort laufen für
unsere schnelle Fortbewegung.
Für die verschiedenen Erscheinungen der Welt verwenden
wir Wörter unterschiedlicher Art. Im Deutschen stehen
uns zehn Wortarten zur Verfügung:
Das Verb (aus lat. »Wort«)
Diese Wortart nimmt sich besonders wichtig. Sie fehlt in
keinem deutschen Satz. Auch im Duden macht sie sich
breit; denn ungefähr ein Viertel aller deutschen Wörter
sind Verben. Sie heißen auch Tätigkeitswörter oder Zeit-
wörter, weil sie Ereignisse bezeichnen, die in der Zeit ab-
laufen (z. B. rudern, glitzern).
Größter Einsatzbereich für Verben sind Handlungen (z. B.
einsteigen, hochziehen). Sie sind aber auch für Vorgänge
zuständig (z. B. flattern, fließen) und für Zustände (z. B.
ruhen, sitzen).
Das Substantiv
Die Gruppe der Substantive hat noch mehr Mitglieder als
die der Verben. Über die Hälfte aller deutschen Wörter
sind solche Hauptwörter bzw. Dingwörter. Diese Wortart
fühlt sich nicht nur für Lebewesen und Gegenstände zu-
ständig (z. B. Fisch, Boot), sondern auch für Immaterielles
(z. B. Sommer, Stimmung).
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Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 134 13.06.13 13:05
Grundlagen
Man benutzt Substantive also für Konkretes, das man mit
den Sinnen wahrnehmen kann (z. B. Wasser, Segel), und
für Abstraktes, das nur unseren Gedanken zugänglich ist
(z. B. Vergnügen, Gelegenheit).
Das Adjektiv (aus lat. »beifügen«)
Diese Wortart will es genau wissen. Sie meldet sich zu Wort,
wenn besondere Merkmale von Lebewesen oder Gegen-
ständen zu erwähnen sind. Sie interessiert sich vor allem
für deren Form, Aussehen und Beschaffenheit und hat sich
deshalb die Bezeichnung Eigenschaftswort zugelegt.
Da sich Adjektive zur näheren Kennzeichnung von Lebe-
wesen und Gegenständen eignen, werden sie meist zu Be-
gleitern der Substantive (z. B. weißes Segel, leichter Wind).
Das Numerale (aus lat. »zählen«)
Unter den Adjektiven gibt es einige Spezialisten: die Zahl-
wörter. Ihr Arbeitstag beginnt, wenn Mengenangaben zu
machen sind.
Ungefähre Mengenangaben erledigt das unbestimmte
Numerale (z. B. wenige, viele), genaue Mengenangaben
übernimmt das bestimmte Numerale. Bestimmte Nume-
ralien bilden zwei Einzelgruppen: Stehen grundsätzliche
Zahlen an (z. B. eins, hundert), dann haben die Grundzah-
len / Kardinalzahlen Dienst. Sind Zahlen betroffen, die den
Platz in einer geordneten Reihenfolge einnehmen
(z. B. der Erste, der Hundertste), so werden die Ordnungs-
zahlen / Ordinalzahlen benötigt.
Der Artikel
Substantive scheinen recht gesellige Wörter zu sein. Sie
lassen sich nämlich nicht nur manchmal von einem Adjek-
tiv oder einem Numerale begleiten, sondern sie lieben vor
allem die Anwesenheit eines Artikels. Naturgemäß ist die
Auswahl solcher Geschlechtswörter bescheiden: masku-
lin / männlich, feminin / weiblich und neutral / sächlich.
135
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 135 13.06.13 13:05
Die Grammatik
Wahlweise stehen zwei Gruppen zur Verfügung: Wenn das
dazugehörige Lebewesen oder der Gegenstand eindeutig
ist, hat der bestimmte Artikel zur Stelle zu sein (z. B. der
Steg, die Anlegestelle), andernfalls kommt der unbestimmte
Artikel zum Einsatz (z. B. ein Steg, eine Anlegestelle).
Das Pronomen (aus lat. »Fürwort«)
Substantive treten nicht nur gern in Gesellschaft auf, sie
lassen sich auch manchmal durch eine andere Wortart ver-
treten. Zu diesem Zweck hat sich ein ausgeklügeltes Sys-
tem von Begleitern und Stellvertretern entwickelt, das aus
Pronomen besteht, den Fürwörtern.
Das Pronomenteam Personalpronomen (aus lat. »Person«)
steht für verschiedene Das persönliche Fürwort tritt als allgemeiner Stellvertreter
Fälle bereit. an den Platz des Substantivs. (z. B. Im Hafen liegen Boote;
sie schaukeln im Wasser.)
Possessivpronomen (aus lat. »besitzen«)
Das besitzanzeigende Fürwort ist Ersatz für die Nennung
des Besitzers. (z. B. Die Jugendlichen steigen in ihr Boot.)
Relativpronomen (aus lat. »sich beziehen auf«)
Das bezügliche Fürwort ersetzt ein Substantiv, auf das Be-
zug genommen wird. (z. B. Kinder, die am Ufer sitzen,
spielen.)
Demonstrativpronomen (aus lat. »hinweisen«)
Das hinweisende Fürwort betont etwas, auf das besonders
gezeigt werden soll. (z. B. Dieses mag ich besonders gern.)
Indefinitpronomen (aus lat. »unbestimmt«)
Das unbestimmte Fürwort steht anstelle eines nicht näher
genannten Substantivs. (z. B. Jemand hat das Seil gelöst.)
Interrogativpronomen (aus lat. »fragen«)
Das Fragepronomen ist Stellvertreter für ein Substantiv,
nach dem gefragt wird. (z. B. Wer hat das Seil gelöst?)
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Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 136 13.06.13 13:05
Grundlagen
Das Adverb (aus lat. »beim Verb«)
Nicht nur Substantive haben ihre hilfreichen Mitarbeiter,
auch Verben lassen sich gern unterstützen. Sie kommen
allerdings mit einer einzigen Wortart aus, dem Adverb.
Solchem Umstandswort fällt die Aufgabe zu, das nähere
Drum und Dran des Geschehens bekannt zu geben, bei-
spielsweise Ort, Zeit, Grund oder Art und Weise. (z. B.
hier / dort, jetzt / oft, daher / deshalb, gern / sehr)
Da die Anzahl der echten Adverbien gering ist, leihen sie
sich oft Teilzeitkräfte aus der Gruppe der Adjektive aus,
um das Verb zu erläutern. (z. B. Die Sonne scheint hell.)
Die Präposition (aus lat. »vorangestellt«)
Diese Verhältniswörter haben dafür zu sorgen, dass Ver-
hältnisse geklärt werden. Hierbei kann es sich um Bezie-
hungen zwischen den Dingen untereinander handeln
(z. B. Die Tasche liegt auf der Bank: Beziehung zwischen
Tasche und Bank); Präpositionen können aber auch das
Verhältnis einer Sache zu einem Geschehen ausdrücken
(z. B. Wegen seiner guten Laune pfeift er leise vor sich hin:
Beziehung zwischen Laune und Pfeifen).
In keinem Fall dürfen Präpositionen allein auftreten, son-
dern sie müssen immer ein Substantiv mitbringen. Ihre
Unselbstständigkeit überspielen sie allerdings mit einem
unerbittlichen Druckmittel: Sie zwingen mit dem Mittel
der Rektion das Substantiv mit seinen Begleitern in einen
bestimmten Fall (z. B. mit dem Fuß, an den Füßen).
Die Konjunktion (aus lat. »verbinden«)
Konjunktionen sind von Beruf Bindewörter. Ihr Ziel ist es,
Ordnung zu schaffen zwischen Wörtern und Sätzen. Dabei
geben sie unmissverständlich zum Ausdruck, ob die Ele-
mente denselben Rang einnehmen oder auf unterschiedli-
cher Stufe stehen.
(Nebenordnend z. B. Frühjahr und Herbst – Wollen wir
zum Segeln gehen oder wollen wir in die Heide fahren?
Unterordnend z. B. Er befestigt das Tau, indem er einen
Knoten knüpft.)
137
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 137 13.06.13 13:05
Die Grammatik
Die Interjektion (aus lat. »dazwischenwerfen«)
Diese Wortart unterscheidet sich deutlich von allen übri-
gen. Ihre Vertreter sind Angehörige von Lauten, die sich
als Ausrufewörter Gehör verschaffen. Die Interjektionen
sind gefragt, wenn wir unsere Empfindungen spontan
ausdrücken möchten (z. B. oh! ach!). Andere haben Mel-
depflicht, wenn wir Aufmerksamkeit erregen möchten
(z. B. hallo! he!) oder wenn wir ein Geräusch nachahmen
(z. B. summ summ, klirr).
Eine Übersicht über die Ämterverteilung unter den Wör-
tern ergibt folgenden Organisationsplan:
Numerale
Anzahl
Adjektiv
besonderes
Merkmal Subs- Pro-
tantiv nomen Verb
Lebewe- Stell- Ereignis
sen od. ver-
Ding treter
Artikel
Geschlecht Adverb
Präpo- Umstand
sition
Verhältnis
Kon-
junktion
Verbindung
Inter-
jektion
Ausruf
Wortveränderungen – ganz schön flexibel
»Je … vouloir … acheter …« – »Donde … estar … correo …«
Spätestens wenn wir im Ausland die Grundformen unse-
rer kümmerlichen Sprachkenntnisse mühselig aneinander-
reihen, merken wir: Die meisten Wörter müssen erst in
Form gebracht werden, wenn sie zu den übrigen im Satz
passen sollen.
138
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 138 13.06.13 13:05
Grundlagen
Hierzu lassen sich einige Wörter beugen, andere aber
nicht:
veränderlich / flexibel: unveränderlich / inflexibel:
Verb Adverb
Substantiv Präposition
Adjektiv Konjunktion
Artikel Interjektion
Numerale
Pronomen
Hierbei geht das Verb bei seiner Beugung (Konjugation)
durch besonderen Formenreichtum eigene Wege. Die übri-
gen veränderlichen Wortarten haben dagegen bei ihrer
Beugung (Deklination) nur wenig Auswahl.
Konjugation der Verben
Wenn ein Verb in Ruhe gelassen werden will, dann nimmt
es seine Grundform an, den Infinitiv (z. B. lesen, verrei-
sen). Es hat allerdings nur selten dazu Gelegenheit; denn
meistens steht es unter Zeitdruck.
Möchte ein Verb nämlich ein Wörtchen mitreden, so muss
es zunächst das Tempus / die Zeit wählen, in der es auf-
treten möchte: Gegenwart, Vergangenheit oder Zukunft.
Innerhalb dieser Zeitstufen ist dann noch zu entscheiden,
ob die Zeit noch andauern soll oder ob sie bereits abge-
schlossen sein soll.
Zur Wahl stehen:
▪▪ Präsens / dauernde Gegenwart: Es geschieht jetzt,
z. B. ich lese, du verreist.
▪▪ Perfekt / vollendete Gegenwart: Es ist jetzt geschehen,
z. B. ich habe gelesen, du bist verreist.
▪▪ Präteritum / dauernde Vergangenheit: Es geschah da-
mals,
z. B. ich las, du verreistest.
▪▪ Plusquamperfekt / vollendete Vergangenheit: Es war
damals geschehen,
z. B. ich hatte gelesen, du warst verreist.
▪▪ Futur I / dauernde Zukunft: Es wird geschehen,
z. B. ich werde lesen, du wirst verreisen.
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Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 139 13.06.13 13:05
Die Grammatik
▪▪ Futur II / vollendete Zukunft: Es wird geschehen sein,
z. B. ich werde gelesen haben, du wirst verreist sein.
Wie man sieht, treten bei einigen Tempora Zusatzwörter
auf. Es sind die Hilfsverben sein, haben und werden. Sie
werden benötigt zur Bildung von Futur I, Perfekt, Plus-
quamperfekt und Futur II.
Eine weitere Besonderheit ist noch am Präteritum (auch
Imperfekt genannt) zu bemerken: Bei seiner Bildung (ich
las, du verreistest) erkennt man, dass es im Deutschen
zwei Arten von Verben gibt, die starken und die schwa-
chen Verben.
Die starken Verben sind so stark, dass sie ihr Präteritum
ohne fremde Hilfe bilden können, indem sie ihren Stamm-
vokal ändern (z. B. ich gebe / ich gab, du schreibst / du
schriebst).
Schwache Verben brauchen dagegen eine Unterstützung
bei der Bildung des Präteritums; sie benötigen den Buch-
staben -t-, den sie dann hinter ihrem Wortstamm einfü-
gen (z. B. ich überlege / ich überlegte, du knobelst / du
knobeltest). (Dieser Buchstabe ist übrigens ein sprachli-
ches Relikt aus einer Hinzufügung des Wörtchens tat –
etwa im Sinn von Ich tat überlegen, ähnlich dem engli-
schen did.)
Hat das Verb seine Zeitplanung erledigt, steht die nächste
Entscheidung an, die Wahl des Genus Verbi / der Hand-
lungsrichtung:
Will es das Heft selbst in der Hand behalten, so wählt es
das Aktiv / die Tatform (z. B. ich frage, du verplanst). Über-
lässt es jedoch anderen, was geschehen soll, so wählt es
das Passiv / die Leideform (z. B. ich werde gefragt, du wirst
verplant).
Manchmal wird ihm die Entscheidung allerdings abge-
nommen, da einige Verben nicht die Voraussetzungen zur
Bildung des Passivs mitbringen, beispielsweise die Verben
glänzen, blühen, die intransitiv sind.
Zu guter Letzt wird vom Verb noch eine klare Stellung-
nahme erwartet über seinen Modus / die Aussageweise:
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Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 140 13.06.13 13:05
Grundlagen
Entspricht die Aussage der Wirklichkeit, so hat sich das
Verb die Form des Indikativs / der Wirklichkeitsform zu
geben (so wie auf der vorigen Seite in den Beispielen für
die Tempora ich lese tatsächlich, du verreist tatsächlich).
Ist die Aussage jedoch ungesichert, unwirklich oder nur
möglich, so hat sich das Verb die Form des Konjunk-
tivs / der Möglichkeitsform zu geben.
Hiervon gibt es zwei Arten: den Konjunktiv Präsens und
den Konjunktiv Präteritum.
Der Konjunktiv Präsens / Konjunktiv I hat vor allem zur
Stelle zu sein, wenn eine indirekte Rede wiedergegeben
werden soll. (z. B. Er sagt, er komme.)
Man bildet ihn, indem man nach dem Präsensstamm den
Buchstaben -e- einfügt. Die Formen lauten dann beispiels-
weise:
Indikativ Präsens: Konjunktiv Präsens:
ich komme ich komme
du kommst du komm-e-st
er / sie / es kommt er / sie / es komm-e
wir kommen wir kommen
ihr kommt ihr komm-e-t
sie kommen sie kommen
Mehrere Konjunktivformen unterscheiden sich allerdings
nicht vom Indikativ.
Den Konjunktiv Präteritum braucht man immer dann,
wenn die Aussagen nur gedacht, also irreal sind. (z. B.
Hätte ich doch heute mehr Zeit! Wäre ich doch schon
fertig!)
Starke Verben bilden ihn, indem sie nach dem Präteritum-
stamm den Buchstaben -e- einfügen und – falls möglich –
ihren Stammvokal umlauten, beispielsweise:
Indikativ Präteritum: Konjunktiv Präteritum:
ich kam ich käme
ich begann ich begänne
ich fliege ich flöge
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Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 141 13.06.13 13:05
Die Grammatik
Bei schwachen Verben ist der Konjunktiv Präteritum
immer identisch mit dem Indikativ Präteritum (z. B. Es
änderte sich. Wenn es sich doch änderte!).
Für den Fall, dass eine Aussage eine Aufforderung oder
einen Befehl enthält, kann das Verb als Imperativ, als Be-
fehlsform, erscheinen (z. B. geh! / geht! – sieh! / seht!).
Zu den unerlässlichen Aufgaben des Verbs gehört also die
Entscheidung für eine bestimmte Zeit, eine bestimmte
Handlungsrichtung und eine bestimmte Aussageweise.
Als Ausgleich für solchen Stress genießt das Verb jedoch
ein besonderes Vorrecht: Es kann eine Wortform bilden,
die auch als Adjektiv eingesetzt werden kann, das Partizip
(z. B. der schaukelnde Kahn, das angesteuerte Ziel).
Als Mittelwort zwischen Adjektiv und Verb kann es zwi-
schen zwei Formen wählen:
▪▪ Partizip Präsens / Verlaufsform (mit der Endung -d),
z. B. der schaukelnde Kahn, das fließende Wasser
▪▪ Partizip Perfekt / Vollzugsform (falls möglich, mit der
Vorsilbe ge-),
z. B. das angesteuerte Ziel, der verabredete Zeitpunkt
Deklination von Substantiv, Adjektiv, Artikel, Numerale
und Pronomen
Gegen solche Handlungsfreiheit der Verben hebt sich der
Spielraum der deklinierbaren Wörter geradezu bescheiden
ab. Vier Fälle / Kasus stehen zur Auswahl:
▪▪ 1. Fall: Nominativ (Frage: wer oder was?)
▪▪ 2. Fall: Genitiv (Frage: wessen?)
▪▪ 3. Fall: Dativ (Frage: wem?)
▪▪ 4. Fall: Akkusativ (Frage: wen oder was?)
Beim Deklinieren wird eine Endung an den Wortstamm
gehängt; manchmal wird auch der Stammvokal umgelau-
tet: Aus a, o, u wird dann ä, ö, ü.
Für Substantive der starken Deklination gilt:
▪▪ Die Endung -en kommt nur im Dativ Plural vor (z. B.
den Fröschen).
▪▪ Substantive, die maskulin oder ein Neutrum sind, wei-
sen im Genitiv Singular die Endung -(e)s auf (z. B. des
Frosches, des Pferdes).
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Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 142 13.06.13 13:05
Grundlagen
▪▪ Feminine Substantive sind im Singular endungslos
(z. B. Genitiv der Maus).
Für Substantive der schwachen Deklination gilt:
▪▪ Alle Pluralformen enden mit -en (z. B. die Affen, die
Ameisen).
▪▪ Maskuline Substantive sind im Nominativ Singular
endungslos (z. B. der Affe). Die anderen Singularfor-
men sind mit dem Plural identisch (z. B. des Affen, die
Affen).
▪▪ Feminine Substantive sind im Singular endungslos
(z. B. die Ameise).
Bei der gemischten Deklination wird im Singular stark
und im Plural schwach dekliniert (z. B. des Kaninchens,
die Kaninchen).
Satzglieder – das bewährte Team
Wörter allein machen noch keinen Satz; sie müssen erst
bestimmte Aufgaben übernehmen, um einen Sinnzusam-
menhang herstellen zu können.
Der einfache Satz hat mindestens zwei Arbeitsplätze zu
vergeben.
Zunächst muss die Stelle des Prädikats besetzt werden,
das für die Satzaussage zuständig ist. Es hat Auskunft zu
erteilen über das, was geschieht. Welche Wortart wäre
hierfür besser geeignet als das Verb? Es hat etwas zu
sagen, es ist flexibel – gerade recht für eine so verantwort-
liche Position, ohne die kein Satz Lizenz erhält. Wegen sei-
nes Formenreichtums und seiner Führungsfähigkeiten ge-
nießt das Verb in der Rolle des Prädikats hohes Ansehen
und wird als Rückgrat des Satzes respektiert. Falls sich
einmal kein voll ausgebildetes Verb (Vollverb, z. B. arbei-
ten, zeichnen) um diese Stelle bewirbt, kann sie auch an
ein Hilfsverb vergeben werden, das jedoch nur zusammen
mit einem Adjektiv oder einem Substantiv handlungs
fähig ist. Das Hilfsverb heißt dann Prädikatskern und die
Ergänzung Prädikatsnomen. Im Satz können sie beispiels-
weise folgende Gestalt annehmen:
143
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 143 13.06.13 13:05
Die Grammatik
Das Programm startet. (Vollverb)
Das Konzept ist fertig. (Hilfsverb mit endungslosem Ad-
jektiv)
Der Computer ist ein Arbeitsmittel. (Hilfsverb mit Subs-
tantiv im Nominativ)
Man findet das Prädikat mit der Frage: Was wird ausge-
sagt?
Wer die Fähigkeit hat, Kopf des Satzes zu sein, kann als
Subjekt eingestellt werden. Seine Aufgabe als Satzgegen-
stand ist es zu sagen, von wem eigentlich die Rede ist.
(z. B. Das Programm startet. Das Konzept ist fertig. Der
Computer ist ein Arbeitsmittel.)
Dies ist eine interessante Tätigkeit für die Substantive.
Wenn sie dienstfrei haben, können sie sich von Pronomen
vertreten lassen. (z. B. Sie arbeiten. Dies ist fertig.)
Das Subjekt muss immer im Nominativ stehen; man fin-
det es daher mit der Frage: Wer oder was?
Da Subjekt und Prädikat aufeinander angewiesen sind,
müssen sie besonders anpassungsfähig sein, d. h. Dekli-
nation und Konjugation sind exakt aufeinander abzustim-
men. Ist die Koordination der Formen erfolgt, so ist die
Kongruenzforderung erfüllt. (z. B. Die Sekretärin arbeitet.
Die Sekretärinnen arbeiten.)
Im erweiterten Satz werden für die anfallenden Arbeiten
im Satz noch weitere Mitarbeiter benötigt. Es zeigt sich
nämlich, dass das Verb – bei aller Kompetenz – doch über-
fordert ist und eine Satzergänzung braucht. Beispiels-
weise wüsste man in dem Satz Sein Kollege gibt … doch
zu gern, wem sein Kollege etwas gibt und was er jeman-
dem gibt. Hierüber könnte ein Objekt Auskunft geben,
etwa: Sein Kollege gibt dem Kunden ein Formular. In wel-
chem Kasus ein Objekt steht, entscheidet das Verb, dem
alle Objekte unterstellt sind. Solche Richtlinienkompetenz
des Verbs nennt man Rektion.
144
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 144 13.06.13 13:05
Grundlagen
Vier Arten von Objekten stehen bereit:
1)
Akkusativobjekt: Es gibt das Ziel der Handlung an.
z. B. Er öffnet die Tür.
Man findet das Akkusativobjekt mit der Frage: Wen
oder was?
2)
Dativobjekt: Es nennt die Person oder Sache, der sich
die Handlung zuwendet.
z. B. Die anderen folgen ihm.
Man findet das Dativobjekt mit der Frage: Wem?
3)
Genitivobjekt: Es nennt die Person oder Sache, die
von der Handlung mit betroffen ist.
z. B. Es bedarf eines Tagesplans.
Man findet das Genitivobjekt mit der Frage: Wessen?
4)
Präpositionales Objekt: Es wird mithilfe einer Präpo-
sition, die eine besonders enge Beziehung zum Verb
hat, mit dem Prädikat verbunden.
z. B. Sie warten auf den Kurier.
Man findet das präpositionale Objekt mit demjenigen
Fragepronomen, in dem die jeweils vorkommende Prä-
position eingeschlossen ist, im Beispielsatz also mit
der Frage: Worauf ?
Damit im Satz gute Arbeit geleistet werden kann, werden
oft noch zwei weitere Stellen angeboten: Gesucht werden
Mitarbeiter, die bereit sind, einem Substantiv oder einem
Verb als »rechte Hand« zuzuarbeiten. Verlangt wird von
ihnen die Fähigkeit, ein Wort näher zu bestimmen.
Dies ist vor allem eine Chance für Adjektive, die als Attri-
bute, als Beifügung, in den Dienst der Substantive treten.
(z. B. Das neue Telefon klingelt.) Dieser Posten könnte
auch von einem Substantiv im Genitiv besetzt werden.
(z. B. Das Telefon des Chefs klingelt.) Auch Präpositionen
mit Substantiv sind geeignet, diese Aufgabe wahrzuneh-
men. (z. B. Das Telefon auf dem Regal klingelt.) Und falls
ein Substantiv bereit ist, sich dem Kasus des übergeordne-
ten Substantivs anzupassen, so kann es als Apposition
dort einen Arbeitsplatz bekommen. (Vorangestellte Appo-
sition z. B.: »Kollege« Telefon klingelt. Nachgestellte Appo-
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Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 145 13.06.13 13:05
Die Grammatik
sition z. B.: Das Telefon, der Ruhestörer, klingelt.) Nachge-
stellte Appositionen müssen allerdings damit einverstan-
den sein, sich durch Kommas vom übrigen Satz
abzugrenzen.
Das Substantiv kann also einen großen Mitarbeiterstab
beschäftigen. Alle seine Attribute sind auskunftspflichtig,
wenn es darum geht, Substantive näher zu erläutern.
Man findet Attribute mit der Frage: Was für ein?
Wenn Verben näher zu erläutern sind, bitten sie die adver-
biale Bestimmung zu sich, die als Umstandsbestimmung
arbeitet. Dies ist die große Stunde der Adverbien. (z. B.
Das Telefon klingelt jetzt.) Aber auch Adjektive können als
Teilzeitkräfte eingestellt werden, wenn sie sich ganz mit ih-
rer Rolle als »Adverb« identifizieren und sogar auf ihre De-
klinationsfähigkeit verzichten. (z. B. Das Telefon klingelt
laut.) Gefragt sind auch Präpositionen mit Substantiv.
(z. B. Das Telefon klingelt im Vorzimmer.)
Folgende Arbeitsplätze sind zu vergeben:
▪▪ Lokale adverbiale Bestimmung / Ort:
z. B. Er zeichnet in sein Notizbuch.
Man fragt: Wo? Woher? Wohin?
▪▪ Temporale adverbiale Bestimmung / Zeit:
z. B. Er zeichnet oft.
Man fragt: Wann? Wie lange? Bis wann? Seit wann?
▪▪ Modale adverbiale Bestimmung / Art und Weise:
z. B. Er zeichnet gern.
Man fragt: Wie? Auf welche Weise?
▪▪ Kausale adverbiale Bestimmung / Grund:
z. B. Er zeichnet aus Spaß.
Man fragt: Warum? Aus welchem Grund?
▪▪ Finale adverbiale Bestimmung / Zweck:
z. B. Er zeichnet zum Zeitvertreib.
Man fragt: Wozu? Zu welchem Zweck?
▪▪ Konditionale adverbiale Bestimmung / Bedingung:
z. B. Er zeichnet bei guter Laune.
Man fragt: Unter welcher Bedingung?
146
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 146 13.06.13 13:05
Grundlagen
▪▪ Instrumentale adverbiale Bestimmung / Mittel:
z. B. Er zeichnet mit dem Bleistift.
Man fragt: Womit? Wodurch?
▪▪ Konsekutive adverbiale Bestimmung / Folge:
z. B. Zu meinem Erstaunen zeichnet er.
Man fragt: Mit welcher Folge?
▪▪ Konzessive adverbiale Bestimmung / Einräumung:
z. B. Er zeichnet trotz fehlenden Talents.
Man fragt: Trotz welchen Umstands?
Zum Abschluss noch ein kleines Gruppenfoto, das die
Dienstverhältnisse festhält.
Attribut
(oft)
Objekt
(meistens)
Attribut Subjekt Prädikat
(oft) (immer) (immer)
adverbiale
Bestimmung
(oft)
Attribut
(oft)
Subjekt und Prädikat bedingen einander.
Objekte sind als Ergänzungen dem Prädikat zuzuordnen.
Adverbiale Bestimmungen und Attribute gehören jeweils
zu dem Satzglied, das sie erläutern:
▪▪ die adverbiale Bestimmung zum Verb im Prädikat,
▪▪ das Attribut zum Substantiv im Subjekt, im Objekt, in
der adverbialen Bestimmung oder im Attribut selbst.
(Für den Fall, dass das Prädikat einmal aus einem
Hilfsverb mit Substantiv bestehen sollte, so kann sich
das Attribut auch auf dieses Substantiv beziehen, z. B.
Die Herren sind Kunden der Filiale.)
147
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Die Grammatik
Gliedsätze – falls zu viel Arbeit anfällt
Bekanntlich stellt man zusätzliches Personal ein, wenn die
derzeitige Belegschaft die anstehenden Aufgaben nicht
mehr allein bewältigen kann.
Diese Betriebserweiterung ist auch in einem Satz möglich,
indem sich jedes Satzglied (außer dem Verb) zu einem
Gliedsatz entfaltet – also zu einer Wortkomposition mit
Subjekt und Prädikat.
Gliedsätze sind also geräumige Satzglieder. Sie haben die-
selbe Funktion wie ihre entsprechenden Satzglieder und
sind auch mit denselben Fragen zu finden:
Subjektsätze mit der Frage: Wer oder was?
Objektsätze mit der Frage: Wessen? Wem? usw.
Attributsätze mit der Frage: Was für ein?
Adverbialsätze mit der Frage: Wo? Wann? Wie? Wozu? usw.
Es sei nun an allen Satzgliedern gezeigt, wie sie zu Glied-
sätzen werden können.
Auf diese Weise entstehen aus
Subjekten Subjektsätze
Objekten Objektsätze
Attributen Attributsätze
adverbialen Bestimmungen Adverbialsätze
Subjekt Subjektsatz
Dieses Turnier ist eine gute Idee.
Dass dieses Turnier stattfindet, ist eine gute Idee.
Interessierte Schachspieler kommen heute hierher.
Wer Schach spielen möchte, kommt heute hierher.
Objekt Objektsatz
Der Organisator verkündet den Ablaufplan.
Der Organisator verkündet, wie alles ablaufen soll.
148
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 148 13.06.13 13:05
Grundlagen
Helfer erklären seine Darlegungen.
Helfer erklären, was er dargelegt hat.
Attribute Attributsätze
(auch Relativsätze
genannt)
Viele Menschen lieben das alte Spiel.
Viele Menschen lieben das Spiel, das Tradition hat.
Die Preise aus einer Stiftung spornen manchen an.
Die Preise, die gestiftet worden sind, spornen manchen
an.
Adverbiale Bestimmung Adverbialsatz
... des Ortes Lokalsatz
Überall wurde Schach gespielt.
So weit das Auge reichte, wurde Schach gespielt.
... der Zeit Temporalsatz
Während des Gambits ist es ganz still im Saal.
Während das Gambit
gespielt wird, ist es ganz still im Saal.
Seit Spielbeginn herrscht Aufmerksamkeit.
Seit das Spiel begonnen hat, herrscht Aufmerksamkeit.
... der Art und Weise Modalsatz
Durch viel Übung wird man ein guter Spie-
ler.
Indem man viel übt, wird man ein guter Spie-
ler.
149
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 149 13.06.13 13:05
Die Grammatik
Auch durch Zuschauen lernt man manches.
Auch indem man zuschaut, lernt man manches.
Adverbiale Bestimmung
... des Grundes Kausalsatz
Wegen des großen Inter-
esses sind alle Tische besetzt.
Weil das Interesse groß ist, sind alle Tische besetzt.
Aus eigener Spielkenntnis können alle mitdenken.
Da alle das Spiel kennen, können alle mitdenken.
... des Zwecks Finalsatz
Zur Förderung des Spiels wird Werbung gemacht.
Damit das Spiel gefördert
wird, wird Werbung gemacht.
Zum Kennenlernen des
Spiels gibt es Schnuppertage.
Damit man das Spiel
kennenlernt, gibt es Schnuppertage.
... der Bedingung Konditionalsatz
Bei guter Konzentration spielt man besser.
Wenn man sich gut
konzentriert, spielt man besser.
... der Folge Konsekutivsatz
Zu meiner Freude klappt alles.
Es klappt alles, sodass ich mich freue.
150
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 150 13.06.13 13:05
Grundlagen
Zu meinem Erstaunen machen andere mit.
Andere machen mit, sodass ich erstaunt bin.
Adverbiale Bestimmung
... der Einräumung Konzessivsatz
Trotz der Anstrengung hat sich alles gelohnt.
Obwohl es anstrengend war, hat sich alles gelohnt.
Trotz vieler Arbeit waren alle zufrieden.
Obwohl es viel Arbeit
gemacht hat, waren alle zufrieden.
Zum Abschluss wird das Gruppenfoto auf den letzten
Stand gebracht und veröffentlicht. Aus ihm sind die inner-
betrieblichen Beziehungen zu ersehen. Aus Gründen der
Übersichtlichkeit wurden auch hier seltener vorkommende
Fälle nicht berücksichtigt.
Attribut
oder
Attribut-
satz
Objekt
oder
Objekt-
satz
Attribut Subjekt
oder oder Prädikat
Attribut- Subjekt-
satz satz
adverbiale
Bestimmung
oder Adverbi-
alsatz
Attribut
oder
Attribut-
satz
151
Rechtschreibung und Grammatik_024-151.indd 151 13.06.13 13:05
Die Grammatik
Die Wörter
Die Form der Wörter
Neben unveränderlichen Wörtern (und, auf, über, bis ...) gibt es eine große
Anzahl von Wörtern, die sich je nach ihrer Funktion im Satzzusammenhang in
ihrer Form verändern können. Diese Formveränderung nennt man Flexion
(Beugung). Die Flexion wird unterteilt in Deklination, Konjugation und
Steigerung (Komparation).
Deklination
Dekliniert werden Substantive, Adjektive, das alte Schloss die alten Schlösser
Artikel, Pronomen nach Zahl (Numerus: des alten Schlosses der alten Schlösser
Einzahl, Mehrzahl) und Fall (Kasus: dem alten Schloss den alten
Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ), das alte Schloss Schlössern
Adjektive, Artikel und Pronomen auch die alten Schlösser
nach grammatischem Geschlecht
(Genus: männlich, weiblich, sächlich).
Konjugation
Konjugiert werden Verben nach Person ich sage wir werden sagen
(1., 2., 3. Person), Zahl (Einzahl, Mehr du sagst ihr sagtet
zahl), Zeit (Präsens, Präteritum, er/sie/es sagte sie hätten gesagt
Perfekt, Plusquamperfekt, Futur I/II), es wird gesagt
Aussageweise (Indikativ, Konjunktiv,
Imperativ) und Handlungsart (Aktiv,
Passiv).
Steigerung
Die Steigerung ist eine besondere Art kühl viel
der Formveränderung bei Adjektiven kühler mehr
(und einigen Adverbien). Es gibt drei der kühlste [Tag] am meisten
Steigerungsstufen: Positiv (Grundstufe),
Komparativ (Höherstufe), Superlativ
(Höchststufe).
152
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Wörter
Der Aufbau der Wörter
Wörter setzen sich Vorsilbe(n) Stamm Nachsilbe Flexionsendung
meist aus Wortteilen un klar
(Morphemen) zusammen.
Klar heit
Man unterscheidet: Stamm,
Vorsilbe (Präfix), Nachsilbe klär t
(Suffix), Flexionsendung. Ver klär ung
Viele Wortteile kommen un-er klär lich e
nicht für sich allein vor; sie
haben aber doch eine eigene
Bedeutung, mit der sie zur
Gesamtbedeutung eines
Wortes beitragen.
Die Wortbildung
Aus einem Grundbestand aus Wörtern und Wortteilen können nach bestimmten
Regeln oder Mustern neue Wörter gebildet werden. Man unterscheidet zwei
Hauptarten der Wortbildung, die Zusammensetzung (Komposition) und die
Ableitung (Derivation).
1. Zusammensetzung (Kompositum, Pl. Komposita)
Ein zusammengesetztes Wort besteht Tisch-bein Hunde-futter
aus zwei oder mehreren selbstständig heim-gehen wasser-dicht
vorkommenden Wörtern, gewöhnlich
aus einem Grundwort und einem
vorangehenden Bestimmungswort.
2. Ableitung (Derivat, Pl. Derivate)
Eine Ableitung besteht aus einem er-kennen ur-alt
selbstständig vorkommenden Wort Mess-ung lieb-lich
(bzw. seinem Stamm) und einem oder
mehreren unselbstständigen Wortteilen.
153
Rechtschreibung und Grammatik_152-259.indd 153 13.06.13 13:03
Die Grammatik
Die Wortarten
Wörter lassen sich anhand bestimmter Merkmale in Klassen einteilen, die man
Wortarten nennt:
Wortart Merkmale
der Form der Verwendung im Satz der Bedeutung
Verb flektierbar: Rolle: v. a. Prädikat Zustände,
Konjugation (Satzaussage) Vorgänge,
Verteilung: in Übereinstimmung Tätigkeiten,
mit dem Subjekt Handlungen
(Personalform)
Substantiv flektierbar: Rolle: Subjekt Lebewesen,
Deklination (Satzgegenstand), Sachen (Dinge),
Objekt (Ergänzung), Begriffe (Abstrakta)
adverbiale Bestimmung
(Umstandsangabe),
Attribut (Beifügung)
Verteilung: mit Artikel
Adjektiv flektierbar: Rolle: Attribut (Beifügung), Eigenschaften,
Deklination adverbiale Bestimmung Merkmale
(Steigerung) (Umstandsangabe)
Verteilung: mit Substantiv bzw.
Verb
Artikel, flektierbar: Rolle: Attribut (Beifügung) Verweis,
Pronomen Deklination oder selbstständig nähere
Verteilung: mit Substantiv Bestimmung
oder anstelle eines
Substantivs
Adverb nicht Rolle: Umstandsangabe oder nähere Umstände
flektierbar Attribut (Beifügung)
Verteilung: mit Verb bzw. Adjektiv
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Wortarten
Präposition nicht Rolle: Bestimmung des Kasus Verhältnisse,
flektierbar (Falls) Beziehungen
Verteilung: mit Substantiv oder
Pronomen
Konjunktion nicht Rolle: Verbindung, Einleitung, Verknüpfung
flektierbar Unterordnung im logischen,
Verteilung: zwischen Sätzen, zeitlichen,
innerhalb von begründenden,
Satzgliedern und modalen u. ä. Sinn
Attributen
Interjektion nicht gewöhnlich syntaktisch isoliert; Empfindungen,
flektierbar dialogsteuernde und -gliedernde Gefühle,
Funktion Stellungnahmen
Verben (Tätigkeitswörter, Tu[n]wörter, Zeitwörter)
Neben einfachen Verben (kommen, nehmen ...) gibt es viele Verben mit Vor
silben (bekommen, teilnehmen ...); bestimmte Vorsilben sind abtrennbar
(nahm ... teil: trennbare Verben), andere sind immer fest mit dem Verb ver
bunden (bekam: untrennbare Verben). Verben werden nach ihrer Bedeutung
und Funktion in verschiedene Klassen eingeteilt:
Bedeutungsgruppen:
1. Zustandsverben Claudia ist krank. Der Schaden beträgt
3 000 EUR.
2. Vorgangsverben Ich konnte nicht einschlafen. Er ist spät
aufgewacht.
3. Tätigkeitsverben Der Fahrer wollte abbiegen. Die Kinder
spielen.
Vollverben
Vollverben sind alle Verben, die allein im Sie liebt ihn. Der Fahrer übersah
Satz vorkommen können. den entgegenkommenden Bus.
Der Unfall forderte zwei Verletzte.
155
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Die Grammatik
Hilfsverben (haben, sein, werden)
Hilfsverben kommen zusammen Die Kinder haben geschlafen/
mit einem Vollverb vor und dienen dazu, sind aufgewacht, hatten geschlafen/
bestimmte Zeitformen (haben, sein: waren aufgewacht, werden schlafen;
Perfekt, Plusquamperfekt; werden: Futur) werden/wurden geweckt.
und das Passiv (werden) zu bilden.
Haben, sein und werden können Ich habe keine Zeit. Gestern waren wir
auch selbstständig, als Vollverben, im Kino. Er wird Ingenieur. Werde bald
auftreten. wieder gesund.
Modalverben
Modalverben drücken in Verbindung Können wir uns morgen treffen? Ich muss
mit einem Vollverb im Infinitiv aus, dass den Termin absagen. Wir möchten/
etwas möglich, notwendig, gewollt, wollen ins Kino gehen. Darf ich rauchen?
erlaubt, gefordert ist. Wir sollen uns gedulden.
Modifizierende Verben
Modifizierende Verben wandeln in Er drohte (war im Begriff ) zu ertrinken.
Verbindung mit einem Vollverb im Es schien (hatte den Anschein)
Infinitiv mit zu dessen Inhalt ab. zu glücken. Auf dem Foto war nichts
zu erkennen (konnte man nichts
erkennen). Ich habe noch zu arbeiten
(muss noch arbeiten).
Funktionsverben
Funktionsverben verlieren in Verbindung zum Abschluss bringen
mit bestimmten Substantiven zur Verteilung gelangen
ihre eigentliche Bedeutung. Die zur Anwendung kommen
Verbindungen mit einem Funktionsverb in Erwägung ziehen
(Funktionsverbgefüge) stehen
gewöhnlich als Umschreibung für
ein einfaches Verb: zur Aufführung
bringen = aufführen.
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Wortarten
Persönliche und unpersönliche Verben
Persönliche Verben können in allen drei Ich laufe. Du lachst. Sie arbeitet.
Personen gebraucht werden.
Unpersönliche Verben können nur mit Es regnet/nieselt/donnert/blitzt/schneit.
es verbunden werden. Bei übertragenem Die Küche blitzt vor Sauberkeit.
Gebrauch können sie auch ein anderes
Pronomen oder Substantiv bei sich
haben.
Reflexive Verben
Echte reflexive Verben treten immer mit Ich schäme mich. Freust du dich nicht?
einem Reflexivpronomen, das sich auf Sie schafft sich ein Auto an.
das Subjekt des Satzes bezieht, auf.
Unechte reflexive Verben können statt (Reflexiv:) Sie wäscht sich.
mit einem Reflexivpronomen auch (Nicht reflexiv:) Sie wäscht das
mit einem Substantiv oder Pronomen Kind/es.
gebraucht werden.
Transitive und intransitive Verben
Verben, die eine Akkusativergänzung Die Feuerwehr löschte den Brand.
haben und von denen ein Passiv gebildet (Passiv:) Der Brand wurde von der
werden kann, nennt man transitive Feuerwehr gelöscht.
(»zielende«) Verben. Alle anderen
Verben nennt man intransitive (»nicht
zielende«) Verben.
Das Verb und seine Ergänzungen
Jedes Verb fordert (»regiert«) eine bestimmte Anzahl und Art von Ergänzungen.
Diesen Sachverhalt bezeichnet man als Wertigkeit (Valenz) des Verbs.
Man unterscheidet vor allem:
■■ Verben, die nur ein Subjekt haben; Das Baby schläft. Die Sonne scheint.
■■ Verben mit Subjekt Er repariert sein Auto. Sie liest einen
und Akkusativergänzung; Roman.
157
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Die Grammatik
■■ Verben mit Subjekt Das Buch gehört mir. Sie dankte den
und Dativergänzung; Rettern.
■■ Verben mit Subjekt, Dativ- Sie schenkt ihm ein Buch.
und Akkusativergänzung;
■■ Verben mit Subjekt Sie gedachten der Toten.
und Genitivergänzung;
■■ Verben mit Subjekt und Inge achtete auf ihre Schwester.
Präpositionalergänzung;
■■ Verben mit Subjekt und Er wird Maurer. Sie ist intelligent.
Prädikativergänzung;
■■ Verben mit Subjekt und Raum- oder Er wohnt in Köln/fährt nach Köln.
Zeitergänzung. Die Sitzung dauerte zwei Stunden.
Die Konjugation
Die wichtigsten Unterschiede in der Konjugation der Verben bestehen in den
Formen des Präteritums und des Partizips II. Nach den Bildungsweisen dieser
beiden Formen unterscheidet man:
Stammformen
Infinitiv 1. Pers. Sg. Partizip II
Prät.
1. regelmäßige (»schwache«) sagen sagte gesagt
Konjugation:
lieben liebte geliebt
Bei den schwachen Verben bleibt der
Stammvokal in allen Formen gleich; das
Präteritum wird mit -t- zwischen dem
Stamm und den Endungen gebildet, das
Partizip II mit der Vorsilbe ge- und mit
der Endung -t.
2. unregelmäßige (»starke«) reiten ritt geritten
Konjugation:
sprechen sprach gesprochen
Bei den starken Verben wechselt der
Stammvokal (Ablaut); das Partizip II binden band gebunden
wird mit der Vorsilbe ge- und mit der
Endung -en gebildet. werfen warf geworfen
158
Rechtschreibung und Grammatik_152-259.indd 158 13.06.13 13:03
Wortarten
Bei einigen Verben verändert sich auch ziehen zog gezogen
der auf den Stammvokal folgende stehen stand gestanden
Konsonant.
Eine weitere Gruppe der unregelmäßigen brennen brannte gebrannt
Verben hat im Präteritum und Partizip II denken dachte gedacht
Vokal- (und Konsonanten)wechsel,
wird aber in den Endungen regelmäßig bringen brachte gebracht
konjugiert.
Verbformen
Personalform
Verbformen, die in Person und Zahl mit dem Subjekt übereinstimmen, heißen
Personalformen (finite Verbformen, konjugierte Verbformen). Person und Zahl
werden durch Endungen (Personalendungen) angezeigt, die an den Verbstamm
angefügt werden. Die Personalform des Verbs gibt Auskunft über:
1. die Person; 1., 2., 3. Person Wer tut etwas?
2. die Zahl (Numerus); Singular, Plural Wie viele tun etwas?
3. die Zeit (Tempus); Präsens, Perfekt, Präteritum, Wann geschieht etwas?
Plusquamperfekt, Futur I/II
4. die Handlungsart Aktiv Tut die Person etwas?
(Genus Verbi); Passiv Wird etwas getan?
5. die Aussageweise Indikativ Geschieht etwas wirklich?
(Modus). Konjunktiv Ist es möglich, dass etwas
geschieht?
Imperativ Aufforderung, etwas zu tun
159
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Die Grammatik
Infinitiv und Partizip
Der Infinitiv (Grund- oder Nennform) besteht aus dem Verbstamm und der
Endung -en oder (bei Verben auf -el, -er) -n (komm-en, les-en, dunkel-n,
kletter-n). Der Infinitiv steht:
■■ in Verbindung mit anderen Verben Ich muss abreisen. Er scheint noch nicht
(vor allem mit dem Hilfsverb wer- ganz wach zu sein. Wann werden wir uns
den und Modalverben); wiedersehen?
■■ als Satzglied oder als Attribut zu Satzglied: Reisen bildet den Menschen.
einem Substantiv. Attribut: Unser Entschluss abzureisen
stand fest.
■■ Hängen von einem Infinitiv andere Dieses Problem zu lösen ist schwierig.
Wörter oder Wortgruppen ab, liegt Er nahm sich vor, im neuen Jahr ein
eine Infinitivgruppe (erweiterter besserer Mensch zu werden.
Infinitiv) vor.
Infinitiv oder Partizip II
Manche Verben, die mit einem anderen Das hätte er mir auch schreiben können
Verb im Infinitiv verbunden werden, (nicht: gekonnt).
ersetzen die Form des Partizips II durch Sie hätte sich besser vorbereiten sollen.
den Infinitiv (immer bei Modalverben Wir haben nicht lange zu warten
und brauchen). brauchen.
Partizip I (Mittelwort I)
Bildung: Infinitiv + -d kommen-d, weinen-d, blühen-d;
Gebrauch: als Attribut zu einem Attribut: ein weinendes Kind
Substantiv oder als Artangabe Artangabe: Das Kind lief weinend
zur Mutter.
Partizip II (Mittelwort II)
Bildung: In der Regel erhält es stellen – gestellt, arbeiten – gearbeitet,
die Vorsilbe ge-; ge- entfällt bei brechen – gebrochen, bestellen – bestellt,
untrennbaren Verben, Verben auf -ieren, verarbeiten – verarbeitet, zerbrechen –
-eien u. a. und bei Zusammensetzungen zerbrochen, studieren – studiert,
mit Verben dieser beiden Gruppen. prophezeien – prophezeit, vorbestellen –
vorbestellt
Bei trennbaren Verben tritt ge- vorstellen – vorgestellt, anbinden –
zwischen Vorsilbe und Verbstamm. angebunden
160
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Wortarten
Partizip II (Mittelwort II)
Gebrauch:
■■hauptsächlich in er hat gesagt/er hatte gesagt (Perf./Plusqu.)
der Verbindung mit Hilfsverben er wird gesagt haben/es wird gesagt (Fut. II/
(Zeitformen und Passiv), Passiv)
■■ als Attribut zu einem Substantiv Attribut: ein geprügelter Hund
oder als Artangabe. Artangabe: Sie dachte angestrengt
nach.
Partizipien, die nur noch als Adjektive Partizip I: Die Reise war anstren-
empfunden werden, können auch gender, als ich dachte.
Steigerungsformen bilden und in
Verbindung mit sein, werden etc. als Partizip II: Er ist gewandter
Prädikativergänzung dienen. geworden. Du hast
immer die verrücktesten
Ideen.
Partizipialgruppe
Hängen von einem Partizip andere der dem Prozess vorausgegangene Streit
Wörter oder Wortgruppen ab, liegt (= der Streit, der dem Prozess
eine Partizipialgruppe (ein erweitertes vorausgegangen ist)
Partizip) vor. Laut lachend ging er aus dem Zimmer
(= Er ging aus dem Zimmer, wobei er laut
lachte).
Die Zeitformen (Tempora) und ihr Gebrauch
1. Das Präsens
Mit dem Präsens kann ausgedrückt
werden:
ein gegenwärtiges Geschehen; Wohin gehst du? Ich gehe nach Hause.
eine allgemeine Gültigkeit; Zwei mal drei ist sechs.
ein zukünftiges Geschehen; Morgen fliege ich nach Irland. Das bereut
er noch.
ein vergangenes Geschehen Im Jahre 55 v. Chr. landen die Römer in
(historisches Präsens). Britannien.
161
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Die Grammatik
2. Das Präteritum
Das Präteritum schildert ein Es war einmal ein König, der hatte drei
Geschehen als vergangen oder in der Töchter.
Vergangenheit ablaufend; es dient auch Im Jahre 44 v. Chr. wurde Cäsar ermordet.
der Kennzeichnung unausgesprochener Er dachte angestrengt nach. Wie konnte
Gedanken (»erlebte Rede«). das geschehen?
3. Das Perfekt
Das Perfekt wird gebildet mit Intransitive Verben, die einen Zustand
den Präsensformen des Hilfsverbs sein oder ein Geschehen in seiner Dauer
oder haben und dem Partizip II; ausdrücken:
die meisten Verben (alle transitiven) Wir haben früher in Bochum gewohnt.
bilden das Perfekt mit haben, intransitive Ich habe die ganze Nacht geweint.
Verben bilden das Perfekt teils mit Im Urlaub haben/sind wir viel
haben, teils mit sein. geschwommen.
Intransitive Verben, die eine Zustands-
oder Ortsveränderung bezeichnen:
Er ist nach Bochum gefahren.
Erst gegen Morgen bin ich eingeschlafen.
Einmal sind wir bis zu der Insel
geschwommen.
Das Perfekt dient der Darstellung eines Es hat geschneit.
abgeschlossenen Geschehens oder eines Hast du das Buch gekauft?
erreichten Zustandes, gelegentlich auch Sie sind gestern abgefahren.
in der Zukunft. Morgen haben wir es geschafft.
4. Das Plusquamperfekt
Das Plusquamperfekt wird gebildet mit Ich hatte gespielt.
den Präteritumformen des Hilfsverbs Du warst gekommen.
haben oder sein und dem Partizip II; Er gestand, dass er das Buch gestohlen
es dient der Darstellung eines hatte.
abgeschlossenen Geschehens. In Als er kam, waren seine Freunde schon
Verbindung mit dem Präteritum oder gegangen.
dem Perfekt drückt es aus, dass ein Er hatte zwar etwas anderes vorgehabt,
Geschehen zeitlich vor einem anderen aber er hat uns trotzdem begleitet.
liegt (Vorzeitigkeit; Vorvergangenheit).
5. Das Futur I
Das Futur I wird gebildet mit den Ich werde lesen. Du wirst kommen.
Präsensformen des Hilfsverbs werden
und dem Infinitiv; es drückt aus:
162
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Wortarten
■■ eine Ankündigung, Voraussage; Nachts wird der Wind auffrischen.
■■ eine Absicht, ein Versprechen; Ich werde pünktlich da sein.
■■ eine nachdrückliche Aufforderung; Du wirst das sofort zurücknehmen.
■■ eine Vermutung. Er wird schon längst in Rom sein.
6. Das Futur II
Das Futur II wird gebildet mit den Ich werde abgereist sein.
Präsensformen des Hilfsverbs werden Bis morgen werde ich die Aufgabe
und dem Infinitiv Perfekt; es dient der erledigt haben.
Darstellung eines Geschehens, das zu
einem künftigen Zeitpunkt beendet sein
wird (vollendete Zukunft), oder drückt Du wirst geträumt haben.
eine Vermutung über ein vergangenes Es wird schon nicht so schlimm gewesen
Geschehen aus. sein.
Die Aussageweise (Modus, Plural: Modi)
Im Deutschen gibt es drei Aussageweisen. Sie werden durch bestimmte Verb
formen angezeigt: Indikativ (Wirklichkeitsform), Konjunktiv (Möglichkeitsform)
und Imperativ (Befehlsform).
Indikativ
Der Indikativ ist die Grund- oder Peter hat das Abitur bestanden und geht
Normalform sprachlicher Äußerungen. jetzt auf die Universität. Schnell sprang
Er stellt einen Sachverhalt als gegeben das Rotkäppchen aus dem Bauch des
dar. Wolfes und die Großmutter auch.
Konjunktiv
Nach Bildung und Verwendung
unterscheidet man:
■■ Konjunktiv I, gebildet vom Präsens Konjunktiv I: er geh-e
stamm des Verbs; Indikativ Präsens: er geh-t
■■ Konjunktiv II, gebildet vom Präteri Konjunktiv II: er ging-e
tumstamm. Indikativ Präteritum: er ging
Die würde-Form des Konjunktivs ist aus er würde gehen/er würde gegangen sein
den Konjunktiv-II-Formen von werden
und dem Infinitiv Präsens bzw. Perfekt
gebildet.
163
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Die Grammatik
Der Gebrauch des Konjunktivs
Konjunktiv I als Ausdruck des Wunsches und der Aufforderung
Selten; gewöhnlich nur noch in festen Dem Himmel sei Dank! Er lebe hoch!
Formeln und Redewendungen und kaum Er ruhe in Frieden. Man nehme: ...
noch in Anweisungstexten.
Konjunktiv II als Ausdruck der Nichtwirklichkeit
■■ drückt aus, wenn etwas nur vorge Stell dir vor, es wären Ferien, ...
stellt, nicht wirklich der Fall
(»irreal«) ist;
■■ besonders häufig in »irrealen Wenn er Zeit hätte, käme er mit.
Bedingungssätzen«;
■■ ebenso in »irrealen Vergleichs Er rannte, als wenn es um sein Leben
sätzen«; ginge.
■■ auch in höflichen Aufforderungen Hätten Sie einen Moment Zeit für mich?
(in Form einer Frage) oder vorsich Ich würde sagen/meinen/dafür
tigen Feststellungen. plädieren, ...
Der Konjunktiv in der indirekten Rede
Der Konjunktiv ist das Hauptzeichen der indirekten Rede. In der indirekten Rede
wird eine Äußerung vom Standpunkt des berichtenden Sprechers aus wiederge
geben. Sie wird meist durch ein Verb des Sagens (auch Fragens) oder Denkens
oder durch entsprechende Substantive eingeleitet.
Konjunktiv I in der indirekten Rede
Die indirekte Rede sollte immer im Konjunktiv I stehen.
Die indirekte Rede steht immer in derselben Zeit wie die entsprechende direkte Rede.
Direkte Rede: Indirekte Rede:
Kann ich ins Kino gehen? Sie fragt/fragte/wird fragen ob sie ins Kino gehen
usw., könne.
Ich habe nichts gesehen./ Er behauptet/behauptete/ er habe nichts gesehen.
Ich sah nichts. wird behaupten usw.,
Ich werde nicht Er erklärt/erklärte/wird dass er nicht auftreten
auftreten. erklären usw., werde.
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Wortarten
Konjunktiv II in der indirekten Rede
Lautet der Konjunktiv I mit dem Der Minister berichtete über den Verlauf
Indikativ gleich, wird in der indirekten der Verhandlungen: Die Partner hätten
Rede der Konjunktiv II verwendet, um intensiv miteinander gesprochen; die
Unklarheiten und Missverständnisse zu Gespräche hätten zu guten Ergebnissen
vermeiden. geführt.
Der Imperativ
Imperativ
■■ Drückt eine Aufforderung (Befehl, Komm! Kommt! Kommen Sie!
Verbot, Anweisung, Empfehlung, Beeil(e) dich! Putz(e) dir die Zähne!
Rat, Wunsch, Bitte, Mahnung, War Halte/Haltet/Halten Sie das bitte fest!
nung) aus. Er tritt im Singular und
im Plural und in der Höflichkeits
form mit Sie auf. Er wird gebildet
vom Präsensstamm des Verbs und
endet im Singular im Allgemeinen
mit -e.
■■ Einige starke Verben, die im Prä Sprich (nicht: Sprech) lauter!
sens zwischen e und i (ie) wechseln, Lies (nicht: Les) das!
bilden den Imperativ immer Hilf (nicht: Helf ) mir!
endungslos und mit dem Stamm Aber:
vokal i (ie). Werd (nicht: Wird) endlich vernünftig.
Aktiv und Passiv (Tat- und Leideform; Genus Verbi)
Die Verbformen Aktiv und Passiv drücken eine unterschiedliche Blickrichtung
bzw. Handlungsart aus. Von allen Verben kann ein Aktiv gebildet werden, nicht
jedoch von allen ein Passiv.
Aktiv
Im Aktiv wird das Geschehen Der Vorstand beschloss den Spielerkauf.
von seinem Träger (»Täter«) her Die Mitschüler wählten ihn zum
dargestellt. Klassensprecher.
165
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Die Grammatik
Vorgangspassiv (werden-Passiv)
Das Vorgangspassiv wird gebildet Der Motor wurde von den Mechanikern
mit werden und dem Partizip II des ausgebaut.
betreffenden Verbs; es stellt den Vorgang Die Fenster sind vom Hausmeister
(das Geschehen, die Handlung) in den geöffnet worden.
Vordergrund; der Handelnde muss nicht Die Rechnung wurde bezahlt.
immer genannt werden.
Zustandspassiv (sein-Passiv)
Das Zustandspassiv wird gebildet mit Das Gelände ist von Demonstranten
den Formen von sein und dem Partizip II besetzt.
des entsprechenden Verbs; es drückt Die Autobahn ist wegen Bauarbeiten
aus, dass ein Zustand besteht (als Folge gesperrt.
eines vorausgegangenen Vorganges). Der Antrag ist bereits abgelehnt.
Passivfähige Verben
■■ Passivfähig sind die meisten Verben Die Behörde lehnte den Antrag ab.
mit einer Akkusativergänzung; die Der Antrag wurde von der Behörde
Akkusativergänzung (das Objekt) abgelehnt.
des Aktivsatzes wird im Passivsatz
zum Subjekt; dem Subjekt des
Aktivsatzes entspricht im Passiv
satz ein Satzglied mit einer Präposi
tion (in der Regel mit von).
■■ Von einigen Verben, die eine Akku Sie hat eine neue Frisur (nicht möglich:
sativergänzung haben, kann kein Eine neue Frisur wird von ihr gehabt).
Passiv gebildet werden (haben,
besitzen, bekommen, kennen, wissen,
enthalten usw.).
■■ Von den intransitiven Verben kön Damit ist mir auch nicht geholfen.
nen nur bestimmte Tätigkeitsverben Gestern ist bei uns lange gefeiert worden.
(helfen, lachen, tanzen, feiern, spre- Es wurde viel gelacht.
chen) ein unpersönliches Passiv bil
den.
166
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Wortarten
Andere passivartige Formen
■■ bekommen/erhalten + Part. II Sie bekam einen Blumenstrauß
(Art des Vorgangspassivs) überreicht.
Er erhielt ein winziges Zimmer zugeteilt.
■■ sein + Infinitiv mit zu Der Motor war nicht mehr zu reparieren.
(entspricht Vorgangspassiv mit kön- Das Formular ist mit Bleistift auszufüllen.
nen oder müssen)
■■ sich lassen + Infinitiv Die Uhr ließ sich nicht mehr aufziehen.
(entspricht Vorgangspassiv mit kön-
nen)
■■ Bestimmte Funktionsverbgefüge Nicht abgeholte Fundsachen kommen
werden häufig anstelle eines Vor zur Versteigerung.
gangspassivs gebraucht.
167
Rechtschreibung und Grammatik_152-259.indd 167 13.06.13 13:03
Die Grammatik
Konjugationsmuster für das Aktiv
1. regelmäßige (schwache) Konjugation
Indikativ Konjunktiv Konjunktiv II
ich frag-e ich frag-e
du frag-st du frag-est
er er
sie frag-t sie frag-e
es es
wir frag-en wir frag-en
Präsens
ihr frag-t ihr frag-et
sie frag-en sie frag-en
ich frag-t-e ich frag-t-e
du frag-t-est du frag-t-est
er er
sie frag-t-e sie frag-t-e
Präteritum
es es
wir frag-t-en wir frag-t-en
ihr frag-t-et ihr frag-t-et
sie frag-t-en sie frag-t-en
ich habe gefragt ich habe gefragt
du hast gefragt du habest gefragt
er er
sie hat gefragt sie habe gefragt
es es
Perfekt
wir haben gefragt wir haben gefragt
ihr habt gefragt ihr habet gefragt
sie haben gefragt sie haben gefragt
ich hatte gefragt ich hätte gefragt
Plusquamperfekt
du hattest gefragt du hättest gefragt
er er
sie hatte gefragt sie hätte gefragt
es es
wir hatten gefragt wir hätten gefragt
ihr hattet gefragt ihr hättet gefragt
sie hatten gefragt sie hätten gefragt
ich werde fragen ich werde fragen
du wirst fragen du werdest fragen
er er
sie wird fragen sie werde fragen
es es
Futur I
wir werden fragen wir werden fragen
ihr werdet fragen ihr werdet fragen
sie werden fragen sie werden fragen
ich werde ich werde
du wirst du werdest
er er
sie wird gefragt haben sie werde gefragt haben
es es
Futur II
wir werden wir werden
ihr werdet ihr werdet
sie werden sie werden
Infinitiv Präsens: fragen Imperativ Singular: frag[e]!
Infinitiv Perfekt: gefragt haben Imperativ Plural: fragt!
Partizip I: fragend Höflichkeitsform: fragen Sie!
Partizip II: gefragt
168
Rechtschreibung und Grammatik_152-259.indd 168 13.06.13 13:03
Wortarten
2. unregelmäßige (starke) Konjugation
Indikativ Konjunktiv Konjunktiv II
ich komm-e ich komm-e
du komm-st du komm-est
er er
sie komm-t sie komm-e
es es
wir komm-en wir komm-en
Präsens
ihr komm-t ihr komm-et
sie komm-en sie komm-en
ich kam ich käm-e
du kam-st du käm-(e)st
er er
sie kam sie käm-e
Präteritum
es es
wir kam-en wir käm-en
ihr kam-t ihr käm-(e)t
sie kam-en sie käm-en
ich bin gekommen ich sei gekommen
du bist gekommen du sei(e)st gekommen
er er
sie ist gekommen sie sei gekommen
es es
Perfekt
wir sind gekommen wir seien gekommen
ihr seid gekommen ihr seiet gekommen
sie sind gekommen sie seien gekommen
ich war gekommen ich wäre gekommen
Plusquamperfekt
du warst gekommen du wär(e)st gekommen
er er
sie war gekommen sie wäre gekommen
es es
wir waren gekommen wir wären gekommen
ihr wart gekommen ihr wär(e)t gekommen
sie waren gekommen sie wären gekommen
ich werde kommen ich werde kommen
du wirst kommen du werdest kommen
er er
sie wird kommen sie werde kommen
es es
Futur I
wir werden kommen wir werden kommen
ihr werdet kommen ihr werdet kommen
sie werden kommen sie werden kommen
ich werde ich werde
du wirst du werdest
er er
sie wird gekommen sein sie werde gekommen sein
es es
Futur II
wir werden wir werden
ihr werdet ihr werdet
sie werden sie werden
Infinitiv Präsens: kommen Imperativ Singular: komm!
Infinitiv Perfekt: gekommen sein Imperativ Plural: kommt!
Partizip I: kommend Höflichkeitsform: kommen Sie!
Partizip II: gekommen
169
Rechtschreibung und Grammatik_152-259.indd 169 13.06.13 13:03
Die Grammatik
Lautliche Besonderheiten:
e-Einschub vor der Endung bei Verben, deren Stamm auf d oder t ausgeht: du
find-e-st, ihr hielt-e-t, und bei Verben, deren Stamm auf Konsonant + m oder n
(außer lm, ln, rm, rn) endet: du atm-e-st, sie rechn-e-t (aber: du lern-st, du
qualm-st)
s-Ausfall bei Verben, deren Stamm auf s, ß, ss, x oder z endet: reisen – du reist,
mixen – du mixt, reizen – du reizt; das s bleibt erhalten, wenn der Verbstamm
auf sch endet: du wäschst, du herrschst
e-Ausfall bei den Verben auf -eln und -ern in der 1. und 3. Person Plural Präsens:
handeln – wir handeln, sie handeln, ändern – wir ändern, sie ändern; bei Verben
auf -eln meist auch in der 1. Person Singular Präsens und im Imperativ Singular:
ich handle, ich lächle; handle!, lächle!; bei Verben auf -ern bleibt das e gewöhn
lich erhalten: ich ändere, ich wandere; ändere!, wandere!
Umlaut bei den meisten unregelmäßigen Verben mit dem Stammvokal a, au
oder o in der 2. und 3. Person Singular Präsens: tragen – du trägst, er trägt,
laufen – du läufst, er läuft, stoßen – du stößt, er stößt
e/i-Wechsel bei einer Reihe von unregelmäßigen Verben in der 2. und 3. Person
Singular Präsens und im Imperativ Singular: geben – du gibst, er gibt; gib!, neh
men – du nimmst, er nimmt; nimm!, sehen – du siehst; er sieht; sieh!
170
Rechtschreibung und Grammatik_152-259.indd 170 13.06.13 13:03
Wortarten
Konjugationsmuster für das Passiv
In den folgenden vereinfachten Mustern ist nur die 3. Person Singular aufge
führt; die übrigen Personalformen können leicht ergänzt werden.
1. werden-Passiv 2. sein-Passiv
Indikativ Konjunktiv I Konjunktiv II Indikativ Konjunktiv I Konjunktiv II
er er er er
Präteritum Präsens
wird werde ist sei
sie sie sie sie
gefragt gefragt gefragt gefragt
es es es es
er er er er
wurde würde war wäre
sie sie sie sie
gefragt gefragt gefragt gefragt
es es es es
er ist er sei er ist er sei
Perfekt
sie gefragt sie gefragt sie gefragt sie gefragt
es worden es worden es gewesen es gewesen
Plusquamperfekt
er war er wäre er war er wäre
sie gefragt sie gefragt sie gefragt sie gefragt
es worden es worden es gewesen es gewesen
er wird er werde er wird er werde
Futur I
sie gefragt sie gefragt sie gefragt sie gefragt
es werden es werden es sein es sein
wird werde wird werde
er er er er
gefragt gefragt gefragt gefragt
Futur II
sie sie sie sie
worden worden gewesen gewesen
es es es es
sein sein sein sein
Die Konjugation der Verben haben, sein und werden und der Modalverben:
Die mehrgliedrigen Verbformen (Perfekt, Plusquamperfekt, Futur I, Futur II)
werden nur beispielhaft (in der 3. Person Singular) aufgeführt.
171
Rechtschreibung und Grammatik_152-259.indd 171 13.06.13 13:03
Die Grammatik
1. haben 2. sein
Indikativ Konjunktiv I Konjunktiv II Indikativ Konjunktiv I Konjunktiv II
ich habe ich habe ich bin ich sei
du hast du habest du bist du sei(e)st
er er er er
sie hat sie habe sie ist sie sei
es es es es
wir haben wir haben wir sind wir seien
Präsens
ihr habt ihr habet ihr seid ihr seiet
sie haben sie haben sie sind sie seien
ich hatte ich hätte ich war ich wäre
du hattest du hättest du warst du wär(e)st
er er er er
sie hatte sie hätte sie war sie wäre
es es es es
Präteritum
wir hatten wir hätten wir waren wir wären
ihr hattet ihr hättet ihr wart ihr wär(e)t
sie hatten sie hätten sie waren sie wären
er er er er
Perfekt
hat habe ist sei
sie sie sie sie
gehabt gehabt gewesen gewesen
es es es es
er er er er
Plusquamperfekt
hatte hätte war wäre
sie sie sie sie
gehabt gehabt gewesen gewesen
es es es es
er er er er
Futur I
wird werde wird werde
sie sie sie sie
haben haben sein sein
es es es es
er wird er werde er wird er werde
Futur II
sie gehabt sie gehabt sie gewesen sie gewesen
es haben es haben es sein es sein
Infinitiv Präsens: haben Imperativ Singular: hab[e]! Infinitiv Präsens: sein Imperativ Singular: sei!
Infinitiv Perfekt: gehabt haben Imperativ Plural: habt! Infinitiv Perfekt: gewesen sein Imperativ Plural: seid!
Partizip I: habend Höflichkeitsform: haben Sie! Partizip I: seiend Höflichkeitsform: seien Sie!
Partizip II: gehabt Partizip II: gewesen
172
Rechtschreibung und Grammatik_152-259.indd 172 13.06.13 13:03
Wortarten
3. werden
Indikativ Konjunktiv I Konjunktiv II Indikativ Konjunktiv I Konjunktiv II
ich werde ich werde er er
Plusquam-
du wirst du werdest sie sie
er er es es
perfekt
sie wird sie werde
es es
Präsens
wir werden wir werden er er
Futur I
ihr werdet ihr werdet sie sie
ihr werdet sie werden es es
ich wurde ich würde
du wurdest du würdest er wird er werde
Futur II
er er sie geworden sie geworden
sie wurde sie würde es sein es sein
Perfekt Präteritum
es es
wir wurden wir würden
Infinitiv Präsens: werden Imperativ Singular: werd[e]!
ihr wurdet ihr würdet
Infinitiv Perfekt: (ge)worden sein Imperativ Plural: werdet!
sie wurden sie würden
Partizip I: werdend Höflichkeitsform: werden Sie!
er er Partizip II: (Vollverb:) geworden
sie sie Partizip II: (Hilfsverb:) worden
es es
4. Modalverben und wissen
Die mehrgliedrigen Formen werden mit haben (Perfekt, Plusquamperfekt)
bzw. werden (Futur I, Futur II) gebildet.
dürfen können mögen müssen sollen wollen wissen
ich darf kann mag muss soll will weiß
du darfst kannst magst musst sollst willst weißt
er
Indikativ Präsens
sie darf kann mag muss soll will weiß
es
wir dürfen können mögen müssen sollen wollen wissen
ihr dürft könnt mögt müsst sollt wollt wisst
sie dürfen können mögen müssen sollen wollen wissen
ich dürfe könne möge müsse solle wolle wisse
du dürfest könnest mögest müssest sollest wollest wissest
er
sie dürfe könne möge müsse solle wolle wisse
es
Konjunktiv I
wir dürfen können mögen müssen sollen wollen wissen
ihr dürfet könnet möget müsset sollet wollet wisset
sie dürfen können mögen müssen sollen wollen wissen
173
Rechtschreibung und Grammatik_152-259.indd 173 13.06.13 13:03
Die Grammatik
dürfen können mögen müssen sollen wollen wissen
ich durfte konnte mochte musste sollte wollte wusste
du durftest konntest mochtest musstest solltest wolltest wusstest
Indikativ Präteritum
er
sie durfte konnte mochte musste sollte wollte wusste
es
wir durften konnten mochten mussten sollten wollten wussten
ihr durftet konntet mochtet musstet solltet wolltet wusstet
sie durften konnten mochten mussten sollten wollten wussten
ich dürfte könnte möchte müsste sollte wollte wüsste
du dürftest könntest möchtest müsstest solltest wolltest wüsstest
er
sie dürfte könnte möchte müsste sollte wollte wüsste
Konjunktiv II
es
wir dürften könnten möchten müssten sollten wollten wüssten
ihr dürftet könntet möchtet müsstet solltet wolltet wüsstet
sie dürften könnten möchten müssten sollten wollten wüssten
Partizip II: gedurft, gekonnt, gemocht, gemusst, gesollt, gewollt, gewusst
Die gebräuchlichsten unregelmäßigen Verben
Verben mit Vorsilbe werden nur in Ausnahmefällen aufgeführt; in der Regel sind
ihre Formen unter dem entsprechenden einfachen Verb nachzuschlagen. Bei der
1. Stammform wird die 2. Person Singular Präsens hinzugesetzt, wenn Umlaut
oder e/i-Wechsel auftritt; bei der 2. Stammform wird der Konjunktiv II angege
ben, wenn er Umlaut aufweist; bei der 3. Stammform wird deutlich gemacht, ob
das Perfekt mit haben oder sein gebildet wird.
1. Stammform 2. Stammform 3. Stammform 1. Stammform 2. Stammform 3. Stammform
(Infinitiv) (Präteritum) (Partizip II) (Infinitiv) (Präteritum) (Partizip II)
backen backte/buk hat gebacken bergen barg hat geborgen
du bäckst/backst büke du birgst bärge
befehlen befahl hat befohlen bersten barst ist geborsten
du befiehlst beföhle/befähle du birst bärste
beginnen begann hat begonnen bewegen bewog hat bewogen
begänne/begönne bewöge
beißen biss hat biegen bog hat/ist gebogen
gebissen böge
174
Rechtschreibung und Grammatik_152-259.indd 174 13.06.13 13:03
Wortarten
1. Stammform 2. Stammform 3. Stammform 1. Stammform 2. Stammform 3. Stammform
(Infinitiv) (Präteritum) (Partizip II) (Infinitiv) (Präteritum) (Partizip II)
bieten bot hat geboten fallen fiel ist gefallen
böte du fällst
binden band hat gebunden fangen fing hat gefangen
bände du fängst
bitten bat hat gebeten fechten focht hat gefochten
bäte du fichtst föchte
blasen blies hat geblasen finden fand hat gefunden
du bläst fände
bleiben blieb ist flechten flocht hat geflochten
geblieben du flichtst flöchte
braten briet hat gebraten fliegen flog hat/ist geflogen
du brätst flöge
brechen brach hat/ist gebrochen fliehen floh ist geflohen
du brichst bräche flöhe
brennen brannte hat gebrannt fließen floss ist geflossen
brennte flösse
bringen brachte hat gebracht fressen fraß hat gefressen
brächte du frisst fräße
denken dachte hat gedacht frieren fror hat gefroren
dächte fröre
dringen drang hat/ist gären gor/gärte hat/ist gegoren
dränge gedrungen göre/gärte
dürfen durfte hat gedurft gebären gebar hat geboren
dürfte du gebierst gebäre
empfangen empfing hat empfangen geben gab hat gegeben
du empfängst du gibst gäbe
empfehlen empfahl hat empfohlen gedeihen gedieh ist
du empfiehlst empfähle/ gediehen
empföhle
gehen ging ist
erlöschen erlosch ist erloschen gegangen
du erlischst erlösche
gelingen gelang ist gelungen
erschrecken erschrak ist erschrocken gelänge
du erschrickst erschräke
gelten galt hat gegolten
essen aß hat gegessen du giltst gälte/gölte
du isst äße
genießen genoss hat genossen
fahren fuhr hat/ist gefahren genösse
du fährst führe
175
Rechtschreibung und Grammatik_152-259.indd 175 13.06.13 13:03
Die Grammatik
1. Stammform 2. Stammform 3. Stammform 1. Stammform 2. Stammform 3. Stammform
(Infinitiv) (Präteritum) (Partizip II) (Infinitiv) (Präteritum) (Partizip II)
geschehen geschah ist geschehen können konnte hat gekonnt
es geschieht geschähe könnte
gewinnen gewann hat gewonnen kriechen kroch ist gekrochen
gewänne/gewönne kröche
gießen goss hat gegossen laden lud hat geladen
gösse du lädst lüde
gleichen glich hat lassen ließ hat gelassen
geglichen du lässt
gleiten glitt ist laufen lief ist gelaufen
geglitten du läufst
glimmen glomm hat geglommen leiden litt hat
glömme gelitten
graben grub hat gegraben leihen lieh hat
du gräbst grübe geliehen
greifen griff hat lesen las hat gelesen
gegriffen du liest läse
haben hatte hat gehabt liegen lag hat gelegen
hätte läge
halten hielt hat gehalten lügen log hat gelogen
du hältst löge
hängen hing hat mahlen mahlte hat
gehangen gemahlen
hauen haute/hieb hat gehauen meiden mied hat gemieden
heben hob hat gehoben messen maß hat gemessen
höbe du misst mäße
heißen hieß hat misslingen misslang ist misslungen
geheißen misslänge
helfen half hat geholfen mögen mochte hat gemocht
du hilfst hälfe/hülfe möchte
kennen kannte hat gekannt müssen musste hat gemusst
kennte müsste
klingen klang hat geklungen nehmen nahm hat genommen
klänge du nimmst nähme
kneifen kniff hat nennen nannte hat genannt
gekniffen nennte
kommen kam ist gekommen pfeifen pfiff hat
käme gepfiffen
176
Rechtschreibung und Grammatik_152-259.indd 176 13.06.13 13:03
Wortarten
1. Stammform 2. Stammform 3. Stammform 1. Stammform 2. Stammform 3. Stammform
(Infinitiv) (Präteritum) (Partizip II) (Infinitiv) (Präteritum) (Partizip II)
preisen pries hat gepriesen schlagen schlug hat geschlagen
du schlägst schlüge
quellen quoll ist gequollen
du quillst quölle schleichen schlich ist geschlichen
raten riet hat geraten schleifen schliff hat
du rätst geschliffen
reiben rieb hat schließen schloss hat geschlossen
gerieben schlösse
reißen riss hat/ist schlingen schlang hat geschlungen
gerissen schlänge
reiten ritt hat/ist geritten schmeißen schmiss hat geschmissen
rennen rannte ist gerannt schmelzen schmolz ist geschmolzen
rennte du schmilzt schmölze
riechen roch hat gerochen schneiden schnitt hat geschnitten
röche
schreiben schrieb hat geschrieben
ringen rang hat gerungen
ränge schreien schrie hat geschrien
rinnen rann ist geronnen schreiten schritt ist geschritten
ränne/rönne
schweigen schwieg hat geschwiegen
rufen rief hat gerufen
schwimmen schwamm hat/ist
saufen soff hat gesoffen schwämme/ geschwommen
du säufst söffe schwömme
schaffen schuf hat geschaffen schwinden schwand ist geschwunden
schüfe schwände
scheiden schied hat/ist geschieden schwingen schwang hat geschwungen
schwänge
scheinen schien hat geschienen
schwören schwor hat geschworen
scheißen schiss hat geschissen schwöre/schwüre
schelten schalt hat gescholten sehen sah hat gesehen
du schiltst schölte du siehst sähe
schieben schob hat geschoben sein war ist gewesen
schöbe wäre
schießen schoss hat/ist geschossen senden sandte hat gesandt
schösse sendete
schlafen schlief hat geschlafen singen sang hat gesungen
du schläfst sänge
177
Rechtschreibung und Grammatik_152-259.indd 177 13.06.13 13:04
Die Grammatik
1. Stammform 2. Stammform 3. Stammform 1. Stammform 2. Stammform 3. Stammform
(Infinitiv) (Präteritum) (Partizip II) (Infinitiv) (Präteritum) (Partizip II)
sinken sank ist gesunken treffen traf hat getroffen
sänke du triffst träfe
sinnen sann hat gesonnen treiben trieb hat getrieben
sänne/sönne
treten trat hat/ist getreten
sitzen saß hat gesessen du trittst träte
säße
trinken trank hat getrunken
sollen sollte hat gesollt tränke
spalten spaltete hat gespalten trügen trog hat getrogen
tröge
speien spie hat gespien
tun tat hat getan
sprechen sprach hat gesprochen täte
du sprichst spräche
verderben verdarb hat/ist verdorben
sprießen spross ist gesprossen du verdirbst verdürbe
sprösse
vergessen vergaß hat vergessen
springen sprang ist gesprungen du vergisst vergäße
spränge
verlieren verlor hat verloren
stechen stach hat gestochen verlöre
du stichst stäche
verlöschen verlosch ist verloschen
stecken (= sich in stak hat gesteckt du verlischst verlösche
etwas befinden) stäke
wachsen wuchs ist gewachsen
stehen stand hat gestanden du wächst wüchse
stände/stünde
waschen wusch hat gewaschen
stehlen stahl hat gestohlen du wäschst wüsche
du stiehlst stähle/stöhle
weben wob/webte hat gewoben
steigen stieg ist gestiegen wöbe/webte
sterben starb ist gestorben weichen wich ist gewichen
du stirbst stürbe
weisen wies hat gewiesen
stinken stank hat gestunken
stänke wenden wandte hat gewandt
wendete
stoßen stieß hat/ist gestoßen
du stößt werben warb hat geworben
du wirbst würbe
streichen strich hat gestrichen
werden wurde ist geworden
streiten stritt hat gestritten du wirst würde
tragen trug hat getragen werfen warf hat geworfen
du trägst trüge du wirfst würfe
178
Rechtschreibung und Grammatik_152-259.indd 178 13.06.13 13:04
Wortarten
1. Stammform 2. Stammform 3. Stammform 1. Stammform 2. Stammform 3. Stammform
(Infinitiv) (Präteritum) (Partizip II) (Infinitiv) (Präteritum) (Partizip II)
wiegen wog hat gewogen wollen wollte hat
wöge gewollt
winden wand hat gewunden ziehen zog hat/ist gezogen
wände zöge
wissen wusste hat gewusst zwingen zwang hat gezwungen
wüsste zwänge
Substantive (Hauptwörter, Nomen, Nomina)
Substantive machen den bei Weitem größten Teil des Wortschatzes aus und
können auf vielfältige Weise zu neuen Wörtern zusammengesetzt werden.
Wörter aller anderen Wortarten können substantiviert werden. Substantive
haben in der Regel ein festes Geschlecht. Sie verändern sich aber nach Zahl
(Numerus) und Fall (Kasus). Man unterscheidet:
1. Gegenstandswörter (Konkreta) Tisch, Lampe, Tulpe, Rose, Auto,
Hammer, Werkstatt, Schiedsrichter
■■ Eigennamen Anna, Neumann, Japan, Rom,
Goethehaus, Feldberg
■■ Gattungsbezeichnungen Mensch, Frau, Freund, Katze, Rose, Stern,
Haus, Tisch
■■ Stoffbezeichnungen Stahl, Silber, Holz, Leder, Leinen, Wolle,
Öl, Fleisch
2. Begriffswörter (Abstrakta) Mut, Stress, Alter, Torheit, Verstand,
Frieden, Abrüstung
Die Deklinationsarten
Im Satz treten die Substantive in verschiedenen Fällen auf, und sie können – in der
Regel – Einzahl (Singular) und Mehrzahl (Plural) bilden. Sie werden also nach Fall
(Kasus) und Zahl (Numerus) dekliniert. Nach den Formen des Genitivs Singular
und der Bildung des Plurals unterscheidet man starke, schwache und gemischte
Deklination:
179
Rechtschreibung und Grammatik_152-259.indd 179 13.06.13 13:04
Die Grammatik
Starke Deklination männlich weiblich sächlich
Der Genitiv Singular Nominativ der Vogel die Nacht das Bild
der männlichen und Genitiv des Vogel-s der Nacht des Bild-es
sächlichen Substantive Dativ dem Vogel der Nacht dem Bild(-e)
endet auf -es/-s.
Akkusativ den Vogel die Nacht das Bild
-es steht:
■■ bei Substantiven auf des Hauses, des Fußes, des Fasses,
-s, -ß, -ss, -x, -z, -tz des Komplexes, des Schmerzes, des Gesetzes
■■ häufig bei einsilbigen des Bildes, des Raumes, des Buches, des Stuhles
Substantiven mit
Konsonant (Mitlaut)
am Ende
■■ häufig bei mehrsilbi des Betrages, des Besuches, des Arbeitsplanes
gen Substantiven mit
Endbetonung und bei
Zusammensetzungen
mit Fugen-s
-s steht:
■■ immer bei Substan des Vogels, des Atems, des Gartens, des Lehrers, des
tiven auf -el, -em, -en, Mädchens, des Bäumleins
-er, -chen, -lein
■■ meist bei Substan des Knies, des Neubaus, des Schuhs
tiven mit Vokal (+ h)
am Ende
■■ meist bei mehrsilbi des Monats, des Antrags, des Urlaubs
gen Substantiven
ohne Endbetonung
Dativ-e:
■■ heute nur noch ganz am nächsten Tag(e), auf dem Weg(e)
selten
■■ noch in bestimmten in diesem Sinne, im Laufe der Zeit, im Grunde
festen Wendungen
180
Rechtschreibung und Grammatik_152-259.indd 180 13.06.13 13:04
Wortarten
Es treten verschiedene Nominativ die Vögel die Nächt-e die Bild-er
Pluralformen auf. Genitiv der Vögel der Nächt-e der Bild-er
Dativ den Vögel-n den Nächt-en den Bild-ern
Akkusativ die Vögel die Nächt-e die Bild-er
Schwache Deklination männlich weiblich
(keine sächlichen Nominativ der Mensch die Frau
Substantive): Der Genitiv des Mensch-en der Frau
Singular der männlichen
Substantive (außer Dativ dem Mensch-en der Frau
Nominativ) endet auf -en.
Akkusativ den Mensch-en die Frau
Im Plural steht nur -en. Nominativ die Mensch-en die Frau-en
Genitiv der Mensch-en der Frau-en
Dativ den Mensch-en den Frau-en
Akkusativ die Mensch-en die Frau-en
Gemischte Deklination Singular Plural
Einige männliche und Nominativ der Staat die Staat-en
sächliche Substantive Genitiv des Staat-(e)s der Staat-en
(Auge, Ohr, Doktor u. a.)
werden Dativ dem Staat(-e) den Staat-en
im Singular stark und im
Akkusativ den Staat die Staat-en
Plural schwach dekliniert.
181
Rechtschreibung und Grammatik_152-259.indd 181 13.06.13 13:04
Die Grammatik
Deklinationsmuster
Männliche Substantive
Kasus stark schwach gemischt
Nominativ: der Tag der Fürst der Staat
wer oder was?
Genitiv: des Tag-(e)s des Fürst-en des Staat-(e)s
wessen?
Dativ: dem Tag(-e)* dem Fürst-en dem Staat
wem?
Singular
Akkusativ: den Tag den Fürst-en den Staat
wen oder was?
Nominativ: die Tag-e die Fürst-en die Staat-en
wer oder was?
Genitiv: der Tag-e der Fürst-en der Staat-en
wessen?
Dativ: den Tag-en den Fürst-en den Staat-en
wem?
die Tag-e die Fürst-en
Plural
Akkusativ: die Staat-en
wen oder was?
Merkmale im Genitiv Singular: im Singular: im Genitiv
-(e)s in allen Fällen außer Singular:
im Dativ Plural: -en dem Nominativ -en -(e)s
Pluralklassen:
-e: der Tisch, die Tische im Plural: im Plural:
-e, umgelautet: der Bart, in allen Fällen -(e)n -(e)n
die Bärte
-er: der Geist, die Geister
-er, umgelautet: der
Wald, die Wälder
- (endungslos): der
Balken, die Balken
- (endungslos) umge-
lautet: der Faden, die
Fäden
-s: der Uhu, die Uhus
* Die Endung -e der starken männlichen Substantive im Dativ Singular kommt heute nur noch selten vor.
182
Rechtschreibung und Grammatik_152-259.indd 182 13.06.13 13:04
Wortarten
Weibliche Substantive
Kasus stark schwach gemischt
Nominativ: die Mutter die Rose –
wer oder was?
Genitiv: der Mutter der Rose –
wessen?
Dativ: der Mutter der Rose –
wem?
Singular
Akkusativ: die Mutter die Rose –
wen oder was?
Nominativ: die Mütter die Rose-n –
wer oder was?
Genitiv: der Mütter der Rose-n –
wessen?
Dativ: den Mütter-n den Rose-n –
wem?
Plural
Akkusativ: die Mütter die Rose-n –
wen oder was?
Merkmale im Singular: - (endungslos) im Singular:
im Dativ Plural: -n - (endungslos)
im Plural:
Pluralklassen: -(e)n
-e: die Drangsal, die Drangsale
-e, umgelautet: die Kraft, die
Kräfte
- (endungslos) umgelautet:
die Tochter,
die Töchter
-s: die Kamera,
die Kameras
183
Rechtschreibung und Grammatik_152-259.indd 183 13.06.13 13:04
Die Grammatik
Sächliche Substantive
Kasus stark schwach gemischt
Nominativ: das Jahr – das Ohr
wer oder was?
Genitiv: des Jahr-(e)s – des Ohr-(e)s
wessen?
Dativ: dem Jahr-e* – dem Ohr
wem?
Singular
Akkusativ: das Jahr – das Ohr
wen oder was?
Nominativ: die Jahr-e – die Ohr-en
wer oder was?
Genitiv: der Jahr-e – der Ohr-en
wessen?
Dativ: den Jahr-en – den Ohr-en
wem?
Plural
Akkusativ: die Jahr-e – die Ohr-en
wen oder was?
Merkmale im Genitiv Singular: -(e)s im Genitiv
im Dativ Plural: -n Singular: -(e)s
Pluralklassen: im Plural: -en
-e: das Pferd, die Pferde
-e, umgelautet: das Floß,
die Flöße
-er: das Kind, die Kinder
-er, umgelautet:
das Dach, die Dächer
- (endungslos): das Messer,
die Messer
- (endungslos) umgelautet:
das Kloster, die Klöster
-s: das Echo, die Echos
* Die Endung -e der starken sächlichen Substantive im Dativ Singular kommt heute nur noch selten vor.
184
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Wortarten
Zur Deklination der Personennamen
ohne Artikel mit Artikel
ein Name mit -s im Genitiv ohne -s im Genitiv
die Rede Meiers die Rede des Meier
mehrere Namen nur der letzte mit -s ohne -s im Genitiv
im Genitiv
die Rede Horst Meiers die Rede des Horst Meier
ein Titel o. Ä. + Name Der Name wird dekliniert Der Titel wird dekliniert
die Rede Direktor Meiers die Rede des Direktors
Meier
mehrere Titel o. Ä. + Der Name wird dekliniert Nur der 1. Titel wird
Name die Rede Direktor Professor dekliniert
Meiers die Rede des Direktors
Professor Meier
Herr (+ Titel) + Name Herr wird dekliniert Herr wird dekliniert
die Rede Herrn Direktor die Rede des Herrn
Meiers Direktor Meier
Doktor (Dr.) + Name Dr. wird nicht dekliniert Dr. wird nicht dekliniert
die Rede Doktor Meiers die Rede des Doktor Meier
Geografische Namen erhalten, soweit die Einheit Deutschlands,
sie männlich oder sächlich sind, im Schwedens Königin,
Genitiv die Endung -s, wenn sie ohne die Nationalmannschaft Uruguays,
Artikel gebraucht werden. die Geschichte Roms
Singular und Plural (Einzahl und Mehrzahl)
Aufgrund ihrer Bedeutung nur im Singular stehen können:
viele Abstrakta Adel, Epik, Hitze, Kälte, Verborgenheit
Stoffbezeichnungen Gold, Stahl, Blei
(außer in Fachsprachen) (technisch auch: Stähle, Bleie)
Es gibt im Deutschen verschiedene Arten, den Plural zu bilden. Manche
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Rechtschreibung und Grammatik_152-259.indd 185 13.06.13 13:04
Die Grammatik
Substantive kommen nur im Plural vor (z. B. Einkünfte, Jugendjahre, Kosten).
Mit doppelten Pluralformen -en die Frau, der Mensch die Frauen, die
werden häufig verschiedene Menschen
Bedeutungen des Wortes -n der Bote, die Nadel die Boten, die
unterschieden, z. B. Bank –
Nadeln
Bänke (Sitzgelegenheiten),
Banken (Geldinstitute); -e der Tag, das Brot die Tage, die Brote
besondere Pluralformen
-e die Nacht, der Sohn die Nächte, die
haben viele Fremdwörter
+ Umlaut Söhne
aus dem Griechischen,
Lateinischen und – der Zettel, das Segel die Zettel, die Segel
Italienischen (z. B. das
Umlaut der Vogel, der Garten die Vögel, die Gärten
Album – die Alben, das
Cello – die Celli, das -er das Bild, das Feld die Bilder, die Felder
Praktikum – die Praktika).
-er der Wald, das Haus die Wälder, die
+ Umlaut Häuser
-s das Auto, der Park die Autos, die Parks
Das grammatische Geschlecht (Genus)
Jedes Substantiv hat ein bestimmtes grammatisches Geschlecht. Es ist entwe
der männlich (maskulin), weiblich (feminin) oder sächlich (neutral). Einige Sub
stantive haben schwankendes Geschlecht (z. B. der/das Barock). Bei manchen
Substantiven zeigt verschiedenes Geschlecht unterschiedliche Bedeutung an
(z. B. der Band, die Bände Û das Band, die Bänder).
Das Geschlecht ist an dem männlich (maskulin): der Baum, der
bestimmten Artikel (der, die, das) Apfel, der Ball
zu erkennen. weiblich (feminin): die Tanne, die Birne,
die Uhr
sächlich (neutral): das Holz, das Obst,
das Blei
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Wortarten
Die Wortbildung des Substantivs
1. Substantivierungen
des Verbs das Rauschen des Flusses
des Adjektivs das Blau des Himmels
alles Liebe zum Geburtstag
von unflektierbaren Wörtern vergiss das Gestern
2. Zusammensetzungen
Das grammatische Geschlecht Substantiv + Substantiv:
des Grundwortes legt das Haus-tür, Hof-hund
Geschlecht des ganzen Verb + Substantiv:
zusammengesetzten Substantivs Kehr-woche, Mal-kasten
fest (z. B. die Haustür). Adjektiv + Substantiv:
Hoch-altar, Blau-licht
Bestimmungswort und (seltener) Um welt schutz organisation
Grundwort können mehrgliedrig
sein.
Bei einem Teil der Zusammen- -(e)s Geburtstag, Liebesdienst, Arbeitsplatz
setzungen werden zwischen die -e Hundehütte, Mauseloch, Lesebuch, Wartesaal
Bestandteile bestimmte Laute -(e)n Nummernschild, Taschentuch, Strahlenschutz
bzw. Buchstaben eingefügt -er Wörterbuch, Kindergarten, Rinderbraten
(Fugenzeichen).
3. Ableitungen
mithilfe von Vorsilben (Präfixen) Miss-erfolg, Un-sinn, Anti-teilchen
aus Substantiven Ex-kanzler, Poly-technikum
Pseudo-krupp
mithilfe von Nachsilben landen → Landung, retten → Rettung
(Suffixen) aus anderen Wörtern schön → Schönheit, heiter → Heiterkeit
reiten → Reiter, bohren → Bohrer
Lehrer → Lehrerin
4. Kurzformen von Substantiven
Kurzwörter Rad ← Fahrrad; Krimi ← Kriminalroman
Abkürzungswörter Kripo ← Kriminalpolizei
Juso ← Jungsozialist
Buchstabenabkürzungen Ufo ← (unbekanntes Flugobjekt)
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Die Grammatik
Die Apposition (Beisatz)
Ein Substantiv oder eine Substantivgruppe kann als Attribut von einer anderen
Substantivgruppe abhängen. Dieses Attribut nennt man Apposition. Die
Apposition steht in der Regel im gleichen Fall wie das Bezugswort.
Appositionen
Vornamen, Beinamen, Bezeichnungen Peter Müller; er spricht über Karl
des Berufs, Titel u. Ä. den Großen; Direktor Dr. Schmidt;
mein Onkel Theo
nähere Bestimmungen ein Glas Wein; mit einer Tasse Kaffee;
für Mengen mit einem Pfund Nüssen
Appositionen können vor- oder Peter hat Herrn Müller, seinen
nachgestellt sein. Klassenlehrer, auf der Straße gesehen.
Auch nach wie und als steht in der Regel Unternehmungen wie einen Ausflug
derselbe Fall. schätzt er nicht.
Ihm als dem Kapitän des Schiffes
ist zu vertrauen.
Artikel und Pronomen (Begleiter und Stellvertreter des Substantivs)
Bestimmter und unbestimmter Artikel
Der bestimmte Artikel (der, die, das) tritt mit Substantiven auf; er zeigt in sei
nen deklinierten Formen deren Geschlecht, Zahl und Fall an.
Singular Plural
Nom. der Stuhl die Lampe das Bild die Stühle, Lampen, Bilder
Gen. des Stuhles der Lampe des Bildes der Stühle, Lampen, Bilder
Dativ dem Stuhl der Lampe dem Bild den Stühlen, Lampen, Bildern
Akk. den Stuhl die Lampe das Bild die Stühle, Lampen, Bilder
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Wortarten
Der unbestimmte Artikel (ein, eine, ein) tritt mit Substantiven auf, jedoch ohne
Pluralform.
Nom. ein Stuhl eine Lampe ein Bild
Gen. eines Stuhles einer Lampe eines Bildes
Dativ einem Stuhl einer Lampe einem Bild
Akk. einen Stuhl eine Lampe ein Bild
Ohne Artikel stehen häufig:
■■ Abstrakta Widerstand ist zwecklos. Ende der Woche
■■ Stoffbezeichnungen Er trinkt gern Wein. Gold ist ein Edelmetall.
■■ Substantive in festen Fügungen Fuß fassen, Widerstand leisten, Frieden
oder in Aufzählungen schließen, an Bord gehen, Haus und Hof
■■ Substantive in verkürzten Äußerun Fraktion fordert Mitspracherecht
gen
■■ Personennamen Johann Wolfgang von Goethe starb
in Weimar.
Geografische Namen stehen teils ohne, Deutschland, Frankreich, die Niederlande,
teils mit Artikel. Namen von Bergen, der Königstuhl, das Riesengebirge,
Gebirgen, Flüssen, Seen und Meeren der Rhein, der Bodensee
stehen mit Artikel.
Personalpronomen
Das Personalpronomen bezeichnet den Sprecher (1. Person), den Angesproche
nen (2. Person), die Person oder Sache, über die man spricht (3. Person). Nur in
der dritten Person steht es stellvertretend für das Substantiv.
Singular Plural
1. Pers. 2. Pers. 3. Pers. 1. Pers. 2. Pers. 3. Pers.
Nom. ich du er sie es wir ihr sie
Gen. meiner deiner seiner ihrer seiner unser euer ihrer
Dativ mir dir ihm ihr ihm uns euch ihnen
Akk. mich dich ihn sie es uns euch sie
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Die Grammatik
Reflexivpronomen
Das Reflexivpronomen bezieht sich gewöhnlich auf das Subjekt des Satzes und
stimmt in Person und Zahl mit ihm überein. Der Fall hängt vom Verb ab.
■■ Für die 3. Person hat (Dativ Singular) Damit schadet er sich nur.
es die Form sich. (Akkusativ Singular) Sie schminkt sich.
(Dativ Plural) Sie haben sich viel
erzählt.
(Akkusativ Plural) Die Gäste begrüßten sich.
■■ Für die 1. und 2. Per Ich langweile mich. Damit schadest du dir nur. Wir haben
son werden die uns sehr über die Geschenke gefreut. Ihr werdet euch
entsprechenden For wundern!
men des Personal-
pronomens verwen
det.
Possessivpronomen
Das Possessivpronomen gibt ein Besitzverhältnis an, drückt aber auch eine
Zugehörigkeit, Zuordnung oder Verbundenheit aus. Es kann Begleiter oder Stell
vertreter des Substantivs sein; seine Form richtet sich nach der Person, auf die
es sich bezieht; es stimmt in Fall, Zahl und Geschlecht mit dem Substantiv über
ein, vor dem es steht. Das Possessivpronomen lautet im Singular und Plural in
der ersten Person mein/unser, in der zweiten Person dein/euer und in der drit
ten Person Singular sein (männlich und sächlich), ihr (weiblich), im Plural ein
heitlich ihr.
Singular Plural
Nom. mein Sohn mein-e Tochter mein Kind mein-e Söhne/Töchter/Kinder
Gen. mein-es mein-er Tochter mein-es mein-er Söhne/Töchter/Kinder
Sohnes Kindes
Dativ mein-em mein-er Tochter mein-em mein-en Söhnen/Töchtern/
Sohn(e) Kind(e) Kindern
Akk. mein-en Sohn mein-e Tochter mein Kind mein-e Söhne/Töchter/Kinder
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Wortarten
Steht das Possessivpronomen Mein Mantel ist zerrissen und deiner
stellvertretend für ein Substantiv, hat auch. Ich habe genug Geld, du kannst
die männliche Form im Nominativ dein(e)s behalten.
Singular die Endung -er, die sächliche im
Nominativ und Akkusativ Singular die
Endung -(e)s.
Demonstrativpronomen
Das Demonstrativpronomen weist auf etwas hin, was entweder bereits bekannt
oder im Folgenden näher zu bestimmen ist. Es richtet sich in Geschlecht, Zahl
und Fall nach dem Substantiv, bei dem es steht oder das es vertritt.
Singular Plural
männlich weiblich sächlich
Dieser und jener Nom. dies-er dies-e dies(-es) dies-e
kommen sowohl Gen. dies-es dies-er dies-es dies-er
als Begleiter wie als
Stellvertreter des Dativ dies-em dies-er dies-em dies-en
Substantivs vor. Dabei
Akk. dies-en dies-e dies(-es) dies-e
weist dieser auf etwas
Näheres, jener auf
etwas Entfernteres
hin.
Derjenige kann bei Nom. der-jenige die-jenige das-jenige die-
einem Substantiv oder jenigen
an der Stelle eines Gen. des-jenigen der-jenigen des-jenigen der-
Substantivs stehen.
jenigen
Derselbe/der gleiche
wird wie derjenige Dativ dem- der-jenigen dem- den-
dekliniert. jenigen jenigen jenigen
Akk. den-jenigen die-jenige das-jenige die-
jenigen
191
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Die Grammatik
Das Demonstrativpro Nom. der die das die
nomen der als Stellver Gen. dessen deren/derer dessen deren/
treter des Substantivs
derer
ist vom Artikel der (als
Begleiter des Substan Dativ dem der dem denen
tivs) zu unterscheiden.
Akk. den die das die
Es ist allgemein voraus-
und zurückweisend.
Indefinitpronomen
jemand – niemand – etwas – nichts
Mit jemand werden ganz allgemein und jemanden/etwas loben, jemandes
unbestimmt Lebewesen bezeichnet, mit gedenken, jemandem etwas schenken,
etwas Dinge, Sachverhalte u. Ä.; etwas jemanden an jemanden verweisen.
und nichts sind undeklinierbar. Etwas ist geschehen. Ich weiß davon
nichts. Ich habe etwas darüber gehört.
alle – jeder – kein
Alle bezeichnet eine Gesamtheit; jeder Sie haben allen Schülern etwas geschenkt.
bezieht sich auf die einzelnen Teile dieser Alles Hoffen/Alle Mühe war umsonst.
Gesamtheit; kein ist das Gegenwort zu Jeder Schüler wurde aufgerufen. Jeder
jeder. Die Wörter können als Begleiter musste ein Gedicht vortragen. Sie haben
des Substantivs und selbstständig, als jedem dasselbe Buch geschenkt. Ich habe
Vertreter des Substantivs, gebraucht keinen Hund besessen. Ich habe keinen.
werden.
manche – mehrere – einige
Manche, mehrere, einige bezeichnen Manche Wanderer kamen nie an.
eine unbestimmte Anzahl; sie kommen Mehreren von ihnen dauerte es zu lang.
als Begleiter und Stellvertreter des Einige sind gegangen.
Substantivs vor.
man
Mit man wird ganz unbestimmt von Man sagt, er gehe oft ins Theater.
einer Person gesprochen; es hat nur Man hat ihn gestern im Theater gesehen.
diese Form für den Nominativ Singular, Sie kann einen ganz schön nerven.
im Dativ und Akkusativ wird es durch
einem, einen ersetzt.
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Wortarten
Interrogativpronomen
Das Fragepronomen wer/was Nom. Wer kauft ein? Was ist das?
wird als Stellvertreter des Gen. Wessen gedenkt sie? Wessen wird sie
Substantivs gebraucht; es
angeklagt?
hat nur Singularformen und
unterscheidet nur zwischen Dativ Wem gehört das –
Person (wer) und Sache bzw. Hemd?
Sachverhalt (was). Akk. Wen sehe ich da? Was sehe ich da?
Das Fragepronomen welcher, Welches Kleid soll ich nehmen (– das blaue oder das
welche, welches kommt als schwarze)? Welches steht mir besser?
Begleiter und als Stellvertreter Welche Partei wählt er eigentlich?
des Substantivs vor, fragt nach (Ich hätte gern 100 g Schinken.) Welcher darfs denn
Personen oder Sachen, und sein?
zwar auswählend aus einer Mit welchem Zug kommst du?
bestimmten Art oder Menge; es Welche von diesen Sachen sollen wir aufheben, welche
wird wie dieser dekliniert. können weggeworfen werden?
Mit was für ein(er) fragt man Was für ein Mensch ist das eigentlich? – Was für einer
nach der Art, Beschaffenheit ist das eigentlich?
von Personen oder Sachen; was Was für einen Wein möchten Sie
bleibt immer unverändert; (– einen trockenen oder einen lieblichen)?
nur ein(er) wird dekliniert.
Relativpronomen
Das Relativpronomen der, die, das Ich sah den Mann, der den Brief
und das wenig gebräuchliche welcher, eingeworfen hat.
welche, welches leiten einen Nebensatz Das ist der Brief, auf den ich gewartet
(Relativsatz) ein. In Geschlecht und Zahl habe.
richten sie sich nach dem Bezugswort Wer ist der Mann, dem ich das Paket
im übergeordneten Satz; der Fall ist geben soll?
dagegen abhängig vom Verb (oder einer
Präposition) des Relativsatzes selbst.
Das Relativpronomen wer/was bezeich Wer nicht hören will, muss fühlen.
net allgemein eine Person oder eine Ich kann mir denken, wen/was du meinst.
Sache bzw. einen Sachverhalt. Es leitet Mach, was du willst.
einen Nebensatz ein, der eine Ergänzung
des übergeordneten Satzes vertritt.
193
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Die Grammatik
Adjektive (Eigenschaftswörter)
Man unterscheidet im Allgemeinen drei Arten von Adjektiven:
Eigenschaftswörter im eigentlichen Sinne
Sie beschreiben/bewerten, wie Rote Rosen sind ihre Lieblingsblumen.
jemand oder etwas beschaffen ist Es war ein kalter Winter.
(Farbe, Form, Ausdehnung, Qualität), Mit großer Freude haben wir von
wie etwas vor sich geht. seinem guten Examen erfahren.
Man einigte sich schnell.
Beziehungsadjektive
Sie drücken eine bestimmte Urheber: polizeiliche
Beziehung zwischen Personen oder Maßnahmen,
Gegenständen aus. ärztliche Hilfe
Raum/Zeit: die finnischen Seen,
der gestrige Tag
Bezugspunkt/ wirtschaftliche
Bereich: Zusammenarbeit,
technischer
Fortschritt
Zahladjektive
Adjektive sind alle Zahlwörter, mit fünf Punkten; am zweiten April; ein
die als Beifügung (Attribut) zu halber Liter
einem Substantiv stehen können:
■■ Grundzahlen, ein(s), zwei, siebzehn,
achtundachtzigtausend
■■ Ordnungszahlen, erst-, dritt-, siebenundzwanzigst-
■■ Bruchzahlen, halb, drittel, achtel, zwanzigstel,
hundertstel
■■ Vervielfältigungszahlwörter, dreifach, fünffach, tausendfach
■■ unbestimmte Zahladjektive. ganz, viel, wenig, zahllos, sonstig
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Wortarten
Die Deklination des Adjektivs
Fast alle Adjektive werden, wenn sie als Attribut (Beifügung) vor einem Sub
stantiv stehen, in Übereinstimmung (Kongruenz) mit dem Substantiv nach
Geschlecht, Zahl und Fall dekliniert. Nach den Wortformen, die in einer Sub
stantivgruppe vor dem Adjektiv stehen können, unterscheidet man die
Deklination des Adjektivs:
ohne Artikel (starke Deklination):
ebenso nach:
endungslosen Zahladjektiven (z. B. Er sah zwei helle Lichter.);
manch, solch, welch, viel, wenig (z. B. bei solch schönem Wetter; welch herrlicher Blick);
etwas und mehr (z. B. mit etwas gutem Willen; ich brauche mehr helles Licht);
deren/dessen (z. B. der Libero, von dessen überlegenem Spiel alle begeistert waren)
Singular
Nom. hell-er Tag hell-e Nacht hell-es Licht
Gen. hell-en Tages hell-er Nacht hell-en Lichtes
Dativ hell-em Tag(e) hell-er Nacht hell-em Licht
Akk. hell-en Tag hell-e Nacht hell-es Licht
Plural
Nom. hell-e Tage/Nächte/Lichter
Gen. hell-er Tage/Nächte/Lichter
Dativ hell-en Tagen/Nächten/Lichtern
Akk. hell-e Tage/Nächte/Lichter
nach dem bestimmten Artikel (schwache Deklination):
ebenso nach den Pronomen dieser, jener, derselbe, derjenige, jeder, welcher
Singular
Nom. der hell-e Tag die hell-e Nacht das hell-e Licht
Gen. des hell-en Tages der hell-en Nacht des hell-en Lichtes
Dativ dem hell-en Tag(e) der hell-en Nacht dem hell-en Licht
Akk. den hell-en Tag die hell-e Nacht das hell-e Licht
195
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Die Grammatik
Plural
Nom. die hell-en Tage/Nächte/Lichter
Gen. der hell-en Tage/Nächte/Lichter
Dativ den hell-en Tagen/Nächten/Lichtern
Akk. die hell-en Tage/Nächte/Lichter
nach dem unbestimmten Artikel (gemischte Deklination):
ebenso nach den Pronomen mein, dein, sein, ihr usw.
Singular
Nom. ein hell-er Tag eine hell-e Nacht ein hell-es Licht
Gen. eines hell-en Tages einer hell-en Nacht eines hell-en Lichtes
Dativ einem hell-en Tag(e) einer hell-en Nacht einem hell-en Licht
Akk. einen hell-en Tag eine hell-e Nacht ein hell-es Licht
Plural
Nom. keine hell-en Tage/Nächte/Lichter
Gen. keiner hell-en Tage/Nächte/Lichter
Dativ keinen hell-en Tagen/Nächten/Lichtern
Akk. keine hell-en Tage/Nächte/Lichter
Mehrere Adjektive vor einem Substantiv Es geschah an einem schönen, sonnigen
werden parallel dekliniert. Morgen.
Er besitzt ein altes, klappriges Auto.
Nach Personalpronomen wird das Ich altes Kamel; du armer Junge
(substantivierte) Adjektiv du Guter (männlich), du Gute (weiblich)
im Allgemeinen stark dekliniert. wir Deutsche
Bei mir, dir, wir und ihr wird das Adjektiv Mir alten, erfahrenen Frau
meist schwach dekliniert. dir jungen Kerl (neben: dir jungem Kerl)
wir alten Freunde
Bei Indefinitpronomen (alle, manche usw.) und unbestimmten Zahladjektiven
(viele, wenige usw.) schwankt die Deklination des Adjektivs:
196
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Wortarten
(gleiche Endung)
(wie nach der)
schwach
parallel
all- Bei allem guten Willen, das geht entschieden zu weit.
■
Aller guten Dinge sind drei.
ander- Man hat noch anderes belastendes Material
■
gefunden. Es gibt noch andere fähige Leute.
beide Die Vorsitzenden beider großen Parteien sind
■
anwesend. Beide kleinen Mädchen weinten.
einig- ■ Wir haben noch einiges schweizerische(s) Geld übrig.
(teilw. im ■ Ich greife einige wichtige Punkte heraus.
Sing.)
etlich- Im Keller stand etliches altes Gerümpel.
■
Der Betrieb hat etliche alte Mitarbeiter entlassen.
folgend- Die Maschine arbeitet nach folgendem einfachen
■ ■
Prinzip. Der Test hat folgende neue Erkenntnisse ge-
(im Sing.) (im Plur.)
bracht.
irgend- Er hat irgendwelches dumme(s) Zeug geredet.
welch- ■ ■ Die Meinung irgendwelcher fremden/fremder Leute
interessiert mich nicht.
manch- ■ Wir haben manches freie Wochenende dort verbracht.
■ (teilw. im Man trifft dort manche interessante(n) Leute.
Plur.)
mehrere Er hat mehrere folgenschwere Fehler gemacht.
■
Er steht wegen mehrerer kleiner Vergehen vor Gericht.
sämtlich- Sämtliches gestohlene Geld konnte sichergestellt
■ werden. Sie alarmiert sämtliche erreichbaren
Nachbarn.
solch- Solches herrliche Wetter hatten wir lange nicht mehr.
■
Sie sagt immer solche merkwürdigen Sachen.
viel- Das hat er in vieler mühsamer Kleinarbeit gebastelt.
■
Sie haben viele schöne Reisen zusammen gemacht.
wenig- Die Flüsse führen nur noch weniges trübes Wasser.
■
Er hat nur wenige gute Freunde.
197
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Die Grammatik
stark schwach
Substantivierte Adjektive: Vorsitzender ist Herr Müller. Der Vorsitzende heißt
Substantivierte Adjektive Ich wünsche dir nur Gutes. Müller.
werden dekliniert wie Liberale und Grüne Ich wünsche dir alles
attributive (bei einem stimmten dagegen. Gute.
Substantiv stehende) Mein Bekannter ist Die Liberalen und
Adjektive, also stark, Angestellter bei der Bank. die Grünen stimmten
wenn sie ohne Artikel Reisende ohne Gepäck bitte dagegen.
oder nach endungslosen zu Schalter 3. Die Angestellten der Bank
Wörtern stehen, und sind unsere Bekannten.
schwach, wenn sie nach Im Westen nichts Neues. Die Reisenden nach
Wörtern mit Endung Hongkong bitte zur
stehen. Abfertigung.
Hast du schon das
Neueste gehört?
Adjektive ohne Deklinationsformen
■■ Grundzahlwörter ab zwei sieben Raben; die sieben Raben;
von sieben Raben
■■ Ableitungen von Orts- und Länder die Türme des Ulmer Münsters
namen
■■ Adjektive wie super, fit, egal, klasse; ein super Essen; ein klasse Auto
nur wenige von ihnen können
als Beifügung stehen
■■ Farbadjektive wie rosa, lila, orange Er packt das Buch in rosa Geschenkpapier.
Die Steigerung des Adjektivs
Viele Adjektive können Vergleichs- oder Steigerungsformen bilden. Man unter
scheidet: Positiv (Grundstufe: schnell), Komparativ (Höherstufe: schneller) und
Superlativ (Höchststufe: am schnellsten). An -er und -st treten die üblichen
Endungen, wenn das Adjektiv attributiv bei einem Substantiv steht.
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Wortarten
Bildung der Steigerungsformen
Bei manchen Adjektiven -er, -st tief tiefer tiefste
treten in den Steigerungs- -er, -st, Umlaut warm wärmer wärmste
formen lautliche Verände
rungen auf; gut bildet den -er, -st, Umlaut und hoch höher höchste
Komparativ und Superlativ
Konsonantenwechsel nah näher nächste
mit einem anderen Wort
stamm (gut, besser, best). -er, -st, e-Ausfall dunkel dunkler dunkelste
-er, -est heiß heißer heißeste
-er, -est, Umlaut kalt kälter kälteste
Gebrauch der Steigerungsformen
■■ Positiv: Eine Eigen Klaus ist so alt wie Peter.
schaft ist bei den ver
glichenen Personen
oder Gegenständen in
gleichem Maße vor
handen.
■■ Komparativ: drückt Maria ist älter als Claudia.
den ungleichen (höhe
ren oder niedrigeren)
Grad einer Eigen
schaft aus.
■■ Superlativ: drückt den Er ist der jüngste von drei Brüdern.
höchsten Grad einer Das ist das Neueste, was es auf dem Markt gibt.
Eigenschaft aus oder, Der Betrieb arbeitet mit modernsten Maschinen.
wenn kein Vergleich
zugrunde liegt, ganz
allgemein einen sehr
hohen Grad (Elativ).
199
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Die Grammatik
Adjektive ohne Steigerungsformen
Bei vielen Adjektiven ist »absolute« Adjektive tot, lebendig, stumm,
eine Steigerung nur blind, kinderlos
möglich, wenn sie in Adjektive, die bereits maximal, minimal,
übertragener Bedeutung einen höchsten Grad optimal, total, absolut,
zur Kennzeichnung einer ausdrücken erstklassig
Eigenschaft (z. B. das
lebendigste Kind = das Formadjektive rund, viereckig,
lebhafteste Kind) oder in quadratisch, kegelförmig
bestimmten Kontexten
Beziehungsadjektive karibisch, wirtschaftlich,
umgangssprachlich
dortig, jetzig
gebraucht werden (z. B. Das
neue Programm ist noch Zahladjektive drei, halb, siebenfach,
optimaler als der Vorgänger). ganz, einzig
Die Wortbildung des Adjektivs
Die weitaus meisten Adjektive sind abgeleitete (un-schön, berg-ig, zeit-lich) oder
zusammengesetzte (hell-rot, stein-hart, bären-stark) Adjektive. Daneben gibt es
solche, die aus Fügungen »zusammengebildet« sind (ein viertüriges Auto = ein
Auto mit vier Türen).
1. Ableitungen
■■ mithilfe von Vorsilben (Präfixen) atypisch, intolerant, unzufrieden,
erzkonservativ, uralt
■■ mithilfe von Nachsilben (Suffixen) dehnbar, hölzern, seiden, fehlerhaft,
sandig, italienisch, gewerblich, reparabel,
katastrophal, formell, informativ
200
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Wortarten
2. Zusammensetzungen
■■ Sie bestehen aus zwei Verb + Adjektiv röst-frisch
(selten mehr) Wör koch-fertig
tern, wovon das denk-faul
zweite immer ein
Adjektiv + Adjektiv hell-rot
Adjektiv (oder Parti
bitter-böse
zip) ist.
nass-kalt
Substantiv + Adjektiv stein-hart
wetter-fest
■■ Meist wird der zweite steinhart = hart wie Stein
Bestandteil (das kochfertig = fertig zum Kochen
Adjektiv) durch das denkfaul = faul im Denken
vorangehende Wort
näher bestimmt.
■■ Bei einigen Adjektiv- nasskalt (= nass und kalt)
Adjektiv-Zusammen- taubstumm, dummdreist, feuchtwarm, wissenschaftlich-
setzungen sind die technisch
Teile einander gleich
geordnet.
Steigerung zusammengesetzter Adjektive
■■ Der erste Teil (Bestimmungswort) eine leicht verdauliche/leichtverdauliche
wird gesteigert, wenn beide Glieder Speise – eine noch leichter verdauliche
noch ihre Bedeutung tragen. Speise – die am leichtesten verdauliche
In diesen Fällen wird getrennt Speise
geschrieben.
■■ Das Grundwort wird in die Steige in altmodischster Kleidung
rungsform gesetzt, wenn die die weittragendsten Entscheidungen
Zusammensetzung einen einheitli die hochfliegendsten Pläne
chen, neuen Begriff bildet. zartfühlender sein
Die Verwendung des Adjektivs im Satz
Adjektive können als Beifügung zu einem Substantiv (attributiv), in Verbindung
mit sein, werden und ähnlichen Verben (prädikativ) und in Verbindung mit ande
ren Verben (adverbial) gebraucht werden.
201
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Die Grammatik
Als Attribut steht das Adjektiv
■■ in der Regel vor dem Substantiv ein trockener Wein; die bunten Bilder;
und wird dekliniert; blaue Augen
■■ gelegentlich undekliniert hinter dem Whisky pur; Röslein rot
Substantiv.
Adjektive in Verbindung mit sein, werden und ähnlichen Verben
■■ Das Adjektiv ist Prädikativergän Sie ist neugierig. Es wird dunkel.
zung und wird nicht dekliniert. Er blieb freundlich.
■■ Bei Adjektiven in der Höchststufe Die Westküste ist die schönste.
wird das Adjektiv dekliniert und mit Dieses Foto ist das neueste.
Artikel gebraucht.
Adjektive bei anderen Verben
Das Adjektiv ist nicht notwendige Der Vater liest laut vor. Sie spricht leise.
Artangabe und wird nicht dekliniert. Sie hatte ihn sehnsüchtig erwartet.
Sie lag ohnmächtig da.
Adjektive können oder müssen in Verbindung mit bestimmten Verben eine
Ergänzung zu sich nehmen. Man unterscheidet:
■■ Adjektive mit einer Genitivergän einer Sache schuldig, bewusst, eingedenk,
zung gewiss sein
■■ Adjektive mit einer Dativergänzung jemandem behilflich, bekömmlich,
ähnlich, bekannt sein
■■ Adjektive mit einer Akkusativergän eine Sache wert sein; jemanden leid sein
zung
■■ Adjektive mit einer Präpositional auf etwas angewiesen, gespannt sein; bei
ergänzung jemandem beliebt sein; für jemanden
nachteilig sein
■■ Adjektive mit einer Raumergänzung irgendwo wohnhaft, beheimatet, tätig sein
202
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Wortarten
Adverbien (Umstandswörter)
Adverbien beziehen sich auf einzelne Wörter, Wortgruppen oder auf den ganzen
Satz. Sie bezeichnen die Umstände eines Geschehens. Adverbien gehören zu
den undeklinierbaren Wortarten. Nur einige wenige Adverbien können gesteigert
werden. Die wichtigsten Arten von Adverbien sind:
Lokaladverbien/ wo? wohin? da, daher, dorthin, hierher, drinnen,
Umstandswörter woher? innen, vorn, links, oben, unten, vorwärts,
des Ortes unterwegs ...
Temporal wann? seit wann? bis jetzt, nie, jemals, niemals, bald, stets,
adverbien/ wann? immer, einst, bisher, neuerdings, allezeit,
Umstandswörter wie lange? heute, morgen, winters, zeitlebens,
der Zeit vorher ...
Modaladverbien/ wie? wie sehr? allein, zusammen, umsonst, beinahe,
Umstandswörter auf welche fast, sehr, so, nur, gern, durchaus, leider,
der Art und Weise Art und Weise? möglicherweise, etwa, wohl, kopfüber ...
Kausaladverbien/ warum? weshalb? daher, darum, deswegen, demzufolge,
Umstandswörter wozu? wodurch? folglich, dadurch, deshalb ...
des Grundes
Die Wortbildung des Adverbs
1. Ableitung von Adverbien
mithilfe von Nachsilben (Suffixen) morgens, abends, anfangs, frühestens;
ostwärts, talwärts; glücklicherweise,
seltsamerweise; zugegebenermaßen
2. Zusammengesetzte Adverbien
Größte Gruppe sind die Adverbien, daran, dabei, dahinter, danach, darüber,
die aus da, hier, wo und einer Präposition dazwischen; hierauf, hierdurch, hierfür,
gebildet sind. Beginnt die Präposition hiermit, hierunter, hiervor; wobei, woraus,
mit einem Vokal, wird an da und wo worin, worüber, wovon, wozu
ein r angefügt.
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Die Grammatik
Die Präpositionaladverbien (Pronominaladverbien)
Präpositionaladverbien wie darauf, hierüber etc. werden häufig wie bestimmte
Pronomen stellvertretend für eine bestimmte Substantivgruppe (mit Präposi
tion) gebraucht. Man unterscheidet:
Präpositionaladverb Präposition + Pronomen
(Bezug auf Sachen) (Bezug auf Personen)
Wir diskutieren gerade über Wir sprechen gerade über den neuen Chef.
die Pausenregelung. Wissen Sie etwas Wissen Sie etwas Genaueres über ihn?
Genaueres darüber?
Kann ich mich darauf verlassen, dass die Er ist eine gute Kraft. Auf ihn kann man
Arbeit morgen fertig ist? sich verlassen.
Hiermit will ich nichts zu tun haben. Mit dem/ihm/denen ... will ich nichts zu
tun haben.
Die Steigerung von Adverbien
Nur einige wenige Adverbien oft öfter am öftesten/
haben Steigerungs- oder häufigsten
Vergleichsformen. Meist bald eher am ehesten
werden der Komparativ und
der Superlativ von einem gern lieber am liebsten
anderen Wortstamm als dem
sehr mehr am meisten
der Grundstufe gebildet.
wohl besser/wohler am besten/
(= gut) wohlsten
204
Rechtschreibung und Grammatik_152-259.indd 204 13.06.13 13:04
Wortarten
Die Verwendung des Adverbs im Satz
■■ Als selbstständiges Satzglied Hier entstehen fünf Neubauten.
(adverbiale Bestimmung), bezieht Gestern hat es geregnet.
es sich auf das Verb oder den gan
Ich konnte leider nicht kommen.
zen Satz.
Warum sagst du mir das jetzt?
■■ Als Attribut, ist es einzelnen Wör Sie ist sehr nett. Bald nach dem Vorfall
tern oder Wortgruppen zugeordnet. ist sie weggezogen. Die Läden schließen
hier schon um 18 Uhr.
■■ Als Attribute können Adverbien vor- So einfach ist das nicht. Die Vorstellung
oder nachgestellt werden. gestern war ausverkauft. Die zweite
Straße links führt zum Bahnhof. In dem
Haus dort haben wir früher gewohnt.
■■ Bei Präpositionalgruppen, die eine Ich bin in spätestens zwei Tagen/
Zahlangabe enthalten, können spätestens in zwei Tagen zurück.
Gradadverbien auch innerhalb der Sie kommt in frühestens/frühestens
Fügung hinter der Präposition ste in 20 Minuten zurück.
hen.
Präpositionen (Verhältniswörter)
Präpositionen sind ihrer Form nach unveränderlich. Sie treten immer mit
einem anderen Wort, in der Regel einem Substantiv oder Pronomen, auf,
dessen Fall sie bestimmen (»regieren«). Viele Präpositionen können auch
zwei Fälle »regieren«. Präpositionen stehen meist vor dem regierten Wort.
Zusammen mit diesem bilden sie die Präpositionalgruppe. Man kann vier
Hauptbedeutungsgruppen unterscheiden:
1. Ort (lokal) an (der Grenze), auf (dem Hof ),
aus (Frankreich), in (der Stadt),
neben (dem Haus), über (den Wolken),
vor (der Baustelle)
2. Zeit (temporal) an (diesem Tage), in (der nächsten
Woche), seit (zwei Jahren), um (12 Uhr),
während (des Krieges)
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Rechtschreibung und Grammatik_152-259.indd 205 13.06.13 13:04
Die Grammatik
3. Grund, Folge, Zweck u. a. (kausal) wegen (Bauarbeiten), dank (seiner Hilfe),
aus (Mitleid), durch (Neugierde),
zu (Ihrer Information)
4. Art und Weise (modal) ohne (mein Wissen), mit (ihrer
Zustimmung), gemäß (den Vorschriften),
gegen (seinen Rat)
Die wichtigsten Präpositionen und ihre Rektion
ab Dat./Akk. entlang Gen./Dat./Akk. oberhalb Gen.
abseits Gen. entsprechend Dat. ohne Akk.
abzüglich Gen./Dat. exklusive Gen./Dat. seit Dat.
an Dat./Akk. für Akk. trotz Gen./Dat.
angesichts Gen. gegen Akk. über Dat./Akk.
anhand Gen. gegenüber Dat. um Akk.
anlässlich Gen. gemäß Dat. um – willen Gen.
(an)statt Gen./Dat. halber Gen. ungeachtet Gen.
anstelle Gen. hinsichtlich Gen./Dat. unter Dat./Akk.
auf Dat./Akk. hinter Dat./Akk. unterhalb Gen.
aufgrund Gen. in Dat./Akk. von Dat.
aus Dat. infolge Gen. vor Dat./Akk.
ausschließlich Gen./Dat. inklusive Gen./Dat. während Gen./Dat.
außer Dat. inmitten Gen. wegen Gen./Dat.
außerhalb Gen./Dat. innerhalb Gen./Dat. wider Akk.
bei Dat. jenseits Gen. zeit Gen.
bezüglich Gen./Dat. kraft Gen. zu Dat.
binnen Gen./Dat. längs Gen./Dat. zufolge Gen./Dat.
bis Akk. laut Gen./Dat. zuliebe Dat.
dank Gen./Dat. mangels Gen./Dat. zu(un)gunsten Gen.
diesseits Gen. mit Dat. zuzüglich Gen./Dat.
durch Akk. mittels Gen./Dat. zwischen Dat./Akk.
einschließlich Gen./Dat. nach Dat.
entgegen Dat. neben Dat./Akk.
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Wortarten
Präpositionen mit unterschiedlicher Rektion
lokal: mit Dativ (Ort, wo?) Das Bild hängt an, auf, hinter, in,
an der Wand. neben, über, unter, vor,
mit Akkusativ Sie hängt das Bild zwischen
(Richtung, wohin?) an die Wand.
lokal: mit Dativ ab unserem Werk; ab
temporal: mit Dativ ab erstem/ersten Juli
oder Akkusativ
im Allgemeinen mit Genitiv; abzüglich der bezahlten abzüglich, zuzüglich,
mit Dativ, wenn Wortformen Kosten; ausschließlich, ein
nicht als Genitiv erkennbar sind abzüglich schließlich, außerhalb,
oder die Präpositionalgruppe Steuerfreibeträgen; innerhalb, mangels,
einen weiteren Genitiv enthält während Herrn Meiers mittels, trotz, während,
langem Vortrag wegen
Bei gereihten Präpositionen mit Kommt ihr mit oder ohne (+ Akk.) Hund?
unterschiedlicher Rektion wählt man den Sie kommen teils ohne, teils mit (+ Dat.)
Fall der zuletzt stehenden Präposition. Hund.
Die Stellung der Präposition
■■ Die meisten Präpositionen stehen für mich, nach Feierabend, im Auto
vor dem regierten Wort.
■■ Einige Präpositionen können vor wegen der Kinder/der Kinder wegen,
oder hinter dem regierten Wort ste nach meiner Meinung/meiner Meinung
hen. nach, entlang dem Fluss/des Flusses
(Dativ/Gen.)/den Fluss entlang (Akk.)
■■ Einige wenige Präpositionen wer dem Sprecher zufolge, der Wahrheit halber
den nur nachgestellt;
»Doppelpräpositionen« umschlie um des lieben Friedens willen, von morgen
ßen das regierte Element. an
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Die Grammatik
Verschmelzung von Präposition und Artikel
■■ Einige Präpositionen können an/in + dem → am/im, bei + dem →
mit Formen des Artikels zu beim, an/in + das → ans/ins, von + dem
einer Wortform verschmelzen. → vom, zu + dem/der → zum/zur
■■ In vielen Fügungen und festen Wen zum Tanzen auffordern, im Juli beginnen,
dungen sind nur die verschmolze aufs Ganze gehen, hinters Licht führen
nen Formen möglich.
Konjunktionen (Bindewörter)
Konjunktionen gehören zu den unveränderlichen Wörtern. Sie verbinden Sätze
und Teile von Sätzen miteinander. Es gibt nebenordnende Konjunktionen (und,
oder, aber, denn) und unterordnende Konjunktionen (weil, obwohl, dass, ob).
Konjunktionen stellen eine bestimmte inhaltliche Beziehung zwischen den ver
bundenen Sätzen bzw. Satzteilen her. Neben einfachen Konjunktionen wie oder,
aber, ob gibt es mehrteilige wie z. B. sowohl – als auch, entweder – oder.
Nebenordnende Konjunktionen verbinden
■■ gleichrangige Haupt- Es klingelte an der Tür, aber sie machte
und Nebensätze, nicht auf.
Wir hoffen, dass es dir gut geht und (dass)
dir der Aufenthalt gefällt.
■■ Wortgruppen, sowohl in Rom als auch in Paris; durch
List oder durch Gewalt;
■■ Wörter, auf und ab; arm, aber glücklich; rechts
oder links;
■■ Wortteile. West- und Osteuropa; be- oder entladen.
Zu den nebenordnenden Konjunktionen Er ist ein besserer Schüler als sein Freund.
gehören als und wie, wenn sie bei den Heute ist das Wetter nicht so schön wie
Steigerungsformen des Adjektivs stehen. gestern.
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Wortarten
Unterordnende Konjunktionen
■■ Unterordnende Konjunktionen wie Er konnte nicht glauben, dass das schon
dass, weil, nachdem, bis schließen die Entscheidung gewesen sein sollte. Es
einen Nebensatz an einen Haupt dauerte lange, bis das nächste Tor fiel.
satz an; das Verb steht am Ende.
■■ um zu, ohne zu, (an)statt zu leiten Die Mannschaft kämpfte, um das Spiel
Nebensätze ein, in denen das Verb herumzureißen. Sie kämpfte, ohne
im Infinitiv steht. zum Erfolg zu kommen.
Die Bedeutungsgruppen der Konjunktionen
Bei den nebenordnenden Reihung, und, (so)wie, sowohl – als/wie,
Konjunktionen unter- Zusammenfassung sowohl – als auch/wie auch
scheidet man vier verschiedene oder, entweder – oder,
Bedeutungsgruppen: Möglichkeiten bzw. (= beziehungsweise)
Gegensatz, aber, (je)doch, allein, sondern
Einschränkung
Grund denn
Die wichtigsten Zeit (temporal) als, nachdem, bis, während, ehe,
Bedeutungsgruppen bevor, sobald, solange, wenn
der unterordnenden Grund (kausal) weil, da, zumal
Konjunktionen sind:
Zweck (final) damit, dass, um zu
Bedingung wenn, falls, sofern, soweit
(konditional)
Gegensatz obwohl, obgleich, obschon, wenn
(konzessiv) auch
Art und Weise indem, wie, als ob, ohne dass
(modal)
ohne eigene dass, ob
Bedeutung
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Die Grammatik
Interjektionen (Ausrufe-, Empfindungswörter)
Interjektionen stellen eigene, selbstständige Äußerungen dar und stehen im
Satz isoliert. Sie kommen vor allem in gesprochener Sprache vor und drücken
oft eine Empfindung oder eine Haltung des Sprechers aus (Überraschung,
Freude, Überlegen, Zögern, Schreck). Man unterscheidet:
■■ Empfindungswörter ach, ah, au, hurra, igitt, oh
■■ Aufforderungswörter hallo, he, heda, tschüs, dalli, hü, pst
■■ Lautnachahmungen haha, hatschi, miau, kikeriki, peng, klirr
■■ Gesprächswörter hm, ja, aha, genau, richtig, bitte?, was?
■■ Antwortpartikeln ja, nein, doch
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Sätze
Die Sätze
Sätze sind sprachliche Einheiten, aus denen Texte bestehen. Bei selbstständig
vorkommenden Sätzen unterscheidet man nach Äußerungsabsicht und Form:
Aussagesätze
In Aussagesätzen steht die Personalform Wir fahren heute Nachmittag nach Ulm.
des Verbs an zweiter Stelle. Stephan kommt heute aus Rostock
zurück.
Das ist ja toll!
Fragesätze
Entscheidungsfragen (Antwort: ja/nein) Fährst du zum Zoo? Kann ich auch
beginnen mit der Personalform des mitkommen?
Verbs.
Ergänzungsfragen (Antwort: Einzelheiten Womit fahrt ihr denn? Über wen sprecht
zu einem Sachverhalt) beginnen mit ihr?
einem Fragewort.
Aufforderungssätze
Sie beginnen mit der Befehlsform Fahr doch endlich! Seid möglichst
(Imperativ) des Verbs. pünktlich!
Bezieht sich der Sprecher in die Seien wir doch ganz ehrlich! Seien Sie
Aufforderung mit ein oder siezt er die unbesorgt!
angesprochene Person, steht das Verb
im Konjunktiv I Präsens.
Bei allgemeinen Aufforderungen steht Vor Gebrauch schütteln!
das Verb meist im Infinitiv.
Der Sprecher kann in einfachen Sätzen (Einzelsätzen) oder aber in zusammen
gesetzten Sätzen sprechen, wenn er komplexe Zusammenhänge ausdrücken
will.
Einfacher Satz:
Ein einfacher Satz enthält ein – Die Straße war sehr befahren.
und nur ein – Verb in der Personalform. Sie wollte die Straße gerade überqueren.
Da schaltete die Ampel auf Rot.
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Die Grammatik
Zusammengesetzter Satz:
Ein zusammengesetzter Satz besteht Die Ampel schaltete auf Rot, als sie gerade
aus zwei oder mehr Teilsätzen. die Straße, die sehr befahren war, überqueren
wollte.
Einfache Sätze
Bauteile des einfachen Satzes sind das Prädikat und die Satzglieder. Die Satz
glieder kann man mit der Verschiebe- oder Umstellprobe ermitteln: Alle Wörter,
die nur zusammen, als Block, verschoben werden können, bilden ein Satzglied.
Satzglieder sind mit Wörtern und Wortgruppen austauschbar, die an der
gleichen Stelle im Satz stehen können (Ersatzprobe).
Verschiebeprobe: Nach einer Weile kommt Pauls Schwester.
Pauls Schwester kommt nach einer Weile.
Ersatzprobe: Pauls Schwester kommt nach einer Weile.
Die Ersatzprobe zeigt, dass Elke kommt später.
ein Satzglied immer nur durch Sie kommt in einer Stunde.
ein Satzglied der gleichen Art
ersetzt werden kann.
Das Prädikat (die Satzaussage)
Das Prädikat ist das Zentrum des Satzes; mit ihm wird etwas über Gegenstände
(Personen oder Sachen) ausgesagt. Es enthält notwendig ein Verb in der Perso
nalform (finites Verb); diese Verbform stimmt nach Person und Zahl mit dem
Subjekt, dem Satzgegenstand, überein (Kongruenz).
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Sätze
Kongruenz Er (3. Pers. Sg.) hilft (3. Pers. Sg.) seinem Vater.
Subjekt – Prädikat Wir (1. Pers. Pl.) helfen (1. Pers. Pl.) unseren Freunden.
Das Prädikat kann Personalform Restform
einteilig oder mehrteilig (Infinitiv, Part. II)
sein. Peter hilft seinem Vater –
will helfen.
hat geholfen.
Zum Prädikat Peter wird Arzt.
gehört auch die Sein Vater ist schon alt.
Prädikativergänzung bei
Verben wie sein, werden.
Die Ergänzungen (Subjekt und Objekte)
Die Satzglieder, die das Prädikat »ergänzen«, d. h. zum Satz vervollständigen,
nennt man Ergänzungen (z. T. auch Objekte). Welche Ergänzungen notwendig
sind, damit ein grammatisch vollständiger Satz entsteht, hängt vom Verb ab;
fast immer ist zumindest ein Subjekt (eine Ergänzung im Nominativ) gefordert.
Subjekt (Satzgegenstand)
(Fragewort: wer?/was?):
Als Subjekt steht meist ein Substantiv Politik/diese ganze Sache/das interessiert
bzw. eine Substantivgruppe oder ein mich nicht.
Pronomen. Ob sie kommt/Wann sie kommt,
Das Subjekt kann auch aus einem Satz interessiert mich nicht. Sie kennengelernt
oder einer Infinitivgruppe bestehen. zu haben, war sehr interessant.
Akkusativergänzung (Akkusativobjekt)
(Fragewort: wen?/was?):
Als Akkusativergänzungen kommen Der Junge ruft den Hund/die Kinder/ihn.
vor allem Substantivgruppen und Ich weiß, dass er teilnimmt/was los ist.
Pronomen vor, bei bestimmten Verben Mich friert. Es ekelt ihn.
auch Nebensätze. Einige Verben
können nur mit einer »persönlichen«
Akkusativergänzung stehen.
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Die Grammatik
Dativergänzung (Dativobjekt)
(Fragewort: wem?):
Als Dativergänzungen kommen fast nur Sie hilft ihrem Freund/den wilden
Substantivgruppen und Pronomen vor. Tieren/ihm.
Genitivergänzung (Genitivobjekt)
(Fragewort: wessen?):
Nur wenige Verben stehen mit einer Wir gedenken des Verstorbenen.
Genitivergänzung. Sie erscheint als Er enthielt sich eines Urteils.
Substantivgruppe oder Pronomen, selten Er befleißigt sich großer Zurückhaltung.
auch als Nebensatz oder Infinitivgruppe. Sie vergewissert sich, ob alles
in Ordnung ist.
Präpositionalergänzung (Präpositional
objekt) (Präposition + Fragewort):
Die Präpositionalergänzung hat – Die Spieler warten auf den Anpfiff.
im Unterschied zu adverbialen Sie kümmert sich um die Gäste.
Ergänzungen – eine feste, nicht Ich denke oft daran.
austauschbare Präposition. Sie kommt
in Form einer Präpositionalgruppe oder
eines Präpositionaladverbs vor.
Das Präpositionaladverb kann auf einen Er begnügt sich damit, dass er schweigt.
nachfolgenden Nebensatz verweisen.
Adverbiale Ergänzungen
■■ Raumergänzung Sein Onkel wohnt in Bremen/
(Fragewort: wo?, wohin?, woher?): fährt dorthin/kommt aus München.
■■ Zeitergänzung Das Unglück geschah frühmorgens.
(Fragewort: wann?, wie lange?): Die Sitzung dauerte drei Stunden.
Prädikativergänzung (Prädikatsnomen)
(Fragewort: was?, wie?):
Eine Prädikativergänzung haben Inge ist/wird/bleibt Vorsitzende
bedeutungsarme Verben wie sein, (des Vereins).
werden, bleiben. Sie erscheint Sie war schon immer (sehr) tüchtig.
hauptsächlich als Substantiv oder
Adjektiv (bzw. als entsprechende
Wortgruppe).
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Sätze
Angaben (Umstandsangaben/adverbiale Bestimmungen)
Der Sprecher kann in einen Satz, in dem alle notwendigen Rollen besetzt sind,
zusätzlich Angaben einfügen, die das Verb oder den ganzen Satz genauer
bestimmen. Im Gegensatz zu den adverbialen Ergänzungen, die vom Verb
gefordert werden und notwendige Satzglieder sind, handelt es sich bei den
adverbialen Angaben um freie Satzglieder. Sie kommen meist als Adverbien und
Präpositionalgruppen vor, sehr häufig auch in Form von Sätzen (Adverbial
sätzen). Man unterscheidet grob vier Hauptgruppen von Angaben:
Raumangaben (Lokalangaben) Sie traf ihn auf dem Markt.
Ort, Erstreckung (wo?, wie weit?) Er ist den ganzen Weg zu Fuß gegangen.
Zeitangaben (Temporalangaben) Heute regnet es.
Zeitpunkt, Dauer, Häufigkeit (wann?, wie Gestern hat es den ganzen Tag geregnet.
lange?, wie oft?) Das sagst du jetzt zum dritten Mal.
Angaben des Grundes (Kausalangaben) Die Straße ist wegen Bauarbeiten
Grund, Bedingung, Zweck u. Ä. (warum?, gesperrt.
wozu? ...) Bei Regen findet das Konzert im Saal
statt.
Wir fahren zur Erholung ans Meer.
Er ging trotzdem zur Arbeit.
Angaben der Art und Weise Er singt laut und falsch.
(Modalangaben) Das hat uns ziemlich/sehr geärgert.
Qualität, Grad, Mittel u. Ä. (wie?, wie Sie brät alles mit Öl.
sehr?, womit? ...) Er kommt vielleicht später noch.
Bestimmte Modalangaben beziehen sich Hoffentlich ist niemand verletzt.
nicht auf das Geschehen, sondern geben Unsere Mannschaft hat leider verloren.
eine Einschätzung oder Bewertung des
Sprechers wieder.
Die Wortstellung
Die Bedeutung eines Satzes ergibt sich aus seinen einzelnen Teilen und ihrer
Anordnung (Wortstellung). Mit Wortstellung ist nicht die Stellung einzelner
Wörter, sondern die Satzgliedstellung und die Stellung des Prädikats gemeint.
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Die Grammatik
Im Unterschied zu anderen Sprachen Heute liefert die Spedition die
hat das Deutsche eine relativ freie neuen Möbel an.
Wortstellung. Vor der Personalform Die Spedition liefert heute die
des Verbs im Aussagesatz kann jedoch neuen Möbel an.
immer nur ein Satzglied stehen. Die Spedition liefert die neuen Möbel
heute an.
Die Stellung des Prädikats und die Satzklammer
Im einfachen Aussagesatz steht als zweites Satzglied die Personalform (finite
Form) des Verbs. Ändert man die Zweitstellung der Personalform des Verbs im
Satz, verändert sich auch die Satzart.
Fragesatz Aussagesatz Nebensatz
Aufforderungssatz
Spitzenstellung Kommt Elke später?
Komm später, Elke!
Zweitstellung Elke kommt später.
Endstellung (Ich vermute,) dass
Elke später kommt.
Bei mehrteiligen Prädikaten treten Ist er heute wieder nicht erschienen?
die Teile in bestimmten Fällen ... weil er heute wieder nicht erschienen
auseinander; sie bilden eine Klammer ist.
um die Satzglieder (Satzklammer,
Verbklammer). In Nebensätzen besteht
die Satzklammer aus der einleitenden
Konjunktion und dem Prädikat.
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Sätze
Zusammengesetzte Sätze
Ein zusammengesetzter Satz besteht aus zwei oder mehr Teilsätzen, die
nebenordnend (in einer Satzreihe) oder unterordnend (in einem Satzgefüge)
miteinander verknüpft sein können.
■■ Nebenordnung Sie war krank, deswegen konnte
sie nicht kommen.
■■ Unterordnung Weil sie krank war, konnte sie nicht
kommen.
Satzreihe
Eine Satzreihe besteht aus zwei oder Am Sonntag fuhren wir nach Frankfurt,
mehreren selbstständigen Sätzen. denn wir wollten zum Flughafen. Wir
kamen um 15 Uhr an und gerade landete
die Maschine aus München. Vertrauen ist
gut, Kontrolle ist besser.
Satzteile, die den aneinandergereihten Er geht auf das Gymnasium und sein
Sätzen gemeinsam sind, können im Bruder geht auf die Realschule. – Er geht
angeschlossenen Satz (manchmal auch auf das Gymnasium und sein Bruder auf
im ersten Satz) weggelassen werden. die Realschule.
Satzgefüge
Ein Satzgefüge besteht aus einem Am Sonntag fuhren wir nach Frankfurt,
übergeordneten Hauptsatz und weil wir zum Flughafen wollten.
mindestens einem untergeordneten
Nebensatz.
Kommen mehrere Nebensätze im Der Fahrer des Unfallwagens hatte
Satzgefüge vor, kann es verschiedene zu spät gebremst, weil er glaubte, dass
Stufen und Grade der Unterordnung er Vorfahrt vor dem Wagen, der von links
geben. kam, hätte.
Dem Hauptsatz können auch zwei Er ging nach Hause, weil es schon spät
oder mehrere gleichrangige Nebensätze war und weil er noch zu tun hatte.
untergeordnet sein.
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Die Grammatik
Nebensätze
Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten der Stellung von Nebensätzen im
Verhältnis zum Hauptsatz:
■■ vorangestellt Wer einmal hier gewesen ist, kommt immer wieder.
■■ nachgestellt Ich will wissen, was hier gespielt wird.
■■ eingeschoben Die CD, die du mir geschenkt hast, gefällt mir.
Nebensätze sind unselbstständige Teilsätze. Sie können nur zusammen mit
dem Hauptsatz, dem sie untergeordnet sind, eine Äußerung bilden. Neben-
sätze vertreten unterschiedliche Satzteile des übergeordneten Satzes; danach
unterscheidet man Ergänzungssätze, Adverbialsätze und Attributsätze. Sie
kommen in verschiedenen Formen vor:
■■ Konjunktionalsatz Es ist nicht sicher, ob er spielen kann.
(Einleitungswort: unterordnende Wenn es regnet, fällt das Spiel aus.
Konjunktion)
■■ Relativsatz Siehst du den Mann, der dort arbeitet?
(Einleitungswort: Relativpronomen)
■■ indirekter Fragesatz, w-Satz (Einlei Ich habe gesagt, was ich weiß.
tungswort: w-Wort)
■■ Satz mit Verbzweitstellung Er behauptet, er sei krank.
■■ Infinitivgruppe Ich freue mich, euch wiederzusehen.
■■ Partizipialgruppe Vor Anstrengung keuchend konnte er ...
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Sätze
Ergänzungssätze
Ergänzungssätze vertreten ein notwendiges Satzglied, eine Ergänzung, des
Hauptsatzes. Man unterscheidet Subjektsätze und Objektsätze. Am häufigsten
kommen Objektsätze in der Funktion eines Akkusativobjekts (einer Akkusativ
ergänzung) vor.
Funktion des Nebensatzes
■■ Subjekt Dass du mich besuchen willst, freut
(wer oder was?) mich. Ob er kommt, ist völlig ungewiss.
■■ Akkusativergänzung Er sagt, dass er krank sei. Ich weiß, wo
(wen oder was?) sie wohnt.
Sie beschloss, eine Pause zu machen.
Er sagte, Peter sei krank. Ich glaube, sie
wohnt in Berlin.
■■ Genitivergänzung Peter rühmt sich, dass er unschlagbar sei.
(wessen?) Peter rühmt sich unschlagbar zu sein.
■■ Dativergänzung (wem?) Sie hilft nur, wem sie helfen will.
■■ Präpositionalergänzung Er kümmert sich darum, dass nichts
verloren geht.
■■ Prädikativergänzung Peter ist [das], was er schon immer war.
Adverbialsätze
Ein Adverbialsatz liegt vor, wenn eine adverbiale Angabe (Umstandsangabe) in
Form eines Satzes auftritt. Man unterscheidet:
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Die Grammatik
Temporalsätze
Die Zeitform des Verbs und bestimmte
Konjunktionen zeigen an, ob das
Geschehen des Nebensatzes
■■ vor dem Hauptsatzgeschehen liegt Nachdem er die Bestellung
(Vorzeitigkeit: nachdem, als, zusammengestellt hat, füllt er den
seit[dem]); Lieferschein aus.
■■ parallel zum Hauptsatzgeschehen Als er das Fenster öffnete, verursachte er
abläuft (Gleichzeitigkeit: als, wäh- einen gewaltigen Durchzug.
rend, wenn, wie, sobald, solange);
■■ nach dem Hauptsatzgeschehen Bevor wir verreisen, müssen wir noch
abläuft (Nachzeitigkeit: bevor, ehe, manches erledigen.
bis).
Kausalsätze (Begründungssätze)
Kausalsätze werden mit weil oder da Er kann nicht kommen, weil er keine Zeit
eingeleitet. hat.
Da er verreist war, konnte er nicht
kommen.
Konditionalsätze (Bedingungssätze)
Konditionalsätze werden vor allem Wenn das wahr ist, dann müssen wir uns
mit wenn und falls eingeleitet. beeilen.
Falls die Tür geschlossen ist, geh durch
den Hof.
Konzessivsätze (Einräumungssätze)
Konzessivsätze werden mit obwohl, Obwohl/Obgleich er nur wenig Zeit
obgleich, obschon, wenn auch eingeleitet. hatte, kam er.
Sie geht ins Büro, obwohl/obgleich sie
krank ist.
Konsekutivsätze (Folgesätze)
Konsekutivsätze stehen immer hinter Sie sangen, dass sie heiser wurden.
dem Hauptsatz; einleitende Konjunktion Die Sonne blendete ihn, sodass er nichts
ist vor allem (so)dass. sah.
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Sätze
Finalsätze (Absichtssätze)
Finalsätze werden meist mit damit oder Er beeilte sich, um pünktlich zu sein.
um zu + Infinitiv eingeleitet.
Modalsätze
Modalsätze sind Nebensätze, die die Er begrüßte ihn, indem er sich verbeugte.
Art und Weise, auch das Mittel oder Er machte sich bemerkbar, indem
die Begleitumstände einer Handlung (dadurch, dass) er schrie.
erläutern; die typische Konjunktion ist Er ist so groß, wie sein Vater ist.
indem. Zu den Modalsätzen zählen auch
Vergleichssätze.
Attributsätze
Ein Attributsatz ist ein Nebensatz, der nicht ein ganzes Satzglied, sondern nur
einen Teil, und zwar ein Attribut (Beifügung), vertritt.
Relativsatz
Der Relativsatz ist die wichtigste Form der (Subjekt) dort steht.
des Attributsatzes; er wird durch ein
dem (Dativergänzung) Gaby
Relativpronomen eingeleitet, das in Ich gerade zulächelt.
grammatischem Geschlecht und Zahl kenne
mit dem Bezugswort des Hauptsatzes den den (Akkusativergänzung)
übereinstimmt und sich im Fall (Kasus) Mann du mir gezeigt hast.
nach dem Verb des Relativsatzes richtet; nicht, mit dem
der Relativsatz steht unmittelbar hinter
(Präpositionalergänzung)
dem Bezugswort.
Eva spricht.
Manche Relativsätze drücken einen Wir wollten unsere Lehrerin besuchen, die
neuen Gedanken aus, der sich auf den aber nicht zu Hause war. Ich komme aus
gesamten im Hauptsatz genannten der Stadt, wo ich Zeuge eines Unglücks
Sachverhalt bezieht (weiterführender gewesen bin.
Relativsatz).
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Verw
Die Grammatik
W
Andere Formen des Attributsatzes
Bezugswort ist oft eine Substantiv Mein Entschluss, das Spiel abzubrechen, Er
bildung von einem Verb; es kommen stand fest.
die gleichen Formen wie bei Ergän Die Vermutung lag nahe, dass der Spion Konj
zungssätzen vor. zu den engsten Mitarbeitern des Ministers
gehörte. Er sa
Seine Behauptung, er sei zu Hause
gewesen, trifft nicht zu. Kon
Wa
Im
Lies
Seie
Steig
Gut
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Ste
Sie
Wie e
222 He
Pier
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Konjunktiv
Verwendung und Bildung des
Konjunktivs
Die Bildung der
Konjunktivformen
Wenn er den Wettbewerb
gewänne oder gewönne?
Er sagt, er könne oder kann
sich nicht erinnern?
Konjunktiv I oder Indikativ in
der indirekten Rede
Er sagt, er könne oder könnte
sich nicht erinnern?
Konjunktiv I oder Konjunktiv
II in der indirekten Rede Stolpersteine
Am liebsten würden wir
der Grammatik
fliehen oder am liebsten
flöhen wir?
Konjunktiv II oder
Umschreibung mit würde
Übung
Imperativ
Wasch, wasch’ oder wasche
deine Hände?
Imperativ Singular mit oder
ohne -e
Lies oder lese den Satz noch
einmal?
Imperativ von Verben mit
e/i-Wechsel
Seien Sie oder sind Sie doch
bitte so nett …?
Steigerung der Adjektive und
Partizipien
Gut, besser, beste – optimal,
optimaler, am optimalsten?
Wann sind
Steigerungsformen möglich
und wann nicht?
Das meistgelesene oder
meistgelesenste Buch?
Sie ist älter als oder wie ich?
So wenig als oder wie
möglich?
Fremdwörter
Wie ermittelt man den Artikel
eines Fremdworts?
Heißt es: die Gefahren des
Piercings oder des Piercing?
Genitiv Singular von
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Stolpersteine der Grammatik
Der Konjunktiv
Verwendung
Die allgemeine Bedeutung des Konjunktivs lässt sich grob so zusammenfassen:
Der Sprecher / die Sprecherin behauptet nicht etwas, sondern stellt es als mög
lich oder nicht wirklich dar. Im Einzelnen können die Konjunktivformen sehr Un
terschiedliches ausdrücken; man unterscheidet drei Hauptgebrauchsweisen:
Der Konjunktiv dient zum Ausdruck von Wünschen, Anweisungen u. Ä. (heute
eher selten):
Das wolle Gott verhüten!
Man nehme 200 g Butter …
Der Konjunktiv drückt aus, dass etwas nicht tatsächlich der Fall, sondern nur
vorgestellt ist:
Er lief, als ob der Teufel hinter ihm her wäre.
Wenn ich eine Betriebsanleitung hätte, käme ich mit diesem Programm b esser zurecht.
Der Konjunktiv zeigt an, dass eine fremde Äußerung wiedergegeben wird
(indirekte Rede):
Sie sagt, sie habe / hätte keine Zeit.
Bildung der Konjunktivformen
Man unterscheidet nach der Bildung und Verwendung zwei Konjunktive:
Konjunktiv I und Konjunktiv II.
Der Konjunktiv I wird vom Präsensstamm des Verbs gebildet:
Indikativ Präsens: er geh-t
Konjunktiv I: er geh-e
Der Konjunktiv II wird vom Präteritumstamm gebildet:
Indikativ Präteritum: er ging
Konjunktiv II: er ging-e
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Konjunktiv
Bei den unregelmäßigen Verben, die im Präteritum den Stammvokal a, o oder u
haben, wird der Vokal im Konjunktiv II zu ä, ö, ü umgelautet:
nahm – nähme
verlor – verlöre
trug – trüge
Konjunktiv I Konjunktiv II
regelmäßige unregelmäßige regelmäßige unregelmäßige
Verben Verben Verben Verben
ich lieb-e trag-e lieb-te trüg-e
du lieb-est trag-est lieb-t-est trüg-[e]st
er
sie lieb-e trag-e lieb-t-e trüg-e
es
wir lieb-en trag-en lieb-t-en trüg-en
ihr lieb-et trag-et lieb-t-et trüg-[e]t
sie lieb-en trag-en lieb-t-en trüg-en
Wenn er den Wettbewerb gewänne oder gewönne?
Gerade bei weniger gebräuchlichen Konjunktivformen kommt es immer wieder
zu Unsicherheiten, wie die korrekte Form des Konjunktivs II lautet. Heißt es ge
wönne oder gewänne? Schwömme oder schwämme? Die Schwierigkeiten hängen
damit zusammen, dass bei einigen unregelmäßigen Verben im Konjunktiv II
nicht der Vokal des Indikativs Präteritum umgelautet wird, sondern ein anderer
Umlaut steht. So heißt der Konjunktiv II von werfen nicht wärfe (nach dem
Indikativ Präteritum warf ), sondern würfe, zu sterben gehört die Form stürbe
(nicht: stärbe) und zu verderben die Form verdürbe (nicht: verdärbe).
Neben diesen drei Verben, bei denen nur die unregelmäßig gebildeten
Konjunktivformen richtig sind, gibt es eine ganze Reihe von Verben, bei denen
sich der Konjunktiv II sowohl regelmäßig, durch Umlautung des Vokals des
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Stolpersteine der Grammatik
Indikativs Präteritum, als auch unregelmäßig bilden lässt. Die Unsicherheiten im
Sprachgebrauch gehen also weitgehend darauf zurück, dass es tatsächlich zwei
korrekte Formen gibt, zwischen denen gewählt werden kann, z. B.:
ich half – ich hülfe / ich hälfe
sie begannen – sie begönnen / sie begännen
Im Folgenden sind die wichtigsten Verben aufgelistet, die im Konjunktiv II einen
anderen Umlaut oder Doppelformen aufweisen. Von den Doppelformen ist die
jeweils erste Form gebräuchlicher als die zweite.
Indikativ Präteritum Konjunktiv II
befehlen er befahl er beföhle / befähle
beginnen sie begann sie begänne / begönne
empfehlen er empfahl er empföhle / empfähle
gelten sie galt sie gälte / gölte
gewinnen er gewann er gewänne / gewönne
helfen sie half sie hülfe / hälfe
rinnen es rann es ränne / rönne
schwimmen er schwamm er schwämme / schwömme
schwören sie schwor sie schwöre / schwüre
spinnen er spann er spönne / spänne
stehen sie stand sie stünde / stände
stehlen er stahl er stähle / stöhle
sterben sie starb sie stürbe
verderben er verdarb er verdürbe
werfen sie warf sie würfe
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Konjunktiv
Allgemein ist zu sagen, dass viele dieser Formen sehr selten gebraucht wer
den; sie klingen für die meisten altertümlich oder geziert und werden deshalb
weitgehend durch die würde-Form (siehe unten) ersetzt.
Er sagt, er könne oder kann sich nicht erinnern? –
Konjunktiv I oder Indikativ in der indirekten Rede
Die Frage nach der korrekten Verwendung des Konjunktivs stellt sich stets, wenn
darüber berichtet werden soll, was ein anderer / eine andere gesagt oder geschrie
ben hat (= indirekte Rede). Dies ist vor allem bei Protokollen der Fall, aber auch
bei Inhaltsangaben und bei Zeitungsartikeln. Wenn Frau Müller sagt: Ich habe
nichts gewusst, heißt es dann in der indirekten Rede: Frau Müller sagt, sie hat
(Indikativ), sie habe (Konjunktiv I) oder sie hätte (Konjunktiv II) nichts gewusst?
Heißt es: Sie kann (Indikativ), könne (Konjunktiv I) oder könnte (Konjunktiv II)
sich an nichts erinnern?
Als Grundregel gilt zunächst – zumindest für die geschriebene Sprache – dass
die indirekte Rede im Konjunktiv I stehen sollte:
Er sagt, er könne sich nicht erinnern.
Sie behauptet, sie wisse es nicht genau.
Häufig wird aber, vor allem in der gesprochenen Sprache, auf den Konjunktiv in
der indirekten Rede verzichtet und stattdessen der Indikativ gesetzt:
Er erklärt, dass er für niemanden zu sprechen ist.
Sie konnten nicht sagen, wie lange die Sitzung noch dauern wird.
Die Firma hat angefragt, wann sie die Ware liefern soll.
Dieser Gebrauch des Indikativs statt des Konjunktivs führt nicht zu
Missverständnissen, solange z. B. die Sätze mit dass oder einem Fragewort einge
leitet sind. Fehlt aber eine entsprechende Einleitung, muss der Konjunktiv ste
hen, da er hier das einzige Kennzeichen dafür ist, dass indirekte Rede vorliegt.
Er sagt, er sei (nicht: ist) müde. Heute sei (nicht: ist) wohl nicht sein Tag.
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Stolpersteine der Grammatik
Er sagt, er könne oder könnte sich nicht erinnern? –
Konjunktiv I oder Konjunktiv II in der indirekten Rede
Wenn der Konjunktiv I mit dem Indikativ gleich lautet, wird in der indirekten
Rede der Konjunktiv II verwendet, um Unklarheiten und Missverständnisse zu
vermeiden.
In dem folgenden Beispiel wird durch die haben-Formen, die sowohl Indikativ wie
Konjunktiv I sein können, unklar, ob der Journalist eine Äußerung des Kanzlers
wiedergibt oder ob er seine eigene Meinung zu dem Geschehen äußert:
Der Kanzler äußerte sich zufrieden über den Verlauf der Konferenz.
Die Gespräche haben in einer freundschaftlichen Atmosphäre stattgefunden;
die Verhandlungen haben gute Fortschritte gemacht.
Erst wenn es heißt
Die Gespräche hätten in einer freundschaftlichen Atmosphäre stattgefunden;
die Verhandlungen hätten gute Fortschritte gemacht.
ist eindeutig, dass indirekte Rede vorliegt.
Meist werden jedoch Formen des Konjunktivs II in der indirekten Rede ohne be
sondere Absicht verwendet; sie sind zu reinen Ersatzformen für den Konjunktiv I
geworden, der als Zeichen »gehobener Sprache« oder gar als geziert empfunden
wird:
Er sagt, er wüsste (statt: wisse) den Weg.
Sie behaupten, sie wären (statt: seien) schon mal dort gewesen.
Sie meint immer, dass sie recht hätte (statt: habe).
Der Arzt hat gesagt, ich dürfte (statt: dürfe) aufstehen, aber ich müsste (statt: müsse)
mich noch schonen.
Am liebsten würden wir fliehen oder am liebsten flöhen wir? –
Konjunktiv II oder Umschreibung mit würde
Sicher würden Sie Am liebsten würde er fliehen gegenüber Am liebsten flöhe
er den Vorzug geben. Der Ersatz des Konjunktivs II ( flöhe) durch die
Umschreibung mit würde (würde fliehen) erscheint hier kaum als fraglich.
Doch nicht immer ist der Fall so klar. Die würde-Form hat sich weitgehend zu
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Konjunktiv
einer Art »Einheitskonjunktiv« entwickelt; viele Sprecher ersetzen damit
praktisch alle Formen des Konjunktivs I und des Konjunktivs II. Dies ist zwar
grammatisch nicht falsch, doch stilistisch nicht sehr schön. Hier sollte deshalb
genauer unterschieden werden.
Der Gebrauch der würde-Form ist völlig korrekt in Sätzen, die etwas Nicht
wirkliches und Zukünftiges ausdrücken:
Wenn ich genug Geld hätte, würde ich mir ein Motorrad kaufen.
Das würde ich an deiner Stelle nicht tun!
Wenn wir um sechs Uhr losfahren würden, könnten wir es noch schaffen.
Darüber hinaus kann die würde-Form als Ersatz für den Konjunktiv II gebraucht
werden, wenn die Formen des Konjunktivs II nicht eindeutig sind, also mit dem
Indikativ gleich lauten:
Wenn er es wüsste, würde er es uns sagen (statt: …, sagte er es uns).
Ich würde ihm nicht glauben (statt: Ich glaubte ihm nicht).
Das würde mich freuen (statt: Das freute mich).
Allerdings sollte man nach Möglichkeit eine Häufung von würde-Formen
vermeiden. So gilt es vor allem als unschön, wenn die würde-Umschreibung im
Haupt- und im Nebensatz eines Satzgefüges verwendet wird. Nicht immer wird
sich ein solches doppeltes würde vermeiden lassen (wenn man sich nicht »ge
wählt« ausdrücken möchte); vergleiche z. B.:
Wenn du sie kennen würdest (statt: kenntest), würdest du sie
anders beurteilen (statt: beurteiltest du …).
Oft kann man sich aber durch eine etwas andere Formulierung helfen:
Wenn er mich fragen sollte, würde ich sofort Ja sagen.
Statt: Wenn er mich fragen würde, würde ich sofort Ja sagen.
In solchen Bedingungssätzen ist es zudem nicht erforderlich, dass in beiden
Teilsätzen eindeutige Formen des Konjunktivs II stehen. Es könnte also z. B.
auch heißen:
Wenn er mich fragte, würde ich sofort Ja sagen.
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Stolpersteine der Grammatik
Aus dem Zusammenhang geht hervor, dass fragte hier als Konjunktiv II
(und nicht als Indikativ Präteritum) gemeint ist.
Unnötig und überflüssig ist die würde-Umschreibung in allen Fällen, in denen
eindeutige und geläufige Formen des Konjunktivs II vorhanden sind, wie z. B.:
wäre, hätte, käme, wüsste, läge, ginge, liefe, schriebe. So sollten vor allem nicht
Konjunktivformen wie er hätte gesagt, wir wären gegangen durch die schwerfäl
lige Umschreibung mit würde ersetzt werden. Es heißt richtig:
Wenn du mir rechtzeitig Bescheid gesagt hättest (nicht: gesagt haben würdest), wäre das
nicht passiert.
Sie wäre immer noch nicht fertig, wenn wir ihr nicht geholfen hätten (nicht: geholfen
haben würden).
In der indirekten Rede sollte die würde-Form nur dann gebraucht werden, wenn
in der wiedergegebenen Äußerung ein zukünftiges Geschehen oder etwas Irreales
ausgedrückt wird, wenn also in der entsprechenden direkten Rede das Futur oder
der Konjunktiv II steht.
Die würde-Form als Ersatz für nicht eindeutige Formen des Konjunktivs I Futur:
Sie sagen, sie würden (statt: werden) gleich nachkommen.
Ich habe ihr versprochen, ich würde (statt: werde) wieder anrufen.
Die würde-Form zum Ausdruck der Irrealität:
Er hat immer wieder beteuert, er würde sich freuen, wenn wir mitkämen. Aber nur: Als wir
seine Einladung annahmen, sagte er, er freue sich (nicht: … er würde sich freuen).
Sie sagt, sie würde gern wieder arbeiten, wenn sie eine Stelle fände.
Aber nur: Der Schriftsteller sagte in dem Interview, er arbeite gerade an einem neuen Buch
(nicht: er würde … arbeiten).
Unabhängig von dieser Regel kann die würde-Form in der indirekten Rede
verwendet werden, wenn sowohl die entsprechenden Formen des Konjunktivs I
wie des Konjunktivs II ungebräuchlich oder uneindeutig sind:
Sie sagt, ich würde ihn gut kennen (statt: kenne, kennte).
Ich hatte gedacht, hier würden die gleichen Regeln wie bei uns gelten
(statt: gelten; gälten / gölten).
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Konjunktiv
Übung
Setzen Sie die folgenden Sätze in die indirekte Rede. Beachten Sie dabei, dass
teilweise auch die Personalpronomen (= persönlichen Fürwörter, z. B. er, sie)
sowie Orts- und Zeitausdrücke angepasst werden müssen.
1. Sandra fragte mich: »Kommst du mit mir ins Kino?«
Sandra fragte mich, ob
2. Der Aufseher schrie uns an: »Kommt sofort runter!«
3. Frau Meyer befürchtet: »Ich werde morgen nichts zum
Anziehen haben.«
4. Die Behörden teilen mit: »Die neuen Tarife gelten ab
1. Juni.«
5. Die Nachrichtensprecherin warnte am Tag vor unserer Wanderung:
»Die Schneefallgrenze sinkt morgen auf 600 m.«
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Stolpersteine der Grammatik
6. Herr Konrad erzählte: »Als ich aus der Wohnung trat, sauste der Dackel m einer
Nachbarin mit schleifender Leine an mir vorbei. Ich war der Letzte, der den Hund
gesehen hat.«
7. Frau Schulze und Herr Müller erklären: »Auf uns braucht niemand zu warten.
Wir fahren zusammen nach Hause.«
8. Der Reporter fragte die Siegerin: »Haben Sie Ihren Sieg erwartet?«
9. Die Eltern schrieben auf den Zettel: »Wir kommen
gegen 23 Uhr nach Hause!«
10. Du hast doch gesagt: »Ich weiß von nichts!«
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Konjunktiv
1. Sandra fragte mich, ob ich mit ihr ins Kino komme / käme.
2. Der Aufseher schrie uns an, wir sollten sofort runterkommen. (Oder: … dass
wir sofort runterkommen sollten.) – Imperative werden in der indirekten Rede
durch Verbindungen mit dem Verb sollen ersetzt.
3. Frau Meyer befürchtet, sie werde morgen / am nächsten Tag nichts zum An
ziehen haben. (Oder: … dass sie morgen / am nächsten Tag nichts zum An
ziehen haben werde / wird.)
4. Die Behörden teilen mit, die neuen Tarife gälten / gölten ab 1. Juni. (Oder: …
die neuen Tarife würden ab dem 1. Juni gelten. Oder: … dass die neuen Tarife
ab dem 1. Juni gälten / gölten / gelten / gelten würden.)
5. Die Nachrichtensprecherin warnte am Tag vor unserer Wanderung, die
Schneefallgrenze sinke am folgenden Tag auf 600 m. (Oder: … dass die
Schneefallgrenze am folgenden Tag auf 600 m sinken werde / wird.)
6. Herr Konrad erzählte, als er aus der Wohnung getreten sei, sei der Dackel
seiner Nachbarin mit schleifender Leine an ihm vorbeigesaust.
Er sei der Letzte gewesen, der den Hund gesehen habe.
7. Frau Schulze und Herr Müller erklären, auf sie brauche niemand zu warten.
(Oder: … dass niemand auf sie zu warten brauchte / braucht). Sie führen
zusammen nach Hause. (Oder: Sie würden zusammen nach Hause fahren.)
8. Der Reporter fragte die Siegerin, ob sie ihren Sieg erwartet habe / hätte.
9. Die Eltern schrieben auf den Zettel, sie kämen gegen 23 Uhr nach Hause.
(Oder: … dass sie gegen 23 Uhr nach Hause kommen / kämen).
10. Du hast doch gesagt, du wissest (wüsstest) von gar nichts! (Oder: … dass du
von gar nichts wissest / wüsstest / weißt.)
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Stolpersteine der Grammatik
Der Imperativ
Der Imperativ (die Befehlsform) bereitet im Deutschen vielfach Probleme. In
Bezug auf die Rechtschreibung besteht häufig Unsicherheit bei der Frage, ob ein
Apostroph gesetzt werden muss, wenn das Endungs-e weggelassen wird (wasch
oder wasch’ ?). In den Bereich der G rammatik gehören die Fragen, ob der Impe
rativ ohne -e (wasch oder wasche?) standardsprachlich korrekt oder nur um
gangssprachlich ist und wie der Imperativ von Verben des Typs geben, lesen, spre-
chen lautet, die in der 3. Person Singular Präsens ein i (er gibt, er liest, er spricht)
an der Stelle des e im Infinitiv haben.
Wasch, wasch’ oder wasche deine Hände? –
Imperativ Singular mit oder ohne -e
Abgesehen von der gehobenen Sprache (Reiche mir das Glas! Ziehe dich an!)
wird heute bei den meisten Verben die Form ohne Endungs-e bevorzugt. Sie
wird ohne Apostroph geschrieben:
Wasch deine Hände!
Steig ein!
Sag die Wahrheit!
Bei den Verben auf -ern und -eln sind jedoch die Formen mit -e verbindlich
(wobei das e der Bildungssilbe – besonders bei -eln – auch wegfallen kann):
förd[e]re!, hand[e]le!, samm[e]le!, trau[e]re nicht!
Formen wie handel! und förder! sind umgangssprachlich.
Auch Verben, deren Stamm auf -d oder -t endet, haben im Allgemeinen das
Endungs-e:
Achte sie!
Binde die Schnur!
Biete / (auch:) Biet nicht zu viel!
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Imperativ
Schließlich stehen auch Verben mit einem Stamm auf Konsonant + m oder
n im Allgemeinen mit dem Imperativ-e:
Atme langsam!
Widme ihm das Buch!
Rechne sorgfältig!
(Ausnahmen sind hier diejenigen Verben, bei denen dem m oder n ein m, n,
r, l oder h vorausgeht: Kämm[e] dich!; Qualm[e] nicht so!)
Lies oder lese den Satz noch einmal?–
Imperativ von Verben mit e / i-Wechsel
Unregelmäßige Verben mit e / i-Wechsel (z. B. geben – er gibt; werfen – sie wirft)
bilden den Imperativ Singular, indem sie das e (ä, ö) des Präsensstamms gegen
i (ie) auswechseln; ein -e wird nicht angehängt:
Lies (nicht: les) den Satz noch einmal!
Sprich (nicht: sprech) nicht so laut!
Mit Ausnahme von werde! (nicht: wird!) sind also Formen wie les[e]!, werf[e]!,
sprech[e]! nicht standardsprachlich.
Seien Sie oder sind Sie doch bitte so nett …?
Die Höflichkeitsform des Imperativs verwendet man gegenüber einer Person
oder mehreren Personen, die man siezt. Sie lautet wie die 3. Person Plural des
Konjunktivs Präsens (mit nachgestelltem Sie):
Nehmen Sie Platz!
Räumen Sie die Unfallstelle!
Seien Sie unbesorgt!
Machen Sie mit bei unserem großen Gewinnspiel!
Da sich diese Formen bei allen Verben – außer bei sein – nicht von den ent
sprechenden Indikativformen unterscheiden, empfindet man sie hier nicht mehr
als Konjunktive. So kommt es, dass zu dem Verb sein oft fälschlich der Imperativ
sind Sie gebildet wird. Es heißt richtig:
Seien Sie (nicht: sind Sie) so nett und lassen Sie mich mal vorbei!
Bitte seien Sie (nicht: sind Sie) so freundlich und rufen Sie später noch mal an!
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Stolpersteine der Grammatik
Steigerung der Adjektive und Partizipien
Gut, besser, beste – optimal, optimaler, am optimalsten? –
Wann sind Steigerungsformen möglich und wann nicht?
Viele Adjektive (Eigenschaftswörter) bilden besondere Formen, mit denen ver
schiedene Grade oder Stufen einer Eigenschaft ausgedrückt werden können und
ein Vergleich aufgebaut werden kann: Ein Auto kann größer sein als ein anderes;
die neue Lösung kann besser sein als die alte; vielleicht ist sie sogar die beste.
Aber kann eine Lösung auch die optimalste sein?
Die Frage stellt sich zu Recht. Denn nicht alle Adjektive sind steigerbar. Bei ver
schiedenen Gruppen von Adjektiven sind Steigerungsformen ausgeschlossen.
Dazu gehören:
1. Adjektive, die eine Eigenschaft ausdrücken, die nicht in unterschiedlichem
Maß (= nicht graduell) vorliegen kann:
schriftlich, mündlich, wörtlich, ledig, sterblich, rund, tot, lebendig, leblos, stumm, nackt, höl-
zern, golden, ganz, halb, dreifach, viereckig, zehnteilig
Vor allem in übertragener Bedeutung sind manche dieser Adjektive aber
steigerbar:
Sie strebte eine lebendigere Darstellung an.
Das Kino ist heute leerer als gestern.
2. Zusammengesetzte Adjektive mit verstärkenden Bestandteilen:
schneeweiß, blutjung, steinreich, urkomisch, riesengroß, altklug
3. Adjektive, die bereits eine Einzigartigkeit oder ein Höchstmaß ausdrücken:
einzig, minimal, maximal, optimal, ideal
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Steigerung
4. Adjektive, die mit Wortbildungselementen verneint sind:
unrettbar, unüberhörbar, unverlierbar,
kinderlos, bargeldlos, obdachlos, fleischlos
Wenn sich solche Adjektive verselbstständigen, sind Steigerungsformen
möglich:
Er ist noch unordentlicher als du.
Selbst die unempfindlichsten Menschen merken das.
Das war die fruchtloseste Diskussion, die ich je erlebt habe.
5. Adjektive, die die Herkunft angeben:
spanisch, russisch, belgisch
Wenn solche Adjektive die Art bezeichnen, sind sie steigerbar:
Er ist der schwäbischste unter diesen Dichtern.
Gleich sah sie französischer aus.
6. Adjektive, die auch sonst nicht gebeugt werden können:
prima, oliv
7. Partizipien (Mittelwörter), wenn sie noch einen engen Bezug zum zugrunde
liegenden Verb haben:
nicht: der verdrießendste Umstand, sondern: der am meisten verdrießende Umstand
nicht: der wachsendere Bereich, sondern: der stärker wachsende Bereich
Ohne Weiteres lassen sich Partizipien steigern, die sich vom Verb gelöst und
eine eigene Bedeutung gewonnen haben:
das schreiendste Unrecht; das reizendste Baby; die gelehrteste Frau; das entzückendste
Paar; das begabtere von beiden Kindern
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Stolpersteine der Grammatik
Das meistgelesene oder meistgelesenste Buch?
Bei zusammengesetzten Adjektiven (Eigenschaftswörtern), Partizipien
(Mittelwörtern) und adjektivischen Fügungen darf immer nur ein Bestandteil
gesteigert werden. Die Steigerung beider Bestandteile ist unzulässig:
das meistgelesene (nicht: meistgelesenste) Buch
der nächstliegende (nicht: nächstliegendste) Gedanke
in größtmöglicher (nicht: größtmöglichster) Eile
schnellstmöglich (nicht: schnellstmöglichst)
das meistgekaufte (nicht: meistgekaufteste) Buch
Sie ist älter als oder wie ich?
Die Vergleichspartikel beim Komparativ ist in der heutigen Standardsprache
als (nicht: wie). Es muss also heißen:
Sie ist älter als ich.
Es ist schlimmer als gestern.
Besser etwas als gar nichts.
Ich reise lieber heute als morgen.
Die Vergleichspartikel als steht standardsprachlich auch nach anders, niemand,
keiner, nichts, umgekehrt:
Er ist anders als ich.
Die Sache ist umgekehrt, als man sie dargestellt hat.
Es sind nichts als fadenscheinige Ausreden.
So wenig als oder wie möglich?
Während in der heutigen Standardsprache als die Ungleichheit, das Anderssein
bezeichnet, kennzeichnet wie die Gleichheit.
Deshalb steht nach Adjektiven, die nicht gesteigert sind, wie (besonders in Wech
selbeziehung mit so):
Das Pferd ist weiß wie Schnee.
Er ist so alt wie ich.
Sie ist [eben]so schön wie ihre Schwester.
Die Sache ist so, wie er sie dargestellt hat.
Diese Firma bietet die gleichen Aufstiegsmöglichkeiten wie die frühere.
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Steigerung
In einigen Verbindungen gelten allerdings wie und als als korrekt:
sowohl – als [auch] / sowohl – wie [auch]
so bald wie möglich / so bald als möglich
so wenig wie möglich / so wenig als möglich
doppelt so ... wie ... / (seltener:) doppelt so ... als ...
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Stolpersteine der Grammatik
Die Fremdwörter
Wie ermittelt man den Artikel eines Fremdworts?
Für die Festlegung, welchen Artikel ein Fremdwort im Deutschen »erhält«, gibt es
keine feste Regel. Bestimmend sind vor allem zwei Faktoren:
1. Das grammatische Geschlecht (männlich, weiblich oder sächlich) des deut-
schen Übersetzungswortes bzw. eines sinnverwandten deutschen Wortes:
das Chanson (franz. la chanson) nach: das Lied
das Souvenir (franz. le souvenir) nach: das Andenken
die High Society nach: die Gesellschaft
der Star (»Berühmtheit«) nach: der Stern
die E-Mail nach: die elektronische Post
2. Die Bildungsweise des Wortes. Es besteht die Tendenz, allen Wörtern mit der
selben Endung auch das gleiche Geschlecht zu geben:
-age: die Menage, Kartonage, Jumelage usw.
-ing: das Happening, Piercing, Aquaplaning usw.
-ion: die Eskalation, Diversifikation, Frustration usw.
Bei einer Reihe von Fremdwörtern lassen sich für die Festlegung des gramma
tischen Geschlechts jedoch weder formale noch inhaltliche Kriterien ermitteln;
daraus ergeben sich dann häufig Unsicherheiten im Artikelgebrauch
(der / die / das [?] Joghurt, die / das [?] E-Mail). Schwankungen treten auch dann
auf, wenn es zwei sinnverwandte deutsche Wörter mit verschiedenem Geschlecht
gibt (z. B. der oder das Match nach der Wettkampf oder das Wettspiel) oder wenn
Zweifel bestehen, ob das fremde Geschlecht beibehalten oder das des ent
sprechenden deutschen Wortes gewählt werden soll. So heißt es trotz des
französischen Femininums la place neben die Place de la Concorde auch der
Place ... nach: der Platz. Ähnlich: die Banco di Credito nach: die Bank neben
der Banco ... nach dem italienischen Maskulinum il banco.
240
Rechtschreibung und Grammatik_152-259.indd 240 13.06.13 13:04
Fremdwörter
Heißt es: die Gefahren des Piercings oder des Piercing? –
Genitiv Singular von Fremdwörtern
Der Genitiv wird bei aus dem Englischen entlehnten Wörtern auf -ing mit -s
gebildet: die Vorzüge des Leasings; die Gefahren des Piercings.
Endet das Fremdwort auf -s, -ß, -x oder -st, dann wird der Genitiv nur bei Ein
deutschung mit -es gebildet: des Prozesses, Komplexes. In anderen Fällen stehen
eingedeutschte gebeugte Formen neben ungebeugten:
des Atlas / Atlasses, des Globus / Globusses.
Wie bildet man den Plural von Fremdwörtern?
Besonders fach- und bildungssprachliche Fremdwörter aus dem Lateinischen
haben die Pluralform ihrer Herkunftssprache behalten:
der Stimulus – die Stimuli
der Bonus – die Boni
das Genus – die Genera
das Tempus – die Tempora
der Status – die Status (bildungssprachliche Aussprache
im Plural mit langem u)
der Appendix – die Appendizes
An eine fremde Pluralendung sollte man nicht noch eine deutsche anfügen:
die Visa (nicht: Visas)
die Antibiotika (nicht: Antibiotikas)
die Lexika (nicht: Lexikas)
Andere Fremdwörter bilden den Plural auch (a) oder nur (b) nach den Regeln für
deutsche Wörter:
a) der Index – die Indexe / die Indizes
das Lexikon – die Lexiken / die Lexika
das Pronomen – die Pronomen / die Pronomina
241
Rechtschreibung und Grammatik_152-259.indd 241 13.06.13 13:04
Stolpersteine der Grammatik
b) das Ventil – die Ventile
die Figur – die Figuren
der Biologe – die Biologen
der Computer – die Computer
der Ajatollah – die Ajatollahs
Substantive aus dem Englischen (a), dem Spanischen (b) und dem
Französischen (c) haben sehr oft s-Plurale:
a) der Hit – die Hits
der Job – die Jobs
das Sandwich – die Sandwiches
das Finish – die Finishs
b) die Hazienda – die Haziendas
der Sombrero – die Sombreros
c) das Chanson – die Chansons
das Hotel – die Hotels
das Niveau – die Niveaus
Bei Fremdwörtern aus dem Englischen, die auf -y enden, gilt in neuer Recht
schreibung nur noch die Pluralschreibung durch Anhängen von -s:
das Pony – die Ponys
die Party – die Partys
das Baby – die Babys
242
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Fremdwörter
Ausnahmen
Bei zwei Gruppen von Wörtern tritt der s-Plural nur sehr selten auf:
a) Der s-Plural wird bei Fremdwörtern vermieden, die schon im Singular auf
einen s-Laut ausgehen:
der Boss – die Bosse
der Stress – die Stresse
das Interface – die Interface
b) Der s-Plural erscheint normalerweise nicht bei englischen Fremdwörtern
auf -er:
der Computer – die Computer
der Adapter – die Adapter
der Discounter – die Discounter
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Stolpersteine der Grammatik
Maß-, Mengen- und Münzbezeichnungen
Was ist korrekt: 5 Kartons Seife oder 5 Karton Seife?
Wenn Maskulina und Neutra (z. B. der 2 Dutzend
Zoll, das Paar) als Maß-, Mengen- und 3 Zoll
Münzbezeichnungen hinter Zahlen 7 Paar
außer 1 stehen, wird meist eine unge- 30 Euro
beugte Form gebraucht. 4 englische Pfund
2 Block Schreibpapier
3 Satz Schüsseln
30 Schuss Munition
Ich habe einige / ein paar Glas [Bier]
getrunken.
Das kostet 50 Cent.
Bitte überweisen Sie 200 Euro.
Sie wiegt 120 Pfund.
Es meldeten sich 6 Mann.
Treten Feminina auf -e (die Flasche, 2 Flaschen Wein
die Tasse usw.) als Maß- und Münz 3 Tassen Kaffee
bezeichnungen auf, werden sie immer 3 Tonnen
gebeugt. 5 Ellen
2 Kannen Wasser
20 norwegische Kronen
Bei manchen fremden Maß- und Münz 5 Yard[s]
bezeichnungen schwankt der 10 Inch[es]
Gebrauch. 20 Bushel[s]
mit amerikanischen Dollars (häufig auch:
Dollar) bezahlen
Behälterbezeichnungen erhalten Er zertrümmerte drei Gläser.
gewöhnlich die Pluralform. Im Hof lagen zehn leere Fässer.
Singularformen sind möglich, wenn Er kaufte zwei Kartons / zwei Karton
die Funktion einer Maßbezeichnung im Seife.
Vordergrund steht. Sie hatte drei Glas / drei Gläser Wein
getrunken.
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Maß-, Mengen- und Münzbezeichnungen
Heißt es: in 100 Metern Höhe oder in 100 Meter Höhe?
Bei Maß- und Mengenbezeichnungen mit einem unbetonten Wortausgang auf
-er oder -el, wie z. B. Meter oder Liter, kann das Dativ-n gesetzt werden; vor al
lem, wenn das Gemessene (z. B. Höhe, Entfernung) nicht unmittelbar folgt:
Mit 5 Litern kommen wir nicht aus.
Die Explosion war in einer Entfernung von zehn Kilometern zu hören.
Der Wohnwagen hat eine Länge von fünf bis sechs Metern.
(Ohne Zahlwort:) Die Zuteilung erfolgt in Hektolitern.
Man misst heute nach Metern.
Folgt das Gemessene, wird häufiger die ungebeugte Form gebraucht:
Die Seilschaft befand sich in 100 Meter / Metern Höhe.
Ich baute einen Zaun von zwei Meter Höhe.
Wir kommen mit vier Fünftel / Fünfteln des Gewichtes aus.
In 10 Kilometer Entfernung konnte man die Explosion hören.
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Stolpersteine der Grammatik
Fugen-s
Unter Fugen-s versteht man den s-Laut, der in vielen mehrgliedrigen Wörtern
die Verbindungsstelle zwischen Bestimmungswort und Grundwort anzeigt, z. B.
Bischof-s-mütze
▲ ▲ ▲
Bestimmungswort Fugen-s Grundwort
Zusammensetzungen mit Fugen-s
Mit Fugen-s stehen im Allgemeinen:
Zusammensetzungen mit besonderen Armutszeugnis
Bestimmungswörtern wie z. B. Liebesgabe
Armut, Bahnhof, Liebe, Hilfe, Geschichte Hilfsarbeiter
Geschichtsbuch
Wörter mit einem substantivierten Schlafenszeit
Infinitiv (wie z. B. Schlafen, Essen) Essenspause
als Bestimmungswort Vertrauensverlust
Bestimmungswörter auf -tum, -ing, Altertumskunde, Heringssalat,
-ling, -heit, -keit, -schaft, -ung, -ion, Frühlingssturm, Schönheitskönigin,
-tät, -at, -um Heiterkeitserfolg, Mannschaftskampf,
hoffnungsvoll, Konfessionsstatistik,
sensationslüstern, Fakultätssiegel,
Magistratsbeamter, Museumsleiterin
Zusammensetzungen ohne Fugen-s
Ohne Fugen-s stehen im Allgemeinen:
Einsilbige feminine Bestimmungswörter (einsilbig:) Nachtwächter, Jagd hund;
und zweisilbige auf -e (zweisilbig auf -e:) Wärmeleiter, säurefest
Feminine Bestimmungswörter auf Kultur film, Naturkunde, Musik lehre,
-ur und -ik kritiklustig
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Fugen-s
Bestimmungswörter auf -er und -el Bäckerladen, Marterpfahl, Pendel uhr,
spindeldürr
Ausnahme:
altertümliche Bildungen
wie R
eiters- / Wandersmann und
Zusammensetzungen mit Henker, Freier,
Müller (Henkersmahlzeit u. a.)
Bestimmungswörter auf -sch, -[t]z, -s, Fleischgericht, blitzschnell, Blitzstrahl,
-ß, -st Preisliste, Fuß bett, Verdienstausfall,
Herbstanfang
Zusammensetzungen mit schwankendem Gebrauch des Fugen-s
Den beiden oben aufgeführten Gruppen steht eine große Zahl von Zusammen
setzungen gegenüber, in denen der Gebrauch des Fugen-s schwankt, ohne dass
sich eine allgemeine Bildungsregel angeben ließe. Im Zweifelsfall sollte man sich
nach Bildungen mit demselben Bestimmungswort richten.
Zusammensetzungen mit -steuer
als Grundwort
■ Behördlich ohne Fugen-s Einkommensteuer, Grunderwerbsteuer,
Körperschaftsteuer, Vermögensteuer,
Versicherungsteuer u. a.
■ Im allgemeinen Sprachgebrauch Einkommenssteuer, Grunderwerbssteuer
mit Fugen-s usw.
In Zusammensetzungen mit einer Hilfeleistung, Krieg führung
Geschehensbezeichnung als Grundwort (aber: Kriegserklärung)
wird häufig kein Fugen-s gesetzt.
Zusammensetzungen aus einem Subs- blutstillend, verfassunggebend,
tantiv als Bestimmungswort und einem herzerquickend; (substantiviert:)
Partizip (Mittelwort) als Grundwort ste Vertragschließende; Gewerbetreibende
hen häufig ohne Fugen-s. (aber: kriegsentscheidend, staatserhaltend)
Mehrgliedrige Zusammensetzungen: Friedhofstor, Mitternachtsstunde
Die Hauptfuge wird häufig, aber nicht
immer durch das Fugen-s gekennzeich
net.
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Stolpersteine der Grammatik
Artikel und Pronomen
Artikel (Begleiter) und Pronomen (Fürwörter) sind kleine Wörter mit großer
Wirkung. Sie bestimmen mit, wie das darauf folgende Wort gebeugt wird:
ein schönes Haus das schöne Haus
mit einem kleinen Garten mit kleinem Garten
alle kleinen Kinder viele kleine Kinder
Dabei kommt es häufig zu Unsicherheiten; zum einen bei der Frage, wie das auf
den Artikel oder das Pronomen folgende Adjektiv gebeugt wird, zum anderen in
Bezug auf die Beugung des Artikels oder des Pronomens selbst.
all-: die Beteiligung aller interessierten oder interessierter Kreise?
Das auf all-folgende Adjektiv (Eigenschaftswort) oder Partizip (Mittelwort) wird
heute auch im Plural gewöhnlich schwach gebeugt:
Nominativ Plural alle engen Freunde
Genitiv Plural die Beteiligung aller engen Freunde
Dativ Plural mit allen engen Freunden
Akkusativ Plural für alle engen Freunde
Die starke Beugung des Adjektivs nach all- (die Beteiligung aller interessierter
Kreise) ist veraltet und kommt heute nur noch selten vor.
Ist das auf all- folgende Adjektiv oder Partizip substantiviert, wie z. B. der An
wesende (zu anwesend), der Verwandte (zu verwandt) oder die Fremde (zu
fremd), wird es ebenfalls schwach gebeugt:
Singular Plural
Nominativ alles Fremde alle Abgeordneten
Genitiv die Bereitstellung alles Nötigen aller Unzufriedenen
Dativ trotz allem Schönen allen Verwandten
Akkusativ alles Neue alle Beteiligten
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Artikel und Pronomen
Der Mann, auf dessen erschöpftem oder erschöpften Gesicht …?
Ein Adjektiv (Eigenschaftswort) oder Partizip (Mittelwort), das auf dessen folgt,
muss stark gebeugt werden:
Der Mann, auf dessen erschöpftem (nicht: erschöpften) Gesicht der Schweiß glänzte ...
Vor dem Denkmal und dessen breitem (nicht: breiten) Sockel …
Für den Kranken und dessen Angehörige ... (nicht: Angehörigen)
Tipp: Sind Sie sich unsicher, wie das Adjektiv lauten muss, können Sie dessen
durch einen Eigennamen ersetzen. So beugen Sie das Adjektiv bzw. Partizip
immer richtig.
Anstatt:
Der Mann, auf dessen erschöpfte? Gesicht
setzen Sie
auf Peters erschöpftem Gesicht
und setzen das Adjektiv erschöpftem wieder in den ursprünglichen Satz ein.
Die Schublade, in deren oder derem Innern …?
Da deren und dessen Genitivformen sind, dürfen sie nicht gebeugt werden. Es ist
nicht korrekt, zu diesen Genitivformen die Dative derem und dessem zu bilden.
Richtig ist also nur:
die Schublade, in deren Innern …
in Bezug auf die Wirtschaft, in deren Rahmen …
Im Januar dieses Jahres oder diesen Jahres?
Dieser, diese, dieses wird in der Regel stark gebeugt. Wenn es bei einem männ
lichen oder sächlichen Substantiv steht, heißt es daher im Genitiv Singular
dieses: die Ansichten dieses Ministers, die Fenster dieses Hauses. Nur bei wenigen
Substantiven hat sich die schwache Form diesen ausgebreitet, z. B. Anfang diesen
(neben dieses) Jahres in Analogie zu Anfang vorigen / nächsten Jahres. Als
standardsprachlich korrekt gilt jedoch vor allem bei konservativen Sprachpflegern
nur Anfang dieses Jahres.
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Stolpersteine der Grammatik
Am Ersten jedes Monats oder jeden Monats?
Beide Formen des Genitivs sind (bei männlichen und sächlichen Substantiven,
die im Genitiv Singular auf -s oder -es ausgehen) korrekt:
am Ersten jedes / jeden Monats
bar jedes / jeden Einflusses
Geht aber ein unbestimmter Artikel voraus, heißt es immer jeden:
am 10. eines jeden Monats
Einer der schönsten Filme, die oder den ich je gesehen habe?
Das Relativpronomen in Sätzen dieser Art bezieht sich im Allgemeinen nicht auf
das eine genannte Beispiel, sondern auf die Gruppe, aus der das Beispiel
herausgehoben werden soll. Es steht deshalb im Plural:
Er war einer der schönsten Filme, die ich je gesehen habe.
Es ist eines der besten Bücher, die ich gelesen habe.
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Rechtschreibung und Grammatik_152-259.indd 250 13.06.13 13:04
Präpositionen
Präpositionen
Präpositionen (Verhältniswörter) bestimmen, in welchem Fall das Substantiv
oder Pronomen steht, das auf die Präposition folgt. So steht nach der Präposition
bei stets der Dativ: bei meiner Ankunft. Die Präposition für verlangt dagegen
den Akkusativ: für meinen Freund, die Präposition unterhalb den Genitiv: unter-
halb der Mauer.
Nicht immer ist die Wahl des richtigen Falls aber so einfach wie bei diesen drei
Beispielen. Die wichtigsten »schwierigen Präpositionen« sind hier zusammen
gestellt:
entsprechend: entsprechend meines Alters oder meinem Alter?
Entsprechend kann als Partizip (Mittelwort) oder als Präposition (Verhältniswort)
verwendet werden. Als Partizip ist es nachgestellt (Ihren Vorstellungen ent
sprechend), als Präposition vorangestellt (entsprechend Ihren Vorstellungen).
In beiden Verwendungsweisen steht entsprechend mit dem Dativ, nicht mit dem
Genitiv. Richtig ist also:
entsprechend meinem Alter (nicht: meines Alters) –
meinem Alter entsprechend
entsprechend meinem Plan (nicht: meines Plans) –
meinem Plan entsprechend
laut: laut unseres Schreibens oder unserem Schreiben?
Die Präposition laut regiert den Dativ, seltener den Genitiv. Richtig sind also
beide Formen:
laut unserem Schreiben oder: laut unseres Schreibens
Folgt ein allein (d. h. ohne Artikel, Adjektiv o. Ä.) stehendes Substantiv im
Singular, dann wird dieses nicht gebeugt: laut Vertrag, laut Beschluss. Im Plural
wird der Dativ gewählt, weil der Genitiv wegen seiner Übereinstimmung mit dem
Nominativ und Akkusativ den Fall nicht deutlich erkennen lässt: laut Briefen.
251
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Stolpersteine der Grammatik
gemäß: gemäß der Vorschriften oder den Vorschriften?
Die Präposition gemäß verlangt den Dativ (nicht den Genitiv) und kann vor
oder nach dem Substantiv stehen:
den Vorschriften gemäß – gemäß den Vorschriften
Ihrem Wunsch gemäß – gemäß Ihrem Wunsch
anhand: anhand meiner Unterlagen oder meinen Unterlagen?
Die Präposition anhand steht mit dem Genitiv:
anhand eines Beispiels
anhand meiner Unterlagen
Im Plural ist neben dem Genitiv auch der Anschluss mit von möglich:
anhand von Erklärungen
wegen: wegen des schlechten Wetters oder dem schlechten Wetter?
Die Präposition wegen steht in der Standardsprache mit dem Genitiv:
wegen des schlechten Wetters
wegen der besonderen Umstände
meines Kindes wegen
Umgangssprachlich und landschaftlich wird wegen häufig mit dem Dativ ver
bunden: Wegen dem Hund fuhr sie nicht in Urlaub. Dieser Gebrauch gilt als
standardsprachlich nicht korrekt. Dagegen wird wegen bei stark gebeugten
Substantiven im Plural auch standardsprachlich mit dem Dativ verbunden, wenn
der Genitiv formal nicht zu erkennen ist: wegen Geschäften verreist sein.
(Sonst aber: wegen dringender Geschäfte ...). Den Dativ setzt man auch, wenn
man dadurch das Nebeneinanderstehen zweier Substantive im Genitiv ver
meiden kann:
wegen meines Bruders neuem Ball (statt: wegen meines Bruders neuen Balls)
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Präpositionen
Steht nach wegen ein stark zu beugendes Substantiv im Singular ohne Artikel
und ohne Attribut, dann wird im Allgemeinen die Genitivendung weggelassen:
Wegen Karin sind wir zu Hause geblieben.
Wegen Umbau (statt: wegen Umbaus) gesperrt.
Sie mussten wegen Motorschaden (statt: wegen Motorschadens) aufgeben.
253
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Stolpersteine der Grammatik
Das Datum
Die Schreibung des Datums bereitet vor allem wegen der recht schwierigen
Kommasetzung oft Probleme. Aber auch die Frage, ob hinter einer Einleitung
mit am (am Freitag, am Montag etc.) die Datumsangabe mit dem oder den
fortgeführt werden müsse, hat schon zu zahllosen Diskussionen und Wetten
in deutschen Büros geführt.
Am Freitag, dem 26. August 2013 oder am Freitag, den 26. August 2013?
Man kann sagen:
Die Konferenz findet am Freitag, dem 26. August 2013[,] statt.
oder:
Die Konferenz findet am Freitag, den 26. August 2013[,] statt.
Im ersten Satz ist der Monatstag (26. August 2013) eine Apposition (ein Beisatz)
und kann in neuer Rechtschreibung durch ein schließendes Komma vom übrigen
Satz getrennt werden. Im zweiten Satz ist der Monatstag eine selbstständige
Zeitangabe im Akkusativ. Es handelt sich also um eine Aufzählung, wobei nach
der Angabe des Monatstages kein Komma stehen sollte.
Die erste Formulierung wird häufig als stilistisch schöner angesehen, die zweite
ist jedoch ebenso korrekt.
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Datum
Kommasetzung in Datumsangaben
Im Satzzusammenhang und in Verbindung mit Orts- und Uhrzeitangaben gibt es
folgende Möglichkeiten:
Die Datumsangabe Sie rief ihn am 3. Juli kurz ohne Komma
ist zweigliedrig, beide vor 18 Uhr an.
Glieder sind durch Wir haben [am] Mittwoch
eine Präposition mit um 10 Uhr eine wichtige
einander verbunden. Besprechung.
Datumsangabe zwei Wir kommen am Das erste Komma muss,
gliedrig, beide Glieder 30. Oktober, 16.15 Uhr[,] das schließende K
omma
sind nicht durch eine in der Kantine zusammen. kann gesetzt werden.
Präposition miteinander
Die Tagung findet Don-
verbunden.
nerstag, 15. 04.[,] im
Rosengarten statt.
[Spätestens] Montag, den
5. November[,] reisen wir
ab.
Montag, 10. Mai 2012[,]
lief das Schiff vom Stapel.
aber: am …, den; Am Montag, den 10. Mai Das erste Komma muss,
bis zum …, den 2008[,] lief das Schiff vom das zweite kann gesetzt
Stapel. werden.
Datumsangabe Am Freitag, dem Das erste Komma muss
dreigliedrig 6. August 2012[,] gegen gesetzt werden, die bei
15 Uhr[,] fielen in der den anderen sind freige
Innenstadt die Verkehrs- stellt.
ampeln aus.
Die Familie kommt am
Dienstag, dem 5. Septem-
ber[,] um 14 Uhr[,] an.
Die Familie kommt am
Dienstag, den 5. Septem-
ber[,] um 14 Uhr[,] an.
255
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Stolpersteine der Grammatik
Die Kongruenz
Unter Kongruenz versteht man die Übereinstimmung zwischen Subjekt und Prä-
dikat. Normalerweise bereitet sie keine Probleme:
Ich (1. Person Singular) habe (1. Person Singular) einen Kaffee getrunken.
Wir (1. Person Plural) haben (1. Person Plural) einen Kaffee getrunken.
Schwierigkeiten entstehen, wenn z. B. im Subjekt unterschiedliche Personen
genannt sind:
Du und wir habt euch oder haben uns sehr gefreut?
Oder wenn zweifelhaft ist, ob das Subjekt eine Einheit oder eine Mehrheit von
Gegenständen ausdrückt, z. B.:
Eine Reihe von Diebstählen war oder waren in der letzten Zeit v orgekommen?
Du und wir habt euch oder haben uns sehr gefreut?
Bei einem Subjekt, in dem verschiedene Personen durch und (auch: sowohl – als
auch, weder – noch) verknüpft sind, wird das Prädikat grundsätzlich in den Plural
gesetzt. Dabei gilt:
Wenn in dem mehrteiligen Subjekt eine 1. Person (ich, wir) genannt wird, steht
das Prädikat in der 1. Person Plural (das Gesamtsubjekt ist duch wir ersetzbar).
Kommt in dem Satz ein Reflexivpronomen vor, steht es entsprechend in der Form
uns (nicht: sich):
Ich / Wir und du
Ich / Wir und er
(= wir) haben uns sehr gefreut.
Ich / Wir und ihr
Ich / Wir und sie (Pl.)
Wenn in einem Subjekt eine 2. und 3. Person miteinander verbunden sind, steht
das Prädikat (und gegebenenfalls das Reflexivpronomen) in der 2. Person Plural;
das Gesamtsubjekt ist durch ihr ersetzbar:
256
Rechtschreibung und Grammatik_152-259.indd 256 13.06.13 13:04
Kongruenz
Du / Ihr und er
(= ihr) habt euch sehr gefreut.
Du / ihr und sie (Pl.)
Häufig wird zur Verdeutlichung das zusammenfassende Pronomen (wir bzw. ihr)
eingefügt:
Ich und du, wir werden uns darum kümmern. Wann habt ihr,
du und die Krauses, euch eigentlich kennengelernt?
Er oder ich werde oder wird verlieren?
Bei einem Subjekt, in dem unterschiedliche Personen durch (entweder –) oder
verknüpft sind, richtet sich die Form des Prädikats nach dem am nächsten ste-
henden Subjektteil:
Er oder ich werde verlieren.
Ich oder er wird verlieren.
Solche Konstruktionen wirken meist unschön; sie sollten nach Möglichkeit
vermieden werden. Besser könnte man z. B. sagen:
Einer (von uns beiden) – er oder ich – wird verlieren.
Er oder ich – einer wird verlieren.
Ein Kilogramm Linsen reicht oder reichen aus?
Wenn in einem Subjekt eine Menge von Gegenständen genannt wird, treten oft
Zweifel auf, ob das Prädikat im Singular oder im Plural zu stehen hat. Das ist
besonders der Fall bei unbestimmten Mengenangaben wie
Anzahl, Gruppe, Haufen, Menge, Reihe, Schar, Teil
und bei Maßausdrücken wie
Gramm, Pfund, Kilo, Meter, Cent, Euro
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Stolpersteine der Grammatik
Häufig sind beide Prädikatformen – Singular und Plural – möglich. Als Grund
regel gilt: Der Satz ist immer korrekt, wenn das Prädikat grammatisch mit dem
Subjekt übereinstimmt; das heißt: Ist die Mengenbezeichnung im Subjekt eine
Singularform (eine Reihe, eine Gruppe), kann das Prädikat ebenfalls immer im
Singular stehen:
Ein Kilogramm Linsen reicht aus.
Ein Kilo Tomaten kostet jetzt zwei Euro.
Ein Haufen alter Lumpen lag in der Ecke.
Eine Gruppe von Kindern stand abseits von den anderen.
Ein Teil der Bücher war schon vergilbt.
Ist die Mengenangabe im Subjekt ein Plural (500 g, 30 Prozent, 10 Euro), kann
das Prädikat ebenfalls immer im Plural stehen:
500 g Zwiebeln werden in Ringe geschnitten.
Zwei Kilo Tomaten kosten jetzt zwei Euro.
Beim Duschen werden ca. 50 Liter Wasser verbraucht.
Zehn Euro Taschengeld sind ihm zu wenig.
Zwei Drittel der Bevölkerung waren zufrieden.
Zehn Prozent der 20- bis 25-Jährigen sind ohne Arbeit.
Dafür fehlt oder fehlen mir Zeit und Geld
Wenn ein Subjekt aus zwei oder mehr Teilen im Singular besteht, die durch und
miteinander verbunden sind, wird das Prädikat in der Regel in den Plural gesetzt,
weil eine Mehrzahl von Personen oder Gegenständen bezeichnet wird. Das gilt
auch, wenn Teile im Subjekt ausgespart werden, z. B.:
Der kleine und der große Klaus (= der kleine Klaus und der große Klaus) gingen spazieren.
Es gibt aber auch Fügungen, deren Teile als eng zusammengehörig empfunden
werden. In solchen Fällen kann das Prädikat auch im Singular stehen; das mehr
teilige Subjekt ist dann als Einheit aufgefasst:
Dafür fehlt mir Zeit und Geld.
Da geht doch Hinz und Kunz hin.
Für diese Aufgabe ist berufliche und persönliche Qualifikation erforderlich.
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Kongruenz
Das Prädikat steht auch oft im Singular, wenn die Einzelteile des Subjekts
besonders betont werden, z. B. durch Pronomen (Fürwörter) wie kein, jeder
oder Konjunktionen (Bindewörter) wie nicht nur – sondern auch, weder – noch:
Jeder Junge und jedes Mädchen soll einen Beruf erlernen.
Kein Brief, keine Karte, kein Anruf kam von ihm.
Nichts und niemand kann ihn davon abbringen.
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Stolp
Form
Stolp
Form
Stolp
Form
Stolp
Form
Stolp
Form
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Stilsicher schreiben
Die Rechtschreibung
Stolpersteine der Recht-
schreibung
Die Zeichensetzung
Die Grammatik
Stolpersteine der Grammatik
Formen und DIN-Normen im
Schriftverkehr
Sprachtipps
Stilsicher schreiben
Die Rechtschreibung
Stolpersteine der Recht-
schreibung
Die Zeichensetzung Register
Die Grammatik
Stolpersteine der Grammatik
Formen und DIN-Normen im
Schriftverkehr
Sprachtipps
Stilsicher schreiben
Die Rechtschreibung
Stolpersteine der Recht-
schreibung
Die Zeichensetzung
Die Grammatik
Stolpersteine der Grammatik
Formen und DIN-Normen im
Schriftverkehr
Sprachtipps
Stilsicher schreiben
Die Rechtschreibung
Stolpersteine der Recht-
schreibung
Die Zeichensetzung
Die Grammatik
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Formen und DIN-Normen im
Schriftverkehr
Sprachtipps
Stilsicher schreiben
Die Rechtschreibung
Stolpersteine der Recht-
schreibung
Die Zeichensetzung
Die Grammatik
Stolpersteine der Grammatik
Formen und DIN-Normen im
Schriftverkehr
Sprachtipps
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Register
A E
Ablaut 158 Eigenname 24, 45 f., 179, 249
–– Stammvokal 158 f., 165, 170, 225 Eigenschaftswort ➞ Adjektiv
Adjektiv 30, 33 f., 36 ff., 41, 43 f., 46 ff., Ergänzungssatz 218 f.
71, 78 f., 83, 85, 88, 92, 98, 129, 152,
154, 161, 187, 194 ff., 198 ff., 208, 214,
F
236 ff., 248 f., 251
–– Eigenschaftswort 30, 33 f., 36 ff., 41, Finalsatz ➞ Satz
43 f., 46 ff., 71, 78 f., 83, 85, 88, 92, Fragesatz ➞ Satz
98, 129, 194, 236, 238, 248 f. Fremdwörter 25 f., 31 f., 41 f., 51, 54 ff.,
Adverb 35, 38, 44, 47, 49, 86, 152, 154, 186, 240 ff.
203 ff., 215 Fugen-s 180, 246 f.
Adverbiale Ergänzungen 214 Funktionsverb ➞ Verb
Adverbialsatz ➞ Satz Futur 152, 159, 162 f., 168 f., 171 ff., 230
Akkusativ 152, 180 ff., 190 ff., 207
Aktiv 152, 159, 165, 168 G
Anredepronomen ➞ Pronomen
Apposition 99, 188 Genitiv 130, 152, 179 ff., 207, 241, 248 ff.
Artikel 29, 43 f., 47, 74, 81, 90, 92, 129, Genus ➞ Geschlecht, grammatisches
152, 154, 185 f., 188 f., 192, 195 f., 198, Geschlecht, grammatisches 186 f., 240
202, 208, 240, 248, 250 f., 253 –– Genus 152, 159, 165, 186, 241
Attribut 43, 154 f., 160 f., 188, 194 f., 202, Grundstufe ➞ Positiv
205, 221, 253 Grundzahl ➞ Zahl (Kardinalzahl)
Attributsatz ➞ Satz
Aufforderungssatz ➞ Satz H
Aussagesatz ➞ Satz
Hauptsatz 107 f., 209, 217 f., 220 f.
Hauptwort ➞ Substantiv
B Hilfsverb ➞ Verb
Befehlsform ➞ Imperativ
Bindestrich 39 ff., 50 I
Bindewort ➞ Konjunktion
Imperativ 152, 159, 163, 165, 168 ff.,
172 f., 211, 233 ff.
D Indefinitpronomen ➞ Pronomen
Dativ 152, 180 ff., 188 ff., 195 f., 207, Indikativ 152, 159, 163, 165, 168 f., 171 ff.,
248 f., 251 f. 224 ff.
Datum 254 f. indirekte Rede 164, 224, 227 f., 231
Deklination 152, 154, 179 ff., 185, 195 f., Interjektion 47, 120, 155, 210
198 Interrogativpronomen ➞ Pronomen
Demonstrativpronomen ➞ Pronomen intransitives Verb ➞ Verb
Desubstantivierung 47 f.
262
Rechtschreibung und Grammatik_260-264.indd 262 13.06.13 13:03
K P
Kasus 152, 155, 179, 182 ff., 221 Partizip 33, 36 f., 43, 46 ff., 89, 105,
Kausalsatz ➞ Satz 158 ff., 166, 168 f., 172 ff., 201, 236 ff.,
Komparativ 152, 198 f., 204, 238 247 ff., 251
Kompositum 153 Passiv 152, 156 f., 159, 161, 165 ff., 171
Konditionalsatz ➞ Satz Perfekt 152, 156, 159, 162 f., 168 f., 171 ff.
Kongruenz 195, 212 f., 256 ff. Personalpronomen ➞ Pronomen
Konjugation 152, 154, 158 f., 168 f., 171 Personennamen 45 f., 130, 185, 189
Konjunktion 29 f., 38, 44, 47, 74, 78, 86, Plural 59, 90, 159, 163, 165, 168 ff., 172 f.,
103 f., 108, 155, 208 f., 216, 218, 179, 181 ff., 188 ff., 195 f., 235, 241 ff.,
220 f., 259 248, 250 ff., 256 ff.
Konjunktiv 88, 152, 159, 163 ff., 168 f., Plusquamperfekt 152, 156, 159, 162,
171 ff., 211, 224 ff., 235 168 f., 171 ff.
Konsekutivsatz ➞ Satz Positiv 152, 198 f., 204
Konzessivsatz ➞ Satz Possessivpronomen ➞ Pronomen
Prädikat 107, 154, 212 f., 215 f., 256 ff.
Präposition 30, 35, 37, 43 f., 47, 78, 81,
L
89 f. 92, 129, 155, 166, 193, 203 ff., 214,
Leideform ➞ Passiv 251 ff., 255
Präsens 152, 159, 161, 163, 165, 168 ff.,
M 211, 224, 234 f.
Präteritum 88, 152, 158 f., 162 f., 168 f.,
Maß-, Mengen- und Münzbezeichnun- 171 ff., 224 ff., 230
gen 244 f. Pronomen 43, 46 ff., 86, 129, 152, 154 f.,
Mittelwort ➞ Partizip 157, 188, 195 f., 204 f., 213 f., 248 ff.,
Modalsatz ➞ Satz 257, 259
Modalverb ➞ Verb –– Anredepronomen 45
Möglichkeitsform ➞ Konjunktiv –– Demonstrativpronomen 81, 191 f.
–– Indefinitpronomen 192, 196
N –– Interrogativpronomen 193
–– Personalpronomen 189, 196, 231
Nebensatz 104, 108, 193, 208 f., 213 f., –– Possessivpronomen 190 f.
216 ff., 229 –– Reflexivpronomen 157, 190, 256
Nomen ➞ Substantiv –– Relativpronomen 193, 218, 221,
Nominativ 152, 180 ff., 191 f., 213, 248, 250
251
Numerus 152, 159, 179
R
O reflexives Verb ➞ Verb
Reflexivpronomen ➞ Pronomen
Objekt 154, 166, 213 f. Relativpronomen ➞ Pronomen
Ordnungszahl ➞ Zahl Relativsatz ➞ Satz
263
Rechtschreibung und Grammatik_260-264.indd 263 13.06.13 13:03
Register
S transitives Verb ➞ Verb
Tu[n]wort ➞ Verb
Satz
–– Adverbialsatz 219
–– Attributsatz 221 U
–– Aufforderungssatz 107, 126, 211, Umlaut 170, 174, 186, 199, 225 f.
216 Umstandswort ➞ Adverb
–– Aussagesatz 114, 126, 211, 216 unregelmäßiges Verb 174
–– Finalsatz 221
–– Fragesatz 123, 211, 216, 218
–– Kausalsatz 220 V
–– Konditionalsatz 220 Verb 29 f., 33 ff., 43, 47, 76, 78, 80, 85,
–– Konsekutivsatz 220 87 f., 91, 105, 107 f., 129, 152,
–– Konzessivsatz 220 154 ff., 162 ff., 170 f., 174, 187, 190, 193,
–– Modalsatz 221 201 f., 205, 209, 211 ff., 220 ff., 224 ff.,
–– Relativsatz 193, 218, 221 233 ff., 237
–– Temporalsatz 220 –– Funktionsverb 156
Satzgefüge 217, 229 –– Hilfsverb 156, 160 ff., 173
Satzglied 155, 160, 166, 205, 212 f., 215 f., –– intransitives Verb 157, 162
219, 221 –– Modalverb 156, 160, 171, 173
Satzreihe 217 –– reflexives Verb 157
Singular 159, 165, 168 ff., 179 ff., 188 ff., –– transitives Verb 157
195 f., 234 f., 241, 243, 248 ff., 253, Verhältniswort ➞ Präposition
256 ff.
Stammvokal ➞ Ablaut
Steigerung 80, 152, 154, 198, 200 f., 204, W
236 ff. Wirklichkeitsform ➞ Indikativ
Subjekt 107, 154, 157 ff., 166, 190, 212 f., Wortarten 33, 35, 44, 154, 179, 203
219, 221, 256 ff.
Substantiv 30, 34 ff., 40 ff., 47 ff., 71 f.,
78 f. 82, 89, 91, 98 f., 105, 129, 152,
Z
154 ff., 160, 164, 179 ff., 186 ff., 198, Zahl
201 f., 205, 213 f., 242, 247, 249 ff., –– Ordnungszahl 194
Substantivierung 43, 187
Superlativ 48, 80, 152, 198 f., 204
T
Tatform ➞ Aktiv
Tätigkeitswort ➞ Verb
Temporalsatz ➞ Satz
Tempus 159, 161
264
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