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Griechische Grammatik Auf Der Grundlage Von Karl 2

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leEhe all? 7
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EDUARD SCHWYZER
GRIECHISCHE GRAMMATIK
ZWEITER BAND
HANDBUCH DER
ALTERTUMSWISSENSCHAFT
BEGRÜNDET VON IWAN VON MÜLLER

HERAUSGEGEBEN

VON

WALTER OTTO fr
WEILAND ORD. PROFESSOR AN DER UNIVERSITÄT MÜNCHEN

ZWEITE ABTEILUNG. ERSTER TEIL


ZWEITER BAND

©. H. BECK’SCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG
MÜNCHEN MCMLIX
GRIECHISCHE GRAMMATIK
AUF DER GRUNDLAGE VON

KARL BRUGMANNS GRIECHISCHER GRAMMATIK

VON

EDUARD SCHWYZER f
WEILAND ORD. PROFESSOR AN DER UNIVERSITÄT BERLIN

ZWEITER BAND
SYNTAX UND SYNTAKTISCHE STILISTIK

VERVOLLSTÄNDIGT UND HERAUSGEGEBEN

VON

ALBERT DEBRUNNER
ORD. PROFESSOR AN DER UNIVERSITÄT BERN

Zweite, unveränderte Auflage

ZBROOK [177
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©. H. BECK’SCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG
MÜNCHEN MCMLIX
Copyright 1950 by C. H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung (Oscar Beck) München
Reproduktion Graph. Anstalt E. Wartelsteiner oHG München
Printed in Germany
VORWORT

Als mich im November 1921 Walter Otto, der damalige Herausgeber des
„Handbuchs der klassischen Altertumswissenschaft“, fragte, ob ich eine
gründliche Erneuerung des „Brugmann-Thumb‘“ übernehmen wolle (er
traute offenbar dem damals 37jährigen genug Lebenserwartung und Ar-
beitskraft für diese große Aufgabe zu), mußte ich wegen der eben über-
nommenen Mitarbeit an Wackernagels Altindischer Grammatik die weitere
Belastung ablehnen. Ich konnte aber auf Eduard Schwyzer als den weit
besser dazu Befähigten hinweisen, und zu allgemeiner Befriedigung ließ sich
dieser trotz der schweren Doppelbelastung durch ein volles akademisches
Lehramt in Zürich und die intensive Mitarbeit am ‚Schweizerischen Idio-
tikon‘‘ gewinnen. Die größere Bewegungsfreiheit in Bonn (seit 1927) und
Berlin (seit 1932) ermöglichte die Fertigstellung eines ersten, sehr umfang-
reichen Bandes in verhältnismäßig kurzer Zeit: es erschien die erste Liefe-
rung (Allgemeiner Teil und Lautlehre) im Jahre 1934, die zweite (Wortbil-
dung und Flexion) 1939, und man wußte, daß der zweite, der Syntax ge-
widmete Band weit vorgerückt war, als der Verfasser am 3. Mai 1943 in
Berlin nach einer gelungenen Operation einer tückischen Embolie erlag.
Vor der Operation hatte er für alle Fälle schriftlich den Wunsch nieder-
gelegt, ich möchte bei ungünstigem Ausgang die Fertigstellung des Bandes
übernehmen, und es war für mich, da ich seinem nachsichtigen Wagemut
den Eintritt in die akademische Laufbahn (1917 in Zürich) verdankte, eine
Ehrenpflicht, seinem Wunsch wenn immer möglich zu entsprechen.
Eine Durchsicht des hinterlassenen Manuskripts ergab bald, daß die Aul-
gabe voraussichtlich nicht allzu zeitraubend sein würde, so daß ich trotz
der erwähnten älteren Verpflichtung und mannigfaltigen andern die
Übernahme verantworten zu können glaubte. Die Niederschrift war näm-
lich bis zum Schluß durchgeführt; es waren nur viele kleine und einige
größere Lücken gemäß dem deutlich erkennbaren Gesamtplan auszufüllen,
besonders bei den Präpositionen. Wie eine Unmenge von Bleistiftrand-
bemerkungen zeigte, hatte der Verfasser im Sinn, den Text, insbesondere die
Zahl der Beispiele, noch beträchtlich zu vermehren. Doch gebot die Rück-
sicht auf Zeit-, Raum- und Kostenersparnis äußerste Zurückhaltung in der
Verwendung dieser Notizen. Aber auch so ist der Band etwa auf das Zwei-
einhalbfache des früheren Umfanges angeschwollen. Die Erweiterung rührt
von der gewaltigen Vermehrung der Beispiele her; das wird, wie ich hoffe,
nicht nur die Altphilologen (für die ja das „Handbuch“ in erster Linie be-
stimmt ist), sondern ebensosehr die Sprachwissenschafter mit dem Umfang
VI Vorwort

versöhnen; ist doch gerade in der Syntax die Veranschaulichung der Man-
nigfaltigkeit durch originale Textstellen besonders nötig.
Die Durchsicht und Ergänzung des Manuskripts war in etwa zehn Mo-
naten beendigt, so daß die ersten Teile Anfang Juni 1944 an den Verlag ab-
gehen konnten. Daß dann im weiteren das Werk die Ungunst der Zeiten
zu spüren bekam, wird niemanden wundern: nachdem der Satz im August
1944 begonnen hatte, mußte er zweimal auf längere Zeit unterbrochen
werden (März 1945 bis Juni 1946 und Oktober 1947 bis November 1948).
Leider haben alle die genannten Erschwerungen auch die Folge gehabt,
daß nun das Buch an einer großen Zahl von unliebsamen Ungleichmäßig-
keiten in Einzelheiten der Schreibung und Zitierweise leidet, deren Be-
seitigung während der Bearbeitung des Manuskripts und während der
Druckkorrektur einen unverhältnismäßigen Zeitaufwand und vermehrte
Druckkosten verursacht hätte. Ich muß mich damit trösten, daß die Mängel
inhaltlich unschädlich sind und dem nur nachschlagenden Benützer zu-
meist verborgen bleiben. Besonders wichtig ist mir, daß die Fehler in den
unzähligen Zitaten aus griechischen Autoren, wie ich hoffen darf, dem men-
schenmöglichen Minimum nahekommen; der Benützer verdankt das der
ausdauernden Nachprüfung sämtlicher Stellen durch die Witwe des Ver-
storbenen, Frau Hedwig Schwyzer, und den Sohn, Dr. Hans Rudolf
Schwyzer - einer Hilfe, ohne die mir die Korrekturarbeit über den Kopf
gewachsen wäre.
Seit der Vollendung des Manuskripts war es nicht möglich, die seither
erschienenen Aufsätze und Bücher über die griechische Syntax so einzu-
arbeiten, wie es erwünscht gewesen wäre; ich mußte mich damit begnügen,
einiges wenige während des Satzes einzufügen und einigesin den Nachträgen
unterzubringen (worauf zum Teil im Text hingewiesen werden konnte).
Gar nicht eingearbeitet sind die folgenden Gesamtwerke über die griechische
Syntax: Jean Humbert, Syntaxe grecque. Paris 1945. 397 S. (S.6: vor
allem für Studenten und Obergymnasiasten bestimmt ; nicht sprachgeschicht-
lich, aber sprachgeschichtlich unterbaut). ’Axyıır. ’A. Tlaprlavos, Neo-
EAnvırn obvradıs (NG KorvYg Snuorihc). 2. Aufl. Band I. Athen 1946. 351 S.
(dieser erste Band hat etwa den gleichen Umfang wie die von Schwyzer be-
nützte erste Auflage, ist also stark erweitert). Nur einzelne Hinweise sind
gegeben auf das Buch von W. Porzig (s. im Abkürzungsverzeichnis;
„Namen für Satzinhalte‘“ — Abstrakta!) und den Aufsatz von D. Taba-
chovitz, Phönom£nes linguistiques du vieux grec dans le grec de la basse
epoque. Museum Helveticum 3 (1946), 4144-79. Nur am Rand ist die
Syntax betroffen von dem Aufsatz von P. Kretschmer, Objektive Kon-
jugation im Indogermanischen. WienAkSb 225, 2 (1947) (das s des Aorists
und andere Vergangenheitszeichen sollen ursprünglich Objektspronomina
sein).
Vorwort vıI

Zum Schluß sei denen, die sich um den Band verdient gemacht haben,
der gebührende Dank ausgesprochen: Herrn Koll. Franz Specht für das
Mitlesen der ersten Korrektur, sodann dem Verlag für das lebhafte Interesse
an dem Buch und den Angestellten der Druckerei, die das schwer lesbare
Manuskript und den sehr anspruchsvollen Satz mit großer Sachkenntnis
und Sorgfalt glänzend bewältigt haben.

Register zu den beiden Bänden werden von Dr.D.J. Georgakas aus-


gearbeitet und sollen in Bälde ausgegeben werden.

Bern, im September 1949


A. Debrunner
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INHALT
Verzeichnis der neuen Abkürzungen

SYNTAX UND SYNTAKTISCHE STILISTIK


Vorbemerkungen. Zur Geschichte und Literatur der griechischen Syntax . . .
A. EINLEITUNG IN DIE GRIECHISCHE SYNTAX N ER en:

1. Begriffsumfang und Gliederung der Syntax; ihre Beziehungen zu andern


Teilen der Grammatik und zu andern Wissensgebieten
9 Zur Methode und Darstellung der Syntax . . . . 2 2 2 2..
3. Die syntaktischen Ausdrucksmittel des Griechischen . . .......
AMDie 3Wortartenser Se

B. ANALYTISCHER TEIL: BEDEUTUNG UND ZUDELIEN DER WORT-


ARTEN UND WORTFORMEN ra Or A RN, ger tirgerth, Cor, An Kr

dr Nominale Determination und Indetermination (Artikel und Artikel-


losiekeit) rn EEE
a) Allgemeines 19 / b) ö6 n 6 demonstrativ 20 (Zusatz 1: Homer 21) /
c) Artikel bei Homer 22 (Zusatz 2: Hesiod 23) / d) Artikellosigkeit 23
(Zusatz 3: nur scheinbar 24. Zusatz 4: Breviloquenz 24) / e) Artikel de-
terminierend 24 / f) Hyperdetermination 25 / g) Attrib. u. prädik. Adj.
26 / h) Partikeln zwischen Art. u. Subst. 27 / i) elg als Art. 27 / k)
Neugr. 27.
[597#NomiInalss® Genusafszsr Zr 1 EN Er Ba 27
a) Allgemeines 28 («) Terminologie 28. ß) Genus und Sexus 28. y) Neu-
trum 29. 8) Belebtes u. Unbelebtes 29).
b) Femininum und Maskulinum 30 («) Femininsuffixe 30. ß) Sexus lexi-
kalisch ausgedrückt 31. yı Mask. aus Fem. 31. d) Mask. für Fem. 31.
e) Fem. o-Stämme 32.Z) Gruppenbildung bei Leblosem 33.n) Adj. u.
Pron. 3. Zusatz 2: Ursprung des fem. & 35. Zusatz 3: Adj. Genus
jünger 36).
c) Deminutiva und Verwandtes 36.
d) Genuswechsel 37.
w SNominaleriNumeruss® 2 20. f.00 ER ee: 38
a) Allgemeines 39 / b) A enlert 41)ne Plural 42 («)Kollektiv £3. ß) Aug-
mentativ 43. Zusatz: Plur. Neutr. 44. y) Plur. poeticus 44. 8) Plur. f.
Dual 44. e) Eigennamen 45. £) Plur. f. Einzelperson 45) / d) Dual 46 («)
Allg. 46. ß) Paarig 47. y) Zufällige Zweiheit 48) / e) Mehreren Numeri
Gemeinsames 50 («) Ellipt. Dual u. Plur. 50. ß) Sing., du., plur. tantum
51).
NEE
N ee NET II 52
a) Allgemeines 53.
b) Vokativ (u. Nom. in vok. Gebrauch) 59. («) Formelles 59. ß) Vok. als
Satz 60. y) & 60. d) Personifikation 61. e) Ausruf 62. Z) Vok. prädi-
kativ 62. n) Nom. statt Vok. 63).
Inhalt

c) Nominativ 64 («) Subjekt 64. ß) Absolut 65. y) Vokativisch 67. 8) Ad-


verbiell 67. e) Vermischung von Nom. u. Akk. Pl. 67).
d) Akkusativ 67.
I. Adverbaler Akk. des Raumes u. der Zeit 67 (1. Richtung u.
Ziel 67 / 2. Ausdehnung in Raum u. Zeit 68).
II. Akk. des Objekts (im weitern Sinn) 70 (1. Affiz. u. effiz. Ob-
jekt 71/2. Akk. des Inhalts 74/3. Dopp. Akk. 78).
III. Akk. der Beziehung und der Satzapposition 84 (1. Akk. der Bez.
[acc. Graecus] 84 / 2. Akk. der Satzappos. 86).
IV. Die Sonderstellung des Akk. der Neutra 87.
V. Akkusativadverbien 87.
VI. Absoluter Gebrauch des Akk. 87.
VII. Akk. im Neugriech. 88.
e) ‚Genitiv‘ 89.
I. Ablativ 90.
1. Bei Verben (außer komparativischen) 91 (a) Weggehen, auf-
hören usw. 91 / b) Entfernt sein, trennen 92 / c) Abstammen,
zeugen 93 /d) Von e. Ort nehmen, vernehmen 94 /e) Anbinden,
aufhängen an etw. 95).
. Bei Substantiven 95.
. Bei Adjektiven 96.
a. Der freiere Abl. 96 (a) Ortsbeziehung 96 / b) Bei Ortsadv. 97 /
St
ENG)

c) Zeitbeziehung 98).
5. Abl. comparationis 98 (a) Bei Komparativen 98 / b) Beim Su-
perlativ 100 / c) Bei Verben von kompar. Bedeutung 101).
II. Partitiv 101.
4.Für Nominativ 102.
2. Für Akk. 102 (a) Für affiz. Objekt 102 / b) Bei essen usw.
103 / c) Bei teilnehmen 103 / d) Bei treffen usw. 704 /e) Bei
zielen, streben 104 / f) Wahrnehmen 105 [bes. ı) sich kümmern
usw. 108]).
3. Für Instr. 110.
4. Ort und Zeit 111 (a) Ort 112 / b) Zeit 112 /c) Adnominal 113 /
d) Sonst 114).
5. Adnominal 715.
III. Pertinentiv 117.
1. Adnominal 117 (a) Zugehörigkeit 117 / b) Erweiterungen und
Neubildungen [Gen. subj., obj., appos., qual., pretii] 720).
2. Adverbal 122 (bes. b) Schätzen, kaufen usw. 125).
IV. Synkretistische, geschichtlich undurchsichtige, isolierte Ge-
brauchsweisen des Genitivs 128 (1. Stoff 128 / 2. Anfassen 129 /
3. Sachbetreff 130 [a) Rechtssphäre 130 / b) Sonst 131 / c)
Freier Gen. der Beziehung 1/33] / 4. Verba u. Nomina des Af-
fekts 133 / 5. Vereinzeltes 134).
Inhalt XI

Anhang zum ‚Genitiv‘ 135.


1. Mehrere ‚Genitive‘ im gleichen Syntagma 135.
2. Der neugriechische Genitiv 136.
f) ‚Dativ‘ 137.
I. Sog. echter Dativ 139.
-4. Direktiv-final 139.
2. Dativ der Beteiligung 140.
a) In engerer Verbindung mit Verba und Nomina 141 («) In-
transitiva 141 [begegnen usw. 141 / zuteilwerden, gehören
143 / gefallen usw. 143 / freundl. u. feindl. Einstellung 144 /
zurufen usw. 145 / zuhören 145]. ß) Transitiva 145.) Dat.
‚sympatheticus‘ 147).
b) In loserer Verbindung mit Verba und Nomina 748 («) Dat.
ethicus 749. ß) Dat. der beteiligten Person 149. y) Dat.
(in)commodi 150. 5) Dat. relationis, judicantis 1757).
c) Freierer echter Dativ bei Substantiven 753.
II. Sog. Lokativ 154.
1. Lokalis (Lokativ im engern Sinn) 154 (a) Wo? 154 / b) Er-
reichte Ruhelage 155 / c) Paronomasie 156 / d) Bei Verbal-
komposita 156 / e) Lokativische Adverbia für ‚wohin?‘ 157).
2. Temporalis 158.
III. Komitativ-Instrumental 7159.
1. Komitativ 159 (a) Bei komitativen Verben 160 /b) Bei andern
Verben 161 / c) Begleitender Umstand 162 / d) Prosecutivus
162 / e) Mit aör@ usw. 164).
2. Instrumental im engeren Sinne 165 (a) Werkzeug u. Mittel 765
/ b) Übertragen 167).
IV. Synkretistische Gebrauchsweisen 168 (1. Vertrauen 168 / 2. Kon-
kurrenz von Dativund Lokativ2/68/3. Sonstige Berührungen 169).
Anhang zum Dativ 170 (1. Doppelter Dativ 170 / 2. Mittel- u. Neu-
griechisch 170).
g) Kasusartige Adverbialendungen und der epische Kasus auf -gı 171.

H. Adjektiv (mit Komparation) .. . 2». 22 2020. ee 173


4. Berührungen des Adj. mit Ptz., Subst. und Adv. 173.
a) Allgemeines 173.
b) Verbaladj. u. Partizipia 174.
c) Berührungen zwischen Subst. u. Adj. 174 («) Substantivierung von
Adj. 174 [1. Personen u. Sachen 174 / 2. Ellipse des Subst. 175].
ß) Adjektivierung von Subst. 176.y) Zugehörigkeitsadj. u.-gen. 176.
d) Dichterische Vertauschung von Adj. u. Gen. 177).
d) Adv. und Adj. (prädik. u. verbalappos. Adj.) 178.
e) Adj. für Adv. durch Angleichung 179.
2. Bedeutung und Gebrauch des Adj. 180 (u.a.e) Brolept. 181 / f) Ste-
hende Epitheta 181).
3. Bedeutung und Gebrauch der Komparationsformen 183.
XII Inhalt

III. Pronomen , 185

1. Die Personalpronomina (mit abr6v ‚eum‘ usw.) und der pronominale


Ausdruck des Reflexiv- und Possessivverhältnisses 186.
a) Nachdrucksunterschiede 186 («) Orthotonierte u. enklitische Formen
186.ß) Nominative 187. y) Nominative im Nominalsatz 188. 8) Agens
beim Inf. 189).
b) Die ‚Dative‘ 189.
c) Nicht-reflexive subst. Pronomina der 3. Ps. 190.
d) Pronominaler Ausdruck der Reflexivität 192 («) Nichtrefl. Pron. in
refl. Funktion 193. ß) & usw. reflexiv 194. y) Verstärkung durch aur-
195. 8) &ör- allein als Refl. 196. e) &xur- usw. 196.) Refl. mit adr- für
die 1.u.2. Ps. 197. n) Reflexivität auf das Obj. bezogen 198. 3) Refl.
als Pron. recipr. 798. ı) Indirekte Reflexivität 199).
e) Pronominaler Ausdruck des Possessivverhältnisses 200 («) Pron.
poss. 202. ß) Possessive Gen. der Pers.pron. 205).
. Demonstrativa und Verwandtes 207 (a) 6 7 6 207 / b) odrog öde &xeivog
[57

aurös dog Erepog 208).


3. Relativa 212.
4. Interrogativa und Indefinita 212 (a) Stellung von tig ri 213 / b) Ge-
brauchsweisen von Tig ri 214).

IV. Verbum . . 216

1. ‚Genus verbi‘ im weiteren und engern Sinn (Bedeutungen der allgemeinen


Verbalstämme und Diathesen) 217.
a) ‚Genus verbi‘ im weitern Sinn 217 («) Transitiva u. Intr. 217. ß) Ver-
balstämme besonderer Bildung [Iterativa, Inchoativa, Desiderativa,
Kausativa, Deminutiva] 220).
b) Genus verbi im engern Sinn (Diathese) 222 («) Aktiv, bes. Activa
tantum 225. ß) Medium, bes.Media tantum 228. y) Aktiv u.Med. beim
gleichen Vb. 229. 8) Passiv 236. e) Diathese u. Vb. inf. 247).
. Verbaler Numerus 242.
SS)
De . Verbalpersonen 244 (a) Unbestimmtes Subjekt [‚man‘]) 244. b) Per-
sonenwechsel 245).
4. Aspekt und Tempus 246.
a) Allgemeines (bes. Theoretisches und Vorgeschichtliches) 248.
b) Die griech. Tempussysteme im Verhältnis zum Aspekt 256 («) Aspekt
im allg. 256. ß) Suppletion 257. y) Präsenssystem 258. 8) Aoristsystem
260. e) Perfektsystem 263.) Futursystem 264. n) Vba composita nach
Aspekt u. Tempus 266).
c) Der Tempusgebrauch der Indikative 269 (x) Präs. 270. ß) Impert.
275. y) Aorist 280. 8) Pf., Ppf., Fut. ex. 286. ) Fut. 290).
d) Vom Verhältnis der nicht-indikativischen Formen zur Tempuskate-
gorie 294 («) Inf. u. Ptz. des Fut. 295. ß) Inf. Präs. u. Aor. statt Fut.
296. y) Tempora des Inf. bei Vba dicendi et sentiendi 297. 5) Opt. obl.
zeitlich bestimmt 297).
Inhalt XIII

e) Vom Verhältnis der Tempussysteme zur relativen Zeitstufe (Gleich-


u. Vorzeitigkeit) 297 («) Präs.- u. Pf.-system gleichzeitig 298. ß) Ao-
ristsystem 299. y) Fut. 301).
5. Die Modi des Verbum finitum 301.
a) Allgemeines 302.
b) Einige besondere Voraussetzungen der griech. Moduslehre 305 («)
Negationen 305. ß) Modalpartikeln 305. y) Haupt- u. Nebentempora
306).
c) Der Indikativ als Modus der Wirklichkeit 307.
d) Der Konjunktiv 309 («) Prospektiv 310. ß) Voluntativ (u. Prohibitiv)
313. y) Deliberativ 318. $) Obliquus 319).
e) Der Optativ 319 («) Kupitiv 320 [u. a. konzessiv 322, in Nebensätzen
322]. ß) Potential 324 [u. a. im Nebensatz 325, in der Frage 327, Ver-
gangenheit 328, BovwXotunv usw. 330]. y) Obliquus u. Iterativus 331
[1. Regelgemäß statt Konj. u. Ind. 331 / 2. Eigentlicher Obl. 333 /
3. Opt. ‚im Gedanken daß‘ 334 / 4. Indir. Rede im Hauptsatz 335 /
5. Iterativus 335]. d) Opt. Fut. 337. e) Opt. in nachklass. Zeit 337).
f) Imperativ und Prohibitiv 339 («) Aspekt 340. ß) 3. Ps. 342. y) Pro-
hibitiv 343. 8) Einschränkung des Ipt. 343. e) Voraussetzung 344.
%) 2. Sg. Ipt. in Nebensätzen 344).
g) Modal gebrauchte Indikative 344 («) Unerfüllbarer Wunsch 345.
ß) Potential der Vergangenheit 346. y) Irreal 347. 5) Iteration der Ver-
gangenheit 350. e) Ind. Fut. mit &v 351. C) Modale Indikative des
Präter. ohne Partikel 352).
6 und 7. Verbum infinitum (einschließlich der übrigen Verbalnomina) 355.
6. Verbalabstrakta, insbes. Infinitiv 356.
a) Verbalabstrakta 356.
b) Infinitiv 357.
«&) In Kasusfunktion 359 (1. Lokativisch 359 / 2. Instr. 360 / 3. Abla-
tivisch 360 / 4. Genitivisch 361 / 5. Parallel zu Subst. 361 / 6. Final-
konsek. 362 / 7. Akkusativisch 365 / 8. Nominativisch 366 / 9. Ka-
sus der Prädikative 367).
ß) In Kasusfunktion mit Artikel 368.
y) ‚Accusativus cum infinitivo‘ und nominativus cum infinitivo 372
(1. Aufforderung bei Vb. dicendi 374 / 2. Aussage bei Vb. dicendi et
sentiendi 375 / 3. Statt Dat. c. inf. bei befehlen u. verbieten 376 /
4. Bei unpers. Ausdrücken 377 / 5. Bei unpers. u. pers. Passiv 377).
8) ‚Limitativer‘ (absoluter) Inf. 378.
e) Ausruf 379.
C) Imperativisch 380.
n) Inf. in nachklass. Zeit und im Neugriech. 383.
7. Nomina agentis, Partizipia, Verbaladjektiva, Absolutiva 384.
a) Nomina agentis 384.
b) Partizipia 385.
a) Begleitender Verbalinhalt (Ptc. coniunctum) 387 (1. Nebenumstand
388 / Zusatz1: Paronomastisch 388 / Zusatz 2: Vertauschung von
Inhalt

Ptz. und Hauptverb 389 / 2. Adversativ-konzessiv 389 / 3. Tem-


poral 390 / 4. Kausal 391 / 5. Kondizional 391 / 6. Mit ag 391).
ß) Gruppen von festen Verbindungen (ergänzendes Ptz.) 392 (1. Bei
zuyxdvo 392 / 2. Bei vba affectuum 392 / 3. In Nominalsatz mit adj.
Prädikativ 393 / 4. Dat. des Ptzs. bei vba aff. 393 / 5. Gen. des Ptzs.
393 / 6. Akk. des Ptzs. 394 / Zusatz 3: Bei ruyy&vo usw. ohne &v
395 / Zusatz 4: Ptz. u. Inf. beim gleichen Verb 395 / 7. Nom. des
Ptzs. 396 / Zusatz 5: ag u. Gorep)
y) Absolute Partizipialkonstruktionen 397 (1. Gen. abs. 398 / 2. ‚Dat.‘
abs. 401 / 3. u. 4. Acc. abs. 401 / 5. ‚Nom. abs.‘ 403).
8) Stilistische Besonderheiten 404 (1. Typus Caesar occisus, aburbe
condita 404 / 2. Weglassung von &v 404 / 3. Pron. mit Ptz. verbun-
den 405 / 4. Partizipia unter sich koordiniert 406 / 6. Ptz. mit Vb.
fin. koordiniert 406 / Zusatz 6: Ptz. statt Vb. fin.? 406).
e) &v beim Ptz. 407.
t\) Ptz. prädikativ 407.
n) Ptz. adjektivisch u. subst. 408 (Zusatz 6a: überflüssiges &v 409).
c) Verbaladjektiva 409.
d) Absolutiva (Gerundia) 410.

V. Inflexibilia FR ee RT Te RE Or oe De 4141
1. Adverbia (im engern Sinn) 412 (a) Pronominaladv. 413 / b) Adv. aus
Nominalkasus 413 / c) Prägnanter Gebrauch 414 /d) Adv. als parenthet.
(opisthothet.) Zusatz 414 / e) Adv. für präd. Adj. 414 / f) Adv. prolep-
tisch 415 / g) Adv. mit Artikel 415 / h) Adv. mit artikellosem Subst.
416 /i) Präp. mit Kasus durch Art. nominalisiert 416).
2. Präpositionen (Präverbia) und Postpositionen 417.
a) Allgemeines und Gemeinsames £19.
a) Einleitendes 419.
ß) ‚Präpositionen‘ als Adverbia 421 (1. Bei Verben 421 / 2. Präverb
nicht wiederholt 422 / 3. Lose Zusammenrückung 422 / 4. Ohne
&ort elot 423 / 5. Dies als Grundlage von hypostat. Kompos. 423/
6. Sekundäre Bedeutungen der Präp. als Adv. 423 / 7. &va ‚auf!‘
424 / 8. Anknüpfend 424).
y) Stellung der ‚Präposition‘ £24 (1. ‚Tmesis‘ 425 / 2. Tmesis bei Vh.
inf. 426 / 3. Zusammenschreibung in Inschriften 426 / 4. Voran- u.
Nachstellung der eig. Präp. 426).
8) Verbindung von Präpositionen 428.
€) Übergänge zwischen Präverb u. Präp. bei Kasus 430.
&) Allgemeinere Erscheinungen des Gebrauchs u. der Bedeutung der
Präv. u. Kasuspräp. 430 (1.-4. Zum Präverb 431 / 5.-8. Zur Präp.
im engern Sinn 432)
n) Präp. aus Kasus, Adv., Konjunktion 435.
%) Fremde Einflüsse 435.
v) Mundartliche u. geschichtl. Unterschiede 435.
b) Die einzelnen Präpositionen in alphabetischer Folge 436.
«) Die ältere Schicht (echte oder eigentliche Präp.) 436 (1. &upl 436 /
2. ava& 439 / 3. dvri 441 / 4. dn6 444 I 5. ab- 448 / 6. di 448 / 7. iv
Inhalt XV

und &vg 454 / 8. &E 461 / 9. Ent 465 / 10. ara 473 / 11. nera 481 /
12. &0v 487 /13.d- 491 / 14. napd 491 / 15. nedk 498 / 16. nepl 499 /
17. np6 505 / 18. ps 508 / 19. % (6) 517 / 20. Ontp 518 / 1. 66 522).
ß) Die jüngere Schicht (unechte oder uneigentliche Präp.) 533.
1.Mit Akk. 533 (a) &ore 533 / b) ud 533 / c) &g 533).
2. Mit dem echten Dat. 534.
3. Mit Instr. 534 (a) &ua 534 / b) uiyda 535).
4. Mit Abl. (ausschließlich oder vorwiegend) 535 (a) &veu 535 / b)
‚Oberhalb‘ und ‚unterhalb‘ 536 / c) &rep(9e) 537 / d) dixa 537 /
e) £xas 538 / f) ‚Außerhalb‘ 538 / g) Zvepde usw. 539 / h) (&reo-)
vöopı 540 / i) önı(o)de driolo)w 540 / k) napextös napeE 541 / |)
rapog 541 / m) nepa(v) 541 / n) nAnv 542 / 0) npiv 543 / p) np6o9e
543 / q) np6o(o)w nöpow röppw 544 / Tr) Tide usw. 545 / Ss) Xwpls
xapı 546).
. Mit ‚Genitiv‘ 546 (a) ‚Innerhalb‘ 546 / b) ‚Nahe‘ 547 / c) ‚Ge-
[s1

genüber‘ 548 / d) edYü(c) 549 / e) ‚Bis‘ 549 /f) neo(o)nyb(s) vera£d


551).
. Mit adnominalem Gen. 551 (a) d&uas dtunv 551 / b) xapıv 551 / c)
[er

neoov 552 / d) Evexa Exnrı 552).


7. Mit drei Kasus: r£pıd 552.
3. Die Partikeln im engern Sinn (außer den Negationen) 553.
a) Allgemeines 553.
b) Die einzelnen Partikeln in alphabetischer Folge 557.
&) Die ältere Schicht 557 (1. alel 557 / 2. &v 558 / 3. &pa 558 / &. drdp
559 / 5. autdp 559 / 6. aö 559 / 7. yap 560 / 8. ve 561 / 9. 8 562 /
10. 89 562 / 11. 2- 9- 563 / 12. elta 564 / 13. Erı 564 / 14. *Fe 564 /
15.5564 / 16. he ne #4 565 / 17. Av 566 / 18. -Ie 566 / 19. Imv 566 /
20. -i(v) 566 / 21. 1-8£ 566 / 22. nal 567 / 23. ne(v) na 568 / 24. -x(t)
569 / 25. u£v ud wav unv 569 / 26. val vn 570 / 27. vu(v) vöv 570 / 28. ep
571 / 29. -nre 572 / 30. *oFfod 573 / 31. te 573 / 32. *v 576 / 33. *ure
576 / 34. 9 577 ı 35. -x1 577 / 36. &6 577).
ß) Die jüngere Schicht 578 (1. &%4 578 / 2. Vom Stamm *to- 579 / 3.
Vom Stamm *kWo- 579 / 4. roı 580 / 5. Aus Nominalkasus [&uras
usw., döuog öuöc, ninv, &ua] 582 / 6. Aus Ipt. u. Ind. 583 / 7. oöv
584 / 7a. obxoöv usw. und uav 587 / 8. Aus Hauptsatz 590).
4. Negationen 590.
a) 05 591 («) Formelles 591. ß) Gebrauch 592. y) Eng mit Vb. verbunden
593. d) od ‚nein‘ 594).
b) un 594 («) Homer 595. ß) un statt ob 8595).
c) Parallele Erscheinungen bei od und un 596 («) Stellung 596. ß) Elliptisch
596. y) Wortnegation u. Frage 597.5) Verbindungen mit Indef. u. Par-
tikeln 597. e) Häufung von Negationen 597).
d) Verstärkung der Negationen 598.
e) Wortnegation 599.
5. Die Interjektionen (Natur- und Empfindungslaute) 599.
XVI Inhalt

C. SYNTHETISCHER TEIL: WORTGRUPPEN- UND SATZLEHRE . ... . 602

I. Kongruenz und Inkongruenz . ... 2.2. 22 2er 602

1. Allgemeines 602.
2. Besonderheiten der Kongruenz 602.
a) Bei Beziehung auf ein Glied 602 («) Genus 602. ß) Die adj. Pronomina
603. y) Pronominale Neutra 604).
b) Gemeinsames Attribut (Apposition) bei mehrgliedriger Substantiv-
gruppe 604.
c) Kongruenz des Prädikativs 605.
d) Kongruenz im Verbalsatz 607 («) Regelmäßige Numeruskongruenz
607. ß) Neutr. Plur. als Subj. 607. y) Sonstige Inkongruenz im Nu-
merus 608. d) Kollektives Subjekt 608. e) Dualisches Subjekt 609.
<) Inkongruenz bei Vok. u. Ipt. 609. n) Ptz. in anderem Numerus 610).
e) Relativum und Bezugswort 610.

I. Zusammenziehung von Sätzen” : a oa Wa BUN en: 610


1. Gemeinsames Prädikat 610 (a) Vor dem ersten Subj. 610 / b) Hinter
dem ersten Subj. 611 / c) Hinter dem letzten Subj. 611).
2. Addierung der Subjekte 611 (a) Nominalsätze 611 / b) Verbalsätze 611).
3. Subjekte verschiedener gramm. Personen 612.

III. Wortgruppen, die nur als Satzteile auftreten . .. . 2.22 2 2 2 20. 612
1.Sog. Koordinationsgruppen 613.
a) Adjektivisches Attribut 613.
b) Apposition 613 («) Substantivische App.. 613 [1. Gruppenapp. 615
«) Zahl-, Maß-, Wertangaben 616. ß) Partitive oder distributive App.
616. y) Satzapp. 617. 2. Wortapp. 618]. ß) Verbalapp. 618.
2. Subordinationsgruppen: adnominale Kasus als Attribute 619.

IV Satzlehres 0%: 7, ER NE RETTET


Re! 619
1. Einwortsätze (eingliedrige Sätze) 619.
a) Ursprüngliche, echte Einwortsätze 620.
b) Sekundäre Einwortsätze (Ellipse) 620.
a) Nominativ ohne Präd. 620.
ß) Fehlen des Subj. 620 (1.Subj. aus der Situation zu erschließen
620 / 2. Gewohnheitsmäßiges Subj. zu erschließen 621 / 3. Imper-
sonalia 621).
2%. Mehrwortsätze 622.
a) Mehrwortsätze mit Subjekts- und Prädikatswort 622 («) Nominalsatz
(mit Kopula) 623. ß) Verbalsatz 624).
b) Mehrwortsätze ohne Subjekts- oder Prädikatswort 624.
3. Die Sätze mit Rücksicht auf den Inhalt 625.
a) Allgemeines 625.
b) Affektive Satzarten 625 («) Anrede, Aufforderung 625. 8) Wunsch
625. y) Abwehr 625, d) Einräumung 625. e) Ausrufe 626).
Inhalt XVII

c) Nichtaffektische Satzarten 626.


d) Frage- und Antwortsätze 627 («) Allgemeines 627. ß) Fragesätze ohne
Interrogativ 628. y) Fragen mit Interrogativ 629. 8) Indirekte Frage-
sätze 630. e) Antwort 631).
a. Parataxe (Koordination, Beiordnung von Sätzen) 631 (a) Asyndetisch
632 / b) Syndetisch 633 / c) Der Anwendungsbereich der Parataxe ge-
genüber der Hypotaxe 633).
a . Hypotaxe 634.
a) Zur Einführung 634.
b) Die hypotaktischen Satzgebilde nach ihrer Form 636 («) Kurzpause
als Zeichen der Hypotaxe 636. ß) Wortzeichen der Hyp. 637. y) Per-
sonenverschiebung 637. 8) Modusverschiebung 639. e) opeic 639).
c) Die Hypotaxe nach ihrem gedanklichen Inhalt 639.
x) Allgemeines 639.
ß) Attributivsätze (Relativsätze) 639 (1. Korrelation 640 / 2. Attractio
relativi 640 / 3. Attractio inversa 641 / A. Einbezug des Bezugs-
worts in den Rel.satz 641 [Lit. zu 2.-4.] / 5. olög te usw. 642 /
6. Modus 642 / 7. to-Pronomen als Rel. 642 / 8. öorıs 643 / 9. Über-
gang in abhäng. Fragesatz 643 / 10. is als Rel. pron. 644 / 11. Rel.
im Ausruf 644 / 12. Mehrzielige Rel.sätze 644 / 13. Sog. relat. An-
schluß 644 / 14. Neugriech. 645).
y) Substantivsätze (Ergänzungssätze) 645 (1. 6 645 / 2. 6 te 645 /
3. 611 645 / A. dlörı, oÜvera, ac, önwg, röc, roxxi 646).
3-1) Adverbialsätze 646.
8) Lokalsätze 647.
e) Temporalsätze 648,(1. Aus Rel. pron. [öre, &wc, öppa, Nvixa, boo«xı
uUsw.,&v&,&5 6, E& od usw., &ypı ob usw., &wg 00] 648 / 2. ‚Bevor‘ [npiv,
rdpos, ro6repov A] 654 7 3. ‚Bis‘, ‚während‘, ‚solange als‘ 657 /
4. rei 658 / 5.809, 6 660 / 6. ebre 660).
t) Kausalsätze (bes. &v9° üv, Suörı, ovexa) 661.
n) Vergleichssätze 662 (1.-16. og 663 / 17. &orep 668 / 18. Gore 669 /
19. Ellipse des Vb. 669 / 20. nos 669 / 21.7 önm 671/22. Höre 671).
$) Final- und Befürchtungssätze 671 (Finales Verhältnis 672, iva 672,
un [1. bei vba. timendi 675, 2. bei sorgen usw. 676], Zusatz 1: an-
dere Nebensätze bei fürchten 676, Zusatz 2: mißtrauen, s. schämen
usw. 677).
ı) Konsekutivsätze 677 (1. Parataxe 678 / 2. Inf. bei olog6005678 / 3. Inf.
bei Gore 678 / A. &ore mit Ind. 679 / 5. Mit Potential u. Irreal 680 /
6. Mit Ptz. 680 / 7. &ore ‚daher‘ 680 / 8. &ore mit Dat. oder eig c.
acc. 680 / Zusatz 1: ag wie &ore 681 / 9. &p’ @(te) 687).
x) Hypothetische Periode (Kondizionalsätze)
682.
1. Ausdrücke des hypoth. Verhältnisses 682.
2. Parataxe 682.
3. Hypotaxe 683 (‚Realer Fall‘ und ironisches ei un 684, eventueller
Fall 684, potentialer Fall 685, irrealer Fall 686, Wechsel der
Fälle 686, Häufung von Protasen 687, Verkürzung der hypoth.
Periode 687, abhäng. Fragesatz aus Kondizionalsatz 687).
ME Ey /
XVII Inhalt

?) Konzessivsatz 688.
d) Verselbständigung von Nebensätzen 688.
6. Wort- und Satzfolge 689.
a) Allgemeines 690.
b) Unakzentuierte Wörter an zweiter Stelle 692.
c) Wortfolge in Wortgruppen 692 («) Adnom. Gen. 692. ß) Attrib. Adj.
u. subst. Appos. 693).
d) Wortfolge im Haupt- und Nebensatz 693 («) Folge Subjekt-Prädikat
693. ß) Objekte u. Adverbialien 693. Zusatz zu «) u. ß): Stellung des
Vbs im Idg. 695. y) Wortfolge im Ausruf-, Frage-, Nebensatz 695 ).
e) Satzfolge 696.
f) Wortfolge als Stilmittel 697 («) Sperrung 697. ß) Chiasmus 698.
y) Hysteron proteron 698).
7. Musikalische Formung des Satzes 698

D. SYNTAKTISCHE STILISTIK 698

I. Expressive Elemente . . 699

1. Expressive klangliche Fülle als Äusdrucksverstärkung 699 (a) Totale


Iteration 699 / b) Partielle Iteration [Paronomasie] 700).
2. Expressive Knappheit 701 (a) Asyndeton 701 / b) Breviloquenz 702 /
c) Aposiopese 702).
3. Expressive Symmetrie und Asymmetrie 702.
4. Persönliche Fühlungnahme 703.
5. Expressive Wort- und Satzfolge 703.

TI. Einfluß der Gedankenführung auf die Konstruktion 703

1. Lockere Gedankenführung 703.


a) Pleonasmus 7083.
b) Anakoluth 704.
«) In parallelen Gliedern 705 (1. Hauptsatz statt Ptz. 705 / 2. Haupt-
satz statt Inf. 705 / 3. Nebensatz statt Inf. 705 /4. Nom. eines Ptzs
statt eines andern Kasus 705).
ß) Prophylaxe gegen Konstruktionsbruch 705.
c) Parenthese 705.
2. Straffe Gedankenführung 706.
a) Konzentration 707 («) Ellipse 707. ß) Gleiches Wort nur ein Mal 708.
y) Ersparung bei Zusammenziehung von Sätzen und Satzgliedern
708. 8) Ebenso bei verschiedenen Deklinationsformen 708. ) Ebenso
bei versch. Konjugationsformen 709. %) Weglassung der Verbalform
im Nebensatz 709. n) Weglassung eines Vbs allgemeiner Bedeutung
209).
b) Periode 710.

Nachträge zu Band II. res

Register zu Band I und II werden Enden ausgegeben.


VERZEICHNIS DER NEUEN ABKÜRZUNGEN
Nicht aufgenommen sind hier die schon in Band I $. XXVI-XLIV gegebenen Er-
klärungen. Zu beachten ist auch für Band II der Abschnitt „Allgemeine Abkürzungen.
Technisches“ in Band I $S.XXV. Ein systematisches Verzeichnis der Literatur zur
griechischen Syntax ist im folgenden nicht beabsichtigt; vgl. dafür den Abschnitt „Zur
Geschichte und Literatur der griechischen Syntax“ (unten $.1-5) und den Abschnitt
„Systematisches Verzeichnis der allgemeinen Literatur zur griechischen Grammatik“
in Band I S. XLV-XLVII.

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SYNTAX UND SYNTAKTISCHE STILISTIK

VORBEMERKUNGEN
ZUR GESCHICHTE UNDLITERATUR DER GRIECHISCHEN SYNTAX

Eine ausführliche Geschichte der griechischen Syntax in der Art


der Geschichte der lateinischen Syntax von J. Golling in der Historischen
Grammatik der lateinischen Sprache von G. Landgraf u.a. III 1 (Leipz.
1903), 1-96 fehlt. Nur die bibliographische Grundlage bis etwa 1880 bietet
Emil Hübner, Grundriß zu Vorlesungen über griechische Syntax. Berlin
1883. Nur über das 19. Jahrhundert handelt A. Thumb in Streitbergs
Geschichte der indogermanischen Sprachwissenschaft IT 1 (1916), 9 ff. 31 f.
78-92; nur als wichtiger Teil der allgemeinen Geschichte der Syntax er-
scheint auch die Geschichte der griechischen Syntax bei Delbrück, Vergl.
Syntax 1 (1893), 1-72; Wackernagel, Synt. 1 (1920), 12-69; zum Ver-
hältnis philologischer und sprachvergleichender Syntax vgl. H. Ziemer,
Junggrammatische Streifzüge. Colberg 1882, 17 ff. Für die Antike kann auf
die geschichtlichen Darstellungen der griechischen Sprachwissenschaft des
Altertums hingewiesen werden (s. 1, 10f.; dazu die Einleitung zu Bern-
hardy, s.u.); die Syntax gipfelt hier.in der Synthese des Apollonios
Dyskolos (s. 1, 7).* In der Humanistenzeit enthielt allerdings schon die
ypaunarızn eioayoyn des Theodoros Gaza von 1495 auch eine Syntax, die
mehr der nach Apollonios Dyskolos gearbeiteten lateinischen Syntax Pris-
cians als dem griechischen Originalwerk verdankt (Apollonios Dysk.....
von A. Buttmann p. XXXIIff.). Doch blieb die griechischische Syntax,
lediglich als Hilfsmittel des Textverständnisses betrieben, noch durch Jahr-
hunderte im Schlepptau der normativen lateinischen und der Schulpraxis.?
Wirkliche, nicht lediglich stoffliche Fortschritte wurden nur in Gestalt des
an sich dankenswerten und nötigen Stoffes gemacht, der sich nach und nach
in den adnotationes und observationes zu griechischen Schriftstellern an-
sammelte.® Die Fußnoten zu der ersten Syntax des neunzehnten Jahr-
hunderts geben davon ein eindrucksvolles Bild: Aug. Matthiae, Ausführ-
liche griechische Grammatik. Leipz. 1807, 2. Teil Syntax, in der 2. Aufl.
1827 S. 537-1318 (genannt besonders wegen des Vorwortes? und wegen des
1 Genannt seien hier noch: Des Apollonios führlichere Behandlung unter dem Titel:
Dyskolos vier Bücher über die Syntax. Ratio syntaxis apud Graecos, selectioribus;
Übersetzt und erläutert von Alexander ex Novo maxime Foedere et Ecclesiae pri-
Buttmann [dem Sohn Philipp Butt- mitivae Patrum monimentis; illustrata
manns]. Berlin 1877; Apollonius Dyscolus exemplis... Tiguri 1651 (außer Praefatio
de pronominibus. Pars generalis. Ed. P. und Index 186 S. 16°).
Maas. Bonn 1911 (Kleine Texte ... von 3 In seinen Miscellanea criticat (Canta-
H.Lietzmann Nr. 82). brigiae 1745) 227. 459. stellte Richard
2 Durch die Freundlichkeit meines Stu- Dawes den canon auf: örog mit Ind. Fut.
dienfreundes C. Camenisch (Fetan) be- statt mit Konj. des sigmat. Aor.; s. Küh-
sitze ich zufällig: Syntaxeos Gr&c&®, qua- ner-Gerth 2, 384.
tenus a Latina differt, compendium editum 4 Vgl. däraus z.B. p. VII: ‚In jeder
aJoh. Casparo Suizero. Tiguri 1651 (16 Sprache wird auch vieles [außer durch die
Sedezseiten mit Regeln, erläutert an Bei- Denkgesetze] durch die Sinnesart und den
spielen aus dem NT.). Gleichzeitig gab Gedankengang der Nation bestimmt.‘
J.C.Schwizer eine parallele, aber aus-
ı H.d.A.IL,A,2
2 Vorbemerkungen

Stellenregisters S. 1376-1598);! ebenfalls vom philologischen Stand-


punkt, der mehr und mehr ein streng geschichtlicher wird, behandeln die
griechische Syntax z. B. Gottfried Bernhardy, Wissenschaftliche Syntax
der griechischen Sprache. Berl. 1829 (logisierend; vgl. Thumb a.a. O. 9 ff.);
K.’Acourıoc, Eioaywyn eis rhv '"ERAmvınmv abvradıv. Kepxöpe 1841 (XX XI und
832S.; von Homer bis zur Gegenwart; auf Grund westeuropäischer Wissen-
schaft; erklärend) und IHept *ErAnvırfjg ouvrd&eng Ieptodog deuripe. Athen
1848; Karl Wilhelm Krüger, Griechische Sprachlehre 1842-52, 5. Aufl.
1875 (Trennung der attischen und dialektisch-poetischen Syntax; stoffreich —
ohne genaue Zitate); Raphael Kühner, Griech. Grammatik 1834/35, später
als Ausführliche Grammatik der griechischen Sprache 1877-79, 3. Aufl. II1.2
von B. Gerth. Hannover 1898. 1904 (deskriptiv); B. L. Gildersleeve, Syn-
tax of Classical Greek from Homer to Demosthenes. 1 (einfacher Satz mit
Tempora und Modi; ohne Kasuslehre), 2 (mit Ch. W. E. Miller; bes. Ar-
tikel). New York 1901. 1910; dazu Gildersleeve, Problems in Greek Syn-
tax. Baltimore 1903 (aus Am. Journ. of Phil. 23, 1 ff. 121 ff. 241 ff.) und
die Liste von dessen zerstreuten syntaktischen Notizen Am. Journ. of Phil.
36, 481/87; F.E. Thompson, A Syntax of Attic Greek. Lond. 1907;
St. Witkowski, Historyczna skladnia grecka (s. Abkürzungsverz.). Die
Syntax ist auch in den Unterrichtswerken von Kaegi und Slotty, nicht
zuletzt von Smyth behandelt (s. 1 p. XLVII, wo mehr). Dazu kommen
eine Reihe von teilweise im folgenden genannten Einzelarbeiten, von
denen die ältern bei Emil Hübner, Grundriß (s. o.; Nachträge Literar.
Centralblatt 1883, 770; Philol. Rundschau 3, 1241 ff.), spätere in den ge-
läufigen bibliographischen Hilfsmitteln zu finden sind (für 1890-1903 bzw.
1904-10 ausführlich Schwyzer bzw. Meltzer, Burs. Jb. 120, 86 ff. bzw. 159,
280 ff., für 1911-23 kurz orientierend Schwyzer, ebd. 201, 126 ff.; für die
Dialekte Thumb bzw. Thumb-Kieckers).? Die philologischen Kommen-
tare können hier nicht im einzelnen aufgezählt werden; genannt sei neben
den Kommentaren von U.v. Wilamowitz-Moellendorff und von
G. Kaibel (Sophokles Elektra. Leipz. 1896) besonders E. Bruhns Anhang
zur Sophoklesausgabe von Schneidewin und Nauck (8. Bändchen. Berlin
1899), der namentlich ‚Syntaktisches‘ und ‚Stilistisches‘ systematisch zu-
sammenstellt. Hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang Ludwig
Langeshistorisch gerichteteArbeiten, beginnend mit dem programmatischen
Vortrag ‚Über Ziel und Methode der syntaktischen Forschung‘ (Verh. der
Göttinger Philol.-Vers. 1852, abgedruckt ‘in Langes Kleinen Schriften 1,
39 ff.),? sowie die von Martin Schanz veranlaßten und herausgegebenen
Beiträge zur historischen Syntax (Heft 1-20. Würzburg 1882-1912).
Für Homer insbesondere vgl. Monro und Vogrinz (162 ff.). Auch die
Syntax der attischen Inschriften ist behandelt bei Meisterhans? S.195
ı Philipp Buttmann behandelte in Syntax mit Einschluß der nachklassischen
seiner Griechischen Schulgrammatik die Zeit hat E. Kalinka in Angriff genom-
Syntax nur kurz; in der Ausführlichen men; s. dessen ‚Vorschläge für eine grie-
griechischen Grammatik kam er nicht mehr chische Syntax‘, WSt.55 (1937), 82-95.
dazu. ® Vgl. dazu Thumb, Gesch. d. idg.
2 Eine Bibliographie der griechischen Syn- Sprachw. II 1, 31 f.; ebd. 12 u. 87 zu
tax als Vorarbeit für eine große historische Lange, Part. el.
Vorbemerkungen 3

-259; für die Syntax der Dialektinschriften gibt es wenige zusammenfas-


sende Arbeiten: Edith Claflin, The Syntax of Boeotian Dialect Inscrip-
tions. Baltimore 1905; G. Fohlen, Untersuchungen zum thessal. Dialekte
(Diss. Straßburg 1910) S. 92ff.: Die Syntax der nordthessal. Dialekt-
inschriften. Einzelnes bei Thumb (-Kieckers), bei Bechtel D. und im
folgenden. Für das jüngere Attische sei Widmann genannt.
Für das Spätgriechische ist neben den neutestamentlichen Gramma-
tiken, den Einzelarbeiten über die LXX (s. 1,117) und den Attizismus
W.Schmid; s. 1,131) von besonderer Wichtigkeit Edwin Mayser, Gram-
matik der griechischen Papyri aus der Ptolemäerzeit. Band II Satzlehre
Analytischer Teil (II 4 und II 2, Leipz. 1926. 1933/34) und Synthetischer
Teil (II 3 Leipz. 1934); vgl. Schwyzer, GGA 1936, 233 ff. Dazu L. Rader-
macher, Besonderheiten der Kowvn-Syntax. Wiener Studien 31, 1 ff.,
H.Ljungvik, Beiträge, und die Berichte von Thumb, IF 6, 210 ff. 9,
117 ff.; Arch. f. Pap. 2, 396 ff. 3, 443 ff.; Witkowski, Burs. Jb. 159, 213 ff.;
Debrunner, ebd. 236, 115 ff. James A. Kleist, The gospel of Saint Mark.
New York etc. 1935 bietet auch eine anziehende Einführung in Syntax
und Stil.
Für das Mittelgriechische vgl. K. Wolf, Studien zur Sprache des Malalas.
II Syntax (Programm des Ludwigsgymnasiums München 1911/12; auch
Diss. München 1912) und die bei Stephanie v. Stepski Doliwa, Studien
zur Syntax des byzantinischen Historikers Georgios Phrantzes. Diss. Mün-
chen 1935 (vgl. Schwyzer, Gnomon 12, 549 ff.) p. V ff. genannte Literatur.
Ausblicke bis zum Neugriechischen bei Jannaris, Historical Greek
Grammar. Lond. 1897; programmatisch Schwyzer, Altgriechische Syntax
und neugriechische. N. Jbb. 21 (1908), 498 ff.; systematische Behandlung
bei Thumb, Handbuch der neugriechischen Volkssprache. 2. Aufl. 1910,
und bes. bei ’Ay. Tlaprlavog, NeoeAMmvırn obvradıs (vgl. Schwyzer,
Gnomon 7, 401 ff.).
Wenn auch schon die Erkenntnis der indogermanischen Sprachverwandt-
schaft im ganzen zu Anfang des 19. Jahrhunders (s. 1, 9 f.) auch die einzel-
sprachliche Syntax auf einen neuen Boden stellen mußte, so wurden die Folge-
rungen daraus doch nur langsam gezogen, und eine geschichtlich verglei-
chende Syntax tritt erst verhältnismäßig spät auf. Entscheidend war das
Bekanntwerden der indischen Veden, deren Syntax gegenüber der des klas-
sischen Sanskrit eine ältere Stufe zeigt. Die Wichtigkeit der vedischen Syn-
tax erkannte schon 1848 Heinr. Schweizer (-Sidler), kam aber über
einige Beiträge zur Kasuslehre nicht hinaus (in Hoefers Zeitschrift für die
Wissenschaft der Sprache 2 [1850], 444 ff.; 3 [1851], 348 ff.). Nach G. Cur-
tius, L. Lange u. a. hat hier Berthold Delbrück bahnbrechend gewirkt;
vgl. von ihm Ablativus Localis Instrumentalis; Syntaktische Forschungen.
Leipz. 1877-88 (1. [mit E. Windisch] Gebrauch des Konjunktivs und Op-
tativs im Sanskrit und Griechischen. 2. Altindische Tempuslehre. 3. Alt-
indische Wortfolge aus dem Catapathabrähmana. 4. Grundlagen der grie-
chischen Syntax. 5. Altindische Syntax); Vergleichende Syntax der indo-
germanischen Sprachen. 3'Bände. Straßb. 1893-1900 (später als Band 3-5
an Brugmanns Grundriß! angeschlossen); in der 2. Auflage des Grund-
4#
[A Vorbemerkungen

risses hat Brugmann in Band II 2 und 3 (Straßburg 1901-16) im Anschluß


an Delbrück auch die Funktion der Wörter und Wortformen ausführlich
behandelt; von der Satzlehre erschienen nur die vorbereitende Studie über
‚Verschiedenheiten der Satzgestaltung....‘ und ‚Die Syntax des einfachen
Satzes im Indogermanischen‘. Aber ein Bild von der geplanten neuen Ge-
samtdarstellung für das Indogermanische gibt Brugmann in der Kurzen
vergleichenden Grammatik (Straßb. 1902-04), während die Syntax in Brug-
manns Griechischer Grammatik, die schon in der 1. Auflage von 1885 die
neuen Einsichten der vergleichenden Syntax systematisch verwertete (S. 95
125), auch in den späteren Bearbeitungen von der Formenlehre getrennt
blieb. Einen Abriß der vergleichenden Syntax enthalten auch Meillets
Introduction (8. Aufl. 1937) und Giles (s. 1 p. XLVI); von H. Hirts Indo-
germanischer Grammatik sind Band 6 und 7 (Heidelberg 1934. 1937) der
Syntax gewidmet (ein Vorläufer ist Hirts Handbuch des Urgermanischen.
Teil III: Abriß der Syntax. Heidelberg 1934, mit allerlei neuen persönlichen
Auffassungen). Eine frische und anregende, dabei auch stofflich vielfach
neue und immer selbständige Einführung auch in die griechische Syntax
gibt Jacob Wackernagel, Vorlesungen über Syntax mit besonderer Be-
rücksichtigung von Griechisch, Lateinisch und Deutsch. 1. 2. Basel 1920. 1924
(2., wenig veränderte Auflage 1926. 1928); doch sind von der Kasuslehre nur
einleitende Ausführungen und der Vokativ gegeben; eine 3. Reihe (Satz-
lehre) soll noch herausgegeben werden. Die Hauptgesichtspunkte für die
griechische und lateinische Syntax bietet Kretschmer, Sprache? (Leipzig
1923) 55-64. Die Syntax der Schulsprachen behandelt vergleichend F.Som-
mer, Vergleichende Syntax der Schulsprachen. Leipz. 1921 (2. Aufl. 1925);
schon früher hatte eine Auswahl von Erkenntnissen auch vergleichender
Syntax der Schule geboten P. Cauer, Grammatica militans. 3. Aufl. Berl.
1912. Ernst Kieckers, Griechische Grammatik. 3. 4. Syntax (in Sammlung
Göschen. Berl. 1926) schließt sich im ganzen engan Brugmann-Thumban.
Zum Vergleich der griechischen Syntax mit der Syntax anderer indogerma-
nischer Einzelsprachen seien noch genannt J. B. Hofmann, [Lateinische]
Syntax und Stilistik in diesem Handbuch II 2 (1928; Neubearbeitung der
Darstellung von J. H. Schmalz); W. M. Lindsay, Syntax of Plautus. Ox-
ford 1907; Einar Löfstedt, Syntactica (auch allgemeine Gesichtspunkte);
W. Kroll, Die wissenschaftliche Syntax im lat. Unterricht.® Berl. 1925. -
Jac. Grimm, Deutsche Grammatik 4 (Neudruck Gütersloh 1898); O. Be-
haghel, Der Gebrauch der Zeitformen im konjunktivischen Nebensatz des
Deutschen. Paderborn 1899 (Einleitung) und bes. Deutsche Syntax 1-4.
Heidelb. 1923-32; H. Naumann, Kurze historische Syntax der deutschen
Sprache. Straßb. 1915; M. Deutschbein, System der neuenglischen Syn-
tax. Cöthen 1917 (vgl. B. Fehr, AfdStdnSpr. 136, 176 ff.; 3. Aufl. Leipz.
1928); O. Jespersen, A Modern English Grammar 2-4. Heidelb. 1927-31;
A. Heusler, Altisländisches Elementarbuch. 3. Aufl. Heidelb. 1932; G.
Neckel, Germanische Syntax. Acta philol. scand. 1 (1926), 1-23 (Leitsätze;
s. Idg. Jahrbuch 12, 228 Nr. 96). -— B. Delbrück, Altindische Syntax.
Halle 1888; dazu H. Oertel, The Syntax of Cases in the Narrative and
Descriptive Prose of the Brähmanas. I The Disjunct Use of Cases. Heidel-
A.Einleitung. 1. Begriffsumfang und Gliederung der Syntax 5
berg 1926 und eine Reihe von Einzelarbeiten dieses Verfassers. - Fr.Miklo-
sich, Vergleichende Syntax der slavischen Sprachen 4 (Wien 1868-74);
W. Vondräk, Vergleichende Grammatik der slavischen Sprachen II. 2. Auf-
lage von O. Grünenthal. Göttingen 1928. J. Endzelin, Lettische Gram-
matik. Göttingen 1923.2 - A. Meillet, Armenisches Elementarbuch. Hei-
delberg 1913. — Außerindogermanischen Vergleichsstoff (besonders auch im
negativen Sinne) bieten die 1, 4 genannten Schriften; dazu H. Recken-
dorf, Zur allgemeinen Syntax. IF 10, 114 ff.; H. Jacobi, Compositum und
Nebensatz. Bonn 1897; E. Lewy, Zur finnisch-ugrischen Wort- und Satz-
verbindung. Göttingen 1911.
Zur allgemeinen Einführung dienen Rudolf Blümel, Einführung in die
Syntax (an deutschem Material). Heidelberg 1914 (Sprachwissenschaftliche
Gymnasialbibliothek 6) und Wilhelm Havers, Erkl. Synt. Vgl. auch die
Literatur 1, 26 ff.

A. EINLEITUNG IN DIE GRIECHISCHE SYNTAX


1. BEGRIFFSUMFANG UND GLIEDERUNG DER SYNTAX;
IHRE BEZIEHUNGEN ZU ANDERN TEILEN DER GRAMMATIK
UND ZU ANDERN WISSENSGEBIETEN?

Der Name Syntax geht etymologisch nur auf Fügungslehre und Satzbau;
er soll aber auch hier, wie in ältern Darstellungen durchaus, mitgelten für
die Lehre von der Bedeutung und Funktion der Wörter (oder besser Wort-
arten) und Wortformen im Satz (also mit Ausschluß der rein lexikalischen
Bedeutung).? Schon 1894 hat freilich J. Ries eine Neueinteilung der Gram-
matik vorgeschlagen, nach der die Lehre von der Funktion der Wörter zum
Teil im Anschluß an die Flexionslehre (bzw. die Formenlehre im weiteren
Sinne) behandelt werden soll.* Dieses Verfahren hat den Vorteil, gegenüber
der bloßen Form nachdrücklich auf die Bedeutung hinzuweisen; doch hat
es auch seine Nachteile. Vom theoretischen Standpunkt ist einzuwenden,
daß die syntaktische Geltung der Wörter und Wortformen eben doch nur im
Zusammenhang der Rede deutlich wird (dies gilt auch für grammatische
1 A. Bielenstein, Lettische Grammatik. Aoöc« Dion. Thrax ebd. 5 (compositio D o-
Mitau 1863, bearbeitete die Syntax aus- medes). Daneben braucht Dion. Thrax
drücklich nach G. Curtius’ griechische p. 70, 2 Uhlig obvradıg für lose Komposi-
Schulgrammatik. tion (= napddeoıs Apoll. Dysk.), obvdeoıg
2 Vgl. H.Reckendorf, Über syntak- für feste Komposition (Apoll. Dysk. für
tische Forschung. Beil. der Allg. Zeitung beide); vgl. 1, 428. Die Terminologie ist
vom 22., 24., 25.Juli 1899; J. Haas, noch nicht fest. Vgl. auch Wackernagel,
Grundlagen der französ. Syntax. Halle DSyatadlsel-t:
4912, 4 J. Ries, Was ist Syntax? Marburg 1894
3 obvrafıg heißt ‚das Konstruieren‘: A£&ıq (2. Aufl. Prag 1927), verlangt, abgesehen
or! u£pog EAdyxıorov tod ward abvradıy Abyou von der Lautlehre, folgende Gliederung:
Dion. Thrax p. 22, 4 Uhlig (hier auch: rag 4.Lehre vom Einzelwort (Wortlehre),
AEeıg u£pog oBoag Tod xardk abvragıy auTo- a) Lehre von der Form des Wortes und der
reAoög Aöyou Apoll. Dysk. synt. 4, 2, dietio Wortarten, b) Lehre von der Bedeutung
est pars minima orationis constructae, id est der Worte und der Wortarten; 2. Lehre
in ordine compositge Prisc. II 53, 8). Es von den Wortgefügen (Syntax), a) Lehre
steht dafür auch obvdeoıg: Abyog SE Eorı von der Form der Wortgefüge, b) Lehre
nelhg MEewg abvdeoıg dudvorav auToTEAN Ön- von der Bedeutung der Wortgefüge.
6 A. Einleitung. 1. Begriffsumfang und Gliederung der Syntax

Kategorien, die zunächst nicht syntaktisch sind und am Einzelwort haften,


wie das grammatische Geschlecht der Nomina und der sog. Aspekt der
Verbalformen, z. B. der Unterschied von Imperfekt und Aorist im Griechi-
schen).! Dabei sei ausdrücklich zugegeben, daß dieses Argument auch gegen
die isolierende Behandlung und Funktion der Wortarten und Wortformen
im Satze angewendet werden kann. Diese bildet die Aufgabe des zunächst
folgenden analytischen Teils, dem ein synthetischer selbständig gegen-
übersteht, der Wortgruppen- und Satzlehre umfaßt.? Aus praktischen Grün-
den ist darauf verzichtet, den analytischen Teil in den synthetischen ein-
zubauen.
Daß die Syntax in engen Beziehungen zur Flexionslehre steht, wurde
eben berührt. Das gleiche gilt für Syntax und Wortschatz (1, 29). Aber
auch die Lautlehre, die von der Syntax weit abzustehen scheint, hängt
teilweise eng mit ihr zusammen (man denke an den Akzent im Dienste der
Syntax, z. B. an den Frageton, die Enklise [1, 386 ff.], an die mots acces-
soires [1, 16], an Satzmelodie und Rhythmus). Besonders eng sind jedoch
die Beziehungen der Syntax zur Stilistik. Diese steht nicht nur der Syntax,
sondern der Sprache als Ganzem gegenüber, als künstlerische Gestaltung
der Sprache; so zeigt die Stilistik auch Beziehungen zur Lautlehre in der
stilistischen Auswahl (d. h. Verwendung oder Vermeidung) von Klängen und
Geräuschen (vgl. 1, 5, Fußn. 3), in der Hiatvermeidung (vgl. 1, 288) und in
den Klauseln. Die Grenzen zwischen der Syntax poetischer wie prosaischer
Kunstsprache und der Stilistik sind nicht scharf zu ziehen.? Eine archaische
Fügung kann lediglich ein syntaktisches Überbleibsel aus älterer Zeit dar-
stellen (z. B. ALö0d0ro;); als Element z. B. der Dichtersprache kann sie aber
zugleich stilistischen Wert erhalten (so die gleiche Konstruktion des Parti-
zips mit dem Genitiv des Urhebers, z. B. o&s &A6yxov opayets Eur. El. 123).*
Auch in diesem Zusammenhang muß daran erinnert werden, daß das Ganze,
das über den Teilen steht, im Grunde das Primäre ist (vgl. 1,45 f.). So ent-
halten schon Teil B und C der Syntax auch Stilistisches; einige weitere Er-
scheinungen syntaktischer Stilistik sind unter D gesondert besprochen.

t Ausführlichere Auseinandersetzung mit schaft. 1924) S. 127, gliedert von oben her
Ries bei Brugmann? 414 ff. Anderseits 1. Satzstruktur (Nominal- und Verbalsatz,
ist Brugmann in der Kurzen vergl. Gram- aktiver und passiver Satzbau, Impersona-
matik und in der 2. Bearbeitung des Grund- lien), 2. Bedeutungsfunktionen (z. B. Ka-
risses der Anordnungsweise von Ries ge- suslehre), 3. Bedeutungskategorien (Wort-
folgt;ebenso Thumb ‚Handbuch der neugr. arten), 4. Satzgefüge (als Bedeutungsge-
Volkssprache? (1910) und manche andere. füge höherer Ordnung); ähnlich Junker
Für kürzere, praktische Grammatiken er- (vgl.1, 45 £.).
scheint dieser Weg der gegebene (doch hat 2 Vgl. zu dieser Unterscheidung K.W.
A. Heusler bei Ersetzung des Altisländi- Kruger 12712207.
schen Elementarbuchs von Kahle das Ries- ® Vgl. dazu Lawson, Syntax and style.
sche System wieder beseitigt). Andererseits Class. Rev. 14 (1900), 383 f.
wird es in einergrößerentheoretischen Dar- * Die alte Genitivkonstruktion und die
stellung manchem willkommen sein, alles alte Genitivform haben sich gehalten in
Syntaktische beisammen zu haben (vgl. d. Pflanzennamen ‚Vergißmeinnicht‘ (auch
Wackernagels Synt.; dafür auch Löf- im Schweizerdeutschen mit ei, nicht Z, also
stedt, Syntactica 2, 9f., und K.Bühler, entlehnt); neben ‚vergiß mich nicht‘! (‚ver-
Sprachtheorie. Jena1934, 168 ff.). Porzig, giß mein nicht‘! würde als gespreizt emp-
Aufgaben der indogermanischen Syntax funden).
(Stand und Aufgaben der Sprachwissen-
2. Zur Methode und Darstellung der Syntax 2
Während die Schulung in lateinischer oder französischer Syntax zugleich
eine Schulung im formalen Denken bildet oder doch in diesem Sinne betrie-
ben werden kann, läßt die griechische Syntax dem unlogischen (oder anders-
logischen!) Moment größern Spielraum (wie übrigens auch die natürliche
lateinische oder französische Ausdrucksweise). Für die Erklärung syntakti-
scher Erscheinungen tritt die Logik, die für Gottfried Hermann maß-
gebend war,! zurück hinter die Psychologie, so wenig zu leugnen ist, daß
sich die Entwicklung des logischen Denkens auch in der Sprache spiegelt.
Schließlich gilt das Schlagwort ‚Wörter und Sachen‘, das zunächst auf
den Wortschatz geht (1, 36 f.), auch für die Syntax. So sind z. B. einerseits
das Verschwinden des primitiven Denkens (z. B. im Verlust des Duals),
anderseits das Aufkommen und die Ausbildung logischer Unterscheidungen
und Feinheiten (z.B. Partikeln wie usv - 82, xe bzw. &v; Artikel; Bedingungs-
sätze) auf dem Hintergrunde der Kulturentwicklung zu betrachten.
Doch auch hier stehen oft Altes und Neues nebeneinander, im Attischen z.B.
neben dem Dual der fein ausgebildete Artikelgebrauch. Vgl. dazu besonders
die 0. S.5 genannte Schrift von Havers.

2. ZUR METHODE UND DARSTELLUNG DER SYNTAX?

Daß auch für dieSyntaxgrammatisch normalisierteTexte unzulänglich sind,


ist selbstverständlich, ebenso daß literarische Gattung und Quellenfragen ge-
naue Berücksichtigung erheischen (vgl.1,29f.).So enthält diegriechische Bibel
manches, was teils qualitativ, teils wenigstens quantitativ nicht griechisch
ist (Semitismen; vgl. 1, 117. 126). Auch für die Syntax gelten die Forderun-
gen schärfster Beobachtung und ausgiebiger Statistik an wirklich bezeugtem
(hörbarem oder schriftlich überliefertem) Sprachstoff, mit steter Rücksicht
auf andere, parallele oder gegensätzliche Ausdrucksmöglichkeiten.? Wie die
griechische Laut- und Formenlehre (im weitesten Sinn), so hat auch die grie-
chische Syntax Zusammenhänge nach vorwärts und nach rückwärts. Die
Syntax der mittel- und neugriechischen Volkssprache steht freilich in man-
chen Erscheinungen der romanischen Syntax näher als der altgriechischen,
hat aber daneben auch Altertümliches erhalten. Schweift also der Blick des
Syntaktikers des Altgriechischen mit Vorteil bis zur Gegenwart, so muß er
sich auf der andern Seite ein Bild davon machen, was das Griechische an
syntaktischem Gut aus der gemeinsamen Vergangenheit der indogermani-
schen Sprachen mitgebracht hat. Wie die Syntax jeder andern indogermani-
1 De emendanda ratione Graecae gram- Thumb, Germ.-rom. Mon. 3 (1914) 2 ff.
maticae. Lips. 1801; vgl. z.B. Thumb, und bei Brugmann? 14, weiter die Ar-
Gesch. der idg. Sprachw. II 1, 5. beiten über die Sprachstatistik als Hilfs-
2 Bei Brugmann? S. 11-14. mittel literarischer Forschung z. B. von
3 Daß in lediglich schriftlich überlieferten H.v. Arnim, Zeitschrift f. österr. Gymn.
Sprachen nur mit wirklich überliefertem 51, 481 ff.; I. Heikel, Eranos 4, 11 ff.;
Material gearbeitet werde, fordert W. C. Ritter, NJbb. 11 (1903), 242 ff. 314 ff.
Schulze, KZ 55, 113 (= Kl. Schr. 551). (aber auch kritische Stimmen wie die von
Über die Wichtigkeit umfassender Stati- Warburg [s. 1, 10] 37 ff. Vor der Gefahr
stik auch für die Syntax gegenüber der mechanischer Anwendungder Statistik auf
isolierten psychologischen Ausdeutung von die Textkritik warnen Keelhoff, Rev. de
Einzelerscheinungen, z. B. des Optativ- l’instr. publ. en Belge 37, 225 ff.; G. Rött-
gebrauches oder der Wortstellung, vgl. ger, Studien (s. 1, 455) 10-12.
8 A. Einleitung

schen Einzelsprache muß sich die Syntax des Griechischen aufbauen auf der
vergleichenden Syntax der indogermanischen Sprachen. Für diese sind neben
den altindischen, altiranischen, altitalischen Quellen allerdings gerade auch
die altgriechischen von besonderem Werte (man denke z. B. an die Modi),
aber auch die syntaktischen Erscheinungen des Germanischen, Keltischen,
Baltisch-Slawischen, Armenischen sind nicht zu vernachlässigen, soweit bei
ihnen antik-christlicher Einfluß ausgeschlossen ist. Freilich muß gerade in
der Syntax besonders stark mit unabhängiger Parallelentwicklung gerechnet
werden, nicht nur in Sprachen gleicher Art.! Und während sich indogerma-
nische Flexionsformen vielfach sicher aus den Tatsachen der Einzelsprachen
ablesen lassen, ist die ungebrochene Überlieferung syntaktischer Gebilde in
die Einzelsprachen hinein sehr selten undim Grunde lexikalisch zu werten
(z. B. griech. Zebg naryp = ai. Dyaus pita = lat. Diespiter).” Viel mehr als
in der Flexion besteht in der Syntax die Gemeinsamkeit nicht so sehr im
Einzelfall als im Typus.
Wie bei der Wortbildung und in der Wortforschung überhaupt, kann man
in der Syntax als Forscher und Darsteller außen oder innen beginnen, d.h.
von der Form oder von der Bedeutung ausgehen. Im folgenden ist in der
Hauptsache die Form zum Ausgangspunkt genommen, also die Bedeutung
und Funktion der syntaktisch sich auswirkenden Formen dargelegt (des
Einzelwortes und der Wortgruppe und des Satzes). Dieser alte Weg ist noch
neuerdings von Meillet als der allein wissenschaftliche gegen Sechehaye ver-
teidigt worden, der die Bedeutung richtunggebend sein lassen wollte.? Ohne
Kunde von dieser Auseinandersetzung zwischen zwei Schülern de Saussure’s
hat allerdings gleich nachher Brugmann durch einen praktischen Versuch
gezeigt, daß es sehr fruchtbar sein kann, statt von der Form von allgemeinen
psychologischen Kategorien auszugehen.? Dabei ergibt sich auch, was einer
Sprache fehlt oder was in ihr besonders hervortritt. Daher darf auch eine
von der Form ausgehende Darstellung diese Seite nicht vernachlässigen. Es
lohnt sich dabei auch, Erscheinungen, die sich bei verschiedenen syntak-
tischen Formen in gleicher Weise finden, zusammenzufassen nach all-
gemeinen Gesichtspunkten, die auch für die Lautlehre, Flexion, Wort-
forschung Geltung haben: Analogie, Assimilation,®? Kontamination, Ver-
schiebung der Auffassung und Gliederung, Konzentration (Verdichtung);
wichtig ist auch, daß für (ungefähr) den gleichen Inhalt verschiedene syn-
taktische Möglichkeiten bestehen können: Variation und Periphrase.* Doch
gelingt es noch weniger als auf andern Gebieten der Sprache, alle syntakti-
schen Erscheinungen unter solche Generalnenner unterzubringen.
1 Die Frage stellt sich nicht nur für die taxe‘).
lateinische Syntax im Verhältnis zu der oft * Verschiedenheiten der Satzgestaltung
vorbildlichen griechischen oder der deut- usw. (s. Abkürzungsverz.) und dazu De-
schen im Verhältnis zur lateinischen, son- brunner, DLZ 1919, 705 ff. 737 ft.
dern auch für die hellenistische griechische 5 1.E.Äzelius, De assimilatione syn-
im Verhältnis zur aramäischen. Vgl. im tactica apud Sophoclem. Diss. Upsala
allg. Havers, Erkl. Synt. 133 ff. 1897; J. Liljeblad, De assimilatione syn-
2 Andere Beispiele s. 1, 56, Fußn. 4; vgl. tactica apud Thucydidem quaesticnes. I. Ad
auch 1, 58, Fußn. 2. genera numeros casus pertinentes. Diss.
> Vgl. Sechehaye, Rev. des langues ro- Upsala 1900; Radina (s. S. 52).
manes 56, 44 ff.; Meillet, BSL 20 [1916] 6 Beispiele in den Abschnitten B-D.
133ff. (‚Sur la methode A employer en syn-
2.Zur Methode und Darstellung der Syntax 9

Wie man der Grundform eines Wortes eine Grundbedeutung zuordnet


(z. B. idg. *poter ‚Vater‘), so nimmt man auch für die Grundform einer
Flexionsform eine Grundbedeutung in Anspruch. Man wird auch in diesem
Falle vorsichtiger von Ausgangspunkt oder letzterreichbarer Bedeutung
sprechen. Hinter der letzterreichbaren Form und Bedeutung können andere
liegen; eine Flexionsform kann bei ihrer Entstehung eine ganz andere Be-
deutung und Funktion gehabt haben als später. So geht der griechische
imperativische Infinitiv auf -«ı nach gewöhnlicher Annahme auf den finalen
Dativ eines Verbalsubstantivs zurück (vgl. 1, 808 f.); der lateinische Geni-
tiv auf -i war einmal wohl eine unflektierte Adjektiv- oder Adverbialform;
es gibt Nominative, die Vokative oder Genitive! waren. In geschichtlicher
Zeit vereinigt oft eine Form verschiedene Bedeutungen in sich; der altgrie-
chische Genitiv ist auch Ablativ, der neugriechische kann außerdem noch
Dativ sein; der gotische Dativ hat auch instrumentale, lokativische, ablati-
vische Funktion. In diesen Fällen läßt sich allerdings mit Hilfe der verwand-
ten Sprachen die Scheidung einigermaßen durchführen; aber auch die fürs
Indogermanische anzusetzenden Flexionen zeigen öfters mehr als eine Be-
deutung: idg. -e/os (griech. -os) ist Gen.-Abl.; die Instrumentalformen wer-
den auch komitativ-soziativ gebraucht; im Dual tragen drei Formen acht
Kasusbedeutungen. Umgekehrt gibt es formell verschiedene Formen gleicher
Gebrauchsweise, z. B. lat. -i -äs -ıs u. a. als Gen. Sing. (idg. -z -äs -e/os) oder
die verschiedenen Aoristbildungen (Wurzelaor., themat., s-Aor.). Man kann
annehmen, daß im ersten Fall den verschiedenen Bedeutungen einmal auch
verschiedene Formen entsprachen und daß im zweiten Fall die verschiede-
nen Formen einst Bedeutungsunterschiede aufwiesen, bewegt sich aber da-
mit in bloßen Vermutungen. Sicher erreichbar sind oft nur Flexionen mit
verschiedenen Bedeutungen oder besser Gebrauchsweisen oder Geltungs-
bereichen, die sich nicht ohne weiteres auf eine Einheit bringen lassen, oder
verschiedene Form zum Ausdruck des gleichen. Die Wortforschung zeigt
genau die gleichen Erscheinungen; vgl. z. B. Brugmann? 12, Fußn.1 über
deutsch -isch. Völlig abzulehnen ist die in die Zeit vor Begründung der indo-
germanischen Sprachforschung zurückreichende Aufstellung von sog. Grund-
bedeutungen oder allgemeinen Bedeutungen, die nur eine Art Generalnenner
sind, der aus den einzelsprachlichen Anwendungen abstrahiert ist (so noch bei
K.W.Krüger u.a.). Die Herkunft der indogermanischen Flexionen läßt sich
wegen ihrer Undurchsichtigkeit und wegen des Fehlens der Vorstufen im
allgemeinen nicht mit Sicherheit bestimmen. Und in geschichtlicher Zeit
gewordene Flexionen, die in ihrer Entstehung klar sind, sind gemeinhin an
Stelle älterer getreten und haben deren Gebrauchsweisen übernommen; z.B.
gehen die Anwendungen des französischen Genitivs mit de nur zu einem
kleinen Teil auf lat. de c. abl. (als Konkurrenz des partitiven Genitivs)
zurück; die meisten sind mechanischer Ersatz des lateinischen Genitivs. Es
hat also in solchen Fällen eine Adaptation stattgefunden, und es ist durch-
aus möglich und wahrscheinlich, daß auch die indogermanischen Flexionen

1 So vielleicht lat. reus ‚Angeklagter‘ (’s) Müllers, dergleichen, allerhand usw.


(Thurneysen, IF 14, 131), sicher deutsch (Behaghel, DS1, 481 Io)s
10 A. Einleitung. 2.Zur Methode und Darstellung der Syntax

und ihre Funktionen in weitem Umfang durch solche Adaptationen ent-


standen sind.!
Oft ist für eine Flexionsform neben den allgemeineren Anwendungen die
Situationsbedeutung wichtiger (in der Wortforschung nennt man diesen
Unterschied usuell und okkasionell); so bekommen die Infinitive und Parti-
zipien des Aorists nur durch den Zusammenhang bzw. durch den parallelen
Gebrauch mit dem augmentierten Indikativ neben dem Aspekt auch Ver-
gangenheitsbedeutung (z. B. xat öv einelv ‚und er habe gesagt‘ neben einev;
&c einav driAdev neben £Erei einev, AnyAdev.
Das Sprachgefühl ist, wie für die Wortbedeutung, so auch für syntak-
tische Dinge nicht bei allen Angehörigen einer Sprachgemeinschaft gleich-
mäßig. So erklärt sich wenigstens ein Teil der Veränderungen und Neu-
bildungen; z. B. entwickeln sich allmählich die absoluten Partizipialkon-
struktionen aus konjunkten, indem zunächst ein Teil der Sprechenden
letztere als selbständig empfindet und dann auch von vornherein als selb-
ständig bildet (für Beispiele wie rod 8’ iY0g neuaörog Axövrıoe sind beide Auf-
fassungen möglich). Auch in der Muttersprache, ja in der eigenen Mundart
schwankt oft die Auffassung (nhd. gut in es ist gut und es geht gut ist für das
natürliche Gefühl gleich, für den Sprachhistoriker verschieden); um so mehr
wird dies der Fall sein gegenüber nur schriftlich überlieferten Sprachen, für die
ein Sprachgefühl erst erworben werden muß ohne die Möglichkeit der Kon-
trolle an einem wirklich lebendigen Sprachgefühl und ohne die Unterstüt-
zung durch lebendigen Akzent, Pausen usw. So werden die lateinischen Sätze
C. Julius Caesar consul creatus est und C. Julius Caesar consul profectus esi
in den gleichen Wörtern nicht ganz gleich geklungen haben. Das Gefühl für
Ausdrucksweisen wie lat. urbem captam habet (griech. nv nörıy EAov Zyeı)
ging der spätern Zeit verloren, in der daraus lediglich eine Umschreibung
des Perfekts wurde. Ob hom. deidw un rı n&dycı noch parataktisch auf-
gefaßt werden konnte, was an sich möglich ist, läßt sich ohne Kenntnis der
Pausenverhältnisse und Gewichtsverteilung nicht sagen (vgl. auch das vor-
her genannte Beispiel für das absolute Partizip). Das Mundartstudium, das
besonders fruchtbar ist, wenn der es betreibende Gelehrte selbst noch eine
Mundart spricht, ist auch für die Syntax als Kontrolle und Anregung un-
entbehrlich.?

ı Für den auf den Prager Sanskritisten sprache, aber auch für die teilweise schon
Alfred Ludwig zurückgehenden Begriff veraltete Sprache der Volksliteratur, bietet
der Adaptation s. E. P. Morris, On Prin- TCaprlavos manches (s. 0. S.3). An pho-
ciples and Methods in Latin Syntax. New nographischen Aufnahmen läßt sich z. B.
York 1901; eine praktische Probe beiLL. D. das Fehlen einer Pause bei der Stellung
Brown, A study of the Case Construction &rcd xorvod beobachten, z. B. öd« rov eide
of Words of Time. Diss. Yale Univ. New 76 Baomdraudo Erpöuxfe ‚als der Königs-
Haven 1904. Delbrück, NJbb. 9 (1902), sohn den Drakos sah, erschrak er‘, Neu-
317 ff., hat gegenüber M. die ‚Grundbedeu- griechische Dialekttexte. Lautbibliothek
tungen‘ verteidigt (vgl. auch H. Meltzer, Nr. 94. Berl. 1934. 8.11, 10 (Ios). Aller-
IF 15, Anz. 238 ff.). dings darf nicht verschwiegen werden, daß
2 Genannt sei hier die umfassende Dar- die mundartliche Literatur überall gerade
stellung von J.Schiepek, Der Satzbau in der Syntax oft stark unter dem Einfluß
der Egerländer Mundart. 1. 2. Prag 1899. der Schriftsprache steht.
1908. Für die lebende neugriechische Volks-
3. Die syntaktischen Ausdrucksmittel des Griechischen 11
Daß bei der Erklärung syntaktischer Erscheinungen nicht nur Psycho-
logie und Logik mitsprechen dürfen, sondern auch die Kulturgeschichte,
wurde schon oben angedeutet (S. 7). Aber auch hier ist vor Übertreibung
zu warnen: wie in der Sprache überhaupt, ist in der Syntax vieles nur äußer-
liche Analogie oder durch oft unbekannte geschichtliche Verhältnisse be-
dingt, ohne geheimnisvollen geistigen Hintergrund.!

3. DIE SYNTAKTISCHEN AUSDRUCKSMITTEL DES GRIECHISCHEN


Die syntaktischen Ausdrucksmittel hatte das Griechische zum guten Teil
ausderindogermanischen Vorzeit überkommen; sie sind auch in weit-
gehendem Maße bis auf die Gegenwart bewahrt worden. Mitgebracht war
die Scheidung zwischen Nomen (Substantiv, Adjektiv, Pronomen) und Verb
mit den zugehörigen grammatischen Kategorien, den nominalen (Numerus,
Genus, Kasus) und den verbalen (sog. Genus verbi, Numerus, Person,
Aspekt, Tempus), dem zwischen Nomen und Verbum stehenden Verbal-
nomen (nomen agentis und actionis, auch rei actae bzw. Partizip und In-
finitiv). Alt ist auch ein großer Teil der Adverbien und Partikeln zum Aus-
druck von Ort, Zeit, Art und Weise, der verschiedensten gedanklichen Be-
ziehungen. Die ebenfalls ererbte Nominalkomposition ist jedoch nicht wie
im klassischen Sanskrit in den Dienst der Syntax gestellt worden (1, 428,
Fußn. 1). Altüberkommen sind auch die einfachen syntaktischen Grund-
verhältnisse, also die geläufigsten Satzschemata, ein- und mehrwortige Sätze
mit verbalem oder nominalem Prädikat, mit Attributen und Appositionen,
Objekten und Adverbialien; eine besondere Altertümlichkeit ist der Typus
oUMAK irre. Die formelle Hypotaxe war allerdings noch selten gegenüber
der formellen Parataxe, bei der die sog. Parenthese einmal eine wichtige
Rolle spielte. Von den Nebensätzen reichen die relativischen sicher hinter
das Eigenleben des Griechischen zurück; dagegen waren andere Nebensätze
in vor- und frühgeschichtlicher Zeit wohl noch oft angeschlossene Haupt-
sätze. Die freie Wortfolge des Indogermanischen, die das Griechische grund-
sätzlich festhielt, war durch die ausgebildete Flexion ermöglicht. Von dem
überlieferten Gute ist das Verb auch syntaktisch im ganzen besser erhalten
als das Nomen; insbesondere tritt beim Verb der Aspekt gegenüber der sich
genauer ausbildenden Tempuskategorie durchaus nicht in den Hintergrund.
Beim Nomen sind die Kasus schon früh mehr gedanklich gefaßt, während
rein sinnliche Beziehungen mehr und mehr die Hilfe der Präposition be-
nötigen, die dann zum Regens des Kasus wird. Doch die altertümliche Dual-
kategorie ist auch beim Nomen weithin lebendig geblieben. Altererbt sind
auch gewisse Elemente volkstümlicher Stilistik.
1 Der dänische Philologe und allgemeine auch Schwyzer, IF 48, 273,1. Behaghel,
Sprachforscher Joh. Nic. Madvig sagt in DS 4, sagt im Vorwort p. VIII: ‚Sprach-
seinen Kleinen Schriften (Leipzig 1875) 301 liche Tatsachen [sind] in erster Linie als
anläßlich von lat. Deli gegenüber in Sıeilia allgemein seelisch bedingte aufzufassen...
und ähnlichen Unterschieden über die es gibt ungemein zahlreiche Einzelerschei-
Sprache: ‚Tiefes und Geheimnisvolles liegt nungen, bei denen die geistesgeschichtliche
nicht dahinter, obgleich sehr viel Unbe- Erklärung völlig versagt.‘ Über den ‚Volks-
kanntes und historisch Dunkles; und so geist‘ und die führende Stellung des ein-
verhält es sich mit unendlich vielem, was zelnen bei syntaktischen Veränderungen S.
man in den Sprachen anstaunt.‘ Vgl. dazu B. Delbrück, Grundlagen 87 f.
12 A. Einleitung

Vom indogermanischen Standpunkt aus sind erst im Griechischen


vollausgebildet die Präpositionen bzw. Postpositionen in ihrer Funktion
als solche (auch als Präverbien in der verbalen Komposition). Eine neue
formelle Kategorie des Nomens ist dessen Bestimmtheitsform, d. h. der be-
stimmte Artikel, auch er wie die Präpositionen ein bedeutender Gewinn für
die Ausdrucksfähigkeit. Das Reflexiv- und Demonstrativpronomen zeigen
vorwiegend formale Um- und Neubildungen. Dagegen fällt in den Kasus
vielfach, was auf früherer Stufe getrennt war, wenigstens äußerlich zusam-
men (sog. Synkretismus).! Beim Verbum sind das Resultativperfekt (1, 775
und u.BIV&4be),der passive Aorist und das passive Futurum, die Ausstattung
aller Tempusstämme mit Infinitiv und Partizip formale und semasiologische
Neuerungen, die letzte der frühgeschichtlichen, die vorhergehenden erst der
geschichtlichen Zeit. Dazu kommen auch der Gebrauch der Partikel xe bzw.
&v, der sog. absolute Gebrauch der Partizipien, der Irreal, die Konstruktion
des accusativus cum infinitivo, die indirekte Rede. Die meisten dieser Neue-
rungen haben in den verwandten Sprachen Parallelen; in besonderer Weise
ausgebildet sind im Griechischen außer der Verwendung von xe (&v) der von
den Römern accusativus Graecus genannte Gebrauch und zum Teil der
Artikel (öde 6 &vnp, 16 ed elvaı). Fremder Einfluß kommt für keine einzige
syntaktische Neuerung des Griechischen ernsthaft in Frage (vgl. dazu 1, 63).
Nicht nur die traditionelle Schriftsprache der byzantinischen und spätern
Griechen, sondern auch die neugriechische Umgangssprache und die neu-
griechischen Dialekte haben trotz mannigfachen lautlichen und formellen
Änderungen im ganzen die altgriechischen (und schon indogermanischen)
syntaktischen Kategorien bewahrt. Allerdings fehlt es nicht an Verlusten
und Neubildungen; die letztern halten sich jedoch im Rahmen des Bestehen-
den. Den alten Dual konnte die attizistische Reaktion nur bei einer dünnen
Oberschicht und vorwiegend im Schriftgebrauch wieder lebendig machen,
obschon die Anschauung der Paarigkeit in der spätern Sprache in steigendem
Maße in anderer Weise in der Nominalkomposition sich durchsetzte (neugr.
@vöpöyuvov ‚Ehepaar‘, yuvaıxöraıda „Frauen und Kinder‘ usw.). Die Reduk-
tion der Kasus erfaßte in der spätern Sprachentwicklung auch den Dativ,
an dessen Stelle der Genitiv oder der präpositionale Akkusativ trat. Der
Akkusativ hat im Neugriechischen neben seinen alten Funktionen die eines
casus praepositionalis schlechthin, ersetzt also auch den alten Genitiv bei
Präpositionen.? Der Gen. Plur. hat im Neugriechischen ein beschränktes An-
wendungsgebiet. Lediglich formell ist der Ersatz der Adverbien auf -wc
durch solche auf -«.(z. B. xada statt xaXöc). Im Verbum dagegen sind Prä-
sens und Aorist als Kategorien voll lebendig geblieben; das alte Perfekt ist

1 Die Gleichsetzung dieses Ausdruckes mit scher) Gegensätze (bei gemeinsamer Ab-
(Kasus-) Mischung (vgl. xep&vvuge) ist ein wehr) gebraucht ;von da aus kam das Woxt
(allgemein gewordener) Irrtum; ovyxpntio- in die Grammatik;s. Wackernagel, Synt.
wös, in hellenistischer Zeit auf das (oft feh- 1, 301 £.
lende, aber in gemeinsamer Bedrohung ? Casus praepositionalis (predldänyj padezs
wieder auftretende) Gemeingefühl der heißt im Russischen der Lokativ, aber
Kreter gehend, wurde im Zeitalter der Re- nicht etwa als einziger Präpositions-
formation von Ausgleich und Verwischung kasus, sondern weil er nicht anders als mit
bzw. Vermischung religiöser (protestanti- Präpositionen vorkommt.
3. Die syntaktischen Ausdrucksmittel des Griechischen 13
der Form nach beseitigt, aber die durchgeführte Umschreibung (1, 779) ist
dem altgriechischen Perfekt auch inhaltlich nicht gleichwertig. Der Kon-
jJunktiv ist vom Indikativ syntaktisch durchaus geschieden (die teilweise
formelle Gleichheit, z. B. $£vo eveıc dever bzw. S&vng d&vn, ist doch nur Schein,
da der Konjunktiv nicht ohne Regens erscheint, z. B. v& d&vn, &c 8&vo). Schon
im spätern Altertum ist der Optativ im ganzen Umfang aus der Sprache
verschwunden (neugr. un y&vorro ist lexikalisch zu werten). Dagegen ist nicht
nur das Gefühl für die Kategorie Tempus geschärft (es erscheinen relative
Tempora wie das Plusquamperfekt, das es im Altgriechischen so nicht gab),
sondern daneben auch das Gefühl für den Aspekt lebendig geblieben. Neben
die alte syntaktische Scheidung des Imperfekts vom Aorist (oder besser des
Präsensstammes vom Aoriststamm) ist im Neugriechischen auch der Unter-
schied eines präsentischen und aoristischen Futurums getreten. Der Infini-
tiv ist teilweise zu einem Substantiv geworden (was er ursprünglich war,
wenn auch in anderer Weise), teils völlig verschwunden (Ersatz sind v« mit
Konjunktiv oder Verbalsubstantiva wie 76 ypauıuo ‚das Schreiben‘). Von
der alten Fülle von Partizipien haben sich nur das passive Perfektpartizip
auf -uevos (namentlich’als Mittel der Perfektbildung) und - erstarrt — einige
mediale präsentische auf -wevog grundsätzlich unverändert erhalten; die un-
flektierte (erstarrte Nominativ-) Form auf - ovras (z. B. devovras ‚bindend‘)
ist dem Gebrauch nach mehr ein Absolutiv (gerondif) als ein Partizip des
aktiven Präsens. Nur mit dieser Form erscheint noch eine sog. absolute Par-
tizipialkonstruktion, ein nom. abs., z. B. oxorv@vrag 6 xopöz ‚als der Tanz
zu Ende ging‘. In den Konjunktionen finden sich einerseits Verschiebungen
und Ersatz; andererseits sind aber auch viele altgriechische Konjunktionen
bzw. Partikeln, die feinste Schattierungen des Gedankens ausdrückten, ohne
Ersatz verschwunden. Wie überhaupt in den Volkssprachen überwiegt auch
in der neugriechischen die primitive Parataxe (besonders mit x«t) gegenüber
der Hypotaxe. Lägen völlig unstilisierte Texte aus dem Altertum vor, so
würden sie wohl ein ähnliches Verhältnis zeigen; doch sagt die neugriechi-
sche Volkssprache auch z. B. Piero x’&pyerau ‚ich sehe und er kommt‘ für
altgriech. öp@ adröv Zpxönevov ‚ich sehe ihn kommen‘.
Wörter bzw. Wortarten und Wortformen, von denen bisher allein die
Rede war, sind freilich selbst in den altindogermanischen Sprachen, in denen
eine grundsätzliche Scheidung derselben besteht, nicht die einzigen Aus-
drucksmittel. Die Wortfolge istin Sprachen, die Substantiv, Adjektiv, Ad-
verb, Verb formell nicht scheiden (z. B. chines. ta —= ‚Größe, groß, groß
sein‘), das primäre syntaktische Mittel; im Altindogermanischen tritt sie als
Ausdrucksmittel zurück. Aber auch in den Flexionssprachen spielen der
Satzakzent und dienoch wenig untersuchte, nur an lebenden Sprachen zu
beobachtende Pause (Binnen- und Endpause) eine wichtige Rolle (vgl. 1,
173. 396 und o. S. 10, Fußn. 2). Dazu kommt die Gebärde, teils selbstän-
dig, teils als Ergänzung der Lautsprache (nhd. dort! mit entsprechender
Gebärde kann auf etwas Merkwürdiges, z. B. auf einen Feuerschein, hin-
weisen). Selbst ‘ohne Gebärde wird von der Lautsprache auch sonst oft die
Situation vorausgesetzt (so z. B. wenn mit der Frage kommst du? zum ge-
wohnten gemeinschaftlichen Gang zur Schule, Arbeit aufgefordert wird).
14 A.Einleitung

Auch die zuletzt genannten Ausdrucksmittel sind altüberkommen, sowenig


infolge der mangelhaften Überlieferung hier ein Nachweis im einzelnen mög-
lich ist.
4. DIE WORTARTEN

Die zunächst verwirrende Masse von Wörtern ist in den altindogermani-


schen Sprachen und also auch im Griechischen in weitgehendem Maße ge-
gliedert durch die wechselnden Wortformen z. B. des Substantivs oder des
Verbs. Die Scheidung zwischen diesen Wortarten ist jedoch keine absolute
(vgl. z. B. den gleichen Ausgang von oög und 86c) und liegt oft nur im zu-
gehörigen System (nicht in der Einzelform) oder im Zusammenhang der
Rede.! Daß überhaupt Unterschiede zwischen den Wörtern bestehen, kam
selbst der beginnenden antiken Sprachtheorie erst allmählich und spät zum
Bewußtsein. Die Einteilung und Benennung der Wortarten in der Gram-
matik nicht nur der indogermanischen Sprachen geht auf die griechische
Sprachwissenschaft des Altertums zurück.
Dionysios Thrax 11 p. 23,1 f. U. zählt 8 AgEeız (‚Satzteile‘) oder u£pn Aöyov (‚Redeteile‘)
auf: dvoua nomen, fiua verbum (gekürzt für verbum temporale. Varro), ueroxn participium,
&p9pov articulus, &vrwvuniax pronomen, rp6deoıs praepositio, Erippnua adverbium, obvdso-
wog coniunctio. Aber frühere Zeiten gingen in der Unterscheidung nicht so weit und
brauchten die spätern Termini teilweise anders. Theophrast und die Stoa kannten neben
dvou.x, Hhua und obvdconog — diese drei schon bei Aristoteles — den Terminus &p9pov für
die Pronomina (mit Rücksicht auf das Relativ); erst die Alexandriner trennten die
Personal- und Demonstrativpronomina als &vrovupiaı ab und behielten &p9pov für Re-
lativ und Artikel, die teilweise formell nicht geschieden waren (9 ol at: oi al ist späte,
äußerliche Scheidung; vgl. 1, 387, Zusatz 2); später schied man diese beiden als &.
droraxtırdv und &. rrporaxtındv; als man nach dem Vorgang lateinischer Grammatiker das
Relativ den Pronomina beigesellt hatte, wurde der Zusatz nporaxrıxöv entbehrlich. Das
Interrogativ galt der griechischen Grammatik noch lange als övou«. Wie das &p9pov im
ursprünglichen Sinne, sind die wenig glücklichen Ausdrücke rpö9eoız und Ertppnux, die
nur ein Moment herausheben (die vorwiegende Wortfolge bzw. die Beziehung auf das
önuox), Abspaltungen von obvdeouog: damit war ursprünglich alles außer övou« und $nju«
bezeichnet. Noch in Platons Kratylos kann auch ein Verb övou«x heißen und fiu« ist
‚Ausdruck‘ überhaupt oder ‚ausgesagtes Prädikat‘. ueroxyn bezeichnet das Partizip als
Mittelding zwischen dövou« und öju«x. Erst die neuere Sprachwissenschaft hat den In-
finitiv als gleichartig erkannt. An Nomen und Verb haben übrigens - in anderer Weise —
auch Präposition und Adverb teil. Auf die lateinische Grammatik geht die Klasse der
Interjektionen zurück. In der Hauptsache nach Wackernagel, Synt.1, 13{f. 70 ff.
2, 76. 126 ff. 152 f. Über Unterabteilungen des Nomens s. u. $. 18. Über ein abweichen-
des System der Wortarten in einem Papyrus des. 1. Jahrh. n. Chr. s. H.M. Hubbell,
Class. Phil. 28 (1933) 189 ff.
Daß diese praktische Einteilung der Wörter nach dem syntaktischen, aber
auch nach dem semasiologischen und formalen Gesichtspunkt manches zu
1 Die Wörter &y& ‚Führer‘, &ye ‚führe‘, noch nicht bestand (vgl. 1, 457, 1a). Im Zu-
(2)wE ‚mich‘, ye ‚sicherlich‘, d& ‚aber‘ zeigen sammenhang der lebendigen Rede ist die
den gleichen Ausgang; aber &y& steht im Scheidung zwischen gleichklingenden No-
System von &y6g usw., &yein dem von &yo minal- und Verbalformen im allgemeinen
&ysıg usw., (£)u£ gehört zu 2y& (&)wo0 unzweifelhaft (mit Ausnahme von Fällen
(2)wot, während yes und de isoliert sind. wie hom. oöXe, das man im Altertum als
Damit ist immerhin möglich, daß in &ye Imper. statt als Vokativ nahm, s. Bech-
einmal (vor Ausbildung der Flexion) der tel, Lex. 256).
Unterschied zwischen Nomen und Verb
4. Die Wortarten 15

wünschen übrig läßt, ist längst erkannt. Die neuere Sprachwissenschaft


rechnet zum (formalen) Nomen nicht nur Substantiv und Adjektiv (mit
Adjektivadverb), sondern auch das Pronomen mit dem geschichtlich aus
einem Pronomen entstandenen Artikel oder bildet aus den drei letzten Grup-
pen der Griechen eine einzige. Man ist aber auch zu grundsätzlichen Neu-
einteilungen geschritten.
Paul, Prinzipien? 352 ff. (kritisch und agnostisch); Delbrück, Vergl. Synt. 3,
75 ff., scheidet nach kritischen Bemerkungen über frühere Versuche a) Substan-
tiva (als Substrat der Aussage), b) Aussagewörter (Verb, aber auch Substantiv und
Adjektiv), c) attributive Wörter, d) verbindende Wörter, e) hervorhebende Wörter;
Wundt, Völkerpsychologie I 2, 6 läßt Gegenstands-, Eigenschafts-, Zustands-, Be-
ziehungsbegriffe den grammatischen Substantiven, Adjektiven, Verben, Partikeln
entsprechen; E. Otto, Zur Grundlegung der Sprachwissenschaft. Bielefeld u. Leipz.
1919. 80 ff. (Ding-, Eigenschafts-, Vorgangs-, Umstands-, Beziehungswort, Präpo-
sition und Konjunktion); V. Brendal, Ordklasserne... Kopenhagen 1920 (s. BSL 29,
c.-r.1ff., wo Meillet der allgemeinen und abstrakten Klassifikation Brendals vom
Standpunkt der Flexionssprachen die Scheidung in mots principaux - in der Hauptsache
Nomina und Verba —- und mots accessoires gegenüberstellt); E. Hermann, Die Wort-
arten. Berl. 1928 (aus NGGW), nimmt eine doppelte Klassifikation vor: I: 1. Teilwort,
2. Einzelwort, 3. Gruppenwort, 4. Satzwort; II (sich mit I überschneidend): 1. Ganz-
wort, 2. Gliederwort; die grammatisch selbständigen Wortarten umfassen ($.39): 1. Tätig-
keitswort, 2. Vorgangswort, 3. Zustandswort, 4. Wesenswort, 5. Sachwort, 6. Dingwort,
7. Zugehörigkeitswort, 8. Eigenheitswort, 9. Umstandswort, 10. Verhältniswort, 11. Bin-
dewort, 12. Beziehungswort, 13. Benennungswörter nur mit Sachbedeutung; Th. Ka-
lepky, Neuaufbau der Grammatik. Leipz. 1928. S.66f.: 1. Gegenstandsangaben,
2. Verlaufsangaben, 3. Verhältnisangaben; Fr. Slotty, Das Wesen der Wortart. Don.
nat. Schrijnen 130 ff., wendet sich gegen die Vermischung semasiologischer und syntak-
tischer Gesiehtspunkte bei Betrachtung der Wortarten und geht selbst von einer ur-
sprünglichen Scheidung von Gegenstands- und Merkmalsbezeichnungen aus, einerseits
Wesen- und Dingnamen, anderseits Eigenschafts-, Zustands-, Tätigkeits-, Vorgangs-
bezeichnungen; zu den Merkmalsbezeichnungen kommen noch die Umstandswörter; zu
beiden Hauptklassen stehen die Verhältniswörter in Beziehung. Vgl. weiter Hjelmslev
[1, 27] 296 ff. (Verb, alles andere ‚Nomen‘); Bühler, Sprachtheorie (Jena 1934) 299{f.
Vom formalen Standpunkt zerfallen die Wörter der alten und noch der
lebenden indogermanischen Sprachen, auch des Alt- und Neugriechischen,
in zwei ungleiche Hauptmassen, in die weit überwiegenden flektierten und
in die unflektierten (bzw. keinem Flexionssystem angehörigen) Wörter. Den
formalen Unterschieden gehen syntaktische und auch Sinnesunterschiede
parallel. Nomen und Verb spielen in der Syntax im allgemeinen die Haupt-
rolle und sind oft für den Sinn im allgemeinen ausschlaggebend. Ein un-
flektiertes Wort kann nicht Subjekt, Objekt, Prädikat sein und ist für das
rein sachliche, gewissermaßen rohe Verständnis oft, aber nicht immer, ent-
behrlich ;andererseits kann es aber dem Satze auch ein Etwas geben, das für
die Gesamtauffassung geradezu entscheidend ist (so die Partikel &v); z. B. in
ed £yeı ist der unflektierte (eigentlich nur als unflektiert empfundene) Teil
sachlich allein wichtig. Die Trennung von flektierten und unflektierten Wör-
tern ist aber auch formal keine unbedingte. Dafür ist zwar unwichtig, daß
einzelne Nominal- und Verbalformen einer Flexion entbehren (z. B. ßi& xpi
xoh &u& ZE-eı), stehen sie doch in deutlichen Flexionssystemen (neben dem
von Haus aus nominalen xpt liegen xpeav xpfjvaı usw.). Auch daß einzelne
unflektierte Wörter nach der Bedeutung verschiedene Wechselformen zei-
16 A. Einleitung

gen: 29a: &uJev, nöoe: nödev: mödı u. a., hat nicht viel zu bedeuten. Aber
es sind auch öfters Wörter der einen Hauptklasse in die andere übergegan-
gen: im geschichtlichen Griechischen unflektierte Wörte wie r£puot, al£v ge-
hörten einst zu lebendigen Flexionssystemen; umgekehrt haben ursprüng-
lich flexionslose Wörter gelegentlich in beschränktem Umfange eine Flexion
angenommen, z. B. deüpo:: Seüre, 77: rrre.! Während in den genannten Fäl-
len formale Isolierung oder Veränderung erfolgt ist, fehlen in andern äußere
Kennzeichen für die Verschiebung der Geltung am Worte selbst; wohl aber
kann ein Verb oder Nomen seine Selbständigkeit in dem Maße einbüßen,
daß es nur noch zusammen mit andern auftritt, z. B. eiu. als sog. Kopula,
HarerO Aavdavw ruyyavo u.a. mit Partizip, xpnu« als gleichwertig mit rı
(z. B. Plato rıxpöv xp., H80 xp); das sind die Gliederwörter im Sinne Her-
manns. Im ganzen darf man aber an den beiden großen Hauptklassen fest-
halten: auf der einen Seite stehen die flektierten Wörter mit syntaktischem
und sachlichem Eigenwert, auf der andern die unflektierten, die oft ledig-
lich grammatische Funktion zeigen und vielfach nur als eine Art Würze des
Gedankens auftreten.
Das letztere kann auch für die unflektierten Onomatopöien und Inter-
jektionen gelten, die allerdings eine besondere Stellung einnehmen als Rest
aus einer Zeit, in der es die spätern Wortarten und Wortformen noch nicht
gab, oder auch als Rückfall in eine solche (tatsächlich sind einzelne Inter-
jektionen sekundär aus flektierten Formen entstanden, z. B. ai. bhös und
neugr. ßp&, beide = ‚he‘; das erste aus bhavas ‚Sie!‘ und weiter aus bhagavas
‚Erhabener!‘, das zweite aus uope ‚Dummkopf!‘). Wie formal (vgl. nhd. hm,
pst), sind die Interjektionen syntaktisch gesondert (als eingliedrige Sätze
bzw. Vorstufen von Sätzen). Den Interjektionen stehen in letzterer Hin-
sicht Vokative und auch Imperative gleich, wenn sie auch in geschichtlicher
Zeit ins System der Deklination und Konjugation eingereiht erscheinen (vgl.
zur Beziehung nhd. he als allgemeiner Vokativ, Anruf; neugr. Ax ‚vorwärts‘,
schweizerd. sä ‚nimm‘ griech. h frz. tiens).
Wie Interjektionen und Adverbien als Sätze fungieren oder doch fungieren
können, gibt es Adverbien, die entwicklungsgeschichtlich erstarrte Sätze
sind, z. B. öo&rn ‚quotannis‘ aus 60a &m (£orı, robrors) oder parenthetisches
olucı. Auch von hier aus ist also eine unbedingte Trennung zwischen dem
analytischen und dem synthetischen Teile der Syntax nicht möglich. Etwas
schärfere Grenzen als eine geschichtliche Darstellung kann eine deskriptiv-
normative ziehen. Aber auch hier geht Altes und Neues oft durcheinander
(z. B. nhd. der Art, frz. de la sorte mit altem pronominalem Wert des Artikels).
Die Scheidung zwischen geschichtlicher und deskriptiver Darstellung ist
keine absolute (vgl. 1, 11).
Nomen und Verbum sind, wie schon im sicher erreichbaren ‚Indogermani-
schen‘, auch im Griechischen im ganzen scharf geschieden und geschieden
geblieben. Immerhin hat schon die altgriechische Sprachtheorie die Doppel-
seitigkeit der Partizipien bemerkt, wesentlich nominaler Formen, die doch
innerlich zum Verb gehören. Partizipien und Infinitive können auch zur
ı Parallelen bei Wackernagel, Synt.1, 71f.; Philologus 95 (1943), 184.
4. Die Wortarten | 17

Bildung von Verbalflexionen dienen (agr. yeypauuevo elotv, ngr. yo SEocı


‚ich habe gebunden‘ mit einem aoristischen Infinitiv); sie können gelegent-
lich modale Bedeutung annehmen (oöAönevog eigentlich ‚dem man Aoro zu-
rufen möchte, sollte‘ u. a.; 1, 524 u.), besonders deutlich in Verbindung mit
der Modalpartikel &v. Aber im allgemeinen haben die verbalen Kategorien
beim Nomen nichts zu suchen und umgekehrt. Nur eine ist dem Nomen
und dem Verb gemeinsam: der Numerus (denn das genus verbi ist etwas
ganz anderes als das grammatische Genus des Nomens). Aber auch bei
dieser gemeinsamen Kategorie zeigt sich neben einer gewissen Ähnlich-
keit doch auch gleich die Verschiedenheit: die Numerusbezeichnung des
Nomens ist engstens verbunden mit der Bezeichnung von Genus und
Kasus (z.B. -oı -es -wv), und gleicherweise ist die Numerusbezeichnung
des Verbs von der Bezeichnung der Person nicht zu trennen (z.B. -w -uı
-uaı: -uev -uede); aber es besteht außer vielleicht beim Dual keine Gemein-
samkeit zwischen Nomen und Verb in den Mitteln der Numerusbezeichnung,
obschon sie bei der Kongruenz parallel gehen (mit Ausnahme des Typus
YAM irre).
Syntaktisch ist im Indogermanischen am mannigfaltigsten das Sub-
stantiv: es kann als Subjekt, Objekt, Attribut und Apposition, Prädikat
(bzw. Prädikativ), Adverbiale auftreten - alles gilt auch für nachträglich
substantivierte Wörter. Das Adjektiv dient nur als Attribut, Prädikativ
und in gewissem Sinne als Adverbiale. Das Verb, an sich nur (aber nicht
ausschließlich) Prädikat, kann auch das Subjekt schon enthalten; als
Kopula oder Hilfsverb nähert es sich lediglich formaler Funktion. Das
„Adverb‘ ist trotz seines Namens auch adnominal gebraucht. Viele un-
flektierte Wörter haben mehr oder weniger rein grammatische Bedeutung
und Funktion (Präpositionen) und gehören teilweise zum ganzen Satze
(Negationen, Konjunktionen). Der Artikel, nach der Entstehung überall
ein Pronomen, ist im Grunde eine nominale Kategorie wie Genus und
Kasus; er drückt die Bestimmtheit aus (teilweise verbunden mit Sub-
stantivierung). Die Onomatopöien und Interjektionen, die allen übrigen
Wörtern als Sondergruppe gegenüberstehen, sind schon vorher gekenn-
zeichnet worden.
Wie schon zu Anfang dieser Einleitung gesagt ist (o. S. 6), ist die fol-
gende Darstellung gegliedert in einen analytischen und einen syntheti-
schen Teil, ohne daß sich zwischen beiden scharfe Grenzen ziehen ließen.
Der analytische Teil muß Bedeutung und Funktion der Wortarten und
Wortformen grundsätzlich isolieren, obschon sie nur im Zusammenhang der
Rede in voller Deutlichkeit erscheinen können (der Artikel kann überhaupt
nicht.als Einzelwort auftreten). Der synthetische Teil hat es ebenfalls mit
Wortarten und Wortformen zu tun, jedoch vom besondern Standpunkt der
Fügungs- und Satzlehre (diese hat auch den einwortigen Satz'zu behandeln).
In höherem Grade als in den andern Abschnitten dieser Grammatik ist in
der Syntax das Ziel nicht sowohl die Vorführung von reichhaltigen Materia-
lien auch für bekannte Dinge als die Anbahnung eines allgemeinen und ge-
schichtlichen Verständnisses auf Grund einer Übersicht über die dafür be-
sonders wichtigen Tatsachen.
2H.a.A. 114,2
18 B. Wortarten und Wortformen. I. Nomen

B. ANALYTISCHER TEIL: BEDEUTUNG UND FUNKTION


DER WORTARTEN UND WORTFORMEN
I. NOMEN

Das griechische Nomen geht in seinem Bestande grundsätzlich auf das


indogermanische zurück. Die altertümlichste Gruppe sind die Pronomina:
hier finden wir teilweise nicht das geläufige nominale Genus (vgl. &yo, ob
usw. und den Gegensatz ig ‚wer?‘: ri ‚was?‘), hier sind öfters verschiedene
Stämme zu einem Paradigma vereinigt, das zudem keine ausgebildete De-
klination zeigt (&y& Zuot £u& &uue; got. weis ‚wir‘ Akk. uns; s. 1, 599 ff.).
Beim Substantiv ist Flexionslosigkeit, abgesehen vom Neutrum, selten;
vgl. alte Lokative wie «itv «ie; ai. mürdhän ‚auf dem Haupte‘ (1, 547). Die
Einteilung der sog. Substantiva (dieser Terminus hat keine griechische Ent-
sprechung) in oßuar« und rpaynara (concreta und abstracta) und in övönare
xÖbpıx (nomina propria) und rpoonyopta: (nomina appellativa) beruht auf
ihrer Eigenbedeutung und hat an Flexion und Syntax wenig Anhalt. Den
Substantiva stellt man seit den lateinischen Grammatikern die övöuara
enidere (adiectiva, eigentlich attributiva) als besondere Gruppe gegenüber,
auf Grund der Bedeutung und Funktion; denn die Formen decken sich, be-
sonders im Griechischen, wo auch die adjektivischen Pronomina nur gering-
fügige Abweichungen von den gewöhnlichen Adjektiva zeigen (Neutr. Sing.
-o für -ov). Adjektivierung von Substantiven ist im Griechischen seltener als
anderswo (vgl. Bxowedrepog ‚königlicher‘ u. ä. 1, 536, 9). Substantivierung
von Adjektiven erfolgt teils durch besondere Suffixe z. B. £pudpög : Epudtptas,
orpaßög: Irpaßwv ‚Schieler‘ (1, 470, 6. 487, 4), später freier und einfacher
durch den Artikel.
Von den geläufigen nominalen Kategorien Numerus, Genus, Kasus hat,
wie schon o. S. 17 ausgeführt ist, nur die erste ihr Gegenstück beim Verb.
Wenigstens beim Nomen ist der Numerus kaum die älteste Kategorie; die
Pluralbildung erscheint jünger gegenüber Stammbildung, Motion, teilweise
sogar Kasusbildung (einzelne Kasussuffixe scheinen vor Pluralsuffixen zu
stehen, z. B. idg. Nom. Plur. *-es, Lok. Plur. *-su). Besser als den Kasus
entsprechen die Verbalpersonen einer nominalen Kategorie, die gewöhnlich
gar nicht als solche gilt, weil sie durch ein besonderes Wort ausgedrückt
wird und, soweit sie in indogermanischen Einzelsprachen vorliegt, jüngere
Entwicklung ist, nämlich der Kategorie der nominalen Determination, die
im Griechischen durch den ‚bestimmten Artikel‘ dargestellt wird. Die Be-
ziehungen desselben zum nominalen Genus sind sekundär. Die größte Man-
nigfaltigkeit zeigt die Kategorie Kasus; auch sie ist von den übrigen nicht
immer scharf zu scheiden. Vom Standpunkt der entwickelten griechischen
Syntax gehört die allgemeinere Kategorie, die allerdings nur in Verbindung
mit den andern vorkommt, an den Anfang. Die nominale Determination ist
in vollgeschichtlicher Zeit zugleich Genusbezeichnung, der nominale Nu-
merus den Kasus übergeordnet. So ergibt sich für die nominalen Kategorien
die Reihenfolge Determination, Genus, Numerus, Kasus. Bei allen ist auch
das negative Moment, das Fehlen oder Zurücktreten einer Kategorie, zu
beachten; syntaktisch bedeutsam ist es nur bei der erstgenannten Kategorie.
41. Nominale Determination und Indetermination 19

1. NOMINALE DETERMINATION UND INDETERMINATION


(Artikel und Artikellosigkeit)!
Vgl. Apollonios Dyskolos, Ilept ouvr&äewug Buch I, bes. $$ 4-47, ferner II 18;
GEL s. v. 6. - Krüger $ 50.-Kühner-Gerth 1, 598-640. -— Gildersleeve, Synt.
S. 215-332 $$ 513-674 (bearbeitet von Ch. W. E. Miller) und AmJournofPhil. 11 (1890)
483-87, 23 (1902) 121-24. - Jannaris, Hist. gr. gr. (Register). - Witkowski, HSG
332-40.- Moulton, Einl. 128 ff. - Blaß-Debrunner? $ 260 (Lit.).- Mayser, Pap. II
1, 56 ff. 2, 1-117 bzw. 171 (Lit.); II 3 (Register). - Delbrück, Vergl. Synt. 1, 507-09
(zum homerischen Artikel). - Brugmann, Grundr.? II 2, 303. 315f. — Hirt, Idg.
Gramm. 6, 165 ff. - Einzelarbeiten: Stummer, Über den Artikel bei Homer (Progr.
von Münnerstadt). Schweinfurt 1886. -— Vogrinz, Gramm. 196 ff. - Monro, Hom.
Gramm.? 224 ff. -— Meisterhans® 222 ff. - Muchau, Observ. de sermone inser. attic.
saeculi quinti (Halle 1882) 1 ff. 9ff.- Kvidala, Badäni 1, 233 ff. 255 ff.- H. Kallen-
berg, Der Artikel von Ländern, Städten und Meeren in der griech. Prosa. Philol. 49,
515 ff.; Studien über den griech. Artikel. Progr. Berl. 1891. - Sobolewskij, Zur Lehre
vom griech. Artikel (russ.). Filol. Obozrön. 10, 103 ff. 11, 193 ff. -— C.Schmidt,
De
articulo in nominibus propriis apud Atticos scriptores pedestres. Kiel 1890. — Ucker-
mann, Über den Artikel bei Eigennamen in den Komödien des Aristophanes. Progr.
Berl. 1892. — Zucker, Beobachtungen über den Gebrauch des Artikels bei Personen-
namen in Xenophons Anabasis. Nürnberg 1899. -— Brassai, Gebrauch des Artikels
bei Plutarch (ungar.). Egyet. phil. közlöny 17, 321 ff. - A. Pfeifauf, Der Artikel vor
Personennamen bei Thukydides und Herodot. Innsbruck 1908. -— Witkowski, BursJb.
159, 223. - Deißmann, Der Artikel bei Eigennamen in der spätern Umgangssprache.
PhW 1902, 1467 f.- U. Pohle, Die Sprache des Redners Hyperides in ihren Beziehungen
zur Koine. Leipzig 1928. - Widmann 24ff. (Substantivierung, bes. auch von Parti-
zipien).. - A.Svensson, Der Gebrauch des best. Art. in der nachkl. griech. Epik. Lund
1937. —- Wolf (s. 0.8.3) 16.-’Avayvworörovrog, ’AY. 34, 166-247 (Skizze der ganzen Ent-
wicklung). — Parallelen bei Sauvageot, L’emploi de l’article en gotique. Paris 1929
(Collection lingu. 28). - Behaghel, DS 1, 31 ff. - A. Heusler, Altisl. Elementarbuch?®
117 ff. 122 ff. — Muller, IF 42, 1 ff. (bes. lat.-roman.). - Gamillscheg, BerlSb. 1936,
327 ff. (roman.). -— E. Seidel, Bulletin ling. 8 (1940) 5ff. 170 ff. — Zugleich vom all-
gemein sprachwissenschaftlichen Standpunkt Wackernagel, Synt.2, 125 ft.
(hier genannt R. de la Grasserie, De l’article. MSL 9, 285 ff. 381 ff.). - R. Brand-
stetter, Der Artikel des Indonesischen verglichen mit dem des Indogermanischen.
Monographien zur Indonesischen Sprachforschung X. Luzern 1913. -— Schwyzer, Die
nominale Determination in den idg. Sprachen. KZ 63, 145-67 (vgl. H. Wissemann,
Die Syntax der nominalen Determination im Großrussischen. Diss. Berlin 1938). Man
beachte auch die Skizze von Carnoy, Psychologie de l’article grec. Symb. Rozwadowski
1, 4143-52; ferner Bühler, Sprachtheorie. Jena 1934, 303-15. - W.E. Collinson and‘
A.V.Morris, Indication. A Study of Demonstratives, Articles and other ‚Indicaters.
Baltimore 1937 (Language Monographs 17).
a) Während das erreichbare Indogermanische die verbale Determination
in Gestalt der Personenunterschiede durchaus besaß, fehlte ihm das nomi-
nale Gegenstück; so heißt z. B. noch lat. mel ‚Honig‘ und ‚der Honig‘, vır
‚ein Mann‘ und ‚der Mann‘, russ. muZs ‚ein Mann; der Mann; mein Mann‘.?
Erst als Einzelentwicklung in indogermanischen Einzelsprachen finden wir
einen sichtbaren Ausdruck der nominalen Determination oder Bestimmt-
heit. Seltener trifft man dabei die Unterscheidung zwischen ‚bestimmt‘ und
‚unbestimmt‘ beim Adjektiv.? Dagegen ist, wie in nichtindogermanischen
! Zur Geschichte des Terminus &p®pov, vorliege (Hirt, Urgerm.3, 98f.; Idg.
lat. articulus s. o. 8.14. Gramm. 6, 165 ff.), ist durchaus unsicher
® Ein Rest der gleichen Artikellosigkeit in (vgl. dazu auch Jacobi, Compositum und
nhd. man (vgl. Behaghel, DS 4, 46. 398). Nebensatz 112ff.; Muller, IF 42, 16f.).
Daß im Nominativ-s ein Rest eines spä- 3 Gleiche Funktion wie die starke und
ter verlorenen indogermanischen Artikels schwacheAdjektivflexion des Germanischen
Qs
20 B.Wortarten und Wortformen. I. Nomen

Sprachen, so auch in indogermanischen verbreitet die Verwendung eines


Demonstrativpronomens als Ausdruck der Determination eines Substantivs
(und - mit weiterer Abschwächung der deiktischen Bedeutung - als äußeres
Zeichen substantivischer Geltung eines Wortes), z. B. nhd. der, die, das
(neben demonstrativem der, die, dds, das auch noch von einer Gebärde be-
gleitet sein kann); nfr. le, la.! Der sog. bestimmte Artikel hat teilweise ein
Gegenstück im unbestimmten Artikel erhalten.? Das Griechische stellt sich
zum genannten Haupttypus; die Überlieferung führt vom Demonstrativ
bzw. vom noch nicht obligatorischen Artikel 6 7 r6 zum bewußt gehand-
habten Gebrauch der antiken literarischen Prosa, der in der Spätzeit einige
Einbußen erleidet. Dies wirkt im Neugriechischen nach, das auf der andern
Seite den erst spätaltgriechischen unbestimmten Artikel besitzt.?
b) Im ältesten Griechischen entspricht6 7 6 auch im Gebrauche un-
gefähr dem got. sa sö bata; beide weisen in gewissem Umfange den Artikel-
gebrauch auf, sind aber anderseits noch sehr oft demonstrativ (örtlich,
aber auch gedanklich), entsprechend ai. sd sa tdd, lit. tas ta, aksl. ts ta to.*
Der allgemeine Hinweis, der in dem Pronomen 6 f 76 (6 9 6) liegt, geht zu-
meist auf Früheres (Erwähntes, Bekanntes), seltener auf Folgendes. Ererbt
ist der substantivische wie der adjektivische Gebrauch in einer Reihe von
Anwendungen. Als Substantiv steht demonstratives ö bei Homer seltener
für sich; gewöhnlich wird es gestützt durch eine zweite Form des Pronomens
oder durch eine Partikel oder Konjunktion, eine Präposition (6 yap, a«brap
6 roloıv; &ml This, Ev 9° &pax Toicı), durch folgenden Relativ- oder andern
Nebensatz ;® über öye und ö dö£s. u. BIIl2a. Ohne Stütze ist r&s (nämlich die
genannten Städte) Sıarepoxı A 53.7 Erstarrt sind die alleinstehenden Neutral-
formen 7& ‚darum‘ (Abl. oder Instr.; s. 1, 623 f.), 6 ‚deshalb‘. Als adjekti-
hat die unbestimmte und bestimmte Ad- Stilder.... Inschrift von Nemrud-Dagh...
jektivflexion des Baltisch-Slawischen (z. B. (Diss. Zürich) Heidelberg 1920, 45 f.; mit
pino novo ‚neuer Wein‘: pino novoje ‚der demotischen Originalen rechnet in gewis-
neue Wein‘); vgl. auch das Neupersische. sen Fällen Mayser, Pap. II 2,106. Über
1 Gewöhnlich voranstehend, erscheint der die neugriechischen Artikel s. u. S. 27, K.
‚bestimmte Artikel‘ auch nachstehend * Geläufige Ausdrücke wie ‚deiktischer‘
(skandinavisch; albanisch, rumänisch; bul- oder ‚substantivischer‘ Artikel stellen die
garisch). Teilweise (germanisch; albanisch) Entwicklung auf den Kopt.
erscheinen bestimmte Adjektivflexion und 5 Vgl. geläufige Fälle wie 28deıoev 8’ 6 yEpav
bestimmter Artikel nebeneinander. A 33 gegenüber «ur&p d Boüv i£peuoev, &va
® Zum Ausdruck Artikel (&p9pov) s. 0. avdpiv ’Ayaustuvov B 402, &I& Tb Yauudlo,
8.14; F. Kern, Die deutsche Satzlehre. 18ov Evddde Mevropa 8 655, dvim xal To, pu-
2. Aufl. 103ff.; Wackernagel, Synt. 2, Adoosıy Tr&vvuxov Eypnooovra v 52, to 88
125 f. Die Ausdrücke ‚bestimmter‘ und ‚un- plyıov, aödı uevovra... rr&oyeıv v 220. In
bestimmter‘ Artikel zeigen eine bei Adjek- A 348 9 S’&Exovo’ &ua roloı yovh xiev kann
tiven nicht seltene Beziehungsverschie- 9 auf yon voraus-, aber auch auf Bpumldx
bung (vgl. z. B. lat. concubi@ nocte). — Ar- A 346 zurückweisen. Auch das gewöhnlich
tikellose Sprachen haben teilweise Ansätze anaphorische uıv kann vorwärtsweisen: [va
zu einem unbestimmten Artikel (so Hindu- iv naboeıe rrövoro, Siov "Ayla D 249.
stani, Türkisch). 6 Vgl. nos 6 röv nedloro dımxero D 602, abv
3 Fremde Einflüsse, die z. B. für den slo- re 80’ Epxontvo, xal re npd 6 Tod Zvönoev
wenischen und sorbischen Artikel sicher K 224; ra yap ppoveeıs, & 7’ &yo rrep A 361,
sind (Vondräk, Vergl. Gramm. der slav. rov under öG w’Eue com I 615, Td SE vHmiog
Spr.?2, 356 f.), kommen für die Ausbildung oüx Evönoev, &G — Ö£devro ı 442.
des griechischen Artikels nicht in Frage ? Auch 8 ogıv 2 ppovemv dyopnoato A 73,
(über die Möglichkeit aramäischen Ein- rod 8’ Exiue A43, voö duydrmp a 55 (mehr
flusses im Artikelgebrauch eines hellenisti- bei Gildersleeve, Synt. $ 528).
schen Denkmals s. Waldis, Sprache und
1. Nominale Determination und Indetermination 21

visches Demonstrativ steht 6 bei Homer im Gegensatz zum spätern Artikel


häufig nach.! Nur deiktisch sind die ältern Formen rot rat gegenüber ot at;?
ebenso erscheinen roio, rolıv, t&wv, rotaı(v), rNor(v), ty nur demonstrativ,
sehr oft substantivisch (dazu findet sich roto fast nur zu Beginn des 1. oder
5. Fußes; zawv eröffnet den Vers außer II 833 vhrıe. tdov 88); dagegen stehen
tod ray rots ohne Beschränkung der Stellung und Verwendung.® Über die
Auffassung des öre von &g öre müpyog u.ä. alserstarrtes 8 (m.) re s. bei öreu.
CGIV5ce). Die nachhomerische Zeit kennt die Nachstellung (wie ouvdecı&wv
r&@v) und die Formen roio usw. nicht mehr, und bevorzugt vor Relativ oöroc.
Doch selbst die Prosa bietet noch stattliche Reste des demonstrativen Ge-
brauchs: oöre rotg odre rois;t 6 yap (Hdt., Thuk.), ö ye und ö $£ (u. BIII2a).
6 nev — 6 8£;° po Tod;® vor Relativ;? auch hier dringt überall oöros vor. Die
nachhomerische Sprache kennt aber sogar zweifellos alte Gebrauchsweisen,
die Homer nicht hat (infolge von Verlust oder Vermeidung): röv x«l röv
‚diesen und jenen‘ u. ä.,8xal röv (My) einelv für direktes 9 8°öc, 9.° Erst in
Anfängen ist bei Homer die Fügung mv adrod (scil. yuvaixa) 1342, roicıy
"Oduoonog ‚denen des Odysseus‘ (scil. xrAuacıv) x 221; später Anuocdeung 6
Anuoc9Evoug (viöc).! Die auch hier befolgte Unterscheidung zwischen De-
monstrativ ö und Artikel ö, die bei 9 ol «{ wegen des Relativs unpraktisch
wird, ist spät.
Zusatz 1. An manchen Stellen mit voranstehendem ö kann man bei Homer zwischen
(vom jüngern Sprachgefühl aus näher liegender) adjektivischer und zwischen substanti-
scher Auffassung schwanken, besonders wenn 6 durch Partikeln u. ä. vom Substantiv
getrennt ist, aber auch bei unmittelbarer Folge. Z. B. n d& w unrnp TiXXe xöumv X 405,
Eddeıoev 8’6 y&pav A 33 können einmal ‚sie aber nun, die Mutter, ....,‘, ‚er aber, der
Greis, ....“ bedeutet haben, wobei u., y. Appositionen zu %, ö sind; vgl. weiter A1 oi
d2 Yeol, 399 MAX Tov viov yelvaro elo xEpeıx uayy (vgl. dazu auch unter c), W 465 röv
nvioyov, K 498 6 MAnumv ’Oduoeüg; diese Auffassung liegt besonders nahe bei der an
1 Zuarı To, Öte... ) 252, aber auch xai 7) d& druuig Plat.leg. 721b). Die Fü-
schon nv 686v, Av... Z 292. gung findet sich alleinstehend bei Hes. sc.
2 Stummer [o. $S. 19] 30 f. 210 (7) xal 77); Theogn. 398 (T& re xal rd);
3 Nachweise beiSchwyzer, KZ 63,163 ff. Pind. (t& xat 7& P. 7, 22, v& te xal 7a I. 4,
4 ob ouvHveyxev odre roig olre roigPlat. leg. 52, av re xal ravO. 2, 59, N. 1, 30); Hdt.
7018; vgl. A roioıwv 7 roig Aesch. suppl. 439; 2,138 (7) d& xal Ty rnG 6800); Dem.; Lys.;
ÖTW@S UN TAN Ta yernoerau, IM’ önwg rd Dem. Plat. Dazu ösg «al ös Hdt. 4, 68.
prooem. 50,3. Gestützt durch n&v- de im ® Gildersleeve, Synt. $$ 521, 522; bei
Vorhergehenden bei Ps.-Xen., resp. Ath. Hdt. auch xal ro0s, r@ (roioı), röv und
2, 8 odro nv &x ri, rodro d& &x ric, 12 TO ohne Beschränkung auf die indirekte Rede;
u&v tj, 7ö 82 ri. Vgl. auch dor. (Herakl.) xaıl röv ‚auch ihn‘ Aesch. Eum. 174; Soph.
dv abrd rd (RhM 77, 234 f.) Alleinstehend O. C. 1699, xat r& ‚auch dies‘ Pind. I. 7(8),
im Attischen nur bei Aesch. sept. 197 zöv, 15.
Eum. 137 x&. Vielleicht auch el. & Fp&rpa 10 Vgl. mhd. sun den Sigemundes, rumän.
rois Fareloıg u.ä. Del.? 409,1; 413,1 usw. Stan al lui Gheorge ‚Stan der (Sohn) des
Vgl. (auch zu Fußn. 5) Kühner-Gerthi, Georg‘, at casei ‚ol tod olxou‘, ale casei ‚Ta
982. 584 ff. od olxov‘.
5Vgl. Gildersleeve, Synt. $ 515-20. 11 Vgl. 1, 387, Zusatz 2, wo mehr. Vom
527; über alleinstehendes d d£ ebd. $ 518; Deutschen aus (der :der) möchte man gern
alleinstehendes 6 u&v bei Menander (Jen- einen Nachdrucksunterschied zwischen 8
sen). und 6 annehmen; aber frz. de la sörte neben
“ Bi Homer so nur &x roto (vgl. Gilders- de ld sorte (der Art) zeigt, daß diese An-
leeve, Synt. $ 525); bei Hdt. auch &u« nahme nicht nötig ist. Immerhin mag in
totoı, rpög r. (auch Epicrates com. fr. 11, 5 diesem Zusammenhange darauf hingewie-
[II 287 K.] rap& rotoıv im Anapäst.). sen werden, daß das Demonstrativ oft in
? Gildersleeve, Synt. $ 529. der Arsis des 1. Fußes steht (6 $ 388, nv
8 Gildersleeve, Synt. $$ 523, 524 (+ « 351); s. Kühner-Gerth 1, 517, 3.
22 B.Wortarten und Wortformen. I. Nomen

den genannten Stellen vorliegenden Einführung von etwas Neuem, eines Gegensatzes.
Vgl. noch A 348. 488 B 402 K 536 ("Oduoebg re xal 6 aparepög Aroumdng) ® 249 (pıv);
ferner Kühner-Gerth 1, 658. Der angenommene voranweisende Gebrauch hat sein
Gegenstück in der altgermanischen Poesie (R. Heinzel, Über den Stil der altgerm.
Poesie $. 7 f.), und war wohl auch bei den Griechen ein allerdings früh verkümmertes

Stilelement. Mit Vogrinz, Gramm. 196 f., den adjektivischen Gebrauch von ö über-
haupt erst im Griechischen aus dem substantivischen hervorgegangen sein zu lassen,
widerrät der adjektivische Gebrauch von idg. so in den verwandten Sprachen (Del-
brück, Vergl. Synt. 1, 583). Doch wird man nicht leugnen, daß der adjektivische Ge-
brauch durch Umdeutung der besprochenen Fügungen Boden gewann; die Verbindungen
waren auch geeignet, die demonstrative Bedeutung zur artikelhaften abschwächen zu
lassen.
c) Ungemein häufig (oft mehrfach im selben Verse) steht bei Homer
nichts, wo in ionischer und attischer Prosa der bestimmte Artikel 6 % 6!
erscheint; man vergleiche A 12 ff. mit der Paraphrase bei Plat. Rep. III
p. 393d-394a.? Seit Aristarch (vgl. Apoll. Dysk., Synt. I $ 2) hat man daher
öfter den spätern Artikelgebrauch für Homer möglichst geleugnet. Ander-
seits scheint aber 6 9% 6 doch schon bei Homer nach späterer Weise
gebraucht. Doch kann wieder das eben in Zusatz 1 Ausgeführte lehren, daß
auch hier äußerlich Gleiches der Auffassung nach verschieden sein kann;
vielfach liegt bei Homer, wo das jüngere Sprachgefühl ohne weiteres den
Artikel annahm, noch demonstrative Bedeutung vor (so Bpuontdx... ro
cöv yepas ‚dies dein Ehrengeschenk‘ A 185; 7 Ilpou&yoıo dauap 3 503 kann
als ‚die, des Promachos Gattin‘ gefaßt werden). In andern Fällen hebt ö noch
deiktisch hervor: ”Ipov Evixnoag öv aAnrnv o 339, Alas 8° 6 neyag ‚magnus ille
Aiax‘ II 358, auch in ungünstigem Sinne: ög zöv Außyripa Erreoßöiov Eoy’
ayopakwv B 275. Doch erscheint 6 auch mindestens lediglich determinie-
rend, so bei Substantiven, substantivierten Adjektiven (mit Partizipien,
Pronomina), Adverbien: r& 7’ &roıva ‚das (gewohnheitsrechtliche) Lösegeld‘
A 20, 76 oxirrpov ‚den bekannten, ihm zukommenden, seinen Stab‘ H 412,
ra. rebyea xada ‚die schönen Waffen, von denen man weiß‘ ® 317, önröre 84
rov Önoiov avnp EdEANcıv Aneponı Il 53,3 röv &pıorov ’Ayaı@v E A148 zo uev
Auıov olvonedoro 1579, röL dE xe vıryoavrı plAn xerinon &xorrıs T' 138,5 totyou
rod Ereporo I 219, ng uev Ing arıyds... ng 88 II 173. 181, oi &MNoı (Dat. rois
&Moıs A 342, &-cı A 597), ta y’ önıoye ‚das Hintere‘, röv örıdev ‚der Zurück-
gebliebenen‘.* Die Determination vertritt possessiven Ausdruck in Beispie-
len wie rov viov ‚seinen Sohn‘ A 399 (vgl. aber auch Zusatz 1), x«i noı döc
chv xeip(e) ‚die (= deine) Hand‘ W 75, fs unrpös ® 412 (die Übersetzung
durch Possessivpronomina, die auch bei öde, oöros möglich ist, trägt mehr
in den Text hinein, als er enthält; vgl. o. zu H 412).? Stärker oder völlig
1 Richtiger wäre ö 9) ö, tob ng usw. oder * Sogar als Prädikativ: ob nv yon doxeeıc
6 N TO, TOD ng USW. 6 xaxıorog "Ayxariv Eupevar, KA döpiorog
2 SchonbeiMatthiä, Ausführliche griech. p 4151.
Grammatik $ 264 angeführt; später öfters. 5 Aber auch ohne Artikel 8000v re y&ywve
® Generell wie 6 re deıNög Avrp ög T’AKLLOG Bonoag e 400 und sonst.
N 278. Das Generelle hängt nicht am Ar- ° Aber r& npöra, rö nplv waren ursprüng-
tikel (später sind sowohl 6 &v9pwrog und lich wohl parenthetische Sätze; s. Schwy-
&vYpwrog allein generell gebraucht). Wur- zer, Parenthese 41.
zelt der von der philosophischen Sprache ?” Einzelne ‚possessive Artikel‘ bei Homer
übernommene generelle Gebrauch in der sind vielleicht Textfehler für das reflexive
Tierfabel? Possessiv; s. Brugmann, Problem 45 ff.
4.Nominale Determination und Indetermination 23

dem spätern Gebrauche genähert erscheint ö in attributiver Stellung:


rov deEıöv Inrzov W336, Auarı To nportpw © 5, ai xövec alde von Weibern
= 372, rüg Amldog.. . r&ong v 262, &vruyes al sep dippov A 535. Doch ist der
homerische Gebrauch noch weit vom spätern Obligatorium des Artikels
entfernt, auch wenn man dessen Ausnahmen voll berücksichtigt. Wie der
bestimmte Artikel beim Substantiv, ist z. B. auch &v (xe) beim potentialen
Optativ ursprünglich nur die sichtbare Heraushebung einer ohnehin schon
vorhandenen Bedeutung.
Zusatz 2. Hesiod kennt in den Erga neben demonstrativem Gebrauch von & (obs
186, xal 76 362, rw 438, obdE 6 old’ 456, röv Phduevog 554, En xal ro 754, nal rd 756
u.a.) den Gebrauch von ö bei Substantivierung (nicht als Mittel derselben, sondern zu-
nächst nur determinierend): rö& BouAsboavrı 266, röv piXkovr’ ...rov S’Exdp6v 342. 353,
häufiger beim Neutr.: &; x& dlxauax 217, 7d rparov 291 usw., r& npara 387 (vgl. dazu o.
unter c), 76 y’ elv olxa xuraxeluevov 364, TO Yüpnpıv 365, ra uerale 394, Töuıou 559,
rrEw — ra d& uelov« 690. Andere Fälle, die sogar noch demonstrativ verstanden werden
können, sind mindestens scharf determinierend: BAdıyeı 8° 6 xaxdg röv dpelova pär« 193,
ng d£ Alung 220, h de Te mapdevog karl Alun 256, h d& wach BovANn T@ Bovdeboavrı xaxiorn
266, nv uEv vor nanörnra 287, tig 8° dperig 289, röv redv (scil. xANpov) &Nog 341, 6 d&
rurdög Önıode duiıog 469, T6 Te o9Evog ’NMapiovog 615, 82 yon 698, yuvaıxds TAG dyadic,
rg 9° abre nanic 703, 5 Ye Yeiog &vnp 731, bei Ordinalzahlen auch &xrn 8’ H u£om 782,
A rparn &%7n 785, elväg 8° u&oon 810. In solchen Fällen könnte z. B. auch in dem artikel-
losen Litauischen das Demonstrativ tas stehen; vgl. tös Lietuvös ‚Litauens‘ am Schlusse
der Nationalhymne. Aber es steht auch rd &pyalsodaı &uervov 314. — In Archilochos’
Lyrik findet J.P. Fink, Philol. 92 (1937), 375-77 nur pronominales 6 7 16. - Die De-
termination als Ganzes ist bisher kaum bei Homer, erst recht nicht für die außer-
homerische ältere Überlieferung systematisch behandelt. (Bühler, Sprachtheorie. Jena
1934, 308 verlangt zunächst statistische Untersuchungen.) Allerdings ist der Gebrauch
auch in den Inschriften im ganzen derselbe (vgl. Meisterhans? 222 ff.; Claflin, Synt.
Boeot. 37-43; Fohlen [o. S. 3] 52-56; A. Kocevalov, De articuli in inscriptionibus
Cretensibus usu syntactico. (Aus: Eos 1934 u. 1935.) Im Eleischen geht die formelle
Mechanisierung des Artikels (7 = roig usw. 1, 404) sogar bedeutend weiter als sonst durch
die Krasis (1, 401 f.)
d) Grundsätzliche Artikellosigkeit ist seit Homer für die Sprache der
höhern Dichtung charakteristisch (kaum durchaus als epischer Einfluß,
sondern als allgemeiner Archaismus).! Auch die Prosa kennt die Artikel-
losigkeit, aber teilweise in anderer Weise und grammatisch bedingt.
«) Artikellosigkeit kann sachlich gerechtfertigt sein; durch die Aus-
bildung des Determinativs bzw. des Artikels ist die (verbleibende) Artikel-
losigkeit zum Ausdruck der Unbestimmtheit, Indetermination, gewor-
den, z. B. bdwp rivewv; u&iav bdwp; &vdpwrcog ‚ein Mensch‘ und ‚was Mensch
heißt‘ (generell; so auch 6 &.);? &vdpwrog dyadös (dyadög &.).
1 Das einzelne ist wenig untersucht. Teil- setzesprosa in Aristoph. Thesmoph. 100ff.
weise steht oder fehlt der Artikel beliebig Die Vermeidung des Artikels scheint in der
nach dem metrischen Bedürfnis; aber er höheren Dichtung mit der Zeit strenger
kann auch bedeutungsvoll stehen (Aesch. bzw. mechanischer gehandhabt worden zu
Pers. 147 rd vıxöv als Prädikativ, aber ohne sein; im Anfang von Apoll. Rhod. Argon.
besondere Absicht IIepsöv röv olyouevav steht ö fast nur als Demonstrativ oder Re-
ebd. 1 usw.; viele Beispiele für bedeutungs- lativ (außer 1, 140 röv &öv uöpov, 165 Tüv
vollen Gebrauch des Artikels in der Tragö- &upow [= Gen.!]); im Anfang von Nonnos
die bei Bruhn, Anhang $$ 84-90; vgl. Dion. finden sich nicht einmal solche Aus-
auch Svensson [s. o. 8.19] 22 ff.). Cha- nahmen. Svensson (s. o. 8.19) 109ff.
rakteristisch ist die Artikellosigkeit in Aga- macht für die Seltenheit des Artikels bei
thons lyrischem Erguß gegenüber dem Ar- Nonnos metrische Gründe geltend.
tikel im Dialog und erst recht in der Ge- 2 Vgl. schon o. 8. 22, Fußn. 3.
24 B. Wortarten und Wortformen. I. Nomen

ß) Artikellosigkeit findet sich aber in der Prosa auch in Fällen, wonicht


Indetermination, sondern Determination vorliegt. Als Rest .aus
der artikellosen Zeit steht kein Artikel, wenn durch das Wort oder durch den
Zusammenhang die Determination genügend klar ist. Dies ist der Fall bei
Eigennamen und ihnen nahestehenden Begriffen wie #Arog, Baoıebg (bes.
‚Perserkönig‘),! &oru (für Athen),? bei Völker- und Ländernamen (mit allerlei
teilweise historisch bedingten Besonderheiten; % ’Arrıxn und 9 Bowwria scil.
vn u.ä., ö Ilövroc).? Verwandtschaftsnamen sind gewöhnlich nur in all-
gemeinem Gebrauch (yovewv Auereiv) artikellos, nicht im konkreten Einzel-
fall.* Ferner hielten sich ohne Artikel formelhafte Verbindungen (röXıv xai
olxiav, naides nal yuvaines, defıkv Suöövaı), besonders auch präpositionale
(Ertl Ihpav, eis xelpas l&vaı).’ Schon hier mischt sich ein grammatischer
Gesichtspunkt ein; noch deutlicher im folgenden. Oft bleibt nämlich
ohne Artikel auch das Regens eines attributiven Genitivs (mit Artikel), be-
sonders wenn es sich um einen Gesamtbegriff handelt: epuax roü Btou, rrept
ouraxfis ng Xapac.® Bekannt ist die Artikellosigkeit des Prädikativs, die
jedoch schon bei Homer durchbrochen wird, wenn eine scharfe Determina-
tion des Prädikativs erwünscht ist.”
Zusatz 3. In zwei Fällen ist die Artikellosigkeit nur scheinbar. In zweigliedri-
gen, eng zusammengehörigen Ausdrücken, die eine Gesamtvorstellung bilden, steht der
Artikel nur beim ersten Glied, z. B. nv u£v yfiv xal olxlas dpeivau, tig de dardoong Hal
toAewG puAaxhv Exeıv Thuk. I 143, 5; 76 xeioe deüpö T’ Soph. Tr. 929 (mehr bei Bruhn,
Anhang $ 85). Man kann sich solche Ausdrücke mathematisch als a (b+c), aufgelöst
ab-ac, denken. Ferner werden Adverbia, die durch den Artikel adjektiviert sind, nach
Analogie der gewöhnlichen Adjektiva vorkommendenfalls auch artikellos gebraucht,
immerhin nur durch ein vorausgehendes Parallelglied oder sonst gestützt: &v roıxbrn
xaraoraoeı xal Erı &yvol« Dem. 18, 62, H &yav &Xeudepix, nachher eis &yav dovictav Plat.
civ. 5642; KK Tıvav opödp« yuvaav-leg. 639b; s. Kühner-Gerth 1, 609.
Zusatz 4. Wie in der hohen Poesie (s. o. unter d), wird der Artikel auch in der aus-
gesprochensten Prosa von Listen, Rechnungen u.ä. absichtlich weggelassen, doch hier
im Streben nach Kürze (Breviloquenz); s.Mayser, Pap. II 2, 8 und oft; vgl. etwa
eine Mitteilung wie ‚Sitzung verschoben‘. Nur in diesen beiden Fällen kann man von
‚Weglassung des Artikels‘ sprechen; wo er sonst wegbleibt (&dXelreı), war er nicht not-
wendig oder gar unüblich.
e) Anderseits wird der Artikel immer nötiger als gegebener Ausdruck
der Determination. Doch ist er auch hier bei generellen Ausdrücken

1 Aber in Ägypten der regierende Ptole- 6 Vgl. Kühner-Gerth A, 607f. Über


mäer (Mayser, Pap.II 2, 25£.); Apoll. Parallelen des Keltischen s. Pedersen,
Dysk., Synt. I $ 42 kennt nur diese Ver- Vergl. Gramm. der kelt. Sprachen 2, 178,
wendung (aus alexandrinischer Quelle). des Altisländischen Heusler, Elementar-
® Mittel- und neugriech. n II ist Kav- buch? 8.125f.; eine malajische Parallele
oravrivov reöiıs; vgl. den Familiennamen bei Brandstetter, Der Artikel usw. [o.
Ilodavtrng. 8. 19] 53 f. Erinnert sei auch an den semi-
3 Vgl. ‚im Bergischen‘, schweiz. er ist is tischen ‚status constructus‘ (artikellose
Tütsch use ‚er ist nach Deutschland ge- Stammform vor genitivischem Attribut).
gangen‘. ? Siehe schon o. S. 22, Fußn. 4 und vgl.
“Brugmann?486; Kocevalov[s.o.]3-7. Kühner-Gerth 1, 591 f{. Noch Apoll.
5 Die hellenistische Zeit bringt nach der Dysk. kannte das ‚artikellose Prädikativ‘
überlieferten Analogie sogar neue Beispiele nur praktisch, nicht in der Theorie; er
der Art hervor; s. Mayser, Pap. II 2, 14. gibt für die einzelnen Beispielgruppen
35 ff. Vgl. auch Dittenberger, Herm.41, Sondererklärungen (Synt. I $$ 31 (64). 32).
83 über &v (r}j) "Aotg, aber &v 7 KopivSia.
1. Nominale Determination und Indetermination 25

nicht erforderlich, im Gegensatz zum individuellen Gebrauch (z. B. gene-


rell yaaax oder 76 yar, &vdpwrog oder 6 &vdpwrog; in Gegensätzen $eoi im
allg., oi Yeoi die Staatsgötter, z. B. Jobs vonilewv: obs Yeods vonilew).t Der
anaphorische Artikel, der mit seinem deiktischen Element darauf hin-
weist, daß eine Angabe, die schon gemacht ist, wieder aufgenommen wird, ist
auch bei Eigennamen üblich, z. B. Zoxp&rng (erste Nennung) - 6 Iaxpkrng
(Wiederaufnahme ‚Sokrates, von dem eben die Rede war‘), ’Aydkdav -
“Ayadov (- v-) (Aristoph.).” Im Grunde nur determinativ ist die durch den
Zusammenhang bedingte possessive und distributive Schattierung,
z. B. 76 u£pog ‚sein Teil‘, 7& 800 u£pn ‚2/3‘; rpla Yurdapeınk vod umvös (für jeden
Monat) 7& orparıam Xen. anab. 1, 3, 21.2 Aber die determinative Funk-
tion kann sich auch zu einer bloßen nota substantivi abschwächen ;* der
Artikel wird so ein Mittel, nicht nur adjektivische Wörter, sondern auch In-
finitive, Adverbia und andere Indeklinabilia, auch mehrgliedrige Ausdrücke
grammatisch als Substantive zu behandeln - in technischer Sprache ge-
schieht dies in unbegrenzter Ausdehnung; z. B. oi (T&v, rolc, robs) rpıLa&xovre,
N Eyo (scil. avrwovuuie),? To evßovreı (scil. $nua), TO Aptorapyos (scil. dvoue),
ro yvadı oauröv. Dahin gehören wohl auch die der gebildeten attischen Um-
gangssprache angehörigen röv £u£ (o&, xöröv), robg Öuäg ‚meine Persönlich-
keit‘ usw.° Im Gesprächsverlauf kommt der Artikel gelegentlich auch zum
Interrogativ.?
f) Der sich mechanisierende Artikelgebrauch führt mitunter sogar zur
Hyperdetermination; in bestimmten Fällen gewinnt diese jedoch eine
besondere Funktion.
«) Mechanisch bekommt in der Prosa im allgemeinen den Artikel in prä-
dikativer Stellung das Substantiv mit einem Demonstrativ, selbst wenn
dieses bereits das Element 6 enthält: 68€ (oörog, Exetvog) 6 avnp (bzw. 6 &vnp
öde usw.).® Wie die Demonstrativa wird «urög ‚selbst‘ behandelt (im Gegen-
satz zu 6 a&örös ‚derselbe, der gleiche‘ mit attributiv gestelltem Artikel).
Näheres s. u. BIIl2.
ß) Beim Possessivverhältnis (z. B. 6 oög adeApös, 6 adeApöz cou ‚dein Bru-
der‘, homerisch noch = ‚dieser dein Bruder‘) führt der zunächst wohl nur
äußerlich zugetretene Artikel zum Ausdruck der Indetermination durch die
artikellosen oög &deApöc, KdeApög co ‚ein Bruder von dir‘. Der gleiche Unter-
1 Vgl. auch schon o. S. 22, Fuüßn. 3. sehen. Damit wird auch neugr. röv &uaur6
® Vgl. Bruhn, Anhang zu Soph. $ 86, 7; Kov für &uxuröy usw. zusammenhängen (vgl.
Gildersleeve, On the Article with Proper Tov aurov In Aeyawv Plat. Phaedr. 258a).
Names. Am. Journ. of Phil. 11, 483-87. Die ?” Z.B. rö rt; Aristoph. pax 696; ro
dvapopd war für die Alten das Wesen des rcotov; Aesch. Prom. 249; mehr bei Bruhn,
Artikels (Apoll. Dysk. I $$ 5. 6). Anhang zu Soph. $ 84.
® Zur ersten s. auch schon o. 8.22 c. 8 Ursprünglicher waren z. B. 6 &vnp öde,
* Nur dafür wäre das von Gottsched ai xuves alde bzw. noch ohne Artikel &vnp
eingeführte ‚Geschlechtswort‘ angängig. öde, »bveg alde —= ‚der Mann (die Hün-
5 Teilweise liegen also Abkürzungen vor. dinnen) hier‘ (mit adverbialer Geltung von
$ Vgl. Kühner-Gerth1, 625; Kvitala, öde); diese Ausdrucksweise (die im Magya-
Badäni 1, 248f. NachBrugmann?488liegt rischen und Altjavanischen Parallelen hat)
darin eine hohe Altertümlichkeit (vgl. ai. hängt mit dem adverbialen Demonstrativ-
sa ahdm ‚ich da‘). Es ist aber wahrschein- gebrauch zusammen, deru. BIII2bß be-
licher, mit Wackernagel, Synt. 2, 138, sprochen ist.
darin jüngere attische Neubildung zu
26 B.Wortarten und Wortformen. I. Nomen

schied wird beim attributiven Genitiv möglich, über den im übrigen schon
unter dß gehandelt ist.
y) Beim attributiven Genitiv wird ein Artikel des Regens gern wiederholt,
z. B. 6 Siuog 5 (röv) ’Admvatov. Wie bei der &vapopd fungiert auch in diesem
bei Homer noch nicht vorkommenden Typus der Artikel wirklich als &p%pov
(‚Scharnier‘), als Zeichen syntaktischer Zusammengehörigkeit oder Abhän-
gigkeit.! Doch hält sich daneben auch die artikellose Anfügung genitivischer
und adverbialer Bestimmungen.?
8) Parallel dem vorigen Fall geht die Wiederholung des Artikels beim
Adjektiv zu artikuliertem Substantiv: 6 &vnp 6 @yadöc. Der zweite Artikel
gehört in dieser ebenfalls nachhomerischen Fügung zum Adjektiv, bildet
also mit diesem eine Art bestimmte Adjektivform, die wieder im Gegen-
satz steht zum nicht artikulierten unbestimmten Adjektiv, z. B. (6) &vnp ö
&ya9öc, aber (6) Avnp dyadög (‚insofern er gut ist‘).?
e) Der artikulierte Nominativ steht im Attischen vokativisch zur Auf-
forderung von Sklaven u. ä., z. B. 6 Eavdtas, 7 Caxopog, 7 xouumrpıa.?
g) Durch den Artikel kommt der schon vdr dessen Ausbildung bestehende
Unterschied zwischen attributivem und prädikativem Adjektiv we-
nigstensin vielen Fällen auch zu einem äußern Ausdruck, z. B. klass. ö ßa«-
Ybc nAodrog und 6 mAoürog Badös (£orıv), woneben allerdings Bxdbs rAo0rog
‚tiefer Reichtum‘ ebenfalls ohne Artikel. Der gleiche Stellungsunterschied
erlangt auch für abhängige Genitive Geltung. Die attributive Stellung er-
laubt hier auch Einschiebung oder Einschachtelung mehrerer Genitive, z. B.
Ta TS Tav oAMSv buxis dunara Plat. soph. 254 a (statt rad. hc db. ravr.); die
prädikative Stellung kann außer dem Prädikativ (N röXız rav ’Admvatov Fv)
auch den partitiven Genitiv bezeichnen (6 $Yuos rav’Admvatov ist dann ‚das
Volk der Athener‘im Gegensatz zu den Vornehmen). Ebenso sind Artikellosig-
keit und Artikelgebrauch und die bei letzterem möglichen Stellungen gedank-
lich verwertet bei näs (&rtag usw.), ueoog, ÖibyAög U. ä.,z. B. (TMV) näoav aAndeıLov,
nen N nos, Axpoıg rols Saxtbrorc.® Die gleiche Wirkung wie die Zwischen-
stellung hat die Wiederholung des Artikels (6 röv ’Admvalav IAuos = 6 8.
ö r. ’A.). Man vergleiche auch die verschiedene Stellung des reflexiven und
des nicht reflexiven Genitivs der Personalpronomina. Nur in attributiver
Stellung ist im klassischen Griechisch die Adjektivierung von Adverbien
möglich: n op6dp« &yvora (anders 6 navu mit Versehweigung etwa von övou«-
Cöuevog oder övouxoröc). Vgl. 0. S. 24, Zusatz 3.
ı Parallelen im Neupersischen und Alba- ders das Deutsche!), z. B. Öueig ol Hyewöves,
nischen. ol rapövres ‚ihr Führer, Anwesende‘ (s.
? zig TÖv yovanıav piXlag rrpdg Todg &vöpaz Kühner-Gerth 1, 46); so steht im Ger-
Xen. Hier. 3, 3; % EuyxouudH Ex Toy dypav manischen das bestimmte Adjektiv (Hirt,
&5 rö &otu Thuk.II 52,1 u. a.bei Kühner- Idg. Gr. 6, 170).
Gerth 1, 615 f. Vgl. lat. reditus in patriam. 5 In früher Zeit hieß Bag rodrog ‚tiefer
® Vgl. zumzweiten an. mapr enn gamle, der R.‘ und ‚der tiefe R.‘ und ‚der R. ist tief‘
alte Mann‘. und die gleichen drei Anwendungen hatte
4 Mehr bei W. Schulze, Kl. Schr. 705. rAo0Tog Batüc.
Eig. ist wohl zu verstehen 6 Eavdlas (&X- ® Siehe darüber Sommer, Zum attribu-
era oder dgl.); vgl. & oörog Alacs u.ä. A Adjektivum. Münch. Ber. 1928 (7.
Auch die im Nominativ stehende Apposi-
tion zu einer Anrede hat den Artikel (an-
41. Nominale Determination. 2. Nominales Genus 2)

h) Auch der mechanisch gewordene Artikel kann von seinem Substantiv


noch durch Partikeln getrennt werden: ö uv obv npeoßbrepos (die gleiche
Fügung verträgt und verlangt bei Homer andere Auffassung; s.o. S.21
Zus. 1). Aber es besteht Neigung, auch in solchen Fällen dem Artikel seine
übliche Stellung unmittelbar vor dem Substantiv zu belassen (daher in
Prosa rpög de Tov &vöpe oder rpös töv &vdpa d&, nicht rpös röv 82 &vdoa). Im N

volkstümlichen Neugriechischen ist nur noch die Stellung unmittelbar vor


dem Substantiv möglich (wie in andern Sprachen mit Artikel).
i) Im Spätgriechischen übernimmt das Zahlwort eis die Funktion des
indefinitiven rız (lat. aliquis, quidam) und wird dann weiter wie nhd. ein,
frz. un, engl. one usw. Ausdruck nicht sowohl der Indetermination als
der beschränkten oder relativen Determination im Gegensatz zur ab-
soluten für den Singular (für den Plural bleibt die artikellose Pluralform,
oder man braucht rıveg, Zvior); vgl. Mayser, Pap. II 2, 85, Brugmann? 489 u.
k) Das Neugriechische kennt wie z.B. das Deutsche bestimmten und
unbestimmten Artikel und Artikellosigkeit.
Artikellosigkeit gilt im Neugriechischen sachgemäß in Fällen wie y&A« und weiter in
Formeln wie &ydrn v& unv xaung rıd ‚liebe nicht mehr‘ (doch italien. far l’amor), aber auch
funktionell: röv Exxuav Baoıız ‚sie machten ihn zum König‘. Der unbestimmte Artikel
steht seltener als z. B. im Deutschen. Der neugriechische bestimmte Artikel zeigt gegen-
über dem antiken besonders formale Änderungen; teilweise sind die obliquen Formen des
Personalpronomens der 3. Person dem Artikel gleich geworden: zöv ist auch = abröv;
dialektisch finden sich Kürzungen wie nhd. zur, mhd. zer aus zu(o) der: oo für (ei)g röv
(dagegen nicht mehr die Krasis; vgl. 0. S. 23 Zus. 2); ungleich häufiger als im Altgriechi-
schen tritt Agglutination des Artikels auf (s. o. 1, 413b). Im Gegensatz zum klassischen
Gebrauch ist im Neugriechischen der bestimmte Artikel bei Eigennamen obligatorisch
(was sich schon im Spätgriechischen anbahnt) und erscheint teilweise beim Prädikativ
(z. B. eluaı 6 Tıkvvng ‚ich bin Hans‘). In beschränktem Maße dient er noch der Substanti-
vierung (u£ zö «öpıo ‚mit morgen‘; r& 6&w ‚draußen‘; rd aveßa xal xareßax ‚das Auf und
Ab‘, eig. Imperative). Aber die charakteristischen Feinheiten des altgriechischen Artikels,
besonders auch die Stellungsunterschiede, sind aufgegeben: es heißt roö povi& To rrnyası
‚der Mörderbrunnen‘ (Eigenname), tod rovALod 6 ya (= dpvidöyare), rc “Mpatas Tö
x&orpo ‚das Schloß der Schönen‘, rg praxis xöpng rd orirı ‚das Haus des armen Mäd-
chens‘. Doch s. auch GIII6c. Der alte Typus 6 &vnp 6 &ya%ög lebt allerdings fort, aber
in einer Umbildung, die die ‚bestimmte Adjektivform‘, die sich darin schon im Alt-
griechischen ankündigt (s. 0. S. 26, fd), schärfer hervortreten läßt: 6 xaAög 6 &vöpas, To
xanxd to uarı ‚der böse Blick‘ (stets in dieser Stellung). Bemerkenswerte Besonderheiten
zeigen kleinasiatische Dialekte: Sg. rd, Pl. r&, unbestimmt Sg. &v« für alle Geschlechter
(wie engl. the); Beschränkung des bestimmten Artikels auf den Akkusativ (weil es im
Türkischen nur für den Akk. eine bestimmte Form gibt); formaler Unterschied zwischen
dem Zahlwort 1 und dem unbestimmten Artikel (av usw.) wie engl. one und a{n).
Näheres bei Dawkins, Modern Greek in Asia Minor 86 f. 304 ff. 46. 163.

2. NOMINALES GENUS

Literatur: Tatsächliches bei Krüger $ 43, 1 (und att. $ 21); Kühner-Blaß 1,


3581f.; Mayser, Pap. II1 89; R. Meister, Wien. Stud. 34, 77ff. (Genus bei den LXX) ;!
zugleich erklärend Wackernagel, Synt.2,1-51, und Witkowski, HSG 345-81 (5. 380 ie
Lit., auch mythologische); Hofmann, Lat. Gr. 364 ff.; vorwiegend erklärend Brug-

ı Eine ‚vollständigeSammlungund Durch- 30; vgl. auch 34); sie müßte in weitgehen-
prüfung‘ der griechischen Tatsachen für dem Maße Wortgeschichte sein.
‘das Genus fehlt (Wackernagel, Synt. 2,
28 B. Wortarten und Wortformen. I. Nomen

mann, Grundr.? II A, 593 f. 599 ff. II 2, 82{f. (Lit. bis 1909) und Brugmann? 12
Fußn. 1. 416-21; Meillet, Introd.? 252. 281ff.; H. Lommel, Studien über idg. Feminin-
bildungen. Gött. 1912 und ’Avrid. 166-80; Hirt, Idg. Gramm. 3, 320-47. 6, 27 I:
Kurylowicz, Et. 1, 244-541 (Sprachtheoretisches zu m. und f.). Einzelarbeiten über
Genus und Sexus von Meillet und W. Schulze s. u. Zusatz 1; ferner Kretschmer,
G1.13, 101 ff.; Lohmann, Genus und Sexus. Gött. 1932. Afrikanistische Gesichtspunkte
bei C. Meinhof, Die moderne Sprachforschung in Afrika. Berlin 1910, 133; allgemein
Cassirer, Sprache 264 ff.; ein weltweites Repertorium gibt P. Gerlach Royen, Klass.
(1-270 historischer Teil, 271-940 Einzelfragen); vgl. auch A. Bertholet, Das Ge-
schlecht der Gottheit. Tübingen 1934 (S. 26 ff. Literaturnachweise). Anderes s. im fol-
genden.
a) Allgemeines
a) Beobachtung und größtenteils auch Terminologie gehen auf den in
der Mitte des 5. Jahrhunderts v. Chr. in Athen wirkenden Sophisten Prota-
goras von Abdera zurück, der — wohl auf Grund eines beschränkten Beob-
achtungsmaterials - das &ppev und Y7Au (yEvos) von den oxebn unterschied.
Statt oxebn brauchte Aristoteles ö nera&d, Spätere das herrschend gewor-
dene ebenso äußerliche oBd£repov.! Dionysios Thrax unterscheidet neben
&poevınöv, ImAux6v, obötrepov noch xoıvöv und Erixorvov YEvog (8. u. 5.29, 8).
Die lateinischen Übersetzungen für die drei ersten, genus masculinum, femi-
ninum, neutrum, sind aus der römischen Grammatik in viele andere Sprach-
lehren übernommen worden.
ß) Wie in fast allen übrigen altindogermanischen Sprachen ist im Griechi-
schen das vielfach nachweislich auch in Einzelfällen ererbte sog. gramma-
tische Geschlecht oder nominale Genus (frz. genre, engl. gender) teilweise am
Deklinations- oder Stammausgang kenntlich: ve(F)og ve(F)& ve(lF)ov, xadös
xaAn KaAov.?
Aber es gibt Ausnahmen, z. B. feminines 6855 und maskulines öAuurovixä
(böotisch). Feminine o-Stämme sind im Griechischen sogar recht häufig. In
der sog. dritten Deklination (bei den konsonantischen, :-, v-, Diphthong-
stämmen) sind Maskulin und Feminin grundsätzlich ohne formale Scheidung.
Nur einzelne Suffixe folgen regelmäßig einer dieser beiden Klassen (-tı- -oı-
bildet fast durchaus, -Sov- und -rär- wie lat. -do -dinis und -täs -tätis durch-
weg Feminina).? In einzelnen Fällen läßt das natürliche Geschlecht, der
Sexus (frz.sexe), auf das grammatische, das Genus, schließen.* Aber auch
1 Protagoras betätigte sich auch als der Überlieferung im 5. Jahrh.n. Chr.), das
Sprachkritiker und Sprachverbesserer, in- Neupersische, das Neuenglische, das kap-
dem er z. B. statt 6 und f &exrpuav Vver- padokische Neugriechisch (u. 8.38, Zu-
langte 6 Mextap und 7 Mexrpbauvea, statt satz) das nominale Genus überhaupt auf-
% x&pdorog ebenfalls nicht ohne Analogie gegeben haben. Im livonischen Lettischen
N aapöörım, ferner 6 nmAn& und ö wävıs statt ist durch Substratwirkung des genuslosen
Nr.,nu., wenigstens nach der Persiflage des Livischen teilweise das Feminin durch das
Aristophanes in den Wolken V. 658 ff.; Maskulin ersetzt (Endzelin, Lettische
J. Wackernagel, Synt.2, 1-5; Royen, Gramm. 341 ff.). Die dänische Schrift-
Klass. 1 ff. 320 ff. - Zum altindischen Ter- sprache scheidet nur noch genus commune
minus napumsaka- ‚nicht (weiblich oder) (= Mask. + Fem.) und neutrum; ähnlich
männlich‘ = Neutrum s. Wackernagel das Schwedische und die norwegische
u. Debrunner, KZ 67, 1641. ‚Reichssprache‘.
2 Es beruht auf sekundärer Entwicklung, ® Vgl. 1, 504, 20. 528 f., 32. 34.
wenn das Lettische und das Litauische (das * Engl. sex kann auch speziell das weib-
letztere nur bei den Substantiven), das liche Geschlecht (physiologisch) bezeich-
Kymrische und die romanischen Sprachen nen. Auf den Sexus geht ai. linga- n. für das
das Neutrum, das Armenische (seit Beginn nominale Genus.
2. Nominales Genus. a) Allgemeines 29
dann wird wie bei 6855 usw. ein Unterschied nur in attributiver oder prädi-
kativer Verbindung des fraglichen Substantivs mit einem Adjektiv (auch
adjektivischem Pronomen und besonders Artikel) sichtbar. Vor Ausbildung
des Artikels war dies viel weniger häufig der Fall. Z. B. für Fp« (o&geıv) kann
feminines Genus nur nach Analogien vermutet werden. Gelegentlich ist in
einer Ableitung das Genus deutlicher als im Grundwort (vgl. rap9evıxy neben
rapYEvos). Sachlich nötig ist die Genusbezeichnung an adjektischen Wörtern
sowenig wie neben einem Kardinale die Numerusbezeichnung.
y) Dem Maskulin wie dem Feminin steht nach seiner Bezeichnung das
Neutrum gegenüber. Formal ist auch für das griechische Neutrum kenn-
zeichnend, daß Nominativ und Akkusativ in den drei Numeri je durch &ine
Form ausgedrückt werden, die sich fast immer von der entsprechenden
Maskulin- oder Femininform abhebt; z. B. Nom. Akk. Sg. n. u&$v : n&iexuc
-xuv und yEvug -vuv, HO6: Mobs -bv und Ydela -elav, YEvos: Has Na, ebyevkg: ed-
yevng -ven, niov: rriov -ovax und rleipax -pav, -ux: -uwv -wova (-unv -ueva), Nom.
Akk. Pl.n. -«: -es -ug, -oı -oug, -aı -&s (idg. -@ und -3: -es -ns, -Ös -Ons, -äs -äs),
nicht durchgehend verschieden Nom. Akk. Sg. n. -ov: m. f. -0< -ov (aber f.
-& -Av), uaxap: naxap udxapa (aber uaxaıpa -pav); den Nom. und Akk. Dual
scheiden auch Mask. und Fem. nicht (hier sind auch meist die Ausgänge
im Griechischen gleich: -» für m. n., -e für m. f.n.); vgl. 1, 557; 565. Auch
ganze Deklinations-Schemata können spezifisch neutral sein, sekundär -u«
-uaros (für idg. -mn -mnos), seit alters die sog. r/n-Stämme; s. 1, 522; 517, 28.
Die r/n-Stämme bilden auch nach der Bedeutung eine gewisse Einheit: sie
enthalten teilweise unbedingt alte Wörter, so Bezeichnungen von Körper-
teilen, von lebenswichtigen Dingen wie Feuer und Wasser (vgl. u. S. 30,
Zusatz 1).
8) Von den Deminutiven und einigen wenigen andern Fällen (u. S. 36, c)
abgesehen bezeichnen die neutralen Substantiva des Griechischen Lebloses;
dagegen sind Maskulina oder Feminina sowohl Bezeichnungen von Belebtem
wie von Leblosem. Aber in einigen Fällen entspricht der Gegensatz belebt:
leblos doch dem Maskulin und Feminin auf der einen, dem Neutrum auf der
andern Seite, am schärfsten beim Interrogativ-Indefinit: is; ‚wer?‘ (m. +f.,
besser ‚Person‘), ri; ‚was?‘ (Sache), ebenso ts, rt; vgl. lat. quis quid usw.!
Gegenüber den neutralen Wörtern für ‚Feuer‘ und ‚Wasser‘ als Bezeichnun-
gen der Elemente standen im Indogermanischen Maskulina oder Feminina
als Bezeichnungen der in ihnen wirkenden persönlichen Mächte (Potenzen);
die neutrale Frucht ist das Erzeugnis des femininen Baums (Näheres in
Zusatz 1). Auf Grund solcher Paarungen hat man vermutet, daß die drei-
fache Klassifizierung Maskulinum, Femininum, Neutrum auf eine ältere
Zweiteilung ‚belebt : leblos‘ zurückgehe. So kann sich die formale Unter-
schiedslosigkeit zwischen Maskulin und Feminin in sehr vielen Stammklas-
sen erklären; gemeinsam sind dem Maskulin und Feminin gegenüber dem
Neutrum das idg. -s (griech. -<) des Nom. Sg. (Dehnung zeigen auch einzelne
1 vgl. 1, 615 f.; mehr Beispiele von femi- wieder. Im Slawischen und anderswo steht
ninem ricricbei H. Kallenberg, RhM 72, für Personen der Genitiv statt des Akku-
184. Der lat. Unterschied quis: quid kehrt sativs (vgl. z.B. Vondräk, Vergl. slav.
initalien. chi: cosa? in veränderter Gestalt Gramm.? 2, 252f.).
30 B. Wortarten und Wortformen. I.Nomen

Neutra, z. B. xfjp), das idg. -es -ns (griech. -es und -vs bzw.-as) des Nom.
Akk. Pl. Da jedoch die Kennzeichen des Neutrums meist in vorflexivischen
Stammformen bestehen,! so sieht das Neutrum als Ganzes eher aus wie der
Rest einer großen ungeschiedenen Masse, aus der sich schon früh die Wör-
ter für Belebtes absonderten;? diese teilten sich dann wieder in Maskulina
und Feminina. Dabei muß gleich gesagt werden, daß in weit zurückliegender
Zeit manches als belebt aufgefaßt werden konnte, was dem reflektierenden
Menschen späterer Zeiten als leblos vorkommt.?
Zusatz 1. Feuer: griech. röp usw. (s. 1, 520, 9): ai. agni- m. ‚Feuer, Feuergott‘,
heth. Agnis nur ‚Feuer‘, lat. ignis m., aksl. ogn» m., lit. ugnis f. (älter m.), lett. uguns
m.f.; Wasser: griech bdwp usw. (s. 1, 519, 6, bes. auch ai. udakd- n.): ai. @p- f. (Pl.
äpas, die göttlichen Wasser‘) und - etymologisch verschieden - lat. aqua, Wasser‘, got. ala
ahd. aha, Fluß, Gewässer‘ (oft als Eigennamen nhd. Aa); s.W. Schulze, Kl.Schr. 19 f.
(aus Berl. Sb. 1918); gleichzeitig und unabhängig Meillet, MSL 21, 249 ff. (Lingu. hist.
et lingu. gen. 1, 199 ff. 211 ff.), der auch Paare wie ai. svar n. ‚Glanz‘: sürya- m.
-yä f. ‚Sonne‘ griech. AAıog (1, 518, 4; vgl. Auap: Yuspa, övap n.: Överpos m. [1, 518, 5])
vom gleichen Gesichtspunkt aus betrachtet; unberechtigte Kritik bei Royen, Klass.
210 ff., bes. 218 ff. Zu den Wörtern für ‚Feuer‘ und ‚Wasser‘ s. auch Walde-Hofmann
1, 676. 40. 60. Über die Baum- und Früchtenamen s. Ciardi-Dupre, IF 25, 155-59
(mit Lit., aber unannehmbarer Erklärung), mehr Stoff bei Mayser, Pap. II 1, 32f.,
z. B. &rıog f. ‚Birnbaum‘: &rıov ‚Birne‘, B&rog f. m. ‚Brombeerstrauch‘: B&rov ‚Brom-
beere‘, wbprog f.: uöprov u.a. (Maskulina sind seltener), lat. pirus f.: pirum, prunus f.:
prunum u.a., ai. ämra- m. ‚Mangobaum‘, n. ‚Mangofrucht‘ (die Maskulina überwiegen) ;
ähnlich Aatx ‚Ölbaum; Olive‘, &ypros &Maros Pind.: &xrov ‚Öl‘, dx: dov; mit besonderer
Bildung für die Pflanze urX&x und -Xtg ‚Apfelbaum‘: urXov ‚Apfel‘ (für älteres *u&xXog f.:
uödrov; vgl. lat. mälus f.: malum), ouxeä: oöxov, Feige‘, Hodca: podov ‚Rose‘; anders dpüg:
Baravog, &umerog und olvm: orxplAn, olvog lat. va : rac&mus; dpüg und dEvöpov (jünger -oG
1,583, y) sind beides Baumbezeichnungen. Man beachte, daß die Pflanzennamen in allen
drei genannten Sprachen viel Fremdelemente enthalten, also meist nur Nachbildungen
einer alten Verteilung vorliegen. Wechselnd (vgl.u.S.37, d) 6 und f &xspdog, &paxog,
bemerkenswert 6 goivı& £pomv: np. Badampöpoc. Vgl.auch Royen, Klass. 357 ff. 396 ff.
Öfters sind maskuline Pflanzennamen oxyton, feminine baryton (z. B. BoAß6s, xepaaög:
alyeıpos, &ureioc); Ss. Vendryes, MSL 13, 144 f.; Accent 152. 173).

b) Femininum und Maskulinum


«) Wie sich wohl einmal die Klasse des Belebten durch Aufkommen be-
sonderer Kennzeichen aus einer ununterschiedenen Masse aussonderte, so
zeigt teilweise das Femininum gegenüber dem Maskulinum besondere Kenn-
zeichen in Gestalt von Femininsuffixen, die an den maskulinen oder an
einen ursprünglich indifferenten Stamm treten (sog. Motion, griech. rap«-
oxnuarıonös).* Besonders alt und eindeutig war im Griechischen -ı«, gewöhn-
lich *-ja& (wozu -Tpıa -eıpx, -aıvo, -ı00a, auch -ı8- und -1-; 8. 1, 473, 4; 464, 8)?
über ein altes-rı-in Sönoprısu.a.s.1,464,2u.Fußn.6; jünger, wenn auch schon
ı Zu -ov s. 1, 580 Fußn. 7, zu y&vog u.a. Die Spuren für fem. -@ (ebd. 21. 29. 39)
Am SIoB Zus“ und -z (ebd. 35 f.) im Hethitischen sind frei-
2So Roethe, Vorrede zum Neudruck von lich nicht allzu sicher; aber der Rückgang
Grimm, D. Gr. 3, und unabhängig Hirt, des Neutrums (ebd. 19,1) deutet auf eine
Idg. Gramm. 3, 321 (vgl. 337 ff.). Sprache, die auf dem Wege ist, die Kate-
® Meillet, BSL 32, 10 ff., glaubte eine gorie Genus überhaupt aufzugeben (ebd.
frühidg. Gruppierung belebt: leblos noch 19), die also für die ursprünglichen Ver-
in der hethitischen Unterscheidung von hältnisse nichts beweisen kann.
genus commune (= Mask. + Fem.) und * Vgl. Royen, Klass. 737 ff.
genus neutrum wiederfinden zu können, 5 Lat. socrus usw. wäre griech. *Eyplg;
was Pedersen, Hittitisch 13-19, ablehnt. dafür &xup& nach Exup6g (wie rrevdepöc -px).
2.Nominales Genus. b) Femininum und Maskulinum ag
indogermanisch einsetzend, war -& (auch maskulin); erst griechisch waren
-o (1, 478,6), -ivn (spärlich; 1, 465, 4), -avn (1, 491, 10), -&8- (auch maskulin;
1, 507 f.). In Paaren wie döreipa :dornp, rextaıva (jung): rextav verblieb als
Maskulin, was nicht als Feminin bezeichnet war: ursprünglich waren die
Suffixe -ınp -ap und -wv für beide genannten Genera gebraucht (vgl. 1,
530 f.). Das Femininsuffix hebt also auch hier (ursprünglich fakultativ) nur
eine schon vorhandene Bedeutung heraus wie in uei« zu u&, reipa u.ä.
(1, 473 f.).! Gewöhnlich länger, kann die Femininform auch kürzer sein (z.B.
Baoıtts Awpts Ileronis zu Browmebs Awmptebg IleXortöng), nur scheinbar in y£-
pwv Yypadc (s. 1, 480, 8).
ß) Ein ausgeprägter Unterschied im Sexus kann aber auch lexika-
lisch ausgedrückt werden, nämlich durch verschiedene Wörter; diese Be-
zeichnungsweise, die auch genuslosen Sprachen eignet, ist wohl die ältere.?
Vgl. &apog ‚Hirsch‘: xeugg ‚Hindin‘, raxüpog ‚Ochse‘ : Boög ‚Kuh‘, x&rpog ‚Eber‘ : oüg
‚Sau‘, zp&yog ‚Bock‘ : «lE ‚Geiß‘, xpıös ‚Widder‘:olg ‚Schaf‘, die Verwandtschaftsnamen
rarnp : narnp, vidg :Yuyanp, daufnp : Evammp (aber dderpös: -pr 1,62 mit N), nanra : uä
(1,422 f.), 9elog: 7n9n (jünger eix), ferner &vnp : yova, Aideog : napd&voc.? Vgl. auch die
naturwissenschaftlichen % Marn& rn &penv, 6 Aayasg 6 HiAug,* aber auch Yrdcıa Yeds © 7
(vereinzelt) und alat. lupus femina u. ä., engl. he-cat, she-cat.
y) Selten (und in deutlichen Fällen in sachlich bedingter Weise) geht das
Maskulin vom Feminin aus: att. r&uiac, homerisch erst rauin ‚Schaffnerin‘.’
8) Aus dem sekundären Charakter des Femininums erklärt sich der Ge-
brauch des Maskulins als allgemein persönliches Genus in Fällen wie önöre-
pos Av N Beiriwv, ei” 6 Avnp ei” N yuvn, Toltov xal elov pepeodauL
robrov tod &yadod Xen. oec. 7, 27. Daher kann das Maskulin nach Bedarf
für ein männliches oder ein weibliches Wesen gebraucht werden (sichtbar
nur an einem Attribut oder Artikel), z. B. 6 und 9) &yyedog, &vYpwrcog (ion.
att. 7 &. verächtlich), &oı8ös, Iıdaorados, Yeös,e inrpög,? rıumpös, wohl fremd
rüpavvos; Tiere 6 und 7) &pxros, Boüs, EAxpog, dvog, Öpvız, xy, fremd xaundos:
sog. genus commune (xoıvöv y&vos).® Sollen Mask. und Fem. zusammen be-
zeichnet werden oder kommt es dem Sprechenden auf den Unterschied
nicht an, so steht das Mask. (z. B. 6 &vY9pwrog, 6 Yeög usw.); so besonders im
Plural (z. B. oi yoveis, dsonörar, Aderpot, ratdes, Böses). Wenn neben ö nüg
‚die Maus‘ u. ä. auch das Fem. als Allgemeinbezeichnung vorkommt (f &Ao-
1 Vgl. lat. meretrix, obstetrix gegenüber Bıöul(r)or s. 1, 540, 1.
auctor m. f. (wie ‚Frl. Dr.‘, österr. ‚die ® Zu hom. YEaıa s.1, 475.
Meyer‘ für älteres ‚die Meyerin‘). ? Für 9 i. (gewöhnlich ‚Hebamme‘) auch
2 Vgl. Osthoff, Suppl. 15 ff. 41 ff. (wozu itrpıx Kom., später iarplvn.
Royen, Klass. 376 f.). 8 Über Protagoras’ Sprachkritik s. $. 28
3 Dazu Pedersen, Revue des etudes Fußn. 1.
indoeuropeennes 1 (Bukarest 1938 [er- 9 So steht auch ein prädikatives Adjektiv
schienen 1939]), 194-99 aus Adj. *rapa- oder ein Relativim Mask., wenn eine Frau
Yevog ZU eÜdEVEw). in der att. Tragödie oder Komödie von
4 Wobei die Adjektiva einen rein gram- sich im Plural spricht (vgl. u. S.46{), z.B.
matischen, sachlich unmöglichen Artikel Andromache: &xövreg ... abrol Av Ölenv
erhalten; vgl. eiu&pomv f. ‚männlich dem ÖpeEonev Eur. Andr. 357 f.; Klytämnestra:
Kleide nach‘ = ‚Frau im Männerkleid‘ Do- 00 Yalua 0’ Auäs Kyvosiv, olg um Tr&pog Trpo-
siades. ojxes Eur. 1.A. 823. Vgl. Krüger, att.
5 Vgl. engl. (veraltet) baxter ‚Bäcker‘, eig. 843,1 A. 3; Kühner-Gerth 1, 83, 2 (wo
‚Bäckerin‘; s. Fraenkel o. 1, 561 8 (vgl. auch über das Mask. Sg. der Chorführerin
470, 6). Zu Exaupog Eratpog s. 1, 459, 7. Ne- Eur. Hipp. 1105 f.); Gildersleeve, Synt.
ben repiorep& spät auch -pög. Doch zu lak. 8255. Veleu, P446°.
32 B.Wortarten und Wortformen. I. Nomen

en ‚der Fuchs‘, % Innos ‚das Pferd‘, ) x&undog, ı xerıd@v wie ‚die Schwalbe‘,
H nepıorepd wie ‚die Taube‘, spät auch 6 epıorepög ‚Täuberich‘), so werden
sachliche Gründe mitspielen;! solche Fälle meint die Gruppe y£vog Erttxorvov,
lat. genus epicoenum.? Dong
e) Indogermanisches Alter der femininen o-Stämme des Griechischen
und Lateinischen (alvus, colus) ist schon 1,457 (Lit.) vertreten (unter Berufung
auf voös und päyös lat. fägus).? Griech. 6 und (aus sachlichem Grunde bes.
häufig) f inrcog darf als älter gelten gegenüber lat. eguus equa usw.; vgl. da-
gegen f) &uvög lat. haec agnus. Das Fem. tpopög ‚Amme‘ ist älter bezeugt und
häufiger als rpopög m. ‚Nährer, Pfleger‘ Eur. (gewöhnlich pogeds); Tpopn
heißt ‚Nahrung‘; vgl. &oı8öc: -&4, rourög: -mn u.ä. Der Typus war noch
lebendig, als Köpıvdog u. ä. ins Griechische kamen. Sekundär ist allerdings
als Fem. xArouösg Theokr. 15, 85 (nach xAtvn?). Weiteres u. S. 33f., C.*
Nicht etwas Neuaufkommendes, sondern eine Altertümlichkeit sind auch
die vorwiegend komponierten Adjektiva zweier Endungen auf -og -ov
wie &9«varos -ov, &ßartos -ov, AcuxwAevos (trotz BAEvn), zu denen auch die sub-
stantivierten 7 &Aoxosg (aksl. sologs Adj. obyxorrog), 7 (neben 6) &upimorog
(aber lat. anculus ancılla), % rpößovAog, unpersönlich 7 &ßuooog (scil. JaAaxcce),
7 xaderog (scil. ypauum) ‚die Senkrechte‘, 7 obyxAnrog u. a. gehören. Auch
Simplizia auf -osg können zweier Endungen sein, z. B. B&pßapos, Bporög
adöneoon € 334, Erbduoc, EoXos, Huepoc, hovxos, Lörog, ipYıuog (doch bei Frauen
ipdtun), Aöyınoc, voorıuoc, yn popös Theophr. (wie &popoc) u. a., sogar solche,
die (zunächst) nur auf weibliche Wesen gehen: u«yXog, nEYucoog, or&pıpog (wie
Eyavos, IyAuc).? Substantiviert 9 (N) Epnwos, veröc, XEpcoc.® Dagegen beweist
1 Vgl. die Darlegungen von Psichari über literarisch 9% xotpx (Wackernagel, Synt.
lanor Aal: 2, 2, aus Berl. Klassikertexte V 1 V.9),
2 Nicht durchgedrungen lat. genus pro- N raxpdevn NT, neugriech. A rapdeva, N
miscum, subcommune. TAATAN, N xaumıa u.a., eine dritte neu-
® Dafür auch Streitberg, IF 3, 179; griech. 9 M7%o, Gen. rüg Mrs u.ä. (vgl.
Jacobi, Compositum und Nebensatz. spätgriech. A rpogw für N Tpopöc), eine
Bonn 1897, 121; Lommel, Studien [o. vierte 6 B&oxvo und Tö Spöcog, eine fünfte
8.28] Af.; Wackernagel, Synt. 2, 221. rd Aurel, TO mol u.ä., eine sechste 7) dp-
32; Hirt, Idg. Gr. 3, 323; Royen, Klass. xo0bd« ‚„Bärin‘, 9 &Axplvae, eine siebente 6
701 ff., bes. 729f.; nach Kretschmer, Spöu.og für 7) 6865; in entlegenen Dialekten
Einl.158f. trat an Stelle ursprünglicher sind z. B. }) &uwog, Y) dp6oog, }) veövupog, 9
Geschlechtslosigkeit bei den o-Stämmen Z&uog ) Xtos noch Reste des alten Typus.
im ‚Graecoital.‘ das Fem., sonst das Mask.; Vgl. Hatzidakis, Einl.23ff.441; Royen,
für Neubildung zuerst Buttmann, Ausf. Klass. 734 ff.
Sprachl. 1, 148 ff., dann Brugmann, Lit. 5 Vgl. 1, 457 f. mit Fußnote 1 und 2; dazu
Centralbl. 1878 Sp. 983 f.; Delbrück, SF Wirth, Leipz. Stud.3, 1ff.; Ottomar
4, 12f.;, A. R. Lange, De substantivis Wilhelm, Der Sprachgebrauch des Lu-
femininis Graecis secundae declinationis. kianus hinsichtlich der sog. Adjektiva
Lips. 1885; zuletzt Bartoli (N zu o. 4, dreier Endungen auf og. Progr. des Erne-
457). stinum. Coburg 1892; Wackernagel,
E IReinigen Fällen scheint auch im Grie- Synt. 2,49f.; Royen, Klass. 726; Witte,
chischen schon früh ein altes Fem. auf -o- Gl. 3, 106 ff., sieht in öAnevrı Zaxivd@ und
maskulin geworden zu sein: ßıög (ai. ya), IlöXov NAuad6evrog das Alte, während er
uıo9ög (got. mizdo f.), Söwog (lat. domus f.); &ypıov Army T 88, &Adg rrodtoto, KAurög ’Au-
s. die etymologischen Wörterbücher. Erst grretitn als dichterische Neubildungen be-
hellenistisch sind 6ßöXog, H6Xog, ar&uvos trachtet ; mir scheint das Umgekehrte rich-
für ältere 9 ß., 9., or., neugriech. 6 nA&ravog, tig (vgl. auch o. 1, 502). Für Yepudsg durun
6 &uuog u. a. Eine zweite Art des Ersatzes h. Merc. 110 ist jedoch die Nachbildung
der alten o-Feminina zeigen doß6An (Se- klar (Witte a.a. ©. 107).
mon.), b&uun (Hdt.), also ionisch schon ® Vgl. dazu Specht, KZ 66, 201 ff.
früh (vgl. xapdörn 0. 8. 28 Fußn. 1), spät
2.Nominales Genus. b) Femininum und Maskulinum 33
der Kompositionstypus &xp6-roXıs nicht ein feminines &xpo- (s.1,453, Fußn.5).
Sekundär ist auch xal raür« mAıxodrog Soph. El. 614, rnAıxodroc, 05 yayav
Zureeipog Soph. OC 751 für mAıxa'rm.
Wie die femininen o-Stämme, sind die maskulinen ä-Stämme des
Griechischen, Lateinischen, Baltisch-Slawischen wenigstens teilweise alt.!
%) Bei der Wertung von nach neuerem Gebildetengefühl leblosen Kon-
kreta und Abstrakta als Maskulina und Feminina spielte teilweise auch
im Griechischen die Gruppenbildung eine Rolle. Nach norauög &veuos unv
waren im Griechischen auch die Namen der Flüsse, Winde, Monate maskulin
(daher z. B. Tayyng für ai. Gangä f., ’Axcotvng für ai. Asikni f.); umgekehrt
waren feminin die Namen der Quellen nach xpyvn, der Seen nach Atuvn, der
Städte, Inseln, Länder nach rörız vnoog yala yapa.? Aber weshalb z. B. von
den führenden Wörtern unv maskulin ist, rröXız vNcog feminin, ist damit nicht
erklärt, der eigentliche Grund für die Gruppierung damit nicht gefunden.
Zahlreiche Analogien weisen darauf hin, daß Jac. Grimm mit seiner An-
nahme der Wirkung einer Art primitiver Phantasie, seltener Personifikation
auf dem rechten Wege war, aus den Anregungen mehr Wilh. v. Humboldts
als Herders heraus. Die Erde ist bei vielen Völkern die Frau des Himmels
(vgl. oöpavös: yn x$o@v); die Nacht ist weiblich (vv& lat. nox usw.); die Bäume
erscheinen als genetrices, freilich auch als genitores (o. S. 30 Zus. 1). Neben
neutrischen Bezeichnungen von Körperteilen (Arnap, xp, dor&ov, yövv, oBc)
stehen maskuline und feminine, die dadurch einmal wohl etwas Persönliches
hatten. Wörter für ‚Fuß‘ können maskulin sein (griech. roösg usw.),® Wörter
für ‚Hand‘ feminin ;? dies scheint irgendwie in der Auffassung begründet zu
sein. Vgl. noch ödo0s m. (lat. dens m. usw.) neben oöAov ‚Zahnfleisch‘ (lat.
gingiva), dvv& m. (lat. unguis m. usw.), aber auch y&vvg f. (ai. hanu- f.) mit
yvadog f. Deutlich ist noch im Griechischen ursprünglich persönliche An-
schauung bei zahlreichen Gerätenamen, z. B. 6 rptov m. ‚Säge‘, 6 xparnp
‚Mischkrug‘, eig. ‚Mischer‘, 6 zpnornp ‚Blitzstrahl; Orkan‘ (eig. ‚Brenner‘),
weiter 6 &xuav, 6 oryuwv (aber auch 7) rzp6x005). Hinter den femininen Ab-
strakta stehen wohl vielfach weibliche Potenzen; vgl. Wurzelnomina wie öl
1 Siehe 1, 559-61 (wo Neisser, BB 20, 6 und n Karudav, Mapadav, "OrıLav (f.
53f., ausdrücklich zu nennen war); dafür B 717), 6 und 9) Zertvoög u.ä. (nur feminin
auch Hirt, Idg. Gr. 3, 326; Royen, Klass. Olvoöso« u. ä.). Die appellative Bedeutung
659 ff., bes. 694. 700 f. (-&g -ov statt -& -AG ist noch lebendig in den Landbezeichnun-
nach dabeistehenden Adjektiven, wie dya- gen 6 Alyımddc, ’IoYuöc, IIövros; maskulin
%ög -oü). Die Erklärung aus alten Feminina ist auch ®tırroı, neutrisch ”IArov (hom. 7
hatte in etwas anderer Weise als Spätere ”TAtos) ”Apyos Meyapa u.ä. Von den Berg-
schon J. Grimm, Kleine Schriften 3, 371 f. namen gehen nur 1ö Nyptrov, IInAov u.ä.
(von 1858). Zu veuvlag s. Schwyzer, MEe- mit öpos; daneben 7 Alppus, 7 "O9pug, ai
langes Boisacq 2, 231 ff. ”Arreıc, 6 Epbuavdog, 6 Ilapväccods, 6“ Yunr-
2 Arceıpog scheint komponiert zu sein (1, t6s u.ä., 6 und 7) Il&pvng; die Namen der
434, 8).’Axpayäs und Tapäs sind als Flüsse Vorgebirge (n Kurızs, 6 IMaravıoroög usw.)
m., als Städte m. und f. (dies etwa aus gehen nicht nach dxpornprov (sondern etwa
’Axpdyäs ı rödıs usw.). Aber neben den nach &xp&, oxörerog). Mehr Stoff bei Küh-
Flüssen 6 I'&ias, 6 ‘Iugpaxs stehen die Städte ner-Blaß 1, 358 f.
% TA, 9% “Intpa; ähnlich böot. 56 mbag 8 Aber neugr. rödı n. (lediglich formal),
‚Wiese‘ (eig. *,Gräser‘ m.!) neben n rol« lit. köja f., slav. noga f.
(so auch 6 yöng neben freilich jünger be- 4 Griech. xelp (neugr. x&pı n.), lat. manus,
zeugtem ybov ybog?; vgl. Wackernagel, air. lam (= griech. raXdun, lat. palma, ahd.
Synt. 2, 21). Wie 9 ’Axpayas erklären sich folma), lit. ranka aksl. roka.
z. B. 6 und # ’Opxouevög Inorög ’NMpwrrsg,
SEHSQFASTIT, 15,2
34 B. Wortarten und Wortformen. I. Nomen

orbE usw., puy- (erweitert zu puyn; vgl. reipax u.ä. 1, 474, 2), Bildungen
mit den Suffixen -rı- (-or-), -rü-, -rär-, ferner auch yıav lat. hiems. xeı-
uav: yeina). Vgl. dazu 1, 422, Fußn. 1 (Lit.)." An einen anatomischen
Vergleich hat man für das Feminin bei Wörtern für Vertiefungen u. dgl.
gedacht: h vaög lat. nävis usw. (vgl. den Einbaum; die attischen Schiffe
heißen YIodauıyiz usw.; vgl. 1, 635, Fußn. 3; Wackernagel, Synt. 2, 42);*
so auch die femininen Wörter für ‚Weg‘: n 6865 (aber slav. xods m.)
u.a.® Aber manche Einreihung entzieht sich dem Verständnis.* Für die
grammatischen Feminina ist auch die verbreitete kollektive Bedeutung zu
beachten.? Sicher ist das Genus primär in deutlichen Personifikationen wie
Astuög 7’ ndt Dößos ao "Epıs, &uorov ueuavia A 440.6
n) Die Adjektiva (und adjektivischen Pronomina) bilden im Bedarfsfall
in allen Klassen eine besondere neutrale Form des Nom. Akk. Sg. und Plur.
(Typen xaA6v, uE&iav, ebdxıuov, p&rcov, rActov, ebyevsc, im Plur. überall -«);?
doch werden die selteneren Adjektiva auf reinen Verschlußlaut fast nur von
Personen gebraucht.® Dagegen hat sich eine besondere Femininform
erst im Laufe einer langen Entwicklung durchgesetzt. Typen wie töpız,
Tpnpwv, ebALuWv, TrAelwv,? ebyevng, ErmnAus stehen bei Maskulina und Feminina
gleicherweise. Auch wo ein besonderes Feminin gebildet wird, wird es im
älteren Griechisch öfters nicht gebraucht, indem neben deutlich femininem
Substantiv die maskulin-neutrale Form als allgemeine genügt; rupä&v reie-
odevrav Pind. O. 6, 15 (das Fem. wäre metrisch gleichwertig!).!? Vgl. auch
o. S.31 Fußn. 9. Außerhalb der o-Stämme wird ein allfälliges Feminin
mit *-j« (ganz selten -t-c) gebildet; vgl. 1, 5430. Neben -Us m. f. steht
schon zu Beginn der Überlieferung -ei« (vgl. 1, 474 o.); vereinzelt u&xaıpa.
(: uaxap) und tepeıva (: repev-),!! nach Analogie der vr-Stämme rpöPpaooa.
(rp6PpoVv-), wie depuxcon Exaxoca PEpouca USW., Yapteoca,!? zu Stamm auf Ver-
schlußlaut hom. apyupönela Aupıettccoa, revnoca H. Teilweise wird das Fe-
minin auf *-j« von einem andern Stamm gebildet: rteıp« u. a. (1, 543 o.),
Ptz. Perf. Akt. -vix neben -67- -65 (1, 539 f.), so auch das substantivische
(appositive) ioyeaıpa (vgl. zum Gebrauch Bwriaveipx, Hpıyeveue, ’Ipıyiveue).
ı Dazu wohl auch N) vöoog, # Atuöc, viel- usw. (vgl. Btog Btorog: Bıorn). Gegenüber
leicht n 8pö00g (nach andern war hier 9 &pm den idg. Neutra für Metalle (lat. argentum
vorbildlich), ron 8& hotllw ı 315. usw.; nach idg. *ajos lat. aes n.) hat das
2 Vgl. weiter 9) doxös, $6Xog (s. aber auch Griechische Maskulina (&pyupos, xaAxdc,
Hirt, Idg. Gramm. 3, 325), xduıvos, »&- uörußdog, Sicher fremd xaootrepog und
TrETOG, KıBwrög, Anvög, Gop6G, TAPPOG, XNAöG, xpvoög); vgl. Hirt, Idg. Gramm. 3, 339.
die fremden doduıvdog, Anxvdog (auch u- a att. MAextpog m.f. auch YAexrpov n.
pıvdog ist f.). Aber gegenüber 7) &xarog steht &
die andere Schiffsbezeichnung 6 Atußog 5 So nerp& (danach 9 AlYos, nAlvdog, Vi-
(Nachweise bei Kövrog, ’A9. 9, 64 ff.). @os) neben rerpog m. nach Wackernagel,
3 Weiter N xeXevdog (Plur. x-9«), rn) reißog, Synt. 2, 14.
aus Adjektiven 9 &rpandg draprırda, Kuakı- 6 Vgl. Royen, Klass. 349.
r6s; danach N oluosg für älteres 6 olwoc. ? Siehe 1, 580, d u. 0. 8.29, y.
Vgl. Ernout et Meillet, Dict. unter via. e Ss 1,542 f.und Wackernagel, Synt.
* Unklar von Feminina auf -og: xörpog 2,47f.
(vgl.lat. fimus m. f. und fimum n.), $wvög, wei- 9 Siehe 1, 536, 38.
ter die fremden ßbßXoG, derrog, Eßevog, vÄ- 10 Weiteres s. 1, 557 Zusatz 2 zu Ende;
cog. Auch Maskulina wie yövog p6vog u. V. a. Kühner-Gerth 1, 73f. 83 Anm. 1. Vgl.
bleiben unverständlich (gegenüber »ovög auch yf popösg u.ä. (0. S. 32,€).
m. f. liegt hier der Hauptunterschied im 11 Zu erwarten *re£paıve.
Akzent); daneben die wohl kollektiven yon 12 Siehe 1, 473 u. und o. S.32, Fußn. 5.
2. Nominales Genus. b) Femininum und Maskulinum 35

Älter als der freilich in allen idg. Sprachen geläufige Typus v&Foc vefä,
Neutr. vefov dürfte der nur aus dem Griechischen zu belegende Typus -oc
m. f., -ovn. sein, der erst in geschichtlicher Zeit durch -og -& (-n) -ov ersetzt
wird; 8. 0. 5.32, e. Ai. -t bildet oft auch Feminina zu a-Stämmen; aus dem
Griechischen ist nur u&iaxıv (zu ueravo- 1,473; 490 Fußn.2) zu nennen.
Über die Numeralia von 1 bis 4 s. 1, 588 ff.
Bei den substantivischen Personal- und Reflexiv-Pronomina ist Genus-
unterscheidung vereinzelt und sekundär (ogpels op&a; Exuvrod -TNic -r6 usw.),
bei den substantivischen Interrogativ- und Indefinitpronomina von beson-
derer Art; s. 1, 605 und o. S. 29, 3. Gleiche Endung wie ri lat. quid, nämlich,
idg. d/t, haben von den (auch) adjektivischen Pronomina 76, &AXo, adr6, 8 u.ä.
(dagegen 6o0v, roiov, Zuöv usw.); s. 1, 609 f. Eine besondere Femininform
auf -@ erscheint in & (7) neben ö (entsprechend in den übrigen Demonstrativa,
abrn, hde usw., in «drn, &AAn lat. alia usw.), im Relativ & (9) zu ös &, ai. ya
zu yds ydd, in den possessiven und interrogativ-indefiniten Adjektiven; s.
1,609 ff. Der Gebrauch von att. robrwy (auch dıxatav usw.), ro rolv für alle
drei Genera kann nach aksl. Gen. Pl. t£xs (m. und f.) alte Zusammenhänge
haben;! doch weisen daneben Formen wie dor. Av aus *-oisom und awv
aus *läsöm (letztere vorbildlich für $s&wv usw.) auf alte Möglichkeit, Mas-
kulin und Feminin zu scheiden (vgl. 1, 557 Zus. 2. 559. 609 Fußn. 5). Da
die Demonstrativ- und auch andere Pronomina wahrscheinlich auf Adver-
bien zurückgehen,? muß bei ihnen die Genusunterscheidung sekundär sein:
darauf deutet auch, daß neben idg. *sä (griech. & }, ai. s@, got. sö usw.) auch
ein (wohl älteres) *sz stand (griech.{ ‚sie‘ f., got. si usw. 1, 608 0.).?
Zusatz 2. Für Jac. Grimm, D. Gramm. 3, 345 ff., im wesentlichen auch Wacker-
nagel, Synt. 2, 37 ff.; Hirt, Idg. Gr. 3, 336 f.; Royen, Klass. 355 f. (s. aber auch unten);
Havers, Erkl. S. 39 f. 102f. Die rein formalistische Auffassung von Brugmann, IZ
4,101 ff. (und oft,s. dieLit.o. S.27f.), ist damit verlassen; nach Brugmann? verknüpfte
sich zuerst bei dem zunächst genuslosen Wurzelnomen *gWend ‚Weib‘ mit dem Ausgang -@
ein Gefühl für feminines Genus (danach sei -z Femininzeichen geworden, das gegensätz-
liche o Zeichen für Maskulin und Neutrum; die Aufteilung auf die Genera sei durch for-
male und begriffliche Analogie erfolgt; alte Feminina auf -o- und alte Maskulina auf -@-
werden abgelehnt,s. 0.8.32,e). Außer anderm ist schon der Ausgangspunkt *gWen@ un-
sicher; eine ursprüngliche Flexion *gwena (air. ben, ai. jani- f.), Gen. *gWnäs (ai.mnd usw.)
ist wahrscheinlich (vgl.1, 582f.). Da außerindogermanische Sprachen neben (oder statt)

1 Specht, KZ 56, 264 ff. Vgl. auch att. von Aidas und Näueoıg Hes. E199, Eixovre
To ormıa, ark. toig xpavaıvv (1,957) und f. Aristoph. eccl.1087, ei z& xeipe, &g ö Yeog
Hasse, Der Dualis im Attischen. Hann. . . Erolmoev, Kpsuevw TOUTOL TPATTOLVTO TEPÖG
1893, 1f. 14 ff.; Kühner-Gerth 1, 73f., 76 ILaramAberv KAANm Xen. comm. 2, 3, 18
woraus hervorgehoben seien ldeo9e rwdc (wo Hasse a.a. 0. 25 f. &peu£va fordert);
Ta xacıyvnro (nämlich Elektra und Chry- zu dbo tıy& &orov ldEX äpyovre xal &yovre,
sothemis), piroı, & röv rarp@ov olxov Ede- olv &nöuede Plat. Phaedr. 237d, s. Hasse
owodrmv, &... Yuxfis Kpsönoavre Tpob- a.a.O. 36f. (wie -oıv bei Ptz. als Fem.).
ornrnv pövouSoph. El. 978ff.,inschr.olv von 2 Siehe 1,599; auch Brugmann,Grundr.?
Schwestern, von xAluaxe, &rıve (Badham) IT 2, 3111.
von Antigone und Ismene Soph. OG 1673, 3 Dann galt (das alte Adverb) *so einmal
att.aör& von zwei Frauen Aesch. Pers.191, für m. und f., wie im Finnischen, Türki-
raid eu& von Töchtern Eur. Suppl. 140, schen, Neupersischen das Personalprono-
roiv moA&oıv duportpoıv Isokr. 4, 139, sogar men auch der 3. Person einförmig ist.
nicht pronominal 860 8... Hövo uNnxavd * Grundsätzlich.ähnlich für afrikanische
Plat. leg. 777c, nAny&vre von Athena und Sprachen schon Bleek 185 2-69 (s.Royen,
Hera © 455, xrudauevo und rpoAımövre Klass. 59£.).
3*
36 B.Wortarten und Wortformen. I. Nomen

den Klassifikationen in ‚lebend‘ und ‚leblos‘, ‚männlich‘ und ‚weiblich‘ noch zahlreiche
andere kennen, ist es möglich, mit Royen, Klass. 437. 440, bes. 447 (nach Bleek ebd.
61) in der idg. Dreiheit den Rest oder die Umdeutung eines umfassenden Systems zu
sehen; neben -o- und -ö- kommen auch -i- und -u- als Klassenzeichen (unbekannter
Funktion!) in Frage.
Zusatz 3. Da die im Indogermanischen durchgeführte Flexion beim Adjektiv jünger
sein dürfte als beim Substantiv (Kurylowicz, Et. 1,149 238; Specht, KZ 65, 193 ff.),
ist auch das adjektivische Genus jünger als das substantivische und nach dessen Vorbild
entstanden (so Brugmann), nicht umgekehrt das substantivische dem adjektivischen
nachgebildet. Adjektiva substantivischer Herkunft konnten allerdings das Genus schon
mitbringen (vgl.0.$. 34,n zu rleıpa, Apıydvera und Kurylowicz, Et.1, 246.) und das
feminine -2 war möglicherweise ursprünglich ein unflektiertes Zugehörigkeitssuffix (vgl.
1, 466 0.) Gegen Herkunft des fem. @ vom Pronomen (Jacobi, Compositum und Neben-
satz, Bonn 1907, 115 f.; Hirt, Idg. Gramm. 3, 330. 334. 346, und schon die Grammatik
des Port Royal [Wackernagel, Synt. 2, 41]) spricht, daß *sz wohl älter ist als sa (o.
8.35); Kurylowicz, Et.1, 250 f. betrachtet freilich den Typus o:2z als jünger gegen-
über o:a.

c) Deminutiva und Verwandtes!


&) Die Deminutiva, die übrigens oft nicht sowohl Kleines und Verächt-
liches, als Liebes u. ä. bezeichnen, sind im Neuhochdeutschen ohne Rück-
sicht auf das grammatische Geschlecht des Grundwortes Neutra (oberd. -li
u. ä., niederd. -ken, schriftd. -lein, gewöhnlich -chen); im Lateinischen
folgen sie dem Genus des Grundworts (filiolus filiola, fräterculus, italien.
jratello, sorella). Im Griechischen besteht ein Unterschied nach der Bildung.
Neutra sind die auf -ıov (mit -LStov, -Kpıov usw.), Z. B. &vdp@rıov, raLdtov,
IwxparidLov,> ybvarov u. v. a., die wenigstens zum Teil von Neutra zu Adjek-
tiva auf -tog -t& -ıov ausgehen.? Dagegen richten sich die Bildungen mit %-,
v-, x-haltigem Suffix auch im Griechischen nach dem Grundwort: z.B.
Apxridog (: Kprros; vgl. auch N80Xog: Ydbg U. a.); Kopaxtvos, SEAPAXLN; TraL-
Stoxog -ioxn; vgl. auch &vöpıäc.* Die zweite Hauptgruppe ist sprachgeschicht-
lich die ältere, und dies gilt auch für ihre Behandlung des grammatischen
Geschlechts (vgl. noch die Maskulina ai. Devila- m. zu devd- m., lat. senex
ai. sanaka-, iran. Ar$aka- ‚Männchen‘).
ß) Das Vorbild für die neutrischen Deminutiva auf -ıov waren neutrische
Personenbezeichnungen ohne Sexus-Unterschied, z. B. r&xvov, t&xog (in der
Tragödie raıdebuara u. ä.; vgl. got. barn n. ‚Kind‘), hellenistisch oöu« &v-
Spelov und yuvaıxeiov,? klassisch Plur. r& rausırd (zum Adj. naudıxdc).® Un-
klar xhtos n.; dpveov dorpeov s. Fußn. 3.7 -

{
ı Vgl. Royen, Klass. 448 ff. (lat. ostreum).
2 Wie öputdtov Aristoph. pax 382 (= & * Vgl. o. 1, 484 f. 541. 526 Fußn. 6.
Epu.) nur in der Anrede; vgl. ostpreuß. 5 Mayser, Pap. II 1, 30.
‚Herr Professorchen‘ u.ä. (nach dem Li- ® Gewöhnlich von einem Knaben, selten
tauischen). einem Mädchen; Sing. (undt naAMacıv
® Vgl. 1, 470 f. (auch über lediglich formell en rxıdıxov (Exeıv) in einem Pap. des I&
gewordene Deminutiva). 568, e. Vom Neu-
trum eines Adjektivs auch &vöpdrodov (zu- ”Jacobsohn, Gnomon 2, 375 f. (zustim-
nächst Pl. &vöpdroda, s. 1,440 Fußn. 1); mend Havers, Erkl.Synt. 197) erklärt neu-
vgl. neugr. rd &oyov ‚Pferd‘ aus mittelgr. trisches -ıov daraus, daß -ıog -i& gegenüber
ra &oya (= die Tiere des Heeres im Ge- den vielen Verwendungen dieser Adjektiva
gensatz zu den Menschen; s. Hatzidakis, undeutlich waren.
Einl. 34 f.). Ähnlich agriech. öpveov darpeov
2. Nominales Genus. c) Deminutiva u.Verw. d) Genuswechsel 37

d) Genuswechsel!
«) Einzelne Substantiva zeigen in verschiedenen Dialekten oder Dialekt-
stufen verschiedenes Genus, so dpüc? Atuöc? dnp,t xtov (1,486 u.). In andern
Fällen zeigen Maskulin und Feminin teilweise einen Bedeutungsunter-
schied, so ö und 9) &X<,? 6 und 9 AiYog.® Selten hat ein Genuswechsel beson-
dern Anlaß;? dazu auch 6 und f) ’Opyxogevög u. ä. (0. S. 33 Fußn. 2; aber die
ebd. genannten ö und 9 ’Axpayäg u. ä. und das wechselnde Genus der Bäume
0.5. 30 Zusatz 1 sind sachlich bedingt. Über fremdes rı&päs m., -pa f.
u.a. s. 1, 561 Zusatz 4.
ß) Anders liegt der sehr häufige Wechsel zwischen Sing. m. und Plur. n.,
2. B. xUxdog: xuxAa, unpög: unpot: unpa; die Form auf -« ist altes Kollek-
tiv; s. 1, 581.8 Manche Neutra auf -ov sind Rückbildungen aus dem Kol-
lektiv auf -«, schon früh idg. *jugom (griech. Cuyöv lat. iugum, got. juk usw.;
aber griechisch auch Cuvyös m.; doch s. Debrunner, Revue des 6t. indoeur. 3,
1943, 172-74), historisch &orpov aus &orpa (: dormp 1, 581).
y) In der Namenbildung dienen die geläufigen maskulinen Suffixe für
Männer, die geläufigen femininen Suffixe für Frauen (z. B. -eöc, aber -yic
ns); Ss. 1, 477. 464. Ebenso verteilen sich maskuline und feminine Appella-
tiva als Namen nach dem Sexus, z. B. ’Ixrivos und Aopxec. Selten (dialek-
tisch und scherzhaft) werden Feminina (auch Namen) mit dem maskulinen
Artikel als männliche (Spitz-)Namen gebraucht: syrakus. 6 MipuAx, 6 IIo-
r&uımmda (1,561, 8), att.6 Acdo (Kom.), als Personennamen ’Avrißaoız, -otacıs
(s. Bechtel, Hist. Pers. 44); zu als epicoena möglichen Tiernamen 6 ’Aiorn?,
6 Xerıöov; mit auch maskuliner Endung ö "Aureroc. Aber 7 u£rıooa (so auch
als weiblicher Name), 7 or«plAn werden als männliche Namen zu 6 Meiıooog,
6 Zr&puroc. Neutra können unverändert als Frauennamen auftreten (zu-
nächst als Hetärennamen u. dgl.; vgl. Mayser, Pap. Il1, 31f.): ”Aßoporovov,
TAvx£pıov, Asövrıov, als Männernamen mit dem maskulinen Artikel (6 IleAwp),
aber auch mit Umbildung: Aeiuos Hom. (Kriegsgott; für deiu«), 6 Zroanog,
6 Bordiwv u.ä. Doch werden weibliche Namen aus Neutra außerhalb des
Vokativs syntaktisch als Feminina behandelt: n ’Aßpörovov, 7) Botdtov, 7
TAvxepıov usw. (mea Phronesium u. ä. in der lat. Komödie); hier mag vor-
1 Vgl. Wackernagel, Synt.2, 44 ff.; got. salt.n.
Royen, Klass. 526ff.;, Havers, Erkl. 8 jon. att. ‚Stein‘ überhaupt m., bei Hom.
Synt. 197. auch f. (dazu Aıddg f.); später f. von be-
2 f. ion. att. ark., m. ‚peloponnesisch‘ sondern Steinen (Ma«yvÄrıs, Audix A.), von
Schol. Aristoph. nub. 401, Thyrreum IG Edelsteinen (doch so auch m., z. B. Il&ptog
IX 1, 485, 5; vgl. die Baumnamen o. S. 30, ?. ‚Marmor‘); vgl. o. S. 34 Fußn. 5.
Zusatz 1. ? xiov m. (so auch Pind. P.4, 186), bei
3 f. hymn. Cer. 311 (Aıuod Un’ apyadeng), Homer auch f. (nur eling alövos AuepYnig
megar. (Aristoph. Ach. 743), ‚dor.‘ (Phryn. X 58, nach Alrın buy re xal aiov II 453); s.
164), Koine (so Polyb., NT), m. im Atti- Witte, Gl.3, 109 (danach oxoriav alava
schen; das Fem. stimmt zu 7) vöoog (0.9.34, Eur. Ph. 1484). Alexandrinische Dichter
Fußn. 1) und steht kaum nach N retva brauchen das alte x#p& n. (1, 583, 8) als
(Brugmann- Thumb 417). Bei Homer ist x&pn, -pns f. (Akk. auch xdpav). Vgl. auch
das Genus von‘. unbestimmbar (7 Stellen). zu Adacg 1, 578, 8.
4 Bei Hom. Hes. f. (doch Hdütog.... hp Hes. 8 Vgl. auch Wackernagel, Synt.1, 89.
E 549 nach als m. verstandenem nepa& rou- 101 ff. 2, 18; Royen, Klass. 594 ff., bes.
ıuv Hom. E 776 © 50); bei Hdt,. Att. m. auch 604 (@ ist zunächst nur kollektiv,
5 m.(gew.Plur.) ‚Salz‘, f. (poet.; nur Sing.) nicht f. oder n.).
‚die See‘; vgl. zu &x- 1, 518 Fußn. 3 und
38 B. Wortarten und Wortformen. I. Nomen

schweben h xöpn ’A. (oder f) ’A. xöpn; vgl. auch nhd. die Fräulein, dialekt.
’s Marie, ’s Martha und «is xopaotoıs [Mayser, Pap. II 1, 30]).*
8) Seit hellenistischer Zeit werden Genuswechsel häufiger, die Vorläufer
des neugriechischen Deklinationssystems sind. Beseitigung der fe-
mininen o-Stämme zeigt sich einerseits in f Zöp«a statt 7 Züpog u. ä. (0. S. 32,
Fußn. 4), anderseits in 6 &unoc, 6 Jipog statt 7 &umos, 7 Pos, neugr. To
B&oavo, rd Sp6oo. Der Übergang von hom. 6 oxörog in 6 onörog (V?) ist
besonders bedingt (durch Analogiewirkung von 78 &peßoc, rö Y&c) und ohne
Zusammenhang mit späteren 76 (yAog u. a. und Rückschlägen wie 6 E&dvoo.?
Die ionischattische Differenzierung -&s (-ng), Gen. -ew -ov m. (auch z. B.
in Badudtvng zu diwm) von -& (-n), Gen. -äs (-ns) f. ist im Neugriechischen zu
-as Gen. -am. (auch z. B. naripas: rratepa) und -a, Gen. -as f. (auch z. B.
yuvalsıı: yovalxıc) gesteigert. Vgl. unten den Zusatz.
e) Das zu Anfang von $ Ausgeführte gilt auch für die Adjektiva. Doch
reicht hier die (gelegentliche) Durchführung der drei Genera weiter zurück.
Neben &$&varog -rov hat Homer auch &$avarn,? neben (voöcoı) abröuaxror Hes.
E 103 steht im Homertext «dröuarau;* metrisch bedingt sind Arpıarnv Avd-
rowov A 99,5 yalav norupöpßnv I 568;° Tavponöia Ards "Apreuıs Soph. Ai. 172,
weil das gewöhnliche T-Aog einen Mißklang veranlaßt hätte. Schon früher
setzte die Motion der unkomponierten Verbaladjektiva auf -rös nach den
Adjektiven auf -o<s -& -ov ein, während die Komposita zweier Endungen
blieben (vgl. o. S. 32, e).
<{) Über an den Zusammenhang gebundenen, nicht ständigen Genuswech-
sel bei partieller Inkongruenz in Fällen wie otXe rexvov s. u. CIIIiax.
Zusatz. Die Kategorie des nominalen Genus ist im allgemeinen noch im Neugrie-
chischen lebendig und sogar folgerichtiger durchgeführt. Wie in andern indogermani-
schen Sprachen (z. B. dem Germanischen und Slawischen) scheidensichim Neugriechischen
die Deklinationstypen nach dem Genus (die femininen o-Stämme sind beseitigt), und
sämtliche Adjektiva bilden drei Genera. Näheres s. 1, 585. Die Genuslosigkeit des kap-
padokischen Griechischen (Artikel 16 und r& für Nom. Akk. Sing. bzw. Plur. aller Ge-
schlechter) ist türkischer Einfluß (Dawkins, Modern Greek in Asia Minor 87).

3. NOMINALER NUMERUS

Lit.: Krüger $ 44. -— Kühner-Gerth 1, 13-20. 69-74 (Dual). — Gildersleeve,


Synt. $$ 37. 42-59 (ohne Dual). - Witkowski, HSG 73-83. - Mayser, Pap. II 1, 34 ff.
(Plur.), 43 ff. (Sing.). - Blaß-Debrunner? $$ 139-142. - Wackernagel, Synt. 1, 73-
105. — Delbrück, Vergl. Synt.1, 133-72. - Brugmann, Grundr.? II 2, 429-63 (Lit.). -
Hirt, Idg. Gramm. 6, 17-27. - Hofmann, Lat. Gramm. 369 ff. (und Löfstedt, Synt.
1, 11-68). - Behaghel, DS 1, 453 ff. Weiteres im folgenden. Über den verbalen Nume-
rus und die Numeruskongruenz s. u. BIV 2.

ı Vgl. J. Grimm, VeVon Vertretung männ- Variante &-roror, &-Toıg : &-moı Yeais I 158,
licher durch weibliche Namensformen Öutv &-tnoı H 32, xelpeoo’ &-yoı II 704,
(1858). Kleine Schriften 3, 349 ff. &-ng AAlycı 86 w 47. 55.
® Vgl. Hatzidakis,
Einl. 354 ff., Fraen- 4 ad-raı d& mir E 749 ® 393; an beiden
kel, KZ 43, 195 ff.; o. 1, 512, 2. Stellen auch -ror. Vgl.duaraı rexvaı (Dat.)
® Ohne metrischen Zwang &-rn t&xe unrnp Del.® 309.
K 404 P 78, &-m nöpe Kipxn u 302, alyld’ 5 Aber in ue... dmpiäenv E 317 ist dp.
Exovo’ &plrinov, dyhpwv (Var. -xov) d-rmv te als Adverb verstanden (-«$nv Rhianos).
B 447, &-mv Yedv & 420, außer % 86 mit ® Näheres bei Wackernagel, Synt. 2,50.
2. Nominales Genus. - 3. Nominaler Numerus. a) Allgemeines 39

a) Allgemeines!
Die Entwicklung der Numerus-Kategorie in den Sprachen hängt mit der
Entwicklung des Zahlbegriffs zusammen, der erst nach dem Raum- und
Zeitbegriff auftritt. Während anderswo teilweise nur bis auf 3 gezählt wird
(so bei den Feuerländern) oder die Bezeichnungen für den gleichen Zahl-
begriff nach den Gegenständen wechseln, ist im Indogermanischen außer
dem allgemeinen Quantitätsbegriff (‚viel‘, ‚wenig‘) auch der bestimmte Zahl-
begriff schon früh entwickelt gewesen: die Vergleichung ergibt hier mit
Sicherheit ein gemeinsames dekadisches Zahlsystem (Näheres s. 1, 586 ff.).?
Die Erwartung, der Unterschied zwischen Einheit und Vielheit müsse in
allen Sprachen einen scharfen und einheitlichen Ausdruck finden, täuscht.
Zentral- und südamerikanische Sprachen bilden einen Plural nur für die
höhere Wertklasse der Nomina; das Neupersische schied anfänglich die
Pluralbildung auf -än für Belebtes von der auf -ha für Lebloses. Sachen gel-
ten oft als ungeschiedene Masse. Auch im Indogermanischen bilden Neutra
teilweise keine besondere Pluralform, z. B. xp&« (s. 1, 516 Zus. 2) ist eine
bloße Stammform.? Wenn auch Reduplikation und Iteration im allgemeinen
zum Mehrheitsbegriff gehören, der sich z. B. in griech. Böpßopog yapyapı u.ä.
(1, 423, 6) oder in yövu yovvög Ausißov (z. B. A 547), ai. dame-dame ‚im Hause -
im Hause‘ = ‚in jedem Hause‘, lat. gquisquis, manus manum lavat zeigt, ist
daraus im Indogermanischen nicht wie gelegentlich anderswo eine regel-
mäßige Pluralbildung hervorgegangen. Auch die Ausdrücke für ‚jeder‘ und
‚viel‘ sind nicht zu rein grammatischen Elementen herabgesunken. Dagegen
sind in geschichtlicher Zeit in einzelnen indogermanischen Sprachen ältere
Kollektivbildungen zu normalen Pluralen geworden; der Vorgang, der sich
z. B. in nhd. ‚Gebrüder‘, ‚Geschwister‘ erst ankündigt, ist in iranischen und
keltischen Idiomen zu Ende geführt.* So ist auch der indogermanische Plural
der Neutra auf -@ ursprünglich ein mit singularischem Verb konstruiertes
Kollektiv gewesen (Typus griech. piAA« irre; vgl. 1,580f.).? In der indo-
germanischen Nominalkomposition gilt die bloße Stammform im Vorder-
glied für alle Numeri (z. B. ra&rpoxtövog wie inrödauos; vgl. 1, 425 ff.). Als
singularische und pluralische Personalpronomina sind öfters verschiedene
Wörter verwendet (vgl. att. &y@o: nueig u. a.); freilich sind z. B. ‚wir‘ und
‚ihr‘ begrifflich keine Vielheiten von ‚ich‘ und ‚du‘ (s. 1, 600, 1a). Daß beim
1 Vgl. außer der vorher genannten Lite- Vgl. 1, 523 Fußn. 1 zu övoux; im ältesten
ratur Cassirer, Sprache 188 ff. Indischen gilt der Nom. Acc. Sg. neutr.
2 Rest eines älteren Systems ist viel- von Adjektiven auf -ı und -u auch für den
leicht die Sonderdarstellung von 1-4 (s. Plural (Hirt, Idg. Gramm.6, 23f.; W.-
4, 587 Fußn. 4). An die Verwendung ver- Debrunner 3, 65£.).
schiedener Ausdrücke für die gleiche Zahl 4 Vgl.Royen, Klass. 491 ff., auch Brug-
bei verschiedenen Gegenständen (vgl. nhd. mann, Grundr.? II 1, 644 ff. (Kollektiva).
provinziell Gruppe, Haufe, Hock, Mandel, Griech. veörng ‚Jungmannschaft‘, rpeoßelx
Stab, Stiege) erinnert ai. däsyas tisras, d-$ ‚(aus rptoßeıs gebildete) Gesandtschaft‘,
&atasras ‚3 bzw. 4 Sklavinnen‘, eig. wohl 76 önırıxöv sind grammatisch singularisch,
‚Sklavinnen 3 Frauen‘ usw. Das besondere abgesehen von der constructio xar& abveaıv
Feminin für 3 und 4 ist auch altirisch. Vgl]. (z. B. &5 paoav ı rAndUg).
Brugmann, Grundr.? II 2, 12. 16, 5 Vgl. pparpl& ‚Bruderschaft‘, lautlich
Wackernagel, Ai. Gramm. 3, 349 f. gleich russ. brat’ja ‚die Brüder‘ u. ä. Etwas
3 Dazu vörrag te nal Auap E 490 (variiert anders über neutrales -om und -@ Hirt,
&uap A vörtes Pind. P.4, 256), Evviuap. Idg. Gramm. 6, 22f.
40 B.Wortarten und Wortformen. I.Nomen

Verbum einzelne singularische Imperative auch für den Plural gelten kön-
nen (z. B. griech. &ye, p£pe), ist zwar wohl geschichtlich sekundär, aber doch
Rückkehr zu einem alten Zustand (vgl. 1, 797 £.).
Solcher Ausnahmefälle ungeachtet war die Numeruskategorie im Indo-
germanischen bei Nomen und Verbum durchaus entwickelt; es gab neben
Singular und Plural auch den Dual, der keine griechische Neubildung (so
mit den Alten noch Ph. Buttmann) oder gar (nach Fr. Aug. Wolf) ein be-
sonderes Raffinement des Griechischen war. Über 2 hinaus gab es im Indo-
germanischen keine Numeri mehr (Trial usw.), sondern nur kollektive Kom-
posita wie lat. triduum quadriduum, ai. tridivam, griech. pınuepov und rerpn-
wepov (Aristot.), rev$nuepov (Xen.), &£anuepov (christlich).! Die Numerus-
Scheidung war schon im ältesten erreichbaren Indogermanischen auch in
Fällen durchgeführt, in denen sie an sich unnötig war (neben und am Nume-
rale und am Adjektiv).? Doch war die indogermanische Numerusbezeich-
nung kein starres System; die innerhalb eines Systems beim Nomen oder
Verbum durchaus deutliche Unterscheidung z. B. zwischen Singular und
Plural wird im Indogermanischen nicht wie in gewissen andern Sprach-
stämmen durch ein sich bestimmt abhebendes Pluralsuffix erreicht, sondern
durch verschiedene Flexionsausgänge, die mehrere Funktionen zugleich ha-
ben.? Das s indogermanischer Pluralformen steht weder durchgehend noch
hat es überall die gleiche Stellung im Worte.* Der Nominativ Plur. des
Maskulins der adjektivischen Pronomina zeigt an Stelle des Ausgangs idg.
*.ös den Ausgang *-oi (z. B. idg. *ioi, hom. usw. rot); das i kehrt in andern
Pluralkasus wieder, teilweise neben s (idg. Gen. *torsöm Lok. *toisu); das
Griechische hat den Nom. Pl. -oı auch bei substantivischen und bei nicht
pronominalen o-Stämmen (Yeot, @yxdot) und hat danach auch Nom. Pl. -äs
der ä-Stämme durch -«ı ersetzt. Ein Element i erscheint aber auch in 68.
u.ä., und ein Element s dient auch als Zeichen des Nom. Sg. gewisser
Stämme, während andere diesen durch Vokaldehnung bezeichnen oder un-
bezeichnet lassen (vgl. griech. Abxog Satuwv apa). Auch der Dual ist trotz
seines geringeren Formenbestandes nicht einheitlich bezeichnet (z. B. griech.
-& -oı(ı)v, wonach -& -aulı)v, aber auch -e: -oı(ı)v, beim Verbum -rov -räv
neben PI. -te -vrı). Der Zahlbegriff tritt am ausgeprägtesten beim Dual her-
vor; auch hier kann er jedoch durch die Wörter für beide oder zwei unter-
strichen werden. Dem Singular haftete der Begriff eins so fest an, daß sich
im Indogermanischen kein einheitliches Numerale 7 entwickelte (vgl. 1,

1 Lat. numerus singularis, dualis, pluralis *deiwos Gen. *deiwosjo, Plur. Nom. *deiwös,
geben griech. &pıduög Evixds, dvixös, TAN- Gen. *deiwöm oder 3. Sg. *bhereti, 3. Pl.
Yuvrixög Wieder. Dabei ist num. singularıs *bheronti, aber z. B. türk. Sg. beg ‚Bei‘,
(wäre griech. x«devixög) schärfer als Evıxdz Abl. beg-den, Pl. beg-ler, Abl. beg-ler-den;
(wäre lat. unicus), num. pluralis (wäre s. auch schon 1, 418 Fußn. 2.
griech. nAXeovıxöc) weniger zutreffend als * 2. B.idg. Pl. Nom. *ped-es ‚Füße‘, Akk.
%. rAnduvrındg (Wäre num. augmentatipus). *ped-ns, aber Lok. *ped-su (und *ped-si),
2 Die im Deutschen vereinzelten 3 Mann, Gen. *ped-öm. Dem türk. beg-ler, beg-ler-
3 Pfund sind z. B. im Türkischen und Neu- -den würde dem Typus nach idg. Nom.
persischen der einzige Typus. Dagegen *ped-es, Akk. *ped-es-m, Lok. *ped-es-u
steht z. B. in idg. *pedes *trejes beim Sub- (*ped-es-i), Gen. *ped-es-öm, griech. n68-ec
stantiv der sachlich überflüssige Ausgang *no8-e[o]-a *röö-e[o]-ı *rod-eo-wv entspre-
-es, beim Numerale sogar zwei (i und es). chen. Hirt, Idg. Gramm. 6, 24, lehnt frei-
® Man vergleiche z.B. idg. Sg. Nom. lich das Plural -s ab.
3. Nominaler Numerus. a) Allgemeines. b) Singular 41
588 u.). Der Plural benötigt zu schärferer Bestimmtheit die Numeralia über 1.
Wie der Plural gewöhnlich, kann aber aueh der Singular eine unbestimmte
oder unbestimmbare Vielheit ausdrücken (die Wörter für ‚all‘ stehen bei
beiden); der Plural seinerseits greift gelegentlich in den Anwendungsbereich
des Singulars über. Adjektivisch gebrauchte Wörter fallen für das folgende
außer Betracht, da sie nur in Beziehung auf ein substantivisches Wort oder
auf eine Verbalperson Numeri (und Genera und Kasus) haben, ebenso die
Numeralia, bei denen der Numerus durch das Wort gegeben ist.

b) Singular
Das Proömium der Ilias enthält substantivische Singulare, die gramma-
tisch nicht durch einen Plural ersetzt werden könnten (ImAyıkdew ’Ayıdhoc,
"Ardı, Auöc, ’Arpelöng te Avab dvöpiv nal Bios ”Ayıddebc) oder nur mit verän-
derter Auffassung (9e, wofür häufig Moöocı), und solche, bei denen dies
ohne Sinnesänderung an sich möglich wäre (uävıv, BouAn). Die im Proömium
vorkommenden substantivischen Plurale ließen sich alle mehr oder weniger
gut durch Singulare ersetzen (’Ayauois, &Ayea, buyas, Mp@wv, EAmpız, olavoict,
auch 7& rnp@ra). Der Grund für diese Unbestimmtheit liegt darin, daß Sin-
gular und Plural nicht schlechthin tatsächliche Einheit (oder Einzelheit)
und Vielheit darstellen, sondern im Gebrauch von der Auffassung des Spre-
chenden abhängen, der auch eine tatsächliche Vielheit, besonders eine un-
gegliederte, als Einheit, eine tatsächliche Einheit als (gegliederte) Vielheit
verstehen kann.
«) Aus dem Gesagten erklärt sich ohne weiteres der kollektive Singular
(seit Homer), z. B. r£pev xar& daxpvov eißeı; II 11 (‚Tränen‘), xüua Iaardoomg
A 422; vgl. weiter Üdwp, yıav, Yarı, olros, Xövıc, Körtpos, Xepanog ‚Tonerde‘
(Adoıg re xal xepsum Thuk. II 4, 2), &urerog ‚Reben‘ (&-ov xönrovres Thuk.
IV 90, 2) Bios ‚Lebensmittel‘, Abstrakta wie rıun, &ppoobw.! Überall ist
jedoch auch der Plural möglich; s. u. S. 48 f., «-y.
ß) Der repräsentative (auch ‚generelle‘) Singular stellt eine Person
(oder Sache) als Vertreterin einer aus gleichen Personen oder Sachen be-
stehenden Gesamtheit hin, z. B. im lateinischen Sprichwort Romanus se-
dendo vincit (‚jeder Römer‘ und ‚die Römer‘) bei Varro, de re rust. I 2,2,
apers. Pärsahyä martiyahyä düraiy r3ti$ parägmatä ‚des persischen Mannes
Lanze ist fernhin vorgedrungen‘ (NRa, 4),? nhd. ‚der gemeine Mann‘ (auch
‚man‘), ‚der Pole‘, ‚der Russe‘, frz. le poilu. Im Griechischen ist dieser Ge-
brauch erst für die Umgangssprache spätestens seit 500 bezeugt; rmAtxog 70%”,
8% 6 Mi)dos &oixero; fragte man einander bei Gelagen Xenophan. 18,5 D.?;
die Ausdrucksweise wird aber noch älter gewesen sein, wenn auch die (höhere)
Dichtung sie nicht aufnahm. Seit Herodot so 6 "EAAnv, 6 ’Admvadoc, 6 Irap-
zung (169. VIII 136. IX 12), 6 Xadxıdeds Thuk. VI 84, 3, lokr. rov Oiavden
wEdet zöv Xareı&a Del.3 363, 1, vov ürrıxiov (‚das Athenerlein‘) $woet dtxav
Aristoph. pax 214, öfter von Barbaren (6 M78og Thuk., r6v ye Ilatova xal rov
’DAupıöv Dem. 1,23, 6 Maxedüv Dem. verächtlich, od ’Iovdxtov NT.). Das
1 Vgl. Riba, Der kollektive Gebrauch des 2 Hier ist also der Gen. eines solchen Sing.
Singular in der Sprache der hom. Odyssee. nicht vermieden wie teilweise im Lateini-
Brüx 1904. el schen (s. Löfstedt, Synt.1, 22 f.).
42 B. Wortarten und Wortformen. I. Nomen

Ethnikon steht auch insbesondere für den (Barbaren-)König, so bei Hdt.


6 Avd6ög IA41, 6 Il&pong VIII 108, 4 Kitıooa Xen. Anab. 12, 12, 6 Maxedwv
für Philipp und Alexander ([Dem.] 7, 6. 17, 10). Dann auch Appellativa:
att. 6 innebc und 6 önitrng ‚die Reiterei‘ und ‚die Schwerbewaffneten‘, ö
roAeuıocs (Thuk. IV 10, 3), 6 &v9pwrcog, rod erag Eur. Med. 86; 6 &pxwv, 6
Sixaorhe, 6 Ldıhrng Lykurg 79. Von Sachen: r&racog ordnpou ı ‚10 Eisenhüte‘
als Rechnungskategorie u. ä. (Mayser, Pap. II 1, 43 f.). Aus militärischen
Verzeichnissen wohl die militärische Ausdrucksweise 7 dorts, N reXm (bei
den Tragikern auch aiyun, Söpu, Aödyyn), N Innos, ı xa&umdos (Hdt. I 80)
für die damit ausgerüsteten Truppen; wie bei pluralischen nhd. ‚25000 Ge-
wehre, 6000 Säbel‘ u.ä. (bei Militärschriftstellern) sind dabei die Waffen
und ihre Wirkungen wichtiger als ihre Verwender. Daher auch 7) xeip
‚die Mannschaft‘ (Hdt. Att.) und dxraxıoyıAlnv dortda Hdt. V 30, 4, doniz
uupia xl verpanocte Xen. an. 17, 10, 7 Xadxıdıxn inrzog Thuk. V 10, 9, ınv
irrov nv xıllmv Hdt. VIII 113 usw., ferner try xıllav deoumv, Kata uplav
S&oumv Mayser, Pap. II 1, 43.2 Ähnlich poet. yövv, obs, 6pdaruöc, rrapeıd,
oös u. ä. für den Dual oder Plural (s. Kühner-Gerth 1, 15 o.). Im Neugriechi-
schen nur noch ö reüxog ‚die Fichte‘, ö Toüpxog u. ä.
y) Distributiv kann ein Singular durch den Zusammenhang werden,
2. B. Hepo@v dooınep Yoav Axpatoı pboıv buxnv 7’ &pıoroı Aesch. Pers. 441 f.,
reriorg nooueiode o@u« Eur. Herc. 702f., Yırol Iwdexa Edv Eipıöiw xal Iapaxı
‚mit Kurzschwert und Panzer‘ Thuk. III 22, 3, xat& yewpyöv ‚Bauer für
Bauer‘ (Mayser, Pap. II 1, 45 A. 6), &rö rpoowrou NT. (wie aramäisch). Ge-
wöhnlich steht aber in diesem Fall der Plural, seit Yuxas Npawv A 3; vgl.
xurapttrwv Ulm xal xaaam Plat. leg. 625b und Kühner-Gerth 1, 19 A. 3; Gil-
dersleeve, Synt. $ 42 (für die Abstrakta).?

c) Plural
Vgl. noch Kummerer, Über den Gebrauch des Plur. statt des Sing. bei Soph. und
Eur. Klagenfurt 1869. 1870; Juhl, De numeri pluralis usu Homerico. Halle 1879;
Volp, De numeri pluralis usu Aeschyleo et Sophocleo. Marburg 1888; K. Witte, Sin-
gular und Plural. Leipzig 1907 (vgl. dazu P. Maas, PhW 1908, 1406 ff.; Wacker-
nagel, Synt.1, 97£.); Witte, Gl.1, 132ff. 2, 18ff. 4, 3); H.L. Jones, The Poetic
Plural of Greek Tragedy in the Light of Homeric Usage. Ithaca (USA) 1910 (Cornell
Studies 19); L. Tobler, Über den Begriff und besondere Bedeutungen des Plurals bei
1 Staatsvolk und König sind nicht immer zu einem Plural nachträglich ein sogenann-
zu scheiden (Gildersleeve, Synt. $ 58); tes Singulativ gebildet wird, z. B. ö rpeo-
Wackernagel, Synt.1, 93f., sieht im Beurng ‚Gesandter‘ (aus npeoßebw) zu rrp&o-
Gebrauch des Singulars für den König das Bers (‚Gesandte‘; eig. ‚Älteste‘, np&oßug ‚Al-
Alteste und denkt an fremden Einfluß; ter‘), 6 dexdanpwrog aus ol dExa rp@roı, lat.
ethnologisch finde sich die Ausdrucksweise triumvir aus trium virum, Gen. zu tres piri
erst in der Kaiserzeit. u.a. Ähnlich kann ein schon bestehender
2 Löfstedt, Synt. 1, 13, vergleicht gut Singular unter dem Einfluß des zugehöri-
frz. le canon für ‚die Artillerie‘. Etwas an- gen Plurals eine neue Sonderbedeutung
ders aufgefaßt bei Brugmann, IF 24, erhalten, z. B. &c f. ‚Salzflut‘, nach ec
62ff. (z.B. donig eig. ‚wer den Schild ‚Salz‘ auch Ag ‚Salzkorn‘ (p 455), EbAov
trägt‘); Wackernagel, Synt. 2, 24 f. Vgl. ‚Holz‘, nach &6«& ‚Brennholz‘ auch EiXov
noch öityov &Axınov Söpu Xpelooov otparnyod ‚Scheit‘, xpex(s) ‚Fleisch‘: xpeas ‚Stück
kuplov orparebuarog Eur. fr. 245. Zum sin- Fleisch‘; zu A&ös ‚Volk‘ und A&ot ‚Mannen‘
gularischen x{Atog usw. s. 1, 593 0. auch ion. Aeag ‚Eigenmann‘ (Del.3 734, 6,
® In die Wortbildung gehört die in den wo mehr).
Sprachen nicht seltene Erscheinung, daß
3. Nominaler Numerus. b) Singular. c) Plural 43
+

den Substantiven. Zeitschr. f. Völkerpsych. 14, 410-34. Im ganzen sind nur Besonder-
heiten des Singular- und Pluralgebrauchs untersucht.
a) Der Plural kann eine zählbare Vielheit von Einzelnem (Personen,
Sachen, Vorgängen und Handlungen) bezeichnen, aber auch eine zwar aus
Teilen bestehende, aber als ungegliedert aufgefaßte Masse, Menge; er kommt
dann als kollektiver Plural mit dem kollektiven Singular überein.! Vgl.
nhd. ich habe drei (Stahl-)Federn bereit gelegt und ich kann meine Federn nicht
finden‘. So seit Homer Stoffe wie ot rüpot (lit. Pl. pürat) ‚Weizen‘, oi ec
‚Salz‘ (aber zpeig Nez ‚drei Salzkörner‘), ai o«pxeg ‚Fleisch‘, oi upot ‚der
Käse‘; schon der Herkunft nach sind kollektiv neutrische Plurale wie EVA«
‚Holz‘, Zpı« ‚Wolle‘, xpex ‚Fleisch‘, aiuar« ‚Blut‘, nix ‚Eiter‘, Gdara ‚Wasser-
masse‘.? Vielfach stehen Singular und Plural ohne materiellen Bedeutungs-
unterschied nebeneinander: x«arvös und xarvoi ‚„Rauchschwaden‘ (wie lat.
fümi, ai. dhümäs neben Sg. fümus, dhümas), xovin und &v xovinot, xörpos und
xorpor, bauados und Vauador; Kurerog und -Aoı, xEpaxu.og und -uor, ol Te MAıoı
(‚Sonnenglut‘) xat rviyog Thuk. VII 87, 1, 2v yaradı tpspöuevos Plat. leg.
887 d, erıororat von einem Brief Thuk. 1132,5; &vriypapov und -o«x für 6ine
Abschrift (Mayser II 1, 43).
ß) Augmentativer Plural liegt mindestens teilweise vor in den Fällen, in
denen man früher durchaus individualisierenden Plural (zur Betonung der
Gliederung eines Ganzen) sah. So seit Homer bei Geräten, Baulichkeiten:
rosa Kpnara dyea, Honor Souara olxoı olxt& ueyapa (auch Ortsname; vgl. r&
Asöxtpa),3 ferner bei $öpx mAodroı, bei Örtlichkeiten u. ä.: &xrat Nioves Aru£-
ves (Hom. Polyb.) 5x%aı $oat, bei Körperteilen: Yeveıkdes xöu.aı Totxes npoco-
rara orepva ornYex (von der männlichen Brust) xöAroı var«, bei Natur-
erscheinungen: &xrives (auch axris erscheint kollektiv) «öyat, Himmels-
gegenden: &varoAat Suvouat, bei Vorgängen: yanoı rapoı rapat, bei Abstrakten:
xaıpot ypovor ‚Zeitläufte‘, &Aycax xaxk mnuara, nodwxeinoı nenoudosg B 792, eb
eidg Terrocuvawv € 250, im NT öbavır, iuarıa (für ein Kleid), nepn ‚loca‘, ex
dedı@v, hellenist. dyAoı ANY (gegenüber individualisierenden Yavaroı
u 341 ‚Todesarten, mortes‘, g6ßoı ‚Schreckgebilde‘ Xen. Hier. 6, 5, «Aa
‚Ruhmestaten‘, vöou roAuiöpeinov ‚durch kluge Maßregeln‘ ß 346, fyenövog
xarbınrı uedmuocbvnot re racv N 108, &perat Äußerungen der dper& Pind., ai
cal ueyaraı ebruyior Hdt. III AO, tag rınas Thuk. IV 62, 2, ünvors Hdeodaı
Xen. Hier. 7, 3,2 yapıres ‚Gunstbeweise‘; bei T&s Exacraxod Bpadurijrasg Öxvoug
&yvolas piRovixias Dem. 18, 246 macht Wackernagel, Synt. 1, 96 auf exaorayod
aufmerksam). Nur pluralisch sind die neutrischen Festnamen (erst nach-
homerisch bezeugt, teilweise auch wirklich jünger) z. B. ’Ararovpı« ’EAevotvın
Merayetrvın, Oxburıe, hellenist. yevecır, Eyxalvın, caßßara (auch für oaßßarov),
&luua, (vgl. ‚Ostern‘, ‚Pfingsten‘, ‚Weihnachten‘, mhd. ze wihen nehien).
ı ‚Einheitsplural‘ (z. B. nhd. ‚Angste‘) im Neugr. auf Ikaria Sing. von der Stadt,
Gegensatz zum individualisierenden: Be- Plur. von der Stadt mit Umgebung (Hat-
haghel, DS 1, 459. zidakis, IF 2, 413); Mayser, Pap. II 1,
2 Der Plur. neutr. kann aber auch Einzel- 43 A. 2, deutet so den Wechsel von Onßn
dinge in der Mehrzahl bezeichnen, z. B. und Onßaı usw.
rpla HuLdapeınd. 4 Bes. mit Präp., &v rotg Ömvoıg u.ä. Löf-
3 Zu Acdpot ’AdHvaı usw. s. 1, 549. Nach stedt, Synt.1, 53.
Gildersleeve, Synt. $ 51 ist Aedgot, Zöxoı 5 Noch neugr. r& raAdrıa, ol dppaßaveg und
u. dgl. eig. Bezeichnung der Einwohner. oi ydpor ‚Verlobung‘ und ‚Hochzeit‘ mit

h4 B. Wortarten und Wortformen. I.Nomen

Zusatz. Zu « und ß gehört auch der Gebrauch der neutralen Pronominalplurale! x&
(t&de, raöra mit xal radre ‚idque‘) u.ä. für eine teils gegliederte, teils aber auch un-
gegliederte Einheit. Vgl. 008 rı röv (vgl. nachher ara noMdxıs) ueuvnrar, 6 ol UA TTOA-
Adrıs vidy reıpöuevov obeorov & 362, obx Epavog r&de y’ &oriva 226 (was alles hier vorgeht),
&p’ ody Ößpıs r&dle); Soph. OC 883, zaür” obx Gßpis dnr’ &oriv; Aristoph. nub. 1299 (von
Worten), oöre, & dtevondnoav, ppdäau robs EomAoug, Eruxov mornoavres Thuk. IV 13, 4 (die
dazu nötigen Vorkehrungen), &yeıpovönouv dE‘ radra yap hriordumv Xen. conv. 2, 19,
aybnros &vdpwrog tax” üv olmdeln raüra, peuxreov elvaı and ro Seonörou Plat. Phaed. 62d
(Vorbereitungen dazu). Aber von &iner Sache dvoiv r& Erepa npocfxe T7) yuvaızt Isae. 3,58
und rd uv Xpuoöv, rd 8° &pyupov zplrov d& underepx robrav Plat. Phil. 43e; eine Stadt:
obxdrı Tpolx r&de (was wir vor uns sehen) xal Baoueig &ouev Tpotng Eur. Tro. 100; ein
persönlicher Plural: örı obx "Ioves r&de elotv 008’ "EAAnonövrior, ... AK Awmpıfg EXcbdepot
Thuk. VI 77, 1; eine Einzelperson: od r&de (so äußert sich nicht) Bpöpros, ob r&de xXopot
Eur. Cy. 63 (lyr.), od y&p &09° "Extwp r&de Eur. Andr. 168; vgl. auch r& ravra, ra np@ra
‚princeps‘ von Einzelpersonen.
y) Die Scheidung der unter « und ß besprochenen Beispiele läßt jedoch
der subjektiven Auffassung ziemlich weiten Spielraum, und dazu kommt,
daß es Dichterstil wurde, gegenüber der Umgangssprache den Plural zu
bevorzugen (pluralis poeticus); dabei konnte die Analogie, aber auch die
Metrik mitwirken, z. B. bei den Tragikern Ypövoı uayaıpaı oräirrpa® (auch
umgekehrt yöw u. ä.; s. 0. S. 42, ß). Doch sind auch hier die Übersetzungs-
möglichkeiten nicht maßgebend, und die Griechen selbst empfanden bei
diesen Pluralen mehr als eine grammatische Besonderheit.? Aber der letzte
Grund liegt in vorgeschichtlichen Flexionsverhältnissen.* Hebraisierend sind
al@ves, odpavot NT.
8) In einzelnen Fällen steht der Plural schon in der ältesten Überlieferung
für den Dual der Paarigkeit (vgl. u. S.47, dß), so hom. Yöpxı (oft; dies und
Yüpale s. 1, 624 f.), mörcı (nur dies), T@Aaxvra (T-rov nur $ 393), Stves (öfters)
zunächst von Flügeltüren, Doppeltoren, den Waagschalen, Nasenflügeln
(oder -löchern); daneben Sing. Yöpn ‚Türe‘, Gen. $tvög Akk. ötva« ‚Nase‘.’
allem Drum und Dran; mit mißbilligendem hat Havers, Festschrift P. Kretschmer
Unterton oi uöres (von der triefenden (1926) 39 ff., hervorgezogen und zugleich
Nase), ot dppworsies ‚Krankheit‘, Leores religionsgeschichtlich-ethnographisch zu
Elizerl Cor CoVvosa NZons 21,012 unterbauen gesucht:.der Plural stehe na-
ı Vgl. Löfstedt, Synt. 1, 58 ff., über lat. mentlich von ‚machtgeladenen‘ Begriffen.
mira sunt u. dgl. statt Singular. Noch mehr Wenn auch nach der Kritik von Löfstedt,
bei Krüger, Att. $ 44, 4 A. 3; Kühner- Synt. 1, 24ff., Havers selbst Übertrei-
Gerth 1, 67f. Dazu auch nausıxa ‚Lieb- bungen zugibt (WuS 12, 166, 6), so be-
ling‘; vgl. S. 36, cß und u. CI 2cy. deutetdoch Havers’ Aufsatz einen wesent-
2 Vgl. außer Witte und Jones (o. 8. 42c) lichen Fortschritt gegenüber der vorher
auch Menge, De poetarum scaenic.Graec. herrschenden logizistischen Erklärungs-
sermone. Gött. 1905, 32 ff. DptEov uayaıpaı weise.
Pind. P. 4, 242 wird noch überboten durch * Hirt, Idg. Gramm. 6, 25 f., erklärt den
Acxıol Bpaxtoves Eur. Ph. 1136. Über den ‚poetischen Plural‘ des Arischen, Griechi-
lateinischen poetischen Plural s. Hof- schen, Lateinischen, Germanischen über-
mann, Lat. Gramm. 371; Löfstedt, Synt. zeugend aus der Analogie des ursprünglich
1, 3211. numerus-indifferenten ‚Instrumentals‘ auf
3 eisöyxov TG Akkewg auußadderar... To Ev *.bhi (griech. -gı; s. 1, 550 f.); im ältesten
tod roreiv Aristot. rhet. 3, 6 p. 1407b 26. Indischen bilden zahlreiche Wörter, bes.
32; 09° önov npooninrei Ta ANdUVrIXK& neya- Abstrakta,
als einzige Pluralform den Instr.
Aoppnuoveotepx xaı aur@ Sdoßoxonolvra Ti auf -bhis. Zu ai. naktabhis vgl. utoaı vortes
dXA@ roD Apıdyod Ps.-Long. rept üoug 23, 2 (Gildersleeve, Synt. $ 47), das nicht mit
(Krüger, Dial. $ 44 A. 2); man erinnere V. Henry, Rev. crit. 1894 p. 141 aus Lok.
sich dabei auch an den Terminus nAnsvvrr- *ueocu voxri erklärt zu werden braucht.
xös (0. 8.40 Fußn.1). Diese Auffassung 5 Vgl. zu Iopau ai. Du. dvara, aber auch
3. Nominaler Numerus. c) Plural 45
Nur scheinbar gehören hierher hom. roxnes, att. ol yovijc, Poet. ot Yeıvanevot,
OL YEVVNORVTES, Ol TEXOVTEG, OL PLoavres, ol pureboavres; hiermit sind wie mit
lat. parentes ursprünglich nicht die ‚Eltern‘, sondern die (bereits durch die
Frauen erweiterte) Ahnenreihe gemeint.!
e) Von den Eigennamen sind im Griechischen bei dem herrschenden
Individualnamensystem die Personennamen seltener im Plural (oder Dual)
zu erwarten; zu Alavre(c) s. u. S.50, ea; sonst vgl. 800 Kpar'Aoı (nämlich
Kooarödog zul Kparörou eixwv) Plat. Crat. 432c, ro ’Adsıudvro AUPOTEOW,
ö re Krmıdog xl 6 Acvxorogtdou Plat. Prot. 315e (wie nhd. ‚die Piccolomini‘,
die ‚Heinriche von Reuß‘, lat. Scipionum sepulecra, {rz. les Dumas). Dagegen
ist für Gruppennamen der Plural das Gegebene; bei Homer ist ”Ayauot
überaus häufig, während der Sing. ’Ayaıöds nur in ’Ayauös &vnp der Teicho-
skopie (T 167. 226) begegnet, wo es auf die Einzelnen ankommt; gegenüber
den ebenfalls sehr häufigen Tpösg erscheint Gen. Towös usw. nur als Name
von zwei Personen; ’Apyeioı Auvaxot "ErAnves. Der Sprachgebrauch spricht
nicht für die Zurückführung ethnischer Gruppen auf einen Heros eponymos
(dafür neuerdings Hirt, Idg. Gramm. 6, 24 f.); auch die ’AXxusovidaı, ’Arpei-
da. usw. sind älter als die Singulare. Aber seit dem 5. Jahrhundert erschei-
nen literarisch auch außer den Gruppennamen Plurale von Personen-
namen: Xpvontdov neldryua rav rn’ "Ito Aesch. Ag. 1439, tis ’Arxunvac...
as ’AAönas xal Tas LZeueros Aristoph. av. 558 f., nuptoug ddovraı Avd” Evös
Kireapyouvs Xen. an. III 2, 31, “Hpaxdtes re xal Onoees Plat. Theaet. 169b,
©etdpoug.... xal ’Apıoropavas Plat. conv. 218ab; sie bedeuten ‚Mädchen wie
Chryseis‘, ‚Männer wie Herakles‘ usw., gehen also nicht allein oder nicht auf
Gleichnamige. Zugrunde liegt ein Vergleich: ‚er ist ein (zweiter) Herakles‘.?
Über das Lateinische? und Französische kam die Ausdrucksweise auch ins
Neuhochdeutsche (‚die Brutusse‘ u. ä. Behaghel, DS 1, 463).
£) Der Plural kann in gewissen Fällen auch auf eine Einzelperson gehen.
Der soziative Plural (pluralis maiestatis usw.), an den man dabei zuerst
denken wird, gehört jedoch samt dem entsprechenden Gebrauch des Perso-
nal- und Possessivpronomens der 1. Person zum Numerusgebrauch des
Verbs (u. BIV2b). Hier ist nur der Plural als unbestimmter Ausdruck für
einen zu klaren Singular zu nennen:? z. B. xreveiv vıv ToDg Texövrag Mv Aöyog
‚es hieß, er habe seinen Vater getötet‘ Soph. OR 1176; ähnlich roxnjs
(0. 8), texvo, maudebpora, plAoı, &xYpot für die Einzelpersonen. Es handelt
sich dabei um eine in engen Grenzen gebliebene literarische Gebrauchsweise.

Pl. Nom. dväras, Akk. düras wie lat. fores, Stelle roxfe bw, ra un (mich, Hephaistos)
got. dauröns Pl. f. für möraı Yöp& des Ori- yelvacdaı dperrov $ 312 ist roxhe durch dbw
ginals, aber got. daur n. für nmöAN muAav veranlaßt (W.Schulze a.a.O.), das die
Ybpa; wie flves lat. nares (dagegen Du. ai. beidseitige Verantwortung hervorhebt, je-
näsd, agSs. nosu). denfalls singulär (Wackernagel, Unt.
1 Nach Isae. 8, 32 (yoveis S’elot unrnp xal OR ehanıng Ah RE),
Tarhp nal rannog al nom Hal Tobrav unenp 2 Parallel Baßurövag elxocı ‚20 Städte wie
xal rarne) und nach außergriechischen Babel‘ Hdt. III 160.
Analogien (so lit. tevai ‚Eltern‘, zu tövas 8 Vgl. nostros Brutos, Camillos, Ahalas,
‚Vater‘); s. W. Schulze, Symb. phil. Da- Decios etc. Cic. Sest. 143.
nielsson 301 ff. = Kl. Schriften 322 f. (die 4 Vgl. frz. on a dit für ‚ich habe gesagt‘,
Erklärung nach Grünenthal bei Von- nhd. ‚es ist eine Schande, einen [statt
dräk, Vergl. slav. Gramm.? 2, 223). An der ‚mich‘] so zu behandeln‘.
46 B.Wortarten und Wortformen.
I. Nomen

Siehe auch Gildersleeve, Synt. $53; Löfstedt, Synt. 1, 34 ff. Ein solcher un-
bestimmter Plural steht im Mask., auch wenn eine weibliche Person ge-
meint ist: roxedoıv (nämlich der Hekabe) Eur. Hec.403, ratz &texvog (Mene-
laos’ Tochter Hermione), .... % oreppög (l. orelpos) odo« n6oxog obx Kvegerau
zixrovrus &Arous (nämlich Andromache, von der Hermiones Gemahl Neo-
ptolemos einen Sohn hatte), obx &xovo’ arm rexva Eur. Andr. 709 ff. Vgl.
auch S. 31f.,2.
d) Dual
Der 1, 545 und o. 8. 38 genannten Literatur seien noch beigefügt Blackert, De vi
usuque dualis numeri apud Graecos. Cassel 1837, Marburg 1838; Aug. Roeper, De
dualis usu Platonico. Danzig 1878; Wackernagel, Phil. Anz. 1885, 191 ff. (zu Keck);
Illek, Der Dual bei Hesiod. Zeitschr. f. d. österr. Gymn. 39 (1888) 97-102; E. Hasse,
Der Dual bei Polybios (bzw. Lukianos). JbbfelPh. 147 (1893), 162 ff. 681 ff.; Debrun-
ner, Gl. 15, 14ff. Zur Beurteilung des homerischen Duals s. Wackernagel, Unt. 54f.,
Synt. 1, 77f.; K. Meister, HK 243; Meillet, MSL 22, 153. 163; Debrunner, Gl. 15,
46 f., zu den Verbalformen auch o. 1, 666 f. Allgemein W. v. Humboldt, Über den Dual.
Werke 6, 4-30 (von 1827); A. Cuny, Lacategorie du duel dans leslangues indo-europeennes
et chamito- semitiques (Mem. Acad. R. de Belgique, Classe des lettres II 28. Brüssel
1931); R. Gauthiot, Festschrift Vilh. Thomsen. Leipz. 1912, 127-33 (finnisch-ugrische
Parallelen zum idg. Dual, teilweise im Anschluß an E. Lewy [o. 8.5]; der finn.-ugr.
Dual geht jedoch nicht mit dem idg. nach den neuen Untersuchungen von A. Nesheim,
Der lappische Dualis... Oslo 1942 = Skrifter.... Vid.-Akad., hist.-filos. kl. 1941 Nr.5,
und Ravila, Numeruszeichen 3-60); Royen, Klass. 341. 514 ff. 623. Anderes im fol-
genden.
&) Wie Singular und Plural ist der Dual bei Nomen und Verb aus gemein-
indogermanischer Zeit ererbt. In den Einzelsprachen ist er meist verloren
gegangen bis auf formale Reste wie lat. duo und ambö, neugriech. Vo, bair.
es ‚ihr‘ (2. Pers. Pl.), enk ‚euch‘.” Nur vereinzelt hat sich der Dual bis in
die Gegenwart lebendig erhalten in Sprachen, die lange außerhalb des all-
gemeinen Kultureinflusses geblieben sind, so im Litauischen (im Gegensatz
zum Lettischen) und im Slowenischen.? Ähnlich erfolgte die Entwicklung
z. B. im Finnisch-Ugrischen.* Im Griechischen war der Dual in Dialekten
des europäischen Festlandes noch im 5. und A. Jahrhundert lebendig, so im
Eleischen, Arkadischen, Lakonischen, Thessalischen, Böotischen und ins-
besondere im Attischen (hier z. B. noch bei Menander).® Dagegen ist in Ko-
lonialdialekten der Dual früh ungebräuchlich geworden, so im Äolischen
1 Aber an der von Kühner-Gerth 1, 82 aufgegeben, das Wogulische ihn erhalten
dazu ebenfalls angeführten Stelle Xen. (vgl. Gauthiot a.a.O. 8.127).
comm. 117,2 schließt roVg E&Aevd&poug auch 5 Humpers, Rev. de phil. 46, 76 ff. Die
Maskulina ein, mindestens den Sprecher. attischen Inschriften (Meisterhans® 199
2 Noch weniger offensichtlich ist der Dual- ff.) brauchen alle Dualformen (auch neben
rest in neupers. dupzst ‚200° (Fird.) für 800) bis 409%, dann erscheint 8bo oft mit
duvest, awest. duye (l.duvai) saite (gegen- Plural; verbale Duale gibt es vereinzelt
über np. dö, du ‚2‘). noch bis 386%; dann verschwindet zunächst
3 Die slowenische Sprachwissenschaft ver- -eı, später -& und -e; bis 329% halten sich
fügt über die genaueste sprachgeographisch -orv und -aıv, am längsten in der Formel r&
durchgeführte Untersuchung des Duals, Y9ew (zu Anfang des 2. Jahrh. v. Chr. in der
die es gibt: L. Tesniere, Les formes du Falschschreibung roı ewı). Gugenüber
duel en slovene. Paris 1925 (mit Atlas). dem lebendigen Dual bei Lysias hat Damo-
Auch im Sorbischen (in den beiden Lau- sthenes nur noch -oıyv, Dinarch den Plural,
sitzen) und Slovinzischen (in Pommern) ist außer dvoiv Ikrepov 1,10; 2, 22 (Cuny, Le
der Dual noch gebraucht. nombre duel en grec. Paris 1906, 451).
* Hier hat z. B. das Magyarische den Dual
3. Nominaler Numerus. d) Dual 47

und Ionischen Kleinasiens;! dies spiegelt sich in dem unsicheren, teilweise


sogar fälschlich archaisierenden Dualgebrauche Homers (vgl. die Lit.). Die
Koine (seit 300 v. Chr.) hat auf den Dual so gut wie völlig verzichtet;? die
Wiederbelebung durch die Attizisten blieb auf die Literatur beschränkt.?
Über den überlieferten Formenbestand des nominalen Duals s. 1, 557 Zus. 2.
56550588 1.599 Hund 028.40.
ß) Die eine ererbte Hauptanwendung des Duals ist die Bezeichnung der
Paarigkeit; im bloßen Dual steht, was von Natur oder gewollt ein Paar
bildet: hom. öoos (vgl. 1, 565, 5; &ptaAu@ selten gegenüber ö-uot; nur odar«
gegenüber aksl. ust), unp® (und -ot A 146 f. neben xviuaı, opup« [att. opu-
poiv]), cnxes (nicht nxees), rodoiıv (viel häufiger rooot rödeoot, nur nödcs
-das), revovre (auch -Tes), xeipe (häufiger xeipes), Sum (ai. dsau; auch änoı;t
att. ra Ye ‚das Göttinnenpaar Demeter und Kore‘, ra raut& dessen Schatz-
meister;? Arooxöpw; roiv ’Avaxoıv ‚der Dioskuren‘ (dazu vn ta Aantooa Soph.;
lak. vn to 010); AdeApw@ ‚ein Brüderpaar‘ (oder ‚Brüderpaare‘) Xen. comm. II
3, 19; hom. att. (auch Prosa) ßöe ‚das Rinder-‘, {nrw ‚das Pferdegespann‘,
att. Zva.dtw ‚ein Paar Ohrringe‘,® zo xo96pvw, r& Ilspoıx& ‚die Perserschuhe‘ ;?
ark. ueoaxödev Tols xpavanıv, önep Ta Audbum, uEcouy ToLs Audünoruv Del.3
664, 7. 24. Diese Dualbedeutung kann noch durch &u.po (duporipw -p&
herausgehoben werden (vgl. nhd. beide Augen neben die Augen).® Gleich)
1 Zum Äolischens. Hoffmann ‚Dial.2,537. Homer fehlenden Wörtern your» xoxyava
543; Cuny, Le nombre duel en grec. Paris veppw onedeı oxeAloxoıw; dagegen finden
1906,45 ff.; Bechtel, Dial.1, 65.71 (den sich nei revovre öuo bei E. Hasse, Dua-
Verlust des Duals bezeugen öoooısı, öbeotv). lis, nicht (die Gegenprobe mit dem Plural
Im Ionischen Eretrias (und in Korinth, lag nicht in der Absicht der Schrift; doch
Sparta) muß der Dual auf -e noch lebendig stellt Hasse fest, daß die Tragiker yeipe
gewesen sein, als man dü(F)e bildete (s. 1, und überhaupt den Nom.-Akk. Du. der
589), das auch durch äol. öbeoıyv voraus- paarigen Körperteile vermeiden). Von den
gesetzt wird (Bechtel, Dial. 1, 71). Aber 43 n-Dualen der Körperteile der ‚Tochari-
der Dual hippokratischer Schriften (Diels, schen Grammatik‘ (S. 127) haben die für
Berl. Ak. Sb. 1910, 1153) stammt aus der Augen, Ohren, Schultern, Arme, Hände,
attizistischen Küche. Füße im Griechischen dualische Entspre-
?2 Die Ptolemäerpapyri kennen ihn so chungen, aber öppVeg yevusg xElın ornm
wenig wie die kleinasiatischen Inschriften; (u. a.) nraAducı yöovara reruate sind plura-
formelle Reste wie &ugpoiv (Aristot. Polyb.) lisch.
zählen nicht mit; statt att. Svorv duetv 5 Bei Homer nur das ungeschickte xad&
kommt dvotv auf. Wie die Koine, hat auch (Ares und Athene) ... &g re Ye rrep & 518.
das Mittelindische (z. B. das Pali) den Dual 6 Vgl. orepaum, Evaıdto, öpuog IG II/III®
aufgegeben. 1388 A 17 (397/96%) neben evaLdim xXpLoa
8 Seit Dionysios von Halikarnass (Zeit des ||’Apriuıdog Bpxupwviasg ebd. B 60, xat
Augustus) nahm man nominale Duale wie- &vaıd[lıov ebd. B 63, xalrrırspıva evaudız
der auf (auch auf attischen Inschriften der zevre ebd. B 79.
Kaiserzeit Meisterhans? 201 f.), seit Io- ? Aristoph. Lys. 229f. (neben rag Ilep-
sephus auch verbale. Sogar die römische oLxds, Tas Eußadas, rag Aarwmvındg eccl. 319.
Datierungsformel coss., die sicher nie dua- 314. 345; hom. xar& n&dir« Hom., oavdad«
lische Form gehabt hatte, kann mit ünd- h. Merc. 79 usw.).
row wiedergegeben werden (IG XIV 830,19 8 Z. B. &upw t&vovreE 307, &. xeipe 5 496;
Brief tyrischer Kaufleute von 174 n. Chr.); nach solchen bes. in der Od. auch mit Plur.
s. Wackernagel, Synt.1, 81 und (über &. 6p9aAuol II 348, &. xeipas 4 135, &. mödeg
attizistische Duale in Inschriften) Philol. v 365, &. yobvara € 453, &. obara p 302, Pdex
95, 188 ff. r 15 u.ö. Bei &upörepog geht der Plural-
4 Von den genannten sind attisch (teil- gebrauch weiter; nicht nur dupor£pnor de
weise häufig) &g9Mu& -wotv (auch öpdaX- xepoiv U 23, yeipe TETdoong AUPOTEPAG
uıdieo Aristoph. eq. 909), &roıv, unpw (aber ® 115, x. rn. &., "Odvoeög (Gen.) de Aaßav
umpobs re umpois Archil. 72 D.2), möde ro- xboe yelp Ent an @ 397 f., sondern
dotv (auch mit bo), xeipe, dazu von bei auch Yuiv &uporkporcı m 312 (wo Aulv für
48 B. Wortarten und Wortformen.
I. Nomen

artig ist die Umschreibung mit Leöyog.! Anderseits ist dafür der repräsen-
tative Singular möglich (0. S. 41f.); im Zusammenhang kann, wie der Sin-
gular und Plural (0. S. 42, y), auch der Dual distributiv werden (z. B. &s
av vNduuog Unvog Arıo Ed örcrcı K 187).2 Vom Dual der Paarigkeit,
zu dem er geschichtlich gehört, hebt sich der anaphorische Dual etwas
ab, insofern er auch zwei beliebige vorher genannte oder aus dem Zusam-
menhang sich ergebende Einzeldinge zu einer Einheit zusammenfassen kann.
Vgl. vle Axpnrog ‚die beiden (vorher genannten, einzigen) Söhne des Dares‘
E27 (V.10 dw de ot viees dornv).® Ähnlich ist der Dual der Apposition:
Myocıv ad Meo9Ang te zul ”Avrıpos nymododmv, vle Taraıuueveos, To... ol...
B 864 ff. (vgl. E 152. 542 N 792 Y 460 o 242), ’Axropiwve A atd(e)
A 750 (vgl. MobAtov aiyunmmv A 739). Durch die Kongruenz ist der Dual
bedingt im Prädikativ: MoAtove Iwpnooovro, raid Er’ Eovr(e)... eiööre
A 7098., Trreugyov Erkpo Te xacıyyyra re Eoeodov p 216. (Außer den ge-
nannten Stellen stehen bei Homer vie und ratde mit einer Bezeichnung der
Zweiheit; von andern Verwandtschaftsnamen begegnen bei Homer keine
Duale, selten Plurale, von unrmp nur unräpas „Muttertiere‘ x 414).*
y) Ebenfalls ererbt, aber wohl vorgeschichtlich jünger, ist der Gebrauch
des Duals mit dw (800) zur Bezeichnung einer zufälligen Zweiheit, die
auch durch $b@ (800) mit Plural gegeben werden kann, ursprünglich viel-
leicht mußte. So sind bei Homer A 102 Isos und Antiphos, M 95 Helenos
und Deiphobos vie Söw Ilpıxuoro ‚2 Söhne (von den vielen) des Priamos‘
(vie Söw ebenfalls Apposition B 679. 822. 831. 843 A 329 M 99, zu to N 345);
so bo ralde (rt. $0w) ‚2 Söhne‘ vor den Namen B 731 A 126 X 262. 307.
So auch hom. 80° &vepe, bo p@re, Acovre, Bde, xbve; vgl. auch dpxıax rote,
&pve dom xal olvov I'246, unpuxe Sbüw 1689 (nachher rervuu£vo &upw). Aber Sbw
(800) kann bei Homer auch bei einem schon bestimmten Begriff auftreten:
Sbo ratde X 46 sind ‚meine beiden Söhne‘; die beiden zur Bewaffnung ge-
hörenden Speere können Ödoüpe heißen (N 241 II 139), aber auch 860 Soüpe

vöıv steht), roicıw 8’ Ayporeporat 8 658 4 Krüger, Att. $44, 2 A.1, hat mit Un-
(den beiden d&pyot Kmarnpav 8 629); dazu recht bestritten, daß der Dual überhaupt
kommt dupörtepor ‚utrique‘. Zu &upo, ‚Gepaartheit‘ bezeichne (er stehe häufiger
&upörepo- mit Dual (und Plural) geneiki für getrennt zu denkende Zweiheit, z.B.
Debrunner, Gl.15, 21 ff. Exatepw rw yeveı Plat., rotv &vöpotv Enare-
181. Zußdorv Aristoph. eq. 872, dLor@v powv Antiph.). Meillet, Introd.? 188, sieht
(Art Ohrringe) 8bo Lebyeı IG IT/III? 1388 auf Grund des Indoiranischen, Altkirchen-
B 76 (399/98%); mehr GEL s. v. slawischen, Altattischen in der (nötigen)
2 Mehr bei Debrunner, Gladsr 15% Verbindung des Duals mit dem Zahlwort
3 xalperov, & xobpw (Telemach und ein für 2 die ältere Anwendung, von der sich
Sohn Nestors)?o 151, unxerı, nalde po, die Paarigkeit erst abgelöst habe. Darauf
moXeullere H 279; zo ‚Inpropa öde Ava führt auch Hirts Deutung des Duals auf
ypayaro 6 ypauuareds 6 tig BouAng Ev ory- idg. *-öu aus en ‚2° (Idg. Gramm. 6,
Axıv Sboiv Ardtvaıv nal KATADETD TNV EV 18; anders Guny, Etudes rögrammati-
"EAevaivi ey röı lep@ı, nv SE Er£pav Eu TröXeL" cales 22f. bei Royen, Be 514).
ol de TwAnTal AnomodwoLvrav TO GTNAX Deutschen (und anderswo) ist As
423%, Athen (SIG 83, 49 ff.); so auch mit ‚ein Paar Schuhe‘ jünger Mr ‚die Schuhe‘
«upbrepog: Aupetov 7) IIepvokrıdoc yiyvov- (,2 Schuhe‘ sind 2 beliebige, nicht zusam-
rau rraideg Sbo, npeoßbrepog uev ’Aprakspäng, mengehörige), man sagt aber nicht ‚ein
vewrepog 9 Küpog .. . £ßoütero (der Vater) Paar Augen, Ohren‘ usw., höchstens ein
To Tide Auporepw napeivaı Xen. an. 11,1. aeens Schenkelpaar‘. vgl. noch zu &&tn
80o wird durch Plur. sell Au.po- ‚465 Fußn. 4.
repyıcı aufgenommen & 74,04
3. Nominaler Numerus. d) Dual 49
(so sicher K 76), womit an sich zwei beliebige Speere bezeichnet werden
können. Sogar bei einem stehenden Paar‘(vgl. ß) (’Arpeida 38 udror« dbo
A 16, Alavre $0o E 519). Der umgekehrte Fall, bloßes yöre ‚2 (beliebige)
Geier‘ X 578, statt 860 yüre, ist wohl fälschlicher Archaismus.2 Bei der
Teichoskopie vermißt Helena ihre Brüder (T' 236 ff.): $oı& $’od Sbvanıaı 1dEeıv
xoopnrope Ausv, entsprechend adroxacıyvnro, To... 00x &ontodyv, aber von
240 an Erovro, &9EAovar, Serdiöres und sogar ohne metrische Not robg 8° (243);
die Stelle E 548 ff. enthält nach dıduugove ratde (‚Zwillingssöhne‘) eine
Reihe von Dualformen, aber auch xarextadev 558, Zoınöres 560. Bei Homer
ist 800 (bw) bedeutend häufiger mit dem Plural als mit dem Dual des
Nomens verbunden (im zweiten Fall sind es meist lebende Wesen).
Dies gilt auch für das Attische, während &upw mit Plural nur vereinzelt
unter bestimmten Bedingungen steht.3 Vgl. roivde dvoiv Avaxroıv (Eteokles
und Polyneikes) Aesch. sept. 921; aus den Übergabeurkunden attischer
Tempelverwaltungen 433-07 v. Chr. (IG I? 233-314) z.B. pıda« &pyupd
(xpvos)||; oradyudv robroıv, Tpoyieix neyarw|, orepavw ypvoo||, Kav& Öro-
END xaraypbow||, sLönptwo braurpo||,Xotvıxe ouönpa||, nach 4002 (IG? II/III
1370 ff.) z. B. Dwxaixo bo ypuoa orarhipe 1386, 14 (um 400), Evadio ..NAo
So xplvow] 1388, 17 f. (397/96), xarwptde bo 22, ox&iE Ibo 24, Doxaix
orarnpe 42, [800 opplayide Aıdıvo 45, orarnpe 70, Sbo LebyE 76, uNA@ bo Öro-
EvAw Xaraxeypuoauevo 77, oppayide balAlva nor luir& 85f. (aber nepövaı bo 20,
Aupıdenı ypuoai Aenrat [||] 27, oppayides 860... E&yovoaı 89f.); Ähnliches
1400 (390/892), dazu oppaytsıa Aldıya Sbo 21, roiv Yeolv 33. 36. 43, paar...
uixpai 800 AA, öpum dbo, ypvato anlpw 800 1396, 33 (Anf. IV), dontdeg Ent-
xpvooı Aclaı So 1425, 78 (368/672), Kıßorio bo 269, Eipn Süo 326, ara
XEßryros ||396, n6de Sbo 1428, 34 (367/66 %), Kpavisıov.... rrapeıas obx Eyov 1455a
10 f. (340/39), rödez 80, ürepaı Sbo 1479, 60 (314/132); aus der Literatur des
spätern 5. und des 4. Jahrhunderts: «draı de 8% 2& euoü ... naide, Ibo d° Ara
. . aneßiacrov Soph. OC 531 ff., 800 voow Eur. Ion 591, ’Aornaoıag röpva. So
Aristoph. Ach. 527, 800 xpouubw xal tpeis &v Eiaag Aristoph. eccl. 307, orov
bo Adpw ı ’Idouevn Ödbrao Thuk. II1112, 1, 800 &orov Yux& Xen. Gyr. VI1, 41
(gleich vorher 840 Yuyds), uıäs 9 Suniv puAatv Dem. 20, 38, Ent Svolv Kyxlpaıv
öpueiv Dem. 56, 44; $bo mit Plural seit Thukydides (vgl. Fußn. 4).
In einzelnen Fällen sind formale Bedingungen für die Setzung des Duals
oder Plurals maßgebend.* Neben dem lediglich die Paarigkeit herausheben-

ı Nach Wackernagel, Unt. 56, ist -& satz zum Indischen; s. Speyer, VuSS 4,
in ’Arpeid& u.ä. attische Redaktion; nach 8).
O. Hoffmann, BB 25, 165 f., hebt Atavre 2 Ver.Hasse, Dualis 6, 2; &upw mit Plur.
80@ in Aufzählungen von Helden die Zwei- nur in Fällen wie Yu&s &upo Plat. Phil.14b,
zahl hervor (ebenso 36’ Atavres), während huiv dupotv Eur. Herc. 328, ünıvy Aupoiv
alleinstehendes Alxvre auf die Paarigkeit Soph. Ai. 1264 (wo vöı usw. stehen sollten;
eht. vgl. 0. 8.47f. Fußn. 8) und 7& &upw Plat.
” Näheres bei Debrunner, Gl.15, 19. soph. 243e (vgl. u. S.50 Fußn. 2).
’Apenul& bei Kretschmer, Vas. 56. 208 4 Im Attischen steht das Nomen bei 860
heißt ‚Harpyienpaar‘ (vgl. Hes. th. 267); (Nom. Akk.) öfter im Plural, bei dvoiv
zu röxta s. Del.? 122, 9. Griechischer Ge- öfter im Dual (Kühner-Gerth 1, 70f.);
brauch des Duals ohne Ausdruck für 2 für im zweiten Fall entsteht gleicher Aus-
eine beliebige Zweiheit läßt sich aus sol- gang (vgl. xaotiymraı do Eur. Ph. 377,
chen Stellen nicht begründen (im Gegen- do duabaı, dvöpıdvrag Sbo, Tag dUo
4 H.d. A, D,1,2
r

50 B. Wortarten und Wortformen. I. Nomen

den &upw hielt sich der Dual mit geringen Einbußen, während er neben
&uoörepoı schon merklich dem Plural zu weichen beginnt.! Dies gilt erst
recht für 860, wenn hier der Plural nicht überhaupt alt war. Im Neugriechi-
schen wird mit Hilfe von 860 auch ‚beide‘ ausgedrückt (z. B. x’ oi du6 uas
‚wir beide‘); &uow ist verschwunden, &upörepor Buchwort.?
Abnahme des Sprachgefühls für den Dual zeigt dessen Verbindung mit
pluralischem Adjektiv: man liest bei Homer nicht nur xeipe &uporepas
(0. S.47, Fußn. 8), sondern auch giXas repl xeipe Badrövre A 211, obschon
metrisch Dual (auf -» oder -&) möglich wäre. Bei doöpe und öooe steht im
Epos fast nur pluralisches Adjektiv: 8. $b@o xexopudueva yorra I'18, Adxıua
Soöpe A 43. II 139; 8. pueıvk N 435 (wo überall -» metrisch nicht ging),
8. aiuoröevra 617 (wo -vre metrisch möglich war). Und ösoe bekommt wie
ein Neutr. Pl. den Singular des Verbs: d. deönsı M 466, d. Saterau C 131,
Sepxerau ö. W 477 (auch Plur., sogar neben dualischem Adjektiv: deıvo de
oi doce paavdev A200); im Attischen ist dualisches Adjektiv beim Neutrum
gewöhnlich (vgl. o. S. 49); &upw (Neutr.) A&yeraı Luc. Toxaris 17. Relatives
& als Feminin, aber auch als Maskulin wird durch den Plural ersetzt. Bei
Xen. comm. 113, 18 steht ro yeips, &s xrA., a bo orparnya, ol Xi. Xen.
hell. V A, 19 (vgl. auch dixaornplowv Svoiv... Eimpıousvov Dem. 24, 9).

e) Mehreren Numeri Gemeinsames?

«) Sog. elliptischer Dual und Plural. Seit indogermanischer Zeit


konnte der Dual statt für ein gleichartiges Paar (Formel a +a) auch für
ein ungleichartiges, immerhin ebenfalls natürliches und ständiges Paar ge-
braucht werden (Formel a + b); dabei steht der Dual des führenden Wortes
für das Ganze, z. B. ai. pitaräu oder mätaräu für ‚Vater und Mutter‘, ahanin.
‚Tag und Nacht‘, eig. ‚der Tag und was ihn zum Paar macht‘. Jünger er-
scheint gleichbedeutend der Plural.
Der Dual für Ungleichartiges erscheint z. B. auch in ai. dydpa oder ksäma für ‚Himmel
und Erde‘, aber nur Mitra für das männliche Götterpaar Mitra und Varuna. Davon
ausgehend hat Wackernagel, KZ 23 (1877), 302 ff., wahrscheinlich gemacht, daß mit
hom. Atavre im allgemeinen nicht der große und der kleine Aias gemeint seien (diese
Bedeutung sei nur K 228 sicher), sondern die Telamonsöhne ‚Aias und Teukros‘ (vgl.
bes. die sich auf M 400 mit Atag xat Teöxpog beziehende Stelle N 46 f. mit Atavrs, ferner

ta&eıg Thuk. I 93, 5.134, 4. II 79, 5, 860 1 Vgl. 0.8.47 Fußn. 8. Für das Attische
xLouaTa Exoneva AAAMAoıv Plat. civ. 614c, vgl. rav auröv &pax Aupbrepor dEovraı, elrtep
aber Svotv &deApolv, raldorv Suvolv; doch uEMoucıv dyadol elvaı, xl N yovd al 6 dvmp
auch notgedrungen dvotv vanuaylarım al Plat. Men. 73b; in yeipss dupörepaı IG
relouoytaıv Thuk.I 23, 1 u.a.; Svotv öv6- II/TII? 1425, 50 (368/672), ox&An dupörepa
uaoı, yeveoı Plat. Prot. 355b,leg. 864b. An ebd. 57 bedeutet das Adjektiv ‚zwei‘.
Stelle von mißverständlichem 840 r& ue- 2 Vgl. frz. les deux, nous deux, nhd. ‚wir
ylorw xal Ioyvporarw Antiph. 6, 31 bevor- zwei‘ neben ‚wir beide‘; aber z. B. in span.
zugt man 0’ &orei(x) Dem. 23, 206; vgl. ambos, -as ist das alte Wort für ‚beide‘ so
0. 8.49 Fußn. 3. 7& &upw (im Gen. Dat. gut bewahrt wie in den germanischen und
gibt es keine andere Möglichkeit: dvoiv baltisch-slawischen Sprachen. Ital. ambe-
xpnotuoww Dem.19, 151). Bei Plat. Prot. due ist eine Kompromißlösung.
317e steht nach nxernv &yovre röv IIp6dıxov ® Über den distributiven Gebrauch s.
Avaornoavres &%... der Plural zur Hiat- schon 0. 9.42, y; 48, ß.
vermeidung.
3.Nominaler Numerus. d) Dual. e) Mehreren Numeri Gemeinsames 51
H 164 ff., wo 164 die Alavreg zur Losung antreten, aber 175. 179. 187 nur ein Alag lost).
Zweifellos bedeutet att. Ocouopöpw (Aristoph. Thesm. 282. 1156, -ow 83. 89 usw.) (De-
meter) Thesmophoros und Kore (die selbständig den Beinamen $eowopöpog nicht führt) ;2
vgl. weiter unten Aauarepow. Wackernagel (vgl. auch Krause, KZ 52, 228 f.) sucht
ferner hinter Alavre dbw .. . &aradrag Teüxpöv re veov HAıoindev iövra M 335ff. (343 Alavıo,
349. Teiaumvıog &Axınog Atlas xal... Teüxpos, 353 Aldvreoon) eine alte Ausdrucksweise
*Atavre Teüxpög re ‚Aias und Teukros‘, für die er auf ai. äydd ruhäva Varunag &a nävam
‚als wir beide, (ich) und Varuna, das Schiff bestiegen‘ RV VII 88, 3a verweist. Dafür
gab H. Zimmer, KZ 32 (1893), 153 ff., altirische Parallelen (z. B. icind tricha bliadan
condricfem and ocus tz ‚nach 30 Jahren werden wir dort zusammentreffen, [ich] und du‘),
wozu W. Schulze, ebd. 153 Fußn.2 (= Kl. Schr. 325) aus Pindar beisteuerte: iv 8° &v
"Io9uß@ ... &perk, Doraxtda, xeiraı, Neusg d& xal dupoiv IIv9Ex Te ‚in Nemea beiden,
(dir) und Pytheas‘ I. 5, 17f. Vgl. Delbrück, Vergl. Synt.1, 137 ff.; Brugmann,
Grundr.? II 2,459. (Lit.); O. Richter, IF 9, 23-29 (auch für das Awesta); Schwyzer,
IF 14, 28 ff.; Gauthiot [o. 8. 46,d] 128 ff.;® Sittig, KZ 50, 56 ff. (Lit. und Beispiele);
Hermann, ebd. 130 ff. (Erörterung und Beispiele); Krause, KZ 52, 223 ff. (bes. alt-
irische und altnordische Beispiele); Debrunner, Gl. 15, 14 ff.; Hethitisches bei Sturte-
vant, Comp. gramm. $ 184.%
Für den Plural in gleicher Verwendung vgl. hom. r6&« ‚Bogen und Pfeile‘ H 140 und
sonst, ol Bxoweig und oi xüpıo: für ‚König und Königin‘, Auu&repowv ‚Cereribus‘ (= Ceres
und Proserpina) II, Rhodos (SIG 1031, Note 3), Asoröwmow ‚der Atoroıwa (= Kore)
und Demeter‘ IGA 501, seit Ende I? raripes;? vgl. lat. (jung) Castores, patres ‚Vater und
Mutter‘, frätres ‚Bruder und Schwester‘, Quirini ‚Romulus und Remus‘ K. Meister,
Lat.-griech. Eigennamen 1 (Leipz. 1916), 117 ff. (aber auch famılia für familia pecunia
que W.Schulze, BphW 1896, 1365 = Kl. Schr. 655), span. padres, tios ‚Onkel und
Tante‘; Behaghel, DS 1, 460, führt an ‚de marcgraven‘ = ‚der M. und die Seinen‘,
‚die Stolberg‘ = ‚St. und die andern‘; vgl. auch ‚das Königreich beider Sizilien‘. Der
Piural kann auch für eine längere Reihe stehen: r«t£pes und ai. pitdras können die
Vorfahren bezeichnen (Vater, Großvater, Urgroßvater usw.); vgl. auch ai. Vdrunaıs für
die Trias Varuna, Mitra, Aryaman (O. Richter, IF 9, 23, 3).
Gleichwertig sind Komposita wie Keaxtißnpss (vgl. 1, 453, «) und Fügungen wie oi
up’ abröv u. dgl. (Kühner-Gerth 1, 270).
ß) Nicht von jedem Nomen sind die drei Numeri gleich häufig; von man-
chen ist sogar nur &in Numerus gebräuchlich: es gibt sıngularıa, dualia,
pluralia tantum.
Schon die lateinische Terminologie deutet darauf, daß die Beobachtung in der römi-
schen Grammatik aufkam; für das Griechische fehlen ähnliche Sammlungen (Wacker-
nagel, Synt.1, 85. 88). An singularia tantum (vgl. nhd. Arger, Atem) seien genannt:
x3av (wie lat. humus u.a.), yn (im Attischen, aber hom. yaıdov, ion. yexı T.W. Allen,
CIR 20, 291. 22, 181), xövıc, &hp aldnp, OAn (Zachariä, KZ 34, 453f., und Ällen a.a.O.),

1 Das von Delbrück, SF 4, 20, aus Wel- proprement ‚les deux yeux‘, ni ‚la paire
cker, Griech. Götterlehre 1, 610, entnom- d’yeux‘, ni meme ‚l’cil et l’autre oeil‘, mais
mene r& K&orope Eur. scheint apokryph. ‚l’@il, en tant que double‘; es handle sich
Völlig unsicher ist die Beurteilung ’Ax- um ‚une dualite d’objets appartenant a
roplwve MoAtove rratd(e) A 750 nach Doppel- une seule et m&me classe‘.
dualen wie ai. mätdra pitära ‚Vater (und) * Doppelduale wie hasa hantsasa (ha-aS-Sa
Mutter‘ (vgl. Wackernagel, KZ 23, 307), ha-an-za-aS-$a) ‚grandchild (and) great-
awest. pasu vira und umbr. veıro pequo grandchild‘.
‚Mensch und Tier‘ (Wackernagel, KZ 5 Bei Dion. Hal. ant. I p. 291, Diod. Sic.
43, 295 f.), wofür es zahlreiche finnisch- 21, 17, in der zweiten Sophistik und bei
ugrische Analogien gibt (Gauthiot, s.o. Byzantinern; aber wohl auch schon Hdt.
S.46,d); anders über ’Axr. MoX.0. 8.48,P. III 38, wo robg nartpag ArrodvNoxXovrag K&-
2 Nur Pind. fr. 37 nörvix Yeou.opöpe, aus raoırteosda neben rolg yoveag KaxTeodHoust.
einem Hymnus auf Persephone; auch das Nachweise bei Kövrog, ’A$. 16, 5014-06.
Sprachliche schon bei Gruppe, Griech. Über lat. patres ;Eltern‘ und (wohl Gräzis-
Mythologie (1906) 1175 f., Fußn. mus) fratres ‚Bruder und Schwester‘ s,
® Ebd.131 (ösos etc.) ne signifient pas Löfstedt, Synt.1, 64.
4*
52 B. Wortarten und Wortformen. I. Nomen

wfvıc, oft die Feminina auf -& (s. 1, 478 f.), (Kasus-) Defektiva wie xapög oruyös, dat Artt,
Fpa vipa na, bnd uadng, were & zdv oder räv (auch an zwei Personen), dabei Neutra Edog
H80c Öperog, deuas, Auerlov den u. ä., ferner xpn (xpeıb); duale tantum ist öooes; pluralia
tantum wie nhd. Eltern, Nüstern, Sudeten, Trümmer sind (oft, nicht immer): rpartödez
pptves, dvaroiol Svonet, ol Ermotau, "Aupierboves (vgl. "Axauot u.ä. 0.9.45, €). IlReıades
“Yasec, Addvar u.ä. (0.8.43, Fußn. 3), Zvrex (außerhom. &vroc) rebyex ‚Rüstung‘ (reüxog
Gefäß‘), r& naudınd (0.8. 36,cß), Zyrara omidyyxva, uErm rein ‚Behörden‘ (r&Xog ‚Endziel‘),
a Ordurıe u.ä. (0.8. 43,ß).
4. KASUS
Lit.!: Krüger $$ 45-48. - Kühner-Gerth 1, 44-51 (Nom. Vok.). 250-448 (Akk.
Gen. Dat.). - Gildersleeve, Synt. $$ 3-25 (Nom. Vok.). - Brugmann? 427-72. —
Witkowski, HSG 225-308. - E. A. Fritsch, Die obliquen Casus und die Praeposi-
tionen der griech. Sprache. Mainz 1833. - F. C. Serrius, Wissenschaftliche Entwicke-
lung über Ursprung und Bedeutung der griech. Casus. Rostock 1839. - Th. Rumpel,
Die Casuslehre in besonderer Beziehung auf die griech. Sprache dargestellt. Halle 1845
(vgl. Hartung, Zeitschr. f. Altertumsw. 4 [1846], 140 f.). - G. R. Hoffmann, Ein-
leitung zu einer Casuslehre der griech. Sprache und Gebrauch des Accusativs. Breslau
1858.- Schwarzlose, Über Casus und Präpositionen im Griech. Progr. Görlitz 1867.
Behandlung aller oder mehrerer Kasus für einzelne Quellen: Homer: Vogrinz,
Gramm. 294 ff.-Monro, Hom. Gr. $131 ff. -E. Kokorudz s. 1, 544 (und dazu Ztschr.
f.d.österr.Gymn. 44, 1893, 661 f.; 45, 1894, 849f.); Pindar: E.Friese, De casuum
singulari apud Pindarum usu. Berlin 1866; Sophokles: A. Hillert, De casuum syntaxi
Sophoclea. Diss. Berlin 1896.- Bruhn, Anhang 14-37; Herondas: L. Valmaggi, De
casuum syntaxi apud Herodam. Riv. di filol. 26, 37 ff.; Inschriften: Meisterhans®
203 ff. -— Bechtel, Dial. usw, - P. Rüttgers, De accusativi genitivi dativi usu in in-
scriptionibus Cretensibus. Diss. Bonn 1905; Koine: Radermacher, Neut. Gr. 1419-37;
LXX: M.Johannessohn, Der Gebrauch der Kasus und der Präpos. in der Septua-
ginta I. Diss. Berlin 1910. - R. Helbing, Die Kasussyntax der Verba bei den Septua-
ginta. Ein Beitrag zur Hebraismenfrage und zur Syntax der Korn. Gött. 1928; Ptol.-
Pap.: Mayser, Pap. (s. 0.8.3); NT.: Blaß-Debrunner? $143ff.; Mngr.: Janna-
ris $1242ff.- Thumb, Hdb.ngr. V.? 28ff. - Tö&pr£lavog, No. 67ff. Nachsachlichen
Gesichtspunkten: C.Penka, Die Entstehung der synkretistischen Casus im Lat.,
Griech. und Deutschen. Wien 1874 (vgl. G. Meyer, Phil. Anz. 7 [1875/76], 1 f.;B. Del-
brück, Synkretismus. Ein Beitrag zur german. Kasuslehre. Straßburg 1907). — J. W.
Kern, On the case construction of verbs of sight and hearing in Greek. Studies
Gildersleeve 263-71. - L. D. Brown, A study of the case construction of words of
time. New York 1904. — A. Radina, Die Analogie auf dem Gebiet der Kasusrektion
bei den vier griech. Dramatikern. Diss. Erlangen 1905.
J. A. Hartung, Über die Casus, ihre Bildung und Bedeutung in der griech. und
lat. Sprache nebst zwei Anhängen über die Correlativa und den Comparativ der Zahl-
wörter und Pronomina. Erlangen 1831 (vgl. F. A.L. A. Grotefend, Data ad Hartun-
gium de principiis ac significationibus casuum epistula. Gött. 1835). - Hamann, Die
Casus der griech. u. lat. Sprache nach ihrem Verhältnis zur Rection der Verba. Potsdam
1841. - A. Möller, Parallelsyntax der griech. u. lat. Sprache. I. Casuslehre. Jena 1850
(VIII, 364 8.).” - H. Düntzer, Die ursprüngl. Casus im Griech. u. Lat. KZ 17 (1868),
33-53. — Ph. Wegener, De casuum nonnullorum Graecorum et Latinorum historia.
Diss. Berlin 1871. - G. Bornhak, Über die Casuslehre der griech. u. lat. Sprache.
Zeitschr. f. d. Gymn. 26 (1872), 305-13. - O. Keller, Syntakt. Studien zur griech.-lat.
Casuslehre, ebd. 22-38. 420-36. -— Wackernagel, Synt. 1, 14 f. 17-20 (Terminologie).
294-312 (Allg. u. Vok.). — Meillet et Vendryes, Traite 496-516. - Delbrück, Abl.
Loc. Instr. SF 4, 28-62 und Vergl. Synt. 1, 172-400.- Brugmann, K. vergl. Gr. 417-46,
und Grundr.? II 2, 464-651 (Lit. S. 464 ff.). - Meillet, Introd.? 3414-49. - Hirt, Idg.
Gramm. 6, 29-134. - Sommer, Vergl. Synt. 10-36. - H. Hübschmann, Zur Casus-
t Nicht genannte ältere Lit. beiE. Hüb- Savels (1838-40) und von Hiecke (1864)
ner, Grundr. 33-41. bei E. Hübner, Grundr. 34 (sowie von
® Auf andere Sprachen ausgedehnt von Sommer, s. im Text).
4. Kasus. a) Allgemeines 53
lehre. München 1875. -— Delbrück, SF 5, 103-88, und Speyer, VuS$ 6-24. - Hof-
mann, Lat. Synt. 372-454 (und Meyer-Lübke, Roman. Synt. 45-59). - Behaghel,
DS 1, 476-728. - E. Fraenkel, Synt. lit. Kas. -“W. H. Döleke, Versuche philosoph.-
grammatikal. Bemerkungen über die Casus, die Tempora, das Pronomen und das Verbum
substantivum. Leipzig 1814.- F. Wüllner, Die Bedeutung der sprachlichen Casus und
Modi. Münster 1827.- H. Wedewer, Über die Bedeutung der Raumanschauung auf dem
Gebiete der Sprache. JbbfclPh. 78 (1858), 535-43. - G. Curtius, Über die localistische
Auffassung der Casus. Verhandl. der 22. Phil.-Vers. in Meißen (Leipzig 1864) 44-50
(dazu L. Lange, ebd. 51-55, 60 f.; Steinthal, ebd. 58-60 und G. Curtius, Sächs. Abh.
5 [1867] 255-64). - F. Holzweissig, Wahrheit und Irrtum der localist. Casustheorie...
Leipzig 1877. - Fr. Misteli, Char. 75-99. - Wundt, Sprache 2, 58-129. - C. Meinhof,
Die Entstehung flektierender Sprachen. Berl. 1936, S. 83-93. - L.Hjelmslev, La cate-
gorie des cas. Etude de grammaire generale. I. II. Aarhus 1935. 1937 (Acta Jutlandica
VII 1. IX 2). —- J. Wils, Die Entwicklung des kuschitischen Kasussystems. Melanges
van Ginneken 311-33. -— R. Jakobson, Beitrag zur allgemeinen Kasuslehre. Travaux
du Cercle Ling. de Prague 6 (1936), 240-88.- Ö. Beke, Zur Kasuslehre des Finnisch-
ugrischen und Indogermanischen. IF 46, 230-47.

a) Allgemeines
Während die Ausdrücke Determination, Genus, Numerus mehr oder we-
niger deutlich bezeichnen, was gemeint ist, ist lat. cäsus als Bezeichnung der
vierten Kategorie des Nomens nicht verständlich (ebensowenig wörtliche
Übersetzungen wie nhd. Fall, russ. pade%s, gespr. pad’ä$). Obwohl die Römer
einen Kasus accüsätivus genannt haben, handelt es sich nicht um Rechts-
fälle, noch ist die Kasuslehre als Kasuistik aufgefaßt, was sie in manchen
Lehrbüchern sein mag. Die Inder brauchen für Kasus einen auf den ersten
Blick ebenfalls sonderbaren Ausdruck vibhakti- f., etymologisch ‚Teilung,
Sonderung‘; die vibhaktayas des Nomens werden einfach durchgezählt in
der durch die Ähnlichkeit der Formen bestimmten Anordnung Nominativ
Akkusativ Instrumental Dativ Ablativ Genitiv Lokativ als prathamä ‚prima‘
bis saptami ‚septima‘ (der Vokativ gilt nicht als Kasus). Der Ausdruck
vibhakti- bezeichnet in der Anwendung auf die Kasus- und die Personal-
endungen die Abweichung von einer Norm. Diese Norm ist bei den Indern
der Stamm (vgl. 1, 9. 417, Fußn. 3). Die Griechen (und dann die Römer)
gehen beim Nomen vom Nominativ Sing., beim Verbum von der 1. Pers.
Sing. Präs. als Norm aus; diesem gegenüber sind die Kasus und die Verbal-
flexion »Atosıc, declinationes (vgl. 1,416, Fußn. 1); 9 xAtoıg heißt ‚Neigung‘,
geometrisch ‚Abweichung von einer Geraden‘. Für 7 xAtoız in den genannten
Gebrauchsweisen sagte man auch 7 rröoız; nröcız konnte jede formelle Ab-
weichung von einer als Norm betrachteten Wortform heißen (so waren dem
Aristoteles das Adverb und der Komparativ nrooeız des Adjektivs). Beim
Nomen waren daher ursprünglich rrooeız in diesem Sinne nur die vom
Nom. Sing. abweichenden Formen, also mit Ausnahme des Nom. Du. und
Plur. im wesentlichen die Formen, die wohl schon früh rrwooeız oder nAayıcı
‚seitliche, quere‘ (lat. cäsüs obligui) heißen (vgl. 1, 6). Als man den Nomi-
nativ als nröcıg 6p9M (lat. cäsus rectus) oder eüdei« benannte, der gar keine
rröcıs im genannten Sinne war, war der Sinn der Bezeichnung so gut ver-
gessen wie bei ‚Kasus‘.!
1 Schließlich geht die grammatische rıs- (Astragal-)Würfelspiel zurück; es gibt
oıs auf die mröcız in eigentlichem Sinneim diese in vierfacher Art; Näheres (auch über
54 B. Wortarten und Wortformen. I.Nomen

Schon ein dreizeiliges Gedicht des Anakreon (6. Jahrh. v. Chr.) setzt
Kenntnis der wirklichen rrösosıs (nA&yıaı) in der Reihenfolge Genitiv, Dativ,
Akkusativ voraus.! Die Namen rröcız yevıxy, Sorinn, alrıarın sind erst aus
hellenistischer Zeit sicher bezeugt; für die 6% oder ebYei« bestritten die
Peripatetiker (und auch Apollonios Dyskolos und Herodian) die Geltung als
rröcıc, während die Stoiker mit der rröcız övouaorızn, hinter der ihnen
noch die Zwoı«, der allgemeine Wortbegriff stand, die Reihe eröffneten; den
Vokativ (von den Grammatikern als nröcıg XAnrıxh oder rpooayopevrınn ans
Ende der Reihe gestellt) rechnete die Stoa als rpooayopevrıxöv rp&yua so
wenig zu den Kasus wie die Inder. Die Römer fügten an die von Griechen
übernommene Reihe den von ihnen in ihrer Sprache selbständig beobach-
teten cäsus Latinus, auch sextus genannt, gewöhnlich ablätivus (womit frei-
lich nur eine Seite des lateinischen ‚Ablativs‘ bezeichnet wird). Die Termini
für die auch im Griechischen erscheinenden Kasus haben die römischen
Grammatiker übersetzt; dabei ergaben sich nöminätivus, dativus, vocätivus
von selbst; genetivus beruht auf der Beziehung von yevıxn auf die Abstam-
mung (vgl. die andere Bezeichnung rarpıxn, lat. casus patricus);* auf einem
Mißverständnis beruht sicher accusätipus: atrıarızn gehörte nicht zu airı«-
ouaı ‚accuso‘, sondern zu alrı«töv „Bewirktes‘ (Aristot.) im Gegensatz zum
oirıov, dem ‚„Bewirkenden‘.?
Die römischen. Grammatiker haben nicht nur die griechischen Erkennt-
nisse auf das Lateinische angewendet; sie sind durch Vergleichung der beiden
Sprachen auch auf eine Vermutung gekommen, die für die Kasuslehre von
höchster Bedeutung hätte werden können. Bei Quint. I 4, 26 wird die Frage
aufgeworfen, ob es im Lateinischen eigentlich nicht noch einen siebenten
Kasus gebe und im Griechischen einen sechsten; hast@ percussi sei nicht der
gewöhnliche Ablativ und die entsprechende griechische Ausdrucksweise
nicht der gewöhnliche Dativ. In folgerechter Würdigung des Gedankens
hätte man schon seit dem ersten Jahrhundert n. Chr. darauf kommen kön-
nen, daß im griechischen ‚Genitiv‘ auch ein Ablativ steckt und daß der grie-
chische ‚Dativ‘ auch Instrumental und Lokativ enthält. Statt dessen be-
mühte man sich krampfhaft, für jeden griechischen Kasus eine Grundbedeu-
tung ausfindig zu machen,? und bewies, daß z. B. der Dativ jeder Sprache
nötig sei, obschon gerade das Neugriechische keinen formellen Dativ be-
sitzt. Die historisch-vergleichende Betrachtung der indogermanischen Spra-
chen und der Ausblick auf nichtindogermanische Sprachen haben solchen
Spekulationen auch den Schein der Berechtigung entzogen.

die ganze Terminologie) bei E. Sittig (Ti- den Namen einer Person, mit der yevumn
tels. 1, 6 Fußn. 2); dort S. 1 ff. auch über den Vaternamen an; vgl. Sittig [o. 8.53
andere antike Erklärungen (nach dem fal- Fußn. 1] 27; Hermann, Gl. 26, 94f.;
lenden ypagetov ‚Griffel‘). Siehe auch Poh- Pohlenz 172f. (yevun rr. ‚Kasus in seiner
lenz 168 ff. allgemeinsten Anwendung‘); Weacker-
15.1, 6 mit Fußn. 2. Bestimmend für die nagel, Synt.1, 18£.
Reihenfolge waren wohl Sätze wie IIrode- ® Vgl. Trendelenburg, Acta Soc. Grae-
natos 6 Aayov To vI@ NV dpxhv Tapedwxev cae Lips. 1 (1836) 123; Pohlenz 1711f.;
(Hermann, Gl.26, 94f.). Doch s. auch Wackernagel, Synt.1, 19; also war lat.
Pohlenz 167 £. 194 f.; Kroll, Gl. 22, 272; causatipus besser.
Debrunner, IF 49, 245. 4 Ehe ‚Grundbedeutungen‘ überhaupt
2 Mit der övouxorucn (:övouacröv) gibt man STOSS.
4. Kasus. a) Allgemeines 55

Das, was z. B. die griechischen, lateinischen, deutschen Kasus bezeichnen,


nämlich die begrifflichen Beziehungen zwischen Nomen und Verb oder zwi-
schen Nomen und Nomen, muß in allen Sprachen irgendwie gesagt werden
können. Aber die Mittel sind verschieden; es braucht dazu nicht streng ge-
regelte Wortfolge wie in engl. / gave the boy the book oder Präpositionen,
wie in frz. du pere, au pere oder Postpositionen wie in neueren indoarischen
Sprachen und im Drävidischen.! In neueren indogermanischen Sprachen
sind also an Stelle der synthetischen Kasus der altindogermanischen oft
analytische getreten. Da es in den neueren indogermanischen Sprachen
sehr viele Präpositionen und Postpositionen gibt, könnte es an sich bei der
analytischen Weise auch sehr viele sog. Kasus geben. Aber man rechnet
nur mit Nom. Akk. Gen. Dat.: frz. la ville de la ville @ la ville, les villes des
villes aux villes, engl. the boy, of the b., to the b. usw. (frz. dans la ville gilt
nicht als Lokativ, weil man daneben auch sous la ville, sur la ville usw. hat).
Diese wenigen, in manchen lebenden indogermanischen Sprachen üblichen
Kasus sind die sog. logisch-grammatischen, denen man die lokal-
konkreten gegenüberstellt (z. B. Lokativ, Ablativ, Instrumental des Alt-
indischen).? In einem Teil der indogermanischen Sprachen sind schon früh
die lokal-konkreten Kasus im Rückgang (vgl. 1,549, c), wenigstens formell.
Die logisch-grammatische Reihe ist in den Sprachen ungefähr konstant;
doch hat beispielsweise das Semitische die einst vorhandenen Nom. Akk. Gen.
meist schlecht bewahrt. Für die lokal-konkreten Kasus gibt es an sich keine
Grenze: man führt kaukasische Sprachen mit 45 Kasus an. Man braucht das
darin hervortretende Unterscheidungsvermögen nicht anzustaunen; es sind
dabei z. B. auch Ausdrücke wie nhd. dialekt. auf dem Berge oben, hinter dem
Hause hinten vertreten. In Bauernmundarten findet sich in entlegenen Räu-
men die grundsätzlich gleiche weitgehende Unterscheidung der naturgegebe-
nen Lokalverhältnisse.
Die gemeinsame Vorstufe der historischen indogermanischen Sprachen
hatte so viele Kasus nicht, aber mehr als das klassische Griechische und
Lateinische, nämlich einschließlich des Vokativs acht Kasus. Diese sind
im Altindischen und auch Altiranischen erhalten, im Armenischen ist nur
der Vokativ vom Nominativ, im Baltisch-Slawischen der Ablativ vom Ge-
nitiv übernommen.
Entstanden sind die indogermanischen Kasus zunächst der lokalen
Reihe im wesentlichen so zu denken, wie etwa die Adverbformen ai. devatas
‚vom Gotte her‘, lat. caelitus ‚vom Himmel her‘ (mit Adverbialsuffix
idg. *-tos) oder wie osk. hürtin ‚im Garten‘ (aus *hortei-Fen ‚im Garten
drin‘), oder wie im Griechischen dialektisch-adverbiale Bildungen wie gu£Yev
‚von mir‘ echt genitivische Bedeutung annehmen können; die Endung
-pı bezieht man auf ahd. bi ‚bei‘. Für den Antritt von Postpositionen
bieten z. B. das Georgische im Kaukasus und die finnisch-ugrischen
Sprachen Parallelen.
1 Vgl.auchMeinhofa.a.0.87,Wilsa.a. Kasus‘. Wundt meint das gleiche mit
0.329 ff. ‚Kasus der innetn und äußern Determi-
2 Vgl.H.Jacobsohn, ’Avriöapov 207 ff.: nation‘, Marty mit ‚relativen und kor-
‚Anschauungs- und grammatische relativen Beziehungen‘.
56 B. Wortarten und Wortformen.
I. Nomen

Die Kasus bilden in den indogermanischen Sprachen kein glattes System


wie z. B. im Osmanisch-Türkischen. Der Dual bestreitet die acht Kasus-
beziehungen mit drei Formen; der Ablativ hatte nur im Singular der o-
Stämme eine eigene Form, im übrigen hatte im Singular &ine Form Genitiv-
und Ablativ-, und bei allen Stämmen im Plural eine Form Dativ- und Ab-
lativ-Bedeutung. Die indogermanischen Kasus waren zwar immer syntak-
tisch, aber nur teilweise formell unterscheidbar. Umgekehrt erfüllten formell
geschiedene Bildungen die gleiche syntaktische Aufgabe (man vergleiche
die Nominative Sing. auf s und mit Dehnung, die Genitive Sing. auf idg.
-e/os und auf lat. -i, den Gen. Plur. auf -öm). Möglicherweise hatten freilich
solche verschiedene Bildungen einmal gesonderte Anwendungen.
Reste aus einer kasuslosen Zeit sind der Kompositionstypus inrö-dauog
(vgl. 1,437. und u.S.59,«) und suffixlose Kasus wie ai. udan ‚im Wasser‘,
griech. aiftv aife; (1, 547, a), aber auch der Nom. Sg. xapä.
Statt von Grundbegriffen der indogermanischen Kasus spricht man bes-
ser von gemeinsamem Gebrauchsumfang (vgl. o. S.9). Dieser läßt
sich für die einzelnen Kasus etwa folgendermaßen bestimmen. Der Vokativ
ist die nominale Form des Rufes, des Anrufes, der Anrede; der Nominativ
bezeichnet das grammatische Subjekt, der Akkusativ die Richtung in
Raum und Zeit (Fragen wohin? wie lange?) und das direkte Objekt, der
Dativ das indirekte Objekt und die Anteilnahme überhaupt, der Genitiv
das Partitivverhältnis und die Zugehörigkeit, der Ablativ den Ausgangs-
punkt in Raum und Zeit (Frage woher?), der Lokativ die Ruhelage in
Raum und Zeit (Frage wo?), der Instrumental die Begleitung (in Raum
und Zeit) und das Werkzeug, Mittel (Frage womit?). Die meisten Kasus
werden sowohl adverbal als auch adnominal gebraucht (doch ist dabei man-
ches sekundär); der freie (absolute) Gebrauch einzelner Kasus ist ebenfalls
eine nachträgliche Entwicklung, die nichts über die ältere konstruktionelle
Anwendung hinaus lehrt.
Gegenüber den acht Kasus, die man für das Indogermanische ansetzt,
unterscheidet man im Griechischen nur fünf lebendige Kasus: Vokativ,
Nominativ, Akkusativ, Genitiv, Dativ. Aber in das geschichtliche Grie-
chisch ragen noch kenntliche Reste des ältern Systems hinein (s. 1, 549 f.).
Es gibt noch eine Spur eines vom Genitiv formell geschiedenen Ablativs;
einzelne Adverbialformen betrachtet man mit Recht als Instrumentale,
und der Lokativ ist noch etwa so lebendig wie im ältesten Latein (olxoı olxeı
Meyapoi ’Adnvnow wie domi Romae Gabüis u.ä.). Und von den unbedingt
lebendigen Kasus führen Genitiv und Dativ ihre Namen nur vom formellen
Standpunkt mit Recht. Die Auseinandersetzung der Sprechenden mit den
Kasus der lokal-konkreten Reihe war nicht ein einmaliger Vorgang, sondern
der sog. (Kasus-) Synkretismus, Kasusmischung und Kasusverlust, er-
folgte sehr allmählich von verschiedenen Ausgangspunkten aus.! Am wenig-
sten war gerade im Griechischen lautlicher Zusammenfall von Endun-
gen maßgeblich. Viel wichtiger war, daß nicht von jedem Nomen alle Kasus,
die überhaupt möglich waren, im lebendigen Gebrauche standen; so waren
einzelne Kasus schon früh auf ziemlich enge Anwendungsbereiche beschränkt
1 Über den Terminus s. schon o. $. 12.
4. Kasus. a) Allgemeines 57

(vgl. die Instrumentale Sing. auf -n -w, die Ablative Sing. auf -w -wc, die
Lokative Sing. auf -eı -oı, den Kasus auf -pı). Es gab ferner im Indogerma-
nischen auch außerhalb des Duals Kasus mit weiter Bedeutung (so die Bil-
dung mit *-bhi, griech. -pı 1, 550 f.); durch Berührung solcher mit Kasus
engerer Bedeutung in einer Anwendung konnten die letztern ebenfalls in
mehreren Bedeutungen gebraucht werden. Dies ist syntaktische Ana-
logie; durch solche bekam im Griechischen wohl auch der Genitiv Pl. auf
-öm nach den Gen.-Abl. Sing. auf -os zu einer genitivischen auch die ablati-
vische Bedeutung (also z. B. griech. nod&v nach rxod6c); bei den o-Stämmen
veranlaßte dann der Gen.-Abl. Plur. auf -&v, daß im Singular das von Haus
aus nur genitivische -oıo auch ablativische Bedeutung erhielt und der alte
Ablativ der o-Stämme auf -» zurücktrat. Dazu kommen im Griechischen
vereinzelte Berührungen in der Bedeutung, so zwischen Abl. und Gen. bei
‚verfertigen‘, zwischen Lokativ und Instrumental (des Raumes und der Zeit);
wichtiger war wohl die Möglichkeit verschiedener Auffassung und damit
Konstruktion bei verschiedenen Verbalgruppen, z. B. bei denen des Herr-
schens (Lok. und Dat., freilich auch Gen.; s. u. ell2f:), bei ‚vertrauen‘
(Dat., Lok., Instr.)." Von den Formen, deren Gebrauchsumfang sekundär
erweitert und gleich geworden war (sog. Promiskuegebrauch), blieb dann
schließlich nur noch eine, und zwar in dem erweiterten Gebrauche, bestehen
(so haben im Singular alte Dativ- und alte Lokativformen, im Plural alte
Lokativformen? sämtliche Funktionen der alten Dative, Instrumentale,
Lokative). Schließlich wurde die Stellung der Kasus überhaupt geschwächt
durch den wachsenden Gebrauch der Postpositionen und Präpositionen:
ursprünglich verstärkende Spezialisierungen der Kasus (z. B. ppeot ‚im Her-
zen‘? 195, aber Zvi ppeot n218 eig. ‚drin im H.‘), wurden sie bald die eigent-
lichen Träger der adverbialen Funktion, neben denen die Kasusendungen
nur mehr formalen Wert hatten: das abhängige Begleitwort war zum Re-
gens geworden, die Kasuswendung drückte nur noch die Abhängigkeit aus.
Doch erfolgte beim Akkusativ mit Präposition die gleiche Entwicklung ohne
Synkretismus. Ähnlich wurde das freigebrauchte Demonstrativ 6 zum nöti-
gen Zeichen der nominalen Determination, das zuerst den Potential nur
heraushebende & zum Kennzeichen des ‚potentialen Optativs‘.
Weder durch den Kasus-Synkretismus noch durch die formelle Neugrup-
pierung der Deklinationsklassen, die o. 1, 553 dargelegt ist, hat das griechi-
sche Deklinationssystem wesentlich an Strenge und Einheitlichkeit gewon-
nen gegenüber dem indogermanischen. Nach wie vor gibt es für keinen Kasus
eine einheitliche Bezeichnung, am ehesten noch für den ‚Dativ‘, dessen ı (in
-@L -&t -t, -otoı -&cı usw.) jedoch nicht nur geschichtlich verschieden sind,
sondern auch vom Sprachgefühl nicht als Einheit empfunden wurden; der
Akkusativ der Maskulina und Feminina war sogar im Indogermanischen
einheitlicher gewesen als im Griechischen (idg. Sg. -m -m, Pl. -ns -ns, griech.
-v -&, -vc -ac, wobei -vc nur vereinzelt in Dialekten erhalten blieb), ebenso im

1 Vgl. über ‚Kasusvariationen in der ve- 2 Auch eine Instrumentalform, falls -oıq
dischen Prosa‘ H. Oertel, MünchAkSb. wenigstens z. T: auf dem alten Instrumen-
1937, 8 (z.B. 8.125 f. srad-dhä- ‚vertrauen‘ talausgang *-öis beruht (1, 556).
mit Dat. u. Gen.). 1938, 6. 1939, 6.
58 B. Wortarten und Wortformen. I. Nomen

Nom. Pl. idg. -&s -ös -@s gegenüber griech. -es -eıg -oı -aı (wobei -es in -eıs
nicht mehr deutlich war); nur der Nom. Akk. Plur. neutr. auf -« ‚stellte
gegenüber dem Indogermanischen eine Vereinheitlichung dar. Die einzelnen
griechischen Kasus sind aber auch in ihrer Bedeutung durchaus nicht immer
einheitlich. Dies gilt besonders für den sog. Genitiv und für den sog. Dativ:
der griechische Genitiv vertritt syntaktisch außer dem echten Genitiv, dessen
Gegenstück der lateinische Genitiv ist, auch den indogermanischen Ablativ,
entspricht also zugleich einem Teil des lateinischen Ablativs; der griechische
Dativ verdankt seinen Namen dem echten Dativ, dem Bestandteil, der im
lateinischen Dativ unvermischt erhalten ist, hat aber auch die Funktion des
indogermanischen Instrumentals und des indogermanischen Lokativs, die
sich im Lateinischen mit dem echten Ablativ zu einer neuen Einheit, dem
lateinischen Ablativ, verbunden haben. Dabei lassen sich die einzelnen Kom-
ponenten des griechischen Genitivs und Dativs freilich nicht immer reinlich
auslösen; namentlich der Genitiv und Dativ bei Präpositionen zeigt, daß
doch nicht nur Konglomerate vorliegen, sondern organische Verbindungen
mindestens im Werden sind. Außer dem Vokativ und dem Nominativ hat
auch der griechische Akkusativ einheitliches Gepräge, als Kasus des direk-
ten Objekts. Die Vereinheitlichung ist hier auf Kosten der Richtungsbedeu-
tung erwachsen: im Gegensatz zu lat. Romam, domum kennt das Griechische
den Akkusativ der Richtung fast nur noch mit Postpositionen oder Präpo-
sitionen, die dabei wichtiger sind als die Kasusform (vgl. Meyapasde ’Aynvale
und &s rörıv). Aber die Kategorie der Richtung wurde besonders lebendig
empfunden, als in der älteren Schicht der Dialekte das einheitliche &v
(= lat. in mit Abl. und mit Akk.) sich in &v mit Dat. und &< (eis) mit Akku-
sativ spaltete; das Spätgriechische hat diese Trennung wieder aufgehoben,
aber zugunsten des Neulings «ic.
Von den übrigen Kasus heben sich Vokativ und Nominativ ab. Der Un-
terschied liegt nicht in erster Linie in den Formen (bloße Stammformen
— beim Vokativ grundsätzlich, aber auch z. T. beim Nominativ -; Dehn-
stufe und s des Nominativs finden sich auch in andern Kasus), sondern in
der Bedeutung. Der Vokativ ist zwar eine rröcıc, d.h. formelle Modifika-
tion des Nominativs im Sinne antiker Anschauung (o. S. 53), aber ein Ka-
sus im geläufigen Sinne ist er im allgemeinen nicht, sondern eine Ruf- und
Anredeform, die syntaktisch streng genommen in die Satzlehre gehört. Doch
sprechen schon die Berührungen zwischen Vokativ und Nominativ dafür, den
Vokativ in der Nachbarschaft des letztern darzustellen; in engstem Bereich
ist der Vokativ sogar ein Kasus geworden, allerdings unter Verlust seiner
Bedeutung. Der Nominativ ist sowohl als Subjektsbezeichnung wie in seiner
sekundären Geltung als bloße Nennform lediglich logisch-grammatisch; das
konkrete Element, das er in der Dehnbildung und in der Bildung auf s ein-
mal gehabt haben dürfte, ist verschwunden. Alle andern Kasus (samt dem
Vokativ) dienen auch noch im Griechischen nicht rein dem Ausdruck logisch-
grammatischer Verhältnisse. Das lokal-konkrete Moment zeichnet sich
außerhalb des Genitivs und Dativs auch in den kasusähnlichen Bildungen
auf -Jev und -Yı ab (z. B. ’I16Yev und ’IuöYr), die im folgenden neben den
Kasusadverbien Beachtung erheischen, während für die adjektivischen Wör-
4. Kasus. a) Allgemeines. b) Vokativ 59
ter auch hier gilt, was 0.S.41,abeim Numerus bemerkt wurde. In der neu-
griechischen Syntax hat man neben den formellen Kasus, dem Vok. Nom.
Akk. Gen., innerlich auch eine &paıperich, einen Ablativ, unterschieden
sowie einen Dativ (ausgedrückt durch Gen. oder durch eis mit Akk.);! wich-
tiger ist, daß der neugriechische Akkusativ außer Kasus des direkten Ob-
jektes auch allgemeiner Präpositionskasus ist, der keine Kasusbedeutung,
nur die Abhängigkeit ausdrückt. Darin liegt ein fundamentaler Unterschied
des neugriechischen Kasussystems vom altgriechischen und indogermani-
schen.

b) Vokativ (und Nominativ in vokativischem Gebrauch)


Vgl. außer dem o. S. 52f. Genannten J.A. Scott, The vocative in Homer and Hesiod.
AmJournofPhil. 24, 192-96 (vgl. Gildersleeve and Miller, The voc. in Apollonius
Rhodius, ebd. 24, 197-99). - Scott, The voc. in Aeschylus and Sophocles, ebd. 25, 81
84. -— Scott, Additional Notes on the Vocative, ebd. 26, 32-43 (Lyr., Hdt., Eur., Ar.,
Plat.). - H.Menge, Über den Gebrauch des Vok. bei Äschylus. Holzminden 1868. —
K.J. Rockel, De allocutionis usu qualis sit apud Thuc., Xen., orat. Att., Dionem,
Aristidem. Königsberg 1884. - Eibel, De voc. usu apud decem oratores Att. Würzburg
1893.-J.LaRoche, Der Nom. statt des Vok. Beitr. zur griech. Gramm.1, 215-17.- Ch.T.
Pfuhl, Die Apposition zum Vok. JbbfelPh. 91 (1865) 718-721. - Wackernagel, Über
einige antike Anredeformen. Progr. Göttingen 1912. — Thilde Wendel, Die Gesprächs-
anrede im griech. Epos und Drama der Blütezeit. Diss. Tübingen, Stuttgart 1929 (Tüb.
Beitr. z. Altertumswiss. 6). -— Mayser, Pap. II 1, 55f. -— Delbrück, Vergl. Synt. 3,
394-400. — Brugmann, Grundr.? II 2, 646-51. -— Wackernagel, Synt. 1, 305-12. —
Hirt, Idg. Gramm. 7, 3-7. -— Fraenkel, Synt. lit. Kas. 36-41. — A. Nehring, Anruf,
Ausruf und Anrede. Ein Beitrag zur Syntax des Einwortsatzes. Festschr. Th. Siebs
(1933) 95-144. - H. Grapow, Wie die alten Ägypter sich anredeten, wie sie sich grüßten
und wie sie miteinander sprachen. I-IV. BerlAkAbh. 1939 Nr. 11 (Zum Formalen und
Syntaktischen der Anreden, Anrufe, Ausrufe, Wünsche und Grüße). 1940 Nr. 12 (Die
Verwendung der Anreden). 1941 Nr. 11 (Zur Verwendung von Anrufen, Ausrufen, Wün-
schen und Grüßen). 1942 Nr.7 (Fragen und Antworten; Aufbau der Gespräche ....).
«) Formelles. Als Vokativ Sing. der Substantiva dienen noch im Grie-
chischen grundsätzlich bloße Stammformen (z. B. rarep, y£pov, nörı, Zei,
reı$or,; zugleich als Nominativ dienten die Stammformen auf -& und -ıa,
z. B. Yex, Moöoa.? In einer weit zurückliegenden Zeit hatten diese Stamm-
formen einem viel weitern syntaktischen Bereich gedient; bei Ausbildung
der Flexion waren sie als Reste namentlich beim Vokativ Sing. stehenge-
blieben. Wie der Imperativ (s. 1, 657. 798 f.) wird einst auch die nominale
Ruf- und Anredeform den Numerus nicht unterschieden haben; doch haben
die überlieferten Sprachen außer einer Spur im Altindischen (s. 1, 547) für
Plural und Dual andere Vokativformen als im Singular: man hat früh die
Nominative des Plurals und Duals auch als Vokative verwendet.? Von alters
158. Tl&pr&avoc, N. o. 43f. 421. geben. Im Irischen ist die alte Form des
2 Vgl. die Nominaldeklination 1, 547, über Nom. Pl. der o-Stämme nur vokativisch,
rörv(ı)a® 1, 559, Zusatz 2, vöup& s. 1, 558, die jüngere nur nominativisch: @ firu (idg.
zu d&orora u.ä. 1, 560, y, zu -e der o- ö wirös), aber fir‘ (aus *wiroi, lat. virz). Im
Stämme A, 555, zu yövaı 1, 582f. Noch Serbischen ist Vok. iunacı ‚Helden!‘ aus
neugr. piXe und - nach der Formel ‚Vok. = nom. iundci akzentuell differenziert, wie
Nom. ohne s‘ — Nixo, nartpa 1, 555). ai. Vok. devds (und deoäs) gegenüber Nom.
3 Dabei konnte sich sekundär doch eine deväs (nach Nom. Sg. devds: Vok. deva
Scheidung zwischen Nom. nd Vok. er- deva).
60 B. Wortarten und Wortformen.I.Nomen

diente als Vokativ der Nominativ der Neutra,! der substantivischen Pro-
nomina? und der Adjektiva (vgl. u. S. 63, n).? Die Zurückziehung des Ak-
zentes in einigen Vokativformen (&deipe, oörep Zeü; s. 1, 547.555) hängt
mit der Erststellung des Vokativs zusammen; in dieser hatte der Vokativ
selbständigen Akzent, bei Nachstellung schloß er sich dem vorhergehenden
Wort akzentuell an (vgl. 1, 391, n). Das Griechische hat die verschiedenen
Stellungsmöglichkeiten bewahrt, den Unterschied der Akzentuation auf-
gegeben. Bei Homer eröffnet der Vokativ nach Maßgabe der metrischen
Möglichkeit die Rede;? im Attischen ist Nachstellung das Übliche, während
hier die Erststellung dem Vokativ besondern Nachdruck verleiht, besonders
wenn ö nicht gesetzt wird).? Erststellung haben auch expressiv verdoppelte
Vokative: Ze Zed Aesch. Ch. 246, rat nat Aesch. Ch. 653, & r&xvov, & rat
Eur. Hec. 171, Ar. nub. 1165.
ß) Der Vokativ war ursprünglich als Ruf, Anruf, Anrede ein Satz (oder
eine Art Satz) für sich, eine Prostho-, Meso- oder Opisthothese (vgl. zu
diesen Bezeichnungen u. DII1c); er wird aber wie doxei, rp@&rov und andere
prosthetische Elemente (s. ebd.) schon früh als Bestandteil des mehrgliedri-
gen Satzes empfunden, an den er angeschlossen ist; dabei werden die Pause
oder die Pausen, die den Vokativ ursprünglich abhoben, reduziert. Die
Selbständigkeit des Vokativs zeigt sich jedoch bei Erststellung auch äußer-
lich noch darin, daß auf den Vokativ ein mit d& &rap, AAAd, yäp, Erel ein-
geleiteter Satz folgen kann, der sich allerdings meistens auf einen unaus-
gedrückten Zwischengedanken bezieht, z. B. ’Arpetön, ob de male reov uEvog
A 282, "Honıors, cool dE xpn nereıv Aesch. Prom. 3, "Exrop, Kr&p ob ol &ooı
rarhp ara. Z 429; vgl. Kühner-Gerth 1, 50.
y) So gut wie die Personalpronomina ist der Vokativ schon in sich deter-
miniert und erhält daher den bestimmten Artikel nicht (über eine Ausnahme
8.u.8.63,2.3). Die Partikel & beim Vokativ ist nicht etwa eine Art Artikel
des Vokativs, sondern ursprünglich eine selbständige, durch Pause ab-
getrennte Interjektion, eine Art allgemeinen Vokativs, der als selbständiges
Sätzchen den speziellen Vokativ vorbereitete wie etwa nhd. he; & verstärkte
wohl ursprünglich den Ruf (s. schon 1, 547).” Der Zusatz & war ursprüng-
lich frei; bei Homer überwiegen die Vokative ohne & noch bei weitem (so-

1 Anders Loewe, KZ 51, 161 ff. ten lat. und got. ö, air. @ Vokativpartikeln.
2 Siehe 1, 600 Fußn. 1*. Griech. &hat noch andere Gebrauchsweisen;
® Im geschichtlichen Griechisch auch in es steht bei Imperativen auch ohne Vokativ
den seltenen Fällen des Ptz. Sing. m.; z. B. (& ade, nade, nxpaßaroü To xorio Aristoph.
yepov ist substantiviert. ran.269, gewöhnlich mit Vok. & xatpe, rp&oßv
4 Vgl. z.B. ’Arpeidat te A 17, & ’Axed Aesch. suppl. 602, & x., Axurernp Aesch. Ag.
A 74, aber nicht ’Ayaueuvov B 362. Kie- 22, @ xalper’, & Adxwveg Aristoph. Lys. 1097
ckers, IF 23, 358 ff. u.a.) und verstärkt die Beteuerung (& npög
5 Nachstellung begegnet z.B. bei De- Yeuv Öreixe Soph. Ai. 371, eine & rpdg Auds
mosthenes mehr als 1000mal, Erststellung Möiyre Plat. apol. 25c). Zu & verhält sich
selten, bei Deinarchos erscheint letztere Syoı wie Aroı zu 7) (vgl. 1, 388); nur in wor
einmal unter 67 Fällen; s. Gildersleeve, ist der Akut berechtigt, nicht im einfachen
Synt. $ 21/23. Auch Endstellung fehlt nicht, @.— Auch & kommt mit Vokativ vor: & deı-
2. B. del öuorog el, & ’Anordödmpe Plat. xE A 452, & dei P 443, & deiNol x 431; vgl.
conv. 173 d. u.BV5, Passow-Crönert s. v.; mhd.
® Beachtet schon von Krüger $45, 3 A.8. wäfen-a, nhd. Mordiö usw.
?’ Wie griech. & sind auch die urverwand-
4. Kasus. b) Vokativ 61

gleich unvıv &eıde, Yet A 1). Ursprünglich Nachdruckszeichen ist & schon im
Epos mehr nur ein Zeichen der Vertraulichkeit und steht daher nicht in ehr-
erbietiger Anrede, besonders auch nicht bei der Anrufung der Götter.! Im
Attischen wurde & ständig in konventioneller, verbindlicher Anrede und in
ruhigem Gesprächston, z. B. & &vdpes ’Adnvatoı, & &. dinxorat.? Die Partikel
& blieb weg unter Gleichstehenden (z. B. Nıxi« Plat. Lach. 198a), doch
nahm daneben der Vokativ ohne & durch den Gegensatz des Vokativs mit
& die Bedeutung des streng Sachlichen, Zurücksetzenden, Würdigen, Kal-
ten, auch Unwilligen, Formlosen, Verächtlichen an, z. B. &vöges ”Iwves Hdt.
VI11, &vöpes Xen. an. VII 3, 3, rödev, &pn, Eö%npe, palvy; Xen. comm. II 8,1
(Überraschung; in der Antwort & Eoxparec), &vdpore (‚Kerl‘) xi ToLElG;
Xen. Gyr. II 2,7; in der Kranzrede redet Demosthenes den Gegner durchweg
nur mit Alcxtvn an. Wo & mit Vokativ für bloßen Vokativ zu stehen scheint,
liegt Ironie vor (so & &v9pwre Plat. Prot. 330d, & Zöxpares Plat. Gorg.
452a bc). Ausdrücklichen Befehlston hat der Typus 6 raic, &xoAobdeı (Ss. u.
S.63, 3). Überall können aber Exspirationsstärke und Stimmlage mehr
ausmachen als die grammatische Form.
Die ursprüngliche Selbständigkeit von & bekundet sich noch in einer
Stellung wie ö, pavaı, "Apıorödnue, eis adv Aareız Plat. conv. 174e. Mit
Adjektiv und Apposition sind die erwarteten Stellungstypen Y&pov piXe
N 650, & Zed narpwe Eur. El. 671, & rat piXe Plat. soph. 230c, &vöpec, Eon,
ptXor Xen. Cyr. VII 5, 20, Zeü narep T' 276 u. s., &vöpes Anxedauuövioı Xen.
hell. VI 3, 7 und gie xxotyvnre A 155, & ’yadE, Zpn, Köpe Xen. Cyr. III1,30,
& Ex tod &oreog &vöpes Xen. hell. II 4, 40. Dichterisch sind die Stellungen
dyanıess & Meverue P 716, ’Ayansuvovos & xöpx Eur. El. 167, und yalps,
narep & Eelve $ 408, Muxnvides & plAıaı Eur. Or. 1246.3 Besondern Nachdruck
hat sowohl beim Substantiv als beim zugehörigen Adjektiv gesetztes &, so
& nerov, & Meväioe, tin dt ai. Z 55, & rexvov, & yevvatov Soph. Ph. 799,
& daıuövie, TI ypiux raoyeıs, & narep; Aristoph. nub. 816, & IleıoYEraup’,
& naxdpı’, & sopwrare Aristoph. av. 1271.
In hellenistischer Zeit wird & der affektischen Rede vorbehalten;* im
Neugriechischen ist & durch £& ersetzt.?
8) Der Vokativ ist naturgemäß zunächst beschränkt auf Personen-
bezeichnungen, z.B. Verwandtschaftsnamen, Personen- und Götter-
namen, Amtsbezeichnungen; Rufe an Tiere sind gewöhnlich interjektionell.®
Anderseits ist der Gebrauch des Deminutivs öfters auf den Vokativ be-
schränkt, z. B. &pw(e)tdıov ‚lieber Hermes‘, & Iwxpartdtov; Lallwörter wie
rarea, terra waren von Haus aus Anredeformen; s. 1, 422, 1a. Erst seit
ı So Scott, AmJournofPhil. 24, 192; war aber wohl ‚Vater, o Fremdling‘, ‚My-
Kieckers a.a.O. will die Unterschiede kenerinnen, o liebe‘.
metrisch erklären, indem z. B. nur & ’Ayxı- “4 Vgl. Moulton, Einl. 109; Blaß-De-
?eDd A 74 den Vers eröffnen könne, nicht brunner? $ 146 mit Anh.; Johannes-
aber ’Axu(A)ed. x sohn, Kasus usw. 13.
2 In Platons Symposion steht & bei Eigen- 5 To&prLavos, N. o. 41. Wohl infolge des
namen 70mal und fehlt 8mal, in Platons Zusammenfalls von & und 6. ,
Protagoras steht & immer (etwa 100 Fälle); 6 Vgl schweiz. bus bus büs an das Büs(s)i
s. A. Hug zum Eingang des Symposions. ‚die Katze‘; lak. olx« nach Schwyzer, Gl.
3 Nur in solchen Fällen steht & hinter dem 42, 28; Kretschmer, Gl. 13, 1321.
Substantiv; die ursprüngliche Auffassung
62 B. Wortarten und Wortformen. I. Nomen

dem 5. Jahrhundert erscheinen Städtenamen im Vokativ, gewöhnlich in


der Nominativform: neyaronörıss & Zupdxooaı Pind. P. 2, 1, & nörıs rarpia
Soph. Ph. 1213, zb 82, nöd Ixapptov Del.3 372g (I12).! Alter, aber ebenfalls
literarisch ist die Anrede vu: Ibp’ Aunmyavoroı andeoıv nuxaueve Archiloch.
6721 D.2; vgl. weiter &y’ & yepaıt nobc, veaviag yevod Eur. Ion 1041. Ab-
gesehen von piAe rexvov u.ä. ist auch der Gebrauch neutraler Vokative
literarisch: & @&oc &yvöv Soph. EI. 86, & 6Eov plXov Soph. Ph. 1128; bei
femininen Abstrakta mag die Personifikation näherliegen: &xrig "AcAtou
Soph. Ant. 100, & uey&ia garıs Soph. Ai. 173, & d6&a d6&a, ... Byawoas
Eur. Andr. 319. Apostrophe heißt die Anrede an eine Person, die gegen
die Wirklichkeit als anwesend oder mit der Stimme erreichbar gedacht ist:
29x x& tor, Mev&icxe H 104. Die gleiche vergegenwärtigende Darstellung
liegt vor bei Verwendung der Frage in der Erzählung, ferner im Gebrauch
des praesens historicum.?
e) Auch in gewöhnlicher Rede kann sich eine gewohnheitsmäßige An-
rufung von Gottheiten einem bloßen beteuernden Ausruf nähern; vgl. nhd.
‚ach Gott‘, mundartlich ‚Jesses‘ u. ä., lat. edepol, womit nicht gesagt sein
soll, daß die Mechanisierung im Griechischen gleich weit gehe.
vgl. ai yap, Zed re natep nal ’Admvaln al ”Artorrov B 371, öroroi, Avdxeı’ "ArcoAXov, ol
ya &yo Aesch. Ag. 1257, “Hpaxdeızg Aristoph. vesp. 420, Dem. 9, 31; & Zeü Soph. E1.1466,
& Zed Baoed Aristoph. nub. 153, & *Hpaxdeız Aristoph. nub. 184, Xen. comm.TI 3, 12,
. d yij mal NAıe xl dpern xal obveoıg xal naıdela Aeschin. 3, 260. Mehr Beispiele bei Passow,
Lex. 2, 2597; Gildersleeve, Synt. $ 24.
&) Bei zarte ‚rufe‘, nadeouaı ‚heiße‘ u. &. steht der Name gewöhnlich im
prädikativen Akkusativ oder Nominativ: Odrıv dE ne Xınddonovaıv unrnp NIE
rarnp ı 366, vNoög Tıg Zuptin xıninorerau 0403, on napaxoırıs Kerinuaı A 60 f.
Akkusativ und Nominativ sind jedoch hier erst durch Einbeziehung in die
Satzkonstruktion für den Vokativ eingetreten;? Kallimachos hat das ver-
gessene Alte wieder aufgenommen in fragm. 213 Schneider &vri y&p &xAnIng
"Iußpaoe Ilapdevtov ‚statt Ilxp9evee (!), wurdest du ”"Iußpxoe gerufen‘;? aus-
gedehnt ist dieser metrisch bequeme Gebrauch bei Theokr. 17, 66 öAßıe xöpe
yevoıo.? In andern Beispielen des prädikativen Vokativs liegt mecha-
nische Angleichung eines prädikativen Nominativs an einen Vokativ vor,
meist infolge ‚grammatischer Perseveration‘.®
Vgl. & morbndaure ... Yavav Suvdora Aesch. Pers. 674, & 1I&v, HIv &ilmiayare ... admdı
Soph. Ai. 695, i& Sboryve ab, Sbornve dhra dı& rövav rravrov pavels Soph. Ph. 760, ob 7’&
nor’ 0doa xadlvıxe nuplov ufrep rporatov "Extopog plAov odxog, orepavod Eur. Tro. 1221,

ı Wenn Namen von Bergen, Flüssen im strophe des Hörers (Lesers) in neugriechi-
Vok. erscheinen, sind es die Namen der schen Volksmärchen. R
zuständigen Götter (das wirkt vielleicht ‚? Man vergleiche dazu den häufigen Über-
noch in neugr. Kiooaße ‚Ossal‘ u. ä. bei gang vom Vokativ zu xad&» mit Akk. u.ä.
TCtapr&avogc, N. 0.41 nach); auch bei bei Kühner-Gerth 1, 50,7. _
Städtenamen kann an die Stadtgottheit * Mit Beziehung auf solche Fälle wohl
gedacht sein. Ungriechisch war der Ge- Matutine pater seu Jane libentius audis Hor.
brauch von ö Axög (auch 6 Yeöc) als Vok. sat. II 6, 20.
bei den LXX, nach hebr. hä‘äm ‚Volk!‘ s. 5 Wohlbeabsichtigteliterarische Reminis-
Wackernagel, Anredeformen (s. o. $. 59) zenz, kaum zu verstehen als ‚werde einer,
Aleyıhr. dem man d. x. zuruft‘.
2 Auf dem mündlichen Charakter der Li- ° Darüber Oertel, IF 31,49 ff., Havers,
teraturgattung beruht die häufige Apo- Erkl. Synt. 287.
4. Kasus. b) Vokativ 63
z

& plATar’ Euol nord npeoßur@v 2E &xIiorou neranintov Aristoph. av. 627.1- Ein besonderer
Fall ist der böotische Kurznamentypus M&vveı, der zunächst vokativisch gewesen sein
dürfte (1, 636, b); vgl. lat. Jupiter (= Zeü r&rep), italien. domineddio, mittelalterlich
‚Henrice‘, holländ. dominee ‚Pfarrer‘, engl. dominie ‚Schulmeister‘ (schott.), ‚Pfarrer‘
(amer.), schweiz. (Thurgau) Manno ‚Mann‘ mit besonderem Ethos (-o ist fest gewordenes
-o aus @; vgl. mhd. wafend).2
n) Auch außer den formell bedingten Fällen (o. S. 59, «) kann ein Nomi-
nativ vokativisch gebraucht werden. Das meiste, was dafür angeführt
wird, beruht jedoch auf besondern Bedingungen (die alten Typen 1. Zeö
natep.... 'Herıog re und 2. atAog & Mev&iae) oder ist scheinbar (der Typus
3.6 naig &xoAobder); nur wenige Beispiele (s. u. 4) sind syntaktisch beweis-
kräftig. Über vokativisches oöros s. BIII2bx«, Fußn.
1. An Stelle eines mit einem andern durch re ‚und‘ verbundenen Vokativs steht der
Nominativ: Zeü n&rep "Idndev nedewv xudıore ueyıore ’H&dıös 9° dg never’ Epopäc I 276 1.
(mit umgekehrter Stellung yaußpdg &uds Iuyartp (Var. Yuydrnp) re ti9E09” dvou’ Örrı Xev
eino 7 406° und & diog aidnp xal raxbrrepoı nvoal... rauufjtöp re yt Aesch. Prom. 88 ff.),
& deonor’ &vad...Aaumpög r’ aitınp Aristoph. nub. 264 f. Das älteste Indische zeigt bei &a
‚und‘ (= re) den gleichen Kasuswechsel, z. B. väyav indrag &a £etathah ‚Väyu und Indra,
ihr habt acht‘ RV I2, 5; die Sonderbarkeit wird durch die Überlegung verständlich, daß
idg. *kWe ursprünglich nur Satzglieder, keine Sätze (und dies sind eben die Vokative)
verband. Der Nom. war zunächst prädikativ (z. B. ‚und du, der du Indra bist‘). Vgl. Ben-
fey, Gött. Abh. 17, 30f.; Wackernagel, BB 4, 280; Delbrück, SF 4, 28. 5, 1051.
Vergl. Synt. 3, 396f.; Brugmann, Grundr.? II 2, 650; Platt, Class. Rev. 23, 105£.;
Hirt, Idg. Gr. 7, 6. Doch auch Alav ’Idoueveö re W 492 und anderseits mit xat: & rrödıg
xal Önule) Aristoph. eq. 273 (vgl. auch Aeschin. 3, 260 o. 8.62, e), beides sekundär.
Noch im Neugriechischen gehen Nom. und Vok. parallelin Beispielen wie Zurväre r $6Xıa
ovvrpopı& xal xareräve Mijtpo ‚wacht auf, die unglückliche Kameradschaft und Haupt-
mann M.‘ (Tlapriavos, N. co. 41 u.).
2. Ein attributives Adjektiv zu einem Vokativ steht gewöhnlich ebenfalls im Vokativ,
kann aber auch im Nominativ erscheinen, so «t y&p $n obrwg ein, plXog & Meveraxe A 189,
& Anuov &vep.... obX öpäs; Eur. Andr. 348. Die verwandten Sprachen zeigen, daß auch
diese Gebrauchsweise alt ist (Brugmann, Grundr.? II 2, 648 ff.); die ursprüngliche Auf-
fassung war wieder prädikativ, z. B. piXog (scil. &oot), & M. (ebd.). Die gewöhnliche Weise
(oe xaotyvnre usw. 0. S. 61), die ebenfalls voreinzelsprachlich war, beruhte auf äußer-
licher Angleichung, teilweise auch auf Vereinheitlichung einer ursprünglichen Gruppe
(z. B. giXe! xaolyyntel Brugmann, ebd. 647).* Wo scheinbar der Nominativ mit
Artikel vokativisch gebraucht ist, liegt Apposition vor: aör&p ol &AAoı (ihr andern) o0v-
9209 ’Apyeloı T 83 (auch mit 1. Pers.: oi 8° &Mor... raumpev I' 94), & BarduLavwv &vaoon
Ilepotdwv üneprarn, wirep ı Zepkov yepaıdk, xaipe, Aupelov yıovaı Aesch. Pers. 156 (nirep
aus whrnp attrahiert), Ilpö&eve xal oi &roı ol napbvres "EAAnves, or Lore örı moLeite Xen.
an. 15, 16, öueig ol yeuöves Xen. Cyr. VI 2, 41, ob d£, 6 &pxav ray avöpav ebd. VI 3, 33,
Erıuciciode Tod oLWrT) nopebeodnL, ol Te äpyovrss xal navreg d& ol amppovoövreg ebd. V 3, 43.
3. Ein Nominativ statt Vokativ neben Imperativ macht einen Befehl streng (vgl. nhd.
etwa ‚der Kleine!‘ ‚der Drittel‘ ‚die Damel‘): 6 naig &xoAobder deüpo Aristoph. ran. 521,
n IOpöxvn, &xBaıve Aristoph. av. 665 f., np6i9” &s 7b np6odev öAlyov, 7 navnpöpog Aristoph.

1 Nach solchen Beispielen wohl sic venias keinen Vokativ gibt; s. Wackernagel,
hodierne Tibull. I 7, 53, wenn auch der Ge- Melanges de Saussure 151.
brauch an sich nach dem Altindischen alt 4 Auch die geläufige Weise muß alt sein,
sein könnte (s. Delbrück, SF 4,29;5,106; weil z. B. Vokative wie dtoyeveg (vgl. ai.
Vergl. Synt. 1, 398). durmanas) nicht auf griechischer Neubil-
2 Wackernagel, Synt.1, 309f., Ha- dung beruhen können.
vers, Erkl. Synt. 95, Löfstedt, Synt. 5 Prädikativ auch & Aaurrp& orepon& @Xc-
il, Kr y&$av Soph. Tr. 99 ‚höre, (du,) der du...
3 Hier ist der Nom. eigentlich durch &uös brennst‘.
veranlaßt, wozu es (anders als bei nu£repe)
64 B. Wortarten und Wortformen. I. Nomen

Ach. 242, ol 38 olx&raı xal el rıs &Mog karl Beßndog ... nöAag ... roig wolv Enideode Plat.
conv. 218b; ohne besonderes Ethos spät (christlich) &yıpe 6 xudebdwv Ex Tüv vexpüv
Corinth III1 Acrocorinth 1930 Nr. 243 B (aus NT. Eph. 5, 14!) und neugriech. peöya
(‚geh weg‘), 7 Map& (TL&prlavoc, N. o.41). Die griechische Konstruktion ist wohl
kontaminiert z. B. aus 6 raic dxoAoudeltw und & nal dxorobder. Vgl. auch Wacker-
nagel, Anrede (s. 0. 8.59) 16, über vokativisches populus.
4. Nur selten ist wirklicher Nom. für Vok. auch bei Wörtern, die gewöhnlich einen
Vokativ bilden: xal ob, piXog (‚Lieber‘) -uHArax ydp 0’ dp6w xaAdv re nEyav re — &ixıuog Eoa(o)
«a 301, 866, piXog' ob p415 (beide Male -os metrisch erwünscht), & plXog, ein& Aesch. Prom.
545, tp&yoc, yeverov &pa mevinaeig ob yc Aesch. fr. 207 N.?, & pldog, & doxıuararog "ERASL
Eur. suppl. 277, & »awvög Huiv nöcıs, Avayxalog &yeı xrı. Eur. Hel. 1399, & piRog & pliog
Aristoph. nub. 1168. An der Stelle p 415 wäre prädikative Auffassung möglich (8ög plXog
‚gib als Freund‘ Brugmann, Grundr.? II 2, 648 f.), aber wegen « 301 ist dies nicht wahr-
scheinlich. Der Gebrauch des Nom. für den Vokativ in den unter 4 genannten Beispie-
len geht wohl aus vom Nom. für Vok. als Apposition (s. 3 und Brugmann, Synt. einf.
S. 103) und von der Verwendung sowohl des Vokativs (s. 0. 8.62,e) wie des Nominativs
(u. S. 65, 1) als Ausruf.

c) Nominativ
Lit.: Gildersleeve, Synt. 1-5.- M. Malarenko, Aeschylus et Sophocles quibus
modis subiectum logicum in passivo verborum genere indicent. Filol. obozr. 8, (1895),
17-34; 9 (1895), 27-40. — Mayser, Pap. II 2, 185-87. -— Töaprlavos, N. o. 71f. —
Delbrück, Vergl. Synt.1 393f.- Brugmann, Grundr.? II 2, 642-46.- Hirt, Idg. Gr.
6, 76-79. 96 f.- Fraenkel, Synt.lit. Kas. 8-36.
«) Wie in den übrigen indogermanischen Sprachen war auch im Griechi-
schen der Nominativ der Kasus desgrammatischen Subjekts im Ver-
balsatz, des Subjekts und des Prädikativs im Nominalsatz (ohne und mit
Kopula).! Doch waren die ‚leblosen‘ Maskulina, Feminina, Neutra im gan-
zen beschränkt auf die genannten Funktionen im Nominalsatz und auf die
Subjektgeltung bei stativ-fientiven Intransitiven (z. B. ‚stehen‘, ‚wachsen‘,
‚welken‘) und beim Passiv, während ‚belebte‘ (oder belebt gedachte) Masku-
lina, Feminina und Neutra (so r&xvov, auch Kollektiva wie orp«reuux) auch
das Subjekt bei ausgeprägten Tatverba (sog. energetica), meist Transitiven,
bilden konnten. Doch kann sich diese Abgrenzung verwischen: Körperteilen
und -funktionen wie xeipes, Yuuög, Yrop können Handlungen der Personen
zugeschrieben werden, zu denen sie gehören, und es können durch Personi-
fikation nicht nur Abstrakta, sondern auch an sich leblose Konkreta, z. B.
gewisse Angriffswaffen, belebt auftreten.
In Tlias A 1-52 stehen bei persönlichem Subjekt als Prädikat (auch Inf., Ptz.)
überwiegend Transitiva: 1 &ede 8 Euvenxe 10 üpoe 11 Hriuaoev 13 Auoduevog, Plpwv
14 Exav 15 Alooero 18 dotev19 Exneponı 20 Abaaıre, dexcodaı 21 Klönevor 23 aldeiohar, SExdau
25 dpler, Ereiie 26 xıyeio 29 Abow 31 Errorxoutvnv, dvrıöacav 32 Epedıle 36 exe 37 dupıße-
Prag 39 Epeıha 40 Erna 41 apmnvov 42 elosıav 45 Exav 48 Enxe 50 Emoyero 51 &ptelc, ‚pas-
siv‘ 10 öA&xovro de Anol 47 abrod xıynd&vrog. Intransitiva: 6 duaornrnv 12 FAde 19 ix-
oda 22 Erevpnumoav 27 dmdbvovr’, lövra 32 191, vena 33 Epar’, £ddeıoev, Emeidero 34 Bi 8’
dnewv 35 xıav np&9” 37 A0dı 38 dvaaasız 43 Epar’ ebxöpevos, Euive 44 BT Xaöpevog Hp
47 Ne, Eoınag 48 ELer’ 52 Barr (‚war am Schießen‘); lebloses Subjekt mit intransi-
tivem Verb: 28 un vo tor od xpalayım axinrpov xal ortuua Yeoio 46 Exiaykav 8° &p’ duarol
49 dern dt ayyn yever’, bei unbestimmtem Subjekt 24 #vdave (näml. Sexdar),
‚passiv‘ 5 &retelero BovAn 52 mupal xalovro; mit transitivem Verb %-—4 (unvıs) &tye’
Eine, Yoxas "Audı npotauev, abrobg d8 E&Acıpra reüxe 29 nplv pıv Xal yüipas Errsuonv (unvıs und

1 Über andern Ausdruck des Subjekts und Prädikativs s. u. CIV2a.


4. Kasus. c) Nominativ 65
yipas streifen an Personifikation, &reıow ist zwar mit Akk. verbunden, aber nicht ‚ener-
n

getisch‘). Dehnt man diese Statistik auf das ganze A aus, so ergibt sich als neu für die
Verhältnisse bei persönlichem Subjekt der Nomirfalsatz mit solchem: 114 &rel ob &$ev
2orl xepelov, näml. Briseis (vgl. auch 153. 176. 178. 186. 259. 267. 275. 280. 281. 381.
404. 416. 505. 516. 562 f. 581. 583, ohne Kopula nur 589 &pyadtog yap "OAburrios dvrıpe-
peoYat),* mit substantivischem Prädikativ 231 Snwoßöpog Basıeg (näml. ‚bist du‘) 283 f.
ds... Epxog neierau, Nominalsatz mit leblosem Subjekt: 107 r& ad’ &arl olia 136
(YEpıs) avradıov Eotaı 167 ool Tö YEpas mord neilov 177 Epıs te plAn aA. 228 Tb dE Tor scho
palveran elvaı 239 8 dE Tor neyag Eooerau Öpxog 300 & wol Zaorı 388 8 (scil. ödoc) $H terete-
ou£vog Eori 526 00 yap £uöv madıvayperov ri. 546 xadenot tor Eoovr’ (scil. uösoL) 573 4 84
rolyıax Epya rad’ Eooeraı xrA., mit unbestimmtem Neutrum (auch Inf.) für einen vorliegen-
den Tatbestand als Subj.: 116 ei 6 y’ (das dönevau) &uervov 169 &rel F morb Peprep6v &orıy
212 To de nal Tereicouevov Eoraı 217 Sg ydp &ueivov 229 nord Auıöv &orı 325 (vgl. 563) 76
oil xal Hiyıov Eoraı 541 plAov Eorıy 547 Errieixts droukuev 564 ei 8’ o0rw roür’zoriv; Verbal-
satz mit leblosem Subjekt und intransitivem Verb: 53 (und 383) &xero x#A«
Yeolo 104 öooe Eixrnv (vg1.200 dooe pdavdev) 120 5 yor yEpas Epxeraı rn 124 Euvhıa xei-
neva road 166 Av more daouöog inmraı 173 el tor Yuuög Enkoourau 188 f. Ev de ol drop...
uepunpıfev 249 feev auön 303 alua Epwmnaeı 475 Herıog xartdu nal Ent avepag AAdev 483 N
” &9eev (Schiff) 523 raür« neinseraı 529 yatraı Ereppwoanvro 576 T& xepclova viırdk 599
Aoßeorog 8° &p’ Evapro yErwg 602 (u. 468) Yuudg Edebero 605 xaredv Aaurpöv Pos, mit el
u.ä. als Vollverb 63 övap &x Aıög &orıv 211 &g Eoerat ep 213 Tpig T600x naptocerau Kydad
Süpx 593 öAlyog 8° Erı Yunög Evjev 188 Ilndeiwvı 8° &xog yever’ 341 ypeıh &neio yeynrar
(das Verb ist unterdrückt 156 Erel 7 u.Max Tod uera&d oüpenx KA. 416 Erel vb Tor aloo
uivuvda step 518 7) 8 Aotyıx Zpy’), mit unbestimmtem Subjekt: 119 &rei oBdE Zoıxe 126 oBx
Erreoıxe; ‚passiv‘ 103 ueveog... pp£ves riundavr’ 125 Ta dedaoraı 204 TO... TeIEEOdAL Ölw
250 $bo yeveal...2oHta9” 464 nark up” Exdn, lebloses Subjekt bei transitivem Verb:
61 röreuöG re dank al Aoruög "Ayauobg 165 f. To nev mAelov... xeipeg Eual duenovo’” 23411.
OXHTTPOV, TO EV oÖTTOTE PLAAAK Hal ÖLoug PÜGEL... TOUNV... AcAoınev (.. . Kvadmanceı) ' repl
vyap 64 & yardg Ziele 481 &v 8° ävenog rpijoev uE£oov ioriov 254 nevdog ’Ayaılda yatav indvei
362 oe pp£vas Ixero nevdog 610 öre nv YAuxds Unvog ixdvor 317 xvlon 8’ obpavöv Ixev. Wie zu
erwarten, ist B&Xosg n. Subjekt im Nominalsatz (so xwpov yap Berog xri. A 390) oder zu
Intransitiv (so r&ym ß. A185, 85 ß. © 85, öfters ß. &xpuye xeıpöc), aber das Epos sagt auch
rov S’od B. d&0 Sauacoev E 106 (vgl. E278 3439) und ag 8’ ör’ &v hölvouoav Exn PB. 6&0
yuvaixı A 269; ebenso heißt es vom £yxog z. B. dı& 8’ AA9e, &yn, nayn, aber auch dıe-
unoe yırava T' 359, $nEe dor&ov, odxog II 310 Y 268, narenauce II 618, Abe yvia P 524;
vom d6pv, das ®111 walveraı und E 664 durch sein Gewicht wirkt (Bapvve dE iv Söpu
naxpöv), wird auch gesagt P 618 &x 8° &p’ döövrag &ce döpu rpuuvöv; aber &op ist nur
Akk. und Eioos nur Subjekt bei Intransitiven — die beiden sind an die Hand des Kämp-
fers gebunden; &orts tritt als Subjekt zu einem Transitiv nur in der Verbindung &.
&p” donld’ Epeıde, Köpug xöpuv, dvepa 8° avnp N 131 II 215.
ß) Der meist absolute Gebrauch des Nominativs als Nennform im
engern Sinne ist sekundär aus der Subjekt- oder Prädikativgeltung ent-
wickelt, meistens durch Abkürzung vollständiger Sätze unter sachlich-
kulturellen Bedingungen, so besonders auch im Schriftgebrauch. Dahin ge-
hören Ausrufe, Aufzählungen und Listen jeder Art (z. B. Inventare, Sieger-
listen), Auf- und Beischriften an Bildwerken, Einzelgrabschriften, Über-
schriften von Urkunden, Titel literarischer Werke, der sog. absolute Nomi-
nativ (nominativus pendens) im engern Sinne.
1. Ausrufe, seit Homer: von Personen dnwoßöpog Baoıkeg (näml. ein solcher bist
du), &rxel xrA. A 231, ox&rirog, dßpımoepyöc, d5 ob öder’ alovAa belov E 403 (‚ein ox., d.
ist er‘, nämlich Herakles); ebenso vhrıoc, obdE r& olde E 406, Sbomopog. h re TA. v 19%,
&vdpwrog lepds (näml. ‚bist du‘) Aristoph. ran. 652 (doch vAmıog B 38, oxErkuog X 41. 86
lassen sich verbalappositiv verstehen) ;mit & (ot) bei den Attikern: ol yo radaıva Aesch.

1 Vollverb ist unterdrückt 174 rap’ &uol ye xal &MNoı, ol xrA.


5 H.d. A. IL1,2
\

66 B. Wortarten und Wortformen. I. Nomen

sept. 808, & r&as &y& Soph. Ai. 981, & nö Eyc noxdmpöc, & rixpög Yeolg Soph. Phil.
254, & wöpos (zur tpop6g gesagt Eur. Med. 61), & yevvalog, elde ypmyeıev bg arA. Plat.
Phaedr. 227c; mit verblaßtem oluor statt ol in oluoı &y& ood Soph. Tr. 971f.; mit Unter-
drückung eines Bewegungsverbs: “Inrias 6 xaddg re nal oopög (scil. dplxero), @g SLd
xpövov huiv xartpas eis rüs ’Adnvas Plat. Hipp. mai. 281 a, 8 &yopäs 9} nötev Mevedevog;
Menex. 234a. Sachen aldog (scil. &orı), ”Apyeloı, xAn’ EAeyxex, eldog dymroi E 787
® 228, oi., ’A., xoöpor veor N 95, al., ’A.0 502, al., & Avxıoı, nöoe pebyere; II 422, (als
Antwort) Afpog‘ ab y&p xrA. Aristoph. Pl. 23, IdAarra, IaAarre«! ‚(da ist) Meer, Meer!‘
Xen. an. IV 7, 24.
2. In Aufzählungen, Listen, Tabellen, Rechnungen u. ä. steht der Nominativ auch
nach regierendem Transitiv, so &Aoug 8’6... Neidog Erreupev' Zovoroxdvng arI.ö Te...
&exav Aesch. Pers. 33 ff., oft inschriftlich, z. B. mehrmals r&8e (ol rauiaı) rap£dooav mit
nachherigen Aufzählungen der Gegenstände im Nom. IG 2 II/III 1400 (390)892), iönuı
80 Iıyä noimrinäg eldeı" Yela uiv xal dvdpwrivn Plat. soph. 266d, rorxür« (öpä) . . . mpomb-
Axıa raüra, vewootxot, oroat, Ileipaueüg Dem. 23, 207.
3.Ein Name kann seit Homer in einem Satze mitgeteilt werden, z. B. eiu’ "Odvoebg
Auepriköng ı 19, dvona (Akk.) 8° avoudlero "Erevog Soph. Phil. 605, "Apnrn 8° övon’ Zorlv
Zrovuuov n) 54, &uol 8° övona xAuröv Aldov r 183 (nur so und nicht wie lat. mihi nomen
est Gaio außer &ı [övoJux ’Apeloı IG* II/III 1631, 514 [323/222]), Aupeiw Av immoxöwog,
ö odvoua Av Olßapng Hdt. III 85, oövoux 7@ dpei robrw xeirau ’Avönaua Hdt. VII 216;
mit Einbeziehung des vokativischen (o. S. 62, C) oder nominativischen Namens in eine
Konstruktion dv Bpidpewv xadkovcı Yeol A 403, fi odvouax elvaı ’Apyeinv Hdt. VI 52, An-
uapnrov abr@ odvoua Edero Hdt. VI 63, auadtav robvoux rrpoopndivar Plat. scph. 229c
(aber auch diaımral dixaoröv robvona uäAAov rrpercov &yovreg Plat. leg. 956c). Aus solchen
Ausdrucksweisen tritt auch ein Name im weitesten Sinn als Apposition zu övou« u.ä.
eya 0’ Idoonaı, TANU@v larpög Övou’ Exyouca Eur. Tro. 1233, (N xarappövnors) Td Evavriov
dvoux Kppoouvn uerwvönaoraı Thuk. I 122, 4, 76 osuvov dvoua Toüro TO XaAöG TE Kayadöc
Xen. oec. 6, 14, Sorte dvoua robro Aeyeodaı oopög eivaı Plat. apol. 23a, rpoostAnpe nv...
erwvuulav ouxopaveng Aeschin. 2, 99 (aber auch Extnoaxto nv Bxouımwrarmv xal Heiorarnv
rpoomyoptav, rov Atxaıov Plut. Arist.6 und nv od xpnorod rpoonyoptav Plut. Phoc. 10 wie
lat. nomen viri boni). Ein Wort kann auch kürzer mit olov ‚z. B.‘ eingeführt werden:
ri dhta nporabalued” Av edyvaorov... olov Konadusurng Plat. soph. 218e; oder ohne
Einleitung: &M’ Hde nevror un Atyle) ‚aber sage doch nicht Hde‘ Soph. Ant. 567, wös
xol yarr neideıg Atyeıv Aristoph. vesp. 1185 (cod. R), rnxpnyyba 6 Küpos abvönux (als
Parole) Zebg obuuaxog xal nyeuov Xen. Cyr. III 3, 58;!im Lateinischen ist Einbeziehung
in die Satzkonstruktion Regel (z. B. omnes victoriam conclamaverunt).
Ähnlich sind gekürzt die Namen der Dramen (AloyvXov) "Ayausuvav, Alybrrıor xrA.;
älter noınoavrı Dpuvixw dpäpa MiAnrou &Awcıv xal Sudakavrı Hdt. VI 21, Spauarı "Epuiöwmt,
dp. “Opotors, dp. Obrnı, dp. Kiurauunorpaı u.a. SIG® 1079 (Magnesia a/M., II/I&), aber
auch schon Oerradög ’Adauavrı, Neontöisuog ’Opeormı Eöpıridö u. a. IG2 II/III 2320
(Athen TV).
4. Der absolute Nominativ im engern Sinn, auch nominativus pendens,
‚isoliert emphatischer Nominativ‘, ist ein vorangestellter Nominativ, auf den die Kon-
struktion des Satzes keine Rücksicht nimmt; es handelt sich also um Anakoluthe (08
DII1b). Vgl.: xol yap ol Adyoı Tav xarnyöpav ... Tobrav odv &uol Tav Adyamv ... ri npochzxer;
Andoc. 1, 29 f., ol d& pllor, Avrız... vi Phoouev abrobg elvar; Xen. oec. 1,14. In Platons
Kratylos sind so oft die zu etymologisierenden Wörter außer der Konstruktion gewisser-
maßen als Thema vorangestellt, so 6 d& "Aröng (‚was das Wort "A. betrifft‘), oi rroAXol
yEv poL doxolorv ara. xal poßobuevor ro dvoun ITMobrava aadodaıv abr6v... Deppeparra SE,
Too! nEvxal Toöro poßodvrau rö övoua 403a. 404c; vgl. schon unter 3. Mehr bei Kühner-
Gerth 1, 47, 6 (doch gehören die der Konjunktion vorangestellten Subjekte von Neben-
sätzen nicht hierher); viele der Beispiele bei Gildersleeve, Synt. $ 10, enthalten ein
(nicht immer voranstehendes) Partizip (vgl. dazu u. BIV 7by5); über Nom. statt Ob-
liquus der Apposition (ebd. $ 9) s. u. GIII1b.
! Die für solche Fälle bequemen Anfüh- ®Havers, IF 43, 207-57 u.G1.16, 94-127;
rungszeichen kannte die griechische Inter- zum Deutschen auch C. Soeieman, Neu-
punktion nicht. philoloens 98 (1943) IN2-MA
#.Kasus.c)Nom.d) Akk.I. Adv. Akk.d.Raumesu.d.Zeit.1.Akk.d.Richtung 67

y) Über den Vokativgebrauch des Nominativs s. o. S. 63.


8) Über adverbiale Erstarrung von -Nominativen s. 1, 620 und u.
CIIlibaly.
e) Über Vermischung von Nom. und Akk. Pl. s. 1, 563 f.

d) Akkusativ
Lit.: J. La Roche, Der Acc. im Homer. Homerische Studien. Wien 1861. - La
Roche, Einige Fälle des Inhaltsacc. Beitr. zur griech. Gramm. 1, 186-90. — Fr. Tra-
winski, De accusativo ex phrasibus apto apud tragicos Graecos. Diss. Berl. 1865. -
E. Escher, Der Acc. bei Sophokles unter Zuziehung desjenigen bei Homer, Aeschylus...
Zürich 1876. — K.Schwarz, Der Acc. des Inhalts bei Sophokles. Weimar 1863. -
G. Günther, De obiecti quod dicunt interioris usu Euripideo. Leipzig 1868. — E. Th.
Sch neidewind, Über den Acc. des Inhaltes bei den hervorragendsten griech. Prosai-
kern. Würzburg 1886. —Haberlandt, De figurae quae vocatur etymologica usu Sopho-
cleo. Freienwalde 1897. — Mayser, 'Pap. II 2, 151. 297-336. -— Tld&prlavoc, N. o.
67-70. — Delbrück, Vergl. Synt. 1, 360-93. -— Brugmann, Grundr.? II 2, 615-42. -
Hirt, Idg. Gr. 6, 76-96. - Fraenkel, Synt. lit. Kas. 134-66.
Vorbemerkung. Während die wenigen und einheitlichen Gebrauchsweisen des Vo-
kativs und Nominativs der Darstellung keine Schwierigkeiten bereiten, ist es unmöglich,
die sehr zahlreichen und stark auseinandergehenden Anwendungen des Akkusativs (und
auch des Genitivs und Dativs) in ein jeden befriedigendes System zu bringen. Dem
Sprachpraktiker, der in erster Linie dem Verständnis und der Übersetzung der Texte
zu dienen hat, steht das Häufige und Eigentümliche im Vordergrund (so der Akkusativ
des Objekts und der accusativus Graecus); dem Sprachhistoriker müssen vielleicht Ver-
wendungen zum Ausgangspunkt werden, die dem Praktiker nur Unregelmäßigkeiten
oder erratische Blöcke sind (der Akkusativ der Richtung). Doch fehlen teilweise die Mit-
tel, durchaus historisch vorzugehen, und durch jüngere Entwicklung sind manchmal
ältere Grenzen verwischt. Auch eine Anordnung lediglich nach formalen Gesichtspunkten
führt nicht zu einem befriedigenden Ergebnis, wenn diese auch berücksichtigt werden
müssen (so der Rektionsunterschied der Simplizia und Komposita, der Unterschied
zwischen einfachem und doppeltem Kasus, der Unterschied zwischen adverbalem und
adnominalem Gebrauch). Jede Anordnung — und dies gilt nicht nur für die Kasuslehre -
ist ein Kompromiß. Die im folgenden für den Akkusativ gewählte Reihenfolge soll neben
dem indogermanischen Standpunkt auch dem griechischen sein Recht werden lassen.t

I. Adverbaler Akkusativ des Raumes und der Zeit


Als adverbaler Akkusativ des Raumes und der Zeit lassen sich der Ak-
kusativ der Richtung und des Ziels und der Akkusativ der Ausdehnung
im Raume und in der Zeit zusammenfassen. Anders zu beurteilen und nach-
träglich entstanden ist die gelegentliche räumliche Schattierung des Akk.s
der Beziehung (u. S. 86, e).
1. Akkusativ der Richtung und des Zieles
Im Altindischen und Altiranischen kann bei Bewegungsverben (Frage
wohin?) der Akkusativ das Ziel bezeichnen, das Örtlichkeiten, Zustände,
Vorgänge, Handlungen, aber auch Personen bilden können, z. B. täu praja,
pati pragndm aitäm ‚sie beide gingen zu Prajäpati zum (= vor) Gericht,
(Delbrück, SF5, 167). Im griechischen Epos und in der attischen Tragödie
findet sich diese Gebrauchsweise noch als Archaismus der Dichtung, doch
nur von Örtlichkeiten und ‚Vorgangsbezeichnungen, z. B. Epysodov xALoinv
ı Vgl. Delbrück, SF 5, 164 f.
5*
68 B. Wortarten und Wortformen. I. Nomen

Indnıddew ’Ayırfos A 322, Baoıes door nexinaro Bouanv K 195; für den
gleichen Akkusativ von Personen fehlen sichere Beispiele. Schon früh wird
die Richtungs- und Zielbeziehung durch -Se verdeutlicht, z. B. rörıyde (1,
624f.); bei Homer noch frei gebraucht, ist -de bald erstarrt (att. M&yapade,
’Adnvale u. ä.). Ebenfalls ererbt waren als Verdeutlichung des Akkusativs der
Richtung und des Ziels &v und rpög (mpörı) als Postpositionen und Präpo-
sitionen; in der ältern Schicht der Dialekte wurde &v beim Akkusativ der
Richtung durch die Neubildung vg (£<, eis) ersetzt; im Attischen kam in
ähnlicher Verwendung noch &s hinzu. Neben &g (eic) npög @g ist der Akku-
sativ mehr und mehr nur formales Erfordernis; dies gilt noch mehr für
Präpositionen, die nicht schlechthin die Richtung angeben: rap& ‚neben
hin‘, &vk und xara, &upt und regt, &rt, Örtp und ür6. Dies war bereits die
Vorstufe für die mittel- und neugriechische Geltung des Akkusativs als
Rektionskasus für alle Präpositionen; zudem bezeichnet neugriech. eig mit
Akk. sowohl Richtung als Ruhelage (= lat. in mit Akk. und mit Abl.).
Daneben zeigen aber das hellenistische Griechische (?) und das Neugriechi-
sche in einigen Fällen auch eine rückläufige Bewegung, nämlich einen neuen
präpositionslosen Akkusativ der Richtung. — S. auch Porzig, Namen
169-171.
1. Bloßer Akk. ohne nähere Bestimmungen K 195 (s. 0.), Yp@woxeı döwoug ‚domum cur-
rit‘ Soph. Trach. 58, Astgtdog &x ys Söuax meraleı Eur. Andr. 1167; häufiger mit adjekti-
vischem oder Gen.-Attribut A 322 (s. 0.), roMAol loxv dvepes Nuftepov 88 «176, AAYov
rarpög dpxatov r&pov Soph. El. 893, &oru Kadustov uorwv Soph. OR 35, Zpyeraı röXıy THV
Evpvreiav Soph. Trach. 259, r0 xoidov ”Apyos Bds Soph. OC 378, MySdeıx rröpyoug Yic
Erievo’ "ImAxixg Eur. Med. 7, oreyag yuvaınav o0v rexvorg Au Eormöunv ebd. 1143, ABng
zeiog uorövrag ebd. 920; bei ‚führen, senden‘ u.ä. BeXog 8° iSuvev ’Adnyn piva E 291,
Euvvayovoa yepaıds vnov "Adnvalng Z 88, oxoAf) a’ Av olxoug Tolg Euoüg EoreiAdunv Soph. OR
434, rembouev viv‘EAAKda Eur. Tro.883, &us de növriov 0X&pog ... mopedosı innößorov "Apyos
Eur. Tro. 1085 f. Nicht beweisend sind die Akkusative bei mit &v und eis, dı&, xard,
rpög komponierten Verba (so &veßn ueyav obpavöv A 497, Iarauov xareßnoero B 337,
rroALöv elorreooßoa ynpag Eur. Ion 700) und bei ix- ‚erreichen‘ (xvion 8° obpavov Txe A 317,
ixaueda Sapara narpös C 296, HAnv moAunparov indued &upw o 366, Kolxero XYöva Eur.
Med. 12, nueag ixveetaı ‚es kommt uns zu‘, lat. ‚ad nos pertinet‘ Hdt. IX 26, vgl. II 36) ;ı
scheinbar persönlicher Akk. der Richtung erscheint nur bei ix- (Uworfjpag &pixero « 332,
tner’ "Apnrnv re al ’Adutvoov n 141, elog ixovro TnAtuaxov o 109 f.) und vor -de (IIndctwvd
5° 0 338).2- Adverbien: hom. &vra (Eoavra« u. ä.), &vrmv (Epxsodaı © 399), &vara, hom.
att. nepyv -av. Siehe 1, 621, 2. 625. 632B2.
2. Unsicher ist die Stelle in einem Pap. von 114% zo0g yeupynoavras ... [avaxe]xupn-
xevaı Er£poug rörovg ‚in andere Gegenden‘; s. dazu Mayser, Pap. II 2, 330 Anm. 41, der
auf ebenfalls präpositionsloses rörwt, röroıg verweist. Die neugriechische Volksdichtung
hat Beispiele wie röv röro pas va räue ‚wir wollen an unsern Ort gehen‘, &%Moug obs
r&v nv Ilpeßelax ‚andere bringen sie nach Pr.‘; dagegen steht das (vielleicht vorbild-
liche) geläufige räye orirı ‚eamus domum‘ für r. ’s ontrı, elg td onirı. Vgl. Tlaprlavoc,
N. o. 67. Zwischen dem altpoetischen Akk. der Richtung und den Beispielen der Koine
und des Neugriechischen besteht kein Zusammenhang.

2. Akkusativ der Ausdehnung in Raum und Zeit


Im Akkusativ kann der Raum oder Weg stehen, über den eine Bewegung
weggeht, sowie der Zeitraum, über den sich eine Handlung erstreckt, z. B.
ı Hom. 168° ix&vo heißt nicht ‚ich komme ® Über das auffällige # oe rom« &4...
an diese Stelle‘, sondern gehört zum Akk. rpoöornv Soph. E1.1377 s. die Kommen-
des Inhalts. tare.
4.Kasus.d) Akk.I. Adv. Akk. d. Raumes u. d. Zeit. 2.Akk.d. Ausdehnung 69
Ypwoxeı rredtov ‚er läuft über das Feld hin‘ Eur. Bakch. 873 und &a« unvo
evav ‚einen Monat bleibend‘ B 292. In beiden Anwendungen berührt sich
der Akkusativ mit dem instrumentalen Dativ (u. fIII2). Eine besondere
Gebrauchsweise des räumlichen, des ersten Hauptfalles, ist der Ausdruck
des Raummaßes, z. B. Aeinero doupög &pwnv ‚er blieb einen Speerwurf weit
zurück‘ W529. Gegenüber Akkusativ des Inhalts (u. S. 74ff.), aus dem sich
der Akkusativ der Ausdehnung in Raum und Zeit schon vorgeschichtlich
entwickelt hat, besteht nicht immer eine scharfe Grenze; i&var doAıyhv 6d6v
5 483 und Max xEreuda AAYouev ı 261 könnten ebensogut zum Akk. des In-
halts gerechnet werden wie zu dem der Ausdehnung. Auch zwischen den
sehr häufigen akkusativischen Adverbien (Sg. f. und Sg. und Pl. n.; s. 1,
621, 2. 625, 12) einerseits des Raumes und der Zeit, anderseits des Inhalts
gibt es Übergänge. Beispiele des räumlichen Akkusativs wie nö%ev niel}”
Öypa xereude; y 71 und att. ndelv Jararrav (z. B. Xen. hell. V 1, 13) konnte
jüngeres Sprachgefühl transitiv verstehen (vgl. ei EnıßA&yeıag nv Iadarrav
rAeouevyv Luc. Prom. 14). Zu den 0. S. 68, 1 genannten Präpositionen kommt
hier noch dı& hinzu.
1. Akk. des Raumes und Weges. Ohne nähere Bestimmungen: woXelv yEpupav Aesch.
Pers. 736, rnd@vra redta Soph. Ai. 30, &Aopevog oöpex al Spuuo'g Theokr. 13, 66, pros.
repuuagnvaı tov ’Iöovıov Thuk. VI 34, 4, 7& Sboßar« nopsbeodx:. Xen. Cyr. II 4, 27, YEovor
Ta xaravın Xen. ven. 5, 17, rpexeıv denoeı rov innov xal rpavi, al öpdıa nal nidyıa Xen.
r. eq. 8,1; mit adjektivischem oder Gen.-Aitribut: s. o. und vgl. noch luaxog rrpooau-
Baosıg oreiyeı mpög Eydp@v röpyov Aesch. Sept. 466, N elnı y&p IN TAnnoveotarmv 60V
Eur. Med. 1067, tpareraı rpıpaotag ö8obs Hdt. VI 119, &ysıv (orparıav) 9% orevas }), mAaTelag
öSolg Xen. Cyr. 16,43. — Nicht voll beweisend sind die für diesen Akk. angeführten Bei-
spiele mit komponierten Verben von der Art von dvedboero xuua Haraoong A 496, aAlaxa
& vdlrAnv Xareßnosto « 330, zareßaıv’ Önepwıa ı) 85, ol de xateßaıvov to odpog Hdt. VII 218,
xatadpemoxovra nv aiuacınv Hdt. VI 134, bei ‚führen‘ u. ä. nv 686v, MYv “EXevnv rep Avn-
yaysv ‚der Weg, den er H. geführt hatte‘ Z 292, yuvatx’ aplorav Aluvav "Axepovriav ro-
peboag Eur. Alc. 442 f. (vgl. Soph. Tr. 559), röv iodu.ov ra&g veag Steipboau ‚Isthmum naves
traducere‘ Hdt. VII 24, ünepeveyxövres töv Asvxadtoy loduöv rag vads Thuk. III 81, 1
(passiv Örepeveydelocı töv A. io9uov ebd. IV 8, 2), mepıayayav Anavrag To0G Tapadelooug
Pap. 2572 (Mayser, Pap. II 2, 313). - Raummaß: vgl. noch &reoav doupnvexes K 357,
Ev oT@du@ And Lobowv dexa Hal Simxooloug oradtoug drreyovrı Hdt. VI 119, Meyopa...
Antyovra Ivpaxovosv olte TrAoüv rroAbv olre 66v Thuk. VI 49, 4, eine nor nöooug VÖAANG
nödag &uod Amtyeıs; Xen. conv. 6, 8, T@ gebyovrı TA Tarplda Terrdpwv NuegÖv rrAo0v eig
“P6dov (‚eine Fahrt von 4 Tagen weit‘) Lycurg. 70.- Adverbien: att. naxpav (scil. 686v),
EAnv ra Any, hom. ed9b, neoonyb, naxpov und -pd, Söxuıa (1,632, ß 2), att. öpsuov (P&ov
d. levaı H öuod&s Xen.an. IV 6,12), eö9bopov, mit Artikel att. nv ebdelav, Tnv Taxlornv, und
nach solchen att. nv &Xwg, roöuraaıy, ion. (&s) Tö rp6oo.
2. Akk. der Zeitdauer. Ohne nähere Bestimmung: yeiu« (‚den Winter über‘) ebdeı
89 duöes vi olxw A 190 (vgl. xeina naxt, Yepeı dpyaren, von Askra Hes. E 640), 008’
29Aovoıv voxta puracatuevaı K 312, (Penelope) Auarin uEv bpaiveoxev nEyav loröv, vorrag
8° Mbeoxev w 140, röv dp9pov Hdt. IV 181, rapkweıvov zöv Blov nuiv Aristoph. pax 1108,
7ö ragerd6v Xen. hell. III 2, 7 (X... naperdövra Xen. Cyr. VIII 5, 23); mit Demon-
strativ: #4 82 Lißapıs Aruale robrov rov xpövov udrtora Hdt. VI 127, loxvoav dE rı xal
Onßaioı rovrovol robg reisuraioug Xpövoug Dem. 9, 23; mit Kardinale: SEdETO TPLOXALIENK
wävac E 387, Mirtıdöng antriiee Ildpov norlopanoag 85 xal elxocı Auepas Hdt. VI 135, Evd-
xrnumv 2Bio Em EE &vevnnovra Isae. 6, 18, mit Ordinale: xaraAapßaveı nv Yoyarepa Too
xwuspyov E&vkrmv Auspav (= 8 Tage) yeyaunuewmv Xen. an. IV 5, 24, tpirov Eros rouri
‚jetzt zwei Jahre‘ Lys. 24, 6 (ähnlich ahd. fiardon dag). — Geht der Akk. auf die Zukunit,
kann er auch gleichwertig mit eig ‚auf, für‘ sein: orovödg xal Euunaxlav Enornsavro Exaröv
&n Thuk. III 114, 3 (vgl. el. ovvuaxia x’ &u [= att. ein] Exaröv Feten Del.? 413, 2); eine
70 B. Wortarten und Wortformen. I.Nomen

awestische Parallele bei Brugmann, Grundr.? II 2, 626. - Wie die andern adverbialen
Akkusative kommen auch diese neben Akk. des Objekts vor, und zwar nachstehend
orrovrau bllac rd 9epos Hdt. I 202, und voranstehend dovAeboucı röv Aoımöv Blov Thy Xade-
rwrdrmv SouAelav Xen. comm. III 12, 2.- Adverbien: hom. poet. dnv (1, 618), att. usw.
&xunv (1, 621,2), Neutra eldap dvap voxtop, aus Adj. mpo(ı)nv, dnpöv (mit xpövov 5 206.
305), zu &öptov s. 1, 621, 2; Neutra komponierter Adj.: hom. eivderes -vuxes (über Ewij-
nap s. 1, 591 Fußn. 2), att. rnuepov usw. (Ss. 1, 621, 2), ndvvuxa; mit Artikel 7ö rapog
K 309, xd rolv E 54 u. s., rd npörov und r& npöra, rapyaiov Aesch. suppl 322, rd maAaıöv
Hdt. VII 129, xd &w9ıvöv Hdt. III 104, 7d neomußpıvöv Theokr. 1, 15 u.ä., rö Aoımöv
‚künftig‘ Xen. neben ro0 Aoıroö (diese Neutra können auch als Nom., eig. parenthetische
Sätzchen, gefaßt werden; s. u. $. 87 ob.); nach solchen auch att. rö rpd robrou, rd Er
TOOUTW, TATTO TODdE.
3. Zu 2 paßt nicht yeyovös mit Akk., z. B. &rn yeyovag dbo xal öydonxovra ‚octoginta
duo annos natus‘ Isocr. 15, 9, obdenw elxooıv Ern yeyovag Xen. comm. III 6, 1.
4. Einige adverbiale Akkusative nähern sich (sachlich bedingt) der Bedeutung eines
Zeitpunktes: hom. abriuap, x9ıLk, att. xuıpöv (x. 8° Zpnxeıs Soph. Ai. 34, pros. eig
xaupöv), veov, ion. att. nv Spnv (-@v) ‚zur bestimmten, richtigen Zeit‘, att. &oplav, nv
reornv ‚das erste Mal‘ Hdt., ‚anfangs‘ Xen. (vgl. &rd rporng ‚von Anfang an‘ Thuk.),
(78) nepas, (Td) r&Xog u. ä., gewöhnlich übertragen (ob) nv &pxhv ‚überhaupt nicht‘; nach
solchen rd (und r&) vöv, TO aurtxa.
5. Überall geht der Akk. auf die ganze in Betracht kommende Zeitstrecke, wie der
Instrumental der Zeiterstreckung (u. f III 1), zum Unterschied vom Partitiv der Zeit
und vom temporalen Lokativ (u. f II), z. B. rov uev yeınövx... od de Yepeog Hdt. III
117, tadınv nv TH) Auepnv obroL, T d& dorspaly npöror nev xıa. Hdt. VII 55, rabrmv nev
IV HuEpav nal mv Erlodoav vortd... a de borspata ati. Thuk. IV 38, 4, nuepa.. . pin...
Kal TNV TETAPTNv Kal TG reuTTng uexpı &ptorou Thuk. IV 90, 3; mehr Beispiele bei Kühner-
Gerth 1, 446 f. Aber in der Koine wird der Akk. auch in den Bedeutungen des ‚Gen.‘
und ‚Dat.‘ gebraucht, z. B. bei den LXX nv vöxr« ‚in der Nacht‘, try weonußptlav; s.
Johannessohn, Kasus 67.

II. Akkusativ des Objekts (im weitern Sinn)


Auch die häufigste und am strengsten logisch-grammatische Anwendung
des Akkusativs zum Ausdruck des direkten äußern Objekts bei Verben
sowie der Akk. des Ergebnisses und des Inhalts ist aus der gemeinsamen
Vorzeit der indogermanischen Sprachen überkommen; das Verhältnis zum
Akkusativ der Richtung und des Zieles wird verschieden beurteilt (s. u.).
Während der Akk. der Ausdehnung in Raum und Zeit (o. $.69,2) wahrscheinlich auf
den Akk. des Inhalts (u. 8. 74 ff.) zurückgeht, läßt sich der Akk. der Richtung und des
Ziels nicht befriedigend aus dem Akk. des direkten Objektes erklären. Dagegen läßt sich
der Akk. des Objekts aus dem Akk. der Richtung und des Ziels verstehen; vgl. etwa
lat. ire ad aligquem und adire aliquem, ai. (in ved. Dichtung) sacat# mit Instr. ‚geht mit
einem‘, griech. &reraı mit ‚Dat.‘: ai. (in ved. Dichtung und Prosa) sacat? m. Akk. (Del-
brück, SF 5, 173), lat. (per)sequitur mit Akk., ai. pigati mit Akk. ‚er tritt ein, betritt‘.
Doch wurde der Akk. als Objekt früh produktiv, und, während man ‚einen schlagen‘
als ‚zu einem schlagen‘ denken könnte, ist eine ähnliche Ausdeutung z. B. für ‚etwas
tragen‘ unmöglich. Aber es ist deshalb nicht nötig, mit Hirt, Idg. Gramm. 6, 37 den
‚Direktivus‘ vollständig vom übrigen Akkusativ zu trennen. Die Auffassung, der ich
mich angeschlossen habe, hätte eine Stütze an der Deutung des -m des Akk. Sg. durch
Fr. N. Finck, KZ 41, 280 (-m Rest einer Ortsbezeichnung, z. B. *medhjo- ‚Mitte‘);
doch bleibt dies völlig unsicher. Anderseits wird -m als Zeichen eines ursprünglichen
‚Kasus passivus‘ betrachtet, im Gegensatz zum ‚Kasus aktivus‘ (oder ‚energeticus‘).
Der Kasus passivus hätte als Objekt und als lebloses Subjekt (Neutrum auf *-om) ge-
dient im Gegensatz zum Kasus aktivus als Agens bei Tatverben. Dabei wird die Nicht-
4. Kasus. d) Akk. II. Akk. d. Objekts. 1. Akk. d. aftfiz. u. effiz. Objekts 71
Scheidung von Nom. und Akk. bei den Neutra verständlich, und es wird einleuchtend
Gleichheit von -om als Akk. Sg. m. f. und -om als.Nom. Akk. Sg. n. vorausgesetzt, was
von anderer Seite bestritten wird (s. 1, 580, d)
1. Akkusativ des affizierten und effizierten Objekts
Im Akkusativ des affizierten (oder ‚äußern‘) Objektes steht in den
indogermanischen Sprachen eine (konkrete) Sache oder Person, die in gan-
zer Ausdehnung das Ziel, den Wirkungsbereich einer Verbalhandlung (oder
des Agens einer solchen) bildet, z. B. nhd. ‚etwas werfen‘, ‚etwas, einen
schlagen, einen töten‘, ‚etwas, einen sehen‘.! Es kann aber auch umgekehrt
statt des Subjektes das Objekt der affizierende Teil sein, z. B. ‚etwas,
einen fürchten‘. Kommt eine Sache (selten eine Person) erst durch die Ver-
balhandiung zustande, spricht man von effiziertem Objekt oder Akku-
sativ des Ergebnisses (diese beiden werden auch als ‚Akk. des Inhalts‘
zusammengefaßt), z. B.nhd. ‚eine Münze schlagen‘, d. h., sie schlagend her-
stellen‘, griech. vöououx xörreıv, lat. nummos cüdere; vgl. weiter griech. &py&-
Ceodaı, moreiv, naraoxevaleıy; Öpboceıv, Öpalveıv. Ein formell syntaktischer
Unterschied besteht zwischen den drei genannten (und auch andern) Ge-
brauchsweisen des Akkusativs nicht, wohl aber ein innerer Unterschied der
Beziehung zwischen dem Verbalbegriff und dem im Akkusativ stehenden
Substantivbegriff. Verba, zu denen einer der drei genannten Akkusative als
ihre gewohnheitsmäßige oder nötige Ergänzung tritt, heißen transitiv.
Außer dem Akkusativ gibt es für transitive Verba kein formelles Kenn-
zeichen; nur vereinzelt sind verbale Stamm- und Tempusbildungen im
Gegensatz zu andern transitiv, so die Aktiva der Verba auf -v(v)Jüpı (1, 696 £.),
:6@ (1, 727, 3), selten Denominative auf -&w und der Typus popew öyew (1,
726 f. 731), einzelne Aoriste auf -o«a (z. B. Zomo« gegenüber Zornv 1, 755, yY),
teilweise das aspirierte Perfekt und das Perfekt auf -x« (1, 771. 774, ß).
Die Möglichkeit passiver Konstruktion ist nicht voll beweisend, da diese
auch bei Akkusativen anderer Art und beim Dativ möglich ist. Verba, die
keinen Akkusativ des affizierten oder effizierten Objekts bei sich haben
können, heißen intransitiv, z.B. nhd. ‚schlafen‘; sie können aber mit
einem Akkusativ des Inhalts auftreten (z. B. nhd. ‚einen langen Schlaf tun‘
u. S.75, 8) oder mit einem Genitiv, einem Dativ, einem präpositionalen
Objekt, und unter Änderung der Bedeutung sogar im eigentlichen Sinne
transitiv werden (s. u. S. 72f.). Umgekehrt kann ein transitives Verb durch
Unterdrückung (Verschweigung) eines gewohnheitsmäßig wieder-
kehrenden Objektes intransitiv werden, besonders sondersprachlich, z. B.
‚sprengen‘ (eig. ‚das Pferd springen machen‘), griech. (inrov) &Xavveıv, ornoaı,
(orparöv) &yeıv; (vadv) naraorhonı, Errixeideıv, (dyrbpas) alpeıv, (ÖmoLbyıa) Kara-
Abeıv. Gegenüber diesem sekundären Gebrauch steht der primäre und alte
sog. absolute Gebrauch von Verba, die auch transitiv sein können, z. B.
nhd. ‚er ißt‘ (= ‚ist am Essen‘), wobei eine allgemeine Objektsvorstellung
vorschwebt, die konkreten Einzelheiten gleichgültig bleiben; diesen stehen
nahe Verba mit inhärierendem Objekt wie BYo0w dusixw xeLo u. ä.
1 J. Vendryes, Sur les verbes qui ex- et noms del’«il. Rev. de phil. 61, 133-60.
priment l’idee de voir. Compte‘rendu de 233-79; A. Bloch, Zur Geschichte einiger
l’Acad. des inscriptions 1932, 192-206; A. suppletiyer Verba im Griech. Diss. Basel
Prevot, Verbes grecs relatifs A la vision 1940, 8. 91-111.
72 B. Wortarten und Wortformen. I. Nomen

Beispiele für transitive (und auch für intransitive) Verba in bunter Reihe
geben die zu anderm Zwecke vorgenommenen Zusammenstellungen o.S. 6Af.;
von den transitiven (und intransitiven) Wurzeln des Altindischen, die Del-
brück, SF 5, 172-75, anführt, kehren manche im Griechischen wieder,!
ohne daß damit der volle Bestand der aus dem Indogermanischen stam-
menden Transitiva und Intransitiva des Griechischen erreicht wäre. Eine
vollständige Sammlung der griechischen Transitiva von d«o bis av&w (und
der Intransitiva von ddlo bis @ypı&o) in alphabetischer oder in semasiolo-
gischer Anordnung würde kaum die Mühe lohnen. Praktische Grammatiken
pflegen beim Akkusativ und bei andern Kasus einige semasiologische Grup-
pen von griechischen Verben anzuführen, deren Rektion vom Lateinischen
(z. B. nei} rıya, aber persuadeo alicui) und von modernen Sprachen ab-
weicht. Wählt man eine der griechischen Konstruktion entsprechende Über-
setzung, so verschwindet die griechische Besonderheit, die häufiger auf der
Übersetzung als auf der Auffassung beruht; man vergleiche ed roı& rıva
‚einen gut behandeln‘, gewöhnlich ‚einem wohltun‘, &peA& rıy« ‚einen för-
dern‘, gew. ‚einem helfen‘, Pinto rıva ‚einen schädigen‘, gew. ‚einem scha-
den‘, &ueißouci rıva ‚einen entschädigen‘, gew. ‚einem vergelten‘; vgl. die
Beispiele beiKühner-Gerth 1,293 ff. In einzelnen Fällen hilft wie etwa bei
lat. persuädeö alicui aliquid (eig. ‚einem etwas angenehm machen‘) die Ety-
mologie zum Verständnis, so bei öuvöu.ı obs Yeobc.? Doch gibt es auch Fälle,
die lediglich auf analogischer Nachahmung beruhen: xpi o& (oder oot) rıyog
ist nach dei o& (oot) rıyvog gesagt, und xönteotau TIMeoda rüntesta: mit Akk.
der Person ‚sich für einen Verstorbenen schlagen, dıe Haare raufen‘ folgen
der Analogie von revdeiv rıya ‚einen betrauern‘. Anderswo kommt man über
die bloße Feststellung des Gebrauchs nicht hinaus, z. B. bei Aavdavo Ayo
‚verborgen bleiben‘. Im einzelnen sind noch hervorzuheben der schon be-
rührte Übergang von Intransitiven in transitiven Gebrauch, der Wechsel des
Akkusativs mit andern Konstruktionsweisen, der Akkusativ bei verbalen
Nomina.
a) Für den Übergang von intransitiver zu transitiver Verwendung ist in
erster Linie die Bedeutung, teilweise aber die Form maßgebend.
&) veiper und ver heißen transitiv ‚beschneien‘ und ‚beregnen‘, so oBx be Av Onpnv
Hdt. IV 151 (daher auch passiv ööwevog I 131, r& xarbrepde del velperuw Hdt. IV 31);
weiter oi d& yauov omebdovcıv ‚beschleunigen‘ r 137, nadonı orebdwv, r& onebdeıs Hdt. I
206, inmor xeiv’ öxex xporaiıkov ‚machten rasseln‘ A 160, Aeßnra& xpor&oucı Hdt. VI 58,
To XaAneov &G T&yxog dixeı ‚lasse ertönen‘ Theokr. 2,36. Anderes nur in Poesie: $ed«xpuvrau
d£ yo öooe ‚sind betränt‘ v 204 (vgl. Eur. Hel. 948), Dotßov xopebwv ‚im Chor umgebend‘
Pind.T. 1,8 (vgl. Soph. Ant. 1151 f.; oe xopeveodau Soph. OR 1093 und ähnlich &iooo,
ei- Eur. Herc. 690, TA.1480), npög tt... AEev x&pa ‚bewegte rasch die Hand‘ Soph. Ai. 40,
alpav &oceıv ‚zufächeln‘ Eur. Or. 1427, rep&... nöd« ‚setzt hinüber‘ Eur. Hec. 53, &rXev-
say El növria xönara varov öynpa ‚ließen fahren‘ Eur. IT. 409 f., &vnp 86Aov darkpx Adıı-
Ya ‚strahlen lassend‘ Eur. Hel. 1131.
ß) Oft erscheinen gegenüber intransitiven Verba simplicia Verbalkomposita mit
eig, rpög, rapd, Aupt, rrepl, Av&, xard, Ent, ön6 transitiv (vgl. lat. ire ad aliguem und adire
150 (in entsprechender Reihenfolge) &yo Zug dvim Exw orpawvupı Selva; intransi-
Edw aid edw nplanaı xrelvo pdivo EBpwav tiv: elui Auaı Balve ylyvonas mpdoro Ipa-
neddo ypdo Tim relvont oxllo yıryaora peiv dem neroun nieo Epuv dusixw Acboca
relvo deprona dldmpı Insato ridmu via xeina bw Mdouar.
reoow rivw payeiv pepo Lebyvunı AAEEO Eko 2 Siehe 1, 696 Fußn. 7.
4.Kasus. d) Akk. II. Akk.d. Objekts. 1.Akk. d. affiz. u. effiz. Objekts 73
aliquem, nhd. an einen Ort gehen und einen angehen); vgl. z. B. 85 Xpbonv AupıBeßnxas
‚in Schrittstellung schirmst‘ A 37, zabıny 8’ obr’ Frei nporıßiAMenı odre rı Zpyw ‚greifst
an‘ E 879, Enatäaı u6$ov ‚angreifen‘ H 240, ion. att. elo&pxeodau (&r-, Ön-), Errsioninreiv,
EomAcovrı röv ’Iövıiov xörrov Thuk. I 24, 1, att. npoorırveiv -EXEIV -YEAAV, VTTOSUECHAL, KATA-
roieuetv u.a. Vgl. auch die Beispiele 0. S. 69, 1; mehr bei Kühner-Gerth 1, 300 f.1
Siehe auch u. BIV Aa.
y) Bei Denominativa zu nominalen, sog. verbalen Rektionskomposita (1,
453, ß) (z. B. derporouso), konnte das Objekt, das sie in sich trugen, in akkusativischer
Form wiederholt (so olvov olvoxoeüvreg y 472, vaurımytscdau veag Hdt. I 27, hv abroD olxiav
olxovoueiv Plat. Lys. 209d), aber auch ein andres Objekt beigefügt werden (”Hßn vexrap
Ewvoxder A 3, Imror og ara Bovxortovro T 221, ion. att. olxodoueiv Teixos u.ä., ZU-
nächst etwa ‚kredenzte Nektar, wie man Wein kredenzt‘ usw.). Der Vergleich ist
deutlich an Stellen wie EßouxoAoötev ppovriowv veov rr&dog Aesch. Ag. 669, dvdpäv nomrav
TLPOTWANOKL rExvnv ‚wie man Käse verkauft‘ Aristoph. ran. 1369, yeoperpfjoaı (‚land-
messen‘) BobAouaı röv depx Aristoph. av. 995 (vgl. Xen. conv. 6,8), 6 Auudg Supoxorei rhv
yaorepx ‚klopft an den Magen wie an eine Türe‘ Alciphr. 3, 70; so auch att. xwu@deiv
Tpaywdeiv, ouxopavreiv, Snuayoyeliv ‚darstellen, behandeln wie in der Komödie, Tragödie,
als Sykophant, Demagog‘. Mit persönlichem Akk.: röv xiAıoı Ilspotwv &dopupöpeov ‚als
Speerträger (Leibwächter) umgaben, ihm dienten‘ Hdt. III 127 (vgl. 128 und r} rav
ToAıT@v ebvolx Sopupopoinevog ‚vom Wohlwollen der Bürger, wie der Perserkönig durch
eine Leibwache, beschützt‘ Isocr. 10, 37), $upoopopelg Yıkooug wohl ‚du läßt Sixooı Thyr-
sen tragen‘ Eur. Bacch. 557, wıo$odorhoxı robg Önitrag ‚besolden‘ Dem.18, 115, robc
wmowwrag daouoAoyeiv ‚besteuern‘ Isocr. 4, 132. Resultativ: vouodereiv T& aöroig ouupe-
povr« ‚durch Gesetze bestimmen‘ Dem. 24, 142, xeıporoveiv orparnyoug gleichsam ‚hand-
mehren‘ Plat. leg. 755e. Das etymologische Gefühl war vielleicht nicht einmal in att.
Coypaxpetv (zu Coypdoog ‚der Lebendes oder etwas als lebend ritzt, zeichnet‘) verschwun-
den (vgl. (ax ypabauevos näcav nv Cedäıv tod Booröpov Hdt. IV 88), wohl aber in oixo-
doueiv reixog ‚vallum munire‘, vouderetiv ‚ermahnen‘. Noch mehr bei Kühner-Gerthi,
301 f. (doch heißt ynporpogeiv ‚im Alter ernähren‘).
b) Konstruktionswechsel kann mit und ohne Bedeutungsunterschied stattfinden.
&) Akk. und Dat.: att. dp£oxeı rıyva ‚es befriedigt einen‘ (auch dpeoxeodaı ‚befriedigt
werden‘ Hdt. Thuk.): ebenfalls att. &p&oxeıv rıvi ‚gefallen‘, Iappeiv rıva ‚unbesorgt sein vor
einem‘: $axppeiv rıyı ‚einem trauen, sich auf ihn verlassen‘ Hdt., dwpetodat rıva rıvı ‚einen
mit etwas beschenken‘ Hdt. Aesch.: zıyi rı ‚einem etwas schenken‘ Hdt. Att., xaddrrreıv
xt rıyı ‚etwas verhüllen mit‘ Plat.: xaAbrreıv rıvi tı ‚einem etwas als Hülle umlegen‘
Hom.; rıuopeiv (gew. Dat.), @pereiv (gew. Akk.), Anrpeveıw (gew. Dat.), npooxuveiv (Dat.
spät), &voyXeiv (gew. Dat.), &rıßovdebewv (gew. Dat.), Auuaiveodar (oft Dat.), Außkodaı
(selten Dat.), att. poet. dei o& rıvog, pros. dei not rıvog (statt rivog auch roüro u. ä. oder
Inf.; vgl. Kühner-Gerth 1, 297 Anm. 5); Aordopeiv rıva seit Pind.: AoLdopeiodal Tıvı
seit Plato.
ß) Akk. und Gen.: att. olvov riveıv ‚gewohnheitsmäßig Wein trinken‘, röv olvov ‚das
vorhandene Quantum völlig‘, olvov ‚nur zum Teil‘; vgl.u.eII2b. Ohne Bedeutungsunter-
schied &rırporeb® bei Hdt. mit Gen. und Akk.
y) Akk. und präpositionale Wendung: att. ößplLeww rıwa und eig (mpös Plut.) zıva,
Adıneiv (doeßelv) rıva und eig (npöc, repl) rıva.
c) Verbalnomina können mit dem Akk. des stammverwandten Verbs auftreten, so
bes. nomina agentis und Verbaladjektiva: &x döuwv EBnv xod&s mpomopunög (= mporeurouoe,)
Aesch. Cho. 23, roAA& auvisropa abropöva nond Aesch. Ag. 1091, sopög Kvnp, TA TE uerEwpa
(tüv nerespov Xen.conv. 6,6; vgl.comm.TV 7,6) ppovriorng xal ra OTTO yig Amavra Aveinrn-
x&Gg Plat. apol. 18b, duwtdeg .. . TANnoveg ebväv aiyudrwrov Aesch. sept. 363, im Nominal-
satz mit Subst. u&vrıg H09” &p’ ob xarög ade Eur. Heracl.65, mit Adj.: xal o odrT’ KIavaTmv
abEınos obdels 089° xA. Soph. Ant. 787, 7& 7’ olurpd ouverög zip xl iz un Eur. IA. 1255,
Eriorhuoves hoav rd npoonxovra Xen. Cyr. III 3, 9, &Sapvög eipı Ta &pwrou.eva Plat. Charm.

1 Doch gehören die transitiven droywpeiv wie die genannten einen ursprünglichen
und &xrpereodaı nicht hierher, da sie nicht Akk. der Richtung enthalten.
74 B. Wortarten und Wortformen. I. Nomen

158c; seltener werden so nomina actionis konstruiert: r&pßog röv dupıreiyt Aeav ‚Furcht
vor dem Volk um die Mauer‘ Aesch. sept. 289 (vgl. redväoı 1& d£sı robg roLobroug Krrootö-
Aoug Dem. 4, 45, redvavaı ro P6Bßo Onßaloug Dem. 19, 81),t & n6dx adv ruyAönouv Yepa-
rebuacıv altv &uöydeı ‚die sich stets mühte mit der Sorge um deinen im Dunkel schreiten-
den Fuß‘ Eur. Phoen. 1549, Yavövra deonörav yöoıg ‚mit Klagen um den toten Herrn‘
Eur. Andr. 1199; vgl. auch & utv npörd& ooı pouphv &xo Eur. Or. 1069 (s. u. f11). In
solchen Fällen liegt nicht eine jüngere attische Entwicklung vor, sondern eine Altertüm-
lichkeit, die bei Homer fehlt; vgl. dazu die Beispiele bei Delbrück, SF 5, 181 f.; Hof-
mann, Lat. Synt. 378 (quid tibi hanc curatiost rem? iusta orator u. dgl.). Sekundär ist
der Akk. im Deutschen in ich werde den Fehler (für des Fehlers) gewahr, er gibt ihm das
(für des) Schuld.
2%. Akkusativ des Inhalts

Gegenüber den für den Sinn nötigen Akkusativen unter 1, dem Akku-
sativ des affizierten (bzw. affizierenden) und effizierten Objektes, steht der
Akkusativ des Inhaltsin seinen beiden schon indogermanischen Formen
nur als fakultative Verstärkung des Verbalbegriffs (z. B. &Moı 8° aup? &Aycı
uaynv &udyovro veeocıw O 414) und als formale Stütze eines für den Sinn nöti-
gen adjektivischen oder (selten) Genitiv-Attributes (z. B. aioypov yap...
ua obro.. .Krpnntov nörenov moAentileıv B 121, Pentheus: ri patvouau Sr’;
odyt mv ’Ivoüs ordow 9 nv ’Ayaöng Eoravar...; Eur. Bakch. 925 f.).?2 In
diesen beiden Formen wird der Akkusativ des Inhalts von einem Substantiv
gebildet, das der gleichen etymologischen Sippe wie das Verbum angehört
(daher die nur für die beiden Urformen passende und nicht eindeutige Be-
zeichnung figura etymologica).” Das Substantiv ist ein nomen actionis
beliebiger Bildung, das gewöhnlich im Sing. steht (doch auch im iterativen
oder augmentativen Plural); das Verbum ist gewöhnlich ein intransitives,
kann aber auch transitiv sein; als intransitiv sind dabei auch Verba mit Gen.
und Dat.-Objekt betrachtet. Das Substantiv im Akkusativ stellt den Inhalt
der Verbalhandlung heraus; der Akkusativ des Inhalts (oder des ‚innern Ob-
jektes‘ im Gegensatz zum ‚äußern‘) berührt sich mit dem Akkusativ des
Ergebnisses, insofern die Substanz beider erst durch die Verbalhandlung
zustande kommt; nur entsteht im Falle des ‚resultativen‘ Akkusativs ein
meist sichtbares und stets bleibendes Ergebnis, im Falle des ‚innern Ob-
jektes‘ ein nicht (oder nur in seinen Wirkungen) wahrnehmbares, das mit
dem Abschluß der Verbalhandlung verschwindet. Über die mögliche Her-
kunft des Akkusativs der Ausdehnung in Raum und Zeit vom Akk. des In-
halts s. 0. S. 69. An die Stelle eines etymologisch verwandten und semasio-
logisch geeigneten Substantivs kann beim Akk. des Inhalts ebenfalls seit
indogermanischer Zeit auch ein semasiologisch gleichwertiger oder ähnlicher
Ausdruck treten (z. B. xaxöv oltov öAyaı T 417). Seit Homer begegnet immer
häufiger eine abgekürzte Gestalt der zweiten indogermanischen Form: unter
Verschweigung des im Akkusativ stehenden Verbalnomens tritt der davon
abhängige Genitiv in den Akkusativ, ein Adjektiv gewöhnlich in das Neutr.
Sing. oder Plur., z. B. öoas u&yag vevixhxare Xen. an. VI 5, 23 (für doov uay@v

Eeebet har.dehiiats pabea nee Be


1 2 En r t ’ ..

Belg. 36, 73 ff. ® Die figura etymologica oder besser Paro-


2 Im Passiv wird dieser Akk. nach Analo- nomasie hat nen weitern Begriff;
gie des affizierten zum Subjekt, z. B. nöXe- s. darüber u. DIAb.
4. Kasus. d) Akkusativ. II. Akk. des Objekts. 2. Akk. des Inhalts 75
vixas v.), "OAbprıa vixäv Thuk. 1126,5 (für "Odvuriov viemv v.), MID YErdv
B 270 (nd0v YEAora y.). Alle drei Hauptformen des Akk. des Inhalts gehören
auch der Prosa an; alle zeigen auch, bald schwächer, bald stärker, N eigung,
in Adverbia überzugehen. — S. auch Porzig, Namen 94-96.
«) Seltener als im Altindischen (Delbrück, SF 5, 168 f.) ist alleinstehen-
der Akk. des Inhalts bei figura etymologica; s. 0. O 414, weiter # r& xe $npdv
adrod unnar’ Eraoyov E 885 f., ti uöxdov oddtv oboa woxdeis; Eur. Andr.
133 f. (lyr.), Ößpıv 8° ößptleis Ertl Yavocı rolg &uoig Eur. Herc. 708, Arjpov Anpeiv
Aristoph. Pl. 517, xopnylas xopnyei Antiph. 5, 77, piooogeiv piXocoglav Xen.
comm. IV 2, 23, Eyyönv Eyyuäcdeı Plat. leg. 953e, auch noch dpxiv &pxeiv
‚Beamter sein‘ Andoc. 1, 97, puAaxdks puAarreıv ‚Wache stehen‘ Xen. an.
11 6, 10. In andern Beispielen hat das Substantiv konkrete Bedeutung, und
es bleibt zwar die Paronomasie, aber der Akkusativ ist ein affizierter ge-
worden: rounnv reureıv ‚den Festzug aussenden‘ Thuk. VI 56, 2, p6p0v p£peıv
‚Tribut zahlen‘ Xen. an. V 5,7, Erıßornv ErıßaAreıv ‚eine Auflage auferlegen‘
Dem. 21,179, mit Artikel rept &v "Oumpos rhv roimoıv rrerotnxev Plat. Io 531.
ß) Mit quantitativem oder qualitativem oder auch nur demonstrativem
Adj.: anwAöued” aimbv ÖXedpov ı 309, Aptornv BovAnv Boudeberv I 74, neoelv
arlumg nranar obx Avaoyera& Aesch. Prom. 919 (vgl. nröua Yavaoıuov neoy
Eur. EI. 686), vooet vöcov @yptav Soph. Phil. 173, zit npooyeAäre töv ravbore-
zov Yeiwv; Eur. Med. 1041; in Prosa: iwv r&%og ueya Il&poas nerovdörag Hdt.
III 147, &paoduevor tag neyioras Kpas Öuiv Andoc. 1, 31, Evoutlouev droomm-
oeoyaı dınanv Anöoracıy Thuk. III 13, 1, orparmynoovra Zus Tabemv TNV orpa-
nylav Xen.an. I 3, 15, Euvepuye mv pguynv radrnv Plat. apol. 21 a, xpwuevoug
Tö xrelvavrı ypelav, NV Av &IEAworv Plat. leg. 868b, rAoÖV roAdv Tenieuxötwv
Dem. 50, 22; mit Relativsatz statt Adj.: aneıral..., as Tpwotv Kretieov ules
’Ayaıöv N 219f., nv öpunv, Hyrep To npwrov opunoanev Plat. civ. Aölc.
Mit genitivischem oder präpositionalem Attribut: Eur. Bakch. 925 s. o.
S. 74, 2, &uaprövrav rhv Exelvav kuapriav Andoc. 1, 67, ypaxpnv ypabaadaı
Üßpews Dem. 53, 16, röv repl duxig Spönov dpaneiv Aristoph. vesp. 375,
mv Ev Zorauivı voupoxiav vauuaxnoavres Dem. 59, 97.
y) Das Verbalnomen gehört zu einem Suppletivstamm, z. B. neben &o-
zu pD-: YAug odoa xobx Avöpds pbcıv Soph. Tr. 1062; entsprechend [Elektra:]
öc 0’ 18000’ &v duuacı navuorirnv rpbooyıv &beornv ppevav Eur. Or. 1020 f.;
rov &ydpa rurteıv Ts nAnyac Antiph. 4 y1.
$) Mit semasiologisch gleichwertigem Substantiv.' Den Übergang
bilden ßioc, das einst mit Tyv etymologisch gleich war, 6866, das als
Verbalabstrakt zu i&var &Xdeiv dient (s. Schwyzer, Synt. Arch. 10 ff.) wie
aksl. xod® zu iti und 9£oıs als Verbalabstrakt zu xeiuoı, dem passiven
Perf. von ri9yuı; vgl. Lö Blov noxdnpöv Soph. El. 599; EEnAdov dE rıvas xal
rac EE6douc &s rhv Areipov Xen. hell. I2, 17, ixavög naoas ev -OTpOPAG OTp£-
peodaı, rracag dE dıebödoug dıefeidW@v arrootpapiva AoyıLöpevog Plat. civ.405c;
H nörıs abrav (der Kerkyräer) abrdpun Yeoıv xeın&vn, ‚die eine autarke Lage
hat‘ Thuk. 137,3. Vgl. ferner Beispiele wie «dr& r& yuuvaoıı nal Tobc Tövoug
rovnosı Plat. civ.410b. Sonst: T417 s. 0. (vgl. anöAwdeE xandov uopov & 166,
ı Vgl. auch Porzig, Namen 77-92.
76 B. Wortarten und Wortformen. I. Nomen

o9losohar x. olrov v 384), ri mavvugov Umvov dwreic; K 159 (vgl. xoıunoaro


1drxeov Invov A 241, ebönada yAuzdv Unvov 4 445, 6 röv &rpomov Umvov Ixbav
’Eyduuiov Theokr. 3, 49), rnönua (statt Ku) Xoüpov &x veng AprAaro Aesch.
Pers. 305, +1 Shra moluvaıg TAvd Zreuninteı Bao; Soph. Ai. 42, ivag nos”
Edoas rkode nor Yodlere; ‚was sitzt ihr da?‘ Soph. OR 2, dvdpamou pücıv
Bixorav Soph. Ai. 760f., rag nboreıs... Epwrövres Thuk. 15,2, Auxedaruövio
zöv lepöv xadobuevov möAeuov Eorpkrevoav Thuk. 1112,5, as rpoAskoxLon£vas
&v&öpes Thuk. III 112, 6 (Pass. zu nporoxilerv Zv&dpas; vgl. 0. S. 74 Fußn. 2).
e) Mit Unterdrückung des ursprünglichen Verbalnomens.
1. Es wird ein neuer Akk. aus dem substantivischen Genitiv gebildet.
So piAdrmra za öprıa ork raustv I’ 73. 94 (eig. HiRörmrog ara. roumv r. ‚durch
den Schnitt in die Kehle des Opfertiers das Bündnis besiegeln‘), darvbvaı
Yduov (= Saite yanov) T 299, r&pov y 309 (ähnlich später); &örög 8° Zyaye
ppotuiov yopsboonaı Aesch. Ag. 31, roLxdI” &uaprkvouorv Ev Aöyorz Eren Soph.
Ai. 1096, dervobs Ayavas Spaueiv Eur. IA 1455, ob T6v8° Kywvıet povov Eur.
Andr. 336, «öreiv &£0dov Aristoph. vesp. 582. Prosa: roAAoUg roAAAxXız ay@vag
Spantovrar rrepl opewv adrav ot "ErAnves Hdt. VIII 102, xıyöbvoug Kvappımresıv
Hdt. VII 50 (nach dem Würfelspiel), &x59novs orparsiag obx Eineoav oi "ER-
Anves Thuk. 115,2, att. inschr. 76 bnpLoua 8 Arrexptvaro 6 SNuos Tols rpeoßeorv
Meisterhans? 204, 10, rıv vaupaytav virfjoaı Lys. 19, 28, &&atperöv Eorıv Sorep
Yepag Tolg rpıraywvıorals TO ToDg Tupkvvoug elorevaı ‚die Tyrannen zu spielen‘
(eig. 16 t&c elobdoug Ts r@v rupavvwv elc.) Dem. 19, 247; substantivische
Neutra Plur.: att. Yeıv Ta yevedıa, Iaßarnpız, Errıvixıa, ebxyyerıx, Abrara;
xopnyeiv Arovöcıx (Dem. 21, 64). So bes. auch bei Verben für verschiedene
Lebensäußerungen (atmen, rufen, sehen u.a.) und Naturvorgänge
(von etwas glänzen, brennen, fließen, blühen u. a.): uevex nvetovrag ’Ayauolsg
N 364, "Apn nveiv Aesch. Ag. 375, rüp nveiv Pind. O. 13, 90, rv&ovras Söpu
xaı Aoyyxas Aristoph. ran. 1016; nxel rg... Suoruyn xaxuröv eiow Soph. Tr.
866, (vüs) rüp Hpdaruoicı Sedopxwas T AA, p6ßov Pierwv Aesch. sept. 498,
BAereıv xapdaua Aristoph. vesp. 455 (auch värv, öröv, öptyavov u.a. Kühner-
Gerth 1,309, c); & Aaurrovox rerpa rupög dıxöpupov a&ias Eur. Ph. 226, Seiv
yara, uerı Theokr. 5, 124. 126, reyysıy Saxpbov &yvav Soph. Tr. 848, rorbv
doe ypvoöv Pind. 0.7, 50, obx Bei Aöyou &Eıov obdev Hdt. IV 28, od xaAd dEvöne’
Edadrev ya@pog Pind. O. 3,23. An ordorv Eoravaı (0.8.74,2) und YEoıv xerusn
(0. S. 74, 8) schließt sich an der Akk. bei Verben für stehen und liegen
in der attischen Tragödie: rt nor’ aideptav Eoryxe nerpav; Eur. suppl. 987;
(Törov) övrıya Keira ‚quem iacens occupatum tenet‘ Soph. Phil. 145; nach
Edpas Yoalerv (0. 8) auch "Apreuv, & xuxddevr’” dyopäs Ipövov Einer Ikoceı
‚die auf dem xöxXog @yopäg als Eukleia sitzt‘ Soph. OR 161, bei Eur. Idoosıv
danedov nal avanropa Andr. 117, rptnod« Ion 91, r&yov 1480, papayya IT 277,
&xpav Or. 871, ebenso x«dtLeıv ‚sitzen bei‘ mit Akk. Eur. Herc. 48. Ion 366.
Or.956.2
ı Aber ‚sich (hin)setzen‘ mit Akk. des 2xpfjv Eur. Ion 1314. Akk. der Richtung
Ziels: Yodv eipsoiag Luydv ECöuevov Soph. Ai. kann auch vorliegen an der Stelle or19° ai
249, volyoug de&robg EClovro Eur. Hel.1573, ev öuav rovd” Kuafhen rplßov, ai 8°... &-
arowdeız [Lou xpnvas Eur. IA141, vielleicht Aov oluov ‚stellt euch usw.‘ Eur. Or. 1251 f.,
auch ro0g uev yap Kölxoug Bapöv odx ILeıv bei lög xapdlav rrposhuevog Aesch. Ag. 834
4. Kas us. d) Akkusativ. II. Akk. des Objekts. 2. Akk. des Inhalts 77
2. Es bleibt der Akk. eines adjektivischen Attributs, deutlich &v-
ratav (scil. rAnyNv) Eraıoev Soph. Ant. 1309, ratoov ei od&veıs durchniv Soph. El.
1415, &< öXlyag retosıev Xen. an. V 8, 12; es ist aber auch möglich, einzelne
Adjektiviormen auf -ov und -« so zu fassen (vgl. $np6v neben Inpdv xpövov
0.9. 70,2): &AAnxrov (scil. rörsuov) rorenileıv BA52, dypeiov (scil. y&Aov) &y£-
Auccev 0163, Yepıyöv re xal Aryupöv (scil.Axov) Ömmyxel (6 Tönoc) To av Ter-
tiyav xop@ Plat. Phaedr. 230c, zi osuvov xal neppovrixdg (scil. PA&uux) BAE-
reis; Eur. Ale. 773, vAenröv BAereı Aristoph. vesp. 900 (BA&uu« ist attisch,
nicht homerisch); radr« (scil. Yreporevuare) Aıdratenı Yreponeberv I 399, ic
6 nnönoag yeilova (scil. amönuare); Soph. OR 1300 f.; vgl. aber L.
%) Der Akk. des Neutr. Sg. oder Plur. eines Adjektivs, bes. auch eines
pronominalen, ist im allg. nicht nach dem vorhergehenden 2 (zu Ende),
sondern substantivisch zu verstehen.
Adj. Sing.: &yxpeiov ifav B 269, n80 yEiacoav B 270 (daxpudev Yerkoaoa
Z 484), eyapın neya 176, Toov Euol Baotrevs 1616, Scwvöv dE Abpog nafbreptev
Evevev A 42, Mob nevesıv 8 446, Adv pwveloas Önaxobeı xal yeralolas] tuepoev
Sapph. 2, A ff. D.? (dulce ridentem Cat. 51, 5), ri 84 we Ao&öv Sunacı[v] BR&-
rouoa vnAeßs pebyeıs Anacr. 88, 1 D.2, 080 droboucı PAgrrouct re ö&0 Plat.
leg. 927 a, neilov pderycodaı Plat. Prot. 334d.
Adj. Plur.: xt vo 0° Erpegov alva trexodoa; A A1A, naxpd Bıßac ı 450 (‚große
Schritte nehmend‘), &extpx ymp&oxoucav avuuevaıd re Soph. El. 962, r& xp«-
rıora Hvdmoav Thuk. 119, od 7& &pıora ppovoüvrag Thuk. IT22,1, H%Aovro vlnaa
Xen. an. VI1,5, r& Zoyara aixıcauevos Xen. an. III 1, 18, borar« donaoa-
uevor Lys. 13, 39, neyara xl op6dpa vocodcıv Plat. civ. A04a; so att. ixpd,
T& EYLOTE, TTAVTA EDÖKLLOVEIV USW.
Pron. Sing.: 769° indveis 3298 (= tabımv mv &pıkıv ix.), Ti vo ol TOooVv
@dUcao; & 62, roür’ Apınöunv, önwg xrA. Soph. OR 1005, rexvov, ti 8° NAdes;
Soph. OC 332 (lat. quid venisti), xeivo r6de u xxp&ccou Eur. M. 157.
Pron. Plur.: r&de uatvera E 185, raöra 6 Kaußbong egeuam Hdt. III 33,
od raür’, "Odvoced, Todd“ ürepuayels Euot; Soph. Ai. 1346, roraür’ aubved”
*Hpaxxel Eur. Herc. 219, radra Aurelodaı xal Tabra yalpeıv roig noAAols Dem.
18, 292; & zav "ERAAv@v ppoveiv Dem. 14, 34, 7& rrept robs Yeobs eboeßoünev
1socr237 2,
n) Hierher gehört xpjo9sat rıvi rı ‚jemanden (oder etwas) zu etwas ge-
brauchen‘ (an Stelle von xp. rıvı xpelav; s.0.S.76,e1); z. B. Y xpyvn Ta ndel-
orov KEıa Eypavro Thuk. I115,5, ri Bobrerau Aulv xpjodaı; Xen. an. 13,18;
daher auch att. ypYoıuög rı, obdev ‚zu etwas (nichts) nützlich‘.
$) Wie schon roöro und ti bei Soph. (s. 0. unter Pron. Sing.) zeigen, neh-
men die pronominalen Akkusative leicht begründende Bedeutung an (Toöro
und adra ‚deshalb‘, rı,warum‘). Der Akk. des Inhalts kann nicht mehr
angenommen werden an Stellen wieöx«t we yrg Öne&ereupev ‚weshalb er mich
heimlich wegsandte‘ Eur. Hec. 13, önöre rıs abröv &porro..., d Tı 00x Errep-
yerar Ertl rd xowöv, Epn... Thuk. 190, 5, raör’ Eya Eoreudov Xen. an. IV;
kann der Akk. durch rpög vefanlaßt sein; aber auch Akk. der Ausdehnung im Raume
Saruıdvov odua veuvov Ausvov Aesch. Ag. (‚über - hin‘) enthalten.
183 kann zu 9&oosıy mit Akk. parallel sein,
78 B. Wortarten und Wortformen. I. Nomen

A, röds yerkre Xen. conv. 2, 19, AM adra raöra xal' vov ua napk oe Plat.
Prot. 310e, xt odv radra A&yeız Huiv vöv; ‚warum sagst du uns das jetzt?‘ Dem.
1,14, bes. im Nominalsatz: raör’ &p’ ebnpöowrog Av Aristoph. pax 617, adrö
zodrd Zorı yadenov Audi Plat. conv. 204a.
ı) Auch sonst führt der Akk. des Inhalts zu adverbialem Gebrauch.
Die Entwicklung ist noch sichtbar in xbxAov ra&xcda: Thuk. II 83, 5 (für
xbrdov raEıv r.), näoav Idcav rreıpaoovres Thuk. II 19, 1 (wie rn. reipav re.),
zerpdrcodog vönov Batveıv Plat. Phaedr. 250e (für r. B&oıv ß.), verblaßt in
r&oxv öpyav ‚omni studio‘ Pind. I. 1,42, att. navr« rp6rov, Toütov Tov TpöTov
(auch Aöyov), Stenv ‚nach Art‘, u&rnv ‚vergeblich‘, raxog ‚schnell‘ (auch xara
7.); Znımdts, Öuora; rabröv ‚pariter‘. Aber d&uas z. B. uapvavro d. Trupög
atdousvoro A 596), ion. ueyados (an der Stelle ouapaydou Aldo Arumovrog Tas
voxras u. Hdt. II 4A), 6 Aeyöuevov ‚wie man so sagt‘ (z. B. 76 A. &deApög &vöpi
rapeln Plat. civ. 362 d), ri xpfua (z. B. Ti xpYua xelonı xal xampes du” Exeıc;
Eur. Heraclid. 633 erklären sich leichter aus ursprünglicher Satzgeltung.
x) Die figura etymologica kann auch so aufgehoben werden, daß das Verb
durch ein allgemeines ersetzt wird; so entsteht die Umschreibung mit rzoı-
etodaı u. a., z. B. Anöreıpav noLeiodaı — (d.) Anoreipäoder, Andy noreioda =
(X) Erravdaveodaı, öpymv r. = (d.) öpyilsoda:, np6codov r. = (Tp.) rpooıevaı
Hdt. VIII 9.1127. 11125. VII 223, uasyoıw rn. = (u.) uavdaveıv Thuk. 168,2.
?) Hirt Idg. Gr. 6, 83 f. erklärt diese Akkusative als Umgestaltung selb-
ständiger Sätze: er hat einen guten Kampf gekämpft aus er hat gekämpft, gut
(war) der Kampf. Vielleicht fällt von diesem Gedanken aus auch ein Licht
auf den effektiven Akk. er schlug eine Wunde aus er schlug, (es entstand)
eine Wunde.
3. Doppelter Akkusativ

Als ‚doppelter Akkusativ‘ wird das Zusammentreffen eines Akku-


sativs des affizierten (oder affizierenden) Objektes mit einem ‚zweiten‘ Ak-
kusativ anderer oder gleicher Art beim gleichen Verb bezeichnet.! Mehr zu-
fällig und syntaktisch so unwichtig wie z. B. lat. aligquem Romam mittere ist
im allgemeinen die Begegnung des erstgenannten Akkusativs mit einem
der drei adverbialen Akkusative, wofür die Beispiele 0.S.77f. zu vergleichen
sind; eine besondere syntaktische Fügung entstand dabei nur bei komponier-
ten Transitiven (Typus repıayeıy rıya tıva törov; 8.0.8.72f.,ß), wobei sicher
seit der klassischen Zeit bei der Raumbezeichnung gefühlsmäßig das Prä-
verb als Präposition vorschwebte (die Präp. kann auch noch dabeistehen).
Es sind daher im folgenden das Nebeneinander eines Akk. des affizierten
(affızierenden) Objekts und eines Akkusativs des Ergebnisses oder des In-
halts (a.b) und das Nebeneinander von zwei nicht durch ‚und‘ verbindbaren
Akkusativen des affizierten Objektes (c. d) sowie das Nebeneinander eines
1 Die Bezeichnung ‚doppelter Akk.‘ ist ersten als oxfux xa9” &Aov xal pepog (u.
irreführend, da es sich nicht um Verdop- S.81,c), der dritte als ‚zweiter‘ Akk. bei
pelung eines Akkusativs, sondern um zwei ‚wegnehmen‘ u. ä. (u. $. 82, 8): &vraudot
selbständige Akkusative beim gleichen vöv xeloo wer’ Ixdborv, ol 0’ rem alu
Verb handelt. Ganz selten sind drei solche Krodıyunoovraı dumötss ‚die dir von der
Akkusative, wobei zwei näher zusammen- Kae Stelle das Blut ablecken werden‘
gehören, im folgenden Beispiel die beiden
4. Kasus. d) Akkusativ. II. Akk. des Objekts. 3. Doppelter Akk. 29
äußern Objekts und eines prädikativen Akk. (e) zu besprechen. Die beiden
ersten Fälle stehen sich inhaltlich näher als die drei letzten. Die vier ersten
Schemata enthalten alszweiten Akk. eineSachbezeichnung, diebei Umsetzung
in die passive Konstruktion unverändert bleibt, im fünften werden in pas-
siver Konstruktion die beiden persönlichen Akkusative zu Nominativen.
Alle diese Gebrauchsweisen reichen in ihren Anfängen in indogermanische
Zeit zurück; im Griechischen haben sie teilweise eine besondere Ausbildung
erfahren. Der griechische Genitiv und Dativ bieten höchstens vereinzelte
Ansätze zu ähnlichen Fügungen.
a) Der ‚zweite‘ Akk. ist ein Akk. des Ergebnisses, z. B. &ixos ‚Wunde‘
(odr&onı u. ä.), xax& ‚Übles‘ (£pdewv u. ä.), pn ‚Teile‘ (duedeiv u. ä.).
Vgl. (Aphrodite:) Any &xdouau Eixog, 6 ne Bporög ouraoev dvnp E 361 (E&.,5 HuwT....
Parev II 511), oöANv, Tnv Tore iv oüg NAaoe 7 393, ng ErAng roraüra ads Öbeis uapävar;
Soph. OR 1327 f., passiv rpaxuuarıodelg nord Thuk. TV 12,1. (Etwas) in Teile teilen:
Tpeig nolpas 6 Ekpäng Suoduevos ravra mov neLdv orparöv Hdt.VII 121, öv (Kitwva) nararenc
roloıy inreücı xarröuare Aristoph. Ach. 300 f., Küpog 6 orp&reuna xareverne Ihdera uEpm
Xen. Cyr. VII 5, 13, dı:Iouev abrnv (scil. try nerpnrucnv) bo uepn Plat. politicus 238 d,
passiv (6 &orv) xararerunrau rag 6dobg Idtas Hdt. 1180, yf dE Hal olenoeıg Ta abr& neon dua-
veundnro Plat. leg. 737e. In der passiven Konstruktion sollten eigentlich beide Akkusa-
tive zu Nominativen werden; es heißt z. B. auch &xxog rürteraı ‚eine Wunde wird ge-
schlagen‘ u. ä&. Aber z. B. T. 2ß%49n *oöAn ‚T. wurde getroffen - eine Wunde‘ wurde im
geschichtlichen Griechischen nicht geduldet; man behielt den Akk. ovAnv der aktiven
Konstruktion bei und empfand die vorkommenden Nom. des Neutr. als Akkusative.
b) Der ‚zweite‘ Akkusativ ist ein Akk. des Inhalts in beliebiger Form
(vgl. o. S. 74 ff.).
&) Der ‚zweite‘ Akk. ist etymologisch mit dem Verb verwandt: Aoßng re
xal alayeog... NV Eus Außnoacde N 622 f., eivexa viang, NV pıv Eyo viamoa
ı 544 f., öv nepl xhpı oldeı Zeig... navrolmv pıörmr(a) o 245 f., Tooodrov Eydog
eydatpw oe Soph. El. 1034, ‘Erevng yanei we Övoxepeotepov yauov Eur. Tro.
357, Bpxwoav tod orparıarag robg neytoroug öpxoug Thuk. VIII 75, 2, zus ö
Tarmp rhv av naldwv naudelav Enatdevev Xen. Cyr. VIII 3, 37, Meintög ue
Eypaılaro nv ypapnv rabımv Plat. apol. 19a, Exaxorov ebepyereiv nv neylornv
edepyeolav ebd. 36c, rpoxadodvrau poxAnoıv nuäs Dem. 37, 12, nv Ayarnınv,
Av nyarmoev nuüs N. T. Eph. 2,4.
ß) Der ‚zweite‘ Akk. ist etymologisch vom Verb verschieden, oft
durch Abkürzung entstanden (o.S.76f.): &reioaro Zpyov aeıneg dvrideov Ny-
na 0 236, umdet xpeioodvav Yedv Epwg Apuxrov duno mpocdpaxor ne Aesch.
Prom. 903, tod we nvd’ Eoloraoaı Beorv; Soph. Tr. 339, & ocuv’ Em oral
&xelvous Soph. Ai. 1107, ren . . . @rıualeıs nörıv Soph. OR 340, Kaooavöpav...
vanci Bratog ondriov ’Ayapeuvov A&yog Eur. Tro. 42-44, ei un 0’ KdecrpTg ala
zıuwpnoercı Eur. Alec. 733, droreloaodaı dlunv Ex9pobs Eur. Heraclid. 852.
882, &orepdvovv u’ edayyerıa Ar. equ. 647, Tb xaraowxönevov TODTO XATanAdo-
covraı räy 6 oöua ‚mit der abgeriebenen Masse bestreichen sie sich‘ Hdt.
IV 75, hy vauueyiav arewosuede Kopıvdioug Thuk. I 32, 5, Miriaöng 6 nv
&v Mapadövı uayyv robs Bapßdpous virnoag Aeschin. 3, 181 (neben Ev x La-
Aayivı vauuayia rov Il&ponv &vıxäre). Mit komponiertem Verb: xal nv pwvnoas
Erea nrrepbevra npoombde B 7 und oft (vgl. unrepe, Av &. er. np. T20), Mndeıx,
yalpe‘ robde yikp poolov x&AALov obdelg olde rpoopwveiv plAoug Eur. M. 663f.,
80 B. Wortarten und Wortformen. I.Nomen

Buvov rpocenaloanev rov "Epwra Plat. Phaedr. 265c. Mit allg. Neutr.: x& ve
ra Seröoumnoe rhv yapav Thuk. II 15,2, örep oi ’Eyeoratoı nuäs Enpoßodcı
Thuk. VI11, 2, & borara donaoduevor tods aörav Lys. 13, 39, & Music abrobs
Erptpousv real &mandebonev Plat. civ. Al4d, &rep Eyb Önös Erbrrouv Plat. apol.
41e. Häufiger, bes. auch in Prosa, in mehr oder weniger bestimmten Ver-
bindungen. Klangliche Äußerungen: 6 3& u’ obdEv Aueißero A 563, morıöcy-
wevos ei rt uıveinor I, Ziva dE Tıs rpoppövwg Erıvixın vAdlov Aesch. Ag. 174,
TOAAK uev 0’ Eyc nareldov HIN ravddnpur’ döbpnara nv Hpaxdeıov &Godov yow-
u&vyv Soph. Tr. 49 ff., Aryup& 9° &yeo noyepd Bo& rov £v Aeyeı npodörav Eur.M.
205, narhp d& vv... Zvveneı ade Eur. Herc. 964, raöra uev "Tdxpvex Auelılavro
Hdt. VII 136. In xaXeiv rıva övoua steht d. schließlich für den Vokativ (s. o.
5.66, 3): ein’ övon’, örrı oe xeidı nareov I 550, Kadoück ne Toro To d. Xen.
oec. 7, 3. Speisen, tränken: deinvov 76 uıv &Yotvıce Hdt. I 129, Bobier oe
yebow no&rov Arparov uedu; Eur. Cycl. 149, riow ope Alpxas ayvov Üdmp Pind.
1.5, 74, tod nal HoEan al ravrodand edayouv Duäs Plat. Gorg. 522a, ri Av
adr&s &ANo Y rare Exyöpralss; Plat. civ. 372d.t Betrügen, verleumden:
Ta KAEUNATE ..., & TOV ToA&uıov uaAıor” &v rısdnarmmoag... Thuk. V 9,5, roöro
dus &Eanaryionı Xen. an. V 7, 6, 60x Tobg raraınapous "OAuvdtoug Einnarmoe
Dem. 8, 62; & idt« obroı SdLaßaAAoUoL TovV Euöv ratepa, un reldeode Antiph.
5, 79. Gerichtliche Verba (anklagen, strafen): ov Ilırraäaxov Euxoriyouv
ras 2E Avdparwy nAnyasAntiph.Ayi, dtxag eitev Eörorıv dbo Isae. 7, 10, xa-
renorepav (Tiuoplav) 9 olav Eus Anertövare Plat. apol. 39c, nv ypapnv, MV
Edlwxe Ureoavov Dem. 59, 69.
y) Im Passiv. Zu «) deouov Suosänvuorov Eixeraı Sedets Eur. Hipp. 1237,
N) xplors, NV expttm Lys. 13, 50, Plat.: örav.. . &AAnv Abrımv Aurcyraı Phaed. 85a,
Baoırletav racav dinauorarnv Baorkevöuevo. leg. 680e, räcav Yeparneiav Yepareu-
öwevog Phaedr. 255a, reAkoug dei Tereräg reAobuevog Phaedr. 249c, zn Y’
Ößpıv Auev &v Ößptouevor Dem. 23, 121. Zu PB): reipex navra, T& 7’ obpavös
Eorepavwraı & 485 (statt &v orepavov &.), & yYs neylora Tyod Kel TLumuevor
Soph. OR 1223, 6%ev nerpatov &Aua Sıoxeudnoernı Eur. Ion 1268, Hode ravy-
n£pıor Xopralönevor yara Aeuxov Cratin. fr. 142 (157 K.). Prosa 7& uev Ma
ravra neyarwg Enaıvea Hdt. III 34, Yauudleodaı r& eixöre Thuk. I 38, 2,
aNoreoda nv Ypaprv Antiph. 2, 8. 9, noıxlAoug TA vora xal T& Eurpoodev
ravra Eorıyuevoug dvdtnıa Xen. an. V 4, 32, 76 neyiorov TÜV KöLmnudTav Tv
in’ abrod Nöınnpevog Lys. 1, 45, runreoda TY Inpocia udorıyı nevrhrovra
rıny&g Aeschin. 1, 139, Exeiporovy9m Anuoodevng Thy dpxhv nv ini to dewpıxa
Aeschin. 3, 24.
8) Bei Umschreibung von Verba mittels roıiodeı u.ä. kann der Akk.
des Verbalabstrakts den ‚zweiten‘ Akk. bilden: Yeol... ”Diov P%opdc...
Ynpoug Edevro Aesch. Ag. 788 ff., olav u’ &p’ &3ov Außav Soph. Tr. 996, r& 3°
ev neoo N Anarıy loyeıc hard. Soph. OC 583 f., & xpfjv oe nerpiag amoushv
£xeıv Eur. Here. 709, &v utv npörd oo noupnv &xo Eur. Or. 1069, zuyyavers
apa moLeduevos NV Epyaalyv tod ouönpov Hdt. 168, oöre oVAKs xpıdenv p6-
yuoıv Enortero Hdt. I 160, Av Xapav naradpoucis Actav Zrorelro Thuk. VIII
t Vgl. neugr. rat&o ‚speise‘, norilo ‚tränke‘, xoprdLo ‚sättige‘, giRebw ‚bewirte‘ mit dop-
peltem Akk.
4. Kasus. d) Akkusativ. I. Akk. des Objekts. 3. Doppelter Akk. 81
4, 2. Hierher auch einem Gutes oder Übles tun, sagen, sinnen:!
nord road Eopys Tpüas II 424, raüra u’ Kysıpönevon au’ EBalere II 207,
"Exropo. Loy KEINER undero Epya X 395, vurrög yap Nuds Tyode rpäyos Kororov
Exeı nepavas Soph. Ai. 21, 6 Oeuiorondeng... obs Kopıvdloug oA Te nol
xaxa Ereye Hdt. VIII 61, ayadöv vı npäboı nv nörıv Ar. eccl. 108 (npkrro
selten so), (N Yi) robs &pıora Yepansbovras aörhv nAeiora dyaddk dvrınoısi Xen.
oec. 5, 12, oi n&v rovnpol xaxdv rı Epyalovraı tobs del Eyyurdrw abrav Övras
Plat. apol. 25c.
c) Einem voranstehenden Akk. der Person (selten eines Tieres) als affi-
zıertem Obj. folgt im Epos und der davon abhängigen Literatur gerne ein
gleichstehender ‚zweiter‘ Akk. des Körperteils (auch als Sitz einer geistigen
Funktion) als nachträgliche Präzisierung (sog. oxYuaxa9° öXovxalue&poc,
Ganzes und Teil); z. B. röv 6° ’Oduoebs... B&Ae doupt xöpamv ‚den traf O.
mit dem Speer, [ich wollte sagen:] seine Schläfe [traf er]‘ A 501. Die Prosa
kennt nur die passive Konstruktion (s. u.). Zur gleichen Konstruktion mit
dem Dativ s. u. S. 189f., Fußn. 5.
Vgl. noch un we, ybvar, Xaderoioıv dveldsor Yuudv Zvinte T' 438, 08 uote Tövog ppevas
Aupıßeßnxev Z 355, rov 8° Kopı nAnE abxeva A 240, Kparepöv Ha E revdog 6pdaruodg ExdAude
A 250, Tp@ag 8& rpöuog alvög Önmude yoia Exaorov Y 44, u’... lEer’ &xos apadinv W' 47,
roiöv oe Ennog plyev Epxog ddövrov a 64, Tov (Eiapov) 8° Ey Exßalvovra zart’ dsrvmorıv ueoa
vora nAn&a x 161, 9 oe rödag vider ‚die dir die Füße waschen wird‘ r 356, Aayxvaı vıy nEAav
&verov Epepov ‚Flaum bedachte ihm sein Kinn schwarz‘ Pind. O. 1, 70, idpag ..... vıv räv
xaractaleı deuag Soph. Phil. 823, nEdeg we npdg Yeöv yelpa Soph. Phil. 1301. Neben einem
dritten Akk. steht unser Schema ® 122 (s. 0. S. 78 Fußn. 1). Ganz selten geht der ‚zweite‘
Akk. voran: dbn &xog xpadlnv Aueprısönv "Oduona v 286 (mit Gen. co 347), xpadtnv rröYog
alvuro rorueva ray Hes. sc. 41.2 Im Passiv (oft Partizip) Vorstufe des Akk. der Beziehung
(u. 8. 84,a): BEPAnaı xeve@va Staurepes E 284 (wäre im Aktiv EBaAöv oe x. 8.), ’Artpelöng
9 &yei neräw BeßoAnuevos Arop I 9 (mit vorangestelltem xfp x 247), dtLepdapuevog Av
&xonv Hdt. I 38, MAnyels nv negaanv merexei Hdt. VI 38, 7& op£repa aür@v cwuaTa aixı-
cYevres Andoc. 1, 138, ouvrerpiuuevoug dvdpnroug Kal oxXEin xal nieupgs Xen. an. IV 7, 4,
Sedeuevog nal To yeipe Kal Tov rpdyndov Ev ro Xen. hell. III 3, 11 (wäre im Aktiv &önoav
abröv T. X. XTA.), ovverpißöuede Tüc nepards Lys. 3, 19.
Die Entstehung des Schemas durch Zusammenziehung von zwei Sätzen ist im Muster-
beispiel angedeutet (abwegig versteht Kieckers, Griech. Gramm. 3, 31 den ‚zweiten‘
Akk. der Richtung). Daß das Schema auch im Griechischen einmal der Umgangssprache
angehörte, wird auch durch die Parallelen aus der nhd. Umgangssprache (Blümel, IF
34, 285 ff.) und aus dem Arabischen (Littmann, IF 35, 244 f.) wahrscheinlich.?
d) Neben einem Akk. der Person kann als ‚zweiter‘ Akk. der Akk. einer
beliebigen Sache (teilweise aber auch nur ein pronominaler Akk.) stehen bei
Verben wie fordern und fragen, lehren, erinnern, wegnehmen, wa-
schen, verbergen, an-undausziehenu. a. (vgl. Kühner-Gerth 1, 324-29
und die Wörterbücher). Auch dieses Syntagma ist grundsätzlich, aber nicht
in den einzelnen Beispielen aus dem Indogermanischen ererbt.?
1 Die Verba für ‚tun, sagen, sinnen‘ wer- und rpsuos EiMaße yola c 88 (vgl. © 452), bei-
den ja nie bloß mit einem äußern Akk. der des an der Stelle r& B&Xe Yoöpov "Apna nur”
Person verbunden. abyeva D 406.
2 Der ‚zweite‘ Akkusativ kann auch durch 3 Vgl. noch Ertl xpövov £rn dbo Pap. Ox. VI
eine Präposition verdeutlicht, der ‚erste‘ 941, 10 (IIIP). Nachmanson, Volksspr.
durch den Dativ ersetzt werden; dabei ist 69£.
die Wortfolge freier ve ... B&Aev Alog xep- 4 Idg. *prkskö (ai. prööhämi und lat.
vadio mpdg orijdog O 250, röv d’äxog 6&0 posco) mit dopp. Akk. hat keine griechische
xark opeva rohe Badelav T 125; öde de Entsprechung.
opevas "Exropı nödog EL2I3 Ti 8° Erı näANov
6 H.d.A.IL,1,2
82 B. Wortarten und Wortformen. I. Nomen

«) fordern und fragen. alr&w: Fre& uıv d6pu Haxpöv X 295, alreeıv Töv Kaußvoex
"Anaoıv Yoyarspaı Hdt. III 1, &%ovg Erauro öv x” nucpav Blov Soph. 0C1364, önäg Baor-
Iede Ta 8mia drrartei Xen. an. II 5, 38, rp&cow und Med., auch dve-, eio-, ‚eintreiben‘
Hdt. (wdroVg...Eratov TaAavro EronEay IM 58), Pind. (oreavoe TrpKooovti ne ToDTo JedöuaTov
xp£os, nämlich zu singen O. 3, 6f.; vgl. poscimur Hor. c. 1, 32, 1), Att. (so auch &xX&yo);
zaüra ev oby Öpös &rı Alocoyaı ‚bitte‘ B 210, oAAd vıv Arrdvevev Pind. N. 5, 31.12porao
(vgl. lat. aliquem sententiam rogare u. ä.): raüra 8’ & u elpwräg zul Alcoenı 8 347, Eeive, TO
uev ve np@rov &yav elpnoouaı auch‘ is rödev eis dvöpav; n 237, Kömay, elpwräs u’ Övona
Auröv ı 364, dvnped” Aus robs &v "Io növoug Eur. IT 661, od roür’ Zpwrö o’ Aristoph.
nub. 641,2 ri’ u’ ioropeig r6ßde; ‚was forschest, du mich darnach aus?‘ Eur. Ph. 621, att.
&beralo ‚prüfen‘. Im Passiv z. B. aimmdevreg ypnuara Hdt. VIII 111, üno Baoıog .
renpayutvog robg... Pöpoug Thuk. VIII 5, 5, Zpwrndelg rö xaröv Plat. Hipp. mai. 289c.
Die Verba des Forderns konstruieren auch rı rapd rıvog Hdt. Att. (npög rıvog Theogn. 556),
die des Fragens rıy& rrepl rıvog (Od., z. B. « 135, Hdt. Att.), auch &ugpt rıvog Od.
ß) lehren. dıdkoxw: Yroı uevoe... plAnoav Zeug te Tloosıdawv re xal inroobvag EdLdabav
ravrolac W 306 ff., opeag oluag uolo” Edlda&e $ 481, ord dıödoxeı u’ 6 roAdg Blorog Eur.
Hipp. 252, YAßoodv te mr ’Artınnv xal Tpönoug tüv ’Admvalov Edldxoxov Tobs mraldag
Hdt. VI 138; ebenso att. &xdıd&oxw ‚gründlich unterrichten‘, radebw» (auch Hdt.),?
291Co ‚gewöhnen‘. Elliptisch dı8doxw SıYbpaußov, Späpa Hdt. Att., eig. Iıddoxo Tolg
dyavıords nal Töv Xopov Späua. Im Passiv z. B. pdpnaxa..., r& ce nport pacoıv ’AyıMAnog
dedLdaydaı, dv Kelpmv 2ötdake A 830ff. (neben Iıdaoxönevog rroAtuoıo II 811), rauoi Ypau.-
ara Sudacxonevorsı Hdt. VI 27, naudeugnvan T& rpoonxovra Xen. comm. IV 2, 23. At-
tisch auch dı84oxw rıy& rrepl Tıvog, raudedo rıva rıvı (und &v rıvı, eig, En, repl, rpög dpernv),
bes. im Passiv (Kühner-Gerth 1, 327 Anm. 8).
y) erinnern: £nel 8% radrk u’ Aveumoag y 211, Kvanınvmaorwv GPEXG TO XPNOTNpLOV
Hdt. VI 140, oi ’Eysoraioı Euunaxtav Avaınvnoxovres tolg "Adnvatoug Thuk. VI 6, 2,
ÖneuLvmods ue Ta Ev ro Lötwrıx Bio Xen. Hier. 1, 3. So auch im Med. tau.ßov ‘Innwvaxtog
AvenımymoxöumvAristoph.ran.661; doch auch &vanıuyyarw Tıva Tıyvog und dvanınvnoxeotat
rıvog (und reept Tıvog, rrept Ti).
8) wegnehmen, rauben: yv &b Ex xsıpav EXero xpelmv ’Ayansuvov "Artpelöng @g el
zıv Ariumtov neravdormv II 58f., &g Zu’ Kapnıpeitaı XKpvontda Doißos ’Anörrwv A 182,
Teöxpov Teiauovıov eÖxog Anmlpxa O 462; so auch episch E&atvuuaı, Krroppalo, AuLepow,
evaptio, ovAdw (auch att.); att. röv navra 8° öABov Auap Ev 1’ Apeliero Eur. Hec. 285, röv
Hövov for Kal plAov aid Kpeliero rhv boxnv Xen. Cyr. IV 6, 4, my tıumv drootepet ne
Dem. 28, 13; danach gewagtere poetische Konstruktionen: töre vöı Bınoaro uLodöv ‚zwang
uns den Lohn ab‘ © 451, zöv uev.. Hbyarpes Epnuwoav... zÖÜppooUvag nepog ‚brachten
ihn um sein Teil Seelenruhe‘ Pind. P. 3, 97f., ve... b)ıröv up’ drroonaoag Soph. OC 866,
ris ule).... .nöuag droAwrisi Eur. IA 790 ff. Im Passiv: rd veov BobAsuu’ Op’ Örou oxäirrpov
rıuds 7’ amoovAätaı Aesch. Prom. 171, 8etoxg, un Anaıpedew TNV KpxNv Trpdg ToD KdEAYEoD
Hdt. III 65, r&s npooödoug drrootsepnoovraı Thuk. VI 91, 7. Statt des Akk. der Person
kann episch auch der Dat. stehen: roA&ooıv (‚vielen‘)... Yuudv dmmbpa P 236, aurdp 6
ToLaıv Kpeldero vöorınov Auap a 9 (udxag SE 001 Xal ToAtnovg dpcnıp® ‚nehme ab‘ Xen. Gyr.
VII 2, 26, &peretv oploıv ‚erlassen‘ ebd. VII 1, 44, vielleicht durch ionischen Einfluß).
Att. dpapeicdaı (rap-, Öp-) und drrootspeiv zeigen in der Bedeutung ‚einem etwas ent-
ziehen‘ u. ä. die bei «rro- zu erwartende Konstruktion rıydg (Person) rı (tive), z. B. &AMov
Exuröv drootepiv ‚sich einem andern entziehend‘ Thuk. I 40, 2, nv pavep&v &peilav ic
röIewG Kpaıpobuedx Thuk. III 43, 1, Tav Amy dpaıpobnevor xpnuara Xen. comm.I 5, 3,
oi Odılön.evor dpaıpoövrau (‚halten ab‘) rag ue£v nuvag tod eöpetv Xen. ven. 6, 4 (auch Sim-
plex: undauss rabrag y’ Ein wov ‚mir nehmest‘ Soph. OR 1522); auch rı &x rıvog Xen.
ven. 12, 9. Aber es begegnen auch ep. Annlpwv, aroppalw, Aucpdw, att. (Krro)orspeiv rıyd
Tıvog (Sache). — Ähnlich ® 122 (mit drei Akkusativen; s. 0. 8.78 Fußn.1) und repi
yap Ha E xadxög Zierbev PÜAAA Te Hal PAoıdv A 236.

1 zocaürd 0’, & Zei, npoorperw Soph. Ai. dern‘ (= alrtw, vgl. lat. posco).
831. AR j ® In anderer Bedeutung Asuxdv aurhv Erai-
® Hellenistisch heißt &par&o auch ‚for- Sdevoev ydAx Soph. {r. 648.
4. Kasus. d) Akkusativ. II. Akk. des Objekts. 3. Doppelter Akk. 83
€) waschen u. ä.: dppa rayıora Il&rpoxAov Aobasıav iro Bpörov aluardevra D 345, Xp6a
viLero dtog "Odvoasbg Kiunv T 224; xeiuıvepts alya nddmpov... Zaprmdöva II 667; Evpn-
cavr& uıv rag tplyac Hdt. V 35.
C) verbergen u.ä.:600x... nebdouar,.... Bahasa. obdE ve xebow ‚nec te celabo‘ y 187,
odre oe droxpbpw.. . nv &uewurod odainv Hdt. VII 28, Atoyeitwv rhv Iuyareox Expunte
rov Yavarov rod dvöpög Lys. 32, 7. Auch mit Dat. der Person: obd&v roı &yc xpblw Zrrog
008° Emixebow 8 350, rrpög tıya rı xpbero Soph. Ph. 588.
n) an- und ausziehen: &oow wıv yAxivav p 339, &x ulv we yAxivdv te yıravd re einar’
Eduoav & 341, 1dod 8° ’AnöMwv abrög Exrdbmv Zus xpnornplav &o9nra Aesch. Ag. 1269, zöv
Siuov duav XAaivav Aurıoyov ndAıv Aristoph. Lys. 1156, röv utv Exvroö dxeivov Aupleoe
(ein großer Knabe seinen zu kleinen Chiton einem kleinen, der einen zu großen hatte),
röv d& Exelvou abrög Zv&ßu (eig. ‚schlüpfte hinein‘ mit Akk. der Richtung?) Xen. Cyr. 13,17.
%) aufhalten, hindern: dppax xev A ye dtarpißyorv ”Ayxauols Öv yauov ‚hinhalten‘
B 204, Eorıv, ög oe xwAbaeı 6 dpäv Soph. Ph. 1241, ig y&p &09” 6 taürd 0’ elpyav; Aristoph.
vesp. 333.
ı) heißen, nötigen: xeXebw, Avayxdlw (toöro un Avkyxale ve Plat. civ. 473a), mpdg
dedLäg oe TN0d’ Enıioxnnto trade Eur. IT 701.
x) Für den schon indogermanischen doppelten Akk. bei ‚fordern, fragen‘ (vgl. o.
S. 81 Fußn. 4) paßt besonders gut die 0. S. 78, 3 gegebene Erklärung der Konstruk-
tion: Npsrö rıva rı war ursprünglich ‚er (be)fragte einen, er (er)fragte etwas‘. Daß diese
Erklärungsweise nicht bei allen Verben dieses Abschnittes ebenso leicht angewendet
werden kann, beruht darauf, daß die Konstruktionsweise auch schon im ältern Griechi-
schen ausgedehnt wurde (vgl. z.B. o. S.82 Fußn. 1). Im hellenistischen Griechisch
ist die Zunahme offensichtlich (Mayser, Pap. II 2, 322 ff.), z. B. oleraı Inwionrpaxtnoesıv
(‚strafweise eintreiben zu können‘) nu&s t& un xadnrovra Urk. PtolZ. II 193, 14
(1102), inarıov roppupoßv rrepıeßarov aöröv NT. Joh.19,2.
Zusatz. Im Neugriechischen haben {nrö ‚fordere‘, ratpvo ‚nehme‘, &paxıpoünaı und
orep& ‚nehme weg‘, xpbßw ‚verberge‘ neben dem Akk. der Sache den Gen. der Person
(bes. bei Pronomen, bei Subst. &r6 mit Akk.), dagegen ‚doppelten‘ Akk. &pwrö, nadatvo
‚lehre‘, vrövo ‚ziehe an‘, oroXt{w ‚schmücke‘; neu mit ‚dopp.‘ Akk. neugr. popravo ‚be-
laste‘ (z. B. novAdpıx donuı ‚mulos argento‘), yeuilo (T6 roripı vep6), onelpw (TO Xapdpı
xouxxıda), notiio u.ä. S. 0. 8.79.
e) Der ‚zweite‘ Akk. ist ein mit dem ersten nach Möglichkeit kongruieren-
des Substantiv oder Adjektiv in Ausdrücken von der Bedeutung ‚einen für
etwas halten, als etwas geben oder nehmen‘, resultativ ‚einen etwas nennen,
zu etwas. machen, erziehen, wählen‘ u. ä. Im Passiv werden beide Akkusa-
tive zu Nominativen (vgl.0.5.64 c «). Vgl. lat. putare, appellare, creare, red-
dere mit doppeltem Akk. bzw. Nom.
Vgl. 08 raida... norebunv I 494, Kruuörepov SE ne Inoeıs II 90, Kömvovg Aue TINod“
ı 404, Oörıv d£ ne xınınoxovan ı 366, maudedsıv rıyva nandv Soph. OC 919, Tpeis Tov Euöv
24 Ipöv verpobs Ioo Eur. M. 374 f., raldag rrepıocöig Exdıökoresdat oopodg Eur. M. 295,
od xalpovres yiwr« Zu: Inoscde Hdt. III 29, f) elpnvm rov Snuov rov ’Admvalov ÖmAov
Ape nal warkornoev loyupöv Andoc. 3, 7, odrog röy &v Mndoıg ravray Eavrov deomöryv me-
rolnxev Xen. Cyr. I 3, 18, tobg ovuudyoug rpodbnoug moreioda Xen. Gyr. IV 2, 38, röv
Toßpbav abvdeınvov nap&raßev Xen. Cyr. V 2, 14, vöule nv uev marpida olxov A. Xen.
Hier. 11, 14, ("’Aynoliaos) r&s utv av ldıar@v duapriag rpdwg Epepe, Tas dE Tiv dpxovrav
weyddag yet Xen. Ages. 11, 6, y&Aora dn röv fu anedeıkev Plat. Theaet. 166a, Thv oıynv
sov Euyyäpnow Snow Plat. Crat. 435b, rp&peıv re al aögeıv weyav Plat. civ. 5650, ri
rote Atyeıg robs Berrioug; Plat. Gorg. 489d, nörews Eywye mAoürov Hyoluaı ovuuKxoug,
riorıv, eövorav Dem. 8, 66. Selten mit &s: rnv Add, Av ol Aupeiog Enayyeideto Es MV
Sopehv roicı &derpeoicı Hdt. III 135. Passiv: tauing rroA&w.oro reruntau A 84, adprıoror...
zpdpev A 266, abrol vonoderan xAndnoovrau Plat. leg. 681 d, door Av... Kyadol apıdacı
civ. 469b.
ı Vgl.lat. döcere mit dopp. 'Akk.
6*
84 B. Wortarten und Wortformen. I. Nomen

III. Sog. Akkusativ der Beziehung (accusativus graecus)


und sog. Akkusativ der Satzapposition
Lit.: Delbrück, Vergl. Synt. 1, 387-393.- L.H.Gray, Zur idg. Syntax von *näman.
IF 11, 307-143. - K. Brugmann, Der sog. Akk. der Beziehung im Arischen, Griech.,
Lat., Germ. IF 27, 1214-51. - E. Kieckers, Zum Accusativus limitationis im Griech.
IF 30, 3614-66. - R. Blümel, Der Ursprung des griech. Bereichsakk. und anderes. IF
33, 1-96; Zum Bereichs- oder Beziehungsakk. IF 44, 249-63; Noch einmal der Bereichs-
akk. IF 53, 104-08. - F.Sommer, Zum Akk. der Beziehung. IF 46, 27-43. — Y.M.
Biese, Das Problem des griech. Akk. der Beziehung. Arctos 2 (1931) 89-114.
Der sog. Akk. der Beziehung und der Akk. der Satzapposition heben sich
von den übrigen Gebrauchsweisen des Akkusativs ab, ohne selbst näher zu-
sammenzugehören. Doch sind die Satzapposition und wenigstens ein Teil
des Akkusativs der Beziehung parallel entstanden, und zwar unabhängig
von den bisher besprochenen Gebrauchsweisen des Akkusativs, von denen
anderseits eine Brücke zum übrigen Teil des Akkusativs der Beziehung führt.

1. Sog. Akkusativ der Beziehung (accusativus Graecus).!

Ein Akk. der Sache, in Abhängigkeit von einem passiven oder intransi-
tiven Verb (bes. auch Partizip) oder von einem Adjektiv, hat den Wert
einer gewöhnlich einschränkenden näheren Bestimmung oder Bereichsangabe
(deutsch wiedergegeben mit ‚in bezug auf‘, ‚rücksichtlich dessen‘, ‚was...
betrifft‘).” Dieses Syntagma enthält chronologisch und entstehungsgeschicht-
lich verschiedene Schichten, die teilweise nicht völlig vom Ausgangs-
punkt gelöst, also nicht durchaus zu einer neuen Einheit zusammengewachsen
sind. Unscharf sind die Grenzen gegenüber dem ‚zweiten‘ Akk. des doppel-
ten Akk. in passiver Konstruktion (o. S. 78 ff.), der vom jüngern Sprach-
gefühl leicht als Akk. der Beziehung empfunden werden konnte, was aber
auch von uaynv vuryoaı u. ä. gilt (0. S. 76 e). Sicher geht ein Teil des (atti-
schen) Akk. der Beziehung (u. a) vom passiv konstruierten oyiuax xx”
8Xov xal u£pog aus. Aber daneben steht seit Homer der Akk. der Beziehung
bei Intransitiva und bei Adjektiva, ebenfalls vorwiegend von Körperteilen
(auch als Sitz der Triebe und des Geistes), doch auch vom ganzen Körper
und seinen Funktionen (u. S.85b c). Außerdem wird eine nachweisbar vor-
griechische Gruppe durch Wörter für Maße, Name, Herkunft gebildet,
deren Gebrauch als Akkusative der Beziehung nicht wohl von der Verbal-
rektion ausgehen kann (s. u. S.86d). — S. auch Porzig, Namen 127f.
a) Dem oxiua xa9” 6Aov xal u&pog in passiver Konstruktion (o. S. 81 c)
ähnlich, ohne daß eine Umsetzung in die aktive noch möglich wäre; nur
attisch: Efexörnv... ov öpdaruöv Aldo Aristoph. nub. 24 (man konnte kaum
W ie andere Termini ist auch die Be- vus Graecus, die einen fremden Maßstab
zeichnung Akk. der Beziehung anfechtbar, anlegt und nichts über das Wesen der Er-
besonders weil sie zu unberechtigter Aus- scheinung sagt.
dehnung verlocken kann (vgl. die Kritik 2 Vom deskriptiven Standpunkt kann der
bei P. Schmitt, Über den Ursprung des Akk. der Beziehung mit den unter I (o.
Substantivsatzes mit Relativpartikeln im 8. 67 ff.) behandelten Gebrauchsweisen als
Griech. Würzb. 1889, 8.17 £.). Aber auch ua Akk. zusammengefaßt wer-
‚Bereichsakkusativ‘ ist nicht einwandfrei, en.
erst recht nicht die Bezeichnung accusati-
4. Kasus. d) Akkusativ. III. 1. Akk. der Beziehung 85
sagen E££xoyav ne Töv 6.), Knerundmonv as nepards Xen. Cyr. VIII 8, 3
(anEdavov drorundevres as Xeporas Xen. an. 116,1). An den folgenden Stel-
len steht neben dem passiven Verb ein gleich konstruiertes intransitives
(vgl. b): rnv xAeiv ouverpißnv xl Thv Xepyarhv xaredynv Andoc. 1, 61, ol re
dLepdapuevor dr TNG XLövog Tods dpdaAuoDs ol re uno Tod wöxous TODG SarTuA0UG
Toy TOIDv droosonnörsz Xen. an. IV 5, 12, (OtAurzov) rov &pFaA dv Erxexon-
KEVOV, TMv KAeiv Kateayora, TaV Xelon, To a rernpwuevov Dem. 18, 67.
b) Bei beliebigen Intransitiven, ebenfalls von Körperteilen oder vom Kör-
per; seit Homer: or&vrov uev Mage rrelpeyev elpeas Guous I'210, neiatvero
SE xp6a naröv E 354, xapein dE ppeva unmp Z 481, &v 8° övdou Bocov AfTo
oröna re plvas re \W' 777, aivög uev XepaAnv te xal öuuata nadK Eorxas Helv
« 208 (vgl. B 478 unter c), piAov xararmaonaı Arop r 136, idoück we Yupöv
iavdıng b 47, xapı oralav Löpirı xal xepas Eipoxtövoug Soph. Ai. 9, (PRAape)
oröux Appi xaraoralovra Eur. suppl. 586, (MnSsıa) Epwrı Juudv Euriiayeio’
"I&sovog Eur. Med. 8, xauveıv robg öpdadnoug Hdt. II A111, ras Pp&vas byıalverv
Hdt. III 33, &Ayetv Tobs mode Xen. comm. 16,6; der ganze Körper: deuas
eixuia dee. © 305, od röv Ta owuara mpög Kpav, AAAd Tüv Tag Vuxds TrpöG
ApeTnV ed nepuxörwv Xen. comm. IV 1, 2, dunpäpeu yovn avöpög nv pbcıv Plat.
civ.453b; körperliche Funktionen: 068° ei xpuoeln ’Appodttn XaANog Eptlor,
Eoya Ö’ > Adnan yAavxanıdı ioopapiloı I 389, viei dE Ilpıauoro Auxaovı eioato
pwvnv Y 81, repieoor yuvamdv eldög re ueyedög ve a 248f.; bei aus Kopula
und Prädikativ (auch substantivischem) zusammengesetztem Prädikat: yel-
p&s 7’ aiyuntnv Euevaı xal Erippova BovAnv ‚was die Hände betrifft, ein Speer-
kämpfer sein, was den Rat, klug‘ rn242, tupAdg 7& 7’ ara röv re voüv Ta 7’ duo”
el Soph. OR 371, Eoöued” AAANAoıcıv A.voi Tobg tponoug Ar. pax 935, Av xal
To eldog veavioxog xal mv buxynv edpworog Xen. Hell. III 3, 5, siot veaviaı tag
öbeıs Lys. 10, 29.
c) Bei Adjektiven (vgl. b zu Ende). Körperteile: nödas axlg ’Ayırrebg A 58
und ständig (vgl. EAappdrepos nödas « 164), dunara xl neparnv Ixerog Aut
Teprixepabvw, "Apei de Lovmv, orepvov d& Ilcosıdawvı (von Agamemnon) B 478
(vgl. « 208 unter b), yn%6cuvos xnp A 272; der ganze Körper: Tudedg kıxpöz
uev Env deu E 801, (Kalypso: ) ob nEV Imv xelvng yE xepelov edxouau elvaı 00
deuag DUSE pUNV" u 08 wg oBBE Eoıne Ivnras adavarmoı deuas nal eldog Eptleıv
e 211 (vel. I 389 unter b), oeto neplpp@v Ilnveröreın eldog dnıdvorepn yeyedös
7 elodvra Ideodaı & 217, Arınoı ra o@uara Andoc. 1, 74 (vorher av ra swuara
&rıua MV), KadoUg TE loyupobg TroLeiv ToUG emo & oauara Plat. Gorg.
452b; körperliche Funktionen: Bonv @yadös B 408 und ständig, Yeoig EvaAty-
xıos abonv a 371, yovanıöv eldog &plorn Y) 7, eldog Exnrpereoratm Eur. Hec.269,
Leib und Seele: rd o@ua obx Apung nal mv Vuxmv 00x &yewel Avöpt Eouaos
Xen. Cyr. land ; geistige F ähigkeiten, Fertigkeiten: &x narpög TOoAU xeipovog
ulög Auelvav TTAVTolaG ApPETAG, MUEV nödas NIE naysodaı Hal v6ov Ev nparoiaı
Muxyvalav &r&ruxto O 642, Servo ukynv Aesch. Pers. 27, xat yvaunv Inavög
xal Ta roAeuıa KAxıuog Hdt. Ill 4, Bexriovas &vöpos Kal TV Yvayınv xal mv
{ö£av Aristoph. Pl. 558, «at TEXVoG ra Abyoug Kal moA&y.ovg &yadot Xen. ven.
1, 14; alles: navro yap od nandg eiuı 4 214, ro rave” ‚böciyovos öAßov Soph.
OR 1197, navr” Eomdpnua nanög 1421; vieles: & tod HEY TAAaıya, TOoAK 8°
ad copn Aesch. Ag. 1295. Mit Paronomasie: Kriuovg Erolnoav, Arınlav de
86 B. Wortarten und Wortformen.
I. Nomen

zoıdvde, Gore xrA. Thuk. V 34, 2, uyre rı o0pöG Av rrv Exelvav ooplav unte
auadng rv Auadtav Plat. apol. 22e.
d).Ausdrücke für Maß, Name, Herkunft, meist Neutra Sing.; seit Hom.
Im Nominalsatz mit Kopula. Maße: öc0ov Znv (nämlich das pöraAov) un-
xoc, t6o0ov n&yos eloopkaodeı ı 324, Evveonnxess Hoav ebpos, Krap uiRöG Ye
vevcodnv Evveöpyvior A 312, 7 Xepodvnoos Em rück Eorı oradimv einocı xal
zerpanootwv rd ufxog Hdt. VI 36; vgl. awest. masö ‚an Größe‘, frahö ‚an
Breite‘ u. a.; Aluvm Eodoa ruyyaveı tpınaovra oradlov nv rreptodov Hdt. VII
109; xonrüpes &pı$uov && Hdt. I 14, vgl. 50. Name: Kömureg 8° övon’ Hoav
Hes. theog. 144, Toatıröv ri övop Kapiov oixtoag Thuk. VIA, 1, moTauds
Köövos dvona Xen. an. 12, 23, vöuong dvoua Barrng Plut. Sol. 12: vgl. ai.
namuci nama mäyinam ‚den Zauberer namens Namuci‘ Rigv. I 3,1;
Herkunft: dox£eı d& nor Zunevau Avnp AltwAög yevenv W470, && ’IYaung yEvos
eiut 0 267, Kieavöpog yEvos Env Dıyareds ar’ Apxaöding Hdt. vI 83. Bei einem
Zahladjektiv: ot u&v Erropebovro nANYog &s Stoyläıoı Xen. an. IV 2, 2.
e) Brugmann, IF 27, 144 ff. hat die Gruppe d) (Maße usw.) für mich überzeugend
aus ursprünglichen parenthetischen (besser prosthetischen) Nominalsätzen erklärt; so
läßt sich z. B. $ı& u&ong tig rrötewmg Heil moraudg Ködvog övoua, edpog bo nAEdpwv Xen. an.
I 2, 23 noch auffassen als ‚mitten durch die Stadt fließt ein Fluß, K. [ist] sein Name,
seine Breite zwei Plethren‘,! und ot u£v Erropsbovro nANYog &G Stoxidoı Xen. an. IV 2,2 als
‚sie marschierten, die Menge [war] etwa 2000°.2 Die Akkusative övou«, eöpog, En
hatten dann ursprünglich nominativische Geltung; bei den Neutra vollzog sich bei der
Einverleibung der Prosthesen in den Satz, der den Hauptgedanken enthielt, der Über-
gang zur akkusativischen Auffassung besonders leicht; sichtbar ist die Kasusänderung
bei &&evar yvapınv Eunv uEMeı Aristoph. pax 232 (eig. £Zıevar - &un yvayın ‚meine Ansicht
[ist das]‘ - u.), ’Adnvatng Entbanowv "”Aconotng Hdt. I 19. Ahnlich läßt sich der nur grie-
chische (und danach lateinische) Akk. bei Adjektiva verstehen; als Musterformen kom-
men z. B. in Frage T. wıxpög Yv mit der Rektifikation deuag [uıxpdv Av] und @xüg Tv,
vielmehr nödsg [axess Noav].
f) Der Akk. der Beziehung wird vielfach konkurrenziert und in nachklassischer Zeit
z. T. zurückgedrängt vom Dat. (s. u. fIII2bß) undsehr stark von den Präpositionen.

2. Sog. Akkusativ der Satzapposition


In Andromaches düsterer Ahnung bei der Totenklage um Hektor % rıc
’Ayaıov dlıbeı xeıpög EA@v Arcd rrbpyov (‚oder ein Achäer wird unsern Skaman-
drios an der Hand fassen und vom Turme schleudern‘), Avypdv BAc$oov
0 734 f. ist X. 6. nicht Apposition zu dem vorschwebenden r£xos oder raid«,
was rein grammatisch anginge, sondern zieht eine Folgerung aus dem gan-
zen vorhergehenden Satz: &ore A. d. yeveodaı. Die deutsche Wiedergabe ‚ein
jähes Verderben‘ ist der Empfindung nach Nominativ, und dieser stand ur-
sprünglich auch im Griechischen; die attische Dichtersprache kann im Ge-
gensatz zu Homer noch den Nominativ setzen; s. darüber und über die Ein-
beziehung des Nominativs in die Satzkonstruktion (als Akkusativ), über die
gelegentliche Gleichstellung dieses Akkusativs mit dem Akkusativ des In-
halts (der von Haus aus das gleiche war) und über die Herkunft aus einer

1 Schwyzer, Parenthese 43. Vgl. neu- ® Vgl. auch G. Neckel, IF 21, 191: Bonv
griech. ‚ia Pop hrave Evas Paoıdkac, "Yrevos deyadös urspr.: ‚er ist tüchtig — die Stimme
x a rov (Thumb, Handb.ngr. V.2278 (wenigstens)‘.
r.&).
4. Kasus. d) Akk. III. 2. Akk. d.Satzapp. IV. Akk.d. Neutra.V.Akk.adv. 87
Prosthese u. CIII1b«1y dort auch über die aus dem Akk. der Satzapposition
hervorgegangenen Adverbien Swpedv, rpoix«, mpdpxaıw, ydpıv und über die
neutrischen (78) rp&rov, (T&) rpör«, To zpiv, 6 d& Aeyöuevov, Aoınöv ‚ceterum‘,
@u.pörepov u. a., die schon in nominativischer, aber auch erst in akkusativi-
scher Auffassung erstarrt sein können.

IV. Die Sonderstellung des Akkusativs der Neutra


Anscheinend seit der idg. Grundsprache nimmt der Akk. (Sg.) eine Son-
derstellung insofern ein, als er (im Lat. noch mehr als im Griech.) auch in
Fällen stehen kann, in denen ein geschlechtiges Substantiv im Gen. oder
Dat. stehen müßte.! So zudv Aexog dvriöwoav A 31, aber sonst dvrıka bei
Hom. nur Gen.; Ainv &xdou.aı Eros E 361, aber z. B. 354 &xYouevnv ddbvnon.
So auch in Prosa der ‚acc.‘ absol. (s. u. BIV7by3).

V. Akkusativadverbien
Die Akkusativadverbien bilden nicht einmal formell eine in jedem Einzel-
fall sicher abzugrenzende Kategorie, da bei den unter ihnen sehr häufigen
Neutra (bes. von Adjektiva und Pronomina) der Akkusativ nicht vom No-
minativ geschieden ist; und in einer Anzahl von Fällen ist nominativische
Auffassung z. B. von -ov -x wahrscheinlich (vgl. 1, 621, 2). Aber auch wo
akkusativische Auffassung im allgemeinen wahrscheinlich ist, ist oft der
syntaktische Ausgangspunkt im einzelnen schwer zu erkennen: die Schei-
dung der einzelnen Gebrauchsweisen, die schon bei den Substantiva nicht
immer durchaus möglich ist, ist bei den farblosen Verwendungen, die zur
adverbialen Erstarrung führen, um so schwieriger, als einzelne Adverbien
schon aus sehr alten Zeiten ererbt sind (z. B. roAb wie ai. purü, got. filu;
ueya wie ai. maht; Zuredov wie ai. atimätram s. 0.1, 436, 3). Daher ist die im
Vorhergehenden durchgeführte Eingliederung der Adverbien in die ver-
schiedenen Kategorien des Akkusativs nicht in allen Fällen sicher. Keine
Adverbien gehen aus vom Akk. des affizierten und des effizierten Objekts.
Schon als Adverbien sind einige adjektivische Neutra von der Stellung bei
Partizipien, wo sie noch als verbale Akkusative gefaßt werden können, zu
Adjektiven und Adverbien gekommen; so schon bei Hom. oft. z. B. roAb
neilov (oft), roAAdv &pıorog A 91, naupörepor noAb P 364, nö derwv A 557;
vgl. ai. purü vigvas ‚ganz jeder‘, lat. multum loquax usw.; u£eya vnrıoL ı 44,
vgl. ai. mahi sthirds ‚sehr stark‘.

VI. Absoluter Gebrauch des Akkusativs


Wie beim Nominativ (o. S. 66,4) beruht der scheinbar selbständige Ge-
brauch des Akkusativs (seit dem V. Jahrhundert bezeugt) auf Ellipse in
gewohnheitsmäßigen Verbindungen, bes. im Affekt, aber auch affektlos,
und auf Anakoluth. Beteiligt sind der Akkusativ des affizierten Objekts und
des Inhalts; in zwei Fällen (u. 1b und 2) entsteht durch die Ellipse der An-
schein eines Akkusativs der Beziehung. Mehr bei Kühner-Gerth 1, 329-31.
1 Vgl. Wackernagel, Synt.!1, 294 und zum Lat. (und Griech.) Löfstedt, Synt. 1.
ausführlich W. Havers, Gl.13, 171-89; 187ff. 2, 15ff.
88 B. Wortarten und Wortformen. I.Nomen

1. Ellipse a) affektisch in der Anrede, Frage, im Verbot, in abwehrender Bitte, z.B.:


o& dh, 08 Thy vebouonv &s redov xape, pic Mh xarapvji un dedpantvar rade; Soph. Ant. 441 (voll-
ständig o& zdv np69uuov dvra ... Ilevd&a Ayo [‚meine ich‘], £&.9ı Eur. Bacch, 913), oörog, &
o& roı Aristoph. av. 274; ti d& robg xıvduvederv 1uERXovrag (scil. rornoonev); Xen. comm. III
1,10; ri 88 mh Huerkpav rexvnv; Plat. soph. 266c; u rpıßäg Erı scil. roweire Soph. Ant. 577,
u not ye uöNoug Aristoph. vesp. 1179, un poı wuploug unde dtowuploug Zevoug xrA. Dem. 4,19;
un, ro6s oe deöv, TAfjg we rpododvan Eur. Alc. 275 (vollständig rpög vov oe Xpnvav... alta
rı9&o9aı Soph.OC 1333), u, mpög ve yovdkrav tig Te veoyduo xöpng Eur. Med. 324; teil-
weise affektisch auch dımAHv (nAnyHv) 0. 8. 77,2, und vn Aix, ob u& Ala (scil. öuvunı; vgl.
8. 72). - b) affektlose Ellipse eines Partizips. In den Überschriften einzelner Jamata
von Epidauros (Ende IV2) Del.3109: $1 ’Apar« Adxaıva böpwora, $ 12 Mevexparng Kvidiog
dp9aAuobc, 813 Otpoavdpog ‘Adıxöz pYlorv, $ 23 Kıavög rnodkypav, mit Artikel $ 8 Kiervaros
Onßatog 6 robs pPeipas, vollständig $ 7 &vnp &vrög räg xomlas Eixog Exwv (vgl. $ 3 ’Apı-
oraydpa Tpolavia. abra Eiuıda Exovox xri.); danach auch $ 9 &Ayog und, $ 10 möog als
Akk. zu verstehen. Ähnliches (nach alter Quelle?) öfters bei Lukian (Kühner-Gerth
1, 318 Anm. 22): 6 rhv obpıyya (scil. &xwv) bis accus. 9, &5 nv neydAnv dxpönoiıv, AV TO
zpındoöv teixog (scil. &xovoav oder repıßeßinuevnv) Charon 9, 6 d& nv roppupld« (scil.
Mupıeoutvos) obrool xal rd dıadnua (scil. Suadedeuevos) 6 BAoovpög, is av ruyyaveıs; dial.
mort. 10, 4, ö MiYong &xeivog 6 Mijdog 6 röv xavduv xal mv Tıdpav deor. conc. 9.
2. Anakoluth (bes. bei folgendem Nebensatz, aber auch sonst) unrip« 8°, el oi Yvuög
Epopnärau yautcodaı, A irw Es ueyapov narpös x 275 f. (übersetzbar als ‚was aber die Mut-
ter betrifft, soll sie usw.‘, aber u. ist durch das vorausgehende uwmorfjpas... &vaxdı
veranlaßt), nv Kadvov, rpörepov ob BovAou£vnv ouunayEeıy, WG Evenpnoav Tag Idpdıg, TöTE
opL xal arm rpoosy&vero Hdt. V 103 (wohl nach vorhergehendem rpoosxtnoavro), dervöv
ye rov xHpuxa Töv mapdk rolg Bporoüg olxönevov, ei undenore voorhosı marıv Aristoph. av.
1269 (grammatisch glattes röv x... . u. voornoeıv hätte die bedingte Aussage in eine ab-
solute verwandelt), r&g ordosızg xrA., aufgenommen durch röv roLwodrwv ouupopw@v Isocr.
42, 99, härter und dem Akk. der Beziehung nahe (doch durch die nach dem Akk. zu den-
kende Pause gemildert): (6.9eöG).robg un »EXovrag Exvroig Tpootarreiv Exrovelv TEyadı —
MAovg abroig Eniraxttipas dlömcor Xen. Cyr. II 3, 4, robg "EAAnvas robg Ev rY Acta olxoüv-
TAG — ODÖEV TTW OAXPEG Acyeraı, ei Emovraı Xen. Cyr. II 1,5, bes. hart röv $£ Ma&vnv — daveloas
Apybpıov ’Apyenörıdı TÄ Lleıpauet, Errel obx olög 7’ Avadra drrodoüvaı 6 ’Apytnoiıg oüre Töv
Toxov odTE TO Kpxaiov ärav, Evareriunoev (‚nahm an Zahlungs Statt an‘) xör& Dem.53, 20.

VII. Zum Verhältnis des neugriechischen Akkusativs


zum aligriechischen
Neugriechische Parallelen und einzelne Gebrauchserweiterungen und -ver-
engerungen sind schon im Vorhergehenden angeführt, beim Akk. der Rich-
tung und der Ausdehnung in Raum und Zeit (o. S. 67 ff.), beim Akk. des affi-
zierten und effizierten Objekts (0.S. 70ff.), beim Akkusativ des Inhalts (0.
5.74 1f.), beim doppelten Akk. (0.5.81 ff.), beim Akk. der Beziehung
(0. 5.84 ff.)
und beim selbständigen Akk. (0. S. 86 f.). An Verlusten ist, von Einzelheiten
wie den gerichtlichen Verben und von Wortverlust abgesehen, nur der starke
Rückgang des Akk. der Beziehung zu verzeichnen, der sich schon im Spät-
altgriechischen vorbereitet (0. S.86 f.). Neuerungen sind einmal die Erweite-
rung des adverbialen Gebrauchs (außer dem neuen Akk. der Richtung o.
S.68,1,2),bes. der Akk. auf dieFragen wo? undwann?, z.B. orepı& radebeı ‚er
kämpft auf dem Festland‘, vöoxyr« ‚nachts‘, der Akk. des Grundes u. a., ferner
die Ausdehnung des Akk. auf Kosten des Dativs (z. B. rpix &rn uıxpörepog,
we wereı yıX oeva für eier yor ood U. ä., as os nicht nur für Yuäs Öuäc, son-
dern auch für die Dative und Genitive);! bes. wichtig ist der Akk. als all-
ı Im Nordgriechischen gilt in dativischer Bedeutung der Akk. statt des Genitivs.
4. Kasus. d) Akkusativ. VII. Neugriech, u. altgriech. Akk. e) ‚Genitiv‘ 89
gemeiner Präpositionskasus. Vgl. Thumb, Handb.ngr. V.232-37; TC« pria-
voc, N. o. S. 52-55. 67-70. 72-95. 146. 147-53.

e) ‚Genitiv‘!
Noch um die Mitte des 19. Jahrhunderts? hat man sich um eine gemein-
same Grundbedeutung des griechischen ‚Genitivs‘ bemüht, geraume Zeit
nachdem die vergleichende indogermanische Sprachwissenschaft in einigen
seiner Anwendungen den alten Ablativ erkannt hatte, wie schon mindestens
siebzehn Jahrhunderte früher römische Grammatiker (vgl. o. S. 54). Die
Ausscheidung der gemeinsamen Gebrauchsweisen des griechischen ‚Genitivs‘
und des lateinischen ‚Ablativs‘ als eigentlicher oder indogermanischer Ab-
lativ wurde durch das Altindische, später auch durch das Awestische, Ar-
menische, Albanische, Keltische, Germanische, Hethitische bestätigt. Was
nun als ‚echter Genitiv‘ des Griechischen übrigblieb, deckte sich im Ge-
brauche weithin mit den Genitiven des Lateinischen und der übrigen ge-
nannten Sprachen (nur im Baltisch-Slawischen ist der Genitiv wie im Grie-
chischen mit dem Ablativ zusammengewachsen, im Altpersischen, Irischen
und Germanischen mit dem Dativ). Aber die vielen und verschiedenartigen
Gebrauchsweisen des ‚echten Genitivs‘ des Indogermanischen ließen sich
wieder nur durch willkürliche Definitionen auf einen Nenner bringen. So
sah z. B. Brugmann 441 die Grundbedeutung des ‚echten Genitivs‘ in der
Bezeichnung des Bereichs oder der Sphäre; später (K. vergl. Gr. 434 f.) be-
schränkte er die Definition als Sphäre auf den ‚echten Genitiv‘ bei Verben,
und definierte den ‚echten Genitiv‘ bei Nomina als Ausdruck der verschiede-
nen Beziehungen zwischen Nominalbegriffen; in der zweiten Bearbeitung
des Grundrisses (II? 2, 569 f. 572) war der ‚echte Genitiv‘ des Indogermani-
schen, wenigstens die Formen auf *-7 und -s(/)o, einmal eine unkasuelle Ad-
jektivform, die bei Verb und Normen steht. Dabei gilt der adverbale Ge-
brauch ‚im ganzen‘ als der ursprünglichere (ebd. II? 2, 567), obschon er im
Armenischen und Keltischen gar nicht erscheint. Aber vom adnominalen
Gebrauch ist der adverbale noch schwieriger abzuleiten als umgekehrt, und
der adnominale Gebrauch hat sich in verschiedenen indogermanischen Spra-
chen nachweislich ausgedehnt auf Kosten von Adjektiven der Zugehörigkeit,
die im ältesten Indogermanischen weithin den adnominalen Genitiv ver-
traten, z. B. Teiauovıog Alcc, vn’ Ayayeuvovenv, lat. erilis filius, domus regia
(s.u. BII1cy). Neben dem possessiven Gebrauch (im weitesten Sinne) ist der
partitive eine besonders wichtige adnominale Anwendung; der Partitiv bei
Nomina läßt sich nicht trennen von dem ebenfalls häufigen Partitiv bei
Verba. Der Partitiv konnte aber einmal vom Ablativ ausgegangen sein, so
gut wie nfrz. du vin (etwas) Wein‘ auf lat. de illo vino beruht. Dann hob sich
einmal der Ablativ-Partitiv als Adverbalkasus scharf ab vom attributiven
und prädikativen Possessiv.
1 Zur Bezeichnung ‚genitivus‘ s. 0.8.54. 494-506 (Abl.). 565-615 (Gen.); Hirt, Idg.
- Lit.: ältere bei Brugmann®441f. A.1; Gr.6, 97-121; Mayser II 2, 118-45. 187
ferner: Witkowski, HSG 256-82; Del- -240; T&iaprLavoc, N.o. 42-52. 70 f.;
brück, Vergl. Synt. 1, 200-17 (Abl.). 307 _ Fraenkel, Synt. lit. Kas. 42-104.
-60 (Gen.); Brugmann, Grundr.? II 2, 2 2. B. Krüger 1, 847 11.
90 B. Wortarten und Wortformen. I. Nomen

Doch hatte schon im ältesten erreichbaren Indogermanischen die Verein-


heitlichung dieser Kategorien eingesetzt: der partitive und der possessive
Gebrauch, die im adnominalen Gebrauch viel stärker entwickelt waren als
im adverbalen, waren formell nicht mehr geschieden; anderseits hatte idg.
-öt/d nur ablativische, nicht auch partitive Bedeutung. Eine Sonderstellung
ist noch greifbar bei idg. - (s. 1, 465 f.); die Bedeutung des ebenfalls eine
unflektierte Adjektiv-Adverbialform darstellenden idg. *-os(j)o (s. 1, 555) war
bereits possessiv und partitiv. Idg. -(e/o)s (s. 1, 547 f.), ursprünglich wohl
nur Ablativ(-Partitiv) des Singulars und Duals (s. 1,557), konnte auch schon
possessiv gebraucht werden; nach Abl. Sing. auf -os ist idg. *-bh(j)os als Abl.
und Dat. Plur. geschaffen (die Dualform mit *-bhj- diente für Abl., Dat.,
Instr.). Nur partitiv und possessiv war idg. -öm (vgl.1, 548, 10). Idg. -öt/d
als Abl. Sing. der o-Stämme war wohl eine indogermanische Neubildung.
Im Griechischen haben die Formen Sing. -oto -ä&g -og (auch in ion. att. -ewc),
Plur. -»v, Du. -oı(ı)v (dies auch dativisch) der lebendigen Paradigmata abla-
tivisch-partitive und possessive Funktion sowie manche andere, die schon
einen fortgeschrittenen Mischungszustand voraussetzen; idg. -öt/d ist in
griech. -w(c) teilweise nach Form und Bedeutung nicht vom Instrumental
Sg. auf idg. -ö zu scheiden (s. 1, 550).
I. Ablativ
Der Ablativ (auf die Frage woher? von wo aus?) bezeichnet den Ort im
eigentlichen und übertragenen Sinn (seltener die Persont), von denen eine
Handlung oder ein Vorgang ihren Ausgang nehmen oder von wo aus ein Zu-
stand bestimmt wird (das zweite gilt auch für den Ablativ beim Kompara-
tiv, das erste auch für mit dem Ablativ verbundene Adjektiva und Adverbia
und für adverbial erstarrte Ablative). Dieser enge Bereich des Ablativs war
im Griechischen aus indogermanischer Zeit ohne grundsätzliche Neubildun-
gen und Einbußen ererbt; die Vermischung des Ablativs mit dem (echten)
Genitiv hat daran nicht viel geändert. Auch die Verdeutlichung der Kasus-
form durch ano, E&, xark, rrxp&, rpös, Orrö, &veu, dtya u.a. geht in ihren An-
fängen auf die gemeinindogermanische Zeit zurück. In engern Grenzen kon-
kurriert mit dem Ablativ die kasusartige Bildung auf -$ev (1, 628), die beim
Personalpronomen sogar für den echten und den ablativischen Genitiv
stehen kann (ebd.).
Nach Form und Bedeutung hat sich der indogermanische Ablativ in eini-
gen Adverbien zu o-Stämmen erhalten; s. schon 1, 549 f. Zu einem Substan-
tivstamm gehört delph. Foixw ‚domo‘ in der Labyadeninschrift (bald nach
400, aber teilweise wohl nach älteren Vorlagen): un nAEov nevre xal tpıdxovra
Ipaynöäv Evdeuev unre rpıduevov unre Foixw ‚man soll nicht mehr als für
35 Drachmen (Grabbeigaben) ins Grab legen, weder indem man sie kauft
noch von Hause (mitbringt)‘ Del.3 323 C 20-23.? Pronominaladverbia sind
(dor.) nö, &, önw, @de ‚hinc‘, tour, mvölde), z. B. &yravaıy Euev, öno x
1 Bei Personen auch im Ai., aber im Lat. ? Vgl. ag douwv Öp@ Tv oNv önauuov...
nur mit Präpositionen. Von Städtenamen 2vrapıx yepoiv @&pouoav ‚ich sehe vom
steht im Lat. noch der Abl. (Röma, Corin- Hauseher... Grabbeigaben tragen‘ Soph.
thö usw.), im Griech. nur -9ev (Tpoimdev El. 324.
usw.; 1, 628).
4. Kasus. e) ‚Genitiv‘. I. Ablativ, 1. bei Verben 91
rır Acı ‚Adoptierung soll gestattet sein, woher (aus welcher F amilie) einer
immer (adoptieren) will‘ Del.3179 X 33 (großes Gesetz von Gortyn), &Eetuev
Ayxöpeiv hönö Fexraoros £v ‚es soll freistehen (dahin) zurückzuwandern, woher
jeder war‘ Del.? 362,8 (lokr., Va). Von den Adverbien auf -wc (1, 623 f.) hat
ablative Bedeutung ätol. ös ‚von wo‘; zu den Ablativen ai. tät ‚so‘, yat
‚Insoweit‘ gehören wohl hom. rös ‚dann, so‘, arkad. &< ‚Insoweit‘; aber
semasiologisch ist für diese und andere Formen auf -w(c) auch der Instru-
mental möglich (a. a. O.); zu (ablativischem) vewo-ri s. auch 1, 622, 5.

1. Der Ablativ bei Verben (außer komparativischen)


Der Ablativ bei Verben kann neben andern Adverbialbestimmungen (z. B.
einem Akkusativ der Ausdehnung im Raume und der Zeit) und neben Ob-
jekten (im Akk., Dat., sogar im echten Gen.) erscheinen;! oft wird dabei aus
der Richtungsbezeichnung der Rektionskasus des betreffenden Verbs. Die
im folgenden gewählte Gruppierung, bei der sich Überschneidungen in ety-
mologischer und semasiologischer Hinsicht nicht vermeiden ließen, soll nur
eine Übersicht über den reichen hergehörigen Stoff ermöglichen.
a) Verba von der Bedeutung ‚weggehen, weichen, ablassen, auf-
hören‘ bzw. ‚einen wegzugehen usw. veranlassen‘. Reine Richtungs-
bedeutung hat der Abl. nur bei der Gruppe ‚weggehen‘, die ohne Präverb
mit Abl. weniger bei Homer als in der attischen Tragödie vertreten ist.
«) Intransitive Simplicia: yopnoev 8° &pu turYöv erraA&ıog M 406, venv Exo-
pncav O 655, oüdeE vo no Aavaoı xaLovro xeiebdou M 262, Ertteooı verpod YwpY-
coucı II 629, IIvg@vog Zßas Soph. OR 152, is örotas ArYov Soph. OC 572,
Baypwv ioraote ‚steht auf von den Stufen‘ Soph. OR 142, "Oxburou xpuoswv
Yarduav rraueva Eur. Ion 460, oi vewrepor aur@v roloı rpeoßurepoicı guvruy-
xavovres eixovor TG Ö8od xal Errpanovra Hdt. II 80 (vgl. napaxwpetiv 69V
Xen. Hier. 7, 2); kret. röv öpuiouevav ’Apradwv GDI 5178, 34 (IIa) ent-
sprechend tüv 6. 2£ ’Arorrwvtas, Kywoödev usw. in Paralleltexten;? Person:
Ös &pax Povmsaca naAıy tpare?” ulos Eos &138 (vgl. xal 76 [scil. Söpu] Y’
’Adnvn rvom ’Ayııdos narıv Erpane Y 438 f.); (ortgebundene) Handlung,
Vorgang: elxe, Auös Yöyarep, moA&uou xal Sntornrog E 348, 008 Evda TTepuyue-
vos dev dEIMmv & 18, Tis v6oov nepeuy&vaı? Soph. Ph. 1044. Abstrakta: Yp«-
oous oBr AAub&eıs Soph. EI. 627, oöx AAbEerov (‚ihr werdet nicht entgehen‘)
wöpov Soph. Ant. 488.
ß) Transitive Simplicia: obx &v In T0v8’ &vöpa uayıng Epbonıo EA56, oüre...
Aavaol Auxtous Edbvavro reiyeos Al Boaodaı M A19 f., Barreıv Aldov Xepards
Pind. O.1, 60, xYovös &eipaxs Soph. Ant. 418, ei un rövde... &yoıvro vnoou
xücde Soph. Ph. 613, natdas yns &räv Kopıvdias Eur. M. 70; im Passiv: orad-
woto dteodaı ‚sich vom Stall verscheuchen lassen‘ M 304.
) Intransitiva mit Präverb: Bopod ümatkas (— didas imo Bupod) B 310,
Bureoe Sippov E 585, xaraßnoeo Sippou E 109, innwv dmoßnoona P 480, Od-
Aburoro xarhrdorev Y 125, yis 8° Areıcıv Soph. OR 229, Heavy 8° Amdeıne xerel-
1 xal unv Hupav Edo&a TrpooröA@v TLVög ÖTo- 2 Ad. Wilhelm, GöttNachr. 1938/39
orevobang &vdov aio9Eodaı Soph. E1.78f.mit Fachgr. 1 Bd. 3, >. 123.
echtem Rektionsgen. rıvög Um. und freie- 3 Sonst wird geby» mit dem Akk. ver-
rem Abl. $up@&v ‚von der Türe her‘. Zwei bunden.
Ablative bei d&ouaı und druxeo s.u. S. 921.
92 B. Wortarten und Wortformen. I.Nomen

$ov T'406, zugleich mit Dat. der Person: Öravioravraı SE or Hm nal Yarav
xl 66V ZEnvioravraı ot nAoboıoı Xen. conv. A, 31, hg EXeudepias rapaxaphj-
oxı Pirna Dem. 18, 68. Transitiva mit Präverb: &AA« ue xuua.. . drewoe,
mapemraylev dt Kudnpav ı 80f., rives norırav 2ExuumAavrai (‚vertreiben
kämpfend‘) oe yic; Eur. Or. 431. Zu beachten ist, daß sich die gleiche Kon-
struktion bei andern Komposita nicht wie in den bisher genannten in Verb
und präpositionales Adverbiale umsetzen läßt (vgl. Kühner-Gerth 1, 395
Anm. 1), z. B. ist &v&du roh &A6s A 359 nicht durch Zu Ava re. &. ersetzbar;
so auch xaxav bnodboenı v 53, dvabas neonuaros Eur. IT 315, ei Zupnxootoroı
Zövres ’Adymvaloı ouyy@pnoouev is Nyepoving Hdt. VII 161, av 8° ad bnoxapfi
zod nedtou Xen. Cyr. II 4, 24; &vaxougpioa: xapı Budav Soph. OR 24; inschr.
olrov dwpedv roı Önuwmı... Maxedoviag (‚aus M.‘) ...xaraornoas eis Tobg
Auuevag vobs ig nörewg SIG 371, 25-31 (289/88°), Grabinschr. von Hierapolis
in Phrygien ei d& rıg..... ryv Erıxıu&vmv sopöv... tod rörov (‚vom Platz weg‘)
neradmor eig Erepov rörnov tod Bmuod, Pap. undeva rav ürmep MEupıv vouav
&yop&lovra rrupöv donpiov Xardyeıv eis nv nArw Xapav Preisigke Sammel-
buch 7419 (79®), vgl. Wilhelm a. a. O. 118. 122 f. 1241.
dö) ablassen (machen): intrans.: unrwo rıg Epweitw roA&uoıo P 422, Eoyovro
uayns I’ 84, Eoyovro tig Tiumptng Hdt. VII 169, “EAAnvıxod roA&uou Zoyov ot
’Adnvatoı Thuk. 1112, 2, entoxes Tod Spönou Aristoph. av. 1200, so unauflös-
bare Komposita roA&uoıo nedrtuev A 351, nerisoav ig Xpnouocbvng Hdt. IX
33, uEdeode vöv you rpörov Aristoph. Pl. 75, att. &vıevaı, Kpleodaı, Öplectau,
drroyıyvmaneıy, reAeuräv, intr. und trans. hom. Anyo, intr. hom. att. rabouaı,
trans. hom. att. rabw.
b) Verba von der Bedeutung ‚entfernt sein, abstehen‘ bzw. ‚ent-
fernt, getrennt halten‘, ‚eine Entfernung, Trennung bewirken‘ mit
einigen Übertragungen.
«) Intransitive Simplicia: gortyn. Inschr. yuva Avdpds & xx xpiverau (‚sich
trennt‘) XI 45, ai xa Forxeog Forxea xpıYer III AO. In übertragener Bedeutung:
1. geldouaut ‚schone‘, z. B. 008’ &v Eya .. . nepidolunv odre oel 009 Erapwv
ı277f., "AymotAuos, önou dero Thv narpldax Tı GpeANoeıV, od öv@v Üplero, 0b
xıvöüvav Kploraro, ob Xpnuarwv &peldero Xen. Ag. 7, 1,00... Kpeıdolev Av rod
Btov Thuk. II 43, 5.-2. dew Seouaı ‚bedürfen‘ (eig. ‚entfernt sein‘; vgl. 1,595
und roAA0v xelvav erıdeben: (‚stehst ab, nach‘] &v8p@v E 636): Zuelo 8° Zdnoev
"Apsw Axripa yeveodaı Zi 100, obT’ obv EodHjrog deunoenı obre rev &ANou [ 192,
pINlav arnoauevog Apxmv obdev Erı denoerau Sopupöpwv Xen. Hier. 10, 1, rapa«-
deiyuatog ad noL nal To napadeıyua abrb Sedenxe Plat. politicus 277d; häufig
roAAoD (öAlyov, Tocobrov)? dew mit Inf.; zur Bildung subtraktiver Numeralien
5.1, 594; unpers. del u& (not) rıvog 0. S. 73, ba; komponiert &ro- &v-, rpood&a.
(-det). Dazu deouaı ‚bitten‘ (mit Gen. der Person und der Sache bes. Hdt.,
z. B. rüv Edtero opewv III 157 vgl. yovaıxdg pev ig Eyeıs ob rpoodeöuedk
sev ris E&Eoıog V 40, auch deönevor Köpou &Aros &ANng npdeos Xen. Cyr.
VIII 3, 19, gewöhnlich mit Gen. der Person und Akk. der Sache: detoouaı
SE xal Iran ra erpe du@v Dem. 38, 2 vgl. deouaı 5u@v Iıxatav Sencıv Dem.

! Vielleicht etymologisch verwandt mit ? Nach Brugmann? 455 echter Gen.


ai. bhid-, lat. findö ‚spalten, sprengen‘.
4. Kasus. e) ‚Genitiv‘. I. Ablativ, 1. bei Verben 93
29, 4); ähnlich xpntZo ‚bitte‘ mit Gen. der Person oder der Sache Hdt. (auch
kombiniert: rövd’ &yo du&av xpntlov VII53). Wie $&w ‚bedarf‘ mit Gen. des
Benötigten auch yarew y 48, att. nevoua: (Aesch.), pros. &rop&o, onavilw. —
3. ‚verfehlen‘:! öpyudos duaprav Y 857, yyayns Ns dplorng Ausprnxe Hdt.
III 81 (auch att.), oöSevög druxnoovoıv tod IAuov tod "Adyvalov IG? I1/I11
212, 19 (3468). Dazu att. opadhvaı, devodhvaı &Artdoc usw.
ß) Transitive Simplieia: öre unrnp naudög &epyn uviav A 130, Toßac &uuve
veöv O 731, undE 1’ Epuxe uayng & 126, dorıs u’ Adavkrav redde nal Linse
xerebyov 8 380, Töv Ye Yeol Xanbrnrog Eruoav € 397, ds nparbs KAKAKYCıV Kaxdv
Muap x 288, Aus mod rerayos Öpileı is "Odvootws veos Soph. Ph. 636,
ca0XG ev Exdpi@v rhvde Koaödueiav xdöva Soph. Ant. 1162, Zpnruoov rexva
dewvyg &uldAng Eur. Ph. 1260, oxhoo (‚werde abhalten‘) o’ &y& ic vöv Bons
Aristoph. L. 380 (vgl. rä&s dords Sbo &vdpas EEeı Tod uN xaradüveı Xen. an.
III 5, 11), röv aörög pPövou Erddmpe Hdt. 144, Hüoat ne mv ixerıv aiyuadorou
douAocbvng Hdt. IX 76, (ol ’HAeloı obs Anxedaıuovious) ErwAvov xl Tod Imre-
xo0 xal Tod Yuuvıxod Ky@vos Xen. hell. III 2, 21, 76 &unodtlov xal Toyov ic
Bong ra dvra Plat. Crat. 416b; medial &uuvönevor op@v 7’ aürav ra. M 155;
passiv: &epyduevor roAtuoıo N 525, owdHvaı xanav Eur. Or. 779, vöuos Muiv
Eorı xexwploden Kvöpas yovamav Hdt. V 18, rupavvav Eieudepwdnoav ’Adn-
vaioı Hdt. V 62, Aruevov re eipyeodau... al ng Arts &yopäc Thuk. 167,4;
‚berauben‘ u. ä.: röv ye Yeol PAarroucı xerebdou a 195, olvex& ue orepkonı
ns Antdos HIEdE naong v 262, noAdobs yap Tode T6Eov dpiornas KenaKöNoeı
Yupod xal Vuxns p 153, Ilapıv... voopıeig Blov Soph. Ph. 1427, yuuvoöcı &
dorex tüv xpeöv Hdt. IV 61, (6 "Epwc) Au&s MAorpıömmrog nEv xevol, olxeıd-
nrog dt ninpoi Plat. conv. 197d, passiv alövos duepdNic X 58, Areußovrau
veörnros W445, abrap 6 yuuvadın Haxewv x 1, voou BeßAaunevog &o9Xo0 Theogn.
223, ppevav xexouu£vog Aesch. Ag. 479, pwrög Arrarnuevn Soph. Ai. 807, ns
Baouning Eorepnuau Hdt. III 65, Miinros Minotwv npnumro VI 22, deono-
av uovobuevos Eur. Rhes. 871.
y) Intransitiva mit Präverb (s. auch «) Xen. Ag.7, 1 und -d£w): r@v
’Adyvalov dploracdeı Thuk. II 3, 2, neraoravra Tis ’Admvalov Eupuaxtas 67,
1, dreyeı T@v Kpyupeiov Y) Eyybrara nörıs Meyapa roAb rielov TÜV Tevranoolwv
oradtwv Xen. vect. A, 46, dıtoxov KAANMAwv Baoıdebs re nal ol "EAAnves &G
roıdxovra oradıa Xen. an. I 10, A, züv Adixwv Arrexöuevog Xen. comm. IV
8, A, nAobrou dperh dıtormxev (‚ist verschieden‘) Plat. civ. 550e, oörog £ue
zov rarehwv dndvrav Areottpnxe Dem. 29, 3; hierher auch dı«p£pewv im Sinn
von ‚sich auszeichnen‘: vonilovra dıaptpeıv Tüv Mıxıwröv Ev copi« Xen.
comm. IV 2,1; Transitiva mit Präverb: al xev Tudeog viöv andoyn ’TAlov
ion Z 96, xal oe daloves v6oou neraornseiav Soph. Ph. 463, tod ev Abyoıg
Auav Suordvaı Thuk. V177, 2, drorbo duäs ig alriag Xen. an. VI6, 15, o0x
äv adrdv rod Jokooug Zrtoyoıuev Plat. Hipp. mai. 298a; medial avaswonodaı
(‚in meinem Interesse retten‘) Soph. EI. 1133; passivisch 9 &v xarnıav
zeym ic av abronwidv dıapioraı texvng Plat. politicus 260c.
c) ‚(Physisch) abstammen, erzeugen‘ (vgl. alat. Gnaiwöd paire ‚prognatus,
ai. Jdnati ‚er erzeugt‘ und jayate ‚er wird geboren‘ mit Abl.): intransitiv

ı Falls dies nicht als Gegenteil zu ‚erreichen‘ (u. S. 104, d) zu verstehen ist.
94 B. Wortarten und Wortformen. I.Nomen

yiyveodau: ig 88 Io yavönccda D 89, ol Ardz &Eey&vovro E 637 (oder A. && eY-;


vgl. u.), Dotßov y&p abröv p& yeydreıy narpös Pind. O. 6, 49, Apiorov rarpös
aloyıoros yeyag Soph. Ph. 1284, 209X&v yev&odcı Eur. Hec. 380, Zwrüpou
zobrov yiveraı Meyaßulos Hdt. III 160, Aupelov al Ilapuoarıdog Yiyvovras
noatdes Sbo Ken. an. I, 1,1; pövaı (vel. ai. & bhü- ‚entstehen aus‘, awest. bü-
‚hervorgehen aus‘): narpög &09Ao0 xAyadod mepuxevan Eur. Heracl. 298, pıäs
untpög ma&vres Aderpol püvres Plat. Menex. 239a; darnach äv 8° EBAaorev
(‚sproßte‘), oöx &xw Atyeıy Soph. Tr. 401; transitiv "Ardag... Yeav yıdc
Zovoe Moiav Eur. Ion 3, oöre rg veolbyou vönpng rexvaası maida« Eur. M. 804;
passiv (Ptz.): xeivav pureudevres Pind. P. 4, 144, naldes untepwv Tedpa.nevau
Aesch. sept. 792, xpariorou rarpös “EARAnvwv rpapeis Soph. Ph. 3. Oft (nicht
nur in Prosa) ist der Ablativ verdeutlicht durch ano, &&, z. B. roü de Aaßdaxov
ovaı Aeyovaıv, &x d£ roüde Adıov Eur. Ph. 8, &x rourewv TÜV yuvanıav ol vüv
Baßuravıor yeyövaoı Hdt. III 159, ano tobrou N ro Ilepdtxxew ’ArcEavöpos
de &y&vero Hdt. VIII 139, rpög pırlav ueya Örapyei TO Ex TÜV KÜTWv Püvaı
Xen. comm. Il 3, 4; auch bei entfernterer Abstammung (ano Yz@v yeyovas
Xen. Cyr. IV 1, 24) oder Herkunft (Zorıv yap an’ eüxtitou Acoßou Anakr. 5,
5. D.2). Vgl.u.eIll1ay (‚Gen.‘ der Abstammung) und Schwyzer, Agens 15
A.6. An ‚abstammen, herstammen von‘ kann man ‚ausgehen von‘ an-
schließen: &v ool uevAnko, o&o 8° Kpkouaı 197, ap&anevor Tod Xwpou, Ötev TE rrep
olvoyoebeı p 142, doch in dieser Bedeutung geläufiger mit 2& oder ano:
&okouaı And This larpınyg Aeywv Plat. conv. 186b, &p&ouanı dLddorwv Ex Tv
Yelav Ken/ Cyr. VIII 8, 2.
d) Verba von der Bedeutung ‚von einem Ort nehmen (ent-, weg-)‘, mit
Abl. der Person ‚von jemandem empfangen‘, ‚hören‘, ‚vernehmen‘ (= ‚er-
fahren‘). Vgl. xepot napeızwv anadawv Sarpu Öuopkauevnv D 124,1 roAddg de
rid@v Npbooero olvog b 305, nerdnoao« de naudög (von Hephäst) E£deäaxro yeıpı
xörrerdov A 596, unsinnlich zued 8° EXero ueyav Öpxov 8 746, yapıy y’ av dElov
Aaßorg Euod Soph. OR 1004 (vgl. navı” Euod xoutlera. 580, SdeEdumv SE Tou
1163), raör« $& oou tuyövres Xen. an. VI 6, 32; ablat. Gen. der Person neben
einem echten Gen. der Sache: &v d& oou ruyeiv Epteuaı, &xoucov Soph. Ph.
1315, od de 84 navrwv (‚von allen‘) oiöueda rebEsodaı Erraivon Xen. an. V 7,
33, neben einem Gen. pretii bei nptacdaı Del.? 688 C 11 ff. (ion., Va). —
Hierher auch das besonders häufige ‚(etwas) hören, vernehmen, erfahren von
einer Person‘: ohne Akk. der Sache roö 8° ExAue nörvıx unmp A 357, roö 82
Hloosıdawv ueyad Eudvev abönonvrog 8 505, H abrdg rapemv I KAov Kroboxs
% A91, roiıv de Euveny’ lepov uevog ’Avrıvöoto a 34 (vgl. ro d° Kyopsbovros
Euvero 8 76), uadelv yap Node npör” Expnlere Aesch. Prom. 701, &p’ "Oduo-
c&wg xA0w; Soph. Ph. 976, xal xwpod ovvinu xal od pwvedvros dxobo Hdt. I
47 (Orakel), obx &xpowwevor tod &dovros auvbere &pıora Kdsıv Xen. Cyr. 13,
10, röv napripwv aunnöare Lys. 1, 43, Ilepıx\ea 08 xal ob duhrons Plat.
Gorg. 503c; seltener steht statt der Person das Instrument, von dem der
Ton ausgeht: xAbov oaArıyyog Soph. Ai. 290, dxoboavres TYjs odAmıyyos Xen.
an. IV 2, 8; neben einem Akk. der Sache: roAA&xı y&p 76 ye umrpös Enebdero
P 408, r@v dE te TnAöoe do0nov &v olpeorv ExAuc morunv A 455, Zu&dev Euvisı
Eros T 289, rabra xp xAberv Euod Soph. OR 235, roßr6 oo nadeiv Soph. Tr.
1 Nach Brugmann? 453 ist hier auch Bereichsgen. denkbar.
4. Kasus. e) ‚Genitiv‘. I. Ablativ, 1. bei Verben, 2. bei Subst. 95
408, rideodE you radt Aristoph. ran. 1417, u&de d& you xal t&de Ken. Cyr. 16,
44, Baoıteds Arouoe Tiooap£pvoug röv Köpou oröAov Xen. an. 12, 5, öusic 9°
£uod dxobosode näcav mv dAnderav Plat. apol. 17b. Für den Akk. steht auch
der Partitiv (s. u. S. 107, e) oder ein Nebensatz oder ein Partizip; der Ablativ
kann seit Homer durch &£, rap&, rpög verdeutlicht werden. Vgl. Kühner-
Gerth 1, 360 f., Anm. 9, a. 10, a. ‚Hören‘ mit Abl. der Person kann ohne
formellen Unterschied auch anhören (zuhören, Gehör schenken, aufmerken)
sowie geradezu gehorchen bedeuten; bei den gleichen Bedeutungen kann im
Abl. statt der Person auch eine Sache (also personifiziert) auftreten, dieser
(ablat.) Gen. der Sache kann nicht mit dem Akk. wechseln; z. B. ol &9ev
ÖrpVvovrog Axoboovraı xal avdyın O 199, Zpepdrog tod Köpov dxouorex, KAR
od Kaußboew Hdt. III 61 und door od BovAng Enaxoucav B 143.
So von der Person: 008° &pa narpög dunxobornoev ’AnöMav O 236, 068” Zvoaixdwv wn-
robornoe deis Y14, oi 8° &pa tod ua Ev KAbov HöE nidovro 0 220, Axpelov Baoıddog ohdaud
örnxovoay Hdt. III 101, "Adnvatov Öraxobovreg Thuk. IV 56, 2 (= &n- xar- ouv- dr-
7xoo:); von der Sache: xal n£v ueu BovAswv Ebvıev neldovrd Te ubdm A 273, dpdmv dlcov
NnAnıadao yepovros O 378, xExiure vev uidwv u 271, Kxodeıs uidov Auertpav p 290, dung
£ndxove Hes. E 275, dpynis ris &ufg droboeraı Aesch. sept. 196, &vnxouoreiv dt av rrarpög
Aöywv olöv re mög; Aesch. Prom. 40, oöroı u’ ÖßptlLouo” &v Trödıg T& vöv aAbeı Eur. Or. 436,
NAoA0o0YouV Eraxobovres ray Acyouevav Plat. Prot. 315a. Gegebenenfalls kann auch der
Dat. der verba oboediendi eintreten ’Apaßıoı obdau& xarnxoucav Il&pancı Hdt. III 88,
eraxoloasz Ta nparw@ xerebouart Hdt. IV 141, aör& Önaxoveıv Xen. Cyr. I 1, 3, auch bei
En- xar- Öm-hxoog; umgekehrt steht (nach dxobw usw.) der ablat. Gen. o08” Anidnoe ci
Arös dyyaiıdav h. Cer. 448, ärıorog plAwv Aesch. sept. 875, netdeodaı yap eildıouaı o&dev
Eur. IA 726, Zu&o reıYöuevog Hdt. 1126, opüv retdecdau Thuk.VII 73,2. Mehr bei Kühner-
GerthA, 359, Anm. 6; reıdapyeiv c. gen. in ion. Inschr. und in Papyri (GEL; Mayser,
Pap.II 2, 208).
e) Auch der Gen. bei ‚anbinden, aufhängen an etwas‘ ist, wie die weit
häufigere Konstruktion mit && und anö zeigt, ablativisch: (neieıxv) önoev
rodös W854, 7a de vnmıa naLdle deouoı Tod rodüg onaprw ‚e pede alligant‘ Hdt.
V 16, Zus Snoavrss av ayravav Zenon Pap. IV 59659, 3 (III®); oe... av
dpyewv xpeuönev Aristoph. Pl. 312, xpeuoormv abxevog Soph. Ant. 1221;
xees Inror 2E Enıdippıiadog nundmg inäcı dedevro K 474, Ex nacoaAwv deoucı
Hdt. IV 72, osıpav.... EE obpavödev xpeudoavres 0 19, and Kam al Ypaviov
xpeudcavrı oauröy Aristoph.ran.122. Vgl. lat. pendere ex, ab, de, allıgäre ex.

2%. Der Ablativ bei Substantiven

Im Anschluß an etymologisch zugehörige Verba nehmen Nomina actionis


(seltener Nomina agentis) einen Ablativ zu sich: Trennung, Beraubung (8.
0.8.92 f.) Korrei 8° eig dnöoracıy Biov (‚um sich vom Leben zu trennen‘) Eur.
Hipp. 277, zöv wrnudrov dröoracıv (‚Verlust von Hab und Gut‘) Dem. 19,
146, orephosı nvebuorog (‚dadurch daß er ihn des Atems beraubt‘) Plat. leg.
865b, inschr. otrov &Eaywyhv xal Kr&ieıav Sodvaı rüı nöreı Xeppovncou (‚aus
d. Ch.‘) xat &AodevSIG 502, 361. (228/25 °) (vgl.Wilhelm[s.0.S:91, F.2]117f.);
Befreiung: Iavdrov Abaw ı 421 (vgl. H Aboıg and zav deouav Plat. civ. 532b),
2Ioıc tavde rövmv &uol r& merta Aurnp Eur. El. 135 f., wuplov obo@v unxavav
ArodAayfic rod Blov Xen. Cyr. V 1, 13 (vgl. rhv This yoxis And Too omuaros
&rorrayınv Plat. Phaed. 64c), ns droplag eis 7ö Yüpas obx Eye owrnplav
Philem. fr. 213, 12 (II 534 K.), ooripa xaxöv Eur. Med. 360, Axeıs &pa väv
96 B. Wortarten und Wortformen. I.Nomen

corhp PA&ßns; Eur. Heracl. 640; Abstammung: d1& nv roü Kppoü yEveoıv
’Appodten &uandn Plat. Crat. 406c (vgl. rhv 2% Tod Epwrog yeveoıv 398).
Ohne solchen etymologischen Anschluß steht der Ablativ auch bei nur sema-
siologisch verwandten Substantiven (‚Schutz vor, gegen‘ u.ä.) oxenas ave-
uoro € 443, Yavarav 8° Eu yapa rrupyos dveoras Soph. OR 1200, eöpnua ouu-
oopäs Eur. Hipp. 716, Erıxobpnua is xıövos Xen. an. IV 5, 13, npößAnua
xeınovav Plat. Tim. 74b, p6ßov papuaxov Plat. leg. 647e, Enreigiouara Ts
abroo yapas Dem. 4, 5 (Erıreiyionn &rı ray ’Artıxnv 18, 71), Ruhe vor: nov-
xin rg mortopxing Hdt. VI 135, (&pposıotav) &v ra ynpa moAAN elpyvn ylyveraı
xal ZXeudepta Plat. civ. 329c.

3. Der Ablativ bei Adjektiven (außer Komparativen)


Die Adjektiva, für die ablativische Geltung eines von ihnen abhängigen
Genitivs semasiologisch wahrscheinlich ist, folgen meist der Konstruktion
der Verba, so &nauorog peLdwAög Evdeng &AXırchs Sı&popos, auch wenn die Verba
von den Adjektiven abgeleitet sind wie bei &Xebdepos, uövos, Kadapöc, nevöc,!
Eonpos, youvöc, bıÄöc, xiipos, Öppavös; neben dem einzigen homerischen Bei-
spiel ö5 1’ viöv roAAWv re xal EIMSv ebvıv Zdnxev X 44 steht kein Verb. An
sich kann überall mit einem echten Genitiv (des Sachbetreffs) gerechnet wer-
den, so insbesondere bei xevög (Gegensatz von rAnpng, Ss. u.S. 110f.), auch bei
Xelog nerpawv e 443. Vgl. die Beispiele bei Kühner-Gerth 1, 401.

4. Der freiere Ablativ


Der freiere Ablativ gibt-an, von wo aus (auch: nach Maßgabe wovon)
ein gegebener Zustand bestimmt wird. Er steht in Zustandssätzen (bes.
auch Nominalsätzen) und adnominal, und zwar
a) bei Angabe der Lage eines Ortes in Beziehung auf einen andern, z. B.
ai de Orwpent eloı TÜV Öpewv, Evda xrA., rpös Bopew re Aveuov ray ’Ayßaravov
(‚nach Norden von Ekbatana aus‘) x«t pög roü növrou rod Eü&etvouv Hdt. I
110, av rpös NO X@pnv ng Züpriog ‚das von der Syrte aus östlich gelegene
Land‘ Hdt. II 32.
Vgl. noch 7 ’Arrıch rrpög vorov xeerau oAAdv Ths Anuvov ‚liegt weit nach Süden von L.
aus‘ Hdt. VI 139, &v 7 Maxtx rpdg Boptav tig nörewg Thuk. III 4, 5, &öHou TYs Xapas Ta
TpöG Exvrod rTÜv oraupwu.drov ‚er verheerte von dem Lande den ihm von den Verschan-
zungen aus zugewandten Teil‘ Xen. hell. V 4, 38, x& npög &w is Onßalav nöXewg EINov
nexpı ns Tavaypalov Xen. hell. V 4, 49; r& nor’ do rod ”AysAwıou rorauod Del.? 381, 6
(bald nach 2722, Vertrag zwischen Ätolern und Akarnanen), rorl ueoavßplav räc 68%
räg dyacaz dı’ ”Avrpäöva GDI 5060, 65 (Kreta, 139 v. Chr.), rpd moMod rYg nörewg Dion.
Hal. ant. IX 35, 5, Papyri && drmAıarou ig 6800 IP, &x Außög Tig Xepoaureiouv VIP. Mehr
Beispiele bei J. N.Madvig, Bemerkungen über einige Punkte der griechischen Wort-
fügungslehre, Gött. 1848, 73-76 (vom Partitiv geschieden); Kühner-Gerth 1, 341 (als
partitiv gefaßt); Schwyzer, RhM 77, 255 ff. und Synt. Arch. 7 (mit Erklärung; bes.
auch über &v roi np& (für rrpdc) Ho rob Bwuod in Oropos Del.® 811, 45). Wenn auch im
Griechischen erst seit dem 5. Jahrh. v. Chr. bezeugt (in festen Formeln bis in die by-
zantinische Zeit hinein), ist die Ausdrucksweise doch uralt; vgl. ai. tdd ydt kim &ärväct-
nam ädityät ‚das was immer unten befindlich (ist) von der Sonne aus‘ (Delbrück,
SF 5, 113 f.), umbr. nesimei asa ‚proxime ab ara‘; vgl. auch Brugmann, Grundr.? II
2, 500 f.;, mehr Beispiele mit npd bei Blaß-Debrunner? $ 213 mit Anhang.

1 Vgl. xevow rıvög ‚entblöße, beraube‘.


4. Kasus. e) ‚Genitiv‘. I. Ablativ, 3. bei Adj., 4. freier Ablativ 97
b) Hierher gehört auch der ‚Genitiv‘, der bei Ortsadverbien und -adjek-
tiven angibt, von wo aus die Ortsangabe des Adverbs zu betrachten ist; die
Verbindung wird dann so eng, daß das Adv. zur ‚unechten‘ Präposition
wird: 7& &v 7& Enexeiva abrod (‚jenseits, von ihm aus gerechnet‘) yYıyvöneva
Thuk. VIII 104, 5, &veßaıvov od “Hpaxdstov Ertxeıva Xen. hell. V 1, 10 (vor-
her roppwrepw roü “Hpaxdelov), Enırade DaonAıdog Erieov Isoer. 7, 80; ferner
bei ‚getrennt von, außerhalb, ohne‘ u. dgl. (u. BV2bß4), besonders gebräuch-
lich beigegenüber und nahe (doch vgl. ebd. ß5b c) ei xg neu Avra ara P 29, dvrlov
ErYyeevaı Meverxou 69, Karevavriov TG dnponörog narearo Hdt. III 144, und’
avriog lorao’ Eueio P 31, Evavrioı Zorav ’Ayuıav A 214, "Exrtopog uövos uövou
.. NY” evavrios Soph. Ai. 1284, yuvaıxöc dvrior oradevres Eur. Or. 1460,
n Alyurros Tg Ödpewvig Kırıxing parıork an Avein xeeraı Hdt. II 34, 76
&vöcıov ad Tod uev bolou avrög Evavriov, adrö dt ara öuorov Plat. Euthyphr.
5d; dazu die Denominativa: mit Abl. der Person ‚begegnen‘: dvrnco
yap &ya toDd” Av&poc II 423, mit Übergang in die Bedeutung ‚erlangen‘
mit Gen. der Sache 1@ xe ray’ avrnosıs uayns H 158, Avrıöav Talpwv
TE xal Apvaı@v Exaröußng a 25, KAmcıos dvraooıs Pind. O. 11, 42, Eeıviov
dvrnoe veyaäwv Hdt. II 119, auch mit Abl. der Person und Gen. der Sache:
oöre tov (‚von jemand‘) r&pov Avrıdoas obre Ybav rap’ nuav Soph. El. 869.
(wie hier rap auch önö: röv önö Küpov Ayrnoe Hdt. I 114). Dazu einige
Komposita, in denen avrı- zur Hauptsache geworden ist (vgl. &vri mit ‚Gen.‘
u.BV2b«3): anavrıxp Tns’Arrıxng Dem. 8, 36, buevatav ybog dvrinorosg Eur.
Ale. 922, Av Exelvn y’ (scil. 7 wovon) Avriorpopog ng vuuvaorınng Plat. civ.
522a; zu einem *&vrißorog gehört avrıßornonı (usyns A 342, ‚finden‘ &pov
8 547, Enmnröog @ 306, yauou Hes. E 784, avreßöinoev rav Avnp Bvaröc oünw
rıs npörepov Pind. O.13, 30), das die semantische Beziehung zu ‚treffen,
finden‘ (s. u. S.104d) herstellt. Wie rov euöv xaxav rerag Eur. Herc. 1109,
neras ins Kacraring Hdt. VIII39, rAnstov Onßav xal Aydmvav Dem. 9, 27, rapa-
rınorog Plat. soph. 217b, auch verbal rerdoxı veöv Soph. Ai. 709, Ilavög...
neraodeio« Soph. OR 1100, xotrng euneraodhivaı Soph. Tr. 17, &5 de u&ANov
EnAnolalov... av &xpwv Xen. Cyr. III 2, 8; ebenso "Exropog &yyı © 117,
&yyod Zyivovto ng TipvvYos Hdt. VI 77, ruüußou rpoceiprrov &ocov Soph. EI.
900, oddeuta Avdpwrivn N8ovn Tod Yelov Eyyurepw doxel elvaı NY) mepl Tas
tıuds ebppoobvn Xen. Hier. 7, 4 (aber &yyi£eıv mit Dat.; Gen. erst spät, z. B.
ng Altwilag oB0” Eyyılaıv Polyb. IV 62, 5).
Von den Genannten stehen &vriov, -0<, &vrirarog -orpopog und die Verba
&yreodaı dvräv usw. ‚begegnen‘ nerdLeıv nAnoıdleıv auch oder gewöhnlich mit
Dativ (neben Akk. der Beziehung örav Yeol... Tıyavreoow uaxav avrıalwar
Pind. N. 1, 67, in der Bedeutung ‚erlangen‘: rolaısıv dpyals &vrıaanız Pind.
1. 5, 14f.). Mit Akk. neutr. Zuöv A&xog dvrıöwoav A 31 (vgl. 0.5.87 IV) und in
besondern Bedeutungen: ‚einem Feinde begegnen, ihn bestehen, angreifen‘
wie dvriclav rov Apaßiovorparöv Hdt. II141, oi Irbdaı brenvriafov rnv Aupelou
orearınv Hdt. IV 121, aber auch ‚freundlich oder neutral entgegentreten‘:
Exbvrı npereeı vo rov ebepy&ryv bmavrıdoaı Pind. P. 5, Al, ERV nde KTTRVTÖLEV
Hdoväc xal Abrag Plat. Phil. 42c,xat 0’ &vrıalo Soph. Ai. 492, ‚einen mit etwas
empfangen‘ o. ä.: op&ag dvrıdoas dcporcı Hdt. I 105, Av yap vıv nouneis av-
hens Eur, IA 150. Vgl. u. BV2bBö5ec.
RE
98 B. Wortarten und Wortformen. I. Nomen

c) Der gleiche Ablativ steht auch von einer Zeitangabe, nach der eine
andere bestimmt wird, z. B. deur£pw &rer robrwv ‚im 2. Jahr von diesen Er-
eignissen aus gerechnet‘ Hdt. VI 46, ner’ öAlyov robrav Xen. hell. IT1, 2.
Enthält die genauere Zeitangabe einen Gen. mit Präp., so entsteht — wenigstens für
jüngere und moderne Auffassung - eine syntaktische Verschiebung, indem die Präp. auf
den hier besprochenen Gen. (Abl.) bezogen wird: npö pıöv husp@v TYs rekeurig ‚Vor
3 Tagen vom Lebensende gerechnet, 3 Tage vor dem Tode‘ Hippokr. handschr. (W.
Schulze, Graeca Latina 15), rpd tod r&v obvodov Auev rpd duepäv dexu Del.? 227, 160
(um 200, Thera), npd duepäv Sera tüv uuomplov Del.® 74, 70 (messen., 92/91%), ner&
Aufeas elnocı Tg rportpag Öpkoeos Hermas Vis. IV 1,1, rpö 80 Eröv tod oeıouoo LXX
(Amos 4, 1), npd 8& Auep@v tod naoxa ev. Joh. 12,1, dit oaßß&rav ‚nach den S.‘ Mt. 28, 1,
öbe uuornptov Philostr. Apoll. IV 18 u.a. So auch bei der Ortsangabe: &g and oradiwv
dexarnevre ev. Joh. 11, 18.
vgl. die Lit. bei Blaß-Debrunner? $ 213 (mit 161, 1. 164, 4. 226) und Anhang. Die
Konstruktion fehlt in den Ptol.-Pap. (Mayser II 2, 301 Anm.); sie ist vor der entspre-
chenden Wiedergabe von lat. Datierungen entstanden (vgl. rfj rpö uıäs Navav ’Oxro-
Bpiov Plut. mor. 203a = II 85, 19 Bern., für lat. pridie Non. Oct.); s. darüber Näheres
bei W. Schulze, Graeca Latina (Gött. 1901), 14 ff., gegen Latinismus auch M. Hol-
leaux, Itpamyös Unarog (Paris 1918) 165.

5. Der ablativus comparationis!


Er steht |
a) bei formellen Komparativen von Adjektiven und Adverbien sowie bei
Positiven von Adjektiven und Adverbien komparativischer Bedeutung (z.B.
&ANoc, rrepıooöc, SımAdorog? dıAoüc, SLs 600g -owc). Die formellen Kompara-
tive sind dabei gewöhnlich prädikativ gebraucht; die komparativischen Po-
sitive erscheinen häufiger auch attributiv und substantiviert. Der Ablativ
bezeichnet die Sache oder die Person, an der eine andere gemessen oder mit
der sie verglichen wird, z. B. o£o ‚von dir aus, im Vergleich mit dir‘ an der
Stelle «{9”, ö00v Noowv elul, T600V 00 peprepog eimv II 722; die Stelle zeigt
auch, daß neben dem Ablativ noch eine andere Bestimmung beim Kompa-
rativ stehen kann (ö00v — röoov; Prosa dow — ToooUTW).
Vgl. noch und’ &deX” EE Epıdog ed Auelvovi pwri uaxsodaı H 111, ol xev &ueio debrepor
...Anmode W 248, o0 roL Eyoye hs yalng dbvanaı yAuxspatepov Mo lötodar ı 27, Xpuadg
de xpelocwv uuplov Abywv Bporoig Eur. M. 965, elol roü xEpdoug Kravres Arrovsg Aristoph.
P1. 363,’ Aptova...£övra nıdapwddv ray Tore &bvrwv obdevög Sebrepov Hdt. 123,8 &v 7) nporepa
vurti ray Ilavadnvatov Hdt. V 56, ’Enbadx nporepx Köpov nevre Auspaıs dpixero Xen. an.
I 2, 25, 77) borepala ıYg udyng frz. au lendemain de la bataille Plat. Menex. 240c; obdels
EPpexdn Avarsepw TÜV uacröv ‚weiter oben von der Brust an gerechnet‘, ‚höher als bis
zur Brust‘ Xen. an. I 4, 17, räg rıg adröv tod meiag uäAov (eig. Akk. des Inhalts) Quer
Eur. M. 86, viöv yelvaro elo xepeın uayn A 400, mörepov odv, & ‘Immie, rodg Heobs AT Ta
dlxaıa vouodereiv 1 Ma Tv Sıxalov; Xen. comm. IV 4, 25, dıminoıog &yivero abrög
£wurod ‚noch einmal so groß‘ Hdt. VIII 137, Sbvapıy roMarnAaotav Ag ab &yeıc vöv Xen.
Cyr. V 2, 30, 6 Köpog ömıoxvetro Auıödtov räoı dcoeıv od rrpörepov &pepov Xen. an. I 3, 21,
ı Vgl. die Lit.1, 533, Fußn. 6, und H. SouXelav obdewäc hrrov aloypdv Xen. comm.
Ziemer, Comparation (vgl.Osthoff,Phil. I 5, 6, obdcevov de Karadstotepov Ev Tolg xo-
Woch. 1884 Sp. 940 ff.); Ed. Hermann, pol Örmperoücı roig dLdxordAoıg Xen.comm.
GGA 1921, 1771. III 5,18, mit ungewöhnlicher Stellung Aıs-
® Deshalb die Nebenform dıniaotav (s. vvo0g Noowv odevög Yewv Zpu Eur. Bacch.
8.1, 537, Fußn. 0). 777, seltener mit Komparativ von gün-
® Formelhaft; vgl. noch aördg rreveorng &v stiger Bedeutung: r&%’ dvres Lore undevög
&idrrwv obdevög Aristoph. vesp. 1274, Av re BeArtoveg Eur. Andr. 726, obdevög Av Beirlov
ev T@ TaXpaurixa obdeuLäg IN av Euuraciv epaıvöunv Plat. Prot. 335a. Vgl. Kühner-
EEocwv Exnindız Thuk. VII 71, 7, SovAeberv Gerth 2, 316 Anm. 6.
%. Kasus. e) ‚Genitiv‘. I. Ablativ. 5. Ablativus comparationis 99
Toy Kpxoövrav repirr« Xen. Cyr. VIII 2, 21, Sig t6ows dus xreivac aserang Cücav Eur.
El. 1092. Weitere Beispiele bei Kühner-Gerth 2, 307 ff. Der abl. comparationis ist
auch altindisch, z. B. päpzyän agvad gardabhas ‚pejor equo asinus (est)‘ (auch bei anya-
‚alius‘), neben späterem Genitiv und Instrumental in gleicher Verwendung; der latei-
nische ‚abl.comp.‘ kann auf altem Instrumental beruhen (Löfstedt, Synt.1,235 ff.). Die
Konstruktion lebt in anderer Form noch im Neugriechischen: elvar neyadbrepog drab atva
‚er ist größer als du‘ (eig. ‚von dir aus‘), und hat Parallelen im Hebräischen, Türkischen,
Neupersischen (Typus ‚er ist groß von dir aus‘; im Türkischen mit dem Abl. auf -den).
Die im Haupttext angegebene Auffassung des abl. comp. macht verständlich, daß
dieser nicht nur gleichwertig einem % mit Nom. oder Akk. auftritt (wie in den bisherigen
Beispielen und wie nach lateinischer Regel abl. comp. für guam mit Nom. oder Akk.
steht), sondern auch gleichwertig einem # mit Gen. (selten), Dat., Präp., z. B. undyud-
ray ppövrile Mov Xpnuarov (=) xp.) Philemon (?) fr. 232 (II 537 K.), &uol doxel
(6 Avdparos av Lowv ArroAxbeıv) rielw av guröv (= N T.9.) Xen. comm. IV 3, 10; ic
&s axÜpıov oDdEy rAEov uoL ooD ueTeotiv Auepas Soph. OC 568, &Eeorı 8’ Huiv (scil. BovAedeiv)
uov Erepmv (= N Er£poıc) Thuk. I 85, 2, mpooHxeı nor märAov Erepov (= Er£boıg) Kpyxeiv
Thuk. VI 16,1, öo@ 8° üniv alayıov Tüv &Mmv, dxoboart you Dem. 20, 135, Ent tive Node
(= N ini rnvde) nporepnv orparevoöuede mörıv; Hdt. III 137, 2v raum 8% (am Geburtstag)
new data Tav KMewmv (Nuepewv) Sıxaredcı mporidec9a Hdt. I 133. Mehr bei Kühner-
Gerth 2, 308f. E
Die eigentliche Bedeutung des abl. comp. enthält wenigstens zunächst auch dessen
sog. brachylogischen Gebrauch; vgl. xpeioowv adre AıLödg yeven Torauoio reruxraı,
‚stärker geschaffen ist des Zeus Geschlecht von einem Flußgott aus (gemessen)‘ ® 191
(gewöhnlich durch ) yeven rorauoto erläutert), nAelwv Xpövog, Öv del u’ Apkoxeıv Toig nat
öv &vdade (‚von den in dieser Welt Befindlichen aus‘ gewöhnlich erläutert durch #
6 xpövog dv roig Evddde dei u’ d.) Soph. Ant.75, Akaıvav, ob yuvalxı, tig Tupamvidog IxbAAng
(‚im Vergleich mit SK.‘), &yovoav &yprwrspav pbcıv Eur. M. 1343, dunare wor YAuuxäs
yaporatepx morrdv ’Adavas (‚von Ath. aus‘) Theokr. 20, 25, rupauida Krreiinero TTOAAdV
2Auocw Tod narpog ‚vom Vater aus gemessen‘ Hdt. II 134, r& ray ’Adnvalov.... Ertl nA&ov
üuav (‚von euch aus‘) xexatvoraı Thuk. I 71,3, tooobrw Erıxıvöuvoräpav Eripwv (‚von den
andern aus‘) nv rapolxnaorv r@vd’ Exouev Thuk. IV 92, 5, xapav Exere oBdEV Arrov Huav
(‚von uns aus‘, deutlicher 9 7 Auere£p«) Zvruuov Xen. Cyr. III 3, 41, un nv Hon xapıv Tod
uer& radra ypovou mavrög (‚von der ganzen Folgezeit aus‘) repl mAelovog Ayelodaı Dem. 23,
134. Hierher auch die oft formelhaften abl. comp., die man gewöhnlich in einen ganzen
Satz auflöst: z& 8° olxoı u.&Xooov’ apıduod ‚zu groß im Vergleich mit der Möglichkeit des
Zählens‘ Pind. N. 2, 23, n&$n 6p&oa reim tod Euveddovrog xpövov ‚zu viele vom &. xp.
aus‘ Aesch. Ag. 894, xpelocov’ &yxövng eipyaoueva Soph. OR 1374, deıva Spwoı Yavudrmv
te xoelocova Eur. Bacch. 667, Aoav ai nupxuideg Aöyov ueLoveg Hdt. II 148 (vgl. Zorı neilo
Tixelvav Eoya fh &G To Adyw rıg äv eimoı Dem. 6,11), np&yux Eirtdog upeiocov Thuk. I 64, 1,
duadtorepov ray vöuwv rig Urrepodlas naudevönevor Thuk. I 84, 3, örı xpeitrov eln Aöyou To
dog Tig yovaıxös Xen. comm. III 11, 1, &axrrov rg alas Av Xen. comm. TI 6, 11,
Yärrov vonuarog Örmperoövra Xen. comm.IV 3, 13, uä&AAov roü deovrog Xen. comm. IV
3, 8, nA&ov riverv rod uerpov Plat. civ. 621a, naxporepwg täg anoppnoewg Plat. soph. 258c,
weilov Ppoveiv tig duvauewg Isocr. 6, 34. Daß die hier besprochene Gebrauchsweise im
Laufe der Zeit als kürzere Form der genaueren, aber umständlichern Ausdrucksweise
mit 4 und wiederholtem Substantiv oder 7) &ore mit Inf., 7 &s mit Opt. pot. empfunden
wurde, soll nicht geleugnet werden; aber für die ältere Zeit beruht die Aufstellung einer
besondern Kategorie des brachylogischen abl. comp. nur auf der bequemeren Über-
setzungsweise. Mehr Stoff bei Kühner-Gerth 2, 310 (3). 314 t. (7) e a A
Das Verglichene kann außer durch den abl. comp. oder durch 7 (ne, Hbre), @g, Bonep
auch durch die Präpositionen rp6 und &vrt, n&p& und rpög eingeführt werden, z. B. roior

1 Auch Stellen wie dpxaörpora ÖH&v T& aLVv öuolaı P51, EEeınalouoıv wbTo0g Tals To v
le mpdg &brodg (‚im Hinblick auf Ywobvrav Öroupylaus Xen. Hier. 1, 38. Mehr
sie‘) &orıv Thuk. 171,2 benötigen keineaus- bei Kühner-Gerth 2, 310 Anm. 2.
führlichere Paraphrase. Wirkliche com- 2 Über 4 usw. s.u. BV3b16, wo auch
parationes compendiariae sind ob uev co über die Abgrenzung vom abl. comp.
rote Icov &yw yepas A 163, ana Kopireo-
7#
100 B. Wortarten und Wortformen. I.Nomen

H upavvic npd &Ieudeping Av donaorörepov Hdt.I 62, welßov’ dorıs dvri TAG abroD marpas
oldov voulZer Soph. Ant. 182, at (mAlov Exdelyeıc) uxvörepaı rapdk Ta Ex Toü plv Xpovou
uvmpovevöweva Euveßnoav Thuk. I 23, 3, ravra borepa elvaı ra Aa mpdg To vadg .. . Euurape-
xouloaı VIII 41, 1; vgl. neugr. xaxbrepa nıäg bpas Erebdepn Con mapd vapsvra (20) Xpövav
(‚Jahre‘) omraßıa xai pur.
b)-Abl. comp. beim Superlativ, z. B. im Sing. oeto (‚im Vergleich mit dir‘)
8°, ’AyıMded, od rıc Avhp npondporde naxapraros obd &p’ Ontoow A A83, vöv 8° ob
tıc Am Svoruyeorkrm yovh &uod rrepuxev N yevnoerat more Eur. Andr. 6f.,
nach ravrwv uaAıora: &vdp” Kyadov revin rAvrav dduvmor uaAıora, Kal yhpws
roALod, Küpve, nal Arrıarov Theogn. 173 (was vielleicht noch heißt: ‚im Ver-
gleich mit allem am meisten, im Vergleich mit dem Alter‘ usw.), Aenrörarov
Yap navrwv Tav dypav TO Üdwp Eori al abrod tod EActov Aristot. de sensu A
p. 441 a 23 (wo sicher noch a. r.£. ablativisch ist), im Plur. ög @xuuopwrarog
&Arav (‚im Vergleich mit den andern, und zwar mit jedem einzelnen von
ihnen‘) ErXero A 505, Exeırro d8 velarog mv 0 108, KaAALoToV TÜv TrpOTEpWV PAos
Soph. Ant. 100, ot &x ns Außüng (Aldtortes) obAOTaToV TplXwua Exovoı TTAVrWVv
&vdparwv Hdt. VIL70, rov röreuov... ELoAoywrarov Toy rpoyeyevnucvov Thuk.
11,1; vgl.ai. vigvasmäd adhamas ‚niedriger im Vergleich mit jedem einzelnen,
n. als jedwedes‘.! Formell gleich war im Griechischen die Verbindung des
Superlativs mit dem partitiven Genitiv, z. B. 6 7’ &pıorov ’Ayausv (‚den
besten der Achäer‘) odd£v Zrioev A 412. Man könnte an sich hier auch ‚den
besten im Vergleich mit den Achäern‘ verstehen und entsprechend in andern
Beispielen; aber gerade dieser Zwiespalt hat zu der allgemeinen Scheidung
zwischen oopwrepog navrav ‚als alle zusammen‘ und sopwrarog ravrwv ‚unter
allen‘ geführt;? der Abl. cömp. hielt sich beim Superlativ nur in einigen
Fällen, in denen die Genitivform sachlich nicht partitiv verstanden werden
konnte. Dazu gehört auch der Genitiv eines substantivischen Reflexivs
bei Superlativ, bes. bei Herodot, so r}) eöpbrarog abrög Ewurod ‚wo der Pontos
Eux. am breitesten ist von sich selbst aus‘, ‚die größte Breite hat‘ IV 85.
Vgl. weiter r}) edpurarn Earl aurn Ewurng (scil. % Kaortn) I 203, m} 88 adr6 Ewvrod Eorı
nanpsrarov (scil. tng "Apaßlng öpoc) II 8, (1 Motprog Alm) 2olca Bxdos ri Badurarn arm
Ewurnig rrevrmxovröpyuiog II 149; bei adverbialem Superlativ: &rexv (1 Baßurwvin xapn)
&pıora adrn Ewurng Eveian I 193 (so IV 198 von libyschen Gebieten), 4 Münrog aörh re
EwvTäg uANLCTa IN Tore Anudonon V 28; vos &v rräs Avdpwrog r& roradra AußAbrara abröc
aörod 6pd Plat. leg. 715d. Gen. ohne abrög bei Xen. comm. I 2, 46: eide ooı, & Ilepimdeıc,
Tore ouveyevöunv, Öre deivöratog oaurod radra Foda (wo trotz Cobet bei Kühner-Gerth
2, 314 nichts zu ändern ist). Häufiger ist die entsprechende Fügung mit Komparativ:
6 d£ NelXog roürov Töy Xp6vov auTdG Ewurod Hesı ToAAWD drroßstartepog }) tod YEpoug Hdt. II 25,
Annas Eavrod Eorı Peiriwv Xen. ven. 12, 20, (nAournoag xurpebs) KueANg Yevhosraı MärAov
adrog Exuvrod Plat. civ. 421d, 76 y’ ömöXorrov auröv Ns IbEng dodeveorepov wurd Eaurod
eorıv 9 el und’ andnoav rö rpörov Thuk. VII 66, 3; Akk. ndvra &vöpa &v rortum...
avöpeıötepov Av ornostev abröv adrod oBx SAlyw abrn % &rıornun Plat. Lach. 182c; Plur.
EyEvovro Tabryv NV NEpnv Hanpis duelvoves abrol Ewuräv Y mpös Eößotn Hdt. VIFI 86,
do@ duvarorepoı abrol abrav Zylyvovro Thuk. III 11, 1, nAovorwrepor &auröv yıyvönevor
Thuk. I 8, 3, änavra Beitio koraı Eauröv Xen. r. eq. 1, 14; bei Adverb: rorA& yeipov
ı Vgl. Kvitala, ZöG 1858, 432f., Lips. 1876, unter Hinweis auf hi ceterorum
Schwab, Comp. 1, 38ff. 2, 5. 7, Del- Britannorum fugacissimi Tac. Agr. 34 un-
brück, Vergl. Synt. 1, 416f.; Nieder- logischen Ausdruck annimmt.
mann, Gl.2, 24f.; mehr Beispiele bei * Vgl. navrög (und ndvrov) u&ddov Plat.
Kühner-Gerth 2, 22-24 Anm.1, der im neben xdvrav udAıor« ‚omnium maxime‘
Anschluß an Langlotz, De genetiviGrae- Plat. Phil. 11c.
ci cum superlativo coniuncti ratione et usu.
4. Kasus. e) ‚Genitiv‘. I. Ablativ. II. Partitiv 101
Eavr@v Acyovrag Antiph. 5, 7, ueilövos ... . huav adröv Plat. leg. 797d; zur Bedeutung vgl.
uw Tr Ewurod pborog yivercı Hdt. IV 50. Mehr Beispiele bei Kühner-Gerth 2, 313.
e) Abl. comp. bei Verben komparativischer Bedeutung. So bei ‚nach-
stehen, zurückbleiben, von einem oder etwas aus gesehen‘ (in eigentlichem
und übertragenem Sinn): &xrendvra debenı’ApysiovP484 (vgl.0.8.92bx2),
töocov 3% Meveraog Kubuovos "Avrıröyoro Aelnero W 522, Acrcıuuevoc Zpyenu
ol@v ı 448, Au@v Aeıpdevres Xen. an. VII 7, 31, Person und Sache: ei
Tıvog Arodeıpdnoeraı Swpodoxias Aeschin. 3, 149, Sache allein: oBx &dıxateuv
Aelneodaı rg E£6dov Hdt. IX 19, yvanas Asırousva oopäs Soph. El. 474,
TOM Erı nAEov Tobrou EArelnouev Thuk. I 80, 4, &ieiner ‚es fehlt an‘ röv
avayratov noauarwav Plat.leg. 844b. Mit Gen. der Person oder Sache auch att.
nrräcder (darnach auch vıxkodaı), nerododa, borspelv -pilewv, z.B. hrrövro
zob böarog Xen. hell. V 2, 5, is KAnYelas Arrauevos Dem. 18, 273. Ferner
bei ‚übertreffen‘: att. nepırrebeiv, rAeovexteiv, sonst nur Komposita: repteoan
yovamav eldög Te ueyedös re o 248 (hier wäre gen. part. möglich, nicht je-
doch an der Stelle &pxovrı rpoonxeıv ob uaraxta MAL xaprepia av LdLmräv
repıeivaı Xen. Ag. 5, 2),-ayeı nepıeyivou adroo Xen. Cyr. III 1,19; zexva Yap
reyvas npobyeı Soph. Ph. 137; Na&og ebdauuovin Toy vnowv rpo&pepe Hdt. V 28;
rois önAoıs adTOyV xl To nANdeı Örreppepouev Thuk. I 81, 1, trans. ‚vorziehen‘
ioydv tod dıxatou npodeivar Thuk. III 39, 3, oös aörol cnurav.... rpoxplvouorv
Plat. apol. 35b. Bei Gen. Plur. ist auch partitive Auffassung möglich, so
bei r@v oe, YEpov, mAoUTw... Yaol xerdodu 546 (nötig ist sie jedoch
nicht einmal bei apıorebw xurıLoredw npwrein u. ä.).

II. Partitiv

Der partitive ‚Genitiv‘ bezeichnet nach der geläufigen Definition das


Ganze, von dem ein Teil genommen wird. Dabei war maßgebend der auch
im Griechischen in geschichtlicher Zeit häufigste partitive ‚Genitiv‘ in Ab-
hängigkeit von einem Nomen oder Adverb, z. B. rv inrewv veovioxo: ‚Jüng-
linge von den Reitern‘ Thuk. VIII 92, 6, $t« yuvaıav ‚die himmlische unter
den (sterblichen) Weibern‘ I'423, Zuade iva Av xaxod ‚wo des Leidens, an
welchem Punkte des L.‘ Hdt. I 213. Gerade diese Gebrauchsweisen sind
jedoch teilweise relativ jung; oft ist älter der partitive Genitiv bei Verben,
und hier bezeichnet er nicht selten einen Teil oder eine gewisse Menge von
etwas, ohne daß der Gedanke an das Ganze sich aufdrängt. Der Partitiv
ist auch in diesem Falle Ausdruck eines Teilverhältnisses, wichtiger ist aber
dabei die negative Seite, indem es sich nicht um das denkbare Ganze, son-
dern nur um eine Teilmenge desselben handelt. Eine Mengenbezeichnung
dieser Art ist kein Kasus, sondern eine sachliche Bestimmung, die eines je-
den Kasusverhältnisses fähig ist. Daher kann der Partitiv für jeden Kasus
außer dem Vokativ, Possessiv und echten Dativ eintreten, also für Nomi-
nativ, Akkusativ, Instrumental, Ablativ, Lokativ. Es ist dann zugunsten
der Angabe des Teilverhältnisses auf den formellen Ausdruck der syntak-
tischen Beziehung verzichtet, die nur aus dem Zusammenhang und aus den
parallel laufenden Konstruktionen mit dem Nominativ usw. empfunden
wird. Zuerst sollen die Fälle dieses Parallelgebrauchs nach der angegebenen
Reihenfolge behandelt werden, einschließlich des mechanisierten Gebrauchs,
FARUUR MID AR
A 8
YN

e SCHODL
102 B. Wortarten und Wortformen. I.Nomen

des Partitivs, der besonders parallel dem Akkusativ auftritt, zuletzt der
noch in klassischer Zeit lebendige partitive ‚Genitiv‘ bei Nomina und Ad-
verbien, der die Brücke zum Possessiv bildet. Bei dieser Anordnung rücken
Gebrauchsweisen an den Anfang, die teilweise nur noch als Reste ins Grie-
chische hineinragen.
4. Der Partitiv an der syntaktischen Stelle eines Nominativs ist im
Negativsatz ein seltener Rest aus indogermanischer Zeit,! im nicht negier-
ten Satz (seit dem 5. Jahrhundert) wohl eine Neuerung. Für den ersten
Fall sind zwei Beispiele bekannt: od cn xpods eloaro ‚nicht irgendwo wurde
(von) Haut sichtbar‘ N 191,2 ravra neyaprrau xodx Zorıv öntig 008 Ei gEppw
dıxdövar ‚Alles ist zugemacht und es ist nicht Loches (= ‚ein Loch‘) auch
für ein Insekt durchzuschlüpfen‘ Aristoph. vesp. 352.? Für den zweiten Fall
vgl. eiot yap aüröv nal rap& Bacıdei Hdt. III 102, Zuayovro xal Erımrov Exare-
pwv ‚es fielen auf beiden Seiten Leute‘ Xen. hell. IV 2, 20.
Der altidg. Partitiv bei Negation für Nom. (und Akk.) blieb im Germanischen und
Slavischen lebendig; vgl. Luk. 2, 7 got. nı was im rumis in stada bamma, aksl. ne be
ima me£sta v% obiteli für griech. obx Av adrolg rönog &v ra xaradbuarı; mhd. alsö grözer
krefte nie mer recke gewan, schweiz. ı ha nüt der wäl (zit) ‚ich habe keine Zeit‘. Für den
zweiten Fall kann auf die Analogien des Französischen (article partitif) und des Irani-
schen (vgl. Schwyzer, IF 47, 254 f.) hingewiesen werden; der Partitiv erscheint auch
als Agens des a. c. i.: paoav .. . &rineiyvovar op@v re rrpdg Exelvoug Kal Exelvov mpög Exurobg
‚nonnullos ex suis... . nonnullos ex illis‘ Xen. an. III 5, 16 (Kühner-Gerth 1, 32). Das
NT verdeutlicht den Partitiv: einov 2x ray nadnrav Joh. 16, 17 (Blaß-Debrunner?
$ 164, 2). Siehe auch Nachmanson, Eranos 12, 187 f., und Partitives Subjekt im Grie-
chischen. Göteb. Högsk. Arsskrift 48 (1942: 2).
2. Der Partitiv an der syntaktischen Stelle eines Akkusativs ist in einer
Reihe von verbalen Bedeutungsgruppen nicht mehr als solcher, sondern als
Rektionskasus schlechthin empfunden. In einigen Fällen ist aber auch dann
noch der scharfe Unterschied zwischen Partitiv und Akkusativ kenntlich,
der in den meisten Gruppen besteht.
a) Der Partitiv kann bei beliebigen Transitiva an Stelle des Akkusativs des
affizierten Objektes stehen, wenn davon nur ein Teil betroffen wird, z. B.
Erapoı Alooovr’ EEEOOLy TUP@Y alvupevoug Levaı raAıv von den Käsen nehmend‘
(nicht alle) ı 225, oxeyouaı dl rrxpot&as Tg Nbpas, Iva un u’ Tön ‚die Türe
ein kleines Stück weit öffnend‘ (nicht mv Ypav, ganz) Aristoph. pax 30.
Vgl. noch r&ooe 8’ &XöG I 214 (aber Ent... papuaxa nacowv E 900), ’Adpnororo 8° Eynue
Yuyarpöv ‚der Töchter des A. (eine)‘, eine Adrestostochter E 121, xapıloutwm rapedvrwv
a 140, önthont re npewv (aber xptax Ontwv y 33), 6 8%... Emiefduevos av BaßuAoviwv
eönyaye Hdt. III 157, vorereye Tov Xpnouav Hdt. VII 6, rpoAaußdvev ... Tg 6800 ‚einen
Marschvorsprung gewinnen‘ Hdt. III 105 (vgl. rpoX. fs puyfig Thuk. TV 33, 2), xıvnoavres
röv "OAvurtacıv Acdpoig ypnusrov Thuk. I 143, 1, tüg re yüic Ereuov Thuk. II 56, 6
(neben &. zig y. rhv noAAnv 4, rhv yüv räoav II 57, 2), SteAbv Tod raAKıod relyoug ‚ein
Stück davon niederlegend‘ Thuk. V 2, 4, odroL r@v röXewv rpomy&yovro Ken. hell. V
2, 12 (vgl. Büchsenschütz zu IV 4, 13), xaXtowuev xal robrwv Xen. Cyr. V 3, 22, Ar-
zovreg Tod öpovg ‚ein Stück des Berges heimlich besetzend‘ Xen. an. IV 6, 15 (Tod öpoug rı
rehaı 11), npoodobver umdevög dyadob Xen. comm. I 2, 29, Hrıövro rbv Kparivov auvrpibau
Th XepaAng abrhig ‚er habe ihr ein Loch in den Kopf geschlagen‘ Isocr. 18, 52.% An der
ı Vgl. Ehrlich, Betonung 921. Ans einem Akk. der Beziehung: &wg Euve-
®Wackernagel, GöttNachr. 1909, 62; +pißn rfis xepaAfis narappueis Aristoph. pax
zur Form xpoög s. auch 1, 578, y. 71, vgl. vesp. 1428, Ach. 1180, Plat. Gorg.
®Schwyzer, Gnomon 15, 283. 469d. Vgl. Havers, Unt. 150. Oder liegt
* Beim Passiv entspricht dieses Ag xepa- ein Partitiv des Orts (s. u. 8. 112) vor?
4. Kasus. e) ‚Genitiv‘.II. Partitiv. 1. für Nom., 2. für Akk. 103
Stelle Söprov dt Selva raum Sbro Evdov Zövrwv n 166 liegt wohl Kürzung für alvvuevn &.€.
vor. Mehr bei Madvig, Bemerkungen[o.8.96] 77; Kühner-Gerth 1, 345, Anm. 2. Für
den Objektsgenitiv kann, bes. in der Koine, 23 eintreten (Blaß-Debrunner? $164,2).
b) Der Partitiv bei essen und trinken, genießen, sättigen u. ä., z. B. Awroto
payavı 102; der Akkusativ steht z. B. vom (Aus)trinken eines bestimmten
Quantums oder vom gewohnheitsmäßigen Essen, Trinken eines Nahrungs-
mittels, Getränkes (&v&pes otrov Edovres x 101, rivovres Bdwp B 825).
Vgl. noch «iuarog &oaı ”Apna« E 289 (wozu ”Apng &rog nor&uoıo E 388), aber &oeıv...
raycas xövas Apyerı Inu& A 818; reraprönevor plAov Arop alrov xal olvoro I 705, Zrop&ooaro
popßrs A 562, dewvig Anöpyroı duräg N 621, alarog dppa io A 96 (darauf'erel riev alux
98), röv aUroD xredvwv ed maoyeuev Theogn. 1009, &övrov ed adeiv ‚praesentibus frui‘
Pind. N.1, 32, naoaosdau... olrov xal olvor T 160, nareovrar av apewv Hdt. II 47,
o0T@g dvalumv Tv TEXV@V... ULOÖ Töv Avdpx ‚so wahr‘ usw. Aristoph. Thesm. 469, dro-
Anxderv ravrav rTov dyadüv Xen. comm. IV 3, 11, Hö&og &v nal au&v Eodleıv abräv ‚sie sogar
roh anbeißen‘ Xen. hell. III 3, 6 (aber sogar robroug nal @uobg dei narapayeiv an. IV
8, 14), ti 89 obx Areppöpnoag roö olvouv; Xen. Cyr. 13, 10, neduodels tod vertapog Plat.
conv. 203b, r@v Aöywv Öuäg Auctag eiorix Plat. Phaedr. 227b. Für den Akk. vgl. noch
Kimwp, 7, nie olvov, Enel payes Avöpöuex xpea ı 347, ap&ax ye eboayxod Xen. Cyr.13, 6,
roAdv reiverv olvov Plat. conv. 176c (quantitatives Attribut), pass. &odteral nor olxog ‚wird
aufgegessen‘ ö 318. Neben dem Partitiv ist ein Akk. des Inhalts möglich: ri oev &AXog
övnoerau; II 31, tod Blov rı &roradonı Thuk. II 53, 4. Bei övivaucı und droAxuw steht in
Prosa auch «nö für das Genossene (z. B. nö Ayadı and TNg Önerepas ooplas Tadıng
AmoAeiauxev 6 narnp Plat. Euthyd. 299a); aber auch in anderer Weise (dn’ &Mou 6pdaX-
King amoleiauxog ‚wer von einem andern eine ö. bekommen hat‘ Plat. Phaedr. 255d).
Mehr bei Kühner-Gerth A, 355 f.
Nur ganz spät der Akk. bei yebouaı ‚koste‘, das den Partitiv hat, obschon (oder gerade
weil) das Partitive schon im Verbalbegriff liegt (auch ai. jus- ‚genießen‘ hat häufiger
den Akk. als den Gen.): eig. örav veog... yedayraı anpNvwv ueiırog Plat. civ. 559d,
uneig. &vdpög yeyzvusvn Aristoph. fr. 243, yebocodaı ’Ayauusv p 413, MANAmv Eyzysvvro
Thuk. II 70, 1, yevodusd? DANmwv Eyyelnoıv T 258,,cl d& yeberaı Avdpög avnp rı Pind. N.
7, 86; yeıp@v v 181, Soupös drwxng ® 60, dicrod @ 98; Uuvmv, növov, de9Awv Pind. N. 6, 24,
1.5, 20, P. 10, 7, xax&v &yevorog almov Soph. Ant. 582, uöxdwmv Eyevodumv Soph. Tr. 1101,
&pyxtis, &Reudeping Hdt. IV 147, VI5; das sekundäre Aktiv yebw hat vereinzelt rıya zıvoc:
yebow... oe r@v ebpnutvav Anaxipp.fr.1, 27 (III 296 K.), aber auch (rıva&) rı (YAuxdv
yeboag röv alöva Hdt. VII 46, Bobreı oe Yebow np@rov änparov uE9u; Eur. Gycl. 149).
ce) Partitive Auffassung ist auch noch deutlich bei teilnehmen (lassen) u.ä.,
z. B. öuotng Zuuope rıung onnrrroöyog Bacıkebg A 278. Der Partitiv bezeichnet
hier den allgemeinen Bereich der Teilnahme, während ein bestimmter Teil,
den jemand erhält, im Akkusativ steht: Yuıov neipeo rung I 616 (&umopoc...
Aoerpäv "Nxeavoto % 489). Die geläufigen nerexw und neradtdwu: erscheinen
erst bei Theognis, Herodot und im Attischen, das erste aber auch in äol.
TEdEXNV.
wereyo ist &yo mit Partitiv (vgl. navrınng Exov rexvng Soph. OR 709, rov Eauräis
£yovra Plat. Phaedr. 244e bei Kühner-Gerth 1, 345), verdeutlicht durch uer& (von
dem auch ein Dativ der Person abhängen kann: od ol nerexw Yp&oeog Pind. P. 2, 83,
rövav nielorwv ner&ayov... . “Hpaxazeı Eur. Heraclid. 8 u. a.); vgl. sonst naxod&v xanorarwv
red&yoroav Alcae. 123,1 D.2und u. tod Aöyov ‚Geheimnis‘ Hdt.1127,&x roü &vög &prov1. Cor.
10, 17; ein bestimmter Teil steht im Akk.: roö nedlou obx EXaylornv noipav Hdt. I 204,
z&pou u£pog Aesch. Ag. 507, räg loag nAny&z &wot Aristoph. Pl. 1144; uEToxXog mit Partitiv
seit Hdt.; neradtdwp:: tod (‚daran‘) neradoöv Theogn. 104, aürod ueradodvar undaolor
&%oıcı "Ihvov Hdt. I 143, rolc undev ddımodar E& Loou rüg norrrelag Lys. 25, 3, TO Tprrm-
wöpıöv zıvı Hdt. IX 34, ei un neradolev abroig rupoüg xal Ko Tı Xen. an. IV 5, 5. Im
übrigen vgl. noch fg Bxouning werarreovres, gewissermaßen ‚teilfordernd” Hdt. IV 146,
Maße u6yYov Eur. TA 160, täg duvdueng abräv TörE.od heraraßövres TNG @Peielag vÜv
104 B. Wortarten und Wortformen.I.
Nomen

weradboere Thuk. I 39, 3, Euvapdpevor roüde tod xıvöbvon Thuk. IV 10, 1 (auch Akk.
Euvdpaodan rov uivduvov Thg ugxng II 71, 2), olrou xal morod xoıvoveiv Xen. comm. 1126,22
(wie xowavög mit Partitiv, seit Aesch.; bei xoıvaveiv xowvoüodar auch Akk.). Keine syn-
taktisch gleiche verbale Entsprechung haben die bedeutungsverwandten Adjektiva Ern-
Borog (ß 319) und obupopog (Hes. th. 593). Mehr bei Kühner-Gerth 1, 343 ff.
d) Bei den Verben für treffen, erlangen, erreichen ist echter Partitiv nur
noch spärlich vertreten, in &Arero yip rebEeoduı bmaoridıa mpoßıBövros, KARA
6 uev... Mebaro II 609 und in dem formelhaften rupög Acdayeiv (davövre)
H 80 u. s.; sonst ist der Genitiv lediglich Rektionskasus, der bei den meisten
zugehörigen Verben ohne Bedeutungsunterschied mit dem Akk. wechselt,
bei einigen in uneigentlicher Bedeutung mit dem Dativ (z. B. &v-, rpoo-,
ouv-ruyyaveıv, (£y)xupetv ‚begegnen‘). Der Genitiv bezeichnet meistens eine
Sache, selten eine Person; neben dem Genitiv der Sache kann auch ein Ab-
lativ der Person stehen (s. o. S. 94, d). Über ‚verfehlen‘ s. o. S. 93 ob.
Vgl. noch &axov xreptwv e 311, Svorörumv Aaxolyvnre yauov xupnoas Soph. Ant. 870,
&p’ Er’ Zudbbyov... xıyhoerat ou; Soph. OC 1486, ai "Apyeiaı (Euaxdpıkov) Tnv unrepa
abröv, olov rexvov Ernbpnoe Hdt. I 31, vieng re reruxnaagev xal sormptag Xen. Cyr. IV 1, 2,
Enerdh Iynrod onnarog Eruyss, reipß is boys Kdavdrov uynunv xararımeiv Isocr. 2, 37,
zöy mieroranıs BaAMovra (‚treffenden‘) roö oxorod [Plat.] Sis. 391a; komponiert z.B.
drroruyxavo (‚verfehle‘) roö oxorod Plat. leg. 744 a, nerplou yap Avdpög obx Ertruxes r@-
rore Aristoph. Pl. 245, &uod xXoAaorod rpooruxav Soph. El. 1463, Aedvuevng TNG Yeplpng
Zvruxövres Hdt. IV 140 (aber Zvruyodoa nporo inropopßiw 110), KAoying &verbpnoe rroA-
xns VII 208 (aber sonst bei Hdt. Dat.), rabrng tig Eriornung neradayyaveıv Plat. civ.429a,
Sparta Kpıevres .. . 2EıEöueda aörav Xen. hell. II 4, 15, &ANAmv Epixovro N 613. Mit Akk.
Aaxyyaveıv: TO yap Adyouev Yepas Nueis 2 70, 9) nv re duerepav (möAıv) Kal Tnvde &iaye Plat.
Tim. 23d; (£rı)ruyyaveıv fast nur mit Akk. Sg: oder Plur. eines Neutrums, z. B. r& 7’
Ma Errerbyyave Xen. hell. IV 8,21, 2&v Ev rı £mıröywor VI 3, 16; el un xupnosıg rroAewloug
... gebyovrag Eur. Rh. 113; XAnpovoueiv ‚etwas als Erbschaft bekommen‘ att. meist mit
Gen. (Erıxinpov Dem. 57, 41, xpnuarov 18, 312), aber auch mit Akk. (taörmv, scil. nv
rıunv Lycurg 88) und so nachklass. (Blaß-Debrunner? $ 171, 2 und Anhang; nachkl.
auch «X. rıv« ‚jmdn. beerben‘). Mehr bei Kühner-Gerth 1, 349 f.
e) Gegenüber dem erreichten. Ziel (d) steht das erst ins Auge gefaßte
beabsichtigte, ein bestimmtes bei ‚nach jemand (etwas) sich recken, zie-
len (schiessen o. ä.)‘, ‚auf jemand (etwas) hinstreben, andringen‘, meistens
ein unbestimmtes (gewöhnlich auch in Prosa ohne Artikel) bei ‚nach etwas
(jemand) (triebhaft) verlangen (z. B. auch hungern, dürsten)‘. So &s einav
od raıdog Ope&aro patdınog "Ertop Z 466, 6 8° ’Idonevfog Axövrıoe (‚schoß mit
dem Wurfspeer‘) AcvxaAtdxo dlppw Epeoradrog. Tod uEV $ Ard TUTIOV Kuaprev
P 608 f., (nevovres) önnöre rröpyos ’Ayuöv... Tpawv öpumosıe ‚gegen die
Troer andringen würde‘ A 334 f. und ueuaut’ Epıdog xal during E 732, iweipero
xponp&twv Hdt. III 123. Das partitive Moment ist in der zweiten Gruppe
deutlicher als in der ersten.
Vgl. noch roö 8’ &vrideog Opaovundng EpIn dpeikuevog (mit dem Speer) II 321 f., zielen
(auch mit Instr. des Geschosses): Mnpıövng 8’ adroio Tirboxero doupl Paeıvö, al Bdrev
008’ Apapnapre, xar’ donlde N 159 f., el dE more rrökeuog yEvorro, Sbvarode zul dvdpärmv
oroxalsodaı Xen. Cyr. I 6, 29 (uneig. orox. ro d&ovrog Isocr. 8, 28 u. ä.), schleudern,
schießen (auch mit Instr. oder Akk. des Geschosses): &brod xepuddag .. . Zppırmrov Eur.
Bacch. 1096, &%Aaı $& Yupooug leoav 1? aldEpog Ilevd&wg ebd. 1099; so auch Denominativa
von Waffenbezeichnungen: «A &y’ öloreuoov Meverdou A 100, (neXeıav) Ag &p?” Kveyeı
rogebeiv (‚mit den Bogen sch.‘) Y' 854 f. (im Bilde ravres &ore ro&öraı oxoroü Toksder’
&vöpög roßde [‚nach mir‘] Soph. Ant. 1033 f., roöde ro&ebw ‚darauf ziele ich‘ Eur. Ion
1411), &xövrıoe s. o. (in etwas verallgemeinerter Bedeutung dxövrıoe doupl gas P 304.
4.Kasus. e) ‚Genitiv‘. II. Partitiv, 2. für Akkusativ 105
925), andringen: ös "Exrwp l9uoe (‚drang geradeaus an‘) veög xuavorpeporo dvrioc KEoc
(6)6931. (wie LYbg vnöv xovinv p&pev, näml. HbeAAxM 254, nö edIb IleAHyng nereodau dLavoel;
Aristoph. av. 1421, deüpo räg xapeı npodbumg cdyb TG sormplas pax 301, eixov (‚steuer-
ten‘) rag vers 195 Tod 'EXAnorövrou Hdt. VI 95, e09% räc MaonAıdog ... rov TrAo0V ErcoLelto
Thuk. VIII 88, £ropevöunv 2E ’Axadmulac ebH0l Auxelov Plat. Lys.203a (tnv eödbs "Apyovg
»irıdavpixg 686v Eur. Hipp. 1197), öpunosıs s. o., uneig. (vgl. ver-langen) av 3° Exxoroc
Öpober, rux@v xrA. Pind. P. 10, 61; verlangen: weuavia s. 0. (vgl. yeipx uauuıöouv Pövov
Soph. Ai. 50 und Bd. 1, 647, 1), ror&wov Eparaı Errıönpuiou I 64 und (AEwv) xpeöv Epatilov
P 660, yöxeog iusipwv x 555, Öbelovreg duräg xal moA&uoro E 37, &Adöuevar redloro ‚zu er-
reichen suchend‘, von Maultieren Y 122, neyx Spöuou ioyavönoav (Var. ix-) (eine Stute)
‘7 300, Arraıöuevöv ep 6dolo « 315 (vgl. Zoobuevög rrep 6. 8 733), Öneig ev y’ obv ol xır-
rövres TAG elpnvng onär’ avöpeiog Aristoph. pax 497 f., (oil gadoı) TÜV swu.drov uAAov }
röv buyav epwoıwv Plat. conv. 181b; versuchen, in Angriff nehmen, auf die Probe stellen:
yAA@v rreipnoovra (von einem Löwen) M 301, reıpä&v rüg mörıog Hdt. VI 82, önwg Loyw
reıp@vro rod reiyoug Thuk. II 81, 2; etwas erproben: röEou reıpnrilev 124, o9&vedc te
xal Ang meıpnrilev X 237, drereipäro yvaung Hdt. III 119; einen auf die Probe stellen:
un yev neipat@ ed elöörog I 345, T6 reipndÄvar ro Yeod Hdt. VI 86, Suereipäro abrav
tig re avöpayadtac arı. (‚erprobte sie rücksichtlich der Mannhaftigkeit‘ oder ‚erprobte
ihre M.‘) Hdt. VI 128; dazu ion. att. Zureipog (auch rept rıvog, repl tt), &reipog, 2. B.
Oeoonrw@v Zurerpot eluev Hdt. IX 46, 6S@v Zursipog Xen. Cyr. V 3, 35, &reipog el rod
&vöpög Plat. Hipp. mai. 289e. Mit Akk. des Inhalts: &xaor& re neıpnoaıto 8 119 w 238,
räoav löcav reıpgoxvres Thuk. II 19,1, neben Gen. der Person: (d£9Aousg) rolg Datnxes
ereipnoavr’ ’Oduchog 9 23; totaler Akk.: (Tpoxöv) nepanedg reipnoerau (‚wird prüfen‘) 2601,
Aıög &xoırıv Erreipäro (von Ixion) Pind. P. 2, 34, reıp&s nv naudtonnv Lys.1, 12, norA&
ovvistopa abropöva xaxda Aesch. Ag. 1091. (oi pxöroı) TÜV owudrwv Mov N av buyav
£pöcıv Plat. conv. 181b, hungern: otrou 8° oüxErT’ Epn rreıvnuevau v 137, reıvaoı Tod Erraivon
00x Arrov Evıaı TÜV Pboemv 7) Mau Toy olrwy re xal norov Xen. oec.13, 9, uneig. auch
reıvgv ovuudyav Xen. Cyr. VII 5, 50, dürsten so nur uneig.: dub) de np&yog &AAo Ev
&rov Pind. N.3, 6, nörıg &evdeptag Submoxo« Plat. civ. 562c. - Einige der genannten
und andere Verba können auch komponiert mit Zrı- erscheinen (‚sich werfen auf‘ u.ä.):
evapmv Errıßarröuevog Z 68, Alvelao 8’ Enatäaı ueuvnuevog Inwv E 263, neyarwv dapwv
Zreuatero Yuuög K 401, yelpeooı vemv Erriuuleo vöorou Yalns Daımaov e 344 f., ob Ö& oxo-
rerov Erıunleo u 220, Epızuevor TOv Kepdav ol TE NOOOUG ÜMELEVOV TNVv T@V ApELTTöVav
dovAelav Thuk. I 8, 3, naAıy &vepaodnvan Hg dpxalas dperig Xen. comm. III 5, 7; ohne
Simplex &reıyöuevög ep "Apnog T 142, En. rn. ödoto & 309; ion. att. Erıdunew geht von
(spät bezeugtem) &ri$uuog ‚den Sinn auf etwas habend‘ aus (vgl. auch zöv opı Av Yuuög
udAıora Hdt. I 1 und ion. att. rpoduneoucı abs. oder mit Inf., Akk. neben ion. att. npö-
$uuog abs. oder mit Inf., Gen. oder eis).
Nach Bareiv ‚treffen‘ hat Akk. öpebauevog pupvov oxedtog II 314, xp6a nodöv "805;
ebenso &xovri£leıw öv ‚mit Wurfspeer erlegen‘ Hdt. 143, ro&eberv Inplov ‚mit dem Bogen
erschießen‘ Xen. Cyr. 12,10 (an Stelle des Gen. in Prosa eis, Ent, npög mit Akk. bei
roEebewv, öpuäv). Mit Akk. eines Neutrums (vgl. 0. 8.87, IV) wrnuara nord, rd 7’ EAderau
E 481, &dv... xpeiog &erdöuevog a 409, iuelpeıv yvar« Soph. OR 58 f., roör’ &pteoaı Soph.
OR 766 u.a., doch &rıdvgeiv jünger überhaupt mit Akk.; nur Akk. bei nodEw, pılcw
(auch Instr. bei &yandw und or&pyo ‚s. begnügen, zufrieden sein mit‘) und bei Erınalonau
‚taste ab‘, das von &rıuatouaı ‚strebe‘ etymologisch verschieden ist (vgl. zum ersten
uaorpot drporiuaorog unAn aus *uac-Aa Ss. 1, 312 a., zum zweiten 1, 676, Fußn.).
f) Beiden Verben der Wahrnehmung im weitesten Sinne (und auch bei
solchen des Urteils) kann in besondern Verwendungen ein Partitiv stehen,
der leicht eine lokale Schattierung bekommt und später teilweise sicher als
Genitiv des Sachbetreffs empfunden wird (so rarpös &xoboag ‚etwas vom
Vater hörend‘ $ 114 im Sinne von prosaischem rep! r. &., eine dE noL rarpog
ze nal vleoc, dv narkeınov, ... ne never vr. 174); vom Partitiv kann sich der

ı Nach H. Richards, CIR 15 (1901) 442 ‚zu, gegen‘ abgeschwächt.


-45, war im Att. ed9b c. gen. zum Sinn von
106 B. Wortarten und Wortformen. I. Nomen

Akkusativ in totaler Bedeutung abheben (z. B. x#Lov9° os Enüdovro era


Tp&eoorv ”Apna« ‚als sie vernahmen, daß...‘ E 702); oft wechseln aber (ur-
sprünglich partitiver) Genitiv und Akkusativ ohne deutlich erkennbaren
Unterschied, z. B. TMabxw .. . &xos y&vero pdoyyng dtovrı II 508 und xrürov
&ıe K 532; fast nur der Akkusativ erscheint, wenn gleichzeitig der Ausgangs-
punkt ausgedrückt werden soll (durch den Ablativ, bei Verben der unmittel-
baren Wahrnehmung; s. 0. S. 94).
a) An, bei einem (etwas) wahrnehmen: os yyv@ ywoue£voro scil. «uroü ‚als er
an ihm merkte, daß er zürnte‘ A 357, ei 8° &reöv I Zor’ ’Oduoebs zul olxov
inaveran, M ua vol Yvmooued” KAAHAmv ‚wir werden uns (als Gatten) erken-
nen‘, eig. ‚(etwas) von, an uns‘ $ 109 (vgl. yvarnv MA. p 36), eneyvo...
dıraıav (prädikativ) Axpopirou npartdwv Pind. P. 4,280, &yaodaı ob ’Epaat-
vov od rrpodıdöVvrog obs roAımrag Hdt. VI 76, Yauualm rov npodevrwv audız
repl MuriAnvalov Asyeıv Thuk. III 38, 1, Auxedauuövior, @s NoYovro Teıyılov-
tov (‚merkten, daß man an Befestigungsarbeiten war‘) Thuk. V 83, 1, Zyvo
&rorna Zuod rorwdvros Xen. Cyr. VII 2, 18, &yaoat re aörod Xi. Xen. comm.
II 6, 33, No9öunv adrav... olouevav oopwrarav elvaı Plat. apol. 22c, ei
hov uavdaveıs ‚wenn du mich (eig. ‚etwas von mir‘) verstehst‘ Plat. Phil. 51c;
ToV TELIXLOUOV ToDrov, Öv ob you Sıcoupes Dem. 18, 299; mit Nebensatz: rög
vap &uel od, Eelve, danoenı, ei rı yuvaııav AAdKwy rreplernı voov 7325, (6 SNuos)
& ravoupyeis un Xa9op& cou Aristoph. eq. 803, od yap «aiodavouat coL Örotov
yöuınov 7) rolov dtxaov Aeysız Xen. comm. IV 4, 13, dıntenuevos nurÜv, damv
xapav&yoıev Xen. an. III 1, 19, Evevönce de adrWv xl &g Ernpwrwv KAANAoug
Xen. Cyr. V 2, 18, ood raAaı Yavudlo alodavönevos, GG News Xatebdeıg
Plat. Crit. 43b; der Partitiv läßt sich an ein allgemeines Neutrum oder an
ein Pronominaladverb des Nebensatzes anschließen: 70 d£ un Znıortaraı
adTNG, Toto Ppdkow ‚was man vom Kamele nicht weiß‘ Hdt. III 103, roö
dE olnade mA0D uAAAoV dıeosxönouv örn Xouıodnoovraı Thuk. 152,3, ri yarerov
Noymoaı roduod Blov; Xen. comm. 16, 4, era abrod ri xrı. Xen. hell. VII
5, 8, Topytov uadıora radra &yaucı Plat. Men. 95c.
ß) Hören, erfahren über einen: dbo $ ou nw pßre nenbodnv... Ilarp6xdoıo
Yavövros P 377, xelvösg Ye ocdev Cnovrog Axodoy yalpcı Q 490, nuvdavöunv
"IYaung v 256, olv eyo HMarıor’ Av NYIEANO” 6AwAdroıv »Abeıv Soph. Ph. 426,
xAdovoa rraudög Soph. Ant. 1182, erbdovro ig IIöAov xareinunevng Thuk. IV
6, 1. In Prosa wird der Partitiv durch rept verdeutlicht, z. B. xexAure uev...
rode ep Eetvou p 370 f.; dies ist besonders begreiflich, wenn auch der Aus-
gangspunkt angegeben werden soll: X&&ow SE xal & “Epuoytvous (= rap’ *“E.)
Nxovo« rrepi abrod Xen. comm. IV 8, 4; die alte Poesie ertrug noch Ablativ
und Partitiv nebeneinander: «dr&p ’Odvoohjos (part.) raAaxotppovos od Tor’
Epaoxev Lwod oVde Yavövrog ErıyYoviov rev (abl.) dxodonı p 114. Adnominal
HET’ Ayavod rarpog drounv B 308.
y) Urteilen, meinen, sagen über, nur selten noch partitiv, gewöhnlich ‚in
Betreff“ (‚in Sachen‘): (oi pıAdooyoı) uadmuarss Ye del Epiaorv, 5 Av abroic
$nXot (‚offenbart‘) &xeivng ris obolag ig del odong Plat. civ. 485b. Im übri-
gen s. u. eIV3.
5) Eine als total dargestellte Wahrnehmung steht im Akk. (von Personen
und Sachen), besonders bei xAbeıv, dxobeıv, alodaveodaı im Sinn von ‚erfah-
4. Kasus. e) ‚Genitiv‘. II. Partitiv. 2. für Akkusativ 107
ren, wissen‘. Von Personen gegensätzlich zum Partitiv, mit und ohne Ptz.:
robg vüv el mraooovrag bp’ "Exropı navras dnobeaı H 129, 63 ein Eyo oo
xeivog, Öv aAbeıs Toms av “Hpandelov övra deornörnv öriav Soph. Ph. 261,
ävöpe Tod ürep xAbeıs Soph. Ph. 591, nal Bpbviyos, rodrov yap oBv ANNKoaG
Aristoph. Th. 164, &rbYovro zöv Il&poyv &övra &v Ilıeoin Hdt. VII 177, aiods-
youaı TUPKVVOUG TIvas, ol ourw reivac. ypyuarov Xen. conv. 4, 36. Von Sa-
chen: ho%ovro nv Bonderav Thuk. II 94, 3, nudönevor röv epl rhV "Artuchv
röreuov Isocr. 4, 86.
e) Bei unmittelbarer Wahrnehmung steht der gehörte Schall usw. im
Gen. oder Akk.: Gen.: ots re Bots ood ° EAunduoio nudeodeı Z 465, udAa yap
xe uayıng Embdovro xal &Aoı O 224, Boris dlovres ı 401, pavtig drodoaı Bobkonaı
Soph. Ph. 225, A&yovoa uudoug hy xAbov Apınöunv Eur. Hec. 967, Hodou pavfs
&ua al Bpovrng; Aristoph. nub. 292, Yodero tod yEAwros Xen. conv.1, 16,
Ta uno Pwvng Zuvievra (naudta) Plat. leg. 791e; mit gen. subj., expl.: Pdoy-
is Zerpnvov Yrobonev u. 198, aldoing Exupfis önds Eurvov X A451, PwvYic ° &ro-
Yev pdLmv Kwxuuarwv xAbeı rıs Soph. Ant. 1207, &xoboavri nor ic "Apraßavou
yvaung Hdt. VII 13; Akk.: Soürov dxoboas K 354, Enebdero Bovids m 412,
axobeı pYöyyov Soph. OC 1610, axoboavres röv Yöpußov Xen. an. IV 4, 24,
Krovoöuevor Yavuaotoug rıvas Aöyoug Plat. Euthyd. 283a, roüg Aöyous Axpow-
uevog [Plat.] Eryx. 403d, mit gen. subj., expl. Euvenxe Yeäs öna« B 182, Yzoü
Errvev auonv O 270, Erbdovro Auög arunov 379, ei dE ou Alavrös Ye Bonv dya-
Yotlo rutotunv P 102, oUx &uov öna yarxeov Alaxıdao & 222, Auös BovANv Eree-
xobon & 328, rov Aiuovos pdöyyov ouvinuu Soph. Ant. 1218, Nodöunv Bonv
’Arpeıd@v Soph. Ai. 1318, rordas nev Ypnvav @das... YoYov Soph. EI. 89,
dı Epunvemv ras rav Yesv ouußouAtaz ovvıevaı Xen. Cyr. 16, 2; Neutra stehen
im Akk.: os eduadts ooV... pavmu” Axodw Soph. Ai. 15, tig y&p roıxdr’ üv
o0x Av öpyilorr’ Ern xAbwv; Soph. OR 340, iva un xeipov T& xoıv& ... Kxpoc-
onote Thuk. VI 89, 1, Hodero 7& yıyvöneva Xen. Cyr. III 1, 4; ovvif) Tıc Ta
Aeyöueva Plat. Prot. 325c, doch bei Herodot neben axoboas ara II 115,
Zmoucav radr« III 128 öfters robrwv (so I 45, 141. II 114. III 128).
() ‚Mit dem Geruchsinn wahrnehmen, riechen‘ (einen oder etwas): og &0-
Ppovro TAyıora Toy xaundav ol Inroı Hdt. I 80 (ebenda nv ddunv dappaıvö-
wevos), rpouudwv Öoppaivoua Aristoph. ran. 654, öoppatvonaı Ting “Imriou
rupavvidos Aristoph. Lys. 619, tivav &v doppaıvönevog 7) amrönevos Nodeing Xen.
comm. II 1,24. Anders ö£eıv wöpov ‚nach Salbe duften‘ u. dgl.;s.u.eIV la.
n) ‚Um etwas wissen, etwas von etwas verstehen, in etwas Bescheid wissen,
in etwas eingeführt werden‘ (vgl. ai. sa hi jatänam veda ‚der weiß von den Ge-
schöpfen‘; Delbrück, Synt. F. 5, 159): ö5 oapa Yuu@ eideln repawv M 229,
zerrovos ... ds Hk te ndong ed elöf voping O 412, moAkuoro danuevau D 487,
bes. oft im Ptz. r6Eav &b eldns B 718, od rw ara elöbre Yobpıöcs AAKTIS
A T10, uayng ed eldöre naong M 100, dudaoxönevog morenoro II 811, pöpnuyyos
Erıorauevos nal Koudtg p 406, odre rı (Akk. des Inhalts) vaurıAlng GEGOPLOW.EVOG
odre rı mov Hes. E 649, vgl. auch &n9eooov yap Er’ aöradv (‚die Pferde waren
noch ungewohnt der Leichen‘) K 493; daher haben Genitiv auch die Adjek-
tiva der Bedeutungen kundig, gewohnt, fähig (oder das Gegenteil), zunächst
die etymologisch zu einem der genannten Verbä gehörigen, 2. B. xapov
&udpıc x 282, ng Yvolng rabeng obx ads Hdt. II 49, Yaracong Emiornuav
108 B. Wortarten und Wortformen.
I. Nomen

Thuk. 1142,6, avdpwroıs Khdecı roinbıng ways Thuk. IV 34,2, aber auch
solche, bei deren Verb ein Genitiv nicht bezeugt ist oder die keinen deut-
lichen verbalen Bezug haben; vgl. einerseits ayvora Imp&v Pind. P. 9, 58,
KprıurdNs naxösv Eur. Hec. 687, ödınadng robrwav ray nieovedıöv Xen. Cyr. I
6, 35, suyyvou.ov rav dvdparnivav kuaprnudrwv Xen. Cyr. VI 1, 37, dabei
Verbaladjektiva wie att. &ybuvaoros, Arratdeurog, Kreieorog (Eur. Bacch. 40),
Euverös (moA&uou Eur. Or. 1406), anderseits att. idıarng, xwpöc, Eevog (Soph.
OR 219 f.), oopög (nur Audpız u&rov 7) o. nanöv Aesch. suppl. 453), TpiBav
‚wer den rpißog in etwas hat‘, ‚trainiert‘. Doch steht bei diesen Adj. auch
nept rıvog (oder rept rı, eig rı, xt vı) oder Akk. der Beziehung oder Dat.
der Beziehung (auch mit 2v), und die besondere Schattierung des Genitivs
verwischte sich bald. Weiteres bei Kühner-Gerth 1, 369 f.
%) Der Genitiv bei (sich) erinnern und vergessen (machen) zur Bezeichnung
dessen, woran man (sich) erinnert oder was man vergißt (vergessen macht),
ist nicht mehr partitiv empfunden, wohl aber der ihn nach und nach zurück-
drängende Akkusativ zunächst noch total.
Vgl. für die Intransitiva oi 82 o6ßoLo duoxeiddon uyNoavro, Adtovro de Yobpıdog KAXNG
II 357, uvnoaTo y&p xark Yuuov dubuovog Alyiodoro x 29, (ol Yepatrepoı) NdEws T@v TaAXLÄv
rp«Eeov ueu.mvraı Xen.comm.Il1, 33, ob PY6vov Erreieinoro Xen. Cyr. VII13,8, &v (Aöyav)
od r&vv dteuvnuövevev Plat. conv. 180c, neben Dat.: un uwmoxasnosıv Bao abrois TiG
obv Köpw Ertiorpareiag Xen. an. II 4, 1; für die Transitiva vgl. Öreuvnoev re & rarpög a 321,
&x de ne navrov Andaveı, doo’ Eradovn 221, "Hong &xAeradoo« (Alk) h. Ven. 40, BovAou.au
8 Ön&s dvanvnoaı av Euol rerpayuevov Andoc. 4, 41. Der Genitiv kann auch durch rept
verdeutlicht werden. Mit Akk. Tudcx 8° ob ueuvnuaı ‚habe gut-im Gedächtnis‘ Z 222,
Keuvnuaı töde &pyov eya ndraı I 527, ol ol aneuvnoavro xapıv ebepyecıtwv Hes. th. 503,
odTE ueumuaı To nenyna Hdt. VI 86ß, eueuvnunv nv “Horödov yevendoylavPlat.Crat. 396c;
aber der Akk.steht auch in den gewöhnlichen Bedeutungen, z. B. (Moöoaı) ExA&AxYov xı9a-
prorüv (abröv) B600, T&g rüxag .. . EmeraYovro Eur. Hel. 265, önwg räg rakeıg brrouıuvnoXotv-
ro Xen. Cyr. VI1, 24, bes. bei Neutra, so &vauynoavra oixyıx ax Hdt. VI 21, droumvnoxov
Ta npaxydevra xal Aeydevra Plat. Phaedr. 241a. Mehr bei Kühner-Gerth 1, 3641.
ı) Eine starke, im ältesten Griechischen nicht wenige Primärverba ent-
haltende Gruppe bilden die Verba für sich um etwas (jemand) kümmern,
für etwas (jemand) sorgen und für das gegenteilige vernachlässigen; die par-
titive Auffassung ist noch spürbar bei sich an etwas (jemand) kehren. An
sorgen schließt sich die Gruppe walten (herrschen) an, die vorwiegend durch
Denominativa gebildet wird. Beide Gruppen können auch mit dem Akk. ver-
bunden werden, der in der zweiten zunächst deutlich totale Bedeutung hat.
a) In der Gruppe sich kümmern, sorgen, vernachlässigen sind außer den
Verben für sich an etwas kehren (s. u.) primär xndouaı nedoun. uedonau
öYouaı, mindestens so empfunden Ay Zuralouau; lebendig geblieben ist
von den genannten Verben nur erıueXoucı (und u£isı) mit Ableitungen. Bei
den Denominativa für sorgen treten Komposita mit rpo- in den Vorder-
grund; vernachlässigen wird meistens durch Negativa ausgedrückt.
Vgl. für sich kehren an (hinwenden zu) :od d£ ood Yopou oBx Av orpapeinv Soph. Ai. 1117
(mit rode [m.] ereoro&povro Soph. Ph. 599 vgl. Eriorpopog Av avdparwv & 177: dxwv uera-
orpepovoat Eur. Hipp. 1226; rolag nepluyng ToB9” bmoorpaneis Atysıc; Soph. OR 728),
ray Anßdaxeiov Evrpereode Soudrov Soph. OR 1226,1 0032 uerarpeneran PiRöryrog Eralpmv
ı Durch Anschluß an die Gruppe ‚sich bindung mit dem Akk. über: why 82 roAıdv
fürchten, scheuen vor‘ geht &vrperoumı zur (,vor dem grauen Haar‘) oöx Zvyrpererau
Bedeutung ‚sich scheuen‘ und zur Ver- Alexis fr. 71 (II 320 K.); so noch neu-
4. Kasus. e) ‚Genitiv‘. II. Partitiv, 2. für Akkusativ 109
I 630; im übrigen vgl.: oEdev 8’ Eya obx KAeyllm 008’ 5douaı nortovros A 181, TTOAEU.OLO
vedeodo B 384 (bei Hom. auch uEdcoda Mxäc, v6orou, xolton, Unvov, Seinvov, Söprrou
olrov), Eu@v Euraleo ubdov a 271 (vgl. oöre Eeivmv Eundloun 089° inerkov r 134) er
av Onßatov Xen. hell.VI 4, 5, &vdvueiodau NS Kpas, tüv törwv Xen. ven. 8,6; ger
Ts rov noGv dööng deiv nuäs ppovrileıv Plat. Crit. 48a; wer-: neya rAobroro arsan
E 708,1 obx Epa rıs Yeodg Pporäv KEroüchaı wereıv Aesch. Ag. 370, Seivöv Ye 0’ oboav ra-
Tpög.... xelvon ArANodaı, TAG 8E rıxrobong uereıv Soph. El. 342, uereode 8° icpöv Inulov
Aesch. sept. 177, oitwv w£ieo9e Eur. Hipp. 109, roö nev mAcovexteiv dei Emıueiduevoc, tod
dE xadol xal TÜV PlAwv umdev Evrpemöuevog Xen. hell. II 3, 33. Mit Ellipse des Verbums: xt
noı Epıdog xal apwynis; D 360 (vgl. ri Auiv is rov roMMGv Sööng uedeı; Plat. Crit.44c).Mit
AuUpL-, Trepi- Tpo-, Ömep-: Tod’ Aupırpouew xal deidLa 8 820, nrepıßfivaı Kderpeiod E 21, alvöc
yap Aavaav rrepıdeidıx K 93 (neben P 240 rn. Harpöxdroıo in 242 Zufj nepaAf) r.), rpoundecodaı
£wurod Hdt. II 172, Auiv tig ang dpxfig rpoonteov Hdt. I 120, roö otrou npoop&v Hdt. III
159, £xuroö roı anderau 6 rpovo@v «deRpo0 Xen. Cyr. VIII 7,15, rpovooücı xal rpoxıvduveuoug:
röv roiıröv Xen. Hier. 10, 8, ı dixn ye Euundxwv Öreporarei Aesch. suppl. 342, ohuaröc
7’ Ermuereı Eur. IT 311; vernachlässigen: ob ueEv neu Lnovrog dundeıs, KAAK Yavövros W 70,
r&ong ovußovAing KAoynoag Hdt. III 125, Karaueiodvrag tav Ppoup®v Xen. oec. 4, 7, b6-
you dppovrıoteiv Xen. conv. 8, 33 (vgl. roö Yaveiv &ppovrıs &v Eur. fr. 958), ob y&p @rı-
Yapovv TOy XoLv@v 008” Arreiavov uEV wg Lölmv, MuEiouv 8’ WG KAAoTplav, KAA” Eundovro bc
olxeiwv Isocr. 4, 76, att. wara- repı- Örepppoveiv ‚verachten‘, xxrayeriäv, Örepopäv. Mit
Akk. des Inhalts neben Gen.: &roALöpxeı ppovrilovrag obdEv ng rroAtopxing Hdt. III 151,
el rı TXpNUEAnKaG TNG untpög Xen. comm. II 2, 14. Mit totalem Akk. statt Gen.: Ev9« d&
vnav örix ueraıydov areyoucı C 268 (vgl Yeöv önıv obx dreyovreg Hes. E 251), 068° ix&ras
eurnalenı m 422 (vgl. 0.), Önepppovnoag rov raxpövrx Satnova Aesch. Pers. 825, xarappovet we
Eur. Bacch. 503, xxraysi&g vıv Eur. Bacch. 286, IyHnoxovrag auedei Eur. Ion 439, nao-
YEvoug re tnucreı Eur. IA. 731, Tobg Beodg Örepppoveis Aristoph. nub. 226, od neiedatver
Toy ro rrielv Eyxeövra Theocr. 10, 52, Evvelxa u’ EyeXacce Theocr. 20, 1, Pros. röv vöuov
xarnAöynos Hdt.I 144, rabımv ımv 6809 Aueinoe Hdt. VII 163, npoumdeöuevog Tv ddEr-
geöv Hdt. IX 108, 76 xarappoveiv tolg Erıövrag Thuk. VI 34, 9, Önepop& rd dauuöviov Xen.
comm.] 4, 10; ganz gewöhnlich steht der Akk. eines Neutrums (vgl. o. S. 87 IV).
Im Attischen kann der Gen. bei y&ieı, Errıu&teodaı, ppovrileiv,-Evduueicdher durch rept
(auch örep) verdeutlicht werden (vgl. auch xel tıvog xnSn rept Soph. Phil. 621, repi Tovg
raidac &rıu. Plat. Menex. 248e, nög Erl tolg pdıuevorg dusdeiv nadöv; Soph. El. 237); bei
xarayeröäv kann eis rıva, &ri rıvı (auch nur ıvi als instrum. Dat.) stehen; vgl. Kühner-
Gerth 1, 367 A. 15.
ßß) In der Gruppe walten (herrschen) sind außer dem Ptz. uedwv (-£wv) nur
&pyeıv, hyelodoı und Epeoravaı primäre Verbalstämme; die denominativen
Verba sind, abgesehen von xpazeiv (vgl. 1, 724, Fußn. 4) und den ursprüng-
lich nicht zugehörigen xpaiveıv und omnatveıv, Ableitungen von Führer- und
Beamtenbezeichnungen (z. B. hom. &v&oow nyeuovebw von &va& Myzuov, SPä-
ter tupavveo -eÜw von tÜpavvos). Der Genitiv bezeichnet zunächst (bei Ho-
mer noch durchaus) den persönlichen oder sachlichen Befehlbereich, bes.
Volk oder Land (hier ist auch lokale Auffassung möglich, vgl. dazu ro
orparyynoavros &v Tpot« zor& Soph. EI. 1).
Zu yedoua (vgl. «&) gehört bedeutungsmäßig das Ptz. nEdwv, nedtov: AIG . . . MEIMV
(‚des Meeres waltend‘) « 72, ’Apyelov nynropes nd& nedovres B 79 u. ä., Awdavng HEdEwv
(von Zeus) II 23% (auch ”Iön9ev u. T' 276, vororaıv ’Araßupiov uedenv Pind. O.r283),
außerhalb Hom. als Kultwort und poetisch, auch von andern. Göttern (so Kurddvas 6
w£deıc [Hermes] Alc. 2, 1 D.?) und Göttinnen (BoaAxutvos wedgouo« Aphrodite h. Hom.
9,4, ’Agpodirm Odpavin. "Anarobps nedeobon. Phanagorea IV Del.? 712, ’Aymväs ’A9n-

griechisch. Blaß-Debrunner? $149 An- z.B. ueinoouatv 8’ Zuol Imrot K 481; aber
hang; Helbing, Kasussyntax 331. &uwsreiv nur mit Gen., z. B. 008’... £oü
1 Außer bei ueumAas ist bei Hom. der Ge- du£inosv Eralpov N 419.
genstand der Sorge bei ueX- immer Subjekt,
110 B. Wortarten und Wortformen. I.Nomen

vöv wedeodong ebd. 716), freier derpivav uedtov (Poseidon) Aristoph. eq. 560, r6&o)
wedtovoav ”Aprepıv Eur. Hipp. 167 (wohl erst zum Ptz. zugebildet pe£öcız Alc. Soph.,
u&deı Emped.); Bowröv... Apxov (‚befehligten‘) B 494 und oft; röv 6 Meydßalos Npxe
Hdt. V 1, ouundvrav 8° Myeito Bonv dyadös Aroundng B 567, vgl. 620, dooı Yeod xpnuarov
&p&oracav Eur. Andr. 1098 (sonst Dat.); Denominativa: Tevedoıs re Ipı avaoosız A 38,
ds ueya navrov ’Apyelov aparecı A 79, üg dararıng Eupdreı Plat. Menex. 239e, Aoxpüv
8’ Ayeuövevev B 527, al9° Gpeddeg deineilov orpaxroo ou omualvewv 3 85 (sonst mit ver-
ständlichem Dat.), dorız Ev Aupı@ra ’IIKxn Baoıreboeı ’Ayaıav a 401, n d& IIöAov Baotieve
1285, Heuroreveı d8 Exaorog naldov 78° Möxwv ı 114 f., Tnode xoıpavei XYovög Aesch. Pers.
214, Ev’ &vdpa nkong ”Actdog rayeiv Aesch. Pers. 763, xpalver orparod Soph. Ai.1050 (aber
Yoövous xl oräimrpx xpalvev Soph. OC 449), dc alouuvä& x9ovög Eur. Med. 19, Erupavveve
Mndwv Hdt. I 73, &orparnyeov rob oöuravrog orparod Hdt. VII 82, Erırponebovra Alybrtov
Hdt. VII 7, od “Hpınntöag 2Eevayeı Esvixod Xen. hell. IV 3, 15, Epywv Erioraroövrx Xen.
comm. II 8, 3, dı& roA&uov r&vrwv xupiebeıv Xen. comm. II 6, 22, &v npörepov EdcoroLov
Isocr. 5, 47; verallgemeinert oder bildlich: rıurjs drovnnevog Ag ep &vaooeg (‚deren du
waltetest‘) & 30, fg &ug Yuxis Nvioxebeig Anacr. fr. 4, 4 D.?, roüde deonöow Aöyov Aesch.
Ag. 543, 6 Aöyog tod Zpyou &xpareı Thuk. I 69, 5, röv dı& Tod ouuaTog Adoviv Enpdreı Xen.
comm. TI 5, 6, &pxeı yaorpög re xal piloroolag xal Aunyvelag xal Unvov xal dpylac Xen. comm.
II 6, 4, xopnyeiv ro Aöyov Plat. Theaet. 179d; mit Sachsubjekt: tva un r& Lebyn Auav
orpamyfh Xen. an. III 2, 27, öv xadnynoaur’ &v toöro 76 uddnua Plat. Lach. 182c.
Mit ‚Dat.‘ neben Gen.: &iröuevov Tpweooıv dvdkeiv tıung th Ilpızuov T 180, Yelog dor-
806... Aulv Ayelodo pioraiyuovog dpxnduoio db 133f., Eoarpaneve dE nöT@ Tadıng TG
xopxs Xen. hell. III 1,10. Über echten und lokalen Dativ (auch mit Präp.) bei walten
(herrschen) s. u. 8. 168 f.
Totaler Akk. ist deutlich in den Bedeutungen ‚in seiner absoluten Gewalt haben‘,
‚total besiegen‘ (lat. devincere) u.ä., z. B. tö oöv Iaxnua xal Tobg Golg Ip6övoug KXpxToücıv
Soph. OC 1380 f., robg re Alyuorrloug... uaxn &xp&tnos Thuk. I 109, 4, roX&uo xparn-
oavres tolg Bapßdpoug Isocr. 4, 35, n&vrag Expareı ‚Sokrates trank alle unter den Tisch‘
Plat. conv. 220a; auch bei andern Verben: Ipövoug xal oxfinrpx xpalverv xal TUpavvedeıv
x%ovög Soph. OC 449 (vgl. o.), nv Entarupyov rnvdse deonölwv örıv Eur. Herc. 28, aber
seit hellenistischer Zeit kaum noch mit besonderer Bedeutung: rıv Oxtdx Eäv rupavveiv
rd ouuröctov Luc. d. mer. 3, 2, oarparedsı Alyurtov Heliod. 2, 24. Vgl. auch Mayser,
Bapslle2e219:
3. Der Partitiv steht in der Bedeutung einer unbestimmten, zunächst kon-
kreten Menge parallel dem Instrumental (vgl. u.S. 166,81; dazu Kühner-
Gerth 1, 355 A. 1) bes. bei voll (sein), strotzen (von der Vegetation) u.ä.
und voll machen (füllen, vollstopfen u. ä.). Neben dem ererbten rAy- in bei-
den Verwendungen (vgl. lat. complere, plenus usw.) gehen einige, teils jün-
gere und speziellere Synonyma einher. Einige kleinere Gruppen, in denen
statt des Partitivs der Instrumental stehen kann, sind angeschlossen.
Intransitiva z.B. Asıuöves udaxol Lou NIE veAivou IMAcov (‚strotzten‘)
e 72, Tapool uev TUpwv Bpidov, orelvovro dE omxol dpvav Nd° £ptpav ı 219 f.,
Ppwöneva oraxbwv[Hes.]sc. 290, öp@nev dvYodv neAayog Alyatov vexpots dvdp@v
"Ayuıov vaurızav 7’ Epeıiniov Aesch. Ag. 659, yöpos Bpbwv ddpvns, &Aalac,
&umerov Soph. OC 16 f., ri vexpüv rövde nAndVcı nedov; Eur. Herc. 1172,
xoyas TOAGY zul Kyadiv yeuoboas Xen. an. IV 6, 27, 7& ’Avakayöpou BußAlx
yeycı robrov Tüv Aöywy Plat. apol. 26d, oö del röv ebdatuova rAoureiv, Toric
ayadng Plat. civ. 521a, roMöv uev xpmudrav, roAAGV BE orparımrüv ebro-
phoas Dem. 18, 27. Adjektiva: Suoneviav 8’ dvdp@v mAclos Söuos 8 319,
reg olvov Eur. Cyel. 503, otvov Evimderog & 113, Suoxodtas Zurdeoı Plat. civ.
4llc, medlov SEvöpwv mavrodarnav obuniewv Xen. an. I 2, 22, rapkdeıoos
Aypiov Implov rAnpyg Xen.an. 12,7, &ninororarors odoı ypnudrav Dem. 27,
60; dundeövrav nal Eiavvövrav To medlov neoröv Xen. Cyr. III 1, 3, yapöc xol
4. Kasus. e) ‚Genitiv‘. II. Partitiv. 3. für Instrumental, 4. Ort u. Zeit 111
enalvav N röAıs Av ueorh Dem. 18, 217; Kpyrnpas Eriorepeas olvoro ß 431,
meprorepng avdewv Soph. El. 895, rorvorepng Skpvng Soph. OR 83; Apveıöte-
por xpvooto & 165; noAuxmuwv Ptov Eur. Ion 581.
Bei den Transitiva steht der Raum, den man füllt, im Akk., wovon
man auffüllt, im Partitiv: rAnoauevog 8’ olvoıo dena 1224, radoaı, lv deytic
„Aue ueoröon Aeyav Soph. Ant. 280, &vdp&v tabras (scil. r&s veöc) mAnpodv
Xen. hell. VI 1, 11, &undnoere nv IaAarrav tprnpwv Dem. 8, 74, medial und
passiv uEveog de ueya ppeves Aupınedarvar riurravr(o) A 103, (tkAapov) vhuaTos
Aoxnroto Beßuonevov $ 134, geoayuevos mAobrou nv buyhv Zoouaı Xen. conv.
4, 64, ppovnuarog Eumturaavra Plat. Lys. 206a, nAnpododaı &Artdoc Plat.
eiv. A9AC; xpnrüpas Ereorebavro rnoroio A 470. Vgl. ai. (z. B. sömasya jathara
Prnethaäm ‚füllet euern Leib mit Soma‘) und got. (z. B. fulljai izwis allaizös
jahedais ‚ninpwoa: buäv n&ong yap&s‘ Röm. 15, 13). In der Koine (und zwar
schon in der LXX) begegnet auch der Akk. bei füllen (wie im Neugr. yeuä-
Tog): Eveninca abrov rvedua Yelov oopiac Exod. 31, 3, auch im Pass. renıy-
pwpevor xaprov dıraoobvng NT Phil. 1, 11 und sogar beim intr. y&ueıv (wie
neugr.; yeuov(ra) Öövönara PAxopnutac NT Apok. 17, 3); Johannessohn,
Kasus 37, Helbing, Kasussyntax 147 ff., Völker, Pap. gr. synt. spec. 14,
Blaß-Debrunner’8159,1.172, Thumb, Handb.ngr. V.233f., Tl&or-
Cavoc, N. 0.53.
Vgl. weiter un raxa &oru rrupög Imloro Yepnraı Z 331, Erel xe nupög Yepkw
p 23 (trans. nphonı de nupög Sntoro Yüperpx B A15, nörds 8° Eunpnosıv urdepoü
rupög 1 242, ähnlich rrupög neitooeuev scil. vexvag H 410; vgl. auch 0.S.104d
Aerayelv nupöc);t waschen: xeipaz vubanevog nodıdg Krös B 261 (anders AobsodaL
rorxuoto u.ä.;s.unter Aa); beschmieren, bestreuen: un oe... oTNdog xal yeldcx
olpow aluarog o 21, n&oce 8° Ars Yeloro I 214, navra rauri xarandow BovAcv-
uariov Aristoph. eq. 99 f., robg 6pIaA obs Euraoaı ng teppas Plat. Lys.210a;?
kochen, gären, wimmeln von: Ayynv Ceovoav Ödaros xal mmAod Plat. Phaed.
113a, Leiv orwAnxmv Luc. Alex. 59 (aber auch pSeıpt Luc. Sat. 26), nedt«
Cetovra ... ’Ayapnvov Anth. Plan. 4,39, 3, C@0x ebrewv E£eleoev (‚ging lebendig
in Würmern auf‘) Hdt. IV 205 (aber exZeiv p9eıpot Diog. Laert. 4,4; Ael.n.a.
9, 19, onaAnnas, wbas LXX);3 fließen von: n renyn pet Yuxpod Ödarog Plat.
Phaedr. 230b.
4. Der Partitiv des Ortes und der Zeit brachte ursprünglich im Ge-
gensatz zum Akkusativ (o. S. 69f.) zum Ausdruck, daß sich der Verbalbegriff
nur auf einen Teil des angegebenen Orts oder Zeitraumes, nicht auf den
ganzen erstreckte; vgl. dıErrpnooov redtoro ‚sie rückten (ein Stück) der Ebene
vor‘ B 785, aber (vnös) dtianpncoouca xEreudov ß 429, und vuxrög, aber att.
nv. v0x9 &inv. Dagegen berühren sich Gen. und Lok. (s. u. fII). Im
Griechischen wurde der Genitiv des Ortes, von einigen Formeln abgesehen,
früh auf die Dichtung beschränkt, während der Genitiv der Zeit lebendig
blieb und sogar über den ursprünglichen Bereich hinauswuchs. Der voll
betroffene Ort steht im Akk.: ösg Evene nAovewv redlov A 496, &yeıy (orparıav)
M oreväs dh mAarelag ödoug Xen. Cyr. 16, 43. Siehe auch Instr. u. fIII id.
1 Des Feuers‘ anzünden, sichwärmen auch Wasser bewerfen‘ (Brugmann, Grundr.?
awestisch (pro) und serbisch (ognja); s. II 2, 585).
Brugmann, Grundr.? II 2, 584. Kal, mgriech. Bovpßoupiiw (ngriech. xo-
2 Vgl. ags. einen wzteres weorpan ‚mit xXdLw) yeipa (D. Georgakas).
112 B. Wortarten und Wortformen. I. Nomen

a) Der Partitiv des Ortes steht, auch mit adjektivischem Attribut, bei
Verben der Ruhelage und der Bewegung für engere und weitere Ortsbegriffe
(‚Stelle‘ und ‚Fluß, Land, Himmelsgegend‘).
Bei Verba der Ruhelage: AcAXovu&vog ’QNxexvoio (vom Sirius) E 6 (vgl. eiwIag Aobeodaı
Zuppeloc rorauoio (von einem Pferd) Z 508, Aocsoo&uevog rorauoto (von Hektor) ® 560,
Immovg &poaoa (‚getränkt habend‘) B«9voyolvoro Meinrog h. Hom. 8, 3), Epeloxto yeıpl
rxyeln yalns der verwundete Aineias ‚stützte sich auf die Erde‘ E 310, «örög 8° &vriov
IGev ’Oduoonog YeloLo rolxou tod Eriporo ‚an einer Stelle der andern Wand‘ I 219 (vgl.
Elero 8’ Evduouß... Tr. Tod erepov 1 597 f.), Altioras, tol dıX94 dedataraı, Eoyaroı Avdp@v,
ol u&v ducouevou ‘Yreptovog, ol 8’ dvıövrog & 23, un 8n9& Sunrpißomuev Ödoro B 404, ivauım...
N MdE N En yic Mynoere u 27, Eotiag neooupdiov Eornxev Non una Aesch. Ag. 1056,
Eoxdrng p@ Tupäs venpn Böorpuyov rerumuevov Soph. El. 900, ve tade ig 6800 dalumv...
opoupnoas rbxoı Soph. OR 1479, Avira Eprewv od” Ouäg odrog Eyrexinuevoug .. . Eppboat(o)
‚irgendwo in den Verschanzungen‘ Soph. Ai. 1273 ff., rövd’ eloede&£w reıy&wv (‚in den
Mauerring‘, &vrög r.) Eur. Ph. 451, zig ’Iradiag Aoxpol uev Zupaxootiov Aoav (gehörten
ihnen), ‘Pnyivor d& xar& 6 Euyyevss Acovrivaov Thuk. III 86, 2, Enraxaldexa oraduv
TV Eyyuraro... Er TG Xapac obdtv eixonev Auußdveıv Xen. an. II 2, 11; neben Nega-
tion: vepog 8’ od patvero r&ang yalng obd’ öptwv P 372, oin vüv obx Eorı yon xar’ ’"Ayauda
yaiav obre IlvAov tepijg oÖrT’ "Apyeog (vgl. y 251) odre Muxnvng xTA. @ 108 f. In Prosa treten
zum Partitiv xar&, mpöc, oder es wird rapd, ev mit Dat. gebraucht.
Bei Verba der Bewegung stehen bes. redtoro (prosaisch dı& Tod rredtou) und ödov,
so B785 (s. 0.), &pxovraı redtoro B 801, tYvoe nayn rn. Z 2,, drulousvo vr. Z 38, Kovlovteg Te.
N 820, n.... neteodaı ® 247, Yenoı rıraıvöuevog tr. X 23, rediwv Erıviocereı Soph. OC
689, mit Adj. Exauov moA&og medloro Yeovonı A 244, iov r. rn. E 597, rn. vn. dtevrau W475,
bei Trans. r. Sıaxtuev Öpveov N 64, (Inrog) &vaxıı Eirmoıv nedtoro Y 518 (vgl. EAxkuevau
veroio Paxdelng mmeröv &porpov (von Maultieren) K 353); &xovro ldE rrpd 68oD Eyzvovro
(‚kamen des Weges vorwärts‘) A 382, ’Hog roı rpo@£peı nev ÖSoD, rrpop£peı SE xal Epyou
(‚bringt vorwärts auf dem Weg.und in der Arbeit‘) Hes. E 579 (vgl. ppoödog und rrpoUpyov,
u.BV2bx«17), Auepedovrag uoaxpäs xerebYov Aesch. Cho. 711, Es ueoöyauav This 6800 Tpap-
Yevres Hdt. IV 12 (vgl. nv u. Tauvov 7.6. VII 124. IX 89), ön&Xye9° Öueig Tg 6800 Aristoph.
ran.174, x&ua is abTngös0d (‚zugleich‘) Kapıyadnv rıs Buoarw Aristoph. pax 1155. Att.levau
ro npdcw Xen. an. 13,1 usw. (vgl. Anysı 8° Epıg Spaooa tod rpoowrara Soph. Ai. 731).3
Hierher gehört wohl auch de&ıäg (Apıotepäs, Axıäc) xeıpög ‚rechter (linker) Hand‘ (z. B.
olxeiv, elorevar),? so A. d& x. ol oLömporextoveg olxoücı XaAußes Aesch. Prom. 714, nortpas
TNG XEpög (scil. &oräcr); Eur. CGycl. 681, 76 d& (TEdpınrov) Apıorepfig xepdg Eornxe Hdt. V
77, 8. (&.) elousvrı IG® IT/III 1487, 42. 45. 47 (Ende IV@); 1534, 41. 49. 114 (276/758),
Auporepas Iov yeıpöc Pind. N. 7, 94.
b) Der Partitiv der Zeit steht undeterminiert zur allgemeinen Angabe
der Tages- oder Jahreszeit, in die etwas fällt, auch zur Bezeichnung der
Wetterlage, determiniert (durch Artikel usw.) zur Angabe eines bestimmten
Zeitabschnittes, innerhalb dessen etwas geschieht (häufiger: geschehen wird
oder geschah), z. B. vuxrög wie alat. nox ‚nachts, nächtlicherweile‘, aber +<
vuxtög ‚ım Verlauf der (bestimmten) Nacht‘, rabrng tig vuxröc ‚im Verlauf
dieser Nacht‘, lat. eä nocte.
Undeterminiert von der Tageszeit: xeidev d& mAxyyxdevres Indvouev EvdKde vurtöc
v 278 (häufiger vöxra, did vorra), dpdpov dviorätevog (‚im Morgengrauen‘) Hes. E 577,
Yepuörarög Earı 6 MAlog robroroı roloı dvdpmmorsı b Ewdıyöv (‚in den Morgenstunden‘), 05

1 Über NG KERNS. 0. 8. 102, Fußn. 4 384. 385.


® Ähnlich uxoTıyopöpoı ETTETKXLVOV THG 6000 * Auch Ex debräc, EE a ApLorepäg, Ev, en dedıd
tobg oxoAalrepov rrpoiovrag Thuk. IV 47, 3, usw.,&v (eig), Ertl, trpög dedık usw., wobei der
beide Stellungen lassen sich auch zum Gen. Zusatz Xeipög lediglich analogisch ist; dar-
des Sachbetreffs (u. eV 3) ziehen. über ausführlich Schwyzer, RhM 3,
® Zu Soph. OC 1165, Thuk. V 83, 4 und 250-53.
Plat. conv.182b s. Kühner-Gerth 4,
4. Kasus. e) ‚Genitiv‘. II. Partitiv, 4. Ort u. Zeit 113
veoaußptng (‚mittags‘, ‚zur Mittagszeit‘) Hdt. III 104, xal Nuepas xal vuxrög (‚bei Tag und
bei Nacht‘, lat. interdiü nocte, vgl. auch interdiüs) &ycv &rl robc roXeuloug Ken. an. II
6, 7, 2EnAdonev Ex Tod deouwrnplou &orepas (‚abends, zur Abendzeit‘) Plat. Phaed. 59d:
von der Jahreszeit: (Sirius) ds $& 7’ örwpng (‚im Herbst‘) eloıv X 27, od nore alrebe
ArörAuraı 008’ aroleiner xeluarog obd& Depeug (‚Sommer und Winter‘) n 118 (vgl. xeiua
0.8.69,2), "Iorpog loog del abrög Ewur@ Hei nal Hepeog xal yeıuövog Hdt. IV48; von der
Wetterlage: vep&Anoww Zoınöreg &s re Kpoviov vnveulng Zornoev (‚bei Windstille‘) E522f., xp7v
aldplag Deiv aöröv (scil. Atx) (‚aus heiterm Himmel‘) Aristoph. nub. 371, xebora@Mos ...
olog drmmAuorou (‚wie bei Ostwind‘) Thuk. III 23, 5, edötas Aristot. meteor. 1,10, yaahyns
Plut. de coh. ira 11; von der politischen Lage: el. Auev d& xul dopkAcıav xal roAtum xal
eipavap ‚bellidomique, domi militiaeque‘ Del.?425, 231. (um 2002) ;Imit prädikativem Adj.:
veas öntopas, nvix’ Av Savdn ordyug Aesch.fr. 304,7 N.2, &xpas vurtög = vurrös Ev dxuf odong
Soph. Ai. 285, &rı noAANg vuxtög rnapandeboavreg (lat. (de)multa nocte) Thuk. VIII 101, 3.
Determiniert: nur innerlich: noög $n xal uAMov Örrepuevex Kpoviova den (‚morgen
früh, am nächsten Morgen‘) © 470, x&v Evng (s. 1, 621, 3) &9ng (‚morgen‘, lat. cras)
Aristoph. eccl. 796; durch Pronomen, Artikel, adj. Attribut, Numerale, Eigennamen
1. innerhalb, an einem Punkt der Zukunft (selten auch zeitlos): ro08’ aörod Auxdßav-
Tog Eieboerau Ev9a8’ "Oduocebg & 161, nereioıv od uaxpoü xpövou Soph. El. 478, raüra öAlyov
xpövov Eoraı reiebuevx Hdt. III 134, tod Aorroö xpövov (‚künftig einmal‘) Aristoph. ran.
586 (wofür rod Aoıroö Hdt. II 109, Aristoph. pax 1084, Xen. an.V 7, 34),2 roö &rıyıyvou£-
vov xeınövog Thuk. II 33, 1, fg Eriobong vuxtög Xen. hell. I 2, 4, vöv uev drruevaı HeXebet,
rg Selding de Aaeıv (‚im Laufe des [heutigen] Nachmittags‘) Xen. an. VII 2, 16, yuxn
nv odx E£ouev ÖAlywv Eröv Isocr. 6, 109; mit Numerale (auch mit &vrög ‚binnen‘): Errexv
Yalwar, Kyopn dexa Nuepewv obx lorarat opı Hdt. VI 58, Baxomedg od uayeitaı Sera Hucpwv
Xen. an. I 7, 18, ivax aö&roü dexa Erav un dxobosıav Tüs pwvns Plat. Gorg. 516d; zeitlos
(N oixta) xeınövog nev eönALög Eorı, Tod de YEpoug eboxıog Xen. oec. 9, 4. — 2. innerhalb,
an einem Punkte der Vergangenheit: &Exdxwoe Bin “Hpaminein Tüv rporspwv Eriwv
A 691, tüv rev’ Auepäv Del.?179 125 (gort. Gesetz),? ng AYuspas... eloyAde ‚an einem
andern Tage‘ Soph. E1.698, vuxtög yap Auäs TNode npäyog Koxorov Eyeı rrepkvag Soph. Ai.
21, ho xErEE wıäs Auspas haus Evixe Del.? 12, 47 f. und öfter (lak., um 4502), ouverırre
Tod auToD ypövov ravra raüra ouveridövra Hdt. V 36, tig AMuespas dAnc drirdov ob TrACov
nevre nal elxocı oradiav Xen. an. III 3, 11, &xero tig vuxtög VII 2, 17, rig napeAdobong
vuxrrög raurmot, Erı Bu9Eog Öpdpov, ‘Inroxpkrng Tnv Yüpav ri Baurmpia mavu op6dpa Expove
Plat. Prot. 310a, &ynuaro... oxıpopoprövog unvösg Dem. 30, 15, &ml Tivog &pxovrog xai
rolou unvög xal &v tivi Hucpa xal Ev nola Exxinola Exeiporovndn Anuocdevng; Aeschin. 3, 24;
entsprechend dem nhd. seit (gleichbedeutend der Ablativ mit &r6, &&): 7 uaxn rouabrn
&yevero, nAelorou IH xpövov neyiorn In rav "ERAnvıxov Thuk. V 74, 1; neben Negation:
MOAADOD yüp abrols obx Eöpand rw xpövov Aristoph. Plut. 98 (auch nur oBdelg rw xpövov
[‚seit geraumer Zeit‘] Aristoph. eq. 944), obx Axovox rodvon’ obdt mevrnxovr’ Er@v Aristoph.
vesp. 490, && &röv &Aourog Aristoph. Lys. 280, noArdöv Erav ’Ayadav Evddde obx Endcön-
unxev Plat. conv. 172c, oBre rız Eevog dpixtaı xp6vov auyvod &xeidev Plat.. Phaed. 57a. —
3. Mit ‚distributivem‘ Artikel: (Maywmol«) npoo&pepe revrhnxovra TaAavra TOD Evinurod
Thuk. I 138, 5, Spaxunv &uußave tüs Autpas Thuk. III 17, 3, Köpog Ömioxvelrau dcoeıy
zpla Aurdapeınd rod unvös to orparıarn Xen.an.1 3,21, del roöxadnnovrog xpövov Dem. 4,35.
Für den bestimmten Zeitpunkt steht der Dativ, s. u. $. 158, für ‚innerhalb, binnen‘
auch &v und &vröc.
c) Der Partitiv des Ortes und der Zeit in (halb oder ganz) adnominaler
Verwendung.
«) Beispielen wie &reuov tig yüs rhv moAAny (0. 8.102, 2a) steht syntaktisch gleich der
Partitiv des weitern geographischen Begriffes neben einem engern geographischen
Begriff, der als Ziel, Ausgangspunkt in Ruhelage erscheint, z. B. der Partitiv eines
Landes oder einer Landschaft neben einer Ortschaft, Örtlichkeit; erst in der geogra-
phisch-historischen Prosa des 5. Jahrhunderts bezeugt, aber wohl älter (vgl. ß) (sog.
‚chorographischer‘ Gen.). Der weitere Begriff steht zunächst voran, fast immer mit
1 Siehe auch SIG IV 512 (Register). 8 Vgl. K. Meister, IF 18, 141 f.
2 7d Aoımöv Ss. 0. 8. 87 ob.
SE H-ORAS IT,
14 B. Wortarten und Wortformen. I.Nomen

Artikel, während dieser beim engern Begriff gewöhnlich fehlt; vgl. &rixovro rg "Trading
2; T&pavra (eig. ‚sie kamen im Gebiet von I. nach T.‘) Hdt. III 136, &. ig Kutuning &s To
’Axhıov medtov VI 95, 6 orparög dpixero hg "Arts &s Olvöonv Thuk. II 18, 1, apıxöpevor
zäs Arrelpov Es “Apparoövra Thuk. VIII 101, 3, oi ’Adnvatoı @puloavro TG Xeppovnoou Ev
’EAauodvrı Xen. hell. IT 1, 20 und &rıxveetau &; Alyorrov xal Alybrrou &; ro vv Kavmßıröv
xarsluevov oröux tod Neitov Hdt. II 113, mpooßardvres ng Doxatdog Es röv Ev Kapreplors
Auutva (nachher Sdeinvorodvrar &v ’Apyıvobscaus rig Tmelpov, im Gegensatz zu den be-
kannten Inseln) Thuk. VIII 101, 2, eipyuevor tod Heipuuög Ev Ardorouiaıs Xen. hell. I 2,
14, ErXevoe ic Kuaplag 25 töv Kepayındv aörrov I4, 8; ein weiterer und ein engerer geo-
graphischer Begriff: Dwxidog oxıoräg 6800 Eur. Phoen. 38, ig Acoßov Ertl ri Marty äpc:
Xen. hell. I 6, 26. Erst wenn der engere Begriff vorangeht, wird der weitere, dessen
ursprüngliche Selbständigkeit sich auch dann noch in seiner prädikativen Stellung kund-
gibt, unbedingt adnominal (und zwar Gen. der Zugehörigkeit), z. B. npög 6 Knvarov fig
EdBotas Thuk. III 93, 1, &rt nv Heiwpida tig Meoanvng IV 25, 3, AAdov EE "Epeoou räg
’Ioviac Xen. an. II 2, 6, &plxovro Exratoı eig Kpuoonorw is Kadumdovias VI 6, 38. Hel-
lenistisch nur noch mit Nachstellung, so &v Bipraı Ag ’Aunavtriöog (in Transjordanien)
Mayser, Pap.II 2, 126, y (auch mit zwei weitern Bestimmungen: &v ‘Epuoavder Tod
II«sduptrov [scil. vouoö] rrs Onßatdog u.a. ebd.), &v Tapsa tig Kuütıxtag NT Act. 22, 3
(Blaß-Debrunner? $ 164, 3).
ß) Älter bezeugt als «) (kaum altertümlich), aber früher umgewertet ist die Paarung
eines Partitivs des Ortes (z. B. Land, Stadt, Hof, Mauer) mit einem Lokaladverb.
Zunächst ist dies lediglich eine entbehrliche Stütze des Partitivs: ob y&p Zpavro &s
IIvAov olyeodaı NnAntov, AK Tov adroD Kyp@v 7) undoroı rapeuuevau NE oußorn 8 639.
(rov abrod ‚irgendwo daselbst‘ könnte an sich fehlen), 2uBxXeiv rov tig Exelvav xapas Xen.
Cyr. VI 1, 42, 4 ry us nporspw noAlov &b vorouevkwv KEeıc; I’ 400. Die enklitischen
Wörtchen rov, rn drängen zum Satzanfang; wo es sich nicht um solche handelt, kann
wie unter «) der Partitiv voranstehen: erıotauevo. Tredtoro Kpaınva uAA” Eva Kal Evdar Sum-
xtuev E 223, tig Ewvrod Xopng olatoaı Öxov BoßXovraı Hdt. I 163, Sueiövreg tod Teiyoug fi}
npooenınre td yöua Thuk. II 75, 6; an den beiden letztgenannten Stellen sind die beiden
Relativsätze an sich entbehrlich. Anderswo ist das Lokaladverb wegen seiner (z. B. de-
monstrativen, relativen, interrogativen) Eigenbedeutung neben dem Partitiv nötig, und
damit auch schon zu dessen Regens geworden: ö9ı oi HaAau.og repınadrtog aus bulnAög
dedunro « 425, narnp 8’ Euös &AAodı yalns B 131, oddxuf Alybrrou Hdt. II 43, elöevar örov
vis &orı Plat. civ. 403e, noMaxoo ris yns Plat. Phaed. 111a; ig Außung Exaordkro (‚im
fernsten Libyen‘) Hdt. IV 204, euß@dMeı xarwrspw tod Taxprapov (‚er mündet [irgendwo]
tiefer im Tartaros‘) Plat. Phaed. 113b. In der jüngern Form erscheinen als Partitiv auch
Aöyov und Genitive von Abstrakten: obx olo#” dnor yig ob’ öroı Yyauıns p&pn Soph. El.
922, obx öpäs tv’ el xaxod; Boph. Ai. 386 (vgl. OR 413; Hdt. I 213), Erepwsı rod Aöyov Hdt.
VI 19, deüpo tod Aöyov Plat. conv. 217e, öpäre ol npoeANAudev dosiyelas Dem. 4, 9, Zvraddı«
rg morıtelag Dem. 18, 62. Vgl. lat. ubi terrarum usw. (Hofmann, Lat. Gr. 409 $ 34a).
y) Entsprechend ß mit Partitiv des weitern Zeitbegriffes und Adverb des engern:
rpol ns Huspng Hdt. IX 101, obx Ex&g xpövov rapeoraı Hdt. VIII 144, mmvix’ &oriv kp
ıns Nuspas; Aristoph. av. 1498, mvıxaöra rod 9Epoug Aristoph. fr. 1171, Su.reyöunv dei
röppw r@v vuxtav (‚bis tiefin die Nacht hinein‘) Plat. conv. 217 d, rpwattar« fg Mıxlas
Plat. Prot.”326c, ri @pas £ytyvero übe Dem. 21, 84; mit Multiplikativadverb: &viore
deınvöv Öls tig Nuspac Plat. com. fr. 207 (I 658 K.), dig rod oaßßkrov NT Luc. 18, 12,
rpig ng nuspac Stein von Rosette OGI 90, 40 (196%), &rra& tod &vixvrodö Hdt. II 59, £reos
Exkorov dnad IV 105 (vgl. &v ro Evinuro Ka II 132), norAdxıs Tod unvög Xen. Cyr.I2, 9,
vgl. den distributiven Gen. der Zeit ohne Adv. o. 8. 113, b3.

d) Auch außerhalb der Bedingungen von «)-y); lokal: obx &dpas yis rücd’
av E&erdoını ‚von dem Sitze in diesem Lande‘ Soph. OC 45, werk nv Tiic
Aitwxtag Euupopav (‚in Ätolien‘) Thuk. III 114, 1, neben Possessiv TebIpav-
tog &oru Muoöv Aesch. suppl. 549, röv Olrng Zmvös zayov Soph. Trach. 1191,
7a Koarnwdovrog Eößotas oradıa« Soph. Ph. 489, neben gen. subiectivus:
xara nv Tav Douarwv rpoevolunorv ig Kepxüpas (‚weil früher die Ph. in K.
4. Kasus. e) ‚Genitiv‘. II. Partitiv. 4. Ort und Zeit. 5. adnominal 115
wohnten‘) Thuk. I 25, 4; temporal: ysınavov re dvurodnoiau xal KoTpwolnı
(‚Mangel an Schuhwerk und Bettzeug zur Winterszeit‘) Plat. lee. 633.
5. Der adnominale Partitiv bezeichnet nach der üblichen Definition das
Ganze, von dem das regierende Substantiv (auch substantivisches Pronomen
oder substantiviertes Adjektiv) oder Orts- und Zeitadverb einen Teil aus-
drückt, oder einen Kollektiv- oder Pluralbegriff, aus dem ein Individuum
oder eine Untergruppe herausgehoben wird. Diese Gebrauchsweisen kehren
in andern indogermanischen Sprachen wieder, waren aber in voreinzel-
sprachlicher Zeit noch wenig entwickelt. Gerade das ältere Griechische bietet
viele gewöhnlich für den adnominalen Partitiv geltend gemachte Beispiele,
dieebenso gut zum adverbalen Partitiv gestellt werden können (vgl.0.8.102 ff).
Auf adverbale Herkunft deutet noch die seltene Voranstellung des Partitivs,
auf freieren Anschluß die normale prädikative Stellung des Partitivs.!
Beim Superlativ berührt sich der Partitiv mit dem Ablativ (vgl. 0. S. 100, b),
und manches, was in den Grammatiken zum adnominalen Partitiv gezogen
wird, ist vielmehr Genitiv der Zugehörigkeit (s. u. S. 117 ff.). Selbst der sicher
voreinzelsprachliche Typus’tig Ye@v, lat. quis vestrum dürfte letzten Endes
auf einem andern Syntagma beruhen.? Als ältester Ausdruck des Partitiv-
verhältnisses zwischen zwei Substantivbegriffen darf die sog. partitive Ap-
position gelten (s.u.C1I1ba«1Bß), z. B. IleXorovvysıoı xat ot Euuuayor—Ta bo
uepn — Eoeßarov Thuk. 11 47, 2. Statt des Leitwortes solcher Fügungen kann
auch der Partitiv stehen; so lassen sich z. B. Stellen auffassen wie kret. &c
d Erınapniag dıadayyavev tav nulvav vom Ertrag soll (die Erbtochter) Anteil
erhalten, (nämlich) die Hälfte‘? und ravres 9° eöxeröwvro Yeav Aut ‚alle
flehten (zu einem) unter den Göttern, (nämlich) zu Zeus‘ A 761; später hat
man die Partitive nicht mehr auf die Verba, sondern auf die Substantiva
bezogen: ‚die Hälfte des Ertrages‘, ‚zu Zeus unter den Göttern‘.?
a) Zweifellos adnominaler Partitiv bei Substantiven ist bei Homer (und
wohl auch sonst) viel seltener als bei substantivischen Pronomina usw.
(s. b);? zudem handelt es sich dabei teilweise noch um Übergangsfälle
(s. auch Fußn. 4). Aber anderseits haben jüngere Beispiele wie &; 00'087
Atyng av dyatospyöv xadeouevav Irtaprınrewv aveüpe ‚L., der zu den sog.
&yasospyoi unter den Spartiaten gehörte‘ Hdt. I 67 genaue außergriechisch e
Entsprechungen.
Vgl. noch für Voranstellung des Partitivs: «nd 8° &Yave' tüv orparnyay Irmoliewg Hdt.
VI 114, EuviAdov Es Aöyoug 6 re Kiewv xal 6 Anuoodeung xal Exeivav (von der Gegenseite)
Zripav Thuk. IV 38, 1, neurer &s röv Lineröv robg ımv dtodov Eyovrag Thuk. VII 32, 1,
2Bondeı BE zul "Aplorapyog nal ray inmewv vexvloxor VIII 92, 6, rav "EMnvav Exwv ömAltag
&v&ßn zpraxooious Xen. an. 11, 2,6 Kövov.. . xaragebyeı eig MuriAnvnv Tis Acoßov xal abv

1 Die Trennung des Gen. von seinem no- * Nötig ist diese Auffassung schon für die
minalen Regens (die sog. Spaltung) ist al- Fortsetzung der Stelle A 761: Neoropt 7’
lerdings kein Beweis für den adverbalen avdpov und für we (den Patroklos) Anroüg
Ursprung desGenitivgebrauchs überhaupt; Extavev vlöc, Avdpav 8° Eöpopßog II 8491.
vgl. Havers, IF 31, 230 ff., bes. 2421. 5 Kein Beispiel in Il. A, obschon hier an-
2 Der Typus ‚wer von euch hat dies ge- dere Positive öfters begegnen (unter b sind
tan?‘ kann auf einen ältern ‚von euch alle Beispiele angeführt) und ‚Genitive‘
(einer) hat dies getan; wer?‘ zurückgehen. anderer Art häufig auftreten.
3 Vgl. dazu Brugmann, Grundr.? II 2, ® Nach Stellung partitiv; nicht weniger
613. sinnvoll wäre Genitiv der Zugehörigkeit.
5*
116 B. Wortarten und Wortformen. I.Nomen

adrö av dexa orparmyav Atwv xal ”Epaowiöng Xen. hell. I 6, 16, für Nachstellung
rponyovıode roig Maxedöorv abröy Thuk. IV 126, 3, Eripopäg .. . dıd6vrav Toig Ypaviraus
zöv vavröv ‚unter den Schiffern‘ Thuk. VI 31, 3. In attributiver Stellung: obv roig puyaaı
ots Minolwav Xen. an. 11, 11.
b) Häufiger wird der Partitiv näher bestimmt durch ein substantivisches
Pronomen oder Numerale oder durch ein substantiviertes Adjektiv oder
durch ein Adverb (s. darüber 0. 5.114, ß.y). Dabei ist der Numerus desregieren-
den Wortes zu beachten; hervorzuheben sind der Partitiv beiSuperlativ und
gleichbedeutendem Positiv und in Paronomasie (8. ß).
«) Vorwiegend im Sing. stehen beim Partitiv rc, r!g (deren Stellung gegeben ist), elc,
&xaorog u.ä.; im Plur. stehen Demonstrativ- und Relativpronomina, quantitative Ad-
jektiva; beide Numeri zeigt das substantivierte Neutrum. Vgl. für den Sing. rig 7’ &p
opwe Yeav Zpıdı Euvene uayeodau; A 8 (vgl. 540), od rıg... ouundvrov Auvaav A 88 ff.
(vgl. 198. 271 f. 547 f.), nog tig roL np6öppwv Erreoıv neldnraı ’Ayauıav A 150; ray 8° KAmv
&uoltor... rovoox dvrı ptpoıg A300f.; elg ye dev E 603, olog ’Apyelov A118f.; xEieve d&
oloıv Exaorog Nyeudvov A 428 f., ray (relat.) oödev 8 350 p 141 (einzige Stellen), oödelg
avdpanav Adınav Tioıv o0x drrorsigeı Hdt. V 56 (Orakel), avaoras Xpuodvras, eis Twv
önoriuav Xen. Cyr. IT 3, 5, tav &Awv Töv BovAöuevov Xen. an. I 3, 9; für den Plur. vgl.
ei tıvag dvrideov Erapwv ides A 371 (einzige Stelle), roAXol ’Ayauav B 161 (vgl. B177 E 543
M 14. 226 & 271 0 737) (dagegen kein Partitiv bei roX&ss; von öAlyosg nur Pl. ixYboı roig
oAlyoroı u 252), Alord&wv ol Acoßov veuovraı Hdt. VI 8, oi aXövres "ERnvov Hdt. VII 175,
tool aurav Thuk. V. 83, 3, Iayiov rr&vreg ol &v fi Muxi« Thuk. VIII 75, 3, ot Borepov
EINEINDAV tüv roXeulov Xen. an. I 7, 13; für die Neutra vgl. rav 8’ &Mwv & ol Eorı...
av oUx &v rı p&poıg A 300 f., Tö ev nielov ToAudıxog rorsu.oro A 165, Es T68” Aucpas Soph.
OG 1138; mehr Beispiele s. bei Kühner-Gerth 1, 278f.; über Auıovg Aöyov u.ä. Ss.
ebd. 279 f. und u. S. 178,e.
ß) Vorwiegend im Sing. stehen beim Partitiv auch der Superlativ und der altertüm-
liche Positiv, der in Verbindung mit dem Partitiv superlativisch fungieren kann;
vgl. einerseits ZiV’ &oaro, röv ep &pıorov avdp@av nde Je@v paxo’ Euuevaı T 96 (mit voran-
gehendem Partitiv Ilepoöv roAd xMNLcToG 6 &uös narnp Xen. Cyr.1I 3, 2, navrwv r@v
dervöv pößog uadıora Karanintreı rag buxds Xen. Cyr. III 1, 25, mit ungewöhnlicher attri-
butiver Stellung des Partitivs: Suvager.... . öuola rois "EMNvav rAouorwraroıg Thuk. I 25, 4,
taig Apıora tv vew@v rrieobocnıg Thuk. I 48, 4), anderseits Six yuovaıxav ‚die himmlische
unter den Weibern‘ B 714 T' 171. 228. 423 und 9mal in der Od. (erst darnach 8.
Yeawav E 381 Z 305 3184 2 205. 388 T 6 N 93 und 26mal in der Od.), &pıdelxerog Avdpav
A 248, Evpvölxn, npeoßa Kiuusvoro duyarpiav y 452; als Anrede & Seit Eelvav E 361 @ 288,
daunövıe Eeivov & 443 (vgl. 8. &vöp@v Hdt. IV 126 VII 48, & 8. &. Aristoph. ran. 835),
ößpıue natdov Theogn. 1307, & plAx yovaıxav Eur. Alc. 460 u. ä.?2 Doch steht dieser Po-
sitivin Paronomasie im Plur.: &ppnr’ &pphrwv Soph. OR 465, xaxd xaxöv Soph. OC
1238, Esyar’ &oydrwv xaxd Boph. Phil. 65, &votx neydAn Aelneıv 2XxYpodg Exdpiv 2Eöv Kreivev
Eur. Andr. 520.3 .
Zusatz. Seit Homer begegnet vereinzelt die Verdeutlichung des Partitivs durch
Präpositionen: so && und &rö (also mit ablativischer Vorstellung): &x roX&wv rtloupas
O 680, xeivov noDvov £& anavrov owdMvaı Hdt. V 87, Hv eberdeorarmv &x naoewv Hdt. 1196,
And Terpamıoyıılav öniırav xıdloug Ty) voow Krrotoag Thuk. II 58, 3, dAlyoı dmd ToAAGV
ropevögevor Thuk. I 110, 1, an’ aöröv... obdev rı Xen. vect. 4, 13; aber auch 2v (also mit
Bereichsvorstellung): pöAov Ev dvdpwrorcı uarausrarov Pind. P. 3, 21, &v roic olxeloıoıv
ı Vgl. noch aus Il. A: olwvoröAwv dx’ äpı- X 93, &c.
orog 69 (vgl. &.ov ’Aynıöv 244. 412), Pio- ® Kühner-Gerth 4, 21. 339; Brug-
xreavwrare navrwv 122, navroav ExnayAötar’ mann? 449 und Grundr.* II, 599;
Del-
Advöpiv 146, Exdıorog dE hol &ocı dtorpeptwv brück, vergl. Synt-R.1,033571..6.Hot-
Baxouanav 176, xAprıoroı SH xeivor Errıydo- mann, Ausdr. 49 ff. 57f. Vgl. z.B. ai.
viov rpdpev Avlpimv 266, Gxuuopwraros KX- purütdmam purünam ‚den vielsten (=er-
Aov 505. ‚ sten) unter vielen‘ RV I 5, 2a, altlat.
2 Vgl. ai. naram (nrnam) prägastas (stutds) Inschr. duonoro(m) optumo(m).
der gepriesene der Männer‘ RV 1180, 8c.
4. Kasus. e) ‚Genitiv‘. II. Partitiv. III. Pertinentiv, 1.adnominal 17
avnp xpnorög Soph. Ant. 661, rız (tıves) Zv öuiv NT. In nachklassischer Zeit verbreitet sich
&& und zunehmend drö als Ersatz des Partitivs; im Neugr. herrscht arcd, z. B. Kavels drd
to0g plAoug ‚keiner von den Freunden‘, 6 neyadbrepos dr’ öXouc ‚der größte von allen‘;
Thumb, Handb. ngr. V.? 97, 6. Vgl. Mayser, Pap. II 2, 348-53, Blaß-Debrunner?
$ 164, 1. 2.
III. Pertinentiv

Unter Pertinentiv ist hier der Genitiv der Zugehörigkeit im weite-


sten Sinne, nicht nur der Possessiv und der Genitiv im Sinne des Wortes (vgl.
0.5.89) verstanden.! Wenn der Pertinentiv auch adverbale Verwendungen
hat (bei prädikativen Verben), ist er doch vorwiegend adnominal; er ist in
steigendem Maße der adnominale Kasus x«’ &£oynv geworden.? Formell
besteht im Griechischen kein Unterschied mehr zwischen Pertinentiv und
Partitiv und lebendigem Ablativ (vgl.0.S.900b.); der ursprünglich wohl per-
tinentive Ausgang -oıo (idg. *-osjo) hat auch die beiden andern Funktionen.
Auch im Gebrauch ist nicht überall eine scharfe Scheidung möglich (vgl. u.
S. 128 ff.). Noch mehr als beim Ablativ und Partitiv sind hier für die begriff-
liche und sachliche Sonderung der formell oft gleichen Syntagmen Wort-
bedeutung, Zusammenhang und Situation entscheidend; nur durch aus-
führlichere Ausdrucksweisen, die meist der bewußt gehandhabten Sprache
angehören, kann der jeweilige Sinn auch äußerlich zweifelsfrei dargestellt
werden.? In der Gebrauchsweite verrät sich noch die flexionslose Zeit, als
fast alles dem intuitiven Verständnis überlassen war; formell lebt dieser
Zustand in der Nominalkomposition fort (1, 437, e); mancher ‚Genitiv‘ ist
bloß formelle Umbildung eines Stammes.
4. Adnominaler Pertinentiv

Vom Genitiv der Zugehörigkeit im weitesten Sinne heben sich einige er-
weiterte Gebrauchsweisen und Neubildungen ab (s. b), die teilweise litera-
rischen oder technischen Charakter haben.
a) Genitiv der Zugehörigkeit im weitesten Sinne.
Diese Gebrauchsweise berührt sich in einzelnen Erscheinungen mit dem
Partitiv (s. «) und mit dem Ablativ (s. y). Über das Verhältnis zum Ad).
der Zugehörigkeit s. u. «; im Deutschen steht dafür oft ein Komposi-
tum (vgl. z. B. ‚Gartenzaun‘ gegenüber &pxosg Aug w224, ‚Leichenbrände‘
für rupai verbwv A 52). Besonders mannigfaltig sind die Beziehungen bei
76, 4 mit Gen., vgl. td rüs öAıyapxias ‚die Lage der O.‘ Thuk. VIII 89, 4.
76 hc dvayıng Seiwvöv ‚das Wesen des zwangsmäßigen Schicksals‘ Eur. Tro,
616, z& röv Ibpadev ‚was mit denen draußen vorgeht‘ Aesch. Sept. 68, 7%
züs tpopäig ‚die Ernährungsfrage‘ Dem. 1, 22, ro (oder ı&) is öpLoV ‚die
Sache mit morgen‘ NT Jac. 4, 14; mehr bei Kühner-Gerth 1, 269; Gilders-
leeve, Synt. 2, 267; Blaß-Debrunner? $ 266, 3; Mayser, Pap. II 1, 7 ff.
«) Mit dem adnominalen Partitiv (0.8.115 ff.) berührt sich vor allem der Pertinentiv,
der die Zugehörigkeit zu einer Gruppe (persönlicher Plural, seltener singularisches Kol-
1 cdsus *pertinentivus ist nach concupis- 2 Über adnominalen Ablativ und Partitiv
centivus ‚Erıdvuntindg‘ zu lat. pertinere ‚zu S. 0.9. 95, 2, 115ff. über: noch andere
etwas gehören‘ gebildet (vgl. mittellat. per-- u.S. 130ff.
tinentia ‚Zubehör‘ einer Grundherrschaft). 8 Vgl. Kühner-Gerth 1, 333.
118 B. Wortarten und Wortformen. I. Nomen

lektiv) bezeichnet; er ist jedoch auch gleichwertig mit einem Adjektiv der Zugehörigkeit;
im Deutschen steht dafür ‚von, aus‘, nicht ‚unter‘. Vgl. 6v 8’ «ö öywou (de plebe, neugr.
ävdpwrov tod Auod) 7’ &vdpa Ldoı Bobwvra 1’ &pebpoı B198, dm 8° Edave TÜV orparmy@v
Irnolkeog Hdt. VI 114, ’Apxias tüv “Hpaxreıdöv Thuk. VI 3, 2 (also ein “Hpaxdetöng;
vgl. ital. de’ Medici u. ä.); Ilarnybac, avnp Il&pong röv dupl Küpov nıoräv Xen. an. 18, 1,
MAav ray ’Adhvale negevydrwv Onßalov Ken. hell. V 4, 2, Zpyerat rıs ExXwv öpxmorpida-
zöv rk Yabuara duvauevov moreiv Xen. conv. 2, 1. Oft hellenistisch; vgl. z. B. Ilepdixxaı
Maxedöyı rov ’AreEdvdpov (vom Regiment A.s), Asbxıog Meupıiog "Poyalog av And auyaAn
zov ‚vir senatorius‘, ai rpeig rav Weuuivios ‚drei Töchter von den Kindern des Ps.‘, rs
&rcıyovnc ‚vom Nachwuchs‘ (der Kleruchen) Mayser, Pap. II 2, 119, ß. 123ff. Zum Gen.
kann auch elc oder rıc treten, z. B. Xpuodvrag, eis rov önoriunov Xen. Cyr. 11 3, 5; doch
ist in diesem Falle der Gen. gewöhnlich partitiv; vgl. Kühner-Gerth 1, 372 A.1;
Mayser, Pap.I12,123, 2. Eine Sondergruppe bildet der Gen. von substantivierten Adj.
zur Bezeichnung einer Waren-, Wertklasse: rpoxdg r@v xepauınav (‚von den irdenen‘)
Xen. conv. 7, 2, yovaıxdg ray ebrperöv Xen. an. IV 1, 14; vgl. Kühner-Gerth 1, 338
(auch rupodg Kuvdtoug ray neyaiwv 2572, Mayser, Pap. II 2, 121).
Mit dem Partitiv berühren sich weiter die (auch singularischen) Genitive bei Körper-
teilen und körperlicher und geistiger Funktion (vgl. Delbrück, SF 5, 151 f.); so aus
A der Ilias buxag..... Hpawv 3f., Xuvög öunar’ Eymv npxölnv 8° EAdpoıo 225, TOD... abon
249, xpaxdtinv Ards 395, yaltaı... &vaxrog 529; vgl. auch OvAburoro xapnvov 44 (ähnlich
499), p&og neiloıo 605 (oder zu 8), xaMNog awuarog Democr. 105, xurapirrov udbn xal aan
Plat. leg. 625b.
Sekundär wurde hierher bezogen der Typus rg ’Artıxg eis Olvönv (0.8.113f.); auf
den lokalen Partitiv läßt sich auch beziehen rap& Yiva roAvpXotoßoıo Yardoanz A 34
(vgl. 316. 327. 350); aber &v B£vYeooıv @XöG A 358, Eri nywivı daracong A 437 sind ledig-
lich pertinentiv (wie rpuuvnoLa vnög A, 476).
ß) Der (auch singularische, zunächst persönliche) possessive Genitiv bezeichnet nicht
sowohl den Besitz in juristischem Sinne als die tatsächliche Verfügungsgewalt. Vgl. aus
A der Ilias vjag ’Ayauav 12 (vgl. 71. 347. 371. 559), oreuuarla).... "AnöMwvog 14 (vgl.
28. 373), Ilpı&uoro rrörıv 19, KAa Yeolo 53. 383, Atavrog... yepac 138, Tomwv... roile-
Ypov 164, xArotnv IlnAnıddew ’Ay. 322, MupuuSovwv Ent ve XArolag 328, iepnv röAıv ’Heriovog
366, orparbv ebpiv "Ayauav 229. 384. 478, narpög Evi neyaporoı 396, Arög norl 88 426, Kvk
Söua Auög 570. Auch ohne das Beziehungswort; s. u. S. 119, e 1). Jünger &nd tüv vöuwv
rs dervörnrog ‚nach der Strenge der Gesetze‘ Thuk. III 46, 4 u.ä.
Eine Sondergruppe bezeichnet das Dienstverhältnis u.ä.: Aıdg &yysdoı ndE al
Avdpiv A 334, tepeds ErarnBßorov ’Anörrwvog A 370; vgl. auch Arybs IIvAlov dyopnrng A 248.
Die possessiven Adjektiva mit Gen. sind vorwiegend prädikativ gebraucht; vgl.
yala 8° Erı Euvn navrov (sc. &ort) O 193, Zuvög EAANvwv re xal Bapßdpwv Acyöuevos Abyos
Hdt. TV 12, xAuröv &Aoog ixovro ipöv ’Adnvalng & 321 f., &vrpov... ipöv vuupdov v 103 f.
(so ion. und att., z. B. I'va9iö... lepög ein IG I? 920, iepöv elvaı tod “HAlov (ein Pferd)
Xen. an. IV 5, 35), nur außerhalb Hom. zöv... &uportpas &Aıov rpöva xorvöv alas Aesch.
Pers. 129 ff. (mit Gen. auch Pind. N.1, 32; Plat. Menex. 241c, conv. 2054), roöro wuev
yap Av xepdog ein nal TYg Nuertpag Mobong ErrıyapıovPlat.conv.189b, r& adrav olxeia« Plat.
Phaed. 96d (vgl. Tim. 34a); bei Erıy@pıog, xorvög, olxeiog (in der Bedeutung ‚geneigt‘)
steht in attischer Prosa gewöhnlich der ‚Dativ‘ (auch Evvös dvdpwrorg ”Apng Archil. 38
D.?; vgl. Tyrt.9,15 D.?; Hdt.V1153); hellenistisch mit Gen. xoıyög und olxeiog, gewöhnlich
mit Dat. iepög (Mayser, Pap. II 2, 120 f.).!
y) Der persönliche Genitiv der Abstammung ist einerseits ein Sonderfall des posses-
siven (vgl. 8. 124ff.), anderseits kann er auch alter Ablativ sein (s. u.). Aus Ilias A
Anroüg xal Auög viög 9, Arög vlöv 21, alyıöyoro Ardg texog 202, Ilpızuoro naides 255, Kobpmv
Bowonog 392, IlnAeog viög 489, Yuyarnp ANloro yepovrog 538. 556, narhp dvdpäv re Heavy te

! Dat. auch bei tStog: robg Pöpoug... ol eigen‘, sondern ‚unter Freunden ist nichts
adrö Lötoı Yoav Xen. Hell. II 1, 14; aber eigen‘; anders idl« rüg ppevög Aristoph. ran.
plAov yap obdev Lötov, olrıves plioı öpdüs 102. Hellenistisch nur 6 {doc ‚der Angehö-
repixac’, ANA xowva xpnpare Eur. Andr. rige‘ mit Gen. der Zugehörigkeit (mit Dat.
376f. heißt nicht ‚Freunden ist nichts = ‚eigenartig‘ Mayser, Pap. II 2, 120, 3)
4.Kasus. e) ‚Genitiv‘. III. Pertinentiv. 1. adnominal 119
544, vles ’Ayaıöv 162. 237. 240 (-ac). 368. 392, vgl. noch orgousoio veooooi B311.1 Weiter
Ayaydpunv BE yovaixıı moAurANpwv dvdparwv (reicher Leute Kind) & 211, & od orparnyh-
oavrog Ev Tpota ror& ’Ayauetuvovos rat Soph. El.1. In ablativischer Auffassung: robg &x
Arög Soph. El. 659, ob8’ &v aurög 068’ ol &E a&rod Hdt. 156, Dadıoc... . rv &p’ "Hpamdoug
Thuk. I 24, 2. Vgl. noch u. e 1. Auch von der Provenienz im allg.: rtova« umpt’
Erna rabpwv A AU f., dpvav xylong A 66.
8) Vom possessiven Genitiv geht auch der genitivus auctoris aus, der durch Be-
zeichnungen lebender Wesen oder Personifikationen gebildet wird; vgl. ev BouA&wv A 273,
Yeonporlag “Exatoro A 385, xüua Irrkoong A 496, rbpara ravrolov dveumv (von ihnen be-
wirkt) B 396, &ixog Ödpov (von ihr bewirkt) B 723, Zepüporo ppl& H 63, vegex Nöroro A 305,
voöoog Aröz (von ihm gesandt) ı 411, Suomiavoıg "Hpas Axretaıg Aesch. Prom. 900, TEONU«X
dopög Eur. Hec. 699, övelpar’ &yy&idouoa r&yansuvovog (Ag. betreffend) Or. 618.
Besonders steht er bei passivem Partizip und Verbaladjektiv (bes., aber nicht aus-
schließlich, bei substantivierten). Wohl schon ö 8° öpun9elsg Yeod Ypxero #499; sicher öc
£uol paoua Akysı Koovida neup9ev Pind. O. 8, 43, Aeyönevov dE toüro portpwv Zrrog &xw
Pind. N. 3, 52, in&pov vix@wevog Aesch. suppl. 1005, r& dpwpev’ öuav Soph. El. 1333, &x-
dLöaydels rTöv xar’ olxov (‚von den Hausbewohnern‘) Soph. Tr. 934, & xpatiorou rarpös
“Edmvov tpagels Soph. Ph. 3, ob 8° &v ’Atda 8n xeionı oüs Möxov opayels Alyiodou 7’,
’Aydueuvov Eur. E1.123, mAnyels Yuyarpög ic &ung Eur. Or. 497, bei Verbaladjektiv
Aravra yap coL TAu&x voudernuara xelvng Iıdantd, nobdev Ex oxurod Atyeıcs Soph. El. 344,
cod PwvÄg rpoopdeyxtös Soph. Ph. 1067; in Prosa oavddiıov abrou rrepopnu£vov Hdt. II
91,13, Tod &AnYodg vir&odaı Antiph. 5, 87, der Name eig. ‚Geschenkter des Zeus‘ Ausodorog
(darnach ©eöodorog). Daß im Griechischen (und Litauischen) Gen. und nicht Abl. vor-
liegt, beweist das Arische.” Das Arische kennt diesen Gen. freilich nur beim Verbal-
adjektiv auf -ta- (das Indische auch bei dem auf -ya-), das Lit. auch bei -amas und beim
Nezessitativ auf -tinas, das Arm. und Toch. nur beim Ersatz für das verlorene -to-; der
griechische (bes. attische) Gebrauch ist also vielleicht eine Erweiterung von den Fällen
bei -rog aus. Nach einer gleichartigen hebräischen (aramäischen) Ausdrucksweise sind
LXX &sdexrolg xuptou u.ä., NT oi eüXoymuevor tod rarpög wou (ahd. ir gisegenoten mines
fater), röv &yarınröv vov u.ä. gesagt. Aber echt griechisch sind neugr. (kypr.) panuevov
Tod oxouXouxıod ‚vom Wurm zerfressen‘, oxorwwE£vog tNg dovXeuäg ‚von der Arbeit getötet‘
(Mev&pdos, ’AY. 8, 444 f.; Thumb, Handb. ngr. V.? 31 $ 45, 3).3
e) Neben dem Genitiv fehlt vom jüngern Sprachgefühl aus ein als Re-
gens desselben erwartetes Substantiv.
1. Der bloße Genitiv zum Ausdruck des Verwandtschafts- und
Eigentumsverhältnisses steht an Stelle eines ältern Adjektivs der Zu-
gehörigkeit (vgl. u. S. 176 f.), wie z. B. att. 7& &aurns (= Eo abrnc) für kret. xa
F& «öräc steht; die appositiven viöc, Yuyarnp, yuvn, SoöXog sind ursprünglich
nicht zu ergänzen (trotz Brugmann, Grundr.? II 2, 601), konnten aber
später behufs genauen Ausdrucks zutreten. Vgl. Arög "Apreuıs Soph. A1.172
(statt *Ata), iep& Aaßav tod Zmvös “Hpaxdkoug Soph. Phil. 943, Aswviöng 6
’Avadavdpidew tod Atovroc, nach 17 weitern Namen ro “Hpanxdeos Hdt. VII
204 (vgl. ‘Hponb96 to Biralö xır. Del.? 690 [V 2]), Acapxog Kaddıuayov Thuk.
II 67, 2 (entsprechend in der attischen Amtssprache Meisterhans? 206),?
ı Vgl. Audav rratdeg Hdt. I 27 und sonst, Lit.); hier werden auch diescheinbaren ger-
ol Loypdpwv natdeg Plat. leg. 769b u. ä. bei manischen Parallelen als nachgeahmt er-
Kühner-Gerth 1, 281. Anders (partitiv) wiesen. Unrichtig verbindet Bechtel,
xodpor "Ayauav A 473. h Dial. 2, 770 T& wörıöneva TO EAeudEpö
2 Vgl. Leskien und Brugmann, Lit. Del.3 179 V154 (doch stimmt Schwyzer,
Volksliederund Märchen, Straßb. 1882,321; Agens 14 A.7, Bechtel wieder zu).
Delbrück, SF5,153;W.Schulze, PhW 4 Für Homer ist dieser Genitiv nicht ge-
1896, 13321. (Kl. Schr. 648f.); Brug- sichert ;denn ’OıAfog tax Alac B 527 und
mann, Grundr.? II 2, 601. noch an sechs Stellen (darnach Oileos
® Zum Ganzen Schwyzer, Agens 14 f., Aifi)ax Ov. met. 12, 617) läßt sich als
zu den biblischen und neugriechischen Bei- ’Ofıog r. Al. verstehen (W. Meyer, De
spielens.Schwyzer, Synt. Arch. 8-10 (mit Homeri : patronymicis. Gött. 1907, 23 ff.;
120 B. Wortarten und Wortformen. I.Nomen

seltener Fälle wie Peperiun 7 Barrov (scil. yovn) Hdt. IV 205, Audög 6 Depe-
xr&ous (scil. 8oßdoc) Andoc. 1, 17,1 ’Odvooebg 6 ‘Opnpov ‚der homerische Od.‘
Plat. Gorg. 526c; in ägypt. Pap. rarpös ’Aßßalov u. ä., nach koptischer
Weise unrpöc.? Vgl. lat. Servilia Claudii (uxor), Flaccus Claudit (servus) —
aber offiziell wird f. (filius, filia) beigefügt; schweiz. (Appenzell) Seppatonis
‚Joseph Antons (Sohn)‘.?
2. Neben &v, &c, selten &£ vor Genitiv einer Person in beliebigem Numerus (selten mit
Attribut, Artikel) ist ein Ausdruck für ‚Haus, Behausung, Gehöft‘, auch ‚Tempel‘ oder
‚Tempelbezirk‘ verschwiegen, z. B. bei &v auf die Frage wo? altes *dov (vgl. &vöov 1, 625,
12), döworoı, Scuaor, olxw; die Fügungen mit 2; und 2& sind wohl sicher erst sekundäre
Nachbildungen derer mit &v. Vgl. hom. eiv ”Aıdog (’Atldxo), eis ”Ardog (’Atdxo) und "Ardog
elow, ”Aıdög de, && ”Aıdog (’Aldao), z.B. ebre iv eis Aldo muAdprao mpobreudev © 367,
Yuxal 8° "Aıdög de xariidov H 330, ion. (Milet) Zu. noAn@v ‚im Molpenhause‘ Del.? 726, 12.
17 neben &s uoAnav 20, dd uornav 14. 37. A4; weitere Beispiele für &v: &v &pverod rarpög
Z 47 (tv &.dvdpdg ueya duvauetvoro A 414, dvöpög 2; d. N482), Ev dvöpäs eboeßeorkrou Tpapels
Eur. IA 926, lak. &v Tiauaföxo, &v ’Aptovriag Del.? 12, 9. 24, &v IIvStou Isae. 5, 41, att.
inschr. u IIavötovos IG? II/III 2, 1138, 8 (= SIG 1091, 8, wo mehr) neben &v rö iep@ roü II.
u.a. bei Meisterhans? 214, Merpäg &v "Aypas IG? I 324, 96 (423%), Ev xıdapıorod weua-
Inpetvaı Plat. Theaet. 206a; für 2g (eig): hom. &; ’Adnvatns, ’Axudnos, "Oduccnog, Ilpız-
woro, narpög (unrepa Av is rn. dvayerw drrovescdar B 195), HE nn & yaldav N elvarepwv
euneniwv I Es’ Admvalng EEolyeraı 2378 f.,elg’AAxıvöoro v 23; ferner &s rod KAeoueveog Hdt.
V 51, neurew eig dıdaoxdarov (zur Schule) Xen.r.L. 2, 1, eig dıd$xoxMwy PoıTäv.. . ETTELÖKV
de 2x dLdanoraiav Anadrayacıy Plat. Prot. 326c; für &&: &x 8° &pa Ileıiokvöporo IloAuxro-
pldxo &vaxtog loduıovtverxevdeparovo299, 2x Ilatpoxieoug&pyoua Aristoph.Pl. 84, ınv Erat-
pav Exddieo’ Ex t@v yeırövav Aristoph. Lys. 701; mit Personalpronomen: p&pwv &g sewurod
&röxteıvov Hdt. 1108, xouloaı &s &wvrod Hdt. IV 5, Her’ (to) eig &uod Aristoph. Lys. 1065.
1211, eig Exuröv 1070, Erreidav eloerdw olxade eig Zuavrod Plat. Hipp. mai. 304d; im jün-
gern Epos und im Ionischen mit nuerspov statt Nuav: eig Auerspou rwAebuevor B 59, Ayev
&s Muertpov m 301, AAdev Es nuerepou h. Merc. 370, uevov &v Huertpov Hdt. I 35, düpa r&
riu@rarı voutlerau elvaı Ev Nuerepou Hdt. VII 8,8.
Vgl. neugr. orod xouu.rdpou ‚bei Gevatters‘, tp&xeı othg uavvag rou ‚er eilt heim zu seiner
Mutter‘ (Thumb, Handb. ngr. V.? 31), lat. ad Apollinis (Cereris, Vestae, osk. Vibieis en,
Berium en), nhd. ‚bei (zu) Webers‘, schweiz. in’s Meiers g@ ‚zu Meyers gehen‘ (Kempten
bei Wetzikon), ‚die Zimmerleuten, auf der Z.‘ (eine Gaststätte) aus ‚uf der zimberliuten
stuben‘ (Zürich) ;die lateinischen und die altgriechischen Beispiele erklären R. Meister,
Brugmann u.a. unwahrscheinlich aus dem (partitiven) Genitiv des Bereichs (z. B. zu
’Atdoxo elvaı ‚im Bereich des [Gottes!] Hades sein‘ trat jünger 2v hinzu).® Für letztere Er-
klärung sind auch die attischen Demennamen nicht entscheidend (&x tod ypauuareiou &v
Anporıwvidöv, olxodo« £v “Hpausrıadöv, olxiax &s Imuaxıdöv usw. aus IV/III® Meister-
hans? 215), da sich hier $yu@ als Ergänzung bietet; inschr. &v tüv röXewv Av ’Admvaioı
»parodsı (Meisterhans? 214) ist aus &v raig nöreoı &v assimiliert; &urod&v ist nach
errodwy gebildet (vgl. lat. impedire und expedire):
b) Erweiterte Gebrauchsweisen des Gen. der Zugehörigkeit und Neu-
bildungen.
Brugmann, Grundr.? II 2, 601, 1). Die kon nicht bildbar).
Setzung von viög usw. im NT stimmt zum @ Bei Ay 8° eis Alybntoo, dunereog Tora-
Semitischen (und Lateinischen) Blaß- De- Kolo, ornoa vexg 8 581 wird an den Gott ge-
brunner”? $ 162, 1 (daneben auch Aautd dacht sein, dessen Behausung der Fluß ist.
rov roD ’Ieooat ebd. 2). SR.Meister, Dial.2, 297 ff.; K. Mei-
! Der Name A. schloß einen Freigebore- ster, IF 18, 148ff.; Günther, IF 20,
nen aus. 94 ff.;, Brugmann? 395, Grundr.? II 2,
2 Bei Mayser, Pap. II 2, 118 Anm. 1, im 610; Brugmann‘ 451f.; für Ellipse auch
übrigen ebd. II 2, 7. Mayser, Pap. II 2, 405,1 (mit Lit.); Hirt,
® Weiter vgl. Kühner-Gerth 1, 268 ff. Idg. Gr. 6, 110 f.); zu got. in mit dem Gen.
333 f.; Brugmann, Grundr.? II 2, 601 (im A Schulze bei Behaghel, DS 1, 599
Beispiel aus dem Awesta ist ein Patronymi-
4. Kasus. e) ‚Genitiv‘. III. Pertinentiv, 1. adnominal 121
«) Vom gen. possessivus und auctoris (oder Zugehörigkeitsgenitiv; vgl. ß) geht aus
der gen. subiectivus, der Subjekt wird, wenn die adnominale Verbindung zu einem Satz
erweitert wird; vgl. aus A der Ilias pävıv.. . Imdıdödew ’Axıdfog 1 (= Av unvleı) (vgl. 75)
Arög . .. BovAh 5, xAayym dpyopkoro Bıoio 49, Ußpıv "Ayaueuvovos 203, ui ’Admvalng 22.
od Ander’ Eperukwv maıdög Eod 495, (Imrouc) Imdelas, P6ßov "Apnog popeobsas B 767; so auch
sonst häufig, z. B. & Euvovatar Inpiv dpeiwv Soph. Ph. 936, xar’ edvorav ppevöv Aesch.
suppl. 940, (Ey&vero) tüv Bapßdpwv P6ßog rrodg‘. . . ol 8 "EAAnves adv YeAwrı Em ac aunvic
nYov Xen. an. I 2, 18. — Die regierenden Substantiva gehören im allgemeinen zu
intransitiven Verben; dies gilt auch noch für den seltenen, meist literarischen oder
technischen gen. subi. der Ptolemäerpapyri (Mayser, Pap.II 2, 129, c).
ß) Soweit der sog. ‚objektive Genitiv‘bei Nomina Ablativ ist (z. B. 9av&rouAbowı421,
oxenag Aveuoro e 443) oder Partitiv (z. B. xapou &uöpıc x 282), ist er bereits im Anschluß
an die etymologisch oder semasiologisch verwandten Verba behandelt (o. 8. 95f., 115f.);
andere Beispiele schließen sich dem Gen. des Ortes und der Zeit (o. S. 111 ff.) und dem
‚Genitiv der Beziehung‘ an (vgl. u.8.130). Wie die genannten Arten des ‚Genitivs‘, konn-
ten ursprünglich auch Akkusativ und ‚Dativ‘ sowohl bei Verba als bei stamm- oder sinn-
verwandter Nomina stehen, z. B. 7& uer&op« ppovriorng Plat. apol. 18b, riv Tod Heod
8öcıv Öuiv 30 d; vgl.o.S.73,c und u. S.146. Doch ist für solche Akkusative und Dative
bei Nomina in steigendem Maße ein ‚Genitiv‘ eingetreten, der wie der subjektive Genitiv
(s. «) lediglich die attributive Beziehung zweier Nomina ausdrückt. Geschichtlich wird
der ‚objektive Genitiv‘ an Stelle des Akkusativs und Dativs größtenteils auf der äußer-
lichen Analogie der erstgenannten Genitivarten beruhen, wenn auch daneben ein Zu-
gehörigkeitsgenitiv als Ausgangspunkt in Frage kommen kann (wie beim subjektiven
Genitiv). Wie bloße Akkusative und Dative sind dann auch die präpositionalen behandelt
worden.
‚Gen.‘ für Akk.?des affizierten Objektes #eol dwrhpes &dwv $ 325, xoounrope Anav
A 16, uavrı naxöv A 106, Avaßinoıg xaxoü B 380, rrpög uaxapwv Arrds Aesch. Sept. 214,
ovyyövou Ößplouara Eur. Ph. 1743, oi Yewv öpxoı Xen. an. II 5, 7 (vgl. öuvövar Yeouc),
rpöraıua Baupßdpwv VII 6,36 (vgl. Erpedavro ro0g inreag Thuk. VI 98,4), appog Ev rodeulmv
(‚gegenüber den F.‘), glAwv d& goßog aloybvng repı naxis Plat.leg. 647b, Ent nv PuAamv
av Asıcr@v 1IG? II/III 1623, 278 ff. (333/32%), des Ergebnisses &vuaıg 8’ oUx Eooetaı anur@v
B 347,% des Inhalts: iv« 87 Aavaoior uayng Erepadxea virnv Süg H 26 f., viren roX&uou Plat.
leg. 641a, des Ziels (auch mit &c, Ent): vöorog (‚glückliche Ankunft‘) yalnsg Darmıwv e 345
(vgl. vehuede narplda yaiav H 335), vhs ’Iradiag xol Zixedias norög mapdrrov (‚der Über-
fahrt nach... .‘) Thuk. I 36, 2, 2v droßdosı trg yrs (‚beim Ans-Land-Steigen‘) Thuk. I
108, 5, ri röv IDarausv (= Ext robg IM.) Eriorpareix Thuk. II 79, 1, Enırerxiouara tig
abrod xapıc Dem. 4, 5 (vgl. Zrıreiyioun Ent ınv ’Artıcnv Dem. 18, 71), En’ aloxyuvnı Toü
&vöpös Pap. (zu aloylverv röv &vöpa; Mayser, Pap.II 2, 130, 12).
‚Gen.‘ für echten Dat.: vepripwv dwpnuara« Eur. Or. 123, try Tv xperisodvwv dou-
Aslav Thuk. I 8, 3, dewv ebxds te nal Aarpelag Plat. Phaedr. 244e, En rois TÜV deiv Yüuacıv
Plat.leg. 799a, für Soziativ: röv de@v rröXeuov (mit) Xen. an. II 5, 7, &vöp&v ouvouata (‚Ver-
kehr mit‘) Xen. oec. 9, 11, röv &xeivov Euundywv Xen. hell. IV 8, 33, für Instrumental:
ZußaAde xeıpög rlorıv (‚durch Handschlag gegeben‘) Soph. Ph. 813.
y) Der genitivus appositivus ist nicht nur gleichwertig mit einer Apposition, son-
dern wohl auch aus dieser hervorgegangen; er berührt sich mit dem Genitiv des Stoffes
und Inhalts (u. $. 129). Die Hauptgruppen sind Städte, Länder, Berge: Alov 7’ ainb
rroiledgov B538 (vgl. Tpotng iepdvrer. a2, IIiAov all nr. y485, wo IIöAovcod.P,0193) neben

1 Solche Fälle mögen der oder ein Aus- nauere Untersuchungen für den obj. (und
gangspunkt für den adnominalen Gen. obj. subj.) Gen. fehlen.
gewesen sein (Schwyzer, Synt. Arch. 13). 3 Uralte Formel; vgl. ai. dät@ vdsu, aber
2 Nur für Akk. (und Gen.) bei Verb steht dätä vasünäm (Delbrück, SF 5, 157) und
der sog. obj. Gen. im ältesten Indischen 0.1, 476, 7.
(Delbrück, SF 5, 155); im ältesten Grie- 4 Dazu auch der Gen. bei substantivier-
chischen scheint es gleich gestanden zu ha- tem rexav u.ä., z.B. 5 7’ &xelvou Texwv
ben (noch Mayser, Pap. II 2, 129 ff., gibt (= rarnp) Eur. El. 335, abrav N Texoüo«
für den Dat. weniger als für den Akk. und Eur. Alc. 167.
Gen., freilich nur ‚typische Beispiele‘). Ge-
122 B. Wortarten und Wortformen. 1. Nomen

Today... nr. A 164, Kıxövov lepöv ser. ı 165, Medeiva 7’ &uxrinevov mr. B 501 (ähnlich
B 505.546. 569. 584 y 4 9 283 @ 377) iepig eig doru Zereing A 103, Onßns &dos A 406, Anı-
you yaiav ix&odeı 9 301 (Var.-ov) ;Kapapivng 76 &oru Hdt. VII 156, Kavng öpos Hdt. VII 22,
Zv rö dpeı tig “Iorovng Thuk. IV 46, 1; Personen und ihre Körperteile, Funktionen u. ä.:
7& plrrar’ Exybvow &uoiv (= Tb Exyövo, r& piätara) Soph. OR 1474, gewöhnlich formel-
haft: ep. (auch Pind.) Ka&oropog usw. Bin (lc, uEvoc, od&vog, vnp) neben Bin “Hpaxdneln,
in der Tragödie bes. d&uag (dvona ‚Person‘, oeßac), apa (vgl. Innov Ervda nüpnva I 407
u.ä.), due, wobg mit Gen. für die ganze Person; Quantitätsbegriffe: &v&uoro YbEAAAx
7346 u. S., reproodv &ydog yuvaııav Soph. El. 1241, piRöyoyov SE xpäna Imdcıöv Epv Eur.
Ph. 198, 5dg xpipa ueya Hdt. 136 (vgl. E&iapos, Kadöv rı ypfua Xen. Cyr. I 4, 8), tup&vvov
xpnua Plat. civ. 567e; vereinzelt xeväg ebvüg A&xoc Soph. Ant. 424f., öndıoua dewviig Xopbvng
Eur. suppl. 715, & xpvodv dyyeliag &nov Aristoph. Pl. 268, rmyis dvoua ‚fontis vocabulum‘
Plat. Crat. 402c; substantiv. Inf.: 9 82 dıayvayın abrn ig BocAmolag Tod TAG orrovdag Ac-
Abc9aı Thuk. 187, 6u.a. (Plat.; Dem.). Mehr bei Kühner-Gerth 1, 264 f. 280 f.
5) Der qualitative Genitiv (vgl. u. S. 124, 8) bezeichnet Raum- und Zeitmaß, Gewicht
u.a.: &nta N dnto oradimv... dimdoüv teiyog Thuk. VII 2, 4, rev’ Huep@v orria 43,2,
bo Huep@v xal vuxtög nAo0v dreyer 50, 2, Ziravög Maxtoriog Erov bg ÖNTWxaldera amualveu
N odArıyyı Xen. an. VII 4, 16, vgl. bei Mayser, Pap. II 2, 135 f.; II 3, 168, 26, z. B. og
Er@v rpıaxovra u. dgl. in Signalementen, orönpov 6Alunjc) x (‚im Gewicht von 20°) (III2),
eis oraonv dyayiis (‚mit einer Ladungsfähigkeit‘) yıÄlav dıaxootov (2%). Freier nur selten:
rölung npdowrov ‚eine freche Miene‘ Soph. OR 533, 6 rä&g houyxlag Btorog Eur. Bacch. 389;
häufig LXX und NT (unter semit. Einfluß), z. B. 6 uauoväs tng Adıxtag Luc. 16, 9 (= 6
&dınosu..16, 11),0L Aöyoı ng x&pırog 4,22; vgl.Blaß-Debrunner? $165 undAnh.; Nach -
manson, Eranos9, 63 ff.; Wackernagel, Mel. de Saussure 135; Wolf, Malalas (0.S.3)
36f. Ähnliches auch neugr., z. B. xapa&ßıx roö roX&uov ‚Kriegsschiffe‘, &v9pwrog TAG urıoro-
obvns ‚einMann des Vertrauens‘ (T&a&pröavog, N. 0.47); ob oder inwieweit dabei der bib-
lische Semitismus nachwirkt, ist nichtsicher (vgl.Wackernagela.a.O., Brugmann?677).
e) Der genitivus pretii (vgl. u. S. 125, e) bezeichnet Wert und Preis; vgl. &vrıypaxpds
roMGv raAdvrwv Aristoph. nub. 471, dexa uvov xaptov Isae. 2, 35, iep& rpLav TaAdvrwv
Lys. 30, 20, (dixn) xullav Spayuöv Dem. 55,2; bei Mayser, Pap.II 2, 136, z.B. repl
Adırlov XXAHod raAavrov revre (117%), inarıov yolvarxeiov) &Eılov) (TaAavrov) « (1132); vgl.
zu &Eıog u.8.126f.; formelhaft ddtasg ‚im Werte von‘. Vielleicht sind die Gebrauchsweisen
ö und e aus einem parenthetischen Satz hervorgegangen; vgl. &öAN rrpög vörov, TAKTOG
senxeıs Z 111@, Pap. (Mayser, Pap. Il 2, 135; neben «öAH rrpög Boppäv rnx&v ı$ usw.).

2. Adverbaler Pertinentiv
a) Die meisten Gruppen des adnominalen Pertinentivs (mit Ausnahme
des gen. subiectivus, obiectivus, appositivus, 0.S. 121, «-y) kehren wieder
bei kopulativen Verben, intransitiven (eivaı, ylyveodaı, patveodaı ‚scheinen‘
und den Passiva der Transitiva) und transitiven, die eine Art von Kausa-
tiva zu den Intransitiva bilden (nennen: xaXeiv, &rovonalew, halten für:
xpiveiv voutlewv nyeioda oleodaı, in eine Klasse versetzen, irgendwo einordnen:
rıyevaı und Tideodaı, rorioder, Karareyeıv, Apıduelv, Eeraleıy, KAnpovoneiv
mit Aayyxaveıv als Passiv, yp&gpeıv). Bei den Intransitiva geht der Pertinentiv
parallel dem Nominativ und Dativ (vgl. u. S. 143, 2), bei den Transitiva dem
Akkusativ (vgl. 0. S. 83, e), für den im Passiv der Nominativ eintritt.
a) Zugehörigkeit zu einer Gruppe; entsprechend 1a« o. S. 120.
Bei Intransitiva. Mit Gen. Pl. ’Oravex, &vdp@v av £rtt& yevöuevov Hdt. III
141, xal abrös HYerE T@v uevövrwv elvaı Thuk. I 65, 1, Av SE xal obroc xal 6
Zoxparns rov Aupi Miinrov orparevouevov Xen. an. 12, 3, (Mevav) zöv un
1 Aber für ’IAov &ureponu &b vorönevov mro- © 433, nur -ov A 33, ’IAlov und ”Iuv. .
Xiedpov B 133: besser Adj. ”IArov Äristoph.; rörıv E 642.
-ov neben -ov auch © 288 I 402 N 380
4. Kasus. e) ‚Genitiv‘. III. Pertinentiv. 2. adverbal 423
mavodpyov Tüv Anaudebrav del Evönılev elvaı Xen. an. II 6, 26, zöv Aaußavöv-
Tav elolv ol navdavovres Plat. Euthyd. 277c, Zorı tav aloypav (Neutr.), u&Arov
SE Tov aloylorwv ... röAewv... Gy Autv rote xbpıoı, palveodaı rpotsuevous Dem.
2, 2; napadeioov od onualveran eva ray rpadevrwv &v raı adraı £rsı ‚für den
der Nachweis geführt wird, daß er zu den im gleichen Jahr versteigerten
Grundstücken gehört‘ Mayser, Pap. II 2, 188 (1508). Vgl. lat. si harunc
Baccharum es, got. unte ni sijub lambe meinaize örı obx &ork &x av npoßdrav
ray Euäv Joh. 20, 26. Mit Gen. Sg.: rabrng roı yevefg te xal aluaros ebyonar
elvaı Z 211, Ilaınovög eioı yevedAng 8 232, Eruyyave BovAfig &v Thuk. III 70, 5,
6 neylorov rıunuaros av Plat. leg. 880d, dazu die Redensart elvaı tod rovnpod
xöuuaros ‚vom schlechten Schlage‘ (eig. der Münze) Aristoph. Pl. 862. 957;
Ortsbezeichnungen: olxnua od ueya, 6 Av tod iepod Thuk. I 134, 4 (of. u., 6
7 roü reixoug II 4, 5), 9 Zereık Zorı Tag ’Actag Dem. 9, 43. Mit rıc, eic: av
xpnor®v rıc, @g Eoıxas, ei Aristoph. Pl. 826, &v eis &y& pawnoonaı Yeysvnuevos
Isocr. 18, 63.
Bei Transitiva mit Gen. Pl.: &u£ ypdos av innebev Öneperiduuobvrov
Xen. Cyr. IV 3, 21, us 985 töv nereioutvov Plat. civ. 424c, noreiodet rıya
av dopupöpwv Plat. civ. 567e, rov Iavarov yyodvraı ravreg ol &AAoı TÜV HEYAAMv
xarav Plat. Phaed. 68d; mit Gen. Sing.: nouowfg tidng Aöyous; ‚rechnest
du die‘. zur u.?‘ Plat. civ. 376e, ppövnoıv xal KANN S6&av Tis aörns Löcas
rıyeuevog Plat. Phil. 60d; passiv: tov pıArarwv Zuory’ &pı$unon Eur. Ba. 1317
(vgl. "Aus yardapwv apıyueirau Theokr. 13, 72), r@v Ev Lixedla xaradeyels
zpınpapyav Isae. 7, 5, »Anpoüodaı av Evveax apyovrav Lys. 24, 13 (Aayeiv r. 2.
&. Ps.-Dem. 59, 106), oi r@v öuoriuwv xarobuevo: Xen. Gyr. II 1, 9, oödauod...
av ouvndouevoav Eintaodn To Ohum Dem. 21, 202; deutlich lokal &av rıg räg
rp@rng Tabewg Terayuevos THg devrepas yeınraı Lys. 14, 11.
ß) Gen. possessivus; vgl. o.S.118,ß; über den Unterschied vom Dat. bei
elvaı s. u. S. 140f.
Bei Intransitiva: vixn uev $N Patver’ apmıplAou Meverdou I’ 457, Toöro
76 nedlov Av uev Korte Kopaouiov... (jetzt) &ori od Baxoıcog Hdt. III 117,
&y&vero Meochnvn Aoxp@v rıva xpövov Thuk. V 5, 1, eyevero 6 Eöuapng oörog Nt-
xoxroug (als Sklave) Lys. 13, 64, oavrod vonileıs elvan 7& Tg mörewg Lys.
30, 5, ebndes robr6 ye paveln Av xal od Zuumvidou (geistiges Eigentum) Plat.
Prot. 343e, &umAyrrovraı xal obxEN” adröv ylyvovraı (‚haben sich nicht mehr
in der Gewalt‘) Plat. Phaedr. 250a, &v buöv adrav EdeAnoyre yevsodaı (euer
selbst, d.h. unabhängig) Dem. 4, 7, my yfiv un elvaı adroü, ER NUETepav
Mayser, Pap. II 2, 189 (2232), xadobuevov (als Eigentum bezeichnet) Beps-
viung dvdoong napdevav ebd. (2372, Kanopos - Dekret), ns adrod dLaAnbews
övro (‚was seiner Entscheidung zusteht‘) (ebd. 188; 1162) ‚einem (oder etwas)
innerlich angehören: &A%” Eorı tod A&yovrog (auf seiner Seite) Soph. OR 917,
un rod Aeyovrog icdı Aristoph. eq. 860, dooı ris aürhs yvapın hoav Thuk. I
113, 2, doav &v "OXbvdo... riväg nev Didinmov... Tives de ToD Pexriorou
(Neutr.) Dem. 9, 56; mit Gen. der entscheidenden Person oder Sache: To
ulv drodorov dudprnpa Ts Toxng Eat, To dE Enoborov This Yvoyns Antiph. 5,2,
Eorıv 6 nöreuos oby dmAwv Tb rAcov, KA danavng Thuk. I 83, 2, raüra ==
obx dAlyng auvoualag Eoriv dore Ixavös daareyacrde Plat. Gorg. s61b; es ist
Sache = es ist möglich: () orparık) roAAN odoa ob naong Eoraı rröAewg Lrro-
19% B. Wortarten und Wortformen. I.Nomen

3tExc9aı Thuk. VI 22, 2, 76 uev Erırınäv lowg pHosıe Tıg Av HadLov nal avrog
eivaı Dem. 1, 16; es ist Pflicht: ’Aptorwvog (scil. &orı) r7g novng Koddıdpöuou
‚A. hat. zu bezahlen für das Erscheinen des K.‘ Mayser, Pap. II 2, 188 (nach
2502); es ist Sache = es ist ein Zeichen, charakteristisch: roAANGg Avolaz
(scil. &ort) nal rd Inpäodeı xev« Soph. El. 1054, doxet nor Tod abroü Kvöpog
elvaı ebruyoüvra EEußplonı xal mraloavrn vayd mengaı Xen. Gyr. III 1, 26;
selten rpög rıvög Eorı, z. B. 6 Yap doABonı npög yuvaıxöz Av oapüg Aesch. Ag.
1636, od y&p Av moög tod Köpov rpörou, Eyovra um arodıdovaı Xen. an. I 2, 11,
aber Zoriv &vöpög £oyov Lys. 14, 4. Vgl. lat. domus est pairis, regis est ‚es ist
Sache des Königs‘, got. fraujins ist airba ‚tod xuptou n yn‘ 1. Kor. 10, 26,
ai. dhar devänäm äsit ‚der Tag gehörte den Göttern‘ usw.
Bei Transitiva: und’ & un ’Yıyss, nord oexurng Soph. Ant. 547, 6 de uıv
rpooLdmv Kvreipero, el &Ewurod norteraı to Küpou Zpyov Hdt. I 129, mv ’Actav
Exur@v rrorodvraı Xen. Ages. 1, 33, dıxatou roAlTou Xplva TNV TÜV TTEAYLATMV
cwrnplav vr TG Ev ro Akysıy yapıros aipelodaı Dem. 3, 21; passiv: ToD xpa-
roövrog # nörıs voutlera Soph. Ant. 738, dor’ od Kp£ovros rpoorarou Yeypa-
Vouaı Soph. OR 411, (nörıs) Tis XpuooAöyyou IleAA&dog Xexinuevn Eur. Ion 9;
durch Verschiebung der syntaktischen Gliederung onevdewv, Eyyeiv Tıvos
(‚ihm zu eigen, zu Ehren‘), z. B. oretoov &yaYod Satuovog Aristoph. eq. 106,
alev ”Epwrog Axparw Errexeito Theokr. 2, 151; vollständiger Zyysı xal rr&Aıv
eine‘ Aroxdeog (scil. &orw) Callim. epigr. 29; vgl. auch (rıeiv) &xparov olvov
&yadod Satuovog Aristoph. eq. 85.
y) Gen. der Abstammung (0. S. 118f.). narpög 8° ein’ &yadoro ® 109 (vgl.
aw. kahyä aht ‚tivog ei‘), PYoda oU ev rorauod Yevog Euuevaı D 186, aluarög eis
ayadoro 8 611, röv eüpıoxe olxing yev Eovra ayadng, Tporou de Mouxlov Hdt. I
107, rorobrwv Eore npoyövwmv Xen. an. III 2, 14, röov "Epwra oBx ’Appodtrng
xl dev rıyvanyn; Plat. Phaedr. 242d, eit’ adeaApNs.. . xupei Soph. Ant. 486,
ng pnoıv elvaı untpös Mayser, Pap. II 2, 189 (1163; vereinzelt; gewöhnlich
&&). Mit anö E&, also in ablativischer Auffassung: 6 8° &p’ Alaxdc &x Auög Hev
® 189, and Yewv yeyovag Xen. Cyr. IV 1, 24. Wie eivaı auch xadeiotat (Ero-
voualsodat, Erkavunösg) Tıvog ‚eines Sohn, nach jemand heißen‘: 9 rıyva Ax-
rotda nerinnevov 9% narepog Pind. P. 3, 67, natpös vöv Karnviov xexinsouau
Aristoph. vesp. 151, Nıxööponog Kvotdov xadeöuevos Hdt. VI 88; narpög mv
dvoraAnıvav dar Erwvouxouewmv (= nv "Ayapenvöverov oder ’Ayaueuvovos)
Soph. El. 283 f., (ipov) Eetvng ’Aypodtrmg erwvuuöv &orı Hdt. II 112, Yeoic Äv
av N YUAN Exaorm Enoavunos 7 Plat. leg. 828c.
8) Gen. qualitatis(o. 5.122, 8): xpmris&orı Adov ueydAov Hdt. I 93, rc
röAog Eodong dbo papocwv Hdt. I 186, 2oriv rk... auara ayoıviovp Mayser,
Pap. II 2, 218 (258°); Raum- und Zeitmaß: &rt töv Eöpparmv noraudv, dvra
To EÜpog Terrapwv oradimv Xen. an. I 4, 11, Erav dvra as Enraxatdex« Xen.
hell. III 1, 14, un &Aarrov Y) revrnxovra yeyovos &rav Plat. leg. 755a, oönw övrı
woı T@v Er@v (‚noch nicht in den Jahren‘) Mayser, Pap. II 2, 218 (257);
Reden und Taten: roıoöro uev öutv &orı H Tupawvig nal orobrav Zpyav Hdt. V
92, n, (Arxıßıaöng) Korte &Amv dori Adywv, 1 88 PLAOCOHLX del TÜV KUTW@V
Plat. Gorg. 482a, Charakter: umdels ne pabıny xKodevin vonilero und’ hou-
xalav, AK Yarrepov zponov Eur. M. 808, &ya d& robrou Tod Tpärou og ein”
et Aristoph. Pl. 246 (Hdt. I 107 s. unter y).
4. Kasus. e) ‚Genitiv.‘ III. Pertinentiv, 2. adverbal 125
€) Gen. pretii (o. S.122,e); vgl. lat‘ magni est pretii. roAAod Apyuptou
yiveodaı ‚teuer zu stehen kommen‘ Xen. oec. 20, 23, 75 riunud darı rd ic
xXapaz Eaxıoyıllav raAavrav Dem. 14, 19; von innerm Wert: SovAouusd« TE
xal Abyou obdevög yıröueda supög Ilepocwv Hdt. I 120, nor& Fv dodeveorarov
Tov Edveonv xal Aöyov EAaylorou Hdt. I 143, tod ebploxovros nal Zrı &Adrrovsc
coı Örap&eı (6 xAhpos) (‚zum Marktpreis und noch darunter‘) Mayser, Pap. II
2, 219 (III2)t elvaı 76 ürepßarrov Ipayuöv pr ‚das Übergebot betrage
120 Dr.‘ ebd.
b) Wie roAAo0 Aöyou elvaı, ylyveodaı (0. ae), sagte man auch roAXod (miei-
ovog, welßovos), OAlyov (Eiaxlorou), rosobrou (in der Frage röoou) roreichaı,
rıuav (tiu&cdeı) zum Ausdruck allgemeinster vergleichsweiser
Schätzung (vgl. lat. magni aestimäre, facere neben magni pretii esse).?
Diese Genitivkonstruktion floß bei andern Ausdrücken des Schätzens (&Eıoc,
&&roöv u. y 1) mit einem Genitiv andern Ursprungs zusammen, was wei-
ter dazu führte, nicht nur (wie in lat. tanti, plüris emere, vendere) die all-
gemeinen Genitive roAAod usw. auch bei den Verben für kaufen und ver-
kaufen u.ä. anzuwenden, sondern den Genitiv auch zur Bezeichnung
des Wertes und Preises bei den Verben und Nomina des Schätzens,
Tauschens, Kaufens und Verkaufens, Abgebens und Empfangens
und zur Bezeichung des Lohnes für irgendeine Leistung bei beliebigen Ver-
ben an Stelle des ältern Instrumentals (u. S. 167,3) treten zu lassen. Dabei
handelt es sich sowohl um die Art des Wertes (Preises, Lohnes) als auch um
einen bestimmten Wert (Preis, Lohn), der nicht notwendig meß- oder greif-
bar zu sein braucht.® Wie neben dbo Eröv das Adjektiv Sıerng steht (o.
S. 122,8), kann hier gleichwertig mit dem Genitiv ein Adjektiv erscheinen,
jedoch selten.?
&) moAAoD usw. Bes. bei rmoreiohe:ı, rıu&v und rıu&chcı (auch mit rept; stets
repl rn. Hyeicdaı): (ein Verkäufer, der zwei Preise angibt) rabrng TYs nuepas un Tıunen
rA&ovog unse eidrrovog Plat. leg. 917c, oft vom innern Wert: &renuvddvero el rrepl TToA-
Aod xapra norteraı hy Baßuröva EXeiv’ mudöuevog dE WG TODD TIu@To, &AAo EßovAebero
Hdt. III 154, roÖ loou röv re xaxdv nal rov ayadov dErodadaı Xen. Cyr. II 2, 17, nietovog
rıu& ‚du schätzest höher‘ Xen. comm. III 10, 10, weiLovog «ur (düpa) rıuövraı ol Auı-
Bavovres Xen. Cyr. II 1, 13, roMoÖ roroöu.cnı dunxoevar, & dunnoa Ilpwrayöpov Plat. Prot.
328d, roöro Didınnog Anavrav Av Erıunoaro nAelotov Tolrov Töv rpörov npaxdinvaı Dem.
19, 159, tooobrov rıu&ode nv rorıreiav Dem. 22, 45; moA&og SE ol &ıog Eotaı Y' 562, att.
ToAA0D (mAslovog, Tielorov), dAlyou (Bpax&og, auınpoD, EAdTrovog, HELOVoG), TTAVTöG, O0dEVöG

176 edploxov (ebpöv), gewöhnlich der ‚er- auch das Armenische (Meillet, MSL 12,
reichte Preis‘, beruht nicht auf Verwechs- 441; Brugmann, Grundr.? II 2, 583).
lung von Aktiv und Passiv, sondern ist aus * Vgl. dıdodcı Trevradpdynoug drrodönevoL
artdoro ob (= robrov 6) nüpev (mit Ver- Hdt. VI 89, naXetrau riuog (‚teuer‘) Theo-
kaufsobjekt als Subjekt) entstanden, in- phrast. Lap. 31 (Sup.), Entaöpaxuog...
dem man od nÜpev zu ro eüpövrog abkürzte revre nöxog Maß’ Exdec, Krrav pürcov ‚(Mei-
(Schwyzer, RhM 77, 235; vgl. Mayser, ner) kaufte gestern als siebendrachmig fünf
Pap. II 2, 219, 1). Anders Debrunner, Vließe, alles Dreck‘ Theocr. 15, 19, ouplas
Museum Helveticum 1 (1944) 31-46, bes. Adußave EEndpaxnoug xal Emaddayig To
34 f. (freie Verwendung des Ptz.; vgl. der Auloougs ‚nimm syrische Wollstoffe um
betreffende, {rz. cafe chantant u. dgl.; so sechs Dr. und mit Agio auf die halbe
auch 7 ouveudög „„das Bewußtsein“, 6 Enı- Summe‘ Mayser, Pap. II 2, 219 (2452);
BMMmv = & ZrıßaMer uU. a.). ebd. 219-23 zahlreiche Beispiele für die
2 Daneben &uewvov... drodwoera. ‚veni- Genitivkonstruktion zu fast allen unten
bit‘ Aristoph. pax 1259. angegebenen Anwendungen (außer roıet-
3 Den verallgemeinerten gen. pretii hat odaı; s. ebd. 221).
126 B.Wortarten und Wortformen. I.Nomen

&Eroc. Adjektiv: hom. oörıdavög ‚nichts wert‘. Bei andern Verben: r6oov &v rrpiaıo Bote
nv yovalxcı droraßeiv; Xen. Cyr. III 1, 36 (in der Antwort x&v züs puxis rpLatumv, BOTE
unnore Antpedonı tabrmv), Sud Ti... . Tobs Iopaxag nAelovog rwieis; Xen. comm. 1210819,
Eowpaı bmboou marel; 12, 36, or Av dredöunv wood rag &iridas Plat. Phaed. 98 b, röcov
Sıddoxeı; ‚was verlangt er an Unterrichtshonorar ?‘ Plat. apol. 20 b (in der Antwort revre
uvöv), av dımiaolav bmödıxog To BAapdevrı Plat. leg. 846b, rivog rıunoeıv (wie hoch be-
strafen) &dr® rpoodoxäg rd dinaornpiov; Dem. 21, 151, el. Avasorö ro dpulö ‚er soll sich
lösen um das Doppelte‘ Del.? 419, 7 f. (um 40028).
ß) Mit Angabe der Art (und allgemeinen Höhe) des Wertes, Preises, Lohnes bei be-
liebigen Verba und Adj.: ‘Podörıg..... 2A09n xpnudrov neydiov Hdt. IT 135, (oil Opnixss)
&vdovraı tag Yuvalxız rrapd ray yoveov xpnudrav neydiov Hdt. V 6, Krnven ortebeoxov
2Esvplonovreg rıung (käuflich) r& xdMıora Hdt. VII 119, rabavres apyoplov od...
rAola reriunusva xpnustov Thuk. IV 26,5.7, Ag 7& xorptöı arredou rıung Aristoph. Ach.830,
ang abräs Tuufg noMds Autpas nwAolvrag Lys. 22, 12, ds häov Aynoato Sdeouod Tıunon-
odaı (Strafantrag stellen) 7) &pyoplov Lys. 6, 22, örav d£n &pyuplov xoıwfi rplaodeaı H dro-
36odau inrov Plat. civ. 333b, r& op@v abr@v yimpod Anuparos rwieiv Dem. 11,18, obdE
rs dElag Erasrov Toy arnudrwv drredldoro ... KA roü Hön ebploxovrog drredtdoro Aeschin.
1, 96, 6rioöv Av dpyupiou romoavres Dem. 19, 80, drug npadäı Tod Xadüg Exovrog (‚gün-
stig‘) Mayser, Pap. II 2, 220 (255%), otrov neraneudbauevor Tıuöv uerlövov ebd. 219
(2372, Kanopos-Dekr.), bei Adj. xpvods Aperiic obx dvrdßuog Plat. leg. 728a, aiuarös
&orıv 9 Aperh @vix Aeschin. 3, 160, 86&x d& xpnudrov obx avnrn Isocr. 2, 32; Aöyov &ELog
Hdt. Att.; &uaxovro d&iws Aöyov Hdt. VI 112; wood ‚um Lohn‘: robroug (Tolg oTxupoVg)
xoAvußnrat Suöuevor &empiov u. Thuk. VII 25, 7, u. orparebovrar Xen. Cyr. III 2, 7;
rpoıxög ‚als Geschenk‘, eig. als ‚Bettlergabe‘, mhd. vergebene: &pyad£ov yap Eva (einer
allein) rooıxög yapisacdaı v 15 (klass. mpoix«), Eyo tabrnv (XAavida) TwAew ev obdevös
xpnuarog (schenke ihn jedoch dir) Hdt. III 139. Dafür das Adj. tiuıog ‚teuer‘: Zxv ev
r&p’ Öuiv tintog T 6 oltog Dem. 56, 8.
y) Mit bestimmter Angabe des Wertes, Preises, Lohnes, Strafmaßes.
1. rıuav war als Denominativ zu hom. rıun ‚Buße, Sühne‘t zunächst ‚eine Buße,
Sühne festsetzen‘; daher rıuäv ‚eine Strafe aussprechen‘ (vom Gerichtshof), rıu&odaı
‚Strafantrag stellen auf‘ (vom Ankläger oder dem sich verteidigenden Angeklagten)
zıyi tıvog (gen. pretii wie 0.9.125,€),2. B. rpix rn dedeodw, EXv uN TO Ölxaornpıov Trielovog
auT@ Xpovov riunen nv Stunv Plat. leg. 880c, rw uev narpl dexa Taddvrav Eriunoav Dem.
58, 31, rıuärat nor 6 avnp Yavarov Plat. apol. 36b, ei oDv dei ne nark To dlxaıov ris dälas
Tusche, robrov rıußuaı, Ev rpuraveio oırhoewg Plat. apol. 36e; pass. &av... F ro Iavarou
reriunuevov Plat. leg. 946e; etwas (ab)schätzen, z. B. Sıaxooiov raxdavrwv Zrıunoato <ra>
abrod ‚er schätzte sein Vermögen auf 200 T.‘ Lys. 19, 48, reriunxa<c> nv Boüv TaAavrav
rpta Yuvov Mayser, Pap. II 2, 221 (1532), ovvreriunrau (tTaAavrav) ı ‚er ist dem Ver-
mögen nach auf 10 T. geschätzt‘ ebd. (1392). Der Genitiv kann auch durch &vri, pö
(r&vrös) verdeutlicht werden.? Der gleiche Gen. steht auch bei &riuog ‚unwürdig, un-
wert‘ (zu rıun Ehre‘): &. öouarov Aesch. Ch. 409, &rınov elvaı 8’ Expopäs plAwv Umo Aesch.
sept. 1024, &rtinoug yepöv Thuk. III 58, 5 (aber «at u’ 6 Doißog Av ev Ixdumv &rumov
eerreuev Soph. OR 789 ist Gen. der Beziehung). — &&tog ist eig. ‚aufwiegend‘ (zu &yeı
‚zieht die Waageschale nieder, wiegt‘), der Genitiv ist der für den Akk. stehende objek-
tive (vgl. vöv 8° 008° Evög &Eıol eluev "Exrtopog © 234, Intpög yap dvnp ToAASV dvrdfios KAAmv
A 514), dann ‚gleichwertig, wert‘ überhaupt, z. B. Aßnr’ &rrupov, Bodg KEıov W 885, vol
8° &ıov Eoraı duoßfig & 318, obdE ldlmremv Avdpi@v KEloug Aucas &rroinsas Hdt.I 32, oi
Eovrod KEıoı (die gleichrangigen) Hdt. I 107, «dınnoavra obdLv &Eıov Seouod Hdt. III 145,
&ıov pbytis Eur. Med. 1124, &ıx... narepov Thuk. II 71, 2, xodaodnraoav dEias TnG
«dıxtag Thuk. III 39, 6, ranıda aElav Sera uvov Xen. an. VII 3, 27, dazu dELoöv ‚wert
erachten‘: obd& Avanpiorog (dmo- RSV) n&iwoe röv PEpovra Thy Kyyelinv Hdt. III 53, Huäs
@Eıot Aöyov Eur. Med. 962, Ozuiorondtr tüv ueylorwv Supeöv AEiwoxv Isocr. 4, 154, pass.

! Mindestens der Bedeutung nach auf Hy;; Tereiunnevog m TETAPTNG OoTparela S


ziva bezogen; vgl. 1, 294. SEGr.7, 145 (IIP, le ahnt lat.
Kr hs der Stelle neun... rung As Tee’ quattuor militiis nach;s. GEL 1793a unten.
Eoıxe rerunodaı W" 649 ist attrahiert aus
4. Kasus. e) ‚Genitiv.‘ III. Pertinentiv. 2. adverbal 127
&1ebinevog Yuyarpög tig ofg Hdt. IX 111; nach oc steht der Gen. auch bei rperwv (bei
pen, npeneı nur der Dat.), z. B. nperov ye räv hv dalovog robpod töde Soph. Ai. 53%,
TpENOVTW@G T@v rpa&dvrov Plat. Menex. 239c.
2. etwas für (an) etwas tauschen. Alt ist &ueißw (vgl. lett. mit ‚tauschen‘
mit Akk. oder Instr.): (Glaukos) rpös Tudetönv Arounden Tebye’ &ueıßev
xpboca yarxelwv, Exaröußoı Evveaßoiov Z 236 (xpboen yarxelov Iraueißeodar
Plat. conv. 219a), tjc &perfis röv rAodrov Solon A, 11 D.2; außerhalb der recht-
lichen Sphäre öAtyov yövv yovvög Ausißov A 547, [odror] vıv (scil. Kapdatav)
Baßurövos Aueibona Pind. Pae. 4, 16, Auoug ppevas ray vöv rapouoav r@vd’
Auelbacder Soph. Tr. 737, ’Acınrıda yaiav Edparas dtaueidas Eur. IT 397,
o0pavod xal geAnvng ynv Plut. mor. 607e; erst griechisch Mdoow: Nic oNc Ax-
Tpelas Tv zumv Svonpadlav. .. obx Av anAakaın Ey Aesch. Pr. 967. zav 8’ &uav
nalöwv Puyas buyhs Av dARaEaiued”, 08 ypuood növov Eur. Med. 967 f., MAd-
Exvra TOAANg ebdALuoViag oA naxodaınoviav Antiph. 5,79, und’ dvraanmdkacdaı
undewäg Xapıros und @perelag rrv els tous "EAAyvas edvorav Dem. 6, 10. Auch
mit avi c. gen. (Pind. P.4, 17) oder 2& (noppnv Auelibas Er Yeod Bpormatav
Eur. Bacch. 4). Über den Gen. bei ‚wetten‘ s. u. S. 130, a.
3. kaufen und verkaufen; primär sind rptxcd«ı (1, 743) und droddode:
(seit Hdt.); abgeleitet, aber alt, sind @veloYaı (Präs. zu nptaodaı) und nwreiv
(gewöhnlich ‚zum Kauf anbieten‘; vgl. 1, 720). rplato Yavaroıo Pind. P. 6, 39
(vgl. eine Trompete &rpıaunv Spayuav no9” EEnxovr’ &ya Aristoph. pax 1241,
Eriorarmyv rardvrou Xen. comm. II 5, 2, rYv xapav TTXp& TIvav TpLAXovra
roravrov Xen. hell. III 2, 30), 088° &v tpıyög rpratumv Eupolis 7, 18 (p. 44
Demianczuk), oisı Y&p &v röv npwxrov anodbodeaı ne xıÄllav Spayuav; Aristoph.
pax 1237, öv növov rwAoDoıv Nuilv ravra ayad” ol Yeot Epich. 287 (Xen.
comm. II 1, 20), r& Eduravra tobrou Evög &v rwAotro Thuk. II 60, 6 (statt
Gen. rpös ce. acc. Theophr. u. a.), oi Spaxunjg &v amodönevor nv roAıv Xen. hell.
II 3, 48, 50a &vY3pwror &9Awv @vodvraı Xen. Hier. 9, 11, & röv avadıoxoucvwv
ypnuarov navrav Ditınrog aveiraı Dem. 9, 9, ov övov AnEdoro Tov NEYav
orarnpwav C Mayser, Pap. II 2, 220 (IIla), zobrov (dafür) Nyapaxa otrov
&p(t&ßac) ß ebd. 219 (1592); vgl. unter «) und ß). Vom Lösegeld (vgl.
unter «); mit &vri Thuk. V 3,4): vle 8bw Ilpıaoro ... Euoev ("AyıÄdevc) Arot-
vavA 106, yarxod re ypucod 7’ drroAvoöued(a) X 50; ähnlich IIxotwv adrovente
zardvrav dunyyunoaro (‚verbürgte sich für die Befreiung‘) Isocr. 17, 14, pass.
Oxtanoclov TaAdvrmv rois npo&£vors dinyyonuevo: Thuk. III 70,1. Vgl. u.S. 166 f.
4. etwas um (für) etwas abgeben und empfangen, vom Käufer und Ver-
käufer: ("EpıpVAnv) M Xpvoov pirov Avdpäs EdeEnro rıunevra A 327, Anıbeı yap
SBoAod rravu HaAhv ve nayadnvy (Anrudov) Aristoph. ran. 1236, 76 depua T@v
vepaırkpwv Akßoınev dv dAA” obd” Epeßivdou Aristoph. nub. 1395 f., TPY. rov-
zo y era tk Ibpara rad avhoonau. AOP. röoov dtdwg dh’; TPY. ei Sıa-
rpıodeisv Iiya, Adßoru’ Av abı &s xdpaxas, Erarbv vis dpaypuing Aristoph. pax
1261 fR., zi Ihre Tovrowl naradö coL roiv Aöpoıv; Aristoph. pax 1214, &mayou
Thv Te yuvalıı aal rods maides, undev aurav naradels Xen. Gyr. III 1, 37,
Tabeng Ns weydAng ebepyeoiag .. . 8bo Spayuas Enpa&aro Plat. Gorg. 5ild, ro
(= robrov) nv &y& nopduei... alya 7’ £dwxx Theoer. 1, 57; ‚nichts geben
auf‘: odx Av &rı doimv tüv Yeöv rpı&ßorov Aristoph. pax 849. Auch dexouaı
avi, np6 Plat. Gorg. 475d, leg. 729d.
128 B. Wortarten und Wortformen. I.Nomen

5. Vom Entgelt für eine Leistung bei beliebigen Verben: Oeuioroxdeng


aveyvace ’Admvaloug veas robrav rov Xpyuarav (um diesen Betrag) roınoaotaı
Sinxootac Hdt. VII 144, odx Av Eyxeaıpı xırlav Spayuov Aristoph. Ach. 1055,
rponenoran TG napaurixa yapıros ra TG nörewg np&yuara Dem. 3, 22, oil This
rap’ Huspav yApıros ra ueyıora Tis nörewns drmoAwieröresg Dem. 8, 70, Svoiv 7
zpLöv Spayuav rrovnpöv övra« Dem. 19, 200, As ovyyeypadaı ruung dwoeıv Mayser,
Pap. II 2, 222 (261 8), örav $& tod dedou&vou dpyuplov drepydowvraı (‚gearbeitet
haben‘) ebd. (2468), &nıyewpyeltv röv KANpov ray abrav Expoptmv (‚zum glei-
chen Pachtzins‘) ebd. 221 (1032).

IV. Synkretistische, geschichtlich undurchsichtige,


isolierte Gebrauchsweisen des Genitivs

1. Adverbal und adnominal erscheint ein Genitiv des Stoffes, aus dem ein
Gegenstand hergestellt ist oder besteht.!
a) Der adverbale Gen. des Stoffes, von dem zur Herstellung eines Gegen-
standes verbraucht wird, ist deutlich alter (Ablativ-) Partitiv; er steht neben
einem Akk. des hergestellten Gegenstandes.
Vgl. ouyxeiuevov opı raplvou AlYou rroLerv röv vnöv, Ilapiov 7& Eurpoode auroü &Eerolnoxv
Hdt. V 62, üÖnoßdeluag Tov re@rov Söuov Aldov Aittıorıxod Hdt. II 127, Sabaevov T@v
Suoßocwv xal Tav KMwv depudrtov öyeröv Hdt. III 9; passiv xuvenv Bivod romrnv K 262,
ai 88 Boss Xpvooio Tersbxato xacaıtepov Te ZU 974, aüTAp ol Trepövn XpLoolo reruxto T 226,
Eorpwuevn Eott 6805 Aldo Hdt. II 138, Epuua aöurodı Av Aldwv Aoyaönv rreromuetvov Thuk.
IV 31, 2, polvıxog ai Yıpaı rerompevaı Xen. Cyr. VII 5,22. Für ablativisch-partitive
Auffassung spricht die Verdeutlichung des Genitivs durch &&, arnö, z. B. o0x &x EiAwv
roLedvrar T& rrrola, KA Ex Supdepewv Hdt. I 194, eiuara... And Eiiwv reromueva VII 65.
Nachklassisch steht auch dı« mit Gen., z. B. xateoxedalev eldwia 81 EAtpavros xal
xpvood Diod. S. 17, 115; vgl. den Instr. S. 166, ß1.
Auf dem Pertinentiv des Stoffs könnte auch der Gen. bei riechen, duf-
ten nach etwas beruhen:? öLeıv, (rpoo-)rveiv, sekundär rpooß@ANeıv ‚(den Ge-
ruch) zutragen‘, alles erst vom 5. Jahrhundert an: 768° öLcı Yuuarwv &pe-
oriov Aesch. Ag. 1310, Ey& d5Lwv Tpuyös, Tpacıdc, Eplwv Treprovaias, 9 8° ab
wÜPOV, xp6xou,.... T’everuAftdog Aristoph. nub. 50 ff., 8lovoı rirrng xal napa-
oxeung vewv Aristoph. Ach. 190, navr’ &odev dEpeog uAAa rlovosg, Gode 8’ önwpazs
Theokr.7, 143, nbpov vetv Anacreontea 15, 9 Bgk., uneig. &vdpav rav Örepavo-
pewv dox£eız nvgerv Theocr.29, 19; komponiert &g MI0 yoı rpooerveuge yoLpeiwv
xpewv Aristoph. ran. 338, eunveiv ’Apaßing ödung Stob. flor. 85, 19,8 xıoch-
Brov... Erı yAupavoro rroröcdov Theocr. 1, 27, xpex n&unoma dntk KVloong
rpooß&Arovra Ael. h. a. 14, 27; zugleich mit Angabe des Ausgangspunktes
durch Ablativ (vgl. o. 5.107, %; auch mit &n6): is xepgarns Lo ubpou Ari-
stoph. ecel. 524, röYev Bporod ne npooeßare; Aristoph. pax 180, rnöYev uöpwv
ı Vgl. zu 1a Kühner-Gerth 1, 376, 6, 655 ist wohl Ellipse von factam anzuneh-
zu 1b ebd. 333, e und 264, c. Das Alt- men.
indische hat für den Gebrauch von 1a so- ® Vgl. Brugmann 443, f. Oder ist ein
wohl Ablativ als Gen. (Brugmann, innerer Akk. dounv zu ergänzen?
Grundr.? II 2, 497. 584); für 1b zeigen ver- ® Über Zumveiv mit Gen. (statt Akk.) im
schiedene idg. Sprachen nicht-abl. Gen. Sinn von ‚etwas atmen, schnauben‘ im
(Brugmann ebd. 603 f.); für lat. dupli- biblischen Griechisch s. Helbing, Kasus-
cem gemmis auroque coronam Verg. Aen.1, syntax 91f.; Blaß-Debrunner? $ 174.
4. Kasus. e) ‚Genitiv‘. IV.Synkretist. Gebrauch. 1. Stoff. 2. anfassen 129

mveeıs; Anacreontea 14, 3 ff. Bgk., ölew an’ abc (= And ric Konvng) oe
tov Hdt. III 23.
b) Der adnominale Genitiv des Stoffes bezeichnet auch stoffliche Zusam-
mensetzung eines Gegenstandes (oder auch einer Gruppe von Lebewesen)
und den Inhalt z. B. eines Gefäßes.
Vom Stoff £pxos axövrav A 137, &. dd6vrav 350, E. xacoırtpov I 564 f.,
oluoı xuavoıo A 24, ranng &pioro 8 124, nun EAtpavros p 7, ar&pavos dvdeunv
Aristoph. Ach. 992 (vgl. xıoooö orepavoı III®, Mayser, Pap. II 2, 345),
tapool xoAauov Thuk. II 76, 1, auch von einer vorübergehenden Zusammen-
setzung dait’ ayadınv xpei@v re xal olvov o 507; von einer Gruppe von Lebe-
wesen yeveai uepönwv Avdporwv A 250, Exaröußes ralpwv nd’ atyav (bestehend
aus) A 315 f., Anov’Ayaıav A 454, BovAn neyadbumv Ile yepovrov B 53, inrcov te
xar Avöp@v... öumov K 338, nAndbv Auxiov E 676, orparod nAndos Hdt.
IX 73, uumorhpwv dexas m 245; vom Inhalt ridor olvov raAaoo B 340,
“uadaı oltov Xen. Cyr. II 4, 18, Bixog Zoppaylısuevoc) fnrivng ‚ein ß. Harz,
versiegelt‘ 1502 Mayser, Pap. II 2, 123; von der Währung &pyuptou ’Ade-
Eavöpelou (Öpayuac) xırlas 311® (ebd. 122); etwas anders xonvn Mdeos bd«-
ros Xen. an. VI4,4. Hellenistisch überwiegt 2& oder Stoffadjektiv (Mayser,
Pap. II 2, 136-38).
Unter Annahme von Ellipsen (von ‚verfertigt‘ beim Gen. des Stoffes, von
‚voll‘ beim Gen. des Inhalts) lassen sich diese Genitive aus dem Partitiv
ableiten; sie können aber auch ein Stoffadjektiv vertreten (vgl. 1, 544, 8);
schließlich kann auch eine appositive Fügung dahinterstehen wie beim Gen.
des Maßes 0.S.122,e; vgl. dazu Semit. beiBrockelmann, Vergl. Gramm.
der semit. Sprachen 2, 213 £.).
Nach dem Nebeneinander von Stoffadj. und Gen. des Stoffes haben die
Dichter auch für andere Adjektiva einen Genitiv gesetzt, der hierher gestellt
werden kann, z. B. u&Aaıva 7’ Korpwv Exdeioınev edppövn Soph. El. 19 (für
dorspbeoon), 6 räs novylas Btorog Eur. Bacch. 388 (für Hovxos), aroAls Tpupäs
Eur. Ph. 1491 (für oupep&); der Gen. gestattet durch Beifügung eines
Adj.s farbigere Darstellung; ueyıorov oöu« deiatag orodod Soph. El. 758
(für Zonodwu£vov), Asvxfig Xıövos nrepuyı Soph. Ant. 114 (für xıovex). Mehr
bei Kühner-Gerth 1, 264, c.
2. Der Genitiv bei anfassen, berühren, (räumlich) anstoßen. Bezeichnet
der ‚Genitiv‘ einen Gegenstand, an dem sich eine Person hält (‚Gen. des
ergriffenen Gliedes‘ nach Delbrück, Vergl. Synt. 1, 323), ist ablati-
vische Geltung desselben wahrscheinlich, vorab neben Akk. der Person im
Byhua xad” 8Aov nal uepoc, Z. B. xeipös EAövr’ dyeuev Bprontd« ‚die Br. an der
Hand führen‘ A 323, aber xövıog dedpayu£vos aiuaroccong ‚in den mit Blut
vermischten Staub fassend‘ II 486 läßt sich nur partitiv verstehen. In
andern Fällen ist eine Entscheidung für die eine oder die andere Auffassung
nicht möglich; sie ist auch nicht angebracht, wenn es sich um übertragene,
teilweise nicht einmal mehr örtliche Bedeutungen handelt, z. B. Atuvn 8° &xe-
rau od onuaros neydan Hdt.I 93 (vgl. oxed6v und &&nc) und Epyov Exapeda
‚opus aggrediamur‘ Hdt. III 72.
Für den Abl. vgl. noch yu£ocou doupög &Amv ‚den Speer in der Mitte fassend’ T 78,
Sibe nodög terayav A 591, röv d& meosvra modiv Eiaße A 463, TyA&uaxov 8’ &p’ Ererra
IE H:.0.-ATIL
I, 2
130 B. Wortarten und Wortformen. I, Nomen

rpooatEas Akße yobvav x 365, abxevav udpbaıg öpıag Pind. N. 1, 45; die Stelle des Körper-
teils kann auch ein Teil der Kleidung vertreten: &ixßov ris Lovng röv’Opövrav Xen. an.I
6, 10. Das Partizip ‚fassend‘ ist unterdrückt in Fügungen wie ÖpeAxe modolty a 477,
yepovra d& yeıpös dviorn 0 515, Bodv 8’ dyermv nepdav y 439, &yeıv TG Nvlas Toy Imrov
Xen. r. eq. 6, 9; dazu gehören auch # d’ altv &u& Araotoxero yobvav I 451 (vollständig
5 uev iv EueAde yevelou xeıpl maxeln Ayauevog Aloceosdaı K 454 f.), un ve, ubov, Yobvav
youvdleo X 346, inerebo oe ravde yovvdrav Eur. Hec. 752, &yb &v oe werepgonau ray Ycav
‚per deos te obsecro‘ Hdt. VI 68 (vgl. Anuaphrov re xal KMmv naprüpav xaranmröuevos
ebd. VIII 65). Mehr bei Kühner-Gerth 1, 348 f., Anm. 5 und 8. Als Abl. oder Part.
kann man verstehen &EavdHg 82 xöung Me IImelwova A 197, &Aov uev yAalvng Epbmv, &ANov
dt yır@vog X 493; sicher sind partitiv dyxds 8’ &AAMmv Außernv W711, otrou 8’ änteodov
8 60, dEuhoar’ Avdpög K9Alou Yıyeiv Soph. OR 1413, duoxepts Yaberv voooüvrog &vöpög Eur.
Or. 792, EuMaßtodaı rod EbAou (‚mit anfassen‘) Aristoph. Lys. 313. Übertragene Be-
deutungen zeigen o&o 8° &£eraı I 102, rob abroö yAıyöueda Hdt. III 72 (‚streben nach‘;
aber urspr. ‚kleben an‘ mit Abl.), fs yyauns fs abrig Zxouaı Thuk. I 140, 1.
3. Ein ‚Genitiv der Beziehung‘ (oder des sog. Sachbetreffs), der
sich vom Partitiv (und Pertinentiv) ablöste (o. S. 89), aber nach den alt-
indischen, lateinischen, oskischen, germanischen und litauischen Parallelen
(Brugmann,Grundr.?112,576-79) wohlschon vorgriechisch verselbständigt
war, ist besonders deutlich, fest und wichtig in der Rechtssphäre, zeigt aber
außerhalb dieser Weiterbildungen, die bis ins Spätgriechische hinabreichen
(so der Gen. der Beziehung bei Adjektiven, bei ed Zyo u. ä., der Gen. des
substantivierten Infinitivs).
a) In der Rechtssphäre wird durch diesen Genitiv ein Rechtsgeschäft
bezeichnet, um das es sich handelt, bes. auch eine Streitsumme, oder eine
beteiligte Person.! Bes. viele und auch eigenartige Beispiele bieten die seit
dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts gefundenen alten Rechtstexte.
So bei wetten: plnodog reprönuedov Ne Aeßnrog ‚wetten wir um...‘ W 485, 2u&dev
repıöwoona aurng ‚ich setze mich selbst zum Pfande‘ y 78 (vgl. ei..., 2INAw repl ric
xEepaAng nepıdood«: Aristoph. eq. 791) ;? von der Selbsthilfe 7 7’ &p&umv reloaodaı ’AX2Eav-
$pov xaxörmrog eig. ‚mir Buße zahlen zu lassen rücksichtlich, wegen seiner Feigheit‘ T' 366,
reloaodaı uwmorhpas brepßaoing Keyeivüs y 206, ebepysolag Extivovrss... TIumpFoxı deo-
uevorsı Daylorar .... relsacdaı BouAöuevor Tod xpnrfipog TYg Aprrayiig (eig. ‚wegen des xp.,
wegen des Raubes‘) Hdt. III 47, &prnaodeıotuv... rıumpteıv (eig. ‚die Ehre wahren‘)
Hdt.I 4, tıu@pnaosıv ooı Toü raLdög adv Heotg Ömioyvoöna Xen. Gyr. IV 6, 8, nach rivouat
rıy& rıvog auch das jüngere Ersatzverb: (rodg Erıxovpous) riumpnoouau Ns Evddde AnlEroc
Hdt. III 145, Av Aaxedaunovioug robs napsvras tig Ebandarng Tiumpnoanedax Ken. an. VII
1, 25; so gelegentlich auch duiveodar: Aubvacdaı av Enadov Thuk. I 96, 1, röv &x9pöv
00x @v dp& uövov, KA xal This duavolag mpoaxubveodat xp VI 38, 4; vgl. auch ron Ilarp6-
»r0L0 D 28, rioıg ’Arpeldxo & 40, vlog &rroıva B 230 ‚Sühne, Lösegeld für‘; bei TWUopNoAoHeL
rıva auch &vri (Hdt.), rrept (Lys.); mit örep ‚zugunsten‘ z. B. Xen. An. 13, 4 (statt zwi).
Im formellen Gerichtsverfahren im sog. Recht von Gortyn (MitteV&, Del.? 179) &uso«ı
röv EMövra vo mevräxovraorarips ‚der, der (ihn) ertappt hat, soll schwören bezüglich der
Summe von 50 Stateren‘ II 37, xaradına&arö 76 &MeudEpd Sera ararepavc, to 86AO nevre
‚man soll (ihn) verurteilen im Falle des Freien (wenn es sich um einen Freien handelt) zu
10 Stateren, im Falle des Sklaven zu 5° I 3, yuv&.... &Xeu9Epö uev xaraoracei (‚soll er-
legen‘) revrexovra orarepavs, 865 nevre xal Flixarı, al x viraden IV 11, zöv TATEDX TOV

! Diese Gruppe tritt auch im Italischen wetten (um)‘ Aristoph. Ach. 772; nub. 644.
als solche hervor (z. B. te manum iniccam Der Gen. hängt wohl ab von repı- (eig.
quadrupuli Plaut.), doch nur infolge glei- ‚sich geben um‘? nach Wackernagel,
cher Parallelentwicklung (vgl. Brug- Synt. 2, 218 ‚gegenseitig überantworten‘).
mann, Grundr.? II 2, 578 £.). Gen. haben auch indische Verba für ‚wet-
® Auch mit Dat. der Person, ‚mit einem ten‘ (Brugmann, Grundr.? II 2, 577)
4. Kasus. e) ‚Genitiv‘. IV.Synkretist. Gebrauchsweisen. 3.Sachbetreff 131

Texvöv xal Toy RpEudröv Kaprepöv EuEv TA dulorog xal rav mnarepa rov Fov abräc xpEudröv
‚der Vater soll hinsichtlich der Kinder und (seines) Vermögens teilungsberechtigt sein,
die Mutter hinsichtlich ihres eigenen Vermögens‘ IV 23; vgl. weiter kret. ö6 x rov
Evexbpov dixa(ö)ön. ‚wer immer in betreff der Pfänder ein Urteil fällt‘ GDI 4999 II 12
&ı Ferkorö Eyparraı ‚wie es für jede Einzelheit geschrieben steht‘ GDI 5000 I 7ft., el.
[at S]e uE rabrag norappöfaıro ‚wenn er sich hinsichtlich dieser (als Strafe auferlegten
1 Mine) nicht fügen sollte‘ V& (?) Del.? 418, &, pevy&ro rör T& Ardp raAuurio aluarop ‚er
soll Zeus gegenüber verbannt sein wegen Blutschuld‘ Del.? 424, 4 (um 3503), böot. 7 82
xd rıs avrıroreitn ’Adavwvog ‚wenn einer Ansprüche macht mit Bezug auf A.‘ Del. 512,
4 (11%); im Attischen ‚einen einer Sache anklagen (altı&odau und Er-, xdeiodaun und
Tp0oX-, elodyeıy, dLoxeıv, ypdpsodau), richten (dıxaleıy, xplverv; ebdüveodar ‚zur Rechen-
schaft gezogen werden‘), überführen (aipeiv; pass. &Aoxeodaı AAävaı), strafen (Cnwododau
Lys. 7, 5, xoraleıv Thuk. VI 38, 4, Pass. II 74, 3), napaxaraßardeıv (oder vıxäv) Tıvd
xAnpov ‚einen Prozeß um eine Erbschaft führen, gewinnen‘, mit Dat. der Person !x-
ebıevar (Emebepyeodar), Enioxnnreode, Aayxaveıv für anklagen, nur mit Gen. der Sache
pebyeıy ‚im Anklagezustand sein‘, 6pALoxdveiv (dpXelv) ‚schuldig werden (sein)‘ und die
Adjektiva «atlrıog AISog Evoxog (gew. Dat. wie Evexsodaı) ünödıxog brebduvos; vom Ge-
richtswesen her übertragen streiten, streitig machen (4upLoßnreiv, &vrırorloden, Suaxpe-
peodar, Evavrıovodet rıvi rıvog; außer bei &vrır. auch reept Tıvog), einen als Zeugen anrufen
für (uapröpssdat Tıvd Tıvog).
Z. B. (Mürı&dex) ol &x$pol EdtwErvwrupavvidog tig &v Xepoovnoo Hdt. VI 104 (neben M.
zdlmxe rc ’Adnvalov Ararng eivexev Hdt. VI 136), Sıw&onat oe deurlag Aristoph. eq. 368,
rpooxaroünat oe... BPAaßrg tov poprimv Aristoph. vesp. 1406 (vgl. Erıreu@v nv XepaAnv
adrod rpaxbuarog eig "Apeıov r&yov ne npooexaitonro Dem. 40, 32, el d& Eeviag npooxindeln
Dem. 39, 18), zig oixtag Zdıxalöunv (‚um das Haus‘) Lys. 17, 5, oBdelg Zvoxög &orı Aınora-
Elov oVde deilag Lys.14, 5, Gpie Eavdimdng TNG POAaHfS TÜV YXDALTIX@V Xpnudrwv To
neloua elxocı uväs Xen. an. V 8, 1 (‚wurde verurteilt in Sachen der Bewachung zur Be-
zahlung des Fehlbetrags von 20 Minen‘), xar& vönov (££eorı) mapavolas EAövrı al Tov
rartpa Öhoaı Xen. comm. I 2, 49, Ereötto pövou tw xreivavrı Plat. leg. 866b, &oeßetag
gebyovra Und Meinrou Plat. apol. 35d, (oluaı) P6vou Av eixörwg Euauri Aayxeiv Dem. 21,
120, 2av rıs AS MAorig xal un rıundn Iavarov (vgl.0.8.126,y1)... xäv dorparelag tig dpAN
Dem. 24, 103; uneig.: oöre Bxowet avrınorüueda Tin Apyns Xen. an. II 3, 23, &p’ oüv
un xal Auiv Zvavrınosrau ig Anayoyiic; Xen. an. VII 6, 5, eimdaoıv, &v &v Exuroig dLevex-
Yacıy Avnp xal yovn, dia tols naidag xaradiarrecsdaı Dem. 39, 23, 7 röAıs Nuiv obx Kölxwg
dupioßnrei tig nyenoviag Isocr. 4, 20. Mehr bei Kühner-Gerth 1, 380-82.
Wie der Präpositionsgebrauch sind auch andere umständlichere Konstruktionen bei
den genannten Verba im Gebrauch, aber (wohl nicht nur chronologisch) jünger: pövou
Sixnv pebyo Antiph. 5, 9, röv nepevyöra En’ alria pövou nal MAmxöra Dem. 23, 38, rpad-
uarog &x mpovolas ypapds ypapönevog Aeschin. 3, 212. Bei den folgenden braucht nichts
(etwa 6d6v, dixnv, xpiowv) ergänzt zu werden: Yavarou brayayav Und rov öhpov MiArtıiXdea
Hdt. VI 136 (vgl. önayöwevog $. Xen. hell. I 3, 19), $. xpiveod«aı Thuk. III 57, 3, 9. dıo-
x.09a. Xen. ap. 21, dvdparov naralmpıadevrov 9. n puyng Plat.civ. 558a (vgl. zur Auf-
fassung att. dw@xeıv, xpiveıv nepl 9., z.B. Dem.4, 47); s. Kühner-Gerth 1, 3791.;
Brugmann‘ 447 unten (gegen Übertragung aus Yavarov rınäv); ähnlich lat. capıtıs
arcessere u. ä. Isoliert als Titel inschr. gurariag ‚de furto‘ Del.?328a I B8. II A 13 (262/512,
Delphi), xpnvav, ppesr<p>wv, dpedpavwv u. a. OGI 483, 159. 190. 220 (vor 133%, Perga-
mon), Pap. Halensis 1 (II12) Vevdonaprupiov u. a.; vgl. E. Nachmanson, Göteb. Högsk.
Ärsskrift 48 (1942: 2) 42 ff. (der 41 f. die Bezeichnung ‚thematischer Gen.‘ vorschlägt).

b) Auch außerhalb des Rechtes erscheint dieser Genitiv selten frei,


häufiger in festen Verwendungen.
&) Dem öffentlichen Leben gehören an die Stelle vauuayxlac, 2E68oug ..., &G Andoag N)
nö: rc ray &Mmv 'EMNymv Eievdepias zul sornplas (‚mit Rücksicht auf ..x.‘) renoinrau
Dem. 18, 100 und hellenist. wvnung, pilavöplas dveornoev U. ä. (neben yv. Evexa usw.);!
adnominal: rexXelav YFgov TTg meArovöugov Soph. Ant. 632 f., ö YEyıoua ro TO P6pO

1 Ergänzung von &vex« ist unnötig; s. Nachmanson, Eranos 9, 31 ff.; 12, 184 f. 187.
9*
132 B.Wortarten und Wortformen. I. Nomen

162 I 65, 43 (425/24®), 76 Meyoptov Ynpıoua Thuk. I 140, = zo rnepl M. db. 139,1),
TpömaLov ns innonoyias Thuk. VI 98, 4 (vgl. rpönaıa ee Xen. an. VII 6, 36 u. o.
$. 123, B),& av ’Apgıootav döyuara Dem. 18, 140, vgl. 20,115, röv un yevonevav rlorıv
a 9,19. Vgl. auch die Titelgenitive o. S. 131.
ß) Bei Verben des Sagens und Meinens: einz d£ nor narpög re xal viog (‚in Sachen,
Tod xacıyvHnrou Ti ang, N&ovrog T) MERNOV-
in Betreff... .‘),öv war&Xeınov... ., ne never KTA.A174,
70G; Soph. El. 317, is unrpög ro tfs ung ppdowv Ev olg vv Eorıv Soph. Tr. 1122, ®uü.:
dvakiov uev pards EEepnoouau ..., ri vöv xupet. Neorr.: molou d£ Tobrou mAnv y’ "Odvooeus
Epeic; Soph. Ph. 439 ff., tod ro&6rou ob narös &yeı Acyeıv Örı arı. Plat. civ. 439b, rt de
innov oleı; Plat. civ. 459b, ebdaınovias TE ad xal HALöTNTOG B0XdTas N AMT xpiveig;
Plat. civ. 576d; passiv: (uavreia) & toßd’ Eypnodn omuarog Soph. OC 355; mit Ellipse
des Verbs: ri d& 84 tod ddtxeiv (scil. xpivers); Plat. Gorg. 509d, rt de re TE TUNoEwG;
Plat. civ. 470a (vgl. Phaed. 78de); der Gen. ist auf ein Nomen des Satzes beziehbar:
abrdp tor aıdög ye Neortortuoro plAoLo räcav dAndeinv uudnoouaı A 506, molov XExpayas
dvdpög 88’ ürtpppova; Soph. Ai. 1236, delv’ Eneppwmodn Akyeıy rüG ons Aywyig Soph. OC 662,
nepl ray ypauudrav &v Erreviev Arovbctog TNg olnodoniag Tod vew xal This elpnvng IG? II/III
103, 8 ff. (369/682); adnominal: pdrıg umornpwv (= repi uv.) ) 362, KAnmdova narpög
5 317, ö&ein yap oo PBa&ıs Soph. Ai. 998, nüdog plAwv Soph. Ant. 11, &v&pog Kyyedlav
Soph. Ai. 222, &yyedlx tig Xtov Thuk. VIII 15, 1, Huöv Aöyog Xen. Cyr. VI 3, 10, rov
tod xuvög Aöyov Xen. comm. 11 7,13, nv av Je@v xptowv (im Streit zwischen Athene und
Poseidon) III 5, 10.
y) Seit dem 5. Jahrhundert begegnet nicht selten der (meist auch in Prosa artikellose)
Gen. der Beziehung bei Verben von der Bedeutung sich verhalten, beschaffen sein (bes.
&yxeıv und ion. Ai) mit allgemeinem oder bestimmtem Qualitätsadverb (bes. &@g und
ed). Vgl. 00009’ Ent Bäpıv önog nodav (scil. Exere) Aesch. suppl. 837, &g dpyfs &x@ Soph.
OR 345, xapr’ Exovras eb gpeväv Eur. Hipp.462, r&v ed xaplzav Exovanv rörıv Eur. Heraclid.
379, &g &v rapobong obotag Exacrog 7) Eur. Hel. 1253, aörn 8° Euaurig ob Kauxds Yyaunsg
&xo Aristoph. Lys. 1125; Prosa: &g raxeog eiye Erbe Hdt. VIII 107 (vgl. Thuk. II 90,
4; Xen. hell. IV 5, 15), ’Adnvatoı, ag rod@v elyov, raxıora Eßondeov eis TO &oru Hdt. VI
116,@g...Tıg edvotach uvnung&xoı Thuk.122,3, träger Opanng rapödou ypnotuog EEeıv Thuk.
III 92, 4, (Kepxupa) tig ’Iradlas aa Dixeilag Karög napdrriou xeiraı (‚hinsichtlich der
Überfahrt nach I. und $.‘) Thuk. I 36, 2 (vgl. Xen. hell. VI 2, 9), tod rpög ”AYnvalouc
ToAEUOD KaröG abroig Edoxer 7 Töiız Xadtoracdaı Thuk. III 92, 4, Hrıs (ta&ıc) Apıora ow-
udtov Zyoı Xen. hell. III 4, 16, oÖrog ixavag Emiornung E&eı Plat. Phil. 62a, obx old«
rardelag önwg Eyxeı xal dunauoobvng (vom Perserkönig) Plat. Gorg. 470e, xar& radra Zoro
rod xadapog elvaı Plat. leg. 869d; für Hxw vgl. Ewur@v ed Axovres ‚indem es ihnen selbst
gut ging‘ Hdt. I 102, roö Btov ed AYxovrı (‚rücksichtlich der Lebensmittel‘) Hdt.I 30,
(xapnv) Gpewv Nrovoav obx Önotwg Hdt. I 149, Yewv Xpnor@v Axoreved Hdt. VIII 111,
nög dy&vog Aronev; Eur. El. 751; mit Dat. der Person: xal roicı obrw elye öpuov Hdt.
VII 188, y&voug uev hxeıg Sde totode Eur. Heraclid. 213. Weitere Beispieles. Kühner-
Gerth 1, 382 f.; ebd. Anm. 1 über den konkurrierenden Akk. der Beziehung (z. B. obro
NV Yvouımv I Xen. an. I 3, 6, xapıevrog AS ro o@ua Plat. Phaed. 80c) und Dat.
(z. B. nög Eyere taig Suavolaıg; Lycurg. 75).
d) Auch beim Gen. des substantivischen Infinitivs zur Bezeichnung des Zweckes
ist nicht &vexa« zu ergänzen; er erscheint, später abgeblaßt, seit Thuk., z. B. (Mtvoc) ö
Anorızöv nadnpeı Ex TYG dardoong rob rs pocödoug MärNov levaı abr@ Thuk. I 4, 2EjAYev
6 onelpwv tod orelpewv Matth. 13, 3. Vgl. Birklein, Entwicklungsgeschichte des substan-
tivierten Inf. (= Schanz, Beitr. III 1, Würzburg 1888) 55 f.; Moulton, Einl. 343 ff.,
und lat. Aegyptum proficiscitur cognoscendae antiquitatis Tac. ann. II 59 (vgl. Hofmann,
Lat. Gr. 402 Zusatz a), umbr. uerfale pufe arsfertur trebeit ocrer peihaner ‚templum, ubi
flamen versatur arcis piandae‘ (VIa 8; von Planta, Osk.-umbr. Gramm. 2, 437).
e) Hierher lassen sich auch die Genitive bei einzelnen nicht in lebendigem Zusammen-
hang mit einem Verbum stehenden Adjektiva ziehen, z. B. «9&dng ppevöv Aesch. Prom.
907; vgl. mhd. grä des häres. Doch ist das Adjektiv teilweise wohl einfach nach dem
Substantiv konstruiert; vgl. y&xov Spain Hdt.I 196. VI 122, Xen. Cyr. IV 6, 9 nach
öpn ya&uwov Hdt. VI 61 (dann auch napdevog &vöpds Gpaim Hdt. I 107); r&Acıog fg rod
rp&yuarog dperig Plat. leg. 643d (nach r&Xog rg xrX.).
4.Kasus. e) ‚Genitiv‘. IV.Synkretist. 3.Sachbetreff. 4.Verba d. Affekte 133
d) Schließlich sei hier noch erwähnt die Frage nach dem Regens eines Genitivs in der
philosophischen Sprache, zZ. B. rt aöröv (töv Taypdpov) MAluns Phosıc elvaı; (‚in Betreff
einer xA., im Verhältnis zu ihr‘) Plat. civ. 597d; mehr bei Kühner-Gerth 1, 334 Anm. 2.
c) Vereinzelt erscheint ein freier Gen. der Beziehung außerhalb der
Satzkonstruktion; vgl. die freien Nominative und Akkusative 0.8.66, 4;87f.
Vgl. ng d& yovaıxöz (‚was die Frau betrifft‘) ei nv dıdaoxouewm brd tod Avdpüg TAyad%
xaxororel, dixalog &v Mn yovn nv alriav &xoı Xen. oec. III 11; hier wie auch Plat. leg. 794a
und Isocr. 15, 36; 16, 6 (bei Kühner-Gerth 1, 363 Anm. 11) liegt Anakoluth vor. So
auch die isolierten Titelgenitive; s. 0. S. 131u. und bei Hippokrates z. B. tpıy&ouog ‚über
Behaarung‘.
4. Beiden Verba der Affekte und ihrer Äußerung (so Schmerz, Unwil-
len, Zorn, Neid, Haß; Mitleid; Staunen, Lob und Preis) kann die Veranlas-
sung durch einen ‚Genitiv‘ ausgedrückt werden, der bei Intransitiva eine
Person oder eine Sache, bei Transitiva nur eine Sache bezeichnet. Die ver-
wandten Sprachen, die Ablativ und Genitiv scheiden, erlauben für den grie-
chischen ‚Genitiv‘ sowohl ablativische Auffassung (Ausgangspunkt) als ‚echt
genitivische‘ (für pYovew ist partitive einleuchtend).! Aber das jüngere grie-
chische Sprachgefühl empfand bei den hergehörigen, oft abgeleiteten Verben
den ‚Genitiv‘ wohl als den des Sachbetreffs.? Dies gilt besonders für die an-
geschlossenen, mit den Verba nur bedeutungsgleichen Adjektiva (b).
a) Primäre und abgeleitete Verba und etymologisch zugehörige Adjektiva.
a) Intransitiva des Schmerzes: ig ö ye xeit’ dxewv B 694, Ayxvbuevög trep Eratpov O
125, Euov 8’ OAopüiperau Arop "Extopog X 169, oU Tı yauov Toscodrov Ödbponaı @ 250, Töv
Cavra 8’ AAyelv ypn röxng narıyxörov Aesch. Ag. 571, dndtäg Aexcov Öneparyav Soph.
Ant. 630, &v repl r& olxeia Exxorog Aıysı Thuk. II 65, 4; des Unwillens, Zorns:
Xwöuevov xark Yuudv Eulmvoro yuvaızög A 429, 700’ anarng noremv A 168, ip@v umvioasg
E178, too d£ Ildpısu ax Yvuov aroxtauevoro (vgl.gen.absol.u.B IV 7by1) xoaasn N 660,
Koyarda dt rrdıs Blorov xarsdövrov 7 159, Krhorog doxaddav 534, ei T’ üp 5 Y’ eOXWATG
erıutuperaı ‚mißgelaunt ist‘ A 65,180 8° aör’ Erıueupeat; B 225.
ß) Teilweise die gleichen Verba mit Dat. der Person und Gen. der Person oder Sache
oder Akk. Neutr. (als Beweggrund): zürnen: ög uoı naMaxtdog repıyaoaro I 449, narpi
unvioas pövov Soph. Ant. 1177, lowg oo Yuyarspog Bunobuevog Eur. Or. 751, naraı öpyıßö-
wevor abrois tig te dvrunbeng TTG Tod "An6Mwvog dexdrmg... xal rob... un EdeAfaaı
droAoudnoaı Xen. hell. III 5, 5; ungehalten sein (und daher tadeln, schmähen) :(Er) Eu po-
yau: A rı aaoıyvhroig eruutupeau; re 97, oömor’ Avdpl WdE anpuxeuudtov neun Aesch. sept.
651, &c Av udv np6cdev Zrrolouv u&upoıvro abrois Xen. hell. III 2, 6; överdtia: 0b? &Eıov
adrr öveıdion Gy Auaprev Thuk. III 62, 4; neiden: (oi) Bıöroro neynpas N 563 (vgl. oö
Keyaipw roöde ooı dupnuarog Aesch. Prom. 626), oöre roı nuıövov PYoveo & 68, bmepdöveı
ng orparnylas rö& Tiooaptpveı Xen. hell. III 2, 13, un nor pYovneng tod uadnuarog Plat.
Euthyd. 297b.
y) Akk. der Person und Gen. der Sache bei beklagen, bemitleiden, bewundern, preisen,
verabscheuen: orivo ot uAMov "u rg Auopriag Eur. Hipp. 1409, zobroug olxripw Tüs
äyav yaderig v6oov Ken. conv. A, 37, LmA& oe tod vod, As d& deulag oruy& Soph.
El. 1027, zöv nev odv Eevov dlxuov alveoaı mpoduuiag Eur. IA 1371, obs KyyEMdovrag
T& rormüra räc uev röung od Yauudlw, Tig de d«Evveotiag Thuk. VI.36, 1, noMäxıs ge
nödaunövioe tod rpönov Plat. Crit.43b. An Stelle des Akk. kann auch ein Partitiv

ı Delbrück, Vergl. Synt.1, 213f.; nen Brugmann-Thumbt447. ($ 454,


451
Brugmann, Grundr.?2 II 2, 500. 594 f. 4), bei den verba affectuum Nachman-
Vel. deutsch sich freuen, sich schämen usw. son, Eranos 9,, 39.
N Gen. =. 3 Bei &Xesiv ist der Gen. der Sache erst
2 Diesen nehmen als ursprünglich an bei nachklassisch.
edoveo, Yavudalo und bei den Interjektio-
4134 B. Wortarten und Wortformen. I.Nomen

(0.8. 106, «) stehen, der nachträglich zum Gen. der Sache gezogen wird; vgl. Yauudalo
uddıora robrov (‚an diesem‘) Tg duavolas Lys. 3, 44 und ric obx &v dydonıro T@v avdpiv
Exelvoav As dperäc; Dem. 18, 204 mit &dabuaoa Ti rörung rav Aeybvrav Lys. 12, 41 (man
beachte die prädikative Stellung des vor- und nachgestellten Gen.). Dazu (B&Aavor) Haupa-
oıxı Tod XKANoug aa ney&doug (‚hinsichtlich, wegen‘) Xen. an. II 3, 15.
8) Der ‚Genitiv‘ der Veranlassung kann durch Präpositionen verdeutlicht werden:
2E dpkwv umrpög neyormutvog I 566, xexoAwpem elvexa viung % 544, Epyov 8’ Exarı roüde
unvioag Soph. Tr. 274, &y9eodaı Ent rıvos Plat. Parm.130a, repl Tıvog Hdt. VIII 99,
öveudilewv tiv) repl rıvog Hdt. IV 79, orevew ürtp rıvog Aesch.Prom. 66 ff. In Prosa steht
die Veranlassung gewöhnlich im Instrumental bei &49eo9aı und bei p%oveiv ‚neidisch
sein wegen‘, auch verdeutlicht durch 2ri (nur so bei &Ayeiv, or&vewv, Yauudleıv, Eraveiv,
ebdarnovilewv); neben P9oveiv rıyı ray dyadiav konnte man sagen unre roig dyadols ro
&pxovrog p9ovnoovrag Xen. Cyr. II 4, 10. Andere Möglichkeiten sind &up’ dorpayadoıcı
1oAmdeEis Y 88, Xaöuevov rrepl Bovotv h. Merc. 236, ueugeodat rıva els rı Xen. an. II 6, 30.
Bei &Xeeiv, olxwtipeiwv, Hauudlev, Enauvelv, ebdaınovileıv genügt auch der Akk. des affizierten
Objekts, der bei yıterög p&pw älter ist als die durch den intransitiven Gebrauch ver-
anlaßte Konstruktion (Ext) zıvı; wie die meisten der ebengenannten Verba werden auch
Aryelv, &ydeodaı, ÖAoplpeodau, oriveıv u.a. sekundär transitiv gebraucht.
e) In einzelnen Fällen ist der ‚Genitiv‘ durch die Syntax der Umgebung bedingt: @&X&
roD Evdceoüg yaderwrepov pepovcı Thuk. I 77, 3 (wegen des vorangehenden od tod rA&ovog
u orspioxötevor Xapıv Eyovaıv), @v Euol Xaderatvere Xen. an. VII 6, 32 (wegen der Fort-
setzung tobrwv Tolg Yeolg yApıy eldevau), Lv’ air un Tov AnoAwAdrwv ovvnxdeode Isocr. 18,
51 (wegen der Fortsetzung && ray broXolnwv Epdoveite); an der Stelle rei ‘Poßtorg...
ovyyalpwm (‚empfinde Schadenfreude‘) r@&v yeyevnusvov Dem. 15, 15 ist wohl das übliche
toig yeyevnu£vors als undeutlich vermieden.

b) Semasiologisch gleichstehende Adjektiva; vgl. zu Anfang von 4.


So detAatLog Tod voD TNG TE guupopäg toov Soph.OR1347,7 ueieog Aßng ons, "Opeora xrA.
Eur. Or. 1029, & oxerila ob Toy duerpntov rövav Eur. Hec. 783, & rXaıva ravd’ dAAyEwv
Eur. Hipp. 366, Anuov ob röAung Eur. Ion 960. Mehr bei Kühner-Gerth 1, 389.
c) Der Gen. nach Interjektionen und Beteuerungen gehört ur-
sprünglich zu einem verschwiegenen Verb (wohl eher einem verbum affectus
als einem zum Gen. der Beziehung passenden). Gen. nach Interjektion:
Syoı Erreıt’ ’Odvonog ‚weh mir dann wegen Od.‘ v 209, oluoı avadxeing Theogn.
891, oluoı rravotuor deonörou reAounevou Aesch. Ch. 875, oluoı Ey& oo, rr&rep
Soph. Tr. 971 f., otuoı yEAwrog Soph. Ai. 367, oluor rav Zuav &y& xarav Eur.
Ph. 373, aiat xedväs dAxäs Aesch. Pers. 928, «lat xaxav Eur. Herc. 900, & nö-
roL Kedvng Apwytis xanınouplag orparod Aesch. Pers. 731, ped rs &voias Soph.
El. 920, peü Toü avöpds Xen. Cyr. III 1, 39; Gen. nach Beteuerung (,0
über... .‘): "AroAov anorpönaue, Tod yaounuaros Aristoph. av. 61, & Zeü
Paoıked, TG Aenrörnros tav ppev@v Aristoph. nub. 153, ”AroAAov daruovias
vrrepßoAng Plat. civ. 509c; alleinstehender Gen.: &A& ig Eufg xaunc, Tb xal
rpocodar nardaxols Abyoug ppevös Eur. Med. 1051 (vgl. as royng, Tb Zus
vöv xAndevra deüpo Tuxeiv Xen. Cyr. II 2, 3), xpnorö xoixtipuovog dvdp6s
Theoer. 15, 75. Vgl. neugr. & tod Yauaroc.
5. Vereinzeltes. Auf der absoluten Genitivkonstruktion (vgl. u. BIV7b
y1) beruht wohl der Gen. (statt des Akk.) bei &veyeodaı: SouAocbyng (wohl
besser die Lesart dovAoobvyv) avexeodaı x 423, Kmavrog dvöpds dvexovraı Plat.
Prot. 323a, aber mit prädikativem Ptz. ueraßadAouevov datuovos dv&yov Eur.
Tr. 101, 10 &u&... dvexeodaı Tüv oixeiov dueAountvov Plat. apol. 31b (aber
mit subst. Ptz. oöx dvexeraı tod Aa Acyovrog Plat. civ. 564d). Isolierter
4. Kasus. e) ‚Genitiv‘. Anhang. 1.Mehrere ‚Genitive‘ 135
adverbialer Gebrauch liegt vor in wıäg yeipöc ‚mit einem Streich‘ (2E0v wıös
wor xeıpög eb YEodaı trade Eur. Here. f. 938; vgl. deutsch kurzer Hand u. dgl.
Behaghel, D.S.1, 605 f.), öAiyov ‚beinahe‘ (&Alyou ae xUuvec dtednAnoavro & 37,
6. elXov [MV rörıv] Thuk. VIII 35, 3; d. &uaurod Eneiadöunv Plat. apol. 17a;
vgl.u.S.185,d; verkürzt aus öAlyov 2d&yoa mit Inf., s.0.5.92, ba und OAlyou
Setv u. BIV6hB), noMod ‚sehr‘ (Ipaxodg el noAAod Aristoph. nub. 915, roAAod
SE oAUv Xpovov xal vov EAeANdeıs Eyapupıdiov equ. 822; vielleicht Gegensatz-
bildung zu öAtyov); vgl. Kühner-Gerth 1, 204. 387, 3.

Anhang zum ‚Genitiv‘

1. Mehrere ‚Genitive‘ im gleichen Syntagma!


Folgen von gleichstehenden Ablativen, Partitiven oder Pertinentiven bei
Verben und Nomina (z. B. rarhp dvdpüv re Yeöv re) gehören wie die ent-
sprechenden Folgen von Vokativen, Nominativen, Akkusativen, ‚Dativen‘,
von Adjektiven usw. zur Zusammenziehung von Syntagmen (s. u. C II).
Ketten von adnominalen ‚Genitiven‘, wobei vom zweiten an jeder vom
vorhergehenden abhängt (vgl. dieGenealogien 0.S. 119,21), können besondere
Wortfolge bedingen,? z. B. p6ßw $oFtou xal ve@v dervommrog xararıou Thuk.
IV 10, 5, tod olxov is nio9oosws ray rnaldwv tod Nıxiou Isae. 2, 9 (aber ai-
dos buyns arhoewg Evexa Plat. leg. 672d). Artikel und Wortfolge können
eindeutige Auffassung verbürgen, wenn das Regens eines Genitivs selbst
im Genitiv steht: Beispiele wie tod Exeivou Aöyov ‚der Rede jenes‘ Thuk. III
44, 4, Köpov Aoav tod Exeivou SobAou Xen. an. 115, 38, ray Eaurav wAelovrar
Xen. Cyr. VII 4, 13 (eine syntaktische Zweideutigkeit besteht nur z. B. in
dıa TÜV Erkpwv xıvöövav Dem. 18, 45).? Wie schon einzelne genannte Bei-
spiele zeigen, können die voneinander abhängigen Genitive von verschie-
dener Art sein; vgl. noch öAtywv Nuep@v Evexa neydAov iodod döGEwg ‚We-
gen Zahlung eines hohen Soldes für wenige Tage‘ Thuk. I 143, 2. Zwei
Genitive gleicher oder verschiedener Art (oft ein gen. subj. mit einem gen.
obj. usw.) können auch von einem Nomen abhängen, so ein gen. obj. der
Person und der Sache xar& Anuoapnrov NV xaranavoıv rs Baoıning Hdt.
VI 67, ein gen. subj. und ein gen. obj. nv roö Aaynros rÜv ve@v Kpxmv
Thuk. III 145, 6, ein gen. subj. mit Gen. der Beziehung ryv Exeivwv u£A-
Anoıv tav &s Aug derv@v Thuk. III 12, 2, ein gen. poss. oder subj. mit lo-
kalem Partitiv Tebdpavrog &oru Mucöv Aesch. suppl. 549, röv Oirng Zuvos
rd&yov Soph. Tr. 1191, & Xrxwdovrog Ebßotas oradua Soph. Ph. 489, nv
av Daıdrwv rpoevotunow hg Kepxöpas Thuk. I 25, 4, ein gen. subj. mit
Gen. des Stoffes, Bestandes 7 ‘Hpaxtewrav SovAela Ts av Mapıavöu-
vov xaradourscews Plat. leg. 776d, gen. obj. mit Abl. 7 droxinceı you
zöv ruA@v ‚durch meine Ausschließung aus den Toren‘ Thuk. IV 85, 3.
ı Vgl. Kühner-Gerth 1, 337 Anm. 4. nes‘ ins Griechische.
Eine genauere stilistisch-vergleichende 3 In Beispielen wie Hug to0g dvdpuroug Ev
Behandlung dürfte nicht ergebnislos sein. öv aımudrav toig Yeoig elvaı Plat. Phaed.
2 Man übersetze z. B. die Formel eines be- 62b gegenüber Aneig ... . arhuara Yewv xal
kannten Pfänderspiels ‚Das ist der Schlüs- dauuövov leg. 906a ist die Folge zweier
sel der Türe des Hauses des hölzernen Man- Genitive durch den Dativ vermieden.
136 DoWortarien und Wortformen. I. Nomen

Zwei ‚Genitive‘ verschiedener Art beim gleichen Verb sind oben wiederholt
vorgekommen.
Die Geltung eines besonderes Syntagmas kommt keiner dieser meist etwas
zufälligen Konstruktionen zu, die daher mit dem doppelten Akkusativ
nicht auf eine Stufe zu setzen sind. Ganz selten ist auch ein genitivisches
oyhua xad” örov nal £pog (0.8.129,2): ei tod naLdög To God Tolde Eoreirog
&v roicı npodbporsı BaAav rbyornı means Tns xapdins Hdt. III 35.

2. Der neugriechische Genitiv


Der neugriechische Genitiv zeigt gegenüber dem altgriechischen be-
deutende Einbußen, die bes. zu Lasten des alten Ablativs und Partitivs
gehen, während der Pertinentiv, im ganzen gut erhalten, sogar einzelne Aus-
weitungen aufweist. Der adverbale Genitiv würde im Neugriechischen
gegenüber dem adnominalen noch stärker zurücktreten, wenn nicht der
Genitiv den echten Dativ des Altgriechischen ersetzen könnte. Für diesen
kann auch der Akk. (außer im Nordgriechischen nur bei Pronomen) oder
(et); mit Akk. stehen, während für die Fortsetzungen des altgriechischen
Genitivs oft &nö mit Akk. steht (z. B. uepixol Ar’ aöro0g ‚einige von ihnen‘;
bes. bei Plural und nordgriechisch). Der Gen. Plur. tritt zurück; der Gen.
bei Adjektiven ist selten (außer bei öuorog u.ä. bes. dialektisch, z. B. kypr.
Anpayros Tig dyarıng ‚areipog Tod Epwrog‘, Kppwaros ring rrüpekıs ‚fieberkrank‘).
Alter Ablativ lebt fort in uıxpörepög ou (0. S.98,5 a), nedatver TYG melvas
‚er stirbt an Hunger‘, 76 Bpyxaue wis dpxins ‚wir fanden es von einem Aus-
gangspunkt, mit einem Male‘, dialektisch (Karpathos, Kypros) &xouoE ou
‚höre mich‘; Beispiele wie nou Yüpeıbe Axyod rupt ‚er bat mich um Hasenkäse‘,
u&s Imrodv noAAd ‚sie bitten uns um vieles‘ lassen sich mit altem doppeltem
Akk. bei ‚bitten‘ (0.5. 81.) zusammenhalten; aber der Gen. von po0 ’puye
t&nsovı ‚die Nachtigall entfloh mir‘, you Eepuye Evas Aöyog ‚ein Wort ent-
schlüpfte mir‘ wird, obschon jetzt parallel &n6 mit Akk. steht, historisch
den Dativ vertreten! (in rag repreı Tö roripı kann auch alter adnominaler
Gen. vorliegen). Vom alten Partitiv ist der adnominale Gebrauch noch
erhalten (xaveig uac, roug ‚einer, keiner von uns, ihnen‘; auch öoı nas engl.
all of us ‚nos omnes‘), neben «r6 mit Akk.; uövog (novayöc, TrOTE) mov, Toug
erinnern an den alten Gebrauch von &xvrod usw. (o. S. 100, b); über das
Fortleben des lokalen und temporalen Genitivs s. o. S. 111, 4; wie der ab-
lativische ist auch der partitive und vom Partitiv ausgegangene Gen. bei
Verba (0. S. 102 ff.) durch den Akk. und durch Präpositionen ersetzt (Reste
bei ZnAebo und in südostgriechischen Dialekten, z. B. auf Karpathos und
Kypros, so bei &yyt£o ‚berühre‘, &9vnoönaı ‚ich erinnere mich‘, Anowovö
und Zexavvo ‚vergesse‘, vadw ‚verstehe‘, yzı® ‚verlache‘. Vom alten Per-
tinentivist derappositive Genitiv (s. 0.S.122,1b«) wohl gelehrt, z. B. eiye
Tg Korpannis Ta uarıa ‚Augen wie der Blitz‘; erweitert ist der prädikative
Gebrauch; vgl. nv elxes $odexx xpovov ‚du hattest die Tochter als eine von
12 Jahren‘; nach eivaı rg nödag ‚es ist Mode‘ auch vröverau is uödas ‚er,
sie kleidet sich modisch‘; nach rowavod elvaı ‚tivos Zoriv;‘ auch elvaı roü
1 Vgl. onnnrpov dE ol Exreoe yeırpög E 31 u.dgl.; s. u. S. 147.
4. Kasus. e) ‚Genitiv‘. Anhang. 2. Neugriech. Genitiv-f),Dativ‘ 1437
oxorwuod ‚er ist des Todes‘, od Iavarou-neprer ‚er fällt wie tot (eig. des
Todes) nieder‘, kypr. eloaı od ürtvov ‚du bist des Schlafes‘ = ‚schlaftrunken‘.
Vom Possessiv geht durch Verschiebung der syntaktischen Gliederung der
dativische Gen. aus;! z. B. &öwxe 7 nıxpfig Td ypduua ‚er gab der Jüng-
sten den Brief‘ war anfänglich &. 16 yp. &ore Tv tüg kıixpäc ‚der Jüngsten
gehörte‘, ynoö mıaver’ N dvanvon ‚mir stockt der Atem‘ oder ‚mein Atem
stockt‘; vgl. die Vermischung von Gen. und Dat. im Arischen (Speyer, VuSS
20 $71 f.; Brugmann, Grundr.? II 2, 488). Analogisch steht z. B. auch
&rioud@ ‚folge‘ mit Gen. (altgr. &xoAoud& rıyvı) und neugriech. Gen. für dat.
commodi oder ethicus u.ä.
Vereinzelt sind ein Gen. der Beziehung (xdorpo oapavra. dpyvıkc Tod
YnAov ‚eine Burg, 40 Klafter an Höhe‘ (alt rö öWos) und Adverbien wie wovo-
nı&c ‚auf einmal‘, nıäg xoravıäg ‚auf einen Schlag‘, xovroXoyi; ‚um es kurz
zu sagen‘, tod xaxou ‚vergebens‘, 3) ro Üwoug H tod Pa%oug ‚biegen oder
brechen!‘. Genitiv steht auch noch bei Adverbien wie dnavw ‚en&vw‘, urepo-
Ta .Eunpoodev‘, xovr& ‚nahe‘, ual: ‚zusammen mit‘, dagegen nicht mehr
bei Präpositionen wie &rö, u& (= uera) ‚mit‘, &vrig ‚anstatt‘.
Partitive Genitive desOrtes und der Zeit finden sich noch; in älterer Volks-
literatur z. B. Zpyeraı Tod xaurou (vgl. hom. redtoro) xaßaArapng ‚er kommt
durchs Feld zu Pferd‘, rotyou rotxov o£pvovray ‚an der und jener Wand hin
wurde er geschleppt‘, orepı&s Yeva ta plöw ‚aufs Festland werde ich sie
(Schiffe) werfen‘; bes. kypr. rob röpra ns nöpras ‚von Tür zu Tür‘, ra«atvvo
tod röpov ‚ich gehe des Wegs‘, uratvo tod xwpxod ‚ich gehe äuf das Dorf
zu‘, $xu0 Yopzs ng Nuepod, zweimal des Tages‘; allgemein sind tod xpövou
‚ım kommenden Jahr‘, wovoxpovod ‚im gleichen Jahr‘ u.ä. (aber z. B. rov
Xpıorod ist gekürzt aus ’s tod Xp. nv Eopryv; vgl. aüpıo eivaı Tod Mıyanı
’Apyayysiou ‚morgen ist Michaelis‘). Wesentlich nach Thumb, Handb. ngr.
V.2 30-32. 35 f.; Tlaprlavos, N. o. 44-49. 583 f. 701.

f) ‚Dativ‘
Lit. s. 1, 544{.; ferner Witkowski, HSG 283-308; C. Guenther, De genuin}
quem vocant dativi usu Homerico. Halle 1884; J. Rumpel, De dativo Thucydideo.
Königsberg 1857; R. Helbing, Über den Gebrauch des echten und soziativen Dativs
bei Herodot. Freiburg i. Br. 1898; J. E.Ellendt, Einige Bemerkungen über den home-
rischen Sprachgebrauch (Dativ) in: Drei homerische Abhandlungen. Leipzig 1864, 37 ff.;
M. Holzmann, Der sog. Loc. des Zieles im Rigveda und in den hom. Gedichten. Zeit-
schrift f. Völkerpsychol. 10,182 ff.; E. Th.Schneidewind, De casus loc. vestigiis apud
Homerum atque Hesiodum. Halle 1863; C. Capelle, Dativi localis quae sit vis atque
usus in Homeri carminibus. Hannover 1864; J. Nahrhaft, Über den Gebrauch des
lokalen Dat. bei Homer. Wien 1867; H. Lehmann, Zur Lehre vom Loc. bei Homer.
Neustettin 1870; E. Walther, De dativi instrumentalis usu Homerico. Breslau 1874;
F. Holzweissig, Über den sociativ-instrumentalen Gebrauch des griech. Dat. Burg
1885; R. Helbing, Der Instrumental bei Herodot. Karlsruhe 1900 (vgl. auch weiter
oben); J. Humbert, La disparition du datif (du Ier au Xe siecle). Paris 1930 (Coll.
lingu. 38); vgl. dazu Debrunner, IF 51, 221-23; Mayser, Pap. II 2, 145-51. 240-397;
Delbrück, Vergl. Synt. 1, 217-30 (Lok.). 231-74 (Instr.). 27-76 (-gı). 277-306 (Dat.);
Brugmann, Grundr.? II 2, 506-65; Hirt, Idg. Gr. 6, 53-75. 121-34; W. Havers,
Untersuchungen (s. Abkürz.); A. Green, The Dative of Agency. A Chapter of Indo-
European Case-Syntax. Diss. New York 1913; Fraenkel, Synt. lit. Kas. 42-104.
ı Vgl. u. S.170f.
138 B.Wortarten und Wortformen. I.Nomen

Wie die Gebrauchsweisen des griechischen ‚Genitivs‘, hat man noch im


49. Jahrhundert die nicht weniger weit auseinanderführenden Anwendun-
gen des griechischen ‚Dativs‘ aus einem Punkte zu erklären versucht,! ob-
schon auch hier nicht erst die damals noch junge vergleichende Sprach-
wissenschaft, sondern schon die nationalrömische Grammatik (o. S. 54)
den richtigen Weg hätte weisen können: vom sog. echten Dativ sind Loka-
tiv und (Komitativ-) Instrumental zu scheiden. Der (echte) Dativ des Sin-
gulars ist syntaktisch unvermischt erhalten im Lateinischen und Oskisch-
Umbrischen, im Altindischen und Awestischen, im Baltisch-Slawischen, im
Armenischen (nur beim Pron.), der Lok. Sing. und Plur. im Arischen und
Baltisch-Slawischen (nur der Lok. Sing. im Oskisch-Umbrischen, im La-
teinischen nur in Resten), der Instr. Sing. und Plur. im Arischen, Armeni-
schen und Baltisch-Slawischen (der Instr. Sing. teilweise auch im West-
germanischen). Das Arische hat für Dat. und Abl. Plur. nur eine Form, die
im Italischen, Keltischen, Germanischen auch instrumentale und lokative
Bedeutung bekommen hat, während im Griechischen und Baltisch-Slawi-
schen ihre ablativische Bedeutung vom Genitiv übernommen wurde. Auch
im ältesten Stand des Griechischen hob sich formell und teilweise syntak-
tisch vom Dat. Sing. auf -wı der Lok. Sing. auf -eı/or, in Spuren der Instr.
Sing. auf -n/w» ab,:vom Dat. Lok. Sing. auf -&ı der Instr. Sing. auf -&. Nur
dativisch war die früh zurücktretende Endung -eı gegenüber Lok. (Dat.
Instr.) -ı; auch im Plur. hat der Lok. auf -oı (auch in -oıoı -&cı) auch
dativische und instrumentale Bedeutung bekommen (-oız, teilweise sicher
aus -oıcı entstanden, mag anderseits bis zu einem gewissen Grade idg.
-öis Instr. fortsetzen; s. 1, 556). Nur adverbial und in Infinitiven ist
griech. -«ı, wohl ein Ausgang des ‚Dat.‘ Sing. (s. 1, 548), erhalten; über
den ‚weiten‘ Kasus auf -pı s. 1, 550f. und u. S. 171ff. Der adnominale Ge-
brauch des Dativs ist im Gegensatz zum ‚Genitiv‘ vom adverbalen aus-
gegangen.
Wie sich der Synkretismus, dessen allgemeine Bedingungen 0.8.56 f. dar-
gelegt sind, für Dat., Lok. und Instr. im einzelnen vollzogen hat, ist nicht
mehr ersichtlich, da die Entwicklung zum großen Teil vor Beginn der grie-
chischen Überlieferung liegt. Sicher scheint, daß dabei die u. S. 168 ff. und
bes. S. 169f. besprochenen Doppelkonstruktionen eine wichtigere Rolle ge-
spielt haben als die formellen Berührungen (so fielen z. B. alter Dat.-Lok.
auf -& und alter Instr. auf -& erst im vollen Lichte der Geschichte formell
zusammen, als die syntaktische Fusion schon längst vollzogen war). Weit
hinter das Griechische würde zurückführen die o. S. 55 als möglich be-
zeichnete Herkunft des echten Dativs aus einem Lokalkasus.? Eine voll-
kommene syntaktische Einheit war der neue griechische ‚Dativ‘ nie: vom
echten Dativ und unter sich bleiben einzelne Anwendungen des Lokativs
und Instrumentals syntaktisch stets geschieden, und die Unterschiede wer-
den auch wieder sichtbar durch den Präpositionsgebrauch (im allgemeinen
£v u. a. bei lokativischem, ovv bei instrumentalem Dativ, Präpositionslosig-
keit beim echten Dativ). Es ist durchaus möglich, daß im Frühgriechischen
ıZ.B. Krüger $ 48, 1: ‚daß einem Be- * Daher ist im folgenden der Lokativ dem
griffe etwas beigelegt, zugewiesen werde‘. Instrumental vorangestellt.
4. Kasus. f) ‚Dativ‘. I. (Sog. echter) Dativ. 1. Direktiv-finalerD, 139
zunächst echter Dativ und Instrumental zusammenflossen.! Aber im Spät-
alt-, Mittel- und Neugriechischen wird gerade der echte Dativ auch lokal
ausgedrückt (durch eis mit Akk.); bei der Auflösung des altgriechischen
Dativs gehen also echter Dativ und lokativischer Dativ zusammen, während
der instrumentale Dativ seinen eigenen Weg geht (Ersatz durch META, E
mit Akk.).
I. (Sog. echter) Dativ
Auch im engern Sinne des sog. echten Dativs gibt die Bezeichnung Dativ
(griech. dorıxn 0.5.54) nur ein allerdings uraltes Beispiel aus einer großen
Menge gleichartiger. Die Hauptfunktion des echten Dativs ist nämlich die
Bezeichnung der persönlichen Beteiligung an der Verbalhandlung oder die
Stellungnahme zu derselben; durch seine persönliche Note hebt sich der
echte Dativ von den rein sachlichen Lokativen und Instrumentalen ab.
Nach dem Zusammenhang kann diese Beteiligung äußerlich oder innerlich,
freiwillig oder unfreiwillig, erwünscht oder unerwünscht usw. sein; der
Dativ wird dabei durch eine Personenbezeichnung, nur selten durch eine
den Personenbezeichnungen nahestehende Sachbezeichnung (Personifika-
tion, Kollektiv) gebildet. Von dieser großen Gruppe ist eine andere, viel
kleinere Gruppe von überwiegend unpersönlichen Dativen zu unterscheiden,
die in direktiv-finaler Bedeutung, zur Bezeichnung der Richtung und des
Zieles, des Zweckes auftreten; diese soll hier zuerst behandelt werden.

1.Der direktiv-finale Dativ

Deutlich ist die Richtung ausgedrückt an der Stelle &9° eparoız xArotaıs
du” Zywv ‚das Auge auf die Zelte gerichtet haltend, nach den Zelten hin
sehend‘ Soph. Ai. 190, der Zweck an der Stelle &rei npoxad&ooaro yapım ‚als
er (Aias den Hektor) zum Kampf herausgefordert hatte‘ H 218 (vgl. lat.
receptui canere).?
Während hier nur (echter) Dativ in Frage kommen kann, läßt sich der
‚Dativ‘ zum Ausdruck der Richtung und des Ziels bei Bewegungsverben
(z. B. Yardoon &ocı ”Ayaıobs ‚die A. zum Meer hin drängen‘ & 294), auch
als Lokativ des erreichten Ziels fassen (u. S. 155 f.,b); doch ist diese Auffas-
sung in dem genannten Beispiel und in andern weniger befriedigend. Man
darf weiter die Infinitive auf -uevaı (-var) -oxı und -odaı hierher ziehen (vgl.
schon 1, 808 f.); nach denen auf -«ı werden auch die auf -wev -eıv häufig final
gebraucht, z. B. ‘Ex&vnv xol xrnuar’ Ku abrh Swoqev ’Arpelönıv &ysıv H 351.
Im übrigen s. im folgenden.
Für direktiven Dativ bei Verben der Ruhelage vgl. noch deAlov 8° dvaßXtreı Aruracıv
Eur. Ion 1467 (mit persönlichen Dativen roig xepronoöc: yopydv ws avaßXireı Eur. suppl.

ı18o Brugmann, Grundr.? II 2, 490. yoAdang co 20 (dagegen instrumental un


2 Vgl. &brög yap xdpum Tponad&ooarto mrdv- Taya voıv £pıg xal xepol yeynraı (‚handgreif-
zac dplaroug H 285 (und Idı npoxddeoont... lich‘) o 13, xepol naxnoxodaı o 39); vgl.
MevXxov ... uaxtoacdaı I’ 432 f., KA Vogrinz, Gramm. 304 (Brugmann-
Y’deIMevderv nponaAllero A 389, mp. ro&dleodaı Thumb? 461 faßten x&pum als ‚aus Kampf-
4% 228, ovunalleıv npoxadeiraı Anakr. 5, & lust‘, xepot als ‚manibus ad pugnam para-
D.2, später eis, &ri, np6g), xepol (zum Hand- tis‘).
kampf) 82 un ri Almv npoxarlleo, un pe
440 B. Wortarten und Wortformen. I.Nomen

322, &pvog... & düw” dveßiep’ Eur. Bacch. 1308), &g yfj Exoborog ob oxnowmv (scil. mv
vaov) &y A IleAorovwno@ ‚entschlossen, Kurs zu halten auf‘ Thuk. IIT 33, 1, oxövres
“Pryio xal Meoonvn Thuk. VII 1, 2 (mit xar« I 110, 4. öfter &c); für den Dat. bei Be-
wegungsverben ’AAyeö ntoow xaraßds Pind. O. 6, 58, döuorg (-oug Wil.) rapasteiyovra
Aesch. Cho. 568, &uoig Ixerng mpoolAdeg... dönorg Aesch. Eum. 473f. (vgl. rpoonA-
%ov &xrats Eur. Hel. 1539), &xßB&ANeı sony Acuxy) napeık porvlov araidyuarog Soph. Ant.
1238 {., anders wohl xauai rtoev ‚fiel auf der Erde auf‘ A 482, x. BaAov E 588, x. tıdelg
röd« Aesch. Ag. 906, YEvreg x. Hdt. IV 67.1
Direktiver Gebrauch unpersönlicher Dative kehrt wieder in ai. vandya gacchati ‚er
geht dem Walde zu‘ usw. (Speyer, VuSS 13 $ 43), in slav. dolu ‚zu Tal‘, domovi ‚nach
Hause‘, Präp. ka ‚zu‘ mit Dat. (vgl. ai. kam als Verstärkung hinter Dat. von Personen
und Abstrakta; Brugmann, Grundr.? II 2, 855); finaler ist durch lat. gränätui, £suz,
ai. mädäya ‚zum Rausch‘, awest. Präpräi ‚zur Fürsorge‘, aksl. smöchu ‚zum Spott‘ zu
belegen; er steht auch neben persönlichem Dativ: lat. alicuz auxiliö venire, mittere,
alicuz honöri esse (aber griech. x6ouog roör’ Zoriv &uol Aristoph. nub. 914), ai. na ütdye
‚uns zur Hilfe‘, slav. otedati d«sters braku ‚(einem) die Tochter zur Ehe geben‘; vgl.
Brugmann, Grundr.? II 2, 553. 559 f.). Lat. it clamor caelö Verg. Aen. V 451 darf frei-
lich nicht mehr für den direktiven Dat. angeführt werden, da darin nach der Unter-
suchung von Löfstedt, Syntactica 1, 149 ff., gräzisierende Künstelei der Dichter-
sprache zu sehen ist, und spätlat. balnezs zre ist falsche Gelehrsamkeit statt ad balnea zre
(ebd. 158 f.).
Die früher geltende Ableitung auch des Lokativs aus dem Dativ der Beteiligung hat
auch für den engern Bereich des direktiv-finalen Gebrauchs nichts Überzeugendes.
Man muß mindestens‘zugeben, daß sich der echte Dativ in einen direktiv-finalen und
in einen Kasus der persönlichen Beteiligung scheidet (darauf führte Solmsen, KZ
44, 161 ff., den formellen Unterschied zwischen -aı und -sı zurück; vgl. o. 1, 548).
Aber der Ausdruck des persönlichen Dativverhältnisses durch Präpositionen z.B.
in neugr. (el)g robg ptXoug ‚den Freunden‘, italien. agli amici, frz. aux amis spricht
dafür, im direktiv-finalen Gebrauch den Ausgangspunkt für den persönlichen Da-
tiv zu sehen, wobei auch die formellen Beziehungen zwischen Dat. -eı -«ı -wı und
Lok. -ı -eu/or (vgl. auch Dat. Lok. -äı) bedeutsam werden (vgl. Meillet o. 1, 548). Ein
räumliches Moment enthalten auch einzelne Gebrauchsweisen des Dativs der Beteili-
gung (s. u. 8. 145, ß1; 152, 2).
Final wohl auch Zpıdı ‚zum Streite‘: tig 7’ &p opwe Yeiv Epıdı Euvenxe uayeodaı A 8,
xrunog Gpro Yewv E. Euvıövrav 'T 66, Yeobg &. Euveraüveıs ® 394; über andere Auffassun-
gen s. Brugmann 461. W.Schulze, PhW 1896, 1333 (= Kl. Schr. 649) faßt nach
Classen zu Thuk. III 82, 2 final auch &peAtg und xarorxioeı an den Stellen ig &Ang
"EMadog Andong Euvaymwvioupneung, t& Ev Pößo, & SE @peil« Thuk. I 123, 1, npöpaxoıv
nev ’Eyeoraiov Euupoaxia nal Acovrivav xaroıxloeı, TO SE KANdE; Lixedlag Erıdunia« Thuk.
VI 33, 2 (abgelehnt von Brugmann? 461; in der Tat liegt kausale Auffassung nach den
vorausgehenden pößo und Evuuuayxia näher). Vgl. auch 1, 789 über die Desiderativa auf
-EL@.

2.Der Dativ der Beteiligung

Im Dativ der Beteiligung steht die Person (selten eine Sache), die irgend-
wie an der Verbalhandlung (oder an einem etymologisch oder semasiologisch
verwandten Nominalbegriff) beteiligt ist; die Skala der Teilnahme reicht
vom Körperlichen zum Triebhaften und Geistigen und von wärmstem Mit-
gefühl zu nacktem Interesse und passiver oder widerwilliger, feindlicher
Beteiligung. Gegenüber dem Dativ der Beteiligung fehlt dem Genitiv der
t Auch für die genannten Stellen u.a. ge- (prägnantes) ‚auf die Erde‘ erklären (z. B.
nügt also die Bedeutung ‚auf der Erde‘ x. Ada n 160, x. xeitevog IG? II/III 1672,
wie in x. £pxou£vov dvdparwv E 442; aber 305). Erst recht nicht zu verwerten sind
auch die meisten Stellen, die für ‚auf der rn&aaı xarat napal oral. Über den Dat. bei
Erde‘ angeführt werden, ließen sich durch kommen s. u. 8.142.
4. Kasus. f) ‚Dativ‘. I. (Echter) Dativ. 2.Dat. d.Beteil., a)«) beilntrans. 141
Teilnahme (0. S.123f.) von Haus aus das persönliche Moment. Der Dativ
der Beteiligung steht einerseits in engerer, mehr oder weniger fester und
notwendiger Verbindung mit Verben und zugehörigen Nomina, anderseits
in loserer, freierer Fügung neben solchen; aber auch die Verba der ersten
Gruppe werden oft absolut gebraucht. Während Unterschiede in der ersten
Gruppe vornehmlich durch die Wortbedeutung bedingt sind, zeigt die zweite
eine Anzahl von Sonderentwicklungen auch formaler Natur. Wie zwischen
diesen Hauptgruppen, bestehen auch Übergänge zwischen Untergruppen.

a) Der Dativ der Beteiligung in engerer Verbindung mit Verba und No-
mina.
Hier sind von den Intransitiva mit Dativ (gelegentlich neben ‚Genitiv‘)
die Transitiva geschieden, bei denen der Dativ der Beteiligung neben dem
Akkusativ des (affizierten oder) direkten (näheren) Objektes als indirektes
(entfernteres) Objekt erscheint. In der Bedeutung entsprechen die Transitiva
meist den Intransitiven; nur vereinzelt tritt analogische Konstruktion nach
dem Gegensatz auf (s.’u. S. 146,2).
&) Intransitiva.
1. Deutliche Richtungsbeziehung hat noch der Dativ der Beteiligung bei
Verben: 'begegnen: avräv (Ev- an- bn-), Avrıav -ıkleıv U. ä., &yxüpeıv, &v- Ertı-
rept- ouvruyyaveıv (aber tuyyaveıv mit Gen.); entgegentreten: &v%- bploraodar;
weichen: eixeıv (Ör-), Xwpeiv (napa-); sich nähern: nerdleıv (Zu-) und Med.,
ritvacdaı mAnoLaleıv; zZ. B. begegnen: Suornvwv de re naLdeg Eu@ HEVEL dvrioWarıv
Z 127, 9 oi Zreıt’ Hyrnoe (friedlich) Z 399, oi 8° Hvreov @AANAoıcıv H 423, ums
avrızosıacexeivoc147, Aydtebgrootoye...Eppıy’ avrıßornoaı H113f., dazu ry
d’avrios Spvur’ ’Arörrav H 20, ilovro Avrtoı roicı Anxedarnoviorcı Hdt. VI 77,
’AßBlIW xaravriov VII 33,1 rüpavvog Anag Exdpog Eieudepia xal vöuoLg Evarvrlog
Dem. 6, 25 und rois anodeıyYdeicıv Exdpots Evavrıapara Dem. 18, 309; eve-
xupoav roloı ebvobyorcı Hdt. III 77, Puraxf) rpo av nuAGv Evreuäönede Xen.
Cyr. VII 5, 25; — entgegentreten: "Hon (Anrot) 8° avresım Y 70 (72), Euupopats
tais ueyloraus Öploracdaı Thuk. II 61, 4, üroornvar abroig (tots Ilepoatc)
’Adnvatoı roAunoavres Xen. an. III 2, 11; — weichen: ei&ate nor obpeücı
dıerdeuev Q 716, 5 te wor eikeıe nödeocı & 221, Dat. neben (ablativischem
oder partitivem) Gen.: und’ eixere yapung ’Apyeloıs A 509, ol venrepo. aüröv
(der Ägypter und der Spartaner) roioı npeoßur£poroı auvruyyavovreg eixougı
vis 6800 xal Exrrparovrar nal Errıodor && Edpng bmavioreara Hdt. II 80, 6800
TAPAYWpNONL Tov venrepov npeoßurepw Xen. comm. II 3, 16, xpn ots ExYpoic
zus husrkpas (Xpas) napaywproaı Isoer. 6, 13, rüg Ereudeptas zn. Diinno
Dem. 18, 68, od dxpıßoög &oıs rapaxapyr&ov Strab. IV 1, 1; Dat. neben
Akk. der Beziehung: rd öv u£vog oddevi eixwv X 459, einovras & det Soph.
OC 172, zö roAırınÖ$ vouo... napaympeiv ypn r& roıade Plat. leg. 959e;
mit Dat. des Triebes, von Abstraktem, äußeren Umständen: & Yuu@ eidas
1598, oör’ dxvo elxwv obr’ dppadincı vooro K 122, Bin xat xaprei einwv v 143,
revin einov E 157, Bßpeı elkavres Erionöuevo. uevei op 5 262, Avayın Aesch.
Ag. 1071, dpyf 8° eiäa Eur. Hel. 80, ji AAıxin Hdt. VII 18, Zuupopais Thuk.
1 Gewöhnlich &vrioc, &vriov mit Gen.; vgl. 0. 8. 97.
142 B.Wortarten und Wortformen. I. Nomen

1 84, 2, Cnulaıs Xen. Cyr. 16, 21; sich nähern: einer Person uarpi re& neia-
ocıc Pind. N. 10, 81, une nAodelnv yausra Aesch. Pr. 897, rovroız (den
Arimaspen) ob u tale Aesch. Pr. 807, öxwg reikosıe roicı norsuiorcı Hdt.
IX 74, rolors ob xph Imploıs nerdleıv Xen. Cyr. I4, 7, einem Ort äpnara...
4dovi nidvaro W 368, mAh Xdovi 3 438, oddeı nAnvro 468 (Er? obdeı riivaraı
T 92 f.), oxon&Aw neninutvog u 108, vov xal Td TAG vnoov uade. radrn edler
vaußkrng obdetz &xav Soph. Ph. 301, einer Sache d6wororv mı$väs h. Cer. 114 f.,
dontdes . . . Emdnvr’ aAMMMAncı A 449, neixoev vneooı M 112, Unsinnlichem ös
zıc Kidpein meiden u Al, &öv... Zbvrı meraleı Parm. 8, 25 (vgl. öuorov önoto
der nerdleı Plat. conv. 195 b), # pYıvorapw Hippocr. progn. 24; Adjektiva
und Adverbia der Bedeutung ‚nahe‘ (die häufig Gen. haben, s. o. S. 97):
reras Eußöro Pind. O. 7, 19 (oxirıo r. N. 11, 4), ool rn. Aesch. suppl. 208;
iorin &urrerad6v Hes. E 734, rAnotoı KAAnAoıcı W732, Anola To vuupio Soph.
Ant. 761, oradeioa 7& rexövrı ninotov Eur. IA 1551, dazu minoıalo (Gen.
selten): röde r&vdpt Soph. OR 1136, obdevi owuarı neninowaxog Isocr. 3, 36,
Aaıora robrors (Tot; rönors) nAnoıdlav nderaı Amphis fr. 4 (II 237 K.), @
radeı Xen. Cyr. VII 3, 16, (naıdeboeı) Plat. civ. A96a, rw yevaıdoxeıy Plat.
conv. 181d, &pyais Theophr. char. 26, 3 (rpög nv rorıreiav Luc. Anach.
21); Zyybs (-ÖYev -Ö9ı) seit Hom. mit elvaı und Dat.! (sonst Gen.); vgl.
oVdE oL inror Eyyos Eoav npopuyeiv A 339 f., &yyds 84 rı naxdv Ilpıkuoro
texeooıv X 453, 6 yap Ha ol &yybdev Hev P 554, Eyybsdı por Yavaros X 300,
toiod’ Eyybsövras Eur. Heraclid. 37; auch &yx- gewöhnlich mit Gen., aber
Dat. z. B. &yyı xaprropöpoıg Apobpaıcıy Pind. N. 6, 9, Zxauavdpov yebuacıv
ayyxod 9, 40; vÄoor .. . ua oxedov MAANANaı ı 23, oridev Tiußw axEdov
Pind. N. 10, 66, @yopaow... £&ng "Apıoroyetrovi Aristoph. Lys. 633, doxet
robroıs Eng elvaı Plat. Crat. 399d, 7& robroıs Epeing AHuiv Aexteov Plat.
Tim. 30c.
Mit sich nähern ist verwandt (zu jemand) kommen; wo man aber auch an den Dat.
commodi denken kann:? £ortpiog 8° Odvonr xal vie Siog bpopßös Hiudev nm 4521., ro
d’alel apkuepov EoAdv Unarov Epyeraı navri Bporav Pind. O.1, 99f., &aA AAYev nöra Zmvög
&ypurvov Beiog Aesch. Prom. 358, obdE nor rroralvıov iu” oVdtv HEeı Aesch. Prom. 102 f.,
Mer to xanöy Aristoph. ran. 606, &uol KyyeAin Axeı nap& Baoıkog Hdt. VIII 140%, &x-
Yıoarov, avad, ptyua Toüd” Axeı narpl Soph. OC 1177, Are por yever... mevdeiv Soph.
0C 738, xarög uev abroig nardaveiv 7xov Blov Eur. Alc. 291, HAYov 82 xal Qcsoräv Inmig
roig ’Admvaloıs war 7b Euunaxıxöv Thuk. I 107, 7 (und öfters; vgl. auch robg Opäxas
robg T& AnuoodEver borepnoavrag ‚die für die Expedition des D. zu spät kamen‘ Thuk.
VII 29, 1), roig ’Adnvatoıg ag AAdE T&... yeyevnueva (zu Ohren) Thuk. VIII 96, 1, Axov-
owv aör@ &yyedoı Xen. Cyr. V 3,26, ei narıv &Adoı ri "ERKSL xlvduvog 6nd Bapßdpwv Xen.
hell. VI 5, 43, Axeı öuiv 6 xaupög Lys. 12, 79, dropoövrı abr@ Epyeraı Ilpoundebg Plat.
Prot. 321c; s. auch Mayser, Pap.II 2, 244. 270; Blaß-Debrunner? $ 192; ent-
sprechend (neben bloßem Akk. und Präp.) in den Komposita elo-, &rx-, rpoo-, z.B.
elojAde Toiv rpig &9Aloıv Epıs Soph.0C 372, Kpotow ZoeAdelv rd rod ZöAwvog Hdt.I 86; dpvic
y&p opıv &nfAde M 200, öre Bovalv ErrnAudev (Achill) Auerepnoı T 91, &vdaüra orparoredevo-
uevorar ErrnAde ev 6 voaurıxög näg arparög Hdt. VI 95, xal ol ErmiAde nrapeiv Hdt. VI 107,
6 Osuiororing Ererdav rois Anxedauuovloıg (‚vor sie tretend‘) Thuk. I 91, 4, &rtpyovrar
yap nuiv &G oöx Auvvouuevors Thuk. VI 34, 8, öooıg npoohAYov KßAußei Euvouoig Aesch.
Eum. 285, «lg &v npoo&i9%w Xen. conv. 4, 38, td npoosAYelv Ta drum ‚vor das Volk treten‘

ı Danach seit Aristoteles auch &yyllııw ?So z.B. Kühner-Gerth 1, 418; Ha-
mit a vgl. Helbing, Kasussyntax vers, Unt.4.
230 f.
4.Kasus. f) ‚Dativ‘. I. (Echter) Dativ. 2.Dat.d. Beteil., a)«) beilntrans. 143
Dem. 18, 13, hellenist. rpoo&px. ri Puocogia,“ &yopxou@ u.ä. Mehr s. GEL s. vv.;
weggehen: I x£ woı alvov And npanidov &yos dor X 43, Enerön abroig ol Bapßapoı &x räc
xapas &rirdov Thuk. I 89, 3 (und sonst; s. Kühner-Gerth 1, 418).

2. Zuteilwerden, zufallen und (sein =)gehören; dabei wird gegenüber dem


Genitiv, der den Besitzer (auch in juristischem Sinn) heraushebt (0. S. 123 1)}
die Tatsache betont, daß etwas für einen da ist, einem zu Gebote steht
(auch ohne daß er Eigentümer zu sein braucht), übertragen z. B., daß etwas
(ohne sein Zutun) über einen kommt; doch ist der Unterschied nicht über-
all gleich scharf. So steht an den beiden ersten Homerstellen der Dat.,
obschon es sich um Eigentum handelt; an den meisten spätern Stellen
könnte der Genitiv nicht stehen. Vgl. zpeis d£ yot eloı Ibyarpes I 144,1
evvea To ye Avanrı tpanelhes xbves hoav W173; Indelovı 8° &xog yevero A 188,
roicıw (Kördiwyı) 8° obr’ ayopat BovAnpöpor oüre Yeuiores (scil. eicı) ı 112,
hoav Kpoiow dbo natdes Hdt. I 34, 6 Bios Av rois mieiorons abr@v And auönpelac
Xen. an. V 5, 1; außerhomerisch erscheinen auch andere Verba ähnlicher
Bedeutung mit diesem Dat.: r&oı Yvarots Epu uöpos Soph. EI. 860, od oyıv
zar@v Udıor’ erauuever nadeiv Aesch. Pers. 807, 0b... never voüg Tolg Kaxöc
rpa&cooucıv Soph. Ant. 564, rois näoıv avdpwro.cı xardavetv uever Eur. fr. 733
N.2, dtauever Erı xl vov rois Baoıkedcıv N roAudwptx Xen. Cyr. VIII 2, 7,
nuiv Ado&ta To nAcov N Erauvos repteoen Thuk. I 76, 4, oo0 nv xparoüvros
SouAela Örapyeı abrorg Xen. an. VII 7, 32. Mit Prädikativ bei eivar: oüxdr’
Ereıta od niua nor’ Eooenı ’Apyelorcıv K 453, ol yap Eya xal Erste KXarmpeln
xal Öveıdog Zoooucı II 498, unmp de ol Eor’ "Appodtrn Y 209, Odris Zuory’
dvoua (scil. Eottv) ı 366, & xaropdouucde ev Tols LöLWraıg TıuN Hal Gpeil
wörrov Av Xi. Thuk. II 65, 7, (Xaıpepöv) Euot Inula u&ov 7) @peieıd
&orıv Xen. comm. II 3, 6.
Öfters verblos sind einige (umgangssprachliche) Redensarten: ri noı (was kümmert
mich) Zpıdog xrA. ® 360 (s. 0. 8. 109), Na Tin por raüra rrepi Spüv h nepl nerpnv; Hes. th.
35, rt d£ ooı roöro; Aristoph. eq. 1198, ri raür’ &uol; Dem. 54,17; nA&ov rı (£oriv) &uot:
dr’ obdEv Av &peuvscıv rA&ov ‚als sie in der Untersuchung nicht weiter kamen‘ Soph.
Ant. 268, und&v nA&ov abrö yevnraı Plat. conv. 222d, &v obdEv nor rrAEov y£yovev Isocr. 15,
28, ri yap 2uol mA&ov T6 rHv yiv miarüveodan; Xen. Cyr.V 5, 34, ri &wol xal ool; ‚was
habe ich mit dir zu schaffen?‘ z. B. ool d£ xal robrouaı roig npayuacı ti &orı; Hdt. V 33,
ot Alyıyajrar Epacav oploı re xal ’Adnvaloıcı elvar obdev npiyna Hdt. V 84, ti yap Eat’
Epexdel al xorooig xl xuvi; Aristoph. eq. 1022, ri 7ö vouw xl Th Broavw; Dem.29, 36,
ti yäp udyaıcı xduol; Anacreont. 4, 4 (auch verdeutlicht nuiv de xal 17@8’ obdEv Earıy
&v u£ow Eur. Heraclid.184, pduevor obdev oplaı re nal Alyurriorsı xoıvöv elvaı Hdt. IT18).
Mehr bei Kühner-Gerth 1, 417 Anm. 20; Blaß-Debrunner? $ 127, 3 mit Anhang.
Dazu auch weh (werde) mir: öuoı Hom. Trag., otwor Theogn. Att., oda por NT (auch
odat wol &orıv 1 Kor. 9, 16), Epiktet; vgl. lat. vae miht, deutsch weh mır.

3. Belieben, gefallen (und mißfallen); ziemen, passen: dpeiev Yavaröz yoL


&deiv T 173, BovAnv H pa Yeotoıv &pnvdave H 45, unre Alyıynmnor dor unte
zoicı radra dptoxera? Hdt. IX 79, de &v 7 Baaoıdet dpsorn yevgraı Hdt.
IV 168, &wur® dpeorög hpx&ero VI 129, ei roig mAEooıv Ap£oxovres Eonev,

ı Mit Gen. wov wäre der Sinn: ‚drei (an let, Antidoron 9ff.).
Zahl) sind Beine Töchter‘; elvaı mit Dat. * Über Wechsel von Dat. und Akk. bei
— ‚haben‘, was es in den älteren idg. Spra- dp£oxeıv S. 0. 8.73, ba.
chen erst in den Anfängen gibt (vgl. Meil-
144 B. Wortarten und Wortformen. I. Nomen

zolod’ Av uövors obr öpdüs dmaptoxoıuev Thuk. I 38, 4; olg obrı Eier mode-
una Zoya B 338, nerhoouoıv 8° &uol Immor E 228, xpn Kyadav EAniö” Avöpt
ureıv Pind. 1.7, 15, Ad ToLod’ Eoraı nErov Soph. OC 653, aüra ol vüv uEReı
Hdt. I 36, Yuotaı xl Eopral näcıv u&Aoucı Plat. leg. 835e, veauoıv napdevoraı
u&inuo Pind. P. 10, 59, 7& Yavaro ueinue Aristoph. Ecel. 905; 5% aptoıv
eixe (‚placebat‘) Aoyfjoaı & 520, aber ‚geziemen‘ 7& ev (TebxEx) oO Tı xara-
Yynroicıv Zoınev &vdpeoorv popkeıv, AA ddavdrorcı Yeoioıv K AA0, Eoıxe Tor,
od tor deines I 70, To uev Anıevaı dmb noleulov obdevi xarw (Neutr.?) Zorxe
Xen. An. V15, 17, Zoıxev vew ravri Plat. leg. 879c, &rrovota uev einag einorwg
zuf) Aesch. Ag. 915, dvdpmnoıcı dt Yev dıdovrav eEinög EExuapraveıv
Eur. Hipp. 1434, &s odx &Erov ein Baouei vi. Xen. an. II 3, 25, Baoıet
Myeito npereıv Xen. Cyr. VII 5, 37, 76 Erepov TO Erepw rpenov Te eivaı
xal &puörreıv Plat. Gorg. 503e, nedn rois piradıv Anpentorarov Plat.
civ. 398e, robrw npoonaeı KIMw elvaı Plat. Gorg. 479e. Gleichen s. u.
S. 161, y.
4. Verba der freundlichen und feindlichen Einstellung und deren Äuße-
rung in Gebärden, Worten und Werken.! euvoeiv u. ä.: olotv 7’ eb Ppovencı
n 74, ppoveig ed Seonöraıs Eur. M. 823, ebvoeiv roig xaxövors Xen. Cyr. VIII
2, 1, edvoug rHde TA nöRer Soph. Ant. 209, dı& 76 undentav Evop&v eÜvoLav Euot
rap’ aurav Xen. Hier. 6, 3, oaur@ xaxövoug Xen. an. II 5, 16, Ku’ NdEws
Zuorye naAysıyasg Kua Soph. Ant. 436, xadenög... eis... dumaolv "Oduoonos
p 388; beistimmen und widersprechen: "Exropı.. . Erchvnoav xaxdk umriowvrı
3 312, tor uev deu. Enaıveoaı vor Zoautov IG? I 101, 3 (412/44a); mit Dat.
und Akk. & 8° Aveodg nor Soph. Phil. 1398, ooi oüx Av duvatunv Kvrıkyeıv
Plat. conv. 201c, &5 &vrıkoylav rors Önereporg Euupayxors Thuk. I 73, 1;
zürnen: BaoıMlı XoAwdels A 9, Au de anparepög Eveutoon N 16, 6 8° donspyss
heveaıvev avrıdeo "Odvoyı & 20, Eonepyero To "Apıorayöpn Hdt. V 33, Eßpı-
nodro r@ Köpw Xen. Cyr. IV 5, 9, Yvuododaı.... vocoövrı xelvo Soph. Tr,
543; neidisch sein: p%ovodcıv Exurors H&AAov 7) ToLs &AAoıg Avdpwroıs Xen.
comm. III 5, 16; vorwerfen: od roig &pyxeıv BovAonevorz ueuponaı Thuk. IV
61, 5, dei uev nos por Enıninoosıs M 211, Enıminrrovres Tols vEoıg Kvaroyuv-
roöcıy Plat. leg. 729b, ai exdedoueva rois Bapßapoıs (MöAcıs) uarıor« Tors
Aaxedaruoviors Erıxadodorv Isocr. 4, 175, Erırıu@v rols nenpayuevors Dem.
18,64; Dat. neben Akk.: r& to n&iag Erıninooo Hdt. III 142, 08° &v Toßr6
noL Eu£upou Xen. oec. 2, 15, Ev uev rp@rd« coı noupNv Exo (nu. &. = ueupo-
a) Eur. Or. 1069; gefällig sein, helfen, nützen, dienen: un vö or od ypatoyy
onintpov A 28, &vdpeocı xaptleaı ÖBpıornaıv N 633, BovAolunv xe.. . Imreue-
nev Mm A 489, &s ppiren Pphrenpıv Apnyn, piRa SE puroıg B 363, Tıumpeiv
rartpt Eur. Or. 924, &pn&ouoı TH nöReı navri o9Eveı Xen. r. Lac. 4, 5, tobrors
pxolv avayınv elvar npodtumg arekeıv Xen. Cyr. IV 3, 2, Önmmperö rois Yeoic
Xen. Cyr. VIII 2, 22, warıora Tors vönoıs Anrpebwv Xen. Ag. 7, 2, &ubverv
7 marptdı Lycurg. 76, &deApöG avöpi napeln Plat. civ. 362d, 76 uEAAoV ouvot-
oeıy y möreı Dem. 1, 1; Ex tüv Meverew Tiumpnudrov Hdt. VII 169, &
Eraipo oou eis Borwerav Plat. Theaet. 168c, nöreı Suaxoviav civ. 493d, ümy-
ı Über hellenistisches xaösg roueiv rıvı $151,1; Mayser, Pap. II 2, 263 f.
u.dgl. fürälteres rı[email protected]ß-Debrunner?
4. Kasus. f) ‚Dativ‘. 1. (Echter) Dat.,2.d.Beteil., a)«)beiIntr. ß) bei Trans. 145
perixn . ... Vdeols Euthyphr. 13d; lästig ‘sein, schaden: &vrl tod ouvepyeiv
Exurols Ta ouup£povra ErnpedLouoıv dAANAoıs Xen. comm. III 5, 16, NvayAeı
nutv 6 ®idınrog Dem. 3, 5. Dat. neben Akk. des Inhalts: &uuv® 3° dcov rep
Suvarög ein, Ta vouw Eur. Or. 523, önws... Immperöcı ulv dulv navres navre
Ta rpoorartöueve Xen. Hier. 7, 2; vertrauen, gehorchen: Yzoicı renodöres
ı 107, ei rı mıoredonı Yeiv xp Seopkroucıv Aesch. Pers. 800 f., "Apdßıor oB-
dad Karnaovoav Ei SovAoobvy Il&poncı Hdt. III88, &s oi oB8L oßrw Eohxovov
oi "Admvator Hdt. VI 87, avnxovornoavres toloı orparnyoicı Hdt. VI 14,
neldeodaı Tols voueücıv Xen. Cyr. I 1, 2, raw tayb ooı Ömaxoboeraı Ken.
comm. II 3, 16; dazu att. riovvos, ion. att. xarnxoog, att. Echxoos und
Önnxoog, att. eüreıdng und Areıdng mit Dat.

9. einem zurufen, einen mahnen, beten zu (ein Gebet zurufen), einem


fluchen: Neorwp 8° ’Apyeloıoıv Er&xiero uaxpov dboag Z 66, Il&rpoxXdos 8’ Errero
opedavov Aavaoicı xeiebwv II 372, ueya dE Tpweoarv öuoria & 156, Imrors
önoxAnoavres Soph. El. 712, önörav nAkravos tert dıduptln (‚zuflüstert‘)
Aristoph. nub. 1008, örav nor’ Avdpwrorow 9 rbyn yer& Philemon fr. 110, 3
(II 513 K.), napaxerebeodhaı moAAaxız obdev Arrov dei Tois Epyaraıs Tov Yenp-
yov N Tov orpamyov rols orparıwraıs Ken. oec. 5, 16, orparnya orparıaraus
rapaıvoovrı Plat. Io 540d, rpooev&gnevo. Yeois xal Ypmcı Xen. Cyr. II 1, 1,
Ta I’ 6 xnpu& xarapdraı dialog Dem. 18, 282, n rapaxeievoıs tw Epwvrı rap&
ravrav Yavuaorn Plat. conv. 182d.
6. einem zuhören, einen erhören:! dbvaoaı de ob rAvroo’” Kxobsıy Avepı um-
Souevo II 515, Exduss & x’ EdERnoda 335, Kexdure vöv wor Hymn. Hom. Ap.
334, ob dE nor xA0Yı Theogn. 4, edyou£vo or xA09ı Theogn. 13, &g oi Küpos
obx Zonxouce Hdt. I 214.

ß) Transitiva.?
1. strecken, nähern, wehren u.ä.
Die Hände strecken: Yeoloı d£ yeipas Aveoyov I' 318 (vgl. ai 8° öAoAuyf)
raca "Aynvn xeipas dveoyov Z 301), xeipe plAoıg Erapoıcı neraooag A 523,
TOAAR xev Adavaroıcı plAas Kv& yelpas deipaı H 130, yeipas Euoi Öpeyovras
u 257, 6 8° dvareivos obpavo xeipas Pind. 1.5 (6), 41 (in rein örtlicher Auffas-
sung yeip’ öptyav eis oöpavöv O 371); vgl. auch od tig... cool... Bapelas
xeipas Zroioeı A 88 f., öre xev Tor damroug xeipas Epeio A 567 und weiter
adroicı PeXog Eyereuxts Epıeis A 51.
rneidleıv u. ä., nahebringen einer Person: obs (die Kentauren) 8° ex
IInAov Goes xal Aldixeooı neiaooev B 744, elwg xev &ywv ’Axııyı neAdoon
Q 154, un nörale umrpl (rExva) Eur. M. 91, Bopta oöp« Aristoph. av. 1399,
einer Örtlichkeit: r&vras..... neAace yYovi © 277, opfAaı oDdeı TE neAdconıL
Y 719, (Boptas) Spös... nıAv& (l. niAva?) xdovi Hes. E 510, von Wind
und Wogen Konrn, yatn Osonpurav, ’I9auy rıya, veas r. y 291 & 315 0 482,
Yardooy oriYos E 350, einem Haus @AAa 0’ 6 Matas... neidosıe $buoıs
Eur. M. 759, einem Körperteil, Gerät iorov 8’ iorodöxn neiaoav A Ad4,

ı Vgl. schweizerdeutsch ablosen m. Dat. * Die Gruppen entsprechen im ganzen


‚jmdem freundlich, geduldig zuhören‘. denen bei den Intransitiva (o. 8.141, «).
10 H.d.A. II,1,2
146 B. Wortarten und Wortformen. I. Nomen

veuphv uev ualo neracav A 123, Enel... "Exropa vovoi neraooev N 1,


yöupoısıv merdons (ybnv) Hes. E 431, Böans Lebyda Pind. P. A, 227,
Bpöxw S&pnv Eur. Alc. 230, in Leid, zur Macht bringen 7 & uarıoT’ eiwde
xarız 5dbvnoı nerdleıv E 766, Zu&... xpareı neiacov Pind. O. 1, 78, ähn-
lich machen: Zrog 2p&w &dauavrı nerkoons Hdt. VII 141 (Orakel); eixeıv
gestatten, überlassen: eikat r& ol nvia W 337, Epos Zepipw elänoxe duwxeıv
(das Schiff) e 332, örnvin’ äv Yeög mAoüv Aulv ein Soph. Ph. 465 (Akk.
des Ergebnisses).
Wehren: hutiv And Aoıyöv Audvar A 67, AAAK ol ob rıs TÜV ye Tor’ Npxeoe
Auypov Öredpov Z 16 (76 ol d. A. 6. 1289, 76 y’ Erchpxeoe A. 6. B 873), ög oi
npbodev Krb xpodg pxeı Öredpov N 440 (ol... naıdög &. xp. 9. 6. O 534),
oVdEV Yap aura raür’ Ertapxeoeı Tö un ob neoeivxrA. Aesch. Pr. 918 f.; eipysıv
Texobon unrpl moA&urov döpv Aesch. sept. 416 (bei Hom. nur rıya Tıvog); xaxöv,
76 ol od rıg Zpbxaxev leukvov ep O 450, & xev tor Aruov Epbaoı e 166, raüra 7
zuruyin ol anepbxeı Hdt. I 32, ei dE To N yeıuava Erexobpnox 7 TToAEULOV
drenpv&x Xen. an. V 8, 25; npöcoYye SE oi döpu 7’ Zoxe Xi. E 300, ös ot xpY-
nara roAm&... eiye Bin (‚vorenthielt‘) o 230 f., roto 8° ’ArnöMwv Träcav
deixeinv Arexye ypot 18, xeproutas SE Tor auTög Eya xal yeipas ApEbn TTAvrov
uWmorNpwv u 263, al x’ Öunıv Orrepoyn xeipx Kpoviov A 249 (Örnetpexe E 433);
ob8” 6 ye rplv Aavaolsıv deıxda Aoıyöv drması A 97; el ruumphosıs Harpöxio
. zöv aövov Plat. apol. 28c.
2. Geben, senden, bringen, bereiten, zuteilen u.ä.; gegensätzlich wegneh-
men; vgl. aus A der Ilias yuxas ”"Aıdı npotauev 3, Öniv uev Yeol doiev...
erreponı 18 f. (vgl. ano narpi ptiRD Söonevaı EAınarıda Kobpnv 98), uaxvroobvnv,
nv ot nöpe Porßog ’A. 72, Enoi yepas aörıy” Eroruaoart(e) 118, nvde Yew roöss
127, robvex& oi podeovuoıv (1, 687, Fußn. 4) öveidex uugnoaodeı 291, ruunv
Kol... Eyyvalllaı 35J, Kyovcı de dpa Avanrı 3I0, unrpt plAn Eri pa Pepeıv
572; sonst z. B. n&reını tpnpwves, rat 7’ Kußpootmv Au rrarpl p&poucıv u 63,
un wor Topyeinv xepaAmv... €& ’Alden neubersv &yaun Ilepospöveın A 634;
auch nachhom. sehr geläufig; hierher wohl auch opfern: &oyuara Yüoe Yeois
& A446, Dotßow Eraröußnv Hesaı A A444; nach dem Gegensatz geben erhält auch
wegnehmen den Dativ:! xat 84 noı yepas abrög Kpnıpnoecda areırets A 161,
roAtoow En’ aur@ Yunöv Anmlpax P 236, 6 roloıv Kpsitero voorınov Zuap & 9,
Pradxo Kpovidng ppevas &Eeiero Zeus Z 234, Ta ypnuare, ta ol olyero wAeıbas
Hdt. II 118, xt nor Eipog &x yeıpös Nypsvow; Eur. Andr. 841. Bei zugehöri-
gen Nomina agentis und actionis, rei actae: rupög Bporots dorip’ öpäg Ilpo-
under Aesch. Prom. 612; rhv tod Yeod d6aıv Öutv Plat. apol. 30d (aber Yeöv
eig Avdıpwrcoug döcıg Phileb. 16c), ryv av ywplmv KAAnAoıs o0x An6docıv Thuk.
V 35, 2; röv oav “Hpaxdet Sopnuarov Soph. Tr. 668, oöpavioıs re Yeois
Sapnpar« Aristoph. nub. 305 (Ilyr.), r& rap’ Muay düpx rois Yeois Plat.
Euthyphr. 15a, $wopeı&g Ty möreı Dem. 52, 26, Ereueindnoav rg votes fr
“HBnı ao Tois &Moıg Yeois IG? II/III 1199, 3 ff. (325/24a).
3. Angenehm machen, belieben (trans.): orovd&g Yeoicıv dpssoduevor rivw-
„ev Theogn. 762 (sonst iepois Yeobs Ap£oxeodaı Xen. comm. IV 3, 16).
1. Abhlatıv s. 0.8. 98, BY:
4. Kasus. f),Dat.‘. I.(Echt.)Dat., 2.d.Beteil., a)ß) beiTrans. y)Dat.symp. 147
4. Gutes tun usw. (gewöhnlich mit Akk.; s. o. S. 81): % yupt "Aymuots
AryE Edruev A 2, xaxd ppov&oucı dtaurepts KAAhAoıcıv X 264; Toicıv vonous
zul TaLs Olxaıs Tavovri avrıreEau Aristoph. nub. 1040. Untertan machen:
Erebdepog räs Evi dedoßAwrar, vöua Men. fr. 699 (III 201 K.), ’Adnvaloıg
wmv Kepxupav xoradourodv Thuk. III 70, 3, zepl... oplaıv, AK u Exeiva
zuradouwoews VI 76, A.

9. Etwas zurufen, befehlen, Gutes oder Böses anwünschen, etwas (den


Göttern) als Gebet zurufen: xnpbxeoor... xeicuoev xnploosıy &yophvde...
"Axauoog B 50, aupınödorsı repındurk Epya xerevev Z 324, puAaoosueval Te
xerovra MAndaıs K 419, Erererebovro zw Nıxia napadıdovar hv dpyhv (Tö
Kireovı) aa Exreivo Ereßowv nieiv Thuk. IV 28, 3, &unpuge tots "EAAnoı ou-
oxeualeodaı Xen. an. III A, 36, 7# Kredpyw 2ß6x &yeıv Xen. an. I 8, 12-
Komposita: &Aoıcıv In radr’ Errıteiteo A 295, imreüctv Erörpuvov.. . . &Aauve;
nev areas inmoug O 258, Toüro vol 8° epteucı Soph. Ai. 116; H (unmmp) oe roX-
Aanız Yeois apäraı Lovra rpüg dönoug noAeiv Soph. Ai. 509, ti ooı Ye xarev&o-
wech; Eur. Andr. 1105 (mit 2 Dativen!), eöxouaı d& ooı zadt Aristoph. equ.
928, eb&auevor rols Yeols rayada Xen. Cyr. II3, 1, av y’ oO naig ebyerau Exur
yiyveodaı, od 6 narmp ArebEaır’ Av roLs Yeols undauäs xatk Tas Toü uleog
edyaz yiyveodaı Plat. leg. 687d.

y) Dativus ‚sympatheticus‘. Wie in andern indogermanischen Sprachen


steht auch im Griechischen häufig bei beliebigen intransitiven und auch
transitiven Verben ein Dativ der Beteiligung für das lebende Wesen, dessen
Körper, Seele, Besitz oder alles, was zu ihr in Beziehung steht, von der Verbal-
handlung irgendwie in Mitleidenschaft gezogen wird, z. B. "Hpn 8° obx Eyade
orn%og 45Xov ‚der Hera faßte nicht die Brust die Galle, Heras Brust konnte
den Zorn nicht fassen‘ A 24, r&oıv (Var. ravrwv) de rapal tool xanreoe Yuuög
0 280, &vdpl d8 erunär utvos ueya olvos de&eı ‚einem Erschöpften läßt der
Wein große Kraft wachsen‘ Z 261. Wie die Beispiele zeigen, kann anstatt
dieses Dativs auch ein possessiver Genitiv stehen (für den Dat. eines Per-
sonalpronomens das Possessivpronomen, z. B. £nei ixeo yeipas Es Auds
K 448). Sachlich gleichwertig, sind Dat. und Gen. gefühlsmäßig verschieden:
der Gen. ist rein sachlich, objektiv kalt, der Dativ persönlich, subjektiv,
warm (sog. dat.sympatheticus).! Wie andere indogermanische Sprachen
hat das Griechische in steigendem Maße die rein sachliche Ausdrucksweise
bevorzugt: bei Homer ist der Dat. häufiger als der Gen. oder das Possessiv-
pronomen, bei Herodot ist es (in scharfem Gegensatz zu Hippokrates) um-
gekehrt; bei den Tragikern nimmt der Dativ von Aischylos zu Euripides
ab (beim Pronomen überwiegend zugunsten des Possessivpronomens); bei
Aristophanes ist er viel seltener als in der attischen Prosa; die Koine kennt

1 Sonennt Havers, Unt.2, diesen vonihm Bezeichnungen dat. possessivus, energicus


für das Gesamtgebiet der idg. Sprachen u.a. bei Früheren; doch bezieht H. auch
behandelten Dativ, im Anschluß an Gil- den Dat. bei ‚kommen‘ (0. S. 142), bei ‚weg-
derslee ve’s Bemerkung ‚avdp@roLoıy More nehmen‘ (o. S. 146,2) und bei eivaı mit
sympathetic than av9panwv‘ zu Pind. ee Prädikativ (0.8.143,2) ein, hält aber den
46 dydparororv läodaı vöooug, an Stelle der Dativ bei Komposita gesondert.
10*
148 B. Wortarten und Wortformen. I. Nomen

fast nur noch den possessiven Genitiv, der im Neugriechischen durchaus


ilt.!
5 Dabei entfallen die meisten Beispiele auf das Personalpronomen, von dem
diese Dative vielleicht überhaupt ausgehen, insofern die enklitischen idg.
*moi *toi griech. wol ol (oot) ai. m£ te, idg. *soi griech. ol apers. Saiy (vgl. 1,
602. 607) syntaktisch sowohl für den (echten) Genitiv wie für den (echten)
Dativ galten. Auch im ältesten Griechischen hatten yo: roı oi noch beide
Funktionen (vgl. auch beim Pronomen u. S. 189, b), und eine Entscheidung
ist zunächst nur möglich nach eindeutigen Formen (z. B. &ugı, oplot, rotor
usw. und nominalen Formen); doch war schon früh die dativische Auf-
fassung überwiegend, wozu das äußerliche Moment der Wortfolge beitrug:
die enklitischen go: roı oi drängten zum Satzanfang (s. u. CIV 6b), rückten
so von den regierenden Nomina ab und wurden nun leicht auf die ganze
Aussage oder auf das Verb bezogen oder durch die Genitivformen ersetzt.
Vgl. noch roioı 82 Yuudv Evi arndeooıv öpıvev B 142, Baoıkedorv bdwp Eri yeipag Eycvav
T 270, &8& op’ &ynepadog yaddıs Heor ig Sde olvos I’ 300, Sure dt ppevas "Exropı uödos
E 493, &vren dE opıv Xodd rap” abrolaı ydovi xendıro K 471, Srw orpepdtvrı nerdppeva
youvadeln uapvantvav M 428, &g tüv od rıvı Yuuög Evi orndecorv Eröiua dvriov EAdELEVaL
P 68 f., "Exropı 8° Apuoce rebxe’ Ent ypot P 210, PAaßeraı dE re yobvar’ iövrı (Var. lövrog)
T 166, 008° "Exropı Yuuöv Ereide X 78, ch (Var. tig) nep dwdexa natdeg Evi neydpoLcıv
&ovro N 603, rijor Toxjiag u£v p9eloav Yeol v 67, To 8° &pax Yunög Evi orndeooıv EwArneı
2 96, tolcı rE9nde nörıg Hes. E227, al 7’ Epy’ Bpeboucı xatadymroicı Bporotc: th. 903 (aber
Epy’ Epark pdelpovor yaucıyevenav dvdparnav 879), Ent THG Auding dE opı BxEero n unTnp
Hdt. I 31, unde räg yuvaisxds opı xpvoopopnosıv Hdt. I 82, &ysıv auTHV Exeieve Ewuri Es
öyıv Hdt. V 13 (Exdiee Es d. Ewur@ III 68), Av SE div 6 öAeuog öde Kara voov Teieurneon
Hdt. 1X 45,2 oloı u&v odv nuxv& &xreinteı öuog Hippocr. de artic. 2 (ähnlich ungemein
oft), &v xpövo $’ drropdiver rO Tapßos dvdpwrororv Aesch. Ag.858, ei rad’ Exeı art vobv xeivo
(‚seiner Meinung entspricht‘) Soph. OC 1768, w& Zyeı (= xartyeı) PAtpapı naudl ow Eur.
Herc. 1071 (lyr.), &5 xepaAnv rparorr’ &uol Aristoph. Ach. 833 (ohne das Verb un dHr’
Euory’ &s nv x. Plut. 651, & x. oo.! Plut. 526, pax 1063), &uol y&p dvhp dm&davev Aristoph.
Thesm. 446, tptrov Eros t& roA&uw Ereiebra Thuk. II 103, 2, Suapdapeıshv yip rov vewv
rois Axxedaruoviors Thuk. VII 71, 7 (zur Vermeidung von zwei Genitiven, wie &v tab
7) ItwEeı Tois Bapßdpoıs av re neLwv drredavov root Xi. Xen. an. III 4, 5), Enrerddv
npög Ty xapdia yernraı abra Plat. Phaed. 118a, xarado £pyaaolav abrois att. Fluchtafel
1G 1113,87a 8 (aber tobrwv navrwv xarada buxnv xta. 87a, 3 und so.gewöhnlich), ravr«
dv... näoı röre dk oröuarog ‚in aller Munde‘ Polyb. III 112, 8, nparn utv yap abro
nernddads röv Blovn... unenp ebd. XXXI 26, 1, &r&x9n Öuiv aonuepov sornp NT. Luc. 2,11
(vgl. auch Blaß-Debrunner? $ 473, 4 Anhang), mAndboı adr& olxog raldwv Yovais
SIG 1240, 25 (IIP).
b) Der Dativ der Beteiligung in loserer Verbindung mit Verba und
Nomina.
In engerer Verbindung mit bestimmten Bedeutungsgruppen von Verba
und Nomina ist der (echte) Dativ im ganzen ein nötiger Bestandteil des
Satzes; in loserer Verbindung mit beliebigen Verba und Nomina ist er oft
sachlich nicht nötig oder sogar unnötig. Die Untergruppen sind meist for-
mell bestimmt (« dat. ethicus und ß Dat. bei Passiv, teilweise auch $ Dat.
des Standpunktes); der Dat. commodi (y) hebt sich mehr nur durch den
Sprachgebrauch und den Zusammenhang von der ersten Hauptgruppe
ı Nach Havers, Unt. 62-166 (Grie- ?Vgl.J.Weber, Dersympathetische Da-
chisch) mitder Zusammenfassung $9.166-69. tiv bei Herodot. Diss. Münster 1915.
4. Kasus. f),Dativ‘. I. (Echt.)Dat.,2.d.Beteil. b)«)Dat.eth. ß)Dat b.Pass. 149
(engere Verbindung) ab. Gegenüber dem ‘stärkst subjektiven Dat. ethicus
(x) erscheinen die folgenden Gebrauchsweisen (ß-8) rein sachlich.
a) Eine uralte volkstümliche Gebrauchsweise ist der (logisch entbehrliche)
Dat. eines Personalpronomens bes. der 1. und 2. Pers. bei beliebigen Verba
zur Bekundung oder zur Erweckung innerer Teilnahme am dargestellten
Sachverhalt (sog. dat. ethicus).! Z.B. umde nor obrwg Yüve dık Tpondxmv
E 249," Aproppevng bpiv‘Yorkoneog uev Eorı naic, Aupelou ÖL tod Baoıddos Kder-
peög ‚A. ist - denkt euch !?- des H. Sohn, desGroßkönigs D. Bruder‘ Hdt.V 30.
Vgl. weiter elöxte por obpedcr dLerdtuev (2 716,3 dasoaued’, &s un Tis nor dreußöpevog
xloı Tang ı 42, tivag 09” Edpac tkode por Yodlere; Soph. OR 2, & rexvov, # Beßnxev Auiv
6 Eevos; Soph. OC 81, 68° £59” 6 »Acıvdg ooı DiXoxrnrns, Etve Soph. Ph. 575, xal ti ooı
nadnconau; Aristoph. nub. 111, & uÄärep, GG xarödg yor 6 rrarnog (Astyages im königlichen
Ornat) Xen. Cyr. 3, 2 (vgl. serb. lijepa ti je ‚schön dir ist sie‘),* &p&ouaı d£ ooı Arcd ray
Kixporatwv rrapaderyuarov Xen. Hier. 8, 2, xt nor un Sopußnomre Plat. apol. 20e, rödev
dE nor ob... oloda, öroia add xal aloypd Plat. Hipp. mai. 286c, roö E&vou Auiv Aöcnc
&v ruvdavoiuny Plat. soph. 216a, &xoücaı r&vu &Erov, olw Öniv Tav ToALTÄv neipaxio Zvre-
röxnxa Plat. Theaet. 143e, un wor nuploug und& dtopuploug Eevoug (scil. A&ye) #xrA. Dem.
4, 19; selten in 3. Person (m. f.): ög ye aürj (deiner Amme) oBdE rp6ßara obdE rorueva
yıyyaozeıg Plat. civ. 343a; neben einem zweiten echten Dat.: ög ig oi &phv Erdporanv
&ubvaı M 334, eintuevai nor, Tp@es, Kyavod "IArovfog rarpl... yonkevaı 3 501 f., untepı
nor uynoräpeg Entypaov obx &9erobon B 50, dxövrıx dE nal Soparıa ließ Kroisos wegschaffen,
un ri ol xpeuduevov To rraudl Zuneon Hdt.I 34. Als dat. ethicus wurde roı zur Partikel;
vgl. Aueis vor narepwv ey’ Auelvoves ebxöued” elvaı A 205 und u. BV3bB 4.5 Weitere
Beispiele bei Kühner-Gerth 1, 423. 429c.

ß) Der bei passiven Verbaladjektiven ererbte Dativ der beteiligten Per-


son wurde im Griechischen auch auf die alten und neuen passiven Parti-
zipien und Verbalformen übertragen; alt war er auch bei einigen intransi-
tiven Bildungen, die passive Bedeutung erhielten (zu daunvaı ‚unterliegen‘
s.1, 757; vgl. auch eixeıv mit Dat. o.S.141,&1).* Auch in der bes. häufigen
Verwendung dieses Dativs beim passiven Perfekt ist er für das Sprach-
gefühl nicht völlig gleichwertig mit dem später geläufigen Ausdruck des
Agens beim Passiv (66 c. gen. et dat.; s.u. BV2b«21); er ist auch ver-
schieden vom gen. auctoris bei Ptz. (0. 5. 119,5) und vom persönlichen Instr.
(u. S. 165, a «1).?
ı Beispiele auch aus dem Arischen, Latei- Stellen s. Havers, Unters. 74.
nischen (quid mihi Celsus agit Hor. epist. I 3 Vgl. lat. tibi dico Heräus, Sprache des
3, 15), Germanischen (mhd. die minnet dır Petron 33 (Brugmann, Grundr.? II 2,
ein heiden, nhd. ‚Sie haben mir wieder nicht 596.4.).
an Ihre Heizung gedacht‘, schweiz. das ist 4 Hier ließe sich wor auch als Possessiv zu
mer wider es Züg), Slawischen bei Brug- rarrog ziehen; ähnlich M 334. 50. Hdt. I
mann, Grundr.? II 2, 556 ff., auch für den 34 (s.u.).
dem Griechischen in dieser Verwendung ab- 5 Vgl. den partikelähnlichen Gebrauch
gehenden reflexiven Dat. (z. B. lat. quid von awest. me, nö (Brugmann, Grundr.?
tibi vis, insane?, Cic. de or. 2, 269, mhd. II 2, 567).
släf dir genuoc, nhd. ‚ich liebe mir den 6 Vgl. noch &oyxoı 8° &Axoıoı dauetev I 301,
Müllerknecht‘; vgl. un oöv poßndHre aöroüg avdpt daeis nparepw I 429 (vgl. & 103), 9
Mt.10, 26, got. ni nunu ögeib izwis ıns). 68 vb Tor moAMol dedunaro xoüpor "Ayauiv
Wegen seines subjektiven Gehalts voran- T 183, dv un xal od Iavng ’Axırnı dauacdels
gestellt, kann der dat. ethicus doch vom X 55. Vgl. Porzig, Namen 135 (T' 429 wie
Dat. des Standpunktes (s. u. $. 151, d) ab- aktivisch uw... . Axıdfı daudocouev X 176).
geleitet werden. i ? Nach Brugmann, Grundr.? II 2, 558f.,
2 Über die Möglichkeit possessiver Auf- bilden die älteste Schicht für die Konstruk-
fassung von po, an dieser und ähnlichen tion die participia necessitatis (ai. aw. -ya-,
150 B.Wortarten und Wortformen. I.Nomen

1. Bei Verbaladjektiv auf -rög -t&oc. Bei -tög: noAuddxpurog d& roL Eoraı (2 620, ‚er
wird dir ein Vielbeweinter sein‘, roAudpyrog d& rol Zorı r 404, oreınrh ye PuAAds, WG
ZvauAtilovri to ‚„Blätterzeug, zertreten wie (von) einem darauf Lagernden‘ Soph. Ph. 33,
zois &Moıg tadr’ ebxrk (erwünscht) ein Xen. Cyr. III 2, 25; auch bei -rög in der Bedeu-
tung von -r£og (s. 1, 501 Fußn. 12): roig obx &Zıröv &orı Hes. th. 732, dpa ypuaröv Eorıv
öuiv; Aristoph. Lys. 656. Bei -r£og (s. 1, 810 f.): persönlich od opı repionten &ori 7 "EMAG
&%Avp&vm ‚nicht ist (von) ihnen zu übersehen‘ Hdt. VIL168, Auiv roörs &orı od reponreov
V 39, bpE&mrex ooı dh nödıg &oriv Xen. comm. III 6, 3; unpersönlich oöroL yuvaıxög obda-
uöcg hoonrea Soph. Ant. 678, olg Av Zvdov &pyaareov, robrwv ooL Eniorarmreov Xen. oec. 7,
35, abrh Try buyfi deateov aörd ra npdayuara Plat. Phaed. 66e, röv Iavarov Aulv wer’ ebdo-
Eins alper&ov Zoriv Isocr. 6, 91. Über einige besondere Fälle s. Kühner-Gerth 1, 60
Anm. 2, im allg. 1, 447 f.!
2. Bei passiven Partizipien und Verbalformen (vgl. lat. tanti sunt mi emptae Varro de
rer. Il 2,5): % weya Epyov üreppiirug Ereitodn Trreuayw 6805 de 8 664, Anmödoxov
Anoicı rerıusvov I 472, Doißw oruymdEtv näv rd Autov y&vog Aesch. Sept. 691, r& robr@
rerpayuiva repl nuav Dem. 29, 1; finite Formen des Perf. Pass. 7% de xe virnoavrı
AN Xen Kxorrıs T' 138 u. ä. oft, &g nor mpörepov dednAwraı Hdt. VI 123, roig Auxe-
daruoviorg dıtyvmoro Aedbodaı r&g orrovöds Thuk. I 118, 3, &v roüro (darin) vix@uev, rravd”
Yulv nenointaı Xen. an. I 8, 12, repi Ev oöv robrwv Tooadrdk yor eipnodw Lys. 24, 4, in-
schr. &lmpicdaı A PovAf u. dgl. (Meisterhans? 194, 210), &rö rod GpAnLEvov Zwrröiıdı
&pyuplov ‚von dem von 8. geschuldeten Geld‘ IG? II/IIT 1631, 378 f. (323%); dann auch
des Präs. r&wav uoı repl xipı rıeoxero (‚war mir schätzenswert‘) ”IXrog ion A 46, roü rrep
8n Yoyarnp Exed "Exropı Z 398 u.a., (ai ’Adnvalov vnec) rois Kepxupatoıg 00x Eupwvro
(‚waren nicht sichtbar‘) Thuk. T 51, 2.2 Hierher nach Brugmann? 459, 3 auch &xYsoYat
zıyı als Pass. zu Exdw rıva (vgl. Dotßo oruyndev näv Tö Aatov yevog Aesch. Sept. 691);
doch ist Ex9scdaı älter belegt (z. B.'HYy9ero räcı Yeotcı & 366) und nach 0. ax 3 oder 4
(S. 143 f.) erklärbar (vgl. &rexdd4veodat rıyı), das Aktiv (Trag.) also wohl Rückbildung.

y) Im sog. Dativ des Interesses (dat. commodi bzw. incommodi)


steht eine Person (selten ein Körperteil oder ein Besitztum einer solchen,
ein persönliches Kollektiv), der (für die) etwas geschieht, gewöhnlich, aber
nicht immer, entweder zuliebe (zum Besten, zu Ehren, im Auftrag u.ä.)
oder zuleide (zum Nachteil, Schaden).
Bei Intransitiva in Il. A r6 oi xal Htytov Zorau (für ihn) 325 (vgl. 563), önrug oi
rap& vnvaol adoL naxkovraı ’Ayauot 344, yadercot (uödoL) or Eoovr’ixı) 546; vgl. weiter
öde 8° Eyav adrös dopnkonau H 101, IIarpöxiw rrepıßkc P 80, ’Ayxaiov dE naAn (Zvbenoe),
ög nor dveorn W' 635, &yo atwrr@ r@de; ‚egone taceam in huius gratiam?‘ Aristoph. ran.
1135, öpxnospevor Yeolow Aristoph.Lys. 1277, tig &orı "ERMNVwv edepyirng Ta &ycı (Dareios)
rpomdeüuaı; ‚dem ich Achtung zu erweisen hätte‘ Hdt. III 140 (vgl. &x röv roAlav,
altıys opı mponıdeato Kob rı Hdt.I 61), Ayeuav abrotg Erbyyave tedvnxag Thuk. III

at. -ndus); ai. -ya- kann auch Instr. haben Attischen seit Eur. nicht ganz selten. Die
z. B. Agnih pürvebhir rsibhir idyas ‚Agni Erscheinung ist dortmit Recht durch Über-
(war) von den frühern Sängern anzurufen‘ tragung der Konstruktion von det mita.c.
RV I1,2 neben Dat. sakhibhya (‚von den i. auf das ebenfalls unpersönliche, gleich-
Freunden‘) idyas 1, 75, A). Zur Bezeugung bedeutende -r£ov (-r&«) erklärt.
s. auch Kühner-Gerth 1, 422f.;, Ha- ® Aus der Sonderstellung von daufjvat rıvı
vers, Unt. 72-74 (auch über die Verwandt- (0.8. 149, Fußn. 6) erklärt sich un 8° oßroc
schaft mit dem dat.sympath. und die Mög- Toaesow Ex dauvaodaı (‚erliegen‘) ’Ayarouc
lichkeit possessiver Auffassung von woı © 244; darnach sind auch &s ti &rı xreive-
usw.). Siehe auch Schwyzer, Agens 151. odaı Exoete Audv ’Aycuoig E 465, dvaooovrau
16-18. (sind pflichtig) 8° £uol wör® 8 177 gesagt.
1 Bei Kühner-Gerth1, 448 Anm. 2 über Ahnlich Brugmann-Thumb 460 Anm.
Ausdruck des Agens bei -r&ov durch den (unter Ablehnung eines Instr. beim Passiv,
Akk., z. B. röov BovAöuevov eudatuova elvaı wofür wieder Havers, Unt. 73,1); vgl.
cwppooDWmV Sıuwmxreov Plat. Gorg. 507d, im auch u. 8.165, ax.
%. Kasus. f),Dativ‘. I. (Echr.) Dat. 2.d. Beteil., b) y)Dat.comm. ) Dat. rel. 151
98, 1; Evradda 8H nad Önenenooov abr@ ol Aıxes Xen. Cyr.I 5,1, &0deue... OTERX-
voöod«ı (Med.) navras ö Yes Xen. hell. IV 3, 21. Neben Akk. des Inhalts oder Effekts,
Gen., anderem echtem Dat.: radr& jd& wor use rınäre Soph. Ai. 688, & 8% rövde
mAo0y Eoreifauev 1045, oddt Yavav Anosodaı &uol yörou A 553, KEdLEVv Xaderrolo X6AoLo
Trrepaxo 9 377, eöre y’ 2E diintav Alas neraveyysodn Yunöv ’Arpetdaıg ‚unerwar-
tet änderte A.seinen Sinn (Gen. der Beziehung) für die Atr.‘ Soph. Ai. 716, To-
Pepbas Aulv Apxerw,aöröv Xen. Cyr.V 3, 35, tie odv dv Aulv "Aoruayeı uynodein; Xen.
GyEal2ae 123
Bei Transitiva;t aus Il. A: &bro0g d£ &Aopıa TeÜye nÜveoor ur. 4, opıy ErnPörog &ycx
rebyer 110, öpp’ Au Exdepyov IAdooenı 147, Tuuhv &pvbwevor Meverdo urA. 159, obd&
0 (= 001) diw.. . nAobrov dplkeıv 170f., & 8° Enaröußnv Büoe dei 309 8. (vgl.ex 8° &. Bhoav
ErnBöio "AröMavı 438), Epdov 8° ’AröMovı reAndooag Enaröußas 315, &x 8° Erov ’Arpeidn
XApuontda 369, vol 8° Gxa Hei lepnv Exaröußnv Ekeing Zoryoav 447 f., tiuma6v ou viov 505
(in possessiver Auffassung schwach), Axı &xdoro döua ... "Hoaısrog noinaev 607 f.; vgl.
weiter roAAdG Ex xegadt;g mpodeiluvoug EAxero yalras 669” Eövrı Art K 16, Höre noppupenv
Tpıv Yymroicı ravboon Zeug P 547, Yeolg Adpupa taüra... EnaxoodAcucav Aesch. Ag. 578,
avdp@v Apıotewv, ol To nayxpuoov d£pog TIedix neriAdov (für P. holten‘) Eur. M. 6, iepöv
xopöv torare Nöupaıs Aristoph. nub. 271, ’Aprtuıdı öprnv &yeıv Hdt. VI 138; H orparık
oitov obx elyev abr@ Thuk. II 101, 5, 6 Dirxldag Ta re Aa Erreuedelro (‚besorgte‘) roig
roreuapyoıs Xen. hell. V 4, 4 (vgl. ö"dnuog... Enınedeltan tolg npdrrouamv... TE OUL-
gepovra IG? II/ITI 233b 20 ff. [340/392]; sonst Erınereiodan mit Gen., s. S. 109 ob.);
Passiv: Erel Zuveityn nor 76 orpdreuu« Thuk. VII 26, 1 (vgl. Xen. an.I 1, 9); zwei
dat. commodi im gleichen Satz: roicı d£ BoDv i&peuoev... ’Ayansuvov... Önepuevei
Keoviovı, (ihnen zum Schmause — dem Zeus zu Ehren) H 314f. (kaum roioı lokat.
‚unter ihnen‘); neben anderem echtem Dat.: ri ooı napdoxyw Shra T& tedvnxörı; Eur.
Hel. 1248; neben doppeltem Akk.: zig ä&v Auiv dLödkere Tobg TÜYV XEıporexvov vielg aurThV
zabrnv nv rexvnv Plat. Prot. 328a.
Mit Dat. der Sache: un xepaAn repıdetdıx P 242 (vgl. bnepappwdeovrsg ty "Errddı Hdt.
VIII 72), xıvöuveberv TH duxfj Hdt. VII 209, 0 olxw Söpov rorıdeyuevog (für dein Haus
[und die ganze Familie]) ß 186.

8) Der persönliche Dativ des Standpunktes oder Urteils (Dat. der Re-
lation und dat. iudicantis) wird oft von einem (fast ausschließlich präsen-
tischen) Partizip begleitet oder durch ein substantiviertes Partizip gebildet;
in allen drei im folgenden zu nennenden Gruppen kann ein subjektives
Moment durch das die Person oder Situation limitierende og hervorgehoben
werden. Auf besonderes Alter hat die Anwendung auf örtliche Verhältnisse
(Orientierung, Wegstrecken) Anspruch (s. 2); wie hier in der geographisch-
historischen Literatur, neigt bes. der partizipiale dat. iud. auch im all-
gemeineren, geistigen Sinne oft zur Formelhaftigkeit (s. 1); in Beziehung
auf die Zeit nähert sich die Partizipialkonstruktion den absoluten (s. 3). Vgl.
Kühner-Gerth 1, 421 f. 423-26; Brugmann, Grundr.? II 2, 558.
1. Dat. iud. im allgemeineren geistigen Sinne. Vgl. näoı yap avdpwroLotv ErziygBovloı-
or doıdol rıung Zumopot eioı 9 479, daluocıv elvar dAıtpög W595, ob uev yap rı Yeolg KATH
wevög Zorıy 8 807, Kparos Bia re, op@v uev EvroAn Aröc Eyeı TEIOG N Aesch. Pr. 12, Yeoig
tedvnnev odrog, od xeivorcıv Soph. Ai. 970, röde 8° olyoaı Soph. Ai. 1128, avabunı yap
räoiv &ore duoruyeiv Soph. OC 1446, &p’ öpıy (nach eurem Urteil) obrog Taür Edpaoev
Zvdixa; Soph. Ai. 1282 (vgl. 1363), &uol yap... mielornv Cnpiav ÖpALoxaveı Eur. M. 580;
adnominal: räcıv &r&yyıorov Heuevaı B 285, &rınog "Apyelocıv Soph. Ai. 440, & npd-
zıorov räcıv Oldinov xdpa Soph. OR 40, yduoug robg nparoug &yduee leponoı ö Aapelog
Hdt. III 88; Dat. der zitierten Schriftquelle: Baxıdı (dem B., nach, bei B.) de

ı Häufiger als bei Intransitiva, weil das das an einem Zustand oder Vorgang.
Interesse an einer Tätigkeit häufiger ist als
152 B. Wortarten und Wortformen. I. Nomen

Eyeı repl robrwv 6 xpnowös Hdt. VIII 20, Zarı vol "Ounp@ ‚yavoraı de T’ &rodoav‘ (auch
Homer hat y. x1%.) Xen. conv. 8, 30, ol« «al 'Ounpw Aroundng Atyeı Plat. civ. 389e, ob
yap 6 Zeig abrög Adeı nal nıdapileı roig mormraig (‚wie die D. sagen‘) Aristot. polit. VIII
4,1339 b8; mit ög: Kptav yap iv InAwrög bs &uolrcore Soph. Ant. 1161, naxpav yap ac yEpovrı
rpobordAng 686v Soph. OC 20, Epeßog & paewwörarov ag &uol Soph. Ai. 395, as mAndeı
00 r& rordde ueyıora (scil. &oriv) Plat. civ. 389d, oßrot ye hg Eu) 86&n napadöywg oXoroücıv
Xen. vect. 5, 2; so auch xaderöv Apou xal ayedöv elnelv olo ye &pol (‚nach dem Urteil
eines Mannes wie ich‘) ravr&raoıv &ropov Plat. soph. 237c.
Partizipiale Fügung: xafroı 0’ &yc 'riunoa roig ppovodarv ei Soph. Ant. 904, xaröc
Dekev eiiaßouueva reoeiv Soph. OR 616, Ereinep el yevvalog ag Löövrı Soph. OC 76,
&ronog ylyvor’ Av bg ye EEatpvng drodoavrı Arovboov mpeoßuröv yopög Plat. leg. 665b; mit
prädikativem Ptz. schon früh formelhaft beim Ausdruck des einem Erwünschten, von
ihm Gewollten oder Nichtgewollten, besonders bei ‚sein‘, ‚kommen‘ u.ä.: &g &pa& ra
Toweocrv 2eAdousvors: pavırnv H 7, &uol dE nev douevo ein 3 108, obx Av Zuorye EAronevo
<& yevorro y 228, od x por dyvupevo trade Sonata mörvia unenp Aelnoı p 115, douevo de
oo h rorxıkeluov voE drroxpbder paog Aesch. Pr. 23, YEAovrı xduol roür’ äv nv Soph. OR
1356, nodoövrı npoupdung OC 1505, xäv &xovanv 7) (&vdporors) Eur. Ion 642, @; dou.evororv
7A9eg Aristoph. pax 582, ndopevoro: Auiv ol Aöyoı yeyövacı Hdt. IX 46, douevorg 8° öumg
eylyvero tolg owppooı Thuk. IV 28, 5, ro nAndeı röv IIMaraıöv ob BovAousvo Av rav ’Adn-
vatiwv dptoraxcdaı Thuk. II 3, 2, r@ Nixia rpoodegousvo Av ra apa ray "Eysoraiov Thuk.
VI 46, 2, örw vu@v un dxdouevo ein Xen. Cyr. IV 5, 21, Eraveidwyev ei ooL NdouEvo
&oriv Plat. Phaed. 78 b, &X’ öpa, el ooı Boviousvo, & Ayo Plat. civ. 358d; substanti-
viertes Partizip in Formeln (mündlicher oder) schriftlicher Darstellung: &An9eı de
Ayw Xpewuevo ‚wenn einer mit der Wahrheit umgeht‘ Hdt. I 14, ouaußdvovr ara
ro öp$6öv ‚wenn einer die Sache richtig aufzufassen sucht‘ Hdt VII 143, ro u&oov oxo-
rodvrı ‚auf den Durchschnitt gesehen‘ Thuk. I 10, 5, rpög ndovav.... oxorouusvo Plat.
civ. 589c, ouveAövrı ‚wenn man es zusammenfaßt‘ Isae. 4, 22 und sonst, &G ouveAövrı
Xen. an. III 1, 38 und sonst.!
2. Dat. des Standpunktes bei Angabe von Entfernungen, der geographischen
Lage.? Vgl. unxog 6800 ebLovo avödpti (&. fehlt in RSV) revre Huspaı Kvaoınoüvrar ‚als
Weglänge für einen Marschtüchtigen werden (durch Kleinasien in der Richtung des
Halys) fünf Tage aufgebraucht‘ Hdt. I 72 (vgl. sachlich ebd. II 34 und sprachlich
awest. cabwar? satam ayar?-baranam hvaspäi naire baramnäi ‚400 Tagesritte für einen
Reitersmann auf gutem Pferd‘ mißt jeder Abflußkanal eines mythischen Sees Y 65, 4),
£orı de (von der Maufjrıg zum Phasis) rpınxovra Huepewov eblovw 6865 Hdt. I 104, Es Are-
pov (war das Odrysenreich von Byzanz zum Strymon) Huspöv dvdpt eilavo rpıav xal
dexa avboaı Thuk. IT 97, 2;t partizipial: 6 wev Xpboeog (xpnräp) Exeıro Ent dekık Zorövru
& rov vnöv Hdt. I 51, and ’Ioving dnaddaooöuevog 6 vaurızdg arpardg T& En’ dpıorepk
EorrAeovrı Tod "EAANoTövroU alpee navra VI 33, roöro 82 napaneıßousvoro elvar &v fi Muh
I 104, neooüvrı dE Xou rüg Avaßaarog I 181, unxog nAöou Apkantvo Ex nuxod II 11, &vo lövrı
11 29, ’Ertdauvög &orı nörıg Ev dedık Eonitovri töv "Iöviov xöArov Thuk. I 24, 1, robc Örrep-
Ravrı Alov Terag II 96, 1, ra £dvn doax Zuplav &xßavrı olxei nexpı Epußpäc Iardreng
ne Cyr. VIII 6, 20, nma&vreg rorauol npoiodor Tipdg TAG nnyäs dtaßarol ylyvovrar an.
‚22.
3. Zum Ausdruck des zeitlichen Standpunktes, bes. bei kopulativen Verben. Vgl.
nal TIG Xpövog Tolad’ EarivobgeAnAußo@g; Soph. OR 735, "Hpaxafi uev In box aörol Alybrrrıot
pacı elvaı Erex Es "Apacıv Baader, dednAwral nor Hdt. II 145; häufiger so mit Partizip:
bei elvaı u. ä.: nuiv 8° elvarög karı nepırporeov Evinurög 2v9&de nıuvövreoor B 295, duwdexdrn
dE ol Has xeruevo NL, To... Evdexdrn reiev hag olyouevo 7192, Av 8’ Auap An Sebrepov

1@g ouveövrı einelv war Mischung von (so Brugmann-Thumb 459) leuchtet
ee nu dem Typus @G ouveAövra weniger ein.
eineiv; s. Brugmann? 460. 595 Anm. * Vgl. 68% d& r& Euvroußrara EE ’AßBsHpwv
"s'Vgl, Fr. Dell; Derishsolüte Akkusativ. d& +Totpow Eva Bikanse Acdurarer (art
im Griechischen (Diss. Würzburg 1892) 4f.; Thuk. II 97, 1 (zu Schiff braucht man vier
Delbrück, Vergl. Synt. 1, 299 f. Tage und Nächte).
® Einordnung der Stelle 0.8.150 unter ß 2
4. Kasus.f),Dativ‘“.I.(Echt.)Dat.,2.d. Beteil. b)8) Dat. rel. c)freiererDat. 153
mAeovri wor Soph. Ph. 354, xpövog BE tie ta rad Starenpayusvo; Eur. Ion 353, &rel
TEGGRPEOXALÖEXATN Eyevero Muepn modtopxeouevo Kpotsw Hdt. I 84, Av Nuspa neuen
Erırcovor toig ’Adnvaioıs Xen. hell. II 1, 27, mit andern Verben Zreıyousvoron (zei douE-
yoror T) 8’txovro M 374, pupouevorsı 82 Tolsı pam poßoddrurog has W109, TOLMOavTL
Dpuvixo dpäa Miinrov KAwarv nal dıödExvrı &s Ödpud re Eneoe r6 Ienrpov xıd. Hdt. VI 21,
Yvonevp ol Ent ro Il&pon 6 AAıos duaupasm Hdt. IX 10, dmooräcı 8° abroig 6 Bpuotdas
Sirieuoe Thuk. IV 120, 2, &ropoövrı 88 aur@ Epxeraı Ilpounsebs Plat. Prot. 321c, ei
HEAADLOLV Nulv Evdevde.... dmodldpkoxemv... &Idövreg oi vönor... Zporvro Plat. Crit. 50a,
statt der Person kann auch eine beteiligte Stadt oder der Vorgang stehen: Auspaı udAıora
Aoav 7% Muranvn Edwxuig Erra& Thuk. III 29, 2, En rabcn (T} vauuayia) EEhrovra al
daxöcık Eotı nExpı Tod abrod xpövon Thuk. I 13, 4. Die Gleichwertigkeit dieser sich
den absoluten nähernden Partizipialkonstruktionen (s. o. 8. 151, 8) mit Nebensätzen zei-
gen Beispiele wie Ade SE yoL vöv Mag Evdexdrn, 67’ &s "Duov eidAouda D 155, ol Eeinootöv
Erog Eariv, && 00 xeidev £ßn 7 222. und später.

c) Freierer echter Dativ bei Substantiven.!


Echter Dativ bei Verbalnomina ist im Vorhergehenden im Anschluß an
die einzelnen Verbalgruppen behandelt; es findet sich aber auch bei Ver-
balnomina in Abweichung von der Konstruktion des Verbs und bei nicht
verbalen Substantiven ein echter Dat. (der Person, seltener der Sache),
der mit dem Pertinentiv (o. S. 117) auf eine Linie rückt. Er geht aus
vom Dat. bei eivaı (o. S. 143,2) und vom dat. commodi (0.S.150,y), kann
aber auch durch Verschiebung der syntaktischen Gliederung aus dem
Dat. bei Verben hervorgehen. Über die possessiven uoı, zoı (oot), oi u. a.
520.9: 189,.b).
Belebtes: «i d£ yuvalxeg deinvov Epidororv Acbx’ KApıra od rraiuvov (‚als Mahl für die
Dienerschaft‘) & 560, (sog. Satzapposition; vgl. roörov .... . vexpöv EEw Baxeiv Kdarrov
&praynv xuotv Aesch. sept. 1014); Ism. io io xaxd& — Ant. dapacı xal XYovt — Ism.
po ravrwv 8° Zuol Aesch. sept. 996 f., xaxıc Eyo yuvalixag viesı oruy& Soph. Ant. 571,
& xSovia Bporoicı pdua ‚o Botin für die Sterblichen nach der Unterwelt‘ Soph. El. 1066,
7& Tavraiou (gen. auct.) Yeoicıv (scil. yeyovöra, roındevra) Eorıduarı änıora xplvo
Eur. IT 388, & Onßaıoıv edinzorg &va& Eur. Ph. 17, xepdoug ... Evexa Hal Tolg d-
o9eveoı rpopng Thuk. 15,1 (vgl. IV 6, 1. VIII 57, 2. Dem. 1, 22. 53, 29), &orevdowro
dvalpecıv rolg vexpois (scil. Zoouevnv) Thuk. III 24, 3, N... dtdoracıg Toig veoıg Eco
zobs rpeoßurtpoug Thuk. VI 18, 6, el rıva 2Antdax Exer owrnplas 7 möreı Thuk. VIII,
53, 2, npoodeiv Epn npög Töv yuodov Toig neirtaorais Lys. 19, 22, Üuvoug Yeols xal
Zyrapıa Tols ayadoig . . . napadexteov Plat. civ. 607a, EnıueAndHnvar Tod Eyxaylov T&
Epwrı conv. 194d, 1 Aroplav Epodiov Tolg arparsvouevois Dem. 3, 20; att. Inschr.
(vgl. Meisterhans® 209 f.) z. B. ypapyuareds r} BowAf xal ro dnum (für häufigeren Gen.)
IG? I1/III 1740, 53 (vor 388/872), el. & Fp&rpa rois Fareloıg usw.; Pap. oft (Mayser,
Pap. II 2, 146 f.), z. B. &vrAopa &pydraıg ‚Auslagen für Arbeiter‘, xpıYai övaı, olvou
cool, Zürog abroic; neben einem lokalen Dativ & xAeıvöv olxoıs "Avriysvn IaAog marpt
Eur. Ph. 88.
Sachen: Chor ri tö8e Atyeıg seowougvov; Xerx. Inoaupöv Bei&eoor (Köcher) Aesch. Pers.
4022, att. Inschr. (Meisterhans?® 209) x6%9a ... raig Ybpaug .. .yAoı rais pas IG*
II/III 1672, 68 (329/288), EvAx al &vdpaxes tor worbß8öL ebd. I 371, 1% (421/169); Pap.
EvAax vAıßavor (III®) (Mayser, Pap. II 2, 146, 37).
Verbindung eines finalen Infinitivs mit dem Dativ der beteiligten Person (Habuar’
avsparorg öpäv u.a.)s.u. BIV6b6.

ı Vgl.Brugmann,Probl.132/f.; Grundr.” Fußn. 1 (Delbrück, Vgl. Synt. 1, 303 ff.).


II 2, 561 ff.; Griech. Gramm.? 461 mit
154 B. Wortarten und Wortformen. I. Nomen

II. (Sog.) Lokativ.!


Wie schon in der Einleitung zum griechischen ‚Dativ‘ ausgeführt ist
(0. S. 138), ist der indogermanische Lokativ unvermischt erhalten im Ari-
schen, Baltisch-Slawischen (vorwiegend mit Präposition) und Öskischen.
Seit indogermanischer Zeit hatten Dat. und Lok. der 4-Stämme die gemein-
same Form auf *-äi; im Griechischen haben weiter schon früh die Lokativ-
ausgänge Sing. -ı (außerhalb der ä- und e/o-Stämme) und Plur. -cı (1, 548,
6. 12) auch Dativ- und Instrumental-Funktion bekommen. Doch bietet das
Griechische noch Reste der indogermanischen Lokative der e/o-Stämme auf
-<ı und -oı (1, 549); syntaktisch nicht mehr deutlich sind die Überbleibsel
der uralten endungslosen Lokative (z. B. «al£v, Söuev 1, 547. 808 f.).” Aber
im lebendigen Gebrauche wurden die Lokative auf -eı und -oı durch den
formellen Dativ auf -wı ersetzt (über die dialektischen Dative auf -«ı und
-oı 8. 1,556 ob.). Der alte Lok. Plur. auf -&cı lebt im jüngern Attischen nur
als Adverbialausgang fort (z. B. Ybpäoı, ’AYnvncı), während in das lebendige
Kasussystem die Neubildung auf -«xız eintritt; nur formell ist der Ersatz
von -oıcı durch -oıc. In steigendem Maße werden die Dative in lokativischer
Funktion durch &v und andere Präpositionen verdeutlicht, namentlich ohne
Attribut. Der Lokativ ist in den indogermanischen Sprachen kaum über
seinen ursprünglichen Bereich hinausgegangen; er antwortet seit gemein-
indogermanischer Zeit auf die Fragen wo? (in bestimmten Fällen wohin?)
und wann? Er ist also zugleich Temporalis, indem die Zeit räumlich auf-
gefaßt wurde. Im Lokativ stehen daher zunächst Orts- und Zeitbegriffe;
doch können auch pluralische Personalbegriffe örtlich gefaßt werden (u.
S. 155,ß). Die Hauptanwendungen des Lokativs heben sich auch im Griechi-
schen vermöge ihrer Bedeutung deutlich vom echten Dativ ab; weniger
scharfe Grenzen bestehen gegenüber dem Instrumental, der als Komitativ
ebenfalls Ort und Zeit bezeichnen kann (u. S. 162f.,d). Gelegentlich steht
der Lokativ neben einem echten Dat. oder Instr.

1. Der Lokalis (Lokativ im engern Sinne)


Der präpositionslose Lokalis hat im ältesten Griechischen in allen Numeri
nicht nur die Bedeutung von nhd. ‚in‘, sondern auch von nhd. ‚an, bei, auf‘
u. a., griech. ev und Ext, ün£p usw. Gleichbedeutend ist die Adverbialendung
-Iı, teilweise auch -$e (1, 627 f.). Der Lokalis steht
a) auf die Frage wo?, und zwar
«) von ÖOrtsbegriffen.
Ohne nähere Bestimmungen z. B. 76&’ @yuoroıv Zyov ‚auf den Schultern‘ A 45 (nicht
Instr.!), «idepı vatov A 166 (auch Hes. E 18), (riruv) nv r’ olpeoı rexroyes Avßpes LEera-
wov II 483, abrödı uiuver dyp@ A 188, obde parein yyarnv MAMA (‚bei Tische‘) $ 35,
rövro Eov (v.1. Lov) Ev vni neraivn u 264 (aber Evi növro vni Hof mictovreg rn 368), Erı ueyac
odpav@ Zeug Soph. EI. 174, &ypoicı ruyyaveı 313, OR 1266 yfj Exerto, 20 dyopaloı Haxei,
1291 nevöv dönors, OC 411 ooig brav orücıv rapoıs; & undev &or’ olxoıs Bapı Tr. 730;
Ortschaftnamen: Aaxedatuovi p 13; Ländernamen: “Erddı oixta valcv II 595, dc Dpvytn
! Lit. s. 0.8. 137; dazu Porzig, Namen Geltung dieser Formen bei Schwyzer,
172-75. Parenthese 37 A.3.
® Eine Vermutung über die ursprüngliche
4. Kasus. f) ‚Dativ.‘ II. Lokativ. 1. Lokalis 155{9}
vatsoxe II 719; Inselnamen: Ando & 162; von Ortschaftsnamen (auch Inseln) auch noch
in Prosa (vgl. lat. Römae, Tarenti, alt -ei u.ä.): ad8Hoat notre Awdövı Soph. Tr. 172,
rov "Aßaicı vadv Soph. OR 900, (u&xnv) DAtypa Tiyavres Eornoav Yeoic Eur. Ion 988,
Mouxnvaıs Eur. Ph. 608, röv ’Ayubsacıs oröv Aristoph. Lys. 1299 (lak.), 6 ’Apohtvo Zui
ıo "Apye (s. 1, 94, y); att. inschr. Bpaupövi Muppivodvrı @piäı Ilavdrraı (Meisterhans®
208), lak. &vixe Heier ‚in Helos‘ Del.? 12, 13 (V2); in att. Lit. "EXevoivt, Mapadavı, ’A9y-
vnor, IMaraukoı (-aic), Dorf, Aerpols; ray "OAuuriaov # Acdpots ypnudrov Thuk.T 143,1,
ornras orhoxı "Oduuriacı xal Ilvsor za Iodwoi nal "Adhvaus Ev mörcı xol Ev Aaxxedatovı
ev ’Auuxdocio V 18,10, 7& rpöraua te Te Mapadövı xal Earanivı xal IMaraıic Plat. Menex.
245a (aber rüv 82 M. uayxeoauevov xal rav 2v Dadauivı ebd. 241c; hier und an Ähnlichen
Stellen bloße Abwechslung; vgl. Kühner-Gerth 1, 443f.). Auch Abstrakta können
örtlich gefaßt werden: xa9nued” &ropix owrmpias Eur. Herc. 54 (vgl. Wil.).t Eher Bre-
viloquenz als Nachzügler sind oßAn yeveiw (Signalement), yelroves vöro (Lagebestim-
mung), &r&pw töro u. ä. in Pap. (Mayser II 2, 147. 295; zu tön» auch Blaß-De-
brunner? $ 199).
Mit näherer Bestimmung (Adj., Gen.) xöu«x... «iyım& neyiio Bptuera B 210, Aue-
voV.... Krporsrm xopupf moAudeipadog ObAbunoro E 754, cbde uux@ wArotng eumherou I 663
(vgl. uux& "Apyeog y 263), Badeing Bevdeorv Bing p 316, Evaıev... Onßn Ömondaxin Z 397,
eranrtie Tipuvdr.... Exeıv £öpav Soph. Tr. 1151, oolg drav arücıv rapoıg OC 411.
In einigen Ausdrücken der älteren Sprache lag dem jüngeren Sprachgefühl die Auf-
fassung als echter Dat. näher: obx Zorı Bin ppeotv T'A5, ueya d& ppeol nevdog Aekeı A195;
bes. neben echtem Dat.: &% obx ’Arpelöy ’Ayayspvovi Avdave Iuuß A 24, el opwıy npadtn
&SoL vd 327; eher instrumental z. B. ppdLero Yuuö II 646.
In einigen Beispielen (bes. mit ropebeodau) scheint komitative oder instrumentale Auf-
fassung an sich näher zu liegen; vgl. jedoch auch ödorröposg (mit Lok. im Vorder-
glied wie 6doLd6xog): Eropevero de ÖL’ aurod ty) 68%, Nv rpdrepov aurög Erromoaro Thuk.
II 98, 1, Nixöotparog de An Ep68w Ex Trielovog..... eriav To Aöpa IV 129, 4, 68% (‚auf
dem Landweg‘) II 97,1, oörTw TO Aoırov TYG NUEpXG Mopevölevor, ol KEV TT 6I@ Hard Tobc
ynmAöpoug, ol SE xri. Xen. an. III 4, 30.
Adverbial erstarrt oixoı (olxeı) Sımiei Adeet usw. (1, 549. 622, 5), nörAw (auch Ev x.)
(1, 622, 4), Yöp&oı; auch kypr. woxoi’ Zvröc. Ilapıoı Hesych.

ß) von pluralischen Personenbegriffen (‚inmitten, in der Zahl, unter‘).


S6re IH nal rövde yercodar... Apınpenex Toweoowv Z A76f., Tpowotv 8° ab neröniode
yepoborov öpxov Eoyaı (‚bei den Tr.‘) X 119 (neben &ueü 8° Eicro neyav öpxov 8 746), Sou
(= do) vpkrog Eoxe ueyıorov näoıy Kunioneooı & 71.
Für diese Auffassung spricht außer dem Indisch-Iranischen (vgl. Brugmann, Grundr.?
II 2, 513£.) auch die Verdeutlichung durch griech. &v: Eurpene’ Ev noMotoı xal EEoxov
npweocoı B 483, ög &pıarog &vi Opfxeooı reruxto Z 7, und durch pera-: Enex Toweooı uer-
n0da © 496, inredor neränpenov A 720.

b) Die erreichte Ruhelage (nicht wie z. B. im Deutschen die Richtung)


wird auch ins Auge gefaßt bei den Verben von der Bedeutung legen, stellen,
werfen, fallen u.ä.; vgl. lat. ponere aliquid in mensä, (in) loco u. ä.? Seit
Homer begegnet die Verdeutlichung durch £v.
Vgl. öpeos xopupfier Nörog nareyevev dulyAnv T 10 (vgl. Hardunv xdovi Xadxög Exevev
T 222), obpav® Zornpıke adpm nal Emil xdovi Baiver A 443, Omriog oBdeıL Epelodm H 145,
odxe’ öyoıcı wAlvavres A 593, xAıvduevog aradu& p 340 (vgl.im Zustandsperfekt vno@v. #.
al 9 MA xemlarar 8 608, danlor neniuevor T' 135, rrövro rendunevor O 740,8 ’AApeod nöpw
1 Zur Auffassung vgl. &v droplin Exeodaı 47ac.
Hdt. IX 98, &v nevdei neyAw XaT7joTo Hat. 2 Vgl. M. Holzmann, Der sog. Locativ
I 46, ho9aı 2v eipnvn Callin. 1, 4, mrpöG &uä des Zieles im Rigveda und in den hom. Ge-
yuxä& I&poog haraı Eur. Alc. 604, &s dropinv dichten. Ztschr. f. Völkerpsych. 10 (1878)
roANv drıyuevog Hdt. I 79, 2, eis ppeara 182 ff.; Gaedicke, Acc. 128 ff. N
xal räcav Aroptav Zunintov Plat. Theaet. 3 Bei präpositionalen Wendungen zeigt
156 B. Wortarten und Wortformen. I. Nomen

xAudeic Pind. O. 1, 92, yaln rheas ebfpes &peruöv A 129, xoreb ev &op DEo x 333; dazu
ddov BE ol hvia yepolv ® 129 (vgl. &v xepal Öerrag Öboxev & 545) und via Adlero xepotv
E 365 (vgl. &v xelpeoor A4ß’ via © 116); werfen, treffen: &g wıv Erıypdıpas xuven Bde H 187
(vgl. 6 8° 2v rupl B&ME SunAds I 220), uneig. rplv ye xapav rhvde xıvdüvo Badelv Aesch.
sept. 1048; fallen: redölp nos (eig. ‚er fiel auf der Erde auf‘) E 82 (vgl. &g Öre xüu« Yo)
&v nl neomoı O 624), neoövrog aluarog nedp Aesch. Ch. 48 (lyr.), roD de rimrovrog 2172020)
Soph. El. 747; röoov xpövov 8& deuvioig nentox’ öde, ‚ist er gefallen und liegt auf dem
Lager?‘ Eur. Or. 88; uneig. oöror’ aloybyn reon ‚in Schande‘ Soph. Tr. 597; xapat
reoev S. 0. 8. 140 ob.

c) Von b geht aus der Lok. eines Substantivs in Paronomasie (s. u.


DIAb) mit einem andern Kasus des gleichen Substantivs zur Bezeichnung
der Häufung.?
IE xev Ev9a ul Zvde pepoı pb Iberda YuEdAy dpyartn Hes. th. 742 f. (schon mecha-
nisch gebraucht), &%ov 8° äv &Aw rpooldorg.... öpkevov Soph. OR 175, daxpua daxpuct
vor p&pwv Eur. Hel. 195; gewöhnlich übertragen von Abstrakta: növog nova rrövov p£peı
Soph. Ai. 866, &dd& ... u rixreıv 0’ &rav &raus Soph. El. 235, ra S’etua Söpax Künpıdos
Etexe Todd uev ala, nord SE daxpvov, &yxek T’ year, Ödapua ddxpucıv Eur. Hel. 364 f.,
o6ßog &yeı ne, un rıg... mruara menuacıv &Eebpn Eur. Or. 1255; unbedingt adnominal :?
pöyw Pövog (‚Mord auf Mord‘) Oldındda döwov Grese Eur. Ph. 1495; bei Homer nur mit
ert und Dat. (was die lokativische Auffassung bestätigt), doch noch eigentlich: öyxvn
En’ öyxvn ynpdoxeı, unAov 8° Ent uno, aurdp Ertl orapUAT); sTapuAN, o0xov 8’ Ent obxo n 120;
so auch noch ueilov 8° Ent x£pdei xepdog Zooera. Hes. E 644; übertragen &rnv Er£pav En’
&rn Aesch. Ch. 404; rnuara £ri mnuacı Soph. Ant. 595, Ent vöow vöcov Soph. OC 544,
gövog Et pövo Eur. IT 197.

d) Bei Verbalkomposita, die ein Präverb enthalten, das zum Lokativ


treten kann (£v, Ext, no, napd, rpög, rrept), wird dieses vor dem Lokativ in
der ältern Sprache nicht wiederholt; noch in klassischer Zeit gilt diese Fü-
gung unbedingt in übertragenen Bedeutungen, wobei dann auch persön-
licher Lokativ möglich ist.
Verba der Ruhelage: &pyupog dori Zveorıv x 45 (vgl. nö’ Zveorı dev To yrpa ward
Aristoph. v. 441), &xouotoroıv Eyxeıvraı PAaßaıs Soph. Ph. 1318, Zvexeıvro t® Tlepımdei
Thuk. IT 59, 2, &upevo raig Euvönxoıg Thuk. V 18, 9, öpäs tüv Puröv rrnAdv Taig nepadaig
naoaıg Errixeluevov Xen. oec. 19, 13, ünöxerrau Tö Kıppatov redlov T& lep@ Aeschin. 3, 118,
&pxsodan nal broxeioda To &pxovrı Plat. Gorg. 510c; bei Bewegungsverba: fo 82
ydov ndanaıv Evüpoev Z 499 (und Evüpro YEAwg uaxdpsocı Yeoicıv A 599), röv rrepl navrov
Zeig &venme mövoroı K 89, "Exropı 88 npwriorw dvaAnıda Yuuöv Evixev II 656, Zvnoouev
eupeı növr@ B295, räcıv 8’ inepdeig bnedu Ybog x 398,4 EAntdag turoreiv dvdpwrorg Xen. Cyr.
I 6, 19, bes. auch bei Komposita der unter b genannten Verba: &v9eutwm Aexteocı ® 124
(vgl. önwg P6Bov Evdeln nal roig &Moıg Xen. an. VIT 4, 1); Zußade növro E 258, un np6-
repov ZußaAdde roig Evavrioıs Xen. Cyr. VII 1, 17; Zureoe nerpn A 108, Zurinter or&yn Soph.

xAtveıv Ruhe- und Richtungsvorstellung: neben dem noch möglichen adverbalen Be-
xAtve d° Apaı udorıya ort Cuyöv W510, xAivöv zug fast gleichberechtigt der adnominale.
u’ &5 ebvnv aödıc Bur. Or. 227, wAıvHjvar * So auch MAL por Aoxora xpuntk 7’ Emm
euniexto Evi ölppm W 335. Die etymolo- dorepäg bmedu ppevög Soph. Ph. 1111, aber
gisch entsprechende ai. Wurzel gri hat den Akk. z. B. bnodüo« Iodaoomg ebpta x6Arov
Lok. (‚legen an, auf; sich lehnen an‘) und 8 435. Sekundär kommt dieser Dativ auch
den Akk. (‚sich hinbegeben‘). zu Komposita mit dugpı-: xudveov Tpwwv
1 Aber vu 9° lero nedöw 1433 wohl als vepog Aupıßeßnxe vnvolv II 66, töde wor 76
Richtungsdativ gemeint. Ypdoog Aupıßalver Eur. suppl. 609; aber
2 Vgl. YAaöx’ ’AYnvale und aus neueren vepeAn dE uıv Aupıßeßnxe u 74, d5 Xpbomv
Sprachen nhd. Wasser in den Rhein tragen, aupıßeßnxas A 37, (v yolpe,) ola ne To
engl. to carry coals to New Castle. dbornvov dupıß&o’ Exeıs Eur. Andr. 1082.
® Auch in den übrigen Beispielen steht
4. Kasus. f),Dativ‘. II. Lokativ. 1. Lokalis 157
OR 1262, roig Impdrporg &urimrouse Xen. comm. II 1, A, Eumindıg Eveneoev dvdparorg
Thuk. IV 34, 2, repıreooöun 7& Eipeı Aristoph. vesp. 523, öorıg Av rorabrans Euupopaic
repıneon Plat. leg. 877c; bei Bewegungsverba bleibt der Lokativ auch dann, wenn (in
klassischer Zeit) &v als Präverb durch eig ersetzt wird: &uol olxroc eioeßn Soph. Tr. 298
£orinter Ööuors Eur. Ion 1196, &rerdav 8° Eononıodücrv röreı Eur. Herc. 242, Euol 3
=’ &Ayog oÖ nıxpöv elaneı ppevi Eur. IA 1580, Kaußbon &oeideiv olcrov Hdt. III 14, al
opı PBouAevou£vorot dervöv Ti &aeduve Hdt. VI 138, elotpyerar aöro Soc Plat. civ. 330d
(sonst seit Hom. auch eiotpyeodaı mit Akk., auch im übertragenen Sinn: Dpvyinv eion-
Audov I’ 184, nevog ... ., olöv 7’ &vöpas &otpyeraı P 157, 186vra 82 töv Kpoloov yeAos EonAde
Hdt. VI 125).
Nur die Ruhelage bezeichnen im ältern Griechischen hom. att. roö (ion. xoö) wo?, hom.
att. rov (ion. xou) ‚irgendwo‘,t relativ att. od, allgemein-relativ und indirekt-fragend
örrou (ion. öxov),? z. B. noö tor rö&ov; E 171, MnAıä& Te xöArov, od Irrepyeiöc &pder nedlov
Aesch. Pers. 486 f., ri mou öpaoeıc; Aesch. Prom. 743, 259° örov Aesch. Eum. 516, töpuoe
ris möALog Öxou Av Enirndeörarov Hdt. II 172; für die Richtung stehen sie in älterer
Zeit nur bei sog. prägnantem Gebrauch: roö roı dreual olyovraı N 219, dxov Erpdrero
Hdt. II 119, xeivog 8° önou Beßnxev (Perf.!), obdelg olde Soph. Tr. 40, iövra rov Xen. Cyr.
I 2, 16. Auch die für unterschiedslosen Gebrauch von roö (rov) und od aus den LXX,
dem NT, aus Epiktet (Arr.) im GEL angeführten Beispiele lassen sich teilweise noch
so verstehen, z. B. obx &riorauaı no) nenöpeuvrar Josua 2,5, mod obrog nee ropsbecha
Joh. 7, 35 (nachher eig rnv dıxoropdv), eig... rönov od Yueidev abrög Epyeodar Luc. 10,1,
rod rıg xaraplbyn; Arr. Epict. IV 1, 93, aber roö &reı; wird von Phryn. 30 ausdrück-
lich als &udprnua gerügt; vgl. neugr. rod rayalverc. Siehe auch Blaß-Debrunner?
$ 103.
e) Unbedingt und ausschließlich bezeichnen die Richtung wohin? die
formell lokativischen Pronominaladverbien att. rot ‚wohin?‘ (roı ‚irgend-
wohin‘),? relativ ol (olrep), öroı (auch für indirekte Frage), dor. rüg vis
örvı öruc; vgl. 1, 622, 5. Neben der Ruhelage bezeichnen (sekundär) die
Richtung £&xet Zv8« üyı nod und zugehörige.
-0L: Aunyaveiv öror rpdroıwro Aesch. Pers. 458f., roi ne xpn modetv Soph. El. 812, ol
uoA@y Swoeıs Ölxnv Soph. Ant. 228, ol 8’ ixdvonev El. 8, roi rıc pbyn; Aristoph. Pl. 438;
nur scheinbar ‚wo?‘: roi KAvrauumorpa; (scil. ‚ist gegangen‘) Aesch. Ch. 882, rag re 8
xal moi teXeuräv; Aesch. Pers. 735, rot (bis wohin, wie lange) xpYv Avanetvau; Aristoph.
Lys. 526, ol reXevr& xaxiag Plat. conv. 181e, ol xpn PAreıv leg. 714b.
-vr: kret. vl, örvı ‚wohin‘, rui ‚hierher‘, äol. (lit.) &%Avı ‚anderswohin‘, ryAvı ‚weithin‘,
zuide ‚hierher‘ (Bechtel, Dial.1, 102f.; 2, 763).
&xei (hom. xeidt) ‚illic‘; vgl. ol &xei ‚die im Jenseits‘ Aesch. Ch. 355 usw., «7 8° au-
Bpootas utv xpdrnp Zxexpar(o) Sappho 135/36, 1 D.2, ei zig roı xal xeidı plXog I’ 402, aber
auch ‚illuc‘: 6800 xardpxeıv fg Zei Soph. OC 1019, xeidı uorwv Hes. fr. 134, 10, Erreav...
29 &xei Hdt. I 209, &xei ni&ouev Hdt. VII 147, PA&yov d& xdxet Men. Epitr. 103.%
&v9a: z. B. 209° &vr uiv görng E 216, aber &v9’ Ada N 23 (selten att.), relativ &;
Teoinv dvaßnuevar, Zvda rep Mor... EBav a 210 f., elvar, vd marc omebdonev Xen. an.
IV 8, 14; ebenso 2vraö9« ‚ibi‘ z. B. 2. vüv Ößpıle Aesch. Prom. 82, Evdaüra Eotparore-

1 Att. rod, ion. xod auch ‚wieso‘, entspre- ° Aber äol. ro: ‚irgendwie‘ (s. 1, 549) geht
chend rov (xov) ‚irgendwie‘ und seit Homer von der Bedeutung ‚irgendwo‘ aus (vgl.
partikelhaft ‚wohl, etwa‘; 05 y&p roLourav rov ‚irgendwo; irgendwie, wohl‘). Bei Ho-
det ‚wenn solches nötig ist‘ Soph. Ph. 1049, mer steht für ‚wohin‘ n6oe: n6oe pebyere;
ob yap 269” örrov u’ ÖNeiz (‚auf keine Weise‘) II 422, C 199, nöo’ Yuev; x 431; unsicher
Soph. OR 448, att. örou Ye, ion. dxou Ye önröc(e?) & 139, h. Hom. Ap. 209; un-
‚quandoquidem‘. belegt öose.
2 Bei Homer fehlt oö (dafür 8%: und Axı): 4 obs Zxei xaranepevyörag (dorthin ge-
örov nur y 16. rn 306 (hier ö rou zu lesen?), flohen und dort in Sicherheit befindlich)
auch örn69ı selten. Vgl. auch 1, 621 Thuk. III 71, 2.
Fußn. 10.
158 B. Wortarten und Wortformen. I. Nomen

Sebero Hdt. I 76, ‚eo‘: umd& oe datuov &. rp£ibere I 601, 2. neureı Aesch. Pers. 450, Soph.
EI. 380, &reel 82 xal &. &ycpouv ol "EAAnves (‚dahin vorrückten‘) Xen. an. I 10, 13, 9
yap &ya &yw &. Plat. Gorg. 494e; 2v943e und &vraudoi sind zunächst Richtungsadverbien
(z. B. 2v948’ ixdva 0 492, EXeboera Evdad" ’Odvoceös vr 204, Evdade 2I9övrag Thuk. VI
36, 1, &vraudoi vöv xeioo D 122, Zvraudor vöv 7oo a 105, röv xapröv Evdaudor (sic) Eußar-
Acıv IG? I 76, 13 (423/22%)), bezeichnen dann aber auch die Ruhelage (z. B. &vrau-
ot obdgv ve bp&imoev h &ureipia Antiph. 5, 2, &vraudoi nevs Aristoph. thesm. 225, re-
vnra &vraudoi Cnrei roretv Dem. 27, 54, Yavövrav Zvdade ‚der hier auf Erden Gestor-
benen‘ Pind. ©. 2, 57, 6 8° eöxoXog uev &vdd8’, eUnoAog 8° &xei Aristoph. ran. 82, r& Ev9ade
‚die Lage hier‘ Thuk. VI 17, 6).
übı ‚hoch‘, ‚in der Höhe‘: Zebg 8’ Auevog Öpı Y 155, b. ua” &v vepkeocı Hes. E. 204,
‚hoch hinauf‘ b. 8° dvadp&oxwv nereraı N 140, 6. Bıßavra N 371.

2. Temporalis
Wie der Lokalis ist auch der Temporalis (von Zeitbegriffen und zeit-
gebundenen Handlungen) fast immer determiniert, seltener innerlich (z. B.
&vy te xal vex Aristoph. nub. 1197, att. Ilxvadmvators), meistens durch ein
adjektivisches Attribut (z. B. att. Ye 7) vuxtt). Der Temporalis bezeichnet
also einen bestimmten Zeitpunkt (daher auch das amtliche Datum). Einer
Präposition bedarf er auch in Prosa gewöhnlich nicht; &v wird in Prosa
regelmäßig nur beigefügt, wenn betont werden soll, daß etwas innerhalb
eines bestimmten Zeitraums stattfindet (z. B. &v rpıotv Nuepaıs Xen. an.
IV 8, 8). Der Temporalis unterscheidet sich im Gebrauch kaum vom Par-
titiv der Zeit (0.S.112f.), wohl aber in älterer Sprache durchaus vom totalen
Akkusativ der Zeiterstreckung, der jedoch in der Koine in das Gebiet des
Partitivs und des Temporalis eindringt (o. S.69f.).
a) Ohne Attribut (außer dem auch in Prosa nicht nötigen Artikel): 800% re p'AA« xal
&vdex ylyverau Gpn ‚zu ihrer Zeit‘! B 468,2 n&vra yap xaup& (‚in tempore‘) xaA& Soph.
OR 1516, Aovxog xaup& sopög Eur. suppl. 509 (aber auch Ev xaup&, z. B. Thuk. IV 59, 3),
door de yaanvn xıvöuvevoetav Thuk. IV 26, 7, Ocouopoptog @xero eig TO lepöv Lys. 1, 20;
att. Inschr. kuormptors, vouunvia, rerpadı iorauevon (Meisterhans® 209);3 mit Artikel:
7) ravoaAnv» Aristoph. Ach. 84, x9Es abröv Stepuyov roig Erıvixiorg Plat. conv. 174a,
roig wuormptorg Dem. 21, 176. Adverbiell «let &prı Hpı repucı dpaocı (‚rechtzeitig‘ Aristoph.
Eys#391)2,52126222599%
b) Mit adjektivischem Attribut: Auarı ra öre xrA. N 335, Yuat’ öropıya ‚an einem
Herbsttage‘ II 385, &pn xeineptn ‚zur Winterszeit‘ e 485, ride... vuxri v 88, repudvrı
& 9epeı Thuk. I 30, 3 (= 7& 9. reXevravrı VII 9); mit Ordinale: not 7) npor&pen N 794,
Ta nportw (bis Terapro) Erei ‚im ersten Jahre‘ Hdt. III 131, A rparn Auspa . . . fi
5° dorepaig Thuk. IV 25, 8, rö npar@ xpövo Xen. hell. II 3,15; mit Ellipse von Hugp«:
Swdexarn A 425 (nach xsıLöc), nach vorangehendem Auara oder -Auapt Suwderdrn
© 46, ch dexdrn, Evdenarn, rj de duwderdrn N 665-67, Onrwxaudexkene 279 n 268, dexdrn
ı 83, Eßdonarn x 81 & 252, 77) vorepain Hdt. VII 54 u. s., Jar&px Soph. OR 782, Eur.
Rh. 449, Xen. Gyr. IV 6, 10, att. Inschr. &varn (iorauevov, rpuraveiac) Meisterhans?
209, 24, nachklass. 7) &riobon, ri} retım usw. Blaß-Debrunner? $ 241, 2; bes. in der
Bedeutung ‚nach‘ einem andern Zeitpunkt: ol d& rpiro Auarı navres Adov (‚nach zwei
Tagen‘) A 707, AAvYov eixoorö Erei rn 206, rplro unvi Lys. 21, 1 (verdeutlicht &£nxoorö
Ereı ner& ’IAlov &Awcıv Thuk. I 12, 3, &pıxvoövrar reooapanoor)) Auepx boreoov Thuk. I
1 Gemeint ist roAuavwdenog Gpn Zupos 323 C 38) wird jetzt statt &oi ‚frühmorgens‘
Mimn. 2,1 D2. (Brugmann? 464 nach GDI 2561) anders
® vuxrt 8° önös rieleıv o 34 wohl ‚zugleich gelesen;s. So‘lmsen-Fr.S. 91 f. zur Stelle.
mit der Nacht‘, nicht ‚in der (auf die Ab- °* Vgl. Debrunner, Museum Helv. 3
fahrt folgenden) Nacht gleicherweise‘. (1946), 41.
®In der delph. Labyadeninschrift (Del.®
%. Kasus. f) ‚Dativ‘. II. Lok. 2.Tempor. III. Instrumental. 1.Komitativ 159
60, 3); die Bedeutung ‚nach Verlauf einer Zeit‘ auch an den folgenden Stellen, die nicht
wohl zum prosekutiven Komitativ (u.8.162,d) gezogen werden können: i& XPOvVW@ Haxpi
pırrarav 680v Enafıaoas DE or pavivaı Soph. El. 1273 (lyr.), üc 8° ArchRdopev, Apövo
Bpaxel orpapevreg Ebareldonev ara. Soph. OC 1648, Zosldöv 0’ douevn noMG xpövo Eur.
IA 640; vgl. Brugmann? 464 $ 470 Anm. 2 (auch über gort. &vixurö: ‚nach 1 Jahr‘
oder ‚am Jahrestag‘?).
c) Der wichtigste Zeitbegriff hängt als Gen. von einem andern ab: vuxtöc AuoAyC
O 324, Ilavasnvalov T® ayavı Andoc. 1, 28, ’EAapnßorrövog &vdrn rl Stra Dem. 19, 57.
d) ‚innerhalb‘ eines Zeitraums: rdvreg I xtov Auarı ”Aıdog eloo Z 422, wıä vuxei ol
nAeioror (Eppat) nepiexönnoav ra npöcor« Thuk. VI 27, 1, Aulosı &v Xpövo aloddveodau
Xen. an. I 8, 22, öAtyo xpövo Plat. Euthyd. 303e; mit Präp.: &v rooo'brw xpövm Xen.
comm.I 3, 13, &v dvoiv £roiv ‚intra biennium‘ Xen. Ag. 1, 34, ’Admvatoı 8 dunoboavres
AUPOTEDMYV, yevou.£vng Kal Öls Enuinolas Ti uev rporepa obx Aocov rav Kopıvdiov drredtkavro
ToUG Aöyoug, Ev de T7) Dorspatx nertyvaoav Thuk. I 44, 1, att. Inschr. erst nachklass. &v
To ayavı, Ev rols Onoeloıg (Meisterhans? 209).
e) Die sachliche Gleichheit des Temporalis (mit 2v) mit dem temporalen Partitiv (vgl.
0. 8. 112 f.)! zeigen Beispiele wie "Iorpog loog alei abrög Ewuri pesı nal Bepeog xal Xeınavog
neben toog d£ alel H£eı Zv re HEpei nal xeıunavı 6 ”Iorpog Hdt. IV. 48. 50, &v 7 aör@ HEpeı
Onßator Osorıewv reixog repıeitov und 6 veng tig "Hpag tod abrod IEpoug Ev ”Apyeı xare-
xa59n Thuk. IV 133, 1. 2. Über die Vermischung des Acc. temp. mit dem Dat. temp.
s. Brugmann? 463f., Blaß-Debrunner”? $ 161,3; 201 (Dat. auf die Frage ‚wie
lange‘).

111. (Komitativ-) Instrumental


Der sog. Instrumental umfaßt den Komitativ (auch Soziativ) zum Aus-
druck der Begleitung, Gemeinschaft und den Instrumental im engern Sinne
zum Ausdruck des Werkzeugs und Mittels. Daß nirgends im Indogermani-
schen ein formeller Unterschied zwischen diesen beiden Gebrauchsweisen
besteht, erklärt sich daraus, daß der Instrumental im eig. Sinne als eine
sekundäre Verwendung des Komitativs betrachtet werden kann.? Im Grie-
chischen ist der z. B. im Arischen und Baltisch-Slawischen außer im Dual
von den andern Kasus auch formell geschiedene Instrumental mit dem Dativ
und mit dem Lokativ zusammengeflossen, im Lateinischen im Sing. mit
Abl. und Lok., im Plur. mit Dat.-Abl. und Lok.; vgl. o. S.58. Über for-
melle Reste des Instr. im Griechischen s. 0.1, 550. 622 und im folgenden
S. 171 f. (über andere adverbiale Verwendungen s. auch u. S. 162, c, S.163,d 2);
über den oft hierhergezogenen epischen Kasus auf -pı s. a. S. 172.

4.Der Komitativ

Alter Komitativ ist der meist persönliche ‚Dativ‘ bei Verben, die ein
gemeinsames Sein oder Tun ausdrücken, also schon an sich komitativ-
soziative Bedeutung haben, und bei den etymologisch oder semasiologisch
zugehörigen Nomina und Adverbia (öwo-; lv, ner«); gerade dieses Zusam-
mentreffen von Regens und Rectum in der Bedeutung schwächt den Eigen-
wert des Kasus ab. Sonst erscheint namentlich ein Komitativ der Person
oder Sache bei Bewegungsverben, bes. von Streitkräften zu Lande und zur
See. Freieren Gebrauch zeigen der sachliche Komitativ des begleitenden
1 Siehe auch Wirth, Bl. f. d. bayer. ?Vgl.nhd. ‚mit‘ und auch griech. oöv und
Gymn.-Schulw. 1898, 852 ff. werk bei beiden Gebrauchsweisen.
160 B. Wortarten und Wortformen. I.Nomen

Umstands und der sog. Prosekutivus zur Bezeichnung der Raum- oder Zeit-
strecke, mit der die Handlung vorschreitet. Den freiesten Gebrauch hat die
auf dem Komitativ beruhende, erst griechische Fügung mit «örög (z. B.
abroic dvßodoıv ‚mit Mann und Maus‘). Nicht nur die persönlichen, sondern
auch die sachlichen Komitative können durch &u«, obv, ner& verdeutlicht
werden (vgl. bei den Präpositionen).
a) Die Verba und Nomina, die ein gemeinsames Sein oder Tun ausdrücken,
lassen sich in drei Gruppen zusammenfassen.
a) Der Komitativ war im Kern ererbt bei der ausgedehnten Sippe öp- &(p)-: öuod
(doch öw6s nur mit Gen.) önäg öporog Ööpolag öporoüv, Öönapreiv (vgl. äuaprn; s.1,
550), öumpeiv, öuweiv, ionische und attische Komposita (und Denominativa) wie
öusyAwmooog -yvaumv (und öuoyvmpoveiv), -80&og (und -Zeiv), -Aoyog (und -eiv), -voog (und
-voeiv) öwovpog (und -eiv) öpoppovelv Öumvupoc, Kua, dubAoudog (-obdmg -oudelv), KrdAuv-
toc; vgl. ai. sdm ‚mit‘, sama- ‚gleich‘, beide mit Instr. (Brugmann, Grundr.? II 2,
541. 896 f.); mit xorvög (wozu xoLvodv xoLvavög -veiv) vgl. lat. cum (s. 1, 309 Zusatz) Zuvöc,
mit Enreodar (auch 2p- ue9- rap- ouv-) Erouevos (und örndlerv rıya rıvı, önndelv und
h. Hom. Merc. 450 önrnd6c) vgl. ar. sac- mit Instr.;! mit pioyeıv neryvovar (utya obuuıya
uiyda) vgl.lat. miscere aliquid aliquäre (neben andern Konstruktionen), ai. mierd- mit
Instr. (Epos); das Gegenseitige liegt im Wort in den Denominativa £raupiooaı ‚Gefährte
werden‘ N 335, Esvododaı ‚Gastfreund sein‘ Xen. hell. IV 1, 29, in dıx- in sıuadAdrreıv
(und -rreodaı) Stadrtyeodaı (wozu xpnuartlerv ‚Geschäfte treiben, verhandeln‘), nur im
Medium in onevdsodaı (und ,‚orovdds rorsiodar), naradbecdar; dazu kommt weiter obv
(&%v) mit Komposita: ouvgdcıv (mit ouv@86c) ouußatverv ouläv auvdvnoxeıv ouA Auußaverv
‚mit anfassen, helfen‘, ouunpdoosıy auvrideoda ovupdvaı ouup&pechaı, nominal ouyyevng
ovvepyös (mit -yelv) obvrpopog (zu tpopn, nicht zu ouvrp£pw) obupwvog (mit -veiv), aber
ovvorxeiv Zu olxelv, ferner ner@daußaverv (ner£xerv) tivi Tıvog, neradıdovar rıvi rıvog (dies
zugleich zu d186vau 0. 8. 146, 2).
Vgl. für öu-: öuaprnoas Arös öußpwm Hes. E 676, rw yrpa pLiei x@ voüg öuapreiv Soph.
fr.239 N.?2 (daneben 7 owppoobWm roAd WAAA0V UV Tfj KoxoAla suurapouaprei Xen. Hier.
9, 8), ounpnos (‚traf zusammen‘) dE nor rap’ Eratpwv Kyyedog axlc rı 468, 6 EV uVNoTTpoLv
öuldeı B 21 (vgl. verk Tpweoorv E 86, Evi npwroroıv % 194, map rtalpoıcı o 383, aber außer
Hom. fast nur mit,Dat.‘ ‚mit jmd, etw. verkehren, zu tun haben‘, geographisch outAnoav
7) Dpvyin Hdt. VII 26 u.a.; auch o0v Soph. OR 367, rp6g Thuk. I 77, 3 u.a.; s. GEL
und Kühner-Gerth 1, 431 Anm. 1); für &reoYaı: xeıvn de Tpupidera Ku’ Eormero yeipl
rayxeln I' 376, robt@ uev yap nödog Ku Eiberaı A 415, ds xl Iynrös Env Ered’ Inmors ada-
varotot (‚hielt Schritt mit‘) II 154, poßolumv Av r@ Hyeuövı & &v Sotm Erreodaı Xen.an. 13,17,
auch 7& orißw töv Inrwv Ereode Xen. an. VII 3, 43, vouw ‚gehorchen‘ Hdt. V 18. Att.
&deoı xat vöuoıg Plat. leg. 680a, T@ Aödyw (‚folgen können‘) Plat. Prot. 319a u.s.; auch
&ua rıvı B 534 (Ku rıvi &u’ E&.R 371 f.), o0v rıyvın 304, Xen. an. I 3, 6, ner& rıvı I 234,
nera rıvog Att.; für weryvövan: Kdeooı yeuıyuevov eldap Zdouoıv A 123, uiyd’ Moıcı Yeoiar
© 437, obupıya rior yovaıfi Hdt. VI 58 (vgl. weuiyuevov uEdı adv yaraxrı Pind. N. 3, 78,
Wr
aber auch mit Lok. 67’ &v xovinor wıyeing T' 55, &vi rmpoudyoroı uıyevra o 379, xoLvöv Yalov
1 Ai. sa&- awest. ha£-, beide Med. (in redu- genus‘ Pind. N.10, 37; anders deüdog wedE-
plizierten Formen und s-Aor. Akt.) ‚gehen rov ‚verfolgend‘ Pind. P. 2, 37, Tudetönv
mit, verbunden sein, sich einer Sache an- u£derne nparepwvuyxag Inrovg ‚ließ verfolgen‘
nehmen‘ mit Instr., ‚willfahren, huldigen, E 329), ‚bei jmdm, etw. bleiben‘ mit Lok.
anheimfallen, verhelfen‘mit Dat. (vgl. lat. (vgl. ping Ent naudög Ereodaı [von der Mit-
obsequor), ‚begleiten, geleiten, fördern, ver- gift] « 278 8 197), auch ohne Kasus (wozu
folgen, erstreben, eine Sache betreiben‘ mit Ereodar dupl rıyva u.ä.,s.o.im Text). Die
Akk. (oft auchin Komposita;vgl.den Akk. durchgeführten Dativ- bzw. Akk.-Kon-
bei lat. seguor insequor persequor, lit. sekti struktionen von griech. &reo9aı und lat.
‚folgen‘; air. sechithir ‚er folgt‘ und £reraı sequiusw. sind nachträglicheVereinfachun-
dE, Qcnie, narpmwv TOAbYYWTov YEvog ÖLETE- gen. — Zur Wurzel sequ- gehört auch r&
pwv ebdyov rıud ‚certaminum honor sequi- Kev dosanoaı Aedınutvos Mosch. 4, 110 (an-
tur maiorum tuorum maternorum nobile ders & un &Moı dosanripes Ewuaıv 8 165).
4. Kasus. f),Dat‘. III.Instrum. 1.Komit., a) b.Wörtern d. Gemeinsamkeit 161
Ev AMdRoraı ueiaı Pind. P. 4, 223, &v rıuaig Zuıy$ev I. 2,29; mehr bei Kühner-Gerth1,
431 Anm. 1); bei dem spezielleren xep&vwuu wird gewöhnlich nicht angegeben, womit
der Wein gemischt wird (vgl. xUXRLE loov low xerpautm Aristoph. Plut. 1132),t uneig.
ndovnv p96v@Plat. Phileb. 50a (auch mit wer&; rpög xadxöv; 2E dugpoiv; ueradb;s. GEL).?
P) Für die Gruppe streiten, wetteifern bieten die verwandten Sprachen nur semasio-
logische Parallelen für die Konstruktion (lat. pugnäre cum aliquö ‚kämpfen mit‘); primär
udpvaodaı (poet.), uaxeodaı (dıx-), vaunaxelv, dıßeAeodar, Stapkpeodau (und SL popog),
Umschreibungen dx popav, Epıv Eyxeıv, dk moAtuou ievar, möAeov Kvanpelodar, Anyyavev
öbenv ‚einen Prozeß führen‘, eis &yüva« &pıxveioder, sekundär veızeiv, AoLdopeiodau, TroXe-
nelv, Aupıoßnreiv, avrımoriode ‚mit jmd. einen Anspruch erheben‘, &v dıixpop& xura-
or7var, Epilewv, nAnarileodar, aywvilsodar, dınaleosdan, Borileodaı, araoıdlerv (dıx-), TELPE-
oYaL, TTaAaleıv, SLaruxtebeıv.
Vgl. noch Epıleuevan Baoını A 277, noreuileıv HdE naysodaı Kvdpkaor naupor&porcı B 122,
Dainxeg Edtoxeov (‚wetteiferten im Diskuswerfen‘) &AnAoıcı 9 188, Afig nor deioau; um die
Wette singen Theocr. 8, 6 (vgl. &d yE ror drxelooua Theocr. 5, 22), HEsıs abroig elc
Sıapopav Plat. Phaedr. 232d, nAetorag dixas KmAoıg Sinalovrar Xen. comm. III 5, 16,
yovalxı avöpl Aordopounewmv Plat. civ. 395 d, roXeueiv xal draptpeodaı robroıg Dem. 18,
31, gauzv Mapadüvı yövor rpoxıvöuveüoar (‚zum Schutz gekämpft gegen‘) 7 Bapßapo
Thuk.I 73, 4, &pyadtov yap nAnatileo9” Aröyorcı Ards ® 499, "Exropı reipndHvar (‚einen
Kampf versuchen‘) ® 225.
y) Für gleichen, ähnlich sein liegt Anknüpfung an «) nahe; da jedoch einige idg. Spra-
chen bei den Adjektiven für gleich auch den echten Dativ kennen (Brugmann, Grundr.?
1I 2, 564), ist auch für gleichen echter Dativ möglich, was im Griechischen (wie bei
gleich im Germanischen) nicht zu unterscheiden ist. So im Griech. z. B. Zoıx&vaı, poet.
eldeodar, Looüv (Toog), eixdklerv, ep. Eloxeıv, dvripepilew ‚sich gleich dünken‘, und die Ad-
jektiva für ähnlich wie &ugepng, rpoogpepng, (Ev-)Artyxıos, (e)inedog, Tapaninorog, KEADEG,
aSıöuayxog ‚im Kampf gewachsen‘, ioöpporrog und &vripporog ‚aufwiegend, gleichwertig‘:
eidou.£vn Eeivo, Taptov nynropı Mevrn « 105, AAdE noL pdoua eldönevov ’Aptorwvı Hdt. VI
69, Bpor@ dväpt Eoıxag E 604, oBxo0v nal Zoıxe T@ ppovium xal Ta Kyada 6 Kdınos; Plat.
civ. 349d, röv plXov rıu@cıv && loou rarpt Soph. Ant. 644, Kevravpoız einaxoav aürdg ‚„Ver-
wandeln sich in die Gestalt von K.‘ Aristoph. nub. 350, 7@ oöre xpelwv ’AyxsAwıog Loo-
gapile: (‚stellt sich gleich, streitet um den Vorzug‘, vgl. ß) ® 194, vuxri rpoogpepeig xöpag
Eur. Or. 408, &v nadnuacoıv Kdeipoig By Toig yevouevorg Onosi Plat. leg. 687e, vouiLo
yuvaisı xoLvavöy Kyadnv olxou oboav rravu Avripporov elvar rw Avöpl Ent ro ayadov Xen.
oec. 3, 15. Hierher auch der ‚Dativ‘ bei ö aurög ‚idem‘, wo aber Sociativus viel wahr-
scheinlicher ist:? x&r& rov abrov xpovov Tod xpnräpog ty) Aprayfi yeyovög Hdt. III 48, &c
8° abrwg rfoı xuol ol ixyvevral danrovraı II 67, anedave During. . . Ono TAG nÜTdG NuEpas
rois Zri Anita Thuk. IV 101, 5, @rniıouevor navres (Hoav) ol mepl röv Küpov rols auroig
Kipwo önioıg Xen. Cyr. VIl1, 2.

b) Bei Verben, dienichtselbstkomitativenSinnhaben, tritt zum


Komitativ gewöhnlich eine Präposition (&u«, obv; anders nera c. loc., jünger
gen.); freier Gebrauch des Komitativs findet sich im allgemeinen nur in
Resten, z. B. n&rero voryjg dv&uoro ‚mit dem Hauche des Windes‘, d.h. so
schnell M 207 (gewöhnlich &u« vorfg II 149, & 98, ner& nvoriis B 148). Wei-
teres s. unter «. Doch gehört dazu auch der Komitativ von (Kriegs-) Mann-
schaften, (Kriegs-) Schiffen u. ä., wobei aber schon mehr an deren Wirkung
als an die bloße Begleitung gedacht ist; insbesondere ist der komitative
Begriff vergessen, wenn der formelle Komitativ sachlich im Agens des
Verbums enthalten ist.
ıi.t. ist eig. Parenthese. ckernagel-Debrunner, KZ 67, 174).
2 Ai. grütd- (grtd), das man mit xp&- ver- *® Vgl. 6 aürög xal 2. B. vönog rolat Aaxe-
gleicht, heißt ‚gekocht‘; doch vgl. ä-gir- Sdaupovioror... . Eori adrög xal roicı Bapßa-
‚„Mischtrank‘, ä-cirta- ‚durchmischt‘ (Wa- gowcı Hdt. VI 58 und lat. idem atque.
44H. GNAFIL, 1,2
162 B.Wortarten und Wortformen. I.Nomen

x) Ähnlich wie M 207 (doch auch instrumentale Auffassung gestattend) sind Evdev
8 Ewiap pepöunv dAooig dv&uorawv ı 82, Emi&ouev Bopen (oder B-) aveuw dxpaei nad & 253
(vgl. &re&v Bopen dveum abrnuepöv &Zavbon vnög ara. Hdt. VI 139 - überleitend zum Instr.);
vgl. ferner (halbpersönlich) 7& oe xaxfj «fon (vgl. nhd. ‚unter einem bösen Stern‘) rexov
&v neydporoıw A 418 (vgl. E 209 7 259), nöAMLeode &yxexadıvousvorg roig Innos ‚mit auf-
gezäumten Pferden‘ Xen. an. VII 7, 6; von Leblosem: d6wov repınadde” Ixavev, Esorfis
aldohanoı reruyuevov Z 243, epdvn xpuoolo reruxro abAolarv dıdln.oroıv T 227, iaripı IdAS
rpoonirvouo” &uöv yövo Eur. suppl. 10, moAeniornpıa xareoxevdorto Apuara Tpoxols TE
loyupoig .... &Eoot te waxpoig Xen. Cyr. VI 1, 29 (dagegen obv roig döpxaı rapnroAobdouv
Xen. hell. IV 5, 6, vgl. oww I... nöpa«... obs ’Auumdaueis rapfiyev ebd. 11).
ß) Von Mannschaften, Pferden, Schiffen, die eine Bewegung ausführen:
1. Mit singularischem Subj. des Führers: 7 vöv ön Tpoindev AAmuevog Ev9Ad’
inaveig vi re xal Erdporoı rroAbV ypövov; A 161 (vn dAmuevog allein würde hier alsInstr. im
engeren Sinne verstanden; das Schiff des Odysseus war ein Kriegsschiff), nv &p’ ö y’
&v9” inroror xal Kpuaoı neue vesodor (‚mit Roß und Wagen‘) 8 8, 20ßxA&v (der Spartaner-
könig Pleistoanax) orpar& IleXorovvnoiov Thuk. II 21, 1, Evreüdev 6 Küpog EEeAnxlver
ouvreraynevo T& orparebuarı ravrt Xen. an.I 7, 14, Nynoopaı roig inrorg ‚praeibo cum
equitatu‘ Xen. an. VII 3, 43, ’AXxıßıaöng ..... aarernieuoev eig Ilapov vaualv eixocıv (wobei
er selbst auf einem derselben fuhr) Xen. hell. I 4, 11; komitative Auffassung wird in
solchen Beispielen deutlich durch Präp.: rnv usv Ey& o0v vn 7’ Eu xal &uoig Erapoıcı
rend» A 183 (vgl. ı 173), väi popnusda odv neratvge Alc. 46 A 4 D.?, Adrıg ropevöuevog
&ux Ta orpar@ &; try ’Actnv Hdt. VI 118, OpaoußovuXog SE adv rpLdxovra vaualv irl Opaung
Bxero... OpKouddog de adv 7 KM orparık eis ’Adnvas narenievoe Xen. hell. I 4, 9.10.
2. Mit pluralischem Subjekt der kriegführenden Macht:! oi (Tpüsc) ueyx
TEeLXog drepxareßnoav out N 50, oi ’AYymvaloı antxovro eixocı vnvot Hdt. V 99, Erropebovro
tproxıAlorg uev önAltaıg Exur@v, inrebor de E&axoclorg Thuk. I 61, 4, oi 8° ("Admvatoı) AAYov
rAndeı 00x öAtyao Thuk. I 102, 1, oi Aoxpot ro reL@ Arex@pnoav Thuk. IV 1, 4, ray ’Ayy-
valov rpoosoxtumv Övrav AA orparı& Thuk. VII 25, 9, &AYövrwyv Ilspo@v raurıinder
oröA@ Xen. an. III 2, 11, Jappadtng Aulv Zpelnovro ol moAtuıor xal imrinod nal meITaoTıXG
Xen. an. VII 6, 29.

c) Im Komitativ steht auch eine Begleithandlung (oder deren Wirkung),


ein Begleitgefühl, ein gleichzeitiger Zustand (sog. begleitender Umstand).
Mit Attribut oder gepaart: Tpöeg utv »Aayyfi r’ &vorf) 7’ loav I’ 2, drrovöopıv ZBßn
rerindrı Yuu@ A 555, rpootpyv xexomörı You ı 501, Kreiel 7) vian ano tig Munrov
avcornoav Thuk. VIII 27, 6, xpauyf) nor Eniaoıv Xen. an.I 7, 4; &poltwv &Modev Kos
HLXU@ TE orovayfi re w 416, oi de Bapßapoı Löövres oAA) Bor) za Yopbßw Trpoo&xervro
Thuk. IV 127, 1, ionev oun xal Yuu@ Ertl roüg oAeuloug Xen. Cyr. IV 2, 21; ohne
Zusatz: owrf) hoo A 412, al 8° SAoduyf) mäcaı ’Adnn xeipxs dvsoxov Z 301, PIöyya
Enepyöpevaı o 199, vö@ (mit Überlegung) 8’ Zreßarev iudo9Anv C 320, (v6ooL) Porröcı
xaxa Yynroloı p&povocı oıyf Hes. E 104, obdevi xöouw Hdt. VIII 60, dpyf) obv dn&orerov
Thuk. II 85, 2, ray ’Adnvalov Hooy dneAndudösrwv Thuk. V 13, 1, Bia eig oixlav mapıevar
Xen. Cyr.1 2, 2, yvöun Exödalev (‚mit Überlegung‘) Xen. an. II 6, 9; adverbial bes.
alleinstehend z. B. xouı87) ‚mit Sorgfalt, ganz und gar‘ (x. ye, x. u&v odv ‚ja wohl, gewiß‘),
öbun ‚mit Recht‘ (auch oiv 8., &v 8. u. a.), orroußfj ‚in Eile, hastig‘, auch ‚mit Anstrengung,
mit Mühe und Not, kaum‘; tobro t& tpörtw, obßevi tpörw usw.;s. auch 1, 622; mit alter
Instrumentalendung xpvpn) usw., s. 1, 550. 622.

d) Zum Komitativ gehört auch der sog. Prosekutivus des Ortes und
der Zeit.” Wie man im Nhd. sagt ‚mit der Zeit gehen‘, sagt man anderswo
1 Für diesen Fall ist mir wahrscheinlicher ® W. Schulze, PhW 1896, 1336 f. (= Kl.
als ‚Instr. der Erscheinungsform‘ (Brug- Schr. 652) läßt zwar die zeitliche Verwen-
mann, Grundr.? II 2, 522) Kontamination dung vom Komitativ ausgehen, dagegen
z.B. aus ‚er kam mit 20 Schiffen der Athe- (nach älterer Weise) die örtliche vom Instr.
ner‘ und ‚20 Schiffe der Athener kamen‘. des Mittels von Wörtern wie ‚Weg‘, >, ‚Tor‘,
A.Kasus. f),Dat.‘ III.Instrum. 1.Komit., c) begl. Umstand. d)Prosekut. 163
auch ‚mit dem Wege gehen‘ (der einen führt; vgl. 6856 # &rl roöro &yovo«
Plat. civ. 435d, &; 686v P&poucav &s ipöv Anumrpos Hdt. II 122); so ai. mitra-
sya yäyam patha ‚möge ich auf Mitras Pfad gehen‘ RV. V 64, 3b, lit. keliu &jo
mit dem Wege (d.h. des Weges) ging er‘. Der Komitativ bezeichnet in
solchen Fügungen die Raum- oder Zeitstrecke, mit der ein Vorgang voran-
rückt. Im Griechischen findet sich der lokale Prosekutiv mit Sicherheit
nur in Adverbien und zur Bezeichnung der Graderstreckung bei Kompara-
tivbegriffen (z. B. roa& ueilwv); lebendiger blieb der temporale Prose-
kutiv, deutlich freilich nur in (r@) xp6v® ‚mit der Zeit‘ (auch obv yp., obv
t@& xp.).! Der vom lokalen ausgehende temporale Gebrauch hat sich auch
beim partitiven Genitiv (0.S.112f.) und beim Lokativ (0.S.158f.) als lebens-
kräftiger erwiesen.
1. Von den o. 1, 550 aufgeführten formellen Instrumentalen, die schon vor der Ver-
mischung des Instrumentals mit Dat. und Lok. adverbial erstarrten, gehören zum lo-
kalen Prosekutiv die mit den Bedeutungen ‚wo(hin)‘, ‚hier(hin)‘, so kret. #, 7,
örm, att. de, mit -& dor. &yxı, hom. Axt, att. rabrn; hom. Zrıoxepa ‚auf, über die ganze
Reihe hin, der Reihe nach‘, für *&rl oxepw@; zu oxepöv.n. ‚continuum‘ (Brugmannt 505) ;?
für np6oow u.ä. paßt teilweise auch ablativische Auffassung s. 0.1, 550 und 623 f. über
rö, rög u.ä.). Die Bedeutung ‚wie‘ kann auch vom Instr. des Mittels ausgehen (vgl.
megar. &{X)E, Houxn) Pind., hom. &de ‚so‘, dor. xpup& usw.; modale Bedeutung ist auch
häufig bei den lokativischen Adverbien auf -&t (-nı), die jedoch öfters nur Umbildungen
instrumentaler auf -& (-n) sind oder auch jüngere Nachbildungen (s. 1, 550). Daher ist
bei zu Adjektiven gebildeten Adverbien dieser Art nicht durchaus ein zu ergänzendes
Substantiv zu suchen (Brugmann? 468 gegen Delbrück, Vergl. Synt. 1, 586, der dies
z. B. für reındd, önrf, Snuoot«, nel versuchte); sicher Neubildung war dor. ravräı.
Über substantivische Dative, die wahrscheinlicher als Lokative denn als Komitative zu
fassen sind, s. 0. 8. 158, 2a.
2. Temporal: ypövo Inroövreg Epeuptoxoucıv &uervov Xenophan. 16, 2 D.?, xpövw uev
&ypei Ilpıauou nörıv Kde niIeudog Aesch. Ag. 126, Bıalog Ebv Xpovm nadnaeıv Axipog Aesch.
Eum. 555, Zuppwav ud; nos Ebv Xpövo nadtoraraı Soph. Ai. 306, elta T@ xp6vw xoLvfj
Zuveßyuev Aristoph. nub. 66, 7 unv ob robroıg To xpövam or’ dydeceı Aristoph. nub. 865,
xXpova d& reodvrav duporspwv ToMav Erpdrovro oi Audot Hdt.I 80, ag Exelvn Ta xpovo
weıodein Lys.1, 20, 6 d& ’Aymotiaog xpövo rote elnev Xen. hell. IV 1, 34, repıesraı T&
1pövo tv rroALopxouusvav Dem. 1, 18; abgeblaßt ypövw ‚endlich‘: xpövw Euveßnoav xa9”
öwoAoyiav Thuk. I 98, 3 (vgl. vien r&ierog ZAde, adv Xpövo ye unv Aesch. Ag. 1378). Der
Gebrauch berührt sich mit dem temporalen Lokativ (0.8.158,2b); z.B. unvi 8° &p’ oüdo
ravra repnonuev ebpea mövrov » 118 kann ebensowohl ‚mit einem ganzen Monat, durch
einen ganzen Monat hin‘ wie ‚in einem ganzen Monat‘ bedeuten; vgl. die Beispiele bei
Delbrück, SF 5, 130. Hierher wohl auch rn in lak. rnroxx, ro in oö ro, eig. wohl
‚über irgendeinen Zeitraum hin‘ (Delbrück, Vergl. Synt. 1, 583) und andere o. 1, 550
genannte Adverbien mit temporaler Bedeutung (tarent. «in ‚stets‘, kypr. n ‚wenn‘).
Einzelne Beispiele spielen aber auch in die Bedeutung des Instr. im engern Sinne hin-
über; vgl. dazu &g un (oixia) xpövmwı al Kueilaı xarapıpdein SIG 837, 131. (127P).
3. Nach ai. vidhiyajnäj japayajno vigisto dagabhir gunaih ‚ein gemurmeltes Opfer ist
zehnmal wirksamer als ein vorschriftsmäßiges Opfer‘ Manu 2, 85 stehen Prosekutive

‚Brücke‘, z. B. ıre püblica via Plaut. Cure. Barvov 2. 2 68, x&d 8° &p’ Em’ dung BAAAoV E.
35. Gerade für &rıoxepw (unter 1) empfiehlt Y 425, &rıoxyep& dAANAoıcı bei Ap. Rh. 1,
sich diese Auffassung nicht, wenn sie auch 528, rd y&p Auıv &. Hev doLöng &, 401; tem-
in geschichtlicher Zeit z. B. dem Römer poral eig 2. ‚dreimal hintereinander‘ Si-
nahe liegen mußte. mon. fr.147,5 D.2, ‚allmählich‘ Theocr. 14,
ı Gleichbedeutend xpövou rrepuövrog Hdt. 69, &v oyep& ‚in einer Reihe‘ Pind. N. 11,
IV 155, npouövrav tv xpövov SIG 888, 60. 39.1.6 (5), 22, &voxepo Ap. Rh. 1, 912,
2 abrot renteivoued” 2. A 668, dunınv elouve- (ark.-kypr.) loyspo' eöng H.
ih
164 B. Wortarten und Wortformen. I. Nomen

auch hinter den ‚Dativen‘ des Unterschiedes im (örtlichen, zeitlichen) Maß bei Kom-
parativbegriffen. Zahlenmäßig oder sonst bestimmte Substantivbegriffe: 6 Baoıknıos
rÄXUG Tod nerpiov dort mnyeoc uELwv rpiol daxrürorcı ‚über drei Finger hin‘, ‚um drei
Finger(breiten)‘ Hdt. 1178, (Zepipapıs) yevefjoı mevre np6repov yevon.evn (Tüg Nıraxpıos) 184,
bor&pyoav huspn un tig ovyreıntvng VI 89, nörı Aoyluo n “ERAdg yEyove dodeveorepn 106,
dekdwevor 88 Hug Eere rpdg abrobg rrkelocı vauol ralg huertpais (mit der um die unsrigen
vergrößerten Anzahl von Schiffen) &yavilsodaı Thuk. I 36, 3, xapıestepov rrpoeBopnäv
Auto mı& uördov N boreplleıv Xen. comm. III 13, 5, dexa Ereoı po TNG Ev Doadapıivi voan-
voaxtas Plat. leg. 698c; Substantiva unbestimmter Bedeutung oder mit Adj. allgemeiner
Bedeutung: borepov xp6v@ Thuk. 18, 4, od roMaig huspaıg borepov Xen. hell. I 1, 1, ob
ouıxpd &pa idex... rınaripw Luy@ &Cöynoav Plat. civ. 507e, roig rorobroıg xaxoig (‚um
solche Übel‘) meio xaproörau dvnp 579c. Häufig sind die substantivierten Neutra
TOMG, Alyo, uınp®, 60@, ToooUTW U. ä.: MOAAW TrAEÜVEG vEeg .. . veag oA nAelorag Hdt.
VIII 42, o0x &v rnooeiye To dımiaolw wov Antiph.3y, 2, r® navri mpoexonev Antiph. 48, 3,
Bpaxet y& rıvı mielw Plat. civ. 330b, od rı ouıxp& (‚um ein kleines‘), AN öAn orparonedw
nellwv rörıg Plat. civ. 373e; bei Homer steht für rorA& usw. roXV, neyx;s.0.S.135 ob.
Vgl. auch Porzig, Namen 129 (yeveı Öotepog T' 215).

e) Erst griechisch ist gewohnheitsmäßige Verbindung eines Komita-


tivs mit «drT& (-TY), adroig (-rats), wobei der pronominale Bestandteil des
Syntagmas zur Stütze oder gar zum (Haupt-) Träger der komitativen Be-
deutung zu werden scheint (wenigstens in der deutschen Übersetzung, z. B.
abrors Kvöpacı ‚samt den Leuten‘).
Bezogen auf das Subj.: &N’ adroig irrorcı xal Kpuaoıv docov Lövreg IlatpoxAov KAalo-
hev F 8, passiv ai de... vneg Anaoaı EXAWoav abroig @vöpacıv Xen. hell. VI 2, 35; bezogen
auf den Agens (oder Patiens) einer Inf.- oder Partizipialkonstruktion: Axeıv eig Tas
raEeıg adrois orepdvorg Xen. Cyr. Ill 3, 40; Eodapuevag ebploxotev Aclas Ankos aurTolg
roruvimv errıotartaus Soph. Ai. 27, öv (ITason) nor’ Ey& voupav 7’ Eatdoru’ abrolg HEAKdpoLG
Sıaxvarouevoug Eur. M. 164; bezogen auf Akk.-Obj.: norA& 8° 5 ye rpodeiuuva anal
Bare devöpex narpı auryorv Hlinor za abroig Kvdeor umAwv I 541, aürn rnAnKı xapn Bde
YT 482, aroxreivag dE uıv Npavıce aör@ inzo Hdt. III 126, revre (vaüc) 8° Ziaßov al ulav
robrav abroig Avdpdoı Thuk. IV 14, 1; mit Artikel: rag rörıag Everiunpaoav abrolor
rotot ipoicı Hdt. VI 32 (vgl. III 45), vexg reooepag adroicı roloı Avßpdcı eldov Hdt.VI 93,
arossoda BobAouaı TöVv dvov Kywv adroloı rois xavdmAloıg Aristoph. vesp. 170, moAAobg
(EXeyov) Non adroig roig Innoig naraxpyuvıchnva Xen. Cyr.I 4, 8; erst bei späten Nach-
ahmern wird aör- nachgestellt: Ypıdiv adratg Ael.n.a. 2, 16 u.a.; dagegen kann seit
Homer ovv hinzutreten, in der Poesie vor das Substantiv: rapwv 8: &vöpoucev ’AyıMdebz
adrn adv pöpuıyyı 1193 f. (vgl. 3 498, v 118), Aaßov Bpepog ... . aut ouv &yysı Eur. Ion 32,
in Prosa vor &Ör-: bnonpfjoa. rra&oag (yuvaixas) adv abrhi ty mörı Hdt. II 111, Tıypanv.. ..
Aaupßaver adv aury rn yovarıı Xen. hell. IV 8, 21, einero T@ Aoxayh o0v aüra Ta Impaxı
Xen. Cyr. II 2, 9, Ebv adroicı roig anploıg Exterunosodov Plat. civ. 564c.
Gleichwertig ist die Ausdrucksweise an Stellen wie oi S& tplrw Yuarı navres FAdov
önö&g abrol re models nal uwvuxeg Innor A 708 (wofür AAdov adrois uwvugıy Inroıg gesagt
werden könnte), aörap ’AxıMebg Tpüag öun@g abrobg T’ ÖXcxev xal uhvuyas Inrous D 521;
hier wird durch «brot und auroug die Person als Hauptbegriff gegenüber den Pferden
hervorgehoben. Dies läßt zusammen mit der regelmäßigen Voranstellung von abr& usw.
vermuten, daß hinter «ura into, adrotg Inroıg ältere Fügungen stehen, nämlich ayröc
(-Töv) inno, aörol (-Tobc) inmorg ‚(er, sie) selbst mit dem Pferd (den Pferden)‘. Die ur-
sprünglich als Appositionen zum Subj. oder Akk.-Obj. gehörigen Formen von «ör-, die
anfänglich mit dem Komitativ nichts zu tun hatten, wurden dann als zu diesem zu-
gehörig empfunden und darauf auch in der äußern Form angeglichen (vgl. über solche
Verschiebungen der syntaktischen Gliederung Paul, Prinz.5 282 ff.; Brugmann® 467
$ 475). Der Hauptbegriff war zunächst eine Person; aber seit Homer wird die Fügung
mit «ör- auch auf Sachen bezogen, die als Hauptbegriff dargestellt werden. Daß auch in
der Prosa das Substantiv meist artikellos blieb, beruht wohl eher auf der Formelhattig-
keit der aus artikelloser Zeit überkommenen Fügung als auf der Vermeidung des Gleich-
4. Kasus. f),Dat.‘ III.Instr. 1.Komit., e) m. «ira. 2. a)Instr.d.Werkzeugs 165
klangs z. B. in @or& 7& inno, abroig toig Imrorc.t Vgl. zur Erklärung auch Delbrück,
Vergl. Synt. 1, 236 f.; Kühner-Gerth 1, 433 f. und bes. 1, 654, Anm. 7, Stolz, Wien.
Stud. 20, 244 ff.; Hentze, Philol. 61, 71 ff.; Brugmann? 466 f.; Kieckers, Griech.
Gramm. 3, 64.

2. Der Instrumental im engeren Sinne


Der Instrumental im engeren Sinne dient einerseits zur Bezeichnung des
Werkzeuges und Mittels, anderseits zum Ausdruck des Grundes und der
Ursache sowie der Beziehung. Doch ist auch in der zweiten, übertragenen
Hauptgruppe noch öfters der Ausgangspunkt deutlich, während umgekehrt
die erste Hauptgruppe auch einige konstruktionell erstarrte Verbindungen
des Instrumentals mit Verben enthält.

a) Der Instrumental des Werkzeugs und des Mittels.


Im Instrumental im eigentlichsten Sinne steht ein naturgegebenes oder
künstliches Werkzeug (nicht immer auch ein Körperteil als Werkzeug - vgl.
u. «1 -, wohl aber körperliche Funktionen wie die Stimme); innerlich
älter ist aber der im Attischen erhaltene Instrumental von lebendigen
Werkzeugen (Tier ünd bes. Mensch), der den Übergang vom Komitativ her
bildet. An den Instrumental für leblose Werkzeuge schließt sich der Instru-
mental für abstrakte Mittel, wozu auch der paronomastische Instrumental
von Verbalnomina gehört. In Verbindung mit bestimmten Verbalgruppen
ist der Instrumental bald weniger, bald mehr konstruktionell erstarrt.

x) In freiem Gebrauche.
Verschiedene Sonderanwendungen vereinigt das Beispiel rpovoeiv EEw
TAvra Ty) Avdpwrivn Yvaun, TaLs dE Xepalv ÖnA0OPOopNCW, dLw&ouanı dE To Into,
rov 8° Evavriov Avarpelo TY Tod Inrou Süun Xen. Gyr. IV 3, 18. Im Instr.
stehen:
1. Lebendige Werkzeuge. Neben der wichtigeren instrumentalen Auffassung blickt
noch die komitative durch in Beispielen wie öuäg 8° ya Trouroioıv Ex navrwv ölxyx Eote’
ixeoduı (‚mit Geleitern, per nuntios‘) Soph. Ant. 164, roig iyu£voıg EoteAAov auröv Soph.
Ph. 494, Kopıvsio &vdpl rpoxatapyönevor ray lepav Thuk. I 25, 4, &Aaxbvmv iöpoüvrı Tb
inno Xen. an. 18, 1, r&ppov Gpurre roig uev Nuloeoı TÜV OTPATIWTÄV TTPONKÖNMHEVOLG . . »,
tolg 8’ Aulosoıv &pyalouevors Xen. hell. V 2, 4, dvöpaoı xopnyav Lys. 21, 2, &xopnyouv rrup-
prxioraig &yeveloıs ebd. 4 (mit Kollektiv virnoag dvöpına xop@ ebd. 1), mit plur. Prädi-
kat (vgl.0.8.162,ß2): 2vixwv uaxöpevor Arraoav nv Sbvanıy rrV Exelvav Tols Non Areipnsöcı
xal rois oöno duvauevors Lys. 2, 52; nur instrumentale Auffassung ist möglich für (orp«-
nydv xph) odr Kyyeioıcı rodg Zvavrloug öp&v Eur. Heraclid. 392, bes. beim Passiv: npoorö-
Aoıg puidocere (‚mittels‘) Soph. Ai. 539, &v d& roig ÖmAoıg Evuntepevov PuAatrönevor bravolg
pbAadı Xen. an.VI 4, 27, inrebg Tg rpochAxuve xal uara loyupäcg löpavrı ro Inzo hell.
LVESE
Die genannten Instrumentale bei Passiven sind nicht schlechthin Ausdruck der han-
delnden Person beim Passiv (wie im Altindischen),? so wenig wie die echten Dative bei
Passiven; Weiteres s. o. 8.119, 5; 150,2.

1 Chronologisch unwahrscheinlich lassen 262 ff. — zu adroig Inroig geworden sei.


Brugmann-Thumb? 467 mit dem Ar- ? Z. B.gasydt kavibhih ‚er wird gepriesen
tikel versehene Formen der Fügung schon durch (die) Sänger‘ wie g. vd£öbhih ‚durch
bei deren Entstehung beteiligt sein, indem Worte‘; s. Delbrück, SF 5, 135f.;
2. B. &örol roic Innoıg haplologisch - s.1, Speijer, Sanskr. Syntax 3. 491.
166 B. Wortarten und Wortformen. I.Nomen

2. Leblose Werkzeuge, und zwar naturgegebene: Körperteile: &Xxco xeıpi A 210,


vgl. 298. 361. 463. 501. 596, xepaxfj naravebon A 527; Eprov roig Hdolcı Umplov carım. POP.
15 D.2; Stoffe, z. B. Fett, Steine: xar& re xvion Exarupav A 460, Barreıy Xepuadlorg
x 121, reis Aldoıg Thuk. IV 43, 3; Geräte: relosıav.... ooloı BeXeocı A 42, nporövorarv
bpevres 434, Erap&duevor derndeoowv 471, npocpuocav &peruolg 435, Tov cHTTp@ EAdoxoxe
B 199, iuaoev udorıyı C 316, nappalpeı 82 wiyas Öönos yarrp ara. Alc. 54, 1f. D.2, &xov-
iLeıv alyuais Pind. I. 1, 24, wavrebovrau (die skythischen Wahrsager) paßdoıcı Ireivnor
Hdt.IV 67, inor rj) dEtvn (töv Kikapyov) ... og dt Aldo» Xen. an. I 5, 12 (sonst seit
Homer das Geschoß im Akk.); Stimme, Worte: &reoıv uev dvetdioov A 211, vgl. 223.
304, 4 Ener Gvnoas xpadlmv Auds He nal Eoym 395, noAnz Yeöv IMdoxovro 472, Toig Trpo-
eipnuevors mäcı 8frov Xen. Cyr. VIII 1, 37; vereinzelt Meyapoıcı xepdaveonev mepteoücı
(‚wenn M. erhalten bleibt‘) Hdt. VIII 60y; beim Passiv: xpuosloıg FAoıoı Tenap-
uevov A 246, ai uayaı xplvovrar uäMov Tais Vuxais 9 Tais Tav owudTwv Smpaıs Xen.
GyallIE3219:
3. Vorgangsbezeichnungen, Abstrakta: Tpı dvdoosıv A 38, dvöpdaov (kom.) T.
vayesodaı 151, FG Örepomiiyar... Yuudov Atom 205, xbdei yalov 405, Bin dnnipwv 430,
sPEMAwolv rE & rıuf 510, ai Tav oop@v Avdp@v yvou.aı Kperf) nAouTlLouGL TOUG KEXTNUEVOUG
Xen. comm. IV 2, 9. Vgl.Porzig, Namen 123-27.
In Paronomasie (vgl. u. DI1b): &nrwXero Auyp@ 6AEdpw y 87, Yavov oixriorw Yavaro
x 412, Ex ue rNde Ty voow vooeiv Aesch. Pr. 384 (vgl. Soph. Tr. 544), Au£xs Auualverar
Abumoı dvmx&ororcı Hdt. VI 12, pebyav puyfj Plat. conv. 195b, raudı& reraiodar Plat.
Phaedr. 265c, Braio Yavaro drodvpoxeıv Xen. Hier. 4, 3, yauo yeyaunxag nv Eunv un-
repa Er&pav eiye yovaixa Dem. 39, 26; dazu auch Ifv Muryro Bio Soph. Tr. 168;1 mit
Ersatz des sippenangehörigen. Wortes durch ein semasiologisch gleichwertiges oder ver-
wandtes fee 8’ aluarı yata A 451, bdarı Arapi Peer X 149, Unvo y’ eÖdovra Soph. OR 65,
ößw deloavrag Soph. OC 1625, Sei... yidaxtı... olvo... ueALooäv vertapı Eur. B. 142,
rpoAoytlouoı.... eveöpaug Thuk. II 81, 5,'&9eov Spöuw IV 67, 4, Yeiv Spöuw Xen. an. I
8, 19 (vgl. IV 6, 25), uaxn &vienoe Xen. an. II 6, 5, xpauyfj Bo@v Gyr. I 6, 40, Avnxeoro
rzovmpla vooetv comm. III 5, 18, ats ueytoraus NSovaig xalpoıg &v Plat. Phil. 21b. Vgl. ai.
gubhä gobhisthäh ‚die glanzvoll glänzendsten‘ RV 7,56, 6b,lit.didzu dziauksmü dZiaüktis
‚eine große Freude haben‘; Delbrück, Vergl. Synt. 1, 256 f.; Zubaty, IF 3, 126 ff.;
Brugmann, Grundr.? II 2, 536 f. 543f.; über rovaröwmpog s. 1, 550; über die nach-
klassische Zunahme dieses Gebrauchs und die Frage semitischen Einflusses s. Blaß-
Debrunner? $ 198, 6 mit Anhang.
4. Der Instr. steht bei Verbalnomina, und zwar bei Nomina agentis: obx &v rote
paveiuev ParDA0ı Öntioupyol Adyw xarav einövov Plat. leg. 898b; bei Nomina actionis:
Eorar Tobrou ALLG Knaca dd uiuNoewGg Pwvais re xal oxnuacıv Plat. civ. 397 b (dı& u. statt
Kıunoeı zur Vermeidung der Dativfolge), loxbc elg re Spöpov xal els TAG Mag Tracag XıvH-
oe; TO omyarı leg. 631c, N roig Bedeoıv Epeoıg 717a, Ev rais npdg KAANAoUG Tag xepal
uayxaıs 633b, Tag Aondg nal tag Bla mpdbers polit. 280d; bei Nomina rei actae: oöx
ayvar’ deldo ’Iodulav inroror vixav Pind. I. 2, 13, Kiewvönov S6Eav radaıkv kpuacıv 3, 16,
Ta yap Im T@ um dinalp arhuar’ obxl onleraı Soph. OC 1027, un önoAöyeı INAoux auX-
Aaßais za ypdunacı np&yuarog övoua elvar Plat. Crat. 433b.

ß) Konstruktionell erstarrend.
Außer in der Gruppe von xpfodaı (s. 5) ist der Instrumental noch kennt-
lich:
1. Mit dem ‚Gen.‘ (s. 0. 8.110f. 127, 3) steht der Instr. im Austausch bei verfertigen,
füllen, kaufen u. ä.,z. B. xpvoö& 8° Ent xeikea xerpdavrau 8 616, al uev yap (mbAaL) Kepdeocn re-
rebxaraı, al 8° Eiepavrı 563 und piuol.. . uuntnpoxöumoug rvebuaoıy rrAnpobuevor Aesch.
Sept. 464, Saxpborcı yap "EIKE &rracav Eminoe Eur. Or. 1363 (aber daxpbwv 8° Erinoev
eue 368), mıyaorwv "EAinoı Bapßapoıs 9° önoü mAnpeıs... rrörcıg Eur. Ba. 18, dhxpuoı nv
To orpareuua nanodev Thuk. VII 75, 4, &vdepixorı (‚aus Asphodelosstengeln‘) xardv
mAtxeı dupıöodnpav Theocr. 1, 52; der Preis als Mittel: &v9ev &p’ olviLovro ... &Moı iv
1So auch bei Geräten: »Anlooaı xAntdı p 241.
4. Kasus. f) ‚Dativ‘. III. Instrum., 2. a) d.Werkzeugs, b) übertragen 467
KarS, Mor 8° aldovı oıdYpw H 472, ddxpud 7) dvra@IKooere roic node uereoı, Tpwd-
deg, yauımılors Eur. Tr. 352, nv more Aatprng nplaro xredreoowv klar... Eeiınoodßorx 6°
Edwxev a 430, ds... del xpnudrov ÖnepßoAfj nöcıv nplacdeı Eur.M. 232 f., TpLAUEIN ...
m xANoG .. @vnroig y&uoıg Hel. 885 f., uepeı av Ködınnudraov röv xlvduvov E£erplavro
yS..27, 6).
2. Mit dem zweiten Akk. (s. 0.8.81,d) konkurriert der Instr. bei lehren, mit dem Akk.
der Beziehung bei übertreffen und geschädigt, getäuscht werden, fehlgehen; vgl. einerseits
Eraıdebouev (Todg orparınras) noucıf xal yuuvaorıxy) Plat. civ. 430a, anderseits To neLo
Erıxpareiv Thuk. VII 63, 2, Zureipia Ye nord nposxere tüv &Awv Xen. hell. VII 1, 4
(ebenso att. bei duap&po — auch mit &v, Zr -, brepßMAw) und Yevodfivau yyoun Hdt.
VII 9, yyoun opadtvres, äuapreiv Thuk. IV 18, 2. VI 78, 3, op Atvrav dEiöxpew duvkuen
VI 10, 2, 7& BeArloro tod önAurixod BAapHNvaı IV 73, 4. Vgl. auch Porzig, Namen 128 f.
3. Strafen: Einuloodv uıv xıAlyor dpaxuier Hdt. VI 21, robg uEv Puyd) Einulooav Thuk.
TV 65, 3, xoAdlewv rıya Yavaroıs Plat. civ. 492d.
4. Messen, beurteilen: &orldı yıyyaoxwv E 182 (vgl. yywodtvres 17 neu) Tüv Iriwv
Thuk. I 8, 1), öpyoifor neperpnxaoı Thy xopnv Hdt. IT 6, Euvenerpnoavro rais Emıßoraic
(‚Lagen‘) röv nAtv$ov Thuk. III 20, 3, geistig rolobr@ oradunoauevor npnyparı Hdt. II 2,
ähnl. ion. att. eixaleıv, xplvewv, rexpalpeodar (auch dd, 2&). Dazu die adverbialen r&
Ayo, Ta Epyo, Ta dvrı, 7 dAndelg, dvönarı, rrpopdosı (neben np6paaıv), z. B. aör6vonor
Övreg xal Eiebdepor To övöuarı Thuk. III 10, 6, auch dpıduß (‚certo numero‘) &; rd xäjdog
ievaı Hdt. VI 58 (vgl. Thuk. II 72, 3).
5. Xpnodar ‚gebrauchen‘, voui£eıw ‚gewohnt sein, gebrauchen‘: ppeol yäp xexpnt’ dya-
Yncı y 266, xpäodaı ro Ödarı Hdt. III 117, voutloucı Alybrrior 008° Hpwar obögv Hdt.
TI 50, oÖre robroıg (roig vouluors) xpirar 009 olc 7 &an "Eds voulfeı Thuk. I 77, 6,
uapruoı xaraypapaı Plat. Phil. 51a, mit doppeltem Dat. &rw uadıora xpnoerau Euveuvern
Eur. M. 240, att. ypjosat tıvı (ac) rmıor@ Piw ‚aliquo (ut) fido amico uti‘. Den Instr.
haben in derselben Bedeutung auch dıarypjosaı ‚(fortwährend) gebrauchen‘ und xar«-
xpnodaı ‚gebrauchen, verbrauchen, mißbrauchen‘, aber den Akk. beide in der Bedeutung
von töten: xeXeberv robg nopdu£as, N aörov daxp&ctal uıv (den Arion) Hdt.I 24, xara
Taxog xeiebovres Sayphoxadar Murunvalous Thuk. III 36, 3, rew N uöpw rov naida
xatexphoao; Hdt.I 117. Über nachklass. Akk. bei xpfjodaı s. Blaß-Debrunner? $ 152,
4 Anhang.

b) Der Instrumental in übertragenen Anwendungen.


&) Der Instrumental des Grundes und der Ursache.
Der Instrumental bezeichnet einen vorliegenden Beweggrund, bes. oft
bei verba affectuum; auch hier ist er viel seltener persönlich.
vgl. Yeds Ög tlero drum App re miobro re xal uldar xudarluorcı (persönlich) & 206,
dagegen ob uev yap pilödrnri y’ Exeldavov T 453, pebyovrag dvayın A 150, EyeEiaooe dE ol
plXov Frop yndoodvn D 390, Yexi uevov aldoi olxoı Exdorn 9% 324, Ana 8° oluriorov Yaveeıv
u 342, xpovo 8° EBa IIvstaus drootoraterv Olölmoug (‚Apollinis iussu‘) Eur. Ph. 1043, r&
xarbrepde Zieye do) (‚gerüchtweise‘) Hdt. TV 16, &Mov dxofj Erioraucı Thuk. IV 126, 3,
dlyeı dnorAbueda Xen. an. V 8, 2, dropoüvres T& npayuarı Xen.an.15,13, (M&äinrog) Soxet
my ypapıv rabenv Üßpeı rıvi al droAaalg xal veörnr ypdıyaadaı Plat. apol. 26e. Der
Grund kann auch durch den Abl. (o. S. 133, 4) oder durch Präpositionen ausgedrückt
werden; poet. dupi c. dat., repl c. gen., bm£p c»gen., Hdt. vn6 c. gen., im Att. gewöhnlich
Sı4 c. acc., z. B. Iavkrov yap dupl P6ß@ Tuvsapis Idynoe Eur. Or. 825, xreiver d& Tnv
araıvav... &prdog Örep Eur. Andr. 490, üb deoug Hal Kaxoü Eppnbe pavnv Hdt. I 85,
wexpr od dı& xaöye ob duvavraz olxeiv &vdpwnor.... HExpL 00 dLd xeınöva Xen. an. 17, 6.
Bei verba affectuum: persönlicher Instr. &vdpdor reprröuevor H 61 (vgl. v 61f.
E 244), xalpwv ’Avrıdöxow, Örı ara. W556 (vgl. y 52), ob yap tig ro avıkraı TAPEÖVTL O 335,
elxörws coı yalpouorv ol Anxedarudvior Kre mod elöörı Plat. Hipp. mai. 285e, unpersön-
licher Instr. xexapnöra vien H 312, ppeva repröuevov pöpuiyyı Aryein 1186, Towwv 8° ds
168 B. Wortarten und Wortformen. I. Nomen

aredreoonv breppıidiwg Avıdleı I 300, ubdorg reprreode 8 239, dauri re Tepnoraı 9 429, u-
xots yeröv Soph. Ai. 1043, rolg rapesröcıy xaxoig undev rı Alav Öuopopeiv mapyveoa Eur.
Andr. 1233 f., rapßeig roig dedpauivors nöoıv 919, Hodmv Arreidaig, Eyeiaoa doAoxouriaug
Aristoph. eq. 696, dıalrn obdauäg Aptoxero Lxudıxy) Hdt. IV 78, AAynoas T@ Ereipwrn-
karı eine Hdt. VI 67, 068° obrwg £rı Epn dpxesodau robrorsı wobvorsı Hdt. IX 33, obx dpe-
oxöuevog ri &v ”Apyeı xaraordosı Thuk. II 68, 3, rolg nenpayuevorg poßobuevog Tobg ’Adm-
vatoug Thuk. III 98, 5, garen Epepov tö roA&um Xen. hell. V 1, 29, roig uev nenpayuevoug
aloyuvöuevot, tolg d& nparronevorg Bxpuvönevor Xen. comm. II 1, 31, &yavanrav ra da-
varo Plat. Phaed. 63b, dyannoag rols nenpayuevoig Dem.1, 14, orepyeiv Tolg rapolcıv
Isocr. 8, 6; passiv tig re Pwvfig ri Eriornun xal rov rpörwv Tf uıunoeı &dauudleode Thuk.
VII 63, 3, xpnuaoıv Erraupöuevog Plat. leg. 716a. So noch die Intransitiva att. yaupı&v
yaupodosdaı, rrepinnexteiv (Hdt.), &dunelv, doxarä&v (Eur.), &xdeodaı, orevaßeıv (poet.),
xaderalverv, XAıd&v (poet.), KykANeoda, vaddorileodar, veuvöbveode. Die Verba affectuum
haben oft auch &rt mit Lok. (vgl. zur Auffassung ob y&p &v yvolng Ev olg yalpeıy npoduuf)
xav Sroıg AAyels uarnv Soph. Tr. 1118 f.); daneben dyavaxreiv AAyeiv dıd Tı, Kyavanreiv
&ydeodaı rrepl Tıvog; dyanäv, ortpyeıv, Bapeog p£peıv können noch transitiv sein. Bei-
spiele aus hellenistischen Inschriften bei Nachmanson, Eranos 11, 220 ff.

ß) Der Instrumental der Beziehung.


Parallel dem Akk. und dem Gen. der Beziehung geht auch der Instrumen-
tal des Mittels von der Verbindung mit Verben aus (vgl. schon die Gruppen
übertreffen und geschädigt werden o. S. 167, 2) in den Ausdruck einer all-
gemeinen Beziehung über; auch der Instrumental steht so oft adnominal.
Bei Verben: (nöAıg) pItvouca uev xarugıv Eyxaprıoıs XYovög, PFLlvouox 8° Kyeiaıg Bouvö-
worg Soph. OR 25, loyxberv roig oauacıv Xen. comm. 11 7, 7; bei Adjektiven: ueiwv uev
xeparf, Ayapzuvovog ’Arpeldaxo, eüpbrepog 8° @yoroıw I' 193f., Bin 8° 6 ye p&prepog ev
co 234, Kynp MAıxla uev Erı Tore veog..., dbımyarı (instr. causae) dE Trpoyövav TIu@LEVoG
Thuk.V 43, 2, oruyvög Av xal cf Povfj tpaxüs Xen. an. II 6, 9, Zy& orte roolv el
axdg oÖre xepolv loxupös Xen. Cyr. II 3, 6, Eorparnyeı abrav LIcuiog Ovöuarı “Inreig
Xen. hell. I 6, 29, paronomastisch nAn$el roArdg Hdt. VI 44 (vgl. öpıes neykder ouıxpol
Hdt. II 44).
Im ältern Griechisch gegenüber dem Akk. der Beziehung selten, wird der Instr.
in hellenistischer Zeit gegenüber dem Akk. bevorzugt (Blaß-Debrunner? $ 197 mit
Anhang), verschwindet aber schließlich mit den übrigen Dativen aus der Sprache.

IV. Synkretistische Gebrauchsweisen!


1. Bei vertrauen kommen für den ‚Dativ‘ neben dem echten Dativ
(0. 5.145,4) auch der Lokativ und Instrumental (des Mittels) in Frage;
vgl. Austowv ... nenowdöres M 153, inroobvn re xal Mvop&mpı nerodos A303.

2. Konkurrenz von Dativ und Lokativ


a) Außer durch den Genitiv (o. S.109f.) kann bei Verba von der Be-
deutung führen, herrschen u. ä. das, was geführt, beherrscht wird, auch durch
den echten Dativ oder den Lokativ ausgedrückt werden. Dabei bestehen
teilweise Unterschiede zwischen den Verben; echter Dativ ist gegeben für
‚den Weg zeigen, vorangehen‘ u. ä. (nyetodaı und Komposita, &rıorareiv),
Lokativ für noAAforv vnooıcı xal "Apyeı navri dvkocsıv B 108; die beiden
Konstruktionen treffen sich bei persönlichen Pluralen z. B. in odrıSavoioıv
avacoeız (unter oder über) A 231 u.ä.
ı Vgl. auch gleich(en) o. 8.159 ff.
4. Kasus. f) ‚Dativ‘. III.Instr., 2. b) übertragen. IV. ‚Dativ‘ synkretist. 169
Vgl. My6orv ao MEosAng re xal "Avrıpos Hyno&odyv B 864, Tpwot KEv NyeWöveve....
“Extap 816, H Öno&dxopog röy Yesv Tino Marızön xarmyhoaro Hdt. VI 135, roig Exei
Euupaxorg. .. EEnyobpeda« Thuk. VI 85, 2, ooplx rl... ol roLodroı Avdpes Myobvro als
möleorv Plat. Men. 99b, ob 84 orparnyäav Aoykarv "Erihvav xrA. Eur. Andr. 324; mit Dat.
der Person und Gen. der Sache: (&o1ddc) Auiv hyelodw Pioralyuovos 6pxnduoio V 13%,
(Köpos) roö xopod Aynoaro Il&poxıs Xen. Cyr. VIII 7, 1, echter Dat. wohl auch bei Kpoxo,
Apxsbo, Z. B.hpxe 8’ &pa opıy Ava dvdpiv ’Ayautuvov 3 134, hpxe 88 ro abrhv 686v 9 107,
Apxsbeıv Tpueocı E 200, dupdv obx per Yeolg Aesch. Prom. 940, Bapßapor 8° dvrec Yevos
"EMinotv &p£ovo’(1); Eur. Andr. 665 f., noch in Prosa amtssprachlich &pxe 82 ’AYEvatoıc
"Apıoriöv IG? T 220, 2 (421/202). Lokativisch auch dhpacıw oloıv dvdoooıg & 402 (vgl. dc
6° &v Boudeto... Hvacoev II 572), vnooLoıv Erıxparkovorv & 245, & Onßaucıv ebinrorg &vak
BurmeEhety.

b) Für roioı 8° aveoen Karyas A 68, rotoı $8 Neotwp Höverrng Kvöpouce 247
paßt der sachliche Lokativ, der sich auch durch Parallelen wie &v 8° öuiv
epew 1 528; evi Toweoo’ &yopsbwv 3 45 empfiehlt; aber an andern Stellen hat
in ähnlichen Formeln der wärmere Dat. der Beteiligung sein Recht (so rois
&pa nödmv Apxe Karuyo e 202, for 8° ’Avdpoudkyn Aeunwdevog Npye yboro
Q 723). Doch ist eine scharfe Abgrenzung nicht möglich und selbst für
die Dichter kaum berechtigt; später wird die dativische Auffassung ge-
golten haben.

ec) Daß im geschichtlichen Griechischen der mit dem Abl. (0. S. 94, d)
wechselnde Dat. bei deysotat, npixcY«t rı als Dat. der Beteiligung empfun-
den wurde (vgl. einem etwas abnehmen, abkaufen), kann nicht zweifelhaft
sein; aber die Konstruktion der altindischen Verba des Empfanges mit dem
Lok. (z. B. devesu amrtatvam anaga ‚ihr habt bei den Göttern Unsterblich-
keit empfangen‘ RV IV 36, 4c) zeigt eine andere Möglichkeit.! Die Auf-
fassung als dat. sympath. wurde dann im Griechischen dadurch gefördert,
daß sich Lokative von Personenbegriffen nur im Plural hielten (vgl. o.
5.154).
Vgl. 82&ar6 ol oxnnrpov narpwıov B 186, Ouiorı dE noddınapnwo dexro denag (vom Ab-
nehmen der Waffen bei der Einkehr ins Haus) O 87, ö roı oörı uaxng Exvoornoavrı dE-
Eeraı ’Avdpouayn wAurk rebyex Ilmdetovos P 207 f. und oi Ede&aro yaxcov Eyxos m 40,
lak. 82Eo, FavaE Koovida Zeö "OrAbvrıs, noAdv kyarua hırefor Yuuot old) Auxedaxuoviorg
Del.? 7 (VIa, Olympia), dor. r«i Aıuöc, ’Exrhävror dexonı 768° duevrhes &yaaua Del.? 207
(VIa, Melos), Hsıövixov rıuav ’Apıoronever derev Pind. P. 8, 5, d£öuı xodg or (bessere
v.]. ou) r&ode XnAnrnptoug Eur. Hec.535, ob dn vor nal ta xpnuara deko Hdt. VI 86, y,
umde deEaıvro (die Götter) adrotig r& iep& Aeschin. 3, 111 (dafür 121 aörävl), obre odrog
AIERE yoL THv vadv diadtysodaı Dem. 50, 38, Ppoupoüvräg TE PpoLpoüct SLxdexonevoug? del
Plat. leg. 758b (vgl. ’Aptorapyog ... dıtdoxog Kiedvöpw Xen. an. VII 2, 5, xpövov ranröv
orparsvousvoug . . . Er dıandoyäig aArnAoıg Dem. 4, 21); einem etwas abkaufen: röoou reliwuat
or t& yoıpiöia; Aristoph. Ach. 812, robro y’ &ya r& döpara tabı” avnoopaı pax 1261,
TE Eyb xumvod onıäg obr dv mpralunv dväpl npög nv ndovrv Soph. Ant. 1170f. Bei
d&yowaı kann auch ein unpersönlicher Lok. stehen: xöAra Z 136, olxo m 70, döuoıg Soph.
OR 818.

3. Lokativ und Komitativ berühren sich im sog. Prosekutiv des Ortes


und der Zeit (o. S. 162 f.); Lokativ und Instrumental im engern Sinne stehen
für Körperteile, Geräte, Feuer und Wasser, Vorgangsbezeichnungen u. ä.
ı Vgl. Delbrück, Synt. F. 5, 120, Vergl. _? Nachfolgen mit Anschluß an folgen (o.
Gr. 1,227, Brugmann, Grundr.?1I 2,514. S.160, ac).
170 B. Wortarten und Wortformen. I. Nomen

Daß dunaoı, &pdaruolg öpäv nicht nur instrumental (wohl das Gewöhnliche !), sondern
auch lokativisch aufgefaßt werden konnten, zeigen un oe... &v dpdarnoloıv Tdwpaı
A 587, &v d. Späodaı T' 306, &v öpdaruoig Spüv Soph. Ant. 764, öpäg &v öupacıv Tr. 241,
&v 8. dedopxoc 746 f.; &v Iuuö, ypnd, xaipe x 411 (aber donaoiwg lde Yun 9 450); vgl.
weiter dyavatoıv &v Xepolv 2ddunose nwAoug Pind. P. 2, 8, omövrag Ev ynAaioıv KAANAous
Soph. Ant. 1003, dppa ldwuaı Evi ppeolv © 61.
Mit oxögeı rivewv &E 112 vgl. att. rivewv &v nornplo (frz. boire dans un verre); daneben
auch ra, &v8ev.... Zrıvov 7 62. Vgl. weiter »Adovrar Ev te populyyecaıv Pind.I. 4(5), 27,
delv rıva (Ev) Seonoic.
Neben rupl xateıv steht Zv mupl xaleıv QM 38, neben hom. Aoberv, vileıy Ödarı, Ödarog
(rora.oio) Hojcı auch Ev norauo.
Nach lokativischem usyn A 521 (dpnysıw) E 701 (dvreptpovro ‚sie leisteten Wider-
stand‘) 8497 (napjc9«), Ev uayn (z. B. u. Evı pürag &valpeıv N 483; vgl. nparepfji boulvn
und &vi xp. 6.) muß die Auffassung zwischen Instr. und Lok. schwanken für Zv9a ud-
Arora Laypneis ylyvovro uayn N 684, uayn virövres ’Axauols II 79, obdev Eiaocov elxov
fi udyn Hdt. IX 102, uayn re Th &v Tr Nuerepa yTj yevoudvn rapeyevöucda butv re rad ITav-
oavi« Thuk. III 54, 4; vgl. Naegelsbach-Autenrieth, Anm.? S. 177; Krüger $ 48,
2, 9 (poet.10); Delbrück, Abl. Loc. Instr. 32f. Bei Pind. dyAatileodaı nouoıxäg Ev
daro O. 1, 15, &v Aöyoıg alveiodaı N. 11, 17 u. a., bei Soph. o9&vovrog Ev nAolrw Ai. 488,
ev 86m &yeıv Ph. 102, &v Aöyoıs elderv Ph. 1393 u.a., aber auch bei Xen. oi Yeol oörwg
&y roig lepoig Eonunvav an. VI 1, 31. Vgl. Kühner-Gerth 1, 436 f.
Für sich freuen kann neben dem Instr. (o. S.167f.) der Lok. in Betracht kommen
wegen ai. mad- ‚sich freuen‘ mit Instr. und Lok.; vgl. 2v (F. Pfister, RhM 67, 202).
N

Anhang zum ‚Dativ‘


1. Doppelter Dativ
Die verschiedenen ‚Dative‘ können sich auch in einem Satz treffen z. B.
Dat. eth. (sympath.) und sonstiger echter Dativ: öorıs ol Apiv Er&pouarv
aubvaı M 334, odde rı oldev, 5 ol pövog ulı rerumtau 8 771, 00oL d8... wow Kvöpa
N Yoyarpt Xen. Cyr. VIII 4, 24; zwei sächliche Dative: ei y&p rıs xal xepat
(Mittel) Bin (Art und Weise) ueyav dBAßov EAnraı Hes. E 321, eöyeraı xaraoxapf)
Kuaraveus ro Onßns Koru Önwoeıv rupt (2. Instr. des Mittels) Soph. OC 1319,
vuupLdLwv 8° AnOAWAE puy& ca (Grund)Aextpwv &uda xobpaıs(Dat. der Beteili-
gung). Ey& de o& duoruxta (Grund) Saxpucı (Begleitung) Stolow rötuov &roruov
Eur. Hipp. 1140 ff. Vgl. Kühner-Gerth 1, 429c. 441, 11. Dat. mit Inf. und
(dativischem) Prädikativ s.u.BIV 6b «9, ypfjodxı mit doppeltem Dat. s. o.
S. 167,5. Der lat. doppelte Dativ bei ‚gereichen zu‘ fehlt dem Griechischen.!

2. Der Ersatz des altgriechischen Dativs im Müttel- und Neugriechischen


Im Neugriechischen (und auch schon im Mittelgriechischen) ist der alt-
griechische Dativ in volkstümlicher Rede auf einige aus der Hochsprache
übernommene Redewendungen beschränkt, z. B. d6&& r& 9eö (vgl. zum
Namen Aodararpiiss. 1,634),r@ dvrı (volkstümlich tövrıc). An Stelle des echten
Dativs stehen im Neugriechischen Genitiv, Akkusativ (in den nordgriechi-
schen Dialekten allgemein, sonst nur bei Pronominalformen wie uac cas
£ueva Eocva (für Yuov öu@v, Euod coD),> die zugleich als Genitive gelten) und
! Doppelter Dativ im oxiu.a xa9” &Xovxal ner, IF 51, 223,1; H. Pernot, REGr. 47,
u£pog s. u. 8.189 f. Fußn. 5. 444 ff.,;, G.C. Tarelli ebd. 49, 596 ff.;, D.
2 Näheres bei Hatzidakis, Gl. 20, 56ff.;, Tabachovitz, Museum Helv. 3 (1946),
O.Merlier, BCH 55, 226 ff.;, Debrun- 4147-55.
4. Kasus. f) ‚Dativ‘. Anhang 1.2. g) Kasusartiges 1741
(ei)g mit Akk. (vgl. frz. a); vgl. schon 0.8. 1390b. Der alte Dat. commodi
wird durch yı& (aus altem dı&) mit Akk. vertreten. Der Verlust des echten
Dativs im Mittel- und Neugriechischen beruht nur zum Teil auf der Laut-
entwicklung (Zusammenfall von -& -n -@ -eı mit Akk. -av -nv -ov -ıv, dessen
-v fallen konnte), in höherem Maße auf syntaktischen Berührungen (so des
sympathetischen Dativs mit dem Genitiv; s. O. Merlier, BCH 55, 214 ff.
(gegen Hatzidakis, ’A9. 41, 3ff.); Debrunner, IF 51, 223). Für den
altgriechischen Lokativ auf die Fragen wo? und wann? gilt (ei); mit Akk.,
das aber auch Richtungsbedeutung hat. Komitativ und Instrumental im
engern Sinne, die schon in hellenistischer Zeit stark gefährdet waren, sind
seit VII? durch ue mit Akk. (aus uer« mit Gen.) vertreten (die alten &u«,
cöy sowie das hellenistische 2v und dı« in instrumentaler Funktion sind ver-
loren). Näheres in der Schrift von J. Humbert (o. S. 137, f).

g) Kasusartige Adverbialendungen
und der epische Kasus auf -pı
1. Neben den Kasus der räumlichen Anschauung stehen seit indogerma-
nischer Zeit besondere Adverbialbildungen, neben dem Akk. der Richtung
-ce, neben dem Ablativ -$ev, neben dem Lokativ -$ı; vgl. schon 1, 552. Die
genannten und andere Bildungen gehen am häufigsten von Pronominal-
stämmen und Adverbien, bes. auch Präpositionen, aus, erscheinen aber auch
zu Substantiven und substantivierten Adjektiven. Nur selten erscheinen
siein einer den Kasus ähnlichen Reihenbildung: oixöoe (nur bei Ap. Dysk.)
hom. oixotev olxotı wie olxövde (olxade) delph. Fotxw att. oixeı, -xoı; hom.
"Duödev ’Dı69ı; hom. xuxAöce att. xuxA6dev Ap. Dysk. xuxAödı. Rein ad-
verbial blieb auch an Substantivstämmen -ce als Ausdruck der Richtung:
xunXöoe (8. 0.), oixöoe (Ss. 0.), ned6ce Eur. B. 137. 600, Opıöce Herodian
Opıöle Thuk. 1'114, 2, BCH 50, 529 (IIP); vgl. 1, 629, 3«. Wie echte Kasus
können Adverbialkasus eine Präposition zu sich nehmen: hom. «nö Tpotn-
Yev, 2E oBpavödev (1, 628 0.), "Dust p6 u.ä. (1, 628 Fußn. 6); vgl. dazu
auch eis u d& x 351; -Yev kann aber selbst einen Ablativ verstärken:
&r&pw-Yev dor. rour&-$ev. Wie -pı, vermutlich ebenfalls eine alte Adverbial-
bildung, von Anfang an mit Kasusfunktion auftritt, kann auch -Yev solche
übernehmen, doch hauptsächlich in den Pronominalformen -£uedev o&dev
&9ev und hier in besondern Sprachbereichen (Näheres nachstehend). In ge-
schichtlicher Zeit rücken mit den alten Adverbialkasus auf eine Linie er-
starrte echte Kasus in ähnlichen Funktionen, bes. Lokative auf -oı -&oı
(1, 622, 5), Instrumentale auf -n -w -& (1, 622, 7); bis zu einem gewissen
Grade gilt dies für adverbial verwendete Kasus überhaupt (1, 620-26), bes.
für die Akkusative mit -8e (man vergleiche die abgelösten -«de, -«Ge und
‚die Reihenbildungen "OXupriäs:, -niale, ’Axapvnde -vnle, xanal -uöte -udöıc
4, 624 f.). Ausführlich M. Lejeune, Les adverbes grecs en -Yev. Publica-
tions de I’Univ. de Bordeaux 3 (1939).
-$ev ‚von-her‘ wird poetisch auch bei persönlichen Kollektiva und Einzelwesen ver-
wendet: dyu69ev Üiyıra düxa... dyelpag 7 197, inmödev (aus dem trojanischen Pferde)
&xybuevor 9 515 (il. 2E&uevaı oder -tuevaı A 531), Arödev or ’OAöuriog Kyyerog Arde N 194.
561; von der Abstammung rarp6ödev &x yevens dvondLav Kvdpa Exxorov K 68, rd Ev yap
7, 231.;
rarpödev &r Ardg ebxovrar, tb 8° ’Auuvropidau uarpödev "Aorudapelag Pind. O.
172 B. Wortarten und Wortformen. I.Nomen

von etwas, das von einer Person ausgeht: Aı6dev PAaupdevra Berzuva O 489, obdE Ti uıv
Ihvarov rpouteoda Avaya Ex ye uymornpwv' Seöhev (‚wenn er von einem Gott, von den
Göttern kommt‘) S’obx Eor’ dAtacdaı m 446 f. Komparativen Ablativ vertritt -9ev in
alvößev alvöc H 97, wörtlich ‚vom Furchtbaren her furchtbar‘, ‚im Vergleich mit dem
Furchtbaren furchtbar‘ (ebenso oi69ev olog H 39. 226). Komparativisch stehen bei Homer
auch o&9ev, &$ev:! Sooov atprepög eluı otdev A 186, 0... . xelpwmv Y 434, ob de ev adrol.
nielova Toacıy 0. abrod unrioaodu W 311 f., naxiov a. 8 56; ob EdEv &orı yepeimv A 114;
weiter stehen &u&9ev usw. für den Ablativ bei Verben und Präpositionen: vöv 8’ £u£dev
Euvec ra B 26. 63, && &. A 525 E 653 I 456; ot &. drpbvovrog dxoboovraı O 199, ol Edev
2Eey&vovro Y 305, dnd &. &ouro Z 62 (vgl. K 465 M 205), and E. domtd’ dvsoye Y 278,
äveu &, P 407, npd &. E 96, no6odev E. E56 Y 402. Aber o&9ev steht bei Homer auch bei
Verba mit echtem Genitiv (o. 8° &y& oöx dIeyllo A 180 © 477, ob de 0... . Aciadovro
A127, ol äv o. dvrıdonunev H 231, o. xrauevoro XoAwdels & 337 W 23, 0. Coovrog axobwv
Q 490, o.... nadebıöwovraı 7 372; vgl. auch wor alvöv &xos o. Eoceraı A 169) und im
gen. absolutus (olyou&voro a. 8 393, o. &v948’ &övrog u 232); o&dev und &dev bei eivexu
II 539 x 31 x 377 T 128 K 27 U 304, Exnrı v 42 (Atog re o. Te £.), deunrı y 213 e 177 vn 94,
&yra 0. ® 331, o. Avriov A 230, E. &ocov tr 481, üntp o. Z 524 (vgl. yap Edev... xeipa Env
Örepeoye I 419. 686). So auch lesbisch, bei Sappho donportpas.... o&Yev 64 D.?, xäuedev
utuvaıc(o) 96, 8, bei Alc. 9, 2 D.? &rep F&dev; später o&dev 8° Exarı Bacch. 10, 9, Evexev
o&dev Theokr. 29, 37; in Prosa aüroD EYev Sıaxeıuevon Del.? 109, 106 (Epidauros); seit
Sappho auch als adnominaler echter Gen. od d& ror« uvauoobva o&dev Eooer(aı) Sappho
58, 1 D.2, o&dev 28 aluarog yeyövauev Aesch. sept. 141, Aero rrpög xeıpög Edev Aesch.
suppl. 66, oripynux... o&Yev ‚ein Mittel, deine Liebe zu gewinnen‘ Soph. Tr. 1138,
xndeorhv o&Yev Eur. Hec. 834, Zrı uedEv & xapdia nady, (= att. rmd&) Sophron fr.20 K.

2. Über den (vorwiegend epischen) Kasus auf -gı(v) ist vom formalen
Standpunkt aus o. 1, 550 f. (mit Lit.) gehandelt worden. Syntaktisch ist
-pu(v) schließlich für den griechischen Dativ und Genitiv in ganzer Aus-
dehnung gebraucht worden, doch nur ganz selten für echten Dativ und
echten Genitiv (über Unsicheres s. 1, 551 Fußn. 5 u. 6). Alt war der Ge-
brauch als Instr., Lok. (?), Abl. (?); auch bei diesen können Präpositionen
erscheinen (s. 1, 551). -pı(v) erscheint oft in Formeln und als metrisch be-
queme Form.
Die Instrumentale auf -pı sind teils Komitative: Sbw Inroug adrolsıv öysopı © 290
(vgl. A 699; inrotow xald.... db drrovoornoeıv M 114 f., Bf... L. xal 6. 8 532 f., innhag
...ovl.xal d. A 297 E 219 H 119 I 384 2 237, oöv 8. II 811 X 22 W518), Ysöoıv py-
orap ArdAavrog H 366 3 318 P 477 y 110. 409, &ua 8° Hoi paıvonsvmor I 618 u. o.; teils
Instrumentale im engern Sinn: Bingpı (z. B. 2ödauaoce ß. II 826, $HAw nt B. ı 406,
npı B. X 107, aparepipı B. ® 501 ı 476 u 210, xeipeooı rrenowdöreg nd8 B. M 135 u.ä.,
ut... duelvov... Bing W' 315), danpuöpıv niunmavro (nAfodev) P 696 W 397 x 248
v 349, Tpı Avdoceıy, nayeodar, daunvau (freier Boög Tpı wrauevoro T' 375); Instr. der Be-
ziehung: Binpı peprepoı I 6, lokativisch: 6 ol xArotnpı Ateınro N 168 (vgl. dazu je-
doch auch W. Schulze o. 1, 551), öpeopı ‚im Gebirge‘ A 474 T 376 X 139. 189, rüg
ev En’ Eoxapdpıy neya nalero € 59, bnd IIndetdxo Binpı O 614; ablativisch (eigentlich
‚von bei‘?): önnörte vaöpıv dpopumdeisıv O 794, v. &uuvönevor N 780 (rap& v. ‚von den

1 Für £devsteht an den meisten Stellen in der Kraft des H.‘ verstanden werden; aber
einzelnen Handschriften das lautrichtige für Epxerar du’ öpeopı K 185 und dı& SE ory-
&dev; gelegentlich werden die Formen als Yeogpıy Aaooeu.dä.E41.570259 A448 X 284
encliticae behandelt (so oedev A 230, &dev x 93 ist nur genitivische Auffassung plau-
I 419. 686). Zur Bildung s. 1, 605 o. sibel (nicht die instrumentale von Monro,
® Vgl. zu Gen. und Dat. auch Moller (o. Hom. gr.? 151). Doch könnte dafür die
1, 550) 20ff. Donrenpg: B 363 könnte bloße Analogie von xat’ öpeogı A 452 A 493
schließlich als ‚bei der pp.‘ erklärt werden; und ano orndeogı(v) A 374 5 214, &x or.
teipe 8° durun ‘Hoatoroıo Pinpı © 366 f. 150 maßgebend gewesen sein. Für das
kann ebensogut als ‚es quälte des H. Sprachgefühl war die Gebrauchsweite von
Hauch kräftig‘ wie als ‚es quälte der Hauch -ar(v) die von -oııy (Gen. Dat. Du.).
II. Adjektiv. 1. Berührungen d. Adj. mit Partizip usw. a) Allgemeines 173
Schiffen her‘ © 474 M 225 Z 305 E 498, danach auch TI 281; ro v. 246), xepadfgıy
enel Aaßev u 762, &r’ Eoxapöpıv n 169 7 389, And orparöpı K 347, &x Yeöpıv P 101 W 347.
Weitere Beispiele s. schon o. 1, 550 f. und bei Monro, Hom. gr.? 148-51.

II. ADJEKTIV (MIT KOMPARATION)


Krüger $ 43, 2ff.;, Kühner-Gerth 1, 260-81 (Komparation 1, 20 ff. 2, 301 ff.);
Gildersleeve, Synt. $ 28-39; Mayser, Pap.II 2, 51-102 (bes. Stellung; Weiteres in
den Registern zu II 2 und 3). II 1, 45-54 (Kompar.); Witkowski, HSG 308-18; Blaß-
Debrunner? $ 241-46 (auch Kompar.); Jannaris, Hist. gr. gr. 31517; Thumb,
Handb. ngr. V.? 62. 194; Tlaprlavos, N. o. 37-40. — Wackernagel, Synt. 2, 51-75;
Delbrück, Vergl. Synt. 1, 400 ff. 3, 130 ff.; Brugmann, Grundr.? Ii 2, 652 ff.; Hirt,
Idg. Gr. 6, 134 ff. - Hofmann, Lat. Synt. 454 ff. 616f. 628 ff.; Behaghel, D. S. 1,
1-20. 138-268. — Einzelarbeiten s. im folgenden.

1. BERÜHRUNGEN DES ADJEKTIVS MIT PARTIZIP, SUBSTANTIV


UND ADVERB
a) Allgemeines. Die Partizipia und Verbaladjektiva, die Adjektiva im
gewöhnlichen Sinne (samt den adjektivischen Numeralia), die Substantiva
sind im Griechischen wie in den meisten verwandten Sprachen flexivisch
nur in Einzelheiten verschieden (s. 1, 585, h); ursprüngliche Unterschiede
in der Flexion adjektivischer Pronomina sind im Griechischen meist be-
seitigt (ein Rest 76, &AAo usw. gegenüber xaxöv).! Die Stammbildung ist oft
die gleiche (1, 542, 41). Partizipia und Verbaladjektiva (wozu auch die
Typen &yıog oruyvög puyas 1, 810, orynAög 1, 484, 6) heben sich durch die
lebendige Beziehung auf Verbalstämme, teilweise sogar auf Tempusstämme,
von den übrigen Adjektiva ab; auf Verba sind aber auch die Nomina
agentis und actionis bezogen; die Etymologie weist verbale Beziehung auch
für echte Adjektiva (z. B. Epudpög: Epebdw) und für beliebige Substantiva
nach (z. B. &veuog: ai. anıti ‚er atmet‘). Doch ist im allgemeinen die Schei-
dung der genannten Redeteilein der Praxis auch im Griechischen unzweifel-
haft: gegenüber den substantivischen Konkreta (belebten und unbelebten)
und Abstrakta, Einzelwesen und -dingen und Gruppenerscheinungen (Kol-
lektiva) bezeichnen die adjektivischen Wörter eine einem Substantivbegriff
beigelegte Qualität, die Partizipia mehr eine (freilich nicht immer rasch)
vorübergehende Erscheinungsform, die Adjektiva im engern Sinne mehr
eine bleibende Eigenschaft (z. B. ög Epar’ ebxönevos; öpäv, Ldwv, Orböevog,
aber 209Aöc, xoaxöc). Aber z. B. ‚bleich (werden)‘ geht ebenfalls auf einen
vorübergehenden Zustand,? und auch sonst finden sich nicht selten Über-
schneidungen und Übergänge zwischen den genannten Redeteilen. Wie die
Adjektiva gewöhnlich, können Substantiva in einzelnen Fällen z. B. attri-
butiv und prädikativ gebraucht werden, Motion und Komparation auf-
weisen, sogar ein Adverb zu sich nehmen (freilich keines bilden).?
ı Vgl. 1, 609 ff. Umgekehrt ist, im ein- (‚fallen darunter, sind untergeordnet‘) 2
zelnen in verschiedener Weise, pronominale T& Övön.arı TÜTE... .: KÜpLov, TTPOONYOPLKÖV,
Flexion aufs Adjektiv üibertragen im Ger- &., npög rı &yov (d.h. narnp viög u. &.) KT.
manischen (starkes Adjektiv) und Baltisch- Dion. Th. p. 32 sq. Uhlig, &. d€ &orı 1d Ent
Slawischen (bestimmtes Adjektiv). xuplov H Tpoomyopınav ÖuWvüu.a@g (?) riBE-
2 ImGriechischen gew. verbal ausgedrückt Levov xal SnAodv Zrrauvov 9) Yöyov. AuuBdvera
(Bxpalveodar, @xpiı)äv). Er dL zpıyöc, and Yuytic, And owuarog, dd TÜV
®n der griech. Grammatik ist &riderov Zurög ebd. p. 34 sq. Nach £rtderov steht bei
nur ein eldog des övoua; vgl. bnonentwxe den römischen Grammatikern der Kaiser-
174 B. Wortarten und Wortformen. II. Adjektiv

b) Wie die gewöhnlichen Adjektiva bezeichnen die meisten Verbal-


adjektiva eine bleibende Eigenschaft (vgl. vuxnrös dvinnrog, volladjekti-
visch rıoröc u. a. 1, 501 ff. 810); Partizipia zuständlicher Bedeutung (vgl.
ed odros... Adoı redwmas P 161) gehen ebenfalls leicht in adjektivische
Funktion über (vgl. rowiv .:. naudög... redimürog 1.633, später eixas
‚natürlich, wahrscheinlich‘, &ppou&vos ‚stark, gesund‘; vgl. Eppwyeveortepog
1, 535, 5). In andern Fällen fördern besondere Bedingungen den Über-
gang zum Adjektiv: &xav ‚willig‘ ist altes Partizip zu verlorenem *Fexue
(1, 678, 5); dazu att. &xav aus &(F)exwv. Der umgekehrte Vorgang, die
Eingliederung ursprünglicher Adjektiva ins Verbalsystem, ist im Grie-
chischen zu Beginn der Überlieferung wesentlich abgeschlossen; verein-
zelte Nachzügler wie einzelne Adjektiva auf -nsg und poetisches pwvneız
für pavöv (1, 810) sind auf halbem Wege stehen geblieben." Durch den
Zusammenhang können Nomina agentis temporale Schattierung erhal-
ten: vYes EEnnovra apenenAebxeonv roig Ev T@ Ödpeı Tıumpol (scil. Eoöuevor)
Thuk. IV 2, 3.
c) Ausgedehnter sind die Berührungen zwischen Substantiv und Ad-
jektiv (einschließlich Partizip).
«) Häufig ist, und zwar seit indogermanischer Zeit, die (fakultative) Sub-
stantivierung bestimmter Erscheinungsformen von Adjektiven (Mask., Fem.,
Neutr.; Sing. und Plur.).? Teils schwebt dabei der allgemeine Begriff einer
Person (Mann, Frau) oder Sache vor, teils ist die Bezeichnung eines spe-
ziellen Sachbegriffes unterdrückt (Ellipse); s. u. 1 und 2.3 Vollendete sub-
stantivische Auffassung zeigt sich in Akzentänderungen wie Asüxog, Aslan
usw. (1, 420), öxp« ‚Ocker‘ (zu &xpös) und syntaktisch darin, daß zu solchen
substantivierten Adjektiven ein adjektivisches oder genitivisches Attribut
treten kann, z. B. hom. dewNot Bporot u. ä.; Tots Euotg eövorg Xen. apol. 27,
7a 00 öuovöum Plat. Theaet. 147c, roig Öuer£porz Suouevscı Xen. hell. V
2, 33 statt Euot, ool, bpiv; ueya ayadıov, naxov; To "EAAnvıxöv, EOv Öuaıuöv Te
xl önöyAwocov ‚omne nomen Graecum, quod est unius sanguinis, unius
linguae‘ Hdt. VIII 144, 2. Überall liegt aber hier noch die adjektivische
Herkunft zutage, und formelle Unterschiede wie nhd. ‚das Recht‘ und ‚das
Rechte‘, ‚das Übel‘ und ‚das Üble‘ gibt es nicht. Aber auch im Griechischen
wurde die Substantivierung durch die Ausbreitung des bestimmten Artikels
erleichtert.
1. Ein allgemeiner Personenbegriff schwebt vor z. B. in &v 82 IH rıuf) Autv vaxdc
nds al E09X6c I 319 (‚ein Feiger‘ oder ‚der Feige‘; vgl. ö x’ depyösg dvnp 1 320); xaxdg
ög ‚wie ein Feigling‘ Z 443; häufiger im Plur. (vgl. lat. ignapi, aber homo ignavus):
xaxot ‚die Feiglinge‘ A 408, xanöv E& ‚von Schlechten (stammend)‘ E 472, Ivmras &da-

weit (nomen) adiectivum (s. ThlL sv.); da- schlagen habender‘ = ‚er hat geschlagen‘
gegen ist attrıbutum im grammatischen kennt das Griechische nicht.
Sinne nicht antik (s. ThlL s. v.). ® Der Dual (ai. Gen. Du. Fem. arjunyös
1 Neugriech. reurärog ‚gesandt‘, pevyärog ‚der beiden Weißen‘, Name eines Stern-
‚geflohen‘ u. ä. sind lateinischen Vorbildern bildes, RV X 85, 13d) scheint im Griechi-
nachgebildet; Typen wie ai. krtavan ‚ge- schen zu fehlen; vgl. eig robg 860 (scil. nö-
macht habend‘ = ‚er hat gemacht‘ (wor- das) Lukian asin. 48; s. Delbrück, Vergl.
über M. Leumann, Melanges Pedersen San, 85 alsel, Alslaz
115 ff.), slav. bile (jeste) ‚er (ist) ein ge- ® Beispiele für das Partizip s.u.BIV7bn.
1. Berührungen mit Partizip usw. b) Verbaladj. c) Subst. u. Adj. 175
v&rnoı ‚sterbliche Frauen unsterblichen‘ e 213.1 Mit Artikel roig dyadotcı 0 324 (: xeonsc),
so att. ol oopot u.a. Seltener im Sing. 6 nöpos, 6 moA&kıos, jünger 6 Auaprwröc. Ein all-
gemeiner Sachbegriff stellt sich beim Neutrum ein, zunächst im Plur.: AyAd’ Kmorva
A 111, z& x&x’ 107, att. 7& &ud, 7& Husrtepa (nicht nur xphuara, sondern auch TEAyMaATE
im weitesten Sinn), r& Mndıx&, Towixd, ’OAburıx usw. Das Neutr. Sing. bezeichnet philo-
sophisch den abstrakten Begriff (1d &reıpov, 7ö xAöv, TO rabröv usw.); im praktischen
Leben wird das Neutr. Sing. kollektiv verwendet (rd inrıxdv, ouuuaxındv u. ä., Tb KoLvöv
Hdt. VI 14 und später, rd örnxoov).? Bildungsgleich mit lat. factum, secretum, con-
sultum sind 76 avalodnrov, Ömorrov Thuk. I 69, 3. 90, 2.3 Über (literarisches) rd Zudv,
raua für &yo u.ä. s. Kühner-Gerth 1, 267 Anm. 2. Dem Leben gehört an $auuxoröv
moreis Xen. comm. II 7, 13, &ronöv y’, Eon, Atyeıs Plat. conv. 175 a = ‚etwas Wunder-
bares, Unpassendes‘, wo auch rı stehen könnte (Kühner-Gerth 1, 268; hier auch
über u£oov (seit Homer), noch in Prosa gewöhnlich artikellos, z. B. &upi w£oov Autpas
Xen. an. IV 4, 1, worauf der spätere präpositionale Gebrauch des Wortes beruht, s.
u. BV2bBß6c). Eine altehierhergehörige Gruppe sind schließlich die einstämmigen Per-
sonennamen wie Aloypog Bpöxus TiMog, "Ayddn (spät) ’Aytvn (Beispiele bei Bechtel,
Hist. Personennamen 477. 484); vgl. ’AX&Exvöpog 6 ueyas u.ä.

Zusatz i. Daneben kennt das Griechische auch die Bildung von Personenbegriffen
aus Adjektiven durch Suffixe wie nhd. ‚Feigling‘, aksl. modrses ‚Weiser‘ (zu modro ‚weise‘);
Ss. -&g -läg -wv 1, 461 e. 470, 6. 487, 4; &xovrag &dedovrns neben &xav 2IMov.

2. Mit Ellipse eines spezielleren Sachbegriffs; diese ist, wie die Ellipse überhaupt (s.
u. DII2a«), durch die Situation bzw. die Anschauung, Sachkenntnis des Sprechenden
ermöglicht, teilweise beabsichtigt, oft sondersprachlich. Alt (9) de&ı« (ion. -A)} ‚die Rechte‘
(deEı7 nonalovro K 542, defırepn 8° &p’ an’ üuwv alvuro rö&a B 490 neben deErrepf) der-
öloxero xeıpt v 197, Sefıag dövres nal Aaßövres Xen. anab. VII 3, 1, att. &x dedräs, &v
deEı&; mit Artikel guA&oosıy rnv dedıav Pap., vgl. nv xeipa dög tnv Sedıav Aristoph.nub. 81
und sonst; dazu att. de&toöoY«ı ‚mit der Rechten grüßen‘; vgl. lat. dextra, got. taihswa,
ahd. zesawa, lit. desine mit Ergänzung von manus handus hant ranka, air. for deis
scil. laimn ‚zur Rechten‘, aber daksınas m.,scil. hastas, neugr. ro de£t scil. y&pı); Gegensatz
(A) Kpıorepdk, Auık. Jünger 6 Cöyıog (inroc); 6 Iövuog (xöArog) ; 6 Anpärog (olvog), rn Epnwog,
Sppnyeia, Eevn, Enpt, olxoun£vn, roisulx, pılla (YA), N vixöox, auch 7 Eun (yvayn), n dexam,
ixaroorn (uepls), N einapuevn, renpwuevn (norpa), ermt TY) ton Hal öuola (Moipe), N Hovoxn
(teyvn), n Önarn (xopön), 7 Zrioüca (nuepx; ebenso N dvorepaia, deuripex, npwta U. a., Evng
1, 613 c. 621, 3,n&ypı tAg onnepov), lorauevov, Pdlvovrog (unvög), N rpbuvn (vaüc), N Tpın-
eng usw. (vaöc); n xuvi U.ä.; TO ebovunov (nEpas); rpla radavra xal xırlac (scil. öpx-
xu&c) Dem. 28,13 (vgl. nhd. ‚das Pfund zu 30‘, ,2M. 20‘ u. ä.). Ein Verbalnomen ist zu
ergänzen: raioov... dımnv Soph. El. 1415 u.ä.; vgl. »aupix (mMinyn); mehr bei Küh-
ner-Gerth 2, 558, 4. An f) eb9el« (6866) schließen sich an &x räg ldEng, mv öpdnv, nv
Mg, tnv rayloryv, nv nparnv; &x xauvfg Thuk. III, 92, 6, 2x veng Hdt. 160. Der zu
ergänzende Begriff bleibt unsicher in att. dı& xevis, xara növas (Löl&(L), xorvnlı) 1, 550),
aber auch in hom. al$ouox, in Ypuxoox, furöv; hellenist. 4 nAareta (scil. 6865?). Sub-
stantiviertes Neutr. in 2x roö Zvavriou (neben && 2vavriac), and tod toov. Im N. T. z. B.
7 nveobon (aöpa) Acta 27, 40, &v fi 'EMnvurf (YAaoan, diartrro, Pay?) Apoc. 9, 11
Vgl. Blaß-Debrunner? $ 241, 6 mit Anhang.

1 Die Seltenheit des Feminins unter 1 ist vierung nicht genügend untersucht. - Die
bedingt durch das Vorwiegen des gene- neugriechische Volkssprache, reich an Par-
rellen Gebrauchs, der das Feminin ein- allelen zu 1 und 2, kennt natürlich die
schließt. philosophischen Termini nicht (außer r&
® Vgl.S. Kloutek, Die Substantivierung uErrov ‚Zukunft‘ usw.).
des Neutr. Sing. im Sinne eines abstrakten 3 Hervorgehoben von Wackernagel,
Substantivs bei Thucydides. Progr. Leit- Synt. 2, 52f. Aber gegenüber lat. dietum,
meritz 1859/60; Stahl zu Thuk. II 45; factum heißt es griech. Aöyos, rpäyua; ge-
Balser, De linguae Graecae participio in genüber lat. fatum gibt es nur YEoparov;
neutro genere substantive posito. Lips. solche Unterschiede liegen an der Ein-
1874; Kühner-Gerth 1, 14, 3. 267f. beziehung von lat. -tus ins Verbum.
Außer dem Neutr. Sing. ist die Substanti-
176 B.Wortarten und Wortformen. II. Adjektiv

ß) Sichere Beispiele der Adjektivierung von Substantiven (wie nhd.


angst, ernst, schade, zufrieden u. a., lat. homo frügt) sind im Griechischen
sehr selten.
Vor die Überlieferung reicht zurück der attributive Gebrauch von Kardinalia, die
ursprünglich als Substantiva das Gezählte im Gen. bei sich hatten: eixooı (alterDual),
tpıdaovra. bis Zvevhrovra, Exaröv (vgl. 1, 591 ff.). Z. B. aus altem &xarov *Bowv (vgl. ai.
gatdm göndm, Pl. gatä gdväm, alat. centum hominum, got. twa hunda) wurde &xaröv Böes
nach gets, revre Böeg usw.; vgl. ai. gatam göbhis (statt gatena gönäm) ‚centum bubus‘,
nhd. hundert Kühe, mit ein paar Leuten. Ion. tpınxövrov u. ä. sind nicht Reste der alten
Flexion, sondern Neubildungen (1, 590. 592); anderseits kann die Erstarrung auf rpeic
u.a. übergreifen (tp(e)Loxatdex« usw. 1, 594).
Verbindungen wie &vnp Baorevg rechnen im allgemeinen durchaus zur Apposition
(s.u. GIlI 1b); doch sagt man, wie es scheint, nach yepwav narnp A 358 u. ä. auch Inrog
av yepwv Soph. El. 25, ot yEpovres rav Ix9bwv Aristot. und y&povr’ 6p9aAuöv Eur. Or.
529, y. xadxös Sim., olvog Eubul., A&ußog, nenäog Theokr., Aöyog Aesch. und weiter o«xog
bpb y&pov x 184, yepovra (= dpxaia) Bovdebeıis Soph. fr. 721 N.? (aber nach ai. Jarant-
‚gebrechlich, alt‘, auch von einem Pferde und von Pflanzen, kann yepovr- als Adjektiv
alt sein und yepwv ‚Greis‘ Substantivierung). Nach inrörau Auot ‚Reitersmannen‘ Pind.
P. 4, 153 auch $ei noXdg öde eig rp6ßponuog inzörag Aesch. Sept. 80, Aewv Avırrov innörmv
te Soph. OC 899, inte. dyAog Eur., orparög Plut.; nach hom. (Od.) venvin Avöpt u.ä.
auch veaviaıg &yoroı, veaviaı Aöyoı Eur.; neben revng m. (wie x&Anc) auch revnrag eis
Sönoug, &v rövntı oauarı Eur. El. 1139. 372. Dagegen läßt sich yN xhdwv draravdig
Aristoph. pax 1078 noch als ‚die Schelle &.‘ verstehen (anders Fraenkel, KZ 42, 319);
ähnlich rapd&vou nnyig Aesch. Pers. 613, rapdevov buxnv Zx@v Eur. Hipp. 1006, rap-
vo xepl Eur. Ph. 838. Zu ion. Adxaıva xopn u.ä. s. Wackernagel, Synt. 2, 59.
Hom. rprpwva rnireıav zeigt die gleiche Motionslosigkeit wie Nyeu@v m. f., -räp -rwop m.f.
(1, 522. 530, 35); darnach "EAAnvog yfis (Eur. IT 341) u. a.; Audoupyög u.ä. waren von
Anfang an ebenso adjektivisch als substantivisch (so auch SoöXog dobAn SoüXov; bei
Hom. nur SoVAn).
Steigerungsformen zu Substantiven wie hom. 8000 BaotAebrepög (‚ein mächtiger König‘,
Agam.) ein N0° 6000V Yevefj npopepeotepog edyouaı elvaı I 160, ög B. E&orı I 392 K 239,
ob (Agam.) yap Baotebrarög Eocı I 69, Öuer£pov 8° 00x Zorı yevaug Baoılebtepov &AXo o 533,
od 0E0o xUvrepov Ko © 483 und Od., örı xuvrarov Epdor K 503; ion. SouAörepog Hdt. VII 7
(vgl. o.) und die 1, 536, 9 genannten sind nicht für adjektivischen Gebrauch des Grund-
wortes beweisend (auch nicht &X&yxıoros, das nach xb8Lorog: xUdog Zu & rerovec, adx’
&Ieyxe’, Ayautdes B 235 gebildet ist).!
Entstehung von ne£yas, roXbg, Aurovg, Tp6pıG, Xepnes aus neutralen Substantiven yey«,
rorb (got. filu mit Gen.) usw. (Brugmann?* 474) ist nicht zu erweisen (vgl. 1, 584.
463. 542 Fußn. 4; eher so udxap 1, 519); Hododdxrurog, Xpuooxöung u.ä., die gerne als
‚Rosenfinger, Goldhaar‘ genommen werden (2474), sind 1, 454 mit Fußn. 2 anders er-
klärt. Vgl. noch dazu und im allgemeinen Brugmann, KZ 24, 38 ff. MU 2, 175. 232.
IF 11, 266 (hom. oöXog ‚verderblich‘). Grundr.? II 2, 654 ff.; Osthoff, MU 4, 101 f.;
Paul, Prinzipien 5356 ff.; Delbrück, Vergl. Synt. 1, 418 ff. Sicher dient dv&dsux als
Adjektiv an der späten Stelle: &v&deux (‚verflucht‘) 6 &vöyav adr& xwpls röv xupölv]
MAMA. 3 nr. 504 C.
Zusatz 2. pöprog und ouugpeprög, hom. rıyvurn ‚verständig‘ und ‚Verständigkeit‘ (Alav
yap rıvurn ... xobpn ’Ixaploıo A 445 und "Hpn 8° abrjow... döxe... eldog nal rivurnv
v 71), lat. offensa ‚Gekränkte‘ und ‚Kränkung‘ haben wohl nur zufällig gleichen Aus-
gang (vgl. 1, 501, a2. 502 f.); novxt& gehört nicht zu Aobxıog (sondern zu Aovxoc), Ppä-
rplä& nicht zu ppärpıog (sondern zu pp&rnp). Anders Brugmann? 475, vgl. auch Grundr.?
11 4, 6431.
y) Das Zugehörigkeitsadjektiv ist im allgemeinen die ältere, ererbte
Ausdrucksweise an Stelle des bestimmteren Genitivs der Zugehörigkeit
! Mehr dergleichen mit ai. -tara- -tama-; s. Delbrück, SF 5, 193 f.
1. Berührungen mit Partizip usw. c) Substantiv u. Adjektiv 177
(Eigentum, Abkunft); vgl. 0.8.1149 ff. Seltener sind dabei Ableitungen aus
Verwandtschaftswörtern und Personenbezeichnungen (rarpix 800 ‚seines
Vaters Stimme‘ Pind. O. 6, 62, yuvalov eivexa Sapav ‚wegen der Geschenke
an sein Weib‘ X 521, &u’ bsooıv dvaxtopinaı o 397, att. voorw & Baoıeiw
Aesch. Pers. 8, 7 oro& Baotieıos (vgl. alat. erilis filius ‚meines Herrn Sohn‘
u. ä.) oder gar Sachbezeichnungen (vnıx Soöpx Hom. ‚Schiffsgebälk‘). Über-
wiegend liegen den Adjektiva Eigennamen zugrunde. Sie bezeichnen teils
das Eigentum: hom. $6uog IlnAnıos, NnAnıcı Inror, vn’ "Ayaueuvovenv, “Ex-
töpeog xırav, Bin “Hpaxdyeln u. ä., AloAln vroog u. ä., IlooıdHLov KyAadv AAcoc
B 506, ’AxuAnıog Spöuos Hdt., bei den Tragikern Atov duua u. ä., ’Aror-
Aovıos Pind., außerhomerische Feste wie “Hpxi«, Heiligtümer wie ‘Hpatov,
ev de Ti)... . olxia ty Mopuyxia Plat. Phaedr. 227b, teils die Abkunft: hom.
TeaAxuovıog viös und Terauovıog Alac, "Avtiioyog NnANıos (vom Großvater
Nyaedc); vgl. ’Adpnorivn Eönvim 1, 465, 4. In allen äolischen Dialekten ist
das patronymische Adjektiv auch in der Amtssprache bewahrt (z. B. thess.
Kieövdas Eddauaıos Del.? 590, 52, Ilour&Ax Tlour@deia xöpx Tirupelix yuva
IG IX 2, 638; vgl. 1, 89 f.; Buck, D.? 122; Bechtel, Dial.1, 108 f., 198 f.,
295 ff.; Fraenkel, IF 28, 231 ff.); auch Hdt. hat rotsg Maoxaneloroı Exyovoraı
VII 106 (literarisch nv Eöpvrelav naptevov Soph. Tr. 1219, & Bepevixeia
Yuyarnp Theokr. 15, 110). Doch Homer sagt auch S6uog ’Odvonoc, Ilpı&woro
Bin, vnoog ”Hertoro, Zerpnvorv und Tvd£og viög usw., &Aoxos Aroundeos, att.
Anuoodevng Anuoodevoug (zuerst ohne viös hymn. Merc. 145 Aıdsg Eprobviog
“Epung), ra rov "EAAYvwv neben r& “EAAnvıxa. Eine Apposition zu dem im
Zugehörigkeitsadjektiv steckenden Substantiv steht notwendig im Genitiv:
Neoropen (= N&oropos) nap& wnl IIvAoıyeveog Baoınos B 54, T’opyein (= Top-
yYoöc) nepaan Servoio neAmpou E 741, in Prosa äol. ZYevelar... 76 Nixıatöı
76 Tauxtö Del.? 638,1 nanraov dvon’ Eye robpod rrarpög Plat. Lach. 179a.
Dies gilt auch für die Possessivpronomina: danp air’ Euög Eoxe xuvw@rıdog
T 180, öu£repov SE Exdkorou Yuuov dem P 226, rau Suornvou xaxd Soph. OC
344, 6 00V uövns Sopnua Soph. Tr. 775, rov ye oov tod rp£oßewg (scil. 6pYaX-
uöv) Aristoph. Ach. 93; dazu auch der Typus &uöv abroü xpetos, worüber
1920988.
Adjektiv und Genitiv wechseln z. B. in rnapdewmitoıs ratldwv 7’ Epilorca
vAepdpoıs Pind. Nem. 8, 2; wo das Adjektiv bewahrt war, konnte der Ge-
nitiv als stilistisch höhere Form erscheinen: Kpövov r&yos Pind. 0.10, 49f. für
das Kpövıov (öpoc) zu Olympia, att.”Apewg nayoc, Baoıtog orod für "Apeıog rr.,
oro& Baolieıos (Wackernagel, Synt. 2, 72 ff.). Ion. &v Yuer£pov Hdt. 1 35,
eichuer&pov ß55 beruhen auf Mischung von &vAuerepw und Ev Auöv (0.5.120, 2);
vgl. Brugmann, KZ 24, 410; Kvitala, Badäni 1, 216.
Vgl.zu ynoch Delbrück, SF 5, 70f. u. Vergl. Synt. 1, 446 ff.;, Wackernagel, Me-
langes de Sauss. 125 ff.; P. Neumann, Das Verhältnis des Genitivs zum Adj. im Grie-
chischen. Münster 1910; Wackernagel, Synt. 2, 68-75; Fr. Dornseiff, Germ.-Rom.
Monatsschr. 9, 193 ff.
$) Dichterisch stehen auch andere Adjektiva für einen Genitiv und um-
gekehrt ein Genitiv für ein beliebiges Adjektiv.
1 Siehe dazu Solmsen, PhW 1904, 999f.; slaw. Parallelen); W. Schulze, ZfceltPhil
Fraenkel, IF 28, 228 ff. (mit phryg. und 16, 363 = Kl. Schr. 220.
12 H.d.A. II,1,2
178 B.Wortarten und Wortformen. II. Adjektiv

Hom. ®eb9epov (und dobAtov) Auap, 7. dvayaalov, dppavızdv, vnAetg ., vöotıuov 7. sind
etwa A. &eudeowv ‚von Freien‘ oder rüg &zudsplas, A. dvkyıens, vöorov USW.; vEoLg Ev
&&9%oıs Pind. O. 2, 43 ist = vewv oder tig veörnrog &v d.; oft so bei Tragg., z. B. "ErAnv
oövos Eur. IT 72, bes. bei Komposita, so roAbxepwg pövog Soph. Ai. 55, dvßpöpdopov und
uarportövov alua Soph. Ant. 1022. Eur. Or. 833 u.a. Doch mag teilweise nur eine be-
sondere Beziehung des Adj.s vorliegen; xpnrtpa &Xebdepov Z 528 kann z. B. auch einen
xp. meinen ‚bei dem man frei ist‘. Bei den Tragg. öfters Gen. für Stoffadj., z. B. uEAauvd
7’ dorpav (= dorepdeooa) ExiAoırev ebppövn Soph. E1.19; vgl.dazu 0.8.129,1b. Wie durch
:x mit Gen., kann der Stoff auch durch dı& mit Gen. ausgedrückt werden; ähnlich
SAopupuo merk Bong Eypövro (‚laute Wehklagen‘) Thuk. VII 71, 3. Mehr Beispiele für
beides bei Kühner-Gerth 1, 262 und Anm. 1. 263 Anm. 3. 264, c; doch z. B. d&bxeıp
xörrog (Aesch. Ch. 23) ebd. 263 Anm. 3 ist xörog, & eloıv ÖBeig yeipec.

&) Bei Herodot und den Attikern tritt bei einem partitiven Genitiv statt
des substantivierten Neutr. (Sing.) eines Quantitätsadjektivs oft das dem
Geschlecht und Numerus des Gen. part. entsprechende Masc. oder Fem.
Sing. oder Plur. ein, z. B. 6 Auıovg, N Aulosız, ol nuloeıs mit Gen. für 6
Autov mit Gen.
So neben rd roAAöv tig orparıäs Hdt. VIII 100 auch rov roAAöV rob xXpövov, TOV TTIE@
zod ypucod Hdt. I 24. III 105, neben Auıov Btiov Plat. leg. 806c auch Auroug Aöyou Aesch.
Eum. 428, &ri 9 Auioel« this yüs Thuk. V 31, 2, neben &prov Auloex Xen. an.I 9, 26
auch röv &prwv robg nulosıs Xen. Cyr. IV 5, 4; vgl. auch Ereuov rg yüg nv rornv Thuk.
TI 56, 4, rhv mielormv sig orparıäg naperabe VII 3, 4, tig yüs h aplorn 1 2, 3, tig oraupw-
oewg h xpborog VII 25, 7, örı 6 uev menpauevog eln ro otrou, Ö 8° Evdov drroxeluevog Dem.
42, 6, nv dolunrov this xwpag Isokr. 4, 148, «urn (scil. tig roınoewg), don uıumrıcn Plat.
ceiv. 595a. Homer kennt nur uayxng En’ dpiortep« E 355, vn@v Er’ dptorept M 118 u.ä.;
so auch später, z. B. &9tag &omua Bong Soph. Ant. 1209, r& obvrou«x tig 6800 Hdt. I 185,
ent ueya... Suvaueog Thuk. I 118, 2, &s nv xaxoö Hdt. VII 118, 25 röde AHıxing ebd.
VII 38, &s roöro &vayang Thuk. I 49, 7. Die zuerst genannten Ausdrucksweisen wie 6
Auroug roö xpövou beruhen auf Kontamination (z. B. aus rö Auıov roö xpövou + 6 Auıaug
xpövog); vgl. altspan. tantos de haberes ‚*tantae fortunarum‘ aus tantos haberes + tanto
de haberes, italien. la piü della gente ‚*plurima multitudinis‘ u.ä. (Fr. Diez, Gramm.
der roman. Sprachen 3%, 151f.;, Meyer-Lübke, Rom. Gramm. 3, 268); Paul, Prin-
zipien® 165. Mehr Beispiele bei Kühner-Gerth 1, 278-80.

d) Übergang vom Adjektiv zum Adverb zeigen zahlreiche Kasus-


adverbia (1, 620 ff.); z. B. kann bei solchen auf -yv, -« (Nom. Akk. Neutr.
Plur.) die Auffassung schwanken. Vgl. auch formal erstarrte Adjektiva wie
hom. &xewv, Koine nAnpng (1, 585, g). Ein Adverb kann syntaktisch einem
Adjektiv gleichwertig sein durch den Artikel (ot vöv, 6 öpdüs xußepvnmng
Plat. civ. 341c, dann auch rıyov op6dp« yuvaıxav), als Prädikativ rög patve-
wor elvaı A 336, Öpeow, Evda xAnleraı obuös Kıdampav obros ‚wo es „mein
Kithäron“ heißt‘ Soph. OR 1451 f., fadtas aör® obong NG dvaywpnoeos
Thuk. IV 10, 3, xaAög Zoraı Xen. an. VII 3, 431, im Typus &v 7& Öuerkpw
orparonedo, Evda (— eis 6) Baorebg dpixero Xen. an. II 3, 19, Ext röv Abpov,
Ev9a (= Ep’ &) Aoav oi roA&uıor III 4, 41.
Sehr häufig steht im Griechischen auch in Prosa ein prädikatives oder
besser verbalappositives(u.CGIII1bß) Adjektiv gegenüber adver-
bialem Ausdruck z.B. des Neuhochdeutschen, z. B. iXe uuyotraros ‚er saß
! In Fällen wie ed ooı y&vorro Eur. Alc.627, wirken; vgl. Wackernagel, Synt. 2. 14
ebopxeüvri neu wor ed eluev SIG 953, 9 (Ka- über + a: ee
Iymna, II®2) könnte das Adjektiv &ös nach-
1. Berührungen mit Partizip usw. d\Adj. u.Adv. e) Adj. statt Adv. 179
(als ein) im innersten Winkel (Befindlicher)‘ # 146, xar&Barvov eis r&c HOURS
Mon oxoraioı ‚sie stiegen in die Dörfer hinunter (als) schon in der Dämme-
rung (Befindliche)‘ Xen. an. IV 1, 10. Ähnliche Ausdrucksweisen erscheinen
auch in andern indogermanischen Sprachen in älterer Überlieferung, aber
auch noch im lebenden Litauischen.! Außer Adjektiven des Ortes und der
Zeit stehen so auch solche der Reihenfolge, der Zahl und Menge, des Grades
und der Art und Weise. Ähnlich ist der Gebrauch z. B. von.ö3e &xeivoc für
nhd. ‚hier, dort‘ (z. B. Zyxog r68e xeitaı Y 345) und von &A%os für ‚ander-
seits; außerdem‘; s. u. S. 210.
Vgl. noch rat 8° Erıyouvidiov zardmacauevor Bptpog abraisg Pind. Pyth. 9, 62, &L6-
ueo9” £peorior Soph. OR 32, Yardacıov Expihare 1411, Exxdelöunv Zvötppios Xen. an.
VII 2, 33; Zeig... . xYıLdg EB nara Saite A 424, ebdov navwvoxıor B 2, dLep9eipovro
ol nieloror Evaratoı xal EBdonator Thuk. II 49, 6; rol &yxıorivor Emınrov vexpol P 361;
ruxvol Eptoracav AAAnAorcıv N 133, 6 xovioprög Exmpeı norls Ava Thuk. IV 34, 2; 6
"Aowrög roraude Eppbn ueyas (nhd. dial. kam groß) II 5, 2, og verpobs broorövdoug
aredooav Thuk. I 63, 3.
Der Eindruck besonderer Lebendigkeit und Anschaulichkeit, den dieser Adjektiv-
gebrauch vielfach macht (s. z.B. Kühner-Gerth 1, 273f.), beruht wesentlich auf
seiner Eigenartigkeit gegenüber der Ausdrucksweise geläufiger neuerer Sprachen und
auf einzelnen kühneren poetischen Verwendungen des Griechischen und Lateinischen;
mit Recht hat man die herkömmliche Bewunderung abgelehnt (s. Wölfflin, Arch.
f. lat. Lex. 8, 143f.; Delbrück, Vergl. Synt. 1, 459 f.; Brugmann? 476; Wacker-
nagel, Synt. 2, 67 f.). Dazu kommt, daß vielfach solche Adjektiva, besonders des Ortes
und der Zeit, ihrerseits auf Adverbien beruhen: rpörspog np@rog, boreposg, (Ev)avriog
(und -tov), w£oog; Nepıog [?]; ferner die auf -xtog (1, 467), ähnlich hypostasierte wie &vdtog
ZrıyouvldLog neoovöxtıog weradöprıog.” Aber es ist nicht zu leugnen, daß z.B. goırä&c
Öreprrövriog Soph. Ant. 785 gegenüber g. Örtp röv növrov einen besondern Ausdruckswert
hat infolge der Berührung von Subjekt und Prädikat im Adjektiv. Rein sachlich ist
diese persönliche Färbung unnötig; das Adverbiale ist schärfer und daher auch schließ-
lich siegreich (das Adjektiv geht im NT zurück Blaß-Debrunner? $ 243; das Neu-
griechische hat nur noch einige Reste, besonders öXog und kövog rou ‚allein‘ T&apria«-
voc, N. o. 40). Die griechischen Unterschiede zwischen np&rog (npörov, rparmv) nv
<rıoroAnv av&yvav liegen auch in nhd. zuerst las ich den Brief u. ä., nur nicht im Kasus
und Genus, sondern in Wortstellung und Nachdruck (zuerst l. ı.d. B., 2. las I. d. B.
usw.). Im Griechischen hat die besprochene Ausdrucksweise durch die Entwicklung
des bestimmten Artikels an Klarheit gewonnen. Vgl. für weitere Beispiele außer der
genannten Literatur auch Lübker, Gramm. Studien. 1. Studien zur Syntax des Ad-
jektivs und Adverbs in den alten Sprachen. Parchim 1837; Mehlhorn, Ad Syntaxin
Graecam p.1I. De adiectivorum pro adverbio positorum ratione et usu. Glogau 1828.

e) Wirklich für ein Adverb steht ein Adjektiv durch äußerliche An-
gleichung in r&o«x xexpıueva Öbvauız ‚eine gänzlich verschiedene Macht‘ Pind.
N. 6, 2, Pap. IIP zanv texoüoav uadıora rorabrmv odoav dyodıny (Arch. f. Pap.
7, 111), an vewortpa ‚ganz jugendlich‘ Hermas Vis. III 10, 5, ev ran xadap&
xapdie ebd. Sim. VII 6, roroürov npeoßürnv Avöpe.. . Emmi ToLoürov Yeonperch
rpeoßbrmv Martyr. Polyc. 7,2; vgl. neugr. reroıx öuoppn xöpn ‚ein so schönes
Mädchen‘. Vgl. franz. toute-puissante für tout puissante u. dgl.; Paul, Prinz.’
ı Mit Unterschieden im einzelnen; Wa- IV 22, 2).
ckernagel, Synt. 2, 67, weist darauf hin, ?Für einzelne Fälle mag man auch an
daß lat. nullus dubito kein griechisches Ge- Zusammenziehung aus zwei Sätzen den-
genstück hat (aber dem lat. est multus in ken,z. B. veos &viunoa ‚jung [war ich], siegte
laudanda magnificentia Cic. off. 2, 56 ent- ich‘, mhd. kint was ıh vaterlös [was ih].
spricht KX&wv roXdg Zvexerro Atyav Thuk.
12%
4180 B. Wortarten und Wortformen. Il. Adjektiv

366 f.; Wackernagel, Synt. 1, 52; Havers, Erkl. Synt. 76. 120. 149. 228.
242. 253; Löfstedt, Synt. 2, 111 f.; Sommer, Münch. Abh. 1928, 7 5. 22 A. 1.

2. ZU BEDEUTUNG UND GEBRAUCH DES ADJEKTIVS!

a) Weder die Sonderbedeutung einzelner Bildungsweisen (z. B. -eog -ıvos;


1, 455 ff. 542) noch Unterscheidungen wie absolut und relativ,? aktiv und
passiv, persönlich und sachlich wirken sich in der Syntax aus. Doch gibt es
Adjektiva, die vorwiegend attributiv gebraucht sind (quantitative wie öAtyog,
rANeng, worbc, Zugehörigkeits- und Stoffadjektiva), andere stehen fast nur
als Prädikativ oder verbalappositiv (z. B. uvyuov eiut und Exov AA%ov; vgl.
o. S. 178, d; doch neben u£oog 6, räs 6 (s. 0.59.26, g) auch 6 nEoog, 6 rüc.
Gegenüber prädikativem &xwov, &xwv sind Exoboıos, axoborog? auch attribu-
tiv; neben 6 roAbg ‚der vielgenannte‘ steht roAbs Av 6 xaranıeov Polyb.
xV26810.:
b) Der Unterschied zwischen attributivem und prädikativ-verbalapposi-
tivem Gebrauch besteht noch im homerischen Griechischen teilweise nur im
Umfang des Lateinischen und anderer artikelloser Sprachen (z. B. pueri
laeti und 1. p. gegenüber p. l. sunt, p. l. advenerunt, auch I. s. p., |. a. p.).
Selbst in der griechischen Prosa sind der attributive und der prädikative
Gebrauch durch den Artikelgebrauch nicht völlig geschieden: der bestimmte
Artikel eignet allerdings im allgemeinen dem attributiven Adjektiv (eine
Ausnahme bilden Fälle wie ’Avraviog Av 6 vir@öv mit substantiviertem Ad-
jektiv und &yaYög 6 &vnp oder 6 &vnp &yadös mit prädikativer Stellung), aber
die Artikellosigkeit des prädikativen Adjektivs gebührt auch dem un-
bestimmten attributiven Adjektiv (vgl. &yadös &vnp, av. ay. neben 6 &yados
av., 6 Av. 6 Ay.).
c) Durch Beziehungsverschiebung erscheint ein zu einem Genitiv
gehöriges Adjektiv auf das Regens des Genitivs bezogen, z. B. dsx&to atyyaı
£roug Aesch. Ag. 504 statt dexdrou p. &.; dabei mag die einheitliche Auffas-
sung der Genitivgruppe (d. ‚ım zehnten Jahreslicht‘) und auch die Stellung
des Adjektivs mitwirken; vgl. noch parpanı Aextpwv &raı-Soph. Ant. 862;
oft beim Possessiv: eua xndex Yuuod & 197, robudv alua rrarpös Soph. OR
1400, hier auch in Prosa: &v ta Öuerepw Kodevei hs yvaung Thuk. II 61, 2.5
Oder es wird ein nur persönlich gebrauchtes Adjektiv auf eine Sache be-
zogen: xan& Exbvra our &xovra Soph. OR 1230 (eig. x. Exövrav xri.; vgl.
nhd. ‚freiwilliger Tod‘); vgl. Debrunner a.a. O.
d) Wie die Genitivgruppe unter c, so kann auch ein Substantiv mit Ad-
jektiv als Einheit gefaßt werden; tritt zur Gruppe noch ein Adjektiv hinzu,
steht es unverbunden, z.B. wmög Eeıxooöporo neiatvng ‚eines schwarzen
Zwanzigruderers‘ ı 322, xbwv yevvaog Arsıpog ‚ein undressierter Rassenhund’
ı Über das Adjektiv als Regens eines Ka- 5 Vgl. Kühner-Gerth 1, 263 Anm. 2%
sus oder Adverbs s. 0. 8.178, e. Bruhns, Anhang $ 10. Ähnlich hom.
2 Behaghel, DS 1, 140. YAopodv deog, nhd. ‚der schwarze Tod‘, ‚das
® Über den Unterschied zwischen &x&v bestimmte Adjektiv‘, ‚die gebrannte Mehl-
&xav und &xobarog dxobcrogs. Debrunner, suppe‘ (Behaghel, DS1, 156 $ 104, Som-
Museum Helveticum 1, 40. mera.a. 0.13 ff.), lat. concubid nocte (vgl.
* Vgl. Behaghel, DS 1, 152 ff. Hofmann, Lat. Synt. 459).
2. Bedeutung und Gebrauch des Adjektivs 181
Xen. Cyr. I 4, 21. Dagegen können gleichstehende Adjektiva verbunden
werden, z. B. röXıy olxouuevyv, ueydAnv zul eddatuove Xen. an. I 2, 7, und
dieser Weise folgt gewöhnlich auch roxdc, z. B. rotes te zul 20Mot Z 452,
ro“ xayada Aristoph. Thesm. 351 usw. (neben roAA& dvoreprn xax& Aesch.
Cho. 277, roaAa& dyada IG 12 76, 45).1
e) Eine besondere Anwendung des verbalappositiven Adjektivs ist dessen
proleptischer (antizipativer) Gebrauch, wobei das Adjektiv nicht eine
vom Wesen des Beziehungsworts unzertrennliche, sondern eine erst durch
die Verbalhandlung entstehende, meist vorübergehende Qualität bezeichnet,
2. B. eioöxe Yepu& Aostp&... Yepunvn ‚bis sie das Bad warm gemacht hat‘
56, vnes don npöraı (‚zuvorderst‘) eipbaraı &yyı Yaraoons 3 75, xaplevr’
ent wmov &pela A 39, oh 8° öpdöcs ‚er stellte sich aufrecht hin‘ Y 271
usw., 6pdösg avaaras Q 11, ebpnuov, & taAaıva, xolunoov oröua Aesch. Ag.
1247, uerempoug e&exönıoav ras Audbas Xen. an. I 5, 8; nhd. ‚der Ball flog
hoch‘ u. ä.?
f) Die schlichte Prosa beschränkt sich auf sachlich nötige Adjektiva (at-
trıbutive und prädikative); die Dichtung und die dieser angenäherte Kunst-
prosa verwendet das Adjektiv oft als sachlich nicht erforderten Schmuck.
Dem Epos sind eigen die sog. stehenden Epitheta, z.B. u&yas xopu-
Yatorog "Extop, Euxvnuides ’Aynıot; Yods ent vnas ’Aycıöv (ebenfalls attri-
butiv mit Nachstellung r«p& vnvot xopwvtor).
Anhang: Proben. Auf den wenigen Seiten von Theophr. char. 1-6 begegnen an
attributiven (meist artikellosen) Adjektiven (und Partizipien) nachgestellt 2, 1
öuılav aloypav elvaı, suuptpoucav d& (Präd.), 3, 1 Aöywv uarpav xal drpoßoviebrav (attrib.
Gen.), 4, 1 &uadix doynumv (Präd.). 5, 1 Evreuıg... napxonevaorınn, 5, 8 uirı “Yunr-
rıov, 5, 9 auratav Eyouoav IlEpoas Evupaouevoug xal auALldLov TaXAXLoTpLXtov Hövıv ExXov;
vorangestellt 2, 9 &x yovaıxeixg Kyopäs (präp. Attr.), 5, 8 Axxwvırag nbvas, 5, I Dt-
xeiıNdG Trepiorepis al Sopxadeloug KorpaydkAoug Kal Ooupiaxis Tav orpoyylAwv Anxldoug
xal Bartnplas rov oxorav Ex Auxedxtuovog, 6, 1 aloyp@v&pywvy xx Adyav (attr. Gen.),
6, 5 undeulav aloypäv &pyaolav, 6, 6 rielw xpövov, wozu die pronominalen 1, 6 zö rorobro
porno, 1, 7 roınbras Pwvas ATA., 2, 3 a rorxüre, 4, 5 En’ Mm undevt, 4, 14 tg abräis
6800, mit Numerale 2, 3 dvoiv Huep@v, mit subst. Adverb 3,3 oi vöv &v9pwror; in prädi-
kativer Stellung (mit Bezug auf den Artikel) 2, 2 &n’ abroü dp&auzvoug navrac, 4, 1
nellw Tod nodög t& broönuar Popeiv, 4, 1 neyaan Tf Pavji, 6, 7 u. 7. Q. xal mapep-
pwyula, 5, 2 dumoräpaug raig xepot. Von den Relativsätzen läßt sich keiner ohne wei-
teres mit einem adjektivischen Attribut vertauschen (weder das ständige roLoürog, olog
1,1.3,2 usw. noch 1, 2 olg &n&dero, 1, 4 undev Av nparreı, 2, 13 nparrovra, & Xapıeiodaı
dnoAaußdver, 3, 2 &v elyev, 3, 4 dv dypov eis venta yewpynoeı, 5, 3 & ndpeorı). Für die ge-
wöhnliche Apposition bieten die Charaktere kaum Gelegenheit (8, 6 steht 6 Baxoıdelg
statt ’Apıdaiog 6 ß.); dagegen ist verbale Apposition sehr häufig, seltener durch
Adjektiv ausgedrückt: 2, 3 roALöv Eoxnxas röv raymva neot6v.... ExXeig.. . . HEAALVvaV TMV
tolya, 5, 6 obs döövrag Aeuxodg Eyeıv nal ra ludrın dE Xpnara neraßadMeodeı, durch (fast
immer voranstehendes) Partizip 1, 2 rpooeAdav, robroıg.... Arragekvoig, 1, 5 un Tw@AOY,
droboas, Ldchv, 6uoAoynoas, 2, 2 dpkanevoug, 2, 3 Akyav, Erıyeidoag, 2, 4 oxaybavrı, Suvd-
wevog, 2, 6 rpı&uevog, eloev&ynusg (asyndetisch), guAnoaG, 2,7 avvavobn.evog, 2, 8 rrpodpxuav,

ı Vgl. Kühner-Gerth A, 277, d; GEL udrwav rnronevos (‚entbehrend‘) Soph. OC


4443a; Delbrück, SF 5, 69f.; Hof- 1200; vgl.nhd. ‚reinen Tisch machen‘ (Be-
mann, Lat. Synt. 480. haghel, DS 1, 156). Zur Prolepse vgl. lat.
2 Lit. und Beispiele bei Kühner-Gerth aliquem consulem creare, griech. oi &x is
1, 276. Bei Dichtern gelegentlich auch at- d&yopäc.
tributiv gestellt, so rav oöv Kötpxrav Öt.-
182 B. Wortarten und Wortformen. Il. Adjektiv

avaorp&as, 2, 10 rapaevwv, &pas, Akyav rrpdg TO og mpoonintwv, Anoßierwv, 2, 11 Aperd-


wevog, 2, 13 dedonodar navra zul Acyovra nal mpdrrovre, A, 3 Toig rap’ abri Epyalonevorg
Mo9wratc. Wie zu erwarten, steht an Stelle eines möglichen Adjektivs der Zugehörig-
keit u, dgl. ein genitivisches oder präpositionales Attribut: 1, 6 <& TOLOUT@
por Tod Abyov, 1, 7 r& d& ray H9öv, 2, 3 Td plxmua tig nepartic, 2, 8 rıva Tüv pli@v,
3, 4 röooı elol xloveg ro ’Nıdelou, 4, A Ta youvk abrod, 6, 7 KpxMv... ovAußnv.. . uE£pos
zod npdyuarog... mv Amövorav adroD; 3, 2 TTG abToU yuvaınöc, 4, 2 rolg abrod olxerag;
2, 2 zöv dv rä nöreı, 2, 9 T& &x yovammelag dyopäs, 2, 10 ray do TäG rpareing, 3, 4 ta Ev
N yT, 4,4 Ta and Tg Encimolac; andere Genitivarten sind häufiger; mit substantivier-
tem Adverb 4, 7 roig &vdov räoı. Adjektivisches und substantivisches Prädika-
tiv begegnen zusammen in den ständigen Definitionen (z. B. 1,1 4 uzv oDv eipwvela
SöEsıev Av elvar... npoonolimaig...., 6 d& elpwy torodrög Tıc, olog...), sonst begegnet
in char. 1-6 substantivisches nicht, adjektivisches selten (mit eivaı u.ä. 2,7.12; 4,
11;,5,2.5; 6,10; 7mal in 3; rein nominal 1, 6 dewög... xpfeodat, 6,5 dewvög... rav-
Soxredon, 1, 6 napkdo&sv or TO Tpäyue).

In Xenophons Anabasis I 1 und 2 erscheinen außer adjektivischen Numeralia und


Pronomina (z. B. raideg dbo I 1, 1, ro raide Auporspw I 1, 1, Exwv önitrag Aveßn Tpıa-
xooloug I 1, 2, roig ppoupapxoıs Endoroig I 1, 6, Mm npöpacıg I 1, 7, roüro 8’ ad obrw
tpepönevov EAdvdavev aur@ TO orpareuua 11,9, xpnnare vord I 2,27) und Quantitäts-
adjektiva (z. B. &vöpasg IleXorovvnotoug örı mieloroug xal Beirioroug I 1,6) sonstige Ad-
jektiva vorangestellt nv d£ “EMmvirdv Sbvanıy und ai ’Iovıxal möreıs I 1, 6, ai
"EMnorovriaxat nöreız I 1,10 (vgl. r@v olxoı dvrioractwröy I 1,10 u.ä.), nachgestellt
yepupa ELevyuem I 2, 5, napdderoog pneyas dyplov Implov nanpng I 2, 7, Baotieia.. .
&puuvd I 2,8, orieyylöes xpvoat I 2,10, elxov... xp&vn xaAr& nal KıTlvag POLVvIXoüg .. .
xal TAG dontdag Exxexradvupevag I 2, 16, inrov XpLooydAıvov Kal GTPETTOV XpLOOUV ...
xal dxıyvanmv Xpvooüv nal oroAnv Ilepoıcnv I 2,27; bei Apposition eig KoAocods, rröAıv
olxoug.&vmv, ebsatuova xal neydinv I2, 6 u.a. Erst I 2, 22 begegnet eine ausgeführ-
tere Schilderung (eig redlov ueya zul xaAöv, Errippurov, Kal dEVePWV TTAVTOSATWV GUU-
TIewv xal duriiov). Dazu kommen adjektivische Prädikative, Verbalappositionen,
Relativsätze.
Aus dem Eingang von Platons Phädrus seien gruppiert: & plA& Paidpe, & Beiriore
Noxparteg; GDXvov Xpovov; Ev TT)... olxia rY) Mopuxia; Asipıxöv ypauna; nv Ölmdorarnv
TAATAVOV, TIVEDUR UETPLOV; TA TEIVW@VT« Dpcuuara; verbalappositiv &vunösnrog, N rnyh
xXapıeorarn pei.
In den ersten 100 Versen von Homers Ilias sind attributive Adjektiva häufig; sie
fehlen aber z. B. V. 4-6, 93-96; sie stehen bei Personen und Sachen, mehr vor als nach,
nicht selten vom Beziehungswort getrennt (teilweise nur durch Präposition); manche
sind ständig. Num. und Quantitätsadj.: uupl’ "Axuuoig &Aye’ 2, ords 8° Ipdiuoug
Vuxas 3, navrag "Ayxawobg 15, ’Arpelda de uadıora Som 16, Koı Euxvnuudes ’Ayxaol 17,
ouunavrov Aavasv 90; Pronomina und Pronominalia: &MAoı uiv r&vres Erevpnumaav
"Axauol 22, Nuerepw Evi olxw 30, &uov Aexog 31, &ud.Saxpua oolcı Beicooı 42, Av dı& navro-
obvnv 72, Ev orndeooıv £oicı 83, töde nor xprnvov &Adop 41. Andere Adj.: (nfvıv...)
odAouevnv (vgl. 0.1, 524, ß), HxrA. 2, voboov dvk arparöv Öpoe navy 10, Krepelor’ &morva 13,
xpvoew Ava onnnrpw@ 15, naida 8° Euol Aboaıte plAnv 20, KyAad Seydaı Krorva 23, mlova
unpt’ 40, deıvn de wAayım 49, Kvöpl xepnı 80, deinea Aoıyöv 97, rarpl pro 98. Als ständig
dürfen gelten: Ipdtuoug 3 (s. 0.), 8iog ’AxıMdeug 7, Hodg Ent vnag 12, Zuxvnuudes 17 (s. 0.),
-"Oxöpmia Souar’ Exovres 18, olAnawv Eya napk wmuol 26 (xolAng re. v. 89), moAupAoloßoro
Yardcong 34, röv Ybxouos rexe Anto 36, Kirdav re Laden: 38, dupnpepea te papkrpnv 45,
xbvag dpyobs 50, PeXog Exeneuxes 51, dei Acuvnwdevog "Hpy 55, nödas Axbc ’AxıM eig 58,
& ’Ayxueü, xereal ne, Aıl plde 74, ’AnöMova Aıl plov 86, udvris dubumv 92, Erd
xobpnv 98, lepnv Exaröußnv 99. Nicht selten begegnen auch adjektivische Verbalapposition
(und substantivische Apposition), attributive Genitive, Relativsätze. Zum poetischen
Adjektivgebrauch s. Fr. Miklosich, Wien. Denkschr. 38, 3 (1890), 26-40, Parry (s.
1, 109), ferner W. Wüst, Stilgeschichte und Chronologie des Rgveda (Abh. für Kunde
des Morgenlandes XVII. 4. 1928) 14 f. 19. 22 ff.
2. Bedeutung u. Gebrauch d. Adjektivs, 3.d. Komparationsformen 183

3. BEDEUTUNG UND GEBRAUCH DER KOMPARATIONSFORMEN!

a) Schon das Indogermanische kannte -(t)ero/ä- als Suffix der Kontra-


station (Gegenüberstellung von Kontrastbegriffen), z. B. lat. interi ‚innen
befindlich (und nicht draußen)‘: exteri, und -je/os-, das wohl zunächst als
Verbaladjektiv zur Intensivierung eines Verbalbegriffes ohne besondere
Rücksicht auf einen andern diente.?2 Im Lateinischen, Keltischen, Germa-
nischen, Baltisch-Slawischen ging -(t)ero/ä- nicht oder wenig über seine an-
fängliche Funktion hinaus,? während -tero/@- im Arischen und Griechischen
auch rein gradierende (komparative) Bedeutung annahm und in dieser
sehr häufig wurde. Die letztere Bedeutung erhielt auch -je/os-, das im La-
teinischen usw. die gewöhnliche Komparativform wurde, während es im
Arischen und Griechischen gegenüber dem lebendigen -tara- -tepos in stei-
gendem Maße die erstarrende und veraltende Bildungsseite wurde. Wie die
Komparative standen sich die Superlative griech. -(r)arog und -ı0ros gegen-
über, die einen Gegenstand oder eine Person aus einer Reihe herausheben.*
In der gradierenden Verwendung überwiegt wohl der prädikative Gebrauch.’
Vereinzelt erscheinen Nomina komparativischer Bedeutung, aber ohne
komparativische Form gleichwertig mit Komparativen, z. B. ai. vara- ‚Vor-
zug‘ für ‚besser‘, nhd. (einem) Meister sein, werden; dazu vielleicht &ueıvov
u.a. (1, 539, 4). Außer an Adverbien des Raumes und der Zeit wie z.B.
in rpörspos und in Autrepog Öu&repog (neben &uös Du6c) u.ä. erscheint kon-
trastierendes -repog auch an einzelnen Nominalstämmen.
Kontrastierender Gebrauch von -repog in hom. &ypörepog : dp&orepog (darnach
"Opeorag:thess. ’Ayp&orag Bechtel, Lex. 10), el. (yevedv) udre &poevartipav udre ImAu-
repav ‚weder die männliche noch die weibliche Sippe, weder Vater- noch Mutterfolge‘
Del.? 424, 2 (um 350%) (vgl. arkad. xaröpp&vrepov (y&vos) Del.® 661, 27 (V%), hom. Inab-
repaı yuvaiscc), hom. (Höpaı) xaraıßaral avdpwroroıv — Yewrepaı v 110, (ner’ Avöpaoı)
xovporzporc: ‚Jugendreihe‘ A 316 o 310 (Bechtel, Lex. 261), hom. öndörepog ‚waffen-
fähig‘ = veotepog (ebd. 252); nach Homer in hellenistischer Poesie Snusrepog Edprepog
für $nuöorog &xpıvöc; aber nicht Asınev&orepor" obupuroı xal xardöevöpoı röror Suid. (U.
Finzenhagen, Die geogr. Terminologie des Griech. Diss. Berl. [Würzburg 1940], 118),
sondern Asınax&srepoı mindestens anders empfunden pros. ol re rpeoßbrepor xat ol

1 Vgl. über die Formen 1, 533 ff. 536 ff.; das Gradationssystem war noch nicht er-
Lit., auch zur Bedeutung, 1, 533 Fußn. 6. kannt. Kühner-Blaß 1, 553.
536 Fußn.1, ferner o. S.98ff.; dazu E. 5 Dies scheint für die meisten Sprachen
Hora, Der Komparativ. Ein neuer Deu- weder beobachtet noch untersucht zu sein;
tungsversuch. Progr. Freistadt OÖ. (vgl. nur für den irischen Komparativ ist dessen
M. Niedermann, BphW 1909, 795 £.). ausschließlich prädikativer Gebrauch fest-
2 Vgl. ai. ved. taräyas- ‚leicht durchdrin- gestellt (Pedersen, Vergl. Gramm. der
gend‘, yödhäyas- ‚besser kämpfend‘ u.ä., kelt. Sprachen 2, 124).
pepıorog (s. 1, 538, 1); Delbrück, SF 5, ® In Übersetzungsliteratursteht öfters Po-
4188 ff. und IF 14, 46ff.; Brugmann, sitiv statt Komparativ als Semitismus, so
Grundr.? II 1, 551. 658. duaprwids Trapd rravras, HAAbV EoTiV ... N
3 Vgl. auch hethit. katteras ‚unter(lie- NT (Blaß-Debrunner? $ 245; vgl. &rı
gend)‘ von katta(n) ‚unten‘. &vo ebd. $ 62 Anhang). Auf fremden Ein-
4 Die Ausdrücke gradus positivus, com- fluß wird auch das Fehlen der indogerma-
parativus, superlativus sind von der lateini- nischen Gradation im Hethitischen, Arme-
schen Grammatik nach dvoua Berixöv, ouy- nischen und Tocharischen (Gramm. $ 57;
xpirixöv, Ömepderixöv geformt, von denen Komparativ = Positiv + Ablativ) sowie
Dion. Thrax 25, 6 f. 27, 3ff. U. die beiden in neugriechischen Dialekten (z. B. xöy.
letzten jedoch lediglich neben den ratpo- xarös wörtlich = &rı xoAöds für melior
vopınd usw. als eldn rapayayav anführt: Thumb, Hdb. ngr. V.? 71) beruhen.
184 B. Wortarten und Wortformen. II. Adjektiv

veorepor Isokr. usw. (vgl. ‚die Ältern und die Jüngern‘ für ‚die Alten und die Jungen‘;
Kühner-Gerth 2, 306). Hierher oder als ‚ein bißchen, ein Stumpfnäschen‘ zu c (u.
3.184 f.) Zinoreen (Bechtel, Hist. Personenn. 490).

b) Die Bildungen auf -repog und -rarog sind durchaus zu einem etymo-
logisch zugehörigen Positiv (bzw. Adverb) hinzugebildet (z. B. ouı-
xp6G -xpbrepog -np6rarog; up rrpörepog); nur in besonderen Fällen wird die
Stammbildung des Positivs vernachlässigt (so bei -£orepog -iorepog 1, 535,
5.6). Bei den Bildungen auf -iwv -ıorog hat der etymologisch zugehörige Po-
sitiv fast durchaus eine besondere Form (z. B. YAux-b-s YAux-iov, ExXd-pO-q:
2x9-iov); häufig fehlt er jedoch überhaupt (so neben apeiwv äpıoros); Ss. 1,
538, 2. Erst jüngeres Sprachgefühl, teilweise erst die westeuropäische Schul-
grammatik haben in solchen Fällen den isolierten Bildungen auf -iov -ıorog
semasiologisch einigermaßen passende Positive beigesellt (so &ya9ö5 &ueivav
&proros; für die älteste Zeit wäre Zus Apelmv &pıoros ebenso berechtigt).!
&yadöc, &05 bilden keine Gradationsformen, obschon bei ihnen nicht etwa
die Bedeutung im Wege steht wie etwa bei den Stoffadjektiven (z. B. @pyv-
poöc) und andern Adjektiven absoluter Bedeutung (Ivnrös Kdavaros rav-
copos &üxoc) und bei reinen Partizipien (im Gegensatz zu Verbaladjektiven
wie $auuxorörspos); vgl. dazu schon 0.1,536, 8; Kühner-Blaß 1, 572 f.? Um-
gekehrt findet sich Komparation, wo man sie nicht erwartet: Baoıebrepog
adröraros (1, 536, 8. 9 und o. S. 176); mit uoxpoßıorepog vgl. nhd. weit-
gehender. Völlig regelmäßige Reihen entstehen durch die (zunächst ex-
pressive) Umschreibung des Komparativs und Superlativs durch den
Positiv mit n&AMov, uadıora.?
c) Mit der uralten intensiven Geltung von *-je/os- (o. S. 183, Fußn. 2) und
der kontrastierenden Bedeutung von -tepog hängt die Gebrauchsweise
von (£pp’ Ex vncou) Y&ccov ‚recht schnell‘ x 72, oawrepog &g xe venau ‚auf
daß du einigermaßen (oder: noch eben) heil zurückkommst‘ A 32, va9&ore-
pos ‚hebetiore ingenio‘ Hdt. III 53, att. vewrepöv rı, urban yeXoıörepov ‚eher
spaßig‘ zusammen.? Auch der Gebrauch des Superlativs als Elativ ist alt.
Dagegen beruht die Ausdrucksweise vewrepög eluı ‚zu jung‘ p 132, &döxee
n Ömöxpıorg EAeudepwripn elvaı ‚zu freimütig‘ Hdt. I 116 auf (griechischer)

ı Die ‚Suppletion‘ ist nicht immer uralt; Verschieden ist u&AAov ‚potius‘, udıora
vgl. im allgemeinen Osthoff, Vom Sup- ‚potissimum‘ bei Adjektiv. Vgl. Kühner-
pletivwesen der idg. Sprachen (Heidelb. Blaß 1,571 f. 2, 24 f. (Lit.) Auch neugriech.
1899). (6) nJ6 (aus mAEov) xaAös ‚pulchrior, pul-
2 Oft entsprechen die Komparationsbil- cherrimus‘ unterliegt Beschränkungen;
dungen nur dem augenblicklichen Bedarf; vgl. frz. plus usw. (auch alban. armen.).
im Scherz ist schließlich alles möglich (‚Sie Altgriech. nA&ov hat nur die Bedeutung von
unaufgeschnittenster Lyriker!‘ in einem lat. plus, nicht von magis, z. B. ulosı nA&ov
ältern Lustspiel). Wie nhd. statt lebender 9 Shen xplvavreg Thuk. III 67, 5.
gesagt wird lebendiger,,so griech. &pyovrı- * Dazu der ausgedehnte Gebrauch des
xwrepog für den fehlenden Komparativ von Neutrums des primären Komparativs als
dpxwv. Litotes, z. B. &e&tuevau y&p &usıvov ‚besser‘
® Die Umschreibung gehört der ionischen = (eher) gut‘ A 469, besonders im Orakel-
Prosa an (Herodot), im Attischen adch der stile (Asov xal &uervov; ouvolosıy Ent Tö BER-
Poesie (Tragiker, Thuk., Xen.); bei Pindar rıov Xen. an. VII 8,4). Kühner-Gerth2,
fehlt sie völlig. In u&AAov Yuuvng, u. ederrız 306 f.503 f. Vgl. auch Havers, Erkl. Synt.
(statt *yuuvnorspos, *eveAnlorepog) ist sie 184. 187 zu lat. saepius, nhd. ‚ein älterer
formell bequem; oft steht auch u. plXog Herr‘ u.ä.
(att., bei Hdt. ausschließlich) für plArepoc.
3. Komparationsformen - III. Pronomen 185
Ellipse (vgl. nrapeiv... welövog ) &g Eee ‚stärker niesen als gewöhnlich‘
Hat. VI 107); übrigens wird auch der Positiv so gebraucht: y&pav (‚zu alt‘)
Exeivos Vote 0’ Gpeieiv napwv Eur. Andr. 80, n xapa... owınpk LE ixavfic
Eoraı Plat. civ. 373 d. Mehr Beispiele bei Kühner-Gerth 2, 305 ff.; Blaß-
Debrunner? $ 244, 1.2.
d) Als Verstärkung treten zum Komparativ Zrı, zum Superlativ 3%,
xal, elc, olog, &v roig (bei Thuk. auch bei Feminin, so 2v rois rear III 82, 1),
zu beiden adverbiale Akkusative und (Dativ-) Instrumentale, wie (Komp.)
y£eya (poet.; 0. S. 87 V), rı, oddev (Superlativ), öx&, die aus Nebensätzen ge-
kürzten og (nicht Hom., dialektisch önws Korep), }, örı, (zu beiden) roXd,
rorAdı u. ä., ‚pleonastisch‘ (expressiv) u&AAov, rielorov, ueyıorov, zZ. B. aipe-
Tarepov uäAAov Ken. Cyr. 1113,51, &x röv uadıora dvontorktav Plat. Tim.92b;
vgl. Kühner-Gerth 1, 25 ff.; Blaß-Debrunner? $ 246.
e) Die eben genannte Verstärkung durch u&AXov usw. beweist keine Ab-
nahme des Gefühls für die Gradationsformen, die in Fällen wie roAb doxet
Itxaıörarov xal Inporıxöv eivaı Lykurg 29 (Kühner-Gerth 1, 24) in vollem
Werte gebraucht sind.! Doch ist im Spätgriechischen der Superlativ
nur nochin elativer Bedeutung lebendig, im übrigen durch den
Komparativ ersetzt (Blaß-Debrunner? $ 60. 62), z.B. 76 oxörog 76
e&wrepov Mt. 8, 12 und sonst, z&xıov ‚ocissime‘ (umgekehrt np@rog Eoyaros
von Zweien). In neugriech. ö yAuxbrepog usw. ist auch im prädikativen Ge-
brauch der Artikel nötig (frz. le meilleur usw.); elativ noch Aaurıpörarog u. a.?
f) Über die Verbindung der Gradationsformen mit dem genitivuscom-
parationis (bzw. % u.a.) und partitivus s.o. S. 98ff. und S. 116, b ß.
g) Durch äußerliche Angleichung steht der zweite Komparativ statt des
Positivs in Beispielen wie ia orparnyot mAetoves N Berrtoveg Aristoph. Ach.
1078, ovvrou@rspov H onpeorepov dLarexdnvaı Isocr. 6, 24.3

III. PRONOMEN

Die ausführliche Behandlung der Pronomina nach der formalen Seite in


1, 599-617 enthält auch bereits das Nötigste über Bedeutung und Gebrauch,
und die Darstellung des Gebrauchs der Genera, Numeri, Kasus 0. S.27 ff. gilt
auch für die Pronomina (die Sonderstellung der ‚Dative‘ der Personalpro-
nomina kommt u. S. 189 unter b zur Sprache).* Die Behandlung der Pro-
nomina nach der syntaktischen Seite im folgenden kann daher das Haupt-
gewicht auf wichtige Ergänzungen und genauere Darstellung von Einzel-
heiten legen.
1 DieBeispiele von Komparativ für Su- (1, 432). |
perlativ(und
: umgekehrt) n bei Kühner- 3 Außer im Lateinischen auch im Indi-
Gerth 1, 22 verschwinden bei genauer schen, aber sehr selten (Delbrück, SF.5,
Übersetzung. i 196). Vgl. Kühner-Gerth 2, 312f.
2 Elativ sind auch Komposita: agriech. 4 Außer derallg. Lit. 1, 415 (Handbücher)
dya- dpa- &pı- eb- Bov- Ax- xara-, Neugr. Yeo- und 599 vgl. hier noch G. F. C. Günther,
xara- (vgl. 1, 433 f. 435 f.) und Doppelun- Über die Bedeutung und Eintheilung der
gen: agriech. ueyas xal n£yas, neugriech. Pronomina mit besonderer Beziehung auf
neydXor weydioı (Jannaris, Hist. gr. gr. die lat. und griech. Sprache. Seebodes
$$ 1192/94). Pejerativ ist agriech. dvo- Miscell. erit. 1 (1822) 113 ff.
186 B. Wortarten und Wortformen. IIl.Pronomen

1. DIE PERSONALPRONOMINA (MIT «auröv „EUM: USW.)


UND DER PRONOMINALE AUSDRUCK DES REFLEXIV- UND POSSESSIV-
VERHÄLTNISSES
Lit. (außer der durch 8.185 Fußn. 4 erreichbaren). G. Dronke, Beiträge zur Lehre
vom griech. Pron. aus Apollonius Dyskolus. RhM 9, 107 ff.; P. Cauer, Quaestiones de
pron. personalium formis et usu Homerico. Curt. Stud. 7, 101 ff.; E.Schmolling, Über
den Gebrauch einiger Pronomina auf att. Inschriften. Stettin 1882. 1885; E. Ekedahl,
De usu pronominum personalium et reflexivorum Herodoteo. Lund 1885; P. Lorentz,
Observationes de pron. pers. apud poetas Alexandrinos usu. Diss. Leipzig 1892; zum
Reflexiv: Fr.Miklosich, Über den reflexiven Gebrauch des Pron. od usw. Wien.
Ak. Ber. 1848, 119 ff.; K. Brugmann, Ein Problem der hom. Textkritik und der ver-
gleichenden Sprachwissenschaft. Leipzig 1876; J. Rappold, Das Reflexivpronomen
bei Aeschylos, Soph. und Eur. Klagenfurt 1876; Ad. Dyroff, Zum pron. refl. KZ 32,
87-109; Gesch. des Pron. refl. 1. Von Homer bis zur att. Prosa. 2. Die att. Prosa und
Schlußergebnisse. Würzburg 1892. 1893 (= Schanz’ Beiträge z. hist. Synt. d. griech.
Sprache III 3 und 4).- Delbrück, Vergl. Synt. 1, 460-98; Brugmann, Grundr.? II
2, 378-402; Witkowski, HSG 319-29; Wackernagel, Synt. 2, 84-101; Mayser,
Pap. II 1, 62-73. - Behaghel, DS 1, 295-360.
a) Nachdrucksunterschiede!
Der Unterschied zwischen Formen stärkeren und geringeren inneren Ge-
wichtes, der sich Jautlich in verschiedenem Nachdruck, in verschiedenem
Akzent ausprägt, ist nicht auf die Personalpronomina oder auf die Prono-
mina überhaupt beschränkt, sondern findet sich bald häufiger, bald seltener
auch bei Substantiven, Adjektiven, Adverbien (bes. auch Präpositionen und
Partikeln) und Verben (z. B. nhd. ‚eine größe Sache‘, ‚viel Geld‘, ‚auf dem
Berge‘, ‚güt so‘, ‚es ist güt‘, ‚Gott ist‘), doch ist er bei den Personalpronomina
besonders häufig und deutlich und daher von den griechischen und indischen
Nationalgrammatikern neben andern Unterschieden dieser Art beachtet
und bezeichnet. Unterschiede wie £uot: nor u. ä. bedingen keinen sachlichen
Unterschied, während sich z. B. in tig: rig mit dem Nachdrucksunterschied
ein Unterschied in der Bedeutung verbindet. Auch die Entbehrlichkeit einer
Pronominalform neben einer Verbalform (z. B. p&pw ‚ich trage‘) ist nicht auf
die Nominative der Personalpronomina beschränkt und hat auch bei andern
Wortarten Parallelen (vgl. z.B. die ‚Ersparung‘ von Dativen o. S.149, «),
wenn auch eine durchgehende Behandlung für alle Wortarten nicht nur für
das Griechische zu fehlen scheint.
&) Der Unterschied zwischen stärkerem und geringerem Nachdruck, der
sich in den orthotonierten und enklitischen Formen der obliquen Ka-
sus der Personalpronomina zeigt, z. B. &uot: wor, ol: oi, war grundsätzlich
aus dem Indogermanischen ererbt (1, 388b«); er wurde auch auf Neubil-
dungen ausgedehnt, z. B. &wod: ou, yap abrov (1, 600. 613 mit Nachtr.).
Ererbt war auch die bevorzugte Stellung der enklitischen Pronominalformen
an der zweiten Stelle des Satzes, ohne Rücksicht auf die weite Trennung
vom Beziehungswort, die sich dabei oft ergab (vgl. Wackernagel, IF 1,
333 ff. 337 f. 362 ff.). Soll jedoch der Nachdruck auf dem Pronomen liegen,
und nicht z. B. auf dem Verb, so steht gerade die orthotonierte Form an
der zweiten Stelle, z. B. &g £uol doxei Thuk. 13, 3 (neben doxei d& wor 2).
ı Vgl. Kvitala, Badäni 1 ff. (Auszug 1941-96).
1.Personalpronomen. a) Nachdrucksunterschiede 187
Oft ist Orthotonese (aber auch Enklise) durch den Gegensatz bedingt; oft
verlangt auch ein Zusatz zum Pronomen für sich das Hauptgewicht. Die
Orthotonese kann durch hervorhebende Partikeln verstärkt werden: &uot ve,
£u£ ye u.ä. (1, 606, y).
1. Apollon. de synt. p. 121 f. lehrt ausdrücklich Arowotw &Aanoe xal &uot ‚und auch
mir‘, Arovöorov rıu& al &us, aber Exaploard por xal Arovuolo ‚und auch D.‘, Erlunoe oe
»al Atovöctov; in der zweiten Reihe hat also das Pronomen (abweichend vom nhd.
Sprachgefühl) weniger Gewicht. Dazu stimmen literarische Beispiele mit den kürzern
Pronominalformen wie &xorrö u’) roüg navrag "Apyeloug Außeiv Soph. Ph. 47, oBr &v Adßoıc
you uärAov obdEv’ eüoeßi Soph. Ph. 1051, ebdxınoveiv ve Onocx re Eur. suppl. 3, Hyoünaı
yap nor Tıunv... ara olaeıy, roig SE xarnyöpoıg aloxbvnv Antiph. 6, 8, 8 rı uadav won
xal TÜV Amy xaraebdeı roroürov rpäyua Plat. Euthyd. 283 e; dadurch wird die über-
lieferte Akzentuation bestätigt an Stellen wie ei ob ue oruyeis, obx &v duvalunv ool wars
gpoveiv note Eur. M. 463, wo der stärkere Gegensatz vorangeht, oder # 1’ dvdeıp’ H &ya
o& Y 724 (s. Ludwich) und x«t oe rijode rg 6Sod dalumv &ueivov H "HE Ppouphoas TbxoL
Soph. OR 1478, wo zwei einzelne Pronomina im Gegensatz stehen. Vgl. Kühner-
Gerth 1, 557, 2 und Anm. 4; Poutsma, Mnemosyne 37, 1251f. Auch in den Fällen
u. ß2 hat das zweite Glied mehr Gewicht. Aber ein wiederaufgenommenes Personal-
pronomen steht regelmäßig in der enklitischen Form, z.B. &uol u£v, el xal un xad
"EAAnvov XHova redpauued”, AAN’ odv Zuverk wor doxeig Atyeıv Eur. Ph. 498 (in der Mehr-
zahl der Beispiele dafür bei Kühner-Gerth 1, 660, 4a steht auch an erster Stelle die
enclitica).
2. Als Zusätze treten auch bei obliquen Kasus der Personalpronomina «ßrög und uövog
auf, z. B. «ur@ uoL En&oouro E 459, aür@ or nerönioh &yxog Eooerau I 249, ei” obrwg
auröy ve Bio: p 494, aburi ol &peivov Es xpövov Eoraı Hdt. III 72, ndewg y’ &v, ei un go-
Bolunv, önwg un En’ auröv ne tpdroıro Xen. comm. 11 9, 3; aber es kann die enclitica
auch vorangehen, wenn der Satzrhythmus es wünschbar macht: Erapöv ye xereVere u’
abrov £ieodaı K 242 (mehr u. S. 191, ß), oder die orthotonierte Form gebraucht werden,
und zwar vorangestellt: xaxög 8° &pa ol reieı aury) I 324, n& rı Mupuudöveoon TIpadoxenu
7 Zuol abr@ II 12, oe uEv adröv dpnxa Xen. Cyr. V 5, 20, Euorye xal nöur@ Javuaxorn &v ein
4 Sıarpıßn abrödı Plat. apol. 41a, oder folgend: «ur Zuot Plat. Phaed. 91a, aöröv Zu
Plat. conv. 220e. Für uövog vgl. vöv Öneig he növov Xoxög Acyere Lys. 8, 19. Mehr bei
Kühner-Gerth 1, 557f. Anm. 4 und 6.
3. Ohne syntaktische Bedeutung ist der Zusammenfall z. B. von oe und oo: durch
Elision in 0°; s. 1, 403.
ß) Im Indogermanischen war mit jeder finiten Verbalform zugleich auch
die Verbalperson gegeben; die Nominative der Personalpronomina (oder
die Nominative dafür eintretender Demonstrativa) wurden nur gesetzt,
wenn ein besonderer Nachdruck auf sie gelegt werden sollte. Im Griechi-
schen ist darin bis heute keine Änderung erfolgt. Der Nachdruck ist auch
hier weitgehend an den Gegensatz gebunden, der jedoch auch nur latent
oder nur durch den ganzen Zusammenhang gegeben sein kann, so daß sich
dann ein emphatisch-isolierender Gebrauch entwickelt. Es gibt daher wohl
verstärkte Nominativformen (£yavn u. a.; 1, 606, y), aber keine enklitischen
(wie nhd. dialekt. han-i? ‚habe ich?‘, häst? ‚hast du?‘). Vgl. öv rexonev au
. . .v a r (A

= &ya ze 0727, KR 1 oryfj rolov, &yo 8° 6d0v Myeyoveioo n 30, Iapası" ab


udv Co, h 8° Eun Yuxh nadaı redvnxev Soph. Ant. Dod, ao Ev HEvGY vuv xeivov
\ fd 6

VIE” Erdeyov, Eya 8° Areıuı Soph. Ph. 123, 7 yap nereoyxss zul ou Tode ToD
rcövov; Soph. Ph. 248.
1. Gegenüber der herrschenden Meinung, daß z. B. in &s Eya dxodw (Hrovoa), oluat,
rovddvonoı, eine Abschwächung von &ya vorliege (Küh ner-Gerth 4, 556; Kvitala,
Badäni 12, Auszug 195; Brugmann“ 477), erweist Sommer, Antidoron 22-27, durch
188 B. Wortarten und Wortformen. Ill. Pronomen

scharfe Interpretation von Stellen aus der attischen Komödie und Prosa die Vollwertig-
keit der beigefügten Nominative von Personalpronomina, so z. B. für dooug od Öpäg
Xen. an. II 1, 16 (nach &y&... ol &Moı ndvres‘ ob ve yap "EAAnv el nal nueis rocoüroı
övrec). Die „Ichbetontheit“ ist besonders häufig bei sagen, hören, wissen u. ä. (hier steht
für 2y& auch &yoye, z. B. &yayt pn Aristoph. Ach. 187); literarisch ist sie ausgewertet
in Platons Symposion zur Charakterisierung des Alkibiades.! Isolierend ist z. B. rt
Bor; bc &y& 7d adv pplocw oröua Soph. Ant. 997. Die Stelle od un deions Soph. El. 1309
zeigt den häufigen Fall von o6 (öweis) beim Imperativ und Prohibitiv. Gleich sind
je crois u.ä. (Som-
lat. ut ego opinor u.ä. zu beurteilen; sie sind keine Vorläufer von frz.
mer a.a.O. 27). Mehr Beispiele bei Frisk, Wortst. (Index).
2. Von Gegensätzen wird oft nur das zweite Glied ausdrücklich bezeichnet: 7 p«
rapadpausrmv, pebyav, 6 8° Önıode dıaxwv ‚Lliehend der eine, der andere verfolgend‘ X157.
Daraus erklärt sich das ‚Fehlen‘ des ersten Personalpronomens für modernes Sprach-
gefühl in Beispielen wie öpu@ped« piv Ex YiNlas xapas..., ro de reiayog abroig TOAL
repxuodo9eı Thuk. VI 34, 4, obx önog Av £dEiwarv, EM’ önug Av ob BovAn Xen. Cyr. IV
5, 31, u&dtora 8° Ääv viraneda xl Öneis viramre Plat. Menex. 247a, &ölduoxes, Eya 8’
&pottwv xtA. Dem.18, 265. Mehr bei Kühner-Gerth 1, 556, Anm.1. Vgl.o.«1a.E.
3. Bei Homer und Herodot,selten in späterer Poesie,erscheinen oö ye(auch o& ye Hdt.
Tragg.) und ob d& öfters im Satzanfang, ohne daß eine Hervorhebung der kurz vorher
genannten 2. Person nötig wäre, die auch nicht im Gegensatz zu einer andern Person
steht; ein vorhandener Gegensatz liegt vielmehr in den Prädikaten. Bes. bei Imp.
(Prohibitiv) u. ä.;2 vgl. röv u&y 84 Erapöv y’ aipnosaı... unde ou y’ aldöuevog ofjoı Ppeot
Tov uev dpelw xaddelneıv, ob d& yxelpov’ öndocen K 235 ff., Coypeı, "Arpeog vie, ob 8° &dıa
deEaı &nowva Z 46, Ad Ab” Imroug. nt od y’ &vöpas Zvaıpe K 481, Exrög Zepye via, ob de
oroneiou Erıualeo u 219f., ei 8° A&vvnuwv odoa un dexn Adyov, oV 8° Avri pwvfig Ppdle
xapßavo xept Aesch. Ag. 1060, Ma raüra uev uedes, od dt... 8öG Soph. El. 448, vb 8°,
& plz, un’ &u&, Möpowv, Ev Xapırı xplvng unT’ av tb ya robroy öv&ong Theocr. 5, 69, uöxYov
uevV... dpes, ob d&... Siaßaıve Hdt.I 206; bei Ind.: el $£ raüra« ulv Örodbverv o0x &de-
Anoeıg, ob dE orpareuna Avabeıg Ent nv 'Errdda Hdt. VII 108; 08 ye: nöruog oe daıuövov
dd obdE oE Ye 80X0g Eoxe Soph. Ph. 1118 (lyr., ähnlich Soph. OR 1101. Ant. 789), 4 xov
ev yh rn Aymvalov N o& ye ev ch Anxedaruoviov Hdt. VII 10.
Wie öin den u.8.208,a zubesprechenden öye und ö ö&, bildet ob in ob ye, ob d& nur eine
Stütze für die dem Satzanfang zustrebenden Partikeln, die zur ganzen Aussage oder
zum Verb gehören. Wahrscheinlich stehen oÖ ye und ob £ in solchen Fällen an der
Stelle von ö ye und ö d£. Diese gehen im Griechischen nur auf eine 3. Person, aber im
Altindischen steht s4 auch bei der 1. und 2. Person: s4 ahdm, sd tvam (Delbrück, SF
5, 211), z. B. havismantö vidhema 12, sd tva nö adyd sumänd ihävitä bhava ‚opferreich
möchten wir dir dienen, da sei uns du (eig. ‚der du uns‘) heute ein wohlgesinnter Hel-
fer‘ RV I 36, 2). Vgl. Brugmann? 477f. 488 f.3

y) Unbedingt nötig waren die Nominative der Personalpronomina im


Indogermanischen und noch im Griechischen im reinen Nominalsatz (ohne
Kopula), und zwar auch, wenn kein besonderer Nachdruck darauf lag;?
doch begegnet der letztere Fall in den tatsächlich überlieferten spärlichen
Beispielen aus dem Griechischen nicht, indem man dann die Kopula ohne
Pronomen anwendete; für die Kopula gilt die Regel unter ß.5-
1 Sie zeigt sich auch schon im Ichstil des würde man dann *8 ye ob, *6 32 ob als Aus-
Epos, z. B. 219 8° &y& mörıv Enrpadov ı 40, gangsform erwarten, von denen man nicht
In Tor’ Eyav u 9, aurap Eya u 206, wo zu o0 ye, ob d£ kommt.
Kvitala, Badäni 9f. (Auszug 194 f.), “30 lit. a$ Zmogüs ‚ich bin ein Mann‘,
Abschwächung annimmt. russ. ja byl ‚ich war‘; vgl. Brugmann,
® Vgl. nec dulces amores sperne, puer, ne- Grundr.? II 2, 391 f.
que tu choreas Hor. c.I 9, 16. ° Vgl. apers. adam Därayapa(h)us hsäya-
® Mit etwas anderer Erklärung: oö stehe Diya ‚ego (sum) Darius rex‘ (offizielle For-
dabei für *6 ob. Aber mit den Partikeln mel; s. Meillet-Benveniste, Gram-
1.Personalpronomen, a) Nachdrucksunterschiede. b) ‚Dativ‘ 189
Vgl. oög Aueig rpereodau tv abv Toig Heolg ixayoi Xen. Cyr. IV 1, 11; der Nachdruck
ist deutlicher in Gegensätzen: robrwv od od altix, KAX Eya Xen. oec. 8, 2, ei d& Yuypd
Aeyw, ob altıog Xen. conv. 6, 7, oder durch obye: neyag N obye, & Depaldu, öndre xrA.
Xen. Cyr.VIIL 3, 7; aus Ekman, Nom.-8. 39. Für die Kopula vgl. eiu’ "O8uoedc Auso-
TıLöng ı19, Davodixd Eul röppoxpdreosg ro Ilpoxovwmolö Del. 731 Alf. (VI3, Sigeum:
in B1f. att. ®. eiul 76 Hepuoxpdrög to Ilp. x&yö), elul 8° eya Yeparov xrı. Archil.1, 1.
8) Eine dreifache Abstufung kann der Agens von Infinitivkonstruk-
tionen zeigen: starken Nachdruck hat z. B. &y& bzw. Zu£, leisen enklitisches
ve, keinen der bloße Infinitiv.!

b) Besonderer Gebrauch der ‚Dative‘ der Personalpronomina


Die enklitischen Dative yo: roı (oo:) oi hatten aus indogermanischer Zeit
den Gebrauch als echte Dative und echte Genitive ererbt; nach den Sin-
gularformen bekamen auch die Pluralformen diese doppelte Gebrauchs-
weise (und zwar auch die nicht enklitischen Huiv öuiv oploıv).2 Vgl. im übri-
gen, auch über die Schwierigkeit der Abgrenzung von Gen. und Dat., schon
o. 1, 602 f.3
Genitivische Auffassung kommt zunächst vor allem in Betracht, wenn ko: usw. un-
mittelbar (oder nur durch Präposition getrennt) vor einem Substantiv stehen, auf das
sie bezogen werden können:? Zyxog 5 ol raAdumpıv dpnpeı T' 338, diiero uEv hor v6oros
I 413, "Exropı ydp ol Yuuög EBobrero xüdog dptxı M 174, dupl SE nor xelp ökeing ddbynarv
EAnAaraı II 517, Ev dE TE ol xpadin arever KAxınov Frop T 169, nunndmnoav de ol inzor Y 489,
KEvoGg de ol Ev ppeol Bine D 145, ög Tor yobvar’ &uca X 335 (neben &rel noAAGV te xal
EoIAHy yobvar’ Ziuoev E 176), ri noı rröoıg u&ieog Erica Eur. Hel. 340, nachgestellt in raig
wor xal oöG Eur. Ion 904. Solches uoı, oi steht vor dem Artikel in uapruptsı d& uoı
yvoun, örı xıı. Hdt. II 18, ds dr&iaße, tnv ol 6 warhp elxe dpxnv Hdt. III 15, zwischen
Artikel und Substantiv in röv oil ouMoyxıreuv Sıepdapuevov Hdt. I 82, tüv oi oLTopöpwv
Nuıövov ut Zrexe Hdt. III 153 und in kypr. 6 you nöoıg ’Ovaottıunog Tıowvidasg Del.? 683, 7.
Doch kann genitivische Auffassung sogar überzeugender sein, wenn die Pronominal-
form von ihrem Substantiv infolge der Stellungsregel der enclitica getrennt ist: @xvovv
eravepiodar... un coL &umodov einv Epwrav ty) enıdelfeı Plat. Hipp. min. 364b. Letzteres
kann auch bei den Pluralformen der Fall sein: &poupav Erı narplav oploıv HölLoov
Aoına y&vaı Pind. O.2, 14, x6ouov, öv opı Zeug yevaı önaoev Pind. O.8, 83; iv@... Auiv
te run navi r@ yeveı npooh Eur. Ba. 336, EIYav iv’ nuiv Bouduret Addpa rmöorg Eur. Ion
1031; doch begegnen die ‚Dat.‘ Plur. auch in Zwischen- oder Nachstellung: raüra &ravra
N yarsurımn AHulv rexvn dveniaik pnoı yeyevnodaı Plat. Theaet. 210b, anößiene npös mv
veav huiv nörıv Plat. civ. 431b, roö Mivw.... ralg nöreoıv Öulv Ievrog obs vönoug Plat. leg.
624 b.® Bes. alt ist attisches genitivisches wor bei Vokativen (vgl. lat. gnäte mz, mz

maire du vieux-perse 237 f.), ai. aham In- mann, PhW 1913, 1167 ff. Lit. Stud. 77;
dras ‚ich bin Indra‘ (Nala-Episode 3, 4), N.Stchoupak, MSL 21, 11 f.; Wacker-
tech. ja byl ‚ich war‘ oder (jd) byl jsem mit nagel, Synt. 2, 771.
Kopula (Kvitala, Badäni 12ff. (Aus- *7u den homerischen Stellen mit ot s.
zug 195 f.). auch Dyroff, Pron. refl. 1, 58 ff., zu pos-
ı Vgl. Schwyzer, RhM 77, 239 ff., bes. sessivem got, rot, ol bei Herodot R. Hel-
auch 241 Fußn. 2, und u. BIV6by. bing, Über den Gebrauch des echten und
2 Die enklitischen Pluralformen ai. nas soziativen Dativs bei Herodot. Karlsruhe
vas, die ebenfalls als Dat. und Gen. (se- 1898, 301.
kundär auch als Akk.) dienen (Wacker- 5 Nach solchen wohl auch ratolv... . ÖXe-
nagel, Ai. Gramm. 3, 477), haben keine 9pov Bror& mpoogyeıs Eur. M. 991, rä&oıv
griechische Entsprechung. \ Erıxouplav tais xpelaug E&eumopetv (‚Hilfe
3 Von ursprünglichem Dativgebrauch für die Bedürfnisse aller schaffen‘) xal öua-
geht auch für die Personalpronemina aus Abrmra raig obalaıg Plat. leg. 918c mit rau-
Havers, Unt.62ff. (darnachBrugmann? oliv, rä&cı in der Bedeutung von raldwv,
459); dagegen jedoch mit Recht Ed. Her- ravrwv;vgl.0.8.121,ß. Dochlassensich die
190 B. Wortarten und Wortformen. Ill. Pronomen

fälz): & r&xvov por Eur. Alc. 313 u. a.; & obyyove wor Eur. El. 1308, ob’, & ybvaı or Eur.
Herc. 626, & plXog & rar nor, ob uev xrA. Eur. Tro. 1081, & rröcıg wor Eur. IT 922 u.a.,
& IInykowv wor Aristoph. pax 76; mehr (mit dativischer Auffassung) bei Havers,
Unt. 121. 135 f. Siehe noch Wackernagel, Synt. 2, 77f.

c) Nicht-reflexive substantivische Pronomina der 3. Person

Als nicht-reflexives (anaphorisches, d. h. auf Bekanntes zurückweisendes)


substantivisches Pronomen der 3. Person wurden im Indogermanischen die
obliquen Kasus des Demonstrativstammes *i- gebraucht; vgl. kypr. iv (1,
643, d), altlat. im, got. ina ‚ihn‘, aksl. je; im Griechischen gehören dazu
wohl die enklitischen Akk. wıv und vıv (1, 608 und Fußn. 1). Eine vorgrie-
chische Grundlage hatte auch enklitisches & ed &%ev oi mit den Dual- und
Pluralformen mit og- (1, 607 mit Fußn. 6). Neben uıv und & usw. braucht
das Epos auch röv ryv 76 usw. in anaphorischer Bedeutung, die klassische
Prosa ersetzt alle durch auröv (-Hv -76) usw., das aus einem gewichtigen Be-
gleitwort zur Hauptsache wurde. Zu iv, uıv (vıv) und & usw. gibt es im Griechi-
schen keine Nominative (vgl. für die ersten lat. ıs = got. is ‚er‘); man
braucht nötigenfalls (zur Erzielung von Nachdruck: o. S. 187, ß) die No-
minative 6 9 76 (oÖrog usw., öde usw.) Exeivog usw. (nicht aber «örög usw.)?
oder wiederholte das Substantiv.?
a) Hom. Sg. Akk. uıv (viel häufiger als &), Dat. oi, Gen. (selten) &o eö &dev, Plur. ope
usw. für m. f.;% z.B. Sing. röre x2v uıv (Apollon) Maooauevor rertdoruev A 100, Av
9 Era od Adow" rrplvuiv (f.) xal yrpag Erreiorv 29, öpp’ Av ’Ayxcuol viöv Eudv Tloworv, ÖPEA-
Awalv t& & run 510, 6 88 ol (f.) naperE&ato B 515, Kg SE ol. KIA Ermdog kpperw' 2x ydp ed
pptvag eidero unrıera Zeug I 376 f.,Errel ob E9Ev (f.)Eorı xepelov A114; Plur. xal yap ope...
eldev A 111, örıg op’ Alımraı T 265, MA opeag xpatepög Aroundng EBevapıdev E 151, &x
yap opewv ppevag eldero Ilodracs ’Adnyn & 311, od opı Yaddocıx Epyax utundeı B 614,
HsdE op’ Eyreparog xanadız HEor I' 300, merk de opıoıv doox dedneı B 93; Dual ig T’&o

meisten Beispiele auch nach dem dativi- Handb. ngr. V.2 81 $ 136).
schen oyAux xa9” öXov xal u£pog beurteilen, ® So auch in andern Kasus, z. B. (oil ’AYy-
2. B. ’Axauotoıv de yeya odEvos Zußad varor) rols Aaxedauuovioısg HIN EÜTTPOPLOL-
Exdoro xapsin A 11 (vgl. Kühner-Gerth crov uAAov nv altlav &s Tobs "Admvatoug
1, 289£.) und o. 8. 170, Anh. 1. od Aubveodar Zrolnoav Thuk. VI 105, 2,
1 Bei den Pronomina der 1. und 2. Person ol Baoıkwg Axovrog Ev r7i Baoıkog apa
kann demonstrativer Ursprung nur ver- olxoücıv Xen. an. III 2, 23; mehr bei Küh-
mutet werden; bei wuıv, & usw. scheint die ner-Gerth 1, 556 Anm. 2.
demonstrative Art noch durch in dem vor- * uvsteht bei Homer im ganzen etwa 600
bereitenden Gebrauch (z.B. {v« uıv Male (gegenüber etwa 70 &), oi etwa 900
raboeıe övoro, Stov Ayırdja D 249, apev- Male (Gen. nur &o & 461, ed I 377 & 427,
doyy, Av &pa ol depanav Exec Toruevı Anv N 293. 311, &Yev I 419. 686 O 199, in den
N 600), der mit dem von 6 usw. (z.B. ö Hymnen 33 uıv, 4 &, 37 ot, bei Hdt. neben
unvie..., Stoyevng IlnANog 6 A 488) über- uıv kein &, oft ot (ed nur III 135 in Neben-
einkommt. Für weitere Beispiele s. Küh- satz); auch im Plur. überwiegt bei Homer
ner-Gerth 1, 658. Vgl. auch frz. Zui aus der Dat.: etwa 190 opı[v), opıoı gegenüber
dem vulgärlat. Dat. illui. etwa 30 opeas, E 567 opac, 6 ope, 4 opewv,
2 aurös als Nominativ des Pronomens der 5 opwe, 8 opwıv (in den Hymnen 9 ogı(v),
3. Pers. begegnet erst in Koine: noch mit 2 ogpeac); dabei sind die viel selteneren
etwelchem Nachdruck &y& ZBarrıoa Önäg Fälle reflexiver Anwendung mitgerechnet.
bdarı, aörög (für att. Exeivos) 88 Bartioer Hesiod hat etwa 30 uıv (dazu 9 im scutum),
Önäg nvebuarı &ylo Marc. 1,8, ohne solchen 7 & (dazu 2 im sc.), 45 oi (dazu 15 im sc.),
(wie im Neugriechischen) xal abrög (at- £o fehlt, Formen mit op- 24 mal. Es scheint
tisch unausgedrückt) 28{8«Eev &v raig ouva- ursprünglich (außer wıv) nur oi gegeben zu
yayais abrav Lc.4, 15; vgl. Blass-De- haben, wozu nach dem Reflexiv die en-
brunner? $ 277, 3, Wackernagel, Synt. klitischen &, &0 usw. zugebildet sein können.
2, 86. So durchaus im Ngr. (Thumb,
1.Personalpronomen. c) 3. Person nicht-reflexiv 191
Opwe... Euvenxe uayeodar A 8, 6 opwıv... ZAmıoy yarrdav xarkyeue W 281; in nicht-
epischer Dichtung z.B. 9 88 ot (f.) xöun &youg xareoxiale Archil. 25, 3, LauNodaL vıv
Alcm.1,44 D.?, nur oi und vıv bei den Tragikern: &v y&p ol (zu remeröv) xHovi Tenaröv Tod”
Eyxos repınerts xarnyopei Soph. Ai. 906, örtug öp& vıv (Iokaste) Soph. OR 1265; in Prosa
bei Herodot in Hauptsätzen nur ot, opexg opewv opı (nur in Nebensätzen &$ und Nom.
opels-5s.u. 8.199,12 -; nurreflexiv opıoı), z. B. önıode 88 einerd ol 6 poveig I 45, tapal
opewv eloı alde II 85, ol d£ opı Bes ob mapeyivovro I 31; attisch im Hauptsatz nur ouv£-
paoav oi Xen. Cyr. III 2, 26. Mehr Beispiele bei Kühner-Gerth 1, 565-67 Anm. 6-8.
Auffällig (wegen F) patverat For xüvog Sappho 3 D.2 Inschriftlich For IG IV 506, 8 (Ar-
gos), VII 2407, 7 (böot., IV), kyren. xat ol rpoptpnrau, 6 tı x& ol uavrevonsvon dvampedft
Solmsen-Fraenkel Nr.39 B 46f. (IV2), delph. «tl x« &tvor For raptavrı Del.? 323
D 14 (um 4008), epidaur. &d6xeı ol 6 9eög Del. 109, 16 u.o. (um 3208).
Viel seltener ist Beziehung auf Tiere und auf Sachen des genus m. oder £., z.B.
Eeı nv scil. oöAov W 833, &x 88 ot (scil. vnt) loröv &pake u 422, map& 8& opı (scil. rivakı)
rider xpboeız xUreRix a 142, doch gelten die Formen (und zwar uıv, vıv sicher sekundär)
sogar für unbelebte Neutra: repl yap p& & xadxdg Ziebe... vv adre uıv ules ’Aymöv...
popeoucı A 236 f. (von einem oxÄrrpov), wıv für denag Z 221, für xepuddıov Y 287, für
£yxos X 286 (aber Il 142 auf Zyxog oder ueAinv beziehbar), für &v9og x 305 (aber kıv A 605
nach Binv “Hpaxdneinv, eldwXov), vıv für rolverpov Aesch. Ch. 542 (Soph. Tr. 145 für rö
vedCov —= ‚die Jugendlichkeit‘ oder ‚die jungen Leute‘). Als Plural steht uıv für dShuar«
x 212 p 268 (?),E in &AarauH)Spleg... reu£vn SEE xudnaxouotv h. Ven. 267 (f. oder n.), vıv
Pind. fr.7 (Ap. D. pron. p. 84), vıv für vöuoug Soph. OR 868 (lyr.), kongruent mit re-
raxörag Eur. suppl. 1140 (lyr.), für Yes Soph. OC 43 (Dial.), für rexv« oder r&ode ebd.
1123 (Dialog), für öyeıg Soph. OR 1331 (lyr.), vor yovatxag r&ode Soph. Ant. 577 (Dial.),
für xreplouara und rord& Soph. El.436. 624 (Dial.); ionisch wird op&x gebildet (in
Nebensatz &g Erelpnrat opex scil. r& navrnıx Hdt.I 46 und oft).
ß) Die obliquen Kasus von «ürösg als Pronomina der 3. Person (wie lat. eius
usw.) sind bei Homer sehr selten, werden aber schließlich der alleinige Ausdruck.
Wie die Pronomina der 1. und 2. Person (Beispiele 0. $.187,&2) konnten auch uıv, oi
usw. mit gegensätzlichem a«3rög verbunden werden; dieses steht voran: ov dbvarat apı
(die Hirschkuh den Jungen) xpawoustv' abrnv yap uıv no Tpöuog alvög ixaveı A 116 1.,
es folgt x&d d2 nıv adröv eirtdow bauddoroıv D 318 f. (Gegs. Ta rebyex xadd, worauf allein-
stehendes uıv ebenfalls gehen könnte), &v d£ pıv adröv (Achill) eöp’, Erapoı S’anaveude
xadelato NM 472f., ög re uıv adrnv (die Stadt Tr.) püoxev, Eyes 8° KAöxoug ai. MD 729,
vönce d& yıv Meviioog, yepunpike 8° Eneıta... HE yıv abrov martpög Edosie uumadnva 9
npör” 2Eepkoıro 8 116 ff., mit ol: 768° nuv &uol nord xepdtov Hde ol aura O 226 (Ptol.
Asc., ol Ap. D. u.a.). Neben «&röv usw. kann das Personale unterdrückt werden, 2. B.
&g Tupl vjag Evınphow, vreivo d& al abrobg (sie, die Leute selbst) © 182.1 Während hier
abrög seine gegensätzliche Bedeutung noch in vollem Maße besitzt, steht es anderswo
ohne diese: Eipuadog dE & auröv (Od.) dpsoododw I 396 (wo aurög St. Bergler), öpp& uLv
abröv &yvworov rebEeıev v 190; hier würden & oder uıv genügen oder aurov allein in der
neuen Bedeutung ‚eum‘, die sich in solchen Zusammenhängen und durch Abschwächung
von alleinstehendem «abröv usw. entwickelte.
Das neue anaphorische «ör6v usw. hatte mehr Körper als € usw., beson-
ders als die elidierten Formen A(e), h(ot), op(e), op(ı), und schied die Genera.
Bei Homer ist es erst spärlich vertreten (vgl. ei de xai "Exropdk rep pıleaız xal
shdexı aörod H 204. Der Erwartung, bei «dro- auch die Fortsetzung der
Enklise von uıv, eö usw. zu finden, entspricht freilich nur die überlieferte
Akzentuation xödbe y&p aörov M 204 (1, 613, e), doch auch die spätgriechi-
sche Kürzung von &dröv usw. zu öv usw. (1, 614, Zusatz zu 2).
1 Das gleiche bei der 1. und 2. Er Be nursım: N und in ARE SA
IR aideio Ycobc, ”Ayıded, abrov 7’ &iincov mbroug IN xXph Yıyyaoxeıv, Te |
Q 503 (für BER abröv (ve) B 263, Agyng Plat. Lach. 187, c). Mehr S Küh-
abrobs (huäc) x 26, im Nom. selbstver- ner-Gerth 1, 5581. Für das Reflexiv s.
ständlich: abrol... xuxäfcouev H 332, u. 8.196, Ö.
adbröc vöv ide raue 9 443; in attischer Prosa
192 B. Wortarten und Wortformen. Ill. Pronomen

d) Pronominaler Ausdruck der Reflexivität!


Im Indogermanischen blieb die Reflexivität ohne sprachlichen Ausdruck,
wenn es nicht besonders auf sie ankam; man begnügte sich dann mit den
nicht-reflexiven (anaphorischen) Personal- und Possessivpronomina. Doch
gab esim Indogermanischen auch einen scharfen Ausdruck der Reflexivität
durch besondere Reflexiva, durch das substantivische *se oder *s(e)we und
wohl auch schon durch das adjektivische Possessiv *s(e)wo-. Diese beson-
dern Reflexiva waren allgemeine Reflexiva: ihre Kasusformen galten ohne
Unterschied für die drei Personen aller Numeri (die Genuslosigkeit teilte
das substantivische Reflexiv mit den alten Personalpronomina, die adjek-
tivische Geltung das reflexive Possessiv mit den übrigen Possessivpronomina
im engeren Sinne). Voll erhalten ist die Universalität der Reflexiva im Bal-
tisch-Slawischen, vereinzelt noch im Awesta; einen Rest davon beim sub-
stantivischen Reflexiv bietet das Albanische; nur das allgemeine adjekti-
vische Reflexiv sva- ist im Altindischen lebendig. Das substantivische Re-
flexiv der 3. Person lat. sui sibi s2(s2) vereinigt noch Singular- und Plural-
geltung; lat. suus hat den weiten Gebrauch, wenn es ‚eigen‘ bedeutet.
Im Griechischen war Nichtbezeichnung der Reflexivität in älterer Zeit
in allen Personen möglich (später nur in festen Ausdrucksweisen oder unter
Bedingungen, unter denen sich Wesen und teilweise auch Form veränderten,
als Bezeichnung der indirekten Reflexivität; s. weiter unten). Die beson-
deren Reflexiva des Indogermanischen wurden im Griechischen früh auf die
3. Person beschränkt; sie erhielten dabei Teil an der Unterscheidung der
Numeri, die bei der Nicht-Bezeichnung der Reflexivität seit jeher bestand.
Doch findet sich beim substantivischen Reflexiv zwar nicht bei Homer,
wohl aber im Attischen noch ein Rest des weiten Gebrauchs (s. u. S. 197, 2).
Das adjektivische Possessiv &65 (öc) wird im Epos vereinzelt auch noch für
die 1. und 2. Person Sing. und für die 2. Person Plur. gebraucht, aber ge-
meinhin auf die 3. Per. Sing. eingeschränkt, im Plur. und Dual durch den
übrigen Possessiva analoge Bildungen mit dem Anlaut o9- ersetzt. Abgesehen
von einzelnen Dialekten blieb auch diese Neuregelung nicht bestehen: im
Ionischen und Attischen wurde dasreflexive Possessivverhältnis in allen Per-
sonen durch die Genitive der neuen substantivischen Reflexiva bezeichnet.
Schon bei Homer beginnen nämlich aödrod usw. «dr@v usw., die zunächst
in gegensätzlicher Bedeutung zu den obliquen Kasus der substantivi-
schen anaphorischen Pronomina aller Personen, die an Stelle des Reflexivs
stehen, sowie zum Reflexiv selbst hinzutreten können, ständig zu wer-
den. Dabei können die Pronominalformen, die von «ör- begleitet waren,
1 Dem nicht-pronominalen Ausdruck der tanvam jusasva ‚finde an dir selbst Wohl-
Reflexivität dient Supöc, Yuxn u.a. (s. gefallen‘ RV III 1, 1d, balam dadhana
auch 1, 606, c): xauaro re xal &Ayecı Yuudv atmäni ‚Kraft in sich aufnehmend‘ IX 113,
Edovreg ı 75, onv Eden xpaölnv D 129, elne 1c; vgl. Wackernagel, Ai. Gramm. III
rpög dv neyaanropx Buuöv A 403 u. 0., && 488 ff. Das Semitische umschreibt das Re-
ovuppaccaro Yuu@ O0 202, TO 8° E&uöv xp flexivverhältnis regelmäßig durch (hebr.)
&yyuraı Ev Yuud Z 524, TaOI Gppaıve Kata näfas, von daher auch z.B. Luc. 9, 24
pptva xal ara duusv A193 u.$.; vgl. Ameis ArroA&on nv Yuxnv adrod neben 25 &xuröv
zu Z 524. Über oöu« in Papyris. Mayser, de dmoMoas 9 Cmuwdels; vgl. Blaß-
Pap. II 1, 66f. Ebenso ai. tanü- ‚Leib‘ Debrunner? $ 283, 4.
(auch awest.) und ätmän- ‚Seele‘, z. B.
1.Personalpronomen. d) Reflexiva 193

unterdrückt werden (wie 0.8.191, ß beim rein anaphorischen Gebrauch);


das nun alleinstehende «ör- nimmt dadurch selbst reflexive Bedeutung an
(82U1.9..196, 9).
Aber im Gegensatz zu dem sich schließlich allgemein durchsetzenden
adrod ‚eius‘ usw. (0.5. 191, ß) hat sich «örod ‚ipsius‘ (= ‚sui‘ u.S.206, 3) außer
dem Epos nur dialektisch gehalten; herrschender Typus der Reflexiva wer-
den die im Sing. univerbierten ion. &uewurod oewurod Ewurod, att. &uäurod
oeAurod EAurod usw., Plur. Yuöv aörav usw. In diesen Formen erhielt die
Sprache eine neue, eindeutige und eindrückliche Form des Reflexivs, die
außer dem Numerus wie adrod -rig ‚eius‘ usw. auch die Genera schied. Die
neue Form empfahl sich namentlich in der besonders häufigen 3. Person
(Exvrod -Tng usw. gegenüber Gen. ion. ed att. od, Dat. ion. att. ol usw.); in
der 3. Person war auch der Unterschied zwischen der neuen reflexiven und
der neuen nicht-reflexiven Form am schärfsten (£xvrod usw.: adrod usw.).
So wurden Zuod usw., «brod usw. mehr und mehr auf den nicht-reflexiven
(rein anaphorischen) Gebrauch beschränkt.
Doch hielt sich der reflexive Gebrauch von £uod, ood usw. in festen Sprach-
formeln, der von oi usw., &örod usw. in Nebensätzen und gleichwertigen
Infinitiv- und Partizipialkonstruktionen. Aber mit diesem Gebrauch ver-
band sich im zweiten Falle infolge des Gegensatzes von &&urod usw. ein
neues Gefühl: oi usw., «örod usw. wurden hier zum Ausdruck der indirek-
ten Reflexivität. In dieser Funktion machte sich auch ein nur so mög-
licher neugebildeter Nom. ogeic, Neutr. ion. op&« nötig (s. 1, 603). Die
jüngere Sprachentwicklung hat auch die indirekte Reflexivität durch die Aus-
drucksmittel für die direkte wiedergegeben oder auch, wie schon die ältere
Sprache, auf die Bezeichnung der Reflexivitätinabhängigen Sätzen verzichtet.
Die Deutlichkeit der jüngeren Lautform &ör- für Exur- (1, 607) leidet
durch die Ungenauigkeit der Schrift (AYT- = «aör- und &ör-); man bevor-
zugt daher in der Koine das deutlichere EAYT-. Lediglich formelle Be-
deutung hatten &aur@v usw. an Stelle von opüv adr@v usw. und die ver-
stärkten Formen «abrös dp’ aörod u.ä. nebst dor. adoaur- u.ä. (1, 607).
Sprachgeschichtliche Reichweite hat dagegen der wieder zunehmende Ge-
brauch von &xvr- auch für die 1. und 2. Pers. Sing. und Plur.; das Griechische
nähert sich damit wieder dem verlassenen indogermanischen Typus des all-
gemeinen Reflexivs. Doch bleiben dabei der Numerus- und Genusunter-
schied intakt, ebenso in der neugriechischen Weiterbildung rov Exuro wou
(cou, rov, ms), nas (cas, Touc).
«) Nicht-reflexive Personalpronomina in reflexiver Funktion (meist ohne Nachdruck).!
1.41. und 2. Pers. In Hauptsätzen: &y&v &u& Aboouaı K 378, Kpewv de ooL nu’
obdEv, KAM adröc od oot Soph. OR 379 (Gegensatz), &xdu0w u£ ooı Bur. Andr. 256, ri ooı
xarsbEsı rayad6v; IA 1186, nueig 82 dveyadnroug nuäg napedöuede ITI&, Pap. (Mayser II
14, 67, wo mehr); formelhaft att. 8oxö wor z. B. Eyeıv 8. u. nauvöv ELebpnud ı Eur. Abk
1029, zöv wıo9öv &v u. 8. Zyeıv Xen. an. VII 6, 10 (auch &y& uoı doxew Hdt., att. Euol
und 2ucur@® 80x68); in präpositionalen Bestimmungen (gewöhnlich Rell., z. B. roÜg ner&
oexurod Thuk. V 9, 7): adv näoı roig wer’ &uod rednpaka Xen. Cyr. II A, 16, nemoupx Tov
rap’ 2uoö II®, Pap. (Mayser II 1, 68, a, wo mehr).

1 Ygl.G.M. Bolling, Language 23 (1947), 23-33 (Homer).


13°. d. Ar, 2
194 B.Wortarten und Wortformen. III.Pronomen

In Infinitiv- und Partizipialkonstruktionen, Nebensätzen: obdE y&p obd’ Eue pn


Acrarouevov Zupevar dir N 269 (vg1.9221), oö uE Ti pnuı nedmosuev Y 361 (a. c.i. in Ne-
bensatz: rel 068° Zu& vAdd y’ obrwg Arouaı... yevcodaı H 198 f.), eöxopar... wuplas
Zu& ye ar yric öpyuıks yeveodı Xen.an. VII1, 30, oluaı roAb &v THV KaTaoxeunv pol Aaumpo-
tepav pavijvar Xen. conv. 1, 4, n&vu Av olual oo Emirnderov elvat ne obvönpov Xen. comm.
II 6, 35 (Gegensatz !), Ypnvoövrög TE no xal Acyovrog norAd nal dvkıa &uod Plat. apol. 38e
(aber dxobaeı .... or& xal dvd&ıa oavroo Plat. Crit. 53e), &uoö vonilovrog... Toy” Efeıv
wor xards Isocr. 15, 323; aus Ptolemäerpapyri (Mayser, Pap. Il1, 68 ff.) z. B. (duvbo)
Muh rhv yfiv u elvaı abrod, KA’ Nueripav nal Eyeıv ne 2238, Gunv ne Ev "Arebavöpng
we (l) elvaı 1598, Eydpnv Ent röı pe alodeodaı 223%; Ki oe un Ömepıdelv ne Ndınnevov
II2, eln« adröı u &u& dEroöv ‚er solle sich nicht an mich wenden‘ 164/58%; regelmäßig
steht in den Pap. das Personalpronomen in Partizipialkonstruktionen, z. B. xaradeino
7& Önkpxovrd wor nnkvra 2378, Bien Meveönuov nararpeyovrd ue 153% (im Attischen in sol-
chen Partizipialkonstruktionen geringen Umfangs regelmäßig das Reflexiv Dyroff 2,
173 ff.); Sog Evupayxlav roiwuede Yuiv Thuk. VI 34, 1.

2. Die anaphorischen Pronomina der 3. Pers. stehen statt des Reflexivs im allgemeinen
nur in Infinitiv- und Partizipialkonstruktionen und Nebensätzen. uıv: ’Adnym Söv’ "Aıudog
xuvenv, un iv dor Ößpınoc "Apng E 844 f., ocaxı 8’ Öpunose.... "AxıMdeüg.... Yvapevat,
el uıv Anavres dIKvaroı poßkoucı D 265 f. (bei ei ‚ob‘ auch Y 91), ei 78n (Helena), 5 wıv
abdıs ... dEswevar EueiXov (die Achäer) Y 220 f., ixereve un uıv Avayaxaly) Evöceıv Staxpivaı
rorxbrmv alpesıv Hdt.I 11, (6 povedg) Erıxaraopasaı uıv xeiebwv ro verp@ Hdt.I 45.
Att.&, ol, ion. ed, ol, op&wv (ohne sichern Unterschied vom Reflexivum, abgesehen von
der Enklise): detoag, un wg ol Epuoxtaro verpöv ’Ayauol E 298, Erret eb pnuı PEprepog elvaı
O 165, deloag un ed Enreıpöto Aupeiog Hdt. III 135, Av xal opewv droorewcı Hdt. III 15;
Npar« abrnv, el edeANoeı Staxovjoat ol Antiph. 1, 16, ei oi &deıav Sotev, unvboeıv Trepl TÜV
vovornptov Andoc.1, 15, Epn elvaı dvöparodöv ol Ent Axuple)i» Andoc. 1, 38, einev örı
BoVAoLro T& Trpög Tv vlöv ol renpayueva ypalas xaradecdaı Isae. 6, 27, Aeysraı ’AnöMmv
exdelpaı Mapobav virnoag EpiLovrd ol rrepl ooplag I 2, 8, xarıdav 00V Huäs olxade DpunuEvouG
Ilor&uapxog Exeievoe dpausvra Toy nad repıueivat € Xeiedoxı ‚iussit pueru'n exspectare
se iubere‘ Plat. civ.327b. So auch xöröv usw. :!Epaxoxev Autprnv... . rXT&p’ Zuevar abTo @
270, Eneip&ro robg "Adnvatoug TAG En’ abröv öpyng mapadderv Thuk. II 65, 1, oldx tobg Tor-
00TOUG ... Ev HEv TO Kar’ adroVg Blow Aurmpobs övrag VI16,5, dı& P6ßov elot, un notre’ Admvatoı
adroig Ent nv nörıv ZAdworv Thuk. VI 34, 2, (ol roA&wioı) ebHbG Kpnoouoı TNv Aclav, Errerdav
löwol rıvag Er’ aurobg EAabvovrag (‚contra se‘) Xen. Cyr.1 4,19, (Uoxpdrns) Evo tod Erı Inv
To TEeIvAvaı aur@ xpeirrov elvaı Xen. apol. 33, &xelvn oe && roteiv, örı &v BobAn, iv’ Kür}
naxapıos Is Plat. Lys. 208d, &rodınövrog T& Öndpxovr’ adraı 147 (oder 136)%, Pap., obx
öAlywv Ev npoodoxiar dvrwv repi&seodau napd tov Erıdedouevov un’ brav oröpov 1172, Pap.
(Mayser IT 1, 70. 71); neben &xur- an zweiter Stelle adr-: Av Exurod yvaynv drepalvero
Zwxpdrng npög Tobg Öulodvrag xür@ Xen. comm. IV 7, 1, Erel &upx Exuro eivouv odoav
(nv nörıv) Kol orparnydv adrov Hpnuevoug Xen. hell. I 4, 12.
ß) Orthotoniertes alleinstehendes & usw. reflexiv. In Hauptsätzen, sachlichen Re-
lativsätzen: ög xal vöv ’"Axıaja, Eo n£y’ duelvova pöra, Mriumsev B 239, viöv yelvaro elo
xepna A 400, Ei Ent ol A 239, ol... Goav ano opelwv A 534, a... repl oplaıv
&yvurov Üinv M 146 ff. xark op&ag yap uaxeovraı B 366; nur im Plur. im Altattischen
(und bei Polyb.): 5peiixov aüdız nap& opäg röv yoüv Thuk. II 76, 2, Enpakav.. . pds Tobc
EurroAtebovrag opüy Exet IV 103, 4, ob nepl tig &eudeplag Kpx oöre odroı (die Athener)
ray "ERAMvav 089° ol "EAAnves rg Exvröv 7 Mnd@ Avrtornoov, repl BE ol Ev oploıv KALK
un Exeivo naradouAmoewg, ol 8’ xrA. Thuk. VI 76,4. In Infinitiv- und Partizipialkonstruk-
tionen, Nebensätzen: rpd &dev xAov&ovrax paAayyas E 96, Fi dAlyov ol natdx Eoınöra yelvaro
Tudebg E 800, od ıva pnow Önolov ol Zuevau I 305 f., dxövrioe... . dupl & nanthvas O 573 f.,

! Die Fälle mit (durch vorhergehende KAtapyos dyınmabaı ... alv oALYoıg Toig
Tenuis) gesichertem adr- (nicht «br-) sind rept abröv Xen.an.15, 12, wo jedoch auch
durch Sperrdruck gekennzeichnet. Im aöröv gelesen werden kann. Über nach-
Hauptsatz steht solches «ör- in einer prä- drückliches reflexives «ör- im Hauptsatz
positionalen Verbindung an der Stelle SUSI 900:
1. Personalpronomen. d) Reflexiva 195
oniLcodat vol pnaı Yeolc, &t 8° Eboxa navrav NM 134, (yaorepı) A 7’ Exeievoev Eo uyhoaodau
>”

avayın n 217, Tratuaxov... eis & uoleooduevog... npoambda x 436, Zpxöuevov nord doru
dx op&as n 20, H (‚oder ob‘)... pELv BovAebovuar uerd oplaıv K 310 f., Apkavro uöpeı tiv)
opüv Kraxtörepor yeveodaı Thuk. VIII 105, 2, &AuLovelav ol ye doxeiv &pn elvaı Xen. hell.
VII 1, 38, Nynoavro rabrmv oplarv Eosodaı oormplav Antiph. 6, 35.
y) Nicht-reflexive Personalpronomina und Reflexiva verstärkt durch avr-.
1. Die Verbindung der (meist orthotonierten) obliquen Kasus sämtlicher Personal-
pronomina und des substantivischen Reflexivs mit «ör- ist bei Homer und Herodot,
vereinzelt auch später, noch nicht immer fest: «ör- kann voranstehen und bei Vor- und
Nachstellung vom Personale durch andere Wörter getrennt sein; vgl. einerseits «&yröv
Ev oe p 595, wör@ re ol Epich. 71,3 Kb., «örö 7’ &uot Hdt. III 142 (vgl. o. 1, 607 Fußn. 1),
ovyyıraoxouev adroicı nuiv V 91 (nur so adröv nıv mANYTorv deixeiinor daudooac 8 244,
xeieberv ToDg opdu£axg auroy dıaypäctet uıv Ariona nautae se ipsum interficere iusserunt‘
Hdt. I 24, adrnv uıv Sübar Es olenua Hdt. II 100), anderseits ol 7’ aur& xÜdog &porro
K 307, &00° &v £uol nep ar) undolunv e 188 f., Eyav Eucdev repıdwoonaı aörng db 78, oe 7’
abröv Soph. OG 1417. Auch bei unmittelbarer Folge von «ör- sind die beiden Wörter
auch im Singular bei Homer noch selbständig: &uol &br& ı 421, ool aura I’ 51, Eo aurod
T 384, &oi &öra N 495, ol wörö II 47, & auröv Y 171, & aörnv 3162 (also auch richtig
xal maxöunv xar’ Zu’ aörov eyo A 271).
Die gewohnheitsmäßige Nachstellung von «ör- führte in den hiatischen Fü-
gungen zur Worteinung (durch Kontraktion); das früheste Beispiel ist T'ai« d& roı
rp@rov uev Eyeivaro loov Exurfi Oüpavov Hes. th. 126.1 Nur formelle Bedeutung haben
att. Zu&urod usw. (neben ion. Zuewvrod) o&urod usw. &brod usw. (neben ion. oewurod
Ewuvrod, att. oeXuroü EXurod); vgl. 1, 607; über späteres £uär- &&r-s. 1, 203, 3. Die Nach-
stellung gilt auch für die nicht kontrahierbaren Fügungen: iv 8° «ör& Hes. fr. 11, Fiv
abroı Del.3179 II 40 (um 4502), Zuiv abröı GDI 5147b 11 (II2), und für die Pluralformen:
op&axs abrobg u. 225, oploıy aurolg v 213, ion. opEwv auThv, Oplo MUTOIicL, GPEXG abroug,
att. Zusv (buöv, op@v) adrav, Aulv (Öuiv, oploıv) abroig -Tais, Muss (Ünäs, opäs) abroUg
-t&s, kret. now auroıg (1, 96, N).
2. Die vollzogene Vereinheitlichung bewirkt, daß in der 3. Person nach Analogie der
Singularformen eine einheitliche Pluralform? entsteht: ion. (Hdt.) &wur@v usw. att. &&u-
av (äörav) usw. (bevorzugt bei den Dichtern; in Prosa bis Thuk. nur possessives r&
&xurov u.ä.; gegen 400 beginnt &Xur@y zu überwiegen, opüv «brav verschwindet seit
395 v. Chr. aus den att. Inschriften; Meisterhans? 153. Näheres über die literarische
Überlieferung bei Kühner-Blaß 1, 597f. 599 A.2; s. auch o. 1, 607 mit Fußn.2);
über den Gebrauch von Formen der 3. Person für die 1. und 2. s. u. 8. 197, £.
3. Die Nachdrücklichkeit, die den orthotonischen Formen der Per-
sonalpronomina von Haus aus eignete, war durch den Zusatz des expres-
siven «ör- verstärkt worden. Diese Geltung, die die zweiwortigen Fügungen
durchweg zeigen, bewahren zunächst auch die vereinheitlichten Formen,
besonders in ausgedrückten oder vorschwebenden Gegensätzen: vgl. neurou-
oıv &axvrav te &Icdovriac nal av Mwmv IleAorovvnotov (‚voluntarios ipsorum’)
Thuk. I 60, 1 (vgl. 107, 2), od nevror xadös ye eloriauaı dı Euaurov, AAN
ob dık ot Plat. civ. 354b, &0’ Euur@v Srevoodvro Am oröAm mieiv Thuk. VIII
8,1, yvödı oxuröw ‚nosce te ipsum‘ Plat. Prot. 343b so gut wie £nolxoug
LUOPLOUG OHÖV TE KuTav xl ray KAAmv röv BouAöuevov eubavres Thuk. IV 102, 2
(vgl. V 114, 2), Zxıpiraı del tabımy rhv rdEıv.. . El aopüv abTav Exovres
ı Vgl. dazu o. 1, 607 Fußn. 1-4, wo in 2 Im Plur. behielt «ör- ein gewisses Ge-
Fußn. 3 &or}) für &ovr7) verdruckt ist. Nach wicht (vgl. den Gegensatz £rotxoug wuploug
Brugmann? 480 ging die ganze Entwick- pay re abrav nal Toy KAmv röv BouAölLevov
lung von der besonders häufigen 3. Person reudavres Thuk. IV 102, 2); daher ist auch
aus: doch werden in der gesprochenen Umstellung möglich, wenn auch selten:
Sprache die 1. und 2. Person vielleicht häu- abroig te Nuiv nal Ömbooıg Terparooı Yp@eda
figer gewesen sein. Xen. Cyr. VI 2, 25.
13*
196 B. Wortarten und Wortformen. IlI.Pronomen

V 67, 4; in Ptolemäerpapyri Mayser II 1, 66, z. B. ouveyapnv ooı xat.£u-


auriı IR, Zuaurmv Te rot 76 maudlov oov Ödunxexußepvnxuia 168%, oaurov
Rraıbeıs 2508, npooayyeldiavraus £xvrobg ‚sich selbst angebend‘ 1182; im Wech-
sel abrois re nal tois &Aoıs ... . TTPOG OPäG HEV KbToUG .... rpöGg de Tobg AAAoUug
Isocr. 12, 48. Doch können ein- und zweiwortige Formen gegen 400 v. Chr.
in der attischen Prosa auch ohne Nachdruck gebraucht werden: ri ®
Zorıy, & BeArıore TÜV oxurod pLA@v; ‚o bester deiner Freunde‘ Aristoph. Plut.
631, Iıdöxcıv Euvrobs ’Axapväcı (‚se tradunt‘) Thuk. 11 68, 7 (vgl. rapedocav
ol navres opäg adroug Thuk. VII 82, 3), Kieapyos Apınnebsı eni NV Envroü
oxnvnv ‚ad tentorium suum‘ Xen. an. 15, 12, xareßn... &ywv ned” abrod
Avowva 2382, Pap., Zrıu&iov 8 xal onvroö (Schlußformel in Briefen seit
IIIa, Witkowski, epist. priv.? Index unter ZrıueXouaı; Mayser, Pap. Il
1, 66 f., wo mehr).
8) Bloßes «ör- (mit Unterdrückung von & usw.) als nachdrückliches Reflexiv im
Hauptsatz: u&ya Ev XACog auTh moLetT’, aurap ool Ye xıı. B 125, Mm 8° abToV pwri xara-
xpbntwvYonev 8 247. Über &ur-als nachdruckloses Reflexiv in Nebensätzen s.0.8.194,2,
über «brod usw. als reflexives Possessiv s.u. S.206,3. Vgl.auchu. $S.211f. So auch «dro-
als Vorderglied von Komposita (Wackernagel, Synt. 2, 89), z. B. «örövouog ‚toig
E-XLTOD vonoLG XPW@pevog..
&) Att. Exuröv usw., auröv usw. (bZw. xbröv usw. von 8) genügten schon zu Anfang des
5. Jahrh.s der expressiven Sprache nicht mehr; sie wurden daher verstärkt, und zwar
durch die anfangs auf das Subjekt des Satzes bezogenen Nominative aurög -tN -T6 -Tot
-tat -r&, die zunächst nochmals die Identität betonten. In Infinitivkonstruktionen kön-
nen auch die Akkusative so stehen.
1. Dieses «örög kann unmittelbar vorangehen, aber auch durch eine Präposition oder
durch den Artikel getrennt sein. Nicht getrennt: roiov naAuuornv vv rapxoxeudlerar
en’ aurög aur@! Aesch. Prom. 920 f., aöral 8° vuäg adras (scil. eis nüu eioeßadere) 1075,
el rı adTO Euurö drroxtıvvöoı Plat. Phaed.62 c, possessiv rpög abrög aurod Kevoppövwv Bouiev-
uarov (scil. oxfirrpa ovksudnosraı) Aesch. Prom. 762, roig 7’ aurög auroü rnuacıv Bapuve-
raı Aesch. Ag. 836, rolg y’ abrög adroD rroieuloug Boph. Ai. 1132, r&g auTöG aurol aul-
popäg hrrov orever Timocles {r. 6, 19 (Il 453 K.), 008’ Exeivog rHv Örovo0y unrepax SLevosito
Aroxreivau, KA nv aörog aurod Plat. Alc.2, 144c. Die beiden «ur- sind getrennt:
yvaung 9° obdEV Aueıvov avnp Exeı aurög Ev aörw Theogn. 895, näAbrog xad” Kurod nv Ußpıv
navreboeraı Aesch. sept. 406 (vgl. aörög xad” adrod Soph. OR 228, Kurn xad” abrnv Eur.
Ion 610, «örn 8° dp’ aörng Eur. Hipp. 397), xörög rpög aurod (dAwiev) Soph. Ant. 1177;
POSSessiV: KaTadcAuxev aurög NV aurod Suvaoreiav Aeschin. 3, 233. Selten und jünger steht
abrög bei der 1. Pers. (nerolnxag TE ne r& vüv abröV Euauro Ermimintreiv, örı TaÜTa« elpnxa
Plat. leg. 805b), ebenfalls erst seit Ende V& häufiger bei Pluralformen: «örol repi aur@v
. . aurol TrEpl OPWV KUTW@v.. .abrol rrepl aur@v Andoc. 1, 3, &x tig uäxng rabrng ouveßnoav
ol orparıaraı abrol auroig xal Nondlovro “ri. Xen. hell. I 2, 17, oöre ydp Av "Ounpw öuo-
Aoyotnev odre adrol nuiv abroig Plat. Phaed. 94e, 6 oöpLoux Av Todro, abrolg uEv Exuroig
ovvayavilecdaı Dem. 43, 9, nög obx &ronov Täg neylorag Tav TöIewv umd” wurd; auriv
zäv elvaı xuplac; Isocr. 4, 127. Im Sing. und Plur. erscheint die Verstärkung in literari-
schen Stücken des NT (Blaß-Debrunner? $ 283, 4). &ore «dry Eauraı EA rapexerv
IG® 11/III 1672, 144 (329/288), aber &p’ &ıL te EVAa abrög auraı napexeıv ebd. 187.
2. Gegenüber xa9° abroö usw. stehen «Brot 8° rn’ adrav(Wil.mit MAVQR, sonst p’)
ratovr’(o) Aesch. Pers. 415, abrot 9° bin’ abröv (Erımrov) Eur. Andr. 1143: hier kann re-
flexives &br- (o. 8) vorliegen, aber auch Nichtbezeichnung der Aspiration (1, 220 f.), es
kann auch in der Gruppe «brochaur- das h lautlich verloren gegangen und x&rooxur-
in «drög aur- aufgelöst sein. Asper oder Lenis von Handschriften und Ausgaben beweisen
hier nichts; wohl aber kommen zu x«9’ «brod usw. die deutlich reflexiven Pluralformen
_‘ Der Spiritus fehlt hier und in den ähn- scheidung zwischen asper und lenis un-
lichen folgenden Beispielen, weil die Ent- möglich ist; vgl. unter 2.
1. Personalpronomen. d) Retlexiva 197
wie adrol nwiv abroig (‚ion.‘ abrd Ewur@, dp’ &wurod Hippokr. Kühner-Blaß 1, 600
Anm. 5). So ist eher Durchführung von «ör- (Ellendt, Lobeck u.a.) als von air-
(Bernhardy, Griech. Synt. 287; Radermacher zu Soph. Ai. 1132 nach Usener, Kl.
Schr. III 128; Wilamowitz zu Aesch. Pers. 415) vertretbar; aber auch sie ist oft will-
kürlich. Vgl. auch Kühner-Blaß 1, 600 Anm. 5, und Kühner-Gerth 1, 564 Anm. 4.
3. adrög aur- steht auch (wohl infolge beginnender Erstarrung) für die 1. Pers.; &Sroi
% vn’ adröv (Wil. mit Q?a; meist 0p’) &vöodev ropdoVued« Aesch. sept. 19%, wbrdg nur”
«do (xa&r’ M, xa9” Weil, Wil.) r&px unxavoppxp® Aesch. Cho. 221, KA abröc aurod
roür’ drooxed@ nöcog Soph. OR 138 (poss.), Axlw... abrh npög aurnv Soph. El. 285,
xurOg HEv auröv draAAvov Andoc. 1, 114; für die 2. Pers.: röv abrög aurod TATEEX TOVO”
arenixcas Soph. OC 1356 (poss.), aloyuvers rmöAıy THv abrög aurod Soph. OC 930 [poss.),
6a vanu.axlas abrol xa9” abroug vevuchtare Xen. hell. I 2, 28.
4. Sicher steht verstärkendes abrög bei reilexivem aur- (o. 8) für dorische Dia-
lekte (einschließlich des Böotischen); hier hat sich aus der Verbindung «brös aur-
teilweise ein einheitliches Reflexiv entwickelt: abrooaurod -räc -rÜv; abraurod -TäG;
aboxurod -täs, wozu 1, 607 und Fußn. 5 sowie Kühner-Blaß 1, 600 A. 6 Weiteres. Zum
Gebrauch vgl. abrög 8’ En’ abrod yaıpero Epich. 159, 4, &vddveıv abrotoıv abrobg Epich.
173, 2, ei d£ rı &vriltyoroav adrol nori abroug GDI 1791, 12 (Delphi, 1702), ar’ «url (= ad-
rot) aöröv Del.? 523, 121 (B 20) (Böot., 222/2002); auch solche Formen sind nicht auf
die 3. Person beschränkt: «i d& un &yav &uxooov raig wörauräs (= Zuaurfig) Xepotv Sophr. 19,
un Ent uixpois abrög aürov 6&0duuov deixvve Epich. 281 (aöröv K.). Vgl. auch «urörspog
«brav Epich.5 Kb. Zur Verdoppelung vgl. noch ahd. der selb selbo und venetisch sselboi-
sselbor ‚sibi'ipsi‘ (Sommer, IF 42, 128).
<) In attischer Poesie (seit Aeschyl.) und Prosa (vereinzelt auch bei Herodot) stehen
die «örog enthaltenden substantivischen Reflexiva nach indogermanischer Weise auch
für die 1. und 2. Person.
Im Sing.: vöv «dröv «iv Aesch. Ch. 1014 (xBr- ist hier und im folgenden kaum möglich),
ro@rov uev adrnv (scil. npoosvvere) 111, &upl 8° aüräg Ypoeig vönov &vouov Aesch. Ag. 1142,
xay” adröv (= xar” Euauröv) y’ oUx dv Ebelpoıg Euol Kuoapriag Ööverdos Soph. OC 966; in
Prosa Exvr- und «ur-: dei ne xal drep Auxtvov droAoynoaoda, KAA oby Ümep MbToD LOvov
Antiph. 5, 60 (die Var. «br- gibt andern Sinn), waradırala Exvrod Xen. an. VI 6, 15,
Exav alv Exur@ ropebou Xen. Gyr. V 4, 37, tod navrav NöloTou dxobouatog, Eralvov EXUTNG
(gen. obi.), &vnxoog el Xen. comm. II 1, 31, ob doxeig obdEv rpdg aörov BAemerv, KA rrpög
robg &Moug Plat. Lach. 200b, eig roüg Acıroupyodvrag ob uövov abroV Trapexeıs, KAAX Hal
röv viöy Isocr. 15, 145, att. Inschr. nur rap&doyev roig ed” Exvrobg (‚nach uns‘) ieporoLotig
SIG? 588, 2 (Delos, um 1208), &s naper&ßouev Ent tig abrav Apyis ebd. 151 (vgl. Meister-
hans? 235 $ 87, 1). Siehe auch Rosenkranz, IF 48, 150. - Im Plur.: «öroi np@roL
TÜpawvov Karaornoduevor napk aplor abroicı obrw al rolcı &AAoıcı Sllnode narıoravaı Hdt.
V 92, 2 (einziges Beispiel), oT» op6ßp« opäs abrodg Errepößnode Andoc. 2, 8, züpnoere
opäs abrobg Auaprnxöras Xen. hell. I 7, 19, dereitoapev Korasixoror Tipdg opäG abrolg
Isocr. 4, 106; «brav, &auröv usw.: dlruıa Exkrepor abrog olöuede Atyeıy Antiph. 381, det
Auds Eptodaı Exurobg Plat. Phaed. 78b, H BoWAeode resuövres aöröv (für duäv auröv)
ruvddveodaı Dem.&, 10, Tore huäc ra nard nv Doxida bp’ Exvroog rremoinuevoug Dem.
18, 39 (Brief Philipps).
Die hergehörigen Stellen mit &drdg adr- (adr-) für die 1. und 2. Pers. Sg. und Plur.
sind schon 0. e 3 angeführt. Dort auch schon einige Fälle mit possessivem Gen., wozu
weiter: un note... yeadomwev roig abröv (ad- D.2; vgl. jedoch u. 8.206 Fußn.2) &yadotz,
Kvpv’, &rırepreöuevor Theogn. 1217 f., ei 8° Ernröumg uöpov röv abräg olod« Aesch. Ag. 1297,
Mod 768° Epkaı TAHoN, Areivao’ &vdpa röv aurng Aesch. Ag. 1544, T& nörav da ExropıLo-
vede Thuk. I 82,1, ob d& dedıüg Av rnv Eanvrod oxıav... oÜTwG Aroxpivaıo &v Plat. Phaed.
101c, Bobcı oe Io goßndTva al xpnoacda ra abrod rpönw Aeschin. 3, 163, ap“ a
nielor« Ayadı nenövdauev, eis Tobroug un rov abrav Blov KATAvaADOKL LEYLOTOV Koepnud
&orı Lycurg. 94; mit &uur-: obd& my &aurod ob ye Yuxnv öpds Xen. comm. IR, 9, oUTw
naudebeıs obs Exurfig PlAoug Xen. comm. II 1, 30, Exur&v övrag Tobg vönoug PUARTTOVTEG
&vev TObT@v undsv rparreıv neıpäode Xen. hell. I 7, 29.
198 B. Wortarten und Wortformen. I1J.Pronomen

Weites &uur- (xör-?) gehört auch der Koine an (Ptolemäerpapyri seit III2, Polyb,
Aristeasbrief u. a.); vgl. Mayser, Pap. I? 2, 63f. mit Lit. (z. B. iv’ nueig uEv xonLoonede
t4 &auröv 1138, Exuröv BE Emiueiöuevor Iv’ Öyıalvnre in Briefen um 1008, öfters in Formeln
wie z& xa9” &aurodg ‚ihre, unsere, eure Angelegenheiten‘), seltener auch im Sing.; im NT
nur im Plur. sicher (Blaß-Debrunner? 64, 1; 283, 3).
Gewöhnlich sieht man in diesem weiten Gebrauche eine Neuerung (aus Bequemlich-
keit Dyroff, Pron. refl.1, 95, durch Übertragung aus Fällen wie nöpov röv adrhs oloda
Aesch. Ag. 1297 Brugmann? 480 f., Verallgemeinerung der besonders häufigen
3.Pers. Wackernagel, Synt.2, 94 wie altisl. sik, nhd. sich u. ä.); man betrachtet
dabei die bei Homer bestehende Beschränkung von &o usw. auf die 3. Pers. Sg. als ge-
meingriechisch. Diese Voraussetzung ist aber nicht erwiesen; das Attische kann wie in
andern Fällen auch hier altertümlicher als Homer sein (Schwyzer, Synt. Arch. 15). In
abröc aur- für die 1. und 2. Pers. kann allerdings lediglich formelle Erstarrung der
Gruppe vorliegen (dies sei gegenüber Radermacher zu Soph. El. 285 bemerkt).
Für das einfache substantivische Reflexiv wird der weite Gebrauch durch die Stelle
@bEıv Boufsborre werk optcıv (‚unter euch‘) K 398 nicht bewiesen; sie ist Reflex von 9.
BovAebovct u. op. (‚unter ihnen‘) K 311. Doch ist possessives &jo(s) = oo wahrscheinlich
für repioyeo naudög Eno(c) A 393 (ähnlich O 138 T 342 N 550);! darnach wohl $nıdtog 8°
Av &ol (= ocaurö) xal Arreipova Aaöv dyelpuus Ap. Rh. 1, 893, &öräp Eywye elo (= &uavroö)
utv 008° Baıöv Arblouı ebd. 2, 634 f.
n) Gewöhnlich auf das Subjekt bezogen, kann die Reflexivität auch auf ein Objekt
gehen: dnd oavroö "ya oe dıöd&w Aristoph. nub. 385, aöröv Gxero &ywv Zevopav rrpög
og &xvrod olxerag Xen. an. IV 5, 35; bei Mayser, Pap. II 1, 68 «adro d£ xa9” aörd undevt
roieltwoav (153%), auf einen Gen. bezogen ebd. puraxırav xa9” Exuroug ‚Polizisten, die
nur Polizisten sind‘ (121/208). Das Reflexiv der 3. Pers. Sing. kann auch man-Bedeu-
tung haben: r& rept yoveag re xal Exuröv nal Ta Exvrod Eevixd TE Xal Erriympıa SLEANAUdALLEV
oxsddv öuımuara ‚das Verkehrsverhältnis, das man zu den Eltern und zu sich selbst hat,
und das, das einem fremd und heimisch ist‘ Plat. leg. 730b. Vgl. Kühner-Gerth 1, 560
($ 455, 1, b). 562f. Anm. 2.
9%) Die Pluralformen des zusammengesetzten Reflexivs können im Ionischen und
vor allem im Attischen durch den Zusammenhang auch reziproke? Bedeutung erhal-
ten,® also gleichwertig mit &AANYAwv usw. gebraucht werden, öfters im Wechsel mit
diesem, zZ. B. uaysodaı Trpdg KAANAoUG, Kal ToDg Ev Arodavdvrag TTAVTaG ON” EwuT@v KTA.
Hdt. IV 11, eiol &NMoıg duapopoı Ebvres Ewuroicı Couyyeveis) III 49, PYovoüvres Exvroig
Kıooücıv AAANAoug Xen. comm. II 6, 20, &vri bpopwu.evav £avrodg HEwG KANAoUG Ewpwv II
7, 42, mehrfach wechselnd III 5, 16, ouvvdHxag Zypabauev rrpds Auäs abroog rrepl dndvrov
vol öpxoug loyupobg audcaev KAANAoıg Dem. 48, 9. Während das reziproke Verhältnis bei
AAmAav usw. im Wort liegt, nimmt das Reflexiv nur durch den Zusammenhang daran
teil, ohne seine Eigenbedeutung aufzugeben. So steht das Reflexiv, wenn die Wechsel-
seitigkeit nicht in vollem Umfang besteht oder nicht betont werden soll: xx$’ adroiv
dirparteis Abyyas ornoavr’ Exerov Soph. Ant. 145, oi IleAxoyol E&wuroisı Adyoug EdLdooav
Hdt. VI 138, oi 82 xa9” £avrodg BovAevoduevor r& 5nAa raptdooav Thuk. IV 38, 3, ol ouy-
yeveig olveroı oploıv abroig Xen. hell. I 7, 8, PYovolcıv Exvroig uärAov H Toig KAAoıc Avdpw@-
wos Xen. comm. III 5, 16, Ererdav duiv &yo un Euvo, ps Önäs abrodg tp£iıbeode Knäreıra
rad” Eva Eraorov buiv abroig arexünoeode Lys. 8, 19, dnlorwg nal oraoaorıxög Exovar rrpöc
adrodg ol "EAAnves Dem. 9, 21, &xelvor oploıv abroig Önovoodvres TodG AMouG KrToAAboLGLV
Isocr. 12, 226; verstärkt abrol &v abrotg aracıdlovres Xen.hell.I 5, 9. Während in den bis-
herigen Beispielen für das Reflexiv beliebig auch &XrAov usw. stehen könnte, ist letzteres
nötig z. B. in ol noMot rüv ixerüv.. . Suepderpov.... . &AANAoug ‚einer den andern, lat. alius
alium oder inter se‘ Thuk. III 81, 3 und in Gegensätzen: &uptoßnroönev MANioıg re xal
nwiv abroig ‚wir sind gegenseitig und mit uns selbst im Zwiespalt‘ Plat. Phaedr. 263a.
Mehr Beispiele bei Kühner-Gerth 1, 573-75; Mayser, Pap. II 1, 73; I? 2, 64; Blaß-

ı Vgl.Schwyzer, BerlSb. 1938, 85 ff. 92. pronomen‘; vgl. Wackernagel, Synt.


2 Die römischenGrammatiker brauchen 2, 90.
pronomen reciprocum (= dvravanxıatevov ® Vgl. das ‚reflexive Medium‘u. S. 230, 2.
des Apoll. Dysc.) im Sinn von ‚Reflexiv-
1. Personalpronomen. d) Reflexiva 199
Debrunner? $ 287. Vgl. nhd. wir kennen uns (oder einander), aber nur helft einander
(anders helft euch selbst!). Da das op-Pronomen schon für sich (ohne Zusatz von
«dr-) reflexiv gebraucht werden kann (s. 0. $S.192), kommt es vereinzelt auch im
reziproken Sinn vor: @g d& Atovre . . . KAAMAoıs xoreovreg Eri opkas Öpunowcı Hes.
scut. 403.
ı) Der schon homerische Gebrauch von & usw. in Infinitiv- und Partizipialkonstruk-
tionen (0. S. 194, ß) wird in jüngerer Zeit zum Ausdruck der indirekten Reflexivi-
tät auch in innerlich abhängigen Nebensätzen; die nachhomerische Entwicklung der
indirekten Rede führt zur Neubildung eines indirekt reflexiven Nominativs ogeig (s.
unten 2). Nach wie vor kann aber die indirekte Reflexivität auch unausgedrückt bleiben
(0. 8. 193 {f.); andererseits stehen die Reflexiva anaphorisch in Nebensätzen lediglich
sachlichen Wertes und sogar in Hauptsätzen (s. 3).
e
1. Die obliquen & usw. als indirekte Reflexiva: goır& ydp... untpwav 8° ömou xiyoL
dry Apoupav ol (Possessiv) re xal rexvov Soph. OR 1255 ff., (ol IleXorovwvnaror) eixocı
Eradav (vaüc), önwg... un dtapbyorev nAEovra Tov Enimiouv op@v ol ’Admvaioı ZEw Tod
&xurov xepwg Thuk. II 90, 2 (op. und £&. gehen auf oi II.); so werden in Prosa auch die
Infinitivkonstruktionen empfunden: &xövrav y&p op@v td Träv vaurıxöv... r6ALV TE yüp
oplaıv Öndpxeiv VIII 76, 4; Tor@v xpnudrov nAndog KAalovelavolye doxeiv &pn elvaı Xen.hell.
VII 1, 38, &opdAsıav oploıv nyodvraı elvaı Xen. Hier. 2, 9, zöv d£ rap’ abröv neodvra (HAN-
pov) Exaotov Avampeiodaı Any 00° & de obx £äv Plat. civ. 617e, roLxür’ &rra opäs Epn dıa-
Aeydevrag levaı conv. 174d. Seit Thuk. werden so auch die Reflexiva der 3. Person
gebraucht: znv IloAtyvav Ereiyılov, el rı dEoL oplarv abroig &x TYG wmoldog .... TPdG Kvayapy-
cıv Thuk. VIII 14, 3, &g ob dei Kdugeiv, örı H nörıs aör@v (auf die Sprechenden bezogen)
a“p&ornxe Thuk. VIII 76, 3, n&tov rag ’Imvıxag möreıg andaoag Exuri Ormxöovg elvaı Xen.
hell. 1111, 3, (6 xarnyopog Epn Töv Lwxpdrnv) dvareldovra Tobg vEoug, &G auTOG Ein 00PWTATOG,
oüTw darıdevar Tolg Eaxur@ oUvövrag, BOTE uNda.od Trap” abTolg Tobg &AAoug elvaı Trpög
&xuröv Xen. comm. I 2, 52. Mehr bei Kühner-Gerth 1, 562; Mayser, Pap. Il 1,
67-72.
2. Seit Herodot erscheint ein Nom. ogeig: &Xeye pas (der Afrikafahrer Sataspes)....
Avdpmroug ouınpolg rapanieeıy... ol, öxag opeig (sie, die Sefahrer, selbst) xarayotaro
7) vni, gebyeoxov Hdt. IV 43, rnv de vjoov rabrnv poßounevor un E& abriig röv rröXeuov oploı
roLwvrar, OnAlrag dreßißaoav &s abrnv (die Spartaner nach Sphakteria).... oörw y&p rolg
’Admvaloıg rHv re vYoov roisulav Eoeodaı nv TE HrelpovV.. ., GpEiG Ö& Aveu Te vauuaxlas nal
xıvöbvou Exrroilopxnoeiv TO Xaptov Thuk. IV 8, 7f., duvarwrepoı elvaı opeig VIII 76, 4,
*Hpamdeldng zloayayav robs KAoug orparnyobs rpög Zebdnv Akyeıv EreAevoev abTo0g, Örı
oBdtv Av Arrov opels Kydyorev rHv orparıav N Sevop@v Xen. an. VII 5, 9. Siehe auch u.
GIV5b3. Vgl. Dyroff 2, 6-11.
3. Reflexiva statt Anaphorica: tüv... rpeoßewv, ol oploı Trepl TÜV -onovd@v Eruxov
Arövrec, Aueiovv Thuk. V 44, 1, nyepöves yevönevor av re ’Imvmwv xal door dno op@v (von
ihnen selbst, den Athenern) Aoav Eöupayxo: Thuk. VI 76, 3;1 so sogar in Hauptsätzen:
ol orparmyol Bpaxeos Erxaorog drreioynoaro' ob yap npobredn oplaı Abyog Karı Tov vönov
Xen. hell. 17,5 (vgl. an. V 4, 33).2 So auch ogeig: Ereıdn opeig HabxaLov, Evraüdır Tobg
Eaurav orparnyobs &v altia elyov... örı (weil) ol ev a@Lovraı, opeig d& mpodtdovrau Thuk.
V 65, 5, &didaoxov, &c, Eos opeig olnoı hoav, &deyero H nörıs obs Aunedaunovioug Ken.
hell. V 2, 8.® In den meisten Beispielen wird durch das im Wert von ‚er selbst‘ stehende
Reflexiv undeutliches &ör- vermieden; teilweise liegt Beziehung auf ein psychologisches
Subjekt vor (s. Fußn. 1 u. 2). Mit dem anaphorischen ol usw. in Prosa (0. 8.191, «) be-
steht kaum ein Zusammenhang; vielmehr zeigen die Fälle mit ogeis, daß ein Zusammen-
hang mit der indirekten Reflexivität gefühlt wurde.

ı Für die gleiche seltenere Verwendung ? So auch mit Eaur -: T@ EV marpl 2 Sevor
von &xur- vgl. doog Av 2v r& &oreı oirog nal Maav ol rrepl IIoddvenov, ... Exuri d& ol Aupl
&wurod (von ihm selbst) xat Idiwrıxdc, roö- Ilpowiea Xen. hell. V 3,13.
rov navra ovyxouloag rpoeine xıı. Hdt.1 21 3 So auch das reflexive Possessivadjektiv:
(vgl. VIII 24), nöreıg Euupoyldag morobuevor Töpev de & Daldınog . 89” Edg döuog dupe-
don Hoav Eurös tig Eaurov duvaueog Thuk. x&Auev xeioe ne voornoavra 8 618 (vgl. 741.
II, 7,1 (vgl. II 92, &). K 256).
200 B. Wortarten und Wortformen. Ill. Pronomen

e) Pronominaler Ausdruck des Possessivverhältnisses


Das Possessivverhältnis im engern und im weitern Sinne kann sich aus
dem Zusammenhang ergeben und braucht dann keinen besonderen sprach-
lichen Ausdruck; es genügt dafür ein innerlich oder äußerlich determiniertes
oder ein nicht determiniertes Substantiv, z. B. Oörıv dE ne xırAnaxovaı unrnp
hdE rarhp ı 366 f.! War genauerer Ausdruck geboten oder erwünscht, so
stand im Indogermanischen ein Adjektiv der Zugehörigkeit zur Verfügung
(s. 1,544, 8 und o. S. 177, y) oder der possessive ‚Genitiv‘ (0. 5. 118,ß). Von den
Personalpronomina wurde wohl in dieser genitivischen Funktion zuerst eine
unflektierte Form gebraucht: ai. pitä mdma, apers. manä pitä ‚mein Vater‘
(s. 1, 604 f. und Schwyzer, Berl. Sb. 1938, 90).
Aber ebenfalls schon in indogermanische Zeit reichen zurück die von
solchen unflektierten Formen gebildeten adjektivischen Possessiv-
pronomina Euös (-6v -N) usw. (vgl. 1,608). Der ererbte Unterschied zwischen
zwei- und einsilbigen Formen in teög: oös und in &ög: Fög ög hatte keinen
Einfluß auf die Bedeutung; der ursprüngliche Bedeutungsunterschied von
NUETEPOG ÖHETEPOG OPETEpOG gegenüber den kürzeren abs Uuög opög ist nicht
mehr deutlich. Die Possessiva Euög oög Nu£repog Öu£repog operepog sind im
Griechischen bis zur Koine, wie lat. meus tuus noster vester suus, got. meins
beins unsar izwar seina-, aksl. moj6 t00j6 na$6 vas6 svoj6 der gewöhnliche
pronominale Ausdruck des Possessivverhältnisses, während vwtrepos und
opwtrepog auf Homer und seine Nachahmer beschränkt bleibt. Erst ver-
einzelt tritt bei Homer zu ihnen der bestimmte Artikel; späterhin wird er
nötig, und man unterscheidet nun, abgesehen vom Prädikativ, z. B. zwi-
schen 6 £nög Aderpös ‚mein Bruder‘ (neugriech. 6 &dsppös nov, frz. mon
frere, aber italien. ıl mio fratello) und Zuös AdeApög ‚ein Bruder von mir‘
(neugriech. &vag &deppög nov, italien. un mio fratello).
Das reflexive Possessiv galt in indogermanischer Zeit für alle Per-
sonen und alle Numeri; so noch in weitestem Umfang im Indisch-Iranischen,
Baltisch-Slawischen und Albanischen (Brugmann, Grundr.? IIl2, 397 f.;
vgl. das reflexive Personalpronomen o. S. 192),2 z.B. ai. utd svena cävasä
caguvur narah ‚und durch ihre Kraft gediehen die Helden‘ RV. VII 74, 6c,
dpagyäama ...svebhir aksabhih ‚wir sahen mit eigenen Augen‘ I 139, 2. Auch
das älteste Griechische hatte noch diese Gebrauchsweite, wie od für die 2. Pl.
an der Stelle vöv nev IN od narpög deixea teioere Außyv A 142 zeigt.? In der
Poesie des europäischen Festlandes scheint der weite Gebrauch von &6s
(ö5) bodenständig zu sein und fester zu haften; hier wurde auch oo&repos
für die 2. Pl. gebraucht, nicht nur für die 3. Pers. aller Numeri wie oo6s
(der weite Numerusgebrauch von opös und op&repos stammt von oot(v) und
op£, zu denen sie nach &unog und &uu£repog neben &uuı(v) &uue hinzugebildet
an in den verwandten Sprachen: mann, Lat. Gr. 470£.).
. (Wackernagel, Ai. Gr. 3, 492 f.), lat., 300 empfahl Zenodot, andere lasen ogoV,
deutsch Vater kommt (halb eigennamen- Aristarch roö (vgl. ac Av yoL TOV ald« .
artig), ber Muttern. Doch wird im Griech. Ebaydyoıg fl 331 f., AM &ye hoL Tol maudös
die Determination früh durch den Artikel Kyavod MÜLOV evloreg i 492, wo öv bzw. od
bezeichnet
;s. 0.8.20 ff. und u. Fußn3. zwar möglich wären, aber nicht überliefert
® Dagegen ist die Verwendung von lat. sind). Vgl. auch Schwyzer, Berl. Sb.
suus für die 1. und 2. Pers. sekundär (Hof- 1938, Mf.
1. Personalpronomen. e) Possessivverhältnis 201
sind). Doch ist seit Homer in der Poesie und in vereinzelten Dialekten auch
in Prosa &ö5 (ö5) nur mehr reflexives Possessiv der 3. Sg., op&repos in Poesie
und Prosa aller Dialekte solches der 3. Pl.; der Gebrauch von og&repos für
die 1. Pers. in junger Prosa (u. S. 205, 7) steht außer Zusammenhang mit der
alten Gebrauchsweite.
Während das jüngere op&repog sich in dieser scharf bestimmten Funktion
hält, schwindet &ös (ös) aus der Prosa der maßgebenden Dialekte. An seiner
Stelle (und zwar im wörtlichen Sinn) stehen im Ionischen und Attischen die
Genitivformen des zusammengesetzten substantivischen Reflexivs. Seit
Homer werden wie die Possessiva ungleich seltener auch die orthotonierten
Genitivformen der substantivischen Personalpronomina gebraucht, wenn
die Possessivität herausgehoben werden soll, z. B. d&ep Zusto (v. 1. Zwoio),
xuvog Xi. ‚Schwager von mir, der Hündin‘; für die nichtreflexive 3. Pers.
stehen so die Genitive eines Demonstrativs. Liegt kein Nachdruck auf der
Possessivität, so sind bei Homer die auch dativischen enklitischen Formen
vor ooı oL (8. 0.5.189f.) viel häufiger als die ebenfalls enklitischen, nur geni-
tivischen yev oeu ei, z. B. uöyıs dE neu Expuyov öpunv I 355. Doch treten in
der Folgezeit die enklitischen Genitive att. uov usw. in steigendem Maße
an die Stelle der Formen no. usw. und werden in der Koine der gewöhnliche
Ausdruck auch für Zuös usw., mit denen sie gleichwertig geworden waren.!
Schon früh waren nämlich euög usw. nicht mehr expressiv genug, was
sich in der Zufügung der Genitive «drod, adrns, aurav bei reflexiver Ver-
wendung zeigt, z. B. &pvönevog narpög Te u£ya aAcos No Euov adrou Z 446,
kret. al x’ &vep xal yuv& duaxptvovrau, rk Fa aöräs Erev (— Eye), Krı Exovo”
Eıe nap rov &vöpa Del.? 179 II 45 ff. (Gortys). Im Attischen traten an die
Stelle der gemischten Ausdrucksweisen (röv) £uöv (o0v, Eöv, Öv) aurod, (TOv)
Edv (öv) aurav nach und nach die rein genitivischen (töv) £uxvrod (o(e)&urod,
Exurod (adro0), Exnurav (xörav)), langsamer die pluralischen (röv) nuöv (buÄv)
«brav an die Stelle von (röv) Nu£repov (Öue£repov) wür@v. Dabei setzen z. B. röv
£uxvrod rrarepa auch in der attributiven Stellung das ältere rov’zuov «örod
rarepe fort (ohne Nachdruck dagegen heißt es mit prädikativer Stellung
zöv rar&ox nov usw.). So ergeben sich im Attischen die Nachdrucksstufen
zov nartpx: zov &uov (bzw. oov) narepa (später Töv narspa uov, ou): Tov
Zuaurod (bzw. aexurod) rarepa, für die 3. Person reflexiv nur rov narepa: Tov
Eavrod narepx (die zweite Stufe fällt wegen des Verlustes von £ös, ög aus),
nicht reflexiv 6 narnp: 6 narhp abrod (nbrod 6 narnp, 6 TaTnp Exelvov, Exelvou
ö rarhe). Seit dem spätern Altertum prägt sich der verringerte Nachdruck
von adrod, adric, adray auch in der gekürzten Form aus: neugriech. 6 nare-
oa ou (Tng, Toug, res) ‚pater eius (eorum, earum)‘, nordgriech. 7’, 7’; (wie
u, 0’); die reflexive Possessivität hat im Neugriechischen keinen besonderen
Ausdruck mehr (wie nhd. ‚sein‘, ‚ihr‘ reflexiv und nicht-reflexiv gebraucht
werden).
Während &6< (&<) schließlich nur noch in der Kunstpoesie vegetierte, blieb
eine andere Bildung vom Reflexivstamm auch in Prosa lebendig bis heute:
*Fhedioc Fhidioc Ldros Ldros ‚eigen‘ (1, 608 f.); seit dem Ende des IV. Jahr-
ı Das Neugr. kennt die adjektivischen (so das Pontische); s. Thumb, Hdb. ngr.
Possessivpronomina nur noch dialektisch V.? $ 143, 3.
202 B. Wortarten und Wortformen. III. Pronomen

hunderts v. Chr. erscheint {dtos im Attischen als Verstärkung der Possessiv-


pronomina, in der Koine seit dem II. Jahrhundert v. Chr. für &xvrod usw.
Damit ist wieder ein allgemein reflexives Possessiv geschaffen, wie in neu-
griech. röv &xurö you usw. ein allgemeines substantivisches Reflexiv.
&) Die Possessivpronomina.
Im folgenden sollen einige nähere Ausführungen und Nachweise zu den
schon berührten Erscheinungen der Possessivpronomina gegeben und deren
Substantivierung, ihr besonderer Gebrauch bei Verbalabstrakta, einige Be-
sonderheiten der Bedeutung und des Numerus besprochen werden.
1. Die Stellen für 06 und ös füllen in Gehrings Index Homericus je eine Spalte, die
für &u6g 11/, Spalten; noch etwa je eine halbe Spalte &6g und Au£repos, während Öp£repog
und og£repog (und erst recht die dualischen votrepog opwtrepog) sowie Ads bög Tedg opög,
die bei Homer bloße Nebenformen sind, stark zurücktreten; die geringe Frequenz der
pluralischen Possessiva ist sachlich bedingt und wird nicht etwa durch die possessiven
Genitive der Personalpronomina wettgemacht, die im Sing. wie im Plur. gleich selten
sind (vgl. u. S. 205, ß). Vorangestellt oder folgend! benötigen die Possessiva bei Homer
den Artikel noch nicht: relocınv Auvaol Zu& daxpua ooicı Beieooı A 42, yeipes Eual 166,
& nevdep® Z 170, nartpı & y 39, doch beginnt er auch ohne Not zu stehen: 6 oöv yEpaz
A 185, röv &uöv x6Xov A 42, narnp obuös @ 360, Tau@ xexapıousve Yuu@ A 608, Tov Eöv
re Ilödxpyov\W' 295, & & xHra& M 280, Ta & Zpya ı 250 u.a.,r& & Sonata 8153 u.a. Nie steht
ein Artikel bei &uöc, Öuös, Te6G, opös, die alle auch nicht substantiviert werden. Später ist
die Artikellosigkeit dichterischer Stil (wohl schon &uög re rarnmp xai o6g Hes. E 633,
dann oöv £pyov Aesch. Prom. 635 u.ä.) oder Ausdruck der Indetermination (z. B. oög
&raipog ‚ein Freund von dir‘ Plat. Lys. 204a) oder des Prädikativs: n&rep, oög eiuı Soph.
Ant. 635.2 In Prosa ist die übliche Wortfolge z. B. (6) &uög &8eApöG; gewichtiger ist hier
Nachstellung des Possessivs mit wiederholtem Artikel, z. B. röv xrmudrav ooı r@v Zu@v
xiypnuı ö rı BobXeı Dem. 53, 12.
2. Die Möglichkeit der Substantivierung teilen die Possessiva mit den übrigen Adjek-
tiva (vgl. o. 8.174 c«), insbesondere auch mit den übrigen pronominalen Adjektiva.
Außer äuös usw. (s. unter 1) werden alle Possessiva seit Homer auch substantiviert
gebraucht, bes. im Neutrum. Vgl. öyeır 8° oörT’ &p now ad &uolg ldeg odrT’ &p’ Ey& aolg
(‚meine, deine Leute‘) Y 205, oög ı 529 (s. Fußn. 2), dp9ög tüv ye o@v teXeig Unep Soph.
OR 1448, ob ev rolvuv drkyou nv onv (scil. yovaixa) Xen. Cyr. III 1, 37, att. 9 &yn (scil.
yi, yvaun) u.ä.; Neutr. Sg.: ob y&p &uov (ein Wort von mir) nadıyayperov A 526, td ev
euöv Pind. I. 8 (7), 38, 7ö robrov mov A robuöv oxoröv Soph. Ai. 124, 6 oöv Soph.
El. 251, obrw rö &uöv Zyxeı Hdt. IV 127, 76 ye &uöv (acc. absol.) Hdt. I 108, att. roduöv
fast gleich &yw (7d d& 8 &uöv re xal Ti ung Texvng oıy& ‚von meiner Person und meiner
Kunst schweige ich‘ Plat. Theaet. 161e); Neutr. Pl.: ooioı ß 369, r& & ppoveuv © 430,
att. T& &ud, od, Auerepa, Öuerepa, op&repa von allem, was einen angeht (vgl. die Wörter-
bücher). x
3. Bei Verbalnomina stehen die Possessiva der 1. und 2. Person (außer &uöc, Öuöc,
reög) gewöhnlich parallel dem Subjekt des Verbs, dessen Sippe sie angehören, z. B. 28-

1 äuds (&uöc, &uoc) steht bei Homer fast sich etwa die Waage bei reög und opöc, was
immer nach: rarep’ &uöv(Andromache von durch Metrik und Formelhaftigkeit bedingt
sich und ihrer Mutter) Z 414, wEvog duöv sein wird (vgl. z. B. nartp reöc, Ava teöc,
(Hektor zu den Troern) © 178, v&as duds dpdaruoicı reoicı Od., aber tes innoE 230,
(Aias zu den Achäern) N 96, auch getrennt: edv YEvog, Ertog, KEVOG, oBvoua;ueveiopo Od.,
xeipag Es Auds (Diomedes) K 448, rörıv aber opototv &vi neydporoı A 76, opoig Öyeeo-
nepatäeuev aunv Il 830, voran nur kung yig owv 2 231.
Erreßnv (Odysseus zur Mutter) A 166. 481; ® Die Homerstelle ei &reöv ye oög elu,
für öuög ist der Stoff zu spärlich (nörıv rarmp 8° Zuög ebxenu elvaı ‚wenn ich wirk-
Öunv E489, nörıs dun N 815, Öu& ernuar(e) lich ein Sohn von dir bin, du mein Vater
«375 B140, dung Eni nelpaoı yalng ı 284); bist‘ ı 529 müßte später gleich lauten.
Nachstellung und Voranstellung halten
1. Personalpronomen. e)«) Possessivpronomen 203
SeLoev yap £unv Ermaydov &virhv x 448, aber auch-parallel einem Objekt (in einem belie-
bigen Kasus, auch mit Präposition). Selten steht das Possessiv mit Subjektsbedeutung
neben einem gen. object: rag &uäg .... Autov duapYopds Soph. OR 572, rodudv alua ratpög
Soph. OR 1400. Mit Objektsbedeutung stehen die Possessiva parallel einem Akk. des
Verbs: adrap &uöv anp Axımvov ... of no9f T 319 ff. (vgl. AK ve 066 te nödoc... Io-
yöv armöpa ° 2021., raus röd@ Soph. OR 969, lat. desiderio tuo Ter. Heaut. 307),
uiuver” Erreryöuevor töv &uöv yanov B 97 (vgl. yanelv rıva), eine... nv &urv aldS wedels
Aesch. Pers. 699, &ravra t&u& voudernuara (‚an meine Adresse‘) Soph. El. 343, ai eual
Sıxßorat Thuk. VI 90, 1, dı& 76 Auerepov S£os Thuk. 1 77, 6; zu &unv morıdeyuevov olel
Avypnv Kyyeiinv (‚eine traurige Kunde über mich‘) T 336 f. vgl. el xE uıv dyyaldaını Ldcv
& 120, Ayyeılnv narpös a 408 (rept rıvog Soph. El. 1111); parallel einem Gen. des Verbs:
of, rarep, npoundig Soph. OC 332, rrpovolg 7) re of x&un Eur. Andr. 660, parallel einem
‚Dat.‘ des Verbs: x& 8’ &u& döpa Kuörpıdog (codd. Körpıs) Eur. Hel. 364, ng &ufc Swpeäc
Xen. Cyr. VIII 3, 32, eövolg xl purla Try &ufi Xen. Cyr. III 1, 28, xapırı y 2un (vgl. xapl-
Teodaı) Antiph. 5, 41, & nv Önerepav Emixeipnowv (‚Angriff auf euch‘) Thuk. I 33, 3,
rlorıg Eur. Ph. 365; zu ai Öuerepaı &irideg Thuk. I 69, 5 halte man «ai av "Ernvav 2
Öuäs Eirides Thuk.III 14,1, zu dı& Tnv Zunv orovönv Antiph. 6,41 vgl. orousHv rıvog notel-
oYaı Hdt. I 4 (rept rıvog Plat. conv. 177c).
Diese Verwendung beruht auf Übertragung: da die Genitive der Personalpronomina
wie andere Genitive neben der possessiven auch die weitere Bedeutung des gen. subiect.
und obiect. hatten, gab man letztere auch den ursprünglich nur in possessiver Bedeutung
stehenden Possessiva. Vgl. noch Kühner-Gerth 1, 560 Anm. 11.
4. Wie nueig und neig für &ya und oo (s. S.243,b), so werden gelegentlich auch
Auerepog und Öu£repog für &uöG und oög gebraucht: &AX &ye deüpo, &vak, Iv’ Errog xal möHov
Anobong nucrepov (Odysseus zu Aias) A 561 f., rnvde nöAıv valoıg xal yevog Öu£repov Solon
fr. 7, 2 D.2, *Hon, roör6 ne Hekov, 6 tor plXov. ob yap Aneıds bnertpas Epliada Callim.
hymn. Del. 203f., &a4, Pin, ... dubverv, rörvia, SobAoıs Öneräpoig 226 f. Auf Homer-
stellen und auf dem gemeinsamen -w- beruht der Gebrauch von &uög für &uöc, z.B.
obxerı TAaoouaı Vox& yevos duov Öikocaı Pind. P. 3, 40 f., narepax Tov dudv Ex I6AoU xar-
&xtavev Soph. El. 279;1 doch geht duös (&uöc) überall bei Homer auf eine Mehrheit
(vgl. die Andeutungen o. S. 202, Fußn. 1). Immerhin zeigen die durchgehenden Varian-
ten &u-, daß die Auffassung von &uög als Nebenform von &uög verbreitet war. Vgl. auch
unter 6.
5. Im Attischen hat o6ö< oft verächtlichen Sinn (vgl. lat. iste): &yav ye Auneig xal TO
cöv A&yog Soph. Ant. 573, Ebv ta dinalo röv adv od Tapß@ Pößov Soph. Ph. 1251, nv onv
82 Küönpıv nö” Eyo yalpeıv Ayo Eur. Hipp. 113; vgl. noch Kühner-Gerth 1, 559,
Anm.10.
6. Von den reflexiven Possessiva stehen überwiegend die Nebenformen &ög und ög
für die 3. Sg., op6G und ogp£repog für die 3. Plur.? Bei Homer noch sehr häufig, begegnet
&6c bei ihm doch nur etwa halb so oft wie öc; beide Formen braucht Pindar, nur ög die
Tragiker, einmal Herodot, Fog ist äolisch und kretisch; &65 begegnet in dorischer Poesie,
bei Korinna in lokaler Form (tpınddwv &os löv xpeıoumg ‚die Orakelsprüche von seinem
‚Dreifuß aus‘ fr.5, 72f. D.2), inschriftlich uorspı heälı) IG IX 2, 250 (böot.). Viel sel-
tener und poetisch (Hom. Pind. Sappho fr. 10 D.2) ist op6g für die 3. Pl., auch prosaisch
operepoc. Vgl. z. B. &AMd Te xal neröniodev Exeı nörov &v arhdeoarv Eoioıv A 821., 6 yüp
adre Bin od narpög duelvav 404, 800’ oB no rıg &)) Erredwxe Yuyarpi 1290, Yeol 8° Kua navres
avsorav EE &dtwav opoD marpög Evavriov A 534, xeıvol SE opertpnorv Kraodarinarv ÖAovro
A 409, dv rnarep’ ”Axpwv’ Exdpuße Pind. O. 5, 8, radrmv neunov 6 Küpog &uväro Ta Adyo,
Iav yovaixa Av &yerv Hdt. I 205, röv Fov day Yönov alrızuevog Alec. fr. 102, 3 D.?, kret.
1 Die herkömmliche Scheidung von äuös am häufigsten; neben den Genitiven £oto
‚noster‘ und &uög ‚meus‘ ist unberechtigt. und &od, olo und od desreflexiven Possessivs
2 Nominative sind nur bei indirektem Ge- hat das Relativ nur oö (außer £& oö selten);
brauch (s. im Text) zu erwarten; tatsäch- uralt ist der Unterschied zwischen rel.ö
lich belegt sind nur hom. &65 &öv &ot &n. Im (ai. ydd) und reil. öv (ai. sodm) z. B. in
Gegensatz zum reflexiven ög sind beim re- Zebc 8 &dv npös düua A 533, Z. de mpg Öv
lativen die Nominative beiHomer ungefähr Aeyog Hılc) A 609.
204 B. Wortarten und Wortformen. Ill.Pronomen

4 Fi abräcs. 0. 8.201, & F& adden Alcman fr. 115 D.2, ei Lüv ’AxıMebs Tüv 5niav TÄv
öv ripı xpiverv Zuerte Soph. Ai. 442. Altatt. inschr. 7& operepa aör@v IG? I 29, 6.
‚Indirekter‘ Gebrauch ist Beziehung auf ein Substantiv (bes. Akk.-, Dat.-Objekt)
des eigenen Satzes, das nicht Subjekt ist, oder Beziehung auf das Subjekt oder ein
Objekt eines andern, irgendwie übergeordneten Satzes; vgl. &vdpaoı uapvanevos Ödpav
Evexa operepdwv ‚für Männer kämpfend um ihrer Frauen willen‘ I 327 (nicht Kapvapevoıs
zu lesen!), &6 re... 2BAnro npbs orhdog, Eh r& wıv GAcosv dAun II 752 ff., Tore d£ Zeug
"Exropı döxev F Xepadf) popterv (Achills Helm II 799 f., Odrıv Eya möuaTov Edopa LETA
olg Erdaporowv ı 369, thv more Nndebg yiuev Eöv dı& xardog i 281 f. und Tudeidn uev Süxe...
odoyavov dupnneg — tb 8” £öv rap vml Atdeınro — xal adnog K 255 f. (wozu Ss. Wacker-
nagel, Synt. 2, 92), N&orwp pdox’ 6 yepwv, 51T’ Erıuwmoaliueda aeio olaıv Evi neydpoLot
8 191 f., nöpev dE & (npnräpa) Datdınog ... 69° Eög Söuog Aupexdrube neio’ Eure voorhaavre
8 617 1., öppx rayıora Aatprn trade... naradebn, el 8N... xeivog... Axolaıv ÖdUperat, ol
ueudaoıv dv nal Oduoonog Pfionı yövov 8 737 ff. Der erste Fall ist auch vedisch; s.
Graßmann, Wörterbuch zum Rig-Veda Sp. 1619 unter spa 4-6.
7. Der weite Gebrauch der reflexiven Possessiva &ög (ös), op6g, op£repog.?
&öG (öc) als 1. Sing.: od ror &y& Ye tig yalng (‚als das eigene Vaterland‘) dövauaı YAuxe-
purepov Ko idtodaı ı 28, sg oböLv yAbxıov Ag rrarpidog HdE roxnav yiyveraı 34 f., EAN
alel ppeolv Tor Exwv dedaiyuevov Zrop MAoumv v 320; als 2. Sing.: Hdn y&p ve val &AA09”
En Erivuooev &perun) ‚denn schon ein andres Mal setzte er mir infolge eines Auftrags von
dir (an mich) den Kopf zurecht‘ 5 249,3 iv... ob d& ppeolv How lavIfig T 174 (stark be-
zeugt @peol ofjcıwv; vgl. auch 3 221. 264 II 36), «al Souacıv olaıv dvdoooıc & 402 (stark
bezeugt neben dauaoı ooioıv,' nur dies o 542), oo 8’ ei nAobrou Yuudg EeAdera Ev ppealv
now (W, ppeot ofjoıv Q®) Hes. E 381; als 2. Plur. oder Du. A 1242 (s. o. 8.200); als
3. Plur. ExnAoı oloıy &vi neydporoı vadelaro A 76 (stark bezeugt neben ogoioıv 2. u.),?
vıoouevav narep’ eis dv (nar&px öv Brugmann) (von den Musen) Hes. th. 71, xaxov, &
Xev ÄTAVTEG TEprwvrar xard Yuudv Ebv Kaxdv dupayarnavres Hes. E 58, &vena&ov Eros
oduvapov EX rpöode xapdta« Pind. P. 2, 91.
opös und op£repog als 3. Sing. (auch opeög als Neubildung zu opög nach &ög zu öc):
Me 9° dpa npoarn ItbE... ovv opoloıy rraldeocı Hes. th. 397 f., ög npoAınav op£repöv re
döuov GperT£poug re torfias @xero Hes. sc. 90, T& d& yuva raula opedz Eeıke yapas Alcm. 106
D.2, ogertpag 8° ob Peloaro xepolv Baxpup96yyoro veupäs Pind. I. 6 (7), 34, opertpag &orayn
yvapas arapßaxroıo reıponevog Pind. P. 4, 83 f. (vgl. auch O. 13, 61 f.), &xp&ruve oper£paug
ppeoiv Aesch. Pers. 900 (lyr.), vgl. (lyr.) 6 Suooeßts yap Epyov ner& ev miielova Tixteı,
operepa 8° einöra yevwva Aesch. Ag. 760; 2. Plur.: deöre, At’ Zyveners, op&repov rratep’
Öuvelouvoaı Hes. E2 (vgl. Wackernagel, Synt.2,95); 2. Du.: vu£ re xal opertpag Innos
Alem. 4 D.?, opeX d& rporl yobvara rinto Alcm. 46 D.2 (vgl. A 142 0. 8.200: Var. opod
2. Pl.). Auf Stellen älterer Dichtung beruht die weite Verwendung der Possessiva bei
Ap. Rh.: von &ös für 1. und 2. Sg., 1. 2. 3. Pl., von ög für 1. Sg., von op&repog für 1. und
2. Plur.; ähnlich bei Theocr. &ög für 2. Sg., op&repog für 1. und 2. Sg., in der Batrachom.
ENV yevenv &yöpeve 23, in später Poesie auch opdg für 1. und 2. Sg., opeös Ap. Rh. 1, 872
für 1. Pl., ferner opwttepog für 2. 3.Sg., 2.3. Pl. Näheres s. GEL s. vv. Weiterer Ge-

1 retseıav Anvool £u& Sdxpua A 42 gibt Plat. einzelnen Handschr.; in andern &%ore fi 2.
civ. 394 a indirekt wieder: xarmbxero reloaı &p. und &. 9) &. Eperun; Mo ren &. &oerun
robg ’Ayxauodg T& 8 ddurpun. Aristarch u.a. , &%o ef) &. &perufji Zenodot
®2 Brugmann, Problem 37 ff., JbbfelPh. u.a.; nur in Handschr. auch &%ore o 2.
Jahrg. 48 =N.F. 24 Bd. 117 (1878) 433- eperun (oder Dat.). Vgl. auch W. Leaf zur
444, Grundr.? II 2, 397f.; W.Hartel, Stelle. Über reptoxeo raıdög Eoio (oder &fjog)
Zeitschr. f. d. österr. Gymn. 27 (1876) 734- A 393 s. Schwyzer, BerlSh. 1938, 85 f.
742; C.Hentze, Phil. Anz. 8 (1877) 25-31; *In welchem Umfang sonst jüngeres
W. Christ, RhM 36 (1881) 36f.; Dyroff, oopög für ög (bzw. Fhöc) eingetreten ist, läßt
Pron. refl. 1, 51 ff. 73 1., Kvidala, Badäni sich nicht ausmachen; möglich ist diese
1, 201 1f. 220 ff.; Delbrück, Vergl. 8. 1, Annahme überall, in der Ilias A 534 A162.
491 f.;Schwyzer, BerlSb. 1938, 89 ff. Be- 302 A 90 3 202 II 18 & 231, aber auch in
denken gegen Brugmann äußert Wacker- der Odyssee, z. B. &rıoröuevor uevei ooW
nagel, Synt. 2, 95. & 262 p 431 » 183 (überall mit v. 1. opäv).
® Brugmann 09” &N 2. &peruf) nach
1. Personalpronomen. e)«) Possessivpron. ß) Possessive Genitive 205
brauch von og£repog findet sich auch in jüngerer Prosa, so für die 1. Plur.: EeßonYouv
TOAAXıG TÜV Auerkpwv Kyouevav xal Trepl Tv OpETepmv Ppouplwv... rp&ynara elyov Xen.
Cyr. VI 1, 10, &vayxaiov nwiv TO op£repov ed dtarideoder App. Mithr. 5, TN OPETEDA Yev-
varörnrı vevicnxanev Pol. XI 31, 6, bei Polyb. auch für die 3. Sing.: horöyeu de Ting Operk-
pxs rponıpecewg VII 14, 3 u.a.
8. Das durch folgendes «droß (-TFg, -öv) verstärkte Possessiv verlangt außer
Homer den Artikel; im Plural auch prosaisch, ist der Gebrauch im Singular auf die
Dichtung beschränkt. «örod usw. beziehen sich auf die in den Possessiva virtuell ent-
haltenen Genitive; es liegt also nur ein besonderer Fall des Typus Neoropen rapd vnl
Ilvroryeveog Baoıdnos vor (s. 0. S. 177, y, wo auch Beispiele mit Possessiv).
Sing. 1.und 2.P.: xAog.. . Euov adrod Z 446, &uöv abroß xpelog (Kyopedw) B 45,74 a’ abrhic
Epya »öıle Z 490, Aooou’ dnep... ons 7’ abroü xepafis urı. 0 261 f., Ipfvov... Zudv
röv abrng Aesch. Ag. 1323, &y@.. . nal r6 adv onebdouo’ &ua nal Tobudv aurfc Arov Soph.
El. 252, A&Andag Eydpdg @v rolg ooioıy &broö Soph. OR 416, röv Euöv u&v abrod Tod radaı-
TopoV oyedov on voulLmv Exrerofedoda, Biov Aristoph. Pl. 331f.; 3. P. refl.: odx &v $4 rıc
Avnp nenidorr En abrod Yuu@ K 204, nv 88 Tixrovoav Alnoı Toig olaıv adrod Iborexvov
raudoupytav Soph. OR 1248, indirekt rives abr® xolpoı Enovr’; ’I9aung EEaiperor F &ol
adrod INreg te dußctg re (sui ipsius‘); 8 642.
Dual: vwtrepov Aeyog aurav O 39.
Plural: adr&v yap ogerepnowv dracdailmoıv öAovro a 7, Du£rtepog.... Buuög veneolleran
adrav B 138, yvövrag örı noAb And Ti Auerepas aurav uEeiouev rietv Thuk. VI 21, 2,
Tapaornte BE rıyı nal Tode, TTOAD TE ANO TÄG NuErTepas abrav elvau Thuk. VI 68, 3, ol ’Apyelor
To operipw adr@v xepa mpoe&däavres Thuk. VIII 25, 3, oix&rag Tolg opertpoug abrav
Erıxadodvrar udprupag Antiph. 1, 30, tois Auertpoig aör@v piroıg Xen. an. VII 1, 29, dray-
yeliate Toig Öuertporg aurav rratct Lycurg. 141.
9. Die gleiche Fügung haben auch törog und oixelog als reflexive Possessivader3.Pers.:?
ös... av d’ aurod LöLwv (xtdtovund LöLov codd.) obdev Erıotpepera Theogn. 440 (aöroV D.2),
76 te ldtov rd adrod duarnpd&acdar Antiph. 5, 61, ei ev Ye vouilovon tig TTölewg ed Trpar-
Tobong xal ra Ida op&v aurav Aueivov Av pepeodaı Andoc. 2, 2, t& yap Ldıa T& opETEp’ auTiv
3, 36, rag oixelac Hua@v Auapriag Thuk. I 144,1, robuov idıov Isocr. 6, 8, roig aur@v Idloıg
rpoo&yeıv töv voiv 8, 127. 7& Öu£repa dia Dem. 19, 307. Für Eaurod usw. tritt erst
nachklassisch {810g ein: &&v SE Tıyeg eig mV Lölav ypelav Eevındov EAarov Xoullwcıv Pap.
Rev. Laws 52, 13. 23 (2582), eüploxer.... röv ddeApöv rov iStov Ev. Joh.1, 41, nept
zöv idtov BıßXtov Galen (Buchtitel); spät tdtog Yavaros ‚sua mors, der natürliche‘
(s. GEL nach W. Schulze, Kl. Sehr. 159 A.5)7 Vgl. Mayser, Pap. II 2,731.,7122,
65; Blass-Debrunner” $ 286, 1. Im Neugriechischen heißt ö iötog ‚selbst‘; ähnlich
wie 6 &uög ldrog usw. wird 6 (£)dinög mov (coV, Tou, ng, LAG, ac, Twv Oder roug) ‚der
meinige‘ usw. gebraucht, z. B. «drö To PıßAlo elvar did nov ‚hie liber meus est‘, we
Sbvanı duch rw ‚mit eigener Kraft‘; dwxög ist wohl kontaminiert aus idtog und eldLxög
‚specialis‘.

ß) Die possessiven Genitive der Personalpronomina ohne und mit aurod


(2706, -Töv).
1. Possessive Genitive der Personalpronomina (auch in reflexiver Bedeutung) ohne
abrod usw. Sie werden vor- oder nachgestellt. Das Regens hat bei Homer keinen Artikel;
in der spätern Sprache steht bei Determinierung der Genitiv vor oder nach dem arti-
kulierten Substantiv.’
1 Nichts beweist &&v Eonolg AAMorploug (mänigen, mänsen, mänzen, mänzgen), dıni.
operepi{nric, wenn einer sich aneignet‘Plat. gen, ırigen.
leg. 843d. Zunächst sagte man wohl nur 2 Vgl. spätlat. proprius Hofmann, Lat.
opereptilovraı ‚sie eignen sich an‘, dann Synt. 472.
aber auch ogerepılöucda, opereptleohe und 3 Wenn der Gen. nicht das einzige Attribut
zuletzt Singularformen (Wackernagel, ist, kann die Wortfolge infolge rhythmi-
Synt. 2, 79). Denominativa zu Possessiva scher Bedingungen eine andere sein: eig nv
kennt auch das Sehweizerdeutsche in alter xdrw nov xoırlav Aristoph. ran. 485, n do-
und neuer Zeit; es gibt aber nicht bloß xo0ca AHuav rrpörepov owppoobvn Thuk.132,
sinen und sznigen, sondern auch möänen 4. Vgl. Kühner-Gerth 1, 619,4 u.Anm.2.
206 B.Wortarten und Wortformen. IlI.Pronomen

Orthotoniert d&ep 2ueio Z 344, weiter bei Homer nur o&o 8’ dorex A 174, ai yüp ar’
odarog ein &uod Eros X 454 (Var. 2ued), oelo ueya „Atos m 241, ppläas ed (v. 1. el) Aopinv
7446, andere Auffassung ist möglich für E 214. 811 O 76 & 100; dazu kommen aber
noch einige Stellen, an denen Zenodot &ueio oslo statt Zuoio ooio gab,! und einige mit
&fo(c) = ooö und &avroö (0. S.199 Fußn. 1); später &uo0 & popri« Aristoph. vesp.1398,
Tas Anuas &uod Aristoph. Lys. 301, &uod rd uev oöux Andoc. 2, 24.
Enklitisch uev &xpuyev öpunv I 355, weiter bei Homer nur xal u£v neu PovAcwv Eüvıev
A 273, wev xoupıölnv KAoxov N 626, eb xparog N 293 (auch ed, ol, Zen. oö). 311 (auch
&d, ol), ocu Pla yobvara v231, neldeıg 81 neu Yuuöv d 230; später Ey@ buäg Ürip Tod a-
zpöG ou redveörog alroöu.aı Antiph. 1, 23, ob8’ &redopußnrö wou n yoyn Plat. conv. 215e.
Im Plur. (ohne die Möglichkeit scharfer Scheidung zwischen Orthotonese und Enklise):
Hudov nepardg ı 498, Aucav... dönla) u 187, Boos 8’ pa optwv u 348, Önewv elAbaraı xe-
oral v 351 f., Ta xE opewv yobvar’ &Auca w 381 (in x 219 kann Öu£wv statt zu Pixg zu
dpeABueda gehören); später ewVXoyhoxı BouAöuecda robg rarspaz nu&v Aristoph. eq. 565,
robg Eupudyoug &dedıoav spav Thuk. V 14, 2; mehr bei Kühner-Gerth 1, 569, b.
2. Possessive Genitive der Personalpronomina in reflexiver Bedeutung mit «broö bzw.
Euaurob USW.
Die getrennte Form ist selten: xar&iedas ravrav ’Apyslov oco 7’ abrod undex Auy-
px ° 369.
Die attributive Stellung des possessiven Zuaurod usw. beruht darauf, daß z. B.
Tov Zuxvrod rartpa auf röv Zudv abrod rarepax zurückgeht (vgl. 0. S. 205, 8). Die Beispiele
mit &avr-, adr- für 1. und 2. Pers. s. schon 0. 8. 197, C. &uxvrod usw. stehen zunächst als
besonders nachdrückliche Formen: &p’ &peAnoaıg &v tı Töv oaurod piXov; Aristoph.
Plut. 1134, röv ye &wurig KdeApedv yıyacxeı Hdt. III 68, 7} £uxvroö nera ray rosuLwrd-
av erepyouaı Thuk. VI 92, 2, Ößptler yovaina nv £xvrod Ps.Andoc. 4, 15, Ey rolg Euaxurod
Aöyoıs rrepırintw Aeschin. 2, 144; im Plur.: Stxaıov Hu&g unre TÜV naTepwv xelpoug palveodat
unte Nuöv adr@v THG Soöng Evdeeotepoug Thuk. II 11, 2, Enioxebaode xal ta Toy Inrov
xal Ta buav adr@v önia Xen. Cyr. VI 3, 21. Doch stehen sie sekundär auch ohne be-
sondern Nachdruck: (A&yovo:) elpwräv Exkornv abrewv, Öxou eln 6 &wurng &vnp Hdt. V 87
(indirekt), Zrpxrovixmv, Thv Eauroo KdeApNv, dtdwcı Leid Thuk. II 101, 6, idövrı aöro
THv oNV dbvanıv TTEÄLV ATTAPLXOXEVASTITATA TA Exrurod paveitaı Xen. Cyr.V 4, 42; so im Plur.
&xurav (seit 400 v. Chr. statt operepog adrav): ol Auxedaunövior T@V ExUT@V OUUHLAXMV
xareppövovv Xen. hell. IV 4, 17, robg veoug olg &Eeotı TÜV Exnuröv ToAır@v rrpoixa Euveivar
& &v BovAwvraı Plat. apol. 19e. Weiteres Kühner-Gerth 1, 570. Indeterminiert ohne
Artikel: Kaußbong .. . altes "Ayo duoyarkpa... Av ’Anplen... Yuyarnp xrA.... Tabrnv
5n nv natda 6 "Auaaıg... Amontuner &; Ilepoas a; Ewurod Yuyartpa (‚als eine Tochter
von ihm‘)... anereube @g &. 9. Stdog Hdt. III, 1, Alavriön Yoyarspa &xvroü ’Apyedlunv
Eöwxev Thuk. VI 59, 3, ri orparı& npooraßerv Ep Tauav Exurod Unxpyov VIII 87, 1.
Schon früh muß opöv adray statt op£repog (oPdT) aur@v gesagt worden sein, indem
op&v aur&y auch in Prosa ohne Artikel stehen kann. Nachdrücklich opäav 7’ adräv ande’
£xa&orn T 302, ohne besondern Nachdruck ol yap ue naides natlovres op&wv abrav Eorhoavro
wer Hdt.I 115, r& dvöuara dtanpdrrovraı op@v abräv TPOOYpAPFVaL Eis THVv oTNAnV
ys.18, 72.
3. Alleinstehende «droö aörhs aurüv in reflexiver Bedeutung (vgl.0.8.196, 8); in Prosa
attributiv gestellt. Vgl. auch o. S. 194,2. Gesichert für Homer, Hdt., Sparta.
In Haupt- und Relativsätzen: rel, ög rıs dvhp AKyadds nal Eykppov, rhv abrod (‚die
Seine, suam ipsius‘) piteı ... &G xal Eya Thy &x Yuuod PiAcov doupixentnv rrep Lolaav
I 341 ff., aurav yap anwiöued” Appadinaı x 27, obxerı xelvos TIg abrod YAwoong Kaprepög
Theogn. 480,° z&de &vixahe Aauövöv ror abro redpinrör Del.3 12, 6f. (um 450, Sparta),
Evheßöhaug hinnorg Ex tüv abro hinnöv ebd. 2.20 ff., Bondeiv oBSels ETOAUN EX TG MÜTÄV
praxis Thuk. III 22, 6, av re napouotav ray ahro[d n]upevepdvike 6’ Anmdarıös Del. 109, 34
(um 3202, Epidaur.; vgl. &opn r& abrod rmpöowonov GDI 3339, 66). Vgl. noch Kühner-
Gerth 1, 564 A. 3; 565 A.5d.

1 Vgl. Schwyzer, BerlSb. 1938, 90. ® Diehl schreibt bei Tyrt. und Theogn
° Über andere Beispiele s. Kühner- überall «b-, nicht kan va
Gerth 1, 620, Anm.3.
1. Personalpronomen. e) ß) poss. Genitive. 2. Demonstrativa. a)ö4 16 207
Indirekt (in Infinitiv- und Partizipialkonstruktionen, Nebensätzen; vel203521998u1)E
Selnonev... möpyoug bhmdobg, ellap vnav re nal abräv H 337, hv 8° abrod npoAınövra
ÖAW... . TTT@XeVerv navrav Eat’ dvinpsrarov Tyrt. 6/7,3 D.2, (ÖnoINsona«) röv abroO vresvev
eb rxoxsuev Theogn. 1009, Seuxtvovres, un al uev..., h 88 abrav voog drroxAnıcHN Hdt. I
165 (vgl. II 133), robg aör@v PlAoug &yvoodvreg &xrewvov Thuk. I 50, 1 (wel ls):
6 Bevopäv delta... auorparedechar' el dt un, abröv &äocı (‚ihn allein‘) Xen. an. VII 4, 20,
önop de al & nörep narablaıp palvaraı yapırep dvramodıdßocn rolp abräp ebepykraup,
ürrkpxnv ta. Del.® 425, 16 ff. (III/IT, Elis).
4. Alleinstehendes «drod aöräg aöräv in anaphorischer Bedeutung (vgl. o.S. 191, ß), in
Prosa in prädikativer Stellung: # iv« und’ dvon’ abrod (des Telemach) &v dvdeunorot
Alnnrau 8 710, ol 8° dnarovr’ Aup’ "Elrevar Dobyes re] xat nörıs adrev Alc. 74, 15. D.2,
Enexv dE... xara vorov re adrhs Yen Hdt.I 9, oreiiag abroö (des Ägypterkönigs) rhv
Yoyarspx Eat dounin &Eeneurne Zn’ Ödwp Hdt. III 14. Dagegen haben die possessiven
Genitive robrou, &xelvov usw. attributive Stellung: unrnp 4 &xelvou nal 6 narhp 6 &uöc
Andoc.1, 47, 5nd röv rplßwva xaranxdıveis töv robrov Plat. conv. 219 b; doch nicht ohne
Ausnahme: oi dvayxatoı &xelvov Isae. 9, 10, Tobrwv T& owuara xaraxatercı NT Hb. 13,
11; vgl. Kühner-Gerth 1, 619, 4 a.E.; Blass-Debrunner? $ 284, 3.

2. DEMONSTRATIVA UND VERWANDTES!


Lit.: (außer der 1, 610 Fußn. 5 genannten): A. Funk, Über den Gebrauch der Pro-
nomina o0rog und öde bei Homer. Progr. Friedland (Neubrandenburg) 1860; ders.: Auf
Homer bezügliches [oörog, öde, &örwg], ebd. 1871; Ph. Braun, Beiträge zur Lehre vom
griech. Pron. öde und oörog bei Aeschylus. Marburg 1879; ders.: Der Gebrauch von obrog
in der Ilias. Marb.1883; J.E.Harry, The omission of the article with substantives after
obrog, öde, &xeivog in prose. Trans. Am. Phil. Ass. 29 (1898) 48-64; L. Radermacher,
rooodrog. RhM 55 (1900) 482f.; W. Havers, Das Pronomen der Jener-Deixis im Griech.
IF 19 (1906) 1-98; V.Magnien, L’emploi des demonstratifs chez Homere. BSL 23
(1922) 156-83. — Delbrück, Vergl. Synt.1, 498-510; Brugmann, Grundr.? II 2,
310-47; Witkowski, HSG 329-43; Wackernagel, Synt. 2, 1041-10; Mayser, Pap.
II 1, 73-76; II 2, 78-84. - Behaghel, DS 1, 280-95.
a) Das ererbte allgemeine Demonstrativ 6 9 6 (besser ö N rö) mit der
sog. d&r-Deixis? erscheint noch im ältern Griechischen oft, substantivisch
und adjektivisch; es steht anaphorisch (d.h. auf Bekanntes, Erwähntes
zurückweisend)? wie vorwärtsweisend auf Folgendes, das dem Sprechenden
schon vorschwebt (bes. auch im Relativ- oder Konjunktionalsatz).* Demon-
stratives ö 7 76 geht zunächst auf den Raum, dann aber auch auf die Zeit
und überhaupt auf gedanklich Vorgestelltes. Das Gesagte gilt meist auch
für die übrigen Demonstrativa. Der Gebrauch von 6 % rö ist jedoch schon
oft formelhaft, außerhalb der Poesie durchaus; doch haben einzelne Dia-
lekte wie das Attische auch Anwendungen festgehalten, die Homer nicht
kennt. Frei gebraucht erscheinen bei Homer und häufiger außerhomerisch das
relative 6% 16 (u. CIV5cß7), das vom anaphorischen Gebrauch des Prono-
mens ausgeht, und 6 # 76 als sog. bestimmter Artikel; über diesen und über
seine pronominale Grundlage ist 0.8.20 ff. unter dem weitern Begriff der nomi-
ı Die gleichen Unterschiede wie die de- monstrativpronomen. Curt. Stud. 2, 251
monstrativen substantivischen und adjek- 323.
tivischen Pronomina zeigen die demonstra- 4 Von den im Gebrauch nahestehenden ov
tiven Adverbia, z. B. nö(g) oörw(s) Ade E- ol &, abrod -TiiG, -TÄ -TTj, -Töv Av usWw., Akk.
xeivoc; Ss. 1, 623f. Die Unterstützung der wıv vv = nhd. seiner, ihm, ihn, worüber 0.
Demonstrativa (und Personalpronomina) S.190, c, unterscheiden sich roö Ns, r® 77,
durch Gebärden ist nicht zu unterschätzen. zöv rhv usw. ="nhd. dessen derer, dem der,
24, 610, 2 und dort Fußn. 4. den die durch das ihnen eigene deiktische
s Vgl. E.Windisch, Das anaphorische Moment.
Pronomen und sein Unterschied vom De-
208 B. Wortarten und Wortformen. III.Pronomen

nalen Determination ausführlich gehandelt (dort S. 20, b Beispiele für die


demonstrative Verwendung).
ökann auch von einer 1. Person im sachlichen Werte von 2yo, auch als Verhüllung
von &yo, stehen: rourn 8° &vdpeooı nernosı näoı, udAıora 8°’ &uol’ Tod yap xpdros Eat’ Evi
oltw X 353 (vgl. « 359. @ 353). Wichtiger ist der besondere Gebrauch von ö yes, 6 &.
Verständlich ist, daß ye das Subjekt ö hervorhebt, ö d£ als neues Subjekt auftritt (vgl.
z B. Epusa &Ehyyenev' 6 8° 2&&meev "Apna E 390). Aber ö ye und 6 d£ nehmen scheinbar
auch lediglich ein vorangehendes Subjekt auf, ohne daß Feststellung der Identität
notwendig wäre; z. B. od 8° ’Ayantuvov Afjy’ Epıdog .. ., &AN ö ye ri. A 320, eig ö neo”
H &oxov norhoeran fd ye SobAnvI'409, eir’ in debl’ lmoı...., elr’ En’ dprorepa vol yeM 240,
Hroı navels H 6 ye Anöninxrog yevöuevog Hdt. II 173; auch beim ersten Glied der Dis-
junktion: rarhp 8° &udg &MModı yalns, Tası 5 y’ redvnxe B132. Für 6 de vgl. ro nev &uap9”,
6 $& Asöxov... BeßAyxeı ‚den fehlte er, traf dagegen‘ A 491 u.a., ol Aaxedaunövior ’Ap-
xadov ulv TÜV &AAwv Areeiyovro, ol d£ (die gleichen Lakedämonier) Eri Teyenras Eotpa-
tevovro Hdt. I 66 u.a., auch überhaupt ohne Gegensatz: aörög 8° Ex Ödtpporo yanal
Yöpe . . ., 6 E yeppddıov Adße © 320, abrol Evraüda Zuevov &g TO Äxpov Xatexovres’ old ob
xareiyov Xen. an. IV 2, 6. Mehr bei Kühner-Gerth 1, 656-58 (mit Lit.). Auch in der
ältesten altindischen Prosa wird scheinbar ein Subjekt in einem oder zwei folgenden
Sätzen durch sd (= griech. 6) aufgenommen. Sowohl ai. sd als auch griech. ö sind je-
doch in solchen Beispielen nicht sowohl Subjekt als Apposition zum Subjekt und zu-
gleich zum Verb und bedeuten etwa ‚als der‘, ‚in dieser Situation‘, ‚da‘; im Griechischen
hielt sich dieses ö nur durch den Anschluß der auf die ganze Aussage bezüglichen, aber
dem Satzanfang zustrebenden Partikeln ye und 82. So überzeugend Delbrück SF 4,
139, Vergl.Synt.1,504; Brugmann? 488. Vgl.0.8.188, 3 (ob ye, ob d£) und u. 8.210, £.
b) odrog, öde u. ä., (E)xeivos; nörös, &AAog Erepoc.
«) Während das außer im Arkadisch-Kyprischen ziemlich überall vor-
kommende oörog alrn roöro nur ein schallkräftigerer (ursprünglich hervor-
hebender) Ersatz von 5 9 16 ist, darüber hinaus freilich auch dü-deiktisch
(Demonstrativ der 2. Person, lat. ıste) sein kann, haben andere Erweite-
rungen von ö ausgeprägte ich-deiktische Bedeutung (als Demonstrativa
der 1. Person): öde (nicht thessalisch; verstärkt att. 68t, arg. rovdcovEv),
böot. rut! el. rot, thess. öve (verstärkt ark. rwvı Gen. Sg.), ark. kypr. öw;
vgl. 1, 611 f.?2 Seine jener-deiktische Bedeutung (Hinweis auf nicht im Be-
reich des Sprechenden, also ferner Liegendes) verdankten (£)xeivos und dor.
nvog dem in ihnen enthaltenen &vo- (1, 613, c). Über den Artikel bei oöros
usw. 8.0.5. 25, fx. Die der-deiktische Bedeutung von ryAtxog, T60(0)oc, rolos
u.ä. (1, 612, C-9) ist neben den Begriffen des Alters, der Größe, Anzahl,
Beschaffenheit in zweite Linie gerückt. Nur als unselbständige Reste finden
sich xı- ‚hie‘ und £- ‚is‘; andere Demonstrativa, ebenso «brös, sind zu Per-
sonalpronomina geworden (vgl. 1, 613, d und e; o. S. 191, ß).
1. Für dü-deiktisches oörog vgl. & odrog Alas, debrepov o& rpooxaA& Soph. Ai. 89;
o0r0g, a8... ara Boph. Ai. 71 f., abrn, Tl XAmpolg Saxpboıg reyyeıs xöpac; Eur. Med. 922,
obrog ob... un babaong Eur. Or. 1567, & oörog, oörog Aristoph. vesp. 1364, Edeioxs, obroc;
Aristoph. Lys. 437, bei imperativischem Futur: & Dodmpebc, Ep, odros ’AroAAddwpog,
od repineveig; Plat. conv. 172a (nachher ’Arorödwpe).EbßovAtdng obrog , Eub. iste‘ Dem.
57, 8, s. auch 1, 600 Fußn. 1*. oörog steht auch für schärferes ö8e von dem, was der
Sprechende wirklich oder in Gedanken sieht: rig odrög &or’, ddp Soph. El. 1346, ein
GE Te Tobrov Dpod Xpövov rarteiv Pind.O. 1,115, raöra« ‚diese Welt‘ Plat. Phaed. 75e (v.1.).-
ı Belegt nur substantivisch böot. rot 3.Jahrh.v. Chr.; öde (auch adj.) in Böotien
rpärov&orporevadn ‚diese haben zuerst mili- nur poetisch und jung (seit 2003); s. Claf-
tärisch gedient‘, rui areyp&dbavro &u reito- lin, Synt. Boeot. 44f.
pöpas ‚diese ließen sich einschreiben als ? M.Lejeune, Sens et emplois des dem.
Peltenträger‘, öfters in Militärlisten des öve,övı, öw. Rev. de phil.69 (1943), 120-40.
2.Demonstrativa. b) oörog usw. 209
Für öde, bei dem das deiktische Element am stärksten ist, vgl. "Exropog Hde yovn Z 460,
Nueis olde repippalouede navres a 76, oldv tı roröv röde mög Exexebdery Huerepn ı 348;
98° Ev yuepg Soph. OC 1612, Hde f) Huspa Tolc "EMnor neyiAov xaxöv &pkeı Thuk. II 12, 3;
68€ auf &y& bezogen: &vSov nev &H 88° adrös &ya @ 207, öde ou rapeını Hdt.I 115; att.
(6) &vnp öde oder öde, hde (z.B. tHodE ye Coong &rı Soph. Trach. 305) verhüllend für 2y&
(Kühner-Gerth 1, 630. 643); ebenso ö3e statt &udc, Yucrepog (ebd. 643). Auch Ver-
gangenes und Abwesendes kann durch ö8e als gegenwärtig aufgefaßt werden, z. B. roic
rarpög (poveüct)' elta rolode dourebw Bix Soph. E1.1192 und od8’ avdpds Odvoonog Y352. —
£xeivoc kann insbes. auf einen Verstorbenen gehen, z. B. teXeurnoavrog Kiewvöu.ov. &xeivos
y&p xtA. Isae. 1, 1 (aber Soph. El. 540 lebhaft node für die geopferte Iphigenie).
2. Nur oörog und &xeivos können seit dem 5. Jahrh. den Unterton der (günstigen
oder ungünstigen) Notorietät haben oder, im gleichen Satz wiederholt, ein nach-
drückliches «drod -räg ‚eius‘ usw. darstellen; z.B. Exovreg Tobroug ToDg TTOAUTEXEIG Yı-
rövag ‚pretiosasillas tunicas‘ Xen. an. 15, 8, &v IIvYot roöro rd xardv dva9yua Plat. Gorg.
472a, 6 Auerepog Eraipog Ilpödıxog obrog ‚socius ille noster‘ Plat. Hipp. mai. 282c; r«
To Exeiv’ 57° &beypm (Subj. Doißos) xaxdk Soph. OC 87, vuxrög xeivag Eur. Iph. T. 205,
8.’ "Ertyovov &xeıvovi Aristoph. eccl. 167! und rpıdpevor rap& Tobrou Tobrw TAG Tiuds
dıEXuoav Dem. 29, 7, xeivog 7’ Exeiva (‚sua‘) orepyero xayo tade (‚mea‘) Soph. Ai. 1039,
Tv yap Exelvov al pöpov Exelvors Epepov Xen. an. V 5, 7 (in Prosa gewöhnlicher z. B.
Exelvoug... .xoroos Xen.hell.III2,9). Korrelativ ist gewöhnlich oörog, seltener, aber
lebhafter öde, z. B. roüro BE roı £ptw 6 u’ dvelpenu I'177, rplv 58° 2Enxoı Xpövos, & ri. Soph.
Phil.199; der Relativsatz kann auch vorausgehen (so auch xeivog: in den dirae Teiae drei-
mal dorıg... ., XEvov An6MLoIaL xal abrov xal yevog td xevö, zweimal ohne xevov Del.3 710).
3. Mit Recht gilt im allgemeinen oÖrog als rückweisend, öde als vorwärtswei-
send? - aber auch die umgekehrte Verteilung ist möglich; &xeivog ist nicht selten rück-
weisend, und alle drei können ein vorausgehendes Satzglied aufnehmen oder eine fol-
gende Apposition (auch Inf., Ptz., Nebensatz) vorbereiten (Kühner-Gerth 1, 660f.
658f.); vgl. auch den korrelativen Gebrauch am Ende von 2. Die allgemeinen Ge-
brauchsweisen zeigen rxüra uev obTw N TEAE@, yEpov, &G OD xedeleis" N yes yor TödeE
eine 8 485, radra ev Auxedauuödvior Aeyovot..., TAde de Eyo 'ypapw Hdt. VI 53, rexunpıov
de robrou xal röds Xen. an. I 9, 29; zu anaphorischem odrog gehört auch xal odrog (ion.
att. ‚und zwar‘, lat. ‚isque‘; xal taör« ‚idque‘, att. ‚gleichfalls‘, lat. ‚et ipse‘).oörog kann
auch auf vorangehendes öde Bezug nehmen: ot... ratldes, r@v xal öde Av, .... 00TOG
d2 &vnwoboree Hdt.1115, bei Frage und Antwort: &g wor xal r6vd’ &Kvdpa meAupıLov EEovo-
unvns, dorıg 68° Zoriv I'167 (Antwort odrög y’ ’Arpelöng T'178; so noch 98° &oriv Y, ouLouo«
(nämlich die rarpix x9av), xal rabrng Er nA&ovres ai. Soph. Ant. 189, rdde... ralrc
Thuk. I 143, 5, aber auch - lediglich variierend — roöro xal nöXsıg Tropdei, T68” &vöpas
eEaviornoıv döumv Soph. Ant. 296, puAdooerov oörog o& xal ob rövde Soph. Phil. 1437).
Vgl. dagegen für vorwärtsweisendes oörog und rückverweisendes öde: el d’&ye dn woL
todro, Bed, vnueprig &vlores u. 112,9 8n Hyspovin obrw repinjAde (wie im folgenden ge-
sagt wird) Hdt. 17; oft roöro drı (ac), obrwg Gore und dixaumpara ev oöv rade (die
dargelegten) rpög Öuäs Exonev Thuk. I 41, 1, @de (wie beschrieben) ev Yarrroucı Thuk.
1I, 34, 7 (&8e so bei Hdt. öfter als im Attischen). Anaphorisches 2&xeivog (neben oder
für &brod usw.): naudınd notre &v abrod xal nıorörarog &xelvp (des bzw. dem Pausanias)
Thuk. I 132, 5, 06x &G dderyöV abrtc, KAM ws Avdpa Exelvng Lys. 14, 28, viög ind To
rarpl redpaunevog &v rolg Exelvou Adecıv Plat. civ. 558d.
4. Gegenüber 8&8e kann oörog das weniger nahe Liegende bezeichnen: eluara rar’
drcoßbs (deine Kleider)... rn d&, r68e xpndsuvov (meinen Schleier) Und or&pvoro avboonı
(Ino Leukothea zu Odysseus) e 343. Damit kann sich ein Wertunterschied verbinden:
ı Neben solchem &xetvos können auch ‚da haben wir’s‘. f B
öde oder odrog stehen: 68° Zxeivog &yo ‚hier 2 Nur rückweisend ist böot. oörog, sub-
bin ich, jener, den ihr sucht‘ Soph. OC 138, stantivisch (z. B. &rl Auxdavı" odrov Zdaxpav
88° elu’ Ey ooı xelvoc, övxrı. Soph. Ph. 261, zb ’Adavaiorn; &v odro; odrl ylvorn = att.
Ade oo xelm ndpa Soph. El. 665, oörog tour! ylyverau ‚macht aus‘) und adjektivisch
&xeivoc, röv ob Inresıs Hdt.I 32, &p’ oörög (z.B. obra t@ depyoplo) Claflin, Synt.
tor’ &xeivog, dv xl pebyouev; Anistoph. pax Boeot. 45.
240. Formelhaft att. 768° &xeivo, roürT’ &xeivo
14 H.d.AIL1,?
210 B. Wortarten und Wortformen. Ill. Pronomen

öde kann zugleich das Wichtigere, Geschätztere, oßros zugleich das minder Wichtige,
minder Geschätzte bezeichnen: robrw u:v (die wegen ihrer Langsamkeit getadelten
Pferde Nestors) Yeparovre xoueitwv, tade 82 voL Towolv &p’ Inmodguorg idüvonev© 109. Aber
gegenüber &xeivog kann odrog auf das Wichtigere gehen: xal (dei) ro Berrıorov del, [))
76 $äorov Amavrag Asyeıv' En’ &xeivo (nämlich +d $.) uev yap rn pboıs urn Badıeirau, ent
todrto de xrA. Dem. 8, 72.
5. Nach Ausbildung des bestimmten Artikels gilt in der Prosa für obrog, öde, Exeivog
und auch für aör6s ‚selbst‘ (vgl. u. 8.211, y) der Typus oörog 6 dvnp oder 6 dvnp
oöroc, der schon o. 8.25 Fußn. 8 erklärt ist (vgl. auch den folgenden Abschnitt ß).
Vereinzelte Beispiele finden sich schon bei Homer: «ai xUveg alde 7 372, roürov TOv &vanrov
o 114, xelvov... röv xdunopov ß 351 (in der Ilias zweifelhaft: 58° 6 Auooadng N 53, v.1. 6
y’ 6%.).! Artikellosigkeit ist bei Homer die Regel und hält sich wie sonst als Archais-
mus in der folgenden Dichtung (vgl. roöro Eros xar& nolpav Esıres O 206, AEEco TWd’ Evi
olxw 7 598, Auarı xeivo B 37; bei Pindar z. B. roöro Yedduarov xp£og O. 3, 7, rövde däLov
O. 5, 14 — beides unböotisch [vgl. 0. S. 208, Fußn. 1]; 78° &ravdporo r&yo Aesch. Pr.20
usw. Aber auch die Prosa kennt Artikellosigkeit als archaischen Rest, bes. Herodot:
Akyeraı 88 nal öde Aöyog III 3, Aeym Aöyov rövde I 9, r&de Zrnex III 21, Zrex trade III 137,
&G neparnv rabınv II 39, xar& xpövov xeivov V 82 u.a.; ferner nörcıg 8’ Exdrepor TAod’
Eyovreg Euunayxoug Thuk. II 9, 1; in attischer Amtssprache «a{de röreıs, rpınpeis aide u.ä.
(Meisterhans® 232). Sachlich geboten oder doch berechtigt ist Artikellosigkeit
selbst in Prosa (außer ß), wenn das Substantiv als Prädikativ gebraucht oder ein Eigen-
name ist, vor Relativ und in Formeln; so dtxnv rabrnv Er&$nxe ‚dies als Strafe‘ Hdt.I
120, xivnoıs arm neylorn 8% rols "EAAnoıv &y&vero ‚dies wurde die größte Bewegtheit,
Thuk. T1, 2,2 tabtnv texvav &xeı ‚dies hat er als Gewerbe‘ Lys. I 16;? &v roLotde Xwplotot...
&y roicı Hdt. III 111, Auspas Te Avapınvnoxouev Exelvng, 7} #tA. Thuk. III 59, 2; 7 Nixmpa
zou rodde (scil. yovn), AdroAdxw rTobrto Xen. symp.2,3.3,8; oÖrog &vnp verächtlich, z. B
o0rool Kup od naboeraı pAvapav Plat. Gorg. 489b, &vnp öde für Eyo (s. 0. S.209, 1).
6. Nur scheinbar ist attributive Stellung des Demonstrativs in Beispielen wie
ai uev av IleAonovvnolov adraı vnes Thuk. VIII 80, 3, waorög...., rap’ öv Av H orevn ao
6865 Xen. an. IV 2, 6, r& dpımouevo robro Evo Plat. Prot. 313 b; die Beispiele sind zu
verstehen ‚die Schiffe der Peloponnesier hier‘ usw. (vgl. o. S. 25, Fußn. 8).
7. ToLodTog ToLÖode, TOGODTOg TOOÖodE, TNALXoDTog nAıXöode werden, was den Artikel
betrifft, wie die einfachen roiog töoog nAtxog als gewöhnliche Adjektiva behandelt (dazu
stimmt auch roroürov rooodrov neben -ro). In attributiver Stellung z. B. töv Tooobrwv
xal ToLobTwv Kyadav Öulv... Exovres X&pıy Dem. 18, 305, substantiviert ti ooı doxei 6
rorodrog; Xen. comm. IV 2, 21, 7&Mx r& rorxdra Xen. Cyr. 12,2, oi nAıxolde var dLda&o-
Keoda $N Ppoveiv dr’ &vöpög TnAıXoöde nv pboıy; Soph. Ant. 726. In prädikativer Stellung
TOsKuTN N nEWTN TTAPXOXEUN TpöG Tov möAeuov Sterier ‚in solcher Stärke fuhr das erste
Expeditionscorps‘ Thuk. VI 44, 1. Artikellos &v oıxörn röxn ‚in einer solchen Lage‘ Plat.
conv. 203c, aber auch regelmäßig roıxöra eirev (z. B. Thuk. I 44, 1).
ß) Wie z. B. rpörepoı (AAYov o.S. 178 f.), so können auch die Demonstrativ-
pronomina zugleich auf ein nominales Satzglied und auf eine Verbalform
bezogen werden, z. B. xeivog 5 ye rponkporde veov pdorpaupewv Horaı ‚der
(nämlich Achilleus) sitzt dort vor den Schiffen‘ T 344, einov örı vYjes Exeitvau
erıni&oucı ‚daß dort Schiffe heranführen‘ Thuk. I 51, 2.
So noch xeivog 5 y’ &v Yorduo ‚Paris ist dort im Th.‘ T' 391, +ig 8° odrog xark vnas dvd
orparov Epyecı olog; ‚wer geht da‘ K 82, $üpa 8° &yav öde navra napxoytuev ‚hier bin ich —
zu gewähren‘ T 140, Eyxog ev röde xeirau Zr XBovög ‚liegt hier auf dem Boden‘ Y 345,
vnög SE nor nd (hierin Ithaka) Eornxev Er’ &ypod voopı nöAnog & 185, EA öde yap 8n Baoı-
ı Die freie Stellung des Demonstrativs neyamı Te eln raüra Edym xal loyupd (statt
in Beispielen wie hde Zrexev N) yf robs rrpo- raüra ein u. x. t.£&.) Xen. Cyr. 15,3.
yövoug Plat. Menex. 237e, n nıapk xevaA ® Auch hier kann das Prädikativ durch
rapaöaxoa abım Dem. 18, 153 setzt den den Artikel als determiniert bezeichnet
Typus n d’aexovox.... yovn xiev A 348 fort werden (o. 8.24, Fußn.7), z. B. voutlov
(OES 212 Zus. rabryv nv Kopareıav elvarı Aöyov ‚dies sei
?® Die gleiche Stellung, z. B. A&ywv as die sichere Lehrweise‘ Xen. comm. IV 6,15.
2. Demonstrativa. b) oörosg usw. 211
Aelg yapag... yapei ‚doch sieh, hier kommt der Landesvater‘ Soph. Ant.155 (oöroc...
xapet El. 1431), abrn merag ood ‚da ist sie neben dir‘ El. 1474, vöv te ößs 2ort ‚hier ist er‘
Hdt. 1111, 7&8e n&vra ‚dort alles‘ Hdt. IV 118, npönv örov abrög ein‘ odroc, Epn, öntodev
mpoospyera. ‚da kommt er von hinten‘ Plat. civ. 327b; Akk. övrıya roßrov äysı ‚wen er
da führt‘ A 612, xt zoör’ AeEas; Soph. Phil. 1173, ti 68° &yy&ireıc; ‚was meldest du hier?‘
Eur. Hec. 187, ob yap dn... Öp@uev el un dAlyoug robroug dvdpmmoug Xen. an. IV 7, 5;
Gen. eioop& yap roöde deonörou d£uas Eur. Hec. 724, Dat. rotaıcı röAumıG Talode Soph.
Ai. 46. Die prädikative Auffassung des Pronomens wird z. B. für die Stelle aus Xen.
durch den fehlenden Artikel erwiesen. Die alte adverbiale Geltung der Demonstrativa
liegt auch in ai vieg aide u.ä. vor (o. 8.25, Fußn. 8).
y) @drög -mn -76 erscheint schon in der ältesten Überlieferung in zwei
Hauptbedeutungen, in der Bedeutung der Ausschließlichkeit oder Gegen-
sätzlichkeit als ‚selbst‘ (lat. ipse) und - seltener - in der Bedeutung der
Identität als ‚der selbe, der gleiche‘ (lat. zdem).! Zur ersten Bedeutung ge-
hören als geschichtlich verfolgbare Entwicklungen &dröv usw. als obliques
nicht-reflexives Pronomen der 3. Pers. (0. S. 191, ß) und die Reflexiva Zu:
«dTOV USW., £u&uröv usw. und alleinstehendes «dröv usw. (0.S.195 f.,y 8) sowie
zahlreiche, schon homerische Sonderentwicklungen: ‚sogar‘; ‚von selbst‘;
‚gerade, eben‘; «at aörög ‚sogar selbst; gleichfalls‘ und — schon früh ab-
gesondert — «urög ‚allein‘ (lat. sölus); erst in der attischen Prosa totrog aörög
‚selbdritt‘ usw. In der Prosa führte der Unterschied zwischen den beiden
Hauptbedeutungen im Artikelgebrauch (xdrög 6 &vyp, 6 &vnp xürös, anderer-
seits 6 aörög avnp, 6 avnp ö adrös; vgl.0.5.25, fo) teilweise auch zu formeller
Differenzierung (att. &örös, r&uvr6 usw. ‚idem‘ mit Krasis). Eine syntaktische
Besonderheit der ersten Hauptbedeutung ist die Fügung «droits inro:g ‚samt
den Pferden‘ (0.5. 164,e). Von ö «drög ‚idem‘ kann ein Dativ (genauer Soziativ)
abhängen (0.S.161,y);6 «ödrög kann auch prädikativ stehen, z. B. 6 aürög eluı9
vvoun Thuk. 11138, 1 (vgl. V 75,3); zu «drög ‚idem‘ gehört das Adverb «örwc.
1. Gegensätzliches abrög bezieht sich auf ein Substantiv (auch ein substantivisches
Pronomen) oder auf die Verbalperson einer Verbalform; neben dem Nom. steht es
oft auch in obliquen Kasus. Der Gegensatz betrifft Personen und Personen (Sachen,
Eigenschaften, Handlungen) oder Sachen und Sachen. Vgl. öpp’ dpxıx Tan wabrög
T 105 (:naides), nv abrög gpiresoxev I 450, aöro 7’ Alvela Ixelov xal Tebyeot Tolov
E 450, ög utv drmvng abrög En nal dmven elöf) Tr 329, nodav abräv re xal innoav B 466.
Bei Herodot und den Attikern oft abrög Exxorog (woraus seit Aristoteles abIEHAKoTog),
aurol &xarepor. Sachlich bedingt ist abrög ‚Er, der (Haus-)Herr‘; frei gebraucht bei Ari-
stophanes: ZTP. „pe tig y&p oörog obri TYG “peuddpns avnp; MAO®. aörög. ZTP. ic
adrög; MA®. Zoxparng nub. 219; die Vorstufe zeigen xal adröv xal Töv olxeryv Xen.
r. Ath.1, 19 u.ä. (auch schon «bröv xal Yepdrovra Z 18) und dor. xbrög 2p& von Pytha-
goras. Die philosophische Sprache führt mit «dr6g ‚an sich‘ den reinen Begriff ein, z. B.
bei Plato kavdavov aurnv nv AAndeıav civ. 582a, bes. im Neutr. adrö To xardv civ. 493e,
Ayo un Avdpmroug Entk nal nevre... KM adra nevre xal Emra Theaet. 196a, in der
Frage ri nor’ &orlv würd n dpern; Prot. 360e.
2. Für die Sonderentwicklungen vgl. z. B. 4% od noı Tpawv T6oooy uereı &yog [o11i02e70)
obr’ aörng (selbst = sogar) "Exdßng Z 451; Ad rıg aörög (‚von selbst‘, ‚aus freien Stük-
ken‘) ira P 254: brd Aöpov aubröv (‚gerade unter dem Helmbusch hin‘) N 615, oft att.
abr6 (oder &brö roüro, tor’ abr6) ‚hoc ipsum‘; öppa xal abrög (‚gleichfalls, ebenfalls, et
ipse‘) eins & 45, Mavta, f tod Zinviog yovn, Aapdavig xxl aörn Xen. hell. III 4, 10; EV TIG
däivev od olrou rd dbov abrö &o9in Xen. comm. III 14, 3; att. «drol &ouev ‚wir sind unter
ı Vgl. italien. lo stesso ‚der gleiche‘ aus wo außer Risch auch Pott Et. F. 2, 243zu
*illum istum ipsum und italien. medesimo nennen war) würde nur zur wahrscheinlich
(nfrz. le meme) aus illum *met ipsimum. Die jüngern Bedeutung ‚idem‘ passen.
Deutung von «brdg aus ad röv (1, 614 ob.,
14*
212 B. Wortarten und Wortformen. III. Pronomen

uns (Pfarrerstöchtern)‘; Ilepıxı&oug dexdrou abrod (‚selbzehnt‘) arparnyoüvrog Thuk. I


116, 1 (jünger ohne &drög : Avdov ydp aıy@v, . .. N Tplrog.ne Teraprog Ev pDos ‚mit zwei
oder drei Freunden‘ Theoecr. 2, 119).!
3, Die Identität bezeichnet Homer noch mit artikellosem adrög : &Xevadued” wöra
x&icuda M 225, abrdp 6 Ihre pepwv abrfj Evi yopn p 366, aber auch schon mit 6 xöurög : 6 8’
Antsovro Ioparos "Exrtop nv abrhv 60V abrıs Z 390 f., &r d& Torhav av abrav ol'rep
zerov ’Arxtvoov Bao n 54f. Vgl. Kühner-Gerth 1, 6301f.?
4. adroc s. 1, 614 ob. und
Kühner-Gerth 1, 654 ff.
8) Über den nachklassischen Rückgang von öde s. 1, 612 ob.; Blaß-Debrunner?
$ 289 mit Anhang; Mayser, Pap.II 1, 74.

3. RELATIVA
Siehe Satzlehre u. CIV5cß; über indefiniten Gebrauch s. u. S. 216, c;
über den Gebrauch im Ausruf u. GIV5cß11.
4. INTERROGATIVA UND INDEFINITA
Lit. (außer der 1, 615-417 angeführten): J. Wackernagel, Die indefiniten relativa.
KZ 27 (1885) 89-92; Delbrück, Vergl. Synt. 1, 510-21; Brugmann, Grundr.? II 2,
348-53; Witkowski, HSG 343-45; Wackernagel, Synt. 2, 1140-25; Mayser, Pap. II
1, 78-80; II 2, 84-87. -— Behaghel, DS 1, 360-93.
Von dieser Gruppe von Pronomina, die sich formal weithin decken (vgl.
1, 615-147), gehören syntaktisch die Interrogativa in die Satzlehre (u.
CIV3dy. 8), abgesehen von einigen Erscheinungen, die am Einzelwort oder
an der keinen Satz bildenden Wortgruppe haften (s. darüber
im folgenden; über
roiog öoog 8. 1, 609 Fußn. 5). Gegenüber idg. *k*is *k"id/t, orthotoniert
‚wer? was?‘, enklitisch ‚irgendwer, irgendwas‘, zeigt das Griechische be-
deutend stärkere Veränderungen in Lauten und Formen als im Gebrauch.?
Eine gemeinsame Altertümlichkeit von ig rt und ig ri ist die Be-
schränkung auf den Gegensatz belebt :unbelebt (vgl. o. S. 29, 8). Die ad-
1 Zugrunde liegt eine Prosthese; z.B. suchungen (s. 1, 26f.) 76, zugunsten des
Nde neuntog abrög war ursprünglich: AAde Indefinits entschieden; dagegen macht
— reurrtoc adrög (scil.Av);ähnlich das deut- Kretschmer,a.a.O.46ff.,das Fehlen von
sche selbaritt usw. Zusätzen und Neubildungen beim Inter-
2 6 «Örög scheint im Att. bisweilen zu fast rogativ und das wahrscheinliche Alter der
rein anaphorischem Gebrauch abge- Orthotonese des Interrogativs gegenüber
schwächt zu sein (wie im Deutschen der- der Enklise des Indefinits geltend; nach
selbel), vgl. Elmore, (Trans. and) Proceed. hamitosemitischen Analogien sieht er im
Am. Ph. Ass. 37 (1906) S. XLVf. idg. kwe- kwo- kwa- kwi- kwu- als Interrogativ
3 Gegen Petersen (o. 1, 609 Fußn. 5) admirative Interjektionen (a. a.O. 49f.).
spricht sich Wackernagel, Synt. 2, 114, Henri Frei, Interrogatif et Indefini (Paris
aus. Doch kann rotog Nachbildung von 1940) 11, belegt Übergang vom Interroga-
rotog sein, bei dem die Analogie von ahd. tiv zum Indefinit aus dem Chinesischen.
dero schweiz. dera : derig vorliegt. 5 Der gleiche Unterschied kehrt in außer-
* Der Ausdruck des Interrogativs und des indogermanischen Sprachen wieder, die die
Indefinits durch das gleiche Wort hat indogermanischen Genera nicht kennen
außerindogermanische, wenn auch spär- oder überhaupt keinen Genusunterschied
liche Parallelen: P. Kretschmer, Scritti aufweisen;z.B.magyar. kı,wer?‘, mi,was?,‘
in onore di Alfredo Trombetti. Milano türk. kı ‚wer?‘, ne ‚was?‘, japan.dare ‚wer?‘,
1938, A7, führt annamit. ai ‚wer?‘ und nani ‚was?‘;s. Kretschmer[Fußn.4] 47f.
‚irgendwer‘ an. Die Frage, welche der bei- In italien. chi ‚wer?‘, cosa was?‘ ist der
den Verwendungen die ältere sei (vgl. A, Unterschied in veränderter Form festge-
615 Fußn.5), wurde schon vor A. Meillet halten wie im Indefinit in nhd. ‚jemand‘:
[BSL 23 (1922), c’.-r. 19f. und Meillet- ‚etwas‘ (schweiz. öpper: öppis aus mhd.
Vendryes, Trait&$852] von G. F.Schö- etewer : etewaz). Die Dreigeschlechtigkeit
mann, Höfers Zeitschr. für d. Wiss. der von ai. kds kä kad, got. was hö hva, lat. ali-
Sprache 1, 246; Ph. Wegener, Unter- quis (-qui) -qua(e) -quid (-quod) ist sekundär.
3. Relativa. 4. Interrogativa und Indefinita 213
jektivische Verwendung, z. B. ric «dröc (o. S. 211,y1), tig yuvn; oder &vnp
(yovn) rıs kehrt im Lateinischen und Altindischen wieder, fehlt jedoch im
Germanischen und Lituslawischen. Die Neutra zi xt können gegebenenfalls
lebende Wesen mitbezeichnen, als Ausdruck vollständiger Unbestimmtheit
des Gefragten oder Genannten, z. B. xt ooı patverau 6 venvioxos Plat. Charm.
154d, av. My od ep rı mepuyuevov Eor’ ’Aypoditmv, note Jeiv uaxdpwv
odre Yyvnrav avdporov Hymn. Hom. Aphr. 34; vgl. deutsch was kommt dort
von der Höh’? Gegenüber ig zeigen das nur indefinite &uös (1, 588. 617)
und die Paare rotog; : rouöc, 60055: rooöc, rröTepog;: rorepos und die inde-
finit gebrauchten Demonstrativa und Relativa (s. u. S. 216, c) die gewöhn-
liche Genusunterscheidung. Ursprünglich hatte *kwis *kwid/t weder Plural
noch Dual (so noch nhd. wer? was? irgendwer, -was, engl. who, what, lit. kas,
aksl. kzto &eto); im Griechischen begegnen rıves rıve usw. schon früh, aber
selten (s. 1, 616, 2).
Der äußere Hauptunterschied zwischen ris rt und is ri besteht in
der Akzentuation und in der Wortfolge. Auch die zweisilbigen Formen des
Indefinits, die oft nicht inkliniert werden können (z. B. Aöyou rıyöc, Adya
rıyi, AöYov Tıva, Aöyoı TIves, Aöyav Tıvöv, Aöyoıs Tialv, Aöyous Tıv&c), unterschei-
den sich von den entsprechenden des Interrogativs wenigstens durch die Ak-
zentstelle (vgl. auch 1, 389, 8), außer reo sind alle Neubildungen. Während
zis ri regelmäßig den Satz eröffnet, ist die normale Stelle für enklitisches
zic ri die zweite Stelle des Satzes oder es steht unmittelbar vor oder nach
dem Wort, zu dem es syntaktisch gehört. Unwichtig ist, daß ri; im Gegen-
satz zu ig auch vokativartig beim Imperativ gebraucht werden kann: röv
IModrov Ei rıs xadeı Aristoph. Pl. 1196.
Griech. zig ri geht in der Verwendung wenig über den anzunehmenden
Geltungsbereich von idg. *k*is kWid/t hinaus; dabei fehlen formelle Neu-
bildungen wie lat. aliguis, gquidam usw., nhd. irgendwer usw., got. ainshun,
neugriech. xaveig u. a. Alt ist die Verwendung zum Ausdruck tatsächlich
gegebener oder vom Sprechenden gewollter Unbestimmtheit einzelner Per-
sonen und Sachen (auch zur Verhüllung der 3. oder 1. oder 2. Pers. wie nhd.
man, frz. on) auch in Verbindung mit den Negationen (od rız, um rıs),” und
der kollektive Gebrauch, der durch ‚manch einer‘ und ‚jeder‘ wiedergegeben
wird. Dagegen ist rig ri für ‚jemand, etwas (Besonderes)‘ und bei Adjek-
tiven wohl griechische Neuerung.
a) Zur Stellung von tig, tl.
Die gewöhnlichen Typen zeigen die Beispiele lva rıg oruyenoı xal &Mos © 515, Eoxe tz
&VIKde uavrız dvnp ı 508, drav rı rols plAoıg Kyadov EEeuploxo Xen. hell. IV 1, 11 (auch
sonst ist Anschluß an &v beliebt); unmittelbar vor dem Bezugswort (an ein vorher-
gehendes Wort angeschlossen) &X &ye $n rıva ua&vrıv Epelouev A 62, SG Öre rıs pas II 406,
or rıvov Öpırav Plat. Phaedr. 250a (in Poesie und Kunstprosa), bei zwei Gliedern
beim zweiten Glied: 089° iepöv xretvav odre Tı Snuoolwov perdöuevor Sol. 3, 12 D.?, oöre
pwviv odre rov nopphv Bporöv Aesch. Pr. 21, orapayuöv N rıv’ olatpov Soph. Tr. 1254,
obre Hdovh ylyvorr’ äv &v r@ rorobrw mor& or’ &v rıg Abrem Plat. Phil. 42e; nachstehend
puranh d& rıs Zunedog foto © 521. Bei Partitiv mit Artikel hat Herodot oft die Stellung
zöv rıya Audäv I 84, tüv rıg Ilepotuv I 85 (bei Attikern so nur, wenn auf den Artikel

1 Über zıorıc s. 1, 617, 4; unsicher ist $4 ? Awest. mä £i$ ai. mä-kis (aber käg da
zıs (Wackernagel, Synt. 2, 117). ‚aliquis‘ nd käg dand ‚niemand‘).
214 B. Wortarten und Wortformen. III. Pronomen

noch eine attributive Bestimmung folgt, z. B. röv &v IeXorovvnow rıyes rörewv Thuk.
V 82, 6); anders liegt philosophisches (seit Plato) 6 ig &v8ewrog ‚der einzelne Mensch‘,
zo tl Acunöv ‚das einzelne Weiße‘ (hier ist eigentlich z. B. 78 ‚rı Asuxöv‘ das ‚etwas Weißes‘
zu verstehen). Normal sind att. zig rı und &dv rıs, z. B. ei zig rı ämnpora Thuk. VII 10, 1,
[&&v] Tis rı &%%0 eidcı IG? I 110, 46 (410/092); häufig 2&v rı r&9w ‚wenn mir etwas zustoßen
sollte‘; für das zweite steht dor. al rigx« (vgl. 1, 82), doch daneben al d& xa u& rıg Del.?
179 V 13 (Gortys, um 4508). Zweisilbige Formen, die oft nicht enklitisch stehen können,
treten seit Plato auch an den Anfang von Sätzen und Satzgliedern (vgl. 1, 391 Zusatz 2°.
600 mit Fußn. 3*): rıvög yap Ermornunv Krroxplvera Plat. Theaet. 147b, im Gegensatz
Hroı äkoL TrRoag, 7) Tiol r&oag, 7) Tıydg ev rear, tıväg de rıotv Aristot. polit. 4, 14 p. 129849;
älter so ror& (Soph. Eur.), s. Wackernagel, Synt. 2, 115. Auffälliger ist die gleiche
Stellung der einsilbigen rig rt: rl (überliefert xt) pnuı; ‚sage ich etwas Richtiges?‘ Soph.
Tr.865, OR 1471 (vgl. Ayo rı);nög yap &v, Epnv &yo, & BeAriors, tig droxplvarro; Plat.civ.
337e; &vroodev 82 yuvd, ti deöv daldarua, reruxtaı Theocr. 1, 32, spät tig xadnraı ‚so
and so is sitting‘ Sext. Emp. m. 8, 97 u.ä. — Mehr, auch über die schwankende Akzen-
tuation der Handschriften und Ausgaben, bei Kühner-Blaß1, 345 f.; Kühner-Gerth
1, 665 f.; GEL 1797b ob.; Blaß-Debrunner? $ 301.
b) Zu den Gebrauchsweisen von rig rl.’
&) Verhüllendes tig, ri: & rıv’ od nelosodar öiw ‚(manch) einer (und auch ich)‘ A 289,
ey’ Av yevorto uavrıs N ’vola rıvı ‚stultitia facile ominosa fiat cui‘ (d.h. dem, von dem
die Rede war) Aesch. sept. 402, roör’ eig dviav robnog £pyerat rıvı (dir) Soph. Ai. 1138,
Mas (omovdds) vor HYERov ontvdecda, ei un rıs (näml. die Lakedämonier) «brois nv
Kuvouptav yiv anodwoeı Thuk. V 14, 4, obx Epaoav levaı, &xv un rıs (näml. Kyros) aüroig
xenuara dı85 Xen. an. I 4, 12, Spa rıv’ (ich oder wir) A48n... rodoiv workv dptodau
Soph. Ai. 245, roi rıg obv pbym; rrol moAbv uevo; Soph. Ai. 404, 9) 8° obv Yaveirau xal
Yavodo” öXei rıva (von Hämon als me gemeint, aber von Kreon als te aufgefaßt) Soph.
Ant. 751, rot rıg rp&berau; Aristoph. Th. 603 (nachher xaxodalumv Eyo), xal ri &v rıg (‚ich‘)
Evvvooito; Plat. Alc. II 138a; ri für etwas, das man nicht nennen will: oöre vöv, Av rı
rorönev, Aödırnoonev Thuk. II 74,3, &v oörög rı nam (etwas Menschliches) Dem. 4, 11.
Vgl. auch Wackernagel, Synt. 1, 110.
ß) Hom. und poet. od rıs, od rı, (auch kret.), un rız (ai. mä kis, awest. ma Äis), un tı,
beide trennbar; dafür (außer für adverbielles oörı, unrı) att. oödetg umdels,* stärker oBdE
eis usw. (pleonastisch obdEv rı), wozu 9 rıg 9) obdelg ‚(nur) einer oder keiner; kaum je-
mand‘ Hdt. III 140; Xen. Cyr. VII 5, 45 u.a. (Kühner-Gerth 1, 665 A.2).
y) Adjektivisch wie ‚ein (gewisser)‘, lat. guidam von nur relativer Un-
bestimmtheit: xat rıs Yeog Nyeuövevev ‚eine Gottheit‘ ı 142, Eeivös rıc ‚pere-
grinus quidam‘ p 501, rpocey&vovrö Tıyes $bo vnes ‚navesquaedam duae‘ Thuk.
V111100, 5 (anders mit Kardinale unter n); bei Namen: Av d& rıg &v Toweooı
Adpng ‚un nomme D.‘ E 9, ’EArcyvwp de rıs&oxe x 552, Av dE Tıs &v Ty orparıdk
Zevopav ’Adnvatos Xen. an. III 1, 4.
ö) ‚einer — ‚manch einer, mancher‘: öde d& rız eineoxev B 271 (vgl. 1, 7441
Fußn. 4), att. pain rıs &v lat. dicat quis(piam); auch nicht-formelhaft: rxpiv
xal rıva yala nadekeı v 427, aa xal nioei rıs Exelvov xal dedıe Dem. 4, 8.5
&) ‚jeder‘ (in Betracht kommende) lat. quisque: cd Ev rız dopu ImkdoIn
xTA. B 382, &yopedo rıvi Eue um Baoavileıv Aristoph. ran. 628 f., oiöued«x...
12 Nachklass. el zı(c) &vs. Blaß-Debrun- © 178; dazu und&v & 500.
ner?” $ 376 Anhang. 5 Vgl. zum kollektiven (pluralischen) Be-
24, 615 letzte Zeile lies rıyg statt Tivec. griff unter ö und e die bei ris r\ häufigen
® Mehr Beispiele bei Kühner-Gerth 1, Konstruktionen ad sensum wie oixaxol...
662-66 und GEL. odx loxaı, rplv rıs &xßdAn Soph. Ai. 965, el
*Hom. hat das Neutr. obö&v mehrmals, d&£ zı xal &Mo Eviv Bing xaAduon, Kravra
sonst nur maskulinisches oVdevi X 459 Hoavedüdn Xen. an. 15,1; mehr bei Küh-
iA 515 sowie oBdevöc-wpog ‚nichtsnutzig‘ ner-Gerth 1, 5A u.
4. Interrogativa und Indefinita 215
00x &s aöröv rıva (‚zu einem jeden selbst‘) n&eıv td Seıvöv Thuk. VI 77, 2;
im Wechsel mit &xaoros: Exaoros duäv brrouiummorerw obs ne” adrod...
xal erideinvöoro tig xrA. Xen. Cyr. VI 4, 20. Vgl. näs rıs mit Imperativ:
rate n&s...toxe nüs rıg Eur. Rh. 685/87; vgl. Kühner-Gerth 1, 85, y.
<) In gesteigertem Sinne ‚jemand, etwas (Besonderes)‘, lat. aliquis ali-
quid in gleicher Verwendung (nur prädikativ). Die Entwicklung ging wohl
vom Neutr. rı als Gegensatz zu oö rı, oddEv aus: iowg &v rıA&yoıs Xen. comm.
II 1, 12, u.ä.; das Neutr. wie lat. aliquid so auch von Personen: 76 und&v
Dyıeg Acyovre oeuvöveoda dc rı övre Plat. Phaedr. 243a; rıs: nöxeıs rıg elvaı
Eur. El. 939, 76 doxeiv tive elvaı Dem. 21, 213, &v t& y& hyav Tıs palvonaı
Muev Theoer. 11, 79. Vgl. auch Blaß-Debrunner? $ 131.
n) ris ri läßt einen Adjektiv- oder Substantiv-, auch Adverbialbegriff als
nicht völlig genau erscheinen, schwächend oder steigernd (‚eine Art wie,
ungefähr, einigermaßen, wie‘): palng xe Caxoröv te rıv Zupevaı T' 220, rroAAdG
yap rıg Exeıro H 156, roör6 Ti nor xaAAıorov... eiderau eivar ı 11, olöv rı
roröv ‚was für ein (feines) Tränklein!‘ 348, 60005 rıg xpuodg..... Kon) Zveorıv
x 45, &s rıs MArog ÄAesch. Ag. 288, pößov niea rıs el Pr. 696, &s rayeik Tıc
Bporoig xapız drappet Soph. Ai. 1266, Na rıs Apxatög Eorı Yeöcg Hdt. II 43,
evuxuröv rıv« ‚etwa ein Jahr‘ Thuk. III 68, 3, n Eun gudaxn yerota rıs Av
oluaı palvorro Ken. oec. 7, 39, nöcaı rıyeg eicıv (ai rp6c0doı) comm. III 6, 5,
6 G0PLOTNG ruyyaveı @v Europög rıs hi xanmAog Plat. Prot. 313c, Zv rıvı Bpayei
xpövo leg. 698d, Ara rıs Av Axpırog Epıs xal rapayn Dem. 18, 18; so auch
bei Namen: % rıs ’Anöraawv 9% Ilav Aesch. Ag. 55, ZxiMav rıyva 1233; bei
einem Fragewort: rolöv rı xıyööveuua; Soph. Ant. 42; ri bei Adverb (Syn.
TEWS): TTOAAöV Tı XaAAtoroug (vöuous) Hdt. III 38, Sunpepövrwg rı Thuk. 1138, 3,
oyed6v tu Xen. oec. 4, 11, Edbvaueda oirov Anußaveıv oddev Tı Kptovov Xen.
an. VII 6, 26, od n&vu rı deiwva Eorıv Plat. Lys. 204d. tig bei Adjektiv und
Substantiv beruht möglicherweise auf lediglich formaler Angleichung des
Neutr. rı (vgl. z. B. oörw 89 rı ioyupat Hdt. III 12); vgl. dazu unter L.
%) Das o. S. 214, a besprochene philosophische rig ri steht (scheinbar)
zwischen Artikel und Substantiv; nach artikuliertem Substantiv steht is
rt in einigen Sonderfällen: örav 8° 6 xüpıog ap) rıs (der Herr, mag er sein,
wer er will), du@v dorız Zoriv Nysuov, TOT’ eloaxolwv navr’ Eriorhon Soph. OC
289, robc abrosvrag... rıvas OR 107, &ompos oöpyarng rıs Av Ant. 252.
ı) Bei Kardinalzahlwörtern steht rig ri in drei Gebrauchsweisen: 1. eis
zıc ist ‚ein beliebiger‘, so eig d& rıs Apxds avnp BovAnpöpoz Eorw ‚ein ratkun-
diger Mann, aber ein beliebiger, soll befehligen‘ A 144, npwriora uev yäp
Eva zıv Av nadicev &yrarbbas Aristoph. ran. 911, Eva rıva Lycurg. 95; 2. qui-
dam: xot rıya uiav voxra nal nartdaptov &v Oncsio Thuk. VI 61, 2, petg oe
zıves ypaıbduevor Dem. 20, 145; s. auch unter y; 3. ‚ungefähr, annähernd‘,
lat. aligui, nhd. ‚einige‘: nu&pas EBdounxovr& rıvag Thuk. VII 87, 3, pleo-
nastisch &< dıaxooloug rıydc abrav Antxteıvov Thuk. III 111, 4.
x) Wie die Personalpronomina (vgl. 0.S.187,«1),&vu.a. wird tig rl leicht
an späterer Stelle des Satzes pleonastisch aufgenommen, z. B. Eorı YapTs
od npdow Inkprng nörıs res Eur. Andr. 734, oleı rı, pn, hrröv rı Todro elvaı
aioypöv; Xen. Cyr. 16, 11. Aberin andern dafür bei Kühner-Gerth 1, 665
216 B.Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

Anm. 3 angeführten Beispielen ist die Wiederholung grammatisch berech-


tigt, z. B. wiviv Tv’ A xörov iv’ A BAKBrv Aesch. Eum. 889, do« Atyeı is 9)
rp&ooeı tıs N 'beyeıv Eye Soph. Ant. 689.
?) Nur von fremdem, allenfalls von jüngerem Sprachgefühl aus besteht
Ellipse von tig rl in Yauuaoröv moLels ‚etwas Wunderbares‘, und wenn es
Subjekt ist; vgl. u. GIVibBß3.
c) In geringem Umfange gelangten zu indefinitem Gebrauch auch De-
monstrativa (bes. in Doppelung) und (verallgemeindernde) Relativa; für
die relative Unbestimmtheit dient demonstratives 6 7 deiva (1, 612, e).
Vgl. ra xal ra (0.8.21, F.8), auch Zv9« xal Ev&x, ferner t6oog xal Töcog, 6 uetv-6 de (auch
rlc- 6 88, ric —- &Mog, Erepog für ris — tig, auch ri xat ri); aus der Doppelung stammen
öde, rocodrog der Koine in indefiniter Bedeutung, z. B. onuepov # alpıov ropeuoönete eig
znvde hy nödıv ‚in die oder die Stadt‘ epist. Jac. 4, 13, neugr. 6 r&de ‚Herr so und so‘
(vgl. Wackernagel, Synt. 2,107 f., mit Lit. und Blaß- Debrunner” $ 289). Ver-
kürzte Relativsätze waren anfänglich die indefinitiven ion. öcog Sn, att. öorız (oder
ört6repog) oBv, ösrıg (hellenist. auch öc) Snrore, auch bloßes öorız (seit Plato) und öröre-
pog (seit Andoc. 3, 26), z. B. nöXıv d£ nor Avrıva (‚guamlibet‘) veinov, Avrıva Ang Callim.h.
Dian. 18, mit ähnlicher Erstarrung wie lat. quivzs (aus quem vis): Zpyax rowwüra ol«
robrav ds BovAn (statt öv P.) elpyaoraı Plat. Gorg. 517a, ra dexa N dorıs BobAN &AAog
&pıduös Plat. Crat. 432a (dagegen noch grammatisch korrekt fg önov BobAeote ÖAıyap-
xtxs Dem. 22, 52); vgl. Wackernagel, Synt.2, 116. 121. 317; Blaß-Debrunner?
$ 303 Anhang; Mayser, Pap. 1? 2, 70; II 2, 86.

IV. VERBUM

Die Kategorien der griechischen Verbalsyntax, nämlich ‚genus verbi‘,


Numerus, Person, Aspekt und Tempus, Modus, der Unterschied zwischen
verbum finitum und verbum infinitum, wurzeln in der gemeinsamen Form
der indogermanischen Sprachen.! Weder das Altgriechische im Verhältnis
zum Indogermanischen noch das Neugriechische im Verhältnis zum Alt-
griechischen weisen in der Verbalsyntax wesentliche Änderungen auf, wenn
auch einzelne Verschiebungen und Neubildungen, auch Verluste nicht feh-
len.* Davon wird im folgenden genauer gehandelt werden; zur vorläufigen
Übersicht sei auf die Ausführungen 1, 639 ff. und 0.S.11 ff. verwiesen. So-
wenig wie in der Deklination haben in der Konjugation die verschiedenen
Ablautstufen eines Paradigmas syntaktische Bedeutung.
Lit.: Krüger $$ 52-56; Kühner-Gerth 1, 845-259; Gildersleeve, Synt.1, 61-
190; Witkowski, HSG 88-224; Vogrinz, Gramm. 254-278; Monro, Hom. gr.7
(Med.). 28 (Pf.). 70-78 (Präs u. Aor.). 230-46 (Inf. u. Ptz.). 273-328 (Modi); Bruhn,
Anhang 55-111; L. Benard, Essai sur la signification et l’emploi des formes verbales
en grec, d’apres le texte d’Herodote. Paris 1889; J.M. Stahl, Kritisch-historische
Syntax des griechischen Verbums der klassischen Zeit. Heidelberg 1907 (838 S.); S. W.
F.Margadant, De psychologie van het Grieksche werkwoord ...’s Gravenhage 1929
(vgl. 1, 645, Zus. 2); Mayser, Pap. II 1, 80-360; Blaß-Debrunner? $ 307-425, Jan-
ı Die formelle Möglichkeit nominaler Her- 2 Gegenüber dem Lateinischen hat das
kunft für einzelne finite Verbalformen (vgl. Altgriechische Aorist und Perfekt geschie-
z. B. idg. bheronti neben Ptz. *bheront-) hat den erhalten; im Neugriechischen ist das
keine syntaktische Bedeutung. Vgl. 1, 646 altgriechische Perfekt verschwunden, aber
Zus. 5. Gegenüber verblosen Sprachen wie nicht mit dem erhaltenen Aorist zusam-
dem Chinesischen kennt z. B. das Bantu mengefallen (wie im Lateinischen), sondern
das Verb (Kieckers, Griech. Gramm. 4 durch Neubildungen ersetzt.
$ 5a).
1.,Genus verbi‘, a) im weitern Sinn. a) Transitiva und Intransitiva 2417
naris, Hist. gr. gr. 356-64 (Gen. vb.). 433-44 (Temp.). 445-506 (Modi); Thumb, Hdb.
ngr. V.? 106-09 (Gen. vb.). 113-22 (Temp. u.‘Modi); TLaprlavos, N. o. 139-208;
Wackernagel, Synt.1, 105-294; Delbrück, Vergl. Synt. 2, 1-497; Brugmann, K.
vergl. Gr. 559-610. Grundr.? II 3, 678-969; Hirt, Idg. Gr. 6, 177-292; Sommer, Vgl.
Synt. $ 58-94; Wundt, Sprache 2, 137-212; Cassirer, Sprache 212-20; Hofmann,
Lat. Synt. 542-610; Behaghel, DS 2, 93-433. — Weiteres s. im folgenden.

1. ‚GENUS VERBI* IM WEITERN UND IM ENGERN SINN


(BEDEUTUNGEN DER ALLGEMEINEN VERBALSTÄMME UND DIATHESEN)!

Der Ausdruck ‚genus verbi‘, gewöhnlich im engern Sinne der Diathesen


Aktiv, Medium und Passiv gebraucht, beruht auf Parallelisierung dieser
Unterschiede mit dem nominalen Genus (Aktiv: Maskulin, Passiv: Feminin,
Medium: Neutrum). Das ‚genus verbi‘ im umfassenden Sinne von ‚Bedeu-
tungen, deren ein Verbalstamm fähig ist‘, entspricht jedoch vielmehr den
Bedeutungsgruppen der Nomina (1, 543 f.). Während aber diese syntaktisch
keine oder geringe Bedeutung haben, wirken sich die Bedeutungskategorien
des Verbs teilweise gerade auch syntaktisch aus. Dies trifft besonders zu bei
einigen zu grammatischen Kategorien entwickelten Bedeutungsgruppen,
beim ‚genus verbi‘ im engern Sinne (u. S. 222, b) und bei den in anderm
Zusammenhange zu behandelnden Bezeichnungen des sog. Aspekts (u.
S. 248). Wie schon 1, 639 Fußn. 1 angedeutet ist, besteht jedoch kein innerer
Grund, von den Diathesen und dem Aspekt Gruppierungen wie Transitiva
und Intransitiva, Iterativa und Intensiva, Kausativa u. a. zu trennen. Für
einzelne syntaktische Erscheinungen sind auch ausschließlich semasiolo-
gische Unterschiede wie zwischen Zustands- und Tatverben, Bewegungs-
verben, verba dicendi et sentiendi, Vollverba und Hilfsverba? u.ä. von
Wichtigkeit: so hängt die Kasusrektion weitgehend mit der Bedeutung der
Verba zusammen, wofür o. in der Kasuslehre viele Beispiele zu finden sind
(wie sich auch semasiologische Unterschiede der Nomina, z. B. der zwischen
Orts- und Zeitbegriffen, im Kasusgebrauch äußern können).
a) ‚Genus verbi‘ im weitern Sinne?
Von den Bedeutungskategorien der Verbalstämme außer Diathese und
Aspekt ist der syntaktisch in Erscheinung tretende Unterschied zwischen
transitivem und intransitivem Gebrauch der allgemeinste; er gilt auch für
die durch besondere Stammbildung ausgeprägten Bedeutungsgruppen (un-
ter ß) wie für Diathese und Aspekt.
&) Transitiva und Intransitiva®
4. Es gibt und gab in den indogermanischen Sprachen Verba, die autark
auftreten, d. h. keine weitere Bestimmung benötigen, z. B. nhd. ‚er horcht,
1 Zusammenfassende Übersicht mit stärk- und ‚relative‘ Verbagenannt; zur Sache vgl.
ster Berücksichtigung des Griechischen auch Brugmann, Grundr.? II 3, 915-17.
von A.Margulies, Verbale Stammbil- ® Vgl. Brugmann, Grundr.? II 3, 68.73
dung und Verbaldiathese. KZ 57, 201-41. -79. Es handelt sich hier um die Erschei-
58, 79-129; vgl.zunächst Anfang und Ende nungen, die man neuerdings als ‚Aktions-
dieser Untersuchung; ‚Verbaldiathese‘ faßt arten‘ (im weitern Sinne) dem ‚Aspekt‘
zusammen, wasimfolgendenalsgenus verbi gegenüberstellt (vgl. u. 8. 252 Fußn. 2.3).
im weitern und engern Sinne geschieden ist. 4 Vgl. im allgemeinen Margulies, KZ
2 Bei Behaghel, DS 2, 113, ‚absolute‘ 57, 203-07.
218 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

stirbt (= liegt im Sterben), trinkt (= ist ein Trinker - und zwar nicht von
Wasser)‘, griech. anodvnoxeı (dntdavev, tEdvnxev), und andere, dieanautark
sind, d.h. irgendeine weitere Bestimmung verlangen, z. B. ‚er gibt reich-
lich, er gibt nie (etwas)‘, p&p’ bdwp, P&p’ olvov, & nal Anacr. 27 D.?, dos
yraivav “Inrovarrı Hippon. 24°, 3 D.2, n& or rei dapval; pepe, OsoruÄl
Theoer. 2, 1. Dieser Unterschied ist nicht auf Fälle beschränkt, in denen
ein Akkusativobjekt in Frage kommt; auch ein griechischer ‚Genitiv‘ oder
‚Dativ‘, ein lateinischer ‚Ablativ‘ kann eine nötige Bestimmung bilden, z. B.
Xarıyop@ rıvog, BoyI& rıyı, yp@pal rıvı, lat. medeor alieui, abütor aliquö; auch
ein Infinitiv, ein Partizip, ein Adverb kann als nötige Ergänzung auftreten
(z. B. Im uavtivaı Anacreontea 8, 3 B.*, Iıarerö Ypaopwv, ed &xw). Doch ist
es üblich, nur den Unterschied zwischen Verba mit nötigem Akkusativ-
objekt und solchen ohne Akkusativobjekt als transitiv und intransitiv
herauszuheben.! Die Transitiva bezeichnen Handlungen, die sich vom Sub-
jekt aus auf das direkte grammatische Objekt auswirken (z. B. &vnp &Xev
&vdoa, yelp yeipa vileı, lat. manus manum lavat), die Intransitiva Zustände
des Subjektes (z. B. ‚der Kirschbaum blüht‘, griech. r& Pia Yareı; IN;
Eorıv eis Yeöc; yerk) oder Vorgänge und Handlungen, die nicht über das Sub-
jekt hinausreichen oder doch lediglich vom Standpunkt des Subjekts ge-
sehen werden (z. B. ‚er läuft, flieht‘, zpexeı, Yebyeı).?
2. Ein formeller Unterschied bestand anfänglich nicht, wenn auch in den
Einzelsprachen einzelne Verbalbildungen zum einen oder andern Gebrauch
neigen; so sind die griechischen Denominativa auf -6o transitiv (1, 727.731 f.),
die auf -ı&@, -ebw überwiegend intransitiv (1, 732). Die Aoriste auf -nv (1,
756 ff.) sind erst sekundär vereinzelt transitiv geworden; gewöhnlich sind
sie intransitiv wie Eoßn Epavn oder (zugleich) passiv wie &d&un (aber intran-
sitive Präsentia wie lat. zacere, ahd. dagen kennt das Griechische nicht); auch
Unterschiede zwischen transitivem Aktiv und intransitivem Medium, z. B.
Yalvo ‚ich zeige‘ und patvonaı ‚ich erscheine‘ sind nicht durchgehend (man
sagt auch z. B. aropatvoucı yvounv ‚ich lege eine Ansicht von mir dar‘).
Neben einen intransitiven Wurzelaorist ist in einigen Fällen ein transitiver
sigmatischer getreten (z. B. Zßnv: Zßno«x; vgl. 1, 755 f.), neben intransitives
Perfekt Akt. ein transitives jüngeres (z. B. repnva-rtpayxa; vgl. 1, 772).
3. Auch in der Sache finden sich Übergänge. Nur vom formell grammati-
schen Standpunkt sind intransitiv Verba mit ‚vorschwebendem Objekt‘, die
in sich einen allgemeinen Objektbegriff enthalten, der in concreto nicht
namhaft gemacht wird, weil es nicht darauf ankommt oder auch nicht mög-
lich ist, z. B. nhd. ‚er ißt‘ = ‚er ist am Essen‘, griech. 2091’ ExyXos, Eeive,
xadmuevos p 478, Hei’ Eyvog (‚leicht wurdest du es inne‘), &rel obdE z& 7’ Aa
nep oo’ &vonuwv p 273; vgl. nhd. ‚er sprach lange‘, ‚er kann nicht reden‘,
aber ‚er sagte, er werde kommen‘ o.ä. Man spricht hier von absolutem
! Griech. fnuara neraßarıza und duerk- * Daß dabei außer dem Subjekt noch an-
Bara, auch &Moradn und abronadr schon dere Personen oder Sachen in Mitleiden-
bei Ap. D., doch beide Doppeltermini auch schaft gezogen werden können, z.B. bei
von nicht-reflexiven und reflexiven Pro- ‚er spritzt; er stürzt auf einen, etwas‘, in
nomina. Zur Sache s. auch Stahl, Synt. drnodwdpkoxer, &ırmhe (Thera, VII2) Del.
gr. V. 39. 214, 1 bleibt außer Betracht.
1.,Genus verbi‘, a)im weitern Sinn. «) Transitiva und Intransitiva 219
Gebrauch von Verben, die gegebenenfalls einen Akkusativ des direkten Ob-
jektes haben können, z. B. ‚er ißt Brot‘. Dagegen können die Verben, die
auch innerlich Intransitiva sind, höchstens einen Akkusativ des Inhalts be-
kommen (z. B. nhd. ‚sein Leben leben‘, vgl. o. S. 75, 8), eine an sich nicht
nötige Bestimmung.
4. Aber auch echte Transitiva oder Intransitiva können die gegenteilige
Gebrauchsweise annehmen. Transitiva können durch (zunächst sonder-
sprachliche) Ellipse (Verschweigung) eines durch die Situation gegebenen,
gewohnheitsmäßigen Objektes als intransitiv erscheinen, z. B. Aalvo
(inrov, &pux, vedv) wienhd. ‚der Fuhrmann spannt aus‘; grundsätzlich gleich
ist z. B. 9) de&ıa für 9) dedık yeip (0.S.175,2). Das Gefühl für die ältere Tran-
sitivität solcher Verba ist völlig verloren, wenn das frühere Akkusativobjekt
als Adverbialbestimmung (im Dativ) oder als Subjekt (im Nominativ) zu
ihnen tritt; so sagt man z. B. einerseits &Xabvav dv& xparos idpodvr Ta
inco Xen. an. 18, 1, andererseits 7 u£v (vnöc) Eneıra Arelpw Enexeroev v 114;
vgl. nhd. er sprengte mit dem Pferde irgend wohin und es sprengten die Rosse
nach der Stadt (Voß), älter er sprengte das Pferd (eig. ‚ließ es springen‘).
Intransitiva erscheinen oft transitiv als Komposita, gewöhnlich im
Zusammenhang mit einer Bedeutungsverschiebung, z. B. örep@Aoucı ‚tran-
silio‘, ürepßatvo ‚transgredior‘ (auch uneig.), Aupıroraouaı ‚umfliege‘ (vgl.
auch xarı roı& rıyva wie xaxonorö rıva); unter Bedeutungsverschiebung
können jedoch (teilweise nach den Komposita) auch intransitive Simplizia
transitiv werden, z. B. uevo ‚bleibe‘ und ‚erwarte‘ (vgl. lat. maneo in beiden
Verwendungen, apers. mäm amänayak ‚er erwartete mich‘), vgl. schon o.
S. 72, ß. In nrew Yararrav kann umempfundener Akk. der Raumerstreckung
(0. S.69) vorliegen.
Den Weg vom Transitiv zum Intransitiv über die Ellipse zeigt die Überlieferung
deutlich für manche Ausdrücke des Verkehrs (besonders auch der Schiffahrt), des Kriegs-
wesens, aber auch des täglichen und des politischen Lebens, z. B. neben un... &Adoon
uovuyag Inroug... ob Y’ aurög Eiauve TE’ üpuara E 236 f., va Yomv Evi mövrw EAauveuev
n 109, auch Auloses 8° Avaßavres Eiabvonev (‚segelten‘) y 157, ob wg Zotiv... vorra dua
dvopepnv 2i&av (mit Roß und Wagen fahren) o 50, formelhaft uaorıkev 8° &Xaav E 366
u.s. (die dritte Stufe bei Herodot: Ent Leuyewv Ev xauapnoı &ikoaoaı I 199, die vierte bei
Xenophon: r& &puara &övra an. I 8, 10). Vgl. aus Homer noch rorauös Miwntog eis
Ma BEARav A 722 (ähnlich inoıv n 130 X 239), £xev A «A. ‚hielt sich, wo‘ N 679 (die vierte
Stufe in dı &wou... Eyxog Zoyxev (‚nahm die Richtung‘) N 520, xtoves bp6o’ Exovres
(‚hochaufragend‘) r 38, &g dvdp@v yeven n u&v pbeı ‚entsteht‘, 7 8° drodnyeı Z 149), in
Komposita, die sich nicht in Simplex + Präp. + Akk. auflösen lassen: «uepvoav ev
roöra nal Zopakav nal Ederpav A 459, obußarov dupl vexvı nararedinarı uaxeodaı II 565,
(auch hier die vierte Stufe: nipyw rt mpobyovrı X 97 usw., arhvuoov oluaöle) 7 326,
Taav od Tore naprög drm6AAuran 008 Amorelreı n 117). Die Prosa zeigt den intransitiven
Gebrauch teilweise nur in Komposition, so von den genannten bei Bw, Imuı, sonst
bei Aaußdvo, (dva-, xara-, bmo-)Abo, ovunloyo, Starpißw; von Simplizia der Prosa vgl.
noch &yeıv (vom marschierenden Heerführer; vom Weg wie p£peıv;! &vaysıy und Med.
‚absegeln‘, rpodyeıv ‚procedere‘, Öndysıv ‚succedere,? dıd«yeıv ‚vitam degere‘, «ipeıv ‚auf-
brechen, auch zu Lande‘ (eig. &yxupav; auch dralpeıv, dvralpeıv ‚widerstehen‘), d18övaı
‚se dare‘ (oder ‚etwas geben auf‘?), eiosöreg ol &vdporoı &Artdı dıdövaı Thuk. IV 108, 4;
erdıdövar = ZußdAreıv von einem Flusse; dvranodıdövar, mapadıdövar), HALveiv, OTEARELV
(‚aufbrechen‘ Hdt.), orp&peiv, velverv, Tpereeiv.

1 Lat. via fert, nicht .agit. 2 Snye ‚geh!‘ NT, neugriech. (ö)r&yo ‚ich gehe‘.
220 Bi Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

Mehr und Genaueres bei Kühner-Gerth 1, 9-96; A. Hildebrand, De verbis et


intransitive et causative apud Homerum usurpatis. Diss. phil. Hal.11, 1ff.; Stahl,
Synt. gr. V. 44-47; Bechtel, Dial. 3, 243 ff. Mayser, Pap. Il 1, 82 ff.; Blaß-Debrun-
ner? $ 308; sehr häufig im Neugriechischen (s. Xarlıdaxız, ’Erernpis tod "Edv. Ilav-
error. 1909, 89 ff.; Thumb, Hdb. ngr. V.? $ 176; T£apr&avog, N. o. 153 ff.).
Doch ist dazu noch zu bemerken, daß die doppelte Gebrauchsweise in einzelnen Fäl-
len hinter das Griechische zurückgeht, so bei £yeıv (ai. sah- und awest. haz- sind ebenfalls
trans. und intrans. im Gegensatz zu trans. ai. aJ- awest. az- gegenüber dy-, lat. ag-).
In solchen Fällen ist nicht zu entscheiden, welche Verwendung den Anfang bildet;
auch innerhalb des Griechischen ist die Entwicklung im einzelnen nicht immer klar.
Der intransitive Gebrauch von xexeud%üg roXeutag üro XVovög Aesch. sept. 588 hängt
mit der alten Geltung des Perf. act. zusammen (1, 768); auch der intransitive Gebrauch
von Imperativen wie att. «de u. a.ist eine Altertümlichkeit (1, 797 Fußn. 5 und u. 8.228, 4).
5. Wie in andern indogermanischen Sprachen und darüber hinaus können
transitive Verba scheinbar auch ‚kausativ‘ (oder ‚faktitiv‘) gebraucht wer-
den (Belege wohl erst in der Prosa), z. B. Köpog röv nupadercov ELexore xal
7& Baotdeın xoarexauoev ‚ließ schlagen und verbrennen‘ Xen. an. I 4, 10,
Bzurorondns Kreöpavrov röv viov intern Edıdacato Kyadov ‚ließ sich seinen
Sohn zu einem guten Reiter unterrichten‘ Plat. Menon 93d, lat. cum vellet
(Piso) sibi anulum facere, aurificem wussit vocarı Cic. Verr. 4, 56; nhd. ‚er
baut sich ein Haus‘ (vgl. den entsprechenden Gebrauch des Mediums u.
S. 232, 2). In Wirklichkeit tritt in solchen Beispielen durch sondersprachliche
Breviloquenz der Auftraggeber oder Veranlasser, d.h. der intellektuelle,
mittelbare Agens, an die Stelle des unmittelbaren, des die Handlung Aus-
führenden, der als untergeordnetes Organ gleichgültig ist. Etwas anders
"Auaoıg Epepe no Aye navrag (mit seinen Truppen) Hdt. III 39, vgl. Schon
langt am Oxus Omar an (mit seinem Heer; Platen). Über echte Kausativa
8. U. 9.222, 4.
Vgl. noch rporeudas Epunvex elnev, örı xrA. ‚er ließ durch einen vorausgesandten Dol-
metscher sagen‘ Xen. an. IV 4, 5; für das Medium: ’Apyelor op&wv elxövasg ToınoswevoL
av&decav ‚ließen Bilder von sich machen‘ Hdt.I 31, Havoaviag tparelav Ilepoıxhv napert-
9ero Thuk. I 130, 1, oi ’Adnvaloı räg Emioroidg ueraypabauevor Ex rov ’Acayuplav Ypaxu-
yarwv dveyvacav Thuk. IV 50, 2; so att. xelpxodaı Tv xeparnv ‚sich scheren (lassen)‘,
ypa&yaodal rıva ‚einen anklagen‘ (eig. dessen Namen für sich aufschreiben lassen). Mehr
Beispiele bei Kühner-Gerth1, 99f., 108 f. Mayser, Pap. II 1, 89 $21. Zu &rexreıve
‚ließ hinrichten‘ vgl. arab. gatala ‚interfecit‘ und ‚interfici iussit‘ (Brockelmann, Vergl.
Gr. 2, 508).
ß) Verbalstämme besonderer Bildung
Wie in andern indogermanischen und auch in nicht-indogermanischen
Sprachen! stehen auch im Griechischen neben primären Verben oft ab-
geleitete besonderer Bedeutung. Ererbt ist im Griechischen die umfangreiche
Gruppe der Iterativ-Intensiva ; dagegen beruhen hier dieteilweisesehr spärlich
vertretenen Gruppen der Inchoativa, Desiderativa und Kausativa meistens
auf Neubildung. Dabei ist im Griechischen die Mehrzahl der Gruppen nicht
eindeutig charakterisiert: die Iterativa auf -w und -&w lassen sich nach
Form und Funktion nicht immer sicher von den Denominativen mit glei-
chem Ausgang, die Kausativa auf -&w nicht von den Iterativa und Denomi-
nativa gleichen Ausgangs trennen; der Ausgang -oxw begegnet in mehreren
ı Vgl. z.B. Brockelmann, Vergl. Gr.i, 504-5; 2, 133-44.
1.,Genus verbi‘, a) im weitern Sinn. ß) Verbalstämme besond. Bildunomee 991
Gruppen; neben den alten Kausativa auf -w stehen verschiedene Ansätze
zu andern Kausativbildungen, ohne daß sich ein fester Typus (wie z. B. lat.
arefacio) entwickelt hätte. Die ursprüngliche Beschränkung aller Deverba-
tiva auf den Präsensstamm besteht im ältern Griechischen noch weithin zu
Recht; sie gilt auch noch für griechische Neubildungen, so für inchoatives
und kausatives -ox@. Außerhalb des Präsens (mit Imperfekt) traten für die
Deverbativadie Formen des primären Verbs ein (z. B. xrunteı :Exrure);
doch begegnen schon früh auch z. B. Aoriste von Deverbativen, so öyhoeraı
öynoato (vgl. 1, 718). Die Kausativa sind ihrer Natur nach transitiv, die
übrigen Bildungen überwiegend intransitiv.
1. Die Iterativa (Frequentativa) besagen, daß die Verbalhandlung aus wiederhol-
ten Akten besteht oder daß sie als Ganzes wiederholt wird, selten auch, daß sie von
mehreren Tätern zusammen ausgeführt wird. Leicht gehen die Iterativa über in Inten-
siva, die eine graduell oder numerisch gesteigerte Handlung ausdrücken. Rein iterativ
sind die Typen ror&oncı und roraonaıund die Iterativpräterita auf -oxov (0.1, 7410-12),
iterativ-intensiv $po&w xoutw no9Ew u.ä., öxxeo (1, 717 Fußn. 4), rnddo, uno ro-
Acoucı 9arco und manche andere; s. Genaueres (auch im allgemeinen) 1, 717-20.! Itera-
tiv-intensitiv sind auch die Verba auf -&o (-rw) und -er&o, auf -ra/wo und -Tilw, die
wohl eine nominale Grundlage haben (Genaueres 1, 705f.), und die vereinzelten auf
-orpew (1, 706, 5); vgl. z. B. irnr&ov, ebyeraoua, bvordlw ‚hin- und herziehen, zerren‘.
Das iterative Moment blickt gelegentlich durch auch bei schlechthin als Intensiva be-
zeichneten Verbalstämmen mit totaler Reduplikation, z. B. yapyapi£o, mechanisiert
in SauSMAD, roınvbo, rartatvo (Genaueres 1, 647); die Reduplikation mochte noch als
bedeutsam empfunden sein, wenn neben der reduplizierten eine unreduplizierte Bildung
stand (vgl. Baußatvo, etwa = schweiz. ‚beinerlen‘, raupatvo neben Batvo, palvo). Da-
gegen ist bei den Präsensbildungen mit Reduplikationsvokal ı (1, 686 ff., zur Bedeutung
690, 6) nur ganz selten noch etwas von iterativer oder intensiver Bedeutung zu vermuten,
z. B. uaxp& Bıßds ‚große Schritte machend, nehmend‘ (neben ßhvaı ‚den Fuß aufsetzen,
aufbrechen‘), riunAnuı ‚fülle (nach und nach)‘; zu ioyo s.auch u.$.260,3. Über iterative
Bedeutung bei -oxw (vereinzelt auch inchoativ und kausativ) s. 1, 707 Fußn. 1. 711.
Die 1, 710 ff. behandelten Iterativpräterita (Imperfekta und Aoriste) auf -sxov drücken
wie dasiterative Präteritum (£raıoev &v ‚er schlug wohl manchmal zu‘) und der iterative
Optativ (u. S. 337, 5) die beliebige Wiederholung eines ganzen, auch zusammengesetzten
Verbalinhaltes äus, während die andern genannten Bildungen Handlungen und Vor-
gänge ausdrücken, die sich in wiederholten gleichen Stufen vollziehen.
2. ‚Inchoativa‘ nach Art und Umfang der lateinischen auf -sco oder der gotischen
auf -nan (z. B. gawaknan ‚erwachen‘, gahailnan ‚gesund werden‘) kennt das Griechische
nicht. Bei ynpdoxw lag die inchoative Bedeutung schon in der Wurzel, nßdoxw und
yeveıkorw sind bloße Nachbildungen (vgl. 1, 707. 708, a«2); mit lat. -sco (Leumann,
Lat. Gramm. 314) besteht nur ein formeller Zusammenhang. Ohne formelles Kenn-
zeichen sind inchoativ z. B. &ypıäv ‚bleich werden‘, 2peb9eod«ı ‚rot werden‘ (Sappho
116, 1 D.2), Aeuxatveodar (E 502) und Acvxatverv (Suppl. Eur. S. 60) ‚weiß werden‘.?

3. Die Desiderativa auf -oeiw sind 1, 789 auf eine alte Grundlage
zurückgeführt. Die nach der gewöhnlichen Übersetzung desiderativen pa-
Inrıdo, orparmyıda ‚wünsche Schüler, Oberst zu werden‘ u, ä. bezeichnen
eigentlich einen krankhaften Trieb (vgl. 1, 732, ß).
1 Zu denen auf -&w s. auch Margulies, für &ynpäv. Das Gemeinsame ist die Zu-
KZ 58, 87-92. standsänderung; die Verba würden besser
2 Der Ausdruck ‚inchoativ‘ (richtig ‚in- metaptotisch (ueranirteıv ‚in einen andern
cohativ‘), der einen beginnenden und noch Zustand übergehen‘, nerantwrıxdg ‚geneigt
unvollendeten Zustand bezeichnet, paßt dazu‘) genannt. Die gleiche Bedeutungs-
für ein Präsens wie senesco, nicht aber für kategorie zeigen die metaptotischen Aoriste
das Perfekt consenui, für ynpdoxo, nicht (vgl. u. S. 261).
222 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

4. Die indogermanischen Kausativa auf -j6 (mit o-Stufe der Wurzel)


sind im Griechischen und Lateinischen im Gegensatz zum Indischen, Ger-
manisohen, Slawischen nur noch in einigen Resten erhalten (z. B. poßew,
öy&o, 68&w; lat. moneo), als lebendige Kategorie verschwunden; vgl. 1, 21724
720 o.t Nur vereinzelt ist -o+w kausativ (dıdtoxo nınioxo 1, 709, 4), etwas
häufiger -wyuı und -vonı (1, 693 ff.) und das athematische reduplizierte Prä-
sens (z. B. iornuı ‚stelle‘, aber ifo, yiyvonar). Am stärksten ist eine neue,
denominative Gruppe von Kausativa: att. douAöw ‚mache zum Sklaven‘,
&Ievdepöw ‚mache frei‘ 1, 727. 731 f.; seltener sind Fälle wie yeuilw (zu
veuo), norilo (statt rınioxo Fut. riow), edgpatva gegenüber «ppatvo. Über
kausative Aktiva neben intransitiven Media (z. B. rabw» ‚mache aufhören‘:
radonaı ‚höre auf‘) s.u.$.2331.; über scheinbaren kausativen (faktitiven) Ge-
brauch v. Aktiva u. Media s. 0.S. 220,5, u. S. 232, 2. Kausative Bedeutung hat
teilweise der sigmatische Aorist gegenüber dem Wurzelaorist (£orno« :Eornv
(1,755 f.) und der reduplizierte thematische Aorist (£xA&A«%ov u. ä. 1, 748, ß).?
5. Deminutiva nach Art von spätlat. sorbilläre, nhd. hüsteln, kränkeln
kennt das Griechische nicht; an ihrer Stelle stehen Komposita wie droßncow
Örrovoo®, die mit denen mit lit. pa-, slaw. po- lat. sub- (z. B. subblandıri) ver-
gleichbar sind. Das Neugriechische bildet z. B. reprarovAtlw ‚spaziere etwas‘
(zu -ovXog aus lat. -ulus).®

b) Genus verbi im engern Sinne (Diathese)


Vgl. Krüger $ 52; Kühner-Gerth 1, 89-128; Gildersleeve, Synt. 1, 61-79; Wit-
kowski, HSG 88-104; Vogrinz, Gramm. 254-59;, Monro, Hom. gr. $ 7; Stahl,
Synt. gr. V. 42-74; Mayser, Pap. Il 1, 89-130; Blaß-Debrunner? $ 307-17; Janna-
ris, Hist. gr. gr. 356-64; Thumb, Handb. ngr. V.? 106-09; TCapr&avog,
N. o. 139-65;
Wackernagel, Synt.1, 119-49; Delbrück, SF 4, 69-75, Vergl. Synt. 2, 412-39;
Brugmann, K. vergl. Gr. 598-603, Grundr.? II 3, 678-711; Hirt, Idg. Gr. 6, 197-209;
Sommer, Vgl. Synt. $ 58-62; Hofmann, Lat. Synt. 542-47; Behaghel, DS 2, 198-
2145; weiter Herm. Müller, De generibus verbi. Greifswald 1864; H. Kowaleck, Über
Passiv und Medium, vornehmlich im Sprachgebrauche des Homer. Progr. Danzig 1887;
H. Grosse, Beiträge zur Syntax des griech. Mediums und Passivums. Progr. Dramburg
1889 (1) und 1891 (2); Margulies, KZ 57, 204. 58, 113-24.
Statt genus verbi ist in der neuern Sprachwissenschaft für den Unter-
schied zwischen Aktiv, Medium und Passiv der griechische Ausdruck Dia-
these üblich geworden.* Im Gegensatz zu den durch besondere, meist suf-
1 Auch das Hethitische hat nur Reste des * Nach Dion. Thrax $nju« &orı Akıc änto-
alten Kausativs (so wassiyanzi ‚sie klei- TG, ETLÖEXTIKN Xp6vav TE XXL TPOOOTWV xal
den‘), im übrigen die Präsentia auf nu als Kpıduov, Evepysıav N radog rapıoräca. Ilape-
Kausativa (Sturtevant, Gramm. 234{f.); Terra de TW pnnarı öxto, Eyailosıc, SLade-
das Tocharische hat neben den Grundver- eis, elön, oynuara, Apıduot, redowre, Xp6-
ben Kausativa mit s u. a. (Tochar. Gramm. vor, oulvylaı p.46f. Uhlig. Auadeoeıg elol
323). Delbrücks These, die kausative Be- Tpels, Evepyeix, radog, neoörng' Eväpyeia uEv
deutung sei sekundär gegenüber der itera- olov rüntw, radog d8 olov runrouat, WESÖTNg
tiven (o. 1, 718 Fußn. 4), wird von Kury- dE N) Tore uEv Evkpyeiav ort dE adog Trapt-
towiez, Rocznik orjentalistyczny 6 (1929), orä&ox, olov rennya dLuEpdopx Eerromosunv
199-209, bes. 204 ff. 207, vom Arischen Eypabkumv p. 48 f., wobei unsicher bleibt,
und Slawischen aus gestützt. wieviel wirklich von Dion. Thrax stammt.
?2 Vgl. W. Kühne, Das Causativum der Die beiden ersten Diathesen werden auch
griech. Sprache. Doberan (Leipzig) 1882; bei Verbalnomina unterschieden: od 8%
Margulies, KZ 57, 202. 58, 87-102. dvöuarog duadtoeıg elol dbo, Evkpyeia zul
® Vgl. auch das Bedeutungsverhältnis von TTRY0G, Evepyeia EV &G XpLTng 6 xplvmv, dog
Bpoucw und Bpeuw 1, 719 Fußn. 11. dE &G xpırög 6 xpivöuevos ebd. p. 46, 11. Ein
1.,Genus verbi‘. b) Diathese 293

fixale Stammbildung charakterisierten Gruppen (o. S. 220, 8) beruht der


formelle Unterschied der Diathesen auf den Personalendungen.! Doch hat
das griechische Passiv keine besondern Personalendungen, sondern teils die
medialen, teils die aktiven. Auch nach der Bedeutung ergibt sich keine rein-
liche formelle Scheidung: die Griechen rechnen als Media auch intransitive
aktive Perfekta (nennya Sı£p%opa 5.222 Fußn. 4 und 1, 768, f); intransitive
Aktiva können als Passiva zu transitiven dienen (so &xrirrewv zu &xB&Areıv);
nicht ganz selten ist ein scharfer Bedeutungsunterschied zwischen aktiver
und medialer Form nicht zu erkennen (so eiul: Zoon.aı, ontpyw: ontpyonat,
beide ‚eile‘); einzelne aktive Formen können mediale Bedeutung haben (so
att. nade für r&bov). Ganz äußerlich ist der Ausdruck Medium (aus medium
genus nach ueon dı&Y%eoıs) für diejenige Diathese, die am besten der Auf-
fassung dieses Ausdruckes als ‚Seelenstimmung‘ (s. S. 222 Fußn. 4) ent-
spricht, indem das Medium eine gefühlsmäßige (innere, persönliche) Be-
teiligung des Subjektes am Verbalinhalt ausdrückt.?
Der griechischen und arischen Dreiheit Aktiv, Medium und Passiv steht
in den meisten indogörmanischen Sprachen die schärfer antithetische Zwei-
heit Aktiv: Passiv gegenüber, wobei das Passiv entweder den Verbal-
inhalt in den Vordergrund stellt (nhd. ‚es wird getanzt‘, lat. itur) oder
das Akkusativobjekt als Mittelpunkt (grammatisch Subjekt) eines von ihm
nicht gewollten Vorgangs erscheinen läßt (nhd. ‚er wird bestraft‘). Nament-
lich in neueren Sprachen wird das Passiv analytisch durch Periphrase, bes.
mittels Hilfsverben und passiven Partizipien, gebildet, z. B. nhd. ‚er wird
(wurde) gerichtet, er ist gerichtet worden‘ (auch ‚er ist gerichtet‘, äußerlich
wie ‚er ist gekommen‘), nfr. ıl est aime ‚amatur‘, alb. lidem ‚ligor‘ (neben lid
‚ligo‘), italien. egli € lodato ‚laudatur‘, dän. jeg bliver elsket ‚ich werde geliebt‘,
(neben jeg elskes mit -s aus sıg), aber auch schon hom. rereieouevov Eoraı, att.
vyeypauuevor elotv, lat. amätus est, air. breth(a)e ‚latus est‘ (zu berid ‚er trägt‘).
Eine andere Art der Umschreibung des Passivs erfolgt durch das Aktiv mit
dem Akkusativ des substantivischen Reflexivs: frz. ıl se trouve ‚invenitur‘,
italien. si parla tedesco ‚man spricht deutsch‘, aksl. 5ojo se ‚ich fürchte mich‘,
alb. u-hap ‚s’ouvrit‘. Älter ist aber der formell unbestimmtere synthetische
Typus des Passivs mit besonderer Stammbildung: armen. berim ‚ich werde
getragen‘ (gegenüber berem ‚ich trage‘), zugleich mit Medialendungen ai.
yujyate ‚wird angeschirrt‘ (vgl. 1, 714 Fußn. 3).? Noch älter ist jedoch der

Scholion zu Dion. Thrax erläutert den Aus- Stammbildungen ausgedrückt (Brockel-


druck dı4Ieoıg als dpäoıg 9 reicıg (zu ne- mann, Vergl. Gr. 1, 528-40; 2, 142-44).
coxo), Ev als duaridera nal narariderau N 2 Nach der Formulierung von O.Hoff-
Vuyn &g &vepyodod rı 7) naoxouca (Uhlig mann, BB 25, 178: ‚Im Medium wird aus-
p. 143b); vgl. Suari9nul ıyva og ‚versetze gesprochen, daß das Subjekt die Handlung
jmd. in irgendeine Stimmung‘. Aber Apoll. (im weitesten Sinne genommen) mit einer
Dysk. spricht außer von &vepynrixn, nadm- Stimmung, einer Gemütsbewegung beglei-
rıxh, uEon dıadeoıg auch von dıaßarınn und tete.‘‘“ Demgegenüber erscheint die Ver-
xpovımn Sıa9ecıs (vontransitivem und Tem- mutung von Margulies, KZ 58, 116, nach
pusgebrauch) (s. GEL). Über genus verbi der das Medium lediglich intransitiv ma-
im lat.s. Dhes. ling. Bat VI 1901791. chen soll, matt.
1 Der Unterschied zwischen primären und 3 Vgl. noch Margulies, KZ 58, 107-0%
sekundären Personalendungen ‚ist dabei (ai. -yd- ursprünglich intransitiv; Akzent,
gleichgültig. Im Semitischen werden auch sekundär).
Passiv und Reflexiv durch besondere
224 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

Ausdruck des Passivs durch dasMedium, der innerlich dem Ausdruck


des Passivs durch verba reflexiva verwandt ist, z. B. griech. xörreraı ‚er
wird geschlagen‘ (und ‚er schlägt sich‘, nfrz. le livre se lit ‚liber legitur‘).
Dabei entstand durch Verzicht auf den medialen Gebrauch die gotische
Antithese haitip ‚er heißt‘: haitada ‚er wird geheißen‘ (auch als 1. Pers.) und
die lateinische vocat: vocatur. Das Lateinische unterscheidet sich dabei vom
Gotischen nicht nur durch die r-Endung (vgl. 1, 667 Fußn. 3), sondern auch
dadurch, daß die Ausgänge -or -ris -tur -mur -mini -ntur in ihrer Funktion
nicht so einheitlich sind wie got. -da -za -da, Plur. 1-3. Pers. -nda: die la-
teinischen Passivformen können nach der Auffassung der lateinischen Gram-
matik ihre besondere Bedeutung gegenüber dem Aktiv auch ‚ablegen‘:
verba ‚deponentia‘ (z. B. seguor morior luctor).“ Dieser lateinische Typus
kehrt im Keltischen wieder (z. B. air. sechidir ‚sequitur‘, sechitir ‚sequuntur‘),
in beiden Sprachen setzen sich darin alte Media fort (vgl. griech. Erovraı,
ai. sdlante, awest. halainte). Und ganz selten hat das Lateinische sogar wie
das Griechische neben dem Aktiv eine Form, die mediale und passive Be-
deutung vereinigt: neben video ‚ich sehe‘ steht videor ‚ich scheine‘ (mit
videtur ‚es scheint‘) und ‚ich werde gesehen‘ (ubi sol etiam sex mensibus
continuis non videlur Varro r.r. 12, 4, niveus piaeri Hor. carm. IV 2, 59);
vgl. palvo ‚zeige‘: palvouaı ‚scheine‘ und ‚werde gezeigt‘. Diese Antithese
Aktiv: Medium (+ Passiv) muß als indogermanisch gelten; im Hethiti-
schen und Tocharischen gilt sie fast ausschließlich,? im ältesten Griechischen
und im frühen Arischen war der Passivgebrauch medialer Formen aus-
gedehnter als später. Doch bestand von jeher der Typus griech. exßaAreıv :
£xrintew, lat. invidere: invidiae (in invidiä) esse, und schon in der ältesten
griechischen Überlieferung beginnen intransitive Aoriste auf -n- in passiver
Bedeutung gebraucht zu werden (während nach der 1, 762 f. angenommenen
Auffassung die passiven Aoriste auf -$n- im Medium wurzeln); jünger sind
die passiven Futura auf -IYcouaı. Das Arische hat nicht nur im Aorist (ai.
akärı ‚wurde gemacht‘, awest. avädi ‚wurde genannt‘), sondern auch im
Präsens (ai. yujyate ‚iungitur‘) besondere Passivformen geschaffen. Die pas-
sive Funktion des indogermanischen Mediums ging vermutlich von dessen
reflexiver Gebrauchsweise aus.
Hinter der indogermanischen Zweiheit Aktiv: Medium? stand jedoch eine
Einheit, das spätere Aktiv. Dafür spricht besonders, daß gerade im Griechi-
schen einzelne Imperative medialer Verba' aktive (oder vielmehr indiffe-
rente) Form aufweisen können (z. B. att. raöe für rabov). So erklären sich
auch Reihen wie o&oyre &oanm: onneraı, Etpape (intrans.) &rpapy :tp&perar,
in denen im Präs. das Med. an die Stelle eines intransitiven ‚Aktivs‘ ge-
treten zu sein scheint. Die sog. aktiven Formen erhielten erst durch den
Gegensatz der einmal (zunächst fakultativ) neu aufkommenden medialen
Formen die spätere Geltung; die auch in geschichtlicher Zeit nicht erloschene
intransitive Bedeutung aktiver Verba, die sich vom Medium nur unmerk-
lich unterscheidet, zeigt noch die ursprüngliche Gebrauchsweite.?
ı Vgl. Hofmann, Lat. Synt. 543. ® Hier ist der Ausdruck Medium beson-
® Das Heth. hat auch ein umschreibendes ders unangebracht!
Perf. Pass. (Sturtevant 267f.). 4 Über das formelle Verhältnis zwischen
1.,Genus verbi‘. b) Diathese. «) Aktiv 225
Neben dem Ausdruck des Reflexivverhältnisses durch das Medium gab
es auch im Griechischen die Umschreibung durch das Aktiv mit dem sub-
stantivischen Reflexivpronomen; doch entwickelte sich hier daraus keine
einheitliche Kategorie von verba reflexiva wie in neuern Sprachen (auch
z.B. nhd. sich erinnern).
Die periphrastischen Passiv- und Reflexivformen des’Griechischen waren
deutlicher als die synthetischen, die verschiedene Bedeutungen vereinigen
konnten. Denn neben Fällen, in denen sich aktive und mediale Formen beim
gleichen Verb oder bei verschiedenen Verben im Gebrauch klar unterschei-
den, stehen andere Wechselformen, in denen kein Gebrauchsunterschied zu
erkennen oder zu erfühlen ist; und in nicht ganz wenigen Verbalparadigmen
stehen aktive, mediale und passive Tempora nebeneinander. Eine Anzahl
von Verben zeigt allerdings, besonders im Präsens, ausschließlich aktive oder
ausschließlich mediale Formen. Der Unterschied kann hier nicht in der
materiellen Bedeutung des Verbalinhaltes liegen; denn bei beiden Gruppen
sind (willkürliche) Handlungen, (unwillkürliche) Vorgänge und Zustände
mit lebenden oder leblosen Subjekten vertreten. Seit indogermanischer Zeit
galt die Unterscheidung der Diathesen nicht nur für primäre, sondern auch
für abgeleitete Verba, auch Denominativa; erst griechisch ist die Durch-
führung der Diathesen bei den nominalen Formen des Verbs (u. S. 355).

a) Aktiv (bes. Activa tantum)


Eine Anzahl von Verben beschränkt sich seit indogermanischer Zeit
grundsätzlich auf aktive Formen, obschon sie nach ihrer Bedeutung auch
mediale haben könnten; diese sog. activa tantum reichen wohl in eine
Zeit zurück, als der Unterschied der Diathesen noch nicht ausgebildet war.
Einzelne von ihnen kennen freilich auch mediale Formen (besonders in pas-
sivem Gebrauch), fast alle im Futurum (s. 1, 781, 1). Mediale Futura zeigen
auch die intransitiven Aktiva, die sich passiver Bedeutung nähern können
wie drodvnoxeı. Neben medialen Präsentien können aktive Perfekta
und auch Aoriste stehen geblieben sein, auch abgesehen von den intransi-
tiven Aoristen auf -n-. Einzelne aktive Imperative stehen in medialen
Paradigmen.
1. Activatantum, fast durchaus mit pers. Subjekt, sind im strengsten
Sinne nur wenige (vgl. im folgenden &prw eluı xAbw &IEAw); bei allen sind
Medialformen in passiver Bedeutung grundsätzlich möglich, die meisten
haben mediales Futurum (s. o.). Der Bedeutung nach gehören dazu einmal
intransitive Verba für körperliche Funktionen (meist Trieb-, Willenshand-
lungen, so Bewegungen, essen und trinken, beißen u. ä.): Bıß&s (Baivo Bxoxw
ai. Jigäti gaökhati lat. venio) Aor. EBnv (ai. dgät) Perf. Beßnx« (auch ‚stehe‘)
BeBanev Fut. Byoonaı Brosro (1, 788), trans. Bnoaodaı (‚besteigen‘), Pass.
Baivonaı 2Bk(v)Inv Beßolo)uaı (vgl. ai. gamyate), Kaus. Prow Eßyoa; Eprw (ai.
Aktiv- und Medialendungen s. 1, 657. 667 diglich ablautliche Differenzierung nach-
Fußn. 3. Gegen die Anschauung von Brug- träglich bedeutungsvoll wurde, ausführ-
mann“ 12, Fußn. 526; Brugmann, lich (und mit Recht) Margulies, KZ 58,
Grundr.? II 3, 590 f. 685 f.; IF 39, 133f.;, 113-16; vgl. weiter 1, 657 0.
Meillet, BSL 23, 64 ff., nach der eine le-
15 H.d.A7ITV1,2
226 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

särpati, lat. serpit) Fut. att. &p&pyw dor. Ephö Aor. Apya LXX, att. eipruoe,
dor. &uoAov Avdov, kein Perf.; oreiyw (ai. stighnöti ‚steigt‘, air. tiagu ‚ich
gehe‘) Aor. hom. oreı&x und Eorıyov; elpı (Präs. und Fut.; vgl. 1, 674, 1;
Fut. eioouaı Aor. eioaro gehören zu Fer-); nndaw Fut. att. mmöncouaı Aor.
hom. &nnönox Perf. att. nenydnaa; &dw (Eodtw, ai. atti, lat. Est) Aor. Eyayov
Perf. 2$18os Edndona Beßpwxax, med. Fut. Zdouaı spät payouaı Aor. xarn-
deoaumv Gal., Pass. Z0Yteraı HdEodn EIndorau -de(o)raı, EBpadn Beßpwra: (wozu
nachhom. Bıßpaoxw PpwLw Aor. EBpwv ZBpwox -Ex Fut. Bpwoouaı), rpayw
Aor. -£rpayov -rpw&a Fut. rpwEonaı, Perf. Pass. rerpaxrau; nivo (novo, ai.
pibämi lat. bibo air. ibim) Aor. Erıov Perf. rerwx«, Fut. riouaı, Pass. rivonar,
Aor. EnöYynv, Fut. nognoouaı; xElw (ai. hadamı) Fut. yesoöuaı yEoouaı Aor.
Zycox und &ysoov Perf. -x£xoda Pass. xexeouevos; öuıycw (ai. mehämi, aw.
ma&zaiti, lat. mingo meio) Aor. @yıdev; obpew Fut. oöpnoouxı Aor. (E)obpnox
Perf. Zobpnxa Pass. oopnInv; Saxvo (Hom. nur im Aor. Zdxxov) mit Zön&x und
dednya, Fut. Sn&ouaı Hippokr., Pass. Saxvounı EdnyImv dednynar), ri (lat.
spuo, ai. sthieämt) Fut. rröco und Med., Aor. Zrruox Perf. spät Zrrux«, Pass.
ertüodnv; Zuew Fut. Euö, Ion. Eu£oo Aor. Huco(o)a« Perf. Zunuexa, Fut. Zuoü-
va und Zu®, Pass. spät EueIYva Eunueorau; poet. «Abm auch perfektisch,
Aor. xAöYı usw., Pass. xAbuevog xAuröc); ‚leben‘ C& usw. (ai. jivati lat. pivıt)
Aor. 2ßtov eßimoa Perf. Beßtox«, ion. und Koine Einoa Einx«, ion. jungatt.
Koine Präs. Bı& Brots usw., Med. Fut. ion. Choouaı (att. How Bıwoouxı jünger
Bıacw), Präs. Arodeırvbvan... rravra rıya Alyuntlov ödev Brodraı ‚wovon er
lebt, sich den Unterhalt gewinnt‘ Hdt. II 177, Pass. Beßior«ı Dem., Kaus.
eßıncao; elut 1, 677 f.; (xa9-)ebdw; (auch) psychisch (£)I$&Aw Fut. (2)YeA1co,
Aor. nYEAnoa &9., Perf. nIeAnxa Ted-; ferner orevo, Tp£uw, Tp&wo, Pebya;
Tätigkeiten des täglichen Lebens: «öw ‚zünde an‘, $tdwnı (ai. dadämi lat. do
vgl. hethit. dakhı), $aow Edwxa«, Perf. Akt. deSwx« Pind., Med. hom. rept-
Stdouaı ‚wette‘, att. arodöcd«ı ‚verkaufen‘, u.a. Komp. (s. u. S. 233,5),
Pass. dEdonaı Ed69mv dodmoouaı; ebw, Ppüyw, Wiv. Nur mit Sachsubjekt:
anvarı, beiv, oriAßeıv.
2. Wird bei intransitiven Aktiven (und Medien), die einen für das Subjekt
unangenehmen (seltener angenehmen) Vorgang oder Zustand ausdrücken,
ein Agens eingeführt (meistens durch örö, seltener &x, rpöc, rap& c. gen.),
so entsteht eine mit dem Passiv (besonders der gewöhnlichen Übersetzungs-
sprachen) sachlich gleichwertige, doch mildere Ausdrucksweise, besonders
im Gegensatz zu dem semasiologisch zugeordneten Aktiv. Auch hier be-
gegnen mediale Futura: anodavoüneı, rresoöuaı, pevkoüuaı, elsouat. Die
Passivformen von BAM, Iıaxw, xreivo, raw, ed oL&, into sind seltener
gebraucht.
Aktiva: eör’ &v noAdol 0p’ "Exrrtopog Kvdpopövoro Ivroxovres rirtworv ‚unter
Hektors Händen sterbend fallen‘ A 242, nvıöxora 2v xovinsı meodvrog be’
"Exropog P 428, ’Ayxauol 6p’ "E. &vöp. pebyovres I 149, &vdpa yevvatov daveiv...
rpög yuvaıxög Aesch. Eum. 625 ff., tv’ 2& Exelvov, ol u’ draAAbrnv, Iavo Soph.
OR 1454, &redebrnoav in’ ’Admvatov Hdt. VI 92, zöAıv SouAvodvn repırecod-
cav rrpög Avdpav Bapßapmv 106, Borwrol EE "Apvng dvaosıavres Ind Qsooarav
Thuk. I 12, 3, ön6 Zayiov za &Mov ’Iavav Exrinroucw VI 4, 5, abrot ye
1.,Genus verbi‘. b) Diathese. «) Aktiv 207

red vnoxoV örno innewv Xen. Cyr. VII 1, 48, nyy&Adn örı pebyoıev olxodev und
tod Önnov hell. I 1, 27, Sixas pebysıv ün6 Tıvog Plat. apol. 19c, 6 robrwv
xöpLog xaracrag bp’ Öuäv Dem. 4, 33; so auch Periphrasen, z. B. mit ed,
RAr&G U. Ä.: Kax&g be DE Mey Kax&g er rpog oedev daua Soph. El. 594,
EuE Knodonvra npüs el xaxas Hdt. VI 16& 2, aloypov nörsıs Tookade bro en
xaxoradeiv Thuk. I 122, 3, 6P’ av ra neyıora xand Erma$ov Xen. Cyr. 16, 45,
Iraıx Tenovdog Ey& Eoonaı dp” duav Plat. apol. Ale, ed nadbvres In’ aörav
Plat. Gorg. 519c; mit Zyeıwv: &xeı rıv’ Syxov "Apyos "ErAMvov dpa Eur. Ph.
717, Exwv uev Eraıvov roAVv rrpög Öuav Xen. an. VII 6, 33, rpabuara ind tüv
roAeulov rooadra Eyav comm. III, 4,1; in’ aur@v robrwv duenv Edocav Gyr. I
6, 45; als nAnyas Aaßav Ur’ I Xen. r.12026,2: ; TOoXuTns ETUXE TIUWpLAG
vn Yewv Xen. ven. 1, 11; av iv neyado men Ono av "EAANvav Thuk. I
130, 1; 6 avnp dı& is abrrs Baoavou iav ön’ Zuoö Antiph. 5, 35; Media: vgl.
alodöuevog (— dıdaxtels) In’ abrouörwv Thuk.V 2, 3 und ünö av wmoLwrav
EXÖVTW@V TPOOTKTAL Tod vaurıxod Zyevöusde Xen. vect. 5, 6 als Vorstufe zu
ayada mv nölıv nenomxöres Kölrwg On’ abrns dnöAruvee Plat. Gorg. 519b; aus
Tpooxeluevov Oro Tod Yeod (‚aufsässig seiendim Auftrag‘) Plat. apol. 30 e erklärt
sich der Gebrauch von xeioya: als Passiv zu t&dyxe. - Vgl. Kühner-Gerth
1. 981%5/Stahl, (Syntz gr V. 48, 1;
3. Oft steht im ältern Griechischen neben einem intransitiven Perf. Akt.
(auch neben einem Aor. Akt. auf -n-, selten neben thematischem Aor. Akt.)
ein intransitives mediales Präsens; vgl. ai. varte vavarta, lat. revertor :reverti
(altes Perf. Med.). Teilweise erscheint das Medium nur im Präsens (und
Futurum): depxouaı: Zdpaxov SEdopxa, epson. al. pärde napsncouaı: Kre-
rapdov neropd« (präsentisch), uux&ouaı: Euvxov u£Euuxa, KAloxouaı KADCOH«L:
EAAWV EAAOXAa, EZpyouaı Eieboouaı: HAudov (AAYov) EANAUIK, uatvonar avoduae:
Eudvnv ueunva; nur Aor. Akt.: nrapvuuaı (nratpw, rrreponaı): Ermtapov; mit
medialem Präs. und Aor.: ylyvonaı Eyevöunv: yeyova, BobAouxı (wohl aus
Aor. at xev... Bobrterar A 67)), npoßeßovra A 113. Wird außer dem intransi-
tiven afelkn Präsens auch ein transitives Präs. Akt. gebildet (oft se-
kundär), so gehört ein intransitives Perf. Akt. (alter Bildung) in die Reihe
der intransitiven medialen Formen, wobei für die transitive Reihe jünger
ein neugebildetes Perf. Akt. erscheinen kann; nur mit intransitivem Perf.
trans. Apapıoxe E23 (Aor. Npxpov npaz, Med. &pnperau Apokumv): intrans. Aor.
Npapov II 214 $ 777 &puevos Perf. &onp« (präsentisch), &yvunı (&Ew Eaxda):
&yvuraı Ey Züye, dato (nur Präs.): dateraı Aor. Sanraı Y 316 daßj) Hesych
Perf. dedne, undo (andnow): andopaı nexaönoonaı Aor. Imp. vndecaı Aesch.
sept. 139, Perf. x&xnd« (präsent.) Tyrt. 9, 28 D.?; ferner dpvunu: dpvunae)
dpwpa, HTW: onTouKı GEoNTa, TAKW: THXouUXN TETNKE, Pbw: PbonaıL TTEPUNK,
bw: Ibouaı Seduxa; auch mit transitivem Perf. Akt.: eyelpw (Nyeip«, spät
Eynyspxa): Eysipouaı Aor. nypöunv Perf. Eypiyopıı (präsentisch), &v-otyw -vuut
(avol&o Avewpän, jungatt. AvE@ya): Kvolyeraı Avolyvuraı (seit LXX vorynastan)
AvoıyIhoerau Avolyn att. dve@yYn, ion. und Koine Perf. &veoye für att. aveox-
raı; ferner OAAypı OAWIEXK: dAAuuaı Awiax, reidw TETELXK: neldopan TETOLIR
(präsentisch), rınyvuut SumErHyeooY (Dio Cass.): Tenyyonat TERM, mpATTo
nerpäxa (und nenpäye) ‚feci‘: ed nenpäya ‚es ist mir gut gegangen‘ , Ehyvous
Zopnxa® (Koine): ren Zppwyx (dor. ea) palvo repayxa (spätatt.):
15*
228 B.Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

palvonaı repyva, pdeipw Epdapxa und Zpdopa (att.): pYelpoua dLepdopas


O 128; form Eoraxa (oder eher Zoraxa; seit Hyperides): loranaı Eornxa
(dazu jünger &orauaı oder eher &oranaı nach Zorkdmv; Blaß-Debrunner’?
$ 97, 1, Anhang). Die transitiven Aktiva sind im allgemeinen Zubildungen
zu den Media; doch besteht auch die Möglichkeit, daß in einzelnen Fällen
der Typus Präs. Med.: Perf. Akt. an Stelle des durchgehend aktiven (Baivo:
Beßnxa u. ä., dnodvnoro: redvmxa u.ä.) getreten ist (vgl. Brugmann? 530;
Grundr. II? 3, 680 f.) Vgl. schon o. 1, 765 und Fußn. 4 (Lit.), zum Tatsäch-
lichen Kühner-Gerth 1, 97f.
4.Aktiver Imperativim medialen System: raöe uayng Hes. sc. 449,
bei Aristophanes old’ old« röv voDv' ade ade tod Aöyov ran. 580, ae nal’
öpyobuevog pax 326, rade rotvuv ecel. 160, & nae nade ran. 269, in Prosa
rade (Antwort auf idı, deixvve) Plat. Phaedr. 228e (doch auch Erauoe rovwv
Eur. Hel. 1320), &yeıpe ‚expergiscere‘ Eur. IA 624,1 avaxadurre ‚enthülle
dich‘ Eur. Or. 294. Dazu wohl auch &ye lat. age (zu agitur), p&pe (zu pEpouaı),
beide eigentlich ‚tummle dich‘. Wackernagel, Synt. 1, 122 vergleicht zu
rcade lat. -to statt -tor; es sei weiter an die aktive 2. Plur. im altirischen De-
ponens erinnert (1, 671 o.), auch an die (scheinbar nur) aktiven Infinitive
in passiver Funktion (&&ıos Yaupacaı; vgl. u. S. 364 und o. 1, 805 f.).

ß) Medium (bes. Media tantum)


Bei den grundsätzlich medialen Verben, die in einigen Beispielen nach-
weisbar in indogermanische Zeit zurückgehen, treten außer auch bei den
Aktiva erscheinenden Verbalinhalten die verba affectuum als besondere
produktive Gruppe hervor; das affektische Moment muß auch bei den übri-
gen das unterscheidende Merkmal gegenüber dem Aktiv gebildet haben (vgl. o.
S. 223 und S.222 Fußn.4). An die verba affectuum schließen sich auch mediale
Denominativa. Alle haben vorwiegend lebende Subjekte, in deren Bereich
der Verbalinhalt bleibt; selten ist transitiver Gebrauch. Die neben aktiven
Perfekta und Aoristen stehenden medialen Präsentien sind teilweise sekun-
där (s. o. S. 224); andererseits sind in geschichtlicher Zeit zu alten Media
neue Aktiva getreten, teils als Transitiva, bes. auch Kausativa (z. B. Koine
Nrram ‚besiege‘ zu Yrraouaı ‚inferior sum, vincor‘; N8w ‚erfreue‘ zu Hdouaı
‚freue mich‘ etwa nach repno reprouaı, ebppalva edppatvonar; klass. yalvo
‚mache rasend‘ zu hom. uatvona« ‚rase‘), teils ohne Bedeutungsunterschied
bei Sprachfremden, die andererseits übertriebenen Gebrauch des Mediums
zeigen können (vgl. u. S. 234, 8).
Körperliche Funktionen z.B. xetu«ı (1, 679) und Auaı (1, 679 f.),? Erouaı
2 Auch Äsop und NT; s. Blaß-Debrun- andererseits sind diescharfen Unterschiede
ner? $ 101 unter £yeipeıv nebst Anhang. zwischen Aktiv und Medium (u. S. 229, y),
20. Hoffmann, BB 25, 178, nimmt für die Brugmann? 526 Anm. und Wacker-
xeina und Auaı ‚das behagliche Gefühl der nagel, Synt.1, 124, maßgebend sein las-
Ruhe‘ in Anspruch und führt diese Be- sen, teilweise neu entwickelt. Zu den roma-
trachtungsweise auch für veouau, Errouau nischen Sprachen vgl. G. Reichenkron,
‚schützend geleiten, treu anhangen, feind- Passivum, Medium und Reflexivum in den
lich verfolgen‘, nepdouaı durch. Die Media rom. Sprachen. Diss. Berlin. Jena 1933
tantum, bei denen OÖ. Hoffmann.a.a.O. . (Berliner Beiträge zur rom.Philologie III 4;
mit Delbrück, Vergl. Synt. 2, 412 ff., die vgl. bes. den allgemeinen Teil S. 1-22); K.
Grundbedeutung des Mediums finden zu W.Asbeck, Das unpersönliche Medium
können glaubt, sind teilweise abgeblaßt; im Französischen. Jena 1935 (Berl. Beitr.
1. ‚Genus verbi‘. b) Diathese. ß) Med. y) Akt. u.Med. im gleichen Verb. 229
(lat. sequor air. sechur ai. sal&,! veouaı (viooonau; vgl. 1, 685, 8), &rouxı (aber
lat. salio), teuı (1, 681 Fußn. 3), olyopaı, xalopar; &pebyonau (wie lat. ructor),
repdouaı (0. S. 227,3; aber BdEw), pdEyyoyaı, neroucı reAouaı (auch zevraı 1,
780, «; aber ai. &arati ‚bewegt sich, geht‘, awest. daraiti, lat. colo), ylyvouxı
Eyevounv Eyevro (1, 678 f. 746, a).
Verba affeetuum: Furcht, Schmerz, Klage: peßonar, äyvunar, Söbponer,
SAoplpouaı (aber raxpßew); Scheu: &louaı, aldonaı atdeoncı, oeßouxı (aber
aıy&o); Zorn, Mißmut: ualvouaı (ai. mänye ‚meine‘, air. do-moiniur ‚id.‘,
auch lat. re-miniscor), dpy!louaı, oxbLoneı, yaouaı, Kydouaı, neupouaı; Freude,
Begier: yavonar, Adouaı, Epauoı (aber seit Pindar Zp&w), Aratouaı (aber ai.
lasamı), Bowouaı; Geistiges u. ä.: dscouaı, alodavonaı, Yeouaı, Krpokomat,
eöyouaı, oreducı (1, 679), unrioua (lat. metior), oxerroun Eoxebaunv usw.
(aber oxonew wie ai. pdcyami lat. specio), wEdonan undoucı (air. midiur ro-
midar ‚denke‘, auch lat. meditor), Sbvauaı. Auch mit Sachsubjekt: xetu«:
(z. B. hom. xeıunAıa xetrar), zpeuapor; (fast) nur mit Sachsubjekt onrouaı,
repoouaı. Transitiv selten: Ert-eoraı (1, 678, 6), Kr&ouaı.

y) Durchgehender Wechsel zwischen Aktiv und Medium


ım gleichen Verbum
Neben den Verben, die nur aktive oder nur mediale Formen zeigen (ab-
gesehen von medialen und aktiven Formen in passivischer Geltung) oder
die nur einzelne Tempora aktiv, andere medial bilden oder umgekehrt (0.
S. 225 ff., « und ß), stehen Verba mit (grundsätzlich) vollständiger aktiver
und medialer Formenreihe. Dabei ergibt sich selten ein scharfer Bedeutungs-
unterschied wie z. B. die kausative oder faktitive Bedeutung von rabw ‚ich
mache jemand aufhören, veranlasse ihn zum Aufhören‘ gegenüber rabou«ı
‚ich höre auf‘ (vgl. o. S. 222,4). Gewöhnlich bringt das Medium lediglich ein
gefühlsmäßiges Moment zum Aktiv hinzu. Das Aktiv drückt rein sachlich
den nackten Tatbestand des Verbalinhaltes aus, das Medium außer diesem
Tatbestand noch eine besondere Beteiligung des (überwiegend persönlichen)
Subjekts am Verbalinhalt. Diese Beteiligung kann äußerlich oder innerlich
sein, gewollt oder unfreiwillig, angenehm (vorteilhaft usw.) oder gegenteilig,
total oder partiell (vgl. den Dativ o. S. 140 ff.). Besonders deutlich nach-
zuempfinden ist dieser oft feine Unterschied zwischen Aktiv und Medium,
wenn letzteres in Sprachen ohne Medium durch ein reflexives Verb wieder-
gegeben werden kann, was auch für die nur medialen Verba gilt (o. 5. 228, ß).
Ist das griechische (arische, hethitische, tocharische) Medium intransitiv
gebraucht, so erscheint in solcher Übersetzung ein direktes (akkusativisches)
verbum reflexivum, z. B. Hdouaı ‚ich freue mich‘, ist es transitiv gebraucht,
ein indirektes (dativisches), z. B. Aobouaxı &g xeipag ‚ich wasche mir die
Hände‘. Der transitive Gebrauch ist mannigfaltiger, auch in der Wiedergabe.
Intransitive und transitive Media können auch reziproke Bedeutung haben.
In beiden Konstruktionsweisen erscheinen auch Media, deren besondere
Tönung mindestens für den Sprachfremden nicht mehr zu erfühlen ist, die
usw. V 2);G. Babin, Das Medium im Alt- *Einzelsprachlich ist die Aktivflexion von
französischen. Jena 1937 (Berl. Beitr. awest. ha&- und altlat. sequo.
VI 3).
230 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

aber auch schon für die Griechisch Sprechenden mindestens in jüngerer Zeit
zu einem lediglich formalen Unterschied geworden war (z. B. öpäodaı für
öpäv), obschon das Medium an sich bis ins Neugriechische erhalten geblie-
ben ist. Statt der reflexiven Verwendung des Mediums wird schon im Atti-
schen der schärfere Ausdruck durch das Aktiv mit dem substantivischen
Reflexivpronomen bevorzugt (z.B. PAarreı Eauröv statt PAarrerau; vgl.u.10).
4. Transitiven Aktiva entsprechen intransitive Media (in speziel-
lerer Bedeutung), die im Neuhochdeutschen durch direkte (akkusativi-
sche) Verba reflexiva übersetzbar sind (vgl. auch die Media tantum
0. 5. 228, ß).! So für Körperfunktionen (Bewegungen u. ä.), z. B. xAtvo
und »Atvoucı (vAıvauevos oraduw ‚nachdem er sich an den Pfosten gelehnt
hatte‘ o 340; vgl. lat. inclinärt), dpeyo -youaı (öpıyvaonar; xelpas Öpeyvüg
X 37, ob naudög öpekaro Z 466; vgl. lat. porrigt); &xw ‚halte‘, &yonaı ‚halte
mich‘; &rro ‚knüpfe an‘, &rrrouaı ‚hefte mich an, fasse, berühre‘ und danach
zu hom. Aaußavw ‚fasse an‘ klass. auch Aaußavouaı im gleichen Sinn (xeıpt
SE yeipa Aaßovres D 286, Aaßeode xeıpög de&ı&s Eur. Med. 899); Wurzel Fei-
‚rollen, zusammendrängen‘: nAYdev Öhög innwv TE xaul Avdp@v KOTLoTamv
eilousvwv' eier de... "Extop © 214 ff. (vgl. lat. volvö volvor); rperw ‚wende‘,
rp&roucı ‚wende mich‘ (vgl. lat. verto vertor), p&pw ‚trage‘ pepouaı ‚stürze
mich‘ (ebenso ai. bharämi bhäre, lat. ferö feror). Körperpflege (‚waschen,
baden, salben‘ u.a.): vilo -ouaı (vile 8° &p’ &Kooov lodoa Avayı Eöv tr392
xepvıßa 9° AupimoAog npoXbw ETExEVE PEpovoa ... vibacdaı a 136 ff.); Aobo
Aodouaı ‚lavo(r)‘ (Aodo’ ev noraus n 296, Andodaı rorau.oro Honcı C 216); so
auch xadatpw, xeipw, AXelpw, xptw; vgl. auch eüwyew ‚bewirte gut‘ -£ouaı
‚sättige mich, schmause‘ und ‚werde gesättigt‘; xöntw rünrw ‚schlage‘, xör-
rouaı rurrroucı ‚schlage mich (zum Zeichen der Trauer)‘ = ‚beklage‘ (daher
auch xörreo®” "Adwvıv Aristoph. Lys, 396, turrovraı tov xpıöv ‚sie betrauern
den geopferten Widder‘ Hdt. II 42). Kleidung, Schmuck u. ä.: Covvuuı -uaı
‚eingo(r)‘, Ev8ü(v)w Ex- und Med. ‚induo(r)‘ und ‚exuo(r)‘ (doch S80(v)» auch
intr. ‚hineinschlüpfen, untergehen‘), xoouetw -£ouaı, orspavow -Öbouaı; dazu
auch ‚(sich) bereit machen‘: Zebyvupı -uaı (vgl. ai. yundjmi yurje, lat.
zungo(r)), oTEIAW -Aoyar, rapaxoxevalw -Louaı, EEaprow -boucı, im Medium
mit pluralischem oder Kollektiv-Subjekt dyeipw dYpollo ouAA&yw, mit leb-
losem Subjekt öooe daxpuöpıv riundavro x 247f., nad 8° &yxos ol Xöro Huplov
öpdarnoicıv Y 282, orapra Acruvraı B 135, vgl. lat. compleri fundi solei.
2. Transitiven Aktiven (auch mit doppeltem Akk. oder Dat.-Akk.)
entsprechen transitive Media, die sich im Neuhochdeutschen durch
indirekte Reflexivverba (mit dativischem ‚sich‘ oder mit ‚für sich‘)
wiedergeben lassen, in manchen Beispielen auch mittels eines Possessiv-
pronomens. Bei den schon unter1 genannten Verba der Körperpflege u.ä.
ist das Medium zusammen mit dem Akk. eines Körperteils des Subjekts
gleichwertig einem oxijna a9” &Aov xal uepos, z. B. viharo 8° abrds xeipac
! In nicht ganz wenigen Fällen wird je- x 450).In solchen Fällen kann das Medium
doch auch schon das Aktiv intransitiv ge- statt zum transitiven Aktiv zu gehören,
braucht, z. B. &peldw ‚stemme‘ und ‚stemme historisch Medialisierung intransitiven Ak-
mich‘ (wofür gewöhnlich &peldon.au; so &yyeı tivs sein.
Epeırdön.evog 3 38, aber &ANANoıV Epeldouoau
1.,Genus verbi‘. b) Diathese. y) 1. Med. dir. refl. 2.Med.indir. refl. 231
II 230 neben +& oe nöSag vida 7 376, Aogooacdaı yp6x Hes. E 522 (gewöhnlich
ohne Akk.), 8&xpud 7’ @uöpyvuvro X 527, xeparnv 8° 8 ye nölaro xepotv X 33,
ornden, unpw» nincosotaı. Der Akk. ist eine Kleidung u.ä., ein (persön-
liches) Besitztum überhaupt: $unöwvr« 88 Eoro yıräva w 227 (vgl. ai. vd-
sträni... vasänd ‚eiuara £vvuuewm‘ RV III 39, 2c), xegoAnv (2y)uordrroucı,
EöncaTo ara nedira a 96, repıßddreoda yAaivav, mepırideoda ar&pavov,
Paoyavov 5Eb Epuooduevos trap& umpod ‚sein scharfes Schwert von seiner
Seite ziehend‘ A 190, ed uev rıs döpu Inkdcdw B 382, Tpöts re xal "Ertup
Perex xEovro ‚iacula sua fundebant‘ © 159, inroug &Lebyvuvro (die eigenen)
y 492, rAnoauevor vnag 887; att. Yeodaı 7& önia ‚Halt machen‘, mioia rapa-
oxzualeodeı (vorhandene oder neue). Mit Akk. des Ergebnisses: dair«
tiyevro, Evrövovro, Kyauevw Tüp nr 2, reoosoda. neunare Hdt. I 160, oxedinv
rormoato e 251, orop&oavro yanuebvav Theoer. 13, 33; att. vönous Ypdpeodat,
tiyeodaı (demokratisch), vöuous ypapeıv, rıYevaı (autoritär); ebenso @Pöpov
Tarreodaı und Tarreıy; ouupopav rı nolsicdhau; ol xev... TeRrWvraı PÜTE...
deonörav Pind. P. 4, 52; att. viov 9£09aı ‚adoptieren‘. Mit Akk. des Inhalts
2. B. Hrız (nödı) Av unre xpnpariinran many Tov &x yic xpyuarıouöv Plat. leg.
949e. Das Akk.-Obj. geht in neuen Besitz über u. ä.: Yıa gepmued« ‚laßt
uns Lebensmittel für uns heranholen‘ ß 410, HarpöxAo Ypwı xöumv Onaoauuı
gepeodaıF 151, yovaisa Kyeodaı ‚heimführen‘, aipetodaı, roreicdet rıva PiAov,
ANaocecdaı; (gortyn.) avnv ‚verkaufen‘, aveioda: (nplacdeaı) ‚kaufen‘; davet-
Ceıv ‚sich mit einem Darlehen beschäftigen, Geld ausleihen‘, davsileodcı ‚ein
Darlehen aufnehmen, sich borgen lassen‘, &yyv&v ‚als Pfand geben, (eine
Tochter) verloben‘, &yyvä&otat rıya ‚sich für jemanden verbürgen‘; uıoFodv
‚in Miete, Pacht geben‘, kıo$oVch«: ‚in M., P. nehmen‘; vgl. ai. tdd Eväsya
särvam vrnkte ‚so wendet er alles Besitztum desselben sich zu, bringt es in
seine Gewalt‘ TS I 7, A, 6. Der mit der Handänderung verbundene Orts-
wechsel liegt im Verb oder in der Situation, nicht im Medium; vgl. noch:
xoutleıv ‚besorgen, fortschaffen‘, xoutleoda: ‚für sich besorgen, sich erwerben,
wiedergewinnen‘; Abovro de rebyn an’ Guwmv P 318, rpereodat rıyva ‚von sich
wenden, in die Flucht jagen‘; so bes. auch bei verba composita (wobei das
Präverbium den Ortswechsel unterstreicht): &r&ysodaı Eptecdaı AnodLldocdaL
-tiYeodaL Aplscdha Aroveneodan Anwderoda. avaßadrdeodaı uerancureoda, mit
Sachsubj.: &p&Axeraı &vdpa olönpog rn 294; vgl. ai. dpa tdmah päpmänam hate
‚er wehrt Finsternis und Sünde von sich ab‘ TS II 1, 10, 3. Vereinzelt: riverv
‚eine Buße bezahlen‘ ($w4v ‚eine Strafsumme bezahlen‘, üßpıv ‚einen Frevel
büßen‘) riveoda: ‚sich eine Buße bezahlen lassen‘, d. h. ‚jemanden (rıva) be-
strafen‘; rıumpeiv rıvı ‚zu jemandes Gunsten dessen Ehre wahren, ihm bei-
stehen‘ ıuwpeiodat rıv« ‚seine eigene Ehre wahren, sich an jemandem rä-
chen‘. Mit verschwiegenem Objekt $4eo9aı vom Opferherrn oder Selbst-
Opferer: Yeıv vom Priester (ebenso ai. ydjate: yajati Delbrück, SF 5,
248), ebenso ieponoreiodar: -moretv. dindleıv und Med. sind zunächst in-
transitiv: ‚einen Prozeß für einen andern - für sich führen‘ (natdes SE
Toswv dlxacav va IIorks ’A9nvn ‚sprachen Recht‘ A 547, vieng TNV IV
&yb vinmon dinalönevog ‚als Prozeßgegner‘ 545), dann auch mit innerem
Akk. Sıxaleı Sdlixoc, ypapds usw., duralsodar dumy, xormyoplac. Ähnlich
1 Gegen Stahl, Synt. gr. V.55, der ein ‚Medium der lokalen Beziehung‘ annimmt.
232 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

rpeoßeverv elphvnv ‚als Gesandter über den Frieden verhandeln‘ Andoe. 3,


23, Isocr. 4, 177, npeoßebeoda: ‚eine Gesandtschaft (im eigenen Interesse)
schicken‘.
Eine Abart dieses Mediums ist das reflexiv-kausative oder reflexiv-fak-
titive (vgl. das kausative oder faktitive Aktiv o. S. 220,5): (Ilxuoavias) rpare-
Cav Ilepoıchv naperidero ‚ließ sich vorsetzen‘ Thuk. I 130, 1, nar« dz add
Av (TA dm) xal Kpusrrovra abro, & 6 nano repl TO o@ua Enerolnro Xen. Cyr.
14, 18, &ioypdv yuvaıxl to nelpxodaı Y) Eup&odaı 1. Kor. 11, 6. Vgl. noch Küh-
ner-Gerth A, 108; Mayser, Pap. II 1, 109; Blaß-Debrunner? $ 317.
Über den Unterschied vom ‚kausativen Passiv‘ s. u. S. 241, 10.
3. Die gefühlsmäßige Beteiligung des Subjektes am Verbalinhalt, die das
Medium gegenüber dem Aktiv zunächst ausdrückt, wirkt sich teilweise
durch Steigerung des Verbalinhaltes aus: intensives (oder dynamisches)
Medium.! So heißt att. roXırrebw lediglich ‚ich bin Bürger‘, dagegen roXırevo-
uocı ‚ich bin Bürger mit innerstem Empfinden, Hingabe, nicht nur dem
Namen nach, betätige mich als Bürger (politisch)‘, orparebw ‚ich bin im
Heere‘, orparsbouaı ‚ich unternehme einen Feldzug; tue Kriegsdienst (auch
als Beruf)‘; ebenso att. innebw xAAıoredo ranıedo und inrevoucı (Hdt. 1,
27. 79) usw.; vgl. dazu die Media tantum auf -evouaı -Kouaı -Eouaxı -douat.
Transitiv gebrauchte wie Impebw -edouaı, Impaw -Kounı, oxontw -reona,
TRXENYopew -peouaı gehören auch zu 2 (S. 230); kaum jedoch röAsuov rorLetotaL
‚Krieg führen‘ gegenüber röXsuov roıeiv ‚Krieg erregen‘ u.ä. und die Peri-
phrasen rAo0V, rporhv roLeloda. = nielv, tpeneota u.ä. (Stahl, Synt. gr.
V. 53£.; ähnlich +i}eco%aı). Auch primäre Verba erscheinen so: &vbsodat,
Iıdkonsota:, Aanußaveodar, Absodau, nAdocscha, rXoosodaL, yebeota, bebdeotaL
(Stahl, Synt. gr. V. 58f.); mit Gen. roA&uou de o0x &p&onev, Kpxol.£voug
de auvvobueda Thuk. I 144, 2 (mehr bei Kühner-Gerth 1, 101; Stahl,
Synt. gr. V. 52).
4. Ein gefühlsmäßiger Unterschied oder Doppelcharakterisierung wird
einmal bestanden haben z. B. bei vnxeıv: vnxeodaı und Ähnlichen Verben,
deren Inhalt ohnehin in der Sphäre des Subjekts liegt. Wie lange dieser
älteste Unterschied zwischen Aktiv und Medium in solchen Fällen noch
lebendig empfunden wurde, ist schwer zu sagen; die Dichtung wertet ein-
zelne Paare metrisch aus.? Vgl. noch on£pyew: -xeodaı, Bptuew: -uechar,
inelpewv:: -peodaı, neAeıv: -Acodau, Kloceıwy: -oeodaı; transitiv Zp&eıv (Homer):
£peodaı ‚fragen‘, HoAALeıv :-Leodar, Aoıdopeiv: -peiodaı, ueAeıV: -Teodaı, Ter-
p&v: -p&odaı, mit Sachsubj. Aaureıv : -reodaı; unpers. uEieı und n&ierau. Poe-
tisch sind gegenüber den Aktiven öpäodaı und Id&odaı,? dnobeodaı (dxouk-
Geodar, doch allgemein &xpoä&cdaı), Zparo (auch in Dialektprosa, besonders
! Ein solches wird allerdings vonWacker- beschützt die Dänava’s dort, nicht be-
nagel, Synt. 1, 127, und Margulies, KZ schützt er die Nichtdänava’s‘ Mahäbh. I
58,117 f., entschieden abgelehnt zugunsten re Sukth.; vgl. Bloch, L’indo-aryen
der Annahme analogischer Ausdehnung des 22T.
Mediums oder der Abnahme des Gefühls ® Doch vgl. das mediale aksl. ved& ‚ich
dafür. weiß‘, lautlich = lat. väd7; air. ro-fitir ‚er
2 So auch das ai. Epos, z. B. raksate Dä- weiß, wußte‘ und die Deponentia d£pxeodaı
navams tatra, na sa raksaty adanavan ‚er (0. 8. 227,3) und ai. zksate.
1.,Genus verbi‘. b)y) 3.Med. dynam.,4. gefühlsm., 5. Kompos,, 6.reziprok 233
pauevos; Debrunner, GI. 25, 78), &dd&odaı, Auleoda, ayanalcodaı. Vel.
Grosse (0. S.222,b) 2, A ff.; Stahl, Synt. gr. V.59f.; über Ähnliches im
Altindischen usw. Delbrück, Vergl. Synt. 2,425 f.; Brugmann, Grundr.2
113, 686 ff., für das Hethitische und Tocharische vgl. die o. $. 222 Fußn. 1 ge-
nannten Hilfsmittel. Für «ö8d«xer und «ßßeper (vgl. lat. afficit und affert) in
der ständigen neuphrygischen Formel 06 rx uavaaı xaxouv addaxer (oder
«Bßeper) u. ä. (vgl. griech. tig d£ tabrn Iaddueıv xandv noonorhesı Friedrich,
Kleinas. Sprachd. 1) erscheinen wiederholt ohne Bedeutungsunterschied
addaxeraı (und -rop), «ßßeperaı (und -rop).
9. Wie im Altindischen gehen auch im Griechischen die Komposita
in der Diathese nicht durchaus mit den Simplizia. So steht neben &rxouaı
aktives neraonov (neben -oröuevos) P 190; häufiger sind aber mediale
Komposita (teilweise in neuen Bedeutungen) zu aktiven Simplizia,t so
z. B. anodöotaı ‚verkaufen‘, repı-didoodaı ‚wetten‘, dr-dyysodaı ‚sich er-
hängen‘.
6. Aktiva und Media als Reciproca. Der Begriff der Gegenseitig-
keit liegt im Verbalinhalt einzelner Aktiva (z. B. ot£eıv, radateıv, ruxrebeuv,
roAeueiv rıyvı); häufiger jedoch sind solche Verha Media (dafür im Deutschen
direkte Reflexiva), und zwar fast immer Media tantum. Der Bedeutung nach
gehören mit den genannten Aktiven zusammen die Verba für (sich) streiten,
wetieifern (uaxsodaı aywvileotaı uapvaodaı Snpi&cda Inpleodeaı), sich unter-
reden u.ä. (xoıvoAoyeicda:), sich begrüßen u. ä (Konalcoda. Kyradtleodar; vgl.
lat. osculari), sich stoßen (wortleo*«ı), ortvdeoda: ‚(durch Trankopfer) unter
sich vereinbaren‘. Doppelcharakterisierung durch das Mediur. und durch
eine Präposition findet sich z. B. in dıad&ysodaı ‚sich unterreden‘, Sıadırd-
Ceodaı ‚miteinander prozessieren‘, Sıxp£pscdxı ‚uneins sein‘, ouupepeotaL
‚sich vertragen‘ ovv-ouoAoyeioda: ‚sich verständigen‘; vgl. ai. vi-vadante ‚sie
streiten miteinander‘ (eig. ‚reden sich auseinander‘), lat. etiam dispertimini
‚wollt ihr euch wohl gleich trennen?‘ Plaut. Curc. 189. Die meisten hier
genannten Media gehören mit dem Medium in direkt reflexiver Bedeutung
zusammen (o. S. 230, 1); einzelne können aber vom intensiven (o. S. 232, 3)
ausgehen, so u&yso$aı. Zunächst nur im Plural und Dual möglich, werden
solche Verba nachträglich auch singularisch gebraucht, wie nhd. ‚wir unter-
redeten uns mit ihm‘ und ‚ich unterredete mich mit ihm‘;? so schon hom.
noös Tpüag uayenı P A471, uapvao ve Tpweocı O 475, usw. Nur Plural und
Dual stehen ursprünglich oder überhaupt auch dann, wenn das reziproke
Verhältnis durch das Reflexivpronomen oder durch &AnAo, -Aoug USW. AuS-
gedrückt wird (vgl. 0.S.198,%). Dagegen war auch der Singular von Anfang
an üblich bei einer vierten Ausdrucksweise, bei der Wiederholung des nomi-
nativischen Subjekts in einem andern Kasus, z. B. &vnp &xev ävöpa O 328,
& d2 xelp t&v yeipa vileı ‚manus manum lavat‘ Epich. 273 Kb. Vgl. Kvitala,
Badäni 1, 209 ff.
7. Seit dem Beginn der Überlieferung ist produktiv das Neben: inander
eines kausativen Aktivs und eines intransitiven Mediums, wobei das Aktiv
1 So auch im Ai., z. B. bei as- werfen‘, i- sammeln‘ ist ein Singular nur bei kollek-
‚gehen‘ (Delbrück, Synt. F. 5,.237). tiven Singularen wie Menge sinnvoll.
2 Aber von dem nichtreziproken ‚sich ver-
234 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum. 1. ‚Genus verbi‘

gewöhnlich jünger ist. Vgl. z. B. fornuı ‚stelle‘ (wie lat. sisto, aber ai. tisthämi
‚stehe‘) neben loranaı ‚stelle mich, trete hin‘ (und Aor. Zomoa ‚stellte‘:
Zornv ‚trat‘), Bio ‚gehen machen‘: Brvaı ‚gehen‘, Sup: Ava usw. 6AmAc,
Spvonı :'dpvuuoı usw. dpopa, Evvunı:&oraı Eooavro, hom. reidw: reldonaı USW.
nerode, Rabe: rabonaı, rpepw ‚mache gerinnen‘: zp&pouaı ‚gerinne‘, oelw
‚jage‘: oebouer ‚eile‘, ilo ‚setze‘ (und ‚setze mich‘): Elouaı ‚setze mich‘,
oalvo: palvoner, dudkorw: Sahvar; in den folgenden hat Homer nur die Me-
dia: yebouaı ‚koste‘ (ai. jusate ‚genießt‘), yebw ‚lasse kosten‘ Hdt. Att.;
Adouaı ‚freue mich‘, spät ndw ‚erfreue‘; bebdoueı (intr. ‚lüge‘ Hom., trans.
‚belüge‘ Att.; ‚täusche mich‘ Hdt. Att.), Vebdw ‚täusche‘ Att.; paivonaı, att.
Zunva ‚machte rasend‘; doch schon hom. öpu!Lw zu öputloueı, später Yrraw
(s. 0. S. 228, ß) youvalo Enı-Impiio ‚lasse abstimmen‘ zu den betreffenden
Media.!
8.Scheinbare oder wirkliche Verwechslung von Aktiv und Me-
dium. Was aus dem ältern Griechischen für Gleichwertigkeit von Aktiv
und Medium in einzelnen Fällen angeführt wird,? hat keine Beweiskraft,
wenn auch die feinen Unterschiede nicht mehr überall nachzuempfinden
sind (vgl. o. S. 232, 4). Solche bestanden auch in den wenigen Beispielen, in
denen sich neben üblichem Medium ein altes Aktiv erhalten hat oder Dich-
ter sich nach solchem Verbild neben einem Medium ein scheinbar gleich-
bedeutendes Aktiv erlaubt haben: vgl. hom. ötouaı (att. otoucı): hom. ötw;
hom. ion. att. Sop£ouau: 2dwpnoav Hes. E 82; Pind. O. 6, 78, ion. att. o&ßonau:
att. oeßo (auch in Prosa); teilweise steht neben den Medien ein aktives Ptz.:3
unxavoovrag o 143 (Versschluß), hom. u£Swv (6 uedeıs Alec. 2, 1 D.2; darnach
vielleicht 2. Sg. ög n&deıg Soph. fr. 342 N.?, vgl. Ant. 1119), &ovra« Soph. OC
134, Snpıavrov Pind. N. 11, 26. Teilweise kann es sich auch um mundart-
liche Unterschiede handeln wiein ion. xatadaußavouaı (auch Polyb): att. -Avo
(Wackernagel, Synt. 1, 123). Dabei ist ferner zu bedenken, daß auch im
gleichen Dialekt in manchen Fällen Aktiv oder Medium wahlfrei waren.
Wenn Herodot Eoayayetiv yuvatxa sagt (V 40) statt Zoayayccdaı, Attiker
xepdos, uLcdöv Yepeıv statt pepeodaı (Kühner-Gerth 1, 110), so besteht
zwar kein sachlicher, wohl aber ein Ausdrucksunterschied. Das griechische
Aktiv steht in solchen Fällen auf einer Linie mit dem deutschen Aktiv ohne
dativisches ‚sich‘ in Beispielen wie nhd. ‚er nahm ein Weib‘. Nur schein-
bar ist die Verwechslung auch in den vereinzelten Fällen von (beabsich-
tigter) Genus-Angleichung: &AX o0x &v naytoarro' x&oaıro yäp, el naykonıro
Aristoph. eq. 1057, &s Hdouaı xal yalponaı xedppatvoux. Aristoph. pax 291.
Die zweite Stelle wird als 76 Adrıdog u&Xog eingeführt und leitet über zur
wirklichen Verwechslung der beiden Diathesen durch Sprachfremde (diese
Erscheinung heißt bei den Grammatikern $arıouöc). So braucht im Nomos
des Timotheos der Phryger (obschon er in seiner eigenen Sprache Medial-
formen hatte; s. 0. S. 233,4) umgekehrt das Aktiv an Stelle des Mediums in

1 Vgl. Delbrück, Vergl. Synt.2, 36. 2 2.B. v.Grosse[o. 8.222, b]; Vogrinz,
417f.;, Wackernagel, Unt.130ff. und Gramm. 254.
Synt.1, 129 £.; Debrunner, IF 21, 62f., 3 Im Epos spielen metrische Rücksichten
und Wortbildung $ 216. 222; Blass-De- mit; z. B. unxavaöuevog (unxavetsvoc) und
brunner? 8309, 1. ueööuevos waren unmöglich.
b)y) 7.Akt./Med.kaus./intr., 8. verwechselt. 9.Neugr. 10. Zus. v. pron.refl. 235
xadw ‚sedebo‘, &pxw ‚ibo‘ (V. 167f. Wil.); vgl. Wackernagel, Synt. 1,1231.
Auf Rechnung Sprachfremder gehen wohl wenigstens teilweise auch z.B.
Sebnı Epyalw für deEaodaı Epyalouaı und dvanimronaı für dvanımıa in
Ptolemäerpapyri (Mayser, Pap. I? 2, 164. II 1, 4112-16). Gegenüber
att. noryederv, dor. nory&v vom adulter, att. noryedecda von der adultera
brauchen LXX und NT uoryedew -edeodaı uoryächa. von beiden Geschlech-
tern!. Vgl. auch Blaß-Debrunner? $ 310, 1. Das von den Attizisten emp-
fohlene Medium wird in der Spätzeit oft übertrieben angewendet; vgl.
Hatzidakis, Einl. 195 f. Daß das Gefühl für einzelne Feinheiten des Me-
diums im Schwinden war, zeigen verfehlte Erklärungen einzelner Gram-
matiker.?
9. Trotz der eben besprochenen Erscheinungen hat das Neugriechische das
Medium als einzige unter den lebenden indogermanischen Sprachen er-
halten.? Lebendig empfunden ist es allerdings wie schon im Spätaltgriechi-
schen nur als direktes Reflexiv (z. B. AobZouaı ‚bade mich‘, vrövoueı ‚ziehe
mich an‘ u.ä.), auch in reziproker (o. S. 233,6) Auffassung, z. B. &yxodıd-
Covraı ‚sie umarmen sich‘, rıcvovraı ‚sie fassen sich‘, Yvaptlouvraı ‚sie er-
kennen sich‘. Das mediale indirekte Reflexiv dagegen war schon in der Koine
nicht mehr lebendig (s. u. S.236,y). Nur formell sind Media die sog. ‚Depo-
nentia‘, z. B. «ioravouaı ‚fühle‘, yivoucı ‚werde‘ usw. ; neben denüberkommenen
finden sich hier auch (analogische) Neubildungen, z.B. yatpou.cı ‚freue mich‘
(vgl. 0. 8), areirtloucı ‚verzweifle‘ (alt nur als Passiv zu d&reAnilo), uerderaı
„es steht bevor‘ (für ueAXeı). Einzelne neben Aktiva stehende Media lassen sich
passiv auffassen, z. B. xoup&4louaı ‚werde müde‘, rviyouaı ‚ertrinke‘ neben
xoupalw mache müde‘, rviywo ‚ertränke‘(vgl.u.S.236, F.2) u.a.; aber es stehen
auch Aktiv und Medium gleichgebraucht nebeneinander: Yaualo und -Louaı,
opxilw und -Louxı ‚schwöre‘, orexw orexouaı ‚stehe‘, xat(y)o» ‚brenne‘ trans.
und intr., xat(y)ouaı ‚brenne‘ (intr.). Vereinzelt ist das Medium intensiv
gegenüber dem Aktiv: &&odebouaı ‚mache große Ausgaben‘ (neben &&0devw
‚gebe aus‘) (vgl. o. S. 232,3). Das Medium ist durch das Aktiv ersetzt in
&Eny& ‚erkläre‘, Yuuavo ‚bin erzürnt‘, rapaırö ‚verzichte‘. Vgl. Thumb,
Handb. ngr. V.2 108 f.; Tö&pr&avos, N. co. 162f.; A. Mirambel, BSL 39,
135f.;, Hatzidakis, Zum Gebrauch der verbalen Medialformen im Neu-
griechischen, IF 25, 357-62.
10. Schärfer rcflexiv als das direkt oder indirekt reflexive Medium ist das
Aktiv mit dem Akk. oder Dat. des Reflexivpronomens; aber es tritt, wie
es scheint, erst in attischer Prosa auf, z. B. ybuvale oxuröv rövorg Exovalorg
Isocr. 4, 21 (für yuuvalov), Exvröv napaoxevaleıy önwg Eoraı oc Berrıorog Plat.
apol. 39d, 6 rapxoxeudleıv röv Blov abrw Plat. eiv. A05c, Enıopadeotepav
(Sbvanıv) nareoxevaxev £xura Dem. 2, 15. Dagegen steht das Reflexivprono-
ı Wackernagel, Hellenistica 7ff. und 4. Jahrh. n. Chr.).
Synt. 1, 123. 3 Die jüngern indoiranischen und die ro-
2 Vgl. bei Hatzidakis, Einl. 196 f., z. B. manischen Sprachen haben das Medium
Außöwevog dvrl Tod Aaßov Bekker, Anecd. aufgegeben, die jüngern keltischen Spra-
106, 16 (Antiatticista), «ira xal alroüuaı chen kennen, abgesehen von vereinzelten
dtapkper. td uev Yap alt Em tpü Äno rı Resten des Deponens, die alten medialen
Anßeiv xal un drrodouvarn, rd 8° airolnar Eri Formen nur als Passiv (genauer man-
zod xpnoaodar eis drmödocıv (Ammonius Form).
236 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

men schon seit Homer hypercharakterisierend beim Medium: bei Media


tantum ol 7’ ara xödog &porro K 307, robg oplaıy abrolg neylornv duvaarelav
vrmoausvous Isocr. 5, 145; bei auch aktiven Verben odrog .. . n&dag yarxebe-
za abriö Theogn. 539, &g Euaur® Yptpua Ipeyatunv ya Soph. OR 1143,
adr& ueransubaodeı Lycurg. 42; vgl. auch 6 8° ano Edev Goaro yeıpl pw’
"Adonorov Z 62; bes. in Gegensätzen: 7) xaröonı Nuäs 7 opäs adrobg Beßaua-
cacdaı Thuk. 133, 3, oi uev pacı Baoırea neredoat rıva Eriopdäaı abrov Köpo,
ol 8’ Eauröv Zmiopd&acdeı Xen. an. I 8, 29. Seit Homer wird so auch das
Possessiv oder dessen Ersatz gebraucht: && &yxardero Yuu@ Y 223, mv
abrav dpernv Zmıdetfovrau Plat. Phaedr. 234b. Mehr Beispiele bei Kühner-
Gerth 1, 105 A. 2. 110 f. (unter 2 und 3); Stahl, Synt. gr. V. 66, 2; Hatzi-
dakis, Einl. 197 (auch zum folgenden).
In der Koine wird das Reflexivpronomen bei indirekt reflexivem Medium
ständig, z. B. Steneploavro T& indrız nov Exvroig LXX Psalm 21, 19, Anu-
Vonaı Zucur@ Öuös Aabv &uol Ex. 6, 7, od vinrovrau Tas xeipas abrav Mtth.
15, 2, anedevro Ta inarın abrav Acta 7, 58, Exurobg Nopadlcavro Theophan.
378, 21.2 Dadurch wurde das indirekt reflexive Medium überflüssig; das
Neugriechische sagt z. B. Erotuaca xarı yıa rov Exurö nou für altes napeoxeunx-
oaumv rı (Zuauro).2 Nur in dieser geringen Ausdehnung hat im Griechischen
der reflexive Ausdruck den medialen ersetzt?.

8) Passiv?
Seit indogermanischer Zeit konnten diemedialen Formen auch pas-
siv gebraucht werden; das’bezeugen das Arische, Italische, Keltische, He-
thitische, Tocharische, mittelbar auch das Germanische, das Medialformen
nur in passiver Funktion erhalten hat (o. S. 224). Die gefühlsmäßige
Beteiligung des Subjektes am Verbalinhalt, die das Medium ausdrückt, war
nicht nur energetisch (z. B. uayeoYaı, Ereotxı), sondern auch neutral (z. B.
xeiodaı, Hodaı), oft ungewollter Trieb (z. B. Hdeotxı, Juuodct«:); daraus und
aus dem Gebrauch des Mediums als direktes Reflexiv konnte leicht die pas-
sive Auffassung entstehen, bei der das Subjekt den vom Verbalinhalt un-
gewollt betroffenen Mittelpunkt des Satzes bildet.
1 Vgl. Moulton, Einl. 246; Blaß-De- Btr.IV 1), bes.S. 1-3; Reichenkron (s.o.
brunner? $ 310, 2 nebst Anhang. 8.228,F.2);J.Klingebiel, Die Passivum-
2 Aber statt altem dmexrewvev (£nvidev) schreibungen im Altenglischen. Diss. Ber-
£axuröv heißt es neugr. oxorwdnxe (nviymxe) lin 1937, bes. S. IX f.; H. C. von der Ga-
artög rov (oder ö Lätog). belentz, Über das Passivum. Eine
® Vgl. dagegen die Ausbildung eines be- sprachvergleichende Abhandlung. Sächs.
sondern Reflexivs in germanischen, roma- Abh. 8 (1861), Phil.-hist. Cl. 3, 449-546;
nisehen, balt.-slavischen Sprachen; s. Be- H.Schuchardt, Possessivisch und passi-
haghel, DS 2, 141-67; Meyer-Lübke, visch. BerlSb. 1921, 651-62; H. Schnorr
Rom. Gr. 3,107; A.Margulies, Die Verba v.Garolsfeld, IF 52,1 ff; E. Wistrand,
reflexiva in den slavischen Sprachen. Hei- Über das Passivum [bes. im Griech. und
delberg 1924. Lat.]. Göteborg 1941 (Göteborgs K. Veten-
4 Lit.s.0.8.222,b; ferner F.Hartmann, skaps- och Vitterhets-Samhälles Handlin-
KZ 59, 158; Th. Engwer, Vom Passiv gar VIAA,1).
und seinem Gebrauch im heutigen Franzö- 5 Got. bairada (sekundär auch für die 1.
sischen. Jena 1931 (Berliner Beiträge zur Sg. gebraucht) ist formal = g£perau, aber
roman. Philologie II 1); A. Berger, Der nur passivisch; über altnord. Aheite ‚ich
Ausdruck der passivischen Idee im Altfran- heiße‘ s. 1, 667 Fußn. 6.
zösischen. Jena1934 (Diss. Berlin, = Berl.
1.,Genus verbi‘. b) Diathese. 8) Passiv 237
Dies lag besonders nahe bei intransitiven Media, die neben transitiven
Aktiva standen; die Auffassung kann hier oft schwanken, z. B. 6 3 EpEi-
x270 uelkıvov &yxog N 597 kann heißen ‚der eschene Speer schleifte nach‘ oder
‚wurde nachgeschleift‘ (oder auch ‚er schleifte den e. Sp. hinter sich nach‘),
Aus $° Eredelero BovAn A 5 ist ‚ging der Vollendung entgegen‘, ‚vollendete
sich‘ oder ‚wurde vollendet‘, BA&ßerxı $£ re yobvar’ iövrı (‚kommen zu Scha-
den‘ oder ‚werden geschädigt‘ T 166. Vgl. die häufige passivische Bedeutung
der gotischen Intransitiva auf -nan; z. B. weihnai ‚&yıxcIYyrw‘ Matth. 6, 9.
Auch das Perfekt Akt. alter Bildung und intransitiv-zuständlicher Be-
deutung konnte einem Passiv recht nahe kommen, z. B. viös y&p ol BAwre
uayn Evi O 111; die griechische Theorie hat solche Perfekta zur ‚medialen‘
Diathese gezogen (o. S. 222 Fußn. 4), und oft stehen sie im Formensystem
zusammen mit medialen Präsentien (o. S. 227,3).
Doch finden sich auch im Griechischen wie anderswo schon von Beginn
der Überlieferung an Ansätze zu einem selbständigen Passiv. Er-
stens erscheinen neben Activa tantum Medialformen mit nur pas-
siver, nicht auch medialer Bedeutung, z.B. &odteraı (0. S. 226,1), 219 8%
TroAAOvV uev ned sivero ı 45. Besonders häufig sind dabei wegen der Zustands-
bedeutung des Perfekts (z. B. xeyvraı ‚hat sich ergossen, liegt hingeschüttet
da‘, xexinraı ‚heißt‘)! Formen des Perf. Med., das wohl sekundär, aber früh
zum Perf. Akt. hinzugebildet war (1, 765 u. Fußn. 4); vgl. 800 roı &xnerorau
xaL EöNdoraı Ev ueykporoıv x 56. Auch bei Aktiva, die auch echt mediale For-
men haben, hat das Perf. Med. sehr häufig passivische Bedeutung, z. B. rep!
xnpı reriunraı n 69 neben r. x. rıunooucı e 36 und r. x. rıunoavro 7 280.
Zweitens wurde das Gefühl für die passive Bedeutung gefördert durch
Angabe des (persönlichen) Agens, die durchaus nicht immer erfolgt. In
der griechischen Prosa ist önö c. gen. die häufigste Bezeichnung des Agens;
nur episch ist ör6 c. Dat. (beide sind bei Homer nur durch je ein Beispiel
vertreten). Neben 5x6 ‚unter‘ werden auch in der Prosa £&, rnpös, rapd,
jünger &r6, alle mit Gen., gebraucht (dagegen dı& c. gen. nur für ein persön-
liches Mittel). Die Präpositionen lösen teilweise den Gen., Dat., Instr. ab;
Agensbedeutung kann auch das Vorderglied eines komponierten Verbal-
adjektivs haben.? Daß die Angabe eines Agens noch nicht eine unbedingt
passive Auffassung beweist, zeigt die Konstruktion formell aktiver Verba
intransitiver Bedeutung ebenfalls mit örö (0. S. 226,2). Drittens ging seit
Beginn der Überlieferung der passive Gebrauch der medialen Aorist-
formen (z. B. hom. PAhro, dnexraro, att. Eoyero, hom. xpıvachav; Del-
brück, Vergl. S. 1, 268.) zurück zugunsten der mehr und mehr passiv
empfundenen Aoriste auf -nv und -$nv. Der Aorist auf -9yv beruhte
nach der 1, 762, ß angenommenen Erklärung allerdings selbst auf einer
passiv gebrauchten Medialform, während -nv formell deutlich ein aktiver
intransitiver Aorist war (1, 743, 2. 756 f. 758 ff. Nur aus der passivischen
Umdeutung von -yv erklärbar sind Fälle wie &rürnv (schon Homer: &ixex...
1 Bei Homer und im Altindischen ist beim * Näheres 0.8.119,8 (Gen.), 149, ß (Dat.),
passivischen Gebrauch der Medialformen 165,a«1 (Instr.) und bei den Präpositionen
der Perfektstamm am häufigsten; vgl. (u. BV2b.«21),“bes. aber beiSchwyzer,
Grosse (o. 8. 222, b) 2, 19 ff.; Delbrück, Zum persönlichen Agens beim Passiv, be-
Vergl. Synt. 2, 205 ff. 433. sonders im Griech. Berl. Abh. 1942 Nr. 10.
238 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

860° &rbrn ‚die Wunden, die ihm geschlagen worden waren‘ Q 420 f.), die
nur als Passive zu aktivisch-transitivischer Ausdrucksweise verständlich
sind. In späterer Zeit vollzieht sich eine gewisse Rückbildung, indem sowohl
-Iyv als auch -v mit -o&umv gleichwertig gebraucht werden können (vgl. 1,
760 f.); nur vereinzelt wurde -nv transitiv gebraucht (1, 757 u.). Absolut
passiv waren also auch -nv und -$yv nicht, und im Neugriechischen hat -nv
und -Inv (-yxa, -Inx«) sogar die Funktion von -o&uyv übernommen (1, 764),
z. B. Aobornxa ‚ich badete‘. Auch das ‚passive‘ Futurum auf -Incouaı, das
im Attischeh im 4. Jahrhundert das mediale Futurum auf -oou«ı in passiver
Verwendung ersetzte (1, 763, c), war nicht ausschließlich passiv.! Das Grie-
chische hat auf keiner Entwicklungsstufe die scharfe Antithese Aktiv: Pas-
siv erreicht, die, abgesehen von der Konkurrenz reflexiver Verba, lebende
germanische und romanische Sprachen besitzen.
Der passive Gebrauch des Mediums transitiver Aktiva (mit belebtem
Subjekt) setzte die im Indogermanischen früh vollzogene Scheidung von
Nominativ und Akkusativ und Subjektgeltung des Nominativs voraus (vgl.
o. S.64). Dabei wurde der frühere Akkusativ des betroffenen Objekts als
Nominativ des betroffenen Subjekts in den Mittelpunkt der Darstellung
gerückt; der frühere Agens trat in eine Nebenstellung zurück; vgl. z. B.
dedunro 88 And On. adra y 305 (statt EdAuaooe de Anov In’ aur@). Insofern
in der passiven Konstruktion das betroffene Objekt der aktiven im Blick-
punkt stand, war sie nicht lediglich eine formelle Variante der letzteren und
sprachlicher Luxus; anderseits war sie auch nur anwendbar, wenn das psy-
chologische Bedürfnis sie erforderte. Die passive Konstruktion bot aber
auch die Möglichkeit, das betroffene Objekt der aktiven, war es nun ein
belebtes oder ein lebloses, absolut in den Vordergrund zu rücken, indem ein
Agens, das Subjekt der aktiven Konstruktion, überhaupt nicht angegeben
wurde.? Dies war willkommen, wenn der Agens nicht bekannt oder gleich-
gültig war, oder wenn man ihn nicht nennen wollte, z. B. roAAös d£ riywv
Nplocero olvog W 305, od Tor, TExvov Euöv, dedoraı rolsunıa Zpya E 428. Hört
man ‚die Sache wird gemacht‘, so weiß man, daß geschehen wird, was not-
tut; der gleichgültige Agens bleibt dabei völlig im Hintergrund, während
‚man wird die Sache machen‘ wenigstens daran erinnert, daß sie jemand aus-
führen muß, und ‚ich werde die Sache machen‘ die verantwortliche Person
mit Namen nennt. Das Passiv ermöglicht schließlich auch, den Verbal-
inhalt absolut darzustellen, im unpersönlichen Passiv (s. u. S. 239, 4).
Nach den neben Aktiva stehenden Media, die eigentliche Media und Pas-
siva waren, hat man auch einzelne Media tantum in passiver Funktion ge-
braucht (s. u. S. 240, 6), und wie den Akkusativ des äußeren Objektes, hat
man auch den Akkusativ des Ergebnisses, des Inhaltes, der Raum- und
Zeiterstreckung, ja sogar das indirekte Objekt (im Dativ) als Nominativ
! Die Ansicht, daß beim Ersatz des pas- 128).
siven -oouaı durch -($)ncouaı der Verbal- ® Wistrand (s. 0. 8.236 F.4) 16 stellt als
aspekt beteiligt gewesen sei, läßt sich nicht Arbeitshypothese auf: das Passiv steht be-
halten (s. u. 8.265 f.). Vgl. für passives sonders dann, wenn die Primärhandlung ein
-soucı 1, 756, für -couaı und -(S)Hoouaı 1, persönliches Subjekt, die Sekundärhand-
763, c (wozu Stahl, Synt. gr. V. 66; Mei- lung (die bei aktivischer Wendung Objekt
sterhans? 193 mit Hartmann, KZ 62, war) Dingsubjekt hat.
1.,Genus verbi‘. b) Diathese. d) Passiv 239
zum Subjekt der passiven Konstruktion gemacht (s. u. S. 240, 7. 8). Dop-
pelte Akkusative, die im Prädikativverhältnis standen, wurden dabei beide
zu Nominativen, in andern Fällen der als wichtiger erscheinende; s. o.
949,18,.9. 80,15. Bll.c, 5.82, 0-0.
1. Das Passiv tritt gegenüber Aktiv und Medium im ältern Griechischen zahlenmäßig
zurück; in den ersten 100 Versen der Ilias steht durchschnittlich in jedem Vers ein Aktiv,
in jedem zweiten ein Medium, ein Passiv nur 59 &une nodıumdayydevrac; im ganzen A
machen die sicheren Passiva nur einen geringen Bruchteil der Aktiva und Media aus,
die in den ersten 100 Versen stehen. Vom sog. aor. pass. begegnet noch IopnxIHvaı 226,
das aber auch medial sein kann (wie sicher xoAw$delg 9, adrod xındevrog 47, Ayepdev 57,
Öporwsnuevar 187; tp&pev 251. 266, Kark np’ Exdn 464), vom Präsens "Axauobs xreivous-
vous A09f., oe... Yeıvouewmv 588, 2 vordnevov rrroAledpov 164, Futur 76... rerkeodaı 204
(pass. oder med. wie &reXetero 5), Perfekt 7& d£daorau 125 (vgl. Av more Suondg Ianraı 166),
To... rereieouevov Eoraı 212, uüdov, 6 $N tereicouevog &ori 388; nie ist der Agens an-
gegeben (der Instrumental in oxfirrpov xpuoslorg AAoıcı rerapuevov 246 ist dies nicht). Für
die älteste Zeit wird diese Statistik, so geringfügig die Grundlage ist, doch ein ungefähr
richtiges Bild geben; für die spätere Sprachentwicklung ist sie noch durchzuführen.!
Noch die neugriechische Volkssprache braucht das eigentliche Passiv selten (Thumb,
Handb. ngr. V.? 106).
2. Beispiele für den passiven Gebrauch medialer Aoriste s. 1, 757, wo in Fußn. 1 Lit.
angegeben ist (lies Wackernagel, Synt. 1, 157. statt 1, 187f.; zu Pindars oregavo-
o&uevov s. auch Delbrück, Vergl. S. 1, 268f.; Zweifel an passivem s-Aorist äußert
Brugmann? 532. 534 und Grundr.? II 3, 704).
3. Im Semitischen war ursprünglich das Passiv nur gebraucht, wenn ein Agens nicht
in Betracht gezogen wurde (der später durch hebr. le [= Dat.], min = lat. ab eingeführt
werden konnte); s. Brockelmann, Vergl. Gramm. usw. 2 $ 73. Wackernagel, Synt.
1, 143, weist daraufhin, daß der Agens z. B. auch im Lettischen nicht genannt wird
(Bielenstein, Die lett. Sprache 2, 213; Endzelin, Lett. Gramm. 763), im Altlatein
ganz ausnahmsweise (Ernout, MSL 15, 329ff.). Auch im ältern Griechischen überwiegt
der agenslose Gebrauch des Passivs stark; in einzelnen Quellen ist er dereinzige; Näheres
bei Schwyzer, Agens.
4. Fast durchweg ohne Agens steht das unpersönliche Passiv (seit etwa 5002 be-
zeugt); in der ionischen Sakralsprache dxpyro xaraornevdere (= -aı) Del.? 726 (Milet,
4508), 26, naımvileraı 28 (neben drav ol xpnrijpes ndvres oneodEwor 8, naav yivercı 12,
Eoderar... dapröv, ... Ida Yöcraı 30f., u.&.), uEeiırı onevdera 772 (Paros, um 5002),
od nawvileraı 777 (Thasos, 490/802); vgl. roö xolpou (oder robrwv, TabraG) or Krropopk
(scil. yiyveraı) 251 A 46. 59. 61. BA. 8. 24 (Kos, um 300%); in der Rechtssprache öseor
Av xpkorepıov nalx)xpive & yvöcı di nalx)apı9es Del.® 661, 14f. (Mantinea, 480/602; nach
der Deutung von Vollgraff, Melanges Boisacq 2, 341 = d del yyaoeı xaraxpıdeic); 008’
Zorı Boys obdE narwvileraı Aesch. fr. 161, 3 N.2, Hplornraı 8° &Exprobvrog Aristoph. ran.
376, &9eiraı Herond. 4, 54; in attischer Prosa vouifwv, el rodro yEvorto, ... N. . . Tevia
adröv Erıxexoupfodn &v Xen. vect. 1, 1, öv dv xaradnpıc97) Plat. pol. 299 a; später noch
Stdore xal dodnoerau div (nachher u£rpov... 8ucovoıy NT Luc. 6, 38); mit dat. auct.
AA nerarorar verplog huiv Aristoph. thesm. 1227, Gorep xal np6repöv you elpnrau Thuk.
VI 94, 1. Dabei ist abgesehen von A&yerau, d£doxrau, Zppt9n u.ä., bei denen das Gesagte
als Subjekt vorschwebt und in Form eines Akk. mit Inf. oder eines örı-Satzes gegeben
ist. Nach Wackernagel, Synt.1, 144-48, ist diese Gebrauchsweise alt (sie ist auch
altindisch und altirisch), aber im Griechischen selten; nach Brugmann, KVG 630 und
Brugmann* 656 handelt es sich um ‚sekundäre Beziehungsverschiebung‘. Richtig
Stahl, Synt. gr. V.68f.: in Fällen wie Zr’ &geAlg &xıvöuvebero Thuk. I 73, 2 schwebte
ein unbestimmtes Subjekt vor (vgl. u obx... 6 xivduvog xıyduveiyrau Plat. Lach. 187 b,
ta ueyıora xıvduveberaı Dem.19, 285; 5. auch u.8.240,7);ähnlich Wistrand (s.0.8.236, &)
86-88 (mit Lit.; z. B. rauwvilerau aus maıav r.; auch eig olav zareıvöormra &pixto Thuk. VII
75, 6 ‚res venerat‘, nicht ‚ventum erat‘). Vgl. noch Kühner-Gerth 1, 125 Anm. 2;

ı Für das Lat. vgl. Ernout, MSL 15, 289-322.


240 BWortanten und Wortformen. IV. Verbum

Mayser, Pap. II 3, 3; Blaß-Debrunner? $ 130, 1; Tapdixag in der Festschrift Teo-


oepaxovraermpls is nadmymeias Kövrov (Athen 1909) 320 ff. Viel geläufiger ist das un-
persönliche Passiv im Lateinischen (wie schon Macrob. Gramm. Lat.V 625, 18 be-
merkt hat), z. B. Iliacos intra muros peccatur et extra Hor. epist. I 2, 16; ztur, concurritur
u. dgl.lassen sich im Griechischen nicht nachahmen; irnreov, Badtoreov ‚eundum est‘
gehören zu yeywvnr&ov usw. (1, 810 f.). Seit hellenistischer Zeit erscheint (selten genug)
ein unpersönliches Passiv mit Akk. (statt Nom.): &rı rıvag (uEv) vonoVs brrepueuerpnu£vov
IIIa, Pap. (Mayser, Pap. II 3, 3 korrigiert &rı in eis), 2£Buordxydn an’ aör@v Övoug rEocapes
obs KarAloroug 193P (wozu Frisk, IF 50, 276), völlig sicher v& 809% elg röv fndevra rörov
8bo xpıräs Emcimoraaorinobs Auixobg 1511, Chios; alles bei Wistrand a.a. O. 98-101.
5. Wackernagel, Synt.1, 142f., macht darauf aufmerksam, daß auch außer den
schon o. $8.226,2 genannten Fällen wie &rodvnoxeıv statt droxreiveodar u.ä. von einzelnen
Verben ein Passiv gemieden wird, so von gebyeıv rıyd (peuxdnvaı erst bei Joseph.), und
daß ein passiver Imperativ der 2. Person nicht recht denkbar ist. Kein Passiv bildet
auch r&oyeıv, erst seit dem 5.Jahrh. finden sich z. B. passive &&odaı, (napa)Aaußaveodaı,
reureodau.t
6. Das Gegenstück dazu bilden Ausdehnungen des passiven Gebrauchs. So
werden transitive Media tantum passiv gebraucht, im Präsens nur selten, aber früher
z. B. Bıalero yap Berkeoorv II 102, ddıxobpevor ol Kvdpwror uärrov öpyilovraı 7 Bıalöpevou
Thuk. I 77, 4, repl ahroD dedeu£vov xal Auuaıvouevov Antiph. 5, 63, &vobu.eva re xal Trırpa-
oxöueva Plat. Phaed. 69b; im Perfekt r& npöode Zpyaousva Hdt. VII 53, xermueng
Yaracong Thuk. VII 70, 8, &orlav Mrıou£vnv Eur. Med. 1130, ro d& ort’ obx Ewvnro
Aristoph. pax 1182, ravra abra ralra abyxeıran xal neunyavıraı Lys. 3, 26, narag &v ooı
(‚a te‘) dnexexpıro Plat. Gorg. 453 d, Emxeiberaı ‚exploratum erit‘ civ. 392 c; im Aorist
und Futur auf -Inv -IYo0uaı gegenüber -odunv -oouar: Auuavdev deuag Aesch. Cho. 290,
arneiwmPßndn Soph. Ai. 217, Zpyaodnoeraı Soph. Tr. 1218, obx Edbvaro xarspyacdnvar Hdt.
IX 108, & &x99%n Thuk. I 123, 1, 20v99n 8° £pıx Xen. comm. II 7, 12 (doch brauchen
noch Herodot und Thuk. ueup9hvaı und ueudbaocdaı gleichwertig als Media). Solche Pas-
siva gehörten wohl anfänglich zu den Aktiva, die in einzelnen Fällen neben den Media
noch gebräuchlich waren (so &ywvilo, alxtlo, Bıalo, Saptw, unxavko). Doch wurden
später nach dem mechanisierten Passivgebrauch intransitiver Mediatantum auch Media so
behandelt, die in besonderer Bedeutung neben Aktiva standen; so war aipeiodaı Passiv
nicht nur zu «aipeiv ‚nehmen‘, sondern auch zu «aipeiodaı ‚wählen‘, z. B. «ipeio9e &pyovras
xal EAönevor HrETE... Xal Tobg aipedevrag Kyerte Xen. an. III 1, 46, Erel d& Hpnvro ebd.
III 2, 1; ebenso ypapijvaı, BovAevdnvau, Impıiodnvaı ‚angeklagt, beraten, beschlossen wer-
den‘.? Mehr bei Kühner-Gerth 1, 119-21. 126, 9; Stahl, Synt. gr. V. 71. 73f.; May-
ser, Pap. II 1, 121 f.; Blaß-Debrunner? $ 311. Vgl.lat. satis est philosophatum Plaut.
Ps. 687 (zu philosophari) u.ä.
7. Ins Passiv werden seit dem V. Jahrh. auch Intransitiva mit Akk. des Inhalts ge-
setzt, z. B. noMol dyüves dymvldaraı Hat. IX 26, ixav& rois rosulors nöoröxyraı Thuk.
VII 77, 3, öuog 8° oöv xexıvöuveboerrau Antiph. 5, 75, t& vol x&uol Beßımueve Dem. 18, 265;
ebenso Akkusative der Raum- und Zeiterstreckung, z. B. rd renievousvov ‚das durch-
fahrene Stück‘ Xen. Cyr. VI 1, 16, Ydn rpeig wÄves eneterpinpdpxnvrö nor ‚waren über die
gesetzliche Frist hinaus in der Trierarchie zugebracht worden‘ Dem. 50, 23. Vgl. Kühner-
Gerth 1, 1261.
8. Ebenfalls seit dem V. Jahrh. werden Verba mit echtem Dativ, etwas später Verba
mit Genitiv entsprechend behandelt; so mit Nom. für Dat.: ai vies obx Exphodmoav
Hdt. VII 144, Aueig dm’ ’Admvalov Zrrıßovdeuöuede Thuk. I 82, 1, odxerı drreioduar, KA
Non arerö Xoıs Xen. conv. 4, 31, (IIraundng) Pdovndels Ind tod "Odvootws KmöMuraı
comm. IV 2, 33, (Auxedaunsvior) roAspobvrar uev und Tv Treproıxobvrwv, drtiorodvrar 8’ bp’
andvrav IleXorovinolov Isocr. 5, 49: mit Nom. für Gen.: fyswovebeoda Sp’ Ausv Thuk.
III 61, 2, vironevog 8° Av xarayeiio ... Epwo On’ dvdparav Xen. Hier. 11, 6. 11, &xeivoc
150 haben nhd. ‚gehören, bekommen, w&voug Plat. Prot. 319b ist wohl aus dem
kriegen‘ u. v.a. kein Passıv; mehr (mit vorangehenden Satz obs ’Admvalous zu er-
Lit.) bei Schwyzer, Agens 6 A.1. gänzen.
® Bei öp@ ... Tobg olxodöuoug Meransuro-
i.,Genus verbi‘. b) Diathesen. d) Passiv. e)Diathese u. Verb. infin. 2%41
xareimpiodn Xen. hell. V 2, 36. Vgl. Kühner-Gerth 1, 124 f.; Stahl, Synt. gr. V. 69.
70. Ahnliches im Gotischen und noch freier im Englischen (Wackernagel, Synt.1,
142 ob.).
9. Ein neben dem im Passiv zum Nom. werdenden Dat. stehender Akk. bleibt im
Attischen unverändert, z. B. npög oo r& delv’ &xelv’ Ermreumuevor Soph. Ant. 408, oi
av ’Admvalov Erırerpauuevor mnv pguiaxnv Thuk. 1126,11, &% ig robrou xeıpdc TeTauLedned“
ro0g vönovg Lys. 30,3; ähnlich wird das oxfua xa9” 8Xov xal £pos behandelt; s.0.8. 81,c.
Doch kann auch der Akk. zum Mittelpunkt gemacht werden, der Dativ bleiben: +oioı
Zrererparro n puraxn Hdt. VIl 10, y, bes. mit Inf.: 6 32 obötv Epn ol Eneorarde Ko
Sövra nv raxlornv dnadddkoceoda Hdt. IV 131, olg Ereraxro napaßonseiv Thuk. III 22, 7.
Auch alleinstehender Dat. oder Gen. (vgl. 8) kann durch die unpersönliche Konstruktion
gehalten werden: vouilwv... 7) re revia adrav Erixexoupfoden &v Xen. vect.1, 1, Auxe-
Sxıuövior dvr&ieyov un dınalas opiv xaradedırdadaı Thuk. V 49, 2. Vgl. Kühner-Gerth
1, 125f.; Stahl, Synt. gr. V. 69.
10. Das ‚kausative Passivum‘ betont gegenüber dem kausativen Medium (o. 8. 232,
2), das ein Veranlassen ausdrückt, mehr das Zulassen;; so die deutlichen Passivformen Av 8’
und Tadıng nerodevres Ebanarmdite Isocr. 19, 47, napk to Kuderı.dov Avadnua apuphAaTos
ev "Oduurig oradnrı Plat. Phaedr. 236b, &xpılodnrı xal gursbdnt Ev Ti Iaddoon NT Luc.
17, 6; ebenso die medial-passiven Formen: &xav brodduvaoaı y 214, dpıoreimv rrepı xpi-
veodaı röv BouAöuevov Plat. leg. 943c. Zugrunde liegt auch hier das Medium, vgl. daod-
unv ‚ich habe mich betoren lassen‘ I 116. Weiteres bei Stahl, Synt. gr. V.55; Blaß-
Debrunner” $ 314 mit Anhang; Wackernagel, Synt. 1, 143. So auch im Neugriechi-
schen, z. B. mıaverau ‚er läßt sich fassen‘, 82 yadsıcraı ‚er läßt sich nicht täuschen‘, &ore-
pavasdnxe ‚er ließ sich bekränzen‘; Thumb, Handb. ngr. V.2 $ 177, 2c; Hatzidakis,
17725,5357.17.
e) Diathese und Verbum infinitum
1. Die Nominalbildungen aus Verbalwurzeln, die seit indogermanischer
Zeit in grammatische Beziehung zu Verben traten (als Infinitive und
Partizipia; ss. 1, 804 f. 810f. und u. BIV6u.7), waren zunächst gegenüber
der Diathese, soweit es diese überhaupt schon gab, indifferent. Reste des
indifferenten Gebrauchs hat noch das klassische Griechische, besonders
beim Infinitiv, der durch erstarrte Kasus von Nomina actionis gebildet
wurde; vgl. &E10os Yavuaocı gegenüber lat. ‚dignus qui laudetur‘ (moveri
digna Hor. c. III 21, 6), nhd. würdig bewundert zu werden (aber auch be-
wunderungswürdig) u. ä. (1, 805 f.). Das Hethitische kennt als einziges Par-
tizip das auf -ant-, zu Transitiven in passiver, zu intransitiven in aktiv-
intransitiver Bedeutung,! das Tocharische braucht -nt- (neben -mäm) auch
zu Medien, wie lat. seguens neben sequor steht (aber griech. &rönevog); lat.
gignentia ‚& puöneva, yıyvöneva‘. Im Altindischen und Tocharischen stehen
oft scheinbar mediale Partizipia auf -mäna- (toch. -mäm) neben Aktiva
(Bloch, L’indo-aryen 254); aber im Griechischen geht der Wechsel von
uEdwv nedtwv mit u&dona. (1, 526 0.) u. dgl. nicht über den Rahmen des
sonstigen Wechsels von Aktiv und Medium (o. S. 229 ff.) hinaus; über pnpt:
pdwuevos vgl. 1, 673 Fußn.1 und o. S. 232 f. Die Verbaladjektiva auf -ros
(und -ı0g -Aog -vos -&c) werden zu Aktiva und Media gebildet (z. B. «Aurög
ai. grutds ‚gehört, berühmt‘ von xAbeıv ai. grnöti ‚hört‘; &-nvorog ‚unbekannt,
1 Z.B.adanza- ‚gegessen‘ (formell=griech. kundär durch Aufsaugung des indogerma-
&dovr-), aber pänza- ‚gegangen‘; s. Fried- nischen Verbaladjektivs auf -to- (s. o. im
rich, Heth. Elementarbuch I 81 $ 283 mit Text) zustande gekommen (Pedersen,
Lit. Vgl. auch 1, 525 Fußn. 3. Dochist der Hittitisch 148 f.).
heth. weite Gebrauch des nt-Partizips se-
416 H.d. A. II, 1,2
242 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

unkundig‘ ai. buddhas ‚erwacht, kennen gelernt‘ von nebdeodaı nuvdaveodaL


ai. bödhate ‚erwacht, erkennt‘, uaıydz von uaiveodar, Kyıos &yvös von &Leotaı)
und haben meist intransitive oder passive, seltener transitive Bedeutung:
intransitiv z. B. $urös &uptpurog rrepippurog, rrnvög, Exrraydog, Spouaz ‚umher-
schweifend‘, passiv z. B. &xAauros xpırög ‚auserlesen‘, öAxd&g „(geschlepptes)
Lastschiff‘; auch mit Möglichkeitsbedeutung (intr. &rveuoros, pass. &vixn-
oc); transitiv z. B. xnxdg ‚schmähend‘. Vgl. noch 1, 810. Indifferent für die
Diathese waren und blieben die ‚Absolutive‘ auf -86v usw.; s. 1, 626, b 1.
2. Doch ist im übrigen die Diathese im griechischen Verbum infinitum
durchgeführt; Infinitive auf -wev(aı) -ev -(e)vaı sind im allg. aktiv, solche auf
-s9xı medial, Partizipia auf -vr- -ws im allg. aktiv, solche auf -wevo- medial.
Der Inf. auf -s%«ı hatte die mediale Funktion vielleicht schon aus vorgrie-
chischer Zeit mitgebracht (1, 809, ß); erst durch den Gegensatz von -od«ı
wurden die ursprünglich indifferenten auf -wev(aı) -ev -(e)vaı -oaı (1, 808, 6)
aktiv. Der mediale und passive Gebrauch der Infinitive auf -(I)nvaı und
der Partizipia auf -($)evr- ist durch die finiten Formen auf -($)nv bedingt.
Noch in den erstarrten neugriechischen Infinitiven vom Typus deoeı und
dedel besteht der Unterschied von Aktiv und Passiv (s. 1, 809 f.); payetv
lebt passivisch als 10 gayt ‚das Essen, cibus‘ weiter. Aus einem indifferenten
Infinitiv ist über eine aktive unpersönliche Form auf -eov das nur prädika-
tiv gebrauchte passive Verbaladjektiv auf -r&og geworden (1, 810 f.). Früh
war die Bildung auf -Fog ein Bestandteil des sog. aktiven Perfektes gewor-
den; -Fog erhielt auch teil an der jüngern resultativen Bedeutung des Per-
fekts (1, 768 und u. BIV 7b). Über die Verdrängung von älterem -Fos durch
-wEvog ist 1, 768, e gehandelt, über den Übergang der Adjektiva auf -4g in
passive Verbaladjektiva 1, 513; über vereinzeltes pgwvneıs = pwveav 1, 810.

2. VERBALER NUMERUS

Bedeutung und Gebrauch der verbalen Numeri entsprechen denen der


nominalen (o. S. 38 ff.). Wie beim Nomen Genus, Numerus und Kasus
z. B. im Attributivverhältnis, sind bei gesetztem Subjekt am Verbum Nu-
merus und Person seit indogermanischer Zeit Übercharakterisierung; z. B.
Epyeraı heißt ‚er kommt‘, 6 &vnp Zpyeraı also genau ‚der Mann, er kommt‘.
Wechsel und Vertauschung finden sich in freier Weise bei den verbalen
Numeri sowenig wie bei den nominalen. Einige Sonderfälle werden bei der
verbalen Kongruenz zur Sprache kommen (z. B. Plural des Verbs bei singu-
larischem Kollektiv, Singular des Verbs bei Neutr. Plur. als Subjekt; s. u.
C12dBß.8). Über den verbalen Dual s. 1,666f.672, 4; über Fehlen der Numerus-
bezeichnung im Imperativ 1, 797 f. 657 Fußn. 1. Hier sind nur der Wechsel
zwischen Singular und Plural in der Satzfolge und der Gebrauch
der 1. Person Plur. an Stelle der 4. und 2. Person Sing. behandelt.
a) In der Folge verschiedener Haupt- oder Nebensätze (auch von Haupt- und Neben-
satz) können sich Singular und Plural unter gewissen Bedingungen ablösen. Ein Kollek-
tivbegriff als Subjekt mit singularischem Verb kann durch pluralisches Verb fortgeführt
werden, z.B. obö& töre auyxalpeı 6 rupavvog (generell) * &vdecortpors yap.. . abroig olovraı
(nämlich die Tyrannen) xpfodaı Xen. Hier. 5, 4;! auf einen Singular kann ein Plural
1 Vgl. &paorjj, aufgenommen durch &xelvor tv yäp... &maıvoücı Plat. Phaedr. 233a.
2. Verbaler Numerus 243

folgen, der die Genossen des Singulars einschließt, z. B. &izye...., wbrol 8 dduekerv obddv
£orövres Hdt. IV 43, oBr’ ad &ya palvonaı röv rAodv moınadkwevog eis rhv Alvov oöre KATAOYÖV-
eg eig TO Xaplov rodro xrA. Antiph. 5, 22. Oder die Darstellung geht von einer unbestimm-
ten Vielheit auf einen bestimmten Einzelfall über: 2o9Hrı 88 rorjde yptavraı, xıdävı
roönvexei Aveo nal Emil robrov &AAov elpiveov xıJöva &revöuver (‚zieht einer an‘, von den
Babyloniern) Hdt. 1195, &p(«) ... xaipovaıv ol Intpeuögevor; ueykAou ydp xaxod KmamAKr-
reraı Plat. Gorg. 478bc.! Vgl. Kühner-Gerth 1, 86 f. (5a und b). Sachlich bedingt ist
es, wenn im Drama der Chor nicht nur im Plural spricht, sondern (als Chorführer oder
Dichter) auch im Singular (ebd. 1, 85, ß).
b) Von einem Gebrauch der ersten Person Plur. (sowie des entsprechenden Per-
sonal- und Possessivpronomens) an Stelle der 1. Pers. Sing. schlechthin zu sprechen
ist für die älteren Beispiele teilweise noch unrichtig. Sicher ist in ihnen mit dem Plural
keine Einzelperson bezeichnet; der Sprechende braucht vielmehr den Plural statt des
Singulars, indem er die andern, deren Führer er ist, einbezieht, als Teilhaber an etwas,
das gewöhnlich für die Beteiligten erfreulich ist: &rel oö rıya« Setöuuev Zumng H 196 gilt
nicht nur für Aias, sondern gerade so gut auch für die andern Griechen, in deren Namen
er spricht; an der Stelle np&ued«x ueyx xödog " Errepvonev "Extopa diov X 393 läßt freilich
Achilleus im zweiten Satz die Hörer an etwas teilnehmen, bei dem ihre Mitwirkung sogar
ausgeschlossen war;? in Prosa, z. B. npoosIdav 6 tüv Meoonyiav orpammyös Kitwv xal
Anuoodever &XAwg (vergeblich) Epn roveiv opäg (er und seine Truppen) Thuk. IV 36, 1,
&pEouau BE dd tig larpınig Aeymv, Iva vol npeoßebwpev rhv texvnv ‚damit wir Ärzte unsern
Beruf ehren‘ Plat. conv. 186b; vgl.o. a und u. 3 by, ferner 0. S. 45, & u. 203, 4. Dieser
pluralis modestiae oder soziativ-affektische Gebrauch des Plurals wurde literarisch
jedoch ausgewertet und trat unter soziale Bedingungen.? Schon bei Homer wjrd er von
einer Person gebraucht: &Xsuauevog X6Xov alrıv Hucrepov (des Zeus) O 223, Soupög dxw-
xns Auertporo (des Achilleus) yeboerxı ® 60 (ähnlich rn 442 von Eurymachos), rodög...
Aueriporo sagt Odysseus in Bettlergestalt 344 (rodav.... Eueto 348); weiter & ’AAxıßıaön,
xal Mueig TnAıXolror Övreg deivol T& rorxür« Auev ‚auch ich war in deinem Alter dazu ge-
schickt‘ Xen. comm. I 2, 46. In der Tragödie und Komödie sprechen in diesem Plural
bes. Frauen, in Verbindung mit dem allgemeinen, d. h. maskulinen Genus adjektivischer
und partizipialer Bestimmung (vgl. S. 45, £), z. B. sagt Antigone von sich nadövreg &v
Euyryvoitev Huxprnxötes Soph. Ant.926, Alkestis zu Admet: &pxoüpev Nuels ol TpOdVNoxov-
tes o&dev Eur. Alc.383, Medea: ndırnuevor oıynoöneoda, Apeisaöovov [= Tason] virwuevor
Eur. Med.315, eine Frau sagt von sich Auöv rpooıdvrwv Aristoph. eccl.31. Seit Ende
des 5. Jahrh.s kann der Schriftsteller mit der 1. Pers. Plur. den Kontakt mit dem
Publikum herstellen: &woı4 ro9” Aulv Zytvero, don Önuonpariai narerbdnaav... daaı
7’ ad uovapylaı doxı re Ödıyapylaı... &doxoünev Xen. Cyr. I 1, 1 (ebd. 2 £vevooöuev...
nodnuede, 3 Evedunobucde.. . yıyyaomouev... &vevonongev... nvayralönede... Lowev).t
Vgl. zum Vorhergehenden Kühner-Gerth 1, 83 f. (2 und 3); Wackernagel,
Synt.1, 98 ff.
Seit hellenistischer Zeit hat dann die politisch-kulturelle Entwicklung. aus dem ur-
sprünglich soziativ gemeinten Plural den pluralis maiestatis® werden lassen: schon
ei ui Hppwornoxpev (‚wenn wir nicht erkrankt wären‘) eiXnpeıv &v Pap. Hibeh 73, 15
(2432) ist nur so zu verstehen. Zu den Völkern der Neuzeit ist der pluralis maiestatis

1 Vgl. 7’ &orl diem Yelov Baxoınwv, &AAov ri onuı Aug deunosodar N 785, ei pög Tod
x Eydatpnoı Bpor@v, &Aov xe piroln 8 691 f., Heod nwAvöu.eod« un nadelv & BobAouaı Hur.
avdpwrouaıv... elite xpnor’ Zöpace Eur. Ion 391, &g ob dixatoc, Nv Iavo, Havobneda
Hec. 1189, robroıg.... uadav... Emixeipei Eur. Tro. 904, deonotav 8° Eu@v poßw
Plat. Prot. 319d. nouyiav &yonev Eur. Andr. 142, av Auere-
2 Vgl. dazu Wackernagel, Synt.1, pav 686v elprov Theocr. 8, 75. Auch mit
8
98. Partizip und im Mund von Frauen: ixe-
3 Vgl.Slotty, IF 44, 155 ff., für das Grie- tebouev... rrpoortrvov Eur. Herc. 1207 f.,
chische ebd. 45, 348ff. Ferner Mayser, dımxöuccdn... „xpaxrndeio(a) Eur. Ion
Pap- LIe122007 . 1250 f., olurp& yap renövdanev...olmdelo(«)
4 (jfters wechseln dabei bei Dichtern die Eur. IA 985 ff.
Numeri, bes. in einem neuen Satze, aber 5 Vgl.Mayser, Pap. II 1, A2f.
auch im gleichen:: Auelg... . &böued” ode
16*
244 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

von Rom aus gelangt, wo er aus natürlichen Bedingungen zunächst im Schriftwechsel


von Bischöfen, dann bei gemeinsam regierenden Kaisern entstand (Hofmann, Lat.
Synt. 372; Garitte, Les etudes class. 11 (1942) 3-26).

3. VERBALPERSONEN!

Die drei Verbalpersonen der drei Numeri des Indogermanischen und noch
des Griechischen unterscheiden sich formell durch die Personalendungen (1,
657 ff.), die jedoch zugleich auch Diathese und Numerus, teilweise auch
Tempus und Modus der Verba bezeichnen (z. B. anexreıva, p£poı). Die Ver-
balpersonen geben dem Verbalinhalt ein Subjekt (daher kann jede Form
des Verbum finitum einen Satz darstellen). Bei der 1. und 2. Person ist
dieses Subjekt ausschließlich eine Person (auch ein als Person auftretendes
Tier, so in der Tierfabel, oder eine personifizierte Sache); bei der 3. Person
sind auch leblose Subjekte möglich (ursprünglich nicht bei ausgeprägt ener-
getischen Verben; vgl. 0. S.64f.). Doch wird die 3. ‚Person‘ auch ‚un-
persönlich‘ (Arpoowrwg, impersonaliter) gebraucht (ohne konkret vorgestelltes
Subjekt; s. u. CIV1bß3).2 Nur in periphrastischen Bildungen zeigen sich
in den Verbalpersonen die nominalen Genera, z. B. yeypannevoı elolv, eipyao-
ueva Zoriv, &&0v.? Im lebendigen Gebrauch ergeben sich bei einzelnen Verben
Unterschiede in der Häufigkeit der drei Personen; viel wichtiger sind der
typische und unbestimmte Gebrauch der Verbalpersonen und der Personen-
wechsel. Daß bei Nachdruck in der 1. und 2. Person das betreffende Per-
sonalpronomen, in der 3. ein Demonstrativ, in allen Fällen «örög beigefügt
werden kann, ist bereitsbesprochen worden (0. S.211,y1). Über eine vermutete
personenlose Vorstufe des Verbums s. 1, 444 f. 645, Zusatz 2.
a) Typisch erscheinen seltener und jünger die 1. und 2. Person als Aus-
druck eines unbestimmten Subjektes (in Konkurrenz mit ic o. S. 214f.,
&.y.n), häufiger und alt die 2. und 3. Person.
a) Für typischen Gebrauch der 1. und 2. Pers. vgl. örou S’elot nAoUcıoL SoBAoı, oux&rı
Evradda Avoıteiel Tov £uöv SolAov oe dedıevau' Ev dE ty) Anxedalovı 6 Euög Soliog o& dEdoıxev
Xen.de rep. Ath.1,11;s.Kühner-Gerth 1,557 Anm.3; Blass-Debrunner? $ 281.
ß) Der (im Grunde nur in der Übersetzung) unbestimmte Gebrauch der 2.Pers.
ist auf die 2.Sing. des Potentials (jünger auch des Irreals) und des Futurums in Haupt-
sätzen beschränkt, vom Indikativ ausgeschlossen; gegenüber der persönlichen Anrede
eines wirklichen, gewöhnlich aber nur vorausgesetzten Hörers wirkte die 3. Person rein
sachlich. Vgl. für den Potential hom. &v9° oöx &v Bpllovra Ldoıg ’Ayautuvova Siov A 223
(lat. videres ‚man hätte sehen können‘), obdE xe yalng T6ooov Aadv Ereodaı A 429 f: (lat.
diceres ;ebenso O 697 P 366, aber I! 220 im Gespräch), obx äv yvolng E85 (lat. cognosceres),
im Attischen so für das Präsens: yvolng &v, örı Toßd” orwg £xeı Xen. Cyr. 16, 21. Irreal:
180004 xe Yupöv Idvdng 47, deivac 8° Av eldes nupplxas Eur. Andr. 1135, irtyvoc 8° Av &xei
obdeva orte Öpyılöpuevov...., KAAK Löhv Av Aynom (‚putares‘) r@ dvrı eig XdMos Ziv Xen.
Cyr. VIII. 1, 33; das Futurum so bei Angabe von Reisewegen xat £reıra dien 26 redlov
Aeiov....N&eıg Hdt. 1129. Vgl. Kühner-Gerth 1, 172 Anm. 1 (557 Anm. 3). 213 f. 231 f.;
Wackernagel, Synt.1, 109f. Neugr. Ag (= Atyeıc) ‚man könnte sagen, meinen‘,
vöuıles ‚man hätte glauben können‘ u. dgl. (Thumb, Handb. ngr. V.? $ 195. 254, 2).
! Zur Terminologie s. Wackernagel, miten beginnen mit der 3. Person, die im
Synt.1, 105f. (griech. npsoorov lat. per- ganzen die häufigste sein wird und z.B.
söna ‚Verbalperson‘ meinen eigentlich bei änoı, det die allein gebräuchliche ist.
‚Maske; Rolle im Schauspiel‘. ® Im Semitischen unterscheiden die syn-
2 Die griechische Anordnung der Verbal- thetischen Formen, die der idg. 3. und 2.
personen geht vom Ich aus; Inder und Se- Person entsprechen, m. und f.
3. Verbalpersonen 245
y) Freier und mannigfaltiger ist der unbestimmte Gebrauch der 3. Pers. Sing.
(auch im Indikativ und in Nebensätzen). Vgl. obd& xev Ev9« edv ye uevos xal xelpas
övorro (einer, man) N 287,&g 8° &v dvelpw ob düvaraı pebyovra dumneıv X 199, &rchv 8’ eig drpov
launraı Hes. E. 291, 4 rod oleodaı eidtvaı (dad), & obx oldev Plat. apol. 29b, bes. oft in
der Gesetzessprache, z. B. Yuyarpl & 8ı80t Del.? 179 VI 1 (Gortys, um 4508), & vöuog oBx
EX Ermavıevar, iv u vldv xaradlııy yvnorov Isae. 6, 44. Seit Homer kann ein prädikatives
Partizip (im Mask.) dabeistehen: r6000v div docov re y&ywve Bohoag ‚soweit einer ver-
ständlich ist, wenn er einen Schrei tut‘ e 400, ötav y&p HdbG Tolg Adyoıs, ppovav Hands
reldy TO nAndog Eur. Or. 908, nomaxız Av olmdels rov ’Admvaiov Soßrov Ennkrakev Av ‚oft
mag man einen Athener als vermeintlichen Sklaven schlagen‘ Xen. r. Ath.1, 10. Im
Inf. 0 8° Erel pay, Bävaı xeidev 5dev rep Axeı (‚gleich nach der Geburt sterben‘) Soph.
OG 1225 ff., uıoobued” oßrag Gore un rpooewvereıv ‚daß niemand uns anspricht‘ Eur. Or.
428, xobpwg P£peıv yon Ivnröv övra auupopds Eur. Med. 1018, odx &pa roür” Zarı rd ueya
düvaxcdar, ro roreiv, & Soxet wor Plat. Gorg. 469e. Schon die Scholien zu N 287 wollen
unnötigerweise rıg ergänzt haben wie Kühner-Gerth 1, 35 f. Der gleiche, offenbar alte
Gebrauch der 3. Pers.Sg.liegt in alat.siin ius vocat ‚wenneinereinen vor Gerichtlädt‘u.ä.,
altisl. segir ‚es sagt einer‘ (Pedersen, KZ40, 141 ff. 171 ff.; Zubaty, KZ 40, 478 ff.);
vgl. Wackernagel, Synt.1, 111-13. Über wirkliche Ellipse des Subjekts s.u.CIV1bß,
8) Der Gebrauch der 3. Pers. Plur. in allgemeiner Bedeutung ist bes.
häufig bei pxot A&youcı = lat. aiunt, dicunt ‚man sagt‘ u.ä., von andern
Verben (und außer dem Präsens auch hier) vereinzelt. Z. B. Caeıv uav Zrı paol
Mevotriov II 14, Tolg uEv ebvobxoug . . . XÜTOD ÖPUTTELV PXalV......, TNV dE yuvalıı
Acyovoıv ws Xadmraı xrı. Xen. Cyr. VII 3, 5, robg ed nayövras Örav Suvanevor
xApıv Krododvaı un Krrodwarv, Kxaploroug xaAovoıy Xen. comm. II 2, 1; Expı-
vov Ö’adröv piAouadeorarov elvaı Xen. an. I 9, 5; ıf re &x ng ’Epeoing &;
Dorxaıxv Zoxyovraı Hdt. II 106, xara ras Avw niras, I Ent lloreıdatag Epyovraı
Thuk. IV 130, 2, 7) vov 7& onueia deixviacı TNs naraßıcens (des Herakles)
Xen. an. VI 2, 2, ool r&s airias dvadınoovaıv Isocr. 1, 37. Die Ausdehnung
des Gebrauchs im NT (z. B. ouAA&youoıv oüx« .... orapuANv rpuyücıy Luc. 6,
44) ist semitischer Einfluß (Blaß-Debrunner? $ 130, 2 mit Anhang;
Wackernagel, Synt. 1, 111). Neugr. Ave (= A&youcıv) ‚man sagt‘, wo
elcav ‚man hat mir gesagt‘ u.a. (Thumb, Handb. ngr. V.? $ 254, 3). Im
übrigen s. Kühner-Gerth 1, 33, ca; Zubaty, KZ 40, 497 ff.
b) Personenwechsel
«) Bei Imperativ hängt der Personenwechsel vielleicht mit der als ur-
sprünglich anzunehmenden indifferenten Geltung der 2. Sing. Imp. zu-
sammen (vgl. 1, 797). Bei &ye und p£pe vor der 1. und 3. Pers. wirkt aber
die beginnende Erstarrung dieser Imperative zu Partikeln mit; vgl. &ye
N... rpamelouev I’ A4l, &ye tolvuv... oxomöuev Xen. Cyr. V 5, 15 (wie &ye
z&uvere y 332), &ye dh... dpıdunoo v 215, AA &ye, chpuxes, ... AuöV... Kye-
oövrav B 437 (aber auch &yere.. . neıIauseda B 139, &yer’ olvoxdos ev
Inapkkodun Sendeoow u 418, AM &ysd” dmiv rebxe’ Zveixo x 139); roLsdt Pepe
56 Aristoph. pax 969, p&pe &xobow Hdt. I 11, p&pe 84 axepaned« Plat. Prot.
330b (aber auch g£pe 84, ri yanei9” nuäs Aristoph. thesm. 789); trw rız
siokyyeire Eur. Ba. 173; oft steht rs bei einer 2. Sg. Imp., z. B. x@peı deüpo
räs Örmp&rmg Aristoph. av. 1186. Weiteres bei Kühner-Gerth 1, 84 f., 851.;
Blaß, RhM 62, 265; Blaß-Debrunner? $ 144 Anhang. $ 364, 1. 2 (&pes);
Wackernagel, Synt. 1, 106. Kein Personenwechsel liegt vor, wenn zu
einer 1. oder 2. Person ein besonderes Subjekt, das nicht Personalpronomen
246 BWertärten und Wortformen. IV. Verbum

ist, tritt: Oenıoroning uw napk o& Thuk. I 137, 4, oi 8° &Mor... voaloıre


T 73f. Wackernagel, Synt. 1, 107. Vgl. im allg. J. Grimm, Über den
Personenwechsel in der Rede. Kl. Schr. 3, 236-311.
ß) Wechsel zwischen 1. und 2. Person.
1. Im Selbstgespräch gilt anfänglich durchaus die 1. Pers., der. ‚Ich-
Monolog‘ (so bei Homer), doch tritt dann auch die Anrede an das eigene
Herz u.ä. auf (tErradı 89, xpadin v 18, Yuu&, June Archiloch. 67a D.?),
schließlich die Anrede an die eigene Person (Yargoı, ti r&v rorboAßov ’Appo-
Strav....;Sappho 144b D.?; peldou undev hv ertoraoaı, Mnderx Eur. M.A01f.).
Vgl. Fr. Leo, Der Monolog im Drama. Gött. Abh. X 5 (1908) 9 ff.
2. Seit Homer kann die 1. Person Plur. statt der 2. (oder 3.) Person Sing. oder
Plur. stehen, indem sich der Sprechende einschließt (bes. auch aus Höflichkeit in einen
Befehl, einen Tadel u. ., die eigentlich nur den Angeredeten angehen). Formelhaft hom.
&G äv &ya ein, nedmuede navreg (und sogar el d’äv Zuoig Eneeoor nıdoueda 273), weiter
obro 87, MeAdvınre, nednoouev; obde vu ool rrep Evrpenera plAov Arop...; 0553 f., löuev Ön,
Mev&iaz, ...; Yeboouaı H Erunov Een 6 138 ff., 5 ol Böug Exrauev nueis sagt Odysseus,
obschon nur die &raipoı die Rinder des Helios geschlachtet hatten u 375; & obrog oÖrog,
Oldtroug, TI uEMouev Xapelv; Soph. OC 1627, £otxare... redbxanev... Eruinoıdlouev
Isocr. 7, 9f., rnög rd roLoürov Acyonev; (‚nämlich du‘) Plat. civ. 562e (ähnliche Beispiele
bei Kühner-Gerth 1, 88 Anm. 5), ‚Wie geht es uns?‘ fragt etwa ein Arzt einen Kran-
ken; ‚es geht uns gut‘ antwortet in einem Film ein Dienstmädchen auf die Frage nach
dem Ergehen der Herrschaft. Vgl. Wackernagel, Synt.1, 41-44.
y) Spricht jemand von sich oder vom Angeredeten in der 3. Pers., so
fällt er leicht in die eigentlich gemeinte 1. oder 2. Person zurück. So in der
Rede, z. B. mit Übergang zur 1. Pers. & y&pov, oby &xd&s obrog dvnp . .. ög
Aadv Hyeıpa B AO f., Evraüd” oVdanod Annocdevnv yeypapev od altiav obdenLav
xar’ &uod Dem. 18, 79; mit Übergang zur 2. Pers.: borara xal rbuara vüv
Evdade deınvnoesav, ol... Blorov xaraxeipere moAAöv 8 685, xalpeıv SE TOv
KApuxa rpobwenro, Xaprov ei rı xal pepeızs Soph. Tr. 227; so bes. auch im
Briefstil: Havoaviog.... Amonzuner... xal Yvayumv ToLoüuaL... Yuyarspa
nv onv yypaı Thuk. 1128, 7; auch von einer allgemeinen Fassung kann zur
ersten Person übergegangen werden: 6 (tobg AvIpwroug) rpoodelvaı ToLs
avdpmroıs alodnaeız ... dt &V ATOAXDou.EV TAVTWV Tav Ayadav Xen. comm. IV
> ' ? A ’ır > ' , Fa 3 Far

3, 41. Mehr Beispiele bei Kühner-Gerth 1, 88 Anm. 3-5.

4. ASPEKT UND TEMPUS


Reichste Literaturangaben, auch für das Griechische (bis 1916), bei Brugmann,
Grundr.? II 3, 68-70. 712-15 (außer der Lit. zur Bildung der Tempora ebd. 41 ff. 390 ff.
427 1f.; vgl. o. 1, 6721. 739. 764 f. 779), bes. für das Slawische bei E. Koschmieder,
KZ 55, 280 f.; Geschichtliches s. nachstehend und u. 8.250 Fußn. 7; 251 Fußn. 1.
Über Aspekt (Aktionsärt) vgl. im allgem. (und auch für das Griech.) W. Streitberg,
Perfective u. imperfective Aktionsart. PBS Beitr. 15 (1891), 70-1771 (auch IF 22, Anz.
72 ff.; IF 24, 311); G. Herbig, Aktionsart u. Zeitstufe. IF 6, 157-269; Wundt, Sprache
2, 196-201; H. Pedersen, KZ 37 (1904), 219-50; 38, 4241-25 und IF 12, Anz. 152 f.;
Chr. Sarauw, KZ 38, 145-93; M. Breal, Les commencements du verbe. MSL 11 (1900),
268-84, bes. 281,1 (vgl. dazu H. Meltzer, IF 17, 200 f., Gildersleeve, AmJournofPhil.
23 (1902) 241-53; K.Hemmerich, Aktionsarten im Griech., Lat. und Germ. Progr.
ı Einzelne Zweifel bei H.Meltzer, IF tionsarten durativ :nichtdurativ, nicht den
12, 3214-25; Hermann, Gött. Nachr.1933, Aspektunterschied gelten (vgl. aber zu ge-
478 f., läßt für ‚das Deutsche‘ nur die Ak- u. S. 250 Fußn. 3).
3. Verbalpersonen. 4. Aspekt und Tempus 247)
Günzburg 1902/03 (vgl. dazu H. Meltzer, IF 17, 206); H. Osthoff, Verhandl. 49. Vers.
d. Philol. Basel (1907) 164; K. Kunst, Die Aktionsarten in ihren wechselseitigen Be-
ziehungen. ZöG 60 (1909), 683-704; 865-84; Margulies, KZ 57, 201-441; E. Kosch-
mieder, Studien zum slawischen Verbalaspekt, KZ 55, 281-304; 56, 78-105 (dazu K.s
von E. Dickenmann, IF 53, 85 ff., besprochene polnische Arbeit), bes. aber Zeitbezug
und Sprache. Leipzig 1929 (wo über das Griechische $. 45. 47 ff. 77 ff.) und IF 53, 280
-300 (dazu Debrunner, IF 48, 89-95, und Hermann, Aspekt und Aktionsart. Gött.
Nachr. 1933, 470-80 und IF 54, 262-64); Gust. Guillaume, Temps et verbe. Theorie
des aspects, des modes et des temps. Paris 1929 (Coll. linguist. 27); H.Jacobsohn,
Aspektfragen, IF 51, 292-318; H. V. Velten, Studien zu einer histor. Tempustheorie
des Idg. usw. KZ 60, 185-211; O.E. Johnson, Tense significence as the time of action.
Language Diss. Nr. 21 (1936).
Bes. für das Griechische. Vgl. außer G. Curtius (u. $. 251 Fußn. 1, wo mehr)
Ch. Thurot, Observations sur la signification des radicaux temporaux en grec. MSL 1
(1868), 111-25 (vgl. dazu H. Meltzer, IF 17, 187-98); R. Kohlmann, De verbi Graeci
temporibus. Diss. Halle 1873, und Über das Verhältnis der Tempora des lat. Verbums
zu denen des griechischen. Progr. Eisleben 1881; H.Muchau, Observationes de ser-
mone inscriptionum Atticarum saeculi quinti. Diss. Halle 1882, S. 27-34; O. Riemann,
La question de l’aoriste grec. Melanges Graux. Paris 1884, 585-99 (vgl. dazu H. Meltzer,
IF 17, 198f.;, F. Hartmann, KZ 48, 37f.); Carl Mutzbauer, Die Grundlagen der
griechischen Tempuslehre und der homerische Tempusgebrauch. Straßburg 1 (1893).
2 (1909);? Eleanor Purdie, The Perfective ‚Aktionsart‘ in Polybius. IF 9 (1898), 63-153
(wozu die auch allgemeine Kritik von H. Meltzer, IF 12, 319-72); P. Dörrwald, Zur
griech. Tempuslehre. Gymnasium 1899, 145-52; H. Meltzer, Zur Lehre von den Ak-
tionen, bes. im Griech. IF 17 (1904/05), 186-277; Die Aktionsart als Grundlage der
Lehre vom idg., bes. griech. Zeitwort. Verhandl. der 47. Philol.-Vers. (Halle 1903)
1448-50; E. Rodenbusch, Beiträge zur Geschichte der griech. Aktionsarten. IF 21,
1416-45 (bes. 142f.), und Präsensstamm und perfektive Aktionsart. IF 22, 402-08;
O. Hoffmann, Die verba ‚defectiva‘ und die Aktionsarten. NJbb. 16, Bd. 32 (1903),
490-94; F. Hartmann, Aorist und Imperfekt. KZ 48 (1918), 1-47 (2-37 Geschicht-
liches über die sprachwissenschaftlichen, 37-47 über die philologischen Anschauungen
über die Aspekte). 49, 1-73 und NJbb. 22, Bd. 43 (1919), 316-39; Die Verbalsysteme der
Schulsprachen. KZ 59 (1931),145-78; Arthurus Rapaport, Novitestamenti Graeci verba
recipiantne praepositione praefixa vim perfectivae actionis necne. Leopoli 1924 (Studia
Leopolitana2; S. 1-10 Allgemeines); J. Brunel, L’aspect verbal et ’emploi des preverbes
en Grec, particulierement en Attique. Paris 1939 (Coll. linguist. 45) und dazu Debrun-
ner, IF 58, 284 ff. Arvid Svensson, Zum Gebrauch der erzählenden Tempora im
Griech. (zunächst Hdt. Thuk. Xen.). Lund 1930; A. Prevot, L’aoriste en -Inv (s.1, 756
Fußn.3);J.L.Rose, The durative and aoristic tenses in Thucydides. Duke Univ. Diss. =
Suppl. to Language 18, 1. Baltimore (Maryland) 1942; Jens Holt, Etudes d’aspect.
Kopenhagen 1943 (Acta Jutlandica XV 2) (Geschichte der Aspekttheorien, Altgriech.,
Neugriech., Slaw.); Schwyzer bei Deichgräber, Hippokr. n.0.80-83; Ed.Hermann,
Die altgriech. Tempora, ein strukturanalyt. Versuch. Gött. Nachr. 19 43, 583-649.
Dazu die Handbücher: Krüger $53; Kühner-Gerth 1, 129-200; Gildersleeve
4, 79-143; Stahl, Verbalsynt. 74-220; Jannaris, Hist. gr. gr. 433-444, Vogrinz,
Gramm. 259-66; Monro, Hom. Gr. $ 28. 70-78; H. Engelskirchen, De temporum
usu Lysiaco. Diss. Bonn 1913; Moulton, Einl. 176-237; Mayser, Pap. II 1, 130-226;
Blaß-Debrunner? $ 318-56; die erklärenden Darstellungen von Wackernagel, Synt.
4, 149-210; Witkowski, HSG 137-206; auch für andere idg. Sprachen vgl. Delbrück,
ı Erprobt ein stark theoretisches, un- mene Auffassung von G. Curtius darlegt;
historisches, am Neufranzösischen gewon- vgl. auch die beiden Vorworte. 1, 42-393
nenes System (S. 1-75) am Lateinischen, und 2, 1-311 Besprechung der einzelnen
Griechischen (S. 90-103), Russischen. Verba (mit Komposita) auf oft veralteter
2 Vgl. den allgemeinen Abschnitt 1, 1-41, etymologischer Grundlage. Der 1 p. VI und
der unter Polemik gegen Übertragung der S.10 angerufene Volksgeist ist nicht der
philologischen Tempusbetrachtung des La- griechische, nicht einmal ausschließlich der
teinischen auf das Griechische an zahl- indogermanische. Ähnliches bei H. Melt-
reichen Beispielen die allgemein angenom- zer, IF 17, 2171. 218.
248 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

Synt. F. 4, 80-114 und Vergl. Synt. 2, 1-346; Brugmann, K. vergl. Gr. 559-78 und
Grundr.?II 3, 68-73. 79-86. 712-798; Meillet, Introd.?Hirt, Idg. Gramm. 6, 209
195-97;
-50; Sommer, Vergl. Synt. $ 63-76; weiter Hofmann, Lat. Gramm. 549-65; Be-
haghel, DS2, 93-113. 249-303 (für das Nhd. und Neuschwed. vgl. auch Hj. Lindroth,
PBS Beitr. 31, 329-60); W. Hauckel, Die Aktionsarten im Französischen. Berlin 1930.
Für das Neugriechische vgl. Thumb, Hdb. ngr. V.? 113-19; Ti&prlavog, No.
188-202; Mirambel, BSL 33, 31-49 (allg.); The Link 1 (Oxford 1938), 48-60. 2 (1939),
18-29 (‚Determinate‘ Aspect in Modern Greek); Humbert, Verbal Aspect: Has it
evolved from Ancient to Modern Greek? The Link 1, 21-28.
Schriften über griech. Tempora und Medi: W. Füisting, Theorie der Modi und
Tempora der griechischen Sprache. Münster 1850; A.F.Aken, Die Grundzüge der
Lehre von Tempus und Modus im Griechischen historisch und vergleichend dargestellt.
Rostock 1861; W.W.Goodwin, Syntax of the moods and tenses of the Greek verb.
London 1889; Flagg, Outlines of the temporal and modal principles of Attic Prose.
Berkeley (California) 1893; H.Jacobsthal, Der Gebrauch der Tempora und Modi in
den kret. Dialektinschriften. Straßburg 1907 (Beiheft zu IF 21); Meisterhans? 240-48;
L. Schlachter, Statist. Untersuchungen über den Gebrauch der Tempora u. Modi.
IF 22 (1907/08), 202-42 (Homer); 23, 165-204 (Thuk.); 24, 189-221 (Xen.); Fr. Kaiss-
ling, Über den Gebrauch der Tempora u. Modi in des Aristoteles Politeia und in der
Atheniensium Politeia. Diss. Erlangen 1893; E. de W. Burton, Syntax of the moods
and tenses in New Testament Greek. Chicago 1893 (4. Ausg. 1909).
Ältere Lit. bei E. Hübner, Grundr. 64 ff.; über jüngere s. Schwyzer, BuJb. 120,
4105-16, und bes. H. Meltzer, BuJb. 159, 311-54. Weiteres s. im folgenden.

a) Allgemeines (bes. Theoretisches und


Vorgeschichtliches)
Die als Tempora bezeichneten Verbalformen des Griechischen und ande-
rer indogermanischen Sprachen führen diesen Namen nur zum geringeren
Teile mit Recht. Sagt man z. B. von jemandem ‚er malt‘, ‚er trinkt‘, ‚er
schwimmt gut‘, so will man ohne Beschränkung auf die Gegenwart sagen,
‚er ist ein Maler, Trinker, ein guter Schwimmer‘; das Präsens steht also in
solchen Fällen zeitlos (oder von einer beliebigen Zeit). Lat. cantabat und
cantarıt, frz. il chantaıt und vl chanta, griech. 2dt8ov Edwxev SEdwxev Edsdwxer
gehen alle auf die Vergangenheit; ihr Unterschied kann also nicht im rein
Zeitlichen liegen. Auch die Modi des Präsens, des Aorists, des Perfekts
im Grieshischen, z. B. ı$6 und $ö, rıdeinv und Yelyv, rider und 9&<, unter-
scheiden sich nicht nach der Zeitstufe. Als Tempora benannte Formen
(Präsens usw.) bezeichnen demnach teilweise überhaupt keine bestimmte
Zeit, und eine bestimmte Zeitangabe wie die Vergangenheit kann durch
verschiedene Tempusformen gemacht werden. So braucht man im Deut-
schen statt des Futurums gewöhnlich das Präsens; z. B. statt ‚ich werde
kommen‘ sagt man häufiger ‚ich komme‘, ‚ich komme gleich‘, und der
deutsche Konjunktiv des Präteritums kann auch auf die Gegenwart gehen,
z.B. ‚das wäre besorgt‘ für ‚das ist besorgt‘. Die subjektive Zuweisung
eines Verbalinhaltes vom Standpunkt des Sprechenden an die Gegenwart,
Vergangenheit, Zukunft ist somit weder allgemein verbindlich noch formell
scharf bestimmt.
Die Tempuslehre des Griechischen, Lateinischen, Germanischen usw. blieb,
wie andere Teile der Grammatik, lange im Banne griechischer, von den
Römern vermittelter Auffassung. Dionysios Thrax (p.53 Uhl.) unter-
schied die xpövoı (tempora) &veoroz (instans, praesens), TaXpeANAudaG (präe-
4. Aspekt und Tempus. a) Allgemeines 249
teritum), neRAwv (futurum); der xpövog napeAnAudcs wird untergeteilt (£yeı
ILRpopXs TEoaapas) in napararızös (imperfectum), rrapaxeiwevos (perfectum),
Drrepovvreiixög (plusquamperfectum), &öproroc.! Ein gegliederteres System, von
dem das des Dion. Thr. wohl nur einen Auszug bildet, stellten die Stoiker
auf (s. nachstehend); auf das Lateinische wurde es von Varro angewendet.?
I. xpövor @prousvor
a) xpövor napararıxol oder &reieic, tempora infecta
1. rapatarızög Evestog, imperfectum praesens (Präsens),
2. raparatızös mapwxnuevog, imperfectum praeteritum (Imperfektum),
b) xpövor rereroı oder ouvreixot, tempora perfecta
3. T&Xerog &veorog, perfectum praesens (Perfektum),
4. r&isıog napoynu£vos, perfectum praeteritum® (Plusgquamperfektum),
II. xpövor &öpıaroıt
5. &öpıorog rapwymuevog [Aorist; lat. fehlend],
6. Köpısrog uEAAwv, imperfectum futurum (Futurum).
Wenn auch bei Dion. Thr. und bei den Stoikern xpövos den Oberbegriff
bildet, so erscheinen doch als Unterbegriffe die Begriffe des Verlaufes oder
der ‚Erstreckung‘ (rapararızös zu rapareiveıv ‚sich hinziehen, erstrecken‘,
rapartacıs „Dauer‘) oder der Nicht-Vollendung, der Vollendung und
der zeitlichen Unbestimmtheit (&reAng, r&Xscıog oder ovvreiıxöc, Köpı-
oros). Neben dem herrschenden Zeitbegriff treten auch die genannten Unter-
begriffe bei K. F. W. Krüger in seiner kurzen Behandlung auf, teilweise in
Formulierungen, die später wiederkehren.5
Im Gegensatz zur Syntax des Nomens erhielt die Syntax des Verbums
der indogermanischen Sprachen keine Anregung aus Indien, was in uen
tatsächlichen Verhältnissen besonders des klassischen Sanskrit begründet
ist. Die neue Auffassung der sog. Tempuslehre kam aus dem nähern Osten,
von lebenden slawischen Sprachen, in deren Verbalsyntax der Zeitbegriff
von den Begriffen der Dauer (oder Nicht-Vollendung) und der Vollendung
nicht zu trennen ist. Die Antithese Nicht-Vollendung: Vollendung macht
sich aber auch z. B. in der germanischen Verbalsyntax geltend.
Sostehensichz.B.nhd. ‚suchen und finden‘gegenüber; das beliebiglange andauernde
‚Suchen wird durch das Finden abgeschlossen, das sich in einem Moment vollzieht (z. B. ‚wer
sucht, der findet‘). Man kann nun zwar gleicherweise sagen ich kann es (jetzt) nichtsuchen und
ich kann es (jetzt) nicht finden, ich werde es (schon) suchen und ich werde es (schon, sicher)
finden (ohne Objekt nur ich kann jetzt nicht suchen, ich werde suchen) ; aberz.B. gegenüber
ich habe es lange, eifrig, zwei Stunden gesucht steht ich habe es endlich, mit Mühe, gestern
gefunden (eine Angabe der Zeitdauer ist hier nicht möglich) ;# gegenüber dem Imperativ
1 Dazu wird bemerkt: av ouyy&veını Tpeic, Inf. Aor. für Inf. Fut. sei eigentlich
N ‚zeit-
EVEOTWTOG TTPÖG TTAPXTATIHÖV, TIAPXHELULEVOL und dauerlos‘, auch Imp. Konj. Opt. des
TpdG ÖTrepauvreiıxöv, Koplorou Trpög HEAAOVTA, Aor. seien gewöhnlich zeit- und dauerlos,
2 Vgl. Steinthal (s. 1, 10) 1, 307-145; 2; das Imperfekt ‚entfaltet‘, der Aorist ‚faßt
300-05; Wackernagel, Synt. 1, 15; zusammen‘. Man halte dagegen die For-
Pohlenz 177 ff. mulierungen von Matthiae (o. S.1) $497.
3 Der r&Xcıog uEMwv, lat. perfectum futu- $ Vgl. zu diesem Einzelpunkt Streit-
rum, fehlt. berg, IF 11, Anz. 61 und IF 24, 313; Her-
* Zu döpıorog s. auch Pohlenz 1831. mann, IF 45, 207{f.; 54, 263f.; Jacob-
5So wird $ 53, Vorer. 3; 2; 1 A.10; 6 sohn, IF 51, 292-302 (für das Nhd.); dazu
nebst A.4. 9 die Gegenwart (nicht im der griechische Unterschied zwischen EBß«-
grammatischen Sinn) als ein zeitloser olXevoe ‚er wurde König‘ (ohne die Mög-
Punkt zwischen Vergangenheit und Zu- lichkeit einer ‘Zeitdauerbestimmung) und
kunft definiert. Vom Inf. Präs. statt Inf. EB. tpıdxovra Zn ‚er war 30 Jahre König‘;
Fut. heißt es, er sei eigentlich zeitlos, der - den altlateinischen Unterschied zwischen
250 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

suche es (gut)! kann man mit finden nur etwa sagen: ich wünsche, daß du es bald fin-
dest;! gegenüber er sucht es (seit gestern, noch immer) hat er findet es (gewiß, gleich,
morgen,sicher) futurischen Sinn (doch kann man so auch er sucht es morgen früh brau-
chen).? Oder neben er schlug ihn (lange) steht er erschlug ihn (das Präsens er erschlägt
ihn nur als historisches Präsens oder futurisch); ähnlich er blickte verstört: er erblickte
ihn, er stieg auf den Berg: er erstieg ihn, er hat lange geschlafen : er ıst eben eingeschlafen,
er hat gefroren : er ist erfroren.? In Schweizer Mundarten erhält bei ‚mögen‘ im Sinn von
‚können‘ der Infinitiv gern das Präfix ge-, z. B. er mag noch gchör (‚rechtzeitig ankom-
men‘); vgl. Schweizerisches Idiotikon 2,.47 f.; 4, 107 f. Vgl. auch lat. sequor :consequor
persequor. Überall liegt in solchen Paaren der Gegensatz Nichtvollendung: Vollendung
zutage; die Vollendung wird selten durch ein besonderes Verb (so ‚finden‘), häufiger
durch Präverbien ‚ein-‘, ‚er-‘, ‚ge-‘) bezeichnet.* Im Slawischen ist dieser Unterschied
systematisch durchgeführt: jedes Verb hat hier eine Form der Nichtvollendung und
eine der Vollendung, z. B. russ. ja pisdäl (dolgo) ‚ich schrieb (lange)‘, d.h. ‚ich war daran,
damit beschäftigt‘ gegenüber ja napisdi ‚ich schrieb zu Ende‘, pisi luöse ‚schreibe besser‘
(zu einem Schüler; überhaupt), aber napisi jemü ‚schreibe ihm‘ (sogleich, einmalig),?
on umejet pisdt’ ‚er versteht zu schreiben‘, aber ja cho&u napisät ‚ich will schreiben‘
(im bestimmten Falle). Dabei hat die Form der Vollendung im Präsens futurische Be-
deutung, z. B. ja pi$u ‚ich bin am Schreiben‘, aber ja napısu ‚ich werde (fertig) schrei-
ben‘ (‚ich werde am Schreiben sein‘ wird durch periphrastisches ja budu pisdt’ aus-
gedrückt). Während in den vorhergehenden Beispielen das Präverb die Vollendung
bezeichnet, drückt in andern eine formelle Iterativbildung die Nichtvollendung aus,
z. B. ja dam ‚ich werde geben‘ : ja dajü ‚ich gebe (jetzt)‘, ja propisü ‚ich werde verschrei-
ben (ein Heilmittel)‘: ja propisyvaju ‚ich verschreibe jetzt)‘.® Es gibt aber auch eine
Anzahl von unkomponierten Verben mit Vollendungsbegriff (z. B. past’ ‚fallen‘ gegen-
über pdädat’ und einige Paare wie iskdt’ ‚suchen‘: nachodit’, najti ‚finden‘, govorit’ ‚reden,
sprechen‘: skazdt’ ‚sagen‘.” Im Russischen nennt man diese Erscheinung vid (Plur.
vidy) glagöla ‚Anschauungsform des Verbs‘, was in westeuropäischen Grammatiken durch
‚aspectus verbi‘, nhd. (Verbal-) Aspekt, frz. aspect (verbal) wiedergegeben wird.® Die
tisti strenue und abtistı ad forum verwertete ‚ev TO ToAtum xarayivou eis To BaAeıv‘. & Ye
systematisch K.H.Meyer, Perfektive, unv Aeywv... ‚yp&ıbov, axdıbov‘ ol uövov To
imperfektive und perfektische Aktionsart un yevöuevov rpooT&ooer, KAAK Hal TO Yıvö-
im Lateinischen. Sächs. Ber. 69 (1917) kevov &v napardosı drrayopebei, el Ye xal Toig
Nr. 6 (vgl. Hofmann, Lat. Synt. 550). ypdpovarv Ev rielovi Xpöva@ TPOGPWVODLEV TO
1 Aber eüpeo t 403, neugr. Bp&s ro ‚finde ‚yp&ypov‘, roLoür6v Tı Pkoxovres, u Zuiverv
es|‘ eüpe ist anscheinend nur bei Gramma- N Tapatdoeı, Avboxı SE TO yYpdpeıv; zitiert
tikern belegt, beruht aber wohl (wegen des und besprochen von H.Meltzer, IF 17,
ausdrücklich gelehrten unregelmäßigen 194.
Akzents) auf echter Überlieferung. ® Die slawischen Iterative erscheinen je-
2 Bei ‚suchen‘ und ‚finden‘ und ähnlichen doch auch in ihrer eigentlichen Bedeutung,
Paaren (z. B. ‚tragen‘: ‚bringen‘, ‚werfen‘: z. B. russ. on nesöt mesök ‚er trägt einen
treffen‘) liegt der Unterschied schon in den Sack‘ (griech. p£peı), on nösit traur ‚er trägt
Wörtern (oder Wurzeln). Trauer‘ (griech. popei). u.ä.; vgl.auch russ.
Vgl. Wilmanns, D. Gr. 3, 210ff.; H. plyt’ ‚schwimmen‘: plävat’ ‚schwimmen
Paul, D.Gr. 4, 65-67; Behaghel, D. können‘ u. ä., on £itdjet ‚er liest jetzt, he is
8. 2, 99ff. Schon got. slöpan ‚schlafen‘: reading‘ und ‚er liest (= kann lesen; he
gaslöpan ‚einschlafen‘ usw. reads)‘. Vgl. 0. S. 221,1 und 1, 717 unten.
4 Vorsilben anderer Art dienen zu ähn- ” Vgl. Vondräk-Grünenthal, vergl.
lichen Zwecken im Neupersischen: mö (äl- Slav. Gramm.?2,370ff.;Miklosich, Vergl.
ter ham£, eigentlich ‚immer‘) drückt die Gramm. der slav. Spr.4 (1874), 274-380.
‚Dauer‘ aus, bi- spezialisiert die Aussage 767-99.
auf einen bestimmten Fall, steht bes. auch ® vids m. ‚Ansehen, Anblick‘ gehört ety-
beim Imper. (Horn, Grundr. iran. Phil. mologisch zu griech. eidog n. (lit. veidas m.
I 2, 150). Angesicht). Smotricki zu Ende des
5 Man vergleiche, was Apoll. Dysk. nept 17. Jahrh.s, der die Unterschiede zuerst
ouvr. 3, 24 über den Imperativ sagt: 6 y&p praktisch am Russischen und Polnischen
Krropaıvöuevog auTW" ‚yp&pe, adpov, andre‘ beobachtete, hat weder eine Terminologie
Ev napardosı ig Iıadeoewg NV Trpbarakıv noch eine Theorie, und dasselbe gilt noch
roreitat, WG Exei xl TO ‚BAA oUrwg al xEv für den bekannten russischen Grammati-
rı pbns Aavaoicı yeınaı“ (O 282). pnol yap ker Lomonossow (Frl. M. Woltner).
4. Aspekt und Tempus. a) Allgemeines 251
zeitliche Fixierung ist bedingt durch die ‚Anschauung‘ des Sprechenden vom Verbal-
inhalt, wie er denselben in Erscheinung treten sieht, als nichtvollendet oder vollendet.
Unterscheidungen, die ihm wohl aus Arbeiten tschechischer Forscher be-
kannt geworden waren, hat G. Curtius etwa seit 1850 in die griechische
Syntax eingeführt;! nach Curtius sind sie dann für das Hebräische und
Semitische überhaupt ausgewertet worden,? viel später hat man, unmittel-
bar vom Slawischen ausgehend, das Verb des Germanischen, des Lateini-
schen und anderer indogermanischer Sprachen auf die genannten Merkmale
untersucht;? an das Neugriechische dachte man zunächst nicht. Curtius’
Neuerung konnte z. B. an die Stoa und an K. F. W. Krüger anknüpfen, und
seiner Anlage gemäß suchte Curtius auch durch die Terminologie eine Ver-
mittlung, indem er der Zeitstufe die Zeitart gegenüberstellte, obschon
es bei der letzteren auf die Zeit gerade nicht ankommt.? Man sprach daher
eine Generation später lieber von Tempus (Zeitstufe) und Aktion (Del-
1 In seinem Buch ‚Die Bildung der Tem- tech. häze] ‚mache mehrere Würfe, wirf
pora und Modi im Griech. und Lat. (1846) durch längere Zeit‘, B&Ae wie Gech. hod’
spricht Curtius S.148 von ‚Dauer‘ des ‚mache den Wurf‘, unds Eipog Eixeo ‚zieh
Imperfekts, von ‚reiner, nicht näher modi- nicht weiter heraus‘); K. Kunz, Der
ficirter Vergangenheit‘ des Aorists; aber griech. Iterativaor. und seine Überein-
8.152. 236-383 wird die Tempusbedeutung stimmung mit böhm. Verbalformen (dech.).
auf die Indikative beschränkt und bezeich- Pilsen 1891; A. Meillet, Etude sur l’&tym.
net das Präsenssystem ‚die dauernde Hand- et le vocab. du vieux slave (Paris 1902) 1ff.
lung‘, das Aoristsystem ‚die schnell vor- Die gesamtslaw. Verhältnisse wurden zu-
übergehende‘. Während Curtius’ Tätig- erst von J. Navratil, Beitrag zum Stu-
keit in Prag (1849-54) erschien die erste dium des slav. Zeitwortes aller Dialekte,
Auflage der ‚Griechischen Schulgramma- insbes. über den Gebrauch u. die Bedeu-
tik‘ (Prag 1852), die in den $$ 484-506 tung der Zeitformen in Vergleichung mit
Tempora und Modi nach Zeitstufe und den klass. u. modernen Sprachen. Wien
Zeitart behandelt (dauernde, eintretende, 1856, und von Ch. T. Pfuhl, De verborum
vollendete), in $ 485 auf nhd. fliehen: ent- Slavicorum natura et potestate. Dresden
fliehen, klingen: erklingen u.ä. verweist; 1857, näher behandelt. Weiteres o. S. 250,
auf dieslawischen Unterscheidungennimmt Fußn. 6. Gurtius’ Anschauungen wurden
Curtius Bezug in den ‚Erläuterungen zu für das Griechische abgelehnt von Thurot
meiner griech. Schulgrammatik‘ (1. Aufl. und Riemann, für das Indogermanische
1863); dort verweist er auch auf Alois von Breal, zugunsten der Tempusbezeich-
Kobliska, AucheinWort über das Verhält- nung eingeschränkt von Pedersen und
nis des [griech.] Aorists zu den Formen des Meltzer (IF 17, 205 ff. bes. 210 £.); s. im
techischen Verbums. Jahresber. des Gymn. übrigen o. S. 246.
Königgräz 1851, S. 3-8 (hier S. 3 sind ein- 2S.R. Driver, A treatise on the use of
schlägige Äußerungen von J. Fr. Sumav- the tenses in Hebrew. 1. Aufl. Oxford 1874;
sky in einer Prager pädagog. Zeitschrift M. Cohen, Le systeme verbal semitique
und von Rechfeld im Laibacher Pro- et l’expression du temps. Paris 1924, 6.11f.;
gramm von 1850 genannt). Kobliska be- anders H. Bauer, Die Tempora im Semi-
tont z. B. S. 3, daß nur die Indikative Zeit- tischen. Leipzig 1910 (Beiträge zur Assyrio-
bedeutung haben, neben der auch Voll- logie usw. VIII 1 ) 23ff. (und Brockel-
endung, Wiederholung, Dauer ausgedrückt mann, Vergl. Gramm. der semit. Spr. 2,
seien, S. 7, daß die Modi zeit- und dauerlos 444 ff.), wozu die Kritik von Koschmie-
seien; S.5 der Aorist bezeichne eine mo- der, Zeitbezug u. Spr. 5#ff., bes. 66 ff.
mentane Tätigkeit, eine bestimmte, voll- 8 Vgl. Streitberg u.a. (o. S.246); D.
endete, abgetane, vergangene Tatsache; Barbelenet, De l’aspect verbal en latin
S. 8 Baareberv wie lech. kralovati (aber eine ancien et particulierement dans Terence.
techische Entsprechung von Baoreloaı These Paris 1913, wozu K.H.Meyer o.
fehle). Griechisches und slawisches Verb S. 249 Fußn. 6.
werden auch verglichen von E. Tyn, Über 4 Unwirksame Verteidigung bei Stahl,
das Verhältnis der böhm. Aoristformen zu Synt. gr. V. 74, der immerhin mit Recht
den griech. Imperfekten und Aoristen. Ol- hervorhebt, daß bei ‚Aktionsart‘ der Zu-
mütz 1858; Kvilala, Zeitschr. f. d. österr. standsbegriff fehle.
Gymn. 14 (1863), 317 ff. (z. B. P&%e wie
252 B, Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

brück,SF4[1879]80) oder Aktionsart (Brugmann seit Griech. Gramm.!


1885). Doch hatte der allgemein angenommene Terminus Aktionsart den
Nachteil, daß er auch für die Genera verbi im weitern Sinne, für Transitiva,
Iterativa usw. (s. 0. S. 217, &) gebraucht wurde;! gegenüber diesen ‚Aktions-
arten im weitern Sinne‘ sind die Unterschiede zwischen Nichtvollendung
und Vollendung die ‚im engern‘ oder gegenüber den ‚objektiven‘ (z. B. der
inkohativen und intensiven) die ‚subjektiven‘.” Dafür sind hier ‚Genus
verbi im weitern Sinne‘ (o. S.217,a) und Aspekt (frz. aspect, neugriech.
Zupdvicıc) gebraucht.® Die beiden Hauptaspekte sind hier als der in-
fektive und der konfektive benannt: der konfektive sieht einen Vor-
gang oder eine Handlung als Ereignis, als schlechthin geschehen, vollendet
(confit oder confectum est); der infektive betrachtet den Verbalinhalt
ohne das Moment der Vollendung, einen Zustand als lediglich zuständlich,
einen Vorgang oder eine Handlung als noch unabgeschlossen, noch ge-
schehend, verlaufend, der infektive Aspekt ist also teils stativ #teilsinfek-
tiv, bezeichnet im Gegensatz zur Vollendung den bestehenden Zustand
und den Verlauf (die Fortdauer, nicht durchaus ‚lange Dauer‘). Diebeiden
Aspekte können auch in der Weise vereinigt erscheinen, daß der
infektive die Vorbereitung oder die Folge des konfektiven ist (also als in-
fektiv-konfektiv und konfektiv-infektiv). Entscheidend ist dabei gewöhn-
lich der konfektive; aber das indogermanische Perfekt gehört zum infek-
tiven Aspekt, obschon es oft einen Zustand bezeichnet, der Folge eines Er-
eignisses ist (griech. t&dvnxe ist der durch konfektives anedave ausgelöste
Zustand, verschieden von dem durch &rodvnoxeı bezeichneten; vgl. auch
Beßnxe ‚steht in Spreizstellung‘: ZBn).
Die geläufigen Ausdrücke imperfektiv und perfektiv (statt infektiv und kon-
fektiv) haben den Nachteil, auch auf die Tempora Imperfekt und Perfekt bezogen und
mit imperfektisch und perfektisch verwechselt werden zu können; imperfektiv und im-
perfektisch sind allerdings oft sachlich gleich, die beiden andern durchaus nicht. Auf
graphischer Veranschaulichung beruhen die Ausdrücke linear und punktuell (= in-
fektiv und konfektiv); das Lineare gibt es auch vertikal (mhd. rzsen ‚steigen und fallen‘).®
Nur einzelne Gebrauchsweisen geben wieder durativ (wobei leicht an absolute Dauer
gedacht wird) und kursiv (unlateinisch für ‚verlaufend‘);® als Gegensatz von durativ
wird momentan gebraucht, gegenüber terminativ oder determinativ? (=infektiv-
1SoBrugmann, Grundr.?113, 69. 7121. chenden war auch der Aspekt einmal ‚ob-
2 Im einzelnen anders braucht diese Aus- jektiv‘.
drücke Hermann, Objektive und subjek- * Unter diesen Ausdruck für ‚zuständ-
tive Aktionsart. IF 45 (1927), 207-28 (nach lich, ständig‘ gehören freilich auch Bei-
ihm ist z. B. 2ß«olXevos ‚wurde König‘ ob- spiele wie ‚fließen‘ und ‚wehen‘.
jektiv, 2ß. ‚war König‘ subjektiv); Gött- ® Kritik an der Bezeichnung, punktuell‘
Nachr. 1933, 470, 1. 478 ff., schließt er bei Chr. Sarauw, KZ 38, 146 ff. (und H.
sich der Terminologie Aktionsart : Aspekt Meltzer, IF 17, 227ff.), wozu Roden-
an. busch, IF 21, 123, 130.
® Nach S. Agrell (seit 1908; s. Kosch- ° Hermann, IF 45, 211; GöttNachr.
mieder, KZ 55, 282. 292; 56, 79. 89 ff.) 1933, 478, braucht ‚durativ‘ für Verba, die
schied unabhängig von ihm H.Jacob- eine Bestimmung der Zeitdauer haben
sohn, Gnomon 2 (1926), 379 ff. (neu be- können (Gegensatz: ‚nicht-durativ‘) und
gründet IF 51, 305 ff., bes. 315 ff.), zwi- scheidet diese Aktionsart vom Aspekt in-
schen Aktionsart und Aspekt; für aspectus fektiv-konfektiv.
(statt Aktionsart) trat schon H. Meltzer, ?” Über die Verschwommenheit der Be-
IF 17, 212, ein. Nicht immer ist der Unter- griffe ‚determine -— indetermine s. De-
schied zwischen Genus verbi im weitern u IF 58, 285 ff.; Brunel, BSL
Sinne und Aspekt scharf; für den Spre- ‚s8f.
4. Aspekt und Tempus. a) Allgemeines 293
konfektiv und konfektiv-infektiv), im Deutschen ziellos (= infektiv); für die Kom-
bination beider Aspekte kann man demgemäß sagen ‚linear-perfektiv‘, ‚durativ-termina-
iv ‚präparativ-konfektiv‘, ‚konfektiv-mansiv‘ u.ä. Nicht empfehlenswert sind auch
die Termini ‚aoristisch‘, ‚Handlung an sich‘, ‚action pure et simple‘ (alle für konfektiv).
Über die Ausdrücke ingressiv, effektiv, faktiv s. u. S. 261 (Aoriststamm), über den sog.
perfektischen Aspekt s. u. S.263. Nicht als Aspekt wird hier der iterative Gebrauch
betrachtet, worüber o. S. 221, 1.
Der Unterschied zwischen infektivem und konfektivem Aspekt läßt sich
für die Verba aller indogermanischen Sprachen aufstellen; aber er beruht
oft nur auf Überlegung und Gefühl, ohne eine formelle Ausprägung zu zei-
gen, abgesehen vom überall vorkommenden Typus ‚suchen‘: ‚finden‘; im-
merhin ergeben die 0. S.249. gebotenen Beispiele die Möglichkeit syntak-
tischer Auswirkungen der Aspekte. Ein einheitlich durchgeführtes System
der formellen Bezeichnung der Aspekte hat auch das Slawische nicht, und
sicher ist hier nicht Unwichtiges geneuert, besonders die Umwertung der
alten Iterativa zu Infektiva.! Es geht daher nicht an, den slawischen oder
germanischen oder auch den chronologisch älteren griechischen Gebrauch
ohne weiteres als den gemeinindogermanischen zu betrachten oder diesen
durch Addierung der einzelsprachlichen Gebrauchsweisen zu gewinnen. Be-
denklich muß dabei auch das Fehlen der Kategorie Aspekt im Hethitischen?
und ihre geringe Bedeutung im Arischen®? machen. Es ist wahrscheinlicher,
daß der Aspekt des Indogermanischen erst in Ansätzen bestand, die einzel-
sprachlich in verschiedener Weise ausgebildet wurden oder auch verküm-
merten. In einem Verbalbau, der nur je einen, aus dem Verbalstamm ge-
bildeten Konjunktiv, Optativ, Imperativ, Infinitiv besaß, in dessen Prä-
teritum noch ungeschieden die spätern Aoriste und Imperfekta lagen, wie
1, 645, Zus. 3 und 4, und 790 Fußn. 1 angenommen ist,* hatte der Aspekt
noch wenig Spielraum; doch hatte wenigstens das Perf. (Akt.) seinen be-
stimmten infektiven und zwar zuständlichen Aspekt. Ungleich stärker war
das ‚Genus verbi im weitern Sinne‘ ausgebildet (o. S. 217,a), von dem der
Aspekt ursprünglich nur einen Einzelfall bildete.
Eine ausgebildete grammatische Kategorie Tempus gab es im frühern
Indogermanischen noch nicht. Tempora im spätern Sinne waren weder das
Primitiv noch das Perfekt (Akt.), die 1, 645, Zus. 2, für eine ältere Stufe
des Indogermanischen als einzige angenommen werden. Ein Volk und eine
Sprache, die in ihrer Gegenwart aufgehen, brauchen diese nicht durch be-
sondere Verbalformen auszudrücken, und die Zukunft wird ihnen wichtiger
ı Vgl. o. $. 250 und zur Entwicklung 5 Diese Anschauung hat schon E. Moller
N. van Wijk, Rev. des etudes sl. 9, vorweggenommen, als er in der Zeitschr.
237-52 und bes. IF 53, 196-206. für Altertumswissenschaft 4 (1846), 1065-
2 Vgl.Sturtevant 251f.;J. Friedrich, 83 die Tempora als ursprüngliche Modi
Heth. Elementarbuch 4, 78. auffaßte; die rückläufige Strömung tritt
3 Delbrück, Vergl. Synt. 2, 13-15 (13 £.: z. B. bei Kühner-Gerth 1, 163 Fußn. 2;
‚unverkennbare Spuren des für das Idg. H. Meltzer (o. S.246f.); Rodenbusch,
vermutheten Zustandes im Veda in der IF 21, 122 f.; Koschmieder (o. 8. 247 ob.)
That vorhanden‘). auf. In nichtidg. Sprachen wird die Tem-
4 Ähnlich faßt H. Bauer (o. 8. 251 Fußn. puskategorie häufig durch den Zusammen-
2) im Gegensatz zu der bei den Semitisten hang oder durch Zeitadverbien bestritten;
herrschenden Auffassung das (proto)semi- s. Wundt, Sprache 2, 188-90. 297; Cas-
tische ‚Imperfekt‘, für das auch der Name sirer, Sprache 166ff.; Whitney-Les-
‚„Aorist‘ vorgeschlagen wurde (vgl. a.a. O. kien, Leben und Wachstum der Sprache
S. 24, 1). (1876) 231-33.
254 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

sein als die Vergangenheit. Aber statt des rein temporalen Ausdrucks des
Künftigen steht ihnen der triebhafte reichlich zu Gebote (durch Imperativ,
‚Optativ, Desiderativ, Konjunktiv); doch kann auch das Primitiv futurisch
gebraucht sein so gut wie präsentisch und präterital und modal, nötigenfalls
mit einer Zeitbestimmung. Das (zunächst fakultative) Augment, das (wohl
nur in einem Teil des Indogermanischen) Indikative als präterital charakte-
risierte, hatte ursprünglich kaum diese Funktion (1, 652, 2). Ein formeller
Unterschied zwischen Präsens- und Aoriststamm bestand im Indogermani-
schen in viel geringerem Maße als im Griechischen, während sich das Perfekt
allerdings schon deutlich vom Präsens-Aorist-System, dem noch ältern Pri-
mitiv, abhob; die Differenzierung zwischen Präsens und Aorist ist oft durch
die besonderen Präsensbildungen veranlaßt! (Näheres s. 1, 640 f.). Wie Im-
perfekt und Aorist zeigen auch die Modi und das Verbum infinitum vom
Präsens-, Aorist-, Perfektstamm im Griechischen grundsätzlich nur Aspekt-,
nicht Tempusunterschied. Aber die griechischen Futurbildungen haben reine
Tempusbedeutung bekommen; schließlich sind auch sie durch Neubildungen
ersetzt, die den Aspektunterschied ausprägen; im ältern Griechischen kön-
nen auch Präsens, Aorist, Perfekt unter Umständen Futurbedeutung haben.
Das rein zuständliche Perfekt, das über die nachhomerische Resultativ-
bedeutung im Hellenismus auch Tempusbedeutung bekam, wurde dadurch
neben dem Aorist überflüssig, in der eigentlichen Bedeutung erneuert. Im
Gegensatz zum klassischen Latein kennen das Indogermanische und auch das
Griechische grundsätzlich keine relativen Tempora; d.h. die zeitliche
Fixierung eines Verbalinhalts durch einen andern wie im lateinischen Plus-
quamperfekt und Futurum exactum fehlt, man behilft sich auch in diesem
Falle mit den sog. absoluten Tempora; das griechische Plusquamperfekt und
Futurum exactum waren lediglich Imperfekt und Futur zum zuständlichen
Perfekt. (Im Grunde gibt es freilich eine absolute Zeit nicht; man nennt so
die Beziehung der Zeit der Verbalform auf die Zeit des Sprechenden, Schrei-
benden oder Denkenden, die als Gegenwart gilt.)2 Wie die Modi im engern
Sinn und das Verbum infinitum allgemein, so können auch Indikative (Präs.,
Aor., Perf.) zeitlos auftreten (s.u.S.270,2;283 ff.;289,1). In gewissem Umfange
können freilich auch die Modi im engern Sinne und das Verbum infinitum an
den Tempusunterscheidungen der Indikative Teil bekommen, und die modalen
Indikative (z. B. &narero &v ‚er wäre umkommen‘ für hom. xat vb xev v9
arörorro E 311) sind geradezu dem Bedürfnis schärfern Zeitausdruckes ent-
sprungen (u. S. 345). So hat, wie gewöhnlich in den indogermanischen Spra-
chen, auch im Griechischen vom Beginn der Überlieferung an die Kategorie
Tempus Boden gewonnen. Doch ist daneben im Griechischen bis heute
ganz anders als etwa im Lateinisch-Romanischen die Kategorie Aspekt
durchaus lebendig geblieben, im Futurum sogar ausgedehnt worden. Es
gibt zeitlosen Gebrauch von Verbalformen häufig, aspektlosen höchst selten.
Wie gegenüber dem Genus, dem Numerus und der Person, war ursprünglich
der Imperativ gegenüber dem Aspekt indifferent, also aspektlos; vgl. r«üö(e)
1 Rodenbusch, IF 21, 123, sieht um- (175ff. gegen Mahlow, KZ 26, 570 Le:
gekehrt im Aorist eine Reduktion des Präs. s. 1, 645 Zusatz 3); Delbrück, Vergl.
® Vgl. Brugmann, Die sog. relative Synt. 2, 312ff.; Brugmann, K. vergl. Gr.
Zeitstufe. Sächs. Ber. 35 (1883), 173-841 564 ff. Grundr.? II 3, 724 ff.
4. Aspekt und Tempus. a) Allgemeines 255
u.&.0.5.228 04. Aspektwechsel findet sich bes. in Verbalkomposita (z.B.
nhd. schlafen :einschlafen; vgl. o.S.250 und u. $.266, n). Für einzelne Verba
rechnet man mit ‚gemischtem Aspekt‘, d.h. mit Gebrauch in beiden Haupt-
aspekten.
Es ıst daher vorsichtiger, statt von infektiven und konfektiven Verbal-
wurzeln oder besser Verbal- oder Tempusstämmen lediglich von infektiv
oder konfektiv gebrauchten zu sprechen. Zudem ist die letzte Bedeutung
einer Verbalwurzel nicht immer erreichbar, und wenn auch in einzelnen
Verbalnomina die Aspektbedeutung der Verbalwurzel festgehalten wird
(z. B. doupnvexng, nodnvexng ‚so weit wie ein Speer, bis auf die Füße rei-
chend‘), so wechselt sie in andern (z. B. ai. vanar-gü- ‚sich im Wald umher-
treibend‘ zu konfektivem gä- ‚hingehen, kommen‘).!
Wie die zeitliche Einordnung eines Verbalinhaltes durch Zeitbestimmun-
gen (z. B. ‚jetzt, heute; eben, gestern, früher, einst, damals, im Jahr 400
v. Chr.; morgen, in drei Tagen‘) unzweideutig erfolgen konnte, so wurde
oft im Griechischen wie in andern indogermanischen Sprachen das Aspekt-
verhältnis periphrastisch verdeutlicht, z.B. dı& Y6ßou EpyxsodaL
statt poßetoda: ‚in Furcht sein‘ oder eis p6ßov &AYetv für poßnYHvar ‚in Furcht
geraten‘?, eis EyYog (Iabuara, neraßoAds) EiYeiv, eis p6ßov Kpıncadaı usWw.;
dıaytyveodaı, Suareietv usw. Die gleichen Verba des Gehens dienen auch
dem zeitlich schärferen Ausdruck des Futurums, z.B. Zpyouaı ppkowv. Das
Verbum eivaı mit dem Partizip des Präsens dient zur Bezeichnung einer
sich abspielenden Handlung (z. B. pebywv ”Op£orng oriv Aesch. Ch. 136),
mit dem des Aorists ist es dem Perfekt gleichwertig (z. B. Aöyog uetv or’
Apyxatos avdparwv paveis Soph. Tr. 1), entsprechend E&xpxeoas 7v Eur. suppl.
511 dem Plusquamperfekt, dıapuywv Eoeodaı Hdt. VII 194 dem Perfekt-
futurum; s. Kühner-Gerth 1, 38 ff.; Gildersleeve, Synt. 81f. 124 ff.;
Stahl, Synt. gr. V. 145 f.; Blaß-Debrunner” $353-55; G. Björck, ’Hv
dıötoxwv, Die periphrastischen Konstruktionen im Griechischen. Upsala
1940 (Skrifter utg. av K. Hum. Vet.-Samf. 32, 2).
Den Schluß dieser allgemeinen Darlegungen über Aspekt und Tempus
mag eine methodische Bemerkung bilden. Daß theoretische Voraus-
setzungen nötig sind und sich nicht ohne weiteres aus der Sache ergeben,
zeigt die geschichtliche Feststellung, daß bis gegen die Mitte des 19. Jahrhun-
derts das Entscheidende nicht gesehen wurde, obschon noch heute jeder
Grieche, der seine Muttersprache spricht, ein lebendiges und sehr empfind-
liches Gefühl dafür hat, auch in Fällen, in denen der Sprachfremde keinen
Unterschied zu empfinden geneigt ist. Aber logizistische, teilweise sogar
sophistische Überspitzung der Theorie ist auch hier unfruchtbar gegenüber
‘nachfühlendem Verständnis der Tatsachen einer bestimmten Sprache, die
man weder in ein zu feinmaschiges logisches System noch in das System
anderer Sprachen pressen darf. Dabei muß man sich darüber klar sein, daß
mancher Tatbestand aspektlich und temporell verschieden ‚angeschaut‘ wer-
1 Gegen ‚punktuelle Wurzeln‘ u.ä. Pe- auch Brugmann, Grundr.2 IT 3, 743 ff.
dersen, KZ 37, 222; Meltzer, IF 17, 229 2 Vgl. Ph. Thielmann, Blätter für das
und Burs. Jahresber. 159, 319; Roden- Gymnasialschulwesen 34, 55ff.; E. Ro-
busch, IF 21, 131; nicht durchschlagende denbusch, IF 28, 284.
Verteidigung bei Brugmann? 541 Fußn.1;
256 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

den kann, teils unwillkürlich nach Vorstellungstypus oder Temperament


des Sprechenden, teils willkürlich nach den stilistischen Erfordernissen der
Darstellung, die wieder nach Mode- und Zeitströmungen wechseln können.
Auch abgesehen von der Wahlfreiheit in den verschiedenen Ausdrucks-
mitteln (z. B. zwischen synthetischer Form und Periphrase), die zur wechsel-
seitigen Erhellung dienen, besteht auch eine innerlichere Wahlfreiheit (z. B.
auch sachlicher Mitteilung oder verweilender Schilderung desselben Tat-
bestandes). Nicht gleichgültig ist, ob eine Äußerung affirmativ oder negativ
ist (vgl. u. S. 279, 6); Beziehungen zwischen Aspekt und Kasusrektion,
Orts- und Zeitbestimmungen sind schon erwähnt (o. S. 249f.); über die
Bindung einzelner Gebrauchsweisen an Verbalpersonen s. bei den einzelnen
Tempora und Modi. Die Konsoziation kann assimilierend wirken (wie Ka-
sus- und Modusassimilation kann es auch Aspekt- und Tempusassimilation
geben). Dagegen darf man im allgemeinen nur in Äußerungen Sprachfrem-
der (oder in Übersetzungsliteratur) mit mangelhafter Beherrschung der
Aspektunterschiede rechnen. Ferner ist im Grunde auch für Aspekt und
Tempus die isolierende Betrachtungsweise unzulänglich; man muß z.B.
Darstellungen im Präsens- und Aoriststamm vergleichen, ganze Zusammen-
hänge und bes. auch den Wechsel der Aspekt- und Tempusformen prüfen.
Proben dafür sind.seit Delbrück, SF 2 passim. 4, 104 f. in Darstellungen
und Einzeluntersuchungen zu finden (vgl. z.B. die o. S. 246 f. genannten
Arbeiten von Meltzer, Hartmann, Mayser, Schwyzer bei Deich-
gräber, Hippokr. x.o.; Svensson).
Neben der Prüfung sämtlicher Verba eines Denkmals (so Mutzbauer o.
S. 247) hat man auch Bedeutungsgruppen vorgenommen.! Dabei ist im
Auge zu behalten, daß durchkonjugierte Paradigmen wie xptvo xpıy@ Expıva
KExpIXAd Herpa Expldmv einen jüngern Typus darstellen (vgl. 1, 737); ab-
geleitete Verba waren im Indogermanischen auf den Präsensstamm_ be-
schränkt (1, 738 f.), auch im Griechischen noch auch viele primitive (1, 737).
b) Die griechischen Tempussysteme im Verhältnis
zum Aspekt?
a) Die sog. Tempussysteme des Griechischen bezeichnen nicht einmal als
Indikative immer eine bestimmte Zeit vom Standpunkt des Sprechenden,
manchmal sogar eine andere als ihr Name sagt; für die Modi im engern
Sinne gilt das letztere noch häufiger (man denke.z. B. nur an das Futurische,
das im ‚präsentischen‘ und ‚aoristischen‘ Konjunktiv, Optativ, Imperativ
liegt). Dagegen zeigen alle zu einem sog. Tempussystem gehören-
den Formen,d.h. alle Formen, die den gleichen Tempusstamm enthalten,
der Indikativ wie die Modi im engern Sinne und das Verbum infinitum,
ı Raimund Pfister, Zum Aspekt der eine Abstraktion, die immerhin das Ge-
Verba des Sehens bei Plautus. Diss. Mün- meinsame heraushebt. Aus praktischen
chen 1936. Gründen sind im folgenden Abschnitt als
? Der Ausdruck ‚Tempussysteme‘ statt Vertreter eines Systems öfters die Infini-
Tempusstämme ist hier gewählt, da es in tive gesetzt; in den Beispielen sind, um
der Sprache tatsächlich nur Verbalformen, dem Tempusmoment auszuweichen, die
keine Stämme gibt (abgesehen von bloßen Indikative nach Möglichkeit vermieden.
Stammformen als Verbalformen, z. B. Im- Der allgemeine Verbalstamm kommt nur
per. oöuro); die Tempusstämme (wie die für das Verbaladjektiv in Betracht (u.
Verbalstämme und Verbalwurzeln) sind BIV7c), die Verbalwurzel nur vereinzelt.
4. Aspekt und Tempus b) Tempussysteme und Aspektim Griechischen 257
gleichen Aspekt. Nur nach dem Aspekt (und nicht zeitlich) unter-
scheiden sich im allgemeinen z. B. ein Konjunktiv, Optativ, Imperativ,
Infinitiv, Partizip des Präsens und des Aorists; nur die Indikative haben
ohne weiteres auch ein Verhältnis zum Tempus. Freilich zeigen die Tempus:
systeme nicht durchaus und immer einheitlichen Aspekt: das Perfekt-
system ist allerdings im ältern Griechischen rein zuständlich, stativ (erst
in jüngerer Zeit berührt es sich mit dem Aorist); das Aoristsystem ist
grundsätzlich konfektiv, das Präsenssystem grundsätzlich infektiv
(sowohl stativ, z. B. £ott, 9&MNeı, als fientiv, z. B. pberaı). Aber der grie-
chische Aorist kann auch von infektiven Präsentien gebildet werden (z.B.
Zpöpnoe zu popew ‚ich trage gewohnheitsmäßig‘) und z.B. die historischen
Präsentien sind nur selten mit infektiven Imperfekta, fast immer mit kon-
fektiven Indikativen des Aorists gleichwertig. Genaueres s. u. 5.280, y. Über
aspektlosen Gebrauch einzelner Formen s. o. S. 254f. u. S. 283 ff. Diese all-
gemeinen Unterschiede mögen vorläufig gleich durch einige sprachlich genau
interpretierte Beispiele veranschaulicht werden, wobei die methodischen
Bemerkungen (o. S.255f.) im Auge zu behalten sind.
Man kann die Stelle einwuev 7 oıy@gev f) ri Sp«oouev Eur. Ion 758 in für das sachliche
Verständnis genügender Weise übersetzen ‚sollen wir sprechen oder schweigen oder was
werden (sollen) wir tun‘, aber die griechischen Worte besagen genauer ‚sollen wir das
Wort ergreifen oder im Schweigen verharren‘ usw. Bes. deutlich heben sich aspektlich
Formen des gleichen Verbs ab, z. B. un sıwr&ro ‚nicht soll er Schweigen bewahren‘ (wenn
er den Mörder kennt) Soph. OR 231 gegenüber owrrjoat re xEXcvoev ’Apyeloug ‚gebot
Ruhe‘ Y 568 oder ei yap roı, Baxotdeıa, orwrnosıav ’Aycıoi ‚wenn sie sich doch einmal
beruhigen könnten‘ p 513; nhd. ‚schweigen‘ (auch ‚den Mund halten‘) heißt ‚im Schwei-
gen verharren‘ (mhd. swzgen) und ‚aufhören zu sprechen‘ (mhd. geswzgen).! Bei Epiktet,
dissert. I 1, 31ff. steht: &ro$«veiv ue det (‚ich muß einmal sterben‘, ‚auch mir kommt ein-
mal der Tod‘) ° ei H8n, &ro9vnoxa (‚wenn jetzt schon, bin ich schon daran‘) 'x&v wer’ öAlyov,
vüv dpLora TTg hpas Erdobaong, elta Tore redvn&ouau (hellenist.für redvn&o) ; für droIvyorw
und für prägnantes redvn&ona ‚werde ich tot liegen‘ wäre auch drodavoöu.aı möglich.?
Wie z. B. att. riux robg yoveas (allgemeines Gebot), aber riuno6v nor viöv (zur Rache
an Agamemnon A 505 noch z. B. neugr. rpöosxe ‚gibt acht‘ (überhaupt, z. B. bei der
Arbeit), aber rpöoe&z (in einem bestimmten Fall), Sive wov ‚gib mir‘ (z. B. jeden Tag
etwas Bestimmtes), häufiger 865 nov (im gerade vorliegenden Fall). Doch bevorzugt das
Neugriechische, wenn angängig, im Konj. den Aor. z. B. dtv &xw xdrı va pdw ‚ich habe
(im vorliegenden Fall) nichts zu essen‘ (nicht v& rp@yo); E&psı va Thom ke rıun xal vo
redckvy E£peı (in anderer Bedeutung &£peı va TH ‚er versteht zu leben‘).
ß) Vom Aspekt aus werden auch die meisten sog. Suppletivverba ver-
ständlich, d.h. Verba, bei denen einzelne Tempora von etymologisch ver-
schiedenen, wenn auch bedeutungsverwandten Wurzeln gebildet werden
(vgl. schon 1, 816). Die Aspektunterschiede liegen dabei schon in den oft
sehr speziellen Bedeutungen, die die Verteilung z. B. auf Präsens und Aorist
veranlassen. Vgl. z. B. hom. Präs. Si{{naı ‚du suchst“ A 100 (oft dı@nuevos),
Chreı ‚suche‘ 3 258: Aor. eöpetv usw. ‚finden‘ (oft, auch Imperativ dvon’

1 oiy& für ‚stille‘ ist wohl gedehntes oty« Sterbebette‘ (imperfektives Prät.); dro-
(Adv.); vgl. (Debrunner und) Schwy- Yaveiraı ist russ. on umrjdt ‚er wird ster-
zer, Gl. 12, 27 f.; daher auch owwräv ‚stille ben‘ (perfektives Präs.); für d&r&d«ve und
werden‘ B 280. ur t&$vmxe hat das Russ. nur das eine on ümer
2 (Ano)$vnoxeı ist TUSS. on umirdjet ‚er ‚er ist gestorben, tot‘ (perfektives Prät.);
liegt im Sterben‘ (imperfektives Präs.), die ältere Sprache kennt jedoch noch einen
(dn)&9vpoxe russ.on umirdl ‚er lag auf dem Aorist (aksl. umre).
47 H.d. A.II,1,2
258 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

elpeo 7403) 1 Präs. p£peıw ‚tragen‘ (infektiv): Aor. &veyxeiv ‚hintragen, ans Ziel
bringen‘ (konfektiv; ai. agnöti ‚er erreicht‘); zum zweiten bildete man auch
Pf. Zvyvoxa &viveyuou (ai. änaga, aber babhära, gewöhnlich jabhära, zu bharämi
p&ow), aber Fut. olow;? vgl. lat. fero: tuli (das wäre griech. p&pw: ErAyv).
Schon in den beiden genannten Beispielen läßt sich nachträgliche formelle
Ausdehnung der einen Wurzel beobachten (weiteres unten im Kleindruck).
Vgl. noch öpä&v ‚schauen, im Auge haben‘ (etymologisch nhd. wahr-nehmen, ge-, be-
wahren): ideiv ‚erblicken‘ (eig. ‚ausfindig machen‘; Zfıde = armen. egit ‚er fand‘ Aor.;
ai. Präs. vidanti ‚sie finden‘, dvidat ‚er fand‘), Perf. hom. örwr« (nach dem Präs. Hdt.
Spnxa Öphprxa, att. Eöpana Eup-) Fut. öyouaı (formell zu Präs. dooouaı ‚ich ahne‘) aor.
pass. att. &p9nv; £dewv: payeiv (vgl. ai. dtti aor. dghas 2. 3. Sg.): Perf. Beßpwx« (nach
dem Präs. schon hom. 28n8og &8ndoraı): Fut. Zdouxı (hellenist. pXyouaı aus dem Aor.
Eoxyov); elvaı ‚da sein‘: püvaı und yev&odar ‚wachsen‘ und ‚werden‘, Perf. repux« und
y&yova (doch auch Präs. pbonar, ylyvonar),® Fut. Zoouaı yevnoouaı (aber Pboouau, spät
guncouaı ‚werde entstehen‘): r&Xouaı 1, 780; vgl. lat. sum fui, nhd. bin bist ist war, lit.
esmi Prät. buvau Fut. büsiu, aksl. jesm« Aor. byxys wie ai. dsmi abhüvam bhavisydmı
Perf. babhüva (neben däsa); xeiraı ‚liegt‘: Axro ‚er legte sich‘; Aoraı ‚er sitzt‘: &Lero ‚er
setzte sich‘ (vgl. 1, 652 Fußn. 5); ebdeıwv : xaradpadeiv ‚einschlafen‘ : A&yeıv ‚reden‘: elneiv
‚sagen, sprechen‘ (nach dem Präs. böot. att. A&&aı), Perf. elpnxa elonraı Aedexrau; Yeiv-
(Tp&xeiv) : Spaneiv (Ypeäau), Perf. Sedpoua (dedpöuäna Sappho), Fut. Yeboounı Ipcfonau
(vgl. auch $06g ‚schnell‘ tpoxög ‚Rad‘ rpöxog ‚Lauf‘ Spöuog ‚Lauf‘); ievaı ‚gehen‘ (inf. und
konf.):2X%eiv ‚ankommen‘ (doch so auch Zpxeodaı), Perf. &AnAud« usw.; älter wohl
ievar: *sed- ‚hingelangen‘ (aksl. iti: $cde ‚gegangen‘, xods = 68döc) ;* vgl. dazu &yw (ai.
djati nur präsentisch): Imper. Adrw &A&oavrss und Fut. &iävrı Kos (jünger ion. att.
&yayeiv &Eeıv).® Beseitigt ist im Griechischen die alte Suppletion ai. Präs. paägyati (lat.
-spicit vgl. griech. oxoret): Aor. ddrgan Perf. dadärga (griech. Edpaxov d£dopx«) durch das
neue Präs. d&pxerau. Nicht jede verbale Suppletion ist durch den Aspekt bedingt (Ost-
hoff, Suppletivwesen 54) ;0.8.226 f. sind Beispiele für Suppletion der Diathesen genannt,
zZ. B. xreivew: rirteiv; es gibt auch formelle verbale Suppletion, z. B. io: Aor. elpuo«x
(wonach efixuo«),® ratio Aor. inarade, lat. ferio Perf. zez (percussi). Vgl. im allg. noch
Osthoff, Suppletivwesen, bes. 7 ff. 44 ff.; Brugmann, Grundr.? II 1, 47 ff. II 3, 65-68
(Lit.); A. Bloch, Zur Geschichte einiger suppletiver Verba im Griechischen. Diss. Basel
1940;H.Fournier, Les verbes ‚dire‘ en grec ancien, exemple de conjugaison suppletive.
Paris 1946. Parallelen zu lat. volo: väs bei K. Bouda, KZ 63, 51 ff. (wozu Deeters,
ebd. 64, 76 ff.). Vgl. auch die gemischten Deklinationen und Komparationsbildungen
(s.1,538, 2 und 0. 8.37, ß. 184, b).
y) Das griechische Präsenssystem”? (Ind. Konj. Opt. Imper. Inf. und
Ptz. Präs. und Ipf.) war, wie schon angedeutet (o. S. 257, «), überwiegend
infektiv, sowohl stativ als fientiv. Zum stativen Aspekt gehört auch
das Präsens als Perfekt, z.B. vıxö ‚bin Sieger‘ (u.S. 274,6), zum fientiven
das sog. Präsens (bes., aber nicht nur, Ipf.) de conatu (s. im Kleindruck
unter 1). Umstritten, abgesehen von den historischen Präsentien, ist die
1 Vgl.o. S.249f. Doch hat Homer auch fektum‘.
dıCnoöued(a) Konj. Aor. m 239 und (oör& * Vgl.0.8.225f.; Genaueres bei Schwy-
zıv Amy uinrıv &9°) eüploro r 158. zer, Synt. Arch. 10-13 mit Lit.
2 Vgl. auch 1,788. Altgriech. Aveyxa noch 5Specht, KZ 63, 224f. 270 mit kelt.
in pontisch £o-Eyx« &&-£yxa ‚ich brachte und toch. Parallelen.
hinein, nahm heraus‘ (Thumb, Handb.ngr. ® W.Schulze, Kl. Schr. 443, wo mehr.
V.2 135£.), im gewöhnlichen Neugriechi- ” Dazu auch Meltzer, Zur Lehre von
schen dafür &pepa (Hpepax) Aor. (neben Ipf. der Bedeutung des Präsensstammes im
Epepva ZU PEPVY@). Griechischen. N. Korresp.-Bl. f. d. Gelehr-
® Ipf. da = ai. Ipf. äsam + Perf. äsa; s. ten- und Realschulen Württembergs 7
4, 677. Nach Hermann, IF 45, 223 war (1900), 445 ff. Weiteres im folgenden.
ha ‚lautlich Imperfekt, Aorist und Per-
4. Aspekt und Tempus. b) Tempussysteme u. Aspekt. y) Präsenssystem 259
Ansetzung von rein konfektiven Präsentien, worauf man bes. gern die
ständige Futurbedeutung einzelner Präsentien wie elpı, v&ouaı zurückführt ;
vgl. den Kleindruck unter 2, wo auch über Präsentien mit verschiedenen
Aspekten oder Schattierungen. Sowenig wie die sog. primären Präsentia (z.B.
Pnut, Ayo) zeigen die durch besondere Präsenssuffixe charakterisierten im all-
gemeinen einen bestimmten Aspekt oder sonst eine besondere Bedeutungs-
schattierung (vgl. im Kleindruck unter 3). Auch die häufige ‚Beschränkung
eines Verbsauf das Präsenssystem (1,737) verbürgt keinen bestimmten Aspekt.
Über periphrastischen Ausdruck des Präsenssystems s. schon o. S. 255.
1. Die Ansetzung des Gebrauches de conatu beruht lediglich auf der beim Übersetzen
in andere Sprachen notwendigen oder erwünschten Verdeutlichung, während im Grie-
chischen die richtige Auffassung gewöhnlich dem Zusammenhang überlassen wird (wenn
auch reıp&odau, BoßXsodaı u. a. ebenfalls möglich sind). Die Übersetzung mit conari ‚ver-
suchen‘ u. ä. sagt mehr als im Original steht und ist übrigens oft wenig geeignet.
Vgl. für den Ind. Präs. rod vüv olxov &rınov Edeıs, uvda 82 yovalcı naidd 7’ dmoxrelveic,
eig. ‚du bist daran, zu essen, zu freien, zu morden‘, nach der gewöhnlichen Übersetzung
‚du issest‘, aber ‚zufreien, morden versuchst, gedenkst‘ o.ä. n 431f., rpoeındvrav Srı rhv
"EMS Eievdepoücıv ‚daß sie (die Spartaner) die Befreier Griechenlands seien‘ Thuk. II
8, 4, ro0g uev... Auxedaıuovioug Avaupei oÜG 8° AmwmAcoev KuröG Trpdrepov Doxeas, vv
oaLleı; Dem. 6, 15; für den Inf. Präs. öv ’AAxıßıaönv Szouevoug elderv Tobg Anxedar-
kovioug Thuk. VI 88, 10; für das Ptz. Präs. &y& 8° Eoıv Abouo’ Unöarovdov nodeiv Erreron
rast matda Eur. Ph. 81, r& uev ’Orkvng elne rupawida nabov Hdt. III 81, Sp üniv ra
rAola reunovrag "Hpaxdewrag Xen. an. V 6, 31; für das Ipf.: noppbpeov 8’ &pa xüue...
lorar’ dzıpöuevov, warı 8° fpse Ilnielova ® 326 (vgl. "Hpauorog... ox&ro 8’ dyAadv bdap
345), xal röre d$n Kömora npoonbdov (‚war daran, allocuturus eram‘)' &upt 8° Eraipor
peidıylorg Enteoorv &pnruov 1492, Exarvöunv Eiper, I EEemiebev... "Apres Eur. IT 27,
xpuoöv aveovro.... Kpoioog d& apı Bveouevoror Zöwxe Swrivnv Hdt. I 69, Xaıpmverav...
&Moı 2E ”Opxonevod &vedldocav ‚waren für die Übergabe tätig‘ Thuk. IV 76, 3, xhpux«
exrtubavres... Eonevdovro dvalpeoıv Tolg verpois, ux9bvres SE To KANdEG Ennadoavro Thuk.
III 24, 3, @g 8° MMloxero 6 “Hy£orparog (‚cum in eo esset ut caperetur‘), pebyeı nal Iuwx6-
kevog Hinter aöröv eig rhv Bdarrav Dem. 32, 6. Ständig sind z. B. dodvaı ‚geben‘: $ı86var
‚anbieten‘; reldeıv heißt im Gegensatz zu retocı oft ‚persuadere studere‘. Mehr bei Küh-
ner-Gerth 1, 140-42; Stahl, Synt. gr. V. 88, 100-03.
2. Abgesehen vom besondern Gebrauch des praes. historicum für konfektive Aoriste
(u.8.271£.) ist rein konfektiver Gebrauch griechischer Präsentien selten und sekundär.
So steht &vdp’ öpdw» N 355 gleichwertig mit eldov ‚ich erblicke‘ (vgl. u.8.2811.; 6p6o nimmt
iöhv Q 352 auf), ebenso röv &vöpax 6p& Xen. an. I 8, 26. Etwas häufiger (oft in der 1.
und 2. Pers.) sind infektiv-konfektive (terminative) und konfektiv-infektive
(ingressive) Präsentien, z. B. einerseits lorao$«: ‚sich (nach und nach) hinstellen‘, ander-
seits pebyeıv ‚sich auf die Flucht machen (und dann auf der Flucht sein)‘; bes. retdeıv
‚(auf einen einreden und) ihn überzeugen‘, so vöv... neldeıs dn yoı Yuusv ‚jetzt über-
zeugst du mich‘ (Penelope zu Odysseus) $ 230 (wo £reioag möglich wäre), dv& rol nz
rel9eıs Aristoph. vesp. 784, &g &uauröv rreido Dem. 24, 6, negiert obdE oe neldw ‚ich kann
dich nicht überzeugen‘ (es will mir trotz allen Anstrengungen nicht gelingen) & 392 (so
auch von andern Verba, z. B. oö rı nphooeı A 552); von Verben, die nur (infektiv-) kon-
fektiv, nicht auch infektiv gebraucht werden: iorin...., Av dpındvo & 159, uaıora yap
&dyos Ixdver Yopöv &uöv I 97, Erel oe xıyava o 260. Affirmativ und negiert stehen häu-
fig die Imperfekta (oöx) Zredov, Ixavov u. a. (vgl. u. 8.279, 6). Pluralformen (z. B. a
äyet’, og Av &yb elnw, neidbpeda navres‘ pebyapev adv vnval x. B13IT. und oft) können
nach dem pluralischen Ipf. gegenüber singularischem Ind. Aor. (u. 8. 278,5) als iterativ
verstanden werden. Nach Rodenbusch, IF 21, 116-22. 124-26. 22, 02-08 (bes. 405),
wo mehr Beispiele; konfektive Präsentien nehmen für das Idg. und Griech. an Herbig,
IF 6, 260 f.; Meltzer, IF 17, 224 f.; Hartmann, KZ 48, 36f., lehnen ab Kosch-

1 Rodenbusch, IF 22, 405 (nicht mit Meltzer, IF 12, 354. ‚ich habe vor Augen‘).
422
260 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

mieder, Zeitbezug (s. 0. $. 247 ob.) 50 und IF 53, 289 ff., und Svensson, Erz. Temp.
(s. 0. 8.247) 26-30 (vergleicht für reieıv ‚überzeugend wirken‘ das perfektische Prä-
sens [s.u.8.274,6]). Die sog. Aoristpräsentia (1, 683 Fußn. 4) zeigen nichts von konfek-
tivem Aspekt; über ‚konfektive Präsentien als Futura‘ s. u. S. 265, 1). Einzelne Nasal-
präsentien lassen sich ‚terminativ‘ auffassen (Brugmann® 542; Brugmann, Grundr.?
II 3, 719), und zwar entweder mit Heraushebung des Ausgangspunktes (konfektiv-
infektiv), so bnd roool xoviooxAog &pvuro ‚oriebatur‘ I’ 13 (Aor. &pro), oder mit Heraus-
hebung des Endpunktes (infektiv-konfektiv), so &yvopı ‚zerbreche‘, &pvuuaı ‚suche mir
zu gewinnen, erstrebe‘ (Aor. Apöumv), d&uvnuı ‚kriege unter‘, &vwuu: ‚ziehe an‘, Ix&vo und
xıyävo ‚erreiche, komme hin‘; vgl. aber auch 1, 690, 3. Meillet u.a. nehmen die Bil-
dungen mit -x- und -x- für ‚aspect determine‘ in Anspruch (1, 702 Fußn. 3 und 4).
3. Die Verschiedenheit der Präsensbildungen, die ursprünglich zum Verbal-
stamm ein neues Moment hinzugebracht haben müssen, hat Delbrück auf Verschie-
denheiten des Aspekts zurückgeführt; s. Vergl. Synt. 2, 16-64. Danach werden bei
Brugmann? 542. die Präsentien mit ox als ‚terminativ‘, die mit 7 (z. B. «Aato xalpıw
BMA Bdlo uaivoucı) als ‚kursiv‘ beansprucht; dagegen bestreitet Brugmann, K.
vergl. Gr. 494 und Grundr.? II 3, 716 einen (ursprünglichen) Zusammenhang der ge-
nannten Bildungsweisen mit dem Aspekt.! Nach späterer Forschung ist wahrscheinlich,
daß die Präsensbildungen teils ‚objektive‘ Merkmale des Verbalinhalts angaben, teils
bloße Periphrasen oder auch Nominalverba waren; vgl. über einzelne Möglichkeiten
1, 701, 4; 703 Fußn. 4; 707 Fußn.1; 714 Fußn. 2. Das schließt nicht aus, daß einzelne
Bildungen, bes. wenn ihre ursprüngliche Geltung verblaßte, am Aspekt stärker Anteil
erhielten. Die reduplizierten Präsensbildungen hatten ursprünglich iterativ-intensive
Bedeutung (s. 0. S. 221, 1); doch ist zu 2xw ‚habe, halte fest‘, Aor.Zoyov ‚ich bekam (ein-
malig)‘ ein Präsens loy& ‚ich bekomme immer wieder, regelmäßig‘ (z. B. als Sportel)
getreten (s. 1, 690b über Vendryes, der auch uiuvo entsprechend auffaßt); % ipein räs
’Adnvalng noywva neyav Toysı Hdt.I 175 ist wohl intensiv, ebenso &v$d4ds ıuvövreoor
(‚zäh festsitzen‘) B 296. Zu -oxwo s. jetzt noch Debrunner, Melanges Pedersen 261-65;
Holt (s. o. 8.247) 38 f., zu ioxw uluvo Holt a.a. O. 35-37.
8) Das ursprüngliche Primitiv wurde in präteritaler Verwendung zu Im-
perfekt und Aorist differenziert; dabei wurde das alte, aus der Wurzel
gebildete Primitiv, wenn die Wurzel konfektiv war, Indikativ des Aorists;
ein zweites Augmenttempus, das Imperfekt, wurde zum oft neugebildeten,
gewöhnlich infektiven Präsensstamm gebildet (vgl. 1, 640); z. B. ursprüng-
lich *rero Zrerov (vgl. ai. patami apatam), jünger rinro Erırrov Ererov. Der
formelle Unterschied konnte sich jedoch auch auf Ablaut und Akzent be-
schränken: Präsensstamm rebYe/o-, Aoriststamm nu9&/ö- (1, 683, b).? Wei-
ter wurden nun auch Konjunktiv, Optativ, Imperativ, Infinitiv und Par-
tizip, die es vorher nur als Wurzelbildungen gab, parallel vom Präsens- und
Aoriststamm gebildet (vgl. o. S. 256). Die beiden Systeme wurden im Grie-
chischen besonders weitgehend ausgebildet; wie im Slawischen wurde die
(sigmatische) Aoristbildung auch auf die abgeleiteten Verba ausgedehnt,
die vorher keinen besondern Aorist bildeten (vgl. o. S. 259 ob.); der Infinitiv
auf -ocı wurde erst durch die äußere Ähnlichkeit aoristisch (1, 808, 6). Im
Gegensatz zum infektiven Präsenssystem war das Aoristsystem kon-
fektiv; vgl. z. B. an&Yave ‚er starb‘ (sei es nach längerer Krankheit, Agonie,
d.h. nach dem vooeiv oder &ro9vnoxeıv, oder plötzlich).
Der Abschluß kann das Ergebnis eines vorhergehenden Vorgangs sein
oder sich unvermittelt einstellen; vgl. einerseits yayuat ntoe ‚schlug im Fall
ı Vgl. zur Frage noch Streitberg, IF11 statt *y&veo9aı. Ähnliche. Akzentauswer-
Anz. 57 (zweifelnd). tung beim Nomen (1, 420 0.).
2 Nach dem Typus ru9&odaı auch yevcodaı
4. Aspekt und Tempus. b) Tempussysteme u. Aspekt. ö) Aoristsystem 261
auf dem Boden auf‘ A482 (gegenüber rirrov&pale ‚waren in der Fallbewegung
zum Boden hin begriffen‘ M 156), att. &yeıv ‚geleiten‘ : &yayeiv ‚hinbringen‘,
anderseits xapfvaı ‚in Freude ausbrechen‘. Eine auch für das Sprachgefühl
deutliche Kategorie ist nur der zweite Fall, wobei es sich um eine unvermit-
telt abgeschlossene Zustandsänderung handelt (metaptotischer Aorist);l
der vorhergehende Zustand liegt außerhalb des betreffenden Verbs, z.B.
bei daxpücaı ‚in Tränen ausbrechen‘ im Nicht-Weinen (wozu auch z. B. das
Lachen gehört); der durch den Präsensstamm des betreffenden Verbs be-
zeichnete Zustand ist vielmehr die Folge des aoristischen Vorgangs (z.B.
geht das daxpüoxı in das daxpueıv über). Diesen Gebrauch, der im Griechi-
schen wohl neu aufgekommen ist,? zeigen seit Homer Aoriste von meist ab-
geleiteten Zustandsverben, z. B. »AayEaı ‚erklirren‘, &p&xı ‚die Führung er-
greifen‘, 6AoAb&aı ‚aufschreien‘, Yetoxodaı ‚in Erstaunen geraten‘, $ıyhoau
‚erschaudern‘, xoAwoxodaı ‚erzürnen, in Zorn geraten‘; vgl. auch die jüngern
Periphrasen wie eis pößov Apıxcodar (0. S. 255) oder rhv dpxhv napeAaßov,
np&aunv mit Ptz. Präs. Selten hat auch der Präsensstamm (vom Aorist
aus?) die Bedeutung der Zustandsänderung, so pebyeıv ‚auf der Flucht,
verbannt sein‘ und ‚sich auf die Flucht machen‘: @uyeiv ‚die Flucht
durchführen‘ und ‚antreten‘. Auch sonst stehen konfektiv-metaptotische
und sog. effektive Verwendung nebeneinander: riuyaı ‚entsenden, ab-
senden‘ und ‚hinsenden‘, tdetv ‚zufällig erblicken (und betrachten)‘ und
‚bewußt suchend erblicken‘; wie solche Unterschiede durch den Zusammen-
hang im allg. bedingt sind, so sind es andere durch die verschiedenen Ob-
jekte, z. B. Baxeiv Berog ‚abschleudern‘ gegenüber Badetv &vöpa« ‚aus der
Ferne treffen‘.
Eine Abschwächung des konfektiven Gebrauchs im eig. Sinne scheint der
faktive zu sein (gewöhnlich konstatierend, komplexiv, auch konzentrie-
rend, totalitär genannt), der nicht so sehr den Moment des Abschlusses be-
tont als den Vollzug einer Handlung oder eines Geschehnisses schlechthin,
also nicht so sehr konfektiv als nicht-infektiv ist; so z.B. &Aye’ Edyxe,
... boys "Aıdı npotade A 2. 3. Dieser Gebrauch findet sich auch bei Itera-
tiva (tebyen... ol’ od no rıs dvhp Ayoıcı pöpnoe ‚überhaupt getragen hat‘
T 41) und bei Zustandsverba (£rex revrnxovr& re xanarov Taprnocod Baoı-
Aedocı nicht möchte ich ‚150 Jahre Königsherrschaft in T.‘ Anakr. 8 D.?;
dies Bxowedocı ist verschieden vom metaptotischen (ingressiven) Bxoweücaı
‚König werden, die Herrschaft antreten‘. Wichtig ist, daß allein beim fak-
tiven Aoristgebrauch die zeitliche Dauer bezeichnet werden kann. Vielleicht
blickt daher in ihm die lediglich präteritale, aspektlose Verwendung des
alten Primitivs noch durch, die auch in Zpnv vorliegt, das gleichzeitig Imper-
fekt und Aorist zu gpyut ist (attisch differenzierte man zwischen pdoxw
ı vgl. zu diesem Terminus o. 8.221 KZ49,31f.,undSvenssona.a.O. 88ff.).
Fußn. 2. Geläufig ist dafür der Ausdruck Die Übersetzung muß auch hier formell
ingressiv (noch ungeeigneter ist ‚inchoa- deutlicher werden als das Original; daß
tiv‘) im Gegensatz zum andern als effektiv aber die Vorstellung der Metaptose auch
(perfektiv, resultativ) bezeichneten Fall. griechisch war, zeigt die Periphrase (s. im
Daß auch der ingressive (inchoative) Aorist Text).
konfektiv ist, mußte in neuerer Zeit aus- 2So Hartmann, KZ 49, 32; Wacker-
drücklich dargelegt werden (vgl. z. B. nach nagel, Synt. 1, 173; Hermann, IF 45,
Herbig, IF 6, 239 auch F. Hartmann, 225; Jacobsohn, IF 51, 308 f.
262 B.Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

Eoaoxov Zpnoa; 1, 675. Wenn wirklich der faktive Gebrauch seit Homer
zunimmt,! so könnte der außerhomerische Gebrauch auch in diesem Fall
älter sein.? Von da aus ist der Infinitiv vom Aoriststamm dann auch als ab-
soluter Ausdruck des abstrakten Verbalinhalts, für den Verbalinhalt an
sich gebraucht worden: &rodaveiv ne dei (o. S. 257, Epiktet) u. a.?
Die verschiedenen Verwendungen der Aoriststämme waren im allgemeinen
unabhängig von den formellen Unterschieden (Wurzelaorist, thematischer,
sigmatischer Aorist);* die überwiegende sigmatische Bildung beim meta-
ptotischen Aorist beruht auf dessen jüngerm Alter (der ebenfalls als jünger
geltende faktive Aorist zeigt alle formellen Typen). Gegensätze wie Eormv
(intr.): Zorno« (trans.) zeigen keinen Aspektunterschied (vgl. 1, 755 f.).
1. Die Beispiele für Aoriste, die sich äußerlich nicht von Imperfekta unterscheiden,
und nur, weil Präsentien besonderer Bildung daneben stehen, zu Aoristen geworden sind,
sind 1, 740-49 zu finden; die wichtigsten Typen sind EpYıro, Ednxa, Eornv, Epuv, Aveıxa,
Yeveiv, oyeiv, Enepvov. Über Auaprov u.ä., xpxtoue, vapov, Exavov, Zrırvov als alte Im-
perfekta s.1, 7480. (auch 695 0.). Lediglich formell ist auch die Verschleppung präsens-
bildender Elemente in den Aorist; vgl. 2818a&& Exiıva Eravuoox u.ä. 1, 737.
2. Mehr Beispiele für die Bedeutungsschattierungen des Aoriststammes s. unten cy,
sowie bei Delbrück, SF 4, 81-91; Mutzbauer, Temp.1, 26 und passim; Stahl, Synt.
gr. V. 125-40. 155-220. Z. B. töppa 8° Eni Tpweocn rider uparog, öpp’ Av ’Axaol vlov Ev
tiowcı (‚ihm Ehre zu erweisen beginnen‘) dp&Mwotv t& & rıuf) (‚ja, damit überhäufen‘)
A 509; roioı d& teüye nuxer® Zuni6xanos "Exaundn (‚war daran zu bereiten‘) A 624, x&ue
tebxyov ‚brachte bei der Arbeit zustande‘ B 101 u. ö., rebxyovr’ Epınvdca Satra x 182 (aber
adToUG dE EAmpıa rebye nlveoory A 4 ist ‚hielt bereit‘): einw SE yuvaıdl Seinvov Evi neydpoıg
teruneivo 77, Terbxovro 88 datt A 467 u. ö., Teü&s dE ol xöpuda & 611, Evda xev ’Apyeloroıv
vöorog &röydn B 155 (Fut. rebfer tor xuxeß x 290, pass. Av dvayoıpı... rebEcodaı ueya
Söprov T 208).
3. Man hat die Ansicht vertreten, daß sich der Aspektunterschied zwischen
Präsens- und Aoriststamm in einzelnen Denkmälern schon älterer Zeit (Jacobsthal,
Temp. u. M. 32 f. 47-51) oder des Hellenismus (Wolf, Spr. d. Malalas 2, 53) stark
verwischt habe. Demgegenüber ist zu betonen, daß das Gefühl für die Verschieden-
heit der beiden Systeme vom Altertum bis zum heutigen Tag lebendig geblieben ist;
vgl. Herbig, IF 6, 232 ff.; C.W.E. Miller, AmJournofPhil. 16, 139 ff.; Blaß-De-
brunner $318a. E.;Moulton, Einl. 176 ff.; Thumb, Hdb.ngr. V.?2$186 ff.; Meltzer,
BuJb. 159, 350 f., Brugmann 548 0.; Hartmann, KZ 49, 44. Wirkliche und schein-
bare Abweichungen bestehen im allgemeinen auf den o. S.255 f. erörterten Faktoren.
Wie im Neugriechischen wird schon in der Koine im Konjunktiv der Aoriststamm
bevorzugt (im Neugriechischen auch im Imperativ). Darauf beruht die statistische Zu-
nahme des Aoriststammes in der Koine gegenüber der klassischen Zeit; aus andern Grün-
den ist der Aoriststamm bei Homer häufiger (vgl. Schlachter, IF 22-24; s. 0.9.248).
ı Dies wurde behauptet von Purdie, IF schaut, in ihrer Totalität (Meltzer, BuJb.
9, 70ff.; Schlachter, IF 24, 220 f. (an- 159, 312, nach andern) erfaßt‘ wurde
genommen von Brugmann? 548f., be- (Brugmann? 546), ist nur ein Versuch,
zweifelt von Meltzer, IF12, 344-47); nach eine Brücke vom ‚punktuellen‘ zum ‚kon-
Hartmann, KZ 48, 18 f., ist der Unter- statierenden‘ Aorist zu schlagen.
schied nur stilistisch. Nach venet. zoto ® Vgl. Stahl, Synt. gr. V. 74 ff. 501 f. So
‚Edoro‘, zonasto ‚Edwpnoaro‘ (1, 749 Fußn.2) wird aber auch der Inf. Präs. gebraucht,
ist der faktive Gebrauch des Ind. Aor. zZ. B. &no9vnoxeıv, beides aus Verlegenheit,
schon voreinzelsprachlich. Vgl. noch Ja- da es den absoluten Ausdruck nicht gab
cobsohn, IF 51, 307-411. (so Koschmieder, Aspekt als Zeitbezug
2 Daß durch den konstatierenden Aorist [o. 8. 247 ob.)).
‚die Handlung ihrem ganzen Verlauf nach * Vgl. dazu Ch. T. Pfuhl, Die Bedeutung
wie auf einen Punkt zusammengezogen des Aoristus (Dresden1867) 13; Delbrück,
wurde‘, daß sie dadurch ‚wie mit einem SF 4, 101; Herbig, IF 6, 208f.; Mutz-
Blick von Anfang bis zum Abschluß über- bauer, Tempusl.1, 14f.
4.Aspektu.Tempus.b) Tempussystem. u.Aspekt. e)Perfektsystem 263
e) Einheitlich zuständlichen (stativen) Aspekt hatte im Indogermanischen
und im ältesten Griechischen das nur intransitive sog. aktive Perfekt-
system, das unbedingt nur durch seine Personalendungen, meist aber auch
durch Reduplikation und Ablaut gekennzeichnet ist (vgl. 1, 765). Dies gilt
unbedingt für das rein präsentische sog. perfectumintensivum des Grie-
chischen, z. B. hom. ßeßpüye ‚er brüllt‘ (Präs. att. Bpüx&cdeı), att. x&xpäye
‚er schreit‘ (Imper. x£xpaysı, Präs. xp&Leıv), hom. ddwde ‚er duftet‘ (Präs.
öZewv), hom. yeynde ‚er ist voller Freude‘ (Präs. yndeiv), hom. att. &ornxe
‚er steht‘ u. a.! (vgl. die perfektischen Präsentia Aucı und xeiuaı). Man darf
in solchen (iterativ-) intensiven Bildungen, die unwillkürliche Zustände und
und Triebhandlungen eines Subjektes bezeichnen, die älteste Schicht des
aktiven Perfekts sehen; sie kennt formell die o-Stufe von y&yova u.ä. nicht.
Ebenfalls ererbt und für die spätere Entwicklung wichtiger war das gleich-
gebildete, zunächst ebenfalls intransitive Perfekt des erreichten Zu-
standes, das die Fortdauer oder Nachwirkung des durch den Verbalinhalt
bezeichneten abgeschlossenen Vorgangs in der Gegenwart des Sprechenden
bezeichnet, z. B. <eYvnxe ‚er ist gestorben, tot‘, o&oyre ‚ist im Fäulnis-
zustand‘ (Präs. onrerar; vgl. dazu 1, 770, 2). Zuerst wirkt dieser Vorgang
nur am Subjekt nach, das dadurch irgendwie in Mitleidenschaft gezogen
wird; diese Beteiligung kann auch durch mediale Flexion zum Ausdruck
kommen: ueuvmpaı lat. memini, @AaAnraı, nenornaraı, XErtmua TEraat,
Eppwuaı, reröpnuaı. Gelegentlich dominiert gegenüber dem Zustandsbegriff
der Begriff der Abgeschlossenheit, so bei sich negativ auswirkenden Vor-
gängen oder unwillkürlichen Handlungen: Beßnxe ‚er ist weg‘, A&doıre ‚he
has left, er ist fort‘. Ferner kann das Perfekt des erreichten Zustands zu
innerlich und dann auch zu äußerlich transitiven Verben gebildet werden;
vgl. für den ersten Fall olö« (ai. vöda, got. wait, aksl. vede), eig. ‚ich habe (es)
gefunden, ausfindig gemacht ‘,? det3o (1, 769, «) ich bin in Furcht (gekom-
men)‘, für den zweiten 7) $% wupt’ "Oduoceüg EodAA& Zopye ‚hat schon bisher
unzählige Verdienste hinter sich‘ B 272, wobei eine Zusammenfassung einer
Reihe von gleichartigen Vorhandlungen erfolgt (das neueste und größte
Verdienst folgt im Aorist: vöv de Tode uey’ &pıorov Ev ’Apyeloıcıv Epe&ev B 274).
Aus diesem transitiven Gebrauch ging, sicher seit dem 5. Jahrhundert, das
bes. von J. Wackernagel geklärte Resultativperfekt hervor, das nicht
mehr einen Zustand des Subjekts, sondern die in der Gegenwart fort-
dauernde Nachwirkung einer abgeschlossenen Handlung im oder am Ob-
jekt? bezeichnet, wofür Homer den Aorist (vgl. schon 1, 768, f), vereinzelt
auch die Umschreibung durch das Ptz. Aor. mit Zyeıy braucht (&Aov yap
Zyeı yepas 1, 812 f.). Formell sind die Resultativperfekta aspirierte oder
auch x«-Perfekta, das ‚alte Perfekt‘ ist vorwiegend intransitiv (1, 768, f;
772 ob.; 773, «). Indem beim Resultativperfekt ebenfalls der Begriff der
Abgeschlossenheit zur Hauptsache wird, entsteht das erzählende Vergan-
genheitsperfekt (lat. vidi ‚ich habe gesehen‘), dessen Berührung mit dem
Aorist dann zum Untergang der synthetischen Perfektformen führte (vgl.
ı Teilweise sind nur oder besonders die W. Schulze undH.Oertel, KZ 63, 260 ff.
Partizipia üblich: &$ndoc, Terpıyas, xe- 8 Die genauere Bezeichnung wäre also
BG; Acdınuevos,
apns; > rerinnevos,
> Aedtuuevos. „Objektsresulta
j tivum‘;
i = vgl. Debrunner ;
% Näher durch Parallelen erläutert von IF 46, 290.
264 B.Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

u. S. 287,2). Die mediale Flexion zeigt das gleiche Verhältnis zum Aspekt;
sie war vom Anfang der Überlieferung an auch passiver Auffassung fähig
(s. o. S. 236, 8); nach dem vorher Ausgeführten ist also das passive Perf.
transitiver Verba älter als das aktive, z. B. d&deraı älter als dedexe.
1. Die intransitiven iterativ-intensiven ‚Perfekta‘ lassen sich (nach Curtius, Verb. 2,
4174-76; Wackernagel, Synt. 1, 166 ff.) zu einem guten Teil als Schall-, Sinnes-, Affekt-
verba gruppieren; vgl. noch hom. y£uöxe (Präs. uuxdonaı), rednna, dedopxe. Wichtig ist,
daß der Typus, im Attischen unabhängig von Homer, teilweise auch Neubildungen
hervorbringt; vgl. xöaayya (:»AdLo), aerpäya(:rpdLo), aerptya (:xpllo), Aeraure ‚glänzt‘
Eur., nach formell jüngerem Typus 2oro0dax« ‚ich bin eifrig bestrebt‘. Das intensive
Perfekt wurde von R. Kohlmann, Über die Annahme eines Perfectum intensivum im
Griech. (Progr. Salzwedel 1886) als besondere Kategorie gegenüber dem Perfekt des er-
reichten Zustandes bestritten (ihm folgen Delbrück, Vergl. Synt. 2, 172f.; Roden-
busch, IF 21, 131-34; Brugmann? 550); sie fassen z.B. y&yn9%« als ‚ich bin in freudige
Erregung geraten und freue mich nun‘, rerAnxa als ‚ich habe auf mich genommen und
trage nun daran‘;!ich halte mit Meltzer, IF 25, 338 ff. (BuJb. 159, 320), Solmsen,
RhM 66, 140ff., u.a. daran fest. Kieckers, IF 30, 186 ff., hat dazu auf Hdouxı xat
y&ymda Aristoph. pax 335 u.ä. Kingewiesen. Bei den Fällen unter 1 sind andere Tem-
pora nicht nötig, bei denen unter 2 Voraussetzung.
2. Für das Perf. des erreichten Zustandes vgl. noch y&ywve ‚ist vernehmlich‘ (1, 770, 5)
Eoıxa, eloda, Zuuope ‚hat Teil‘ (1, 769), reroxe ‚sie ist in den(6) Wochen‘, AeXoyye ‚er hat
zugeteilt erhalten, ist im Besitz‘; vgl. Wackernagel, Synt. 1, 168; obdE Bouisbecthar
Erı &pX, AAAK BeßouAcüoder, ‘(sich schlüssig machen - schlüssig sein) Plat. Crit. 46a. Zu
Beßnxe ‚ist dahin‘ vgl.: Beßnxev (‚ist dahin‘), oöx&r’ Zorıy ’Adyunrou yuovn Eur. Alc. 392 (vgl.
394), Beßar’ SAßos, Beßaxe Tpoti« Eur. Tro. 582; mit Sachsubjekt: &wex dn Beßaaoı ‚sind
vorbei‘) ALdg neyaAov Eviavrol,? xal N Solpa oeonre vewv xal omdpra Acruvr au(‚,haben sich
gelöst‘) B 135. Zusammenfassend: &rel xax& roAA& renoode eivex’ Eung Epıdog I’ 99, A rıg
IN TETINKE T6oa Ppeolv dooa 7’ Eym nep T 347, Korpa de In npoßeßnxe, rapolxwxev dE TAEWv
wE..., tpırarn 8° Erı noipa Acdeıntaı K 252 f., KroAedolnaorv nu&s Zevias nal Ilxotov...
odTE Anodsspaxacıv... oUTE Amonepebyacıy Xen. an. I 4, 8.
3. Für das Resultativperfekt, das auch z. B. den archaischen Inschriften Kretas ab-
geht (Jacobsthal, Temp. u. M. 68ff.), vgl. nv unrep’ ein: np@rov el xarextovas Aesch.
Eum. 587, yeypape de nal raüra 6 autos Oouxustöng Thuk. V 26, 1 (aber auch noch ®.
’Adnvatog Euveypaibe rov möreuov r@wyv LleAorovvnotwv xal ’Adnvalov Thuk. 1 An).
4. Einen Übergang zum Resultativperfekt bilden auch einige Transitiva mit intensiv
gebrauchten Perfektformen: roiov yap &xog Beßinxev ‚hat überwältigt und hat in seiner
Gewalt‘) ’Ayaıobs K 145 II 22, neyadn xpeıw ß. "A. K 172; mindestens innerlich transitiv
sind (gegen 1,772 o.) die Partizipia mit der Bedeutung, gehörig schlagend‘: oxyravio .
AuPOTEpw xexonag nANGEv N 5If., 65 Tg 0’ Aupl adpn nexonag xepol orıBapfior Snuarogiuneu-
Ynoı a 335 f., abröv de nAalovra doas Ent vias dphow reninyag dyopfjdev deineocı rAnyTjoLv
B 2631. (neben Ptz. Präs. auch röv d8... &orupeiıke xepalv TenAnyag xal dverdeloraıv &vioowv
X 497), al xev "Apna Avypas renAnyula uaxng EE Arodiouaı E 762 f., wörix’ Erreıra sABdw
TENANYOLA KAT aupeolorv £epyvv x 237. (vgl.n456). Vgl. Krüger, poet.$53,4 Anm.; Del-
brück, Vergl: Synt.2, 227ff.; Wackernagel, Perf.5; Brugmann#552; Chantraine,
Parf.13-16; S. Lyonnet, BSL 35, 39-51. Vgl.noch beim Plusquamperfekt (u.$8.288, 3).
C) Die griechischen Futurbildungen sind sowohl des infektiven als des
konfektiven Aspektes fähig (nur das Perfektfuturum ist stets stativ).® Im
1 Vgl. auch Chantraine, Parf., der z.B. ® Aufgezeigt für die zahlreichen Futura
13f. reninyag als Resultativum erklärt der Periklesrede Thuk. I 140 ff. und von
und als Kontamination mit dem redupli- Il. E 1-160 von F. Hartmann, KZ 62,
zierten Aorist &reninyov auffaßt. 118 ff., unter Beigabe der Übersetzungen
2 Auf der Bedeutung ‚ausschreiten‘ von in Sprachen, die sich für ein infektives oder
Batverv beruht Beßnxe ,stehe in Schrittstel- ein konfektives Futurum entscheiden müs-
lung da‘: z. B. ög Xpdonv aupıßeßnxag ‚der sen (im ersten Fall einer polnischen und
du schützend über Ch. stehst‘ A 37, Beßn- einer russischen, im zweiten einer russi-
xulag tig olxiag ‚wo doch unser Haus fest schen und einer neugriechischen).
steht‘ Xen. oec. 8, 17.
4. Aspekt und Tempus. b) Tempussyst.
und Aspekt. &)Futurum 265
allgemeinen tritt bei ihnen jedoch der Aspekt durchaus hinter den Tempus-
begriff zurück, d.h. sie sind aspektlich indifferent ;die Vorliebe der Futur-
formen für dasMedium hat keine Beziehung zum Aspekt (vgl.0.8.225,;226, 2);
dies gilt sowohl für die große Masse der Bildungen auf -oe/o-, -[o]e/o-, -oee/o-
(fut. Dor.), die wahrscheinlich alte Desiderativbildungen sind, wie auch für
die vereinzelten futurisch gebrauchten Indikative Präs. und Konjunktive
Präs. und Aor., z. B. Zoraı Zdouau rionaı. Vgl. 1, 779 f. 787 f. Weder ist für
das Griechische der von Sprachwissenschaftern angenommene futurische
Gebrauch speziell konfektiver Präsentien (z. B. elu:) zu erweisen noch hat
sich der seit dem 18. Jahrhundert von namhaften Philologen behauptete
Aspektunterschied zwischen einzelnen Futura zum Präsensstamm und sol-
chen zum Aoriststamm bewährt (&&o zu Zw: oynoo zu £oyov und bes. fut.
pass. -oouaı: -noouaı, -Imoonar); Näheres s. unten 1 und 2. Aspektlich klar
geschiedene Präsens- und Aoristsysteme haben oft ein gemeinsames Futu-
rum: öbouaı gehört zu öp@ und zu eidov, und heißt kaum im ersten Fall
‚ich werde im Auge haben‘, im zweiten ‚ich werde erblicken‘, sondern in
beiden indifferent ‚ich werde sehen‘ (vgl. das Präs. dooouaı ‚ich ahne‘);
ähnlich &o zu &yw und Ayayov, &p&o zu &pyw ‚herrsche‘ und Fpfa ‚ge-
wann die Herrschaft‘. Auch die gegenüber Präsens- und Aoriststamm selb-
ständigen Futurbildungen haben beide Hauptaspekte (z. B. reioouaı zu
rAoyw Eradov, Anyoucı zu Arußavo ZAaßov). In Futura verschleppte präsens-
bildende Elemente (hom. dıdwoo, später Sıda&w u.a. 1, 783, 7, Itow ebd.
Fußn. 2, -avo -vvö 1, 785 0.) sind für den Aspekt belanglos.
1. Nach dem parallelen Gebrauche der Präsentia eluı und aksl. ıdo für ‚ich werde
gehen‘ hat man auch für ön@ ‚ich werden finden‘ und veouaı ‚ich werde zurückkehren‘
(ai. nasate ‚gesellt sich zu jmd.‘) den Grund für den Futurgebrauch in deren konfektivem
Aspekt gesucht (so Herbig, IF 6, 199 ff.; Delbrück, Vergl. Synt. 2, 120 f. [ablehnend
vorher SF 4, 113]; Brugmann, K. vergl. Gr. 650 f., Grundr.? II 3, 745; Brugmannt
544 f.; Kunst, Gl. 12, 42 A. 1). Auch gelegentlich futurisches Zpyouaı läßt sich so fassen;
aber auch ropeboucı und viele andere infektive Präsentia sind gelegentlich futurisch,
ständig die infektiven Zoraı revraı (1,780, &). Daher wird auch für eiuı usw. konfektiver
Aspekt als Bedingung ihres futurischen Gebrauchs abgelehnt (Sarauw, KZ 38, 159 ff.;
Hartmann, KZ 49, 37). Jedenfalls ist das Griechische weit vom Slawischen entfernt,
wo jedes konfektive Präsens futurisch ist und ein Futurum zu infektiven Präsentien
durch Umschreibung gebildet werden muß (vgl. o. S.250); das Griechische hat auch
konfektive Präsentien ohne Futurbedeutung (o. S. 259,2). Aber es ist nicht zu leugnen,
daß der Futurgebrauch bei konfektiven Verben bes. naheliegt (vgl. nhd. ‚er kommt‘
oder ‚er holt ihn ein‘, bei einem Wettlauf). So wäre es möglich, daß der futurische Ge-
brauch schon im Indogermanischen bei einigen bes. geeigneten konfektiven Präsentien
begonnen hätte und in den Einzelsprachen außer dem Slawischen auch auf infektive
ausgedehnt worden wäre. Der ständige futurische Gebrauch von Eoraı, revraı kann dann
nur an der Bedeutung liegen (vgl. awest. bavaiti ‚er wird sein‘, ags. beo ‚ich werde sein‘);
die mediale Flexion von &or«ı mochte die Lebenskraft betonen und daher die Form zu
futurischer Verwendung geeignet machen. Die ständig futurisch gebrauchten Konjunk-
tive &douau rlouaı Beouaı rerouaı bezeichnen (außer x&w) besonders häufige Begriffe (vgl.
1, 780). Zum herrschenden Futurausdruck wurde jedoch im Griechischen und anderswo
die sigmatische Bildung, die im Slawischen verkümmerte.
2. Daß sich att. &&w als ‚ich werde haben‘ von oxnowo ‚ich werde bekommen‘ auch der
Bedeutung nach unterscheide und sich ebenso gegenüberstehen &v&&opaı ‚ich werde aus-
harren‘ : &vaoyhoouaı ‚ich werde überstehen‘, &x9&oonaı ‚ich werde böse sein‘: AydEecdN-
couar ‚ich werde böse werden‘, zıunooua: ‚ich werde in Ehren stehen‘ : rıun9Hoopau ‚ich
werde in eine geehrte Stellung kommen‘ u.ä., vertrat nach J. Harris (18. Jahrh.),
266 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

G. Hermann (1801) und Stallbaum bes. eindrücklich Blaß, RhM 47 (1892), 269 ff.
(Kühner-Blaß 2, 5851f.), zustimmend Kühner-Gerth 1, 114 ff. 170£.; Herbig,
IF 6, 240 f., Delbrück, Vergl. Synt. 2, 253 ft.; Meltzer, IF 17, 194 f. (nach Thurot;
zweifelnd), BuJb. 159, 336. 350; Brugmann® 532. 553; doch ist die Ansicht nach den
Darlegungen von Buttmann, Ausführl. Gramm. $ 113 Anm. 10 (gegen G. Hermann);
Stahl, Synt. gr. V. 84 ff.; Magnien, Futur 2, 279f.; Wackernagel, Verh. der 49. Phi-
lologenvers. Basel 1907, 157 f. (IF 22 Anz. 66); Synt. 1, 200-04; Chantraine, BSL
28,13f.;, F. Hartmann, KZ 62, 116-31; Pr&vot 85 ff.; Mayser, Pap. II 1, 212, nicht
zu halten. Die Doppelformen E&&» und oynco braucht schon Homer in beiden Haupt-
aspekten (Hartmann a.a.O. 123 ff.); paveiodaı ist u 230 (einzige hom. Stelle) kon-
fektiv, pavnoerau (seit Aesch. vereinzelt in der att. Tragödie) ist allerdings zuerst konf.,
daneben bleibt aber paxveira. in beiden Aspekten im Gebrauch, und ebenso wirdim 4.Jahrh.
pavhosraı gebraucht (Wackernagel, Synt. 1, 202 f.); auch sonst sind die Passiva auf
-csopaı oft konfektiv, die auf -Inoouau infektiv (Hartmann a.a.O. 125f.). Das lange
Festhalten am passiven Gebrauch von -oouaı (z. B. rpwooua Brdıbopar dverdroöna) be-
ruht also nicht mit Brugmann® 532 darauf, daß z. B. PAaxßnoouaı und BPAxpINoouxı nur
im konfektiven Aspekt für Bayouaı eintreten konnten. Das passive Futurum auf
-($)noouxı kommt erst seit dem 5. Jahrh. im Anschluß an passives -(9)nv auf; der Wech-
sel zwischen altem passivem -oouaı und -($)Hcou.xı beruht auf dem Wortumfang (Wacker-
nagel, Synt. 1, 204) und auf rhythmischen Gründen (Hartmann a.a.O. 128). Auch
daß hom. dıd8&bow und $wow sich als infektives und konfektives Futurum unterscheiden
(Brugmann? 553), läßt sich nicht halten.
3. Ein wirklicher Ansatz zu einem aspektbezeichnenden, und zwar konfektiven Fu-
turum liegt in der Periphrase aus Pte. Aor. und Zoouaıl: (binnen weniger Tage) r@v
av auTöG Ex OTAKYXv@v Eva vexuv verp@v Auoıßov Kvrıdoog &osı Soph. Ant. 1067, röre de
& robg "EAANvaG Xataniwoag EueAde 00 TO debrepov dıapuyav Zosodaı Hdt. VII 194; gleich-
wertig mit alat. faxo, fecero, videro u.a., die aoristisch waren (Hofmann, Lat. Synt.
563, a). Die Periphrase mit Ptz. Aor. kommt auch mit dem Verb im Ipf. oder Aor. vor
(1, 812, &4). Aber erst das Neugriechische hat auch das Futurum konsequent dem
Aspekt unterworfen, nachdem schon in der späten Koine Konj. Aor. und Fut. promiscue
gebraucht wurden (1, 789, Zusatz). Nur formell mag man mit neugriech. 9& aus IAo
iva altes &9&Aw mit Inf. Präs. oder Aor. als Ausdruck für das Futurum vergleichen
(Stunv EdEAovcı dixdoonı Hes. E 39, x’ &9EAoı voteıv Pind. N. 7, 90 bei Wackernagel,
Synt. 1, 195).
n) Verhältnis der verba composita zu Aspekt und Tempus.?
1.Schon bei der allgemeinen Erörterung des Aspektbegriffs sind Bei-
spiele dafür gegeben worden, daß in einigen indogermanischen Sprachen
1 Björck (s. o. 8.255) 86f.; Blaß-De- Griech. Gramm. 4 (1926), 14 f.;J. Brunel,
brunner? $ 353, 7. L’aspect verbal et l’emploi des preverbes
2 Konfektivierende Kraft des Präverbs en grec, particulierement en attique. Paris
wird für das Griechische angenommen von 1939 (‚action determinee‘; vgl. Debrun-
Ebel, Kuhn-Schleichers Beiträge zur vergl. ner, IF 58 (1942), 284 ff.); Blaß-Debrun-
Sprachwiss. 2 (1861) 190-93; Curtius, ner? $ 318, 5 mit Anhang; bestritten von
Erläut.1 176 f. (nur ovvredeiv und Hinweis Miklosich, Vergl. Gramm. der slav. Spr.
auf lat. und germ. Parallelen); Brug- 4, 291; Herbig, IF 6, 222ff., Meltzer
mann? 179; Giles-Hertel, Vergl. Gram- a.a.O. und BphW 1919, 76f.; Rapaport
matik der klass. Sprachen (1896) 366; Elsa- (s. 0. 8.247); Hermann, IF 45, 225;
nor Purdie, The perfective ‚Aktionsart‘ Hartmann, KZ 49, 33-35, verneint die
in Polybius. IF 9, 61-163 (angeregt von Konfektivierung durch Präverbien für das
Streitberg; dagegen Meltzer, IF 12, geschichtliche Griechische, nimmt aber an,
319-72); Brugmann? 482-84; Moulton, es sei hier verloren (vgl. ebd. 48, 13 f. 23 f.;
Grammar of NTGreek 4 (1906), 1411-18 49, 61 ff.; so auch Jacobsohn, IF 51,
(187 ff. der deutschen Übersetzung von 295). Über andere idg. Sprachen vgl. Del-
1911); Schlachter, IF 24, 203 ff.; Katha- brück, Vergl. Synt. 2, 146 ff. (nur Lat.,
rine von Garnier, IF 25, 107 f. (für ouv- Germ., Slaw.); Brugmann, Grundr.2 II
und xara-); Thumb, IF 27, 195 ff. und 3, 81-84; Hofmann, Lat. Synt. 551; Be-
NJbb. Jg. 9, Bd.17 (1906) 25% f.;Wacker- haghel, DS 2, 96-111; Endzelin, Lett.
nagel, Synt.2, 181. 319; Kieckers, Gramm. 737-45.
4. Aspekt und Tempus. bn) Aspekt ‘der verba composita 267
Präverbia ein Ausdrucksmittel für den konfektiven (gewöhnlich ‚„perfektiv‘
genannten) Aspekt geworden sind (o. S. 250). Im Russischen z.B. sind
verba composita regelrecht konfektiv (und daher im Präsens futurisch),
infektiv (und im Präsens präsentisch) nur, wenn das Verb die sog. Iterativ-
form annimmt; und im Lateinischen heißt z. B. zu calesco das Perfekt con-
calui.! Bes. geeignet sind für die Konfektivierung Präverbia, die irgendwie
(formell, semasiologisch) isoliert sind und ihre Eigenbedeutung zurücktreten
lassen, z.B. lat. com-, con- in comedo conficio gegenüber cum ‚mit‘ (und
com-itium co-ire u. ä.), got. ga-bairan ‚gebären‘ gegenüber ga-qumßs f. ‚Zu-
sammen-kunft‘, nhd. er- (got. us-),2 ver- (got. fra-), lit. lett. pa- (russ. po-
ist auch noch Präposition).? Gewöhnlich zeigt das Präverb außer der kon-
fektivierenden Funktion auch noch seine besondere, zunächst räumliche
Bedeutung, z. B. lat. ef-, per-ficio wörtlich ‚aus-, durch-machen‘, russ. nad-
pisät’ (infekt. nadpisyvat’) ‚überschreiben‘ (nadpis’ f.,Über-, Auf-, In-schrift‘).
Im Neuhochdeutschen werden Komposita wie ab-, auf-, ein-, nach-schreiben,
anzünden, losbinden infektiv und konfektiv gebraucht (z.B. er schreibt es
gerade auf, d.h. er ist damit beschäftigt: schreibe es auf!), ebenso z.B. lat.
aspicio, suspicio; nur infektiv sind z. B. nhd. mitgehen (aber konf. mitkom-
men), lat. accubare, adesse.* Das slawische System der sog. Perfektivierung
durch Präpositionen (dessen Konsequenz durch die komponierten Iterativa
und die sog. perfektiven Simplizia beeinträchtigt wird) ist eine Neuerung
(die im Baltischen weniger weit geht). Wie sich z. B. aus dem Altindischen
ergibt, konnten im Indogermanischen Präverbia zu beliebigen Formen eines
Verbums und zu beliebigen Verben treten, wenn die Verbindung sinnvoll
wurde. Dabei konnten sowohl Verb als Präverb ihre Eigenbedeutung be-
wahren; es konnte sich aber durch die Verbindung auch eine besondere
Gesamtbedeutung entwickeln (wie in nhd. aufhören = ‚desinere‘, gehören,
griech. ün&pxw), teilweise mit neuer Rektion (vgl. o. S.73f.). Es konnte
auch der Verbalbegriff hinter dem Präverb zurücktreten (z. B. lat. aperio:
operio, condo perdo) oder das Präverb seine Eigenbedeutung verflüchtigen
(ai. sam ‚zusammen‘, in Komposita nach Graßmann ‚oft die Bedeutung nur
wenig ändernd‘). Der letzte Fall trat besonders ein, wenn das Präverb im
Grunde nichts Neues zum Verbalinhalt hinzubrachte (wie in nhd. fliehen:
entfliehen, sieigen :aufsteigen). Von hier aus entwickelte sich die konfektive
Funktion einzelner Präverbien, wovon es im Indogermanischen höchstens
die Vorstufe gab. Im Keltischen sind aus dieser Vorstufe die sog. Tempus-
präverbia (bes. air. abreton. ro-, alt- und mitteleymr. ry-, corn. re-, mittel-
und neubreton. ra- = griech. rpö lat. pro- ai. prd apers. awest. fra got. fra-)
hervorgegangen, die ‚perfektische‘ (nicht ‚perfektive‘) Möglichkeits- und
Wunschbedeutung haben, aber zum Aspekt in keiner Beziehung stehen.
Das lebendige nhd. ge- ist aus einem konfektivierenden Präverb zu einem
ı W. Schulze, KZ 40, 120, 3= Kl. Schr. 3 Diese besondere Geltung isolierter Prä-
443, 4; näher ausgeführt von Canedo, Gl. verbien bestreitet zu Unrecht Hartmann,
24, 257. 26, 14 ff. h KZ 49, 34.
2 Vgl. z. B. mhd. [Parzival] schöz vil vo- % Unrichtig därüber Canedo, Gl. 24, 260.
gele, die er vant. swenne aber er den vogel 5 Nach Pedersen, Vergl. Gramm. der
erschöz... bei Bachmann, Mhd. Lese- kelt.Spr. 2, 261 ff., bes. auch 282 ff. (be-
buch 9/10 S. 114 V. 30 f. (nhd. schoss auf - zweifelt unter Hinweis auf Zimmer, KZ
traf). 36, 436 ff. von Hartmann, KZ 48, 22, 1).
268 B.Wortarten und Wörtformen. IV. Verbum

lediglich formellen, semasiologisch belanglosen, hypercharakterisierenden


Element des Ptz. Perf. geworden.!
%. Im Griechischen blieb der als indogermanisch vorausgesetzte Zustand
ziemlich unverändert. Für die Präverbia der Ruhelage &upt, avi, Ev (c.
dat.), die Präverbia der Ruhelage und Richtung £rt, r&p&, rept, pöc, Ur,
werk, obv ‚mit‘, aber auch für die ausschließlich die Richtung oder Orts-
veränderung bezeichnenden 2v c. acc. und eig ist konfektivierende Wirkung
in der Komposition nicht festzustellen. Dagegen tritt ein Moment der Voll-
endung schon früh zutage bei dn6, &x, xat&, rp6, olv ‚zusammen‘ in sog.
‚verstärkender‘ verbaler Komposition; vgl. z. B. hom. aro-tieıv ‚zurück-
zahlen‘, 2E-epeeivewv ‚ausfragen‘, xar-&deıv ‚verzehren‘, rpo-pebyeıv ‚entfliehen,
entkommen‘, ouv-Seiv ‚festbinden‘. Aber &v& z. B. von Avaxptiveıv ‚ausfragen,
verhören‘ und dı4 z. B. von dwaytyveodaı ‚bis zum Ende durchleben‘ darf
man nicht für die Konfektivierung beanspruchen, auch nicht ‚verstärken-
des‘ xar&, rept, rp6ö in nominaler Komposition und ‚verstärkendes‘ &ugt.
Auch ar, 2&, xar&, p6, obv sind in der verbalen Komposition auch nicht-
konfektivierend gebraucht, und selbst bei ihrer konfektivierenden Verwen-
dung blickt noch in späterer Zeit die eigentliche Bedeutung durch. Öfters
begegnet auch bloße Hypercharakterisierung (z. B. &roiyoy.aı, Exreietv, vgl.
dıatedeiv; auvredeiv; ouvvrmpeiv). Weder semasiologische noch formale Isolie-
rung spielt im Griechischen bei der Konfektivierung eine Rolle. Völlige Ver-
blassung eines Präverbs (wie in nhd. g-lauben, G-lück) findet sich im Grie-
chischen und anderswo auch ohne konfektivierende Wirkung, wird übrigens
teilweise nur auf Grund ungenauer Übersetzung angenommen. Die im Grie-
chischen häufige Verbindung eines Verbums mit zwei oder drei Präverbien,
die ihre Eigenbedeutung bewahren, spricht nicht für eine systematische
Konfektivierung durch Präverbia. Die spätere Sprachentwicklung (Koine,
Mittel- und Neugriechisch) zeigt grundsätzlich den gleichen Stand.?
Eine der slawischen gleichstehende Konfektivierung durch Präverbien
könnte sich im Griechischen durch Ausschluß infektiver Präsentien und
des Perfekts von der Komposition mit konfektivierenden Präverbien, durch
Affinität dieser zum Aorist, durch konfektiven (auch futurischen) Gebrauch
komponierter infektiver Präsentien auswirken. Zu den beiden ersten Mög-
lichkeiten scheint att. pros. t&dvnxe neben dnedave xarcdave (aber gewöhn-
lich Iavov) zu stimmen; doch sind in attischer Prosa auch &rno-, xaradvnoxo
‚liege im Sterben‘ üblich (&ro9avoüuaxı beweist nach keiner Seite). Und
Homer hat neben häufigen Ivnoxwv EYave Edvmxe nicht nur x&rdave I 320
® 107, ExYavov a 160, sondern auch drodvnorwv A 424 o 33, xatadynorwv
ı Überhaupt nicht mehr empfunden wird mann? 549f.), daß antxo = &aßov oder
es in gefallen, gelingen, schweiz. g’hörd, g’sö Eoxov (dnexw als Geldempfangsbescheini-
für, hören, sehen‘. gung in Inschr. und Pap., vgl. Mayser,
2 Vgl. F.Stiebitz, Studie o slovesnem Pap. II 1, 132 £. 167; ähnlich Matth. 6, 2.
vidu v feötinö novozakonni (mit franz. Zu- 5. 16) den Ansatz zu einem punktuellen
sammenfassung: Etude sur l’aspect verbal oder ‚Aorist‘-Präsens darstelle; vgl. auch
dans le grec du N.T.). Prag 1939 (s. De- Blaß-Debrunner”? $ 322. Neugr. z.B.
brunner, BuJb. 236, 207 f.): Das Präverb dnöpaya ‚ich habe fertig gegessen‘, Enue-
macht den infektiven Präsensstamm zum paveı ‚es wird Tag‘, mit verblaßtem Prä-
terminativ-infektiven. Stiebitz bekämpft verb YAuravo ‚errette, befreie‘ (aus &xAu-
auch die Annahme von Thumb (Brug- röw), yvepw ‚winke zu‘ (aus &xveiw).
4 Aspekt u. Tempus. bn) Aspekt d. Verba’composita. c) Indikative 269
X 355 und xararedvnxacı O 664, Anoredvaoav u 393, Kararedvain 8 224, dro-
redvmöros X 432, öfters xararedvnörog (auch xar«$vmröc); hier hatten drc6,
xara& nicht konfektivierende Bedeutung, sondern nur intensivierende (xar«-
tedvnxacı wäre frz. ils sont morts et bien morts). Komponierte pebyw, bnyvonu
stehen allerdings bei Homer fast immer im Aorist (&x- napex- bnex- roo-
Quyeiv öfters gegenüber öropsbyeıv X 200); aber z. B. bei Aeinw verhalten
sich bei Homer beim Präsensstamm die Simplexformen zu den Komposita
wie 31:21, beim Aoriststamm wie 115:18; die Komposita sind also vom
Präsensstamm absolut und relativ häufiger als vom Aoriststamm. Bei
Thukydides ist komponiertes &rö meist aoristisch, &ri imperfektisch (Be-
haghel, DS 2, 96 zu Schlachter, IF 24, 203). Die These von Purdie
(s. o.), daß in der Koine die Aoriste von Simplizia faktiv (komplexiv) seien,
während für die eigentlich konfektive (punktuelle, effektive) Bedeutung
Komposita gelten sollen, z. B. Epuyov: xar&puyov (Ausnahmen &ormv Eyvav
Zoyovund Ableitungen wie&xp&rno«, anderseitsänttavedrexteiwe)hatMeltzer
mit Erfolg bestritten (während Moulton und Brugmann? zustimmen).
Von den Beispielen für Konfektivierung infektiver Präsentien durch Prä-
verb ist z. B. Kövav 9° Epeuye tats vavolv ed nAcoloaıs nal narapebyeı eig Murt-
Anvnv ns Acoßov Xen. hell. I 6, 16 nach der genauen Interpretation von
Meltzer, IF 12, 349, nicht ‚es gelingt ihm Zuflucht zu nehmen‘ (was sach-
lich nicht der Fall war), sondern ‚er nimmt seine Zuflucht‘. Vgl. noch De-
brunner, Gl. 11, 17, über Eopav — xatewp@vro Thuk. III 23, 4 gegen
Brugmann? 549.

c) Der Tempusgebrauch der Indikative


der Tempussysteme
Außer der allg. Lit. (o. S. 246 ff.) vgl.noch M.Schmidt, JbbfelPhil. Jahrg. 26 Bd. 73
(1856), 83-100 (Aristarch über den Unterschied von Ipf. und Aor.); F. Hultsch, Die
erzählenden Zeitformen bei Polybios. 3 Teile. Sächs. Abh. 13, 1 (1891).
4 (1892). 14, 1
(1893) (vgl. dazu Wackernagel, IF 5 Anz. 55-60); P.Thouvenin, Der Gebrauch
der erzählenden Zeitformen bei Ailianos. JbbfclPh. Jahrg. 65 (N. F. 41)
Bd. 151 (1895),
378-94; K. Roth, Die erzählenden Zeitformen des Dionysius von Halik. Erlangen 1897;
Svensson (Ss. 0. S. 247).
Während die sog. Tempusstämme des Griechischen abgesehen von der
materiellen Bedeutung der Verbalwurzel nur Aspektbedeutung haben, zeit-
lich indifferent sind, weisen die Indikative des Präsens mit Imperfekt, des
Aorists, des Perfekts mit Plusquamperfekt und Futurum exactum, des
Futurums im engern Sinne dazu auch Tempusbedeutung auf. In vollstem
Maße gilt dies für die präteritalen oder Augmenttempora (Ipf., Ind. Aor.,
Plusquamperf.) und für die Futura; doch haben Ipf., Ind. Aor., Ind. Fut.
auch modale Verwendungen. Die Indikative des Präsens und Perfekts, die
im Gegensatz zu den Augmenttempora und den Futura keinerlei Tempus-
zeichen enthalten, sind oft zeitlich indifferent (zeitlos, im Zusammenhang
präterital oder futurisch). Überall kann das Zeitmoment durch temporale
Adverbien oder Adverbialien schärfer zum Ausdruck gebracht werden (z.B.
yöv, dei, &prı, öre); gleiche Wirkung hatte das Augment (vgl. 1, 651).
Wie man sich im Geiste etwas erst in Zukunft Geschehendes als gegenwärtig geschehend
oder im Ergebnis vorliegend denken kann (im Präs. oder Perf. u. 8.273, 4; 287, 1) oder
270 B.Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

wie durch das Plusquamperfekt und das Futurum exactum das vorliegende Ergebnis
antizipiert werden kann (u.$.288,3), so kann man sich auch etwas nicht Geschehenes als
in der Vergangenheit geschehen vorstellen, im Imperfekt oder Ind. Aor. (s.u. 5.348, 1).t

«) Der Indikativ des Präsens?


Der Ind. Präs. steht wie in den andern indogermanischen Sprachen auch
im Griechischen vornehmlich von gegenwärtigen Verbalinhalten, unter be-
sondern Bedingungen aber auch zeitlos (auch mit dem Sinn des Gewohn-
heitsmäßigen und Potentiellen), im Zusammenhang für Vergangenes (praes.
historicum) und Künftiges. Besondere Verwendungen gehen auf Zeitstrek-
ken, die von der Vergangenheit in die Gegenwart hineinreichen. Anwendung
4-5 kehren beim Ind. Perf. wieder (u. S. 287, 1).?
1. Der Ind. Präs. von gegenwärtigen oder gegenwärtig gedachten Verbal-
inhalten (Zuständen, Vorgängen, Handlungen),* wobei der Ausdruck Gegenwart so
gut wie griech. vöv, lat. nunc, nhd. ‚jetzt‘ nicht auf einen Punkt beschränkt werden darf,
sondern die größere oder kleinere Zeitspanne bezeichnet, die der Sprechende und der
Hörende als Gegenwart empfinden. So steht der Ind. Präs. in Haupt- und Relativ-,
Kausal-, Kondizional-, Fragesätzen in der Umgangssprache in Gesprächen über im un-
mittelbaren Gesichtskreis liegende Dinge und Vorgänge, Handlungen, in Beschreibungen
von Gegenwärtigem oder gegenwärtig Vorgestelltem, in Urteilen über Dinge und Personen,
in Erklärungen, die abgegeben werden, in fachlichen Darlegungen. Vgl. z. B.Moy£&a d{8orı
rau yuvanıı $opov Edxapı Del.? 441 (böot., 5. Jahrh.), öuvunı in Eiden (z. B. Pind. P.4, 166,
duvbo Hippocr. iusiur. Anfang), xarad&o (-Stönuı) in Defixionen (z.B. Del.? App.I Nr. 15
xatado, KaTadNa, naradoüuev;”"INtov deidw (‚kleine Ilias‘), deldw, Kpxow’ deldeıv (öftersin
den Hymnen), yovvoönal o’ Anakr. 2, 6, lauter Ind. Praes. z. B. Anakr. 1.3.4.5 D.? (in 6
auch ein Perf.), Arch. 56 (außer öp«). 70, Alc. 46 A (außer nöxdevres), 54 napualpeı KTA.
(außer xexdounrau 2, BeßAnuevau 5, AXIec9” und Estauev 7), Sem. 7. 84-93 nv 8° &x neilsong
xTA. (außer &upıd&dpon.ev 89). Hierher (kaum mit Kühner-Gerth 1, 134 Anm. 1; Brug-
mann? 557 zu 6) auch IIA&rwv Atycı u.ä. zur Anführung von Zitaten (vgl. lat. est apud
Platonem; das geschriebene Werk ist gegenwärtig). Schärfer ist die Periphrase mit Ptz.
Präs. (s. o. S. 255). Der reine Nominalsatz (z. B. & Zei, n&rep Zei, vol utv obpavod xp&rog
Arch. 94,1 D.2) ist meist gleichwertig mit einem Satz mit Ind. Präs. (vgl. u. 2).
2. Zeitlos (tempusindifferent) steht der Ind. Präs. in Feststellungen, die an keine
Zeit gebunden sind, z. B. etw’ ’O8vosbgı 19, so bes.inSentenzenundSprichwörtern,
2. B. döpa Yeoug nelder, Sp’ aldoloug Baxoıfag Hes. fr. 272 (aus Plat. civ. 390), yovaıxds
oddEv xp” Avnp Anllerar EosANg Auervov obdE Hlyıov xaxfis Sem. 6 D.?; statt Zortv (elolv)
steht gewöhnlich reiner Nominalsatz (z. B. xpnuar« xpnuar’ «unp Sprichwort, vgl. Alc.
101, 2 D.2. Diese Zeitlosigkeit kann ein uraltes zeitloses ‚Präsens‘ fortsetzen; es kann
aber auch schon das eigentliche Präsens vorliegen, indem die Sentenz ursprünglich die
ı Obschon in Beispielen dieses Abschnit- _sitting ‚ich sitze‘ (dieser englischen Aus-
tes nur Indikative vorkommen dürften, drucksweise entspricht das Präs. I des Os-
enthalten sie gelegentlich auch andere manischen, während dessen Präs. II usuell
Modi oder nominale Formen des Verbs, oder futurisch gebraucht wird). Dem indo-
insofern sie einen Indikativ vertreten. germanischen Präsens entsprechen z.B.
2 Vgl. H. Meltzer, Zur Lehre von der das finnische und das georgische. Periphra-
Bedeutung des Präsensstammes im Griech., stische Präsentien (wie das Englische und
Korresp.-Blatt für die Gelehrten- und Real- Türkische) zeigen neugriechische Dialekte:
schulen Württembergs 7 (1900), 445-52, kappadokisch Zpxoupi xl xdoounı (= xddo-
und IF 17, 213-417. 219; E. Rodenbusch, par = altgriech. xa9muaı) ‚I am going‘
Präsentia in perfektischer Bedeutung. IF (unter türkischem Einfluß: Thumb, Hand-
28, 252-85. buch ngr. V.? $ 186, 3), tsakon. yp&pouvrep
® Nicht in allen Sprachen wird eine be- elvi ‚yp&povr&g elaıv‘ G.P. Anagnostopu-
sondere Präsensform gebildet; z.B. das los, Tsakon. Gramm. (Berlin u. Athen
Hebräische verwendet statt eines Ind. Präs. 1926) 65.
(oder Fut.) gewöhnlich das Ptz. ‚Präs.‘ 4 Vgl. 1, 658 Fußn. 1 über das -ı der Prä-
(auch mit hinneh ‚siehl‘) - vgl. engl. J am sensendungen.
4.Aspekt und Tempus. c) Indikative. «) Präsens. 271
Nutzanwendung aus einem bestimmten Vorkommnis zog (so Meltzer, IF 17, 216£.,
der ebd. 213 ff. im eigentlichen Präsens überhaupt die älteste Geltung sieht). Hier und
im folgenden handelt es sich meist um Hauptsätze. Gewohnheitsmäßig steht der
Ind. Präs. z. B. von der von einer Stute stammenden Frau # doßX1 Epya xal Sbmv Trept-
tpereı Sem. 7, 58 D.? (im folgenden verdeutlicht Aodraı d& r&ang huspns &ro dbmov dic 698
alel d& xalınv Extevioutunv popei 65, vorher &dvor« 8° ip& noAAdxıc narcoHeı 56 von der &x
yadrs) ; roAA&xız so auch Arch. 58 D.?; vgl. auch «let udv ’Apreuis rı xaıvöv ebpioxeı Herond.
6, 89. Deutlicher ist die Periphrase mit elo9«, gA&: PAdmvalnv) # & uddıor’ elwde KAATG
ddbynar merdleıv E 766, Piel d& oıyäv H Akyeıv rd xolpıa Aesch. Sept. 619. Potentiell
wie nhd. ‚er springt 4 Meter weit‘ (gleichwertig ist die Periphrase mit $övauau; vgl.
Rodenbusch, IF 21, 119 f.; 22, 407f.): wvnwovebers odv & ooL rapnveoa; Soph. Ph.121,
neldeıs dn yoL Youov dmmver ep nA Eövra ı 230, negiert obdE oe reife 8 392, od8E ri wıv
adevei fnyvöcı feovres P 751.
3. Das griechische praesens pro praeterito (praesens historicum) steht von
Vorgängen und Handlungen (nicht von Zuständen), die tatsächlich vergangen sind,
gleichwertig mit dem Ind. Aor. (ganz selten mit dem Imperfekt)!in Haupt- und (seltener)
Nebensätzen; selten folgen mehrere historische Präsentien aufeinander, ohne durch
andere Tempusformen getrennt zu sein.? Man unterscheidet zwei Arten, die wohl beide
im frühidg. Primitiv wurzeln (1, 645, Zusatz 2), also alt sind, obschon sie, wohl als stil-
widrig, im Epos nicht gebraucht werden.
Das expressive praesens pro praeterito (auch dramatisches Präsens genannt) hebt
entscheidende und neue Momente der Ereignisse heraus und belebt dadurch die Dar-
stellung; der Sprecher und der Hörer sehen in warmer Anteilnahme die Geschehnisse
gleichsam vor Augen, wie auf einer Bühne.* Wenn auch die verwandten Sprachen öfters
erst späte Zeugnisse für diese Gebrauchsweise bieten, so ist darin doch eine uralte Aus-
drucksweise zu sehen, die dem Epos wie z. B. die Paronomasie wohl nur zu volkstümlich
war (vgl. Fußn. 3). Stets geht diesem Präsens ein Augmenttempus oder eine Temporal-
bestimmung voraus, die den zeitlichen Rahmen angeben; sie können auch folgen. Der
Augenzeugenbericht in Aesch. Pers. 299-515 enthält außer einigen wirklichen Präsentia
(rayyEMw 330, owLoucı 347, veowue£vog xupei 503 u.a.) neben überwiegenden Ipf. und
Aor. an praes. hist. nur nX&ovoı 8° &g Exaorog Av rerayuevog 381, Pn&as de nendoug...
Ino’ [Var. HE] d&xdoum Ebv puyfi 468 ff., Opos, mnyvuoıv 496, nep& 501 (die Stelle ’Apreu-
Bapng .. . Yeiveraı 302 f. folgt auf Zepäng uev abrös CH 299, und Evraöde neumer 450 auf
vwnoög rıs &orı... av... Eußarebcı449); vgl. weiter xeivog... &ualer(o).... xayo ’nınanoow
xal Ayo Soph. Ai. 285 ff., 57’ obdtv Av &peuvöcıv nA&ov, Atyeı rıg eig Soph. Ant. 268 (vgl.
ı Nachweise bei Svensson, Erz. Temp. Über die Stilwidrigkeit im Epos gute Be-
(s. 0. 8.247) 92-102. Zur Frage, ob der merkungen und schwedische Parallelen bei
Aspekt des den Aorist vertretenden Präs. Svensson a.a.O. 100f.
hist. konfektiv bleibe oder nicht, vgl. * Nichts Dramatisches in diesem Sinne
Meltzer, IF 12, 348; Brugmann? 556; hat das Präsens in Inhaltsangaben der Dra-
Blaß-Debrunner? $ 321. men an sich, den sog. Öro9&verg; hier wird
2 Vgl.Svenssona.a. 0.102 und Fußn.2; beschrieben, was man auf der Bühne sieht.
aber ebd. 118f. wird auf Thuk. VIII 34 ver- 5 Ebenso noch im Neugriechischen sowie
wiesen, wo 7 hist. Präs. aufeinander folgen. im Altindischen (Delbrück, Synt. F. 2,
3 Nicht beweisend ist n 104-07, eine übri- 90; 5, 278), im Lateinischen (R. Heinze,
gens verdächtige Stelle; I 237 dorpanreı Streitberg-Festgabe 121ff.; Hofmann,
(auf © 133. 170 bezogen) parallel zu uaive- Lat. Synt. 553 $146 Zusatz) und im Deut-
za, 238, das noch in der Gegenwart gilt. schen (Behaghel, DS 2,270). In alter Zeit
Ein praesens hist. fehlt im Gegensatz zu mochte das aufkommende Augment wie
Vergil auch im Beowulf, den Nibelungen später die Präverbien auch für ein zweites
und der Kudrun und begegnet im Deut- Primitiv gelten; man bezog dann das Aug-
schen erst seit dem 13. Jahrh., wird aber ment nur auf die erste Form, faßte die
trotz Behaghel, DS 2, 268, auch hier alt zweite als Präsens. Im Hebräischen steht
sein (W. Schulze, KZ 45, 374 = Kl.Schr. #w consecutivum mit Ipf. (Form der Nicht-
14); es fehlt auch dem babylonischen Epos vollendung) nach Perfekt (Form der Voll-
im Gegensatz zu andern Quellen (H. Bauer endung) als erzählendes Tempus (das Ipf.
[0.8.251 F.2]22). Auch im Slawischen muß allein auch vom wiederholten oder gewohn-
das praet. hist. trotz junger Bezeugung als heitsmäßigen Tun wie das idg. Präsens).
alt gelten (F. Hartmann, KZ 48, 16).
272. B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

dns... deinvwuor..., napfiv 254, &s öpk... EEnumkev 426), Av... ouuninter Soph. OR
103. 113 (Ivnoxovar ‚sie wurden getötet‘ 118, zöv... mor& Anoral povebouo’ 715 f., dldmg,
1025, Aaußaveıs 1031, Abm 1034, Erdtdncı 1040, Söwcıv 1173); mehr aus den Tragikern
bei Svensson (s. 0. 8.247); napjoav.... napedldou ... Kpoicog dt robrwv dxobdag Töv Te
”Adpnorov xaroıripei.... al Akyeı... Zdanbe... inelte houyln... eyivero... föce...
Enıxaraopdler to röußo Ewuröv Hdt. 145, Edpauov.. . ag Zundov.. . p6g KArhv Erparovro,
6 uev IH abröv Pddver Ta TöEa xareAöuevog... Erpdmero... auveutoyov... AV... TM
alyuf) Aubvero xal... male... dorephdn... Anedave... rpouarileı... Enelte... &yl-
vero... xarapebyeı... ouveroninrovor... Mröpet... elpero... elme... duelßero...
&oe...&ruye... Aelmoucı Hdt. III 78/9, elpwra .. . Ex&ievoe uaorıyas nal nevrpa Trapa-
ptpeiv 25 Tb ueoov. 6 de Evdadra IH av Expalver.. .emerpebe... enolee... anedeke...
Swpterau dn uıv 130, Erel"Innapyov.. . vreivouor ’Apıoroyeltwv xal“Apuödtog..., KETKTAÜTE
Erupavvedovro ’Admvaloı En’ Eren reooepa V 55, 7Ade dE al roig ’Admvaloıg ebdbs 7 Kyyerla
av nölewv örı Kpeotäctv. xal reurouotv, WG Nodovro..., Stayxırloug Exur@v önätrag Thuk.
1 61, 1, &rexouiodnoav &; Karavnv. xal nararaußavovor nv Zarauıviav vaöv (nachher Prä-
terita) VI 52 £., H8n hv dupl dyopav nAndouoav... nvixa Ilarnybas... npopalvera Xen.
an. I 8, 1, &p&oraoav... unxavdrau ... rpo&tpexev... dvexdlero... dvmAloxovro... &G
6p&...xapei...apepyerar...&göpk... erriraußevera IV 7, 9ff.,Erreıön dE wor naudlov yiyveras,
Enlorevov Kon xal navra Ta &unvrod Exelvn napeöwxa Lys. 1, 6, ag 8° nAloxero 6 “Hysorparog
xal Samy Swoeıv breiaße, pebyeı al diwxduevog hinter abrov eis Tnv HAAarrav, dlauaprav de
rod Atußou drrenviyn Dem. 32, 5 f., xat& d& TOV Kaıpbv TOUTOV TTPOGTPEXEL TIGE TÜV ÜNNPETOV
npög röv Nixdorparov xal... AnnAAdrrero uerk onouöng Polyb. XV 27, 10. Gleichwertig
mit Ipf. steht &ixeraı Eur. Hipp. 1237; etwas mehr dergleichen im NT, z. B. xal E&7Aev
Exeidev, nal Epyera eis THv narplda abrod, Xal dxoAoudoücıv aur@ ol uadınral abroo Mc. 6, 1
(Svensson a.a.O. 98f.)
Das praesens pro praeterito erscheint aber auch inexpressiv (andere Bezeichnungen
dafür sind registrierend, notizenhaft, praesens annalisticum oder tabulare). Es ist nicht
nur bei Historikern, sondern auch in der Tragödie neben dem erstgenannten Gebrauche,
von dem es sich nicht immer scharf abhebt, häufig; es gibt ein trockenes Faktum, das
durch den Zusammenhang zeitlich bestimmt wird; so tig d& 1’ &xpbeı Bporöv; Soph. OR
437, tra... Auövuoog Öv rixreı no9” 97 Kaduov xöpn Eur. Bakch. 1 f., Av rıg Hprauıdov...
öv &x Tpotaxg Zuol narnp Sldwor Ilptauog Ev Sönorg rp&perv Eur. Hec. 1134, 6 uev $n Sdlarrav
elxe &v Kpoloov, Ev de T@ aur@ xXpovo Tobrw Ev r@ Muotw "OAburnw bög xpfux ylvercı neya
Hdt.1 36, ner& d& xpöv@ Dorepov ’Apıareldng ev Teieur& S6Aw xTA. IV 78, Asvruxlöng..-
dtedetaro nv BaxouAnimv, nal oi ylveroı mag Zev&tönuog.... odrTog 6 Z. oBx Eßaoldeuoe Urdp-
ns‘ po Acvruxldew yap reieurk... NA. de... yayseı deurepyv yovaixı... Ex tig ol Zpoev
kEv ylveraı oböEv, Yuyarnp de A., tnv ’A. 6. Z. yauccı Hdt. VI 71, xal 6 Evinurög Zinyev, &v
& Kapyxmdövıor aipodarv Ev Tpıol unaol Sbo nöReıs "ERAnvidag Xen. hell. I 1, 37. Solcher Ind.
Präs. steht aber auch am Anfang eines neuen Abschnittes oder eines Buches: y&vex uev
8n Mndov Eori rooade (die vorher genannten)" Anıöxew dt nais ylvercı Dpaöprng Hdt.
1102, Aaxpetou xat Ilapvodrıdog ylyvovrau raideg bo Xen. an. 11,1. Die gleiche Ausdrucks-
weise boten alte chronikartige Aufzeichnungen nach Art der römischen Fasten, in denen
das Datum gegeben war; das marmor Parium hat z. B. achtmal Bxowebeı, viermal reXev-
ı&, einmal (B 21 f.) xupueder, siebenmal &ßxotAcvaev, oft &reiebrnoev, B 5 &xupleuoe, fünf-
mal &rup&vvevoev. An die Chronisten schlossen sich die Historiker und die Tragödie an.
Es mag aber auch schon in bloß mündlicher Literatur der Anfang einer Erzählung auch
bei den Griechen ähnlich gegeben worden sein wie im Altindischen mit asti (J. S. Speijer,
Sanskrit Syntax. Leyden 1886, 2451); z. B. vjoög tig &orı xıı. Aesch. Pers. 447.2 Über
Nachahmung dieses Präsensgebrauchs im Lateinischen (z. B. Vergil Aen. 9, 266 (dabo)
cratera antiquum, quem dat Sidonia Dido) s. Delbrück, Vergl.S. 2, 314 f.; Brugmann,
Grundr.?2 II 3, 737; Hofmann, Lat. Gr. 552. Über Aeyeı, pnot in der Einleitung von
Zitaten vgl. E. Kieckers, Sprachw. Miscellen Nr. 23.

ı Nicht nur zur Angabe des (noch in der die häufige Voranstellung von rixreı, yanei
Gegenwart vorhandenen) Ortes der Ge- usw. (H. Ammann, Untersuchungen zur
schichte, sondern auch zur Angabe der homerischen Wortfolge und Satzstruktur.
(damals handelnden) Personen. Freiburg i. B. 1922, 8.17 [46)).
®2 Zur aktenmäßigen Verwendung paßt
4. Aspekt und Tempus. c) Indikätive. «) Präsens 273
Vgl. R. Kohlmann, Über das Verhältnis der Tempora des lat. Verbums zu denen
des griech. Eisleben 1881, S.17. 36; Mahlow, KZ 26, 599; Stein zu Hdt. III 160;
Brugmann, Sächs. Ber. 35 (1883), 169f.; K. Th. Rodemeyer, Das Praesens histo-
ricum bei Herodot und Thukydides. Diss. Basel 1889 (die Handlung des praes. hist. soll
gleichzeitig mit oder gleich nach dem vorher bezeichneten Zeitpunkt vor sich gehen
S.64); Hultsch (o. S.269) 13, 6. 14, 42-64; Kühner-Gerth. 1, 1932-34. 137, d;
Stahl, Synt. gr. V. 90-92; Wackernagel, Synt. 162-65; Delbrück, Vergl. Synt. 2,
261-65; Gildersleeve, Synt. $ 199-201; H. Meltzer, IF 17, 216f. 219; Brugmann,
Grundr.? II 3, 733-37; Rodenbusch, IF 21, 138, 1; 28, 260; C. Tosatto, De prae-
sentis historici usu Herodoteo et Thucydideo et Xenophonteo. Patavii 1921; Svensson
a.a. 0. 92-102. 118 f. (wichtig); Mayser, Pap. II1, 131f.; Blaß-Debrunner? $ 321;
K.Eriksson, DasPräs. hist. in dernachklass. griech. Historiographie. Diss. Lund 1943,
4. Futurischer Gebrauch des Ind. Präs. (praesens pro futuro) ist, abgesehen von
dem ständigen Futurgebrauch von eluı veouaı Ho, Zora revraı, worüber 0. S.265, 1
zu vergleichen ist, selten und an bestimmte Bedingungen gebunden. Dabei ist im all-
gemeinen die zeitliche Einordnung durch den Zusammenhang (Futura, Imperative im
Kontext; Bedingung) gegeben; dies gilt auch für die stilistische Auswertung als prophe-
tisches und als rhetorisches praesens pro futuro. Und doch wäre es im ersten Fall
nicht nötig, indem vor dem Auge des Sehers die Zukunft gegenwärtig erscheint (wie bei
der künstlerischen Verwendung des praesens pro praeterito die Vergangenheit; s. o.
S. 271,3. Vgl. aus Orakeln u.ä.: &wene... r&pag ebdbs ’An6Mmv' Tl&pyanos dupl Teac,
Npwg, xepog Epyaolaıs AAloxeraı, wg Euol pdoua Aeysı Kpovida Pind. O. 8, 41 ff., eine repk-
Tov’ xpovw ev aypei Ilpızuou mödıv Kde xereudog... molpx Aundkeı Aesch. Ag. 125 ff.,
oÖre yap Y) nepaan ueveı (Var. -ei) Eumedov... oÖre ti ueoomg (möAıog) Aelneraı... reier...
&peiner.... Amodei... Swosı Orakel bei Hdt. VII 140 (vgl. VIII 77), xpnouös... alerög
&g ylyın xal ndong yis Baxoredoeıg Aristoph.eq.1087, ylyvn yap, @g 6 Xpnoudg oDrool Agyeı,
&vnp ueyıorog 177 f.; Eieyev aüroig örı 6 Llög TOD Avdpmrou rapadtdorau eig XElpas AvdpWrav
xal drmoxrevoücıyv abrövy NTMc. 9, 31.1 Im übrigen vgl. noıtsre Öxörepa BoVAeode abrol' xal
y&p arodıdövreg rouete dora ati. Hdt. VI 86, a, uı& vion vouuaxlas Kata To Eixög KAlaHXov-
au el 8° dvrioyolev, neAstnoouev... T& vourıxa Thuk.I 121, 4, xartaraßövres nadapol
zöv EyrAnudrav Eoeode, AroAboavres de bnalrıoı nadtoracde Antiph. 3 y, 11, kıinpa 8° Erı
einav Yon xaraßalvo Aeschin. 2, 183 (es folgen noch einige Sätze!), & rpodedousva...
reıpabouev... ÖLapuAdooeiv... xal oUx Adıneouev Tntos ovyyeveas xal PlAoG Ordpxovras
GDI 5181, 34 ff. (Kreta, Ila); bes. deutlich ist die rhetorische Wirkung im Nachsatz
der hypothetischen Bedingungsperiode (gedanklich Gleichstehendes schon im Vorher-
gehenden): &c, Av Icuyng ob, raig 68° Expebyeı uöpov, oo0 d’ ob YeAobang Kardaveiv Tövde
xtevö Eur. Andr. 381, Av ob yyaun N Eu) npoo9f, Eorı vor narpig &Ieudspn «ri. Hdt. VI
109, ei abrn H nöd AnpInostau, Exerau (ist schon in unsrer Hand‘) xal Y) n&oa Zixeita Thuk.
VI 91, 3. Noch stärker wirkte in solchen Fällen das futurisch gebrauchte Perfekt (s. u.
8. 287, 1). Vgl. Kohlmann (s. o.) 342ff.; Mahlow, KZ 26, 599 ff.; Brugmann,
Sächs. Ber. 35 (1889), 170; Kühner-Gerth 1, 138f., Rodemeyer (s. o.) 13 ff.;
Stahl, Synt. gr. V. 92-95; Gildersleeve, Synt. $ 194-96; Wackernagel, Synt. 1,
461 f.; Svensson a.a.O. 78-81; Koschmieder, Zeitbezug (s. 0. 8.247 ob.) 74. 78.
Das Gemeinsame der beiden folgenden Gebrauchsweisen ist, daß sie auf
Verbalinhalte gehen, die von einer ferneren oder näheren Vergangenheit aus
in dieGe&enwart hineinreichen ;sie erklären sich nicht als Bedeutungsentwick-
lungen des Ind. Präs. oder des Präsensstammes überhaupt oderimzweiten Fall
der betreffenden Verba, sondern aus besondern syntaktischen Bedingungen.
5. Der Ind. (im Nebensatz auch Konj., Opt.) Präs. mit einer Vergangenheitsbestim-
mung drückt aus, daß eine gegenwärtige gewohnheitsmäßige Haltung oder Handlung
des persönlichen Subjekts ununterbrochen in frühere Zeit zurückgeht. Ohne weiteres ver-
ständlich ist die jüngere Stelle neyiorag dldore &x navrög rod.xpövou Swpeäz (‚ihr gebt von
jeher‘) Dem. 20, 141; auch altes formell gen.-ablativisches r&pog (gewöhnlich ‚vorher,

ı Thumb, IF 27, 199, fragt, ob bei die- rende) Zusammensetzung des Verbs mit
sem Präsensgebrauch die (konfektivie- Präverbien eine Rolle spiele.
418 H.d.A.I1,1,2
274 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

früher; ehe, bevor‘ = ai. purds, nur räumlich ‚vor, voran‘) kann ‚von alters, jeher‘ be-
deutet haben: &% dpoev rörzu6v 8° olog rrapog (sonst) ebxen elvar A 264, nobpw de db
xal nevrnaovra xpıivdodev xard Shiov, dooı rrdpog elaiv äpıoroL 9 36; To Tr&pog: ol TO TApog
ep Caxpneis reitdoucı M 346, alsl yap rd ndpog ye deol palvovraı &vapyels nuiv (beim Opfer)
n 201; bei negiertem Verb xal Alnv oe ndpog y’ oBr’ eipoumı obdE neradrd A 553, Tinte,
Btrı ravbrerie, Ixdveis Auerepov IS aldoln Te plAn re; ndpog Ye ev ob Tı Yayuileıs % 386,
obrı r&pog Ye Acdeıpnevog Epyenı olöv ı 448 u. a.; im Wechsel mit Präsens xal y&p & räpog
weveöhtog oda, drpbvers dE al &Arov N 228 f. Doch konnte man r&pog auch schon ver-
stehen wie raAaı ‚vor alters‘, np6örepov ‚früher‘: n&vrooe yelp’ dpeywv, WG el TTWXdg rau
ein p 366, xeivov ydp, obdEv’ &ANov ixyvebm naar (‚längst‘) Soph. Ai. 20, plAov Ayolvraı
zöv brroupyodvra, Av nal mpörepov &Xdpög 7} (‚ein alter Feind‘) Thuk. I 41, 3. Mit diesem
Gebrauch kommen überein ai. pur& (Instr. zu purds) ‚vor; früher‘, z. B. mit vahatha ‚ve-
hitis‘ RV 6, 65, 4 d, mit gaö£hatı ‚it‘ 10, 86, 10b und lat. ut pueris olim dant crustula
blandi doctores Hor.sat. 11, 25 usw. (Hofmann, Lat. Gr. 552, a). Dieser Gebrauch war
also wohl schon indogermanisch (vgl. Brugmann, Sächs. Ber. 35 (1883), 170-73; Del-
brück, SF 5, 278. 502f.; Vergl. Synt. 2, 265 ff.; Brugmann, Grundr.? II 3, 737-39).
Griech. rd r&pog legt nahe, das Zeitadverb als ursprüngliche Parenthese zu fassen, z. B.
‚die - das war schon von jeher‘ (oder ‚vor alters‘) — ‚ungestüm sind‘ M 346 (s. o.); vgl.
xd np@rov u.ä. Über den entsprechenden Gebrauch des Perfekts s. u. 8. 287, 1.
6. Der Ind. (teilweise auch Konj. Inf. Ptz.) Präs. steht von vergangenen Verbal-
inhalten, die als noch in der Gegenwart des Sprechers und Hörers wirksam und sich
wiederholend gedacht sind. Wie lat. audio, nhd. ‚ich höre‘ (es liegt mir noch im Ohr),
‚du sagst‘ von Vergangenem, stehen als sog. praesens pro perfecto bes. Verba der
Wahrnehmung und der Rede (xAbw [att. poet.; s. 1, 686, e] dxobw, rruvdavonat,
alsdavon.aı, Yıyvacxw, havddvo, Aeyo) — alle namentlich in der 1. und 2. Pers., auch in
der 3. gerne von einem Gesprächspartner -, aber das Griechische braucht so auch Verba
der Bewegung (Axw Epyonau, oixouaı Eppw, euro), erst im Attischen auch vıxö Arrö-
uaı ‚bin Sieger, besiegt‘, &dıxö® ‚bin im Unrecht‘, oebyw ‚lebe in der Verbannung‘ u.a.
Die Dauer der verflossenen Zeit ist meist gleichgültig, kann aber genauer bestimmt
sein: xal o&, yY£pov, To Trplv ev KXobonev ÖAßıov elvaı NM 543 (Berührung mit 5), Öueig wörıg
Apınveiode, önor Hueis nadaı Arouev Xen. Cyr.I 3, 4; zunächst wohl nur als Gegensatz,
Arıg Akyeız uev dpriog wg xTA. Soph. El. 347 (Berührung mit &prı elnas u.ä.u. S.281, 4),
pAG äprı Aaeıv &x Ilepocwv Hdt. III 72. Im Wechsel mit Perf.:1 A: ti ö£; &xeivo ducnxoas,
örı Muool Ev r}j Baxoılewmg Kap xatexovreg Epuuva rkvu xapla dbvavraı CHv Eiebdepor; B: xal
rodrö yY’, Epn, dxobw Xen. comm. III 5, 26, Osuioroxitx obx drodeıg &vdpa Kyadov Yeyovö-
ra nal Ilepın\ex TouTovi TöV veworl rereieurnxöre, od xal ob dunxoas; Plat. Gorg. 503c.
Gewöhnlicher ist aber der selbständige Gebrauch: att. &g muvddvonan, (dorep Ey&, örep)
Aeyw; weiter Tobrwav xal nuvddvonau, Örı obx &ßaröv &orı T6 öpog Xen. an. IV 6, 17, od
yavdavo, nög Atyeız Plat. civ. 377a, loxupög tıs Av, neiag, eb old’ Sri Yıyyaaxoval Tıveg
vuöv öv Ayo Dem. 21, 71; el xal un xAbeıs ray dyy&iov Soph. OR 305, & nal, rarhp
xadet oe Ai. 541. Solches dxobw z. B. ist ursprünglich etwa zu denken als dxnxoax rdAaı
nal Mxovov del xal drolw Erı vüv; es liegt also eine Erscheinung der syntaktischen Kon-
traktion oder Konzentration vor. Dagegen zeigen die Beispiele der andern Gruppen
schlechthin die Bedeutung von Perfekta des erreichten Zustandes: uaAa nAödev Ara
E 478, Oeuoroning hro nap& o& Thuk. I 137, 4, Hxovoıv xal elotv 2v$dde Andoc. 1, 35;
&G uEr& rpoonxövrav EyrAnuatwv Epxöuede, SednAwraı Thuk. I 40, 1; "Exrop, sch 84 roL
w£vog olysrau, 6 mplv £xeones; E 472, Exreepeuy’, olyeraı ppoddog Aristoph. Ach. 210; &ppeı
<& xöra ‚die Schiffe sind fort (verloren)‘ Xen. hell. I 1, 23 (lakon.), unrnp ve reureı
rarpl ruußeboa: xo&; Soph. EI. 406; dı& rög Heds röode vırovrı Tol Yeiıvövrior" dk Tv
Ala vıxones xıA. Del.’ 166, 1 (um 450, Selinunt), obd&v &orı xepdarehrepov rod vıräv' 6
yap xparöv dua mavra uvnpraxe Ken. Cyr. IV 2, 26, dnayy&iiere ’Apıalo, örı hueis virö-
wev Baoırka Xen. an. II 1, 4, ei nv Köwel Ömöc, olyeran drronieov V 7, 29, Ayy&adn.. .
örL yebyotev Önd Tod önnou (‚verbannt [worden] seien‘) hell. I 1, 27. Die erste Gruppe
wird auch im Ptz. Präs. entsprechend gebraucht (att. r& Aeyöueva, öpoAoyobuevx u. ä.),
die übrigen auch im Inf. und den Modi; vgl. die Wörterbücher und Kühner-Gerthi,
136 f. (a-c); aber 6 rpodidoßg u.ä. (ebd. 137) gehören zur sog. konativen Verwendung.
! In der Koine erhält Axw geradezu die Perfektendungen; s. 1, 768, 8.
4. Aspekt und Tempus. c)Indikative. «) Präsens. ß) Imperfekt. 275
Die Poesie geht in diesem Gebrauch noch weiter? xal ic goveber; ‚wer ist der Mörder?‘
Soph. Ant.1174 (Kühner-Gerth1,137,d, wo einigesnicht Hergehörige). Bigentümlich ist
Yynaro für edvnea: & Texvov..., tivi uöp@ Ivnoxeis; Eur. Hec. 694 f. (Bro 84 nad’
Euöv Tedvnaöra 681), Yarroucı Tobs drodvnoxovras ol vouddes xardmep ol "ErAnves Hdt,
IV 190 u.a. Vgl. Rodenbusch, IF 21, 136 und Präsentia in perfektischer Bedeutung,
IF 28, 252-85; Kühner-Gerth 1, 135-37; Stahl, Synt. gr. V. 89f.; Brugmann,
Grundr.? II 3, 739-41; Svensson (o. 8.247) 10-12; Kieckers, Sprachw. Miscellen
Nr. 26 (über rt ps; rüg Atyeıs; u. dgl.).

ß) Das Imperfekt
Alle griechischen Augmenttempora, das Imperfekt zum Präsens, der Indi-
kativ des Aorists, das Plusquamperfekt und das Imperfekt des Futurs
(eßnoero u.ä. 1, 788), versetzen einen Verbalinhalt in die Vergangenheit,
gewöhnlich in eine beliebig weit zurückliegende, der Indikativ des Aorists
auch in die unmittelbare, die präsentisch aufgefaßt werden kann. Der Ge-
brauch für eine beliebige Vergangenheit hat von jeher einen literarischen
Zug (wobei schon an die literature orale zu denken ist), der engere gehört
zunächst der Umgangssprache an. Das Imperfekt und der Indikativ des
Aoristswerden modal verwendet (s.u.S.344; Ppf. S.348,2). Im übrigen ist auch
für den Gebrauch der Augmenttempora der Aspekt der sog. Tempusstämme
entscheidend (darüber 0. S.269, cc). Gegenüber dem engen Bereich des Plus-
quamperfekts und des Imperfekts des Futurs sind Imperfekt zum Präsens
und Indikativ des Aorists der vorherrschende Ausdruck für die Vergangen-
heit (erst in hellenistischer Zeit wird gleichwertig mit dem Indikativ des
Aorists auch der des Perfekts gebraucht; s. u. S.287 f.,2). Das Imperfekt (im
gewöhnlichen Sinne) und der Indikativ des Aorists desGriechischen kehren im
Arischen wieder, mit Neubildungen bes. für das Ipf. im Albanischen, Arme-
nischen, Baltisch-Slawischen, Tocharischen (?), mit Neubildungen für das Ipf.
und Zusammenfall von Aorist und Perfekt im Lateinischen und Keltischen.!
Das griechische (und schon das spätindogermanische) Imperfekt ver-
setzt den Verbalinhalt des Präsensstammes, zu dem es gehört, in die Ver-
gangenheit. Wie die Präsensformen überhaupt, ist auch das Imperfekt ganz
überwiegend infektiv, und zwar nach Maßgabe des Präsensstammes stativ
oder fientiv: das Imperfekt sagt aus, daß in der Vergangenheit ein Verbal-
inhalt bestand oder in der Entwicklung begriffen war, wobei ein möglicher
Abschluß außer Betracht bleibt. Ebensowenig bezeichnet das Imperfekt
an sich eine längere Zeitdauer. Vergangenes wird durch das Imperfekt teil-
nehmend und verweilend geschildert, durch den Indikativ des Aorists in
sachlicher Kürze ohne Rücksicht auf den Verlauf mitgeteilt. Sowohl Imper-
fekt als Indikativ des Aorists (nur in beschränktem Maße das Plusquam-
perfekt) können also erzählen; doch bleibt dabei der Aspektunterschied be-
stehen, kann allerdings zu einem stilistischen werden. Im einzelnen geht
das Imperfekt gewöhnlich der Verwendung des Präsens für die Gegenwart
ı Das Hethitische und die altgermani- als Kondizional erhalten, der Ind. ich gab
schen Dialekte haben gegenüber dem Präs. durch das Perfekt ersetzt (von dem auch
nur ein Prät., zu dem später das periphra- das seltene Plusquamperfekt gebildet
stische Perfekt und Plusquamperfekt wird: schweiz. i han-am’s doch g’seit g’'h@
kommt (nhd. ich gebe, gab, habe gegeben, ‚ich habe es ihm doch gesagt gehabt‘ = ‚ich
hatte gegeben); in süddeutschen Mundarten hatte es ihm doch gesagt‘).
ist vom Prät. nur der Konjunktiv ich gäbe
18°
276 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

parallel (o. S..270, 1), auch der perfektischen von vıxö u.ä. (o. 5.27436);
besonders ausgestaltet ist im Griechischen der iterative Gebrauch des Im-
perfekts. Mit dem Ind. Präs. konkurrierte das Ipf. in der Erzählung und bei
Tatbeständen, die aus der Vergangenheit in die Gegenwart hineinreichen.
Vgl. außer der 0.8.246f. genannten Lit. bes. die 0.9.269 genannten Untersuchungen
von F. Hultsch, K. Roth, Thouvenin und Svensson, ferner C. Stiebeling, Bei-
träge zum homerischen Gebrauch der tempora praeterita, insbes. des Imperfektums.
Progr. Siegen 1887; T. Hultzsch, De elocutione Diodori Siculi: de usu aoristi et
imperfecti I. Halle 1897; Axel W. Ahlberg, Nägra anmärkningar till imperfektets och
aoristens syntax hos Thukydides. Frän Filolog. Föreningen i Lund, Spräkliga uppsatser
II. Lund 1902; L. Hillesum, De imperfecti et aoristi usu Thucydideo. Diss. Leiden
1908 (vgl. dazu Havers, IF 26 Anz. 13ff.; F. Hartmann, KZ 48, 1 u.ö.); W.B.
Sedgwick, Some uses of the imperfect in Greek, Class. Quarterly 34 (1940), 118-22.
1. Als Beispiele für stative Imperfekta mögen dienen hom. 2oxe (in da 7c%ax usw.
sind Ipf. und Perf. gemischt; s. 1, 677), horo xeiro; zu ihnen gehören auch die Imper-
fekta der Präsentien mit Perfektbedeutung wie vıxö& ‚bin Sieger‘ (0. S. 274, 6), z. B. Av
82 ’OAvuurıas Fi Ampıebg “Pödtog td debrepov &vix« Thuk. III 8 und oft (bei Diodor 42mal,
nie Aorist Svensson a.a.O. 112, 2 mit schiefer Beurteilung), Erel 8° Epeuyev 6 Hevopiv
(‚verbannt war‘) Xen. an. V 3, 7, el rı ndtxouv Lys. 2, 7. Für fientive Imperfekta vgl.
roticı (Zeus und Hera auf dem Ida) 8’ ind xI@v Six pbev veodnAEa noinv Z 347 (man sieht
das Gras aufwachsen), xat opıv &xog xardk Yuuov eyiyvero depxou£vorcıv (immer mehr) N 86;
auf die Frage, wo er von Xenophon Schläge erhalten habe, antwortet ein Troßknecht
örou xal Hlycı dnmAAbpeda (‚daran waren umzukommen, fast umkamen‘) xal xıav mielorn
Av Xen. an. V 8, 2; ein’ & uduun, 67° BöLveg xal Erixtes us, tig Nuepa; Theophr. char. 20, 7.
Von den fientiven Imper ekta heben sich die etymologisch entsprechenden Aoriste ab:
zolyeg Eppeov, dc rrplv Epuce oxpuanov (der Zaubertrank der Kirke) x 393, IIndetovı 8° &xog
yiver(o) A 188 auröy Yap AanwAöued” Kppadinoıv x 27, 9 8° Erexe rpla tenva Z 196;
vg!. weiter (mit etymologisch gleichen Verben) Aue£pn re Eyivero xal &uax T@ NAlo Kvıövrı
oeroudg Eyevero Ildt. VIII 64, Kieapxos rolg adrod orparınras ZBıdlsro levar ... Üore-
pov 8° Errel Eyvw Örı od duvnoeran Bıiaoaodaı, suvnyayev Exxinolav Xen. an. I 3, 1, dıtp$eipov
TpooLdvreg To0g oTparıwrag xal Eva ye Aoxayov dıepderpav (‚es gelang ihnen bei einem‘)
III 3,5 (dazu Hartmann, KZ 49, 467.), &I9&v Ereidov aörobg (‚redete ihnen zu‘) xat
odg Erretoa Tobroug Exwv Ermopevöunv Cyr. V 2, 22; in Künstlerinschriften steht 2roteı ‚hat
daran gearbeitet‘ oder £roinoe ‚hat hergestellt‘; apxırextav ’Aubvrng Eteoxebalev (‚war
mit der Herstellung beschäftigt‘), 80x d& &veXelpdn xal röre un Enereitohn, Uorepov Ed-
gpavap Apyırentwv Eneonedaoev (356/55a) IG? II/III 1612, 206 ff. Der Unterschied ist
der gleiche zwischen etymologisch verschiedenen Imperfekta und Aoristen: Av rore
Onoedg Ex Kpnrng Es yovvov ’Admvaav iepaav Aye uev (Ariadne, mit der er zwar unter-
wegs war) obd’° Anöynto' apog dE iv "Aprenıs Exta A 324, ’Admvaloı Ereiylodnoav xal
Tara nareoneudlovro Thuk. I 93, 8;1 oft eye ‚er führte aus‘ - eine ‚er tat die Äußerung‘.?
Der Zusammenhang gibt an solchen Stellen dem Ipf. die längere Zeitdauer; daß dies
nicht im Wesen der Form liegt, zeigen z. B. ua 8° öxa dutnpncoov redtoro B 785.
2. Im ältesten Indischen werden nicht nur Zustände und unvollendete Geschehnisse,
sondern auch vollendete Ereignisse der Vergangenheit überwiegend im Imperfekt
erzählt; der Seher und Sänger sieht sie nicht vollendet, sondern wie sie sich vollenden.
80 enthält ein bekannter Indrahymnus, RV II 12, in den ersten 12 Strophen, die des
Gottes Ruhmestaten in Relativsätzen erzählen (z. B. ‚Der die schwankende Erde fe-
stigte usw., der, ihr Leute, ist Indra‘ Str. 2), 10 solche Imperfekta gegenüber 7 Perfekta
und 2 Aoristen.? Auch im Griechischen schildert das Imperfekt nicht nur vergangene
Zustände, sondern es läßt auch selbst rein sachlich vollendete Vorgänge oder Hand-
tungen in der Vergangenheit anschaulich verlaufen; aber von Anfang an wird für voll-
ı Mutzbauer, Temp. 1, 9f. 20 Fußn.1, Debrunner?$329; über pn - eineSvens-
erörtert den starken Tempuswechsel bei son a.a.0.120-23.
Thuk. III 15,.15.49, 15 Xen. hell’IV 4,1 ® Debrunner, A Volume of Eastern and
im gleichen Sinn. Indian Studies (Festschr. F.W.Thomas).
2 Vgl. Sedgwick a.a.O. 119f.; Blaß- Bombay 1939, 711.
4. Aspekt und Tempus, c) Indikative. 8) Imperfekt 277
endete Ereignisse häufig der Indikativ des Aorists gebraucht, der lediglich die fertige
Tatsache hinstellt, oft in rascher Folge, gewissermaßen Schlag auf Schlag (z. B. A 43211.
txovro, oreiAavro, Yeoav, neAaoav, Trpogpeooav, EBadov, Zönoav). Die im ältesten Indischen
herrschende Gebrauchsweise des Ind. Aor. von der unmittelbaren Vergangenheit ist im
Griechischen besonders aus der Tragödie zu belegen. Am Ende von Il. H folgen sich
nach döxev 471 ff. schildernd olvilovro, ridevro, dxtvuvro, undero, Tolg dE yAwmpüv deog
fipsı (kam über einen nach dem andern), x&ov (darauf ob8& rıc rim, xorunoavr”, EXovro)
oder am Ende des x der Od. nach ypnös dneßn 495 fl. Toav, dupexeovro nal hondlovr’,
xUveov, röyv d& yAuxdg Iepog fpet, ylvooxe. In der Schilderung von Xenophons Tempelgut
in Skillus (an. V 3, 7-12) steht das Geographische im Präsens, die Beschreibung des
Tempels im Perfekt (eixaoraı, Zoıxev, Esrnxe), die Schilderung der Festgebräuche, die
schon der Vergangenheit angehörten, im Imperfekt (roleı, uereiyov, rapelye, ZrroLoövro,
ouvednpwv, NAloxero); nur zwei einmalige Tatsachen stehen im Aorist (£roinoe d& xal
Bapöv, &Aoog Auspov devöpwv Epurebdn). In der Erzählung sind Imperfekt und Aorist
gewöhnlich stärker gemischt, z. B. E 364 ff. & p4ro, düxe, fi 8’ &; dtippov Eßauvev (die ver-
wundete Aphrodite gelangte mühsam zum Wagensitz), r&p d£ ol "Ipız EBauve, Avia Adlero,
Haortıdev 8’ EAdav, rereodmv, ixovro, Zornos, BdXev, H 8° &v yobvaoı ninte Auwvng (man soll
sich vorstellen, wie A. mühsam zum Schoß der Mutter ihre Zuflucht nimmt), &yxds
&iaLero, formelhaft xeıpt re uıv narspekev Eros 7’ Epat’ Ex 7’ dvöuale oder & 11 ff. öoor
pbyov, olxoı Eoav, Epuxe, Öte... NAdE, To ol EnexAiWwoxvro, rrepuytevog hev, &Ataıpov, LEvexıvev,
uetexiade, Sedalaraı (in Parenthese), reprero, Hoxv, Apxe, uyYHoaro, töv... Exrrav’, nernbö«.
Unter besondern Bedingungen ist die Wahlfreiheit erwünscht: B 41-47 ist eine aoristische
Stelle (Eypero usw.; B&Aero Eipog 45, aber das Ipf. Zvöuve 42 ist nötig und zieht auch B&A-
Aeto päpog A3 nach sich). Vgl. Delbrück, SF 4, 103 ff. Vergl. Synt. 2, 268f. 272-75;
Krüger $ 53, 2; Kühner-Gerth 1, 143; Hultsch (o. S.269) 13, 5 ff.; Schlachter
(0. 8. 248) passim; OÖ. Jespersen, Oversigt over d. K.d. vidensk. sellsk. forh. 1904, 403
(bei Svensson, [s.o. S.247] 115; vgl. 119) parallelisiert den stilistischen Wert des Im-
perfekts und Aorists mit lento und allegro. Vgl. auch ‘The aorist appeals more to the
intellect, the imperfect more to the eye’ Gildersleeve, AmJournofPhil. 23, 250.

3. Ein inchoatives (inzeptives, ingressives) Imperfekt anzusetzen sehe ich keinen


Grund. Allerdings kann man an Stellen wie yyaunv 8° Zrowoövro Thuk. II 2, 4 (Edöxeı 3, 3,
Ex@pouv 3, 4) mit ‚beginnen‘ übersetzen; vgl. auch rept de dexaryv... mapexpouce xal
Tray Tax xarevöeı. Zieyov de Hippocr. epid. 3, 1, 6 (I 220, 14 ff. Kühl.) (vgl. od xarüg
Avedepuaivovro xal rrAALv Xarevbeov xal Steieyovro ebd. 3, 6 = I 227, 9f. Kühl.) u.ö,.,
xal dpfixev würhv 6 muperög, xal dinxöver abrois Mc.1, 31, xal eb9EnG dvsorn TO Hop&orov xal
repiendrei 5, 42. Aber es genügen die Übersetzungen ‚sie waren schon dabei zu über-
legen‘, ‚sie kamen schon zur Ansicht‘, ‚sie waren schon im Aufbruch‘ usw.; man könnte
aber von einem stilistisch prägnanten Gebrauch des gewöhnlichen Imperfekts reden;
vgl. dazu noch die stativen &MX’ aörag drroßkvres Exeineda vndg ämavres ‚kaum hatten wir
das Schiff verlassen, schliefen wir schon alle‘ v 281, xat aörix« Bon Av Thuk. III 22, 4.
‚Inchoative‘ (usw.) Imperfekta nehmen an solchen Stellen an Steup zu Thukydides,
Hultsch (o. S. 269) 13, 61-98; Hillesum (o. 8.276) 26. 77 ff.; Meltzer, IF 12, 348 ff.;
F. Hartmann, KZ 49, ff. 30 f. 42. 63; Svensson (s. 0. 9.247) 81-85. Ebensowenig
konnte ich mich von einem besondern konstatierenden Ipf. überzeugen (vgl. Mahlow
KZ 26, 574; Svensson a.a. 0. 107-12).
4. Man hat längst beobachtet, daß verba dicendi im engern und weitern Sinne (A£yeıv,
xerederv, Zpwräv, reideıv), aber auch reureıv oft im Imperfekt stehen, wo modernes
Sprachgefühl den Aorist erwarten würde; Nägelsbach, Anmerkungen zur Ilias,
1834, Exc. X S. 249-55, sprach von Imperfekta ‚nachhaltiger Wirkung‘, Blaß, RhM.
44, 406 ff., betonte, daß es sich um Verba handle, die ihr Ziel und ihre Vollendung in
dem Tun eines andern haben; Svensson a.a. O. 1-77 vereinigt die beiden Anschauun-
gen; er stellt auch fest, daß der Gebrauch nicht nur attisch war, sondern auch schon
homerisch und ionisch und noch der Koine angehört (vgl. Blaß-Debrunner’ $ 328;
Mayser, Pap. Il 1, 135). Vgl.auch Mutzbauer, Temp. 1, 1-3 (mit älterer Lit.; S.3 über
Wechsel der Lesarten zwischen Ipf. und Aor. bei Homer); F. Hartmann, K248, 39 ff.;
Rodenbusch, IF 21, 129. Ablehnend: Meltzer, BuJb. 159, 351 f.; iterative Bedeu-
278 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

tung des Impf. von reideıv nimmt Hermann, Gl. 10, 130-34 an; vgl. auch u. 6 über
obx Erreıdov.
Beispiele: &G &par’, ol 8° &pa navreg Ermyveov, &G &xkievev W' 539, oi nev "EAAnves mavreg
zdv "Opnpov Erievov orepavodv, 6 d& Baawedg Ilavnöng Ereievoev xıı. Certamen Hom. et
Hes. 169, &deöunv abrod Zpödıa nor Sodvau, 6 8°... Epaoxev (ablehnend) Lys. 12, 11 (aber
nach 2den9noav Thuk. I 27, 2 und dendevrwv Hdt. VIII 40 wird die Bitte sofort erfüllt),
z&c vadc ol Auxedauuövior drehrouv, wadarep Euvexerto Thuk. IV 23, 1, &; par’ "Admvaln,
7ö d& optvag &ppovi neidev A 104, Hpmra EXenuoobvnv Aaßeiv Acta ap. 3, 3 (aber Apwrnoav
adröv Emiuelvan hutpas rıyag 10, 48), navrav obv robrav EyaAnuara Eyovres ol Koplvdtor
Ereurov &; rhv Ertdauvov Konevor hy @perlav Thuk. I 26, 1, &5 Acrpoüg Erreurov Abaıv Tıv&
aimmoöpevor Hdt. VI 139.1
5. Eine iterative oder gewohnheitsmäßige Handlung (seltener ein solcher Vorgang)
im Ind. Präs. kann durch Ipf. oder Ind. Aor. in die Vergangenheit versetzt werden.?
Beim Aor., der auch hier den Abschluß betont, wird das iterative Moment, das sich
aus dem Zusammenhang ergibt, gewöhnlich auch im Zeitadverb verdeutlicht: ög alel
’Axıada xıynoato xüu.x höoro xal Axılmpov Ebvra D263, roAAdxı yap eo TaTpüg Evi neydpoLoLv
&rovox euyonevng A 396, Önoodxız de Emexeipnoav alpeiodaı obs BeAtioroug, 00 auvnveyxev
abroic, EAN Evrög öAlyou xpovou 6 SNuog &dobdeuoev [Xen.] rep. Ath. 3, 11. Ohne weitere
Verdeutlichung kann das aoristische Iterativ auf -oxov stehen, z. B. öv 8’ ad dhuou
7’ &vdpa idoı Boowvra T’ Epebpor, TöVv onAnrpw &idoaoxe Öuoninouone re nöd B 198, de dE
rıs eineoxev B 271 u.ö. (doch auch noMAdxı d6oxov AAnrn 7 76); vom aoristischen -oxov
hebt sich das imperfektische ab: uaXıora dE nıv pilesoxev I 388, fex ev ydp pebysoxev
‚leicht war er flüchtig‘ P 46+ (aber od uev ydp rı pbyemne..... xvadadov ‚kein Wild pflegte
zu entkommen‘ p 316), loraoy’ &&elng ‚pflegte am Aufstellen der Beile zu sein‘ x 574
(aber or&oxe ‚pflegte hinzutreten‘ I' 217 2 160), oörog (noraudc) Trpörepov uEv kpdeoxe
t&s x&pas Hdt. III 117, Aulsoxe Av nal ddup£oxero' roreloa d& alel Twbrd roüro... 119.
Beides nebeneinander: or&oxev... ..ldsoxe... (Evaua...) Exzoxev I'217 ff. Auch döoxev...
orp&baoxov in der Schildbeschreibung 3 546 ist iterativ (önöre... ixotaro 5441).
Wie das Imperfekt aus der nur infektiven Bedeutung in iterative übergeht, zeigt z. B.
rpoxaAtlero navrag dploroug I’ 19 (vorher oi S’öre dn oyedöv Zoav... Tpwatv uev rpoud-
xılev ’ArtEavöpog 15 f.). Dabei tritt gerne die Bedeutung der Nichtvollendung hinter
die Bedeutung der Wiederholung zurück, so daß das iterative Imperfekt auch steht, wo
die aus verschiedenen Akten bestehende oder als Ganzes wiederholte Handlung sachlich
T
zu einem Abschluß kommt: n&p d£ Lwornp xeito ravaloios, & H° 6 yepaıöz Lmvvud”, 6T’ &s
röAeuov pdeiohvopa Iopnocoıro K 78 (aber Cacaro 53 181 einmalig), Alxag uiv y&p raic
yuuvoraudicis robg Errıönuoüvras Ev Anxedalnovı Eevoug Edeinvile, Iwxpdrmg dE dd avros
rod Blov TA Exnvrod danavav X neyıora r&vrag vos BovAouevoug water" Beirtioug Yip roL@v
Tolg ovyyıyvoutvoug Arereeursv Xen. comm.]I 2, 61. Dabei können Ipf. und Aor. in den
gewöhnlichen Bedeutungen in einer geraden Reihe stehen (z. B. xat ray uEv wartdnxev...
unenp 8° Ev xiorn Erider mevoeine’ EIwWsHv ravrolmv, ev 8° öde ide GC 75 ff.); es kann aber
auch das Imperfekt ausdrücken, daß die vorhergehende aoristische Handlung von der
gleichen oder einer andern Person wiederholt wird: ("Exrop) Soxe Eipog... Alac d&
Coornpa St8ou H 303 ff., ds np&rov Mlvwa rexe... Mivag 8° ad rexed” vlov... Acsvxadlov
8° Zu’ Erixte N 450 ff. (doch vgl. 0.8.276, 1), ’Adnvaioı roAunoavres &viemoav abrolg (die
Perser) .... xai röre (unter Xerxes) &vixwv ol Au£repor rpöyovoL Tobg Tob Twv Trpoyövoug Xen.
an. III 2,13 (oder ‚sie waren Sieger‘? vgl.0.1,278,1); vgl. (auch zum folgenden) F. Hart-
mann, KZ 49, 38-47. Dabei kann weiter Zahl und Art der Subjekte zur Verbal-
form in ein Verhältnis treten: das Subjekt des Imperfekts ist ein nur annähernd be-
stimmter Plural, das des Aorists ein genau bestimmter Plural oder ein Singular; vgl.
Er de nal abrol Batvov... &x 88 Xpuonis wnös Bf) A 437 ff. (vorher Aoriste, auch trans.
Bhoxv 438),? Erreßondouv navres, Gore xal ol Zoyaror... Bayınig al Kdıng EBondncav
Thuk. III 96, 3; in Hippokrates’ Epidemien heißt ‚er starb‘ immer &rtdave, aber ‚sie
1 Anders nuvdavöunv ’Idkung ye ‚wenig- 21-28 (8. 25 zu -oxov).
stens gehört habe ich dann und wann von ® Dazu genauer F. Hartmann, KZ 48,
I.‘ v 256 (‚ich erfuhr durch Hinhören‘ Ro- 18-20. Anders über ßxivov A 437 Debrun-
denbusch, IF 21, 120). ner, IF 39, 202 ff.
2 Vgl. auch Mutzbauer, Tempusl. 1, 81.
4.Aspekt und Tempus. c) Indikative. ß) Imperfekt 279
starben‘ unterschiedlich &9vnoxov und antdavov, z. B. ol mAeloror Steoclovro, oAtyoı dE
ıveg &dvnoxov... mAeloug KmaAAuvro... (3 Genannte) &rdavov Hippocr. epid.1, 14
(1191, 15 Kühl.), vgl. röv ’Iv8av ol uev rag oixiag Everiunpaoav nal ev abraic Eyxataraußa-
vöu.evoL KrrEdvnoxov, ol TroAAol SE naxönevor abräv. dmedavov BL ol rrkvres dc TEVTAXLOXLALOUG
Arr. an. VI 7, 6; bei Blaß-Debrunner? $ 329 Eieyov oöv ol Ioudator..... rıv&c d& 2E
adrav einav Joh. 11, 36 f., &£ioravro 88 nravres nal dinropodvro.... &ieyov... oradelg d&
6 Ilerpog.... Enüpev nv pgwovnv Act. 2, 12 ff.
Numerus- und Tempusunterschied kehren in gleicher Weise zwischen Ptz. Aor. und
Ptz. Präs. wieder: &xrAouv roreitaı Aardav rhv guraxnv Thuk. I 65, 1 gegenüber dr wu
rorövrar Ermioug abrödev Auvdavovres III 51, 2 (vgl. navo ypnorobs tüv roAıröv EvAau-
Bavovres xaredouv VI 53, 2), narareivag Ep röv &dıxov Biov Emauvöv Plat. civ. 358d gegen-
über räv rroreiv ouvreivou£voug ebd. 504d, in delphischen Freilassungsurkunden (IIa-Ip)
oft 5 raparuyav xüpıog Eotw, aber oi naparuyxdvovres xUpıor Zorwoav (daran wurde der
Unterschied beobachtet von Jacobsthal [o. S. 248] 59 ff.). Vgl. auch Wackernagel,
Synt. 1, 173f.; Hermann, IF 45, 225 f.; Svensson (s. 0. 8.247) 119f.; W.B. Sedg-
wick, Some uses of the imperfect in Greek. Class. Quart. 34 (1940), 118-22.
6. Das negierte Imperfekt der Nichtvollendung und bes. auch der Iteration kann
eine besonders starke Verneinung des Verbalinhalts bewirken (im Deutschen ‚nicht wol-
len‘, bei Handlungen, deren Ausführung nicht allein vom Subjekt abhängt, ‚nicht können‘).
Vgl. z. B. lövreg 82 oi Aödoyxoı nv iphv 680v did Doaxewv re xal Boiwrüv Yıoav' aut opeas
@G obdelg Exdiee, Extpenovraı xtA. (‚als wieder und wieder niemand Anstalten traf, sie
einzuladen‘) Hdt. VI 34, &g oi oüdelg obdev Önexpivero IX 49, & ümedeEato obx Erreräier
Thuk. II 95, 2, Zrel... oöx &vravnyovro VIII 80, 1, &g rpopnv Te ohdelg &dLdov 99, 1, ac
obx EAuußave Thv röıv ‚weil ertrotz wiederholter Versuche die Stadt nicht nehmen konnte‘
20, 2, uıo9ov uev obx Eöldou 6 ’Avadtßıos Xen. an. VII 1, 7 (vorher Önıoxveito nLodopop&v
Zosodaı 3, nachher uıododornoe. 13), auf den Heroldsruf rapyeı 8° obdels. oMdxız d&
ToD xNpuxog Epwrivrog obdEv uAANovV dviorar’ obdelz (‚schickte sich immer wieder niemand
an aufzustehen‘) Dem. 18, 170, ECyrouv xarı tod ’Inood kapruplav... xal 00x NÜpLoxov
(‚und konnten immer wieder nicht finden‘) Me. 14, 55; mit Zeitadverb obx &red&xovro
6 npörtov Thuk. III 3, 1, ’Arxıßıköng. ... dneßaıve nev oUx ebdÜG, Poßouuevog Tolg &Exdpouz
Xen. hell. I 4, 18. Dazu gehören auch hom. &AX’ oBd’ &g tod Yuudv Evi orndeocıv ErsiYov
I 587 u. ä., od y&p rw Enetdero dv narep’ elvaı nn 192, &G TTOAA Trpög aurHV Aeyav o0x Ereide
Hdt. II 1218, od rw Adye xX6Aoro A 224; später wird regelmäßig obx Zreıde gegenüber
Ereroe gesagt; vgl. über Homer ausführlich Hermann, Gl. 10, 129-36 (mit slaw. und
armen. Parallelen); im übrigen s. die hier und bei Svensson a.a. ©. 103-07 genannte
Lit. sowie Jacobsohn, IF 51, 311f., und Vendryes, BSL 42, 11 f. So noch neugrie-
chisch: 82v &veyvapıle ‚er konnte (trotz allen Bemühungen) nicht erkennen‘, d&v röv
&pnve v& ur u&oa ‚sie wollte ihn nicht eintreten lassen‘; vgl. Thumb, Handb. ngr. V.?
$ 188, 2
7. Naturgegebene, geographische, ethnologische u.ä. Tatbestände, die an keine Zeit
gebunden sind oder doch von der Vergangenheit in die Gegenwart des Sprechenden
hineinreichen, werden in der Erzählung gewöhnlich als vergangen gesehen, wenn sie mit
einem Vorgang der Vergangenheit in Verbindung stehen (attractio temporis), z. B.
(Zebc) rag ev (venc) Konrn Entiaooev, hxı Ködwveg Zvarov (wohnen) ...&orı dE tig...
reron y 292 f. (Nestor erzählt die Rückkehr der Atriden), Erdevoov eig Alydg moranovg .. .
duetye 8° 6 "EMNorovrog rabrn oradloug bg nevrexaldex« Xen. hell. II 1, 21, dpixovro Ent
zdv rorauöv, ds Kpıfe (scheidet) rrv röv Maxpavwv xupav nal rhv ray Zxudıvöv an. IV
8, 1, iyIbwv, odg ol Züpıor Yeobg Zvöuılov (für G. halten) I 4, 9, &p’ ob röde Av (ist) TO dev-
dpov, 2p’ önep Ayes Aus; Plat. Phaedr. 230a, wechselnd mit Präs.: &reixe (nur cod. C
drtyeı) 88 EEhnovra oradloug xal Eorı xarapaves Thuk. I 63, 2, 6 olyAos dbvaraı ETT&
SBorods xal Aumwßerrov "Arrıxoös, 7 dE xanidn bo xolvinas ’Arrızag Eympen Xen. an.l
5, 6, aber VI 4, 1-6 steht eine längere Beschreibung in Präsentia zwischen dem
erzählenden nöAlXovro 1 und dem abschließenden 5 utv xapaı Av rorabm 7. Vgl. ın
fines Ambianorum pervenit ... eorum fines Nervii attingebant Caes. B. G. IT 15, 21.
Ähnlich mit berichtigendem &pa: obx &pa ndvra vonoves obde dlxaıoL hoav Daınawv
Ayhropes ‚waren, wie ich glaubte, und sind‘ v 209f., öpa' ic &p’ hv (‚wer ist's, von
dem der Späher berichtet hat?‘), mod valcı; Soph. OC 117, dv Av Löng dyavanrovra
280 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

wEMovrax drodaveioden.... ode &p’ Av PiRöoopos, AA rız pirooauarog Plat. Phaed. 68b
(vgl. quae erant prudentiae propria, suo loco dicta sunt Cic. de off.1, 143). Über Ahn-
liches im Deutschen vgl. W. Horn, Archiv f. d. Stud. der n. Sprachen-180 (1942), 113
(z. B. was bekamen Sie? für was bestellten Sie? und was bekommen Sie? dazu Debrun-
ner, Museum Helveticum 1, 46). Die andere Seite kommt zum Recht bei n&pog mit
Präs.oder Perf. (0.8.2731f.,5 u. 8.287,1). In Botenmeldungen wird durch Ipf. oder Aor.
auf die Zeit des Auftrages Bezuggenommen. Aıdg de ror. &yyerög elur.. . Iapfäxt 0° Eneieuoe
xıı. B 26 ff. (im Auftrag steht 9. & x&Aeve 11), levau 0’ &x&devov ol orparnyol Tnwepov Ari-
stoph. Ach. 1073; die Vergangenheitstempora stehen auch, wenn an die Stelle des
Boten der Brief tritt: wer’ ’ApraßdLov (dem Überbringer des Briefs) &vdpds dyadoü, 5v
co Ereuda, npäoce Yapoav xal r& Zu ol rk od Thuk. I 129, 3, Mvnotepyog Eneotere (‚hat
[dem Überbringer] aufgetragen‘, ‚läßt sagen‘) roig olxoı xalpev.... xal Epuoxe xıı. Wit-
kowski, Epist. priv. Graecae? (Leipzig 1911) Appendix Nr.1 (IVa), Pap. Formel
dylaıvov 82 xal abrös, ferner Zypaıba u.a. (Gildersleeve, Synt. $ 297; Mayser, Pap. II
1, 138 f. 143. [Perf. 183f. 204, Plusqu. 209f.]; Blaß-Debrunner’ $ 334 nebst An-
hang); seltener ist in solchen Fällen das Präs., z. B. Pap. dyıatvo d& xal abrög. Vgl. Ros-
cius orabat (‚läßt dich bitten‘) sibi adesses Hor. serm. II 6, 35, nactus eram, cui darem
Cic. ad fam. XVI 6, 1 u. dgl. Siehe auch u. S. 281, 3. Dagegen ist das Imperfekt,
das im Dialog auf eine frühere Erörterung Bezug nimmt, nicht durch das Präsens er-
setzbar: Außnoöucda, 8 ta uev Sina Beiriov Eyiyvero (‚was nach dem Ergebnis einer
früheren Erörterung besser ist‘ ß. ylyveodaı ZA&yero), T® d2 Aölnw ArwAAuro, Plat. Crit.
47d, obx &Avorr&ieı Cnv (in der frühern Erörterung) Plat. civ. 407a u.ä. Vgl. auch Küh-
ner-Gerth 1A, 145£.
8. Etwas Beabsichtigtes, aber nicht Geschehenes kann im Geiste als in der Ver-
gangenheit verlaufend vorgestellt werden: 25 2uoÖ 7’ oBx dcr ZYynoxesg (‚und dich sah
ich im Geiste ohne Recht durch meine Hand dem Tod entgegengehen‘) Eur. Ion 1501
(Ion zu Kreusa als Antwort auf deren Worte Ev pößw xaradsdeio« aav buxav areßadov,
texvov’ Exteiva 0’ &xovc” ‚im Geiste hatte ich dein Leben verloren; dich wider Willen ge-
tötet‘; Kr. hatte sogar Ion Gift reichen zu lassen versucht).
9. Über das Imp. mit Modalpartikel s. u. 8. 347, 2; 348, 1. 2; 349, 2; 350,1; 351, 4.
y) Der Indikativ des Aorists!
Der Indikativ des Aorists versetzt den konfektiven Aoriststamm, über
dessen verschiedene Schattierungen (faktiv, metaptotisch) o. S. 260 zu ver-
gleichen ist, in die Vergangenheit. Gegenüber dem persönlicheren und ein-
drücklicheren Imperfekt wirkt der Ind. Aor. sachlich und trocken, aber
auch scharf und rasch gegenüber dem unentschiedenen und verweilenden
Zug des Imperfekts, bes. in der Häufung; stilistisch drängt der Ind. Aor.
das Imperfekt teilweise zurück, ohne je damit gleichwertig zu werden (Nä-
heres o. S. 275). Die Vergangenheit, die der Ind. Aor. ausdrückt, liegt ge-
wöhnlich mehr oder weniger weit zurück, was durch Zeitangaben genauer
gesagt sein kann. Dies gilt auch für nur im Geiste Geschehenes (s. u. 2). Eine
besonders alte Anwendung des (im eig. Sinne konfektiven) Ind. Aor. geht
jedoch auf die unmittelbare Vergangenheit, die sich mit der Gegenwart (oder
Zukunft) des Sprechenden berührt (s. u. 4).? Dieser Gebrauch, der auf den
Indikativ beschränkt ist, wird verschiedentlich literarisch ausgewertet (so
für typische Situationen, Gleichnisse, Sentenzen; s. u. 5-9). Das Augment
ist hier überall auch im Epos fest, obschon das Sprachgefühl diese Ind. Aor.
ı Vgl. die Lit. o. 8.276; dazu Herm. Fälle des zeitlosen Aor.).
Schmidt, Der griech. Aorist in seinem 2 Der Gebrauch für die unmittelbare Ver-
Verhältnis zu den übrigen Zeitformen dar- gangenheit bildet die Vorstufe für den Ge-
gestellt. Halle1845;J.Humbert,L’aoriste brauch für eine beliebige Vergangenheit,
indicatif rend-il necessairement le passe? nicht umgekehrt diese für jene; s. Herbig,
Mel. Radet (Bordeaux 1940) 187-91 (über IF 6, 263.
4. Aspekt und Tempus. c) Indikative.‘ß) Imperfekt. y) Aorist 281
präsentisch faßte, was sich daraus ergibt, daß ihnen nur konjunktivische
(nicht optativische) Nebensätze folgen können; zunächst nur in Haupt-
sätzen gebraucht, gelangen diese Ind. Aor. literarisch auch in Nebensätze.
Zur Erklärung der Gebrauchsweisen der unmittelbaren Vergangenheit s.
u. 10; hier sei nur noch darauf hingewiesen, daß die ursprünglichste unter
ihnen (s. u. 4) auf die 1. und 2. Pers. beschränkt ist, während in allen übri-
gen Anwendungen des Ind. Aor. ein Personenunterschied nicht besteht und
tatsächlich die 3. Pers. überwiegt. Bis ins Neugriechische sind der konfektive
und faktive Gebrauch (s. u. 1) und der für die unmittelbare Vergangenheit
schlechthin (s. u. 4), vereinzelt der futurische (s. u. 5), lebendig geblieben;
der Ind. Aor. in Sentenzen u.ä. (s. u. 9) ist noch mittelgriechisch.
1. Beispiele für die geläufigen Anwendungen des Ind. Aor. sind schon bei der Behand-
lung des Aoriststammes und des Imperfekts gegeben; s. 0. S. 258 ff.; über den faktiven
und erzählenden Gebrauch anderer indogermanischer Sprachen s. Brugmann, Grundr.2
II 3, 759-64. Von Beginn der Überlieferung stehen diese Anwendungen auch in Neben-
sätzen (Relativ-, Temporal-, Kausal-, Vergleichssätzen). Für den ‚faktiven‘ Gebrauch des
Ind. (und Inf.) Aor. vgl. z. B. noch rög &Y&Xeız &ıov Yeivau rrövov 78° dr&Xeorov, ldpi 9”, dv
löpwox uöya A 27 (Selbstbericht), aveypayav roi öpıorat Del.?62, 8 (Ende IV, Herakleia),
ovveuerpnoaxues de Ap&duevor do To dvröum ebd. 11, nur beim faktiven Gebrauch ist An-
gabe der Zeitdauer möglich: &ßiwo«av xpövov Ertl morAöv Hdt.II133, 2y&vero Mesonvn Aoxpöv
rıva xpövov Thuk. V 5, 1, xpövov, öoov Exaorog abrüv Ap&ev IG? II/III 1635, 5 (375/42). Wie
das Perfekt (S. 287,1), so kann auch der ‚faktive‘ Aorist als ‚komplexiver‘ eine Reihe von
gleichartigen Handlungen zusammenfassen,!z. B. 85 u&Aa od mAKyxdn & 2, nord yap
ErAnv 9 182, ob yap rw roloug ldov dvepag A 262 (vgl. Hermann, IF 45, 224). Über den
iterativen Gebrauch des Ind. Aor. und das aoristische Iterativ auf -oxov S. 0.
S. 278, 5. Eine Bedeutung des Plötzlichen, Rapiden, die Barone? vermutet (s. dazu
Meltzer, BuJb. 159, 338), ergibt sich nur im Zusammenhang, bes. bei Häufung (vgl.
0.8.280, y). Alle Anwendungen sind noch neugriechisch, z. B. Zresav 7& Aouobdıa ‚die
Blüten fielen ab‘, 7pe%e ‚er kam‘, Zpepe ‚er trug hin‘, dpp&ornoe ‚er wurde krank‘, yı& wıav
&vordı novaxı Erpayobönce T’Anmdövı ‚nrır einen Frühling hindurch sang die Nachtigall‘,
s. Thumb, Hdb. ngr. V.? 116 f.; TZ&pröavog, No. 194 f.
2. Entsprechend dem Imperfekt (o. S. 280, 8), von nur im Geiste Geschehenem: &xreıva
o’ övra roA&urov Sönoig Euois ‚im Geiste tötete ich dich (nicht ‚ich wollte dich getötet
haben‘) Eur. Ion 1291 (eine zweite Stelle o. 8.280, 8); im Ptz.: Menelaos dtxaux yap
tövd” ebruyeiv xreivavrd we; (‚indem er mich im Geiste mordete‘; tatsächlich hatte Aias
in der hinges:hlachteten Herde die Griechenhelden zu morden geglaubt); Teukr. xret-
vavra, dewvöv y’ elnag ei xal Ic Yavav Soph. Ai. 1126 °.; vgl. auch rp£uouox, un... nar-
Yayn nreivaoa obs ob xp #taveivEur. Andr. 810 ‚fürchtend, daß sie als (freilich tatsächlich
verhinderte) Mörderin sterben müsse‘. Aber an Stellen wie &xeivog Lüv uev Yuiv nareiırre
Tv obolav, drrodavev d& xıvöuvederv rrepl abrhs nenolmxe Isae. 1, 1 und ähnlichen bei Küh-
ner-Gerth 1, 167 liegt eine summarische Ausdrucksweise vor (‚er hinterließ‘ = ‚er ver-
machte‘). Vgl. zur Auffassung auch Herbig, IF 6, 204 ff.
3. In Botschaften und Briefen kann sich der Absender auf den zeitlichen Standpunkt
des Empfängers versetzen; vgl. 0. $.280, 7. Doch ist dieser Gebrauch im Verhältnis zum
Lateinischen selten. Vgl.H.D. Naylor, Class. Rev. 18 (1904), 206 [.; Ti&priavog,
No. 196 (Zypaıdba, Eoteia).
4. Von etwas tatsächlich eben Geschehenem, das in neuern Sprachen als gegenwärtig
gefaßt und durch Perf. oder Präs. bezeichnet wird, steht der Ind. Aor. und zwar nur in
konfektiver Bedeutung im eigentlichen Sinne (nicht in ‚faktiver‘) oft im Gespräch,
gerne mit Zeitbestimmung (&prı, v£ov, vöv), nur im Hauptsatz (auch als Frage). Die un-
mittelbare Vergangenheit ist bes. deutlich bei der 2. Pers., so 2Brayaz u’, Exdepye ‚du
ı Nach Jacobsohn, IF 51, 310f. ist der ?M. Barone, Sull’ uso dell’ aoristo nel
faktive Aorist älter als der komplexive. Ilept fg dvrıdöceog di Isocrate. Rom 1907.
282 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

schadest mir‘ (oder ‚hast mir geschadet‘) (Achill zu Apollon, der ihn in der Gestalt Age-
nors von Troia weggelockt hatte) X 15 (nachher &v94&de vöv rp&ibag Amd reiyeog... vOV...
dpelieo urA.), &ANolög wor, Eeive, pdvng veov ne napordev m 181, mög zoür’ &Ie&ac; ‚wie meinst
du das? (oder ‚wie hast du es gemeint?‘), od xdrod” önwg Atyeıs Soph. Ai. 270. Viel
häufiger ist unmittelbare triebhafte oder geistige Stellungnahme zu einem Geschehnis
in der 1. Pers., wobei eine scharfe Grenze zwischen Vergangenheit und Gegenwart nicht
möglich ist (z. B. im Deutschen kann hier nur ein Präsens, auch eines Hilfsverbes,
stehen); so von einer Affektäußerung, die beim Sprecher ausgelöst wird: n0®%nv (ich
freue mich) nartpx röv &udv edAoyovr« oe Soph. Phil. 1314, ExAxuox (‚ich weine, muß
[wirklich] weinen‘) r68e »Abov Eros Eur. suppl. 1161 (xaraxrıpa IA 469, Suo&’ El. 248),
hodmv Aneiaic, &y&iaca (‚lache, muß [wirklich] lachen‘) Yoroxourixız «TA. Aristoph. eq.
696, &rerruoa ‚ich spucke (im Geiste) aus; pfuil‘ Eur. Hec. 1276 u. ö., Sprichwort &gu-
yov xaxdv, nöpov &usıvov Dem.18, 259; von Zustimmung oder Ablehnung in Worten:
Hektor zu Glaukos # 7’ &pdunv o& repl pp£vas Zunevan mv... vöv dE geu @voodumv (‚muß
ich dich tadeln‘) n&yxv ppevas, olov Zeıres P 173, ol ’y& Zuvfixa (‚ich verstehe‘) roörog
E alvıyudrov Aesch. Cho. 887 (vgl. auch Soph. El. 1479. Eur. El. 644), &de&dunv 76
6n9&v ‚ich bin einverstanden‘ Soph. EI. 668, &rhveo’ £pyov Soph. Ai. 536, (zum Mord an
Thoas kann ich, Iphigenie, nicht meine Zustimmung geben), rd d& np69uuov Yveox ‚aber
deinen Mut muß ich loben‘ Eur. IT 1023;1 freier von Verba des Sagens: &r&uoo’ &yvöv
Zmvög Öblorov o&ßas Soph. Phil. 1289, o& rHv oxudpwnöv xal rröoeı Yuuovuevnv Mnderav
elrov (‚ich befehle dir‘) r708e yfs Zw rep&v Eur. Med. 272. Mehr Beispiele für die erste
Person bei Kühner-Gerth 1, 163-65. Vorwiegend im Drama belegt,? ist diese Ge-
brauchsweise doch alt und volkstümlich (und wohl gerade deshalb bei Homer selten;
im RV ist sie der weitaus überwiegende Aoristgebrauch gegenüber dem erzählenden und
zeitlosen (z. B. astösı ‚ich lobe‘ zu Anfang eines Liedes; auch in der 3. Pers., oft mit adyd,
nü, u jetzt‘), in der altindischen Prosa steht der Aorist bes. im Gespräch, aber mit Be-
tonung des Selbsterlebten; vgl. Delbrück, SF 2, 6. 86 ff. 128f. 131; 5, 280 ff., auch
zum Griechischen Delbrück, SF 4,107 £., Vergl. Synt. 2, 278 ff.; Mutzbauer, Temp. 1,
46f.; Rodenbusch, IF 21,137; Brugmann, Grundr.? II 3, 764 f.; Debrunner, IF48,
10-13. Der Gebrauch ist auch awestisch (selten), altrussisch und noch serbisch(vgl. auch
Vondräk, Vergl. slav. Gr.? 2, 390) und neugriechisch, z. B. p9&oayue ‚wir sind angelangt,
an Ort und Stelle‘ (wie altruss. pridochoms und ai. dgäm ‚ich bin da‘), reiv«o« ‚ich habe
Hunger‘, &xouoss; ‚hörst du?‘; s. Thumb, Hdb. ngr. V.2 117; Tlaprlavos, No. 195 f.
5. Ähnlich bezeichnet der Ind. Aor. ein einmalig gedachtes Ereignis als unmittel-
bare, sozusagen gleichzeitige Folge eines anderen, als künftig vorausgesetzten, durch
das es bedingt ist (durch einen Satz mit Fut. oder Konj.); auch die Aoristhandlung fällt
also in diese vorausgesetzte ferne oder nahe Zukunft, und man kann z. B. im Deutschen
mit dem Futurum exactum übersetzen. Der Ind. Aor. des Griechischen sagt aber, daß
mit dem Eintritt des bedingenden Ereignisses dessen Folge eigentlich schon eingetreten
ist. Vgl. ei nep yap re nal nörie’ "OAbumıog obx Er&ieooev, Ex te xal öl rerel (Futur), adv
TE HEYAAM dnrereisav adv opfjorv xepaAfjoı ‚und (schon, gleich) büßen sie gewaltig‘ (oder
‚haben sie g. gebüßt‘) A 161 (vgl. Rodenbusch, IF 21, 139 f.), mit bedingendem futu-
rischem Vordersatz ei uev x’ aödı uevav Tpwwv rröiıv dupındxouaı, GAETo Ev hol vooras
(‚gleich ist meine Rückkehr dahin‘), &r&p xAtog &pdırov Zora I 413 (vgl. dazu auch
Holt [o. 8.247] 42), anwAöweo9” &p’ (‚wir sind schon verloren‘), ei xaxdv rrpoooloonev
veov naAaıui Eur. Med. 78, ei yap 81 Öuäs un Euuuaxnoavras 5 Te nadav apadnoeraı xal 6
Kpat@v TrepLestat, TI &AAO N TN auTT Arrouola Tolg uEv 00x Aubvare swdfivat, Tobs SE 00x Exw-
Aboate xaxobs yeveodaı ‚damit helft ihr nicht... hindert nicht‘ (oder ‚werdet ihr nicht
geholfen, gehindert haben‘) Thuk. VI 80, 2, «li d& xa un repureixwvt. x&r r& yeypauuivo,
xarsdındodev (‚sind sie schon verurteilt zu...‘) r&p ev rav ZAalav Sera vouws dpyupla
rüp TO puröv hexaotov, rap 88 rag durziiwg xri. Del.? 62, 122 (Ende IV2, Herakleia). Der
Gebrauch ist auch noch serbisch (Music, IF 5 Anz. 94) und neugriechisch, z. B. xat äv
ne ooußAloerE, Evag I'paıxög &xddn ‚wenn ihr an mir die Pfählung vollzieht, so ging doch
nur ein Grieche verloren‘ (Thumb, Hdb. ngr. V.? $ 189 Anm. 2), aber bei typischen
ı Aber auch 2rawö ‚(ich) danke schön‘ übliche Bezeichnung aoristus tragicus ver-
Xen. an. VII 7, 52, Aristoph. ran. 508. muten ließe.
2 Aber nicht nur in der Tragödie, wie die
4.Aspekt und Tempus. c) Indikative. y) Aorist 283
Ereignissen (vgl. 6) auch schon altindisch, z. B. puträsya näma grhnäti, prajam evänu
sdm atantt ‚seinem Sohn gibt er einen Namen (= ‚wenn‘, ‚indem‘ usw.), das Geschlecht
führte er damit weiter‘, Delbrück, Vergl. Synt. 2, 285, 1 (auch in umgekehrter Folge)
Vgl. das prägnante Perfekt und Plusquamperfekt (u. 8.287 £., as
6. Nahe steht der Ind. Aor. in typischen Situationen, der zunächst auf eine im Präs.
(oder Fut.) gegebene Voraussetzung folgt und oft ebenfalls präsentisch oder futurisch
übersetzt werden kann; der Ind. Aor. steht wie in dem indischen Beispiel unter 5 für
eine unmittelbare Vergangenheit, die durch eine gedachte Gegenwart bestimmt ist; er
kann einzelne Gipfel in einer Reihe von Vorgängen herausheben. So sagt Andromache
in allgemeiner Form von Astyanax Aap 8° dppavızdv ravapniına ratda tidmer (allg. Präs.,
weiter bneuvnuuxe, dedaxpuvrar, &veror)' Toy 8° &enodvrov KOoTLANY TIG TUTYOV Errdoye — yel-
Aca nev 7’ Edlmv’, bmepanv 8° obx £ölnve — tov 88 nal dupıdarng Ex daurbos Zarupkilke...
&veıcı ‚da ergreift einen Mitleid, und er hält der Waise kurz seinen Becher hin - die Lip-
pen netzt er, nicht den Gaumen - und schon hat ihn ein fils A papa weggestoßen‘ X 490
-99, (Polydamas zu Hektor:) & ob nwg &ua navra duvnoenı abrög &Iodar. KAM Ev yip
Edwxe Yeög ToAeunıa Epya, m 8° Ev orndeoan tıdei voov ebpbona Zebs EoIA6v, tod SE re
ToAAoL Erraupioxovr’ Avdpwror' xl re moAtag Eodwos, uadıora d& 7’ abrös dveyvo ‚und gleich
rettet er viele und wird er es selbst inne‘ N 729 (vgl. uaALor« d& 7’ &xAvov abroi ‚am mei-
sten erfahren sie es selber‘ 5 185), öv rıva rıunowaor... xelovawv... fei... par...
8 doparltwus Ayopebwv alıı xe xal ueya velxog imıiorausvog xareraucev Hes. th. 81 ff.,
{nach Todesarten im Präs.: p%elpovor, reureı, Ivnoxovoı) ol 8° Kyyövnv dıbavro (N. Maas)
SdvoTnvaL Höpwı xadr&yperor Aclmovcıv MAlov pXog Sem.1, 18, (die von der Eselin stam-
mende Frau) &o9teı Ev Ev uux& rrpövu rpofuap, Eodieı 8° En’ Zoyapn. Öu&g de nal mpög
Epyov Appodlarov EAH6vr’ Eraipov övrıyav ZdeEaro Sem. 7, 46 ff. (vgl. auch 7, 10. 45), &s
Exden Herde AAANAoLcı Anınveovrat, E& GV or&olsg Eyyivovraı, Er dE TÜV oraXolwav pövog' Ex
de Tod pövou drreßn &s nouvapyinv ‚mit dem Mord ist gleich die Alleinherrschaft da‘ Hdt.
III 82, oöre rbpavvög pnoıv elvaı Örioxveital Te OA, Xpeßv TE NAcudEepwoe xal yiv ÖLeverne
(‚gleich sind Schuldenerlaß und Neuverteilung des Landes da‘) xai näoıv WMewsg re xal
rp&og elvaı rpoororeiraı Plat. civ. 566e. Die Voraussetzung kann auch in einem kon-
junktivischen Nebensatz oder einem konjunkten Ptz. gegeben sein: xal ya&p re Aral
zlor... 2Eaxkovran Onioow. Ög Ev T’ aldeostaı xolpas Ads &ooov loboaxg, ToV de ey’
Svnoav xal 7’ ExAvov ebXouEvoro’ ög de x’ avnvmrar... Alocovraı xrA. I 502 1f., “Epuelo,
vol yap re uddıord Ye plArtarov Eorıv dvöpl Erauplooaı, nal 7’ Erduss d x’ EdEinoda N 335,
avhp 8° örav rois Evdov Aydmraı Euvav, Eim uoAWv Ermauoe xapdtav &ang Eur. Med. 245,
Snuog Kararov xaxov.... . pırilerar... Av roxy. . . Kopbooeraı xy Tız altla YEvnraı, TOv
roAltnv xarerıev frgm. iamb. adesp. 29 (D.? 3 p. 72 f.), rüv Eiv Enalvo Eborpuvövrwv Nuäs
ox Enaıpöucde Mdovf, wal Av rıs Apa Ebv xarnyopla nrapo&bvn, obdEv UAANOV Aydeodevreg
avereiodnuev Thuk. I 84, 2, Zneıdav dpixwvraı ol Tereieurnkdreg eig Töv Tönov, ol 6 dalımv
Exaorov xouile, npörov utv dtedındonvro ol Te Kadög xal Öolmg Bıncavres xal ol un Plat.
Phaed. 113d, robs r& ueyıor’ ddinoüvrag... Aplere' Edv SE nal naralmplonode ToV, TTEVTE
xal elxocı dpayuov &rıunsars ‚schon kommt er mit 25 Drachmen davon‘ Dem. 23, 206.
Außer in Hauptsätzen steht dieser Ind. Aor. auch in den solchen nahestehenden Relativ-
sätzen (die auch einen Temporalsatz einschließen können, z. B. T 222 ff.): "Epıs... 9
7’ öAym uEv Tp@Ta xopbooeran, abrdp Ererra obpavi Eornpıibe napn xal Em xYovi Balve
A 440 ff. (ähnlich P 177), x6%og ds 7’ &pknme... ds re... deferuu I 108 ff. (Folge Aor.:
Präs:), nur Ind. Aor. (kein Präs.) steht rdppaarg, h 7’ Exdepe voov 3217 (vgl.n216f.% 2001.
E 63), t6000v &veud° dooöv re ravnwepin yAapuph vnög Mvuoev 8 356, olvog.... ög T’ Epenxe...
Avis... npocnxev & 463 If.
7. In einer Spur bei Homer, bes. aber im Neuionischen (Herodot und Hippokrates)
und Syrakusanischen (Epicharm.) steht dieser Aorist für typische Ereignisse, die
unter gleichen Bedingungen immer wieder eintreten, in Verbindung mit oöv (&v), das
bei den fast ausschließlich vertretenen Verba composita zwischen Präverb und Verb
tritt. Auch hier kann die Voraussetzung durch einen Hauptsatz im Präsens gegeben
sein: # ye (Ate) xar’ dvdpäv xpdara Balver BAdmrouo’ dvdpmnoug' nark 8° obv Erepöv ye
nednoe T 93 f.,l vonedoı dt obötV xpewvraı, Eowdev dE Tüs üppovias Ev Av ETIKTWOARV TT)
1 Vgl. auch xat ze meviypög dvhp ala nad nivng and y’ obv (drroroöv cod. A) @Xcoe
Eniobrnoe xal ds uira mod nenara EEu- voxti pin Theogn. 663 f. Da
284 B, Wortarten und Wörtformen. IV. Verbum

B6BA@ Hdt. II 96, Erınadkeı töv dedv Ta Av Yun nal Erreira Ppöxw@ mepl bv EBads röv aaxEve
oruraride SE Zußarbv nepıyeı Hdt. IV 60, &vlors Tapdooeraı f non vm" abrod xx ÖL
odv Epdeıpe röv &vdpwrov ‚und vernichtet(e) daher den Menschen gleich‘ Hippocr. de
morb. 1, 15, obx &rı dtyera obdLv obre Ava dvadıdol obdtv KAAd du’ adv Epdeipe ebd. A® 18,
Zurvoı ylvovraı nal &G T& road dı’ odv &pddenoav ‚und meistens sind sie daher gleich hin‘
ebd. 1, 14, row! Ev y’ dreves dm’ koög dpbas Arrorrupilouegt xri., nal yAuxdv y’ Er’ &v Errloueg
olvov ‚und trinken also damit eo ipso Wein dazu‘ Epich. 124 K. Häufiger geht jedoch
dem Aorist ein konjunktivischer Nebensatz (Temporal-, Kondizionalsatz, verallgemei-
nernder Relativsatz) oder ein konjunktes Partizip voraus, wobei ein Präsens folgen
kann (wie in den Beispielen aus der altindischen Prosa bei Delbrück, Vergl. Synt. 2,
285, 2; zu den griechischen ebd. 286 f.): &retv 82 duauıorbAag xark nEpex Tb ipnıov Einen
ı& xpea, Örondoag rolnv &s dnaAwmrdrnv, udAıora d& Tö TplpuAdov, Enl rabrng Eine hv
nivra (ta) upea. Sıadevrog dE abrod, udyog dvhp. rapeoreog Erraeldeı Yeoyovinv Hdt.I 132,
Erredv bv Aninwvrau nikovres &5 nv BaßuAwvinv xal diadewvraı TOV PöpToV, vou£ag EV TOD
rAolov xal vhv nardunv räcav dr’ &v Exnpukav (‚schlagen sie gleich los‘), ra; d£ dupdepas
erriodbavres rt Tobc Övoug dreiabvoug: &s obs ’Apuevioug I 194 (wozu Stein), Dv de Alyır-
zıor mLapov Hynvraı Implov elvar' xal robro uev Av rıs daban nbTÄv rapımv bög, aurolaı ToiaL
(nicht in SV) inartoroı dr’ hy EBaıbe Ewurdv Big Ertl röv norauöv ‚berührt einer ein Schwein,
hat er sich damit samt den Kleidern wirklich schon gebadet, badet er sofort‘ II 47,
roloı uev Av F dyoph nal "EAnves opı Ewncı Zmiönnor Zuropor, ol dE Pepovres &s TAv Kyophv
dr’ Av &dovro, roicı dt Av un maptwoı "EAAnves, ol 8° ErBdAAoucı &; rov norauöv II 39, roioı
av droyevnraı Ex av olxiav &vdpwrog ... To YA yEvog rräv TO Ex Tv olxiav robrwv Kar’
av Eridoaro rhv Xeparnv nmiS II 85, roürov xpövo örav Eridßmar Truperol loxupot, ar’
oöv &Aero Hippocr. de morb., 2, 51, riov d£ rröovrsg... 81’ oöv Epdapnoav ebd.1, 21,
ral ad rıs dvriov (Ti) AT) THvw Akyeıv, TYvw xvdKlonal re aan’ av nx9önavEpich. 35,5 f. Kb.
Nur durch den Zusammenhang ergab sich das Moment der Wiederholung; unabhängig
von der Form ist auch der Gebrauch dieses Aorists in Schilderungen von Sitten und
Bräuchen (ähnlich das Futurum o. $. 264 f.); die Partikel oöv (&v) ‚wirklich‘ (vgl. u.
BV3bBß7) ist für den Aoristgebrauch sowenig wesentlich wie die Tmesis.* Mehr Bei-
spiele mit Tmesis bei Kühner-Gerth 1, 537, a; Bechtel, Dial. 3, 265-67.
8. Tritt vor eine Satzfolge wie z. B. X 490 ff. unter 6 ein Vergleichwort, so entsteht
eine der vielen Formen des (bes. homerischen) Gleichnisses, z. B. olov d& rp&oeı Epvog
Kvnp EpıdmAsg Edalng Xapw Ev olonöAw, 59 Adıs Avaßeßpuxev bdwp HaAdv, TNAEIKoV" TO SE
TE TrvoLal Sov&ovcı Tavrolwv Kveumv, xal re Bpber KvYei Acva EAdMV 8° ESantvng &veu.og aUv
Axtdarı oT B69poV 7’ ELeorpere xal Eberavuoo’ Eni yaln (‚dreht gleich aus der Grube
und streckt zur Erde‘)' roiov Il«vdou viöv... Meveiuxog Errel xrave, Tebye’ EoiAa P 53-60;
oft steht aber ein solcher Aorist voran: ag d& Abxoı &pveooıv Errtxpaov (angreifen)... al
7’ &v dpeoor... Öteruayev (‚sich zerstreuten‘)' oi d& löövres alla Staprrklouowv . . . dc
Aavaoı Tpwescrv Erexpaov II 352-56 (vgl. auch E 902, nur 4 Aoriste T' 33). Das Verb,
von dem der Vergleich ausgeht, kann auch ein Imperfekt sein, z. B. Ypıre (‚er stürzte‘)
8°, &g Öre Tıg Öplg Npırev (‚wie stürzt‘) 7 dxepals He.ntrug PAWIEN, THv T’ olpeoı Textoves
Avdpeg Eberauov... &G 6... xelto ravuodels N 389-92; vgl. auch E 597 ff. A 548 ff.
O 271 ff. (ag mit Esoebavro, eipboar’, Hev, Epkım, drerpare, dann 277 &g... Erovro). Statt
des Ind. Aor. kann bei &g öre auch der Konjunktiv Aor. (auch mit xe, &v) stehen, z. B.
&G 8° ör’ Avnp raporo Bodg meydAoto Boelnv Axoioıv San ravbeıy, nedbousav KAoLpjj' Se&kuevor
5° &pa vol ye dıaordvres ravboucı KuXAdo’, Kpap dE Te Inuds Eßn, Öbver dE 7’ MoLpn, TTOAABYV
EANOVTWV, TAvuraı dE TE Täon dd nrp6" Os ol y’ ... eiixeov P 389-94. Selten enthält ein
Temporalsatz die Voraussetzung für den ‚unmittelbaren‘ Aorist: &g d& Yedg vahrmaıv
EeAdou.evoroıv Edwxev o0pov, rel xe xdumorv xrı. H Af. Das ausgeführte Gleichnis kann
auch Relativ- und andere Nebensätze sowie Parenthesen enthalten mit Aoristen, die
nicht hierher gehören. Vgl. Delbrück, Vergl. Synt.2, 288-97. Von allgemeinerer Bedeu-
tung ist die poetische und kulturgeschichtliche Seite der Gleichnisse, die fast ausschließ-
ı Also nicht in &rnerup. zu ‚bessern‘. TOAAN TODD ’nixaMTo, Bote Ye nabrov ve
° Oöv (üv) steht daher auch in Tmesis bei ar’ obv 2ßadev (Aesch. zu Eur.) Aristoph.
Aoristen anderer Art: rn’ &v&öuce Hippon. ran. 1046f. (wohl parodisch; s. Denni-
(?) 64 D.?, roörov ar’ övxöbas Hdt. 11172, ston, Part. 430, wo noch ähnliche Bei-
(Aphrodite) & Ent oot roı xal rolg oolsıv spiele aus Spätern).
4. Aspekt und Tempus. c) Indikative. y) Aorist 285
lich behandelt wird, z. B. bei Th. Plüss, Festschr. zur 49. Phil.-Vers. in Basel 1902087;
G. Finsler, Homer? 1, 328-34 (= ®1 2, 258-64).; H. Fränkel, Die homerischen Gleich-
nisse. Göttingen 1921 (p. V ‚vom Tempus- und Modusgebrauch im Gleichnis gestehe
ich noch keine klare Vorstellung zu haben‘); P. Cauer, Grundfragen der Homerkritik®
1923, 459-81, wo Weiteres. Die ausgeführten Gleichnisse Homers haben kein Gegen-
stück im Rigveda, der nur kurze Vergleiche kennt (s. Arn. Hirzel, Gleichnisse und
Metaphern im Rigveda. Leipzig 1890, 2).
9. Eine typische Situation in kurzer oder kürzester Form wird zur Sentenz, die freier,
im Verlaufe einer Darlegung oder als Abschluß, angewendet wird (sog. gnomischer
Aorist). Auch die Sentenz kann die Voraussetzung durch einen besondern Satz geben:
ög ne Yeoig Enıneidnran, ua 7’ ExAvov &brod (so schließt Achill eine kurze Erklärung)
A 218, önrör’ dvnp EIEAm mrpög datuova Port udayxeodau, dv ne Heds rund, raya ol ueya men
xuAicdn (Mittelstück der Überlegung, durch die Menelaos vor sich selbst sein Zurück-
weichen rechtfertigt) P 98 f., Zuvög "Evuadıog, xal re vraveovra narexta (so schließt Hektor
eine Rede) & 309, ei ydp roı xal xpäu’ Zyxouıov (ein Gemeinschaftswerk des Dorfes)
Io yevnraı, yelroves KLmoroı Exıov, Locavro 8: moi Hes. E 344 f. (unter Bauernpflich-
ten). Wie diese längern, können auch die kürzern Formen einer Sentenz gedanklich zwei-
teilig sein: Achill fordert Aneas auf, zurückzuweichen, rplv rı xaxdv nadEeıy" bexdev 8
re vnmiog.Eyvo T 198 (so nad&v d& Te vnrıog Zyvo Hes.E 218 amSchluß der Erörterung von
Ößpız und tun 213 ff.), neyadoı de Aöyoı neyddas nAnyAag TÄvV Önepauxwv drtoteloavres yYhpa
To ppoveiv Eötdadav Soph. Ant. 1352.-Einen einheitlichen Gedanken enthalten z. B. x«r-
Yav’ öuäg 6 7’ depyög avnp 5 re noAAd& &opyag I 320 (nach Ion nolpa uEvovri xrA.), wal Bpaxdbs
eÖBouAog eldev raylv &vöpa dımxwv Theogn. 329 (wie schon 'xıyaveı tor Bpadbg Aubv $ 329),
oa 8° avdpmroıg apa yvoyav Erreoev Pind. O. 12, 10 (vgl. 7, 31). Häufung zwei- und
eingliedriger Sentenzen findet sich z.B. Theogn. 661-66, Thuk. V 103, Isocr.1, 6.
Sachlich gleich, aber entwicklungsgeschichtlich verschieden ist der faktische Aorist mit
rw, moAMdxıc, Non, Z. B. Kal oBdels rw xatayvoog Eaurod un repieseodnn Ta Ermißovisvuarı
7NYev &s ro dewvöy Thuk. III45, 1; so auch mit xat ‚auch schon (einmal)‘: adv re 8b’ Zpxo-
uevo (‚wenn zwei miteinander gehen‘) x«t re npö 6 tod Evömoev, öntwg xetpdog En K 224.
Der sog. gnomische Aorist kann mit einem ‚gnomischen‘ Präsens wechseln (vgl. o.
8.270 f.): Ev rmupl uEv Xpuoov re xal &pyupov läpıes &vöpes Yıyyvaorxova’, Kvöpdg 8 olvog Zzıde
vöov Theogn. 500; gnomisch kann auch das Perfekt gebraucht werden (u. $.287,1). Der
gnomische Aorist ist noch mittelgriechisch neben dem Präsens in Sentenzen und Sprich-
wörtern lebendig, während im Neugriechischen das Präsens allein gilt; vgl. mittelgriech.
AH rrwyela naredeıde T& novanrıa ‚Armut lehrt Einfachheit‘, mittelgriech. 7 oxbAax orouda-
Couevn TUPAL KovAodxıa Ey&vvnoev und neugriech. ı ox'A And rn Bı& ng orpaßk Xovraßıe
xaver ‚die Hündin warf (wirft) in ihrer Eile blinde Junge‘ (= ‚blinder Eifer schadet nur‘);
vgl. im allg. K. Krumbacher, Mittelgriechische Sprichwörter (MünchSb. 1893, 2, 8.22).
10. Zur Erklärung des Ind. Aor. der Gleichnisse und der Gnomen (8 und 9).
Wieden Anwendungen des Ind. Aor. unter 6 und 7 (0.8.283f.), liegt auch der in Gleich-
nissen (unter 8), wenn auch weniger deutlich, der Gebrauch des Ind. Aor. für eine
unmittelbare Vergangenheit zugrunde (0. 8.281 f.,4).* Bei dieser quasi-präsentischen Ver-
wendung ist kaum eine ursprüngliche präteritale Bedeutung des Aorists verloren, son-
dern die Ausgangsverwendung unter 4 (0. $. 281f.) beruht auf einem uralten zeitlosen
Gebrauch des Aorists, der von einem konfektiven Präsens nicht verschieden war; das
dabei ständige Augment betonte die Wirklichkeit, noch nicht die Vergangenheit (vgl.
14, 652, 2). Die schon von Haus aus bestehende zeitlos-präsentische Auffassung wurde
dadurch gestützt, daß die Voraussetzung oft im Ind. Präs. gegeben wurde. Der literari-
sche Zug, den schon die Gebrauchsweisen 4 bis 7 zeigen, ist noch deutlicher in 8 und 9.
Denn auch der sog. gnomische Aorist der Sentenzen und Sprichwörter gehört in
diesen Zusammenhang, indem er ursprünglich wohl nur eine typische Situation be-
zeichnete, die sich unmittelbar aus einer erzählten Begebenheit ergab: ließ man die
Geschichte (den &röAoyos) weg, blieb das fabula docet als Sentenz oder Sprichwort.?
ı Mir nicht wahrscheinlich leitet Brug- 38,153 f., für die $.286 F.2 genannten ser-
mann, Grundr.? II 3, 768, den Gebrauch bischen Beispiele u.ä. entwickelt (unter
in Gleichnissen aus dem gnomischen ab. Anführung dänischer Parallelen), die er
2 Die Auffassung, die Chr. Sarauw, KZ nicht als Sentenzen gelten läßt, sondern
286 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

Noch das mittelgriechische Sprichwort hat wie das orientalische gern anekdotenhafte,
konkret erzählende Form (vgl. Krumbacher a.a.O.); der gnomische Aorist ist wohl
nur eine erst griechische Verallgemeinerung des Gebrauchs im fabula docet, das an
sich auch präsentisch oder futurisch ausgedrückt werden konnte. Denn das Arische
kennt den gnomischen Gebrauch des Aorists kaum,! und der gnomische Aorist des Alt-
bulgarischen und Serbokroatischen ist erst einzelsprachlich entwickelt, wenn nicht dem
Mittelgriechischen nachgeahmt (Sprichwörter wandern oft).2 Der Aorist der Gleichnisse
hat keine außergriechische Analogie.
Die ältere Auffassung suchte den gnomischen Aorist und Verwandtes aus der präteri-
talen Bedeutung (o. $.281, 1) im Sinne einer einzelnen, dann verallgemeinerten Er-
fahrung zu gewinnen; so nach Ältern (z. B. Matthiae?[s.0.8.1]2$502, 3) Franke,
Über den gnomischen Aorist der Griechen. Sächs. Ber. 6 (1854), 63-96, und Jos. Schmid,
Über den gnomischen Aor. der Griechen. Progr. Passau 1894 (vgl. Schwyzer, BuJb.
120, 108-410) — beide mit reichen Beispielen -; P. Cauer, Grammatica militans? (1901)
101 ff.; Rodenbusch, IF 21, 141; nur für den gnom. Aor. im eig. Sinne Thumb bei
Brugmannt 564 (mit Hinweis auf die oben benutzten mittel- und neugriechischen Bei-
spiele); nach Mutzbauer, Temp. 1, 30-38 (vgl. 397 Index) wurde der Ind. Aor. in
Gleichnissen usw. nach Analogie des Konj. Aor. zeitlos oder präsentisch gebraucht. Nach
Aug. Musid, Gnomitki aorist u gr&kom i hrvatskom jeziku. U Zagrebu 1892 (aus dem
‚Rad‘ der südslaw. Akademie Bd.112, 1-40; Selbstanzeige IF 5, Anz. 91-96; vgl.
dazu Herbig, IF 6, 259-61; Sarauw, KZ 38, 153-55; Meltzer, IF 17, 237-39) und
Arch. slav. Phil. 24 (1902), 482 f., war der durch den (konfektiven) Ind. Aor. bezeich-
nete Verbalinhalt für die Zeit seines Eintretens vergangen, aber für den Standpunkt
des Sprechenden zeitlos, wofür Delbrück, Vergl. Synt. 2, 284 ff., bes. 302, sagt, daß
die (präteritale) Aoristhandlung von einer angenommenen Gegenwart (statt von der
Gegenwart des Sprechenden aus) bestimmt sei (zur Darstellung von Delbrück vgl.
die kritischen Bemerkungen von H. Pedersen, KZ 37, 231-34, Meltzer, IF 17, 234-73,
wo 242-71 genaue Erörterung der Beispiele Delbrücks; Rodenbusch, IF 21, 138-242).
Nach Meltzer, IF 17, 239. 272f. (ähnlich Rodenbusch a.a.O. und Brugmann,
Grundr.? II 3, 767) ersetzt der ursprünglich präteritale Ind. Aor. dabei das fehlende
konfektive Präsens. Einen alten zeitlosen Gebrauch legen zugrunde auch schon E. Mol-
ler, Philol. 8 (1853),113-29; 9 (1854), 3426-66; Tr. Pfuhl (0.S.262 F.4)$16; Brugmann,
Griech. Gramm.?8$160; Herbig, IF 6, 249-61 (hier S.250,1 weitereLit.); Wackernagel,
Synt. 1,181. H. C. Elmer, A.note on the gnomic aorist. TransAmPhAssoc. 25 (1894),
LIX-LXIIT, sieht im gnomischen Aorist den Ausdruck der nichtdurativen Gegenwart.
41. Über den Ind. Aor. mit Modalpartikel s. u. $. 344 ff.

9) Der Indikativ des Perfekts mit Plusquamperfekt


und Futurum exactum?®
Der Ind. Perf. war sowohl in der intensiven Bedeutung als in der Bedeu-
tung des erreichten Zustandes der Zeit nach präsentisch, was in Umbildun-
gen wie nenövdw, yeybver, Avaya, Tepuldtes, AcREIXUÖTES, OTYR@, Ypmyop&
als in kürzester Form erzählte Fabeln, gilt ı Für das Indische vgl. Delbrück, Vergl.
tatsächlich gerade auch für die Sentenzen Synt. 2, 301 f. (auch gegenüber Musi6, IF
im gewöhnlichen Sinne; man vergleiche 5, Anz. 91, wozu Herbig, IF 6, 259); was
beispielsweise schweiz. selb’tän, selb (g’)hän Reichelt, Awest. Elementarbuch (1909)
‚selbst getan, selbst haben (gehabt)‘und die $ 637, als Sentenzen bezeichnet, sind keine
dazu erzählten Geschichtchen (Schweiz. im oben gebrauchten Sinne.
Idiotikon 7, 820f.). Eine systematische 2 Vgl. serb. dva losa izbi$a Milosa ‚duo
Durcharbeitung mit reichem Vergleichs- miseri contuderunt Milos‘, i. e. ‚ne Hercules
material müßte die dürftige Kenntnis grie- quidem adversus duos‘, dok se mudri mu-
chischer litterature orale (ungeschriebener drovase, ludi zi grad primise ‚während die
Literatur) etwas erweitern. Bei den Süd- Klugen klügelten, nahmen die Dummen
seevölkern stehen statt allgemeiner Sen- die Stadt ein‘. Vgl. Musid, IF 5, Anz. 92;
tenzen meistens Aussagen über Einzelfälle Vondräk, Vergl. slav. Gr. 2,391 (3.4).
(vgl. W. Havers, Völkerkunde 1927, 247). % Lit, 8.14, 2661.
4. Aspekt und Tempus. c) Indikative. 8) 1. und 2. Perfekt 287
(1, 767 f. 771, e) auch formell zum Ausdruek kommt; die Gebrauchsweisen
gehen denen des Ind. Präs. fast völlig parallel. Mit der Entwicklung des Re-
sultativperfekts tritt jedoch die Handlung, die zu dem erreichten Zustand
führt, stärker ins Bewußtsein als dieser selbst, und so wird der Ind. Perf. in
hellenistischer Zeit gleichwertig mit dem Ind. Aor., dem er im Beginn der
christlichen Zeit das Feld räumt. Vgl. 0.S.263 f., wo auch schon einige Bei-
spiele. Das sog. Plusquamperfekt (besser Perfektpräteritum) ist Imperfekt
zum Perfekt, das sog. Futurum exactum (besser Perfektfuturum) Futurum
zum Perfekt; sie versetzen, was durch das Perfekt ausgedrückt ist, in die
Vergangenheit oder Zukunft, haben nicht die Bedeutung der Vorzeitigkeit
wıe die im klassischen Lateinischen gleich benannten Formen, für die im
Griechischen Imperfekt (Ind. Aor.) oder Futurum stehen (0.5. 254, u. 5.297 ff.).
1. Parallel den Gebrauchsweisen des Ind. Präs. unter 1-5 (o. 8.254 ff.) wird der
Ind. Perf. gebraucht von der Gegenwart des Sprechenden und Hörenden, z.B. ߣ-
Bpuxev ueya xüna P 264, vüv 8° aivag deldorına A 555, has dE wol &arıy Hde duwdendrn, ör’
£s "IXrov eirnAoude ‚seit ich in I. bin‘ ® 81, redv&orv ol Yavövres Eur. Alc. 541, Emiredbuns«
&xoüoaı Plat. Phaedr. 227d, Bo@v xal nexpaxyos Dem.18, 199; trans. (vgl. 0. 8.263 e)
Enel xaxı ok rrernoode eiven’ Eung Epıdog I’ 99, ypnös... N rıs IH Terinxe T6oa ppealv
800x 7’ £ym ep r 347, elpnxa ev vov raüra ‚dies ist meine Meinung‘ (elrov würde nur die
Tatsache des volizogenen Sprechens, nicht die Nachwirkung angeben) Soph. El. 73,
TAbOOHRL KATNyopüv. Aunxöarte, Empaxare, nenövdare, Exere. dindlere Lys. 12, 100 (Schluß
der Rede), oi &upt ’Apıatov, ol npöodev abuuayoı Övrss, npodedwxacıv Hug ‚sind Verräter
an uns (geworden)‘ Xen. an. III 2, 2; passiv r& utv noAlav EEenpadouev, X dedaorau
A 125, öpeoı repieotepdvorar näox OeooaAtn Hdt. VII 130; med. uäov repößnunı Tas
olxelas AUov Auaprias N Tas rov Evavriov Sıavolag Thuk.I 144, 1; aktivisches Perf. zu
medialem Präsens Zvdeduxacı xıd@vag Arveoug (zu Evdbouaı) Hdt. II 81, deduxe utv & oe-
Aavva ‚ist unter dem Horizont‘ Sappho 94, 1 D.?, renzyauoıy 8° döarwv doc Alc. 90, 2
D.2; allgemein (vgl.0.5.270f.): @g 8° dr Anldarıı n&oa xeraıvn Beßpıde Iav Auar’ önw-
pıv@ II 384, ı dradta tools Ndn aroAmiexev Xen. an. III 1, 38, roAAol de dı& Töv rrAodrov
diadpurrtöuevotl Te xal ErmißovAevöuevor Kr6AAuvraı, TroAAol de dLa S6Lav Kal ToALTienv SbVvadıv
ueyia xaxı renrövdacıv ‚sind in großem Leid‘ comm. IV 2, 35; außerhomerisch ent-
sprechend dem praesens pro praeterito (vgl.0.8.271ff.): «ösıG 8° ’Eraueıvavdag, Bov-
Andelsrobs’Ayaobs npooayaysodaı, önwg uärAov oploı xal ol ’Apnddes nal ol Ko abunuayoL
Trpoo&yoLev Töv voDv, Eyvwxe orpareuteov elvar Ent nv ’Ayadtav Xen. hell. VII 1, 41 (wegen
der folgenden praes. hist. reideı, xarraußdver, brepßatvoucı nicht Eyvo Exorp. zu lesen
und verschieden vom Gebrauch unter 2); futurisch! (vgl. o. 8. 273,4), von Verbal-
inhalten, die man im Geiste schon abgeschlossen vor sich sieht: naıvöneve, Ppevag NAE,
dıepdopas ‚periisti‘ O 128, ol ’y&a raraıv’, HAwAa 770” Ev Auepg Soph. El. 674, bes. im Kon-
dizionalverhältnis: el we rö&wv &yaparns alognoeraı, dAwia ‚bin ich schon verloren,
hin‘ Soph. Phil. 75, ei d& $4 xaraxreveirt us, 6 vöuog dveiraı Eur. Or. 941, xäv roör’, Epn,
yıxöuev, r&v9” Aulv nenolyraı Xen. an. I 8, 12; mit Zeitangabe f roıxbrn (duxn) Anaddar-
touewm oo omuarog ebdbg duarepbonra xal dröAwiev Plat. Phaed. 80d; bei Abhängigkeit
auch in Modi, Inf., Ptz.: tve, Av un draxobwcı, redvnxwcı Thuk. VIII 74, 3, elpnro, &xv
xal driodv napaßa9n, Aerbodaı rag omovdds IV 23, 1, Gore Avayanv elvau pebyeiv raxyd Tobg
and av oluıav H rayl naranenaöodeı Xen. Cyr. VII 5, 23, obötv abro0g arroAwAEvaL Kw-
Abcsı Dem. 8,15; mit n&pos (vgl.0.8.2731.):&Aoug 8° Örpbvovreg Evnöonev, ol TO T&pog Trep
Yvuo px pepovres dpsoräo’ obdt uaxovraı 3 132 (vgl. orte uev oe xal altıanadaı Avaya
‚andere Male forderte ich sogar auf‘ K 120; &. ist an sich präsentisches Perf.). Daß Ab-
schnitt 6 des Präs. (o. S. 274 f.) beim Perf. keine Entsprechung hat, ist begreiflich.
2. Seit der hellenistischen Zeit wird der Ind. Perf. gleichwertig mit dem Ind. Aor. ge-
braucht; dies zeigen am deutlichsten Beispiele wie eldov xxi nöloxa Pap. 160%, &&EYero

ı Auch ‚emphatisches‘ oder ‚rhetorisches° 4, 170f., richtiger ‚antizipatorisch‘.


Perf. genannt, nach Wackernagel, Synt.
288 B.Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

ad r&peuye Inschr., 88%, HA9ev xal elAnpev (TO BıßAlov) Ex This debLäg Tod vadmuevou Apocal.
5, 7. Die Ausgleichung der Endungen (-« -aG -e -auev -are -av; vgl.1, 666, e) für Ind. Aor.
und Perf. ist freilich dafür kein Beweis; im Neugriechischen sind die Aoristausgänge
auf das Imperfekt übergegangen, obschon die Funktionen streng geschieden blieben.
Auch Ammonios’ (4.Jahrh. n.Chr.) Definition &rtd«ve uev vöv, TEdvnxe dE TRARL ist kaum
in diesem Sinne zu verwerten; sie ist nicht erschöpfend, enthält aber nichts Unrichtiges.
Gegen K. Lehrs, Quaest. epicae (Königsberg 1837) 274 ff. u.a., die z. B. hom. deidte
oder dneAHAu9a« N 766 ‚aoristisch‘ fassen wollten, S. Mutzbauer, Temp. 1, 391.5 vgl.
weiter Hatzidakis, Einl. 204 f.; Blaß-Debrunner’ $ 343; Dieterich, Unt. 235 f.;
Thumb, Hellenismus 153. 199f.; Moulton, Einl. 220 ff.;, Jacobsthal, Temp. (0.
8.248) 75 ff.; Mayser, Pap. II 1, 140 f. 180-84; Chantraine, Parf. 233-453. Die Ent-
wicklung des präsentischen Perfekts zum erzählenden hat sich in verschiedenen indo-
germanischen Sprachen unabhängig und in verschiedenen Formen vollzogen, im Ari-
schen, Lateinischen, Keltischen, Germanischen; s. Brugmann, Grundr.? II 3, 773-77.
Ohne geschichtliche Begründung ist die Annahme hohen Alters auch des erzählenden
Perfekts (Hirt, Idg. Gramm. 6, 219).

3. Der Gebrauch des Plusquamperfekts als Imperfekt zum zuständlichen


Perfekt erhellt aus Stellen wie rerpyyeı 8° &yopn, Dno de orevayılero yataz B 95,
yeyndeı 8: ppeva Nydebs (‚war fröhlich‘) A 683, &AN 6 uev 89 amp daueis
”Aidöc de Beßyxeı ‚war schon im Hades‘ y 410 und ös paro, TrAsuoaxos de dıa
oraduoio Beßnxeı xpaınv& root mpoßıßas, naxa de uynoripor pbrevev p 26, ot
6’ And nerpkwv Avdpaxdeoı yeppadloıcı BAAAoV Apap dE axds xovaßog xark
vfas öpopet (‚gleich hallte übler Lärm‘) x 122, xepcAal dE Exdorw nevrnxovra
£E Suwv £rrtpuxov Hes. th. 152, EAaoas Yap rov orparov Es nv Audinv auTöG
&yysdog Kpotow EinAbdee Hdt. I 79, Ededunrto de Teiyog (‚stand fertig da‘)
Hdt. VII 176, ods yap rap Küöpov &Aauße Tpıoyıkloug Sapeıxolc, Öre Tas dere
Muspas NAnYevoe duöuevög Küpw, Sreveowxe: ‚hatte er noch sicher zu seiner Ver-
fügung‘ Xen. an. V 6, 18, ano tabras räs yäs arnoAwAn (war weg) &ppmyelac
pEV Tpraxarını rpis oxotvor XrA. Del.3 62, 39 (Ende IVa, Herakleia); medial
Hal TTAPEOHREVKÖATO WG TTOALOPKNOOLEVOL XXL WG VIrnoovres’ En’ Kumbrepa Ertt-
Aeydnevor yap napeoxevalovro Hdt. IX 97, IIvdöswpog..... npoxpixto Es Dt-
xeMav Thuk. IV 2, 2, ei uev robrwv rı eipyaoro ‚der Täter wäre‘ VI 29, A,
pass. ot 8’ exeyuvro (‚lagen hingestreckt‘) &v neykpoıs 7 539, EreıdN rapeoxebn-
oro ‚als die Rüstung beendet war‘ Thuk. I 48, 1.
Eine besondere Anwendung ist der prägnante Gebrauch des Plusquamperfekts:
ein Verbalinhalt wird, statt durch den Aorist als in der Vergangenheit schlechthin ge-
schehen dargestellt zu werden, was den Tatsachen entsprechen würde, durch das Plus-
quamperfekt als schon in der Vergangenheit im Ergebnis vorliegend dargestellt (vgl.
den Gebrauch des Perfekts für das Futurum o.1; auch dort werden gelegentlich
eVdUG, rayl beigefügt): intrans. &g SE ol raür« (dem Kyros der rasche Vormarsch nach
Sardes) Edo&e, xal Errolee Kara Tayog' Eidong yap röv orparöv &s hy Audlnv abrös &yyedos
Kpotow EAnAbder ‚war er auch schon gekommen und da‘ Hdt.I 79, &Xos &Aov eÜixe,
nal Kos Aveßeßnxeı nal MAmxeı To xaplov Xen. an. V 2, 15; medial rei 8° &na& Hpkavro
Örelxeiv, ray IN Täca 7 Anpbnodız Epnnog ray rosulmv &yey&unro hell. VII 2, 9, trans.
xal EÜNOG TOv auxopavrobvrav rov Kpitwva dveupnxei oAAK Kdtcnuara (‚gleich hatte er schon
aufgefunden, hatte er schon Kenntnis‘) comm. II 9, 5; passiv oc dt... EINPINAV, ERE-
Auvvrö re al onovdat, nal rois Kepxupalorg rapededovro ol &vres (‚war auch schon der Ver-
trag aufgelöst‘) Thuk. IV 47, 1, ebdüg T& re xpnuara ouväyov... xl al möAaı Ererdcıvro
(‚gleich ... waren schon zu‘) xal &rl zav reıyöv ömia Zpalvero Xen. an. VI 2, 8. So wird
auch am besten das umstrittene hom. BeßAnxeı aufgefaßt: rod ulv &uap$”, 5 dt Aclxov
.... B. BouBöva (‚aber schon hatte er getroffen, schon war getroffen‘) A 491 f.; ähnlich
A 108 E 66. 73. 394. 661 M 401 5 412 x 258 (= 275). 286 (nur P 605 f. "Exropa 8° ’ISo-
4.Aspekt u. Tempus. c) Indik. 8) 3. Plusquamperf. 4,Futurum ex. 289
wevedg...B. Yuprxax eröffnet eine Szene); passiv röv 8° Eure duxh, mark 8° dpdaruäv
xexur’ ayAüs E 696. Wesentlich nach Kühner-Gerth 1, 152f., wo auf 8. W. Füi-
sting, Theorie der Modi und Tempora (Münster 1850) 52, verwiesen wird; anders über
BeßAnxeı in der Lit. 0. 8.264,4 (B. ‚aoristisch‘ nach Delbrück u.a., und zwar ‚intensiv‘,
also ‚traf heftig, tötlich‘ nach Mutzbauer, Brugmannt, gleich einem lat. oder frz.
Plusquamperfekt Lyonnet.!
4. Der Gebrauch des Futurum exactum? als Futurum zum Perfekt er-
hellt aus Stellen wie önAtrng Evredels &v xaraddyp oBdels... nereyypaphosraı,
AAN Gornep Av To npörov Zyyeypaıberaı ‚wie er es zuerst war, wird er ein-
geschrieben sein und bleiben‘ Aristoph. eq. 1370 f., n Ybpa dveoxro uev
rpöodev, avem&eraı de al vov ‚war geöffnet (stand offen) und wird es blei-
ben‘ Xen. hell. V 1, 14. Nur formell sind Futura exacta die zu präsentischen
Perfekta gehörenden: £&orn&o, redvn&w, neuvnooua. (lat. meminero), xerAn-
souaı, xextnoonaı (vgl. 1, 783, 2. 3). In der Überzahl der Beispiele wird
jedoch durch das Fut. ex. die in der Zukunft fortdauernde Vollendung
antizipiert; es kommt dann mit dem perfectum pro futuro überein (0.
S. 287,1), während das an sich mögliche und teilweise näherliegende einfache
Futurum nur den künftigen Vollzug des Verbalinhalts angäbe, ohne über
dessen zuständliche Fortdauer etwas zu sagen; vgl. xörod ol xal onjua re-
reb&erau ‚wird für alle Zukunft bereitet sein‘ ® 322, u&rnv ydp, &v eins ye,
ravr eipnoeraı Soph. Ph. 1276, Menel.: r6v8° Eoriv obyl Yarreov. Teukr.:
AAN Avraxodaon rodrov as redaberaı Ai. 1141, oöxoDdv, örav IN un oYEvw, rre-
raboonaı Ant. 91, ppdle xal nenpabera Aristoph. Pl. 1027, Mix’ äv yap ai
= Ex PAxorkvao” al 7 &ureror, Kroxexöbovraı nub. 1125, öuwg 8° odv
xexıvöuveboera ‚es soll gewagt sein‘ Antiph. 5, 75, As (duvaneoc) Es ALdLov
rois Zrıyıyvousvors uvhun zararerelbereı Thuk. II 64, 3, ei npooyevnosrau &v
Erı Tois moAenlors, Stanerolsunoernı abrors Auaxel... 6 möieuog ‚wird für
sie ein kampfloses Kriegsende erreicht sein‘ Thuk. VII 14, 3, deıvov Euorye
doxel elvar, ei &E Av uev Non Auspryxe undenore TıumpnInoeras, && MV de
uEerdeı ed mormosıy Hm terıunoerau ‚bestraft werden wird - in Ehren stehen
wird‘ Lys. 31, 24, uaorıyaoeraı, orpeßAwoeraı, SEINGETaL, ERKALINGETK TWp-
YoAum Plat. civ. 361e.
Auch der Inf. (in Abhängigkeit) ist gewöhnlich prägnant (expressiv) ge-
braucht; die periphrastische Ausdrucksweise (im Passiv schon homerisch,
im Akt. und Med. erst seit dem 5. Jahrhundert) war dies von Haus aus,
wurde aber mehr und mehr die einzige für die Modi und für die Verba mit
Liquida oder o alsStammauslaut, von denen ein synthetisches Fut. ex. aus
äußerlichem Grunde überhaupt nicht gebildet wird (vgl. schon 1, 812, « 3).
Vgl. vouifov.. . zb xard tod Mavrıveas Beßauörepov rerabeodaı Thuk. V 71, 2,
el tıva KAANAoıG uaynv ouvabere, voullere &v TNde Ty NuEp« EuE natanexnödeoda
Xen. an. I 5, 16; periphrastisches Fut. ex. pass. &AA &x ro Eptw, TO dE xal
terereou£vov Zoraı B 257 u. ö., I (NV möRıV) Sunprkong, xul ai TexvaL ooL...
Sıepdapuevar Zoovraı Ken. Cyr. VII 2, 13, &vdupobpevos, Ört, ei naradeivor
ı Die Plusquamperfekta hom. ävoyov (vgl. 1, 7481. 765 Fußn.1. 777 Fußn. 4)
(Avayov) &vcyea (Av-) usw. sind funktionell neuerdings auch Lyonnet 2.2.0. 42%.
Präterita zu präsentischem &voya ‚befehle‘ (vgl. bes. die Stelle xovioda@, dv... Ene-
(in aoristischer Auffassung die Neubildung rAnyov nödeg Inov E 508).
avakaı x 531, Konj. dvw&ouev O 295); für 2 Siehe auch ®&ßns, ’A®. 47, 3-27.
aoristische Auffassung von (£)renAnyov
92 EL. d-ASTT 1,2
290 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

Zphwouc, ols FAde obuuayos, Exelvor moALoprhooıvro Ind TOY Avrınaamv, aurTog
Acrvuaouevos ti &avrod 86&n Zcorro hell. VII 5, 18, akt. Av nornonre, & Acyere,
late, drı Avdpa xaranenovores Eoeode ToAAd rrpd duov xıyduveuoavre an. VII 6,
36, 2&v 2uol (einem Tyrannen) d6&n rıya rovrwvi ray avdpanwv Qv aD Öpäs
abrix« udn deiv redvavaı, redvnkeı odroc, dv Av döcn' Höv rıva d6&n pol TNG
KEeparNg aurav xareayevaı delv, xareayag Eoraı abrixa aa, xav Yoludrıov
Steoylodoı, dreoyiouevov Eoraı Plat. Gorg. 4A69d, r& deovra Eoöuede Eyvwxöres
xal Aboywv naralov KrmAAaypevor Dem. 4, 50; medial (selten) Ev & nee
&xeivos "OAuvdov xaraotpepeodar, od xareorpauuevos or) Onßas Xen. hell.
V 2, 27, Eon oöx Ancorpeuntvos &vdpwrov dveyxanrov Pap., 2424 (Mayser,
Pap. II 1, 225, wo zwei weitere Beispiele).
e) Der Indikativ des Futurums
Gegenüber den andern sog. Tempusstämmen tritt in den Futura das
zeitliche Moment überall hervor. Formell einheitlich und rein temporal ist
jedoch nur das schon o. S. 289f. behandelte Fut. ex.; das einfache Futurum
enthält sicher formell Verschiedenartiges (1, 780, 1. 787) und ist weder in
der voluntativen noch in der prospektiven Verwendung rein temporal, son-
dern zugleich modal. Das einfache Futurum zeigt auch gegenüber dem ein-
heitlichen stativen Aspekt des Fut. ex. sowohl infektiven (stativen und
fientiven) als konfektiven Aspekt (o. S. 264,{). Die voluntative Bedeutung
des Futurums, die beim Partizip im Indoiranischen und Griechischen die
vorwiegende ist, deckte sich zunächst mit der Bedeutung des Desiderativs,
das dem sigmatischen Futurum zugrunde liegen dürfte (1, 787). Die ge-
gebene Verbalperson für die Absicht (das Begehren, Wollen, Wünschen) ist
die erste, und zwar zunächst so, daß sie selbst für sich selbst, in ihrem
Bereich etwas beabsichtigt, will, wünscht; man kann aber auch von der
Absicht einer 3. Pers. sprechen (z. B. ‚er will kommen‘); die 2. Pers. kann
so nur unter besonderen Bedingungen gebraucht werden (bes. in der Frage
und in der Bedingung: ‚willst du kommen?‘, ‚wenn du k. w.‘).1 Man kann
auch einem andern seinen Willen aufnötigen, z. B. A: ‚Ich will nicht‘, B:
‚Du willst‘ (‚hast zu wollen, mußt wollen‘); so entsteht das imperative
Futurum: ‚du wirst, sollst kommen‘ (ein Imper. wie ‚geh‘ heißt ja ‚ich will,
daß du gehest‘); in dieser Verwendung ist die 1. Pers. auf die Frage be-
schränkt (‚soll ich kommen?‘). Der Wille kann sich auch zu einer bloßen
Erwartung, Hoffnung, Befürchtung, Ansicht abschwächen, und an Stelle
eines persönlichen Willens kann eine äußere oder psychologische Notwen-
digkeit treten (z. B. ‚er wird kommen‘, ‚esist nach der Sachlage, nach seiner
Charakteranlage zu erwarten, er muß‘). Dieser prospektive Gebrauch
und der rein futurische, der sich auch vom voluntativen nicht immer
scharf trennen läßt, gilt ohne Einschränkung auch für die 1. Pers. Volunta-
tiven und prospektiven Gebrauch hat auch der Konjunktiv (u. S. 309);
bei diesem und beim Optativ (u. S. 320,4) kehren die Personenunterschiede
wieder. Die als Futura verwendeten Konjunktive (£douc. u.a. 1, 780, 1)
können daher von Anfang an diesen doppelten Gebrauch gehabt haben; er
ı Dieser Unterschied zwischen der 2.Pers. ‚wollen‘ u.ä.
und den übrigen gilt auch für die Verba für
4. Aspekt und Tempus. c)Indikative. e) Futurum 291
erscheint aber auch bei den sigmatischen Futura und bei den futurisch ge-
brauchten Präsentien (1, 780, «;o. S. 273,4), kaum durch Übertragung vom
Konjunktiv aus, sondern als selbständig entwickelt. Das Wollen und die
Erwartung können auf eine nähere oder auf eine entferntere Zukunft gehen;
dies gilt auch für die futurischen Präsentien, bei denen man zunächst nur
die nähere, noch als Gegenwart auffaßbare Zukunft erwartet. Die volun-
tative Bedeutung kann auch durch ßoßXouaxı mit Inf. bezeichnet werden,
auch die prospektive durch 29.» n&AdA» mit Inf. (s. u. 8); für die unmittel-
bare Zukunft konnte man seit Herodot auch Periphrasen wie &pyouaı ppd-
owv (frz. je vais dire) gebrauchen (1, 813, y).
4. Für die voluntative Bedeutung im eig. Sinne (das Wollen) vgl. z.B.
AAN N Tor roAeuov ev Apekoned”, Ws ab xerebeıs O 35, Eoow... dmow...
reubo rn 79 ff., zei To undev EEepö, ppaco 8° öuwms Soph. Ant. 234, ti ypnjua
Spxoeıs; &s u ÖnnAde Tıs Pößos Soph. Phil. 1231, ri HeEeıc; &pes Eur. Ale.
262, & &, ri dpaoeıs, & yepxı& Eur. Andr. 1076, neben Konjunktiv: X &y’
eyav... Efeino xal navra dılkonaı I 61, vov uev navompeoda uayng aa
SnLorntog anuepov’ ÜsTEpoOV auTE uaynoöue®”, eis 6 xe dalumv &une ÖLaxplum
H 291; ‚wollen‘ oder ‚sollen‘: rt $hr« dpüuev; unrep’ I poveboouev; Eur. El.
967, einwuev N oıyöuev 9 ti Spdoouev; Eur. Ion 758; so auch in Absichts-
und Bedingungssätzen: Üorepov SE vaurıxöv napeoxebalov, 5 tı neudbovuaıv &;
nv Acoßov Thuk. III 16, 3, ei unte eiootoere unte abroL orpareboccde unte
Toy xoıv@v Apeksode... 00x Exw ti Aeym Dem. 8, 23.
2. Imperatives Futurum (das Sollen):! npög rxüra npakeıg olov &v Yeiyg
Soph. OC 956, (tobs roAeulovg) Ev Epuuv@ abrog Dv brode&n Xen. Gyr. 16, 35,
sg oöv nomosre xal neldeo9e or Plat. Prot. 338a; in 3. Pers. @AA &ye 89
xal Sovpös Anwxnis Huertporo yeboeraı D 60; in 1. Pers.: ng yap On rov Eetvov
Eyav brrodekouaı olxw; 70,01 TnAıxotde aut Sudaböneod« Sn; ‚sollen wir uns be-
lehren lassen?‘ Soph. Ant. 726, nörepov oBv rrpög Exelvoug TOV AöYoV TTOLNCOLLAL
7 noög o&; Plat. Prot. 333c; in finalem Relativsatz: Edo&e T@ Inuw TpLaxovra
&vdpas Eitodaı, ol obs rarploug vonoug suyypayboucı Xen. hell. II 3,2. Negiert
nach der Form und objektiv durch oö, nach dem Gehalt abwehrend durch
UN:AA” od uav Öutv yexal Apuacı daudareorcıv "Exrtwp Ilpıautöng Enoxynosrau'
od Yap Exam P 448, aber un pev roig imrorcıv Avnp Enoynoeraı (Fut. oder
Konj.?) &%og K 330; oöxer’ KEMmv Mwv avrızasız X 28, obde yuvn modög
Aberaı nuerkporo 344, yeıpl 8° ob baboeız nor& Eur. Med. 1320, oönore £pet
oÖdelc &c xıı. Xen. an. I 3, 5, roüro Pavepdv räcıy AVÜPOTOLG TOLMGETE...
xal undenulav abrois (den Übeltätern) &deınv Öwoere xrA. Lys. 29, 13; im
Nebensatz u&AAovoı yap 0’... Evradda meuderv Evda um noN” MAlov peyyog
rpocöıber Soph.E1.380. Abgeschwächt zu konzessiver Bedeutung: «AN &vöpas
xrelvanev: Ererta de xal Ta Ermdor verpobs Au. medlov ouANoete TedvnWras
(‚mögt ihr meinetwegen berauben‘) Z 70; vgl. Q 717.
3. Prospektiv, was die Sachlage bedingt u. ä.: &AA& YlXov rep Eovra xal
aldoiov Mev&Anov veıxtow, el rep nor veueonoent, 000 Eenixebow, @g EÜdEL ATA.
(‚ich möchte, muß schelten‘) K 114 ff., n&9ev ye ra 0& faxen Svoradtkeız
1 Über die imperativischen Futura &ere mus ob öyn, Öyeode abrots.Blaß-Debrun-
&Ecode Öleo9e s. 1, 788; über den Latinis- ner? $362 nebst Anhang.
19*
292 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

(‚wirst du wieder schlottern lassen müssen‘). od y&p roAAal yAatvaı & 512.
Ereradöunv, drı nal dıbov Efoucıv Plat. civ. 372c.
4. Rein futurischer Gebrauch für das, was sein oder geschehen wird:
al de dpa un SExer’, ANA Smosı ‚wird sie vielmehr solche anbieten‘ Sapph.
1,22 D.2, nv dı& u&oou Ebußaoıv (den faulen Nikiasfrieden) ei rız un Aıaoeı
mörewov vouilewv, obx öp%&g Sınauaceı Thuk. V 26, 2 (nachher eöpnoesı ‚wird
finden‘ oder ‚finden können‘), &yop&v obdelg rape&eı nuiv Xen. an. II 4, 5,
AK radra utv Sn, Epn, Orkpkeı ‚daswirddann schon geschehen‘ Plat. Phaed.
78a; prophetisch: Zooeraı Auap,dr’ &v nor’ &AaAn "Iuos ipn A 164, ro de uöpar-
Lov od nappuxtöv' AAN Eoraı xpövos obrosö xrı. Pind. P. 12, 30; von da aus
in allgemeiner Bedeutung:? oödels avdparwv adıav rlaıv obx Aroreloeı (Ora-
kel) Hdt. V 56, "Aıda uövov pedEıv oöx End&eraı Soph. Ant. 361 (nach xparet
347, 2dıdEaro, Epyeraı vor Euuregppaora in allg. Bed.), &v rıs xreivn rıya,...
ayvedcı re Envröv xal Kpebera hv elpyra Ev ro vöum Antiph. 6, 4. So steht
das Futurum auch für die unmittelbarste Zukunft (wofür im Deutschen
gewöhnlich das Präsens steht): o&dev 9° eya obx Aeyilo obd Odouaxı Xoreov-
zog’ dreuNow SE roı Bde A 180, KR Ex roı Epewm B 187, xal cool Y’ Enioxnnto
te al npoorpelonaı Soph. OR 1446, ravöorarov ge rpoornirvouo’” alrNoouaL
zexnv’ öppavedon. raud Eur. Alc. 164, densoun navrav du@v undeulav unte
yapıv unt’ Avöpa moreiodhaı mrept riielovog N TO Ötxaıov Dem. 19, 1. Mit dem
Nebenbegriff des Könnens: öv uev S7 Erapdv y’ alpnoenı dv x’ EIEANod« ‚du
wirst wählen können‘ K 235, xai todro Ev Tots xuol xaröleı, 6 xrı. Plat. civ.
3768, sbpnosre rap& ev Tols &AAoıs Ev Tais Kyopais AHANTAG Avameil£voug,
rap’ Öuiv de arparnyobs &yadobs Lycurg 51; so auch in Nebensätzen: ppaLeu
önwg Auxvaotoıy aXebnosız xarov Auap I 251, Eratpovg, ol N uıv reudbovor & 333,
Aeyeı drı KEeı auToVG eig Xaplov, dev ödbovraı Yararrav Xen.an. IV 7, 20, naides
oönw elotv, ol ne Yepanebooucı Lys. 24, 6.
5. Für unmittelbare Zukunft vgl. außer den Stellen unter 4 noch vöv
% eluı DYinv de A 169, od Ev aüroD Epuxaxe avras Aplorous' aörkp Eya
nero’ eluı nal avrıoo roAtuoro N 752, xal yap ai pebyei, raycog Sım&sı Sapph.
1, 21 D.?, für die entferntere duwdex&rn de roı aödız EReboeraı OBAuundv de,
xal Tor’ Erreıta tor eluı Arös nori yarroßares 8@ A 425, öbE xaxös velan, 6Atoac
ATO TAVTAG Eraipovg, mög En aAAorping‘ Snzis 8° Ev nyuara olxw A 114.
6. Voluntativ ist die negierte futurische Frage (2. und 3. Pers.)
in der Geltung eines strikten Befehls; seit dem 5. Jahrhundert, so obx &&e9
©G TAXLoTa; xal... &pere uövnv Soph. Ant. 885, o0x d00v T&xos Yapnosrat
zig Hudicnv rpög £ortav; Eur. Andr. 1067, obx &i&er’, od maınaer’, oÖx dpn-
Eete; xrı. Aristoph. Lys. 459, oöx edpnunoers; Plat. conv. 201e, Opeico’,
apaoceı nv Yöpyv rız" obx Öl; Herond. 1,1. Wie das erste Beispiel zeigt,
kann dem negativen Gebot ein affirmatives angefügt werden; es folgt aber
häufiger auf das Gebot mit od ein durch un mit Ind. Fut. ausgedrücktes
Verbot, das mit dem Gebot eng verbunden und in die Frage einbezogen
wird; z. B. o0x el ob 7’ olxoug... xal um 76 umdtv &Ayog eis u£y’ oloere Soph.
OR 637 f. war eig. oöx el od olxoug; un Tö u. &. eis nu. ol. ‚wirst du nicht ins
Haus gehen? nicht sollt ihr das Nichts zu einem großen Schmerze auf-
ı Vgl. Stahl, Synt. gr. V.141; Blaß- quies... deleciat, ...si laedit caupona,
Debrunner? $ 349, 1. Vgl. si te grata Ferentinum ire iubebo Hor. epist. I 17, 6 ff.
4 Aspekt und Tempus. c) Indikative. e) Futurum 293

bauschen!‘ Vgl. weiter ob oty’ av&feı umdt Beilav dpei; Soph. Ai. 75, odxouv
anaoı Ira yevvalog Epeis xal un rrapadelbeıs umd&v(e) Aristoph. eccl. 1144,
o0xovv Kadeis adrov xal un dpnosıs; Plat. conv. 175a. Es kann aber das Ver-
bot auch parenthetisch in die mit od negierte Frage eingeschoben werden:
: *ob — um Andnosıs — KxoAoußmasıs Zuot; ‚wirst du mir — du sollst nicht
schwatzen — nicht folgen?‘ Dieser Typus ist jedoch nur in umgewerteter
Form überliefert: od un Aadnosıc, KA dxoAoudmoerg &uot; Aristoph. nu. 505,
wo oÖ un A. ‚wirst du nicht vom Geschwätz lassen?‘ zusammengehört und
Bestandteil der Frage geworden ist; vgl. noch od un rrpoootoeız xeipa, Bax-
xebosız Ö° imov...; dem Sinne nach ‚leg nicht Hand an, komm und nimm
teil an der Feier.‘ Eur. Ba. 343. Aus dieser in attischer Umgangssprache
(Eur. und Aristoph.) häufigen Ausdrucksweise wurde fragendes od un mit
Ind. Fut. als einfaches Verbot ausgelöst: od un rpoootosız yeipa und Aber
reriwv; Eur. Hipp. 606, & Yöyarep, od un wödov ir roAAoVg Zpels; suppl.
1066, od un Anpneoesıs; Aristoph. nub. 367. Mehr Beispiele bei Kühner-Gerth
1,176 f.; vgl. auch Whitelaw, CIR 16, 277.
7. Ein erzählendes Futurum erscheint als Stilmittel im Griechischen
der Kaiserzeit (wie bei neudeutschen Stilisten, in Nachahmung des Fran-
zösischen); vom Standpunkt einer frühern Vergangenheit, auf den sich der
Schriftsteller stellt, ist die der Gegenwart nähere, jüngere Vergangenheit
zukünftig. Z. B. BaAeı yap rıs nörd Bereı repapuaypevo xal Krroxteivas Aro-
»öler mv oöpav Aelian N. A. 16, 11; vgl. W.Schmid, Attieismus (s. 1,
431) III 43; Parallelen aus dem Indoiranischen und Lituslawischen bei
Delbrück, Vergl. Synt. 2, 307 f. 334 f.; Brugmann, Grundr.? II 3, 796f.
1052; Weiteres bei Wackernagel, Festschrift V. Thomsen (Leipzig 1912)
134 ff. (Lit. 135 A. 1) und Synt. 1, 207. Etwas anderes ist die Darstellung
vergangener Ereignisse in der Form einer Prophezeiung (z. B. bei Lykopl:ron
und in den indischen Puräna’s).
8. Dem voluntativen Futurum kann ßoöAou.«ı mit Inf. (auch a. c. i.),
auch dem prospektiven (2)$EXo und ueAdw mit Inf. gleichwertig werden;
der Inf. Präs. oder Aor. brachte dabei deutlicher als das Futurum den
Aspekt zum Ausdruck. Doch tritt häufig zu uEdw auch Inf. Fut., wohl
nur, indem die futurische Bedeutung der formell nicht futurischen Ver-
bindungen auch zu einem formellen Ausdruck drängt; das Gegenstück ist
die Übertragung der futurischen Form auf das Regens des Infinitivs (Bov-
Ancouaı, &deAncw mit Inf.). Vgl. 0.S.291 ob. Vgl. ypayaı SE Bovröneda Xen.
r. eq. 12, 1 (neben ypadouev 10, 10),1 BovAönevog Töv ratda wg MoLora dermvetv
Xen. Cyr.1 3,4; zu (2)IAw vgl. ei YErcı tor umdev Avrifoov xaraornvar Hdt.
VII 49, 06x &9&Xovov ai yvouar.. . önotcı elvaı Thuk. II 89, 11. Die übliche
Ausdrucksweise ist seit Homer u&A%w? mit Inf. (wohl nur hier brauchte
man auch Ipf. oder Aor. des Regens, um zu sagen, daß jemand im Begriff
war oder etwas bevorstand, zu erwarten war); vgl. z.B. mit Inf. Präs.
nEINET’ drou&uev ‚es steht zu erwarten, daß ihr gehört habt, ihr werdet wohl
gehört haben‘ E 125, röv Eeivov ZueAXov elpeodaı 7 94, Euoi mEAdEL plAov elvaı
ı Mit Weglassung des Inf. ‚gehen‘: eig ro 2 Die Etymologie und damit die Grund-
Baraveiov Bobkouaı Aristoph. ran. 1279; bedeutung von ueMw ist unsicher; vgl.
vgl. ich will nach Hause u. dgl. Brugmann? 570 Fußn.; Boisacq s. v.
294 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

A 564, uerrövrav auvartew u&yyv Hdt.VI 108,1 uerdNoavres orparederv Thuk.


V 116, 1,6 oraduds, Evda Euerie varardeıv (codd. det. -Abcsıv) Xen. an. 18,1,
uEMov darreodau.... . dveßiw Plat. civ. 614b; Inf. Aor. & gxro Ausaön.evos...'
Fy&p ZueAdev ol aära Iavaröv re nandv nal njpa Arkaden IT A6T., Körixa redvalnv,
Erel obx &p’ EueAAov Eralpı xreivonevo iranüdvan & 98, nErdeıs Tyv buxnv nv ond-
too rapaoyeiv Yepanedonı dvöpl sopıorh; Plat. Prot. 312b; Inf. Fut. seit Ho-
mer oft: u&AMeıs yap dponpnoccda Ke9Aov 544, Ta ppoveovr’ Ava Yuuov, & B
od rerkeodaı Euerrov B 36, reepl Tptodog yap Zuerrov Yeboecdaı A 700, ödev £uer:
Aov... Ent Iararrav HEeıv Xen. an. VII 7,1, ur dıdkkeıv Plat.apol.21b, ots
uEAAovawv 2deAhoeıy Zoyeıv Plat.civ.347a, ei nErreı &pEeıv Plat. civ.567b (nach-
her eirep &p£eı). Mehr bei Kühner-Gerth 11, 177-79; Stahl, Synt.gr. V.147;
GEL s. v. uaXo; Mayser, Pap. II1, 166. 226; Blaß-Debrunner’? 8 356;
A. Kocevalov, De u&AReıv verbi constructione apud graecitatis classicae
scriptores. Charkow 1917 (vgl. Meltzer, BphW 1919, 99-102).
Wie bei u&XAw steht der Inf. Fut. auch bei den Verba des Versprechens,
Hoffens, Strebens doppeltcharakterisierend (vgl. u.S.295,«1); für diezu An-
fang von 8 als Gegenstück bezeichnete Erscheinung vgl. roöuov 9° Eyo, xel
oumpöv Zorı, ortpu’ idetv BovAnoouxı Soph. OR 1077 (vgl. xat rar’ ap’
öuav, & Eevor, BovAgcouaı... xupetv £uot Soph. OC 1289, wpereiv B. Soph.
Ai. 680, oov ruyyaveıw B. Eur. Med. 259), &ya ddıö npw@rov... Ereita..
BouAnooucı KroAoynoacyaı Antiph. 6,8, EIeANow roicıv And TAxroreuou Euvöv
ayyeMmv dtopdiwonı Aöyov Pind. O. 7, 20, ei EIeAnosı avaßhivaı 7) TUpavvis
Hdt. 1109; vgl. weiter neiANoerE de dxobeıv roA&uoug Matth. 24, 6 (audiıturı
estis Vulg.). Vgl. die abweichenden Erklärungen von Aken, Grundz. 20
(Tempusverschiebung); Kühner-Gerth 1, 172f.; Stahl, Synt. gr. V.143;
Brugmann?® 570 (BovAnoonaı nornon. aus BovAouxı no:ncaı und roınow kKon-
taminiert unter Berufung auf narrandum ego istuc militi censebo ‚ich werde
vermutlich erzählen müssen‘ Plaut. Mil. 395 und Ph. Thielmann, Arch.
f. lat. Lex.2, 84 ff., Blätt. f. d. Gymnasialschulw. 34, 63; Paul, Prinz. 163 ff.
9. Über dboero, Brnoero, 2PoA&oeru, nareftpEodu als Präterita des Futurums
s.1, 788.
d) Vom Verhältnis der nicht-indikativischen Formen
der Tempussysteme zur Tempuskategorie
Wie schon früher gesagt (0.5. 254), haben nur im Futurum die nicht-indika-
tivischen Formen ohne weiteres die Zeitbedeutungihrer Indikative. Undnicht
einmal hier herrscht die Tempuskategorie unbedingt: in stärkerem Maße als
der Indikativ ist das Ptz. Fut. voluntativ, und wie für den Ind. Fut. andere
Indikative (Präs., Aor., Perf.; 0.c«4. y5.$1) oder die Konjunktive ein-
treten können, so können auch Inf. und Ptz. Präs. oder Aor. statt der futu-
rischen Entsprechungen genügen. Der Optat. Fut., der meistens lediglich der
Vertreter desInd. Fut. in gewissen Nebensätzen ist, zeigt doch noch eine Spur
des ursprünglichen modalen Charakters. Anderseits sind die Futura noch im
klassischen Griechischen im Grunde aspektindifferent (0.S.290,&). Der Aspekt
ist durchaus maßgebend für das ganze Präsens-, Aorist- und Perfektsystem,
während die nicht-indikativischen Formen derselben an sich tempusindiffe-
Das Pte. fut. ist im gen. abs. nicht üblich.
A.Aspekt und Tempus. d) Nicht-indikativische Formen 295
rent sind, also für jede Zeitstufe (Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft) gelten
können. Die zeitliche Beziehung hat in den nicht-indikativischen Formen
keinen formalen Ausdruck, sondern ergibt sich nur aus dem Zusammenhang;
beider Übersetzung z. B.ins Lateinische oder in neuere Sprachen muß die Zeit
oftschärfer zum Ausdruck gebracht werden, alssieim Griechischen empfunden
war. Dies gilt jedoch streng genommen nur für den potentialen und obliquen
Optativ und für Inf. und Ptz.; denn Konjunktiv, Wunschoptativ und Impera-
tiv haben außer der Aspektbedeutung stets auch die Beziehung aufeinenähere
oder ferne Zukunft. Beim potentialen Optativ, bei den Infinitiven und Parti-
zipien handelt es dabei zudem meistens um die relative Zeitstufe (s. unter e).

«&) Infinitiv und Partizip des Futurums


Da vom Opt. Fut. bei den Modi die Rede sein wird (S. 337, 8), ist hier
vom Futurum nur die Anwendung des Inf. und Ptz. Fut. zu besprechen.
1. Der griechische Inf. Fut. ist eine Neubildung, die im Zusammenhang
mit der Ausbildung der indirekten Rede aufkam; er steht seit Homer nach
verba dicendi et sentiendi als Vertreter des Ind. Fut. der direkten Rede. Wie
der parallele, aber jüngere Opt. Fut. ist der Inf. Fut. lediglich temporal
(1, 780 o.), im Gegensatz zum Ptz. Fut.
Vgl. obdE E nu Önpöv Eraydalsicdaı (oder -iesdau; s. 1, 785, 5) & 133, 891 tpw@oesodaL
ölo M 66, od 0’ &r’ Eywye öleoda Epaumv rn 24, ueyav öpxov Sudan un Ti Kor auT@ TEAK
xaxov BovAsvotuev Ko & 178, doxkeı SE or Bde xal aur@ Awıov Eoosotaı Z 338, Tolg vout-
Covras ixavobs Eoeodaı T& auu.o&povra SLökoxeıv tobs roAitag Xen. comm. I 2,10. Der Inf.
Fut..steht auch bei verba sentiendi, die in die Bedeutungen ‚gedenken‘ = ‚wollen,
streben‘ übergehen: old o’ (= ooı) dl EvIAd” Krıuog Ewvdäpevog xal riodrov dpbEsıv A 170,
TOG UELOVaG TröAsLov nararandotuev dvöp@v; H 36, Ev vow Exovoa relceoda. Hdt. I 10, oürw
dtevevavro rornosıv VII 207, rüp Evnosıv dLevooövro Thuk. IV 115, 2. Hypercharakteri-
sierend ist der Inf. Fut. (statt des ältern Inf. Präs. oder Aor.; s. unter ß) nach verba
dicendi et sentiendi, deren Bedeutung an sich schon auf Künftiges geht (versprechen,
sich erbieten u.ä.; hoffen u.ä.): r& 8° 6 y&pwv Ilptauog Und T’ Eaxero xal nareveuoev
Swotuevau N 368, dpaıpnosodar drrsireig A 161, EArnovro dE Teigos ’Ayaıwv pncerv M 261,
Avaßaidouat tor &; rplmv nutpnv Öroxpıvescda: ‚ich schiebe die Antwort zwei Tage auf‘
Hdt. V 49, 9 (vgl. &vaß@AAsraı nornosıv t& d£ovra Dem. 3, 9), Arwpn.... Eoeodaı b 287,
tool Ertdo&oL rodro rreloeodat sicı Hdt. VI 12, 2dendnoav Evurportuderv Thuk. I 27, 2,
nrapexöuevov dd IIMaraıov AnrkEeıv IleXonovvnoloug III 36, 1, Enayyeddöucda de "Apuaio...
eig röv Ypövov töv Baoldsıov xadıeiv Xen. an. Il 1, 4; triebhaft ueuaoav (vgl. 1, 769, « mit
Fußn. 2) d2 usıora reixög Te enkeıv nal &vinpnosiv nupl vnas M 197, nö n Epopu.ärau
romatwev @ 399. Daher denn auch Hypercharakterisierungen wie £pıeuevoL äpgeıv Thuk.
VI 6, 1, 2ßobAovro nporiuapnosodaı VI 57, 3, drmoxwAboeıy duvarol övreg III 28, 1, mit zwei
Futurformen reioeıy $uvmoöueo9« Soph.Phil. 1394, reeioerv reuyerv Thuk. 1129, 3, Emixeipmasiv
29eXhoeıc Aeschin. 3,152, Bon9Hoeıv dEiwoeıv Dem. 8, 14. Weder darf man darin eine beson-
dere Feinheit suchen (Classen zu Thuk. VI6) noch den Text ändern (Forssmann, Curt.
Stud. 6, 35ff.; Festschr.des Prot.Gymn. zu Straßburg 1888, 284ff.; Kühner-Gerth, 1,185).
2. Das Ptz. Fut. ist seit alters häufiger modal (voluntativ und prospek-
tiv) als rein temporal; das Indoiranische zeigt, daß sich darin Altertüm-
liches erhalten hat (vgl. Delbrück, Vgl. Synt. 2, 250 f.).
Voluntativ: 6 y&p Fre Yods Ent vias ’Ayaıav Auadpevög TE Yoyarpa pepwv T’ arA. A 13
(es blieb bei der Absicht!), 6 8° &rtdpane paldınog Alas eben oANaav E 617, repi Tns
Baoıelas ro AdEAPS Eropebero uayxobuevog Xen. oec. A, 18, del öv dpYüg Buacöpevov Tag
Erıdvulas ras Eaurod 2äv Plat. Gorg. 491e. Von einem fremden Willen (‚sollen‘): eöre uıv
elc ’Aldao nuAdgrao rpobreubev 2E &ptßeug KEovra »Uva © 368 (der Befehl konnte &&eız
296 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

lauten), oi xaxög drroAobpevor Aristoph. Ach. 865, xoAdxwv oluaEouzvov pax 756, "Iwvas
tobs Ihoovraz &uol dlunv röv Zrroimoav Hdt. V 106, rponsubavres ahpuxa Tp6tepov möNELLOV
rposgodvra Kepxupaiors Thuk.129, 1. Bes. oft steht das Ptz. Fut. substantiviert von einem,
der etwas will, soll oder kann (der Artikel besagt, daß eine bestimmte Person dafür vor-
handen sein sollte): 068° 6 xwAbowv rrapfjv ‚non aderat, qui impedire posset‘ Soph. Ant.
261, olxiaı noMal Erevadnoav drropig od Yeparsboovrog Thuk. II 51, 5, 8x%og 6 MInpWowv
abr&cs VI 20, 4, ray &pyacon&vav &vövrov ‚ein Land, in dem es nicht an den nötigen Be-
bauern fehlt‘ Xen. an. II 4, 22, «ipeiodaı röv Zpoüvr« Plat. Menex. 236b. Rein temporal:
dc In ra 7’ Ebvra Ta 7’ Eoodueva rp6 7’ &övra A 70 (= & Earı, & Zoraı, & Av für letzteres
gab es kein Ptz.), töv Borepov Eneveydmoöuevov nöreuov &veyxeiv Thuk. VII 56, 2.1
ß) AnStelledes Inf. Fut. unter «a, 1 haben sich dieältern Inf. Präs.oder (viel
häufiger) Aor.teilweiselangeerhalten, die, ansich zeitlos, nurdenAspektunter-
schied ausdrückten. Selten ist futurisches Ptz. Präs., jungfuturisches Ptz. Aor.
So bei verba dicendi et sentiendi, bei denen der Inf. Fut. schärfer war: roAdxı yap
ol Zeıne (prophezeite).... vobow br’ dpyarey) P9LodaL olg Ev neyaporowv HM ner’ "Ayau@v vnd-
alv Ind Tpweoor daunvaı N 666, &uooa« Xaprepdv Öpxov, un ev rplv "Odvona uer& Toweoo’
avapfivaı rrolv yeröv... Kpıneodaı sagt Helena, die Od. im trojanischen Pferd vermutet
8 254 f., od u’ Er’ Epdoxed” ümörporov olxad” Ineodar X 35, PNg HoL navra Söuev' Tax 8’
Üortepov 008” &Aa doing Theocr. 27, 61; da sich hier nichts wegerklären noch korrigieren
läßt (durch Einfügung von &v oder Inf. Fut.), wird man dies auch für andere Stellen
nicht glaublich finden, an denen es an sich anginge: p&ro yap reloacdaı Kelrnv I’ 28,
oxebaı yip el ooL TpoopLAÖG XüTT) Soxel yepa rad oDv rapoıoı de&aodaı vexug Soph. El. 443,
Löpog, el doxeig ne TAhvaı any nadaıuafaı depnv Eur. Or. 1527, dındoacdat pact wor Aristoph.
nub. 1141, oleode xal Öueis raüra ndvra waprepeiv Xen. hell. V 1, 15, do« oVdenwarnore
Sovro arnoaodaı Lys. 12, 19, olöusda... Starnpdsacteat rı av deövrav Isocr. 8, 29. So
auch bei od pavaı ‚sich weigern‘, öuoAoyeiv: Kapborıo. oürs öunpoug EdLdooav oüre Epaxoav
En röALaG dorvyeltovag orparebecdau Hdt. VI 99, oöx Epxoav mopebeodaı Xen. an. IV 5, «5,
auoAdyeıs xad” Muäs morrredeodaı Plat. Crit. 52c. Es kann auch zuerst Inf. Fut.,
nachher Inf. Präs. oder Aor. stehen:? Jeod re y&p IEAovrog Eurripoeıv nöAıv xal u DE-
Aovrög pnotv obdE nv Auög Epıy redor oxhıbacav Eurodwv oxsdelv Aesch. sept. 428 f.,3 vo-
ullav tod ’Adnvaloug To TANdELı TÄv npayudrwv arrorpeibeiv %, ei dvayadloıro orparebeohat,
udAtora obrwg Koparag Exrrieloanı Thuk. VI 24, 1 (uarıor’ &v Bekker), oleı uayxeiodat re
xal &vrıreiveiv Plat. civ. 6044, öpxoug Edooav nal EAaßov... VTToTedelv...xal... Krrododvaı
Xen. hell. I 3, 9. Nach Verba, die auf Künftiges gehen (versprechen, hoffen u. ä.)
und gleichwertigen Periphrasen liegt der Inf. Präs. oder Aor. sogar näher als der hyper-
charakterisierende Inf. Fut. (unter «1): nnelAnoev... vjas Zuoo&iuoug Ka’. EAxepev
I 683, 2&Arero xüdog dpecdaı M 407, Antwpn or Ereıta plAoug 7’ lögeıv xal Ineodaı olxcov
5 314, ool 8° od Yeoparöv Eorı... Yavksıv 8 561, Zinero 8’ oBxerı ol xgivöv ye npdbaodar
rövov Pind. P. 4, 243, &Antd’ Exw xAkog ebpeodar Pind. P. 3, 111, &Anig Zorı vorrepov T&Xog
noretv Aesch. sept. 367, &Anig &orı awdNvaı Eur. Or. 779, &Arig ev oöxer’ karl anleodaı
ßtov Eur. Alc.146, trade roı 2& adrav Enido&x yeveodaı Hdt. I 89, oBx eixdg abroic TrepLoualav
veöv £yeıv ‚eos habituros esse‘ Thuk. III 13, 4 u. oft, &Arttlovres Td Kark röv ALuEva TEIXOG...
EIeiv ungavats IV 13, 1 (&Xeiv Av Stahl), Aeywv Ev EArtidı elvaı dvadaßeiv Nioxuav IV 70, 2,
EAnilere degaroda Yuäg Xen. an. VI 5, 17, xpnowod dvrog Tore hy örıv diapdapivar Plat.
civ. 415c. Mehr bei Kühner-Gerth 1, 195-97.
Selten steht das Ptz. Präs. futurisch, z. B. Ereupav d& xal &s rag möreıs rpkoßerc- ol
Zupaxdoror KyyEidovrag (= ol dyyeAodcıv oder ol AyysdXov; als das Amt der Boten Aus-
übende?) xAv rod IMwtupfov Afıkıv Thuk. VII 25, 9, rp&oßeıs neureıv KaAbovrag ‚die zu
verhindern suchen sollten‘ VI 88, 10, rapeyevndnv rrpooxuvöv III&, Pap. (Mayser II 1,
170 f., wo mehr), &reor&Axauev odv ’Iobdav xal Zuräv, xal aöro0g dd Abyov drrayy&idovras
& aör& NT act. 15, 27; hellenistisch auch Ptz. Aor. für Fut.: io... INAWcavTK ME
156p (Wilcken, Chrestomathie 26 II 32), ’Aypinras xal Bepvien narhvrmoav eis Kouod-
ı Vgl. Kühner-Gerth A, 174. 185. sitionslosen Kasus.
® Vgl. die Weiterführung einer augmen- ® 008° &v vıv Madvig, oßd& räv Kirchhoff;
tierten Form durch unaugmentierte, eines Wil. bemerkt: aor. sec. vi potent.
präpositionalen Ausdrucks durch präpo- 4 Vgl. Kühner-Gerth 1, 142.
4. Aspekt u. Tempus. d) Nicht-indik. Formen. e) Relative Zeitstufe 297
peiav donaoduevor (Var. -06-) röv Dijorov NT act. 25, 13 (vgl. dazu Blaß-Debrunner?
$ 339, 1 Anhang, wo für die Stelle an den Gebrauch von eß3 gedacht ist; ferner Bur-
ton, Moods and tenses (s. 0. $.248) 65 f.; Brugmann? 565, wo gefragt wird, ob das
Ptz. Aor. an dieser Stelle eine der Handlung des übergeordneten Verbs folgende Hand-
lung bezeichne. Mehr zum Ptz. Präs. und Aor. bei Blaß-Debrunner? $ 339.
y) Nach verba dicendi et sentiendi steht der Inf. Aor. gewöhnlich für den
Ind. Aor. der direkten Rede (und zwar auch nach Präsens des verbi die.
et sent.), der Inf. Präs. für den Ind. Präs. (öfters aber auch für das
Imperfekt der direkten Rede, was auch für das Ptz. Präs. gilt). In die-
sen Fällen haben also Inf. und Ptz. im Zusammenhang die Zeitbedeutung
der Indikative, die sie vertreten; außerdem können Inf. Präs. und Aor.
in derindirekten Rede auch Optative und Imperative der direkten vertreten.
Vgl. für den Inf. Aor. ed uev Mupyudövag Pd’ E&AdEuev ‚aiunt revertisse‘ y 188, Atyerau
Midas rov Zarupov Inpedoaı Xen. an. 12, 13, ’Admvatoı Atyovcı Sixatog &Eerdonı Hdt. VI
137 (nachher &dıxeiv, Yorräv, elvaı für Ipf.); Inf. Präs. für Ipf.: olöv rıya pacı Binv
“Hoaxdnelnv elvaı E 639 (‚gewesen sei‘; direkt Av), &Mov 8’ MA &eıde röAıv xepailenev
airnv, adrap "Oduoon« rrpori Souara Anıpößoro BHuevaı 9 516 (direkt &xepdile, ZB), röv
KEv apeAdöVT” &porov... Audf) yovaızt paxol vıv Adtpıv voveiv Soph. Tr. 70, Epaoav ahroUg
raAaı Taür’ elöorag xpbrreıv Xen. an. I 4, 12 (direkt Expurrov), za lkodaı abrög Tb Tpaxüud
@ncı Xen. an. 1 8, 26 (direkt i&ro ‚war mit der Heilung beschäftigt, behandelte ärztlich‘);
Ptz. Präs. für Ipf.: (eideıs) &g TE nou H abrdg napeav! 7) ou droboaus 9 491, nal uunv
TAPWYV yE Xo0 Adyoug mv xAbwv, Ilepoat, ppdoxuu’” Av ol’ Erropoüvdn xaxd Aesch. Pers. 266,
Eya xal mapav (‚da ich sogar dabei war‘) 2p& Soph. Ant. 1192 (vgl. OC 1587 f.), patverau
n vov "EAAAG xadoundvn od naraı Beßatog olxouu.£um xrı. Thuk. I 2, 1, old& oe A&yovra det,
ag obdE Yeuıg ein Xen. Gyr. I 6, 6, roMobs öp@ Sındlovras ray Tore napövrwv Lys. 10, 1,
Önwg Tolvuv uN pavnoetaı Ev T@ Adyw Tolg TpLaxovra Evavrıobuevog Lys. 12, 50; dies gilt
auch für die partizipiale Form von Imperfekten besonderer Art (z. B. og AYuepn rayxıora
Eyeyövee, &udiee rov T'oyex: 6 dE MAI xodeöuevog Hdt.111); vgl. 0. $S.278,5 (wo bereits
Beispiele für das Ptz. des iterativen Ipfs.). Ebenso noch hellenistisch, z. B. &&v de un
pi rapeivaı ‚da gewesen zu sein‘ Pap. IIl&, ö npö ro xwuapyüv (= ds Exwudpyeı) Pap.
III& (sonst 6 xwuapynoas = ds Exwudpynoe), nwioövres Epepov (= Erwiouv xal &) NT
act. 4, 34, 6 xarorbwv... al olnodonäv ‚der du zerstören, wieder aufbauen wolltest‘
Mt. 27, 40. Über das Ptz. Aor.s. u. eß1.2. Vgl. Kühner-Gerth 1, 193 (Anm. 4.5).
200 (Anm. 9. 10); Mayser, Pap.II 1, 167f. 170; Blaß-Debrunner? $ 339, 3.
8) Auch der opt. obl., der in der indirekten Rede für Ipf. und Ind. Aor.
der direkten eintritt, ist nur durch den Zusammenhang zeitlich bestimmt.
Für Ipf.: $inyoövro, drı adrol wEv Ertl Tobg ToAsuloug TrÄcoLev, TMV ÖE Kvalpeoıv
töv vanayav rpoorabnev Kvöpkarv inxavors (direkt: Ermieonev, TTpoGeT&&aLev)
Xen. hell. I 7, 5, 2pou&vov d& you, ri ai Yıpaı Wopoiev (‚geknarrt hätten‘),
Epaoxe xıı. Lys. 1, 14; für Ind. Aor.: xal &v rois Abyoıg ravrayol EdMAou, Cs
Meudepnowv rhv "EMASda Exreupdein (direkt EEertupdn) Thuk. IV 108, 2,
adröv Enuvddvero 6 Küpos, el owdelev (direkt Eoadmoav) navres Xen. Gyr.
IV 4, 2. Vgl. Kühner-Gerth 1, 188f.; Stahl, Synt. gr. V. 176-80.

e) Vom Verhältnis der Tempussysteme


zur relativen Zeitstufe (Gleich- und Vorzeitigkeit)?

Kein Unterschied besteht zwischen dem Futurum und den übrigen Tempus-
systemen im Verhältnis zum relativen oder bezogenen Tempusgebrauch, wo-
ı Der Bezeichnung der Vergangenheit nd&pog rep Ev EXesıvög 7 253.
beim Ptz. Präs. kann r&pog dienen (vgl. o. 2 Vgl. Meltzer, IF 17, 220-22.
8.2731.,5): 800€ r&pog repınadde’ &övre vA01,
298 B.Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

bei die Zeit eines Verbalinhalts nicht von der Zeit des Sprechenden aus, son-
dern von der Zeit eines andern Verbalinhalts bestimmt wird, von dem zugleich
die Redeist. Wie schon am Schluß der allgemeinen Darlegungüber Aspekt und
Tempus bemerkt wurde (o. S. 254), kannte das Indogermanische und auch
noch das Griechische den Ausdruck der relativen Zeitstufe durch besondere
Verbalformen nicht ;! es gab keine Formen wie das Plusquamperfekt und Fu-
turum exactum des Lateinischen und neuerer Sprachen, z. B. lat. dixerat haec,
cum puer advenit und dixerit ‚er wird gesagt haben‘ (was in der griechischen
Grammatik Plusquamperfekt und Futurum exactum heißt, hat wesentlich
andere Geltung; s. 0.5. 287). Im Griechischen konnte freilich, wie anderswo,
das zeitliche Verhältnis durch allgemeine oder genaue Zeitbestimmungen je-
dem Zweifel entrückt werden (auch z. B. durch £ret, u£ypı u. dgl.); gewöhn-
lich überließ man jedoch die zeitliche Einordnung dem Verständnis des Hörers
oder Lesers. Das Präsens-, Aorist- und Perfektsystem konnten im allgemeinen
gleich-, vor- und nachzeitig gebraucht werden, wobei die Unterschiede nur
im Aspekt lagen; das Futurum konnte auch für die Vorzukunft stehen.?
Dies gilt sowohl für das Verhältnis eines Hauptsatzes zu einem andern
Hauptsatz als auch für das Verhältnis eines Nebensatzes zum Hauptsatz
oder eines Infinitivs oder Partizips zum übergeordneten Verb. Es liegt an
sachlichen Bedingungen, wenn dabei das Präsens- und Perfektsystem über-
wiegend gleichzeitig, das Aoristsystem überwiegend vorzeitig gebraucht
wird. Noch das Neugriechische kann den Aorist auch für die Vorvergangen-
heit und Vorzukunft brauchen; es hat allerdings auch periphrastische Bil-
dungen in diesen Bedeutungen (eiya& Seceı ‚ich hatte gebunden‘, I& Zxw
Seceı ‚ich werde gebunden haben‘), verwendet sie aber mehr nur literarisch
und unter bestimmten Bedingungen.? Auch das Lateinische und die neuern
Sprachen drücken die relative Zeitstufe in einfacher Ausdrucksweise nicht
immer genau aus.* Mit der Unterscheidung zwischen einer unmittelbaren
und einer weiter zurückliegenden Vergangenheit, einer unmittelbaren und
einer ferneren Zukunft (vgl. o. S. 291 ob.) hat die relative Zeitstufe an sich
nichts zu tun, obwohl sich sachlich die Vorvergangenheit mit der ferneren
Vergangenheit, die Vorzukunft mit der unmittelbaren Zukunft decken kann.
«) Das Präsens- und Perfektsystem werden überwiegend gleich-
zeitig verwendet (auch verdeutlicht durch &u«, &v & u. dgl.), sie können
aber sachlich auch die Vorvergangenheit bezeichnen.
1. Es besteht sachlich Gleichzeitigkeit (die Gleichzeitigkeit ist nicht
absolut zu verstehen; sie ist meistens nur ein partieller zeitlicher Gleich-
lauf der beiden Verbalinhalte, und sachlich oft belanglos).
Vgl. für Haupt- und Nebensätze: roicı 8° &v&orn N&otwp, ds ba IIbAoro &vad Av B 77, oi
8° Öre dn oxedov hoav En’ AAANAororv lövres, Tpwalv Lv mpondyılev ’AAtEavdpog Heoeuöhc,
napdadenv Buoroıv Exav I’ 15 1f., & plAor, olov $h Iauudlonev "Exrtopa STov alyunrhv r’ Zue-
var KA. E 602, ai d£ napayevöuevor Öorepov Erraumvılov &ua ritovreg Thuk. II 91, 2, gleich-
zeitig ist auch das pluralische iterativische Ptz. Präs. (im Gegensatz zu einem singulari-
ı Er fehlt z.B. auch dem Semitischen. bauer, Temp. 1, 27, wo mehr).
2 Nebeneinander stehen Ipf. und Aor. an ® Genaueres bei Thumb, Hdb. ngr. V.?
der Stelle &vöpıLov dt obdeulav elvaı oorm- $ 229, TLaprlavos, N. o. $ 214.
ptav roü un madelv, & 00 TIumpobuevor &roln- “ Vgl.Hofmann, Lat. Synt.701f. Ein Rest
cav, KNA dia mv ÜBpıv nölxouv dvdpanoug der idg. Weise ist lat. ubi, ut, postguam dizit
KixporcoAltag Xen. hell. II 2,10 (bei Mutz- ‚inel einev‘ (gegenüber postguam dixerat).
4.Aspekt und Tempus. e) Relative Zeitstufe 299

schen Ptz. Aor.); s. 0. 8.279, 5; opt. obl. im Nebensatz: Audolot re räcı npoeire Iheıv
nayra Tıyva adröy roöro, 5 rı Exor Exxoros Hdt.I 50 (direkt £xeı), Tıooapepvng Saßdrdeı
wov Küpov rpög röv KdcAp6V, @g ErißovAedor abr® Xen. an. 11, 3 (direkt -eveı), &eyev, Srı
Erornog em Ayelodau abroig VII 1, 33.1 Perf.: TrAtuaxos 8’, 891 ol IlAnuos repıxadroc
avAnG ObrAdg dEdunto..., 29” EB eis ebvnv a 426, robg d& Ldev ud ndvras dv aluarı xal
xovinor nenteßrag noMo0s X 384, Emeıdt ol Ta navra mapeonebaucro (‚fertig gerüstet war‘),
EENAXLVvE Töv orparöv Hdt. IV 83, xal nyyEidm, dr Arrnusvor elev Anxedaunövior TH vau-
nayla xal 6 vadapyxog Iletoavöpog redvaln Xen. hell. IV 3, 10.
2. Es besteht sachlich Vorvergangenheit (bei konfektivem oder in-
fektivem Aspekt).
Hauptsätze: &X9övrog de ’Arxıßıadou ... ruvddvovrar Ta mepl tig pays‘ napfiv (af-
fuerat ‚war dabei gewesen‘) yap 6 ’Arxıßıköng nal Euvendxero rois Minotoıs Thuk. VIII
26, 3 (vgl. &reiyıfov im Satz mit yap IV 9, 3), Haupt- und Nebensätze: &yAbv 8’ ad ro.
an’ spIaAuav EAov, 7) mplv Ernnev E 127, Toicıv 82 xperav nivaxas napednxe oußarng önra-
Av, & pa Ti mpor£pn bmeieınov Edovres m 50, auverexdnodv ve IH ToAAD TrAeÜveg vees
En’ ’Aprsuioio Evavudysov Hdt. VIII 42, orparnyol dE Hoav xl nark Tröreıs Exdorwv ol
rapeoxeudlovro ‚die mit der Rüstung beschäftigt gewesen waren‘ Thuk. II 83, 4, Küpos
8° obv Aveßn Emi Ta Öpn obdevög xawAbovrog xal elde Tas axnvas 08 ol Kidixes Epliarrov
(‚Wache gehalten hatten‘) Xen. an. I 2, 22, Exwv vag Er&paxs Küpov rrevre xal eixocıv,
als EroXöpxer MlAnrov, öre Tiooapepver otAn Av I&, 2, oinep np6oHev npooexbvouv I 6, 10.
Konj.: &rel ol ye noMXol @g Enog einelv obdev alodKvovrar, KA drr’ Av obror dLayyeiiwoı
adra Öuvodcı Plat. Prot. 317a (vgl. Meltzer a.a.O. 221); opt. obl.: &eyov, örı xart-
doLev orpdrevn.a xal vOrT@p TOAAA rup& patvorro Xen. an. IV 4, 9. Inf. s. 0. S.297,y. Ptz.:
WAL od uev vöv ICeu lov nera Edvog Eratpov (‚geh und setze dich‘) H 115, xal &v to abrö
Yepsı Nuupödwpov.... ol ’Admvaior, p6repov TroA&uLov voutlovres, rpößevov Erornaavro
Thuk. TI 29,1, oi Köpsio: (?) mp60Fev adv nuiv Tarrönevor vovdpeotnxacıv Xen. an. III 2, 17.
Das Perf. für einen Zustand, der zeitlich vor der Handlung des übergeordneten Verbs
liegt, bes. opt. obl. und Inf.: 28e99n ..... X&ywv, Örı r@ narpl adrod f) av Mavrıywv TöAıg
tod Önmpernxor (‚viele Dienste geleistet habe‘) &v roig npög Meoscnymv noA&uoıs Xen.
hell. V 2, 3, &vöp« d& rıya av Mndwv Eureninydaı Em To uaMNeı tod Küpov (‚sei verblüfft
gewesen‘) Xen. Cyr. I 4, 27. Zum Ppf. s. 0. $S.288 f. und Blaß-Debrunner’ $ 345.
ß) Das Aoristsystem stellte in allen seinen Schattierungen sehr häufig
einen Verbalinhalt (Vorgang oder Handlung) dar, der zur Zeit eines andern
schon abgeschlossen war, und zwar in Beziehung auf eine Augmentform im
Sinne der lateinischen Vorvergangenheit, in Beziehung auf Futurum oder
Imperativ im Sinne der lateinischen Vorzukunft. Gleichzeitigkeit war dabei
ausgeschlossen, teils durch den Zeitunterschied der beiden Verbalinhalte
(vgl. z. B. unten B 513), teils durch die Situation derselben (vgl: z. B. unten
A 484). Vollständiger oder über eine Zeitstrecke gehender Gleichlauf mit
einem andern Verbalinhalt kommt für den Aorist überhaupt nicht in Be-
tracht, wohl aber kann eine Aoristhandlung in eine nicht-abgeschlossene
Handlung hineinfallen, oder es können sich zwei oft sachlich nicht oder
wenig verschiedene Verbalinhalte, von denen einer aoristisch ist, in einem
Punkt berühren (Koinzidenz).
4. Sachliche Vorvergangenheit.
Hauptsätze: ”Apvaiog 8° övon’ Eoxe‘ zb yip YEro (‚hatte gegeben‘) rörvıx unmp o 5,
orparnydv ol Edupmaxor Hpnvro Hepdixxav' aneorn (‚defecerat‘) yap eb90s madıy Tüv ’Ayy-
valcv Thuk. I 62, 2, 05 orparıarng &v ouvxoAobde: (näml. Xenophon), AA IIpö&evos
adröv nerentuparo (‚hatte ihn kommen lassen‘) Xen. an. III1, 4; Haupt- und Neben-
sätze: ol ulv naxnelovreg ZBav olx6v de Exaorog, Axı Endoro dünn... "Hoauorog rolmoev
A 608, röv Fox’ ”AondAapog xal "IdAyevog, ules ”Apnos, ods rexev ’Aoruöyn B 513, oi Kep-
ı Zu eloev &yav a« 130 vgl. Meltzer a.a.O. 221.
300 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

yupaloı Kurkhvmv Evempnoav, örı vaüg... napeoyov Kopıvdiorz Thuk. I 30, 2, Ererro, de
Erpdrovro 2; töv IIkvopu.ov, 5devreep dvnydyovro Thuk. II 92,1; bei Konjunktionen für einen
Terminus ex quo (28 od, net, öte, &G u.ä.) oder ad quem (wc, Eore, retv u.ä.), auch örı
‚weil‘: wörde Eret 6° Inovro xard arparöv ebpbv "Ayauöv, vra ev ol ye n£Raıvav En’ hreipoıo
Zpuooav A 484, ot Bapßapoı, bs Emaboarö re (vorzeitig) 6 &venog nal Tö nuua Eotpwro (gleich-
zeitig), Zrreov Hdt. VII 193, Hvixa AnwAtoauev t&c vaös, riva yvounv Edevro repl Auov
ol obupayor; Andoc. 3, 21, &u&xovro, expı ol ’Admvator dmemievoav Xen. hell. I 1, 3;
Konj.: xal ob, plXog, un In“ Iumv Amo HR KAdANGo..., un ToL xardk mavra Pdyawarv
xrhuara daooduevor, ob 8: mücinv 686v &I9yng ‚damit du nicht einen vergeblichen Weg
gekommen bist‘ y 316, röv Erepov Außav &reı, önbrepov &v aplvng, Iv’ Eidg un uarmv Ari-
stoph. ran.1416; opt. obl. norAdxı uıv Eeiviooev dpnipirog Mev&iaog olx@ &v Nucrepo, Ömöre
Kontndev Ixoıro T 233, &AAnAoug 7’ elpovro, ic ein al n6dev Eidoı p 368, Töre Eyvacn,
drı ol Bipßapoı röv Avdpwrov bmontubarev Xen. an. II 4, 22, hpwrwv (IIoAuxAitz), el dva-
rAebosıev (‚abgesegelt sei‘) Dem. 50, 55. Inf.s.o. 8.297,y. Ptz.: & d2 olxodonobueva reiyn
Ebvres xal naraßarövreg.... nal robg EIevdtpoug äravras ods ZAußov drroxteivavres dvexya-
enoav Thuk. V 83, 2, BovAeboas ydp more (‚als er einst Ratsmitglied geworden war‘) xal
zöy BouAsurindv Öpxov duöoas, Ev & Tv Hard tolg vöu.oug BouAsboeıv, Eniorarng Ev To SAU
yevöuevog, Eridvunsavrog Tod Inuou rrap& obs vönoug uud brpw obs dupl OpdauAdov xai
’Epaoıviönv drroxreivar Tr&vrag, 00x NIEANGEV Erriinploanı Xen. comm. I 1, 18.
Daß ein oder mehrere nebensächliche Verbalinhalte dem wichtigsten vorgängig waren,
ergab sich für das Sprachgefühl aus der Sachlage. Besonders beliebt wurde in der irgend-
wie geformten Sprache, auch in der Prosa, das Ptz. Aor., das auch gehäuft auftreten
konnte.! Dann ergab sich von selbst die sachlich bedingte Abfolge der Vorgänge oder
Handlungen; es konnte auch’auf ein oder mehrere Ptz. Aor. (wie auch auf Ptz. Präs.!)
durch eit« o. ä. vor dem negierenden Verbum zurückgewiesen werden. Solche termini
post quem waren hier der einzig mögliche Ausdruck der Zeitbeziehung, der also nicht
in der Aoristform selbst lag. Auch die Wortfolge war nicht entscheidend; ein verbal-
appositives Ptz. ging allerdings nachalter, sachlich bedingter Stellungsregel gewöhnlich
dem Verbum finitum voraus, konnte später aber auch folgen.
elr« u.ä. nach Pic. aor.: &ropuyav de xal robroug orparmyds ourw ’Admvalov dredeydn
Hdt. VI 104, raür« Erayyedauevov LET& TaDra oBdLv Zyivero mAolov oravımrepov VIII 25,
reLdouEvwav TÜV Zaxulov xal ayövrov hy Zayxanv Evradda ol Zaymdaior EBßondeov VI 23
(Ereidovro — Eayov - Eßondeov), ol dE (Epaoav) broisıpdevras al ob duvantvoug eÖpeiv TO
Io orpareuud .... elta nAavouevoug drnoltodaı Xen. an. 12,25. Ptc. aor. vorausgehend:
Il&tpoxiog ev oirov &Amv Ereverue tpanein I 216, u. oft, nachfolgend: To&wv &v&spye
PAKyyas, nEocou doupäg &Aav I’ 78 u. oft, beides nebeneinander: Adv yip &ysı yepac,
adrög arrobpxg A 356 u. oft. Vgl. Rodenbusch, Die temporale Geltung des Part. Aor.
im Griechischen. IF 24, 56-62; Meltzer, BuJb. 159, 322 f.; Blaß-Debrunner? $ 339.
Über die Stellung des ptc. coni. bei Verben des Sagens vgl. Kieckers, IF 35, 49 ff.
Das Gesagte gilt entsprechend für Abschnitt 2.
2. Sachliche Vorzukunft.
Nur Haupt- und Nebensätze: ög u£v xe B&AN rphpava eicıav, rikvras Keıpkuevos Tre-
Aeneas oluöv de peptodn W 855, Kodx mem pdg Sönoug rrdAıv, nplv dv oe yalac tepuövcov
&&w BXAw Eur. Med. 276, xäv rı pdywaıv, dvaorhoovraı Xen. an. IV 5, 8; Ptz.: Nm d ent
Taura nopeboouaı Tooolrov aöröy &pwrnoas Dem. 18, 124.
3. ‚Gleichzeitig‘können Aoristformen nurgebraucht werden, insofern der Ab-
schluß des durch sie bezeichneten Vorgangs (Handlung) in einen anderen Vor-
gang hineinfällt oder mit dem Abschluß eines andern Vorgangs zeitlich und ge-
wöhnlich auch sachlich zusammenfällt; es kommt dabei nicht sowohl auf die
(punktuelle)Gleichzeitigkeit alsaufdieKoinzidenzderbeidenVerbalinhaltean.
Vgl. ös ol Euudeöunv, öre "Idtov eloaveßaıvov (vgl. 0. 8.278 m.F.3) "Apyeior, nerk dE opıv
EB) roAbunrig "Oduooeg B1721.; bes. oft mit Ptz., teils mit sachlich vom Verbum finitum
a T, H.A. Wilde, De coacervatis parti-_ asyndeta vocantur. Breslau (Görlitz) 1862.
eipiis apud Thucydidem, imprimis iis quae
4. Aspekt u. Tempus. e) Relat. Zeitstufe. 5. Modi d. Verbum finitium 301
verschiedenem Inhalt, so 8xdnoas 8° &pu elne © 298; 6 88 Saxpbous Eros ndda K 377, einev
erreu&duevog Z 475, Alvelag 8° drtöpouos adv danldı Soupl te uaxpi dclonc un mag ol &pvoxiaro
verpöv "Ayauoi E 298 (im gleichen Augenblick, in dem ihn die Furcht ergriff, setzte er
sich in Bewegung), teils (und zwar oft) mit sachlich völlig oder fast gleichem Inhalt des
Ptz. Aor. und des Ind. Aor., die verschiedene Seiten oder spezielle Formen eines ein-
heitlichen Gesamtvorganges darstellen (teilweise mit Hilfe von Nicht-Vollverben wie
Aavdavo, PIEVM), so @g eimay Wrpuve A 73, Pr 88 nat’ OvAburoro aphvav diExoa ‚im
Schwung eilte sie‘ A 74 (wie sie in Schwung kommt, enteilt sie schon), xat B&% Erato-
covra Tuy@v xard defıöv Guov E 98 (B&A’ allgemein, ruxav speziell), ds 1’ EBxde PIduevos
B 119 (vgl. &b 8° and reiyeos ro Aadıov M 390, umgekehrt &p9n öpe&&wevos II 314),
on dE ywö& £pınav © 329 (er kam zum Stehen, wobei er ins Knie sank), TrAtuayxog 8° Exc-
oLoıv Erorpbvag Extievoev öniav Anteodar B 422, 00x &g Tuvdaptou xobpn xank uhnoaro
„Py& xouplöLov xreivxox nöcıv ‚indem‘ oder ‚dadurch daß sie den Gatten erschlug‘ w 199,
5 Erolnoas drrinönevos Hdt. V 24, Ereoı 88 &yybrara duri xal Enarov merk Thv oper£pav
Folzıow Tlrßoı ’Axpayavra üxıoxv, nv uev röAıv and Tod ’Axpayxvrog norauod Övondanvres,
olxıorag de mornoavres ’Apıorövouv xal IIvoriaov, vönına dt a T’eiowv dövres Thuk. VIA, 4,
Povrolunv 8° äv &xovrog Arımy Küpou Aundeiv auröv dreidov Xen. an. I 3, 17, auveuerpn-
oxues de ap&auevor Ind To Avröum xrA. (die Ausmessung begannen wir mit...‘) Del.®
62, 11 (Heraklea, IV2); NT rpoosv&auevor einav Act. 1, 24, Auaprov napadobs alua dHov
Mt. 27, 4, oft &roxpıdelg einev u. dgl. Vgl. 0.8. 297, yüber donaoduevor Act. 25, 13. Das
Ptz. hat in solchen Beispielen den Wert einer Modaibestimmung und läßt sich schlecht
durch ein Verbum finitum, bes. nicht mit verbindendem xat, ner& raür« ersetzen. Ob
2. B. og einov dreßn ‚mit diesen Worten ging er weg‘ bedeutet ‚nachdem er so zu Ende
gesprochen hatte, ging er weg‘, oder ‚als er das Ende seiner Rede erreicht hatte, war er
schon aufgebrochen‘ (d.h. bei dem letzten Wort ging er bereits), kann nur der Zusam-
menhang entscheiden. An der Stelle &ör&p ’AyıMleüg daxpboas Erdpwv Kpap Elero vöopı
Auaodels Hiv’ Ep’ Mög norıng A 349 gehört d. zum ersten, X. zum zweiten der hier für das
Ptz. unterschiedenen Fälle. Vgl. Kühner-Gerth 1, 199, Anm. 8; Brugmann? 566;
Mayser, Pap. II 1, 173-75; Blaß-Debrunner? $ 339, 1; Rodenbusch, IF 24, 61.
Über Ähnliches im Slawischen s. Koschmieder, Zeitbezug (s. o. $. 247 ob.) 49.
y) Vereinzelt geht das einfache Futurum im Zusammenhang sachlich
auf die Vorzukunft; dies gilt auch für Konjunktive und ÖOptative in all-
gemeinen Relativsätzen und in Temporalsätzen.
Vgl. z. B. Zpn elvar &xpov d el un rıs npoxarainyorro Aduvarov Eoeodaı rapeideiv Ken.
ans1 247425:
5. DIE MODI DES VERBUM FINITUM
Lit.: Handbücher: Krüger $ 54; Kühner-Gerth 1, 200-59; Gildersleeve,
Synt. 143-90; Witkowski, HSG 104-36; Stahl, Synt. gr. V. 220-596; Jannaris,
Hist. gr. gr. 445-80; Wackernagel, Synt.1, 210-57; Delbrück, SF 4, 115-20 und
Vergl. Synt. 2, 346-412; Brugmann, K. vergl. Gr. 578-88 und Grundr.? II 3, 798-888;
Hirt, Idg. Gr. 6, 250-92; Sommer, Vergl. Synt. $ 77-84; Hofmann, Lat. Synt. 565
-76; Behaghel, DS 2, 215-49. - Vgl. auch die Lit. über ‚Tempora und Modi‘ (Aken,
Goodwin, Jacobsthal u.a.) o. $.248. (Weiteres, auch über die Modi, insbes. bei
Hübner, Grundr. 55-61; daraus W. Bäumlein, Untersuchungen über die griechi-
schen Modi und die Partikeln x&v und &v. Heilbronn 1846.) - ‚Grundbedeutungen‘
und Homer: B. Delbrück, Der Gebrauch des Conjunctivs und Optativs im Sanskrit
und Griechischen [mit Beiträgen von E. Windisch]. Halle 1871 (= SF 1); Jul. Jolly,
Ein Kapitel vergleichender Syntax: der Conj. und Opt. und die Nebensätze im Zend
und Altpers. im Vergleich mit dem Sanskrit und Griech. München 1872; Karl Kop-
pin, Beitrag zur Entwicklung und Würdigung der Ideen über die Grundbedeutungen
der griech. Modi. Progr. Wismar 1877, Stade 1880, und: Zur unterrichtlichen Behand-
lung der griech. Modi auf wissenschaftl. Grundlage, bes. in Bedingungssätzen. Progr.
ı Ähnlich mit Ptz. von Verben, deren £reuaooar’ ’Adnm v 429, dagegen bei Ipf.
Ipf.‘ auch als Aorist dient, z. B: &c p&ue- wc einov ‚mpoter A 326, xal HIV PWVNoaG
oc npo&nxe E 290, &g äpa uıv pauevn aßdw Emren mTepöevra rpoombd« A 201 u.S.
302 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

Stettin 1904/05. 1906/07, wozu Meltzer, BuJb. 159, 356 ff.; B. Gerth, Grammatisch-
Kritisches zur griech. Moduslehre. Progr. Dresden 1878; C. Thiemann, Grundzüge
der homerischen Modus-Syntax. Berlin 1881; W. Goecke, Der Gebrauch des Kon). u.
Opt. bei Homer. Progr. Malmedy 1881; H. Hammerschmidt, Über die Grundbedeu-
tung von Konj. u. Opt. und ihr Verhältnis zu den Temporibus, auf Grund der hom.
Epen erörtert. Erlangen 1892; J. Donovan, The prospective subjunctive and optative.
CIR 8 (1894), 145, C. Mutzbauer, Das Wesen des Kon). u. Opt. im Griech. Verh. der
43. Philologenvers. (Köln 1895) 74-77., und: Die Grundbedeutung des Konj. u. Opt.
und ihre Entwicklung im Griech. Leipzig 1908, ferner Philol. 62 (1903), 388-409. 626
-38 (dazu die ablehnende Kritik von Lattmann, NJbb. Jahrg. 12, Bd. 23 (1909),
529-39); G. Hale, The Origin of Subjunctive and Optative Conditions in Greek and
Latin. Harvard Stud. 12 (1901), 109-23; B. Delbrück, Die Grundbegriffe der Kasus
und Modi. NJbb. Jahrg. 5, Bd. 9 (1902), 317-21. 326-36; J. Lattmann, Die Bedeutung
der Modi im Griech. u. Lat. NJbb. Jahrg. 6, Bd. 11 (1903), 410-18; Leo Meyer, Über
die Modi im Griech. Gött. Nachr. 1903, 313-46 (hom. Gebrauch); T. Frank, The Se-
mantics of Modal Constructions. CIPh. 2 (1907), 163-86; 3 (1908), 1-21; R. Methner,
Die Grundbedeutungen und Gebrauchstypen der Modi im Griech. Progr. Bromberg
1908; E. A.Sonnenschein, The Perfect Subjunctive, Optative and Imperative in
Greek. CIR 19 (1905), 439 f. (wozu I. E. Harry, ebd. 20 (1906), 100-03); F.Sommer,
Zu den griech. Modi [Konj. u. Opt.]. IF 45 (1927), 48-72; Vogrinz, Gramm. 266-77;
Monro, Hom. Gr. $ 273-328. Außerhomerische Dichtung: Fr. Johnson, De con-
iunctivi et optativi usu Euripideo. Diss. Berlin 1893; L. Wählin, De usu modorum
apud Apollonium Rhodium. Lund 1891, und: De usu modorum Theocriteo. Göteborgs
Högskolas Ärsskrift 3 (1897) [no. 10].
Dialektinschriften: Meisterhans? 247f.; Bechtel, Dial. 3, 261-63, wo Weiteres;
Buck, D.2 1125-28; H. F. de Cou, The syntax of the subj. and opt. in the Elean dialect.
TransAmPhilAssoc. 26 (1895) p. XLIX-LII; Fr. Slotty, Der Gebrauch des Kon]. u.
Opt. in den griech. Dialekten. I. Der Hauptsatz. Gött. 1915 (dazu W. Schmid, WiklPh.
1916, 1145-18; Debrunner, DLZ 1916, 995-97; Meltzer, IF 35, Anz. 28-32; Wacker-
nagel, Synt. 1, 230-32). Koine: Mayser, Pap. II 1, 226-96; Blaß-Debrunner”?
$ 357-87; P.Thouvenin, Untersuchungen über den Modusgebrauch bei Aelian. Philol.
54 (1895), 599-619. Neugriech.: Thumb, Handb. ngr. V.?2 120-22; TC&priavoc,
No. 169-88.
a) Allgemeines
Die griechische Nationalgrammatik (Dion. Thr. 47, 3f. Uhl.) unterschied
fünf eyxAtoeıg (eig. ‚inclinationes‘, in der lateinischen Grammatik modt):
öpıorixn (lat. indicativus), rpooraxtınn (imperativus), edxrırn (optativus), bro-
raxrınn (subiunctivus)! und anapeuparos (wo für lat. ‚infinitivus‘).* Der In-
finitiv war z.B. als Imperativ oder mit & modal gebraucht (u.S.306 und BIV
6bL). Ähnliches gilt aber auch für das Partizip und Verbaladjektiv (z.B. oöX6-
wevog ‚dem man öAoto zurufen möchte‘ (1,524,'ß) und sogar für einzelne Adjek-
tiva (so oOppwv &v Eur. Alc. 182); man müßte daher mindestens auch das Parti-
zıp zu den Modirechnen; gewöhnlich behandelt man jedoch, wie es auch hier
ı Nach dem Gebrauch in Nebensätzen u.ä. und nach Konjunktionen, bes. den
(daher im Paradigma &&v rörtw, aber opt. aus dem Griechischen entlehnten Ahwtre,
rürtouu:); im Lateinischen zuerst subiunc- horac, unroc); die Bildung ist periphra-
tivus oder coniunctipus für den Konjunktiv stisch wie die des sog. Optativs (‚er möge
der Nebensätze, dagegen optatipus für den hören‘, eig. ‚gib daß er hören tut‘); s.
Konjunktiv der Hauptsätze, später sub- Steindorff, Kopt. Gramm.® $$ 280 ff.
iunctivus oder coniunctivus für beide, s. 304 f. Das Akkadische hat einen Subjunk-
Wackernagel, Synt. 1, 240; ThlLs.v. tiv, der nur in Nebensätzen steht, die frei-
Einen wirklichen Konjunktiv (zur Ver- lich keine echten sind (Ungnad, Babyl.-
knüpfung von Hauptsätzen) hat das Kop- assyr. Grammatik. München 1906. 88 32. 61).
tische (er steht aber auch nach ‚wollen‘ 2 Vgl.1, 805 Fußn.1.
5. Modi des Verbum finitum. a) Allgemeines 303

geschieht, die beiden nominalen Formen gesondert (u.S.355ff.). Der Ausdruck


yxAıcız galt ursprünglich nur für die Modi im engern Sinne, die dadurch als
Abweichung von der Norm des gewissermaßen neutralen Indikativs bezeich-
net wurden; &yxAıoıg öpıorixn war im Grunde ebenso mißbräuchlich wie rrö-
oıs öptn (vgl. 0.5.53 u.). Doch waren das griechische Imperfekt und der grie-
chische Indikativ des Aorists als Ausdruck der Irrealität auch Modi im
engern Sinne. Die Bezeichnungen geben auch hier keine umfassende Defi-
nition, sondern heben willkürlich eine Anwendung heraus.!
Die griechischen Modi im weitern Sinne, nach der üblichen Benennung
und Anordnung Indikativ, Konjunktiv, Optativ, Imperativ, kehren in we-
sentlich gleichen Formen und Gebrauchsweisen im ältesten Indischen und
im ältesten Iranischen wieder und dürfen daher als indogermanisch be-
trachtet werden.” Dazu kommt noch der modale, bes. prohibitive Gebrauch
des sog. Primitivs (oder Injunktivs; vgl. 1, 645 Zusatz 2), der im ältesten
Arischen lebendiger ist als im ältesten Griechischen (vgl. u. S. 315). Von
den übrigen Sprachen scheiden noch das Tocharische und Albanische?
Konjunktiv und Optativ, die im ‚Italischen‘, Keltischen, Germanischen,
Armenischen? formell und syntaktisch zusammengefallen sind; im Baltisch-
Slawischen sind Konjunktiv und Optativ als syntaktische Kategorien ver-
schwunden;* das Hethitische kennt an Modi nur Indikativ und Imperativ.?
Überall hat sich neben dem Indikativ ein gesonderter Imperativ erhalten,
der jedoch formell nicht alter Imperativ zu sein braucht.® Auch im Indi-
schen und Griechischen wurde in jüngerer Zeit das Nebeneinander von
Konjunktiv und Optativ nicht aufrechterhalten: das klassische Sanskrit
hat auf den Konjunktiv als syntaktische Kategorie verzichtet, im helleni-
stischen Griechischen beginnt bereits das Absterben des Optativs in allen
Verwendungen, den alten wie den erst griechischen.
Indikativ und Imperativ zeigen im Indogermanischen und den Einzel-
sprachen einheitliche Bedeutungen: der Indikativ bezeichnet die Wirklich-
keit eines Verbalinhalts, und im Imperativ steht ein Befehl (nicht durchaus
nur im strengsten Sinne des Wortes); dagegen haben, soweit man zurück-
schauen kann, die als Konjunktive und Optative bezeichneten Formen je
mehrere, weiter auseinanderliegende Anwendungen, die sich nur vermu-
tungsweise auf Einheiten zurückführen lassen.” Alle Modi im engern Sinne
und ihre Anwendungen enthalten gegenüber dem Indikativ in seiner ge-
wöhnlichen Geltung ein subjektives Moment: Befehl und Bitte, Erwartung,
Zweifel, Wille und Wunsch; dies gilt auch vom erst griechischen modus
irrealis. Aber auch der gewöhnliche Indikativ ist insofern subjektiv, als er
nur angibt, was der Sprechende als wirklich aufgefaßt wissen will. Die Modi
ı Vgl. Steinthal (s. 1, 10) 2, 274. können konfektive Verba den Konjunktiv
2 Am besten scheint die uridg. Geschie- anderer Sprachen vertfeten.
denheit [zwischen Konj. und Opt.] im 5 Vgl. Sturtevant $ 291; Friedrich,
Griechischen gewahrt zu sein‘ Brugmann, Heth. Elementarbuch 1 (1940) $ 160.
Grundr.? II 3, 805. 6 Vgl. aksl. ber&te (formell = griech. ge-
3 Hier formelle Neubildungen. porre), lat. nölzte (eig. Opt., woraus Sg. nölz).
4 Indogermanische Optativformen sind ? Methodisch unzulässig ist daher die Auf-
zwarim Baltisch-Slawischen erhalten, aber stellung einzelsprachlicher Einheitsbedeu-
als Imperative; vom Konjunktiv ist kaum tungen. Vgl. Brugmann? 571 Fußn.3
etwas übriggeblieben. In Nebensätzen über Mutzbauer.
304 B.Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

berühren sich demnach in der Bedeutung mit dem Genus im weiteren Sinne
(z. B. der Optativ des Wunsches mit dem Desiderativ) und mit den Diathesen
(bes. mit dem Medium), die ebenfalls ein subjektives Verhältnis des Sprechen-
den zum Verbalinhalt ausdrücken.!Es ist daher verständlich, daß es Sprachen
gibt,dienochandereModialsdieausdem Indogermanischen bekanntenbilden.?
Anderseits ist es kein Nachteil, wenn eine Sprache wenige Modi unter-
scheidet oder solche verliert. Denn die Beziehungen, die die Modi ausdrük-
ken, können auch durch andere Mittel, und zwar in größerer Fülle und
genauer, ausgedrückt werden, durch Hilfsverba wie nhd. ‚wollen‘, ‚sollen‘,
‚müssen‘, ‚können‘, ‚dürfen‘ oder durch Adverbia und Partikeln wie nhd.
‚wohl‘, ‚vielleicht‘; es verhält sich bei den Modi nicht anders als beim Genus
verbi, bei Aspekt und Tempus, bei den Kasus.? Auch Sprachen, die formal
mehrere Modi unterscheiden, können solche Hilfsmittel benutzen, z. B.
griech. ypn, Sbvxodar, dei, Tanc, aber auch die Modalformen selbst durch
Partikeln u.ä. verstärken, besonders durch &v (xe), bei allen Modi außer
dem Imperativ (vgl. u. S. 306, ß) durch ei$e, ei y&p beim Optativ des Wun-
sches, durch &ye (lat. age), p&pe, Ld£, L8ob, eine nor beim Imperativ und Kon-
junktiv. Griech. &v (xe) bot die Möglichkeit auch beim Inf. und beim Ptz.
modale Färbung auszudrücken. Die Partikel konnte aber auch die Modus-
form entbehrlich machen; daher stehen neugriech. &v ‚wenn‘, oav ‚als‘ (aus
os &v), örav teilweise mit Indikativ. Zu beachten ist weiter für den Modus-
gebrauch der Unterschied der Verbalpersonen und der affırmativen (posi-
tiven) und negativen Sätze. An Modusunterschiede war von indogermani-
scher Zeit her der Unterschied der Negationen gebunden (s. u. S. 305, «).
Daß jede Modusform neben der modalen Bedeutung auch Aspektbedeu-
tung hatte, aber nur die Indikative an sich auch Tempusbedeutung, muß
auch hier nochmals betont werden (vgl. schon o. S. 254): der Unterschied
z.B. zwischen Atyoını und einoruı, Acye und eine lag nur im Aspekt.* Nur
Ind. und Opt. des Futurs hatten neben der modalen Bedeutung keine aus-
gesprochene Aspektbedeutung (o. S. 265). Die Ausstattung aller Tempus-
systeme mit Modi ist im Griechischen und Lateinischen besonders weit ge-
trieben, aber gegenüber dem indogermanischen Stand sekundär (vgl. 1,641).
Während der Imperativ im ganzen auf Hauptsätze beschränkt blieb,
können Indikativ, Konjunktiv und Optativ sowohl in Haupt- als in Neben-
sätzen (oder genauer in regierenden und untergeordneten Sätzen) stehen.
Dabei bestand zunächst kein Unterschied der Verwendung eines Modus in
den beiden Satzarten, was sich ohne weiteres begreift, wenn man bedenkt,
daß,die Nebensätze im allgemeinen aus Hauptsätzen entwickelt waren.
Oft ist im Griechischen die Bedeutung eines Modus im Nebensatz noch voll-
kommen deutlich; in andern Fällen wird jedoch die Konjunktion für die
Auffassung des Nebensatzes entscheidend und der Modus sinkt zu einer
Art Begleiterscheinung der Konjunktion herab. Doch ist auch der sog. op-
ı Vgl. 0..8.222 Fußn. 4. Als duxuch dıd- ser ist auch sonst im allgemeinen überall
9ecıg bezeichnet Choiroboskos auch die vertreten); nur vereinzelt kennen sie einen
Modi (Bekk. an. III p. 1274). Zur Auffassung sekundär entwickelten Subjunktiv (vgl.
der Modivgl. auch Meltzer, BuJb. 159,385. Brockelmann ‚Vergl.Gr.1,5541f.;2,159).
2 Vgl. Wundt, Sprachet 2, 198, 1. “ In diesem Sinne bespricht Mutzbauer,
® Die semitischen unterscheiden durch- Temp. 1, 21-24, eine Anzahl homerischer
gehend nur Indikativ und Imperativ (die- Beispiele für Konj. und Opt.
5. Modi des Verbum finitium. a) Allg. b) Besonderheiten im Griech. 305
tatıivus obliquus des klassischen Griechischen noch nicht ein bloßes Zeichen
der Unterordnung. Der Konjunktiv, der ursprünglich sowohl in der Pro-
spektiven als in der voluntativen Verwendung in Haupt- und Nebensatz
stand, lebt in klassischer Zeit als Prospektiv nur noch in Nebensätzen; er
nimmt dabei mit Vorliebe die Modalpartikel zu sich, so daß sich darin auch
ein formeller Unterschied zwischen Haupt- und Nebensatz ergibt (vgl. u.
S. 309, «). Nur Ind. und Opt., nicht Konjunktiv, stehen bei den (klassischen)
Konjunktionen örı ‚daß‘ und äcte ‚so daß‘.

b) Einige besondere Voraussetzungen


der griechischen Moduslehre
Für den Gebrauch aller Modi ist wichtig der Unterschied der Negationen,
für alle außer dem Imperativ die Moduspartikeln, für den Konjunktiv und
Optativ der Unterschied zwischen sog. Haupt- und Nebentempora.
&) Die Negation od (oöx, ody) (an Stelle von idg. *ne, ai. na) stellt Tat-
sächliches in Abrede, die Negation un (ai. mä) wehrt noch nicht Tatsäch-
liches, aber Erwartetes, Befürchtetes ab. Beim Imperativ kann nur un
stehen, während die Vielfältigkeit der Anwendungen der übrigen Modi (ein-
schließlich des Indikativs) teils od, teils un bedingt (vgl. das Folgende und
bes. den Abschnitt über die Negationen u. BV4).
ß) Seit Beginn der griechischen Überlieferung wird die Bedeutung der
Modi durch Partikeln herausgehoben. Den Optativ im eigentlichen Sinne
des Wortes, den sog. Kupitiv, begleitet gerne «ti, ei (ale, eiYe), worüber
genauer u. S. 321, 1. Insbesondere heißen Modalpartikeln die Wörtchen
&y und xe(v) bzw. x&.! In geschichtlicher Zeit auf die verschiedenen Dia-
lekte verteilt und geradezu ein Unterscheidungsmerkmal derselben,? dek-
ken sie sich in der Funktion, indem sie die Gültigkeit der Aussage an un-
bestimmt gelassene, außerhalb des Sprechenden liegende Bedingungen knüp-
fen (zu verdeutlichen etwa durch ‚unter Umständen‘, ‚allenfalls‘, ‚etwa‘,
‚wohl‘).® Die Enklise von xe(v), x& gegenüber & macht keinen Bedeutungs-
unterschied, um so weniger, als auch &v nie den Satz eröffnet, sondern des-
sen zweite Stelle bevorzugt; auch im Epos, wo xs(v) und &v nebeneinander
stehen, wird ein Bedeutungsunterschied nicht deutlich.* Auch die Ety-
ı Vgl.G. Hermann, De particula & libri GEL 9% f. (&v). 847 (xä). 933 (e).
IV. Lips. 1831 (und opusc. 4, 1-204); 2 Vgl. 1, 82; &v ist ep. ‚lyr.‘ ion. att. ark.,
Bäumlein [o. S. 301]; andere ältere Lit. xe(v) ep. (bei Homer 4x so oft als &v) ‚Iyr.‘
(auch zu einzelnen Schriftstellern) bei lesb. thess. kypr., x« dor. el. lokr. böot.;
Hübner, Grundr. 78f.; neuer A. Pola- über ark. eıxavs. beixe (u. BV 3b23). Für
schek, Beiträge zur Erkenntnis der Par- seine Deutung der Iterativa auf -oxe rech-
tikeln &v und «ev. Progr. Czernowitz 1890 net W. Schulze damit, daß xe einst auch
(vgl. Stolz, ZöG 42, 559); P. Dessou- ionisch war (s. dazu 1,711,ß, dafür Specht,
lavy, De la particule &v dans Thucydide. KZ 66, 220). Das Nebeneinander bei Hom.
Neuchätel 1895; J. van Leeuwen Jr., De beruht auf der äol.-ion. Dialektmischung
particularum x2y et &vapud Homerum usu. (vgl. 1, 106 u.); bei Pindar und andern
Mnemosyne N. S.15 (1887), 75-119; M. Dichtern wirkt das homerische Vorbild.
Wisen, Miscellanea. 3. &v et xe(v) parti- 3 Vgl. schweizer. öppa ‚etwa‘ in das
culae. Filol. Föreningen i Lund, spräkliga chönnt’s öppe tua ‚das dürfte genügen‘, das
uppsatser. 1902; Krüger1 869, 7; 2 8 69, mag (möcht) öppa g’s? ‚das dürfte richtig
8.43; Kühner-Gerth 1, 208; Vogrinz, sein‘.
Gramm. 244 f., Monro, Hom. Gr. $ 362- 4 Bei Homer ist &v in negativen Sätzen
65; Passow-Crönert 1 Sp. 450-79 (&v); häufıger, xe[v) in Relativsätzen (GEL;
ZUEH2AFAFTI, 1,2
306 B. Wortarten und Wortformen. IV, Verbum

mologie, über die der Abschnitt über die Partikeln zu vergleichen ist (u.B V
3b 2.23),lehrt darüber nichts. Schon in der ältesten Überlieferung erscheinen
äv und xe(v), x& x& als Begleitpartikel zu bestimmten Verwendungen des
Konjunktivs und Optativs, nämlich zum prospektiven Konjunktiv und zum
potentialen Optativ. Die Partikeln verstärken lediglich diese schon bestehen-
den Modusfunktionen ; zunächst fakultativ, werden sie jedoch nach und nach
teilweise nötig, beim Konjunktiv bes. im Nebensatz, beim Potential mehr
im Hauptsatz. Zu Augmentformen und zum Ind. Fut. kamen sie erst se-
kundär (vom Potential mit &v usw. aus); erst nachhomerisch werden sie bei
Infinitiven und Partizipien als Vertreter modaler finiter Formen gebräuch-
lich. Die Wiederholung einer Modalpartikel im gleichen Satz ist keine Eigen-
tümlichkeit der Modalpartikeln (sie findet sich z. B. auch bei den Personal-
pronomina und den Negationen).! In einzelnen Fällen vollzog sich zwischen
einer Konjunktion und der Modalpartikel &v Univerbierung; diese wird
sichtbar in den Schreibungen örav für 67’ &v, önörav für önorT’ &v, besonders
aber in 2&v (Av, &v) für ei &v, &rchv (£mäv) für &rel &v.? Als &v (= &dv) durch
den Ausgleich der Quantitäten (1, 392 f.) mit der Modalpartikel &v gleich-
klingend wurde, wurde auch diese, doch nur in Relativsätzen, durch gav
‚verdeutlicht‘: daher häufig hellenist. ög &av, örou Eav für ds &v, Örou Av
(in Pap. seit III2, häufiger II/I, LXX, NT).?
y) Nur für die Modi untergeordneter Sätze ist von Belang die Unter-
scheidung zwischen sog. Haupttempora und sog. Nebentempora, die
im Anschluß an die Grammatik des klassischen Latein mit seiner strengen
consecutio temporum vorgenommen wird. Als Haupttempora gelten Ver-
balformen, wenn sie für die Gegenwart oder Zukunft oder zeitlos ge-
braucht sind, also meistens die Indikative des Präsens und Perfekts, alle
Futurformen, die Konjunktive, Optative, Imperative, die präsentischen
(eig. zeitlosen) Indikative des Aor. (sog. aor. trag., aor. pro futuro, gnomi-
vielleicht ist öfter od xev durch oix &v er- odEvos Aaßoını, $nAwoxıu’” &v Soph. El. 333,
setzt worden). Ein Bedeutungsunterschied Apaveis Av Övres obx Av Öuvndnuev &v Eur.
zwischen &v und xe(v) wird geleugnet von Tr. 1244; neben doppelter Negation ob8’
Bäumlein, Zeitschr. f. Altertumswiss. 1 Av robrwv oDdelg Av elnor &pıYuöv Hdt. VII
(1843), 1093 ff.; Volquardsen, Über den 187. An den Anfang drängend, ist &v auch
angeblichen Unterschied der Partikeln x£v beim Verb erwünscht (Wackernagel, IF
und äv. Progr. Hadersleben 1846; B.L. 1, 399), aber die Wiederholung findet auch
Gildersleeve, On &v and xev in Pindar. in geringem Abstand statt (obx &v Pddvorg
AmJournofPh. 3 (1882), 448-55; van &y Eur. IT 245. Leichter ist sie bei oör’ äv -
Leeuwen a. a. OÖ.; Weber, Absichts- oör’ &v und bei Anaphora.
sätze 1, 39; Brugmann? 626 Fußn.1; ® Bei’ Hom. ist wegen der häufigeren öre
für einen Unterschied treten ein: Del- (önnöre) xe noch ör’ &v, ön(n)ör &v zu
brück, SF 1, 84. 89; Thiemann [o. schreiben; er hat auch noch ei 8° &v, einep
S. 302]; Sommer, IF 45, 52. Die wenigen &v (neben el xe), rel &v (neben Zrel xe),
Fälle bei Homer (und seinen Nachahmern; aber auch Zrnv. In neugr. &v ‚wenn‘, övras
s. Passow-Crönert 1, 474 unter II), in (umgestaltet aus örav ‚als‘), o&v ‚wie‘ (< &g
denen &v und xe(v) im gleichen Satz oder &v) wird nichts mehr von einer Partikelemp-
sogar unmittelbar nacheinander stehen (so funden ;diesgilt auch schon für ion. att. Av.
ds odr’ &v xev "Apng övdcaıto N 127, öpp’ Av ® Die Handschriften der Schriftsteller
uev xev A 187. 202 = 361 5 259), sind dafür schwanken oft zwischen &v und &dv; bei
nicht beweisend;; zur Beurteilung s. Cauer, Xen. comm. III 10, 12 und Lys. 17, 4 ist
Grundfr.?159 (mit Lit.) und P. Chantrai- &dv für &v nicht anzuerkennen. Vgl. St.
ne, Grammairehomerique (Paris1942) 494f. Langdon, AmJournofPh. 24 (1903), 447
ı Vgl. die reichhaltige Beispielsammlung -91; Mayser, Pap.II 3, 261. 263. 265.
für dieses bes. attische Idiom bei Passow- 267 (Statistik); Blaß-Debrunner’? $ 107
Crönert 1 Sp. 472-74, z.B. &or’ &v, el nebst Anhang.
5.Modi des Verbum finitum. c) Indikativ der Wirklichkeit 307
cus u. ä.); als Nebentempora (oder historische Tempora) gelten Ver-
balformen, wenn sie für die Vergangenheit gebraucht werden, also stets
Imperfekt und Plusquamperfekt, überwiegend der Ind. Aor., ferner das
praes. historicum und das Präs. der Fortdauer; endlich Optative, Infini-
tive und Partizipien, wenn sie von einer Vergangenheitsform abhängig sind
oder eine solche vertreten (vgl. o. S. 297, y.8; 300, 1).

c) Der Indikativ als Modus der Wirklichkeit!


Der Indikativ als Modus der Wirklichkeit bezeichnet einen Verbalinhalt als
(gewöhnlich zeitlich bestimmten) Tatbestand, wobei dem Sprechenden ge-
wöhnlich nicht bewußt wird, daß darin im Grunde eine subjektive Äußerung
seinerseits vorliegt. Wie schon die Beispiele für die Indikative der verschie-
denen Tempora 0.S.269 if. zeigen, kann der Indikativ in dieser gewöhnlichen
Bedeutung in Haupt- und Nebensätzen stehen (nur inbesonderer Anwendung
in Final- und Befürchtungssätzen ;s.u.CIV5c$). Deutlich wird dassubjektive
Moment bei Angabe eines nur angenommenen, gedachten Zustandes, z.B.
&dıxö ‚setzen wir dem Fall, ich seiim Unrecht‘ (lat. fac me iniuriam fecisse).
Auch in andern Gebrauchsweisen steht dem Indikativ des Griechischen (und
des Lateinischen) in neuern Sprachen ein anderer, oft subjektiv gefärbter Aus-
druck gegenüber, z. B. nög 2%&Xeıs; ‚wie könntest du wollen?‘, 6A yov Erei«-
Yöumv lat. paene oblitussumnhd. ‚ich habe (hätte) beinahe vergessen‘, ${ix«Lov Av
lat. aeguum eratnhd. ‚es wäre richtiggewesen‘ und ‚es wärerichtig‘. Umgekehrt
bevorzugt der feinere attische Verkehrston an Stelle des sachlichen Indikativs
den verbindlichen potentialen Optativ mit &v (vgl.u.S.329, 8). Die hier zu be-
sprechenden Verwendungen sind fast durchaus auf Hauptsätze beschränkt.
1. Der (selten negierte) Indikativ der Fallsetzung der ionischen Prosa
und des Attischen geht den ältern Optativen und Imperativen in gleicher
Verwendung parallel (u. e« 5); alle drei bilden parataktische Vordersätze
(gleichwertig mit bedingendem Vordersatz mit ei).
Ohne Einführung z. B. &dıx&' Aaßeiv ypn u’ dvri roüde told Xaxod Kdınöv rı rap& God
Eur. Or. 646, &ntrpebas (‚du überläßt es‘) Er£pw' mislov’ Erı dpdosı xaxdk Aristoph. eccl.
179, od Atyaı rız r& BeAriora" dvaotis &Mog eindro Dem. 3, 18.2 Gewöhnlich mit Einfüh-
rung (bes. xal 84, xal dh xat, elöv), z. B. wol 81 dedeyuar' tig dE wor rıun uever; Aesch.
Eum. 894, el&v' xal dn redväor' ris we dtferaı mörıg; Eur. Med. 386, el&v' Iboeız d& nv
raid(«); Eur. IA1185, obx &v nabosode, MAL neipnosode...‘ lore ara. Hdt.V 92975, al dn
xal auvYveixe... &sowHjvaı Hdt.VII10,ß1; erst deutlich rorö 8° Öuäg.. . Yreıv els Däcıv
(‚ich setze den Fall...‘), dann anschließend x«! $% xal droßalvouev x. Ken. an. V 7,9.
Mehr Beispiele bei Kühner-Gerth 1, 202f. (Lit.). 2, 234.
2. Indikativ der affektischen Frage:
Präs. nöc &92Aeıc KAuov Heivaı növov Hd’ Ar&ieorov; A 26, mög o0V 00x Evdcxerat GwPppovn-
oavra rp6odev abdız u owppoveiv; Xen. comm. I 2,23, nög Atyouev, eimep «A. Plat.
Gorg. 480b, Sokr. uavddvonev odv örı ara. Prot. nos yap ob wavddvonev; Plat. Phil. 50c;
Fut.: nög ydp ror Ichoouaı yepas neyddupor "Aymıol; A 123 (vgl. mög yap ob weder, ‚wie
sollte es nicht?‘ Plat. Phaed. 78b); Augmenttempora: xösg yap dnlow mopevölLevo
du£Bnoav abröv (den Halys); Hdt. I 75 (‚wie kamen sie hinüber?‘, gewöhnlicher ‚wie
ı Über die modalen Gebrauchsweisen des 2 In solchen Beispielen ist auch Auffas-
Ind. und Ptz. Fut.s.0.8.295,1.2, über die sung als Fragesatz möglich, doch nicht
Augmenttempora mit elde, &v s.u. S.345f., immer; s. Kühner-Gerth 2, 234 Anm.
über den Ind. Fut. mit xev u. S. 351,<1.
0
308 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

hätten sie hinüberkommen sollen?‘), rıorebwv d& Yeoig nüg oUx elvaı Yeols Evöuılev; Xen.
comm. 11, 5 (‚hätte glauben sollen‘). Vgl. Kühner-Gerth 1, 203, 2.

3. ’OXiyov (seltener wıxpod, &Axytorov) mit Ind. Aor. (zum Gen. vgl. o.
Sarlsbzoh.).
vgl. & yepov, I öNlyou oe xUves dLedninoavro & 37, mpooßardvres Tf Tödeı .... 6Alyou
e&iov Thuk. VIII 35, 3, wıxpod adxeivov &Zerpayndıcev (das stürzende Pferd) Xen. Cyr. I
4, 8, &Myov &uavrod Ereradöumv Plat. apol. 17a. Periphrastisch &ixxtiorou EdEnoe duanptelpa
Thuk. II 77, 5 (statt &. di£p9eipe). Ähnlich rEdvnxa yap 81 robri o& ‚ich bin (wäre) tot,
soweit es auf dich ankommt‘ Eur. Alc. 666, abrol re rd Er! robrw AroAmAauev Xen. an.
VI 6, 23. Vgl. Kühner-Gerth 1, 204, 4 und 203, 3.!
4. Gewöhnlich durch den Infinitiv ergänzte Ausdrücke für eine sich aus
der Sachlage ergebende Forderung, Pflicht, Notwendigkeit, Wahr-
scheinlichkeit, Angemessenheit u.ä. können als tatsächliche Fest-
stellung für eine beliebige Zeit behandelt werden, z. B. xaıpös Eorıw, Tv,
Zoraı ‚es ist, war, wird sein höchste Zeit‘, Sixauöv Eorıv, Av, Eoraı ‚es ist, war,
wird sein ein Gebot der Billigkeit‘. Mit Imperfekt des Verbs (im Aorist nur
&YEAov) werden sie jedoch gewöhnlich von einer unerfülltenForderung
der Vergangenheit und der Gegenwart gebraucht, z. B. £deı oe £Adetv
‚dein Kommen war damals nötig (du kamst aber nicht)‘, d.h. ‚du hättest
kommen sollen‘, oder ‚dein Kommen ist nötig (du triffst aber keine Anstalten
zu kommen)‘, d.h. ‚du solltest kommen‘. So stehen bes. Zdeı, xaAög elye,
npoohxe, 2Env u.ä., xpnv d.i.xpn Av (1, 644, 7), Kaıpog Av; elxög MV, avayaatov,
xaA0v, aloypov Av; persönlich &perov ‚ich sollte‘; ohne infinitivische Ergän-
zung -teov 7v. Die griechische (und lateinische) Ausdrucksweise betont das
Tatsächliche und Eindringliche der Forderung, der deutsche Ausdruck deren
Nicht-Verwirklichung.
ETEL 1 ETEXEg YE WLVOVdAKdLOV Trep Eovra, rıunv ep mol ÖpeAdev "OAburiog eyyvartkaı (‚de-
bebat, hätte sollen‘) A 353, &N &peiev Adavdrorsıy eüysodaı Y 546, Errel TödE xEpdLov
hev (kausaler Nebensatz!), ei vosrno’ "Odvosüg v 331, xpfiv Y&p oe unT’ abröv nor’ &s Toolav
noAetv Au&c 7’ areloyeıv Soph. Phil. 1363, xpeioowv yap oda umxer” av I) Lv TUpAög
Soph. OR 1368, xaAdv 8° Tv, ei xal Auapravouev,... elöaı Thuk. I 38, 5, &8eı r& Eveyupa
röre Außetv Xen. an. VII 6, 23, &Eı6v y’ Av Axodoxı Plat. Euthyd. 304d, 008’ oörwg Aro-
oraTeov TH T6Aeı Tobrwv Av, elnep xtı. Dem. 18, 199. Zu &pedov s. auch u. S. 345 f.
Von einer unerfüllten (oder noch nicht erfüllten) Forderung in der Gegenwart:
av 5pedov rpırdrmv rep Exmv Ev Impacı hoipav voteıv 8 97, tobode yap un Cfv der Soph.
Phil. 418, i oryäs; obx &xpfiv oryäv, rexvov Eur. Hipp. 297, ei y&p En’ Hutas mobvoug Zotpa-
ıniaree 6 Ilepong... ., xpfiv abrov... levau Em mh Hueripnv.... vöv dt cr. Hdt. IV 118,
AN Gpere ev Küpog Cfv’ Enel 88 Tersisbryxev ad. Xen. an. II 1, 4, el9’ üuäs rpootxev
Er TTS Kaps dmıevar el9” Muäs VII 7, 18, chv uev dadnenv Apavixars, EE Ic Av elötvau
repl navrwv nv dAndeıav Dem. 28, 10. Der Gebrauch der ursprünglich nur für die Ver-
gangenheit geltenden Ausdrucksweise auch für die Gegenwart vollzog sich, indem
2. B. &peie doüvaı ‚er hatte damals die Pflicht zu geben (gab aber nicht)‘ auch die Be-
deutung ‚er hatte längst die Pflicht zu geben und hat sie noch (gibt aber nicht)‘ annahm;
der Übergang fand also statt, wenn die Forderung von der Vergangenheit in die Gegen-
wart hineinreichte. Siehe auch u: S. 346, 4.5.
Ahnlich att..2ßovuAöunv,.öumv ‚ich wollte, glaubte‘ (schon lange), z.B. &ßovAöunv (‚ich
möchte gern‘) nev nv Sbvapıv tod Ayzıy... . 2E loou ol nadeordvan Te TE OURDOpE xal...
vov ö£ ... Antiph. 5, 1, vgl. Isae. 10, 1; &y& rolvuov n&louv ixavd elvan t& Hormnyopnueva
Lys. 12, 37, &umv (‚ich hätte nicht gedacht‘) av odx &v nor’ eis todro rörung Diva det-
ı Vgl. lat. paene concidi, mhd. wie näch das Beinahe-Geschehen ist Tatsache, das
ich ertrunken was (Behaghel, DS 2, 240f.), Geschehen selber irreal.
aber nhd. ‚ich wäre beinahe gefallen‘ u. ä.:
5. Modi des Verbum fin. c) Indik. der Witklichkeit. d) Konjunktiv 309
»£Eodaı 31, 1. Ebenso HYEXov: AA HYEAov Ev’ ei d& un ori oor plAov Soph. Ai. 1400, dann
Koine; vgl. Blaß-Debrunner? $ 359, 2 mit Anhang.
Es.kann auch die Modalpartikel zutreten (vgl. u. 8.347, 4): &&% &y& od rıdöuNv,
AT’ Av noAb xepdtov hev E 201; in Prosa steht sie nur (und zwar regelmäßig), wenn nicht
nur die Nicht-Erfüllung, sondern auch die Unwirklichkeit der Forderung angegeben
werden soll; z. B. ei rnpooexwpnoanev npörepov Tö Mo, .... obdLv Av £rı Zdeı ÖUL.äG vau-
naxetv Thuk. I 74, 4, el uev Ariordpeda oapüc, drı hkeı mAola Keiploopog &ycv inavk, obdEv
av Eder, &v HERD Ayeıv' vöv dt ad. Xen. An. V 1,10, el 2y& £rı &v Suvdueı F tod Pardtmg
mopsbeoda rpög To daru, obdev &v ae Eder deüpo ievaı Plat. civ. 328c (vorher: od8L Iayuileıs
Auiv xaraßalvav eis röv Tleıpau&k" xpfjv uevror); mehr Beispiele bei Kühner-Gerth 1, 206
Anm. 2. Zum Eindringen der modalen Färbung in den Ausdruck des Wollens vgl. BouAn-
souaı 0.9.294, 8, BovAolumv &v u.8.330,9. Ngr. 49a va Etpw ‚ich möchte wissen‘, eyes
‚man hätte sagen können‘ u. dgl. Thumb, Handb. ngr. V.2 819.

d) Der Konjunktiv!
Die Konjunktivbildungen auf e/o zu athematischen Präsentien, zum alten
Perfekt und zu sigmatischen Aoristen, auf &/ö zu thematischen Präsentien
und Aoristen (jünger auch zu sigmatischen Aoristen und zum Perfekt) und
die für das Griechische nicht gesicherten auf @ (über alle 4, 790 ff.) er-
scheinen nur mit Aspektunterschieden in den aus indogermanischer Zeit
überkommenen Hauptgebrauchsweisen des Konjunktivs. Wie im Indoira-
nischen wird der Konjunktiv im Griechischen vom Anbeginn der Über-
lieferung an sowohl von einer subjektiv erwarteten Verwirklichung, pro-
spektiv, als von einer gewollten Verwirklichung, voluntativ, gebraucht ;?
auch in vielen Unteranwendungen gehen diese Sprachen zusammen. Im
Altindischen gilt zunächst für beide Fälle die Negation nd (jünger ma für
den voluntativen Gebrauch) ;? im Griechischen verteilen sich od und un von
Anfang auf die beiden Anwendungen. Nur zum prospektiven Konjunktiv
kann die Modalpartikel treten, die im Nebensatz nach Homer ständig wird,
während der prospektive Konjunktiv im Hauptsatz durch den Ind. Fut.
ersetzt wird. In klassischer Zeit eignet also im allgemeinen der Konjunktiv
mit &v den Nebensätzen (nach Nebentempus wird er regelrecht durch den
opt. obl. ersetzt); der Konjunktiv ohne &v, oft durch &ye, p£pe u.ä. ein-
geleitet, steht in der Bedeutung der Aufforderung, der Überlegung, des
Verbotes im Hauptsatz, erscheint aber auch in gewissen Nebensätzen. Im
Nebensatz treten die Personenunterschiede zurück, und un kann hier all-
gemeine Negation werden, wobei sich die scharfe Trennung der Gebrauchs-
weisen des Konjunktivs verflüchtigt. Von beiden Gebrauchsweisen kann
der Futurgebrauch von &douaı u. ä. (1, 780) ausgegangen sein; zur 2. und 3.
Pers. paßt der prospektive, zur 1. der voluntative Gebrauch (vgl. das Fut.
0.5.290). Die Auffassung der sigmatischen Futura als Konjunktive des Aorists
ist 4, 787 abgelehnt. Über den Konjunktiv in Nebensätzen s. u. S. 311, 4.
Zusatz. Die griechische Entwicklung ‚spricht dafür, daß der sich ver-
lierende prospektive Gebrauch der ältere war (so weit dürfte Mutzbauer,
ı Vgl. außerderLit.0o.8.301f.noch R.Ma- 2 W.M.Gardner Hale, The anticipatory
sius, Über den Gebrauch des Konj. in un- subjunctivein Greekand Latin. Stud. Class.
abhängigen Sätzen beiHomer.Progr. Groß- Phil.1 (Chicag01894) 5.6, braucht dafür, ‚an-
Glogau 1885; Ad. Walter, Die Grund- ticipatory‘ (neb. ‚prospective‘) u. ‚volitive‘.
bedeutung des Konjunktivs im Griechi- 3 Wie ai. nd noch alat. nön statt nz, z. B.
schen [nur Homer!]. Heidelberg 1923. non te credas Davom ludere Ter. Andr. 787
Anderes im Folgenden. (vgl. Brugmann, Grundr.? II 3, 838).
310 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

Konj. u. Opt. [s. o. S. 302] 3-10. 142, recht haben, der freilich zu Unrecht
alle griechischen Gebrauchsweisen unmittelbar aus dem Begriff der Er-
wartung ableitet). Dazu paßt die Auffassung von Renou, nach der der
Konjunktiv ursprünglich ‚Eventuel‘ war (Bd. 1, 790, Fußn. 2); im Grunde
gleich Walter (s.S.309 Fußn.1), der nur statt ‚prospektiv‘ mit Frühern ‚futu-
risch‘ sagt und möglichst viele Stellen danach erklären will (da ‚futurisch‘
der Oberbegriff von ‚prospektiv‘ und ‚voluntativ‘ ist, ist dies unter Ver-
nachlässigung feinerer Unterschiede leicht; dies gilt auch für Walters ve-
dische Beispiele S. 91-93; formell sieht W. nach Hirt, Handb.? 589, im
Konjunktiv einen Injunktiv des Aorists; als futurisches Tempus hatte den
Konjunktiv schon Hammerschmidt [o. S. 302] 22 erklärt). Doch kann
man auch den voluntativen Gebrauch voranstellen (so Delbrück, SF 1, 16;
Vergl. Synt. 2 249 ff.; NJbb. Jahrg. 5 Bd.9 [1902], 332f.; Stahl, Synt.
gr. V. 234; Sommer, IF 45, 60; aber Thumb, Gesch. der idg. Sprachw. 1,
86 f., und Brugmann, Grundr.? II 3, 835. 837, verzichten auf eine Ent-
scheidung, und die beiden Anwendungen lassen sich nicht immer genau
scheiden). Einzelne Annäherungen zeigen sich auch zwischen dem Kon-
junktiv des Willens und dem Optativ des Wunsches (vgl. u. S. 321); nach
Slotty (s. o. S.302) sind überhaupt die Grenzen zwischen Konjunktiv
und Optativ fließend (s. zusammenfassend S. 114).
«) Der prospektive Konjunktiv! (negiert durch ob) bezeichnet eine subjektive
Erwartung des Sprechenden, während der Ind. Fut. zunächst etwas als nach
der Auffassung des Sprechenden in der Zukunft bestimmt eintretend bezeich-
net.?2 Bei Homer noch lebendig (ohne oder mit Modalpartikel), ist der pro-
spektive Konjunktiv später im Hauptsatz nur noch ein Überbleibsel; da-
gegen steht er, fast immer mit Modalpartikel, später regelrecht in einer Reihe
von Nebensätzen, wobei seine Bedeutung verblaßt. Der prospektive Kon-
junktiv erscheint gewöhnlich in der 1. oder 3. Person, selten in der 2. Vgl.
ai. asäni (lat. ero), altlat. axo, faxo, osk. deiuast ‚iurabit‘ u. a.3
4. Im Hauptsatz bei Homer ist prospektiver Kon). selten affirmativ,
gewöhnlich negativ.
Vgl. xat norerigeinmor...' "Extoposhdeyuvn ‚es könnte (dürfte, möchte) einer sagen‘ lat.
dixerit quis Z 459 u. ö. (&g nor& rıg Epteı Z 462, nal ae rıs a0 £pksı A 176), ob yap ris ue Bin
ye Enav dexovra ölyrau H 197. Gegenüber einem Ind. Präs. oder Ind. Aor.: od y&p rw roloug
1dov dv&pag oüde Löwuau ‚noch ist es künftig zu erwarten, wahrscheinlich, noch komme ich
in den Fall‘ A 262,? oöx &09’ oörog dvhp Stepdg Bporög obdL yEynraı ‚noch ist zu erwarten,
daß er es (wieder) wird‘ & 201. Gegenüber Ind. Fut.: oi I&varov untloouaı, obd& vu
zoy ye yvwrol TE Yvwral re rupdg Aeidymar Yavbvra, KARA xUveg Epboucı (1, 780, B) O 349 ff.,
oUdE uLv Avornasız, Trplv Kal Haxöv Ko radmc9a ‚eher erwarte ich für dich ein anderes
Leid‘ N 5515, el d£ nor od reloovoı Bowv Emeixe’ duoıßnv, Sboouaı els ’Aldno zul Ev verbeoor
pxslvo ‚ich mäg dann erscheinen‘ u 383, obx &09” oöros dvhp ob8” Eooeru obdL yernraı
‚noch dürfte es solchen überhaupt geben‘ rm 437.
ı Vgl. G. Hale, On the ‘Prospective Sub- 18f., schaltet diesen Unterschied aus.
junctive’ in Greek and Latin. CIR 8 (1894), ® Der prosp. Konj. ist auch armenisch
166-69; The Anticipatory Subj. (0. 8.309, (Brugmann, Grundr.? II 3, 847).
Fußn. 2); R.Masius, Über den Gebrauch * Futurisch nach Delbrück, SF 4, 125.
des Konj. in unabhängigen Sätzen bei 5 Einziger Beleg für die 2. Pers. (Mi-
Homer. Progr. Groß-Glogau 1885. schung von Konj. und Fut.!) Slotty,
2 Walters futurische Übersetzung des Konj. u. Opt. 1, 130.
Konjunktivs (o. S. 309, F.1) S. 10-16.
5.Modi des Verbum finitum. d) Konjunktiv, &) prospektiv 311
2. Bei Homer und später gilt bes. der formelhafte Ausruf ri nddo;
‚was soll ich anfangen?“ Freiern Gebrauch zeigt wieder die Koine.
Vgl. & wor eyo, ei r., A404, ti nadw Anuov; Aristoph. Pl. 603, ri y&p nadwuev; Hdt.
IV 118; gleichwertig ri yevaycı, ‚quid me fiat?‘ Aesch. sept. 297 (vgl. & wor 2yo, ti
TAIW; Ti vÖ nor unxıora yevnraı; & 465), &ölor« T'opyot, rl yevhueda; Theocr. 15, 51, ei
Ev To dyp@ ZUA@ raüra rorodaıy, Ev ro Enp& ri yeynrau; Luc. 23, 31; parallel mit delibera-
tiven Konjunktiven ri nado, ri d& dp&; ri d2 unowuau; Aesch. Sept. 1057. Für prospek-
tive Auffassung auch z. B. Kühner-Gerth 1, 222 Anm.3; Slotty, Kon usOpts®
56-58 (gegen Stahl, Synt. gr. V. 365, 3); Wackernagel, Synt. 1, 236. Vereinzelt
(Slottya.a. 0.138) wod no Yuyarpdg Ns &ungldw röcıv Mev&iaov; Eur. Or. 470, röc odv
&7’ elrıng örı vrA.; Eur. Herc. 1417. Häufiger in Koine (Lit. bei Kühner-Gerth 1, 218
Fußn. 1; mehr bei Slotty a.a.O. 60f., der darin ein volkstümliches Überbleibsel aus
alter Zeit sieht), z. B. &rzpov Aupıov‘ olov ‚obx elnw aoL‘ Avri tod ‚o0x &pö aoı“ Lesbonax
(1. Jahrh. n. Chr.),t in der Frage z. B. yevvnuara &xıdvav, nög Pbyyre dmd Tüg Xplocog
ng yeevvng; Mt. 23,33. Vgl. noch Hatzidakis, Einl. 118; Jannaris, Hist. Gr. Gr.
App. IV 8; Blaß-Debrunner” $ 363 Anhang, 366, 1.
3. Prospektiver Konj. mit Modalpartikel, ebenfalls im Hauptsatz (nur
bei Homer).
&x vor Epew..." Tg Öneponiinor tax’ &v notre Yuudv dAtoon (Var. -oom, -ocaı) A 205,
Astyanax, der früher als Fürstenkind lebte, vöv 8° &v roAA& ndöyoı X 505. Parallel zu
Futur: nv uev &yo... neue, &y& de x’ &yw Boroytdax A 184, nAndbv 8° obx Av yo wu-
Incouaı 008 övounv@, 008 elyor... ei unxrı. B488, unrloounı... ob de Xev Xandv olrov
Ana TI 416 f., onuepov N doroiorv Emebgen ‘Innaotönow ...H rev... dno Yuyov Ödesang
A 431 ff., rov xEv rıg T68° Eynoıv, Enel Yave dtog "Odvooebg‘ aurkp Eyav olxoLo &vab Eaou’
Auertporo « 396 f. Parallelzu Opt.: oöx Av $n uelvarag.. .; yvolng X’... 00x &y ro xpalayıy
xlYapıg xrA. I’ 52 ff. (ähnlich nach ei... reıpndeing A 387), &vrnv ornoouau' N xe Pepnor
(Achill) neya xp&rog 7% xe pepolunv (Hektor) & 307f. (gewöhnlich abhängig gefaßt),
nr’ tor! dlen Yelov Baounav' Adv x’ Exdalpnoı Bporüv, Adv Xe puXoln ‚den einen mag
ein König hassen, den andern vielleicht lieben‘ 8 691 f. Nach Hauptsatz, der dieVoraus-
setzung gibt: (Hera zu Hypnos) reidev’ &y& dE xE vor xapıy eldew Auara navra 5 235,
8boeo..., Eya SE xe Andy dyeipw II 129, Hosaı‘ ınv (das Schiff) d& xE ro vom Bop£xo
gpneoı x 507, tö oe yph ddusvar... olrou' &Eym de xE oe wIelwm xrA. p 4171. In einer Be-
dingungsperiode: ei nv dwoovar.... el dE xe uN doworv, Eya dE new aöröG Zmpaı N}...
En mv’ 6 d& xev nexyoAbosrar, öv ev Ixauaı A 135 ff. (139 von Aristarch athetiert),
B 488 und A 387 s.o., xal d£ x& roı elnnor, Arorpepks, al x’ EHErnoda 8 391.
4. Prospektiv war von Haus aus überwiegend auch der Konjunktiv in
Nebensätzen, zur Bezeichnung eines Verbalinhalts, dessen Verwirklichung
erwartet wurde (in der Gegenwart oder Zukunft, seltener in der Vergangen-
heit).2Ein Konjunktiv steht in Nebensätzen zunächst nur, wenn die besondere
Bedeutung ihn erfordert, daher auch im Wechsel mit andern Modi. Prospek-
tiver Konjunktiv erscheint selten in indirekten Fragesätzen, häufigin Relativ-
sätzen im weitesten Sinne, auch in nicht-relativen Temporalsätzen (mit £xet,
rtv), in Kondizional- und Konzessivsätzen. Auch der Konjunktiv affirma-
tiver Finalsätze, bes. mit &c, örws (wo auch Ind. Fut. stehen kann), aber auch
mit {va (wo dies nicht gilt), läßt sich prospektiv fassen (vgl.u.C IV 5c9®). Außer
beiiva und im allgemeinen im homerischen Vergleichungssatz kann überall die
Modalpartikel zutreten, die in attischer Prosa sogar teilweise nötig wird (im
verallgemeinernden Relativsatz und bei örwc); umgekehrt kann bei Homer
auch der Konjunktiv indirekter Fragesätze die Modalpartikel erhalten. Dabei
ı Mit der Fortsetzung xal onwepov ‚obx 2 Vgl. Kühner-Gerth 1, 250-52’und 2,
töng‘ &vrl tod ‚un Löng‘; s. Slotty, Konj. 372-557; Stahl, Synt. gr. V. 258-64, 376
u. Opt.1, 34. 60. 596. -
312 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

wird das eigentlich nur dem voluntativen Konjunktiv zukommende un die


allgemeine Negation, wodurch die prospektive Bedeutung an Schärfe verliert
(vgl. auch u. BV4b). Und während zunächst das Tempus des übergeord-
neten Verbs gleichgültig war, wurde in der klassischen Zeit der Konjunktiv
in Nebensätzen gewöhnlich nur noch gebraucht, wenn das regierende Verb
ein sog. Haupttempus war (vgl. 0.8.306,y); war es ein Nebentempus, stand
in der Regel an Stelle des Konjunktivs der opt. obliquus (u. S.331, y). Im
Neugriechischen ist in diesem Fall wieder der Konjunktiv an Stelle des ver-
lorenen Optativs getreten; auch im Nebensatz hat der neugriechische Kon).
häufig v« (aus altgriech. iva) bei sich; z. B. 800 va ‚bis‘ mit Kon). (nur äußer-
lich dem altgriech. &ug &v ‚bis‘ mit Konj. vergleichbar).
In indirekten Fragesätzen steht prospektiver Konj. ohne und mit Modalpartikel
nach Haupt- und Nebentempus, doch selten und klassisch nur noch vereinzelt: obx &v
5 Tpüas udv Edoaımev nal ’Aycobg ukpvacd’ Önmmoreporor marnp Zeug xÜdog öpein E 33
(direkt: roreporg xTX.;), rpd 6 tod Evönoev önnwg xepdog &p K 224 f., ppalwued” ünws öx’
äprora yevnraı v 365 (neben pp. önwg Zoraı A 14; daher ist für ag ’Ayıafa ruunons A 559
auch die Var. rıunoeıg möglich), obx Exovres 6 rı yevavraı eis dAıymplav Erparovro Thuk.
II 52, 3; eidouev Önnorspw xev "OXburtog edxog Öpeön X 130, Ppasaöued” öTrı xe xepdog
"OXburog &yyvarlin Y 140. Noch andere Beispiele mit ög xe, &g x, el (at) xe ‚ob‘ bei
Stahl, Synt. gr. V. 257, 1; 559, 2; bei Kühner-Gerth 1, 224 o. auch solche für att.
av ‚ob‘ (z. B. onebar, Ev röde coL u&AMov dpeoxn Xen. comm. IV 4, 12). Ungleich häu-
figer ist der Konj. der indirekten Fragesätze voluntativ (deliberativ); s. u. CIV5cBß9.
Beim Relativpronomen steht bloßer Konj. bei Homer seltener gegenüber Ken).
mit Modalpartikel und fast nur nach Haupttempus, z. B. rıunv.... &rorıveuev (impera-
tivisch), ..... iv rıv’ Eoıxevite... neAnraı T' 286 f., od Invaıös ög adavdrorcı uayıraı E 407,
vöv 8° oBx &09” ög tig davarov pbyn® 103, aber ög xe deolg Enıneidnrau, uaAa 7’ Exiuvov (Haupt-
tempus) aötod A 218, Auvaav OAoPULpöLEd” aixunraomv, ol xev N... OAwvraı © 33 f., 00x
E09 öG xE 0’ EAnoı nerdiuevog W 345, Spa 8° "Ayırdflı pepkuev, ta xe Yuuov invn Q 119,
dbte... Eralpoug, ol xe uor... sLanpnoowor xeieudov B 212 f. usw.; nach Nebentempus
(nur?) ıY 8° oü rw Tıg vnüg pbyev avdpav, N rıs Ianraı u 66. Eine bewahrte Altertümlichkeit
ist der rein konjunktivische Relativsatz im homerischen Vergleich, z. B. &v 8° Zreo’,
&g Öte xuua Do Ev vni rneonoıv O 624 (Kühner-Gerth1, 251). Außer Homer steht bloßer
Konj. noch in der Dichtung und ältern Prosa, so A 8° Ererar... xaxdv dvdpw@roroL p£-
pouoa, ol re uıv £&eidowmor Hes. E 222ff., unde oe vırara xepdog 8 7’ alaypov Zn Theogn.
466, ppovedcı rot’ Öxoloro’ Eyxupewarv Epyuacıy Archil. 68,3 D.? (der Anfang nach A 2881),
x7v’ örro rıg Epäraı Sappho 27a 4 D.?, rav de mmuov@v udALora Aurroüc’ al payaco’ auhat-
peror Soph. OR 1231, Zeüg 8 rı vebon, obv ool roüro reieur& Eur. Alc. 978, röv od un
Y&inız Herond. 5, 28, wexpıs od elmmı 2, 43, rg Yap Eriduunon yuvanxds Maooayerng dvnp,
... uloyeraı adeög Hdt. I 216, &yxpı od reXeurnon Hdt.1, 117, Erıyapıov dv Huiv od nev
Ppaxeis dprocı (scil. Aöyoı) un roMoig xpnodaı Thuk. IV 17, 2 (Rede der Lakedämonier).
Die ionische Prosa braucht &; ö ohne Modalpartikel, während Homer sie regelmäßig
hat (Stahl, Synt. gr. V. 259, 3. 4). Bei Nebentempus: noxsmpöv (scil. anaoas yevoc),
Sonep &vöpes av Aw mörıg Aesch. sept. 257, 6 d£, dowv N duadeoıs... un Sbvmrau Erı-
xpareiv, tadra ECntnoev &peleiv Hippocr. r. &px. inte. 7 Hdschr. [I 1 p.40, 9 Ilb.]. In-
schriftlich: kypr. 8 && dpV&&, nelosı (= att. relocı) Del.? 679, 25, oi naldes...ot...:
tö(v)oı (= att. ol üv ücı) ebd. 30 f. (um 4502), kork. dror(e)ıoato 6 altıog &pyuptou Kopıv-
You uväg tpiaxovra xal 5 (+ xa ergänzt der Herausgeber) xaraßA&ımı Sınan IG IX 14,
694, 102 (I12&?), ion. olg YEAnı xat [Eu Bd&Ayı xark rd Inpıoua GDI IV S. 886 Nr. 64, 5
(Erythrä, IVa), 8001 &uoı abrois GDI 5633, & (Teos).
Relativadverbien: &xeı xörov, öppa reits A 82 (d. noch 3mal so), Ieı Zuredov,
elog Iuyraı N 141 (sonst Modalpartikel, mal; bei dppa und örwg auch Ind. Fut.), reieo
, Sg Tor Eya ubdou TEIog Ev ppeol Yelw II 83, Eoocrau... ömnöre is nal &uclo "Apr &x
Yoyov EAnraı D 111 f., oBdE Ti nv Xpec Zoraı ruußoxono’, öre uıy Iamrwarv ’Ayauoi ® 322 f.,
IGet’ &xog apadtinv, Sppa Cmoiar nerein Y 47, aber Zooeraı Fuap, Sr’ &v or” Aa "IArog
5. Modi des Verbum finitum. d) Konj., «) prospektiv, ß) voluntativ 313
ipn Z 448, &xos xpaölnv... Ixaver, önmör’ Av boömopov... vewxeleiv &Ancı O 208 fi.,
uäorıe vöv, eluc ne Yoag En vnag benaı P 622, ppdooerau bg xe venta & 205 (direkt: nög
xe vempal;), TORp ... Edovrau, Öppd xe xelvn robrov &yn voov B 123. (vgl. &y’... öpp’
av ... rroxeön p 11f.). Ebenso bei nicht-relativen Temporalpartikeln: xeloon’,
emei ne dava % 121, od rı duvnoear... paronelv, ebr’ Av noMol... rintwor A 242 {f.; reolv
hat bei Homer bloßen Kon)., z. B. un rw xaradboeo...., plv y’ Ent... Lina I 134 1.
(und noch 5 Stellen bei Stahl, Synt. gr. V. 259 f., doch nptv y’ ör’ &v B 374 8 477). Wie
die Relativsätze (vgl. oben), stehen in den homerischen Vergleichen! die Verglei-
chungs- und Temporalsätze altertümlichim bloßen Konj. (oder Ind.),-ebenfalls öfters
nach Nebentempus; mit as z. B. ag d£ Atwv Ev Bouol Yopav EE auyeva KEn nöprios Me
Bodg E 161, mit ög re z. B. &g r’alyumol.... uaxovraı II 428, mit og öre (önöre) z. B. dc
8 Öte xıynon Zepuposg Badd Anıov Eidav B 147, as Öndre... orugerlän A 305, doch üc 8°
ör’ &v O 80 x 468 (mit Ind.M 41f.). Außer Homer steht in Sätzen mit Relativadverb
und Temporalpartikel in steigendem Maße die Modalpartikel, aber die Dichtung und
die ältere Prosa kann noch den bloßen Konj. brauchen: &g oe yap Löw Bpöyxe’, &g we
puvag odev Er’ elxcı Sappho 2, 7 f. D.2, r&yadöv xepoiv Exovres obx loaaı, mplv tig ErBEAN
Soph. Ai. 964 f.; in ionischer Prosa stehen stets ohne Modalpartikel rp6repov % und
rplv 9, öfters nrpiv, wg (£; ö Ss. 0.),e£xpı, &xpı (bei Hdt. IV 172 üv 82 ag Exaotög ol nerx$j,
sıdor Süpov, VIII 22 Eretre &veveıy$n xTA.); so braucht auch noch die altattische Prosa
rpörepov N, rpiv, wexpı (vgl. npiv y’ Hön Ev abrö hor Antiph.1, 29, pexpı mAoüg yeynraı
Thuk. I 137, 2). Dagegen wird bloßer Kon). bei rpiv, im Relativsatz u.ä. bei Xen. und
Plat. (kaum durchaus mit Recht!) nicht anerkannt (s. Stahl, Synt. gr. V. 294-98).
Auch außer Homer steht bloßer Konj. in den Finalsätzen mit {v«, für die stark
auch voluntativer Konj. in Frage kommt (unbedingt bei Negation),? z. B. Zuluvouev ’Hö
diav, TrAeuaxov Aoxbwvres, iva pdelowuev EXövres zn 369, Xarexauoev (T& rote), ive un
Köpog dıaß7) Xen. an. I 4, 18. Aber final gebrauchtes ag und örwg hat in ionischer und
attischer Prosa &v bei sich (fast immer inden ältern attischen Urkunden; Meisterhans®
253, 30); vgl. auch schon ag &v Molrav noımowpaı xuxesva Hippon. 42, 3 D.? und noch
öxwg.Aaßnıs wapxivix Herond. 7, 128 u.ö.
Bei ei ‚wenn‘ und ‚ob‘ steht bloßer Konj. nach Haupttempus z. B. robrw 8’ od rraAıv
adrıg Eroloerov wxeeg innor... el y oDv Erepög ye pbynaorw E 257f., ei 8° ad tig halnar
Yeöv..., Ancona e 221 f., oVdL nöAıv de Epyouaı, el un ob rı nepippwv. Ilmverdreıx EA-
Y£uev Orpbvnoıv & 373f., nach Nebentempus xal ne pPlAno’, &g el re narnp dv natda« pLANeN
I 481 (Vergleich), mit Modalpartikel neben Haupttempus z. B. ei d& xe un dwworv, Ey
BE xev adrös Amucaı A 137 (ei nv Swooucı ohne Nachsatz 135), ei 8° Av Euol rıumv...
ziverv 00x 2IEAwoıv... uaynoouaı T' 288 ff., BAM’ oürag al xev rı Pbwsg Aaxvaoicı yEynaı
® 282, tig 8° old’ el xev (‚ob‘) oi abv daluovı Yvuöv dplvo napeınaov; O 403 f. Außer bei Homer
steht bloßer Konj. bei ei («i) noch in der Dichtung und in Dialekten: ei ydp rız xal
xepol Bin ueyrav ABov inrau Hd Y’ db yAucang Anlocerar... Hein dE uıv maupolcı Heol
Hes. E 321 ff., noMol 82 u£vavraı, waddv el rı nows7) Pind. O. 6, 11, ei d& duoruxfj Aesch.
Ag. 1328, dvoraiaıva täp’ &yo, el oou orepnYö Soph. OC 1442 f.; inschr. ark. eix Ent dou.a
röp &noloe Del.? 654, 24 (um 390%), el d& zız Eridu(ly)y&ve robrorg Del.? 673, 5 (vor 4202),
kret. Juyarpi & dı8ot Del.? 179 VI 1 (Recht von Gortyn, um 4508), «tl rel rıvev obpedwvrı
Del.?193, 128 (um 2002), lokr. ai delX&r’ &vyögeiv Del. 362, 8, al rıs... dvxöpeeı ebd. 26
(Va); vgl. Bechtel, Dial. 2, 775 f.; 3, 261-63. Dagegen wird ei mit bloßem Kon). (statt
&&v, 4v) für die ionische und attische Prosa (auch für die attische Komödie) mit Grund
bestritten (vgl. Stahl, Synt. gr. V. 294-98).
ß) Der voluntative Konjunktiv (verneint durch un)? bezeichnet wie der
voluntative Ind. Fut. (o. S. 291,1) im Hauptsatz nicht nur eine Willens-
äußerung des Sprechenden, die zunächst für diesen selbst gilt (1. Pers.
Sing.), sondern auch eine solche, die als Aufforderung zugleich für andere
ı Vgl. Kühner-Gerth1,251,Anm.1(Lit.); (nach Var.) $.... A xat. Vgl. auch Küh-
Stahl, Synt. gr. V. 247 f. und 0. S. 284, 8. ner-Gerth 2, 386 f.
2 Modalpartikel nur MN’ Eptw uiv Eymv, ® Vgl. noch M.L. Earle, Some remarks
iva eidöres A xe Ihvmpev (-oıuev) 4 xev... omthemoods of willin Greek. TransAmPhil
pbyorev (-wuev) u 156f., wo Nauck A Ass. 26 (1895), Special Session no. 25 p.Lf.
314 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

(1. Pers. Du. und Plur.) oder als Befehl oder Gebot ausschließlich für
andere dient (2. und 3. Pers. Sing. Du. Plur.); nur im ersten Fall ist der
Wollende die durch die Personalendung bezeichnete Person. Vgl. die ent-
sprechenden Verhältnisse beim Optativ. Die ersten Personen des Konjunk-
tivs vertreten ihrem Gebrauche nach die fehlenden ersten Personen des Im-
perativs;! die zweiten und dritten gehen den zweiten und dritten des Im-
perativs parallel, sind aber hauptsächlich mit un als Prohibitiv gebraucht.
Voluntativ ist vorwiegend der Konjunktiv der Final- und Befürchtungssätze,
die beide sekundär auch wieder zu Hauptsätzen geworden sind; hier ist der
Wollende Agens des übergeordneten Satzes oder Satzgliedes. Der Ausdruck
‚Wille‘ ist dabei oft nicht im strengsten Sinn zu nehmen; vielfach liegt nur
ein Wunsch vor, so daß sich der Gebrauch dem Optativ nähert; der impera-
tivische und prohibitive Gebrauch haben die ganze Skala des Imperativs
vom strengen Befehl zur flehentlichen Bitte.?
1. Im eigentlichsten Sinne steht der voluntative Konjunktivin der 1.Pers.
Sing. (fast nur des Aorists) als Willensäußerung des Sprechenden, die
im Zusammenhang auch (oder besonders) andere in Mitleidenschaft ziehen
kann. Dieser Gebrauch ist allgemein griechisch sowie altindisch und
awestisch.
Affirmativ findet er sich so kaum ohne einleitendes, aufforderndes &ye, p&ps, deüpo
oder ohne Begleitung durch einen Imperativ oder ein Futur: &AA &ye vöv Ertiueivov,
Kpnıa revyea bw Z 340, AM Ay’ Eymv... Ekeino xal navra dulkouaı I 61, deüre, Som por
Eneodov‘ löwu’, örıv’ Epya reruntau X 450, Iarre ue örrı rayıora' nöAas ’Aldoo Tepnaw
Y 71, X Ay’ Eyav abrög reipnoopaı de löwuaı GC 126, ei 8’ &ye Tor xal vöorov Zuov TroAD-
xnde £viorw ‚doch halt, laß mich berichten‘ ı 37, &A &yed” div rebye’ Eveixo x 139,
AA Ava ev Bpoulav pöpuıyy’, dvd 8° abAov En’ abrav öpoouev Pind. N. 9, 8, p&pe vüv orsixwv
xapav xoadtow Soph. Phil. 1452, p&p’ Ermidouaı Eur. Herc. 529, dzüp6 oo oreyw xäpı
Eur. Ba. 341, &rtoyer’, adönv Tüv Eowdev Exuddw Eur. Hipp. 567, p&pe, 1dw Hdt. VII
103, @£pe 84, N 9° dc, neipado rıdavarepov Trpög üuäs drofoynoacdaı Plat. Phaed. 63 b,
Atye 89, dw Plat. civ. 457c, ropevda N... xal ouvd&nw LXX Ruth 2, 2; ganz selten
nach Prohibitiv: un Tp&ons widonarog Tobuod peraoyeiv, KA Eieudkpwms Iavo Eur.
Heraclid. 559. Die neutestamentlichen &pes BMW (ldwwev) ‚laß (mich) herausnehmen
(sehen)‘ (Blaß-Debrunner’ $ 364, 1.2) sind nur formell gleich wie neugriech. ä&s By&Aw
‚ich will herausnehmen‘, &g löoöue ‚wir wollen sehen‘. Verneint als Erklärung des eige-
nen Nicht-Wollens;* häufiger aber der Sache nach als Abmahnung, Warnung u.ä.
an einen andern: un oe, yEpov, xolAnoıy Ey& rrxp& wmuol xıyeio ‚ich will dich nicht treffen‘,
d.h. ‚serge dafür, daß dies nicht geschieht‘ A 26, un oe xal ÖnAörepög rrep Ev dypöv dt
Slou.aı p 370, als Selbstabmahnung: un uıv &y& uEv Ixoyaı lov, 6 d£ u’ obx &Xenosı (Hektor
von Achill) X 123, un dit’ adumd& Soph. OG 174, undE ta xelpoug dö&wuev elvaı Thuk.
III 9, 2. Weiteres Kühner-Gerth 1, 221f. Mit ob nach Lesbonax oVx elno ooı (s.
Slotty, Konj. u. Opt. 60).
ı Da im Griechischen aueh die übrigen 2 Vgl. dazu bes. Slotty, Konj. u. Opt.
Personen des Konjunktivs im Gebrauch 10. 36f. (im RV in Injunktiv mit mä nur
sind und die ersten Personen nicht nur 22 Willensäußerungen gegenüber 223 Wün-
imperativische Bedeutung haben, fehlen schen). 114-416.
die Voraussetzungen, die in der Sanskrit- ® Bei Slotty, Konj. u. Opt. 8 (vgl. 19),
grammatik zur Einordnung der restlichen ‚die Willenserklärung zugleich als Auffor-
Konjunktivformen in das Imperativpara- derung‘.
digma geführt haben (über Ähnliches in * Nur ode Ti oi BovAdg auuppdaconar I
der slawischen Grammatik s. u. $. 403, 374, wo die Negation zu ai. nd stimmen
Fußn. 4.6; im Gotischen wird die 1. Pl. des würde, aber das Verb auch futurisch sein
Ind. Präs. als Aufforderung gebraucht, kann (Slotty, Konj. u. Opt. 14. 129).
z. B. gawaurkjam ‚nowhowuev‘ Luc. 9, 33).
5.Modi des Verbum fin. d) Konjunktiv, ß) voluntativ 345
2. Im Konjunktiv der 4. Pers. Du. oder Plur. aller Tempussysteme kann
eine gemeinsame Willensäußerung abgegeben werden, z. B. z&v Yıpav @E-
poqss im rhodischen Schwalbenliedchen carm. pop. 32, 15 D.2, "Hpav ze mv
teielav neibwpev Aristoph. Thesm. 973.1 Gewöhnlich aber fordert mit der
1. Pers. Du. oder Plur. der Sprechende andere auf, mit ihm eine Handlung
vorzunehmen, seltener einen Zustand zu teilen (coniunctivus adhortativus);
vgl. lat. simus ea mente Cic. ad fam. VI 1, A, abeamus.
Affirmativ z. B. olxade rep obv vnvol vemuede B 236, eldonev, önnortpw rev "OAburcog
edxog öpeön X 130, ZAdwuev 8’ dvd Koru x 77, lonev 2 Dxrauiva Solon 2, 7 D.2; üblicher
mit Einführung & &ye 87 xal vöı nednueda Yobpıdog Arts A 418, KM Kyere... neudb-
ueda avres I 26, deüpö vov, ) Tplmodog mepıdmuedov nt Aeßrnrog W 485,2 Seüre, PlAoL, Tv
Setvov Epou.eda 9 133, (Chor:) Erloxerov, u&9wuev Soph. Phil. 539, A’ &g raxıora rpds
nöAv onebowuev, & Diroöpye Aristoph. Lys. 266, &x 8% vöv &v ool oxeb@ued« Plat. soph.
239b; negiert unxer. vöv 899° add Aeyaueda umde rı Inpdv Außa@diuuedn Zpyov B 435,
un louev Aavaoicı uaxynaönevor M 216, un rıv’ Er’ Kyyedlnv Örpbvonev rn 355, und’ &rı Neliov
rpoxoas oeßoauev Öuvoıg Aesch. suppl. 1025 (Worte des Halbchors), && un uEMmpev
Non Trade TiAeıv xal daxverv Aristoph. av. 352, un rpög Yeöv nauvaueda und” aloypag
aroAmuedx Xen. an. VII 1, 29, un oloued« Plat. Phil. 20a, un Yıroucda xevödoko. Gal.
5, 26 (NT); auch affirmativ und negativ gemischt, so &ppwuev&orepov dvriaßmueda Tod
roA&uov xal un repınevouev Isocr. 6, 101.
3. Die 2. und 3. Pers. des Konj. Aor. mit un ist seit Homer herr-
schender Ausdruck eines an eine Einzelperson gerichteten, nicht generellen
Verbots, auch einer Abmahnung (Prohibitiv).
So in der 2.Pers.: (Sarpedon zu Hektor) Ilpıxuiön, un Sn ne &iwmp Aaxvaoioıv Exang
xelodaL, KA” Errauvvov E 684 (ähnl. im Plur. unrog... Amp xal xupua yevncde E 487 f.),
DAL un u’ Kong Epnuov ourw Xapls dvdparwv orißou Soph. Phil. 486, un Sopußnonre Plat.
ap. 20e, unde pwvnv dvaaynade,..., KAM Avaasdvres xaraılmploac9” nön Dem.18, 10;
nach affirmativem Imper. {rroug 8’ ’Arpetdxo xıyavere umde Alıınodov 407, xA09ı, Tlooel-
dxov yaınoye, unde neynpns Y 55, Öpa, undevl eins Mt. 8, 4; in der 3. Pers.: un rı xoAw-
oauevog He&n (Agamemnon) xaxdy vulas ’Ayuöv B 195, Ep&ov önwg EdEdeig‘ un roürö ye
velxog dnloow cool xal &uol uey’ Epıoua ner’ duporspoicı yevnraı A 37, avol&ag Tov T&Pov
(der Nirwxpıs) Außer 6x60x Bobrerau ypnnara’ un uEvroL Ye, ur) onavloag Ye, KAwg Avolän
Hdt. 1187, xal un roig uev dAlyoıs h altla npooredj, röv de Snuov drroibonte Thuk. III 39, 6,
rapaoth SE undevi Thuk. IV 95, 2, 6 d& vöuog Eotw' ög Av Erebdepov SolAog DV TÜNTN, ....6
xertnutvog dedeutvov abröv un Abon Plat. leg. 882b, un rız obv abröv &Goudevnon 1 Kor.16,11.
Beispielsweise mit un 2&oyg (älter kurzvokalisch *-oeıs und noch älter *-oeg 1, 791
alin. 2) vergleicht sich lat. ne säveris (sieris, szris, eig. -zs), osk. (Bantia) "izie eizeic zicelei
comono ni hipid ‚is eo die comitia ne habuerit‘; im Griechischen wie im Lateinischen ist
der Konjunktiv hier Ersatz für älteres Primitiv (sog. Injunktiv), das im ältesten Ari-
schen bei Verbot durchaus gilt, z. B. ai. ved. mä bhüh ‚werde nicht‘ (= griech. un
*oöüc). Im Arischen steht auch der nicht verneinte Injunktiv in der Bedeutung sämtlicher
Modi (Ind., Konj,, Opt., Imper.); im Griechischen ist davon nur der unaugmentierte
Ind. der Präterita erhalten, im übrigen gelten die Modi (im engern Sinne). So stehen
sich als Gebot und Verbot im Griechischen im Aor. z. B. &xoov und un &&oyg gegenüber,
dagegen im Präs. && und un 2a; im Aor. ist der Typus pn &xoov ganz selten, im Präs.
ist, wie es scheint, der erste Beleg für den Konjunktiv un pe &xöwjg LXX (Tob. 3, 3);
s. Jannaris, Hist. Greek gr. $ 1918 und S.565 $ 16b; Blaß-Debrunner? $ 364, 3
Anhang. Damit kommen neugriech. pn goß&oaı ‚fürchte dich nicht!‘ u.ä. überein.
Präs. Konj. in der 3. Pers. in pamphyl. ne &&ayödı (= -wvrı) Del.? 686, 16. 20 (IV2);
über Unsicheres s. Kühner-Gerth1, 220 A. 1. Weiteres bes. auch über den Bedeutungs-
unterschied zwischen un &&oyg und un &«, s. beim Imper. (u. 8. 343, 3).
ı Mehr (bes. Chorlieder) beiSlotty, Konj. Homer.
u. Opt. 10f., wo auch über das sachlich 2 Einzige Stelle für Dual (Slotty, Kon).
bedingte Fehlen der Ausdrucksweise bei u. Opt.1, 12); vgl. auch o. S. 130, a.
316 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

4. Die affirmative 2. und 3. Pers. in Hauptsätzen als Gebot ist


gesichert für hellenistische Zeit, in der durch den Rückgang des Optativs
(s.u.S,337f.) eine Unsicherheit im Konjunktivgebrauch eintreten konnte.
Vgl. Son xUpıog buiv xal ebpnre dvdrravarv Exdorn Ev oleop dvöpög abris LXX (Ruth 1, 9),
&gpeg ravra Löng Herm. sim. VIII 1, 4 (s. Blaß-Debrunner? $ 241, 2 Anhang), &pes
avdHoN rp@rov, elta npoßaAn röv xapreöv, elta renavdn Epict. I 15, 7, oft inschr. seit IIP
uVn09F ‚möge seiner gedacht werden, gesegnet sei er‘, auch uvnodfg uvnodöcı (A. Rehm,
Phil. 94, 16. 19. 22), yeynrau dbvanıg Ev robro t& Ödarı Epiphanios (4. Jahrh. n. Chr.)
haer. 30, 12,7 (I 348, 17 Holl). Hellenistischer Einfluß kann auch an den beiden Stellen
der sog. Damokrates-Brenze (Elis, 1. Hälfte III®) vorliegen und an einigen aus den
knidischen Fluchtafeln: el. 76 d£ bapıoux ... dvaredäı Ev 6 lapdv ro Aröp ra "OAuurio
Del.? 425, 32, repl 82 T& drooradänev rolp Tevedlorp Tö yeyovöp bApıoua Erriukiciav mornaraı
Nixödpouop ebd. 35, knid. &uol 82 7 <m)> (Konj. Präs.) doıx xal EXebdepx Öuooteynodon
GDI 3540, 6 u. a. Hellenistisch ist auch verselbständigtes tv« mit Konj. Aor. oder Präs.
(vgl. u. S. 318, 9); so Aor. xar& nv Aueripav ouvnderav elmdanıev Acyeıy obrwg' iva napı-
ven npds &u& Didymos Schol. zu Soph. OC 156, Präs. xat vüv iva &ymre rüs Nu£pas is
oxnvornylas LXX (2. Macc. 1, 9), n 8& yovn iva goßäraı röv &vöp« NT (Eph.5, 33). Vgl.
Blaß-Debrunner? $ 387, 3 nebst Anhang; Rehm a.a.O. 19 mit A. 43.
Das Neugriechische hat 6 eds puAd&n ‚Gott bewahre!‘ und v« mit Konj., z.B. va
188 (v& ldoüne) ‚ich will (wir wollen) mal sehen‘. Thumb, Handb. ngr. V.? $ 193, 2;
194, 3. Slotty, Konj. u. Opt. 20-35, sieht im hellenistischen und spätern Gebrauch
uraltes Erbe, das mit dem indoiranischen Gebrauche der 2. und 3. Pers. Konj. als Jussiv
(Brugmann, Grundr.? II 3, 841) in geschichtlichem Zusammenhange stehe; aber seine
inschriftlichen Beispiele aus der Zeit um 500 stammen teils aus nicht sicher gelesenen
Texten (kypr. 8öuax Fepoee ‚der Tempel soll gefegt werden‘ R.Meister), teils aus nicht
sicher erklärten (arkad. & yvöcıdixa xpı9e& Del.? 661, 15; über att. rısı und mıeıs s. 1,
800, 2c; 804, 8); von den literarischen Stellen kann ag... we$7jg Soph. Trach. 1253 f.
Nebensatz in Hauptsatzgeltung sein; für die Stelle p&p’, & r&xvov, vüv xal TO TG vNoov
ung Soph. Phil. 300 ist am wahrscheinlichsten, daß u«sng statt u&$e eingedrungen
ist; die Konjunktive mit ei$e lassen sich leicht durch Optative ersetzen (&Xoıcı Soph.
Phil. 1094, pavstev Eur. suppl:1028, A&ßoıv Eur. Hel. 263). Vgl. noch Jacobsthal,
Temp. u. M. 81; Wackernagel, Synt. 1, 234 f.; Sommer, IF 45, 58f.; Blaß-De-
brunner”? $ 364, 3 Anhang.
5. Die Prohibitivsätze (o. S. 315, 3) sind im Zusammenhang der Rede
oft schon früh unter Änderung des Satzrhythmus als Nebensätze empfun-
den worden, als Verhütungssätze (d.h. negierte Finalsätze) und als
Befürchtungssätze; so wurde z. B. &AA& ob u£v vüv aörız dnöoriye' um Tı
vonon "Hon, eig. ‚doch geh du jetzt gleich weg; Here soll nichts merken‘ zu
aa — Andorıye, un tı xtı. ‚geh weg, damit Here nichts merke‘ A 522, und
dedFor@' un rı nadmowv ‚ich bin in Furcht [in Gedanken]: er soll nichts
(Schlimmes) erleiden‘ ist überliefert als deidw, un rı n&dncoıv ‚ich fürchte,
er werde etwas (Schlimmes) erleiden‘ A 470. Nicht ebenso deutlich ist
voluntativer Konjunktiv in den Finalsätzen mit Konjunktionen (tv«, &c,
örog, ögppa), namentlich nicht in den affirmativen, in denen teilweise sicher
prospektiver Konjunktiv vorliegt (vgl. o. S. 312 f.). Doch wurde der Kon-
junktiv in den Nebensätzen mit {v«, &c, örwos, un (und iva un usw.) mehr
und mehr zu einem äußern Zeichen der Abhängigkeit (schließlich in einem
bestimmten Austausch mit dem optat. obliquus; s. u. S.332,a); Weiteres bei
Behandlung der Nebensätze (u.CIV5c$). Im Gegensatz zu den selbständigen
Prohibitivsätzen, die im ältern Griechischen nur den Konj. Aor. haben,
zeigen die Final- und Befürchtungssätze seit Homer negiert und affirmativ
auch den Konj. Präs.; es ist daher wahrscheinlich, daß die im folgenden
5.Modi des Verbum finitum. d) Konjunktiv, ß) voluntativ 317

(unter 6-8) zu besprechenden, wohl alle der Umgangssprache entstammen-


den Ausdrucksweisen verselbständigte Nebensätze sind; für öxoc un (un-
ter 9) ist kein Zweifel daran möglich.!
6. un, gewöhnlich mit Konj. Präs. (verneint un oö), das bei Homer als
halb selbständiger Ausdruck einer Besorgnis erscheint, wird seit dem 5. Jahr-
hundert im Ionischen und Attischen zum Ausdruck einer vorsichtigen
Behauptung (besonders mit 7, &yn), gleichwertig mit dem Opt. mit &v,
öfter mit einem ironischen Begleitgefühl.
Vgl. einerseits & nor &yo, un rıg noL Öpatvnawv 86%ov alte dhavarov e 356, anderseits
Epwg dE unrig npörepov £urinen. (Var. -eı, Wil. -oı) orpar@ Aesch. Ag. 341, A 1ärdov
un ob rodro 7} Tö Xpmornpıov ‚dies dürfte nicht der Sinn des Orakels sein‘ Hdt. V 79, ws,
&yporxörepov 7} TO KAndEg eineiv ‚vereor ne inurbanum videatur, es dürfte unfein sein‘
Plat. Gorg. 462e (ähnl. oft bei Plato, auch als Frage: &pa un &MXo rı F Iavaros # rodro;
Phaed. 64c, und negiert Ma un obx obrwg Eyn Crat.436b), un rore oBx dpxeon Auniv
xx Owiv (scil. To &Axıov) Mt. 25, 9. Mehr Beispiele bei Kühner-Gerth 1, 224, 7; Slotty,
Konj. u. Opt. 38-41 und in der dort angeführten Lit.; zur Beurteilung auch Del-
brück, SF 1, 21f.; GC. Hentze, BB 28, 199 ff. (wozu Slotty a.a.O.).
7. Durch Voranstellung der zweiten Negation (also od un) entsteht aus
der Fügung unter 6 (doch mit Konj. Aor.) die Leugnung einer Besorgnis
und weiter der Ausdruck einer bestimmten negativen Behauptung,
einer starken Verneinung (seit dem 5. Jahrhundert).?
Vgl. od rı un pbyn wöpov ‚er wird gewiß nicht dem Geschick entrinnen‘ Aesch. sept. 199,
AAN oBdE vüv ce un napövr’ tön rerag Soph. Ai. 83, od oe un npod& Soph. OC 649, od un
Heinen IAvv Evöüvar orornv Eur. Ba. 852, rov Av xpatnowmuev, od un Tıig Huiv Kos arpartös
avrıory) ‚keine Sorge, daß sich ein anderes Heer gegen uns erhebt‘ (Slotty) Hdt. VII 53,
Av vurnowtev, ob un rote dulv Iledorovvnotor &s nv xapav... &oßaAwoıv Thuk. IV 95,2,
Av re els cn duvnIH T@v Aöyav Enl To &uxpov dvaßfivar, obdels unxerı nelvn T@v roleuiov Xen.
an. IV 8, 13, od y&p wi ouvelan tor Del.® 119, 2 (Ägina, IV2), 2&v yap &vdpwnos xaraßy
eis Könv, obxerı un avaßfı LXX (Iob 7, 9), 6 vıxöv od un KdLmmdT Er Tod Havarov Tod
Seur&pon NT (apoc. 2, 11). Die Umdeutung der abgelehnten Befürchtung zur be-
stimmten (voraussagenden) Behauptung äußert sich darin, daß für den Konj. Aor. der
Ind. Fut. eintreten kann; so schon od roı unrore 0’ Ex TWvd’ Edpdvwv, & YEpov, Kxovr& Tg
&Ecı Soph. OC 176; Tarnoouaıv oi Avdpwmror rov Iavarov xal od un züpncovanv (V. 1. eöpw-
oıw) Apoc. 9, 6. Vgl. auch Gildersleeve, AmJournofPh. 3 (1882), 202-05; 23, 23.
137£.; C. D. Chambers, CIR 10 (1896), 150-53; 11 (1897), 109-141; Wharton, ebd.
10, 239; R.Whitelaw, ebd. 10, 239-44; A. Y. Campbell, ebd.57 (1943), 58-61;
für die Koine Moulton, Einl. 296-303; Blaß-Debrunner? $ 365; Mayser, Pap. II
1, ak
8. Äußerlich gleich wie die Ausdrucksweise unter 7 erscheint in den ge-
läufigen Drucken od un mit Konj. Aor. als erst attischer Ausdruck
eines strengen Verbotes; doch schreiben gute Handschriften od‘ un,
d.h. es handelt sich um den Prohibitiv (s. unter 3) mit vorausgehendem
selbständigem od ‚nein!‘ (vgl. W. W. Goodwin, TransAmPhilAss. 1869/70
S.52, bei Slotty, Konj. u. Opt. 43).
Vgl. od un uabns .. . N ebpnuer Aristoph. nub. 296, rolog Zeig; ob un Anpnang' 008’
Zorı Zeus ebd. 367, ob uh Phymre ind mavrög EiXov tod napadeloov LXX (Gen. 3, 1), ob
unnerı &x oo0 xaprög yeynraı eig rov aiöve NT (Mt. 21, 49)?
ı J. Kvitala, WienSb. 61 (1869), 70-76. 42 $ 90, erledigt. ;
Gegen Ellipse Slotty, Konj. u. Opt. 42. ° Für das biblische Griechisch kommt hier
2 Eine andere Erklärung der Ausdrucks- semitischer Einfluß in Betracht: ein Be-
weise unter 7 (bei Jannaris, Hist. Greek fehl wird durch eine bestimmte Voraus-
gr. $1827) ist durch Slotty, Konj. u. Opt. sage ausgedrückt; vgl. ce Dovedoeıg, Kyarh-
318 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

9. Für pM mit Konj. kann im jüngern Ionischen und im Attischen auch


ein verselbständigter Nebensatz mit örcwg (in Koine {v«) un stehen.
Mit Konj. Aor. als Warnung z.B. el... Eyvacav oürw Lraprınrar, Öuos eE Öorepng
un tu öwiv . . . navaAcdpov xandv &s Thy xopnv ZoßdAwcı (‚daß sienurjanicht.....‘) Hdt.
VI 85, örwg rodro un dLddäng undeva Aristoph. nub. 824, önas un pnon Tıs Auds Nduna-
Yeiv Xen. conv. 4, 8, nal önwg ye un, & Eraipe, 6 oopLorhs Enaıwvövd nwiei Ebanormnon
Auäg Plat. Prot. 313c; für die Koine vgl. £rexov (= -wv) Zwiiwı xal eiva abrov kA duo-
orhong 99P, Pap. bei Slotty, Konj. u. Opt.45, wo Lit. Mit Kon). Präs. als
vorsichtige Behauptung (vgl. unter 6): önag un Ev uev rols Iwypapnuaaıv F} ToüTo
‚das dürfte vielleicht bei Gemälden zutreffen‘ Plat. Crat. 430 d. Vgl. verselbständigtes
iva mit Konj. o. 8. 316, 4. Häufiger ist örog mit Ind. Fut. in gleicher Verwendung
(vgl. o. 8. 291, 2); z. B. önwg un onuröv olxrıeis note Aesch. Prom. 68.
10. Isoliert ist arkad. &bevsnwv &v av ouFoıxtav ‚ich will die Synoikie un-
trüglich halten‘ Del.® 665 G 3. 22 (Orchomenos, IV ?); die Modalpartikel
scheint zu dem alten Konj. auf -wv nach dem Vorbild des präskriptiven Opta-
tivs (vgl. die Belege aus Elis u. S. 330,b) zugetreten zu sein. Vgl. Slotty,
Konj. u. Opt. 64f. 127 und die o. 1, 662 ob. genannte Lit.
y) Der coniunctivus adhortatiwvus (o. 5.314 f.,1.2) steht seit Homer in der
1. Pers. (und bes. im Sing.) auch in überlegenden, zweifelnden, un-
willigen, verwunderten (Selbst-)Fragen, auf die oft keine Antwort erwartet
wird, alsconiunctivus deliberativus, dubitativus, indignantis usw. (Ne-
gation un); im Attischen erscheint er seit Plato und Demosthenes auch in
3. Pers., besonders mit rız (als Deckwort für &yo), seit Homer indirekt in allen
Personen (infolge der Personenverschiebung; u.CIV5by). Im Attischen wird
der selbständige Gebrauch auch durch ßovAn (-Ası) BobAeoYe o.ä. eingeleitet.
Fast immer steht der deliberative Konjunktiv wiederholt (oder parallel mit
einer zweiten Frage). Vgl. lat. quid facıam (faciat)?, auch quid vis faciam?
Direkt: in 1. Pers.: «59 uevo werk roicı dedeyusvog eis 6 xev Ang, he Hm merk 0’
adrıs; K 62, nf 7’ &p’ Eyw, plAs Texvov, lo, red dauad Ixwuaı; o 509, & Zei, TI XAEEn; roi
ppevöv ZIdw, rkrep; Soph. OC 310, ol nor, ri dpdow; rol Pbyw unrpös x&pas; Eur. Med.
1271, Io A&uov, & xanoruxss yövarı rapeAdw döuoug; Eur. Med. 1274 f. (Chor), Lys.
sıwwra. Pr. ool Y’, & xardpare, stwarö "ya; Aristoph. Lys. 530, rörspov Blav püuev A un
pönev elvaı; Xen.comm.]I 2, 45, mit BovbAeı u. ä. Bovreı Adßouaı SHra rat Iıya Te ooU;
Soph. Phil. 761, BoVXeo9” Ereroriowuev; Eur. Hec. 1042, BoVAcı oxoräuev; Xen. comm.
II 1, 1 (in Abhängigkeit ei 8° «5 BoßXeode xal picyuatvovoav rörıy Hewpnowuev Plat. civ.
372e;s. Kühner-Gerth 1, 223 Anm. 4), Y&ieıg ouAMZwuev aüra; Mt. 13, 28. In 3.Pers.:
roi Tig 00V by; rot oAOv uevö; Soph. Ai. 404 (näml. ‚ich‘), nöYev odv rıg Kp&nrau; Plat.
Phil. 15c (näml. ‚wir‘), ti ooı nornawarv ol u&prupes; Dem. 29, 37 (eig. die Zeugen wer-
den sagen: ri ooL TOLMowLEVv;). {
Indirekt: 8:.x9& d&£ nor xpadln n£uove Ppeolv Öpualvovri, N uıv [wöv Eövra... Iela...
nm... daudoow II 435, nepumpller, H abroü rap’ &uol te uevn xTı. nm 74 (direkt uevo),
Ep. ti oo rıdoueo9’; Peisth. 8 rı niönode; Aristoph. av. 164 (Echofrage), &reıpwrä,
el orpareönraı Hdt. 153 (direkt orpareiwuar;), auußoVAevoov Öxsrepa mortov Eriröxo ‚WOo-
nit ich erwarten kann, Erfolg zu haben‘ Hdt. VIII 101, &ropnoavres örm xadopulowvrar
Thuk. IV 13, 3 (direkt nf) xadopuonpeda;), o0x Eyxw örı 86 Xen. an. I 7, 7.
Mehr bei Kühner-Gerth 1, 221-24; Stahl, Synt. gr. V. 364 f.; Slotty, Kon). u.
Opt. 45-50; Blaß-Debrunner? $ 366; Mayser, Pap. II 1, 235 f. Vgl. auch Mc Whor-
ter, Astudy of the so-called deliberative type of question (ti roınoo), as found in Aeschy-
lus, Sophocles and Euripides. TransAmPhAss. 41 (1910), 157-67; W.G. Hale, The
‘extended deliberative’ in Greek. CIR 8 (1894), 27.
oeıs Töv mAmalov oov u. dgl. in der alt- Debrunner? $ 362).
testamentlichen Gesetzessprache (Blaß-
5. Modi d. Verbum fin. d) Konj., y) adhort., 8) obliquus. e) Optativ 319
ö) Einen coniunctivus obliquus gibt es im ältern Griechischen nur in An-
fängen, und auch der spätern Sprachentwicklung fehlt ein Konjunktiv der
Abhängigkeit im Umfange etwa des lateinisch-romanischen und germani-
schen Konjunktivs der Abhängigkeit, dem auch der griechische optativus
obliquus nicht schlechthin parallel geht (vgl. u. S. 331, y). Auch in den
Nebensätzen bewahren die Konjunktive zunächst ihre Eigenbedeutungen,
die prospektive, voluntative, deliberative (0.S.311, 4, 316, 5, 318, y). Doch
werden diese weniger scharf empfunden als im Hauptsatz, indem im Neben-
satz die Konjunktion (oder das Relativpronomen) der ausschlaggebende
Faktor wird, neben dem der Konjunktiv zu einem lediglich traditionellen
Erfordernis herabsinkt, eine Entwicklung, die auch durch den schon ältern
obliquen Gebrauch des Optativs gefördert wurde. In den Nebensätzen mit
Modalpartikel war diese wichtiger als der Konjunktiv, wenn sie nicht mit
der Konjunktion zu einer Einheit verschmolz (£&v, &reıdav, örav). Seit der
Koine erfährt iv« mit Konj. eine starke Ausdehnung. Vgl. auch die Be-
handlung der Nebensätze (u. CIV5).
Zusatz zum Konjunktiv. Im Neugriechischen ist der Konjunktiv in der Aus-
sprache nur noch im Aorist vom Indikativ geschieden; fast durchaus steht er im Haupt-
und Nebensatz mit va (aus iv«) ähnlich wie nfrz. que tu ailles, alban. te (= t5). Im
Hauptsatz leben einzelne altgriechische Gebrauchsweisen fort: die voluntative in der
1. Pers. (z. B. va ’5& ‚ich will sehen‘), die imperativische in der 2. und 3. Pers. (z. B.
va rnds ‚geh‘, va nayng ‚höre auf‘; vgl. 0. S. 316, 4) und die deliberative (z. B. ri v& ylm;
‚was soll werden‘); die beiden ersten Anwendungen können durch yıs, 2x u.ä. ein-
geführt werden, aber auch v& durch &g (o. S. 314, 1) ersetzen (z. B. äg elvaı ‚esto, sunto‘;
vgl. iva yevnrau 0. 8. 316,4). Wie hier regelmäßig, so kann v« in der negierten Form des
voluntativen Gebrauchs fehlen, z. B. unv rpeyouue ‚wir wollen nicht laufen‘, un poßäoaı
‚fürchte dich nicht‘ (hier ist der Aorist häufiger als das Präsens); dazu kommen ver-
einzelte Fälle des bloßen Konjunktivs (s.0.8.316,4). Der neugriechische Konjunktiv hat
aber auch die Funktion des aus der Sprache verschwundenen Optativs übernommen;
er steht in allen Personen für den Optativ des Wunsches (z. B. v& guAayerau xuvels ar’
&vSp&roug dysveis ‚man möge sich vor nichtadligen Menschen in acht nehmen!‘) wie für
den potentialen (z. B. rt v& ’xw ‚was soll ich wohl haben?‘, rt va ’ö7g ‚was siehst du
wohl?‘) und ersetzt den Optativ ohne und mit &v auch in den Nebensätzen. Die alte
Modalpartikel ist verschwunden (&v heißt nur noch ‚wenn‘, das auch in «1 &v ‚auch wenn‘
und in örorog xı Av elvaı, wer es auch sei‘ enthalten ist). Vgl. Thumb, Hdb. ngr. V.?
120 1.; TC&ortavos, No. 175-79. 196.

e) Der Optativ
Vgl. außer der Lit.0.8.301f. H. Vandaele, L’optatif grec. Essai de syntaxe histo-
rique. Paris 1897; C. Mutzbauer, Das Wesen des Optativs. Philol. 62 (1903), 626-38;
W. Jones, Homeric optatives in Sophocles. Class. Rev. 24 (1910), 118f.,;, Brugmann,
Satzgest. 44-48. Zur Koine s. u. 8. 337.
Trotz der einheitlichen Bildung des Optativs im Indogermanischen und
noch im Griechischen (athematisches idg. (i)je/t, griech. ın/ı und themati-
sches idg. oi, griech. oı sind im Grunde eins; s. 1, 793 f.) tritt der Optativ
wie der Konjunktiv in der geschichtlichen Überlieferung des Arischen und
Griechischen, auf der seine semasiologische Rekonstruktion beruhen muß,
gleich in zwei Hauptanwendungen auf, von denen die eine oder die andere
als Ausgangspunkt genommen werden kann: der Optativ bezeichnet einer-
seits den Wunsch, anderseits die Möglichkeit. Im Indogermanischen
und im ältesten Arischen und Griechischen in der grammatischen Form
320 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

nicht geschieden, unterscheiden sich diese beiden Gebrauchsweisen im.klas-


sischen Griechischen grundsätzlich auch formell: beim Potential (u. S. 324,
ß) ist die bei Homer noch wahlfreie Modalpartikel nötig geworden, der Op-
tativ im eigentlichen Sinne des Wortes (unten «), der im folgen-
den Kupitiv heißen soll, steht durchaus ohne Modalpartikel, wird aber
oft durch ei9e u. ä. eingeführt. Dieser Unterschied erleichtert es, die beiden
Gebrauchsweisen nebeneinander anzuwenden: ei yap "Adım doln HAprog
Epol, Ber ° drepünot Epanv' To ev Eyay’ EdERoup rapsoräuevau P»564,
& rat, YEvoro TTATpOG ebTuxEorepog, 7a 8° KAM Önorog' xal yYEvor Av 00 Hab
Soph. Ai. 550; öfters steht im untergeordneten Satz ein Potential gegenüber
Kupitiv im regierenden Satz (s.u.S.325,2). Erst im geschichtlichen Griechi-
schen ist eine dritte Hauptanwendung des Optativs entwickelt worden, die
sich auf Nebensätze beschränkt, der sog. optativus obliquus, der auch auf
das Futurum ausgedehnt wurde (u. S. 331 ff.;337, y und 8). Für Aspekt und
Tempus vgl. o. S. 304. Wie beim Konjunktiv ist ai. nd Negation bei allen
Verwendungen des Optativs,t während im Griechischen un den Optativ des
Wunsches, oö den der Möglichkeit negiert. Immerhin ergeben sich einige
Grenzfälle zwischen Kupitiv und Potential (s. u. S. 330, Zusatz 2).
Gewöhnlich wird angenommen, daß die Wunschbedeutung die ursprüngliche, die
potentiale aus dieser durch Abschwächung der Bedeutung entstanden sei (Delbrück,
SF 1,13 und NJbb., Jahrg. 5, Bd. 9 (1902), 328 ff.;® Meltzer, BuJb. 159, 361 f.; Mutz-
bauer, Konj. u. Opt. [s. 0. 8.302] 143). Doch läßt sich mit Brugmann, Grundr.? II 3,
857, nach nhd. mögen, frz. pouvoir (z. B. puissent vos projets reussir!) auch an Priorität
der potentialen Bedeutung denken. Rodenbusch, IF 24, 181 ff., findet im ‚Gefühls-
zustand des Wohlgefallens oder der Billigung‘ den Generalnenner des Optativs. Alle
drei Ansichten läßt grundsätzlich gelten Brugmann, Satzgest. 45. Hirt, Idg. Gramm.
6, 279f., nimmt als Grundbedeutung Zeitlosigkeit und Gegenwart an und kehrt zur
Erklärung des (i)je aus der Wurzel ı ‚gehen‘ zurück.
&) Der Kupitiv (d.h. der Optativ im eig. Sinne des Wortes) steht, sehr
oft eingeführt durch ei (at), &s, BXXe (Alkman) — auch in Prosa durch ei$e,
ei yap (vgl. lat. ut, utinam) —, in allen Personen von einem beliebigen Wunsch
(d. h. lust- oder unlustbetonten Begehren) des Sprechenden, auch von einem
negativen (mit uw). Der Wunsch kann für den Sprechenden selbst wie für
andere Heil, aber auch Unheil enthalten, also auch zur Verwünschung,
zum Fluch werden. In der 1. Pers. kann der Kupitiv einer Willenserklä-
rung, in der 2. und 3. Pers. einer Bitte, Aufforderung, also der Bedeutung
des voluntativen Konjunktivs (o. S. 315 1) nahekommen. Der Kupitiv galt
ursprünglich gleichmäßig für Gegenwart und Vergangenheit, und auch der
Unterschied zwischen Erfüllbarkeit und Unerfüllbarkeit lag zunächst nur
ım Zusammenhang und in der Auffassung des Sprechers und Hörers.* Aber
schon bei Homer beginnt sich das Bedürfnis geltend zu machen, die Un-
ı In RV steht ma nur in der fünfmal be- Satzgest. 45.47), deutlicher ist sie für die
gegnenden Formel m@ bhujöma ‚möchten wünschenden Fragen (mit Pot.;s. u. 8.327,
wir nicht auszukosten bekommen‘: ‚ später 3), für die verselbständigten. ‚daß- und
steht ai. m& überhaupt beim Opt. (Del- wenn-Sätze und Kurzsätze‘ neuer Spra-
brück, SF5, 338; Speyer, VuSS 73). chen (ebd. 48-51).
2 Aber nicht mehr SynterR220,03021 * Man bedenkt gewöhnlich nicht, daßdem,
® Eine besondere Tonmodulation der der an die göttliche Allmacht glaubt, kein
Wunschsätze läßt sich für die Sätze mit Wunsch unerfüllbar ist.
Kupitiv nur vermuten (vgl. Brugmann,
5.Modi des Verbum finitum. e) Optativ. «) Kupitiv 321
erfüllbarkeit und die Vergangenheit deutlich zum Ausdruck zu bringen,
indem statt des Kupitivs der Indikativ des entsprechenden Augmenttempus
eintritt; das wünschende Moment lag fortan nur noch in el, e{de usw., die
dabei im affirmativen Satz notwendig wurden. In klassischer Zeit steht da-
her der Kupitiv nur von erfüllbar gedachten Wünschen. Zum Kupitiv gehört
auch der konzessive Gebrauch, der mit dem konzessiven Imperativ parallel
geht. Der Kupitiv ist auch im Nebensatz möglich; besonders wichtig wurde
die Umempfindung von Sätzen mit ei + Kupitiv zu Konditionalsätzen.
1. Der Kupitiv für einen Wunsch (bes. des Sprechenden oder Sinnen-
den) im allg.
Auch in den selteneren Fällen ohne ankündigende Partikel steht der Kupitiv im
allgemeinen nicht am Satzanfang: vöv 8° ein ds Node y’ duelvova närv &vlomor, # veog he
naAauög' &uol BE xev douzvo eln 3107, dubu.ova 8° olxoı Kxorrıv voothoag ebpor abv dpreuteoon
plAoroıv’ Öneig 8° aüdı uEvovreg tuppalvorte yuvalxıc ..." Yeol 8’ dpernv dnkoeıav navrolmv,
xal un Tı Kaxdv neradnnıov eln v42; KA’ Emv plXog &uıv Axog dpvüco!l venrepov Sapph. 100
D.2; mit vorausgehendem Vok. (auch mit Grußformel): ’Arpeidat re xal &Moı &. ’A.,
öpiv nv Yeol dolev xrA. A17f., xaipe, narep & Eeive' yEvortö tor &s ep önloow ÖAßog v 199,
Soph. Ai. 550 (s.0.), & plie Il&v re xal &Moı dooı Tfde Yeol, doimr& wor xrA. Plat. Phaedr.
279b; mit un als Satzspitze: un o& y’ 2v duo ’IIKrn Basine Kpovimov rornosıev & 386,
un nielo xaxdı nadorev N xal dpwaorv Exdtxog Zut Soph. Ant. 928; in Opisthothese: robr®
Kurasic N waxapirız &xpfito (diesen Schuster hatte die selige K.) - uwmodeiev adrns
olrıves npoonxoucı Herond. 6, 551.
Mit einleitender Partikel (der ein Vok. vorausgehen oder folgen kann): ei: el woı y&vorro
rapdevos xaAn te xal tepeıve Hippon. 79 D.?, ei or Euveln P£povrı wolpa Tv eÜgentov
ayvelav Aöyav Soph. OR 863, &M el Tö uEv vüv radra pNoooıg... Nuepwoag de Alyur-
Tov... orparnıdree En tüc ’Adnvas Hdt. VII 5, 2; eide: elde ol auro Zeig Kyadov reitosıev
ß 33, al9° oürTws abröv ve Badoı KAuröro&og ’An6Mwv p 494; el yap: al yap $n olrwg ein
A 189, P 561 s. o., Zeü narep, al yip robro reieurnosiag &EIdmp P 200, Zeü rrdrep, al yap
Zuös nöcıg ein Alcm. 16 D.2, ei y&p y&vorro Xen. Cyr. VI 1, 38, ei)’, & Aßote, od ToLoürog
&v pllos Aulv yevoro Xen. hell. IV 1, 38, ei ydp, & Zeü xal Beol, &v robrw eln Plat. Prot.
310d; @s: @g &pıs Ex te Yeüv Ex 7’ dvdpmrav Anörorro & 107,2 ws 6 TAde Topav ÖAoıro
Soph. EI. 126; B&Xe (s. 1, 747, Fußn. 8): BlAe dn Bde, unpiXog elnv Alcm. 94, 2 D.?
2. Wird der Kupitiv an eine Bedingung geknüpft, so erscheint er gewöhn-
lich als Verwünschung (oft Selbstverwünschung) und als Fluch; auch
hier können Einführungspartikel und Negation stehen.
Vgl. redvaing, & Ipoit’, 4 nantave Beiiepopövrnv Z 164, el x’ Erı 0’ dppalvovra xıyn-
couaL..., unter’ Ener’ "Odvon xdpn pororv Ereln und’ Erı Trdeudyoro narnp nerinuevog
einv, el un xıı. B 258 ff., od nv Auıv Euxdeis drmovesodar.. ., EAN auToD ya nEAaıva or
xdvor P Hi5ff., aörina tedvainv, Erel obx &p’ Eueidov Eralpw xreivonevo Erranüvar & 98,
u vöv övalunv, dAA’ dpaiog, el o£ rı dtdpan’, Solumv, Gy Emarrık we dpäv Soph. OR 644 f.,
xal o’ Enıdeilo...,AHun Lonv, Sopodoxhoavra Aristoph. eq.832ff., obrwg dvalumv Tüv Tex-
vav ‚so wahr ich an meinen Kindern Freude erleben möchte‘ Aristoph. thesm. 469, un
yiag elnv &x Aapelov tod “Yordoneog... yeyovos, un Tiuapmaduevos ’Admvalous Hat. vo
44, 2; Heil und Fluch vereinigt die Formel, die z. B. in der delph. Labyadeninschrift
lautet edopxeovrı ut pol dyada eln, al 8° &piopreou [Feleav, ra xaxa dvri Tov Lyadav
Del.® 323, 16 f. (mehr dergleichen bei Slotty, Konj. u. Opt. 117.).
3. Der Wunsch kann nach Sachlage oder Auffassung unerfüllbar sein
und zwar sowohl in der Gegenwart des Sprechenden als in der Vergan-
genheit (vgl. o. S. 320, «).
ı Opt. auf -öco vgl. 1, 795, e und zur solche Fälle eine Art von ‚relativischer An-
Sapphostelle Slotty, Konj. u. Opt. 126. knüpfung‘. Doch s. u. GIV5cBßB13.
2 Brugmann, Satzgest. 49, vermutet für
21. HD. A. 11.192
322 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

In der Gegenwart: & y£pov, el9’, &g Yung Evi orhdeooı plAoLoıv, &g ToL yodvod“ Erorro
22. dad ve yipas reipeı Ömoliov' dig Öperkv rıg dvdpv KNNog Exeiv A 313 ft. at Yap, Zeö
xrr., HBöu’, as ör’ ra. H 132f. (auch z. B. A 670 W 629, E 468, al yap... veog einv
r 99), «9, 8oov Hocwv elul, t6oov 0£o P£prepog elnv' Ta ne ara. II 722 ‚(vel. (0) 372), ei
por y&vorro (‚o käme doch jetzt‘) P96yyos Ev Bpaxtocı urA. Eur. Hec. 836; sicher ist Un-
erfüllbarkeit für die Vergangenheit: formelhaft im Attischen (Kühner-Gerth 1,
228): &g ÖXorro (‚möchte dahin sein‘) TaYrdrag, Mrıg TEpPOG &vöpas Apr’ ALOXLVELV 1exn
Eur. Hipp. 07 (im Nebensatz drou xanög öXoıro, Meverews de um Eur. Hel. 1215); die
Beispiele, die dafür aus Homer angeführt werden, sind nicht beweisend (s. Brugmann,
Grundr.? II 3, 860 f.); an der Stelle at y&p &yav obro ye Arög mais alyıöyoro eimv Auara
ndvra, vexoı BE ne nörvin "Hpm, as vöv huspn Nde andv pepeı ’Apyelouoı (Hektor zu Aias)
N 826 ff. kann r&xor ‚möchte mich geboren haben‘ statt kupitiv auch potential verstan-
den werden; vöv utv unt’ eng, Bovydıs, uhre y&voro? (‚noch möchtest du geboren sein‘),
el $h rodröv ye rpou£eıs o 791. Aus dem Altindischen ist der Kupitiv der Vergangen-
heit nicht belegt (Brugmann, Grundr.? II 3, 860); er wird aber für das Griechische
durch den Ersatz des Kupitivs der Vergangenheit durch Augmenttempus vorausgesetzt
(u. 8.346 ff.).
4. In der 1. Pers. kann der Kupitiv als Willensäußerung, in der 2.
und 3. Pers. als Bitte, Aufforderung, Vorschrift erscheinen; in der
Form ist er dabei milder, unbestimmter, verbindlicher als der sachlich gleich-
wertige Konjunktiv bzw. Imper. (‚präskriptiver‘ Opt.); ganz selten steht et.
1.Pers.: xeirar... Lxprmdav. KA’ el uıv dencocatued” EIövres xrA. (‚möchten wir
doch‘) II 558 ff., &g xal Eyav... xeloou’, Erel ne Yava° vüv SE XAcog EoIAövV dpolunv ATi.
2 120 f., Harpoado Hpwı xöunv Ondoauu pepeodaı Y 151, un uav donovdl ye xal Krieg
arorolumnv X 304, radrav (sbpıyya) nardelnv, ra de Ta rartpög od Karadnca Theocr. 8, 20.
2. Pers.: el rıva nouv Tpwwv Eöxiuevog &vöpax Brroıcdax O 571 (vgl. airouuevo yoL xoüpov
el Solng r&Xog Aesch. sept. 260), xal vüv, el rt mov Zorı, riYoL6 wor 8 193.
3. Pers. (auch in allgemeinen Vorschriften): &% ei rıg... xadtosıev K 111, un uav
dorovdl ye venv Erıßaiev Exnroı © 512 (vgl. O 476), xäpb& tig ol Enoıro N 149, un rıs Er
rp6PPWv Kyavog xal Amos Eotw... AAN alel xadernrög T’ ein xal alouia HEloı B 230 ff., Epdor
tig Av Exaorog eidein rexvnv Aristoph. vesp. 1431 (vgl.u.8.330 Zus.1), ei utv odv &Ao rıc
Peirıov öpk, mg Exero el dt un, Xeiploopog ev Hyolro xrA. Xen.an.IIl2, 37,6 nev aöxhv
adroü (des zu kaufenden Pferdes) un &orep xArpov rponerng repbxo. xrA. Xen.r.eq.1, 8,
O0XOUV... TO Acyöuevov, KBEAPOG Kvdpl napein Plat. civ. 362d, in einer Staatsurkunde:
kypr. i duFavor (döxor) vu... Bxoieig... tö(v) xöpov Del.® 679, 6. 16 (um 4508).
5. Konzessiv erscheint der Kupitiv in allen Personen (vgl. den Imper.
12192344, €).
80: Ilpıxulön, un dn we... . &dong xeiodar, KA Enkuuvov. Erreitk ne rot Armor alav (‚mag
verlassen‘) E 684 f., Eneıra d& xal vı nadormı D 274, 718° eln‘ ds &morva p£pot, xal verpbv
&yoıro I 139, aörixa yap ne naraxtelverev ’Ayıddebs 226, aranara 8° abrög Exors ara.
a 402, olxia 8° are xelvou unrepı dolnev Exeıv nv 386 (vorher Zyausv).
6. Der Kupitiv steht, teilweise selten, auch in Nebensätzen.
Zunächst und unbedingt kann der Kupitiv in Relativsätzen nach Haupt- und
Nebentempus stehen: 7@... nolp«... &rtvnoe... xUvag dan... dvöpl rapd xpaTepi,
Tod Ey& uEoov Arap Eyorı Eodeevar npoopüc« (Hekabe an der Bahre Hektors) Q 210 ff.,
ppaLovrar, 6 un teikosıe Kpoviov 8 699, (darruusvas) rolsıv Yeol SABıa dolev n 148, plA«
döpx, TE yoL Yeol obpavimves ÖAßBıa« rornasıav v 41 f., ol’ &broig bxor (Verwünschung) Soph.
Phil. 275 (vgl. 316, ol« undels röxoı 509), o& uärnp &deos, av &8’ Eerldoln TTEOOUCaY
Soph. Tr. 1039 (Eur. Hel. 1215 s. 0. 3), olua. y&p &v huäs rounbre madeiv, ola oc
Ex9poüg ol Yeol normasıav Xen. an. III 2, 3, nAnyai xal 6 Tod aooparos alxıouög, & unte
yevorro obre Atyeıv Ktov Dem. 8, 51. Mehr bei Kühner-Gerth 2, 429, 5; 435, d.
* Anders Kühner-Gerth 1, 228 A.1. dtepdc Bporög obdE yeynraı T 201; ähnlich
? Zu elng - y&voro vgl. obx £09” odros dvip m 437.
5.Modi des Verbum finitum. e})Optativ. «) Kupitiv 323
Mit Kupitiv auch im regierenden Satz (scheinbare Modusassimilation): vöv 8° ein, ds
TNodE y’ Auelvova uärv &vloro. 3 107 (direkt: &vioro: ‚möge er sagen‘): so P 640 mit öorıc.
Nur diese Form im Temporalsatz: od y&p äv eldelng dvdpds v6ov ob8L yuvaınög, Trplv Trei-
pn9eing (‚erst mögest du ihn erproben‘) Theogn. 126, un orain noAbxwrov Sxnua vads
abr®, rplv TAvde rpög rrörıv dvboers Soph. Tr. 656, BAoro u rw, reolv uadoru(ı) Phil. 961,
mit eingeschobenem rpiv-Satz &AX oöror’ Zyay’ &v, mplv Ldoru’ 5pddv Eros, KEeLPoLEVmV Av
xarapalmv OR 504 (an der Stelle &rel... Aoluav, ppöymaw ei ravd’ x Soph. OR 661 1.
ist Errei gleichwertig mit nhd. ‚denn‘; s. Kühner-Gerth 2, 462, Anm. 3).
In Finalsätzen nach Haupttempus (nach Nebentempus s. u. 8. 332, a): möXag ror-
soueV..., Öppa d1’ wurkav imrnAaoin 6885 ein! H 339. (direkt: im Gedanken irr. 68.
ein ‚möge sein‘), rö8e yor xpnnvar’ 2EIdwp, &g &Adoı nev xeivog dvnp, dykyor 86 & dalumv
p 243, töv oT’ Eyav Ertl vnög ZuoosAuoro nelalvns Ko 7a I9auns, Iva wor Blorov rroAdv
&rpoı (-pn G. Hermann) 9 249f., oöux... pepovawv ävdpes Daxtwv rerayusvor, dr
rarpwas röußov ExAdyor (besser bezeugt als -xn) x$ovös Soph. El. 759 f., abrög Badtko
xal mov@, tobrov 8’ 6x8, Iva un radaınapotro Aristoph. ran. 23, iv’ &yoı dıxdlev, alyıardy
Evdov tp£peı vesp. 110, zig adräs (yis ol Ixdbes) dvrexovrar Zyypıumrönevor nal dabovres
Ss uadıora, iva 8 un Audprorev tig 6800 dd röv $6ov Hdt. II 93, Towg d& mov... dmorei-
xiLeı, @g &rtopog ein r) 6865 Xen. an. II 4, 4 u.ä. ö., olyovraı, iva un dolev Stunv Lys. 20, 21,
Aoıröv o0v Eotı T& Tpoeipnueva ouvayayeiv, lv’ SG Ev Ziayloroıs naridoıg Tb Xepdintov Tüv
ouußeßouisuuevov Isocr. 5, 154, tobrov £yeı röv Tpörrov 6 vöuos..., Iva... y&vorr(o) Dem.
22, 11;2 durch Modusassimilätion: ei y&p vöıv Epıs Epyoro yvorro... Ipenavov Ev Eydv
ebxaurts Eyouuı, nal SE ab roiov Eyoıs, lva rreipnoaluedx Zpyov..., moin dt napeln' el d’ ab
ar. To ae u Löoig arı. 0 366-75, Tayıora por £vdov Eraipor elev, iv’ &v nAıaln Aupöv Teru-
xoluede döprov & 407, üg Eu’ duorwosav... dppla)... Kpıxolunv xri. v 79f., Abor...
Önwg yevorro r@vd£ wor Aurnpiog Aesch. Bum. 298{. Mehr Beispiele bei Kühner-Gerth
2, 382 f. Von hier geht teilweise der sog. opt. obl. des Finalsatzes nach sog. Nebentem-
pus aus (vgl. u. S. 332, a); man beachte die Stellen, an denen Konjunktiv und Optativ
wechseln: "Exropı y&p oi Yuuds EBßobAero xüdog dpeäaı Ilpıauiön, iva wyvol... rüp EußaAn
anduartov, Oerıdog 8° EEalorov dpnv räcav Errıxpnveie O 598 f., Errotes SL dupdtepx Taura.. .,
&G ö Te norauög Bpadürepog eln..., xal ol mAöoı Zwar oxoAtot Hdt.I 185, Alyörrior...
antornoav An’ abrod, Hoxkovres töv ’Anpinv Ex rrpovolng abrolg Kroneubaı Es PaLvölLevov
xaxöv, iva 8n op&av Pdopn yevnraı, abrög de ray Aoınav Alyuntiav Kopaxdtstepov &pyoL
Hdt. II 161 u.ä. (in beiden Stellungen auch attisch; s. Kühner-Gerth 2, 387 f.).
Ebenso selten in Befürchtungssätzen nach Haupttempus:? raör’ alvög deldon«
xark pptva, un ol areas Enteitoocı (abwehrend) Yeot, yuiv de 8 aloınov ein (positiv
potential ‚es wird vielleicht sein‘ oder un... elm ‚möge es nicht sein‘?) I 244 (Stahl,
Synt. gr. V. 577, will in konjunktivisches ein ändern), dedoıxa, un ’x Yeod nAnyh rız AxoL
‚ich bin in Furcht, es möchte gekommen sein‘ Soph. Ai. 279, öp«, un uarmv xöurog 6
Aöyog odrog elpnwevog ein Hdt. VII 103. In solchen Beispielen ist auch unabhängige Auf-
fassung möglich (vgl. o. S. 316, 5). Vgl. den Potentialis in Befürchtungssätzen u. S. 327.
Sprachgeschichtlich gehört zum Kupitiv (auch in konzessivem Sinne) auch ein Teil
der Optative der Kondizionalsätze. Wie aus einem Hauptsatz des Wunsches der
Vordersatz einer kondizionalen Periode werden konnte, lassen einzelne Beispiele noch
erkennen; so kann die Stelle, die gedruckt wird & el not rı nidoLo, T6 xev ToAD xEpdLov
ein ‚aber wenn du‘ usw. H 28 auch gefaßt werden als &% el wol rı nidoro! 76 xev urA.
‚aber möchtest du mir doch willfahren! Das dürfte vorteilhafter sein‘.* Doch sind die
ı Schulze, Q. 432 verlangt Kon]. eiy; und oı kommt erst. für sehr junge Zeit
dl ©, al ae (nach 1000 n. Chr.) in Frage, und über-
2 Mehr Stellen bei Stahl, Synt. gr. V. treibende Einführung des absterbenden
238. 481 ff., der mit den Herausgebern Optativs statt des Konjunktivs in die
vielfach die Optative in Konjunktive än- Texte müßte sich auch sonst geltend
dert, aber den Gebrauch für Aristophanes machen.
(auf Grund metrischer Sicherung) und für 3Yon Kühner-Gerth 2, 394, 4 ohne
Xenophon und die Redner (infolge der Recht bestritten.
Häufigkeit) doch anerkennt. Jedenfalls ist “Vgl. Ludw. Lange, Der homerische
der Gebrauch im Attischen fester und un- Gebrauch der Partikel EI. Sächs. Abh. 16
abhängig von Homer, also ein syntakti- (6) (1874), 358 f.
scher Archaismus. Verwechslung von n (n)
2ie
324 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

kondizionalen Vordersätze mit Kupitiv zusammengeronnen mit solchen, die ei mit


Potential enthalten (s. u. S. 327).
ß) Der Potential (negiert durch od) drückt die Möglichkeit einer Ver-
wirklichung des Verbalinhalts aus. Oft wird diese an eine Bedingung ge-
knüpft, die lediglich im Zusammenhang liegen oder z.B. durch ein Ptz.
oder durch einen Nebensatz mit ei ausgedrückt sein kann. Der Wahrschein-
lichkeitsgrad kann durch Adverbia wie tous, ep. peia näher bestimmt wer-
den. Schon in der ältesten Überlieferung tritt im Hauptsatz überwiegend
eine Modalpartikel hinzu, die im jüngern Ionischen und im Attischen mehr
und mehr notwendig wird, teilweise auch im Nebensatz (zum Unterschied
vom Kupitiv). Die Negation stellt die Möglichkeit in Frage (‚nicht wohl,
kaum‘). Durch die Optativform sind nur die Aspektunterschiede gegeben;
die Tempusunterschiede ergeben sich aus dem Zusammenhang: gewöhnlich
geht der Potential auf Künftiges oder Zeitloses, selten auf die unmittelbare
Gegenwart oder auf die Vergangenheit. Der Potential der Vergangenheit
erfordert im Hauptsatz von Beginn der Überlieferung an eine Modalpartikel;
ebenfalls schon bei Homer kann jedoch dabei der Potential durch einen In-
dikativ ersetzt werden, der die Vergangenheit deutlicher zum Ausdruck
bringt (über Ipf. oder Ind. Aor. mit &v s. u. S. 346 ff.). Neben dem formalen
Unterschied zwischen Potential ohne und mit Modalpartikel (u. 1-4) sind
auch der Zeitstufenunterschied (u. 4) und die teilweise an Personenunter-
schiede gebundenen Bedeutungsschattierungen zu behandeln, in denen der
Potential teils mit Konjunktiv, Kupitiv, Imperativ, teils mit dem Indika-
tiv funktionsgleich wird (u. 5-9).
1. Im Hauptsatz (auch als Frage) findet sich Potential ohne Modal-
partikel bei Homer an verhältnismäßig recht wenigen Stellen (ungleich
seltener als der bloße Konjunktiv); dabei kann ei mit bloßem Pot. voraus-
gehen (s. A 17 ff.) oder in einer Fortsetzung Pot. mit Modalpartikel stehen
(vgl. u. K 211). Wie später ist schon bei Homer im Hauptsatz Potential
mit Modalpartikel ungleich häufiger als bloßer Pot.; letzterer ist aber
außer Homer noch verhältnismäßig stark gebräuchlich.
Bloßer Pot. steht bei Homer im Hauptsatz: el... y&vorro, H tor tv olxdorro nröiıg
Ilpı&uoro Avaxros, aörıs 8° ”Apyelnv "EX&vnv Meveiaog &yoıro A 17 ff., Hs vo pol rı ni-
®or0;1 A 93 (H 48. 5 190), ui ev tor Eyav EdEdoıı xal abrög Sg Euev, @s Xi. A 318 f.,
xal note rız einoı Z 479 (vgl.xal nor rıg elrmoı 0.8.310,1), raörk re (oder xe) n&vra mb8orro
xat... &90oı K 211 (nachher ueya xev... eln), robrov y’ &omoustvoro xal Ex rrupös aldo-
uevoro &upw voornoauuev K 246, fein Yeös y’ EINMmv.... Sopnoauto K 556 (vgl. deia 9.
yY’ &. nal TnA6dev Avdpa oawoaı y 231), mög T’ &p’ Eoı rdde Epya; ri heEouev; A 838, abrap roL
nal xeivo Eya napauudmoalunv O 45, BeArepov ein O 197, ob Ev ydp Tı Xaxcrepov KAAo
nadornı T 321 (vgl. Ereıra SE xal rı nadormı D 274), tor’ Avrıra Epoya yevorto N 213, od
TıG.... reloeıre & 122, Taxıotk uor Evdov Eraipoı elev & 407.
Für Pot. mit Modalpartikel im Hauptsatz bei Homer mögen die vier ersten Bücher
der Ilias als Probe dienen; Pot. mit xev steht in A röre xiv uıv Dacodwuevor rreridoruev 100,
N rev yndnoaı 255, Xev xexapolaro 256, xev xadeolumv 293, in B vüv yap xev EXouls) 12. 29.
66, xev painev 81, xe Tax’ nuboere 373, in I’ xat xe Tö Bovdolunv Al, yvolns x’ 53, palng xe
220, we... Enorto 255, xz palns 392, in A xev... 2baxtonıo 36, TAalng xev... x2...
&poro 94 f.,xev... p&poro 97, xev... Ixolunv 171, xev... Almoıev 173; xe... Huboeıe 290,
XeV... övöoaıto 539. Pot. mit &v steht in A dv... Außnoaıo 232, &v naxeoıro 272, av

ı Nach Slotty, Konj.u. Opt.72f.,wünschend, dagegen Brugmann, Grundr.2113, 862.


5.Modi des Verbum finitum. e) Optativ. ß) Potential 325
oöx Av rı pepoıg 301, in B obx Av... Kyopsbors 250, in T’obx Av Ih welverag 52, ob Av
&plocsıe 223, in A oöx äv... tdoıg 223. x ne
Bloßer Potential findet sich auch in als jünger geltenden Partien Homers, kaum
durch Nachahmung, sondern aus der lebenden Sprache der betreffenden Verfasser
Denn wie öfters ist auch hier der ältere Sprachgebrauch außer Homer eigentlich ie-
bendiger, zunächst in epischer und elegischer, aber auch in anderer Poesie: &vv&x yap
vöxTag Te xl Auara XANEoG ärxumv obpavödev xarıav dexdrn 8° & yalav ixoıro Hes.th.722f.
(und 8°... ixoı 725; an beiden Stellen x’ Thiersch), 0682 y&p eideing &vdpds w6ov obd&
yovarxöc, rplv meipndeing «ri. Theogn. 125 (ebd. oörız... Iavarov pbyor..., el un Koip”
Ent tepua Bador, obd° Av duoppomüvag... mpopbyor 1187 ff., y&vorro 1300), ö y&p Zupuss
oörT’ aldav Marms oür’ EplßponoL Akovres SudAdkaıvro A%os Pind. 0.11, 19 (vgl. O. 3, 45
P. 10, 21. 29);1 bei Aesch. veoyvög dvdparov uddor Ag. 1163, Tig Atyoı; Ch. 595, Yo:
yap n (dafür &v Burges) «Hpb& rıs A npeoßn uöroı suppl. 727, rrei9or” &v, el neldor’" &reeı-
Yolng 8’ iowg Ag. 1049, rexv, Zeü, Sbvaaıv Tis dvdpav Örspßaxolx xarkayoı; Soph. Ant. 6041.
(lyr.), obdelg rpög ad’ dvreinor Eur. IA 1210, np&rov utv al x’ £odovr’ Ldorg viv, drodkvong
Epich. 21 K., og uev 6 naig Exapn... obrwg Ent narepı veßpdg KAorro va. Theocr. 8, 88
u. Ö.; xal tig obx Aravröga &s neu dixalag rd rpbowrov &urrüor; Herond. 5, 75 f.;in Prosa:
zig nor "Opolrex 7 Lwovra &yayoı M droxreivere; Hdt. III 127, xal yap dinauörepov . . . yiyvorro
Antiph. 1, 25, 5 aörö adr@ avönorov ein xal dıdpopov, GXoAT) YE To KW Öönorov f) PlAov
yevorro Plat. Lys. 214d. An andern Stellen der attischen Literatur läßt sich teilweise
leicht ändern (z. B. &v n&vr« ouußxtn Eur. IT 1055 für &ravra); doch erkennt, grund-
sätzlich mit vollem Recht, Slotty, Konj. u. Opt. 140-42, im ganzen 72 Stellen bei Tragg.
Kom. Xen.Plat. Dem.u.a. an, die mit den Herausgebern von Kühner-Gerth1, 226. 230,
6a. 231 Anm. 5 (imindir. Fragesatz) und Stahl, Synt. gr. V. 298-302, geändert werden.?
Beispieleausder KoinebeiSlotty a.a.0.85f., imallg.ebd. 83-85.Wackernagel, Synt.1,
236, erkennt einfachen Potential für die Dichtersprache und gewisse Dialektdenkmäler an.
2. Im Nebensatz (und zwar im Relativ-, Final-, Kondizionalsatz) stehen
bloßer Potential (teilweise bis in die Prosa) und Potential mit Modalpartikel,
nur die letztere Fügung und erst seit dem 5. Jahrhundert in Aussage- und
Befürchtungssätzen. Für bloßen Potential in Finalsätzen sind nur die Bei-
spiele mit regierendem Haupttempus beweisend, da der Optativ nach Neben-
tempus obliquus sein kann (s. u. S. 331, y).
In beliebigen Relativsätzen ist bloßer Pot. nach Ind. Präs., Ipf., Perf., Fut., Aor.
im regierenden Satz bei Homer noch häufig: &g obx &09° ög ang ye xUvag XepaÄrig ATaAaA-
xoı X 348, xal 8° Im veueoärov, drıg roadra yehelor W494 (vgl.C 286), av 8’ ds tig Awroio
pdyoı nelımdca xapreöv, obxer’ drayyeldaı nv hEdevı 9a f., neito... TaAavra, To dönev,
dg era roicı Ölanv idbvrara elmoı & 507, eidnAoudev... . 6dev o0x EAnorr6 ye duuo y 318 ff.,
xoltoro dx’ Eoserau Mdtos Üpn, dv rıyvd y’ Ümvog &or 7 310 f., 6 2 xepuddtov Adße xeipt
Tußdelöng, ueya Epyov, 6 ob dUo y’ &vöpe p£porev E 302 (vgl. T 286); nach Homer: «Ar dv
röAıs orhosıs, roüde ph xAbeıv Soph. Ant. 666, rö ev £xeiv, 6 rı Acyoı Exeivos, log obdev
&torov Plat. Phaed. 89a; bloßer Pot. nach Kupitiv im regierenden Satz: av un rız
Önexpbyor... und dv rıyva yaorkpı unmp .. . pepot, und ös püyoı Z 57 ff., vv 8° ein, ög
nase y’ duelvova nösov Zvionor 3 107 (vgl. P 640), 78’ ein’ ög &roıva p&por, al vexpöv
&yoıro 139, ag AnöAorro nal &ANog, drız rorxürk ye peloı a 47, KA 5 ye cry düpa deiv
£yxor, Örrı dudoiev o 142; vor Präskriptiv el. x’ ömörapoı uevrredtorav, ad ro Böuö Krofe-
Aoıdv xa vol mpößevor Del.? 414, 3 ff. (IV&); bloßer Pot. nach Pot. im regierenden Satz:
obx dv tic tor dvhp, ds &valoınog ein, Epyov Arıunoeıs uayng Z 521 f., od.xev dANıog eln Kvnp,
& 6oox yivorro I 125, 008’ Av Eywye dvdpl naxeoontumv, ds Tıs moA&uoro wedeln N 118,
Avdpl Ex’ obx elkeıe ueyas Teiaumvuog Alas, ds Ivntög 7’ eln 322, veuesonoatd xev AVNp..-
dG tig mıvur6g ye weriidor & 2281. u. ä. Ö., yövınov SE noimrhv Av obx ebpoıg Erı Inrüv Av,
1 Überliefertes elx’ einoıg t& Hreıc, dxob- Av dv- u.ä. stehen. Hier kannHaplographie
ouıs & x’ od Heiz lautet bei Diehl? al x’ (vgl. 1, 262 f.)'eingetreten sein; es konnten
elrmıs, a Hinıc, (nal ev) dxobonısg r& aber auch gerade die beiden -v durch den
ev) od Heros Alc. 134. bloßen Potential vermieden werden.
2 Oft läßt man o0dv statt Av oöv, dv-statt
326 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

dorıs siR« yevvalov Adxoı Aristoph. ran. 97, &y& y&p dxvolmv uev äv eis ra mAoia Eußalvsıv,
& hwiv Son Xen. an. 13, 17, tig nioelv dbvarr’ Av bp’ ob eldeln Haddg Te nayadög vouLLöL.EVoG;
conv. 8, 17, rg oßv Av eldeing rrepl Tobrou Tod rpdyuarog, elte rı dyadov Eyeı Ev nur elte
Aaüpov, ob navrdnaorv &meipog elng; Plat. Men. 92c; doch überwiegt wohl schon bei
Homer der Pot. mit xev (&) im Relativsatz, z. B. rıva u&vrıv Epelonev... ög x’ elmor
A 62{f., 6pö ... obs xev Zu yvolnv I’ 234 f., ode dv 4... Epbomo nereidwv Tudelönv, ös
vöv ye xal Av Aıl narpl udyorto E 456 f., otya, un Tig... dxoban uÜdov, dv oU xev dvnp Ye
Ik oröua ndumav &yorto, ds rıs Enlorauto ri. 3 90 ff., ob yap ldoıg Av ddp@v Bporöv, darız
&y, el dedg &yoı, Eupuyeiv dbvarro Soph. OC 252, röv nöAzuov, dı’ övrep xpnornoı Av eluev,
el rıs duav u oleraı Zoeodaı Thuk. I 33, 3, xal Aa döpara Exovres mayca uarpd, da
&vnp Av pepoı uörız Xen. an. V 4, 25.
In den Aussagesätzen mit üg und örı kann nachhomerisch nach Haupt- und Neben-
tempus wie im Relativsatz Pot. mit &v stehen, z. B. Aöyog uev Zar’ Apxalog dvdpmrav
gavels, &G or Av alav’ Exuddorg Bporüv, rpiv dv Iavn rız Soph. Tr. 2, robg Evavrloug eixdLm
obx Av Anlonvras, as Av Errebirdoı rız abroig eis udaxnv, dvaßfvaı Thuk. V 9, 3, towg oöv
elnorev Av oMol..., örı o0x Av rote 6 Ölxauog Kdıxog yEvorro Xen. comm. I 2, 19, old’
oöv, drı navres Av ÖuoAoynoaıte Dem. 29, 22; nach Nebentempus elrev, ei aür@ dolm
imrreag yıXloug, Örı Tobg rpoxatandovrag inreas Mh xaraxalvor dv... N... or Xen.an.16,2
u.o. Der auch hier als Vorläufer des Pot. mit &v vorauszusetzende bloße Pot. ist nicht
überliefert, da er schon früh zum Ausdruck subjektiver Färbung geworden ist, z. B.
ruvddveroı (praes. hist.) 6 Zuiooöv, @s N BaoıAnin repıeinAbdor Es Toürov rov Avöpı
Hdt. III 140, &eyov, örı o0x öpdöc al anovdal yevoıvro Thuk. V 61, 2; so auch nach
einem ein Präteritum vertretenden Inf. und Ptz.: Aeyeraı eineiv, Örı drıevar BovAoLro
Xen. Cyr. I 4, 25, del... neuvmuar... rpopepöuevov Und TOAMV, Örı Tplg Evvex Er dEoL
yevesdaı abröv (scil. röV röreuov) Thuk. V 26, 4; vgl.u.S. 322,b. Doch steht dieser Optativ
auch noch nach Haupttempus, z. B. vv roAeu.oücı Acyovres,@G 00x Enl TO KAN@GTLoyeiv&x-
reupdelev Thuk. I 38,1 (direkt: !Eertupdmuev oder Exreup9eiuev &v. ‚wir wurden wohl
nicht ausgesandt‘), A6yog 82 adrod dronvmwoveberar, &g Aeyoı xıd. Xen. Cyr. VIII 2, 14,
vöv &rı... 6nodoyeitau, ag Ta Beirıora einov &dıra nadoı Dem. 59, 5 u.a.; nach Pot. mit
&v mit Modusassimilation zZ. B. oüg d& yıyyaoxeıv Soxolnv, örı ebvola« xal pıAlax ty Euf TO
dEov ouMMaußgvorsv Xen. Cyr. III 1, 28, ob yap &xeivö y’ Av elnoınev, &g dvradnddkacdau
BovXolued” KvrındAoug Dem. 16, 5. Nach Haupt- und bes. nach Nebentempus wechseln
(subjektiver) Opt. und (objektiver) Ind., so oi nev Aaxesaruövior Atyovat, &G... Lcyıor
Arerolaro aürev (scil. ToVv xpnTfipe) . . ., abrol de Zcdyıor Akyovot, @G... Krtedovro
TöV Xpn-
apa Hdt. I 70, 6 ’Oraung np@rog Önarnteus Tov uayov, &G o0x ein 6 Köpov Zutpdıc, KA
öorep Av Hdt. III 68, obroı &ieyov, örı Küpog uev redvnxev, ’Apıaiog dE nepeuyag dv To
oradu& ein Xen. an. II 1,3. Mehr, teilweise in anderer Auffassung, bei Kühner-Gerth
2, 364-66.
In Finalsätzen steht bloßer Pot. selten nach (vor) Haupttempus: oßd& rı ulde
vojoc. dua np6sow xal dnloco, önnwg ol rapk vmvol odoL naxkorvro (-£ovraı R) ’Ayauol
A 343 f. (direkt att. nög &v udxoıvro ‚wie könnten sie wohl‘ usw.), lva xal cool r&vdog
Evi ppeol uuplov ein rraLdög Krropdevoro, TöV oUx Drodtkenı abrıg & 88 f.; neben Pot. im
regierenden Satz: BobAorvr’ Av Nuäs EEoAwitvar, Iva tig Teierdg Adßorev abrol Tüv Iewv
Aristoph. pax 412 f., el $% reloaıg &rawveiv oe noModg, önwg S6Eav Adßors, .. . Kprı Einna-
nnag elng &v Xen.Cyr. 16, 22, obx &niorauede, drı Baoiedg Auäs Arroikonı Ev nepl avrög
nornoarro, Iva xal toi &Moıs "EAnoı Pißos ein Em Baoıea ueyav orpareberv; Xen. an.
II 4, 3 u.ä. ö. (auch mit ag, örwc). Pot. mit &v erscheint im Finalsatz nach Haupt-
tempus zuerst in der Odyssee (nach Nebentempus von der Ilias bis in die Prosa): ol
rarpdg nev &s olxov drepplyaor veeodau ’Ixaplov, &c x’ aördg Eedvacaıro Ibyarpa #rA.B52 f.,
pt... ., Iva elöbres f) ne davopev (Var. -ouev) A xev... pbyornev (Var. -wuev) u 156 f.,
Tö xe raxa yvolns... düpa EE Zueü, Ws Av Tis oe ouvavröpevog naxaplloı o 537 f., Yeios
Aarddg... Ayelodw... Bs xEv rıs paly ad. b 133 1f., eye 6 "Aprrayog ade‘ nelebeı oe
"Aorudyns T6 maıudlov robro Außövra Yeivaı Es Tb Epnusrarov Tüv dptav, Exws Av tayxıara
Sıap9apein Hdt. 1110; nach Nebentempus: de d’&pa Zebg ouvex&s, dppa xe Iäccov KALTAOX
velyea deln M 25, Yuuög... EwAner...o&... vesodaı, sg Av por röv malde... Zxupsdev
£xydyoıs xrA. T 328 ff., ndosova Yixev lötodar, dc xev Douneescr PlAog ravreson y&vorto
9 20., Ev no xönpo, N... nexur’, öpp’ Av Ayorev p 297 f., loovoulmv Erolse fi MuHro,
5. Modi des Verbum finitum. e) Optativ. ß) Potential 327
@G Av Exövres adri ol MiANotoı suvarnıoralato Hdt. V 37, al rhv Ev Aclav drmeneube dıa-
ıidsodar “Hpamdetdnv eis Ilepıvdov, önws Av wıodög yevorro rois orparıaraıs Xen. an.
VII 4, 2. Nach Potential 7% xe raxa yvolng PiAörnT& te road re Spa E Eued, &G Av Tig
se ovvavröuevog naxapiloı p 164 f., nach Kupitiv yevoinav derds Öbırerac, oc dv roradelnv
(‚damit ich fliegen könnte‘) «X. Aristoph. av. 1337 f.
Auch in Befürchtungssätzen ist im Attischen nach Haupttempus Pot. mit äv
möglich, wenn auch selten, z. B. d&Soıxa y&p, un rp& Atyoıg &v röv ödov zov EE Zuoü,
rplv eldevau naxeldev (= xal EE Exeivou), ei modobueda Soph. Tr. 631, odre npoodoxia obde-
nix, un &v rote ol moAtuıor &Earıyalas oßrog Zrımkeboeiav Thuk. II 93, 3, el 8& tıvec a
poßodvraı un uarala &v yevorto aurn 7 Xaraoxeun, el röAetog Eyepdein, Evvonodrw, drı KTA.
Xen. vect. 4, 41 (nach Kondizionalsatz auch Xen. an. VI 1, 28), xal ob8&v poßnSeic elroyu
&y Tobrov Tov Adyov oüre Intinng obTE Yuuvaorızfs, ds dvdpdor ev nperov Av eln, yuvaıdl
d2 o0x Av nperoy Plat. leg. 804e. An der Homerstelle deidoıxa xardk ppeva, un ol Kreide
Erteitowor Yeol, Auiv de IN aloınov ein pioda I 245, die entsprechend gefaßt werden
könnte, ist nuiv d& xrA. wohl angeschlossener Hauptsatz (mit bloßem Potential; s. o.
8. 324, 1). Letzteres mag auch gelten für Zdsıca un ool roA&urog Asıpdeis 6 nais Tpotav
polo xal Zuvorxion rr&Aıv, yvövres 8° Ayatol... xödıg &perav oröXov Eur. Hec. 1138 ff.;
doch kann hier auch Potential nach Nebentempus im Wechsel mit Konjunktiv vorlie-
gen wie deıvov Epatvero elvaı, un rıva al eis Todg &roug "EAAnvXs dıaßoAnv oxolev xıl ol
orparı@raı dbovor rrpOg T& rpayuata @cıv Xen. hell. II 1, 2, nuäs Ed6xouv... els Anıoriav
xartaßadeiv... un obdevög Adtoı eluev xpıral, N xal Ta npayuara &rıora 7 Plat. Phaed.88c.
Über &ore mit Potential (mit und ohne Modalpartikel) s. u. CIV5cı5.
Der Optativ der Nebensätze der Kondizional- und Konzessivperioden wurde
schon früh im allgemeinen als Potential empfunden, läßt sich aber nicht selten als ur-
sprünglicher Kupitiv verstehen (vgl.0.S.323 f.); der Hauptsatz hat dabei Potential,
selten Konjunktiv (Homer), Imperativ oder Indikativ (auch Ipf. oder Ind. Aor. mit &v).
Näheres s. u. GIV5cx3.! Im Nebensatz ist der bloße Potential das Gewöhnliche
von Homer bis ins Attische, z. B. Toöeg u£ya xev neyapotaro Hund, el opWLv TAde av
mudolaro uapvanevortv A 256 f., Kobpnv 8° od yaucom..., 008 ei xpuoeln ”Aypoätry n&AAog
£pllor xrA. I 388 f., od ydp rı 6 ueya mioboıog .. . ÖABL@TEpöG Eorı, ei un ol TÜXN ErlonoLto
Hdt. I 32, ei u&v vöv ini Mm dedeboruev ’Ayauol, 7 T’ Av Eya Ta npara Aanßov KALoinvdc
gepolumv'. .. KIA Yroı uev &yo ueveo W274ff. (für spätern Irreal; s.u.S.347ff.), ei 8° avrt-
GxoLEV, nEARETHOOHEV xal Teig... ra vaurınd Thuk. I 121, 4, ei obv eidelev Toüro, örı deirar
abrouc, levro Av Ertl tobs rövoug Xen. ven. 12, 21. Bei Homer, im Attischen seit 400 v.Chr.
und in dorischen und nordwestgriech'schen Inschriften kann das potentiale Moment
im Nebensatz durch die Modalpartikel verdeutlicht werden, z. B. ei robrtw xe Adßoıuev,
Gpoluedd ne urtog &09A6v E 273 u. ö. (immer mit xe), lokr. al x’ «dtxö(c) ovacı Del. 363, 3
(V&; at tıls) ovA0ı 1), robg 8’ Anardebroug mavranacıy dperng Yauualoın’ &v, el Ti TAEov
&v bpeihosıe Abyog ara. Xen. Cyr. III 3, 55, 008° el olög 7’ &v elmv eüpeiv, ob auvreiva did
7b hyelodan 0: uMov ebpnoeıv N &uauröv Plat. Crat. 398e, 058° ei un nornoaıt’ &v roüro,
öc Eymye pn deiv, ebnarappöyntöv Zorıv Dem.4, 18; in delph. Freilassungsurkunden
selten ei d& x& rıs &panroıro GDI 1865, 5 (175/42), el de rig na “Podlav naradouAtLoLto
1743, 8f., el dE xa un napaueivn ‘Podi« ebd. 6 (166/52) u. dgl. als Mischung aus et (al) xa
mit Konj. und ei (ai) mit bloßem Pot. (M. Lejeune, Observations sur la langue des
actes d’affranchissement delphiques. Paris 1939. S. 44-46). Mehr Beispiele bei Kühner-
Gerth 2, 370, 8b. 482 f.; Stahl, Synt. gr. V. 394 f.; Jacobsthal, Temp. u. M. 90f.;
Hermann, Nebensätze 8. 11. 15 f. 33 f. 39. 136 f. 1431.
3. Ohne und mit Modalpartikel erscheint der Potential auch in der (oft
rhetorischen) direkten und in der indirekten Frage. Vgl. u. 7.
Beispiele für bloßen Pot. in direkten Fragen s. o. unter 1 (S. 324); mit Modal-
partikel rög Av xal bmep Yeöv elpbonLode ”IArov aimeıvnv; P 327, nög &v Ener’ "Oduonog
zig
&yri Heloro Audolumv; a 65, ri Sfr’ &v AAAd vüv o’ Er’ @pdolu Eyo; Soph. Ant. 552,
odx Av Öuoroynosiev; Xen. comm. 11, 5, yevorro yap dv rı narvörepov %) Maxedwv Kvnp Touc
’Admvaloug naramorguöv; Dem. 4, 10. Mit der Wirkung eines Wunsches an andere (schon
ı Vgl. auch J. T. Allen, The use of opta- Phil. Ass.of the Pacific Coast 1899 p.LXIII.
tive with ei in protasis. Proceed. of the
328 B.Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

{rüh formelhaft): tig xev wor öde Epyov brrooxöpevog reAtosıe dopw Erı werd; K 303,
Neoroplön, mög x£v nor bmooybpevog reAtaeıng nONov Euov; o 195, ged, tig &v Ev Füge Köror;
Aesch. Ag. 1450, & Zeö,... rag äv... Yavorpı xauröc; Soph. Ai. 389 ff., Io wol got,
nö Av ÖXoluav; Eur. M. 97. Mehr bei Kühner-Gerthi1, 234. 2335.
In indirekten Fragesätzen steht nach Haupt- und Nebentempus bloßer Pot. bei
Plato: o0dels &pwr&, nota rıg ein N Topylov reyvn Gorg. A4Be, obx Exw, Öniv TÖG Aupta-
Bnroimv Euthyd. 296e u.ä. (bei Kühner-Gerth 1, 231, Anm. 5 bezweifelt); Pot. mit
Modalpartikel ist schon homerisch: xig 8° 018’, el «ev ol adv datuovi Yudv Öpivaıg rapeınav;
A 792, vlores, el nos tnv Aonv udv Örexnpopbyoru. Aapußdıv, nv der’ auuvalunv ge 112 ff.,
Zebg ydp rov T6 ya olde..., eine wıv dyyellaını Idov & 119 f., später z. B. ouveßouAzVero,
röc Av rhv uaymv morotro Xen. an.1 7, 2 u.a. (Kühner-Gerth 1, 234 f.).
4. Der Potential ohne oder (im Attischen fast nur) mit Modalpartikel geht
gewöhnlich auf Künftiges (vgl. emielooum ... zareını. Nadev SE xev Ünuv
ödoıröpıov rapadelunv o 504 ff., navrav yap adALmTaTog &v yevolumv, ei PUyaG
Adtxws naraornoouaı Lys.7, 41) oder Zeitstufenloses (vgl. dein Yeösg y’ EIEAWv
xl mAödev Avdpa vamonı y 231, 6 uev ayadüs Kvnp YEvorr’ Kv note Hal uandg...
6 ÖL Hands Kvmp obxr Kv note yevorto xaxög" Eorı yap dei Plat. Prot. 345b),
seltener auf Gegenwärtiges (z. B. ei uev vüv ent Mm aedAeboruev "Ayaıot,
IT iv &yh Ta npora Anßmv xArotyv de pepolumv \W 274 f.; auch im Aorist,
z.B. ob y&p Zung Xöpudog Acbocouoı HETWTOV Eyyldı Anurouevng” TAXa KEV
pebyovres EvadAoug mAnasıav verbov II 70 ff.). Für die Vergangenheit er-
scheint der Potential im Hauptsatz im allgemeinen nur in älterer Über-
lieferung und zwar stets mit Modalpartikel, öfters mit einem Hinweis auf
die Situation (2v$« u.ä.) oder formelhaft (s. nachstehend). Überall aber
kommt der Zeitbezug zunächst nur durch den Zusammenhang zustande.
Pot. der Vergangenheit steht bei Homer im Aor.: Eva xev oBxErı Epyov dvnp
övöcaıro (‚da tadelt etwa‘ = ‚hätte getadelt‘) uersAdwv, ög tig... Sıvedor xaTk uiocov
A 539 ff. (vgl. &g oör’ &v nev "Apng 6. u. N 127, oBdE x’ "Apng... dvdonıt’ P 398 f.), zul
vo xev Ev9” Amörorro Ava& Avdpiwv Alveiac, ei un &p’ 660 vöonoe Arös Yuoyarnp ’Appodirm
E 311 (vgl. 388), im Präs. ua xev Ipaouxdpdtog ein, ds röre ynYnosıev Ldbv rövov 008”
Axayoıro N 343, Eva xe pela DEpoı Aura Tebxea Ilavdoldxo ’Arpsiöng, el un ol dydooxto
®. ’An., ös fax... En@poe (‚da ist wohl leicht am Wegtragen‘ = ‚hätte weggetragen‘)
P 70 ff.! Bes. oft in der 2. Pers. oöx &v yvolng, ldoıs, ob xe paing wielat. videres, diceres
(s.0.8.244,aß). Noch attisch »alng &v, ei napfjo9”,- 57’ Hydra vexpoög Eur. suppl. 764
(nicht notwendighomer. Reminiszenz) ; nög &v £rıßoudsboauu: Antiph.4 B5, cd y&p äveideinv
Lys. 7, 16.2 Im übrigen braucht das Attische in solchen Fällen &v mit dem Ind. Aor.,
2. B. anwXero Av, Eyvog &v (vgl. u. 8.347,82.y); dabei ist an Stelle des Momentes der (oft
unwahrscheinlichen) Möglichkeit die Nicht-Verwirklichung betont. Nicht durch den Ir-
real ersetzbar ist der Pot. als Ausdruck einer Vermutung über Tatsachen der
Vergangenheit (bei Hdt. auch mit r«&yx« ‚vielleicht‘); im Aor.: r@ d& opayınadevrı
robrw oDvoua Av Acwv' raya 8° &v rı xal vol obvönarog Errabporro ‚vielleicht mag er etwas
auch seinem Namen zu verdanken gehabt haben‘ Hdt. VII 180, raxör« tv xal p96vo
&v elnorev ‚dieses mögen sie aus Neid gesagt haben‘ Hdt. IX 71 (zweifelhaft ist nur der
Beweggrund); im Präs. raya d£ äv... Atyotev..., bs Anapedeinsav ond Zxuiov Hdt.
1 70; öfters &v ein als gemilderte Behauptung statt Av: einoav 8° &v obror Kpäres ‚dies
waren wohl Kreter‘ Hdt. I 2, Hdn &v &vöpes Av elev Ev abroicı reooepzg uupıddes al elrocı
‚es mögen also in ihnen nunmehr (nach der jetzigen Berechnung) 24 Myriaden gewesen
sein‘ Hdt. VII 184 u.ä., abraı (scil. ai vnooı) 8° oBx Av roMal einoav Thuk. I 9, 4;3 im
ı Die Präsentien vertreten nicht (nach ndeıv korrigiert.
Platt, JournofPhil. 26 (1907), 81 ff.) den ° Teilweise anders aufgefaßt bei B.Gerth,
Aorist. Über die Aspektschwierigkeit von Grammatisch-Kritisches zur griech. Mo-
g&poı P 70s. H. Meltzer, IF 17, 2221. duslehre (Dresden 1878) 8{f.; Kühner-
®2 Ohne Berechtigung wird an den beiden Gerth 1, 232 f. Über den awest. ‚Opt. der
Rednerstellen in &v &reBobAevoa rı und Av vergangenen Handlung‘ s. u. S.336 Fußn.3.
5. Modi des Verbum finitum. e) Optativ. ß) Potential 329
Perfekt: eidein tv yap &v, nal &hv un MnAtebc, abenv nv drpanov "Ovnens (‚gewußt
haben kann er‘, ‚möglicherweise hat er gewußt‘f Hdt. VIT 214.
5. Das allgemeine Bedeutungsmoment der Verwirklich ungsmög-
lichkeit, das der Potential ohne oder mit Modalpartikel zum Verbalinhalt
hinzubringt (vgl. schon o. S. 324), zeigt sich mehr oder weniger deutlich in
all den unter 1-4 (S. 324 ff.) nach formellen Gesichtspunkten angeführten
Beispielen.
Vgl. z. B. noch vöv are ne duuös dvfixev ornuevau dvrix oeto [im Gedanken an die Al-
ternative:] &oıi xev Y xev olnv X 253, yevorro 8’ üv räv &v ro naxpi ypövo ‚die Länge
der Zeit läßt wohl jedes Geschehen möglich erscheinen‘ Hdt. V 9, yvotns 8° &v, örı tod}
obrag Zyeı Xen. Cyr. 16, 21,6 u2v dyadög avnp yevort’ &v nors zul waxöc arı. Plat. Prot.
345b, navrayöttev &v rız LdoL Tnv dyvanoobvnv &urod Dem. 18, 252; negiert tüv 8°’ &Mwv,
& wol Eorı +4, TOY 00x Av rı pepois A 300 T., nadav yip ax Av dpvolumv to dpäv sagt Soph.
Ph. 118 Neoptolemos (Odysseus fährt fort: oopög 7’ &v wirds nayadbs nern Au), Sc &
Tov auröv rorauov obx Av £&ußatng Plat. Crat. 402a.
Der allgemeine Möglichkeitsbegriff tritt jedoch oft, nicht selten kultur-
bedingt, auch in bestimmteren Schattierungen auf ( s. 6-9).
6. Die Situation ist-an eine ausdrücklich genannte Bedingung geknüpft
oder im allg. fingiert.
Vgl. 7 xev yadncaı Ilpixuos Ilpızuord re naides, Mol re Tpßes ueya ev XeXaXpolaro
Yuud, ei opWLV ride nAvra rmudolaro uapvauevouv A 255 (mehr bei den Kondizionalsätzen
u.C1IV5cx3),Aunvxal veog &oot'&uöog dE ze nal naıgelng Ömiörzrogyevefpıv157,00 ob y’ &v
E& olxou 0W Erioritn 008 Ara doing p 455.
7. Bes. in der 1. und 2. Pers., oft in der Frage und negiert, erscheint der
Potential (auch bei Homer mit &v) als gegenüber dem Konjunktiv oder
Imper. höfliche, verblümte (sachlich genommen aber sogar mitunter be-
stimmtere) Form einer Willensäußerung, Bitte, Aufforderung.! Auch
das deutsche können und mögen kann im Sinn einer Willensäußerung ge-
braucht werden; z. B. er kann eintreten, er mag eintreten, das mag so bleiben.
1. Pers.: obx Av 8n Tp@ag usv Exonınev xal "Ayaıolg uapvacd”, Onrotspoioı narnp Zeug
xüdog dpkin; var 8 yalmueoda E 32f., Aeyoın’ &v Soph. OR 95, oBx Av repx ppdanıı
Soph. OR 343, MM oBxer’ Av xpbyaunı Aristoph. Pl. 284.
2. Pers.: r& obx äv Baoınas dva oröu’ Exav Ayopeboıg #ri. B 250, vbx Av 8 nelveras
&pnipirov Mevedaov; I’ 52, obx Av & or duakav Epomilsoaıre TIyLora TaÜTE TE avr’ Ent-
Yeite; N 263 f., vAboıg Av Aön, Doiße Soph. El. 637 (vgl. u. Zusatz 2a S. 330), Xapois &v
elow o0v raysı 1491, ob Ev xoullcıg Av gexuröv, 7) YEreıg Soph. Ant. 444, A: mapeınt ye
En’ abro rodro denoöuevog buy. B: Acyoıg &v, Epn, nv dena Plat. Parm. 126a.
3. Pers.: röv 8° Exaorog dpober, TuXmy xev Kprartav oyEdor ppovridöa Pind. P. 10, 61.
Vgl. auch unten Zusatz 2 (3. 330).
8. Erst seit dem 5. Jahrhundert begegnet der Potential mit &v als Aus-
druck einer Vermutung oder gemilderten Behauptung; im Attischen wird
diese Form der Unsicherheit auch als Höflichkeitsform für sichere Tat-
bestände oder unzweifelhafte Urteile beliebt (opt. urbanıtatıs).?
Vgl. dı& toüro Av elev uaxpößıo: ‚deshalb wohl sind sie langlebig‘ Hdt. III 23, Axoı
y&p äv Jela vöoog (‚kommt vermutlich‘) Soph. Ai. 185, ("Epws) mavrav &v Avdpsidtarog ein
Plat. conv. 196d; Beispiele mit Vergangenheitsbedeutung s. 0. 5. 328, 4. Für den opt.
urb. vgl. uey’ äv Atyoıs dhpnua tig Zuvouotas Soph. OC 647, 00x &v uanp&v EI” Muıv obdEV
ı Mit M.L. Earle, CIR 14 (1900), 122f., wahrscheinlich.
anzunehmen, daß z. B. A&yoızg &v eine syn- ?2 Vgl. nhd. ‚ich fürchte, es wird schwer
taktische Verschiebung von ßowXolunv &v gehen‘ für ‚es ist völlig unmöglich‘ u.ä.
(s. u. 9) oe %&yeıv sei, ist weder nötig noch
330 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

äv Aöycv, IIvA&ön, 768° ein roöpyov Soph. El. 1372, pa Av ein Atyeıv (‚es ist höchste Zeit‘)
Xen. comm. III 5, 7, &perh &pa, ag Zowxev, byleık rE rıg Av eln Plat. civ. 444d.
9. Doch kann seit Homer und noch in der Prosa statt des Indikativs von
BobAoueı und (2)9EAo, bes. in der 1. Pers., ihr Optativ mit Modalpartikel als
höflichere Willensäußerung eintreten;! vgl. lat. velim (vellem) neben selte-
nerem volo, got. wiljau (altisl. pilia) ‚ich will‘.?
Vgl. xt ne rd BovAotumv T 41 (ähnlich W 594 und 6mal Od.), ’Arpsiön, uaAa uEv xev
&ybv 2HEAoını xal abrds bg £uev, @g öre ara. A 318 f. (ähnlich noch 10mal in Il. und Od.,
die 2. Pers. in der Frage $ 336 o 357, aussagend ß 86, negiert in der 1. Pers. I 444 und
x 342), noıvöopwv 8& vol al CHv Heroıu’ Av nal Havav Aaxyxeiv loov Eur. IT 1008 f., 8ı& roür’
einörwg BobAorvr” Av nuäs navras EEoAwisvaı Aristoph. pax 411 f., &p’ &v nor &deAnoaıg...
dinyhoachau...; Xen. Hier. 1,1, rt &v 9&%oı 6 omepmoAöyog obrog Atyeıy; NT Act. 17, 18.°
Zusatz 1 zu « und ß. Nicht Modusassimilation, sondern selbständiger Kupitiv im
Hauptsatz, Potential im Relativsatz oder bei öre liegt vor in Beispielen wie önrmörepoL
rp6repor Untp öpxıa mmunverav, GE op’ Eyrepxdog xauıdödıs peoı I’ 299, Epdoı Tız, MV Eraorog
eidein r&Exvmv Aristoph. vesp. 1431 (vgl. 0.8. 322, 4), uövov Yzol omloıLev Ex Te TNode Yis
Mudc, Öror t’ &vYevde BovXolueoda mieiv Soph. Phil. 529, xpuood nANdog ein ko, 6oov unte
E£peıv unre &yeıv dbvarto &AAog 7) 6 owppwv Plat. Phaedr. 279c; bei öre: at y&p uıv davkroro
Svonxsos Gds duvatumv (Kup.) vöopıv droxpudau, Öre iv nöpog aivog ixavor (Pot.), @G XrA.
D 464 f., rolodroı vöv navreg.... elev, 61’ ’Apyelorcı uayolaro Iopnxrforv © 428 f., un ob ye
xeidı röxoıg Öte Hoßdnostev u 106, tedvalnv, Öre nor unxerı radra ueroı Mimn.1, 2 D.?
Zusatz 2 zu «a und ß. Strittig ist, ob an einer Anzahl von Stellen neben Modal-
partikel Kupitiv oder Potential vorliegt.*
a) Auf einen Wunsch (o. S. 321, 1) deutet die neben der Modalpartikel auftretende
Wunschpartikel: &g x£ ol addı yala xavoı Z 281 (ag d£ Bekker), TrAtuay’, ei y&p xev
(xat G. Hermann) ob roAVv xpövov Evddde uluvorg 0 545, ANA’, ei yap x’ Ederoıg... hymn.
Ap. 51. Wo keine Wunschpartikel steht, ist potentiale Auffassung vorzuziehen: xat
&v rolg KAAoLoıv Eyo rapauudmoatunv olxad” Krrondeleıv I 417 f., ı T’&v Eyoye vOv Ev dvo-
yowı T 205 f., av xev Arrnapav -[E]9EAwv Yeluav &xorrıv Bacch. 5, 169, dıdaxdels (8°) Av
Tod eldeinv nAeov Aesch. suppl. 289 (np&oooıg &v 320), tig &v Toiod” avrıadnvar YEror; 389,
Aeyoıg dv Sg TAxıora xal tax eloouaı sept. 261, Aboıs Av Yon, Doiße Soph. El. 637. Zu
solchen ‚wünschenden‘ Potentialen konnte dann die Wunschpartikel hinzutreten.
b) Sachlich enthalten unbedingt Willensäußerungen (o. S. 329, 7) Stellen einer
arkadischen und alteleischer Inschriften: in der 1. Pers. arkad. obd’ Av Avioraluav dub
roig "Epxoquivioıg ounote, ob rov Ala Xi. ... 008 Av 2Eeiabvora tög Evatuviog o0rore, 00
rov Ata xrı. Del.? 665, G A1ff. 29ff. (in einem vertraglichen Eide, um 3502 nach Plas-
sart, nach Frühern um 300 oder 250); in der 3. Pers. altel. (VII-V2?) ai £& uerıdelav
ra Cixoa dp neyıorov reAog Eyoı xal rol Baoıdes, Lexa uvals wa drrorivor .Fexaorog (‚es soll
jeder‘ usw.) «A. Del.? 409, 2{f. (im folgenden parallel &revror LE x’ ‘"EMavolixac...
Eerevrero & Laniopyix 5 f., ouvuaxia x’ Eu (‚soll sein‘; formell = att. ein Av) &xardv Feren
ebd. 413, 2, u.ä. ö., obLe xa ul’ el& ebd. 410,7. Der präskriptive Gebrauch des eleischen
Optativs in Gesetzesvorschriften kehrt im Arischen wieder (in der 2. und 3. Pers.), und
zwar zunächst mit der dem griech. ob entsprechenden Negation (ai. nd, gäthä-awest.
nöit); vgl. Delbrück, SF 5, 337, Reichelt, Awest. Elementarbuch $ 655; Brug-
mann, Grundr.? II 3, 857. 863. Mit Slotty, Konj. u. Opt. 98 f., möchte ich im Gegen-
satz zuBrugmann.a.a.O. 864 darin einen alten Zusammenhang sehen; weiter nehme
ich an, daß gerade wegen der Negation ob sekundär die Modalpartikel zutrat. Der
ı Ausführlich Slotty, Konj. u. Opt. 106 ® Sonst tritt in der volkstümlichen Koine
-09. 113 f. (ebd. 109-13 über das Lateini- 2ßovAöunv und A9eov für BovAotunv (HEXor-
sche und Germanische). Auch die Indika- gı) ävein; vgl. Blaß-Debrunn$er? 359,2.
tive Bobkouaı und &9&w erscheinen häufi- * Für Kupitiv mit Modalpartikel mög-
gerin der1. Pers. Vgl.noch B.L. Gilders- lichst weitgehend Slotty, Konj. u. Opt.
leeve, AmJournofPhil. 30 (1909), 18. 93-114; ablehnend W.Schmid, WklPh.
° Neben diesen Optativformen fehlen 1916, 118; Brugmann, Grundr.? II 3,
Fortsetzer von idg. *welmi ‚ich will‘; ahd. 864; Sommer, IF 45, 66 ff.
wıllu u. ä. sind Neubildungen.
5.Modi des Verbum finitum. e)Opt. ß)Pot. y)Opt. obliquus 331
indogermanische Präskriptiv wird eher vom Potential ausgegangen sein. Sommer,
IF 45, 68 f., geht für die alteleischen Beispiele von ‚kondizionaler‘ Bedeutung aus (sie
stehen meist in Kondizionalsätzen), für das arkadische unter Bedenken von potentialer
(a. a. ©. 70), für die von Slotty behaupteten literarischen Beispiele vertritt er entschie-
den potentiale (oft kondizionale) Auffassung (a.a.O. 66-68).
y) Optativus obliquus (und iterativus).
Lit.: Delbrück, SF 1, 79-83. 248-56, Vergl. Synt. 2, 398-404; 3, 286f. 442-45;
Brugmann,K. vgl. Gr. 672 f., Grundr.? II 3, 874-879; Hübner, Grundr. 90; L.Kle-
mens, Beiträge zur griech. Grammatik, einige Bemerkungen über den Modus in Object-
sätzen und deren Form bei Thuk. und Xen. Progr. Berlin 1865; O. Behaghel, Über
die Entstehung der abhängigen Rede (Paderborn 1877) 32f.; Fr. Urtel, Über den
homerischen Gebrauch des Opt. der abhängigen Rede. Progr. Weimar 1884; H. D.Nay-
lor, On the optative and the graphic construction in Greek subordinate clauses. CIR 14
(1900), 247-49. 35-52; P. Schmitt, Über den Ursprung des Substantivsatzes mit Re-
lativpartikeln im Griech. (Schanz, Beiträge 8 = III 2; Würzburg 1889) 70-73; Korsch,
Praeteritum in lingua graeca cur cum optativo iungi solet. Journ. d. russ. Min. f. Volks-
aufklärung 336 (Juli 1901), 18 ff.; Sobolevski, Wie im Griech. der eigentliche Opta-
tivus in der indirekten Rede ausgedrückt wird. Filol. Obozrön. 5, 162; R. Rehme, De
Graecorum oratione obliqua. Diss. Marburg 1906; C. Thulin, De oratione obliqua
apud Thucydidem I. II. Acta Univ. Lundensis 37 Abt. I (1901) Nr. 5; 38 Abt. I (1902)
Nr. 2; A. Mein, De optativi obliqui usu Homerico. Pars I. De sententiis obliquis aliunde
pendentibus primariis. Pars II. De sententiis orationis obliquae secundariis. Capit. I. De
sententiis finalibus. Progr. Euskirchen. Bonn 1903. 1907; B.L. Gildersleeve, Am-
JournofPhil. 27 (1906), 200-08; J. J.Schlicher, ebd. 26 (1905), 60-88; A. Music,
Consecutio modorum u gr&kom jeziku. Rad Jugoslavenske akademije 235 (1928), 59-83
(Deutscher Auszug: Cons. mod. in der griech. Sprache. Bull. intern. de l’Ac. de Zagreb,
cl. d’hist. 3, 1930, 69-76).
1. Nach der schulmäßigen Regel des klassischen Griechischen steht
in gewissen Nebensätzen nach sog. Haupttempus des regierenden Verbs
regelrecht der Konjunktiv (ohne oder mit Modalpartikel) oder auch der
Indikativ (ohne Modalpartikel), nach sog. Nebentempus an Stelle der bei-
den andern Modi der (bloße) Optativ (über ‚Haupt‘- und ‚Nebentempus‘
vgl. o. S. 306 f., y).” Die Nebensätze sollen, wie man sagt, durch den Optativ
als innerlich abhängig, d. h. als Gedanke des Subjekts des regierenden Verbs
bezeichnet werden. Die Modi, die nach Nebentempus durch den Optativ
ersetzt werden, sind Konjunktive in Final- und Befürchtungssätzen, Indi-
kative in Aussagesätzen, Konjunktive und Indikative in Relativ- und ab-
hängigen Fragesätzen sowie in der oratio obliqua. Viele der im folgenden zu
nennenden Beispiele zeigen die Personenverschiebung, die ein wichtiges
Kennzeichen der Nebensätze und der oratio obliqua ist; die Personenver-
ıSo auch Brugmann, Grundr.? II 3, dev Zxor o 141 f. (Brugmann, Grundr.?
863; vgl. schweiz. möga 1. ‚kräftig, gesund II 3, 858).
sein‘, 2. ‚(phys., geistig, moralisch) vermö- 2 Die Regel erscheint bei Matthiä (o.
gen, können‘, 3. ‚Lust haben, gerne wol- S.1) 1827 S. 992 unter Verweisung auf
len‘ (dabei: i mag mithalta ‚ich stimme bei‘, frühere adnotationes zu Autoren; M.
bei Abstimmungen Appenzell), 4. ‚dürfen‘, spricht von einer griechischen ‚Folge der
5. ‚sollen‘ (ma wird si halt mega drz schicka Modorum‘ als Gegenstück zur lateinischen
Uri), 6. mit Gen. ‚schuld sein‘ (Schweiz. ‚Folge der Temporum‘, sagt aber statt
Idiotikon 4, 107-10); nhd. ‚du kannst Haupttempus. ‚Gegenwart und Zukunft‘,
(könntest) es mir holen‘ u.ä. Der Über- statt Nebentempus ‚Vergangenheit‘. Aber
gang von der potentialen zur präskriptiven schon R. Dawes, Miscellanea crit.! (1745)
Bedeutung gibt sich in der Negation (kn 82, stellt die Entsprechung puolyv = ama-
statt od) kund; z. B. r& un tig note naurav rem, gX& (Konj.) = amem auf.
avhp Adenloriog ein, KAM 5 ye oryfi dpa
332 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

schiebung ist aber nicht an den Optativ gebunden, sondern findet sich auch
in indikativischen und in konjunktivischen Nebensätzen und in Infinitiv-
konstruktionen.
a) Opt. statt Konj. nach sog. Nebentempus:
In Finalsätzen mit iv« und un, z. B. 219’ «5 Tußdeldn Aroundei Hamas ’Adnyn döxe
wevog nal Iupaog, Lv’ Erdndog nerk mäcıv ’Apyeloroı yEvorto Id& uAcog &09A0v Aporto E 2 1.,
’H&xıoc 8’ dvöpovoe .. . Iv’ ddavkrorsı paeivor (Var. -vn) y 1f., Bf 8° Inevar dia Smuad”, iv’
&yyelicıe roxeücı L 50, Küpog &vraöda Akyeraı eineiv (Nebentempus), örı drıevaı BovAorro,
un 6 narnp rı &xdorro Xen. Cyr.I 4, 25.
In Befürchtungssätzen z. B. repi y&p dle roruevi Anav, un rı ndadoı E 566 f., Meve-
Anov Eye tpöuog... un rı nddorev ’Apyeioı K 25, deldte ydp, un Auıubv draunaeie Lönp@
Z 34, &07Adev Auäs, un Audevreg ol Zevor uravorev army Eur. IT 1340, Ederoav oi "EMnves,
un Trpoodyoıev Trpdg TO nEpas xal Tepınrüsavres AupoTepwdev nöToUG xarandıbeıavy Ken. an.
I 10, 9, 2deroav d&, un Abrra Tıg Borep xuolv Auiv Eurentoxor Xen. an. V 7, 26.
In Relativsätzen steht Opt.statt Konj. selten (daneben auch für Ind. Fut.); vgl.
ob yip Env, ds Tis opıy En oriyas üyhoaıto B 687, xal zör’ &p’ äyyedov hrav, öG dyyelicıe
yovaıxi o 458, so mit öorıg auch Soph. Ph. 281, Eur. IT 590, mit ös Soph. Ph. 696 (Küh-
ner-Gerth 2,428, 2.3); ebenso bei Relativadverb in temporalem Sinn: rer@Adodaı
&vcoyov, dG TIg ToAuNGELEV KTA., Öre Töv YAuxdg Önvog ixdvor (nicht iterativ!) ı 331 ff., modal:
nepumpide. . . einelv, &c (‚wie‘ oder ‚daß‘) &AYoı xal Ixoır’ &s narplda yaizvo 235 ff., £dEovro
öv orparnyav, öxwg (‚wie‘ oder ‚daß‘) dra&yoısv optas örtoo Hdt. IX 117 (häufiger mit
opt. fut.; s. u. $. 337, 8), final: od&woe d£ vuxri xadbyac, ag dn ol un n&yxu YEpwv dXayxm-
uevog ein E 23, näp dE ol abröG Zorn, önag Yavaroro Bapeias afpas Axor D 547, 7 uev 0’
evdux&wg Anenturnouev, Öpp” Apinoıo x 65.
In abhängigen deliberativen(dubitativen) Fragesätzen z.B. uepunpıdev, 9
d ye pdoyavov dED Epuooduevog TTXp& unpoü Tolg ev dvasınasıev, 6 8° "Arpelönv Zvaptloı
ne x6rov naboeıev A 191 ff., XAnpoug .. . rr&AAov, önmörepog dh pbodev Kpeln XKAxEov Eyyxos
T 316f. (direkt rig dpeln &v;), Expnornpialero, ei Exßaroı rov "Adpnorov Hdt. V 67, röv
Yedv Ercnpovro, ei mapadorev Kopıvdtors rnv nörıv Thuk. I 25, 1, &pwr& (praes. hist.) oöv
“Epuns Al, riva rp6rov doln dxnv xal aldo dvdpnroıg Plat. Prot. 322c (dir. 8%;).
b) Opt. statt Ind. nach sog. Nebentempus.
In abhängigen Fragesätzen, z. B. &AnAoug 7’ elpovro, tig ein xal nödev ZAYoı
p 368, auch schon homerisch mit Ersatz des Interrogativs durch allgemeines Relativ:
Erapoug rpolerv nebdeoda lövras, ol rıves Avkpeg elev ı 88 f. (mit Örrı ı 402), &p&ovro, dorız
vd ein Bxowebg xal rotoıv avaccoı x 110; elpero 6 Kaußbong, 5 rırj nörı odvoux ein
Hdt. III 64, 7 unmp dinpwra röv Küpov, rrörepov BobAorro yäveiv A drmıevar Xen. Cyr.13,
15, Sinpartwv Av abrobg, ri Acyorev Plat. apol. 22b. In Aussagesätzen bei Homer nur
@& 237 (s. o. unter Relativadverb), dann einev dt Exaora, ag (‚daß‘, nicht ‚wie‘) &or
4davaros hymn. Ven. 214 (direkt &. eluı), elnov, &g dolmv, naraı Soph. OR 1161, Zver&X-
Aovro.... oMdxız drrodeauevou yvaunv, @g trepiein 6 Köpov Zufpdis... Zieye, doa dyadd
Küpog Ilepoas renornxor Hdt. III 7% f., naraunvöeı (praes. hist.) &wuröv, &g ein ‘Iorıxiog
Hdt. VI 29, &xaxıLov (Ilepını&a) örı (daß, weil) orparnydg dv obx &re&gyoı Thuk. II 21,3 (direkt
obx Enebdyeı), dinyoövro, drı abrol ev El Tobg roleuloug rrA&orev, Thv SL dvalpsoıv TÜV vauayav
rpootdbarev ... Kvöpaorv ixavois (direkt Emi£onev, npooerd&auev) Xen. hell. I 7, 5.
An die Aussagesätze schließt sich eng der Opt. der oratio obliqua, den zum Aus-
sagesatz oder zum gleichartigen a. c. i. gehörige beliebige Nebensätze zeigen können;
zu Aussagesatz z.B. elne... örı xpeln xrA., xp6vov npordäas, &G Tplunvos Hvixa Xopas
areln... xpelm Soph. Tr. 161 ff., elnev, örı obötv ara uEdoı Tod Öuertpou Hopußov, Erreıd
roMMoVg "Admvaloug eldeln Tobs T& dpora npkrrovrag abro Lys. 12, 74, nal ebxhv SE Tıves
adroü EEEPEpoVv, WG eÖXoLTo Tooodrov xp6vov Liv, Eote voran xal Tobg ED xal Tobs Kara
norDvrag KAeböuevos Xen. an. I 9, 11, ol 8’ &eyov, Sri a npdg neomußplav rüs &ml Baßu-
rava (scil. 6800) ein xal Mndlav, 81 Aorep Axoıv Xen. an. III 5, 15 (vgl. &ieyev, örı
Erounog eln Ayeiodan..., Ev9a... Andborvro VII 1, 33), 6 KAavdpog elnev, Srı AdEırrov
yEv obx Eravolm, el aüra meromsog eln VI 6, 25, elnev 6 Zarupog, örı olum&orro, el un
swrnoeıev Xen. hell. II 3, 56 (direkt: olu@&n, &av u owwrrhong), Akyeı drı Arovamv abrö
&yyedoı, &c 6 ’Acaüpıog, Errel mbdorro T& rrepl TOD Ppouplou, Xaderrög Zveyxoı Xen. Cyr. V
5.Modi des Verbum finitum. e)Opt.-y) Optativus obliquus 333
3, 26; zu a. c. i.: Audotot re näoı npoeine Ibeıv navra rıvd abröv rodro, d rı Exoı Exaotog
Hdt. I 50 (vgl. Il&ponoı d& nomM& Erapnoduevog el un... robc KA&youg Teioalaro, Anixe
Enuröv.... dd too rbpyou III 75), Küpos... ra Kiedexo 2B6a &yeıv TO OTpereuun nark
HEoov Td T@v moAsulwv, drı (weil) &xei Baxomeig ein Xen. an. I 8, 12, Tıooaptpyng &uocev
"Ayncudo, el oneloxıro, Eos EAdorev, ods neuere npds Baoıda KyyEdovg, dLanpdbeodau
adr$ dpsdiivan abrovönoug rag Ev TH "Acta nöreıs "EAnvidas Xen. Ag. 1, 10. Vgl. auch
die Abschnitte 4 und 5 (u. $. 335 f.).
c) Wie die vorstehenden Beispiele zeigen (vgl. auch unter 5), ist bereits
bei Homer bei regierendem sog. Nebentempus, also in der Erzählung, der
Optativ in mancherlei Nebensätzen üblich, doch vornehmlich im Austausch
mit dem Konjunktiv; im Austausch mit Indikativ ist dieser Optativ
für Ilias und Odyssee gesichert für den abhängigen Fragesatz, nicht für
den Aussagesatz, den es wenigstens in Übergangsformen mit 8, 8 ze, &r(r)ı
bei Homer gibt, und nicht in der formell ausgebildeten oratio obliqua, die
bei Homer noch (fast) nicht erscheint (abgesehen von der Vorstufe u. 5.334,
3). Es besteht auch weder bei Homer noch später eine strenge Rege-
lung: in Nebensätzen, die mit den angeführten gleichartig sind, kann außer
Konjunktiv (Ind.) nach sog. Haupt- und Optativ nach sog. Nebentempus
auch sowohl Konjunktiv (Ind.) nach sog. Nebentempus als Optativ nach
sog. Haupttempus stehen; s. die Beispiele 0. S. 322, 6; 325, 2. Und es können
im gleichen zusammengezogenen oder in parallelen Nebensätzen Kon). (Ind.)
und Opt. neben einander stehen (vgl. 0. S. 323 Mitte); geht dabei der Optativ
voran, so gibt er gewissermaßen den Ton an; geht der Konjunktiv voran,
so haben beide Modi ihre Eigenbedeutung.
2. Wie in den eben besprochenen Fällen von Optativen nach sog. Haupt-
tempus und von Moduswechsel der Optativ gegenüber dem Ind. und Kon).
unbedingt eine bestimmte Bedeutung hat, so läßt sich auch vielfach in den
zuerst (unter 1) gegebenen Beispielen eine Eigenbedeutung empfinden, in
Final- und Befürchtungssätzen kupitive (so kann d@xe u£vog .... iv’ Exöndog
...yevoro E 2f. einmal gemeint haben: ‚sie gab im Gedanken: möge er
werden!‘; das gleiche gilt für die Beispiele mit finalem “sc, örwoc), im Aus-
tausch mit Indikativ potentiale (z. B. eipovro, tig ein xal nodev EiYoı p 368
‚sie fragten, wer er wohl sei und woher er gekommen sei‘; direkt: tig &v
eins xrA.). Doch gibt es auch Beispiele, für die beide Auffassungen möglich
sind (&yyzdov Fxav, ds Kyyelicıe 0 458 kann &yyelicıe ‚melden möge‘ oder
‚könnte, dürfte‘ sein), und schließlich solche, in denen direkt weder ein
Kupitiv noch ein Potential, sondern nur ein Indikativ denkbar ist (so
einev... &c Zoı hymn. Ven. 214). Nur in Beispielen dieser letzten Art, die
alle zu den Aussagesätzen und zur oratio obliqua gehören, darf man
im Grunde von einem optativus obliquus sprechen. Doch kann
selbst hier die potentiale Bedeutung festgehalten werden (vgl. Hdt. I 70
und Xen. an. Il 4, 3 o. 5.326). Es war in der Sache begründet, daß von
Anfang an nach sog. Haupttempus (d. h. nach Formen mit präsentischer,
futurischer oder zeitloser Bedeutung) der Konjunktiv oder Indikativ, nach
sog. Nebentempus (d.h. nach Formen mit Vergangenheitsbedeutung) der
Optativ (der Vergangenheit) überwog; man konnte freilich ‚auch umgekehrt
nach nichtpräteritiven Formen den Optativ, nach präteritiven den Kon-
junktiv oder Indikativ anwenden, um im einen Fall das bloß Gedachte
334 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

(der Vergangenheit), im andern das Erwartete oder Wirkliche zu betonen.


Doch hielt man sich mehr und mehr nur an den ohnehin überwiegenden
Gebrauch. Dazu kam nun, daß der im ältesten Griechischen durchaus ge-
läufige Potential der Vergangenheit (o. S. 328,4) später im Hauptsatz neuen
Ausdruck erhielt (durch Augmenttempus mit &v; s. u. S. 346 f.); so wurde
dessen alte Form auf den Nebensatz beschränkt und konnte nun auch
leicht eine neue Geltung gewinnen, während er in der alten Geltung im
Nebensatz durch die Modalpartikel verdeutlicht werden konnte (o. S. 325, 2).
Die Hauptmasse der sog. optativi obliqui beruht somit allerdings auf dem
Potential (der Vergangenheit); aber einzelne Beispielgruppen lassen sich
ebensogut oder besser vom Kupitiv aus begreifen; dies gilt insbes. vom
Optativ bei rpiv (s. nachstehend), während die unter 3 und 4 gesondert
behandelten Optative potential gefaßt werden können, meist müssen.
Es handelt sich also beim sog. opt. obl. zunächst weder um eine durch-
geführte consecutio modorum noch um eine Modusverschiebung (d.h. um
systematischen Ersatz des Konj. und Ind. nach präteritiven Formen durch
den Opt.), sondern um allmähliche Ausdehnung der einen von mehreren
unabhängig neben einander stehenden Gebrauchsweisen: man gewöhnte
sich nach präteritiven Formen an den subjektiveren Optativ (bes. Potential),
der dann in Aussagesätzen und in oratio obliqua mehr und mehr zu einem
formellen Ersatz des Indikativs wurde; danach wurde schließlich auch der
im Austausch mit dem Konjunktiv stehende Optativ umempfunden. Die
Entwicklung wurde dadurch gefördert, daß in den Nebensätzen an Stelle
der Modi die Konjunktionen führend geworden waren. Diese Stufe ist erst im
5. Jahrhundert erreicht, aber nicht allgemein durchgeführt; und schon um
300 v. Chr. beginnt der Verzicht auf den opt. obl. (vgl. u. S. 338). In ganz
analoger Weise ist die Entstehung und Verbreitung des coniunctivus obli-
quus zu denken im Lateinischen (Hofmann, Lat. Gr. 700 f.) und im Ger-
manischen (Behaghel, D. S. 3, 582 f. 700).
Kupitiv ist der Opt. bei npiv nach einer negierten präteritiven Form odernach einem
von einer solchen Form regierten Inf.; der Satz mit nptv läßtsich dann überall auch
unabhängig fassen oöx &Yedev Febyeıv, rrptv reıpnoat’ ’Axınog ® 580 (direkt ‚in Gedan-
ken nptiv reipnonuu: ‚vorher möge, will ich versuchen‘ oder ‚versucht haben‘), ob8E& ot
hev rpiv Aexewv Emißfivar Euopbpou ’Hiextpumvng, rrplv ye Pövov Teloxıro XaXoıyVnTWV HEYX-
Ybuomv Hes. sc. 17 (rplv ist wiederholt), £80&£ wor un oiya, rplv ppkoxuul ooL, Töv TrAoüv
roretodaı Soph. Ph. 551, ("Aorudyng) Anmyöpeus undeva BeAreıv (aufdie Tiere), rpiv Küpog
euninodeln Inpüv Xen. Cyr.I 4, 14, obdauödev dplecav, rrplv TTapadelev wbrolg &pıorov
an. IV 5, 30 (direkt ‚erst wollen wir vorsetzen‘), &vraüd« Ta, Erıysipäv Exaorov Huav
neldeıv um npbrepov TÄv Exurod umdevög Erıueistodar, rplv Exvrod Errıueindeln Plat. ap. 36c.
Mehr Beispiele bei Kühner-Gerth 2, 456c.
3. Bedeutungsvoller Optativ (meist Potential) der direkten Rede bleibt
auch stehen in der schon homerischen Vorstufe der indirekten Rede ohne
verbum dicendi oder sentiendi (es schwebt vor ‚im Gedanken, daß...‘);
das Subjekt des regierenden Satzes ist teilweise nicht das gleiche wie im
regierten, teilweise sogar ein Sachsubjekt.!
ı Vgl. apers. (BI 48) karasim haca darsam Kriegeradel töten‘; vgl. Brugmann,
atrsa :karam vasaıy aväjanıya ‚der Krie- Grundr.? 113, 662; Meillet-Benveniste,
geradel fürchtete ihn (den Magier G.) sehr Gramm. du Vieux-Perse (P. 1931), 142.
lim Gedanken], er [G.] könnte viel vom
5.Modi des Verbum finitum. e) Opt-y) Optativus obliquus 335
Bei Relativpronomen np6ode d& ol döpu 7’ Eoxexal..., ov ardpevau weuacs, dG Tıc
tod y’ Avriog &I90ı E 300 f. (dir. Avrlog yob rıs &d0L oder Adoı Av röv xrevö), neito...
raAavra, zo dönev, dg... Ibenv Ibvrara elmor 3507 f. (dir. :8. 1. elnou ig &v° xelto arA.;
ähnlich Inxev dE9AovV..., d5 rıs Auppdrarog... retoıro Y 748 f.), "Oduooft (Koarudo)
undero nourmv... apxe 8° 6dolo... 691 devöpen naxpk repbxer.... t& ol mAKorev EAAPPÜIG
e 233-40 (auch direkt auffaßbar ‚sie ging voran zu den Bäumen im Gedanken x& xrA.‘;
kup. oder pot.), xaXei (praes. hist.)... Akıov... uvnunv naAaıäv anepudrwv Exovo’, Üp”
&v Yavoı ev abrög, rnv de Tirrovoav Alrcoı Soph. OR 1245 ff. (direkt. ‚durch diese mochte
er gestorben sein‘), &oraoialov, 6 uev ’Aproßalkvng, zart’ 8 Tı mpeoßbrards te ein TTavrög
tod yövou ... Atpäng SE, ws ’Aröcong re naig eim Hdt. VII 2.
Bei Relativadverb, auch Temporaladverb überhaupt: rap 8° &rideı xdveov..., dp dt
derrag olvoro, rıeiv öte duuös dvayoı 9 69 f. (dir.: ‚im Gedanken 9. &. &v aöröv), xpbılao”
Exurnv, Evda um rız elatdoı Soph. Tr. 903 (kup. oder pot.), robs srparnyods... . Eimuio-
av... @&g (weil)... Smpoıs neiodevres Anoxopnosıav Thuk. IV 65, 3 (pot.), t& re Na
xapia elxov, nevovres Eos oploı ndxelvor mornosiav ra elpmutva Thuk. V 35, 4 (kup. oder
pot.), &AAnAoıg omovödz Enomoavro, Eos Arraxyyeidein «A. Xen. hell. III 2, 20 (kup. oder
pot.).
Bei ei: &v d& nidor olvoro naAauoü Ndundroro Eosraoav,... el nor’ "Odvooedg olxade voorhosie
ß 340 ff. (pot.: für den Fall standen sie da, im Gedanken waren sie aufgestellt, daß...),
KoxYoloa TAnuav debrep’ nyeitaı (praes. hist.) r& rüg olnoı duateng, el narhp tpophv Eyxoı
Soph. OC 352 (kup.), 7& xphruara Ta dnu@ Zdwxev, el trug Teieurnosıev &rraıg Andoc. 4, 15
(pot.), elxe (76 reixog) bo robg epıßöroug, rpög re IMararav nal ei vis Eindev dr’ ’Adm-
vv £rttor Thuk. III 21, 1 (pot.), oddz robg dvdpwroug Edtwxov brropeidöuevor, el tng &HEAN-
ceıav ol Kapdoüyor duevar abrobs wg da prAlas NG Xapas Xen. an. IV 1, 8 (pot.).
4. Sicher seit dem 5. Jahrhundert kann eine indirekte Rede durch einen
grammatisch selbständigen (z. B. durch de, y&p, oöv eingeleiteten), aber inner-
lich abhängigen Potential fortgeführt werden.
Nach a. c. i: rar’ An&yyeırov röoeı, Axeıv (‚er solle kommen‘) önwg TayxıoT’ EpxotLov
rröXer‘ yovalxı rıornv 8° Ev Söuoıg elpoı (‚er dürfte, werde finden‘) uoAov, olav rrep odv
&ieıre Aesch. Ag. 604, Untoxero rov &vöp’ "Ayxcıots TöVde INAWoEıV kyav' oloLro uEv UAALCH”
Exroborov Aunßov, ei un HEroı 8’, &xovra Soph. Ph. 617, (Aeyav) vöv uev detv abrolg Nouyxlav
Eyeıv' el dE more olnade nareidoLev, TöTE Kal TILMPNOOLVTO Tobg Adınoüvrag Lys. 13, 78; nach
&g oder örı mit Opt.: Deye..., &G abrög kev yevorro Anpeim Non Bxoıkebovri... 00x @V
oT” olndg ein orte Ölxaıov KAAov Tıy& TO Yepag Exeiv rpö Ewurod Hdt. VII 3, Krrexptvavro
adro, örı Kdbvara oploıv ein roleiv..." raides yap opWv xal yuvaines rap” Exelvorg elev
Thuk. Il 72, 2, &roxpıvausvov de ray ’HAelwv, örı ob noLnooıev rxüra (ErriANidag yap Exorev
Tas T6Xeıc), Ppovpav Epnvav ol &popoı Xen. hell. III 2, 23; wechselnd mit Ind.: örioxovro...
duuvkeıv, ppalovres, GG od opı repionten &orı in "EAAG KroAAuuEvn' My Yap Tpamfj, apeic ye
obdLV &AAo HM SoVAcboouor TF EWTN TÜV Nuepewov' KIA Tıuopnreov ein Hdt. VII 168, einov
drı Evreddev roımoouaı Thy Tapnv' dedenuevn yap ein raüra moLeiv N robrou döeipN Isae. 8, 22,
EreidN ... . NOIUNv naprrouu.&voug TObToUG TA Exeivou, 6 d& VLöG abrod romdeln uno "Actupiiou,
xal robrwav duadmnas nararimor rrap& “Iepoxiei "Hpmorısön, droboag Eya Acyovrog auToD
zadra &rropeuöunv Isae. 9,5. Ähnlich auch kypr.ebfp£raoaru..... dofevar.... E 8uFavor Del.?
679, 4-6, 2Fperkontu .. . doftvau.... 2 80x0,14-16 (um 4502) ‚er vereinbarte... zu geben...
oder’er werde geben‘ (Sommer, IF 45, 56f.). Vgl. auch o. S. 327 über I 245 und u.
S.337,8 über Lys. 13, 78.
5. Der sog. optativus iterativus (bes. im Aorist)! in Nebensätzen mit Rela-
tivpronomen, Relativadverbien, Temporalpartikeln und mit ei ‚wenn‘ nach
regierendem präteritivem Satz ist seinem Wesen nach nicht verschieden
vom gewöhnlichen ‚optativus obliquus‘ (vgl. o. S. 331, y, bes. o. S. 333f., 3).
Geschichtlich betrachtet ist der ‚opt. iterat.‘ ein Potential der Vergangen-
ı Vgl. außer der Lit.0.8. 331, ynoch J.T. 101-26. Opt. iter. nach Präsens (nicht
Allen, On the so-called iterative opt. in Homer) s. Hermann, Nebensätze 163 f,
Greek. Trans. of the AmPhilAss. 33 (1902), 166. 168.
336 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

heit (o. S. 328,4). Die Bedeutung beliebiger Wiederholung (abgesehen von


Übersetzungen wie öre oder önöre ‚so oft‘, ei ‚jedesmal wenn‘) lediglich ın
der Situation des ganzen Satzgefüges: bei Homer steht in dessen Haupt-
satz häufiger als das Imperfekt oder der Ind. Aor. ein ox-Iterativ (1, 710 f.
und o. S. 278,5), später seltener Ipf. (oder Ind. Aor.) mit &v als Iterativ (u.
S.350, 8), häufiger eine Frequenzangabe wie del, moAAdxız, Exdotote, TAG,
oc &Arov; einleitende öorıc, ön6re gegenüber öc, öre haben an sich nur
den Begriff der Allgemeinheit, nicht der Wiederholung.! Mit ebenso viel
oder wenig Recht, wie man von einem ‚optativus iterativus‘ spricht, könnte
man von einem ‚indicativus iterativus‘ oder ‚coniunctivus iterativus‘ spre-
chen, indem in den gleichen Satzgefügen bei iterativer Gesamtsituation
auch der Indikativ oder Konjunktiv (gewöhnlich mit &v) stehen kann (so
z. B. öre mit Ind., ör«v mit Konj.).? Doch mag beim Potential das iterative
Moment sogar hinter das Griechische zurückgehen;? ein alter iterativer
Potential im Hauptsatz wird durch die jüngern Iterativpräterita mit &v
vorausgesetzt (s. u. S. 351, 4).
Vgl. für das Relativpronomen öv rıva uiv Baoıdax al EEoxov Avdpa xıyein, TOv
8° dyavois Enkeoorv Epmrboaoxe napxords B 188, &ANov nerdıylors, KAAov arepeoig Ennteoorv
velxeov, dv Tıva rayxv uaxng uedrevra ldorev M 269 f., od rıva ydp rleoxov..., Öris opeas
eloaplxoıro x Al, wAale 8°,,öpydvmv drou babosıev Soph. Tr. 906, navras... ol Anxedar-
uövior, dooug Adßotev... ., Sıepderpov Thuk. II 67, 4, EßobAevov d& oBdev, 5 rı un) roig Euve-
oröcı doxotn Thuk. VIII 66, 1, nög... obdels wrote Exav elvaı Tupavvldog &peito, Öorep
&ra& vrnoaıro; Xen. Hier. 7, 11, lore Sn, olog Iv Kaıpepi@v, &g PodpüG Ep’ Örı Öpunosıe
Plat. apol. 21a, &&tov... Yedoaodaı, Samy rrpdvorav Errorsito (L6Awv) Ev Krracıv olg Erider
(überhaupt) vöuoıg tig rrodıreiag, val dow rrepl robrov uäAAovV Eomobdalev N Trepl Toü Tpdy-
karog o0 rıdeln röv vönov (jeweilig) Dem. 22, 30; von den Relativadverbien erscheinen
so bei Homer bes. öre, önnöte, SO KAM’ öre In roAbunrıs Avatksıev "Oduooeds, otKoxev,
dnal 88 Leone... anintpov 8° oür’ öniow olre Trporpnves Evan, KA dorsupts Eysoxev
T' 216-1419 (vorher öre Sn... bpaıvov... Meveiaxog Erırpoy&dnv Kyöpeve 212f.), noMdxı
iv Eelviooev..... önöre Konrndev ixoıro I' 232 f., dr’ Aupt mörıv Tpolnv ppalotuede Bouids,
aleı npwrog ZBale A 510 f., vereinzelt N 5 y’ Ernel Leifstev OP’ Apuacıv areas Imreoug,
"Exropa 8° Eixeodaı Snoaoxero Q 14f., außer Homer auch bei Lokaladverbien, z.B.
dxou yap LYbosıe orparedeohnt, ravra ol Exwpee eütuyeog Hdt. III 39, (Todg Tupavvoug)
nor mörıcı EEsdldov, KAov Es Any rröAıv napadıdous, 6dev ein Exacros Hdt. V 37, oi d&
Maxedöves ..., önn doxoln, dAlyoı rpdg TroAAo0g EaEßaAdov Es Td orpkreuua ray Opaxöv'
xal f MEv rrpoonetooıev, obdelg Örrtuevev &vöpas ai. Thuk. II 100, 5 f., (Köpog) adv Tıypavn
... EINpa Önounep Erriruyxavorev Imploıs Xen. Cyr. III 3, 5, napködsıoog ueyas dyplav
Inplov nAnpng, & Exeivog EdMpevev dd Inrov, Önöre youvaonı BobAoıro Eauröv re xal Todg
inroug Xen. an.I 2, 7.
ı Vgl. auch schon die kritischen Bemer- Opt. (ebd. 456 Anm. 4) hatsachlichen Grund.
kungen bei Kühner-Gerth 1, 254; 2,476; ®V.Pisani, IF 50, 21f., verteidigt mit
Brugmann? 584. Recht im Anschluß an frühere Forschung
2 Vgl. Kühner-Gerth 2, 446 (dpp« rot die von H. Reichelt, Awest. Elementar-
Auperrevovro Bonv dyadov Meveixov, Töppa buch 308 $ 638 (vgl. auch Gesch. der idg.
5% Ent Tpwwv orixes HAvdov A 221). 451 Sprachwiss. II 4, 2 S. 82), im Anschluß an
Anm. 5 (öoaxıg mit Ind. bei Nebentempus Bartholomae ganz anders aufgefaßten
von tatsächlicher und bestimmter Wieder- awestischen ‚Optative der wiederholten
holung, z. B. öodxız xexoptyymae, ... ve- Handlung in der Vergangenheit‘. Sie er-
vice Xen. comm. III 4, 3); Nebensätze scheinen freilich häufiger als in Relativ-
mit rzpiv zeigen iterative Situation (der sätzen im weitern Sinne selbständig im
Gegenwart oder Zukunft) nur, wenn rpiv Hauptsatz, und diese sekundäre Entwick-
den Konj. (ohne oder mit &v) bei sich hat lung liegt neben dem Gebrauch im Rela-
(ebd. 454, b), totv mit Opt. hat andere Be- tivsatz auch vor im ossetischen Optativ
deutung (o. S. 334); das Fehlen des itera- der Wiederholung und in einem vereinzel-
tiven Momentes in Sätzen mit rnpiv und ten indischen Beispiel (bei Pisania.a.O.).
5. Modi des Verbum finitum. e) Opt., d) Opt‘ futuri. e)Opt.nachklass. 337

°) Optativus futuri
Der erst seit dem 5. Jahrh. auftretende Optativus futuri wird gewöhn-
lich als reiner obliquus betrachtet (1, 780 ob.); doch hat er an wenigen Stel-
len, an denen er mit einem Indikativ wechselt, noch die zunächst zu er-
wartende potentiale Färbung (A. B. Keith, ClassQuart. 6 [1912] 1241-26).
Mit parallelem Ind. an erster Stelle: ouveßourcvoe Mapdoviw rac Eußords PuAdbaı, Aeymv
&g Erıpp£ouor ol "ERAnves xal ag amoAduborro auxvobs Hdt. IX 38, Atyovreg örı al Kepar-
Anvias aparnoovoı xal 6 repimdoug oöxerı Zoorto "Adnvators Thuc. II 80, 1, drexpivaro, Sr
reLdyonEvoLG adTolG 00 nEeraueinger, KAAK Tols re olxoı Tec taur« dmayyelei al abrds
Bouksdoorro rrepl auräv örı dbvarto dyadöv Xen. an. VII 1, 34, Eyvov örı obx Fpsoev...
xl örı 00x EdeANaoı Erwv elvar Krroxpivöuevog Staityeodaı Plat. Prot. 335a; auch mit Opt.
an erster Stelle: yvobg d£ 6 Dpüuvixos, örı Eaoıro rrepl rüg tod "AAnıßıddov Kad6dou Abyog,
xal örı ’Admvaioı &vöetkovraı abrnv Thuc. VIII 50, 1; aber auch ohne Wechsel mit Indi-
kativ: obv 8° a&9%oıg Exeievoev dtaxpivar rodöv, Kvrıva ayHnooı tig Ypawv ‚welche wohl
jeder der Helden bekommen werde‘ Pind. P. 9, 115f., &g ei nöpov Peukol«9” "EAAnves
KAXOV, ... Täkoıv or£peodar Xparög Av rrpoxetuevov Aesch. Pers. 369 ff., Erauoev... adIBV
road” 6dobvex’ obx Öporvr6 viv.... AM... 6polxd” ri. Soph. OR 1270 ff., Apaccov
xaxolg... el Tax Xeivog nd AKpaıpnooırö ve Soph. Ph. 374 ff., ("Opövrng) yp&peı (praes.
hist.) &mioroAnv rap Bxoırex, örı M&or Exwv inreag... mieloroug Xen. an.I 6, 3, ei d&
rıya pebyovra Ahıborro (ergriffen haben würde), rponyöpsvev, örı &g nodeuio xpncoıro Gyr.
Ill 1, 3, &reuedeiro, önwg unte Korroı unre &rorol note Eooıvro VIII 1, 43, A&yav, örı 08x
obrw ÖLaxEoLvro..., KAAK vüv uEv deiv abrolg Mouyxlav Exeiv, el dE note olnade Kareidorev,
Tore xal TIumpnooLvro Tolg Adtxoövrag Lys. 13, 78,1 obx Myvöcı EößouAlöng, Örı, si Aöyog
AnododNooLro xal TTXpayevorvro Kol T&VTeEg ol Onuoraı, oddauoDd Yerncovraı Dem. 57, 16.
Doch fehlt es keineswegs an Fällen, in denen potentiale Bedeutung nicht mehr möglich
ist, namentlich in Aussagesätzen, z. B. Epodptav yap eb eldEvaı Epaoav, Örı KroAwAöT«
rebooLvro dund Tis nörewg Xen. hell. V 4, 23.

&) Anhang. Der Optativ in nachklassischer Zeit


Im Lauf der hellenistischen Sprachentwicklung schwindet der Optativ
immer mehr; gegen Ende der Antike war er wohl der lebendigen Sprache
gänzlich verlorengegangen; das Neugriechische hat ihn nicht mehr,? es
ersetzt ihn durch den Konjunktiv mit Partikel (s. o. S. 319). Daß lautliche
Gründe - wie Allinson meint (s. u.) - den Zusammenfall von Konjunktiv
und Optativ und dadurch den Verlust des Optativs verschuldet haben, ist
ausgeschlossen, weil oı und n erst sehr spät zusammenfielen, der Ersatz des
Optativs durch den Konjunktiv aber schon in der Ptolemäerzeit beginnt.
Die Ursache liegt vielmehr in der syntaktischen Schwäche des Optativs: die
beiden alten Hauptbedeutungen des Optativs (Kupitiv und Potential) sind
unter sich stark verschieden, und der oblique Gebrauch durchbricht die be-
griffliche Einheit noch mehr; andererseits steht der kupitive Optativ inner-
lich dem volitiven Konjunktiv, der potentiale Optativ dem prospektiven
Konjunktiv nahe und steht der oblique Optativ vielfach im Austausch mit
dem Konjunktiv. So verliert der Optativ schon in klassischer Zeit den Ir-
ı Der letzte Optativ ist Obliquus ohne xrA. ebd. 9. e
Konjunktion (s.0.8.335, 4); oder wirkt das 2 un yivorro ‚das sei ferne!‘ ist gelehrten
frühere &rı über die parallele Infinitivkon- Ursprungs; vgl. Slotty, Konj. u. Opt. 75
struktion hinweg? Vgl. Ayeı, örı... nom- Fußn.
ocıv (! statt wornoeı oder -ooı) .. . oloıro Ö£
233 H. d=ASH, 1552
338 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

real (s. u. S. 347, y) und den Vergangenheitspotential (s. u. S. 346, ß) an die


Augmentpräterita. Auch waren die Feinheiten des Optativgebrauchs für
die unteren Schichten der Griechen und besonders für die Nichtgriechen
schwer zu handhaben. Unter den verschiedenen Formen des Optativs hal-
ten sich die des Aorists am längsten (in Papyri bis ins 8. Jahrhundert n. Chr.,
die des Präsens bis ins 4.); der Optativ des Futurums ist erst nachhomerisch
entwickelt worden und nie sehr gebräuchlich gewesen; der Optativ des Per-
fekts war formal unbequem und ebenfalls immer verhältnismäßig selten.
Unter den Verwendungsarten war der Kupitiv am widerstandsfähigsten,
besonders in festen Redensarten, während der Potential im Hauptsatz und
im Bedingungssatzgefüge und der optativus obliquus (iterativus) schon in
der Ptolemäerzeit selten, in der Kaiserzeit kaum oder in falscher Weise ge-
braucht werden, z. B. nach präsentischem Hauptsatz (vgl.0.S.335, Fußn.1):
iva roüro eidevoı Eyoıs, &rrioriiierat ooı (Pap., 294P), und mit Modalpartikel:
önorav BouAndelng (Pap., IVP), exv dE zıc auT@v Kpuorepnaorev xl un Trapa-
ornowuev (Pap., 345P). Im NT ist der Optativ, abgesehen von der Formel
u yevorro, sehr selten gegenüber dem Konjunktiv und Imperativ. Die Lite-
ratursprache hält sich dieser Entwicklung gegenüber im Anschluß an die
attische Literatursprache sehr zurück. Bei Polyb. überwiegen schon die ak-
tiven Aoristformen über die andern; der Potential ist auf bestimmte Verbal-
ausdrücke beschränkt, also stereotyp geworden; der Obliquus tritt stark zu-
rück und ist z. B. in Finalsätzen schon fast ganz verschwunden. Bei Philo
finden sich schon Versuche, den Optativ künstlich nach attischem Muster
wieder zu beleben, und der Attizismus (vgl. 1, 130 f.) führt den Optativ
wieder zu einer papierenen Blüte (was sich sogar in spätern Papyri geltend
macht); aber die steigende Verwirrung im Gebrauch des Optativs zeigt, daß
er dem Sprachgefühl fremd geworden ist, und selbst gebildete Schriftsteller
vermögen sich im Ausgang des Altertums nicht mehr zurechtzufinden: so
vermengt Prokop von Cäsarea Konjunktiv und Optativ und verwendet
den letzteren im Übermaß und in durchaus unattischer Weise.
Vgl. Harmon, The optative mood in Hellenistic Greek. Journ. of the Soc. of Biblical
Lit. 1886, Dezember; Burton |[o. 8. 248] 89 f.; F.G. Allinson, On causes contribu-
tory to the loss of the optative in later Greek. Studies Gildersleeve 353-56; F. J. Hart-
mann, Untersuchungen über den Gebrauch der Modi in den Historien des Prokop von
Caesarea. Progr. Regensburg 1902/03; E.L. Green, The optative mood in Diodorus
Siculus. TransAmPhAssoc. 34 (1903) p. LXIIf.; R. Kapff, Der Gebrauch des Opta-
tivus bei Diodorus Sieulus. Diss. Tübingen 1903; K. Reik, Der Optativ bei Polybius
und Philo von Alexandria. Leipzig 1907; H. St. J. Thackeray [o. 1, 117]193;, C. Har-
sing, De optativi in chartis Aegyptiis usu. Diss. Bonn 1910; E. Schröfel, De optativi
apud Dionysium Halicarnaseum usu. Diss. Breslau 1910; Moulton, Einl. 306-1;
Meillet, Ap.! 305-14,° 274-80; A. Glatzel, De optativi apud Philodemum, Strabo-
nem, Pseudo-Longinum usu. Diss. Breslau 1913; B. Jaekel, De optativi apud Dionem
Chrysostomum et Philostratos usu. Diss. Breslau 1913; J. Scham, Der Optativgebrauch
bei Klemens von Alexandrien in seiner sprach- und stilgeschichtlichen Bedeutung. Diss.
Tübingen 1913 (Teildruck; vollständig: Forschungen zur christl. Lit.- u. Dogmengesch.
11,4); A. Hein, De optativi apud Plutarchum usu. Diss. Breslau 1914; Slotty, Konj.
u. Opt. 75f. 101f.,;, Radermacher, Neut. Gr. 159-65; H.J. Botschuyver, Der Op-
tativgebrauch bei Cassius Dio. Diss. Amsterdam 1923; R. C. Horn, The use of the sub-
junctive and optative moods inthe non-literary papyri. Diss. Philadelphia1926;Mayser,
Pap. II 1, 288-96; Blaß-Debrunner? $ 384-86; Witkowski, BuJb. 159, 245-149.
5. Modi d. Verbum finitum. e) Optativ. f) Imperativ u.Prohibitiv 339

f) Imperativ und Prohibitiv


Daß auch das Griechische in einzelnen Spuren noch einen Sprachzustand
erkennen läßt, in dem später als 2. Pers. Sing. Imper. gebrauchte Formen
wie nö ‚trinke‘ für alle Numeri und Diathesen fungierten, auch keinen
Aspektunterschied kannten, ist schon wiederholt gesagt (1, 797 unten;
5. 228, 4). Auch die gewöhnlich als ‚Injunktive‘ gefaßten Imperativformen
wie p£perov p£pere Eooo udpvao yes DEs sind 1, 799 f. als Erweiterungen von
Formen des primitivsten Typus erklärt; allgemein gelten als solche die
Formen auf -o usw. (1, 801). Aus dem primitiven Imperativ der 2. Pers.
Sing. ist das System der aktiven und medialen Imperativformen entwickelt
(1, 799 ff.); im strengen Sinne passive Imperativformen gibt es nur für die
3. Pers. Mittelbar sprechen für den als frühesten angenommenen Zustand
Fälle von erst im Griechischen erfolgter Erstarrung von 2. Pers. Sing. Imper.,
z.B. &ye auch für 2. Pers. Pl. (u. S.583, 6). Umgekehrt sind auch Adverbial-
formen ins Imperativsystem gezogen worden: z. B. deüpo (und -pe), Pl. Seöre
(1, 804, 6). Ähnlich wie der Imperativ können teilweise auch Indikative
(0. S.291, 2), Konjunktive (o. S. 313, ß), Optative (o. S. 322, 4; 329, 7) und
Infinitive (u. S. 380, C) verwendet werden; doch ist im Griechischen aus die-
sen Beziehungen kein gemischtes System wie anderswo (o. S. 303, Fußn. 4)
entstanden. Auch beim Imperativ zeigt sich, daß nicht jedes Verb seiner Be-
deutung nach zur Bildung aller Formen, die überhaupt möglich sind, ge-
eignet ist; z.B. von können, dürfen, müssen, sollen ist ein Imperativ sinnlos.
Die in der indogermanischen und griechischen Grammatik als Imperativ
(rpooraxtınn 0. S. 302) benannten Formen wie die stellvertretenden übrigen
Modi drücken ein ‚Gebot‘ aus, das der Sprechende an eine oder mehrere
andere Personen richtet, z.B. &a9€ ‚komm!‘ oder &i%ere ‚kommt!‘ Der
Sprechende ist grundsätzlich eine 1. Person, die freilich im Bericht als 3.,
selten als 2. erscheinen kann;? das ‚Gebot‘ geht zunächst an eine bestimmte,
tatsächlich in Hörweite befindliche 2. Person; diese kann aber auch eine
beliebige, überhaupt in Betracht kommende sein, die meist nur durch das
Mittel der Schrift erreicht wird (durch das allerdings auch ein ‚Gebot‘ an
eine bestimmte Person übermittelt werden kann).? Die Formen auf idg.
*_jöd gingen zuerst ebenfalls auf die 2. Pers.
(über den vereinzelten griechi-
schen Rest &i%erüg s. 1, 803 d), wurden dann aber ausschließlicher als im
Lateinischen und Altindischen auf die 3. Person beschränkt (1, 801, 4); sie
hatten die Verwendung für die 3. Pers. nach den Konjunktiven und Opta-
tiven erhalten: wie neben den 2. Pers. des Konj. und Opt., denen die Im-
perative auf *-töd der Bedeutung nach näherstanden als die einfachen
Imperative, 3. Personen standen, brauchte man nun auch die Formen auf
*_töd für die 2. und 3. Person. Über den Gebrauch der Formen auf *-töd
für die 3. Pers. Pass. s. schon weiter oben. Der Selbstaufforderung dienen
die 1. Personen der voluntativen Konjunktive und der Kupitive, öfters
ı Diereine ‚Wurzel‘, diefür andereVerwen- 272.B. N. befahl: ‚geh!‘ oder du batest
dungen erweitert wurde, hatsich ineinigen mich: ‚lass mich ın Ruhe!“
Fällen als 2. Sing. Imper. erhalten. Auch 3 Der Besucher Delphis, der sich das
in außeridg. Sprachen erscheint der Imper. yvördı oxuröy des Tempels vorlas, vernahm
gegenüber andern Formen als primitiv. daraus die Stimme des Gottes.
20%
340 B.Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

(im Plur.) so, daß Angeredete mit inbegriffen sind (vgl. o. S. 315, 3; 322, 4);
doch kann der Sprechende sich auch das eigene Selbst als angeredete Person
durch die 2. Pers. Sing. Imper. gegenüberstellen.! Dabei sind überall für den
Gebrauch in erster Linie die Aspektunterschiede maßgebend (s. 0.5. 252), die
sich jedoch auch mit sachlichen verbinden können. Was die Tempuskategorie
angeht, sind der Imperativ und die stellvertretenden Modi ihrem Wesen nach
futurisch. In allgemeinen Grundsätzen und Vorschriften können sie auf die
ganze Zukunft gehen; diese kann aber auch nach ihrer Dauer näher bestimmt
werden. Gewöhnlich aber wird die unmittelbare Zukunft betroffen; die
Formen auf *-töd (-tw) gingen zunächst auf eine Zukunft, die hinter einem
gewissen nicht allzuweit entfernten Zeitpunkte liegt (vgl. 1, 801, 4). Doch
besteht im Griechischen in dieser Hinsicht kein Unterschied mehr zwischen
den als Imperativ gerechneten Verbalformen.
Ein Verbot war nach indogermanischer und außerindogermanischer Auf-
fassung nicht lediglich ein negiertes Gebot; oft besteht in den Sprachen für
das Verbot besonderer Ausdruck. Das Indogermanische brauchte als Pro-
hibitiv im Sinne eines unmittelbaren Verbotes die Negation *m& mit Pri-
mitiv (sog. Injunktiv), wofür im Griechischen in der Regel un mit Kon).
Aor. eintrat (vgl.0.S.315,3 und unten). Doch ist im Griechischen auch un
mit Imper. .Präs. für Dauerverbote aufgekommen.
Die Ausdrücke ‚Gebot‘ und ‚Verbot‘ sind dabei im weitesten Sinne zu
nehmen; unter ‚Gebot‘ ist die ganze Skala vom schroffsten Befehl über die
Aufforderungen verschiedenen Grades zur flehentlichsten Bitte zu ver-
stehen; ‚Verbot‘ begreift auch eine freundliche Abmahnung in sich. Unter-
schiede ergeben sich dabei (wie bei den oft die Imperative begleitenden
Vokativen) durch Stimmlage, Stimmstärke und Stimmhöhe, durch Doppe-
lung, durch zutretende Partikeln (idg. *-dhi griech. -9ı 1, 800, jünger &ye,
p£pe, lat. sis aus si vis), aber auch durch den Gebrauch der zur Verfügung
stehenden imperativischen Formen im weitern Sinne (Konjunktive usw.),
wobei kulturelle Bedingungen entscheidend waren.
Mit andern Moditeilt der Imperativ die Möglichkeit konzessiven Gebrauchs;
im Gegensatz zudenübrigen Modigrundsätzlich auf Hauptsätzebeschränkt, ist
der Imperativ im engern Sinne nur in besondern Fällen in Nebensätze gelangt.
«) Die Imperative haben im allgemeinen den Aspekt ihrer Tempussysteme
(vgl. 0. S. 252, wo auch schon Beispiele).? Hier folgen zunächst Beispiele für
affırmative Imperative der 2. Person; das ‘Verhältnis zum Aspekt ist das
gleiche bei der 3. Pers. und bei Verneinung.
Nur stativ ist der seltene Imper. Perf.; der Imper. Präs. ist stativ in to$9ı ‚sei‘ usw.,
gewöhnlich aber fientiv, bes. im Gegensatz zum konfektiven Imper. Aor.; vgl. für den
Imper. Perf.: unre Je@v 76 ye deldLdı unre rıv’ Avdpav dbeodaı (‚habe keine Angst‘) 5 342,
un delöite Ilmdelova T 366, un por &pbxeodov und” Eorarov Y 443, tedvaro ‚er mag tot
1 Terradı 89, xpadin v 18; Yuue, You ‚ sohn, KZ 45, 342f., H.Ammann, IF45,
.dvddv vrA. Archil. 67a D.2; ebenso im 8328-37; Vl.Georgiev, Das Verbot im
Prohibitiv: un öhre, Yune,unnor’ &py&kon Griech., Lat., Bulg., Altind. und der In-
ta&de Eur. Med. 1056. junktiv. Sofia 1934 (vgl. Debrunner, IF
® Vgl. außer der allgemeinen Lit. (0. 53,158); L. A. Post, Dramatic uses of the
S. 246 ff.) für den Imper. noch J. Donovan, Greek imperative. AmJournofPhil. 59
CIR 9 (1895) 145-49. 289-93. 342-46. MAR (1938), 30-59; Weiteres bei Blaß-De-
-47;H. Melt zer, IF17,193f.;H.Jacob- brunner? $ 335 Anhang.
5. Modi des Verbum finitum. f«)-Imperativ (Aspekt) 341
bleiben‘ O 496, ob Auiv nor Yeüv re nenolnoo (‚sorge dafür, daß ausgeführt sind‘) «at
de&ıav 8ög Ken. Cyr. IV 2, 7, rerxuoo ‚Schluß!‘ (‚hör auf und sei nun still!‘) Dem. 24, 64,
HEuVN0O (-&00, -aıco) ‚halte fest im Gedächtnis‘; un rıs dnioow Terpapdw port vüag (‚halte
sich zugewendet‘) M 272f., vöv d& rolro iv reroAunodo eimeiv (‚der kühne Ausspruch
soll bestehen bleiben‘), örı rodg dnpıßeordroug PiAaxaG PIRoaöpPoUg dei wadıordvar. Eiphodo
yap, Epn Plat. civ.503b; medial el. nen&orö (‚er soll im Besitz bleiben‘) röv n&vra« xp6vov
Del.? 419, 8 f. (um 400%); umschrieben &orwoav Huäv ai dopbes nepislwougvan NT Luc.
12, 35; für stativen Imper. Präs.: &xıuog Zoo(o) « 302, Krptuas hoo B 200, vov 8° aüre
sarnp lodı nal maıavıog Aesch. Ag. 512, für den fientiven yaipe ‚sei gegrüßt, lebe wohl!‘
(seit Homer), rpößaıve ‚geh weiter‘ Aristoph. Ach. 257; für den Gegensatz zwischen
Imp. Aor. und Präs. vgl. beim gleichen Verb Ilpixwov xolAag Er vias ’Ayuöv ds &yayls)
‚bring hin‘ Q 337 (vgl.xpuooto t&Aavrov Zveixare 9 393): &ye vöv ne, mai ‚sei mein Geleiter‘
Soph. OC 188, r«ioov, el od£verz, dıma7v Soph. El. 1415: B&Ae (Amal), maie näg Tov mıapöv
Aristoph. Ach. 281f.; weivar’ (‚geht nicht weg‘), el robr@® doxel, Xpövov Toooürov, eig dcov
Ta 7’ Ex vewg orelAwoı valrcı xal Yeoig eböwuedea Soph. Ph. 1075: repıntvere, Eat’ Av &yo
&I9w Xen. an. V 1, 4, Anye (überhaupt) uv xaxöv ppsvöv, An&ov 8° ÖBptlous(«) Eur. Hipp.
473,1 oiradaı, un Nuss anoßaimv oaxuröv Inuioong Xen. Cyr. III 1, 30: guAdrrou dnwg
un xal ob EAarroug r&g Boüg nornosıg Xen. comm.12, 37; bei Suppletiv- und Konträrverba:
xrö9t ev A 37: wmv uüdov &xous B 200, eine (‚sag an‘)‘ &v dinaormplorg ol Kvridimor ri
dpücıv; Plat. Phaedr. 261c: A£ye dn ‚sprich dich darüber aus‘ Plat. Phaedr. 271c, Atys
Ay’, öya9€ ‚sprich weiter‘ Aristoph. ecel. 213, bei beliebigen Verben: wijvıv &eıde ‚sei
Sängerin der u.‘ A 1: rav auödev.... eint xal Auıv a 10, Exorpeibov ds TExıoTa Tobg GaUToD
tp6roug xal uavdav’ 2IIMv, Av &yo rapaıveow Aristoph. nub. 88, tfjde näg Erov, diwxe xul
rov &vöpa Tuvdavou TÜV ÖdoLTöpwv ATKVT@V... KAAK or unvöoate Aristoph. Ach. 204,
oxoreite N xal Aoyloacde Dem. 20, 87, raüra purdbare xal umuovebere 167. Selbstver-
ständlich steht der Imp. Aor. auch allein (ohne Imp. Präs.), z. B. Bi&yov rpög r& dpn
xal 1dE SG Aßara navra &ori Xen. an. IV 1,20. So stehen seit Homer Götteranrufungen
im Imper. Aor. (nicht bei Pind. und weniger deutlich im Attischen), und dieser Sprach-
gebrauch gilt auch durchaus für den Monotheismus.?
Besonderheiten des Imper. Präs. 1. Der Imp. Präs. kann im Zusammenhang
nicht nur auf die Fortführung der gleichen Handlung, wie in einigen Beispielen im Vor-
hergehenden, sondern nach Imper. Aor. auch auf wiederholte Vornahme einer Hand-
lung gehen, also iterative Färbung erhalten; so steht bei den Rednern für die Ver-
lesung von Gesetzen, Eidesformeln, Zeugenaussagen u. ä. dv&yvadı, dagegen für die Ver-
lesung von Einzelzeugnissen, Namen u.ä., bes. wenn schon Mehreres zur Verlesung ge-
kommen ist, &vaylyvwoxe (‚lies weiter‘), z. B. Andoc. 1, 13. 15. 34. 82 u. a. Aor., aber 47
Präs., Isae. 3, 7. 12. 14, aber 15; 6, 7. 8. 11. 42, aber 26; der Einzelzeuge wird mit
ua&prüpnoov, mehrere mit uaprupeite aufgefordert Andoc. 1, 112.18. Bei Xen. an. V 1, 8ff.
wechseln &xobo«re, Zvvosite, Öpäte, &vvonoate. Nach einigen durch 9£g rotvuv eingeführten
Annahmen folgt ri$eı rolvuv Plat. civ. 572d. Dies und mehr bei Hartmann, KZ 49,
44-46; vgl. auch 0. $S. 278, 5 und u. 8. 343, 3. So auch schon B&X oürwg ‚schieße so zu,
weiter‘ © 282. 2.Einige Imper. Präs. können für bestimmte einmalige Handlungen ge-
braucht werden, im Grunde nach alter Weise aspektlos. Vgl. &ppe © 164, Eppere N 239
(auch 2pp&ro Y 349), ferner p&pre 82 xepalv Gdap I 171, &uol & rag parrag ye p£pe Aristoph.
Ach. 1104 (nach &veyxe deüpo); dazu attische Kommandos wie npöaye, Eniorpepe, HETL-
B4AAov, in der Gerichtssprache x#eı ‚rufe mir (als Zeugen) auf‘;? ferner &yeıpe ‚auf!
Eur. IA 624 und NT. Solche Imperative stehen &v« ‚auf!‘ und Interjektionen wie neu-
griech. «x nahe.

ı Vgl. zu der Stelle H. Meltzer, IF 17, meidung des Gleichklangs &xdtxnoov nv


222 &xdlbenow (s. Thumb, Arch. f. Pap. 3, 460).
2 Vgl. Kieckers, IF 24, 10ff.; Mel- W.Beschewliew, Der Gebrauch desImp.
tzer, BuJb 159, 344ff., bes. 352; F. W. aor. und praes. im altgriech. Gebet. An-
Mozley, Notes on the biblical use of the nuaire del’Univ, de Sofia, Fac. hist.-philol.
present and aorist imperative. Journ. of XXIII 4, 1927, Mayser, Pap. Il 1, 145f.
Theol. Stud. 4 (1903), 279-82. Die Aus- 448; Blaß-Debrunner? $ 337, A.
nahme &xdtxeı nv Zxdtxnoıv Numeri 31, 2 3 Vgl. MM” &y’ dprorias Auvaiv xadeı, MV
beruht vielleicht auf prophylaktischer Ver- rıs dxoden P 245.
342 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

ß) Was unter « über den Aspekt für die 2. Pers. belegt ist, gilt auch für
den Imper. der 3. Pers. auf -ro, medial -o%w u.ä. (1, 801 f.). Im Ge-
gensatz zum Altindischen und Italischen werden die griechischen Impera-
tivformen auf -w (-wv) abgesehen von vereinzelten Spuren (1, 803, d) der
Geltung als.2. Pers. nur für die 3. Pers. gebraucht, und zwar nicht nur
nach ältester indogermanischer Weise für eine etwas ferner liegende, son-
dern auch für eine unmittelbare Zukunft, die praktisch noch Gegenwart
sein kann. Die letztere Zeitbedeutung haben die Formen auf -» von der
2. Pers. des Imperativs übernommen, während diese die Beziehung auf die
mittelbare Zukunft zunächst als Vertreter der 2. Pers. auf -» erhielten. Aus-
schließlicher futurisch war der Infinitiv als häufiger Vertreter der 2. Pers.
des Imperativs auf -o (vgl. u. S. 380). Im Griechischen ist so eine formell
deutliche Scheidung zwischen den Imperativen der 2. und 3. Pers. zustande
gekommen. Doch können sie sich im Gebrauche berühren; kulturell be-
dingt kann der Imper. der 3. Pers. auch auf eine 2. Pers. gehen. Nur der
Imper. der 3. Pers. kann passiv gebraucht sein, fast nur er ein Sachsubjekt
haben; er geht auch viel häufiger und wirklich auf Abwesendes; so kann er
auch in der Frage stehen.!
Vgl. zum Aspekt att. hoı rauiaı how Auydvres.... Ev oTNAN Avaypayavrov
(einmalig) yı&ı &ravra... xal To Aoımov dvaypapövröv (jeweilen) hoı aiet ra-
uiaı IG? I 91, 21-25 (um 4342) (vgl. Meisterhans? 243), elonpa&avrov abrög
0 Hpmuevor... . OLVELSTPATTOVTWV dE adrols xal ol orparnyot SIG 173, 12 ff.
(363/622), kret. (oi xoou.oı) rögeyybosxaraoracakvrov (ineinem bestimmten Fall)
. .Eyydos xadıoravrov (immer wieder) GDI 5040, 61. 68 (II2), ion. Av 8
rıs Iayı Iirdalsodar..., Erixadeltw Ev Öntwxatsexa umatv Del.3 744, 16 f.
(kurz vor 4542, Halikarnaß; parallel Infinitive), Inuiobto .. . Aaußavero..
Eußorerw parallel mit Infinitiven Del.? 811, 10 ff. (IVa, Oropos), &&v d£
YEAdqı TLuovyıon nereyeiv, Ent BovANv EriTw xal anoypapeis nereystwo ti. Del.?
735, 7 ff. (334/23, Olbia; neben Infinitiven).
3. Sg. als Aufforderung an mehrere anwesende 2. Personen: ed u£v rız
Söpu Inkacdo, ed 8° Konıda Yeodw ur. B 382, Ad &y’ ap &vr’ dvöpos Ito,
neuatw SE naxeodaı Y 355, oryf) vv’ un Tig ne npooaudaro Ernkeoorwv o 440
(aber &£etrn und xaradnon 443); mit Angabe der 2. Pers. durch das Pers.-
pron. mit Yvuög u.ä. als Subj., so xat de ol aur@ Yuuöcs Evi ppeolv iAnxog
Eoto T 178; ähnl. oot 8’ aüra uereto... patsınog "Exrtop O 231, AN erw
oe xat Önvog vd 52; 3. Person als Aufforderung an anwesende Personen, die
nicht direkt angeredet werden: xnpuxes 9° &va Koru dulpıroı dyysAAdvrov (sagt
Hektor in der Tpawv &yopn) © 517, ®oivi& 9° add rap’ Kun. uevwv Kara-
xorumdnto 1 427; 3. Person im Befehl, der Abwesenden ausgerichtet werden
soll: avaxmpeito.... avaxdw A 189 (wird als Öndeıxe... &vaydı 204 aus-
gerichtet); 3. Person in der Anrufung der Schwurgötter: iorw vöv Zeus roör«
xtı. T 258. Passiv: vöv Tor EeAdeodw nörenog xanxdg II 494 (einzige Stelle im
Präs. bei Hom.), anoX&oyw nt oawdnto P 227 f., 7& 8° &dp6a navra rerbydo
B 356, Ex 8° aöroü reipar’ avnpdo u 51, umschrieben uöYog... eipnuevos
Eora © 524 (auch uwmuoobwm Tıg Ereıta mupög Ömloro yeveodo ® A181 u.ä.),
ı Vgl. über Homer Hentze, KZ 43, 121-129 (mit vollständigem Material).
5. Modi des Verbum finitum. f) Imperativ. ß)-3. Pers. y) Prohibitiv 343
dor. Av rıs Ye... ., T& &bvra abro nenpnodn Del.3 744, 33 ff. (mbröv TENpNO-
9a. 381. Halikarnaß, kurz vor 4542), ueyxpı [Ev odv roßde hplodu buav h Bpadv-
ns Thuk. I 71, A, eionodw Xen. comm. IV 2, 19, rerorunodo, dresipydodo,
reraicd)ow Plat. civ. 503b. 553a, Euthyd. 278d, 2ZußeßAHodo .. . dınonachn-
Tw... xeıp£odoa Luc. d. m. 30, 1. In der Frage: odxoöv xelodw radr«; Plat.
leg. 820e u.ä., indirekt &ravepwr® ...., el... xeic9o 800e.
y) Als Prohibitiv dient im Griechischen un mit Konj. Aor., fast immer
für die 2., seltener für die 3. Pers.; jung ist un mit Konj. Präs.; s. 0.8. 315,3.
Teils alt, teils jünger ist un mit Imper. Aor., regelrecht dagegen pu mit
Imper. Präs.
1. Vereinzelt hat sich un mit Primitiv (Injunktiv) gehalten (Wackernagel, Synt.1,
214 f.): T& un por marepag 09” önolm Zvöeo rıun) A 410 (ähnl. @ 248); un Vedoov Aristoph.
thesm. 870 ist Parodie der gleichen Worte bei Soph. (hier Nachahmung Homers?); vgl.
un vöurcov beim Komiker Thugenides (III 377 Kock; an Stellen wie un obv eis &Ip6ouc,
AR eis Eva Arnooxnyare Aeschin. 1, 193 ist der Konj. bei un infolge der Satzzusammen-
ziehung unterdrückt).
2. Dagegen steht un seit Hom. gewöhnlich bei Imper. der 3. Pers. (häufiger Präs.);
so un rıg npiv Eneıy&odow B 354, un rıg viv.... uıuvera Z68f., un Ts öriooo Terpapdm M 273,
Mvpuudöveg, un Tıg nor dreıiawmv AcradEcIm II 200, und Bonrbs Zora & 369 f.,unrıc...
Axovcaro r 301, un TANg... und’ N Bla oe undanüs virnosto Soph. Ai. 1334, un oLwwrato
OR 231, £uoö de un nor’ dEiwdhro Tode OR 1449, undeis dıdaoxero Thuk. I 86, 4 (un
mit Konj. im Gegensatz zu affirmativem Imper.: xa{ wov undels nv brepßoAnv Yauuaon,
Aa er’ ebvolas d Ayo Yeopnodra Dem. 18, 199); in der Frage: 7# d£... vonodern-
cavrı... un Eleora ON... rpootarreıy Plat. Politikos 295e.
3. un mit Imp. Präs. (oft bei Homer): 2&a5d«, un xeüde vo» A 363 (allgemein gefaßt
wie Mn vüv o@ raLdl Eros Pdo und enixeude u 168; vgl. dagegen eine noı elpouevo vn-
Leprea, und Enıxebong 0 263), uno rı uedtere Yobpıdos ung A 234, undtv Es xeivöv y’
öpa« Soph. El. 925; mit Imp. Perf. z. B. un xarareninyde &yav Thuk. VII 77, 4.
Oft im Gegensatz zu Konj. Aor.: xat un Bp&svve und’ Erıuvnodhis Erı Teotag Soph. Ph.
1400, unre adrot rote &vev TöVvov oirov napadhnjode unre iInmrorg dyvuvdotors oiTov EUBAA-
Aete Xen. Cyr. VIII 6, 12, un Sopußnonre ‚fangt nicht an zu lärmen‘... un Yopußeire
‚lärmt nicht weiter‘ Plat. apol. 20e. 21a; vgl. dazu Hartmann, KZ 49, 44-46; im
übrigen über den Aspektunterschied zwischen un roteı ‚do not continue doing so‘ und
un rornong die Erörterungen von H.Jackson, H.D.Naylor, W. Headlam, R.C.
Seaton, ClPhil 18 (1904), 262 f.; 19 (1905), 26-36; 20 (1906), 348. 438; zu der kniffligen
Regel von J. A.Scott, ClPhil.2 (1907), 324-30 (bei rpög c.gen.un mit Konj. Aor., wenn
das Verbot im Interesse des Sprechenden, mit Präs., wenn es im Interesse des Hören-
den liege), s. Meltzer, BursJb. 159, 351 ff.
8) Kulturbedingt ist die Einschränkung des Imperativgebrauchs
in der höheren attischen Verkehrssprache; der Imper. wird nur noch als
schroffer Befehl gebraucht, während für höfliche Aufforderung oder Bitte
zu alroduaı, Seonaı u.ä. Ausdrucksweisen gegriffen wird (vgl. den Potential
der Bitte 0.8. 329, 7 und nhd. ‚könntest du mir nicht helfen?‘ u.ä.). Die
Höflichkeitsskala der attischen Gerichts- und Volksrede? schloß z. B. den
Imperativ vom Beginn der Rede aus (daher tadelte Protagoras das
ufjvıv &eude im Proömium der Ilias örı eöxeodaı olöuevos Erırarreı Aristot.
poet. 19, 1456b 16).
1 Die Einschränkung von nhd. ‚du‘in der vergleicht, hat andere Bedingungen.
Anrede, die Delbrück, Vergl. Synt. 2, 2 Darüber C.W.E.Miller, The limitation
358, unter Zustimmung von Brugmann?‘ of the imperative in the Attic Orators.
587,1 und Brugmann, Grundr.2I1 3,813, AmJournofPh. 13 (1892), 399-436.
344 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

&) Wie der Optativ (0.8.322,5) und der imperativische Infinitiv (u. 5.3807),
so kann auch der Imperativsatz eine Voraussetzung ausdrücken, wo-
durch der Imp. einem Kondizional- oder Konzessivsatz gleichwertig wird.
Vgl. &98° &r&p od tor navreg Enaıveouev Yeol &ANoı A 29, T@v &ANog pEv drro-
PNIw, Kos dt Bıara © 429, nAobreı te y&p xar’ olxov, ei Bovder, n£eya ro
CH rbpavvov oyHu &xwv Soph. Ant. 1168, oi 8° oBv yeAmvrwv xanıyaıpövrav
xaxois Ai. 961, Aeyerw Ev odv epl abroD, &s Exaorog Yıyvaareı xol Iatpog
xat idımrmg Thuk. II 48, 3, obtwg &y&ro, SG; oD Asyeız Plat. conv. 201e, Ab-
GRTE TöV vadv Todrov xal Ev rpıolv Yutpaıs Eyep@ alrov NT Joh. 2, 19, kret.
al d& 1a Acı 6 dvmavauevos, drofeına9Y%0 ‚wenn der Adoptivvater will, so mag
er sich (vom Adoptivsohn) öffentlich lossagen‘ Del.? 179 XI 10 ff.
<) Im jüngeren Ionischen und im Attischen erscheint affirmativ und nega-
tiv nicht nur die 3. Pers., sondern auch die 2. Pers. des Imper. gelegent-
lich in Nebensätzen mit Relativpronomen und -adverb u.ä.; hervor-
gehoben sei die Formel oloY’ oöv ö Sp&cov; ‚weißt du, was du tun sollst ?*
Eur. Hec. 225 usw.!
Ohne weiteres verständlich ist die 3. Pers.: xdrıoov... PuAdxoug, oi Aeyövrov Hdt.
189, (xpn) nuäs Seiko, örı, &v ucv Eplevrar, rrpög Tobg duuvouevoug Emiövres xrachev (kon-
zessiv), olg d£ «A. Thuk. IV 92, 7, & 8° E&tortw xal un, rodro vouodernoaueda Plat. leg.
935e, obdE ydp, el navu xpnotög 209”, &G Zuod y’ Evexa Eotw, BeAtimv Eorl NG Töiewg TO
790g Dem. 20, 14. Für die 2. Pers. vgl. xparfptg eloıv... av xpär’ Epeov Soph. OC 473,
Tiv’ ... öv unt’ öxveite unt’ dont Eros xaxdv Soph. OC 731, 6 Aöyog obrog, ® ob... du-
proßyreı Plat. Theaet. 167d, für die Formel olo9’ &g röncov; Soph. OR 543, A olc9”
ö wor oöurpa&ov; Eur. Heraclid.451. Nichts Auffälliges haben in solchen Nebensätzen die
2. Personen von Konj. oder von Ind. Fut., z. B. unmp 8° Ev olxorg, Av od un delong Soph.
El. 1309, ol09’, & E&v’, @g vöv un opaAfis; ‚wie du nicht zu Fall kommen sollst‘ OC 75,
oloY” odv ö Spaoeıis; Eur. Cycl. 131; einem negierten un Spxong entspricht affirmativ
öpäoov, das anderseits mit voluntativem Späoov gleichwertig ist; so konnten d Sp&oov u.ä.
entstehen. Siehe auchu. BV 3b ß6. Mhd.ich räte dir waz du tuo u.ä.,dieJ). Grimm, KZ1
(1852), 144-48 verglich, bieten nicht einmal eine ganz genaue Analogie; über andere
Erklärungen s. Kühner-Gerth 1, 239, Anm. 3; Postgate, Transact. of the Cambr.
Phil. Soc. 3, 50 ff.; Brugmann? 588 (Mischung mit dei, xpn u.ä.; vgl. Paul, Prinz.
165 ff.); zu Kretschmer, Gl. 11, 112 ff.s. 0. 1, 802, ß. Sätze mit Zrei und öors, die man
hier anführt, können (nachträgliche) Hauptsätze sein (z. B. &rel p£p’ eine, nod ob uav-
tig el oapng; Soph. OR 390, Gore un Alav oreve El. 1172, Sorte unxerı &rröpeı Xen. conv.
4, 16); örı kann an der Stelle towg &v elnorev, örı, & Ioxpares, un Yabuale Ta Acybueva
Plat. Crit. 50c die direkte Rede einleiten.

g) Modal gebrauchte Indikative


Da der an sich weitgehend modale Ind. Fut. und der nur scheinbar mo-
dale Gebrauch anderer Indikative in der Hauptsache schon an anderen Stellen
besprochen sind (0.S. 279,6; 290 ff. ; 307,1; 308f.), bleiben hier in erster Linie
noch die Indikative des Imperfekts und des Aorists zu besprechen, die, ge-
wöhnlich mit Partikeln, zum Ausdruck der Irrealität, der Potentialität
der Vergangenheit und der Iteration der Vergangenheit dienen.
Diese Bezeichnungsweise der Irrealität und der Potentialität der Vergangen-
heit reicht hinter die Überlieferung zurück; die entsprechende Bezeichnung
der Iteration tritt erst im V. Jahrhundert auf. In allen diesen Fällen setzt der
1 Analogien aus anderen Sprachen bei Lat. vgl. auch Hofmann, Lat. Gr. 718
Brugmann, Grundr.? II 3, 825f.; zum Zusatz b
5.Modi des Vb. fin. f) Imperativ. g)Mod.Indik. &) Unerfüllb. Wunsch 345
präteritale Indikativ einen älteren Optativ der Vergangenheit fort, im Falle
der Irrealität Kupitiv und Potential, im Falle der Potentialität der Ver-
gangenheit und der Iteration nur Potential: man brauchte die Indika-
tive anstatt der Optative, um das Moment der Vergangenheit scharf
zu bezeichnen. Sekundär konnte dieses freilich auch wieder zurücktreten:
als Ersatz des Kupitivs wurde der präteritale Indikativ schließlich für den
unerfüllbaren Wunsch nicht nur in der Vergangenheit, sondern auch in
der Gegenwart verwendet. Eine besondere Stellung nehmen der Ind. Fut.
mit Modalpartikel und die modalen Indikative ohne Modalpar-
tikel ein.
«) Ipf. oder Ind. Aor. mit Wunschpartikel als Ausdruck des unerfüll-
baren Wunsches.
Wie 0.5.3241, 3 dargelegt ist, wurde der Kupitiv ursprünglich sowohl von
als erfüllbar wie von als unerfüllbar vorgestellten Wünschen gebraucht und
gleicherweise von auf die Gegenwart oder Zukunft wie von auf die Vergan-
genheit gehenden; so konnte z. B. (ei}’) &röAorro je nach dem Zusammen-
hang sowohl heißen ‚möchte er (sogleich oder künftig) umkommen, seinen
Untergang finden‘ wie ‚möchte er doch (vor Zeiten) umgekommen sein‘,
(ei$”) @roAAVorro ‚möchte er doch am Umkommen sein‘ oder ‚gewesen sein‘;
negierte Form war un (ohne Wunschpartikel) mit Kupitiv. Das zunehmende
Bedürfnis nach genauerer Unterscheidung der Tempuskategorien (vgl. o.
5.254) bewirkte, daß man eite (ei y&p, @c) mit Kupitiv auf den erfüllbaren
Wunsch der Gegenwart (oder Zukunft) beschränkte, dagegen für den un-
erfüllbaren Wunsch der Vergangenheit ei$e (o.ä.) mit präteritalem Indika-
tiv in Gebrauch nahm, z. B. eide anarero ‚möchte er doch (vor Zeiten) um-
gekommen sein‘, eide AnwAAbero ‚möchte er doch (vor Zeiten) am Umkom-
men gewesen sein‘ - ‚er war es aber leider nicht‘. Dabei war das kupitive
Moment nur noch durch die nunmehr unbedingt erforderliche Wunsch-
partikel ausgedrückt (in negativem Wunsch durch un). Dieser Zustand gilt,
für Homer. Doch brauchte man schon damals gleichwertig mit eide und
präteritalem Indikativ das ursprünglich rein präteritale, nicht modale
&PeA0v (-AAov) ‚ich war schuldig, sollte‘ mit Inf., wobei ebenfalls die Wunsch-
partikel ei}e o.ä. zutrat, die hier ursprünglich abundierte, und in der nega-
tiven Form un das hier ursprünglich erforderte od ersetzte. Da nun &yerov
(-AXov) in der 0. S. 308, 4 besprochenen Verwendung auch für eine in der
Gegenwart nicht erfüllte Forderung gebraucht wurde, wurden in nach-
homerischer Zeit die Ausdrucksweisen ei’ dnadero, el” AnwAAVero ent-
sprechend für einen unerfüllbaren Wunsch auch der Gegenwart verwendet
(also für ‚möchte er doch gleich umkommen, am Umkommen sein‘). In hel-
lenistischer Zeit bahnt sich die Erstarrung von &ge%ov u.a. zu einer Wunsch-
partikel (gleichbedeutend mit eide) an.
1. ei y&p, el9e mit beliebigem Ind. Prät. für die Vergangenheit (bei Homer selten
und nicht eindeutig statt Kupitiv oder &@eAov): ei yip &y& ade Hide’ Evi ppeol... olx
äv bnekepuye Iruydg Bdarog aink hecdpa (‚hätte ich doch gewußt‘) © 366 (hier und an
den gleichartigen Stellen y 256 8 732 & 284 kann ei auch als Vordersatz der Bedingung
gefaßt werden; vgl. o. S. 3231.). Seit dem V. Jahrh. geht nur noch der Ind. Aor. auf die
Vergangenheit (vgl. ß): i& y& y&, elde u’ &8£&w, mpiv rövd’ Emudeiv Aesch. Ag. 1537, eide 6
346 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

eide oe unror’ eldöuav Soph. OR 1218, ei9” nögouev o’, "Adunte, un Avmobuevov Eur.
Alc. 536, eide ooı röre ouveyevöumv, dre deivörarog oxvrod raüra oda Xen. comm. I 2, 46.
2. el9’ (wofür auch &c) &per(A)ov, verneint un &perov (auch ag un &.), für die Ver-
gangenheit z. B. «{9” öwereg &yovösg 7’ Zuevaı &yapös 7’ droikoden I' 40 (vgl. 2 86 v 204
o 401), &G dwerev Iavarög por Adeiv nands I’ 173 (mit ag auch 428 Z 345 A 380 & 279
X 426 & 68), &g nplv GpEAd droreodaı H 390 (vgl. Q 764), und’ öpeies AlaceodaL
audbuova Ilndetova I 698, Avypfis Kyyadins, 4 un Gpeiie yeveodaı P 686 (Relativsatz; vgl.
3 19), ös un &pEMe texeodnı X 481, el}” Gpereg roıdde Tv Yvaymv raTpög Yvaxovros
eivarı näv yip Av xareıpyaon Soph. El. 1021, unnor’ Gperov Arneiv nv Zxüpov Ph. 969,
ei} Sp ”Apyoös un Stantaodaı ox&pos Eur. Med.1, eidov rö (Rel.) unre ldetv öpeiov
uhre xor& yeveodaı Hdt. I 111, Auaprev, &s (wie) unnore öpeiev Xen. Cyr. IV 6, 3, £neıön
8° & unnor’ &pere ouveßn Dem. 18, 320 (Relativsatz). Siehe auch o. S. 308, A.
3.e19’ &peA(A)ov für die Gegenwart, z. B. «i9” dpeies napk vnuolv KödxpuTog xal
arnumv Notar ‚o daß du doch säßest‘ A 415 (417 vöv dL...), &AAd oe yipag relpeı Önolıov'
&G ÖVeitv rıs Avdpov MAog Eyeıv A 315, old” GREddes deireilov orparod KAou amlalveıv,
un 8 &uuıv dvasotuev 3 84 f., al9” Au navres "Extopog BpEier’ dvri Honig Eri vnvol repd-
oda Q 254, ei yap opedov olot re elvaı ol roAMol r& ueyıora xaxd EEepyaleodar, Iva Hr.
Plat. Crit. 44d, &pexe y&p undels &Mog ’Apıoroyeltovi yatpeıv Dem. 25, 44. Mit erstarrtem
dperov (S. 0.2): SpsAov buxpös ns N Ceotög NTApoe. 3, 15.
4. eide mit beliebigem Ipf. für die Gegenwart (nicht bei Homer): ei y&p rooxbrnv
Sbvauıv elyov ‚utinam haberem‘ Eur. Alc. 1072, ei9” eixss, & texoüoa, Beitloug Ppevas
Eur. El. 1061, ei9’ 509 duvarög Späv, 5oov rp69uuog el Eur. Heraclid.731, «i9” aurav Suvd-
av nal av Vuxav Enıßandeıv Theocr. 27, 62.
5. Infolge der gleichen Geltung von (eide) yevolunv, eide Eyevöunv und (eide) BpErov
yeveodaı trat nach (eide) u yevolunv, elde un &yevöunv an Stelle von nicht modalem o0x
&peiov yevcodaı modales un &gperov yeveodar; vgl. I 698 X 481 unter 2. Die nunmeh-
rige Gleichwertigkeit von eide un Eyevöunv und un) @gperoy yevcodaı führte nun zur Kon-
tamination *un &peiov Eyevöunv; hier wurde &oedov als gleichwertig mit eide empfunden
und nun selbst an dessen Stelle auch in nicht negierten unerfüllbaren Wünschen ohne
Rücksicht auf die Kongruenz gebraucht. Die Vorstufe in @g dpeAöv ye Bpeyux Duiır-
reing e&erıov xepodng Anth. Pal. IX 519, 3 (Alc. Mess.); sie hat wohl Kallimachos im
Sinn, wenn er sagt &peie und Ey&vovro Yoat vess ep. 17,1, wörtlich ‚es hätte sein sollen
und es hätten nicht werden sollen schnelle Schiffe‘ für ‚es hätte keine schnellen Schiffe
geben sollen‘. Vollständig Partikel ist öpeAov mit Inf. schon in einem inschriftlich er-
haltenen Brief von Eumenes II. von Pergamon (197-1592) an den Priester Attis von
Pessinunt: xal öyedou uev 9 Yeög... orepnoanı OGI 315, 16-19 (orepnocı als Opt. ist un-
wahrscheinlich nach Blaß und Dittenberger zur Stelle); vgl. auch &geAov el &duva-
neda neracdaı Mitteis-Wilcken, Pap.-Chrestom. 1 Nr. 481,10 (TIP). Ebenfalls schon
seit dem 2. Jahrh. v. Chr. steht aber öpeXov (@peXov) als Partikel mit 3. Personen des
Prät. (vereinzelt Opt., Konj., Fut.) bei den LXX (auch mit Opt.), im NT. (Prät. und Fut.),
bei apostolischen Vätern (Prät. und Konj.), z. B. öpeXov (Var. &-) &ßaoıreboxre 1 Kor. 4, 8;
so auch geläufig bei Epiktet, z. B. öpeAöv (cod. S) rıg ner& rabrng &xoıundm II 18, 15 und
vereinzelt in gepflegteres Griechisch aufsteigend (oft in später Epik, z.B. &g 0° öpeXov...
Bade Qu. Sm.1, 729). Vgl. die Nachweise (auch Lit.) bei Wackernagel, Unt. 199 f.;
Blaß-Debrunner’ $ 359, 1. Wackernagel a.a.O. 200 sieht in öpeXov nicht augment-
loses &gpeXov, das in Prosa unerhört wäre, sondern das Neutr. des Ptz.s, wie &&6v für
Ekeorı, 2&0v elvaı für 2delvaı in der Spätzeit beliebt gewesen seien.

ß-8) Ipf. oder Ind. Aor. mit Modalpartikel als Ausdruck der Potentia-
lität der Vergangenheit und weiter der Irrealität und der Iteration
der Vergangenheit.
ß) Ipf. oder Ind. Aor. mit Modalpartikel als Potential der Vergan-
genheit. Der Potential gilt bei Homer sowohl für die Gegenwart (oder
Zukunft) als (und zwar stets mit Modalpartikel) für die Vergangenheit (vgl.
0.9.328, 4); das Attische kennt diesen Gebrauch nur noch für die Gegenwart
5.Modi des Verbum fin. g) Modale Indikative. ß)Pot. derVerg. 347
und nur in Formeln (oöx &v yvolns u.ä.). Schon bei Homer kann jedoch an
die Stelle des Potentials zur deutlichen Bezeichnung der Vergangenheit das
Ipf. oder der Ind. Aor. treten, was später Regel wird. Die Potentialität liegt
dann nur noch in der Modalpartikel; diese, ursprünglich bloß ein näher
charakterisierender Zusatz, ist damit zum tragenden Element des Syntag-
mas geworden. Zwischen dem Potential der Vergangenheit und den formell
gleichen Anwendungen für die Irrealität und die Iteration (s. unter y und 8)
lassen sich scharfe Grenzen nicht ziehen; die Unterschiede lassen sich teil-
weise auch nur gezwungen in den gewöhnlichen Übersetzungssprachen wie-
dergeben.
1. Häufiger steht so der Ind. Aor. mit Modalpartikel: dewöv 3° ZBpuye Yarrdc
Eni orhdeooı Avanrog dpvuntvou' Und ev Taraolppovk rep Soc eldev ‚mochte ergreifen‘
A 421, zaya 8° &v nal xüdog ’Ayaıöv Erero ‚leicht mochte es sein‘ N 676, &v9a x’ &urvos
avnp Sorobs Einparo uiodobs (‚da mochte erwerben‘) x 84, # ydp uıv Labv ye xıyhosat,
N nev "Optorng vreivev Öropdduevos (‚oder möglicherweise hat ihn O. getötet‘) 8 5461.
(von vielen Herausgebern in # x«i geändert), x«troı nödev uAdos y’ Av ebxietorepov xur-
£oyov 7) 7X. Soph. Ant. 502, rods Ent’ &ri Onßas‘ 5 (dieses Drama) Yexoduevos räc dv
Tıg avnp npadodn Scuog elvaı (‚mochte wohl begehren‘) Aristoph. ran. 1022, Zixerol 8° 2E
"Iroitas... dıeßnoav &s Dixedlav... Ent oyediöv..., ray äv 88 (scil. dıueßnoav) vol MAoms
rwG Eonieboxvreg ‚vielleicht mochten sie übersetzen‘ Thuk. VI 2, 4, &reppwo9n 8° &v rıc
xüreivo Lömv ‚es mochte einer Mut fassen‘ Xen. hell. III 4, 18, Zoyov, olov 008° edEavr6
rot’ &v ‚das sie nicht einmal wünschen mochten‘ Xen. hell. IV 4, 12 (Relativsatz), 2v
rabın Ty Mıxia..., Ev F Av uadıora Errıoteboare ‚glauben mochtet‘ Plat. apol.18c, ot
Errolncav MeV o0ÖEV Av xaxdv, un radelv 8° EpuAakavr” üv laws, robtoug ri. Dem. 9, 13,
Ey& SE PO TOAMV EV Av YpNudT@v Eriunodunv TnAıxodrov SbvaodaL TNV PLAoCOYlav...
lowg ydp oUx Av Mueis mielorov dreteipdmuev... Bowolunv &v rraboaodaı DALAPODVTAG
Isocr.13,.11.
2. Seltener steht das Ipf. mit Modalpartikel: rör’ äv od tor dnooxeodaL PlAov ev
‚mochte es nicht angenehm sein‘ ı 211, ob yap xev Suvdueoda... anncacdaı Aldov 30%,
rpög roiov Av (edd. ad oder oöv) rövd’ abrög Obducoedg Zrieı; ‚mag er sich wohl die Mühe
genommen haben, herzufahren?‘ Soph. Ph. 572, oöre y&p adroü xpareiv iowg Av Eölvaro
odre... ı npöpacıg Av elxörwg Eylyvero Antiph. 5, 26, dorep äv... &ylyvero 6, 11, öde Tv
xal tag yeipas obx Av wadepwv ‚sie mochten die Hände nicht sehen‘ Xen. hell. I 7, 7.
3. Ipf. und Ind. Aor. mit Modalpartikel stehen so auch formelhaft (lat. putares,
videres) z.B. 068° &v Erı ppddumv rep dvnp Zapıımööva dtov Eyvo, Errel Beiteocr xal aluarı...
eDuro II 638 f., Jadua 8° Fv alovng öpäv" minyfs arünov yap räg Tg Hader’ Av oapüs
(‚konnte vernehmen‘) Eur. IA 1582, &Atyoug äv eldes Xen. hell.VI 4, 16, obx &v note
Syunv 2yb ood dxodoaı, bs x. comm.III 4, 7, & unre npondeı umdels unT’ dv andn TALe-
gov fndävar Dem.18, 225; Ipf.: tig &v nor’ Gero; Soph. Ai. 430, d obx dv @ovro Thuk.
VII 55, 2, eö9bc d& o0v Tobroıg elormmönoavres eig röv Adv Yärrov H GG Tıg Av @ero (‚als
einer wohl der Meinung war‘) werespoug &Eerönıcav rag Audbag Ken. an.I 5,8.
4. Für Bovrolunv &v (0. 8.330, 9) kann in klassischer Zeit &ßouAöunv &v u. ä. eintreten
(‚ich wollte etwa, wünschte, hätte gewünscht‘, lat. vellem; zu unterscheiden von bloßem
2BovAöunv u. 8. 354, 3), z. B. &A% 49eAov nv dv oe neuodnvar Aöyoız Soph. Ph. 1278, EBov-
Aöumv Av obrag Eyeıv‘ vöv de ndvra tavavrla ebd0G E& Kpyic TpATrav rpoonveydmv To "Anör-
Aovı Xen. Cyr. VII 2,16, &y& 8° 2BovAöpmv Av abrobg KANdN Acyeıv... . vüv dExTA. Lys. 12, 22.
y) Auch für den Potential im Übergang zu einem Ausdruck der Ir-
realität (o. S. 328, 4) traten das Ipf. oder der Ind. Aor. mit Modalpartikel
ein; z. B. statt &nöroıro &v (xev) konnte schon bei Homer ATWAETO AV ‚er
kam etwa um‘ = ‚er wäre umgekommen (kam aber nicht um)‘ stehen.
Auch diese neue Ausdrucksform hatte nicht ausschließlich irreale Bedeu-
tung, da sie nach wie vor auch Potential der Vergangenheit, in klassischer
348 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

Zeit auch Iterativ der Vergangenheit sein konnte (s. ß und 8); Auffassung
oder. Übersetzung können schwanken (die im folgenden gegebenen Beispiele
können öfters auch potential genommen werden und umgekehrt unter ß
angeführte irreal; vgl. bes. auch &ßovAöunv &v u.ä. 0. S. 347, 4). Ursprüng-
lich war weder in der alten potentialen noch in der neuen präteritalen Form
des Irreals ein Tempusunterschied ausgedrückt; Pot. Präs. und Aor. auf
der einen, Ipf. und Ind. Aor. auf der andern Seite waren nur dem Aspekt
nach verschieden (vgl. 0. S. 345, «), zeitlich indifferent (für die Übersetzung
kann also im älteren Griechischen der Aor. auf die Gegenwart, das Ipf. auf
die Vergangenheit gehen). Aber sekundär stellte sich, zunächst im Neben-
satz, besonders in der Bedingungsperiode, eine neue Wertung ein: der Ind.
Aor. gilt in klassischer Zeit mehr und mehr nur für die vergangene, das
Ipf. nur für die gegenwärtige Irrealität (ähnlich wie bei &denoev gegenüber
23eı u. ä. 0.5.308,4 oder bei den Bezeichnungen des irrealen Wunsches
0. 8.345, a).
1. Vergangene Irrealität, Aor.: ’Id«xtog 8° drröpouse.... ob ErAn... ' obdE yap obdE
xev abrdg Unexpuye nTpa ueraıvav, KA "Hoaıorog Zpuro E 20 ff. (aaa ”H. E. statt ei un
xTA.), nal vo x” Erı nikovas Auxlov ardve Siog "Odvooeig, el un &p’ 6E0 vönoe EYaG Kopu-
Yalorog "Extap E 679, xal xe ot ”Apyei vaooa rörıv (für den Fall glücklicher Rückkehr
ließ ich etwa für Odysseus in A. eine Stadt erbauen)... xai xe au’ EvIad’ Eövreg Euuo-
yöue9” (‚hätten uns getroffen‘ oder ‚würden uns treffen‘): obdE xev nu£xs No dLexpıvev
(‚hätte uns getrennt‘ oder ‚würde uns trennen‘)... rplv y’ öre $n Yavaroıo u£Aav vEpog
du perarupev. KIAK TA uEv nov uERev dyaocsodaı Yedg abrög 8174-81, röv uev Ey BobAcvox
.. . odr&wevat... (Odysseus den Polyphem) Erepog d£ ne Yuuög Epuxev. adToU Yap ne xal
Auges AnwAöued” almlv ÖREdpoV° 00 y&p xev Suvduecde (‚wir hätten nicht gekonnt‘) Yup&av
... . draoaodaı AlYdov ı 299-305; die Vergangenheit reicht in die Gegenwart hinein: &A&
nA Tpies derdnuoves' I TE xev On Adıvov Eoco (Aor. oder Ppf.?) xırava ‚sonst hattest
du wohl schon an, hättest du schon lange und noch jetzt an‘ T56 f.; Ipf.: xal rar’ &v
00x Ermpaxooov, ei un yoL TIxpäs nur T Kpdks Np&ro nal raum yävaı (‚ich hätte es nicht ge-
tan, wenn er nicht Flüche ausgestoßen hätte, und ich würde es überhaupt nicht tun,
wenn jemand nicht Flüche ausstieße‘) Soph. OC 951 f., xalroı oöror, ei hoav &vöpes Kyadot,
@G od NG, 00x Av nore Taura Erxoxov ‚wenn sie... gewesen wären, wäre es ihnen nicht
(jeweilen) so ergangen‘ Plat. Gorg. 516e, ei y&p Önels &uax robs utv "EAAnvas eis röisuov
rapexadette (aufbieten wolltet, wie der Gegner behauptet), «brol d£ rpög Didırrov rrepl
ns elphvng npeoßeız Ertunere, Ebpußsrou npäyux, ob rölewg Epyov obdE Xpnorav dvdparav
dLenparreode. AA 00x Eorı rare, obx Zorıv' ri yap BovAöuevor nerentuneod” Av abrodg dv
roorw To xaıpa; Dem.18, 24.
2. Für die gegenwärtige Irrealität steht im Attischen gewöhnlich das Ipf.: &%
eindonı nv MUS" 00 Yap Av xdpa moAvorephs 58 elprre ‚brächte er keine gute Botschaft,
so käme er nicht bekränzten Hauptes‘ Soph. OR 82,’ 06x doparts Erı Edbxeı elvar...
&vEvrag xıvduvedeiv' nal yap Av al drootdoeg mpg Önäg &ylyvovro ‚denn es vollzöge sich
Abfall zu euch‘ Thuk. I 75, 4, ei u&v Arıorausda oapög, drı AEsı mAoia Keiploopog Aymv
Inavd, obdev &v Eder, bv HEAW Akyeıv' vüv 8° Zrrel Tobto KönAov, doxei nor xrA. Xen. an. V
1, 10. Aber es steht für die Gegenwart auch noch der Aor., und nicht nur der ohne wei-
teres verständliche Aor. der unmittelbaren Vergangenheit: ei un narhp F0o9°, einov &v
0° oöx eb ppoveiv ‚sprach ich wohl eben aus, würde ich sagen‘ Soph. Ant. 755 (vgl. elrov
&y Plat. Euthyphr. 12d),sondern auch andere Aoriste: ei d& toöro r&vreg Zroroöu.ev (‚täten‘),
aravres Av AmaAöuede Ken. an. V 8, 13 (vgl. od yip &v drnürero Plat. Phaed. 106a), ti
&v nor &rexplivo Plat. Theag. 123b.! Dem Ipf. entspricht im Bereich des perfektischen
Aspekts das Ppf.: ei d£ ye undelg &ANog 1) Zeöfıg £ypagpe (‚Maler wäre‘ oder ‚sich mit Malen
beschäftigt hätte‘), xadög &v ooı drrex&xpiro ‚so wäre deine Antwortrichtig‘ Plat. Gorg.453.d.

1 Vgl. Mutzbauer, Temp.1, 28-30.


5.Modi des Verbum finitum. g) Modale Indikative. y) Irreal 349
Zusatz 1 (zu«-y, 0. S.345ff.). Der neue Ausdruck der Irrealität drang
auch in die in der Ausbildung begriffene Bedingungsperiode ein. In dieser
konnte anfänglich z. B.im bedingenden (Neben-)Satz Kupitiv der Vergangen-
heit oder Potential der Vergangenheit (ohne Modalpartikel) stehen, im be-
dingten (Haupt-) Satz Potential der Vergangenheit mit Modalpartikel. Als
nun im Hauptsatz der Potential durch Ipf. oder Ind. Aor. mit Modalpar-
tikel ersetzt wurde, trat auch im Nebensatz statt des Kupitivs oder bloßen
Potentials eine bloße Präteritalform ein. Die kupitive Auffassung dieser
Präteritalform im Nebensatz konnte an ei noch einen Halt finden, kupitive
oder potentiale Auffassung an der Satzsituation. Aber im Nebensatz fand
wohl nur ein äußerlicher Ersatz statt, durch den hier zwei anfangs getrennte
Auffassungen zusammenflossen. Für die parataktische Vorstufe sind näm-
lich beide Auffassungen anzunehmen, kupitive z. B. in ei y&p Ey& nudöunv
Tabryv 680v Öpuatvovra’ To Xe ua N xev &ueıve ar. 8 732, potentiale in xat
vor’... xrave dtos ’Odvooevg, ei u &p’ 5E0 vonoe..."Extop E 679 (nämlich
obx &v vonostev "E.). Dabei ist noch zu beachten, daß das Präteritum des
bedingenden Satzes nicht eindeutig irreal ist, sondern ebenso real sein kann,
und daß auch bloßes Präteritum (ohne Modalpartikel) im Hauptsatz im
Zusammenhang irreal empfunden sein kann (vgl. u. S. 352, Z). Vgl. auch
die Behandlung der Bedingungsperiode (u. CIV5cx).
Zusatz 2 (zu « und y). Man kann sich fragen, ob für eiYe elyov, eiyov &v
u.ä. die Annahme einer optativischen Grundlage nötig ist und nicht viel-
mehr neben dem optativischen Ausdruck von Anfang an der indikativische
einherging; z. B. ei}e 2d0varo war dann ursprünglich ,o daß er doch konnte‘,
el Zd0varo, Zroteı &v ‚wenn er damals konnte, traf er wohl Anstalten‘ (er
konnte aber nicht). Ähnlich wird die Irrealität ausgedrückt z. B. im Unga-
rischen (Simonyi, Die ung. Sprache 427), auch im Deutschen mundartlich
und gelegentlich literarisch (mit diesem zweiten Pfeil durchschoß ich — Euch,
wenn ich mein liebes Kind getroffen hätte Schiller, Tell III 3. Doch gibt es für
den Ersatz von Modi in engerem Sinne durch Indikative Prät. griechische
Parallelen; in Befürchtungssätzen kann modaler Ind. für Konjunktiv stehen
(u. S. 353) und in hellenistischer Zeit tritt in verallgemeinernden Relativ-
sätzen nach regierendem Prät. der Ind. Prät. an Stelle des Konj. oder opt.
obl., z. B. klass. und hellenist. A&yeı dr &v BobAnraı (BovAn9N), aber Klass.
eye drı Bobrorro (BouAndeln), hellenist. Zieyev örı &v Eßovdero (EBovAndn);
dabei ist &v EßoVAero (£ßovAn9n) nicht irreal, sondern iterativ (vgl. zur gan-
zen Ausdrucksweise Debrunner, Gl. 11, 1-28, bes. 15,und Blaß-Debrun-
ner? $ 367; sie ist unabhängig vom klassischen Hauptsatziterativ mit &v
[s?u. S.350, 8).
Zusatz 3 (zu «-y). Ind. Prät. zum Ausdruck des irrealen Wunsches, der
Potentialität der Vergangenheit und der Irrealität sind noch neugriechisch;
doch stehen, äußerlich genommen, im Neugriechischen an Stelle der Wunsch-
partikeln eide usw. &s (aus &pes ‚laß‘), nandpı (oder &urores aus &v Tote
‚wenn etwa‘) v& (aus iva), an der Stelle der Modalpartikel &v für die Poten-
tialität der Vergangenheit v& (oder 9«), für die Irrealität (im Hauptsatz der
irrealen Bedingungsperiode) 9& o.ä. (eig. Yereı iva ‚er will, daß‘). Vgl. 2. B.
ds elyane (agr. eide eiyonev), naxapı va Muouv rAoboıos ‚wäre ich doch reich!‘
350 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

oder +i v& xdvav (Ipf.) ‚was hätten sie tun sollen‘, v& yeAaornxa ‚sollte ich
mich getäuscht haben ?‘, v& unv Ap9e ‚er ist doch wohl nicht gekommen‘, 9%
76 &xuve ‚er wird es wohl getan haben‘ oder &v rö NEeupa, de Ya TO Hwroüo«
‚wenn ich es wüßte (gewußt hätte), würde ich nicht fragen (gefragt haben)\‘.
Der neugriechische Kondizional 9& £ypaxpax (eig. ‚ich will, daß ich schrieb‘)
steht neben dem Fut. 9& yp&ow (yp&ıo) eig. ‚ich will, daß ich schreibe‘
(1, 789, Zusatz) wie frz. jJ’ecrirais (aus ego scribere habebam) neben J’ecrirai
(aus ego scribere habeo) und ai. adäsyam ‚ich würde geben‘ (auch in bedin-
genden Sätzen; älter Vergangenheitsfutur) neben däsyami ‚ich werde geben‘.
Vgl. Thumb, Handb. ngr. V.2 121f. 185,4; T{ap&avos, No 183. 1851.
201. 239. 241. 242. Daneben stehen mittel- und neugriech. NY%eAa ypapeı
(yo&uer), mittelgriech. eiyov une Avedeiv ‚sie hätten mich getötet‘ u.ä., und
mittelgr. v& eides ‚du hättest gesehen‘ u.ä.; vgl. Jannaris, HistGrGr. App.
1V2521618 (58953098 1.097).
5) Im Zusammenhang können bei Herodot und im Attischen Ipf. oder
Ind. Aor. mit Modalpartikel Ausdruck der Iteration der Vergangen-
heit werden. Sie stehen dann an Stelle des Potentials der Vergangenheit
mit Modalpartikel. Dieser ist freilich so nicht überliefert; aber der bloße
Potential kann in Nebensätzen iterative Bedeutung annehmen (vgl. 0.S.335,
5), und oft steht ein solcher Nebensatz dabei. Hypercharakterisierend tritt
bei Herodot die Modalpartikel auch zu einem Iterativ auf -oxov. Im ein-
zelnen läßt sich zwischen Potential der Vergangenheit (o. S. 346, ß) und
Iterativ mit &v nicht immer eine scharfe Grenze ziehen. In einem Nebensatz
nur od roürov einov, AAA& Oepolrng rıs Av, ög obx Av eider” eis Ana eimelv,
örov undels Eon (‚der sich in der Regel herausnahm, nicht nur einmal zu
reden‘) Soph. Ph. 442 ff., wo o0x &v eitero ‚erklärender‘, d. h. hauptsatzähn-
licher Nebensatz ist. Über nur scheinbar ähnliche Beispiele vgl. Debrun -
ner, Gl. 11, 5-10.
1. Ipf.: mpög de Toß9’, 5 or Bador veupoonaöng Krpaxros, nurös Av radas elduöunv...
rpög roür’ Av’ el’ &der..., raür’ Av Ebkprrwv TaAaz Eunyavaumv' elta rüp Av ob rapfiv ‚ich
wälzte mich etwa hin... eswar etwakein Feuerda‘ (d.h. ,eskam vor, daß keines da war‘)
Soph. Ph. 289-95, elpre 8° &Mor’ a rör’ &v elAuöuevog ‚er mochte sich schleppen‘ 701,
Iokaste: nöYev 8° Eßöoxou rpiv yaoıg ebpeiv Blov; Polyneikes: ror& uiv En’ Auxp elyov,
eit’ oöx elyov &v ‚dann hatte ich wieder nicht‘ Eur. Ph. 400 f., einep &v (&v Konjektur)
tpopn dönorg maprv Eur. fr. 406, 3 N.?, xel nev ol Aaxwvıxol ÖnepßdAoıvro uixpöv, Eeyov
&v radı ‚mochten sie sagen‘ Aristoph. pax 212 f. u. ö., 6001 d& tod dnuou Eoxov Eriyanor,
obroı d£ eldcog u&v obdEVvEdcovro XpoTod, old’ Avxpnuard rexalalaxlovasrapdevoug &Adußavov.
&G yap dm dreeidor 6 xäpus TWAEDvV TAG eberdeordrag TÜV rapdEvov, dviomm Av Thv duop-
peotarnv Hdt.I 196, 6 de öxwg amernuvönevog EAdoL Es KAAnv olelnv, dnmmAubver’ Av xal dred
radrng... Kmeiauvöuevog 8° Av He En’ Erepmv III 51, rorddaxıg Epn uev &v Tıvog &päv Xen.
comm. IV 1, 2, avaaaußavav o0v Ta roımara dinparav Av adroug, rl A&yorev Plat. apol. 22b.
2. Ind. Aor. (vgl. o. 8.278, 5; 283, 7): nn mot’ eldov &vdp’ Eya yAdocy Ipaalv...&
PYEyw’ dv 00x &v nlpes, via’ Ev xax xeıuövog eixer(o) ‚einen Frechling, dem der Sturm die
Sprache verschlagen mochte‘ Soph. Ai. 1142-45, Ersı8N ... $nuar’ dv Böen Index’ elnev
.... 0xpeg 8° Av elnev obde &v Aristoph. ran. 924. 927 (ebenso einev &v Xen. Cyr. VII A,
10. 11. 14), ör’ elxov obdev, 6 nev äv... Eduoev... 6 8° Av ExadAuepeitö rız Aristoph. Pl.
1179-81, el wEv Tıveg LöoLEv Im Tobg aper£poug Enınparodvras, dveddponadv re &v ‚mochten
sie Mut fassen‘ Thuk. VII 71, 3, el rıg aur® doxoln.... BAuxebewv, Zrraıoev &v ‚konnte er
zuschlagen, schlug er wohl einmal zu‘ Xen. an. II 3, 11, 6 u&v yp&pwv vor Av Emp£oßeuoev,
6 de npeoßebwv oux Ay Eypatev Dem. 18, 219.
9.Modi des Vb. fin. g) Mod.Indik. 8) Iterativ. <) Fut. Ind. mit xev (&v) 351
3. &v neben „uov:! Öxos de kuv (Amasis als Privatmann) ZrıXlroı ivovr& re xal ebr-
Yeovra Ta Enırnden, „ienreoxe Av repuiov Hdt. II 174, 7 32 yuvn tod ’Ivrappeveog poLraoa
ent Tas Yupas Tod Baoıkeos wAntsoxe Av xal Ödupeoxero ‚pllegte etwa zu weinen und zu
jammern‘. rowwÖox SE aiet Taurö «TA. TII 119, öxws ray mpoßsrav... xaradtmorev (die
Skythen), aöroi &v üme&nAauvov Es Nov gäpov' oi 8& Av Tlkpoxı EreAdbvrss Adßsonov rk
rpößara nal Aaßövreg Ehpovro Av to renomuevo IV 130.
4.In der Koine finden sich in Nebensätzen bei übergeordnetem Nebentempus
iterative Präterita mit &v. Sie sind also gleichbedeutend mit dem iterativen Optativ
der klassischen Sprache und ersetzen ihn (vgl. zum Rückgang des opt. iterativus in
der Koine 0. S.338, zur Entstehung des Nebensatziterativs o. $. 349, Zusatz DEZE
drav nev oroL... Ev Tepiomaonoig hoxv, &ylvero Tb dEov abrois‘... drav dl... Erpdremoav
rpög Tb Piarteıv abroÜc, obr’ adrol dı’ abrav Avropdaiueiv Zöbvavro Polyb. IV 32, 5f.,
nvixa 8° Av eloenopebero Mwuong eis tnv ounvnv...., elornxeı 6 Ands LXX Ex. 33, 8, önov
Ev eloenopebero eig nöreıg..., Ev als Kyopais Erideoav tols doßevodvrac... nal 6ooı dv
nbavro (v.1.nrrovro) abrod, Zoalovro NT Mc. 6, 56, rıveg 88 Boravar, drav 6 NALOG Ertt-
xexabxer, Enpal &y&vovro Hermas Sim. IX 1,6. Später werden auch in nichtiterativem Sinn
örav und &xv mit den Präterita verbunden; z. B. örav AvoLfev rhv oppayida nv EBd6-
unv, Eyevero oıyn ev ro obpav® NT Apoc. 8,1; vgl. Debrunner, Gl. 11, 23 ff. und Blaß-
Debrunner? $ 382, 4 mit Anhang und neugr. &v ‚si‘, od&v (aus &g äv) ‚cum‘, övrag (aus
öray) mit allen Indikativen.
e) Von andern Indikativen mit Modalpartikel ist prospektiver Ind.
Fut. mit xev (&v), vorwiegend in Hauptsätzen, für einige Homerstellen ge-
sichert, aber auch aus der attischen Prosa nicht restlos leicht entfernbar. Ohne
Begründung ist die Verbindung eines Ind. Präs. oder eines Imperativs mit &.
1. Sicher ist Ind. Fut. mit xe, wenn auch selten, bei Homer; in Hauptsätzen z.B.
6 de ev nexoAmosrau, övxevixouaı A139 (von Aristarch athetiert), Zuot $& xe (ye Herwerd.)
radra neinseraı (SONSt ueinoeı), öppx reitson A 523, nal xe rıs h0 epeeı A 176,? To SE xe
vurnoavrı plAn nexinen Axorrıg I’ 138, obdE nev... Eixe’ dnaddnasodov, & Xev uaprıımor
xepauvös © 404 f. (= 418 f.), eya de xe vor... Saco 3 267f. (dam Herwerd.), &vöpav
8 N xev Tig moı Eploosrau? Me xal on Krhuacıv 8 80 f.;im Nebensatz z. B. al xev... re-
guöncerau od EdeAnoeı (Var. -n) O 213-15, öre xev ovußAnoenı (-nexı Cobet) Y 335, rox-
relhag Yupampoüc, ol x’ Euov alua iövres... XElsovr” Ev rpodVpoucıv X 70f.* Dagegen
lassen sich an viel zahlreicheren Homerstellen die (spätern) Futurformen als kurz-
vokalische Konj. Aor. mit xev (selten &v) fassen (vgl. den prospektiven Konj. mit
Modalpartikel o. S. 311, 3):5 2Eeino xal navra Sukonar‘ obdE HE Tig HoL HOYoV Arıunoei
(Var. -n, -aı, Bentl. -nosı’, Nauck -&ooeı’) I 61, ei 8° &ye, robs Av Eyav Erriödonau (eylo Ye
£röd. Herwerd.) I 167 (vgl. Zrıayaro IG? II/III 1933, 1 [330/20%]), ei de, ob Ev weu
&xoucov, Era dE xE ror naradtim I 262 (= y 80 & 99), Evda ne on BowvAN dnAnoerau = 102,
"Hoauorog d£ x’ (nur d& Herwerd.)... reb&eı (Var. vebxer) 3 239 f., &AR ei ev Cwovor.. .,
NT’ äv... drofuoöued” X 4If., abrov 8° äv... Epbouctv (Var. &pboouowv, Herwerd. Zpiw-
oıw) X 66f. (vgl. 1, 780, ß), &vrmv 8° oBx Av Eywye Aococouaı G 221, robg de x’ Eneıta Ilad-
Ads ’A. Yerkeı (Var. -n, -oı) m 297 f., allb& ne... droteloera p 540, obdE ne Tıg... KAULel
(Var. -oı) 7 558, oi d& x& or... meudboucıw hymn. Ven. 140; so auch in Relativsätzen:
&Not, ol x£ we rıunooucı (Var. -woı) A 174 f. (ähnl. I 155. 297. e 36), Xpvood..., dv xe
ı Für Zy9& xev... Öpalveoxev ß 104 hat und Cauer, Il. praef. p. XXXVI, über-
bessere Überlieferung E. xai. zeugt nicht; Konj. statt Fut. ist nur an
2 Für uadav SE ig Av Epel, ei rap WEAOG zwei von fünf Stellen möglich (für oo
Epyonaı bayıov dapov Evverov Pind. N. 7, 69 statt doc» 3 268 känn allerdings ei de
schreibt O.Schroeder mit Gilders- xe... 8ohcoucıv A 137 als schlechtere Les-
leeve rıg avepel. art für $owoıy sprechen; X 71 wäre statt
3 Für Fut. (und gegen kurzvokalischen xelovr” wenigstens x&ovr’ oder xewvr’ zu
Konj.) spricht das Med., das zu Zpt£w sonst ändern); ye statt xe hilft nur an einer der
nur ın 2ptleraı E 172 steht. verbleibenden Stellen.
4 Die systematische Beseitigung des Ind. 5 Gegen Henitze, KZ 42, 144 ff., der auch
Fut. mit Modalpartikel durch H. van Her- in solchen Fällen teilweise Fut. mit xev an-
werden, Revue de phil. 6 (1882), 22-27, nimmt, schon Brugmann? 582, Fußn. 2.
352 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum
xıc olası (Var. -n) B 229 (vgl. ol x& wıv &oloouoıv W 675, dg xev... &molosı mn 438 und
1, 788), tig xev dpbostan HdE oawoeı (-n Thiersch) K 44, Epyov, 6 xe Tpweocr neinaeı
(Var. -n, -oı) K 282, N xev... nornoerau x 432; in Kondizionalsätzen: el x’ Zrı 0° &ppat-
vovra xıynoouaı (xıyeloucı Ptolem.) B 258, ei d£ xe voornow xal &adıboun E 212, el’...
&Axhoovawv (Nauck -wcw) P 557 f., el d8& x’... napavnkouxı e 417; in indirekten Fragen:
ppdLeo vöv, öntog ne nörıv... oawoeıg (Var. -ng, -oıg) P 144, fh xev pe daudooerau D 226,
ppkooouau, H xev vor duwmoöued” nr 238, ppdonı, A xev vor ’Adnvn... dpxkosı (Var. -ot)
rt 260 f. Doch wurden die kurzvokalischen Konjunktive in steigendem Maße als Futura
verstanden und gaben vielleicht erst den Anlaß, auch die zuerst genannten unzweifel-
haften Futura mit der Modalpartikel zu verbinden.
2. Für das Attische wird Ind. Fut. mit &v von der philologischen Kritik gewöhnlich
abgelehnt, doch gibt wohl auch hier das Korrigieren nach der Regel keine Sicherheit,
daß nicht eine Besonderheit nivelliert wird. Nicht beweisend sind allerdings Stellen,
an denen spätere Verwechslung des Fut. auf -oere, -seoYe und des Optativs auf -oaıre
-saıche vorliegen kann (z. B. &v xoAdosode Xen. an. II 5, 13); anderswo läßt sich &v zu
einem Partizip ziehen (z.B. ört... pxdlws Av "Axapvaviav oxövres nal ig Zambvdou
xpxthooucıv Thuk. II 80, 1); man rechnet mit Verlesungen (so oby hxei, pdvaı, 008” Av
nE&eı deüpo Plat. civ. 615d, wo Madvig 008’ «d schreibt) oder mit Dittographien (z. B.
rpoduulas obdEv Av &Melbouev Xen. Cyr. IV 5, 49, 068° önworıoöv &v ooL Exiv elvaı reloe-
raı Plat. Phaed. 61c); an andern Stellen hilft man sich besser mit Anakoluth als mit
unmotiviertem Einschub von &v (z. B. roAU äv Erı uä&AAov 9 vöv dypelor Zoovraı Xen. Cyr.
VII 5, 21, oöto y&p äv uddıora neuvnoonuaı al einmeiv duvnoouaı, xal bueis nadnaeode
Aeschin. 2, 11).! Vgl. Kühner-Gerth 1, 209; noch strenger Stahl, Synt. gr. V. 287-90
(im Gegensatz zu Homer ebd. 251 f.). Vgl. ferner H. Richards, "Av with the future in
Attic. CIR 6 (1892), 336-42; H. N. Sanders, ”Avwith the future. AmJournofPhil. 37
(1916), 42-61; A. C. Moorhouse, AN with the future. ClQuart. 40 (1946), 4-10 (mit
Lit.). Vgl. zweifelhaftes &v beim Inf. und Ptz. Fut. Kühner-Gert.h 1, 241. 2421.
3. Weder bei Homer noch später sind Ind. Präs. (Perf.) und Imper. mit Modalpartikel
anzuerkennen. Teilweise ist vielleicht der vermeintliche Ind. in Wirklichkeit ein Konj.:
Epelouev..., alxevnog Bovreran A62 ff. (vgl.1,791, Fußn. 6), T® xal xe rıg ebyerun dvnp...
Areodaı 3 484 (eüxerau zu ebxto 1, 679 mit Fußn. 6? oder restatt xe Stahla.a.O. 252).
Anderswo liegt besondere Wortstellung vor (o0x old’ Ay ei relonımı Eur. Med. 940 für
oox old’ el neloaum. &v) oder Anakoluth (s. Fußn. 1), oder es ist eine besondere Er-
klärung nötig (£d8pao’ &v, ed toör’ tod” &v Soph. OR 1438 = E. &y, ed roür’ Todı, Edpaxo” &v;
öfters ist x&v erstarrt, z. B. &AA& yoı rr&peg xäv ouıxpöv eiretv Soph. El. 1482 f., eig. = xäv
ouıxpov A). Der Rest erklärt sich durch itazistische und andere Verderbnisse. Vgl. Küh-
ner-Gerth A, 210f.; Stahla.a.O. 252f.
C) Modale Indikative Präteriti ohne Wunsch- oder Modalpartikel.?
Auch Indikative Präteriti ohne Modalpartikel können gleichwertig er-
scheinen mit Modi im engeren Sinne sowie mit Präterita mit Modalpartikel.
Auch im letzteren Fall handelt es sich dabei nicht um ‚Weglassung von &v‘,
sondern um Verzicht auf genauen formellen Ausdruck einer durch die Satz-
situation gegebenen Auffassung oder um sog. Modusassimilation in Sätzen
des gleichen Vorstellungskreises (vgl. o. S. 332f.). Auch hier muß die Über-
setzung zu Formen greifen, die durch den Urtext nicht gegeben sind. Es
handelt sich um den Hauptsatz der irrealen Bedingung, um Nebensätze,
die von Sätzen irrealen Sinnes abhängen, um &ßovAöumv u.ä. und um Be-
fürchtungs- und Fragesätze mit un.
1 Dittographien und Anakoluthe finden ®Sonoch Kühner-Gerth 4, 215 f.; dort
sich tatsächlich bei Ind. Präs. mit &, z.B. auch die ältere Lit. Zur Koine s. Blaß-
tig &v abr@v oopög Eorı Plat.apol.44b und Debrunner? $ 360, 1 mit Anhang. Da-
£yo BE olrw vüv E&alpung Av... obx &xo gegen kommt der umgekehrte Fall tat-
leg. 712e. sächlich vor, Ellipse einer Verbalform ne-
* Abgesehen von Zdeı u.ä. 0. 8. 308,4. ben &v.
5. Modi des Verbum finitum. g)Modale Indik. £) Prät. ohne Partikel 353
h Der im bedingenden Satz der irrealen Bedingungsperiode regelrechte bloße
Ind. Prät. kann geschichtlich einen bloßen Optativ vertreten (o. 8. 347,y); im bedingten
Satz steht entsprechend Ind. Prät. mit Modalpartikel geschichtlich an Stelle eines
Optativs mit äv (ebd.). Es kann jedoch auch im Attischen, anscheinend in gleicher Be-
deutung, im bedingenden und im bedingten Satz bloßer Ind. Prät. stehen (dies gilt
auch für Vorstufen der Bedingungsperiode mit anderem Ausdruck der Bedingung). Dann
hat die Irrealität keinen formellen Ausdruck, sondern es ist statt des ‚irrealen‘ Falls
uer Bedingungsperiode äußerlich der ‚reale‘ gesetzt, der durch den inneren Gegensatz
zwischen Form und Inhalt die Irrealität noch deutlicher zum Ausdruck bringt als die
übliche Bezeichnungsweise.
Die Vorstufe erscheint im Ipf. (für deutschen Konj. des Plusquamperfekts): &%
oddE nev IN untpög 009° 6 vog puel roradra rrpdoosıv obre Spüo’ (— el Z8p&) EAdvdavev
(AnYev &v Meineke) Soph. El. 913 f.,1 oBdelg ÜßplLerwv AIEd eloopav rd adv xdpa dlenv
yap abiav EAdußaves Eur. Bakch. 1312 (nach Stahl, Synt. gr. V. 443 eine Art Ipf. de
conatu), IIxpıg 7’ Eynue mv Auös' Yhuas d& un, oıy@pevov td xödog elyev 2v döuoıs (elxev
&v 8. Elmsley) Eur. Tr. 399, &punusvav tav &v Zaum ’Admvalov rrieiv Er opäc abrobc,
Ev & oap£stara (vaptorar’ üy Dobree) ’Imviav... ebdbg elyov ol roA&uıoı Thuk. VIII 86, 4,
govedg o0v aur@v Eyıyvöunv &yo un einav & Hrouoa' Erı d& tpıaxooloug ’Admvalov draAAULoV
xTı. Andoc. 1, 58 ff., oöre y&p önwg Aroxreivarev elyov.... al rıual yip (y&p äv Schanz)
adrols xal iepdt Ta rapd av Avdpwrwav Npavilsto Plat. conv. 190c; im Aor.: raarau 8
AdeApNv nal npiv 2Eeowonuev’ AA Aocov Ttev Tod rerpwuevon Eur. Hel. 1658, rayb ye
(y’ &v Porson) Tinapyov 9) röv xivandov AnuoodEvnv ziaoe moiıtebeoha Aeschin. 1, 181.
Im Hauptsatz der entwickelten Bedingungsperiode steht das Ipf. für die Gegenwart:
el un ro Aaußeiv Av, obdE els novnpög Av Diphilos 94 (II 572 K.; Men. monost. 665 058’ äv
elc), ei TO axövrıov... . Erpwoev abröv, obdels nulv Abyog Önedelnero u povedoıv elvaı Antiph.
3 ß 4, el Ev 00V odrog ev Zv doreı, Mueig 8’ Ev Ileıpauei Auev, elyöv rıvaröyov aur@ al auvdnxau
Lys. 13, 90, ei tı Zuod Exndov, obdevög (Var. obdevög Av) ouTw LE Arootepelv EpuAdtrou SG
“Erwuartos Xen. Cyr. V 5, 34, einep &uol Er&ieı Vebdng, 00x odrwg Ereler... el &öldou, Ertl
zobrw Av £dtdou Xen. an. VII 6, 16, Hoyvvöurv nevror (nevr’ &v Schaefer), ei Und roAswlou
ve dvrog Eönrnarnenv Xen. an. VII 6, 21.
2. Ähnlich wie im Nebensatz der irrealen Bedingung kann präteritaler Indikativ ohne
Modalpartikelin Nebensätzen stehen, die von Sätzenirrealen Sinnes abhängig
sind. Die Irrealität liegt also nur im Zusammenhang (oder in der Übersetzung), wenn
nicht (so in Finalsätzen) der Nebensatz an sich anderen Modus verlangt.
Erstens kann im regierenden Satz Ind. Prät. mit xe (&v) stehen (bei ei bloßer Ind.
Prät.); der abhängige Satz ist ein Relativ- oder Temporalsatz oder ein Finalsatz;
vgl. für die erstgenannte Gruppe oBd£ xev Au£as &AAo duexpıvev.... rplv Y’ Öre dn Yavaroıo
uerav vepog dupendiudev 8 180, &vev ye tod xpalvovrog, borıs Av, XYovös 009” elAxov oUN”
&v Ayov Soph. OC 927, oBdels Av Av vor, ds... Zuod xareuapröpnoev Antiph. 5, 15, ei uev
yap he 6 omppwv, & re Hdcı al & un Höer... neyadworl Av Aulv MpEiınov NV E@Pppocıv
elvaı Plat. Charm. 171d, xal abrös Ndewg utv dv Kaddındel robrw Erı dLekeyöunv, Eos abra
nv od ’Auplovos dnedwna äcıv dvrl rücg rod Zndou Plat. Gorg. 506b. Finalsätze: o0x
av Eoyöunv rd un dronifon robuov &BAov dEnars, iv’ A TupAög Te nal nAbov umdev Soph.
OR 1387, &vrl iudvrwv opalpaz äv rrepiedoßnede, önwg al minyal ve xal al Tav mAnyav
ebrdßerar dteuckeravro eig tö duvardv ixavög Plat. leg. 830b.
Zweitens kann im regierenden Satz &peAov oder Zdeı u. ä. mit Inf. (0. S. 308,4) oder
ein Ausdruck des Wunsches, beide ohne Modalpartikel, stehen; die Nebensätze sind die
gleichen: &vöpdg Erreir” &pEMov duelvovog elvaı &uoırıc, ds Mon veueolvte xal aloycx OA
dvdoarwv (eig. ‚ich sollte sein... der wußte‘, wofür ‚ich hätte sein sollen... der ge-
wußt hätte‘) Z 350, &< u’ dped ... olyeodaı rpop&pouon nann dvEuoro DÜEAAL.. ., EvIa
ne xöu” drtbepoe (eig. ‚wo mich (dann) die Woge wegriß‘) 348, &Söv AuTOV T@V TTOALT@V
zooobroug npooraußaverv, Eng Hardlog LuEidonev ol Äpyovres, TÜV dpxouevav xparnosıy
Xen. hell. II 3, 42, £deı r& &vexupa röre Außeiv, &c und’, el 2Boßero, Edüvaro Ebarnaräv
an. VII 6, 23, taür& ye Ihnov mpoofxe mpooypadaı,.... iv" örp rore Topyov Enpaydn,

ı Die Konjekturen hier und im folgenden die zugrunde liegenden Beobachtungen.


sind nur eine Art Erklärung; wichtig sind
23, H. deal?
354 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

Tobrw t& &x av vönov Unnpye dinaıx Dem. 23, 48, Zypfiv un mpörepov rrepl Tüv ÖnoAoyou-
uEvov ovw.BßoVAebewv, rpiv repl TÜv dupLoßnroupevov nuäg Edtdakav Isocr. 4, 19, Finalsatz
nach Wunsch: ei ydp w’ bnd yiv... frev..., bg ante deög unre TG dvöpüv Toiad’ Ene-
ner (codd. &rıy-) Aesch. Prom.153-56, ei9’ elye pwvnv Zuppov’..., önag dlppovrıs
0d0a un uıvvooöunv xrı. Ch. 195 f., ei9” Av Zuauröv npooßAfrerv Evavriov sravd’, &G &d4-
xpuo’ olx n&oyousv war Eur. Hipp. 1078 f.; mit Frage statt Wunsch: +i 877’ Zuol Inv
aEodoc, AA ob Zv rayeı Eppup’ 2unurhv THod’ dd orbgyAou nerpac, önas nedor ocnyaon
ray rdvrwv rövov drmdAdynv; Aesch. Prom. 747, io Kıdaıpav..., ri u’ od Außmv Exrreivas
ebIbC, Sc Ederka unmore #rr.; Soph. OR 1391 ff. Mehr Beispiele bei Kühner-Gerth
1,257 1.259 (die dort für Kausalsätze angeführten beweisen nichts); 2, 388 f. Vgl. unter 3.
3. Att. 2ßouAdunv, nEtovv u. a., die anscheinend gleichwertig mit BovXotunv (&v), Zßou-
Aöumv &v (lat. vellem), &Erotnv dv, dEı& usw. stehen (vgl. 0. 8.330, 9), waren eigentlich ‚ich
wollte längst (und will noch jetzt)‘; vgl. das Fut. BouXhoouaı für BobAouaı0.8.294, 8.1 Soin
Hauptsätzen: &ßouAdunv nv rHv Sbvanııv Tod Asyeıv... E& loov yoL Xadeotavaı Tyj TE GUl-
Vop& al rois naxoig Tolg yeyevnuevors‘ vöv d& «ta. Antiph. 5, 1, Ey@ rotvuy n&louv inava
elvaı r& narmyopnusva Lys. 12, 37, Sunv uev ob dv nor’ eis Tobro Tölung Dilova dpınca-
gar... Ereudn de rr. 31, 1, EßovAöunv pev odv xal nv BovAnv ... 6pdösg dtoixelodau
Aeschin. 3, 2. Im Nebensatz stehen jedoch solche Imperfekta nach dem vorigen
Abschnitt 2: ei uev öv ’Opp&wg elyov, & trdrtep, Aöyov,... xnAeiv TE Toig Adyoroıv oÜG
EBouAdunv, Evraxd9” &v 7AYov Eur. IA 1213, oüre y&p Boög Av Exwv owux, dvdpwrou de yyvoumv,
Edlvar’ Av nparreıv & Eßovdeto oöre xıA. Xen. comm.I 4, 14. Anders EßovAöunv &v; S. 0.
S. 347, 4.
4.In Befürchtungssätzen steht bei un der Ind. Aor., häufiger Perf., wenn aus-
drücklich gesagt werden soll, daß die Befürchtung (die zur Abwehr durch un veranlaßt)
sich auf eine schon vorliegende Tatsache, nicht auf ein künftiges Ereignis bezieht (im
letzteren Falle kann der Ind. Fut. die sichere Erwartung des Eintritts desselben bezeich-
nen). Vgl. für den ersten Fall: detdw, un $9 ravra Yex vnueprex elnev ‚ich fürchte, daß
alles wahr ist, was sie gesagt hat‘ e 300 (un - einn würde auf Künftiges bezogen), 82-
dort un x Yeod nAnyn rıs Naeı (besser überliefert Axoı; vgl. o. S. 323) Soph. Ai. 278,
goßovn.ede, un Auporspwv Kua Yraprnxauev Thuk. III 53, 2, poßeto$e, un SuoxoAorepöv rı
yöv Sıaxeıuaı Plat. Phaed. 84e, dedorxa un Aedndauev Dem. 19, 96; für den Ind. Fut. vgl.
dedoına, un KAAov Tivög MAAOY N Tod Ayadod uedeiw Xen. Cyr.1l 3, 6. Vgl. Kühner-
Gerth 2, 392%.
5. Das gleiche un wie unter 4 steht mit Indikativen beliebiger Tempussysteme in der
direkten und indirekten Frage als Abwehr einer bejahenden Antwort. Vgl. A un rob
TIVA ÖVOLEVEDV PACH’? Eunevaı avöpov L 200, KA Kye IN Ta ypnuar’ dpıdunoo xal lLwuaı,
un Ti nor olyovraı (häufiger olxwvraı) xolAng Ent vnög &yovres v 216,° un Ti ooL dor rap-
Beiv Aesch. Prom. 959, un roüTo od xadas WuoAoynoauev Plat. Men. 89c; indirekt:
eloöneod«, un rı Kal KATKoXETov xpugf Kadlrrei xapdla Yupouuewn Soph. Ant. 1254, öbe...,
un xardavov se abyyovog AEAnd” öde Eur. Or. 209, oxonelte, un Söxmaorv elyer’ Ex IJcnv
Eur. Hel. 119, Entoxss, @g &v mpou&epeuvnow orißov, un Tıg noAıt@v &v Tplßw pavrdlerau
xanol uEv EAN Paxdiog ag dolAw Wöyog Eur. Ph. 92f. (tritt der durch den Ind. bezeich-
nete Fall ein, ist der durch den Konj. ausgedrückte zu erwarten), öpäre, un odx« &uol
HaroTa TÜV TOALT@V mpoomxeı Aböyov Solvaı TWV yEyeynuevov, KAAK TTOAADig Erkporg äAAOV
Andoc. 1, 103, öpx, un noMav Exdoro Ausv xeıpav denosı nal spdduav Xen. Cyr. IV
1,18, öpöpev, un Nuxiog olerat rı Atyeıv Plat. Lach. 196c, öpa un raifov Zieye Plat. Theaet.
445b. Mehr bei Kühner-Gerth 2, 395, 6b. 524.

1 Nach Brugmann? 590 gehören die &ßov- ? odote ist Ind. Aor. (Debrunner, Gl.
Aöumv usw., für die ‚man den Ind. Präs. er- 25, 75).
warten könnte‘, vielmehr zu den irrealen ® Vgl. R. Vierke, De un particulae cum
Wunschsätzen (0.S.347,«),indem ‚die Form, indicativo coniunctae usu antiquiore. P.A
in die sich sonst der Wunsch selbst zu klei- usque ad Aeschylum pertinens (Leipzig
den pflegte, hier auf das Verbum des Wün- 1876) 8.16f.; F.C.Babbitt, The use of
schens übertragen‘sei. Keinesfallsist dieses un in questions. Harvard Stud. in ClPhil.
eßovAöumv durch Weglassung von &v aus 12 (1901) 307-17; J.E.Harry, Indicative
EBovAöunv &v statt Bovrolunv &v (0.8. 330, 9) questions with un and &pa un. Studies Gil-
entstanden. dersleeve 427-34.
5.Modi des Vb. fin. g)Z)Mod.Prät. ohne Partikel - 6/7. Vb. inf. 3 ouor
6. UND 7. VERBUM INFINITUM (EINSCHLIESSLICH DER ÜBRIGEN
VERBALNOMINA)
Die Kategorien des Infinitivs auf der einen, des Partizips und Verbal-
adjektivs auf der andern Seite, die man gewöhnlich als Verbum infinitum
zusammenfaßt, sind nur syntaktisch besonders wichtige und formal aus-
geprägte Sonderfälle der allgemeineren Kategorie der Verbalnomina. Nicht
jedes etymologisch an eine Verbalwurzel anschließbare Nomen ist ein Verbal-
nomen in syntaktischem Sinne (z. B. nicht substantivische Konkreta und
Adjektiva im engeren Sinne), wohl aber die Verbalabstrakta (sog. nomina
actionis, d.h. Bezeichnungen für Vorgänge und Handlungen), die oft in
nomina rei actae, d. h. Bezeichnungen des bleibenden Ergebnisses eines Vor-
ganges oder einer Handlung, übergehen, und die nomina agentis, soweit
sie nicht Bezeichnungen gewohnheitsmäßiger Täter, Berufsbezeichnungen
oder gar sächliche Konkreta geworden sind; vgl. schon 1, 804 f. Das Verbal-
abstrakt brachte zunächst den Verbalinhalt in allgemeinster Form, gewisser-
maßen abstrakt, zum Ausdruck; das nomen agentis bezeichnete die Person,
die eine Handlung ausführt (nomina agentis dürften ursprünglich auch
gerade sehr alte Verbalabstrakta gewesen sein; s. 1, 422).
Im Gegensatz zum Verbum finitum geht den Verbalnomina wie den No-
mina überhaupt die verbale Kategorie der Person ab (sie ist selbst in den
gleichwertig mit finiten Verbalformen gebrauchten Infinitiven und Parti-
zipien, wiez. B.nhd. Achtung! aufpassen! aufgepaßt! nicht scharf). Die Kate-
gorie Numerus ist Nomen und Verb gemeinsam; das Verbalabstrakt (ein-
schließlich des Infinitivs) ist jedoch im Gebrauch grundsätzlich auf den
Singular beschränkt, während für das nomen agentis, insbes. für Partizip
und Verbaladjektiv der Numerus (sowie das Genus und der Kasus) des Be-
ziehungswortes maßgebend sind. Die Verbalabstrakta und nomina agentis
hatten in alter Zeit wohl die Kasusrektion ihrer Verba;! dies gilt noch in
geschichtlicher Zeit durchaus für die Infinitive und Partizipien, während
die Verbalabstrakta und nomina agentis in gewöhnlichem Sinne im Grie-
chischen nur in Spuren verbale Kasusrektion zeigen, im übrigen zur nomi-
nalen Genitivrektion übergegangen sind.* Außerdem konnten die neuen Son-
derkategorien der Infinitive und Partizipien an den übrigen verbalen Kate-
gorien teilbekommen, an Diathese, Aspekt, Tempus, Modus. Wenigstens
in Teilen des Sprachgebietes gab es schon in indogermanischer Zeit neben
den aktiven (oder besser indifferenten) Infinitiven und Partizipien auch
medio-passive Infinitive (vgl. 1, 805 u. und bes. 809, ß über -odaı und arısch
-dhyäi) und medio-passive Partizipien, auch ein intransitives (1, 810, 2).3
Doch kann auch im Griechischen der Infinitiv noch in bezug auf die Dia-
these indifferent gebraucht werden (1, 805 f.), und dies gilt überhaupt für
die Verbaladjektiva. Dagegen zeigen alle Infinitive und Partizipien des
Griechischen die geläufigen Aspektunterschiede (s. 0.5.256«), und sie können
auch an den Kategorien Tempus und Modus teilnehmen (s. 0.5. 298; 302, a).
1 Vgl.o.z.B.S.56; 73, c;146,2,fernern Amph. 519, Schwyzer, Synt. Arch. 13.
opödpx &yvorx Plat. Critias 107b, dx nv 2 Umgekehrt Brugmann, Grundr.? II 2,
öv Kopıvdiov obxerı &navayoynv Thuk. VII 561. 6371.
3.6 MH dgl. (Kühner-Gerth 1, 595 [.); ® Vgl. auch den Wechsel von -@g und
lat. quid tibi hanc curatiost rem Plaut. -wevos (1, 768, e).
23*
356 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

Das Eindringen der Kategorien der Diathese und des Aspektes in die
Kategorien des Infinitivs und Partizips wirkt sich im Griechischen formell
in der Ausstattung aller sog. Tempussysteme der drei Diathesen mit In-
finitiven und Partizipien aus. Das Lateinische zeigt sich, teilweise durch
Verluste, darin weniger reichhaltig als das Griechische, geht aber im all-
gemeinen weiter als die andern indogermanischen Sprachen. Wie das ver-
bum finitum können die Verbalnomina (im weitesten Sinne) mit Präverbien
komponiert werden; die sog. Tınesis ist jedoch auf verbum finitum und
infinitum beschränkt, während Verbalabstrakta und nomina agentis feste
Komposition haben; vgl. 1, 434f. und u. BV2ay2. Überall in den indoger-
manischen Sprachen stehen Infinitiv- und Partizipialkonstruktionen im Aus-
tausch mit (innerlich) jüngeren Nebensätzen (vgl. u. S. 372, y), in geringerem
Maße auch unter sich (vgl. u. S. 387). Infinitivkonstruktionen sind im Grie-
chischen und Lateinischen stärker entwickelt als anderswo; gegenüber dem
Lateinischen hat das Griechische durch die Entwicklung seines bestimmten
Artikels besondere Möglichkeiten auch für Infinitiv und Partizip.
6. VERBALABSTRAKTA, INSBES. INFINITIV
a) Verbalabstraktat
Reine Verbalabstrakta auf -oıs (-rıs), -üs, aber auch auf -ux und auf
-t« usw. (1, 544, ß)? erscheinen determiniert oder undeterminiert zunächst
bes. im Nom. und Akk. Der Nom. dient gewöhnlich mit Zorı, Zooerau u.ä.
zur teilweise formelhaften scharfen Herausstellung des Verbalinhalts, wobei
das logische Subjekt (der Agens) als subjektiver Genitiv dabeistehen kann,
aber auch in diesem Falle hinter den Verbalinhalt zurücktritt, z. B. 0 roı
&7’ 209° Önaruäıs X 270, Earı rız oröv Tioıg ‚es gibt eine Rache von den Göt-
tern her‘ Alcm. 4, 36 D.?3 Der Akk. des Verbalabstrakts dient als Objekt
gewisser Verba, z. B. &x re nudeodar..., 1... pbELv Bovkebouct Eer& oplaıv
K 308-1141. 395-98, mit verba faciendi in steigendem Maße als bloße Um-
schreibung des Verbalbegriffs, z. B. schon ei notev &Idav dvdp@v uwmornpwv
oxedacıv xarı dSauara dein au 116 v 224 f. (später häufig mit roreioda:, z.B.
ent de Alyunrov Eroweero orparıng Eyepoıv Hdt. VII 5; ‚Genitiv‘ und ‚Dativ‘
und Pluralformen der Verbalabstrakta werden erst in der Prosa häufiger.
Überall kann ein objektiver Gen. oder eine adverbiale Bestimmung (ge-
wöhnlich mit Präposition) dabeistehen, auch ein attributives Adjektiv.
Vgl. noch für den Nom. Zv9« xe or, Meveiae, pavn Bıöroro reieurn "Exrrtopos Ev nard-
unew...elun H 104{f. (vgl. 11 787), nadloäıs SE yeynraı M 71, xal xev dvaßAncoıg Abaıog
vexrpoio yeynraı N 655,? &x yap "Optoraxo tioıg Eoostau ’Arpeidao a 40 (vgl. vol 8° Eorı xal
1 Vgl. Schwyzer zu n.o. 88f.; Emma Satzinhalte‘“ = Verbalabstrakta!). Vgl.
Arend, Verbalabstrakta bei Herodot (s. o. auch 1, 811f. S. Nachträge.
4, 457, Fußn. 1), Die Verbalabstrakta mit 2 Über 6865 als Abstraktum zu idvau s.
Stamm aufr + Vokal, besonders -rıg (-oıc), Schwyzer, Synt. Arch. 11; Risch, IF 59,
im älteren Griechischen nach Bildung, Be- 45; ebenso Edp« zur Wurzel &8- (Risch,
deutung, Satzgeltung. KZ 65, 214- 46; Jens ebd. 45 f. I
Holt, Les noms d’action en -oıs (-tıo). "Etn- ® Anders <oı@v y&p> &va xal r&Xog,denn den
des de linguistique grecque. Aarhus 1940; Göttern gehört das Ende‘ Alcm.A, 83 D.2
W.Porzig, Die Namen für Satzinhalte 4 Beispiele aus Thuk. für den Typus Avd-
im Griechischen und im Indogermanischen. Bes Aborog bei E. Arend, KZ 65, 220,
Berlin 1942 (Untersuchungen zur idg. 1.
Sprach- u. Kulturwiss. 10.) (,,Namen: für
6 a) Verbalabstrakta. b) Infinitiv 357
ELorloo riaıg alei v 144, Tray’ &v note xal tioıg ein ß 76), veueoıs 82 por 2E dvdadnav foosraı
ß 136, &x od adrod uEv xawplou n dpun Zoran... ., Onvantvo 88 H Eriyelpnous Zoraı Hdt. 111,
Tupd&vvmv Ev vuv nardrauaıg &yivero dvä tis mörıas Hdt. V 38,1 (nachher &g robg rup&vvovg
xarerauos); negiert: &vuorg 8° obx Zaosrau abrav B 355, 05 yap rıg npnkıs neieraı Kpuepoio
ydoro N 524 (ob y. r. np. &yiyvero mupousvoroıv x 202. 568), robrw 8° od veusoıs Axvaov
naxay oltov deldeıv «© 350, Erßaoıs od ren Dalved” KAdg morıoio Iupale e 410, oBdE Tıs KAch
yiyveraı x 306, rioıs 8° od Yalverau nulv dvdpov Theogn. 345, ob yap 207’ Znxrkıc Aesch.
Ag. 381, zöı de npıauevon npnxua (‚Geldforderung‘) Esto und&v Del.?688 C 4 f. (V 2, Chios);
verblos:! od veneorg ‚es ist nicht zu verargen‘ T' 156, ’Ovıraönıor nipedıs (den O. liegt
ob die Bereitstellung) xep&uö, oLönpö xrA., öntnoıs onAkyxvav, npeöv Elmaıs ati. Del.3
726, 31-35 (Milet 4502, doch inhaltlich älter), “"YAreav Nöupau' Sorat (näml. 2 Opfer)‘ o0x
&ropop& ‚Mitnehmen nicht (erlaubt)‘ Del.3 222 (Thera), roö xoipov (oder robrwv) oBx
&ropop& Del.? 251 A 46. 59. 61. 63. B 3. 24 (IV/III2, Kos), rabrag (einer Skuarıs) dmo-
pop& (gestattet)... robrwv oBx &xpopk &x tod vaod ebd. B 8. 10; imperativisch aldcg,
"Apyeloı (‚schämt euch!‘) © 228 N 95; mit Prädikativ (und Kopula) &yx$h 88 napatpaxots
Eorıy &ratpouv A 793, rorabın Zmvög rreterau ioıg Sol.1, 25 D.2, xodx Eorıy Krng ebrpsooLarog
£xßaoız Eur. Med. 279; mit attributivem Adj.: ypnuacı tüv &vuoıs ylvaraı obdeuix
Theogn. 462, 249p& 8° äpx nappaaıs Av xal ner Pind. N. 8, 32, odd& rız Fv Epıdog yaderäis
Abaıg obdE reieurn obdertpors Hes. th. 637, ob Y&p &v KA Abaıg Ex rövov YEvort’ obdau.& Tavds
Anakr. 42 D.?, 7& yeylorn rloıs Hon Aduendvrı &y&vero Hdt. VIII 105; mit konkreterem
Verb (halb personifiziert): obSevt norpıdix rioıg Epyerxı Soph. OC 229, ode opıy dpxiis
node Kadueixg nor& öynaorg AEeı Soph. OC 451.
DerAkk.enthält einmal die a. c. i.-Konstruktion zu den oben angeführten Nom.: oöre
zıv’ avdparwv veusorv narörıodev Zosodaı x 40, &irwpn tor Ereita nanav Onarukıy Eosohaı
b 287, (pLoxe) roio 8’ Ereita Tioıv ueröniodev Zoecdaı Hes. Th. 210, Stafıv (gerichtlich!)
8° Evaı rar Börouevor Del.? 701 A 5 (um 4652, Erythrai), weiter öroluynv Eyaı C 7, nv
de Exreicıv elvaı 81x TO Kexurwolt]ö Del.? 733, 17 (334%, Zeleia), Stoudoa... Ev Ööplav
ray bapıkEıy eluev Del.? 362, 45 (V&, lokr.); außerdem steht ein Verbalabstrakt als Akk.-
Obj. bei beliebigen Verba: deioe 8° 5 y’ duplßaoıy xpatepnv Tpawv kyspaxav E 623, ö5
Non veueolv te xal aloyea nom dvdparnav Z 351, un 8 nor pVEIv ye, Addav, EußaAdeo Ivuö
K 447, uneerı.. .. Aal’, Erel obx &vvalv rıya Snouev 8 543 f., el tiv’ Eralporoıv Havarou Alaıv
Nd° &uol adr@ ebpolunv ı 421 f., o’&vaya ppdlsodaı xpeı@v te Abaıv Aruod 7’ dAewprv Hes.
E 403., xp... . $tiönodaı xadercns, Küpve, Abaıv reving Theogn. 179 f., roM&v yap E09A&v
nv övnawv eidöunv Aesch. Ag. 350, peıy obx ZrdEeraıSoph. Ant. 362, hervorzuheben sind
die verba faciendi: &x tod 8’ &v roı Eneıra narlwäıv rap vn@v altv Zya rebyoru O 69 f.
(uEIe rarlokıv rn. v. Inotueva O 601), Aueig 8° ad naldwv Te Xaoıyvntav Te Pövoro ExAnatv
Ytouev @ 484 f.; rein umschreibend zuerst bei Hdt. Thuk., im Hellenismus zunehmend
(Arend, KZ 65, 236; Mayser, Pap. II 1, 124-27; Blaß-Debrunner? $ 310, 1.
Außer von Konkreta steht von -oıc bei Homer ein ‚Gen.‘ nur in Abcıog N 655 (s. Nom.),
al y&p 8 Tooooürov Övnatog dvrıgosiev p 402, ‚Dat.‘ nur in öyeı 8° obr’ &p rw al &uoüg
{des Y 205 (vgl. der - Zoldeoxev ı) 94),? od roı Ey Tpwwv T6oooy 6A oBde veucocr Nunv
&v dardum Z 335; mit Präp. nur in # rı xark npnkıv (scil. Arere) M yarıdiag KAKANodE; y 72
ı 253; neben -rü;s -röv stehen bei Homer mehrere Genitive, nur ein Dativ (öpxnorut
$ 253).® Man halte daneben den freieren Gebrauch bei Herodot, bei dem immerhin noch
Akk. und Nom. numerisch gegenüber Gen. und Dat. überwiegen.*

b) Infinitiv5
Lit. (außer der 1, 806 o. genannten): Krüger $ 55; Kühner-Gerth 2, 3-46; Wit-
kowski, HSG 213-24; Stahl, Synt. gr. V. 596-680; Jannaris, Hist. gr. gr. 80-89;
Meillet-Vendryes, Traite! $ 866-76; Wackernagel, Synt.1, 257-76; Delbrück,
SF 4, 120-25, Vergl. S. 2, 440-75; Brugmann, K. vergl. Gr. 603-06; Grundr.? II 3,
888-947; Hirt, Idg. Gr. 6, 181-94; Sommer, Vergl. Synt. $ 85-90; Hofmann, Lat.
Gr. 576-93; Behaghel, DS 2, 303-72; E. Herzog, Die Syntax des Infinitivs. NJbb.

1 Vgl. Porzig a.a.O. 75-77. 4 Hbd. 236 f.


8 val. RR 789. 5 Über den Namen vgl. 1, 805, Fußn. 1.
3 Arend, KZ 65, 243.
358 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

Jahrg. 19, Bd. 43 (1873), 1-33; Vogrinz, Gramm. 277 f.; Monro, Hom. gr. $ 230-42;
S.A. Cavallin, De temporum infinitivi usu Homerico quaestiones. Lund 1873; O. A.
Tudeer, De infinitivisermonis Homerici ratione syntactica. Helsingfors 1876; B.Szczu-
rat, De infinitivi homerici origine casuali. Progr. Brody (Österreich) 1902; C.Hentze,
Aktionsart und Zeitstufe des Infinitivs in den hom. Gedichten. IF 22 (1907/08), 267-89;
C. Mutzbauer, Das Wesen des griechischen Infinitivs und die Entwicklung seines
Gebrauchs bei Homer. Bonn 1916; J. Sprotte, Die Syntax des Infinitivs bei Sophokles.
Progr. Glatz 1887. 1891; J.M. Granit, De infinitivis et partieipiis in inscriptionibus
dialectorum Graecarum quaestiones syntacticae. Helsingfors 1892; Jacobsthal, Temp.
u. M. 122-33; Mayser, Pap. II 1, 296-339; F.H. Allen, The infinitive in Polybius
compared with the use of the infinitive in Biblical Greek. Diss. Chicago 1907;
Blaß-Debrunner? $ 388-410; TC&prlavos N. o. 202 f. Älteres auch bei Hübner,
Grundr. 61f. S. auch Nachträge.
Das Indogermanische kannte den Infinitiv als ausgebildete verbale Kate-
gorie noch nicht, wohl aber eine ganze Reihe von Vorstufen desselben, näm-
lich schon mehr oder weniger isolierte oblique Singularkasus von Verbal-
abstrakta, teilweise sogar verschiedene Bildungen von der gleichen Wurzel.
Diesen Stand zeigt noch die älteste Überlieferung des Indischen, des Irani-
schen und des Hethitischen,! und das Keltische hat wohl von dieser Grund-
lage aus beliebige, auch etymologisch verschiedene Verbalabstrakta als In-
finitive gebraucht.? Anderswo haben sich nach und nach wenige oder nur
eine Kasusform als Infinitive gehalten, so in spätvedischer Zeit nur Kasus
von Abstrakta auf -tu-, von denen im klassischen Sanskrit nur der Akk.
-tum als allgemeiner Infinitiv blieb (in lat. -tum und aksl. -ta als sog. Supi-
num), apers. -tanay (neupers. -dän), lat. es-se age-re ag? usw., osk. ezum
(umbr. eru) ‚sein‘ usw., germ. San (aus idg. *-onom), balt.-slaw. -ti, toch. -tsi,
arm. -el. Die griechischen Infinitive beruhen auf Lokativen ohne Suffix oder
auf finalen Dativen (auf -«ı) von Verbalabstrakta auf idg. -men- -wen-
-en- (vielleicht auch -sen-), die sich dialektisch verteilen (1,806 ff.); allgemein
sind -oxı (zum sigmatischen Aor. Akt.) und -o%«ı (Med.), worüber 1, 808, 6;
809, ß. Ein Dativ (Inf.) auf *-tefxı zu einem Verbalabstrakt auf idg. *-tu
scheint dem Verbaladjektiv auf -t&ov -r&Fog zugrunde zu liegen (1, 810 f.).
Daß im Gegensatz zu den andern indogermanischen Sprachen im Griechi-
schen und Lateinischen die Infinitive nicht mehr aus dem allgemeinen Ver-
balstamm (oder der Verbalwurzel) gebildet werden, sondern an die Tempus-
systeme angeschlossen sind und daher auch an Diathese, im Griechischen
auch an Aspekt, Tempus und Modus teilbekommen können, ist schon
0. 5. 355 ausgeführt worden. Nicht alle Kasus, diein den verwandten Spra-
chen in der Infinitivbildung auftreten, brauchen auch im Griechischen ein-
mal diese Funktion gehabt zu haben; aber einzelne formelle Reste und bes.
syntaktische Verwendungen deuten doch darauf hin, daß die geschicht-
lichen Infinitive des Griechischen eine Auswahl darstellen.
Die griechischen Infinitive zeigen, auch soweit sie formell Lokative sind,
überwiegend dativische, genauer final-konsekutive Bedeutung. Daneben
sind sie aber auch Erben der indogermanischen ablativisch-genitivischen
Formen von Verbalabstrakten geworden. Ohne Zusammenhang mit den
verwandten Sprachen ist im Griechischen die akkusativische und nomina-
1 Sturtevant $ 436, Friedrich, Heth. 2 Pedersen, Vergl. Gramm.2, 411
Elementarb. 1, 80f. $ 633. 634.
6b) Infinitiv, «)in Kasusfunktion 359
tivische Geltung von Infinitiven entwickelt. Daß man trotz formeller Gleich-
heit mit solchen syntaktischen Unterschieden rechnen darf, zeigt besonders
der seit dem VII. Jahrhundert auftretende Gebrauch des Infinitivs mit
Artikel als Nom.-Akk., dann auch als ‚Gen.‘ und ‚Dat.‘ Doch neigt auch der
Inf. mit Artikel zur Erstarrung: 6 mit Inf. wird in klassischer Zeit nicht
nur als Nom.-Akk., sondern auch als ‚Gen.‘ und ‚Dat.‘ gebraucht; xoö mit
Inf. steht seit der klassischen Zeit zunehmend in finaler Bedeutung. Wie in
indogermanischer Zeit ein Verbalabstrakt, im Griechischen im allgemeinen
nur noch ein Infinitiv die Kasusrektion seines Verbs beibehielt, so konnte
im Griechischen der Infinitiv eines kopulativen Verbs das Prädikativ des
Kopula-Satzes beibehalten.
Wie die Behandlung geschlechtiger Wörter zeigt, wurde das Prädikativ
in diesem Fall als Akk. verstanden, oder es wurde, geschichtlich gesagt,
in einen Satz, der außer dem Nom. seines Subjekts nicht einen zweiten
Nominativ ertragen konnte, als Akk. eingefügt; ließ sich das Prädikativ
auf das Subjekt des Satzes beziehen, hatten also das finite Verb und der
Inf. das gleiche Subjekt (den gleichen Agens oder Patiens), so blieb der Nom.
des Prädikativs.
In besonderen Fällen konnte das Prädikativ, bes. ein adjektivisches, auch
auf einen zum Verbum finitum gehörenden ‚Gen.‘ oder ‚Dat.‘ bezogen wer-
den. Die Konstruktion des Infinitivs mit Akk. des Prädikativs setzt wohl
schon den a.c.i. voraus, der sich aus veränderter Auffassung des final-
konsekutiven Infinitivs entwickelte. Der Akk. wurde im a.c.i. als Agens
des Infinitivs gefühlt; die Konstruktion war gleichwertig mit einem Aus-
sagesatz. Der zunächst unabhängig von a. c. i. entwickelte n. c. i., der auch
nicht in dem Maß wie der a. c. i. verselbständigt war, wurde schließlich zum
Äquivalent des a. c.i. bei passiver Darstellungsweise.
Noch stärker verselbständigt als der a. c. i. sind der sog. limitierende Inf.,
der Inf. des Ausrufs und der Inf. in imperativischer oder optativischer Gel-
tung. Griechische Infinitive sind in großer Menge ins Koptische übergegan-
gen, ins Lateinische substantivisches rporteiv ‚Zutrunk‘ (gesprochen propzn)
als propzn (Heraeus, RhM 70, 25 ff.; Salonius, Commentationes in hon.
I. A. Heikel [Helsingfors 1926] 131 f.).

«) Inf.in Kasusfunktion.
Ohne (aber auch mit; s. u. S. 368, ß) Artikel steht der Inf. im Werte des
Lok. (?), Instr. (?), Abl., Gen., (finalen) Dat., jünger auch des Akk. und
Nom. als Ergänzung der Satzaussage, die auch durch ein Substantiv oder
Adjektiv mit oder ohne Kopula gebildet werden kann. Von da aus ist der
Infintiv selten auch zu Substantiv oder Adjektiv anderer syntaktischer Gel-
tung gekommen.
1. Von den formell lokativischen Infinitiven ist vielleicht auch syntaktisch
noch Lokativ inev in der homerischen Formel ßA 9’ tuev ‚er schritt aus im
Gehen‘,! die mit ß7) 8° i£vaı ‚er schritt aus zu gehen‘ wechselte; in jüngerer
1 So Autenrieth-Kaegi s. v. Baivo.
360 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

epischer Zeit wurde bei beiden die eigentliche Bedeutung kaum mehr emp-
funden.!
Beliebiger Inf. mit Artikel erscheint lokativisch nur mit Präpositionen:? &v <&
npoundelodun BE xal roruäv riva öpäs dvodoav Tnuiav; Aesch. Prom. 381, &v @ ppoveiv yap
undev Aöıoros Blog Soph. Ai. 554, uneig. ob y&p El rö doßdor .. . elvaı Exriunovrau Thuk. I
34, 1, (Zoxparns) Edauualero Ent To ebdUung Te xal euxöAwg Cnv Xen. comm.IV 8, 2,
6 uev npdc to umdlv &x tig rpeoßelng Anßeiv rodg alyparnroug &r av lölmv &Xbsxto Dem.
19, 229.
2. An Infinitive instrumentaler Funktion kann man denken für die
Stellen ot rept utv BouAnv Anvasv, rrepl 8° Eort uayeodaı A 258, Yelcıv 8’ Ave-
woroıv Öwotor K 437, Kpıoreveoxe uaxsoda A 746, näoı nerenpere Muppudö-
veooıv Eyyei uapvacdaı II 195, öundımimv Ertxacro öpvitas yvavaı ß 158; doch
ist teilweise auch final-konsekutive Auffassung, überall auch Akk. der Be-
ziehung möglich (der Parallelismus in A 258 beweist jedoch nicht dafür).
Sicher instrumentalisch erscheint der Inf. in der Prosa, bes. mit Artikel:
dorız duapepeı Nuov rpoßıßaonı eis dpernv Plat. Prot. 328a, b (vgl. Gorg.517b
und mit Artikel ei rıs [scil. N8ovn] adr@ robrtwo dıapepei, TO 7) Ev M8ovM
elvar, n 82 un Hdovn röv MSovav Hipp. mai. 299d); mit Artikel: eßpr-
noürs te ro Kipw xal tols MAdoıs T@ xaradınövras auTOV Epruov olysodaL
Xen. Cyr. IV 5, 9, oödevi ray ravrwav nAEov xexparnxe Didınrog 7) To mp6Tepog
Tpög Tols np&yuoxcı yiyveodaı Dem. 8, 11; mit Präp.: &ux To rıufche xal
nv ioybv abEnosı Plat. civ. 468d. Instrumentalisch oder dativisch bei ‚gleich‘
(vgl.0.S. 160, &; 161, y): toov de t@ npoor£verv Aesch. Ag. 252, öyordv Eorı To
oveıstleıv Dem. 18, 269.
3. Häufiger ist ablativische Funktion von Infinitiven; wenn auch bei
Homer nicht bezeugt, wird darin doch eine alte Gebrauchsweise vorliegen.?
Vgl. unde u’ «eldnv Arepuxe Alcm. 96 D.?, öv Yaveiv &ppuoaunv Eur. Alc. 11, ai oe
oaLoucıv Yaveıv Ph. 600, Sdıaxwiboucı roLeiv Plat. Lys. 207e, ti rd xwAdov Er’ abrov
Eoraı Bastler öror Bobderaı; Dem.1, 12; negiert 76 oaux hVeraı un xartaveiv Eur. Herc.
197, roüt6 oe füoeraı umdeva KErov uioHov Anßeiv Enemy uaxratov Hdt. VII 11, Ereytvero
KMoıs KAodı KwAbuarı un adEndnva Thuk.T 16.
So auch mit Artikel: ro Liv &reoripnoev Aesch. Prom. 681, el ric kıv daıuövav
pPoeraı tod un Lovra xaranaudnvaer Hdt.I 86, tod Öpanerebeiw deonois drrelpyoucr (die
Herren die Sklaven) Xen. comm.II 1, 16, räg &oxdg dbo &vdpas EEer Tod un xaradüvan
an. III 5, 11, rd Yeudöuevov palveoda ed ladı Örı xal Tod auyyvaung TIVög TUYXAvELV
Eunodav uadıora Avdonrorg ylyveraı Gyr. III 1, 9, dreyvaxevau tod uaysodaı an. I 7, 19,
TOOOUTOV d° AnEXW Tod noLMoal Tı TOV TpooTaTTouev@av, Bote xrA. Isocr. 6, 70; als abl.
compar.: ri oöv Earıy 7 TOD MEbacdaı dirarötepov f Tod rolg plAoıg dpnysıv xdAALov; Xen.
Cyr. 15,13, &uol ev oböev &orı npsoßbrepov tod &g örı BeArıorov dust yeveodaı Plat. conv.
218d, doxei Tb puAdEaı TEyadd Tod aTnoaodaı Xaderwrepov elvaı Dem. 1, 23; mit Präp.:
To yap rondlewv ob odp’ eldtvar dlya Aesch. Ag. 1369, ol xivduvor ol abrol xal Kvev tod
Aaußavev Ta Ermirndeın Ken. Cyr. V 4, 28, nöppw rou Zu& elvaı roü olesdaı rrepl Tobrwv
Tov nv altlav eldevaı Plat. Phaed. 96e, Kwpls uev rob Eorepfjodaı rorobrou Erimmdelou...
Erı de xal moMoig 86m... Aueinonı Plat. Crit.44b, ro rdoyxeıv adrol waxäg EEo ye-

1 Anderswo gibt es nicht nur bedeutungs- Lübke, IF 14, 114-27.


gleiche, sondern auch etymologisch gleiche 2 Doch vgl. Brugmann, Grundr.? II 3,
Verbindungen eines Verbum finitum mit 905.
Inf.; in den verschiedensten Sprachen (z.B. .° Brugmann, Grundr.? II 3, 913, nimmt
Litauisch, Russisch, Rätoromanisch, Se- in solchen Fällen einzelsprachliche Neu-
mitisch) hat sich daraus der sog. verstär- bildung an (vgl. aber auch ebd. 903).
kende Inf. entwickelt; s. W.Meyer-
6b) Infinitiv. «) in Kasusfunktion (instr., abl., gen.) 361
vnossde Dem. 4, 34; &orddg xal yöoug (scil. Atyav) npd tod Iavelv... 058° Avelc nabonır
&y Soph. Ant. 883, yiyveraı (Themistokles beim Großkönig) ueyas... dd od reipav
Sıdodg EZuverög palveodaı Thuk. I 138, 2, xıydöövov obrou STAVML@TATOL, Ol Av Ziayıora Ex
Tod oPXATvaL BAarrovres mieiora dx To ebruyTon Gperöcıv VII 68, 3. j
Eine der von rpö analoge Konstruktion mit Verbalnomen (Infinitiv) im Abl. bildete
wohl auch den Ausgangspunkt der Infinitivkonstruktion von r&poc; nach Del-
brück, Vergl. Synt. 3, 436 f. (zustimmend Wackernagel, Synt.1, 262) stand z. B.
hinter 6 8° &onepy&g ueveaıvev dvrudton "Odvon. rapog Av yalav indodnı &« 21 eine Konstruk-
tion von r&pog mit Abl. eines Verbalnomens wie ai. purä (formal Instr. zu Gen. Abl.
m&poc) suryasyöderöh ‚vor der Sonne Aufgang‘, purä stökänäm bhümeh präpanät ‚vor der
Tropfen Erreichen der Erde‘ d.h. ‚bevor die Tropfen die Erde erreichten‘. Vgl. noch
r&pog Xp6x Acuxöv Emaupeiv A 573, rrkpog rroolv obdag ineodaı 9 376, mit a.c.i. n&pog trade
Epya yeveodaı Z 348, "Yrvog utv Zusıve rräpog Ads dooe lötodaı E 286, rapog nerenvk Ye-
veodaı ‚bevor die Jungen flügge werden‘ x 218. S. auch u. $. 656.
4. Das unter 3 (S. 360) für den ablativischen Infinitiv Gesagte gilt auch
für den genitivischen (im eig. Sinne; vgl. o. S. 358f.).
Vgl. für Verba: r& re yiAıa radavra, &v dı& mavrög Tod roA&uou &yAiyovro un dıybaodar
Thuk. VIII 15, 1, dueinoas &pwräv röv Yeöv Xen. Cyr. VII 2, 17, doxeis nor xol uaA«
opödp« deiodaı uaderv Plat. Lach. 200b. Substantiva und Adj.: Euyyvaunv &uapreiv
avdpwrivog Anyovraı Thuk. III 40, 1, alrıog Edöxeı elvaı nv uaynv ouvabaı Xen. hell. VII
4, 19, abrn altia abrolg &ytvero dbo yeveodaı Plat. Phaed. 97a; die beiden folgenden Stel-
len lassen sich auch final-konsekutiv verstehen: (oi irroı) rpayuar« napeEovowv Erriueie-
oda Xen. Cyr.IV 5,46, Hovyixv roLoücıv dxeivo rpatreıv 5 rı Boßferaı Dem. 8,52; mit Präp.:
raidag robg eberdeotkroug 2erauvov xal &rroleuv dvri elvaı Evöpxıag euvooxoug Hdt. VI 32, im
Gegensatz ög &vri uEv dobAwv Zrroinoag EXeudtpoug Iltpoas elvaı, dvri SE &pysodaı un’ KV
&pyxeıv inavrov 1210, dvri uev Konrüv...., dvri d£ elvaı vnowwrag VIL170, 2; über naAnv mit
Inf. s. u. BV2bßin.
So auch mit Artikel; bei Verba: &p&avrsg tod dıaßalverv Xen. an. I 4, 15, yAıyöpevog
tod Cnv Plat. Phaed. 117a; bei Subst. (und subst. Pron.): rpög nv rörıv npooßadövreg Es
EAnldx AAYov Tod &Ieiv Thuk. II 56, 4, @g nponjyev abrov 6 Xpövog.... eig &pav od rp6anBov
yeveodaı Xen. Cyr. I 4, 4, mv tod Plfog adroig elvaı riorıv Dem. 14, 7, eig toür’ EANAudE
tod voulleıv Dem. 22, 16; bei Adj.: 6 Zebdng warnpaoaro rw altio Tod un naAaı AnodedoctaL
zöy uLo96v Xen. an. VII 7, 48, &Erog... elvar roü rorxür” duoberv Dem. 21, 134; als gen.
causae (0.8.133, 4) [nA® oe u&Mov 7) ’u& tod undev ppoveiv Eur. IA 677; mit Präp. z.B.
aus Thuk. dvri tod Enerdelv adrol dubveotar BobXeode u&ANAov Erriövrag I 69, 5, Kvri Tob.
rörıs elvaı ppobprov xartorn VII 28, 1, Wera Tod yuuvaleodaı Mielıbavro I 6, 5, ol d£ nept
Tod deyeodaL auröv war’ KAANAouG &oractalov IV 84, 2, weiter dopupopoüct 8’ EN TOUG XX-
xobpyoug Öuntp Tod undeva tüv roAırav Bualo davaro drrodvnoxeıv Xen. Hier. 4, 3, ör”
Av 6 narnp El tod rparelıtebeıv Dem. 45, 33, nv 81a Tod Auyxdveıv yıyvou&vmv Xatdora-
oıv Isocr. 7, 23; mpoeinov radr« to un Abeıv Evexa tac omovöag Thuk. I 45, 3, obdE yap
abrav dneyerau tod ebdoxıneiv yapıv Plat. Theaet. 173e, n&xpı rod duvaröv elvaı Plat. leg.
670d, ob Yap &Aro y’ obötv karı neraEd tod unr’ Aubveoda un’ &ysıv hovxlav Ekodaı
Dem. 8, 59.
5. Wie durch den jüngeren Artikel kann die Kasusgeltung des Infinitivs
deutlich werden, wenn er als parallele Ergänzung zu einem von einem Verb
abhängigen Substantiv tritt, in dessen Kasus er dann zu denken ist. Fast
immer folgt ein solcher Inf. Sicher bezeugt ist nur ablativische und geniti-
vische Geltung. Die gewöhnliche Auffassung ist die, daß ein zum Infinitiv
gehöriges Objekt vorausgenommen und ans Verbum attrahiert ist.!
Der Inf. ist ablativisch: ob y&p rıg yeıdh verbmv natatedvnarwv ylyver’, Errel xe Yavmat,
rropdg weihootuev öxa (d.h. rod neir. abrobc) H 409, (mit vorangehendem Inf. nur ot
8° Yroı daxkeıv uEv Anerpanavro Acdvrav D 585, d.h. ‚sie wandten sich vom Beißen ab,

ı Vgl. Brugmann, Grundr. Il? 3, 917 ff. (mit Parallelen); Kühner-Gerth 2, 576 f.
362 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

von den Löwen‘), fg utv Iardoang elpyov un xpfodau robs MuriAnvaloug Thuk. III 6, 2
(negiert), ti Auov denoeode ypnoacdar; Xen. an. V 4, 9, obd’ ad rıvog Erıdetg Av öpyavou
oyxziv Plat. Tim. 33c.
Der Inf. ist genitivisch: odd& rı naudög uvnoaro TnAvy&roro And Sarredou Aveitodaı hymn.
Cer. 283, av (devdp&wv) vıy YAuxds Inepog Zoyev... puredoaı Pind. Ol. 3, 33 f. (vgl. röv
&uöv "Audng Tv’ Inepov renvwv A av Exelvng Eoye dalonodaı A&ov Soph. El. 542 f.), ol
0... obu Helmoav rav ’Ayırelov ray &Ad6vrı Sodvaı Soph. Ph. 62, xeivnv loov Eruuriöpar
toöde BovAedonı tapov Ant. 490, Zunepuxe yip yuvaıkl rephıs Tüv Tapeotarav Kar&v dvd
oröw’ alel nal did yAmoong Eyeıv Eur. Andr. 94, pilov xpnlw orönarog naldwv ... TEp00-
rrö&acda Med. 1399, tod "EAAnvınod EAnida Av drerider abr@ dovAwaeıy ‚Hoffnung auf die
griechische Welt, auf ihre Unterwerfung‘ Thuk. I 138, 2, Erıdunia ray dvdpav r@v Ex
Ns vhoov xouloxodaı Thuk. V 15, 1 (vgl. 008’ Erıdunla ve Ang nötewg 008° KNmv voumv
Üuaßev eidevaı Plat. Crit. 52b), &p& ye roöde Erıduneite, &v To adro yevcodar; Plat. conv.
192d, ebIbg Kpxduevor Tg nörewg olxilewv civ. 443b, Soxeig nor räg Yeod Erwvuulas KELog
elvar uärdov Erovoudleodar leg. 626d. So mit Artikel av 8° wvoun&vwv Tpovoobnevor TOD
Tas nepaddg Öyıeig Eyew Ex poundäng Alexis fr. 9, 6ff. (II 300 Kock), (tobrwv) odxl vüv
öp& Töv xaıpov tod Acysıy Dem. 2, 4.
6. Vom Beginn der Überlieferung an bis in späte Zeiten! und in den pon-
tischen Dialekt des Neugriechischen? ist sehr häufig der final-konseku-
tive Gebrauch des Infinitivs, der formell auf den Formen auf -«ı beruht;
Parallelen wie lat. ibit aurum arcessere Plaut. Bacch. 354, bibere dare, ai.
hötum eti ‚er geht zu opfern‘ usw. machen wahrscheinlich, daß der Gebrauch
ererbt ist. Der final-konsekutive Infinitiv steht, teilweise gewohnheitsmäßig,
als gedankliche Ergänzung bei Verben, bes. intransitiven und transitiven
Verben der Bewegung, auch in abgeleiteten Bedeutungen, aber auch des Vor-
ganges, Zustandes, so Yvonevo Levaı Ent Baoıkex 00x Eyiyvero Ta lepd Xen. an.
II 2, 3, sowie bei Substantiva und Adjektiva in der o. S. 359, x angegebenen
Weise. Die Gruppierung der folgenden Beispiele soll lediglich eine gewisse
Übersicht ermöglichen. Oft ist vor den Infinitiv ein „vorbereitendes‘ &ors
getreten; vgl.u. CIV5cı3. Über die Konkurrenzierung des final-konsekutiven
Infinitivs ohne Artikel durch nur finales roö mit Inf. s. u. S.372, 8). Nur mit
Artikel steht der Inf. als ‚echter Dat.‘ im engeren Sinne (s. u. S. 370, 4).
Das regierende Verb ist intransitiv. Häufig sind dabei Bewegungsverba (gehen,
kommen, eilen u. ä.): z. B. Br) 8’ levaı A 199 und sehr oft (neben seltenerem Pf 8° tuev,
0.8.3591.), nödev 8° ’ITdnxtog Irw xolAag ini viag eintuev ’Arpelöng H 372 f., Tpo@n&oxero
pebyewv A 568, abrög 8°, &g T’ lpn& axürtepog Üpro nereodau, ds... öpunen medloro duaxeıv
öpveov &Mo N 62-64 (vgl. D 265 Y' 488 n 14, vom Feuer öre 7’ pero xuıcuev Üinv 3 397,
Öpro 8° Ent Arybg oÖpog Anuevau y 176), Wduoev... uayeodau P 353, öndre anepyolad”...
Yepeıv norbdaxpuv "Apna T 317 f., Yıkav... nereodaı D 247, Entoovro nocaol duoxeıv © 601
(vgl. dppax . ... ÜAn Te oebarto nanuevaı W197 f.), (die beiden Winde) alııa 8 rövrov Ixavov
Anevaı und EBav olxöv de veradar Y" 214 f. 229, Adro 8’ dyav, Auol d8 Yods Eni vYas Exaoror
Zoxtdvavr’ levar OA F., yolpaı 8’ Aploravr’, el tıs arı., ald@ xoadıbaı ‚um ihre Scham zu ver-
bergen‘ Pind. P. 4, 145, xapeı 82 uerddpwv Evrög SpdMvan nöpaıs Eur. IA 678, dpımveirau
&s ‘EAAnonovrov, TS yev Adyw Ent röv “EAAnvıxöv nödeuov, TO BE Epyw & rrpds Baoıdda
rpayuara npdoceıv Thuk. I 128, 3 (man beachte den Parallelismus von rt «A. und
TpAoceıv), 0b vadapyxog &v, AAN "Actuöxw rapadodva. rs voadg Euuri&wov Thuk. VIII 29, 2,
Nrelydmoav neraoyeiv rov xıvduvov Isocr. 4, 87; übertragen auf Geschehnisse: öde &M%Ao
opı anunentwxe yiveodaı Hdt. I 139, suvnVeixe dt abrödı Inlua yeveodaı rowövde VI 117,2,
radnuara Euvnvexdm yeveodaı Thuk. 123,1 (mehr Kühner-Gerth 2,12,4; 35,c); Tä tig-
keitsverba überhaupt: uaorıkev 8° &idav E 366 u. ö., Dapvaßalos yiuaı rhv Baoıdac

ı Vgl. Blaß-Debrunner? $ 390 nebst 2 Vgl. Moulton, Einl. 323 f.


Anhang.
6b) Infinitiv, «)in Kasusfunktion (final-konsekutiv) 363
Erparre (,studebat‘) Yoyaripaı Xen. Ag.3,3; Zustände: so im Perfekt: oöv 3% mAclov
ER N .: mızeiy A 262 f.,inroL Öpwpeyaraı roAeutleıv II 833 f., TEeTpanTo vecodxL
‚260, so st zZ. B. 008 Ureueive yvopevaı a 410; bei elvaı, repuxevaı, auch verblos:
zoo!
uev yüp &yol Tpaeg.... xreivewv...., rroAdol 8’ ad ool ’Ayaıol evauptuev Z 227-29, don vi
uevoeınea TOAAA daivuod (ar) 1227 f., elol nal oide rad’ eineuev, ol yoı Errovro (‚sind zur Stelle,
ee 688, odde oi Innoı eyyds Eoav Tpopuyeiv A 339 f., od oxedöv Zorıy Moda er
‚268, dudveıv eiol xal &Mor 312 (vgl. yeipss dubverv elol nal Aulv 81 A), oBdE rıg Eorıy dpnv
xal Aoıyöv Auüvaı (489 (vgl. ob yap Em’ dvnp... duövau B 58), obd& Tıc Hav ara Q
610 f., & od rı YAalvar... odr’ aura uaraxös obre Eeivoraıy dvaudcıv y 349. (vgl. mit
Evvuchar & 513 f.), Na rıg eln eineiv ’Arpeldy & 496, xeito... TAAAYTE, TO y N
2 507 1., Süp« 5 Eyav öde navra napxoyeiv T 140, ei 8° ad nal Bes elev ENLTEN f We 6374,
öppa uev dr Aubveodar Zoav iot x 116 (verblos eiog uoL dubveodar dp’ duorol, x 106 En
INT’ Aubverv ol xarı areyag Dpbyes; Eur. Or. 1472), oöror auvexderv, AK Suuplelv Kos
sep Rn x iR Y% o0dEV Ex TExvng rpaoosıy axdis Ph. 88, navra nepune xal EAuo-
cododaı Thuk. 4, 3, Eore yäp Öleig 00x aurol TTAcOVexTN \ Re a
guxöres ati. Dem. 8, 42. en Be N
Das regierende Verb ist transitiv; so (an)treiben (auch mit Worten), heißen, sen-
den: tig 7’ &p opwe Yeüv Epıdı Zuvenxe nayeodaı A 8 (vgl. dazu 0.8.140,1) u.ä. oft red
w Ereubev. . "Ay. ratda TE o0L Aykuev 442 f., "Oooa dedner Örpbvouo’ ievaı B 93 f. u. ä.
sehr oft, roüvexd ne rpoenxe dudaonkuevar tade mavra I 442, Arıs ne yfinlan) Enfpe ThV
onv unr£pa Aristoph. nub. 42, tnv IIusinv aveyvwoe (= Erreioe) Ta srepl Anuapnrov Yevöleva
Asyeıv Hdt. VI 75, ag Bpaotdav dpixovro, Erıdelv reubavrwv Aaxedauoviov Ta TERYUATO
Thuk. TV 132,3 (vgl. reurovanv ot Epopoı aroAınövra Adpıoav orpatevecda Ei Kaptav Xen.
hell. au 1, 7); setzen, nehmen, bekommen, wählen u. ä.: (el) Tpwwv S’&vdpa Exaoroı Eoluedx
olvoxoeberv B 127, röv xai Kvnpelpavro Seol Au olvoxosberv Y 234, drrouuxteov 8& ool y’
örws Anıbn rıeiv Eur. Cycl. 561, Auxedauuovioug... . vareormox (‚brachte dazu‘) &v Mavrıysia
repl ray Andvrov dyovicacdaı Thuk. VI 16, 6, 7 xara nınpov rapadAadıs rroav rroLei (‚ver-
anlaßt‘) pboıv bropepeiv rag ueraßoras Xen. Cyr. VI 2, 29, eidovro Apaxdvriov Spsuou T’
enueindHivaı xal Tod dyßvog npooraräon an. IV 8, 25, ınv 28 ’Apelov nayou BovAnv dntorn-
cav Erıucieiodan rrg ebxooulag Isocr. 7, 37; geben, bringen u. ä.: robg d£ xopupaloug aur&v
zpinnooloug Edwxe roicı Zayiorcı xaracpdkaı Hdt. VI 23, rois Alyıynraus oil Anstedaumövior
Edocav Qup&av olxeiv xal nv yfiv veneodau Thuk. II 27, 2, rag yuvalxag rıeiv pepoloag Xen.
hell. VII 2, 9, t& Köbpw rpoonveyxav ol depanovres Eurietv xal payeıv (= &up.) Gyr. VII1,1,
abrol auUTWV Övuyds re xal Tplyas xal TÜAOUG Tolg larpoig TapexoVoL xal drrorsuvaıv xl Aro-
xdeıy comm.I 2, 54, 6uolwg xal rAouolw xal revnri Tapexo Euavrov epwräv Plat. apol.33b,
dc &v un rnv buyhv rapdoyn Th Enwdn) bmb oo0 depaneudnvaı Plat. Charm. 157b; lassen u. ä.:
aurdp 6 abre Qucor’ "Ayagsuvovi (scil. rö oxfjnrpov) eine popfivaı B 107, ro de Auıov (Tod
orparebuartos) Kareiıre puAdrreıv To orparönedov Xen. an. V 2, 1, rabrmv TNVv Xapav Erte-
zoebe Suaprıdonu rois "ERMnowv Xen. an.I 2, 19; vereinzelt: &v9” Zuol obxerı naurav &pnrüer’
Ev ppeol Yuuds Tarpds Xwouevoro xard neyapı orpwpäcda I 4621. (und.oddE ol Krp£uas
oda Epnrber’ Zv gpeol Yuuös N 280), N Tor Eyav ZAayov noAımv Ada voarenev alsı O 190,
xEpvißa 8° Auplmorog rpoybw Ereyeve pepovon vibacdaı ‚zum Händewaschen‘ « 138 u. ö.,
unded 7’ Etpuoav xuolv Gud Suoachaı x 476 (vgl. mit ‚geben‘ under 7’ EBepboxs dan xualv
&. 3. 0 87), öniiyav rrv dxpörorıv näcav natecdaı Hdt. I 176, rıeiv äyyeas Xen. Cyr. 13, 9,
Unoorövdoug Tolg verpobg alrouvres Icaıau ‚zur Bestattung‘ Ag. 2, 16, f Ylpa N Eun dveoxro
... eloıevan to deonevo rı &uoö hell. V 1,14, &x is Xhpaz obdev elyonev Anußaverv (‚hatten
wir nichts zum Nehmen‘ = ‚konnten wir nichts nehmen‘) an. II 2, 11.
Bei Substantiv (+ Verb): vöv $% elderaı Auap Imd Tpweoo: dauivar N 98, Ka xal
&pn eddeıv A 330 f., bg 6 naupbg obyl uerreıv Aristoph. Pl. 255, &uol Soxei 08x Bpa elvaı
Auiv xadebdeıv Xen. an. I 3, 11, KA &pa dh Bovievoncdu. Plat. soph. 241b, ovvorxeiv
elyev Mıniav Isae. 8, 8, &ianßov mpöpaaıv arparedenv El Tobg Onßatovg Xen. hell. III 5, 5,
Urwapn roı Errerra reieurnon ade Epya B 280, ob ydp ro Tor nolpa Yaveiv H 52 u. Ö., rape-
Eis... gımav (‚von Binsen‘) xp&x &rıdwapzv Del.? 726, 321. (50a, Milet), &pwg de un rız
rp6repov urinror orpari) nopdeiv, & un xpn Aesch. Ag. 341, Aoyılöpevor..... uM Avrimarov
elvaı oploı röv xlvduvov .. . HAaßeiv virnoavras Meyapı A ogadtvrag... PAaxpsHnvaı Thuk. IV
73, 4, (Lori) war oa nastleodaı 9, &v BovAnueda, KaTaxdrdTvan Plat. Phaedr. 229b, oxoAn
ye Muiv pavddverv Xen. Cyr. IV 3, 12.
364 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

Bei Adjektiv (+ Verb): «let roı r& xx’ Eorı plAu ppeol uavrsbecdet A 107, dpyarzos
yap "Oburmiog dvrıptpeoda A 589 (vgl. gadenn vor Ey uevog &. & 482), aaprepdg Eorı
uayn Evı püras Zvaipeıv N 483, dunyavög kocı rapappmroloı mıdtodaı N 726, Kinos... -
udyeodaı O 570, YEeıv Apıorog I 123, garden 8° Epıs dvdpmrorg öudeiv Xpeooövwv Pind.
N. 10, 72, odrog 1d obvona roüro Shxaudg Zorı pepeodaur Hdt. I 32, (xapn) xapröv dyadn
Sxptpeıv 193, Entdofoı Twbrd robro relosoda. VI 12, Zmıvonon ÖEeig xal Eniteikoa. Epyo,
d äv yvöcıy Thuk. I 70, 2, oddevög olouaı hoowv elva yvovaı Te TA dEOvra Kal Epumvedoxt
zadr« II 60, 5, Beßausrepor Av nuiv Aoav umdev vewrepieiv III 11, 1, Auxedaunövior ’A9m-
valoıc r&vrov dh Eupgopararoı mpoororeunoa Zy&vovro VIII 96, 5, ixavol Eoovraı dnayyei-
Acı Xen. an. II 3, 4, &rırmdetoug robrav EruueAndHvaı an. V 2, 12, Europebeodau Nölorn
Te xal nepdarewrkrn n mörıs vect. 3,1,00 8° Eneıdn obx elpmnas, dtrauog el eineiv Plat. conv.
214c, dovarn (£orıv) abend nodırela yeveodaı civ. 471c, elol uev Evını Tv drroxpioewv Kvay-
yalaı dk naxpäv obs Abyoug norelodaı Plat. Gorg. 449b. Besonders roios, Töcog, olog,
olöc te u.ä. in der Bedeutung ‚fähig‘: yArei roLıodd’ &vdpdg Aubverv dobdıov Auup Z 463,
Aueig 8° 08 vo Tı roioı duuvenev B 60, torobrw 8° Eoıxag... eböguevan uardlaxäs m 254, al
y&p &uol roochvde Yeol dbvanıy napadelsv reloachaı uynornpas y 205, ob yap Eri oradyoicı
eve Erı rrAlxog elut (‚in dem dazu fähigen Alter‘) p 20, olog xeivog Env reitonı Epyov te
Enog te ß 272, Aurora av olog neyaadnyopeiv Xen. Ag. 8, 2, olög Eorı un Av dnapumdnvaı
Plat. Phaedr. 256a, rörepov H oopla ı oh obx ola Tog ouvövrag aurj) els dpernv Beirlous
roteiv; Plat. Hipp. mai. 283c, &vnp olög re uadıora olxou andeodaı 7 160 f.; ‚unfähig,
ungeeignet‘: y&pwv (‚zu alt‘) d& roı odrog Önmdet &vdp’ draubvaodaı 0) 369, Kaxdg uivenv
ööpu Eur. Heraclid. 744, 8A yovg elvaı orparıy) T) MHdwv ouußaddeıv Hdt. VI 109, rareıyn
vuav n davor Eyraprepeiv, & £yvore Thuk. II 61, 2, oxAnp& h yN Eoraı xıveiv to Lebyer
Xen. oec.16, 11, 6 xpövog Bpaxds dEiag Sinynoacdau Plat. Menex. 239b, & yaxpös (‚zu
lang‘) &v xpövog ein Acysıy Plat. Critias 119b.
Mit scheinbar passiver Bedeutung des Infinitivs: nuep«.... ebgeyyng ldeiv (‚zum
Erblicken‘) Aesch. Pers. 387, (y&vos) &rAnrov dvdpwrouar.... öpä&v (‚zum Ansehen‘) Soph.
OR 792, rpdg abr& y’ elul T@ deiv@ Akyeıv ‚in eo ipso quod horribile dictu est‘ 1169, A&yeız
drodoaı uardax(k) Eur. M. 316, Av y&p 6 OeuıorondNg .. . Kal Stapepövrog Ti Es auro MÄAAAOV
Erepov Kos Yauudon Thuk.I 138, 3, Hdbv re nal ua yopyöv idelv Xen. r. eq.10, 17,
röTepov Td rap& ol bÜdmp Yepuörepov rrieiv Eorıv 9 To &v ’Aoninmıod; comm. III 13, 3, «urn
N Epyaola nadelv te paorn Edöxeı elvar xl Nölorn Epydlcodau oec. 6, 9, Acuxög ideiv Plat.
Phaedr. 253 d, vnö9eoıg Adi drodekxode. ‚quae accipiatur‘ Phaed. 92d. Aber auch ein
dabeistehender Dat. beweist nicht passive Auffassung: raoaug yuvaıdiv dElax oruyeiv Epv
n Tuvdapig nats Eur. Or. 1153, pda rorsiv (‚quae facilia sunt factu‘) un eldörı rhv AAY-
Yeıay Plat. civ. 599a, wohl aber der schon früh im Ionischen aufkommende passive
Infinitiv: (imror) dAeyeıvol dvdpdor ye dynrolsı Saunuevau 78° öxteodaı K 403, (Hulovov) #
=’ Aylorn daudoacder (passivisch!) W 655, dpyxAtog yap r’ Zorı Yeds por dvöpl daunivaı
8 397, Bopuod&vng niveodar höuorög &orı Hdt.IV 53, oBdels... Eros uußAndÄval korı
(‚dignus, qui comparetur‘) II 10 (vgl. III 125), (xUves) &uoppoı xal alsypal Späohau Xen.
ven. 3, 3, Eorı d& Ale ı Xapa Ind navrwv dvdpanwv Errawveiodar Plat. Menex. 237c, ds äv
un Try poxhv napdaoxn Tr Emwdf Ind od Hepaneudfvaı Charm. 157b, romoouar rhv dexhv
TV Aeydmoouevav Krodacı Ev lowg Tıalv ANdTN, Pndivaı 8° obx Koabupopov Isocr. 12, 156.
Weiteres bei Kühner-Gerth 2, 13f. 15f. (b und Anm. 13).
Formelhaft stehen ideiv, dxoüoaı u.ä. bei Verben, Adjektiven und Substantiven:
ode mpoupalver’ ld£odaı ‚es war nicht hell, so daß man hätte sehen können‘ ı 143, eloxro
& &vra öpdaroisıv Ldeiv 78” obacıy docav dxodonı autos, ac öte xt. ‚das Chaos sah aus
für das Sehen mit den Augen‘ usw. Hes. th. 701, rotog i8eiv &p&wm Theogn. 216, roöde
yap dp&umua Porz Ilepoıxöv npereı uaxdelv ‚dieses Mannes Lauf sieht persisch aus für
die Wahrnehmung‘ Aesch. Pers. 247, rpereı yip &g rÜpawog eloopäv ‚sie ist prächtig an-
zuschauen‘ Soph. El. 664 (vgl. Aesch. suppl. 719 f.), rpdg 7% elpnusvo Abya Av 6 Zonpk-
Ins, @&g löelv &patvero Plat. Phaed. 84c, doxeig odv rı duapepeiv abrodg ldeiv dpybptov arnax-
yEvou xadxeag eiv. 495e; bei Adj.: nutpa räoav nartoye yaiav ebpeyyhg ldeiv Aesch. Pers.
387, nv reXevralav Ldeiv nuspav ‚den letzten Tag, den man erleben kann‘ Soph. OR 1528
(vgl. Ad. Wilhelm, Herm. 78, 205 f., mit Parallelen), vöv w£v y’ ldeiv el nparov 2Expvnrı-
x05 advrıloyıxög Aristoph. nub. 1172, robs dt oravloug Ldeiv (‚die sich selten blicken las-
sen‘) orparnyodg roAA& Evöpıkov.... mapıevaı Xen. Cyr. VII 5, 46; bei Substantiven (bei
6b) Inf. «)in Kasusfunktion (final-konsekutiv., akkusativisch) 365
Homer fast nur so): Yaöua ldtodau E 725 u. s., Yaöua ideiv hymn. Ven. 205, TepaG Ev
Yavudorov rpocıdcodar, Yalıa SE xal napesvrov dnödaanı Pind.P. 1, 26, Yadpar’ dvdowrorg
öpäv Eur. Ion 1142, tewg 88 Av rolcı "EAAnaı xal rd oßvoux rd MAdav @ößog dxrodoxı Hdt.
VI112, eiseuningıv ney&deon u@Meol reipywv ldeiv rhv olenow dreipydoavro Plat.Critias115d.
Bisweilen ist die Beziehung nicht eindeutig: x«i uıv uaxpsrepov (uaxporepnv) Kal Traocova
Ihnev LöEoda 920 0 195; zul Eooouevorsı rud&odau steht hinter alaypdv yap töße yY’ &orl
B 119, hinter Aoßn yap &8e y’ ori w 433, hinter &eyydein 82 @ 255, hinter ueya hebas
tı X 305, hinter oju& re nor yedar... % 75 f., (65) yevog 8° &rAnrov dvdosroron InAwooın
ög&v Soph. OR 792. Weiteres bei Kühner-Gerth 2, 141.
7. Von der final-konsekutiven Bedeutung kann der Inf. bei gewissen Ver-
ben in akkusativische Auffassung übergehen;! eine scharfe Grenze ist
freilich nicht zu ziehen. Ständig ist solcher Infinitiv bei wünschen, wollen,
können, gewohnt sein, verstehen u.ä.
Vgl. zum Übergang die Stelle öutv utv Yeoi dolev.. . Exnepoaı IIpısunıo rörıy, eb Sol-
xad’ ixeodaı A 18 f., wo beim ersten Inf. noch die Auffassung ‚des Pr. Stadt zum Zer-
stören‘ möglich ist (vgl. A129 und ai xe Zebs donoıv... . $nloug port &oru dteodauu M 275 f.,
ei BE xev ad Tor dw xüdog Apsodaı II 87 f. u.ö., dagegen dög noı Tpeis Auspas Kosxı
abrod Xen. Cyr.I 3, 11); weiter detdıx 8’ alvög yobvav Abacdaı C 168 (wo der Inf. viel-
leicht einst ablativisch war), ebenso rarhp vıy EEerreudbev dppwdßv Yaveiv Eur. Hec. 768
(vgl. iva... @6ßog ein Eni Baoıkka neyav orparebeıy Xen. an. II 4, 3, poßoöua SLeityyaıv oe
Plat. Gorg. 457e); ganz akkusativisch &vaß&Mouat roı ünoxpiveesdau ‚ich schiebe die Ant-
wort an dich auf‘ Hdt.V 49, 9, &ßouAebovro &xXıreiv nv nörıv Hdt.VI 100, ri rabmv roo-
nv Eneiyov orparsbeodaı Hdt.VI 96, Erıßovdebouow... 282delv Thuk. III 20, 1, &
AdLora &x ravrög tpörov Inrei zoLreiv Xen. comm.IV 5, 11 (heißt nicht mehr ‚sucht er
zum Machen‘), ZucsAetwv roßebeıv an. III 4, 17, obdE Ye Kdpollcota eis Brauınnv arpxrelav
Sappoücı Xen. Cyr. VIII 8, 6, venrepog &v Errexeipnoa Acyesıy Ev co önuo Lys. 16, 20. Seit
Homer ständig bei den in Hilfsverba übergehenden BoVXouaı (E)HEAw? nrw (über-
wiegend mit Inf. Fut.; vgl.0.8.294. 295,1), 9p&%w (vgl. 0.5. 308, &), Sövanaı und seltenerem
&yo für ‚ich kann‘ (beide gewöhnlich negiert), &&w ‚lasse‘, eio9«a ‚bin gewohnt‘;z.B. aus Ho-
mer Erel nord BoiAonaı abrnv olxoı Exeıv A 112, Aa al &G EIEIn Söevaı marıv 116, Tore
od rı duvnoeaı dyvbuevög ep Xparoueiv 241, KAM o0 rrog Erı elyev bnorp£oa H 217 (vgl.
o. 8. 363 unten), (Irroı) elwI6res Eöuevar Könv E 203, robade 8° Ex pYıvöder B 346.
Solche Infinitive können durch ein Pronomen oder ein Substantiv im Akk.
vorbereitet werden: rd u&v od rıg Ereppdoat’ obdE vönoe, unpod Ebepboaı döpu eldtvov
E 665 f., unre rıg oöv Indcıan Yedg T6 ye uhre Tıg äponv Telpatw, daxiponı Euav Eros O7 f.,
Untoyero 82 ueya Epyov, &x Tpoing dexovrag dnwosuev vlas ’Ayuav N 366 f., Tö yap eve
untiera Zebc, vnög naroueung o&ras dpdaruoicw löcodaı O 599 f., Erel oBdE Tö EArsro nau-
rav, &urtpoeıv (v. 1. -ooı) rroAledpov Aveu Edev P A406 f., oöre & dtevondmoav, ppabaı Tobs
&orAous, Zruyov rornoavres Thuk. IV 13, 4, 6 Tiooapepvng nponodönevos TA nord Tara
BouAsvoutvoug, Krroornvar pög Küpov Xen. an. I 1, 7, eltov TODTO WLövov Öpäv TEAVTAG, TO
rp6odev Ereodaı Cyr. II 2, 8, obdt dlxaudv nor doxeig Eriyeipeiv rpäyma (dtnaov mpäyux
— dhrauöv ri), oaurdv npododvaı Plat. Crit. 450, dpxnv rabınv Erroinoaro tüv ebepyearöv,
tpophv rolg Seonevorg eüpeiv Isocr. 4, 38; mit obrwg statt roüro: xal buäs dt olrwg &&
Koyiic Enaldevov, Tobg Ev yYepaırkpoug npornäv, TÜV dE vewripwv mporsrunodat Xen.
Cyr. VIII 7,10.
Für akkusativische Auffassung spricht auch der bei den gleichen Verben dem Inf.
beigefügte Artikel +6: ol 8’ Enwgedeiv..... ta narpl duvapevoi Tb Ip&v ob N9EAnoav Soph.
OC 442 (vgl. uadav yip obx Av Apvolunv ro dpäv Ph. 118),? TO omebdeıv dE 001 TapXıva

1 Deutlich akkusativischen Ursprungs 2 Das etymologisch verwandte slav. Zeletı


sind die ai. Infinitive auf -tum und die ,‚begehren‘ wird mit dem Gen., nicht mit
‚Supina‘ auf aksl. -te, lat. -tum. Unter den dem Inf. verbunden. TyaH
griechischen Infinitivformen ist kein ur- 3 Vielleicht war solches 76 dpä&v in älterer
sprünglicher Akkusativ. Auch das -an der Auffassung ‚dieses, nämlich das Tun in
erman. Infinitive (aus idg. *-onom wird jüngerer dann ‚das dazugehörige Tun‘.
vorwiegend akkusativisch gewesen sein.
366 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

Ph. 620 f., 76 8° &ö Euvorxeiv TAI” öuoD Tig Av yuvn duvarto; Soph. Tr. 545,1 70 rAovoLwrepav
mv nörıv noLelv dvaßaro'uede Ken. comm. III 6, 6, rö &päv ZEapvog el Plat. Lys. 205a,
deloag rd Cnv Plat. apol. 28d, Ey adraı dıaorordg Sedwxeıv (= dteordiunv) TO Baötonı 2%,
Pap. (Witk. ep. pr.? 63, 28 bei Mayser II 1, 321).
Dagegen fehlt +6 in..eig reiv, öfters 97% oder 642, Pap. (auch nachchristlich), eis Bayaı
1P, byzant. repl xaraßadeiv u. ä.,ohne Zusammenhang mit &yri elvaı (Hdt.) 0. S.361,%,
sondern Brachylogie in Rechnungen; s. Mayser, Pap. II 1, 324.
8. Ebenfalls vom final-konsekutiven Gebrauche aus kann der Inf. nomi-
nativische Geltung erhalten; den Übergang bildet der Inf. bei den un-
persönlichen Zorı ‚es ist möglich‘, yiyveraı und ovußatveı ‚es geschieht, kommt
zu etwas‘.
Vgl. für die Vorstufe, zunächst für Zorı ‚esist zum...‘ = ‚es ist möglich‘ (vgl. es ıst
zum Heulen, zum Krankwerden usw., er ist zu befragen usw.): öppa oi ein lolg xpleodaı
& 261 (öpp« oi ein rivewv ‚damit esihm zum Trinken zur Verfügung stehe‘ ı 248 f.), voDoov
y’ od rag Eorı Audg neyddov AAExodaı ı 4115? nur außer Homer yiyverau u. ä.: Yuy.öv yEvorro
xeirpl TINp&oaL rote (eig. ‚käme es zum Sättigen‘) Soph. Phil. 324 (vgl. Axßeiv or yevorro
adrov Xen. Cyr. VI 3, 11), enerdn Evveßn duiv reic9Hvan Thuk. II 61, 2 (vgl. suuBeßnxe
roig mAndeoıv Avri Tig Aralpov Hardunlas Trv Eieudeplav AnoAwisxevaı Dem.18, 46, Tois
idıaraug EEsotı TAG danavag auvräuveiv, Tolg d& Tupd&vvorg o0x Evdexeraı Xen. Hier.4, 9;
Zruoavisn ye ob padrov Arrıoreiv Plat. civ. 331e. Ursprünglich genitivisch ist der Infinitiv
bei ypew: el nore $N abre ypeıd &uelo yeyyraı deinda Aoıydv dudvar ‚ein Bedürfnis nach mir,
nach dem Abwehren‘ A 341 (vgl. iv’ od ypew relouarög Zorıy ı 136), Töv dE UK xpew
Eorauevaır xparspög A 409 u.$. (vgl. tive xpeı® töoov ixeı; B 28 u.ä.); so auch bei yxpn:
XpN MEv opwirtepövV ye, Ye, Eros eipbocacdaı A 216 (vgl. obdE Ti oe xp Tabrng dppoobvng
H 109).
Frei als Nom. gebrauchter Inf. ohne Artikel steht im Nominalsatz: ob utv ydp rı
ranov Bxorkeveuev « 392, dpyadeov de dvöpaoı Hal Trebveooı uay&scaota: rrepl Sat B2A4f.,
xanov 8° Aveumiıa Baleıv 8 837, MV wor repdıg Exreeoeiv yYovög Soph. OC 766, tis KAxN Tov
Yavoyr” Errıxtavetv; Ant. 1030, uöxdwv 8° o0x &Mog Umepdev 7) yäg narplag ortpeodaı Eur.
Med. 650, olg xöouog nodög robro dp&v Thuk. I 5, 2; im Verbalsatz: n&vreooıv Zr EupoV
loraraı duung n ua Auypös ÖSRedpos ’Aymols ne Bıavaı K 173, kei yap HB& roig ydpovaıv
ed uadelv Aesch. Ag. 584, Zvixmoev woretv Soph. Ant. 233, öuev el rı noLdeı, Yıyaoxwv TroLfet,
To de oddE yıyacxeıy Zyı Hdt. III 81, Enerau TH Aperfj owleodaı eig Tov rAelo Xpovov HÄA-
Aov H N xaxlae Xen. rep. Lac. 9, 2. So auch in Definitionen Inf. mit Artikel als Subjekt
und Inf. ohne Artikel als Prädikatsnominativ: rd Slxnv dıdövaı Trörspov T&oyeıv TI &otıv
n noretv; Plat. Gorg. 476d, rö de Aeyeıv 89 Eorıv eipeıv Crat. 408a; mit anderem Subjekt
Eortıv Kpx roüro Abdym Acysıy T& dvra te xal un 385b; mit Umwandlung in Akkusativ bei
Abhängigkeit von einem verbum dicendi &p« rd 6päv obx alodaveodaı Atysıc; Theaet.163d,
xadelg Tı KANIN Acysıy xal beuön; Crat. 385b.
Ein solcher nominativischer Inf. (oder a.c.i.) kann durch ein substantivisches oder
pronominales Subjekt vorbereitet werden: so eig oiwvög &pıortog, dubveodau Trepl T&Tpng
M 243, el u&v $N vöv Toro PlAov uaxdkpeocı Yeolaı,, voomjon Odvonan & 82 f., Erel T6 ye
xardv drousuev Eotiv KoLdod roLodd” olog 60° £ort ‚da dies schön ist, nämlich zu hören‘
ax 370f., ei 8° Opıv doxesı Töde Awitepov xal &ueıvov Euuevar, dvöpög Evög Blorov vnTroLvov
Ortodaı B 141 f., Todro d& xal yepasg olov... xelpxodal re xri. 8 197 f., 0b uev Tor Tode xar-
Atov... Eeivov uev yapal Hodaı ara. n 159 f., KA” &pa oi Tö ye xepdtov eloato YJuuo, Xpf-
nat’ ayupraleıy noAANv Ent yatav lövrı 7283 f., uLodög dE ot Av eipnuevog öde und Toy Zaılmv,
TAYTWv TÜV ETTITAWV TA Nuloex neradaßeiv Hdt. VI 23,5, Aroumdeıx Aeyouevn dvayın Toteiv

ı Hier und an den drei folgenden Stellen nd pärvatö niname tasthivämsah ‚nicht
ist der akkusativische Inf. als ‚was das... (sind) die Berge zu beugen, die feststehen-
betrifft‘ auffaßbar. den‘ III 56, 1d. Brugmann, Grundr.? II
2 Die ursprüngliche Konstruktion wäre: 3, 923f.
vodoog o0x Eorı dAtacdaı ‚die Krankheit ist ® Anders über ypn Hermann, GöttNachr.
nicht zum Vermeiden‘; so ai. näitäd dttave 1926, 284 ff.
‚nicht (ist) dies zum Essen‘ RV X 85, 34b,
6b) Infinitiv, «)in Kasusfunktion (nominativisch, Prädikativa) 367
adT@ TauTx & Av obror Enauvoorv (‚der Zwang, der darin besteht, daß er tun muß‘) Plat.
civ. 493d, ei ToßY” obrwg Eyeı, nadıy ylyveodaı Er TV drodavöyrwv ol Lövrac (‚wenn diese
Anschauung richtig ist, daß nämlich... .‘) Phaed. 70c.
Die nominativische Auffassung wird bestätigt durch den Artikel (Beispiele s.u. S.370,1);
auch diesem Inf. mit Art. kann ein präparatives Pronomen oder Substantiv voran-
geschickt werden (s. u. ebenda).
9. Das Prädikativ kopulativer Infinitive wie eivaı, yiyveodar u.ä. steht
teils bezogen auf einen Gen., Dat., Akk., der zum regierenden Verb gehört,
teils als Nom. auf dessen Subjekt bezogen; doch kann, namentlich bei sub-
stantivischem Prädikativ, der Akk. auch bei Gen. und Dat. stehen (nicht
jedoch, wenn ein Partizip im Gen. oder Dat. Regens ist). Noch stärker hat
sich schon im 5. Jahrhundert der Akk. durchgesetzt bei der prädikativen
Apposition zu beliebigen Infinitiven; nur der Dat. hat hier noch etwas
Raum behauptet. Vgl. lat. quieto tibi licet esse Plaut. Epid. 338, aber
jünger auch quibus licet iam esse fortunatissimos Caes. B. G. VI 35, 8
(Hofmann, Lat. Gr. 583). Kühner-Gerth 2, 24-30; Stahl, Synt. gr.
V. 642-45.
elvaı usw. mit Präd. im Gen.: doxew huiv Alyıynreov dteodaı rov dedv xpfion Tuuopn-
pay yev&odaı ‚ich glaube, daß der Gott uns verkündet hat, die Ägineten zu bitten, uns
Helfer zu werden‘ Hdt. V 80 (doch bei substantivischem Prädikativ auch schon Akk.:
’Eperpites ’Admvalov Edendnoav oplaı BondoVg yevccdaı Hdt. VI 100 wie att. deounı 8°
UV... EAeNoanvras nv Kruylav uou lartpolg yeveodaı Antiph. 2 ß 13); bei adj. Präd.
wird attrahiert: «brod re Küpou Edeovro ag rpodLuoTKTovu Trpög Tov TöAELoV yevsodaı Xen.
hell. I 5, 2, xar’ Exetvou Aeyeraı Tod dvöpog... 0BdEv olou Te yevcodaı rrpovondnvar Plat.
Crat. 395c, und durchaus bei regierendem Partizip: röv Auxtov pauevav Bavdlov elvar
Hdt. I 176, @g xal aurav xateyvaxötav Non unxerı npeisoovwv elvaı opöv Thuk. VII 51,1,
KTarNayEls Tobrav ray paoxövrav dinaorav elvaı Plat. apol. 41a, r@v rpooroL0VLEVWVv
elvaı oop@v Isocr. 12, 118; im Dat.: ZXsudepw Yeudet xarelodaı hp npdosotıv 00 xaAn
Soph. Tr. 454, övrag y&p Zorı nAouotorg Huiv anacıv elvaı Aristoph. Pl. 286, &ux ’Aynvalov
roroı BovAonevoror elvaı Ereudeporoı Erodıöpxes Tobg Tupavvoug Hdt. V 64, Ent Eupod drug
Eyeraı Hulv ra npnyuara 7 elvaı Eieudeporoı 7) SobAorcı VI 11, 00x Evöwoouev mp6pacıv obdevL
xaro yevcodaı Thuk. II 87, 9, Avayeidoag Ent Ti Hpeltrovi Tod Epwrog Pdoxovrı elvaı Xen.
Gyr. VIA, 34, öndpyeı abr}) ebdatuovı elvaı Plat. Phaed. 81a, avayın robtw Aura yevecdar
civ. 565d, ei tig rw Ödveıdiler pioxepdei elvaı Plat. Hipparch. 232c, E&apxei abroig ner’
MANAmv naraltv Kyduoıs conv. 192b, 6 Snuog ouvexapnosv adrh nparw ypapfivar Aeschin.
III 186; das subst. Präd. steht außer im Dat. (z. B. vöv ooı &&sorıv Avögl yeveodau Xen.
an. VII 1, 21, ool ouxop&vrn elvaı doxeiv Önapxeı Dem. 18,266) auch im Akk.: &Eearıv
duiv...edepyeras pavnvaı Xen. hell.IV 8, 4 (auch das adj. Präd.: 058’ aurots Onßatorg Errerpe-
rere abrovöuoug elvaıhell. VI 3, 9, und das adjektivische Partizip:o oivöv&rıy’Eorınepuy-
uevov Aue yeveodaı X 219); im Akk.: neloug 8° 2Eönıde orhoev.... Epxog Zuev roA&uoro ‚eine
Wehr zu sein‘ A 299, un $n ve Map Aavaoioıv &iong neioda. E 684, öv note ol Kıvöpng düxe
Esıyhıov elvar A 20, 76 ppobpiov... 6 pare Enitereigioden TNde TN) Xopa rpößorov elvaı Tod
moAeuou Xen. Cyr. V 3, 11 (direkt Nom.); mit formell deutlichem Akk.: ey@ de xe tor
xxplrwv av ÖmAoTEpdLaV [76%070) OmvLepevan Kal mv KErNNES SL &xorrıv 3 267 (vgl. o. S. 351,
Fußn. 4), 219° ö ye Yuyarepas röpev vidorv elvaı dxottıs x 7, 600L u&v alröv TÜV Yewv Ane-
Aucav (‚freisprachen‘) un pöpa elvau..." 6001 d& uıv xareönoav (‚verurteilten‘) p&pa elvar
Hdt. II 174, xaraornoag ”Aprapptvea KdeApedv Umapyov elvaı V 25 (nareoryoe TÜpxvvov
elvaı nald« TOVv Ewurod vödov “Hmstorparov 94), dvavop.oug Tolg KANoUG elvar moLeeL
VII 129; im Nom.: 77 vöv, xal ool roüro, Y&pov, xeıumdıov Eoto, Uarpöxdoro TAPOU uvip”
Eunevau y 619, Eeivor 8° KANAmv raTpmıor ebxöued" elvaı & 187, ouyyıymoxeat elvaı Noowv
HAUS yEL26, en d2 «al Bulavrıoı Borep xal Trp6TEpov Ur raeı elvaı Thuk. I 117, 3,
obdevög aurol doüvar dlamv Ilxauor Kv elvaı phaaure Dem. 15, 16; häufiger bei wollen: 2910
d& or Arıog elvaı © 40 es robs &v ne nal NYERoV aüTöG Dkadaı ı 3341), &pap xE ToL
adrixa Soüvar Boudolumv di... Saluooıv elvar dArrpös W 593-95, Bovdotunv x’ ETT&poLpOG Eiv
Y

368 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

Inrevtuev Mn A 489, abrdg Yap paysnev ob Bovdexı p 404; vgl. auch E9:deı repl navrov
Zunevar Amy A 287.
Bei, beliebigen Verben kann die Verbalapposition (das Participium coniunctum) bei
Dat. entsprechend der Fügung bei elvaı usw. behandelt werden: oö y&p woL Yevvaiov
Avoxdlovri uayeodau E 253, el rep por xal noipa Auds nAnyeve (v. 1. -7&) wepauv@ xelodaı
O 117, &do&ev abroig ovoxevaoagevorg & elyov nal Ebomiıoxevorg npoizvxı Xen. an. II 1, 2;
aber gewöhnlich tritt das Prädikativ, auch wenn Beziehung auf einen Gen. oder Dat.
möglich wäre, in den Akk.: statt Gen.: (&vöp@v) &yad&v (Eorıv) Kdınouuetvoug Ex uev elpnvng
roreueiv Thuk. I 120, 3, deovraı dE aoU nal Toro, mapayevöuevov xal äp&avra Exuriv Treipav
Aaßeiv Xen. an. VI 6, 33, dEouaxı bu@v neuvnusvoug rav elpnuevav 7X dla Imploxadxı
Isocr. 19, 51, xaxobpyov uEv yap &arı Xpıdevr’ Arrodaveiv, orparnyoDd de uayöuevov Toig
roXeuloıg Dem. 4, 47; statt Dat.: 6 Luonpdrng ovußoviedeı Ta Eevopävrı EAdövra eis Acd-
gobs dvanoıyaonı ro Bew repl rg mopelag Xen. an. III 1, 5, 2do&ev abrols popuAaxaz
yaraorhoavras auyxadelv obs arparıaorag III 2, 1; öfters wird ein Dat. durch Akk. fort-
geführt, so }j r&psorı nev orevew... orepnuevn, mäpeorı 8° dAyeiv... ynpdoxouoev Soph.
El. 960 ff., napayy&ideı Ta Kiedpxw Aaßövrı Aaeıv, 5oov Av aur@ orpdreuua, xal Hevin...
Aueıv napayy&idsı Außövra robg Avöpag Xen. an. I 2, 1, &p’ odv uoL xparioröv Eorı uRanTH
0 yeveodaı nal... Trpoxadelodhau abröv Aeyovra, örı xrı. Plat. Euthyphr. 5a.
Ist beim übergeordneten Verb die Person nicht genannt, so steht beim Inf. lieber der
Akkusativ, auch wenn bei Nennung der Person der Dat. stehen müßte;! so das Prädi-
kativ: 068° &pa wg Av Ev navreso’ Epyorcı dannova para yevccdaı Y' 670, aber auch &p’
odv woı nparıioröv &orı nadnTH o@ yevcodau; Plat. Euthyphr. 5a; die Verbalapposition: 9
unv nal mövog &oriv dvindevra vesodar B 291, ob yap ws Beßinusvov Eorı uaysodaı 3 63
und ähnlich Z 267 N 787 P 464 f. ß 310 £.%X 158. 7555 f., öre... £Zeln rpög &AMov (otpa-
nyov) &pkoutvoug (‚um sich beherrschen zu lassen, als künftige Untergebene‘) &rıevar
Xen. an. II 6, 12, nög od Auoıredet rolg Beitioroug PlAoug Krnosuevov roAttsbecdha: comm.
II 6, 26, aber auch ei u&v Av Matovorv l&odaı xaxd (‚wenn es Weinenden möglich wäre‘
oder, wenn es möglich wäre, weinend.... .‘?) Soph. fr. 513, 1 N.2, ob y&p 87 dxoboaxot ye td
Aöyov xpeitrov Zorı xarauadeiv Xen. comm. III 11, 1 (ebenso zweideutig; aber ireov &v
ein Yeuoouetvoug ebenda), Exei uev yap Eorı THg Aperig KHAov Tig ToAttelag Xuplo YEeveodau
Dem. 20, 107.
ß) Infinitivin Kasusfunktion mit Artikel:?
Da der Infinitiv an sich sehr häufig innerlich determiniert ist, war es ge-
geben, daß der sich ausbildende bestimmte Artikel wie zu den Verbal-
abstrakta (vgl. 0.5. 356,a) auch zu den Infinitiven treten konnte. Doch ge-
hört der Artikel beim Infinitiv zu einer chronologisch jüngeren Schicht des
Artikelgebrauchs und ist teilweise selbständig aus vorbereitendem Demon-
strativ hervorgegangen (ähnlich wie 7d npörov 0.S. 22 F.6). Der Artikel kann
auch beim Inf. anaphorisch sein,? ist aber für das Sprachgefühl oft nur ein
Mittel, den inflexibeln Inf. zu flektieren. Das Epos hat nur Grenzfälle zwi-
schen Demonstrativ und Artikel; sichere Beispiele bietet erst die Lyrik
(s. im Kleindruck unter 1). Bei Äschylus überwiegt bei Inf. mit Artikel der
! Beispiele für den Gen. scheinen zu feh- 7 = III 1); G. Behrendt, Über den Ge-
len. Vgl. lat. medios esse non licebit Cie. ad brauch des Infinitivs mit Artikel bei Thu-
Att. X 8, 4, haec praescripta servantem licet kydides. Progr. Berlin 1886; B.L.Gilders-
magnıfice .... vivere de oft. 1, 92; Kühner- leeve, AmJournofPh. 9 (1887), 329-37;
Stegmann, Ausf. Gramm. d. lat. Spr.1, 23 (1902), 11; J. Vendryes, L’ infinitiv
679. substantive dans lalangue de Lysias. Revue
®2 Substantivierten‘‘ oder ‚substantivi- de philol. 70 (1944), 1143-33; Fr. Krapp,
schen‘ Inf. gibt es auch ohne Artikel (s. o. Der substantivierte Inf. abhängig von Prä-
8.359 f.). Vgl.außer der 0.8.357f. genann- positionen und Präpositionsadverbien in
ten Literatur noch Fr. Birklein , Entwick- der historischen Gräzität (von Herodot bis
lungsgeschichte des substantivierten In- Zosimus). Heidelberg 1892.
finitivs. Würzburg 1888 (Schanz, Beiträge ® Vgl. Blaß-Debrunner? $ 399.
6b) Infinitiv. ß)in Kasusfunktion mit Artikel 369

Gebrauch als Akk. gegenüber dem als Nom. wohl nur zufällig (27 und 19
Beispiele); aber od und r& bei Inf. treten deutlich zurück (je 2 Fälle). Seit
Sophokles steht Inf. mit Artikel auch bei Präpositionen; wie in den andern
Fällen ist auch hier der artikulierte Inf. Erbe des artikellosen gewesen.
Völlig frei, aber zugleich bewußt, braucht die attische Prosa (bes. häufig
Thukydides und Demosthenes), aber auch die hellenistische (Polyb) den
Inf. mit Artikel im Dienste gestraffter abstrakter Ausdrucksweise.t Als offen-
kundige Bereicherung der Ausdrucksfähigkeit ist er auch in die hellenistische
Amtssprache übergegangen und wird auch z. B. von den gebildeteren Ver-
fassern des NT.s gebraucht (fast nicht von Joh.). Der Artikel ermöglicht
es, eine Reihe von Bestimmungen, bes. auch Partizipialkonstruktionen und
sogar Nebensätze, in attributiver Stellung zweifelsfrei auf den Inf. zu be-
ziehen und mit diesem in ein Ganzes zusammenzufassen; in steigendem
Maß macht Präp. + Inf. den Nebensätzen Konkurrenz.? Trotz dem Artikel
bleibt der Inf. verbaler als die Verbalabstrakta: er bleibt auf den Singular
beschränkt; er bewahrt die Unterschiede der Diathese und der Aspekte,
ebenso die verbale Kasusrektion und das Adverb statt eines attributiven
Adjektivs; er kann auch modal sein. Der Agens des Inf. wird normaler-
weise durch den Akkusativ, nur in besonderen Fällen durch einen gen. subj.
ausgedrückt.* In klassischer Zeit erscheinen statt Adverb beim artikulier-
ten Inf. nur prädikative Stellung erheischende adjektivische Pronominal-
formen und räv, später auch attributive Adjektiva; bes. aber bei in reine
Substantiva übergehenden Infinitiven wie ö CAv, die erstarrt in neugriech. 76
gayt u.ä. fortleben.® Die allgemeinen Unterschiede im Gebrauch der ver-
schiedenen Infinitivformen (o. S. 355 gelten auch hier; Infinitive des Per-
fekts und passive Infinitive mit Artikel finden sich selten seit dem 5. Jahr-
hundert, noch seltener gleichzeitig artikulierte Inf. Fut.® Negiert wird der
1 Vgl. ro yap elvaı navrav Exeivov Eva dvra dı& ravrög tod elvaı Parm. 152e (Kühner-
KÖpLOV... TPOG TO TA TOD TOAEuon Taxl Gerth 2, 37), später auch &x ro0 npoxet-
Tparreoda: oA npo&ysı Dem. 1, 4, länger uevov THv Ignat. Eph. 17, 1, zugleich mit
19, 55 (Kühner-Gerth 2, 38£.). Gen. rd Mndıvov Yuav Cnv Ignat. Smyrn.
2 Die Dichtung verzichtet jedoch öfter 4,1; vgl. B.L.Gildersleeve, TransAm-
auf diesen Vorteil (Beispiele bei Kühner- PhilAss. 1878, 7; Jannaris, HistGrGr.
Gerth 2, 38). Aber ein Nebensatz wird 482, Fußn.1); Blaß-Debrunner” $ 398
schon bei Aesch. Ag. 1169 ff. einbezogen mit Anhang. Ngr. to oayl usw. Ss.u.S.
(dxog 8° obdEv Erchpxeoev TO un möALv EV, 383,7.
&orep odv Eyei, madeiv). $ Ein passiver Inf. zuerst Aesch. Ag. 941
3 Wohl bei Soph. Ant. 236 76 un nadetv Av rolg 8’ OAßloıg ye ra To viräaodan repereer, Inf.
No TANV TO WöpoLuovV. Fut. seit Thuk. ( 24 &Artda toü repreoeodat
* Im Gegensatz: yıyyaorw TAG Tobrwv I 144, 1 [vgl. II 13, 9], 70 &pavsg Tod xatop-
Areıdg 00x Arrov owppovıloboag N KAAmv TO Yacsıv II 42, A, ro Erpoßnoeıv nuäs IV 126,
Msn xoAaleıv Xen. an. VII 7, 24, ohne Ge- 5); vgl. auch rö un od Aeßeıv Xen. conv. 3, 3,
gensatz &p& te Tobrou Tod dixdleıv Ari- 76 re EnıINosodaı xal TO Auceıy TV YEpdpav
stoph. vesp. 89, 76 y’ ed ppoveiv nur@v UL- an. II 4, 19. Inf. Pf. mit Artikel seit Hdt.:
weiode Dem. 19, 269 (mehr bei Kühner- odre oe Anonpblw obre'orndouau TO ur eldevau
Gerth 2, 37; Wackernagel, Synt.1, hv &uewurododotnvVII 28, dı& To unde"EAAN-
273) ‚später ro tavavdparovChnv Aristeasep. vas To... Avrinadov Es Ev Övoua ATTOXEXpt-
208; vgl. Fußn.5. Dagegen steht im Semiti- oda (‚im Gegensatz in eine Bezeichnung
schen das Subjekt eines Inf. normal im absondernd zusammengefaßt waren‘) Thuk.
Gen., sekundär im Nom. (Brockelmann, I 3, 3, roig u&v Yeoig obdEv Av Exoıuev nE-
Vergl. Gramm. 2, 166 $ 87). yacdaı Tb un obyl nexpı Tode navıa, d0«
5 auto Ayo ro neıväv Plat. Gorg. 496c u.a., nöxöneda, naranenpaxyevaı Xen. Gyr. VII
abrd TO Krrodvnoxeıv obdelg poßeitau Plat. 5, 42, obr eldig nandv obÖEV obdevög Ex TOD
Gorg. 522e, &v nöra to uaysodaı civ. Säle, un ueuedemmaevaı Plat. Theaet. 174c.
u Hd AI
370 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

Inf. mit Artikel durch an. Der Inf. mit Artikel kann auch ein Prädikativ
enthalten (s. u. S. 371, 6); auch die später zu besprechenden Konstruktionen
des a. c. i., des limitierenden und exklamativen Inf. können den Artikel be-
kommen (u. y-e). Erstarrungserscheinungen zeigen der Inf. mit 76 und der
mit. Tod. (820.828711.,72.u:8):
1. Die Stellen &vin xal 76 YuAdkoosıy r&vvuxov Zypnooovra v 52f. und ndb de xal To
ru9&oda, 60x ua. Hes. Ir. 164 können auch noch als &. xal tö' 9. xrA. und ndb de xal
76‘ n.xıı. mit vorbereitendem 76 (= roüro) gefaßt, also zum nominativischen Infinitiv
ohne Artikel (o. S. 366,8; vgl. z. B. 6 d£ Htyıov, add uevovra... KAyeax maoyerv u 220 f.)
gezogen werden, und die Möglichkeit besteht auch in andern Fällen (vgl. o. S.366f.).
Sicher erscheint Inf. mit r6 als Nom. seit dem 7. Jahrh. (s. schon o. S. 366): &prrer yap
&yrx (‚geht pari passu, ist gleichwertig mit‘) 76 oLddpw rd xarög xıdaptödnv Alcm. 100
D.2, 76 y&p "Apevı nardavmv naröv Alc. 61 D.? (unklar 76 AAdelo9]aı ebd. 80, 4), Auorov
8° dyıalveıv’ rpäyua SE Teprivörarov, tod Tıg Zp&, ro tuxeiv Theogn. 255 f., r6 dıdabaodaı
dE Tor eidbrı Hrrepov' Kyvanov de to un npouadetv Pind. Ol. 8, 59, 76 Soxeiv al rav dAKdELNV
Bıxraı Simon. 55 D.2, oBx &pa rb yalpcıy Zoriv ed rpdrreiv obdE TO Avıdodaı xaras Plat.
Gorg. 97a, Nysuovinwrarov... to rr&vr” olxovoneioda: Kadapas nal dınatos 165%, Pap.
(Mayser II 1, 321)! 70 d£ &vimroig xepolv payeiv od xorvoi töv &vdpwrov NT Mt. 15, 20.
2. Der Inf. mit 76 als Akkusativ (vgl. auch schon 0.8.365f.): 76 o@wppoveiv rıußox
tod Blov ri&ov Aesch. suppl. 1013, zo u£v elvogeıv Te xal rpoop&v Kyauaı sen Hdt.IX 79,
6 Köpog Ep&pero, uövov öp@v TO rralsıy TÖVv KAroxötevov Ken. Cyr. I 4, 21, ueilov uEv panev
xaxdv To Köxeiv, ZAatrov TO Adıxeiodeu Plat. Gorg. 509c, undevi undev dpelkers, ei un To
MANAoug Kyarakv NT Rom. 13, 8; im acc. absolutus: repıudynrov Tö &pxeıv yıyvönevov,
olxeiog By anal Evdov 6 ToLoDTog TTöAelLog adrobg re Krr6AAUaoL xal nv Any nmörıv Plat. civ.
21a; als acc. Graecus (vgl. u. 8): Zret ye 16 &XYelv (‚in betreff des Kommens‘) roörov
oluaı Yeöv Tıya abrov En’ aurnv dyaysıv nv Tiuoplav Lycurg. 91; mit Präp., teilweise
gleichwertig mit final-konsekutivem Inf., so Ext, eis, roöc, Sıx (Grund; seit Thuk. bes.
häufig), aber auch mit xard, eis, rept ‚in bezug auf‘, rap« ‚im Vergleich‘ (hellenist. ur-
sächlich), ner& ‚nach‘, z. B. öxolöy rı ein TO &pyeıv nerk To Baoıederv Hdt. VI 67, (Iapoodv-
zac) Aeyav (Perikles) xareninooev Eri To poßeioda xal dedLörag ad Aöywg dvrixadlorn
ray Ent Tö Yapoeiv Thuk. II 65, 9, rpög To nerplov deisdaL menaıdeunsvos Ken. comm.
I 2, 1, Küpog.... dınpepwv Epatvero al eig TO Tax uavdaverv, & deoL, xl eis TO naAds al
Avdpelwg Exaora moreiv Cyr. I 3, 1, &vöpa... mepl TO Acyeıy yeybuvoonetvov Isocr. 12, 229.
Mehr bei Kühner-Gerth 2, 39f.; Mayser, Pap. II1, 329-33 (z. B. dı& rö un &nioraodaı
vpduuara); Blaß-Debrunner’? $ 402 und Anh. {z.B. ray eic 16 dxodonı Jk 1, 19
für älteres raxdg dxodoaı u.ä. 0. 8. 364).
3. Der Inf. mit rod erscheint (abgesehen von dem besondern Gebrauch u. S. 372, 8)
als Abl. und Gen.; s. schon 0.8.361,4 und vgl. Mayser, Pap. Il 1, 321 f. (z. B. &p« roö
onelpeodar 258%, Erreoyov Tod Evruyeiv ‚wartete mit dem Besuch‘ 2524) 324-28 (Präp.);
Blaß-Debrunner’?$400,1. 3. 4; 403 (Präp.; nur &vrt, dı&, &E, Evexev, rrp6). Im Gen.
abs.: En’ Exelvorg övrog del Tod Erıyeipeiv (‚da das Angreifen immer in ihrer Hand liegt‘)
xal Ep’ nuiv elvaı det To rpoaudvacda: Thuk. III 12, 3.
4. Der Inf. mit 7& erscheint als Lok. und Instr., worüber o. S. 360, 1.2; vgl. weiter
Mayser, Pap. II 1, 323. (instrumental-kausal, z. B. xıvöuvebo röı Cäv 1142, auch mit
Gen.). 328. (Präp.); Blaß-Debrunner? $$ 401 (nur 2 C 2, 13, kausal); 404 (nur 2v,
hebraisierend). Selten als echter Dat.: lv«... drıoröcı t@ &u& reruunjoda Und daruövov
Xen. ap. 14, 7& [Hy Eort rı Evavriov, Konep TO Eypryyopevaı to xadebdeırv Plat. Phaed. 71c.
5. Auch noch der Inf. mit Artikel kann durch ein Substantivodereinsubstan-
tivisches Pronomen vorbereitet sein (wie der Inf. ohne Artikel; s.0.8.365, 7.366, 8),
und zwar im Nom.: A&yovotv, GG aloypdv nal KdLnov T6 TTAeovexteiv xal TODT6 Eotı TO Adt-
neiv, TO TAEOV TÜV &Mmv Inreiv Exeıv Plat. Gorg. 483c, &xeiv6 ye unv nös 00 XaAdv nal
Keyaddyvmpov, TO MuTOV EV... Xooneiv rov Exurod olxov,... Kuvioxav dE döcAphv oboav

ı Präpositionsloses r6 mit Inf. als Nom. hinter den oo, r& und präpositionellem Ge-
und Akk. steht in den Ptolemäerpapyri brauch weit zurück (Mayser a.a.O.).
6b) Infinitiv, ß)in Kasusfunktion mit Artikel 3
neio . .. Xen. Ages. 9, 6; i) doxodoa Muay rrpstepov omppoadvn, tö uuh &v Krorpla Euuuayie
7 Tod nEIaG yvoyn Zuyxıvöuvebery Thuk. I 32, 4% 25 Iaxulous (edepyeota), TO I Aus
HeXorovvnatoug wdrots un BondHcx I 41, 2, 9 tüv naldwv dpxh, td un 2üv EAevdEpoug elvaı
Plat. civ. 590e, n &nayyeiix.. ., Tö xAnpovöuov wbrov elvaı x6ouov NT Rom. 4, 13; Akk.:
alveo dE nal tövde (Töv vöuov), td un wing airing elvera undeva povebeı Hdt. I 137, rodro
Erarvo ”Aymoıkdov, TO rrpdg TO dpkoxeiv toic "EAAnowv Ömepudetv rnv Baoıeog Eeviav Xen.
Ages. 8, 4; ‚Gen.‘: ti robrou naxapımrepov, tod yfj wery9ävar; Xen. Cyr. VIII 7, 25, rd
HEXPL TobTou darpovonlav uavddveiv, nExpL TOD... yvavaı Xen. comm. IV 7, 55, Dat... ooxer
robrw dLapepeiv dvnp TÜV Kay Lawv, TO rıufg dpeyeodar Ken. Hier. 7, 3, ti odv $h Exeivo
Arodldwg dvoua,.ra öpäv; Plat. Theaet. 186d, &v robrw Muiv Av rd ed npdrrewv, dy to tk
HEv yeydAx nen al nparreıv nal Anußavev, T& 88 ouınpdk pebyerv Prot. 356d.
6. Der artikulierte Inf. kann auch ein Prädikativ oder eine prädikative Appo-
sition enthalten, und zwar im Akk. bei nominativischem, akkusativischem, geniti-
vischem und dativischem Infinitiv: +8 &uapraveı dvdpanoug dvrag obdtv oluaı Iauuaoröv
Xen. Cyr. V 4, 19, ob 76 un Außeiv ra Kyadı obrw Yadenöv, Borep T6 Außbvra arepndTivar
Aurmpöv VII 5, 82, xal mög In (Tobs Erırpönouc) 76 Kpyinodg elvar dvdpunwv Traudeders;
Xen. oec. 13, 4 (Vuxparng) napexdareı Erıueieioher Tod SG Ppoviu@rarov elvaı Xen. comm.
I 2, 55, EBpıuoörö re ta Küpw xal rois Mndoıs Ta Karadınövrag abröv Epnuov olxesdaı Cyr.
IV 5, 9; entsprechend im Nom. bei gleichem Subjekt: 16 yes duoruy&orarog elvaı dvdpo-
rav oddauf) Erpebyw Andoc. 2, 9, &x navrav avdpanwv rd KErömıoror elvar drnoßadeite Ken.
Gyr. VIII 7, 23, 9 d& (&pern) navraxod napeorı dd 76 elvaı ddavaros ven. 12, 21, eig ye ro
6&brepor abrol aür@v yiyveodaı ravreg Erıdıdöacı Plat. civ. 526b, BouAöuevog eidtvan, el ric
Kıv dauövav pboeraı Tod um Lövra xaraxaudivaı Hdt. I 86, Öpeyönevor tod rrp@rog
Exaorog yiyveodaı Erparovro TO Inuw Hal ra npdyuara Zvdıöövaı Thuk. II 65, 10, oBdevi
Toy TAvr@v TAEOV xerpdrnxe Didınnos 9 TO Tp6Tepog TpÖs Tois npayuacı Yiyveodaı
Dem. 8, 11.
7. Der Inf. mit rö (negiert 0 un und ro un ov) steht nicht nur als Nom. und Akk.
(o. 1 und 2), sondern seit dem 5. Jahrh. auch als ‚Gen.‘ und ‚Dat.‘ (im Werte von tod
und 7).
zö vor positivem Inf. im Werte von rov und 7ö&; als Abl.: Eorıv rıc, £orıy, dG ve Xw-
Aboeı tö dpäv Soph. Ph. 1241, Ereoyov ro ebdewg Tolg’Admvaloıg Ertıxeipetv (‚hielten an sich,
warteten damit‘) Thuk. VII 33, 3; als Gen.: ro npooriaınwpeiv ra S6kavrı XaAa obdelg
rp69uu.o0s Av Thuk. II 53, 3, lowg Eyi& altıog TO 08 Anoxplvacdaı un Tolrto, 6 duxvoolpevog
npöunv, KA Erepov Plat. Lach. 190e; final-konsekutiv: KM oBS’” Zuol Tor ToU&-
avıoravaı (= 76 &., nicht tod £&.) nörewg tx’ Zorı Yapoog Soph. OG 48, wörıg uEv, Kapdtas
’ EElorauaı (= neldoucı) TO dpäv Ant. 1105 f., KA” oBdE Tor af) xeıpl reidounı TO dpäv
Ph. 1252, napeo9” öde Kptwv rd npdooeıv nal To Boudeverv OR 1417, uaxpög TO npivar
raüra ya Aoırög ypövog EI. 1630, el rıg... poßslrau..., odxl dıralav Exeı rexuaparv (,‚Dia-
gnose‘) 76 &xpoßfjocı Thuk. II 87,1, 0 uev... EoßdAreıv... ixavol eloıv VI 17, 8, dvayıd-
Lovraı td Und olvov un PMIeodaı Errıueieiodan Xen. r. Lac.5, 7; komitativ: mpög &s
(npd&ers) droßAtmovrag auvedtleodan rais Yuxais rd rnv marplda pireiv Lycurg. 100, nept
dE reıyav Eyay’ Av Inchprn Euupepolumv rd nabehdeırv ZAv Ev ch yf aarraxeluevx ra relyn
Plat. leg. 778d.
töunstehterstens nach geeigneten affirmativen Ausdrücken für echt genitivisches
tod (? rig &Arnidog.... dedpayuevog To un nadely Av &AAo Av to uöpoyuov Soph. Ant. 235f.)
oder für final-konsekutives r&: uiav 88 raldwv Inepog HEAEeı td un nrelvaı olveuvov Aesch.
Prom. 865, 6 te un BA&reıv Erolua ‚zum Todsein bereit‘ Soph. El. 1079 (lyr.); zweitens
nach negiertem Verb als Abl.: oöx &v Zoydunv tb un drunAfoaı robuöv &UALOV dELas
Soph. OR 1387 f., als Gen.: od8& dı& radra Koxolav Eyeı tb um mpdrreiv del To deöuevov
Xen. hell. VI 1, 16, final-kons.: p6ßog y&p dv9” Umvov rapaorarei, ro ah Beßaiwg BAEPAPR
ovußareiv Unvo Aesch. Ag. 14 f., &xog 8’ obdtv Erchpxeoev tb um möALv uEv, Bomep oUv Exet,
radeiv 1171, oönwv dor unyavı and Tg Öhıog rabrng obdeula ro un &xelvov Errißourcdeiv
Zuot Hdt. I 209, obd8v huäg &orı Tb xareneiyov Tb un... . axoreiv Ta repl Tobg vönoug Plat.
leg. 781e, ("Avurog &on) obx olöv re elvaı td un dmoxteivet we Plat. apol. 29c, drittens
mit hypercharakterisierendem un nach Verb negativen Sinnes als Abl.: (Chor) x«t
r&gog drepuye (Ant.) ti; (Chor) 7& op@v rd un rirvew xaxög Soph. OGC 1740, ouıxpöv TL
24*
I)

372 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

zb d1dpopov... mov 68h rouriov rd un loas ufxog elvaı Hdt. II 71,70 un Aemarfonı
ootac Zoye töde (Subjekt) V 101, röv mielorov öuılov ray bıAav elpyov TO um rrpoedLövrag
ray Eriwv ra &yybs tig nöXeog xaxoupyeiv Thuk. III 1, 1, oörot eloıv Auiv Eunodav Tö um
48m elvar, Evda naAcı orrebdonev Xen. an. IV 8, 14, eng Ev olol re Hoav xareyeıv (‚sich zu
beherrschen‘) rö6 un Saxpberww Plat. Phaed. 117c.
<d u od mit hypercharakterisierendem od steht nach negiertem Verb als Abl.:
Aelzeı nv 068° & npdodev Höeuev td un od Bapboroy’ elvaı Soph. OR 1232, obx drelyovro
ob8” And Tüv PlAwV Tb N oByl Tieovexteiv abröv reipäodeı Xen. Cyr. 1 6, 32, obdev abrousg
Eniberan h Mıxla Tb un obxl dyavaxteiv Ti mapovon röyn Plat. Crit. 43c; final-konse-
kutiv; oöx &vavrısooua. TO uM ob yeyaveiv räv Aesch. Prom. 786, ynroı y’ drindong To
un 08... Yaveiv Soph. Ant. 544, vobdelg y& u’ Av nelosıev dvdparav rd un obx Eideiv En’
&x.eivov Aristoph.ran. 68, ob uEvroı ErreidE Ye To un od ey iorpayumvelvaı Xen. hell. V 2,36.
Der sog. abundierende Artikel bei Inf. (mehr Beispiele bei Kühner-Gerth 2, 43-45.
217f., 1-n) scheint ausgegangen zu sein von vorbereitendem 16 (= roüro), das nach
den Fällen 0. 8.370,1 für andere Kasus eintreten konnte; so ließe sich z. B. Aesch. Prom.
865 noch fassen uiav de naldwv Inepog HErkeı T6' un xrelvaı obveuvov. Doch war der Ur-
sprung früh vergessen; anderseits wurde der Artikel auch in Fällen gesetzt, die sich nicht
so erklären lassen. Nicht ganz selten steht rö, wenn ein Infinitiv von einem andern abhängt.
8. rod (negiert rod un) mit Inf. kann sich seit Thukydides vom regierenden Sub-
stantiv oder Verb lösen und bei beliebigen Ausdrücken finale (hellenistisch auch
konsekutive) Bedeutung annehmen; seit den LXX steht roö nach fremdem Vorbild
auch bedeutungslos bei beliebigen Infinitiven (wie nhd. zu, engl. to). Den Übergang
veranschaulichen Stellen wie &yyzlav Ereurov... tod Euurapxxoutchnvar Thuk. VIII
39, 4 und noch im NT EnAno9n0av Autpaı dxr& tod rrepırsuetv abröv Lk. 2, 21; für die fer-
tige finale Konstruktion vgl. (Mivac) 76 Anorındv..... Kagnpeı Ex Tg Yaddoong .. ., TOD
TAG Tpooddoug uärdov levaı auto Thuk. I 4,un ue broAdßng od rrpög TO rp&yux PiAoveiXodvra
Aeyeıy Tod xarapavss yeveodaı Plat. Gorg. 457e; negiert: ebybg Evdövras... od un PINvaL
av Eyxararmıyıy Thuk. V 72, 4, tod $£ und’ Evreüdev (TöVv Aaryo) SLapsdyeiv OXoToUG KaAdt-
orng Xen. Cyr. 1 6, 40, später Eau un dbvouaı “Hynuova retoanı tod ypdılar (= Gore) 257%,
Pap., &vadpauövreg Erı Toig xpövorg Tod undev Arröpnua Karadımeiv Polyb.112,6,&7&xuve tod
rormonı abtö LXX Gen. 18, 7, I8ob ouv&xdeıotv we XUpLog tod un tinteıv 16, 2, EENAdEvV 6
orelpwv tod orelpeıv Mt.13, 3; im NT in höherm Stil öfters nach bloßem finalem Inf.:
ANOCTEIW ve Avoläat..., tod Emiorpebar... tod Aaßeiv Act. 26, 17f.; für bedeutungs-
loses tod vgl. Ev roig avayxaloıg Hynoaı Tod undEv Aniüsg av Xpnotumv rapadeıpYnvaı 113%,
Pap., obx Nduvdodmv tod Biene Ps. 39, 13, &g d8 E&yevero tod eloeAdeiv rÖv IIerpov Act.
10, 25 u.ö.; mit Ptz. gleichwertig &xaxwoev rolg rartpag tod rroreiv Act. 7, 19; noch in
byzantinischer Zeit. Vgl. Kühner-Gerth 2, 40f.; Mayser, Pap. II 1, 322f.; Blaß-
Debrunner? $ 400, 2. 3. 5-8; Jannaris, Hist. gr. gr. 483 f. 5781.
9. Über den substantivischen Inf. im Spät- und Neugriechischen s. u. $. 383,7.

y) Accusativus cum infinitivo‘ und nominativus cum in-


finitivo.
Vgl. GC. Hentze, Der Acc. c. Inf. bei Homer. Zeitschr. f. d. Gymn. 20 (1866) 721-46;
C. H. Fleischer, De primordiis Graeci acc.c.inf. ac peculiari eius usu Homerico. Leipzig
1870,C. Albrecht, De acc. c. inf. coniuncti origine et usu Homerico. Curt. Stud. 4 (1871),
1-58; F.W. Thomas, Some remarks on the acc. with inf. Class. Rev. 11 (1897), 373-82;
Kretschmer, Spr.? 57; Sommer, Vergl. Synt. $ 89; Wackernagel, Synt. 1, 263-65.
Vom final-konsekutiven, artikellosen Infinitiv gehen, wie schon der Inf.
als Akk. und als Nom. (0.5.365f.), auch die im folgenden noch zu bespre-
chenden Gebrauchsweisen aus, in denen der Inf. bis zu einem gewissen Grade
verselbständigt erscheint; die geläufigen neuern Übersetzungssprachen müs-
sen daher bei der Wiedergabe solcher Infinitive oft zu Nebensätzen mit
finiten Verbalformen greifen. Dies gilt schon für die 0.5.362, 6 berührte Kon-
* Zu zö un bei Hdt. vgl. Ed. Tournier, Rev. de phil. 21 (1897), 68.
6b) Infinitiv. y) Accus. cum. inf, und nom. cum. inf. 373
struktion von &ore, bei dem in klassischer Zeit Inf. und verbum finitum
wechselt (Näheres bei den Konsekutivsätzen u.S. GIV 5c.), sowie für den Inf.
bei r&pos(o.S.361,3) und mpiv (u. CIV5ce2). Am wichtigsten sind die Infini-
tive ohne und mit Agensbezeichnung bei (gewöhnlich nach) den verba dicendi
et sentiendi und einigen angeschlossenen, bes. unpersönlichen Ausdrucks-
weisen geworden, die nach dem Vorbild der lateinischen Schulgrammatik
gewöhnlich als accusativus cum infinitivo und nominativus cum infinitivo
bezeichnet werden. Diese Konstruktionsweisen gehen von verschiedenen
Ansätzen aus, sind mitbedingt durch die Bedeutungsentwicklung der Verba
und wurden nachträglich über ihr ursprüngliches Gebiet hinaus ausgebreitet.
Schon seit indogermanischer Zeit konnten transitive Verba wie treiben,
antreiben u.ä. durch final-konsekutiven Inf. ergänzt werden; sie behielten
diese Konstruktion auch, wenn das Treiben mit Worten erfolgte (s. 0.5.363).
Da nun z. B. örpüver (oder xerebeı) dvepa levaı ‚er treibt den Mann zu gehen,
zum Gehen‘ (lat. iubet virum ire ‚er heißt den Mann gehen‘) gleichwertig war
mit Acyeı" avnp irw (oder tn, tor) ‚er sagt: der Mann soll (möge) gehen‘ oder
Örpbver oe Levaı mit Acyeı“ {9 (loıc) und die Verba für ‚mit Worten (an)-
treiben‘ als gleichwertig mit verba dicendi empfunden wurden, verschob
sich das Gefühl für den ursprünglich nur zum finiten Verb (z. B. örpüveı,
xereber, iubet) gehörenden Akk. (z. B. &vep«): statt nur auf das finite Verb
wurde er nun zugleich und bald ganz auf den Inf. bezogen, und zwar als
dessen Agens; z. B. aus örpüveır (xededer) avepax — levaı wurde 6. (x.) — &vepx
ievaı. Danach stellte sich auch bei den reinen verba dicendi an Stelle der
direkten Rede mit verbum finitum die indirekte im a.c.i. ein,
z. B. statt Ayeı' Avnp Tro o. ä. ‚er sagt: der Mann soll gehen‘ indirekt A£-
yeı — dv&pa i&vaı ‚er sagt, der Mann solle gehen‘; ebenso statt A&yeı' iYı o.ä.
indirekt A&yeı - o& l£vaı, wobei die Verbalperson sich in dem Akk. spiegelte.
Dies galt ohne weiteres auch für die verba sentiendi, die im Grunde nur
eine Abart der verba dicendi sind (vgl. nhd. ich dachte: ich will gehen oder
er muss dies tun). Ein weiterer Schritt war, daß bei den eigentlichen verba
dicendi et sentiendi der a. c. i. nicht nur Ersatz der Aufforderung der direk-
ten Rede blieb, sondern auch Ersatz einer in direkter Rede gegebenen
h!oßen Aussage oder Mitteilung wurde; so konnte es nun auch z. B. statt
Aeyeı (oder oleraı)‘ &vnp Adv heißen Agyeı (oleraı) — &vepa EAdelv (oder auch
statt A&yeı“ &. rornoeı mit Inf. Fut. Aeyeı - dvepa zornoewv). Wie der Agens des
Inf., so kam in all den genannten Fällen auch eine prädikative Bestimmung
dieses Agens in den Akk. zu stehen, z. B. xeXebeı - oe Havxov elvaı oder xeAedeı —
oe &AYbvra elmeiv, Aeyeı — oe dyadov elvaı oder Acycı — oe EAdövra elneiv.
Verba wie örpbvo, xeiebw konnten auch absolut, d.h. ohne ausdrücklich
angegebenes, nur vorschwebendes oder allgemeines Akk.-Obj. gebraucht
und auch in diesem Falle durch einen Inf. ergänzt werden, z. B. örpüver
ievaı ‚er treibt zu gehen, zum Gehen, man solle gehen‘. Danach wäre auch
statt A&ysı“ Ira (ri) oder iövrav u. ä. zu erwarten Atyeı l£var. Doch wird bei
reinen verba dicendi et sentiendi der bloße Inf. auf den Fall beschränkt,
daß finites Verb und Inf. gleichen Agens haben, z. B. Atyeı &Adeiv ‚er sagt,
er sei gekommen‘ (‚er behauptet gekommen zu sein‘). Dabei wirkten wohl
Fügungen wie &ßoßAcro oyeiv ‚er wollte bekommen‘ mit (o. S. 365, 7). Eine
374 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

prädikative Bestimmung stand im letztern Falle im Nom., z. B. &I:w de


zo. Atos elvaı © 40 (vgl. 0.5. 367 u.); diesgilt nun auch für die verba dicendi
et sentiendi,z. B. &pn - &xav rornosıv (daher die Benennung .n. c. 1.). Der
n.c.i. beim Passiv der verba dicendi et sentiendi setzt den ausgebildeten
a.c.i. voraus: Acyouaı dyadög elva nach Atyeı ne Kyadov elvaı.
Eine Ausdehnung der selbständig gewordenen Konstruktion des a. c.i.
zeigt schon die Ersetzung dativischer Konstruktionen wie A£yo ooı lEvaı
(nach &rır&iXonat ooı levaı u. dgl.) durch den a. ce. i. A&yo ooı - lEvaı (nach
Erıreidouat vor levaı u. dgl.) durch dena. c. 1. A&yw - o& ievaı. Schließlich trat
jedoch der a.c.i. noch selbständiger zu Ausdrücken, die an sich keinen
Akk. bei sich haben konnten, z. B. rpoonxeı (oder aioxpöv Eorı) — &vöpı
&iYetv. Für die weite Ausbreitung der Konstruktion des a. c.i., deren Vor-
bedingung die Verwendung der Verba treiben usw. auch für das Treiben
mit Worten war, deren erste Stufe die Beziehungsverschiebung des Akk.
bei solchen Verben bildete, war weiterhin lediglich die Analogie maßgebend,
die im Griechischen und Lateinischen stärker wirkte als anderswo: die Kon-
struktion des a. c.i. tritt in den genannten Sprachen mit Beginn der Über-
lieferung voll entwickelt auf, während sie sonst oft auf der Vorstufe stehen
blieb, so im Deutschen .bei der Verbindung mit den Transitiva für sinn-
liche Wahrnehmung (ich höre ihn kommen) und solchen wie lassen und
heißen; vgl. zum Indoiranischen und Altgermanischen Brugmann,
Grundr.? IT 3, 927-32; auch im Neuenglischen geht der a. c. i. nicht über
den Gebrauch bei transitiven Verben hinaus (z.B. I know it all to be true
‚scio omnia vera esse‘); das Slawische hat von Fällen nach der Art von
rpereı nor &pyeiv, licet mihi adesse aus einen dativus cum infinitivo entwickelt,
2.B.azz Ze glagoljo vamz, ne kleti se vamz otengds, Ey& dE Ayo dulv un dusoaı
öws NTMt.5, 34 (Brugmann a.a.O. 931). Die Gruppierung im folgenden
kann daher nur ein annäherungsweises Bild der Entwicklung zu geben ver-
suchen.
1. Der Inf.nach verbadicendi in der Geltungeiner Aufforderung(vgl.den
imperativischen Inf. u.S. 380,%). So bei vom Agens desregierenden Verbs ver-
schiedenem Agensdes Inf. (bei absolutem Regens öfters ‚man‘, sonst aus Akk.,
Dat. usw. zu entnehmen): &v9° &Aoı uev navrss Ereupnunoav ’Ayoıol aldet-
odat I iepja nal ayAaa deyYau ArorvaA 22 f., Spoeo, Anouedovrixdn, Rartovarv
&pıoror.... xaraßnnevar I 250-593, ”AreEovöpos oe Hure olnov de vesodaı
T 390 u. ä. ö., pp’ Av... eino BovAeurfior..,. Satuocıw donsacdaı Z 113-415
u.ä.ö., ei um... "Ipıs &yyados Me... Iopnoosoda D 166 f., 9 sa Yeoiar
TON AKyEovo’ Mpäro... nandı Söuev Yavarov I 566-714, IIndeds uev & raudt
yepav EneteN "Ayırjı altv dprorebeiv xal Örrelpoyov Eunevar mv A 783 f.,
yovvalopaı.... Eotapevar aparepös O 665 f., Ereel p6 ol elnonev Hueig... une”
adrov areiverv XTA. 0 37-39, ’Apyrm de yerk Sumfjorv &esınev dupl mupl arjonı
zpinoda I AI T., xal sol npopwvö tövde u Yarcreıv Soph. Ai. 1089, zois Eun-
yaxoıs Tapodoı xara Tayog Eppalov levaı &s zov ’Ic$uöv ‚sie sollten schleunigst
eintreffen und gehen‘ Thuk. III 15, 1, rois rpeoßurtpoıg Avrıraparersbonau
um xarauoyuvdnjvar, Ei T@ Tıg napanddyraı T@vde..., uMdlE)... Suocpwracs
(‚krankhaft begehrlich‘) eivaı zöv anövrov VI 13, 1, rols &Moıg näcı raphy-
yeidev ESonitleodaı Xen. an. 1 8, 3, &unpuke ots "EMnor ovoxeualeodau III
6b) Infinitiv, y) Accus. c. inf. und nom. c.inf. (Aufford., Aussage) 375
4, 36, 7 Mvo@ Eonunve pebyeıv dvd xpdros V 2, 30; mit a.c.i.: ANPUXEG...
Ayyeidövrav neidas... Aebaodaı... yovales... xausvrov @ 517-2, Apä&raı
SE TAyıora pavnnevan no dtav I 240, 5... eöxeo... KAhuevaı vlas "Ayauov
2 75f., und sehr oft. Da eine Aufforderung normalerweise nicht an den
Sprechenden selber gerichtet ist, ist hier Gleichheit des Agens sehr selten:
wörıg 8° Eneise um merpobuevos Yaveiv TAnuov ”Opeorns Eur. Or. 946, bei
ebyeoda (ursprünglich ‚feierlich, rühmend, prahlend ausspreehen‘) erklärt
sie sich aus dem Übergang zur Bedeutung ‚(betend) wünschen‘: nord ur
euXOuEVO yamdya Evvoaryalo hridtos nenıdeiv (‚daß es ihnen gelingen möge
zu überreden‘) ueydAag ppevas Alaxidao I 183 f., Zei narep, el note tis tor...
ebxyero voornoa O 372-74, hi, oneicov Au narpl xal edyeo olxad” inodau
Q 287.
2. Der Inf. nach verba dicendi et sentiendi in der Geltung einer Aus-
sage. Bei gleichem Agens steht der einfache Inf., wobei Prädikative oder
participia coniuncta in den Nominativ treten: ö7’ &onota xeravepti Kpo-
vLavı olm Ev adavaroısıy Keıxca Aoıyov Audvaı A 397 f., En Yap 6 y’ alpnaeıy
Ilpıxuovu rörıv B 37, Kal &x Tod pnul yevicda Z 206, edxero (er gelobte) 8°
’"ArnorMwvı . . . He&eıv nÄcıryv Enaröußnv A119 f., rabrng Tor yeveng. . . ebyonaı
(rühme mich) eivau Z 211, 6 u£v edyero (‚behauptete fest‘) n&vr’ drododva
& 499, Emi de uEyav Öpxov Snodu.aı un rore tig edvng Zmıßnpevau I 132, xal
nor Öuoccov N uev rolg inroug... Swosuev K 321; nur so dreıd&w: &de Yo
NrelINGE... yvımacıv.... inroug 9415 (Inf. fut. außer aörösd’N.... Was...
Eixeuev (v. 1. Er&euev) I 682, und anetinoas Bnrapuovas elvaı aplorous d 383);
un In ravrag Euols ErıeAneo uödoug eiönoeıv A 545 (oft mit Inf. fut., auch
ror Yunös Eeireraı EEondarnakeıv vnas N 813, ähnlich O 701 P 234. 395, doch
raboactaı I' 112, &p&odaı M 407), vgl. auch &Arwpn roı (= ‚du kannst hoffen‘)
Eneıta plAoug T’ Löceıv arA. L 314; 00 Yap Eyoy’ Erı ool nelosoda dLw A296 (mit
Inf. fut., doch roxeuilewv N 263, Zuueva + 181, Hxeıv v325); nachhom. mit Inf.
Präs. (Pf.) ons Hxarapvei un dedpaxevan tade Soph. Ant. 442, se yau.ßpov oindeto’
Zyeıv Eur. IA 986, abrn yap du@v Everd yo Atkeıv don Aristoph. Ecel. 170, ö
IHpn&aorng EEapvos Av un usv Anoxreivar Zuepdıv Hdt. III 67, Zuveßnoav de
xal Bulavrıoı Worep xal mpörtepov Örnnooı elvaı Thuk. 1117,3, oi de uoarappo-
voDvres xäv rnpoaioheote: (‚weil sie aus Geringschätzung der andern meinten,
sie würden es schon vorher merken‘) III 83, 4, voutlo oVv buLv Av elvaı TiuLog
Xen. an. 13, 6, oluat y’, &pn, eidgvaı Plat. Prot. 312c, (ol ’A9mvaioı) epi
Trelovog Errorodvro Av av "EAANvav EXsvdeplav duarmpeiv 9) mv Lölav natpida
Dem. 18, 184; mit Inf. Fut. &g 2v &Anidı av xal 1& ein rav ’Admvalmv
aiphosıv Bia ‚da er hoffte, einnehmen zu können‘ Thuk. VII 46, evraöda
Sıerpıßev Anilov robs "Adnvaloug napıövras Anpeodaı Ken. hell. VII 5, 6,
ZebIng bmioyveira aur@ Anodwoeıv T& yapla r& Er dardrıy an. VII 6, 43,
Aoyılöuevor MEsıy Aua Mo dbvovr eis nauag II 2, 13, öuboavres Muiv Tobs
adrobs PlAoug xal Eydpoug vonieiv II 5, 39.
Seit Homer völlig geläufig ist der a. c. i. bei verschiedenem Agens, z. B.
xal te uE oyoı nayn Tp&esowv dpnyeıv A 521, Suooe... via xarsıpbodoı xal
Inapreac Zuuev Eratpoug & 331 f., To od vo rı xepdıov Huiv Eirouaı Enteitecdan
H 352, vöv &uue nadıurmaayydevras dio A Anovootnosıv A 59L., ei de rıc Non
yredreool Te Kal mepl rınd Acyeı Erepöv rıv’ dv’ "ERAKdE TOy napoıde yeveodaı
r

376 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

Ööreprepov Pind. P. 2, 59, oluaı Bohv &einrov Ev rödeı nperewv Aesch. Ag. 321,
rörepa voukleıs dvaruyeiv &u’ &5 rd od; Soph. OC 800, öpäs yap obdEv av doxeis
o4op” eldtvar Eur. Or. 259, SnAois yap abrov owmpov Mey Xpnudrav ExXovea
Aristoph. Pl. 269, bu£as Aynpaı &vöpas Mndwv elvaı ob paxurorepoug Hdt. 1126,
&un Ev Yip paprupio &ypavro (‚führten als Beweis an‘) un &v Toüs
ve loodbhpoug &xovrag ... Evorparebeiv Thuk. III 11, 3, Erexpaipero de
zodro obrws EEeıv &x ode Xen. Cyr. VIII 1, 28, &v yE Tıvas ümontein
un Enırpebew abro Apysıw Plat. civ. 567a, öpoAoy@ Meıdlav Anavıav Tav
&v 9 möreı Aanunpörarov yeyeviodar De ı. 21, 153. Der a.c.i. steht bei
gleichem Agens zum Zweck der stärkeren oder schwächeren (gegensätz-
lichen) Hervorhebung:! od u£ ri onpı nednoenev Y 361 (mit Prädikativ obde
HE omuı Aedaouevov Zuuevaı N 269, av 8° &Mwv EuE Pnuı ToAL TTPOPepEoTE-
pov eivar 9 221), Enel 068° Eu& vnıda y’ obrwg &nonaı Ev Ladautvı yeveodal Te
zpap&uev re H 198 (etwas anders oVxerı vo ZAnouaı auTW TTEP VOoTNosLeEv
P 238), Kpotoog &vöuıle Ewurov elvaı avdparov ÖAßıararov Hdt. I 34, oD de
oaurov doxeig Ti ppövınov Zyeıv; Xen. comm. I 4, 8, voutlere Ev TAde Th Aucpa
£us te naranensbeodeı xal Öuäs 00 rroAd Euod Uorepov Xen. an.15, 16, Epn
röv ’Ayadava ToAAdxız xereberv nerantubaoda TOVv Zwxparyv, E dE 00x Eiv
Plat. conv. 175c; BovAotumv 9° &v Eu£ re ruyeiv ov BobAouaı, TouTöy re radeiv,
av &&ıöc Eotıv Dem. 24, 8; doch kann auch trotz dem Nachdruck der Nom.
stehen:? (Sep&ng &pn) xelvoug Ev Yap ovyyEaı Ta TAVTWV AVÜPMTTWV VOuLnd
Atoxtelvavrag uhpuxac, abrög de tadra od rrornoeıy Hdt. VII 136, (Brasidas
spricht als Vertreter der Spartaner) r& SE npörepx ob opeis Adıneicheai, AAN
Erelvoug HAAMov dr’ KAAmv xpeicoovov Thuk. IV 114, 5, voutleıs Nuäs pev
Avsbecdaı, KuTöG SE TUNTHOELV; xal Muüs nev Anolmpıeicdat voD, ab SE 00 T&b-
ceoYaı; Dem. 21, 204; so auch in der Schwurformel tora vv Zeug... un
nev Eym xobpn Bpiomtsdı xeip” ereveixau (schlechtere v. 1. £ntveıx«) 00T’ edvNg
TpP6PaGıy nexpnuevog odre rev &AAou T 258 ff., duvbow SE Tög abrög Jeobs‘ 7 uv
Ey@ roy X6ouov.. . Eußodetv £; av Burav Del.3 193, 94-103 (um 2003, kret.),
(öuviw) un uav &yo roxa tols Aurtiois xaxas Ppownostv, ebd. 36-38, EE6X-
Auodaı abrög TE xal xphia taua ebd. 82-84, Ouvom robg Yeodg... Ertuusicıev
ELEIV.. . . Xal uNTE abTög uNdEV Koymuov uNdE KdıXov ToimNaeıd... unde mL
enırpebeiv Del.? 74, 2-4 (92/18, Andania).® Einfacher Inf. bei verschiede-
nem Agens kann stehen, wenn der Agens des Inf. unbestimmt ist: dro-
rrevov Non Ent Booıdea ievaı ‚daß man gegen den Großkönig marschieren
werde, daß es gegen den G. gehe‘ Xen. an. I 3, 1 (vgl. örav Unorror &cıv
Evexa Tod xoAaxeveıv ToDz eralvoug otelodaı Xen. Hier. 1, 15), xartyvaxas
Nuov ixavög rrAovreiv; (eig. ‚hast du über uns das Urteil gefällt: ix. nAovretze;‘)
Xen. oec. 2, 1 (vgl. xarayıyyaoxeıv rıvös Yavarov).
3. Seit Homer kann statt des Dat.s bei verba dicendi (für befehlen und
verbieten) et sentiendi mit Inf. (o. S. 374) a. ce. i. eintreten; seit dem 5. Jahr-
hundert steht a. c. i. bei unpersönlichen Ausdrücken statt Dat. + Inf., seit
400 v. Chr. bei Verben mit ‚Gen.‘.:So od veneotlon” "Ayaıods Koyardav B 296, ti
= &poı pYoveeız Epinpov Koıdov teprewv a 346 f. (vgl. o 16), KA Hroı uwmornpas
1Schwyzer, RhM 77, 241. cevalov, RhM 79, 52, eher sekundäre
2 Kühner-Gerth 2, 311. Kontamination als urgriechisch.
3 Schwyzer.a.a.O. 239-414. Nach Ko-
6b) Infinitiv. y) Ace. c.inf. und nom. c: inf. (befehlen, unpersönlich) 377
Kynvopag od Tı neyalpw Epderv Epya Bina B 2351, ot Hwv@ tovde Töv vexpöv
xepotv um ovyxoutlewv Soph. Ai. 1047, ö5 ve npooraoosı tade eineiv Eur. Hel.
890, ols (Tö&oıs) u’ ein’ ’Anörrav EEautveodar Haas Or. 269, nv nv 8& Könpıv
TAN Eyo@ xalpeıy Aeyo Hipp. 113, öore... Bowwrodg... . mpoxyopsdbeiv adrolc
Ex Tod lepoü amıövras Aropspeodaı Te. op&repa abrav Thuk. IV 97, 4, rachyyeike
ra oma Tideodaı robs "EAAnvas Xen. an. II 2, 21; Dat. nach Akk.: zaör«
TRVI”, 608 ol vouoL TpooTdrroug: Tods TpoonKovrag roLeiv, Muiv (1) pootkrrougı
xx avayxdloucı roreiv Dem. 43, 59; stets steht a. c. i. bei indirektem oder
allgemeinem Befehl oder Verbot: zov &vdp’ dnbda Teönpos.. . ur Em rrupn-
xeıy Soph. Ai. 741 f., &Xeyov vöv udv mieiv adrov x. Thuk. VI 29, 3, einov
umdeva av Önıodev xıveisda Xen. Cyr. II 2, 8, Baawedg Eypade naoas tas
Ev v9) "EMAIL nöRcıg aörovöuoug elvaı hell. VI 3, 12.
Bei unpersönlichen Ausdrücken: oıy&v &v &puöloı oe röv rrAeiw Adyov Soph.
Tr. 731, ovveßn Ns wörhs Aukpns Ev te Lixerla Terwva virkv ’Aulixov Tov
Kapyndöviov xal Ev Larauivı tobs "ErAmvas rov Ieponv Hdt. VII 166, vout-
Cwv... ov ravra Öuıkov xal Korav nal Eevmv Ebupopov elvaı KüT@v Eraxolcaı
Thuk. II 36, 4, & 8% roereı Auäs naprupiw ypnoyau Plat. Symp. 196e, rpoo-
Yxeı Tıufg ruyyaveıv obs TnAımoltwav Kyadav atrtoug Isocr. 4, 33; mit Akk.
nach Dat.: xAnpovoneiv uäAAov Nuiv 9) radrov npoonxeır Isae. 8, 6 u.a.; nur
Akk. bei allgemeiner Statuierung: radr« obx Zorıy Ldeiv Auerodvra Xen.
comm. IlI 12, 8.
Unsicher A. c.i. statt ‚Gen.‘ + Inf.: deouaı Öuäs ouyyvaynv Zyxewv Isae.
(nicht Lysias!) fr. 5, 2 Bekker, Eden) Axeıv aörov Lys. fr. 45, 3B. (Kühner-
Gerth II 26).
4. Seit Homer ist a. c.i. sehr häufig auch bei unpersönlichen Aus-
drücken (Verba; Nomina mit oder ohne Kopula), die an sich keinen Akk.
haben können und für die auch ältere dativische Konstruktion wenig in
Frage kommt. So Axols 8° oöx Er£oıxe noAAAoya ralr’ Erayeipeiv A 126,
00 oe Zoıne vaxdv Ss derdtoceoda. B 190, od xp ravvöxıov ebderv BovAnpöpov
&vöpa B 24 (bes. oft obd& ri oe ypn mit Inf. z. B. vndets Hrop Eyxew I 496 f.),
od veneoıg Tpwas... . &Ayca naoyev I’ 156 f., nueas y’ oo nwg Eorı uerreuevar
roA&uoıo N 114 (so nur negiert), &yoı Eyav, 5 TE nor Laxpımdova ... WoLp
örto Ilatpöxdioıo Mevorriadao daunvar II 433 f. (vgl. &upw yap nenpwraı
önolyv yatav &pedonı 3 329, vüv dE ne Acvyadko davara eluapro aAavaı D 281),
aldi 8’ ad veov &vdpe Yepaltepov EEepksodaı y 24, Tov rıva BEATEPOV EoTıv
Enauptuev I 302, veueoontöv d& nev ein Kdavarov debv Kde Bporoug Kyana-
Leuev ävımv Q 463 f., xpfiv nal robs &AAoug roranoüg... 6uolwg n&ayewv Hdt.
II 20, xivöuvog obv noMobg dnöAAucda. Xen. an. V 1, 6, robrwv aoL... TeAog
Enırednvar &veu Zuod Adbvarov Plat. Alc. I 105d.
5. Das wohl alte unpersönliche Passiv (&pderaı u.ä. 0. S. 239, 4) er-
scheint seit dem 5. Jahrhundert auch von verba dicendi et sentiendi; gleich-
zeitig tritt aber schon die persönliche Konstruktion solcher Verba auf.
Unpersönlich (mit a. c.i.) z. B. «nd robrov IN Ay ro roTKod Aeyeran
zöv Baxoıda rav ’Apaßiov... kyayelv... ro bdap Hdt. III 9, Es roürov Toy
1 Aber in veueoon®y 8’ &vi Yuu@ Eeivov nicht durch Zeivo ersetzbar|
nd Yupnowv Epeorduev a 119. ist Eetvov
+

378 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

xöpov Atyeraı drintodan tov orparov III 26, vevönora Ava mv "ERRASE Ta
oyerrıa Epya navra Anuvın noreeoda VI 138 (nicht persönlich!), yvayın SE
zoräde Acyeraı röv ’Apyidanov.... neivaı Thuk. II 20, 1, Aeyeraı Tov Iwxpa-
m... eineiv Xen. comm. I 2, 30 (vgl. 40), xat Küpov d£ abröv Acyeraı abv
roAois daxpboıs droywpfioaı Cyr. I 4, 26, önoroyeitau &pa Muiv nal Tab
obs lövras &x av tedvenrwv yeyovevaı Plat. Phaed. 72a, önodoyeitaı nv
rörv Husv Apymorarnv eivaı Isocr. 4, 23; persönlich (mit einfachem
Inf. oder mit n. ce. 1.): ö%ev nep nal "EAAmves Hpkavro vonuodnvar Hdt. II 51,
oVdE PIop& ouras Avdpanwv obdanod Zuvnuovedero yeveodaı Thuk. II 47, 3,
nv SE ümo navrav ÖnoAoyountvnv &pıorov elvaı elpfvmv Tög 00 xpN xal Ev
Auiv adrots nornoxodaı; Thuk. IV 62, 2, 6 ”Aoovpıog eis mv Xapav Eußadeiv
Ayy&ideraı Xen. Cyr. V 3, 30, xal adrög Baoıkeds vonılöuevog elvaı V 5, 8;
im Wechsel ooi Atyeraı navu ye tedepanedoda 6 "AnöAAwv, xal ce Travra
Zxelvo neıdöuevov rrp&rreıv VII 2, 15 (Vermeidung der 2. Pers.), YyyeAral ye
SeÜpo 7 TE uayn ravu loyup& yeyovevaı, nal Ev aury ToAAols TÜV Yympluwv
tedvavaı Plat. Charm. 153b (Vermeidung des Plur.); nur persönlich und
ohne Beschränkung steht &xobo ‚audio‘ = ‚dicor‘: ’Apyetoı 7xovov HoVCLKYv
eivar “EAANvov np@ror Hdt. III 131, od Tb xaddg elvaı uövov &Eros Axodaaı
Plat. Lys. 207a. Vgl. auch den Wechsel von persönlichem und unpersön-
lichem doxeiv, ovußatverv, rrp£reiv, npoohxeıv, Suvarög ein und duvarov Eorı
u. dgl. (Kühner-Gerth 2, 34-36).
5) Auf dem final-konsekutiven Gebrauch des Inf. beruht in der Haupt-
sache der meist formelhafte sog. ‚limitative‘ (einschränkende) oder ‚ab-
solute‘ Inf. (seit dem 5. Jahrhundert): (@s) &uol Soxetv ‚für mein Dünken‘,
{&5) owrMAaßövrı (-r&) eineiv! ‚für zusammenfassende Äußerung‘, &xav elvaı
od ‚für meine Freiwilligkeit nicht‘; dabei kann an den adnominalen Inf.
(8.0.5.359, «) angeknüpft werden? (vgl. die Parallelität adnominaler limita-
tiver Infinitive mit limitativen Akkusativen: viög dueivwv Travrolas Kperac,
Nuev nödas Nie nayeodaı O 641 f., poßepol ev Ldeiv, Seirvol de uaynv Aesch.
Pers. 27), aber auch an den adverbalen limitativen (vgl. ol repl nv BouAnv
Aavaöv, repl 8° Eore uayeodaı A 258) und an den adverbalen bei Imperso-
nalia? (o. S. 377,4; zu wg (ar-Jeixaoaı Soph. Hdt. Thuk. vgl. og Ereıxaonı nagn
tapeorıv Aesch. Ch. 976 f. und doa Ye And t@v rorouuevav Av elxaoaı Thuk. VIII
46, 5, zu Zorı yap, dxobeıv utv obrwc, AnA@cevrıPlat. Phileb. 12c, vgl. &xoücaı
HEV Yap odTwol rayxaAwg &yeı Dem. 19,47 und a; hv borepov dxodcaı Aeschin. 2,
34). Da Exwv elvaı mit £xav gleichbedeutend war, konnte man dann auch sonst
zu einschränkenden Bestimmungen ein elvaı hinzufügen (z. B. 16 vöv eivaı für
ö vöv), und im Anschluß an die älteren limitativen Infinitive wurde öAlyou
(wixpoü, oAAo0) det ‚es fehlt wenig, viel‘, das durch parenthetische Verwen-
dung zur Bedeutung ‚beinahe, fast (nicht)‘ gekommen war wie franz. peu
s’en faut, im 4. Jahrhundert zu öAtyov Seiv umgestaltet. Kühner-Gerth 2,
17-19; 508 f.; Stahl, Synt. gr. V. 607 f.; Wackernagel, Synt. 1, 265 f.;
1 Für eineiv rechnet Brugmann“ auch adnominale Gebrauch‘.
mit Einfluß des voluntativen Infinitivs ® Roseth, AmJournofPh. 43, 220 ff.
(vgl. u. S. 380, £). “ Wackernagel, Verm. Beiträge 28-30;
2 Brugmann? 595: ‚da er doch wohl Roseth a.a.O. 224.
nichts anderes war als der emanzipierte
6b) Infinitiv, d) limitativ, e) exklamativ 379
Sommer, Vergl. Synt. $ 90, 1; L. Grünewald, Der freie formelhafte Inf.
der Limitation im Griechischen, Würzb. 1888 (Schanz, Beitr.6 = II >
A. Roseth, Die Entstehung des absoluten Infinitivs im Griechischen.
AmJournofPh. 43 (1922), 220-27.
(@5) Euol Soxeiv usw.: KA Euol doxeiv ray’ elosı navra vaueptn Aöyov Aesch. Pers.246,
Ex deluartög rov vouxrepov, Soxelv &uoi Soph. El. 410, A&yovres, Euol Soxeeıv, obx Op9@s Hdt.
III &5, (Epyov ueyıorov) doxeiv 8° Zuorye xl Av dxofj "Erimviröv Touev Thuk. VII 87, 5,
A eixdoaı uev, N8bs Soph. OR 82, 5öwp ye, Ev mpüg Ev auußdrdeıy, 6 Neidog nAndei dro-
xparseı Hdt. IV 50, häufiger mit &s: yöpos 8° 88° iepög, og Areındon Soph. OC 16, &s y’
euol ypnodaı xpır) Eur. Alc. 801, &g sv &uol doxdeıv Hdt. VI 95, &c einkonı I 34, og Eure
ed ueuvnoda: II 125, &g uev &u& auuBaAAöuevov eüpioxerv VII 24, (N renyh) Bel ua duypod
bdarog, Bote ye Tb mol rexunpaodaı Plat. Phaedr. 230b; s. auch u. CIV5cn2.
(©) eimeivi usw.: rd 8° öpdbv eineiv (T6 gehört zu öp9öv, nicht zum Inf.!), &vervevod
=’ &x oedev Soph. OR 1220, ner& d&, ob TOMAS Abya elneiv, Ypövog dutpv Hdt.I 61, &vi 88
Enei navra ouMaßövra einetv III 82, 76 Eburav elneiv Thuk. 1138, 3; mit dc: oft &s &rog
eineiv ‚sozusagen‘, z.B. dAnd&s ye, ac E. el., obötv elpnsacıv Plat. apol. 17a, &s Adym
eineiv Hdt. Il 15, rpög änavras aösıs, og elneiv, robs &AAous Thuk. VII 58, 4, &g ouveiöyrı?
eireiv Xen. comm. III 8, 10, ög &v yuiv abroig elpodau conv. 4, 25, &s &v Aayxloro (nAovı)
Ayo Iröca Hdt. II 22 f. Siehe auch u. CIV5cn2.
£xav elvaı fast nur negativ (‚nur, soweit kein Zwang vorliegt‘): &xav elva 008” äv
novvonayeoruı Hdt. VII 104, ob Ev oBdE Öuodoynoouev Exövres elvar IX 7a, vouilov ob
TO DTOUEVELV Ev TO ToLobrw Exövrag elvaı xal uaysoda sormplav, Ad xrı. Thuk. VII 81, 3,
oddE Eevorg Exmv elvaı yEAora maptysıs Xen. Cyr. II 2, 15, &xoöoa elvaı o0x drrofelnerau
Plat. Phaedr. 252a, sogar obx &unv ye xar’ dpxds bnd ood Exövrog eivaı Eanamdnosodau
Gorg. 499c; ohne Negation z. B. (6 Kadu.os) Exav re elvaı xal Servod Erriövrog OU8EVöG...
oiyero Es Zixeiinv Hdt. VII 164.
elivaı abundierend zugesetzt: z& rap& ray eldörwv eis Sbvanıy elvaı yeypauneva
Plat. Politic. 300c, robroıg &racı xark roüro elvaı ob Euuptponau Prot. 317a, 76 Er’ Exelvorg
elvaı AroAoAare Xen. hell. III’5, 9 (Erweiterung von rd En’ &xetvorg), TO Ev TAuepovV elvar
‚für heute‘ Plat. Crat. 396e, &röxpn por TO vöv elvar rar’ elpnnevan Isocr. 15, 270, robg
"Iwvag Ev obdevi Adyw momosuevos nv rnp@rnv eluaı ‚fürs erste, vorläufig‘ Hdt.I 153.
Weiteres s. Kühner-Gerth 2, 509, 4.°
dAlyov Seiv usw.: lölov xepdtwv Evexa öAlyov delv TrAeloug drextövaor ’Adnvalov Xen.
hell. II 4, 21, 28o&&v wor 5Afyov Selv tod mielorou &vdeelg elvaı Plat. ap. 22a, Zorı 8° o0yx
obrw raür” Eyovra, ob” öAlyou Seiv ‚nicht einmal annähernd‘ Dem. 20, 113, ’AymetAaog
32 7& Köpov orparebuarı yp&uevog uinpod Selv tig Evrög "Aduog Xopas Expdrnoev ‚hätte
beinahe erobert‘ Isocr. 4, 144, iv’ Hderre roAAoD derv (‚fast nicht, kaum‘) &ELov dvrx tuxelv
zoö Inplounrog abröv rovrout Dem.23, 7; vgl.&or’ dAlyou deiv rr&vreg npooenoLoüvro Isocr.
15, 159, deıvöv ed eldtvar ouıxpod dei (V. 1. deiv) rodg Aulosıs abrav Errimpanxörag Plat. leg.
948d, 5 82 7b Yhpioua ypdpav morod ye dei Suhpıoev Dem. 23, 34. S. auch 0. S. 308, 3.
&) Bloßer Inf. oder a. c. i. kann seit dem V. Jahrhundert, bes. im Drama,
ohne und mit Artikel als Ausruf verselbständigt werden (vgl. mene ıncepto
desisiere victam Verg. Aen.A, 37, nhd. ‚daß so etwas geschehen mußtel‘).
Einleitend kann eine Interjektion oder ein gen. causae vorausgehen. Vgl.
AK robode nor naralav yAbocav &8° dmavdioa urA. Aesch: Ag. 1662, EuLE
1 Über die Redewendung eineiv woı s. A. äuara rekvra dm roi iepot verbinden O.Da-
Ludwig, Sb. Böhm. Ges. d. Wiss. 1899 nielsson, Eranos 2 (1897), 27, und Brug-
8.8. mann‘ 595 x&{r) rönptvrepov yevog Evar;
2 Zum Dat. vgl. einerseits Zorı de Tepro- richtig Buck, D. 175 &reyx. Evaı ‚daß sie,
evororv dxoberv ‚man kann freudig zuhören‘ in der männlichen Linie, für ewige Zeiten
o 393, andererseits den dat. relationis (0. vom Tempel ausgeschlossen sein sollen‘
53151550)» (vgl. in derselben Inschrift 27 x&{r) röpp£v-
3 In der ark. Inschrift Del.? 661, 21 f. (V2) tepov ohne £vaı).
Ameyouivos nur) Töppevrepov Yevos Eva
Y

380 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

radeiv ade, ped, &ut naraıöppova xurd yav olxelv, Arlerov, ped, nVoos Kum.
837 f., & dvoraraıva, ordd’ &vöpe xphsınov paveiv Soph. Ai. 410, oöx Av
eb9Eomc elmoLev‘ rov dt Bkonavov, rov d’ ÖAedpov, rourov 8’ Ößpllerv, Kvanveiv dE;
Dem. 21, 209; mit Artikel: +6 8° &u& xopavm neıdönevov Töv KAıov 6d0o0
repıeAdeiv oradın rAeiv I yldıa «TA. Aristoph. av.5ff., to yap &vrıneyeıv
zornäv buäc Pl. 593, Ns rbxng, Tb Zus vüv KAndevra deüpo ruxeiv Xen. Cyr.
II 2, 3; der Agens des Inf. ergibt sich aus dem Zusammenhang: &
ElMTaTov pavnua, geb To (scil. Zus) al Außeiv npdopdeyua ToLoüd” dKvöpog Ev
xp6vo uaxpa@ Soph. Ph. 234, AA co, 6 (scil. o&) un ppxoaı ‚o über dich,
nicht zu sagen‘ Eur. Ale. 832; allgemeiner Agens (‚man‘): roLovrovi Tp£perv
xÖva. Aristoph. vesp. 835, is hope, Tb Ala voutlev dvra TnAıxovrovi nub.819,
76 dE un narabaı 0’ EEereyydEvr’ Kvrınpuc, drı SolAog DV Epnoxes elvaı deonörng
ran. 741. Für den Gebrauch von 7ö gilt wohl, was 0. S. 370, 1 ausgeführt ist;
die Erklärung von Birklein [o. S. 368 F.2] 30 f. (Brugmann* 597 Anm.)
paßt nur auf die nicht durchgehende Verbindung mit Interjektion.
%) Durch Ablösung eines finalen Inf. von einem regierenden Verbum der
Aufforderung (oder des Wunsches) und Weglassung desselben entstand der
selbständige imperativische Infinitiv;! er ist vor allem bei Homer
häufig und tritt im Att. stark zurück, reicht aber noch in die Koine? und
bis ins pontische Neugriechische hinein;? vgl. die Verselbständigung von
Aufforderungssätzen mit örwsg und iv« (u. GIV5d) und entsprechend deut-
sche Wendungen wie daß du das nicht noch einmal tust, auch Aufrufe wie
auf zur Rettung! zu Hilfe! antreten! aufschauen! Über Ähnliches im Indo-
iran., Lat. und Balt.-Slaw. s. Delbrück, Vgl. S.2, 453 f. 457-60; Brug-
mann, Grundr.? II 3, 939-43; zum Lat. auch Hoffmann, Lat. Gr. 590 f.
Jünger (weil den ausgebildeten a. c.i. voraussetzend; vgl. o. S. 359), aber
ebenfalls schon bei Homer gebräuchlich ist die Verselbständigung des a. c. i.
durch Ellipse eines Verbums des Wollens, Wünschens, Beschließens, Vor-
schreibens oder eines Optativs wie doing, Yeol Soiev oder eines Imperativs
wie S6c; sie herrscht in den Inschriften der archaischen Zeit fast allein
und wird erst später mehr und mehr durch den ursprünglich nicht ganz
gleichwertigen tw-Imperativ ersetzt.
2. Pers. Sg. und PI.: Wie der Infinitiv verselbständigt werden konnte,
zeigen Stellen wie (Menelaos:) nög yip yor ubd@ Emireidenı HE xeAcleıs;
wog HEVw... NE dEw...; (Agamemnon:) «ö9ı ueverv (näml. ErıröiXouaı xal
xerebw) K 61/65, aAA& z6r’ H8n (im Sommer) ein nerpain te oxın..." ini d
aldora riveuev olvov (scil. ein!) Ev axıf ELönevov #ıA. Hes. E 588-93,4 (Neopto-
lemos:) ri öyr &voyas; (Odysseus:) nv DiAoxrhrov oe dei buyhv Önwg Abyoraıv
Exxdepeis Acyav. brav a’ Epwrä..., Akyeıv (scil. &vay«) Soph. Ph. 54 ff.; das
Subjekt ergibt sich aus dem Zusammenhang (vereinzelt): (Hera antwortet
Zeus!) Mroı &uol tpeis nev noAb plAraral eloı nöAneG... Tas dtaneponı (Var.
"A. Hoehne, De infinitivi apud Graecos 27 (1902), 106-37; H. Kluge, Syntaxis
classicae aetatis poetas q. f. usu pto im- graecae quaestiones selectae. Diss. Berlin
perativo. Breslau 1867; R. Wagner, Der 1911) 12-21; H. Ammann, IF 45, 329-31.
Gebrauch des imperativischen Inf. in den 2 Blaß-Debrunner? $ 389 mit "Anhang.
homerischen Gedichten. Prog. Schwerin ° 8.1, 809, y.
1891, C. Hentze, Der imperativische in- 4 Unrichtig Kühner-Gerth 2, 22.
finitiv in den homerischen gedichten. BB
6b) Infinitiv. e) exklamativ. Z) imperativisch 381

-cov) aA. A51/53, obrog Exeivos, tov ab Inresıc, ABıos neninodar Kıds darı“
rpiv 8° Av TeAeurgon, Erioyeiv (‚sollst du‘ oder ‚soll man‘?) und: xureeıy
&ABıov, AA eüruyea Hdt. I 32; Av 8° &pa tu... Kydm, un Eu: alrıkoda tob-
ray Plat. soph. 218a, obrws, 7 8° ög. rodrov Tolvuy, Av d’ Ey, pavaı me Akysıy
rov xTA. civ.508b, das Subjekt ist durch Vokativ gegeben: Eros nbda°
eineuevat nor, To@es 3 500 f., npoombda ...* "AAxtuedov, un In woL drönaodev
ioyeuev innw P 500 f., npoonbda‘ Alvela, tig... Kdavkroroıv; &AN dvayman-
oaı, öre aA. Y331-35, un wor, Iarpoxde, oxusuaveuev Q 592 (vgl. IT 839),
xal Tore IN oxcodal ve Bing Alcat Te yepovea, hows, elpsodaı de 8 422 f.,nbda
*Epusia — ob yYap ars Ta T’ KA Tep Kyysdög Eooı — vöupy Euriordum eimelv
wmusprex BovAnv e 28-30, xauuops, Tinte... AK ua &0 Epkaı e 339-42
(344 xadrdır(e)), Körioy, ai..., proYaı ı 502-04, KAAA HAAX aPodpa; EAdav,
Bworpeiv de Kparauv u 124 (oyeriıe 116), & nenov... Yeıvaı Aldov... ueya
de opıy Öpos röreı Aupınardıbaı v 154/58, Kobpn ’Ixaptoıo ... Sopx... dEEaoh”
o285-87,©... rat... old ixavonev, pXoxeıv Murnvas Tag moAuxpUcoU; 6pd,
Soph. El. 1-9, ravros 9°, Epn, & Kpırößovdg, ... . anadndedocı rpös nuds Xen.
oec. 3, 12; &&v SE rı ndoyö, neredalvev, 6 Zuyei&; Del.’ 731 B7 ff. (att., VI»);
mit ob, Öuets: (Hephaistos:) &AA& od röv y’ (Hera den Z>us) Enesooı xadar-
eodaı uaraxotioıv A 582, Öuetis B 75 s. weiter unten, at..., od de... Immous
adrod Epuxaxteıv E 260-62, Texvov Euov... od de neyadnropa Yuyov loyeiv..
Anyeuevaı 8° Epıdog I 254-57, "AvrtXoy’ ... ara od y’ alW’ "Ay... elnetv
P 685-92, &c d£ ob Heleıv X 259 (IImAeog vie 250), ob 8° EU xplvaodaı Eraipoug
8 408, Sueis 8° dorsupkwg Eyeuev uäraov te nıelewv 8 419, ob 8 Tobs Koneeıv
ur.‘ 250, el d& xe Alcowunı Öueas Adoal TE XEAEUW, Uuels 6° Ev mAeÖveoaı TOTE
deouoio. rıelewv u. 163 f., ob de TerAauevar.. . uNdE TWErPAodRL. . . AA OLWTCN
r&oyeıy v 307-10, robrwv (Urwörter) odv oo. neradnoo, &v BobAN' aD 8° Avrı
Eyns Berrıöv nodev Außerv, reıpäoda xal Euol neradıdovaı Plat. Crat. 426b,
AeEw rolvuv sol Abyov xrA. Brov 8° Av Oö Aöyos 7), od nor ppaleıv Plat. soph. 262e
(oöv Epyov $% opaleıv 263a), mit nominativischem Prädikat oder Prädikativ
(Ilias etwa 12, Od. etwa 30mal, sonst bei Homer mit Vok. oder ob): r& &
&roıva Seyeodar Klönevor ai. A 20 f., npüra 8° eyav... nedebow' buels 8°
MAodev KAAog Eomröeıv Enteoow B 73/75, Yapoov vüv, Aröumdes, Emi Tpweooı
poaysodaı E 124, (Agamemnon:) 7@ vöv un rote xal ob yuvaızl mep Nrıos
elvanı 441, el..., od dE orag Te xal navoauevog rrAdvng uayeodaı Hdt. IV 126,
era utv...oD d£, Kieaptda, borepov.... TOOG HETE veauToD... Kyav alpvıdlms
Tis rÜAaG Avolkas Enexdelv nal Erelyeoda ws Tayıora Euvunetic Thuk. V 9, 7;
oft nach einem Imperativ (vgl. Praes. hist. nach Vergangenheitstempus
o. S. 271,3): B&ox’ tYı, o0Ae "Oveipe, Yoas En vnas "Ayaıov' EIDMV Es HArainv
’Ayausuvovog ’Arpeldao navra Ham Arpexewmg Kyopsucuev, ag enititio B 8,
dueis 8° "Apyelnv EXEvnv. . . Exdore xal rıumv anorıvsuev I’ 458 f., aidx nad’
&, orparov II. .., reipäv 9°, as ara. A 70f., 9es... nal ol Önooysodau
Z 273 f., 7% (gleichwertig mit Imp.; vgl. 1, 799, a) d&, öde xpndeuvov bo
or£pvoro tavbooaı e 346, nal rar” Imv elow Aoyllou' xäv Aaßng Eibeuonevov,
o&oxeıy aA. Soph. OR 460-652, rpößaıve, av TWXAD YUAdTreodaL ap6dp«
Aristoph. Ach. 257 f., &ri Zxbdas nev Thy npornv levar Exoov... od dE you
Ent ruv "EMasda orparebecdha Hdt. III 134, Eyövrwv de... undev... Anv
Eyxeıpıdiov‘ todro Ö8 2äv Eyeıv... nedebewv... rabov 155, neraneubäevos
t

382 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

(“Iorıxiov) naoov‘ &rrekv BE abrbv nepiAdßng, moLteıv Örag umXETı neLvoc EG


"Errnvac artEeraı V 23, 0b In yor Ta ypnuara dEEnı nal Trade abußoA« owLle Aa-
Bav* 86 8° Av Zyav radra dnaıten, tobt Arodoüvaı VI 86, &, Ex xalpeıv...'
A abri npooeywv zbv vodv ra Adya oxoreiv, öry »A. Plat. Charm. 166 d/e,
un dvayrale we... dropalverv‘ AAN, edv ri., pavaı Mus Ebeupmrevau Plat.
eiv. A73a.

3. Pers. Sg., ebenfalls häufig nach Imperativ: ei u&v xev Eue xeivog &AN...,
zebyen ovAhoas Yepero nolas Ei vNac, oöua de olxad” Euov döevaı Tr&ALv
H 77/79, Idatog irw .... eimewev ’Arpelöng... nüyov... xal dE TOO eimenevau
ruxıvov oc H 372-75 (der zweite Infinitiv nimmt den ersten auf; er kann
ebenfalls noch auf ir» bezogen oder als selbständig genommen werden: ‚er
gehe zu sagen, und zwar dieses kräftige Wort zu sagen‘), ro d£ xl xexpuu-
u&vov elvaı A 443 (nach yY... Arıog eivar, rrıpauoxtuev, paodaı A41 ff. für
die 2. Pers.), mit nominalem Subjekt oder Prädikativ bei Homer nicht ge-
sichert: "Exrop .. . eine $° Ereıra unrepı of xal Eun' 7 de Euvayouca Yepnıdg...
olEaca xAnidı Ybpas.... nerrov... Yeivar ’Admvalng Eml yobvaoıy Nuxöporo xal
ot Gnooyeodaı ara. Z 86-93 (? wohl eine verunglückte oratio obliqua; direkt
9:5 AP. Ent y. Hox. nat oL 0. Z 273 f.), rOußov 8° 00 uada TToAAOV EyW Trovesada
&vaya... Zneıra de nal Tov "Ayaıol ebpbv 9° dlmAov re rıynueva W 245-47
(‚ihr Achäer‘, vgl. die Fortsetzung oi xev... Atrınode), in Nachahmung sol-
cher Fälle Apı dE ouAde&axoa xovıy... Hubarw... Kb de vecsodaı Kotpentog
Theocr. 24, 93-96 (Herakliskos); vgl. auch o. Hdt. I 32; abnorm bei Homer
zweimal «t y&p mit Inf. als Wunsch (anakoluth?): «t yap, Zei xTA., olos
Nnpıxov eitov..., rotog Ewv (Eov Grashof) tor xYılög Ev Aueteporsı Sonorat,
TEÖXE’ EYWV QULOLOLV, EPEOTAUEVAL KL Aubverv &vöpas uynornpasi.Pers.!w376-81,
at yap, Zed xTA., TOlog Ewy 0ldg Eooı.... TTALIA T’ EuNv Exytuev nal Euös Yaußpös
xadzsodaı (2. Pers.) add uEvov' olxov dE x’ Ey@ xal arnuara dolnvn 311/14.
Der a.c.i. als Wunsch (Gebet, Verwünschung) und als Vorschrift:
Zed xTA., un nplv En’ NeAıov düvaı nal Ent nvepas EAdelv, ruplv ve... Bodeeıv
vr. B 412-14 (scil. doing oder edyonaı), ei uev (Paris siegt) — adros
Ener)” “EAevyv Eyerw... , Nuels Ö° Ev vneooı vewuecde mevrortöpoLgıv' el d&
(Menelaos siegt), Tp&ag Ereıd’ “Erewyv... . anododvar, rıunv 8° ”Apyeloıg dro-
tıveuev I' 281-86 (vgl. 458 f.), Zed narep, 7) Alavra Auyeiv 7) Tudtog viov XrA.
H 179 f., Zed &va, TrnAepoyxov por Ev dvdpkarv BAßıov eivaı, xl ol avra Yevorto,
ö0a xrı. p 354 f. (vgl. dos un 'Odvoona nroiınöpdrov oixad” ixeodaı [der Ky-
klop an Poseidon] ı 530), Yeot noAtrar, un ne SovAclas tuxeiv Aesch. sept.253,
(Aithra:) Anumrep xıA., ebdauuoveiv ne Onoca re raid &uov nörıv 7’ ’Admvav
xTA. Eur. suppl. 1 ff., & Auövuoe Seonora, neyapıouevws coL TNVde TNv Tourchv
Eu neubavre... Kyaysiv tuynpos t& nor’ dypobs Arovbaoıe, orparıüs Kreak-
Aanydevra' Tas omovdag de uor narag Euveveyxetiv Aristoph. Ach. 247-52 (ähn-
lich der Megarer ebd. 816 f.), (Dareios:) & Ze, &xyev&odar or ’Admvalous
reloacdaı Hdt. V 105, öxörepor 8° Av Aucwv vırnowor, Tobroug To Kravrı orpXx-
roredw vıxäv IX 48 (vorher nay&odov..., Sıruaysowuede), in einem Ver-
trag Eleoro..., Tag de nörcıg... abrovönoug elvaı, ... un eEforo.. ., Euu-
uaAxoug 8° eivaı underepwv Thuk. V 18, 5 und ähnlich weiter wechselnd bis 10,
Anußaveıv dE (scil. Tov xuvnyerodvra) Tod Any T& Ixm Ömdyovra Tas nuvac dx
6b) Infinitiv, Z) imperativisch, n) nachklass. und neugriech. 383

av Epymv &vadev Xen. ven. 5, 15, ferner Inf. 5, 34; 6, 4 usw. (aber in der-
selben Schrift auch oft ro-Formen); pepev I; röv xepauov öy yurpındv, derro-
Sovaı de Navataı 7 OpxouxAnı Y Yulöı (Briefadresse auf Bleitafel) Del.® App.
I 14 (TVs, Attika). Häufig in Inschriften: deutlich abhängig von verbum
dicendi z. B. &do&ev rjı BovAfı ray ’Apxadwv xal ots nuploıs Piiapyov Aucı-
xparoug ’Admvatov rp6ö&evov xal ebepyernv elvan ’Apxddov navrav Del.?655, 2ff.
(362/612), Edoxoev roL dEnor T[odg Es Lalaauliv olxoüvras] olxeiv 2üs (= &äv)
Zorauivı [xat reeiv ar. IG? I1,1ff. (VIa). Nach Einleitungsformeln wie
öde vönog, Yeot u. dgl.: el. & Fparpa torp Kadadpiorp xal Acuxartövı" Kordkdpıov
Euev... Fioornpößevov xtA. Del.? 415, 1 ff. (VIa), -att. öpog xwplov xoLvod
Eixaos<ı>wv' un ouvBaddeıv eis TobTo To Ywplov undeva undev IG? II/III 2631,
kret.! Yıol: 66 x’ &Xeudtpor & 80Adı mERAEL Avmıuörtv, po dlxag ne &yev Del.?
179 I1 ff. (Gortyn, um 4502) und weiterhin tw-Formen und Inf. wechselnd;
aber auch ohne Einleitung, z. B. ark. röv hıepev nevre xal eixocı ols veuev
xtı. Del.? 654, 1 ff. (um 3902), öndre Oeöxpırog xai "Auparung.... &vöpes
Ayadol EyYEvovro... xal ATtedelEnvto TAV EDVOLAV..., BEIOXIAL Tal TroAL KrA.
658, 1 ff. (III®); inschriftliche Verfluchungen:? kret. rols $° sbopxeoar...
Tervwv dvaoıy YIveodaL..., TOLG SE Eriopxeoor uNTE yYav @EpEeıV.. ., &E6AMuodar
dE HXaX&g KaXodg Hal KuTobs xal yeveav aurav GDI 5058, 38-49 (III2), ion.
(öotis.. . .,) XEvov AnoAAULodaL xl KuToV xat yevog to xevo Del.’ 710 A 3 f. 10-12.
B 39 f., ohne xevov B 5-7. 27 f., olrıveg... nv Enaptv un rormoeav..., Ev
nrapnı Zysodaı B 29-36; so auch für die 1. Pers. in der Selbstverfluchung
(wobei bei gleichem Subjekt bloßer Inf. oder n. c. i. eintritt): kret. ei d& ade
un xareyoruı, robs (T)E nor YeoDbg.... Zundviag Aurcı>v Tavrag Te nal naoag ul
xartorwı 6AEdpwı EEOAALCHRL Kurög TE aa prix rapa ara. 193, 75-89 (um
2002; Abschrift einer viel älteren Inschrift), nachher 90-94 ebopxtovrı dE wor
Tobg Heobs... [Eoug Auev xTA., al dE Tı Emlopxnonut..., TOg TE dEÖG... &u-
uavıag Auev nal EE6ALodaL raxlarwı O6AEIpwı zul unte yYav urte dEvöpen Kaprıög
BEpEV uNTE yuvalxas Tixtev ara pbcıv, ÖL Te mortuoı vixeodan 198, 22-25 (IL2);
wenn aber für den Nebensatz der 1. Pers. das Ptz. eintritt, steht a. c. i.: ark.
ertopxevrı 88 (scil. nor) 2Eoreodaı abroy (Haurov) var yevos 665 C 19 ff. BI2 ff.
(360/502); vgl. ohne Ellipse des Verbum regens delph. xnreuxestw dixatos
zav b&pov Pepovrı oAA Kyadd obs Yeoug dıdönev 323 B 17 ff., ähnlich G 3 ff.
(um 4002). Häufig wechselt in Inschriften der a. c.i. mit ro-Formen ohne
ersichtlichen Grund, z. B. IG? I 6 (vor 460), 10 (470/602), 39 (446/45),
115 (409/088).
n) Der Infinitiv in nachklassischer Zeit und im Neugriechischen.
In nachklassischer Zeit tritt in der höhern Literatur der Infinitiv mit Ar-
tikel (s. o. S. 368 ff.) stärker hervor, was eine Rückkehr in.der Richtung auf
das Verbalabstraktum bedeutet; doch ist davon nur weniges in die Volks-
sprache eingedrungen: das Neugriechische kennt nur noch 70 piXeiv und 76
payeiv in konkreter Bedeutung „Kuß, Essen‘? und ersetzt den substanti-

ı Vgl. Jacobsthal, Temp. u. M. 127-32. sprechend flektiert (tod giod, Ta payıd


2 Vgl. ebenda 49. 123f. usw.); der Ansatz altgriechischer rö *pıXlov,
3 Formal mit den Deminutiva wie 6 n&ıı- *oaylov (Jannaris, Hist. gr. gr. 580 $ 26)
öi(ov) zusammengefallen und deshalb ge- ist überflüssig.
wöhnlich rd gut, payi geschrieben und ent-
384 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

vierten Infinitiv durch die Bildungen auf -ux und -sıuo (z. B. T6 sanobvuoue
„das Einseifen‘ von oarouvilo, ro ypabıno ‚das Schreiben‘ von yp4pw). Der
artikellose Inf. lebt in erstarrter Form in dem umschreibenden Perfekt Ex»
3oeı, dedei ‚ich habe gebunden, bin gebunden worden‘ weiter te, 1; 809 Y
und in infinitivischer Funktion im Dialekt des Pontus und in Unteritalien
(s. ebd.). In der lebendigen Sprache treten schon in der Koine immer mehr
Nebensätze mit örı oder rös (für die Aussage) und {v« (für das Begehren)
in Wettbewerb mit dem Inf.; z. B. doxeis, drı taüra« noL@v Öbvaoxı PLAo-
cogeiv; Epict. III 15, 10, un vonionte, drı AAdov xaraAdonı Tov vöLov NT
Mt. 5, 17, deiEöv wor aeaurdv riordv.. . nal Öber, nis 00x Avaneva Epict. IV
13, 45 (detkov ara rhv dAnYeıav zul der, örı axoroudei II 12, 4), annyyeikev
dE Auv, mög eldev tov Kyyedov Ev To olxa abrod oradtvra NT Act. 11, 13;
INAo, Epwra ‚bitte‘, napayy&iio usw. mit iva; ferner np&Tov Eorıy, iva Eyo
round Epict. 110, 8, dpxeröv 7@ nadnrn, iva yevnraı o5 6 dLddonadog KüroD
NT Mt. 10, 25, &ömm Zoriv 9 dydın od Yeod, iva Tas EvroAds AUTOD TNpü@neEv
1. Joh. 5, 3, oörw uwpög Tv, Iva (‚so daß‘) un tön «A. Epict. II 2, 16. Dem-
entsprechend verwendet das Neugriechische Nebensätze mit mög und Kon-
junktive mit partikelhaftem va (aus {v«), z. B. eine, nög dev Eyeı (elxe) Koaıoo
‚er sagte, daß er keine Zeit (gehabt) habe‘, nperer va dovAsung ‚du mußt ar-
beiten‘, &xouvoa va Acve „ich hörte (die Leute) sagen‘; v& mit Kon]. tritt sogar
zum Teil als Ersatz für den substantivierten Infinitiv in Abhängigkeit von
dıa (yıx va ‚damit‘, z. B. tt Aoyıa va Bpo, dıa va ne mıiotebere; ‚was für Worte
soll ich erfinden, damit ihr mir glaubt ?‘); vgl. auch nporoö v& ‚bevor, bis‘
für rpd tod mit Inf. (dev Töv K&pnoe, rporod va ng Öpxıorn ‚sie ließ ihn nicht
los, bis er ihr schwor‘).! Vgl. Jannaris, Hist. gr. gr. 573-80; A. Thumb,
Theol. Lit.-Z. 1903, 421f., und Brugmann?600f.;?G. Kesselring, Beitrag
zum Aussterbeprozeß des Inf. im Neugr. Progr. München 1906; Moulton,
Einl. 323-25. 343-46; Wackernagel, Synt. 1, 275f.; Blaß-Debrunner”?
$ 388; auch J. Keelhoff, Revue de l’instr. publ. en Belg. 37 (1894), 5.

7. NOMINA AGENTIS, PARTIZIPIA, VERBALADJEKTIVA, ABSOLUTIVA


a)Nomina agentis
Wie die Verbalabstrakta, so zeigen auch die nomina agentis des Griechi-
schen und bes. des Attischen noch Reste verbaler Kasusrektion; vgl. o.
S. 355. Genaueres für den Akk.0.8.73,c, für den Dat. (neben statt Akk.
stehendem gen. obiect.) 0.S. 121ß. Wie durch tits Zort u.ä. der reine Verbal-
inhalt, so kann (doch selten) durch ein nomen agentis als Prädikativ die
ausführende Person herausgehoben werden, z. B. rövov iatap (f.) Zyevro
Alem. (s. 1, 530, 35).3 Ebenso zeigen vereinzelt nomina agentis verbale Kraft
in der Konstruktion des gen. abs.* und im Gebrauch eines dabeistehenden
“ Vgl. auch d1& 6 iv« und mept va@in einer geben‘, dätäsmi ‚ich werde geben‘ hat sich
Handschrift von 1384P beiJannaris,Hist. im Griechischen nicht entwickelt.
gr. gr. 482, Fußn.2. “ Vgl. öv öpnymräv Soph. OR 966, üc
® Thumb nimmt an, die Erhaltung des venymrod vos 1260, vonymriipog obdevög
Inf. im pontischen Neugriechischen gehe giav OC 1588 (wie lat. Hannibale duce,
auf eine mundartliche Besonderheit der iudice populo u.ä.). Vgl. Kühner-Gerth
östlichen Koine zurück. 2, 102; Wackernagel, Synt. 1, 294.
® Eine Analogie zu ai. data ‚er (sie) wird
7a) Nomina agentis. b) Partizipia 385
Adverbs statt eines Adjektivs.! Seltener als Partizipia und Verbaladjektiva
finden sich adjektivisch gebrauchte nomina agentis wie dpny&v Ic, Toxn
cornp u.ä. (1, 485, 11; 530, 35).

b) Partizipia?
Lit.: Krüger $ 56; Kühner-Gerth 1, 197-200; 2, 46-113; Witkowski, HSK
206-13; Stahl, Synt. gr. V. 680-761; Jannaris, Hist. gr. gr. 489-506; Classen, Beob.
39-76; J. Keelhoff, Du participe et du style grecs. Rev. des humanites en Belg. 1899,
janv.; zu einzelnen Quellen: Vogrinz, Gramm. 277f.;, Monro, Hom. gr. $ 243-46;
G.M. Bolling, The participlein Hesiod [zum Epos überhaupt] Washington 1897 (Cath.
Univ. Bull. 3, 421-71) und The participle in Ap. Rhod. (Studies Gildersleeve 449-70);
E. Krichauff, Quaestiones de ptc. apud Sophoclem usu. Kiel 1878; I. Heikel, De
ptc. apud Herodotum usu. Helsingfors 1884; R. Hache, De ptc. Thucydideo.
I. II. Progr. Löbau i. W. 1880. 1882; J. Balkenholl, De ptc. usu Thucydideo. Gött.
1882; P.Eismann, De ptc. temporum usu Thucydideo. Inowraclaw 1892; Jacobs-
thal, Temp. u. M. 134-37; Mayser, Pap. II 1, 339-60; Blaß-Debrunner? $$ 411-25
(vgl. auch Burton, Moods and tenses [o. S.248] 163 ff.); Chr. B. Williams, The
participle in the book of Acts. Diss. Chicago 1909; H. B. Robinson, Syntax of the
participle in the Apostolic Fathers. Chicago 1913; Thumb, Handb. ngr. V.2 159-61;
Tiapriavog, N.0.203-08.-ZueinzelnenAnwendungen:Krukenberg, Über das
gegensätzliche Particip bei Homer. Züllichau 1857; F. H. Kämpf, Über den aorist. Ge-
brauch des Particips der griech. Aoriste und das Part. Perf. der lat. verba passiva...
Neu-Ruppin 1861; T.H. A. Wilde, De coacervatis participiis apud Thuc., imprimis iis
quae asyndeta vocantur. Breslau (Görlitz) 1862; E. A. Berch, Einige Bemerkungen
über die modale und temporale Bedeutung des griech. Particips. Festgruß der Kieler
Gelehrtenschule (Kiel 1869) 9-18; J. Arens, De participii subiuncti ratione Homerica.
Progr. Kattowitz 1878; J. A. Paley, On some peculiarities in the use of future parti-
ciples of Greek verbs. Journ. of Phil. 8 (1878), 79-82; Fr. Garter (M. W. Humphreys,
R. Whitelaw), On some uses of the aorist participle. ClassRev. 5 (1891), 3-7; 248-53;
T. D. Seymour, On the use of the aorist participle in Greek. Proceed. of the Am. Phil.
Ass.12 (1881), 88-96; P.Schäfer, Das Partizip des Aoristes bei den Tragikern. Er-
langen 1894; D.C. Hesseling, Quelques observations sur l’emploi et l’histoire du
participe grec. Album Kern (Leiden 1903). 69 ff. - Wackernagel, Synt.1, 2831-94;
Meillet et Vendryes, Traite! 8$ 854-65; Delbrück, SF 4, 125 und Vergl. Synt. 2,
476-97, Brugmann, K. vergl. Gr. 606-10 und Grundr.? II 3, 9427-69; Meillet, Introd.?
373 f., Hirt, Idg. Gr. 6, 194-97; Sommer, Vergl. Synt. $$ 91-94; J. Jolly, Zur Lehre
vom Particip. Sprachw. Abh. aus Curt. gramm. Ges. 71-94. - Hofmann, Lat. Gr.
602-10. Behaghel, DS 2, 372-433. - Weiteres im folgenden.
Beispiele wie i4rap &yevro und Töxn owräp (0.$.384f., a) mögen eine Vor-
stellung davon geben, wie einst im Indogermanischen nomina agentis zu
Verbaladjektiven und Partizipien werden konnten. Baide zeigen in gewissen
Fällen noch die Motionslosigkeit, die bei einer Anzahl von nomina agentis
vorkommt, haben aber sehr oft (die Partizipia durchaus) besondere Femi-
nina und für Nom.-Akk. besondere Neutralformen, werden also als Adjek-
tiva empfunden. Sie erhielten daher in alter Zeit auch die Verneinung der
Adjektiva (und Verbaladjektiva), das sog. « privativum (vgl. 1, 432 und
u. S. 599, «). Doch ist bei den Partizipia &&xwv (&xwv) das einzige griechische
Beispiel dafür (vgl. 1, 432 und lat. insciens, got. unagands ‚nicht fürchtend‘,
unwitands nhd. unwissend); in freiem Gebrauch steht od, aber auch un (vgl.
1 So Odpavlön u£y’ &vourı Hes. th. 486 Eur. Hec. 891, 66p%ös xußepvnrng ‚quirecte
(vgl. 0. 8.355 F.1), xadel 0° &vaooa önnor’ gubernat‘ Plat. civ. 341c.
’IXlov ‚quae erat quondam Troiae regina‘ 2 Griech.weroyat; vgl.0.8.14 und u.S. 386.
25H .d, A, TI, 472
t

386 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

u. 5. 594). Dagegen haben die Partizipia trotz ihrer adjektivischen Form die
Kasusrektion ihrer Verba bewahrt. Im Griechischen sind die als indogerma-
nisch nachweisbaren Partizipialbildungen erhalten geblieben, ohne fühlbar
verändert oder vermehrt zu werden, nämlich -vr- (Fem. *-vrja), -For- (Fem.
-via), -uevo/ä- (s.1, 525f.5391f. 524 f.). Die Adjektiva auf -ng neben -nvaı sind
cin bloßer Ansatz geblieben (s. 1, 513), Anderes erst recht. Schon in indo-
vermanischer Zeit muß das sog. Ptz. Perf. Akt. seine intransitiv-präsentische
Sonderbedeutung gehabt haben; wie alt die indoiranisch-griechische Ver-
teilung von aktivem -nt- und mediopassivem -meno/ä- ist, bleibt unsicher
(s. o. S. 355). Im Griechischen ist diese Scheidung durchbrochen durch das
-(9)evr- des neugebildeten passiven Aorists (1, 525, 30, 1); lediglich formell
ist die äolische Umbildung des perfektischen -or- zu -wv -ovrog usw. nach den
thematischen vr-Partizipia (1, 540, 2). Während im Altindischen die ak-
tiven Aoristpartizipia gegenüber den medialen stark zurücktreten und bei
einzelnen Aoristbildungen Partizipia überhaupt fehlen, sind sie im Grie-
chischen überall durchgeführt und unterscheiden sich dem Aspekt nach von
den präsentischen und perfektischen Partizipien (0. S.355 u.). Neben der
Aspektbedeutung, die sie unbedingt hatten, konnten die Partizipia auch
Teimpusbedeutung erhalten, teils lediglich durch den Zusammenhang, teils
als Vertreter finiter Formen (vgl. o. S. 356). Der letztgenannte Gesichts-
punkt gilt auch‘für die modale Geltung von Partizipien mit &v (seit
dem 5. Jahrhundert). Doch bei den Ptz. Fut. ist die modale (volun-
tative) und wohl auch die temporale Bedeutung ererbt (o. S. 295,2). Die
modale Bedeutung kann auch beim Ptz. Fut. noch durch “&g unter-
strichen werden, das. auch bei den übrigen Partizipien den Verbalinhalt
subjektiv färbt.
Die Hauptverwendung der Partizipia war seit indogermanischer Zeit die
ols prädikative Apposition, bezogen auf das Subjekt oder Objekt, aber gleich-
zeitig auf das regierende finite Verb; diesen Tatbestand bringt die zunächst
freilich nur äußerliche Bezeichnung ueroyn (participium) zum Ausdruck (vgl.
0. S. 385), dessen Häufigkeit die Charakterisierung der Griechen als oXo-
„Eroyor.” Im Zusammenhang ergeben sich dabei besondere Bedeutungs-
schattierungen des durch das Partizip ausgedrückten begleitenden Verbal-
inhalts, die auch durch zusätzliche Mittel verdeutlicht werden können, durch
vorbereitende und wiederaufnehmende Adverbien (z. B. oörwg, eit«, öuwc)
und durch sog. Partizipialpartikeln (z. B. xatrep).3 Wichtig ist dabei die ge-
legentliche Gliederungsverschiebung; z. B. gehörte edYbsg in cdYbg Yevönevos
anfangs nicht zum Partizip, sondern zum regierenden Verb. Bei einzelnen
Verbalgruppen ist ein prädikatives Partizip ständig geworden, teils als Nom.
(z. B. ruyyavo rapwv), teils als Akk. (z. B. Errauoev &bröv Acyovra). Mit der
! Macdonell, Ved. gramm. $ 506. 512. der Agypter statt ‚lachend sagte er‘ sagen
512402527852885344 5352 ‚er sagte, indem er lachte‘ oder ‚beim La-
2 Die starke Verwendung von Partizipien chen‘ und kannte das Ptz. nur gleichwertig
war freilich keine.besondere Eigentümlich- mit Relativsatz (s. K. Sethe, GöttNachr.
keit des Griechischen, sondern indogerma- 1909, 145-47 und u. 8. 410£.).
nisches Erbe, das sich z. B. auch im Bal- ® Partizipialkonjunktionen wie lat. quam-
tisch-Slawischen gehalten hat; puiloueroyou quam, quameis kennt das Griechische im
sind auch die Finno-Ugrier. Dagegen mußte allgemeinen nicht (außer &re und (xal)rep).
7b) Partizipia. «) Begleithandlung 387

ersten dieser Gruppen berührt sich das Partizip als Prädikativ bei kopula-
tiven Verben u.ä. Alt, aber viel seltener‘ist der rein adjektivische (attribu-
tive oder prädikative) und substantivische Gebrauch von Partizipien, der
gewissermaßen zum vorgeschichtlichen Ausgangspunkt zurückführt (nur so
erscheint ein Partizip als Vokativ oder mit Artikel). Prädikativ war über-
wiegend das Ptz. der sog. absoluten Partizipialkonstruktionen (im Gen., sel-
tener Akk., in Ansätzen im Dat. und Nom.), die sich dem regierenden Verh
als selbständiges Syntagma gegenüberstellen. Vereinzelt ist formelle Erstar-
rung von Partizipien (ax£wv u. a. 1, 585 g), häufiger semasiologische (z.B.
Exav und Aaxßov für ‚mit‘, Eppwuevog ‚stark‘). Die Tmesis bei Partizipien konı-
ponierter Verba und die Konkurrenz von Partizipien mit Infinitiven und
Nebensätzen ist schon o. S. 356 erwähnt. In geringerem Maße als der In-
finitiv, aber spürbar genug ist im volkstümlichen Mittel- und Neugriechi-
schen der Gebrauch der noch verbliebenen Partizipia eingeschränkt; s.
u. 8.4108.
«) Die wichtigste Funktion der Partizipia war seit indogermanischer Zeit
der Ausdruck eines Verbalinhaltes (Zustand, Vorgang, Handlung),
der den des regierenden verbum finitum vorbereitete oder be-
gleitete; das Partizip stand dabei prädikativ zum Subjekt (naturgemäß
seltener zu einem Objekt, z. B. &; Ypövov elosv Aywv « 130, aber rav el tic
oe ldo1ır0... Toocad dvelar’ Ayovra QM 366 f.). Das Partizip war in dieser
Funktion schon in ältester Zeit gleichwertig mit einer Adverbialbestim-
mung (vgl. &4w»v ‚mit‘) oder einem parataktischen Hauptsatz, teilweise wohl
Ersatz eines solchen.! Wie ein solcher konnte es daher mit dem regierende:
Verb durch oöro u. ä. verbunden werden.
Eine innerliche Beziehung der Begleithandlung zur Haupthandlung war
zunächst lediglich durch den Zusammenhang gegeben. Daß jedoch wirk-
lich Unterschiede empfunden wurden, zeigt die Verwendung der genannten
Verbindungswörter, die das Partizip wieder aufnehmen, und von Partikeln,
die dem Partizip eine bestimmte Schattierung geben (so rep, xxtrrep wie
ai. &id für das konzessiv-adversative Verhältnis), sowie der Unterschied in
der Zulassung von &v (xev) (nur bei « und y, nicht bei ß). Die Verbindung
von xatrep mit Partizip ist im Griechischen fester und fast einziger Aus-
druck für das konzessiv-adversative Verhältnis geblieben; in andern Fällen
traten früh mit dem prädikativen Partizip gleichwertige Nebensätze in
Wettbewerb, die das Gedankenverhältnis deutlicher zum Ausdruck brach-
ten. Doch blieb auch in solchen Fällen (zu denen auch der Abschnitt y ge-
hört) das Partizip lange lebenskräftig. Die Anschauung, daß die Partizipial-
konstruktionen verkürzte Nebensätze darstellen, ist nur von einem jüngern
Sprachgefühl aus, vielleicht sogar nur vom Standpunkt des Übersetzers aus
zu rechtfertigen. Dies gilt auch für den substantivischen Infinitiv, der seit
dem 5. Jahrhundert ebenfalls als Konkurrent der Partizipia und der Neben-
sätze auftritt (s. o. S. 356). Selbst die Bedeutungskategorien der Neben-
sätze sind nicht immer scharf zu scheiden; um so weniger ist dies bei den
ı Vgl. dazu die häufige Endstellung von oavreg i) orepäavres; Soph. OR 10; mehr bei
Partizipia, bes. rivı tpönw xadtorare; del- Kühner-Gerth 2, 63, 14.
Rs
}

388 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

Infinitiv- und Partizipialkonstruktionen möglich.! Wichtig sind dabei der


Verbalinhalt des regierenden Verbs und des Partizips sowie die Natur des
ganzen Satzes.
41.Vom begleitenden Nebenumstand (ohne Partizipialpartikel; vom 5. Jahrh.
an in Konkurrenz mit &vrö c. inf. und &v & ‚indem, wobei‘). So z. B. neıdncaoa de
rraudög EdEExTo xeıpl nurreAAov (‚auflachend, unter Lachen‘, frühnhd. mit lachendem Mund)
A 596 (vgl. za 9 yaracaoa... Epn Plat. conv. 202b), Tpawv xaredüger’ öuıdov, Il&vdapov
&vri9eov dılmusvn A 86,2 Töooov dreiv, 5ooov re yeywve Bonoag ‚soweit einer vernehmlich
ist einen Ruf tuend, beim Rufen‘ e 400, Atyoucı 8° Nuäs ag Autvduvov Blov Couev Kar’
olxoug, ol 88 udpvavraı dopl — nanöög ppovoövres Eur. Med. 248-50, Anlöuevor Lücıv ‚TÄu-
bernd, vom Raub‘ Xen. Cyr. III 2, 25, gpnolv abrov ’Admvaiov Tov STjuov ToLıNoaodat,
Veusönevog ‚womit er lügt‘ Lys. 13, 70; so auch Ptz. Fut., z. B.’Hog... npooeßnoero...
@6wg &ptouoa B 49, &s Acipo0g ypnodu.evos T@ Xpnornpi@ mopeberau Hdt. VI 70, nporeudbav-
TES ahpuna rrp6repov nöleu.ov poepoüvrx Kepxupalorg Thuc. I 29, 1 (vorbereitet ndpeini ye
En’ adrd rodro, denoöuevog duav Plat. Parm.126a). Öfters formelhaft; seit Homer
&yav, pepwv, Aaßov,-Zxywv für nhd. mit, z.B. Me... Avoöuevös re Yoyarpa PEpwv 7’
arepeloı” Arcoıva A 13, AAdev Eeivov &ymv p 72, ob de neChv Sbvanıv Evdevde Exwv Epyn Xen.
Cyr. 1 6, 10, &oxerau ı Mavdavn rrpdg röv narepa xal röv Küpov röv viöv Zyouoa I 3, 1; weiter
intrans. p&pwv und gepöuevos ‚im Sturm, Flug‘, so &g &otreoov pepduevor &s roüg "ER-
Anvag oi Mijdor, Erımrov nordot Hdt. VII 210, (vnös) pepovox &veßade vni pirin VIII 87,
rägıv ua navra Nreı Ta Xodendk pepöueva Ken. Cyr. II 3, 3, eis roüro pepwv TepL&ornoe T&
rp&yuara Aeschin. IIl 82. Die genannten und andere Partizipien stehen vom Standpunkt
logisch durchgebildeter Sprachen aus auch ausmalend (eigentlich enumerativ),® fast
nur in der Dichtersprache, so Aool ..... $loxoıoıy TEprrovro xal alyavsnoıv ievres B 774, Söxe
Eipog... p&pwv H 303, &Arto Audav M 390, ini orepkvnv xepadnpıv delpas Inxaro K 30, Töv
Meveruog ... . E&axry” öutAov xeıpds&xwvA 488, aurhv 8° Es Ypövov eloev &ywv a 130, ’Oduoedg dE
Aaßav xUce xeipx w 398, & Odvare, ©., vov u’ Enloxedaı noA@v Soph. Ai. 854, el robg Yavövrac
o0x Eis Yarreıv rapav 1131, drang urn roLövrau Berioug abrödev Aavdavovreg Thuk. III 51, 2,
mit Vorbereitung z. B. nv... &uBßoAMv Sde roroüvrau, &ua uev Aadeiv Treipwtevor, Ko de
90x Xen. an. IV 1, 4; mehr bei Kühner-Gerth 2, 87, Anm. 10. S. Nachträge.
Zusatz 1. Dazu gehören die paronomastischen Partizipien (vgl. u.
DIAib und uaynv uaxeodaı 0.5.74,2,ßN 9° tnevaı 0.5.360, 1), so mit zunächst
unmittelbar vorausgehendem Ptz. Präs. BeXrepov, 65 pyebywv rpopuyn xuxöv
ne An 3 81 (parallel gebywv Expöyns Eur. Ph. 1216, pebyovr’ Expuyeiv
Aristoph. Ach. 177, ös &v pgebywv xaraplyn Hdt. IV 23, pebywv aropdyoı Xen.
an. II 5, 7, &v un Expbyo pebyav adrov Plat. Hipp. I 292a), aus Hdt. noch
&ydn ayöuevos VI 30, tövres.... Hıoav VI 34 (von einem Suppletivverb «ipeö-
pevov &eodaı VII 10, 1), aus Xen. noch döraxobwv axoAY) Örnxouoa; Cyr. VIII
4, 9, öpYüg &v notre &pa Öpılotuede Öpılönevor duxaloug elvaı Todg eldbrag T&
rept Avdpwroug vönıua comm. IV 6, 6, ebxönevog &v rıs radra edExıro Antiph.
6, 1, npoxodet... rpoxadobuevos Plat. Theaet. 183d,? (rxür«) Aeyav &v rıc
6p9ög Acyoı leg. 693d; mit pte. aor.: SLdodcı revradpaynoug Krodöuevor Hdt.
V1 89, axoboag.... nxovox Xen. Cyr. V 4, 1, &v tis wor tor’ adrd üroAaßav
6pdös broraßoı Plat. leg. 803b; pleonastisch (verstärkend) unter semitischem
Einfluß in LXX und NT, z. B. eiXoyäav eöAoyno@ oe xal rANdUvwv rANdUv&
to orepua cov Gen. 22, 17 (Hb. 6, 14), vgl. Blaß-Debrunner? $ 422 mit
Anhang.
ı Brugmann hat in der Griech. Gramm. ‚Motiv und Absicht‘.
(noch? 602) eine Einteilung überhaupt ab- ® Vgl. Havers, IF 45, 229 ff.
gelehnt, im Grundr.?II 950-52 eine ziemlich * Zu dieser Art vgl. Kühner-Gerth 2,
weitgehende Klassifizierung vorgenommen. 583, 3b (z. B. noch &va &xaorov dvaßıßdLouar
® Nach Brugmann, Grundr.? II 3, 951 _£rirövinzov, Se dvaßıßalovres Hdt.IV 72).
7b) Partizipia. «) Begleithandlung (1. Nebenumstand, 2. konzessiv) 389
Zusatz 2. Mit expressiver Wirkung werden bei Dichtern und in Kunst-
prosa Hauptverb und Ptz. vertauscht, so yap&v &reidcı vöv Soph. OC 1038
(statt xapeı aneıröv ‚unter Drohungen‘), nv 8& Ye Kpxhv wörod Seviaßeicdu:
reı[email protected] wepevor Plat. Phil. 23c (statt Sreuraßo'uevor tiIesda ‚die Grund-
lage vorsichtig zu legen‘); mehr aus Soph. Eur. Plat. bei Kühner-Gerth
2eg8t:
2. Seit alters konnte ein Partizip auch adversativ-konzessiv empfunden werden.
Seltener ist für die Auffassung nur der Zusammenhang maßgebend: röv 8° Zxrave
voornoavra eldwg aimıv SAedpov ‚und dabei wußte er (doch)‘, ‚während er doch wußte‘
& 36 f.;* häufiger außer Homer, so pnotv ye' pkoxwv 8° obdtv Gy Afysı norei Soph. El. 319,
»47” Edpıriön Yunobuede, obdEv nadolonı ellov H Sedpkxauev Aristoph. Th. 518 f., Iavei
yap ob Yavodox Eur. Tr. 1223, &oöo« 82 Alyurrog önoupog fi Außin od ua Impihdng kori
Hdt. II 65, 5 Zraprn r@v dAıyavdpwrorkrav rörewv 0dox Suvararkın &v ch "EMKSL Epdvn
Xen. r. Lac. 1, 1, oleral rı elötvar oöx eldöag Plat. ap. 21d, äv "Adnvaloı rorAdxıg
Exuräv arparnydv fonvrar Etvov övra« Plat. Ion 541c. Mit aufnehmendem eir«, Eneıra,
Euras, Öumg: xA0dt you voo@v öuog Soph. Tr. 1115, Srav Yavelv ypnlav rıs elta und& tobt”
Exn %oßeiv El. 1008, un por Pdovnon?’..., ei nrwxdg av Enert’ Ev ’Admvaloıg Asyeıv ER
Aristoph. Ach. 496 f., Aduayog pev ralra eimhv Öums mpoosdero aörds fi ’Arrıßıkdon
yvaun Thuk. VI 50, 1, röre uev yap &meipoı Övres abrav Tb Te nANI0g Auerpov bpivreg Öu.ag
EroAunoare xrA. Xen. an. III 2, 16, 2ü&v... bnropixdg yevönevög rıs wäre... ddunh Plat.
Gorg.457b; aber alle können auch dem Ptz. vorangehen: öAux... dung Arinra me-
rovdog Theogn. 1029, 6 Barrou 8’ Enerau nadaıös ÖAßog Eurav tx za ra veuov Pind. P. 5,
99, AAN abrov Zunas dvr’ Eyc ToLövd Zuol oBx Avrarıudoaum &v Soph. Ai. 1338 f., “a9
ad Eraıvov roAA& rodd” Erravdaveı OC 1005, Ereir’ Arodınav obs Heods Evdade weveis;
Aristoph. Pl. 1148, öuag 82 obrwg Eyouox mpög oe... Erouvbo oo xtA. Xen. Cyr. VIA, 6.
Mit voranstehendem «ai ‚auch, sogar‘: dppa xal obx 2IEAmv rız dvayralm moreulloı A 300,
„Aber dE ul npdowndev Sv eds Aesch. Eum. 297, Eya oxoraow PAEpapı nal dedopxörx
Soph. Ai. 85, «i vobooı auvrapdooouonı al Bpaxbv Eövra axpov Soxkerv elvaı TroLeloı TOV
Stov Hdt. VII 46, örep (‚auf Grund wovon‘) xai dveriorhwoveg Erı Övres drneroAunoaueEv
Thuk. VII 67, 1, &$Ap& 82 oliw dvre, xal noAd dLeorire nodrrerov du nal En’ Sperele
MXnAoıv Xen. comm.II 3, 19, &yi& utv obdE renovdüg xarag EyIpdv elvat nor Todrov Öuo-
%oy& Dem. 21, 205. Mit rep ‚(noch so) sehr‘ (enklitisch nach dem Partizip oder vor
diesem im Anschluß an ein anderes Wort):? &v&oyso »ndouevn rep A 586, xal Kwv
olödver..... (X6AoG) v6ov rUxx rrep ppoveövrwv I 554, T&pov... yuvn nep 00a WdE unyavn-
ooucxı Aesch. sept. 1038, olxoı 82 röv vodv Zoxov £vd&d’ odod rrep Eur. Ion 251, Epyov eiyovro
zv Ayo rep droraupd&vres Hdt. VIII 11 (ähnlich navu ‚sehr‘: &vöpas de... navu Intav
o0x Zpn Sbvaodaı ldciv Xen. hell. VII 1, 38). Hypercharakterisiert xatrep; zunächst noch
getrennt: oi 82 «al dyvönevol ep En’ nur MdL yeixaoav B 270, ob nayng zal Yoüpös TEp
av uewper Aesch.fr.199,2N.?, in unmittelbarer Folge bzw. vereinigt: &g x’ £y£ ov Sbarnvov
zung Emıßnoere natpng, xal mep ToAAK nadbvra m 224, val ep Xwölevog add „%0u Hes.
th. 533, 068° arıulas xup&, xalmep bmo ydöva adv Exovoa Aesch. Eum. 395, 7 uev od
raboeı nalnep huds by &yav Eur. Alc. 64, xapıoaı Bpaxdb ri noı nalmep Anodxvoupevo Ari-
stoph. Th. 938, &y& rövde (röv IxYbv) EAmv oUx Edixalaca pepeıv Eco Kyopiv, »utreep older
droysıpoßiwrog Hdt. III 42, xalnep ob BouAönevon Evdndoı elvaı rolg "Adnvaloıg enpsoßebovro
rap” abrobg Thuk. IV 41, 3, xal Tore mpooexbvnoav nalmep elööteg urÄ. Xen. an. I 6, 10;
entsprechend oBdE (—) ep: obx &p’ Eueides, obd’ Zv of rrep &av yaln, x Ezıv ITaTAwv
v293 f., obrw yap ob rEdvnaug obdenep davav Aesch. Cho. 504, un yip &yxavoı (‚das Maul
aufreißen‘) ort unmde ep yEpovras Övrag Expuyav ’Ayapveas Aristoph. Ach. 221 f. Mit
xalror, xal udia, nal ravu: obdE or Zuneitwng 6 Ilırraxeiov veneran ‚ulroı oopol naps
pwrög elpmusvov Simon. 4, 4 ff. D.2, dvnpp av Th Yen xaramodas, aulroı Td Y ER
einodon defihrar« Aristoph. Eccl. 158 f., dviuapäg re Pepe nv TeRcurmy nalroı ys Tv
ro6odev xpövov draydevdlmv Tobg HopmoAurropevous röv Yavaroy [Plat.] Axioch. 364b, o»-
j i
1 Nach Stahl, Synt.gr.V.688,3,istdieser ? Über reps.u.BV / 3a«28. Vgl.lat.t. q quanı-
Gebrauch erst tan rerodet und die Attiker (guam) bei Ptz., das aber zunächst Neben-
anzuerkennen. satz-Konjunktion war.
390 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

d: dmodaveiv ol TANnoveg dbvavraı, Xal ur Epivreg robrov Xen. an. 1171229 deıvöv ne
Irıduuöv eldog Erkorw Eveorı, nal ndvu Soxodorv Auöv dvioıg uerplorg elvaı Plat. civ. 572b.
Mit xal raöra: Iauudlo, el un Bondnsere dulv adrols, zul radrz (‚und dies, obwohl‘)
yıyyaoxovres drı vd. Xen. hell. II 3, 53, ("Oumpos) &v rals rav Npawv Eorıdasorwv oöre
IuIorv abroüg Earık, vol radra ml Iddrrn... övras Plat. civ. 404 b/c. Neben xal, nep,
zalrep, al udra stehen Zurng, xol &c, öuoc, die ursprünglich zum Hauptverb gehörten
(vgl. auch u.BV 3bBß5); folgend: N&orop« 8° obr &Audev layı nivovrd rrep Zunng E 1, oöxerı
tor dbvanıaı yarkovri ep Zunng &vdade napuevtuev O 399 f. (vgl. noch o 361 a 165), xainep
od orepywv öuog Aesch. sept. 712, 48’ Epdw, nal rbpawvos av öumg Soph. OC 851 (vgl.
Eur. Med. 280, Or. 680), i d% xal Ivnoxovo’ duwmg oAANv rpövorav elyev eboyhuag Treseiv
Zur. Hec. 568, 6 8° ’Aynolioog rat ua BouAönevos dndysıv Tb orpkreuun... Önmg Exei
xartueıve Xen. hell. VI 5, 20; vorangehend: &A& xal &s, rolm rrep &oüo’, £v vnvol veeodw
T 159, &’ 008’ &g Erdpoug &ppboaro lduevös rrep a 6, Errointipw dE vıy dbormvov Eureas,
xatmep dvra duouevni Soph. Ai. 121f., npög d& rag rpdEeız duwms xal Tmiındad’ av Kvrudpäv
rerpkooun OC 958 f., meunovar... adv orpara 2EeAüvra Ilsıiouorparidag 2E ’Admveov,
öuwg nal Eeivoug opı &bvras Hdt. V 63,2, öuwg al redopußnuevor Zuvertyovro Thuk. VIII
93, 1, obv tv ool öumg al Ev Ti rodsula Övres dappoöuev Xen. Cyr. V 1, 26, Ziruplag...
ooßeirtar, un H duxn dmg al Yersrepov xal aKAALoVv dv Tod omuxrog rpoarorbnraı Plat.
Phaed. 91c/d, &Erov yip dus xainep npög eldöras duerdeiv Lycurg. 75, öuwg d& xalmep
oöTw dtaxeluevog Ermiyeipnow IumdexydNivaı repl abröv Isocr. 15, 272. Wohl erst nach den
Partizipia können auch reine Nomina mit rep ein konzessives Verhältnis bezeichnen
(Beispiele unterrepu. BV 3b« 28) ; Ergänzung von &v ist unnötig. Das konzessive Verhält-
nis kann auch durch 2ri mit Dat. eines Ptzs. und öuwg ausgedrückt werden: &ri d’oöv
rols Ayyaruevors ol ’Admvaioi vadg elxooıv og &rminpovv Thuc. VIII 97, 1; vgl. deutsch
etwa bei allem guten‘Willen kann ich doch nicht zugeben...
3. Temporal; im allg. erst seit dem 5. Jahrh. So &miox&v d£ öAlyov xp6övov (nach kurzer
Zeit) &ropeperau 6 Huoastaxpexr Hdt.1132 (vgl.8X. xp. Sıadırav exıvndn Plat. Phaed. 118a),
odror rpoiövres (im Vorrücken) &xaxov xxi xıÄdv xrA. Xen. an. I 6, 1. Das Ptz. kann eine
vorausgehende finite Form des gleichen Verbs aufnehmen, so eipwreuv... Ereipwrüor
de opı Hdt.I 158, ’Admvaltorsr-EreInxavro Bowwrot‘ Zmıdeuevor d2 Esowdnoav TH uayxn
VI 108, Aaußavere... . Außövres d& nopebeode Xen. an. VII 1, 13, vöv usv deinvelte...,
deinvnoavrss 8° Areiabvere Cyr: III 1, 37; an Stelle des Ptz.s vom gleichen Verb kann
auch das des Allgemeinverbs roıeiv treten: &venpnoav... radra d& nornoxvres Hdt. VI 96.
Der Zeitbezug wird verdeutlicht durch aufnehmendes oörw und bes. elra, Ereıra, &v-
raüda, röre, Yon und die eigentlich ebenfalls zum regierenden Verb gehörenden «drix«,
EZatpvng, ebd6g und uera&b, die beide vor das Ptz. treten, und durch freigestelltes &u«;
2. B. un yvapas brootnoag vopdg eilt’... ÖBpiorhs y&yn Soph. Ai. 1092, wera&d Ibwv (scil.
Anabdtrov dmwieoev) Aristoph. ran. 1242 (vgl. uera&b dpboowv Erabsaro Hdt. II 158),
£urövreg SE Tod alnarog... obra 8 ouveßadov Hdt. III 11, rHv yap yychunv elxe T&M
xxraotpebauevog odrwg... orparedocı Thuk. III 96, 2, Erıyevoutwm y&p ı vöoog &vraude
$n navu Enleoe robg ’Admvaloug II 58, 2, ro 88 UnepßaMovrı abrüv PSovodvres Hin xal
Arıoroüatwv II 35, 2, ebNbG veoı Övres td dvdpeiov nertpyovrau II 39, 1, nadALcpnoduevog SE
Tore npoompeito ro0g dtaxooloug Xen. Cyr.15, 6, pebyovres &ua Erirpwoxov an. III 3, 10;
auch die übrigen Beispiele bei Kühner-Gerth:2, 82f.; Stahl, Synt. gr. V. 683f.,
zeigen fast alle das Ptz. im Nom.; Ausnahmen z. B. Arövvoov .. . abrixa yevönevov (‚gleich
nach der Geburt‘)... & röv umpdv Zveppdibaro Zeus Hdt. II 146, noMaxod IN we &meoye
Acyovra weradb Plat. ap. 0b, Ößpiorixdv utv &v rı d6fesrev elvan dxoboavrı 2Ealpung Plat.
Crat. 396b; mit zwei Adverbien: &x&Xcvoev abröv ouväLaßkvra Ersıra oßreg KradAKrreoda
Xen. an. VII 1, 4, aadeLöuevog oßrag Kon Ta Aoınk duertyero Plat. Phaed. 61d, Öu@v deo-
ya... drpoxoaevoug .... röre Yon Implleodar Andoc. 1, 9. Besonders zu betrachten ist
der älter bezeugte Fall der Koinzidenz (vgl.0.8.300,3), z. B. & &p« PavHoas Nyhoato
ß 413; so auch mit ed (xaAös) nowwv z. B. Köruv sd roLöv drroxtivwwucıv 6 Ilö$wv Dem.
23, 163, xad&g roröv ob als Antwort Plat. conv. 174e; dazu gehört auch der formel-
hafte Gebrauch von att. &pxöuevog (dpF&evos) ‚anfangs‘, reAXcuröv ‚endlich‘, &vöoag ‚end-
lich einmal‘, so &rep »at &pxöuevos einov Thuc. IV 64, 1, &rıdvu® ye tod rpdyuarog Ex
veou Ap&duevog Plat. Lach. 1860, reisvrövres xal drrd rod bdarog elpyov abrobs ol Opäes
Xen. an. VI 3, 8, &vory’ &vory’ dvboxs td Ppovriornpiov Aristoph. nub.181; mehr bei
7b) Partizipia. «) Begleithandlung (temporal, kaus., kond., &.) 391
Kühner-Gerth 2, 80f. unter «, 8,8; Blaß-Debrunner? $ 419, 3; doch ist zwischen
zeitlicher Koinzidenz und begleitenden Nebemimständen (oben 1) oft keine scharfe
Grenze zu ziehen.
In obliquen Kasus erscheint ein temporales Ptz. namentlich als (meist unnötige)
Erweiterung präpositionaler Zeitbestimmungen; Gleichzeitigkeit: &u’ Hoi Pxıvo-
wEvnpıv 1 682 (Weiteress.u. BV2bPß3a);Höpyh... odvra P6ßwAhyovrı &reıcı Cyr. IV 5,21;
Koinzidenz (nötig): äux 82 & Inn robro ronoavrı Korparcı &E aldelns nal Boovrh &yevero
Hdt. III 86; ungefähren Zeitpunkt: 5rnd nv np&rnv Enerdodoxv worte Hdt. VI 2 (nötig
in bmd Töv vnöv naranatvra I 51), Ei Ködpou Bxaiebovros V 76. Nachzeitigkeit: ini
ce. dat. von unmittelbarer Folge (nötig), so Ext diepdapuevors "Incı Hdt. I 170 (attr.),
Erl d& xıövı reooden Hdt. II 22; in allgemeinerer Bedeutung per& c. acc., so &reaı niuno
ner& Zupaxodoag olxıcdeisag Thuc. VI 3, 3. Vorzeitigkeit (selten): mpd AAlov Sbvovros
Aeschin. 1, 12 (Gesetz). Vgl. lat. ab urbe condita usw. (u. 8. 404, 1).
4. Kausal; nur attisch. So Reio9e 8° Adunröres röv &vdpx rövde Soph. Ph. 1035,
rapavonodory Apa Auxedauuövior ob Sıdövres oor xpuctov Plat. Hipp. I 285b; vorbereitet:
roüde elvexev Aveßißaoe (Töv Kpotoov) Erl rHv ruphv BovAöuevog elölvar, el tig mv dauuövoov
püoeraı Hdt. I 86, Aeyao 82 Toüd’ Even BouAduevog 86Eaxı aoı önep Zuol Plat. Phaed. 102d,
dx TAde dei rorsueiv d) Kdınouuevoug d) Bondoüvras ndırnuevors Andoc. 3, 13; mit folgendem
obrw, dıx robro: BovAduevor abröv 5 xplarv dyaybvres droxreivar neunouowv obro ThV Uxix-
uıviav voöv Thuk. VI 61, 4, vouilov duelvovag xal xpeittoug roAMGV Bapßapmv Önäs elvar,
dı& roöro rrpoc&iaßov Xen. an.I 7, 3. Hierher auch die formelhaften Wendungen ti
radav, ri uadomv ‚wieso? warum? Z. B. ri naYövreg &peuvnv yalav £dure; ‚was ist euch zu-
gestoßen, daß ihr...‘ & 106, A&Eov 84 nor, ri nadoloat... Yynrais el&aoı yuvaukiv; Ari-
stoph. nub. 340, ob d& Sn ri uadav obx drrodvnaxeıg; ‚was ist dir denn eingefallen, daß
du nicht stirbst?‘ Aristoph. Lys. 599, roXb &v dixaudrepov töv Öufrepov natepx Törrolt
(aus der erstaunten Frage heraus:) 6 rı uaIav oopoVg vieis oßrwg Zpucev Plat. Euthyd.
299a; vgl. Kühner-Gerth 2, 519 Anm. 6.
5. Kondizional (Negation un!); außer gen. abs. (vgl. u. S. 399) nur attisch. Sicher
obdelg (pHosıev Av) un uarnv pAbonı HErov Aesch. Pr. 504, n&vrwg d& u’ Inersbovreg Ebert’ eig
loov el t’ dvixereutwog Eur. IA 1002, Ernparwv röv Yeöv, el rroAspodoıv &ueıvov Eoraı Thuk.
1118, 3, obx Zorı un vıröcı sornpi« Xen. an. VI 5, 18, riva &v Bonderav un duvanevog &vdpw-
nos Bondeiv nur xarayeiaoros Av ri AAndela ein; Plat. Gorg. 509b, od yap Av aöbrolc
EueX’ el rıg &v IleXonownoo rıvas aveirau, un 7009” brorau.ßavouav (= el un TobN” brerd-
Bxvov) Dem. 9, 45.
6. Die meisten Beispiele mit (stets vorhergehendem) @g ‚wie‘, das zunächst einem
wirklich bestehenden oder (im Fut.) als sicher erwarteten Tatbestand eine subjektive
Färbung gibt, gehören zum allgemeinen Fall (0. S. 388, « 1): TrA£uaxov... . xuoev mepı-
obs, &G Er Yavdroro puyövra m 21, ol ’Admvaloı rapeoxeudlovro &g oisunoovres Thuk. II
7,1, 6 d£ ouMaußgaver Köpov a; drroxtevov Xen. an. I 1, 3, Ed6xer... MAndeboxı ToLXüTz,
Ta dvra te &G dvra nal ta un dvra ag o0x övra IV A, 15; aber auch der kausale Fall kann
subjektiv gefärbt werden: &g odyxl auvöpdoouo« voudereig ade Soph. El. 1025, &ptw ag ed
&rıorkuevog ‚als meiner Meinung nach Sachverständiger, da ich mich dafür halte‘ Hdt.
IX 42 (&miorduevog ohne &g würde das Wissen als allgemein anerkannt hinstellen), x«i
zıves nal telyn repreß&ANoVro Sg mAovoıarepo: Exur@v yıyvöuevor Thuc. I 8, 3, röv Ilepındeax
2v alria elyov ag neloavra opäg roAsueiv II 59, 2, ds oapäs olönevog elötvaı T& nepl auTäv
VI 32, 3; erst durch den Zusammenhang entsteht die Bedeutung der bloßen Annahme,
die sich vielleicht nicht bewährt: &g eis IIıotdas BowAöuevog arparebecdau (‚angeblich‘)
Xen. an. 11,11, &vra09 Zuevov gs T6 &rpov xar&yovres (vermeintlich im Besitz der Höhe),
ol 8° od xareigov IV 2, 5, (töv Iavarov) dediaoıv og eb eldöres, 6 Tı nEyıoTov TÜV Haniv Eotı
Plat. apol. 29a. Schärfer steht für ‚natürlich weil‘ öore (oft bei Herodot; bei Thuc.
VII 24, 2 bei gen. abs. bestritten), für die bloße Annahme att. &onep; vgl. dore d&
mepl oAAOD rorsöuevog abrobg natdds opı nap&öwxe Hdt.I 73 und &pxoövro...., Wonep
&Moıs Eruderxvöuevor Xen. an. V 4, 34. Wie dieses &ore stehen ion.-att. &re, ola« (olov), so
ol Odoror, ola und “Iorızlov moAtopundevres Hdt. VI 46, rhv Mevönv mörıv, &re obx and
Euußdoemg Avorydeloav,.... dihprracav Thuc. IV 130, 6, 6 Küpog, &rs nxis &v, Ndero Ty
oroAf} Ken. Cyr.I 3, 3, olov 82 d1% ypovou doryuevog dauevog x #rı. Plat. Charm. 153a.
392 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum
Mehr (auch anderswohin gehörende Beispiele) bei Kühner-Gerth 2, 91 f. 96f.; Her-
mann, Nebensätze 125-30.
ß) Von der Bezeichnung der Begleithandlung (o. S. 388, « 1) gehen auch
Gruppen von festen Verbindungen aus, die unter sich keine Be-
ziehungen haben: ruyy&vo u. ä. mit Nom., 6p& u. ä. mit Akk. des Partizips.
Doch ist bei beiden sachlich die Begleithandlung zur Haupthandlung ge-
worden.
1. Bei tuyx&vo ‚ich treffe‘ u.ä. in Verbindung mit Nom. eines Partizips! hat das
regierende Verb seine volle Bedeutung verloren; das Ptz. ist nötig, wird jedoch in andern
Sprachen gewöhnlich durch ein Adverb vertreten; z. B. r. rapov ‚ich bin zufällig da‘,
eig. ‚es trifft sich, daß ich da bin‘.2 Ähnlich xupö, drayiyvoua. und dırrerö ‚fortwährend‘,
p9&vo ‚vorher‘, Axvdavw ‚heimlich‘, olyouaı ‚weg‘, andere mehr gelegentlich. Vgl. z. B.
&yxer’ dnontauevog B 71, Ep9m dpeäduevog rpuuvov one&iog II 314 (vgl. Epdng melög lav
(Var. av) 9 &y& o0v vnt weiatvn A 58), Erel ob rı xouılönevög ye Yauılev 9 451, Öre N ev
navres dyaoodued” EEepkovres x 249, roxnoe yip &pxousvn müs 5 334,? ayyEMwv rperer
Aesch. Ag. 30, aloyıora navrav Epya dpaox ruyxaveıs Soph. EI. 586, Oöag... moö xupei
Beßos; Eur. IT 1285, ob P9avort’ &7’ &v Yvnoxovres Eur.Or.937,%% oe wuplorg mövorg dLdolca
deüp” dei dinvuoe (hypercharakterisiert) Eur. Or. 1663, douXebwv AtAndag Aristoph. vesp.
517, un vov diarpıß’, KA &vve nparrav Ev y& rıPl.413, 6 Kpoicog pov&x Toü naLdog EAdvdave
Böorwv Hdt. I 44, roicı xar’ abröv Tobrov TOV Xpövov ouverentoxee Epıg Eolox 182, olyero
pebyav I 157, Epdnoav &xrreoövres VI 91, &uol Eeivog uddıora ruyyaveı Eov IX 76, 6 uEv obx
Ztuyev Erıönuov Thuc. I 136, 3 (und &rbyxave yäp mavasAnvos obox VII 50, 4), &Iadov
SoeAdövres II 2,3, Mxdev KpIEvra nravra xal natapiexdevra IV 133, 2, 6 &yw elöng Acinda
Zuauröv Xen. comm. II 3, 11,5 Ert& yap nuspag... uoxönevor ÖLereisoav an. IV 3, 2;
EAnldag Aeyavsınye 12,11, uasmors or &AXo rı H Avauvmorg ruyyxaver odox Plat. Phaed. 72e,
olyeraı dyouswm 108b, yeidıs ula Abrıng te nal Hdoviig Euurinter yevousvn Plat. Phil. 47d,
Aadoyev Nuäs abrobs naldov obdtv duapetpovreg Plat. Crit.49b, ark. 76 dpyüpıov, TO Av
Aeraßnxüs ruyxavn Del.3 656, 13f. (IV&), Herakl. hörı xx rei£deı bapıodev Del.? 62,
1111 (IV2). Über den umgekehrten Fall von &Aro Aa9av u. ä.s.0.S.388, « 1, zum Gan-
zen vgl. die Beispielsammlung bei Kühner-Gerth 2, 59f. 63. 66.67c, Stahl, Synt.
gr. V. 699-702.°
2. Seit Homertritt nominativisches Ptz. in engere, doch nicht notwendige Verbindung
mit Verba, die sich in gewisse Bedeutungsgruppen zusammenfassen lassen, so verba
affectuum,z.B. xal y&p tig 9° Eva uva uEvov do NG KAOXoto doxadaa ‚bleibt ungehalten
fern‘ B 292, ög obx öder’ alovaa elwv ‚tut ohne Bedenken‘ E 403, u&ie ydp ol Zav &v
d@uacı vöupng ‚sein Aufenthalt gingihr zu Herzen‘ e 6, Ay& xAbwv Soph.Ph. 86, ruu@gevor
xalpouoıv avdpwrov Ömo Eur. Hipp. 8, puels dt $p@o’ aörd opößpa; Aristoph. Pl. 645,
(uroövro) oi duvaror add arnuara... grroAwiexörteg Thuc. II 65, 2, (oi ’AYmvaioı) were-
HEIOVTo TAG orovdas ob deEduevor IV 27, 2, &Xeyxöuevor Hxdovro Xen. comm.]I 2, 47, xalpo
dıadeyöuevog Tols op6spa npeoßbraug Plat. civ. 328d, obx dyana Lüv Ent robrorg Isocr.
12, 8; dulden, so ob 8’ eloopöwv Avexsodaı ‚sieh geduldig zu‘ rn 277, reriau.ev eloopswvreg

ı Vgl. J.R. Wheeler, The participial 2, 65. Anm. 12:


construction with tuyyxdvsıv and xupeiv. 5 Dagegen nicht X. &uauröv roroövra u. ä.;
Harvard Studies 2 (1891) 143-57. s. bei Kühner-Gerth 2, 50. 64.
® Unverständlich ist die kausale Auffas- © Indem das Partizip &v neben einem Prä-
sung solcher Partizipia bei Stahl, Synt. dikativ (auch einem adverbialen) weg-
gr. V. 699, 2. bleibt, werden einzelne oben genannte
® Aber an Stellen wie &tuxnoe BaAav ‚er Verba gleichwertig mit ‚sein‘ u.ä., so u
traf im Wurf‘ O 581, 768° &v yevog Aeymv &E ob Ye xeidr Töxorg u 106, Zvdov Yip Kvnp
’Er&gpov xupnocug ‚du möchtest das Rich- &prı tuyxaveı Soph. Ai. 9, el tig eÖvoug ruy-
tige treffen, indem...‘ Aesch. Suppl. 589, xaveı Arıstoph. eccl. 1141, &opartorarog äv
Euvrounrtdtog ev Av royoruı Aekas Olölmouv dtarerolm Thuc. I 34, 3 u.a. Mehr als bei
AwNdra« Soph. OC 1579 f. hat auch das Stahl, Synt. gr. V. 701, 1, bei Kühner-
finite Verb seine volle Bedeutung. Gerth 2, 67c und Anm.
4 Mehr für ob p9avo bei Kühner-Gerth
7b) Partizipia. ß) Feste Verbindungen 393
) 311, HaTpdg Ayvav areipas &poupav... ErAx Aesch. sept. 753 ff., r&Aua 8’ Zpöoa Eur.
Hipp. 476, Arrapkere uevovres Hdt. IX 45, öpövres oc Ave&öuede xal naprephoouev ro
coD edepyerounevor Xen. Cyr. V 1,26; sich mühen, beeilen, versuchen: so nov&codaı Auocd-
wevos K 117 f., oreboe novmoduevog ı 250, obdanol Av Emeipövro dvriobuevor Baxowmei Hdt.
VII 139, mayra roLoüoı xal Acyovaı pebyovreg rnv dienv Plat. Euthyphr. Sc; sich sättigen,
genügen: Erel Täprmoxv Es MANAoUG Öpömvrez ‚sich am gegenseitigen Anblick gesättigt
hatten‘ Q 633, vöv nev Sawvönevor repnauedax a 369, Evdov dpxeitw uevov Soph. Ai. 76,
LSV oUroT’ EurAnsdNooHLAL yvvaixac Bur. Hipp. 664, ürnıoxvob.evog oUx &vertundaco Xen.
an. VII 7, 46; häufig sind schon früh anfangen und aufhören, so &y& 8° Apxov xakeralvav
‚war zuerst unangenehm‘ B 378, önöre An&eıev aeidov I 191, (dre) nabonırd Te vnmiaxebov
X 502, Dmoslfouat adrög Xwönevos Y' 602 1., nAndaxg xal ddupauevog (ptc. aor.!) nedenxe
248, odroT’ ErANEn xap& daxpuppooüc« Soph. El. 1312, naöoxı (Imp. Med.) A&yovo«x Eur.
Hipp. 706, avarav obx &p&£eıg Aristoph. eq. 915, od yap &vleı Erıhv 6 Aapeiog Hdt. IV 125,
pe... brnp&av Kdıza moreövres VII8,ß (ähnl. Xen.an. V 5,9), &Atvvov obdEva xpövov ol Bon-
Inoxvres Epyalöuevor Hdt. VIII 71, &p&ona And is larpıxfis Atyov Plat. conv. 186b;
außerhomerische Bedeutungsgruppen: Erfolg und Misserfolg haben, so einep ebruxhoo-
nev... &Aövreg Eur. Or. 1212f., 06... xaranpotfer (‚du sollst nicht straflos bleiben‘)
TaAavrax roAA& xAcıbas Aristoph. eq. 435, odror od xaranpol&ovrau drroorkvres Hdt. V 105;
übertreffen und unterliegen: r&vraz reıpi& vıxäv ed noıöv Xen. Hiero 11, 14, odxy Arrmod-
ueda ed moroüvres an. II 3, 23; wohl und übel tun: &dwxeite... moA&uou &pyovres Thuc.
I 53, 2; müde werden: un xaung plXov &vöpa evepyerov Plat. Gorg. 470c, anelpnxa N8%
ouoxeunlöuevos xal Badtlmv xal Tpexmv xal Ta önia Pepwv nal Ev tabeı ihv xal Pulards
guAdrrwv xal nayöuevos Xen. an. V 1,2.
3. Seit V2 in Nominalsätzen mit adjektivischem Prädikativ, so voll: neorög Av Hu-
kobuevog Soph. OC 768 (vgl. &ıg voooöo’ &ya OR 1061), Erexv raüra Insbuevor Ewaı rAnpess
Hdt. VII 146, genügend: ixavög Epn abrög aruxiv elvaı Isae. 2, 8, ixava ta PUAKXE xu-
Abovre, dog te nal aldag Plat. civ.465b, befugt: nbpıog Av Kbrög rrpaocov raüra« Thuc.
VIII 51, 1, ark. xUpıoı &öyvrw ol Eodornpeg töu. uEv Epydrav EodeAAovreg &g toi £pyou XTA.,sol-
len berechtigt sein hinauszuwerfen‘ Del.? 656, 48f. (IV&); offenbar: 876g Zorıy Sg tı
Spaosiwv naxdv Soph. Ai. 326, drixöuevor pavepot elcı &s "Oaoıv mörıv Hdt. III 26, Auxxe-
Saıuövıor INAcı Hoav ErrıßovAsbovreg Auiv Thuc. I 140, 2; besser: xpeloowv 70Ia unxer’ &v
7 Cav rupXög Soph. OR 1368, Avareıcov, Öxwg wor Auelva Earl rxürx odrw rroLeöneva Hdt.
I 37, ei (76 reixog doxel) &ueıvov elvar xadaıpedev Thuc. VIII 92, 10, xpeirtrov Av 6 narnp
abrod un Asıroupynoas Lys. 26, 4. Vereinzeltes: &veu d& Heoü aeoıyauevov ob axaLörepov
zone Exaorov ‚jedes Werk ohne Gott ist verschwiegen nicht ungeschickt‘ Pind. O 9, 103,
uöpog 8’ Av nadraı xAbav o&dev ‚es war dumm von mir‘ usw. Soph. Tr. 414, olg roA&uov
Av 76 xaptov xrıfönevov Thuc. I 100, 3. Nach solchen Fällen auch rein äußerlich rroAAög
Av Atooöwevog ‚er bat dringlich‘ Hdt. IX 91 für road Av A.; vgl. navroior E&y&vovro Irbdxı
Seöuevor ’Imvav Aloaı röv röpov ‚baten auf jede Weise‘ VII 10, y1.
4. Dat. des Ptzs. erscheint seit alters bei einzelnen verba affectuum (vgl. 0.8.152, 1).
xden 8° &pa oi npoorövrı E 682, ro uEv fa... Xaipov voornaavri T 463, nereutänge ol Töv
*EAANorovrov uxorıyaoavrı Hdt. VII 54, xalpovar.... dtarpißovses... yalpovaıv EZeralo-
wevorg roig olow&vorg ev elvaı oopoig xrA. Plat. apol. 33bc, n nödıs abroig obx Enirpeyer
rapaßatvouor röv vönov Isocr. 12, 170; ororodaıv, önörepx auvolaeı npabaoıv Plat. Alc. I
113d; seit V& auyyıyyaoro, abvoLdax: so ouvoldxuev dulv Eolcı npodunoraroisı Hdt. IX 60,
ti nor abvoLoda Toroürov elpyxoutvo; Xen. conv. 4, 62, auch vom Selbstbewußtsein: ovy-
yıyaoxouev abroisı hulv od rormoacı dpdäs Hdt. V 91, Euaurö Euvndeıv obdEv ETTLOTALLEVD
Plat. apol. 22d (aber 21b &y& Evvorda Zuaur@ sopds av, vgl. unter 2); seit V& bei un-
persönlichen Ausdrücken, z. B. ei 768° aur@ piAov xexinuevp Aesch. Ag. 160, a um
’arı Spwvrı tapßog 068” Zrrog poßel Soph. OR 296, Ermparav röv Yebv, el (xbrolg) rroAeuoücıv
&ueıvov Zorau Thuc. I 118, 3, olg obdE Arad &Avortöinoe moAMdxız meidouevoig Lys. 25, 27,
(&v Eriornuöv) &uol mptror Av uarıora &miueroutvp Xen. oec.&, 1, Kret. &yovrı ÄmaTov
(= dChuiov) Zusv Del. 179 II 1 u.s. (Jacobsthal, Temp. u. M. 135 f.).
5. Gen. des Ptzs. erscheint seit alters zum Ausdruck unmittelbarer Wahrnehmung:
08” el xev od narpdg Kropdtusvoro musolunv T 322, ro d& Tloosuddwv neydd’ Exiuev auoN-
oavıos 8 505, redmnörog d& vov r&Acıva rrebdonar Aesch. Ch. 763, ed y&p Ppovoövros due
394 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

sov Karnyopei Ag. 271, &g Embdovro As IIöRov nareinuuevng Thuc. IV 6, 1, Axouoav aörod
owvhoavros Xen. conv. 3, 13, t&og Ev obv ol Anxedarnövior obx NadKvovro Trposıövrwv TaV
rorsulov hell. IV 2, 19, weuvnuo xl roör6 sou Atyovrosg Xen. Gyr. 16, 8;! als gen. abs.
oder wenigstens im Übergang dazu: odroı u&ıora Exregevydrav repinutxteov Hdt. VIII
109, Hm 8: Bıxtov övrog adrod ol... "EAAnves HXYovro Thuk. 195, 1, oög oöx &v Ava-
oxgodaı abrod-Baoiebovrog Xen. an. II 2, 1, Aveyeodaı av oixeiwv Ausiouuevav Plat.
apol. 31b.
6. Akk. des Ptzs. haben - abgesehen von der Konstruktion des a.c.i. - seit Homer
einige Transitiva, die den unter 2 genannten Intransitiva entsprechen, so raöoev dpı-
srebovra Maydova. A 506, dppa Eivmv vadv Iloosıddwvog Zpepovra oy&YoıPind.I.3, 72 (4,5%),
Mra'rwva... obdels Zdbvaro nadanı EArduevöv te And Tod Ahuartos nal narayeiuorov övra
Xen. comm. III 6, 1, raboo toöro yıyvönevov Plat. Gorg. 523c, ei Onßatoug un dLarw-
Aboere napaßatvovrag tobg Öpxoug Isocr. 14, 44; ’Admvatot pxaoıv Ev obdevi buäs npoesdaL
«dıxouuevoug Thuc. II 73, 3.
Weiter seien zunächst genannt finden, (an)treffen u. &.,so röv d’ eöpov... Auevov A 330,
yıynoarto 8° Evdov &övras GC 51, nararaußavouon vv Iloreldnuav nal TEMa dpeornröra Thuc.
1 59, 1, 6 xnpv& dopınöuevog nüps robs &vöpas Srepdapuevoug Thuc. II 6, 3, &v rıva Aaußavn
Veußöuevov Plat. civ. 389d.
Die Konstruktion von verba dicendi mit a.c. ptc. begegnet homerisch vereinzelt,
später bes. poetisch: ypnög 8° elg Unep@ Aveßnosto ... Seomolvn &p&ouox plAov rröoLv Evdov
eovra ıb 2, Ada Oldtnovv 6AwrörTa Soph. OC 1580, Arap Yavovra Tod u’ Epeig TenuoueEvm;
Eur. Hel. 1076, in Prosa E&nyysdc 7& ’Aynoud@ rpocLöv TO orp&reuua Xen. hell. VII 5,
10, nötepöv oe P@ev vuvi oroudaLovrax H natlovra; Plat. Gorg. 481c, & &v rıs öuoXoyhen T@
dixaıax övra Plat. Crit, 49e; die gleiche Konstruktion bei verba sentiendi (sehen — auch
übersehen u.ä.—, hören, erfahren) ist für Homer nur indirekt (durch die unten genannte
Analogiewirkung), sonst wie die der verba declarandı (zeigen, nachweisen, darstellen,
machen) erst seit dem V& bezeugt: obvoı8’ (‚ich weiß genau‘) "Opeornv roAAd 0’ EurxyAou-
uewnv Aesch. Ch. 217 (vgl. roroürov abroig ”Apeos eüßouAov rayov Eya Euvndn xXPöviov
öv9° Soph. OC 948, ouvlogcı Tobg Terupavveuxdrag... Avnpnuevoug Isocr. 8, 113),2 örav
“Abn tıvög NEovr’ "Opeornv Soph. El. 293, xal rad” önag (=öre) Yrovo’ 6 Autprou töxog
töy uavrıv einövr(a) Soph. Ph. 615, un u’ Zpnuov Zxreooücav elotöng Eur. Med. 712, H8%
ruvddvesdar &vöpa plAov xal Eeivov ed npncoovra« Hdt. III 40, Eyva nv ZoßoAnv Eoou£vmv
Thuc. II 13, 1, robg Evuudyoug... ob mepiodöuedea Kdınounevoug I 86, 2, eldov aurobg
neAdCovrag Xen. Cyr.I 4, 20, Hrovoe Küpov £v Kudıxla övr« Ken. an. I 4, 5, Hxovov Önov-
uewmv (scil. nv x@pav) V 5, 7, dv dueig Entoracde duäs npodövra VI 6, 17, Hdecav Loxparnv
ar’ Eiaxlorwv uEv Xpnudrav adrapxiorata Lavra xrA. comm. I 2, 14, ueuvmuar Kpırix
öde Euvövra oe Plat. Charm. 1564, ErAnoav Emıdelv Epnumv uev THv rröAıv yevoudwmv, Thv
dE X@pav nopdouu.evnv Isocr. 4, 96; zeigen, darstellen, machen z. B. £rıdslEw roürov od uövov
Suodoynaöra aA. Dem. 29, 5, ("Ounpos) Anrov Erolnoev 2Adövr« röv Meveicwv Ent HV
Yolvnv Plat. conv. 174c, ds alovr& oe... xaraornosı Eur. Andr. 635, &rtoravrau oi
npelttoveg Tobg Hrrovag... XAKovrag Kadıordavres SobAoıs Xpfodxı Xen. comm.II 1, 12,
£xv aAalovrag aurols xadlow Plat. Ion 535e.
Von unpersönlichen Ausdrücken steht der bloße Akk. des Ptzs. (gegebenenfalls
mit Prädikativ): eldov &dbvarov dv rıumpeiv rolg dvöpacı Thuc. IV 15, 2, 6p& xal sol rob-
ray denoov Xen. comm. II 6, 29, 6pü&ox ... tüv de Adywv TÜv xaAdg xal TEXVvirög Exbvrwv
o0 ueröv Tols padAoıc; Isocr. 4, 8.
Akk. des Reflexivs mit Ptz., so old« y&p &uxuröv 6olag xal Iiralas Kexpmuevov abrolg
Isocr. 15, 321, &neypaıbe (‚er trug ein‘) rxüra Exovra &xuröv Dem. 27,14 (ist keine Hervor-
hebung der Tätigkeit der eigenen Person beabsichtigt, so steht der Nom. des Ptzs.;
s. unter 2).

ı Durch regressive Attraktion obdels ro- zustande die Mischkonstruktionen &y& ooı
note LDwnpdroug obdEv Aoeßts oÜre npat- obvorda... Kviorduevov xtA. Xen. oec. 3, 7,
Tovrog eidev oÜTE Aeyovros FYxouoev Xen. ouvioacı roisusv...&urelpoig... yeyewmus-
comm.]I4, 11. vor, voör 8°... eiimoöras Isocr. 15, 48; s.
® Wohl nur durch fälschlichen Einfluß von WKühner-Gerth 2, 50c.
odvord& rıyı auf die Überlieferung kamen
7b) Partizipia. ß) Feste Verbindungen 395
Der Analogie der verba sentiendi folgen gelegentlich verba affectuum u.ä.: vou
Ilpıauoro eig... ymYnoeı mpopavevre © 378, Hydero... davapevoug (scil. robs "Ayauouc)
N 352, xal raür’ Iaowv natdas 2Eaveferaı n&oyovras Eur. Med. 74.
Zusatz 3. Während bei ruyydvo u.ä. ein zum Ptz. &v gehörendes Prä-
dıkativ durch Weglassung des Partizips auf ruyy&vo in der Bedeutung eines
verb. subst. bezogen wurde, wurde umgekehrt bei Verben unter 6 in ur-
sprünglich partiziplosen (bzw. verblosen) Konstruktionen das Ptz. &vhinein-
empfunden - vielleicht erst von den modernen Erklärern; vgl. uAa& yap o’
opbow xaxAöv re neyav te a 301, od yap Kepybv AveEouaı, ös ne ati. 27, Sc oe
IAaco xaxöv Soph. OC 783, SnAot 76 yEvynu’ @uöov Soph. Ant. 471, adv
dauaxpd” öpi, r&rep, vexpov Eur. Hipp. 905, robrous dvdoyov deonöras Euiv
$öumwv Eur. Alec. 304, AN” od repıöderat u’ 6 Yelos Meyaxdeng Avırrcov Aristoph.
nub. 124, öp@ ueyav rov ayava Thuc. II 45, 1, aöröv To nANIog &Kuetpov
öpwvres Xen. an. III 2, 16, övrıyva aiodavolneda Arrw yaorpös comm.TI 5,1,
eldwg eünpeneig Öduäs Dem. 4A, 18; mit adverbialem Prädikativ: &< &nüdovro
vera Toweocrwv ”Apna E 702 (direkt: enbdovro‘ "Apns Toweooı uera), zanvo
8 Eomumv’ &oru roAeulov Uro, eig. ‚die Stadt kündete durch Rauch[: ich bin]
in der Gewalt der Feinde Eur. Hec. 1215, ev eddt« 6p& Dnäsg Xen. an. V 8, 19,
uUNJdEeva Ev ouupop& TÄv oAır@v d1' Evderav rrepiop&v Dem. 19, 230. Bei Intrans.
und Pass. ist erst recht nichts zu ergänzen: od y&p $7 poveds AAwoouaı Soph.
OR 576, nrrous Anpdmoöneda Ken. an. V 6, 13, un aloxpös pavyis comm. II
3, 14. Mehr Beispiele bei Kühner-Gerth 2, 66. (unter a und b).
Zusatz A. Nicht selten begegnen beim gleichen Verb Partizipial-
und Infinitivkonstruktionen, im allgemeinen mit dem zu erwarten-
den Bedeutungsunterschied: das Ptz. bezeichnet Tatsächliches, An-
schauliches, der Inf. steht als Bezeichnung der abstrakten Verbalbedeutung
auch für nur Vermutetes, Gedachtes, Mögliches. In einigen Fällen tritt die
Partizipialkonstruktion dabei in doppelter Form und Bedeutung auf, so
daß sich im ganzen drei unterschiedliche Ausdrucksweisen ergeben; so gilt
klass. &xoöw mit gen. cum ptc. von unmittelbarem Hören, mit a. c. ptc. von
vermitteltem Hören von etwas Sicherem, mit a. c. 1. von nur gerüchtweisem
Hören. Ähnlich geht «iod&vouaı mit gen. c. pte. auf unmittelbare Wahr-
nehmung, mit a. c. pte. auf geistige, mit a. c.i. heißt es ‚meinen, wähnen‘;
ruv$&voucı mit gen. c. ptc. wird bei Homer von unmittelbarem Erfahren
gebraucht (und auch, wenn man ‚über einen‘ etwas erfährt), im übrigen geht
es «xobo parallel;! &yy&iAw mit a. c. pte. steht für eine gemeldete Tatsache,
mit a.c.i. für ein gemeldetes Gerücht; öuoXoy& mit a.c. pte. ‚gestehe zu
als‘, mit a. c.i. ‚daß‘; Seixvun. (droyalvo, $1Adw) mit a.c. pte. ‚beweise‘, mit
a. c.i. ‚deute an, weise an zu tun‘ (vgl. paivouaı mit nom. c. pte. ‚bin, tue
augenscheinlich, erweise mich‘, mit a. c.i. ‚scheine‘; nur, vereinzelt £oıx«
mit nom. c. pte., mit a. c. i. ‚scheine‘; roıö mit a. c. pte. ‚stelle dar‘,
mit a. c.i. ‚bewirke‘ (parallel xadilo, xudtornuı ‚versetze in einen Zu-
stand‘ bzw. ‚bewirke‘). In andern Fällen ergeben sich je nach der Kon-
struktion wenigstens für die Übersetzung stärkere, geradezu semasiolo-
ı Vgl. z. B. ot Ilpocı nudöuevor ovvadlodaı nuvddvera Köpov rpoosAnuvovra Xen. an. I
zobs Ilatovac xal Thy mpds Iardoong Zoßorhv 7,16und ruvdavönevor role Toig "Admvators
QuAdooovrag ... rparovraı Hdt. V 15, &neıön 2 Xpmpdtwv yEnovrarpootiieiv Thuc. VI1 25,1.
396 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

gische Bedeutungsunterschiede: Yyıyvoox® mit a. c. ptc. ‚erkenne‘, mit


a. c.i. ‚urteile‘ (svyyıyyaoxw mit nom. oder dat. c. ptc. ‚conscius sum‘, mit
a.c.i. ‚gestehe ein, werde inne‘), eöptoxw ‚finde‘ bzw. ‚urteile‘, Soxı nal
‚erprobe‘ bzw. ‚erkenne an‘; old« £niorauaı navdavo vonlLo ‚weiß, sehe ein‘
bzw. ‚verstehe zu tun‘ (oid« mit a. c.i. ‚weiß sicher, daß‘); ın einigen Fällen
bezeichnet das Ptz., was bereits vorliegt, der Inf., was noch nicht vorliegt:
ueuvnpou mit nom. c. ptc. ‚bin eingedenk‘, mit Inf. ‚bin bedacht, bestrebe
mich‘! und &rıavdavouaı ‚vergesse, daß ist‘ bzw. ‚vergesse zu tun‘; «id£ouaı
aloybvonar 5%ouaı von Scham, Scheu beim Tun bzw. vor dem Tun; &rox&uvo
‚ermatte beim Tun‘ bzw. ‚unterlasse aus Ermattung zu tun‘ (vgl. repıop&
‚nehme Geschehendes oder Geschehenes hin‘ bzw. ‚lasse zu‘, &vexou.aı brouevo
‚halte aus im Tun‘ bzw. wage‘); rabw ‚hindere im Tun‘ bzw. ‚zu tun‘ und
&pyxouaı ‚bin im Anfang eines Tuns‘ bzw. ‚beginne zu tun‘. Das Ptz. herrscht
bei öp@® und bei den verba affectuum (doch &eaipo, nıc® mit Ptz. bzw. Inf.,
sruy& nur mit Inf.), ppovriiw, der Inf. bei den verba dicendi, bei Aoytlonar,
orovddLlo, Erırpenw. Schon klassisch steht Inf. statt Ptz. bei «yarö (auch
— ‚ich will‘) p9&vo, erst in der Kaiserzeit bei ppovrilw ‚curo‘, Aveyou.aı,
Aavdavo, ruyyavo. Näheres bei Kühner-Gerth 2, 68-76; Mayser, Pap.
II 1, 310-12; 354 £.; Blaß-Debrunner? $ 414-416.
7. Nom. des Ptzs. ist seit V@ bei zu den Verben unter 6 gehörigen intransitiven Me-
dia und bei Passiva bezeugt; vgl. ’Apraßavog, ds rpörepov drrooreböwy Hoüvog Epatvero
(‚augenscheinlich dagegen wirkte‘), röre &mıorebdov pavepds Av Hdt. VII 18, 4% Yu
&HKvarog palverar oboax Plat. Phaed. 107c; Passiva: ds adr& Arnyy&idn Tod pwmpög 6 verxug
Exxerdeunevos Hdt.II 121, e, ob nepionten &orı 7 "EMas Arorruuewm VII 168, ebenso
attisch, z. B. un xaAdwvrau In’ aur@v xardk Iaraocav reparobuevor Thuc. I 26, 2, H robrwv
untmp Önoroyouuewm oboa doVAN xal... aloypüsg Broüca Isae. 6, 49, Zxv KAüg Erı rolro
rp&trav, drodavet Plat. ap. 29c, Kapns nöpnraı miotüg .. . npdtrwvürep vu@v Dem.19,332.
Dieselbe Konstruktion zeigen aber Transitiva ebenfalls seit V& bei Gleichheit des
agens (bzw. patiens) des regierenden verbum finitum und des Ptzs.; bei verba dicendi
nur poetisch: vır@pevog Adyoroıv obx Avatvouaı ‚ich leugne nicht, besiegt (werdend) zu
sein‘ Aesch. Ag. 583, &pvfj xaraxrac; Eur. Or. 1581; obdE Bapßapos yovh rexoüca (scil.
rorxura terva) noundosiev &v notre Eur. Tr. 478; inne werden, wissen u.ä.: npög dvöpdsg
hoder’ nöınnucvn Eur. Med. 26, & Bxowei, Sduaßeßinuevos 6nd ’Audoros ob uavdaveis;
Hdt. IIT 1, nuels Kdbvaroı öp@pev Övreg.. . repıyeveodaı Thuc. I 32, 5, 6 &v noA&uo ebruxie
rieovaLov (‚sich überhebend‘) obx Evredöunrau (‚ist sich nicht darüber klar‘) Ip&oeı drioreo
Enaupöuevog I 120, 4, Öp@vreg... TNV.. . XouLönv Köbvarov Eooucwmv... xl 008” Ev Heper
olot Te övreg inava mepıneureiv, TÖV TE Epopuov... 00x Eaönevov IV 27, 1, toig te yap Erı-
XEIPHUROLV Enpwv 0b XaXTopdoüvres al Toug orparıwrag Kydousvoug fi movfi VII 47, 1,
Avdpwror Xadol xayxdol, Errerdav Yyvoorv Krtiorobuevot, Od HLAoloı To)g Arıorodvras Ken.
Cyr. VII 2, 17, vöuıle, &av &us vöv droxteivng, dvdpa dyadov drroxteivav an. VI 6, 24;
offenbaren u.ä. Kausativa zu galvonaı: aapf omueix palveıs EoIMdg eis Nuäs yeyas
Soph. El. 24, SnAotg yap rı xadxatvouo’ Eros Ant. 20, &v r@de deln npärx ulv 0opdsg Yeyas
Eur. Med. 548, ’Adnvaloı 8NAov Eroinoav bmepaxdeodevres ri} Minrou AAscı Hdt. VI 21,
6 TTÖAEWOG . . . SnAwosı nellwv yeyevnueivog Thuc. I 21, 2, rois &Moıc Suuuaxoıg apköcıyua
sapts naraornoare, ds Av antartrar, Yavaro Inuuwoöpevov III 40, 8, dHAov Eromnoxre
ode rote... undtoxvres III 64, 1, pavepdv rräcıv Erroinoav obx Lölx rroXsuoövres Lycurg. 50;
analogisch bei Verben mit Dat. (statt dat. c. ptc.): obviouev Autv abroig daxnral dvres
Tov oAav nIyadav Epyav Xen. Gyr. I 5, 11, ouveyyacav aörol oplorw &c Höinnaöres Lys.

\ Vgl. z. B. ueuvnuoı Kopitig Tode Euvövra Tov &oousvnv... KAM M... mepıyevnasodau
se Plat. Charm. 156a und neuvnodw dvnp Tods ävdpas Thuc. IV 27,1; bei Spätern hat
&Ayadög elvaı Xen. an. III 2, 39. öp& ‚urteile‘ den Inf.
* Aber im Wechsel ögövrsg xouıdnv Köbvx-
7b) Partizipia. ß) Feste Verbindungen. y)Ptc. abs. 397
9, 11, Eotxare rupavvioı WADV H) rrodrtelauc n8öwevor Xen. hell. VI 3, 8; über Konkurrenz
mit dem Reflexivs.o. S.376 (im Wechsel odx, & xgelrtav Hdcı öv, radra TPOUXAAELTO
ToDg ouvövrag, AAN dmep eb fdcı Exuröv Arrova övra, EEnpye Xen.Cyr.I 4, 4; vereinzelt
Akk. des Refl. und Nom. des Ptz.s: Aıßbn InAoi Ewurnv &odox repippurog Hdt. IV 22);
mit Attraktion röv aör& Euverdöra ps ndoas rag npd£ers vepöwevov (= dc abro Ebvorde
gepöuevoc) Plat. leg. 773b.
Zusatz 5. Bei den unter ß (o. S.392 ff.) behandelten Konstruktionen steht
&G (Sorep) naturgemäß selten; vgl. xal SHAög Eorıy bs rı Ipaoslmv Haxöv
Soph. Ai. 326, &g oüxer’ dyrav av texvov ppövrıle $M Eur. Med. 1311, Kau-
Pbong "Imvas xal Alortas as SobAoug narpwloug &bvrac evöuıle ‚schätzte nach
seiner Meinung ein als...‘ Hdt. II 1; begreiflich ist diese Ausdruckweise
auch bei verba dicendi et putandi: &g ody Örel&wv obdE nıorebowv Akyeız Soph.
OR 625, os unxer’ dvra xeivov Zv pdeı vocı Soph. Ph. 415, ac ra Berrıca Bov-
Asbovres Loyvpt£ovro Thuc. IV 68, 6, as orparnynoovra £us... umdels buav
Aeyerw Xen. an. 13, 15; aber die gleiche Konstruktion bei wissen und mel-
den kann nur auf Analogie beruhen: &g und&v eldsr’ lcd u’, &v dvioropeis
Soph. Ph. 253, Ayysırac, Ss Eoıxev, as redvnxör« Soph. El. 1341, xal roöro
eriotkcdhw Kpoioog as &Aobs Hdt. I 91, as r&vu yoL Soxoüv rrepl ToAA0D TroınTeov
elvaı TO Exuröv yıyvaoxeıy, oörwg lodı Xen. comm. IV 2, 30. Mehr Beispiele
bei Kühner-Gerth 2, 94 Anm. 4 und 5, für Wechsel des acc. c. ptc. mit
Inf. ebd. 91, 4 (Plat.). Siehe auch u.CIV5cn13.
y) Wie z. B. im Arischen, erscheinen auch im Griechischen von Beginn
der Überlieferung an sog. absolute Partizipialkonstruktionen, d.h.
aus Substantiv + Ptz. bestehende Fügungen, die dem übrigen Teil des
Satzes selbständig gegenüberstehen (für die geläufige Übersetzungsweise im
Wert eines Nebensatzes).? Die Verselbständigung erfolgte in solchen Fällen
durch Verschiebung der syntaktischen Gliederung wie etwa beim a. c.i.
(0. S. 374). Der gemeinhin zugrunde liegende oblique Kasus eines Substan-
tivs (oder substantivischen Pronomens usw.) mit prädikativem Ptz. (vgl.
o. S. 392), der anfangs eng zum regierenden Verbum gehörte, konnte sich
von diesem lösen, indem das Ptz., das ursprünglich den Kasus nur begleitete,
für das Sprachgefühl an Wichtigkeit gewann, den substantivischen Teil zu-
rücktreten ließ. Volle Selbständigkeit zeigen solche Partizipialkonstruktio-
nen, wenn sie als gestraffte Ausdrucksweise für einen parataktischen Haupt-
oder für einen Nebensatz bei Verba auftreten, die nicht mit dem betreffen-
den Kasus verbunden werden konnten. Aus sachlichen Gründen werden die
absoluten Partizipialkonstruktionen wie andere nicht alltägliche Syntagmen
höchstens in den ersten Anfängen in indogermanische Zeit zurückreichen;
in der ältesten Überlieferung einzelner Sprachen erscheinen noch öfter die
Vorstufen, die doppelte Auffassung zulassen. Einzelsprachlich kann die Ver-
selbständigung so weit gehen, daß der substantivische Teil der einer den
Satz eröffnenden absoluten Konstruktion im Satze nochmals vorkommt,

ı Aber öippou Erıßnoouevororv &iuenv W379, 2 Vgl. F.W.Hoffmann, De casibus ab-


&ravodvrı Loos Tov Spxmerodıddorarov solutis apud veteres scriptores Graecos et
Xen. conv. 2, 15, öworog el oBx eldörı Plat. Latinos etc., Bautzen 1836; E. Wentzel,
Men. 80d u. v.a. (Kühner-Gerth 2,50 De genetivis et dativis linguae Graecae,
Anm. 3) zeigen undeterminiertes substan- quos absolutos vocant. Breslau [1928]. Vgl.
tivisches Ptz. auch o. $. 385 und im folgenden.
398 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

als Objekt oder Subjekt. Sekundär ist auch die Beschränkung der Kon-
struktion auf den partizipialen Teil, der nun wirklich ein absolutes Partizip
ist (z. B. lat. pugnato, impetrato). Einzelsprachlich ist auch die Beigabe von
sog. Partizipialpartikeln (vgl. o. S. 391, 6; 397, Zus. 5).
In den einzelnen Sprachen enthalten die absoluten Partizipialkonstruk-
tionen durchaus nicht immer die gleichen Kasus; das Arische zeigt in abso-
Inter Verwendung Lok. und (wohl etwas jünger) Gen., das Lateinische den
‚Abl.‘, das Germanische und Baltisch-Slavische den Dat. Im Griechischen
erscheint absolut von alters der ‚Gen.‘, jünger der Akk., in Ansätzen der
‚Dat.‘ und der Nom.
1. Der genitivusabsolutus! kann auf der Vorstufe des Gebrauches als
echter adverbaler und adnominaler Gen. oder als Abl. aufgefaßt werden;
vgl. für den ersten Fall rod 8°’ tYüG neuaarog anovrıoe Tudeos viös © 118 (wozu
schon 0.S. 104, e), o&%ev 8’ Eya o0x AXeyllw Xwou£vng 477, Eupos veov Iotut£voLo
‚im neu eintretenden Frühling‘ x 519 (vgl. Zxpog ‚im Fr.‘ ohne Ptz. hymn.
Hom. 19, 17); adnom. 249” &uol oöxerı raurmav Epnrber’ Ev ppeot Yuu.ög ratpös
wouLEvoro xar& neyapa orpwpäota: I 462 f.; für den zweiten Fall Ixpmndovrı
8° &yos yevero TAxbxou arıövrog M 392, KAA& TI” &c Tore Tarpog Ey einövrog
Arouoa Naucıdöoun 9 564, adnom. nevdirög Eyovoav Tod KOEAMOD TEdVNKöTOG
Xen. Cyr. V 2, 7. Die genannten und ähnliche Beispiele konnten von einem
jüngern Sprachgefühl aus auch als volle genitivi absoluti gefaßt werden. In
der fertigen Konstruktion ist kein Herkunftsunterschied mehr kenntlich,
2. B. od rız £ued [@vros xal Ent YYovi Sepxoue£voro Gol KolAng rap&k vnval Bapelxs
yeloas Enoiosı auuravrov Auvamv A 88.
Mit den gleichen Vorbehalten wie beim sog. pte. coniunctum (o. S. 387, «)
läßt sich dieinnere Beziehung des gen. abs. zum regierenden Verb klassi-
fizieren. Vom Nebenumstand (‚indem‘) können in den obengenannten
Beispielen © 118. 477 I 462 f. $ 564 verstanden werden; dazu gehören auch
Beispiele wie ’Hıövax.... Mndwv Exövrwv rroAtopxtx eidov Thuc. 198, 1 (wofür
lat. ‚quam urbem M. tenebant‘, nhd. ‚das die P. besetzt hielten‘). Konzes-
siv-adversativ läßt sich der Übergangsfall @ 477 verstehen; deutlich
sind die kaum häufigen Beispiele mit Partizipialpartikel: xt r«xör« mv owrn-
plav op@v xareıpyaouevov Xen. an. VI 2, 10, xatroı vonrav dvrav Plat. civ.
511d, xatnep ob dudovrog tod vönov Dem. 44, 65. Temporale Auffassung
liegtA 88 (s. o.) schon im Inhalt des gen. abs.; ähnlich $ropatvovros d& raAıv
Tod Npog 6 nev ’Aynatdaog xAıvonerhs Av Xen: hell. V 4, 58, veuuaxias npög Tv
GEANVNY Yevouevng TETTapaG Tprnpeis Anußaveı T'opyanas V 1, 9; mit Temporal-
adverb z.B. raür« uev vov Wewg Arıxouevov & mv MiAnrov ray Tlepocwv
eyevero Hdt. VI 11, &prı is uaxns Yeyevnuevng erıßondodcı &Aoı neAtaotat
Thue. 11 79, A, E&atovng arodavövrog &xdorou (Endstellung) Plat. Gorg.523e,
Sıadeyoucvov Nu@v uerodb (Mittelstellung) eiv. 336b. Kausal ist r& nAnpo-
! Glassen, Beobacht. 160-88; E. H. Wesen und Ursprung des absoluten Gene-
Spieker, On the so-called genitive ab- tivs. Gl.12 (1923) 29-50. Zum indischen
solute. AmJournotPh. 6 (1885) 5310-43; H. (seit der ältesten Prosa) und jungawest.
Hübschmann, Zur Casuslehre 113; J. gen. abs. (Brugmann, Grundr.?II 3, 962)
Teutsch, Der absolute Gen. bei Homer. gehört der griech. gen. abs. nur als Par-
Progr. Rudolfswert 1882; K. Kunst, Vom allele, nicht als urverwandt.
7b) Partizipia. y) Ptc. abs. 1. Genitivus absolutus 399
uara dıd TOdE EpyApN . . . TÜV vauräv rav uEv.... droAkumevov,ol d& Yeparovres
«dronoroücı Thuc. VII 13, 2. Kondizional faßt man z.B. xaf xev roir
ederoruı Ards Ye dLöövrog dpkodaı & 390 (vgl. Yaav Ierdvrwv Av 8° Andeboxın’
yo Aesch. Sept. 562; ebd. 719 %. S186vrwv in Anfangs-, Eur. Hipp. 1434 in
Mittelstellung), röv owuarav ImAvvopevov zul al duxal nord dppworsrepau
yiyvovraı Xen. oec.4, 2, olouaı xal vv Erı EnavopdwWdhver Av ra npkypare.
robrav yıyvouevav Dem. 9, 76 (s. Kühner-Gerth 2, 84, 3); doch entspricht
vielleicht ‚indem‘ genauer der griechischen Auffassung. Seit dem V 2 auch mit
as (Wore,Sorep), &re, ola (wie unter «und ß 0.$.391,6; 397, Zus. 5), so ac hde
roüd Eyovrog alaleıv napa Soph. Ai. 904 (vgl. vöv dE cs o'rws Zy6vrwv orparınv
og rayıora Exreunere Hdt. VIII 144), &re rov 6$@v PuAaxoconevewv Hdt. 1123
(@ore 9. r. ö. V 35), ol de ÖöntAou roAoD Epyaloutvou I 189. — Alles auch in
att. Prosa, z. B. &s ’Iwvtav bortepov, ag ody Ixavfig odang tig "Artıx)s, drorxias
eferreudav Thuc. I 2, 6, &5 avanevoövrog xal obx Krrodavoujevou (Scil. 1ov), obrw
rapaoxevualov Xen. Cyr.VIII 4, 27, &onep ovög Kyplou N 2Adpov Mavevrog,
ievraı En’ adrov an. V 7, 24; ständig @g mit gen. abs. bei wissen, überzeugt
sein u.ä. (so auch og mit acc. cc. pte. 0.5.391,6; nur äußerlich gleichwertig
mit a. c.i. oder Nebensatz mit örı, ©): @g rolvuv dyvrav TavdE or uadetv
r&px (‚du kannst erfahren, daß‘) Aesch. Pr. 760, a5 &9’ Eyövrav r®vd’ Ent-
oracyat ce ypn Soph. Ai. 281, &G... xal TÜV orparınrav xal TÜV NYeuövav
Öniv uN HeunT@v Yeyeımuevoav obrw nv yvayumv Eyers Thuc. VII 15, 1, os
Euod odv Lövrog, önn Av xal Dueis, ouTW NV Yvaynv Eyere Xen. an. 13, 6, os
(2uod) ropsvoouevov, Epn, Yon vuvi (scil. oörwg Eye tnv Yvaunv) Gyr. VI 1,40,
olcY”, Örı Zv Tobroıg, MEV ag dLdaxtod obang ng Aperng Acyeı; Plat. Men. 95e.
Mehr bei Kühner-Gerth 2, 93 f. 96 f. Siehe auch u. GC IV5cn 13.
Die Verselbständigung des gen. abs. ist besonders deutlich, wenn er - seit
dem V2 - statt Nom., Akk., Dat. mit ptc. coniunctum steht, öfters
mit der stilistischen Wirkung, den durch ihn ausgedrückten Sachverhalt
herauszuheben.! Häufiger erscheint dabei der gen. abs. unmittelbar oder
mittelbar am Satzanfang; die Wiederaufnahme des substantivischen Teils
des gen. abs. erfolgt in weiterem Abstand bzw. nach längerem gen. abs.,
wie bei andern Anakoluthen, aber auchingeringemoderohne Abstand,
wobei die Absicht deutlich wird; gelegentlich wirkt auch die Bevorzugung
der persönlichen Konstruktion statt Verbalabstrakt mit; vgl. aus Hdt. roö
rorauod xareAd6vrog ueyıora Ih röre En’ Ontwxalden« hyXcaG, &G Ömepe-
Bare Tas Apobpas, nvebuarog Eureoövrog Kuuaring 6 norauög eyevero ll
114, oi y&p av Ianıoı dnıxouevov ’AdnvalovaiyuaAorav Ev TYoL vyuol
za Barpßapwv, tobs Eiaßov dvk Thv ’Artınhv Ackeınuevoug ol Hepkew, ToDToug
Auoduevor nAvras droneunoucı Enodıkoavres Es "Adnvas’ Tav EIVEXEV 0UX
Anıora bmorinv elyov IX 99, Aeyovros adroü ray rıg Alyunriov Ömiode oTas
repıedmxE ol xuvenv II 162, ferner aus Xen. eimövrog d£ Anporiwvog ev T@
INum av ’Admvalov &c h uev rpdg robs "Aprddag pille narös abri doxoln
rpkrreoda, rois uevror orparnyols mpoora&nı Eon yphvaı önog... dxoboavres
32 tar ol Kopivdtor xrA. hell. VII A, 4 (ähnl. ebd. IV 8, 9; Gyr. VI 3, 17»
mit Akk. Cyr. I 6, 14); in geringem Abstand oder ohne solchen bei Hdt.:
1 Beispiele bei Kühner-Gerth 2, 110f.;, Schwyzer, Emerita 10 (1942) 98-104.
vgl. zur Behandlungsweise und Auffassung
t

400 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

Yöua SE moLsvn&vwv TÖV xaTaoxönwv Tepl TÜvV ErEwv Eni xpNvmv opL
Ayhoacdaı, nachher And is xphvns BE AnaAdaccou£vwv Kyayziv opEas
2; Seoumrnprov III 23, röv u£v vov uaAıoTa xpfv, Emed nioypa rrpös TÜV uayav
rnerovd6roc, rınopeeıv &wol III 65, ur rns &rRAns 'EAAAdog Kdıoxouevng
vrd tod nelod Boydeocı rabry (scil. th “ErAadı) VII 235, ferner aus Thuc.
Bondnodvrov duav rpodbumg nöiıv re npooANbeode vaurıxöv Exovonv
ueya III 13, 7, var 25 adenv (scil. nv Eößorav) Sıaßeßnxdros non Iepı-
xreousorparıa Adnvalavnyyerdn abra örıxri.I 114, 1, aus Xen. raür’
ein6övrosadrod&do&e (ipse) rı Atyaıy ro ’Aoruayaı Gyr. 14, 20, &odevnoavrog
adrod (scil. tod ranrov) obdEnore Aneieıne töov nannov Cyr. I 4, 2, eixög yap
dpy&c IHAu noreioda yevos, yApovs napeunoA@vrog &AAoloug, nöceı Eur.
Med. 910. Der gen. abs. kann aber auch dem Kasus, auf den sich sein In-
halt als pte. coniunctum beziehen müßte, folgen, bes. am Satzende als
Vertreter einer parataktischen Parenthese (Opisthothese), öfters mit be-
sonderer Einführung (z. B. xal raxör«); so Auiv 8°’ abre Karexiacdn PlAov Arop,
deroavrwv ua. ı 256 f., bei Hdt. xeeraı (Baßurov).... Eobong (TG TröALog)
zerpayavov I 178, rupauida ... Eodong rerpayavou II 134 (korrekt II 124),
Öntv uev Zoücı Tlepocwv drreiporoı TOAAN Ex Ye Euel Eyivero suyyYvaun, Ertaıveöv-
way robroug Hdt. IX 58,3, aus Thuc. &vrınapanaeovras Empwv KöToUG, TTAp&
iv opav nouılonevav II 83, 3, 7 SE edvorn nap& moAd Erolsı T@V AvdHarav
HörAov Es tobs Aaxedaıuovious, KAwg TE xal mpoeınovrov Örı nv "ERAAIR
&Xeudepoücıv II 8, 3, aus Xen. un rı nAIw dnd 000 SG NoLnK6Tog Euod nEeyara
Cyr. VI 1, 37, obx Epaoav levaı, EXv um Tıg adrois XpNnuara dLd@, DoTtep Tolg
rpor£poıg nerk Küpov Avaßäoı, nal Tara 00x Ertl HAyNv LOvrwv, KAAX KaXAoDvrog
tod rrarpög Küpov an. 14,12. Wie der gen. abs. überhaupt, so erscheint auch
der gen. abs. statt ptc. coni. in hellenistischer Zeit in stark ausgedehnter
Verwendung (vgl. z. B. un Exovros abrod Arrododvaı EXEAcugev KUTOV TTEKITNVaL
NT Mt. 18, 25);1 bemerkenswert ist im übrigen nur, daß seit dem IIIs
solcher gen. abs. auch auftreten kann, wenn der Satz bereits einen Gen. ent-
hält, auf den er sich als ptc. coni. beziehen könnte, z. B. oo0 roLoüvrog &Ae-
HoodvnVv un Yvaro N Apıorepk oou ti. NT Mt. 6, 3.
Der Gen. eines Ptzs. kann auch im eigentlichsten Sinne absolut, d.h.
ohne Substantiv, stehen. Dabei schwebt aber immer ein substantivischer
Teil bzw. ein Subjekt vor. Dies gilt vor allem für maskuline (und fem.)
Partizipia (im Plur.), bei denen das Subjekt aus dem Zusammenhang zu ent-
nehmen ist oder im Ptz. selbst liegt, z. B. oörız Ereppdoar’ .. . unpod EFepbonu
dopu ..... oneudovrwv (scil. aur@v) E 665, Aroı Eymv ZAayov roAımv KA voareev
«let TaAAonevwv (scil. wir drei Brüder) O 190, in Prosa ot d£ Alybrrıoı Epev-
yov' xareındevrav de (scil. aür@v) &5 Meupıv xıA. Hdt. III 13, od npoodsyxo-
nevov Thuc. III 34, 3, iövrwv eis uayıv Xen. Gyr. III 3, 54, aber im Grunde
auch für neutrales Ptz. im Plur. oder Sing. (beides erst seit V2), so re-
Aovusvwv einoru’ &v (‚wenn die Sachen in Erfüllung gehen‘) Soph. El. 1344
(vgl. Eur. Andr. 998), oörw rpoorarrouevov Xen. Gyr. V 3, 50, oörw y’ &yov-
ray an. III 1, 40, Hön Mioiunwrepwv dvrov (‚als die Verhältnisse der Schiff-
fahrt schon besser waren‘) Thuc. I 7, 1; Sing. repl swrmplas Trpoxeru&vou
! Zahlreiche Beispiele bei Mayser, Pap. II 3, 67-70 (Lit.); Blaß-Debrunner’? $ 423.
7b) Partizipia. y) Pte. abs. 1. Gen. 2. Dat. 3. Acc. A
Aristoph. ecel. 401, oörwg £yovros Plat. civ. 381c; bei pte. neutr. sing. et
plur. kann das Subjekt durch einen Nebensatz oder Inf. gebildet sein: TEOR-
ouEvou BE, tig od A mpodunia Soph. OR 838, oapäs InAwdevroc, Öri... za
rp&ypara &yevero Thuc. I 74, 1, dei xadestöros, röv jocw dnd Tod Suvarwräpou
xarelpyeodaı Thuc. I 76, 2, IlepıxAns @xero .. . Zoayyerdevrov, drı Polvioonı
vnes En’ &drodg Acovowv Thuc. 1116, 3, an der Stelle &yyeAd&vroc 88 Inria &c
tov Kepxuerxöv Thuc. VI 58, 1 bildet der vorhergehende Bericht den Inhalt
der Meldung; vgl. lat. cognito u. ä.! Neben bovrog Aristoph. vesp. 774, Ö.
rormG Xen. hell. 11, 16 u. ä. schwebte mindestens zunächst ein persönliches
Subjekt vor; s. u. CIVAbBß3.
2. Zu einem ‚dat.‘ abs. gibt es nur unentwickelte Ansätze.
Ohne Notwendigkeit hat man in xeXo&onoı 8: vnvol xadeliouev ioria navra ı 149 u.ä.
statt eines echten Dativs eine griechische Entsprechung zum loc. abs. des Altindischen
gesehen; vgl. Krüger $ 48,5 A. 1; Classen, Beobacht. 159f. Der dativus aestimantis
des Ptz.s (iövrı usw., 0.8. 152,2) ist ebenfalls nicht zu voller Selbständigkeit gediehen.
Weiter geht die Verselbständigung in Fällen anakoluthischer Partizipialdative wie
&09%° inepog u’ ÖmnAde yfi re HRobpavi Acbaı MoAobon Seüpo Seorolvng röxas Eur. Med. 57
(wo u’ nicht für koı stehen kann); in andern Beispielen dieser Art kann Einfluß einer
vorschwebenden Dativkonstruktion vorliegen, so uer@@Ahoat ti & Yuuös... nEderaı xal
shock nep nenaduln p 555, Evvenw oe... rpooaudäv unrte robade un’ &ue, ac dvri... Wd-
oropı Soph. OR 353 (övr«x wäre zweideutig), Av yvaun tod ’Apıortag... Exovti...
Errırnpeiv Thuc. I 62, 3; vgl. x&Xouxı und &vviro tivi, Soxel rıvı; vgl. Kühner-Gerth 2,
113 $ 496.
3. Der erste bei Hdt. und bes. bei den Attikern auftretende sog. acc.
abs.,® der durch den Nom.-Akk. Sg. (selten Plur.) von Partizipia unpersön-
licher Ausdrücke gebildet wird, war geschichtlich von Haus aus ein Nom.
der Satzapposition? (der einen parenthetischen Verbalsatz vertritt); s. u.
CIII1ba1a-y. So läßt sich z.B. noch auffassen die Stelle &deApoxrövos, oh dev
d£ov (‚was nicht hätte sein sollen‘; weiter für oVdev Zdeı), yeyova Hdt. III 65;
Aeyöuevov Thuc. II 47, 3 steht für selbständiges &X&yero. Doch verschob sich
die Auffassung, indem in solchen Fällen die ursprüngliche Satzapposition
mehr und mehr als mit dem gen. abs. gleichwertig empfunden wurde. Diese
Entwicklung kommt darin zum Ausdruck, daß das psychologische Subjekt
des Ptz.s nicht mehr im regierenden Satz zu liegen braucht, sondern in
einem zugehörigen Nebensatz oder Inf. liegen kann (selten steht ein neu-
trales Pronomen oder Verbalnomen als grammatisches Subjekt dabei); wei-
ter kann subjektives &s, öorep zutreten, z. B. &s nörtxa denoov dıaxeıv ‚da
man sofort die Verfolgung werde fortsetzen müssen‘ Xen. Cyr. III 2, 8. Das
Ptz. ist zunächst präsentisch: dv (in der Bedeutung von &&öv; dazu Evöv,
weröv, rap6v), Ördpyxov; SEov, rpooTxov, rp&rov; Soxoüv; obTwg Exov, TTapEXov
u.a.; erst attisch und weniger häufig begegnen außerprägentische Parti-
zipia (auch passive) und öpeXog dv, 87Aov dv u.ä. (erst bei Hdt. xpeöv, att.
Xpe@v).
1 Mehr Beispiele bei Kühner-Gerth 2, ® Nur vereinzelt liegt ein Akk. der Satz-
81 Anm. 2. apposition zugrunde, z. B. rnpoorayd&v
2 Vgl. Fr. Lell, Der absolute Akk. im ubroig obx Eröipmoav eloayayeiv (‚das ihnen
Griech. bis zu Aristoteles. Progr. und Diss. Aufgetragene wagten sie nicht zu tun‘)
Würzburg 1892; Kühner-Gerth 2, 87- Isae.1, 22.
90. 95 f.; Stahl, Synt. gr. V. 717. 726 f.
2b HAMA A
+

402 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

Sing.: ei, napedv abr& Baoırdx yeveodaı, EA repı&dmxe rd vparog Hdt. 1 129, rapexov
hs "Aotng naong Kpyeiwv ebrereog, &Mo Tı aipnosode;V 49,8, xpeöv yap kıv m Acyeıy TO Eöv,
...Aeyeı V 50, sehr häufig und teilweise ungewöhnlich bei Thuec., z. B. &8yXAov öv I 2, 2,
To dıralo Ayo... ., dv obdels tw, naparuydv loydi rı arhouadaı, rpodels Tod um rrAgov Eyeıv
Anerparero I 76, 2, varös bmdpxov dulv orsueiv I 124, 1, dedoyusvov abrois EIG KdUbvarı
Av Erıyeipeiv 1 125, 2 (so elpnuevov I 140, 2, öfters yeypauyevov), &s &yog aürols dv To
renpayuevov I 134, 4, Ayeraı 6nd Toy rabrn Arrodaveiv, xpnodev nur Ev Neueg Tolro r%-
Jetv III 96, 1, Soxodv dvaxopeiv IV 125, 1 (d6&xv abrots VIII 79, 1), varög mapaxaydv V
14,2, No ti... 86Eav V 65, 3; aus Xen.: önäg &Eöv drortonı an. Il 5, 22, @g aürixa dEetjoov
ducxeıv Cyr. III 2, 8, ovvöö&av VIII 1, 8, aus Plat.: neraueXov abroig Phaed. 113e, öpıodEv
Phaedr. 265d, olöv re dv nal duvardv Crit. 46a, nepıudynrov ro &pyxeiv yıyvöuevov civ. 5214,
obra QuAdrreıv napedwxe Tolg vönoug, bs Tüv Kmv obdevög obdEv Öperog Öv leg. 626b,
ferner rgooraydev abr@ Lys. 30,2, dumprouevov £E &v der dvaypdpeıv 30, 4, yevöuevov Ep’
duiv riumpeiodha: Andoc. 1, 81, ri abroig bndpxov Erkpwv xarnyopodaı 1, 92, deijoxv adrols
Enneudbar Bonderav Isocr. 12, 180; weiter &xßfjivau obx öv... Kvayaatov Av En’ dyxüpas drro-
oxAsbeıv Dem. 50, 22; Plur. raüra d& yıröueva nevdex neyaia obs Alyurrioug Karadaußover
Hdt. II 66, 86&av d& raür« (Umsetzung von Edo&s radra) Ernpugav obrw rroLeiv Xen. an.
IV 1, 13 (vgl. 86&avra 88 Tadra nal nepavdevra, Ta orparebuara dnnAtev hell. III 2, 19),
eRv dE Ex Arös Üdara Yıyvöneva TOVEerndvm yenpyodvra... Biarın rıs Plat. leg. 844C, Taür«
drantug Exovra 6 Yeög.... suunerpiag &venolmoev Tim. 69b; neben gen. abs. m. oderf.:
odong rappnoixs ndäov Acyeıy Aristoph. Th. 540 f., npoxarmyoplas re Nu&v ob rpoyeyevn-
uevng... 16 re Eneparnua Bpayd öv Thuc. III 53, 2, @; xal tüv ’Admvalov rpoodoxiumv
dvrav Ay orparıdk, xal... Aansroleunoöuevov (‚da der Krieg zu Ende sein werde‘) Thuc.
VII 25, 9, xeın@vög yes Övrog olov Akyeıc, olrou SE Ertikekorndrog, olvov de und OoppalveodaL
Tap6V, OTTO SE TT6V@av TOAAGYV Aayopevövrov xrA. Xen. an. V 8, 3, 00x @G KrroAouueung Tg
roIewG, EAN GG W@dMooHEVNG .. ., &G 00x EEsoöuevov ty) öreı Lys. 14, 10, 00x @g deov...
MN cs obdenLäs Ang Evobong ... owrnptas Isocr. 6, 86; alles Neutra: oöre $nAou dvrog
Tod Ayadod.... oÖre... oboev npoßatvov... oüTE Ti... &Elov dv... EuTodav YıyvölLevov TO
Aurrelodaı Plat. civ. 604b; neben ptc. conj.: oöre oromobuevaL oöre nEAov abraig &AAD
Plat. Gorg. 501b. Über die syntaktische Sonderstellung der Neutra s. o. S. 87, IV.
4. Zweifelsfreier acc. abs. mit bestimmtem (persönlichem oder sach-
lichem) Subj. begegnet seit dem V® nur mit @c, ohne os nur an einer iso-
lierten arkadischen Stelle; vereinzeltes bloßes Ptz. m. oder f. ist ein bloßer
Ansatz geblieben. Ein Zusammenhang mit der unter 3 behandelten Aus-
drucksweise bestand ursprünglich nicht. Mit @g: p6v@ @övov raAıv Abovraz,
Os T08 ala yeınalov mörıv Soph. OR 101 (im Gegensatz zu Zreparmun
unter 3 ist hier das Neutr. konkret), mit persönlichem Subj.: n8eo%s roüde
eivexa, SG rrepieoonevoug Mucas "ERAyvov Hdt. IX 42, AANAoıs Kravres bro-
ATOG TPOCHERV ol TOD ÖNUOL, &G HETEXOVTA Tıva T@v yıyvousvov ‚im Gedanken,
es sei einer an den Vorgängen beteiligt‘ Thuc. VIII 66, 5, nöxero rzpdg robc
Jeods AnAög Tayada Sudovar, ag obs deods xdAALoTa eldörag Xen. comm.13, 2
(an der Stelle oi noA&wor.... rpobxivnoav Td oTipos, GG Trauoouevous Ken.
Gyr. 14, 21 ist als Subj. robg &upl Köpov aus dem Zusammenhang zu ent-
nehmen), @g Exeivov..... «trıov yeyevnuevov Lys. 14, 16; mit abstraktem Sub-
jekt: 816 nal roug vieis ol narepes Ind Toy novnpav Kvdpunwv elpyoucıv, &c
NV HEV TÖV xpmorav önıdlav Koryaıv oloav TNG dperiic, TV BE TO Movnpüv
zararvcıv Xen. comm.1 2, 20, ör1... uuodbv altoboıv, &G ouyl abroisıv &p£-
Aeıav Ecouevyv Ex Tod &Kpxeiv, KAAK Toig dpyouevors Plat. civ. 345e u.ä. — Als
Erklärung befriedigt weder die Gleichwertigkeit z. B. von &g repteoou&vous
nueas "Errnvov (Hdt.; 8.0.) mit &Arilovres (oder voutLovrec) Husac "ER.
wepıeseodar, die bei Kühner-Gerth 2, 96 Anm. 6 geltend gemacht wird,
noch der Akk. der Beziehung als Ausgangspunkt bei Brugmann? 605; ich
7b) Partizipia. y) Pte. abs. %. Accusativ 5. Nominativ 403

sehe z. B. in &g rodg Yeods zidoras (Xen.; 5.0.) eine Kontamination von dc
av Yeav eidörway bei Verba des Wissens u.ä. (vgl. 0. S.399) mit bei den
gleichen Verben stehendem robg Yeovg eidörag (vgl. 0. S. 394,6); vgl. dazu
auch &g undev eidör’ todı m’ &v Avıoropetis Soph. Ph. 253.
Vereinzelt steht ei ue nxpherafautvos ds revrexovra ‚wenn nicht die 50 es durch-
gehen lassen, zugeben‘ Del.? 654, 19 f. (um 3902, Tegea), gleichwertig mit gen. abs. (und
daraus aus unbekannter Veranlassung umgesetzt). Durch Einfluß vorschwebender ande-
rer Konstruktionen steht ein nachfolgendes bloßes Ptz. im Akk. statt Dat., Gen., Nom.:
nenaira 8° brE moL PlAov Xexp Tövde vAbovoav olxrov Aesch. Ch. 411, Uneort yor Ipkooc
adurvowv xAbousay Aprios Öveıpkrav Soph. El. 480, av uadövrov Andmv... dvamınvn-
oxousvoug Plat. Phaedr. 275a, repınareiv Avayadlovrar... al... Eminedetohe, sidbres,
örı rd. Xen. r. Lac. 5, 7. Die sonst bei Kühner-Gerth 2, 111-13 $ 495 angeführten
Beispiele mit vorangehendem ‚acc. abs.‘ (meist nicht mit bloßem Ptz.) enthalten An-
akoluthien der Satzkonstruktion, z. B. Kaping rnv roAANv rposextnoavto... xal ydp ray
Kaövov rpörepov od BovAonevnv auuuxyeeiv, ws &venpnoav tags Icdpdis, Töre apı xl aben
rpoosy&vero (statt vol Tabrnv mpooextnoxvro) Hdt. V 103, repl Kravra taura Evodadv rıya
plbaeı yedolav Te xl alaypav ävorav Ev ols Avdpwnors ion, Trbrng draddkrrousıv (etwa
statt rabrnv doaıpei) Plat. leg. 819d.
5. ,‚Nom. abs.‘ Die Erscheinungen bei Dativen und Akkusativen von
Partizipien (s. 2-4) kehren auch beim Nom. wieder: ein bloßes Partizip
(m. oder f.) im Nom. kann durch Einfluß einer vorschwebenden Konstruk-
tion, bes. in gewissem Abstand, statt eines andern Kasus eintreten, und
der Nom. eines Substantivs mit kongruierendem Ptz. zu Anfang einer an-
akoluthischen Satzkonstruktion kann wie ein gen. abs. wirken. Vgl. auch den
sog. acc. abs. (unter 3) und vor allem den partiziplosen absoluten Nom.
(0. S. 66, 4).
Vgl. für bloßes Ptz. (folgend oder voranstehend): on! y&p oBv naravedonı Urepuevex
Kopoviwova... dorpantwv... palvav B 350 ff., zal nplv nep YJuuo nenaag Towsoor
uaysodaı, 87 Töre Lv rpls TOooov &iev uevog E 135, nado0ox 8° obrw derva rrpög T@V QuX-
Tarwv, obdelg Orrep noD Sauıuövav unvieraı Aesch. Eum. 100, einav 8° d&xoboag 9° aluaros
untpög rrepı Dotßög u’ Eowos yaprupav (statt Und Dotßou Eswdmv waprupoüvrog) Eur. IT
964 f., Sopxicı Inpav oau.x nepıBaAov Eudv xal rüp dvaltiov Xıövog obdEvV nor were Eur.
Cycl. 330, xaraxxieıy robg vexpobs obdauäg Ev vouw oBder£porat &orl, Ileponoı wev dr
6 nep elomrau... Aeyovreg Hdt. II 116, Aaxpelov 9 yvaun Av... eixalov IV 132, dv
aurÄOv N davor... xal wparuvdauevor xri. Thuc. IV 52, 3, &deıa Epatvero abrotg,
Zlsvoutvorg nev..., ro de mAeov BouAnoeı xplvovres IV 108, A, eipmro (scil. br’ adr@v)
Yzparebovreg VI 61, 5, Ereıyouevov SE ray IleXorovvnolwv... xara ev To dedıöv TÜV
’Adrnvalav, bnepoydvrss adrol T@ edwvbum, ArroxAfonxı toD Eco abrobg Exrrrou VIII 104, 4
(normales Örepoxövrwav war mißverständlich), &vvon%&vres.. ., raür« Evdupougevorg Edo-
Zev abroig Xen. Cyr.IV 2, 3, 2öiv dr niodoonı Tov olxov KnNAAaYUEvVoG TOMMV
rpayuarav Lys. 32, 23, &roßA&las npög todrov röv oröAov... Edo&E mo mayaados elvaı
Plat. leg. 686d. Mehr Beispiele bei Kühner-Gerth 2, 105-07 (unter 1). Vgl. auch u.
DE111,H2
Zweigliedriger ‚nom. abs.‘: 6 8° &yAxinpı nemordag - dlupa Eyodva pepeı Z 510, wEr-
Amv SE eurer wm Oldimou wAeıvös ybvog... Ev r@d’ Ensorpkreucav ’Apyeioı mörıv Eur.
Ph. 283, &Xhg yevoutvn no ı "EMdG xelp weydan ovvayeraı Hdt. VII 157, 6 82 (Ilaxns)
rporareoduevos &s Abyoug "Inriav.. ., 6 uev ("Innias) 2ENAdE ap” abröv, 6 8° (lang) Erelvov
uev &v Quraxti ddtoum elyev Thuc. III 34, 3, örıodev dt n pMay& Epemouevn, el rı T@v
orzvopöpwv brrofslnoLro, ol Tpostuyxdvovres TÜV dpxövrmv Erreu&iovro Xen. Cyr. VI 3, 2;
bes. auch bei distributiver Gliederung einer Gesamtheit (partitive Apposition): or&oıg
7’ &v MAhAoraıv bpodbvero, ol mev Herovres Enßadeiv Edpas Kpövov,... ol de rolunad.v
orebdovres „A. Aesch. Pr. 200, werk radra # Ebvodog Av’ Apyeior uev... &vrövog al
öpyfi xupodvres, Annedauuövior 82 Bpaxdtus Thuc. V 70; singularische Gliederung: Aöyoı
26*
t

404 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

3 dv MAHAorarv Epp6douv xaxol, pira& Eieyyav piRaua Soph. Ant. 260, oluayı Ex Tod
Ileıpuög .. . eig &oru dufrev, 6 Erepos to Erkpw mapayyEiiov Xen. hell. II 2, 3; im Wechsel
mit verb. fin.: iv $& n&o’ 6uod Bon, 6 uiv orevdlmv...., «1 8° nAdAalov Eur. Ba. 1132.

8) Einige stilistische Besonderheiten der bisher behandelten Gebrauchs-


weisen der Participia.
4. Seit dem V. Jahrhundert treten die aus den lat. (Nachahmungen!) Cae-
sar occisus und ab urbe condita bekannten literarischen Typen auf, die an-
schaulicher sind als die dafür in neuern Sprachen üblichen Verbalabstrakta
mit Genitiv. Sie finden sich außerhalb der Prosa selten. Der Ausgangs-
punkt liegt in Fällen wie ool u&v voornoavrı, dlorpepts, &; Exapnnev ‚über
dich, da du zurückgekehrt bist‘ = ‚über deine Rückkehr‘ x 419. Vgl. o.
5.393,4. Im (vorwiegend persönlichen) Nom.: rörepöv vıy &p’ ’Ipıy&ver En’
Edpinw opaydeica rire narpag Exvioev Pind. P. 11, 23, Atlas w’RdeAIpOög BAco’
&v Tpot« Yavav Eur. Hel. 94, Zebs yeAolog duvbuevog rots eidöcıv Aristoph.
nub. 1241, tobs "EAAnvas T6 Te Zap yıvöuevov Aysıpe nal Moapdoviog Ev QeooaAtm
&ov Hdt. VIII 131, ei un rodz uEv Ev xıvdövo nadheotnnöras zal npageıs Xpnorai
ual &vdpes ypmorol nal navr” Eimraousv’ Ent To Berrıov nponye Dem. 20, 49; in
obliquen Kasus von Personen und Sachen: uera& Z6Awva olyöuevov Hdt. 134,
ner& radra Ampnoavra Thuc. II 49, 4, ta oitw Enıkınöveı Erielovro III 20,1,
Aufpaı dE uarıora hoav ri Murinvn Erwxula Entak III 29, 2, 8 Önäs um Eun-
naynoavras Thuc. VI 80, 2, nv ye xapav ob rrpög buüv Eorıv AveysodaL Te-
ropdmuewmv Isocr. 14,58. Vgl.B. L. Gildersleeve, AmJournofPh. 19 (1898)
463 .;.20.(1899) 352£.; J.M. Stahl, RhM 54 (1899) 150 f. 494 f. (und
HI. Stein ebd. 496); Stahl, Synt. gr. V. 697 f.; Kühner-Gerth 2, 78 A.1;
82 A.3; F.P. Jones, The ab urbe condita construction in Greek. A study
in the classification of the participle. Supplement to Language XV 1 =
Language Dissertation no. 28. Baltimore Md. 1939; E.A. Hahn, The ab
urbe condita type of expression in Greek and English. C!Journ. 23 (1926/27)
266 ff.
2. Die sog. Weglassung des Ptz.s &v in konjunkter und in absoluter
INonstruktion®? besteht in den dafür angeführten Fällen mindestens von
Haus aus nur scheinbar, ist lediglich eine praktische Etikette für ihrem
Wesen nach und geschichtlich verschiedene Syntagmen. Damit soll nicht
geleugnet sein, daß unter dem Einfluß der seit dem Vanormalen Setzung
von ov in solchen Fällen das Sprachgefühl mehr und mehr eine Ellipse
empfinden mochte wie sprachfremde philologische Grammatiker.
Scheinbar ist die Weglassung einmal beim partizipialen Gebrauch von nom. ag.
und von Adj. mit verbaler Kraft; vgl. o. $. 384, Fußn. 4 (gen. abs.) und (mit &re wie
weiter unten) & 87 xaxoöpyog (= &re x. &v) Soph. Ai. 1043, &brobg... ob rapade&öuedn
&re rupavvlöog buvntdg Plat. civ. 568b; dann beim Gebrauch von beliebigen Substantiven
und Adjektiven als Verbalapposition bei verba sentiendi u.a. o. 8.395, Zus. 3;
dort sind auch schon Beispiele für den parallelen Gebrauch von Adverbialien gegeben.
Letztere Gruppe beruht anfänglich auf verbloser Ausdrucksweise (vgl.a.a.O.);so konnte
auch z. B. neben &yo n&tas (= &y& rXag eiul) gesagt werden 2uod r&Xas (= 2uod miias
övrog); doch erscheinen dabei stets eine Partizipialpartikel oder ein Adverb bestimmter
Bedeutung; vgl. einerseits &eorı pwvelv, &g &uob uövng neias Soph. OC 83, yıyyaoxa
1 Jones (s.o.) 6 A. 3. Synt. gr. V. 716, 4; 718, 4.
?2 Kühner-Gerth 2, 66 f. 1041-03; Stahl,
7b) Partizipia. 8) Stilistisches 409
GAPÜG, xalmep axoteivög, THv Ye ohv aboHv dung Soph. OR 1326, dexeodxı abrols dc more-
uloug Xen. an. VI 6, 9, gs &rolumv &h ypnu&rov Xen. an. VII 8, 11, &re PLAoxpnudtoug
Plat. civ. 551e; bei Neutra auf -ov zur Vermeidung des Gleichklangs -ov dv: oc xaAdv
(‚weil es schön sei‘) ... . &yopsbeoda abröv Thuc. II 35, 1, &g 00x dvayxatov rö uAerreıv Xen.
Cyr. V 1,13, @g &pa... 8f%Xov, örı ara. Plat. civ. 449c; anderseits xeınövos Zn AVEXWPN-
oav en’ olxov Thuc. I 30, 4 (selbständig: yeınav An scil. Av; doch auch ‚endlich, im
Winter, zogen sie sich zurück‘), &rı roAANg vuxrög napankebouvres... Kpımvodvrar &s
“Potrerov Hön tod "EMNorövroV (scil. öv) Thuc. VIII 101, 3. Alle genannten Fälle können
durch ein koordiniertes wirkliches Ptz., das vorangeht oder folgt, gestützt oder ermög-
licht werden: obx old’, # vneoow Zrioxonog Aueripmorv (scil. Eoxerau) 9 rıva 00Adowv verbmv
a 4

K 342f., tl use... o0x olxonevav Ößptleis, KA” Ertipxvrov Soph. Ant. 839, neAkurendos
xoup& re Yuyarpds revdium rexapuevos Eur. Or. 457, &KdeApıdeou uEv Ewurod, BaoıAebovros
82 Inaprınreov Hdt.I 65, val &v uev eloAym oBx Av Exdvrwv rpöpxarv 008” Eroluov Thuc.
III 82, 1, Enırintei rolg "Aunpaxıaraug Erı Ev raig ebvais al ob ponosmusvors t& yeyevn-
uev« Thuc. III 112, 3, obdE antöueva obdt xopls Plat. Parm.166b. Doch kann überall
in den vorgenannten Fällen &y auch gesetzt werden, z. B. obd&v uertxwv obd’ alrıog
av Baoweücıyv Eur. Andr. 499 f., Euvausrns &v xal Ppovav rupavvıxa Aristoph. vesp. 507,
6. Küpog, &re raig Dv xal piöxadog xal PiAörıuog, Hero Th oroAf Xen. Cyr.13, 3, rnatdöov
dövrav Nuav Zrı Plat. conv. 173a.
Über ruyy&vo ohne üv s. 0. 8.392, Fußn. 6. &x&v und &xav sind alte Partizipia (1,
525, 30, 2 und 0. S. 385 u.), daher bedürfen sie des Zusatzes von &v nicht: rav o0x &v rı
pepoıg AvaAiv dexovrog Zucto A 301, he Ermv nettes... .; 8 372, &uod uEv odx Exövrog Soph.
Ai. 455, Nıxtav xal Anuocdevnv &xovrog tod T'vAlnzov Arntopadav Thuc. VII 86, 2.

3. Seit dem V 2 erscheinen Frage- und Relativpronomina (ein- und zwei-


zielig) in Objekts-, Subjekts- und Prädikativverhältnis zu Partizipia. Ein-
zielig direkt oder indirekt fragend: roAsuodvraı Koapüs ÖnoTerwv ApEavrav
(scil. roAsuoövreı) (wörtl. ‚bello implicantur, incerto (incertum est) utris in-
eipientibus‘) Thuc. IV 20, 2, xat ri In Ldav rorodvra (xbrov) Torxüre
xortyvwxas abrod; Xen. comm. I 3, 10, EoxeVausta, Tis nor’ wv yYevaav xal
Tolav Tıva Ybcıv Eywv xal role rardela mardeudels TooouTov drnveyxev Cyr.|
1, 6, avayxaiov dtoplonodaı, TObG PLAOC6POUG TIvag Acyovrss TOAUÖLEV Davaı
deiv &pyeıv Plat. civ. 474b, &ueıvov de SLoinetrar (N rödıc) Tivog Tapayıyvonevou
7) &noyıyvousvou; Alc. 1 126a, &Aauvoucvav xl ÖBpıLouevav xal Ti xaxov ouxi
naoyovrav TAoa N olxouuevn neo Yeyove Dem. 18, 48; formelhaft -t
radov (uadav), 8. 0. S. 391, A; einzielig relativ: 008° Umep ol« nenomaorwv
avdpmnav xıvöuvebocre duaroyıckuevor Dem. 18, 98. Zweizielig mit Zu-
gehörigkeit beider Pronomina zum Ptz.: &yeız de Tnvde T@ Tponw rröNev
Aaßov; Soph. Ant. A401, tivog ig dv ob rnvd’ areunoräs XYovög; Eur. IT 1360;
vgl. u. 5.629 y 2; mit Wiederholung des Ptz.s ox&aı d£, ol dvrı nor nepl o&
olog v epl Zus Zreitk por ueupy Xen. Cyr. IV 5, 29; zweizielig mit Ver-
teilung der Pronomina auf Ptz. und Vb. fin.: zig nöYev noA@v aol uaprupnoeı
zaor” &uod xAbeıv napa; Soph. Tr. 421, zivag oBv Ind Tivav eÜporuev Av nella
ebepyermugvous dhnatdes dro yovemv; Xen. comm. 112,3; orparög.. . avwAöAufe
zov veaviav, ol’ Zpya. dpdoag ola Auyyaveı xaxdk Soph. El. 751, ouupopas...
olaıc oloc av Aubverau Tr. 1045, &p& pov ueuvnod” Zrı ol Epya dpaoas bulv
elta deüp’ Ihv Öroi” Enpaocov abdıc; OR 1401 ff., ypapeı Es BıßAlov navee, Ta
(= &) rorhoavrd pıv ola norareroßrxee Hdt. III 42, Aöya Sıeddeiv, olos olmv
altıos &v ruyydveı Plat. conv. 195a. Mehr bei Kühner-Gerth 2, 100f. 521.
4. Zwei oder mehr Partizipia können seit Homer koordiniert er-
scheinen, zunächst asyndetisch, dann durch x«t o.ä., im Gegensatz durch
406 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

(utv-) St verbunden. &oYovrss xpta .. ., rlvovres npnrnpas © 231 f., pebywv,


68° önıode dıhrwv X 157, uarnadıe Kerinyüras, yeipas &uol öpeyovras u. 256 f.,
MpoGEeAMövreG nal nartoavrss Tobg... Apxovraz Akyovaıv, örı ara. Xen. an. Il
1,8; seit Hdt. werden so auch gen. abs. (gewöhnlich voranstehend) und pte.
coni. koordiniert (also syntaktisch als gleichwertig empfunden): öv re
Sußpwv Erireındövrwav abrobs nal red ob MAlov EArönevor (ol ToTanol) Kadevess
eiot Hdt. II 25, ig Zunopias obx obang 000” Erineryvbvres Adels AAANAoıs
Thuc. I 2, 2 u. o., dinonacdytvres Av xal xardk wınpa Yevonevng TYG Suvanewmg
odr’ Av rpoptv dbvaıode Anußaverv Xen. an. V 6, 32, &te obx Eyeıpönevov (scil.
Tb piRouadts) oddE Tpepöuevov DIE dLaxadaıpoucvav Tav alodnoewv «drod Plat.
civ. 411d; da xal die geläufige Verbindung ist, kann es auch in Fällen
stehen, die zum folgenden Abschnitt gehören: Euveypude röv röleuov...,
Gpkauevos eÜdT xatıoranevou xal EArioas (‚da er erwartete‘) neyav Eoeodaı
Thuec. I 1, A u.a. Vgl. Kühner-Gerth 2, 103-05, 1. 3; ausführlich (auch
zu 5)G. Rudberg, Zu den Partizipien im N. T. [und sonst!]. Coniectanea
neotest. 12 (Lund 1948) 1-38.
5. Von zwei oder mehr (unverbundenen) Partizipien kann aber auch eines
zweitrangig, von einem andern abhängig sein; vgl. n&AAwv ö&cx doüpa
xark orparov BXETo rrAven Örpbvav naytoaodaı (‚unter Speerschwingen an-
treibend‘) A 212, xatpeoxov... labwv EArröuevog ‚ruhend in der Hoffnung‘
% 259, yeipe netaooag vny&ueva neuaog € 374; doch ist bei Hom. das ‚zweite‘
Ptz. teilweise noch frei angeschlossen; deutlich ist die Unterordnung z.B.
in ei napav Alas 6 nellwv rad” 6p@v Mvelyero Soph. Ph. 410 f., 6 Köpog üro-
Aunßav Tobs pebyovras ouAAEbas orpateuua Errortöpxer Miinrov ‚sammelte aus
den aufgenommenen Flüchtlingen ein Heer‘ Xen. an. 11, 7, (n duxn) araX-
Antrouevm Tod o@uKXTog xal Erßatvovon... Suaoxedaodelsa olyyraı dLarnrouevn
Plat. Phaed. 70a. Erweiternder gen. abs. ist bei Homer sehr selten (3 Bei-
spiele), häufig bei Hdt. und bes. Thuk. Ähnlich erscheint das ‚zweite‘ Ptz.
schon bei Homer im Relativsatz, der ein erstes Ptz. vertritt; statt des ‚zwei-
ten‘ Ptz.s erscheinen beim ‚ersten‘ Ptz. und im Relativsatz auch Nebensätze.!
6. Seit Homer kann eines von zwei koordinierten verbundenen Partizi-
pien (selten das erste) anakoluthisch durch ein verbum finitum vertreten
werden: röv uev dtp ualoto BaAav xaAxnpei Soupt, rov 8° Erepov Eipei...
rAn&(e) E 145 ff., Ara Te Erippalöuevog nal IN al Es Acipolg repl adroD
erenöngpee xpnoouevoug Hdt. I 85, Errpaooev &s te nv Auxedatuovae TEUn@V...
xar tobg Kopıvdtoug npooeroreiro Thuc. I 57,A; iva uev ndews Payns, Öborouas
unxavauevn, iva de MOEwG Ting, olvoug Te noAureieig napxoxevdleı (Med.) xal
Tod YEpoug xıöva rrepıdeouca Iyreis Xen. comm. II 1, 30, uaprupx utv...
oDdEva TTapaaxönevog... napexeiebero d& Dem. 57, 11; umgekehrt xal xart-
Paıve Es Artas Te nal suyYaumv Enuro xeiebwv Zyeıv abröv Hdt. I 116. Mehr
bei Kühner-Gerth 2, 100, 4.
Zusatz 6. So wenig hier das Ptz. neben dem verbum finitum ‚für ein ver-
bum finitum steht‘, so wenig gilt dies für ein Ptz., zu dem aus dem gleichen
1 Vgl. Kühner-Gerth II 104,2,bes.aber relatives complexes en grec. Paris 1938
Ch. Mugler, L’evolution des construc- (Publications de la fac. des lettres de
tions participiales complexes en greceten Il’Univ. de Strasbourg fasc. 86/87); vgl.
latin und L’evolution des subordonnees Schwyzer, DLZ 1939, 1879-82.
7b) Partizipia. 8) Stilistisches. e) & 407

oder einem benachbarten Satz (bes. auch im Gaspräch) ein verbum finitum
zu ergänzen ist, wofür Kühner-Gerth 2,109, Anm. 3 viele Bsispiele geben
(z. B. örı oi PAaßev Appara.. . aörös 7’ &09Adg 2av scil. 2BPAKßn F 546, Fi xul
erLotaueda adro 6 Earıy; navu yz, 9° dc. 1l69ev Anßövres abrod hV Eriorhunv;
Plat. Phaed. 74b).
Die Behauptung, daß im Spätgriechischen ein Ptz. in der Geltung eines
Ind. oder Imper. erscheinen könne (Moulton, Einl. 284-88. 352-56), ist
nicht genügend begründet; s. Mayser II 1, 340-46; Frisk, Gl. 17, 56-66;
Blaß-Debrunner? $ 468; die gegenteilige Auffassung von v. Stepski
[s. 0. S.3] 258-62 schlägt nicht durch (die meisten beigebrachten Bai-
spiele zeigen x«t, gehören also zu den oben unter 5 besprochenen, für andere
kommt nom. abs. in Frage; Hauser, Lyk. 146 $ 92, 1, gibt für sein einziges
Beispiel eine andere Erklärung). Über Ähnliches im Ai. s. H. Oertel,
MünchAkSb. 1941 II 9, S. 118-21.
e) &v steht (im Gegensatz zum Inf.) erst seit dem V& beim Partizip,
und zwar, wenn dies einem Potential oder Irreal gleichwertig ist.
Potential: Yeoig yap Av oürw PlAov Tax’ &v Tı umvioucıv els yEvos TraAaL
Soph. OC 965 (= ot ray’ &v rı unviorev), ravr’ &v poßndeto’ toyı Eur. Hipp.519,
ebploxrw SE DdE Av yıvöueva radra, el Aaßoıs Tv £unv oxeunv Hdt. VII 15, odre
dvra odre Av Yevöneva Aoyororodoıv Thuc. VI 38, 1, eis Tö nörLoua &v Yevönevov
obx EßobAovro orparonedebeoda: Xen. an. VI A, 7, @s KAövrog Av Tod Xwplov
Xen. an. V 2, 8, oopla Aeyoucwm dixausrar’ &y Plat. Phil. 30c; irreal: (Do-
xpArns) Basıag Av Apetels Ind TÜV dıXaor@v, ei xal nErplog Tı TOobTwy Errolmos,
TrpoeiAeto H&AA0V Toig vönoıg Eunevov anodaveiv Xen. comm. IV 4A, 4, (Büur-
nos) Erwy (Ilorstdauav) aal Suvndels Av aurög Eyeiv, einep EBovANdN, TTaXpeswxe
Dem. 23, 107. Vgl. Kühner-Gerth 1, 242 f. (wo auch über nur scheinbar
hierher gehöriges doppelt gesetztes &v).

<) Wie andere Nomina erscheinen Partizipia als Prädikative (neben


kopulativen Verben); es entsteht dadurch eine expressive Umschreibung
des verbum finitum, die in gewissen Fällen (Konj. und Opt. Perf., 3. Pl.
Ind. Perf. und Plusq., Fut. ex. act.) im Attischen ständig geworden ist (vgl.
schon 1, 8141-13). Zuständliches Ptz. Perf. (seit Homer): «tet roı fLyıora Yeoi
terinoreg elutv E 873, Asvyodkoı Eodueodan al 00 dedannöres Any B 61;
uüdog... . elpnutvos Zora O 524, od ot vöv Erı y’ Eorı Tepuyuevov Aue Yevccdaı
X 219 (rnepuyuevov elvaı ı 455), Eueto Aeinouevog Endeu 69; Hoav yap tera-
Anırropnuevor Un6 Te TNG vooov xal rod noAeuou Thuc. III 3, 1, repi IMaraıöv
oi Auxedauuövior obTwg Krroretpauevor &y&vovro ‚erwiesen sich als abgeneigt‘
III 68, 4, ouveanAudöteg 8° Hoav abröce anal Kvöpes xl yuvaixes Xen. an. IV 7,2,
Av noAd Tobrav dpsormxöra tk Tore Aeyöueva Dem. 6, 29; andere Partizipia
seit dem Va: Ptz. Präs. $p@v y&p Av rorxörk ne Soph. Ai. 1324, &v 7) YEAovon,
ravr” Zuod xouilercı Soph. OR 580, Av d& 76 deinvov norebuevov Ev Onßynor
Hdt. IX 45, 4 & ueraneurnöuevo. Aoav Thuc. III 2, 2, Av de aurn N orparnyia
oddtv &AAo duvaugvn Xen. an. II 2, 13, wooövreg ylyvovraı robg xaxobg Plat.
leg. 908b; Ptz. Aor. un npodo0s Au&s yevn Soph. Ai. 588, oÖre yap Ipaods
oBr' ofv mpoßeloag eiut Soph. OR 90. Oft hat ein solches Ptz. (Präs.) völlig
408 B. Worlarten und Wortformen. IV. Verbum

adjektivische Geltung,! z. B. Zrıorauevo (-vov) nep Eovrı (Eövra) T 80, dooıg


143° Zor’ dp&onovr’ Soph. OR 274 (vgl. ei rorg nielocıv Kp£oxovreg £ouev Thuc.
138, 4), hoav ol Ilerxoyor Bapßapov yAücoav ievrez Hdt. I 57, Hoav de nos
xur &Aroc ol "Admvator ouxerı öuolmg &v ndovf) Kpxovreg ‚keine beliebten Herr-
scher‘ Thuc. 199, 2, odx &pxoöv not Zorıv Antiph. 2B 2, obrot Ye uaıvöpevot elcı
Plat. Prot. 350b, $yuorparovuevnv nal Eievdepav elvaı (Av nörıv) Dem. 24, 5.
Ohne Kopula scheinbar mit verb. fin. gleichwertig: dedoyuev’, @g Eorxe,
zhvde xardaveiv Soph. Ant. 576, ideiv & obx £Edv abe Isae. 6, 50; vgl. 0. S. 397,
Zus.5. Zum ganzen vgl. Kühner-Gerth 1, 38-41; Mayser, Pap. II 1,
223-25; Blaß-Debrunner? $$ 352-55; G.Björck, HN AIAASKON.
Die periphrast. Konstruktionen im Griech. Uppsala 1940.
n) Einzelne Partizipia vom Präsens-, Perfekt- oder allgemeinen Verbal-
stamm waren schon vor Beginn der griechischen Überlieferung im Über-
gang zu Adjektiven oder Substantiven; vgl. 1, 525 f. &xov, &xov, y&pwv,
tevav u. a., Hepuaxcox, aldovoa u. a., 541, 39 &yuıa, öpyvıa u. a., 524 f. &ouevog,
ziuapu&wm u. a. Eine jüngere Schicht, die aber ebenfalls schon bei Homer er-
scheint, bilden adjektivische und substantivische Partizipia vom Futur- und
Aoriststamm. Wie andere Nomina erscheinen die partizipialen determiniert
(schon bei Homer auch mit Artikel) und indeterminiert (vgl. o. S. 24f.);
dort auch über die attributive und prädikative Stellung. Substantivisch
finden sie sich bei Homer noch nicht im Plur. masc. (später gerade so im
allgemeinen wohl häufiger). Nur außer Homer (bes. bei Thuc.) erscheint
substantivisches Neutr. Sing. von Partizipien (vgl., auch Lit., schon o.
S. 175 Fußn. 2). Die Seltenheit des substantivischen Fem.s ist sachlich be-
dingt (vgl. hom. «idovo«, att. poet. 7) Texoloe).
Adjektivisch (einem Relativsatz gleichwertig) sind z. B. in A 1-300 neben sehr
vielen Partizipia verbalen Bezuges abgesehen von den wenigen substantivierten nur
(unvıv.. .. "Ayxırnoc) oBAouewmv 2, Yeol Soiev 'OAburıx Swuar’ Exovreg ‚die haben‘ 18, edpu-
xpelwov ’Ayaucuvov 102 (xpelov ’A. 130. 285), (Toawv) ebvaıöuevov rroAlsdpovV 164, (r-
tpov... AAoıoı) rerapuevov 246 — alle bei determiniertem Subst.; vgl. sonst aus Homer
etwa Yeol pela Loovreg (alev Eövrec), (ImroL) Auntiveoorv Eoixöreg Heiloıo K 547, tö (pron.)
xareıßönevov Iruyög böwp O 37; ähnlich ist das Verhältnis z. B. bei Sappho und Alc.,
Hdt.; bei Sappho «aidvooousvwav de PUAAWVv 5, 3, wenn = ‚von den sich schüttelnden
Blättern‘ und nicht gen.abs. (0.5.398 {f.), bei Alc.xat rız En’ &oxarlaucı olxeız A, Kvdpwv
(Cade)daonevov orpörov 7, Bvnp oBrog 6 maröpevog xrA. 31, bei Hdt. im Vorwort Zoya
neyada... amodeydevra, in I 1-4 hierher nur &nö rüg "Epudpijs ndeoueung Ioddoomg, Ev
xy vöv "EMASL xadeonevn xapn 1, mehrfach &pnaodersewv, kprxloutvav (TEv yuvaıxav)
Aöyov nornoacdaı u.ä.&; bei Thuc. I 1-4 hierher nur ray rpoyeyevnuivov 1, 1, n vv "ERAKG
xoAouu£vn ‚was jetzt Gr. heißt‘ 2, 1, h re vöv Qeoomdix xadounewm 2, 3; vgl. weiter Trap”
aydparnorg Toig vöv Exovarv Plat. Crit. 51a, ai de rrödeıg ai Snnorparo'uevar toig vönoıLg Tolg
xeruevorg (drorxoüvrau) Aeschin. 3, 6. Dabei enthalten einige Beispiele bei Hdt. und Thuc.
[ormelhaftes xaXeöuevog (so auch Aesyöuevog u. ä.).
Subst. 2.B. im Mask. sing. röv &yovra« ® 262, röv rpobxovra \" 325, od ydp rw Ld6unv
obdE XAdov abönsavrog (‚einen, der sagte‘) &vöp’ Eva tooodde... unrioacdau K 47, to...
vurnoavtı I’ 138, 6 vuendeis W 663, THV mEv xev ärraıvnoeie vonoag ‚ein Verständiger‘ Hes.
E 12; att. poet. 6 rexav, 7 rexoöo«, seltener n tixrouoa; weiter dbvaıı” &v obd” Av loymv
guyeiv Soph. El. 697, &p’ olg ob’ Av uauvöuevog (‚ein Rasender‘) omovödoeıev Xen. comm.
I 3, 11, enıdunoövra xal Epavra Plat. Lys. 221b; Vok. &vaudeinv Errıerutve A 149, xuvög
dupar’ Exmv A 225, Kurdavas d n£deıg Alc. 2, 1 D.? (vgl. 14);’ Plur. &ravra y&p toAuöcr
derv& palverau Eur. Ph. 270, oi yeıvawevor Hdt. I 120, 5 Kadrmg Ayuhv Ev ulow xeiran Exare-
' Vgl. W.J. Alexander, AmJournofPh. 4 (1883), 281-308. Siehe auch u. n.
7b) Partizipia. n) Ptz. als Adj. und Subst. c) Verbaladj. 409
pwdev nieövrov E& "Hpaxdelas xal Bußavriov Xen. an. VI 4, 3; att. of nBovreg, oi Aeyovres,
ob ypapaevor Eoxparnv u.a.Neutr. Plur.r& 7’ &ö6ra rd 7’ Zooöueva A 70 (vgl.0.8. 296, «).
Neutr. Sing. rerovdevar... . eis BAaßnv p&pov ‚etwas Schaden Bringendes‘ Soph. OR 517,
76 Y£Rov OC 1219, bei Thuc. rd Auroöv II 61, 2, rd Erı9unoüv VI 24, 2, &v To un HEIETÄVTL
1142, 8, weiter 76 neraueAnoöuevov Xen. comm.II 6, 23, &rav # um wioodv Tıc EN N xal
puoöv wich Plat. Lys. 213c.
Auch formell zeigt sich die Substantivierung durch Zutritt eines (nicht vom
Verbalbegriff veranlaßten) Gen.s oder eines Adj.s (sogar eines partizipialen): 8 x’ &xeivou
texav Eur. El. 335 (statt &xelvov), roig &uolg rpoonxovoww Antipho 5, 18 (statt 2uol), bei
Thuc. 76 8edtög &örod ‚seine Furcht‘ I 36, 1, rd öpyılöwevov ts yvauns II 59, 3 u.s.; dann
= xpxrodv rüs nöreog Xen. comm.I 2, 43, tüv 82 vevuennörwv ebpparvontvov h Ödıc uium-
ex III 10, 8, rö ng nöXewg ouupepov Dem.18,138 (neben zı tüv div ouupepövrav), philo-
sophisch rd rp£rcov; vgl. lat. factum egregium ‘(neben bene facta) und delicta maiorum Hor.
ce. III 6,1 (= qualia a maioribus delicta sunt). Deutliche Ellipsen sind die bekannten j &rı-
oda (Huipe), n viröoa (yvaun), n olxounevn (yA),ı rerpouevn (noipe),6 ueMmv (xp6voc) u.ä.
Zusatz 6a. Eine Besonderheit derPtolemäerpapyri (seit III2) ist häufiges unnöti-
ges adjektivisches (6) &v, z. B. &v raL dixaornplwı raL dyrı Ev Kpoxodeliov öde; rav
KarmAmv TÜV Ev Erdormı rrökeı Övrwv; Ep’ lepewg tod Övrog Ev ’Arekavöpetar; Ep’ iepewv al
lepeıöv ray övrwv xal 0UOSV; HETK Tod dvrog ooL xuplov; vgl. auch xar& rhv oboav ExrnAnolav
‚in der Ortsgemeinde‘ NT Act. 13, 1; mehr bei Mayser, Pap. II 1, 347 f. Vielleicht ein
Reflex des literarischen Ägyptischen, das z. B. statt ‚der Mann, der geht‘ sagen muß
‚der gehende Mann‘ (s. K. Sethe, GöttNachr. 1919, 145/47). Anders nv utv odoaxv
Au£pxv „den betre‘fenden Tag‘‘ Soph. OR 781, tod övrog unvög „des laufenden Monats,
im 1.M.“ Pap.; Debrunner, Gl. 4 (1912), 249 £.

c) Verbaladjektiva
Über die Bedeutung der Verbaladjektiva auf -rog (auch -rog -vöc -&c) 8.
1, 501 ff. 810, über Entstehung und Bedeutung derjenigen auf -r£og -r£ov
s. 1, 810 f.; vgl. auch -rıxög mit Gen. Unpersönlich (-r£ov und -rex [s. 0. S.
150, 4]) von Intransitiva: obroı Yuvamöos obdapas Noonrex (‚succum-
bendum est‘) Soph. Ant. 678, &pxreov y’ öuwg (‚oboediendum est‘) OR 628,
reiot&ov narpos Aödyoıs Eur. Hipp. 1182, oöre nedexteov TÜv npayuarwv rAelo-
ow 3) revraxıoyııors Thuc. VIII 65, 3, $7Aov, örı Apexteov &v ein Toü Opd&s
Atysıv Xen. comm. 12, 34, (6 tupavvog) Evradd IN xl uaAıLoTa PuAaxreov (von
puAdrrecteu!) oleraı elvaı Xen. Hier. 2, 10, &vöpıoreov xat npoduunteov byLög
Zycıv Plat. Phaed. 90e, pnut In Bondmreov elvaı rois rpa&yuocıv Dutv Dem. 1,
47; aber ebenso auch von Transitiva: olor&ov d£ mv röxynv Eur. Ion 1260,
tabmv mv mpäkıv mpaxteov Plat. Prot. 356b, rov Yavarov Mwiv ner’ ebdoslas
alper&ov &oriv Isocr. 6, 91; beides verbunden: Yepanevreov robg Yeovg, . . . TODG
PlAoug edepyernreov, ... NV nöAıv BYeAnTEov, ... mv "EMAdE meiparteov eÜ
ToLeiv, ... mv yNv Sepaneureov, ... rov Booxnudrov Erıneinteov Xen. comm.
II 4, 28 (vgl. oec. 7, 36), draAdaxteov abrod (von Anadddrreodal Tıvoc) xul
adeH N buxd) Yearkov nord tk npdyuara Plat. Phaed. 66de (vgl. Gorg. 507d,
civ. 457a). Persönlich: &xu«$eiv, ri $paot£ov (pers. oder unpers. ?) Soph. OR
1443, &at&oc 8° 6 mAoörog Eur. Hel. 905, od opı repionten Eorı (‚sie dürfen
nicht untätig zusehen‘) 4 *EAA&g drrorAuuevn Hdt. VII 168, exteov üv eivaı
pebyeıv (p. Subj. oder Obj.?) VIII 108, @yernrea ooı rn nörız &ori Xen. comm.
III 6, 3, xAnjpoı 8% rıves oluaı normreor xondot Plat. civ. 460a; im Gen. abs.
TOAMGvV rı mo Aerriwv dvrav Isocr. 15, 59. Substantivisch selten: drav napf)
76 npaxreov Xen. oec. 12, 14, rept röv Öuiv npaxtewv Dem. 6, 28.
410 B. Wortarten und Wortformen. IV. Verbum

Schon in der unpersönlichen Behandlung der Transitiva liegt wohl eine


Angleichung an das gleichbedeutende unpersönliche det; diese äußert sich
weiter darin, daß der Agens oft durch den Akkusativ ausgedrückt wird
(nach dem Muster des a.c.i.bei det) statt durch den Dativ (nach 0.5. 150,1):
od Abymv ebaynuovwv del 0’, AAAK TAvÖpdg GG TAXoG ÖLLoreov, Tov EÜNUV ELeiröv-
7a. &upl ood Abyov (‚explorandum (nobis) est... declarantibus‘) Eur. Hipp.
494 f., irkov Av ein Yeaooutvoug Xen. comm. III 11, 1, oddevi porno Pa.ev
Exövrac Adınnreov elvou; Plat. Crit. 49a, röv BouAöuevov... eudaLuova elvaı
SWPpoCUVMY Ev dıwrreov nal Kornreov, dxoAnotav dt peuxteov Plat. Gorg.507d,
od unv SouAeureov robs voDv Zyovras Tois obrTw Kandsg ppovodaıv Isocr. 9, 7,
moAAHy IN Thv nerdoraow nal weyaanv deixteov, eloptpovras, &Eıövras, Kmavra,
rorodvrag &rotuos Dem.2,13; mit Übergang vom Dat. zum Akk. &Eororeov
7&p’ önia Koduelwv mode... . Ertög TAppWv TÜVO’, &G uaxouu£voug r&ya Eur.
Ph. 712. 714, &do&ev adrois napırmrea &; rods Anxedaınovioug elvat... UNdEV
Aroroynoontvoug ... InAsonı de vr. Thuc. I 72, 1, obxo0v xal Muiv vevorcov
ua reipareov onleotaL &x Tod AöyoD.. . Eirtlovrag Plat. civ. 453d, umgekehrt
5 obre niodopopnreov ein &AAoug 7) Tobg orparevonevoug (der Dat. wäre miß-
verständlich!) oöre nedexrt£ov... rrielooıv (s. 0.) Thuc. VIII 65, 3. Auch der
Wechsel von -r&ov mit dem Inf. beweist die Gleichwertigkeit: romreov, &
Av xedebyn H nöd al rrarpic, h neldeıv aurnv Plat. Crit. 5ibe, rag uev Enı-
Yuulas ENG 00 HXOoAacTEovV... EOVra dE KUTAG WG yEYloras nANpWaoLv auraig
Au6dev yE nodev Erouudlewv; Plat. Gorg. 492d. Vgl. Kühner-Gerth 1, 60
A.2; 422c; 447f.; Stahl, Synt. gr. V. 7641-64; H.F. Allen, The verbal
in -teo- in -Polybius. ClPhil. 4 (1909) 52-56.
d) Absolutiva (Gerundia) auf -$ov -d& -Önv s. 1, 626, b 1; zum ngr. Ab-
solutiv auf -vra(c) s. den folgenden Zusatz. Über hom. &yyi-worov als Ab-
solutiv s. J. Wackernagel(-A. Debrunner), Museum Helveticum 1
(1944), 226-29.
Zusatz 7 zu b-d. Vom Reichtum des Altgriechischen ist im Neugriechi-
schen formell und syntaktisch wenig übrig geblieben, formell -uevog (-vn -vo)
und -Tög (-rN -76) sowie erstarrtes -ovra(s). Lebendig sind -uEvog (-m -vo) und
-tög (-rn -rö) als passive Partizipia der Vergangenheit und als Adjektiva
oder Substantiva; -uevog bildet mit eiuxı und &yw periphrastische Formen;
semasiologisch beachtenswert sind paxywnevog ‚cenatus‘ zu tpayw ‚esse‘, idpw-
w£vog ‚in Schweiß gebadet‘ zu iöpwvo ‚schwitze‘, nedautvog ‚gestorben‘ zu
redatvw ‚sterbe‘ u. ä., Bpxorög ‚kochend (intr.)‘, yeixoröz ‚lachend‘ u. ä. und
die modalen wie ouxwpeu£vos ‚dem Gott gnädig sein möge‘. Präsentisches
-uevog lebt nur in einigen Adjektiva (bzw. Substantiva) fort, z. B. r& rerob-
eva ‚die Vögel‘, 7& pexobueva vepk ‚die fließenden Wasser‘. Erstarrtes prä-
sentisches -ovr« (von Kontrakta -svra«) und gewöhnlich -ovras (-Svras) — vgl.
Nom. y&povrag ‚Greis‘ aus Akk. y&povr« — dient als indeklinables Absoluti-
vum (Gerundium) zur Einführung einer begleitenden Nebenhandlung (o.
S. 387 ff) wie agriech. -8ov (-8«) -$nv (1, 626, b A), italien. cantando, frz. en
chantant; fast immer ist nominales Bezugswort das Subjekt (z. B. xAatovrac
Acsı oder A£youv ‚er sagt‘ oder ‚sie sagen unter Tränen‘, nur selten das
Objekt, z. B. vaxoboouv r& PAxy6rouAAa Andövras ‚um die jungen Hirten plau-
7c)Verbaladjektiva. d) Absolutiva. Zusatz 7: Neugr.- V.Inflexibilia All
dern zu hören‘. Dialektisch findet sich ein analoges aoristisches Absolutiv
(Aboovra Aor. neben Abvvovra Präs. in Unteritalien); s. 1, 811, 3, Zusatz. Ab-
soluter Gebrauch in repvövras r& Xpıorobyewo ‚wenn Weihnachten vorbei
ist‘, Ta xepıa oraupopeva ‚die Hände gekreuzt‘ u.ä. Im übrigen dienen
Haupt- oder Nebensätze als Ersatz (auch für -t£og 0. S. 409f.). Vgl. Hatzi-
dakis, Einl. 143-49; Jannaris, Hist.gr. gr. 505f.; Hesseling (s. o. 3.385);
Thumb, Hdb. ngr. V.2 143. (-xöc). 159 ff.; Tl&prlavoc, N. o. 203-08;
T. N. Xarlıdaxız, Dvußorn eis rhv ioroplav tüs "EAAnvinäs yAboong, Tepl
Töv neroy@v. Ilpaxr. ’Ax. ’AY. 3 (1928) 634-45 (Neutr. Pl. -vrx im Anschluß
an die vielen Adverbia auf -« adverbiell geworden, dann, weil oft mit Nom.
auf -xs verbunden, zu -vrag erweitert).

V. INFLEXIBILIA!

Schärfer als in flexionslosen Sprachen hebt sich im allgemeinen in Fle-


xionssprachen und daher auch im Indogermanischen von den Wörtern, die
in den Flexionssystemen der Nomina und Verba zusammengeschlossen sind,
eine große und uneinheitliche Masse von Wörtern ab, die außerhalb der ge-
läufigen Flexionssysteme steht. Vielfach sind es einsilbige Wörter, die nicht
weiter analysierbar sind, die sich auch nicht wie die Stämme der Wurzel-
nomina mit einer Verbalwurzel decken. Teilweise lassen sie sich aber, be-
sonders wenn sie mehrsilbig sind, zerlegen in einen Wortkern und in Ele-
mente, die grundsätzlich an die Wortbildungs- und Flexions-, auch Kompo-
sitionselemente der Nomina und Verba erinnern (z.B. ar-6 Un-6 rp-6, el-
7a); es findet sich sogar eine deutliche Reihenbildung (z. B. rö-Yev n6-%
n6-oe; vgl. 1, 619). Wörter, die formell einer dieser beiden inflexibeln Form-
gruppen zugehören, also unanalysierbare und mit besondern Wortbildungs-
elementen versehene, bilden den Grundstock der indogermanischen Pro-
nomina, deren Deklination wohl erst nach dem Vorbild der nominalen aus-
gebildet ist, diese freilich auch wieder vielfach beeinflußt hat (vgl. 1, 609).
Vereinzelt sind inflexible Elemente auch zu Nominal- und Verbalformen
geworden, so Anredeformen wie rarra (1, 422, 1a), mit formellem Anschluß
z. B. dere (1, 799, 2a). Neben den beiden genannten Gruppen von Inflexi-
bilia gibt es aber eine Menge von Inflexibilia, die sekundär zu solchen ge-
worden sind, nämlich von Flexionsformen, die sich gegenüber ihren Flexions-
systemen isolierten; es sind teils veraltete Kasusformen, teils lebendige
Kasus-, selten Verbalformen, alle gewissermaßen deklassiert, gesunken.
Doch gibt es hier keine scharfe Grenze: isolierte Instrumentale und Ablative
wie hovyf und rö gehören auch für das natürliche Sprachgefühl doch irgend-
wie zu den betreffenden Paradigmen, und in noch stärkerem Maße gilt dies
für nach Analogie der Inflexibilien zu Nomina gebildete Formen wie ’IAu6%t,
’A9hmSev, die mit isolierten Kasus wie’Io9uot’A9hvnaw aufeine Linie rücken.
Dazu kommen die Unterschiede in Bedeutung und Verwendung. Die Sub-
stantiva bezeichnen Personen und Sachen (im weitesten Sinne), die Adjek-
ı Dieser Abschnitt behandelt, was z.B. Brockelmann, Vergl. Gramm. 1, 492-
Hübner, Grundr. 68-87, und Jannaris, 510, als ‚Partikeln‘ (im weitern Sinne) zu-
Hist. gr. gr. 365ff., aber auch noch sammenfassen.
r

412 B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

tiva Eigenschaften, die Pronomina sind gewissermaßen allgemeine. Sub-


stantiva und Adjektiva; die Verba bezeichnen Handlungen, Vorgänge, Zu-
stände von Personen und Sachen. Unter den Inflexibilien bilden die Inter-
jektionen sozusagen allgemeine Verba oder Verbalsubstantiva, denen die
verbalen bzw. nominalen Kategorien abgehen; die übrigen Inflexibilia be-
zeichnen mannigfaltigste nötige und unnötige, sachliche und lediglich ge-
fühlsmäßige, gröbere und feinere und feinste Schattierungen des Gedankens,
bes. in Wortgruppen und Sätzen, doch auch bei einzelnen Wörtern. Ein Teil
verdeutlicht oder ersetzt die Aspekte, Tempora, Modi des Verbs, ein anderer
die Kasus des Nomens; ein Teil verbindet Sätze und berührt sich in der
Funktion mit den Demonstrativ-, Relativ-, auch Interrogativpronomina.
Neben den für sich stehenden Interjektionen unterscheidet man noch die
sog. Adverbia, Präpositionen, Partikeln im engern Sinne, Negationen, Kon-
junktionen, unter denen sich die Negationen am schärfsten abheben, während
alle andern Gruppen Übergänge und Berührungen aufweisen. Wie die Re-
lativpronomina sind in dieser Darstellung auch die zum großen Teil ety-
mologisch mit diesen zusammengehörenden subordinierenden Konjunktio-
nen dem synthetischen Teil zugewiesen (dagegen nicht die koordinierenden
Konjunktionen, die öfters deutlich auf andere Verwendungen zurückgehen).
Im Grund gehören aber in den synthetischen Teil auch die übrigen Inflexi-
bilia. Dies gilt jedoch auch für Nomen und Verb; mit dem gleichen Recht
oder Unrecht wie diese lassen sich daher auch die Inflexibilia im analyti-
schen Teil behandeln (vgl. o. S. 17).

1. ADVERBIA (IM ENGERN SINNE)!

Die Adverbia im engern Sinne sind die Inflexibilia, dienach Ausscheidung


der mehr oder weniger rein grammatisch fungierenden Präpositionen, Par-
tikeln (im engern Sinne), Negationen, Konjunktionen und der anders als
alle übrigen Inflexibilia gearteten Interjektionen übrigbleiben. Die Adver-
bia in diesem Sinne geben sachliche Bestimmungen im Gegensatz z.B. zu
der affektiv-logischen Funktion der Partikeln, haben aber nicht die Satz-
geltung der Interjektionen (es sei denn sekundär wie edye, xaxac). Die Prä-
positionen, Partikeln, Negationen, Konjunktionen lassen sich aber auch als
Spezialisierungen der Adverbia im weitern Sinne fassen. Ein Übergangsfall
ist z. B. der adverbielle Gebrauch der Präpositionen (z. B. zoög 3£ ‚dazu‘);
vöv ‚jetzt‘ ist Temporaladverb, vv Partikel; towg ‚vermutlich‘ gehört in das
Begriffsfeld von &v.
Ihrer Bildung nach sind die Adverbia im engern Sinne häufiger Kasus-
formen (auch von Präpositionen begleitete) ohne scharfe Scheidung vom
Nomen;? doch fehlen auch besondere Bildungen nicht; man vergleiche
über beides o. 1, 617-33 (wo auch schon die gleichartigen Bildungen der
Präpositionen und Partikeln herangezogen sind). Einzelne Bildungsweisen
sind noch in geschichtlicher Zeit lebendig geblieben (so -wc und -« für Ad-
jektivadverbia, -t -ti -ıort 1, 623 f. 621. 623); aber auch solche Bildungen

1 Znıppnuara: s. 0. 8.1 sus 1, 620 ff.


2 Vgl. den al Gebrauch der Ka-
1.Adverbia. a) Pronominaladverbia 413

konnten durch Bedeutungsentwicklung zu allgemeinen, teilweise den Par-


tikeln sich nähernden Adverbien werden.
Adverbia beliebiger Bildung und Bedeutung (Lokal- und Temporaladver-
bia, quantitative und qualitative z. B. intensive Modaladverbia) können zu
beliebigen finiten und infiniten Verbalformen treten.! Doch ist in den ältern
indogermanischen Sprachen und auch im Griechischen dieser Gebrauch
durch prädikative Adjektiva (Typus rpöTepog HAYev ‚er kam früher‘ 0.5.178f.)
und prädikative Partizipia (Typus Aavdaveı roı®v ‚er tut heimlich‘, o. S. 392)
eingeschränkt. Einen besondern Fall stellen Verba für ‚da sein‘ mit Adver-
bien der Ruhelage und der Zeit und für ‚sich verhalten‘ mit Modaladverb
dar. Bei Adjektiven und Adverbien stehen Modaladverbia, die sich auch
bei Verben oft nicht von den adverbialen Akkusativen scheiden lassen (o.
S. 87). Substantivierte Adverbia wurden erst durch Ausbildung des be-
stimmten Artikels möglich; dies gilt auch für die wohl dafür vorbildliche
Verbindung von Adverbien in adjektivischer Geltung mit Substantiven
(die Adverbia bei Verbalnomina sind anders zu beurteilen; s. o. S. 385,
Fußn. 1).
a) Von den Pronominaladverbia zeigt das nicht sicher analysierte
ion. att. Zvdx die stärkste semasiologisch-syntaktische Mannigfaltigkeit:
demonstr. ‚da, dahin‘ (örtlich und zeitlich), relat. ‚wo, wohin, woher (wofür
auch &,9:v), wann‘ (vgl. 1, 628 unter -9«).? Im allgemeinen sind bei den Pro-
nominaladverbien demonstrativ und relativ sowie wo? (wohin?) woher?
wann? formell geschieden; vgl. z. B. die korrelativen 76%: 6Yev öTe: 691
ödev öre und weiter interrogativ nöYı nöYev nöte (hier auch röoe ‚wohin ?‘)
und indefinit ro%t ro9&v ror&; mit den Bildungen wie töYı konkurrieren echte
Kasusformen wie reide (1, 549, Lok.), mvö-de (1, 550 ob., Abl.), #nde (1, 550,
Instr.), xei «h (1, 613, c); selten sind besondere Bildungen wie xe (1, 613, ce),
2- (&y9&c 1, 413, B; &-xeilvoc)). Es kann hier auf die Übersicht nach den
Formen 1, 620 ff. verwiesen werden. Ein nominales Suffix enthalten r&woc
‚so lange‘ usw. (urgriech. *r&fog 1, 528, 7); zusammengerückt sind tobvex«
(oUvexe u. ä.), vielleicht auch rnvixa (1, 629 Zus. 1). Die Scheidung zwischen
wo? und wohin? ist im Spätgriechischen nicht nur bei Pronominaladverbia
aufgegeben worden (s. o. S. 171,2). Einzelne demonstrative und indefinite
Pronominaladverbia sind partikelhaft geworden (s.3b ß2.3); manche Rela-
tivadverbia haben als (Nebensatz-) Konjunktionen besondere Funktionen
bekommen (s. u.S.CIV5ce1.C.n.ı).
b) Dagegen zeigen die auf Nominalkasus beruhenden Adverbia
teilweise starke Bedeutungsverschiebungen und -verallgemeinerungen, so
an substantivischen dieAkkusative wie lokales Ypale (neben Ybpäcı 1, 624f.),
temporales $nv (1, 618), &xumv (1, 621 Fußn. 1), die modalen &yav Atäv iav
ir Smpeav (wie nporxöc), Gen. &Efic, Lok. (Instr.) aitv «let ain u.a. (1, 621,
2. 3; 622, 5. 7), ‚Dat.‘ (Instr.) eix}) xonı8f orousy) oxorn (1, 622, A); solche
Adjektivadverbia: u&y« und roAb ‚sehr‘, uxöv ‚vielleicht‘; road opödpe
xKpra udia ‚sehr‘, «ya ‚bald, wahrscheinlich‘ (1, 621,2; 622 f.), oxeööv ‚bei-
ı Daher der Name 2ri-ppnua ad-verbium. grecs en -9ev (Bordeaux 1939) 386 ff., und
2 Dazu jetzt M. Lejeune, Les adverbes dazu Debrunner, IF 58, 314.
}

114 B.Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

nahe, so ziemlich‘ (1, 626, 1), aörog ‚ohne weiteres, vergeblich‘ (1, 614, e),
{cos ‚vielleicht‘, öuwg ‚gleichwohl, trotzdem‘, dreyvög (zu &teyvoc; Akzent
wie dest usw. 1, 623, 9; &rexvhg begegnet erst spät) ‚geradezu, durchaus‘.
Vgl. Hofmann, Ausdr. Kp. V ‚Verstärkung durch Steigerungsadverbien‘
S. 104-51).
c) Prägnant kann das Adverb statt die Art der Ausführung der Hand-
lung ihre Begleitumstände, besonders ihre Folge, ihren Zweck, ihre Ur-
sache bezeichnen: xol Bıxıbrepov Kvayaydpevor &rouiodnaev En’ olxov ‚nach-
dem sie unter stärkeren Gewaltakten (von seiten der Feinde!) abgefahren
waren‘ Thuk. II 33, 3; rap& rd eixög roL zul robode Euupbpwg dei xoraLcodeı
‚ihr müßt auch diese züchtigen in zweckmäßiger Weise‘, d. h. ‚weil (so daß)
es euch nützt‘ III 40, 4, voutlou£v ve tag neyadas Eydpas uadıor’ Av dundbeodeı
Beßaloc, obx Av «ra. (‚in sicherer‘, d. h. ‚dauerhafter Weiss‘, ‚so daß es sicher
ist‘ IV 19, 2. Vgl. Kühner-Gerth 2, 115.
d) Wie in andern Sprachen, so ist im Griechischen ein Adverb gelegent-
lich der Rest eines selbständigen parenthetischen oder opistho-
thetischen Satzes (vgl.zu diesem Ausdruck u. DIl1c), doch erst seit dem
5. Jahrhundert.! So uadıora (seit Soph.): AN ebpedeln ev nadıor’" Exv de
x7ı. Soph. Ant. 327 (‚möchte er am gernsten gefunden werden‘, d.h. ‚was
mir am liebsten wäre‘; uadıor« statt 8 &v uadıor« BovAotumv), 8A0ıcH”, "Arpei-
dx. nev uadıor’, Erreıta 88 6 Aaxpriou ats Soph. Ph. 1285 f., uadıor« 8° abröv
einor’, el varıch” önou OR 926, rois önotoıg uEv udAıore, Ereıra de Hal Tolg
&%roız Evvövras Thuk. VI 16, 5, Exeteve dE uadıora uev aura Ta Adxwve EI-
Yelv... etdcunxTı. Xen. an. VII 7, 19, vorangestellt uadıora uevue Es..."
ei 8° x. Soph. Tr. 799 ff.; eixörwg (seit Thuk.): 9 de Auerspa Kpyn xadern
Soxet eivar' einötwg! Thuk. I 77, 5 (‚begreiflicherweise‘; eig. eixög scil. Eorı);
so Lycurg. 128; Dem. 1, 10; Eopwvro Es röv nöXeuov' o0x drreınötog Thuk. II
8, 1 (gewöhnlich ohne Kolon gedruckt). Weiter aörix« ‚z. B.‘ (eig. ‚um so-
fort ein Beispiel zu nennen‘), roAAdxız ‚etwa, vielleicht‘ (eig. ö roAaxız
ylyveraı): Eyo yap anodslw ve Tod Ads oA ELLov ÖUVKuEvov.... MOTIXO
yap Apysı da iv’ 6 Zeug rov Yeav; Aristoph. Pl. 128 ff., (Sokrates pflegte
zu lehren, wie weit man in den einzelnen Fächern gebildet sein müsse)
KUTIAX YEwperplav nExpı Ev Tobroun Zen deiv uavdaveıv Xen. comm. IV
7, 2, drin eig Tov Tödeuov ol ev &HEAovoıv levar, ol BE 00x &IEAoucıv
Plat. Prot. 359e, ei 8° &pa moAAaxız N npooeoyhaute Tov vodv TO ToLobrw
Lach. 179b.?
e) Das modale Adverb kann auch für ein prädikatives Adjektiv
stehen: r&pog 8° o0x Eoaeraı wg E 218, dtayvavaı yarerös Tv Avdpa Eraxorov
H 424, xaxösg 8° &pa ol mereı abrh, I 324 (vgl. töppa d% Kouphreoon naxcc Av
1 551), @ (= roiog) &ov... ner’ dvdpdorv A 762, Ev)” &AAoı ev ravres dachv
oav B 82 (vgl. ravres &. Eyevovro ouorh rn 393), nög Öngıv dvnp dde palverau
elvar; A 336, xpfiv yap Kavdavın yeveodaı xaxs Hdt. 18, Sewvöc hoav &v QUAX-
«Mor oi BaßvAmvioı (‚sie paßten gewaltig auf‘ = derväg &pbAarrov) III 152,
1 Mehr bei Kühner-Gerth 2, 115f. ® In eöye vn rnv "Hpav, & Iomxpares, örı
485 f.\ Vgl. nordd. ; ‚du kannst gerne kom- dp9oig röv nareox p« Pl Plat. Lach. 181a ma
men‘, wozu Behaghel, DS 2, 11. noch adjektivisches eö nachwirken. :
1.Adverbia. b)-g) 115

xaXerög (‚mit Widerstreben‘) «droits... n Avkoraoız &ytvero Thuk. II 14, 2,


un Brdtmg adr@ narıy odong Tns Avaxwpnoesss IV 10, 3, naröc, & &vdpes, Eoraı,
exv Yeos ern Xen. an. VII 3, 43, uara yeınövos övrog hell. V 4, 14, buy
Aeyoıt’ Av elvaı duapepdvrwg pbosı Plat. leg. 892c; modale und andere Ad-
verbia wie ötxa, xapts; Exas; Kyyı Eyyds oxsdöv; dus; Zunodav u. a., neben
denen es keine ausgesprochen adjektivische Form gibt (der Nom. in &yyös
und äAıg ist erstarrt), stehen unbedingt prädikativ; roicı ’Adnvalav orparn-
yotoı Eyevovro ya ar yvancı Hdt. VI 109, (H Lixerta) ya nEpuxe ‚ist in zwei
Teile geteilt‘ Thuk. IV 61, 3, ög &v eyybrara Zoxparous 7) Aöyw Plat. Lach.
187e. Auch wenn elvaı nicht Kopula, sondern Vollverb (‚vorhanden sein,
sich befinden‘) ist, können als Prädikativ nichtmodale Adverbia stehen:
örtlich röv avdp@v ptAoı vles ol Evdade y’ elotv Apıoroı B 51, oAbv xpövov
evdad” Eovres B 343 (wie EvYdade wınvövreoon 296), odrög Eorıv Zvdade Soph.
OR 451; zeitlich oö88E .... Auxöopyog nv Tv Z 130 f., 57’ oöx&r’ elut, mvinaür’
&p’ eiu’ avnp; Soph. OC 393, xaya yap Av nor’, AAAK vov oüx ein Zrı Eur.
Hec. 284. Vgl. Kühner-Gerth 1, 38, 4 u. A.2; 43 A.1.
f) Seit dem 5. Jahrhundert beginnt ein Adverb in Beziehung auf das
Subjekt oder Objekt für das Adj. (0.S.83,e) zu stehen auch in pro-
leptischem Sinne; so ob dE no Tore... xApr’ anouodowg Hoya Yeypauuevos
Aesch. Ag. 801 (Anap.; aröuoucosg Elmsley gegen das Metrum), as...
vewuröv Avnxeorwg dıadeiva Hdt. III 155 (vgl. robs Aravras Aniorwg Trp6s
Nn&s adrods Stad@uev Dem. 20, 22), T& roAAK Oro xpovou aurav Antorwg ini
To uurödes Exvevinnxöre Thuk. I 21, 1, To npäyuo neılovog eAaußavov ‚nahmen
die Sache zu wichtig‘ VI 27, 3, ra&vu Eieudepwg Eupnaxodvres (ohne Zwang‘)
VI 85, 2, eöxöiwg xal dpoßwg Anelpoıs Avöpdcı vouoteroünev Plat. leg. 752 b.
Vgl. Kühner-Gerth 2, 114, 4 (anders Mevovı apa EXeyero reuyaı neyado-
rperösc, Vat. -nı Xen. an. 14, 17).
g) Seit dem 5. Jahrhundert erscheinen, bes. bei Herodot und den Attikern,
Adverbia mit Artikel, teils als bestimmte Adjektiva vor Substantiv,
teils (wohl innerlich jünger) als Substantiva; oft gibt es in solchen Fällen
gar kein mit dem Adv. gleichbedeutendes Adj. Vgl. für den ersten Fall:
dExXov T& ouum&povra av del Aöyav Soph. Ph. 131, ’Asouptwv-Kpxdvrav Tns
&vo ’Acing Hdt. I 95 (vgl. xal &s mv Ava mörıv Kpixero (die Pest) Thuk. Il
48, 2), av adrots iöla dıapöpwv Thuk. I 68, 2, nv Erı anörauoıv II 42, 4,
Evunaylav mv rplv arodelnovreg III 9, 1 (neben rpodöras tüv po ToD PLAwV),
alpelode... rhv adrina Axıvöbvog Sovdelav VI 80, 5, rav navu oTparmyav
VIII 89, 2, 7@& tod rr&vv Tlepınd&oug vi@ Xen. comm. III 5, 1, robg Inoxupous
Tov naraı oopiv Avdpav I 6, 14, tobg öuoAoyouusvog ouxopavras hell. II 3, 38,
Ev To TEwg ypovw Lys. 7, 12, eig röv &vöade rörov Plat. Phaed. 109d, eig rov
del xpövov 103e, Ev rois röre Avdpanoıg Plat. Prot. 343c, M Eaipvng pücıs
Plat. Parm. 156d, % op6dp«x &yvowc! Plat. Critias 107b (nicht opodp« f.!), roiz
Yvnoiog piAooögpoız Plat. Phaed. 66b, rods as dAndüg Meoomvioug Isocr. 6, 28;
der zweite Fall (Substantivierung) liegt vor an Stellen wie nAetiwv xpovog
öv dei u’ dpkoxeıv rois ara röv &vYade ‚den Toten Als den Lebenden‘ Soph.
Ant. 75, rois navu av orparıwröv Thuk. VIII 1, 1 (deutlicher als roig r.
1 Zum Adv. beim Verbalnomen vgl. auch o. 8. 355 F.1; 385 F.1.
416 B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

orparıarauc), rois dv od yevovg Plat. leg. 878a, av vöv ol töre dıcpepov Plat.
politicus 2720; vırdhasg taur& hör’ ohdE; nenoxa zov vöv Del.? 12, 3 ff. (spart.
Damononinschr. um 4502), bes. häufig mit 76, &: ebruyeis 7& vöv ride Eur.
Heraclid. 641, x& uev xdra rüg ’Aotng... ra de Ava abrng Hdt. I 177, za ze
&xel... rk &vddde ‚die Lage dort, hier‘ Thuk. VI 17,6, v robro 7& neradb
IV 25, 1, 6 &£atowng Plat. Parm. 156d, rd ed xul 76 aarö leg. 667c, nonuöf
7d naurav (‚völlig‘) 2Enpavilero Plat. politicus 270e.
h) Nach dem Nebeneinander von 6 &ya9ös dvnp und ayxdög avnp hat man
auch Adverbia mit artikellosen (indeterminierten) Substantiven ver-
bunden; diese Verbindung ist bes. verständlich bei Verbalabstrakten o. ä.,
im Parallelismus und bei rıc; das Adverb kann aber auch nach Konkreta
frei als artikelloses Adjektiv folgen.
In befördernden Konstellationen: rowwbraıs rpooßorais xul ob Euoradov
udyaıs ol Zupardoroı Eypivro Thuc. VII 81, 5, rouabrn 7 drı Eyybrara Tobrov
altia Eredvnueı 86, 5 (vgl. 2v roinbrn naraordoeı nal Zrı &yvolg Dem. 18,
62), 4 &yav &Aeudepix Eoınev ob eis ro rı 7) els Kyav Soudelav ueraßKrderv
Plat. civ. 564a, oddau&s Avdp@v Apyovra, AAAA Tıvav op6dpe yuvamav leg.
639b; frei: nv Hooav... Toro odx &AAo Tı p&povoav 7 &vrıxpug dovdelav Thuc.
1122, 2, frei nachgestellt.: &puua ... . AlYoıg Aoyadnv (‚auserlesene Steine‘) «ai
EvAoıs Iık ay&av Gpdwoav Thuc. VI 66, 2 (vgl. IV A, 2; IV 31, 2), eureipte
WÄAOV TiG Xapac Es T6 orparoredov drepbyyavov VII 4A, 8, obr’ Eup Ebarive
(‚plötzlich eintretender Frühling‘) YAvxspwrepov Theoer. 9, 34.1
i) Wie die Adverbien, so können auch aus Präposition mit Kasus
bestehende Adverbialia durch den Artikel nominalisiert werden.
So sehr oft adjektivisch bei einem Substantiv: nv E& euod SuoßouAtav Soph.
Ant. 95, röv nödov röv EE Zuod Tr. 631, 9 Y&p Extösg xal rap’ EAridag Xapd
Ant. 392, zyv Hyswovinv tod repög Aupetov moA&uov Hdt. VI 2, 77 dp’ du@v
tıumpta Thuk. 169, 5, tav rrpd tod plAwv III 9, 1, ei Av rpög Eye 680v Tparcoro
Xen. comm. II 1, 27. Substantiviert erscheint schon bei Homer &uet rıya
für ‚die Begleiter eines Menschen, gewöhnlich mit Einschluß desselben‘: ot
% augpt Ilptxuov xat Il&v$oov (und noch 4 weitere) T 146 (nachher OdxaAsyav
Te xal ’Avrnvop 148), ol 8° Kup’ "Oduoh« x 281; ursprünglich war hier ot
noch demonstrativ, und man verstand z. B. ‚die [nämlich die] um Priamos‘
(daher die freie Stellung oi uLv drroorpebavres ZBav vens Aupıedlocas Kup’
"Odvon« y 162 .); weiter ol &upl Ilsıotorparov Hdt. I 62, oi u&v &uol Kopıv-
Ytoug IX 69, oi &upi Oaanv Plat. Hipp. mai. 281c u.ä. Ebenso mit rept: oi
repl rov Erıtadav Thuk. IV 33, 1 usw., ferner oi uer& od KöAwvog ToAtopxov-
nevoı pAodpws eixov Thuk. 1126, 9, Evi ye &vdpt ray &p’ nuov Xen. an. 19,12;
weiter ol obv ıvı, ol @rcö tıvog u.a. Rechnerisch ungenau ist die führende
Persönlichkeit bei Angabe einer bestimmten Zahl eingeschlossen: ot 8° &p-
vovro..... Teooapes Aup' "Odvona w 497 (näml. Od. und seine drei Begleiter;
eig. ‚die um Od. [zusammen] vier‘), oi rept Aboavdpov rpıdxovr« Xen. hell.

1 Die Beispiele mit determiniertem Sub- agentis (vgl. o. S. 385, Fußn.1), teils um
stantiv bei Kühner-Gerth 1, 609 m « den Typus z&pu.a od Biov (0.8. 24,8), so av
sind anders zu beurteilen; abgesehen von £ydpav Daxtwv &pönv Siedpos Dem. 19,141
den schon dort abgelehnten mit ua und (= 6 &. 8.). S. auch Nachträge.
&AAog handelt es sich teils um Nomina
1.Adverbia. g)-i). 2.Präpositionen (Literatur) 417
III 4, 20. Spät steht oi repi (&upt) rıva im Wert eines Dualdvandvas (vgl.
0.5.50f.)und sogar von einer Person: oi regt röv’Oduco&x ‚Od. und Diomedes
auf Kundschaft‘ (Porphyr. zu K 274), ot repl röv Ocay&vnv ‚Theagenes und
Chorikleia‘ Heliod. 5, 8 (p. 130, 16 B.), oi repi ’Arad&vrnv ‚At. und Melanion‘
Palaeph. 14, 2, oi &upl Xapitavx ‚Ch. und sein Liebling‘ Ath. 602c; ot repi
"Artov« ‚der Grammatiker Apion‘ (Lehrs, quaest. ep. 28 f.).
Im Neutr. 7& utv xar& Ilaxuoaviav xıA. Thuk. I 138, 6, 7& dnd Tüs toys
II 87, 2, era 7& &x Tg Altortag III 102, 3, verk ra &v Ilido V 14, 2, 7a dv
ın möreı Dem. 3, 29, 7& repi ro noAtuou A, 36, & rrp6 tobrav 18, 188, dhr-
BR rorıs 6 xar’ Eu£ 18, 247. Kühner-Gerth 1, 269-71. 336 f. 546 f.

Wie die Adverbia (o.h), so werden bisweilen auch präpositionale Wen-


dungen ohne Artikel adnominal gebraucht: (yns) Ev dvöpkorv x&Aıov A)
xevig xpareiv Soph. OR 55, Ev Bpayei xapıy OC 586, &x yis &popuais ‚durch
Angriffe von der Landseite‘ Thuk. VI 90, 3, nachgestellt dpy&v &vaudov obdE
cvv Bo& Soph. EI. 1283, uerpta Eodhrı xal &; röv vöv rpörcov Thuk. I 6, 4.1

2. PRÄPOSITIONEN (PRÄVERBIA) UND POSTPOSITIONEN

Lit.2 Krüger $68; Kühner-Gerth1, 448-555; Brugmann?490-524; Witkowski,


HSK 342-417; Porzig, Namen 151-69 (‚Abstrakte Nomina in Verbindung mit Präpo-
sitionen‘); C. G.Schmidt, Quaest. gramm. de praep. Graec. Diss. Berl. 1829;3 A. Butt-
mann, Die griech. Präpositionen. Progr. Prenzlau 1852. 1853;* G.A. Harrison, A
treatise on the Greek Prepositions and on the cases of nouns with which they are used.
Philadelphia 1858 (XIX u. 498 S.; vgl. W. Bäumlein, JbbfclPh. Jahrg. 29 (1859),
Bd. 79, 281-88). - Behandlungen einzelner Präp. (außer den Wörterbüchern) s. u. b
(auch für einzelne Quellen; vorbildlich für Spätere T. Mommsen 1874 [unter uer&
u. b« 11]). -— Behandlungen sämtlicher Präpositionen einzelner Quellen: Ho-
mer (und spätere Epiker): Vogrinz, Gramm. 206-31; Monro, Hom. gr. $ 174-229;
C.F. C. Günther, De usu praep. apud Hom. epist. ad F. A. Wolfium. Halle 1814;
B. Giseke, Die allmähliche Entstehung der Gesänge der Ilias aus den Unterschieden
im Gebrauch der Präpositionen nachgewiesen. Gött. 1853 (170 S.); A.S. Haggett, On
the uses of the prepositions in Homer. Studies Gildersleeve 181-87 (Frequenzziffern);
M.M.F. Oswald, The prepositions in Ap. Rhod. compared with their use in Homer.
Notre Dame, Indiana 1904; K. Preuß, Zum Sprachgebrauch der Oppiane [Präp. und
Präv.]. Progr. Liegnitz 1880; anderes bei den einzelnen Präpositionen. Pindar: C. Boß-
ler, De praep. usu apud Pind. Darmstadt (Gießen) 1862; E. Friese, Pindarica (Berl.
1872) 3-38; P. Priewasser, Die Präp. bei Kallimachos und Herondas, verglichen mit
denen bei Bakch. und dem bereits für Pindar bekannten Resultate. Progr. Hall 1904.
Aeschylus: s. &v. Sophokles: Bruhn, Anhang 37-44; s. auch dvri. Euripides:
s. &upt. Aristophanes: O. Bachmann. Coniecturarum observationumque Aristoph.
spec. I. Gött. 1878 (vgl. Wecklein, Phi). Anz. 10, 164 f.); 8. Sobolewski, De praep.

1 o5d8v dena adv xepdeı xaxdv Soph. El. 61 über den Gebrauch von dvri); nachzutra-
liegt die Determination in oBdev, und &v gen ist A.F.C.Vilmar, De praep. Graec.
Indpra 8° Epto npd Kıdaıpavog udyav Pind. usu ac ratione spec. I. Progr. 1829.
P.1, 77 gehört mit t£pua tod Biou zusammen 3 Zieht als Schüler von Böckh und Bopp
(0. 8.416, F. 1). S. auch Nachträge. sowohl griech. Dialektinschriften als das
2 Einige hier und im folgenden nicht ge- Sanskrit heran. ‚ }
nannte Lit. für das Idg. und Griech. bei 4 Gibt als ‚praktischen Wegweiser‘ eine
Hübner, Grundr. 70-74 (das 5. 71 ge- lesenswerte Entwicklung des griech. Prä-
nannte Programm von C. Wittmann, positionsgebrauchs aus den lokalen Grund-
Svevofurti 1840, hat keinen Tiiel; es ent- anschauungen in sachlicher Anordnung.
hält wertlose innere Etymologien, Besseres
27 H.d.A.ILA,2
418 B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

usu Aristophanis. Moskau 1890; J. W. Poultney, The syntax of the genitive case in
Ar. (Boston 1936) 142-204 (Präp. mit Gen.); s. noch &ri. Herodot: R. Helbing, Die
Präp..bei Hdt. und andern Historikern. Würzburg 1904 (Schanz’ Beiträge Heft 16).!
Thukydides: s. dvd, drö, Ent, nark, mapk, npög. Attische Redner: L. Lutz, Die Präp.
bei den att. Rednern. Progr. Neustadt a.d.H. 1887; R. G. Bury, The use of prep. in
Lysias. CIR 7 (1893), 39-96. Inschriften: M. Geyer, Observationes epigraph. de
praep. Graec. forma et usu. Leipz. 1880; Meisterhans® 211-22 (nur Besonderheiten);
Ivy Kellermann, On the syntax of some prep. in the Greek Dialects. Lancaster
(Pennsylv.) 1904; R. Günther, Die Präp. in den griech. Dialektinschriften. IF 20,
41-163; F. Solmsen, Präpositionsgebrauch in griech. Mundarten. RhM 61, 491-510 (bes.
über & c. acc. und rapd); vgl. weiter die Dialektbücher von O. Hoffmann, Thumb,
Buck, Bechtel. Aristoteles: R. Eucken [der Philosoph], Über den Sprachgebrauch
des Aristoteles. Beobachtungen über die Präp. Berl. 1868; E. Hagfors, De praep. in
Aristot. politicis et in Athen. politia usu. Helsingfors 1892. Menander: H. Teykowski,
Der Präpositionsgebrauch bei Menander. Diss. Bonn 1940. Polyb.: F. Krebs, Die
Praep. bei Polybius. Würzburg 1882 (= Schanz’ Beiträge Heft 1). Ptolem.-Pap.:
Mayser, Pap. I? 3, 197-206 (Nomina und Adverbia mit Präp. im Vorderglied). 207-57
(verba comp.); II 2, 152-68. 337-543; hier schon benutzt Gualth. Kuhring, De praep.
in chartis Aegyptiis usu quaestiones selectae. Diss. Bonn 1906; C. Roßberg, De praep.
Graec. in chartis Aegypt. Ptolemaeorum aetatis usu. Diss. Jena 1909. Spätere Papyri:
Kapsomenakis [s. 1, 826 zu 117] 138. (Register). LXX: M. Johannessohn, Der
Gebrauch der Präp. in der Septuaginta. In: Mitteilungen des Septuaginta- Unternehmens
3. 1918-26 S. 165-377 (= GöttNachr. phil.-hist. Kl. 1925 Beiheft). NT: Blaß-Debrun-
ner? $8$ 203-40, wo mehr, bes. auch P. F. Regard, Contributions a l’Etude des prep.
dans la langue du NT.These, Paris 1918 (fast 700 S.; vgl. bes. das Vorwort von A. Meil-
let und die Zusammenfassung). Clemens Alexandr.: H. Moßbacher, Präpositionen
u. Präpositionsadverbien ... bei Clemens v. Al. Diss. Erlangen 1931. Pausanias s. &rt
und önep. Byzantinische Zeit: Fr. Rostalski, Sprachliches zu den apokryphen
Apostelgeschichten. II (Progr. Myslowitz 1910/11), 6-12; J. Scheftlein, De praep. usu
Procopiano. Progr. Regensburg 1893; K. Jaakkola, De praep. Zosimi. Diss. Helsingf.
1903; H. Rheinfelder, De praep. usu Zosimeo. Diss. Würzburg 1915; A. Rüger,
Studien zu Malalas (Präp. u. Adv,). Progr. Münnerstadt. Kissingen 1895, und: Präp.
bei Johannes Antiochenus I [histor. Fragm.]. Progr. Münnerstadt 1896; J. Eibel, Der
Sprachgebrauch des Histor. Theophylaktos Simokattes I [Präp.]. Schweinfurt 1898;
A. Werner ByzZ 31 (1931), 289-301; v. Stepski-Doliwa [o. S. 3] 141-233; im allg.
Jannaris, Hist. gr. gr. 365-99; Neugriech.: Thumb, Hdb.ngr. V.2 93-106; TZapr£e-
vog, N. 0. 72-94. -Präp. als Vorderglieder von Pflanzennamen bei R.Strömberg, Griech.
Wortstudien. Göteborgs K.Vet.-ochVitt.-Samhälles Handlingar VI A 2,Nr. 2 (1944), 26-43.
E. A. Fritsch, Vergleichende Bearbeitung der griech. u. lat. Partikeln (philol. Stud.
I). 2. Teil: Die Präp. Gießen 1858 (vgl.W Bäumlein, Phil. 16, 124-30); Wackernagel,
Synt. 2, 153-248; Meillet u. Vendryes, Traite 478-82. - G.C.F. Lisch 1826;? A. F.
Pott 1827 (lat.) und Et. Forsch.? I (Präp.) 1859,® Fr. Bopp 1828 (Berl. Ak.) und Vergl.
Gramm.!-?; Delbrück, SF 4, 126-34 und Vergl. Synt.1, 643-774; Brugmann, K.,
vergl. Gr. 457-80 und Grundr.? II 2, 758-930 (Lit.); Meillet, Intr.? 193. 350-52; Hirt,
Idg. Gr. 6, 135f. 65; Sommer, Vergl. Gr. 8 51-53; Delbrück, SF 5, 44-51. 71.
432-71;8peyer, VuSS 24-29; Hofmann,Lat. Gr. 494-542 (vgl. Meyer-Lübke,
Roman. Gr.3, 461-509); Behaghel, DS 2, 21-65; E. Fraenkel, Syntax der litauischen
Postpos. u. Präp. Heidelberg 1929. - Misteli, Char. 4-7. 11-19; Wundt, Spr. 2, 636f.
(Reg.); V. Bröndal, Praepositionernes Theori. Kopenh. 1940. - Anderes im folgenden.
ı Dort S. 1 über die älteren Arbeiten von molcgie S. 26-44 von den Kasus, 8. 34-76
Lundberg 1869 und Kühne 1863; das besonders von den sekundären Präp. der
vollständige Material in Powells Index idg. Sprachen ;eine beigegebene Tabelle der
(1938). ‚wahren‘, d.h. ‚wurzelhaften‘ Präp. ent-
2 Beiträge zur allgemeinen vergleichenden hält neben den heute noch geltenden Glei-
Sprachkunde. Erstes Heft: Die Präposi- chungen auch einige unhaltbare).
tionen. Berl. 1826 (handelt nach einer Ein- 2 ns darüber Delbrück, Vergl. Synt.
leitung über Sprachvergleichung und Ety-
2. Präpositionen (Literatur). a) Allgemeines. «) Einleitendes 419

a) Allgemeines und Gemeinsames


&) Einleitendes
Unter der Bezeichnung ‚Präpositionen‘ faßt man in den indogermani-
schen Sprachen Adverbia (in weiterm Sinne) von recht verschiedener Bil-
dung und (zunächst meist lokaler) Bedeutung zusammen, die mit einer Ver-
balform (auch Verbalnomen) oder mit einer (obliquen) Kasusform eines
Substantivs (substantivierten Adjektivs, Pronomens)! oder auch mit einem
Adverb eine syntaktische Gruppe bilden - teils seit indogermanischer Zeit,
teils erst einzelsprachlich. Die Gruppe wurde als besonders eng empfunden,
wenn sie gegenüber ihren Bestandteilen eine einheitliche Sonderbedeutung
entwickelt hatte (z. B. ün«pyeıv ‚vorhanden sein‘); sie tritt dann gerne auch
äußerlich als Einheit auf (vgl. noch hom. &vör«, xartvorna, att. Eußpayv).
Gruppen mit verbalem Bestandteil erscheinen jedoch auch ohne diese Be-
dingung in der Überlieferung früh vereinheitlicht (sog. Verbalkomposita).?
Vgl. (auch zum folgenden) aus Hom. Il. A 1-52 (neben 54 verba simplicia) für (über-
lieferte) feste Verbalkomposition rpotadev 3, Siaorntnv 6, Euvenxe 8, &xrepoaı 19, Zrevpn-
unoav 22, apleı 25, Erreioıv 29, Erroiyouevnv 31, Kuoıßeßnxas 37, Enwyxero 50, Epıeis 51 (da-
gegen xparepöv 8° Ertl nüdov Ereiie 25, Xaplevr’ Ent mov £peibe 39, Kark rriova uunpt’ Zune 40,
uera 8° löv Eine 48); für Präp. mit Subst. dv& orparöv 10, Yodg Ertl vos 12, &v yepotv 14,
xprosw Ava uhnrow 15, XolAnoıy Eya rap& vmvol 26, Auetepw Evi oltw Ev "Apyei 30, apa
Yıva 34, PN de nat’ ObAburoro xopnvav 44, En’ Suav 46 (vgl. auch oix«de 19), mit subst.
Pron. 2& oö 6, oövex« 11, mit Adv. (vgl.auch &£orioo, att. &; rpic, eis vöv) Erert’ dnaveude
xımay 35, ELer’ Ereıt’ dnkveude venv 48, Zreert’ 51 (im Indischen sind Präp. bei Nomina in-
folge der Erhaltung des alten Kasusgebrauchs seltener; s. Delbrück, SF 4, 126).
Zu Nomina treten ‚Präpositionen‘ (im engern Sinne)? in allen Sprachen,
bes. auch in solchen, denen die Kasusunterscheidung abgeht; dagegen sind
präpositionale Verbalkomposita eine Besonderheit der indogermanischen
Sprachen.* Gegenüber der entwicklungsgeschichtlich ältern selbständigen
adverbialen Verwendung der sog. ‚Präpositionen‘ ist keine scharfe Grenze
zu ziehen. Wenigstens teilweise gehört dazu die sog. ‚freiere adverbiale Ver-
wendung von Präpositionen‘ (z. B. rpög $£ ‚dazu‘) und z. B. von &vı, rap im
Sinne von &veotı, r&peorı, die nur aus praktischen Gründen hier (u. S. 443, 4)
und nicht bei den Adverbien (0. S. 412 ff.) behandelt ist; deutlich adverbial
sind ‚Präpositionen‘ in nominalen Komposita wie &upl-arog ‚wo zu beiden
Seiten ein Meer‘ u.ä. (s. unter aß 5). Aber auch wenn eine ‚Präposition‘ bei
einer Verbalform steht, also als Präverb® auftritt, ist die Funktion nicht
immer durchaus ‚präpositional‘; sie kann auch noch ‚adverbial‘ sein. Dies
gilt besonders für den Fall der Distanzkomposition (1, 427): das ‚Präverb‘
kann von der Verbalform durch andere Wörter getrennt sein, sogar wenn
die Gruppe der Bedeutung nach vereinheitlicht ist (vgl. die oben angeführten
1 Sekundär und beschränkt neugr. dr6 1933, 358, im Magyarischen beruhen Ver-
mit Nom.: &rö uıxpög ‚von Kind auf‘ u.ä. balkomposita auf slavischem Einfluß (Si-
(vgl. u. S. 446, Fußn. 6). monyi, Die ungar. Sprache 250). Im Alt-
2 Über die schwankende Berechtigung die- isländischen sind sie verschwunden, im
ses Ausdruckes s. Delbrück, SF 5, 432. Armenischen gehen auch die Kasuspräpo-
3 Bartholomae im Altiran. WB braucht sitionen zurück.
für Kasuspräposition den Ausdruck ‚Prae- 5In anderm Sinne als praeverbium bei
nomen‘. Varro, der das Wort für ‚Präposition‘
4J. Lohmann, Zeitschr. f. slav. Phil. 10, überhaupt braucht.
Ze
420 B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

homerischen Beispiele). Das Präverb konnte ursprünglich der Verbalform im


allgemeinen nicht nur unmittelbar oder mittelbar vorausgehen, sondern auch
unmittelbar oder mittelbar folgen (z. B. dpp’ oil robg Evapılov An’ ZvrexM 195),
und freie Voran- oder Nachstellung galt ursprünglich ebenso für die
Verbindung mit Kasusformen (z. B. &v y&p oe rfj vuxri rabry Hdt. VI 69, 4,
v&eoo’ &vı rovroröporcı T' 240). Doch zeigt das Präverb schon in ältester Zeit
regelmäßig Voranstellung bei Verbalnomen (vgl. 1, 434 f.), ebenso die Prä-
position im engeren Sinne bei Adverb. Nach Verbal- oder Kasusform blieb
im Griechischen (wie im Altindischen) die ursprüngliche selbständige Ak-
zentuation der ‚Präposition‘ bewahrt (vom spätern Sprachgefühl aus nannte
man dies &v &vxorpopfj, Anastrophe; Genaueres 1, 387, Zus. 3).! Bei Vor-
anstellung erscheint die Präposition vor Nomen im Griechischen proklitisch
(1, 386 f.). Dies gilt anscheinend auch für das Präverb (z. B. &rogebyeı);
doch wirkt hier die nach dem Altindischen anzunehmende ursprüngliche
Enklise der Verbalform an das Präverb nach: vgl. &reıcı ‚geht weg‘ für
*dpo eiti wie ai. dpäiti für dpa Ei (älter *aiti); mehr 1, 390 f. (z. B. über
&rödog: npoYod). Selten erhält eine Kasuspräposition wie in lat. denuo, ilico
im Griechischen den Hauptakzent der Gruppe: Zußpayv, brrepuopov, TTXPKTTAv
im Gegensatz zu npö tod (1, 386a a), Exnodav (1, 389 8). Mehr und mehr
wurde wie in andern indogermanischen Sprachen auch im Griechischen die
Voranstellung Norm, früher als bei Kasusform bei Verbalform. Die Verein-
heitlichung konnte im Griechischen durch Elision gefördert werden (Bei-
spiele oben; vgl. im allg. 1, 402 f.); im klassischen Griechischen sind Fügun-
gen aus Präp. und artikellosem Nomen enger als solche mit Artikel (vgl.
0.S.24,ß). Die ursprüngliche Lockerheit der Verbalkomposita (wie z. B.nhd.
‚er kommt morgen an‘)? empfindet jüngeres Sprachgefühl als nachträgliche
‚Irennbarkeit‘, ‚Trennung‘, Tmesis; diese wurde von der griechischen Dich-
tung schon früh als archaisches Kolorit geschätzt und bewußt gehandhabt.
Der jüngere griechische Sprachstand (z. B. £u rnöreı, Ex n6Aewsg; rrepl AV
röAıv) und das damit verbundene Gefühl veranlaßte auch die Terminologie
der Wortart: nur vom klassischen Sprachgefühl aus ist der Ausdruck rp6-
Yeoıg (lat. praepositio) verständlich ;® doch gilt er nur a potiori: auch das
klassische Griechische kennt noch ausschließliche und gelegentliche ‚Post-
positionen‘ wie xapıv und ze£pı (allerdings keine ‚Postverbia‘ mehr).%
Auch die griechischen ‚Präpositionen‘ sind entwicklungsgeschichtlich nicht
einheitlich, auch abgesehen von ihrer ständigen Erneuerung im Verlauf der
Entwicklung. Die beliebte geschichtliche Scheidung zwischen alten, d.h.
1 Vgl. auch Kühner-Blaß 1, 333-35; ® Schon Aristoteles rechnete wahrschein-
nachgestellte einsilbige akzentuiert die lich die Präpositionen zu den ovvdsouot;
Überlieferung nur am Satzende, so xaxöv die Stoiker nannten die Präpositionen rrpo-
&& & 472, Neuere auch im Satzinnern (ebd. Yerixol obvdeouor (und auch schon rpos€-
1,333 f.). Auch die Überlieferung schwankt oeıc); s. Pohlenz 162. 165.
zwischen xar redtov und xarı r. u.ä. (ebd. * Kritik des Terminus ‚Präposition‘ z. B.
Anm. 2); aber Aınermv d& xar’ abrödı, xep- bei Wackernagel, Synt. 2, 153; aber eine
olv dp’ Auertpnow (dagegen wieder &oru einwandfreie Bezeichnung fehlt (nhd. ‚Ver-
xar’" abrap (ebd. 335, 5). hältniswort‘ paßt für die Präverbia nicht).
2 Scherzhaft ‚Sie verstehen mich miß‘; Nur Postpositionen hat das Hethitische
umgekehrt im Telegrammstil (aus Spar- (wie das Magyarische und Türkische); sie
samkeit) ‚ankomme‘ für ‚ich komme an‘, überwiegen im Tocharischen.
2. Präpositionen. a)«)Einleitendes. ß) ‚Präpositionen‘ als Adverbia 4%
aus der Vorgeschichte ererbten, und zugleich echten, d.h. bei Verb und
Nomen gebrauchten, auf der einen Seite; und jüngern, erst im Lichte der
Geschichte entstandenen, und zugleich unechten, d.h. nur bei Nomen
gebrauchten auf der andern Seite läßt sich nicht mit voller Schärfe durch-
führen; denn auch die ‚alten und echten‘ enthalten, wie die Adverbia über-
haupt (1, 618), neben nicht analysierbaren oder ungewöhnlichen Bildungen
wie &v und &r6 auch deutliche Kasusbildungen wie Zrı, r£pı, Zvröc, die sie
mit durchsichtigen jüngeren Präpositionen wie xapıv (vgl. lat. grätiä, causä),
öpod auf eine Linie rücken lassen, und unter den nach der Verwendung ‚un-
echten‘ sind uralte Bildungen wie &veu (vgl. lat. sine). Dazu haben auch echte
‚Präpositionen‘ nicht immer völlig sichere Entsprechungen in den verwand-
ten Sprachen (z. B. Eiv). Griech. Erı, lat. et sind gegenüber ai. dti mit Akk.
‚darüber hinaus‘ auf der adverbialen Vorstufe stehengeblieben; diese Vor-
stufe können aber auch jüngere ‚Präpositionen‘ aufweisen (man halte jün-
geres xixAw, lat. circum, zu uraltem r£pı). Eine Sondergruppe der ‚alten und
echten Präpositionen‘ bilden die auf verbale und nominale Komposita be-
schränkten, die oft semasiologisch nicht sicher faßbar sind und nur lexika-
lisch-etymologische Bedeutung haben (s. 1, 434, 8). Immerhin empfiehlt es
sich, die unten (S. 436 ff.) zu gebende Übersicht über die einzelnen ‚Präpo-
sitionen‘ nach der Verwendung entweder zugleich als Präverb und bei Kasus
(Adverb) oder ausschließlich bei Kasus (Adverb) zu ordnen.!

ß) ‚Präpositionen‘ als Adverbia?


‚Präpositionen‘ lokaler Bedeutung können in freiem Gebrauche bei Ver-
ben als Adverbia erscheinen, namentlich auch bei elvaı (das auch fehlen
kann wiebeiden Adverbia 0.S.414, d);s.u.1-4. Dabei begegnen auch jüngere
Bedeutungen der Präpositionen (s. 6), so daß nicht immer bewahrter ad-
verbialer Gebrauch zugrunde liegt.? Elliptisch ist imperativisches &va ‚auf‘!
(s. 7). Von altem adverbialem Gebrauch geht aber wohl die anknüpfende
Verwendung von £rt d£, rpög de u.a. aus (s. 8). Nicht alle Präpositionen er-
scheinen in den genannten Verwendungen, einzelne überhaupt nicht (xar«),
einzelne nur in Sonderfällen (vgl. &vrt unter 1).
1.Adverbialer Gebrauch bei (meist intransitiven) Verben. Poetisch, bes. home-
risch: &v9« xde0d’ dvaßds, mapd 8& ypucödpovog "Hpn A 611 (vgl. Zorn..." tapa de yAxv-
„ömg ’Adnm ... olwräv Audv dvayeı B 279 f., xareidov d£ 80’ Alavre xTı., napa dt Mn-
pıövnv Eur. IA 192. 201,* &v (‚darunter‘) 8° «örög xiev (Menelaos) B 588 (vgl. II 550 f.;
dıyeoı... via Zuds, Zv [‚darin‘] 8° &vöpag I 359 f., &v dt xpnvn vası & 292, Ev 8° alyes ye-
ydacıy ı 118, ähnl. v 244-47), Yövov xpivovreg, ner& (‚darunter‘) d& yA. ’AY. B 446 (vgl.
477 O 67 u.a.), repl d& Towal us Aoav ‚ringsum waren Troerinnen in Menge‘ T' 384
(vgl. YAaooe dt mäca mepl xI@v T 362, reepl 7’ dupl re xaNog ämro h. Cer. 276),° zöv de

1 Zur Anordnung vgl. Delbrück, Vergl. Elementarbuch? $ 438, 4.


Synt.1, 646. 4 Tapanadebdw erst spät, rapavoyw, Trap«X-
2 Vgl. zu 1 und 4-8 Kühner-Gerth 1, xareldov nicht belegt!
526 f. 5 Hom. repleww heißt nur ‚übertreffen‘
® Vgl. dazu Delbrück, Vergl. Synt.1, (z. B. el rı yovaıxav Mdav rrepleru voov
665; Brugmann, Grundr.? II 2, 771; x 325 f., mit Tmesis repl pp&vag Eupevan &A-
Wackernagel, Synt. 2, 166; gute Bei- Aov N 631); jüngeres repleyu ‚bin darum‘
spiele für sekundären adverbialen Gebrauch ist selten (so. xaplov & xUrA@ ev Teixlov
von Präpositionen bei Heusler, Altisl. reprinv Thuc. VII 81, 4).
+

422 B.Wortarten und Wortformen. V.Intlexibilia

xiyavov...." Appl 8’ Eraipor ebdov K 150-52 (vgl. xöpudes 8° ap! adov Kureuv BaAAduLeEvaL
M 160, &ugt 8° äpa opı... Avammadeı iöpus N 704 1. u.a., Exeiro ueyag Alc, Aupl de Karpot,
Sorot Hes.sc.172), ds Tpüceg rpd (‚voran‘) uev &Moı denpdres, abrap &r’ (‚darauflfolgend]‘)
&%or ... &rovro N 800 f. (anders Elteidva 2ödyaye npd [‚weiter, hinaus‘] pdwg de II 187
T 118; so auch yfv npd yis Aubvonar Aesch. Prom. 682 und diwxerv y. npö y. Aristoph.
Ach. 235, xapeiv rpd döuov Soph. Tr. 960 und äyer’... npö ö. Eur. Hec. 59), repl 8° &v-
zuya BEANE Paeıvmv.. ., Er 8° dpybpeov rerauöva (‚davon aus[gehend]‘ = ‚daran‘ [machte
er]) & 479 f., xreivov 8’ &rı (‚dabei‘) unAoßornpag & 529 (vgl. Ent oxenas hv Avenoıo e 443
u. S.), &v 8° Erideı orapuAfoı neya BplYovoav Awrv.. ." neiaves 8° ava Börpues hoav & 5611.
(dvd orapuAal navroiaı Eaoıv w 343), xeveis adv (‚gemeinsam‘) xelpas Exovres x 42.2
Nochinionischer Prosa, so uer& 82 (s.8) Aoxpol’&v d& Xadarov nörıg Hecataeusfr.113aJ.
(verschieden von 2vı unter 4), wer& 82 Karavn nörız, bntp d& öpog Altın ebd. 73; bei Hdt.
häufig&vdsxat,&v 8289 (xat),z. B.2v (‚dabei‘) de xal vuxtouayxinv rıvasmoınoavro I 74, uxvüg
uev IN av vYoov dpauphree...,zv (‚darunter‘) de dn «al Acoßtoug... eiie III 39, ferner
ent (‚darauf‘) olönpos Av VII 65, Ent (‚darauflfolgend]‘) aurög re Bep&ng VII 55, 3, npö-
70G...,ent dt...werköt...emlöt...dorarog 8EIX 35; mehr beiHelbing[o.S.418 ob.]
56. 71. Attisch olv ‚zugleich, gemeinsam‘ bes. in gegensätzlichen Verbindungen: un
Ebv Hands moLeiv adrobs ner’ ’Admvalov, KARA Euvereufepoöv (schreibe Eiv 2&A.) Thuk.
111 13, 1 (vgl. un o0v ed nenovdorwv tüv roMGv "OAuvdiov Dem. 8, 65), ebenso &vri ‚zur
Vergeltung‘: zdv ed nad6v9” dm’ Euod rrddıv u’ dvr’ eb roteiv Aristoph. Pl. 1029, napeoxev-
aoutvor, Av Ev tig ed rrorf), dvr’ ed noreiv Xen. an. V 5, 21, ed noınoag rabryv AV ebepyeolav
avr’ ed reloeraı Plat. Gorg. 520e; vgl. Kühner-Gerth 1, 538, 13.3 Vereinzelt örtp Zyo
‚ın höherem Maß ich‘ (scil. Sı«xovog Xpıorod ein) 2. Cor. 11, 23 (Blaß-Debrunner?
230).
i En gehört grundsätzlich auch die sog. Tmesis (u. y1.2); da diese aber in jün-
gerer Zeit wirklich als das empfunden wurde, was ihr Name sagt, sind oben nur Bei-
spiele angeführt, die nicht als Tmesen gelten können. Dagegen sind unter den beiden
folgenden Nummern zwei Erscheinungen besprochen, die nach der geläufigen Schreibung
und Auffassung zur vollentwickelten Verbalkomposition gehören.
2. Aus der ursprünglichen Selbständigkeit des Präverbs erklärt sich der attische
Sprachgebrauch, daß von zwei mit dem gleichen Präverb zusammengesetzten
Verbalformen das Präverb nur bei der ersten zu stehen braucht.5 Vgl.
TAVTW@V HETXOXAv xal reroAunx&g &uol Aesch. Pr. 331 (eig. vn. uera ox. x. T.), xal Euu-
yerloyw xal pepw ig alriag Soph. Ant. 537 (der Gen. gehört auch zu spät bezeugtem
Eupueraptpw), Pyl.: &vayeıvov d£ gaoyavon Touds. Or.: uevoö Eur. Or. 1101 f., rnpoonveyxav
ol Yeparovreg Eurreiv xal payeiv Xen. Gyr. VII 1, 1, oörög Te 84 6 ’Ar.... napfv' hv dt
xat Kr. Pl. Phaed. 59b (dvranodwoouev: Arrodobvar ebd. 71e, Önepfjpev: pe Phaedr. 248a),
e&ortnosodar vol Aımapnosıv Dem. 21, 208. Dies gilt auch (sekundär?) bei Doppelung:
dnaxovoov &xovcov Eur. Alc. 400, xarlder’ tdere Eur. M. 1252, dtoryöue9” oiydueda Eur.
Or. 181 u. a.; zu verstehen als ön&xovoov usw.® Umgekehrt braucht von einem zu wieder-
holenden Verbalkompositum an der ersten oder zweiten Stelle nur das Präverb ge-
setzt zu werden: obv f’ EBaAdov fivoug, aUv 8° Eyxea xal ueve’ dvdpav A 447, xark uev Ex-
teive Mirpoßdrex...., xark 88 tod Mirpoßarew röv rratda Hdt. III 126; für den ersten
Fall vgl. &upl d& nuavenv xanerov, repl 8° Epos Masoev Z 564.7
3. Weiter schließen sich eine Anzahl von Verbalkomposita bes. mit &v, &rt, obv an,
die lose Zusammenrückungen (oder -schreibungen) ohne begriffliche Einheit bilden;
oft sind sie gerade nur für den augenblicklichen Bedarf gebildet. Vgl."Hpx... 9...
ovvYEw 8° Ey& Eur. Herc. 831 f. (mit Wil.; so auch got mip-, nhd. mit-), K. uäv &ve-

ı Es gibt nur &vewuı zu elun. 5 Bei Kühner-Gerth 2, 568,n unter


2 Aber obv re öVo K 224 ist Tmesis. ‚Brachylogie‘ (vgl. aber auch ebd. 1, 538
® Doch auch att. ouu-noreiv, dvrı-noreiv Anm. 6). Anders liegen nhd. ‚Ein- und Aus-
u.ä.; dichterisch und Koine ovv-dua s. gang‘u.ä.;vgl.Schwyzer, Synt.Arch.14.
Passow-Crönert 327 u. ® Kühner-Gerth A, 552 Anm.
* Wohl nach vürep-Alav, Ürep-exrepiocod ? Mehr bei Krüger poet. $ 68, 47, 3; 50,
u.ä.; vgl. den Ersatz von repi durch önep 9.10; Kühner-Gerth 1,531 A. 1; 535, 7;
u. 8. 503, Fußn. 3. 9378.
2. Präpositionen. a)ß) als Adverbia 423
wundes dir’ 2v ara (scil. Ta zpıßwvio) r& neykäx; D. oöx, dar Evepplyoo’ Ern rpınnalden«.
K. a 8° Eußadıa; D. xal zadra ouvexeindßero Aristoph. Pl. 845-48; bes. häufig stehen
solche Verbindungen als Infinitive, die durch &- ‚darin‘ usw. an ein regierendes No-
men angeschlossen werden: &yduoruxnjon. rodvou” &rirndeiog el Eur. Ba. 508, in Prosa
2. B. x&pos Enumdeörepog Evarparonedebeodaı Hdt. IX 2 (ähnlich Thuk. II 20, 4), mape-
oxere aörhv (scil. cv Yiv) eduevn Zvayavicacdaı Thuk. II 74, 3, (olxte) Hölorn Evdiuırächeu
Xen. comm. III 8 ‚8, Zuxuröv oo &uneActäv rraptyeiv od navu Sedortaı Plat. Phaedr. 228 6,
ra ra av "ERMNvav druynnara Zvevdoxıueiv drexeıto ‚wem es vorbehalten war...
dabei Ruhm zu genießen‘ Dem. 18, 198. Öfters treten &v- usw. vor bereits komponiertes
Verb: rapedıs...... Hınöv npea &mıdwaupev Del.? 726, 33 (Milet 4508, inhaltlich noch älter),
nv nödıv.... elvaı räcı xorvav &varoreioa ypnuara Aristoph. av. 38; vgl. u. S. 429. Wenn
auch erst seit dem 5. Jahrh. zu belegen, muß der Gebrauch alt sein.!
4. Gleichwertig mit der 3. Sing. und Plur. Präs. der entsprechenden Komposita von
elvaı o.ä. stehen adverbial die Präpositionen der Ruhelage &uot, &ro, &v (Evi), Zrcı, u£re,
rapa, Oro (fast alle zweisilbig und orthotoniert);? nicht so dı«, 2E, xurd, Eiv, rp6, rrpöc.
Vgl. aus Homer: rap’ Zuorye al Mor, ol xrA. A 174, Erel od tor Emı dos 515 (oBvexa
aardv eldog En’ AM o0x Xi. T' AL f., 008° Erı peıdo m 315; 00 yap En’ dvnp B 58), &v d& te
TOAA xÜnaTa.. . po uEv T’ KA, abrip En’ ra N 797-99 (Ev ev yap Aeınöveg ari. ı 13288.),
Evda yo inmor Sndexa Indeıau, und 8° Aulovor 8 635 f., &v dt xpnm vaeı, dupl 88 (scil. ort)
Aeınov GC 292, ob yap rıs uera tolog dvnp Ev rolodeoı räcıv @ 93; aus außerhom. Poesie:
rapa (m. 8° codd.) Zpya Bösoscıv Hes. E 454, obrw naxav ir’ ob8Ev Semon. 1, 20 D.? (vgl.
& Euußoufeberv x&ps Arto, voüg dt napa Timocr. 6 D.2, Erel obderepw uEra undtv Parm.
9, 4, Enı dE uor yepac naraıöv Aesch. Eum. 394 f., KA obdEv ara av Zuav u’ elpyeıv
u£ra Soph. Ant. 48, obd’ oörapn&wv obd” 6 xwAbowv napa Soph. El. 1197, ti y&p ob apa
poı neiex orevayeıy; Eur. Tro. 106, Böoter: dus 8°, 8001 Qetßadev aöüAnral apa Aristoph.
Ach. 862, Prosa: hun) r&ı AlvEı robreı Aevog hüunv Del.? 791 (Cumae, V&), oöre rö Bob-
Aeodaı napa Hdt. 142, (Krösus:) obdEv y&p Zuol Erı robrav (an meinem Eigentum) uer«
1 88 (vor robroıcı de od uera I 171 steht nereot:).
Bes. oft Zu, so 60° &u@ Evı ande Yun % 53, rozsg Ö’ Evı uüdoL T 248, Ev ro xploex...
&vı uEradda Hdt. VII 112, lowg &vı rıs xal Ev Auiv naig Plat. Phaed. 77e, oöx Zvı Ev Öniv
oödels oopös; 1. Cor. 6, 5; ‚vorhanden sein‘: od y&p Kuxiureooı vess rApax KLATOTApYoL
008” Avdpes vn@v Evi tentoves ı 125 f., 008° Zvı ordoıg Aesch. Pers. 738; zu &vı ‚ist‘ (schon
VI2, Korinth), ‚es ist möglich‘ (&wug Av raöra og &vı Hdıora yevnraı Xen. comm. IV 5, 9,
Enarvösuev &G &vı uddıora III2 [Brief des Ptol. Philad. an Milet; Mayser, Pap. II 3, 96]),
‚es gibt‘ LXX, NT (so Gal. 3, 28 dreimal) u.s., spät Zveouev für &ouev (woraus mittel-
und neugriech. &vaı elvaı ‚est, sunt‘) s. schon 1, 678 mit Lit. (dazu Schmid, Att. 3, 121;
Dieterich, Unt. 226 f.; Wackernagel, GöttNachr. 1906, 179 Anm. bei Blaß-De-
brunner? $ 98 Anhang).?
5. Den Gebrauch unter 4 setzen auch voraus die nicht durch Hypostase aus Präp. +
Kasus entstandenen Komposita mit ‚Präposition‘ (Adverb) als erstem Glied, wie dupla-
og ‚Iva &ic duol (Zorı)‘, En-, Öndpyupog, rpöppı£og, rrpößunog u. ä.; vgl. 1, 435 f. (unter B2)
und u. S.436 ff. bei den einzelnen Präpositionen.
6. Bei 1 und 4 begegnen auch sekundäre Bedeutungen der ‚Präpositionen‘; für uer&
‚nachher‘ vgl. np6o$e tv imnes, wer& (‚nachher, darauf‘) d& vepog einero neLüv W133,
era (‚später, hinterher‘; Var. u&y«) y&p re xal &yeoı repmerau dvnp o 400, Tb duooeßtg yap
&oyov ner& uev mielova rirteı Aesch. Ag. 758 f.; nur episch rept ‚in. hohem Grade, sehr‘ ::*
repl nev nortum Evi naprepög &ooı I 53, rololv re nepl ppeolv &omerog Aut, II 157, rept

1 Mehr bei Kühner-Gerth 2, 14 Anm.12 3 Dor. &vo und 2£o (die 1, 678 als für -ov
(nur für den Inf.); Wackernagel, Synt. stehend erklärt sind) betrachtet Solm-
2,177. (ebd. 172 got. midnigam ob ouveıo- sen, RhM 62, 320 (vgl. Gl. 1, 352) als Um-
7A9ev Joh. 6, 22). > | bildungen von &v und 2& nach äno =
2 Gelegentlich schwankt in der Überliefe- Areont.
rung der Akzent; es wäre auch *£v zu er- 4]n Handschriften und Ausgaben auch
warten. Über rdp« s. u. S. 492. Die Oxyto- repı akzentuiert (von Herodian abgelehnt;
nese von &upt wird durch ai. abhi-tas ‚auf s. Kühner-Blaß 1, 335 Fußn. 3).
beiden Seiten‘ bestätigt.
494 B.Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

o9%vei Bieueniver P 22, d 2 Önnepl Iaöua rerunto % 549, dAbGooVreg nepl Pouch X 70;
bei Transitiva: repl utv oe riov © 161, nepl ev pAodaı &nog I 100, nv repl xijpı
plinoe N 430 (röv repl Moßo’ Zplinse 9 63), ol repl done Yeög moAeunıo &oya N 727
(vgl. ß 116 $ 44), h ror mepl xepdca oldev B 88 (vgl. & 433), nepl yYdp uıv dılupov exe
unmmp y 9.
7. äva ‚auf!‘ (nur so; -« bleibt auch vor Vok.), gew. EAN Ava: GN &va, um Taxd &oru
upds Imioro Iepnraı Z 331 (ähnlich o 13; &. &. umd’ Erı xeioo 3 178), AN Ava, el uELOVdG
ye 1 247, 098 &va && &dpavav (der Chor zu Tekmessa) Soph. Ai.193, &va Sbodaunov redötev
xeparhv, Endeipe d£pnv Eur. Tro. 98 f. Vgl. ai. @tü na indra ‚her (komm) zu uns, Indra!‘
u.a. (Delbrück, Vergl. Synt.1, 652); lit. pa als Vertretung eines mit pa@- zusammen-
gesetzten Verbums in der Bejahung, in der Frage, in der Aufforderung an ein Kind
(Niedermann-Senn-Brender, Lit. Wb. II s. v. pa).
8. Auf alte adverbiale Verwendung geht wohl zurück die anknüpfende Verwen-
dung von £rt, npög und oöv (vgl.griech. Zrı usw.o.S. 421,«), wonach so auch uer& in der
jüngern Bedeutung ‚nachher‘. So Zi d& ‚dazu, außerdem‘: &ri d£ xpöuuov A 630, rö&x
d& elyov..., ent d& xarauivoug ötotoüg... mpög de... Hdt. VII 69, 1 (ebenso 92); rorl
d&, npög d£ u.ä. ‚dazu, außerdem‘ am Satzanfang, aber auch am Satzende: YA&ooe dE
oi xorUANv, rpdg 8° Aupw Hfge revovre E 307 (vgl. npög d2... &uovev N 678), vol d& ud
Eon’ Eya' ort 8° ad xal Eyelpouev MAoug K 108 (vgl. nörı S(2).... nöpworv II 86),! xal
npdg mıeleı xpnudrov dymvia Aesch. Ch. 301, (Hel.:) 8 0’ anörruvrau Dpbyec. (T.:) za
rpög y’ Ayxatot Eur. Hel. 109 f., xat rpög Ertl robrorg elnev Aristoph. Pl. 1001, bei Hdt.
(Helbing, Präp. 89) oft npög d£ (sogar &ux uev— rrpög 8& VIII 51), rpög d& xat, rpög 8°
&tı III 74 (auch Xen. an. III 2, 2), xai (d&) npös, rpög $H &v I 58; in att. Prosa z. B. rpdg
dt xal yiv... douAwoete Thuk. III 58, 5; am Satzende xeAebow xanıdwü&w d& rpög Aesch.
Pr. 73, &ußAdv Hm npooterpiuuevov ye pög Eum. 238 (codd.), xat xaraxrevö ye npög Eur.
Ph. 610, &oyla..., xal Auadie ye npög Plat. Men. 90e, &vevnxovra xal uixpöv Ti rpöc
Dem. 4, 28;2 obv d& (obv re) ‚und mit, zugleich‘: 7 dpvis.. .. abyEv’ Arexptuaoev, abv d&
rrep& nunva Alacdev \W' 879, Söuoıg de raüra... uereıv elxög uadtore, abv dE Aourllerv Zus
Aesch. Ag. 585 f., ovv d8£ Soph. Ai. 1288 Ant. 85 El. 299, yer& 82... Ev re dımdot Baxoufg
Ai. 957-60, o0v r’ Eur. Herc. 785, obv xat Ap. Rh. 1, 74, Herond. 4, 3; uer& d& = &neıra
(d€), sehr häufig in ion. Prosa,so wer& 82 "Toy nörıg, ner& d& Acoupdg norauög Hecataeus {r.
48 J., vera de tig orparıng Arixoueng &s Zapdıg Evöomoe ’Arudrrng Hdt.I 19, Münros
uEV aÜTEwv TPW@TN xeitaı ödtG .. ., wer& d& Muoüg xri. I 142; vgl. Helbing, Präp. 141 f.
(auch hellenistisch, nicht nur bei Nachahmern Herodots); etwas anders oben unter 6.°

y) Stellung der ‚Präposition‘


Die ererbte freiere Stellung des Adverbs hat sich, wie schon früher aus-
geführt (o. S. 420), auch bei dessen Geltung als ‚Präposition‘ bei Verbal-
formen und bei Kasus in gewissem Umfange erhalten, vorzugsweise in der
Dichtersprache als Archaismus, aber unter gewissen Bedingungen auch in
der Sprache des Lebens. Bei Voranstellung ist die ‚Präposition‘ von der Ver-
bal- oder Kasusform oft durch bloße Formwörter wie u£v, &, &px, y&p (also
nicht nur durch enklitische wie ye, oe, rız, te u. ä.) oder durch Kurzparenthe-
sen getrennt, während sie nachgestellt gewöhnlich unmittelbar folgt; be-
sonders die Poesie kennt jedoch in beiden Fällen auch weitergehende Tren-
nungen (durch gewichtige Wörter, längere Satzstücke). Bei Voranstellung
eröffnet die Präposition gern den Satz.
ı Außer npooapuvo fehlen entsprechende gehört 2v zu Verbalformen; ce 260 ist &v
Komposita. von &v&önoev wiederholt, was auch Soph.
2 Mehr bei Kühner-Gerth 1A, 527. OR 182 für &rı möglich ist (£v ö° an dieser
® Nicht gesichert ist &v ö£ für anknüpfen- Stelle heißt ‚darunter‘).
des ‚dazu‘: Soph. Ai. 675 OR 27 Tr. 207
2.Präpositionen,. a)ß) als Adverbia, y) Stellung 425
1. Die mittelbare Voranstellung und die Nachstellung eines Präverbs,
die man als Tmesis zusammenfaßt,! waren schon in homerischer Zeit sel-
tener als die unmittelbare Voranstellung (bzw. Komposition) und, abgesehen
von der Trennung durch solche Formwörter, wohl bereits als poetischer
Archaismus, mindestens als Besonderheit empfunden. Die Trennung durch
Formwörter reicht noch in die Prosa hinein; anderseits nimmt sich die
außerhomerische Dichtung teilweise weitergehende Freiheit als Homer. Diese
war gemildert durch die öftersbestehende Möglichkeit adverbialer Auffassung
des Präverbs (oder ‚Postverbs‘), die dem ganzen Gebrauch zugrunde liegt.?
Vgl. aus Homer für mittelbare Voranstellung mit Trennung durch gewichtige
Wörter z. B. dn6 re tpönog Maße yvia I’ 34, &x dt xl öde eret A 161, im Nebensatz oBc
nor’ in’ Alvelov Eiöunv © 108, Hvix’ Kp’ ineprnv Enveev Mıxinv Simon. 128, 2 D.2, durch
Formwort z.B. &x 8° &yaye »Auolng A 346, Ertl 8° Eyovraı Ycol &AAoı A 63, Und 8° Zoyero
KıcY6v 8 525; die viel seltenere Nachstellung (mit ‚Anastrophe‘ des Akzents®) scheint
nur als unmittelbare, nicht als mittelbare belegbar zu sein, z. B. &yev x&ra yai« B 699,
viCovreg &ro Bpörov H 425, ei u£v ne Mina xara P 91, vöoupn 8 rider dpa näcav 2daähv
e 196. Vgl. auch die Beispiele o. S. 420. Dieaußerhomerische Poesie setzt teilweise
die homerische Tradition fort (so Epos und Elegie), geht aber teilweise viel weiter (bes.
Pindar und die Chorlieder bei Aesch. und Eur.), teilweise weniger weit (Beschränkung
der Trennung auf Formwörter in Jambus und Melos, Bevorzugung dieser Weise bei
Soph. und Eur. im Dialog); die Beschränkung gilt auch für Aristophanes (außer paro-
dischen und Chorpartien) und Herodot. Nur noch poetisch ist die Nachstellung (selten
auch mittelbare). Vgl. z. B. für Voranstellung rept d’ taye Hes. th. 69,* &upl d& mv
ye "Npaı xadAlxouor orepov &vdecı Hes. E. 74 f.,® wie bei Hes. auch in den ‚großen hom.
Hymnen‘ wenig: &rö Yperrnpıa doln Cer. 168 (dolmv 223), ri oysdöv Epyouevoro Ap.3 (vgl.
ent... Ybovreg 491),° dupl dE depux tavvooe Merc. 49;7 Lyriker: xar& 8° dydadv eldog
&eyysı Tyrt. 6, 9 D.2, xoxas 8° And anpas &radxe Theogn. 13 (oVv yap uloyeraı 192, Ev
yor Erreıra neoor 869, 2& Epov ieuevov 1064), narı nun... Exduoev Archil. 7, 3f. (Ent...
E9eoav 6), Ar6 0° ÖN&oeıev Hippon. 36, rap& 8° Zpyer’ pa Sappho 94, 3, x&d SE yeudrw
Alc. 92, 3 D.2 (2v 82 xtpvare 98, 2, rip uev yiap &vriog loronedav Eyeı 46 A 6), dnd 8°
&Eelleto Yeouöy Anacr. 24 (dd or Yaveiv yevorr’ 42, 1, dd Sepnv Exore neoonv 95a),
opek SE port yobvara rinto Alcm.46 D.? (£ri 8° tnepov Öuvw xal xaplevra tidm Xopöv
67, 2f.), xar& yal? auröv TE vıv nal pauöluas inroug Zuapibev Pind. O. 6, 14 u. 0.;
Tragiker: ünat rıs dpßVAas Abor Aesch. Ag. 944, obv de vıv Inpmueda Soph. Ant. 432;
xark de daxpun, wark SE ybog... ro oöv vorile BAepapov Eur. IT 832 f.; dd yap 6Aoluaı

1 imesıs braucht Serv. zu Verg. Aen. 1, Tmesis im hom. Nebensatz Hermann,


442 für circum dea fudit. KZ 33 (1895), 523 f.; lat.,ar.,air., lit. Par-
2 Mehr Beispiele mit Erörterung stilisti- allelen zu hom. Beispielen bei H. d’Arbois
scher Bedingungen und von Gebrauchs- de Jubainville, MSL 10 (1898) 283-89.
unterschieden bei Krüger poet. $ 68, 46- Zur Anastrophe bei Tmesis vgl. Kühner-
50; Kühner-Gerth 1, 530-38. Weiter vgl. Blaß 1, 334 f.
F.A.Wolf, praef. ad Odyss. [1794] XXV ® Vgl.1, 387, Zus. 3.
(nicht Tmesis, sondern ‚nondum coaluisse‘), * Ähnlich 58 f. 127; außerdem dr undea
G. Hermann, De emendenda gramm. Gr. ... Aunoe 180 (ähnl. 222), wer yolpa yEvn-
(1801) CX XII (gegen ‚Tmesis‘);B.Wentzel rar 607, Und Sdoünog Opwpeı 703, Ei yolpa
De praep. tmesi, quae apud Herodotum desaoraı 789.
invenitur. Progr. Oppeln 1829; Naegels- 5 Weiter &x 8° &y&iaoce 59, &v 8’ dvdpwrou
bach, Exkurs XVI der Anm. zur Ilias Yeuev abönv 61 (vgl. 67; anders 77 ff.), xara
1834; C.A.J.Hoffmann dupgt (s. u. 8.436, yala due 121. 140. 150, And Ipenenpıia
F.1]und W. Pierson, Über die Tmesis der dotev 188.
Präposition bei den griech. Dichtern, ins- © 2E &pov Tode 499 (vgl. 513), &x dt xal
bes. bei Dramatikern u. Lyrikern, RhM 11 adbrol Baivov 505 (vgl. 506. 507. 509) sind
(1857) 90-128. 260-92. 379-427; G. Schil- homerische Reminiszenzen.
ling, Die Tmesis bei Sophokles und Aschy- ? Weiter &rl dt Luydv hpapev 50, bmd naddv
lus. Progr. Oppeln 1884, und Die Tmesis &zıdev 54, 502, obv d° &pa ppaooduevog 294.
bei Euripides. Progr. Glogau 1892; zur
Y

426 B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

Aristoph. nub. 792 (dd ydp u’ Sets av. 1506, dd 0’ AS xuxdv naxös Pl. 65, xarı oe
x&conev Aldoıg Ach. 295 Chor), &v& rot ue neideıg vesp. 784; bei Herodot hat der Typus
ar’ Av Babe (0. 8.283 f.) kein poetisches Vorbild, und so wird auch die Tmesis bei re
(Ava re £dpauov nal ebdevndnoav I 66 u.ä. ö.), S&, $n (ner Sn Boudeben VII 12), we boden-
ständig sein (aber bewußt poetisch Ebu woı Adßeo9e scil: Moücaı Plat. Phaedr. 237a.
Schulze, Q. 90, 7, bringt noch bei: &rrö y&p &v &Xoıro aus Melissos (Diels®7,5 [I 272, 1]),
Ay rrapd rı noınon Xen. conv. 8, 17 und ürn6 rı vuordlew u.ä. (mit Nomen: raür’ Emıeinög
&orı Ind rı &rona Plat. Gorg. 493c u. ä.).t
Für Nachstellung vgl. p£poı np6 Hes. th. 742, rirroucı 8° &r’ öLor h. Ven. 271,
Aodraı dt ndong Huspng &ro hurov ds Sem. 7, 63 D.2, örı... rduov xark ern Pind. Ol. 1,
49 (£el.... Leuy9evres Enı 3, 6), HA96V ne vnt noimmooröi@ uera; Soph. Phil. 343 (wo je-
doch u: uer« möglich wäre; vgl. aber ’Ayaptuvovog reubavrog, & ybvaı, uer« Eur. Hec.504).
2. In ähnlicher Weise wie beim verbum finitum findet sich Tmesis bei
Infinitiven und Partizipien (gegenüber got. usgiman äroxreivau, nhd.
‚ankommen‘, ‚ankommend‘, ‚angekommen‘ usw.), dagegen nicht regelrecht
bei den früh vereinheitlichten komponierten Verbaladjektiven, nomina
agentis, Verbalabstrakta u. ä. (hom. z.B. Augpiderog, Enaxrnp, Enloxorog,
avaßAncıs, Avadmua, ErıAtyönv); vgl. 1, 434 f. Die Tmesis bei Inf. und Ptz.
erklärt sich durch den engen Anschluß dieser Kategorien ans verbum fini-
tum; beim Partizip ist sie vielleicht ererbt.? Nur vereinzelt werden poetisch
so auch Verbaladjektiva behandelt.
Vgl. für Inf. Auiv and Aoıydv duövaı A 67, rpiv Y’ and narpl plAw dduevaı EAırarıda
xo0pnv A 98, rpög nv xuvnoeiv töv... “Epunv Hippon. 37, 2 D.?; Zyvraüde nüg xarı ev
YayYElV TO0G papetpewvag aur@v, Kara de ta röbe Hdt. II 141; für Ptz. öcHon... Ta T’eo-
oöueva rrp6 t’ &övr« A 70 (Hes. th. 32 7& yıyvöneva npö T’ 2. Solon 3, 15 D.2), rptv y’ Ent
va T@8 Avdpt... Avrıßlmv EIdövre o0v Eyreor reipndivar E 219 f., Puyav Uno wmAess Auap
ı 17 (Nachstellung), Ent ev TiYeıg np, Zv d& xtpvaıg olvov Alc. 90, 5f. D.?, &rnd navra ra
xpnuara &yov Hdt. VII 164. Vereinzelt dı& 8° aumepeg lög &v yaln nareımero A 377 f. (bei
&& 8°’ d.... dveoye P 309 f., da da. PAde p 422), wo Sıx auf die Verba bezogen werden
konnte; danach Zpwreg ünetp uev Kyav &Adövres Eur. Med. 627 (lyr.).
3. Zur Verallgemeinerung der unmittelbaren Voranstellung des Präverbs
und zur Univerbierung mögen die alten Typen £riYerog und ErtYeoız (0. 2)
beigetragen haben. Inschriften mit Worttrennung zeigen, daß schon
im 5. Jahrhundert Präverb + Verbalform (aber auch Präposition + Kasus)
als einheitliche Sprechgruppen galten; später schreibt man £&xpebyw,
anopebyw (aber Ex vews, ano veoc). Voranstellung war Bedingung für das
Festwerden von Zußp«xuv, für verdunkelte Komposita wie rıElo, Ertorauaı.
In den dirae Teiae (Del.? 710, nach 479%) stehen zwischen Punkten A 2: erı Tyuorow:
4: anouodar :6:esynvirmv Tnınv: 7: eoayeodaı : 10 : 9 eoaydevra : avadeoın :usw.; das lo-
krische Epökengesetz (Del.? 362, V&) beginnt ev Nauraxtov: xarovde: Z. 3: efeınev: ent-
TUXOVTA : USW.

4. Auch für die Präposition als Begleitwort eines Kasus setzt sich
im Griechischen mehr und mehr die Voranstellung durch, aber oft nicht die
unmittelbare (auch in Prosa wird die mittelbare veranlaßt durch Attribut,
Formwort, Kurzparenthese; die Dichtung hat größere Freiheit). Die freie
Nachstellung, die für das Indogermanische als geltende Stellung wahrschein-
lich ist, ist in der höhern Dichtung noch häufig, fehlt aber noch der attischen
ı Krüger att. $ 42, 5, 1, mehr für ön6 rı Bart schüttelnd‘ Delbrück, SF 5, 49, und
(aber mit Zweifel an der Erklärung aus Vgl. Synt.1,652f.; Brugmann, Grundr.?
Tmesis) ebd. poet. $ 68, 46, 3. 110297702
2 Vgl. ai. ved. pra gmägru dödhuvat ‚den
2. Präpositionen. a)y) Stellung 427
Prosa nicht völlig (bei r£pı); daß dabei die unmittelbare Nachstellung über-
wiegt, ist sachlich bedingt.! Nur VoransteHung findet sich bei dem jüngern
syntaktischen Typus Präp. + Adverb (z. B. hom. &: abpıov, ELorioo) .
Vgl. für die Voranstellung bei genitivischem Attribut z. B. ör’ "Apnos raAauaxcov
T 128, osdar’ &p’ innonörov Opnxäv dpex 3 227, eis Katorpou rediov Xen. an.I 2, 11,
mit Artikel npög 7d &uvrod orpkreuua Xen. an. 15,11; bei adjektivischem Attribut
zeigt Homer oft die Stellung 9o&s Zr vja«s A 12 (mehr o. $. 419), wobei die Präposition
unmittelbar vor dem Substantiv steht, zu dem sie im Grunde allein gehört (dafür att.
En Tag Tayelag vals oder Ent ic vadc tic rayxeias mit Präposition vor dem Artikel, doch
bei prädikativem Adj. z. B. di& u£oou d2 tod napadeloou Xen. an. I 2, 7); att. odd&w 3’
&Mo Xen.r. Ath. 3, 1, oddevi Eiv vo Plat. Crit. 48c u.ä. sind expressiv; bei Formwort
2. B. npög fax mAardvıorov öpouoev B 310, dı& iv dp Lworipos A 135, u 82 1 rıun I 319,
25 Erı narpüv $ 245,2 did tor o& növoug &xw Aristoph. eccl. 975, rpös re &rı robroicı Hdt.
164 u.ä.ö., &v y&p oe ri vuxti tale dvaıpkon.aı VI 69, &, Er 8’ odv roig npwroıg Thuk. II 34, 8,
ünd nev ray — Ind St ray Xen. comm. III 1, 8, 2v uEv &px roig ouupwvoüwev,&v BE Tolg ob
Plat. Phaedr. 263b, &x u&v rg wovapylas.... &r 8° ad tüv norrav Plat. politic. 302d, so
bei Schwüren z. B. rpög vöv oe xpyvöv... airö Soph. OC 1333;3 bei Kurzparenthese
z. B. Ent vn Ala roig &ppocıv Xen. conv. 4, 55, eig d£ ye oluaı rag Maag möreıs Plat. civ.
368c, rap’ Toms raXavra tpıaxöcı« Dem. 22, 44; doch auch bei längern Parenthesen: repi
dE ol uev oploıv, KAAL un Exelvo naradouincens Thuk. VI 76, 4, &v rpörorg Yuxäv, &v &G
£rnog eineiv od Tolg u£v, rolg S’oö Plat. leg. 797d; noch freier z.B. r& 8’ eig duporepw
Aroundeog Kpuara Bnrnv © 115, rap’ oBx 2IMmv EdeAobon e 155, Ev xexpurrto ydäp oxolvo
Pind. O. 6, 53, rpög Nor’ &Mov mmwovn mpooıLaveı Aesch. Pr. 276; ner’ abrög aörod u.ä.
0.8.19681. Die Stellung von &g vor, statt, wieman erwarten würde, nach der Präposition
im attischen Typus @g &s Eiayıorov xwplov Thuk. I 63, 1 erklärt sich aus dem zugrunde
liegenden Nebensatz (vgl. o. $S. 185, d); Stellungen wie roXb dt Ev mAelovı alria
Thuk. I 35, 4 sind expressiv (für dı& rö ravu &p’ Ölndod elvaı Xen. hell. IV 5, 4 kommt
auch Parenthese in Frage).
Für Nachstellung? z.B. Edvdo Emı dwvnevrı E 479, oBrı Yeov Ex IEopara Mon 64,
Aperäv ärno nacav Pind. Ol. 1, 13, Bo&rn neoovoag rrpdg ToALaoo0xwv Yewv Aesch. sept. 185,
zo Yeod apa Soph. OR 95, Exreıve noMöv uiav Önep Eur. El. 1026, xpövov Erı oAAdV
Hdt. I 214 u.ä. ö., yiv rnipı näcav II 21, rodrouv opı nepı Euere VI 101, &Morplas yis
repı Thuk. III 13, 5, tpörwv 2& olov II 36, 4 (vgl. &v äveu Xen. hell. VII 1, 3), ooplag
repı Plat. Phil. 49a, att. inschr. A&yoews [rtplı & 86ocös AAA)&lxoe]Jös pr IG? I 189,
6-8 (um 4608), 6 noA&uö nepı nal töv... ebd. 114, 51 (410/08%).5 Stärker getrennt &uoö
y’ av nötos dpang nera Soph. Ant. 70, d roüde ruyxdva uadav rapa Tr. 370, Alavros
8 Sr, Yupaiog elnep Zoriv, ob Yapos nepı Ai. 793, hv Eya oBdev odrE uEya oÜTE onımpöv
repı Eat Plat. apol. 19c; die Nachstellung von rip: fand eine Stütze an der regelmäßi-
gen von Evexa und yapıv.
Seit Homer begegnet nur die Folge Präp. + Adverb beliebiger Form und lokaler,
temporaler, modaler Bedeutung; bei Homer &g «öpıov; &Eorlow elooniow (Es dnioow u 199)
2Eörıdev (jünger &E-, warörıodev), Epbrepdev; EE öu6dev e 477 (= öuod) und E& oüpavödev
(= -0ö; nachgeahmt z.B. in 2xr69ev Ap. Rhod., &&6dev Nik.); naranpndev (für -xpng
1, 625, 12)°, dm’ adröpı u.ä. (1, 5501f.), eis öre B 99 (vgl. & nöre Soph. Ai. 1185), Ent
r&yyu Hes. E 264; in ion. und att. Prosa &< od, &s Öorepov, Eurpoodev, Eninpoodev; eig
(2) mit det, aödıc, abrixe, Erreıta, vv, Önbre, öde, Töre;? elg Arab, Es Topic; EEöre (Aristoph.
av. 334) ;&rtl uAov; napaurixa; n&ypı mit deüpo, &vraöde, öpe, rot, röre; hellenist. &rrxuri-

1 Mehr Beispiele s. bei Kühner-Gerth Breslau 1908) 61-76.


1,532 f. (Anm. 3). 553-55. 2, 268 (uev-88); 5 Noch zwei Beispiele
IG? I p.366b (Reg.;
zur Akzentuierung s. Kühner-Blaß 1, gewöhnlich Voranstellung; nur diese S1G
334 f. (3 und 5). IVEp25022)%
2 Mehr zu 2££rı und parallelem rpoo£r: bei ° Vgl. dazu.M. Lejeune [o. 8. 413 F. 3]
Kühner-Gerth 1, 540 Anm. 81-86.
3 Vgl. omnes per te deos oro. ? &c rp6öchev Eur. Hec. 961 steht poetisch
Vgl. Wackernagel, GöttAnz. 1906, artikellos für prosaisches eig 6 np.
477£.; K.Witte, Quaest. trag. (Diss.
428 B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

xa, dmevreddev (Pol.), eis &ooov, Eumaraı, Euröre, Önepdvw, TÖM. Kaiserzeit und byzantin.
Anexei (napexei u.ä.); eig (&) mit &yav (Prokop), &pdnv, Eyyıora, nddıora, uarnv; Ertt-
reöow. Vgl. Kühner-Gerth 1, 538-40; nur berührt o. 1, 619.!

3) Mehrfache präpositionale Verbalkomposita; zusammengesetzte Adverbia


als Kasuspräpositionen; mehrere Präpositionen beim gleichen Nomen
Vor eine Verbalform mit Präverb kann wohl seit indogermanischer Zeit
gelegentlich noch ein zweites Präverb treten, und zwar das gleiche im Grie-
chischen nur in rporpoxvAıvööuevog ‚weiter (und) weiter‘ X 221 p 525,2 ein
verschiedenes z. B. in hom. eio«vaßetvor ‚hinein (und) hinauf‘ © 291 (und
Aor.), 2£avaß&oaı ‚hinaus (und) hinauf‘ Q 97, e&areßnoav ‚hinaus (und) weg‘
u. 306, Zoxaroßatvov ‚hinein (und) hinab‘ » 222.3 Drei Präverbia stehen z. B.
in &E-un-av&oen B 267. Während in den ersten Beispielen die Präverbia
koordiniert sind, bestimmt hier &£- ‚heraus‘ das fertige ür«veorn ‚stand unter
einer Einwirkung auf‘, und öro- bestimmt wieder &v&orn; schon Unaveorn
ist also ein sog. Dekompositum. Besonders deutlich ist das, wenn das
dem Verb zunächst stehende Präverb fest oder gar verdunkelt ist, z. B. &v-
arorabw ‚genieße dabei‘, Ex-nıelw ‚drücke aus‘, &&-anarmoev X 299 (woneben
nur &rr&tnoe u. ä., nicht einfaches &r&wo; in tmesi &x yap Sn u’ anarmoe I 375,
nicht etwa *2aro .... &moe). Vgl. deutsch ab-bekommen, ab-verdienen, ver-
bleiben u.a.- Fälle wie rapexrpopuynow\E' 314, dnexnpopbyornı u 113 v 43 las-
sen sich nicht nur als nap+ex-+rpo-, ün-ex-+rpo-, sondern besser als
rapex+rpo- usw. verstehen, d.h. es kann in solchen Fällen ein zusammen-
gesetztes Adverb als Präverb (oder noch als Adverb) fungieren (vgl. ürtx
xaxörmra pbywuev ı 489, &ox napeE 488). Solche zusammengesetzte Ad-
verbia erscheinen in älterer Sprache (so Homer, Herodot) auch vor Kasus;
Grundwort ist gewöhnlich && (&x) oder rpö. Ein besonderer Fall ist episches
&upırept, das zunächst wohl nicht einfach hypercharakterisierend, sondern
rektifizierend war: ‚auf beiden Seiten, [vielmehr] ringsum‘. In der epischen
Überlieferung schwanken Auffassung und Schreibung solcher Komposita
stark (wie o. S. 422,1); vgl. z. B. II 669 roAAov anonpo pepwv (bzw. drönpo,
ano TTp6, Ko PO PEpwv, &ro TTPOPEpWVv, Anorpopepwv), A 486 or de rap
(bzw. nape&, ap’ £&), A 37 üneE ’Epeßeug (bzw. ün’ E&), Aupırept und dupi
rept.® Wirklich hypercharakterisierend (vielleicht aber durch Kontamination
entstanden) sind Fälle wie att. «no Bong Evexa Thuk. VIII 92, 9 (Xen. hell.
II 4, 31 und vgl. nhd. ‚von — wegen‘), rivog $n xapıv Evexa Plat. leg. 701d,
nepl T@v Ev öAıyapxia apkavrov Evexa Lys.26, 9 und &ypı (u£xpı) eic, Ext,
rpös, Eote Er ‚bis an, zu‘.?
1 xadog (seit Aristot.; bei Hdt. IX 82 ge- Ploix, MSL 8, 391.
tilgt) ist Verschränkung von x«#9’ & und üc. ° Vgl. Spitzner, Excursus XVIII (ad Il.
2 Mehr bei Nachahmern wie Ap. Rh. 17); LaRoche, Hom. Textkr. 333 ff. Die
(auch rporp6 als Adv. und Präp.). Vgl. ai. Zäsur AN od oL xApıs Aupı/mepiorpeperau
upary-upari ‚immer höher‘, upopa ‚immer enteocıv $ 175 (Lehrs, Ar.?2 395) beweist
näher‘ u.a. nicht mehr als Bi 82 xar’ OdAduroro/xapn-
® Parallelen aus andern Sprachen bei vov A 44 (vgl. I’ 272 Y 227).
Brugmann, Grundr.? II 2, 767-70. ’ Vgl. dazu Kühner-Gerth 1, 528-30;
4 Drei Präverbia auch ai., lat., air., teil- Nächmanson, Eranos 38, 1 ff.; Schwy-
weise sicher jünger (Brugmann a.a.O.). zer, Hyperchar. 9.; D. Tabachovitz,
5 ‚des deux cötes‘ und ‚autour‘ nach Museum Helv. 3 (1946), 160f.
2.Präpositionen. a)y) Stellung. ö) Mehrere Präpositionen 429
Wie eio- und 2&-xvaßaiverv usw. bei Homer noch elo-av-Kyouoı 9 529, -ı8ov II 232
N 307, elo-aplxave(v) 3230 X 99.112; 2E-avadbc 8 405 © 438, -Adoaı IT 442 X 180, -pavdov
v 48, -av-ıeion % 471, 2E-an-orolar’ 760 u.a., -ar-&duve € 372, -an-Evilevt
387, -Ttivorg® 412,
-ap-EAnode x Auh,l Ex-dın-Bavres K 198; An-en-ArKdende w 394, Ey-ndr-Iero Ö., &y-
nar-ermE X 98 (Ev dE OR6donag xareııneav H 441), Enn-eu-Beßacic I 582, Er-ev-ravbonc x 167,
xepaAf, (Aristoph. -nv) d& xard faxos dupinadbpas E 349, mapa-xaß-Barov W 127. 683,
map-xar-Eexto I 565. 664; Ömep-xar-Eßnoav N 50. 87; vor -rpo- stehen ATTO-TTPO-EAMV
p 457 (-Tauav 9 475), Ex-rrpo-nadesoauevn B 400 (-mpo-Aınövres $ 515), ETTL-TTPO-ENKE, -HEV
öfters. Wie napex-rpopuyeiv u.ä. Suc&epteode K 432, -Iuevaı Z 393, rüpe&eidav u 47.
109 (-Idmoda Y' 344, -eAdowarv u 55), -eAdeiv K 344 & 104. 138 (-e&AHo0o« x 573), u &rmoı
raptx (Var.!) voov Hyayev K 391 (ähnl. h. Ven. 36), öre&ayayoı o 147, -Adacdaı O 180,
-zodaoev \ 292, -Epepev © 268 (bmexpepov y 496), -avadbs N 352, bes. Önex-npoNe
1 506 (-£ovr« © 604, -9ewv 9 125), -&Xvoav L 88, -peev L 87, dmonpoteı x 82 (-Enxe E 26
x 327). - Hesiod geht nicht über Homer hinaus: &y-xara-Aetnov E 378, &v-ano-Wöxeiv 759,
Evi-xar-9e0 27 u.a.,En-&x-yeeth.575 (Konjektur), -£ußarsE 98, -ev9&uevfr. 160,4, Ö5me&-nAuke
th. 615, &ro-npo-Aınov fr. 144, 3 (im Sc. nur die homerischen &reußeßass 195. 324 und
Örexrrpopöyn 42); in den großen Hymnen wenig und Ähnliches: &y-xdrdero Cer. 286,
elo-ap-ixaves Ap. 225, &E-av-eAodox Cer. 254, Emı-npo-tadrev Cer. 326, &x-Tpo-Harcsonuewm
Ap.111, aber auch rpo-xar-£oyero ‚vor(an)‘ Cer. 197. - Seit dem 5. und 4. Jahrh. und
in der Koine - teilweise nur vereinzelt: &vrı- ‚dagegen, gegenseitig, ebenfalls‘ vor -av«-
-aTro- -Ö1a- -EX- (-E&-) -ev- -ell)o- -Ent- -KaTa- -UETR- -TTRPR- -TTEPL- -TEPO- -TEPOG- -GUV- -UTLEP-
-vrro- (nur nicht vor -avrı-); wie dvrı- auch ovv- ‚zusammen, zugleich‘ (nicht vor -ouv-,
aber auch vor -avrı-), mpoc- ‚dazu‘ (nicht vor -rpo- und -rpoo-, aber auch vor -avrı-),
rpo- ‚vorher (nicht vor -avrı-; über nponpo- S.0.), &rı- (nicht vor -avrı- -dix- -en-
-TAPX- -TrepL- -vrro-; Mit -vrrep- Nur &pbrepde), Sıa- (nicht vor -avrı- -Sıa- -uera- -rrpo-?
-rpo0-); xara- (nicht vor -xata- -uera- -poo- -auv-, aber auch vor -avtı-), nap«- ‚da-
neben‘ vor -«v&- -aro- -ex- -ev- -e[l)o- -er- -ouv- -vro-, ebenso uera- ‚um‘ von der Ände-
rung (doch nicht vor -arno- -uro-, dagegen vor -urep-), &ro- (doch nicht vor -ano-
-E10- -enı- -uno-, doch auch vor -dıx- -xarta-); Ex- VOr -d1a- -Xata- -rrpo- (EE- VOT -ava-
-ATTO- -LITEP- -VTTO-); EV- VOT -KVA- -ATO- -EX- -EV- -ETL- -DTO- (Ey-Xata-, EU-TTXpX- Eu-Trept-
Eu-repo-) ;elo- VOT -ava- -arro- -xara- (hier auch 20-) -raxp«-; Trepı- VOT -av&- -uTO- -EX- -EV-
-KATA- -GUV-; ÖTTEP- VOT -AVd- -UTO- -ÖLX- -EX- -EV- -ETTL- -KATa-; ÖTTO- VOR -&VX- -ATO- -ÖLX-
-EX- -EV- -ELO- -KATA- -TTAP- -TrepL-; MUT Kva-ouv-T&oow Hyp., &v-an-Kyw und Av-ent-ppwvuut
Pap. Genaueres in den Wörterbüchern und bei A. Großpietsch, De rerpani@v voca-
bulorum genere quodam. Breslau 1895 (Breslauer philol. Abh. VII 5); Fr. Schubert,
Zur mehrfachen präfixalen Zusammensetzung im Griech. Progr. Prag 1893 und Xenia
Austriaca I (1893) 193-256; Mayser? I 3, 240-57. Nicht als Komposita gerechnet sind
dabei dupıewun(-ıdLo, dunexo, -TioXw), Wozu sogar repraupıevvupı Plut., &vaiiorw Avolyo
(-vort), &rorabo (ähnlich dro9vHoxw, dnöMvpı) Evvenw Enelyo, nadebdw admuaı (-HLo
usw.), erst recht nicht rıE{w u.ä. Vereinzeltes eioevedyxe Epigr. Gr. 517, 8 (Edessa)
stützt eioeveßnv Anth. Pal. 7, 374; dazu rapeversayoyn Alex. Aphr. Nur dronportdmu
Aen. t. 36, 2 statt npoüror.; Ömorpöcdeoıs Gal. - Mit drei Präverbien z. B. rpo-d1-eE-
&pyopaı Xen. ven. 5, 4, dvri-nap-e&-dyw Dem. 18, 39, npo-un-ed-opudo Luc. dial. mort.
27, 3, rpo-avr-av-aıpew Pap.
Fast nur episch (Hom. und Nachahmer) &rorp6 ‚fern weg‘, darıp6 ‚ganz durch‘,
&rıreö ‚vorwärts‘, mepınp6 ‚rings weiter‘; d£ ‚durch heraus‘ auch Archil. 5 B D.? &%
ca@Afvog, Örex ‚unten hervor‘ auch Hdt. III 116 d. röv Ypurav; ame ‚aus weg nur anex
keydporo hymn. Ap.110 und spät; ep. napeE (-£x); bei Hdt. müpeR ‚außer‘; diese alle
als Adv. bzw. Präverb und als Präp. mit Gen. (nur so dre&, nicht so repınpö); hom.
ragpeE c. gen. ‚aus der Nähe weg‘, c. acc. ‚heraus neben hin‘ (moAAdv SE rape& Ka püxXog
£yevev I 7 kann noch als rap’ &&a 9. &&xevev verstanden werden, aber 2. B. an der Stelle
napeE why vioov &iabvere via u 276 ist m. —= ‚vorbei‘; bei Person: mapeE Ayıana ‚hinter
seinem Rücken‘ Q 434, übertragen raptx v6ov ‚unbedacht‘ Y 133); ähnlich wie rapeE

1 usyns EEamodtouaı E 763 (und u. 2Zaro- ältere Auffassung gegenüber u. 2& drodt.
geodaı II 252), Hlepyduov Exnarıdov A 508 usw. i j
Hund obpavod eg 351) zeigen die 2 Suarcp6 (oder dı& rpd) Hom.nur adverbiell.
}

430 B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

c. acc. bei Archil. (? Etym. M. 324, 17) dı2£ ö uöprov und arkad. mög räı Erts (lautlich
— irt£, semasiologisch = &rt) rot £pyoı yeypapyevar ouyypdpoı Del.? 656, 54 (TV); thess.
Örrp6 s. u. 8. 522, Fußn. 4, dnonpd modöv Ap. Rh. 4, 178. Wie weit die Analyse von hom.
drorpo-Amv p 457, Steb-epeeode K 432, dted-Inevar Z 393, raxpe&-eIdav U. a., -eAdeiv u.a.
(-Inev oder -euev h. Cer. 478), -npopbynarv W' 314, nepımpo-xudels 5 316, dred-ay&yoı o 147,
-adtacdaı O 180, -avadbs N 352, Ömer-npodte: u. a., -rpo&iucav C 88 -rpopeeı G 87, -npo-
guyav u.a. auch für die jünger häufig belegten Komposita mit die&- rraped- gilt (oder
einmal galt), ist nicht auszumachen.
&ugpımept steht als Adv. bzw. Präverb in dxdaı 8° &. neyad’ laxov D 10, Aupınepiorpapä
® 348, -oregerau (v.1. -orp&p-) $ 175, -pdıvöder h. Ven. 271 (-oreivavraı Callim. hymn.
Del. 179. Anderes bei späten Nachahmern; vgl. auch -xrtoveg Callin. 1,2 poet. für &upıxr.
oder repıxr.); als Präp. c. acc. &. xpnvnv B 305, &. xp6a W191; repi als Präp. c. dat. neben
Verbalform mit &uet:&upl dt nnd... vovaßnoe rrepl xporaporcı O 647 f., & nepı yeöne...
&ugıdedtvnrau W561 f. (vgl. ouepdadkog dE oi dupırepl arndeooıv Koprnp Xpbaeog Tv TeAnumv
* 609 f.); Trennung und umgekehrte Stellung auch rept 7’ dupl re ra&ppov P 760 (adv.
r.T’ &. te xaAAog änto h. Cer. 276).

&) Übergänge zwischen Präverb und Präposition bei Kasus


Daß die Präposition bei Kasus durchaus aus dem Präverb hervorgegangen
sei durch Verschiebung der syntaktischen Gliederung, indem z. B. Batveı &ro
— veog ‚er geht weg - vom Schiffe‘ als Batver — and veng gefaßt wurde, läßt sich
nicht erweisen.! In Fällen wie eöde rarmp Ava T’apyapw Axpwm 3 352 kann
«v& von Anfang an appositioneller, erläuternder Zusatz zum Lokativ ge-
wesen sein: ‚auf dem Gargaros oben‘ (vgl. auch 1, 633 über rpo7juap), und
der Gen. bei yapıv öixnv u. ä. waren von Anfang an adnominal. In der ältesten
Überlieferung gibt es nicht wenige Beispiele, in denen verbale oder nominale
Beziehung möglich ist, z. B.&x d& Xpuonts vnos BT) A 439 (= EEEßn vnöc oder
ZBn &x vnöc). Seit dem Altertum hat dabei die Auffassung geschwankt;
A 269 las Aristarch rotoıv Ey@ ned” öutXeov, andere nach dem jüngern Sprach-
gefühl r. &. nedoutieov; vgl. auch xepadfg &ro (bzw. Arö) päpos &izoxe 4 88.
Man hat in solchen Fällen nur die Wahl zwischen der Überlieferung oder
willkürlicher Regelung; die gewöhnliche Schrift vermag auch hier dem
schwankenden Sprachgefühl nicht gerecht zu werden (vgl. x&pn xouöswvreg
und xapnxonöwvreg u.ä. s. 1, 148, Fußn. 1; 426 f.).
Mehr solche Beispiele bei Krüger poet. $68; Kühner-Gerth A, 531f. 533 Anm. 4;
Delbrück, Vgl. Synt. 1, 654-59. In einzelnen Fällen machen Sprachgebrauch und Sinn
die äußerlich möglich erscheinende Auffassung als Kasuspräposition unmöglich, z. B.
Aupl SE doce neraıvn wöE ErdAupev E 310, Ev 7’ pa ol pü xeıpi Z 253, F TE 08 pacı repl Pp£-
vag Eunevar mv N 631, &va vndg Eßnv ı 177 (dv& steht sonst nicht bei Gen.).

C) Allgemeinere Erscheinungen des Gebrauchs und der Bedeutung


der Präverbien und Kasuspräpositionen
Wie in den Beispielen, die oben unter e) besprochen wurden, kann sich
in präverbieller wie in im engern Sinne präpositionaler Verwendung die ad-
verbiale Bedeutung einer ‚Präposition‘ unverändert erhalten. Doch die Ent-
wicklung kann auch weiter- und auseinanderführen; sowohl das Präverb
als auch die Präposition im engern Sinne können auf andere als räumliche
1 Dafürsind Delbrück, SF4,126f.,und Grundr.? II 2 7614-63; Brugmann? 491.
Vgl. Synt. 1 (45. 659. 664); Brugmann,
2. Präpositionen. a)e) Übergänge. £) Gebrauch und Bedeutung allg. 431
Verhältnisse, z.B. auf zeitliche, abstrakte (Kausalität, Modalität) über-
tragen werden, was durchaus nicht immer ih gleicher Weise geschieht. Dabei
spielen der ganze Zusammenhang, teilweise auch äußere sachliche Bedin-
gungen mit. Da diese in verschiedenen Sprachen verschieden angeschaut
werden können, entsteht durch die geläufigen Übersetzungen oft ein ganz
anderes Bild.
4-4. Zum Präverb.!
1. Präverb und Verb konnten ihre (konkrete) Eigenbedeutung bewahren, z. B. 2E-
eidelv (nicht = nhd. ‚auskommen‘, sondern = ‚heraus-, hinauskommen‘); vgl. schon
0. 8.268. Die Kasusrektion des Verbs blieb dabei unverändert, wenn auch mehr und
mehr das Präverb beim Kasus als Präposition wiederholt wurde (z. B. &£sA9eiv &x Tüs
rörewg; älter mit bloßem Abl. EZerYeiv tig nöXewc). Das komponierte Verb konnte dabei
auch mit einem Kasus verbunden sein, zu dem das Präverb nicht paßte (z. B. &vrı-
uaxeodal rıvı Plut.), oder eine Präposition zu sich nehmen, die sich nicht mit dem Prä-
verb deckte (z. B. &vx-Batverv El 8&vöpov Hdt.); es konnte durch das Präverb auch eine
Rektion erhalten, die das Simplex an sich nicht haben konnte, z. B. nepıeivar, -Yiyvaodaı
‚darüber sein‘ > ‚übertreffen‘, so öooov repıyıyvöusd” &Mov 9 102 (vgl. repl 8° Mwv
gaol yeveodaı ’Avritoxyov 8 201). Oft schließen sich jedoch auch Präverb und Verb zu
einer neuen Gesamtbedeutung zusammen; in diesem Fail wurde gemeinhin auch die
Rektion eine andere: so konnte ürdpysıy ‚vorhanden sein, zu Gebote stehen‘ nicht mehr
wie ürd&pyeıv ‚anfangen, der erste sein‘ den Genitiv haben. Häufig ist transitiver Ge-
brauch von Verbalkomposita, z. B. ”Iputov d8 nödeoor nap&dpauov W636; 5.0.8. 72f.,ß.
Auch für Verbalkomposita mit eis und xar« ist in übertragener Bedeutung der bloße
Dativ an Stelle von eis c. acc., xar& c. gen. üblich (bei solchen mit &xt, rept, npöc, Un6
ist der bloße Dativ verständlich) ;s.o.S.156f.,d. Vgl. weiter dialebyvuui ri tıvog (oder drö
zıyog) gegenüber (ov)Lebyvuut ti rıyvı unter 3, aber trotz veränderter Funktion des Prä-
verbs ohne Rektionsänderung &roreAö u.ä. unter 2.
2. Auch im Griechischen erhalten einzelne Präverbien bei gewissen Verben eine all-
gemeinere, abstraktere Bedeutung. drco- hat in dpavdavo (seit nv 387), dnaptorw, drro-
ruyx&va negative Funktion, dagegen in dpauapr&va» nur intensivierende, ver-
stärkende. Letzteres gilt z. B. auch für das Präverb in &ro- und &xreXö, Zuriuninut,
rapardtro, rreplorde, auveroucı, in denen das Präverb im Grunde nichts Neues hinzu-
bringt (und daher auch auf die Rektion nicht einwirkt); solche Verbalkomposita ersetzen
gerne die Simplizia, z. B. att. x«9ELouaı, xaInuaı, Neugr. xadonau, lat. solvo (aus *se-luo
zu Abo), sustuli neben tollo, italien. cogliere, frz. cueillir aus lat. colligere, italien. cucire,
{rz. coudre aus lat. consuere. Von der intensivierenden Bedeutung der Präverbien gehen

ı Chr. F. Fritzsch, J.F. Fischer und mehralseinem Präverb s.0.$.428{f.. - Vgl.


H.E.G.Paulus, Bemerkungen über das weiter Brugmann, Grundr.? I1 3, 764-75;
Bedeutungsvolle der griech. Präpositionen K. von Garnier, Die Präposition als sinn-
in den zusammengesetzten Verbis, neben- verstärkendes Präfix im Rigveda, in den
einandergestellt und beurtheilt. Leipzig hom. Gedichten und in den Lustspielen des
1809; C.A.Kissner, Comment. de pleo- Plautus und Terenz. Leipzig 1906, und:
nasmo praep. Graec. in compositione. com- als perfektivierendes Präfix bei Plau-
Progr. Lyck 1846; A.Th.Ludewig, De tus, sam- im Rigveda, ovv- bei Homer. IF
dietionis Sophocleae ubertate quae in ver- 25, 86-109; E. Wellander, Die Bedeu-
bis cum praepositionibus compositis con- tungsentwicklung der Partikel ab in der
spicitur. Berl. 1864; P. Kriebitzsch, De mhd. Verbalkomposition. Diss. Upsala
usu verborum cum praep. compositorum 1911; Fr. Thomas, Recherches sur le de-
apud Sophoclem. Halle 1881; G. Mollen- veloppement du preverbe latin ad-. Paris
hauer, De verbis cum praep. compositis 1938 (dazu Niedermann, Rev. de phil.
Polybianis. Halle 1881; E.Lesser,Quaestio- 66, 1940, 261-68); G. Devoto, Il prefisso
nes Aeschyleae de ubertate verborum cum S- in italiano. ‘Melanges Bally (Genf 1939)
praep. compositorum. Diss. Halle 1893; D. 263-69; T.Johannisson, Verbal och post-
H.Holmes, Die mit Präpositionen zusam- verbal partikelkomposition i de germanska
mengesetzten Verben bei Thukydides. Ber- spräken. Lund 1939 (dazu Schwentner,
lin 1895; zu den Zusammensetzungen mit DLZ 1941, 681-84; Specht, KZ 66, 242).
Y

432 B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

die Ansätze zu ihrer konfektivierenden Bedeutung aus, die o. 8.268 behandelt sind.
Vgl.K. von Garnier (o. 8.266 F. 2).
3. Gelegentlich stellt sich zu einem Verbalkompositum eine Konträrbildung mit einem
Präverb konträrer Bedeutung ein, wobei die ursprüngliche Bedeutung des Verbs in ihr
in sachlichem Zusammenhang stehendes Gegenteil umschlägt; vgl. hom. &noyxaro ‚wa-
ren geschlossen‘ M 340 gegenüber (&v)olyo ‚öffne‘. usw. (1, 771 ba), att. Sua&edyvuut ri
zıvog ‚trenne‘ gegenüber ouLebywul ti rıvı ‚verbinde‘, kret. 200488» (< Ex-o.) ‚Träume
aus‘ gegenüber att. (2v-)o&rro ‚stopfe (hinein)‘; ähnlich lat. aperio : operio, coniungo : dis-
iungo, nhd. (zu)schließen :uufschließen u. a.! Bes. oft begegnet so drco-, z. B. droodrrw
gegenüber &mı-; &roxo& gegenüber ovy-; dro&avvup :Covvopı.? Öfters begegnet das
gleiche Präverb beim gleichen Verb in verschiedener Bedeutung.
4. Über verdunkelte Präverbia s. o. $. 421, «; 426, 3.

5.-8. Zur Präposition im engern Sinne.


5. Wie schon 0.S.419f. ausgeführt ist, war die Präposition im engern Sinne
zunächst nur verdeutlichendes Begleitwort zum Kasus. Daraus erklärt sich,
daß eine Präposition zu jedem Kasus treten konnte, dessen Bedeutung dem
nicht im Wege stand. Ausgeschlossen waren dabei Nom. und Vok., so gut
wie völlig auch der echte Dat.* Vom griechischen ‚Dat.‘ kommen vielmehr
nur der Lok. und Instr. in Frage, vom griechischen ‚Gen.‘ der Abl. und der
Partitiv (bei jüngern Präpositionen auch der Pertinentiv); dabei ist bes. die
Art des ‚Gen.‘ bei Präpositionen nicht immer ohne weiteres zu erkennen
und teilweise umstritten. Die meisten Präpositionen können zum Akk. tre-
ten, ausschließlich nur die erst einzeldialektischen eig und @g; neben dem
Akk. steht bei dı4, xara, ünep auch der ‚Gen.‘, bei &v& auch der Lok.; &upt,
Ertl, NET, TrXp«, rrept, rpög, Drrö haben neben dem Akk. auch ‚Gen.‘ und ‚Dat.‘;
nur bei Lok. (doch dialektisch auch Akk.) erscheint &v, nur bei Instr. obv
und d-, nur bei ‚Gen.‘ avrt, rpö, nur bei ‚Abl.‘ &r6, && (abgesehen vom Arkado-
Kyprischen). Im Indogermanischen und noch im ältesten Griechischen waren
die Präpositionen im engern Sinn viel weniger häufig gebraucht als später,
indem damals noch der präpositionslose Gebrauch der Kasus überwog. Das
ältere Griechische brauchte z. B. noch präpositionslos den Akk. des Ziels
und den Lok., was sich in der Dichtersprache noch später hielt, während die
lebendige Umgangssprache, auf der die literarische Prosa beruht, den ge-
nannten Kasus Präpositionen zufügt. Die präpositionalen Verbindungen
waren deutlicher als die bloßen Kasus mit ihrem teilweise an sich weiten
und vagen Bereich. Durch den Synkretismüs (o. S. 56) wurde der Gebrauch
mancher, Formen noch mannigfaltiger; auch der Synkretismus leistete daher
dem Präpositionsgebrauch Vorschub, soweit er nicht selbst durch diesen
gefördert wurde. Die Präpositionen konnten aber auch gedankliche Schat-
tierungen ausdrücken, die für die bloßen Kasus unerreichbar waren, was
sicher die fortwährende Zunahme des Präpositionsgebrauchs stark gefördert
hat. Einzelne Verwendungen von Präpositionen waren übrigens schon früh
notwendig: in Yoag Ertt vüas A 12 könnte sprachlich &rt fehlen, aber nicht

ı Vgl. Wackernagel, GöttNachr. 1902, Dieterich, IF 24, 1121.


737-57; Johannsson, IF 25, 213-147. ® Vgl. o. $. 419, Fußn. 1.
® Vgl. Wackernagel [Fußn. 1] 752-55; 4 Siehe o. S. 138 unten.
2. Präpositionen. a)Z) Gebrauch und Bedeutung d.Präv.u. Kasuspräp. 433
Av in Ava orparöov A 53 (dagegen zur Not in ypuo&w Ava oxhrrew A 15) oder
xara in xara p6ov ‚mit der Strömung‘ u.ä. Mit der Zunahme des Präpositions-
gebrauchs wandelte sich auch bald das ursprüngliche Verhältnis zwischen
Kasus und Präposition: diese wurde aus einem ursprünglichen Begleitwort,
das dem Kasus folgte, zu dessen Regens, was sich auch in der herrschenden
Voranstellung ausdrückt. Ähnlich wurde die Modalpartikel neben Konj. und
Opt. dominierend; und wie neben der Modalpartikel die Modi, so sind in der
spätern Sprachentwicklung wenigstens teilweise neben den Präpositionen
die Kasus überflüssig geworden.
6. Aus dem präpositionslosen Kasusgebrauch erklärt sich zunächst die
scheinbare Weglassung der Präposition beim ersten von zwei parallelen
Gliedern in der Chorpoesie und in der Tragödie (auch im Dialog), z. B. 6<£-
Ypoıct re Alpxas Epavev al nap Eüpara Pind. I.1, 29, xat unv Kavmßov zart
Meugıv ixero Aesch. suppl. 309, rort n£v xaxdv, &Aor’ En’ E09Aov Epreeı Soph.
Ant. 367 (Chor), &A% iYı voods, id rrpös Bouods Eur. Hec. 144 (Chor). Doch
mußte dieser Sprachgebrauch schon früh lediglich als eine Variante zu der
bes. in Prosa allgemein üblichen Nicht-Wiederholung der Präposition beim
zweiten Glied (bes. auch in Gegensätzen, in Vergleichen, in Relativsätzen,
in Antworten) erscheinen, z. B. repl ro dıxatov xal dperng Thuk. III 10, 4,
xat Unep duov xal nu@v III 67, 1; Av kppwdin opı odrı zepl 0pPEWv adrav obrw
os av "ErAnvav Hdt. IX 101; oBx &v nor’ &; tooolrov aixiac rreoeiv £d0&”,
öcov nentwxev Soph. OC 749, enopsbero dı& Tav aurav EIv@v, Avrıep 6 IlEpang
Xen. Ages. 2,1; (Aesch.:) rivog obvexa xpr Yaupdleıv &vöpa noumtmv; (Eur.:)
delörnrog xal voudeotag Aristoph. ran. 1008 f., 5rö Tivos; phoeı. Tod Kyadoü,
pnoouev vn Ata Plat. Prot. 355c, @g rpög naidas Nu&s naıloboag (d.h. pös
Nuäs as rpöc rn.) Plat. eiv. 545e. Die Präposition konnte aber auch bei
beiden Gliedern gesetzt werden, was der ältere Sprachgebrauch war; in
jüngerer Zeit wurde er als nachdrücklich empfunden oder dient er der Deut-
lichkeit; z.B. xal xara yiv xal xark Ickdarrav Xen. an. I 1, 7, ExAvoucvmv
Sorep &x deouöv &x tod owuarog Plat. Phaed. 67d. Ebenso braucht eine Ap-
position die wiederholte Präposition nicht: eig KoAo00ds, TöAıv olxounevnv
Xen. an.I 2, 6 (aber auch &v ’Apeiw ndyw, Ev T@ oeuvorarw ÖLXaoTmpip
[Lys.] 6, 14). Dies alles gehört schon zur stilistischen Auswertung der
Präpositionen wie die Verbindung der gleichen Präposition mit verschie-
denen Kasus (auch ohne Bedeutungsunterschied, z. B. 7 ö7’ aupt.... Boudaig
4 67° dup’ ’I6Aaov scil. Jupöv edppavag Pind. 1.7, 8 f., nepi uev for Xeyadfjaı
... nzepl 82 TO ooua« Hdt. VII 61), oder der abwechselnde Gebrauch von ver-
schiedenen Präpositionen ähnlicher Bedeutung (z. B. av& räoav ucv mv
2Anv "Erada, Ev de nal nepl ’Iovinv Hdt. VI 86, 4, obre xark yiv obre dia
Yordoong Thuc. I 2, 2, dnd te t@v Evonövdov... nalen ng Kg “EAados
xl... dmb av duerepwv ünyaöov Thuc. I 35, 3 (npög:&; 1 38, 1). Viel mehr
bei Kühner-Gerth 1, 547-52, zum ersten Fall aus Pind. bei W. Theiler,
Die zwei Zeitstufen in Pindars Stil und Vers (Schriften der Königsb. Gel.
Gesellschaft, Geisteswiss. Klasse 17, 4 [1941]) 261 f.
7. Auch die von der nhd. abweichende Auffassung von sich ablösenden
Tatbeständen der Richtung und der Ruhelage, des Ausgangspunktes und
28 H.d.A.IL,1,2
434 B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

der Ruhelage wurzelt im präpositionslosen Ausdruck und wird durch die


Präpositionen grundsätzlich lediglich erweitert. So sagt man seit Homer
rinrterv o.ä. &v, inte. dat., BaAAeıv, rıdevan, Löpberv, (dva)yp&peıv u.a. Ev,
Ertl, reept, rrpög c. dat. (auch eis c. acc.), &$potLeıv, ouAA&yeıv u. ä. eis (selten
&v), rapeivaı, palveodaı eis u.a.; vgl. einerseits Ei ypeol Yixe Year A 55,
4 9° &v yobvaoı ninte Auavng E 370, avnuidag nev np@re rrepi avnunoıv Eine
A 17, &v tebyeoow &duvov W 131, anderseits &p&vn Atg eis 6809 O 275, Avaya
8° eis Zuydv nadeorauev Eur. Or. 1330 (nach normalem oravra Es radınv nv
&pynv Hdt. III 80 u. o.), eis dvayımv xeiued” Eur. IT 620, Zorauis.. . &s mv
Av Önenxtera venva real yovatxes Hdt. VIII 60 ß, napeivor &5 Zapdız VIA,
eis TAG Eyyuraro xauas narsortvwcev Xen. an. II 2, 16; teilweise liegt hier
eine Zusammenziehung zweier Vorstellungen vor, so €; Acovrivoug ZuuroAL-
reboxc Thuk. VI 4, 1 (für &5 A. AYav xal &E.), radra ür’ adyac (‚im Licht‘)
uörrov iöwuev Plat. Phaedr. 268a. ‚Normal‘ ist ev statt eig bei Perfekt, z.B.
tais &v ch yN varanegevyutaıs Thuk. IV 14, 1 (vgl. & nepi mv ev To Tleıpaus
Tov veov narapuyıv nyyerdn ebd. VIII 11, 3), ot &v ch vnow &vöpes duaßeßnxöres
Thuk. VII 71,7, oi 8 &v r@ “Hoato xararegpeuydres Xen. hell. IV 5, 5 (vorher
eig 6 "Hpauov xar&puyov). Bloße Mischung (Perseveration) liegt wohl vor in
dr%6 rıyvı ylyveodoı u. ä. (für und neben ind rıva Y.) und ün6 rıva eivaı (für und
neben dnö rıvı); vgl. nv "ERMAS« 0p’ Enura rormoaxodxı Hdt. VII 157 (neben
BovAouevoug dr Aapßapoıct re elvaı ’Admvatous xal Omo “Imzin VI 121), on’
abrobg elvaı Thuk. VI 86, 4 (neben Atyurrog... Ono Baxoıeax Eytvero ‚kam
unter den Großkönig‘ 1110, 2). Statt ‚(auf)hängen an‘ gilt ‚(auf)hängen von
aus‘, dEw, npenavvunı u.ä. E&, and, zZ. B. oeıpnv xpuosinv E& oUpavödev Xpeud-
cavres © 19, 28 Enıdippıadog nundrng iuäoı dedevro K 475 (vgl. rg 8° E& &pyb-
peog terauav IV A 38, Aıbanevn Bpoxov ainuv Kap’ ülmAoto nerdtpou A 278, Ta
&rcö derpng ‚das am Halse, Halsgehänge‘ Hdt. I 51), &x röv dEvdpwv Tıys
&rchyxovro Thuk. III 81, 3, ähnlich o7&0’ && OvdAüuroro & 154 (vgl. ar’ OpYiou
oradeig nüpyov Eur. Ph. 1223, oras Ex Toü Eurpoodev Xen. Cyr. Il 2, 6),
xaINuEI” &Axpwv Ex naywv örnvenor Soph. Ant. 411, vönog rıs EvIAd” Earl xei-
Kevog ano Tov Texv@v Aristoph. ran. 762, x@vov Avaypapeıv arcd xuxAov Archim.
sph. cyl. 1,19 u. ä. (GEL unter @r6 17). Mischung zweier Ausdrucksweisen
liegt wieder vor bei von Nomina abhängenden Präpositionalkon-
struktionen, die erst nach voller Entwicklung des Artikels möglich
wurden: oöroı töv y’ E& ’Alda... natep’ avoraosıs Soph. El. 137, Eomveixavro
Ta Ex Tov Aypav £s to reixog Hdt. V 34, Yodovro ol &x av nUpywv puAaxes
Thuk. 11122, 4, oi ano t@v xaraorpwudray Tols Axovriorg.... Exp@®vro Thuk.
V11 70, 5, oi and tav nUpywv Muiv erapnkoucı Xen. Cyr. VI 4, 18; viel seltener
&G Es nv Züprıv ryv &s Außimv Endudoi Y) Alıyn abın Hdt. II 150, Zr tobs pög
MuruAnvyv modeutoug ndeiv Xen. hell. I 7, 29; ohne Mischung wäre zu er-
warten z. B. fodovro oi Ev rols rtopyoıs Piraxes oder }. &x ray nUpywv ol
püAaxes. Für einzelne Präpositionen ist der Unterschied zwischen Sache
und Person zu beachten (og ‚zu — hin‘ gilt nur für Personen). Als Einzel-
beispiel sachbedingter Auffassung mag &rı Opdxng ‚in Thrakien‘ genannt
sein (eig. ‚auf der thrakischen Küste‘; vgl. &pınvoövruu eri Opdung Thuk. I
60, 3 und ‚auf einer Straße wohnen‘, z. B. rheinländisch statt ‚an‘). Vgl. im
allg. Kühner-Gerth 1, 540-47.
2.Präp.a)n)Sek.Präp.$)Entlehnung.ı)Dial.u.geschichtl.Unterschiede 435
8. Das Zusammenwachsen von Präp. + Kasus zu komponierten Ad-
verbien (z. B. £rioyspo) ist 1, 625, 12 behandelt, die hypostasierten adjek-
tivischen Komposita (z. B. &vönuog aus &v Sum scil. &v) 1, 436, 3.
n) Erst in geschichtlicher Zeit, und zwar von Homer an in zunehmendem
Maße, sind im Griechischen (wie auch in andern Sprachen) einigelebendige
Nominalkasus, häufiger Adverbia, selten Konjunktionen zu Prä-
positionen geworden. Nur vereinzelt erscheinen solche Wörter im Grie-
chischen postpositiv gebraucht, gar nicht als Präverbia oder in nominaler
Komposition; sie stehen gewöhnlich nur mit einem Kasus. Vgl. z. B. rıvög
xapıy; voopı Iloosıdawvos & 20; Extög c. gen.; Ku’ Mol; rolv Bpxs Pind.; neias
c. gen. et dat.; &wg od u.a.; Genaueres s.u.S.533ff. Die Rektion war teil-
weise ererbt (z. B. bei x&pıv; vgl. lat. patris causä und &unv x&pıv wie nhd.
‚an meiner Statt‘ neben ‚anstatt des Vaters‘) oder sachlich gegeben (z. B.
bei &ux, reiac), teils durch ein älteres Vorbild bedingt (so Zurpoodev c. gen.
nach rp6 c. gen., rpiv pXoug nach rrpö PKous). Auch hier läßt sich nicht im-
mer eine scharfe Grenze zwischen älterm und jüngerm Gebrauch ziehen;
vgl. z.B. (£v)avriov c. gen. neben (£v)avrtog c. gen. Bei Evex« und xdpıv be-
deutet die gelegentliche Voranstellung den formellen Abschluß des Über-
gangs zu den Präpositionen. Dagegen sind Partizipia wie &ywv, Aaßwv, auch
wenn sie durch nhd. ‚mit‘ wiedergegeben werden können, formell durchaus
auf dem alten Stande geblieben (Fem. Zxovox, Pl. Zxovreg Exovoxı usw.); vgl.
0. 5.388, 1.
%) Fremde Einflüsse zeigen die griechischen ‚Präpositionen‘ in alter Zeit
sowenig wie die anderer altindogermanischer Sprachen.! Erst in hellenisti-
scher Übersetzungsliteratur färben die Originale gelegentlich auf das Grie-
chische ab.? Dagegen sind griechische Präpositionen infolge kultureller Be-
rührungen gelegentlich in andere Sprachen gekommen: spätlat. cata mane
mane, italien. caduno, frz. chacun u. a.; s. Hofmann, Lat. Gramm. 488, d;
522f.;Meyer-Lübke, Rom.etym. WB.?; W.v. Wartburg, Franz. Etym.
Wb.2, 481-83; das Koptische hat ywptg ‚ohne‘ einfach übernommen, xarı
‚nach Art und Weise‘ und r«p« ‚über die Maßen‘ teilweise umgebildet.?
ı) Wie man z. B. in Berlin zum I. April ernannt wird, in Zürich auf den 1.
und von Zürich in der Mundart sogar uf Bonn gehen kann, wie man in Wien
auf etwas vergessen kann, wie man heute in einem Buche liest, im Mittel-
hochdeutschen an dem buoche las, so zeigt auch der Präpositionsbestand und
-gebrauch des Griechischen zahlreiche dialektische und geschichtliche
Unterschiede, die bei der Einzeldarlegung namhaft zu machen sind. Hier
seien aus älterer Zeit nur das 2v dorisch-nordwestgriechischer Dialekte mit
‚Dat.‘ und Akk. (wie lat. in) gegenüber der Scheidung in &v und &vgs (eig, &<)
und die arkad.-kypr. Konstruktion von &r6 und && mit ‚Dat.‘ herausgehoben,
um von feineren Unterschieden zu schweigen. In der Koine sind solche Be-
sonderheiten verschwunden, aber es ist dann auch das ganze Kasus- und
Präpositionssystem in wichtigen Teilen anders geworden. Zunächst nahm
1 Auch später nur sehr beschränkt, z. B. Sdaınoviov Exßarreı r& dauuövie Matth. 9, 34)
neudeutsch per Pfund, a Pfund. und das übersetzte rpö rpoowrou ‚Vor‘;
2 Vgl. im biblischen Griechischen das ‚in- Blaß-Debrunner’? $ 217; 219.
strumentale‘ &v (z. B. &v r® &pyxovrı tüv 83 Steindorff, Kopt. Gramm.?‘'? $ 392.
28*
436 B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

präpositionale Fügung an Stelle des bloßen Kasus noch stärker zu; sie er-
setzt teilweise auch den adnominalen Gen. oder das Adj. Die alten Präpo-
sitionen wurden teilweise durch Adverbia und präpositionale Fügungen er-
setzt. Präpositionaler Dativ behauptet sich fast nur bei &v, während er bei
andern Präpositionen dem Gen. oder Akk. weicht (schon in ptolemäischer
Zeit macht der präpositionale Dativ nur ein Zehntel des präpositionalen
Genitivs und Akkusativs aus). Im weitern Verlauf tritt dann auch der prä-
positionale Genitiv hinter den Akk. zurück; schon um Christi Geburt kann
der Akk. den Gen. oder Dat. bei Präpositionen ersetzen (aber z. B. ano £&
cbv mit Akk. kommen erst später vor).
Damit ist in der Hauptsache schon die neugriechische Stufe erreicht: im
Neugriechischen ist der Akk. allgemeiner Präpositionskasus, neben dem nur
in vereinzelten Redensarten und in Mundarten noch der Gen. begegnet
(z. B. ve wıäg ‚auf einmal‘, neukypr. rpd xepadnj; ‚an der Spitze des Tisches‘).
Auch der ‚echte Dat.‘ des Altgriechischen ist verschwunden und teilweise
durch Gen. oder Akk., teilweise durch eigmit Akk. ersetzt; vgl. schon 0.S.170f.
Vgl.Tycho Mommsen, Beiträge [s.S.481 F.1]186-277 u.s.; Helbing, Präp.bei Hdt.
Io. S. 418] 5-34; Roßberg [o. S. 418] 7-11; Moulton, Einl. 169-75; Nachmanson,
Eranos 11 (1911) 225-31; Radermacher, Neut. Gr. 137-46; Blaß-Debrunner?
$ 203; Hatzidakis, Einl. 224-26; Hirt, Handb. ngr. V.? $ 158.

b) Die einzelnen Präpositionen in alphabetischer Folge


Im folgenden soll an Hand einer knappen Übersicht des Gebrauchs
namentlich die Bedeutungsentwicklung der Präpositionen in den wichtig-
sten Linien gezeichnet werden. Dabei mußte im allgemeinen eine kleine
Auswahl von repräsentativen Beispielen genügen; es brauchten auch nicht
alle sondersprachlichen Gebrauchsweisen und Formeln berücksichtigt zu
werden; dafür sei auf die 0.S. 417f. genannte Literatur und auf die Wörter-
bücher verwiesen. Regelmäßig sind dagegen im folgenden nach dem Vor-
bild von Delbrück, SF 5, 440 ff. und Vergl. Synt. 1,666 ff., sowie Brug-
mann, Grundr.? Il 2, 792 ff., auch die Präpositionen in der nominalen und
verbalen Komposition herangezogen, die oft übergangen oder (in Wörter-
büchern) mit einigen praktischen Hinweisen abgetan werden. Für die Ver-
gleiche griechischer Präpositionskomposita mit solchen verwandter Spra-
chen ist zu berücksichtigen, daß damit zunächst nur Analogien geboten wer-
den; nur in besonderen Fällen (bei Ausbreitung in einer größern Reihe von
indogermanischen Sprachen und bei besonderer Bedeutungsentwicklung)
wird man solche Komposita als schon indogermanisch ansprechen dürfen,
soweit nicht, wie teilweise im Lateinischen, Nachahmung des Griechischen
vorliegt.

«) Die ältere Schicht der Präpositionen


(sog. echte oder eigentliche Präpositionen)
1.&upi! (vgl. &upo 1, 589), &uplı)- (durch Haplologie [1, 263] &u- in
"C.A.J.Hoffmann, Homer. Untersu- 1857; C. Ploix, La pr&pos. grecque &upi.
chungen. I. äupi in der Ilias, Lüneburg MSL 8 (1894) 382-92; I. Schumacher,
2b) Die einzelnen Präpositionen. «) 1. &ugt 437
@uperövn Gloss., &upopebg aus Augpıp-1) führt mit lat. amb- (am am-, an-),
umbr. am- an-, osk. am- u.a., alb. mbi ‚auf“auf idg. *ambhi zurück (daneben
ablautend *2bhi in altgall. Ambi-dravi u.ä., amb-actus, britann. am, air.
imb, ahd. as. umbi, Adv. ai. abhitas awest. aiwilö ‚zu beiden Seiten‘). &. hieß
wohl schon seit idg. Zeit neben ‚zu (nach) beiden Seiten‘ auch allgemein
‚um‘ (diese sekundäre Bedeutung ist die herrschende in den genannten Spra-
chen), zunächst von rept ‚rings‘ noch getrennt (vgl. zu &upırept 0.5. 430, 3).
Im Epos und in der ionischen Prosa noch lebendig, ist &. späterhin fast nur
poetisch (außer einigen besondern Gebrauchsweisen der att. und kret.
Prosa); seit hellenistischer Zeit ist &. auf teilweise überlieferte Komposita
beschränkt (wie lat. amb-), so z. B. in den Ptolemäerpapyri und im NT und
noch in der neugriechischen Hochsprache. In der Bedeutung ‚beidseitig‘
wird &. durch Augorspwdı -dev -oE (Eratepwdı USW.), Ar’ Kupotepwv U. ä. Er-
setzt; in den Bedeutungen ‚um‘ und ‚betreffs‘ berührte es sich mit ept
(u.S.499, 16), vor dem eszurückwich wie lat. amb- am- vor circum;; man sagt
z. B. sogar &upt rept u.ä. (im Neugriechischen ist auch regt ersetzt durch
yöpw ’s, tpıyöpw ’s u. dgl.).
Als Adverb; s. schon 0.8.422 ob.; dazu Verbalkomposita mit Tmesis (vgl. unter Präv.)
und die nicht-hypostasierten Nominalkomposita; hier noch die Bedeutung ‚beidseitig‘
(wie in lat. amb(i)egnus, anceps): so hom. &upnxng ‚mit beidseitiger Schneide‘, &upl-aAoc
-YVog -EAL00a -KUTEAAOG -PaXog &upwrog, nachhom. poet. &upı-xKpnvog -TuAoG -TTUpOG U. A.,
auch prosaisch &uot-Bıog, -dEErog -IAAaxccog -Hupog -OTouog -Xpvoog U.V.A., ZU *&.-Yvoog
gehört &.-yvo&w ‚bin im Zweifel‘ wie &-8o&&w zu &-S0&og, technisch &uptxapreog Theophr.,
dupadwv Hippocr., in der Metrik &upißpayxus, -uaxpos; Subst. &u(pı)popeüg (seit Hom.)
‚einer der beidseitig getragen wird‘, spät &upırarmg u.ä. ‚was beiderseits ein Teppich ist‘;
seltener ‚um‘, z. B. &uoıxtovag vaolog Soph. Ant. 285, &.-IEarpog inmödpouog, oro& ‚mit
Schauplätzen ringsum‘ Dion. Hal. usw.; intensivierend ‚um und um‘: hom‘. &upt-daoug,
-xonog, später poet. &upl-Bpoxog, -Sopog, Luc. -orpöyyuros, Adv. AupaAddE (spät); hier-
her auch Namen wie hom. ’Augı-dauas, -u£dov, "Aupıxdog.
Als Präverb (bei Tmesis auch als Adv. auffaßbar); selten ‚beidseitig‘ (so lat.
ambigo, -iguus): hom. und später dugıßalvo eig. ‚schreite beiderseits aus‘ (vgl. Irrov &.
Callim. h. Del. 113), dann ‚(schützend) umgeben‘ mit Dat. und Akk. (vgl. unter Kasus),
att. &.-Aeyo ‚streite mit Worten‘ (-Aoyos), häufiger in Verbaladj.: hom. &upı-Spupng,
-HaAng, -oTpepng, dupnpeons; Aupl-Herog, -purog, später dupı-Imyns, -Auvng, -Asınng (Metr.),
-pPpermg; -LeuxTtog -KUpTog -TÄNKTOS; -KPOTOG; -OTPOPOG -Touog; -Andog; -TTANE -Teng -päY.
Sehr oft ‚(rings)um‘ seit Hom. z. B. &untxo, &upt-ayvia (vgl. dup-apaßew -aurco
&upı-uurdonar u.ä.), -Beßnxeı (von der Sonne) © 68, -B&Mw -dalo -Evvun: (zum AOT. -c0«
hellenist. dupıElo, -ı&Lo) -Ero (vgl. -nevouaı, -roveouaı) -IEo Kupllave & 25 (vgl. &upı-
Louaı &.-nagHLona -wadEloucı Hippocr.) duplorapcı -KaAdrTw -veuonar -EEw -TTOTKouaL
-tiInpı -xdoxo -x&o (in den Ptolemäerpapyri dafür überall, soweit vertreten, rept-
Mayser, Pap.? I 3, 228 f.); in Verbaladj. &upl-Iperrog -xaprog -xaulo)rog -Aapns; vgl.
auch &upı-xrioveg (-xrb-), mit ‚um‘ = ‚in betreff‘ o.ä. z. B.hom. dugı-uaxoyaı, kKret. &.-
kwXeiv ‚gerichtlich streiten um‘, &up-npiorosg; intensiv ‚um und um‘: dup-ayana(C)@
Hom., &upı-m9&o h. Ap. 273, &up-Mdoow Opp.; &upavkıs (vgl. dupıpba); Kupl-Bpoxos
-dopog -uiyhg -Ödxpurog.
Bei Kasus. Ererbt waren &. mit Lok. (wie ags. ymbe) auf die Frage wo?
und mit Akk. auf die Frage wohin ? Doch steht &. c. acc. vom Anfang der
De praepositionum cum tribus casibuss ambhi S.16-26, Ai. abhi 8.26 f.). Akzent
coniunctarum usu Euripideo part. I. Diss. duot auch in der ‚Anastrophe‘; s. 0.8. 420;
Bonn 1884 (behandelt &ugt, rept, Zt, uerd); 1,387 Zus. 3. _ BER
W.Pax, Sprachvergleichende Untersu- ı Durch Hauchdissimilation (1, 261 f.)
chungen zur Etymologie des Wortes dupl- dur- in duntxo dunexöwn durnioxo, tarent.
moAog. WuS 18 (1937), 1-88 (Die Präp. durtdupov Hesych.
438 B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

Überlieferung an auch auf die Frage wo? (wie lat. am, ahd. umbi, alb. mbi,
die nur Akk. haben); nur griechisch ist &. c. gen. (Partitiv des Ortes; o.
S. 143f.). Die drei Konstruktionen zeigen geringe Bedeutungsunterschiede;
&. c. gen. kommt nicht recht auf; aber auch &. c. dat. tritt hinter &. c. acc.
zurück; schließlich ist auch dieses verschwunden.

1. Lok. ‚beiderseits‘: Ypıre 9° &up’ aör@ (so daß er ihn zwischen den Bei-
nen hatte) A 493, &. 8° &p’ adrö Baive (‚war im Ausschreiten‘) A&wv &G E 299,
&up’ Evi dobparı Baive e 371; ‚um‘: idpwoeı u£v eu rerauav d. orndeocı B 388
(und &up’ &poıcıv Eyev odnos A 527), d. 9° &p’ abro... dLarpupev Exreoe
xeıpöc I 362 f., ’Ayaıol Eoraoav &. Mevorri«ön P 267, Aup’ Hßerotorv Eneırpav
‚durchbohrten es so, daß es um die Bratspieße zu liegen kam‘ A 465 (da-
gegen xp&x 8° dup’ Aßedotz Zusuöxeı u 395), vgl. &up’ (‚zu beiden Seiten‘)
dygeoor Bide... nbwia... ordnpew #Eovı Aupis (‚um herum‘) E 722f., &.
rupl oryonı I 344, nenapuewm Kup’ övbxeooı Hes. E 205, nv xreive... aup’
pol ‚um mich geschmiegt‘ (Kassandra um Ag.) A 423 f., dpvis.... &. vAddoıg
£Clou&va (‚umgeben von‘, ‚zwischen‘) Eur. Ph. 1516 Chor (anschließend 9 5°
&. t&pßer [,in Furcht, aus F.‘] 7@8’ enouw&ev nader Aesch. Ch. 547, &. poßw
Eur. Or. 825 und Y&yeı pp£vas Aupi re (‚in‘ = ‚mit‘) Aatoldx copla xTA.
Pind. P.1, 12), &up’ &rara« Sepa Sapph. 96, 17 D.2; ‚um‘ = ‚bei‘: &. niAng
(u&ysodaı) E A466, Totov nuAwmpdv plraxa Teüxpov &. cool Aelbo Soph. Ai. 562;
vgl. rövog &. növo Simon. 9, 2 D.?; ‚um‘ vom Kampfpreis: up’ “EAevn xat
rnuacı naocı uAysodaı I’ 70 (vgl. Epıv eixov aupt re novorxf) ai. Hat. VI 129),
vom Gegenstand des Leidens, der Furcht: roı7d° &. yuvaıxi .... &Ayzx r&oyxeıv
T' 157, vor up’ "Odvon. Satppovı dateraı Arop a 48, obdev Voßndeis &. Ty)
yvvaıxt Hdt. VI 62; ‚um‘ = ‚über, in betreff‘ (lat. circa) &. 82 vexpoiowv xara-
xauenev odrı neyalpw H 408, aup’ "Odvonı pnusedunv 58 151, nero...
&. nöoeı p 999, Apveduevov &. Böeocı h. Merc. 390, öp.oix ... . SuSorr’ En’ Epyouoıv
aupt re Boudats Eyeıv Pind. P. 5, 118 ff., rag &. vol xAnlovoa Auurrnpouylas
Aesch. Ag. 890, Aöyoug Avcona, ToDg ev ’Arpeıd@v xara, obs 8° Kup’ "Oducoet
Soph. Ai. 302 f., ai d& x’ dymt 80%5ı noxlovrı Del.? 1791 17 (Gort.), &. 88 7&
Yavara abrng dog... Acyeraı Aöyog Hdt. III 32; ‚mit Rücksicht auf, we-
gen‘: rov EdEdavr’ &up’ aper& Pind. P. 1, 80 u. ö.; zeitliches ‚um‘: lo &up’
evi ‚an einem Tage‘ Pind. O. 13, 37.

2.,Gen.‘ ‚um‘; örtlich rotoı aupınrbocı räcı roioı &. Tabrng olx&oucı Tüc
rörrog Hdt. VIII 104 (Autorglosse); ‚kämpfen um, in betreff, wegen‘: &
(Eber und Löwe)... uaxcodov nidaxog Kup’ öAlyng II 824 f., deideıv up”
"Apeog pıRömmrog ara. 3 266 f., &. d& rung ‚en fait d’ honneurs‘ h. Merc. 172
(vgl. &. d£ tıunv h. Cer. 85), Außbooag &. yuvaıxdg EBav "Ipaoa mpds rörıv Pind.
P. 9,105 f., Zorı 8° avöpi pauev Zoındg &. dauuövov xard Pind. O. 1, 35, roAv-
Avopog &. yuvaınög ToAAK raAxlauara ...Inomv Aesch. Ag. 62-66, obrw uev d.
Todd’ eneoradraı Acyeıy sept. 1012, road’ &. ons Aeyav naıdög Yavobons Eur.
Hee. 580, &. Arrpav dıöbumv Ertixorvov Eodoav &. aid Ayıroc Eur. Andr.
123 ff., &. xptorog (Var. xplor) uvnornpwv rooaöra« &y&vero Hdt. VI 131, hc
uns Ts &. tod narpös Xen. Cyr. III 1, 8, &. öv eiyov (näml. Beute) dı«-
vepönevor Xen. an. IV 5, 17 (einzige Stellen aus der Prosa).
2b) Die einzelnen Präpositionen. «) 1. &uet. 2. avd 439
3. Akk. ‚um‘ von der Richtung (so auch air., alb., germ.): «up? &pa pıv
Tpawv &Aoyxoı YEov (oder = aupedeov?) Z7238, &. BE mv Päpos vardv Bddav
588, Errel yap MAdeg rpös MoAocoa yansda Tnvalnbvarovr’&. Audavyv Aesch.
Pr. 829 f., &. yAopav bauadov Exßeßinutvos Soph. Ai. 1064, ixtrıc &. adv rirvo
yövv Eur. Hel. 894, ouAN&yesdaı 76 orpkreuua &. rov MarrwAdv rorauöv (‚am‘)
Xen. Cyr. VI2, 11; von der ‚Ruhelage‘ (so auch alat., alb., germ.): Kauorotou
&. peedpa Evda nal Eva noravraı B 461, &. dE 0e Tpwal.. . vAaboovran 339,
MV 6 Zoxpammg rav &. Miinrov orparsvoutvav Xen. an. I 2, 3; ‚in etwas
herum‘: &. re &oru Epdouev ipa Yeoig A 706, &. Eößorav Bakch. 9, 34, &. Oprenv
Eur. Andr. 215 ‚irgendwo in Eub., Thr.‘ (ähnlich Aoırdv &. Blorov ‚im künf-
tigen Leben‘ Pind. O. 1, 97), oi &. rıva« ‚(er und) seine Begleiter‘, auch ‚er‘
allein (s. 0. S. 417 ob.); ‚in betreff‘ u. ä.:&. Auwvvoov. . . uvnoouaıh.Hom. 7,1
(vgl. oben unter 2), Yuuöv edppatvewv dup’ ’I6raxov Pind. 1.7,9, uepıuva 0’ &.
rrörıv Aesch. sept. 843, &. vor "Dov... &eıoov... adav Eur. Tr. 511, ai...
HE ovvyıyvöoxdvrı dyrıi av daicıw Del.3 179, V 47 (Gort.), & re ax denpdo-
covro xal T& &. oO &pıorov Thuk. VII 40, 2, erıoryumv tav d&. raßeıg Xen. an.
II 1, 7; ‚beschäftigt sein mit‘: &up’ inroug, &puara, unxavas Exeıv Xen. Cyr.
VI15, 52 (noch öfters bei Xen.); röv &yxayıov &. rpörcov ‚encomii modo‘ Pind.
O. 10, 77 (vgl. o&0 &. rpöro N. 1, 29); zeitlich (anders als oben): &. TIsı«dwv
dbcıv Aesch. Ag. 826, rov uev &. TOv yeıu@va ypövov Sınyev &£v Baßuravı, Töv
dE &. 6 Zaxp Ev Zobooıs Xen. Cyr. VIII 6, 22, &. Seiinv V 4, 16; ungefähre
Zahlbestimmung: z. B. redtaorat &. robg dıoyxıkloug Xen. an. 12,9.
4. Hypostasierte Nominalkomposita: z.B. &uet-Bporos ‚um den
Mann herumgehend‘ B 389 (vom Schild), opayat &upı-Bayuıo. Eur. Tr. 562,
«upı-Bpxyyıa ‚die Teile um die Mandeln‘ Hippocr.
&uoptg (poet., fast nur ep.)! ist häufiger Adv. (‚beidseitig; um‘ und ‚aus-
einander, getrennt‘), aber seltener auch Präv. (‚beidseitig; um‘) und Präp.
(‚um‘ mit lokalem Gen. und Akk., ‚getrennt‘ mit Abl.).
Vgl. für das Adv. ‚beidseitig‘ Axol 8° &upor£potowv Ermyrwvov, &. dpwyot I 502, &. Apı&niw
519 (‚beide‘?), Cuydv &. Zyovreg y 486; ‚um‘: repıvaueraı &. &övres (2 488, deouol... &. Exotev
$ 340, &. {ö@v Hes. E 701, uorrh &. Zxeı d$ou.ara Xenoph. 1, 12 Diehl?; ‚getrennt‘ (xtovas) af
yaidv re xal obpavov d. Eyoucı a 5%, & SM oAAd reepl Hör’ &. Ey A 559, To uev re Loyöv...
&. &£pysı N 706, ob yüp Er’ d.... ddavaroı ppdlovraı B 13 f. (ähnlich noch mehrfach). -
Präv. ‚beidseitig‘: &uploßaıy« ‚Schlangenart, die vor- und rückwärts gehen soll‘ seit
Aesch. Ag. 1233, att. hellenist. «upLoßnr&o (ion. -Bar-, äol. -Bä&r-?) ‚zwiespältig sein, strei-
ten‘, dialekt. &upUXAEyo, bei Hesych &uployovor" &repöyovor H.; ‚um‘ duploxwuor H.,
duploorog Aesch. fr. 44 N.?2- Präp. ‚um‘ mit lok. Gen. bzw. Akk. &puarog &. idciv B 384,
Kpövov d. &övres E 274, Ilooıöntov &. C 266, ol Hd yıv (Polyphem) &upls @xeov ı 399; ‚in
betreff‘&. &An9elng Parm. 8, 51,209&ros &. Pind.P.4,253; ‚getrennt von‘ aid’ olar Alösd....
Ho9nv © A4h, &. 6800 W 393, uara 8° ara Höpn?” Eu d. Exelvav 5 352.
2. Ion.att.&v«,2 elidiert &v’,in Anastrophe unverändert (&va s.0.5.424,7),
‚apokopiert‘ &v,? &v- und diese assimiliert zu &u- &y- dA- d-(or-) (1, 336 f.);

1 Zum Wechsel von -ı und -ıcs. 1,405 ob. nitz 1859-77; H. Skerlo, Einiges über den
2 F.Spitzner, Diss. de vi et usu praep. Gebrauch von &v& bei Hom. Progr. Grau-
&v& et xar«& apud Hom. Wittenberg 1831 denz 1892 (als Präv. u. Präp.); Brunel
(dazu G. Hermann, Jahns Arch. 1, 131 ff. 4102-07.
= opusc.5, 31-44); E.J.Golisch, De 3 Nach Günther, IF 20, 62-64, war dv
praep. (&; &v dnd &x dvri np6 dvd Eiv nerd ursprünglich, &v«& daraus nach xar& er-
ör6) usu Thucydideo part. I-V. Schweid- weitert; s.u. S. 474 F.3.
}

440 B.Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

lesb. thess. ark. kypr. öv (woraus ark. kypr. öv), wozu 1, 275, ß; lat. an-
(heläre) wie &vanveo, awest. ana, apers. and ‚auf-hin; längs; nach, gemäß‘;
got. ana, ahd. an(a), ags. on ‚an‘. Im Griechischen ist vorherrschende Be-
deutung ‚auf‘ — ‚(an einer schrägen Fläche und senkrecht) empor‘ (vgl. lat.
anhelare und aksl. nädz ‚oberhalb‘); die Bedeutungen ‚(horizontal) über —
hin‘ und ‚auf‘ der Ruhelage sind erst abgeleitet, aber schon indogermanisch.
Schon früh macht sich in der Hauptbedeutung die Konkurrenz von £rt gel-
tend, und in klassischer Zeit beginnt sich &v& außer als Präverb auf be-
stimmte Verbindungen zu beschränken; die Ptolemäerpapyri kennen nur
noch &v& u&oov und distributives &v« (vgl. Mayser, Pap. II 2, 403 f.) (ähn-
lich noch in neugriechischer Hochsprache). Vgl. gegensätzliches xar«& (u.
S. 478). Das distributive &v& ist als ana ins Vulgärlatein übergegangen (vgl.
0. S.435,% cata).
Als Adv.nur vereinzelt (s.0.8.422 ob.), aber auch in &vw ‚hinauf, oben‘, &v@$ev ‚von
oben, von alters her‘, &vo-r&pw ‚weiter oben, oberhalb‘, -&ro ‚zu oberst‘ vorliegend. In
nichtverbalen Nominalkomposita selten adverbiell; z. B. &v&-weotog Eupolis, Dem. (zu
dva-rlundmur, Ss. u.), klass. &va-mmpog ‚verstümmelt‘ &v&-oıuog ‚mit Stumpfnase nach oben‘
Aristoph., spät &v&-tprxog ‚mit gesträubten Haaren‘. Mit Adverb: &v-«vr« ‚hinauf (und)
entgegen‘ Y 116 (und dazu dvkvrng ‚bergauf gerichtet, steil, schwierig‘ Plat.), &u-wıya
Anth. Pal. (zu Auneläag Q 529).
Als Präv. zeigt &va- schon bei Homer eine Anzahl meist sachlich bedingter Sonder-
entwicklungen. Überwiegend ist &v«- ‚auf, empor‘ bei Intransitiven wie ‚gehen‘ u.a.
(&.-Balvo, dv-£pxonor, d.-niEo, Av-alsom d.-Ipwoxwn -mdAw -vebouat), Av-lorauaı (trans.
-lornu), &.-dtpronau (att. -Bierw), ‚aufquellen‘ u. ä. (&.-Bpixo, -unrio, -PAbw, Ku-BoAdönv,
du-PAndnv X 476), ‚aufschreien‘ u. ä. (dveßpaye, &.-xpdLo, -uopuöpw, -orevaxo), bei Tran-
sitiven wie &.-P&Aw (bei Hom. uneig.), &v-Kyw (auf die See; vgl. av-wIEo), dvaıptw (vgl.
dA-Atyo), ‚schleudern‘ u. ä..(&.-r&Mw, -ppirrto), ‚reißen‘ (dv-apr&Lo, -&Axo, -epbw, d.-orr&w),
‚aufleuchten lassen‘ (d.-xalo, -palvo, vgl. -TEMo), d.-niundnu ‚auffüllen‘, &.-dexonau
‚aufnehmen‘, &.-p&pw, dv-Exw, &.-TAnvar. ‚Nach oben wenden‘ (d.-orptpw, -Tperw) ent-
spricht nhd. ‚umwenden‘ (dazu auch &.-xuußarıdlo). Die Gebärde der Ablehnung, &.-
vedo, ist eig. ‚auf- und zurückbiegen‘ (lat. renuo) gegenüber xatavebw ‚annuo‘, und ‚em-
por-, aufhalten‘ kann ‚zurückhalten‘ sein (vgl. &vex’ inroug Y' 426). So entsteht eine
Bedeutung ‚zurück‘, erstens im Sinne der Aufhebung einer Handlung (Aw ‚auflösen,
auftrennen‘, &.-Sbouat, -xAlvo, -xönrow), zweitens im örtlichen Sinn (&v-e£pyo). Daran
schließt sich ‚wieder‘ (&.-yıyyaoxw -wurnorw -ppdlouat, d.-Indnosı A 236, ‚zurück
und wider‘ dvauerpnoauu u 428). ‚Von unten bis oben‘ für ‚deutlich, genau‘ (materiell
4.-xep&vvunt, -ulyvouı, geistig dv-elponaı -EIPW@T&w -ıyveiw, dvkmuotos zu nachhom. &.-
ruvdavouaı). In einigen Fällen betont das Präverb nur den Verbalinhalt, so &ve-
‚empor‘ in &v-aelpw, -olyo -Öpvuur -opobw), Kva- ‚zurück‘ in &.-xdLouaı, -Xapeo); SO
konnte das verstärkende dva- von dyfmpalvo, d.-rabw entstehen. Nur selten sind bei
Homer dva- als ‚durch hin‘ (&.-uauudeı ‚durchrast‘ Y 490) und als ‚auf‘ der Ruhelage
(v-anto d.-Tiömu -x&w). Klassisch und nachklassisch begegnen die gleichen Schat-
tierungen; vgl. z. B. &vaßıßaLw ‚einsteigen lassen‘; oft ist ‚wieder‘ vertreten (&vaßAxordva
‚wieder aufsprießen‘). Verdunkelt &v-ayx (vgl. 1, 766, ß; 767, Fußn. 10; 777, b, c) zu
*ag- ‚sprechen‘ (lat. aio ad-agio ‚Sprichwort‘ u. a.), &p-pix&onaxı (Hesych dva-pıyäche:)
und dva-ppix&ouı ‚emporklettern‘ (F. Solmsen, IF 13 [1902/03], 132-34), &p-pad&w (att.
öpp-; s. 1, 255 unt.) ‚Angst haben‘; vgl. Solmsen, IF 13, 132-36.
Bei Kasus. &v« ‚hinauf‘ steht außer mit Akk. vereinzelt auch bei Gen.
des Ortes; fast nur in älterer Dichtung tritt &v& als ‚auf‘ der Ruhelage zum
‚Dat.‘ Sonderentwicklungen zeigt nur &v& c. acc.
1So auch in dem häufigen &r-ava- ‚zu- müller, er-av-ayoyn [u.ä]. RhM 36
rück‘ (z. B. &r-av-£pxouou); vgl. G.Teich- (1881) 308-12.
2b) Die einzelnen Präpositionen. «) 2. dvd. 3. &vri 441
1. Akk. Vertikal ‚(an etwas) hinauf‘ (so got. ana c. acc.), z.B. xal and
Edev DV6o” deipas Ixev d. uuplanv K 465, &. yara IEouoa (von der Schlagader)
N 547, oeıphv.... xlov’ Av’ öhmahv kobonı x 175 f.; &v $6ov stromaufwärts
GD1 5016, 11 (Gort.), &. röv rorausv Hdt. II 96. Linear (‚durch — hin‘) von
der Erstreckung im Raum: &. orparöv &yxero ira A 53, äydnoav 8
a. Süpe A 570, av’ “ErKdx 1395 A496 080, öv rd n£ooov Alc.46 A 3 D2;
&y ybara Aesch. suppl. 550 (lyr.), &. rhv ‘Err«dx Hdt. II 135 u. ä., dvk r6
oxoreıvöy ‚im Dunkeln‘ Thuk. III 22, 4, von Personengruppen &v’ öpıAov
T 449 u. s., &yeıpa xpnuar’ av’ Alyunzlioug &vöpac 8286, ol Apymyeraı d. roc-
tous Acav Hdt. IX 86; ‚entlang‘: &v rag dpws Del.? 63, 32 (Herakl.); Er-
streckung in der Zeit: &.vöxr« 380, &. as nportpas Au&pac, &.rov möAeuov,
&. rov xpövov Hdt. VII 223. VIII 123. 1 173 u. ö. In Verbindung von Zeit-
angaben mit räs u.ä. (so &. räcav Yuspnv, Hdt. II 37, &v& näv Eros 1136) ent-
wickelt sich distributives av, z. B. && Aöyxoug &. £xarov &vöpas Xen. an.
III 4, 21, &. nevre napaoayyas ns Muspas IV 6, 4.
Weiter ‚nach, gemäß‘ in Redensarten: &. xp&rog pebyeıv ‚aus Leibes-
kräften‘ Xen. Cyr. IV 2, 30 und sonst, seit Plat. &. (röv aöröv) Aöyov ‚Pro-
portional‘ (vgl. 1, 7); &. npeoßbrär« ‚dem Alter nach‘ Del.? 227, 135. 208
(Thera, um 200).
2. &. ‚hinauf‘ auch mit Gen. (nur griech.), sicher in der Inschrift Del.? 313
(Haläsa auf Sizilien, 12), z. B. &v ro “Aratoovu 37 f. 45, Av roü hosıdtou fünf-
mal u. a.; dagegen läßt sich ög einwv &. vnög Eßnv ı 177 (entspr. ß 416 o 284)
auch als vnösg &veßnv verstehen.
3. Bei ‚Dat.‘ (Lok. oder — nach apers. anä Pärsä ‚in Persien‘ - Instr.; got.
ana c. dat.) verdeutlicht &. die Ruhelage, so oreuuar’ Eywv Ev xepot... Xpv-
o&w &. oxyrtow (‚oben an‘) A 15. 374, eüde narnp Ava T’apyapo &xpo (‚oben
auf‘) E 352, äu Bopotoı rider © A441, xpvosaıcıy Av’ inrorz (‚auf goldenem
Wagen‘) Pind. O. 1, 41, &u rerpaıs Aesch. suppl. 351 (lyr.), He ..
&vk TE vavolv xal adv ömdoıs Eur. IA 7541-54, ay Köoco» GDI 1365, 6
(Epirus). — Hypostasiert zum Nominalkompositum &v&-Aoyog aus &va Aöyov
(70.1).
3.&vril (in Anastrophe unverändert),? avr(ı)- bzw. &v9’-? deckt sich mit
ai. Adv. (auch als Prädikativ) dnti ‚vor Augen; in der Nähe; gegenüber
(feindl.)‘, lat. anti(-stö u. :..), ante c. acc. ‚vor‘ (Adv. und Präp.);* eng ver-
wandt sind auch got. and(a)- ‚gegen‘, lit. ant (alit. und dial. anta zu &venv) c.
gen. (acc.) ‚nach — hin, auf, während, für‘. Griech. &vrt scheint als Lok. mit
Akk. ä&vra (&vavıo, Es &vrax wie zic One), Gen. xAr-avres (woraus xaraveng;
entsprechend wohl c ‚&vrng aus unbelegtem adv. &v-avres) einidg. *ant- ‚Ange-
ı F.Spitzner, &vrl et &vra quid differant ® Haplologisch &v- für &vrı- in ävrirog
apud Hom. et epicos exponitur. Exc. XVII (Hom.), &vrunog H
zur Ilias © 233 (1835) p. LXIsqq.;M. Ro- 4 Die alte Bedeutung noch in ante oculos,
sterz, De praep. apud Hom. quae cum ora, pedes, der Akk. nach post.
solo gen. casu coniunguntur [&r6 &x rp6 5 Vgl. got. andandmeigs &vrexduevog, and-
&yri,. Upsala 1869. 1870; J.B.Brandt, De tilön avdekeodeı, andwairpi Evavrlov, anda-
praep. apud Soph. usu part. I [&vrl, dr, neiba &vavrios, andastahjis &vrlöLxog, AvTi-
rp6, &x]. Grimma 1878; s. noch bei &vd (0. neluevog, andastaua &vriöıxog, andweihandö
S. 439, Fußn. 2). dvriotparevöuevov; andalauni dvruuodie,
2F.Solmsen, KZ 44, 165, Fußn. 2. ferner andawaürdi, n. Antwort (&röxptorg).
442 B.Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

sicht‘ fortzusetzen ;! vgl. auch ai. dnta- m. ‚Nähe; Ende; Rand‘, ahd. andin.
‚Stirn‘. Adjektiviert &vrios. Die sich als ursprünglich ergebende Bedeu-
tung ‚angesichts, gegenüber‘ gilt im Griechischen seit Homer allgemein
nur in Komposition, ist aber in einzelnen Mundarten auch bei Kasus
erhalten; im übrigen gilt bei Kasus die abgeleitete Bedeutung ‚anstatt,
für‘. Über vereinzelte Spuren einer Bedeutung ‚über — hin‘ s. unter ‚mit
Kasus‘ 3.
Als Adv. nur in nicht hypostasierten Nom.-Komp. (außer zu Verba gehörigen) in der
Bed. ‚angesichts, gegenüber‘ von entgegengesetztem Stand(ort), Adj. (wie ai. ved.
dnty-uti- ‚dessen Hilfe nahe ist‘) &vri-nAeupog Soph., -nurog Hdt., -Zuyog Aristot., mit
verdunkeltem Hinterglied -ropog Aesch., -nop9uog Eur. (auch XaAxtdog 4.) ‚gegenüber-
liegend‘; Subst. (meist junge technische Ausdrücke) &.-orp&rnyog dvranparnpıov ‚Gegen-
Vorgebirge‘ Strabo, &vH&Xı& &vriorepvov; von entgegengesetzter Richtung: dvrı-nepar
&v&uovro ‚das Land gerade gegenüber‘ B 635 (zu &vrı-nep& Luc., ion. -prv, att. -päc, teil-
weise mit Gen.), dvrands Eur. u.a., d.-npwpog Hdt. usw., -uerwrog Xen., -rpbowrog
Xen., &vri-roug Plat. (bekannt ot dvrinodss, vgl. auch &vragor), -rüyog Aristot., -oronog
Tact., hellen. -varog; Gegenstück, Entsprechung: hom. &vrißtoıg Ertecor (Adv. &-Binv,
dvrißrov uayeodaı u. &.), &vridupog xavayd& Soph. Tr. 643, -xopdog Plut., -9poos Coluth.,
Subst. &vrbaeıg f. ‚Nachschlüssel‘ Poll.;? ‚gegen‘ in feindl. Sinne (vgl. ai. ved. anti-devd-
‚Gegenspieler‘) &vrivoog Hippokr., -80&05 Luc., Subst. &.-ropvoßoox6ös Kom., Anticatonzs,
&.-abyxAnrog Plut., ’Avripwg Paus., &vrixprorog? NT; &.-pdpuaxov Aristot., dvrimodıg ‚Ti-
valisierende Stadt‘ Strabo (Avrinodug frz. Antibes), &vrixpıos, -opnv, Avraveutx Simpl.
Als Präv;; seit klass. Zeit in steigendem Maß vor bereits komponiertem Verb (&vrava-
bis &v$urco-). In der Bed. ‚gegenüber‘: hom. &vrep£povro udyy ‚sich gegenüberbewegten,
maßen‘ E 701 (&pyadtog &.-ptpeodaı A 589, xaderen vor Eyo uevog &. ® 482, H xev vo duwm-
oöueY” &. 238), 08 Tıg o0l Ye dewv Sbvar’ d.-peptleıv ® 357, örı nor uEvog d.-peplileıs D 488
(vgl. tsopaptleıg ® 411 usw.), &.-Bor&w (oft; mit Gen. und Dat.; zur Bildung 1, 726),
&.-topew ‚gerade durchdringen‘ (xpoös E 337, Söuov K 267), pXoyava te ondocaode nal
Avrioysode tpantlas löv x 74 1.,&.-nöpo mit Dat. Pind. Soph., -xeıucı Pind. usw. (jünger
auch feindlich), bei Hdt. Att. &.-xa9nuaı (-xa9tLou.aı), -orparorredebount, -tiömu (mit Gen.
Thuk. II 85, 2; auch feindlich und von Gegenseitigkeit); -Birw ‚ins Angesicht, gerade
aus‘ (mit Gen. Xen., Akk. Men.), -B@Xw ‚vergleichen‘ Strabo (‚werfen gegen‘ Thuk.), &vre-
don IG XIV 1721 (metr.); &.-napaniew Thuk. II 83, 3, &.-napa9eo Xen. an. IV 8, 17,
4.-napaxeıuaı Pol., &.-napaotparorsdevounaı Dion. Hal.; Entsprechung, Erwiderung:
hom. &y-tıra (£pya yEvorto, rei&oon) Q 213 p 51. 60 (vgl. &vririrog H., &vrı-tivo Theogn.
Tragg.), att. z. B. &vr-adıneo, -audeouaı, -axobo, -auelßoucı, -epko (dvripws Plat.), -Zyxa-
Aw, -euniuninpe, &vrı-morto und Med.; bes. auch von Klängen: att. und Koine &vr-nx&o,
-odbpou.au, -wpbonar, Kvrı-Bodo, -ApdLw, -uuxkonau, -rarayeo; dvr-Kio Mit dvrwdög (z.B.
Era 8’, Av roüro dpäc, Kvrdoouaı Aristoph. eccl. 887), -nx&o, &vrı-pdtyyouaı, -pwvew mit
avripwvog (-vov), -ParMo (auch bei dvriororyog, -xEw schwebte *&.-oreiyw vor); gegen in
‚feindl.‘ Sinne, z. B. att. &vr-ayopebw -einov (bei Pind. P.4, 156 noch ‚antworten‘;
ähnl. auch att.), -ayavilouaı Hdt. Att., -aelpw Hdt., -apxew Att., -erni&o Thuk. TV 13, 3,
-epeldo (auch Pind.), Hdt. Att. -&xw (aber auch nur ‚etw. gegen etw. halten‘; ferner
‚durchhalten‘, ‚sich halten an‘), &vrı-Batvo (auch von der bloßen Richtung), -MANoc®
mit dvrındniyes drrol Soph. Ant. 592. Nomina wie dvri-uaxos, -Eoog, -radng, -Tradog,
-TrAOLA, -Tevora, -roArtele, -tonog, -rovog Schließen sich an die betreffenden Verba (danach
auch &vri-texvog; dvriöixog nach dvrı-or&rng?); als Entgelt, für, z. B.: att. Avr-ayopalo
-aMdccw, Avrı-öldouı (nach &.-Swpeouar auch &.-Swpet, Kvriöwpov), dvr-eveniunpaoav ta
io« Hdt. V 102; anstatt, z. B. &vreußıßkio Thuk., &vreyypgow Aristot.
1 So W.Schulze, PhW 1890, 1472 (=Kl. all mehr zur Etymologie (Hethitisches bei
Schr. 669); Thurneysen, AflL 143, 28f.; Feist, Vergl. Wb. der got Spr.? 46. 49).
Solmsen, RhM 61 (1906) 502; dagegen 2 Mit Adj. dvr-dErog A 514 (oder 7.0Aav
Günther, IF20,70;Brugmann,Grundr.? dvr’ &ıog wie E 471 f. Ilpodonvopos dvri
II 2, 803 f.; Walde-P. 1, 65-67; zweifelnd nepdoder &Eiog? Risch, IF 59, 31).
Brugmann?499;W
alde- H1,53,wo über- ® Wenn nicht eher ‚Ersatz für Christus‘.
2 b) Die einzelnen Präpositionen. «) 3. &vri 443
Mit Kasus: nur ‚Gen.‘ (Pertinentiv oder Ablativ? s. S. 97). 1. ‚angesichts, gegen-
über‘ von Personen und Sachen im ‚Recht von Gortyn‘, vereinzelt im jüngern Attischen
und in Koine: xoAlöv &. uaırUpöv duov Spou£öv &Xeudpöv ‚vor 2... Zeugen‘ Del.? 179 I 40
(Gort.) ;robrou S& (TOD Xaplov) doov nA&dpov dad rirus: Iundeınobouuc heydAaus, dv9” Av (‚denen
gegenüber‘ = ‚hinter denen‘) Eornxöres &vöpes ti äv n&oyorev Xen.an. IV 7,6; &vöraic yıyvo-
y£vaıs d. röptov Hero Bel. 20 (p.34,5ff. Diels), Iko[r]ıdes rpeic, &v als Evi inmmebc xl önAlrng
xal Mivlag &oros] &. roö Mivaraipou IG? II/IIT 1534,99 (276/758), &rav # caANMm To Mo
Eroxoryen &. ns Öbens Auöv Eudox. ars 18 (Pap. von 1658), &. tod hyepövos PSI III
199, 8 (203P).! - 2. Die Bedeutung ‚für, anstatt‘ erklärt sich aus dem Tauschgeschäft,
bei dem die zum Vergleich gegenübergestellten Waren ihre Stelle tauschen, und aus
dem Gebrauch der Waage.? Vgl. ool d2 Yeol rüvd’ &. x&pıv uevosinea dolev 650, vioov
4. Xpnudtov nap&Aaßov Hdt. III 59, &. d& tod xeıporeyviou (als Entgelt für das Recht auf
Ausübung seines Gewerbes) +d rpooxdvıov ioraro ‘Hpmciors GDI 2607, 4 (Mitte IIIa),
doch auch abgesehen von Handel und Wandel überhaupt von Tausch oder Ersatz:
&. y&uoro r&pov v 307, att. &v9” od, &v ‚wofür‘;? &. &pxeodau s.0.8..361,4; von Personen
"Exropog d. nepkodau N 254, bes. von ihrer Gleichartigkeit: &vri vu noMGvV Auöv &arıy
&vnp 1116 u. o. (auch ‚dienen für‘ von Sachen: roürö opı &. Aourpod Zorı Hdt. IV 75); vom
Wechsel von Eigenschaften: roA&utov &. plAou xaraorävaı Hdt.187. Bei Ausdrücken der
Vergleichung ist &vri ‚gegenüber, statt‘ gleichbedeutend mit % (z. B. &daveöv BoWerau
avr’ &yadod Theogn. 188, &Xog dvr’ &uoö Aesch. Pr. 467, aipeiodat rı &. rıvos Xen. an.
I 7, 4, und steht daher auch nach Komparativen: pellov’ darıg &. Tg abrod rarpas
plAov vouile: Soph. Ant. 182.* Kypr. &(v)ri to uıcYov Del.3 679, 5.6. ist teils ‚als‘, teils
‚anstatt‘ (Hermann, IF 35, 166 f.). Auf das Subjekt bezogen: &. naldwv ixersbou£v oe
‚an ihrer Stelle, in ihrem Interesse‘ Soph. OC 1326. - 3. Von der Zeit, während. Nach
av9” Auspas‘ du’ ÖAng rc nutpas H. (aus unbekannter Quelle) erklären sich &. vuxrög Del.®
251 A 43 (Kos, um 3002), &. Fereog 323 A 45 (Delphi, Anf. III&), &vr’ Zviauroö IG V 2,
266, 8. 18 (Mantinea, I2); vgl. auch lak. &vreroüg‘ tod abrod Zrovg H. Vgl.got. and c. acc.
‚entlang, über - hin, auf - hin‘ (gew. räumlich; zeitlich and dulB warjoh xxt& &oprnv),
armen. and c. acc. ‚längs, über - hin‘.® &. in Bed.3 (und got. and, arm. and ‚entlang‘) sind
wohl vom gewöhnlichen &vri etymologisch verschieden, mit dv& (0. 8. 440) verwandt
(so Brugmann, Grundr.? II2, 803). -4. Hypostasierte Komposita.® ‚Gegenüber‘:
xar” dvridupov wAualng m 159 (wohl subst. neutr. ‚vestibulum‘; vgl. Bäre xar’ dvrıdbpwv
tayxıora Soph. El. 1433) aus dvrl Ypäs (dupäv); vgl. ai. dnti-grha- ‚dem Haus benach-
bart‘; ebenso Adj. &vraAıog Tragg., dvraparındz Aristot., dvrixeip (darrudog) m.,Daumen‘
(eig. ‚gegenüber der Hand‘) SEmp.usw. (doch älter); ”Avr-«vöpog (Hdt.), -Apados, ’Avrt-
xupa (Hdt.; bei Str. -xıppa), -xpayos, -Alßavog, -pprov, -ppodog, -raupog, -peAXog sind die
Inseln (Städte, Berge) &vri ”Avdpov usw. (nicht die Rivalen); anstatt (gleichwertig):
hom. &vri-$eog Adj., &vrı-dveipa Adj. und ’Avryvap, ”Avridoxog, -povog (Kurzform "Avrı-
905) ;dvrd£rog Adj. ist &Etog (dvri) rıvos; später häufig als Adj. von Sachbezeichnungen
ausgehend, z. B. &vri-uiodog -pepvog -povog Aesch., -Borog Soph., -mupyos Eur., -TiLog
(inschr. Chios), Subst. &vrinow« Aesch., &vrarorva Soph., &vri-xevrpov Aesch., Avrwvug.ia
Dion. Hal., &vrionodov (-Sıov) Kaiserzeit; ”Avriyovos; Personen dvri-8ouAog Aesch.,
-raıs Soph. Eur. usw., dvr-tpwg (eldwAov Epwros dvripwra £xav Plat. Phaedr. 255d), in
röm. Zeit dv9unaros dvrıranias für proconsul(e), propraetor(e), -Baoıkebg für ınterrex;
’Avtinartpoc.

1 Mayser, Pap. II 2, 373 f.; 374 Fußn.1. 3 Auch ‚weil‘; s. u. S.GIV5cL.


Nicht anzuerkennen bei Hom. Hes. u.a.; 4 Vgl. lat. ante nach Komparativ (Hof-
s. GEL s. v. (l). mann, Lat. Gr. 500). .
2 Teilweise Ersatz für bloßen Gen. (s. o. 5 Deswegen braucht dvriunva’ xara wijvar
8. 127,2 zu duelßouaı). Die Bedeutung ‚an- H. nicht in vr! wiva geändert zu werden;
statt‘ braucht nicht erst griechisch zu sein; es kann Neutr. Plur. eines Adj. sein wie
vgl. armen. and c. gen. ‚für, anstatt‘ (und dvrinporwa Xen. Ag.1, 18 (auf r& mdvra
got. augöundaugin Jah tunpu und tunbau = bezogen), Poll. 7, 10 (von Hesych mit avrl
d5pIMAuöv dvri öpdaruod al döövra dvri mpowxdg glossiert).
ö8övros Mt. 5, 387). Sachlich vgl. lat. pre- Vgl. auchSommer, IF 55, 195, Fußn.2;
tium: *preti ‚gegen‘ (Walde, Lat. et. Wb.? O. Hoffmann, Gl. 28, 36.
s. v.), got. andwairpi ‚Gegenwert, Preis‘.
rt

Buh B.Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia


4. &rö (elidiert dr’, &p’),! &ro, dre(0)- &p-, neugr. And drco-, deckt sich mit
ai. Adv. und Präv. dpa (so auch altiran.), lat. Präv. und Präp. ab (ap- in
apXov)erio), umbr. ap-ehtre ‚ab extra, extrinsecus‘, got. af, engl. of, ahd.
aba.? Das -v von ark.-kypr. lesb. thess. «0 kann lautlich für -o stehen
(1, 182, 3); aber es ist auch idg. *ap-u möglich (vgl. ai. dn-u, aw. an-u neben
&v-a. usw. 0.8.4391. und griech. rö-uarog ‚der letzte‘, ahd. fon(a), ai. pu-nar
‚wieder‘);$ idg. *ap-u neben *pu wie *ap-o neben *po (in lat. po-situs u. a.).
Poet. &rrai (Emped. 134, Dion. perieg. 51) ist zu &r6 nach ön6 : Örat gebildet.
Die gemeinsame Bedeutung ‚ab, von, weg‘ im Sinn von Abstand und Tren-
nung (Ausgangspunkt) ist, wie in den genannten Sprachen, auch im Grie-
chischen erhalten; Sonderentwicklungen zeigt auch hier bes. das Präverb.
Als Adv.s.0.9.423,4 (&ro = &reorı). Adverbiales &ro setzen auch att. &roadev ‚fern‘
dnortpw -t&ro voraus (alle drei auch mit Abl.). Sonst außer dem Präv. (s.u.) nur in
nicht hypostasierten Nominalkomposita (außer Verbalnomina); so &ro ‚fern‘ in att.
&rcorrrog ‚außer Sicht, fern‘ (r008’ &. &orewg Soph. OR 762, 2& drönrou Soph. Plat.; da-
gegen ärorrog ‚sichtbar‘ zu dpopdo), drrörpopog ‚fern von der Heimat erzogen‘ Hdt. II
63 u. a.; &ro ‚weiter weg‘ in &r&xyovog ‚Ururenkel‘ Simon. 86, 3 D.? (vgl. apers. apanyäka-
‚Urältervater‘, lat. abavus) ;&ro ‚weggewandt‘in hom. usw. drnvng (Gegs. rpoomvng) ‚mit
ab-, zugewendetem Gesicht; (un)freundlich‘; mit &ro ‚weg, fort‘ (vgl. 1, 435 und awest.
apahsapra- ‚die Herrschaft weg habend, ihrer verlustig‘, got. afgrunds ‚grundlos‘) über-
gehend in die Bedeutung ‚ohne; los‘ (annähernd = « priv.)*: drö-“npos(?) Emped. 147
(Var. -»I-), -Aäpos Pind. P. 5, 54 (növov), Aristot. (abs.),® -uovoog Aesch. Eur., -roAız
Aesch. usw., -$eosg Soph. fr. 245 N.2, -Eevog Soph. OR 196 (öpuos; aber = ‚fern‘ Aesch.),®
-tapog Din. fr. 16, 5 S. (aber auch ‚getrennt bestattet‘ inschr. Rhodos usw.), -Ypı& Call.,
spät &rö-oırog ‚nicht gegessen habend‘,? -yAovrog, kret. (VA) An-«yeiog -Arog drrödpou.os;
Adj. (vgl. sskr. apagalbha- ‚unkeck‘), &reupepng Theophr., &rödepuog Aret. Einzelne von
den genannten lassen sich statt als possessive auch als hypostasierte Komposita fassen
(sicher ist solches kret. &p£raupög, lokr. &rtöXoxpov, wenn nicht noch = And Aoxpüv Del.®
362, 15).8 Bei &rıydug ‚keinen Fisch essend‘ Aristoph., &r6-oırog ‚appetitlos‘ Hippokr.,
-uutog ‚fliegenabwehrend‘ (von Göttern) Paus. schweben Verba mit &rxo- vor. Ähnlich
so über aro-Baoıebg 1, 435; doch das älteste Beispiel für diesen Typus (£reıdh röv uev
Ipınparnyv Anoorpdrnyov änornoate Dem. 23, 149) paßt zur Erklärung aus &nd orpary-
yöv, die freilich Dieterich, IF 24, 120-22 (wo mehr) ablehnt.
Als Präv. kehrt &ro- öftersin den verwandten Sprachen bei den gleichen,
noch mehr bei bedeutungsverwandten Verben wieder;? bes. ist dies der Fall
bei den Gruppen mit der Grundbedeutung des Präverbs (nhd. ‚ab-, weg-‘):
‚fern sein‘ u. ä., ‚(sich) entfernen‘ u. ä.; vgl. einerseits hom. usw. &reını ‚ab-
sum‘ ai. dpa as- (vgl. nach Hom. &rö-xeıuaı ‚liege fern, abseits‘ Pind. Cratin.,
1 Korioth, De nö praep. usu Thucy- pa, pa- ‚ohne, un-‘ (= lat. po-situs).
dideo. Rössel 1862; E.H.Donkin, &x or 5 Vgl. ’Anö-Aadıc, -Andıs Bechtel, Hist.
&r6 denoting position. CIR 9 (1895), 3491.; Personenn. 62.
K. Dieterich, ’Arö [in der Zusammen- ® Nach Risch, IF 59, 39, Fußn.1 in der
setzung]. IF 24 (1909), 93-158; Brunel Bed. ‚ungastlich‘ Nachbildung von &&evos,
1145-33. 166-86; s. auch o. S. 439 Fußn. 2; in der Bed. ‚fern‘ Rückbildung aus dro-
8. 441 Fußn. 1, Eevöo.
2 Nhd. abist nur noch Präverb, doch z. B ? Schief über dröotrog 1, 435.
schweizerisch noch Präp. (für schrift- e Tod dravdpana raya Aesch. Pr. 20
deutsch von). kann &. meinen ‚wo Menschen weg sind‘
®P.Persson, IF 2 (1893), 2142.; 'G. oder dr’ dvdparwv (aus letzterem die Be-
Meyer ,Gr.?115-17;Brugmann, Grundr.? deutung ‚unmenschlich‘ Soph. u.a.).
II 2, 806; Walde-P. 1, 48. ° Das Lat. mit seinen verhältnismäßig
* Ebenso indoiran. apa-, mpers. ape- u.a., wenigen Komposita mit ab- ist hier beson-
worüber Schwyzer, ZII 6, 230-34, alb. ders wichtig.
2b) Die einzelnen Präpositionen. «) 4. dr Oo 445

dann ‚bereit‘ Att., -«Adnuaı ‚sitze getrennt‘ Hdt., -xaJsb3o Eup.), anderseits
hom. usw. &reın. ‚abeo‘, ai. aw. dpa-i-, got. afiddja ‚abibam‘, ankyo ‚abigo‘
ai. dpa aJ-, Aplorayaı lat. absisto ai. dpa sihä- got. afstandan, drcortdmuu lat.
abdo ai. dpa dhä-, &rorobw ‚abluo‘, -oyilw ‚abscindo‘ got. afskaidan, -sebouaı
ai. dpa &yu-. Dies gilt aber auch für Sonderanwendungen; wie hom. &reirov
‚sagte ab, schlug ab, verneinte‘ att. anxud&w ‚verbiete‘, auch lat. abdico, got.
afgiban;! Negation (Gegenteil, Mißerfolg) des Verbalinhalts bezeichnen
auch &pavöaveı n 387, aro-Soxet Hdt., -Soxıudlo Hdt. att., att. anapeorw ‚miß-
falle‘, -Axyxavo (aber ‚durch Los bekommen‘ Hdt. u. a.), -ruyx&vo -uavddvo,
hell. &no-ouvayo LXX, spät -ovußaivo, -ouußovisbo u. ä.; vgl. dro-wmöcn
„bin lässig‘ W' 413. Andere Sonderbedeutungen sind ‚abweichen von einer
Norm‘ (&r&dwo ‚falsch singen‘ Plat.; ‚dissentire‘) und ‚mit etwas aufhören,
Schluß machen‘ (Hdt. aro-xndebo, -rivo, drorbbovra. II 40, Hipp. &rovooo
u.a., att. anadynoaı, -epudpiaw, -avdEw, hell. arneodtw, Ano-Bıiöw -deınvew,
-patvouaı u. a.; mehr bei Dieterich, IF 24, 116; dazu auch att. &n-«yopebw
-elpnxa -audac für ‚ermatten‘). Die letzte Gruppe steht nahe der Bedeutung
des Abschlusses, der Erreichung eines Ziels (vgl. nhd. ‚abschlachten‘), wobei
aro- formelles Zeichen dafür werden kann (sog. verstärkender Gebrauch).
Hom. &reıreiv heißt auch ‚heraussagen‘ (bes. &rmAey&wg &.); ebenso hom.
ar6pnuı, Hdt. Att. &ro-xnpboow, -Seixvun, -paxtvo, Xen. dradndebo. Vgl. von
vielen noch hom. ar-&yya ‚erwürgen‘, -@AYoucxı ‚ausheilen‘, -oraw ‚völlig
dreschen‘, -ap£oxouaı ‚sich völlig versöhnen‘, -eyYatpw ‚gründlich hassen‘,
aro-Boilw ‚einschlafen‘, -Iavuslw ‚sich sehr verwundern‘, -unvio ‚fortzür-
nen‘. Manche sind hypercharakterisierend, ausmalend: ar-aviw ‚ganz voll-
enden‘, -«rıu&w ‚ganz verachten‘, -evxp!{w ‚der Rüstung ganz berauben, -veouaı
und -voor&w ‚heimkommen‘, -pdtva med. ‚umkommen‘ (vgl. ai. apa ksi-
‚schwinden‘ vom Mond), weiter &ro-eixw, -x&Louaı, -ANyo, -TXU@, ATTÖPVULEL,
droxpbnrw, -Ivnoxo, -xteiva. Nach Hom. begegnen solche Komposita in
steigendem Maße, z. B. d&ro-orepew, -toAudw, -Iappeo. Vom ‚verstärkenden‘
Gebrauch geht aus &ro + -ow zur Bezeichnung der Verwandlung. Bei
Hom. sind &royvıöo und -Soyuöw lediglich ‚Verstärkungen‘ von yuıdw, dox-
u6o, und dies Verhältnis bestand auch bei jüngern wie dnodedw : Yedw. Da
jedoch das Simplex oft ungebräuchlich war, verschob sich die Auffassung:
daher &ro-raupoöc$aı Eur., -ArI6w -Eurdw Theophr. usw. (vgl. Dieterich,
IF 24, 129 ff. 140 ff.). Verdunkelt &rarkw (andrn) zu &rn (& und & aus aa)
‚Verhängnis‘ und AreıXEw (Areıın)?
Bei Kasus. Statt des zu erwartenden Abl. findet sich in zwei
altertümlichen Dialekten der ‚Dat.‘, der hier im Grunde wohl nichts
anderes ist; in der Spätzeit tritt für den Abl. der Akk. als ‚Präposi-
tionalis‘ ein.
4. Abl. Vom Abstand bei Zustandsverben (‚fern von sein‘ u.ä.), im
allg. nötig: Eva unva uevav And hs dAöxoro B 292 (verstärkt Me &., voopLv
&. Hom.), xexpuumtvos (podvos) dr’ &rwv d 110 (h. Merc. 193), hom. ar’
SpIaAuöv, odaros; dr’ olxov eivaı Thuk. 199, 3, &. Yardcons Bxlodnoav 17, ö00v
1e’ orddıan &. Durnc Xen. hell. II 4, 4 (jünger vorangestellt: mny&s Exav &. u
ı RV1,24, 8 d apavaktä hrdayävidhas ‚ein Verbieter, Abwehrer des Herzverwunders‘.
446 B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

oradlov hc Yardoong Diod. IV 56; ähnl. Plut.);* ins Geistige über-


gehend: &. Junod uäAdov Zuol Eoenı A 562 (vgl. Anodünıos unter 4), 003..d.
oxorod (vgl. dnöoxomog unter 4) 008’ &. S6Eng A344; obx d. yvayınz Soph. Tr.
389, &. tod dvdpwretou röörov Thuk. I 76, 2. Vom Ausgangspunkt, wofür
in älterer Dichtung noch oft bloßer Abl. (o. S.90); farbloser als &&; ähn-
lich steht es bei lat. ab. Nicht nur bei Bewegungsverben (z. B. &oosbovro
veöv Arno nal Aıcıkav ‚herab und heraus‘ B 208; auch Exrög ano xAuotng
K 151, dd Tpoindev Q 492; dazu auch dm’ alövos veos Greo Q 725),
sondern auch von einem Punkt aus etwas tun: ot uev &p’ Inrwv,ol 8° d.
mov... u&xovro O 386 (vgl. udn Av &p’ Innov Hdt. I 79), Abovro d& Tebxe’
ar’ &uwv P318 usw.? Ursprung, physisch, und zwar seltener Ort (inroı....
rorauod dmo Zerrnevrog B 839 und in Prosa) als Blut: ob y&p &. dpuög £oat...
008° &. rrerpng r 163, Ilepo&wg &p’ atuaros Eur. Alc. 509 (vgl. &paunog 1, 436, 3),
spät von geistiger Kindschaft (oi &. IIu$«yöpov Luc. Herm. 14) u.a.; all-
gemeiner dr’ "OAburou SE dpeog xadkovraı "OAuurınvoi Hdt. VII 74; von per-
sönlichem Ausgangspunkt (vgl. rap«): Jewv Arco unden eidws I 12, Kaptrwv
&ro xarNog Eyovonı 18, Eo9Miv uev Yap an’ E09A& dıdagenı Theogn. 35, r@v
ar Oldtnov xanöv (scil. yevoutvov o.ä.) Soph. Ant. 2, &. Körywv paxol ne-
uodnxtvar Hdt. II 104, obdev ueya Zpyov An’ abro Eyevero I 14, Inrnoıv
neyaAnv d. op£mv yevcodaı II 54, IV dp’ Muov dEtocıv Thuk. I 37, 1, 77) &p’
vuav rıumpla I 69, 5u.a.(vgl.gen. subiect. 0.5. 121, «), ra &. rav ’Adnvalcv
‚was sie von Athen erhofften‘ I 127, 1, xax6v rı Aaßetv ir’ (v. 1. ün’) abrod
Plat. apol. 25e, r& y’ &p’ vuöv Dem. 8, 5, Axoveıv, havdaveıv, rapaaxußaveiv
u.ä. &. NT (Blaß-Debrunner” $ 210, 3); so neugr. &rö c. acc.; bei Pas-
siv, oft bei Thuk., so Erpaxdm oBdev an’ aur@v Epyov aEıöroyov I 17, dixatwars
&. av öuolwv.. . eriraccouevn 1141, 1, yvayaı &p’ Erkorwv £Aeyovro III 36, 6,
Ta TE A. T@v Evavrimv xaAog Acyöueva III 82, 7 (ön’ aupotepwv.. . SuepYelpovro
8),? as a. av £x ro Tüvnrog aneotaruevog Pol. I 79, 14, gleichwertig mit
uno c. gen. &. TÜv Yewv dedoraı Öutv xrA. Xen. hell. VII 1, 5, xaxög dtaxet-
pevog an’ Exeivou III2, Pap. (Mayser II 2, 378, 40), &rodsderyutvov &. Too
Yeod Act. 2, 22 (eninindeis B. &. ray Arrootöiwv A, 36, häufiger als Variante
zu ör6 [so auch LXX] und in nadeiv and;ts. Blaß-Debrünner? $$ 210, 2;
232, 2, wo mehr); vgl. neugr. «nö c. acc. bei Passiv (selten). Stoff (bei
Hom. bloßer Abl. 0. S.128f.): ar’ öupaxog rebyeıv olvov Aesch. Ag. 970, eiuara
. . arro (aus) EUAwv merormpeva Hdt. VII 65, Zvöupa &. Tpıy@v xaumAous
Matth. 3, 4, kurz für den einem bestimmten Wert entsprechenden Stoff:
oTEpavog d. TaAavrav Eönxovra ‚im Wert von‘ Dekret bei Dem. 18, 92 u.ä.,
alya &. Spaxpäv elxocı, Kos GDI 3707, 2f. 9 (vgl. 4).® Mittel, fast überall
ı Nach Kühner-Gerth A, 457 Latinis- xal Tv innewv draAAuvro Pol. TI 34, 8.
mus; doch vgl. Blaß-Debrunner? $ 161, ° Ein Stoffadjektiv war hier nicht mög-
1 und u. S. 486 u.; 507, 1a.E. Das Beispiel lich; rptxıvov konnte wohl &. reıy@v, nicht
aus Diod. läßt sich aus älterer Parenthese aber zugleich x«unAou vertreten.
begreifen: r.&. - w oradıa (scil. &orıy) &. 9. ° Hier schließt sich das singuläre &dav&rav
2 Auf die Fälle vom Nhd. abweichender &.Yvaräg... &rrolmoas Bepevixav Theocr.15,
Auffassung sei hier nur hingewiesen (s. 0. 106 an; ausgedehnt in neugr. &rd rAoborog
8.433 £.). £yıve Cnrıavog ‚aus einem Reichen (statt
® Mehr bei Kühner-Gerth 1, 128, 11g; reich) wurde er ein Bettler‘ (Thumb,
157f. und im Kommentar von Classen- Handb.ngr. V.?2$ 161,1; vgl.auch 0.8. 419,
Steup; dazu Schwyzer, Agens 39-42. Fußn. 1).
* Vgl. oi uev &. (nö Schweigh.) av Inplov
2b) Die einzelnen Präpositionen. «) 4. &rö 447

ebensogut als Ausgangspunkt zu nehmen, so robc... TEDVEV Ar’ Apyup£oro


Bıoto © 605, deutlicher Thy an’ GAng &ypins Hdt. I 203, (vgl. an’ Aayiorav
xpnuarov Xen. comm.I 2, 14), &. rüv xoıvöv rAoureiv Aristoph. Pl. 569,
yopvalsodaı &. oneA@v, xeıpöv, rpaynAou Xen. r. Lac. 5, 9, h &. rod Eipouc
wayn Diod. V 29. Grund, Ursache: Anuov odo’ An’ ebröAuoD Ppevöc
Aesch. Ag. 1302, &. robrou xprionpsownov rayarua tod Ardg moredcı Hdt. II 42,
att. And Tıvog Erawveioden u.ä., dp’ Av eyo eixdio Thuk. IV 126, 3 usw.,
formelhaft schon &. orouöfjs ‚im Ernst‘ H 359, rerptyeı 8° &pa vara Ipaosıdav
ano xeıp@v (beim Ringkampf) Y 714, weiter att. &n’ &vrınddov, &. Tod nbro-
Harov, eüdEog, Icov, rpopavoüg (&. yAwoong ‚mündlich‘ Hdt. I 123 nach att.
&. oröuaros, am’ Öbews, &. xeıpöc), &. tod xuduou ‚durchs Bohnenlos‘, &p’
£xuvrod ‚a se ipso‘ (Thuk. VIII 6, 1, &p’ Exurav xal od tod nANdovg ‚nicht im
Namen der Gemeinde‘ V 60, 1), militärisch (Hdt. Att.) &. ouvYyuaTroc, odA-
rıyyog U.ä., &. rüyng, &. tod BeAriorou ‚aufs beste‘.! Rücksichtlich (vgl.
Akk. und Instr. der Beziehung o. S. 168, ß); eidsydng rıs &. Tod Tpooarou
Theophr. char. 28, 4, $rAuv &. xgorig Theocr. 16, 49. Partitiv; seit Hom.
gelegentlich für bloßen Partitiv (0.5. 116f.):Aay&av &. Antdos aloav e 40, &.
Exarov xal eixocı ratdwv eis noövos Hdt. VI 27, öAtyoı &. rorav Thuk. VII
87, 6, seit hellenistischer Zeit stark zunehmend, z. B. NT tiv« &ro tüv dbo Mt.
27, 21, dıSövar, Eveyxeiv, xopraleodaı &. (vgl. Blaß-Debrunner? $ 164 u.
169, wo Weiteres), daher auch neugriechisch, z. B. xaveis drö robs PlAoug
‚keiner von den Freunden‘ (Thumb, Handb. ngr. V.? $ 161, 6). Von der
Zeit? als Reihenfolge (r£urtn ar’ abrod yevva Aesch. Pr. 853, rptrog a.
Arösg Plat. civ.391c) und zeitlichem Ausgangspunkt: bei Homer erst
&. 8° adrod (scil. deinvov) $wpnocovro ‚vom Mahl weg, gleich nach dem Mahl‘
® 54 (vgl. Eretre &. deinvov Aoav Hdt. 1126), deutlich kr’ &pyäs Pind. P. 8,25,
&p’ oörrep Aesch. Pers. 177 (&p’ od, dr’ od Hdt. Thuk. usw.), &. tobrou Tod
xpövov Hdt. I 82, nuspn Sexarn ap’ rc III 14, eödls &. narauod Thuk. I 2, 6,
ap’ Eonepas VII 29, 2, &. neowv vuxtöv Aristoph. vesp. 218; Pap. ev ru
"AYybo unvi d. Zvarng ‚vom 9. an‘ (2418), &v röı C (Ereı) &. Anıctou (239/382)
(neben &rö n rob Meyelp ws Meoopn A auch nur OüuF « Nwg Meyxeip A [1612],
Meyip Ewg ’Ereip [nach 2452] mit Unterdrückung von and; Mayser, Pap.
II 2, 380 und Fußn. 1), &. r@v rpoyövav (972), &. tod revdoug ‚von der Apis-
trauer an‘ (1612), &. Ppax&wv (1642), vgl. Mayser ebd.
2. Im Arkadischen und Kyprischen werden &rv und && statt mit Abl.
mit ‚Dat.‘ verbunden; so kypr. duFavor (doxor)... amd rau Lu... Tö(v)
xöpov Del.? 679, 8. 17 (um 4503; part.), ark. &rexouivog (‚sich fernhaltend‘)
... and rot Lepot 661, 20 ff. (Ve), amd Tor öptor...... Arrd rwıvi (Twıvö) 664, 4. 8
u.ö. (3698), and täı Auspaı 657, 60 (324%), 008’ &v dvıoratuav (‚wegziehen‘)
and rols ’Epxopiviorg oönore 665 CG 11f. (vor 3502); kypr. dofevaı &E ToL
Folxoı or Baoır&fos rc LE räı nrörıfı dpybps alravrov) 679, 5f., E xe org
Ovkoıdov....EE roL yopöı roıde EE öpV&E ebd. 11 f. (mit E& räı Tür, E& ToL xanöı
ı Vgl. Mayser, Pap. II 2, 381 (in Fußn.1 diesem Punkt (meiner Erzählung) an, von
Verweis auf die ausführliche Behandlung jetzt an‘ Hdt. II 99; Zpxöuevov dr’ &ypoö
von d&. rod ß. bei Johannessohn, Präp. ‚vom Land, von der Feldarbeit‘ Mc. 15, 21,
283, Fußn.1). aber ohne Vb. der Bewegung ar’ &yopäs
2 Zum Übergang von örtlicher zu zeit- 2dv un favriowvra. ‚vom Markt (kommend),
licher Bedeutung vgl. z. B. 6 &. roßde,von nach dem (Einkauf auf dem) Markt‘ 7, 4.
r

448 B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

24), ark. 208&%%ovres (austreibend‘) &; toi £pyor Del.? 656, 49 (IV), & na-
zpöıa roulleoda, & roig Epevyov Del.? 657, Af. (£s zoi vönoı ebd. 19, Enes
38 zaic navayoplaıc, rate &orerotnacı ol puyköes ebd. 21 f.). Nach Delbrück,
SF 4, 129 f. Vergl. Synt. 1, 668. (Brugmann, Grdr.? II.2, 808, Brug-
mann“ 500; Günther, IF 20, 731f.), einzeldialektische Analogiebildung
nach &v mit Lok.; wenig wahrscheinlich für eine gemeinsame ark.-kypr. Kon-
struktion, die ins 2. Jahrtausend zurückreicht. Mir ist wahrscheinlicher
Zusammenhang mit dem Gebrauch von ai. -bhyas awest. -byö, lat. -bus
zugleich als Dat. und Abl. Plur.; der Dat. (Lok.) Sing. hätte dann in sehr
alter Zeit nach dem Plur. auch ablativische Funktion bekommen; schwan-
kend Hirt, Idg. Gramm. 6, 44, 1. 2.
3. Lediglich durch äußerliche Angleichung an den Kontext steht ver-
einzelt bei «nö Dat., fehlerhaft Nom. statt Abl. in Papyri der Ptolemäer-
zeit (Mayser, Pap. II 2, 367); erst spät erscheint &rö mit Akk. (vgl. GEL
nö B; Blaß-Debrunner? $ 209, 3) wie im Neugriechischen.
4. Echten Genitiv bei &xö6 nimmt Brugmann? 500 für ar’ ’Atö«o (an-
="

scheinend nicht belegt!) ‚weg vom Bereich des Hades‘ an; doch vgl. u. S. 461
Zus.1 und S. 464, 4 Zus. über £& (etv) ’Atd«o.
5. In hypostasierten Bildungen: hom. (un... .) anoduıa (Epdor) & 261
(-ov Eros Hes. E. 710, rı arodbuıov rornoaı Hdt. VII 168, -In Semon. 7, 35
D.2), vgl. &rö YöLov 0. S. 446;! nach Homer mit -ıog z. B. -pÜRLog Aesch. fr.
287 N.2, -Bauıog Eur.Cyel. 365, -yeıos (-Yaros) hell., -Tereror (= oL and rerouG) Pol.,
arc-atcıog Plut., -ualıos Opp.; vgl. -zuptasg Cratin., an-apxtias Aristot.; mit
bloßem -og (nicht immer von den oben S. 444 unter Adv. besprochenen Bil-
dungen reinlich zu scheiden): -sxorog ‚vom Ziel abweichend‘ Emped. 62, 3
(1 335,6) D.5 (-ı0g AP.), -$&uog Pind. P. 4, 5 (-Snueow Hdt. Att.; Oppos. Zr-),
-woppog ‚abweichend von der Form‘ Soph. fr. 918 N.?, &r-oupog OR 19 (v.1.),
-oıxog Hdt. Att., ano-xeıpoßtorog Hdt., -uioYog Xen., -uxyog Xen., -xevrpog
Man.astrol. -xeıpos,von der Hand weg‘ Pol., -rır$og Philo,-ouv&yayos NT, -Spo-
vos Nonn.; vgl. -orıßng Sophr., anö-uerı Diosc.? Hypostasierte Verba liegen vor
in aro-orouariLo Plat., -Bnuartio Plut., -omstLo Et. M.ausdandoröuatog usw.
5. @ö- ‚weg‘, lat. au-fero au-fugio, lit. au-, slaw. u- ‚weg‘ (als Präp. ‚bei‘),
weiter indoiran. ava ‚herab‘ hat sich nur in der Hesychglosse ad-x&rreıv‘ &va-
xopetv, avayalecdaı erhalten. Vgl. Walde-H. 4, 79.
6. öıa& (nur metr. dia und dı&; lesb. Z&, ep. nur als Präfix, und hom. d«-,3
thess. d1£;% selten nachgestellt, aber dann ohne Akzentänderung;5 oft in
Tmesis) zeigt gegenüber lat. dis- (di-) und got. dis- das Mehr eines -«, das
wohl nach Analogie von wer& u.ä. an ursprüngliches *dt; antrat (Grund-
1 Hom. dropwirog zu dperog? (Schulze, hinter Subst. nur bei nachfolgenden adj.
Q. 242). Attribut: xuveng dk xodxorapnov M 183
2 Trag. &n6-Eevoc. u. S., voxta 81 dußpootinv u.ä. K 41. 83 u.s.
38.1, 330, 2: (aber roA&ag Sıa xorpaveovra A 230 ist dıd
4 Maked. oe- in DeiXeuxog = Zideuxog; eher mit dem Vb. zu verbinden); nach-
Hoffmann, Maked. 174 f.; Stat nur bei ahmend erweitert ist der Gebrauch in #y
Aesch. und fast nur an Iyrischen Stellen dı& ‚propter quam‘ h. Ven. 123, Av te du
(vgl. xarat, rapal, ürat). ‚durch welche (Stadt) hindurch‘ Epigramm
° Hinter Vb. nur lva taum dı& näcav P 522, bei [Hdt.] vita Hom. 14, p. 9, 7 Wilam.
2b) Die einzelnen Präpositionen. a) 4. and. 5. ab-. 6. dık 449
form *Sıoa).! Idg. *dis- ist wohl Nebenform zu *duis ‚zweimal‘ — gr. öl,
lat. bis, got. twis-(standan) ‚sich trennen‘.2 Die Grundbedeutung ‚entzwei,
auseinander, zer-‘ ist im Lateinischen und Gotischen fast rein erhalten, im
Griechischen nur im präverbialen Gebrauch. Durch eine Bedeutungsver-
schiebung etwa von ‚entzweischneiden‘ zu ‚dürchschneiden‘ erhielt das idg.
*dis- im Griechischen die Bedeutung ‚durch-‘; es konnte dann das idg.
*per(t) (s. u. 5.499, 16) in dieser Bedeutung (vgl. besonders lat. per-) ersetzen
und auch dessen präpositionale Verwendung übernehmen. Das Neugriechi-
sche entfernt sich noch weiter vom ursprünglichen Bereich von dı&: als
Präverb ist 8. nieht mehr lebendig, als Präp. hat es nur noch die jüngere
Bedeutung ‚wegen‘ und in mannigfacher Verzweigung ‚für‘ (s. u.S. 454, 2).3
Als Adverb (was nach obigem nicht ursprünglich ist) vor Adverbia: hom. &-&vdıya
‚zweigeteilt‘ =hom. ä&vöıya (s. 1, 598, Fußn. 4; nachgeahmt dıarpıya Saonds Eröxydm
h. Cer. 86*); hom. dwx-np6 (daraus dıkrepodı Nic.) und dı-£& s. 0. 8.429; d-avra ‚ganz hin-
durch‘ Emped. 84, 9[1 242, 12 D.5] (davon klass. dı-«vratog) ;dıauptg ‚getrennt‘ Dion. Per.
ist aus hell. $ı-aupLo-Bnreo entnommen; deverbal sind hom. dı-aureptsE (vgl. Au-nelpavres
‚durchbohrt, aufgespießt habend‘ B 426), klass. dı-aundE&, Poll. $t-«aup&dnv. Weiterbildun-
gen von adverbiellem 3:4 fehlen. In nichtverbalen, nichthypostasierten Possessivkompo-
sita: bei Hom. meist in der Form {«- und mit verstärkender Bedeutung: {&-$eog -xorog
-Tpepng -pAeyng -xXpnns, in der nachhom. Dichtung -wevng -rANIHg -TrAoVToG -Trupog -Xpuaog;
dıx- bei Hom. nur in dtx-tpbyrog ‚mit Fruchtbäumen oder Reben durchsetzt‘ & 342° (in
ähnlicher Bedeutung hell. z. B. ı&-AYog -rröppupog -Xpvoog -XuXog), klass. in der jüngern
Bedeutung ‚durch (und durch), sehr, vollständig‘ z. B. di-aıunog -«Ayng -Nveog -&duvog,
dı4-xopog -rrupog, hell. z. B. öt-audpog -auuog -ou.ßpog, Sta-ninerog -onıdos; z. T. ist Rück-
bildung aus einem zusammengesetzten Verbum wahrscheinlich: n $ı#-werpog (scil. ypay-
un) Plat. aus hom. -uerp&o, St-ı8pog Gal. aus -ı8p6w Hipp., dı«-anuog ‚deutlich‘ Soph. Ph.
209 aus klass. -onuatvo ‚deutlich bezeichnen‘. Die verstärkende Bedeutung von dı«- vor
nichtverbalen Adjektivaist ursprünglich von Verben ausgegangen, z. B. -uudaX£og Aesch.
von -uudatvo Aristoph., -weorog Antiphan. Aristot. von -ueoröw Aristot., -nAewg Cratin.
von att. -rturAnuı; das älteste Beispiel? bei Alc. (Caxpuöeıg 78, 8 D.? = hom. xpudcuc?), klass.
zZ. B. dı&-87%og, -82E1og -Xevog -rıvdartog, hell. z. B. -Xotdog -Acuxog -Enpog -XAwpoz. Ebenfalls
deverbale Rückbildungen sind die nichtmutierten Zusammensetzungen mit Substan-
tiven: dı&-xoouog ‚Welteinrichtung‘ Parmen. 8, 60 (T 240,5) D.’, ‚Schlachtordnung‘ Thuk.
IV 93, 4 (aus hom. -xoou&w), dı&-reıpa (seit Pind.; aus klass. -reıpaou.cı), ram Plut. (aus
-raiato Aristoph.); nach solchen wohl hell. dı4-EuAov ‚Querholz‘. Dunkel hom. dıx-
relcıog ‚weithin dringend‘ und klass. Sı-wAbyıog ‚ungeheuer groß‘.
Als Präverb noch überwiegend in der Bedeutung ‚auseinander‘ {vgl. lat. di(s)-
scindo di(s)-sto): z. B. &-audo -aprdlo -apboco -Epyo -Iornu. (Klass. did-ormua), Sua-
Ypbrro -Ado -uerptw (T 315 ‚durch Messen abtrennen‘, lat. di-metior) -nrotw -ppaiw
-orlöwmur -oyllo -tiönu -tunyo, nachhom. z. B. -dıöpdorw -Asino -Abw -TEuTO -TTÜCOS
-sropriiw, dt-aupto; die Trennung eines Ganzen kann eine Zerstörung sein: hom.

1 Brugmann, Grundr.? II 2, 814; geahmt ist) dı& 8° Aumepts A 377 P 309


Schwyzer, KZ 58, 185, Fußn. 2 (ante- 422.
vokalisches dı- aus *öıc- verallgemeinert, 8 Schwerlich ‚durch (das ganze Jahr hin-
dann vor Vokal zu dı4- erweitert; oder -«- durch) erntbar‘. dı4oppa xal &vöıya ravra
und -e-Hilfsvokale für *d:0-0x18jo u. dgl.?). reiovraı ‚alles ist verschiedengestaltig und
Unklar bleibt gort. Sıp&orog Del.?179 IX 36 zwiespältig‘ Emped. 21, 7 (I 320, 2 D®).
(wohl nur Verschreibung für dtappnatog). ” Unklar hom. da-powvög (-veös) ‚blutig,
2 Siehe auch Walde-P. 1, 8201. blutrot‘ (porvög nur II 159, polvıog nur o 97).
®? Thumb, Handb. ngr. V.? $ 163; T{dp- 8 C&-dnrog Alc. 46 A 7 D.? entweder ,zer-
tCavog, N. co. 77-79. e rissen‘ (zu $nA&ouau, Hes. 84Aav ' Abumv) oder
4 Aber B 655 ı 157 wird besser dı& mit nach Wackernagel, Gl. 14, 51 £., ‚durch-
xooun®devres verbunden. sichtig‘ (= ‚durchlöchert‘, zu hom. 87%os
5 Mit Tmesis (die der verbalen nach- dEerog)?
292 H202A 1121,22
450 B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

-InAkopa -neipw -nEpdw -Tropdew -pdelpw, 8ı-6%Aupı, nachhom. z. B. -KopPEW -NOpEü@ -TTAp-
Yevebo, vgl. lat. dif-fido dis-pliceo; Trennung von Verschiedenartigem bedeutet Ordnung
(vgl. lat. dis-cerno): hom. dt-Erw, dın-noontw -xplvo (-xpıdöv); Trennung bringt Ver-
schiedenheit, Hervorhebung (vgl. lat. dif-fero dis-sono): nachhom. -rperw (vgl. ö 8°
Enpene nal dıd nevrov M. 104) -p£pw ‚sich unterscheiden, sich auszeichnen‘, -pwvew „Vver-
schieden tönen, uneinig sein‘; so auch nachhom. von konkurrierender Tätigkeit
mehrerer: ‚um die Wette‘ (dı-«ywviloua -4dw, dta-Iew -rivo -rogeboua. -piAori£onet)
und ‚im Wechsel‘ (dia-A&yopaı ‚sich unterreden‘) ;die Sonderung des Verschiedenen erzielt
Klarheit, Genauigkeit (bei Verben des Fragens, Sagens, Sehens; vgl. lat. di-gnosco
di(s)-spicio); hom. due-yıyyaoxw (cd W240. 470) -eldopan -Aeyonaı (‚bei sich genau über-
legen‘) -oxorıkoun -ppdLo, dı-eimov -elpounı -efeptongı -omrebo -ontnp, h. Merc. 313 dra-
pehönv, nachhom. z. B. dı-axpıßöw; das Zerteilen bahnt einen Weg durch etwas: dı& 8’
Intaro nıxpög drorög, dvrinpb d& dıeoye E 99 f., dk Tappov öpb&as p 120, du-npeoa xepotv
ufjow u 444; und so überhaupt ‚durch (hindurch), durch und durch, bis zum Ende‘:
hom. dta-Batvo (aber noch ed dıaßdz ‚gut auseinanderspreizend‘ M 458) -deprouou -rpnoow
(nEreudov) -ppintw (dioröv 7 575) -oosboun -Tpexw -palvonaı -popto, dı-avbw -eEluevan
2 393 -£pxouaı -nverng -weveonau -ororebo -oryv&o, nachhom.sehr gebräuchlich, auch zeit-
lich: -ylyvouau -rei&w; durch Abschwächung der lokalen Vorstellung kann dıx- einfach
den Sinn der Vollendung erhalten:! z.B. klass. dı-epydlouar dır-Arvddvn -rpdoco
(‚durchsetzen‘) -s@Lo.?
Bei Kasus.
1. Bei echtem Gen. Bewegung ‚durch etwas hindurch und hinaus’:
To 8 d. Ixauv redtov $ Exov axeas Inrovg 1'263, 8. uev dontdog HAdE Paeıvng
ößpıpov &yxoc 357, Avrınpb 88 81’ Aou yarxeov &yyos HAdev A A481, Barov... 8.
Y@pnxog yuaroıo E 188 f. (vgl. M 183), 9 (kn) Sı nEpos aiYEp’ Inavev = 288,
I dÖupartos Koraxtı Aelßwv Saxpuov Soph. OC 1250, 8. naong dıeferdav ig
Edpwreng Hdt. VIL8, Y2, napiAde napk nv Xnanv (‚Uferdamm‘) 8. tig Yarao-
ons Thuk. I 63, 1, tırpaoxeı d. od Iopaxog Xen. an. I 8, 26, dık Tod dp6pou
&palvero nüp VII 4A, 16, Seouaı öp@v... Krodont ou TyG narmnyopias dı& TEXoUG
Lycurg. 16; bei Homer örtlich genauer bezeichnet durch d1£ und duarp6:
pebyovri... sex npodbporo Yüpals a 386, döpu 8° Hpdtadruoio dtarıpd nal Huck
iviov FAdev 5 494 f.; auch durch Menschengruppen hindurch: 8. 3: Tpawv
nerer’ nd Emixobpwv N 755, tYuoev d& d. npondxav P 281; Bewegung oder
Zustand durch einen Raum hin: ög re (Ip) xad” BAnv Epynraı I dpzopı
K 184 f., 880m de d. xpoös MAY” AAeyeıvn (‚durchzuckte die Haut‘) A 398,
enöueoda d. anıdeog nedtoro 754, abrap d reüye Boy d. Koteog x 118, dı& vAcov
iov u 335, Epuyov d. rs rödewg Thuk. II 4, 2, Yopbßov Hrouoe d. av rakewv
iövrog Xen. an. I 8, 16 (vgl. II 4, 26), oi 8% rbpavvor navres navrayı &G 8.
roAeulag ropebovraı Xen. Hier. 2, 8,3 auch durch Lebewesen hin: ravuoo«-
wevog d.unAwv 1298, Eyyea 8° MrAmv Kewpede xal dı öulov Z 226, ‚sich
auszeichnen unter‘: M 104 (s. 0.), "Ounpös roı reriuanev dı dvdoanav
Pind. 1. 3, 55 (4, 37), @g &vöpt eddoxıneovr d. navrov 84 rav Baoıdov Hdt.
VI 63; zeitlich erst nach Homer: 8. ravrög Aesch. Ch. 862 (Thuk. 138, 1),
Sı al@vos neveıv Soph. El. 1024, dı& naxpod yap fh y&pıs Eur. Hec. 320, d1
ı Vgl. Brunel 156-64, 219-26, der aber ° Hierher wohl auch die beliebte Wendung
viel zu weit geht. k d. xeıpög (xerpööv) Exeıv ‚in der Hand halten,
® Unklar ist
dieBedeutung
von dıa-indem leiten‘ (Kühner-Gerth 1, 481 I) vgl:
nach Ausweis der Kompositionsdehnung auch navreg röv Küpov 8. oröuarog elyov xal
(1, 397 £., 447) alten d&xovog (zuhom.2y- LvAöyo al &v hdcis Xen. Cyr. 14,25. Aber
xov&o ‚sich beeilen‘) ‚Diener‘: etwa ‚herum- s. auch u. 8. 451.
eilend‘ (vgl. dupl-noXog 0. 8.436, F. 1.)?
2b) Die einzelnen Präpositionen. x) 6. dı& A541
nuspas öAng Aristoph. pax 27, dı Erous vesp. 1058, du Au&pns Hdt. I 97, 2v
=@ 8. u£cov ypovo VIII 27,1, 8. navrög Too ypövov IX 13, du’ 8Aov Tod alävoc
Thuk. I 70, 8, Sı' Alyov Aynokuevor ‚nachdem ihr erst kurze Zeit hindurch
die Führung gehabt habt‘ 177,6, dsroö &ua 8. vuxröc (‚die ganze Nacht hin-
durch‘) zoAAo0 Erryevousvov II 4, 2, oBS&v Ermaboavro 81 Ang Thic vurtdc nuAlv-
dovres tobg Aldoug Xen. an. IV 2, A, Exxıov rup& road 8. vurröc IV 6, 22,
dı& Btov ‚lebenslänglich‘ Plat. conv. 183e, dı& re zoü Zowros xal En ‚während
des Liebesverhältnisses und darüber hinaus‘ Phaedr. 256ed, 3. vuxröc xal
nu£pas civ. 343b. ‚Ineinem Abstand von etwas‘; räumlich: 3. ora«dtav
@g revre uaAıora un Hdt. VII 30, 8. roooVrou ‚in so geringem Abstand‘ Thuk.
II 29, 3, Thuk. auch 8. roAXoD, rAelorov, 81’ &Axcoovos; zeitlich: klass. oft 8.
roAAo0 (öAtyov) xpövov, auch ohne xyp‘vouund auch einfach 8. ypövov ‚nach langer
Zeit‘; geradezu in der Bedeutung ‚nach‘: 81 Zr&wv elxooı Hdt. VI118, di’ Auspav
‚nach (einigen) Tagen‘ ev. Mc. 2, 1,1 bes. ‚regelmäßig nach‘ (mit Ordinal-
zahl): iv« robg "EAAnvas Anovras der Iı Eroug reunrou Euvaysipsı Aristoph.
Pl. 584, d. rotrou Zreog ‚alle 2 Jahre‘ Hdt. II 4, ot ip&ss Eup@vraı ray TO ooux
d. rolmns Nuspas II 37, 8. naxp@v xpovmv Yıyvonevn T@v Emil yng rrupl oA
pdopa Plat. Tim. 22d, etre rprernptdeg cite ad zul d. neuntwv Erav leg. 834e;?
vgl. noch mit Paronomasie 6 u£v ypövos IN d. xpövou rrpoßßaıve nor Soph. Ph.
285, Buoıkea 8° Ex rodde xpn &AAov.dı' &AAou Sıarepäv Moroootas Eur. Andr.
1247 f. Vom Vermittler, durch den die Tätigkeit eines andern hindurch-
geht, d. h. ausgeübt wird: öv &v povals xaAas rreobvr’ KAAorplag dıal Yuvandc
Aesch. Ag. 446 ff., Kpoioog u£v In radra dı’ Kyyeiwv Errexnpuxedero Hdt. I 69
(vgl. VI A), reudas... robg nıororkroug eide re 6. robrwv ara. I 113, Enpadoav
de radra dı° Eöpvuayou Thuk. II 2, 3, ai T@v raTplous Kpxaäs TapeiANDöTWV
xal av d1’ Exur@v arnoxuevav Xen. Cyr. 11,4 ( vgl. di exurod ‚ohne Vermitt-
lung‘ VIII 1, 43, 76 &pybpıov roüd” änav eiyev abrög I Exurod 6 Kvdpwrrog
Dem. 48, 15, aber d1 «ör@öv Dem. 15, 14 und 22, 38 ‚allein‘), rp@rov uev ex
Yeöv yeyovörı, Ereıta de d. Baoırzov (‚durch die Königsreihe hindurch‘)
repuxörı Xen. Cyr. VII 2, 24, Zieye... $1 Epunveog toade an. II 3, 17, (oc)
Tavra yap bp’ Exury BodA« dı’ Exrbvrav ai od d. Bias oLoiro Plat. Phileb. 58ab,
76 emYev Oro xuplou d. rod npopnrov ev. Mt.1, 22; auch vom sachlichen
Mittel als dem Weg, auf dem etwas getan wird: d1 öctov xeıpav Yıyav
Soph. OC 470 (8. xepüv odro Aaßov Ant. 916, uvnu’ Ertonnov d. xerpog Exwv
1258; vgl. auch o. S. 450, Fußn. 3), ob y&p uövov räv d. Tod ouu«KTog Ndovav
Expareı, AA xl TyG I. Tv ypnuarov Xen. comm. I 5, 6, reAeurnonvrı auv-
avaıpeitaı rkvre d1” &v &v rıg ebdnınovnoerev Lycurg. 60, doch ist in klass. Zeit
die örtliche Bedeutung noch deutlich zu verspüren, vgl. bes. ei tg &xouvovong
&r’ Av nyns 9 Srov (‚auf dem Weg der Ohren, durch das Mittel der O.‘)
ppayuös Soph. OR 1387 (vgl. 81 &v alodavovraı Exxora [‚die Sinnesorgane‘]
... alodncoıs... navrav rav dı& oröuarog [‚durch die Sprache‘] ndcwv Xen.
comm. I A, 5, oxöreı, dnöxpıoıs rorepa dpYorepx, & Öpiuev, Toürto elvar 6pdar-
wobc, I du’ od Öpipev, xal & dxobonev, ara, N 81 od dxovouev [Frage: sind
Augen und Ohren Mittel oder Vermittler?] Plat. Theaet. 184c) und die
zwischen Vermittler und Mittel schwankende Stelle dı° &Mwv £pumveov...
ı Vgl. Blaß-Debrunner? $ 223, 1, wo Ö. vuxrög ‚nachts.
auch über hell. dı& c. gen. ‚binnen‘ und NT 2 Vgl. Inschriften bei Günther, IF 20,83.
298
452 B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

ävev udvrewc... dd rs wavrızng Xen. Cyr. 16, 2; stärker instrumental ist


Sıd in der Koine, z. B. dı” atuaros, od 8. uEravos Todg vonous 6 Aparwv Eypaev
Plut. Sol. 17, Pap. 84 ypauusrov, $ı° Er&pas ErioroAng usw. (Mayser, Pap.
112,355 f.), 8. Aöyov anayy&irovrag ta abrk Act.ap. 15, 27; das führt zur Art
und Weise der Handlung oder des Vorgangs: ratio dı öpyns Soph. OR 807,
d. tayoug Ai. 822 (Thuk. 163, 2, u. s.; 8. aye&ov Thuk. I 80, 3), $. omov-
dj Eur. Bacch. 212, x&y& d1’ aldoüg einov AAl, nöd” Av yEvorro xal d. Yeud@v
rn Hel. 309, 8. Evuupopav n Edußacız.... &y&vero Thuk. VI 10, 2, ai 8. xap-
Tepias Erıuedeını Tv KaAOV Te nayadav £oyav Xen. comm. II 1, 20, bei Plato
d. Bias (s. o. Phileb. 58b), 8. oryis, du’ Axpıßeixc, ferner $. uedng conv. 176e,
8. Bpay&wv Menex. 238b, od y&p d1 aivıyuarav AAN Evapyas yeypanraı Ev TH
&p& Aeschin. 3, 121, rudöuevos TO xXpnornpıov dı” aroppnrwv Einyyedde Tolg
’A9mvatoıs Lycurg. 85; selten und erst in der Koine auch vom Stoff (vgl.
den Instr. 0. S. 166, ß 1): xarsoxebalev eldwAax d1’ EiEpavros xal ypuood Diod. 17,
115, (Yvolaı) I KAplrov nal orovöng xal rav ebreiestktwy nenompzvaı Plut.
Num. 8. Einen Weg, ein Verfahren einschlagen, zunächst mit Verben
dies Gehens: röv Auög Ey Ypov, rov räcı Yeorg di Arexdeias eridövr(a) Aesch. Pr.
124, 8. Stang iov rrarpl Soph. Ant. 742 (8. $. 2iYeiv Thuk. VI 60, 3), d. rüxns
roräcd” Imv Soph. OR 773, ei uev dı doyiis Arov, 75 88° KEıos OC 905, rarpı
To 08 d. puAnudrwv Iav Eur. Andr. 416, röoas (‚führt zum Ziel‘) yap obdev
un dı& YAocang Löv suppl. 112, Eya 8° Euaurn d. Aoywv Apıxöunv Med. 872 (vgl.
8. X. lövr(a) Tr. 916), 8. p6ßov yap Eoxouaı Or. 757, navrog d. uayng &keboovrau
Hdt. VI9,4 (8. u. &rdeiv Thuk. II 11, 3; TV 92, 1), SueginAbIaXoL Ye d. nac@v
av Inmöv ot &vYpwror Thuk. III 45, 3, aörots 8. pıdlas levar..., 6p@vrag
xal Tods orparmyobg, ol d. riorewg (‚in vertrauensseliger Weise‘) «broLg £xuroug
Eveyelpioav.... TO Aoıtov I: navros roAeuou adroig levaı Xen. an. III 2, 8,
odTW ev ON ol Yepatrepoı d. TAvrav av XXA@V EANAuForES xadtoravraı Cyr. I
2, 15, 8. dinaoodvng ... levar xal owappocbvmg Plat. Prot. 323a; dann auch
von einer Behandlung, einem Empfinden: ey& o& xal odv raidax al TUyaG
oedev, “Eraßn, I olnrou yeipa 9 ixeotav Zyw Eur. Hec. 850 f., rxür’ adv
poßoüuau xat dı’ aioybvng &Exw IT 683, od dı’ Opyns röv neias.. . Eyovres Thuk.
11 37, 2, &ue ze... xal vuäs adrodg... di alriag £xere (‚behandelt als schul-
dig, gebt Schuld‘) II 60, A, 6 de 7& xar& 6 orparöredov d. PUARKTIS HAAAOV
NN Exav N I Exovotwv xıydlvwv Erzu£iero VII 8, 3, dazu auch (durch Ein-
fluß von repi obdevög noLetoda:, 0.5. 125, b x) r& 8’ &v u&oo (‚was bis dahin ge-
schehen soll‘) 7 Anorıy toyaız 9 du’ oddevög nor Soph. OC 584; ebenso mit
Verben des Zustands, Sichverhaltens: oörwy&p.... . xpn 3. or&pvmv £yeıv Soph.
Ant. 639, Eurcpuxe yap yovaudi Teplıs TÜV TAPEOTOTW@V Xan&v Kvk oröu” dei
xal d. yAocang Exeiv Eur. Andr. 93 ff., Sı SyAov toür’ Earl rols Yewuevors
Aristoph. ecel. 888, &deA1oeı5 . . . navrag wAAAoVN du Nouyxing elvaı Hdt. 1206,
oyava yuuvızov rıdeicı 8, ndong Ayavins &xovra ‚alle Kampfarten umfassend‘
II 91, &ei 5. Pößov eict Thuk. VI 34, 2 (vgl. 59, 2), aurn uev 9 Erıusreın 8.
xapltwv ylyveraı ..., raura de dvayın du Areydelas uärdov yiyveodaı Xen.
Hier. 9, 2, Zpnuog Ov xal 8. nevdoug To Yipas dıayav Cyr. IV 6, 6.
2. Beim Akk. der Erstreckung geht 8. zunächst der Verwendung beim
Gen. parallel. So rein lokal nur noch bei den Dichtern: ‚durch-hindurch‘:
E88 8. nröxag (Schichten des Schildes) HAde Satlov yarxdg Kreuphs H 247,
2b) Die einzelnen Präpositionen. x) 6. 8% 453
dppudcus d. Tappov EAxdvonev DXEXS Immous M 62, Ködov, öv oU xev Ave Ye ß.
oröux maurav &yoıro 3 91 (Eparav 88 3. ordun dooav isioa Hes. th. 65), (Nut-
ovoı) Erdönevan reötoro (‚der Ebene zustrebend‘) 8. Sorhıa nuxv« W 122, 3.
movriov un. Adlxrunov AAuas Ennöpevoas (Aor.!) Zudv &vaooav Eur. Hipp. 753 ft.
(Chor); ‚durch — hin‘ (von Bewegung und Ruhelage): og t8ov "Hoxıorov 9.
dau.ara roımvwbovr« A 600, &pxßos d8 d. aröua yiyver’ Sd6vrwv K 375 (vgl. dei
ap N) yon SFEYEN DO: ar. Aristoph. Lys. 855), “arpmakiums 8 "Ne 8. Spuud
TÜXNv« zul Any A 118, @xecov 8° 2v onheon SU Axpıas Nyzuo&ooxg ı 400, (nap-
vavro) &vriov AAAnAoraı d. xgarepäs bouivas Hes. th. 631, nayraprov Ext y96va
vu 8. movrov Beßaxev (dev Ruhm) Pind.I. 3, 59 (4, 41), ee (Präs.!) &veönv
9. zu &rrov Aesch. suppl. 15 (Anap.), (vöuor) odpaviav du «ideen (‚in Him-
melsregionen‘) exvwd£vres Soph. OR 867 (Chor); zeitlich: hom. (&ußps-
olmv) d. voxra, vorta 8 dußpocinv u.ä., d. v. ueraıvov Hes. th. 481. 788,
pamph. du nede xal dexa Ferux Del.? 686, 5 (IV2). Ähnlich wie 8. c. gen.
von der Person oder Eigenschaft, durch die hindurch der Weg zum Zu-
standekommen einer Handlung führt, aber nicht wie 3. c. gen. im Sinn der
(verhältnismäßig nebensächlichen) Vermittlungsstelle, sondern im Sinn des
für die Ermöglichung Entscheidenden,! also ‚dank, infolge, wegen‘; das,
was die Ausführung ermöglicht, ist eine Person: oaro... vırfjoaı... ©.
ueyadunov ’Adnvnv $ 520, ve d. Suwds.... eidov Zreidövres ‚dank der Anzeige
der Dienerinnen ertappten mich die Freier‘ x 154f., n d£ vb ci MAdeıav
EÜCPULpOV Ev pLAörnrı Yelvad Grodundeloa 8. ypua&nv ’Appodtmyv Hes. th. 961f.,
Ey@ dE nAEoV’ EArrouaı Adyov ’Oduoaeog 7) nadev d. rov KöuerT yevcch "Oyumpov
Pind. N. 7, 21, xpiverau 8’ Ara 8. datuovas avdpav 1.5 (4), 11, Exw yap &xo
dk E Kobx &AAov Bporav Soph. OC 1129, dı& tös Yeös TOode vırovrı rol Lert-
vovrior' did zov Ata virouss ra. Del.?166 (Selinunt, um 4508), aörixa yap
Apyeı 6. iv’ 6 Zeus av Yeav; 9. rApyüpiov... Ybovcı I’ ara d. tiv’; 00 Ö.
rovrovi; Aristoph. Pl. 130-33 (vgl. 8. o& yiyveraı 145, 8. 08... 809° ebpnueva
160, 8. roörov 170. 171), 6 Sı Aus Ileornovvnotous adrots un Bondnoa: ‚dab
die P. ihnen dank unsrer Tätigkeit nicht zu Hilfe gekommen sind‘ Thuk. I
41, 2, 6. Tobg ed HaXOuEvoUS Erı xal vov al uayaı xplvovraı Xen. Cyr. V 2, 35,
yaxol Soxoluev eivaı d. roürov ‚durch seine Schuld‘ an. V16, 23 (vgl. V 8, 13;
VII 6, 33; VII 7, 7), eine..., ei Aeyovrar "Admvaior ©. Der: Brlas
.. Plat. Gorg. 5l5e, rayıs Yevönevos d. naudorpißnv 520c, 8. wev Tobz
rapaıvodvras Avräysoden rg elpnvng obdEv wrote xaxdv Eradonev, 8. de Tous
Sadiag Töv rröAElLOV Kipovevoug moAAats Nom xal neydAuıs GuupOopaLS TrepLett&oc-
uev Isocr. 8, 12, uarıora uev . Tod Yeolc, Sebrepov de d1' Ünös al Tabs KAAoUS
’Adyvatous &owlöunv Dem. 18, 249 (vgl. 24, 7), zobrav dneorepndrze d. An-
uoodevnv al Dirorparnv za Tas obrav Swpoßoxiag Aeschin. 3, 58; es ist der
Wille einer Person: (Schwur) un d1 Zumv lörıca (‚Willen‘) Tloosıdıav Evo-
otydav mnuaiver Tpoas x. O 41, ’Admvaing d. Bourds 71 (Arög perarov 6. P.
I 82, Yeöv 6Xodas d. 2. 7. 276, yuvaızeias [der Hera] 8. ß. 437), & ol Dainxes
Kyavol Oraoav... 8. ueyadunov ’Adıynv ‚auf den Antrieb der A.‘ v 121, oder
eine Eigenschaft, ein Gefühl: vneoo’ nynoar! "Ayaıav "INıov eion NV 9.
uavzoobvnv A 72, zaxov yip övap zeparipıv into... 8. wneıv 'Adırung K 497,
ı Wobei ein allfälliger Veranlasser in den Passiv und bei Intransitiva.
Hintergrund tritt; daher besonders beiin
}

454 B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

öv Tote yarrid vreive 81 dppadias r 523, 7 1’ Kraodarias Enadov ran dv Y DL


3. redv Sbvanıy Ipaxeio’ doparsz ‚in Sicherheit erblickt‘ Pind. P. 2, 20, Yap-
podar ... 81 &Ao vıH dr’ Ayvorav'xal duadtav; Plat. Prot. 360b, 81 aloybvnv
Gorg. 508e, nal rd no6repov du’ Aperhv AR ob d. roynv Eviemoav Isocr. 4, 1;
TEpLOpKV THV HoLviV... ebxAcıav rabenv 9. THV TÜV ToLlobrwv Avdpiv rovnplav
xaradvousvnv Lycurg. 82; klass. bes. in der Färbung ‚soweitesaufjemand
oder etwas ankommt‘: öc Zu’ ob’ &v Lävr’ New, el um d. Av nporspav
&röouEıy Aristoph. vesp. 558, &36xouv oi Ilerorovvnaor... navra Erı Em
xararaßetv, ei un d. Thv Exelvov uEAAnoıv Thuk. II 18, 4, ei um d. rov npbravıv,
&v&reeoev &y ‚wäre er in den Abgrund geworfen worden‘ Plat. Gorg. 516e; zur
Bezeichnung eines objektiven Grundes (‚wegen‘) erst in klassischer Zeit :!
Aristoph. Pl. 131 und Aeschin. 3, 58 s. o., n£xpı ob d. xaüuax ob düvavraı
olxetv &vdpwrnor .... . uexpı od d. yeıuava Xen. an. 17,6, 3. rag roınbras dvayxas
. 8. Tb Erderoınevan abrödev NV yıdva. . „nal erernrei d. xpnvmv rıva IV 5, 15,
brontebovres abrov di Evderav nenpansvar VII 8, 6, od dı’ Zunuröv, KAAK d. TüG
Ts T6EWmG oVupop&s el; reviav mov al drropiav xarsornv Andoc. 1, 144,
oft 8. ri, 8. roöro, 81’ 5 (dı6, Sıörı) u. dgl.; objektiver und Zweckgrund wer-
den in klass. Zeit im allgemeinen scharf geschieden,? doch vereinzelt schon
klass. 8. ec. acc. auch für den Zweckgrund: Aaxsdaruövior ..... 8. TNV Oper£pav
86E«v (‚um ihren Ruf zu ‘wahren‘) &xovras rpooKyoucı Tobg TOAAoUG Es TOV
xivöuvov Thuk. 1189, A, xat tıvog &pou£vov..... d1’ Kydmdöva (‚um ihn zu krän-
ken‘) &va av... aiyuaarav IV 40, 2, napesxeuklovro.... @G aöTol &; MV
’Ertöaupov d. rod Yıuaros ryv Eonpakıv (‚um das rückständige Opfer einzu-
treiben‘) &oßaXroövres V 53, 8. NV Tobrou oaprveıav ‚um darüber zur Klarheit
zu gelangen‘ Plat. civ. 524c, mehr in der Koine (neugriech. Sı& ‚für‘).?
3.In hypostasierten Komposita erst seit der klass. Zeit: z. B. St-
HL@vios -Krpıor -auy&viog Sta-mövrıog, hell. z. B. d1-AANAos -aepıos (-n&pıos)
Sıa-yavıos -upx ‚Raum zwischen 2 Türen‘ (Bedeutung von 8. im Anschluß
an dtdommua; so auch dıXarudog -Aov [Epidaur.] -Arov) -x&pdtog -rröALov ‚Tor-
zoll‘. Verbum: dta-xeiptlew att. ‚d. xeipds (xeırp@v) Exewv‘ (s. 0. S.450 F.3),
hell. Med. ‚ermorden‘.
7.4» (£vt) und Evg (Es, eic), als Präv. &v-, &vı- usw., in Anastrophe &, &ı
(bei Hom. nur &vı). Allgemein-griech. &v (woraus ark. kypr. kret. iv 1, 275, ß)?
! Undeutlich Inosıv yap Er’ EueMfev in’ rum nominibus ab epicis coniuncta. Exc.
AAyed TE orovayds te Tpwot re za Auvaoicı XXXV zul. 0338 (1836) p. CXVIIIsqgq.;
dx xparepdc douivas B 39f.: örtlich oder B. Giseke, Über den Gebrauch der Prä-
zeitlich? pos: &vi bei Homer. Philol. 7 (1852), 77-109;
2 Vgl. obxoöv (6 xauvwv) Sk vooov Evexa Schumacher [o. S. 436, Fußn. 1] 71-74;
dyelag Tod larpod plXog Plat. Lys. 218e und H.Kallenberg, Zu Polyb.2,23,ein Beitrag
kurz vorher rörepov obdevög Evexa 7 8 zur Geschichte der Präpos. eis. RhM 66,
oudev, N Evend rov xal dk ri; Vgl. Evexa u. (1911) 473-77,H.Winsauer, De usu praep.
8.552,d. rpög, eis, &v in Posthomericis Quinti Smyr-
3 Vgl. Mayser, Pap.II 2, 426; Blaß- naei. Progr. Mährisch Trübau 1909; Bru-
Debrunner? $ 222; Humbert [o. S. 137] nel 56-82;; zu den Formen und zur Ety-
44-48, 3 mologie s. Brugmanfn], Die Präpositio-
“Vgl. L.Silberstein, Über die Präp. nen &vı, &v und eig. SächsBer. 35 (1883), 181
ev, eis, in, in etc., etymol. vergl. Abhand- -95; Walde-Hofmann 4A, 687f.; ferner
lung. JbbfelPhil. Suppl. 15 (1849) 224-34: 0.,.10298,. Zus,
505-11; Es. Lalin, De praepos. usu apud ° Auch makedon. iv, messap. in; s. 1,69.
Aeschylum T [&v]. Stockholm 1877; F. 81; Walde-H. 1, 6871.
Spitzner, De praepos. eis cum persona-
2b) Die einzelnen Präpositionen. a) 6.81%. 7.&v und &vc 455
und ep. £vi (mit Lok.-Endung) waren ererbt,! &vs (woraus zunächst &- vor
Kons., &;, eig vor Vok. nach 1, 287. 337 0. 407) war griechische Neubildung
(8. u.); noch neugriech. (ei), gespr. (t)s.2 2v kehrt wieder in lat. in (alt en),?
o.-umbr. en, air. acymr. abret. corn. en,? apreuß. en,5 &vi in air. ini-,® ahd.
USW. in.“ Nach Ableitungen wie griech. &vrepx, indoiran. antär ‚inter‘, lat.
inträ, griech. £vrög lat. intus war die letzte erreichbare Bedeutung von *en
‚im Innern, innerhalb‘. Dabei konnten wie z. B. beim Lokativ (o. S. 154 ff.)
auch Zustände, Vorgänge, Zeitverhältnisse räumlich aufgefaßt werden (z.B.
im Schlaf, im Hui, im Sommer). Weiter wurde 2v (2vt) leicht statt vom In-
nern eines Gegenstandes von der bloßen Berührung mit demselben, von
dessen Nähe gebraucht, also in den Bedeutungen von nhd. ‚auf, an,
bei‘ statt genaueren &v&, &rt, rap& (ähnlich werden lat. und got. in ge-
braucht).
Diese Entwicklung war wesentlich dadurch bedingt, daß &v in steigendem
Maße notwendiges Begleitwort des Lokativs und des Akk. wurde, deren
weitere Bedeutung auf dasselbe abfärbte, so daß z.B. att. &v rotg öpearv
wie hom. oöpeoı auch ‚auf den Bergen‘ heißen konnte. Ebenso wird schon
bei Homer neben Zußaiveıwv (2v) vyt auch 2. inroız gesagt. Dagegen werden
‚ım Innern, innerhalb‘ bzw. ‚ins Innere hinein‘ lieber durch die genauern
Evröc, Evroode bzw. eiow ausgedrückt. Parallel geht bei 2& (u. S. 461 Nr. 8)
die Zurückdrängung der anfänglichen Bedeutung ‚(aug dem Innern) heraus‘.
Wie die Entsprechungen in all den genannten Sprachen (und im Armeni-
schen z) wurde auch griech. &v nicht nur für die Ruhelage, sondern auch für
die Richtung (in der Bedeutung ‚ins Innere, hinein‘, weiter auch ‚auf, an‘)
gebraucht. In einer Anzahl von teilweise auch sonst altertümlichen griechi-
schen Dialekten hat sich dieser Gebrauch auch bei Kasus erhalten (z. B.
ätol. &v Alrwrtav ‚in Aetoliam‘); dies gilt für das Arkadische und Kyprische,
Thessalische und Böotische (auch Pind., z. B. &v &puara P. 2, 14), Nordwest-
griechische® und Eleische. Dagegen haben das Lesbische, Ionische und Atti-
sche und das Dorische im engern Sinne für die Richtung (zunächst beim
Akk.) die Neubildung &vg (so noch arg., Kret., sonst £<, &c, eic-im Lesb. mit
echtem Diphthong),® das Pamphylische und das Kretische von Vaxos

1 z,, iverscheinen assimiliert als &y- &X- &u- ger air. ingen); air. in ist teils *en, teils
&p- iy- iu-; eı von ep. eiv eivi bezeichnet *eni.
lediglich die metrische Dehnung (1, 10%; ? In got. in können *en und *enı zusam-
eiv in der ion. Prosainschrift Del.? 707 A 3 mengefallen sein; ahd. usw. in können auch
[VI2] aus *zvj ??). *en vor Kons. oder schwachtonig dar-
2 Reste von &v als Präverb nur noch sel- stellen.
ten, s. u. S. 456, Fußn. 3. 8So Ätolisch, Lokrisch, Phokisch; für
® Lat. en, in können auch idg. *n fort- Epirus und Akarnanien fehlt es an altem
setzen, das sicher in lit. 7 (dialekt. in) vor- Material (Brugmann[o.S.454 Fußn.4]182;
liegt und in griech. &- von dA£yw u.a. Ver- Salonius, De dial. Epir. 41). Atol. ev c.
mutet wird (vgl. 1, 343, Zus. 2; ferner acc. ist nach Messenien (Del.® 19 Anm.),
Brugmann, IF 28, 291, über d-oralpw böot. &v c. acc. in das megarische Aigo-
uras)l sthena eingedrungen (Thumb-Kieckers
4 Altgall. (Caes.) essedum ‚Streitwagen‘ 1, 142, Brugmann aaO. 182, Günther,
wird aus *en-sedom (vgl. griech. &vedpä, lat. IF 20, 4 f.).
insidiae) gedeutet. ® Kret. (Gortyn und Knosos) noch bis ins
5 Arisch nur dnzka-n. ‚Antlitz‘ (eig. ‚worin II& 2vc vor Vok., &s vor Kons.; in der Argo-
die Augen sind‘), antdr ‚inter‘ usw. lis, in Heraklea 2; nur vor Kons.; ion. &c
® Ogam inigena ‚Tochter, Mädchen‘ (jün- (auch Thera) und lesb. eis vor Kons. und
456 B. Wortarten und Wortformen. V.Intlexibilia

ic;l erst durch Koine-Einfluß kommt eis auch in das Gebiet von Ev c. acc. (80 in
ätolischen, delphischen, kretischen Inschriften). Doch finden sich auch im
Gebiet von &vc usw. noch Reste des Gebrauchs von &v für ‚ins Innere, hin-
ein‘, besonders als Präverb (z. B. 2ußatvo 2uBAw EurerdLo (auch Eyysıpilo,
s. u. S. 460, 3)? und in erstarrten Fügungen (hom. &v-avra, Ev-öra ‚ins
Angesicht‘ wie eis är« 1d&odaı, &v-deEıa ‚nach rechts hin‘, att. Eußpaxv
‚um es kurz zu sagen‘; vgl. Specht, KZ 68, 203).* &v; war wahrscheinlich
Konträrbildung zu 2&, die sich von einem kleineren Gebiete aus ver-
breitete.?
Als Adv. erscheint, abgesehen von &vg als Präv., nur &v(1); s.0.8. 431ff. 1.2.3.4 (bes.
auch &vı = &veorı und 2ort). 8 (Ablehnung von anknüpfendem £v). Auf adverbialem £&v
beruht low &ow (aus *&v-rjw; 1, 550, Fußn. 7). Häufig ist 2v- ‚darin, daran, dabei‘ in
nicht hypostasierten Nominalkomposita, bes. possessiven (sie waren nicht immer
noch scharf als solche empfunden; einzelne können auch als hypostasierte genommen
werden). Hom. &vnng (nur Zvn£og -2x, Subst. -neinc) wohl ‚&Fog (Freundlichkeit) in sich
habend‘, &vopy« (ua) W 147 (ion. -wng 1, 513, B), Zupopot (Tıufc) #480 (‚teilhabend‘ oder
ev uspw Övreg?); Zvußpog ‚wasserreich, -haltig‘ Hes. Aesch. Hdt. (aber auch ‚aus Wasser

bestehend‘ Eur., ‚im Wasser lebend‘ Soph. Aristot.),® seit V& mehr und deutlicher, z. B.

Vok., hom. att. (poet.) &; vor Vok. me- lehnt er für -< von ävg die z. B. von Bopp,
trisch gesichert; att. &s xöpaxas u. ä. (nebst Pott, Benfey gegebene, semasiologisch
oxopaxtöo; 1, 413, c); jünger überall eis einleuchtende Erklärung aus -oe (*evos
(nur dies bei Aristophanes vor Vok.); auch wie röos u.ä.) ab zugunsten der Identifi-
im Dorischen dringt eig’ in jüngerer Zeit kation mit dem -s von && &lb, aber im Ge-
vor (ng nur für das epizephyrische Lokri- gensatz z. B. zu Curtius, Grdz.? 309, als
sche von Gramm. bezeugt). Vgl. Brug- bloße Analogiebildung zum gegensätz-
mann [o. Fußn. 8]185f.;, Günther, IF lichen && (S. 190 £.), das ursprünglich auch
20, 4-6. vor Konsonant stand (ebd. 194 f.); für die-
1 Vaxos ioo te GDI 5125 A 12; 5128 auf sen Vorgang, den Sommer später Kon-
Inschriften alten Alphabetes; vgl. im übri- trärbildung taufte (1, 38, Fußn. 2), werden
gen Günther, IF 20, 10f. (aber ark. is S. 1941-93 zahlreiche Parallelen gegeben.
ist Koine für eig; vgl. ebd.). 2 In concreto hat man sich die Analogiebil-
® Näheres über die tatsächliche Verbrei- dung in gegensätzlicher Verbindung voll-
tung von &v und Zyg usw. bei Brugmann zogen zu denken (S. 194), z. B. *&v nödas
aaO, 181-86, vollständiger bei Günther, Exg nepadds zu &vs re. 2. x. (vgl. u. S. 459).
IF 20, 3-11; Solmsen, RhM 61 (1906), Der Versuch von Bartholomae, WiklPh.
4914-94 und in den Darstellungen der 1897, 624; Litt. Centralbl. 1897, 1262, in
Dialekte. arm. z- (z.B. in z-genul ‚sich etwas an-
®?So Silberstein [o. $S. 454 Fußn. 4] ziehen‘) ein Gegenstück zu &vs zu finden,
229. 232, was Brugmann aaO. 184 f. ist verfehlt (Brugmann?501 Fußn. 2; vgl.
ohne Recht ablehnte (anders Griech. über dieses s- Brugmann, Grundr.2 II
Gramm.3 438, 2501). Noch neugriech. &ve- 2, 847). Nach Günther, IF 20,9. 13, galt
Bnxa für eloeßnv, während in unaugmentier- vs einmal auch im Lokr. und Phok. (doch
ten Formen das alte &v nur noch in der ist delph. &5 = €& Del.? S.430),im Ur-Aoli-
Schrift zutage kommt: uratvo unalo ge- schen, nach Brugmann, Grundr.? II 2,
sprochen beno bazo; vgl. weiter un&AAdvao 836, wegen &rre auch im Böotischen, war
‚licke‘, unapxapo ‚schiffe ein‘, urepdebw also schon urgriechische Nebenform von
‚verwirre‘, uniexo ‚verwickle‘ u. a., Subst. ev. Mir ist wahrscheinlicher, daß sich &vc
unıdorpo ‚Pilaster‘, im ganzen kaum ein von einem kleineren Gebiete aus verbrei-
Dutzend; die neugriechische Schriftsprache tete, genauer (schon europäisch-)ionisch
verwendet in überkommenen Wörtern oft bzw. vordorisch war; ins Äolische kam es
&v- und eio- (dieses fehlt als Präfix in der dann erst in Asien (doch könnte es im Thes-
Volkssprache völlig). salischen und Böotischen auch durch nord-
4 Vgl. für das Lakonische Zvdpıavac [ev westgriech. &v c. acc. verdrängt sein. Sicher
Sprövac Meineke]' Spöuog napdevwv Ev Auxe- einzeldialektisch ist kret. pamph. ic. Zu
datuovı H.? &ots usw. s. 1, 629.
5 Brugmann, Sächs. Ber. 1883, 181{f., 6 Zyxaaxos heißt ‚Erzhabend = reich‘ AP,
klärte zunächst S.185-89, bes. 187 die a Geld käuflich‘ Ath., ‚kupferfarbig‘
lautliche Seite (vgl. zu Anfang); S. 18911. iosc.
2b) Die einzelnen Präpositionen. «) 7.2v und &vc 457
bei Aesch. &yxorog, (omovdat) Evdäudss Eum. 1044 codd. (vgl. Zvdados ‚kienig‘ Theophr.),
&vöpooog ‚betaut‘, auch bei Soph. &v9npog ‚wild (bei Eur. ‚Wild in sich habend‘), auch
Hdt. Zußptsng (Eußpıdow spät!),ferner z. B. &yxapreos Soph. (-ıog Hipp.), Zurtüog Soph.Hipp.,
ZupoxYog Eur. (auch als ‚Ev uöxd@ av‘ möglich), Zveöpog ‚wohnhaft‘ Soph. Ph. 153, (auch)
Prosa Zvaruos, Eyavog (alt -wvap; vgl. -xöumv, Euraus), &yrparns, Euppov, Zvvoos, Ebuyog,
EyAnpog, Eureeipog; &yyüuog Plat. und -Aog Theophr. ‚saftig‘; noch hellenistisch und später
poetisch und in Kunstprosa (so &upX%0& AP, Zuuaa%og Luc.), aber auch technisch (&%%oßoc,
Zuumtpos Theophr.) und in schmuckloser Prosa (&uooßog LXX, NT);! teilweise ist ein
Verb im Spiel: Zupoprog Opp., Diog.L. (vgl. -Soucı). Solche Komposita mit der Bedeutung
der Annäherung (&vepevßng Pol. Cic. Str., Zureuxng Nic., Eyxadxog Euuirog -Tröppupoc
Zvreppog Diosc.) sind vielleicht erst nach gleichbedeutenden adjektivischen gebildet
(Hippokr. Evornog -wuog &vuröoarpos, Aristot. Zveoypog, Theophr. Zuruppog, Nic. &ur&Xuoc
Evioxvos, Diosc. Eyxıppog Eurınpos &vanadog Evdxoug), die nach 1, 436 auf Zv rıvı beruhen
(doch vgl. mit ZyyAuxus Diosc. auch EyyAbcow Hdt. II 92, Zvorögwv Nic.). Anders
die seltenen Typen &yxoros m. ‚innerer Groll‘ Hdt., &yxowog ‚inwendig hohl‘ Aristot. Zu
verstärkendem &v- s. 1, 436 o.; die meisten dort genannten haben Verba mit &v-
neben sich; nicht hom. &voAtyxıos, Hdt. Eurmpos, att. &vöndoc. ‚Bedeutungsloses‘ &v- in
Zvdepuog Hippocr. Aristot., Zvoudog Callistr. (I), Zvvodpog Diosc., Zvoopog Man. astrol.
Siehe auch 1, 433, 4 und 436, 2 über &vöpyng, ZurAnv u. a.
Als Präv.? ist &v- meist = nhd. ‚darin-, darauf-, daran-, dabei-‘ bzw. ‚ein-, darein-,
hinein-, an-‘, &vo- usw. nur = ‚ein- usw.‘; vgl. hom. ven: ‚insum‘, &uBaoıkedw, Eyyeydooı,
Zvnuot, Eyxarariimutı, Everdo, Zuririnut ‚impleo‘, evötdonı (att.) und -idyuı (in lat. indo
zusammengefallen), &vi&avov (und Eotönyrau) vgl. insideo (Eveöpa vgl. insidiae), jünger &vetpw
vgl. insero u.a. Bei Komposita mit &v- der Richtung (oder des erreichten Zieles) steht
bei Homer noch regelmäßig bloßer Lok. oder Lok. mit &v, bei Hdt. und den Att. (auch)
eis c. acc., z. B. &ußalverv (2v) vnt bzw. eis voöv, &yypdoeıv &v und eis. Teilweise steht neben
£v- jüngeres eio-, so bei Hom. neben &yy&wo, 2ußatvo, Evöbo, -Ipwoxo, -Inuı auch eic- oder
€o- (doch nur 2vern ‚[eingesteckte] Spange‘ und eloavaßatvo), ebenso att. ZuBaMw Evrt-
nu und eio-. Doch gibt es auch Komposita, die im Ion. und Att. nur eio- (£o-) zeigen,
so hom. elo&yo -eıuı ‚ineo‘ -odog -IYun -eAdo uU. a., Eoayelpw -aIpEw -anobo -AAAouaı U. A.
Sonderbedeutungen von Verba wie &yyzX&w ‚verlachen‘ (eig. ‚ins Gesicht lachen‘; vgl.
Zyxdoxo), &yrar&ow ‚verklagen‘ hängen nicht am Präverb; dagegen spricht man in einigen
Fällen von verstärkendem Gebrauch; in andern ist die Bedeutung von &v- undeutlich
(hom. were ‚insece‘ &orere ‚sagt an‘. Ohne Simplex z. B. &yrovew &vıren. Evı für &v-eort
&v-eıcı S. 0. 8. 423,4.

Bei Kasus.
1. &v (Zvi) bei Lok. (‚Dat.‘) — auch des erreichten Ziels (0. S. 155, b) hebt
noch oft den Begriff ‚innerhalb‘ vom Ort (auch im weiteren Sinne) heraus;
es steht so vom Körper und seinen Teilen: &iyıda Exouvoa Ev TäL xorAlaı
Del.3 109, 10 (Epidaur., um 3208), hom. vl ppeot, Yupa, Yeöv Ev yobvaoı
xeiraı, auch später &v yepot, att. 2v adr@ elvaı; von Hüllen jeder Art: Evd«
uev &v obMMotar... ebdov mavvbyxtos n 287 (‚in der Blätterhülle‘; vgl. (oüpavös)
2y aidtoı xal vepdinoı O 192 und £v Evreoı Pind. O. 4, 24, Ev neriauerı Soph.
Tr. 613, &v 2o9%rı, ‚ördorcı Hdt. 11159. 1 13, Pap. &v uayeipn [Mayser, Pap.
II 2, 358. 393, Blaß-Debrunner” $195, 1a Anh.]); vom Haus und seinen
Teilen: &v $auao’ &uoicıw Z 221, Evi npodbporcı A 777, Ev Tatlc) orzyaıs Del.?
179 IV 32 (Gortyn); von Örtlichkeiten überhaupt: vno@ &v Aupipbrn « 50,
2y ’Adhvng, Tpotn B 549. 162; von Gruppen von Lebewesen (‚in ihrer Mitte,
unter‘): seit Homer &v Aavootor, npopndyoıoı, verbeoon U. ä. Z. B. Eoxe 8° evi
Toweocı Modrs P 575 (auch &vöpaoıv Ev moAAotaıv... ayaccwy ı 110), auch
1 Zy-yarov: npößarov ydAx &xov Hes. zy- dans la composition. Rev. de phil. 68
2 P Chantraine, Leröle et la valeur de (1942) 115-25.
458 B. Wortarten und Wortlormen. V.Inflexibilia

(bes. später) mitdem Nebenbegriff ‚inGegenwart, vor‘: &v ö’öuiv£pew 1528,


&v äcı B194, att. &v dvdomrorz, auch &v roig iyYbaıv ‚auf dem Fischmarkt‘ Anti-
phan. fr. 125(II161 K.) u. ä.,Atyeıv 2v dvöpdoıv (von einer Frau) Lys. 32,11, west-
lokr. höorıs 82 Sauduov Evokpoı . . . Zv mpelyaı & vmörı & ’v dmondkolar ‚wer Auf-
teilung beantragt vor der Gerusia, der Stadtgemeinde oder dem Ausschuß‘
Solmsen-Fr. 46, 9f. (V 2), lesb. und’ einnv Zu Bora unde Ev daum IG XII
2,529, 5 f. (Il2); dazu weiter dbvanıs y&p &v üuiv x 69 u. ä., in Prosa &v zıvı
eivaı ‚beruhen, abhängen‘ (vgl. rt). Häufig aber bringt &v zum Lok. ın
weiter Bedeutung nichts Neues hinzu (dafür genauer nhd. ‚auf, an, bei‘,
nicht ‚in‘!), so veuphv Ev Aubuovı ö&o Hse O A463, Aoyhonı Ev noraun & 520,
uer& rhv 2v Kepröpa vauuayiav Thuk. I 57, 1, 6 orparög Erı Ev rais ’Adnvaus
&v ‚in der Gegend von A.‘ IV 5, 1, Zxp&pev d& &y xAtvnı Del.? 766 A 6 (Keos,
Va), Zv rols oauateooı un Ypmveiv Del.? 323 C AO (Labyadeninschrift), rov
öpov rov &(v) ıf 685 IG VII 3170, 10 (Orchomenos). ‚Rücksichtlich‘: &v
navreso’ &pyorcı danuova para W 671 (vgl. n Ev ömioıs uadmoıg Plat. Lach.
190d), &v Zuot Ipxabs Soph. Ai. 1315, rotode udprus &v Aöyoıs Ph. 319, &v
(codd.!) neirxıs xal drovrioıg ... . Ev röLoıs drayamvilcoda Xen. comm. III 9, 2.
‚In Gestalt von‘: ngotix« &v dpayuxts evvaxootaıs Pap. IIP (GEL s. v.&v V 3),
&pyupos &v Exrouacı Plut. mor. 260a, Zu Yepvnı ‚als Mitgift‘ Pap. III2
(Mayser, Pap. II 2, 366, 30). Nur scheinbar bezeichnet &v in älterer Zeit
das Mittel; &v rupl ronoavre; H 429 hat gewöhnlichen Lok., $Hoav &vi deou&
E 386 proleptischen; &v 6pdaAuotoıv (öuuacıv) Ldgodaı zeigt die alte Auffas-
sung des Gesehenen als Bild im eigenen Auge; lokativisch sind auch noch
empfunden Zpyov Ev xbßoıs "Apns xpıvei Aesch. sept. A1l4, Ev Arraic, Ev 6Aw
Soph. Ph. 60. 102, arextewvav Ev ri npopdaosı rabıy Lys. 13, 12; bei Werk-
zeug erst in fremd beeinflußter Literatur: Ev Nde Haßd@ rAvra TomMoeıs
Ezek. exag. 132 (GEL £&v III), xöpızy ei nxra&ouev Ev uayatoy; ev. Luc. 22, 49,
und erst recht beim persönlichen Agens: &v to &pyovrı ray daruc Iov ErBar-
Acı T& Sauuövın Matth. 9, 34 (vgl. Blaß-Debrunner” $ 195. 219).
Von Zuständen, Verumständungen: z. B. &v dxırt A 259, ot &v normoı
yevöuevor Hdt. II 82, oi ev tots npxyuacıv ‚die Staatsmänner‘ Thuk. III 28, 1,
&v enaphı Eorwv Del.? 688 A 20 (Chios), (r)ol ner&ßoroı rol &v toig IyYboıv
‚die Fischhändler‘ GDI 3632, 22 (Kos), kypr. Uv) röxaı (4Lxd&ı) mit Gün-
ther, IF 20, 94; Seelisches: hom. &v dorf, piAöryrı, Pros. &v aitia, öpyf &yxeıv
rıya, formelhaft att. &v rayxeı, &v Bpayei, Too, u£peı u.ä. Von der Zeit teils
zur Betonung des Begriffes ‚innerhalb, binnen‘, teils schon verblaßt und
gleichwertig mit dem bloßen Temporalis, der lebenskräftiger war als der
Lokalis (o. 5. 158); vgl. einerseits &v Au&pn Hdt. I 126, 2v Ereoı nevrhrovra
Thuk. I 118, 2 usw. (auch ‚nach‘: uupixıs &v &utpxıs Eur. Ph. 305), ander-
seits Spy Ev elapıyy II 643, od’ Ev Yepzı odr’ Ev önapn u 76, Ev yp6vo uaxpi
Soph. Ph. 235, &v vuxri Hdt. VI 69, A, &v robro I 126; zugleich zeitlich und
zuständlich &u roA&uoı xal eioxvau GDI 3009, 15 f. (Megara), wofür thessal.
xEv rayd ev Arayla ‚sowohl wenn ein Tagos da ist als auch wenn keiner
da ist“ Del.3 557, 6 (thess.. Va).
2. &v und &vs (£s, eic) bei Akk. der Richtung geht dem £v der Ruhelage
bei Lok. fast völlig parallel. Ort; ‚ins Innere, hinein‘: ßB&%og 8 eic EYXEopa-
2b) Die einzelnen Präpositionen. «) 7.2v und &vc 459
Aov 80 © 85, tov d& SoAov &c xepavs drodöuev Del. 179 I 26 (Gort.; vgl. ey-
eıpilo), &v Ödptav rav bapıkEıv eiuev ‚die Abstimmung soll in eine Ö. er-
folgen‘ Del.? 362, 45 (Lokr., V 8), nentwxev eis zıBarbv zb auvarrayıc, 2313,
Pap. (Mayser, Pap. II 2, 404), xal r6re Daıhrwv Luev & nörıv C 298; Per-
sonen; im Plur. (oder als Kollektiv) zunächst ‚in ihre Mitte, unter‘: «3%
KATRXTEiva. und ESenev ab&s’Ayaıoos A 141, Amomiebocodeı &s tobs auyyevkas
Hdt. TV 147, &yxöpeovra. &v Aogpobs Del.3362, 20 (lokr., V 2), olde &ooeyp&pev
£v reAtopöpas Del.? 498, 1 und oft (böotisch); eine re 26 ndvras zdde ‚vor‘
Hdt. VIII 26 (vgl. Agyeıv eis to u£oov ray rakıdkpxwv Xen. Cyr. III 3, 7), wi
£s robg Euuuaxous daßAn$@cıv Thuk. IV 22,3, ravu AAöyınos yeyovev eis Tobc
&Mous "EAAnvas Plat. Gorg. 526b;! dann ‚zu (- hin)‘: 865 w 2; Patnxoac
olAov Eidelv I 327, Pelops Ex tig ’Aclas PAYev.. . Es Avdocnoug dröpous Thuk.
1 9, 2, eis Kapdobyoug EußaAreıv ‚in ihr Gebiet‘ Xen. an. III 5, 17, eis buäc
(scil. dınaor&s) eloıevaı Plat. apol. 17; 25 tov $nuov napeAd6vrez (‚vor‘) Thuk.
V 45, 4; daher auch bei individuellem Sing.: Atavr(«) .... eis ’Ayauguvova
Stov &yov H 311 f., oneboouaı eis ’Ayırna O 402, EIyav 2; SEonowvav eunv & 127;
im Att. und anderswo mit Sing. (statt wxp&, p6c, &c) nur uneig. (eis o:...
7x@ ‚wende ich mich‘ Soph. Ph. 500) und als Abkürzung einer örtlichen
Richtungsbestimmung.? In weiterer Bedeutung: ‚auf, an, (zu -) hin, bis‘:
oydueh Es Onßnv A 366, riiayog u&oov eis Eößorav reuverv y 174, &AdEuev
avdpog Es 6PYaruods (‚vor‘) Q 204 (2 dlıv Hdt.), Baoıddos 2AY6vrog 2; ’Ere-
pavrivav Del.? 301, 1 (Abu Simbel, 5892), &o&ßaXe u£v vuv orpartınv... & re
Miinrov xal &; Zubpvnv Hdt. I 14; xortonı... . eis av norväv Eoriav GDI 4544,
17 (lak., nach 1958; vgl. vdeoavro Eri av x. &. Del.? 22, 22 lak., um 2002);
so wechselnd mit &v c. dat. (o. S. 458); nur der Zusammenhang läßt freund-
lichen, feindlichen oder neutralen Sinn eines solchen eis unterscheiden. Bes.
auch zur Bezeichnung der Richtung in der Ruhelage: Av 6805 &s Aaupnv
x 128, ro &; Ilaaanvmv reixos Thuk. I 56, 2, räs nod6dw .... TäG Es ToTauov
&y@cas Del.? 63, 52 (Herakleia, IVa), Sehrichtung: idav eig oöpavov zupbv
T' 364, eis ana idtodaı I 373, uneig. örı 9 oH narpis eis o& Aroßikreı Xen.
hell. VI 1, 8; mit dem G gensatz &&: £av@ Aırl naruıbav Es nr6dag Ex Kepadnc
2 353 (ähnl. Y 169), terpnve tevovre &5 opup6v Ex nrepvng X 396 f., nadeLo-
neoda xıövres Ex narov &s oxonınv Y 136 f., roiyor EAnAadarlo).... Es MUXOV
&E oßdo0 n 86f. Von (zunächst räumlicher) Begrenzung, limitierend: &<
Stoxoupx Acdeırro ‚bis auf einen Diskuswurf weit war er zurück‘ W' 523, &s
Spaxunv dutdwxe Thuk. VIII 29, 1, 25 6 &u&uvmvro ‚soweit‘ Thuk. V 66, 2,
daher &< r& uadıorx Hdt. 120, 25 76 Eoyarov VII 229, &5 rooo0ro Tuxng Anixeo
Hdt. I 124 u.ä.; daher bei Zahlen von der wirklichen Erreichung einer
Zahl, ‚voll‘ (und nicht weniger; oder ‚im ganzen‘ durch Summierung):? &;
toranddas Sera vaov Aesch. Pers. 339, vaüg &; Tas Terpaxoolas Thuk..1 74, 1,
1 Dazu die Mehrzahl der bei Kühner- iv’Anrtav Del.? 661, 1 (V2), kypr. 7&(v) SaN-
Gerth 1, 470 unter c und d angeführten rov... xar&dıjav L(v) ra(v) Iıöv av 'Adavav
Stellen. 679, 26 (um 450%), arg. daneu&ocHö &vc
2So sind m. E. zu fassen 2; Yeöv &AYav ’Adavalav 78, 5 (vgl. 8; VI/Va); wozu auch
Pind. ©. 7, 31, xodx &5 Aeipobg 00” eig "Au- Günther, IF 20, 95 f. (vgl. kret. &v ’Anöx-
uov’ &I96vres Excel Ibcouev Äristoph. av. 619, Aovı &v ’Adnvalar ‚im Heiligtum des A., der
&orturer ypaupara &; Baoırea« Thuk. I 137, A.“ GDI 5041, 11. 12; um 2002).
3, 2190v eig try &uhv umrepa Isae. 7, 14 (edd. 3 Wackernagel, KZ 28, 1331.
&c), ferner ark. [Fo]pA&xoı (schulden‘) otöe
}

460 B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

dıeodeipav... Es elxocı yadıoTE inrexg ve xal önAlrag öuod Thuk. VII 30, 3;
ähnlich 6 8: Krtapyos nyelro eis $bo Xen. an. II 4, 26, napararreodaı eic
53x76 Xen. hell. III 2, 16, d. h. ‚2, 8 Mann tief‘; An Be Zahladverb: Hdt.
Att. eis Arad (oder eioarnad), in Pind. eis (£c) reis. Vom Endergebnis:
26 dodevts Zoyerau Hdt. I 120; dazu Eoraı eig &$vn LXX (Gen. 17, 16), eyevndn
eis yuvalı chd. 20, 12, &yevero eis devdpov Ev. Luc. 13, 19;1 beabsichtigtes
a Zweck: & nöreuov dupnkounı © 376, eineiv eis ayadov I 102, Popnuevx:
s ooßov avdpav O 310, eis #epdos au Späv Soph. Ph. 111, xaradatverv £&5
Aristoph. Ach. 320, zourewv 8 HM uev "AvduAd... TödıG Es drroöh-
uara &Entperog Öldoraı Tod aiel Baoıebovrog Alybrrou 7 yovaızi Hdt. II 98,
Mv Exrpeoew &äs Thy yAv 76 ontpun eis xapröv Xen. oec. 17, 10, eis ypauuare.
rardt Sexerei evınvrol tpeig Plat. leg. 809e. Rücksicht, Betreff (häufiger
als &v c. dat. o. S. 458): (alvov) ”"Adpaoros... Es ’Aupiapnov pheykaro ‚zu
Ehren‘ Pind. ©. 6, 13, rpörog eig ebyuyiav Aesch. Pers. 326 (eig. ‚in der Rich-
tung auf die ed.‘), nörspX vonileıg Suoruygeiv Eu’ €; Ta 0a; Soph. OC 800,
ImAwrös dorıs ndrbynoev &s rerva Eur. Or. 542, ox@rtew £; ra faxıa Aristoph.
pax 740, yyaun drodsydeiox &s nv y&pupav Hdt. IV 98, 7 8; yfv xal Iadao-
cav doyh Thuk. VIII 46, 2, 7& &s dperhv Nvavrımueda Tols moMois II 40, 4,
zobrwv ÖL 009° WG Ev TOAENM KAX@v oVdElg KAT eye 007’ eig YLAlav abroug
Zu&uoero Xen. an. II 6, 30, nörewz zbdoxıumrarng eis ooplav Plat. ap. 29d,
delph. r& Ev rav tapav xatl 3NNaderdac (‚,Erinnerungsfeierlichkeiten‘) GDI
1796, 3 (173); formelhaft 76 y’ eis Exuröv Soph. OR 706, odrs xar& rolg
roAtuoug odre & ta ra Thuk. I 1, 2, dia To un Es öAlyoug AAN Es rrAcovas
olxeiv II 37, 1, thess. av övaAav rav £v rave yıruucvav Del.3 590, 45 (vgl. 23;
2142). Gleichwertig mit Modaladverb: &; zö r&v = navrwg Aesch. Ag.
682, eig xadöv Soph. OR 78, &s rayos Aristoph. Ach. 686 u. ä., 7 &uapras ol &s
deov Eyeyövee Hdt. I 119, &s zov vöv rpörcov Thuk. 1 6, A.
Zeit. Gesetzter Termin: xaAcsoxuevo Ayopv Es navras ’Aymuols... &s
NeArov xaraduvra ‚zum Sonnenuntergang‘ y 138, par’ Eebosodaı 7 &s YEpoc
n Es önwpnv & 384, Edoxeı eis nv erriodoav Eon H&sıy Bxoırex Xen. an. 17,1; vor
Pron. und Adverbien &s ri E 465, &; «üpıov O 538, eis öre B 99, eig nöre;
Soph. Ai. 1185, &; ö& und &5 od u.ä. Hdt.; zeitlicher Endpunkt: npörav
Auap Es Nerıov naradlvra datvuvr’ A 601, &x veörmrog.. . &s yipas 3 86, Es &us
‚bis auf meine Zeit‘ Hdt. 152; für bloßen Akk. der Erstreckung: xal yap
%’ EIS Evindrov Eya TapP&X coL y’ aveyolumvnnevog ‚ein Jahr lang, bis übers Jahr‘
8 595, eis öpag ‚immer zur Reifezeit‘ ı 135, &rog eig &ros Soph. Ant. 340, &s
&tStov Thuk. II 64, 3, vrnua 22 dei I 22, 4, ark. vönos iepös Iv Sure TAVTa
Del.3.677g (64/61) ), phthiot, ATEAELKV TTRVTOV . . . Ev Töv Arravea ypövov GDI
1456, DT. 1&ff. (um 200%) u.ä. (aber auch ohne 2v 1439, 6 [III/II2]), böot.
BR. Erzodn Tov dänov Ev Farin tpla SIG 1185, 11f. (III2).
3. Hypostatische Bildungen mit 2v (vgl. auch 1, 436, 3 und o. S. 456):
hom. &vötog, att. Eyyaıos, Zvrunog, Evrorog, Evunvog &vörvios (subst. Hom. 2v-
Invıov), Evarıov, verbal Eyxeipiiw (s. 0. S. 456); evartlouzı (Blaß-Debrun-
ner? $ 123, 2); mit dem jüngern eis &s nur oxopaxilo (o. S. 455 Fußn. 9).
ı Weitergehend unter semitischem Ein- und -akk.; s. Blaß-Debrunner? $ 145.
!ußin LXX und NT eis für Prädikatsnom. 157,5.
2b) Die einzelnen Präpositionen. «) 7. und evc. 8.€2 461
Zusatz 1. Durch Ellipse stehen &v und Zvs (usw.) scheinbar mit dem echten
Gen., so bes. hom.eiv und eis’At8&o u.ä.;5.0.8.120,2 (dort auch über die abweichende
Auffassung solcher Genitive bei Brugmann? 502). Elliptisch ist wohl auch &v 30 xa-
ravrav LXX (3 Kön. 16, 24; scil. «&ia ‚pretio‘).
Zusatz 2. Schon im ältern Griechischen schwankt in manchen Fällen die Auffassung
zwischen Ruhelage (&v c. dat.) und Richtung (&£v bzw. &yg c. acc.), z. B. bei +i9npı u.ä.
(0. 8. 155,b; 457,1). Mehr und mehr wird nun die Richtung in solchen Fällen die bevor-
zugte Auffassung (vgl. Helbing, Präp. 8 f.). Seit der spätern Koine ersetzt eic c. acc. in
steigendem Maße auch anderes &v c. dat., und während sich &v- als Präv. in Resten bis ins
Neugriechische erhalten hat (0. S. 456, F.3), ist &v bei Kasus völlig durch eis c. acc. ver-
drängt, z. B. neugriech. eis tny rörıv entspricht altem &yrfj nöreı und eig tnv nödıv; eis steht
neugriech. auch für den Dativ (o. 8. 171, ob.). Vgl.schon eig röv örov.... . rd BEwp &pdvm
LXX 2.Macc. 1, 33, eig nv xoltmy elotv Ev. Luc. 11, 7 (£vcod. D), Zaöddg Eorıy eis Tapcov
act. apost. 11, 25 (cod. D), öp&raı xeppöwmoog xal Auuhv eis abrhv (v. 1. ohne e.a.!) K&ANıoroc
Diod. S. 3, 44. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in übertriebenem Gebrauche von
£v c. dat., 2. B. nopeudivan &v ‘Payoıs LXX (Tob. 5, 5), dvepxn &v ‘Paun Epict. I 11, 32,
eionAdev dıadoyıoudz Ev adrois Ev. Luc. 9, 46, in byzantin. Pap. niubaı &v Baßwravı u.ä.
Vgl.noch Hatzidakis, Einl. 210 f.; Moulton, Einl. 93 ff.; Roßberg[o. 8. 418] 27. 31;
Blaß-Debrunner? $$ 205. 218; die aus Ptolemäerpapyri zitierten Stellen für eig statt
&v sind nicht beweisend (auch nicht die von Mayser, Pap.II 2, 373, ce anerkannten);
&v statt eis steht dort nur mit Perf., absichtlich (ebd. II 2, 372, b).
8. (Vorvokalisches) &&!, (vorkonsonantisches) &x (in Inschr. und Pap.
auch £y,? 2x), vorkonsonantisch thess., böot., ark., Kret. &< (lokr. mit Assimi-
lation &(r) r-, &(A) A- usw.), vorvokalisch böot. &05 usw.? (über &- s. 1, 413, c),
in Anastrophe 2& &x, kehrt formell und inhaltlich wieder in lat. ex (£, ec- es),
osk. ee-, umbr. ehe- (eh-, e-), altgall. ex- (air. ess, proklitisch ass-, cymr. eh),
apreuß. es-teinu ‚von nun an‘, esse assa, trotz dem unerwarteten ı- wohl
auch in apreuß. is, lit. i$ (alt ı2), aksl. iz(z), is.* Idg. egzh (eghs) ‚aus (heraus)‘
u.ä. hatte den gleichen Ausgang wie &% (vgl. lat. abs). Griech. && (ex) stand
anfangs in schärferem Gegensatz zu &v (eis) als das weitere, farblosere «nö
(0. S. 446); doch hat 2& schon im Beginn der Überlieferung auch die Be-
deutung ‚von (aus)‘ von &r6 (Gegensatz rapd, rpös c. dat.). Als Präverb
wie als Präposition zeigen 2£ und &rö sehr ähnliche, oft gleiche, vielfach
übertragene Gebrauchsweisen; darauf beruht es, daß im Neugriechischen
2E außer in Mundarten (Thumb, Handb. ngr. V.? $ 168, 2 0x) nur noch als
Präverb (£e-) erhalten ist (wie z.B. auch lat. ex in den romanischen Sprachen).
Als Adv. s. o. 8.423, 4. Außer als Präv. steht 25 adverbial in nichthypostasierten
Nominalkomposita (wie lat. expers, exsanguis u.ä., altgall. Exobnus ‚furchtlos‘) in
der Bed. ‚draußen, außerhalb‘ bes. in medizinischen Fachausdrücken, bei Hipp. &&-xınos
(-uwv Poll.), -oyıos ‚mit vorstehenden Hüften‘, -ppwv ‚außer sich‘ (bei Plat. auch von
Begeisterung), später 2&-699aAuog Xen. Plat. (-Sunarog Poll.), -Supxdos Gal. (als Subst.
‚„Nabelbruch‘), &xgtv ‚mit vorstehender Nase‘ Aret., &&o8wv ‚edentulus‘ Hippiatr., sonst
&x-tıuog Soph. El. 242, Ex-xuvog und -vew Xen., EE-wuog yırav H. (wozu att. aus 1.
‚schulterfreier Chiton‘, -uebg -uixg für Träger solcher), -oÖoLog ‚des Vermögens verlustig‘
Philo, *&x-xorrog (Koine -ria, Jos. -r&w) Exoxevog ‚ohne Maske‘ (schol.) u.ä.; man ver-
gleiche die deutlicheren Ersatzbildungen &8ex&-Bpoyxos, -yAovrog Hipp., jung E&o-yAourog,
-Xaprog, -xorrog, -uAAog. Die meisten Nomina, die mit E£- (ex-) beginnen, sind zu kom-
ponierten Verben gebildet, bei Homer (oft spärlich gebraucht) &&-atperog E&-aurog (:-alvu-
1 Lit.s. bei &v& und dvrt(0.8.439, Fußn. 2; 38.1, 260; 398 u.; 407, « und die Dialekt-
„441.F.1);dazu Brunel134-55;186-200; handbücher.
a f 4 Weiteres bei Brugmann, Grundr.? II
2 Auch in Handschriften; vgl. Blaß- 2, 8231.; Walde-P.1, 1161.
Debrunner? $ 19, 3 Anhang.
462 B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

nor) -NAaros, Er-Baorg (‚Lände‘ e 410), -Ancız w 485, EE-upyog -nuoıßög -oXog Exryovos, Ebeoin,
Surperchs (iv B 483; &enpeno Eur.), &uradiog &avapavdöv, isoliert häufiges Zumaydoc
(: &umiayivar; s. 1, 260; vgl. Koine Zxrixyne); (intensives) Exd1Aog nera räcı B2 kann
schon auf erst bei Theophrast bezeugtem &xdrA6@ beruhen, aber auch aus einem dfXos
x dvrav hypostasiert sein. Beide Gruppen sind nach Homer häufiger; vgl. für die erste
nur einige besondere Beispiele, substant. &&a&r&rn seit Hes. th. 205 (Pl.) zu -T&o, EEodog
Hdt. Att. (mit &&£8p« Eur. usw. zu &d-; vgl. Zv&öpa o. 8.457), ion. &Zxortıg (s. 1, 357, c 2),
att. &Eouing den, Europe Hdt. Att., 2&dyyedog Thuk., Exyeiog Poll., adj. &xteäng Hes.
E. 466, Tragg. zu -A&o, EEopxog ‚vereidigt‘ Pind. O. 13, 99 zu -x6o, bei Hdt. Att.
EEapvos 2Ebing (Vgl. rposdng), Eurodng (:-narro) Hipp., &&oupog ‚konisch‘ (: -poou.xı),
2Eirnrog Hdt. Xen. u.a. (*-t&o), Exdeıx Thuk., att. usw. &xmiewg (-05), &xtunog (:*-r6o),
Zxrernowwog Aristoph., jünger Ex-nErxdog (: -rer&vvuut), -TrVOog, -TOPOG, -TUPOG, EE-auXog,
-orvog, -op$og. Entsprechend sind die Adj. mit 2%- ‚sehr‘ zunächst Rückbildungen zu
intensiven Verbalkomposita: bei Hipp. 2&-2pu9pos, -epudpmöng (neben -pı&w), E&-onrog
(: -rr&o), -vypos, Ex-Aeuxog (: -xalvo), hellen. -mıxpos, -poßos Aristot., -Auuog Theophr.
(Vb. unbezeugt), &&-»ypog Aristot. Theophr., &x-$außog Pol., -Axurpos LXX (-unpivo),
-Subog Diod. S., spät -Sepuog; Adv. 2&-enirndeg Hdt. Att. Vgl. auch lat. &-gelidus. Vor Ad-
verb z. B. &&-aörıc, -örıdev, -orloo, -brtepdev, Ex-nadaı, -repuor, -rodev; vgl. auch kypr. &;
769(1) Epnes' nöVev Aaeıg H. (1, 659, a).
Als Präverb in der Bed. ‚draußen‘ nur in 2£ex&Ysudov (dE xl ol inreig &v Ta ’Nıdeio)
Xen. hell. II 4, 24 (vgl. lat. ex-cubäre) und «lt &Xebdzpor un £Zeiev ‚da, am Leben sind‘
Del.® 179 VII 9 (Gortyn; vgl. altlat. exesto ‚extra esto‘).” Sehr häufig ‚aus - heraus,
-hinaus, nach außen‘, nicht selten in verwandten Sprachen wiederkehrend, bes. im
Lateinischen; bei Hom. z. B. intr. &£-eını exeo (und lit. i$-eiti, aksl. iz-iti ‚hinausgehen‘),
2x-Balvo evenio, -pebyw effugio, 2&-Mouaı exsilio, -Lorauaı exsisto, trans. Ex-dtdwuı do,
-ptow effero (air. as-beir ‚er sagt‘), -xew effundo, 2&-ayw exigo (auch &&-eipw Hdt. Att.
exsero, aber z. B. gegenüber exorior nur 2&-&pro Ap. Rh. 1, 306); mehr Vergleiche bei
Brugmann, Grundr.? II 2, 824f. Vgl. noch hom. intr. &x-BAwoxw -yiyvouaı -Sbouau
-Hpaoxo, trans. -PMAD -dexoun -Süvo -Kodewm -uuldo -TaAm -tidmur; dazu heraus-
sagen u.ä. so hom. &&-ayopebo mit -einov-auddw -ovousLo (vgl. 2Zovouanindnv), Ex-yerdo
-palvo -pnut, bei Aesch. -BACw; dieauihebende Verwendung in att. &x-x@Aörto, hellen.
2E-anıdo ‚entfalten‘. Auch nur wegr-££eixövw nicht nur ‚heraus-‘, sondern auch ‚weg-
treiben‘ (wie &reAxbvo). Aus der Bed. von ‚aus‘ = ‚bis zu Ende‘, die in &x-ntrorau (vgl.
lat. ebibo, aksl. ıspiti ‚austrinken‘), -riunAnuı expleo Ex-rovd&voun: 2E-epEw -epeeivo der
lokalen noch nahesteht, ist ebenfalls schon bei Homer häufig eine bloße ‚verstärkende‘
Bezeichnung des Abschlusses, Zieles der Verbalhandlung geworden; vgl. z.B. &x-
Yvnoxo (nur yEAo Exdavov a 100) -xadaipw -Aavdavoux (-Andaveı) -nEpdw -TANSEn -0a6m
-TEIEW -TEYATAL -POLvo, EE-arcouar -arabw -arardLon -avdw -anaplore -apdoaw -Eidov -LIbvm
-ueveouau -6%vuı, teilweise nur steigernd oder hypercharakterisierertd, so hom. 2&-«yy&Xo
-EuEw -EÜPOV -oLXopaL -oPEIMW Ex-Telvw extendo. Über ExdnAog usw. aus intensivem &xdnA6a
usw. s. o. unter Adv. Formell ist mit dem Typus &revapilo (0. S.445) zu vergleichen
EZevapliw; wie aro- + do u. Ä. auch Ex-Aerrupoöv Sophron, -xuuodv Hippocr., &E-ayupöcau
Hesych, ferner &x-rpeuvileıv ‚exstirpare‘? && tritt vor ein anderes Präv. in hom. &-
Sıaßavres K 198; -npoxadeooausn B 400, -nporınövres 9 515; 2E-avaßäkonı QM 97, -avadbc
-Süca 5 405 © 438, -avaAdonı II 442 X 180, -avapavdöv v 48, -avıeioa I 471; -aneßnoav
u 306, -anedvve e 372; dabei haben beide Präv. ihre Sonderbedeutung (dagegen sind
sie bloß gehäufte Verstärkung in -anöAwAe & 290 v 357, -anoXolaro Z 60, -anevilev r 387,
-anorlvors D 412, vgl. ESanodvnoxwv Aristoph. av. 1656; 2&xv«- verstärkt &va- ‚wieder‘
(z. B. &ypns &&avıov Hymn. Pan 15; vgl. &r-avo- u. 8.466) und wird so selber zu ‚wieder‘
(neugriech. Exve-).

Bei Kasus, und zwar beim Abl. (dialektisch ‚Dat.‘), als Verdeutlichung
(vgl. o. S. 90), spät mit Akk.

ı Zum Akzent s. jetzt Wackernagel- laubt, möglich‘ (oder verstärktes &orı?).


Debrunner, Philol. 95, 177. 3 Fraenkel, Denom. 79f.
2 Hierher vielleicht auch Z&-sotı ‚es ist er-
2b) Die einzelnen Präpositionen. «) 8. &£ 463
1. Bei Abl. (wie lat. ab und lit. iS, aksl. is); auch hier ist dnd zu verglei-
chen (0. S. 445,1). Freier vom Abstand (wofür jünger deutlicher &e, Exrtöc,
Extoode ‚außerhalb‘): Eyausdax Snortirog &x Berkav 3 129 f., &oreoc &x
operepov ‚fern‘ 3 210, xalero 8° &x ß. II 122 (proleptisch?), mit den Worten
(TeÖxER) Ex xanvod xaredma(a) soll Telemach die Freier beschwichtigen x 7,
„ai ob wE& 6dod n6da xpblov xar’ Arcos Soph. OC 113 f., dell yip 7&d’ Ex
xaduuuarov ‚ohne Hülle‘ (zu 148°) Tr. 1078, &v rotvuv robrw T@ xp6vow rerpkxıs
Eieyov EE NIEwv röv MArov Avareidaı Hdt. II 142, Eneite... 0b wor &ykveo 2E
pdaruav V 24. Vom Ausgangspunkt, eig. ‚von innen nach außen‘ bei
Bewegungsverben, aber auch ‚von an, von her‘ vom Punkt, von dem aus
man etwas tut (teilweisein vom Nhd. abweichender Auffassung; s. 0. S.446):
Geräte &Axero 8° &x xodeoto ueya Eipos A 194, 2E dykwv adv rebyeorv &Aro
xau&le I 29, nereeinev... abrödev &; Edpns T 76f., Sri 0b... &x xpuasv
relvonev pıaAav Xen. Cyr. V3,3 (auch mit 2v: Xen. an. VI1,4v.1.); Stadt (bzw.
Stadttor), Land: &x IIöAou &AHav TnAödev EE Aning yalns A 269 f., &x yic (vom
Land aus) vxuuayeiv Thuk. IV 14, 3; Körperteile) &x 8° &p« yeıpds wöAarız
Tpupadera yaual Böußnoe neooüca N 529, Enel &x yeıp@v yepas eirero I 344,
z. B. apvav &x xepaitov rauve toiyas I 273, solche als Sitz von Geistigem
og xal Era nv &x Yuuod plAeov I 342 f. u.ä. (Ex vis buyis donacacdaı Xen.
oec. 10, 4), obdev Ex oaurns Acyeıs Soph. El. 344; ‚aus der Mitte‘ einer
Gruppe von lebenden Wesen deüp’ Ira Ex navrwv rpönog Zuuevaı H 75, olxad’
Ixeodaı Ab Ex dvoueveov Avdpav (2 287 f.; Vorgänge u.ä. Eypero 8° E& Ünvou
B 41, &I90v7” Ex roreuoıo E 409, Ex xanav nepeuysvaı Soph. Ant. 437; &rıunog
Zorwa Ey Axßuxdav Del.? 323 B Al f. (Delpbi, um 4002); formelhaft 28 &yyxı-
uöAoU, Ex Tod rtpopavoücg, EE KeAntwv, E& Evög rodös u.ä. Ursprung, Her-
kunft; örtlich Eeivog.... &x Tapov Eoriv « A417, Ex ev Zudwvog TTOAUXKAKXOU
edyouaı elvaı 0 425, vom geistigen Ort ot &x ng dıaxrpıßig rabrng Aeschin. 1, 54,
später oi &x rys ’Axadnuelas, tod Iepındarou; (zugleich) physisch &x rod pn
yevcodaı Z 206, tav Avdp@v, ol ang EE aluaröz eloı yevedAng T 111, & rexvov,
& nat narpög E£ ’Ayıreos Soph. Ph. 260, zöv EE Euns unTpög ... vexuv
Soph. Ant. 466 f., &yadol xal && ayadav Plat. Phaedr.246a, oi Ex riorewg ep.
Gal. 3,7.
Stoff (s. schon o. S. 446): rivovrag &x xpıYöv uedu Aesch. suppl. 953, ouve-
Tarrero &x Tv Erı zpocıövrav Xen. an. I 8, 14; ähnlich von verändertem
Sein: ugAdg &x Sedopxöros Soph. OR 454, Aeuxhv..... Ex neiatvng KupıßadAdo-
ua rpiya& Soph. Ant. 1093, &Xebdepog &x 8oVAov Dem. 18, 131. Vom persön-
lichen Ausgangspunkt: xal y&p 7’ dvap &x Auds orıv A 63, Ta yevöneva
2E avdporwv Hdt. 11, r& 2£ "ExrAnvov teiyea II 148, bei Passiv: (auch Ex...
rarpds nord neloounı ß 134 u. ä.,) EpiAndev &x Ads B 668 f., a Aexdevra €&
’AreEdvödpou Hdt. VII 175, Suoroyovuevos 2E indvrav Xen.an. II 6, 1 (im
Attischen fast nur in Poesie). Selten materielles Mittelim eig. Sinn: &x r6&ov
Avboxı yaorpl popß&v Soph. Ph. 710 (lyr.), Chv&x tıvos Xen. hell. 1112, 11, vom
Preis: 2E dx 8BoAöv, &x rpı@v Spaynav IG? II/III 1672, 206. 283 (329/28°),
suupwvnoas &x Invapicv rhv Autpav ev. Matth. 20, 2;! älter und häufiger von
Grund und Ursache: und’ &Ie%° EE Epıdog sed dueivovi pwr! uayeodaı H 110,
ı Blaß-Debrunner” $ 179; Pap.s. Mayser, Pap.II 2, 347 f. (387 f.).
464 B. Wortarten und Wortformen. 'V.Inflexibilia

urvıoc &E ons y 135, 2E Epyav noykovres m 388, nal Ta mpiv yap Ex AdywvaaAav
xaröc Zrpa&a Soph. Ph. 1268, 2x od; Eur. Hel. 93 (vgl. A&Sov Ex Tivos
rihyng Xen. an. V 8, 4), rercurfonı &x tod tpmuarog Hdt. III 29; formel-
haft &x ravrös zpörov, &E Too (&x tod L.), && deAmrou usw.; Maßstab, ‚ge-
mäß*: Zrauoav &Aumv Bpbyıov &x nersbunrog Aesch. Pers. 397, ınv vnoov AfjAov
xadhpas Er rov Aoyiav Hdt. I 64, od roroüvrez &x Tüv Euyxeinivov, & elpmro
Thuk. V 25, 2, &x röv &pywv xal adrol xpıvöpnevor Xen. Cyr. II 2, 21; partitiv
(vgl. 0. ‚aus einer Gruppe heraus‘): &x roA&wv rioupag .... inmoug O 680, Ex
ndvrav 88 uirıora ’Arekavdpw Baoırtı A 96, dervöv Tı momoauevas xeivov
wodvov EE drkvrav owdhvaı Hdt. V 87; Folge, Ablösung: dexeran xanov Ex
xaxod ale T 290, oi nörıv Ex nörews dAAdrrovres Plat. Politic. 289e, iva um
Abyov Ex. Abyod Aeywv Tod rap6vrog Zunuröv exxpobow Dem. 18, 313. Vom zeit-
lichen Ausgangspunkt ‚von — an‘: &x veörnrog.... xal &; yfipas 3 86, Ex
yeverns Q 535, Att. &x veou, && dpyis u.ä., ganz formelhaft 2& oö ‚ex quo‘
seit Hom.,! 2x od © 296, Att. &x robrou u. ä.; oft mit Übergang zu ‚(un-
mittelbar) nach‘ (zum Übergang vgl. 28 eipnvng rorsneiv ‚mitten aus dem
Frieden heraus‘ Thuk. 1120, 3, yarfoaı &x ray Zurpoodev daxpbwv Xen. Gyr.
1 4, 28): vepog Epyeraı obpavov eiow aldEpog &x Sing II 364 f. (vgl. Hdt. I 87),
&x Tolo Suwdenam ... Nas A 493, Ax r@vde (‚auf Grund dieser Lage, dann‘)
Ipdow, raüra yph “Aber zuod Soph. OR 235, &x rod Apiorou (‚gleich nach
dem Frühstück‘) wponyayev 6 Xeıpioopog TO orpareuua navy Xen. an. IV 6, 21.
2. Bei ‚Dat.‘ im Arkadischen und Kyprischen; s. unter &rö o. S. 447,2.
3. Mit Akk. && “Hpaxdnou(s) nöreıv Pap. von 163% bei Mayser, Pap. II 2,
367 (literarisch &x c. acc. erst seit dem 8. Jahrhundert ebd. Fußn. 1 mit
Lit.; s. auch U. Ursing, Studien zur gr. Fabel [Lund 1930] 91). &x ce. dat.
auf Ptol.-Pap. ist lediglich Fehler (Mayser a.a. O.).
4. Hypostasierte Bildungen (auf -og und -ıoc) z.B. hom. E&-atoıog
‚ungerecht‘, att. &x-Snuog -omovdog -roros, EE-Öuos Soph. Tr. 964, &x-
rörıog Trag., &E-opog Poll. 6, 198, hellen. 2&-derIpo; -av&lıos ‚von Ge-
schwistern, Geschwisterkindern abstammend‘ und danach &x-rarro; ‚Ur-
urgroßvater‘ (Risch, IF 59, 17). Abgrenzung gegen die Bildungen mit
adverbiellem && (0.S. 461 f.) ist oft schwierig: z. B. hellen. &x-pu$uog ‚aus dem
Rh. fallend‘ oder ‚wo der Rh. fehlt‘?, hellen. 2£-urvog ‚aus dem Schlaf (er-
wachend)‘ oder Rückbildung aus hellen. 2&-unviiw (-&w)? Vgl. über &xdıxos
Schrenk in G. Kittels Theol. Wb. II (1935) 442. Zum Latinismus &x-onu«-
pöpog — ex-imaginifer s. 1, 39.
Zusatz. Verbindung von 2& mit Pertinentiv nimmt Brugmann?# 500;
504 ($ 508, 2) für £& ’Atdao, &x t@v yeırövav u. dgl. an. Doch kann hom. 2£
"Atdao ("Aldew; E& "Ardos A 635) ebensa wie £&v (eic) ’A. als Ellipse erklärt
werden (s. o. S. 461, Zus. 1), ebenso &x dıdaoxdAwv Plat. Prot. 326c (vgl. eic
6. ebd. und 325d), &x röv yerrövov ‚aus der Nachbarschaft‘ Aristoph. Lys. 701,
Pl. 435, Lyeurg. 21, Plat. eiv. 531a (vgl. 2& 2uo0 ‚aus meinem Haus‘ Aristoph.
pax 1149). Über &xrodav und EEapıorepwv Ss. 1, 389, 8; 625, 12.

1 Ergänzung von xpövov ist nicht nötig; vgl. 2; 5 0. S. 460.


2b) Die einzelnen Präpositionen. «) 8.2£. 9. &ri 465

9. Eri! (elidiert £r’ &9’, mit Apokope thess. er)?, als Präv. &r(ı)- &p-,3 selb-
ständig und in Anastrophe &rı, kehrt wieder in armen. ew ‚auch, und‘ (idg.
e- auch in apreuß. ep- ‚be-‘, alban. Eper& ‚oben befindlich‘, got. iftumin daga
=n Errabpıov).* Neben Zrı steht die Ablautform *örı in örı-Iev usw.,5 thessal.
örerdet (für ErreıSH),® lat. op-[plerio, op-[vJortet, osk. up ‚bei‘, lit. ap(i)- ‚be-,
um‘ (indoiran. dpi ‚auch, dazu‘, als Präverb ‚bei, in‘ kann idg. *epi oder
*opi sein). Eine dritte Ablautform idg. *pi erscheint im Griechischen nur als
verdunkeltes Präverb (in rı-£o eig. ‚aufsitzen‘, vielleicht auch rr-b00w).”
Als letzterreichbare Bedeutung von idg. *e/opi (mit Lokativendung) ist wohl
‚auf (in Berührung mit der Unterlage)‘, auch ‚auf einer Fläche hin‘ an-
zunehmen; aus ‚darauf‘ ist verschiedentlich auch ‚nach, hinter‘ geworden.®
Von diesen Bedeutungen aus sind griech. 2rt und örı- verständlich, ohne
daß man an Nachwirkung von idg. *e/obhi (indoiran. abhi ‚auf — zu‘, aksl.
obs ‚an, gegen‘) zu denken braucht.? Lat. ob kann *opi und *obhi fortsetzen.
Als Adv.s.0.8.4211f. 1.3.4 (örı = Ereorı);0.8.424,8 (£ml $£,und dazu‘; vgl.armen.
ew, auch, und‘, indoiran. dpi ‚auch, dazu‘). In nichthypostasierten Komposita: hom. &xt-
opwv (vgl. Eu-ppwv und ool 8’ Errı uev uoppn Enkwv, Evı d£ ppkves &oMat X 367), En-altıog
‚auf dem Schuld liegt‘, -Aperuos, &p-vöpos ‚feucht (bei dem Wasser ist)‘ vom L&pupog & 458,
Hit. Att. En-appödırog ‚mit Liebreiz versehen‘; s. auch &r-&pyupog Ert-xpuoog Em-epog
ert-moxog 1, 435.10 Mit nichtverbalem Adjektiv nur scheinbar: &rı-u&prupog (s. 1, 435,
Fußn. 5), £p-vypog ‚oben feucht‘ Aristot. Theophr. (Rückbildung aus &p-vypatvoucı Hip-
pocr.);!! sind Euvög xorvög (Ert-Zuvos M 422, -xorvog Hdt. Eur. hellen.) verbal (*Euv-jöc
1C.Wittmann, Commentatio de natura witz und Bois. s. v.).
et potestate praep. Ext. Progr. Schweinfurt ® In der von V. Bequignon, BCH 59
1846; Brunel 56-82; J. La Roche, Be- (1935) 55f., veröffentlichten thess. In-
obachtungen über den Gebrauch von Ext schrift des II& aus Larisa 21. 12 (vgl. 21.26.
im Homer. ZöG 21 (1870), 81-140; 23 43 oreı Xe — Enel xe).
(1872), 81-112. 483-98. 641-50; A.Funck, ZE Üherariecos EP 2 irESEundeiußnas>
Uber den Gebrauch der Präp. &rt bei Ho- über rruy- usw. Osthoff, PB Beitr. 18,
mer. Progr. Friedland 1880; H.Skerlo, 243 ff. (0. 1, 325); ‚kret.‘ rıötxvur: ist viel-
Über den Gebrauch von Zrt bei Homer. mehr rpo8- (o. 1, 696, Fußn. 8).
Leipz. 1910 (vgl. dazu Eberhard, BphW ® Eventuell trotz ablautlicher Unstimmig-
1912, 97 ff.); GC. Kümmell, De praep. Ert keiten zu Wurzel *ep:: ap- ‚erreichen‘ (ai.
cum casibus coniunctae usu Thucydideo. dpnöti, lat. apud, adıpıscor.
Diss. Bonn 1875; Schumacher [s. o. » So Delbrück, Vergl. Synt.1, 675f. 677
S.436, F.1]; I. Iltz, De vi etusu praep. rt (weniger bestimmt Brugmann, Grundr.?
werd rap& rept npög Örn6 apud Aristopha- II 2, 821. 841). Griech. £pı- in att. &pıdArns
nem. Diss. Halle 1890; U.Schaar- (hom. als Name) neben Zraätng (hom.
schmidt, De ri praep. apud Pausaniam ebenfalls als Name; &rıaarng Alc. 129 Bgk.),
periegetam vi et usu. Diss. Leipz. 1873; Epropxew neben Zrı- muß sich nicht durch
vgl. auch A. Weiske in der Festschrift zur ai. abhi usw. erklären, sondern beruht auf
200jährigen Jubelfeier der vereinigten Vorausnahme des innern Ah (vgl. 1, 219 mit
Univ. Halle-Wittenberg, dargebracht von Fußn.1) oder auf Kontamination von
der lat. Hauptschule der Franckeschen Erı(h)ar- und EpaA- usw.
Stiftungen (1894) 17-21. 10 Zrıdvuuco und -ix (beide seit V%) muß
2 Vor tz. B. &r toi napeövrog Del.? 590, 14 man wohl von £&rt-Yuuog ‚das Veriangen
(für Koine Zt ro napövrog 6) neben Enı- daraufrichtend‘ableiten (s.0.8.104,e); vgl.
oroAdv 2, Zrıvosloouuev 13 (Larisa, 2142). &v9vuos Aristot. &vduutouaı seit V%; doch
® Doch Zrıöyoucı, vor älterem h- aus s- ist Zrt9vuog spät und sehr selten; oder ist
erı@iuevog H 15 & 320 (neben häufigerem &vdvusounı verbale Hypostasierung des
EraAuevoc) -opxoc, vor ursprünglichem F hom. &vi $uu& und ähnlich ErıYuueo? Vgl.
dor. &rıepyalouxı, hom. Zrıavödver Erinv- auch Büchsel in G. Kittels Theol. Wb. III
Save Errieinedog U. ä., ErteArouat. 168, Fußn. 1; 172.
4 Altirisches bei Walde-P.1, 123. 11 Vgl. Hoenigswald, Stud. it.fil. cl.15
5 Vgl. 0.1, 550, Fußn. 7; 625, 12; 631, 10, (1938), 87: &rt-ypuros (Hdt. usw.) aus
ferner ör-opa (Schulze, Q. 473-75, Da- einem (nicht belegten) Vb.; -x&uruxog Hes.,
nielsson, Zur metr. Dehnung 60 f.; Prell- h. Merc. nach -yvaurırög h. Ven. 87.
305 HSOsAZITEN2
466 B. Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

*xou-jög ‚zusammengehend‘)? Mit Adverbien verbunden z. B. hom. Er-eıra, Ep-brepde(v),


Hdt. Att. ir-dvo &rt-npoodev; vgl. auch Er-et u. CIV5ce%4 und Ep-anad Ent tpls u. 8.472.
Als Präverb ist &rt überaus häufig. Von den auch in verwandten Sprachen belegten
Verbindungen gehen gewiß einige in die Grundsprache zurück, z. B. -Bxivo ‚besteigen,
bespringen‘, ai. dpi gam- ‚betreten, eintreten, inire feminam‘, -t{npı ‚darauflegen, zu-
decken, schließen‘ (vgl. &rt-Inu«x ‚Deckel‘) ai. dpi dhä- ‚zudecken, verstopfen, verschlie-
Ben‘ lat. obdo ‚verschließen‘ (vgl. auch lat. operio; s. 0.), -reivo ‚darüber spannen‘ lat.
obtendo ‚davorspannen‘, -w&vaı ‚darauf zugehen, angreifen, bevorstehen‘ ai. api ı ‚betreten,
herantreten‘, -o&pw ‚darbringen‘ (Opfer, z. B. «rapyd&s Thuk. III 58, 4) lat. offero,
Erorönevor Yeod dupfj y 215 lat. obsequor, Hdt. Att. Zrıyıyvönevor Ertyovor Erıyovn ‚Nach-
kommen‘ ai. api-jd- ‚nachgeboren‘; Weiteres bei Brugmann, Grundr.? II 2, 841.
Bedeutungen: ‚auf, an‘ bei Verben der Ruhe (-eivar -xeiodaı, Errnounrau de ol auAN Tolyw
za Spryxoicı ‚ist mit daran angebrachten, sorgfältig gearbeiteten ... versehen‘ p 266.)
und der Bewegung (und zwar ‚hinauf‘: -Baivo -BAMw -epeldo -ıevaı ‚zu — hin‘, ‚auf - los‘,
‚bis - zu‘, ‚entgegen‘, ‚dagegen‘: -ayy®@&Mw -dyw -auyilm -aloow -apdouar -zUPNUED -EbXoUxL
-YrOw@ -XAvE -undonaı -opobw, ‚darüber (hin)‘: -Adouxı -&delpw -Evvugpı); ‚dazu‘ im Sinn
der Zufügung oder Begleitung: -aysipw -4d80 -utEo -aıriw -apriw -apboow -XAnaLs
-öuvupı -otevo; ‚hinterher‘ in örtlichem (-erouat, -&xw) und zeitlichem Sinn (-Bıöw
-BAaoTavw -ylyvon.oat -yovos und wohl auch -aıyew); von nachfolgenden oder darauf
beruhenden Gefühlen: -«y&Mouaı -aydatlo -wuoybvouaı -yeidn -yalpa; Herrschaft
über: -xpxog -xpar&o; anscheinend rein verstärkend geworden: -«d2&o -aubvo -apyyw
(-apoyös) -aprew -Eoına (-einedog -eiung); Konträr: Enoyxaro ‚waren geschlossen‘ M 340
zu olywuuı ‚öffnen‘ (1, 771, b«). Als Beispiel für mehrfache Möglichkeiten beim gleichen
Kompositum diene Erx-2xw ‚darauflegen‘ (röö«s), ‚hinhalten, darreichen‘ (olvov), ‚darauf-
hin richten‘ (r6&ov), ‚zurückhalten, anhalten‘ ($&e9p«x, xeip«), ‚an sich halten‘, ‚sich über
einen Raum erstrecken‘, ‚in seiner Gewalt haben‘ u. a. Häufig ist Zrı- auch vor andern
Präverbien: hom. Er-avx-, &r-ev-, Ertt-rnpo-, nachhom. vor -eıo- -eE- -xaTa- -TXpx- -TTp0o-
-cuv-, selten Vor -aupL- -avri- -Aro- -uETX- -ept-, Nicht vor -vrrep- und -vro-. Verdunkelt
er-eiyo und Erlorauau.t
Bei Kasus. Ererbt war.£rt bei Lok. sowie Instr. und Akk. der Erstrek-
kung; erst im Griechischen kam, ext auch zum echten Gen. (gen. loci und
temporis o. S. 111 ff.). Bei Lok., Gen. und Akk. zeigt £rt mehr oder weniger
oft die gleiche Bedeutungserweiterung wie &v und &vs (o. S. 457ff.); wie bei
diesen braucht man auch bei &rt dafür nicht eine verlorene Präposition
(ai. abhi usw.; s. 0.) verantwortlich zu machen. Für den Gebrauch bei Lok.,
Gen. und Akk. ist der Wechsel der Auffassung zwischen Ruhelage und
Richtung zu berücksichtigen (o. S. 461, Zus. 2).
1. Lok. Vom Ort. Eig. (unmittelbar, dicht) auf (Frage wo?). Erdboden:
eued L@vrog xal €. Xdovi Sepxouevoro A 88, xAnpobyoug &. TN X@py) Aclrouoı
Hdt. V 77, 2, (Iloreıdsrkrar) ot olXodoıve. To loduo ng Iladanyng Thuk. 156, 2,
oluaı Erı MArov elvaı E. Toig Öpeoıwv xal oönw Seduxevaı Plat. Phaed. 116e;
Bauten, Geräte u. ä.: Avr’E.nüpyo I’ 153, dre vnvolv En’ Oxunöpouoıv EBaıvov
B 351 (Var. &v), &. roig döpaoı... horks eixov xypvatas Hdt. VII 41, xeiuevos
&. y rup& Plat. civ. 614b; animalischer Körper: EBpayxe yarxög &. orhYeocıv
A 420, roto 8° En’ ’Ipıdauavrı xapn anexorde A 261, Er’ @uors p£peıv Eur. Ph.
1131, &. 7 xepaaf Exwv rag rawvias Plat. conv. 212e (vorher &. zig xeparnc);
vgl. weiter oög &. Harpöxio nepvev ‚auf seiner Leiche, seinem Grabhügel, zu
seinen Ehren‘ Y' 776, phok. 2. Aropetdsı Del.? 348, 2 (diese Form der Grab-
schrift auch lokrisch böotisch äolisch ebd.). Hierher gehören sachlich

18.1,675, Fußn. 2;Schwyzer, Zeitschr. Revue des &t. indoeur. 2 (1939) 50-52.
slav. Phil. 15 (1938) 321; E. Fraenkel,
2b) Die einzelnen Präpositionen. «) 9. &xi 467
auch Fälle, in denen man 2. gewöhnlich nicht durch ‚auf‘ usw. über-
setzt: &. xrexteoon Aınkodaı ‚auf seinen Gütern (sitzend)‘ E 154 (vgl. I 482),
Ör’ En’ arupow Kerddovrı uayovro (‚auf dem hohen Ufer‘) H 133, ir Tootx
repyauu Soph. Ph. 353, roonbrag utv abrois ebduuias rapeigev ini zo deinvo
Xen. Cyr. 13, 12, Zorı Baotreıa &. als amyais rod Mapabou rorauod an. 12,8.
Aber £. heißt auch ‚(dieht) bei‘,! z.B. r&p Köpaxos nerpn &ri ze xohvn
"Apedobon v 408; &. IHpızyoro Yupncı B 788, Hoya Er’ Eoykpn &v xovinowv n 160,
@G... ÖA&ong moXtag &. vnvalv ’Ayauav A 559, &v Ilorerdaie nal &v "Aupırmöreı
zal &. Anäio (Tempel) Plat. ap. 28e; von Personen: 2. Auvdneı xudmugvo
ay@voz ‚wenn die Festversammlung beim Dynamisbild (oder: auf dem
Dynamisplatz) sitzt‘ Del.? 710 B 31 (mit Anm.), z&ri Audots 088° &r’ "Ouodan
Soph. Tr. 356, ‚bei‘ = ‚vor‘ dem Richter: 2. loropı reipaxp &r&odaı & 501,
&. rolg Öinaorais Zieyes Dem. 19, 243. Aus der Vorstellung der Grund-
lage (‚auf‘) begreifen sich auch mehrere Sonderanwendungen (meist
schon homerisch): ‚mit Befehlsgewalt setzen über‘ u.ä.: dc u’ 2. ßovolv
eioe v 209 (er ist dadurch bildlich ‚2. ß.‘, hat sie unter sich; vgl. Bovatv En’
Morpinoı xadnuevov 221), daher roruaivav En’ deoor Z 25 und oBdE &E unrnp
onualveıv elaoxev E. duofjor yuvauiv x 426 f.; reurerv abröv &. TooouTo oTpateu-
vorı (‚an der Spitze‘) Thuk. VI 29, 2, 2. rois rauoiv &x Tov yepaırdpwv Hpn-
uEvor elotv Xen. Cyr. 12,5, ot &. ots npaypacı Dem. 8, 76 u. ä., 2. To Yeapır@a
&v ‚Vorsteher der Theorikenkasse‘ Dem. 18, 11352 seit Va Zrt rıvı elvaı
(‚beruhen auf‘ >) ‚abhängen‘, lat. penes aliguem esse (syn. &v ıwı eivaı 0.
S. 4580b.), z. B.r& 8° oBx En’ &vöpaoı xeiraı Pind. P. 8,76, 2. 7& mAnYeı Soph.
OC 66, £. roig viacı Del.?179 IX 37 (Gort.), er’ nuiv &orı Nvdpanodtoda. bukas
Hdt. VIII 29, 2. Er&poıg yYiyveodaı Thuk. VI 22, 2, 2. roig naıol Yevönevos
Isocr. 4, 60, 76 &. robro dror@Aauev ‚soweit es in seiner Macht steht‘ Xen. an.
VI 6, 23; auf Grund von: seit Hom. bei verba affectuum, z. B. &n’ «uT&
ns0 yeraccav B 270, obx Av Sn rıs Ent Ondevr dinatm... yoreratvor o Ald,
att. neya ppovelv Zrt rıvı usw.; sonst z. B. dortin &. rexvn Hes. th. 540, 2. un
altin dvnxeorov nadog Zpdeıv Hdt. I 137, 2. xaxoupyia al o0x dpery Thuk.
I 37, 2, att. &p’ aluerı, &. npodoota pebyeıv, dvouaorög &. tobro Yeyove Xen.
comm.I 2, 61; beabsichtigter Grund, Zweck, Ziel: 25 u&oov Kuporeporot
dıxkooare, und’ Zr’ dpwyfj ‚um einer Seite zu helfen‘ W 574, yauortpes «ld
alyav... rast. dbpno nardeusde o AA, &. Adum, Zr’ 2Exyoyf) Hdt. III 14 V 6,
er’ opera Thuk. II 29, 3 und att. oft, z.B. auch &yeıv 2. ykuw Xen. an.
II 4, 8, Hdt. Att. $hoaı (&yeıv) 2. Yavaro; vgl. noch ypnormpırleodaı &. N
x&en ‚um es zu bekommen‘ Hdt. I 66, 2. robroıg 29boxvro Xen. an. III 5, 18;
1 So ai. (nur RV) dpimit Lok. (selten), z. B. oıy lövres I’ 15 Übertragung aus dem Dat.
tive api ‚bei dir‘ II 5, 8c, Göttinnen apam bei mit 2. komponierten Verben (vgl. öpvıs
äpivrate ‚im Bereich der Wasser‘ V 46, 7c. ydp opıv Eniade M 200, roloı 8° Ei tplrog
2 Mit Brugmann? 441 f. (Günther, IF Hrde Diroitıosv185 und o.S.142 u.) gesehen.
20, 111 f.; Br.* 505) bei 2. zur Bezeichnung Sie erklären sich aber wohl noch leichter
der Befehlsgewalt (und des Zweckes) ech- aus proleptischer Anwendung der Ruhe-
ten Dat. (‚für wen oder was jemand da lage (vgl.0.8.155,b);dafürspricht das von
ist‘) anzunehmen, besteht keine Veranlas- Br. zur Stütze seiner Ansicht ee
sung; vielmehr wäre dann das Hinzutreten borıs pdpuaxa Ördnenpıa morol &. Tinrouotv,
von &. zu Dat. nicht verständlich. Del- 170) En H &m’ löuorn (V&, Teos) Del.? 710,1,
brück, Vergl. Synt. 1, 677, an den Br. an- mit Wechsel von Akk. und ‚Dat.‘ (‚gegen
knüpft, hatte in Fällen wie reuyaı En’ die Teier, ihre Gemeinde oder einen Privat-
’Arpetön ’Ay. obXov överpov B 6, Er’ KAANoL- mann‘).
30*
468 B. Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

auch von unbeabsichtigter Folge: &. xax dvdp@rov alönpos dvedpnrau Hdt.
168 (‚es sollte zum Unheil ausschlagen‘ ), Av ic Tıva Tav Opwv Tobrav I &EEAyı
N yedeint MN)dpavenı Tormoeı En’ Adınimı eng mökcag Del.3688A 9-13 (Chios, V 2);
Preis: . Swpoıg2Epxeo , auf Grund von‘ 1602, &. rivı xPnpaTı; Hdt. III 38, att.
2.B.2. Ta Aavro Xpuotou Aristoph. av.154, En’ on &. Yphuaoıv Eumucin
a 19, 182; vgl. weiter E. Spaxxun Seelen Dem. 27, 9 usw., yiuat rıya
. SER“ ne (Mitgift) Andoe. 4, 13 (die beiden letzten Stellen können
ee zum folgenden gezogen worden); Bedingung; in der Prosa seit Hdt.
Att., z.B. &. robroioı (-ıc), &p’ Öre mit Inf.; &. robrocı Hdt. I 60,&. Toßro,
en’ ae Hdt. III 83, &. roiode, Gore Ta 111.114 ,37,. 011 ,..2.208 (&p’ ®)
‚unter der Bedingung, daß‘ (mit Ind. und Inf.), &r’ (auch &p’) ion xatl öpola
(-n) ‚auf dem Fuße der Gleichberechtigung‘; &. öyrois; rt’ obdevi ‚unter keiner
Bedingung‘ Ei 11138. Die weitere Bedeutung (bei) geht über ingegen
Yapowv... £. Tpweocr nayzadaı E 124, vielleicht nach Beispielen von der
Art von Yaprndbwn. .. Opoev en "Apyslocı M 293; taöra yap p£peı voenv 2
&p’ Muiv xl xparos Soph. EI. 85, bei = in, an, in Betreff: «i9” oörwg E.
r&cı (Neutr.) X6Aov reitoeı’ "Ayauduvon A 178, ob 8° Ensıro. dinarörepos xal
en’ MNw (persönl.) Esosaı T 181, icoöv olav oimv Ent woL Belea yApıy Nvbow
‚welche Freude an welchem Opfer vollendetest du dir an mir‘ (nach Raderm.
‚mir zugedacht‘) Soph. Tr. 994 f., uxdav 7& rorebueva Er’ &wurö (‚an‘, nach
andern ‚gegen‘) Hdt. I 61 (vgl. 76 räv ungavnsaodaı En’ Alyıyymar vI 88
und Antiph. 6, 36, 50° &p’ Auiv and unoar’ obdels Soph. Ph. 1139), att. vonov
riYyevar Ent Tıvı (ie nach dem Fall ‚für‘ oder ‚gegen‘!), en’ avöpt (z. B. rov
voLov &p’ buiv abrors nördov N) Ep’ Auiv Inoste Thuk. 140, 6, 6 vönog Ep’ Öuiv
xetraı Dem. 24, 70); ‚bei‘ von den obwaltenden Umständen: o&o 8’ dore«
rbosı &poupa.... Kreieurnto 2. Eoyo A 174, rabraus &. ouvruylaıs Pind. P.1, 36,
en eünpadta Soph. OC 1554, En’ &opaxroıs undorcı Eur. Ion 228, e. 7@
rapovrı Thuk. II 36, A (auch gen.; o. S. 465, Fußn. 2), Er’ abropapw Aau-
ßaveıv Dem. 19, 132 u. s. Bei der paronomastischen Anhäufung von Iden-
tischem ist E. c. loc. Ersatz für bloßen Lok.: Typus riua (Ext) myuarı
0.5.156, ce; die Auffassung war ursprünglich die gleiche bei der zugehörigen
Bedeutung ‚dazu, hinzu‘; vgl. x&pdauov uövov &. To olrw £ysıv Xen. Cyr.
12, 11, dann von Getränken 2. 7& otto rivew ÖÜdop Xen. Cyr. VI 2, 27, über-
tragen schon früher: oöx &pa oot y’ &. eldei xl pptves hoav p 454 (vgl. 308),
yuvaix’ Ep’ Aulv... Zyeı Eur. Med. 694; so von Zahlen: rerpadı &. Sera u. ä.
(vgl. 0.1, 594). Von der Zeit im Sinne von.nach (zeitliche Folge) unmittel-
bar anschließend an das vorhergehende ‚dazu‘: neAoıro 8° odv Tan TobroLoLv
eb npä&ıg Aesch. Ag. 255, En’ &£epyaoytvorsı Hdt. IV 164, 2. Stepdapusvore
"Iooı 1170; vom Zeilraum und -punkt (vgl. Ev): €. vuxti purddouev O 529
(vgl. Ep’ nuepn, ai 8° &. vurrt Hes. E 102), en’ Auarı , an einem Tage‘ K =
und sonst, «let... &n’ Auarı 8 105 (= in’ Huson &xdorn Hdt. IV 112),&
Nuarı T@de Ta N 234. Statt der verbreiteten Datierungsformel nach er
eponymen Beraten (£. c. gen.) hat das Arkadische 2. ce. dat., z. B. 2. Xaıpıa-
au Del.? 665 A 5 f. (um 35038), &r’ ’Apyıodsı 666, 4 f. (IITa). .

ı Tatsächliches bei Solmsen, RhM 65 KI. Schr. 396 f.


(1910) 322-24; W. Schulze, KZ 44, 359 =
2b) Die einzelnen Präpositionen.«) Y. &ri 469
2. Instr. Daß 2. bei Instr. stehen konnte, zeigt das Adv. hom. ETLOYXEP@
‚der Reihe nach‘ (neben &v oxep& Pind.),t, das als *&rt oxep® ‚über die ganze
Reihe hin, einer nach dem andern‘ bedeutete; *oysp& war Instr. der Er-
streckung im Raum zu *oyspöv n. ‚continuum‘; die Erstarrung muß noch
vor der Vermischung von Instr. und Lok. (Dat.) eingetreten sein.? Als Instr.
der Erstreckung lassen sich auch meistens die kurz vorher beim Lok. ge-
nannten Zeitbestimmungen wie £. vuxtt fassen; ferner kann dieser Instr. in
Betracht gezogen werden für Stellen wie tö &. rä&oı rols omu.aoı HAAAoG ‚ex-
tending over all bodies‘ Plat. conv. 210b, (h raudeie) HE. sanası, &. buy
civ. 376e; vgl. &. mit Akk. der Erstreckung. Brugmann, Griech. Gr.3 442,
legt Instr. zugrunde für £. c. dat. zur Bezeichnung des begleitenden Um-
standes, z. B. &. xuxur® TÄvde narpawv rpd Yupav Yxa rräcı npopwveiv Soph.
El. 108, X od... xatpav £. böyorcı Sevuaoeıs &u& Soph. Ant. 759; bei Brug-
mann? 505 wird auch für €. c. dat. für Grund und Ursache (so oöx &v 84 rı;
&. Pndevri dialo... xareralvor o AlA, Hoylvovr’ &. Tolg xoLvolg Kuaprnuacıv
Isocr. 4, 77) und für die Bedingung (£. rotode usw.) alter Instr. angenommen.
Wenn auch der bloße Instr. die genannten Bedeutungen haben kann, so
paßt 2. gut nur zum’Instr. der Erstreckung; das 2. der andern Fälle wird
man daher besser auffassen als Gegenstück zu &v in weiter Bedeutung
(0. S. 458). Eine zweite sichere Instrumentalform mit 2. hat ablativische
Bedeutung; s. u. S. 471, A.
3. Gen. (Partitiv).* Ort. Der gen. loci (weniger der gen. temporis) liebt
schon früh eine Stütze (z. B. roö yng u. a.0.S. 114,ß). In der gleichen Rich-
tung liegt dessen Verdeutlichung durch eine Präposition, z. B. $ı«, Ent; so
findet man z. B. neben Zorn yvd& Epırav xal Epeioato yeıpl rayxeln yalns E 309
auch or) 8° &p E. ueiing XaAxoyAmyıvog Epeiodels X 225,7 Möche. yas u 27.
Infolge dieser Entstehung hatte 2. c. gen. zunächst weitere Bedeutung als
&. c. dat., was aus Stellen erhellt, an denen beide Konstruktionen nebenein-
ander gebraucht sind: vü«x ...... £n’ Aretporo Epuooav bbod E. bauddoıg A 485 f.,
rawvilerar.. . &. Acınavı Er’ &xpo Del.? 726, 28 f. (4502)5. Doch stehen auch
schon bei Homer 2. c. gen. und £. c. dat. mindestens sachlich gleichwertig,
2. B. Zyxos uev röde netto E. XYovös TV 345 und 6 de xeitaı &. xXYovi Yuuöv
aysbwv & 461, (zunächst noch verschieden vom Akk. 2. xYöva, der zuerst die
1 Nur eisöxe...xreivaued? Erioyepw; ob &poupat (‚fortwährend‘) N. 11, 39; daher
yap ni. A 666-68, dxrmv eloaveßaıvov Ertt- Evoyspw ELöuevor Ap. Rh. 1, 912. ioyepa H.
oxepw@, Evda ai. 2 68, Xad 8° üp En’ Anrig 2 Vgl. 1, 550; 625, 12. Die Auffassung von
BAAMov Errıoyepw, Evda aa. Y 125; überall errioyepw als Instr. wohl zuerst bei Del-
-& nach Herodian, Varianten -& -öt, Ent brück, Vergl. Synt.1, 581, näher aus-
oxepo (zu A 668 auch En’ loxep@ und Ent- geführt bei Brugmann, Griech. Gr.? 221.
oxspäg); nachgeahmt ’IoY9u& 8° Ev LaIEw 250. 409; Beziehung von Erıoyepw auf ein
(scil. &vianoe) rplg Erioxepw - ob xTA. Simon. *ETTLOXepög ZU Errexonaı (Wie oXepög : Exomaı)
147, 5 D.2, &v& oMuara Bavres Erioyepw wird durch den Gebrauch von £rexouar
&ınAoroıv Ap. Rhod. 1, 528, 76 yap Muıv nicht empfohlen.
Zrıoyepw hev koröng ebd. 4, 451, Errioxepi 3 Awest. aıpi ta (tais) ‚hernach‘ ist ver-
eig yevuv Epreeı Aeuxalvov 6 xpövog Theocr.14, einzelt und kann sekundär sein.
69 — überall vor Vokal. Bei Pind. wuptar 8° 4 Außerhalb des Griech. erscheint der Gen.
Epywv naAay rerunvd” Exaröuredor Ev oxepi vor lit. -p, aber an Stelle von älterem Lok.
x&ieudor I. 6, 22, Tov dnavra Xp6vov <Ev> GXE- 5 Über .2.c. gen. und. c. dat. in ihrer Ver-
Pö .... oeuvöv alvnasıy vöuov N.1, 69 ff., Ev schiedenheit handelt Weiske [o. S. 465,
oxepb 8° obr’ by ufaıvar xaprrov Edwxav Fußn. 1] 21 ff.
}

470 B. Wortarten und Wortformen. V.1Inflexibilia

Erstreckung bezeichnete); bei Platon können £. c. gen. und £. c. dat. wech-


seln (0.S. 466,1), ebenso auf Kos (IV) & oixia & &. räı yäı... xal ral olxiaı
za) &. tav narov Del.? 249. Der Gen. hatte ursprünglich auch gegenüber dem
Akk. allgemeinere Bedeutung: Kpotoog ebYbg 2. Lapdewv (in der Richtung von
S.) &peuye . .. &mel 8 Hulp &ykvero, ebIbg &. Ipdeıs hye Xen. Cyr. VII 2,1;
oder der Gen. kann schon viel früher sachlich dem Akk. gleichwertig sein:
zol 8° 2. nbpywv Baivov Koupijres I 588 wie AA’ &. möpyov EBn neyav ’IAtov
Z. 386; der Gen. steht in solchen nicht seltenen Fällen auf gleicher Linie mit
dem Lok. des erreichten Ziels (vgl. xa«t robs uEv xareInxev E&. XYovös I’ 295
und xal rhv uev narednxev &. yYovi Z 473). Dabei breitete sich der Gen. auf
Kosten des Dat.s und Akk.s aus, ohne sie etwa zu verdrängen; noch hel-
lenistisch ist &. mit den drei Kasus häufig.! &. mit gen. geht im Gebrauch
&. c. dat. (und acc.) auf weite Strecken parallel; doch fehlt bei &. c. gen.
gegenüber &. c. dat. die Anwendung auf Grund (fast völlig), auf Zweck und
Bedingung, ‚Anhäufung‘ und die Bedeutung ‚dazu, hinzu‘ (o. S. 468). Daß
&. c. gen. in Gleichwertigkeit mit 2. ce. dat. jünger ist, zeigt sich noch darin,
daß die gemeinsamen Übertragungen bei £. ce. gen. teilweise erst im V 2 oder
später belegt sind, während sie bei &. c. dat. teilweise schon im Epos auf-
treten. Die Ausgangsbedeutung ‚auf‘ zeigt mit dem Gen. gegenüber dem
‚Dat.‘ lediglich phraseologische Unterschiede; insbes. kommen einige For-
meln, die aus kulturgeschichtlichen Gründen nicht vor dem V2 zu erwarten
sind, nur mit dem Gen. vor (z. B. £r’ &yxua&wv Hdt. VII 188, att. 2. od
EO@VÜLOU, EL XEpwWG; &. TETTAPWV TaXIMvaL, Ep’ Evös &yeıv u. ä., militärisch).
Das Gesagte mögen noch einige Beispiele in der bei &. mit Lok. befolgten
Anordnung veranschaulichen. Vgl. für ‚auf‘ noch E. yas aAyhoere niux na-
Yövres u 27, TO nev Ünep YIG XD av, TO 0° &, rg Euunayev... TTAXYN Acystaı
Plat. Tim. 59e, &. yNs: önö yis leg. 728a, dpwg Erabanes Ep’ Exdoras Tüs
neptdog Del.? 63, 28 (Herakl., IV), &. zäs Eoödov 284, 14 (Rhodos, III2),
Eriay&av 8° üp öLorol En’ Bumv A Ab, En’ @uov pepeıv x 170, En’ Axpwv Ödorro-
peiv Soph. Ai. 1230, pebyanev Eo’ innwv Q 356, &. ng Audäng.... axgero Hdt.
I 31; sachlich bedingt: vnoov 100’ &p’ Ng vateı Soph. Ph. 613, allgemeiner
‚(nahe) bei, in‘: &m’ &ypoö ‚auf dem Lande‘ (so selten ber Hom.) « 190, yäs
€. &evas Soph. OC 1705, xörreog ö. &. Iocıöntov Hdt. VII 115, &. av rpanelav
‚bei den Geldwechslern‘ Plat. ap. 17c; beimReflexiv: eöyeode... oryf) &p’
öuelov H 195, später öfters so: en’ &wuröv Suadtyovraı Hdt. I 142, &. opiv
adrav abrövono:. oixeiv Thuk. II 63, 3 (nhd. ‚für euch, jeder für sich allein‘),
adrn &p’ abris axonodca VI 40, 2; vor: &. uapröpwv Antipho 2, y, 8, noch
hellenistisch &. ro orparmyod u.ä.; setzen über: Zr’ od Zraydmuev Hdt.
V 109, jünger att. ö (oi) &. r@v öndırav, rpayuarov; auf Grund von: nur
xeninodar €. tıvog Hdt. (IV 45 neben &nö rıvos); im Fall von, in Betreff:
&. VOLGO)V Travrolwv Errödovro Emped. 112, 10f.(1355,5 f.) D.5, 2. $& av dder-
Ya To adro Toro &yvoodcı Xen. comm. II 3, 2, oBdelg Ep’ abrod r& xaxd
svvop& Men. fr. 631 (III 188 K.); Umstände: oöx &. robrou uövov, KAR &. rrkv-
<ay Dem. 21, 38 usw.; adverbial (selten): &n’ toxg (scil. wotpaxc) Soph. El.
1062, &. xaıpoö Dem. 20, 90, &. tod apövros Ss. 0. S. 465, Fußn. 2.

‘ Blaß-Debrunner?$233-35;Mayser, Pap.II 2, 462-82.


2b) Die einzelnen Präpositionen. «) 9. ri 471
Zeit. Selten tritt &. zu gen. temporis: &s ror’ (B 797), 76 rptv (1 403) Zr’
eiphvng, rol roAavöuor ol del &. av Fertwv &vres ‚die jahrweise amtenden P.‘
Del.? 62, 178 (Herakl.), &n’ Ausong &xkorng Hdt. V 117 (Var. für Dat.), Zr’
euns veornros Aristoph. Ach. 211 (lyr.); an der Stelle &. Akynros xal rod TTPOTEROU
roi&uou Thuk. VI 6,2 steht dabei der ungleich häufigere persönliche Gen. mit
£., der bei Hom. nur im Plur. vorkommt (ot Ards &Eey&vovro £. TPOTERWV AvdpW-
rov ‚in der Vorzeit‘ E 637; ähnl. Y 332), seit Hes. auch im Sing. und von der
Zeit eines Herrschers: ol utv &. Kpövou Hoav, 8 7’ obpavi Zußxoirsvev Hes.
E 111, 2. Axpstov Hdt. VI 98, 2. Mndwv dpyövrwv I 134 usw., 2. tüv TPLKKOVTA
Lys. 13, 2 (daher auch &. As Zuns Baoıeiag Isocr. 3, 32 und # eipnm dh in’
"Avtaaxtdov ‚unter seiner Vermittlung‘ Dem. 20, 54), doch auch 2’ Zusd ‚zu
meiner Zeit‘ Hdt. I5 u. ä. Spät &. deinvou ‚zur Essenszeit‘ Luc. Asin. 3 u.ä.
4. Abl. in kret. roövou«a &. rarpds . . . 2£ovouatvovres ‚indem sie den Namen
samt Vaternamen angeben‘ Del.? 193, 121 (Dreros, um 2008); rnarpös war
gleichwertig mit rnarp6$ev in Övoudlev rn. K 68 und anderswo; böot. 76
övouua x Eınarpöpıov Del.? 462 A 28 (III2) setzt eine mit 2. rarpög gleich-
bedeutende Verbindung £. rarpög: (Instr. 1, 550 f., doch als Abl. gebraucht)
voraus. Dazu auch xadeiv (xadetodaı) u.ä. Zr rıvog ‚nach jemand (etwas)
nennen‘ usw. (aber xadeiv Ext rıyvı in älterer Zeit zur Bezeichnung der Person
oder des Gegenstandes, auf die der Name angewendet wird). Genaueres bei
Solmsen, RhM 56, 476-78.!
5. Akk. Neben dem Akk. der räumlichen und zeitlichen Erstreckung
(0.5. 68 ff.) hatte. wohl seit indogermanischer Zeit die Schattierung ‚über —
hin‘;? der räumliche Gebrauch geht nur vereinzelt über das Epos hinaus,
während der zeitliche bis in klassische Zeit lebendig bleibt. Daneben war
seit Homer lebendig £. bei Akk. des Ziels als ‚auf, an, in, zu‘ auf die Frage
wohin, als Gegenstück zu £. c. dat. und gen. wie eis c. acc. zu Ev c. dat. Die
bei 2. c. gen. fehlenden Sonderverwendungen von £. c. dat. fehlen auch bei
&. c. acc., mit Ausnahme der Bezeichnung des Zwecks. In diesen übertrage-
nen Verwendungen ist &. c. acc. gleichwertig mit £. c. dat. und &. c. gen.;
dies führt in hellenistischer Zeit dazu, daß £. c. acc. die beiden andern Kon-
struktionen auch in andern, anfangs unterschiedenen Verwendungen zurück-
drängt. Doch führt dieser Sieg nur dazu, daß das ausgedehnte £. c. acc.
seinerseits vor eig c. acc. verschwindet; von £. ist im Neugriechischen nur
£ravo geblieben, das wie andere Adverbien die Hilfe von eig braucht, um
Präposition zu werden (altgriech. 2. 7& dpeı, roD dpoug: &. TO öpog, neugriech.
für alle drei &r&vo ’< tö Bouvö). Bei Akk. der Erstreckung (‚über - hin‘);
örtlich: Land: 800% te yaiav Enı nveleı te xal Epreı P 447, Sunög 8° E. yalav
&Abcdn F 393, 6 8° En’ Zvvia netto nercdpur 577, ororol Ilov en’ &rpıag Mveuoco-
cas n 365, Kordol Zxoıv &. x9öva Hes. th. 95 (£n’ dreipova yaiav 187), E. yüv
ueraıvav Zuuevar ndAlıorov Sappho 27a 2 D.2, 2. nord Thuk. I 50, 2 u. ö.;
Wasser: 6p6wv Em’ dmeipova rövrov A 350, rouvAbv &p’ Öypnv MAuyov K 27,
rev 2. olvora rcövrov x 183 u. a., Iadacoav En’ drubpav Sappho 98, 10 D.?;
ı Weshalb 2. zum Abl. tritt, ist dort nicht ‚über diese ganze Erde hin‘ y 57, 33 u.a.,
gefragt. War 2. narpög (marpöpı) ursprüng- derayam£ıt aipı zroanom ‚über eine lange
lich &rı ratpög ‚dabei vom Vater aus‘? Zeit‘ y 62, 3 u.ä.
2 Nach awest. pzspam£a aipı imam zam
Y

472 B. Wortarten und Wortformen., V. Inflexibilia

Körperteile: $paxwv 2. vöra dapoıvög B 308 u. ä., Personengruppe (Plur.):


ueya rev ol brroupdviov xAtog ein mavrag Em’ dvdparoug K 213 (ähnl. 2 202.
535 & 299), daooduevor nark noipav Ep’ Musas rn 385; zeitlich: unbestimmt
ueivar’ &. ypövov ‚eine Zeit‘ B 299, &. dnpöov dE yoı aiav Zooeraı I 415, n 8°
2deı 00 nad moAAdV 2. xpövov (von Od. Schiff) u. 407, mauptdLov.... &. Xpövov
Hes. E 133, &. ro Thuk. I 6, 3, 2. roAbv xpövov Plat. Phaed. 84c, £. rıya
xeövov Plat. Gorg. 524d, &r’ öAlyov xpövov Lycurg. 7; bestimmt: yiv..
areutodmoav &. Sex En Thuk. III 68, 3, &. tpeis nu&pag Xen. an. VI 6, 36.
Bei Akk. des Ziels. Örtlich. Vertikal: (‚auf‘) und zwar von unten
nach oben: &. nbpyov Eßn Z 386, oi 8° En’ enarkeıs Baivov M 375, &Aro 8° E.
ueyav obd6v x 2, Heıpav... Em’ Anhvnv Q 590, ©. 7a bhmAorara Tav Öpewv
dvaßatvovres Hdt. I 131, rposidav E. Bine Öymaöv Thuk. II 34, 8, avaßas &. Tv
{rerov Xen. an. I 8, 3, und von oben nach unten: £& inrnav &moßavres E.
xd6va .T 265, 2. Ipövov... Elero © 442, EEerudtodn nonvng &. oröua Z 43,
Aaßav... xpea Ieuevog &. ra yövara Edelnveı Xen. an. VII 3, 23, uneig. Sevo-
ra Erakev &. robs inneig Xen. hell. III 4, 20, att. orpammyög &. Tog ÖrAL-
tac, &. rov Tleıpaı& usw. (vgl. S. 470); Horizontal (‚an — heran, in,
zu — hin‘), und zwar nach dem Zusammenhang von beabsichtigtem Ziel,
bloßer Richtung auf: ro d& oi öuw xupro, &. ortyYog ouvvoywxöre (-xox- H.)
B 217 f., {Wucav 8° &. teigosg M 443; &. Sekıd, re’ dprorept Hom. usw. Hdt.,
wofür militärisch att. &r’ dontda bzw. &. 6pu Avaorpeılaı u. ä.; weiter €. xepac
rieiv, &. 68a Avaywpeiv; En’ Kupörepa nayav vauverv rerog Pind. O. 13, 57,
En’ Aupörepx vorwv Hdt. VIII 22, att. ©. Yarspa, &. Trade ‚eis‘, Er Exeiva
(Errexeıva); uneig. &. Epya tpanovro [I'422 u. ä., TNvenıyeipmowv...E. TO O@Ppove-
orepov Arußave Hdt. III 74, E. 76 auto ai yvaucı Epepov Thuk. I 79, 2, E. 7o
neilov xoounonı I 10, 3, &.7& yeroıörepa ne Enaıveoeıs; Plat.conv.214e u.ä.ö.;
erreichtes Ziel (‚bis zu‘): 6 y&p NAde Yoas &. vras "Ayuıav A 12, xad” 8°
&p’ "Odvooh eloav E&. oxenas CL 212, 2. epu’ Kplxero Soph. Ai. 48, naparetverv
en’ “Hpaxdexs ormas Hdt. IV 181, 2. Icraocav xadngeıv Thuk. II 27, 2,
n 6805 N ano ray Ilvaav E. 76 Iloosıdavıov IV 118, 4, &. mv rpanelav arodı-
öövaı u.ä. Dem. (z. B. 33, 12); uneig. vom Maß: 2. dinxöcra« drodıdövaı (von
zweihundertfältiger Frucht) Hdt. 1193, &. roooür6 ye ppov&w ‚soweit‘ Hdt.
VI 97, &. 76 Zoyarov dyavog &Adelv Thuk. IV 92, 4, &. rnäv &Adeiv Xen. an. III 1,
18 u. a. mehr; auch mit, Zahladverb: 2o-«r«& Eup. fr. 175 (I 306 K.), NT,
ent tig NT usw. (s. Blaß-Debrurner? $ 248, 2; [E. Preuschen-|
W. Bauer, Griech.-D. Wörterbuch s. v. reis; vgl. auch eis &raf, pic 0.
5.460 0b.); bei Akk. der Person öfter von der Richtung P} 8° &p’ En’ ’Arpetönv
"Ay. rov de xixavev B 18, pEyYyco und’ newv En’ &u’ &oyeo K 85, bes. feind-
lich: öpro 8° en’ abrobg E 590, orparsbeoder &. Audobs Hdt. I 71 u. ö.; vom
erreichten Ziel N&otop’ Er... &Adeuev K 18, uneig. dei &. npörov Zus Epyerau
roy roAır&v ‚adıt me‘ Plat. Hipp. mai. 281a. Dem beabsichtigten Ziel steht
nahe der Zweck (auch persönlich): £pyso9” &. Seinvov B 381 (vgl. Auoc 8° 2.
Söprov Avnp Kyopfidev avcorn p 439), &. rebxex 8’ &oosbovro (um sich zu rüsten)
B 808, alba 8° en’ Alavra mpoter snpuxa Qodryv (um ihn zu holen) M 342,
&. Boüv irw y 421, &. röv oeuvönavrıy &vöpa reubaodeat rıve Soph. OR 555,
xarmAdov &. monrnv Aristoph. ran. 1418, xaxetv &. Eeivix Hdt. II 107, trw rıc
£p’ Gömp Xen. Cyr. V 3, 49, Axeıv 2. tobg töxoug ‚um die Zinsen zu holen‘
2b) Die einzelnen Präpositionen. «) 9. &rt. 10. xurd 473
Dem. 50,61; beinomen actionis: dreneune2.yüc atmmew Hdt.VII32, £rcov 00%
@g£. vxuuaxtovThuk.1183, 3 (Var. -ie), 2&ı8vor&. Inpav Xen. Cyr. 12,9, ot GUU-
mapayevöuevor öyAoı E. ınv demplav rabenv Ev. Luc. 23, 48; bei adj. oder pron.
Neutr.: £r’ tox Pind. N. 7, 5, &. ti; Aristoph. nub. 256, 2p’ & HA9ouev Thuk.
VII 15, 1,8’ adrö rodro Plat. Gorg. 447b usw.; bei Adj. im Übergang zum
folgenden: &pıoroı näcav En’ iy6v Z 79 (vgl. nenoiden n. En’ i. 8 434), &ropos
&. ppövına Soph. OR 691, ypnoınog &.... o0dev Dem. 25, 31. In Betreff:
Nueis yap &yvol robmi mnvde av aöpyv Soph. Ant. 889, rEdvnea y&p 84 oori
oe Eur. Ale. 666, ex&devev... ro &. opäs elvaı Enıyeipeiv Thuk. IV 28, 1;
außerhalb der Formel vom vorigen nicht scharf zu scheiden, z. B. x6 rpös
Artav Euveröv E. räv &pyöv Thuk. III 82, A, Sıaptpwv 2. rpä£ıv (‚für‘ oder ‚in
Betreff‘) Plat. civ. 370b. Zeitlich: 088 2. yüpas iner’ I 226, eddov rav-
voxLog xal En’ nW xal ueoov Auap n 288, (önep) eimder yiyveodaı &. (Var. rept)
mv &w Thuk. II 84, 2.
6. Hypostasierte Komposita auf -os und -tos: Hom. &r-Kpoupoc, -&uAog,
-oupavıos, Ep-Eorıoc, -nuepios (nachhom. auch -Auepos), Er-Öippıx, -opxog
(nebst Ableitungen; vgl. A&& 8° &p’ öpxtoro” ZB Archil. 79, 13 D.2),t -spUpıov,
-xY0viog (Eridcfın oder Eri de&ıa), nachhom. Er-auy&vıos, -£rsiog (und wohl
aus diesem und Att. &rnorog kontaminiert hom. Ererhoroc),? Enı-Bourog,
-aAaocıog (-Jaracctdıos); in Bruchzahlen £Erxt-tpırog ‚das Verhältnis 4:3
darstellend‘, &xt-neurrog ‚6/5‘ usw. Über Zrt-narzog ‚Ururgroßvater‘ u. ä.,
En-xvAog (-ıc), Entt-Eevog Ss. Risch, IF 59, 17. 20. 39. Siehe auch o. S. 465,
Fußn. 10 EvYupeoucı und Enı-duueo.
10.3 xar« (elidiert xar’ xa9”, ‚apokopiert‘ xar, assimiliert xad xaß xax
xau xp usw.,?xa,° (in Anastrophe xara®) ist wahrscheinlich mit acymr. cant,
1Schwyzer, IF 45, 257; anders H. 5 x«& teils (in älterer Zeit) durch Verein-
Hoenigswald, Stud. it. fil. cl. 14 (1937) fachung der durch Assimilation des -r von
83-87 (Zrt-opxos von *enı-Epxw ‚schwöre xat entstandenen Gemination: hom. xax-
falsch‘ nach Typus 2&-0xog [1, 430)). tavs, xdoyede, Xaoropvboa, weiter xaßalvav
2 Wie Zp-nu£prog und er-Ereiog auch Erı- Alcm. 36, 2 D.? (vgl. lak. Audg xaßara Del.®
oborog (&prog) ‚für den betreffenden (laufen- 55 [Va], xdßacı" xaraßndı H.), Kanerov
den) Tag bestimmt‘ ev. Mt.6, 11 = ev. Pind. O. 8, 38, kypr. (H.) xayp&(s) " xara-
Luc. 11, 3, &rıobcı« ‚diaria, tägliches Exi- PaYaG, KOAEXEG' HATRKEICO, KITATaG" Kado-
stenzminimum‘ Pap. aus &rt (nv) odoav pöv, el. xxdaNEoLTo, -AstLevoi, HaladelLevov
(nu£pav); Blaß-Debrunner? $ 123, 1. Del.? 413, 8. 6; 418, 19, ark. xoaxeıuevau,
®R. Thomaszewsky, De praep. xar« vi xa unva, xa mov u.a. (s. Del.?p. 312 mit Lit.),
et usu. Königsberg 1857, und De praep. lokr. xarö Ötxaov (Thumb-Kieckers
xata in compositis significatione, quatenus $ 211, 9c), teils (in jüngerer Zeit) durch
ex Thucydidis historia cognosci possit Haplologie (1, 262 ff.) aus xard, z. B. KATA
Progr. Neustadt in Westpr. 1861; A.H. elo[96ra] TG? II/III 334,15 (Athen, 335/348,
Wratislaw, Remarks on xard& with Ace. wo Kirchner xar& <r&> ei.); so nach A.
Cambridge phil. Soc. 1880 8.55; A. Juil- Meillet, Rev. de phil. 54 (1928) 190, auch
lard, Emploi et signification de la prep. in lokr. x«rö dtxarov; neugriech. (dial.) x«.
xard dans Thuc. Diss. Bern (St. Imier) 1894 Vgl. noch o. 1, 264 f.; Schwyzer, Perg.
(bes. Zusammensetzungen); Wald. Lind- 431; Dieterich, Unt. 124; Nachman-
blad, Die Bedeutungsentwicklung des son, Magn. 113 und Gl. 2, 148 f.; Rüsch,
Präfixes KATA in Kompositis. Eine sema- Delph. 183. Sizil. xa&r«ötxıov ist hyperkor-
siologische Untersuchung. Helsingfors rekte Umsetzung aus xa86-; Wacker-
1922 (= Societas scient. Fennica. Com- nagel, Hell. 12f.; Bechtel, Dial.2,
mentat. human. litterarum I 1); Kövrog, 375. “
’Adyw& 6, 247 ff.; Brunel 82-102; 226-52; 6 Die Betonung x&r« entstand neben xar&
s. noch o. $. 439, Fußn. 2. (wie n&pa« neben rap«) sekundär nach uer«
4 Vgl. die Beispiele und Besprechung 1, Eyı Zrı nöpı neben ner usw.
407, ß.
1)

47% B. Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

jünger can, gan, acorn. cans, bret. gant ‚mit‘ (nur als Präfix agall. cata-
air. c&l- ceta-)! und hethit. kat-ta? auf idg. *knta (oder *kmta) zurückzuführen?
Nur in einigen wenigen Komposita ist xaraı- belegt; dies und ark. xarı
waren kaum alt.* Die hethitische und griechische Bedeutung ‚herab, hinab‘
bei Abl. ist eine (wohl schon vorgeschichtliche) Neuerung gegenüber der
hethitischen und keltischen Bedeutung ‚mit‘; außer beim Abl. konnte sie
sich auch bei andern Kasus aus sachlichen Bedingungen ergeben (so im
Griechischen beim Akk. in xar& $60ov ‚strromabwärts‘ u. ä.; s. u. S. 478). Auf
‚mit‘ läßt sich auch die griechische Bedeutung ‚über - hin‘ (vgl. heth. ‚hin-
zu‘), ‚entlang‘ (bei Akk.) zurückführen. Für Ursprünglichkeit der Bedeu-
tung ‚mit‘ gegenüber ‚herab‘ spricht auch die wahrscheinliche Herleitung
von idg. kmta aus idg. *kom (lat. com- cum, agall. air. com- usw. ‚mit‘,
umbr. com ‚mit, bei‘, griech. *xoy. in xoıvög aus *xoujog 1, 309 Zus.),? wozu
auch lat. con-trä.® Vgl. im übrigen noch Walde-P. 1, 4558-60; Walde-Hof-
mann 1, 2514-53. 857.” Noch neugriech. x«r« (vereinzelt, so Velvendos x«),
aber in eingeschränkter Verwendung.®
1 Die Gleichung xar& = acyMr. cant usw. 4 yaraı- (in Yöpaı aaraıßarat v 110, Karaı-
zuerst bei Zeuß-Ebel, Gramm. _celt. Bang wepauvög Aesch. Prom. 359, röv waraı-
[1871] 685-87 (‚respondens tam hib. con, Barnv ’Axtpovr« Eur. Bacch. 1361, Arös
lat. cum quam gr. xard‘), die Gleichsetzung xaraıßarou Aristoph. pax 42 und in pro-
von acyMmr. cant mit air. cet- usw. zuerst bei saischen Sakralinschriften von Melos, The-
Zimmer, Kelt. Stud.1 [1881], 112 ff. ra, Paros, Thasos; s. Del.® ad 55; GEL)
(wiederholt KZ 27 [1884] 470-74). Der Be- kann zu xar& nach rapk: rapat gebildet
deutungsansatz ‚längs‘ für acymr. cant usw. sein (kaum wie xaual Brugmann? 265);
in der sprachvergleichenden Literatur be- nach Sturtevant, Comp. gramm. $ 90,
ruht auf einem Versehen; agall. canta ist ist freilich xarat völlig oder fast völlig
bloßes Postulat; s. Schwyzer, Zeitschr. gleich heth. kat-te kat-ti vor Possessiv (nach
f. kelt. Phil. 22 (1941), 325-29: F.Sommer lautlich möglich); vgl. o. 1,
® Postpos. mit Dat.-Lokalis ‚unter, unten 548, 5. Heth. kat-te (-ti), Akk. kat-ta-an und
an‘ (auf die Frage wo? und wohin?), ‚bei, Lok. kat-ta sind dann Reste eines Substan-
mit‘; mit Gen. ‚mit‘, mit Abl. ‚von, aus — tivparadigmas. Zugehörigkeit von xarairu&
herab‘. Friedrich, Hethit. Elementar- K 258 ist fraglich. Ark. xaro (und 6m)
buch 1 $ 243 (statt Dat.-Lokalis kann bei nach &rö (Günther, IF 20, 34 f.)?
vielen hethit. Postpositionen auch der Gen. 5 So seit Pott viele (s. Osthoff, Perf.
stehen, ähnlich wie imGriechischen derechte 507); neue Fassung bei Brugmann, IF
Gen. parallel zum Akk. und Lok. erscheint). 17, 355; Zweifel bei Ernout-Meillet,
® Das « der ersten Silbe von. xar« faßte Diet. etym.lat.s. v. cum. Lit. kainas ‚com-
zuerst Havet, MSL 4, 372 (1880) als n mon, mutual‘, das eine andere Auffassung
(vark = ant-+a, vgl. lat. cont-ra); sicher für xoıyög ergeben könnte, ist zweifelhaft
ist der Ansatz idg. *knta (*kmta) für das (Endzelin, KZ 44, 68. 69).
Keltische. Das Schluß-« von griech. xard ® Im Griechischen ist weder eine Bedeu-
kann auch idg. rn (m) sein; Sturtevant, tung ‚umfassend‘ nachweisbar, von der M.
Comp. gramm. $ 97, führt x«r& und hethit. von Blankenstein, IF 21 (1907), 99 ff.,
kat-ta und kat-ta-an auf einen Akk. *kmim bes. 107 ff., ausgehen will - auf Grund der
zurück; doch kommt nach F. Sommer Verknüpfung von xar& mit got. -hinban
(brieflich) diese Grundform vielmehr nur ‚fassen‘ -— noch eine darauf beruhende Be-
für kat-ta-an in Betracht, während kat-ta deutung ‚mit, zusammen‘, mit der S.
ein hethit. Lok. auf -a (Friedrich, Zeit- Agrell, Aspektänderung und Aktionsart-
schrift f. Assyr. NF 3, 183, 1) sein könne bildung beim polnischen Zeitwort. Lunds
(das gleiche -a vermutet Sommer in dvd, Univ. Ärsskrift NF Afd. 1 Bd.4 Nr. 2.
rapd usw.); vgl.0.8.440,F.2.Wenn aksl. so 1908, rechnet; vgl. die Nachprüfung durch
(mit Instr. ‚mit‘ von der Begleitung, mit Lindblad (o.$. 473, Fußn. 3)8-14.19, der
Gen.-Abl. ‚von herab, von her‘) wenigstens zweifelnd für xar«-£vvunt, -SEw mit ‚um‘,
teilweise auf idg. *Ant (*kmt) zurückgeht, für xara-pparro mit ‚mit‘ rechnet.
(Meillet, MSL 9, 51 u. a.; dagegen Brug- ? Über -xds von dvöpa-nds, E-ndc, das
mann, Grundr.? 11 2, 852), so kann diesem Breal, MSL 8, 51 f., mit xar- gleichsetzte
griech. «ar entsprechen; vgl. zu aksl. ss (Meillet,ebd.9,51, als *-xarc),s.0.1, 630,4.
auch unter Ebv u. S. 487, F. 7. ® Als verstärkendes Präfix in xar&-youvog
2b) Die einzelnen Präpositionen. «) 10. xur& 475
Als Adv. außer Präv. (s. u.) nurin nicht-hypostasierten Nominal-Komposita
in der Bed. ‚wobei etwas darüberhin (gebreitet) ist‘ xar&-rrepos, d.h. Trepk ad
Exuröv Eymv Aesch. Prom. 798. Eur. Or. 176, -oteyog Hdt. II 148 usw.,! von einem (Me-
tall-) Überzug: xar&-xaaxog Eur. (-6w Hdt.) -xpuoos att. inschr. IVa, xarapyupos hell.
(vgl. xaradıdos LXX); mit der (Neben-) Bedeutung der Fülle: x«9vdpos Soph., bei Eur.
rxadaınos, vara-Böotpuxyog -xouog Ba. 1187,2 Xuroıvos, KEIRAos Kom., bei Aristot. x&rog-
Ppos (vöros; -£ouxı Pol.), bei den LXX xard-naprog -rovos -poßos xarduvos, bei Str.
KATE-ÖpunoG -TOYav -PUAAog Har-wAcng -Aureiog; xaraßerns Dion. H., xark-devöpos Diod.,
-rexvog Plut., -YAorrog Luc., xaretdöwrog Act. 17,16 u.a. Zu den entsprechenden Verben
gehören die mit xar«- beginnenden Verbaladjektiva auf -rög (doch ist z. B. xard&ppuros
‚bewässert‘ selbständig gegenüber xarappei ‚fließt hinunter‘, wozu 76 ye Ada... dorl
xxrappurov ‚heruntergeschwemmt‘ Hdt. II 15); dazu auch Verbaladj. auf -7< wie xar-
npeons (kaum zu *pepog n.), aarapspng (deutlicher xatwpepng), narnens,® vereinzelte Bil-
dungen wie xaröpu& und Verbalsubstantiva wie x&90dog (zu x&reuu); Rückbildungen sind
ark. xarapFog (zu -Faouau), hell. x&rorxog (: ion. att. -xEw), nararyis (: -yilo zu alyic). Nur
vereinzelt ist xxr«- ‚herab‘ in nicht verbalen Adj. (hom. yeıpi xararpnvei ‚mit nieder-
fahrender Hand‘ mit - nach den Verbaladj. - entwertetem Hinterglied rpnvng eig. wohl
‚das Gesicht voran‘), abgesehen vom verstärkenden Gebrauch: xar«-pprynAös & 226
(Verb -y&w Ap. Rh. 3, 1131), -stöpeXog h. Merc. 124; Hes. th. 806 (-srupw spät), -SnAog
Hdt. Att. seit Soph. (ohne Verb), xxr&£ıos Soph. Eur. Plat. hell. (-ı4o Aesch. Dem. Pol.),
-buxpos Hippocr., -niewg Xen. u.a. (-riurınuı Antipho Plat.), bei Hippocr. u.a. noch
weiter x&9vypog (-patvo Aristot.) xara-Enpog (-patvo Aristot.), -rmpog x&rokus, KaTa-Truxvog
Theocr., -rıxpog LXX;; eig. ‚von oben nach unten‘, aber wohl vom Präv. ausgehend (s.u.).
Wie bei Verben war x«r«- auch bei Adj. teilweise früh entwertet; das zeigen z. B. uäX-
Aov, ravu KatdkönAog, xaprax xarabuxypog (Lindblad [473 Fußn.3]144). Adverbielles xar«
liegt auch zugrunde in xa8-brepde(v) und xar-avrıxp) sowie in xara(dev), dno-xdro; vgl.
1, 550 und den Gegensatz &vo (0. S. 440).
Als Präv. erscheint x«ra«- von Anfang der Überlieferung an in den beiden lokalen
Bedeutungen ‚über - hin‘ und ‚unten - hin, hinab, herab‘. Über - hin‘ z. B. in in-
trans. (Ruhelage) x4nuaı ‚sitze über etwas hin, sitze da‘ (entspr. xaraxeıua) Hom. usw.,
trans. x. Alta neraocag © A441, att. x.-oxeödvvunı; auch allgemeiner ‚(an -—) hin, her‘: hom.
usw. xadlornuı (att. ra wadeorüre), -d:0,-Acyo ‚herzählen -sagen‘. Dabei stellt sich oft Ob-
jektvertauschung ein, z.B. n Ilavaxeıan 2 xarenerao’ abroo Tv XEPAAMV porvixlöL
Aristoph. Pl. 730 f. (wie nhd. ‚etw. über etw. decken‘ und ‚etw. mit etw. bedecken‘),
vgl. weiter x&d’ 8° &p’ "Odvoonı oröpscav plyog v 73, KWea Xacropvücea p 32 mit (Adpvaxı)
Ünepde Truxvoloıv Adcocı Xareoröpesav NM 797f. Bei Transitivierung entsteht gern die
Nebenbedeutung ‚versehen mit‘ (nhd. ‚be-‘; vgl. auch oben Adj. wie x&$uöpog usw.),
so xateoxiaov dt Xdpußdıv u 436. Schon bei Homer ist ‚herab‘ häufig, z. B. intrans.
(Vorgang, Handlung) xarxppet (vgl. xardppurog unter ‚Adv.‘) xadopaw nara-Baivo -vebo
(OPPp. &va-) w&reını nararıeo, Med. xaIarouaı nara-depronar -Aclßera Katerraievog, trans.
xad-aupew -Inuı nara-PAm -ratew nap-pelovoa nar-Epebe, nad 8° &p’ ent otöu’ Ewoe II 410,
NEpaAf de ward barog dupınarbbas & 349. Doch schwankt teilweise die Auffassung (und
mit Recht) zwischen ‚über - hin‘ und ‚herab‘; dies gilt auch z. B. für xara-tidnuı -p£po
xadnnn rartpyouaı varaipw und namentlich für Verben, denen an sich schon die Be-
deutung ‚herab‘ inhäriert: xa9ELw usw., xautiiexto, Xadxero, KATX-Apeudvvunt -XEo,
Auto -rinTo -nrhooo, -Sbouaı. Zu ‚herab‘ gehören die Sonderbedeutungen ‚gegen‘
-Aevxog usw., als Präv. in xareßatvo xare- x-ov Hes. E 513; auch ‚beschattend‘ Aesch.
B&lo usw.; mit Akk. ‚gegen - hin‘ (Rich- sept. 384 u.a.). Die Möglichkeit solcher
tung), ‚gegen, um‘ (Zeit), ‚gemäß‘; mit Rückbildung besteht teilweise auch für die
Gen. nur erstarrt in xata«yis ‚zur Erde hin‘, folgenden; s. Lindblad [s. o.] 38; o.
-weohg ‚in der Mitte‘; hypostasierte Adver- 1, 436.
bia xataxapda Karaxeprda KATAUATX -LOLTPA 2 yevov 56 n6pu9” Amaddrpıya x-ov kaum
-oapxa -aua; ferner xarendvo; verdunkelt ‚mit herabhängendem Haar‘.
6 nadptorng statt 6 xarontpov (-Tportov). 8? Die Deutung aus *xa9- zu xadarıo
Vgl. Thumb, Hdb. ngr. V.? $ 164. Mehr (Schwyzer, Melanges de Saussure 247-65)
in der xa9apebouox, z. B. nateßn ro Imrou. ist durch ausführliche Erörterung der Ad).
1 Sicher erst von xaraoxıa(C)w gebildet ist auf xar«- unterbaut.
xarkoxıog ‚beschattet‘ (seit Aaxyy depua
r

476 B. Wortarten und Wortformen. V.Intflexibilia

(feindlich; ec. gen.) in &g o&dev.. . nadehıöwvraı 7 372, Archil. und Aristoph. ob xar«-
rpolkerau -mpotkeı ‚soll(st) nicht ungestraft (rpotx«) tun dürfen gegen‘, später KATA-YErd
(„Trio -XELo usw.) -gpoveo, bes. -Bodw -yıyynorw -naprupeo u. v.a. (Lindbladl[o. 3. 473
Fußn. 3] 79-88) und ‚(wieder) zurück‘, bei Homer erst okkasionell, z. B. &ortprog. . .
x&reuu. (‚von der Höhe‘) o 505, später bes. von der Rückkehr politischer Verbannter (so
auch xxt&yw u. ä.). Die Hauptmasse bildet das konfektive xara- zur Bezeichnung der
Erreichung des Ziels des Verbalinhaltes (im heutigen Deutschen durch ‚be-, ver-, zer-,
in besondern Fällen durch ‚auf-, -aus-, ein-, nieder-, zurück-‘, ‚ganz, völlig‘ wieder-
gegeben);?so intr. xara-ynpdoxo -Ivforo -P9ivo, Amps -Andouaı, natalhvasıe A 587
yarambdera -sarmhn, vara-dapdava -worukonar, Trans. xar-Kyvuuı -arEn -aınilmo -KLoydvo
xara-Bpexw -Salo -Idnrw nark... &pyvu x 238 nar-suvdo nara-IEryw -nalm (vgl. -ouuxo
-oA Yo) -KaAUnTW -nelpw -NAKD -npünta -Atelvo (vgl. narerrepve vartevalpo) -AauBavo -Acıro
-Tchyvuuı Theo U. a., (‚be-‘) wara-$sbo -Evvupı -Iarto. Man kann in solchen Fällen ge-
legentlich von ‚hin‘, öfter von ‚herab‘ ausgehen; doch liegt wegen der gleichen Verwen-
dung des hethitischen Verbalpräfixes kan (gekürzt aus kat-ta-an kattan) vielleicht eine
sehr alte Erstarrung vor; vgl. Pedersen, Hittitisch 158). Von ‚über das Ganze hin(ab),
bis zu Ende‘ aus bekommt x. den Sinn einer einfachen Verstärkung; so xara-Andovr(aı)
X 389, x. 8’ Avia Teivev önioow ‚zog straff an‘ T' 261, dann xar-Exw -oLdx -apxiw KaTa-
delpw -oroudalw usw.? Durch häufigen Gebrauch ist «xr«- vielfach verblaßt, so daß das
Kompositum dem Simplex gleich wird und es bisweilen geradezu ersetzt: »a9-Elouxı
dp KAT-EUVEL KATE-TINTW -TTWOOCW, KUL-opdw KaTa-BAeno -Hedouar, KXd-LEpow KarT-
apLIuEw xara-Avualvouxt -UEM -ULXlvo USW.

Bei Kasus.?
1. Bei Akk. (nur griech.). Erstreckung: (horizontal) ‚durch - hin‘,
‚über - hin‘, so von Wasser, Land, Gebäuden u. ä., Körper, Personengrup-
pen, Vorgängen, z. B. aus Homer vepos... Epyöuevov x. növrov A 276, xax9”
UAnv I’ 151, Ss 7’ AuntYpes.. . öylov EAanlvworv Avöpos UAKXKpOG KXarT’ &pOLpov
rup@v A xpıdiv A 67 f., unde nur” dypods nAalcodaı er’ &xeivov n 150 (vgl.
ra zart’ aypobsg Arovöcıa Aeschin. 1, 157), nörsıs Manad ... x. Tpotnv ‚durch
die Troas hin‘ I 328 f., Axdv aystpovres nat’ "Ayautda A 770, roü xAEog ebpb
x "EMAdK xal neoov "Apyos « 344; hom. x. rröiıv, Kotu xar’, Kat’ olxov,
x. vis, oLda x. ppeva xl x. Yuuov A 163 U. 0.; x. orparov eüplv ’Ayaıav $üp’
aronıpeiodar A 229 f., noveovro x. xparepnv bouivnv E 84, Enatöxoxe x. u6H0oV
2 159; nach Hom. z.B. Yeotg...... tors xa9” "Err&dax Aesch. Ag. 578, ai ev vuv
Exuövaı x. ra&oav mv ynveicı Hdt. III 109, eixe xar’ otxoug ‚domi se continebat‘
Hdt. VI 39, x. yav xai x. Iaraocav inschr. oft, ark. t&s KeieVI6 Täs aaxeı-
uevau xar’ ”Arcov Del.’ 654, 24, kret. Feincı x. tav nurav Del.? 179 VIII 16
(um 4502), ro Üdwp x. Tas Tappoug Eywpeı Xen. Cyr. VII 5, 16, &i oxyval ai
x. ınv &yopav Dem. 18, 169, idetv Av xa9” SAnv av örıv Lycurg. 40. Doch
auch ‚(nahe) an‘, ‚bei‘, ‚in der Gegend von‘, so an einer Stelle eines Körper-
teiles, einer Waffe: wo&’ ... x. de£ıöv öpov E 46, nat’ dontda Soupi Bdre E 537,
(auch x. yaorcpx, orndos, Tworypa u.a.), nach Hom. von Sachen und Per-
sonen: ov de... pooraydevra Boppataus nbAnıg roußov nat’ abröv Aroyevods
"Auptovog Aesch. sept. 526 ff., dısferauvövrav d& x. T6 mpokorıov Hdt. III 86,
ıM.Hammarström, De xara- hostili (0. S. 474, Fußn. 1) nur aus der Bedeutung
consilio = ‚contra‘. Eranos 23 (1925), 136 ‚mit‘ alter Soziativ vermuten (vgl.eventuell
-53. Gen. nach 0. S. 130, 3 ‚in Sachen‘. aksl. ss mit Instr.); das Heth. hat in der
2 Vgl. Brunel 226-52. Bedeutung ‚bei, mit‘ bei kat-ta den Dat.-
® Vgl. Lindblad a.a.O. 135-44. Lokalis (und Gen.). Das Griechische kennt
* Da im britannischen Zweig des Kelti- kein xara« mit ‚Dat.‘ Vgl.noch Wratislaw
schen die Kasusflexion aufgegeben ist, läßt (0. 8. 473, Fußn. 3).
sich als alter Kasus bei cymr. can(t) usw.
2b) Die einzelnen Präpositionen. «) 10. xar« 477
ETERV x. TODTO yEvapaı tod Aöyou Hdt. VI 19, lokr. &(A) Auudvos (= &x X.) TO
x. möAıv ‚aus dem Stadt-Hafen‘ Del.? 363, 4 (Va), ion. (mawwvileraı) x. Kepaı-
iryv rap& zols Kopem Avöpıäcıv Del.3 726, 30 (450%) u. ä., &uevov x. xXapav ‚an
Ort und Stelle‘ Thuk. IV 14, 5, &< rapıav x. "Aßpadkrav &yevero Xen. Cyr.
VII 1, 15; wechselnd mit 2v Mayser, Pap. II 2, 431 (ebd. über x. roöowrn6v
tıvos und ot x. rıva).! Bei Plur. kann man öfters noch ‚entlang‘ übersetzen:
Toug Ev TH payn x. obs "EAAnvas aöronoAnoavras Xen. an. I 10, 6; bes. bei
geographischen Angaben ist ‚gegenüber‘ die gegebene, freilich nicht ge-
naue Übersetzung,? so 9 IItepin x. Zıvarınv mörıv uadtork un xeıuvn Hdt.
176, rpoosusıdav th x. Köpxupav Hreipm Thuk. 146, 3, militärisch x. Anxedaı-
novioug&ornoe Ilepoxs Hdt. IX 31,1, 6p@v robs’EAAnvas vinövrag to Xad” ubrobc
Xen. an. I 8, 21 usw. (vgl. xaravriov, xarevavriov), aber auch schon xar’
ö00e L8ov ‚in die Augen‘ P 167 (os xar’ duuar’ aurixa napövrı Ivnory rAnote
7@& vuupto Soph. Ant. 760 f., obdels &dEAcı rup&vvou xar’ GpdaAuols Karnyopeiv
Xen. Hiero 1, 14; vgl. hom. xartvor«) und uoAav nor... x. oröua Aesch.
Ch. 573, avnp wat’ &vöpa Aesch. sept. 505.
Aus den genannten Gebrauchsweisen entstehen einige Sonderbedeu-
tungen. Bei einzelnen Pluralen des Akk. der Erstreckung ergibt sich aus
der Sachlage distributiver Sinn, z. B. «brol 8° Zoxtövavro x. xAıolag Te
veus ve A 487, Eonrudev de nad” Edpas B 99; danach von der Unterteilung einer
Gruppe: xpiv’ &vöpas x. püA«, x. pphrpas B 362, x. wu natoınmuevor Hdt.
1 96, anenievoov... x. nöreıg Thuk. I 89, 2, rerayuevoı xar’ Mas rat x. raEsıc
Xen. an. 12, 16; seit dem V & auch im Sing. (wohl zuerst bei der Zahl ‚eins‘
nach den höhern Zahlen): &roıw& &orı... bo uvexı rerayuevar ar’ Kvöpo
(‚viritim‘) aiyuaAwrov Zxrivewv Hdt. VI 79, x. uiav re xar Sbo IV 113, xark Evo
uoxöpevor VII 104, xark uiav vadv rerayuevor Thuk. II 84, 1 (vgl. II 90, 4),
(drhiYoV) 00x Adpdor, AMAA& xa9” Eva Xen. an. IV 7,8,°x. ne£pos ‚der Reihe
nach‘ Dem. 2, 31; att. x«9” Huspav (poet. nat’ Auxp) ‚Tag für Tag‘, z. B. aei
xa7’ Auap Soph. Ph. 798, Eur. Tr. 392, &. 76 x. &uap El. 145, nad” euepav 1G?
184, 40 (421/208), zöv x&9” n. Btov Soph. OC 1364, ns xa9” 7. Avayxalov
tpopns Thuk. I 2,2, 0. xa9” Yuspav ‚täglich‘ Aristoph. equ. 1126, xa9” Evixuröv
Del.3 227, 204 (Test. Epiect., um 2002), x«9’ Eros Pap. (Mayser, Pap. II 2,
437, 7) (zum analogischen h- s. 1, 305, 2). Zu ‚an, bei‘ gehören x. bei Re-
flexiv: uoxdumnv var’ Zu’ adrov Zyo ‚für mich (gesondert)‘ (vgl. &p’ üuelov
o. 5. 470) A 271, &ßouAsbovro x. opäs adrodg Thuk. 179, 1; x. für ‚ungefähr‘
bei Zahlen: x. yiAıx &Eandcıa Erex Hdt. II 145 und sonst, xar’ oööev Plat.
politic. 302b; x. ‚in Betreff‘, sachlich und persönlich: r& xar’ avdpw@roug
Aesch. Eum. 310. 930, x. röv xonnpa obrw &oys Hdt.171, x. ev ryv Tobrou
rpodvuinv redvmaas, To dE x. Yeobs te xal Zus mepleis Hdt. I 124, 7a x. Töv
TErxov, 76 nat dutac, a x. mv Köpov rekeurnv, x. toüro, x. rabra Hdt. I 31,
VII 158. 1 214. V 3. II 20, xa9° örı Thuk. I 82, 6, 7& x. mörenov Aeschin. 1,
181, ai x. hv nörıv olxovouiaı Din. 1, 97, 7& x. taz Yuctag SIG 506, 7 (IILa,
Delphi); weiter x. in adverbialen Ausdrücken der Art und Weise: odrT’
ı Hierher wohl auch att. (Xen. Plat.) x«9’” Bd.155, 6231. h
&va (scil. rörov?), x&9” &v ‚in unum, com- *° Aus xa0” Ev: (nodeva) ist in der Koine
muniter‘ Kühner-Gerth 1, 480. xadels, neugriech. xadels nadevas ‚jeder er-
2 Vgl. auch xard& rı ‚senkrecht zu‘M.C.P. wachsen; vgl. Biaß-Debrunner” $ 309.
Schmidt, JbbfelPh. Jahrg. 67 (1897),
478 B. Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

Zuol Akyeıv va” hdovnv Aesch. Prom. 261, xa9” nouxinv moAAnv (‚in aller
Ruhe‘),.x. ouvruyinv, x. T&xoG, x. pbow, x. to öpdöv u.ä. Hdt. I 9. IX 21.
VII 178. II 38. I 96, x. onouvsnv Thuk. Il 94, 2, aörol x. uövas Anewoauer“
Kopıvdtoug 1 32, 5, x. navra tpörrov Xen. an. VI 6, 30, x. xp&rog hell. II 1, 19
(vgl. &v& xp. an. I 10, 15 u. o.).
Von der Zeit; ‚durch - hin‘ (Erstreckung): natürliche Zeit xa9’ nuepav,
xar Auap, var’ cbppovyv ‚am Tage, nächtlicher Weile‘ Aesch. Ch. 818, Ag.
668, Pers. 221 (nicht distributiv wie oben), x. päg ‚interdiu‘ Xen. Cyr. III 3,
25, x. yeınöva, Yepeiav Pap. (Mayser II 2, 432, 22 ff.); Zeitumstände: x. rnv
Kaußboew voöcov Hdt. III 120, x. zöv nöreuov Hdt. VII 137; daher auch
‚um‘, als ungefähre Zeitbestimmung: x. röv &öröv rodrov xpövov Hdt. III
131, xar’ Exeivov töv ypövov Thuk. I 139, A; xar’ &pxd&g ‚initio‘ Hdt. III 153
usw.; zu ‚bei‘ die Zeitbestimmung nach einer Person (x. de röv x. Kpotoov
xpövov Hdt. I 67, xar’ "Auacıv Baoıebovr« Hdt. II 134, av xad” Exvroug
avdparamv dpıorebcavrss Xen. comm. III 5, 10)! und die Angabe eines Zeit-
punktes (x«t’ Auap ‚heute‘ Soph. Ai. 753 OC 1079, xa$° nuepav rnv vöv Soph.
Ai. 801 f. OC 3, xa9” Eros SIG 284, 24 (IV, Erythrä) und hellenistisch).?
Bestimmte Richtung. ‚Entlang‘; von der Wegrichtung: rporl &oru
Iimraı Aropspov xad” 6869 ‚die Heerstraße entlang‘ O 682 (rpopspouo« xar’
nepdevra xereude v 64); von der Spur, Fährte: xuvayol xat’ ixvos ‚Jäger auf
ihrer (Helenas) Spur‘ Aesch. Ag. 694 f., x«r’ iyvos &ooo Soph. Ai. 32, Map-
Soviog ... x. r6dag Eued Eiabvov Hdt. IX 89 (dafür kurz adrög te Aveßeßnxee
xal nat’ aurov Kor I 84, Levaı x. Tobs &AAovg roug rpoıLövrag IX 53); von der
Windrichtung: xat’ oöpov Aesch. sept. 690, Soph. Tr. 468, x. nveüux, x. &ve-
Kov rroocıevar, ornvaı, Aristot. hist. an. 535a 19, 541 a 27, 560 b 13; von der
Strömung (meist des Meeres): 7 8° &deev x. xüua« A 483 8 429, nv 9° Epöpeı
ueya xüua x. pbov € 327, Böußmoav 8° &pa ravra x. $6ov u. 204, norauobg 8°
Erpede vesodaı ap höov ‚wie der alte Lauf war‘ M 33,3 tod d£ "EAmonövrou
(‚am H.‘) x. £60v Hdt. VII 36, raudetav... xaranduodeicav... olynoscdau
pepou£vnv x. podv Plat. civ. 492c, allgemeiner x. nv &varornv ‚ostwärts‘ Tho-
masakten 127, 8. 9 (und neugriechisch). Mit der (aus der Sache sich ergeben-
den) Nebenbedeutung ‚hinab, hinunter‘ (teilweise im Gegensatz zu &vc);
Körperteile: 76 8° («iu«) ava oröua xal x. ötvag rpnce ‚den Mund hinauf und
die Nasenlöcher hinunter‘ II 349, rpiv 8° od ug &v Euoıys PlAov x. Acıöv lein ob
nöcıg odde Bp@cıs T 209; bes. Wasser: Sü0s9” Ads x. xöux Z 136 (bildlich
xD” öyıkov Edu I’ 36, Kb 8° Epepev neya xüua x. 560v (den Schleier flußabwärts)
& A61, End£ouev... onidlog, og el te x. h6ov E 254, raüra Ta TrAoia dvk Ev Tov
norauov ob düvaraı mAceıy, x. p6ov Jet Houileraı Dde Hdt. II 96 (vgl. x. röv
rorauöv I 194, x. norauöv IV 44). Uneig. wird ‚entlang‘ (noch ohne die Schat-
tierung ‚hinab‘) zu ‚entsprechend, gemäß‘ (secundum), ‚nach Maßgabe, im
Verhältnis zu‘ (öfters 4 x. nach Komparativ): x. noipav A 286, xar’ aloav
K 445, doch auch x. Juu6v A 136, xa9” Muerepov voov I 108 (x. vöov Hdt. IV 97),
weiter x. vönov Hes. th. 417 (x&v vönov Pind. O. 8, 78, x. vöuov Hdt. I 61, x.

1 Zur Erklärung s. zum gleichbedeuten- ® Aber (tobg ’Ayxıdedg &dKile) x. 660v D 147
den Ent c. gen. 0.8. 471. heißt ‚im Flußbett‘.
2 Siehe A. Wilhelm, WienAkSb. 142, 4 * Wortfolge und Artikellosigkeit zeigen
8.0.11, im Gegensatz zu dv u. x. n. die Erstarrung.
2b) Die einzelnen Präpositionen. «) 10. var 479
vön.ous Tobg Erywploug I 35, x. obs vönoug Dem. 8, 2, x. obs vönous IG? II/III
1227, 15 [131/30 2]), od xar’ &v$pwrov ppoveiv Aesch. sept. 425, AEyo naar’ Kvöpa
Ag. 925, uelovas dx. Avdpanav plcıv Hdt. VIII 38, x&8 Sbvanıv Hes. E 336,
Os To andedonı nad” Exvröv Kprorebeı narp& Aesch. Prom. 890, x. rhv önoroyinv,
x. Aöyov, x. yvayuınv nv Eunv Hdt. I 61. 134 II 26, &Noı noranol ob x. rov
NeiXov Eövres neyaden Hdt. II 10, H9ex Badbrepx MH x. Ophıras IV 95, a9
nSovnv Thuk. II 37, 2, neilo 4 x. Saxpua VII 75, A, 7a ye dAndT 89m einerv
xar’ £uxuröv ‚nach meiner fagon‘ Plat. conv. 199b; x«96(rı), xad&(rep), lat.
prout;! ‚nach Behauptung von‘ (zitierend): x«r’ Aloy'Aov Aristoph. Th. 134,
x. IIivöxpov Plat. Phaedr. 227b; übergehend in begründende Bedeutung:
alriav #9” Avrıva Aesch. Prom. 226, x. to &xdog 16 Qeooarav Hdt. VIII 30,
x. gıXlav Thuk. I 60, 2 u.a.; und in die Bedeutung ‚nach Art von, wie‘:
xpouboro Aortöv x. T 233,2 ueAog x. Dotvıooav EurnoAdkv neuneraı Pind. P. 2, 67,
AHV Excel natepa ve nal unrepa ebpnoeıs ob x. Mirpadarmv re röv Bounödov xl
nv yovaisı abrodö Hdt. I 121, aörixa yap dnp Eorı mv Ldcnv ÖXog x. mvıy&a
uadıor« Aristoph. av. 1000 f., n Bxoweix x. mv Kpıoroxpariav ori Aristot.
pol. 1310 b 3.
Vom Ziel, spät: x. mv ’Iraxtav Zos. hist. 3,1; in älterer Zeit nur uneig. vom
Zweck (vgl. Zrt und uer« c. acc.): Eßn x. Satra A424, Ari x. none... AAd-
Anode: y 72, nAxlöuevor x. Antd y 106 (x. Aninv Exniooavras Hdt. II 152),
MAYov Teipeotxo x. xp£os A 479, Kar’ Edpareng Cyrnow ExnAwoavres Hdt. II 44,
ETAXOUGKG SE THIS PWVNs 6 xpoxdderdog leraı x. mv pavnv II 70, (KiEov) x. IExv
dE HAAAov Epn avaßatveıv Tod xwptov Thuk. V 7, 3, xar’ Europlav drreönuer
Lycurg. 58, av "ErMvav Eoxedxouevav Ev Ta Tedim xD” Apraynv Xen. an.
III 5, 2, x. +t; wozu? Aristoph. nub. 239 (vgl. ext tt; o. S. 473).
2. Echter Gen. (loci et temp.). Parallelzum Akk. der Erstreckung,
‚durch — hin, über - hin‘; vom (Teil eines) Gelände(s): 6 8° öÜynanv Baxev
Sydmv, neooonadsg 8° Ap Ednxe ar’ Öydng weldıvov Eyyos ® 171 f., xaranpbdas
Ind Korpw, h 6a x. omeloug xexuro ı 329 f., Eoxedaouevor x. ns xapas Polyb.
I 17, 10, von Körperteilen: x.... 6pI9aAuöv xeyur’ ayAbs E 696 u.ä. ö,.,
IHarporro... vexrap... orabe x. pıyav TI8f., vapın you x. TiS Xelpög HaTa-
xelraı Aristoph. vesp. 713, Extveıv x. tod vorov roAAaG Dem. 19, 197, x. xöppns
ratsıv Luc. Cat. 12, von Bauten: Bäre xar’ dvrıdüpwv Soph. El. 1433; in Be-
treff: un war’ dvdparwv oxöreı „övov rodro Plat. Phaed. 70d, oi x. Anuoode-
vous £reaıvor Aeschin. 3, 50, ö xal ueyıoröv &orı xy” Önav eyrauıov Dem. 6, 9,
önep elpmraı nadöAou x. naoav ray noArreıöv Aristot. pol. 1307b 2, ouyypapnv
uLOIMGEwnG x. Töv xAnpav aurav 218a, Pap.?; von der Zeit: uiodov de x.
eixooı &rav IG? I 94, 37 f. (418/172); x. Bio ‚auf Lebenszeit‘ Del.? 62 I 50
[Heraklea, IV a], xan r&vrög xpövoı 590, 20 (thess., 2142); vgl. A. Wilhelm,
WienAkAnz. 76 (1939), 44f. Parallel zum Akk. der Richtung; ‚(von
oben) auf- hin, über‘: x. xdovög duuare. scn&as I’ 217, P&pos... . Xax nepaAng
elpuoce I 85, wipov x. NG nepadfig naraxtavres Plat. civ. 398a; Enınecav
Zrurtev &bröv x. tod tpayMAov ‚über den Nacken herab‘ Pap. 246% (Mayser,
1 Gleichbedeutend mit ‚wie‘, daher in der korn. keth ‚gleich‘, vgl. air. Adj. ceine
Koine (vereinzelt vorher seit Hdt. IX 82) ‚gleich‘ aus *kent- Rut-.
mit öc zu xad&c kontaminiert; vgl. Blaß- 3 Hierher die Stellen bei Mayser, Pap.
Debrunner? $ 453 mit Anhang. II 2, 429. (unter 2).
2 Vgl. Wh. Stokes, KZ 41, 382: ebenso
480 B. Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

Pap. 112,428). Hier schließen sich die übertragenen Verwendungen ‚schwö-


ren bei‘ und ‚gegen‘ (feindlich) an;! nach öv 38 höpxov öuvbvaı x. hıspöv
xarouevöv, eig. ‚auf die Opfertiere hinab‘ IG? I 10, 16 f. (um 4652), öu.vövrav
SE töv Erıyapıov Öpxov Enxoror Toy ueyıorov x. lep@v reielav Thuk. V 47, 8
(im Bündnis von 420), öusoaı xad” iep@v Aristoph. ran. 101 usw. sagte man
auch &rtopxhoaoa x. tav raldwv av Euauric Lys. 32, 13, &uvwve uev xar’
2£wrelac Dem. 21, 119, edxöuevog x. tod Baoıeog Bomdetv vo: Pap. III2, für
‚gegen‘ vgl. adrös xa9° adrod Täpx unxavoppap& Aesch. Ch. 221, öonv rar’
adröv bBpıv Soph. Ai. 304, bes. ‚sprechen gegen‘: von einem Urteilspruch,
einer Rede: bApos nat’ abrav 6Xcdpia Boureboera: Aesch. sept. 198, Xeywv...
1x9” Huav Zoyar’ Eoyatmv xox& Soph. Ph. 64 f.; enxpaodw xar’ abrö 6 Baxot-
?e6c Del. 688 C 9 (V &, Chios), roAo0 dem... xar’ Euxurod Epeiv aörös Plat.
ap. 37b, örı xal x. av apxdvrav bebdovrau Lys. 22, 7, oleode Tolrov... vOv
rp&Tov nad” duav Spa eirnpevar; Din. 3, 6 (vgl. gpnuara... xa9” buav 18),
Everbyouev xa9” Öuav ‚wir traten gegen euch vor Gericht auf‘ Pap. 1352.
Weiter geht parallel dem Akk. der Richtung der Gen. bei x. in der Bedeu-
tung ‚(von oben) unter etwas hin‘: aiyun .. . x. yalns dxero N 504, buy de
xark yYovög.... @yxero F 100, x. yäs Pind. O. 2, 65, oi x. yYovög Yeot Aesch.
Pers. 689, x. xdovös xpürhaı Soph. Ant. 24, xar’ ödarosg Hdt. II 149, x. ic
Yaracons Apavtlsohaı Hdt. VII 6, röov (den Toten) x. yng Xen. Cyr. IV 6, 5,
dus x. ic yis Plät. Phaed. 113c.
3. Bei Abl. ‚von — herab‘:? von natürlichen Gegebenheiten ßY d& xar’
OvAduroro xapnvav A AA (ei... xt’ obpavod eirndoudas Z 128), PN SE Hart’
’Idatwv öpewmv II 677, Bareeıv neydäng x. nerpng & 399, KAönevor x. TNg nerpag
Xen. an. IV 2, 17, @xovrox. ray nerp@v vepöuevor IV 7, 14, x. av &xpwv
ac bdwp Hei Ev rov Eöpwröv Del.? 388, 7 (ätol., um 2008); xa9” inrwv KtEavre
2.232; Saxpuax SE opıy depux x. Piepapwv yauddız bee P A438, nat’ doowv 8° oU
Yenız Baretv darpu Eur. Hipp. 1396; von Bauten Zppinreov Ewurodg x. To
relyeos dato ‚von der Höhe der Mauer nach unten hin‘ Hdt. VIII 53, teıc
oxuröv x. tod reixoug Aristoph. vesp. 355; daher &Xsto räox xar’ &xpnc
(scil. norews) "Io; N 772 (xar’ &. nepoeraı Q 728; vel. Eur. IA 778; sach-
lich kaum richtig rupt oudbxorro xar’ &.X All), zart’ &. ”"Muov... &recıv O 557
(formelhaft nv MiAnrov.. . bropbooovrss t& Teiyen... atpkoucı xar’ &. Hdt.
VI 18, Sag oixiag nat roreız nat’ Anpas &Enıpeiv Plat. leg. 909b, aber noch im
ursprünglichen Sinne Bpaotdag.... Ent r& ueriwpa is n6Xews Erparero, Bou-
Aöyevog xar’ Anpas ao Beßatog Eietv adormv Thuk. IV 112, 3); poetisch formel-
haft von einem Lande: ös yiv narpaav... NYEANoE ev rrupl npYjon nat’
&xpas ‚durchaus‘ Soph. Ant. 199 ff. (vgl. X 411) und von Personen: Klyt.:
xar’ &xpas Eumas os roptobneda Aesch. Ch. 691, rövde nat’ Anpas... Krau
xAov&oucıv Soph. OC 1242 ff., Menelaos: & räv xar’ &xpas Sau’ Zuov epoas
IIapız Eur. Hel. 691; ohne die gewöhnliche Beziehung &ixoev uEya xüux nor’
&xong ‚von oben‘ e 313.3
1 Mehr Beispiele (mit unannehmbarer Er- ® Schon hellenistisch erloschen (s. z. B.
klärung) bei Günther, IF 20,124 f. Beide Mayser, Pap. II 2, 429).
Verwendungen sind noch hellenistisch ge- ® Vgl.1, 625, 12; dazu Lejeune (s. o.
läufig (Mayser, Pap. II 2, 428-30); xar« S.413, Fußn. 2) 81-84, der unwahrschein-
c. gen. ‚gegen‘ aus ‚in Sachen, in Betreff‘ lich von *x. «ps (mit unklarer Syntax und
(Hammarström[o.S.476, Fußn.1]151ff.). Bedeutung!) ausgeht; daß man volksety-
2b) Die einzelnen Präpositionen. «) 10. xxr«. 11. UET& 481
4. Inhypostasierten Nominalkomposita; meist xar& bei Akk. oder
echtem Gen. entsprechend, so lokal (Zeus) xarx-y9övıoc ‚Hades‘ I 457, -YöuLos
ım Sinn‘ K 383 u. a. (‚gemäß dem Sinn‘ Theogn. 617, Hdt.), xar-oudatos
h. Mere. 112, Hes. fr. 60, xar&-xoıros Ibyc. 6, 7 D.2, xart-KpßuXog ‚bis auf die
Schuhe reichend‘ Soph. fr. 565 N.2, xar&-yaıos Hdt. (-yeıos Xen. Plat.; vgl.
XATa yNc), Kar-KAANAog ‚gegeneinander stehend, genau entsprechend‘ (aus
x KANnAous Aristot. probl. 905 a 40. b 5) Aristot. Theophr., KaTa-Topdulas
(Wind x. öv rop$uöv von Messina) Aristot., xarorxidtoc Theopomp usw.,
zar-Olıos und xara-yeipıog Ap. Rh.2, 545. 1, 1189, spät x.-xdpdıos, xa9-
vrevuos; distributiv xadnuspros Eur. Ph. 229 (-wös LXX usw.), KATX-UNvLog
1G? 1339 30 (447/462)
, ;346 67 (437/368)
, ;352,37 (434/338) ;363 48 (440/308);
,
-ıx Hippoer.; zu x. mit Abl. xaraxepara Aoboxcdaı IG® II/III 1365, 24; 1366,
4.5. (IP); mehr solche im Mittel- und Neugriechischen o. S. 474, Fußn. 8).
11. Ion. att. nordwestgriech. uer«! (elidiert yet’ ue$’; nicht ‚apokopiert‘;
spät haplologisch u2;? in Anastrophe u£r«) kann sich völlig decken mit
altisl. med ‚zwischen, unter; mit‘® und mit illyr. met-.* Neben uer« (vgl.
x074.0.9.474,F. 3) erscheint vereinzelt ner«ı-.5 Weiter gehören in dieSippe u£-
xpL, neonodt, u£ote ueora, uEopax® und wEo(o)os ‚medius‘.? Die für u. und die
verwandten germanischen Präpositionen als älteste anzunehmende Bedeu-
tung ‚inmitten, zwischen, unter mehreren Personen‘ überwiegt noch bei
mologisch an das Wort für ‚Haupt‘denken tung‘ angesetzt werden dürfte). Gegen Zu-
konnte, zeigt allerdings nicht nur x. xpjj9ev gehörigkeit von ai. smat ‚zusammen, mit‘
(statt xar’ &xpndev), sondern auch die Stelle (= awest. mat) -— nach Benfey usw. -
EX TOD AYaiuaTog TÜV OTNdEwV PAOYA TrUpüg spricht außer dem Anlaut auch die Be-
EAdubar' ... El EV Yip Ex TG XERaÄNG deutung ‚mit‘, die in der Sippe von *me-
tod AydAuaros E&eiaulbe, alpeeıv Av Hart” sekundär ist;s.imübrigenOÖsthoff, ZGdP
Axpng nv nöAıv, Er Tovorndewv SE Adudavrog 576 (mit Lit.); Brugmann, Grundr.? II
xrı. Hdt. VI 82. 2, 856 Anm.; Walde-P.2, 236.
1 Tycho Mommsen, Entwickelung eini- In Metaurus viell. ‚Zwischenfluß zwi-
ger Gesetze für den Gebrauch der griech. schen zwei Gebieten‘, M&r«ßov (‚barbarisch‘
Präpositionen Mer&, obvund &ux bei Homer. für Metapont), ätol. Meran«, Stammes-
Osterprogramm von Frankfurt a.M. 1874, name Merarıoı (hellenisiert Meoodrıot)
fortgesetzt in den Programmen von 1876 wohl für Örtlichkeiten und Leute ‚zwischen
und 1879 für Eur. und die nachhomerischen zwei Wassern‘ (ai. @p- usw.);s. Kretsch-
Epiker; abgedruckt und erweitert bis ins mer, Gl.14, 92-94. Ob die Präposition
45. Jahrh. n. Chr. als Beiträge zu der Lehre außer der Komposition im Illyrischen *met-
von den griech. Präpositionen. Berlin 1895 oder *meta usw. lautete, läßt sich nicht
(825 S.; vgl. Schwyzer, BursJb. 120, sagen; eine weitere Form in Metu-barbis,
401f.); W. Krause, Der Gebrauch der M£rourov (Jokl in Eberts Reallex. 1, 86 f.).
Präp. bei dem Historiker Herodian. I. Fre- 5 Nur in (metrisch bedingtem) weraußoAla
quenz; obv und uerd. Progr. Strehlen 1893; Sim.13, 19 D.2 (vgl. xaraı- 0. 8.474,
A. Funck, De praep. META in vocabulis Fußn. 4); die Längung des -« ist nicht be-
compositis exemplis maxime Euripideis zeichnet in wer& Inp&v Soph. Ph. 184 f.
probato. Curt. Stud. 9 (1876), 113-63; s. 6 Vgl. 1, 620, Fußn. 5; 629 f., Zus. 2 mit
auch Schumacher (o. $. 436, Fußn. 1); Fußnoten. u£-ypı kann ue-, aber auch *uer-
Kövrogs, ’Aymv& 6, 265 ff. enthalten; statt *me-s (1, 630, Fußn. 1)
2 u: ray ldlov dderpwv Inschr. röm. Zeit, kann man auch *met-s (wie &y lat. abs) an-
w& xuplou roö narpög Pap. von 178 n. Chr.; nehmen. Siehe auch u. S. 549, e.
Dieterich, Unt. 124. ? u&o(o)og (böot. uErros) aus *ue9jog — lat.
3 Altisl. med (gesprochen med) aus idg. medius osk. (aasai) mefiai ‚in ara media‘,
*metd (oder *-te *-t6 oder *met); daneben ai. mddhya- got. midjis (1, 320 f.); idg.
got. mid, as. mid(i), ahd. mit(i) u.a. aus *medhjo- (-io-) wohl aus adv. *medhi (vgl.
idg. *meti (oder *medhi). Nach R. Loewe, Fußn. 3); Brugmann, Grundr.? II 2, 856;
Der freie Akzent (Berl. 1929) 72, handelt Specht, KZ 62, 222.
es sich um Kasus eines Substantivs *met 8 Vgl. frz. parmi (lat. per medium) mes
(für das aber nicht die Bedeutung ‚Beglei- amıs.
Sr HTOZAFTITN, 2
\

482 B.Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

Homer gegenüber ‚mit, zusammen‘ (bei Homer noch nicht mit Sing. ver-
bunden); doch ist aus ‚mitten — hinein‘ bei Homer auch schon ‚zu, nach‘
(auch mit Sing.) geworden. Außer Homer erscheint die Bedeutung ‚inmit-
ten‘ nur noch in Resten (und nur noch mit Akk. und Gen., nicht mehr mit
Lok.); bis in die Koine ist häufig gu. ‚mit‘ c. gen., in der Prosa (außer Hero-
dot, Xenophon und ihren Nachahmern) und in der lebensnahen Dichtung
(Aristophanes, aber auch Euripides) als Ersatz von oöv c. dat.; von u. c.acc.
hält sich nach Homer fast nur die zeitliche Verwendung (bis in die Koine).
Die beiden Hauptverwendungen von u. in der Koine setzen sich im Neu-
griechischen im Schriftgebrauch fort; aber volkstümliches n£ c. acc. be-
deutet nur noch ‚mit‘.! Über ark. äol. dor. red& s.u.S. 498 f. (doch stehen
Beispiele für den Gebrauch gleich im folgenden).
Als Adv. erscheint ner« (ner) als ‚inmitten, darunter‘ und ‚nachher‘ sowie für wer-
eort nor ‚ich habe teil an‘ (eig. ‚mit‘) s.o. S. 421ff. unter 1.4.8. Als ‚inmitten‘ in den nicht-
hypostasierten Nominalkomposita hom. ner&yysXog ‚internuntius‘? und ion. att. neroıxog
arg. nedaFoıxog (s. 1, 435, 2, zweiter Absatz; oder Rückbildung aus uerox&o?);, vgl. auch
pera&b (u. 8.551,f). Als ‚nachher‘ hypercharakterisierend in hom. werereire, nerömodev
(nerörıv Soph.), Ereırx nedborepov h. Cer. 205.
Als Präv. steht per«- zunächst in den genannten Hauptbedeutungen als ‚inmitten‘
fast nur episch, als ‚mit‘ noch kaum. ‚Unter mehreren sein, etw. tun; unter mehrere
gehen‘, oft mit Lok.: oloı xal Aavaoloıy dprorhes nertacı® H 227, roloıv &y& wedoulieov
(we9” 6. Aristarch) A 269, (umoräpor nednpevos a 118, neratksıv m 362, öfter ueranpeno
(und -npercng), veradalvuoraı Auiv X 498 u.ä., oft nernbda neripn werteıne erepover;
nertpyouan (nereAda@v), nersioduevog (von uer-ıevar); Erkporcı uedioraro E 514, nerauloyo
Od.; wielat.inter (mittere) u. ä. neranauögevor 8° &udyxovro ‚zwischendurch aufhörend‘
P 373 (mit neranavooAn und neraddngaveı I 157 u.ö.), we9Eieoxe ‚intercepit (pilam)‘ $ 376,
ke9lnu ‚nachlassen‘ eig. ‚inter laborem desino‘.* ‚Nach, zu‘ (auch feindlich; zur Rache,
Strafe) ; mit Akk. Hom. und später u£reıu (zu eluı mit u&90dog 0.8.358, F.2),d -£pxonau -ot-
xouaı -alsoo uEIErw neranıadw -sebouar; nachhom.yera-Iımxw, -dEw und -rpexa (hom. -po-
udsmv), -uatonaı (Pind.), -reuroun -oreixw u.a. ‚Mit‘ bei Hom. nur uer« (für uereor:)
® 93 (auch später neben u£reotı; nerovota), nedexnv Alc. Sappho (uer£yxeiv uEroxog neroxn
Hdt. Att.), veraaußavo Pind. Hdt. Att., -Axyxdavo Plat., -Stöwuı Theogn. 104. Hdt. Att.
(Meradog Cerc.), veraurto Hdt.; alle mit gen. part. (u£restı auch mit Nom., ueradaußaveo
auch mit Akk.); auch rıvög rıvı Pind. P. 2, 83. Att. (E0v ooı Soph. El. 1168); im übrigen
heißt ‚mit‘ in der Komposition ovv-, auch wo yerk rıvog statt obv rıvı gilt (Funck,
Curt. Stud. 10, 157). Auch schon bei Hom. von einer Veränderung, aber selten;
keraßatvo ‚gehe über‘ von einer Orts-, Lageveränderung: uer& 8° &Korpa Beßyxeı ‚waren
über den Meridian gegangen‘ u 312 & 483 (neraßavres &; rhv ’Aotnv Hdt. VII 73 u. ä.),
her& vora Barov ‚den Rücken umdrehend‘ © 94, vom Übergang zu einem andern Gegen-
stand peraßndı xal Inrov xöouov Kercovd 492 (neraßnoouaı KAAov &; Öuvov h. Ven. 293) ;®
von nachträglicher (und veränderter) Überlegung u. a. nereßoöXsvoav Jeol Kg e 286,
radra nerappaoöueoda xal aörızg A 140; aus solchen Anfängen? entstand die Verwendung
für irgendeine Veränderung: -B&AMw -ypdpo -TiInuı -ptpw ue9-tiornuı nicht nur ‚an einen
andern Ort werfen, schreiben usw.‘ (z. B. nerarıdevau. . . eis BeArio törov Plat. leg. 903,
! Neugriech. wer& (Schriftspr.) heißt mit Fußn. 4) und in obvdouXos u. dgl. (1, 435).
Gen. ‚samt‘, mit Akk. ‚nach‘ (zeitlich); ® Über ueraooa s. 1, 472, Fußn. 2.
volkstümliches neugriech. u& ‚mit‘ steht * Funck, Curt. Stud. 9, 135 f.
von der Begleitung (dazu auch u& dv xaup6 5Schwyzer, Synt. Arch. 12, Fußn. 2.
‚mit der Zeit‘ u.ä.) und vom Werkzeug; nur ° So auch Eur. per-aipw (und red-) ‚auf-
kera- erscheint in (ererbten) Zusammen- heben und versetzen‘ und dazu hom. pern-
setzungen. opog, ion. att. ner£wpog, Alc.18 D.? neda-
2 Oben 1, 435, Fußn. 5 nach F. A. Wolf opog ‚oben (in der Luft) schwebend, hoch-
abgelehnt; vgl. aber auch Funck, Curt. gelegen, hochgespannt (von Gefühlen)‘.
Stud. 9, 142, und böot. Iledavyails; der ’ Vgl. Funck, Gurt. Stud. 9, 154-62, aber
gleiche Typus in illyr. Metaurus (s. 8.481 auch Brugmann® 509.
2b) Die einzelnen Präpositionen. «) 11. wer« 483
Yyuxd ouvvrerayuevm o@uarı rote uev KR, Tork 88 EA, ueraßKANsı ravrolac neraßorgg ebd.)
sondern auch überhaupt ‚ändern‘ (z.B. -B&ANsıv dpyds Eur. Med. 121, zobc en
Aristoph. Pl. 36, neraypdıpaı dvrl ‚tod Zxıadkou‘, Sms Av di yeypxuuevov... ‚tov Iladaı-
oxıcYıov‘ IG? 1118, 28 ff. [408/072], nereveyrövra robs xpövous zul TPOPADELG Avril TÜV
AnISv yevdeis neradtvra ‚stellvertretend einsetzen‘ Dem 18, 225).

Beı Kasus.
1. ‚mitten in, mitten unter‘, und zwar ‚in der Mitte‘ (syn. &v) bei Lok.
und (jüngerm) Gen. (Pertinentiv), ‚in die Mitte‘ (syn. eic) bei Akk. (des
Ziels, selten der Erstreckung); nur bei Pluralen oder Kollektiva.! Die Kon-
struktionen mit Lok. und Akk. sind bei Homer häufig, sonst spärlich; die
bei Homer noch ganz seltene mit dem Gen. gehört im Attischen der Dich-
tung und höhern Prosa an.? Bei Gruppen lebender Wesen; z.B. Lok.:
HM. SE Tpırartorcıv &vxocev ‚in der dritten Generation‘ A 252, roöro... ner’
ayavaroıcı neyiorov rerump A 525, xal yap&yav... u. roloıv &A&yImv (prolep-
tisch) T' 188 (vgl. neunrog u. roloıv &Xkyunv ı 335, I PRöTmTa ner’ duporkporar
Barouev A 16, apyov SE ner’ Auporspororv Önacox x 204),3 ner’ ’Ayxauoloıv
norzulov I 352, ner’ "Apyetoıg (besser -oıo’) dyopebeis K 250, as "Extwp öre
HEV TE U. TTpPWTOLGL pveoxev, KAAote 8° Ev ruugrorcı xeiebov A 64 f., Coeı...
IInAebg u. Mupuidöveoorv II 15, x&8 d8 1. np@rm dyopfj iCovro xıövres T 50,
ei nev Cwovoı u. orpar@ (Var. -6v), Hxrı. X 49, Odrtwv Zya nuuarov Zdoucı u.
olg Erapoıcı ı 369, Ev xal dardkoca u. nöpaıcı Nnpijos leben Pind. O. 2, 33,
Kplyvwrog ner’ avYpwroıg Ldetv Bacch. 5, 29 f., naxp9Evorg 7’ dnößierrog (‚be-
achtlich‘) n&r« Eur. Hec. 355.* Akk.: öre $n $’ Ixovro u. Tpüas xal ”Ayauobs
T' 264, vexpobg Zpuoav u. Andv ’Ayaıav E 573,5 dioosw GG 7’ alyurıös u. Xivas
P 460, öre 7’ MAude.. . &yyeros 2: Onßas roikas u. Kaduetiovas E 803 f. (über-
gehend in die Bedeutung ‚zu‘: obs uev Alnev xörod, PN dE ner’ &ANoug A 292,
nödev u. Ka'xwvas neyadbpoug ein’ y 366); mit Akk. der Erstreckung ‚durch
— hin‘: rotoı de Yuuov Evi orndeooıv Öpıve nücı u. nAndüv B 142 f., Bow u.
(Var. rap&, rept) navras Öundıxag Erriev &pıorog I 54 (vgl. rn 419); zeitlich
u. vöoxtag Pind. N.6, 6, ob vuxrös MA er’ nucpnv Hdt. II 150, att. ued”
Autpav.® Gen. ‚unter‘, auch ‚mit‘:? bei Hom. nur r@v uEra« raAAöuevog xANp@
Akyov Evdad” Ereodaı Q A400, ner’ KArmv AcEo Eratpov x 320, öG... u. Sumwv
7’ Evi olxw nive nal dor nn 139 f., ds... ner’ Avdpav Ileı apıdun A 449, piine-
vos Tarp ver’ KAAmv dovpıxuntı Aa Aesch. Ch. 364 f., nachhom. roAGv uEera
SobAwmv oradeticav Aesch. Ag. 1037 f., od Pitneıg... drwv olxeig uerx Soph.
1 Ebenso altisl. meh ‚zwischen, unter‘ mit rend für prosaisches ner& robrwv; ebenso
‚Dat.‘ (= Lok.) und Akk. Plur. (got. mip u. d& opıot, 1. nporsporor, u. roicı ebd. 17,
‚zwischen‘ nur mit ‚Dat.‘); Beispiele bei 84; 25, 93. 129.
Brugmann, Grundr.? II 2, 858. 5 Vgl. weiter u. d& orparöv Mao’ "Ay.
2 Sonst tritt dafür w£oog, &v uEow, Ava E 589, &puauve . . . 9% ue9” duidov loı Auvaav
ueoov ein; vgl. neugriech. u£oa (Kvaueo«) ’s E 20 f., £pyeo vöv u. püra Yewv O 54, Iuev...
‚in — hinein, zwischen, unter‘ (Thumb, Yewv ned” öunyupıv &Mmv Y 142.
Hab. ngr. V.? 102 f.). ® Vgl. Zehetmayr, Blätter f. d. bayer.
® Brugmann, Grundr.? II 2, 857, nimmt Gymn.-W.14, 97, Kallenberg, RhM 69
für die Stelle x 204 wegen döra0o% ein sozia- (1914), 677; zum Wechsel von vuxrög und
tives Moment an (vgl. ow9noovraı u. Trpeo- xa9” nutpav vgl. Meillet, MSL 18, 238-420;
Burepwv Hyeusvwv Erröuevor Plat. civ. 467e). Wackernagel, IF 31, 253f.; Fraenkel,
4 roig ÖL uera ypıneds... reruntaı ‚mit IF 50, 5f.
(neben, außer) dem Genannten ist ein Fi- 7 Wohl echter Gen.; vgl. £oov mit Gen.,
scher dargestellt‘ (auf einem Holzbecher) altisl. med mit Gen.
Theocr. 1, 39 steht (fälschlich) homerisie-
31”
\

484 B. Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

OR 413 f., u. Covrov 9° ör’ Av Ph. 1312, verpöv u. xeloopar Eur. Hec. 209
u& ov ver’ &orpov Zijva Eur. Phoen. 1006, xadnodeı u. av &Mov Plat.
civ. 359e, u. röv Jeöv dıayovo« Plat. Phaed. 81a, Euc Av (Alaxös) ner’ avdpw-
rwv Isoer. 9, 15, &v &uıdryolaı nadnodo merk av ndouov GDI 5040, 34. 36 f.
(kret., IIa), Av ner& av Imptov ev. Marc. 1, 13. Von (belebt gedachten)
Sachen (auch abstrakten); nur Lok. und (seltener) Akk. (nhd. ‚zwischen,
in‘): Schiffe ver’ ’Ayaıav wmvol ... daunvan N 668 (vgl. ei rw’... vawoeınv
u. vjas M 122 f.); Glieder: röv u£v u. xepolv Epbooaro ‚in‘ (prolept.) E 344,
&xe 8° doreporhv u. x. A 184 (vgl. A 4, Soph. Ph. 1110; dafür u. xetpas Hdt.
VII 16ß, Thuk. 1138, 3 u. s.), IYy@v Aeuxöv Hd6vra u. yvaurroicı yEvdaıv (-HoL
vevuocıv Vulg.) A 416, (aiya) u. yaupnAfoıv Exovre N 200, ösxev... neon u.
rocol yuvaıxöc T 110, auch oB9° &pa ris apı u. ppeol yivaraı dA A 245 u. a.,
auyal paivovraı roAAolor ner’ Korpacı X 27 f.; (el 2dxun) Ev neiayeı u. zuua-
oıv "Aupırpirns y 91 (Yaveiv u. x. Hes. E 687), r0&x nenteöt’... u. OTpo-
oarıyyı xoving ® 503 (doch auch xeioda önod verbeoor ne” aluarı al
xovinow O 118), yaitaı 8° Eppwovro u. nvoıno’ (Var. -Ms, -Ns!) Aveporo ‚im
Windeshauch‘ W 367;1 Akk. (‚in - hinein‘) noch ög ue wer’ Annpnxroug Epıdag
xal veiren Barrcı B376 (vgl. önnör’ Eymrep io u. u@rov "Apnog II 245), piupa
£ yolva p£peı uera 7’ >»MER nal vouov innov Z 511.
2. Jünger ‚mit‘ bei Gen. (nur vereinzelt ‚Dat.‘),?2 wo es durch ovv c. dat.
zurückgedrängt wird. Zunächst im Zusammenwirken mit‘, im ältern
Griechischen gewöhnlich bei persönlichem Gen. Plur. oder Kollektiv, so oi
uev po ©htov... u. Bowwröv Zugyovro N 700,3 oüdE ned” AYucwv reıpz ‚auf
unserer Seite‘ ® 458, ouvdLeroitumoav rov röAeu.ov u. "Adnvatov IG® I 108, 7
(410/093), u. rns Boväng 91, 10 (um 4342), u. is nörewg IG? II/ITI 666, 12
(282/81), oi Auxedauudvior xal’Adfmvaroı EroAkunoav u. @v Euuusywv Trpös AA-
Anrovg Thuk. 118, 3 (ne @v ZueAdov Euyxıvöuvederv ebd. VIII 24,5 u.ä. o.),
u. Toy Ndınnuevwv rrolseuetv Dem. 9, 24; bei Gen. Sing. (für älteres obv rıvı):
“Hoauorov... ög uer’ ’Admvalng . . . Avdpwroug EdLda&ev h. Hom. 20, 2, ds äv
u. elo Yewv Tıryoı uayxoıro Hes. th. 392, (odx) Zuod y’ &v Ydewg (‚erfreulicher-
weise‘) öpang uer« Soph. Ant. 70, wer’ dvoxwxns od Beßatov EBiarrrov KAAYAoUG
Thuk. V 25,3, “Yrrepßorov anoxreivouo: u. Xxpuivov VIIIL73,3, robtwv oBdEV Av
YEroı KTacdaı ner’ Kdıxlas, KAAK auv ro dıxato xrA. Xen.an. 116,18, ner’ dperis
rpwreberv Xen. comm. III 5, 8, u. roö vonou xal rob dıxatou Hunv uAAAOV ne deiv
daxıvduvedev) ned buavyevecdaı Plat. apol.32cu.a.; dazu ide ner’ aöroßhoav
‚standen auf seiner Seite‘ Thuk. III 56, 4 (vgl. ue$’ "Hpaxs oräca Eur. Hel. 889,
R. Tod Nöınmuevov Zoeodaı Ken. Cyr. II 4A, 7). Von irgendeinem Zusammen-
1 Vielleicht aber als ‚mit‘ zu fassen (vgl. s. ferner o. $. 483, Fußn. 3 und hier
Aua nvorfio’ &. 2 342 & 98 e 46, Aentörpıya Fußn. 1). Die Stelle re(r) rotg Fowıdrau(s)
odv Lepbpov Trvaraioıv Edeipav dplyvarog räg Yeo Eva, (der Verurteilte soll) samt sei-
Bacch. 5,28f.; sicher so olero .... &r£rovro nen Häuslern der Göttin gehören‘ Del.?
u. rev. &. ß 148 und Aıßdorv ÖSpnAalg rap- 661, 16 (V&, Mantinea) zeigt den arkadi-
9Evov rmyNs vera Aesch. Pers. 613 (‚uer« schen ‚Dat.‘statt Gen. (vgl.0.S. 447,2). Un-
dativum regit, ne molesti fiant genetivi‘ mittelbarer Zusammenhang mit got. mid
Wil.), wohl schon falsche Archaismen wie usw. ‚mit‘ mit ‚Dat.‘ ist nicht anzunehmen.
später bei Theokrit o. S. 483, Fußn. 4. ® Die Stelle kann nicht zu 1 gezogen wer-
2 In einzelnen Belegen unter 1 kann uer« den, da npö ®9. (auch V. 693) auf ein selb-
mit Lok. zur Not als ‚mit‘ gefaßt werden ständiges, nicht auf ein unter die Böoter
(IL 15% 449 Aesch. Ch. 364 f. Pind. O. 2, 32); eingereihtes Kontingent deutet.
2b) Die einzelnen Präpositionen, «) 11. UETK 485
sein, Begleitung ‚mit, zusammen‘ im allg., bei Plur. oder Sing.;! von Per-
sonen: u. Tod’ drı ypnnxoyeıv 29ER Aesch. Prom. 1067, piAn er’ abrod xei-
sopaı Soph. Ant. 73, wer? oBdevög barepov dvöpäv... vatav Ph. 1104 f., zö
Yap eb ner £uod... Söunaxov Zoraı Aristoph. Ach. 661 f., zaraßıB&kleıv Kpot-
oov Te xal tobs u. Kpotoov (vom Scheiterhaufen) Hdt. I 86, "Ordkwmge...
EnuvYavero (seine Tochter) rap’ drew avdparwv xoıuaro, eire u. Zuspdrog tod
Koöpou eite u. ou rev Hdt. II168, Erıduns 8° Eyay’ Ermioxilachen.. . Koıvf
u. ood ei xrı. Plat. Crit. 46d, abrög (Protagoras) xal oi ner’ &xeivou ‚die ihn
begleitenden Schüler‘ Plat. Prot. 315b; von konkreten Sachen (auch Ge-
fühlsäußerungen u. ä.): ue®” öniwv &vöp’ drsövr’ Eur. Or. 573, Auxedauuövion
. u. TÄV TOAEUIKÖY VOR@V.. ... NV napaxeieucıv... &orodvro Thuk. V 69, 2,
El... Ixerevoe Tolg diXaoras u. mov daxpboav Plat. apol. 34c; von Ab-
3 o

strakta (teilweise in adverbialen Formeln) d 9°... odx oixrou uera xariveoev


Soph. OG 1636 f., häufig bei Thuk., so u. xıyduvov ds neikras morobevor
118, 3, ver? Kopadetag ev do&klonev ara. I 120, 5, yevöuevos u. Tod Euverod
xat Öuvarög ‚außer einsichtig auch mächtig‘ II 15, 2, u. $uYwo0 Batvovres V 70,
AYAAULTWV TTEPLKOTTRL TLVEG OTTO VEWTEOHWV U. TraLdLäG Kal olvou yeyewmuevaı VI28, 1,
Eoya... T& u. orovöng npartöuevge Xen.conv.1,1,(dbuxnv) Sotwas Beßıwxviav
xal ner’ Andelas Plat. Gorg. 526c, u. nappnoias norsloya Aöyous Dem. 3, 3;
vieles bei Mayser, Pap. II 2, 358. 443, und Blaß-Debrunner” $ 198, 4;
bei subst. Inf. &5 rö pavepöv anodlvres Alta u. tod yuuvalsodaı Nieilavro Thuk.
16,5 (u. od... Yapoeiv V165, 1, örav rAnoıdln u. roü änteodaı Plat. Phaedr,
255b, u. Tod Tp000PAELV aloylbvmv xalnadetv Dem. 5, 5); adnominal: oreyn
rupOg uEra navr’ Europtle: Soph. Ph. 298 f., vu£vaıos did Aurtod Atßuog uera
Te pLAoydpov xıddkpas auptyywv 9 üno xaranoesckv Eur. IA 1036 ff., xara-
xvnodelnv Ev nurrar® u. rupod Aristoph. eq. 771, 6Aopupu& u. Bong Exp@vro
Thuk. VII 71, 3, tıung &oxorng u. owppoodvng te xt aldodg Plat. Phaedr. 253d,
loydv te xal xaddog u. Öyıelas civ. 591b, iöov ’Iobödag.... xai ner’ abrou ÖyAog
TOAdG u. nayaıpöv xal EUAov ev. Matth. 26, 47. Konkretes Mittel: ypaxge u.
uEAavos ypapıxod Preisendanz, Pap. Graec. mag. II Nr. VII 226, und so
neugriech. &xobx u& rd uayalpı ‚ich zerschnitt mit dem Messer‘ usw. (Thumb,
Handb. ngr. V.? $ 162, 2);? vgl. deutsch mit.
3. ‚nach‘ (örtlich in verschiedenen Verwendungen und - in klassischer
Zeit fast allein — zeitlich) mit Akk. Vom Ort. Die Stellen ßn de ner’ &AAoug
A 292, u. Kabxwvag ein’ y 366 (oben unter 1) können den Weg von ‚mitten —
hinein‘ zu ‚(hin) zu‘ bei Akk. Plur. der Person veranschaulichen; diese Be-
deutung gilt jedoch schon in der Ilias, nicht nur bei gemischten Numeri (&AAx
& woipe Ay’ Erixoupnoovra u. Ilpiauöv re nal vias E 613 f.), sondern auch bei
alleinstehendem Akk. Sing. der Person: Zpyeo vöv, piXe Poiße, 1e9” "Ex-
topa (um ihn zu stärken) O 221, opaxipav Ereir” Eppupe er’ Aupimorov Baotkera
(‚warf zu‘), &upınörov nev &uapre C 115 f., AR” Zureng lopev p. maid’ Euöv V 83;
‚auf - los‘ (feindlich): ß7 82 u. Eav$ov vr. E 152 (ähnlich Z 21 W 391).
Dabei kann die im Zusammenhang entstehende finale Nebenbedeutung
ı Hierher lassen sich auch die meisten (ähnlich xt nwiv ovveßn u. Tüv dpxövrav
Stellen für x. mit persönlichem Gen.unter1 Pap.1IP) gilt als hebraisierend; s. Blaß-
ziehe n,320 Eur. Phoen.1006.
nicht jedochx Debrunner? $ 206, 3; GEL unter uer«
2 zoreiv rı werk rıvog ‚aneinem‘ LXX, NT A II.
486 B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

dominieren (‚nach‘; syn. &xi und xar& mit Akk.): abrap 6 PT p levaı u.
N£oropx (nach ihm, ihn zu holen) K 73, rnidleotaı ner’ Exeivov m 151; häu-
figer von Sachen: önAtfovro (drpbvovro) .... ne® ÖAnv H 417 f. 420, Epyönevaı
we” dp ‚aquatum euntes‘ h. Cer. 106, (nA&wv) 25 Teu£onv u. xarxöv x 184,1
t. y&p d6pu yarxeov Hai oloduevog N 247 f. (vgl. EöpvodEoz reudavrog Imrerov
u£ra Öynpa Eur. Alc.66f., &pua Aroundoug nera 483), olyovraı u. Öeinvov
T 346, röXeuov u. Swpnocovro Y 329 (vgl. 0. önı. H 417), iva I&aoov Innau &s
IvAov Nyadenv ver’ dyavod narpög drounv B 307 f. (vgl. @xero nevoönevog p.
oöv uA&os v 415). Nur ‚in der Richtung auf‘: u. dobparog Bxer’ Epwhv A 35%,
(As) ner’ Av&pogtixvi Epeuvav DI321, 68° Eneıra ner’ ixvıo Baive deoio B 406 (Var.
xt’) y 30. Daher ‚nach‘ im Sinne von ‚hinter(her)‘, zunächst bei ‚folgen‘:
Os el re u. uridov Eonero unAa N 492, obv Aupırödkoıcı ned” Muıovoug xal Kua&av
xapnotums Epyeodaı 260 f., robs 8: wer’ ’Arpetöng Exıe o 147, Pf... ol de
(die Tiere der Aphrodite) wer’ &örıv... Yıoav h. Ven. 69; zugleich zeitlich:
Ex 8° aörös u. robs dbnou AAude Bios "Oduocebs p 190. Das örtliche Moment
überwiegt noch beim Gebrauch von der Reihenfolge, von Rang (auch
klassisch), z. B. Nipedg ds nadAıorog Kvnp Oö "INov Aide Tav mv Axvav
ner’ Aubuova Ilndetiova B 673 f. (ähnlich, mit Superlativ oder super-
lativischem Ausdruck H 228 M 104 II 195 P 280. 351 8 350 8 652 X 601),
B. yap udnapas ... 585 Kadusov Hpuke mörıv um Avarpannvaı Aesch.
sept. 1074 ff., &x Keitöv, ol Zoyaroı ps AYAlov Svoueov u. Kövnras olxeovor
av Ev ıy Eöporn Hdt. IV 49, Bopuodevng norauöds, dg Eorı ueyıorös TE u.
”Iotpov tobrwv aA. Hdt. IV 53, nörıv Eyeıv NV miovotwrarmv Ev ty Acta u.
Baßurava Xen. Gyr. VII 2, 11, ’Axıebs nev anavrwv dinveyxev, Als de ner’
Exeivov Nplorteuoe Isocr. 9, 18. ‚Nach‘ = ‚gemäß‘: ueraorpebeie v6ov u. 00V
xat euov np O 52. Die Zeit kann sich zunächst in einer Person verkörpern:
adriax Yap vor Eneıra ned” "Exropa nöruog Eroinog ‚post Hectora occisum‘
& 96, u. Ilarpoxdöv ye Yavovra Q 575 (vgl. u. Zorwva olyöuevov Hdt. I 34,
u. SE Todrov Evdeürev EEavaydevra VI 98), nyepedovro u. xXpvoöspovov ’Hö
h. Merc. 326, xar& tags noraıds Ilavoaviov u. rov Mnjdov (‚nach den Perser-
kriegen‘) orovö&g Thuc. III 68, 1, u. röv&säerm xal rhv &EErıv ‚post sexennem‘
Plat. leg. 794c. Rein zeitlich sind: ynuas 8° &x Iorauoıo u. uALog Ixer’
"Aycı@v ‚post nuntium acceptum, nach, auf die Kunde von den A.‘ A 227
(vgl. noreuoıo u. xAcog N 364),? ner’ eüynv Aesch. Ag. 231, lokr. u. rpıaPovra
Ferex Del.? 362, 13 (Va), p. r& Tpwıx& Thuk. II 68, 3, u. mv d6&av Ts av
Iwdera« uepöv dıavoung ‚nach Gewinnung der Ansicht‘ usw. Plat. leg. 746d,
ner’ OAlyov borepov 646c; u. raüra h. Merc. 126 usw. (ö u. raür« Plat. Phileb.
34c u.a.); vgl. auch Mayser, Pap. II 2, 156, 30; 445, 10 ff. Zu hellenist.
Wu. Exarov Ern Tod TroA&nov 8. 0.9. 98, c; zu od u. roAAdG Auspas Act.1,5 Blaß-
Debrunner? $ 226 nebst Anhang.
4. Akk. statt Gen. in Pap. IP (GEL unter C IV).
! In der Schweiz konnte man in meiner 2 Dazu uwmoripowv deisönevog u. Salras
Jugendzeit jemand ins Holz, in die Erd- x 352 als ‚hinter den Mahlzeiten her, nach
beeren, in die Schuhe, inden Mist schicken, den Mahlzeiten‘ nach Brugmann® 509, 1;
d.h. diese Dinge zu holen, kaufen (aber sachlich paßt ‚über die M. hin, inter cenas‘
ins Wasser ging und geht man nur in an- (Funck, Curt. Stud. 9, 129) besser.
derm Sinne).
2b) Die einzelnen Präpositionen. «) 14. uer&. 12. Eiv 487
>. In hypostasierten Nominalkomposita: häufig in der Bedeutung
‚zwischen‘: hom. uera-udalıog -ppevov uer-wrov, klass. HEY-ÖpLoGg HET-alyLoG
(-ov) ‚zwischen zwei Schlachtreihen, zw. zwei Teilen befindlich‘ (red-atywıoı
Aaurades ‚zwischen Himmel und Erde‘ Aesch. Ch. 589) -spyıov HETA-KÖNLOG
(Eur. Ale. 91) -röpyıov, später noch uer-öremn ‚Raum zwischen den Vertiefun-
gen (örai)‘ nera-xövöuAos -orndıov -oröAıov, att. Inschr. -xıöviov; ‚(mitten)
drin‘: -Snuog 9 293 (v 46?) -Söpmuos 8 194 (vgl. nerk dairac S. 486, F. 2), uer-
apt$uros h. Hom. 26, 6; erst nachhomerisch ‚hinter‘: ner-auyevin Poll. 2, 177,
temporal ‚nach‘: wed-£opros Antipho soph., 4 wer-abprov (Huspx) ‚übermor-
gen‘ Gloss., ‚während‘: ned-&uepax Del.3 109g (Epid., um 3208), HEed-aueprog
Eur. Ion 1050, -nuepıvög Xen. Plat. usw. (vgl. ned’ Auspav o. S. 483), ‚hin zu‘:
HEerT&-XYovinv Exöuıooev (‚ans Land‘) Ap. Rh. 4, 1267.
12.1 Z0v, in jüngerer Lautform oöv (vgl. 1, 211, 6),2 kypr. pamph. öv- H.,?
assimiliert &uy-, Euu-*, Eup-, EuA-, Evo- bzw. ouy- usw., vor s-Laut + Kons.
Eu- (ov-), z. B. ouor&ireıv ouläv (1, 336 f.),in Anastrophe Eiv (obv), bedeutet
in allen griechischen Dialekten® ‚samt, zusammen, mit‘. Vielleicht enthält
peradb (0. S. 482) eine Nebenform *&4;% der Nasal von Euv, der auch
älteres -m sein kann, ist dann etwa nach *xou (in xoıwvös o. S. 474) an-
getreten oder nach vvv vöv, ai. nündm, lat. num nunc zu beurteilen. Sichere
Beziehungen innerhalb oder außerhalb des Griechischen fehlen.” Während
1 Vgl. T.Mommsen und K. Krause o. und thessal. Inschriften) im allg. ovv-, teil-
S. 481, Fußn. 1; A. Funck, Der Gebrauch weise metrisch nötig (Evvorxetv Sappho 100,
der Präp. ZYN in der Zusammensetzung. 2 D.? wird beseitigt); böot. ooöv (III2).
Curt. Stud.10 (1878), 155-202; Brunel ? So byysuog' Maß. Zadauivıor (gegen-
107-14. über inschr. obv), 5Aoyog ' orparög. Ilepyatoı
2 Euv ist besonders fest im Altattischen (= o0AAoyYOog) ; dv- auch in herrenlosen Glos-
(so noch bei Thuk.; in den Inschriften sen;s. Hoffmann, Dial.1, 201 f.;0.1, 217,
kommt es von 4032 an nur noch kompo- yA (nicht mit Kretschmer, KZ 31, 415 f.
niert vor, nach 378% nur noch in der For- Parallelform zu obv wie ög neben oüg).
mel yvaunv Evuß@drechar; ähnlich in lite- * Delph. oößßoAov Rüsch 1, 205.
rarischer Überlieferung zeitgenössischer 5 Teilweise nurin Komposition belegt; im
Schriftsteller wie Antiphon, Lysias, Pla- übrigen s. Günther, IF 20, 150-52.
ton); &. war aber auch altionisch (bei ® A.Funck, Curt. Stud. 9, 143f.; M.S.
Homer steht allerdings &. bei Kasus nur Ruiperez, Emerita 15 (1947), 61-70. 330 f.
9mal, metrisch nötig gegen mehr als 200 ? Lit. su ‚mit‘ (bei Instr. und als Präv. su-
oöv; in Komposition — durchgehend &bu- in gleicher Bedeutung wie griech. Ebv usw.)
PAnro, Euvvinue — steht &. auch ohne metri- kann idg. *%su oder *su fortsetzen, aksl. s®
sche Not, ebenso aber auch o. am Vers- (in Komp. vor Vok. sen-) in viel weiterer
anfang; metrisch nötig ist oöv z. B. Aıe oUv Verwendung idg. *(k)su bzw. *(k)sun (-m),
te A 307, d& we oov ye N 430; s. Wacker- lit. sü aber auch idg. *sö (Endzelin, Lett.
nagel, Unt. 38-40); bei Hes. steht o. (£. Gramm. 530-382; Fraenkel, Synt. lit.
nur in einigen Komposita). Att. (so Ari- Präp. 187), aksl. se(n) auch idg. *som (ai.
stoph. nub. 580, Plat.) und ionisch (Heracl. sam), nach Meillet, MSL 9, 49f. knt
Democr.) ist &0v v@ö (ebd. 38, 4); nur &- (kmt); vgl. dazu Brugmann, Grundr.? II
haben Eövös (Hom. Hes. Tyrt. Pind. Tragg., 2, 897; Walde-Hofmann 1, 252, s. auch
doch auch Archil. Hdt., inschr. Del.3 710 unter xar« (0.8. 473 f.). Vielleicht war idg.
A 3 B 25 [Teos, V2]) und Ableitungen *ksu (griech. Ev) Nomen zu Eiw (Evoröv mit
(Eövnıos, Eüvnwv, Züvovin). Ionisch ist auch sekundärem o); das Verb bedeutet im Grie-
Euvinuı und Zubehör länger geblieben (im chischen ‚schaben, kratzen‘, aber anderswo
künstlichen Spätionischen wird Eöv wieder auch ‚berühren‘ (aksl. kosngti;s.Walde-P.
aufgenommen). Bei Hippokrates gilt &. als 1, 409); die Bedeutung von *&v wäre zu-
die weniger gute Überlieferung; oöv hat nächst ungefähr die von &-xp-ı(s), uE-xp-ı(c)
Archil. und ausschließlich Herodot; nur o. o. 1, 630, Fußn.1 (vgl. xpabo ‚ritze‘,
ist inschriftlich aus dem Kretischen, Lokri- xpad(C)oua ‚grenze an‘), lat.iuxta (zu iungo),
schen, Delphischen überliefert; die lesbi- altschweiz. zuo ruor,ruors ‚dicht neben‘ge-
schen Dichter haben (wie die späteren lesb. wesen (vgl. auch nhd. ‚hart an‘). Nicht vor-
r

488 B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

Euv- (ovv-) in der Komposition überall und zu allen Zeiten lebendig und sehr
häufig ist — teilweise lediglich im Sinne von lat. con-(ficio) -, tritt Edv (oVv)
‚mit‘ mit Instrumental (griech. ‚Dat.‘) in der att. Prosa (mit Ausnahme
Xenophons) stark zurück zugunsten des jüngern wer& ‚mit‘ c. gen. (0.S.484, 2)
und hält sich nur in Formeln und Sonderanwendungen (z. B. o0v Ye und
‚einschließlich‘). Die Koine verwendet obv teilweise häufiger und freier (teil-
weise aber bewußt, so im NT Luc. und Paul.)." Die neugriechische Volks-
sprache kennt jedoch nur u£, nicht obv, die neugriechische xadapsbouoe nur
einzelne Verwendungen und viele, aber durchweg ererbte Nominal- und
Verbalkomposita.?
Über Ebv (obv) als Adv. s. 0.8.4211. unter 1. 2. 3. 8 (es fehlt &bv = Eiveor: unter 4).
Adverbielles o.in Zusammenrückungen: oburavreg -ta (Il. und Od.) (vgl. obv-orog Plat.),
obvrpeig ı 429, ovveetnocı & 98 und ouv&pıYog ‚Mitarbeiterin‘ Z 32; s. 1, 435 und Funck,
Curt. Stud. 10, 169-71. Vgl. noch oöv-dvo ‚2 zusammen, je 2° h. Ven. 74, Pind. P. 3, 81,
Hdt. IV 66, -Södexa« Eur. Tr. 1076, -upo Plat. Politic. 278c,? oöu-revre Hyp. fr. 134 v.1.;
ptol. Pap. (z. T. schon älter belegt) oby-yaußpog (IIIA), suu-mpoor&rng -puAaxirng ouv-
Yuaoiıng -oönyös (II), -2£eiebdepog -ıepebs -Epnßos ou-orparıarmg (Mayser, Pap. I? 3,
173 f.), ovv-andönuog (ebd. 175, 32); mit Adv. oöv-eyyus ‚ganz nahe‘ Hipp. Thuk. usw.
Nichthypostasierte Bahuvrihi mit ovv- kennt Homer noch nicht (dafür öno-; s. 1, 435) ;*
sie beginnen mit obu-pwvog h. Merc. 51, ouv-n9ng Hes.th. 230, obc-oırog Theogn. 309
und häufen sich dann seit dem V2: ‚etwas mit besitzend, mit jmd. teilend, an etw. be-
teiligt‘: z. B. Pind. oÖv-evvog obd-reeipog, Aesch. oby-xwuog -Xoprog ‚die Hecke teilend, an-
grenzend‘ obu-werpog‘ovv-£oriog -oLXog ob-Luyog ‚das Joch teilend, zum Paar verbunden‘,
Soph. obv-aıuog usw.; ‚zusammen (geschlossen)‘: obw-roug ‚mit geschlossenen (gefesselten)
Füßen‘ Aristoph.fr. 865 (1585 K.), Herond. 3, 96, Koine ovv-6doug -oppug -Taxppog oU-GTolL.og.
Vielfach trat eine Umdeutung zum Nomen agentis ein: obu-wayog (seit Sappho häufig) war
wohl ursprünglich ‚an der u&yn teilnehmend‘, dann auf ovu-uayouaı (seltener, erst seit
Hdt. [?] und Thuk., älter und verbreiteter ovunaxsw) bezogen; obv-dıxog (seit Pind.
Aesch.) ‚an der ötxn beteiligt‘, dann ‚mitrichtend, Advokat, Staatsanwalt‘, obv-edpog
(seit Soph. Hdt.) ‚die &öp« teilend‘, dann ‚dabeisitzend‘, obu-ı(mpog (Plato) ‚den gleichen
Stimmstein benützend‘, dann ‚beistimmend‘.5 Eigenartig o'v-deırvov ‚gemeinsames Mahl‘ ,
(Aristoph. u.a.) durch Umbiegung aus oVv-Sernvog ‚Mahlgenosse‘ (Eur. u.a.). ouv- als
Verstärkung von nichtverbalen Adjektiven (obu-ruxvog ‚dicht zusammengedrängt‘ Xen.,
obv-Önrog Aristot., -o&ug Theophr., -«p8wurog Opp.) durch Rückbildung aus Verben; vgl.
auch ovv-attıog (seit Aesch. Ag. 11168) eig. ‚die «iri« teilend‘, dann ‚mit-atrıoc‘.

Beı Kasus.
1. In älterer Zeit nur bei(Dat.-) Instrumental, und zwar bes. bei Soziativ-
Komitativ (vgl. 0. S. 159ff., wo bereits eine Anzahl Beispiele); wie &v bei
Lok., evg bei Akk. hob Eiv (obv) bei Instr. zunächst nur die Bedeutung her-
vor, die der Kasus an sich schon hatte. Bei der Gemeinschaft oder Be-
gleitung ist es gleichgültig, ob sie auf dem Fuße der Gleichberechtigung
erfolgt oder ob eine Führung besteht: im Gegensatz zu uer& (0.5. 484, 2) ist
zuziehen die Ansicht von Jarl Charpen- obunerpog; obyyaußpog U.ä.; ouuroooDnaL
tier, Le monde oriental 1 (1906), 36-38 ‚sich belaufen auf, betragen‘.
(&bv eig. ‚in Gesamtheit‘, endungsloser Lok. ® In obv re 80’ Epxoutvo K 224 gehört ou'v
zu dem in ai. ksönz f. ‚Schar, Welt‘, eig. zu Epxou£vo, Nicht zu Sto.
‚Gesamtheit‘, nach andern ‚Flut, Woge‘, * Parallelbildungen mit öuo- und ouv- s.
weitergebildeten Wort). Vgl. noch Hirt, auch A. Fridrichsen, Symb. Oslo. 18
Idg. Gr. 3, 18. 20. (1938) 471.
ı Vgl. Mayser, Pap. II 2, 398-401 (für ® Aber ouv-epyög (seit Pind.) erweist sich
‚verbindung‘ erst seit II&); Blaß-De- durch den Akzent (vgl. hom. &-epyöc) als
brunner? $ 221. echtes Nomen agentis (Wurzel Fepy-).
2 80 0. T@ Xp6vw,co.de@, do o. nevre „245°; 6 Evvaurix nicht ‚Mitschuld‘.
2b) Die einzelnen Präpositionen. «) 12.E0v 489

der Numerusunterschied belanglos. Bei Personenbegriffen z. B. Aöxov


5° levaı obv dpiorneooıwv ’Ayaıöv A 227, Seüp6 nor’ Hude Soc Odvooebc...
ovv Apyıpläp Meverao T 205 f., Ebv nut... nupyw Epeorhueı Z 372 L.,
xaraphiorte adv Exeivo Gpedes B 183, raüra Eyparbav, vol obv Poauuariydı töL
Ozoxiög Enreov Del.? 301, 1. 2 (Abu-Simbel 594-5898), zotz adv "Avrıokrau
Forxerats 362, 47 (lokr., V®), at aa Acı ovv uatrupcı GDI 4992 b 4 f. (Gortyn,
Va), 6x’ 6 Aldadel(c) oraprös Erdoutov ol obv Körrwı Del.? 179 V 6 (ebenso),
us neleber AmeAabverv a0v tw Aoına orpar@ Hdt. VIII 101, örı Baoıkebs av
srparsbnar noAAD npootpyeraı Xen. an. 18, 1, &raudebero zul auv Ta KdEAnS
xl adv rols &Aoıs raıct 1 9, 2, adv abro araupoücı Sbo Anoras ev. Marc. 15, 27;
mit Gott(es Hilfe) u.ä. (vgl. lit. su Diepu, su Die als Gruß): &vixnoev
ovy ’Adınvn T 439, obv yap Yew eiiAAouduev I 49, neudov dE me olv ye deoioıv
2430, obv de yap roı pureudels dABos Avdpwmroucı rrapnovorepog Pind. N. 8,17,
Zlv ra de nis nal vera amdbperaı Soph. Ai. 383, adv dei 9° elpnoeraı Aristoph.
Pl. 114, obv Yeö eipnuevov Hdt. I 86, Ebv roig Yeols iniwuev Eni Tobs Kdırodv-
as Thuk. 186,5 (Rede eines Spartaners), önwg &v xaAıora adv den dyavıla-
veda Xen. Cyr.1 5, 14, ovv de eineiv Plat. Prot. 317b, MauvooaAAov uEv
owdEvrog o0v tür Aut Del.? 746 G 5f. (ion., 355%), ob! Arft[a] xat Hucpoicı
Del.? 686, 1 (pamph., IV); Yeod oVv noraua« Pind. O. 10, 21, obv Yeod zbya
N.6, 24; doch auch von menschlicher Zusammenarbeit: obv oot re
rar &Arorcıy Barorkeücı ppalccthw I 346, Aoynoanevog obv Eratpo v 268, yadv Teı
Boörzı IG? 163, 17 (425/248), Hv SE rıs aneıdT) . . . 0V TO &pyovrı xoAdleıv Xen.
an. III 2, 31, örıL... x&v nörög oVv Exeivo (‚auf seiner Seite‘) n&yxoıro Xen.
Cyr. V 3, 5, &ywvoserau 8° ol Deot eloıv, ol o0v Aulv... Zoovrau an. III 1, 21,
Mevwov xal ol obv aur@ I 2,15. Von Sachen, so was man auf dem Leib,
in der Hand hat: o0v Zvreoı neupndnvaı E 220 (vgl. A 386, o. E. daudadeoıcı
uapvavro Tpwotv N 719), yıv narexne obv Zvreor Z A18, obv Tebyeoıv &ATO
xau&le A 419, adv To (oxhnrpw) Eßn xara vnas B 47, oh 8° eüpaE& adv doupi
r%adav O 541, Euveßnoav, EEerdetv abrtolg... EDV Evi iuario, Yuvalxac de Ebv
dvotv Thuk. II 70, 3 (vgl. dıaxovoövrag ’Apnevioug natdag abv rats Bapßapınaiz
oroAais Xen. an. IV 5, 33), EofAYov nepl np@rov Unvov Ev öndoıg Es IlAaraıav
Thuk. II 2, 4, obv roig ömraoıg.... Ölanv Erıdeivaı Xen. an. III 2, 8 (nachher
adv Tois Yeois noAal Nulv... Eirnideg elol owrmplas), EGeracıs obv (Var. Ev)
rols önioıg&yiyvero Xen.an. V 3, 3; Schiffe: oix«d’ iav adv vnuot Te oTjg xal
cots Erapoıcı A 179 (neben Person), sbv Inroroıv xal öysopıv avrıßinv EADOVTE
E 219, d$odex« IH obv wmuol nöreıs Mana avdporwav I 328, Eneudbe... örı
rpoomAei av dıoxociaıs vauot Xen. hell. II 2, 7; bei Personen und Sachen
steht obv mit aurög (o. S. 164, e). Immaterielles: Towotv 8’ &yyadoshMe...
obv Kyyeiiy dreyeıv) B 786 f., obv neyaan Aperi) Ertnow &xortıv (‚eine tugend-
reiche‘) » 193, z® röAıv xelvav Ycodudro adv &ieudepla... Exrioce Pind.
P. 1, 61; begleitende Umstände (teilweise jedoch noch halb persönlich
[‚im Bunde mit‘]): &3% 2y& obx aörwg nudnsonar, KAAK adv öpxo & 151, xeivos
alveiv xal zöv &ydpöv navel Yuu@ adv re tra xard belove’ Evverev Pind. P. 9,
95 f., oddEv hf adv nepdeı xaxöv Soph. El. 61, ob dox@ aoı Taxüra ouv Ölen
Aeyeıv; 1041, mAnyevres abröyeıpı ovv pıdoparı Ant. 172, Av yap h rıs E&odos

1b A. für obv A. wie nede für nevde (nevre) 1, 214.


490 B.Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

umdevi Ebv vol Aristoph. nub. 579 f., robrwv obötv Av EdEAoı xräcdaı werd
Adınlac, AAAK DV TO dıxaio aa na Gero delv robrwy ruyyaveıv Xen. an. II
6, 18, adv rö vou@ . . nv vngov ttYyeotaı Cyr. 13, 17, &yuewvov elvaı o0v T@
rad Tas Tıu@plas Hoktodauh9 obv ri) on Inuta III 1, 15, mpolovrwv G. xpaxuyN)
. dv yEAwrı Ent TAG unv&g dov an2172,717..18; übergehend iin Bestim-
mung der Art und Weise: oUv r&yeı noXetv Soph. El. 872, o. orouvdn) Ph. 1223,
Zya radra rodrov Erolmox obv Stun Hdt. I 115, &re yap rüv uev "EAAnvov o.
xöoum vauuayesvrwv <nal> nard rabıv, av dt Bapßapwv obre rerayuevwv Erı
odre o. von! moresyvrav oddEv VIII 86. Zur Anfügung eines Nebenbegriffs
‚einschließlich, inbegriffen‘, von Personen und Sachen: xepaAaıov o. Ertö-
vioıs (‚Abgaben von verkauften Waren‘) IG? 1329, 5. 12 (414/13), xAıdav
(‚Schmuck‘)... o. röı drrbpwı (‚Rohgold‘) II/III 1388, 85 (398/97 8), oraduov
o. rör yarxaı 1407, 12 (384/838), Eevixod Kpyuptov a. röL Aupıdeıdtot (,Ring-
lein‘) 1436, 56 f. (349/48®), Sorte obunavras Tpınxovra nupıddas yeveodaı CUV
rois inreücı Hdt. VIII 113, zav Avdparwv ToDg Ayxpsıorkroug Ebv Yuvaıdi xl
nauctv Ebexöucav Thuk. 116,4, tod Ileıparög &dvMovvuyxia .. . reptßorog II 13,7,
droaylaıcı yap eloı (Sc. Spaypat) obv rais Nıixtou Aristoph. frg. 100 (1417 K.),
AvrAwoa adv TH TNG oxeung Avadeoeı Exxaldera uväs Lys. 21, 4 (auch Isae.
Aeschin. Dem.), ox&Xog &v,,.. odv tät dopli GDI 5517, 2 (ion., IV a), &pı$uög
dpwv... henta o. roL Eni Täs riieupıadog Del.? 62, 88f. (Heraklea, IV),
Bobeocı ooVv inrug Staxaring Fixarı ‚für die Rinder, einschließlich 220 Stuten‘
526, 38 f. (böot., III2), sapara obv naudaptoıg 255% Pap., olwvıov de nor Tabeız
ovv ravtı (‚alles in allem‘) xar« unva (Sp.) ı IIIa, Pap. (Mayser, Pap. II 2,
400 f.), o. nä&cı robroıg ‚zu all dem hinzu‘ LXX, Joseph., ev. Luc. 24, 21.
Bei einzelnen Beispielen kann man zwischen Begleitung (begleitender Folge,
Wirkung) und Mittel, Werkzeug schwanken: rıv u&v y&p adv wnt of...
reunoucıv A 389 f., obv re neyaiw Antreıoav A 161, x£pdex Önuooio o. Kari
Epxöpeva Theogn. 50, o. &Aaxto papuarwonıca Pind. P.4, 221; nAodrov Enno
&. aiyun) Aesch. Pers. 755, Hdn dımMAaxde o. ordapw sept. 883, nAnyevres abro-
xeıpı 0. uıXonarı Soph. Ant. 172, eönpaytaıs te oöx &Eußptlousv xrA., tav re E.
Enalvo ELorpuvovrwv Nuäs aTı., nal Av rız &pa&. (Var. Eby) narmyopta napo&övn
Thue. I 84, 2, repıeIov xal 76 T6En ueieräv xl Krovrio xareiıne ToDTo LOVov
adrols TO 0. uayalpı nal Yeppw xal Iapaxı uayscdaı Xen. Cyr. II 1, 21,
xracda... co. To dimalo VIII 2, 23 (vgl. o. an. II 6, 18), 9 3 xrhioıs adrav
(treuer Freunde) "Eorıv oddauös o. N Pia, KAAK närdov o. fi ebepyeoia« Cyr.
VIII 7, 13, 76 oöua Yuuvaoreov o. növorg xal idp@rı comm. II, 1, 28, o. roic
piAraroıs (‚mit dem Einsatz des Liebsten‘,d.h. der Seele und ihrer &pert)
N alpsorg Mwiv Eoraı Tabrng TG duvauewg tig Ev ri nöreı Plat. Gorg. 513a.
2. oöv mit Gen. (von Personen), vereinzelt seit II®, ist durch wer& c. gen.
veranlaßt (indem zwar die als vornehmer geltende Form, nicht aber der
richtige Kasus gesetzt wurde); vgl. o. tav &v abrö verp@v Mitteis, Chr. 129,
23 (1462), o. npawv IPE 2, 383 (Pantikap.) u. a. (GEL s. v. obv zu Anfang;
Mayser, Pap. II 2, 367, 37 f.).
| 3. Ein überflüssiges o0v bei Gen., Dat. und Akk. entstand durch fälsch-
liche Auffassung der hebr. nota accusativi ’&th als ’&th ‚mit‘; daher bei
Vgl. hom. BovAfj re vo@ re 211 u. S., vo@ 8° ErreßaNdev iudoHAnv T 320, Kai vow v 229.
2b) Die einzelnen Präpositionen. a) 12.Ew. 13.8-. 14. rupd 491
den LXX und bes. bei Aquila odx Zuviodn o. Tod avöpög Eccl. 9, 15,
£ulonca a. ırv Cory ebd. 2, 17, Evereiiaro6 Baoıreds (+ adv Aqu.) ravı! to
raa 4. Regn. 23, 21 (s. GEL obv C 1; H.B. Swete-R.R. Ottley, Introd.
to the O. T. in Greek (Cambr. 1914) 39. 308 f.; Rahlfs zu LXX Eecl. 2.42).
4. oöv mit einem andern die Verbindung bezeichnenden Wort: &u« o.
Baxyaız Eur. Ion 717, &ua 0. &drots (-t@) 1. Thess. 4, 17; 5, 10, reic TpLINKöCLOL
Tadpoı ouvau’ Earıyöwvro Theocr. 25, 126 (Blaß-Debrunner” $ 194, 2 mit
Anhang; Passow-Crönert 327 u.); o. x«t in hell. Prosa und Poesie (GEL
uy Br, @ 2).
9. In hypostasierten Komposita ist o. sehr selten: ouv-&8eApos ‚Brüder
habend‘ Xen. comm. II 3, 4 (Gegensatz zu &v-&8.), obv-Sevöpos hellen. ‚mit
Bäumen bestanden‘.!
13. ö-.? Nur in erstarrten Resten kennt das Griech. in Komposita ö- ‚zu,
mit‘ (wobei manche Erklärungen unsicher bleiben). So in alten themati-
schen Nomina aus Komposita: hom. d-Cog lesb. 8-08063 ‚Ast‘ = arm. ost,
got. asts, ahd. ast,* urspr. ‚daran sitzend‘ (Wurzel *sed- ‚sitzen‘), Aristoph.
ö-oxog Nic. ö-oyn ‚junger Trieb‘ (Wurzel *segh- ‚festhalten‘), hom. d-Wov
‚Zukost, Fleisch, Fisch‘ (zu ai. bhas- ‚kauen‘); ferner in ö-«p ‚Genossin‘ I 327
(hom. öxptlw ‚vertraulich verkehren, plaudern‘; zu &p-xp-isxw) und hom.
Adv. ö-d«& ‚mordicus‘ (dax-vo); als Präverb: ö-eıy-° ‚öffnen‘ (lesb. deiynv
Del.? 620, 43 [324/232], atyvuvro B 809), Hdt. Att. 6-x&ro (hom. x),
hom. ö-tpbvo (zu ai. ipar- ‚eilen‘).® Dehnstufiges &- wird, wahrscheinlich mit
Unrecht, angenommen für &-pboucı (vgl. 1, 258 Mitte; 434, Fußn. 4) und
@-xeavög (angeblich ‚darum liegend‘ zu xei-uaı”). Die Ablautsform 2- viel-
leicht in hom. 2-92 (zu aksl. Zel&ti ‚begehren‘; aber att. IEAw wohl sekun-
där aus 29&iw durch Aphärese, vgl. OÖ. Hoffmann, Gesch. d. gr. Spr.? 155;
Blaß-Debrunner’ $ 101 unter 9&Xw); noch unsicherer ist 9- in hom. 9-
Bxıös = nachhom. Baı6z ‚gering, wenig‘ und att. npcux (zu ai. ram- ‚ruhen‘,
got. rimis ‚Ruhe‘ usw.; doch vgl. Boisacq 329, Fußn. 1). Außergriechische
Anknüpfung bietet sich nur in indoiran. ä (Präverb und Präp.) ‚hinzu, an;
zu - hin; auf, in; von - her; bis - hin‘.
14.8 ap (elidiert n«p’, ‚apokopiert‘ rap,? woraus na;!" in Anastrophe rap«,
1 Unsicher ropdv yap H&eı obvopdpov (Kon]. ? Bezweifelt von Brugmann? 519, Fußn.
für das wohl unmögliche ovvopYöv) adyais mit Verweis auf Brückner, KZ 45, 110.
Aesch. Ag. 254. 8 Fr.A. Rau, De praep. IIAPA usu. Curt.
2J.vonFierlinger, KZ 27, 477f.;,J.H. Stud. 3 (1870), 1-98 (von Homer bis ins
Moulton, AmJournofPh. 8 (1887) 209; Spätgriech.; 88 f. Präv.); A. R. Alvin, De
G. Meyer, Gr.? 163; Brugmann, Album usu praep. n«p& apud Thucydidem. Upsala
Kern 30, Grundr.? II 2, 816-19, IF 28, 292 1873; J. Keelhoff, Sur une construction
-94; 29, 240f.; Walde-P. 1, 95 f. Siehe de rapd [c. dat. bei Verben der Bewegung].
auch 0.1, 434, 8. Rev. de phil. 17 (1893), 187; W. Nawijn,
® Zum Lautlichen s. 1, 330 ob. De praep. rap« usu atque significatione
4 Heth. hasdwer ‚Zweige‘ nach E. H. apud Cassium Dionem. Diss. Amsterdam
Sturtevant, Lang. 15 (1939), 150 f. 1907,P. A. van der Laan, De rapa praep.
5 Siehe 1, 653, Fußn. 10; 696, ß. vi apud Eur. in compositione verborum.
6 Anders dy&orpıog dLuE Önarpos; s. 1, 433, Diss. Amsterdam 1910.
4. Hom. öxpuöeıg für xpudeıg beruht auf al- 9 dp ist die Form der ältern nichtion.-att.
ter falscher Abtrennung (vgl. P. Chan- Inschriften (erst seit der Koine auch rapd;
traine, Gramm. hom. [Paris 1942] 45); da- rapaypfua schon in Epid. um 320% Del.?
nach Arat u. Nikander öxen ‚Höhle‘ für xevn. 109, 100); s. Günther, IF 20, 37-42. Ho-
Y

492 B. Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

elidiert r&p’) und die Nebenform rapat! gehören etymologisch zunächst mit
«eos ‚früher‘ (= ai. purds ‚vor, voran‘, woneben purä ‚früher‘) zusammen,
weiter auch mit rept, ripa, np6, mpös usw.? ndp kann genau lat. por-?
und got. faur mit Akk. ‚vor — hin, entlang‘, (zeitlich) ‚vor‘* entsprechen
und braucht nicht aus rap« ‚apokopiert‘ zu sein. rapat unterscheidet sich
nur in der ersten Silbe von lat. prae.® Möglicherweise hat auch rap& in eini-
gen Verwendungen eine alte, nicht sekundäre Bedeutung ‚vor‘; die all-
gemeine Bedeutung von rap&« usw. ist jedoch ‚(unmittelbar) neben, nahe‘
(wie armen. ar ‚bei, an, neben‘ und got. faur; s. o.). Neben Kasus (Lok.,
Akk., Abl.) kann jedoch das Bedeutungsmoment der Nähe verblassen; rap«
unterstreicht dann als,bei‘, ‚zu (-hin)‘, ‚von (- her)‘ lediglich die Bedeutung,
die der Kasus an sich hatte. Neugriech. rxp& wird nur in der xadapebouc«
etwa im Bedeutungsumfang des rap& der Koine gebraucht (auch als Prä-
verb nur in überlieferten Komposita).
Als Adverb hat ndp« (nxp&) die Bedeutungen ‚daneben‘ (rap 82...), ‚ist (sind) vor-
handen, zur Verfügung‘ (= rnapeort, räpeioı); vgl. o. S. 421,1; 423, 4. In Bahuvrihis z. B.
klass. n&p-evvog -oıxog (oder aus -oıx&w -oırtlo?), -opvıs ‚mit schlechtem Vogelzeichen‘,
später rn&p&-xoung ‚mit herabwallenden Haaren‘, -xuu&rıos ‚mit welligem Ornament‘,
-rtöppupog (1, 435).” Mit nichtverbalen Adjektiven und Substantiven in der Bedeutung
‚nebenbei, etwas‘ erst seit der klassischen Zeit und wohl sekundär: etwa rap-epyov ‚Ne-
benwerk, Nebensache‘ aus dem hypostasierten Adj. nap-epyos ‚neben dem Werk (einher-
gehend)‘ oder rapx-Sbpax Inschr. Perg. aus rap&-Supog (Txp&-pspvax ‚Zusatzmitgift‘ Pap.
durch Einfluß von rap«x-o&pw ‚mit dazu bringen‘), n&xpx-vexn (-vnrn) ‚die Saite neben der
untersten, die zweitunterste Saite‘, rap-atrıog ‚die «irix nebenbei auch tragend‘, dann
‚nebenbei «atrıog‘; so dann z. B. einerseits rap-Erraıvog ‚untergeordnetes Lob‘ Euenos bei
Plat. Phaedr. 267a, -nAıog ‚Nebensonne‘ Aristot., rapx-taurörng ‚unechte Identität‘,
anderseits hellen. n&p&-yuuvog -Aeuxog -Aurpog -orpaxßog -reieuraiog rap-dErog ‚unbillig‘
-NXUE -1005 -@uadog ‚fast gleich‘ -wypog. Verstärkend in rxpa-ninsıog ‚ähnlich‘ Hdt. Att.
Zur Modifikation oder Verstärkung von Adverbien: hom. rxp-E& (s.0.8.428.429 f.), nap-
exrtög (S.U. 8.541, K), nap-avra‚schräg darauf zu‘ Y' 116, klass. rap-aurixa (aber klass. rap-

mer hat etwa 200 rap (3-4mal so oft naxp«). 29-38 (mit Lit.); dazu hethit. para {mit
Bei Alc. und Sappho rap, doch rap& 8° Abl. u. Gen.) ‚aus‘, par(r)anda (mit Dat.-
Epyer’ Spa Sappho; napßasav Aesch. Eum. Lok.), parıyan (mit Akk.) ‚über - hinüber‘,
593, rapßatvoucı 768 (im Dialog), r&p Atu- ‚außer, gegen‘, piran mit Dat.-Lok. und
vav Soph. Tr. 636, rpörrap noch Eur. Ph.119 Gen. ‚vor‘ (wo? und wohin?) und toch. A
(lyr.). Im Ionischen nur rap r[&] GDI 5434, pre ‚draußen vor, heraus-‘, pärne ‚außer-
8 (Paros) und Ilxpwevioxog u. ä. (auch att. halb‘, B parna ‚heraus, außer‘ Sturte-
IIxpuovtöng TG? I 929, 90 [459/582], IIxpue£- vant, Hitt. Glossary? (1936) 116. 117. 119.
vov 374, 227. 298 [408/062]; 928, 77 [um 124.
460%). Unsicher rap9&vog: nach H. Peder- ® Nur in portendo, porrigo, polliceor u.ä.
sen, Revue des &t. i.-e. 1 (1938), 194-99 “ Vgl.S. Feist, Vergl. Wb. der got. Spra-
‚nahe bei der Säugung (*dh-eno-) seiend‘ (?). che® (Leiden 1939) s. v. faur und faura.
10 In n& Aduarpı,-tpa Knidos GDI 3542, 5 Vgl. Feist a.a.O. faür.
11; 3536a 20 (I1/12?); assimiliert (Gün- ® Aber gall. are- ‚bei, vor, östlich von‘
ther, IF 20, 57 nach Bechtel) oder dis- (Are-morici usw.) hat kurzes e; Walde-P.
similiert (vgl. 0.1,260) ; n&or&s neben nap«- 2, 33. *rapoı in rapottepog ‚der vordere‘ W
oTdc. 459.480 (-oiratog Ap. Rh.) (vgl. 0.1, 534,
I zapai bei Homer an 12 Stellen (z. B. 1) und r&poı$e(v) -9x ‚vorn, früher; vor‘.
rapat Borßntda Aluwmv B 711, napal SE oi ° Plat. com. fr. 77 (1 622 K.) onueia napa-
Erpaner’ Eyxog A 233, napaınentdnoıv x 213) onueia (-anusıa?), XAeiv rXpamdeldıov ‚fal-
und rapaßaraı, napalpacıs (neben nappa- sche Siegel, Nachschlüssel‘; r&p&-onuog
oıs) (naxpaıßörog h. Merc. 56). IIlxpaußarag ‚falsch geprägt‘ vielleicht Rückbildung aus
als Name in Dialektinschriften, s. Gün- -onualvo (Rau Gurt. Stud. 3, 97) ; rap&-Eevog
ther, 1720, 36. Aristoph. Ach. 518 ‚falscher Gastfreund.
® Vgl. über die ganze Sippe Walde-P.2, nach rapa&onuog (ebd.; Risch, IF 59, 39)‘
2b) Die einzelnen Präpositionen. «) 14. map 493
wurd ‚sofort‘ ne aus rap’ xura& wie auch klass. rapa-xpfiux),! hellen. TTXP-
N -eyyus, kret.
&0coy es ee
nap-auret ‚dort‘ Rivista Ist.
st. Arch. : 3 (1931) $. 38 (III2),
a rag-aurödev
0

Als Präverb bedeutet rap& zunächst ‚entlang, neben, bei, hin‘ bei Verben der
Ruhe entsprechend r. c. dat. (nap-eivar, rapa-Seowcı ‚sie wirken bei ihnen, dienen
ihnen‘ o 324, -z{dnuı -xeıuoı nebst -xolrng -xortıc, TTXER-FAPIKvM, TrAp-Trat, tan bei
Verben der Bewegung entsprechend r. c. dat. (map-«xoXoud&w ‚neben - her‘, napu-D%ca)
7. C. acc. ‚entlang, vorbei‘ und ‚zu - hin‘ (nap-epyouau -wevar, rrapa-rrgon, -Tpexo; vgl. got.
faur-gaggan ‚mapanopeveodau‘; -Sldwuı rap-&xo vgl. lat. por- 0. 8.492; von der Zeit Tap-
Epxopau ‚vergehen‘ -oiyouaı), tr. c. gen. ‚von jmdm.‘ (napa-dexonar, -AuuBdvo, -Tpero TTAp-
are). Sonderanwendungen: ‚überholend vorbeigehen; übertreffen‘: eo)
Pind. N.11, 13, -«uetßonat, hellen. -«uımaouou, -eudoxıuto, -Adcoo,?2 ‚mißachtend®
übergehen‘: rapa-Baivo (-Barng rapar-Baola usw.), -rNddo, map-axobw -opdw, rapa-yıyyac-
”o; ‚vergleichend danebenstellen‘: n.-B&Ao (-BoAN), -deixvun, -Hewpeo, rrap-ava-
yıyyooxo ‚kollationieren‘ Plat. Theaet. 172e, Isocr. Dem.; ‚vorbei- und zu etwas ande-
rem übergehen, eine Veränderung bewirken‘: r.-nei$o, -nA&00w, -rextalvo, -PNlLL, TTap-
add; ja geradezu ‚etwas falsch machen‘: rap-dyao ‚ver-führen‘ Pind. Soph., r.-rpeo-
Bebw, hellen. r.-rp&oow, -Bxomebo, -PAerw u.a.

Bei Kasus:
1. Bei Lok. (auf die Frage wo?) (gleichwertig x. c. acc. oder mit echtem
Gen.).* Von Sachen? z.B. x. (Var. rapat) inyuiviı Sardoong Sloxouaıv Tep-
rovro B 773, inroı de rap’ Kpuacıv olaıv Exaotog...Eoracav B 775 ff., öv nore
unmp . . . rap’ dydmoıv Iıuödevrog yelvaro A 474 ff., &yoph yever’... rc. Ilpı-
koro Yöpncı H 345 f., r&p root uapvauevwv ExrvAtvdero 3 All, nörod Er. xAr-
oinowv Zusıvav O 656, nap Zuudevri Yeov Y 53,° xar’ &p’ Eler’ En’ Zoyapy) &v
xovinar kp nupt n 153 f., nr. Kxonrnpı plAoı Yiyvovraı Theogn. 643, ö tav uev re.
xaNıp0w Alpxa... Gxıcoev Pind. 1. 8,19 ff., Bo& rap’ dydaıg norauiaıs Aesch.
sept. 392, &vnp yap Ev deinvors w’... xadeı rap’ oliv Soph. OR 779 f., öpäs
r. eiYporcı Soph. Ant. 712, Eornxev avöpıas rap’ nöro ra ayarnarı Hdt. IV 15
u. 6.,” Spuioavro rn. 79) "Ayspovaoradı Keppovnow Xen. an. VI 2, 2, Unıoyvov-
kevog.... Tat. YaAarım uor Xwpta... Eoeodaı rn. coo Xen. an. VII 2, 25 (vgl.
TaPXIRAKaCLOG), Tod uev tr. Täı xpdvaı (Inoxupod) Del.?74, 92(Andania, 92/913;
dafür rori ZI. 85.91), 2vxa$toas rn. Hı Yöpaı 1652, Pap.,n. To oraupwev. Joh. 19,
25. Von Personen z. B. Huevn Ev Bevdeooıv KAös rn. narpı yEpovrı A 358 (vgl. r.
Kopovioviı xadelero 405), rap dE ol Eornneı Zdeverog A 367, xeiro n. uwmor)
RL

ı Vgl. 1, 625, Fußn. 8. So auch raparav (Rau, Curt. Stud. 3, 38).


(-n&äv [so GEL] durch Aristoph. PI.17 5 Bei Homer bedeutend überwiegend (129-
nicht verbürgt) aus rap& räv; anders npö- mal von Sachen, 76mal von Personen),
TV U. S. 009, 12. auch noch bei Pind. und Aesch.; bei den
2 rap-anudlo Xen. -nBko Hdt. Thuk. jüngern Epikern fast nur von Sachen; da-
‚über die &xun, An hinaus sein‘ sind Hypo- gegen bei Eur. 48mal von Personen, 29mal
stasierungen mit Anschluß an die einfachen von Sachen (nur 8mal im Dialog); doch von
Verba und an rap-£pyouaı USW. Sachen vereinzelt auch noch in der att.
® Vgl. besonders Plat. Theaet. 195a. Prosa (Xen. Andoc. Plat. Dem.); s. Rau,
4 Armen. ar (viell. = rap) ‚bei, an, ne- Gurt. Stud. 3, 35-37.
ben‘ mit Lok. (auch Akk., Instr.) Brug- 8 Nicht in Z-ra« zu ändern; vgl. Rau, Curt.
mann, Grundr.? II 2, 884 f. Der Lok. bei Stud. 3, 481.
z. ist bei Homer häufiger, später weniger ? Bei Thuc. zieht man statt r. 7& norau®
häufig als der Akk. und Gen., erscheint VII 80, 5 die Lesart Zrt vor,1I 89, 9 n. raig
aber auch hellenistisch sogar noch bei Sa- vaval uevovres gilt als Glosse; m. nöreoıv I
chen (Mayser, Pap. II 2, 87-89; Blaß- 28, 2 und Stellen aus andern Schriftstellern
Debrunner? $ 238); bei Homer machen enthalten persönliches Kollektiv; s. Rau,
die Hälfte der über 200 Fälle r. wmtu. &. aus Gurt. Stud. 3, 36 f.
494 B. Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

6x 1556 usw., häufiger aber vom ganzen Umkreis (Wohnstätte), auch


Machtbereich einer Person (lat. apud, penes, frz. chez, nhd. ‚bei‘), so rxp’
Kup uevav noranouumdnrw I 427, vote St map Ipıau@ N 176, Erel piiteode
rap’ abe (Var. -ric) (Helena) 627, eine... M Erı m&p xelvoroıv Euov yEpac, NE
is Hdn Avdoiv &dog Eyer A 174 ff., Imreveuev KA, Avdpl map’ udnpo 489 T.,
rap’ &aurid rd Itnarov &yav (Zeus) Aesch. Prom. 186, 8005 rap’ nuiv 6 P%övos
puAdooercı Soph. OR 382,1 ’Aorudyex de Küpog... eiye map’ Eoura Hdt.
1 130, x& r. rois "EAAevorauiaıs dvra (xphuara) IG?® I 91, 1 (um 4342), tpa-
re(d)Iaı (= rp&peodan) rap räı marpi Del.? 179 VII I51 (Gort., um 4502), od
T. umtel orroüvrau ol raides, KAAK nr. To dudaxoxdin Xen. Cyr. 12, 8, önitres,
&v&orparhyeın. KöpwXen.an. [14,3 (verbindlich gegenüber £ri!), oi rap’ £uot
‚die in meinem Haushalt‘ Xen.comm. 117, 4, oi rap’ nutv &vdpwreo: ‚unser Volk‘
Plat. Phaed. 64b, roüto &upwv rap’ Exurots xal rap’ Euol, xp üuiv 6° 0D
Dem. 18, 287, nepl t&v yaAxöv av övrov re. cot 1112, Pap., r. roig Aiyurrlorg
&oprn 301-2408, Pap., rn. Auapror& Avdpt eionAdev xaraddoaı ev. Luc. 19, 7
usw.; hellenistisch r«p’ ’Ep6pw ‚in dessen Werk‘ Pol. IX 1,4 u. ä. Wiedergabe
durch ‚vor‘ ist möglich in Beispielen wie Pnuio, ds 6° Heide rn. uumortparv
avayın & 154, nn. Aaupelw xpırfi ‚vor D. als Richter‘ Hdt. III 160, uoxfv...
rap ro dinaoräı Del.? 179 VI 30 (Gort.), Stxasg ylyveodaı r. T@L TOoAeuapywı
IG? I 16, 9 (um 4658), rn. Sixaoraisg Thuk. I 73, 1, tuxövra ne Tov dıxalov
rap’ Öuiv Dem. 28, 21, daher Soxeis rap’ Yuiv od Beßoufeüoda: xaxazg ‚nach
unserm Urteil‘ Soph. Tr. 499, rap’ nutv uev y&p ob sopöv röde Eur. H raclid.
881, odrog ap” Euol TO oBvoua Toüro... dtxaıös Eorı pepeodat Hdt.I 32,
evdoxıucwv rn. ’Admvatoıcı VI 132, aErododar rap’ vutv Isae. 7, 5, xplvag rı r.
oaur& Plat. Theaet. 170d, oot d& ylvorro eünnepetv rn. ravßaoırei 162 a, Pap., pp6-
vınoı rap’ £Exvrotsep. Rom. 12, 16 usw. Nur scheinbar statt Gen. wie 0.8.447f.:
xada elyov Tag Ivrodaz rı. rau Lötaı nörı SIG 559, 9 (ark. Dekret für Magnesia;
um 207/062); vgl. 558, 11 (Dekret der Ithaker für Magn.), aber Önapkel...
Tntoıs rap räı nöreı rav Fa&tov GDI 5169, 23 u.a. (Günther, IF 20, 135).
2. Bei Akk. (zunächst auf die Frage wohin?), ‚in die Nähe, neben - hin
(zu - hin)‘; ‚entlang (längs)‘; ‚vor — hin, vorbei‘ u. a.; überwiegend (im NT
ausschließlich) bei Sachbegriffen. Der Akk. bezeichnet das Ziel (in älterer
Prosa fast nur ein persönliches) oder die Erstreckung im Raume oder in der
Zeit. Doch können die beiden ersten Gebrauchsweisen zu einer allgemeinen
Ortsvorstellung auf die Frage wo? verblassen (vgl. x. mit Lok.); von ihnen
gehen auch die zahlreichen übertragenen, teilweise formelhaften Sonder-
wendungen aus. Ziel ‚neben — hin; zu (- hin)‘: iryv rn. vis ’Aynıav A 347,
oT&0’ ÖrTt nevr. Tappov Y 49 u. a., T& uev oöv nr. ruduev’ &Aains Kdp6a Inxav
Eros 6800 v 122 f. (vgl. rideraı nap’ “Ex&rmv Del.3 726, 25 Milet, 4508), Per-
sonen (auch deren Bereich) z. B. oo rap’ abröv iodo« T'406 (vgl. orh da rap’
adrov Iav A 577), map’ Eu’ loraco A 314, &ya 8° &s uaxpov "OAuprov eluı rap”
"Hoaorov & 142 f., EI9E... Inaprnv d& sc. Eavdöv Meveiaov a 284 f., Eu ba
Ypövoug ELovro rap’ ’Arpetönv Meverxov 8 51, &5 Ypövov ILe rap’ ”AAxlvoov
3 469, &rı Exovo’ Eis np rov &vöpa Del.? 179 II 48 (Gort.), Sıereube n. 7&
\ In att. Prosa steht solches rn. c. dat. oft Aolg Aeyöuevov &omovdov rrösuov Pol. I 65, 6
bei verba dicendi et iudicandi, immer ver- usw.);s. Rau, Curt. Stud. 3, 46 f.
schieden von ön6 (so noch röv . roig oX-
2b) Die einzelnen Präpositionen. «) 14. nap& 495
Xpnornpıx robg Yeonpörous Hdt. I 48, "Imves... Zreunov dyydious &c Zxpdız
re. Köpov I 141, öAtyoıg uev rıoıv Ömipxov olchasız nal re. PIRWv TIvdc 7) olxelwv
xarapuyn Thuk. II 17, 1, rap’ &xkornv vadv pooıav Xen. hell. II 1, 5, TEUTEL
m. Bevopüvra obs reAtaorag an. IV 3, 27, &pınveitau rap” Zoyara tie Aye-
povor&dog Aluvng Plat. Phaed. 113b, porräv rr. öv Zoxparn Plat. Phaed. 59d,
7. Tobg vönoug &Adeiv Lys. 1, 35. Räumliche Erstrecekung, ‚neben (an) —
hin, entlang, längs‘: Barnv r. Yiv’ Ads A 327 (aber Bf... rn. Siva A 34 sach-
lich vom Ziel), r u&v (ein Baum) xeiraı rorauoto rap’ Sydas A 487 (vgl. vore
de Doarvıoevrog Euppeitao rap’ d. Ilndaoov Z 34, teuevos veususoda ueya Zav-
Yoio rap’ 6. M 313, od dE 3. ap’ d. devöpen xaie D 337), 87’ Bvos ap’ &poupav
iav xıı. A 558, Pf) de Yeeıv vn. teiyos M 352, ol $’ Erı dp noraudv repoßharo
® 206, r. $60v ’Nxeavoio Youev A 21, xoıunoavro rc. rpuuvnora mög u. 32, ol te
neooav MaAtda rap Atuvav Soph. Tr. 635 f. (lyr.), Erdeov rn. ryv Yeıpov Hdt. VII
193, Hr. YaAacoav Maxedovia Thuk. II 99, 3, Eri räs Auadıra .. . Tag rap Tov
Spuuöv Del.?62, 60 (Herakl., IV*ex.)u.ä.ö., napkywov rn. ryv daraccav ic Todı-
Aatasev.Mc. 1,16 (got. warbönds faur marein Galeilaias) ; dazu ‚(an -) vorbei‘
(auch von einem Ortspunkt): oi de rap’ "IAov onjux .. ., ap” &pıveöv Eooebovro
A 166 (vgl. rn. oxorınv xal£p....E00. X 145), rap 8’ Toav’Oxenvod te hods Hari.
oa 11 f., BN de nr. Kpouvoog al Koaarxidax ra. h. Ap. 425, 19 dı& Audav re. Töv
’Arrateo röußov Hippon. 3, 2 D.2, r. mv Baßuröva rrapıevaı Xen. Cyr. V 2,29.
ZeitlicheErstreckung, ‚während‘(parallel zum Zeitablauf, Zeitmoment) :!
7ö uev rap Kup (‚heute‘), rö de Pind. P. 11, 63 (gewöhnlich distributiv; s. u.),
tz. mv röcıv Hdt. II 1218 (vgl. x. röv nörov Aeschin. 2, 156), nr. rnv Conv
Hdt. VII 46, x. nv Exetvou Xpyrv Xen. comm. II 1, 2, r. de röv rörstLov Baor-
Aevou&voug Isocr. 3, 24, rc. r&vra töv ypövov Plat. Phaed. 116 d, Dem. 18, 10,
rap’ aör& radınnyuara Dem. 18, 13, nr. roroörov xaıp6ov 20, 41. Auf die Frage
wo? steht x. ‚neben, an, bei‘ schon in uıv lövr« Bade orYYos tr. nalov deäıLöv
A480, oöra« d& Soupl rap’ OuparsvA525u.ä.(auch rıdevaı napa rıo.S.494 läßt
sich hierher ziehen); weiter x«teXelpdn nr. röv vnöv Hdt. IV 87, Kapßaovavszs r.
Kaövov IG? 1204, 52 (441/408), &rousonı r&v "Apreuıv rap ’Auuxdotov rap Tav
Toxot«v Del. 179 III8 (Gort.), &vraüd« Av rc. mv 680v xpnvn Xen. an. 12, 13,
76 xoupetov 6 rc. tobg "Epuäs Lys. 23, 3, rod Eöptrov, rap’ öv @xeı Aeschin.
3, 90, &nadmro nr. nv nöAnv LXX (Gen. 19, 1), &x&9yro nr. mv 680V rpooaırav
ev. Mc. 10, 46 (got. sat faur wig du aihtrön); Personen (oder Kollektiv): veoı
dE ap” adrov Exov neunmßoia yepatv y 460, rhv rap’ zus (Var. Euoi) Eoüaav
Sbvauıv Hdt. VIII 1400, einev aöro ueveıv ap’ &auröv Xen. Cyr. I 4, 18,
6 rap’ &ut vadınuevog Plat. Euthyd. 271b und oft seit 4002, namentlich auch
im Nordwestgriechischen, Böotischen, Thessalischen (vereinzelt junglak.;
megar. auch bei Aristoph. Ach. 759 rap’ &u& roAuriuarog scil. 6 otrog), z. B.
rapueivavre r&p ray nar&pa Del. 509, 10 (Lebadea, III2), odre öpsirern aurl
Erı o098v ro av nor 526, 33 (Orchomenos, 2. Hälfte IIIa), roi rap &upe
roAırebuarog 590, 13 (Larisa, 2148; in Koine ro rap’ Öuiv m. ebd. 6), & ava
ndp Zevava rov iapfi GDI 2068, 13 (Delphi, 1942).?

1 In x. vöxtas lavov I 470 gehört rn. zum £vc. acc. irgendwie für dieses r. c. acc. ver-
Verb. antwortlichwäre (Brugmann?511), leuch-
2 Vgl. Günther, IF 20, 132-34; Solm- tet mir nicht ein.
sen, RhM 61, 491 ff. Daß nordwestgriech.
Y

496 B. Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

Übertragene Sonderverwendungen. In rıdevaı rn. rı (rıv«) entsteht


die vergleichende Gegenüberstellung; ‚neben‘ = ‚im Vergleich mit‘
(zunächst von Sachen): röv Aupslou (oröAov) röv ri Uxbdag mr. Tobrov umdeva
palveodxı Hdt. VII 20, n. ra Ka Cha Vonep Yeoi Avdpmnoı Broreboucı Xen.
comm. I 4, 14 usw.; yeXotog Zoouxı rap’ Kyadov romrnv abrooyedıdlmv Trepl
zöv adr@v Plat. Phaedr. 236d; formelhaft rap’ obdEv ridzoda: ‚nichts achten‘
(Artas... rap’ oddtv... &Yevro Aesch. Ag. 227 ff. Chor, rapßö un... . Inraı
rap’ obdEv ras &uds ernıoroAgs Eur. IT 732), &yeıv Soph. Ant. 35, eivaı OR 983,
Eur. Or. 569 u. a., in Prosa rap’ &Atyov roreioteat rıva Xen. an. VI 6, 11, r.
uixpöv Ayeiodat (morelosdet) rı Isocr. Dem.; r. ouıxp& xeyapnxe Hdt. I 120;
nach Komparativen und komparativischen Begriffen: AAtov ExXetberg,
al nuxvörepaı Tr. Ta &x Tod rrplv Ypövou uvnnoveuöueva Euveßnoav Thuk. I 23, 3,
yeıuav nellwv re. THv nadeornxutav Kpav Eriese To orpareuna IV 6, 1. Ver-
gleichend oft mit Paronomasie: ri yap rap’ Auap Nu£px repreıv Eyeı arA.
Soph. Ai. 475 (ähnl. Antiphon 5, 72; ep. Rom. 14, 5), 6 &Xeyyxog rn. Töv Eieyyxov
rapxßarrsuevog Plat. Gorg. 475e, Av Aeywuev abr@ Aöyov rr. Aöyov civ. 348a,
eEerxcov rap” KAANAa T& cool xAauol Beßımueve Dem. 18, 265, &AAa rap: KA
tideneva...tov XxpaudrwvAristot. meteor.375a24;soaberauch distributiv:
r. 9° av Aa oipa Öuwxeı Eur. Heraclid. 611, dpeiieıv orartpa vr. oT.
Thasos, V® (BCH 50, 114), Anyıv r. nA. Exkrepov Aristoph. ran. 643, ouveivaı
Exaripw Yuspav re. nucpav ‚Tag für Tag‘ [Dem.] 59, 46, roıetodaı... Yvolac
800 rt. S0o 12, Pap. u. ä.; aus paronomastischer Verbindung gekürzt ebenfalls
distributiv (nicht nur zeitlich): x. r& Eßdounxovra Zrex Hdt. 1 32, r. oradıa
Staxöcıx Ken. oec.20,18,r.Hucpnv,jeden2. Tag‘ Hippocr.aph. 1,12(TV 464 L.)
(vgl. xa9 Auspav, rap’ Huepav, re. 40, re. Tpeig ‚jeden, jeden zweiten Tag‘ usw.
Arr. Epict.2, 18, 13),? rap Ferog ‚jährlich‘ Del.362, 101 (Heraklea, IV 2), rap u&v
av &iatav,auf jeden Ölbaum‘ ebd. 1221f. u. ö., 0 rap’ Exkornv Auspav nd Plat.
leg. 705a; mehr Beispiele GEL 1303 unter I 9 und 10b; Rau, Curt. Stud.
3, 71. ‚Im Abstand von‘: aoxewv nevraedAov rn. Ev naAnoua Edpane vıräv
"OAvurı«da ‚es war um ein einziges naAaıoua zu tun, daß er siegte‘ Hdt.
IX 33, mv ’Hıöva rn. voxra Eyevero (‚es fehlte eine N.‘) Axßetv-Thuk. TV 106, 4,
nr. Terrapas VnpoUG nercoye Tnsrörewg Isae. 3, 37 (vgl. Dem. 23, 205. 24, 138);
häufiger mit allgemeinen Begriffen &g... r. uıxpov buynv AAdev damvaloaı
(‚um ein Haar‘) Eur. Heraclid. 295 f., x. 8° öAtyov (syn. öXtyov o. S. 135 ob.) &re-
puyeg ÖXedpov IT 870 f., Inptov el rn. ypauua« (Wortspiel zw. M&pxos und &pxog
‚ursus‘) A.Pal. 11, 231, rn. toooörov wev 1 MuriAnvn AAYe xıvöövov Thuk. III
49, 4 (vgl. VII 2,5; VIII 33, 3), atei yap map’ SAlyov H Sıepeuyov }) An@AAUVvTo
VII 71, 3, (Zaos) map’ eraxıorov IN FAME... dpeikadaı VIII 76, A, nr. uıxpöv
NMdouev avöpanodıchnvau Isocr. 7, 6, rap’ oBdEV uEv AAYov drroxteivaı Aeschin.
3, 258; auch r. noAb ‚bei weitem‘: evixnoav ot Kepxupaioı rc. rn. Thuk. I 29, 4,
deıvörarov Epyov rr. nr. Epywv Anıvrov Zpyacönedx Aristoph. Pl. 445, od Yap
Höunv obTw rap’ oALyov Eoeodaı (der Stimmenunterschied), &r& r. r. Plat.
apol. 36a (vgl. rn. roooüro yıyvacxw ‚so sehr weiche ich ab‘ Thuk. VI 37, 2).
(‚Längs’ >) ‚gemäß‘: eluı rn. ork$unv öpdnv 6869 Theogn. 945 (vgl. 543;
* Nur so r. im Neugriech.; z. B. für als° Thumb, Handb. ngr. V.? $158 Anm.
beim Komparativ, x. tpiya& ‚um ein Haar‘, ® Mehr bei Kövrog, ’Adyvä 6, 341 ff.
rz. nach negativem Satz = ‚sondern‘;
2b) Die einzelnen Präpositionen. «) 14. rapd 497

Aesch. Ag. 1045), r. rövAöyov... &rıdeiiw Dem. 27, 34. (‚Neben, vorbei‘ >)
‚außer‘: odx Zorı rn. radr’ &Aax Aristoph. nub. 698, rap’ & Baoıeds Entoreidev
aörh, KA rroreiv Xen. hell. I 5, 5, obx Exw rn. raür« a pdvaı Plat. Gorg.
507 a, Eav rıg Erepov palvnralrı nr. T& yeypauueva wertmuevos leg. 754e; ‚über —
hinaus, mehr als‘ (vgl. o. ‚nach Komparativen‘): r&p dbvaqıv N 787 (vgl. Thuk.
170, 3), &x@v Enövei rc. robs &AAoug Xen. Ages. 5, 3; ‚über (das Erlaubte, Ge-
wöhnliche) hinaus“ > ‚gegen‘: obdE Ti ro rn. noipav Eros wmxepdts Zeires
& 509, r. wotpav Atos Alc. 80, 10 D.2, rap’ aioav Pind. P. 8, 13, r. t&c orovddc
Thuk. I 67, 4, rn. 86&av III 93, 1, r. zöv vöuov Xen. hell. I 7, 14, n. r& &x-
xelueva npoorayuara 1182, Pap. u.ä. Kausal ‚vermöge‘: xeıvav rn. dtarrav ‚ad
inanem vietum comparandum‘ Pind. O.2, 71, &xaorog od rn. Av &xurod Au£-
Asıav oleraı BAaberv Thuc. I 141, 7, noMots An N owrnpla m. roöro &y&vero
Xen. hipparch. 1, 5, oödE oöros rn. Av adrod Haumv Tocodrov Ermöänta doov
T. TNv Nueripav aucieınv Dem. 4, 11, rorA& .... Eorıv alrın robrwv, xal ob rap”
Ev oDdE U eis Toro T& npayuar” Kopierer ‚nicht nur aus einem oder zwei
Gründen‘ Dem. 9, 2, x. rabrmv ryv airiav 2582, Pap., rn. 76 Zxelvo yeypapdaı
2448, Pap., od rn. roöto oöx Zorı xıA. ‚daraus folgt nicht, daß... nicht ist,
1. Cor. 12, 15. Betreff: otuwle rap’ £u& ‚was mich betrifft‘ Aristoph. av. 846.
3. Bei Abl. ‚von (daneben) — weg, von — her‘: Sachen: »doyavov dEUL
Epuocauevog rt. unpod A 190, r&p vnöv rrpög teixos Anwoeraı O 533, tr. valpıv
EXevoöue)” M 225, rap’ Oxeavoio hodav... Erepyouswm x 197 u.a. (sekundär
nach Analogie des persönlichen Gebrauchs zaür« oi "EAAnves nuvdavovrau rc.
rupo@v ‚aus Feuerzeichen‘ Hdt. VII 183, &v ols aur@ EEovola Av capäzg eidevaı
r. ng Baodvov Antipho 1, 6); rn. av Eiepdvrav ‚aus der Gegend, wo die
Kriegselefanten eingefangen wurden‘ Pap. (nach 285); ‚Personen; von
jemand kommen (bringen), stammen u.a., so MAYe... rap Auös B 787,
’Hag 8° &x Aeyewv xp’ ayavod Tıywvoro Bpvuro A 1 (aber auch proleptisch
Eypero 82 Zeus "Iöng &v Xopupjjor rr. ypuoodpövou "Hong O 5), rebxen xaAa
pepovoa rap’ “Hoaiororo % 137 (vgl. 617), nap ’Adavalas Es möALog IneraG
Zyevro Del.? 97, 3 f. (arg., VI2), r&p &unavro ue &7° Evdinov EuEv ‚von seiten
des Adoptierten soll keine Klage mehr anhängig gemacht werden können‘
179 XI 22 (Gort., um 4502), &yyzXtn nxeı ne. Baoır&og Hdt. VIII 140«, Aöyos
(ori) nap’ ’Admvaiav ra. VIII 55, abrouornoavres vr. Baxoıewos Xen. an.
17,13, % r. robrwv eövorx comm. II 2, 12, vönov des ap’ &uod Plat. Prot. 322d,
Ta zap’ &uod conv. 219a; von jemand erhalten u.ä.: öppa rayıora rrou-
TG... TOXnS Tr. rarpög &uoto (-eto Zen.) C 290, rap 8° &pa uıv Taptmv rplaro
E 452, dpkoumı rap tv Darauivos ”Adavaliov xapıv uıioY6v Pind. P.1, 76,
öuoAoy&ovcı nr. Alyurtiov uenadnxevar Hdt. II 104, rap? AmAmv SExXovraL
Thuk. 120, 1, x. rod larpod papuanxov rıav Plat. civ. 406d; rap vi£og ne oveddaı
Del.2 179 VI 3 (Gort.), tö rap’ Altarav (dapıoua) Del.3 622, 32 (Mytil., 2228),
olosw r. vod Erıorords III2, Pap., deEaı nr. Zutiou 2298, Pap., Exo (ancxo) rt.
tod deivos Quittungsformel der ptol. Pap.; von sich aus geben: rap’ Ewvroü
Sı8oÖb; Hdt. VIII 5, önöre uev Evdeng ein, nap’ Exvrod mpocerideı Xen. hell.
VI 1,3; bei (einigen) Passiva höchstens sachlich, nicht gedanklich = Om6
des Agens (teilweise verbindlicher als dieses): &v$« x’ &rı neilwv..... np Arös
Adavkroıcı X6Ros nal uävıs Erbydm, eiuinxra. O 122, Movocwv rap Spa SLSax-
BIER A.TL
Y

498 B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

9eic Solo 1,51 D.2, a Aoına& 8° &IMwv od dLdaydnronap« Aesch. Prom. 634, zul
obra uev öpdoir’ dv 6 Abyog 6. re. ae eipnu£vog Hdt. VII103, 2, da Todro & ol Ta
Söpa neumeran m. vod Bacıredovrog ale &v MEponoı VII 106, At. de Inmo-
xodroug... „eis Anxedatpova ypkunara neupdevra Xen. hell. 11,23, 70xv ara xal
xaumdor roMal re. rov piAov (aus ihren Mitteln) ovvereynevar Xen. Cyr. VI 1.30%
r. navrwv ÖnoAoyeiraı Xen. an. I 9, 1, oluaı y&p ne rn. soü ooplas rANpWen-
oeodaı Plat. conv. 175e, z& rn. rüs roxng SapnYevra Isocr. 4, 26, rn. Onßatov
zodr” Av donevos 269m fi nöreı Dem. 18, 202, Nixaperm mapsypapeı üp
Ioxtouxpiro ‚der N. wurde überschrieben von seiten des P.‘ Del.? 523, 173
(Orchom., 222/200). In den ptol. Papyri ist der Gebrauch beim Pass. stark
ausgedehnt: rois rap’ aurav rerayuevors 1848, M 8° elonpadıs rn. ool ara
xodros &oraı ‚soll von dir aus erfolgen‘ 1132, oft nentwxev n. tod delvos als
Zahlungsbescheinigung (Mayser, Pap. II 2, 484-87); mehr dgl. aus Plut.,
Julian., Long. bei Rau, Curt. Stud. 3, 27f.
4. Bei echtem Gen.: für gewöhnlicheres r. c. dat. vom Machtbereich: &v
zaic vaooıg rals rap’ adrav Del.? 288, 42 (Rhod., 2202), rör orparnyaı, rap”
od ein Pap., 176-1652, von der Gemeinschaft: oi rap’ «örod ‚die Seinigen‘
ev. Marc. 3, 21; vgl. Mayser.a. a. O. 487, 30 ff.; Blaß- Debrunner’? $ 237,
2; Radermacher, Philol. 63, 11 f. Ferner yvövra rd rap rodög ‚was Vor
den Füßen liegt‘ Pind. P.3, 60, tuxav xev aprrareav oy&Yoı ppovrida Tav rap
ro86c 10, 62, rov“Peröv röu rn. tod &orsög IG? I 81, 5 (421/208).
5. In hypostasierten Nominalkomposita: ‚entlang, neben, bei‘:
Epich. rap«-oıros, Hdt. Att. -IoaAaocıog (-IaAaoctdıLog) -TTOTXuLog -GELpoG ‚Ne-
ben dem Seil (seıp&) gehendes Pferd; verbunden‘, rap--Axrıog -«Aog (-AALoc)
-£orıog -oıvos, Inschr. rnapa&-Bouıos -yvadtg ‚Stück am Kinn‘, Koine -ysıog
-Y@vıog -ALuvog Trap-ou&rıog „mit hängenden Ohren‘ Callim. h. Dian. 91, -wrts;
dazu wohl auch att. -oıut«x ‚„Nebenbemerkung, Sprichwort‘ (aus r&p’ oluov?)
-svuuog (‚neben dem [eigentlichen] Namen hergehend‘?). Älter ‚entgegen,
zuwider‘: rap-atoıog A 381, napa-xatpıog ‚unzeitig‘ Hes. E. 329 (-xaıpos
Epich.), Hdt. Att. -80&05 -Aoyog -uouoog -(p)pusuosg -artovdog -ppwv; ‚Ver-
gleichsweise‘, d.h. ‚ähnlich‘ (-Bxxtpog Eur. Ph. 1548, -Baxxyxos Plut.) oder
‚etwas‘ (-wneng ‚oblongus‘ Hippocr. u. Koine); distributiv rap-nuepog ‚bäg-
lich‘ Pind. Poll. (vgl. ra«p’ nu£pav o. S. 496).
15. neda (elidiert red’), vereinzelt rer«-,? ark. res, nicht in Anastrophe)
erscheint in einer Anzahl von Dialekten statt wer«, auch literarisch im Les-
!ör6 würde eine besondere Mitwirkung Perg. 107; Günthera.a.0O.; Brugmann*
des Königs vermuten lassen. 510 ist ner«- kontaminiert aus reda- und
2 In Yeu(a) ner’ "Ina ‚das Ackerstück nera (der Koine), nach Solmsen a.a.0O.
nach den’”I. zu‘, Akrä (Sizilien), im Monats- -5- an r- assimiliert (vgl. hell. norarnds für
namen Ilerayettviog in den megarischen rodarög 1, 256, 2); für die zweite Ansicht
Kolonien Kalchedon und Kallatis, -vvog in spricht rersupov (-«upov) ‚Brett, worauf die
den argolischen Kolonien Kos (neben Ile- Hühner sitzen; Sprungbrett‘ (= red&opov,
ö«-) Kalymna (neben -vıos) Rhodos (neben wereopov) bei Kretschmer, KZ 31, 449
Iled«-) für att. Meraysırvıov, in den Per- (der freilich eine von red« verschiedene
sonennamen llerayevns Thespiä (neben Präposition rer« annimmt).
11ed«-),Ileradrtg Larisa (Thess.); Nachweise ® re(r) roig Forxıkraug Del.? 661, 16 (Manti-
bei Günther, IF 20, 21 ff. 126 ff.; Solm- nea, VA), nelrö Sılcaornpıov IG V 2, 6, 98
sen, Wortf. 1,107 f. Nach Meister, Dial. (Tegea, IV2): Haplologie, vgl.0.8. 473 F.5.
1, 118; Osthoff, Perf. 574; Schwyzer,
2b) Die einzelnen Präpositionen. «) 15. redd. 16. regt 499
bischen und Böotischen,! nur inschriftlich in Arkadien, in der Argolis, auf
Thera und in Kyrene? und in Mittelkreta; in Resten an den S. 498, F.2 ge-
nannten Orten und in Lakonien.? Es handelt sich um vordorisches (nicht
aber ionisches, auch nicht homerisches) Sprachgut. Die Gebrauchsweisen
von red« und uer& stimmen zusamımen; doch steht red& nicht bei Lok.
außer in dem besondern Fall des Arkadischen (o. S.484 Fußn. 2). red« war
von uer& nicht lediglich lautlich, sondern der Herkunft nach verschieden ;
es gehört zu griech. red- (in neLös, &pyupörsla, Exaröuredog u. a.), lat. ped-
‚Fuß‘ neben rod- usw. und bedeutete etwa ‚auf dem Fuße‘ (wie das etymo-
logisch zugehörige armen. y-et ‚nach‘, z-het ‚hinter — her, nach‘ (zu het ‚Fuß-
spur‘ aus idg. *ped-).5 nzdx& ‚mit‘ c. gen. (und vielleicht auch red ‚hinter,
nach‘ c. acc.) waren also alt und vielleicht vorbildlich für uer« in den ent-
sprechenden Verwendungen; anderseits übernahm red& von uera die andern
Gebrauchsweisen (die Bedeutung ‚inmitten‘, die Verwendung als Präfix,
nicht die Konstruktion mit Lok.). Weiter beschränkte man sich entweder
auf wer& oder auf ned (doch brauchen die Dialekte, die nur uer« kennen,
reda nicht besessen zu haben, wohl aber wird der Gebrauchsumfang von
red« nur von uerk aus verständlich). Seit dem A. Jahrhundert wird red«
nach und nach durch das ionisch-attische (auch achäisch-ätolische) uer«
ersetzt (so auf Lesbos, Thera, Kreta, in der Argolis, in Böotien). Der Ge-
brauch von red& ist 0. S. 481ff. bei ner« mitbehandelt.
16.6 zept (selten elidiert,? lesb. vor Vokal r£pp,® in Anastrophe repı) steht
neben x&£> (thess, phok. lokr., auch in lesb. Lyrik; in Eigennamen lak. mess.
kret.;?el.r&p) wie vi neben Ev u.a. (o. S. 454f.); auch das Ionische und At-
tische, wo als Präv. und Präp. allein die Form mit -ı gilt, haben als Partikel
(u. S. 571, 28) enklitisches rep (z. B. öorep). r£pı deckt sich mit ai. pari (apers.
pariy, awest. pa’ri) ‚ringsum, um — herum‘, rep mit lit. per, aksl. pr£- (russ.
pere-), got. fair- und wohl auch mit lat. per und alb. per. Nach der wahr-
scheinlichen Etymologie (o. S. 492) bedeutete idg. *per(t) ursprünglich ‚im
Hinausgehen, Hinübergehen über, im Durchdringen‘ oder auch ‚im Über-
maß‘, woraus ‚über — hinaus‘, ‚durch - hin‘.!P Diese Bedeutungen kennt auch
noch das Griechische (s. u.); doch ist hier wie im Indisch-Iranischen ‚rings
um, um‘ die Hauptbedeutung geworden." Ursprünglich war von r. in dieser
Bedeutung ut ‚zu beiden Seiten‘ verschieden; doch verblaßte der Unter-
1 Bechtel, Dial. 1, 106. 294; Pind. ? Nicht Hom., rep’ iyvöcı h. Merc. 152,
2 zedeylev] BerlAkAbh. 1925, 5 Nr. II 32. rrep-iaxe Hes. th. 678, oft Pind.; vgl. GEL
3 Thumb-Kieckers $ 94, 3; llede(ot)- reot G. Kypr. und pamphyl., allenfalls auch
orparov ‘Aynropos Aauxedaruöviov Del.2187,5 lesb.; vgl. Günther, IF 20, 51; Jacob-
mit Bechtel, Hist. Personenn. 365 und sohn, KZ 42, 278, Fußn.; Bechtel, Dial.
‚pythagoreisch‘ redapräv für vouderelv, rre- 1,16.
dapraoeıs für voudernoeig ITambl. vit. Pyth. 84,274, e,; Bechtel, Dial. 1, 36.
31, 197. 22, 101. ® Günther a.a.O. 50f.; Kretschmer,
* Unrichtig B. I. Phabes (Favis) Ae&ı- Gl.1, 37f.;, Bechtel, Dial.1, 48. 166;
xoyp. Asrtriov 2 (1940), 95f. (ned« durch 9%, 92%, All8),
Metathese aus uere). ı0 Walde-P. 2, 29-32; Brugmann,
5 Ähnliches aus dem Lett., Kelt., Slav. Grundr.? II 2, 865.
bei Brugmann, Grundr.? II 2, 8621. 11 Über die Bedeutungsentwicklung in den
®)J. Zycha, Zum Gebrauch von regt (bei andern Sprachen s. J. Schmidt, Zur Ge-
Hom. Hes. Pind. Hdt. und Tragg.). Progr. schichte des idg. Vocalismus 2 (Weimar
Wien 1886; Schumacher s. 0. 9.436, 1875) 99-115; Delbrück, Vergl. 5.1, 700
Fußn. 1. -15; Brugmann, Grundr.? II 2, 865-71.
32*
500 B. Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

schied, bes. bei &upt (0.8.437); s.u.S.503,3. Im geschichtlichen Griechischen


wird r.in der jüngern Bedeutung ‚in Betreff‘ (u.S.503,3) durch ör£p zurück-
gedrängt (s. u. S. 522, 2). Im Neugriechischen ist rept (wie aupl; s. 0.5. 437)
aus der lebendigen Sprache verschwunden.?
Als Adverb:® außer als Präverb (s. u.) auch als ‚ringsum‘ o. 8. 421, 1, ‚sehr‘ S. 423 .,
repınpö ‚rings weiter‘ S.429, nepixarw ‚drunter und drüber‘ Strattis 34, 2 (I 720 K.),
Epic. (repixarorporn ‚völlige Umstürzung‘ Philodem), hell. rept-rov ‚etwa‘; in der Be-
deutung ‚sehr‘ in exozentrischen Komposita (z. B. rept-x@dAng) und vor Adjektiven (z.B.
-S£Etoc)® s. 1, 436 ob. Mit x-Suffix erweitert in Hdt. Att. n£pı& Adv. ‚rund herum‘, Präp.
‚um - herum‘ (s.u. 8.552, 7) und (seit Hes.th. 399) repıooög (-Trös) ‚übermäßig, ungewöhn-
lich, überflüssig‘; vgl. 1, 472 Z1. 2; 496, 16, 2; 620 a1.
Als Präverb: ‚über - hinaus‘ örtlich nur noch selten: 6 y&p repıBMeı (wörtlich!)
dnavras wunortpas dcporcı o 17 f. (vgl. repı-ro&ebo Aristoph. Ach. 712 in übertragenem
Sinn), hom. rept-Astrouaı ‚übrig bleiben‘ (Hdt. Att. -eivaı ‚am Leben bleiben‘), ep-
Beßarar xpövos Alc.117, 9 D.?, rnepp-&yw ‚überragen‘ (nebst rtpp-oxog) lesb. Lyr., repı-
epydlouaı ‚zu viel tun, Überflüssiges tun‘ Hdt. Att. (nebst repi-epyog ‚überflüssig, neu-
gierig‘), gewöhnlich (und schon idg.) im Sinne der Überlegenheit: hom. öooov &pol
repıßaAerov inror W 276, repı-ylyvouaı -eivaı -worog, Sappho Thuk. -£xo, vgl. ai. parı
as- und pdri bhü- ‚übertreffen‘, des Übermaßes oder hohen Grades: hom. -Sdeldı«,
-oLd« (vgl.ai. pdri vid- ‚genau wissen‘, lat. per-videre), -oYevewv, nachhom. -ıoyvalvo -uEvo
-rlurdnu -pepw ‚per-fero‘ (vgl. lit. per-sudyti ‚versalzen‘), des mißachtenden Über-
gehens: -op&a -ppovew, vgl. ai. päri caks- ‚übersehen, verschmähen‘, pari man- ‚vernach-
lässigen‘; aus ‚über - hinaus‘ wird ‚hinüber‘: -ivaı Hdt. I 120. II 120 vom Übergang
der Herrschaft an einen Nachfolger (vgl. lat. per-fugere) und II 121«, IV 155 vom Ablauf
der Zeit, -ioracdaı ‚in eine andere (meist schlechtere) Lage übergehen‘ Hipp. Att.,
-Terng -nereia -roeno -tporcn.® Viel geläufiger ist im Griech. die Bedeutung ‚rings um,
um - herum‘ und ‚in etwas herum‘: -ı&var -pp&ow -lormuı -tidmur = ai. päri i- ‚umher-
gehen, umwandeln‘, p. sru- ‚ringsum herbeifließen, abträufeln, umherschwimmen‘, p.
sth@ä- ‚umstehen, im Wege stehen, hemmen‘, p. dhä- ‚herumlegen, umlegen, umgeben‘,
-Iovvunuı = lit. per-Jousti ‚umgürten‘, ferner z. B. hom.-B&Mo -nx&o -xrloveg -xrirau (vgl.
ai. pari-ksit- ‚rings umher wohnend, rings sich ausdehnend'‘) -vausraı -Esorog -rEXon.aı
-TAEND -0Xlvw -GTelXw -OTEPW -OTpEPW -TEAAOUAL (-TAöLLEVOG) -Tp£&xa (-Spot.og -TpoyXosg) -Tpo-
rewv -pdvaı -yew; schützend, kämpfend umgeben‘ (vgl. &upt o. S. 437): hom. -Batvo
-Exou.aı -xeıuaı -udpvaaı, SO auch Tpinodog repıdwuedov ‚laß uns um den Dr. wetten‘
\Y 485, &u£dev nepıöwoonar abryg ‚will mich selbst als Pfand setzen‘ ) 78; daher auch all-
gemeiner von der Bemühung, Beschäftigung mit etwas: -ppalauedx voorov « 76
(dazu -ppadewc), hom. -unxavsouxı -Nwouar.

Bei Kasus.
1. Bei Lok. (wie g.-aw. pairi ‚in, bei‘). Örtlich ‚rings um (den Leib)‘, von
Kleidungsstücken, Panzern, Schmuck: xvnpidag ... . tr. xvnunoıv (proleptisch)
inne A 17, Sboero rebxyen nad vr. xpot N 241 (vgl. Esoavro rn. xp. XaAxov
oa 467, xıravı tr. xp. oryardevra Süvev o 60 f.), nr. for Xeparfioı elyov rıapas
Hdt. VII 61, oi orpentol ol rn. ry depn Xen. Cyr.13, 2, rn. zy xeıpl SaxrlALov
Plat. civ. 359e, xırwvioxog... rn. tor dyarmarı IG® II/III 1517, 14718.
ı W.Schulze, KZ 44, 359 = Kl. Schr. ® Vgl. ai. pari ‚ringsum‘, aw. pairi ‚vorn,
396 f.; Meisterhans? 222, 49; Helbing, früher‘.
Präp. 150, Mayser, Pap. II 2, 450-54; “ Vgl. ai. pari-pri- ‚sehr lieb‘, lat. per-
Blaß-Debrunner? $ 229, 1; 231,1. Über magnus, air. er-chosmil ‚per-similis‘, lit.
das Aolische (Lyrik rep(l) „über ‘, Inschr. per-dıdis ‚zu groß‘, aksl. pr&-blagz ‚sehr gut‘.
örep ‚betreffend‘) vgl. Bechtel, Dial.1, ° Diese Bedeutung kann auch von ‚rings-
440f., die Dialektinschriften Günther, um, auf allen Seiten‘ ausgegangen sein.
IF 20, 1391. ° Brugmann?513 geht dafür von -yıdu-
nsErstarrt in rep(ınar& ‚spaziere um- ro ‚fahre (um ein Vorgebirge) herum‘ u.
her“. dgl. aus.
2b) Die einzelnen Präpositionen. «) 16. regt 501
(345/44®); auch umgekehrt vom Leib, Körperglied, diez. B. eine Waffe um-
geben: rn. 8° £yyxei xeipa napeitaı B 389, nuAıvdöuevos nr. Xurro © 86, r. Sovpt
rerapuewn ® 577 u.ä. (vgl. alua &pwnosı v. Soupi A 303), r. Bp&ren nieydeic
Aesch. Eum. 259, rertörax r. Eipeı Soph. Ai. 828; von Tieren, die sich
zum Schutz (rings) um (über) ihre Jungen stellen: &upl 8° &p’ «dr Baiv',
@s Ts rn. nöpranı unmp P 4 (vgl. 133), r. oxbuvoroı Beßnxog Aristoph. eq. 1039
(doch wie &upt auch von der Spreizstellung von Menschen: Atas r. Harp6xro
npaı Beßnxeı P 137 (vgl. 355); doch auch nur ‚um, in der Gegend von, an‘:
“Exröpeov de yıräva rn. orndeoor datExı B 416, Zvduve n. orndeoor yırava K 21
(vgl. M 401 N 245, Iapaxa r. rols or£pvorg Zyeıv Xen. Cyr. I 2, 13), xvion
8° obpavov Ixev Eiıocousvn re. nanv@ A 317, uapvavıo zn. Ixarfor mbAnoı I 453,
(Ipaxwv) Eiıcoduevos rn. xeıf X 95. Die örtliche Auffassung blickt tw. auch
noch durch im übertragenen Gebrauch, so bei ‚um etwas kämpfenu.ä.‘;
wobei zunächst der Kampfpreis oder der Gegenstand des Streites als Mittel-
punkt gedacht war:! öppa plAw nr. raudl uayng 6Aods rrövog ein II 568, dpyaartov
de Avöpaoı xal miebvesor uayhoacdaı vr. daırl B 244 f.,n. ri Liner (so die
Handschr.) Zoraı 6 @yav Thuk. VI 34, A, xıvöuvedovra rc. aöra Antipho 5, 6,
dpx un re. rois pihraroıg xußeing re xl xıvöuveung Plat. Prot. 314a, nicht mehr
in önrörT’ Kvnp re. oloı uaxeıönevog nresteocn Biyeraı (‚für = np6) p 471, &vdp’
ayadov nr. A marpidı uapvanevov Tyrt. 6, 2 D.2; vom Mittelpunkt, Gegen-
stand eines Affektes: x. y&p Ste rouusvı Anav E 566 (vgl. Zödsıoev de rn.
Eavdo Meverao K 240, n. ro Sepuarı dEdoıxa rovrovi töv olmvöv Aristoph. equ.
27 f., r. Enuro deruatvovrx Hdt. III 35, dediöres rn. To Xwpiw Thuk. I 60, 1,
ähnl. II 72, 2; IV 70, 1; VI 9, 2, Sappeiv rn. 9 Exvrod Juxn) Plat. Phaed.114d
(vgl. Theaet. 148c), x. ni&yuarı yadet Theocr. 1, 54; Kxvupeviv rn. maudt
h. Cer. 77 (vgl. r& x. napdevo Anot dupocausvg Eur. Hel. 1342, kypr. üveu&a-
nevos rc. naudt tor Ileposbraı Del.? 682, 12); aus Fällen mit noch deutlicher
Ortsvorstellung wie &rulouevoug r. xarıv@ ‚im Rauch‘ (Eust., gew. Ind xarv@,
Ludw. örö xarvod nach Q) © 183, (Appwötn) un vr. Mapdovio raten 7 "EAAag
‚an ihm strauchle‘ Hdt. IX 101, rov B&pßapov auröv r. adT@ Ta TAElO OPXAEVT«
Thuk. I 69, 5 (vgl. VI 33, 5) wird r. als ‚betreffend, wegen‘ verständlich
(also im Sinn des gewöhnlichen x. e. gen.; u. S. 503): r. oYevei Bieueatveı P 22
(vgl. 6%. Pieuenivov M 42), dperöunv r. x&puarı h. Cer. 429, ei de zız Hm
aredreool te xal rn. rıu& Acysı Pind. P. 2, 59, Akovrss ne. deinarı pbyovP. 5, 58,
otßouaı 8’ dvria AtEaı otdev dpyala rc. tkpßeı Aesch. Pers. 696 (vgl. Ch. 35);
vgl. auch Günther, IF 20, 73.
2. Bei Abl. Sicher steht bei Abl. indoiran. parı (als Verstärkung des loka-
len Sinnes ‚von — her‘; darauf läßt sich beziehen die Formel (£uxpvacdnv)
Zordos nepı Yupoßöporo ‚aus — heraus‘, ‚zufolge‘ H 304 (mit ouvimv II 476,
yuvaincs al Te yoAwoaueva. &. m. 9. vernedo’ KAMAncı Y 252 1f.).” Dagegen
fehlen im Indo-Iranischen sichere Parallelen für griech. x. bei abl. compar.
in formelhaftem, bes. epischem r. n&vrwv eivaı ‚über alle hinaus sein, mehr
1 Spielt dabei der echte Dativ herein? Geldner ‚aus seinem Besitze‘ vorzieht).
2 Vgl. rätha y6 dakruh... mänasas pdri F.Solmsen, RhM 61 (1912), 503, will den
dhydyä ‚die den Wagen... aus eigenem ‚Gen.‘ bei sw. durchweg auf den Abl. zurück-
Verstand mit Bedacht angefertigt haben‘ führen; dagegen Brugmann, Grundr.* II
(Geldner) RV IV 36, 2b und vedasas pdri 2, 870, Fußn.
‚vermöge seines Wissens‘ II 17, 6b (wo
Y

502 B. Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

sein als alle‘ u. ä.;t vgl. 68° dvnp &I&Msı rn. navrov Zunevaı mv A 287, rt.
’ My paoı yevcodaı A 375, so mit acc. graec. ol n. uEv BovAnv Aavaov,
1. 8° Zort uaycodar A 258, Epdunv ver. ppevas Eunevaı MMmv P 171 (vgl. ösr.
utv eldoc, re. 8° Zoya terunto tav &Arov Aav. 279), mit Prädikativ @xnopog ...
rn. ravrov Enreo A 417, Almv yap rparepös u. navemv Eor’ avdpmrov © 566,
yadends rn. re. eis uwmornpwv p 388, dpvaıov undoıs re. tr. Euuevaı dvöpav Theocr.
25, 119, @&... n. Ivarav 8° Eoeodaı uavrıv Pind. O.6, 49 ff., verblos öccov
Dainnes re. nn. löpıes dvdpav... Aauviuev n 108 (Erriorauevos rn. . AvdpOTav
5 231), daher bei Adj.: rn. rn. x&uuope pwarav X 216; bei Superl. rn. 8° Eyyxeı
’Ayarav p&prarög &ocı H 289; ähnlich ‚mehr ehren als u.ä.‘: öv rn. n&ong riev
öundıning E 325, reruunoden sn. rn. 138, öv Kooviöng rn. r. plAaro natdmv Y' 304;
im Wechsel mit x. als Adverb: x. u&v xparzeıc, rn. 8° alovAa Heleıs Avöpiv © 214,
ös n. uev voov Earl Bporov, rn. 8° ip Yeoicıv &9. Zdwxe a 66 f.; ein Nachklang
vielleicht in antyı navre zn. ravrös,er hat mehr als alles erhalten‘ Del.?526, 34
(böot., III2) (Günther, IF20,140).Vgl. rept-eını -yiyvopaı usw. c.abl.0.5.500.
3. Bei Gen. (part. loci). Noch in der Bed. ‚über - hin‘: orpoüdoı tr. Y&s
neiaivag nbxva Stvwmvres nreo(a) Sappho 1, 10 D.?; ‚(rings)um‘: 9 8° a«drod
(daselbst) reravuoro r. (örrtp Nauck) oretoug YAapupoto Auspls NBoawoa e 68 L.,
zov uev Eyov Eodwoa re. roorıog Beßaöra € 130, Teixn r. Anpdavias poıvia KaTte-
Avcev aiyuk Eur. Tro. 817 (lyr.). Übertragen wie mit Lok. vom Kampf-
preis u.ä.: Paris und M. uaynoovraı vr. oeto I’ 137, to de nis tr. vnög ExXov
növov O A16, Eyxei Snıoov re. Iarpöxdoıo Yavövrog & 195, &vöpe bw rn. TWvde
xeiedonev... neninyzuev F 659 f.; 8rAwv Exeır’ ayav repı Soph. Ai. 936,
vevanu.aynxe Thv tr. TOv xpesv Aristoph. ran. 191, (Töv) r. Tod ravrög $pö.ov
Yeovreg Hdt. VIII 74, rn. yns öpwv dıapopat Thuk. I 122, 2, rn. navrov ayad@v
ö &yav Xen. Cyr. III 3, 44; von der Siegerehre: £ptooxı r. ubYwv ‚um den
Vorrang im Reden‘ O 284 (vgl. rn. rö&wv $ 225), Erreryöuevor re. vieng W 437
(Kyacoaynevor 639), ol od r. ypyudrwv rov ayava roredvrar, KAAA rc. Kperns Hdt.
VIII 26; von Leib und Leben: x. buxig Y£ov "Exropos X 161, üs re rn. boys
ı423 (vgl. Hdt. VIII 102,3, IX 37, rn. &wvroö rp&yav VII 57), reipav Yavarov
repı vol Cwäs dvaßaarreodaı Pind. N. 9, 29, n. Yavarou pebyeıv Antiphon 5, 95;
vom Schutz ‚für‘: &ubveodau tr. vn@v, rrarpng, texvav M 142. 170. 243, r.
TTOALOG TE HayHoeTaL NIE yovaııav & 265, Kvöpög, od Ivnoxw repı Eur. Alec. 178.
Wie beim Lok., so steht x. auch beim Gen. bei Verba wie fürchten, sorgen
u.ä.Nrın. Toowov... wepumptleis; Y 17 (vgl. h wor &yos nepl 7’ adro0 xal re.
navrov p 249), zei rıvos andy reepı Soph. Phil. 621, rpövoLav loyeıv Tode Tod
vexpoü rrepı Soph. Ant. 283, op&wv «brav repı &ppövrıßov Hdt. VIII 36, rn. rav
Ev &pavet dedıöras Thuk. VII 75, 4; doch auch beraten, urteilen u. ä.: dpp&
ne Övonevecooı Pbvou nepı Bouksbowuev r 234, öruog dE xplver ouyyevng Epyav
nepı navrov Pind. N. 5, 40, navreia nor Node tig Xapas nepı Soph. Tr. 77,
rn. roroV YoDv Eori ooı; Aristoph. eq. 87, &uavrebovro rn. T@v ip@v ypyuarov Hdt.
VIII 36, Öuels n. &uo0... Suayvaoeode Antipho 5, 96, Suaımptleodau nr. abrod

! Die von Delbrück, Vergl. Synt.1, 713 (Übers.) als ‚aus - heraus‘. Ai. pdri bhü-
(Brugmann, Grundr.? II 2, 871) nach A. ‚hervorragen‘ ist nicht mit Abl. belegt;
Ludwig für pdric. abl. ‚mit Bevorzugung pdri as- und pdri jan- haben andere Be-
vor‘ angeführte Stelle RV II 23, 7a fassen deutung und Konstruktion.
Öldenberg (zu II 17, 6) und Geldner
2b) Die einzelnen Präpositionen. «) 16. nept 503
Xen. hell. II 3, 50, BovXebeoda: r. hs xoıvYig owrnplac Isoer. 5, 69; reden,
fragen, hören, wissen u. ä.: {va nıv rn. natpds drroryou&voro Epoıto & 135, Eneıra
SE xal rn. rounng uynodued” m AI F., &s An Odvofos &yb rn. voorov drovoa.
ı 270, &pels oexuröv, @v Akyeız nepı Soph. OR 707, "Opeorov... Kyyeidaı
repı El. 1111, Eyo 82 rn. uEv robrav obx Epxonar &peov bc A. Hdt. I 5, %-
yovrss xal drodovres re. &xkorou (Neutr.) Thuk. IV 22, 1, dıdkoxwv rn. ou
reideoda nv orparızv Xen. Gyr. 16, 13, el ıs duwmdeln n. tav enımmdeuudrov
aörod... K&lmg dteidelv Isocr. 9, 2, Aöyos re. abroü ed Zywv Plat. Prol. 347b,
nv Ev ıy moReı vr. Tıuapyov pnunv Aeschin. 1, 48; seit dem 5. Jahrhundert
‚wegen: einep yap Adıxeiv pn, rupavvidog rrepı xaAAıorov adıreiv Eur. Phoen.
924, nv dpxymv Tod ToA&uau yeyewmuevmnv nr. Tod riuwphoxcda Pidınrov Dem.
4, 43 (vgl. Thuk. IV 63, 2) und ‚betreffend‘: vouw 82 ypnodaı ravri rob
y’ &veori coL xal av Yavdvrov yandooı Löuev nepı Soph. Ant. 213 f., r. 88
ins "Ioög odx önoroyeoucı Tleponcı odrw Botvıxes Hdt. I 5, oörwg Eoye... rn.
Tod rpnyuarog robrou Hdt. I 117, xpnornplov dt nepı too re... rövde Alyır-
zıor Adyov Acyovcı Hdt. II 54, r& n. av IMaruıöv yeyewmusva Thuk. II 6, 2
(ähnlich VI 32, 3 u. ö.), röv <uew ner’ adrod (Alk.) neumvunevov rn. av
hLormplwv Ss Koeßobvrov ara. VI 53, 1, övrep vöuov odror Eypadav nr. rov Ev
To xataröya Xen. hell. II 3, 52, roıxdra uev rn. robrav Erraılev Ku orrouddLwv
comm. I 3, 8, ppovinous r. robrwv Cyr. I 6, 15 (vgl. rn. od Zniornumv doriv
Plat. Prot. 312e, ei rıs rn. av rolirwv 00965 £orı apol. 19e), ei rıg &orlv
alodnors Tols Terekeurmxöcı rn. TÜV EvYade yYıyvousvav Isocr. 9, 2, naıvoroueiv
r. ray Yelov Plat. Euthyphr. 5a (x. rn. r& Yeix 3b). Neben roMoV roreichaı
u.ä. (0.5.125,b) auch x.rx. r. u.ä. Hdt. Att., z.B. Auiv nr. roMod Eorı Hdt.
1120, x. nietorov Nyeiche Thuk. II 89, 9, r. navrög Erousiro Xen. Gyr. 14,1,
r..obdevös Nynoxcdaı Lys. 31, 31. Die übertragenen Gebrauchsweisen (wofür
noch mehr Beispiele in den geläufigen Hilfsmitteln) sind noch in helleni-
stischer Zeit und später sehr häufig (häufiger als die entsprechenden mit
Akk.); s. Mayser, Pap. II 2, 446-54; Blaß-Debrunner? $ 229 (zufällig
nicht bei ‚kämpfen‘ u. ä.). Dabei wird x. in der Bedeutung ‚in Betreff‘ in
den Ptolemäer-Papyri (weniger im NT) stark zurückgedrängt durch ürep
in gleicher Verwendung (schon seit Ende IV; Polyb bevorzugt teilweise
örrep aus Hiatusrücksichten); seltener ist im allg. r. statt Önep ‚für; anstatt‘,
wobei es sich öfters nur um übertriebenen, ungeschickten Gebrauch des all-
gemeinen ‚in Betreff‘ handelt, im NT um Varianten (vgl. aber auch xar«-
Abo rHv Yovaina ev or deluormploı re. &uod III®, Pap.; Aerroupyodaıv nr. abröv
xal tod Bouxörou 161%, Pap.; ro alud mov... To Tr. TOAAMV EnXLvvönevov eV.
Mt. 26, 28); s. o. S.500 mit Fußn. 1.
4. Bei Akk.! noch in älterer Zeit in der Bed. ‚durch - hin‘: rn. vnoov
dAcuevor 8 368 (vgl. 90), Zutumxov... m. onxobs ı 439, üv m. Yuxav yadnaev
Pind. P.4, 122 (Kaußbon ypovilovrı m. Atyunrov Hdt. III 61, nv. Hispinv
Sıerpıße Hucpas ouxyvas VII 131, und eöpor &v rız (Baoıdetas) rn. robg Bapßapous
Plat.civ. 544d gehören eher zur abgeschwächten Bed. ‚ringsum in‘, so sicher
oi rn. Doxtda röror Pol. V 24, 12 u.ä.). Gewöhnlich ‚ringsum‘ auf die
1 Vgl. mit Akk. ai. pari ‚über -hinaus, um ‚betreffend‘, alb. per ‚für, wegen‘, lat. per
- herum‘ (auch zeitlich), ‚gegen‘, aw. pairi ‚durch‘, air. er, ir ‚vor, für‘, lit. per ‚durch
‚um - herum, bei, über - hin‘, ap. pariy während, über, vermittelst‘.
504 B. Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

Frage wohin?: x. tepuarx Inror.... tpayacı X 162, &oru nepı... SLaxeı


(-av) 173. 230, re. verpdv ... . Aacav Inroug W 13, ol root rn. Bö9pov Epoitwv
&AN0Ndev &AAos A 42, r. Alyov neosov Aristoph. Ach. 1180, (vnes) rapayYetcaı ne.
&NAMdas Thuk. VII 23, 3; nepıertäu r. td oöua« Del.? 109, 104 (Epidaur., um
3208); auch auf die Frage wo? ‚ringsum, überall in‘ (Ruhelage): oi x.
IInvewv... . vateoxov B 757 (aber rn. Audwavrv.. .. olxt’ &evro 750), Eotauevau
7. roiyov ‚ringsum an der Wand‘ & 374, &xouv d& xal Dolvızes m. räcav TMV
Zıxeiiav (am Meer) Thuk. VI 2,6, puraxds deln. Tö orparönedov elvar Xen.
an. V 1, 9, E£odev nbAw rn. hy ’Artınnv ward Tas KAAaG Tökeig TEPLEXXETOL
Plat. Lach. 183a; von Personen: nieüvegr. &v« Hdt. VII 103, 3, doxet d& woL
rn. rov &pkavra TIGE nAnyis To Kötenue elvaı Antipho 4, 4, 2, ue®” aveiyen.
aöröv Xen. hell. V3,22, bes. oi r. röv Ileio«vöpov np&oßeıs Thuk. VIII 63, 3,
robs vr. aörov Il&poas Xen. an. 15, 8, oi rn. ’Apıctov II 4, 2, oi z. “Hpaxdcırov
(seine Schule) Plat. Crat.440c, auch oi x. ®aßptxıov= Fabricius Plut.
Pyrrh. 20; vgl. @upt 0.5.439, 3; sich um etw. (selten jemand) zu tun machen,
mit etw. beschäftigt sein rn. xeivov öt{ve T'408, nr. Sopra pulauzhpes TrovE-
ovro 444 (vgl. 8 624), duarpibaıne.mv Inpav Xen. Cyr. 12,11, r. robg’HAetoug
eiyov ‚hatten zu tun‘ hell. VII A, 28, bes. elvaı rn. tı: Ei N KT Tr. TAUT«
Thuk. VII 31, 3, x«t oöroı uev r. raüra hoav Ken. hell. II 2, 4, övrwv Nuav r.
zabmmv nv mpayuarelav Dem. 48, 6, &p’ 8oov Av xpövov rr. TO TPOOXeLlUEVoV it
‚mit der vorliegenden Aufgabe beschäftigt ist‘ Pap. 1082 (Mayser, Pap. II2,
456, wo mehr), ö r. röv inrov Xen. eq. 6, 3, ol rn. nv PtAoooptiav övreg Isocr.
9, 8, oi rn. r&c reieras Plat. Phaed. 69c, rav ’Adavav ta(v)ve sep’ ’Edarıov
Del.? 679, 27 (kypr., um 4508). Mit Zurücktreten des Begriffes ‚um‘ als
‚irgendwo (rings)um‘, ‚in der Gegend von), ‚bei‘: 7 x. Atoßov vauuayia
Xen. hell. II 3, 32, oi rn. tv ”Eoeoov Plat. Theaet. 179e, rn. nv xpymv ebdeıv
Phaedr. 259a; dazu ‚um‘ von der runden Zahl: x. Eßdounxovrx Thuk.
1 54, 2, n. &ntaxootoug Xen. hell. II A, 5, und von der Zeit: x. Abyvwv kpas
Hdt. VII 215, r. robroug robg xpövoug Thuk. III 89, 2, r. nANYouoav &yop&v
Xen. an. II 1,7,r. YAlov Suouas VI 5, 32 usw. Ohne Ortsbed. ‚in betreff‘,
oft in ion. und att. Prosa von Sachen und Personen, z. B. & . Küpov, t& r.
rov "AYwv Hdt. I 95. VII 37 usw., rn. uev robg IyYVag oörag Eyeı Hdt. II 93,
ar. ta; vxos Thuk. 113, 2, Evvnvexdn . . . 6pußog re. Töv’Acrtboxov VIII 84,1,
Nr. Didtinrov (= Diiierov) rupawis Xen. hell. V 4, 2 (vgl. xar& robs nr. Auciav
Aöyovs ‚seine Reden‘ Plat. Phaedr. 279a), ot vouor oi rn.robg yauovg (statt yauıxot)
Plat. Crit. 50d, &xöAaoros rn. raör« Aeschin. 1, 42, &peräg &vera täs rn. Tav
rexvav GDI 3698, 10 f. (Kos). Von r. c. gen. unterscheidet sich r. c. acc.
im Sinn von ‚in betreff‘ so, daß x. c. gen. den Gegenstand des Fühlens, Re-
dens, Hörens usw., r. c. acc. den des Handelns und Geschehens bezeichnet:
Avep Eorıv ayadög re. tov dEuov rov AdEvatov IG% 159,10 (427/26°; vgl. Aristoph.
Ach. 696), röv r. Ilpn&aorex RENXIEVT@V . WERTE: Ip. yeyovöra Hdt. III 76,
&oeßetv n. Eevoug Xen. Cyr. V 2, 10, Av tun. Aus Suapravuar an. III 2, 20,
eboeßeiv rn. Yzovg Plat. conv. 1938, ae TOUG Tr. KÜTOV arovddLovras Tenor
1, 10; doch auch x. c. acc. bei Reden usw.:t repl oıtia Aeyeız Kal nord are.
Plat. Gorg. 490c,roxbryv Yvaunv &yeıv repl tov nartpa Lysias 10, 21, und r.
1 Vgl. ap. kaseiy naiy adrsnaus £isliy Yastanay pariy Gaumätam ‚keiner wagte et-
was von G. zu sagen‘.
2b) Die einzelnen Präpositionen. «) 16. rept. 17. 06 505
c. gen. bei Handeln und Geschehen (s. o. S. 503 Thuk. II 6, 2, Xen. comm.
13, 8, Plat. Euthyphr. 3b). 4
5.In hypostasierten Komposita: vorklassisch nur die Zusammen-
rückung rept-@AAa Adv. ‚vorzüglich‘ h. Hom. 19, 46, Pind., Aristoph. (wor-
aus dann Adj. hell. repi-@ARos), Hdt. Att. -wuy&vios -Bpaxıövıov -dEpaLoV
„rveuuovix (-rAcUL-) -apbpıov (vgl. Emped. -xapdtog, Hipp. -xvAuıa -uerwrduog,
später -x&prrıov -xep&AaLog -XpXvog -pdvıog -veppos U. a.) -oyaros ‚beinahe der
letzte‘ -veog ‚über das Schiff (die Schiffsmannschaft) hinausgehend, über-
zähliger Mitfahrer‘ Thuk. I 10, 4, -oixıov -op9pov, Inschr. -Bosrrog (-WLc) -Trugov,
oft hell., z.B. -yerog -xöyArov -TöuBıog -xeıpov, auch rept-xuro-(Aoy&o u.ä.) ‚de se
ipso‘; verbal repı-xoArtlw ‚fahre um (die Bucht) herum‘ Peripl. m. rubri 34.57.
17. rp6! (nie elidiert, bisweilen in Krasis?) entspricht ai. prd, aw. ap. fra-,
lat. pro-, got. fra- ‚ver-‘, lit. pra ‚vorbei‘, aksl. pro-, gall. ir. ro- (Verbalpräfix,
auch Intensivpräfix), d.h. idg. *prö; daneben idg. *prö in npot u. ä., ai.
prä-tär ‚am Morgen‘, lat. prö pröd-, lit. pro ‚vorbei‘, slav. pra-,* und idg.
*pru- in npbravız, dua-rpboros, rouuvög (vgl. 1, 351 f.). Die Grundbedeutung
‚vorwärts, voran, vorn‘ ist im Griechischen gut erhalten.
Als Adverb dient np6 im Präverb (s. u.) sowie selbständig im Sinn von ‚voran, weiter,
hinaus‘ (0.8.422,1), in rponp6 (0. 8.428), &ro-np6, dta-np6, ri-np6, mepı-npd (0. 8. 429),
npö-rap,d npo-napoıdelv), rpö-naAcı, ferner als Vorderglied von Bahuvrihis (mpo-EAuuvog
u. dgl.) und Determinativa (mpö-rarrog u. dgl.)” (s. 1, 435; auch npö-nas, var mp6-
xaxa Aesch. Pers. 986, vgl. 990) und als Grundlage von Weiterbildungen wie *rpöatog
(npürog, npärog 1, 595), npö-tepog (1, 534, 1), npöuog (1, 494, 8), npöodelv) np6od« (1,
628 ob.), ne600w (1, 550, Fußn. 7; dazu rpöc0o9ev ‚von weitem‘ Y' 533);® im Sinn von
rpöeorı mpdeicr ist rpö nicht belegt.
Als Präverb kennt das Griechische rpo- in vielen ererbten und neuen Komposita;
über roo- zusammen mit andern Präverbia (&ro-rpo-, rxp-ex-Trpo-, TTPO-xaTa- U.A.)S. 0.
8.428; 429. ‚Vorwärts, weiter fort, hervor‘: -ı&vaı vgl. ai. prd i- ‚fort-, weitergehen‘,
-Batvo (mit -Barov) vgl. lat. pro-venire, -p&pw vgl. lat. pro-ferre, -aya -BaAMw (mit -BoAog
-BPAns) -Drw -pw -Tidnu -x&o; die Bewegung nach vorn kann von einer Person oder
Sache weg oder zu ihr hin führen: -$tdouı -ıMMw -uarra -Inur -Acino? -Tpenw -Pebyw;
‚vorn vor den Augen der Leute‘, d.h. ‚sichtbar, öffentlich‘: Hom. -patvo, Hdt. Att.
-ypdow (Ev rıvaxiorz Aristoph. av.450, hell. auch für lat. pro-scribere), -einov (aber zeitlich
Erel np ol elmouev nueis a 37), -weıuaı ‚ausgestellt sein, zu Verfügung sein, vorgeschrieben
sein‘ (aber örtlich övei«$’ &roiux npoxeiueva I 91 u. ö.), hell. -torauaı (von Prostituierten
wie lat. pro-stare); ‚vorn‘ als Vorrang: -ߣßouAax ‚ziehe vor‘ A 113, ’Aydnvalov rrpoAedey-
uevor ‚mit Bevorzugung auserlesen‘ N 689, nachhom. -aıpeouxı -edpog (-Ix) -Toraaı
1 Procksch, Zur Bedeutung von rg6 11 2, 873; Walde-P. 2, 35 f.
und zur Erklärung von Soph. OG 1524 sq. 5 Adv. ‚potius‘ Aesch. suppl.791, als Präp.
Zeitschr. f. d. Gymn. 32 (1878), 3214-26; ‚im Angesicht‘ und ‚entlang‘.
J. Golisch, Zur Bedeutung der Präp. rp£. 6 zpävng rpnvng s. 0. Fußn. 2 und S. 444
JbbfclPh. Jahrg. 49 (1879), Bd. 119, 806 f. (&renvng) ;adverbiell np6-xvv ‚das Knie vorn
2 Vgl. 1, 402 Att. npoöpyou, rrpobrreube habend, knielings‘ (vgl. 1, 357).
usw., Hdt. Att. ppoupd& -Ew usw. (Tpoupoü ? So auch npö-&evog als ‚öffentlicher Zevog‘?
Del.3 709a 16, ion., III&, 6 &pxırpoupös xal 8 Pind. röpow, att. röppw (-pp- nach 1,
ol zpoupot 600, thess., um 2502), dazu Att. 284 f.) entspricht zwar in der Bedeutung
peoüdog 1, 269 ZI.6; 219, a; 398, klass. genau rp6o(o)w, ist aber nicht aus diesem
rpoVv(e)ıxog ‚(Lasten vom Markt) wegtra- durch Metathesis abzuleiten (so noch
gend, Lastträger‘ (&v(e)ıx-), Trag. rpovwerw, Brugmann?515), sondern dem lat. porrö
Att. rpoörrog (Hdt. a Aesch. gleichzusetzen (Boisacq 805, Walde-P.
oluıov; repavng nenvng 1, 189. 2, 38).
Kar en kompositionelle Deh- ® 7. B. obd& oe nayxd ye unrıs "Odvochog
nung (vgl. 1, 397 f.). rpoA&Aorrev ‚ist von dir fortgegangen und
* Brugmann, Grundr.? I 147. 149. 152; hat dich zurückgelassen‘ ß 279.
Y

506 B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

5eornxa) ‚an die Spitze treten (an der Sp. stehen)‘, Med. ‚für sich zum Leiter wählen‘,
&ra tod vod rpoommaodwuevor ‚vorziehend‘ Plat. civ. 531b, -Tındo, -p£po intr. ‚übertreffen‘;
‚sich zum Schutz, zur Fürsorge vor jemand hinstellen‘ (vgl. olov npoothnoasg po
’Ayaıöv Tpaot uaysodaı A 156; auch Auık ev Iruv npoßaNcode Carm. pop.18, 3 D.2):
-xıyduved@, -uAxonaı (-aXoG) lat. pro-pugnare, -vocw--opda lat. pro-videre, ‚vorn‘ von
der Zeit, ‚früher‘ oder ‚voraus‘ : -aaddvonau „PovAedo -yiyvopaı (-yevng) -Einov -naTaraı-
Bavo -HAVTEDOHAL, vgl. auch -voco -0pdw; T&T’ Eooöueva rrp6 7’ EovraA 70 (vgl.0.9.296,«)
und hell. oi rpoövrec, r& mpoeoöu.eva usw. Über rpo- vor und hinter anderen Präverbien
s.0.9.428 ff., 8.
Bei Kasus.
1. Bei Abl. Ort (eig. ‚von etwas aus vorn, voran‘, auch ‚von etwas vor
etw. hin‘; vgl. lat. prö c. abl.). Gelände, Bauten, Geräte: Axöv Epuxaxere rr.
nurawv Z 80, (Töv ye) xOves Zpboucı nr. Koreog Nuereporo O 351 (vgl. eidov r.
nrörog ri. T 292), 00 eivera pbrorıs alvn &ornae rn. ve@v 2 171 f., rn. Aupdavov
teıyeov Edonnoav vi. Pind. 0.13, 56, o& 9... Zepupta rn. Souwv Aoxpig
mapdEvog Arber Pind. P. 2, 18 (r. dwouarwv 5, 96), Tovde TaTPOWV r. Yup@v
NxXa r&oı npopwvetv Soph. El. 108 f., de av r. (ABCP) ng Axporöruog,
önıcde dE av nur&wv Hdt. VIII 53 (doch nur r. rüs zörıog, r. od ipod IX 52),
ent Mivwav nv vNoov, M xeltaı nz. Meyapwv Thuk. III 51, 1 (vgl. & mv rn. Tod
“Hpatov vÄoov 75, 5), eÜFbg Tr. TOD oröuarog TOD HEYKAOL ALuEVog EVXLUKXOLV
VII 22, 2, 0 uev Zowdev (teiXos) To r. (‚vor‘ oder ‚zum Schutze‘) ng Kırıxtas
Xen. an. IA, A, önwsg 7& dia Eyoıev npö av rokeuuarov VII 8, 18; Körper-
teile: 70 de nr. noddg Apeıov del <oxoretv> ypnua rav Pind. 1.8 (7), 13 (bei Hom.
rpöoyeE 0. ä.; VgI. vortwp Auayxel uädAov dv T& Te. TOIOV Opa Tıs N HED Nucpav
nayöuevos Xen. an. IV 6, 12, rn. rn. xurıwvöetodeı Plat. civ. 432d), r& uev r.
yeıpav trade P&pwv ri. Soph. Ant. 1279, uayas r. yeıpav xal döpn BaorkLo-
kev Eur. Rh. 274, rn. tov 6pYaruöv Aeschin. 2, 148, semitisierend NT x.
rpoowrou ‚vor‘ (Blaß-Debrunner? $ 217, 1); Personen: roAd r. plAwv
Erapwv Sylorcı naxsodaı A 373, rc. (‚an der Spitze‘) PYiov dt Me&dwv scil.
Noxe N 69, n. 8° &p’ oöpfies xtov aürav F 115 (vel. rn. 8° &p’ aör@v... xUves
nıoav 435 f.); bei Richtungsverben: solange Ach. kämpfte, obde note Tpöss
r. nurawv Axpdavırwv olyveoxov E 789, &yer’, & naldes, NV ypadv rr. Souwv
Eur. Hec. 59. Mit Zurücktreten der Bed. ‚vor‘ und der Bed. des Abl.: vom
Schutz, Interesse, ‚für‘ (syn. regt, örp) A 1565. 0.5. 505, uaysodaı.... mp6 re
raLdwv xal rn. yovanav O 56f., rn. Tpwwv xal Tpwizdwv BxIuröAnwv Eotaor’
2215 f., &9Mebwv rn. &Avantos Aueırlyov 734, npd ’Ayaıav &yyeros her K 286,
Tr. tod Yavövros rnvd dead” eniotpopnv Soph. OR 134, Eri zavd’... Tives
&uplyvor aarteßav re. yauov Soph. Tr. 503 f., under. Xupng dopıaA@rou u&vovras
n&yxeodaı Hdt. VIII 74, 2 (vorher nept Exeivng xıvduvedeiv), &vöpa ... oAAK
uevönn. dpöv &ypunvnoavra Xen.an. VII 6, 36, & rn. aörod rız Y) o0x Ebeipydoaro
ATA., TROI” 6 pidos Tr. TOD @LA0U ea comm. Il 4, 7, oöre ey dpncow
ToaTrwv Tı r. du@v ara. Cyr. IV 5, 44; ‚sterben für‘ u. ä.: Moda du-
xAeıosg rn. nörnos X 110, rn. tig Sininens re Hdt. vn 134 u.ö,,
‚für = anstatt (syn. avrt): Zeug oldev... ei x& opı (den Freiern) r. y&yoro
terevrnoeı xanov Auap 0o523f.,(Kass.) oe ev. nolpxs Tg &unig dıapdepis Aesch.
Ag. 1266, Enei npenwv Epug rn. rTavde pwvelvSoph. OR 9 f. (r. masc. wie £p& y&p
rat. ravde OC 811, dagegen n. El. 495), &g ooı rn. roAAGv dontdwv aAuhv öde...
u OC 1524 f., odx nöpe nAnv yuvaınds darıs YIERE daveiv re. xeivov Eur. Ale.18
2b) Die einzelnen Präpositionen. «) 17. rg6 507
(vgl. 645), anodeıxocto... € abrös E &AA)os npd robro Del.3 179 I 41-43
(Gort., um 4502), &brög zpd Fıxuro ‚von sich aus‘ Kohler-Ziebarth, Stadt-
recht von Gortyn S. 34 Nr. 3, 4; ‚vor‘ im Sinne der Bevorzugung: x&pdog
alvyoaı rn. Sina 86Aıov Pind. P. 4, 140 (vgl. obs Eraıvoövras vr. Sixauosbung
adıxlav Plat. civ. 361e), Suodatuav opıy & Texodoa r. racav yuvanıav Orboaı
xTA. Aesch. sept. 927 ff., n&v &4 BovAöuevor oploı elvaı nn. ig napeodong Abrmc
Hdt. VII 152, Av öneic Av rn. ToMGV ypyudrov xal yapıros Eriunoacde dbva-
kıv nuiv npooyeveodaı Thuk. 133,2, Autv Ye (den Meliern) roig Zrı &Xev9Epoıc
TOAAN xaxorıng.... un räv re. Tod Souredonı Ereberdeiv Thuk. V 100, rn. roAAod
ronoaoda. Isocr. 5, 138, rp6 ye Mwv noMBv yapıy Exw za einövrı Plat.
Menex. 249e, hellenistisch noch rx. r&vrav (roAAoD, rAstovoc), z. B. dEi® ouv-
ragaı rn. navrav 1082, Pap. (Mayser II 2, 391 f.), r. navrwv $£p KdeAgpol wo,
un öuvöere ep. Jac.5, 12; nach Komparativen und komparativischen Be-
griffen hypercharakterisierend (‚als‘): # rupavvis rn. &Xevdeping Konaorörepov
Hdt. I 62, &s Baoıeds oddeis KAAos nr. ed Zora Hdt. III 85, oda Yap
Aaxedarnovioug rn. Tys Admvatwv &xdpas..."Apyeloug opiaı plAoug .... yeveadaı
Thuk. V 36, 1, xar& ziva oöv &rı Aöyov dixaoodwmv Av rc. neylorng Adıxlac
atpotued” Av; Plat. civ. 366b; Zeit; Personen: x. 6 tod Zvönoev K 224, oir.
£uod Thuk. I 97, 2 usw. roA) xpelooov r@v rn. adrod Baxoıde(ı)av ppovriiwv OGI
90, 31 (1962, Rosettana), oi rpd HYuöv ‚unsre Vorgänger‘ Pap. (Mayser,
Pap. II 1, 19); Zeitbegriffe (meist allgemeiner Art): Kass.: x. roö (‚vor
dem‘ n.) uev aldag Av Euol Acyesıyv trade Aesch. Ag. 1203 (so auch Aristoph.
th. 418, Hdt. I 122 u. o., att. Prosa, z. B. adv. 16 x. roö Thuk. II 15, 3, wo
Var. robrou; röv tr. Tod pebywv xpövov Aesch. Eum. 462, ev To rr. Tod xpova
Thuk. II 58, 2), &p’ tor’... ybous rt. Tod Yaveiv dG 000 Av els naloaır’ &v;
Soph. Ant. 883 f., raxür’ &pa rn. moAAod Epurd&avro Hdt. VII 130, 2, rn. yap
av Tpwixav obdEv pulverau rrpörepov xoıvy) Epyaoanevn n‘EAas Thuk. 13,1,
TG 00V TaürT« doxıudganıuev... 7. Tod Xpfodau; Xen. comm. II 6, 6, oöx
sloapixav abrobs tr. nuspas Cyr. IV 5, 14, aeg xl Audeas rn. TIG einap-
uevng . .. rov Blov Zuiırnav Antiphon 1, 21, x. tod Aoıuod Plat. conv. 201d,
in Ptol.-Pap. (Mayser, Pap. II 2, 390 f.) x. roö Yepıouod 259%, r. Ting dıyo-
unvias 2588, r. &urng üpas nach 2453, rn. y&p robrwv Tav Yusp@v Act. ap. 5,36,
kret. x. 76 &vıavrö ‚vor Ablauf des Jahres‘ Del.? 179 IV A f. IX 29 (Gort., um
4502). Über (bes. hellenist.) r. &uspäv d&xa tüv nuormplov u. ä. 8. 0. 9. 98, c.
2. Bei Gen. (des Ortes): npored&vrog rn. hg olxiag nov rpoyp&uuoaros wohl
— ‚vorn am Hause‘ (Mayser, Pap. I12, 391, 27; 992), womit zu vergleichen
neugriech. (kypr.) r. ng xepadig ‚oben am Tisch‘ (Thumb, Handb. gr. V.293).
In ältern Beispielen war x. urspr. selbständiges Adv. neben dem gen. loci,
vgl. x. 6800 &y&vovro A 382 0. S. 112, a (aber ppoödog zeigt, daß man nach-
träglich x. 6800 als syntaktische Einheit faßte; danach rpoöpyov yiyveodaı
‚im Werk vorwärts kommen‘) und repi y&p Ste, un uıv ’Ayxarol Kpyadtou r.
»6ßoro (‚vorwärts auf der Flucht, im Fortgang der Flucht‘) &Awp Intoroı
Alroıev P 667 (vgl. Düntzer bei Kühner-Gerth 1, 456).
3. Bei Lok.: böot. rpornvi ‚früher‘, rporaıvi ‚vor‘ Eur. Rh. 523 = npo-
zau-vi 1, 612, 8; vgl. Bechtel, Dial. 1, 309 f., und u. 4 rporaivıov; zum Lok.
s. auch o. S. 158,2. Hom. ’Iu6% rp6 u. dgl. s. 1, 628, Fußn. 6.
,)

508 B. Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

4. In hypostasierten Komposita: mpooydpurog 8. 1, 436, 3, Ppoüdos


ebd. und o. 2; klass. rpoupyiatrepog aus rrpobpyou 0. 2, poraiviov" rpO ixpod
und raaaıöv H. (vgl.o.3 und rooraivuog u. S. 517,5); dazu bei Hom. mp6-Yupovt
‚was rn. Yupav (s. o. 1 Soph. EI. 108f.) ist, Torweg, Vorplatz“ (vgl. rpo-
Ypaıa h. Merc. 384, rpo-&korıog Soph., -ıov seit Pind., npo-or@ov Plat. Inschr.
und zöroı rpoorwor Schol. B Il. Y 11), rpootuiov ppoluov ‚was vor dem Ge-
sang (olxoc) kommt, Vorspiel‘ seit Pind. und Aesch., rpö-xeıpog ‚zur Hand (rp6
xeıpav 0.5.506), bereit‘, Xenophan. 1, 16 D.?, Hipp. Att. (und daraus -pileo-
Yaı) ;hell. roö-uorpog ‚vor der bestimmten Zeit (sterbend)‘, -wpog ‚vorzeitig‘”.
18. np 6c.3 Unter diesem Stichwort sind die Formen rpög und rport (neben
ro&s und *rpert), nös und nor (nöT, nöd, röx, 6) sowie ro. zusammengefaßt, die,
etymologisch in zwei oder drei Gruppen zerfallend, im Gebrauch sich nicht
unterscheiden. Doch verteilen sich die verschiedenen Formen teilweise auf
verschiedene Dialekte: rpög ist lesb.,5 ion.° (auch hom.), att., Koine; port
hom. (mit Metathese kret. ropri; s. 1, 267, 2), rp&s ‚äol.‘ (Gramm.; np£o-Bug
8. u.), *rperi in pamph. repr’ (wie kret. roprt),” nös (vor Vok. auch ro-)
ark. kypr.,® rori (auch nor’, rör, 6)’ dor., nwgriech., rot vereinzelt dor.,
nwgriech., böot. Nachweisbar reichen auch dem Gebrauche nach hinter das
Griechische zurück rport (vgl. aksl. protivz Adj., -we Adv. ‚entgegen‘, ka-
schub. procim ‚entgegen‘), *rperi (vgl. lat. preti-um ‚(Gegen-)Wert‘, lett.
pret u. ä., weißruss. preci, poln. przeciw ‚gegen‘; in ai. prati ‚zu — hin‘ können
idg. *preti und *proti zusammengefallen sein) und rort (apers. patiy, awest.
paiti mit gleichem Sinn wie ai. prati); rög deckt sich mit lit. päs ‚an, bei‘
(ec. acc.) auch in der Bedeutung, während lit. pas-taras ‚der letzte‘. aksl. po
(aus *pos), lat. pos-t(t) pos-terus, ai. pac-Ca u.ä., alb. pas die wohl ältere
Bedeutung ‚hinter, nach‘ o.ä. zeigen. Idg. *pos war wohl *p + os, Gen.-Abl.
zu *(a)p (in &b, &r-6). Parallel gehen wohl als altes Erbe np-£; und rp-ög
als Gen.-Abl. zur Sippe von r&p (0. S. 492, F.2); vgl. bes. rpec- ‚vor‘ in
1So auch Adj. rpö-douog ‚was ep S6- Ephesus, IIp).
uov (s. 0.1 Pind. P. 2, 18) ist‘: rpodöuoıg 2 So auch npö-Eevog ‚wer an Stelle eines
&ordais Bacch. 6, 12, Er npodöuou.. . rupiig E£vog steht‘? Vgl. Risch, IF 59, 38.
AP VI 285, 4, ‘Exam av Baoıelov pö- ® Z. Grundström, De usu praep. rpös
donog (codd. -dp-) erddpmv Aesch. fr.388 apud Thuc. Upsala 1873; H. Jacobsohn,
N.?, daraus substantiviert 76 rp6souov Die Präp. rp6c. KZ 42 (1909), 277-86; W.
Inscr. Delos 370, 14 (um 2002), CIG I12754 A. Lamberton, roög with the acc. Publi-
(Karien), dazu auch hom. rpodöuw und cations of the University of Pennsylvania.
Inschr. -uov -uw (mask. subst. rpösouog, Series in philol. I 3 (1891), 1-47; Sobo-
wie die Lexika ansetzen [vgl. auch 1, 435 lewskij, rpög mit Akk. ‚bergauf‘ (russ.).
u.], ist anscheinend nicht zu belegen) ;aber Fil. Obozr. 10, 233 ff., Brunel 56-82.
orto968ouog (Adj. Pol. X11 11, 2) als subst. * Belege bei Günther, IF 20, 24-31.
Mask. gesichert Aristoph. Pl. 1193, Dem. 5 Inschr. erst IV&, Alc., Sapph., böot.
13,14; 24,136. Vgl.auch Risch, IF 59, 19. (Pind.).
Gesichert ist rpov&ıog (-xos) rrpovnıog als ® Oropos rpö für npög s. 1, 264, Zus.1.
Beiname der Athene (Hdt., Aesch. Eum. ?’repr’ Ipevı ‚zum Zweck des Friedens,
21, delphische Inschriften des IV), adjek- Del.? 686, 7 (IV&), nepr&öwxe ‚npoogdwxe‘
tivisch auch Boyovg rrpova&oug Aesch. suppl. ebd. 6862, 4; vgl. Bechtel, Dial. 2, 820.
494, daraus substantiviert hell. rd rpövaov ® zög auch auf griech. Inschriften Phry-
(rpovaıov) und Ent tod rpovnltov Hdt. I 51; giens, wohl nicht als (dissimilierte) Neben-
daher ist wohl altatt. poveioı (IG? I 232, 6 form von npög;s.Nachmanson, Volksspr.
[434/338]; 234, 28 [432/31]; mpoveoı 237,58 76 ff. Zu no- s. 1, 409, Zus. 3.
[429/28%)) als rgovn@ zu deuten undals Neu- ® Zu rö(r)s.1,265, Zus. 2; Meillet, Rev.
trum zu betrachten; eis röv rrpövaov Brit. de phil. 54 (1928), 190.
Mus. Inscr. 481*, 272. 283 (Bd. IV 8.245;
2b) Die einzelnen Präpositionen. «) 18. rp6c 509
rpeo-Bus u.ä.(0.1,298, ea 2) und nd&p-os ‚vormals‘. Idg. *po-tı gehörte zu *po-
(neben *apo; 0. S. 444; ebenso stand pro-ti neben *pro); idg. *preti war viel-
leicht alte Kontamination aus *pres + *potil. Die Ableitungen aus *pn(e)r-
hatten zunächst die Bedeutungen ‚vorwärts, weiter; gegen, zu -hin‘, die
aus *(a)p(o) die Bedeutung ‚von — weg‘ (vgl. rpöcs bei Abl.); doch sind die
griechischen Formen der Bedeutung nach gleichwertig. Auch in der Bedeu-
tung stand ursprünglich xoı ferner, wenn die Gleichsetzung mit lett. pie ‚bei,
an; hinzu‘ zu Recht besteht und darin nicht lediglich eine Spielform von
zori zu Sehen ist.” Im Einheitsgriechischen ist von allen genannten Formen
nur rpög übriggeblieben, das ungefähr in den gleichen Verwendungen wie
in der Koine noch in der neugriechischen Reinsprache gebraucht wird, in
der Volkssprache aber stark eingeschränkt ist.? Als idg. Grundbedeutung
für *proti *poti ist etwa ‚gegenüber, entgegen, gegen‘ anzusetzen.
Über rpösg als Adv. s.0.8.424, 8; als nicht-hypostasierte Komp. sind nur miles. rpoo-
£raupog Pl. ‚Kollegen‘ (s. GEL)?, rpoo-nvng (0. S. 444)® und rpoo-wvunog (wie Zr-) zu nen-
nen.® rpöo(o)w» gehört zu np; s. o. S.505 mit Fußn. 8.
Als Präv. stehen rpoo* bzw. r(p)orı- ror- seit Homer auflösbar in rpög usw. c. acc.
oder c. dat. (teilweise auch in beide), dagegen nicht in rpög c. gen. So z. B. hom. (meist
auch später) intrans. rpöo-eıuı ‚adeo‘ (vgl. ai. prati i-, awest. palti i-), -Batvo (vgl. ai.
präti gam-), -oreiyo, -epebyount, -EXexto, -rriAvauaı, -Trbocouat, -pbouxı (Mit rrpoopung),
nachhom. -yeA&o, -xuv&o, -TITT@, -TPEXw@, -PoOLTAw; -KAAouaL, -YLyvou.ct, -EpXoat, -EÖXOWL,
-uayon.cı (‚gegen‘), trans. -yw (vgl. awest. paiti-a-az-), -Aeloo (tivi), -antw (mport-),
-apaploxo, -BAAM, -eiREw (nport-), -xAlvo, -TeiIdLo, -rAdLo, -tidmuı (ai. prati dha-),? nach-
hom. -ayy&®o, -aipo, -BıßdLo, -Ypdpw, -dEw, -eAabvw, -£X@, -ptpw (ai. prati bhar-, awest.
paiti-bar-), -aup&ouxı ‚dazuwählen‘; ‚hinsehen‘: -depxouaı (rorı-; ai. prati darg-), -docou.aı
(rporı-; ai. prati Zks-); nachhom. -Bierw, -Aeboco, -opaw (-etdov); ‚reden zu (-hin)‘: -nbd«x
-£eınov (m(p)orieinor X 329; vgl. ai. prati vac-, awest. paiti va£-), -uud&ouaı (Tport-), -Prit
-pwv&w (kret. roprı-); nachhom. -«yopebdw (-nyopix),-&dw (-wdL«),-Bodw, -pYEyyouaı; Verba
der Ruhelage: -xeıuaı (ai. pratigz-), nachhom. -eıuı ‚assum‘, -nuaı, -ıLavo, -uEvo, Now;
reoo- ‚noch dazu, außerdem‘ ist bei Hom. vereinzelt (xnueis rpocaudvonev ‚auch wir
tragen zur Abwehr bei‘ B 238, Ereıra d& 7’ ob rrpooxuüver ‚dann wehrt er nicht weiter
ab‘ E 139, pleonastisch od dbvaraı rpooxudvaı ‚kann nicht (weiter) wehren‘ II 509), seit
Va häufig, z. B. -aıttw, -daravao, -töwuı, -Atdonaı, bes. auch in rrp00-ava-, -avTL-, -ATtO-,
dıa-, -eE-, -ev- (-e10-), -EITL-, -KATO-, -BETR-, -TTRPO-, -TTEPL-, -OUV-, -Lrrep-, -urro- (vgl. 0. S. 429;
etwas anders -au.pı&vwuu:, -nddmuaı, -evvero). Teilweise ist auch schon früh die Bedeutung
von zpoo- verblaßt: hom. rorı-d&yuevog (seit V% npoodgyeodar, npoodoxd&w), nachhom.
-aprew, -auEivo, -Bıslopar, -Epdo u. a.; -T&0ow (delph. moı-r&oowo) ‚auftragen‘ kann noch
heißen ‚hinstellen‘.

Bei Kasus.
1. Bei Akk. ‚gegenüber, angesichts‘, zunächst von eig geschieden. Be-
wegung nach einem Ort: eiu’ «born npög "OAuprov (Richtung O.) A 420,
ol öv ye npori &oru pepov Bapex orevayovra N 538, fein dE x’... Goaıev rpori
ı Allgemein zur Etymologie von npori 4 Belegtes lat. associus (spät) ist Rückbil-
ori usw. vgl. Günther, IF 20, 53-65; dung aus associare.
Kretschmer, KZ 30, 570 f., Gl. 1, 53-56; 5 Anders über npomvng Prellwitz, Gl.
3, 322-24; Brugmann, Grundr.? II 2, 19, 95 (idg. Partikel ai. a({n)).
877, Walde-P. 2, 34. 38. 77. Zum Wech- $ Unklar rp60-o1x0g ‚Nachbar‘Hdt.Thuk.;
sel von -rı und -ss. auch 0. 1, 400, y; 401, ‚das Haus daneben habend‘ oder ‚neben
Zusatz. dem Haus (wohnend)‘ oder Rückbildung
2 Vgl. Brugmann, Grundr.? II 2, 839f. ausatt. rpoo-oıxew? (vgl. ueroıxog 0. 8.482).
3Thumb, Handb. ngr. V.? $ 168, 1; ? ror-9£uev GDI 3339, 17 (Epidauros, um
Tiaprlavog, N. o. $ 71. 3208).
t

510 B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

&oru veöv &ro II 4A f., tobg tv rredtov de dlwxe rpög mörıv ‚zur St. hin’ ®3f.,
zyv (opxipav) Erepog fintaone rorl vepex % 374; Ziel: eine meiner Töchter
dvkedvov dyschw rpög olnov Imanos I 146 f., noös dmuar’ iav uWmarnpaıv
öuirer B 288, zul vo ne Thv (’Apyo) Ev9” Ara BAdev neyadag mori nerpas u 71,
ÖNEXAPNORY Tpdsg Tov Abdpov xal Eevro 7a önıda xal obxerı nareßaıvov Thuk.
IV 44, 1; ‚an etwas lehnen‘ u. ä.: &puara 8° Exkıvav npög Evanıa © 435, dopd
dE npög telyog £peioas X 112, Eyyos uev 6° Zornoe pEpwv pög xlova axprmV
a 127, wıv ("Ipov) nor Eoxtov aöing eloev Avanıivac oa 102 f., "Odvooedg "Ay-
oLvöuou rrpög yodva nadelero a 394 f., npös Kor’ &ANov mmyuovn repocıLaveı
Aesch. Pr. 276, kypr. rö(v) x5p0v...... ro(v) moexöuevov nös rö(v) 60Fo(v) Tö(v)
Spburov ‚das Grundstück, das an den Wald-Wasserlauf stößt‘ Del.? 679, 19
(um 4508); ‚hinzufügen‘: rol av oralav rorypabavodo ade Del.? 83 B 26
(Argos, um 4508), npög Av Sopehv... roiade... npoo&pepe Hdt. VI 125, ei
TpdG TOVv uioHov Erdora vadrn 6ßoAöv rpocyeing Xen. hell. I 5, 6; bei Verben
der Ruhe ‚in der Richtung gelegen‘: 8001 vatoucı rrpög N@ T’ NeAıöv re v 240,
(E9vos) olamuevov de npös No re nal nAlov Avarords Hdt. I 201, xeiraı dE yaxpn
M Aluvn repög Bopenv re xl vörov II 149 (im Wechsel mit Gen. IV 40), xar’
59V Nızosı rpög NAıov... rrpös To rüp xadnuevog Aristoph. vesp. 7721f.,
&ravra rroög Abyvov BouAeboonev pax 692, 6 dyAos rrpög rmv Yalacoav Ent TG
vis hoav ev. Mc. 4A, 1, npög Önä&s napauevö 1. Cor. 16, 6; ‚hinschauen auf‘:
Exanov de Hol doGEe.Tavey Tartalvovrı pOG Neposıdex rerpnv u 232 f. (mpös mv
[die Charybdis] tSouev 244), & npodöra Ns rarpldos, Öarıs NUu@V MöVog oTeL-
o&uevos elta Sovaocı rrpög Eu aroßiereıv Aristoph. Ach. 290 f., Ert de is
Zarxuivos TO Axpwrnpıov To rrpös Meyapı öpav Thuk. II 93, 5, Ev raig rpög
neomußptav Bienoboaıg oixtaıs Xen. comm. III 8, 9, 76 re pLAoppdvas xal TO
eydoöc BAfrewv rpös tıvag III 10, 4, (geistig:) npös mpäyw öpacas Aesch.
suppl. 725, rpög Ta xolv’ anoßXereıv Eur. suppl. 422, eis t& npaypara xal rpög
robs Aöyoug aroßiereıv Dem. 3,1; ohne Verbum &ore ol t& Doaraxptov IG IV
823, 21 f. (Troezen, IV2). Zu Personen hin (eig. ‚gegenüber, gegen‘): ol
Toy Yeöv Ixerıg Apinero GDI 3339, 3 (Epidauros, um 3208; vgl. 15. 33, rot’
adrov 20), Epxovraı po Yuäs Xen. an. V 7, 20, dus &Eonev rrpög abroüg Xen.
an. VII 6, 6, eine npög öv neyaanropax Yuuöv A 403, Buoce d& rrpdg &u” abrov
& 331 (vgl. el. öuöoavres nö(t) rov Yeöv Del.? 418, 11 (VI-IVa?]), npös unrepe
einetv n 151, anayyeret trade npög ToDg aparobvrag Aesch. Ch. 266 f., zanızo-
uw naTpög nv dvoraAaıvav datT Erwvonxouevnv adrh rrpög abrnv Soph. El.
283 If., anoxptveoda detrar vuvi pog "Admvatoug Aristoph. Ach. 632; eye
rpög rov I’üynv rorade Hdt. I 8, eveduundnv (EXoyılöunv) rrpög Euauröv Andoc.
1, 51. 52; im att. Gerichtswesen yp&psodat rıva rpög Tobs deouodtras usw.
(s. GEL npög C II 7), Saßaddeıv rıva rrpög Todg roAAobg Xen. comm. I 2, 31;
von gegenseitiger Rede, mündlicher und schriftlicher Verhandlung, Ver-
trägen: Txa rrpög aAANAoug Errea rrepbevr’ Kyöpevov I’ 155, xardk mv ÖnoAoYINv
tnv npög Meyaxdca yevoucvyv Hdt. I 61; npaoowv... mpög (Var. &6) to0s Bap-
Bapoug Thuk. 1131, 1, zpög d& robg Auxesaunovious öpuunvro Euyxwpeiv II 59, 2;
att. Zuvdnxas, orovdas, Euunaylav rorsioder npög rıva; lokr. al x’ 6 Faooröc
rol rov Faorov dinaleraı Del.? 363, 14 f. (V®), delph. rpodıxtav (‚das Recht,
vor andern zu sprechen‘) rroi AeApoüg (III/II2) GDI 2637, 4; 2745, 7; 2789, 4;
2835, 10; von einer beliebigen gegenseitigen Handlung rpösg Aroundex tebye’
2b) Die einzelnen Präpositionen. «a) 18. roöc 511

Aueıßev Z 235; ‚gegenüber‘ in feindlichem Sinn: olov npög Tpöas uayenı..


Woüvog P 471 (wo re. T. = Tpwot; anders önrör’ Kvnp 29 rpös daluova
(‚deo invito‘) part uayeodaı P 98. 104), xp rpös Yeöv odx £pifeıv Pind. P. 2,88
n &v Mapadävı nayın Mndov rpös ’Admvatous Thuk. I 18, 1, el. z&y en.
(‚Schiedsspruch‘) ray yevouevav räı rrörsı abrav nori rau nödıv av Anxedar-
voviov SIG 683, 10 (um 1402); auch vom Wortstreit: r&ör« rrpdg töv Hırraxöv
eipyraı Plat. Prot. 345c, unre npög Es unre ao’ &uod Stenv elvan Isae. 11, 34
(im Titel von Gerichtsreden ist zpds zıva milder als xur« rıvoc). ‚Gegen-
über‘in abgeleiteten Bedeutungen (nachhom.), und zwar Vergleich
mit Sachen und Personen: Hdt.: (Ägypten) &pya Aöyov nel TRPEXETaL Tro0G
raoav yapnv II 35, etpero 6 Kaußbong xotög rız doxeor Kvnp elvaı rrpög Tov narkon
Köpov III 34, £rel Üdwp ye Ev npög Ev auußaddeıv 6 Neidog nAndei dnoxparteı
IV 50, ’Adnvatoı uev rpog rravrag Tobs &AAoug! napexönevor vers OySoxovra Kal
Erarov, nobvor VIII 44; ähnl. att.: npös Tag ueyloras nal &ayloras voadc To
LECOV GXoro0vrı od moAAol palvovraı eidövres Thuk. 110, 5; &vdscorepwg Exrdoto
rapeixev d) npög nv EBoualav IV 39, 2, To xaAdıorov TÜv Epywv rrpög T& aloyısrov
ovußadeiv Lycurg. 68, &xeıs npög Ta Ern ueAKıvav nv zptya Theophr. char. 2, 3;
Maßstab: Körper: pausv xpfvaı rov dapaxa rrpös To ooua rrenoinodar Xen.
re eq. 12, 1, Normalgewicht: rpög 7& oradua Ta Ev ra dpyupoxarnimı 1G?
II/III 1013, 30 (IIa); nach Maßgabe einer Person geistig vom Urteil: rois
rpöc dus Cacı Dem. 19, 226, EAeudepou TO un rpög &AAov CHv Aristot.rhet.1367a
32, sonst (TaxÜT«) Knrlov xal EYXodAorıioua TAOLTOU TTPOG Taumv (TAV Süvanıv)
voutoavres öAıyapnoaı Thuk. II 62, 3; rpög T6 rercuratov Erßiv Exraotov av
rplv ünap&avrov xpiverau Dem. 1, 11; Geld als Maßstab: obdE rpög &pybprov
ıv ebdaıuoviav Expıvov Isocr. A, 76, önwg npüg Tag TLuas Tav xpı>@V T& KApıra
rwANcoucı Aristot. Ath.resp. 51,3, rwAetodaı Ölsrpög apyüpıov fürdas doppelte
Gewicht in Silber‘ Theophr. h. pl. IX 6, 4, önösdıxog Eorw ori dırkoüv
Del.3 74, 78 (Andania, 92/912); von der Klepsydra als Zeitmaß: rpög öAtyov
Udop Avayralöuevog Acysıy Dem. 41, 30, Aeycsdo.... . 6 uEv rp&Tog Abyog Exate-
poıs zorl yöag dexaoxtao GDI 3591a 17 (Kalymn. Ila); daher seit hellenist.
Zeit rpög öAtyov (scil. Bdwp) ‚für kurze Zeit‘, wonach auch rpög öAtyov naıpöv
u. ä., rpög dbo Auspas Exolumoa Exei ‚(für) 2 Tage‘ IIIP, Pap. (Preisigke,
Wörterb. 2 roös 2b). Maß im Sinne von ‚im Hinblick auf, gemäß, an-
gesichts (eines Tatbestandes): rpög raür« vöv Japosav xadnodw Aesch. Pr.
915, rrpög ohßEv (‚vergeblich‘) eis Zpıv Yuuobuevog Soph. Ai. 1018, rpög ri roür’
&oteoaı; OR 766, pdg T&s Tuxas yap tas ppevas nexrnuede Bur. Hipp. 701,
zov dıraordv Öuvbvra xpivar ropri T& wörröueva ‚nach den Klagepunkten‘
Del. 179 V 43 (vgl. IX 30) (Gort., um 4502), 6xwg &v... npög TO TTapeov
BovAebyraı Hdt. I 20 (vgl. vn. 7& napeövra 113), mpög &v nv öyıy radrmv (‚im
Anbetracht dieses Traumbildes‘) 76V re y&uov roı roürov Eorrevox 1 38, 6 Ilepi-
avdpos xhpuyua Erornoato..... npbs av IH Tobro Tb anpuyua obre rıs ara. III 52,
Spüv abrods npög & napövra xareraivovrag Thuk. II 59, 3, &ßourebovro mpög Te
THv yeyevnuevnv Eumpopav ura. VII 47, 1, mpög rrv Sbvanıv nv abT@v eü rroLobarv
Plat. Phaedr. 231 a, iva rpös zöv Öndpyovra xaıpdv xaora dewpire Dem. 18, 17;
adverbial rpöz Biav ‚nach Kräften, mit Gewalt, wider Willen‘ (z. B. TaOvNv
1 Vgl. ai.sdrvän vdnaspdtin prati pacyat®? wertig mit allen (andern) Bäumen (zusam-
‚er kommt zurReife (bringt Früchte)gleich- men)‘ GB 6, 6, 3, 3.
512 B. Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

Alc. 39 D.?, rivewv Aristoph. Ach. 73, Soph. fr. 669 N.?, YeXobong ovdE r. PB.
xıyöc Aesch. Eum. 5), ferner att. rnpög dpynv ‚aus Zorn‘, rpög xarpbv ‚zeit-
entsprechend‘ Soph. Ai. 38; ‚gegenüber‘ > ‚in Betreff‘: un Yabuale npöc
76 Aınapks ‚über mein Drängen‘ Soph. OC 1119, ei poßY) npög roöro Tr. 1211,
ol orparıöraı Adupodcı npös hy &Eodov Xen.an. VII 1,9, avöpds Kyadoü mpög
zobc rroAeuloug Lys. 30, 26, dvdpov Kyadav yevonevwv rpög Toy xivduvov Ly-
curg. 82; t@v rrpdg Töv nöAepov Arerovro Thuk. II 17, 4 (oder Zweck), uersori
.. . npds ta idıa Sıdpopa näcı to toov II 37, 1, olov (TO nıoeioda:ı) Eviore doxoücı
xal ol £pxoral nkoysıv npög ramaudınd Plat. Lys. 212b,rhod. r& nor’ &opareıav
xal owrnpiav räs mörtog Del.? 288, 63 (2202; vgl. GDI 3750, 83. 93; 2012).
‚betreffend, angehend, interessierend‘: Erepos Aöyos, od Trpög Eue
Dem. 18, 44, umdtv npög rö npäyua ‚nihil ad rem‘ 40, 61; ‚gemäß einer Musik-
begleitung‘ = ‚zu, nach‘: xAıd&ox dE noATa rrpös xaAauov Avrıazeı eREwv
Pind. 0.10, 84, npdsg Atßuv Anxeiv aörov Eur. Alc. 346 f., Opäxes mpög alAOV
Gpxnoavro Xen. an. VI 1, 5. ‚Gegen‘ von einer ungefähren (Tages-) Zeit:
rori Eonepx Hlyıov Eoraı p 191 (&AAore uev 9° Der ort Eorepov xrA. Hes. E 552,
rpög rhv oernvmv Andoc. 1,38, Xen. hell. V 1,9, rpög öp%p0v Aristoph. Lys. 1089,
erel rpög Ew vöv y’ Zorıv Aristoph. eccl. 312, Erel d& rpög Yucpav Zv Xen.an.
IV 5, 21, freier &x növwv.. . reAEdeı npög YYpas aiav Auepa Pind. N. 9, AA (vgl.
Eur. Med. 592, Plat. conv. 223), npög ebavdeuov puav ‚in der Lebensblüte‘
Pind. O. 1, 67, n&yxpıs drov npög yuvaixacs Gcıv ‚im heiratsfähigen Alter‘ IG?
I1/III 1368, 41 (vor 178P); von einer ungefähren Zahl: &vöpes... . An£davov
eis EENxovra .. . rrpög EBdounxovra... eis rproyxıAloug Pol. XVI 7,5. Zweck:
Eorynev HIN u7Aa pög opayasrapog Aesch. Ag. 1057, wg rpösg ri ypetac; Soph.
OR 1174, 7& rpög nv Öyıeinv ‚gesundheitfördernd‘ Hippocr. dearte7 (VIA2L.),
TapEyeıv xpruara npös Tov Bapßapov Thuk. I 96, 1, oi mortiraı rrpös Kvöptav
enaudebdnoav Isocr. 16, 27, 7& napövra dvaatoxeıy pög & un det Dem. 3, 19;
bei Adj. wie Erorn.og Xen. comm. IV 5, 12, ixavög, xpnowuog Plat. Prot. 322b,
Gorg. A7Ad, rpög HIovnv (x&pıv) Snpinyopetv, Atyeıvy Dem. 4, 38; 8, 69.
2. Bei Lok. (wie aw. paiti, ap. patiy) ‚bei, an‘. Eig. Von der Ruhelage.
Naturgegebenes, Geräte u. ä. npög xpuocy repövn xaraub&xto yelpx &paımv
E 425, oötT’ &venog Töoo6v Ye nori (Var. nepl) Spvatv Ödıröporov Arber 3398 f.,
Nas ye nor onılddeooıv Exdav nöuar’ y 298 f. (vgl. Soürnov &xouoe norl onıAd-
deoor Yaracang € A01), nuxıval dE (Kravdaı) rpds KAANAnoıv (v. 1. -oLoıv) Exov-
rar € 329, npög nerpnor... pıvol anedpupdev e 434 f., dpxelodnv 84 Eneıta nori
x»ovi 9 378, abeuder de rpös Anpovi XAdrxeve yAßocav Pind. P. 1, 86, xeAxıvöv
pLAOV, ol rpög YAlov vatoucı myats Aesch. Prom. 808 f., veüg xauodong rovrio
rpög (Var. Ev) xUnorı sept. 210, Edpav Exouox npög Sönorg ’Epeydews Eum.855,
vnAca de yEvedAR rrpös nEdw Yavaräpbpa xeiraı Avolxtas Soph. OR 181 f.,
Yaryoıv el rıva BAeneıs HM npög BeßnAoıs 7) rrpdg Aroscıv Yeav Soph. OC 9 f.,2
EG VEOGOLAG TTPOOTENÄROUEVAG Er MAod rrpdg drroxpnuvorar Öpecı Hdt. III 111,
"Ivapws ... Baoıredz Außbwv öv npög Alyırro Thuk. I 104, 1, z& utv rpös
1 Vgl. iepeig np6onov (adv.) Exaröv EBdoun- wünschte Sitz soll am Rand eines profanen
xovr« Mon. Anc. XIV 1 = sacerdotes cir- oder heiligen Gebietes sein. Dagegen ist
citer CLXX; vgl. hell. adv. replrov ‚un- rpög = £v an den Stellen von 116/158 (ed-
gefähr‘. pncdau rpög Tıowv yeapyloıg ‚auf gewissen
® zpög hier (und an andern Stellen) nicht Ackern‘) und 57/562 bei Mayser, Pap. II
für &v (Kühner-Gerth 1, 518); der ge- 2,495, 5f.
2b) Die einzelnen Präpositionen. &) 18. npög 513

Aiyivn orpareuux I 105, A, npög tepots (‚daran‘, nicht ‚darin‘!) zois xoıvotc
oröAa Arco Nuav... Kvaredüjvaı III 57, 1 (vgl. 81, 5), npös th yi VALUAXODVTEG
VII 34, 6, & de&ı& Tod x£paros Eyav rpds ta Edpparn noraus Xen. an. 18, 4,
non SE dvrav rpüs T@ reiyeı VII 2, 14, og eldov tobg suuuayous nodc "Erıxövı
repeuyöras hell. IV 3, 18, ra xara Iadarrav ad al tas mpds Iadkrın rröicıc
yevöueva IV 8, 1, npös To Teepausıa 7& miotx ouAaßov Dem. 4, 34, eis dA-
Aorplav olxiav Önapyoucav rpög Tyı oixtaı III, Pap., rhv npös roı Baraveloı
eeöpav III2, Pap., ev rüL npös Meupeı (und Me£upıv) neydiwı Iapamısior
164/562, Pap. (öfters; der Akk. auch 892),t Av 82 &xei npös T@ dpeı AyeAn
yolpwv neyaAn Booxoucvn ev. Mc. 5, 11;? Körperteile: oödE xt uıv naides nor!
(ev Eustath.) yodvacı rnannaloucıv E 408, 76 npös noolv oxonelv nedevras Soph.
OR 130 f., ai re aontöeg... npög rols Guoıg odoaı Xen. Cyr. VII 1, 33, 8%0
Ayyeioug .. . Eva rrpög Ty) Kepary) aa Eva epög rols rociv ev. Joh. 20, 12, repı-
eLwouevov rpdg Tolg uaxorots Lovnv ypuc&v Apoc. 1, 13; Personen u. ä.: &Bauyac
Eyyxos ed npös ’Apyslov orpara Soph. Ai. 95, oi rpög roig Kepxupaiors (bzw. bei
ihren Schiffen)... erıßonYoücı Thuk. III 78, 2, & d£ rpäg rois Yeouoderaus
&ieye Dem. 20, 98 u.ä. ö., av Eyybs Non xal npög nör@ avreiög Men. Epitr.
245 K.?, npög Dapßattmı ‚bei dessen Landgut‘ 2602, Pap. (Mayser, Pap. II
2, 495, 10). Lok. des Ziels bei Bewegungsverben: rorl d& oxfinrpov Bade
yaln A 245 ß 80 (vgl. wort yatn aysalvas A 112 f., Aualöpevov rort yaln Y 420,
BaarAöueva r(p)ori yaln X 64, nara de nensav nori yaln Datnxes 9 190, nor
yaln xort’ ı 289 f.),? un nos u’ Erßatvovrx BA AlYyaxı ori serpy e 415 (ähn-
lich mit noösg n 279 ı 284, Aesch. Prom. 56), rori ypaup& ev abrdv oräce
Pind. P. 9, 118, d$ho«xı Bix pdpayyı npös (Var. 79) Svoxeınepw Aesch. Prom.15,
toyovrss (‚Kursnehmend auf‘) rpög raig nöresı mAnv Aoxpov Thuk. VII 35, 2,
yevouevov HoU Trpög NL Hıaaı Tod arparmytou 2382, Pap.; von Personen: port
(Var. rort) ol 82 Aa > Zvrepa yepol Auaodels (‚zog an sich‘) Y 418, nv dE rpori
(Var. ror}) ol eite ® 507 f., töv d& ort (Var. nporti) ol eitev » 347, Ömria
dt aAlvopaı deioxoa rrpös Sumaicı Soph. Ant. 11881.
Uneig. ‚Bei, an etwas sein‘ (von einer Verrichtung, Beschäftigung);
(mit subst. Neutr.) an (auf) einem Punkte einer Handlung sein (bzw. dazu
kommen)‘: oluoı, npög aur& y’ eiul To deıv@ (n.) Acysıv Soph. OR 1169, «ei
noös & ein Zpyo, roüro Erparrev (‚nur damit beschäftigte er sich‘) Xen. hell.
IV 8, 22, np; To elpnutvo Abdya Av Plat. Phaed. 84c, &v npös T@ axorelv
y&vnc$e Dem. 18, 176, in Pap. ein rpdg rnı werpnosı 256°, toig Ömmperoücıv
rpds tür yapbpaı ‚beim Brückenbau‘ 255%, rpög ir av XAmp@v Aoysiaı yivou
2458, rpds roAAots (n.) abröv elvaı 2428, ein) mpg ro droönueiv ‚bin am Ab-
reisen‘ II12, rpös (über &v geschrieben) &vayxalaı KoyoAtaı elvaı III2, toü rpög
tür Sepuarnpäi, Beamter bei der Ledersteuer IIl2, ra npög rats Enororats
terayusvoı IIR, Karaoradels npös ty. nwnoypaunarelaı 1198,06 npös rn Ava-
vpxpfı 992 u.ä.o. (mehr bei Mayser, Pap. II 1..192.329521172 5495,15,
Additiv ‚zu, außer‘: &xodv u’ Erapol re xaxol rrpög rolal re Unvog x 68, Eeinooı
(Zvixurol) nevre te mpög rois Xenophan. 7, 3 D.2, xl ti mpög TobroLoıv &AAo;
Aesch. Pers. 237, u xai rı npdsg naxoicı npoodnraı nandv 531, Non Sera unvas
1 Mayser, Pap.II 2, 494 f. ® Delbrück, Vergl. Synt.1, 726. 729,
? rp6c c. dat. im NT 6mal (nur lokal), ne- rechnet hier auch mit dem echten Dativ.
ben Akk. (Blaß-Debrunner” $ 240, 2).
23H. daA 10,2
514 B. Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

Tpds KrAoıs eve’ dchpuxrog never Soph. Tr, 44 f., mpög tobt, robrorcı Hdt.
I 31. 44; II 51; VII 197, &%Moug mpög Exuri EAouevoug np£oßeıs un EÜdUG
&xreureıv Thuk. I 90, 3, KuBepvnrng eds 77 arvrorouig Plat. civ. 397e, rpög
7o vet dmards conv. 195, in Pap. rpdg als pnaıv £yeıv apraßaız 260°, rrpöc
ne Aoınie dodnpter (‚Unglück‘) III® u.a. (Mayser, Pap. II 2, 497), epidaur.
[oriyuara &i]aße mol trotz Önapyovcıv GDI 3339, 55 (um 320%), npög robrors
(m. oder n.) 1. Clem. 17, 1.
3. Bei Abl. ‚von seiten, von — her‘ (‚aus‘). Als ursprüngliche Ablative
dürfen die meisten ‚Genitive‘ bei rpög betrachtet werden; sie sind indes
meist nicht mehr (rein) lokal und überwiegend persönlich. Rein lokal
sind nur dAbuevog Ixer’ Euov I& NE npös holmv HM Eoreplmov avdpanav I 29
(Person), und ZuroAäre röv rpög Zapdewv NAexrpov Soph. Ant. 1038 (Ort;
proleptisch), geuy&rw nor rö Aröp TaAuur!o ‚er soll verbannt werden
weg vom ol. Zeus‘ Del.? 424, 4 (el., VI-IV2); über np. ec. gen. zur Bezeich-
nung der Lage s. u. 4. Doch blickt die lokale Auffassung noch durch bei np.
c. gen. von der Abstammung (neben bloßem Abl. 0.S. 118, y); robg pög
atuaros Soph. Ai. 1305, plAov Tıs Mh rrpög aluarog pbcıv Soph. El. 1125, "Apre-
won... yivos dE &E "Adınapvnocod z& rpös rarpöcs (‚von Vaterseite‘), 7&
unroödev d£ Kpnoca Hdt. VII 99, 2, rpöyovor 7) rpös Avdp@v 7) yuvaızav ‚In
männlicher oder weiblicher Linie‘ Plat. Theaet. 173d, oi ovyyeveig Tod rarpög
xal obs Kvdpiv nal rrpög yuvaızav Dem. 57, 23; vom Ausgangspunkt einer
Handlung (vel. 0. S. 509 ob.), so bekommen und (erhalten) haben von: rıunv
&pvbuevor.... rrpög Ipawv A 159 f., xal vepdev yis rıunv rpös (Var. rap)
Zmvög Exovres A 302, Stdoı TE For aldolav Yapıv oT’ Kor@v xal Tori Eelvmv
Pind. O. 7, 9%, toro Aaxyav rrpdg daıuövwv Yauuaorov öSAßov N. 9, 45, ei yäp
TOxXoLEV DV Ppovodcı rrpog Yewv Aesch. sept. 550 (vgl. Soph. Ai. 527), xat tig
rpög Avdpüs un PAenovrog &pxeoız (‚Gewährungsmöglichkeit‘); Soph. OC 73,
bei xupfjoaı, Aaßoı Hdt. 159. II 139, iva Aöyog TE oe Eyn npös Avdparwv ayadög
VII 5, Zxywv uev Enaıvov noAVv rpös du@v Xen. an. VII 6, 33; hören u.ä.
aloye’ anobw npüg Tpwwv Z 525, H raxüra Sy’ Avenıd rrpög Tobrou xAVEıV;
Soph. OR 429, uavdaveıv Yap Mrouev Bevor npög dorav OC 13, xarkrep Yrovoe
abrög npög Tod BouxöAou To npfyyua Hdt. I 118; bei Passiva (und Intrans.
ähnlicher Geltung): 9% ooı &pıora nenoiyrar.... npös Tpaov Z 56 f., papuaxı
... 74 oe nport paoıy 'Ayıdlog dedısaydaı A 830 f., Zebs Yip inepov Beier
npüs ou redaAnraı Aesch. Prom. 649 f., npög TNG ruxns ÖAmAev oBdE Todd” Uro
Soph. OR 949, örı xA., ob Acyeraı npög obdau@v Hdt. I 47, arıualcoda mpbs
Hsisıorparov I 61, rare npös Kunkapew nadövres I 73, önodoyeitaı pög
navray Xen. an. 19, 20, oluaı yap &v obx dyaplorwg poı Eyeıv oure Trpdg ÖuV
orte npög ng naong "EAAadog 11 3, 18, "ERAnoı npög KAANAwv SovAouuevorc Plat.
Menex. 244c; bei intr.-passivischen Adj. und Subst.: örwg... rıuneoo« ye-
vorto H&AMov ıpog nöctös Te nal vieog o 160 ff., drnadıng pös dorav Pind. P.
4, 297, Epnnos rpösg PiAwv n Sbowopog Soph. Ant. 919, reıd%& xaxod rpös &vdpds
Soph. El. 562, 008° &xdeng vıy d6Ea rpds Avdpanov brodtkeraı Eur. Heraclid.
624, Eiinero Adavarov uyhunv mpös “EAmorovriwv Hdt. IV 144, Zriodovov
mpös r@y nAeovav Avdparov VII 139; von einem Höhergestellten ausgehend,
ı Vgl. aw. haraidyät paiti ‚vom Berg Haraidya aus‘.
2b) Die einzelnen Präpositionen. x) 18. noös 515
d.h. ,auf Befehl, im Auftrag, unter dem Schutz‘: ol ve dEpuorag rrpbc
Aus etobaraı A 238 f.,nal xev Ev "Apyaı EOUOR
& mpds Mg & L.N, -X1c) korov
Ypatvorg Z A456, rpös Auög eloıv dnavregEeivol ve ntwyol tel 207 f.&571.,
(Aukodpyos) &hmze (‚ordnetean )yBeıv Baoıea rrpög (v. 1. pd) TnSTOrewET& Sn
oıx äravıx Xen. r. Lac. 15, 2; ein von jemand ausgehendes Verhalten, d.h.
nach jemandes Art‘ rel. Abs Gen. 0. S.123f.): A xdpra rpög yuvaıüc
xipsodaı xeap Aesch. Ag. 592 (76 yap dordoaı mpös Y. Av capas 1636), ob mpds
LTpoU sopoü Ipnveiv ETWIAG ps ronövrı nuarı Soph. Ai. 581 f., xat Tor
Acyoucıv @G TrpöG &vöpds ebyevods Ev Euppopalaı daxpu’ an’ spdaruäv Badeiv
Eur. Hel. 950 f.,rpög ooö yEv, rat, Tols plRois elvaı plXov ra. Eur. Herc.585,
TAXÜTX EV Trpög oh £or’ &vovrog £s awrmpiav Aristoph. vesp. 369, oöre yap
IHepoıxa Av odre Addıa Ta morzbueva Ex TNg Yuvaızöc, obre rrpog av &x Tng Acatng
oddauav Hdt. V 12, 3; auch mit Abstrakta ‚gemäß‘: roög 8° edoeßeixs [mp.
duco. codd.] Av Euol 708° Ev ppeotv Aesch. Ch. 704, ebpnua phuer' npög Ölung
= Sınalos] Yap od orTeveıg Soph. El. 1211 (vgl. od Stan orevo; 1212), 7&
rorxdra ip Eoya od mpdg [To] Anavros Kvöpds vevönua Yircodan, AA npös
YuxNs te ayadıg var "doung Avöpning Hdt. VII 153, 4, ob npög ig Öuerkpas
80&ns, &® Auxedauuövior, ra@de Thuk. III 59, 1, oöx hy = tod Küpov rpörou
Zyovra un arodıdovaı Xen. an. I 2, 11, rov Eywra Tüv XaAG@v TTpöG Tp6ToU
Exieyeraı Exaorog Plat. Phaedr. 252d, &av zı nutv zpög Aöyov 7 Plat. Gorg.
459c;}l Grund, Ursache: A: r&dvnxe.... B: npög rivog nor’ aitlac; A: alın
rpög aburns Soph. OR 1235 ff., pp6vmoov.... nathp ag... ATTWAETO TTPöG KÖTo-
PHpwv auriarnusrov Ant. 49 ff.
4. Echter Gen. des Orts liegt vor bei Bewegungsverben: «brös d& nor!
(Var. roott) nrörıog nerer’ niet 6gegen die Stadt hin‘; proleptisch ?) X 198, 7 82
Munota.. . Expebyeı youvn npds av "EAANvwv, ot xrA. Xen. an. 110, 3, rapiy-
yee... npös tav Kapdoixwy levar... rrpos Tod rorauod (‚auf die Seite‘,
nicht ‚zu — hin‘!) IV 3, 26.? Sonst kann man den ‚Gen.‘ auch ablativisch
fassen: rrpög u&v &Xös (‚meerwärts‘) Käpes .. ., npös Obußpng 8° Erayov Adxıor
(scil. ihre Lagerplätze) K 428 ff. (vgl. 60001 vnooroı rpös "HALdog inmoßdroro,
scil. varerkoucı p 347), 8bw... Yıpnı elotv, al ev mpög Bopeao... ai 8° ad
rpös Nörou v 109 ff., häufig bei Hdt., so Eorı d2 npög tod TuaAou rerpauuevov
ns rörıog ‚der nach dem Tm. zu liegende Teil‘ 184, puraxat .. . npög Aldıö-
rwv xıı. II 30, eiol 8% obroL ot yüpoı npösg Yardoong II 154, odroL nev T@v
’Ivdav... olxeouoı xal rpöGg vorou Av&uov... &AAor SE... rrpOG Apxrou Te xal
Bopew xaroınmusvor III 101 f., r& 82 ”Aßönpe Löpuraı rrpög roü "EAAMNoTövroU
(‚dem H. zu‘) u&AAov # tod LIrpuuövos VIII 120, Eotparonedsbovro pög ’OAUV-
You &v ro todu@ (Var. zp& ’OX. und rpös ’OA0v9p) Thuk. I 61, 5, ro de pög
Neusac V 59, 3, T& uEv dmoldyın Eyovrss rrpdg Tod noranol, Ta dE önia Ebw
Xen. an. II 2, 4; bei Hdt?. im Wechsel mit Akk.: (£$vos) oixnuevov d& rrpög
NÖ Te xl HAlov dvarorag I 201, sogar unmittelbar nebeneinander: «öpıavras
800... röv uev rpds Bopew Eoreire HaAtousı Epos, TV dE TTPOG vOToV YELLavE
II 121, oi Tlepocı Zdtwxov npös n@ re xal tod Tavaidog IV 122; neben npös
1 Koine siehe Blaß- Debrunner’ $240,1 2 Vgl. Ent o. 8.469.
Anhang; 5 &u rot£ ooL doxäjL TTPOG TpöTToU ® Auch phok. 16 IX 1,87 A (etwa 12) no9’
Be elvaı Zen. pap. 59309, 4 Eonepas — nor’ di (nur 23 nor’ doüg).

33*
.)

5416 B. Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

ınit ‚Gen.‘ oder Akk. kann ein Abl. des Ausgangspunktes stehen (z. B._ Neu-
oisv SE mpög Bopenv &venov.. . repös Eor&png rod Bopuos£&veog Hdt. IV 17); vgl.
0.5.4135. ; über np6 für rrp650.5.508, F.6. Für roög mit ,‚Gen.‘derPerson (‚auf
jemandes Seite‘) ist an sich ablativische Herkunft wahrscheinlich, doch
läßt sich dieser Gebrauch vom örtlichen nicht trennen: &roorävrss an” Exel-
yov xal yevönevor upös oo Hdt. I 124, Aa uadıora nev rpos Nucwv Ylveode
(schreibt Themistokles den Ioniern) VIII 22, 2 (yevesdaı npös Ewurav 3),
rıorebouvtres SE To Yew npös Yuav Zoeodaı Thuk. IV 92, 7, tideodaı Ta öde.
eds Tod Aoyıorıxod ‚auf seiten der Vernunft‘ Plat. civ. 440e; noch weniger
rein lokal ‚vom Standpunkt‘: rpös röv exövrov, Dotße, öv vönov ridns Eur.
Ale. 57, 6 yap xaıpöc npösg dvdpmrav Bpayd uerpov Eyeı Pind. P. 4, 286, &dıxov
obdty odre npög Yeav odre npös Avdoorov Thuk. I 71, 5, BovAeuönevog 6, rı
Iraubv Zorı nal ne. %. xal sp. &. Xen.an.16, 6 (auch II 5, 20; V 7, 12), örı
ToAV Eorı npbg rs 6dewg ebdo&ötepov AA. Xen.hipparch. 1,22, xareınara ...
ayvös npös tod Yeod Del.? 693, 7 ff. (Chios, V/IV®), und ‚im Interesse, zum
Vorteil‘: rpög od Y&p, obd eu.od, ppaaw Soph. OR 1434, Kpoioos... . EArtioas
npög Ewurod röv xpnouov elvaı Hdt. I 75, To Y&p Ev oreıv@ vauuayseıv TrpüG
MuEov Eori, Ev ebpuxwptn de rpüg Exeivov VIII 60B, Eya de xal ra nielm 6p@
rpds duav dövra Thuk. IV 10, 2, rpös r@v roAeulwv Tobro Evöuıle uAAov Elvaı
IV 29, 3, orovöäsg romoduevog ... npös Onßalwv uä&AAov N rrp0g Eaurov obrws
&rnide Xen. hell. VII 1, 17; selten noch hellenistisch (im NT nur roöro
TpOG TG buet£pas oornplas bnapyeı Act. 27, 34 Blaß-Debrunner” $240, 4).
Eine sachliche Gruppe bildet auch rpög ce. gen. in der Bedeutung von lat.
per (deos, dextram u. a.), nhd. bei Gott, beileibe, schweiz. bim Eid, engl. by
Jove, heaven: za 8’ adr& Ukprupo: Eorwv rrpög Te Yeov uaxapwv rrpög Te Ivn-
av Avdpmrwv xal rrpog rou BxaıNos anmveog A 338 ff., 008 eriopxnow rrpög
Satuovos (v.1. -vas) T 188, Öntoyouaı ol tod "Arörrwvog ... Del.3 325, 7. 11
(Delphi, 3808);} ürooxopevös npög T6 Auös IG? II/III 1237, 16 (396/952);
daher (mit Ellipse von ‚schwöre, bitte‘ u. ä.) ri us, npös Yeüv nate@wv, oBx
xrA. Soph. Ant. 839 u. ä.; vom Einsatz einer Person, eines Gutes, diedem An-
geflehten teuer sind (ebenfalls mit Ellipse): vöv $& oe r@v örıdev youvalouaı...
npös T’ AAöyxov anal narpös... Tndeuaxou 9° A 66 ff., rpöG vov ve natpög rp6s
TE unrpög, & TExvov, rrpös 7’ EL TE o0L Kar’ olnöv &orı rpoopıÄEs, Ixerng Invoduzı
Soph. Ph. 468 ff., un, mpös yevelov, un ’&EAn 7& pirrara El. 1208 (npös Yeav
1206), un, npö5 oe yovarwv rig Te veoyduou xöpng Eur. Med. 324, mv 8° eöye-
verav, pös YEeov, un por Acye Eur. fr. 22, 1, npös Yev rarpmmv xal uNTE@wv
xal auyyevelas anal undeotiag nal eraupiag... nadoxode Kunpr&vovres Ken. hell.
II 4, 21; ixerebw, avrıBoA& npög naldwv, TTPÖG Yuvaıt@v, TTE6G TÜV dvrwv Kya-
Y9öv duiv Dem. 28, 20.2 Zur Erklärung genügt die Bedeutung ‚von — aus‘
(vgl. auch die gleichen Fügungen unter ‚vom Standpunkt‘ im Vorhergehen-
den); doch hat man für rpög Yeöv (in Baschwörungen und vom Standpunkt)
auch eine Bedeutung ‚im Angesicht, vor‘ angenommen (vgl. &vri c. gen.
0. S. 443); dann muß man den Gebrauch vom Einsatz als sekundäre Aus-
weitung betrachten. Brugmann? 516 sieht (mit Verweis auf Vogrinz,
! In Delphi auch hurtoxouaı rrol tod Auöc chend‘ ebd. B 12.
Del.? 323 A 14 (um 400/3902), &vde&&uevor ° In ptolem. Pap. nur noch im höhern Stil
rol 76 ’AnöMwvog... ‚bei Ap. verspre- rpösAuös (xaldeov);Mayser,Pap.Il2,494.
2b) Die einzelnen Präpositionen. &). 18. mpöc. 19.8 5

Gramm. 223 f.) darin eine Spezialisierung der Bedeutung ‚gegenüber‘, die
auch A 239 (s. o. S. 515 ob.) vorliege.
>. In hypostasierten Nominalkomposita (vgl. 1, 436, 3): Bei Ho-
mer! nur rorı-döpretov ‚für die Abendmahlzeit dienlich‘ ı 234. 249, also mit
Zweckbedeutung von rpög; so noch rpoo-xsparaıov ‚Kopfkissen‘, auch ‚Kis-
sen‘ überhaupt Hippocr., Komiker, hell. (roı-xep&Axuov Del.3 323 C 30,
Delphi, um 4002; rorı-xep&iaıx ebd. 74, 23, Andania, 92/91%; rori-xpävov
Kom., Theocr.), 960-uogos ‚für ein schlimmes Schicksal bestimmt‘ Aesch.
Sept. 576 (zweifelhaft), -xorrog ‚für das Bett (die Bettzeit) bestimmt‘ Philo
Mech.; in der Bedeutung der Richtung (vgl. o. rpög cc. gen. et acc. 5.515 u.):
-Boppos Eur. Ion 11. 937 (hell. -Bögeros), -Aveuos Xen. oec. 18, 6, -dpxrios
hell., zeitlich rör-op%pov Theocr. Erinna; ‚dabei‘: klass. -abAeros, -Yeıoc,
-xarog ‚„Ruderer‘, hell. -aAnıog -Bauıog -devöpos -Hupatos -pılopuAdog ‚mil
Blättern an der Wurzel‘; ‚gemäß, entsprechend‘: -x«ıpog ‚gelegentlich,
günstig; zeitweilig, vergänglich‘ IG? II/III 1368, 44 (vor 178”) und sonst
hell. (vgl. rpösg xaıpöv 0.5.512 0b.), -Iöuros ‚willko AP, rorı-xapdtog Bion
mmen‘
1,17, auch Atdoug..... rpoo-aAANAovg ‚aneinander passend oder anschließend‘
Xen. r. equ. 4, 3 (anders &AAo-np6c-xAAog ‚wetterwendisch‘ E 831. 889).?
roralvıog ‚neu‘ aus rori raıvi s. 1, 612, $; vgl. nporatvıog o. S. 507, 3.
19. ö(oder ö) im Sinne von £rt lebt nurnoch in Resten fort und scheint idg.
*7d ‚empor, hinauf‘, sekundär? auch ‚hinaus‘ (ai. ud- ‚empor, hinaus‘, got.
üt ‚hinaus, heraus‘, lit. u2- ‚auf-,-zu-‘, aksl. v22- v&26 ‚hinauf‘, d0-Tepog ‚spä-
ter‘ = ai. üllaras ‚höher, später, hinter‘, Üo-t«rog vgl. ai. ultamas; wohl
auch in Öo-nAn(y)& ‚Startseil‘ und Öo-rpı& ‚Stachelschwein‘) fortzusetzen.?
Indem rt (im Gegensatz zu den meisten etymologischen Verwandten in
den andern Sprachen) die Bedeutung ‚auf‘ besonders stark entwickelte (s
o. S. 465 ff.), konnte es d verdrängen.
Als Präposition dient d in kypr. d rüy« GDI 74, 3° für sonstiges i(v)
zbyxaı, als Vorderglied von Nominalkomposita® in &(v)ri r& ByEpov ‚dvri
hg Errıyeipov, als Handgeld‘ Del.? 679, 5. 15 (Bronzetafel von Idalion, um
4502).” In den kypr. Hesychglossen eörpöooeodar‘ Eriorpepecdar. Ilapıoı (vgl.
1 Unklar rpoo-xnöng p 35; wohl ‚liebevoll‘ Brugmann, Grundr.? II. 2, 902-06;
und Rückbildung aus einem unbelegten Walde-P. 1, 189f.; Bechtel, Dial.1,
zpoo-“ndounı (vgl. hom. repı-andona); 4401.
zpoo-wnöng c. dat. Hdt. VIII 136 ‚ver- 5 Falls nicht mit Thumb, Dial. 296
schwägert mit‘. Hom. rpöo-wr-ov ‚Ge- $ 276, 1c ö(v) = obv zu lesen ist; vgl. kypr.
sicht‘ scheint wie uer-wr-ov (0.8. 487,5) ge- Öy-yzuog’ ovA-AaßY. Zadauivior H.; sehr
bildet zu sein: ‚was (dem andern) gegen die fraglich ist d Frpr..... vd. ntFafı ‚im Frühling
Augen gerichtet ist‘? Vgl. Walde-P. 1, ... zum Gedeihen‘ (s. Del.? 685 Anm.) und
170; Brugmann, Grundr.?I1l1, 482; doch ÖFaws (Bechtel a.a. O.), auch die Erklä-
ist die Erklärung von ai. prätzkam ‚Gesicht‘ rung von Öp&ap ‚Mistel‘ Theophr. als ö-pexp
aus idg. -0gu- ‚Auge‘ nicht sicher. (Bechtel a.a. ©. 395).
® Hierher wohl irgendwie auch der Per- ® Für kypr. b-su&duevog ‚Erreväguevog‘ GDI
sonenname Ilotdıxogs GDI 553, 13 (böot., 45, 2 wird jetzt bv-eu&dgevog (dv = 6v = av)
IIIa); aber der delph. Monatsname Ilorrpö- gelesen (Del.? 682, 12; vgl. dved&xe in der-
rıog u. der Festname Ilorrpörı« (Del.? 323 selben Inschrift).
D 5) wie att. npooroönauog ‚Entsühnung ? Rhod. ’Yourtdas "Ydauos (Brugmann!
suchend’ zu nzpoorponn ‚(Entsühnung 516) falsche Lesungen: IG XII 1, 709, 4 1.
suchende) Hinwendung zu einem Gott.‘ Toupayo roupuAıdx = od Eüpdyov tod Eü-
3 Delbrück, Vergl. Synt.1, 691. @uAlde; auch böot. Iouorporog (ebd.) scheint
“Vgl. Brugmann? 516f. (mit Lit.); ein Irrtum zu sein.
5418 B. Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

Irırpbooev‘ Erluewov. Adroves) und eöxouc' xavn (‚Trichter‘). Zaarapivıoı


sieht man ein zu d ablautendes ed- — rt, und man vergleicht dazu got.
iupa ‚droben‘ neben ags. upp(e).
20. ör&p! (ark. ön&p Del.3 664, 16 [369°], mit o für u wie o. 1, 182, 82;
pamphyl. ünap,? böot. oör2p;? in Anastrophe Grep), mit sekundärem spir.
asper wie das verwandte ön6 (vgl. 1, 183, 8; 304 f.), deckt sich mit altgall.
ver-* in Ver-cingetorix u.ä. aus *u[p]er und lat. umbr. s-uper,? wahrschein-
lich auch mit arm. (i) ver ‚hinauf, oben‘ und got. ufar; zu idg. *uper gehören
auch griech. Grepos ‚Mörserkeule‘, üntp& ‚oberes Seil‘, lat. superus suprä.®
Ai. upäri (apers. upariy, aw. upa‘ri) haben das -i von griech. &vi usw. (0.
S. 454f.); auf idg. *uperi gehen auch ahd. ubir (Adv. ubirt), nhd. über, auf
idg. *uperi altisl. ufir yfer (und vielleicht got. ufar) zurück; das eı von hom.
ürelo KA, Öretooyog u.a. bezeichnet lediglich metrische Dehnung (vgl. zu
eiv(1)0.S.455F.1). Die Bedeutung ist in allen genannten Sprachen zunächst
‚über (- hin)‘, auch ‚über — hinaus‘; dies gilt noch in der neugriechischen
x.x9apebouo« für die traditionelle Verwendung als Präverb und mit Akk. (vom
Gebrauch mit Gen. ist hier gegenüber dem Altgriechischen nur noch die Bedeu-
tung ‚für‘ geblieben). Nach dem verwandten dr6 ‚unter‘ usw. zu urteilen (8. u.
S. 523) war die Bedeutung von idg. *uper(t) eine schon idg. Neuentwicklung.
Als Adverb kommt d. in Verbindung mit Adverbia und Interjektionen vor: &pwres
Öntp uev &yav &idövres Bur. Med. 627 (hell. örep&yav), hell. ünep-Aav, NT -eurepioooü
(-ög), Att. üntp-ev (hell. -zuye), hell. -&va(9ev), Trag. Kom. ürtp-peu, 2. Cor. 11, 23 örp
£yo (s.0. 8.424, 1); erweitertes *örtow (vgl. &vo, x&trw) vielleicht in örepwrarog Pind.
N. 8, 43, -&& -«n) ‚Gaumen‘ Hom. und -otov (-Sov) ‚Obergemach‘ Hom. (vgl. Walde-P.
4, 192); mit Suffixen Önep-Ie(v) -Ia, brtp-tepog -rarog. Alt ist ö. als Vorderglied nicht-
hypostasierter Kompositain der Bedeutung ‚im Übermaß, stark‘: hom. -Brog -deng -Avap
(-nvop&wv) -Svuos -uevng (-uevirng -vevewv) -oriog, nachhom. -xo9uog -xuxog -Baxprng -Xourog
-KOTOG -KOTOG -UEYEING -UNANG -oyXog -Tayng -rrupog -oxeAn; (‚mit einem zu langen Bein‘
Plat. Tim. 87e) -zoXuog -vöpog -yeıp -xpewg -wövvog; oft kann die Erklärung schwanken:
örrep-rrAourog Aesch. Plat. ‚übermäßig Reichtum habend‘ oder Rückbildung aus -nAour&w
Aristoph. (entsprechend etwa auch -Poßog -poßlount, -ppwv -ppoviw, -X0A0G -XoAdo,
-buxpos -bixo), drrep-ynpwg Aesch. Ag. 79 ‚übermäßig Alter habend‘ oder hypostasiert
‚über das (gewöhnliche) Alter hinaus seiend‘. Seit der klass. Zeit dient örep- auch zur
Verstärkung von Adjektiven? (vgl. &nı-,xara-, rrept-0.8.4655475;500 ob.): klass. -xuoypoc
-avalsyuvrog -YERoLog -£Arppog -NdEwG -Lorwp -LoXLPOG -AUUTTPOG -AcUXOG -LEYAG -TTIXPOG -TTOAUG
-G0PoG -Lmdog, hell. -aßEArepog -Kyadog -Karog -rrAoborog -piAörtuog -buyxpos, in der Be-
deutung ‚mehr als‘ bei Zahlen: Hdt. Att. -nuıoug -e&oxtıoylAroı, hell. -rerpaxıoyloı -StobX-
Außog -TprobMaßog, -Sipıog -Abdıos usw.; bei den Komikern auch vor Eigennamen:
-DEULOTOXÄNG -TrEPLINÄNG -owxpdrng.®
Als Präverb: ‚darüber (weg), über - hinaus‘ bei Bewegungsverben:? !hom. -&%o-
ua -Barivo (-Baotn) -BEOAADw (nachhom. -BoAn) -xa (dreip-oyoc) -ISpuorw -nosı ‚wird weiter
ı E. Reitz, De praep. YIIEP apud Pau- *(e)ks- (Leumann, Lat. Gr. 146 $ 135b).
saniam periegetam usu locali. Diss. Freib. ® Ai. üparas ‚der untere, nähere‘, aber
i. B. 1891. aw. upara- ‚der obere‘.
2 Del.? 686, 2; -ap für -ep nach 1, 274, b« ? Ausgangspunkte etwa -ndewg zu -Ndou.au;
oder durch Angleichung an r&p (Brug- -Nutoug urspr. hypostäsiert ‚über die Hälfte
mann, Grundr.? II 2, 906). (6 Aurov) hinausgehend‘. Vgl. 1, 436,
® Del.? 462, 4 (II12); 512, 5 (II2),; 523, 31. Fußn. 2.
135 (220/200); zum ov für vvgl. 1,182, ß1. ® Unklar ist die Bildung von hom. örep-
* Daraus air. for ‚über, auf‘, for- ‚über — rbdavrag A 66. 71, Ömep-plaros (vgl. lat.
hin(aus)‘ mit o von fo- (s. u. S. 522, 21); super-b-us) und Hesiod Örepnpavoc.
Walde-P.1, 192. ® Vgl. lat. super-scando, got. ufar-gaggan
5 s- wiebeis-ud (u. 8.522, 21) vielleicht aus überschreiten, zu weit gehen‘.
2b) Die einzelnen Präpositionen. «a) 20. On&s 519
werfen‘ 9 198 -ıxtalvovro d 3 -xaraßalvo, Klass. -wipw -Lpyounı -Lw -Hew -nurto -TNIKW
TEMS -Tidnuı -pepw (auch -opdw ‚drüber weg sehen, verachten‘ nebst -orroc -obtx), hell.
-ayo -BAOLo -eupioxw ‚einen höhern Preis erzielen‘; zeitlich: Av Önepreon (‚vorbeigeht‘)
n vov nuspn Hdt. III 71, -gebyw (tüg Era [mtvre] Auspac) Hipp. morb. II 20. 27 NANRERE
44 L.); ‚darüber‘ bei Verben des Ruhezustands: öntp xeoAfc yipas Önspxpeuatan
Theogn. 1022 (Mimn. 5, 3 D.?), -oıx&w ‚jenseits wohnen‘ Hdt., ÜmEpEPKUNOAV TOD Adpov
‚wurden über dem Hügel sichtbar‘ Thuk. IV 93, 3; ‚in hohem Grad, mehr als, zu
viel‘: -ang ‚stark wehend‘ A 297, nachhom. -&yayaı -xyavarrio -ayardo -KLOXUVOLLAKL
-AyEw -aondLoux: -Lydona -Brsfous -yeullo -Seuuaivo -ernuveo -eodeo -eyIalpe -Nou.aı
-Iauualw -xopkvvuni -KTEoua -uioew -riva -roveo -Tunndlo -Tuppı&o -Geuvbvonx. -Teivo
-TIudD -pIEw -PriAocop&w -yalpo; zur Entstehung aus ‚über - hinaus‘ vgl. insbesondere
-axovriio -(su)miunnu -mAnpow tale -Tpexw -pipw und deutsch über-treffen; ‚zum
Schutz, für‘ (bei ‚kämpfen, fürchten‘ u. dgl.; vgl. u. 8.521): -£p9tro nxroös Pind. P.
6, 30, Hdt. -arooykoua -appwdtw (att. -opp-), Att. -Aytw -(uno)Ivnoxw -dEdorxa -lorauaı
-rauvo -uaxouaı (-waxoshell., -uxx&oSoph.) -or&vo, hell. -aypurvew -xyavilousu;selten ‚an-
statt‘: -aroxpivouxı Aristoph. -dtdowı Eur. Über örep- vor andern Präverbien s.0.9.429.

Bei Kasus.
1. Bei Akk.! Örtliches ‚über - hin‘ von der Richtung: 4&5 paıvonsvn....
drei Ka 7’ Mıövas te N 13, Anode... bnsip Ka y 73, dnkp re növrov...
7r%ov Aesch. Eum. 250, «at vöv... uoxelv (scil. Baäxye) wadapoio noßt Ilap-
vactav d. xArröv Soph. Ant. 1140 ff., Sımresusı d. röv Söuov Hdt. IV 188;
sizil. &5 6 repuov d.rav oxapıav ‚Graben‘, ZAxtav (scil. ‚geht‘) Dal. 313 II 288.
31f. (Halaesa, 1?); viel häufiger ‚über - hinaus‘ örtlich von der Rich-
tung: Tudstdew 8° d. Buov Apıorepov HAuY Axwan Zyxeos E 16, wie von der
Ruhelage: rois Ö. “Hpaxmdelas ornias Ei xaromoloı xal Tols Evrös Träoıv
Plat. Critias 108e, ra ev üno Tv Aopov ... ra de b. rov Aöpov GDI 3758,
162 (Rhod., II2); ‚oberhalb‘: zots d. "ErAnorovrov olxoöcı Xen. an. I 1, 9,
Yeueıv SE Tas otaAas ulau EV... ulav SE 0. TO Lorıaröpıov GDI 4110, 16
(Ialysos, IV/III2), oöAN... neronwı 0. Oppüv defıav 2372, Pap., Töv rp&rov
A6p0ov... Tov Örepxeluevov d. Ta Epyacıua GDI 3758, 160 f. (Rhod., I12),
töv d. Meupıv vou@v 792, Pap.; über ein Maaß (fast nur uneig. ‚gegen‘),
eine Zahl hinaus: "Exrop, &rei us xar’ aloav &velnsong 000 0. aloav I’ 59,
önrörepo. rodrepor d. dpxıa enunverav I'299,’Apyzioı dE ne XB805 EAov xt Ö. Aroc
aloav P321 (vgl. deldw, un xal reiyos db. nöpov Eodarden V30, un xx d. uoLpaxv
Ibuov”Ardogeloapiuna V336),nös&vaald. Yeovelpbsaucye”IALov; P327, Bpor@v
odrız d. rov AadN Aöyov Pind. O.1, 28f., pAedvrwv Iwudrav brippev, d. TO
Berrıorov Assch. Ag. 376 f., die Erfindungsgabe d. &Arid’ ZywvSoph. Ant.365,
cs 5. mv dEiav 76 nevdos alpsod” Eur. Herc. 146, Zreoov b. TeoospXxovra
äyöpas Hdt. V 64 (vgl. t&s huntp hexaröv Spayuas IG? I 22, 48 (450/498),
za h. Sera uväz 41, 23 (nach 446/58)), ei ur d. Auıov adrav Eoovraı ol Nrrm-
Yevres Xen. Cyr. III 3, 47, Eyaploavro.... d. yıllas al mevranoolag Öpaxuds
GDI 4568, 39 (Gytheion, 862), oi yio "EAAnves xal db. düvanıy nellw Nuov
ı Vgl. ai. asmäkam uttamz krdhi gravö.... nicht hineinspringen kann V. 6, 50, lat.
dyam ivoparı ‚mache unsern Ruhm zum super lateres coria inducuntur Caes. B. C.
höchsten, gleichsam über den Himmel hin- II 10, 6, super modum, got. atstandands ufar
aus‘ RV 4, 31, 15, awest. upairi zam vila- ija ‚emıoräg Endvo abrhc‘ L. 4, 39, iddjedun
ronta ‚sie gingen über die Erde hin‘ Yt. 5, ufar marein in Kafarnaum ‚hexovro repav
89, aim... yim upairi... pacata ‚der ns Iardoong als Karepvaouu‘ J. 6, 17, ufar
Drache, auf dem er kochte‘ Yt.9, 11, (er filu ist ‚mepioosber‘ 2 K.1, 5, Daim ufar
soll einen Aufbau machen) upairi spänam mikil wisandam ‚av ürepAlav‘ 2. K. 11, 5.
‚über den Hund hinaus‘, d.h. so daß er
520 B. Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

hy nörıv &vönioav (wegen seines Prunkes) Thuk. VI 16, 2, vadxAnpov neyedeı


xl douy d. vobs &v ri vi navrag Plat. civ. 488a, obx Eorıv d. Avdpwmrcov leg.
839 d, 5. &auröv ppovav 1192, Pap., odx Zorıy uadyrhs b. öv dudkoxadov ev. Mt.
10, 24 (got. nist sipöneis ufar laisarja Dat.), 6 pırÜv narepa .. . b.Eue got. saeı
[rijöb attan ... ufar mik Mt. 10, 37; über eine zeitliche Grenze hinaus:
rpds zov Alyımyrav d. (= np6; 0. r& M. von Krüger gestrichen) r& Mndıx&
röreuov Thuc. I 41, 2, roig d. r& orparedorna Em yeyovöcı Xen. Cyr. I 2, 4
(vgl. ’Ayyotiaog utv Ayav, dr d. rerrapdxovra Een ap’ Mans ein,... o0x
Zorparebero hell. V A, 13), 5. nv ueylormv phopav Ödacıv Plat. Tim. 23c,
Sedanocreundc d. r& elxooı (En) GDI 4320, 3 (Karpathos, II/I®2); nach Kom-
parativ: duvarorepor d. adröv LXX Judic. 18, 26 B (auch nach hebr. Positiv
statt Kompar.: roig dixatorg al Kyadols db. abrov 3 Reg. 2, 32), oi viol Tod
alövos Tobrov ppoviu@repor 5. rodg viodg Tod Pwrög ev. Luc. 16, 8. In der
Bed. ‚für, im Interesse; statt‘ (wie ö. c. gen.) oft im Nordwestgriechi-
schen seit III2 bis in die Kaiserzeit (seit II? vereinzelt auf Kerkyra, in der
Argolis, in Messenien; s. Günther, IF 20, 154 f., woraus z. B. b. ray nöXıv
arorereinev GDI 2615, 6 (Delphi, 270/60), &AAog d. robroug 1548, 4 (Phokis,
II), ypfocı z&v x&pa d. abrav ‚für sie schreiben‘ 1555 E 26 (Phokis, 112); in
GEL s. v. örn&p B V z.B. auch IG? IV 1, 109 IV 113 (Epid., III»), IG V 2,
438-440, 442 (Megalop., 112; jünger 265, 17; 268, 28), Del.? 174, 10 (Hera-
clea Pont., IIP) und ‚in Betreff‘: Ernıxpavdm por Ö. önäs LXX Ruth 1, 13.1
Da die ältere Koine (vor allem die Ptolemäer-Pap.) und noch das NT ©.
‚für‘ e. acc. nicht kennen, liegt eine selbständige Entwicklung des Nord-
westgriechischen vor; das hier daneben vorkommende iv. ‚für‘ c. gen. ist nur
teilweise Koine-Einfluß (nicht z. B. Ztovı ö. IIxaotwvos BCH 26, 64; Delphi,
M. IV); in der nachchristl. Kome abliegender Gebiete handelt es sich da-
gegen um die Verallgemeinerung des Akk. bei Präp.
2. Bei Gen.? ‚über — hin‘ von der Richtung: d. Yadaoong xal xYovös
roraueva Aesch. Ag. 576, tod SE YEpous (6 NAros) d. Hußv aurTav xal Tv
STEYWV TTOPEVOLEVOG oXıav Tapexeı Xen. comm. III 8, 9, ‚oberhalb‘: orn
%° &p’ 6. xepadtis B 20 (proleptisch; vgl. röv 8° vd. oddod Bavr« p 575, örı dv.
zepaANng ol Eylvero 6 vexpög dueferadvovr: Hdt. I 187), Bade Soupt oripvov db.
naLoio A 527 f., Eornxe EVXov... dv. ding W' 327, naoawv 8’ 6. ye xapn Zysı
< 107, non d. mörtog... Ya nımav mn AT1f., d. T@v uadıora Aewpbpwv TTUAEWYv
Toü Kareog TApov Ewury nareoxeuxoaro Hdt. I 187, ner de Tyv vanuayinv Thv
5. MiänTov yevoucvnv (‚auf der Höhe von M.‘) Hdt. VI 25 (vgl. vauuaynoavrss
>. ro Aruevos ray ’Eperpiöv Thuk. VIII 95, 5), r@ Sn... repl 6 Ilap9&vıov
öpog ro d. Teyeng 6 Iav nepıninteı Hat. VI 105, 1, Aldıörov av d. Alybrrou
olunuevav VII 69, 2, Eotı 8 Arunv, nal nörıs b. adrod xeitau... ’Epdpn Thuk.
| 46, A, d. Ilavraxtov re norauod TpwriAöv rı dvona xwplov olxious VI 4, 1,
d. yap This Xouıng yrAopos Tv Xen. an. 110, 12, &s roAsunowv Tols db. Xeppovn-
sov xal Ilepivdov Opadtv IL6, 2, xıravioxoug SE &vededuxsoav d. yovkrov ‚nicht
bis zum Knie reichende‘ V 4, 13, xaradaßav rois Yıkois T& 5. nepadfic abrüv
Xen. Ag. 2, 20; ‚über - hinaus (hinweg): &s re u&ya xüue... vmds d. Tol-
* Aber vielleicht verstand der Übersetzer ? Vgl. ai. daksinasya bhruva upari ‚ober-
‚über euch hinaus‘ = ‚mehr als mir‘. halb der rechten Braue‘ Käty. Cr. S. al:
2b) Die einzelnen Präpositionen. «) 20. ön&p 521
Kov naraßneeran 0384 f. ‚ Tovdavöunv "Toaeng ye nal &v Komm ebpein, ryAod
db. növrou v 256 f., a 4 Kap "Ioviag d. adög olxeov Pind. N. 7, 64f.,
rnd@vrog Kpdyv“ee Tappmv Ürrep Soph. Ai. 1279, and xepaıöv 30 en
2 Kranen‘).... Drrepreivovaäiv 0. od retyoug Thuk. II 76, 4, xuAtvdoucı Aldoug
Ö. ‚radeng Ns Inloen. rerpag Xen. an. IV 7,4, N. d. TOV rpbcdev
TAYTOV Cyr. VI3, 24, x0xAog elonvey.ım mepiu.sorog öpF@V* eis oDv raurı
N Öpxnorpis able: & ve nal Eerußtora 6. aurav conv.2, 11, 5. Täc Kiov,
&Antac, 6doD ‚jenseits‘ in Grenzbestimmungen Del.? 313 I 41 II 27 ff. (Ha-
laesa, 12); vom Überschreiten eines Maßes (vgl. repi c. gen. und ön£p c.acc.):
dcov öpyav Heivoxpdrns 0. dvdpanwv yAuzeiav Zoyev Pind. I.2, 36f. Räum-
lichem ‚über‘ steht nahe ‚zum Schutz (für): örı... relyog Ereıylooavro
veöv ünep H 448 f. (vgl. aörap Önepde Teiyos 2dedunto N 682), obdeig Unep you
Saxruovwv unvieraı Aesch. Eum. 101, 5. is *ErAadog Eriumpobunv Xen. an.
I 3, 4, rois oauaoıw d. ns "ERAKIOG rrpoxıvöuvebouvres Isocr. 4, 75, Radöc D.
ns n6rewg Anodvnorew 4, 77 u.ä.; ‚zugunsten, im Interesse‘: ieprv
Eraroußnv Hekaı d. Auvamv A AA3 f., iepd Yuöneva d. TYs röAews Xen. comm.
II 2, 13, zobs dyayov rı nodoooveas h Aoyaı N Epymı b. räs röAıos #6. Tay
zap&v Del.? 154, 17 f. (Megara, um 3002); ‚(zum Schutze) gegen‘: nap-
DEvmv Ixcoıov Adyov dovAocuvas Unep Aesch. sept. 110 f., &ras Unep Soph. OR
165, nvayxsLovro nv YYpoV PEpeıv ol dixaoral od Trepl TOD TTapOVTog Kölknuurog,
AAN d. tig aloybvng tod Öhuou Aeschin. 3, 10, pamph. taua Fisuog Önap xel
atxtas ‚gegen Bedrängnis und Mißhandlung‘ Del.? 686, 2 (IV) (dazu auch
ö. rod ur mit Inf., wo auch Zweckbedeutung möglich ist, z. B. d. roö undeva
av roAırav Bıatio Yavaro anodvnoxeıv Xen. Hier. 4, 3; ähnl. Isocr. 7, 64.
Dem. 4, 43 u.a.). ‚Anstatt, im Namen‘ (nur von Personen und persön-
lichen Kollektivbegriffen): Neorwp ... . AL00s9” U. Tox&wv youvouuevog Kvöpe
Exacrov (‚bei den Eltern‘) O 659 f. (vgl. 665 und Atoooy. d. Vuyiis va Yobvav
GV TE rornav X 338, xal nv d. raTpög xal umtepog Nuxöuoıo Aloceo (2 Abb,
Aocou’ d. Yuswv ra Satuovos o 261), "Apyela u AvedExe d. naıdög Tod Ayarıa
Del. 583 (Larisa, Va), &AA Tv Epic nor, Tod Tedvmaoros 9 Ünep Acbarı? &v
öpd&s «ri. Soph. EI. 554 f., gort. &re(9)Iaı de d. nev TO narpög Ta TraTpoız
xrı. ‚ın Beschlag soll genommen werden anstatt des (verstorbenen) Vaters
das väterliche Vermögen‘ Del.3 179 XI 43 (um 4508), yyetro de rg EoßoAnjs
tadrng Kreoutvng d. Ilauoavtou.... vewrepov £rı Thuk. III 26, 2, nporcyouev
odv öuiv, Eyo red. Zebdou xal öde dvnp... drıevar Xen. an. VII 7, 3, Erei
odv ob oLwrräc, Eya Ackw nal d. vod xal d. Auav Xen. Cyr. III 3, 14, yo 0. oo0
arrorpıvoducı Plat. Gorg. 515c, herakl. rois d. r&s nöALos mpuooövraccı Del.”
62, 158 (IV2), epidaur. ö. rabrag (statt der nicht anwesenden Tochter) &
udrnp &vend$eudev Del.? 109, 1 (um 320%), ‚für‘ = ‚als Entgelt‘: EArtlouotv
zyv nörıv EEeıv nor yapıy d. av eipmuevov Isocr. 5, 23 (oder ‚wegen‘), &roreı-
odTw d. Exkorou rpoßarou 6BoAöv Del.?284, 32 (Rhod. IIl?). Kausal ‚wegen'
(vgl. deutsch über): rotsıy &youaıv Nana" örkpkeı (‚die Geleiter werden zu
weinen haben über, wegen‘) Bexduriirog {Urcep Soph. Ant. 931 f., wreiver de Tv
zaraıvav ’IRıadx xöpyv.. . Epudos Unep Eur. Andr. 490 rar Urrep Suppl.
1125, 5. rad&ov Hipp. 159), 5. r&v yeyevnuevov dpyıßöpevos Isoer. 9, 60, db.
TouToU Gl rupendNco“ 2.Cor. 12, 8; (Interesse oder) Zweck: Er

FPETNG KIRvEToD . . . TTAVTEG TTKVTE TTOLODGLV Plat. conv. 208d, &ore robg vd.
522 B. Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

705 role KMoıs imırarreiv &IEdcıv drodvnoxev, Aus 9° db. Tod un moteiv TO
xeievönevov um roAu&v Sraxıvduvedewv Isocr. 6, 94 (vgl. oben unter ‚gegen‘),
rorstodaı orovdnv 5. rod PAabaı tobg orentoug Pol. III 94, 9 (nachher d. tod
umdtv abrobs radeiv) u. ö. ‚Betreffs‘:! 89 6. o&dev alaye’ anodw npög Tpawv
(eig. ‚statt deiner, an deine Adresse‘) Z 524 f. (alleinstehend), x&pv& av&sıne
vıv AyyErdwv “Iepwvog d. xardıvixov Kpnacı Pind. P. 1, 31 f., ourag &p’ Avöpoc
&dAov neboeoH” Urep; Soph. OR 1444, Zxbdaı uEv Hde db. OpEWv TE adr@v nal
Tas Xhpng Ti narbrepde Aeyovcı Hdt. IV 8 (II 123 ünep als Var. von ür’),
Iappeı d. Exrelvov (n.) Xen. Gyr. VII1,17 (vgl. appetv 7 deduevar db. ing Nuetepas
buyng Plat. Phaed. 78b, ähnl. 88b), av... d. d& ig xoıvng (d6&ng) un mv
aurmv yvaumv Exövrav Isocr. 6, 93 (vor- und nachher d. ‚für‘), rotis de aro-
Impıoausvors NdEws Av dradexdeinv b. vo yeyovörog rovroul mpayparog Plat.
apol. 39e, d. ray npayuarov orouddleıv Dem. 8, 43, 6 u£v np@rog einav xal
uwmodeig d. rrg elonvng 18, 21, BovAsvonevwv bu@v ob rrepl TOD el oımr&ov elpnvnv
Mun, AN dntp tod rolav rıya 19, 94, nuvdavousvas ei Cocr, Tas ev d. &vöpög,
tags 8° 5. narpös Lycurg. 40; (oroudatos) dv. Tirov 2. Cor. 8, 23.
3. Bei ‚Dativ‘ nur in ark. uayxöpevo. Öntp täı räs öALog Ereudeptan Del.?
658, 3 f. (III); vgl. ark. and und && c. dat. 0. S. 447.
4. In hypostasierten Komposita meist im Sinn von ‚über — hinaus‘:
hom.? -Böpeor -Höprov (-upov Hdt.) -uopos (vgl. 1, 436, Fußn. 3 und d. uöpov
0.8. 519,1), Pind’-@AXog -dıxog -rövrıuos -parog (‚über das Sagbare hinaus-
echend, unaussprechlich‘), Hdt. Att. -&xpıos -defıos (vgl. Ev-, Erı-eEros)
-EENKOVTETNG -Nuepog -Kuepos (-Nuepla -apepton oörepanepta Önepauepla) ‚über-
fällig‘ -xaıpog -uerpog -vörLog -oupAvıog -TeANg -Wuyog, hell. -aruog -yYeıos -XöotLos
-veoedog (-veoNg) -Xeudng -Xövios -Bpıa -wpog, el. BbBöv tEr£peı yepl brepripada
u Önepeßarero Del.? 420; ‚jenseits‘: Att. -Spıos (-opia), hell. -AArrıog -IaAaccos
-wuedvios. Verba: -parayysw ‚über-flügeln‘ Xen., -ypov&o ‚über die Zeit hinaus
sein‘ IG V 1,11,7 (Sparta, 12), -ıs9ut{o ‚über den Isthmus schaffen‘ Pol., -«ort-
So ‚mit dem Schild bedecken‘ hell., -evıxvrilw ‚über ein Jahr dauern‘ Julian.
21.2 ör6 (elidiert Ör’, dp’, ‚apokopiert‘ 03-, Ör-, in Anastrophe ro), mit
sokundärem spir. asper wie örep (0. S. 518 ob.), entspricht altgall. vo-5 (akymr.
guo-, air. fo-) aus *u[p]o, ai. upa, apers. upä, aw. upa, got. uf;° ob osk. our,
lat. sub (vgl. *subs in susque, sustineo, samo) einen schließenden Vokal ver-
loren haben, ist fraglich (zum s- vgl. unter öntp o. S. 518, Fußn. 5).? West-
1 Gleichwertig mit rept c. gen.; vgl. 0. * Nur öBßAMeıv (Versanfang) T 80 (v. 1.
S. 500, 16 mit Fußn. 1 und S. 503 ob. öuß-; vgl. 1, 231.) und thess. ünrpd Tüc
2 Zu Öree-nvop s. Risch, IF 59, 41. scil. &u£pas (für att. rrpö tod ‚vordem‘) Del.®
® J. La Roche, Beobachtungen über den 590, 43 (Larisa, 214%; daneben droysypau-
Gebrauch von ör6 bei Homer. Zeitschr. f. uevav ZI. 3. 25, -ov Z1. 10. 39), ähnl. IG IX
d. österr. Gymn.12 (1861), 337-77 (8. 360ff. 2, 512, 30 (Larisa, 112).
d. in Komposition); bes. zur Komposition ° In (gall.-) spätlat. veredus ‚leichtes Pferd‘
GC. A. Kissner, De praeverbio ör6 in com- aus griech.-kelt.-lat. para-ve-redus ‚Extra-
positis abundante Progr. Lyck 1854 p. I Dan stammt nhd. Pferd (mhd. pfer-
IV (Zusammenfassung des Programms von rit).
1846[0.8. 431, F. 1]und 44 8.); Sommer,A. 6 Wegen ub-uh-wöpida ‚nal &ßBönoev' L. 18,
u. Sprw. 5-29 (zu Kretschmer, Gl. 21, 38 und ahd. oba aus idg. *upo6 (aber an. of,
216-22), dazu die Replik von Kretsch- ags. ufe- aus idg. *upo).
mer, Gl. 24, 204-15, und die Duplik von ° Mehr bei Brugmann, Grundr.? II 2,
Sommer, IF 55, 229-43; ferner Pisani 911f.;, Walde-P. A, 192; Feist, Got.
[u. S. 532, Fußn. 4] 340f.; s. auch Go- etym. Wb.? 508-14. Ein thrak. Zur ‚sub‘
sch ou 8 28IeRubna: vermutet v. Blumenthal, IF 51, 118.
2b) Die einzelnen Präpositionen. «) 20. Öreep. 21. 56 523
ion. (Cumae, V2) höru (0.8.423,4) zeigt möglicherweise Assimilation von -o
an u der ersten Silbe; aus *(k)upu scheint dann ark. orv Del. 664. 15. 4
(Orchomenos, TV ®) wieder dissimiliert zu sein.! Lesb. un«,2 böot. drea west-
lokr. el. vre«-,* nach gewöhnlicher Erklärung aus vro nach xard ne um-
gebildet,ölassen auch andere Auffassungen zu.°Zupoet. Oral vgl.0.8.448, F.4.'
Die griechische Bedeutung ‚unter‘ (‚unten — an, unten - hin‘) jet Auch
italisch, keltisch, gotisch,® wie durchaus die verwandte Gruppe von ür£p
(0. S. 518), doch zeigt auch schon das kürzere *up- teilweise die Bedeu-
tung ‚auf, über‘: griech. Un«ros ‚der oberste, höchste‘ (vgl. ai. upamds ‚sum-
mus‘), brap,? ünrtıog,1? üdı bpod usw. ÖymAös,l! ai. upa dyavi (Lok.) wohl ‚zum
Himmel auf‘ (gewöhnlich ist ai. upa c. loc. ‚bei, auf‘, c. acc. ‚herzu, zu - hin‘;
ähnlich iran.), got. uf-‚!®ahd. oba ‚oben‘, üf ‚auf‘ (mit ü auch aksl. oysokz ‚hoch‘)
usw.; die Bedeutung ‚auf‘ entstand wohl aus einer ältern ‚von unten auf,
nach oben‘, die auch in griech. örö c. abl. undin der Komposition zu spüren
ist (s. u.; vgl. auch lat. sub-ire suc-cedere ‚von unten an etwas herangehen‘).®
Lediglich psychologisch bedingt ist die ziemlich häufige Verwechslung von
ro ‚unter‘ mit dem Gegensatz £ri ‚auf‘ in der schriftlichen Überlieferung.
In Verbindung mit Kasus ist außerhalb des Epos der Lok. vom (echten)
Gen. mehr und mehr zurückgedrängt worden, in der Koine weicht der Gen.
dem Akk.; im NT ist teilweise brox&ro an die Stelle von örn6 getreten. Das
volkstümliche Neugriechische kennt 6x6 nicht mehr (Ersatz Önox&rw, beim
Passiv &r6); auch die xa9apebouc« hat nur dürftige Reste von 6n6.15
Als Adverb s.0.5.422f. 2.4.5. Sonst abgesehen von der Tmesis (s. 0. S. 425) nur in
nichthypostasierten Komposita; seit Homer erscheinen der exozentrische Typus von
1 Vgl. aber zu humv auch örep 0.8. 518 ob. von A-, v- verkannt sein. Vgl. weiter öraı-
und Hoffmann, Dial.3,287, zu hurv und deldoına h. Merc. 165; bei Tragikern ver-
orv 0.1, 182, ß 2 u.y. einzelt auch im Dialog: ünal xavwrog
2 2. B. dn& xabuarog Alc. 94, 2 D.2, un«- Aesch. Ag. 892, ’Apat... vis bmal nerAN-
dedpöu.axev Sappho 2, 10 D.? (codd.), ur«- used Eum. 417, dans dnal oaArıyyog
dduvaraı Theocr. 29, 23; öna üna« Gramm., Boph. El. 711; Örat yeıunövog Bacchyl. 12,
doch inschr. seit IV@uro; vgl. Hoffmann, 139, önaupowviocera Nic. th. 178 (aber üro-
D12102,2710. 7Bechtel, Dial. 144077 goivlooovraı 720).
®’Apy. ö&adr.14 PI. II 19 (Thesp., III2). ® Nur in Komposition, z. B. ufwaira gens
4 Westlokr. zöv Örarpoodıötöv Solmsen- ‚N Unavdpog yuvn‘ R.7, 2, ufaipjaı ‚Evopxot'
Fr. 46, 18, el. ünaduylorg, b<i>radvxıotoltg] Neh. 6, 18; ufhausjan ‚omaxobewv, ÖroTdo-
Del.3 411, 8; 417, 3. oeodar, meideoda‘, ufblesada ‚puoroürau‘
5 Meister, D.1, 1; Hoffmann, D. 2, 1. Cor.13, 4 u. ä.; ufJö mis ist steht für
270f.;, G. Meyer, Gr.? 65; Brugmann? repıiooöv wol Eotıv 2. Cor. 9, 1.
518; Bechtel, Dial. 1, 107. 9 Nach övap; s. 1, 256 ob.; 518, 5.
$® ra kann vr mit überschießendem -« 10 Vgl.1, 466, Fußn. 11.
sein (1, 140, Fußn.4; 622f.) oder illyri- 11 Vgl. 1, 631,10 und Walde-P. 1, 193.
schem Einfluß entspringen (vgl. messap. 12 Vgl. auch got. iup ‚aufwärts‘, an. upp
hipa-des ‚weihte‘ (o. 1, 69 mit Krahe, IF ‚oben, aufwärts‘ u.a.
58, 148, 1; nicht dazu messap. hıpakadı, 13 Vgl. Delbrück, Vergl. Synt.1, 6931.
worüber v. Blumenthal, IF 58, 29). Un- (wo auch Belege für ai. upa- ‚unter, von
wahrscheinlich Fraenkel, Gl. 20, 85£.: unten auf, auf‘ inKomposita); Brugmann,
a aus Nasalis sonans, in drargoostörog nach Grundr.? II 2, 912.
dem Oppositum üröXorroc. 14 Beispiele bei La Roche (o. $. 522,
? Sat ist bei Homer sicher in öral 68a Fußn. 3) 346, Fußn. 4, und in den Wörter-
B 824, öral ö$£ T 217 A 417 M 149 und in büchern und kritischen Apparaten.
Orau-da; dagegen ist (XAwpös, -poi) Ural 15 gdmuaı ümb devöpov, Um6ö beim Passiv
detoug K 376 O A der Variante Önö nur in- und ererbte Komposita (vgl. auch das
folge von Verkennung des F von *öfzeog volkstümliche roxd&uLoo rouxduLoo = Uno-
vorgezogen worden; in brat Aınapotoı B 44, xaurcov ‚hemd‘).
Oral vertov O 625 u.ä. kann die Dehnung
}

52% B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

Öröpegnvog u.ä. und der ‚unterstreichende‘ von bnoduasg, von denen mindestens der erste
vorgriechisch ist; s. schon 1, 435 (mit Lit.). Zu üno-du&g (sachlich = Su.@g) 8 386 (vgl.
ahd. untarthio neben theo ‚Diener‘ u.ä.; Sommer, A.u. Spr. 26) stellt sich -Caxoposg f.
Hdt. VI 134 f. (ebd. Fußn. 2);! zu dem etwas verschiedenen -Spnoräpss 0 330 — ol on
zıyı Spöcrv) gehört Ur-upxog (seit Hdt.; = ög &pyeı bmö zn). Doch ist der Örapxos einem
&px6s untergeordnet (also = br’ dex& av), während hom. üro-duos, -SpnoTnipes mit den
Simplicia gleichwertig sind; vgl. bes. hom. öp-nvloyog 219 (= Mvloxos Yepirov © 119)
gegenüber öpnvloyog Xen. Gyr. VI 4, 4.10 (= ‚subalterner av.‘) bei So mmera.a. 0.27, 1%.
Nach dexös: Umxpyos auch Öroorpärnyos Xen., -SL8LoRaAog Plat., weiter ee
IV, Uroowgpovisthg Ilp, pipe II1A, Vroxpnorns (‚Gehilfe des Orakelgebers Tazu as
Junge technische Wörter sind öneA«n (= xauaıdapvn) Plin., droöAn subgingivae Gloss.
u.ä. (zu Örkerog Sommer a.a. 0. 27, 2). broraprapıo. ‚unten im T.‘ = 279, Hes. th. 851
steht nach Sommer a.a. ©. 26 neben Taprapıoı wie ags. upheah neben heah ‚hoch‘ u. ä.,
beweist kein drd Tapr&po ‚im Tartaros unten‘. Sicher beruhen auf Adj. öroXtloves (bzw.
ör’ 8.) & 519, wonach üpnoowv Hes. sc. 258; s. dazu und zu spart. roig Öroy.estooı Xen.
hell. III 3, 6 Sommer a.a. 0.12f. Zu üröppnvos K 216 (vgl. ünxpvog Eur. Andr. 557
u.a., ferner önöroprıg Hes. E. 603, ünörwiog Strabo) gehören Önöxumdog ‚unten Räder
habend‘ 8 131, dann wieder Örxvrpog Örörcoug Aristot. Im V&tritt die Bedeutung ‚einen
Stofi unter der Oberlläche habend‘ auf: Goxunog ‚blutunterlaufen‘ Hippokr. Plat., nur
att. ündeyupog (auch Pind. P. 11, 42) dr6&uAog -oldnpog -Xurxog -Xpucog (Gegenstück zu
er&pyupog Zrtypuoog Hdt.); s. die Nachweise von Sommer a.a.0.17f. Adverbiales
Sat in der Weiterbildung Ur«ıd«, adv. ör6 vor Adverbien in hom. ör-Evep$e(v) ‚unten
(in der Erde)‘, Ör-avra ‚entgegen‘ Eur. suppl. 398, ür-avraZ ‚gegenüber‘ Aristoph. fr. 616
(1546 K.), 6r6-rg009ev ‚kurz verher‘ Hipp. (daraus bna-rpoodtdLog S.0.8.523, Fußn. 4; zu
-Hidtog aus -He(v)s. 1,467), klass.dro-xaro ‚unten‘, auch mit Abl. ‚unter‘ (Gegenstück zu£&r-
&vo) Nebst broxd&rodev. Über adv. ür-E&s.0.8.428.429, über präp. vr-n960.8.522, Fußn. 4.
Als Präverb: ‚unten, darunter‘ auf die Frage ‚wo?‘: hom. ür-eivaı (vgl. lat. sub-esse,
ai. Upa as- ‚in, unter etwas, unter jemandes Schutz sein‘), bno-oostio -TAuyo Ör-spp&ym,
auch öro-sino (ursprünglich ‚unten liegen lassen‘, so xpeawwv rivaxıs rm 50, meumrtov
dnereiner’ KedAov W 615 im.Gegensatz zu Mnpıövng 8° Kvasıps Ibm ypuooio TaAavrı
terexrog 6414.) und -uevo (‚unter einem Druck standhalten‘); nachhom. z. B. ür-2xwo
‚aushalten‘, öro-Covvunı; ‚unter deni Schutz, der Herrschaft‘:hom. öbro-$p&w mit
-Sonornp (S. 0.); daraus wird ‚ungesehen, unbemerkt, heimlich‘: hom. örodeldı«
-deloxg -Iapncoonaı -xAoreouaı (aus ‚unten weg‘ [s.u.]; -«Aerro Pind., -“Aortog Bacch.)
-AUGXUEVN -uvdounı -TponEew -Pddvw (-Tapßewn aus ‚unten weg fliehen‘, s. u.), nachhom.
2. B. dn-xıoxbvonar Ömo-deruatvo -Pdoveo, auch ür-ıevaı und andere Bewegungsverba,?
und in der Färbung ‚mit Hiniergedanken‘ z. B. röv 8f\jnov... bro-yAuxalvav bmuarlorz
kayeıpıxotis Aristoph. equ. 215 f., brro-xoptlount, -peldouau; ‚allmählich‘ (vielleicht von
hom. öro-depuatvoua. ‚von unten (über dem Feuer) allmählich warm werden‘ aus): hom.
Drorepx#(o;? verwandt ist auch ‚dabei, nebenbei‘ (vgl. u. das 56 der Begleitung mit,
Lok., Gen., Akk.): ön-xurew Alem., öno-rivo Anacr., -Iopußto und -veipw Thuk. Ent-
sprechendö.c. abl.: ‚unten hervor‘ bei ‚ziehen, nehmen, fliehen‘ u. dgl. (oft mit dem
Nebenbegri!f der Heimlichkeit; s. o0.): hom. ün-xtoow -Acbouxı -Aborw (-KAu&ıc) -eisce
-EPETTW -ePWE@ -Öpvunu -Öytog (vgl. bral 88 idcoxe I! 217, klass. 69-opaw bn-onrog -orteio
-obtx, ferner hom. örn6-8px [s. 1, 409 ob.]), dp-aupew -aprdlo -Axo, bro-XAoven -Abw -GTX-
yvoux. -orevaxiio -TpEw -palvm -pepw -pebya -phrng -XaLouaı -Xupto, vgl. lat. sub-ducere,
got. uf-sliupan ‚sich fortschleichen‘; verstärkt durch Präverbien der Bedeutung ‚weg‘
oder ‚heraus‘ (vgl. o. 8. 429): hom. Önex-oa6o -pEpo -pebyo, Öred-dyo -urdoux -auvadbo,

I ör-nperng stand ursprünglich neben £&ee- (s. u.) abzuleiten; vgl. lat. sub-ire.
ng wie Öno-duog neben duwg (vgl. Önmpeot« ® Die Bedeutung ‚etwas, ein wenig‘ (seit
für ‚Rudermannschalt‘), ist aber seit ün-npudptase Aristoph. Pl. 702, und dro-
Aeschylus (deöv ünmperou Prom. 954) als Prpßaptlw Plat. Lys. 223a) ist nach Som-
‚Diener‘ (-rew ‚diene‘) überhaupt von 2pe- mer, A. u. Sprw. 9f., auch der klass.
@ng ‚Ruderer‘ differenziert. Vgl. noch Vp- Sprache fast fremd und stammt nach ihm
“yeuov AP XII 56, 8 = Nyeuov (weil dp- vom adjektivischen Typus üro-röALos
nyeouaı = Nyeoucı war). ($.u.8.532f.; vgl. ön-E£guSpog Thuk. Plat.
® Falls nicht aus ‚unter eiwas hin gehen‘ Hipp.).
2b) Die einzelnen Präpositionen. «) 21. ön6 525
InERnpO-NEw -Abw -pEw -gebyw, klass. brar-ıevan Öramo-xıveo -Te&xw; mit Verblassung der
Bedeutung ‚unten hervor‘: hom. üro-xplvoux. (urspr. ‚seine Meinung aus der Herzens-
tiefe, aus der Verborgenheit hervorgeben‘; vgl. att. &ro-xplvonau!) -uuuvnoro (vgl. dva- !).
‚Unter - hin, darunter‘ auf die Frage ‚wohin?‘: hom. ör-4yw (vgl. lat. sub-igere)
-Epxopar -Eyw (Aor.: bmooxav ImAkaz Inroug E 269, Untoysde Yeip(x) H 188) nebst -[oYou XL
(Hdt. Att. -ıoyveouaı, hom. brö-oyeoız -oysotn) ‚sich (einer Aufgabe, einem Versprechen)
unterstellen‘, öp-iInui -lorauaı (vgl. lat. sub-stituere), Gro-BEMo (-BAHdnv) -dduvnu -dEX0-
var (z. B. xöino, olxw; vgl. lat. sus-cipere) -Snux -Sboum (vgl. got. uf-sliupan ‚hinein-
schlüpfen, sich einschleichen‘) -Lebyvuuı -#Alvo -Apbrto -rirvnu -rrhooo -oropevvwun: (vgl.
al. pa star- ‚unterstreuen, unterlegen‘, got. uf-straujan. ‚unterstreuen, unterbreiten‘)
-ravdo tin (-Imuoobvn; vgl. lat. sub-dere) -p&yo -x&o, nachhom. z. B. -ypdoo (vgl.
got. uf-meljan ‚darunterschreiben‘); ‚hinab‘: hom. ör-euvnwuxe ‚trägt den Kopf gesenkt‘
X 491, öro-yy&urto h. Hom. 8, 13; ‚hin (gerichtet)‘: ün-«xo0w (klass. -roos; oder eher
wie dxob@ mit ‚Gen.‘[o.S. 107, &]?)? -«vrısla (klass. -«vr&o). Über $ro- vor und hinter
andern Präverbien s. 0. $. 428 if.

Bei Kasus.
1. Bei Lok.;? in den Ptolemäerpapyri vereinzelt (s. u.), im NT nicht, von
den Attizisten wiederaufgenommen.* Örtlich; bes. mit Verben der Ruhe-
lage z.B. Eodouev... Eraröußas non 6. niaraviorw B 306 f. (vgl. 5. Sput
daira nevovro & 558, Eoravaı ün6 rıvı devdpw Plat. Phil. 38c), tüv d. rocol
neya orevayilero yaıa Epyouevov B 784 f. (5. xepoi s. weiter unten), «tl y&p
ün’ NEM TE al obpava Aarepdevrı varerkovor nöAnes A AAf., yoraoo uEV
cYwıV dp’ Apuacıv wxeag inrous © A402 (vgl. & 244 mit Ziuoov, wo Abl. mög-
lich wäre), öYı nep abe; Apyıödovres nern d. YAxpupfj? eüdov, Boptw dr’ iayy)
& 532 f., y&Xuv 8° d. uaoyday elyev h. Merc. 242, ti Ev Ti) Apıorepd Zyeıs db. To
inatio; Plat. Phaedr. 228d, orpou%ot d. ryı rpanzlnı GDI 5702, 33 f. (Samos,
346/452);doch auch mit Bewegungsverb, proleptisch (vgl. 0.5.433, 7): Zapren-
Sova... eloavd.... onya E 692f., v6. 8° &ocı püres Enınrov II 378, d. Tols
Xıravioxoıs repıimuara popoücıv Polyb. XII26a,Au.a., d&uvı’ In’ aidobon Yeue-
vor Q 644, in’ Audämowv Boos... Cebyvuoav 2 782 1.;6 uneig. ‚unter eines
Szepter, unter einem als Herrscher o.ä. sein (bzw. unter ihn kommen)‘:
xal ol d. ounnrpw Arnapds teikoucı Yeuiorag 1 156, docaı... ün’ Avöpdaoıv
olxov £yovaıv n 68 (vgl. Unavöpos), Aperücı de Anol ün’ auro (U, Ev aüra MK,
un aurod Vulg.) r 114, ’Arruewvidag... Bourouevoug db. Bupßapoıct re elvaı
’Admvotous zul 0. “Inzin Hdt. VI 121, &yav, iva 9 rade navıa dv. "Eddnoı d
&xeiva navra d. Il&poyoı yvnraı Hdt. VII 11, 3, Ilepong Avnp. . . Ev vow de
Zyav näcav hy "ERAAda In’ Ewurß nornoxodaı VII 157, 1, nEyas 6 xivöuvos,
ei Eodusda üm’ adrois Thuk. I 32, 5, (Kyros) obs bp’ Enuro horep Eaxurou
ratldac &riua ara. Xen. Cyr. VIII 8, 1, röv “ErrAvov ol uev 6P’ Muiv, ol 8° 0.
Anxxsdaroviorz elotv Isocr. 4, 16, & Impia 7a b. rolz avdparoız Plat. civ. 563c,
zhv Aoıchv (yFv) näcav 6p’ Eauraı nommodwevos OGI 54, 20 (Ägina, 247-221 2)?
(bei Passiven, aber anders als im folgenden: dedunro d& And In’ ndra y 304,
1 Bisweilen verstärkt ür-eıo- und ür-ev-; 4 Lit.beiMayser, Pap. II 2, 512, Fußn.1.
s. GEL. 5 Vgl. dnd nerpau raig Del.? 109, 19 (Epi-
2 Ist auch hom. ür-dexw ‚anfangen‘ mit daur., um 3202).
&pyeıv (äpysodaı) c. ‚gen.‘ (0.8.94 c) zu ver- ® Bei Mayser, Pap. 110255129 Bz15yer-
gleichen? Wäre dann die nachhom. Bedeu- einzelte literarische Stellen und hyperkor-
tung ‚zugrunde liegen, zur Verfügung rekter Dat. für Akk. in Steckbriefen.
stehen, vorhanden sein‘ andern Ursprungs? ? Nur diese Stelle bei Mayser, Pap. II 2,
° Vgl. lat. sub c. abl. 512.
526 B. Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

5 38 Il&oong re Fv nal dpyeuevog dr’ &xelvorsı [den Medern] xat Evepde Eav
zoicı räcı Hdt. I 91, Avdol uev 84 Ö. Ilepanoı &dsdoVAwmvro I 94, d. Xelpovı
-ed'oxunevos [unter der Obhut des Ch.‘] Plat. eiv. 391c, d. rxıdorpißn Ayad@
reraudeuutvos Lach. 184e, 5. Maxedövı rarrouevov Polyb. XVIII 11, 4); auch
mit Halbkonkretum: d. +7) Övoxepsoram yeveoda royn Lys. 24, 6; Sub-
sumierung: td. d. rais yeogerptoug Plat. civ. 511b u. a. Fast nur episch bei
intransitiv-passivischen (aber vereinzelt auch bei aktivischen) Vorgangs-
bezeichnungen! ‚unter Wirkung, Einfluß von‘: &r&pvve yöpaınov Auap
Horrds ’Adnvaln 5. IIndeidxo Binpı O 613 f., as 9° d. Aatdarıı Täce KeAaıvM
Beßerde IV... Öre Anßpdrarov yeeı bömp Zeus II 384 ff., Spro de xüua
revord) d. Aryupf) (des Boreas und Zephyros) Y' 214 f., öpundevres db. nAnynoıv
iudo9ng v 82 (aber as 8° 69 db. mAnyis rarpög Aug 2Eepinn dpücs E 414),
rerinyuaı 8° 6. (v. 1. önat, Herm. rs. 8° Orc) Inyuarı powio Aesch. Ag. 1164;
‚unter Wirkung der Hände u. ä. oder eines Werkzeugs‘: 7& ze ray’ nuboeıe
TÖMG . .. Xepalv VE’ Muertpnorv KAoloa te neptouswm re B 373 f., &daum 0. xepot
rodwxeog Alaxıdxo Ev noraum B 860 f. (vgl. E 559. 564 K 310), xepotv ür’
’Apysiov pdtuevog © 359, Erecov Innov ’Arpeidew d. xepot A 179f., 68«&
&Mov Konmerov oddas Suousve@v 0. yepatv T 61 f., örsdpov Alylodou db. xepotv
co 97,2 &Xeto... 5. yaupndhcı Aovrog II 489, Zu 8° d. dovpl dauevra E 653
(vgl.A A4A und o@d. doupt nörıv nepdaı 11 708),? etxoı 8° d. Börog Apörpw 0 374;
3. ce. dat. statt Instrumental: Tpotnv &ov vles ’Ayauöv ITlarpöxdou d.
xepaotv II 698 f., ön’ &xovrı teruunevos Ap. Rh. 2, 26; bei ausgesprochenem
Passiv: BeßAnu£vor oörauevot re yepalv d. Towwv A 826 f., EArouevas SE vuobg
Aons d. xepatv 'Aynıöv X 65, yrpa d. Aırapa apnuevov A 136; voll persön-
liches örö rıvı ‚unter einem, unter seiner Wirkung‘ geht bei solchen Verben
über in die Bezeichnung des agens (doch bleibt die Raumvorstellung leben-
diger als bei dem entsprechenden Gebrauch des Genitivs): öv ör’ ’Adunro
exe Ita yovaınaov B 714 u. ö., d. Tudetön xAoveovro parayyss E 93, dr’ Zuot
Sundevra E 646 (vgl. xapna9” vp’ "Exropı dauvaro A 309), ol xev... Ev xovinot
neooLev dr Avöpacı Öuouevesconv Z 452 f., ntaocovrss VP’ "Exrtopı H 129, in’
"Apyetorcı peßovro A 121 (vgl. "Axor Yeoneoiws Epößndev bp’ "Exropı xrA.
O 636 f.), orpebyecdau..... vn’ Avdpacı xeıpor£poucıw O 512 f., kret. aürov Are-
Ya... d. Tor weuponevör ‚er soll selber vom Kläger gebüßt werden‘ GDI
4994, 8 ff. (Gortyn, Va), 6 xpnonös 6 yeyovag d. toL "Anorovı SIG 559, 5
(um 207/068), tav yeyov@oav b. roig npoyövarg ... . ebxpnoriav ebd. 12 (vgl.30f.),
7a d. rols ovyyev&or... abıapeva ebd. 52; für den persönlichen Agens bei
vollem Passiv nur ög d. IlarpoxAw Auxtav &ydg KorıoTawv KTeivönevog eveuıve
IT 490 f. (Schwyzer, Agens 32). ‚Unten an‘ (auch in Prosa): ol xat My6vas
hyov d. TuoAo yeyaßraz B 866, vnüg.. . Eormxev.. . Ev Aruevı Peidoo d. Nnio
dAnevrı a 186, Ösovep obros Av bon’ "Io Aesch. Ag. 860, röv Yavövrov Ilpı«-
uısov bn’ "IX Eur. Hec. 764, ’Adyvatoı.. .. Iöpboavro d. r}j dxponörı Ilavöc
ipöv Hat. VI 105, 3, avrınaperdäavro d. 7@ teiysı Xen. hell. V 2, 41, att.
Inschr. hurö reı "Idzı IG® I 191, 11 f. (454/538) und 78 Ird roL Xopupalöı 373,
t Vgl. Schwyzer, Agens 29-39. °® Dahin auch un rag ray’ m’ abrod doupt
‚- Danach aktivisch dög reloaodear...xal Saunng IT 436 (vgl. A 479), nicht zu 6n6
sung d. xepot dauaocov (dafür Aristarch c.gen. (dorthin dagegen eher &AcP vr’
daunva) I’ 351f. Alylodoro 86w y 235).
2b) Die einzelnen Präpositionen. «) 21. 56 527
118 (409/088); ‚nahe‘: &&v d. sol xaraxAıvy) Plat. conv. 222e. Von ‚unter‘ bzw.
‚unten — an’ geht auch aus das ö. der Begleitung: 6 ßH Auxtnv de Jeüv In’
Aubpovı our Z 171, uos &p’ EE dc eloı yEpwv Kos vnueprng von d.
Zegpüporo 8 401 f., tot ye uev ad natlovres In’ dpxndu@ xal Koudf, roi Ye uev
ad yerdavres im’ auAnTnpıl Exaoros np609” Exıov Hes. sc. 282 f., vöv 8° 4.
oxörwo Bp£ueı Aesch. Ag. 1030, Adyreı 8° 5. uapuopuyaic 6 ypuods Bacchyl.3,17;
wiederaufgenommen von Plut. (5. uxorıdı Stopbrrew tov "Adw mor. 470e),
Lucian (ör’ aöAS, d. xnpuxı xal Yeoröyo dial. d. 2,2, Alex. 19) u.a. (s. GEL
ünö B 4).2
2. Bei Abl. ‚unter (von unten) hervor, heraus‘ (vgl. 22, ünt£, &6); (sach-
lich) nicht allzu häufig. Vgl. oi 9° inroug u&v Aüoav d. (Var. ano) Quyod © 543
= 839, ot $’ ön’[Var. an’] annvng Auıövous &vov n 5f., un IH ro im’ Öyeopı
Avaueda uovuyas Inroug 7, on” Kpvsrod Audumv 1463; vgl. unten die verein-
zelten Stellen Hdt. IV S und Xen. an. VI 4, 25), Zobsodaı 6. (Var. ürnetx)
Tpwwv öpuuaydod I 248 (vgl. 86° alya Akovre nuvov d. RaXpyXapodovrwv Kprk-
Eavrexta. N 198f., vexpöv In’ Alavrog £pberv P 235),3 6 8° ün’ Kontdog eitero
vaanv actvnv N 611, öose deivöv d. Biepapov.. . . £Espaavdev T 17 (vgl. önödpe),
Tpösg .... aörıs Avaoınoovraı d. (ano Nauck) Lopou ® 55 f., üdı 8° d. vepeov
elde Tpnpwva nereıav W 874, En xparös Auevos ee Kydaov Bdwp, KpNvN d.
(Var. ürat, nept) ometoug ı 140 f., oüg re Zeig ’Epeßeopiv db. Xdovös re Powode
Hes. th. 669, AAdev 8° d. oniayyvav In’ Bdtvog T’ Eparäc "Iauos &s was Pind.
0.6, A3f. (vgl. N. 1, 35), poıßav Eordovres Oral yeıuovog atyAav Bacchyl. 12,
139 1., 7 anal veoooov Tovd’, d. mrep@v onkoas; Eur. Andr. A41, rnep& Yap n9°
(Hecuba) d. oxnvns nöda ’Ayaueuvovog Hec. 53 f., Evdeürev rov “Hoxudex...
anunv&oat, Tas SE oL innoug [r&s] db. (drö RSV) Tod &puaros venousvas...
aoavıchnvar Hdt. IV 8, Aaßov Bodv d. Audäng Xen. an. VI A, 25.
3. Bei (echtem) Gen. loci als Gegenstück zur Verbindung mit dem Lok.,
die seit Homer in den Hintergrund trat; ‚unten an, unten in‘: de&ırepf)
&p’ un’ Avdepeivog &rodox A 501 (inag.. . ög ol un’ &. Oxels teraro I’ 372; vgl.
Ö. ot£pvoro tuxyhoas .... BeßAHxeı ps ornYog A 106 ff., Tov Tor’ in’ öpplog olr«
3493, dopv yArxeov eberepnoe vepdev In’ Eyxeparoıo II 346 f., rov Bax’ d. Yvodu.oto
II 606), Axı B&Yıorov db. XYovös Eorı Bepedpov O 14 (vgl. od yap no Eredarnro v.
x%. 152, uavrıs nexeudog rroAeutas d. x%. Aesch. sept. 587, T&-d. yig av
avelnrneos Plat. apol. 18b), 68e xpndeuvov db. orepvoro ravbocnı € 346, oAAd
wor In’ Kyravos axea Bein Evdov Evri paperpas pwvdevra auverotor Pind. O. 2,
91 ff. (vgl. Eipidin d. uarng Exovras Xen. hell. II 3, 23), öp& 0’, ’Oduooen,
1 In schol. Ven. Aristoph. «öAnrnpog; vgl. lat. sub frigido sudore mort), und d. c. gen
Ö. ovplyyav, popuiyyav Hes. sc. 278. 280. zeigt diese Verwendungen ebenfalls (so
2 Nach upa dyuübhıh ‚mit, in Begleitung schon Brugmann® 518 f.). Nichts bewei-
von, gleichzeitig‘ (PW), ‚im Lauf der Tage‘ sen für alten Instr. die obengenannten
Grassm. RV V 53, 3; VIII 40, 8, üupa epischen Fälle von ö. cc. dat. für bloßen Dat.
Mitrdsya dhärmabhih ‚gemäß Mitra’s Ord- (Instr.) und späte wie or&pog..... abrüg dp’
nungen‘ Väl. 4, 3 (vgl. lat.sub ea condicione) Yuertpaus riebkuevog nardunıg AP 5, 74, 2
kann dem d. bei intr.-pass. Verben und dem (Rufin.); s. GEL ün6 B 4.
d. der Begleitung der Soz.-Instr. zugrunde 3 An der Stelle iv@... dAöxoug... rre0-
liegen (Brugmann, Grundr.? II 2, 918); gpov&wg pboLode PiAorroi&umv In’ "Ayxauav
doch sind die genannten Konstruktionen, P 223 f. ist diemehrfache Var. «&n’ vorzu-
wie die obenstehende Darstellung zeigt, ziehen, vielleicht auch in ye... nyayev...
auch von d. mit Lok. aus verständlich (wie dvdpoxtaoingd.Auypis F'85l.vereinzeltesand.
528 B. Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

Bekıdv dp’ elnaros xpbmrovra yeipa Eur. Hec.’342 f., roör6v nor’ Erexov näpepov
Lovns Uno 762, 2y& 8’ &uxura Tode Aanßav Tö Popriov elasın? bmal nrepbywv KuyAäv
al roblyav Aristoph. Ach. 969 f. (vgl. o& Lv xal xuxvos b. mrepbyav Ay’ deldeı
h. Hom. 21,1), so proleptisch: röv noyAdv d. orodod YAxca noAANgL 375, Tobg HEVv
5. dovös edpuodein; niu)av Has. th. 717); 4 re ad unyh xapıeorarn Oro TG
mAart&vou hei Plat. Phaedr. 230b, att. 5. uadng ‚unter der Achsel, versteckt‘,!
auch unter jemandes Herrschaft, Leitung (vgl. ö. e. loc. 0. S. 525,
Zrt e. loc. o. S. 467): dperacı d& Anol dm’ adrod r 114, 6. "EMavodırkv (Zeit-
angabe) röv repi AloyuAov Dal.3 425, 2 (el., III/II®); ‚unter Wirkung‘ von
Sachen: oußdıE.... &Eurnavsoen oxhnmrpou Ö. xpvosov B 267 f., Enxoyov üm’
"Aomoc naraukav T' 128, vepos... &pxöpevov... d. Zepiporo las A 275 1.,
eine Hirschkuh idpwouo« xparaod Impdz dp’ öpuns A 119 5 414, 8.0.5. 526,
Sueruayev.. . Atos d. Sırcns M 461, Aare 8° Kanis om’ anorg, scil. neiing Y 277,
y&ocovraı dr’ Eyyeos N 153 (vgl. T72f. 55 xe poynor..... um’ &.), TO nev Ebere-
Icaoe... In’ dvayıns B 110 (vgl. ai un rıs adrög doln un Om’ avavxas GDI
5128, 4 (Vaxos), od8& duvaodn . : . dvaysdEcıv neykAou d. anbuaros öpunge 319f.,
Exerevoe ... Zyvösg dr. ayyadins n 262 f., vol 8° On’ öuoriNg ölup’ Epepov Yoov
&puax h. Cer. 88 f., pöpuiy& xpvosou d. mANKTpou xavayıv Exsı h. Ap. 184 f.,
(SAoAuEav) Botßov d. Sins h. Ap. 447, n 8° d. xeıpös ouepöadeov xovaßnoe
h. Merc. 53 f., unvöeıv 8° ExeXevev dvayralng Ö. wog h. Merc. 373, öpäre 8%
sc dıaxeınar Ö. Ns vöcov Thuk. VII .77, 2; bei ausgesprochenen Passiva:
drulousvoug d. narvod © 183 (vgl. öpıvousvous D. x. I 234), reıpouevoug OWEoxov
un’ EdpuodNog dEdAwv O 363, Tod nev re (Üdaros) mpop£ovrog d. Impidss Anacaı
Sydevrar ® 260, ueyadou d. Kbuaros Apdels e 393, Eribodn de Iaracca
xarspyoucvng d. nerpng ı ABA, Teipero 8° Avdp@v Yuuds On’ eipsoing Kkeyeıvyg
x 78, Eredtler’ "OAuurog dewvov d. Bptung YAxuxarıdos h. Hom. 27 (28), 9£.,
too xal d. Bpovrig meisutlera. ebpetx xyov Hes. th. 458; von der Wirkung
eines Gefühls: ‚aus‘, ‚vor lauter... ..‘: xAwpög üral Selous K 376, &vöpouo”
0. XApuoaros h. Cer. 371, &or’ Evdaxpbeıv y’ öuuacıv yap&s bo Aesch. Ag. 541
(vgl. 587), tt note Beßyxev, Otdtroug, on’ Kyptas KEaoa Aürmg n yovn; Soph. OR
1073 f., im’ öpyns mv xeAbvyv Eodimv Aristoph. vesp. 1083, 6 de als...
db. dEoug TE Hal xanod Eppnge Pwvnv Hdt. I 85, d. 82 Aperis te nal rpoduuing
IDaraıces, &reipoı TG vaurın))g Ebvres, ouverrAnpovv Toicı "Adnvaloıcı vas veas
VIII 1, navra yap db. deoug Euvioraraı (zur Abwehr) Thuk. VI 33, 5, (’Acr.)
Kipw Ndero od duvauevo oryäv db. Tns Ndovng Ken. Cyr. 14, 15, od8& TPONXImV
009 db. REpdoug 009° D. piXorıuixg Dem. 8, 71; auch vom sachlichen Grund:
‚wegen‘: d. d& Tv Toßeundrwv obx Av Idelv Töv odpavöoy Aristoph. vesp. 1084,
Kpotoog uev vuv.. . d. TS Tapobong auupopfis napmuernxes Hdt. 185, 5. Armiolac
evdierpubev 00x öAtyov xpövov Thuk. II 85, 6, work rav bmoluylov drmarero d.
Aınod Xen. an. I 5, 5, ün6 rıvos &AAou (n.) EreAad6unv Plat. Prot. 310c.
Einwirkung von Personen: eör’ &v roMol dp’ "Exropos &vöpopövoro
Yvnoxovres rintwor A 242 f. (vgl. Avıöxoro Ev Kovinaı meodvrog bp’ "Exrtopog
P 427 f.); augl 88 vles ouepdarkov xovaßyoav duvodvrav In’ ’Ayauav B 333 io
* Auch auf die Frage ‚wohin?‘: Aaßavod. u. mv dyadAnv &vröc leg. 789c; aber hell. 6.
Eyyxeiplötov Plat. Gorg. 469d, Außövres ö.ud- udamv auch auf die Frage ‚wo?‘ (so Lucian
Ang Exaorog, robg w£v (von den Kampfhäh- gall.14 mit &yew).
nen) &Adrrovag eig TAG xelpas, nelloug 8° mo
2b) Die einzelnen Präpositionen. «) 21. dn6 929
reIexu;... ds T’ eloıv du Soupös ünm’ dv&aos IT 60 f., nord 3° Im’ abrod (Wild-
c >

bach) Epya xarnpıne xar ailnav E 92, &v$a xev aöre Toöss "ApnıptAwv ur’
"Ayaöv "Iıov eioaveßyoav ad. 273 1. (vgl. ’A. im’ ’A... . Yoßkovro II 303 f.,
"Ayxauol... dp’ "Exrropog dvßpopövoro pebyovres U 148 ff.), Öre 7’ lays odAnıyE
... Ontav db. D 219 f., 6. SeApivog neyanhreos IXIbzs 4AMoı pebyovres D 22 L.,
n 60 9° Om’ Tpmxog xouAnv elotnraro nerpnv D 494, alvov Erißa xbpos od Six
Guvavrönevos, KAG uäpywv in’ avdpav Pind. O. 2, 105 f., n&oyeıy naxös &y-
Ypov Or Eydpäv Aesch. Pr. 1041 f., od Y&p vAbovr&s Zouev aloyiorous Adyouc...
Todd dm Avdpäs Aprios;Soph. Ai. 1320 f., 88° &vnp obx &uav In’ Kyry&iov, KAX
abrorANTos &x Soumv rropebera Tr. 391 f., tig 8° &v roLodd” br’ Avdpdc ed rrpdkerev
av; OC 391, od yap &4 paoı (ol Ilepoxı) oixös elvaı rov Ye AAndEns toxea db.
Tod Ewvrod nardog Anodvnoxeıv Hdt. I 137, zobrous uev rorabın parıs Eyxer db.
"Adnvatov VIII 94, 4, Enaıvov E£eıs npora Ev d. navrav Iraprınraov, abrıg 2
zal npos rav &Mwv ‘EArnvov IX 78, 3, 5. yodv tod MAdov dervörepe Tobrwv
naoyovres Nvelyovro Thuk. I 77, 5 (vgl. IV 64, 2), Exreoövres db. Tod nANdoug
IV 66, 1, avaorarwv SE Kayapıyatov Yevousvav roAtum db. Dupaxoolwv 81
andoracıy VI 5,3, 08 yap Erı Anoywpeiv olov 7’ Av. ray inneov VII 78, 7,
dv. Tav Pllmv... &5 oe nepgeuyas Xen. Cyr. VI 1, 39, Ste d&naAAULoaV TNV KpxMv
ö. Ilepoöv MNdoı an. III 4, 11, oi ’Aynvaior naAıv Kö noxyuara elyov Uno TE
av Anorav xal zod l’opyara hell. V 1,5, ei nors narıv Adoı ri "EAAASL xiv-
duvos d. Bapßapwv hell. VI 5, 43, rpaxdnara Ind T@v Troksulov Tooxura Ex
comm. Ill 4, 1, ö &vnp dıa ng aurns Baoavou iav dr’ Zuod Antipho. 5, 35, XpM
TOy Ev Tobrw TO TOA&uw TEAEUTNORVTÄV On’ KAANAmv uvetav Eyeıv Plat. Menex.
244a,6rı uev Öueis.... nenövdare d.Tov Euav Xarnyöpwv, 00x oldx' Ey@ d° DV
aurog in aurav öAlyov Euauvrod Ereiadöumv apol. 17a. Bei ausgesprochenen
Passiva bei Homer noch sehr selten und nur bei Verba bestimmter Bedeu-
tung! an Stelle des ältern %. c. dat. (o. S. 526): br’ &vöpopövoro Auxoupyou
Yeıvönevan Bourinyı Z 134 f., on’ Euch nendnosraı Theogn. 1203, nenatdevraı
yap abrauras Uno Epich. 172, 7 K., häufig und uneingeschränkt seit V®:
Kopwsiov Ind pwräv... dut& arepdvors Zusıydev Hm Pind. N.2, 20 ff.,?
Aesch. z.B. ’EreoxA&ng Av eis nor); nark rröiıv buvoLd ün’ doTiv ppounlors
roAuppöYors sept. 6 f., adrol 8° Im’ abrav Zvdodev ropdobueda 194, Ta 8° alat
Enodtvd” ü. yYovös rpopod Cho.66, Soph. z. B. olwv un’ avdp@v de Ppov-
peiraı nörıs OC 1013, 5P’ &v Epspßöunv Phil. 957, Aristoph. in den Achar-
nern &araraus$ d. av notoßewv 114, ferner 164, 216, 630, 678, 680, 700,
707, 824, Hdt. 403mal (Powell), z. B. xararsıp)evre; d. Anapelou V 1, 1,
Nrıs nurewv Eoıldsto uadıora db. Tod Avdpds 5, [Xen.]’AY. oA. nıosiodan Avaya)
Tov Kpyovra U. zod Apyousvou 1, 14, rröreız db. ray ’Adnvalmv pxöpevaı Pa
umderore noododMvar rnv örıv On’ öAlywv 2, 15, Thuk. BıaLöpevor dmo Tıvav
I 2, 1u.o., Xen. rıelönevos db. ray olxoı dvrioracıwr@v an.I 1..102080%,
att. Inschr. seit 450/498: Zop&psodaı & rov S&uov hund ro... 1G? 122, 61,
Wie d. c. dat. (s. o. S. 527,1), so kann auch vd. c. gen. zur Bedeutung ‚unter
von der Begleitung abgeschwächt werden: vöupaxs 8 Ex Yarayav data
d. Anurrouevk&wv hyivaov dvk Koru & 492 f. (vgl. &v d. Kaum dcav wpat .. . OX-
Bıoav Eur. Hel. 639, odx v5. Aruntdws obdL Xopzuparav DuEvXLoz EOS, TERVOV,
! Siehe
3
o. S. 237 und Schwyzer, Agens
2
2 Aber daueioa
R
xpuaeorg 12
roZoLorv er»
Or ’ Apre-

29.39, Bi 34-38. z uıdog Pind. P. 3, 9f. ‚vom Bogen der A.
34 H.A-A,IT.1,2
}

530 B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

Ztıxte odv xdpa Bur. Ion 1474 ff., obdE yap db. pavod... EEcarı nopebeodaL
Xen. r. Lac. 5, 7), ot Alybrrıor (töv *Hpaxdea) d. nounng E&jyov ag Yloovres To
Aut Hdt. II 45, bes. von Musikinstrumenten (und Musikanten) Ö. Aryup@v
ovelyyav leoav auönv Hes. sc. 278 (d. Poputyywv &vayov xopöv 280, [email protected]
Hr’ aörod 281), un’ aöAnTnpog deideıv Theogn. 825, oeıpjva de Knöurov aullorwv
5. Aorivov wıunoon” dordais Pind. fr. 104, 32 ff., nivew db. TiG odArıyyog
Aristoph. Ach. 1001, &orparebero d& d. ouplyyav re xal yaTtiö@v nal auAoD
yovanımlov te xal dvöpmtov Hdt. I 17, Anxedarnövior dE PpadEog xal d. auANT@v
ToAGv vonov (V.1. vouw) &yradsotworwv (scil. yapodvres) Thuk. V 70, oi puya-
des narfioav nal r& reiyn (von Athen) xareoarırov bon” auANTpLöWv roAAN rpo-
Yuute Xen. hell. II 2, 23; von Klagelauten u. ä.: xaradayouev oby b. xAaud-
uov rav EE olxwv Aesch. Ag. 1554, oBxouv Exaeıg 008 vr ebpnuou Bong Yücaı
w...;Soph. El. 631 f., daher auch og br’ eöxXetas Yavn (‚unter guter Nach-
rede‘) Eur. Hipp. 1299, und &oT’ obx avextov deiNlas Yaveiv 0’ Uno ‚unter
dem Vorwurf der F.‘ Eur. Herc. 289, schließlich wie ner& c. gen. von der
Art und Weise: 6 d£ d. orouvöng Eroreiro nv Stw&ıv Thuk. III 33, 3 (auch
V 66, 2; VIII 107, 1), En d. noMNg Erıuedetag önwg ai. Xen. oec. 7, 5.
4. Bei Akk. Räumlich ‚unter (- hin)‘ parallel zu Lok. und Gen. (Abl.)
bei Akk. der Richtung und des Ziels sowie der Erstreckung, jünger auch
von der Ruhelage ‚wo?‘ überhaupt.! Richtung, Ziel (vgl. lat. subdere
sub solum Plaut.): ön6 te on£og MAaoe unıa A 279, ai 8° 6. xüua doardoang
adrin” Edvoav I 145, Zrrel... oed Dorepog elu’ 0. yatav 333 (vgl. vesodaı d.
Copov W 51, paog olye}” d. Copov Y 335), nr@ooov d. xpnuvoüs ® 26, Boüv..
Av oöno db. Cuyöv Ayayev avhp y 383, ayepovro... &Acog db. oxıepöv v 277 f.,
el yap m’ 6. yiv... Ixev Aesch. Pr. 154, &ya 8° &reını yis db. Lopov nato
Pers. 839, Ön’ abydg Tobode Aebooovoxı rerkoug ‚sie ans Licht haltend, um sie
zu besehen‘ Eur. Hec. 1154, 6 rı 8° &v Eoneon Es nv Atuuvnv, d. yyv (‚unter der
Erde durch‘) iöv &vapatveraı ev <Y Yaracon Hdt. IV 195,2 un bmorıdevar
xuAıXa d. my xAtvnv Del.? 766, 21 (Keos, V 2), annAdov 0. ra devdpa Xen.an.
IV 7, 8, nüv deav... Ey db. nv Haßdov LXX Lev. 27, 32, ös ue9” öuav od.
nv EvroAnv drroypagpeı 111%, Pap. (mehr bei Mayser, Pap. II 2, 513 Ia), odx
ein inavög, iva ou d. TNv oreyyv eloeAdng ev. Mt. 8, 8 (lat. sub tectum, got. uf
hröt mein); Erstreckung: &yys de nıv moAbxeorog luas Anaddhv db. SeLpnv
l' 371, innov, doooı Exowv In’ No 7’ neAıov te E 267 (vgl. vn’ aby&s NeAloro
porräv, Coeıv u. a.: ß 181 X 498. 619 0 349, t@v db. rodrov Töv AALov dvdpwrrav
Dem. 18, 270, ür’ oöpavöov seit LXX?®), "Epıvöes, al 9° 5. yalav dvdpmroug
ivovraı T 259 f., Oneorı oianuare ö. yyv Hdt. II 127 u.ä. ö., og &5 rhv Dbprıv
. „ Erdıdot 7 Alıyn ade d. ynv II 150, KA por Tab. Tmv Kprrtov kolunre doxeeı
elvaı dı& Ta Yoxea V 10, 6 6. yAv Aeyönevos elvaı Yeös VII 114. Uneigentlich
‚unter die Herrschaft kommen, bringen (u. d. H.sein)‘ (älter mit Lok.
und Gen.): Av d. Bxoıex daouopöpos Hdt. VII 108, Alyurros 5. Baoıea &yk-
vero Thuk. I 110, 2, ade navre.. . d. opäs norelodaı IV 60, 2, nv Iıxeilav...
un Im’ adroug elvaı VI 86, 4, dtaneurer rrpög zog Öm’ abröv Xen. Cyr. 15, 2,
! So auch lat., ir., got., in andern Bedeu- Hdt.I 12 (sachlich dasselbe, was drıode
tungen indoiran. und an. usw. TAG Avoryousvng Ybpng I 9).
a Dazu auch xal wıv... xaranpürnter 0. ® Vgl. lit. pasdulije ‚unter der Sonne‘.
nv aörnv Ybpav (‚unter, in den Schutz‘)
2b) Die einzelnen Präpositionen. x) 21. 5n5 531
(oi &dıxor) olol Te Kdıneiv, möAcıs Te ol Edvm duvanevor dvdoarav Vp” Eururoog
rorstodaı Plat. civ. 348d, ünd zıv’ Av röv Broırewv Men. fr. 340 (III 99 K.), xi
$° ob npar&ovrog üm’ loyöv; Call. Iov. 75, & zuve... &uc nah 5. zov TATEOO.
Del.? 227 B 95 f. (Thera, um 200), oft im ptolemäischen Ägypten (M ayser,
Pap. II 2, 514, 2. 3) und im NT, z. B. &v roig 56 oe zönors 2538, 5. zöv Öpxov
elvaı III2, yis d. Apooudv obong 1138, &vdpwrög eur Ö. 2Eovotav ev. Mt. 8, 9
(lat. sub potestate constitutus), ots d. vönov 1.Cor. 9, 20 (lat. is, qui sub lege
sunt, got. baim uf wilöda); weiter vor Gericht ziehen u. ä.:19. dixaorhpıov
drr@ydeis Hdt. VI 72 (ähnl. VI 104; IX 93, 3), voornoavre d& mv Ömiyov ol
exdpol d. robs Epöpoug Hdt. VI 82; schließlich hellenistisch (Mayser, Pap.
II 2, 513 III 1) dr’ Ertyvoow ayyHnvaı ‚zur Klarheit gebracht werden‘ (1143,
Pap.) u. ä., örav AAdev ö. voov rıvög (ptol. Inschr.). ‚Unten an - hin (brin-
gen, gehen)‘ wie lat. sub montem succedere: aloyısros dE Avnp db. "Irov AAdeE
B 216, Aadv ayayovd” 6. reiyos A 407, nais 5 d. unteon, dboxev eis Alavd’
© 271 f., d. rrörıv aim) re Teiyos A 181, (87°) HAIE 6. Tpoimv 8 146, Ex wev
5 Oaoou dıaßaddvres repmv 6. Tnv Arrsıpov Exonioavro neypı "Axdavdov Hdt.
VI 44, d. roörov uev Sn rov orparov (das Landheer) EßovAebsxvro xarapuyövres
ol TOD vaurınod arparnyol Avsıplaoaı tas vers IX 96, obx Aveßißalev Ertl Tov
A0pov, AAN Ir’ aurov orhoxs TO orpkrsuna xıı. Xen. an. I 10, 14, d. 7& reiym
(Tas iMac) vebysıw Pol. I 74, 11; III 65, 7, rav önrpav Ypaıbavres Ev aradav
AavdEvro...d. rov vaov rs Aduarpog IG V 1,1448, 3 (messen., Il), die Grenze
verläuft d. röv rÜpyov 25 rov holoxov Töv d. Tav Hiva Tav Ev ro züpya Del.’
313 II 35 f. (Halaesa, 12); ‚unten — an (hin)‘ von der Ruhelage: ot 8° &yov
’Apxadimv d. Kurnvng dpos aino B 603, ol de Zereiav Evaıov nat Tr6da veLarov
”Iöng B 824, ray xapnv rnv... 0. rov “Yunooov £oücav Hdt. VI 137, 76 ce
IleAapyıxöv narobuevov TO d. nv Axpörcorıv Thuk. II 17, 1, örı... v0. Tas mürogs
innwv te nödes roAAol nal dvdparav ag EEıövrov Öropalvovraı V 10, 2, ol d€
veorepoL Ev rais U. To Bpog xwucıs nÖAlCovro Xen. an. VII 4, 5, ovAn Ur Oppüv
xl un’ 6pdaruov 2572, Pap. (ähnlich oft in Steckbriefen; Mayser, Pap. II, 2,
513 I b), &ore r& usv db. Tov Aöpov... elueıv Zaulov, TA dE Ümep Tov Aöpov
x. Del.? 289, 162 f. (Rhod., vor 1902). Die letztgenannten Beispiele (und
teilweise schon das ö. der Herrschaft) bereiten das Ö. c. acc. vor, das auf
die Frage ‚wo?‘ gleichwertig mit ö. c. dat. und gen. steht: £uaxovro rats
saptoaıc Ö. yiv Pol. XXI 28, 11 (vorher d. yns), varabidare (‚erfrischt euch‘)
ö. ro devdpov LXX Gen. 18, 4, Ü. nv ouxhv eldöv oe ev. Joh. 1, 48 (bnoxaro 50),
Pap. dvov Eva 5. Auxavöorepuov (‚Gemüsesamen‘), övor Ö. dEvöpa (‚beladen
mit‘) (GEL C IV 2). So schon früher teilweise in der von ‚unten an (hin)‘
ausgehenden Bedeutung ‚nahe‘: dr’ aörnv Zoydrnv orhanv (sub ipsam metam)
&xov Eypıurı’ dei obpıyya Soph. El. 720, broxernevng eng Eößotag d. nv "Ar
zuchv Isocr. 4, 108, ferner von der Begleitung (vgl. d. c. dat. et gen.): Ö.
adAdv dıarkyeodaı Xen. conv. 6, 3, aöAnoeı ye ypjodaı nal nıdaplosı rAMv Ocov
d. Spynolv re xal aönv Plat. leg. 670a, db. anpuxa drodtdoodeaı, lat. sub hasta
vendere 261.2, Pap., 2Eed64n &x tod Baoıkıxod d. chpura rag So yeplpaz nane-
Aeiv 2458, Pap., und in Redensarten: d. av dyıv ‚mit eigenen Augen‘ Pap.
und Pol. (rı$&vau, elvaı), d. yeioa ‚sofort‘ Pap., s. Mayser, Pap. II 2, 514 F.

ı Nach Kühner-Gerth 1, 525 und GEL von ‚unten - an‘ ausgehend.


34*
532 B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

(bei Hermas ‚bei jeder Gelegenheit‘ Blaß-Debrunner? $ 232 Anhang),


Ö. rhv dvanvorv ‚in einem Atem (etwas aufsagen)‘ Pol. X 47, 9; 09’ &v Ex-
zoibar LXX (sap. 12, 9), 5p° &v navres Arr. Epiet. III 22, 33 (‚in einem,
zusammen‘). Zeitlich! ‚während, im Verlauf‘; zunächst von der Nacht
(eig. ‚unter der N. hin‘, Erstreckung?): ex&Xeve Tpwol rort nröAıy AyNoactaı
voy9° Uno rvd’ Sronv X 102 (vol. d. Thy mpormv Enerdoücav voxra ArEdpn
Hdt. VI2, &roryou&vovs Ö.vorra Hdt. 1X 58, so noch db. öv öpdpov Act.ap. 5,21,
dann auch ö. xd Wöxoc spazieren Pol. V 56, 10); mit allgemeineren Zeit-
begriffen (wie lat. sub c. abl.) rdv$ 5. unvıyuöv II 202, Ir’ abrov Töv Xp&vov
Aristoph. Ach. 139, 5. tov napeövra zövde röreuov Hdt. IX 60, db. obs abrouc
xpövous Thuk. I 100, 3, 5. röv asısuöv xra. II 27, 2, robrov xpareiv, @v b. MV
eloyynv Eruyyavouev Eyovres Isocr. A, 177, 5. röv ypövov, Öv ol EEnxovra xal
zpınadaoror Hoyov, olde &eöpeov Del.3 780, Aff. (Thasos, IV 2), 5. rov xaupov
1128, Pap. (auch Pol. XI 27, 4 usw.), ö. nv @pav 602, Pap.; ‚unmittelbar
nach‘ (eig. ‚unten an‘) wie lat. sub haec dicta u. ä.: Ü. röv vndv XaTanaevro.
Hdt. I 51, d. robs Yavarous II 36 (parallel &uax ndet), d. Tv nataAucıv TOD
roA&uov Xen. comm. II 8, 1, d. röv Yuuöv Pol. II 19, 10, ots aipedeioı eic
zov un aurk Evuauröv GDI 3206, 60 (II/IR, Kerk.). Att. 6n6 rı zur Bezeich-
nung der Annäherung (‚ein wenig‘) ist sekundär auf den Akk. bezogen;
Fügungen wie dn6 rı yıxpöv Zrıdnxıca Aristoph. vesp. 1290 (Chor), bnö Tı
&rona (doeß7) Plat. Gorg. 493c (Phaedr. 242d) stehen für ÖnerıInnok rı,
ürdrond ti; vel. noch ön6 rı Suo@dng Diphil. 64, 5 (II 562 K.)
5. In hypostasierten Komposita zunächst ‚unter etwas befind-
lich‘: hom. ör-aortdtoz (vgl. 1, 436, 3), -oupa&vıos, -arıa ‚Gesichtsteil unter
den Augen‘ (att. -orıov ‚Schlag ins Gesicht‘), -wpeıx, -wpöpros, -Bpuxa® Adv.
‚unter Wasser‘ (-Bpöxıos h. Hom. 33, 12), Öro-vwnıos -nAaxıos ‚am Fuß des
Nyıov, IAaxos gelegen‘, -xsipıos (vgl. Und yeipa norsiodear, db. yEıpös, d. XELp@Vv
‚unter der Gewalt‘),* nachhom. z. B. Un-xı$pog -wuAos -Nveuos -oVAog -Wpopos
(-6popog), Üp-aAos -uSpos, Örö-yaros -Löyıov (‚unter dem Joch gehendes Last-
tier‘)? -nupos -oxıog -oreyos -bauuos (‚unter dem Sand liegend‘, dann
auch ‚sandig‘), auch -rrepog (‚unter dem Gefieder steckend‘, dann auch
‚gefiedert‘) und -rerpog (‚von Steinen, Felsen bedeckt‘);® ‚unter der Macht
stehend‘ (vgl. o. S. 528; 530 f.): klass. ön-atrıos, Un6-dixog -orovdog -Tpopog
(‚unter einer Amme stehend‘ Eur. IA 1204) -p%ovos -ypews, auch ör- &yyedoc
‚vom Boten gerufen‘ Aesch. Ch. 838; Richtung ‚unter-hin,gegen‘: hom.
drmotog, hell. -Kpxrıog bp-Eomepos, zeitlich -Ön-6pdprog Anacreontea. Aus un-
belegtem Verbum öro-xsip-iCo stammt Gal. öroxsipiouös ‚Behandlung als
untergeben‘ (vgl. 0. öroysipros). Hierher auch nach Sommer, A. u. Sprw.
der Typus üro-nöruog; s. 1, 436, 2 und die o. S. 522, Fußn. 3 genannten Ar-

! Auch lat., ferner awest., an., doch mit Nase“ (vgl. dn-nvng rpävig rpoo-nvng 0. 8.
Bedeutungsunterschieden (vgl. auch slaw. 444; 505, F. 6; 509); anders V.Pisani,Mis-
pod ‚unter‘ > c. acc. ‚gegen; während‘, c. cellanea etimol. 104-07 (= Rendic. Acc.
instr. ‚während‘). Linc., Scienze mor. VI vol. VIII, 1932,338
® Anders lat. sub noctem, sub galli cantum. -4): *yyn zu aksl. (p)gse, russ. us ‚Bart‘,
® Vgl. Bechtel, Lex. 3221. 5 Vgl. el. önadbyıov 0. S. 523, Fußn. 4.
* öenvn ‚Schnurrbart‘, auch ‚Bart‘ (att.; ° Zum Streit über die letzten drei s. die
hom. örmvnmgs ‚mit ö. versehen‘) nach o. 8.522, Fußn. 3 genannten Werke von
Prellwitz, Gl.19, 95 zu *ano- „Atem, Kretschmer und Sommer.
2b) Die einzelnen Präpositionen. «) 21. dr. 8) 1 a) &ore, b) ua. c)as 533
beiten von Kretschmer und Sommer; zum ‚deminutiven‘ Sro- s. auch
Pisani (o. S. 532 Fußn. 4) 340 f. ;

ß) Die jüngere Schicht der Präpositionen!


(sog. unechte oder uneigentliche Präpositionen)
Die Präpositionen der jüngeren Schicht (die aber schon bei Homer stark
im Gebräuch sind) heben sich von der älteren dadurch ab, daß sie nicht als
Präverbia gebraucht werden, daß sie durchweg nur mit einem Kasus ver-
bunden werden können (was in der älteren Schicht Ausnahme ist), daß
auch der echte Dativ nicht ausgeschlossen ist und daß sie nur vereinzelt in
Nominalkomposita vorkommen. Sie sind teilweise als Adverbia alt (z.B.
&vo, xt), teilweise scheinen sie Nebenformen von Präpositionen der älte-
ren Schicht zu sein, einige kommen im Griechischen überhaupt nur als Prä-
positionen, nicht als Adverbia vor (£ore, &<, &rep, &veu); nur wenige sind
nominalen Ursprungs (s. u. S. 551,6). Unter den Kasus, diesich mit den jün-
geren Präpositionerr verbinden, überwiegt bei weitem der ‚Genitiv‘; dieser
ist dem Ursprung nach meistens ein Ablativ, aber auch oft echter Genitiv,
ohne daß eine scharfe Trennung beider immer möglich wäre. Einige dieser
Präpositionen sind auch Konjunktionen, teils als Parallelentwicklung aus
Adverbia (rotv, nAyv), teils ist die Konjunktion aus der Präposition er-
wachsen (&ypı, u£yxpı), teils umgekehrt (Ewc).
1.Mit dem Akkusativ.
a) &ore (böot. Zrre), lokr. Zvre (zur Form s. 1, 629 [.) war zunächst Konjunktion (s.
u.CIV5ce3inder Bedeutung ‚bis‘. Es verbindet sich dann auch mit Richtungspräposi-
tionen: z. B. eiore eig Oebyapıv Apxovra SIG 241, 69 (Delphi, 352/512), Eore 25, ward, nor
GDI 5200 II 60. 61, 165, I 3 u. o. (Halaesa, I®; II auch Del.? 313), &ore rot Del.® 104 8
1, 21 (Troezen, IV&), Eore &ri ro dödredov Xen. an. IV 5, 6, Eor’ rt näyxuv Theocr. 7, 67,
&. Znl to £novuuov Arr. an. I 28, 3, £. Zri xvepas VII 25, 2; daraus vereinfacht &ore c. acc.
‚bis‘ (örtlich und zeitlich) :? £ore x«l röv vöv Xpövov, &. röv öpov, E. xal räv papxyya Del.? 289,
113. 166. 169 (Rhod., vor 190%), £. xal r&y rpıaxddx tod ’AXcelou ‚bis zum 30. des Monats
A.‘ ebd. 253, 25 (Kos, III/II2), napxretveı &. znv 9araccoav Arr. Ind. 2, 2. Vgl. auch uEopx
und &os c. acc. u. 8.900 1.,2.3.
b) Präpositionell wurde wohl auch u« c. acc. (s. u. 5. 569, 25) empfunden, z. B. ob u&
ap’AnörMmva A 86, val ud öde oxtinrpovA 234, wenn auch Übersetzungen wie deutsch bei
dafür nichts beweisen. Geschichtlich erklärt sich die Konstruktion durch Ellipse: 1x
rov Ala war eig. u&, rov Alx (Kadd, duvunı 0.ä.).
c) &g ‚zu‘ steht bei Homer (einmal), Herodot und den Attikern nur bei
persönlichem Akk. der Richtung: og alei röv önoiov &yeı eos ag (V. |. &o)
zov öuotov p 218,3 FAdov &s Önäsg Aadpa. Soph. Tr. 533, Eoerdövra &g Tod Baaı-
Aos av Yuyarepx Hdt. II 121 e,* (Boaotdas) apixero ws Iepdinxav vol &
ıv Korxıdıcnv Thuk. IV 79, 1 u. a., np&oßeıg nenoupev a; Baoıex Dem. 4,48,
“ob &G &xeivov mAkonev Worep npbs Seonörnv; Isocr. 4, 121, &idere os Tas
ı Fr. Krebs, Die Präpositionsadverbia in 3 Sprichwörtlich. War &-wsgursprünglich
der späteren historischenGräcität. 2 Teile. als ‚wie - so‘ (oder als ‚so - so‘) gemeint
München 1884/85. Siehe auch o. 8. 97 und (vgl. GEL ag C III) und “g ‚zu‘ daraus
435 7. umgedeutet?
2 Vgl. deutsch bis Ostern, bis Rom statt 4 Über &g in der Herodotüberlieferung s.
bis zu Ostern, bis nach Rom, lat. vereinzelt G.S. Thomas, De particulae N usu
usque c. acc. für usque ad c. acc. Herodoteo (Diss. Leipz. 1888) 531.
}

534 B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

Aderodc hode rac Zus yepas (= Ws us röv Aderpöv) Soph. OR 1481, noch
freier I6uouc SG tobode neurov (‚zur Herrschaft hier im Haus‘) Tr. 365 f.
Deutungsversuche s. bei Krüger, Att. $69. 63, 4; G. H. Müller, Ztschr.
f. Völkerps. 13 (1883), 67; Deecke, Progr. von Buchsweiler 1887 S. 30
(= -8e ‚hin‘); W. Ridgeway, Journ. of Phil. 17 (1888), 113 f.; Delbrück,
Vergl. Synt.1, 761f.; Wackernagel, Akz. 16-18; Brugmann, IF 13,
450-52 und Grundr.? II 2, 922 (dazu Zweifel bei Hermann, Nbs. 261
Fußn.) Vermischung von &s und &us kommt erst für die Koine in Betracht
(vel. Blaß-Debrunner” $ A453, 4 Anhang), kann also eine Erklärung von
©g ‚zu‘ aus &wg nicht stützen.
2. Mit dem echten Dativ verbinden sich &yyı, &yybs, nAnolov, reAaG,
oyxed6v ‚nahe bei‘ und (meist in lockererer Weise) &vria u.ä. ‚gegen‘ in
derselben Weise wie die zugehörigen Verba und Adjektiva (s.0.S.141, «1 und
442); doch ist der Genitiv gebräuchlicher (s. u. S. 547,b). Dat.: oöx Epilwv
avria tols ayadors Pind. P. 4, 285 (wo der Dat. eher noch zum Vb. gehört!),
Bdwp xanv@ p£peıv dvriov N. 1, 25, Av iocı dvria Heponoı &s uaynv Hdt. VII
236, Ennneiinoav tots "Inoı orparorsdevonevoro. Avria opioı VI 32, Kepxupatorg
evavria roreunoovres Thuk. I 29, 1, veixen... verixeiv AAANAoıoıv Evavriov
Y 251 f., un T@9° Aubverv pövov Evavriov Yeors Eur. Or. 624, Evavrla Tor Öpxwı
IG? II/III 1258, 2 (324/238), dur rayea Es Yaraccav xarnrouca ’ABLdw
xaravriov Hdt. VII 33; Beispiele für ‚nahe bei‘ s. o. S. 142.
3. Mit Instrumental:
a) &uol(s. 1, 358; 622, 8) ‚zugleich‘ (zunächst zeitlich),? selten in Nominal-
komposition (so spät &u&-dpua -Öpuddes -unAls -cuxov), ist seit dem Epos
Präp. (und Postpos.) mit Komitativ, vereinzelt mit Gen. Vom adverbialen
Gebrauch geht aus die seltene Verwendung als subordinierende Konjunk-
tion (seit IVa). Nur Adv. ist dor. &u&.?
Als Adverb z.B. gepeı 8° &. natda rıdnm Z 389, ho nereE (oder ho hurög) EvixE haus
(oder A. &., &vixov) öfters Del.? 12 (Sparta, um 4508), ai rnä&ocı (vNes) &. &ylyvovro.... dLa-
xöcraı Kal rrevrnxovra Thuk. III 17, 2; poet. oft neben Ereodaı, z. B. &. 8° einer’ &xorrıc
T'447 (vgl. 0.8.160,«); bei N ob nos Kua navra Yeol dboav dvdpwmroroıv A 320 usw.

kann &. näher zu rä&s oder zum Verbum gehören (selten mit Nachstellung wie rpdg
"Oxvurov loav.... n&vres &. A 494); korrelativ seit Hom. &ux - d&, (te) xal, &. te - re (de),
&. re - nal,att.&.uev-&.d8,&. ve - nal d.,z. B.xplow xal nevraeınpld’ aus Pind.O.3,21,auch
bei Einzelbegriffen wie &. 7’ wxbuopog xal 6rfupöcs A 417, Ku’ Nöswg Euoıye XAdyEeıvVöOg &.
Soph. Ant. 436.
Als Präp. mit ‚Dativ‘ (vgl. 0. S. 160 u.) ‚zugleich mit‘: von Personen
z. B. ‘Erevnv vol arnuad” Au’ auch I 458, ol oi npdodev &. tpapev A 251 (dop-
pelt pleonastisch &u’ adr& ... &u’ Erovro A 371 f.); außerepisch selten so: oi
&. Ooavrı Hdt. VI 138, eni Axxescunovioug robs &. Torizro Thuk. VII 57, 6;
von Tages- und Jahreszeiten z. B. &u’ not Yawvousvnpıv I 682, &u’ NeALo
avıovrı 3 136, so mit Ptz. noch später: &u’ nutpn dıapwoxoben Hdt. III 86,
Ku hpı Kpxouevo Thuk. II 2, 1, &. d& Ew yıyvousvn IV 32, 2, &u’ Mio dvioyovrı
Xen. an. II 1,3, aber auch einfach &u’ &» Thuk. 148, 2, &. 7 Auspa III 107,1
u..a.; von beliebigen Vorgängen: &. Zuya Q 270, &. vndei Hdt. II 36, &. ic
' Vgl. auch Passow-Crönert 1, 324-28. Adv. vgl. noch delph. hausi Del.® 323
” &ua obv und ouv-duax Ss. 0. 8.491, 4. D 47 (TVa).
? Außer &uä& xvolv Callim. h. 5, 75. Zum
2b) Die einzelnen Präpositionen. ß) 2. ‚nahe‘, 3a) &ux, b) uiyda, 4 a) ävev 535
Asxeieias To regions Thuk. VII 20, 1; mit Genitiv erst spät (in der Zeit
des Dativrückgangs; s. o. S. 170 f.), z.B. &. tav Tpootumv hov Pap. Ox. VI
903, 3 (IVP).
Auf korrelativen Ausdrucksweisen wie &. uödos nv, teriicoro SL Epyov
T 242, &. te taüra &reye 6 Bounödog nal drroxaddıbas drsdeinvus Hdt. I 112
beruht einerseits & beim Ptz. (seit Aesch. Ag. 1626; vgl.auch o.S. 390, 3;391),
z. B. &. e einas ara drexicıe Hdt. III 65, &. einov dv&orn Xen. an. III, 47,
Ns Kyyellas &.oabroig Indelong Erreßondouv Thuk. II5, 1, anderseits &. &v (bzw.
x«) ‚sobald als‘ (vgl. lat. simul-atque, auch bloßes simul): &. &v nBhon rıs Plat.
leg. 928c, &. xa SueEerdn 6 xpövos GDI 2160 (Delphi, II»).
Wie &ux kann auch das gleichbedeutende öwod zur Präp. werden: xeiodaı
6. vexbeccr O 118, dooaı por 6. tpapev 8 723 (vgl. 0. A 251), oluoyh 8° 6.
xwxbuacıv Aesch. Pers. 426, Yeois n£v xäv 6 undtv av 6. uparos naraxthoaur(o)
Soph. Ai. 767 f., (rupauidas) av tod ueykdeog npr 6. Kurh N Aluvn Erıuvy-
oouaı Hdt. II 101, äol. HAYov duoı 8° Eparaı Baxoımıdı tulde Daßivva GDI 323,3
(Balbilla, 130»). Vgl. auch ai. sahd, aw. hada c. intr. ‚mit, samt, nebst‘.
b) uiyda ‚vermischt‘ als Adv. seit Hom. dichterisch, ce. instr. niyd’ &Aoıoı
Yeotcı O 437; uiya nur c. instr.: niya axwxur@ yuvaıav Pind. P. 4, 113, dann
hell. Dichter; obunıya nur Hdt. VI 58,3 (obuuya rAoı yovaıdıi nömrovrat te
Ta uerona xti.). Vgl. ‚mischen‘ c. instr. o. S. 160f.
4. Mit Ablativ (ausschließlich oder vorwiegend).
a) &vev (el. &veus Del.? 410, 8 [VIa?], epidaur. &veuv? 108g 1, 58 [IV],
&vıc? in Megara [Aristoph.], Tauromenion [Del.? 309g] und bei hell. Dich-
tern) ‚ohne‘ gehört zu got. ınu, ahd. änu u.ä., nhd. ohne (nicht zu lat.
sine!)* und kommt wie die germanischen Wörter nur als Präposition vor;
da aber die aus &vev erweiterten &veu$e(v) und &r&veude(v) bei Homer
auch als Adverbia dienen, ist auch für &vev, got. inu usw. adverbialer Ur-
sprung anzunehmen. &vev (&r-)&veude(v) verbinden sich mit dem Ablativ
(eine Ausnahme s. u.), die germ. Wörter fast durchweg mit dem Akk.
Als Adv. ‚abseits, weit weg‘: 2yyb9ı wor Iavaros naxdg Bd” Er’ Aveudev X 300, Kupi
dE vYooı ToAAal vorerkoucı uAAa oXeddv KAANANGL. . „al der’ Aveudenpöchör neAıövret 22-26,
&veudev &övrı A 277, ”Aong rpayeiav &veude Aımbv yxtov duudv Pind. P. 1, 10, nor 8
Erert’ Anavevde Xıav Np&9” 6 yepaıög A 35.
Als Präp. mit Abl.:5 ‚abseits von, fern von‘: ob u&v yap nor’ &veu Inlmv
IV, AL xar” abrobs arpwpärlo) N 556, xat 1 Erttpaooas Aveudev Aywv matpös
te olAwv re D 78, Aveude d& oe ueya vw... wuveg tayses naredovraı X 88 1.,
xarssoxuevn 8° ”Aypodirnv av wmv Anaveude Yewv 3 188 f., yaln Ev AAdo-
art valcı Amkveude roxnwv ı 36; die Entfernung von andern bedeutet Ver-
einzelung: olog &vevd’ Mwv X 39 (nobvo &. &. m 239), dx eiwdas Aveu
KroAobdou uövos wer’ adrod yiyvsodaı Plat. conv. 217a; daher überhaupt
‚ohne jemand oder etwas‘: &untpoeıv nroAisdpov ävev Eev obdE oUv Kur@
P 407, &veu x&vrporo Yeovres (die Hengste) 7'387, &veude mövou nal Avins 13%
1 Über zweifelhafte frühere Beispiele s. 4 Siehe Walde-P. 1, 127f., wo unsiche-
Passow-Crönert 1, 327, 38 ff. res Weiteres. Weitere Lit. auch bei Brug-
2 Vgl. den Wechsel von -dxı -Axıg -Axıv mann? 523.
1597 5 Odermit echtem Gen.?vgl.Brugmann,
3 Siehe o. 1, 610 ob. mit Fußn. 1. Grundr.2 II 2, 8371.
536 B. Wortarten und Wortformen. V. In!lexibilia

bes. ‚ohne jemandes Wissen, Willen, Zustimmung‘: (00x) &veuv Yeod (Yeüv)
seit Hom. (auch dndveude Jeöv A 549), &vev Zu&tev (Poseidon) xai ’Admvaing
O 213, &vev noAräv... &. revdnucrwav... Yaybaı Aesch. Ch. 431 ff., &. Aaxe-
Saruoviov Thuk. I 128, 3, &vıs (&vev) Tö rarpög Aristoph. Ach. 798. 834; in
att. Prosa auch ‚abgesehen von, außer‘: n&vr« &. ypvood Plat. Critias 112c,
%. y&p robrou ndneivo Eorıv idetv Dem. 23, 112. Selten als Postposition: ob’
Seyynrod y’ &vev Soph. OC 502, üv &. Xen. hell. VII 1, 3 (weiteres BlaBß-
Debrunner? 8246, 2 Anhang). Mit Akk. nur el. &veus BöAav za Täpov nAa-
Ibovra (‚ohne Erlaubnis‘) Del.? 410, 8 (VIa); vielleicht ursprünglich (vgl.
den germ. Akk.; Günther, IF 20, 69f.), der ‚Gen.‘ wäre dann analogisch
nach vöopt, Exasg USW.
b) ‚Oberhalb‘ und ‚unterhalb‘: &vo (zu &va; s. o. S. 440) mit &vwa9ev und
er-avo,txaro (zu ward; s. 0. S. 475 Mitte) mit xarwdev und bno-xaro.
Als Adverbia: ‚hinauf, hinab‘: Adav &. &9eoxe rorl Aöpov (Sisyphus) A 596, r&v
dE 7’ Errioxbviov (‚Stirnfalte‘) x. &Axeraı (der Löwe) P 136, &. rorauöv lep@v Xwpodcoı rayal
Eur. Med. 410, &vanıtovrı and Yardcong &. (auf dem Nil) Hdt. II 155, Eppirreov Ewuroug
z0r& tod reiyoug x. VIII 53, 6 xovioprög .... &xapet moAbs &. Thuk. IV 34, 2, x. dtexapeı
xbrots (Diarrhöe) Xen. an. IV 8, 20, tig &. 6800 del EEöueda Plat. civ. 621c; ‚an die Ober-
welt‘: neurere 8° &., olov oünw Ilepotg ala xddurev Aesch. Pers. 645 f.; in die Unterwelt:
eya 8° Amen yns dnd Löpov x. 839; ‚oben, unten‘: or&og... x. xolin Oro rerpn Hes.
th. 301, Zr. xaraxsıoöued” nueis; (‚wir Frauen‘) Aristoph. Lys. 773, &vaßavres Eni To
=eyoS . . . 2BaAAov To Kepaum nal Erößevov x... . BxAAduevor dnd av &. Stuepddpnoav Thuk.
TV 48, 2. 3, &&v... rov rn. (an der Wasserleitung) yzwpyoüvr&... ray dr. PAarry Tıs un
Iudodg Exponv, 7) rodvavrtov 6 Er. nedtelg eixy; PAarıın röv x. Plat. leg. 844c; bes. ‚oben
auf der Erde, unten im Hades‘: vepde zart vis &. Soph. OR 416 (vgl. Ant. 1068-71,
Ph. 1348 f.), t& 8° & 2Zv "Audou rols x. uugmnoouaı Ai. 865, ot x. Yeol El. 292, &. Em tig
ing obxeeiv Plat. Phaed. 109c; aber auch ‚oben im Himmel, unten im Hades‘: xHpu&
ueyıore ray &. Texalr.,...“Epun x9övie Aesch. Cho.124; ‚im (ins) Binnenland, am
Meer‘: ’Aoouptwv dpxövrwv tig&. "Acotng Hdt.T 95, robg d£ rHv neoödyerav.. . KaTwanıevoug
eldevan xp, Örı, rols x. Av dubvoor... el T& x. mpooivro Thuk. I 120, 2, oi and Iadkoong
%. ’Axapväves II 83, 1; ‚nördlich, südlich‘: ö000v A&oßog &. N 544 (?), oöre yip ra &.
»örng (von dem klimatisch begünstigten Mittelionien) xawpla twbrd roı&sı 7) ’Imvin oüre
-& x. Hdt. I 142; ‚auf und ab‘ (auch im Sinn von ‚durcheinander‘; vgl. Alyörrou r&
yev &.%.9n00w,Ta de x.&. Hdt. III 3): al Ye ev avöpav ro’ &., Ta 8’ aux... . nuAlvdovr’ (at)
&Artdeg Pind. O. 12, 6, InAsıa Ppnv roLet u’ &duuov repınareiv r’&. x. Aristoph. Lys. 708 f.;
zeitlich ‚früher, später‘: r@... natplxatlroig &. rod y&voug Plat. leg. 878a, &vroigk. yp6vorg
Dem.18, 310, &v rois x. xpövorg Plut. C. Marc. 25; Steigerungsformen: ray’ &v oou
xx uaxpav dvaripo Yaxbv xAboı Zeig Aesch. Prom. 312 f., abrol 8’ dvaxloavd” önws dvm-
taro Aristoph. pax 207, (Herakl.) rörepov eis "Aıdou ara; (Dion.) xal vn Al’ el ri y’
Eorıv Eri narwrepw ran. 69f. ol nev nararara Eoteßrteg &pvooov, ... ol 8° ad, Erderöuevor
Erepoiar, Eos Antxovro Es roug dvardroHdt. VII 23, robg dvaripw rpoyövoug Plat. Crat.
396c; mit -$ev: kl. &v@9ev ‚von oben, oben, von neuem‘, xatwdev bnoxdrwdev (Plat. leg.
761b) ‚von unten, unten‘. Nichthypostatische Nominalkomposita: xarw-varn ‚Skla-
venkleid mit Schaffell unten‘ Kom.; Zusammenrückung xxro-xdpx (Adv.) ‚kopfüber‘
Pind. Aristoph.

Als Präpositionen (Postpos.) mit Ablativ ‚oberhalb, unterhalb


von‘: &; ro0g Evepde al xaro xdovög rönoug Aesch. Eum. 1023, hv "AAvoc
roranod &va "Actmv Hdt. I 103 (vgl. 130), Eravo tod teiyeog 179 (vgl. rt tod
onuaros dv 93), meLodg En rais dxdaıs raparerayutvoug &. (‚landeinwärts‘)
av innewv Xen. an. IV 3, 3, nAnv... rais ray Yuyarspwv rraıol Kal taic Kvw
! öreg-Avw (als Adv. u. Präp.) nur Koine.
2b) Die einzelnen Präpositionen. ß) 4b) &vo, x&rw, C) &rep, d)ötiyu 537
untpög Plat. civ. A61c, navra broxaro elopei hg &xponic Phaed. 112d; oB8eic
EBpexdn dvarspw av uaxoröv Xen. an. IA, 17, 76 zpög tontpng dvaripw Iapov
... . TO TPOG TNV NO Karwrepw AnAov (‚mehr in der Richtung auf die hohe See,
auf das Festland zu‘) Hdt. VIII 132; -$ev: &vadev tod orpaxronedou dpkku.evov
Hapuxa Batzav öpboceıv Hdt. I 75 (vgl. &pysodaı c. gen. und mit dr, £&£),
xAr@adev Tod öupaAod Hipp. affect. 15 (VI 224 L.), e£reilw rd dvona abrav
dnoxarwdev Tod obpavod LXX Deut. 9, 14. Mit echtem Genitiv ‚oben,
untenin':aid£pos&voSoph. Ph.1092 (88°. &. xarvös Eur. Or. 1542), Ynchrovr’
%vow ‚oben auf der Erde angekommen‘ Eur. Here. 616, nıxgdv npoayaycv &vo
(‚vorwärts‘) ray rpayuarwv EExtpvng £otynos Aeschin. 2, 34. In hypostasierten
Komposita: Xen. und hell. &vo-ye(ı)ov ‚Obergeschoß‘, hell. xaraysıos (-Yauog).
c)&rep! ‚ohne‘ nebst &rep%e(v) (nach Herodian äol. -Ix) und &rn&rep$e(v)
gehört zu as. sundir ‚außer, ohne‘, ahd. suntar ‚abgesondert, aber, dagegen‘,
mhd. sunder auch ‚ohne‘, ai. sanutdr ‚abseits von‘ (c. abl.), aw. kanar? ‚ohne‘
(c. abl.), lat. sine c. abl., geht also auf idg. *snter zurück.? Die griechischen
Wörter sind auf Homer und seine Nachahmer, in der Prosa auf die ionische
und nachklassische®? beschränkt; &rep dient nur als Präp., die ältere adver-
bielle Funktion ist in (&r-)&repde(v) bewahrt (vgl. (Ar-)&veu(-Ie(v) 0. a)).
Als Adverb: ‚abgesondert, für sich‘: dn&repde d£ Iwpnooovro B 587, &. dt IIadM&s
’Aynm p9eyäarlo) & 217, ankrepdev lömv h. Merc. 403 (&. öpavrı Theogn. 1059), un rore
oper£pas Arepde rakroücder dauacıußpörov alxyuäs Pind. O.9, 77 ff., &repde 8: npd doud-
Tav...&vri P.5, 96 ff., anarepde 8° Eyov... dorewv nolpav O.7, 74 ff.
Als Präp. (oder Postpos.) mit Abl. ‚abgesondert von, abseits von‘: &rep
Auevov &Mrwmv A 498 E 753, Alvelav 8° andrepdev öutrov Inxev ’AnörMwv E 445;
‚ohne jemand oder etwas‘: ag ou Arep Auav rroAıv E&enev (‚ohne Mithilfe‘)
E 473 (vgl. &. Zuvös O 292, od Yeüv &. Pind. P. 5, 76, &. Euäv xepüv Soph.
El. 866), yuuvöv, &. xöpudog Te nal Kontdos D 50, &. nauaroro n 325, voopıv &.
re xaxav xıA. Hes. E 91, xaxav Anarepde nepıuvov Theogn. 1153, &rep rnua-
av Aesch. suppl. 703, &repde nrepbywv 783, rais Arep ... . plAag rudnvas Soph.
Ph. 703, &. ruperöv yıyöuevar Hipp. Prorrh. 2, 4 (IX 18 L.), &. öxAou ‚ohne
Tumult zu erregen‘ ev. Luc. 22, 6, &. BaAAavriov xrA. 22, 35; ‚abgesehen
von, außer‘: ’Ayı&&og &rep Pind. N. 7, 27, oöno tig... &. rodde Soph. Ai.
645. Mit Dat. nur &rep &orpacıv Anubion 87 (IP; wohl hyperkorrekt).
dj 79Ly0
Als Adv. ‚in zwei Teile: &v$a dbw nörıss, 8. d£ opıoı ndvra dedaoraı o 412, nepaizv
(‚Balken‘) wey@dnv 8. nploxvres Thuk. IV 100, 2, 8. 76 orp&reuu.a moreiv Xen. an. VI 4, 11;
oft von der Spaltung der Meinungen: 8. Yuudv Exovres Y 32, oöre nor’ eiv Kyopfj dly
2BdLonev odr” Evi BouAfj, ER Eva Hopöv Zyovre ara. y 125 f., &ylvovro 8. al yvapaı... @g Ö£
ya te &yivovro... Autov 8. yivovraı al yvöpaı, TÜV Ev nekevövrwv avußdAcıy, TÜV de
od Hdt. VI 109, raboovrau ol dinaoral 8. Inpılöuevor Xen. comm.IV 4, 8; abgesondert,
für sich‘: 8. xeiraı Yavav Pind. P. 5, 93, nög $hrk 0’ Av neubatad’, dur’ olxeiv d.; Soph.
OC 602. Nachhomerisch dtxo- (statt dıy«-) in Bahuvrihis, z. B. -oraot« Theogn. Solo,
-BovXog -umvıs Pind.,-ppörwg -ppwv Aesch., -yvau.ovew Xen. ; 8ıyög, dıxödev u. dgl.s.1, 630, 5.

ı Zum Akzent s. 1, 385 (proklitisch für Vgl. auch drop u. S. 559, 4.


*drep?). sSGEL ä&re. II; Blaß-Debrunner’
2 Vgl. 1, 631, 6; Kretschmer, KZ 31, $ 216, 2.
351 4.; Walde-P. 2, 494 f. Die Psilose ist 2 Vgl. 1, 598 ß.
ionisch (Wackernagel,
Verm. Beiträge 5).
538 B. Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

Als Präp. mit dem Abl. erst nachhomerisch: ‚getrennt von‘: diya« r@v
‚getrennt von diesen (Elementen)‘ Emped. fr. 17,19 (1 316, 13 D.5); ‚anders
als‘: 8. 8° &Mov uovöppwv eiui Aesch. Ag. 757, Joxö u£v, ei nal ang d. yvayıns
?&yo Soph. El. 547; ‚ohne den Willen‘: rob&avıoravaı nörewz d. OC ATf.,
ey d8 xal d. neivmv neroıda Tour’ Errionkosıv xAcog Ai. 768 f.; ‚ohne‘: rrupög
5. Aesch. sept. 25, 6 u&v yuvalxa np@rov Apoevos d. hadaı donoıg Epmuov
(‚allein getrennt von‘) Ag. 861 f., olog ’Arpeıdav 8. Soph. Ai. 750, öp@ xevnv
olunoıv avdpanav 8. Ph. 31, eis MV Evös Exkorou xpelav d. r&roug Supplem.
epigr. I 329, 25 (Istros, IP); ‚außer‘: zig ob Euvaoxadd xunois reoicı, d. yE
Aıöc; Aesch. Pr. 161 f., &xeıs rı Töv Acdeyusvov d.; Ch. 778. Neugriech. dixag
(c. acc.) ‚ohne‘.
e) &xd&c als Adv. s. 1, 630, 4; als Präp. (Postpos.) mit dem Abl.! ‚fern
von‘: &xäs ”Apysos I 246, Avdp@v Svoueviwv &. iorkuevog N 263, eloev de
Iyxepin E. dvöpav AApnoramv | 8, Ereoe 8° ob KaptrwvE. & dinaıöroitg.. . vAGOG
(‚nicht fern von den Chariten liegt... .‘) Pind. P. 8, 21, &neAdEro vüv Jeopa-
av &uav &. Eur. Ph. 907; vov 8° Exadev (v.1. de Exds) nöALoG... uAXovraL
N 107, &xaottpo ... rod ney&pou Hdt. II 169, robs Exurav Exraotato olxy-
uevoug I 1345? mit dem echten Gen. ‚weit in etwas‘ (vgl. 0.S. 111 f., 4) ins
Außlung Enaotarw Es Edeoteptdas YAde IV 204, Exaoraro ns Elpanng IX 14,
odx Erds xpovon rapeoraı 6 Bapßapog (‚nicht fern in der Zeit‘ = ‚in nicht
ferner Zeit)‘ VIIT 144, 5.
f) Von den Ortsadverbia für ‚außerhalb‘: &xtög (£xYöc, ExYöc, Eydoı, EXIw),
Exto(o)Yelv), Errodı, EEow (EE0c, Ekel, &Eot), 2ZEwtev? kommen die meisten auch
als Präpositionen vor. Nominalkomposita bilden nur 2&o (seit der Koine,
2. B. eE&w-xorrog -muAttaı -popos) und Ey}öz (ark. ExYöc-dıxog Stxa ‚Prozeß
gegen einen Ausländer‘ Del.? 668, 23 f. 26. 27 [IIl2]).
Mit Abl. ‚außerhalb‘ (auf die Frage ‚wo?‘), ‚aus — hinaus‘ (auf die Frage
‚wohin ?‘): rap 8° abrög XAroyuöv Hero rroıxtAov, Extodev (‚abseits von‘) &Nwv
uynornpwv & 132, Atuvng &. Aesch. Pers. 871, rUpywv £. sept. 629; Aupsud-
yovro.... Errodı vnav O 391, £. uiuve nurdwv X 439; ory 9° Exrtög aAıoing
= 13, röA1og nal relyeog &. neivaı Er’ AMAoug D 608 f., Inxav &. 6800 v 122 f.,
lowg Av Ertög nAnvuarwv Exoıs oda Soph. Ph. 1260, növov örws un 0’ 6 Yu-
Wög .... . &. olosı av erAa@v Aristoph. ran. 993 ff. (lyr.), (nöXsıc) doaı hoav Erröc
ng Eaur@v duvaneog Thuk. II 7,1, 00... &. el od ueAdeıv drodvnoxeıv KupLov
Plat. Crit. 46e, &. &wurng ‚außer Bewußtsein‘ Hipp. Epid. 7, 90 (V 446 L.);
Sopv 8° Exrßarov Enrocet yeıpöc & 277; Teiysog Entoot$ev uluverv I 552, Jewv
&. anavrav Tırnveg (‚außerhalb der Zahl der G. stehend‘) Hes. th. 813; kret.
unte Eu möder unte e&oi täg nörewg Del.? 193, 67 (III/II2); delph. 2£ayayeiv...
e&ög iepod SIG 244 II 43 (3442); xpadin SE por EEw amdEav Erdowoxen
K 94 f., &. Byemv weydporo x 378, &. ppeväv Pind. O.7, 47 (vgl. &.... xoö
ppovetv Eur. Ba. 853, £. oauroö yiyvn Plat. Ion 535b), yig &. Badeiv Soph. OR
622, robg &. yevoug Ant. 660, 7 &. ormA&wv Yaracca Hdt. I 202, Ara £. Tod
moAeuov Öoxoüvr« eivaı (‚ohne Beziehung zum Krieg‘) Thuk. II 65, 7, öooı
ee ängi ime$® :
Be ı we RENTEN ES SR
® Anders z.B. TnmAtpaxos Eelvoro Exdg ® Vgl.1, 550; 628; 630, ß.
tpanero p 73 (&. Adv.; Eelvoro von rpanero 4 Ka, elpmuivov.
2b) Die einzelnen Präpositionen. ß) 4 e) &xdc, f) &xrösusw., g) Evepdelv) usw. 539

Erbyxavov E. Övres tüv BeA@v Xen. an. V 2, 26, tod TAOXELV AdTol ans E.
yevnosode Dem. 4, 34; &vröc d EEwdev döuwv Eur. Med. 1312, SUyXadMuevoL
&. z@v öniov Xen. an. V 7, 21; delph. und’ droruldvrav Eexdos Tas Forxtas
Del.? 323 C 35 f. (um 4002). ‚Ohne, frei von‘: &xrod&v eloıv &phrwv Agath.
A. Pal. V 302, 7; &xtodı vixng Nonn. Dion. 22, 252; Zoywv darıs Avhp Extöc
Ewv adixwv Theogn. 744, Yuudv Exav &. Kracdaring 754, &. alriac xupeic Aecsch.
Pr. 330 (vgl. Hdt. IV 133), oixelv... 2. xanöv Plat. Gorg. 523b; ouupopäc
yap Av EEwdev einv Soph. EI. 1448f. ‚Außer‘: &navıas... Entöc OAlyav
Xen. hell. 12, 3; £yeız rı &. robrwv Atyeıv; Plat. Gorg. 474d; obdevi &vdpl...
E&o oed Hdt. VII 29, &. xal tod micdvwv &p&aı Thuk. V 97; lokr. her&orö 6
Eevog... EX og npo&evö xıı. Del.3 363, 11 (Va); delph. &ntuev Foinade Fe-
xaorov Exdw housoriov xA. ebd. 323 C 42 ff. (um 4008). Zeitlich ‚über —
hinaus‘: Enxetre... Extög nevre Mueptov &ytvero Hdt. III 80, Avira 8° 2m
KEGOU Nucpas eyevero Ken. Cyr. IV 4, 1, Eorı tig &&o is Mıxiac bußv Dem. 3,34.
Mit echtem Genitiv: 7& 8’ äpoeva Xeine Ipnpw... Budelng Ertodev (so
alle Hdschr.) «öXHg ‚draußen im Hof‘ ı 238 f.!
Mit Akkusativ der Erstreckung: &xniooavıss EEw rov *EAANorovrov
‚durch den H. hinaus‘ Hdt. V 103, 6 8: vaurırög Em röv "EAANoToVvroV TAEWv
VII 58.
g) Evepte(v), vepde(v) nebst ün-Evepde(v) gehören zu hom. Zvepor ‚die
Unteren, Toten‘, hom. Eveprepog, Trag. veprepog; ünepde(v) nebst 2E- &9-
xad-ürepdelv) zu Önep (0. S. 518), Öneprepog Ünepraroc.?
Als Adverbia stehen sie zunächst auf die Frage ‚wo?‘ als ‚unten, oben‘: &vep9e
nödeg nal yeipes Unepde N 75 (vepde de nocotv 78), opupa ar ürevepde A147, ol Zvepde (‚in
der Unterwelt‘) $eot 3 274 (vgl. z. B. auch ür£vepdev Archil. 16, 2 D.?), reixog Uneadev
M 4, oropeonı 7’ Epbrepde Tanmrag yAalvas 7’ Evdeuevar oBdag nadbrepdev Eoacdaı NM 645 f.,
&Eurrepde Soph. Ph. 29, yıröva y’ &xav... onevepde Aristoph. ran. 1067 (Anapäst), ürte...
NG Xapns tig Karbrepde ‚im Norden‘ Hdt. IV 8, ünepdev 8’ HAoav rerpau MAlßaroı Xen. an.
I 4, 4, t&v dpopav rav Onevepde... . ray ÜRav ray Öntevepdev GDI 3325, 46. 51 (Epidaur., um
4002); durch Einfluß des rein ablativischen -Sev (1, 628) auch ‚von unten, von oben‘:
veode Tloosıddov Erivaks yaiov Y 57 (falls vepde wie 57 ÖYy69ev aufzufassen ist), önnörte 8%
Ads par Errıßpioerav Unepdev ‚von oben kräftig einwirken‘ » 344, reubar’ Evepde buxnv Es
pög Aesch. Pers. 630, ob y&p dvdEsız nor’ Evepdev wAalmv obs pYıuevoug vo Eur. Alc. 985
(vgl. 1139).
Als Präp. (Postpos.) mit Ablativ ‚unterhalb, unter; oberhalb,
auf‘: nodav Umevepde B 150, Önevepde yevelov [Hes.] sc. 418, £ußorov ..
Unepdev Pind. P. 4, 192, &ruav Unepdev reiv xou&v Simon. 13, 12 D.?, ünepde
Bouod Aesch. Ag. 232, roöupAAou... Örevepdev Aristoph. nub. 977 (lyr.),
Zvepde rav öppbwv Hdt. IV 65; ‚weiter unten, oben gelegen‘: xadürepYe
Xtoro, Öntvepde X. ‚nördlich, südlich von Ch.‘ y 170. 172, Alyurtiov ol
Zvepde ic Ang... olntovres und Alyurrov nv &. Meupiog Hdt. II 13, 7%
xarbrepde (‚nördlich‘) vis Inpıwdeos II 32, Dirbpwv Epürepde Ap. Rh. 2, 895,
2 ’OEupbyyav möreı tür Unepde Meupews Pap. Hib. 95, 5 (256°); im Sinn der
Unterordnung, Überlegenheit: uöxYou Kadbrepde veävis Arop Exoroa (‚er-
ı Brugmann? 524 erwägt weitere Mög- 2 Vgl. 1, 534, 1; 627, 2; 628 u. (-9a); M.
lichkeiten von echtem Gen. bei ‚außer- Lejeune, Les adverbes grecs en -Jev (Bor-
halb‘, z.B. für horo y&p &rrög dyävos ‚außer-- deaux 1939) 341-44.
halb des Bereichs des Wettkampfs‘ Y 451.
540 B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

haben über‘) Pind. P. 9, 31 (vgl. ebdatuov 9° ds Gmepde uöxIwv zyeved” Eur.


Ba. 904), Cong por nadbrepdev.. . av 2ydp&v Soph. El. 1090 f., ExIp@v Ev-
epdev dvr’ Avkornods u Unep Ph. 666, xarbnepde ra noAtuw Teyenrewv Hdt.
1 67, dv... nomD x. ray Avrioracıwrewv V 69, av Exdp@v x. yevcodaı VIII
60y; auf die Frage ‚woher?‘ (vgl. 0.): &09%4 ooı neurewv... yrs Evepdev &c
o&os Aesch. Pers. 222. Mit echtem Genitiv ‚unten, oben in etwas‘ (bes.
‚unten in der Erde‘): &vep9” ’Atidcw © 16, yalns vepde nadeise 3 204, vepdev
nic‘ 302, yalos ümevepdev &ov Pind. N. 10, 87, &vepde xYovög Aesch. Pr. 500
(odp&vov Epbrepdev Pind. fr. 226/7 Bö. ist Konjektur für Ünep).
h) (&ro-)vöogpı(v)! als Adv. ‚abseits‘: Suwag... Aodonı xeier’ Kupt
7’ drei (den toten Hektor), vöopıv deıpaoas 583, aür&p 6 voopıv Lö@Vv Krro-
uöpEaro danpu p 304, (yuvaiza) nv 7’ abrög Arrovöopı (‚für dich aufbewahrt‘)
xarioyenı B 233, abrög 8° Arrovöopı Tpaneodaı € 390, unrpög Erebdero voopıv
(‚für sich allein‘) &xobwv P 408. Als Präp. (Postpos.) mit Ablativ ‚weit
weg von‘: 2ued drrovöopıv Eövra (ist arrd mit £övra zu verbinden?) A 541, at
»E Hands &G voopıy Auaxdlw noAtuoro Z AAd, uiv... ATEveixas voopL PlAMV
ravrwav 3 255 f., PlAwv drrovöopıv (oder &ro voopıv) 6Oreadaı e 113 (vgl. u 33),
EXövreg En’ &ypod voopı nöANog rn 383; ‚ohne‘ von Personen (‚ohne Mitwir-
kung, Hilfe, Willen, Wissen‘): YAvYe voopıy ’Ayaıav Kyyedos &; Onßas E 803f.,
(Seiuarto) voopıv Seorotlvng xal Antprxo yEpovrog & 9, obdels Avdpmrrwv.. . oÜrE
xaxds voopıv Satuovos odr’ Ayadös Theogn. 166, voopıv Yynr@v Aesch. suppl.
239; von Dingen: ravri roı replıs avdparwv Blow Ereraı voopıv YE voowv
reviag 7’ Auayavov Bacchyl. 1, 168 ff.; ‚anders als‘: rot xev ’Ayau@v vöopıv
Bovrebwch:) B 346 f., ‚außer‘: oörE rız o0v norau@v artenv voop” xexvoro
Y 7, Yeol 8° Ereaıpov Anavres voopı Tlocsıdawvos x 20, Er JE Tupweog Zor’
Aveuwv WEVoG dypov Kevrav voopt Nörou xrA. Hes. th. 869 f.
1) önı(o)Ye(v), önto(o)w? nebst elo-Anıv -orlow, EE-Ornıv -Onı(lo)Ye(v) -ontow,
xat- (ebenso), ner-öntv -önıode(v),? äol. dor. (nach Ap. Dysc.) dörıode.
Als Adverb bedeutet örto(o)& (seit Hom. häufig) die Richtung ‚nach hinten‘
(Frage ‚wohin?‘), und zwar örtlich (z. B. &vex&lero rurYöv örloon E 443, auch ‚in rück-
läufiger Richtung, zurück‘: &mnvucav olxad’ Ontocw n 326, Krodövreg driow Hdt. V 92y)
und zeitlich ‚in die Zukunft‘: olde vonoau &ux np6oco xal d. A 343, verstärkt &s ep dönisoo
v 199 und eioortoo h. Ven., Soph., dann auch die Ruhelage ‚hinten, später‘ (att. eig
rooriow, Tpwat de 1’ öntoow näonı uounoovraı I' 411, rporkpoıde - önioow A 483, &v toicı
ortow Aöyorsı Hdt.T 75). Die übrigen Adverbia bedeuten ‚hinten, später‘ (Frage
‚wo?‘): 2. B. npöode Acwv, önıdev dE parwmv Z 181, KA Id, radra 8° Ömiodev dpsoodued(«)
A 362. Als Vorderglied von Nominalkomposita dient nur örıo9o- (vgl. 0. 8.537, d dıyxo-),
doch nicht bei Hom.; vorhellenistisch nur folgende: Bahuvrihi -xevrpog -rouc, deverbal
-Barns -Bpudng -derog -vöuog -pavng, mit nichtdeverbalem Subst. ohne Mutierung -8opos
(5. 0. 8. 508, Fußn. 1) -opevööyn -TDin -Tovog -piARaE (-puiaxto -puraxix) -xeıuov. Ableitun-
gen aus dem Adverb: örto9tog att., ömıodtdtog Sophr., hell., öntorarog Hom., OnloTepog
hell., öriowratog Pap. Preisigke, Sammelbuch 4308, 5 (III2).
Als Präp. (Postpos.) mit Ablativ ‚hinter‘ (örtlich und zeitlich): örtoo
sehr oft in LXX als Semitismus, dann im NT, z. B. tmy Yöpav rrpoo&wkev d.
adrod Gen. 19, 6, ünaye 6. you Mt. 4, 10 u.s., NT Epyeodaı d. Tıvdc ‚hinter
ı Vgl. 1, 362 ob. Zwischen «ro vöopı(v) Hymn. Hom.), vooptdLog Hesiod.
und &rovöogı(v) schwankt die Schreibung; 2 Vgl. 0. 8.465 und 1, 628 ob.
vgl. vöopiv and proloßou E 322 und o.$.4271. ® &v-Örcıv ‚rückwärts‘ Hesych, ‚weiter vorn
128 1.; Ableitungen: vooptfouaı Hom. (dro- (in einem Buch)‘ Eustath.
2b)Präpositionen. ß) 4 h) vöogı[v), i) örıode(v) usw,, k) rupextec, 1) rapos, m)necov 541
jmd. hergehen‘ und ‚nach jmd. kommen‘; sonst nur tabrng 8° ö. ‚hinter die-
ser‘ OGI 56, 62 (2372), dor.-sizil. 6. too Kopeiou GDI 3246, 10. 12 (Zeit 2);
6. Karıroretov Pap. Ox. 43 B IV 3 (IIIP); vgl. Blaß- Debrunner? $ 245, 1
mit Anhang. Für die übrigen vgl. z. B. orn 8’ örıdev dippoıo P 468 (dippou
drıodev Q 15), xöbas (mit einem Beil) &£örıdev xepawv Boss P 521, 2Eoriow
vexpod 357, narörıche veög u 148, neröniode vedg ı 539, eloömıv ypövou ‚in Zu-
kunft‘ (eig örıv xp. ‚in posterum temporis‘ Wilam.) Aesch. suppl. 617, &£örıc9&
wo Aristoph. Ach. 868, 76 Aeyduevov xarörıvy Eopriis Mronev Plat. Gorg. 447 a.
k) napextöc, naped ‚außer‘. Über rap-E& (oder &pek) als Adv. und Präv.
und in Verbindung mit Akk. s. o. S.428f.. Als Präp. mit Abl. zunächst
mit der lokalen Bedeutung beider Präpositionen: rape£ 6800 &v vexbesan
»Aıvdnenv (‚auf der Seite außerhalb des Weges‘) K 349, wjoos... nupex
Aruzvog reravuoraı (‚außen dem H. entlang‘) ı116; dann im Sinn von ‚aus-
genommen, außer‘: dedorxı napzE! vabTou? xal tod raAavrou xıı. ‚mit Aus-
nahme des v. und der Gebühr für die Waage‘ Del.3 732, 4 f. (Cyzicus, VI®),
obdev...&AAo re. ol &övrog ‚als das Seiende‘ Parmen. 8, 37, r. d& ol &pybpou
xpvoov Anierov avedmxe Hdt. 114, Iauara de yn 9 Avdtin od ua &yer... m.
Tod Ex Tod TuwAou xarapepousvov Inyuaros I 93, Erepav (Enmiomunv) napeE
av eilpnuevov eüpeiv Plat. epin. 976d, oöx Zorıv rape& Euod owmlav LXX
Jes. 43, 11. Dafür durch Anschluß an &xrös (o. S. 538, f) seit dem NT rap-
ezrög ‚abgesehen von‘: räs 6 AnoAbwv nv Yuvalxa abToD tr. Abyov Tropveias
Mt. 5, 32.3
l) r&poc* = ai. purds® ‚voran, vorn‘ (Adv. und Präv.), ‚vor‘ (Präp.). Als
Adv.s.u.CIV5ce2. AlsPräp. mit Abl. (wie ai. puras) nach dem Muster von
rp6: ‚vor‘; so örtlich: Tvdstdaxo rn. oy&uev wxeas Innous O 254, oreixe dwud-
av rc. Soph. Ai. 73 (und ähnlich öfter bei Eur., z. B. Hec. 1049); Vorrang:
r. roduod nöYou rpobdevro rAv Tupavvida Soph. OC 418; Stellvertretung:
AsEIpaV Hr. Yereı Yaveiv Eur. Heraclid. 536; zeitlich: Yaveiv oe... xpiv r.
rervav Andr. 1208; dazu x. c. ind. (s. u. CIV5ce2).
m) n&pä(v), ion. repnv.° r&p& entspricht wohl dem Instr. ai. parä ‚weg,
fort‘, r&päv (-nv) ist Akk. dazu (vgl. o. S. 70 ob.). S. Nachträge.
Als Adv. reox ‚weiter‘ im örtlichen Sinn: n&ypı od n£oou xudıevaı (die Ströme kön-
nen sich senken), x. 8’ oö Plat. Phaed. 112e, im zeitlichen: obx£rı rn. Eröruöpunoav nv
röXıv Xen. an. VI 1, 28; vom Maß: obx Av nepa Akon” Erı Soph. El. 633, obdEv Eppnd
reex Eur.IT 91, ei we Aurcnoeı rn. Aristoph. av. 1246. Dagegen repä(v) ‚jenseits‘: Landung
nicht an der Insel Tenos, &%%R& rtpnv &v th) “Pnvain Hdt. VI 97, odd2 unv BondHoaı roAAGv
öyrav rrepav obdelg auroig duvnosraı Acdupevng TiG yeplpas Xen. an. BS22204 Hd Act
7. eis ‚hinüber nach‘, Att.+ö r., t& r. ‚das jenseitige Ufer‘. Ableitung repatrepog s. 1, 534, 2.
Als Präp. (Postpos.) mit Ablativ r£pa ‚über - hinaus‘: npeneı robrou
umdev &xı rn. Cyreiv Plat. Tim. 29d, &&v tig zıva (Neutr.).... m. öpov EAadvy,
Gesetz bei Dem. 23, 44; zeitlich: x. neoobong ns Nuspas Xen. an. VI 5,7;
1.2 von nape& auch vor Kons.; so auch “Siehe u. CIV5ce2; Brugmann,
bei Hom. bei adv. Gebrauch mehrmals, Grundr.?II 2, 883; Walde-P. 2, 34.
nach Hom. beim präp. Gebrauch Regel. 5 1, 342, 2; auch awest. parö örtlich c. gen.
2 Zum T s. 1, 318; vaöooov bezeichnet ‚vor‘, c. abl. ‚vor‘ (bei ‚schützen und ‚flie-
irgendeine Abgabe. hen‘), zeitlich c: abl. et gen. ‚vor“.
3 Weitere Stellen bei W. Bauer, Wörterh. 6 Vgl. Brugmann, Grundr.? II 2, 872.
zum NT? (1937) s. v.
}

542 B. Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

‚über das (rechte) Maß hinaus‘: ßporotoı rıuas Oraoag m. dtung Aesch. Pr. 30
(vol. »aupod r. 507), rm. &v rpooedeyöuede Thuk. II 64, 1, m. roü deovros
ooporepoı yevönevor Plat. Gorg. 487d (vgl. vom Komparativ nepatrepov &A-
Awv Pind.O.8, 63, un ob rı npoußng rövde xal nepartipw; Aesch. Pr. 247,
reparrepw tod erpiou umxbverv rag ödobg Xen. comm. III 13, 5). Als Präp.
(selten Postpos.) n&pav mit Abl. ‚jenseits von‘: vnowv, al valouaı repmv
&r6c B 626, nopeudhnvaı repav rod “EAAnorövrov Thuc. II 67, 1; durch Ver-
mischung mit r&px auch ‚über — hinaus‘: m. Neidowo ray&v Pind. I.6(5), 23,
(Hipp.:) u’ e&eX&g xYovög; (Thes.:) . ye növrov repuovov 7’ "ArAavrızav Eur.
Hipp. 1052 f.; ‚jenseits, vom diesseitigen Ufer aus gesehen‘ = ‚gegenüber‘:
Aoxpäv, ol vatoucı rrepnv iepig Eößoing B 535, dann Paus.
n) Ion. att. nAnv (äol. dor. nordwestgr. nAav) ‚außer (= ‚ausgenommen‘)
bedeutete nach dem zugehörigen hom. &urAnv (vgl. 1, 436, 2) ‚ganz nahe
bei‘ (zu ninto ‚näherte sich, nA&rız ‚Ehefrau‘, mA&tiov, nAnaolov, reis) einst
‚nahe hin, in die Nähe‘;! zur Bedeutungsentwicklung vgl. rapx ‚neben‘,
weiter ‚(nahe daran) vorbei, außer, ausgenommen‘? und lat. praeter ‚vorbei,
außer‘. Der ‚Gen.‘, mit dem rıyv zunächst verbunden wird, kann seit V&
durch Attraktion zum Nom., Akk., Dat. werden (vgl. deutsch alle außer
ich, keinen außer mich u. dgl.), und es stehen dann nach rAnv auch präposi-
tionale Ausdrücke, Infiritive, Neben- und schließlich Hauptsätze, ähnlich
wie nhd. außer daß, frz. excepte que, engl. except (oder save, but) that u.a.,
die aber alle über lat. praeter quod auf die griechischen Ausdrucksweisen
zurückgehen werden.
Mit Gen. der Person: navrwv Paınıwv nAnv Y’ aörod Axodauavros 4 207
(sonst nicht bei Hom.), ris &rAn.... na. “Hpaxdos; Hes. sc. 74, obdeig Yeav
duvarr” Av adra ri. Euod ders oapüg Aesch. Pr. 913 f., & yap npoonxeı nAnv
y’ Euod xl oo öde; Soph. El. 909, duapraocı.... Enerpebe nA. Avöpanodwv
Xen. an. II 4, 27, äol. un eioreixnv de unde ylvanza ... raav täs tepkas Del.?
633, 19 (Eresos, III/Ila; ebd. 16 unde xaAxov nAav voulouaros); der Sache:
Öreyyboug aA. Yavarov Hdt. V 71 (vgl. Thuc. IV 54, 2), ätol. z& d& ro®
Eornepav ’Arapvavov (einev) Aav tod Ilpavrös xrA. Del.’ 381, 7 (nach 2723).
Mit Nom.: o0x &p’ "Ayxauoig &vöpeg elol nA. öde; Soph. Ai. 1238, Ivnoxoucı
aı. els rıs Soph. OR 118, 76 d£ ueyıorov elpnraı nA. al Ta&eıs Tod Pöpov [Xen.]
rep. Ath. 3, 5, xal ouviAdov navres ri. or Newvog Xen. an. VII 3, 2; Akk.:
obx olda A. Ev Soph. OC 1161, Eur. El. 752, navr’ Exroptler nA. To uN vooeiv
zu£ Soph. Ph. 299; Dat.: &AM Eorı (n&or) nA. coli Soph. OR 370, ravri 8N%ov
mA. &uwot Plat. civ. 529a; präp. Verbindung: +& Eevırd 2($) Iara(o)oas hayzv
&oukov Aav EA) Aruevos Del.? 363, 3f. (Lokr., V8), vıräv... mavrayod...
Epuv rd. eig oe Soph. Ph. 1093, ravrl... miav an’ avdoorno Solmsen-Fr.
39, 22 (Kyrene, IV). Mit Inf. ohne Artikel (als Nom. oder Akk.): xt ooı
TETPARTAL TTPAYUR TA. Tedyeww xaxd; Aesch. Eum. 125, 76 8° &poev alvo navra
A. yayov tuxeiv 737, Yupod yap obdev Yipaz Eorıv &ANo ii. Yaveiv Soph. OC
354 (vgl. 573), nöpıoxov obdEv mr. avıkadaı napov Ph. 283, & nA. yuvaızdc
eivexan orparmdarelv taAN oBdev Eur. Or. 718, zavra uXAAov ra. abrös Kbacdar
! av Akk. zu *mä-; s. 1, 621 ob. visch war (‚prope ab aliqua re‘), bei r&ias
® Vgl. Brugmann, Grundr.? II 2, 683, usw. (u. S. 547,b) echter Gen.
nach dem der griech. Gen. bei nAnv ablati-
2b) Die einzelnen Präpositionen. ß) 4 n) nAnv, 0) nplv, p) np6o9e(v) 543
Dem. 21, 179; rX. ei u. ä., örı, öcov, z. B. oöx &A%o Y’ oDdev, TA. OTav xeivo
doxf) Aesch. Pr. 258 (vgl. Soph. El. 293), oß8els oldev...., nA. el rıc &0” &pvıc
Aristoph. av. 601, nA. ei rız ou @dorordg ruyyaveı av Plat. ap. 18d; xatroı ri
Lap£pouaıv Nu Exeivor, tra. drı Inpiouar’ od yp&povawv; Aristoph. nub. 1429,
aA. 9 Orı Hdt. IV 189; nA. öoov "Eines... . &xovcı Hdt. II 32 (elliptisch za.
500v To aöv u£pozs Soph. OR 1509), beides auch Thuk. Plat. Vor Hauptsatz,
(gewissermaßen nv mit Kolon, ‚außer daß‘, ‚abgesehen davon daß‘, ‚nur‘):
AAN Eprred” as TAyıora' A. 6 xöprog Onoebc rapeorw Soph. OC 1643, vöv 8’
oddenia TTApEoTıV Evraui yuvn, A. My’ Eu xopärtıs 98° eEkpyerau Aristoph.
Lys. 5, anereune anpuxas &s nv "EMada, ir. obre &; ’Adıvas obre &s Auxe-
Satnova arereume Hdt. VII 32, nd. Tod pebyovras od xartiyov Thuk. VIII 70,1,
TA. Ei TO ebwvöum rogeudnvat rıg Eityero Xen. an. I 8, 20, A. ouıxp6v Ti you
£urodav Plat. Prot. 328e; hell. Beispiele bei Blaß-Debrunner? $ 449, 2;
hell. auch ‚jedoch, indessen‘,! z. B. nA. pavepöv ooL roncouev Pap. III2,
TA. 00x WG Eym EA, aAra os ol ev. Mt. 26,39 (vgl. Mayser, Pap. II 2, 534;
Blaß-Debrunner”-$ 449, 1 mit Anhang). Öfters pleonastisch: m. ei un
nach Negation Aristot. (von Lucian sol. 7 getadelt); mA. 7: obx &Mw nA. 7
IIpodtix» Aristoph. nub. 361, rag yuvaixas..., nA. 9) Tis To odpw vubanevos
aveßieye Hdt. II 111, &önAov ravri na. n To dew Plat. ap. 42a; A. od (vgl. o.
Hdt. VII 32): xai Edpas de navres dnavioravraı Baxordei, ri. 00% Epopoı Xen.
rep. Lac. 15, 6, rorovrovi Tı TAdog TENTOVIOTWV ATTKVTWV, TEA. 00X Ep’ Eanvrobg
Exdorwv oloucvav to deıvov Y&sıv Dem. 18, 45. Wirkliche Konjunktion ist rA.
erst an späten Stellen wie roAANv orparıav &9potoas, rrA. &rteıpov uayns Hero-
dian. hist. III 4, 1; die Bedeutung ‚aber‘ fand man z.B. bei Hdt. VII 32
(s. 0.); s. auch o. ‚jedoch‘.
o) nptv s.u.CIV5ce2.
p) npöc9e(v), ne60da,2 auch Anö-, Eu-, Ent-, ürno-.
Als Adverb ‚vorn‘ (örtlich): 2181 s.0. 8.540,i önıdev, N roı np6odev or&ox B&Xog Eyxe-
reuxsg Auvvev A 129, TrAtuaxos rp609” nyeuövevev x 400, rolov Eninpoodev vepos Hüyaı
Eur. Or. 468, n&pır’ & tö np. Aristoph. Ach. 43 (vgl. Hdt. VIII 89), na&ong TNg Eunpoode
Edpurng Hdt. VII 126, elnov undeva räv ömıodev nıveiohe, rrpiv ävörp. nytraı Xen. Gyr. II
2, 8, ta np. - t& Önıodev (scil. xdAn) Tr. equ. 1, 12, orag Ex roö Zunp. Cyr.II 2, 6, xouxs
Te xal YnAdooug änimpoodev romoduevog III 3, 28, vom Rang: (es wäre schlimm) ei tous
len viravras EEodnoouev nal robg Öriodev &; Tö np. KEouev Soph. Ai. 1248 f.; zeitlich
‚früher‘: N&orwp, od xal np6odev dplorn palvero Bouan H 325, Tüv rrp6ode rövwv uvaox-
ueva Aesch. suppl. 51, ri np. huspax Xen. an. II 3, 1, 6 oörw np. Enenornaeoav Ev Th Orpareig
V 4, 18, ı& Aeydevra öAlyov Zurpoodev Plat. Phaedr. 277d, oi Önörpoodev xpövor (‚kurz
zuvor‘) Hipp. epid. 3, 2 (III 68 L.); ‚eher als, lieber‘: örtı np. &v dmodavorv N 7%
öriax rnapadotev Xen. an. II 1, 10.? Ableitungen aus dem Adv.: kl. mpöodLog Eurpöchhog,
hell. rp009td1og Zurzpoo9töuos. Als Vorderglied nichthypostasierter Komposita nur selten
&urpoo9o- (erst hell.; zu &urpood#ö-rovog vgl. 0. S. 540 i ömıadö-Tovog).
Als Präp. (Postpos.) mit Ablativ ‚vor‘ (örtlich): npöodev Edzv pebyovra
E 56, orn 88 np6o®” adroto 170, rurdmv np6ode naxeodyv M 145, dei xara
tebye’ &dnne npbodev ’Axırfjos T 13, Eryedar’ drorobg abrod pöode mod@v x 4,
1 Eig. ‚nur (das eine will ich doch noch dnönpoodev ‚fern‘ Hipp. de vuln. in cap. 10
sagen)‘. (III 212 L.), &re vep@v nal bödTov a. (‚fern
2 Vgl. o. 8. 505,17; npödev Greg. Cor. von‘) del... narwxıouevoug Plat. epinom.
3 Durch Mischung mit hom. drönpodı 987 a.
‚fern‘, &nörpodev ‚aus der Ferne‘ entstand
}

544 B. Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

7b Zumpoode od BovAcurnpiov ‚die Straße vor dem Rathaus‘ Xen. hell. IT 3,


55, Zurpoode «urn (vor dem Schiff) Hdt. VIII 87, Zurpoode od vaod Del.?
4048 4, 45 (Trözen, IV), Zrinpoodev röv 6pdaruävexyovrx ob Harıdeiv TOv
Eoxpdrn Plat. conv. 213a; ‚an der Spitze‘: npöodev Mupuudövov moAeuıle-
uev II 220; ‚zum Schutz‘: or&s np6odev vexvog II 321, rawv (3 Städte!) od
or &yo np6c® loranaı A 54; für‘: 65 re Eng np6otev rrödros Axav Te TeoNaıv
9 524; Vorzug: 1& d% Kaodvdpas Axrp’ o0x Eparmv vhs "Ayıdelas npoodev
Ihosıv mor& Aöyyns Eur. Hec. 127 ff., ol 8° aioyp& xEpdn mpöcde Tod Karol
Rporöv Tyrodcıv fr. 660, 7 N.2, un ’ninpoodev tav Zu&v ToUg Gobs Adyous Is
suppl. 514, ötav öp&... rag alrlas rav Hdınnıörav Eurpoodev obonz Tod dıralou
Dem. 56, 50; zeitlich ‚vor‘: dppa rp6oH” &Awv Yavarov xal röTuov Enlorn,
B 359, &avrıep Sep’ Euod rmpöodev uöAn Aesch. Pers. 529, obx EANganev rp.
&orepas Xen. Cyr. VII 5, 43, dei robg dpFüsg noAtum Xpwpevoug 00x KroAoU-
Jeiv Toig npayuacıv, EAN abrobs Zurp. eivaı (‚voraus sein‘) röv TpayuaTav
Dem. 4, 39, no60%e täg ÖuoAoyias ‚vor der Vereinbarung‘ Del.? 644, 14 (äol.,
um 3002). Dazu das hypostasierte Kompositum rpoo9%ödouog ‚an der Spitze
des Hauses stehend‘ Aesch. Ch. 322.
q) Ep. ion. rpd0(0)w,! Pind. Trag. nöpow,? att. röppw nebst den Stei-
gerungsformen Hdt. rpoowtepw, Hdt. Soph. -rarwo (-ara), att. roppwrepw
-&to, Pind. röporov röpoıora, ferner hom. np6oooYev,? Trag. rpöowtev,
Archyt. nöpowsdev, att. nöppwdev roppwrepwdev, gehört zu ro6 (Ss. o. S. 505, 17)
und hat die Grundbedeutung ‚nach vorn‘ (-Yev ‚von vorn‘).
Als Adverb npöo(o)w nöpow röppw und Steigerungen ‚nach vorn, vorwärts‘ (ört-
lich): rp6oow dt&as P 734, np6ow Ayz & 388, nv de npdow p£pe xüux ı 542, napnyyeılav
rpöoo ‚gaben die Botschaft weiter‘ Aesch. Ag. 294, np6ow reudbavres 853, öp@& yap nBnv
NV uev Eprrovoav rpöoow, TNV SE p9tvovoav Soph. Tr. 547 f., Epıg Spauoüc« rob Tpoowrarw
Ai. 731, pöuax.. . Expayev Evenero np. Hdt. III 133, &ropedero dei To np. VII 30 (Hıs olel &s
rö np. 111 25, oi orparıarau obx Eyaxoav levaı rov npöco Xen. an. I 3,1); ‚weit(hin), in die
Ferne‘, auch ‚weit entfernt‘: öorıs aloybvav Erıyapıa rarralveı r& nöpow Pind.P.3, 22,
unxerı nanraıve rröporov O.1, 114, rüpyoı uev... rp6ow, X@pog 8’ 58° ipös Soph. OC 14 ff.,
eyyöc, od rp. Beßn«os Eur. Ph. 596 (eir’ Eyyög elite nöppw ein Plat. Prot. 356e), 7 d& Y’
Eößorx ... NL napareraraı uarpa röppw r&vu Aristoph. nub. 211 f., Enıdioxewv Erı rpo0w-
repw Hdt. VIII 111, npoowrara Anıxecdhau II 103, eye PX T& npoowraro (‚in der größ-
ten Entfernung‘) avdp&roug ouınpobs napımızeıv (‚sei vorbeigefahren an‘) IV 43, &ro-
rroouoıv @g dbvavraı roppwraro Xen. comm.] 2, 54; rplv navu npdow auto (Td Splov)
yeveodaı Xen. Gyr. IV 3, 16, Hueig eis nbrö uEv odx drreßAfrouev, öppw 88 ol ETEOXOTTOÜLEV
Plat. civ. 432e (N 8% xal &Advdavev loog huäc, also ‚zu weit‘, vgl. vöv lowg r. &rorevoöuev,
Av Sdeyoucdax ‚das Gespräch fortsetzen‘] Gorg. 458b); zeitlich je nach der Blickrich-
tung ‚in die Vergangenheit‘ (s.0.8.5%0i öriooo) oder ‚in dieZukunft‘: rd 82 oapavsc
iov nöpow xareppaoev Pind. 0.10, 55, &Antd’ Exw xAtog eüpeodar xev blrAdv rpbow P. 3,
111, reipav... Eyxsov... dvaßXAMouaı bg röpausra N. 9, 29, nuiv yap Eppewv H npdow
Tıudg veuev ‚für uns (gilt) vernichtet zu sein oder weiterhin Ehren auszuteilen‘ Assch.
Eum. 747, Hön d£ nöppw räg Auspxs odong Aeschin. 3, 122. Die Bildungen mit -$ev
sind nur adverbiell; ‚(von) fern‘: navborarog HAudev.... . Aabvov np6acosev Inrous W 532f.,
orelyovra yip npbowdev abrov Zv zUXA@ yadövres duptornoav Soph. Ai. 723 f., ob radröv
eldog yalveraı TÜV rpayudrwv rpoowdev dvrwv &yybdev 9° öpwuevov Eur. Ion 585 f., ypdu-
yara auınpa nöppwdev avayvavaı Plat. civ. 368 d, 6o@ y&p &v rıs roppwripwdev axorh) rrep!
roorwv Isocr.&4, 23, zeitlich: npöowdev SE rodev Avamollonaı rbyav darusvav (‚aus
irgendeiner fernen Vergangenheit‘ Eur. Hipp. 831, röv rapövraov rpayuatwv... OA
röppwdev Eotı r& alrıx Dem.10, 46.

1 Siehe 1, 550 Instr. *’Vgl.1, 267. ‘Siehe 1, 628


2b) Die einzelnen Präpositionen, ß) 4 q) moöoo. r) nie 545

‚Als Präp. mit Ablativ ‚fernvon‘: örtlich: Eorı Yap rıs ob rp6oo Inkprng
rörıg tig Eur. Andr. 733f., od np. tod *EAAnonövrouv Hdt. V 13, o0de obrog
rpoowrepw "Isondovov... Epnos anınzodaı IV 16, Av al nodon ray nyyav
&rcopoı Öcı (die Flüsse) Xen. an. III 2, 22, 2dtoEav... TOLPWTEHW TOD KALDOU
(‚weiter als recht war‘) hell. VII 5, 13, örı roppwraro (‚möglichst fern‘) ro
BovAcsvonevou xaroıxody Plat. Tim. 70e; übertragen: rp6ow dıxalav (‚die Näch-
sten zu schmähen ist weitab vom Recht‘) Aesch. Eum. 414, odx &yw r900w-
ep eimeiv robray Hdt. VI 124, nöppw rrou.. . &u8 elvaı rod oleohaı ... rhv
altiav eidevaı Plat. Phaed. I6e, roppwrspw od d£ovros civ. 562d, yyhosode...,
©; röppw Tod drapdelpeiv Tobs vewr£pous &ouev Isocr. 15, 240, BovAdusvos...
EURLTOV OS TOPPWTETW TOLMAL Tv rorobrwv brodbıäv 3, 37; zeitlich: rruperol
... 00 np6ow Errra nuspeov Hipp. epid. 4, 38 (V 180 L.). Mit echtem Geni-
tiv ‚vorwärtsin etwas‘ (vgl. o. S. 112); örtlich: &ußatvew os Sraßnoous-
vous... un rpbow de Tod norauod npoßaiveıv Xen. an. IV 3, 28; übertragen:
el un np6bow Aperng Avnxoı Hdt. VII 237, npoßnosodar... nöppw moysmptac
Xen. apol. 30, nöppw rou An ooptas Eiabvovrog (‚Aufgabe von jmd., der es
weit gebracht hat‘); vgl. auch rpoßnoouxı &5 76 np6ow tod Aöyov Hdt. T5 (£s
ro rp. gleichwertig mit sp., s.0.Hdt. III, 25); zeitlich von der Zukunft: xgo-
rerng (‚pronus‘) &v Bıörou re nöpow Eur. Alc. 909 f., &5 nadow Av TYG vurrös
Hdt. II 1218 (vgl. IX 44, Aav nöppw Edo&e ray vurröv elvaı Plat. Prot.310c,
dLeAeyounv nr. av vuxrrov conv. 217d), Exadzudov neypı nöppw Tis Huspas Xen.
hell. VII 2, 19, x. N8n &ori roö Blov Plat. ap. 38c.
r) Hom. Xe,t TnA09t, TyAod ‚weit weg‘, rnAödev ‚aus der Ferne‘, tmAöoe
‚in die Ferne‘, gesteigert hom. nAor«krw, Hipp. -tipo, hell. rAAıLoros; äol.
rcnAvı eNAoı nAödev. Die Sippe rrA- bildet das Gegenstück zu Ayy- (s. u.
S. 547,b) und ist außerhalb Homers und seiner Nachahmer selten.
Als Adverb. ‚In die Ferne‘: ö d2 axoydva abyevx Helvas YA aurH rnAnKı upon Birz
Y 481 f., röv (der Sturzbäche) d& re tnA6oe Sodrov Ev oöpeoıv Exiue morunv A 455; ‚in der
Ferne‘: aurap "Oduoosbs Nero riAle) B 182 f., (Tnod;) TYAe noög Suvouatg Aesch. Pers. 232,
Zei Ava, nAö9ı valov II 233, nAod y&p Auxin E 479, znv (Euböa) nep TnAorara pdo’ Eu-
uevaın 322; ‚aus der Ferne‘: uAx rmAöYev rw E 478, Iowoxovres... mnAödev Alec. 78,
9. D.2, (nierös) d5 Maßev alba, rnAö9z uerauzıöuevog (‚von weitem aufspürend‘), $apoıvöv
&ypav noolv Pind. N. 3, 81, rnA69ev yip noYöunv Bonv ’Arpsıdöv Soph. Ai. 1318 f.; zeit-
lich ‚olim‘: ob yap oe... dpxsbovra veov yeıvaoxouev, KAA Erı rnAoö Epiker Pap. Ox. VII
1015, 13, Epigr.[x0dog] .... . nenrarau.. . . 2££r[ı] tInaoö IG V 2, 173,1 (Tegea, IV&). Nicht-
hypostasierte Bahuvrihi mit Vorderglied rnAe-? schon bei Homer: locker verbunden
-xAeıröc -xAuröc, fest verbunden -uaxos (Eigenname) -ruAog -paxvng, dazu -yovog -oxörog
Hes., rnA-auyns hymn. Hom. 31, 13, Pind., bei Pind. auch -BöXos -Pxvrog -PxTos, bei den
Tragikern -rourog -ropog, rnA-oupös (‚mit weit entfernten Grenzen, weit abgelegen‘)
-orög; rried-ands s. 1, 604, Fußn. 1; Tndo-rerng ‚weit fliegend‘ Anth. Pal. VI 239, 4 und
Eigennamen wie TrAo-ANg -PiXoc.
Als Präp. mit Ablativ ‚weit weg von‘. tide: 7. plAuv xal rratpldog alng
A 817 (vgl. r. 8° dr’ abrod nanneoe W 880 f.), opaydeioa T. marpas Pind. P.
11, 23; ır6hr: 7. narpng A 30; mAod: (&5 Tpotnv) nv neo T. pacıv "Ayaıldos
Zunevau als v 249, 7. 0&dev... ppoup@ Eur. Cycl. 689 f.; nAoT&pw: xörroug...
zolc ulv r., robe SE rAnsıxıräpw rod aldoiou Hipp. de nat. puer. 31 (VII 540 L.);
ı Vgl. 1, 621, 3; 628; 631, 10; zu äol. mn%- phon usw. kann man an Topre-Boxs (zu Bon)
4, erinnern.
2 Zu den modernen Kunstbildungen Tele-
35, EL.ar A, el
b)

546 B. Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

riAödev: Eorı 8’ Eoıxdz Öperäv ye Ilereıadov un TrA6dev ’ODapiova verodaı (‚nicht


fern von den Bergplejaden‘) Pind. N.2, 12, Zxouev orovayäz... nAödev
oixou ‚aus der Ferne von Hause weg‘ Soph. Ai. 203 f., tod gıhrarou oor T.
nados Beßog (‚dich fernhaltend von‘) Eur. Here. 1112; mAöoe: av &pa r.
$Inxev Quint. Smyrn. 4, 407. Mit echtem Genitiv: yAod yap oixd TÜv ayp@v
‚weit weg auf dem Land‘ Aristoph. nub. 138.
s) xoapis und xwpı! ‚getrennt‘.
Als Adverb ‚getrennt, abgesondert‘: x. 8’ ’Arpelöng.... döüxev ’Incoviöng Ayzuev
uedv H 470 f., dtaxexpuuevan de Erxorar Eoyaro (‚waren gepfercht‘), x. n&v mpöyovor xTA.
ı 220 f., xeio (die abgeschnittene Hand) d& +7) (‚wo‘) Av neon xterau xal x. 6 verpög Hdt.
IV 62, yirıa taravra .. . Edoßev abroig... x. 9eodaı Thuk. II 24, 1, uxdnoovraı x. yevöuevor
oiuev...old&xrı. Xen. Cyr. IV 1,18, xopt duarunyoucı Callim.fr. 48, 2 Schn.; ‚anders‘:
övra Kyadov AAndüg obra röv ebdosov Blov Impebewv, x. dt undauag Plat. leg. 950c; ‚ver-
schiedenartig‘ (d.h. ‚von einander getrennt‘): x. yuvaıxög Yeög Erroinoev vöoyv Semon. 7,
1 D.2, x. 16 7° elvar xal 7ö un voutlercı Eur. Alc. 528, x. yap Eyoy’ dunv elvaı To ouveival
te KMMAoıG dıXdeyoutvoug al Tö Önumyopeiv Plat. Prot. 336b. Ableitung: Hdt. Att.
xapiiw ‚trennen, sondern, unterscheiden‘.
Als Präp. (selten Postpos.) ‚getrennt von‘: iv’ "Ardng x. Axıoraı Yzav
Eur. Hec. 2, töre Y&p adrn xay” aurnv rn buxn Zora x. too oauaros Plat. Phaed.
67a, ‚ohne (Hilfe von)‘: &x nöreuov uayav re näoav x. Adavarav Pind. O.
9, 40 f., ‚x. nodobNoTpwv re xal Toy TroıxtAwv' xAndmv Kuret „Ohne Fußabtre-
ter und diese bunten Stoffes, so heißt es‘ Aesch. Ag. 926 f., un w doenis
Eponuov auto x. Avdpwrawv orißov Soph. Ph. 486 f., növov Tor y. obdEv eüruyEL
El. 945; ‚abgesehen von, außer‘: Ev d£ Epyov roAAdy u£yıorov TTXp£yetaı
x. (‚mit Ausnahme‘) röv re Alyurtiov Zpywv xal av Baßurwviov Hdt. I 93,
X. MEV YAp POpoV Errpnooov... .., X. SE Tod Pöpou (‚außer dem Tr.‘ = ‚zum Tr.
hinzu‘) nprralov #rA. I 106, x. de ng do&ng... oBIE Slxaıöv nor Soxei elvaı
Plat. ap. 35b, kret. erıvoua (‚Weiderecht‘) 8° &orw röı te “Iepanurvior Ev TüL
Ipauotxı xapı röv reuevewv xrı. Del.? 197, 33-40 (IIIa), Eydaveılccdo ...
xapı Tod Kpaıpounevou &s Tas Yuctaz Del.? 227, 149-52 (Thera, um 2003),
delph. e&ouotav eyerwcav... ralu) un nedapxeöovrav... yapls npaorog GDI
2156, 19 (um Chr. Geb.); ‚anders als‘: x. önyrov oopi« &oriv dvdpeiag Plat.
Lach. 195a. In hell. Zeit drängt x. in der Bedeutung ‚ohne‘ &vev zurück;
vgl. Solmsen, Wortf. 1, 115; Mayser, Pap. II 2, 518, Fußn. 1 u. 3; 519, 3.
Neugriech. xwptg ‚ohne‘.
5. Mit ‚Genitiv‘ weniger deutlich erkennbaren Ursprungs.
a) ‚Innerhalb‘. Drei Gruppen: 1) Zv-Sov ‚im Haus‘ (1, 625) mit 2v8o-9ev
-I1 -Hidtos Evöö-0e -TEpw -TArTw -uayas -yerng &vdor (1, 625 f.) &vdo Zvdtvov,
2. evrög ‚drinnen‘ (1, 630, ß) mit &vroo-Je(v) (ebd.) Evröchıx -oYidıx „Ein-
geweide‘, 3. £ow eiow (vgl. &s eis 0.5.455f. und 1,550, Fußn.7) ‚im Innern‘
mit Eow-tepog -rarog Eow-Vev; durch Vermischung von 1 und 2 entstanden
evöög evöochın -odtdı« (1, 626 ob.).
Als Adverbia: ‚im Haus‘: so vor allem gemäß der Etymologie hom. &y8ov Zv8odt,
delph. epidaur. &vöor, aber auch &vrög (n 88) elow (n 13) &ow (Soph. Ai. 105), ‚drinnen‘
überhaupt: hom. Evdov Evdodı Evrög (K 10, 2. BouAöuevog nornoxı ro rposorsiov Thuk. V
1 Vgl.1, 620, a1. Etymologisch zu yipogs 84; Walde-P. A, 543; zum Ablaut s. auch
‚beraubt, leer‘, xnros ‚Mangel‘ und wohl 0.1, 359, 2. Zu xwpı s. Solmsen, BphW
auch zu xöpog, xapa ‚(leerer, freier) Raum‘; 1907, 1303 und Wortf.1, 176 f.
OÖ. Hoffmann, Festschrift Bezzenberger
2b) Die einzelnen Präpositionen. ß) 4 s) xwpis. 5 a) ‚innerhalb‘, b),nahe‘ 547
2, 4) Evroode (X 237) elow (o 96, Dem. 19, 251) Zw (Thuk. III 21, 3), ‚bei sich‘: &vdov
yevod Aesch. Ch. 233; auch auf die Frage ‚wohin?‘: elow xowilov Aesch. Ag. 1035, elow
ner’ Euod Seüp’ eloıd(ı) Aristoph. Pl. 231, nyeirto eloo Xen. Cyr. II 3, 21; so auch hell. Zv8ov;
-Yev: £vdodev ‚aus dem Haus‘ v 101, Zow9ey ‚von innen, innen‘ Hdt., 2v809ev ‚von innen‘
Thuc. II 79, 2 (so auch el r& rıg 2&wdev 7 nal rav Evdoden loı Plat. Tim. 17d; vgl. 0. 8. 434).
Als Präp. (Postpos.) mit ‚Gen.‘:! im Haus‘: Arög Evdov dynyspar(o) Y 13,
‚ınnen im Bereich‘: xotAng Zvroode yapkdpng A 454, xev.. . Söumv vrocdev
ötoıcde & 380, Evrös "OAburou Hes. th. 37, xararekerau Evdodı olxou Erg. 523,
Eve eloo SöumvAesch. Sept. 232, orepvav Evrög Ag. 77, Zv8ov napdias Ch. 102,
brot övrez elow TÜv önAwv xarexexdeıvro (‚in dem von den Hopliten gebilde-
ten Viereck‘) Xen. an. III 3, 7, yns &vdov Plat. Prot. 320d; ‚innerhalb
von‘: teiyeog £vrög M 380, Eeruevor Evdohı nbpywv 2287, 7& Evdor tod Yup&rpou
GDI 3325, 29. (Epidaur., um 4002); ‚im Herzen, bei sich‘: oöv opevüv
oöx Zyvdov &y Eur. Heraclid. 709, evrög Ewvrod ylyvercı Hdt. I 119, Evdov Bv
adrod xal un repoßnuevos Antipho 5, 45; ‚diesseits‘: rbpavvog &dvEwv T&v
evros "Advos norauod Hdt. 16, Ev Kuıxia... . eioo av öptov Xen. an. 12, 21,
TOV EVTög TOO OTÖLATOG TTAVTA TOTIOV.. . . 6001 KaTornoüuev Evrös öpwv "Hpaxdelmv
‚ım Mittelmeer‘ Plat. Tim. 25b.c; ‚in den Bereich hinein‘: 2ßnoero do-
uarog elow n 135, 6 8° eiowm Swuaros Yzı 4 290,? Toug GreVoRÖpoUgG &. TobTWv TÜV
enıtaxtov (‚in Reserve gestellt‘) eroınoxvro Thuk. VI 67, 1, t& &vöpanosa £.
nAXLolov romozuevor Xen. an. VII 8, 16; gesteigert: ‚weiter innen, hin-
ein‘: rpo&ßaıve Eowrepw ins "ErAradog Hdt. VIII 66, as Zwar 775 uaoxadng
Hipp. art. 7 (IV 90 L.); zeitlich ‚binnen‘: &yrög elxocıv Auspav Thuk. IV
39, 3, Aycodwcav (die Hunde)... E. Eorepag (‚bis zum A.‘) 76 Zxp Xen.
ven.4, 11; ‚weniger als‘: &s 2. eixocıv ‚die Frauen unter 20 Jahren‘
Aristoph. ecel. 984, 60x &. Spayn&v nevrnxovra« Plat. leg. 953b; mit -Yev:
ablativisch zov &v8p’ annbda Teixpog Evdodev artyng un Eon napnxeıv Soph.
Ai. 741 f., durch Vermischung mit nichtablativischem &vroode(v) auch auf
die Frage ‚wo?‘: Zvdodev adAng Imdexr” Eoav... Yaranoı Z 247 f., Eowdev
&vrowmv Eur. Cycl. 516, Zowte vaod Heraclid. 42.
b) ‚Nahe‘. 1. &yyxı (1, 622, 5; 632, ce ß 1) mit &yx6-$ı -$ev &yyxod (1, 630, 5)
Kyxo-Tato &yyıora -tov (1,538, 1) &ocov dscortpw Kocıara (1,538, 2), 2.8 yyYds
(1, 620, Fußn. 3) mit &yyv-repo (1, 534, Fußn. 5) £yyıov &yyıora (1, 538, 1. 2;
539, 3), 3. &u-nAnv (1, 436, 2) nAnotov? (mA&riov nAacıov) nErag, A. oycd6v
(2626.51).
Als Adverbia: hom. &yyı (z. B. a4 rıs &. Eon’ ddavdrav E 185 f.) dyxod (z. B. &.
8° ioraueun B 172) &yxıorov -& &ocov docortpo, Hdt. dyxödev dyxorato; &yyös (örtlich
x 86, zeitl. X 453, ‚beinahe‘ att., ‚ähnlich‘ att., Eyyıov Eyyıor« vorhellenistisch selten;
Zurınv ‚für sich allein‘ [Hes.] sc. 372, mAnotov (nAdorov Adv pwveloag brraxobeı Sapph. 2, 3
D.2, & nAnolov seit Theogn., söo6v vuv adröv und’ pa töv ri. Eur. Hec. 996, 6 nAnolov xal
6 yeitov Plat. Theaet. 174b), n&ixg (xpıup9els rn. x 516, ’Optornv xeivav 00x Öpäsg rı. orel-
xovr(«) Eur. Or. 877 f., xopoöcıv Er robs u. Thuk. I 69, 3); oxs86v ‚in der Nähe‘ (ox.
eloıde yalav ce 392), ‚in die Nähe‘ (Zei &v ua or 0x. &XYoı I 304), zeitlich ‚nahe‘ (vol d&
Yauog oxedöv &orıy C 27), ‚ungefähr‘ (eraxdnoxv ox.xar& radr« Hdt. VI 42, ox. r&vreg napx-
ı Abl. und echter Gen. sind bisweilen gut Aesch. sept. 232.
zu scheiden: z. B. Abl. retyeog &vrög M 380, 2 Nach Witte, Gl. 3, 105 f. Nachbildung
siow nuröv Aesch. sept. 557, echter Gen. nach dem elliptischen ”Aıdog eiow (= d6-
Evrög.....Auypod rogebuarog Eur. Herc. 991 wov ”A. elow): unnötig.
(vgl. Xen. Cyr.I 4, 23), ueverv elow &öumv Ba 11966 215527
35*
548 B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

rAnoıa &eyov Xen.hell. VI 5, 33), ‚so ziemlich‘ (zurückhaltend statt ‚ganz‘; ox. Eniorauaı
Soph. Tr. 43, &y& x. rd npäyua yıyyvooxeıv dox& Aristoph. Pl. 860). Ableitungen aus den
Adverbia: &yyırog Bur., &yytkoı‘ &yyloaı Hesych, &yytiw hell., &yyörns hell., reidsrarog
Del.® 313, 65 (Halaesa, I®), -irw Hipp., rerafo seit Hom., oy&dLog ‚nahe‘ klass., ‚zu-
fällig‘ hell. (nebst -8:4£@ ‚improvisieren‘). Als Vorderglied nichthypostasierter Nominal-
komposita nur &yyı- (&yxe-; vgl. 1, 441, Fußn. 3): hom. -Basng -worog -vooc, Theogn.
-steopog; mehr verbal empfunden hom. dyy£-uayxog; frei &yxı-yeitav ‚naher Nachbar‘
Aesch. Pers. 886, &yx-npns ‚benachbart‘ Soph. (vgl. hom. eünpng 1, 513).
Als Präp. (selten Postpos.) mit ‚Gen.‘ (vgl. o. S. 97). Örtlich ‚nahe
bei‘ (auch ‚nahe zu jmd.‘): raxya 8° "Exropog &yyı yevovro © 117, elaraı &.
veöv K A161, &yyod 8% EbußAnvro nurdov 0 709, (Evarov) &. Kumionwv L 5,
orhdos Beßiyxeiv... Kyyöhı derpfs 3 412, Borwröv Zuranv... Ywprocovro
B 526, 7& uev narsdevr’ Er yaln mAnotov AANMAov I’ 114 f., Trdeuayov neras
loraro o 257, nal IH Daıyrwv yalns oysSov (Eorı) e 288, Notaı 0x. aiuaros
? 142, Husis SE ua ox. NAdouev adris 8 439, ayxorarw polvıxos h. Ap. 18,
bıyaoa Stppov Kocov EAneraı mupös Semon. 7, 26 D.?, & 8° "Aouyia... Zo-
opoovvag nAarlov oixei Epich. 101 K., 76 8° Ayyı nAeuuövov Eipog... odr&
Aesch. Ch. 639 f., ot NeiMov reixg suppl. 306, röu.ßou rrpooeiprov &ocov Soph.
El. 900, roM& utv ai naxpat Auepou naredevro IN Abrac eyyureoo OC 1215 ff.,
örav nerac Yon rov "Aıdmv eicopacı tod BLov Ant. 580 f., Arıs avdpav Kacov
odx &AnAbdeı Aristoph. equ. 1306, ayxoö Eytvovro ng TipuvYos Hdt. VI 77,
Kyyorato tod neyapou II 169, orparonsdebeoda, nAnotov Exeivav IV 111, oian-
oav neias ray anrov VIII 138, robs uadıora rAnolov adr@v Plat. ap. 25d,
Tods Eyyurarw TYG Ayopäs nateosneuaonevoug Lys. 24, 20, miariolv räs olxtac]
IG? IV A, 123, 15 (Epidaur., IV2); verwandtschaftlichnahestehend‘:
PAoxXovres Eyybrara yevoug eivar Aesch. suppl. 388, hög Av Eı Eyyurarö yYevos
1IG? 177, 6 (Va?), vgl. rot ’s &olo)ıora nödıxes Del. 57 BI (Tegea, V2) mit
Anm.; ‚(nur) nahe kommend‘, d.h. ‚beinahe‘: o0d° Eyyls robrwv oBdEv
xaadv elnerv Plat. conv.198b,Eyybs rı reiveıvrod redvavaı,derstehedem Totsein
einigermaßen nahe‘ Phaed. 65a, oder ‚ähnlich‘: &yybrara od vv Tpörou
‚am meisten ähnlich der modernen Art‘ Thuk. I 13, 2, &xouevo drı &yybrara
ns Evurdong yvayıng ‚indem ich mich möglichst an den Gesamtsinn halte‘
T 22, 1, zoö Yelov Eyyurcpw Xen. Hier. 7, 4 (s. 0. S. 97); ‚außer‘: Zunanv
&ued Archil. 100 D.? (vgl. o. S. 542,n über nA»).
In hypostasierten Komposita seit Homer: hom. &yyt-«Aog -9eoc,
nachhom. z. B. -$ouog Bacchyl., -$upog Theogn., -xpnuvos und -roxos Pind.,
-zroog Eur., -roAıs Soph. Aristoph.; hell. z. B. -yauos -yuog -IaAaxaoos.
c) ‚Gegenüber‘: &vra (o. S. 70 ob.) mit &v-xvra« und xar-Ev-avra, dvriov
(-Ia) mit Ev-avriov dr-ev-avriov nar-ev-avriov xar-avrlov, Kvrırpb (&vrixpuc)
mit xar-avrıxpb, Ev-avrı (vgl. avri S. 441 f.) mit dn-Ev-avrı Kar-Evavrı, dvrı-
rEpa -av as mit Xar-avrınepav -as. Die Bedeutungsfärbungen sind ‚im An-
gesicht, ins Angesicht‘, ‚in Gegenwart‘, ‚geradeaus‘, ‚gegen‘ (feindlich), ‚jen-
seits‘. Einige der genannten Wörter sind erst oder vorwiegend nachklas-
sisch; vgl. zu diesen und überhaupt zur Koine Mayser, Pap. II 2, 529.
538. 541; Blaß-Debrunner? $ 214, 2-4.
! Entweder Abl. ‚in der Nähe von da und ab) oder echter Gen. ‚nahe im Bereich‘.
da aus gesehen‘ (oder auch nach Analogie Neben dem Gen. kommt auch der Dat.
von ‚fern von‘ wie lat. prope ab nach procul vor; vgl. o. 8. 534,2.
2b) Die einzelnen Präp. ß) 5b) ‚nahe‘, c) ‚gegenüber‘, d)eößßc, e),bis‘ 549
Als Adverbia: &yra löhv N 184, &. uayeodaı T 163, &vavra or&dev Pind. N. 10, 66,
£. AAdev Eur. Or.1478, xartvavre hell.,&vriov Lew 79, uluverv o0x EEAcoxov Zvavriov N 106,
zöv Eelvov Zvavriov (‚vor mich zum Verhör‘) &8e x&Aeooov p 544, obd’ eis Ana ldkodaı dvav-
riov (dövanar) d 107, Bikrerv &. Dem. 4, 40, xarevavrtov (und -ix) hell., 6 xaravriov Iavcv
‚der gegen ihn, im Kampf mit ihm fiel‘ Soph. Ant. 512, &vrıxpb (‚geradeaus‘) d& $ı’ &uov
xAReov Eyxos AAdev A 481, &. neuacs (‚direkt auf ihn los‘) N 137, &. du’ abräv elc mv TÖv
Alyırriav piMayya Eußaddeı Xen. Cyr. VII 1, 30, &vrixpug ‚geradeaus, geradezu, aus-
drücklich‘ klass., &5 hy Arreipov hy xaravrıxpb Thuk. I 136, 1, eis 7 x., &x tod x. Plat.
civ. 515a. b, arevavrı und xarevavtı hell., &v 9 &vrınepas Boden Thuk. I 100, 2, eis 76 &.
Xen. ven. 9, 3, &vrır£pmdev hell. Dichter. Ableitungen: &vr&w (seit Homer), &vratos
‚gegenüberliegend, feindlich‘ klass.
Als Präpositionen (Postpos.) (vgl. o. S.97; über die Konstruktion
mit Dat. o.S. 534,2). ‚Gegenüber Menschen, in Gegenwart‘: ei x& ueu
&vra orhng P 29 f., ereoßodlag Avapatveıv &. o&dev 8 159 f., Zvavıa Tlooeıddkwvoc
&vaxtog lorar(o) Y 67, u£uovag... Avri’ Euelo D 481, HoBdels EröAun Tavdpös
&vriov noAeiv Soph. Tr. 785, nv &Andelnv Koxteıv dvria oed Hdt. VII 209, Ardc
&vra ... mroieulleıv © 428, Alavrog ... ornuevaı &vra P 166 f., vönos, yuvai-
xac avöpav un BAereıv Evavriov Eur. Hec. 975, 2. tes Bör&s IG? I 91, 20 (um
434%), ob uaxpropwv £. Aristoph. eccl. 448, &. anavrav Hdn Atyeıy Thuk.VI 25,1,
xaravriov 8° adrod ai innor reraparaı Hdt. VI 103, örorov.. . ioddev "Exropog
ayrınpb © 300 f., ray npuravemy xaravrıxpd Aristoph. eccl. 87; feindlich ‚ge-
gen‘: Yeol 8° Aux ravres Avcorav EE EdEwmy opou rrarpog Evavriov A 533 f.,
Epreeı Yap Avra To oLddpw TO KaAös xıdaptoönv (‚tritt wetteifernd gegenüber‘)
Alcm. 100 D.?, ös rıs o&Etev Avriov einn A 230, T@ o0x Eat’ ’Ayıdfos Evav-
riov Avdpa uayeoden T 97, Exeivou... xarevavriov öpundnvaı [Hes.]sc. 72 f.;
‚gegenüber Sachen‘ (geographischen Orten): ”HAıdog &vra B 626, yAaxtvav
roppupenv &vr’ (‚vor‘) 6pYaruotıy avaoyav 8 115, xarevavriov TNG AxporökLog
xartaro Hdt. III 144, Korxidog naravriov VI 118, Ent töv x. ING Arponöiog
öx%ov VIII 52, & rhv Anevavriov (Ufer) VII 55, &s 1& xaravrızpd Kuynpav
Thuk. VII 26, 2, @vrırepas "Hrıdog Thuk. I1 66, 1, 2v Xeppovnow TT) xartavrı-
rtpas ’Aßbdov Xen. an. 11, 9, x. ns dıaßaoens raparerayuevor Hoav IV 8, 3,
ivavrıı töv... GDI 5125 A 1 (Vaxos, alt); deutlich ablativisch xaravrırpV
teyeog neoev (rn&oov) ‚direkt vom Dach hinunter‘ x 559, A 64. Nur hellenıi-
stisch: Zvavrı (dT- xXar-), Karevavıa, narevavria, Kvrırpug, Avrırepe (-prVev),
xaravrırepav, meist in der Bedeutung ‚vor‘.!
d) eöF$U(s) (1, 620, a1) i96(c), vom Adj. eüYüs (hom. iNüc) ‚geradeaus
gehend, aufrichtig‘, mit Gen. schließt sich an i94o c. gen. an; s. 0. S. 105 ob.
e) ‚Bis‘. 1. &ypı(s), nexpı(s),? 2.uEore, n&opa u.ä., d.Ewc.
1. Als Adv. nur &ypıs und nur in der Ilias: zevovre nal borea Aka dvds
&. &renAolmoev (‚bis zum äußersten, ganz und gar‘) A 522 (ähnl. II 324 P 599).
Als Präp. &. und gu. mit Gen., seit Hom. von Ort und Zeit, att. auch vom
Maß und vor Zahlen. Ort und Zeit: u-ı $oaacong N 143, reo u-ıc; Q 128
ı Vgl. J. Waldis, Die Präpositions-Ad- BB 5, 168 aus *m-, der Tiefstufe von ue-
verbien mit der Bedeutung ‚vor‘ in der (wertlos auch die Verbindung von &xpı und
Septuaginta. Zur Syntax der Koine. Bei- wexpı mit &yav und ueyag durch Döhring
lage zum Jahresbericht der Kantonschule [u. 8. 648, Fußn. 1] 14; vgl. Brugmann?
in Luzern 1921/22. 632, Fußn. 1); zur dialektischen Verteilung
2 Zum Wechsel von -ı und -ı<3.1, 405 ob.; von &ypı(s) und p£xpı(s) Hermann, Ne-
zur Etymologie 1, 620, a1; 622, 5; 840 u.; bensätze 300 f. 302.
zu ve-s. u. 8.550, Fußn. 3; &- nach Fick,
550 B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

(u-ı5 red nordxeıche; Callin. 1, 1), &-ı uada xvepaos o 370, &-ı de Tobrou
Sol. 1,35 D.2, &-ı rijg elo6dov tod ipoö Hdt. II 138, p-ı robrou I 4, -ı yobvaros
II 80, ur &ued III 10, pr Tg &xetvou Cöng ‚bis zum Lebensende‘ III 160, BL
Auspeov Era VI 12, u-ı The nörew; Thuk. VI 96, 2, p-ı od ‚bis dahin, wo‘
Xen. an. 17,6; Maß: u-ı tod dixatouv Thuk. III 82, 8, &-ı ro un reıvnv Xen.
conv. A, 37, w-ı tod duvarod Plat. civ. 498e, &-ı roö Yopußfjoaı Dem. 8, 77;
vor Zahlen: u-ı $wdexa Xen. conv. 2, 8; scheinbar mit Akk.: roüg u-ı Tpıa-
xovra En yeyovöras Aeschin. 2, 133, wirklich pAdE &-ı xal Ypövov AAdEv Euov
IG XIV 2012 Z1.25f. = Vers 8 (Gedicht; IP); vor Adv. und Konj.:! p-ı
x6rs Thuk. VIII 24, 3, bei Plat. u-ı Evraöda, Seüpo, öroı u. a., ähnl. Dem.
und hell. (selten so &ypı), sogar u£ypıs Iva boabceıe Callim. Dian. 28; vor
andern Präp.: &-ı eig Korbwpa Xen. an. V 5, A, u-ı eis TO orparönedov VI 4, 26,
u-ı srpög Alyurrov Plat. Tim. 25b, &-ı5 En’ &xvmorıv Ap. Rh. 4, 1401, &-ı &;
rorauöv Del.? 62, 17 (Herakl., IV2) u.a. Als Nebensatzkonjunktion
diente zunächst &. (u.) od = &. (u.) (tobrov) 5 (vgl. auch u. S. 653); so vom
Ort: dıo&as &-ı od doparss @sto eivaı Xen. Gyr. V 4, 16, von der Zeit: &-ı
od reXeummen Hdt. 1117, u-ı 0ö rı 85&n Thuc. III 28, 2, &-ı od öde 6 Aöyoz Eypa&pero
Xen. hell. VI A, 37, u-ıs od ein Herond. 2, 43; dann mit Weglassung von od
(vielleicht zunächst neben &v) einfach &. und u. (s. u. S. 658); weil so &. (k.)
und &. (.) od gleichwertig waren, verwendet Hdt. auch u-ı od u. ä. als Präp.:?
u. od öxra nüpywv I 181, u. od nörıg Tponewv av Yepıvewv II 19, u. öreu nAN-
Yopns Kyopns Il 173, u. od Ayopfis duadborog III 104, auch mit Adv. u. od
rpamv re xal yYes II 58.
2. Anders ueote? usw.: wie bei&ors(0.S.533, 1a) ist die Verwendung als Kon-
junktion (s.u. S. 658,3) dieältere. Als Präp. mit Gen. nur gelegentlich u&op-:
nEop’ Mods Npıyeveing © 508, neop’ adr@v yovarwv Arat. 725, u£opı Aretäus;
mit Präp. und Konj.: gort. uErr’ Es dexaorarzpov Del.?179 IX 48 f. (um 4502),
kyren. ueora Es aderpeöv rexva BerlSb. 1927, 160 (TV 2), ueop’ &s und u&op’ öre
Callim., neopa apa Arat.599. Mit Akk. u&ooa 76 y’ &y9&c Theocr. 2, 144 und
u. Ta Täs röArog npuravnıa Callim. Cer. 128; vgl. Zore c. acc. 0. S. 533, 1a.
3. £og ‚bis‘ mit Gen. stammt von der konjunktionellen Verwendung
(u. S. 650) und tritt erst am Ende des IV. Jahrhunderts auf. Gemäß seiner
Herkunft bezeichnet es zunächst die Zeit, dann aber auch den Ort, die Zahl
und den Grad: E. rpı@v miotwv xal Örmperıxod Urkunde bei Dem. 18, 106,
£. tod Anoreloaı Gesetz bei Aeschin. 1, 16, &. röv dröuwv — ueypı TÜV Aröumv
Aristot. top. II 2 p. 109b 16. 21, &. hg vouunviag oec. 2 p. 1353 b A, E. “Hoa-
»AEoug oryA@v demund. 3p.393 b 32, E. reisıwoewg Epicur. ep. 2, 89 p.38 U.;
Inschr. (vgl. Günther, IF 20, 80): & Z&pdewv Ath. Mitt. 44, 25 (Samos,
1112), uaxoönoı E. Long nal Yavarov OGI 266, 29 (Pergam., III2); Pap. (seit
III häufig; Mayser, Pap. II 2, 522-25), z.B. &. rod vöv, E. od Yövarog,
1 Vgl. o. 8.533, 1a Eore. zu veorod: S.1, 610 ob.; 630, Fußn. 1, auch
2Wackernagel, KZ 28, 117. J. Baunack, Stud.1, 23; Hermann,
® Siehe 1, 629f. Das Element weo- kann Nebensätze 234. 303. Hängt, wie wahr-
auch *uero- sein (vgl. lat. abs-que us-que); scheinlich ist, we(o)- mit uer& (0.8. 481, 11)
s. Thumb, KZ 36, 199 f., der weiter -o« und ueoog (1, 320, 3) zusammen, so betonte
von ueopa mit dem Ausgang von ai. adöha es als ‚mitten hinein‘ die völlige Er-
„bei, zu, gegen‘ vergleicht und u£or« nach reichung.
“ua u.ä. aus ueore umgebildet sein läßt;
2b) Die einzelnen Präpositionen. ß) 5e),bis‘, f),zwischen‘, 6a) Seuas, b)yxapıy 551

&. DVous my@v ı, 00x Exonev E. TpopNs av xrnvav (‚nicht genug Futter‘)
Mayser, ebd. 360 f.); LXX z.B. E. ro anoorpeudaı oe eis nv yiv, EE Ns
&Anupdng Gen. 3, 19, iva... dıdacıv abr® E. Kpyuplov rardkvrwv Exaröv 1. Esr.
8,19; oft NT, z. B. &. tod vöv Mt. 24, 21, &. Bowiung Act. 11, 19, &äre &. Tobrou
Le. 22, 51, auch vor Personenbegriffen (zeitlich: &. ’Io&vvov Mt. 11, 13, ört-
lich: YAdov E. adroö Le. 4, 42); über E. oö (örov) s. u. S. 653; mit Akk. (vgl.
0.5.533, 1a &ore): E. neomußpiav Pap. IP (GEL &05; IT 2); mit Adv.und Kon].
LXX z.B. E. noolt, &. zöre, NT E. öre, nöre, Öös, &prı; vor andern Präp. E.
eis rov yapaxı Pol. I 11, 14, &. ent Iaracoav Act. ap. 17, 14! u. a. (nur als
Glossen oder Modernisierungen E. öbE Thuk. III 108, 3, &. öre Xen. Cyr.
V 1, 25; über E. oö Hdt. II 143 s. u. S. 653).
f) neo(o)nyb(s), vera&d ‚zwischen‘. Als Adv.: örtlich: usAa noAA& neradn
obpex A 156, obdE Tı won xapn nesonyös W 520 f., ob noAAdV Tb ueanyd
Theogn. 553, &v robtw odv T@ nerafd ol Lupaxdoror... Nvayndodnoav...
vauuaynoaı Thuk. IV 25, 1, in der Rede: uer. öroAaßov Xen. an. III A, 27;
zeitlich: oiyero ver. arorınaov Hdt. IV 155, &v r@ uer. naVoduevos Tod delmvou
Xen. conv.1, 14 (£v a u. xpövo Dem. 30, 17), r& yäap uer. ti dei Acyovra
Sıarpißerv; Isocr. 12, 201, ‚später‘ hell. (s. Blaß-Debrunner? $ 215, 3);
uera&ö beim Ptz. s. 0.5.390, 3. Ableitungen und Komposita: hell. nera&urng
und perafu-Xoyle. Als Präp. mit Gen.: örtlich: &uov ueoonyös © 259,
Koupyrwv te ueonyb xal Altoiov neyatöumv I 549, ueonyd tv mieupewv xal
ns neparng tod Bpayxtovos Hipp. art. 7 (IV 90 L.), ner. Luptwv xat IlapAayö-
vav Hdt. 16, ver. robroıv Aupoiv (dem yalpeıv und Avreiohe:) Plat. civ. 583;
zeitlich: 7& d&£ ner. robrov (meiner Aussage und der zu erwartenden Be-
stätigung) undauös ylyvov xaxös Soph. OC 290 f., ner. rs Eepkou avayapı-
EWG Xal NG Apxis robde tod roA&uou Thuk. I 118, 2, &s nielorov Töv uer.
xa6vov yevsodaı av öpxwv (zw. den Eiden der beiden Parteien) Dem. 18, 26,
ueonyb rovr&ov tod ypövov Hipp. fract.8 (III 446 L.). In hypostasiertem
Kompositum: uesonyv-Sopro-yEorng ‚ueoonyd döprrou xELwv‘ Hippon. 127 Bgk.
6. Mit adnominalem Gen. (meist nachgestellt).
a) Die Akkusative von $&uog ‚Gestalt‘ und Stxn ‚Brauch, Art und Weise‘
mit Gen. werden adverbiell zu ‚nach der Art von‘, ‚wie‘ (vgl. lat. instar). So
d&u.asg nur uapvavro d. mupüg (aitonevoro) A 596 P 366; häufiger dtxyv: nort
8° &ydpov... Abxoro Alxav Örodeboona: Pind. P. 2, 84 (vgl. rav Diroxrärao
Itxav Epinov&orpareodn 1, 50), Bp£ner 8° auaxerou dtxav Ödarog Aesch. sept.
85, bung 88 nevdog Aayyavo nwAou 8. Soph. fr. 598, 1, neninp&cdet ue dtunv
&yyslou Plat. Phaedr. 235d, ds &v 8. ro&örou Exdorore oroyalyraı Tod örTo
&v... ovvenmrau leg. 705e.
b) y&pıv, ursprünglich Satzapposition ‚als Gefälligkeit‘* (wer von den
Troern gegen die Schiffe zu stürmte xapıv "Exropog örpüvavroz O 744; schon
freier: zıvos vixas dudprwrov yapıy Soph. Ai. 176, xaxig yuvaıxüs X. Kxapıv
dreorero Eur. IT 566), geht über in ‚jemandem zu Gefallen‘: oi od <yv "Ady-
vaiov X. &arperebovro Hdt. V 99, ähnl. auch unde Yeddcodaı yAncons x. (‚der
ıW.]. öc &ri; vgl. Blaß-Debrunner?” nröre ‚bis wann, wie lange?‘, &g T600 ‚in-
$ 453, 4 Anhang über hell. os £ri ‚versus‘; zwischen, jedoch‘).
neugriech. &g c. acc. (selten c. gen.) ‚bis‘ 2 Vgl. lat. grätiä.
(Thumb Handb. ngr. V.? $ 166, auch @g
532 B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

Zunge zuliebe, aus Nachgiebigkeit gegen die Z.‘) Hes. E. 709 (vgl. Aesch.
Ch. 266); dann überhaupt ‚mit Rücksicht auf, wegen‘: xelvou re xal omv
2E Loov xoıvhv x. Soph. Tr. 485, Svorötuou x. XAıd&s Soph. OR 888, oü x. xal
tod deöuevog AAde Aristöph. Pl. 53 f., suyxap@& Tod Aöyou x. (‚aus Rücksicht
auf unser Gespräch‘) Plat. civ. 475a, x. nAnouovig ‚zum Zweck der Sätti-
gung‘ Phaedr. 241c; häufig Koine,! auch mit Voranstellung.
c) Über u&oovalsPräp.s. Blaß-Debrunner’?$215,3 Anhangu.o0.S.175,1.
d) Adnominalen Ursprungs scheinen auch Evexa (Evexev usw.)* und Exnrı
(dexmrı)? zu sein. Evexa« &vexev (durch Kreuzung auch Evexav Evexe; Schwy-
zer, Perg. 35 f., A. Dienstbach, De titulorum Prienensium sonis [Diss.
Marb. 1910] 18ff.; G. Mihailov, La langue des inscer. grecques en Bul-
garie [Sofia 1943] 6), ion. eivex« eivexev (1, 228, 3), hyperäol. Zwex« (1, 228, 3
Anm.), hell. auch &vexo(v)* mit voran- oder nachgestelltem Gen., bedeutet
‚wegen‘: Ußprog eivexa Node ‚wegen dieser (dir zugefügten) schweren Be-
leidigung‘ A 214, ’Ayausuvov, 6 opt npoteı Bpionidog eivexa xobong (‚um B.
zu holen‘) A 335, so nachhom. besonders gern vom Zwecke (im Unterschied
von dıdk c. acc.; 8. 0. S. 454 mit Fußn. 2): ravde eivexa, öxwg .... Hdt. VIII 35
(mit iv« 40. 76), aber auch noch für den Tatsachengrund: önoAoy& ratoaı
&yöpas Evexev draft Xen. an. V 8, 13; auch ‚soweit es auf jemand oder etwas
ankommt, j. oder etw. angeht‘: na«td« te o0v... Arhuova Tod PuAdocovrog
eivexev npoodox« ol drrovootnosıy Hdt. I 42, öyoror Toig TupAoig Av Auev Evexa
ye tov Nueripov 6pdaAu@v Xen. comm. IV 3, 3; oft pleonastisch: öoov xat
and Bong Evexa Thuk. VIII 92, 9 (Xen. hell. II 4, 31), rivog IN xaApıv Evexa
Plat. leg. 701d. Bei Hom. und Nachfolgern auch roövex« (-xev) ‚deswegen,
aus dem genannten Grund‘ aus rod Evex«, bei den Tragikern 6Yobvex« ‚weil,
daß‘ aus örou Evexa, entsprechend hom. oüvex«a (-xev) ‚weswegen, weil, daß‘;
dagegen ist oßvex« c. gen. (Solon, Tragiker, oßvexev Herond. 1, 84) fälschligh
aus Exeıvobvexa Ödobvexa abgezogen (1, 413b). Das zur selben Wurzel Fex-
gehörige, aber formell unklare Exyrı (Exärı, gexnrı) ist auf Homer und seine
Nachfolger beschränkt: ‚nach dem Willen (gegen den Willen)‘ von Göttern:
Yzova.M8, «a. Yeov 8 504, Ardg re o&Yev (Athene) re E. v 42, Exarı uEv daıuöva@v,
Exarı d° Au&v xepov Aesch. Ch. 436 f., von Menschen: &. o&%ev (Telem.) y 213;
‚wegen‘: Exarı oregavav Yanrov ev Arı&ı Pind. P. 10, 58, Epyob 8° Exarı roüde
umvioas &va& Soph. Tr. 274, os Ns xöpng radrng E. (‚um sie zu gewinnen‘)
xeivog Eüpuröv 9° EAoı xrA. 352 f.; ‚soweit es auf etwas ankommt‘: nAnYoug Ev
&v cap’ Lod” E. Bapßapov vauolv xparnonı Aesch. Pers. 337 f., xeXevouarwv 8
Exarı rupeodo Köxrioy Eur. Cycl. 655.
7. Mit drei Kasus wird r&pıd ‚rund herum‘ verbunden nach dem Vor-
bild von rept (s. 0. S. 499 ff.). Als Adv. xöxAo r. &dervov Aesch. Pers. 418,
nr. bropbooovreg To reixog Hdt. V 115, evönılev.. . . navrwv ray re. hadtwg Kpkeıv
Xen. Gyr. 15, 2. Als Präp. mit Gen.: nVAaı &veoräcı tr. TOD Telyeog Exarbv
! Vgl. Nachmanson, Eranos 9 (1909), &xwav) = ai. vag- ‚wünschen, wollen‘, zu der
66-74; Mayser, Pap. II 2, 535£.; Blaß- auch arm. pasn ‚wegen‘ gehört.
Debrunner” $ 216, 1 mit Anhang. Weiter ® Vgl. 1,550, Fußn. 8.
Osthoff, ZGdP 334; Schulze, Q. 4941f.; * Nachmanson, Eranos 9 (1909), 74-79;
Brugmann, Grundr.? II 2, 896 f. 11 (1911), 231-33; zweifelhaft ko. &veux«
® Zur Etymologie vgl. 1, 433, 4 gg. Ende; (Jacobsohn, Hermes 44 [1909] 99) ;oöpe-
439, Fußn. 8; 622, 8; Wurzel Fex- (vgl. a, al, Ska, 3%
2b) Die einzelnen Präpositionen.ß) 6 c) u&oov, d)Evexa. 7.repı&. - 3.Partikeln 553
Hdt. 1179, z& r. dvra Avöpanoda This röporos Xen. an. VIL 8, Damit Bok::
r. röpyorcı Eur. Ph. 710; mit Akk.: vüoov Alavroc z. Aesch. Pers. 368, rn.
aör&s (die jungen Mädchen) ioraro öuıros dvdp@v Hdt. I 196, &x Aluvng ne-
Yang, Av rn. venovrar Imror &ypıor Aeuxol IV 52.

3. DIE PARTIKELN IM ENGERN SINN


(außer den Negationen)
Lit. (mehr, bes. auch textkritische und stilgeschichtliche Arbeiten, bei Hübner,
Grundr. 74-86, und Denniston, Part. 592-600): Krüger $ 69 (‚Conjunctionen‘);
Kühner-Gerth 2, 116-339 (mit Negationen); Brugmannt 607-34 (mit Neg.); aus-
führlich nach Hoogeveen 1769 (ed. Schütz 1782) und Devarius 1775 (erneuert von
R. Klotz 1835-42) J. A. Hartung, Lehre von den Partikeln der griech. Sprache. 1. 2.
Erlangen 1832/33 (mit Neg.; etymologisch oft unhaltbar); W. Bäumlein, Untersuchun-
gen über griech. Partikeln. Stuttg. 1861; J. D. Denniston, The Greek Particles. Oxford
1934 (Vorwort, Inhaltsangabe, Allgemeines p. V-LXXXII; alphabetische Einzelbehand-
lung S.1-591; philologisch-stilistische, weniger sprachgeschichtliche Behandlung der
Partikeln im engsten Sinn bis und mit Aristoteles; bespr. von E. Fraenkel, Fil. biedr.
raksti 17 [Riga 1937], SA. 14 S. mit Ergänzungen und Parallelen; Ergänzungen auch
von Denniston und Lorimer, CIR 49, 1935, 12-14; ferner zu Denniston J. J.
Fraenkel Mnemosyne III 13 [1947], 183-201). Einzelne Partikeln behandeln (teil-
weise nur für einzelne Quellen) J. Kvitala, Zeitschr. f. d. österr. Gymn.15 (1864),
313-34 (d€), 393-422 (te), E. Kalinka, De usu coniunctionum quarundam apud scrip-
tores Atticos antiquissimos [Gorg., Ant., Thuk., Ps.-Xen. de rep. Ath., And. unter Ver-
gleich mit Hdt. und der jüngern att. Prosa]. Diss. Vindob. 2 (1890), 145-212 (149 yap,
175 obv, 188 rolvuy, 194 Sn, 207 &pa, 209 rorydpror roryapodv) (v. Wilamowitz, Eur.
Her.? II 37 f. Fußn., vermißt die Heranziehung der Dichtung); OÖ. Navarre, Rev. des
et. anc. 6 (1904), 320-28 (dj9ev); 7 (1905), 125-30 (roivov); 10 (1908), 293-335 (odv);
W. Brandt, Griech. Temporalpartikeln vornehmlich im jon. und dor. Dialekt. Diss.
Göttingen 1908; F. Müller, Quaestiones grammaticae de y&p particulisque adversativis
enuntiata eorumque membra coniungentibus. Diss. Göttingen 1910; Ed. Des Places,
Etudes sur quelques particules de liaison chez Platon. Paris 1929 (oöv, &px, rotvouv und
Zubehör; vgl. W. Schmid, PhW 1930, 1-4); A. Gregoire, Notes sur la place occup&e
par les particules ye et ö& dans la versification homerique. Serta Leodiensia (Liege et
Paris 1930) 159-76.
Zum Sprachgebrauch einzelner Quellen(gruppen) vgl. weiter: Nägelsbach, Anm.
zur Ilias, 1. Aufl., Anhang (1834); Monro, Hom. gr.? 299-338 (kürzer Vogrinz, Gramm.
231-54); W. Rosenthal, De Antiphontis in particularum usu proprietate. Leipz. 1894.
Koine: Mayser, Pap. II 3, 114-74; 8. Brief, Die Konjunktionen bei Polybius. Progr.
Wien 1891, 1892, 1894; Blaß- Debrunner? 8438-57; A. Joost, Bemerkungen über den
Partikelgebrauch Lukians. Festschr. f. L. Friedländer (Leipz. 1895) 163-82. Spät- und
Neugriechisch: Jannaris, Hist. gr. gr. $ 1700-28 (mit Neg.); Thumb, Handb. ngr. Ye
174 $.; Tl&apriavos, N.o. 210-49. Außergriechisches: Delbrück, SF 4, 142-47 (mit
Neg.), Vergl. Synt. 2, 497-519; Brugmann, K. vgl. Gr. 610-22, Grundr.? II 3, 969-734;
979-1009; Hirt, Idg. Gramm. 7, 214-26.

a) Allgemeines
Mit dem nichtssagenden, aber nicht durch einen bessern ersetzten Namen
‚Partikeln‘ (particulae orationis)! im engern Sinne bezeichnet man recht
äußerlich Wörter meist geringen und geringsten Umfangs von allgemeiner,
oft schwer faßbarer Bedeutung, die ein Wort (Satzglied) oder einen Satz
irgendwie gedanklich, in älterer Zeit bes. affektisch modifizieren. Das gleiche
gilt auch von einzelnen ‚Adverbien‘; und die antike Grammatik und noch
ı K.E.A. Schmidt, Beiträge zur Geschichte der Grammatik (Halle 1859) 219.
Hy B. Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

Neuere rechnen die ‚Partikeln‘ teils zu den Adverbien, teils zu den Konjunk-
tionen, während andere auch die adverbiale Vorstufe gewisser Pronomina
(als deiktische Partikeln, z. B. xe-, lat. -ce 1, 613 c) und von Pronominal-
stämmen gebildete Adverbia greifbarer Bedeutung (z. B. röre) zu den Par-
tikeln zählen und auch von ‚interjektionellen Partikeln‘ reden. Im folgenden
werden Pronominalformen u. ä. nur als Partikeln betrachtet, wenn sie der
genannten semasiologischen Bedingung entsprechen.
Schon das Indogermanische verfügte über solche Schattierungswörter;
der vielberedete griechische Partikelreichtum ist grundsätzlich ererbt, wenn
auch öfters nur der Wortkörper, nicht die Bedeutung ins Indogermanische
zurückreicht.! Die Häufigkeit der Partikeln auch in literarischem Griechisch
zeigt dessen geringen Abstand von der gesprochenen Rede, besonders wie-
der im literarischen Gespräch, das freilich bei Plato die primitiven Mittel
der Umgangssprache zu höchster Kunst erhebt. Für einzelne Partikeln kann
man Herkunft aus den sog. Interjektionen (u. S.599 ff.) vermuten (vgl. u. bei
at, ye, -yı), andere stehen mit demonstrativen Pronominalstämmen oder mit
dem Indefinitivstamm in Zusammenhang. Das Griechische hat einzelne
voll bewahrt, andere nur in Spuren.? Wie anderswo haben aber auch im
Griechischen die Partikeln im engern Sinne von andern Wortarten Zuwachs
erhalten durch mindestens zunächst lautstärkere Elemente. Dabei blieb
fast durchaus die Herkunft bewußt; für die Entwicklung der ältesten Par-
tikeln bilden jüngere, die deutlich erstarrte Kasus- oder Verbalformen
sind, keine Analogie. Immerhin ist att. rot, ursprünglich Dativ zu ob, als
Partikel auch formell von der lebendigen Dativform oot (enkl. ooı) geschie-
den, akzentuell unterscheidet sich öuwg ‚gleichwohl‘ von öuösg ‚gleicher-
weise‘, &AA& von Na; neben einer 1. und bes. neben einer 2. und 3. Pers.
des Ind. Aor. fungiert erstärrtes &peXov (öpeAov) als Marke eines unerfüllten
Wunsches (z. B. &peAov AAYev für älteres &perev EiYelv ‚er hätte kommen
sollen‘); vgl. o. S. 346,5. Ähnlich steht schon hom. &ye als Einführung und
Verstärkung auch von pluralischen Imperativen; hier ist ein ganzer, wenn
auch einwortiger voranstehender Satz zu einer Adhortativpartikel herab-
gesunken. Das gleiche ist bei parenthetischem öpäg eingetreten, das auch
gleichwertig mit öpäre steht. Ohne Veränderung von Person und Numerus
prägt sich bei parenthetischem oiu«ı ‚mein ich‘ für olouaı die veränderte Gel-
tung in der Kürzung aus (vgl. 1, 280, b). Auf einem Satz dürfte auch Ad
beruhen. Wie formelhaftes ed 019’ örı, ed io9° örı etwa für ‚gewiß‘, kann
auch 8%%Aov örı ohne äußere Änderung der ursprünglichen Fügung für ‚näm-
lich‘ gebraucht sein (oft schreibt man SnAovörı). Aber die Möglichkeit der
Wortfolge $%%Aov örı yap Andoc. 1, 30, 8. örı &pn Xen. comm. III 7, 1 zeigt
die eingetretene Vereinheitlichung zu $yAovörı ‚nämlich‘; dabei ist der for-
male Hauptsatz mit der den gedanklich wichtigeren Nebensatz einleitenden
Konjunktion zu einer ‚Partikel‘ zusammengewachsen.* Ebenso sank durch
Verschiebung der syntaktischen Gliederung die ursprünglich der

ı Fremde Anregung, wie Sayce wollte (s. ® Umgekehrt dvotyere als Aufforderung
1, 63), ist völlig unwahrscheinlich. an eine Person Soph. Ai. 344.
2 Völlig fehlen z.B. griechische Entspre- “ Vgl. Wackernagel, Verm. Beitr. 26 f.
chungen zu ai. id, iti, tu, vai.
3. Partikeln. a) Allgemeines 599
Doppelirage selbständig vorausgehende Frage rörspov; ‚welches von beiden
(ist der Fall)?‘ (mit der nähern Ausführung roöro 9) 2xeivo; ‚dies oder jenes ?‘)
zur Einleitung des ersten Gliedes der Doppelfrage herab: rörepov rodro y
£xeivo ‚ob dies oder (ob) jenes‘ (lat. utrum — an).
Wichtig sind die Unterschiede der Partikeln hinsichtlich des Satz-
akzents. Einige waren seit indogermanischer Zeit enklitisch (s. 1, 388),
erscheinen also nur in engem Anschluß an ein vorangehendes Wort (re wie
ai. Ca, lat. -que; ye); andere sind nach Angaben der Grammatiker und in
der frühbyzantinischen Schreibung stets orthotoniert (so ad, &rı, F, u«v
usw., vn, ö£, ön). Enklitische können mit einem Wort, an das sie sich regel-
mäßig anlehnen, zusammenwachsen, z. B. &yoys, &u£ye vgl. got. mik, Aror;
in z&yvv empfand man v nur noch als Erweiterung; das alte Fe war in n(F)&
(> 9) unsichtbar geworden. Für enklitische Partikeln ist nach dem Gesag-
ten die Stellung im Satz durch die Stellung des Wortes bestimmt, dem
sie sich anschließen; sie können an jeder Stelle des Satzes vorkommen, mit
Ausnahme der ersten. Aber einzelne enklitische Partikeln (ye, xe, vo, Inv,
ror), aber auch nach der Überlieferung orthotonierte (&v, &pa, yap, d&, u£v,
oöv) bevorzugen die zweite Stelle im Satz.! Daraus läßt sich schließen,
daß auch die Gruppe von &v usw. geringeres Gewicht hat als ein Vollwort.
Wieder andere Partikeln stehen gewöhnlich vor dem Wort, zu dem sie ge-
hören (vgl. Zrı nel) oder am Satzanfang (xat, &ye u. ä., im Nebensatz {va
usw.); auch diese hatten nicht durchaus volles Gewicht, wie die Proklise
von Ara zeigt. Am Satzende kann öuwg erscheinen, mehr zufällig $&, nicht
z.B. 4 (dies gilt auch für parenthetische Partikeln wie oluaı). Die Par-
tikeln im engern Sinne erscheinen nicht unmittelbar gedoppelt wie Inter-
jektionen und Adverbien, häufig aber auf zwei Glieder verteilt, in Korrela-
tion (z. B. xal - xal, uev— de) und in loser und fester, teilweise hypercharakte-
risierender Zusammenrückung (z. B. A uAv, nevror).
Der gedanklichen Funktion nach sind die Partikeln (abgesehen von den
deiktischen und temporalen) affirmativ (konfirmativ) wie unv u. ä., empha-
tisch (hervorhebend) wie yes, $%, rep, adhortativ wie &ye, kausal wie yap,
konklusiv wie oöv, interrogativ wie &pax; man spricht von Modal- und Parti-
zipialpartikeln (o. S. 386). Teilweise erscheinen also die gleichen Wörter in
verschiedenen Anwendungen, und es fehlt nicht an Übergängen zwischen
den vom logischen Standpunkte aus aufgestellten Kategorien. Eine klar
sich abhebende Gruppe bilden die Negationen, denen daher eine besondere
Stelle angewiesen ist (u. S. 590 ff.). Funktionell ist weiter wichtig, ob eine
Partikel nur ein Wort (Satzglied) oder das Satzganze modifiziert (vgl. ya,
aber &v, ze). Kopulative, disjunktive, adversative Partikeln gelten
für mehrere Satzglieder und Sätze; die hier doch erwünschte Behandlung
dieser Bedeutungsentwicklung muß daher spätern Teilen der Darstellung
vorgreifen. Dagegen sind Partikeln als Nebensatzkonjunktionen der
Darstellung der Hypotaxe vorbehalten (u. CIV 5); dort suche man auch die
dem gleichen Zwecke dienenden Kasus und Adverbia vom Relativstamm,
1 Nach dem von Wackernagelinseiner folgegesetz, das für alle enclitica gilt, z.B.
berühmten Abhandlung IF 1, 333-436 auch für enklitische Pronominalformen.
nachgewiesenen indogermanischen Wort-
556 B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

sowie die sekundär aus Nebensatzkonjunktionen hauptsatzeinleitend ge-


wordenen Partikeln wie Zret ‚denn‘.!
Der ‚Zusammenfall der Bedeutungen mancher Partikeln (z. B. von &p«
und oöv, von dr&p abrap d£ und dAAa, von ye und dn, von re und xat führte
im Lauf der Sprachentwicklung zur Beschränkung der Fülle, obschon ander-
seits wieder Neubildungen nicht fehlen; rein sachliche Ausdrucksweisen war
den Partikeln, die charakteristisch sind für die Umgangssprache, besonders
für das Gespräch, nicht günstig; für Leute, die erst Griechisch lernten, bil-
deten die Partikeln eine große Schwierigkeit. So gehen die Partikeln im
Spätgriechischen zurück; schon Dion. Thrax betrachtet eine Reihe von
Partikeln als bloße Füllsel.2 Das Neugriechische hat für die alten adversa-
tiven Konjunktionen ein neues Wort u« ‚aber‘ (aus dem Italienischen);
gegenüber der altgriechischen Mannigfaltigkeit behilft es sich oft mit «at,
oft zeigt es aber überhaupt keinen Ersatz. Darin hebt sich das Neugriechi-
sche vom Altgriechischen und Indogermanischen scharf ab.
In den ersten 100 Versen der Ilias finden sich an Partikeln im engern Sinne
nach unverbindlicher Zählung 8£ (rund 30mal), re (rund 20mal), 8&n (5mal), xat
(24 mal), &p(«) $a(6mal), y&p (8mal, dazu roryap Vs. 76, A ydp Vs. 78), vev (Amal, dazu
7 uev Vs. 77), &ı& (5mal), % (5mal), vöv (3mal), vo (Vs. 28), xe (3mal), nde (2mal), «urap
(Vs. 51), oöv (Vs. 57), ye (5mal), u& (Vs. 86). Vergleicht man die entsprechenden Verse
in der neugriechischen Bearbeitung von A. II&AAng, so findet man teilweise Vers für
Vers xat (xı), daneben'nur u« ‚aber‘ (abgesehen von v& aus ive, der Futurpartikel 94 u.ä.).
Die folgende Übersicht über die Partikeln im engern Sinne, die nicht auf
stilistische Feinheiten und unsichere Überlieferung eingehen kann, umfaßt,
grundsätzlich nur die im Hauptsatz und im Nebensatz (aber nicht als Ein-
führung eines Nebensatzes) auftretenden Partikeln, geschieden in eine ältere,
meist nachweisbar indogermanische, und eine jüngere, meist nachweisbar
erst griechische Schicht. Diese chronologische Anordnung ist gewählt, da
jeder anspruchsvollere Gruppierungsversuch, bes. auch nach der Funktion,
zu Schwierigkeiten führt. Weiter ist die erste Abteilung alphabetisch, die
zweite nach der Wortform geordnet. Die Wiedergabe von Partikeln alter
Sprachen in neueren muß schon deshalb unangemessen sein, weil sie mei-
stens durch längere Ausdrücke erfolgen muß, die nicht Übersetzungen,
sondern Erklärungen sind; die neueren (Schrift-)Sprachen brauchen zum Teil
andere Mittel, drücken z. B. die Hervorhebung eines Wortes statt durch
eine Partikel durch den Satzakzent aus. Die oft sehr weitgehenden Be-
deutungsunterscheidungen bei Partikeln in der Spezialliteratur sind teil-
weise durch die Stoffülle, teilweise durch Übersetzungen veranlaßt.
! Die Schwierigkeit der Klassifizierung conj. p. 246, 1ff. Schn. wendet sich in
kam schon der antiken Grammatik zum längern Ausführungen gegen die Übertrei-
Bewußtsein (vgl. Ap. Dysec. conj. p. 215, bung dieser Auffassung. Diese war freilich
14 ff. Schn.-U.); bei den neuern Versuchen von Tryphon etwas anders gemeint, der die
spielt auch die Übersetzung mit. Alt ist particulae expletivae mit den oroıßat, dem
die Benennung oVvdeoyuot (8.0.8. 14). Del- Verpackungsmaterial z. B. für Amphoren,
brück, SF 5, 471 f., teilt lediglich nach verglich (ebd. p. 247, 22ff.). Zum Rück-
der Stellung ein. gangs.auchJannaris, Hist.gr.gr. $1700;
2 Vgl. rapaninpwuarırol (obvdcouor) SE Mayser, Pap.II 3, 115; 124, den christ-
eioıy 6001 HETpoOL N X6ouoD Evexev TTAPRARU- lichen Schriftstellern werden die mangeln-
Bavovraı. eiot de olde' Sn Hd vb mod Tol Inv er Partikeln vorgeworfen (Maysera.a.O.
&p Öhra np no uNv &v aD vüv O0V XEv Ye B2)*
Dion. Thrax p. 96-100 Uhl.; Ap. Dysc. de
3b) Die einzelnen Partikeln. «) 1. al 557

b) Die einzelnen Partikeln in alphabetischer Folge


«) Ältere Schicht
Oft sind hier indogermanische Beziehungen kenntlich, aber nicht immer;
einzelne Partikeln sind auf alter Grundlage erst griechisch gebildet,
immerhin früh.
1. Hom. «at (auch «t) y&p (auch Hdt. I 27, «i y&p Alcm. 30 D.2), at$e, und
hom. att.@% ei (bloßes ei 0 571, Soph. OR 863 Iyr., Eur. Hec. 836 Dialog),
el yap, eide (beide auch att. Prosa) wie lat. utinam ‚o daß doch‘ als Einleitung
von beliebigen kupitiven Hauptsätzen waren wohl alte Interjektionen.!
Z.B. ol yap, Zed Te narep ar, HYBau as drei. H 1328, Ma Arc...
xadtosıev K 111, aid” oörws, Edunıe, PlRos Al narpı yevoro E 440; alle hom.
Beispiele bei Lange, Part. ei 325-60 (bzw. 19 {f.); außerhom. at Y&p odro
Yeol mornosıav Ertl vöov vnowwrmor Hdt.I 27 (dem Krösus in den Mund ge-
legt), ei y&p yevorro Xen. Cyr. VI 1, 38; im Att. auch mit Irreal: ei yap u’
ind yav... rev Aesch. Pr. 152, eide oo, & Ilepixdeıc, Tore ouveyevöunv Xen.
comm. I 2, 46; wegen der Gleichwertigkeit des Kupitivs mit Imper. ver-
einzelt mit imperat. Inf. (ct yap, Zed re xrX., Tolog &uv olög &ooı... raidd
T’ Eunv Eyenev xal &uos yaußpds wartscdaın 311ff.; vgl.» 376Äf.). Über solche
Wunschsätze als Vorstufe kondizionaler Nebensätzes. u. S. 683, 3.
Nur hom. ei d£, bes. ei $° &ye vor Imper., z.B. ei d£, o0 u£v neu &xoucov,
Erw dE XE Tor narareio I 262, ei 8° &ye neiıpnoacde, Yeot O 18; mit Angabe der
Situation durch vorangehenden Nebensatz: erei $n rovö’ &vdpa Yeol daud-
cacdaı Edwxav, 65 Hand OA Epdeoxev, 60’ oU oUunavreg ol AANoı, El 8° Ayer’
Aupt rroAıv adv Teuyeor reıpnd@uev X 379-81 (nach Kondizionalsatz mit ei:
ei ev ON Yeög Eooı, Yeoi6 Te Enivsg aböng, Ei d &ye nor Hal xeivov OLlupOV KaTk-
reEov 8 831 f.).? Zu interjektionellem ei gehören att. eiev? (nach Grammatikern
und cod. Rav. des Aristoph. el&v wie edol evat eufv; vgl. 1, 303, « 1), so

1So mit G. Gerland, Der altgr. Dat. päjg devahitg sanema ‚so möchten wir den
(Marb. 1859) 15; F. Solmsen, RhM 54 von den Göttern bestimmten Wohlstand
(1905), 348; auch Lange, Part. ei 344 erlangen‘ RV V117,15a) und Imper. (z.B.
(bzw. 38), sieht in diesem at, ei eine ‚inter- ayä pätam ima sutäm ‚so trinkt diesen Saft‘
jectionsartige Partikel‘, die er aber mit ai RV III 12, 2c), von nhd. ‚so‘ in so hör doch
el ‚wenn‘ auf das Reflexiv zurückführt. Die endlich auf! oder in so hab’ ich wirklich dich
belegte Interjektion at (ai-ai) ‚ach‘ weicht verloren? oder von ag ‚wie‘ als Eingang von
allerdings in der Bedeutung ab. Gegen se- Wunschsätzen, die alle den Wunsch, Be-
kundäre Entstehung von al, ei ‚wenn doch‘ fehl usw. an die Situation, der sie ent-
aus Ellipse eines Hauptsatzes (wie nhd. springen, anknüpfen, sind als bloße Ana-
‚wenn doch‘) mit Recht Lange, Part. ei; logien nicht beweisend und decken sich
Brugmann-Thumb 616f. gehen für ai, nicht genau mit dem Gebrauch von ai, ei
ei bei Kupitiv und Imperativ wie in Kon- bei Opt. und Imper.
ditionalsätzen von einem ai bzw. ei ‚in 2 Nach Autenrieth (Hentze zu « 271);
dem Fall, unter den Umständen, so‘ aus; Schulze, Q. 388; E.H.Miles, CIR 9
formell wird dabei ei als Lok. Sg. n. (vgl. (1895), 18; Zubaty, Listy fil. 27, 81 (s.
4,749 und u. S. 683, 3) zum Demonstrativ- WklPh. 1901, 882); E. Fraenkel, Balto-
stamm *e/o-, al als Lok. Sg. f. zu *ä- ge- slavica (Gött. 1921) 10, ist in el d£, ei ö’ &ye
nommen (das zu erwartende *äi wäre ge- zu lesen el als Imper. von eiu: (s. 1, 674, 1);
kürzt wie in Onßaryevng); die a.a. O. an- nicht zwingend. ‘Vgl. noch L. Lange, De
geführten Gebrauchsweisen von ai. ved. formula Homerica ei 8° &ys comment.
aya ‚so‘ (Instr. Sg. zu *4- Wackernagel, Progr. Lpz. 1873.
Ai. Gramm. 3, 516) vor Opt. (z.B. aya 3 Siehe S. 558 Fußn. 1.
558 B. Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

sei’s! nun gut! genug davon!‘ und att. el«! ‚wohlan‘ (gern mit andern Par-
tikeln verbunden: elx 84, &y’ zlu, &AX ein, & ela, ea &; auch mit oöx in mit
einer Aufforderung gleichwertiger rhetorischer Frage: obx et’ 6 u£v tıs Aotodov
&peiraı Söpu, 6 d8...; Eur. Hel. 1597, odx ein... Spaueiode..., IT 1423 f.).
2. &v ist nach seiner dialektischen Verbreitung und seiner Funktion schon
bei den Modi (o. S. 305 f.) besprochen. Die Unzuversichtlichkeit des Reden-
den ist in lat. an, got. an, in denen &v wiederkehrt, auf die Frage beschränkt;
von dieser Verwendung hängt wieder die Anfangsstellung ab.” Während
darin wohl eine Neuerung des Lateinischen und Gotischen liegt, ist die Ver-
wendung von lat. got. an auch bei Ind. (außer bei Konj. bzw. Opt.) alt,
umgekehrt die zunächst bestehende griechische Beschränkung auf Kon).
und Opt. sekundär.?
3. &o«4 (elidiert &p’, in Krasis r&px aus roı &pa u. a.), episch auch &p (vor
Kons.)5 und enklit. $& (so nach 7, ös, auch £xet; elidiert 5’). 5x führt mit
lit. ir lett. ir ‚und; auch, sogar‘ auf idg. *7, im Ablaut? zu kypr. xa” &p’
Elexı u.ä. (&px oder &) H. (aus der paphischen Homerrezension)®; auf ein
Zo(«) weist auch die Orthotonierung statt Enklise von &p(«) aus *7(-).? Dazu
gehört auch lit. ar Fragepartikel (dialekt. ‚auch‘), lett. ar (Fragepartikel
und ‚auch‘) wohl aus idg. *or. Als Etymologie bietet sich Anschluß an
dpapioxw, &prı usw.1° Auch &px, &p stehen ebensowenig am Satzanfang wie
da. &ox (&p, 6a) bezeichnet eine sich aus einer Sachlage ungezwungen er-
gebende Folge, Übereinstimmung des Folgenden mit dem Vorhergehenden
nach Zeit, Ort, Art und Weise u.a. (‚mit Fug, natürlich, eben, ja‘), auch

ıF.Froehde, BB 10, 297, setzte elev = 463 f. (zustimmend Breal, MSL 10, 404).
al. evdm ‚so; nun gut!“ neben eva ‚so‘, idg. Vgl. zuletzt A. Debrunner, Rev. £t. i.-
*el-we + m (vgl. auch Brugmann? 619); eur. 3 (1943), 10 f. (idg. *an, vielleicht ur-
für die interjektionelle AuffassungF.Solm- sprünglich ‚dort, andererseits‘, auch in
sen, RhM 54 (1905), 348. Zubaty (o. *an-teros, **an-ıos > *alios; got. an nicht
Fußn. 2) läßt att. ei« falsche Zerlegung selbst Fragewort, sondern etwa ,ja?‘).
von el &ye in el& ye sein; aber es heißt ei * Vgl. bes. Brugmanfn], Griech. &p«, &p,
8° &ye, und el« ye fehlt. Richtiger wohl el« 6% und lit. if. SächsBer. 35 (1883), 37-70.
(Soph. Ichn. 87. 168; Herodian I 495, 14 S. auch Nachträge.
L.;s. E. Diehl, Suppl. Soph. zu Ichn. 87). ® Auch in &rap (?), aörap, yap; Ss. u.; &pa
2 7. B. lat. dubito, an veniat konnte einst SEU2D256., 19.
dubito an: veniat? gewesen sein. Man ® E. Hiller, Herm. 21 (1886), 563-69.
braucht daher nicht anzunehmen, daß die "Spitzer, Lbautl. 71. H2W.Smythr
Voranstellung von lat. got. an alt, die TransAmPhAssoc. 18 (1887), 113. Althit.
griechische Nachstellung von &v durch das apreuß. er können für ar geschrieben sein.
enklitische xe(v) veranlaßt sei (so Wacker- ® Bergk, Kl. Schr. 2, 328 bei Bechtel,
nagel, 111,377 2.). Dial 1WR3 7.
® Für &v = lat. got. an nach Bopp u.a. ® Vgl. Kretschmer, KZ 31, 364. 391f.
(Delbrück, SF 1, 89) bes. Leo Meyer, 469.
AN im Griech., Lat. und Got., ein Beitrag 10*er kann parenthetisch gebrauchtesWur-
zur vergleichenden Syntax der idg. Spra- zelwort (- Fug! -) gewesen sein, dessen
chen. Berl. 1880 (mit anderer Begründung partikelhafter Gebrauch zu der satzunbe-
Brugmann in der Besprechung im Lit. tonten Form *r führte. Vgl. noch M.
Centr.-Bl, 1880 Sp. 1669 f.);O. Behaghel, Bloomfield, AmJournofPh. 6 (1885), 44
Der Gebrauch der Zeitformen im kon- -46; P.Persson, Studia etymol. (Diss.
junkt. Nebensatz (Paderb. 1899) 192-95; Ups. 1886) 15-49; 52-56; G. Meyer? 103;
Brugmann, Grdr.? II 3, 985 f. Zu lat. an, Ehrlich, Betonung 37-39; Brugmann,
das von andern aus atne erklärt wurde, s. Grundr.?I13,986;Endzelin, Lett. Gramm.
Walde-Hofmann 1, 44 mit Lit. (dazu $$ 585-88; Walde-P. 1, 77.
A. Döhring, AlL 11 [1900], 125-27). Ver- 11 Erst im NT (Blaß- Debrunner? 8451,
fehlt über &v G. H. Müller, Herm. 25, 2), z. B. &pa 9 ntorıg 2& dxong Rom. 10, 17.
3b) Die einzelnen Partikeln. «) 2. &v. 3. pa. 4. drdp. 5. wurde. 6. ad 559
unmittelbaren Anschluß überhaupt (‚dann‘),t erst seit etwa 4008 eine logi-
sche Folge (‚also, daher‘); im Epos steht &g« öfters ‚gesprächig‘. Hervor-
gehoben sei noch &pa nach Ptz. (wie oörws) und in der Apodosis, zur Berich-
tigung einer irrigen Auffassung (mit Ipf. 0.5. 279, 7), in der Frage. Verbin-
dungen AM &., ye &. (&. ye), 9° &., 87 &., el &. (2dv &.), wat 6009 KT,
or &. (&. tor); eite &. — eite (oder eite - cite &.), ebenso bei or; uevd.— 08 &.°
Beispiele: zig 7’ &p opwe Yeüv Zpıdı Euvenxe uayeodau; A 8, By 88... Exdaydav 8° &p”
öuorol A 44 ff., andero yap Aavasv örı da Ivnonovras bpäro A 56 (vgl. töv 6x B 21), öc.
einav xar’ &p’ ELero A 68 (vgl. xar’ &p’ &leu N 522; nach Ptz. auch noch bei Hdt. und Xen.,
z. B. &xoboag... Eieye &pa opı rade Hdt. IX 9, Eparaong 88 abröv Tüg unrpös... drs-
npivaro &pa 6 Küpog Ken. Cyr.13,2); &s p&ro, BT 8° &p” öveipos B 16, toloı &. Toawv
Nyhropss hr’ Ent mopy@ (nach Schilderung der Geronten) T' 153, ei 8° &redv I roöro and
ToVÖNGT Kyopebeis, EE &. &n vor Ereıta Yzol pp£vag diieoav abrot H 360, 5 8’, 891 mielorau
»Aoveovro pakayyes, Th $' Evöpovale) A 148 f. (aber fi yip &x’, 7 5x moAb mieloraı KAoveovro
pXAayyes O 448), ta utv 8H Tor Teröisorau &x Aröc, SG &. &h mpiv y’ eüyeo D 75, Auog 8°
Apıy&vera pavn pododaxtuiog Nas, To &p” Kupl rupmv wAurod "Exropog Eypero Ands 788,
auTap Enel In navra En Innoato Yuuß, abrix’ &p’ eis eupb antog HAudev e 76 f., Husv drelin-
cas Pnrapuovas elvaı dpioroug, 78 &p” Eroiua rerunto $ 384; sg pa pwvnoas B 35 u.S.;
uarTnv &p’, og Eoıxev, Nxonev Soph. El. 772 und andere nachhomerische Stellen, an denen
von einer nachträglichen Einsicht die Rede ist, schließen sich an H 360 (s. 0.); örag
SE... .RÄETTNTE..., vöutuov pa buiv &orıy... Xen. an. IV 6, 15, raya 8° &v rıc buäv
Ayavanınoslev....,elOUEV... Edendn...‚ey& dt oBdEv &px tourwv roınoo Plat. ap. 3&c.
4. &t&p ‚hingegen, jedoch, aber‘ (ep. poet., inion. und att. Prosa) bezeich-
net, am Satzanfang (bzw. nach Vok.) stehend, einen starken, doch auch
einen schwächern Gegensatz; es ist schwerlich Nebenform der ion. Präp.
&rep (0. S. 537,c; dies ließe att. *&r&p erwarten), sondern zusammengefügt
aus *ar (=lat.at) und &p (Brugmann* 623) wie «ur-Xp (u. Nr.5). Ver-
bindungen: «rap... ye, nev— d., &. ON, &. Öu.ws, &. odv. Seit Homer vor @&AAa&
(u. S. 578) zurückweichend.
Beispiele: "Exrop, &. 05 wol 001 narnp xrı. Z 429, nad, &. 00 xarı nöauov y 138, 00x
old’ &. ed ol Atyeıv patvn Aristoph. nub. 403, &. rt &yo nepl xAontg ouußamouaı; Xen.
an. IV 6, 14, &., Zpnv Ey, ool od palverau; Plat. Prot. 339c; schwächer: öxto, &. unrnp
evarn Av B 313 usw. (so öfters Hippocr. und Plat.).
5. «örap (ep. und kypr.) enthält «öre in der Bedeutung ‚anderseits‘ (vgl.
u. Nr. 6) und &p; im Gebrauch deckt es sich mit &r&p (von dem es die An-
fangsstellung übernommen haben mag).
Beispiele: ob8& ri uıv npooegaveov ... ad. 6 Eyva A 333, el d’..., ad. Eya xal Emerta
paxnoou.aı I' 290 (in apodosi), r£osoapes, ad. &y& neurrog uera Toloıv Eikyumvı 335; kypr.
in Prosa &brdp uı (= we) ware[9Exe] Del.? zu 682, 2.3 Zur Schreibung «furap in einem att.
Epigramm s. o. 1, 197. Der Ursprung von abrdp ist vergessen in "Hpaısros uev düxe
All... ad. dpa Zeig düxe diaxröpw B 1031.
6. ad (und ep. poet. &öre, ep. ion.: aörıs, 2 att. aödız; vgl. 1, 629, 3«) hatten
; i :
zunächst die Bedeutung ‚anderseits‘, heißen dann aber auch ‚wiederum 2
«d steht nicht am Satzanfang, die andern nur selten; «ö steht selten alleın.
Vgl. für ‚anderseits‘ zöv adv. .., ”Avrıgovad... A 108 f.; oft 8 ad Hom. Tragg. Xen.,
058° «ad Soph.; in Aufzählungen: Sebrepov ad Zorbuorcı naynoato Z 184, AEsı yap &AAos
ı Nach Brugmann [S. 558 Fußn.4] Aus- vgl. Brugmann a.a. O. 63ff. Persson
gangspunkt. a, a. 0.30. R ER
2 7. B. xat ? Auoves ävöpeg dv&orav' &v ev An einer Parallelstelle ist fälschlic
&p’ ’Arpelöng .. ., &v 8° &pa Mnpıövns W887 aurap geschrieben (Hoffmann, Dial. 1,45
(auch att.). Nicht einmal genau parallel Nr. 61); daran ändern die Zitate bei
lit. ir - ir ‚sowohl - als auch‘ (auch lett.); Thumb, Dial. 297, nichts.
560 B. Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

«5 (‚wieder ein anderer‘) rıu&opog Aesch. Ag. 1280; ‚wieder‘ (rursus): zig 8° (Var. 89) «ö
or, dorouira, Hewv ouuppdooxto BouAds; A 540, öpa dpa udr ad Aesch. Eum. 255, att.
pleonast. «ddız ad, ad rarıv aödız u.ä. Die Bedeutung ‚anderseits‘ hat in Italien teils
zu ‚oder‘ (lat. aut), teils zu ‚aber‘ (lat. autem, osk. aut) geführt; osk. auti heißt beides;
im Griechischen ist nirgehds die Stufe ‚aber‘ erreicht.!
7. y&p? war nach der überzeugenden Erklärung von Fr. Thiersch? ur-
sprünglich y’ «p (vgl. yoöv für y’ oöv). Die Stellung von y&p — und nicht nur
die herrschende an zweiter Stelle des Satzes - stimmt ungefähr zur Stellung
von ys und von &p(«), bildet aber keinen Beweis, da noch manch andere
Partikel gleiche Stellungsverhältnisse zeigt. Aber gegenüber der überwie-
genden kausalen Bedeutung (‚denn, nämlich, j&‘) zeigt yap noch Verwen-
dungen, die näher zu &pa« gehören, nämlich die sog. zustimmende (‚gewiß,
freilich‘) des alleinstehenden y&p und al (ei) y&p o. S. 557; hier ist vielleicht
geradezu noch ot (et) y’&p ‚wenn folgerichtig, der Sachlage gemäß‘ zu schrei-
ben. Das hervorhebende ys von y&p (wie das von yoöv) gehörte anfänglich
zum vorhergehenden ersten Wort des Satzes bzw. zum Satzganzen; yd&p
und yodv kamen also durch Gliederungsverschiebung zustande (z.B. 6 yap
war einmal öye + &e). Anderseits zeigen hom. yap da, att. yap &px, daß der
Ursprung von y&p bei Zeiten vergessen war. Der begründende bzw. nur er-
klärende Satz mit yap folgt gewöhnlich dem zu begründenden oder zu er-
klärenden, teilweise in gewissem Abstand; er kann aber auch als Parenthese
auftreten und als sog. Prosthothese vorausgehen (sog. antizipatorisches
y&p).* In der dem Volkston näheren Darstellung erscheint auch sonstiges
y&p dem Leser leicht als ‚unlogisch‘. Auf Satzverkürzung beruht das sog.
appositionelle ya&p.® Fraglich ist ein ‚konzessives‘ yap.® Verbindungen: Aa
ap, Ayap, xal yap u.a. s. unten im Kleindruck.
Für den zustimmenden Gebrauch vgl. z. B. (Chor:) xapa& u’ bpe£preı daxpvov Exkadou-
uevn. (Klyt.:) ed Y&p ppovodvrog öuna oov xarnyopei Aesch. Ag. 270 f., mit Wiederaufnahme
eines Wortes z. B. A: A&youot yodv Ev raig Ödots. B: AgEoucı yap xıı. Aristoph. eccl. 773-76,
oloda... olda yap Xen. oec. 16, 11. Für kausalen Gebrauch vgl. z. B. xHdsro y&p Auvawv
A 56 (die Häufigkeit bei Hom. und Hdt. hängt mit dem noch starken Gebrauch der
Parataxe zusammen); nur erklärend ist z. B. "Exrwp yap rote pnosı © 148. Weiter
zurückliegende Beziehung z. B. in «toypöv y&p röde y’ &ori B 119 (Töde auf Vs. 1141. zu
beziehen). Sehr häufig in Fragen (vgl. lat. quisnam) ‚ja wer denn‘ usw., z. B. (El.:) obx
&s tod elmov... (Chr.:) tt Y&p xededers; Soph. El. 941 f. In Sätzen mit parenthetischem
yap-Satz wie KARA — ob Yap opıv Epalvero xepdrov elvaı uxleodaı rportpw — Tol uiv Tr&ALv
adrıg Eßaıvov & 355 f. konnte der &AAd-Satz umgebogen werden, z. B. &% — &v yip Tpawv
rediw... Aucda.... To Ev xepol pöas O 739-41; das führte zu dessen Unterdrückung,
wodurch einheitliches &%& — y&p und weiter &ANA& ydp (‚aber ja‘) entstand (das weder
mit Hilfe von affirmativem ya&p noch aus Ellipse zwischen &%A& und yap erklärt zu wer-
den braucht). Aber für xal y&p (al yäp oBv, xal y&p tor), rorydp (ToLyapoöv, rorykprot) ist
wenigstens teilweise noch affirmatives y&p anzuerkennen; s. Denniston, Part. 108-14.
1 Vgl. formell und semasiologisch ai. ava- ® Anders, aber nicht überzeugend, H.We-
‚jener‘ u. a., formell auch (als Ablautform) ber, Phil. Rundschau 4 (1884), 1078.
das hervorhebende *v (u. S. 576, 32); s. * Zur Terminologie und zur Sache vgl.
Kretschmer, KZ 31,364 (Lit.);Wacker- Schwyzer, Parenthese 33f. 35f. und u.
nagel, IF 1, 377; Delbrück, Vergl.Synt. 8. 705C.
2,497 f., Brugmann, Grundr.? II 3, 994; ° 2. B. BovAevouevov d& alde Hoav al yvö-
Walde-P.1, 187-89; Walde-Hofmann you, 7 unv yap ’Apraßalou ra. Hdt. IX 41;
13 s. dazu K. Hude, Herm. 36 (1901), 313
® Vgl. Geneva Misener, The meaning of -15; 39 (1904), 4761.
yap. Diss. Chicago 1904 (behandelt nur 4 ° Dafür Stahl, RhM 57 (1902), 1-7; ab-
von 9 Gebrauchsweisen). gelehnt von Denniston, Part. 65.
3b) Die einzelnen Partikeln. «) 7. y&p. 8. ye 561
8. Ion. att. lesb. ye, dor. el. böot. ya,t elidiert beide y’, ‚gerade (nur),
eben, jedenfalls, wenigstens‘, etymologisch mit got. -kin mik, buk, sik (ahd.
mih usw.) zusammengehörig,? folgt gewöhnlich enklitisch dem Wort, das es
hervorhebt, oft unter Ausschluß einer andern möglichen Wortstellung;
doch drängt es sich gern auch an die zweite Stelle des Satzes (so ö ve [vgl.
ai. sd gha ‚gerade der‘],o0 ye0.5.188,3) oder einer Wortgruppe.® Bei Zusam-
mentreffen mit d& und re erhält ye die dritte Stelle.* Wortart und Satz-
stellung des hervorgehobenen Wortes sind beliebig (doch steht ye schr sel-
ten bei Präpositionen; £v ye [s. Fußn. 3] u. ä. liegen anders); es überwiegen
seit Homer die Personal-, Demonstrativ- und Relativpronomina (wie EuE
ye, o& ys, got. mi-k, bu-k; über att. &yoye Zuorye s. 1, 606, y; böot. ihvya,
dor. &uiv y&).® Daneben erscheinen Adverbia wie u&ALor& Ye, r&vu ye usw.
Üfters begegnet ye in Antithese: ob ye... Ioosıdıwv Ye O 49 ff.; durchaus
möglich ist Hervorhebung von mehreren Wörtern durch yeim gleichen Satz:
el y’ obv Erepög ye pbynowv E 258. In den Ptolemäerpapyri noch oft, aber ein-
geschränkt, gebraucht, ist yeim NT schon recht selten und außer in festen
Verbindungen (x«t yz) literarisch.® Fest geworden sind in jüngerer Zeit die
Verbindungen mit nachgestelltem ye: xatrorye, u&vrorye, wevodvye; ye folgt
noch vielen andern (doch meist getrennt), so @Aa, &px, &rap, 7; doch sind
diese Verbindungen und 8 ye, uev ye, r& ys mehr äußerlich, indem ye zu
einem andern Wort, nicht zur vorhergehenden Partikel gehört; über das
scheinbar vorangestellte ye in y&p, yoöv s. unter yap.
Vgl. noch vöv &une raAıv nmAayyIEvras dl Ab drrovoornoeıv, el ev Iavaröv ye PbyoLuev
A 60, öorıg rıvurög ye a 229, ob S0o Ye E 303, r&pos ye ev od Heuıc Hev IL 796, nadLoTK Ye
8 366, aurap Zu’, el xe Iavm, atepıoüot ye dor ’Aycıot A 455, prolv Ye, PAoxwv 8° oüdEv &v
Aeyeı rorei Soph. El. 319, elutye Eur. Herc. 861, xptvouev ye fi) Ev$upoVuedax Thuk. II 40, 2,
Edsort£oy ye am Schluß einer Aufzählung Plat. Crit.47b. Neben der emphatischen und
limitativen noch eine quasi-konektive Bedeutung anzusetzen (mit dem Wert von yap,
yoöv) ist ungerechtfertigt (trotz Wilamcwitz zu Eur. Herakles. 631; Denniston,
Part. 144-46).

ı Bl. y« kann ye sein (vgl. 1, 181, 2); im zenberger, GGA 1887, 417; G. Meyer,
übrigen vgl. 1, 606,y. Gr.? 60. 277, Delbrück, Vergl. Synt. 2,
2 Nach -k kann idg. -e, aber auch idg. -ı, 498-506; Brugmann, K. vergl. Gr.620f.
-o, -a gestanden haben, und Sommer, IF und Grundr.? II 3, 999 f. 1001-03.
42, 130 f. (vgl. o. 1, 606, Fußn. 1) sieht in 3 72. B. Arög ye dLdövrog ‚wenn Zeus es gibt‘
got. mik Reflex von ik. Das für got. auk & 390, Ev ye rals Onßaıs Soph. OR 1380, 6
angerufene ad ye (Brugmann, Grundr.? y’ 2v94de Xeog OC 42, 6 ye nöreuog Thuk.
II 3, 991) scheint nicht belegt zu sein. Un- I 66, xard& ye töv adv Aöyov Xen. Gyr. III 1,
sicher ist Zugehörigkeit von lat. negotium 15; aörnyl, rovroyt, Ev-ye-raudt u.a. ATi-
nego neglego (woneben neclego). Lit. ne-gü stoph.; öte ye, el ye usw.; aber ei 16 y’
ne-gi ‚nicht‘, aksl. ni-Ze ‚neque‘ u.a. kön- &ueıvovA 116, 6 abrög ye Plat. (Denniston,
nen idg. g oder gh enthalten und gehören Part. 147).
im zweiten Fall zu ai. (g)ha; der Funktion 1 7.B. (A:) &u&s nox’ Aues Mxınor veaviar.
nach stimmen diese Wörter weitgehend zu (B:) &uts dE y’ elues carm. pop. 17 D.2,
griech. ye. Nahe scheint auch -xı = ai. hi Era 8 y’ (für Zywye de) Aristoph. equ.365,
(nach aw. zZ, kleinruss. -zi u. a. aus idg. vöv de ye Plat. Theaet. 144e, ot r& ye Plat.
*ghi) zu stehen; ein idg. *gwhe kann in Gorg. A54e; auch 6 u£v ye, dpa ye (aus 7)
ai-9e ei-Je stecken. Der wechselnde Anlaut &pa ye), aber n6Yebv ye ev dpxöv B 703.
mag auf eine alte Interjektion deuten. Im 5 Vgl. ai. vaydm gha ‚nos quidem‘, lit. tu-
übrigen vgl. Walde-P.1, 541 f. (mit Lit.), gu, tu-gi ‚tu quidem‘, ai. sd gha, lit. tas gi
wo der Unterschied ye: ai. ha nach &yo: al. ‚is quidem‘ u.a.
ahdm (s.0..1, 293, Zusatz 2) erklärt wird. 6 Mayser, Pap.II 3, 123-25; Blaß-
Siehe noch Osthoff, ZGdP 339f.; Bez- Debrunner’? $ 439.
302 End. A Irn12
}

562 B. Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

9. 32 (echt el.£&), elidiert 8° (wofür thess. ua; s.u.S.569, 25) muß alt sein,
hat aber außergriechisch keine genaue Entsprechung.! Es bezeichnet, daß
(gegenüber dem Vorhergehenden) etwas Anderes, Neues kommt (so steht es
in Fragen und Antworten, im Satz nach Vok., in der Parenthese); es wird in
andern Sprachen entweder (als scheinbar überflüssig) nicht ausgedrückt
oder zu genau durch ‚und‘, ‚oder‘; ‚aber, jedoch, dagegen, sondern‘; ‚denn,
nämlich‘ wiedergegeben (und dann kopulativ, adversativ, kausal genannt).
Es ist der erste Schritt über das Asyndeton hinaus. In der allgemeinen Be-
deutung steht es auch bis in die Koine hinein in der Apodosis; weder hier
noch sonst ist eine Bedeutung ‚anderseits‘ anzunehmen, die nur durch die
geläufige Übersetzung von u£v - d£ als ‚einerseits — anderseits‘ veranlaßt ist
(älter ist bloßes d& beim zweiten Glied). $£ steht regelrecht an zweiter Stelle
des Satzes, wobei aber eng zusammengehörige Wörter gewöhnlich als Ein-
heit gerechnet werden;? es hat vor ye den Vorzug (also d£ ye). Aus der Ver-
wendung im Satz stammt 32 bei Einzelbegriffen.? Der Koine noch kopulativ
und adversativ geläufig,? ist 3€ ‚aber‘ im Neugriechischen ersetzt durch ua.’
Beispiele. In einer eleischen Inschrift von etwa 350 steht d& im ersten Satz nach der
religiösen Formel: Yeög‘ ruxa. ralp d& yevealp u& puyadeinu Del. 424, 1 (vgl. roi LE xa
Yzox6öroı 411,1; in 409 steht es erst vom zweiten Satz an regelmäßig); &y& 8°, £pn, ohne
Gegensatz als Beginn der Rede Xen. Cyr. IV 5, 23; in Frage tig 8’ oörog TA. K 82, ol d’
ei tic; Eur. Ion 308; Antwort: oörog 8° Alas &ott I' 229; (A:) rt den oeAnvn; (B:) roüro
8: 76 övoua «ri. Plat. Crat. 409a; nach Vok.-Satz: & IleEpom, ob 8° &xovs Hes. E 213, ££,
io datluov, Ipwoxeir 8° ad, Ipwoxer deal... vöcog Soph. Trach. 1027; in apodosi:® oin
rep POMWY yeven, rolm de nal avöp@v Z 146, nach Ptz.: ype@v ykp wıv um Akyeıv TO Eöv...
Aeyeı $° ov Hdt. V 50, 2. Über ro ö£ ‚während hingegen‘, bes. bei Plato,s.C.W. E. Miller,
TransAmPhAssoc. 39 (1908), 121-46, über d£ zur Bezeichnung einer orientierenden
Unterbrechung des Zusammenhangs A. Bloch, Museum Helveticum 1 (1944), 243-45.
10. 89” ‚in der Tat, wirklich‘, über dessen etymologische Beziehungen
Fußnote 1 zu vergleichen ist, hebt ähnlich wie ye irgendein vorher-
gehendes Wort hervor, doch stärker und ohne die einschränkende Schat-
tierung von ye, aber im Gegensatz zu diesem mit der Schattierung des Offen-
baren, Bekannten und oft ironisch (‚ja‘); beide stehen in den häufigen ye 8%

1 Aksl. ze, das gewöhnlich de wiedergibt 2 7. B. &v BovAf) 8° B 194, werk radımv d£
und dabei die gleiche Stellung zeigt, läßt Hdt. I 31; x} dexarn de A 54, tig Aopelou
sich mit de auf idg. *gwe zurückführen (so dc Suvauıog Hdt. IV 137, Ev roig Kyadoicı
auch Delbrück, Vergl. Synt. 2, 502-05; de Eur. Alc. 603; od »Axur& 8° &oriv Soph.
vgl. 0. 8. 561, F.2); Ze berührt sich aber OC 1360 (begreiflich obd’ 2denInoav 8& Hdt.
im Gebrauch auch mit ye und kann mit I 143; freier im Vers).
diesem auf idg. *ge zurückgehen (außer- ® Z. B. ’Ayausuvov, &udg röoıg, verpös BE
dem kann Ze idg. *ghe oder *gwhe = -$e Aesch. Ag. 1405, rarpi t® 0®, Adeinen dt
sein); außerdem brauchte idg. *gwe nicht eu® Hdt. VII 10«2; die Beispiele bei
‚aber‘ bedeutet zu haben. Die Gleichset- Mayser, Pap. II 3, 127, 10 ff., enthalten
zung von de mit enklitischem de von öde alle Partizipia.
und olxov de (s. 1, 624, 11) bei Brugmann, “ Vgl. Mayser, Pap. II 3, 125-33 (auch
Grundr.? II 3, 999; Walde-P. 1, 7691.; uev— de); Blaß-Debrunner? $ 447.
Walde-Hofmanni, 325 f. führt auf eine ° Aus italien. ma (auch alb. serb.); s. G.
anfängliche Bedeutung ‚da, hier‘; dabei Meyer, Neugr. Stud. 4, 46. Übergeschrie-
wird ö%9 (äußerlich = lat. de) als Instr. des benes ux in einem Brief des II/IIIp (aus
Pronominalstammes *de/o- genommen. 8% Pap. Oxyrrh. nr. 1216, 10, GEL sv. ue) ist
könnte aber Dehnung von d£ und beide wertlos.
interjektionell sein. Unwahrscheinlich ° Vgl. auch Th. Gomperz, WienSb. 103
Specht, Urspr. 308 (& zu iran. dim ‚eum‘ (1883), 594-96 (Homer).
usWw.). Zyel. Kalınkaro. 8.553.
3b) Die einzelnen Partikeln. «)+ 9. 82. 10. 84. 11.2- 7. 563
und ön ye nebeneinander. Auch 8% kann eine Apodosis einleiten. Nach einer
Präposition oder dem Artikel steht Sn wie ye nur, wenn es zu einer ganzen
Gruppe gehört, an deren zweite Stelle es sich drängt;! es liebt auch die
zweite Stelle des Satzes. Für die von manchen angenommene lokale, tempo-
rale und kausale Bedeutung (‚hier‘; ‚dann‘; ‚daher‘) fehlen beweisende Stel-
len.? Fest geworden ist $% in dnüre, $nAadn, vovön und bes. &reıdn (u.S.658, 4),
nn (andere Verbindungen sind oft loser: xal 81 (seit Homer, später gewöhn-
lich x«t & wol, auch Kal EV &, RD 8 X&L), KNR (ev) Sn (bes. Plat.), y&p 8%
(auch dn ya&p), ye 4 (und 8% ye), 88 Sn (oft &v 8£ Sn al Hdt.), wev d, te 84
u.a., oöv dn (@v $n Hdt., lose $n Av), Syrou. Die Nebenformen dat, Sn%ev,
ö7jrx unterscheiden sich in der Bedeutung grundsätzlich von 4 nicht, wohl
aber in Gebrauch und Verbreitung.?>5
Beispiele: &3 od 81 ra npara A 6 (vgl. 65 $n B 117), xal 84 wor yepas wöräg dpnıphascdau
&reiteig A 161 (nach Brugmann3 630 zeitlich wie auch A 476 O 437), xaprıoror $4 A 266,
&Mouoıv 8n Tadr’ Emir&iieo A 295, Evvea IH Beßkacı Arög neyddou Evixuroi B 134, &v nupl
&n BovAat re yevolaro B 340, o& dn, o& Thv vebouoav 25 rr&dov xapax Soph. Ant. 441, xal Iore
&n olos Av Xaupepiv Plat. ap. 21 a, obx obrwg Eyeı; Eyeı Sn Tem Yap oe ÖuoAoyodvra Erreidn
00x aroxptvn ebd. 27c. Im Prosa oft mit Vorliebe bei Adj. und Adv. der Zahl, Demonstr.,
Interrog., Rel. (wie o3v in öow dn, öreu $n Hdt.1I 160, III 121 u. a., bei Thuk. nur Hrıv-
ön yvaun VIII 87, 6; Kalinka [o. S. 553] 197). Bei Imper.: oft &X &ye $n Hom.,
xexiure In vov oa 454, att. &ye ({9ı, öpa, pepe, Eye) 8. Vor Indefinit: 89 rıs u. ä.; zunächst
gehörte dn zum vorhergehenden Wort, so &yybg 89 rı xaxöv X 453, dann wurden aber die
eine Akzentgruppe bildenden Wörter auch der Bedeutung nach als Einheit empfunden
(aliquis; quidam; olim): Av $n rıs Soph. Ph. 573, xaraßas xark In rı npiyua Hdt. VIII
106, 1, xa&t& vöouov y&p 8 rıva Thuk. III 66, 2,6 vgl. auch schon gpaicı Sn nor« Andav xrA.
Sappho 105 D.2, 87 udıor« Soph. Tr. 464 u.ä. (Denniston, Part. 228); es kann aber
auch rız 84 usw. gestellt werden; 89 kann auch den Satz nach einem Vok. und die Apo-
dosis eröffnen: Teüxpe rerov, 84 voıv Anextaro nıorög Eraipog O 437, Auog 8° Nero HaTedu
..., 8 röre xorunoavro A 475 (daher auch 8% töre uıv Tplg röcov Eiev nevog E 136 und
&n aöre, Öndre).
11. 2- undy- als Augment (interjektionell; s.u. Nr.15); Pronominaladverb
in 2-xei 1, 613, c, wohl auch in &-49€&s; als Verbalpräfix in &-I&%o s. 0.5.491, 13.
1 Vgl. xar& 87 ri; Aristoph. eccl. 604, Ev ist zu $n gebildet nach vn: vat; dat steht
Sn To reievralo Hdt. I 98, Es 87 To "Apyos immer nach Interrogativ (tic, ti, rög,
Hdt. VII 148, 3, nar& 8% Tov aAaıoVv vöLL.ov tod); sogar ri dat ön; Plat. Crit.49c u.a.
Thuk. I 24, 2, &A& werk 87 raöra Plat. civ. 4 $7%9ev (bei Eur. El. 268 87%e) wurde erst
458d; 7@ 8 rolw Atyeıs; politic. 292b. spät und künstlich lokal empfunden; im
®? Denniston, Part., lehnt S. 203 alte Gebrauch der ion., selten der att. Prosa
temporale Bedeutung von 89 ab, nimmt und der Tragg. (selten) ist es (meist ironi-
aber temporale und logische bes. für das sches) $9; kaum mit Wackernagel, KZ
IV. Jahrh. an (S. 236-40), ausgehend von 33, 23, ursprünglich nur Nebenform von
oöro 8% u.ä. Doch genügt überall die ge- 8794 ‚schon lange‘; nach $n%e(v) ist Snrov-
wöhnliche Bedeutung (bes. auch für röv Ye(v) gebildet (a. a. O.). Vgl. Navarre [o.
Eßdouov N... re&m am Schlusse der Reihe S. 553]; Le,eune, Les adverbes grecs en
Aesch. sept. 631; roAA& 87 und r&vr’ odv -Iev (Bordeaux 1939) 306 f.
Dem. 18, 108 müssen nicht gleich sein). 5 öfjir& entstand vielleicht rein äußerlich
Man kann höchstens sagen, daß statt de in elta (£rerr«) 89 (nicht möglich ist wegen
auch Asyndeton mit ö9stehen kann. Gegen des fehlenden ı ursprüngliches &n eit«;
temporale Bedeutung auch Bäumlein [o. gegen Suffix-raWackernagel, K233,23).
8.553] 103; Kalinka [o. 8. 553] 202-05 önra, häufig bei den Tragg. und bei Plato,
lehnt satzverbindende Funktion ab für selten bei Hdt. und in altatt. Prosa, steht
Hdt. Thuk. u. a., nimmt sie kaum zwin- fast nur in der Frage und nach Negationen.
gend an für Andoc. (z. B. &v ön roüro - 6 Nur graphisch xar’ ei de rı (=xar’ ei ön
oxeboueda 3, 4). zi) u.ä. Del.? 656, 27. 32 (Tegea,'IV2),
3 Att. dat (bei Hom. sehr fraglich K 408 übrigens wohl entlehnte Formel.
«225 299, geläufig bei Eur. und Aristoph.)
36*
564 B. Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

12. Att. elra zu Lok. *ei ‚da‘ (vgl. o. S. 557 F.1) mit Suffix -« von (lesb.)
öta (ion. messen. böot. Koine eirev [1, 629, 3a] erweitert aus *elre); mit
rı verbunden hom. att. &reıra (ion. Erxeıre, -tev; 1, 629, 3) ‚dann, darauf‘.
13. &tı ‚noch dazu, noch‘ (für Zeit und Grad) = lat. et ‚und‘ (umbr. et),
got. ih ‚wat, d&‘; das a- von ai. dii, apers. aliy, awest. a’ti ‚darüber hinaus‘
(Präverb, ai. dti auch Präp. und Postpos. c.ace.) kann idg. a-, e- oder o-
gewesen sein.! Nach oöx-£rı entstand uyxert.
Aus ‚über hinaus‘ kann die Bedeutung ‚noch dazu‘ beim Fut. entstanden sein, z. B.
Ärye’ Eoonev.... 8’ E. Swosı A 96 (vgl. ai. dti dd- ‚im Geben übertreffen‘); danach ‚noch‘
bei Präs., Ipf., Aor., z. B. &. wor uEvog Euredov E 254, E. xal vv A 455; weiter Er’ &ANo
Hes. E 157, rpdg rotlo®’ £. Soph. Ph. 1339, rpootrı (klass.; npög 8’ E. xal röde nn 291), bei
Kompar. 2. uä%ov I 678 u. 0. Im Neugriech. ist &. durch dxöua dxöun (aus dxumv, das
schon in der Koine die Bedeutung ‚noch‘ hat?) ersetzt.
14.*Fe = lat. -ve, ai. apers. awest. o& (mit Dehnung) ‚oder‘, überall enkli-
tisch und überwiegend in beiden Gliedern einer Alternative — Satzteile oder
Sätze — (‚entweder — oder‘), ist im Griechischen erstarrt und unsichtbar in
M[Fle, nIFk, 9 ‚oder‘; s. Nr. 16. Griechische Entsprechungen zu lat. neve, sive
u.ä. fehlen (dafür obd£, oörs, eite usw.). Wohl das gleiche idg. *ze hatte die
Bedeutung ‚(gleich)wie‘, so in ai. v@ und i-va, lat. ceu (wozu unter xat u.S. 567,
F.2);ausdem Griechischen gehört dazu Ybre ‚gleichwie, gerade wie, &orep‘ (aus
n-F[e]-vre eig. ‚fürwahr wie auch‘; *ure = ai. uta ‚und, auch‘ Delbrück,
SF 5, 528 f., apers. utä, awest. uta; doch ist ai. uta pa = ‚oder auch, und‘);?
vgl. weiter unten n& (N). Über eöre s. u. S. 660, 6.
15.7 ‚wirklich‘ (seit Hom., auch Pind., dor. inschr.) war wohl interjektio-
nell und identisch mit.£- 9- als Augment (s. 1, 652, 2; 653, ß; 654, b).* Vom
affirmativen geht der bald lediglich interrogative Gebrauch aus (zunächst
wohl in Scheinfragen, die auf ‘eine erste die Antwort geben, z.B. int’
adr ...eirNAoudas; va Ößpıviöng’Ayausuvovos A 203); in beiden Gebrauchs-
weisen eröffnet 9 fast durchaus den Satz, oft nach Vok., Ausruf, Beteuerung.
Auch die teilweise univerbierten Verbindungen zeigen 7) meist an erster
Stelle; sie können beide Anwendungen haben: # &pa (7 &p, 9 6a, lesb. Pind.;
Hippokr. pa wohl aus 7 &p«, att. &pa),? A y&p (interrog. nur att.), A rou;
nur affırmativ sind 9 ön% (Hom. Tragg. Hdt. VI 92 a 1), woraus H8n,6 9 9vv,
! Darüber und über Versuche, idg. eti ety- (shh-ä nein-&) kommt in Betracht (Walde-
mologisch zu zerlegen, vgl. Brugmann, „1.3897.).
Grundr.?112,844;3,984;WaldeP.1,42-44. > Att. pa (affirmativ und interrogativ,
2 Vgl. Blaß-Debrunner’ $ 160 Anhang. letzteres auch in Prosa) durch Krasis aus
® Vgl. L. Havet, Melanges Renier (Paris 7 &pa, woraus dor. Apa (vgl. 1, 402). Auf-
1887) 369-72; Horton-Smith, BB 22, fällıg ist affirmatives &p« Archil. 45. 81. 89
192; Delbrück, Vergl. Synt. 2, 516-19; D.?, bei Pind. steht mehrfach &p«x als -v
Brugmann, Grundr.? Il 3, 983; 987-89; (wofür &px Böckh, Apax Schroeder). Da we-
Walde-P.1,188f. (Lit.). der metrische noch expressive Dehnung
* Anders Brugmann, Grundr.? II 3, für &pa« wahrscheinlich ist, ist es außerhalb
983f. (identisch mit der Präp. *e [s. o. Attikas nicht anzuerkennen (interrog. &pa
8.491, 13]undeventuell Instr. Sg.von *e/o-). Hipp. prorrh. 1163 ist attischer Einschlag;
Mehrdeutiges ‚emphatisches‘ ai. & geht pa bei Littıe V 570). Näheres GEL s. v.,
wohl von der Präposition aus; essteht nach Denniston, Part. 44-51 (wo auch über
Nomen und Adv. (während 7 vorangeht, &p’ od, &pa un ‚doch nicht etwa‘, &p& ye, dpa
übrigens höchstenssekundäran Nomenund 8N, Kp-o0v, KA Apa, xal Apa).
Adv. sich anschließt). Vgl. auch zu eyovn ° Mit abgeschwächtem #; H8n: 8% = nhd.
u.ä. 1, 606, y. Auch Identität mit lat. ©- (al\sogleich, als-, sodann, alsbald: gleich,
castor u. dgl. und ahd. verstärkendem -& dann, bald (Brugmann? 619 ob.)
3b) Die einzelnen Partikeln. «) 12. eir«. 13.80.14. *fe.15.9.16.%4 565
N wnv, 7) vo, 9 odv (Eur. Plat.), 4 roı und mit begreiflicherweise nachgestelltem
n: £rel 4 Hom., 7t 9 (rin) Hom. Hes. att. Kom., örı # (6rin) att. Kom.
In abgeschwächter Bedeutung steht % vor satzverbindenden Partikeln:
nu£v — nd& (ep. poet. Hippokr.), auch tv — nd, Autv — xal u. a., nög auch
allein (A 251 u. a.), Yre (-Are) Hom.; aus *A-Fe wurde n£ 3) ‚oder‘ (s. u.).
Beispiele: # y&p dloum &vöpa xorwospev A 78, Errei H ur mod uerabd olpex xrı. 156,
a In xolyıa Epy(a) 518, & ybvar, A ua rodro Eros vnuepris Zeires T' 204, A uev tor tude ndvra
reielerau, &g Ayopedo & 160; Zeü narep, A Ha Ti nor Xexoiwoeuı; E 421, yalperov‘ 7 piRor
&vöpes ixdverov I 197, Zei narep, 7 weydiag Krug Avdpeocı dudoisde T 270,1 ine’ ad deyr-
n£pauve Yeolg Kyophvde ndIeooag; i) Tı nepl Tpuwv xal "Aynıöv uspumplles; Y 17, h vo
rou Avdpanwv elul oxedöy aösnevrov; L 125, 7 nalverat ye Aesch. Ag. 1064, # dewv& vo
dedpaxev 00x T@v dpvewv Aristoph. av. 13.
16. Ep. He (A) im zweiten Glied der Doppelfrage, ep. Fe, 7 (ep. ion. att.
usw. 7) in beiden Gliedern derselben und für einfaches ‚oder‘, enthält }
(Nr. 15)? mit der Partikel *Fe ‚oder‘ (Nr. 14).? 7& war zunächst proklitische
Form von de (vgl. &%& für Aa). Wie *Fe galten auch Fe (NE, 4) in erster
Linie für beide Glieder einer Alternative. Nicht ererbt war € (9) ‚als‘ nach
Komparativen und komparativischen Begriffen (&AXoc, &AAotosg, KAA«, Erepog;
aipew, BobAouat, phavm u. a.; rrplv, rododev; rAnv, Yapic). Die ältere Ansicht,
daß dieses n ‚als‘ (seit Homer) aus 9 ‚oder‘ hervorgegangen sei, ist in neuer
Zeit von M. Leumann mit Erfolg neu begründet worden; der Übergang
von 9 ‚oder‘ zu N ‚als‘ vollzog sich nach ihm in der disjunktiven Frage. In
Fällen wie &p« 6 Yeög xpeittav 7) 6 &vdpwrcos; oder BoßAeı roüro # &xeivo; kann
man ‚oder‘ oder ‚als‘ übersetzen; indem nun das zweite Glied durch ge-
dankenlose Perseveration in der Antwort festgehalten wurde (6 $eög xpeir-
av n 6 Avdpwros und BobAouaı roüro 7) Exeivo) kam eindeutiges 7 ‚als zu-
stande. Die Entwicklung läßt sich allerdings nicht mehr historisch nach-
weisen.® Anderseits spricht die Analogie von &orep nach Komparativ (od
ueloug Borep ylAıoı eig örinev Xenophan. 3, 4 (I 129, 20 D.5) dafür, daß in
gleichgebrauchtem 78 rep (EX ist Te Aıdg xpelocwv v6og NE Trep Avöp@v
II 688 u. a.. Sixarov Hucas &yeıv to Erepovrepachrep ’Adnvatoug Hdt. IX 26,7)
ein *ne ‚wie‘ steckt (vgl. auch ueAdvrepov Höre nioox ‚schwärzer wie Pech‘
A 277); dieses *n& ‚wie‘ (vgl. o. S. 564, 14) konnte auch ohne rep die Bedeutung
‚als‘ nach Komparativ annehmen wie lat. guam, nhd. als (aus ahd. al-sö
‚ganz so‘), wie.® 7 ‚als‘ hatte also wahrscheinlich doppelten Ursprung.
Disjunktiv: % vöv $ndbvovr’ A Gorepov awdrıs lövre A 27 (auch 4 - Hroı Pind. N. 6, 4; noch
ep. Rom. 6, 16), 3mal 4 A 138 u.a.; nur mittleres 9: &y&... og ’Ayuav B 231,
1 Nach Brugmann? 618 war hier 7 ‚so (ähnlich schon Kieckers, Histor. griech.
ist’s! so ist’s nun einmal‘. Diese Erklärung Gramm. 4, 122 $ 54, 18); in anderer Weise
ist lediglich durch die Etymologie ver- gingen von ‚oder‘ aus Ziemer, Compar.
anlaßt. 157 ff. (wo über ältere Versuche); Schwab,
2 Brugmann-Thumb 618 rechnen auch Comp. 2, 221.47; Delbrück, Vergl. Synt.
hier mit der Bedeutung ‚so‘. 1,518 f., Kühner-Gerth 2, 301-16. Über
3% vor Vokal ist bei Homer vielleicht n’ Meillet-Vendryes, Traite 568 und Mu-
(elidiertes 7&) zu lesen, z. B. xreivng ne I86Aw sie, Gl. 17, 77,1 s. Leumanna.a.O.
7 &uoadov A 120 nach L. Havet, Melanges $ Von ‚wie‘ gehen aus Brugmann,
Renier (Paris 1887) 369; zu ne und N bei Griech. Gramm.3 541f. (2624 f.); Her-
Hom. überhaupt s. Meillet, REGr. 31 mann, Nebensätze 285-88 (% ‚als‘ ent-
(1918), 296-99. Über kypr. is. 1, 400,ß. stand zunächst bei Negation; vgl. Fraen-
* Vgl. dazu Vendryes, MSL 13, 58-62. kel, IF 28, 236-39, über Verwandtschaft
5M. Leumann, Don. nat. Schrijnen 646 von Negationen mit komparativischem
—48, und dazu Debrunner, IF 48, 76 ‚als‘).
566 B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

zwischen zwei Sätzen: un we Aureeite f (andernfalls) pebEop’ &x zig olxing Herond. 5, 74; in
der Doppelfrage: n& ren 2: yardmv A (oder 7’) elvarepav Eureriwv 7 (auch A codd.; oder 7’)
&c ’Adnyadng Eolyerau; Z 378 f., indirekt: dıavdıya wepunpifev N... Evaplloı he xX6Aov
rabosıev A 190 (A nur beim zweiten Glied Yeög vw rıg 7 Bporög Eooı; & 149, indirekt: obö&
zı olda Loeı 6 y’ h redvnee X 464; später A: Arovaag A obx [gesprochen jzk] Mrovoag Aesch.
sept. 202, äprı 8& Ares A maraı; Plat. Crit. 43a, oder ei - Tragg., nörepov... N ebd.).
4 ‚als‘: ybrreoowv roAb plArepoı H dAöyoıcıv A 162, BobAop’ ya Axdv a6ov Zunevan f drorgodaı
A 117 usw.; Übersetzung ‚oder‘ ist möglich z. B. obdelg &Aog ne EowLev 7) o0rog Plat. conv.
220d, is yap 84 &Rog elocrar, ötw &ueıvov CHv A redvavaı Plat. Lach. 195e; ‚im Vergleich
mit‘ bei Zvavriog Plat., duapepövrwog ebd.; rf borspaia 7) Plat. Crit. 44a, napa d6&av n &s
abrösg naredöxee Hdt.I 79, röv Yuıovv... oltov Teielv A np6odev.... rov dimidaorov TOD
elnbrog ypövov roArLopxouevor Xen. Hell. V 3, 21 (weiteres beiSchwyzer, Museum Helve-
ticum 2 [1945], 147), rıs Huov Ldıöv rı Eraoye nddog fol &roı Plat. Gorg. 481d.
17. Av ‚siehe da!‘, erst nachhom., vor der Koine nur in Poesie, bei Men.
Perinth. 15 Kö.? expressiv in ynv zerdehnt, auch -yv in argiv. rövdeöv&v, radEv
(1,612, ß;Schwyzer, RhM 79 [1930], 321, Fußn. 1), entspricht dem lat. en
‚siehe da!‘ (Walde-H. 1, 403).
Beispiele: Av, wedteuev Aristoph. Pl. 75, Av, obx NS0 equ. 26, bes. Av Ldob ran. 1390
und Koine, Avide (Av ide) Plat. epigr.16, 2 D.? und Koine.
18. -$e (in al-de, el-de) hat keine sichere außergriechische Entsprechung;
8. 0, 5.564, Fußbn, 2.
19. nv! (ep. und sizil.) ‚in der Tat, gewiß, doch wohl‘, auch ironisch.
Z. B. Aeldere $. oßto Ye veag N 620, &g $. xl 00V Ey Abow uevog P 29; Verbindungen
n9.A 365, od %. B 276 (00 $. 89 y 352, ob uev 9. e 211), vol yap %. © 568, Enel $. u 91;
x&r rö vov y& 9. Epich. 34, 2, xadaıpnuevog 9. Sophr. 56, tb $. Theocr. 1, 97 u. a.; wohl
nach Hom. ob %. Aesch. Pr. 928.
20. -t -ivin att. obroot(v), el. böot. rot, vove s. 1, 611 und Fußn. 3; 612, y.2
21. i-88& ‚und‘ (hom. und kypr.) gehört wohl zum Pronominalstamm *?
(vgl. Nr. 20 und o. 1, 613, d); zur Bildung vgl. 0. Nr. 15 9-88 (doch fehlt ein
nach N-uev zu erwartendes *t-uev).?
Bei Homer, oft formelhaft (und oft mit wertloser Variante 98€), steht i. satzverbin-
dend: oi 8° &rel obv &xovro li. npd 6800 £y&vovro A 382 (vgl. E 3 A 15 y 10 0 161), bei Par-
tizipien xp6a naAov drerbanuevn i. xaltas nebaneın 3 175 f.; bei Satzkontraktion: rod or
rö&ov L. mrepbevreg ÖLorol xal XAcog; E 171; wortverbindend (oft als Satzkontraktion faß-
bar): ’AonAndöv’ Evarov 18° "Opxonevöv B 511 (vgl. ayxlaardv 7’ ’Avrpava L. Iltereöv 697;
Akk. auch &uuooe ornded 7’ nd’ Anarnv deiphv i. word npöcon« T 284 f.), söpbrepog 8’
&yorotv L. ore£pvororv Löcodaı I' 194 (Dat. auch Erapoıorw Li. duafor xeieuoe I 658 Q 643,
ähnl. A 431; Exexaoto xaMei xal Epyorarv i. ppeot N 431 f., xebn Ent PAepapoıaıv I. ppeol
3 165, Aldoıcı uaxpfjolv Te niruoarv i. Spuolv ı 185 f.), uesonybg Zıusevrog I. Edvdoro hoKv
Z 4 (ähnl. x 341); rei. mit Hiat (in der Zäsur nach der 3. Hebung): wıav$nv aları unpol
ebpu£es xvfual rei. opupa A 146 f. (vgl. Z 469, ® 351 X 469 8 604 $ 289; xunuag tel. Abpov
&upl re umpobs K 573, te- rel. ©0162 = M 311, eld6g re ueyedög rel. pptvagi 337 = 0 249);
der Hiat ist durch die Zäsur nur gehalten, nicht veranlaßt; nach te, das zum Vorher-
gehenden gehört, war natürlich Pause. Wechsel und Verbindungen schon im Vorher-
gehenden, außerdem Awröv 9° Eponevra I. xp6xov 78” Ödxıvdov ruxvbv xal uadaxdv EZ 348 f.,
oTaduo0g Te xALolag Te Xarmpepeag I. onxobs & 589. Auch in den hom. Hymnen, bei Hes.,
spätern Epikern (Emped.), nicht bei Pind. und Tragg. (Soph. Ant. 969 ist 78° überliefert). Im
! Formell idg. *dhem (Akk. des Wurzel- Johansson, BB 16, 128. 161; v. Planta,
nomens *dh£ ‚Tat‘) nach Prellwitz, Etym. Gramm. der osk.-umbr. Dialekte 2, 230 f.;
Wb.? 183, der dazu auf alb. dot ‚gar nicht‘ Sütterlin, IF 4, 98f.; Brugmann,
verweist, das Pedersen, BB 20, 236, auf Grundr.? II 3, 980 f.
idg. *dhetim zurückführt. ® {-de zu ai. i-va ‚wie‘ u. dgl. Brugmannt
® Vgl. auch noch Osthoff, MU 4, 229-32; 624. und Grundr.? II 3, 988. 999.
3b) Die einzelnen Partikeln. «) 17.4. 18.-9e. 19. 9uv. 20. -U(v). 21.1-88. 22.01 567
Kyprischen eröffnet. einen abschließenden Satz: t.r&[{v) 8&Arov... xaredıjav Del.3679, 26
oderden Nachsatz:& xe aus... EE öpVEe (‚vertreibf‘),i.&2E Opukz, reiosı ebd. 24 (1dE 7ou12).1
‚22. xat (daraus *xa als Vorstufe der Krasis; 1, 401 f.) ist etymologisch
nicht gesichert ;? das Verhältnis von x«{ zu ark. kypr. xac (sekundär x«) ‚und‘
ist unklar.? Die Bedeutung war zunächst ‚auch, sogar‘, ‚und besonders
(auch)‘, dann bloßes ‚und‘; im ersten Fall gehört x«t, regelmäßig voran-
stehend, zu einem Wort, im zweiten steht es zwischen den zu verbinden-
den Wörtern oder Sätzen. Der Gebrauch des lautstärkeren, gewichtigeren
xat ‚und‘ dehnt sich nach und nach aus auf Kosten von ins Indogermanische
zurückreichendem re ‚und‘ (wie lat. et nach und nach gue verdrängte);
Herodot hat noch häufiger re als Thukydides, dieser als Xenophon; re - re
‚sowohl — als auch‘ geht gegenüber re - x«i und dies gegenüber xal — xal
zurück.? Doch schwächtesichin der späteren Sprachentwicklung auch xat laut-
lich und semasiologisch ab (zu x2). Das Neugriechischekennt nurnoch k’e (vor
Vokal auch A’); infolge der vorherrschenden Parataxeist esansich sehr häufig,
und außerdem genügt oft der kopulative Ausdruck auch für das adversative
und kausale Verhältnis.5 Vgl. auch xat-roı (u. S. 581, 3) und xairep (0. S.389).
Zum hervorhebenden Gebrauch (9eög xal Ausivovag Inrous dwpnoxıto K 556) gehören
auch xat Alnv (ua, uANov, rravu, apödpa u.ä.; xal t& xapra Hdt. III 104), xal wövos
(räs, roAbc), ferner xal revre repınkouevoug &vixvroüs W 833 u.ä. Etwas abgeschwächtes
‚auch‘ seit Homer in ds xat, öorız xat, Erel xal, dppa xal, Hi xal, el nal (vol el), dt xoi u.a.
1 Aber i ebd. 24 bedeutet anscheinend geleitete Bedeutung ‚und‘ an den Anfang.
‚oder‘ (vgl. Del. z. St.; Bechtel, Dial. 1, Formell kann x«tl auch (finaler) Dativ (s.
438); es ist wohl aus n über & entstanden 1, 548, 5) eines Wurzelnomens sein, doch
(1, 400, ß). scheint eine geeignete Wurzel zu fehlen.
2 Leskien (bei Gurtius, Etym.? 138) Sollte «at aus einer ‚vorgriechischen‘ Spra-
verglich mit x«at konzessives aksl. c& ‚al che entlehnt sein? (vgl. finn.-lapp. ja aus
tadra‘, häufiger c&i für griech. xat roı (ye), got.-urnord. jah ‚und‘ [Jacobsohn, IF
xal ye, xalnep, einep, ace für xal roı (Suprasl. 51, 305]; bg.serbokr. ja ‚oder, aber‘, ja-ja
u..a.); darin entsprechen aber a und ı dem ‚entweder — oder‘ aus dem Osmanischen
xat und c&ist wohl ‚wie?‘ (zum Interrogativ [Berneker, etym. Wb.1, 22])).
wie lit. ka? ‚wie [rel.]; irgendwie‘, kalp ® xar (noch Del. 680, 1) ist Druckfehler
‚wie? wie‘ [vergleichend]; s. dazu Solm- der Erstveröffentlichung für xag (s. Sittig,
sen, KZ 33, 300; 44, 190f.; Endzelin, KZ 52, 203); Kombinationen mit xar (z.B.
Lett. Gramm. $ 474; Vondräk-Grünen- Kretschmer, KZ 30, 588; Hoffmann,
thal, Slav. Gramm.? 2, 553). Bei Herkunft Djal.1, 291; Prellwitz, Et. Wb.? 202)
von xat vom Interrogativ (so Curtius sind damit erledigt. -< von xag wurde vor
a.a.O.; Fick, Wb. I* 375; L. Meyer, Gr. Konsonant assimiliert (ark. x& Forxiag Del.?
2, 224) wäre griech. ra zu erwarten (in 661, 17, kypr. x& uev, xx nos, Le x Tor),
anderer Funktion belegt; 1, 550 und u. vor Vokal verhaucht (kypr. x& &{v)ri Del.?
8.579, 3). Allenfalls ist xat = lat. c&-in ceu 679, 5, idt x& oıx- 2mal auf unveröffent-
‚wie‘ aus *eö-ve *cai-ve, was dann etwa lichter Inschrift bei Sittig a..a. O.)
‚ganz wie‘ gewesen wäre (aı müßte satz- 4 za — xal ‚sowohl - als auch‘ ist für Ho-
unbetont früh zu & geworden sein; vgl. mer nicht gesichert (Ebeling, Lex. Hom.
Wackernagel bei Niedermann, IF 18 1, 618; Denniston, Part. 323 f.), wohl
Anz. 76; zu -ve s. 0. S. 564). Für xat = ce aber für die Hymnen (& &va, xat Auxinv
noch Brugmann, Grundr.? II 3, 1001; »al Mnovinv &pareıvnv nal MiAnrov £xeıs Ap.
Trautmann, Balt.-slav. Wb. 112; vgl. OR):
aber die Bedenken bei Walde-P. 1, 327 5 Vgl. Thumb, Handb. ngr. V.? $ 261;
(aber ein ursprüngliches *kai ‚in diesem Tiaprlavoc, N.o.$ 233 y 2, 8; or 2. Wo
Fall‘ lockt auch nicht, ebensowenig ein xat im Altgriech. x«t mit ‚oder‘ übersetzt wer-
‚haec‘ = hethit. ke, geschrieben ki-e bei den kann (W.M. Ramsay, CIR 12 [1898],
Sturtevant, Comp. gramm. 206; zu ceu 337-414) und in den Doppelnamenbezeich-
s.auch Walde-Hofmanni, 209. Die von nungen wie ’ArodAaviog 6 xal "IoöALog
Brugmann? 626 in Betracht gezogene, (Pap.), Zaödog 6 al IIxörog (NT Act. 13, 9)
formell unklare Verknüpfung von xat mit handelt es sich immer um die Verbindung,
lat. co- cum usw. (s. 0. $. 474) stellt die ab- nicht um die Trennung von Begriffen.
568 B. Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

Gelegentlich ist xat ‚auch‘ logisch falsch bezogen (z. B. 60’ olda xdya, ravr’ Eruornen
‚was ich weiß, wirst auch du erfahren‘ Soph.OC 53) oder streng genommen überflüssig
(Söre IH nal rövde yerkodaı raid” &ubv bg nal &yb rep Z 476, an der zweiten Stelle). Stei-
gernd war mindestens anfänglich auch der Typus rorM& xal &09%% ‚Vieles und sogar
(dann ‚und zwar‘) Gutes‘ I 330 usw. (vgl. &x9pol «at EyYtoroı Thuk. VII 68, 2); auch
Fälle wie Zındevra xal dlvag dpyvpoeıdeis Eur. IA 751 bilden einen Übergang zwischen
den beiden Hauptverwendungen. Nach lat. similis ac (et, atque), die nicht Nachahmung
des Griechischen sind, gehört auch toog xat ‚gleich wie‘ (Hdt. Att.) u.ä. zum kopulativen
Gebrauch.! Teilweise lassen sich die beiden Hauptbedeutungen nicht streng scheiden,
so in der Apodosis (in xal röre ist xt wenigstens zunächst hervorhebend, bei bloßem
xal kann es auch kopulativ sein, wie sicher att. x«&r« in der Apodosis) und im Fragesatz
(vgl. Denniston, Part. 309-16).
23.xe(v) und x& sind nach Verbreitung und Funktion wie &v (0. S. 558, 2)
im allgemeinen schon bei den Modi (o. S. 305, ß) besprochen. Nach der for-
mellen Seite ist hier noch zu bemerken, daß im Kyprischen (vor Kons.) und
im Thessalischen (vor Vokal) nur xe belegt ist, das auch im Lesbischen über-
wiegt (bei den Dichtern vor Vok. x’, spärlich xev vor Vok. bei Dichtern und
auf jüngern Inschriften, ganz vereinzelt bei Dichtern xev vor Kons.).? Homer
hat ungefähr gleich häufig xe, elidiertes x’ und xev (vor Vok. und Kons.).
Es scheint daher äol. (bzw. auch altion.) xe im ionischen Epos (ionisches) v
&peAxuorınöv bekommen zu haben (vgl. 1, 405 u.), was andere Dichter nach-
ahmten.3 Im Arkadischen ist wohl eix £rt, eix &v zu umschreiben (vgl. oöx),?
nicht ei x’ Zrt, ei x’ &v mit xe.? Dor. usw. xa erscheint vor Vok. auch elidiert,
was auf kurzen Vokal deutet; bei Dichtern wird aber x& gemessen (so Ari-
stoph. Ach. 799; «tx& tnvos im Hexameteranfang Theoer. 1, 4), wobei es sich
kaum nur um eine metrische Freiheit handelt. Das Nebeneinander von xe: x«
erinnert an das von ye: ya{o.S. 561,8), wo jedoch eine Entsprechung zu xev
(und x&) fehlt. x« kann sich formell decken mit russ. -ko (hervorhebende
Partikel nach Dat. von Personalpronomina und nach Imperativen; auch
in der Form -ka, die mit x& gleichgesetzt werden könnte). Die Funktion
von russ. -ko -ka kehrt wieder bei ai. kam (hervorhebend nach beliebigen
dat. commodi oder finales, in den Verbindungen n“ kam, sıi kam, hi kam bei
Imperativen und Indikativen); dazu die slaw. Präp. kz (vor Vok. ke n-) ‚zu‘
c. dat.; ai. kam und slaw. ks(n) gehen auf idg. *kom zurück. Ai ni kam er-
innert an hom. vö xe(v),® doch ist die Funktion verschieden (und zwar hat
wohl das Griechische geneuert; wie idg. *an o. S. 558, 2 standen idg. *ke *kä
*kom auch bei Ind.).” Über dor. al zi(c) xx = att. 2&4v rı(c) und über hell.
I aundb sind gleich > a ist gleich wie b. lische Allg. Lit.-Z. 1846 II 846).
® Vgl. Hoffmann, Dial. 1, 289. 2, 314 f.; ? Wesentlich nach Delbrück, SF 1, 84-
GEEEIS3R 90 (wo jedoch noch mit Beziehung auf den
® Für ursprüngliches xe Hoffmann, GGA Interrogativstamm gerechnet wird); 5,
1889,903 f. Dial.1, 144, gegen Osthoff, 503; Vergl. Synt. 2, 498; Solmsen, KZ
ZGdP 342. 35, 463-472; Brugmann, Grundr.? II 3,
* Mit W. Schulze, BphWsch. 1890, 1502 1000 f.; Walde-P.1, 326. Unwahrschein-
(= Kl. Schr. 672). lich sahen G. Meyer, Griech. Gramm.!
5 Dafür Bechtel, BB 8, 305 (ausdrück- 25 f.; Spitzer, Lautl. 8; Osthoff, ZGdP
lich zurückgenommen Dial.4, 372£.); 327-333 in xev:x& idg. ken (oder -m): kn
Hoffmann, Dial.1, 144 und bes. 332; (oder -m) bzw. kn (-R), in xe eine junge
Solmsen, RhM 63, 334 f. Kontaminationsform; dor. x& wollte H.
$ Verglichen von Benfey im Glossar zum Weber, Die dorische Partikel x« (Halle
Sämaveda; schon vorher hatte A. Kuhn 1864), beseitigen.
ai. kam zu griech. xev usw. gestellt (Hal-
3b) Die einzelnen Partikeln. «) 23. xev. 24. -x{u). 25. KEV UA nv 569
ei rı(c) &v (nicht Dorismus) vgl. Hermann, Nebensätze 273 [., Blaß-
Debrunner”? $ 376 Anhang; $ 475,2. -
24. -x(t) in odx(t) (für *od xı)! roraxı u.ä. ist eigentlich das Neutr. Se.
idg. *Kwid/t, lat. quid in indefiniter Funktion; wie -x(ı) ist partikelhaft
al. cid, awest. &it und ähnlich osk. -pid (z. B. püterei-pid ‚in utroque‘). Vel.
Behon?14 597, d’x? 616,2.
25. „ev u& av (att. nv), wenn auch im Attischen weitgehend verschie-
den, bilden eine etymologische Einheit, die, vom festen -v abgesehen, der
Reihe xe(v) xa x& (0. S. 568) parallel geht.” Man setzt u£(-v) u& wa(-v) gleich
mit enklitischem al. sma smä (= idg. smö bzw. smä).3 Ai. smä und griech.
uEv uav (unv) heben ein vorhergehendes Wort (Nomen, Pronomen, Verb
u.a.) hervor, gewöhnlich das erste des Satzes (etwa in den Bedeutungen
‚wahrlich, in der Tat, traun, allerdings, doch‘); vgl. mit ai. nd sma, mä sma,
ha sma, sd sma, asti sma griech. ob uev, un Ev, (&pos) ye uev, vöv 8° 6 ev
as anörmre & 166, öde unv Aluov Soph. Ant. 626 (vereinzelt), Zoraı u&v
© 373. Besonders nach einer Verbalform erhalten sma und u£v eine Be-
ziehung auf die Satzaussage; wenn an den Satz, an dessen zweiter Stelle
uev steht, ein zweiter sich anschließt, der eine satzverbindende Partikel
enthält, so entsteht zwischen u&v und dieser ein korrelatives Verhältnis. So
ergibt sich seit Homer u&v ‚zwar‘ (mhd. ze wäre ‚fürwahr‘; franz. & la verite
‚zwar‘, lat. sane) — d£ ‚aber‘ (doch an Stelle von d& auch [jedoch weniger
ständig] nde; Ad, Krap, aurap, Xd; xal, re, rolvuv, elta u. a.; nicht immer
besteht ein scharfer Gegensatz). Doch ist u&v im ersten Satz in älterer
Sprache nicht erforderlich (vgl. unter 32); auch im zweiten Satz steht uev
in att. ev — uevror (neben u£vror — d£), und im eigentlichen Thessalischen
ist u& überhaupt Ersatz für 32.* Ion. att. u& (auch Pind. N. 11, 24) ist von
ak de IS. SER S. 100. 103. 104. 106); doch ist die satz-
2 unvist nur attisch (= lesb. dor. uäv), verbindende Funktion im Griechischen
dagegen nicht ionisch, wo dafür uev gilt, deutlich sekundär. Wer mit Brugmann,
das satzverbindendfast allgemein war; un», IF 37, 160 f., *semo- in se + mo- zerlegt
das einst Bekker und Nauck bei Homer (wozu Hahn a.a.O. 87f. 94. 116 und
durchführen wollten, ist vielmehr bei Hom. van Windekens, IF 58, 261-65), mag
Hes. Hdt. Hippokr. teils Fehler für wäv, griech. u& usw. und eventuell hethit. -ma
teils attischer Einfluß (Wackernagel, usw. auch nur mit mo zusammenbringen.
Unt. 17-22). Hom. uxv (fast nur vor Vok.; Über die formale Auffassung von *sme Ss.
22mal Il., 2mal Od.) ist Aolismus, hom. 4, 631, 10. Ganz anders Specht, Urspr.
ev (bes. vor Kons., außer ye uzv) Tonismus 308: „Ev ursprünglich Pronominalstamm.
(ebd.). Das Attische geht also hier gegen- “Vgl. Del. 558, 11 rd n& Japıoua adro
über dem Ionischen mit dem Lesbischen &yypabaı (Kierion, II®), Zöouxaeu ua 567, 3
und Dorischen. (Pharsalos, III&), [Erıuerleudeiuev u& Tlög
PBrugmann, Griech. Gr.2119: 4627, tauiac] 578 A 9 (Krannon, 11%), 10 u&
Delbrück, Vergl. Synt. 2, 506-11; Brug- Aoınov olmodöueına 614,26 (Phalanna, II2);
mann, Grundr.?2 II 3, 1008f. (unwahr- aus Larisa (2144) 70 u& dapıoua 590, 20 7S
scheinlich denkt Prellwitz, Etym. Wb.? und ray y&v lav — rap ua Arrav ZI. 22 und
sv. für u& an *mu). Das Griechische zeigt dooouv u&v — Tov ud Aoınodv Z. 41 f. (aber
keine Spur des anlautenden sm-, die aller- av uev lav — tav de Nav Z.44 |. zeigt im
dings auch nicht unbedingt zu erwarten ist zweiten Glied Einfluß der Koine, wie Fick,
(vgl. 1, 309 u. 310, y; 311 Zus. 2). Lautlich BB 7, 285, sah, möglicherweise auch im
läßt sich mit ai. sma, griech.u«& auch hethit. ersten; u&v — dt der Koine steht im zweiten
-ma ‚however‘ verknüpfen (Sturtevant, Brief Philipps Z. 30 f. 35). Im magneti-
Lang. 14, 241, 11a mit E. Adelaide Hahn, schen Bereich ist ö& alt, wie Beuhtel, Dial.
ebd. 18, 83-116) ;nach diesen ist weiter die 1,194 f., betont (ai d&£ xe Del.? 604, V2&; in
indefinite Modalpartikel hethit. man = y£v 603 aus VI/V® zweimal asyndetisch al xe).
und mahhan ‚then‘ = uav (vgl. bes. Hahn
570 B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

val u&, od u& aus zur Schwurpartikel geworden (mit Anfangsstellung); s. o.


S. 88,1. Während ion. uev affirmativ und satzverbindend ist, hat das At-
tische in der ersten Funktion unv (doch gern im Zusammenhang auf das
Vorhergehende und Folgende weisend, teilweise in natürlichem, durch die
Heraushebung veranlaßtem Gegensatz), in der zweiten u£v (doch in Ver-
bindungen wird affirmatives nv allgemein anerkannt: „£vroı, 8. u. S. 581, 3).
Schon früh beginnen Verbindungen den Gebrauch der alleinstehenden For-
men zurückzudrängen; vgl. außer den genannten noch aAAX uev! (unv, uav),
ye ., 7% u. (univerbiert AYuev), xal n.; mit anderer Stellung yev &px, yap, ye,
4, oßv (auch uevodv), roı (daraus uevror;s.u.S.581, 3). In der volkstümlichen
Koine ist nv zurückgegangen (Mayser, Pap. II 3, 128, 5; Blaß-Debrun-
ner? $ 447); das Neugriech. hat es verloren (anders ngr. ua; s. 0. S. 556).
Weitere Beispiele für alleinstehendes u.: xpn u&v opwtrepöv ye, Yet, Errog elpbonodaı
A 216 (ohne d£), oxitrpov, rd utv od rote PLA xal dLoug pbosı A 234 f. (ohne d£), ’Ido-
teved, repl uEv oe ti A 257 (ohne Öd£), ei 8° &ye unv relponoaı A 302, &ypeı uav ol Erropoov
’Adyvalnv E 765 (vgl. H 459), Coeıv u&v Erı paxol Mevotriov II 14, ob uev Zi 285, iote av
Alavroc dAxav Pind. I. 4, 35, Agyovrı uav Xdova Ev natandlbocı uEAuıvav bdarog GYEvog
Pind. 0.9, 49, &utn uev Hde TNig repippbrov Xdovög Anuvou Soph. Ph. 1 (daß aAX’ Zoyov 15
entsprechen soll, ist nicht glaublich), robrou unv dei, & Tlopyla Plat. Gorg. 449c, oxöreı
wnv Plat. Euthyd. 283c; oft att. (XAK) ri unv, nög unv u.ä. in der Frage (auch elliptisch) ;
vgl. auch ri pYg; ppovetg uev 6p9&...; Eur. Med. 1129 u.ä.; uev ‚wahrlich‘ dürfte auch
ein Teil der Fälle enthalten, in denen man sog. u£v solitarium sieht, bes. „ev ohne Ent-
sprechung im Anfange eines Werkes (so der meisten Stücke von Aesch. und z. B. @yvas
uev, & tal, yeipag aluarog pepeıs; Eur. Hipp. 316), einer Rede (vgl. Denniston, Part.
3832-84). Damit soll nicht bestritten sein, daß in andern Beispielen, in denen ein Satz
mit d£ fehlt, ein Gegensatz durch den Zusammenhang gegeben ist oder vorschwebt oder
daß ein Bruch der Darlegung vorliegt. — Über uuora uev — ei d£ (un) s. A. Bloch,
Museum Helveticum 1 (1944),. 255-57.
26. vaı (seit Hom.), vn (bes. att.)? stehen bekräftigend (eig. interjektio-
nell?), ‚fürwahr, wahrlich‘. Bei Hom. nur val dn (öfters, z. B. vet 8% radr«
Ye navra, YEpov, Xata nolpav Zeırres A 286), v. ua (s. 0. Nr. 25), später vol
unv (Emped., uav Theocr. 27, 27 äol.) u. a.; alleinstehend o8 xpivo, vol o&
Soph. EI. 1445, vai npög Yewv apn&ar’ Eur. Med. 1277, in vai av Köpav
Aristoph. vesp. 1438 u. ä. (nur so, und fast nur att., vn, z. B. vn t& Aartpo«
Soph. frg. 871 N?. u. ä., bes. vn (röv) At«, vn At’ o. 1, 577; ferner ua c. acc. 0.
S. 569, 25) und in att., Koine vet ‚ja‘ (als Antwort, so nach roör’ &ryruuov;
Aesch. Pers. 738, vxt vxt Aristoph. nub. 1468; ev. Matth. 5, 37; verstärkt vatyı
Soph. OR 684 usw. wie oöyxt für oö; zu -xı s. u. Nr. 35). Nach vn: vet viel-
leicht. 8%: Sat (o.'S. 563, R. 3); alt A: ai (or S.557, F.1).3
27. vo (ep., böot., kypr.),* vov (K 105 Y 485), vov (att. Tragg., gew. vöv
Kom.) sind die enklitischen Formen zu vöv (att. Prosa, auch verstärkt vövye,
yöv d%, vov-t, in Kom. auch voyuevt, vuvöt) ‚jetzt‘.5 Der Quantitätswechsel, teil-
ı Dazu R.W.Chapman, CIR 25 (1911), wandt mit vn (lat. nae schlechte Schrei-
ANA IE bung); über weitere Beziehungsmöglich-
2 Böot. vel rov ’Iöiaov, v. to oıw Aristoph. keiten s. Brugmann, Grundr.?2 II 3,
Ach. 867. 905 (überliefert vn), ark. vet röv 99496.
Atx u. a. Del.? 665 GC 7 ff. 26 1f. Dazu wohl * Über vv bei Aretäus p.66s.H.W.Smyth,
toch. B. na: ‚doch‘ (Partikel der Aufforde- AmJournofPhil. 8 (1887), 471.
rung) (A.J. van Windekens, Morphol. ° Die Handschriften schwanken stark
comp. du tokh., Löwen 1944, S. 291). zwischen vöv und vuv; u vöv uoL veneanoer’
® Lat. ne ‚ja, fürwahr“ (z. B. nö ego homo OÖ 115 beweist daher kein abgeschwächtes
infelix fui; ne tu Hercle Plaut.) ist urver- vöv, sondern es ist vöy yor zu schreiben.
3b) Die einzelnen Partikeln. «) 26. vat. 27. w. 28. rap 571
weise auch das -v (aus idg. -n oder -m) kehren wieder in den verwandten
lat. nü-dius (tertius ‚jetzt [ist] der 3. Tag‘, nun-c, nü-per, ahd. nu nü, aisl.
nü nüna, got. nu (Quantitä?),! t lit. nu nünat, aksl. nyn£, ai. nu nü nündm,
awest. nü.” Die volle Form geht auf die Gegenwart des Sprechenden im
engern und weitern Sinne (ot ßporot eicı A 272), aber seit Homer auch auf
die unmittelbare Vergangenheit und die unmittelbare Zukunft. Die zeit-
liche Bedeutung schon von vöv kann jedoch zurücktreten, so bes. in vöv 8
(lat. nunc vero) zur Einführung eines wirklichen (und gegenwärtigen) Sach-
verhaltes gegenüber dem Sachverhalt, den man gewünscht hätte oder (als
irreal) annimmtvgl. ; schon 0.S. 346, 3; 347, 4; 348,2. Die enklitischen For-
men haben selten rein zeitliche Bedeutung (so wohl 60a rob vov &&Areraı K 105,
rarpl IIvYovixw rö ye vov Pind. P. 11, 44), sondern bedeuten gewöhnlich ein
abgeschwächtes ‚jetzt, nun‘, besonders in Aufforderungen und in Fragen,
in denen vu(v) solche leise folgernd an die vorliegende Situation anknüpft
(als ‚nun, denn‘); ähnlich werden auch ai. nü, got. nu u. a. gebraucht. Von
den Verbindungen (N $& vo, ob vo, un vb Tor, Errel vb Tor, ds vo rep; Ev vuv
Hdt. beim Übergang in der Erzählung; rotvuv) ist (x«t) vö xe wohl proeth-
nisch (vgl. ai. nukam o. S. 558). Vgl. auch kypr. ö-wu, ark. z&-vu 1, 612, 8.
Weitere Beispiele: Axe 8° en’ ’Apyelorcı xarov Berog' ol dE vu Auoı Ivfjioxov A 382, va
vo xev &v9° Anödorro..., el un xıı. E 311; deüp6 vuv, A Tpinodog rrepıönnedov HE Aeßtos
Y 485, Zvraüda vöv Ößpıle Aesch. Pr. 82, otya& vov Soph. Ai. 87, xadıle vov ne OC 21,
&ye (pepe, oredde) vuv Aristoph., ire vöv Xen. hell. V 1, 32, &xoupb vu Ev$w ‚durupol vo
&orov‘ Del.3 523, 165 (Orchom., 220-2002); kypr. duFavoı vu, Söxor vu Del.3 679, 6. 16;
&yoı, rexvov £uöv, Ti vb 0’ Erpepov...; A Alh, ob SE vO ool rep Evrp£rnerau olAov Arop; a 59f.,
N 6% vo pol rı ridoLo; A 93.
28. nep = lat. -per (in nü-per, parum-per, paulis-per, top-per u. a.).? Idg.
*per war i-lose Nebenform des lokativischen peri (s. repı 0.5. 499, 16), neben
dem es steht wie ür&p neben ai. uparı; es bedeutete wohl ursprünglich ‚im
Hinausgehen über‘, ‚im Übermaß‘ und wurde einem Worte parenthetisch,
besser ‚opisthothetisch‘ (u. S. 706) angefügt, um dann zu einer hervorheben-
den Partikel herabzusinken; dabei ging der volle Akzent, den *per ursprüng-
lich haben mußte, verloren. Mit dem etymologisch zugehörigen repı ‚sehr‘
(0. S. 423, 6) besteht kein unmittelbarer Zusammenhang. rep urgiert ähnlich
wie yz oder $n ein vorausgehendes Wort an beliebiger Stelle des Satzes
(Nomen, Pron., Adv., von Verbalformen nur das Ptz.). Das Ptz. (auch &v
mit Prädikativ) hat dabei oft an sich schon adversativ-konzessive Bedeu-
tung; rep hebt diese zunächst nur besonders heraus, wird aber dann als
Partizipialkonjunktion geradezu zu deren Träger. Bei Homer von einem
Relativ (auch Rel.-Adverb) oder einer Konjunktion noch trennbar, muß
ı Nhd. ‚nun‘, erweitert aus mhd. nu, deckt lat. novos usw.) zusammen. Zu Thumbs
sich nicht mit vöv (vgl. Brugmann, Erklärung von vıv aus *vo-ıv, *VF-ıv Ss. 0.
Grundr.2 11 3, 931 7.). 1, 608, Fußn. 1.
2 Weiteres bei Osthoff, MU 4, 272-74; ® Vgl. Niedermann, RhM 52, 505, und
Kretschmer, KZ 31, 337f.; Persson, bes. M. Leumann, Antidoron 339-43 (das
IF 2, 251; Brugmann, Grundr.? II 3, enklitische lat. -per = griech. rep war einst
990-94, Walde-P. 2, 340; dazu jetzt toch. viel häufiger, da-z. B. hau perbene einmal
nu (no) enkl. ‚aber, denn‘ (Tochar. Gramm. hau-per bene war; bei dieser Auffassung
308) und heth. nu (allgemeine satzeinlei- ergeben sich manche Parallelen zu den
tende Partikel). Das Wort für ‚jetzt‘ hing griechischen Gebrauchsweisen).
weiter mit idg. *newos ‚neu‘ (griech. veFog,
HR B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

ep mehr und mehr unmittelbar folgen; für das jüngere Sprachgefühl bil-
den dorep ‚welcher gerade‘, dooorep, oldonep, honep, Zvdanep, einep, Ereinep,
(

xafrep einheitliche Wörter, an deren Entstehungsart freilich noch der Ak-


zent erinnert; die attische Prosa kennt kein selbständiges rep mehr,! die
ionische nur noch ganz vereinzelt.
Beispiele: zıuhv retp wor SpeMev "Oxbpriog &yyvarliaı A 353, eig dyadöv n. A 789, KArd
rn. olosiıo M 349 (r. gehört zu oloc), &ptyvaroı d£ Yeol rn. N 72, vexuv u. P 121, norauös
x. &bppoog ® 130, yuvaıxi m. Q 130 X Au1, Eya 8’ EXeeıvörepög u. I 504, Ev m. Öveip@ 7 581;
önrör’ eyar.im nerk uörov”ApmogIl 245,0 r. A508, röde ep uoı Erinphnvov 2Ei8mp © 242,
ob 8’ ÜAous r. Ilavaxarobg I 301, MA al aörol m. novensn.eda K 70; uivovde rs. A 416,
öAyov r. A391 (dloxov... arißap&repov oÖx öAlyov r. $ 186), np&röv n. 3 295, borarıöv re.
® 353, &%Mor& r. T 200, rapos rn. v7 (Ag td ndpos rn. X 250), E&ortow rn. 8 35, &o rn. öntooo
6122, vöv nn. neu drouoov & 325; olnade nr. B 236; bei Negation: röv 8’ oü rn. Eyeı Ipdoog
E 416 (od rıy’ Ar. Byz.), oö np tıv’ $ 212 (aber z. B. in oddE vo no rn. ® 410, obdE wu oot rn.
® 201 a 59, a8 088’ Ösr. A 841, oBdE m. ulog A 452 gehört x. nicht zur Negation).?
Bei Relativa und Konjunktionen in älterer Zeit noch trennbar: ög £’ Eßadev nr. A 524,
oc Eoerat m. A 211, dc vor. &de B 258, Eret vun. leraı alvög B 327, nal vo x’ Erı mpor&poug
idov dvepac, ods 2Ieröv vr. R 630, el 88 Yeög rn. (‚wenn durchaus, wirklich, anders‘) Toov
teiverev oA&uov r&Xog Y 100; doch auch schon in unmittelbarer Folge univerbiert: ös r.
® 190 (ö x. H 114 und x. mit Demonstr.), % w. Y 79 (2mal), jünger poet. und bei Hdt.
Xen. geläufiger Adverbia wie oörep, Tirep; oin r. pLMwv yeven Z 146 u.o., poet. und
Xen. Dem.; öc« r. Hes.th. 475 (auch Sing. Hdt. Aesch. Aristoph.); SU” örır. Hdt. IV186;
&v9a v. N 524, Hdt. Thuk., 891 rn. B 861 u. 0., ödev z. Pind. Soph., öre rn. A 259 (örav r.
Soph. OC 301), ei n.y&p w 29&Anoıw A 580, npiv n. © 452. Über x. (und xairep) bei ad-
versativ-konzessivem Ptz. (z. B. &v&oycso xndou£wn rn. A 586) s. Genaueres und Beispiele
0.8. 389, 2; nötig ist rw. bei solchem Gebrauch von andern Verbalnomina und von reinen
Nomina, so taXaotppovd& rr. S&og elfev A A21, oUx Av Erı ppddumv rr. dvnp Laprındöova dtov
Eyvw 11638, f re xara aparepöv nn. Epbxeı D 63, luykev 8’ dpwvnro r.Eurag Ayeı Pind.P.4,237,
kever TO detov SovAlg tr. Ev opevi Aesch. Ag. 1084; bei Subst. xai Yeög rn. 1204; ein kon-
zessives Moment erhält der Satz auch durch gewisse Adverbia mit x. (Denniston, Part.
485. 486): wat opıv xüdog önale ulvuvdd rn. 3 358, reuno... ber. Pind. N. 3, 80 (auch
hier mit xat: xal npög datuova re. P 104, xal 2v davarond rn. alan 750, xal Nadev re. 8 214.
Ahnlich steht ei n., so ei rn. y&p re x6Xov ye xal abriuap naraneıım, AK Te al neröntodev
£xeı nöorov A 81, 60’ Av oböenore Tpoing Einpar’ ’Oduooevg, el rn. arnuov Tide e 40.
29. - rein tinte(vor Asper elidiert rip9’), als verstärktes ti; ‚warum ?‘ recht
oft bei Homer (26x 11.,17x Od.; später nur Aesch. Ag. 975 1yr.), war für das
Sprachgefühl =rore, das jünger in gleicher Bedeutung nach rt auftritt. Die
noch von Walde-P.2,77 und imGEL angenommene Synkopevon.oistjedoch
unhaltbar. Wahrscheinlich war irre als *rı8/r + ne = lat. quippe (vgl. u.).
Vgl. tin’ abr’, alyıöxoro Ardg texog, eirnAoudas; A 202, Tip9° obrag fornre...; A 243,
Tinte narantwaooovres dpkorare...; A340 mit AK Ti note oo, h nal, To Idxa obrw moie-
keis; Xen. Gyr. 13, 11, ri nor’ &orl rodro rd n&9oc; Plat. Theaet. 187d. inte durch Meta-
these aus *rir-ne = lat. quippe (sicher aus *quid/t + pe; vgl. quispiam) nach Schwyzer,
KZ 58, 184, Fußn. 1, und o. 1, 266, ß1; 610a; 631, 10; ähnlich lat. suöpte u.ä. aus
-öd/t + pe (Thurneysen bei Sommer, Handb. d. lat. Laut- u. Formenlehre?/® 449;
-pte im Abl. des Possessivs weitaus am häufigsten). Die von Kretschmer, KZ 31, 365
(Brugmann? 629; Sommer a.a.O. 448) vertretene Auffassung von -rre und lat. -pte
als (sonst nicht belegte) Ablautform zu lit. -pat,eben, gerade‘ in ten pät ‚ebendort‘, prie-
pat vanders ‚dicht am Wasser‘, das zu lit. päts ‚selbst‘ für patis gehört (= lat. potis; in
der Bedeutung ‚selbst‘ allenfalls auch in heth. -pit -pe(t) Identitätspartikel [vgl.J. Fried-
rich, Heth. Elementarb. 1, 84 $ 296a]) läßt den Ausgang -e lat. -e unerklärt (dagegen
Ebensowenig die Koine (Mayser, Pap. üpiv A 260, tod... 1&Mov ddbpona A rc.
11 3, 153; Blaß-Debrunner? $ 107). Exelvou 8 819, AErovixorspoug ... Hr. ’Aprd-
2 Ebenso sind zu beurteilen &peloow ner. das Hdt.IX 28, 1.
3b) Die einzelnen Partikeln. «) 29. -rre. 30. *oFod. 31. x: 573
auch Walde, Lat. et. Wb.2620; Walde-P. 2, 77). Es ist daher auch nicht (mit Kretsch-
meru. a.) rore in nachhomer. <i(s) rore mit lit. -pät zu verknüpfen, sondern das gewöhn-
liche (abgeschwächte) ‚irgend wann‘; vgl. noch tives nor’ &ore; Aesch. Eum. 408, ti oöv
dn note... xadeic; Plat. Gorg.450b (8 rı d4 note... ‚qualecumque‘ Theaet. 160e
und oöx...&Eepeig more; Soph. OR 335, dei rore CH ralra Ant. 456, del 8n core Thuk.
113, 5); über lat. uzpotes. Walde, Lat. et. Wb.? 620. Att. x nore war wohl in gewissem
Umfang eine volksetymologische Auffrischung des alten irre.
30. *oFod, nach Brugmann? 536, 4619 f. in örrı, örrocs usw. ist o. 1,
617, 4 abgelehnt.
31. re (bzw. 7’, 9°)! ‚und‘ kehrt nach Form (auch Akzent) und Bedeutung
wieder in lat. -que (osk.-umbr. -pe, -p), ai. awest. &a, got. -h (und -uh).? Das
dadurch gesicherte idg. *k*e? hatte außer der Bedeutung ‚und‘ in mehreren
Sprachen auch andere Geltung: es ‚verstärkte‘ die Eigenbedeutung des In-
definits und der Negation *ne;? dabei wird die Zugehörigkeit von *k*e zum
Indefinit k"e/o- (und k*i- zıs 1, 615, a) deutlich; die Bedeutung ‚irgendwie‘
muß älter gewesen sein als die Bedeutung ‚und‘.5
1. re ‚und‘ (aber im allgemeinen nicht ‚auch‘) erscheint seit Homer bis
in die Koine sowohl doppelt gesetzt (re —- re ‚sowohl — als auch‘, oöre - oöre
‚weder — noch‘, unre — unre, lat. -que — -que, neque — neque, got. nih — nih)
als nur im zweiten Glied (auch ob — oöre, un — unre wie lat. nön — neque,
ne — neve, aber auch od — obdE, un — unse). In ältester indischer Poesie und
Prosa ist da — &a, in der griechischen Prosa te — re häufiger als einfaches £a
bzw. re; die Doppelsetzung darf daher als älter gelten (vgl. zune - ne o.
5.565, 16). Verbunden werden parallele Nominal-, Pronominal-, Verbalformen,
Adverbia, Konjunktionen (eire - eire). Im letzten Fall sind ganze Sätze ver-
bunden, was als entwicklungsgeschichtlich jünger zu gelten hat (vgl. Del-
1 Vgl. außer den Zusammenfassungen E. nicht einer‘ u.a. Für lat. quisque sichert
Wentzel, Über den Gebrauch der Partikel Lydia Hotz, Die Enklisenstellung des
re bei Homer. Progr. Glogau 1847; W. Pronomens quisque. Diss. Zürich 1941, im
v. Christ, Der Gebrauch der griech. Part. Anschluß an Skutsch u.a. die ursprüng-
ze mit besonderer Bezugnahme auf Homer. liche Geltung ‚und wer‘ (in ubi quisque und
MünchAkSb. 1880, 25-76 (das Etymolo- ut quisque); s bes. S. 94-108 (S. 97 und 98
gische S. 68 ff. war schon 1880 überholt); auch Zweifel an der 'indefiniten Geltung
B. Hammer, De re part. usu Herodoteo, des &a von kägta, Eisca, deren idg. Alter
Thuc., Xenoph. Diss. Lips. 1904; vgl. auch schon Meillet, MSL 10, 272, bezweifelte).
Hoefer, Schäfer, Schmidt (Denni- 5 Wie aus ‚irgendwie‘ die Bedeutung ‚und‘
ston, Part. [Bibliogr.)). entstand, ist unklar; Erklärungsversuche
2 Mehr bei Walde-P. 1, 507 f.; zur Syn- bei Kvicala (Kühner-Gerth 2, 235)
tax Delbrück, SEA, 146 5.5, 4172-75; und Bernert, Gl. 28, 68 (abgelehnt von
Vergl. Synt. 2, 5114-16; Brugmann, L. Hotz [Fußn. 4] 96, Fußn. 1; vgl. auch
Grundr.? II 3, 1004-08. Es sei auch an Iyk. ebd. 96). kwe ist kaum die Stammform
se, \yd. -k für ‚und‘ erinnert. Phryg. xe kwe-, sondern enthält ein Bildungselement
(auch ı00 xe ‚wer immer‘ für häufigeres L00 -e, vgl. Meillet, MSL 10, 271, der ebd.
vı) ist wohl entlehntes griech. xat (xe£). 273 bemerkt, wenn man Einheit von *kwe
® Darauf geht auch äol. re zurück (vgl. ‚und‘ und indefinitem kwe annehme, müsse
1,296, Zus. 3); ähnlich haben meymr. nac, z. B. narnp dvdpav re Yewv re einmal be-
corn. bret. nag (= air. nach-) ‚neque‘ ce, g deutet haben ‚le pere des dieux, des hom-
statt Labial (Pedersen, Vergl. Gramm. mes en general‘. Daß re ganz oder teilweise
1,243). Die Elisionsformen 7’ und 9° setzen zum Demonstrativstamm *to- gehöre (sich
fertiges te voraus (höchstens vor e- könnte also mit lat. -te in is-te decke), wie Har-
7’ elidiertes kwe darstellen). tung (0.8.553) 1,57ff. Christ (o. Fußn. 1)
4 Ai. kägca, awest. &i$&a ‚irgendwer‘ nach 30. 70; Kühner(-Gerth) 2, 235, Fußn. 1;
Relativ (z. B. ai. ydk kdg£a ‚wer immer‘); 240f. (vgl.auch Denniston, Part. 495-97.
alat. nec (< neque) ‚nicht irgendwie‘, osk.- 535) wollten, ist nicht mehr vertretbar. S.
umbr.neip ‚non‘, got. nih ‚nicht‘, ahd. nıkein auch u. $8. 648 Fußn. 2 u. in den Nachtr.
574 B. Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

brück, SF 5, 473); daraus erklärt sich auch der uralte Typus Ze r«rep
°H&Xıos te, worüber 0.5.63,1. Die Anzahl der Glieder kann über zwei hinaus-
gehen. Statt re — re (oder mit Wechsel ze — d£, ev — re, Te - N, - re) wird
in steigendem Maße re (-) x«! gebraucht; schließlich wird x«&t — xaı mit dem
enger zusammenschließenden re — e gleichwertig (vom Dvandva [1, 452f.]
sind beide geschieden). In der spätern gesprochenen Koine verschwindet re
vor xal, wozu auch die Ähnlichkeit der Sprechform ke beitrug (doch ver-
schwand ohne diesen Umstand im Spätlateinischen -que vor et).
Vgl. für re - re u.ä. narhp dvdpiv re dev re A 544, odxog u£ya te orıßapöv te I’ 335,
ob T’ ey re X 485, Auoöpevög re Ihyarpa pepwv 7’ drepelor’ &rorva A 13, &parol Te parol te
Hes. E. 3, raid& tE ooı dytuev Doißw 9 iepnv Exaröußrv eb A 443; To vüv un 7’ Anöinye
xeiev£ te porl Endoro N 230, Sboer6 T’ NEAıog anıöwvr6 re näoaı ayvıat 0 471; erst seit dem
Va werden auch längere Sätze durch re — re verbunden (s. Christ [o. 8. 573, F. 1] 32 f.;
GEL): 3 Glieder: alel ydp roı £pıg re plAn rröieuol re uayaı re A 177, Ev 7’ &pa ol PD xeipt,
Erog 7’ Epar’ Ex 7’ dvöuale o 530. Ungleiche Glieder: &p’ olg te... &re...&p’ id re..
&v re Xen. Cyr. III, 3, 36; seit Homer auch Ptz. und verb. fin., z. B. lototv re rLruoxönevor
Adecco 7’ Eßarrov T'80 (vgl.0.8.406,6). Alternativ: &vdexarn re duwdexarn re ß 37%, doüvat
te un dodval te Eur. IA 56 (vgl. 9 naldeg vexpol yipat re yuvaixeg B 289). Selten re o0x - re
Thuk. II 22, 1, öfter oöre - re Xen. Cyr. Il 3, 6 (GEL). Für re xat: 8eirög Te Xal obrLdavög
A 293, Bobderal re nal erioraraı Thuk. 1135, 2 (vgl. orÄnrpöv 7’ nd8 $euroras Hom. 199). Ab-
gebrochenes re (Anakoluth), z.B. 76 re oöua... radröv IN yoı doxel nal repl rnv Yuxnv
elvaı (statt 9 re boy) Plat. Gorg.524b-d (Kühner-Gerth 2, 244f.). Alleinstehendes
ze in älterer Zeit bes. poetisch: xUveooıv olwvolot re räcı A 5, dpv@v xviong alyav re A 66;
Sätze: vüv 8... moL£eiv elul Erornog TaUTa, TAXI TE OOV... ArmMoVa TOD PUAKOGOVTOG
elvexev npoodöxa« tor drrovoorhosiv Hdt. I 42; Nebensätze: «it d& rıp auyadeloı al re a
xpnuara danocıoia, peuyerw ‚wenn aber jemand (sie) verbannen (lassen) sollte und wenn
er das Vermögen einziehen (lassen) sollte, soll er verbannt sein‘ Del.3 424, 3 (Elis, IV);
bes. auch freiangereihte, ergänzende Sätze (auch Inf., Ptz.): 9 xev ynInoaı Ilptxuos...
roı re Tpieg neya nev nexapotaro A256, rroAteg re & Innoavro O 682 (Parenthese), ver«-
Yıyvaox@, nerinul re oe levaı Hdt. I 40, nach längerem Satze 76 re Anorıxöv... xadnpeı
Thuk. I 4, bekannt xräjud re &c del... Eöyxerrou I 22, 4, &reipoı dvres auTÄv Tö Te TANDdOG
Suerpov öpövreg Aen. an. III 2, 16; mehr bei Kühner-Gerth 2, 2414-43. rein apodosi
(teilweise mit Entsprechung in der Protasis): ög xe $eolg Erıreidnrau, uaAa 7’ ExAvov auTod
A 218, röooov tig 7’ Emil Aebooeı, ö0ov 7’ Ent Akav inc I’ 12, önmn 7’ i9bon, N 7’ elxovaı
oriyes Avdp@v M 48, el ep yap x’ ebpnor..., 00 pa T’ Arelpnrog neuove... 302-04. Die
Stellung ist im allg. die überhaupt für enclitica geltende (vgl. die Beispiele); re wie
auch re — re stehen darnach oft nicht nach den begrifflich wichtigen Wörtern: & re
düp’ "Appodtrng N re xöun To Te eldog I’ 54, Ilpıxum van old re naıctv A 28, &yybdı re
Ilpıau.oro xal "Exrropog Z 317, &veu re d6Aov xal dnarng Hdt. 169, Ev re Alyivn Thuk. 1105,3;
doch machen sich auch Einheit der Gruppe und das Bedürfnis scharfer Gegenüberstel-
lung geltend, z. B. totg xravoüct re Aesch. Ch. 41 (lyr.), &5 76 "Hpauöv te Thuk. III 81, 2;
rarhp Kvöpi@v re dewv re Hom., Toüg PlAXoug Te xal &pyovrag Xen. Cyr. VII 5, 41; der Stel-
lungsregel und dem Sinn entsprechen Verbindungen mit Ellipse im zweiten Glied: ol
Ex Opniung rat (scil. ol &x) rob “EXAnonövrou Hdt. VII 106, & 7’ eldov elonxouog re (für & 7’
elonxovoa) Eur. Ph. 96. Vgl. Kühner-Gerth 2, 245, Anm.5.
2. Namentlich das älteste Griechische zeigt Gebrauchsweisen von e, für
die das gewöhnliche ‚und‘ (frz. et, engl. and usw.) schlecht oder nicht zu
passen scheint. Man hat daher für solches re eine ältere verallgemeinernde Be-
deutung ‚irgendwie, einigermaßen, etwa‘ u.ä. angenommen.! Man kann
t Kühner s. K.-Gerth 2, 240f.; Kvi- d&ore, Relativsätze im Konjunktiv); Ch.
Cala, ZöG 15 (1864), 400 (Wiederholung, Baron,Le pronomrelatifet laconjonction
Allgemeinheit) ;Christ (0.8. 573,F.1)33-40 en grec et principalement dans la langue
(bekräftigendes, verstärkendes rein uevre, homerique. These Paris 1891, 51 ff. (‚des
eirep te u.a.); 60-65 (für ig te, öoov re, fois, Al’occasion‘, ‚ilse pourrait‘);W. Ber-
3b) Die einzelnen Partikeln. «) 31. +e 975
sich dafür auf den ähnlichen Gebrauch des etymologisch zugehörigen -xı in
ob-xl, roAAd-xı (0. Nr. 24; vgl. ai. kackid ‚irgendein‘, awest. kas£it ‚quispiam;
quisque‘, osk. putereipid ‚in utroque‘) berufen. Das singuläre od u& Ziv, dstis
Te delv Ürarog xal äpıorog W 43 (wozu Leaf) scheint sogar mit awest. yö &i$ &a
Y.9, 28 usw. zusammenzuklingen.! Die übrigen Beispiele für indefinites ts
e lassen auch andere Beziehung von re zu, wobei die Geltung ‚und‘ genügt.?
Letzteres gilt ohnehin für die Verbindungen mit andern Partikeln wie nv
te und für diehomerischen Fragesätze mit tig 7’ &p, denen später solche mit xat
und de parallel gehen.? Für die noch verbleibende große Gruppe der Relativ-
pronomina und -adverbia mit re (so ö< re, ödev ze, iva re ‚wo‘, wozu &vda Te,
£rrel re u.a.) scheint allerdings Übersetzung von te mit ‚und‘ usw. recht
ungereimt. Doch paßt ‚etwa‘ allenfalls für 500v re, olöv re, &c re,* aber nicht
für die andern genannten Verbindungen, für die ein indefinites, verallge-
meinerndes Moment fast immer durchaus ausgeschlossen ist, z.B. für od
ur yap "AnörMwva Autpıkov, & te ob Karyav ebxönevos Anvaoisı Heonporntag
avapatvers A 86.° Ferner handelt es sich dabei immer um postpositive Neben-
sätze, während bei den präpositiven mit &wc, Auos, örcn, örwg ein zusätzliches
re überhaupt nicht vorkommt.® Das spricht für kopulatives re in ög te u.ä.?
Doch ist dessen Bedeutung nicht ‚auch‘ (so Kühner-Gerth 2, 236. 241),8
sondern trotz allem gewöhnliches ‚und‘; d. und(e) hat im Mittelhochdeut-
dolt, Zur Entwicklungsgeschichte der ‚ungefähr‘ zu verwenden (Denniston,
Konstruktionen mit &ore (Progr. Eich- Part. 525), beweist für die Auffassung
stätt 1894) S.22f.; Meillet, MSL 10 nichts; &g re Yeög I’ 381 ist sogar sehr be-
(1898), 2714-73; A. Minard, Deux relatifs stimmt.
homeriques. Paris 1937 (aus Rev. de phil. 5 Man hilft sich daher damit, zu sagen,
n. s. 11) 56-90 (über ög re; über re 56-58; diese Aussagen seien habituell oder all-
ze —= ‚des fois‘, ‚parfois‘, ‚souvent‘, ‚tou- gemein (soWentzelo.S.573,F 1 undweiter
jours‘ u.a.). Monro, Hom. gr.? 301-04; Denniston,
1 Bezweifelt von Brugmann? 489. 643. Part. 496 f. 520 f.; GEL s. v.), muß aber
öortıg reist wahrscheinlich durch rıg ‚gespal- zugeben, daß nicht eben selten auch ganz
tenes‘ öore. bestimmte Aussagen für Einzelfälle mit re
2 So xal yap tig 9 Eva unva HEvoVv dd NG auftreten. Auch Minard (o. ver F. 1) ar-
AAöyxoLo doyaraa B 292 (wo xal yap re ‚und beitet mit sachlichen Unterschieden des
[te!] auch nämlich‘) ;für diese Auffassung jeweiligen Zusammenhangs (er scheidet
Brugmann, Griech. Gramm.? 429 und liaison contingente: arbitraire, injustice,
Kühner-Gerth 2, 240 f. (mit mehr Bei- explication, identification und 1. stable:
spielen); für indef. zig re Christ (0.8. 573, habitude, coutume, phenome£ne periodique
F.1) 60; Delbrück, Vergl. Synt. 2, 511f. ou permanent u.a.).
(zweifelnd); unentschieden Denniston, 6 Betont von Christ (0.9.573,F.1) 53.55;
Part. 533. Vogrinz, Hom. Gr. 242; Brugmann?530
3 Meillet, MSL 10, 271 f., schreibt in (#613); die Gegenbemerkungen von Den-
Stellen mit u£v re (so 00a T& uev 7’ &venog niston, Part. 521, Fußn. 1, schlagen nicht
yauadıs yecı Na de 9° On ara. Z 147, fer- durch (in M 48 steht re.- re o. 9. 574).
ner I 632 O 203) dem e eine auf den gan- ös te - os ‚gleichwie-so‘ war also sekundär
zen Satz bezügliche ‚valeur generale et gegenüber z. B. Eelv’, Aroı uev radra plia
indefinie‘ zu, von der ich mit andern nichts opovewvdyopeberg,&g Te narnp & TaLdLR 308.
zu spüren vermag. Die Fragesätze zeigen I) elewigu ei, ei (0: Bee Biene
stets tig r’ &p (nach antiken Grammatikern mann? 530 (4613); aber bei Brugmann,
z&p), z.B. tig T &p opwe deiv Epıdı Euvenxe Grundr.? II 3, 1003 f., heißt es, re in ög re
uaysodar; A 8; vgl. zur Auffassung von 7e sei nicht ‚und‘, aber eine Bedeutung könne
als ‚und‘ (wofür auch Denniston, Part. überhaupt nicht angegeben werden; die
533.) altschweiz. (XVI. Jahrh.) vetter R., ebd. angeführten außergriechischen Par-
und wer ist aber der gross keiser? (Idiot.1, allelen sind dürftig.
321 unter 8). 8 Über attische Stellen, an denen man
4 So Christ und Berdolt (0.8.574,F.1). mit re ‚auch‘ rechnet, s. Denniston, Part.
Die Möglichkeit, in der Übersetzung about DON
r

576 B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

schen, ältern Neuhochdeutschen (bis ins 17. Jahrhundert) und teilweise noch
mundartlich eine Reihe ganz ähnlicher Gebrauchsweisen.! Solches re ‚und‘
ging auf den Gesamtinhalt des Nebensatzes, wozu auch die Zweitstellung
stimmt. Der Gebrauch rührt wohl noch aus der Zeit her, als das Relativ
noch anaphorisches Demonstrativ war; z.B. & re A 86 (s. o.) war damals
noch ‚und diesem‘, der spätere Nebensatz ein ‚opisthothetisch‘ (u.S.706) an-
geschobener Hauptsatz;? steht ein Demonstrativ (in sog. relativer Bedeu-
tung), so kann man noch ohne weiteres so übersetzen, z. B. Bop£ng xat
Z&oupos, ta re Opnundev &yrov ‚und die wehen von Thr. her‘ 15.? Das Epos
hat also hier ein altes volkstümliches Stilelement erhalten und ausgewertet;
die spätere Dichtung ist davon merklich abgerückt, die Prosa hat nur ein-
zelne erstarrte Formeln bewahrt wie &ore, &rs, ol& re, olög & eluı. Wie uev te
(s. weiter oben) sind auch die andern epischen Verbindungen von rs mit
andern Partikeln zu beurteilen: $& re (auch u£v re — d£ re und oBdE re), xal re
(auch korrelativ und xal d€ te); vb re; yap re (und uev, xaly. re); re re
(Var. ei ve), 9 re; ei nep re; AA Te, Ardp re; vgl. die Nachweise bei Den-
niston, Part. 5238-33 (530-32 über kritisch unsichere Stellen, an denen 7’
z.B. für F’ stehen mag, so odd£ 7’ Zöncav A 406).* Auch ra 7’ &AAa beweist
keine verallgemeinernde Kraft von re®.
32. *v = ai. u (hervorhebend; s. Delbrück, SF 5, 504-14) ist verbaut in
oBrog, nav-v; 8. 1, 611, ba. Daß ark. raw, kypr. ovv usw. (ebd. 612, 8) von
*oy v *röv v ausgegangen seien, hat nichts für sich (sie enthalten vielmehr
vu 0. Nr. 27). Vgl. «d (0. S. 559, 6) mit Lit.
33. *ure = ai. uld ‚und, auch‘ (vgl. «ö-re) steckt in Nöte (aus *n-F-vre nach
dem Daktylosgesetz [1, 379]); s. u. S. 671, 22; über eöre s. u. S. 660, 6.
1 Vgl. mhd. mit diu und, ze dem ung, in particular statements‘. Für 7% re, dessen
alliu diu und; der mäze und usw., frühnhd. Beispiele alle als ‚particular‘ zugegeben
nachdem und, alles und das Gott will er- werden (I' 56. 366 E 201 A 362. 763 & 13
quicken (H. Sachs), altschweiz. damit und, v211 & 28 a.a.0.532), sehe ich keine
als und (z. B. als und wir vergeben), als wyt Schwierigkeit, ‚und fürwahr‘ (besser süd-
und (öoov te), so verre und er mag, sobald deutsch ‚und... halt‘) anzunehmen (auch
und usw., auch und wie für wie u.ä.; vgl. Hes. sc. 79); dafür spricht auch der apo-
Schweiz. Idiotikon 1, 321 unter 9. 10.11 (L. dotische Gebrauch (E 350 K 450 X 49
Tobler); DWBXI3, 405 ff. (K. Euling, & 288 u 138). Die vereinzelten röy 8° or’
bes. 423, d; Sp. 407 ist für das Mhd. auf &p TE yEpupaı Eerpyuevar LoXavömaıy OUT’ dpa
C. v. Kraus, Zeitschr. f. d. Alt. 44, 149, £pxex loyeı E 89, dc &yay’, @s unT’ &p rız
verwiesen, der alle Anwendungen auf die tön unt’ &p te vonon 2 337 mag man hin-
additive Funktion zurückführt). Vgl. auch nehmen oder emendieren (mit ye). Mit de
neugriech. x«t v& ‚und (so) daß‘ für bloßes te, &AAK te usw. vgl. man schweiz. und aber
v& (Thumb, Handb. ngr. V.?2 $ 260, a). (Id. 4, 320 unter 3).
2 An der Stelle nun &u” adrh ravra > Für &ax Te navra debexn ’Apyeiov W483,
ud, 6000 7’ ’Arebavöpog .. .nyayero Tpotnv ar’ Ma rrep Kyyeiög &ocı e 29 kommt man
, n T' Emiero velxeog dpyn X 114-16 läßt mit ‚überflüssigem und‘ aus; in &rel oBdE
sich am Schluß übersetzen ‚und das war‘ tar’ Ma rip &00’ dvonuovp 273 liegt Über-
usw., während es bei ö00& r’ nicht angeht tragung in den Nebensatz vor oder Ana-
und so natürlich noch in sehr vielen Fällen. koluth (unterdrücktes Glied mit xal, wie
® Vgl. auch Ainrao nö, TöIL oT” Bxeoc auch att. erel & re &AAa TpXTrouaıv Xadög,
’HeXloro Axrives xpvocw xelaraı Ev Yadduo avadteivar IG? II/III 1298, 9 (um 2308), 7&
Mimn. 11,5 D.?; aber z. B. bei rat re Pind. TE EM Dv dyadog nomrng xal... rpoelActo
O. 14, 2, öpxıa... ra nep re Hdt. I 74 läßt Lyc. 100); vgl. Christ (o. 8. 573, F.1) 67
sich nicht mit ‚und‘ in geläufiges Deutsch (statt 7& te Ma xat); Kühner-Gerth 2,
übersetzen (dagegen bei 219& te; vgl. 240,8; Denniston, Part. 534 (‚generali-
Kühner-Gerth 2, 238, 2eß). zing force‘).
* Es geht dabei namentlich gegen re ‚in
3b) Die einzelnenPartikeln.«) 32. *v. 33. *ure. 34.@N. 35.-X1. 36.66 577
34. pn ‚wie‘ las Zenodot an zwei Homerstellen; verwandte Sprachen zei-
gen, daß eine Interjektion mit der Bedeutung ‚fürwahr‘ o. ä. zugrunde liegt.
An der Stelle xıvn$n 8° &yopn ph xluara B 144 gab Aristarch (und nach ihm die Hand-
schriften und Herausgeber) &s, an der Stelle 6 d& pn x&deıav dvaoyav (nämlich das ab-
geschlagene Haupt des Tlioneus) neppade re Tp&eooı nal ebxöuevog Eros nöda E 499 1.
folgt auch Ludwich Zenodot (Aristarch las ö2 gi, die Handschr. haben auch 8° Zen;
V. 500 wurde athetiert); vgl. Lehrs, De Aristarchi studiis Homericis® 84-86; Ludwich,
Aristarchs hom. Textkritik 1, 382f., 2, 460 Note 420; W. Leaf zur Stelle.ı en ‚wie‘
(wohl aus urgriech. *9&) gehört zu awest. bz ‚fürwahr, wahrlich, in der Tat‘, lit. da ‚jawohl‘
aus idg. *b(h)a, aksl. bo ‚denn, enim‘ (aus *b(h)a); s. Fick, Wb.I* 88; J. Baunack,
Stud. 1,23; Kvitala, Badäni1, 238; Johansson, KZ 36, 619; Walde-P. 2, 136 (wo
mehr). Z. B. pn xUuara« war ursprünglich ein angeschobener Satz für sich, etwa = ‚für-
wahr, Wogen (waren es‘); nach Brugmann, Grundr.? II 3, 995. 997 £.

35. -xt (idg. hervorhebendes *Ghi) ist 1, 624, 11 behandelt (zum Anlaut
vgl. auch klruss. bulg. serb. -zi hinter Pronomina). Zu beachten ist die Ent-
sprechung von od-yt (s. u.S.592,«) und ai. na hi, nahi ‚gewiß nicht, keines-
wegs‘ (unxı [u. S. 592, Fußn. 7] ist wohl Augenblicksbildung).? Siehe auch
0. S. 570, 26 vatyı.
36. &c? ‚50‘ (xa«l &g ‚auch so, trotzdem‘ und oBd’ &s ‚auch so nicht, trotzdem
nicht‘, sonst ös nach Hdn. II 932, 9 L.) führt mit lat. sö-c auf idg. Instr. *sö
(zum Demonstrativstamm so- neben to-; vgl. 1, 610, 2 a). x«l (088°) &s Hom.
Hdt. Att. Koine (III/IIa, IVP), z.B. @ar& xal Os (v. 1. &5) EIER0 Söuevaı radıv
A 116, &Ar 000’ &g Eräpoug Eppboato a 6; alleinstehendes &s in Sg Zpar’ A 33
u. o. (mit zu ergänzendem oyaaxcye e 121. 125; Sg ein(e) Sapph. 55a 11 D.2,
ö&s dE Kupnvatoı...... Erepa roradra Eroinoav Hdt. III 13, &s o0v xpn xal Nuäs
rorodvras Thuk. III 37, 5, &s oßv zommoers Plat. Prot. 338a; korrelativ mit
©&cG ‚wie, sobald als‘: Ozrıc 8° as Hbaro Yobvwv, @s (v. 1. @5) Exer’ Eunepuuia
A 512f., og 8’ idev, Sg iv Epwg Tuxıvag ppevas Aupexarubev 3 294 (ähnlich
T15 £.); ös (v. 1. @&) - oc (v. 1. &s) 3265 f. (variiert @g re- ch. Cer. 174-76,
Eur. Ba. 1066-68, oix — &; El. 151-55, @orep — &g de Plat. Prot. 326d);?
mehr GEL. Mit «örwos bei Hom. &sg 8° aürwg ‚ebenso‘, nachhomerisch fast
nur in der verwachsenen Form ooa0rws. Dagegen war as @An?&g ursprüng-
lich Ausruf, also og relativisch (s. u. S. 668, 15). Neben &g steht das (wohl
jüngere) rösg (r@c) ‚so‘ vom Stamm ro- (vgl. 1, 623 f.); es ıst auf Homer
und seine Nachahmer (bes. Aesch.; nicht bei Eur.) beschränkt; weil ög mit
dem relativen &g zusammenfiel, wird vereinzelt auch rag mißbräuchlich im
Sinn von ‚wie‘ gebraucht: &rıuaornpax tag AvdpnAarnv Aesch. sept. 637, coü
pavnua rag Zreexivov (‚als‘) Soph. Ichn. 39, @< aieAoupog einaonı nepuxev N)
os nöpdarız 296, Tas Apwpatoı mes (megarisch) Aristoph. Ach. 762.
1 neppade ist ‚wies, zeigte‘; vgl. &vri gavfic ouxt; Ss. 0. 8. 569, 24.
opale... xepi Aesch. Ag. 1061, gwvnoau sW.Fox, Die Doppeladverbien ag «d-
ev obx elyxe, Ty) de xerpt Eppale Hdt. IV 113. 76, &g Eripwc, &; Mndüg u.ä., ZöG 30
2 Vgl. noch Osthoff, MU 4, 239-4; (1879), 321-385; G.S. Thomas, De part.
Persson, IF 2, 225; L. Horton-Smith, QZ usu Herodoteo. Diss. Lpz. 1883. Zum
AmJournof Ph.18 (1897) 62f.; Fowler, Akzent Wackernagel, Akz. 16-19.
Negatives 17; Delbrück, Vergl. Synt. 2, -4 Gegen exklamative Auffassung des zwei-
505 {.;, Hermann, Nebensätze 254; Brug- ten as (H. R. Fairclough, CIR 14 [1900],
mann, Grundr.? II 3, 999 £.; Walde-P. 394-96; Brugmann® 614) s. Wacker-
4, 541f. (wo auch Beziehung zu ye [o. nagel, Gl. 14, 64-66.
S. 561, F.2.] angenommen wird). Anders
SATA EL 1E2
578 B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

ß) Jüngere Schicht
1. &Ardl ‚aber, sondern‘ (gegensätzlich, aufhebend, beschränkend; schär-
fer als 3%) war zunächst nur abbrechendes &%%« ‚übrigens‘ (zum Übergang
zu ‚aber‘ denke man an nhd. ‚übrigens‘ in der Bedeutung von frz. du reste
‚indessen‘, engl. however und bes. an lat. ceterum ‚übrigens; andernfalls;
außerdem; aber, sondern‘). Die Anfangsstellung teilt &X%%& mit den ebenfalls
scharf gegensätzlichen &r&p und aurap, die schon früh durch A zurück-
gedrängt werden. Doch erklärt sich die Anfangsstellung von &Ar& aus der
ursprünglichen Geltung als prosthothetisches Sätzchen (wie auch lat. ce-
ierum, verum); auf Herabdrückung der Prosthothese beruht die Proklise
(vgl. 1, 387, 2). Der Zusammenhang mit &%og tritt noch in vielen geschicht-
lichen Gebrauchsweisen zutage (s. u.), ist aber nicht mehr empfunden, wenn
&%%oc und @AA& im gleichen Satz stehen (s. u.). Häufig steht Ad neben an-
dern Partikeln; aber die meisten Verbindungen bleiben lose; vgl. &% &pe,
&pa, ad, , Hrot, öuoc, oDv, KAAG ye, $N, nev, unv (auch @AAaunv geschrieben),
zo u.a. und un AA (AA) — eig. zwei Sätze —, rANv d. u.a.
Vgl. für &. ‚übrigens‘ (und frz. & propos ‚da fällt mir gerade ein‘) den Gebrauch vor
Imper., Konj., Opt., z. B. «aM 19ı A 32, IN &ye Ay’ Epıdog 210, &. nideode 259, KR
Touev Z 526, & Divrig, &. Ceüßov Pind. O. 6, 22, &A ebruxolng «ri. Soph. OR 1478 u. ä.,
IN &va 0. 8.424,7, im Beginn der Rede: &. u &pEMes xri. 8 472 u. a., einer Antwort:
Apero, örı eln 6 obvdmua. 6 8° Artexpivaro drı Zebg swrnp nal viun. 6 d£ Küpog dxoboag " d.
dtxoual re, Epn, nal roüro Zorw Xen. an.I 8, 17, (A:) Eneo9e... (B:) MM Eböuscd«
Aristoph. Ach. 1231 f. (vgl. d. ‚aber ja‘, frz. mais oui); sogar zu Anfang eines Werkes
(Xen. conv. und resp. Lac.; ebenso ö£; vgl. Denniston, Part. 20 f.); abbrechend &. r&
ye Zeug oldev 0 523, &. raüra uev feiro xart’ oöpov Soph. Tr. 467. Es ist in solchen Fällen
nicht durchaus ein unausgedrückter Gegensatz anzunehmen.? Z. B. in Fällen wie ode
uev "Exrtwp uluvev... A GT’ dpvidoav.... Edvos Epopuätar... &5"Exrtapiduoe O 689 ff.
oder od xaxdg KA ayadöz Theogn. 212 mag X einmal ein Zwischensatz ‚anders (war’s)‘
gewesen sein, und so kann man auch noch häufiges (ob) uövov, &. (xal) und obx önws
(örı), &. (x.) (vgl. auch al de düpa un dexer’, &. Soceı Sappho 1, 22 D.2), ja sogar wıxpög
uev Env dtuac, &. naynrns E 801 u.ä. auffassen, auch &. als Übergang und in der Frage.
Damit sind aber die wichtigsten Gebrauchsweisen genannt. Aber die hier als ursprüng-
lich angenommene Auffassung ist verlassen z. B. in &%%og 8’ oB tig joı röoov alrıog Obpx-
vıavav, &. (‚sondern nur, außer‘) plAn unmp ® 275f. u.ä. und in &&%’ # ‚außer‘, z. B.
orparöv, roD EueAie obdelg Apkerv KA 9) Exelim Hdt. IX 109, 3, ei dt un, un ol Eorw Lvdıxov
underod aM N iv Teycaı Del.? 656, 33 (TV&), obdE 2Erds Mär... KA Alels] Xepssövaoov
Del.3 173, 48 f. (um 300%). Selten begegnet hypercharakterisierendes 3° &., so ob 8° &.
xeXevooy Eur. M. 942 u.a. (Denniston, Part. 10). Aus Fällen wie &%’ — *HpaxXrjog Yap
Avınnrov yEvog &ote — Yapaeit’ Tyrt. 8, 1 entstand durch Gliederungsverschiebung &. y&p
(auch &AX ob yap und od yap KAM Axw Hippon. 1, 1; Eur. Aristoph.). In od unv «. (att.
seit 400) ist nach wmv eine Verbalform unterdrückt (z. B. 6 Innos... uıxpod xdxeivov
EGetpaynAıoev ob unv (scil. &Zerp.) KA Erttuervev 6 Küpog uörıg Xen. Cyr. I 4, 8); ob wEvror
&. schon Thuk. Lediglich fortführender Gebrauch von &. und &. unvisttrotz Denniston,
Part. 21 f. 344-47, nicht erwiesen.

1 Außer den üblichen Hilfsmitteln steht nhd. komm doch!) nach Bäumlein (o.
hier auch (Passow-) Crönert 1, 280-86 zur S. 553) 17;s.indes Denniston, Part. 13f.
Verfügung (ebd. 286 Genaueres über die ® X N ist jedoch teilweise &%%o A, min-
Verbreitung; kypr. «da Et. Magn. ebd.280 destens damit vermischt; hypercharakte-
ist jedoch eher &%a; unsicher ist kypr. risiert Any @&X N; vgl. Denniston, Part.
&A(r)’ Hoffmann, Dial.1, 76 Nr. 144, 3, 24-26; Blaß-Debrunner”? $ 448, 8 An-
in einem Gedicht). hang (obx [&d%Mos] AN’ N Vermischung von
2So Brugmann® 620 (mit Hinweis auf obx &Noc, KALK und oBx Kos A).
3b) Die einzelnen Partikeln. ß) 1. 9d. 2. Aus pron. dem. 3. Aus * kwo- 579
2. Vom Demonstrativstamm *o- sind hier 7& und ry) zu erwähnen.
Hom. & (in codd.; nach Ap. Dysc. adv. 199,2 6) ‚so; deshalb‘ war Instr.!
oder Abl. (s. 1, 623 f.), wurde aber in jüngerer Zeit als Dat. xö verstanden
(so Aesch. Pr. 237; Soph. OR 510; Plat. Thaet. 179). x ‚hier! nimm!‘, frz.
‚tiens‘, bei Hom. nur vor Imper. (unmittelbar oder mittelbar), Pl. ire (toL
xopwvat Evrı) Sophr. 156;? wie lit. t& ‚da! nimm!‘ aus *1 alter Instr. (1, 550,
Fußn. 2; GEL s. v.). Über rot s. unter 4. Zu + vielleicht auch dor. 7vos
(1, 613, c). Über zog s. o. S. 577,36.
Vgl. z. B. ö (Var. 16, röL) oe xaxfj aloy rexov A 418, al yip...elev... ro (Var. 6)
ne tax’ nubaeıe mörıg B 3714-73, el... Shun..., To rev ol Tbußov ulv dnolmsav & 237-39
(mehr Kühner-Gerth2, 154 Anm. 2), r& 8’ Alc. 46 B 11 (rö D.2),zöı Theocr. 29, 11
(&ol.); ri, oreicov Al Q 287, N, le olvov ı 347 (TH vöv töde nidı Anßav Cratin. 141 (157 K.),
+7, [VAA, ridı Herond. 1, 82), 7h vüv, xal ol toßro, y&pov, xeıunAtov Zora W 618.
3. Vom Interrogativ-Indefinitstamm *k®o- gehören hierher die in-
definiten rn? und ro (ion. xw),? nos, roSt, or und rov (ion. xov), kypr. rau
und fragendes rörepov (ion. x-); über te s. o. S. 573. Die Instr. rm und ro
(1,550) bedeuteten wohl ursprünglich als prosecutivi (0.S.162, d) ‚über irgend-
eine Strecke hin‘ (daher dor. ryrox« ‚je‘); od ro ‚noch nicht‘ wurzelt in prä-
teritalen Sätzen. Die lokativischen ro$%t, roı und rov (vgl. 1,621, F.10; 628,
F.6)kamen von der auch später lebendigen Bedeutung ‚irgendwo‘ zur Bedeu-
tung,doch wohl, gewiß, vermutlich, wohl‘; dies hängt wahrscheinlich damit
zusammen, daß oöd«xuoDd, oüx &09” örcou Öftersnur als starke Negation dienten
und roö einer Frage negativen Sinn verleihen kann, z. B. rod d& uoL narhp
ob; Eur. Ion 528; dor. nö ua (oder nouaAa) ‚woher doch; ganz und gar
nicht‘;? was keinen Ort hat, ist überhaupt nicht vorhanden. Etwas un-
sicher bleibt die Auffassung von kypr. ra«ı.® Wie nachhomerisches rörepov
als Eingang des ersten Gliedes einer Doppelfrage entstanden ist, ist schon
0. S. 554 f. ausgeführt; die neue Funktion des erstarrten röreoov zeigt sich
auch darin, daß rörepov mehr als zweigliedrige Fragen einleiten kann (rö-
tepov— 4 #). Über partikelhaftes röre s. -rte o. S. 572, 29.
Für nyroxa ‚je‘ vgl. al rı Mevidxas mnroy’ 6 oupıxrag rrpoopıreg Kae u£rog Theocr. 8,
33 f.; negiert ‚nicht je‘ > ‚noch nie‘: vırahas taur& här’ oböts nenoxax Del.? 12, 3 ff.
(Sparta, um 4508). od zw heißt zunächst ‚überhaupt nicht‘: &ret od ro Anoou’..
Späcdar T' 306, Errel od ro rravreg Öuolor dv&peg &v noltum M 27 0f. (so auch noch Aesch.
Soph.), dann ‚noch nicht‘ (auch od r& rore ‚noch nicht je, noch nie‘): od n& not£ nor rö
xpnyvov elnas... &09röv 8’ oöre (Var. odö£) ri now elnag Eros xıı. A 106-08, od ydp no
rot’ A 154, ob ydp no A 262, u &n no XAlsode adyng O 426 (so auch Hdt. Att., trennbar
Hdt. att. Poesie; ob n&rox« Epich. 170, 1; att. oddernörore). Für rot ‚wohl‘ vgl. &%a
rod Zebs HIER «ra. T 273, 4 nod Zeig altıog « 348; solches roı nur äol. dor.: «i d£
1 Als to; vgl. Wackernagel, IF 1, 377; Verstärkung von tuvam ‚du‘ an zweiter
Verm. Beitr. 23. Stelle des Satzes, viell. urspr. zum ganzen
2 Vgl. zum Vorgang 1, 799, 2a, weiter Satz gehörend).
Seüre 1, 6320., etwas anders &ypsı$’, Kypeıte 5 Nur als Entlehnung ins ‘Att. überliefert,
4, 804, Fußn.2. Vgl. auch Pind. (Pap.) z. B. Aristoph. Pl. 66; Dem.19, 51. Vgl.
inte zu in (Wackernagel und Debrun- nhd. (ja) woher? als unhöfliche, ungläubige
ner, Philol. 95 [1943], 184). Analogien (wie Ablehnung.
slaw. na, Pl. nate) bei Brugmann, MU1, $ Für xds mau und Ld& naı Del.? 679, 4. 12
1651., Bersson, 1522,7207. und für den Hexameter uewvausvor ebFep-
3 In hom. oö ran, od8& sm ‚nicht irgendwo‘ yeolag td; (oder täg?) mau eb more £fep&a
sind urgriech. rm und r&(.) überlieferungs- Del.® 683, 8 paßt indefinite Bedeutung
mäßig zusammengeflossen. wenig. Siehe auch o. 8. 567 Fußn. 2.
4 Formell wohl identisch mit apers. ka (als
37*
580 B. Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

roL &v vouw rıvi &A[Io ypaonraı] BCH 37, 156 Nr.1 2.12 (Kyma, III®), &xobovri nor
Pind. P. 5, 101,t solches rov ist ion. att. häufig seit Hom.: pfjg rov Krep Anav röXıv EZeuev
E 473, ob7w rov ua rear arı.; I 40, vol 8° adrol Töde ou yıymoxere M 272, xaxel Tov
"Audnv... altouuewm rov rebßeraı 6 un Yaveiv Soph. Ant. 777f., Es eixoot xov uaALora
Ztea Hdt. I 209, navrog xou VII 157, Xaıpepövra yäp iore rov Plat. ap. 20e; im Attischen
oft spät im Satz; von den Verbindungen sind häufig 89 rov (wozu Syroudev nach Sndev),
A rov; bei Hom. und teilweise später steht rov nach &p, ardp, yap, N, Iv, xal, wev; im
übrigen s. über wov Denniston, Part. 490-95. Ähnlich wie ro9t usw. auch og eig.
‚irgendwie‘: od uev og rravreg Baomevoouev B 203, KA od nws Aua navra Heol d6cav
avdparoroıv A 320, T@ Kpotow od xwg oüre eyaptilero Hdt.I 33, farbloser z. B. ua nos
Nuelg 00x Ev XALOT Tedpauuede Xen. Gyr. IV 5, 54.
Die Vorstufe von nörepov - zeigt das einzige homerische Beispiel Tudetönv 8° oüx &v
yvolng morgpotor uerein, he werk Tpweoorv öuıeo: 7 ner’ ’Ayauoig E 85, ferner x6repa robrwv
alperwrepd& Eorı, radra... nv tupavvida« Hdt. III 52 (aber mit verschobener Stellung
xötepa Ta TH Trpotepain elyov H T& rapeövra opı ein aiperwrepa I 126), nörepa Tüxng xal
röTep« yvaung Epya xpiveis; Xen. comm.I 4, 4, &pwraong TYs unTpög, TöTepog KarAlmV . . .
Soxei elvaı, 6 marnp % odrog Cyr.13, 2. Die Stelle Pind. P. 11, 22 läßt sich noch verstehen
als nörspov; vıv &p’ "Ipıyeveis... Euvıfev...%... (aber gewöhnlich wird rörepöv vıv xrA.
geschrieben); ebenso Hdt. I 88 xörepov Atyaıv... % oryäv... xpn; Deutlich Frage-
partikel ist nörepov z. B. in tives xarrpkav, rötepov "EAnves uayng h raig euöc; Aesch.
Pers. 351 (mit Ellipse des zweiten Gliedes nörepx yap ro&ouAxog aiyurn dLx Xepoiv abTolg
zperer; ebd. 239), indirekt Ersip£odaı neudavra Körepa NV Ewvrod 7 nv Küpov Acyoı dpxnv
Hat. I 91 (vgl. III 32).
4. Daß enklitisches roı und orthotoniertes, die erste Stelle im Satz ein-
nehmendes rot (in hom. rot y&p) etymologisch verschieden sind, wird fast
allgemein zugegeben, wenn auch die Zuteilung von xatro: usw. zum einen
oder zum andern schwankt.? Der enklitische Dat. des Personenpronomens
der 2. Pers. Sing. roı ‚tibi‘ (= ai. te 1, 602) geht bei Homer als dat. ethicus
(0.5. 149, «) gelegentlich über in eine versichernde Partikel (‚gewiß‘ usw.),
häufiger außerhomerisch.? Im Attischen ist die Trennung zwischen dem zur
Partikel gewordenen roı und dem lebendigen Kasus oot (co:) auch formell
ausgeprägt (weniger weitgehend im Dorischen und Böotischen, wo der Dat.
des Pronomens zwar orthotoniert iv, aber enklitisch roı lautet). Zu roı ge-
hören lose Verbindungen wie &AA& (adr&p, Y&p) tor, wo bei Homer roı noch
Dat. ist, att. y& tor (89), ion. att. % tor ‚entweder - oder‘ (Hro: ‚oder‘ Pind.),
mit umgekehrter Stellung roı &p«, roı $4. Orthotoniertes rot hängt irgend-
wie mit dem Demonstrativstamm ro- zusammen (s. u. 2). Über xatroı,
nEvror, rotvuv S. u. S.581, 3.
1. Bei Homer ist enklitisches roı fast überall Dat.; als dat. ethicus steht es fast durch-
aus in Reden an Einzelpersonen, z. B. &upt d£ vor fi Euf Aucln... "Exrtopx... udung
oxynosodar dl I 654 (Achill zu Aias), aber auch xıydaveı tor Bpadüg axlv 9 329, was nach
dem vorhergehenden Vers einer zum andern sagt. Auch att. ror, obwohl unzweifelhaft
Partikel, steht gerne in Reden (so bei Thuk.) und kann manchmal noch dativisch emp-
funden werden. Jüngeres Sprachgefühl empfand (und empfindet) wohl in manchem
älteren dativischen roı die Partikel (so besonders auch, wenn ein Vers außerhalb des
Zusammenhangs als Gnome zitiert wird; an sich gibt es kein ‚gnomisches‘ roı). Aber
durchaus sicher sind nur ganz wenige alte Fälle. Wenn eine Mehrheit angeredet ist, ist

1 Mehr bei Wackernagel, KZ 33, 21; S8S.175ff., Wackernagel, KZ 24, 595;


Bechtel, Dial. 1, 102. IF 1, 376f.;, Brugmann? 612 vergleicht
2 Vgl. F. Kugler, De part. roı eiusque den partikelhaften Gebrauch von ndd. di
compositorum apud Platonem usu. Diss. (eig. ‚dir‘), z. B. dunn was ok unsen Eddel-
Basel 1886. mann di de Geschicht nich recht tau pass
® Vgl. Nägelsbach, Anm. zur Ilias! Fr. Reuter, Volksausg. 1, 339.
3b) Die einzelnen Partikeln. ß) 4. vor 581
ro: nicht mehr ‚denk dir‘, und ‚denkt euch‘ paßt nur dem Sinne nach; bei Homer &
Avxıor ... Aebv@y BE Tor Zpyov äeıvov M 409-12 und aidce, ’Apyeior.. ,MN rendede
Y&ocov: Anssral Tor ppeves Eo9M&v N 95. 115 wie AR &paevds tor Tode yng oluchropag
eÖpnoer’ Aesch. suppl. 952, &rep iepeiöv rot y’ Ömobaadosere Aristoph. Lys. 84; ähnlich
stehen ä&ye, pepe u. ä. auch für den Plural, obschon es hier einen solchen gibt. Oder ee
steht außerhalb der Rede, beziehungslos (vielleicht schon M 412 N 115): (Adıov) ö5 84
roı eldog Ev Env naxöc, KA moßwung K 316 (ähnl. v 289); vgl. weiter &ör&p Ertl or (v. 1
In) navra... Hvvoe datumv h. Merc. 138; sicher so im Nebensatz: ei 8° oßroc &vdpög a
AwLEvoV obdeut‘ Spn ylyveraı Tyrt. 6, 11 D.? (aber &rel od roı N 382 u.a. stehen in An-
reden an eine einzelne Person). Seit V& steht roı neben anderm Pers.- Pron.: ob toı rörıc
ob 82 76 Sniov Aesch. suppl. 370 (Anrede an Pelasgos), o& roı, zöv &x äc se
%£yo Soph. Ai. 1228 u.ö. (odrog & o& roı Aristoph. av. 274, mpög o& oı #Adouev Plat.
Prot. 3166), raAaı ol oo dupoäuaı Plat. Gorg. 499b; neben &uot, oot u. ä.: ool or Adyouox
TTAVETAL sapn Adyov Aesch. Ag. 1047, &va&, &uol or... n Ebvvora Boudeber n&Acı Soph.
Ant. 278 f., ed ror Atyeıv Zuorye palveodov (!) z&vo Aristoph. Pl. 198, xy rol nors old’
EZerer ooL TpaxuAloavrı ridönevos nub. 861 f., ppdoov SE toi yo av. 1229, neiaıvideg yap tou
vıoodvrı &ulv Ex Tod nixpod Aruevos Sophr. 101 (ob uav tor Sippov Erenuuevov dulv 92), Kal Euot
ror Soxei oöro Plat. Charm. 172e. Als Antwort auch 2y& roı ‚ich meinerseits‘ Xen.
comm. I 6, 11, uaax roı ebd. I 2, 46.
2. ol y&p bzw. toıy&p (bes. Hom., trag. Dialog), verstärkt rory&pror, roryapodv (Tragg.
Kom. Prosa) geben eine kräftige Begründung, Folgerung (‚deshalb‘, ‚demnach‘, ‚so -
denn‘), z. B. & "Ayxweü, xedeal ne... uugnoacdar.... vol y&p (so überall Ludw., nach
Handschr.) &yov &pew A 76 (bei Hom. nur als Einleitung einer gewünschten Auskunft
u. ä.; vgl. 7. Y. &y& töv Zeivov dp£oconau 9 402; sonst 7. y. &y@ roı K 413 8 612 9 28, wo
das zweite ror Dat. ist), pieig rov &vdpa; toryip Ev Tadra tapw xeion Aesch. Ch. 894
(Or. zu Klyt.), roıyaproı nadapotoı Boauoigs Yeobs dp£oovrau' rory&p xrA. Aesch. suppl.654{f.,
rory&p odv (Raderm.) ... ebd ppovo r& o4 Soph. Ai. 491, roryap (Var. r. tor), & uftep,....
Alyörrov r& utv ävo xarto Inow xrı. Hdt. III 3, elne' zorykp opı Mapdöviog öde Sixas
Soceı VIII 114, 2 (roıyapav IV 149 - alle herod. Beispiele).!— Gegen Erklärung von rot
als Lok. Sing. (so Kühner-Gerth 2, 154 Anm. 2) sprechen die Form (nur rei-8e nicht
*roi-d8e) und die Bedeutung. Wahrscheinlich bildete toıy&p wie lat. verum (am Satz-
anfang) einst ein Sätzchen für sich (Wackernagel, IFA, 377; Verm. Beitr. 23); an
seiner Erklärung von rot aus Instr. zo + ı zweifelt W. an der zweiten Stelle selbst (Brug-
mann? 612 trifft keine Entscheidung). Lautlich und begrifflich genügt rot (d.h. ro +1;
vgl. böot. rot 1, 612, y) yap ‚dies nämlich (ist es)‘.
3. Von den noch übrigen festen Verbindungen gehört ion. att. (bes. Kom. und Prosa),
auch Pind. rotvov ‚somit, also; nun, ferner‘ (wie oöv, aber schwächer) wegen seiner Stel-
lung an zweiter Stelle des Satzes (außer den in Fußn. 1 beurteilten Fällen) und wegen
seiner verhältnismäßig späten Bezeugung (seit V&) zum ersten roı.? Beide Gründe gelten
auch für ion. att. u£vro: ‚allerdings, ja wahrlich; jedoch, indes‘, wenigstens der zweite
für an erster Stelle stehendes att. (auch Pind.) x«froı ‚(und) auch, also; und doch‘ (bes.
bei Selbsteinwurf).®? Auch daß die drei genannten nicht selten bei einer 2. Pers. Sing.
stehen, spricht gegen Beziehung auf das zweite rot.* - rotvuv zuerst xph T. rÜAag Öuvamv
dvarırvanev abrois Pind. O. 6, 27, &x tövde r., lodı, unyavn xadn Aesch. suppl. 459; x«t-
ro: xal rot nor’ ’Avratou Söuoug #rı.Pind.I.4,52,x.rt pnur; Aesch. Pr. 101 (vgl. 439. 642;
sonst nicht bei Aesch., aber bei Soph. usw.); n&vroı: rordde u. mpooplAcın daıLövav
1 Über den Prosagebrauch von oıydproı Dekas. JbbfelPh. Jg. 44 Bd. 109 (1874),
und roryxpoöv s. Kalinka (o. S. 553) 2091. 109-214; Kalinka a.a. 0. 188-94.
Die Zweitstellung von rory&p (Lucian, aber 3 Homerische Vorstufe von uevro. ist ev
auch Hippocr.) ist das Gegenstück zur An- zoı (als Dat.), z. B. ob uev roL Ey& Töoov
fangsstellung von roivvv (Koineprosa, Mi- alrıös ein ® 370 (vgl. auch Hön uev yap
mus Pap. Ox. IIl 413, 225). Beides beweist tor... olyera O 222 f.); aber x«t tor (Dat.)
nur die Unsicherheit des Sprachgefühls für N 267 C 32 bilden keine Vorstufe für xatrot,
diese künstlich belebten Partikeln. da xat zum folgenden 2uot (&yo) gehört.
2 zig rot vu dewv xıı. P 469 (Frage) kann “Wie Brugmann-Thumb 612 anneh-
nicht als homerische Vorstufe gelten. Zum men; wie oben Wackernagel, IF 1, 377;
Gebrauch und zur Frequenz s. E. Rosen- Denniston, Part. 565, 1; 568.
berg, Die Partikel roivov in der attischen
582 B. Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

Aesch. sept. 515 u. a. (adversativ nur Pr. 318), y&vorro uEvräv räv Yeod Texvape£vou Soph.
Ai. 86 (Od. zu Ath.); vgl. noch weiter robrov xapıy rolvov oe xrA. OC 404, oror.... . düvanor
u yerävı xalror ddxvo y’ &uauröv Aristoph. ran. 42 f., öuag ye uevroı ebd. 61, oörog, oe
Ayo ugvror ebd. 171, örı rolvuv Eunpoodev äntoreis SIG 1168, 30 (Epid., IV®); Verbin-
dungen (auch trennbar) xat (oder $n, u&v) rolvuv; xalroı ye (mep); &AA& (oder xat) nevror
(aber von ye u&vror gehört ye zum vorhergehenden Wort). Statt u&vroı braucht die
Koine auch eine Form p£vrov (Chrysipp, dreimal Papyri IIT® [Mayser, Pap. Il 3, 170,
3ff.], die makedonische Kanzlei Del. 590, 38 von 2142, der Römer Flamininus SIG
593, 13 von 196/942) ;u&vrov ist eine hyperattische Form, die zu k£vroı nach dem Verhält-
nis von &vdor :&v8ov gebildet wurde (Wackernagel, Verm. Beitr. 40 f.).!
4. In droı (auch # tor) bei Hom. Hes. Pind. (bei den Tragg. nur A r&v, 7 r&p«) wird
allgemein das enklitische roı gefunden. Doch ist roı als Partikel bei Homer sehr selten,
während Aroı sehr häufig auftritt; und während hom. roı als dat. eth. fast durchaus in
der Rede erscheint, steht Aroı ganz gewöhnlich in der Erzählung, z. B. Aroı 8 y’ &g einwv
xar’ &p’ Elero A 68 u.s. Daher ist. in Yroı vielmehr das orthotonierte rot zu suchen; Aroı
ist ein Gegenstück zu roryd&p und war zunächst ‚fürwahr dies (ist es)‘, als Sätzchen für sich.
5. Erstarrte Kasus von Nomina sind poetisches Zuräg (-ng) und jünge-
res, auch prosaisches öuwg (die sich in der Bedeutung berühren), rAYv, &ux.
1. Zu Eurös (-nav -na Pind. Tragg.) Zurmg (Epos) s. schon A, 620, a1. Die dort an-
genommene Grundbedeutung ‚völlig, durchaus verfügend (xUptos)‘ kann man noch fin-
den bei persönlichem Nom. Sing. als Subj., z. B. Zeug 8° £. n&vr’ LYuver P 632, 6 Barrou
8 Enreraı naraıds dAßog Eurav ra nal va veumvPind.P. 5,55 (erstarrt £.beipers. Nom.Plur.:
vöv 8° £. yap vhjpes Epeotäcıv Yavaroro M 326), negiert oöx 2. ‚durchaus nicht‘ (z. B. ron&aı
8 E. odrı Suvnoeaı A 562, E. 8° o0x &dduacon E 191); nur ‚durchaus‘ ist £. bei pers. Sing.
als Subj. in xat Anoouaı 2. T 308 (vgl. o 214), erst recht bei Sachsubj.: £. 2; yatav re xal
odpavov Ixer’ durun 3 174, &. wor roiyor.. . . palvovr’ 6pdaruois woel rupdg aidon.£voro Tr 37-39.
Auch für xal &., X £. (iMd xal £.) genügt teilweise noch ‚durchaus‘; doch geht 2. im
Zusammenhang über in ‚gleichwohl, dennoch‘, z. B. &X& xal E. aloxpöv tor Önpöv te
ueverv atA. B 298, töuev.... KAM E. Auvaiv SXopupöued” © 32f., oldx... AA xal &. oV
Anm T 422, Spedov... KAM E. navrag uev Ödupöuevog .... Yb@ ppeva teprouaı 8 97-102,
(Kalypso:) oörw 8 olxöv de... abriae vüv EdEdeıg levar; ob de xalipe xalE. ec 204 f.; allein-
stehendes E£. ist ‚gleichwohl‘ höchstens in obx &ieıg örı xrX.; Ey& 8° aloxbvouau E. o 11 f.,
zöy uev od ylvaaxov' dmılouevov 8° £. rıg elmev xal öde Pind. P.4, 86. Die Bedeutung
‚gleichwohl‘ entwickelt sich auch neben adversativ-konzessivem Ptz., bes. mit rep (auch
das Ptz. und rep erhielten ihre Schattierung ursprünglich durch den Zusammenhang;
vgl.0.S8. 389, 2; 571, 28); &. gehörte dabei ursprünglich (als ‚durchaus‘) zum Hauptverb,
so noch möglich &Ayea 8° £. &v duuß@ xaraxeiodaı Exoonev, dyvöuevol ep N 522. (vgl.m147,
£umav...xatrep Pind. N. 6, 4); die gewöhnliche Stellung und Auffassung (als Verstär-
kung von rep) zeigt z. B. Neotopa 8° obx Aadev layı nivovra sep &. 31 (0.8. 390, 2; aber
Tpwotv... Erıxpartovot ep £. 3 98 ist ‚die ohnehin durchaus das Übergewicht haben‘).
Statt des Ptz.s kann ein bloßes (Verbal-)Adj. stehen (luy&ev 8° dpwvhrw ep £uras äyeı
Pind. P.4, 237) oder ein Nebensatz (£ur«, xalnep &yeı..., dvrirew’ ErıßovAia« Pind. N.
4, 36, Zuna, xel Soph. Ai. 563). 5
2. öuwg ‚gleichwohl doch, dennoch‘ ( engl. all the same, nevertheless) beruht auf öuöüc
‚gleicherweise‘ (mit -wg 1, 623f. zu öuög = ai. samd-); den Bedeutungsübergang be-
leuchten Stellen, in denen die Auffassung schwankt: Zvd« x’ öuös (oder dus) rpooepy
xexoAmpevog f xev &yo röv (Od. den Aias) A565, A re (die gute Eris) xal anadauöv rep öug
(Rzach, andere öuwg) Ent Epyov £yeıpev Hes. E 20; ohne formellen Unterschied läßt sich
öpolog doppelt auffassen an der Stelle (Xerxes) owdelg 8° önolwg TNode xoLpavei XHovös
Aesch. Pers. 214.2 Die Zurückziehung des Hauptakzentes in öuog hat mittel- und neu-
griechische Parallelen wie roö xdxov ‚vergebens‘, novayx ‚nur‘, SinAx ‚daneben‘.3

ı Nach Radermacher, Neut. Gr.? 36, 2 Vgl. schweizerd. gläckh im Sinn von
wurde u&vro. um des Hiates willen zu uev- ‚gleichwohl, dennoch‘, z.B. i gang glich.
rov; aber u&vrovsteht an 4 von den 5 inschr. ® Weiteres bei K. Dieterich, IF 16, 8-15.
und Papyrusstellen vor Konsonant!
3 b) Die einzelnen Partikeln. ß) 5. Zuräs öuwc. 6. Aus Imperativ 583
' öu@g ‚gleicherweise‘ ist archaisch-poetisch für öuolwe, so &upw 6. Yun pırlkovoa A196,
oönEd" 6. (Var. dus) rung (aus -Heic) Zocaı I 605, 6. d& or Ama olde v 405, eb d& Exaora
Adavkroıs dutrabev 6. (wofür duerafe vönos möglich) xal &mtppade rıuds Hes. th. 73 er
Sepron£voran xal SvoonuKToLg ö. Aesch. Eum. 387 f.; mit Dat. o. 8. 535a (6wod); daunvan
rdvrag ö. P 422 u.a. (ähnlich Hes. th. 366 Theogn. 252 Aesch. Pr. 736) ;nAY9ev 6. Innav
te xal Avöpüv © 214 und öfters, auch noch Eur. EI. 407 (nachgestellt & re Seoic xäv-
Yporotg 6. Pind. P. 9, 40; vgl. Aesch. Eum. 692 Soph. Ai. 1372).
öu@g ‚gleichwohl, doch‘ bei Hom. sicher nur Zaprmdovri 8° &yog yevero..., 6. 8° 0b
Andero xapuns M 393; weiter ö. ö& geüye Aesch. Eum. 74, &xel d2..., ro09 8. alpobneda
Aesch. Ch. 933, 8. nı900 wor Soph. OR 1064, uaxng yevonkuns loopp6mou.... Zvöuuouv
adrol Exdrepor obx Eiaacov £yeiv... xal ol ev ’Admvaloı (Enpkrmoav yip 6. u&MoV) ...
rporctov Zsrnoav Thuk. 1105, 5£. (ähnl. III 80, 1), (Schiffe) &5 6 Nuxdas 6... . dntoreirev
VII 1, 2, xol unv n 9m alla, al loonorpla av nardv Exovad rıva d.... robgpıarv (statt
Relativsatz) VII 75, 6, vöv ö8 d. Yapp@ Plat. conv. 193e; &%% 8. Pind. P.1, 85, Arist.
vesp. 1085 (elliptisch navrag ev. .., &% ö. Ach. 956), Eur. Ba. 1027, Hec. 843, 8. udv
Pind. P. 2, 82, ö. ye unv Aristoph. nub. 631, 8. ye wEvro: Aristoph. ran. 61 (beide ohne ye
Plat.); in der apodosis eines advers.-konzess. Nebensatzes xei 76 umdötv EEepö, ppdow 8° 6.
Soph. Ant. 234; die Pause (bzw. die Setzung des Kommas) ist unsicher in Fällen wie
A2Eov...,xel or£verg, 5. (gewöhnlich or&veıs 6.) Aesch. Pers. 295, x&v &rontog };, d. pay
4xobw (gewöhnlich ö., pav.) Soph. Ai. 15; sicher ist ö. nur eine Verstärkung von xel,
wenn es im Nebensatz steht wie xel dixau’ 8.%yw Soph. OC 957. Über 8. neben advers.-
konzess. Ptz. s. 0. S.390,2 (mit Adj. statt Ptz. xoöx &rtönXog 6. Theogn. 442).
3. nıhv s.0.8. 542, n.
4. &ua S.0.8.534, 3a.
6. Vom verbum finitum sind im geschichtlichen Griechischen einige
Imperative bes. der 2. Person Sing. wie &ye und einige Indikative bes.
der 1. Pers. Sing. wie olu«aı partikelhaft erstarrt, meist in Parenthese.! For-
mell bekundet sich die Erstarrung in der Vernachlässigung der Kongruenz
der Person und des Numerus (s. u.) wie bei der für Zureng (Nr. 5,1),ge-
gebenen Auffassung des Numerus und Kasus; oft ist aber auch die spezi-
fische Bedeutung des Verbalstamms in der partikelhaften Verwendung ver-
blaßt, und dies ist im Grunde gewöhnlich die erste Stufe der Entwicklung,
bei der es sich, wie schon o. S. 554 angedeutet, um Entwertung ursprüng-
licher Parenthesen handelt (vgl. dazu auch u. S. 705.c).? So ist z. B. schon bei
Homer &ye zu einer allgemeinen Partikel der Aufforderung herabgesunken
und steht als solche nicht nur bei der zweiten Person Sing. von Imperativen
voller Bedeutung, sondern auch bei dritten und bei 2. und 3. Pers. Plur.,
seltener bei 1. Pers. Sing. und Plur. des Konjunktivs.
Von solchen Imperativen (vgl. Kühner-Gerth 1, 84 f.) bei Homer (mit Hymnen;
teilweise auch später) &ye (wie lat. age indifferent gegenüber der Diathese; 0.5. 228,4),
2. B. &% &y’ 6 ulv oyedtro 3 542, IR &. uluvere, navres B 331, KA &. cnpuxes yev...
Aaxdv Ampbocovres dysıpövrav B 437 f., seltener als dAX’ &. auch alleinstehendes &ye und
&. Sn, deüp’ &., vöv 8° &., el 8’ &. (s. u.); außer Hom. selten: &% &. Hes. sc. 108. 449, &.
yuv Önws abrobs dvayvaceod£ wor Aristoph. eq. 1011; mit ersten Personen &. $n tparelo-
vev I’ 441, &. 8 dpı$unoo v 215 und später: &AX’ &., Il£poaı, ppovrida daucda Aesch. Pers.
140 (aber &. dh xal xopöv äubopev Eum. 307), &. rolvov oxonönev Xen. Cyr. V 5, 15; mit
ersten Personen auch &yere: &IX &ye9’, bs Av ty elno, nedmuede navres B 139, AR
1 Bzw. Prostho-, Opisthothese; vgl. u. zerd.mein, denk wie oluaı (in Schaffhausen
S. 706. man); neugr. wad&(c) ‚d. h., nämlich‘, elxe
2 Vgl. nhd. halt! (auch in allgemeiner Be- dv elye ‚mir nichts dir nichts‘ u.a.; Ss.
deutung) sieh (mal an)! wie nhd. hast du Brugmann, Ein Problem 12%; Wacker-
nicht gesehen (von schneller Bewegung), nagel, Verm.Beitr. 23 ff.; Thumb, Hand-
schweizerd. was gist was häßt, lat. puta ‚z. buch .ngr. V.? $ 259.
B.‘, ai. &hi ‚wohlan‘ (eig. ‚komm|‘) ; schwei-
}

584 B. Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

&yed”, Univ rebxe’ dveicw x 139 (dagegen äyere...Xboacde Aesch. Ch. 803); &ypeı (‚wohl-
an‘, eig. ‚packe, faß an‘ zu dyp&o) dv ol Eropoov ’Admvalnv E 765 (ähnlich H 459 A512
3 271 @ 176); zu Pl. &ypeı9” s. 1, 804, Fußn. 2 und o. 8.579, Fußn. 2; el (?) 9° &yes.
0. 8.557 und 1, 798, Fußn. 8; 804, 5; &&% 191 (‚wohlan‘), raöra 8° ömıodev dpesoöues”
A 362, {. vov, ppdoov Aristoph. ran. 519, 1. $h oregavod eccl. 148; nur attisch (teilw. auch
ionisch) so bezeugt @&pe y&p onuoıve Aesch. Pr. 294, p£p’ eine 84 uoı Soph. Ant. 534, @....
zporoia nög dvaornasıc, Eur. Ph. 571 (vgl. @. rig y&p odrog; Aristoph. nub. 218, 9. Sn
vov, el randv &onev, Ti yaucid’ Auäc; Aristoph. thesm. 789), 9. &xobow Hdt. I 11, 9. 8%
{Souev Plat. Gorg. 455a, Plur. p£pere... neıpäode Hdt. IV 127; id0o0t Yeäode Soph. Tr.
1079, Aristoph. Ach. 366 ohne Bedeutungsveränderung, mit solcher i. doörov ad xAbw rıva
Soph. Ai. 870 (Iyr.), i. uaX’ «db Ypoei rıs Soph. El. 1410, i. ö£yov nat Soph. Ph. 776, L., tt
Zorıv; Aristoph. nub. 825, bei spottender Wiederaufnahme eines Wortes i. y’ &xparov
(olvov) Aristoph. eq. 87 (l. Aeyeıv ebd. 344) ;? in voller Bedeutung auch 18’, olov, & ratdes,
rpootneikev Kpap tobnog rd Yeorpörov Auiv Soph. Tr. 821, eime wor, Ti m&oyer’, &vöpss;
Aristoph. pax 383 u.a., ein& nor, BouAebeode Dem. 8, 74, M BobAcode, eine yor, repıuövreg
aoröy ruvddveodar‘ Acyeral tı xaıvöv; Dem.4, 10; duereı ‚sei unbesorgt‘ (Aristoph.
nub. 422), im Att. ‚allerdings, gewiß, doch‘ (in Antworten zur Beschwichtigung eines
Zweifels): (A:) nö oöv duvnoeı uavddvev; (B:) &., varac ebd. 488, (A:) rot &v &AAooE pauev
zig rorabras levar; (B:) dudeı, ...elg t& roraöra Plat. Phaed. 82a, ‚und dann (sicher)‘:
xauedeı xpıveis xoaög Aristoph. eq. 1213, Koine ‚zum Beispiel, denn; wenigstens‘ u.ä.
Solche Indikative sind hom. öto (att. oluaı), att. old«, öpäsg u. ä.; z. B. Ev rpwroroıv
dto xelseraı © 536 (so ölouaı x 140), && oluaı ig dxpordrng Eieudeptag Plat.civ. 564,
&v oluaı roAotg Dem. 20, 3, ol y&p oluaı Berrıotoı Dem. 54, 38, selten 2. Pers. o0x oteı
Avayxacdnoerau; Plat. civ. 486c, röong olesde yeucı owppoouvng; conv. 216d; düp’ &
Kadıorederaı TÜv viv Zv AvdpwroroLy, old Zyw, roAb Eur. Med. 947 f., obdE rabosraL
xX6Aov, dp olda, rpiv Karacazıbat rıva ebd. 93 f.; old’ örı u.ä. (s. u. S. 590, 8); 2. Pers.
0109” odv ö Späcov Aristoph. eq. 1158 (X pax 1061; Spaoeızg Eur. Cycl. 131),3 oloY«x vöv
& wor yevecdo; Eur. IT 1203, at vöv y’ örı KieLodevm eldov, öpäs, dLd Tour’ Eyzvovro Yuvalxeg
‚wurden die Wolken Fr.‘ Aristoph. nub. 355, taöT! oüderaror’ eip’, öpär’, Eupırtöng
thesm. 490. Über &perov öpexov s. ausführlich 0. S. 346, 5.
7. Att. oöv (auch bei Hom. Hippokr. [neben üv] Bacchyl. Herondas Cere.
u.a. überliefert), ion. (Hdt. u.a.) dor. Pind. ‚äol.‘ ( Ap. Dysc., coniunct.
p- 228, 22 Schn.) @v ist in alter Orthographie nicht einwandfrei bezeugt.?
Diese Partikel, neben «Ö die einzige postpositive zirkumflektierte, war zu-
nächst affırmativ wie 7, unv (‚in Wahrheit, Wirklichkeit; in der Tat, gewiß‘
lat. profecto); sie geht so selten auf den ganzen Satzinhalt, gewöhnlich (teil-
t Proklitisch für i800; s. Vendryes, MSL schriften zeigen att. oöv (so pörwı 9) rrap-
13, 57f.; 0.1, 799 ob. eupeoeı AHırıvvoov Amorg. IV/III&, dcd6xdau
2 In eigentlicher Bedeutung att. (VI) i- oöv Amorg. IIl&, rpörwı örwLoöv Ephes.
856 xedıööv (Kretschmer, Vas. 91, 66), III® SIG 955, 35; 521, 25; 364, 54), ebenso
sonst nur als Semitismus ti. &ey& LXX Gen. äolische (orwg ovv Del.? 623, 27, erawveooau
27,1 usw.; vgl. Blaß-Debrunner?$128, ouv 648, 15 aus Il@ bzw. III&; vgl. Hoff-
7, 144 Anhang. mann, Dial. 2, 375). Auch Thessal. weonost
® Vgl. o. S. 344,C. S. auch Nachtr. xe ovv Del.® 590, 13 (Larisa, 214%) kann
* Nur ion. rexvnı d unyaviı örewı ON Del,? Koineform sein, aber auch thessalische
799, 21 (Amphip., 357%; mit Lücke zwi- Form für öv; für thessal. 600& oövve xeı IG
schen O und N; da die Inschrift durch- IX 2, 460, 5 (Krannon, II) schlägt
gängig O für unechtes ou hat, war kaum Wackernagel, Unt. 22, 1, oövwv &xeı- vor
OYN beabsichtigt; da aber ON für ion. &v (aber wevrowve Inschr. Magn. 17, 44 f. [um
sehr auffällig wäre, müßte ON Attizismus 2002] zeigt die gleiche Verlängerung). Vgl.
sein). Im Einheitsalphabet att. pro zur Bezeugung auch noch Meister, Hero-
örwrLoöv SIG 1216, 25 (Mitte 1V&), önwg Av das 867; Hoffmann, Dial. 3, 368; Bech-
oßv ebd. 236, 10; 346, 40 (304 bzw. 3022), tel, Dial. 3, 239; über hom. oöv als Attizis-
kret. önäı &v loavrı Del.? 190, 11 (um 17038, mus zweifelnd Wackernagel, Unt. 22f.
Knosos; ausgefertigt in Teos), unbrauch- Über die Herkunft s. am Schluß des Textes
bar &aA av SIG 145, 10 (wo Del.? 325, 10 (im Kleindruck).
N av; 380%, Delphi). Jüngere ionische In-
3b) Die einzelnen Partikeln. ß) 6. Aus Impt. und Ind. 7. oöv 585
weise hypercharakterisierend) auf eine vorhergehende Partikel: hom. (und
später) y’ oöv (yoöv), y&p oöv, 8° oBv, u&v.odv, oßr’ odv, nur nachhom. (Pind.
ion. att.) &AA oöv, eilt’ o0v; olös ep obv (Aesch.), 6orıoodv (ion. und att.
Prosa) u. ä.; ion. att. obx ov (oBxo0v, oßxovv, näv aus un oöv). In den homer.
errel o0v, &g oöv geht die genannte Bedeutung über in ‚nun (wirklich), also
(wirklich)‘, mit leiser Beziehung auf Vorangehendes. Daraus ergibt sich
dann seit dem 5. Jahrhundert die anknüpfende (‚dann; nun‘) und folgernde
Bedeutung (‚also, daher‘); vgl. die Entwicklung von ydp, unv. Diese nicht
genau zu scheidenden Bedeutungen finden sich teilweise ebenfalls in Ver-
bindungen ($% oöv, xal — oöv), öfters aber auch freier (so in der Frage). Der
apodotische und wiederaufnehmende Gebrauch beruht (wenigstens ur-
sprünglich) auf selbständiger Entwicklung aus dem affirmativen, erst recht
odv (@v) beim ‚typischen‘ Aorist. Unter besonderen Bedingungen (z. B. Rück-
sicht auf feste Gruppen) kann auch oöv statt an der normalen zweiten an
einer spätern Stelle des Satzes auftreten (dies gilt bes. auch für yoöv). In der
Koine ist nur noch die zweite Hauptbedeutung lebendig.!
Affirmativ: Selten, aber gerade attisch, alleinstehend: &v oBv tais rröAccı roAAHY
(scil. &uxprnuarov) Yavarov Inula npöxertau... öuoms dt... Thuk. III 45, 1, dvaraußdvov
odv (‚ergo‘) auray ra nornuare... alaybvonar odv...öyumg dt... Plat. ap. 22b, suvepaoav
odv xat ol &XX0ı Charm. 154d, wo oöv überall = ‚in der Tat‘ (Kühner-Gerth 2, 168 A.2
nach V.Chr. Fr. Rost, Ableitung, Bedeutung und Gebrauch der Part. oöv [Progr.
Gotha 1859] 4 f.). Vereinzelt Zeivog de AnTw, uaAx rrep vöororo yarllmv, Zurng obv Erruueivar
&s aöprov A 350 f. Bei yoövist die Entstehung aus y’ odv greifbarer als bei y&p die aus y’ äp
(0. S. 560): bei Homer nur ei y’ obv Erepög Ye pbynoıv E 258, Zu& y’ oöv II 30, wo ye zum
vorhergehenden Wort, oöv zum Satz gehört; beweisender ist att. y’ &v oöv Eur. Med. 504,
Thuk. I 76, 4, Plat. civ. 469c u.a., wo y’... oöv lediglich ein verstärktes ye ist (vgl.
obxouy — ye als Negation von yodv): dies (neben yoöv &v Plat. civ. 555b) ist im Ionischen
(nur deurspeia yov Hdt. 1 31, rotredcı yav VII 104) und Attischen (seit Aesch.) die gewöhn-
liche Gebrauchsweise von yodv (y@v) in der Überlieferung (daher &r& yodv, uEv yodv für
DAL ye, uEv ye);? wo yodv fortführend oder folgernd ist, ist sicher y’ oöv zu schreiben, da
y’ zum vorhergehenden Wort gehört; spät ist yovv ‚nämlich‘ (wohl aus 7) yoöv), bes.
auch in den Erklärungen der Grammatiker.3 Ähnlich ist y&p oöv ‚denn in der Tat‘ ein
starkes yap; vgl. mit pnul Y&p oöv xaravedonı Örnepuevex Kpoviova B 350 zustimmendes
onul y&p oöv Plat. Gorg. A66e;* wiederholt hom. röppa yip oöv A 754 u. a., Eool yap @v
copös‘ obx &yvar’ deldw Pind. I. 2, 12, ed y&p odv Atyeıs Soph. Ant. 771; y&p odv steht bei
Hdt., bei den att. Tragikern und Komikern, bei Xen. und Plato, nicht bei Thuk. und
den Rednern; verstärkt ob y&p av $n Hdt. III 121 und Plat.; 8° oövs. weiter unten.
Erst seit Aesch. begegnet, und zwar häufig, in att. Poesie und Prosa im Gespräch wev
obv als gesteigertes affirmatives u&v (ohne entsprechendes d£ o. ä.), z. B. (Chor:) rar«i
rar. (Xerx.:) xal mov A nanai utv obv. (Chor:) Stduux ydp &orı xal rpınr& Aesch. Pers.
1031-33, xark uev odv ortvo datag röruag Eur. Andr. 837, ei un u’ &aosıc. (Chor:) od uev
odv 0’ &&oouev Hel. 1631 f., (A:) ur ürneppuä. (B:) oy&riıa ev odv xal derva Aristoph.
ran. 611 f., (A:) A ob obdLv Hyf) mpdrreiv Töv ypauparıornv...; (B:) Eyaye nyoluau wev
oöv, &pn Plat. Charm. 161d; bes. oft (Aristoph. Plat.) xouıSf, (m&vo, navreiöc, breppuös
usw.) u&v odv als Antwort.5 Über (älteres) uev odv - d£ u.ä. s. gleich im folgenden. Bei
ı Vgl. Mayser, Pap.II 3, 148-53 (an- umgekehrt (Plat. Euthyd. 284 d, ap. 21d).
knüpfend, folgernd, epanaleptisch, apodo- 3 Zu folgerndem y’ oöv Denniston, Part.
tisch; von den Verbindungen nur uev oöv - 456-58 (zu yoöv überhaupt 448-59).
d&, 8° oöv; fest öortooöv u.ä.); Blaß-De- * Die Sonderstellung, die Denniston,
brunner? $ 451, 1 (ähnlich; vereinzelt Part. 445 f., homerischem y&p oöv anweist,
hevoüv, OBXoDV). ist nicht gerechtfertigt.
2 Man beachte auch Stellungen wie aM 5 Schattierungen bei Denniston, Part.
eis tplrmv yoöv Auspav Aristoph. Lys. 612 479-80.
und ye vor yoöv (in kurzem Abstand) und
t

586 B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

antithetischer Gliederung hebt oöv das eine Glied heraus; so u&v odv — d& (seit
Hom. dppa u&v oßv — rögpa 8£ 1550 und 8 780 v 122 0 361 x 448 \) 142, h. Merc. 62. 350.
577, h. Ger. 33; so Pind. Tragg. Hdt. Thuk. Plat. Aristot. u. a.); umgekehrt utv — 8° oöv
‚aber wirklich‘ seit Soph. und Hdt.: oixrp& nev Aulv, aloyp& 8° &xelvors, gadlenarata
8° oßv xra. Soph. Tr. 1273, elot utv nad mielves ai Alyvar adrödı, h 8° GV keylom abrewv
Hdt. IV 195, nal &ixInoav Abyoı drıoror utv Zvloror "EAAMvov, Eieydnoav 8° av III 80;
doch steht &° odvals verstärktes d€ auch nach vorhergehendem Öd£: ot d£... ol. de...
oi 8° oöv "ERAnveg Xen. an. V 6, 11, und ohne genaue Entsprechung für wiederaufnehmen-
des und apodotisches 8€, in el 8’ oöv und freier an einen andern Satz angeschlossen
Pidrrovo” dvdeanous: xard 8° odv Erepöv ye nednoe T 93 f., mieiora vindoavrd oe... el-
dov... &u& 8° oöv tig dowdäv... mpdoosı yp&os Pind. P. 9, 97-104 (ähnl. O. 3, 36 ff.),
(Chor:) röv &vdp’ &xeivov od rı un Alto rrore. (Apoll.:) ob 8° obv dlwxe Aesch. Eum. 225 f.
u.ä. (mit Imper.), d$p&to, ppoveltw neilov A nat’ &vöp’ lav' To 8° obv nöpaı TWd’ oBx dar-
AdEeı uöpov Soph. Ant. 769; für od’ oöv — odre vgl. oöre rıg odv norauav drrenv...... oör’
&pa vuupdov Y 7, für die umgekehrte Folge oör’ Zus y’ &v weydporowv Eboxorog loy&aıpa...
aurenepvev orte Tıg oÖv oL voßoog ErtnAudev A 200; der entsprechende Gebrauch mit eire
u.ä. ist auf Pind. Tragg. Hdt. Plat. beschränkt, z. B. Eeivog alt’ av dor6sPind.P.4, 78, eit’
obv AAndeig elr’ Öveıparav Ötenv x. Aesch. Ag. 491, elte hv $n dixalag elte dölrwg Hdt.
V1 137,1; &dyre naig &dvre dvhp &dvr’ obv yuvn Plat. leg. 881 d; gelegentlich auch etr’ oöv—
eilt’ oöv, mit doppelter, daher wirkungsloser Hervorhebung (Aesch. Ch. 683f.; Plat.
ap. 34e). Nach nep bei Relativ: yuvaixa niorhv 8’ &v dönorg ebpor LoAMv olavmep odv
&ieınev Aesch. Ag. 607, tobdE ooı u&ieıy Epled” Kvnp neivog, Borep odv uEieı Soph. Ai. 991,
ra nep Öv xal &y&vero Hdt. II 2, KR NEeı, Epn. 6 obv xal &yivero. Are ydp Plat. Charm.155b;
bei verallgemeinerndem Relativ: el rolvuv £yıövıle xal doov &v Hdt. II 22, Srev
ov dvdparav II 113, rpoßdroı xpäcdaı ... 6ndooıcı Av av EdERwcı VI 56, &feivau 8’
öroreporooöv Thuk. V 41, 2, örotov rıvog odv rpayu.atog Xen. Gyr. II 4, 10, xal y&p ötLoüv
6Twoüv du y&rıy npooeoınev Plat. Prot. 331.d, 008° örLoöv Aristoph. Pl. 385; inschriftliche
Beispiele s. 0. S. 584, Fußn. 4 (mehr im Index zu SIG® TV 481). Dieses oöv gehörte wohl
ursprünglich zum ganzen Satz (oder zum Verb). An den affirmativen Gebrauch schließt
sich wohl auch der apodotische und wiederaufnehmende (seit Hdt.), z. B. Zreav d£
yevnraı (näml. eine npöuavrıs rob Yeod), T6re Av ouyxatanıynleran Tüs voxtas Eow Ev To
wmö& Hdt.I 182, Eneite de Lrraprınraz &ywv Arixero Ent norauov Epaotvov... Arıröuevog
‚av 6 KAeou£vng En Töv rorauöv rodrov VI 76, Körxor SE <ri> Erdbavro... obroLr &v düpe
ra &rd&avro III 97; anders: Ey& utv oöv (xal yap dxodw ..), Ey@ uEv odv drroidw Xen. an.
VI 6, 15, wo die Anfangsformel aufgenommen wird. Affirmativ ist auch oöv (&v) beim
‚typischen‘ Aorist (worüber o. S.283,7); gegen Abzweigung vom apodotischen Gebrauch
(so Denniston, Part. 429) spricht die oft vom Anfang der Apodosis entfernte Stellung
(wohl auch gelegentlich danebenstehendes 8&, xal, xal Ereıra).
Zum anknüpfenden Gebrauch leiten erst über die häufigen epischen 2rei o0v, &c
obv (zZ. B. xar&ooaro Aadv ’AyıMdeig..., ol 8° Erel oßv Hyspdev A 54. 57, töv 8° &c odv
£vönoev I' 21 und oft; aber rein affirmativ TAnröisuog 8°, rel odv rpdp’..., aurlıa...
xarexta B 661 f., veßpol, alt’ Enel obv Exaov... &oräo’ A 244; mehr bei Kühner-Gerth
2, 158), er fehlt bei Pind. und steht bei Aesch. in den Anfängen: rög oöv naAaıd& rrapdı
vewrepag uddow; Ch. 171, vv odv od tv piiacce ebd. 579, el roloıy odv xrelvousıv TA.
Eum. 219; seit Mitte V& häufig, so bei Soph. 1’ oöv &xelvor... &Aovro Ant. 170, olod’
odv & xpnleis; OR 655, röv &vdpa rövd” oBv oloda OR 1128, weiter rodrov (einen Eber)
EXelv ob duvanede. vov hy npoodeöuedd sev Hdt. I 36 und oft, r& rrepl Alyurrtov &v II12, oBx
&v odv vno@v... Hreiporng av &xpdreı Thuk. 19,4 usw.; mehr bei Kühner-Gerth 2, 326.
Die Etymologie ist erschwert durch die sich aus o. S. 584 Fußn. 4 ergebende Un-
gewißheit über die alte Schreibung von att. oöv (ON = ön oder OYN = oun?) und über
das Verhältnis von att. oöv zu dor. ion. &v (diese beiden können als Ablautform ö(u)n
zu oun gehören; mit ON = ön ist dor. öv vereinbar, nicht aber ohne weiteres ion. öv).
Die Versuche, ion. &v als sekundär zu erweisen, sind nicht gelungen (Wackernagel,
KZ 29, 127, ließ das & aus uö@v bezogen sein [nicht mehr Unt. 23], R. Meister, Herodas
867, erklärte ion. &v aus #) oÖv, unter zögernder Zustimmung von Hoffmann, Dial.
3, 368, Brugmann? 549). Die Bedeutung empfiehlt die (lautlich schwierige) alte An-
nahme eines Zusammenhanges von oöv öy mit dem Ptz. des verb. subst. (trotz Kühner?
3b) Die einzelnen Partikeln. ß) 7.oöv. 7 a. odxoöv, növ 587
2, 702 = Kühner-Gerth 2, 154, Fußn., und Brugmann? 549 f.). Man muß nur, ähn-
lich wie Brugmann a.a.O. selbst, von einem parenthetischen Sätzchen dv (£orı) ‚wahr
(ist es)‘ ausgehen (die vorausgesetzte Bedeutung hat freilich griech. &v nicht, wohl aber
ai. sänt- ‚seiend, wahr‘); man vergleiche auch zugehöriges ai. saiydm, addhä ndäkir anyds
tudvän ‚wahrhaftig, kein andrer ist fürwahr dir gleich‘ RV I 52, 13d und lat. verum.
Wie freilich dv teils zu oöv, teils zu &v gedehnt sein soll (Schulze, Q. 174), ist
nicht recht einzusehen. Eher ist bei zu Partikeln herabsinkenden Wörtern unregel-
mäßige Kontraktion zu gewärtigen (vgl. lat. *n(e)oinom > nön, wozu Analogien bei
F.Solmsen, Studien zur lat. Lautgesch. (Straßb. 1894) 53 Fußn.). Darauf gestützt habe
ich in Burs. Jahresber. 201 (1924), 84, Fußn. 3, in oöv &v in Satzunbetontheit verschieden
entwickeltes &öv gesucht; 26v paßt für das Ionische, das inschriftliche Lesbische und
einzelne dorische Dialekte, aber gerade für das Attische nicht, das nur dvr- kennt. So
frage ich mich jetzt, ob oöv öv nicht geradezu verschiedenartige Verstümmelungen eines
alten *hotjon = ai. satydm (s. 0.; zugriech.o = ai. as. 1, 338, a) sein könnten. In Satz-
unbetontheit entstandenes *(h)o(tj)on wäre dann Parallelform zu öcıov (mit anderer Be-
deutung!). Parallelen für solche unerwartete Kürzungen gibt W. Horn, Sprachkörper
und Sprachfunktion? (Leipz. 1923; Palaestra 135), 1-21; 124-31 (wenn auch nicht jeder
alle zugeben wird). Wem diese Deutung zu gewaltsam scheint, mag an die Partikel ai.
-am in tv-dm ‚du‘, ay-dm ‚dieser‘ u. a. denken; ai. -am kann als idg. -om griech. *ov sein,
wozu -öm (> ion. öv) als Dehnform wie idg. *m& neben *me, *we& neben *we stände; in
odv und eventuell dor. @v (als ön) müßte dann eine erst griechisch-dialektische Dehnung
vorliegen (oder Kontamination von *ov und av). Es sei noch hingewiesen auf die Auswahl
von 4 Deutungen bei Brugmann? 633 und auf Prellwitz, Etym. Wb.2s. v.

7a. obdxoDdv usw. und u@v. In beiden Hauptbedeutungen steht odv nach
00x (00x odv und o0xoDv, ion. o0x @v, mit anderer Gewichtsverteilung oöxouv);
dabei kann der negierte Satz Behauptungssatz (mit oöx oöv bzw. oUxoDv
oder oöxouv) oder Fragesatz sein; die Frage ist entweder eine wirkliche,
freundliche oder mindestens sachliche (mit oöxoöv ‚nicht wahr?‘) oder eine
rhetorische (expressiv, z. B. unwillig, ungeduldig; mit oöxouv). Getrenntes
o0 — odv, im Attischen selten, ist die einzige lebendige Form der Koine. Von
fragendem oVxoüv geht aus oöxoDv ‚also‘ mit scheinbar (nach Ap. Dysk. u.a.)
überflüssigem oöx. Nur in Fragen steht ion. att. uöv (aus un obv bzw. Av).
1. oöxoöv (auch oBx oöv) und odxovv ‚haudquaquam‘. oöx Av Sn Eneıude,
N Spa dvayxaimv AndEwns rrpoxeruevmv Hdt. I 11 (vgl. 24, raüra Acyovres...
o0x Av Erreı$ov III 137-138), ’Aprappevng Exeievs xrA., o0R DV ON Evedcrovro
obs Aöyous V 96 u.ä. öfters, obxouv ’Arpeldaı Tour’ ErAoav ebp6pwg o0TwG
Zveyxeiv Soph. Ph. 872, oBxouv u’ Zv "Apysı ola nparreıg Auvdaveı Aristoph.
eq. 464, obxovv drrıoreiv einög oUdE TAG Öyeıs TÜV TroAewv uAAAOV GXoneiv y TaG
duv&usız Thuk. 110, 3, oöxouv xp «TA. II 11, 3; die attischen Beispiele zei-
gen aber häufiger noch yz (es steht also oöxouv—ye für ob yoüv), z. B. obxouv Av
&xobyoı ye rhv nenpoausvnv Aesch. Pr. 518, oBxouv 76 y’ Epyov roüro romoas
ror& Soph. Ant. 321, önöre xal nelpx ou opadelev, 00x oBv xal Trv TöALV Ye
zic opertpas dperng dErodvreg oreploxeıv Thuk. II 43, 1; oüxouv Eyay’, Epn
Xen. comm. IV 2, 10; mehr bei Denniston, Part. 422-25 (vgl. auch
odxouv IM — ve für od yodv d9 Plat. Phaedr. 276c). Nur bei 1, nicht bei 2, 3, 5
können oöx und oöv durch ein Wort getrennt sein: toör’ oöx &v odv (MPVTr.,
oöx &v HBLR, Wil. mit QFK oöx&r’ äv) mbYoro Aesch. Pr. 520, obx &v oüv
vhoav... &xpdreı Thuk. I 9, A, obx &v adv ro&örag ye... Inavoog moveiv, Av
un x. Xen. Cyr. III 3, 50. Dagegen kennen die Ptolemäerpapyri nur ge-
trenntes odx — oöv;s. Mayser II 3, 149, Fußn. 2 (vgl. Phryn. soph. unter 4).
588 B. Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

2. obxoöv; nonne? ‚nicht wahr? also nicht?‘ (unter Voraussetzung einer


zustimmenden Antwort); in ruhigem Dialog, auch im gerichtlichen Verhör;
z. B. narıv 6 Köpog Hpara‘ obxodv Üorepov... Kaxög Eroleis TNV EUNV X@pav;
Zon 6 "Opövras Xen. an. 16, 7 (in 8 nur öuoAoyeig odv...;), 7 aörn nor doxei
öyleıt ye eivar nal dvdpög anal yuvarxdc. obxo0v xl ueyedog xal toxyüs; Plat.
Men. 72e (mehrfach Prot. 330c/d). oöxoöv oöx, wo verneinte Antwort er-
wartet wird (lat. num?): obxo0v o0x Av elm 76 un Auneiodat Tore Tadrov T@
yatpeıv; Plat. Phil. 43d, 5 &v davarov un dexnran, Ti RoAoluev;— Kyavarov, pn. —
obXoDV N buy od dexerau Iavarov;— 00. — Adavarov &pa buyn Plat. Phaed. 105e.
3. Expressiv fragend (mit Erwartung eines Ja): oöxovv dlxaıov röv aeßovr’
edepyereiv; Aesch. Eum. 725, obxouv yEAag NdLoTog eig Eydpoüsg yerkv; Soph.
Ai. 79; vgl. auch Ph. 1270, Eur. IT 1190; Aristoph. eq. 820. Pl. 257; Thuk.
V 107; Lys. 10, 12. 13; mit 2. (3.) Pers. Fut. oder Opt. im Sinn einer Auf-
forderung: oBxovv Eret&n....; Aesch. Pr. 52, oöxouy u’ Exosıg nantog el; op
OR 676 (vgl. od. &x. 008° ün’ eüpnuov Bong Yücat ne; El. 630), oöxouv rıq.
avaynaccı 00897, oBxouvävetmors;
Ai.1051, o0xovvepets; Aristoph. Pl. 71, oöxovv
xarEis adrov nal un Kpnoeız; Plat. conv. 175a (einziges Beispiel dieser Art bei
Plat.nach Des Places[o.S.553] 158; s. aber dazu Denniston, Part.432f.).
4. In der Überlieferung wechseln unter 1-3 nicht selten oÖx oöv, oBxoDv
und oöxovv. Die Überlieferung ist auch für die Auffassung als Behauptungs-
oder Fragesatz nicht maßgebend; die Zeichensetzung ist von den Heraus-
gebern auf Grund der Interpretation vorzunehmen, und oft ist die Scheidung
schwer, auch zwischen 2 und 3. Dieses Verfahren stützt sich aber grund-
sätzlich auf das Sprachgefühl von Grammatikern des 2. Jahrhunderts n. Chr.,
das freilich in diesem Fall nicht mehr das lebendige, sondern ein überliefer-
tes, angelerntes war. Apoll. Dyse., coniunct. p. 257, 18 bis 258, 17 Schn.,
legt ausführlich dar, daß oöxouv mit Überwiegen (Erxıxp&reix) der Negation
und ‚expletivem‘ oöv auf der Endsilbe eine (unregelmäßige) Bapeix habe
(oBxovv sei aneıpaxız einfach = oö), dagegen überwiege bei perispomeniertem
oöxovv das oöv und od verliere sich (oüxerı NV od anöpacıy Zyeı); man nenne
o0xodv einen obvdeouog EriAoyıorıxös oder dvaxeparauwrıxöc, es stehe den
ouAAoyıorıxot nahe. (Der Akzentunterschied wird dann mit der Annahme,
daß es neben oöv ein oöv und ein enklitisches o0v gegeben habe, erklärt.) Hero-
dian 1, 516, 23 ff. L. scheidet entsprechend zwischen oöxouv &g zöpouv und
obxo0v @G xpvaodv. In Phrynichi sophistae praepar. sophist. p. 98, 13-99, 7
de Borries wird ebenfalls zwischen perispomeniertem syllogistischem oöxo0v
und paroxytoniertem oöxovv unterschieden, letzterem aber ein doppelter
Gebrauch gegeben, einmal statt uöAıg von der Verneinung, dann xa9 üUntp-
decıv, d.h. wohl mit Umstellung (nach den beigebrachten Beispielen wie
‚obxouv u Exoeıs' Kvri Toü ‚nox &xoeıg oDv ne‘, ‚obxouv drıoreiv eixöc‘ [Thuk. I
10, 3] olov ‚oöx arıoreiv oöv eixög‘ u.a., deren Erklärungen dem jüngern
Sprachgefühl entsprechen; s. unter 4).
5. Daß man im 2. Jahrhundert n. Chr. ein fortführendes oder folgerndes
o0xoüv ‚denn, also‘ (mit überschießendem oöx) kannte und im Gegensatz zur
Umgangssprache iin der als höher geltenden Sprachform brauchte, geht aus
den angegebenen Zeugnissen hervor. Es fragt sich jedoch, ob und wieweit
3b) Die einzelnen Partikeln. ß) 7 a. oöxoöv, uöv 589
dieser Sprachgebrauch auch echt attisch war. Abgesehen davon, daß an
einzelnen dafür angeführten Stellen fragendes oöxouv gelesen werden kann
(Soph. Ph. 639 Eur. Hel. 454), ist oöxoöv ‚denn, also‘ von Des Places [0%
S. 553] 158 (Denniston, Part. 437) für Plato mit Recht bestritten worden,
auch für die Stellung vor Imperativ (z. B. oöxoöv A189 nenatodw uerpiac Auiv
za nepi Aöywv Plat. Phaedr. 278b), die Kühner-Gerth 2, 165 als besonders
beweiskräftig betrachtet, und für oöxoöv ypr (auch elliptisch). Man muß
nur, statt von interrogativer Kraft o.ä. zu sprechen, oöxoöv als vorangestell-
tes selbständiges Fragesätzchen (‚nicht wahr?‘) nehmen (also ‚nicht wahr?,
das Spiel soll zu Ende sein‘ im genannten Beispiel). So lassen sich aber,
wenn man will, auch die wenigen Beispiele aus Soph. und Aristoph., Andoc.,
Lys. und Isoer. und die nicht wenigen aus Dem. und Aeschin. fassen, die
Denniston, Part. 436. 438 f., anerkennt; so obxoöv drrootetyorn” &v Soph.
El. 799, odxoöv Bardtoöua Sta Aristoph. ecel. 853 (odxo0v Av 789 av denröv
zıg Acyoı pax 43 läßt sich ohnehin fragend verstehen). oöxoöv raü9” üneoyö-
unv Ev dpyy, radr’ Enedeita Dem. 19, 178 (vereint obxo0v 008” Av elc AvreinoL
Dem. 16, 4). Ob die attische Entwicklung schon das Endziel erreichte oder
ob erst späteres Sprachempfinden auf die Auffassung kam, die den Über-
setzern zunächst als die gegebene erscheint, ist nicht auszumachen; daß die
Entwicklung an sich möglich ist und anderswo eingetreten ist, ist nicht ent-
scheidend.! Sicher sind attizistische Beispiele wie obxoüv &ray& us addıs
&£s öv Btov Luc. dial. mort. 22, 3. Allerdings könnte man die ‚verba
ipsissima‘ des Pilatus oöxodv Baxoıebg ei ob ev. Jo. 18,37 wiedergeben als ‚Bist
du also nicht ein König?‘, doch ist die Bedeutung eher ‚also doch‘, nach
alten Übersetzungen, die kein ‚nicht‘ enthalten: ergo rex es tu? Vulg., got.
an nuh biudans ıs bu?, aksl. ubo cesarz li jesi ty? (Zogr.); im Got. und Slaw.
ist die Frage durch an, li deutlich gemacht.
6. Unkontrahiertes un odv begegnet in älterer Zeit nur gewissermaßen zu-
fällig (so kontrahiertes „öv nur zur Einleitung von Fragen, auf die man eine
negative Antwort erwartet. So növ yapaxdpıöv nepväc; Hippon. 48 D.?, uüv
&xyog loysıs; Soph. Ph. 734; schon seit Aesch. ist der Ursprung von nüv
nicht mehr gefühlt: uöv oöv "Opeorov xphßda S@pov 7 röde; Aesch. Ch. 177,
Öulv Ta AeydEvra u@v un Soxel evdeös Acyecdaı; Plat. Phaed. 84c; für eine zu-
stimmende Antwort uäv od doxet deiv ppovridog owrnptov; Aesch. suppl. 417
u.a. Herodian 1, 516, 21 L. sagt 6 uöv nap’ ”Adnvaloıg Sianopntıxög (‚eine
Unsicherheit ausdrückend‘) öv repıioräraı. Im IIP brauchte man in anderer
Weise un odv; Ap. Dyse. coniunct. p. 258, 7 Schn. pauev y&p ourwg' un oÜv
napeoraı; nal Ev npootdker' um odv yp&pe, un odv dıadtyou (einige sprechen oöv
auch baryton).

ıPaul, Prinz.* 239, vergleicht zur Ent- mann) ai. na-nu, ursprünglich wie lat.
wicklung von oBxoöv ‚daher‘ aus ‚nicht nonne?, dann etwa = ‚doch wohl‘ (auch bei
wahr?‘ lat. guzn conscendimus equos eig. Imper., z. B. nanü&yatam= nanu u- ‚es soll
‚warum besteigen wir die Pferde nicht?‘ doch gesagt werden‘). Ein Gegenstück bil-
im Sinn von ‚auf! laßt uns... besteigen!‘ det schwed. verkligen im Sinn von ‚wirklich
{darnach auch quin uno verbo die! u. ä.), nicht‘; z.B. verkligen jag känner honom ‚ich
mhd. wan fürchtent si den stap? eig. ‚warum kenne ihn wirklich nicht‘ (urspr. ‚wirk-
fürchten sie nicht den Stab?‘ für ‚mögen lich? ich kenne ihn?‘); so nach Kühner-
sie den St. fürchten‘ und (nach Brug- Gerth 2, 164. Fußn.
r

590 B. Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

8. Ein Hauptsatz mit elliptischem Nebensatz (mit örı) ist im Atti-


schen zur Partikel herabgedrückt in 018’ (oder {09”) drı ‚gewiß‘, 8%Aov drt
($rAovörı) ‚nämlich‘. Vgl. Kühner-Gerth 2, 368 Anm. 1.
So ndpeim 8° &nwv ody &xodorv old’ örı (scil. äxwv «A. raperuı) Soph. Ant. 276, ua
zöv Al’ odxouv ro ye 0@ (scil. dyad@ rrapeouev) odp’ To9” örı Aristoph. Pl. 889, oör’ äv
dueig old’ örı &raboache Dem. 6, 29, navrav old’ drı pnodvrav y’ &v ‚obwohl alle - das weiß
ich - zustimmen würden‘ 9, 1; 89ev $4 nal nareoxevudodn Tüv deüv ra npayuara "Epwrog
&yyevontvov, 8AAov örı adAAoug Plat. conv. 197b, Av ”Eurovoav änav res loucı Hadounivnv,
&x tod ndvra moLeiv nal nkoyeıv MAov drı rabrng ris Enwvunlag tuxodcav Dem. 18, 130;
vgl. $7Aov örı yap 0. S. 554 unten.

4. NEGATIONEN

Lit. (außer der o. 8. 553 und 1, 431 f. angeführten; s. auch Hübner, Grundr. 76 f.):
Krüger $ 67; Kühner-Gerth 2, 178-223; Stahl, Synt. gr. V. 764-97; Monro, Hom.
Gr. $ 355-61; Vogrinz, Gramm. 234 f.; W. Löbe, De negationum bimembrium usu
apud poetas tragicos Graecos. Diss. Bonn 1907; Mayser, Pap.II 2, 543-67; Blaß-
Debrunner? $ 426-33,;, Thumb, Handb. ngr. V.? 190; TCapriavos, N. co. 249.
2814-84; Delbrück, Synt. F. 4, 145-47 und Vergl. Synt. 2, 519-40; Brugmann, K.
vergl. Gr. 612-14 und Grundr.? II 3, 974-79; Wackernagel, Synt. 2, 248-313; Fr. H.
Fowler, The negatives of the indo-european languages. Diss. Chicago 1896; A. Music,
Beitrag zur Negation im Griech. u. Lat., Bull. internat. de l’Acad. Yougosl., classes
d’hist. et de philol. 5 (1933), Sonderdruck S. 1-12 (Auszug aus einer serbokr. Abhand-
lung im Rad yugosl. Ak...., Razr. hist.-fil. 242, 1931, 183-215); Delbrück, Synt. F.5,
540-46; Löfstedt, Syntactica 1, 259-81; 2, 209-18; O.Jespersen, Negation in Eng-
lish and other languages. Det kgl. Danske Vidensk. Selskabs Hist.-Filol. Meddelelser I 5.
Kopenh. 1917 (151 S.), und The philosophy of grammar (Lond. 1924) 322-37; Germani-
schess. Wackernagela.a.O. 249; Fr. Diez, Gramm. d. Roman. Sprachen? III (1849),
402-29,;, Meyer-Lübke, Rom. Gr. 3, 740-59; Brockelmann, Vergl. Gr. 2, 111-145;
182-86; 448-50; Havers, Erkl. Synt. 286 (Register).

Wie schon o. S. 305, « kurz gesagt ist, macht das Indogermanische (wie
übrigens auch andere Sprachen) ursprünglich (und vereinzelt noch bis auf
den heutigen Tag) einen Unterschied zwischen der die Existenz eines Tat-
bestands in Abrede stellenden, ‚objektiven‘ und der ablehnenden, verhüten-
den, ‚subjektiven‘ Negation, die den möglichen Eintritt eines Tatbestandes
abwehrt; die erste Negation war idg. *ne, die zweite idg. *me. Beide waren
zunächst Satznegationen und als solche akzentuell selbständig; nur als Wort-
negation ist das zur ersten gehörige Präfix *7- nachweisbar.! Abgesehen vom
Vokalismus ist der indogermanische Unterschied am treuesten in ai. nd (mit
d- an-): ma bewahrt.? Andere indogermanische Sprachen halten den Unter-
schied mit formellen Änderungen doch grundsätzlich aufrecht: apers. naiy

1 Vgl. zu ne und n- schon A, 431 f. Die Pron.stamm eno-/ono- [s. 1, 613, c], Grund-
dort Fußn. 9 mit Nachtrag $. 836 vertre- bedeutung ‚auf jene andre Art‘). — Die
tene Erklärung aus einer Interjektion ge- indogermanische Scheidung zwischen rei-
ben schon A. H. Hamilton, The negative ner Verneinung und Ablehnung ist z.B.
compounds in Greek. Baltimore 1899, 7; auch semitisch (Brockelmann, Vergl.
Jespersen, Negation in English (s. o.) Gramm. 2, 185, z. B. hebr. lö: ’al) und ma-
6 f.; Wackernagel, Synt. 2, 250, wo gyarisch (nem ‚ob‘, ne ‚un‘; s. Simonyi,
auch m& ebenso erklärt wird. Dann ist Die ungar. Sprache [Straßburg1907]402f.).
n- nur scheinbar eine normale Ablautform 2 Teilweise bis ins Neuindische (so im
zu ne, beide vielmehr parallele Normalisie- Sindhi, im Zigeunerischen); s. Bloch,
rungen der Interjektion. Vgl. noch Ku- L’Indo-Aryen 308).
rylowicz, Et. 243 (Grundform *ane, zum
3b) 8. Partikeln aus ellipt. Nebensatz. 4. Negationen. a) o0.«) Formelles 591
(a- an-) : mä, awest. nöit (a- an-): mä,! heth. natta : 16? lat. ne- in nescio u. ä.
(in-) : ne? alban. nuk oder se, s (pa- eig. ‚ohne‘) : mos,tarmen. 08, & (an-) : mi;
zu dieser Gruppe gehören auch altgriech. 05 (&- &v-) : un, neugriech. dtv: un.?
Den bisher genannten Sprachen stehen andere gegenüber, die den alten
Unterschied aufgegeben haben ;germ. (got. ni), kelt. (in ir. ne-ch, aliquis‘u.ä.),
balt.-slaw. ne auf der einen, toch. B mä auf der andern Seite gelten sowohl
für die reine Verneinung wie für die Abwehr, balt.-slaw. ne- toch. mä auch
für die Komposition (gegenüber germ. un-, ir. in-, &-, an-, britann. an-).®
Auch wo der Unterschied bestehenblieb, zeigen sich im Geltungsbereich
der beiden Negationen gewisse Verschiebungen. Indoiranisch mä stand ur-
sprünglich nur mit Primitiv (Injunktiv) zum Ausdruck des Verbots, und
dies darf als indogermanischer Geltungsbereich von un betrachtet werden;
im etwas jüngern Indischen und Iranischen steht mä auch vor Imper. (Inf.),
Konj., Opt.?” In andern Sprachen, die den Unterschied bewahrt haben, ist
das Primitiv durch den Konjunktiv (griech. un rowmong lat. ne feceris; so
auch armen. mi) oder Imperativ (griech. un roreire; so auch im Hethitischen,
Albanischen, Armenischen) oder Ind. Präs. (im Hethitischen) ersetzt. Im
ältesten Indischen und Lateinischen standen nd und nön auch beim Optativ
im engern Sinne (Kupitiv); griech. un (und lat. ne) bei Kupitiv sind Neue-
rung (vgl. o. S. 320). Auch in Nebensätzen hat un in alter Zeit teilweise oö
zurückgedrängt; im Spätgriechischen tritt dafür teilweise wieder ob ein,
während sich in andern Verwendungen un noch weiter ausbreitet ;siehe dar-
über und über andere Einzelheiten des griechischen Gebrauchs (auch über
Stellung, Doppelung, Verbindungen, ‚Pleonasmus‘) im folgenden.
a) od.
«) Formelles. Für die Etymologie (s. Fußnote 5) ist die Schreibung
OY auf Inschriften alter Alphabete wichtig.® Das Wort wird vor Pause
(vgl. u. S. 596, ß) und vor Enclitica in den Handschriften als od akzentuiert,
1 Noch neupers. na (komp. n-, nd): ma lautform *ov8) für nicht unmöglich hält
(Horn,EGrundrsaran SsPhılE1#2,51557. (nach Güntert, IF 40, 186-95). Zusam-
193 f.), teilweise auch in Dialekten (Gei- menhang mit lat. au- oder haud, oder ai.
ger, ebd. 366). “% (hervorhebend) oder armen. o& lehnt
® natta auch für ‚un-‘ (1, 431, Fußn. 8); Boisacgq 725 f. (mit Lit.) ab; dagegen tritt
im übrigen s. Friedrich, Heth. Elem. wieder Meillet, MSL 23, 222-24, für Zu-
$$ 285. 287. sammenhang von od mit lat. au- usw. ein
3 Lat. ne = osk. ni, got ne, wohl auch air. (nach Henry, MSL 6, 378 f.; L. Horton-
ni (s. Walde-P. 2, 319 f.); eventuell schon Smith, AmJournofPh. 18 [1897], 43-69;
idg.-dialekt. ne statt *me; doch spricht ai.- B. L. Gildersleeve, ebd. 123; F. H.Fow-
ved. näZ ‚nicht‘ für idg. *ne als Dehnung ler, ebd. 21 [1900], 443-45 und Negati-
von *ne. ves 14) und gibt für armen. o£ eine paral-
4s, das auch in mos angetreten ist, stammt lele Deutung (aus aksl. oto ‚weg‘ + Par-
von Verba mit s- (aus lat. dis-; Brug- tikel £).
mann, Grundr.? II 3, 827). ® Aus toch. B mä für beide Bedeutungen
505 (mit echtem ou; s. oben a«) ist am scheint sekundär differenziert toch. A m&
wahrscheinlichsten (wie idg. *ne, *me) ur- ‚od‘, mar(r) ‚un‘; vgl. zum Gebrauch Toch.
sprünglich eine abweisende Interjektion Gramm. $$ 397-401.
(vgl. neugriech. oöxı abwehrender Zuruf ”RV nur 5mal mä bhujema ‚mögen wir
an Schweine, Hunde u. ä.); s. Kretsch- nicht die Folgen tragen müssen!‘
mer, Gl. 14, 230, der (wieschon Wacker- 8 Belege z. B. Del.? 773. 777 (Thasos),
nagel, Synt. 2, 257) daneben auch an ‚vor- App. I 11 (Athen); erst im IV& auch att.
griechische‘ Herkunft denkt und auch Ver- OK (s. GEL s. v. unter G).
knüpfung mit ai. ud, got. üt ‚aus‘ (als Ab-
}

592 B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

gilt aber teilweise auch in der Satzmitte als oxytoniert, in welchem Falle
später Gravis geschrieben wurde,! für die Möglichkeit der Proklise spricht
aber odxt. odxt und odyi? sind eigentlich verstärkte Formen; hom. oöxt steht
nur in Gegensätzen und in Pause,? vereinzeltes hom. oöxt vor Verb,? att.
odyt jedoch häufiger in Pause.? Etymologisch ist oöxt wohl eins mit od cı?
(0. S.569, 24), oöyi (akzentuiert wie ai. naht ‚denn nicht‘) enthält das -yı
von uAyı,? vetyı, Axı® Durch Elision®? entstanden aus oöxt und oöyt die For-
men oÖx und ody, die sekundär nach Maßgabe eines folgenden Spiritus lenis
bzw. Sp. asper verteilt sind.!° In der homerischen Überlieferung steht dabei
oöy einige Male auch vor ursprünglichem FR bzw. F.H
ß) Gebrauch im allgemeinen. od steht rein (‚objektiv‘) verneinend bei
Ind. (auch mit &v als Irreal), prospektivem Konj., Potential, Inf. und Ptz.
in Hauptsätzen und in Nebensätzen (Aussage-, Relativ-, Temporal-, Modal-,
Kausal-, Konsekutivsätzen, in indirekten Fragen), bei opt. obl. in gewissen
Nebensätzen. Doch ist in Kondizionalsätzen un attische Norm, und steht
un auch in Relativ- und Konsekutivsätzen, wenn sie mit Kondizionalsätzen
gleichwertig sind oder ein subjektives Moment enthalten, bei Inf. und Ptz.
auch ohne diese Bedingung. Dies gilt auch für die Zusammenrückungen
mit od und un (z.B. od rw: un rw, odde: undeu.a.;$.u.S. 597, 8); im ganzen
treten diese viel häufiger auf als die bloßen od und un, was besonders für oÖ
in Hauptsätzen gilt (oöx und ody galten dem Sprachgefühl freilich nicht mehr
als zusammengesetzt). Oft werden od und un durch oüde und unse auf-
genommen (u. S. 597, 8). Über od mit Imperfekt s. o. S. 279,6.
1. In Il. A steht strenggenommen einfaches od (oÖx, odx) im Hauptsatz nur nv 8° &y&
od Adam 29, Anodg 8° obx Erreoıxe Kri. 126, Oerıg 8° 00 Ander’ Epsrucov 495, mit obde in der
Fortsetzung: o&dev 8° Ey& obx Meyllio 008 ödouaı 180, im Nebensatz: Errel od EYEv Eortı
yspelov od deuag obdE Dunv 00T’ Ap ppevas odte tı eldog 114 f., Erel ob napeielocsaı oDÖE WE
retoeıg 132; vgl. dagegen dA oBx 24, od Y&p 86 (ob ua y.). 152. 296. 525, ob 8° (aber nicht)
’Ayaueuvov Any Epıdog 318, 00 de uıv 536 (verschieden vom in A über 25 Male stehenden
oöde ‚auch nicht‘), od uev 163, o0 no 224, ob rore 234. 261. 278, od no rors 106 (od yap
roror’ 154), oöre (etwa 10mal), od tig (Amal), od rı (8mal), ob8E rıg 534, ob8E rı 343, oVdE
ri ou 124, oÖ roı 298. 515. Mehr Beispiele für den gewöhnlichen Gebrauch von od usw.
1 Näheres GEL s. v. unter H. oe odyxL £owoauev Plat. Crito 46a, oByl todg
® obxt noch in neugriech. (pont.) ’xt ‚nicht‘; Eow Öueis xptvere; 1. Cor. 5, 13.
das an altgriech oöyt erinnernde neugriech. ® oöxt zeigt dann Entlabialisierung nach u
öxı (nordgriech. dx’) wird als von *ey& (Brugmannt 610 und Grundr.? II 2, 351;
(oö)xt abgetrennt erklärt; s. zuletzt Xatlı- 0.1, 298e « 2); wenig wahrscheinlich denkt
daxız, Asdıypap. apyx. 5, 3ff. (Referat Gl. Wackernagel, Synt. 2, 257, daneben an
13, 257 f.). Die Akzentuation agriech. oöyxı kypr. xı8v6v ‚hier‘ (o. 1, 613, d).
(A. N. Jannaris, CIR 23 [1909], 250 f.) ” Nur beim Komiker Eubulos fr. 23 (II
ist unbegründet. ImSare)s
3 So H fa Ti ol Xhuels npooanbvonev NE al ®-xı deckt sich mit der hervorhebenden
obxt B 238 (ähnlich B 300 K 445 X 493, mit Partikel ai. hi awest. zz; s. o. S. 577, 35.
ei B 349, mit ög O 137); der Satz geht nach 9 Bei -ı nicht uralt; s. 1, 403. In den Hand-
dem den Versschluß bildenden oöxt weiter schriften wird teilweise auch oöx’, 00x’ ge-
a 268 8 80. 632; die Pause fällt ins Vers- schrieben. N
innere an der zu Anfang unsichern Stelle 10 Bei Herodot gibt die Überlieferung we-
TOM Ered Te xal obxt (wertlose Var. oByxt) gen der Psilose oöx auch vor etymologi-
YT 255 (Wortnegation). schem asper.
* Nur oöyxt weder O 716 II 762 (Var. oört). 11 Vgl. odx &xdc B 40, obx & rrarpi v 265,
5 Vgl. tt 8° odxt; Aesch. Ag. 273, nöc o0x Enteoo(ı) O 162 (dagegen wie zu erwar-
oöxt; Aristoph. pax 1027, im Satzinnern ten od £&9ev A 114 usw.).
obyt Sudaxng deovran Thuk. I 120, 1, olrıves
4.Negationen. a) oß.ß) Gebrauch. y) Mit Verben 593
s. bei Kühner-Gerth 2, 178-82; GEL Sp. 1266f. und oben in der Verbalsyntax, bes.
Temp. und Modi, Inf. und Ptz., sowie im synthetischen Teil bes. bei den Nebensätzen;
im folgenden sind nur einige Sonderfälle herausgehoben.
2. ob usw. (statt gewöhnlichem un usw.) können bei Homer bei ei mit realem Ind.
stehen, später noch, wenn ei mit Ind. gleichwertig mit d. ‚nachdem‘, ‚daß‘ gebraucht
ist und bei disjunktivem el, %: el (‚nachdem‘) zep y&p re xal adrix’ "Oxdburıos oBx EreAcooev,
Ex te xol öbe erel A 160 f., ei (‚wenn‘) 8& nor odx &nkeoo’ &nıreiseru O 162, ei (‚wenn‘)
8° od xelvou y’ &ool yövog ß 274;1 nach Hom. bei ei im Sinn von ‚nachdem, daß‘: zöre,
ei ravrayod pavobu.ed” Ex Tebxpou xaxol xodx dpxeoer 109” Ölv od8” Moomuevors elxeıv Soph.
Ai. 1241/43 (wo jedoch xaxot, xoöx Radermacher), ei 8° obx&r’ Zarı, iv rpöno dLepddKpn;
Eur. Ion 347, roobs yap olxe elvaı ebrertotepov draßarreıv H Eva, el Kieoueven uw...
obx olög re &yevero Erıßardeıv, tpels dE wupıddac "Admvalov Eromse rodro Hdt.V 97, ei
oddEv Audprntat wor Andoc.1, 33, un Sauudons, el ToMK Tüv elpnuevav o0 rote ooL
Isocr. 1, 44; bei ei, n ‚oder ob‘: önwg löng, el 7’ £v8ov ei r’ oBx £v8ov Soph. Ai. 7, axöreı 84,
ei öpdüg EZxıpnoouev A od Plat. civ. 387d. Mehr bei Kühner-Gerth 2, 189-92 unter ß
und y und Anm. 2 (doch gehören nicht wenige Beispiele zum Typus oö pnuı ‚nego‘; s. y);
GEL Sp. 1266b unter II 7a und b. Im NT erscheint od wieder in gewöhnlichen Kon-
dizionalsätzen und kondizionalen Relativsätzen, so ei xal ob d&osı L. 11, 8, d5 (darıc) odx.
£yeı Mt. 13, 12 und Mc. 4, 25 = ds ävun&ynL. 8,18; Blaß-Debrunner” 8 428, 1.2.4).
3. Im Neugriechischen sind von od noch oBdE und oüre sichtbar, beide = ‚nicht
einmal‘ und von unse und yunre im Gebrauch nicht unterschieden; ob steckt auch in
pont. ’xt (s. 0.8. 592, F. 2), in öyı ‚nein‘ und im gewöhnlichen dv ‚nicht‘, das auf obö&v
zurückgeht (s. u. S. 597, 8) und mit dev ‚etwas‘ (1, 426, Fußn. 1) nur äußerlich gleich ist.
Der wichtigste Gebrauchsunterschied von neugriech. ö£v gegenüber dem altgriech. ist die
durchgängige Verwendung von dev im Kondizionalsatz statt att. usw. un (z. B. & dtv
rıotebng ‚wenn du es nicht glaubst‘; auch beim Irreal, z. B. & dtv nyyaıva Eyd&cs atö
Yearpo ‚wenn ich gestern nicht ins Th. gegangen wäre‘).
y) Von alters konnte sich *rze ‚nicht‘ mit gewissen Verba vereinzelt zu
einer Art von Zusammensetzungen vereinigen, die das Gegenteil des ein-
fachen Verbs ausdrückten; z.B. lat. nescio, nölo, nslov. nocem ‚nolo‘ (aus
*ne hocem) u. a.? Im Griechischen fehlen sichere Beispiele dieser Art mit *ne;?
die ähnlichen mit oö sind nie zu einer äußerlichen Einheit geworden; vgl.
hom. obx MAtyo (-Yilw),t oövex’... oöx &Yerov (‚widerstrebte‘) deixcta:
A A125 ot... oBx eißo” (‚hindern‘) 29E&Aovra Exrepoaı B 132. Bei pnut u. ä. ist
die Negation, die logisch zum abhängigen Inf. gehört, zum regierenden Verb
gezogen wie in andern Sprachen auch, z. B. oö pnoıv dwaeıv ‚negat se datu-
rum esse‘ H 393, odx Eon ievaı Xen. an. 13, 8; hier und bei att. o0x dZıö,
olonaı, od dixaua (auch Hdt.), xerebo, voullo, 00x ümioyvoßuaı spielt auch
die Vermeidung einer schroffen Verneinung mit.® Daß aber oö’pnuı u. ä. als
Einheit gefühlt wurden,? zeigt die Bewahrung von od in Fällen, in denen
1 el uev Sn un tig oe Bıalerau ı 410 wird bei Synt. 2, 261. .
Clem. Alex. mit od rıg zitiert. 5 Dagegen ist ob BoVAeodaı keine Einheit
2 Vgl. Brugmann, Grundr.? II 3, 976 f. und nachhomerisch (Wackernagel, Synt.
Funktionell verschieden ist die Negativ- KO).
konjvgation z. B. des Koptischen und der 6 Vgl. Kühner-Gerth 2, 180, Anm. 3
finnisch-ugrischen Sprachen, worüber Mi- (wo bes. auch über od auußouiedwv Ztp&n
steli, Char. 286. 358 (Ähnliches aus neu- orparebeoda Hdt. VII 46, statt ouuß. un
indischen Dialekten bei Bloch, L’Indo- or.) und einzelne Beispiele ebd. 189-92;
Aryen 308). Wackernagel, Synt. 2, 262f. (der auch
3 Wackernagel, Synt. 2, 252, denkt für auf ob xph mavvbxıov ebderv BovAnpöpov äv-
vfjorıg ‚nüchtern‘ an ein zugrunde liegendes öpa B 24 hinweist und außergriechische
*ynorı ‚non öst‘ (vgl. das schon idg. ver- Parallelen gibt). .
wachsene *nesti ‚ist nicht‘: ai. nästi, lit. ? Man könnte oöpnu: schreiben so gut wie
nesti, aksl. neste; Schwyzer, IF 27, 295). lat. nescio, aksl. nenavideti ‚hassen‘, neu-
4 Mit Obxodrtyov; s. dazu Wackernagel, pers. näpursäm ‚ich frage nicht‘.
SIE HdrA. 1,12
r

594 B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

sonst nach dem Sprachgebrauch un eintrat, z. B. ei nep yap pYovew re xal


odx [statt undt] eiö Suantponı A 55, ei 8° Av... river obx EdeAwcı I’ 289, ei
d& tor od Ihocı Q 296,1 iv od paony Lys. 13, 76, &avre... ob (Var. un) pire
eavre onte Plat. ap. 25b.?
8) Über od ‚nein‘ s. u. S. 596,ß.
b) un.°
un steht als prohibitive Negation im eigentlichen Sinne seit Beginn der
griechischen Überlieferung im Hauptsatz nicht nur beim voluntativen Kon).
Aor.,der dabei das indogermanische Primitiv (Injunktiv) vertritt (0.S.315,3),
sondern auch beim Imper. Präs. (0.$. 343,3) und beim imperativischen Inf.
(0. S. 382), die mit un alle ein Verbot bezeichnen; voluntativ ist auch der
Konj. der Befürchtung mit un (0.S.316, 5). Wie un mit Konj. und Imper., ist
auch un mit Kupitiv wahrscheinlich eine Neuerung.? Für den Kupitiv mit
un trat weiter zur Bezeichnung des unerfüllbaren Wunsches der Vergangen-
heit der Ind. Aor. mit un ein (o. S. 345, «), danach auch un &peAov statt obx
&gperov (0. S. 346, 5); in Schwüren und Beteuerungen tritt un in Konkurrenz
mit od zu Ind. Fut. (o. S. 292,6); zweifelhaft ist sonstiger Ind. Fut. mit un
(0.8. 291, 2). un bleibt auch, wenn einzelne Arten der genannten Hauptsätze
zu Nebensätzen werden, nämlich in Final-, Befürchtungs-, aus Kupitiv-
sätzen entstandenen Kondizionalsätzen (o. S. 322,6 und u. «); danach
richten sich auch die übrigen Kondizionalsätze (über oö in solchen s. o.
S. 593, 2) und die finalen, kondizionalen, verallgemeinernden Relativsätze;
außer Konj. und Ind. (in Kondizionalsätzen, Ind.Fut. in Finalsätzen) kommt
hier als Modus auch der opt. obl. in Betracht. Ferner steht un in kondizio-
nalen Temporalsätzen (bei £reıdav, örav, öre), in Iterativsätzen und in sub-
jektiv vorgestellten Konsekutivsätzen. In Finalsätzen seltener (neben iv«
un u.ä.), in Befürchtungssätzen durchaus ist un zur einführenden Kon-
junktion geworden (d. ‚damit nicht‘ im Final-, ‚daß‘ im Befürchtungssatz;
daher im letztern un od ‚daß nicht‘); vgl. u. S. 672. Daß un in Infinitivkon-
struktionen steht, die gleichwertig sind mit Verboten, negativen Wünschen,
negativen Beteuerungen u. ä., bei Inf. mit &ore zur Bezeichnung nur vor-
gestellter Folge und bei Partizipien kondizionalen Sinnes, ist verständlich.
Aber un ist bei Infinitiven und weniger weitgehend (wenigstens vor der
Koine) auch bei Partizipien über die genannten Verbindungen hinaus aus-
gedehnt worden; es steht z. B. schon klassisch beim Infinitiv mit Artikel
durchaus, vereinzelt bei kausalem Partizip. Viel häufiger als od statt un
(0.5.593, 2) steht hellenistisch un für od. Das Vordringen von un gegenüber
od, das schon in vorgeschichtlicher Zeit begann (o. S. 591), hat sich bis zum
Ausgang des Altertums fortgesetzt, aber nicht etwa mit einem Siege von
un geendet. Die Gründe waren verschieden: die Analogie ähnlicher Fügun-
gen und die Neigung zu mechanischer Regelung; Attraktion an prohibiti-
ven Satzgehalt; der affektische Gehalt von un; Vermeidung von Gleich-
1 Bei ei mit Ind. kann bei Homer ohnehin bezeugt; über el. u& s. 1, 185 ob.; über uE
od stehen (s.0. 8. 593, 2). aus un vor Vokal s. 1, 400, ß.
®2ob kann in solchen Fällen auch durch 4 Vgl.0.8.320;. parallellat. neim Wunsch-
das normale pn ersetzt werden, z. B. Dem. satz (von Anfang an; Hofmann, Lat. Gr.
45, 38 el... un pnoovaoı eldevn. 569f.), ai. mä beim Opt. (s. 0. 8.591, F. 7),
® un (ME) ist aus den meisten Di lekten toch.Amarmit Konj.,Opt.,Ind.(als Imper.).
4.Negationen. a)ov. d) ‚nein‘. b) un 595
klang und Hiat, Abwechslungsbedürfnis; später auch mangelndes Gefühl
für Feinheiten literarischer Sprache, zu-denen die Anwendung der Nega-
tionen so gut wie z. B. die des Artikels gehörte, und dadurch veranlaßter
übertriebener Gebrauch des als fein geltenden un. Schon die neutestament-
liche Sprache zeigt in der Hauptsache die Vereinfachung, die trotz Bewah-
rung der Doppelheit der Negation das Neugriechische aufweist.
«) In Il. A steht un bei Imper., un w' &p&dıle 32, un 8° (teilweise fehlend) obrws...
„Arte vo@ 131, un yap Zuorye ahuaıv(e) 295, un nedde von 363, un dh Enıineo 545, unde
u.ä.: Any’ Eprdog unde Eipog Eixeo xeipl 210, unre ob... drroalpeo... unte.ob, Ilndelön,
EIER Epılsuevaur 275-77, un Tu... Stelpeo und ner&Ai« 550; bei Konj. im Hauptsatz un
ve... xıyeio 26; in Finalsätzen un vo roL od xpaloun 28 (vgl. 566 und un rı vonen 522,
un... - Tdoyaı 587), Sppayn... &o 118 (vgl. öppa un... venxeino: 578); Befürchtungssatz
deldorxa um oe napeiny 555; Kondizionalsätze ei d£ xe un Sowcı 137 (danoıv 324). Andere
Beispiele s. an den im Text genannten Stellen, ferner beim Inf. und Ptz. sowie in den
Grammatiken und Wörterbüchern.
ß) Sowenig od statt un auf bloßer Vertauschung beruht (0.8.593, 2), sowenig steht un
beliebig statt ob. Die Beispiele sind zeitlich und räumlich wie ihrerArt nach verschieden;
die schon im Text angedeuteten Erklärungsmöglichkeiten sollen im folgenden noch etwas
veranschaulicht werden.
1. In einigen Fällen setzt sich eine mechanische Regelung unter Verzicht auf einen
ursprünglichen Bedeutungsunterschied durch. Die Doppelheit von hom. ei od (ursprüng-
lich mit Ind.) und ei un (ursprünglich mit Konj. oder Opt.) ist in att. ei un ‚wenn nicht‘
aufgegeben (vgl. o. S. 594); für ‚ob nicht‘ werden att. ei oo und ei un gleichwertig. öuvunı
mit Inf. mit un ging ursprünglich nur auf promissorischen Eid (in bezug auf Künftiges),
wurde aber früh auch für den assertorischen (in bezug auf die Vergangenheit) verwendet;
weiter steht un beim Inf. nach ‚bürgen, abmachen‘ u. &. Während anfänglich ein deut-
licher Unterschied besteht z. B. zwischen d pnuı oüx eidsvaı. Plat. ap. 37b und ZXeyov
adrols un Adıxeiv Thuk. II 5, 5, EBöwv MMMoıg un Yeiv Spöum Xen. an. I 8, 19, kann man
gleichzeitig auch schon sagen ZAeyov undeva EdEreıv Exövra &pyerv Plat. civ. 346e; mehr
und mehr wird bei Inf. und Ptz. un auch ohne besondere Gründe (vgl. auch unter 2)
ständig.! Es steht z. B. sogar un &v mit Inf. für oöx &v mit Pot. der direkten Rede (vgl.
olucı un &v dinatag robrou ruyelv tod Erralvou Tov un eldöra ti eotı vönog Xen. comm.12, 41,
öuoAoy& un xadag &v wor £yxerv hell. VII 3, 10).
2. un statt od unter Einfluß eines un des regierenden Verbs! oder des Satzgehaltes
findet sich bes. bei Inf., aber auch bei verb. fin., z. B. et rıg dev &vdpa Eva... Yeln elg
&pnulav..., önov aur@ undels... uERoı Bondnoeıv Plat. civ. 578e; un statt od bei Inf.
nach imperat. Inf. p&oxeıv Zu’ Hdn uavrıx)) undtv ppoveiv Soph. OR 462, nach Imper.
yıyaoxere tobg Alyuntloug un gurdocsıv (Pap. IIl2), in allgemeinem Relativsatz & 8’ av
on un ovverdeva (Pap. TII&). Noch anderes bei Kühner-Gerth 2,188b. 194a; Mayser,
Pap. II 2, 554 Anm.1.
3. Gleichklang ist vermieden durch roö u (s.0.8.372, 8) statt roö od; Hiat machen
geltend Jannaris, Hist. Gr. gr. $ 1815, und Mayser, Pap. II 2, 550. 558 II b (doch
zeigt sich oft auch bei un Hiat); Wechsel von ob und un z. B. oluxı oob xdxıov oböcv
Av Tobrwv xparüverv und” Eridbverv xepl Soph. Ph. 1058 f., yoünaı od dLdanröv elvau und
un’ dvdphnwv rapaoxevaoröv Plat. Prot. 319b.
4. Als ’Araßavdıaxdg sodorxıouös galt un statt od bei Angabe einer schlichten Tatsache,
z. B. undeula Av oiuoyn bei einem Redner des 1. Jahrhunderts v. Chr. (Jander, Orat.
fragm. 41, 37). Das ist wohl so zu verstehen, daß den Rhetoren aus dem karischen Ala-
banda ein übertriebener Gebrauch des als besonders gut griechisch geltenden un nach-
gesagt wurde. Vgl. Mayser, Pap. II 2, 550 mit Lit. (das inschr. Beispiel aus Agypten
von 57-50 v. Chr. enthält ein Ptz.: Zorau rd Yelov ur raparedewpnuevov). Darnach ist wohl
auch un statt od bei temporalem öre, £reei, bei örı ‚weil‘ und ‚daß‘ zu beurteilen, das zwar
den Ptolemäerpapyri abgeht (Mayser II 2, 551 Anm.1), aber von Schriftstellern wie
ı Vgl. die Modusassimilation.
38*
596 B. Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

Arrian, Plutarch, Lukian gebraucht wird (Kühner-Gerth 2, 188c; GEL unter u


B 3).! Man konnte sich dabei auf falsche Vorbilder der attischen Literatur stützen ;vgl.
Kühner-Gerth 2, 186, 2; 187, 3 über dv... un d&xorto Plat. Phaed. 106d, oxoreire
ö rı un... £yivero Antipho 5, 21.
5. Neugriech. wn(v) steht im Hauptsatz noch zur Bezeichnung einer negativen Auf-
forderung und des Verbots (un tp&xovpe ‚wir wollen nicht laufen‘, un poß&o«ı ‚ne timue-
ris‘), verstärkt v& un und &s un; elliptisch bloßes un für ‚nein‘ = ‚tue es nicht‘. Nur v&
un steht bei deliberativem Konj. und beim Konj. des Wunsches. Im Nebensatz erscheint
un noch für ‚damit nicht‘ im Finalsatz, für ‚daß‘ im Befürchtungssatz (auch unros, ver-
neint un &v); in beiden Fällen steht aber auch v& un (dies auch in andern Verwendungen,
so beim Ersatz des alten Inf.s, z. B. patverau v& unv &xovoe ‚es scheint, daß er nicht ge-
hört hat‘, A&s v& un elvaı tinore ‚man könnte sagen, es ist nichts‘). Ferner ist un die Ne-
gation des (seltenen) Ptz. Präs., z. B. unv E£povrag ‚nicht wissend‘, YEXovras xal un ‚nolens
volens‘. Kein Unterschied besteht mehr im Gebrauch von oV8dE (unse), odre (unre), die
alle ‚nicht einmal‘ bedeuten.
c) Parallele Erscheinungen bei od und un.
«) Stellung. od (oöx, ody) und un stehen als Satznegation gewöhnlich
unmittelbar oder nur durch Formwörter getrennt von dem Verbum finitum
(bzw. Inf. oder Ptz.) oder Prädikativ; vor od und un können satzeinleitende
Partikeln stehen; vgl. die Beispiele aus Il. A 0. S.592, 1; 595, «. Ebenso stehen
od und un unmittelbar vor einem Einzelwort, zu dem sie gehören (vgl. u.
S.599e). Alldies gilt noch für das Neugriechische. Seltener und in besonde-
ren Fällen stehen o0 und un expressiv nach, häufiger, wie es scheint, wenn
sie zusammengesetzt sind. Auch die Dichtung zeigt kaum grundsätzlich
freie Stellung,sondern wertet nur die sprachlichen Möglichkeiten freier aus.
Vgl. für die Nachstellung xataxpürreı 8° ob xövıg Pind. O. 8, 79, Axun ydp ob uaxpav
Aulv Aöyov ‚nicht ist für uns der Moment für lange Reden‘ Soph. Ph. 12, ei 8° &pya&on un
tadra, Abrıyv räcıv ’Apyeloıs Bareig ebd‘. 66 f., am Satzende (vgl. ß) rapßnaesı y&p od Soph.
Ai. 545, zugleich im Gegensatz Eor’ &uol nev oByxt, col 8° öuırla Soph. Ph. 70, BXoıro uev
un’... «rap ri. Eur. Med. 83, BobAovraı uev, Sbvavraı 8’ oö Thuk. VI 38, 4, oi d& orpary-
yol 2Enyov ev od, ouvendfeoav dE Xen. an. VI 4, 20; für zusammengesetzte Negationen
vgl. venesoönat ye ev obdev KAateıv 8 195, plAcı, Tp&onre undev Soph. OC 1737, nög y&p
xaroLd öv y’ eldov obderwrore;, Ph. 250, öAoıo un ro Ph. 961, vouton re umdeis Thuk. III
13, 5. Beabsichtigte Spannung und Lösung sind z. B. deutlich an der Stelle x«t rot y&p
aldoLoag Eyovres onepu Aveßav pAoyög od Pind.O.7,48. Gelegentlich wird eine Wortgruppe
negiert: ob bebdei rey&wAöyov Pind.O.4, 19, Ti u’ od Axßav Exreıvag 90; Soph. OR.1391 f.
ß) Elliptisches od (oöyt) und un. Bei od und un kann im Zusammenhang
der Rede ein Verbum finitum verschwiegen werden; bes. od rückt dadurch
öfters ans Satzende (vgl. «), kann auch einen Satz bilden (übersetzbar durch
d. ‚nicht doch, nein‘).
Vgl. für od (oöx, obyl): od nach uev — de: Acpıoı yaxol, o0yx 6 uev, ög 8’ od Phoc. 1,1 D.2,
16 Il&poag nev Aeinde, nu£ag uevror od Hdt. I 139, rap’ KAMAovg Epoltwv dumpuxtas uev,
avunörtwg de od Thuk. I 146, oörog 8’ Av xadds ev, ueyas 8’ ob Xen. an. IV 4, 3, Zitat eue
8° "Avurog nal MEAnrog aroxreivau uev Sbvavraı, BAaıpaı 8° ob Epikt. I 29, 18 u. s., (800Xor‘)
YEieig. ... OUMEEMpEV abrd; 6 BE Pnaıv' od, ui rote auAAtyovres ri Lılavıax Erpıloonre Kun
1 Siehe auch Blaß-Debrunner? 8 428,5 Green, Mn for ob before Lucian. Studies
mit Anhang. So im NT nur örı (‚weil‘) un Gildersleeve 4714-79; P. Thouvenin, Les
nertöteuxev Joh. 3, 18 (aber örı od ren. negations dans le Nouveau Testament.
4. Joh. 5, 10). Ferner B. L. Gildersleeve, Rev. de phil. 18 (1894), 229-40; E. de Witt
AmJournofPh. 1 (1880), 45-57; 23 (1902), Burton, Syntax of the moods and tenses
132-38; O. Birke, De particularum un et in NT Greek (Chicago 1893), 169 ff.;Moul-
od usu Polybiano Dionysiaco Diodoreo ton, Einl. 266-70. 363 i. 366-68.
Straboniano. Diss. Leipzig 1897; E.L.
4. Negationen. c) Parallele Erscheinungen bei 0% und un 597
abroig röv olrovev.Matth.13,28 f. (woman ansich wnstatt od erwarten würde), xal &x&%ouv
adrd Ent To dvöuarı od rarpdg abrod Zayaplav. xal Anonpıdeica H unenp abrod elnev: obxt,
Ama Andnosraı "Imavuns ev. Luc. 1, 59 f., oöxt, Aeyo Öutv 13, 3. 5, lvo N rap’ Euol To
vat vol xal To od oö 2. Cor. 1, 17.1 00, oöx, obyt als Antwort alleinstehend: (Od.) ed vöv
erlorw TA. (Chor:) od, röv ndvrav dev Yedv "Arıov (scil. öuvunı) Soph. OR 658-61,2 (A:)
00x Av Erı doimv ray Hey rpı@ßorov, ei ropvoßooxoda” Worep Auzic oi Bporot. (B:) oBx, KAA«
naxei Löcıv And robrwv rıves Aristoph. pax 848-50, elta vöv tiv alriav xoLvmv EXovolv ATA.;
00x, Ay Öneig yE por reidnode xTi. Xen. hell. I 7, 19, oöx, &v ye &uol reidn Plat. Phaed. 89b.
Für un: (Polyn.:) ei xph, Savoünar. (Antig.:) un od ye (scil. Ikvnc) Soph. OC 1441, un
rpıßaz Erı (scil. roreite) Ant. 577, um tadra (scil. A&ye) Eur. Ion 1331, un yoı ob (ebs.)
Med. 964, un yoı rpöpacıv Aristoph. Ach. 345, (A:) &reAde vöv wor. (B:) wi (scil. yevecdo)
Ma or ds xri. ebd. 458.
y) Über od und un als Wortnegation und in der Frage s. u. S. 599, e und
GTV3dß:
5) Verbindungen von od und un mit Indefinitpronomina und -adverbia,
mit Partikeln. Ein Indefinit tritt stets enklitisch zur Negation; nicht-
enklitische Partikeln behalten ihre Selbständigkeit (wechselnd odxoöv und
oöxovv); teilweise (auch schwankend) erscheinen die Verbindungen in der
jüngern Überlieferung als Komposita (aber diese können auch noch gespal-
ten und umgestellt werden; vgl. ob yap &rı B13 usw., od naurav &£rı N 7, 00x
&v oöv müdoro Aesch. Pr. 520 und 27’ o0x Soph. Tr. 161).
Mit Indefinit: oö rısund un rıgs.0.8. 214, ß;oÖr& rıy nodı rote nouno rorore (‚irgend-
wie und -wann‘) rag (auch un rors usw., ferner unrodev); mit Partikeln: meist am
Satzanfang ob yap, od de (vgl. o. 8.592, 1), ob N, ob Sfira, ob Inv, 00x &pax, obrolv 0BxoULV, 0b
kev (und unv), ob wevror, od Trep, OÖ vv, od ror Mit od T&v, od r&pa (auch un yap, un Tot),
erstarrt oöyt (worüber o. S. 592, «; dort auch über unyı); nach oBxerı enstand unxerı
(s. 0. 8. 564, 13).
obde und unde (wohl für *oöde *unde wie odyt für *oöyı 0. S. 592, «) nehmen zunächst
als ‚und nicht, auch nicht, noch‘ ein vorausgehendes od oder un auf (vgl. o.S. 592,1; der
Prol. von Eur. Med. beginnt mit ei9’... un... und... und... ob... oöö), heben
dann aber als ‚auch nicht, nicht einmal‘ (lat. ne -quidem) auch einen einzelnen Ausdruck
heraus (z. B. &% ob8° &s « 6); bes. in der ersten Anwendung erscheinen awest. na&da
‚odde‘ (gäth. naddz) und mäda (= und£). Dazu oBdetg (attisch noch oBdE el; ‚ne unus
quidem‘) und undetg (über die Nebenformen oö9ets und undelsg s. 1, 408, 8) und obdanöc,
undauös, bes. -wot -us undauds. 1, 588 0.) mit ihren Ableitungen (obdevia, obdever« Plat.,
hell. 2E-obdevow -&w® obdevaxı Tambl. und oddauıyös undanıyös), ferner obdETepog, obdoröre-
pos, obdoorıooöv (bzw. undtrepos usw.) und die Reihen oVdE rn rore rw nunore (bzw.
und: rodı rore usw.) und obdauf) -uödev -u6dı -uol -uöoe -uod -ußg (bzw. undaufi USW.,
obdanei, undau6dev -uod -uöc); überall erscheint hier obdE (unde) als verstärktes ov (un).
Dagegen hat oöre immer ein korrespondierendes Glied, wenn auch nicht immer mit
oöre (gewöhnlich oöre — oöre ‚neque — neque‘). Ngr. dv ‚nicht‘ aus oBd£v.
e) Häufung von Negationen tritt im Griechischen nicht nur wie anderswo als totale
oder partielle Doppelung auf, sondern auch als Verbindung von od und un. Der äußer-
lichen Hypercharakterisierung durch partielle Doppelung steht nahe die hypercharak-
terisierende Negation nach regierenden Ausdrücken negativen Gehalts.
1. Selten ist expressives ul un u.ä., so un un wovd& (u &va& codd.) 29° &8° EpXdoız
Auclas du Exov randv parıv &pn Soph. Ai. 191 f. (Chor), un un un w dvepn, ric ein OC 210
(lyr.), un, un Xadtans rpög tüv Yewv Aristoph. vesp. 1418 (Dialog). Über angebliches od
oö s.F.1. i
1 Darnach ist auch angebliches vet vot, od als Ersatz für od ud verstanden. Die GEL
od ‚ja ja, nein nein‘ Matth. 5, 37 zu beur- unter od II A angeführten Parallelen Soph.
teilen; vgl. Blaß-Debrunner? $ 432, 1; OR 1088, El. 1063, Ant. 758 liegen anders.
Schwyzer, Hyperchar. 10, Fußn. 1. 3 Auch -ou8ev- (Blaß-Debrunner? $ 33
2 Gewöhnlich als od röv usw. gedruckt und Anhang).
+

598 B. Wortarten und Wortformen. V. Inflexibilia

2. Eine zusammengesetzte Negation und eine im gleichen Satz folgende einfache


haben zusammen affirmative Wirkung; wohl erst seit dem 5. Jahrh.: obdets dvdparnwv
Adınöv Tlorv ob droreloeı Hdt. V 56 (Orakel), obdelg obx Erxoy& rı Xen. symp. 1, 9.1
3. Im umgekehrten (ältern und häufigeren Fall entsteht eine verstärkte Negation:
ER od nor Tpawv T6ooov n&rcı Adyog dnioow olr’ abrng "Exdßng odre Ilpıauoro Z 450, ob
pıv ölonaı obdE renbodeı P 641, obx Zarıy ohöLv xpelocov olxelov plAou Eur. Andr. 986. Die
zweite Negation nahm in solchen Fällen ursprünglich die erste in einem zweiten Satze
auf; z. B. obx Zorıv obö&v war zunächst ‚nicht ist (etwas), (es ist) nicht einmal Eines‘;
ähnlich wiederholtes obd£ (z. B. oBdL y&p obdL Apbavrog vlög ... Imv Av Z 130, oBdE yap
ob8L ”Apıoreng, tod trep... uynumv Emorebunv, odde obrog... Epnoe... Hdt. IV 16) und
ob (z. B. Yeoig t&Edvnxev orog, od xelvoroıv, od Soph. Ai. 970). Lediglich verstärkend kann
im Attischen auch eine Folge von zusammengesetzten Negationen sein, z. B. oödevi
obdaun) obdauäg oBdeulav xoıvwviav Eysı Plat. Parm.166a, underore& ooL Erepov Aöyov
undeva undevög unt’ Emidelkeıv nt’ &&xyysielv Phaedr. 236e. Zur (oben gegebenen) Er-
klärung vgl. Delbrück, Vergl. Synt..2, 536 f., und die bei Schwyzer, Hyperchar. 11,
Fußn.A1, zitierte Lit.
4. In Abhängigkeit von Ausdrücken negativer Formoder negativen Begriffs
erhalten bes. Infinitivkonstruktionen, Nebensätze mit örı oder &s seit dem 5. Jahrh. auch
gewöhnlich eine Negation (im ersten Falle un, im zweiten ob).
Vgl. für solches un: 6 8° &valvero undev oda % 500 (direkt av. obdev eiiöunv; ohne
un & 450), (6 ra&üpos) un Yıyyaveıv dreeipyev Eur. Hel. 1559 (‚hinderte zum Nicht-Berüh-
ren‘; ohne un Soph. Ai. 70), roioı Yeoioıv dreıneiv... un duaporrä&v Aristoph. av. 556 f.,
"Apıorößixog.... Eoye un nornoaı radra« Kunatoug Hdt. I 158, 6 Ilpn&aorng ESapvos Av un
uev Arroxreivar Zuspsıv Hdt. III 67, 76 re IleAaoyıxöv...., 6 nal Endparöv re Av un olxeiv
Thuk. II 17, 1, &rıoroövreg un elvaı xıı. IV 40, 1, elpydnoav Bote un Ye... Kvr&ieyov
un dıxalag op@v naradedındodaı V 49, 2, ol nv vön.oL ob Kövov Anteyvoxöres elol um adLxeiv,
MA al ui. Lys. 1, 34, TöT’ Ey'» WÖVog TÄV TTPUTAVEDV NVAYTL@ONV ÖLLv UNdEV TroLeiv Trap&
rodg vöuoug Plat. ap. 32b, drreine To ’Apıoroxdei un anopalveodar Dem. 33, 19; oft steht
beim Inf. rö, worüber o. S. 371f. S. auch die Nachträge.
Für od vgl.: 008° Av adrol Kvreisyov, &G 00 Xpeov TOVv Nocw T@ xparodvri droywpeiv Thuk.
177,3; &pveiodau örı od rapnv [Xen.]resp. Ath. 2,17 usw. (GEL unter od D); so auch nach
negiertem Komparativ: Yxeı 6 Il&pong oBdEv Ti KAAAoV En’ Nucas N od xal en’ Öueac Hdt.
IV 118, &audv ro Bovdeuun ... . röAıv 5Anv SLapdeipaı u&ANoV N) od rovg alttoug Thuk. III 36, &.
Für die geläufigen Übersetzungssprachen entsteht dabei gern der Eindruck pleonasti-
scher Negation, obschon die Ausdrucksweise ihnen selbst nicht fremd ist.
5. Über goßoönau un... ‚ich fürchte, daß...“ u.ä. s. u. 8. 675 ff.
6. Über poßoöucı un od u.ä.s. ebd., über ob un und un od in Hauptsätzen 0. 8. 317, 6.7.
d) Verstärkung der Negationen erfolgt auch teils durch besondere
Wortformen der üblichen Negationen, bes. aber durch etymologisch
andere Wörter nach Art von nhd. ‚um kein Haar besser‘, frz. ne — pas
(point) lat. ni-hil; dabei ist die Stufe von frz. pas, point, rien, personne
nicht erreicht.? Die Vermeidung scharfer Negierung führt zum Ersatz durch
öAlyov, Arrov, Arıora (vgl. lat. minus, bes. quominus, si minus).
In die Literatur kamen die affektiven volkstümlichen Verstärkungen, die anschaulicher
sind als die bereits unter c 1. 3 behandelten, in stärkerem Maße erst durch die Komödie;
sie fehlen aber schon im Epos nicht völlig; vgl. od ob y’ äv && olxou o@ &mioräry 068’ KA
(‚nicht ein Salzkorn‘) dolng p 455; aus Aristoph. vgl. z. B. rt odx drexommdmuev dcov
oriAyv (‚Tropfen‘) vesp. 213. Wichtiger noch als der chronologische Gesichtspunkt ist der
kulturgeschichtliche der vertretenen Sachgebiete, den N. (P.) Andriotis, Die Aus-
drucksmittel für nichts, wenig, vielim Griechischen. Byz.-neugriech. Jahrbb. 16 (1939/40),
59-155, an reichstem Stoffe aus dem Alt-, Mittel- und Neugriechischen zur Geltung
! Über Stellen, an denen solches ob pleo- ‚nichts‘ als Antwort auf Fragen wie }p9e
nastisch ist, vgl. H. Herter, Negations- xavels; ‚ist jemand gekommen?‘ £yeız ti-
pleonasmus. RhM 92 (1943), 174-76. rote yıa eva; ‚hast du etwas für mich?‘
® Aber neugriech. xavelg ‚niemand‘, tinore (Thumb, Handb. ngr. V.? 90).
4. Negationen. d) Verstärkung. e) Wortnegation. - 5.Interjektionen 599
bringt; vgl. auch Wackernagel, Synt. 2, 254. Als anschaulicher Ausdruck für ‚nie, nie-
mals‘ dient das sog. Adynaton, das früh von der Literatur aufgenommen wurde; vgl.
a it "Avdpıarng, Mwooıxh Axoypapla. ’Apıkpwoua eis Kuvor. "Auavrov (Athen

e) Wortnegation.
Mag es auch vorher anders gewesen sein (vgl. 1, 431, 1), im durch die Ver-
gleichung zunächst erreichbaren Indogermanischen war %- nominale Wort-
negation, und als solche sind auch die griechischen Reflexe &- und &v- bis
auf den heutigen Tag lebendig geblieben. Allerdings wird auch griech. &(v)-
in dieser Funktion durch andere Negationen teilweise zurückgedrängt, schon
vorgeschichtlich durch ne (in griech. v&- w-), in geschichtlicher Zeit durch
od und auch un; dies ist bes. früh der Fall bei den nominalen Verbalformen
(außer den Verbaladjektiven). Außerdem konkurrieren mit &(v)- davon ety-
mologisch verschiedene Ersatzmittel, bes. duo-.
&) &(v)-; vgl. schon 1, 431 f.
In Il. A stehen von Adjektiven mit &- und deren Ableitungen Ariuaoev 11 (Hriuno’ 94,
-unsev 356. 507) zu &rıuog 171 (drıuorarn 516), Anpiärnv dvarorvov 99, dvaudeinv 149. (zu
avauöng), Anidmoe 220, aeınea 341. 398, Aödrpurog xl drmuov 415, nyvolnsev 537 (zu
&yvoog), an Verbaladjektiva auf -rog außer den schon genannten dvexra 573, &oßeorog 599
(zu einem Substantiv &ye£paorog 119); ein adjektivisches Ptz. Präs. ist &&xovrog &ueio 301.
Über drleıs.1,432,.1.
ß) Über *ve- in vä- vn- als Wortnegation s. 1, 431, 1.
y) Über dvo- s. 1, 432, 2.
Sowenig wie duo- haben drco- und &E&- rein negative Bedeutung; vgl. 0. S. 444f.; 461.
8) &(v)- und Svo- können auch durch od (un) affırmativ gewendet werden,
z. B. o0x dexwv ‚nicht unwillig‘ = recht gern‘ (£ue 8° oüx aexouoav Avwye...
Invaröreıx 7 374 f.), 000° artdmoe A 220 usw.

5. DIE INTERJEKTIONEN

(Natur- und Empfindungslaute)!


Mit der Wiedergabe von Naturlauten lebender Wesen und von Geräuschen
aller Art durch die dazu oft nicht geeignete artikulierte Sprache? gehören
die sog. Interjektionen im engern Sinne, die lautlichen Reflexe von Emp-
findungen, z. B. von Lust und Schmerz, von Verwunderung und Abscheu,
zu den ältesten Bestandteilen der Sprachen; ein nicht geringer Teil dieser
ı Vgl. Kühner-Blaß 2, 252f.; Brug- ägäisch-hellenischen Kultur. Eranos 15
mann, Satzgest. 21-26. 30. 62f. 69 und (1945), 99-160; 20 (1921/22), 1-5 (starke
Synt. einf. S. 10-15; E. Schwentner, Die Bedenken bei Debrunner, IF, Anz. 41,
primären Interjektionen in den indogerma- 22-24). Im allg. vgl. bes. Paul, Prinz.?
nischen Sprachen mit besonderer Berück- 179, W. Wundt, Sprache 1, 319-29. Siehe
sichtigung des Griechischen, Lateinischen auch o. 1, 303, « 1 über A.
und Germanischen. Heidelb. 1924 (Lit. 2 Vgl. aus dem Griechischen ß5, Bad, xof,
3735, Eußn. 1]; Hirt, Idg. Gr28, 52757, xodE für die Naturlaute des Schafes, Hun-
41-3; R. Löwe, Die idg. Interjektionen &, des, Schweines, Frosches, öp- in öudLo für
ö,ä. KZ 54,103-48; J. B. Hofmann, Lat. den Naturlaut des Bären und Panthers
Umgangssprache (Heidelb. 1926), 9-39, (vgl. u. S. 600 Fußn. 6 öp), uö für einen
Nachträge (1936) 187. Siehe auch C. kaum vernehmbaren Murmellaut, d d für
Theander, ”OXoAuyn und i«. Ein sprach- einen Schnüffellaut.
analytischer Beitrag zur Geschichte der
+

600 B. Wortarten und Wortformen. V.Inflexibilia

Elemente ist in den indogermanischen Einzelsprachen Erbe aus der'gemein-


samen Vergangenheit.! Das Epos braucht nur wenige Interjektionen,? wäh-
rend nicht nur die Komödie, sondern auch die Tragödie diese Zurückhaltung
nicht übt.? Die Interjektionen des Griechischen sind überwiegend minde-
stens zweisilbig; auch die an sich einsilbigen werden gerne mindestens ver-
doppelt;* doch sind anderseits die zweisilbigen aus zwei einsilbigen zusam-
mengesetzt oder vielmehr zusammengerückt. Neben rein vokalischen stehen
auch im Griechischen aus Vokal + Konsonant (oder umgekehrt) bestehende,
während rein konsonantische wie nhd. s oder $ fehlen. Im Gegensatz zu
andern Sprachen zeigt das Griechische in den Interjektionen keine beson-
dern Lautungen und folgen sie hier im ganzen den Lautgesetzen.® Nach
der Metrik zeigen einzelne wechselnde Quantität, nach der Überlieferung
und modernen Schreibung schwankt teilweise die Akzentuation, beides be-
greiflich; & und & (bei Vokativ), & ‚ach‘ und &, && (Dindorf), 2 und &n (Din-
dorf), at at, at at, «tat; in einigen wechseln ß und r.
Rein vokalisch; einsilbig &, % ‚he‘, &,” &; Lin den mehrsilbigen (zusammengesetzten)
lat (lat), i&b, lavoi, led, in, lo, lov (lo), id, aber wohl auch in den einsilbigen al (at), ol (ol)
(vgl. neugr. @t); ö in ö-rorot; andere Zusammensetzungen sind &« (unwillig, staunend),
el« (oder eia; s. 0.8. 557f.) ‚he, hei‘ (als eija gesprochen zu denken wie lat. eia als ejja),
ed« (dionysischer Jubelruf; auch edat, edai, evol, edor; edav Eur. Tr. 325),8 on ‚heda,
holla‘. Vokal und Konsonant: &AaAd und EXeied (Kriegsrufe), 6AorbLw ‚klage‘; Kons. und
Vokal: ß& ‚hah‘, Bot («ißot Bot Aristoph. pax 1066 für höhnisches Lachen); anklingend
an die Lallwörter: Bxßat (Staunen), narat (Schmerz und Staunen), & röroı (eig. & nor
ol?) (Schmerz und Staunen), rarat (Arraral, larraral, Krranarrard [Aristoph. Ach. 1190.

ı Brugmann, Satzgest. 23, 2, betrachtet als unheroisch gelten (vgl. dazu auch
nur die Verwandtschaft von griech. & (lat. Brugmann, Satzgest. 24, 1; Schwent-
ö, air. @ u.a.), odal, al, ol und ged als ur- ner a.a.0.4).
verwandt; doch ergeben sich aus der Un- a Vgl.&2 (und & &) Trag. Kom., % 9 Ari-
tersuchung von Schwentner (s.S.599F.1) stoph. nub. 105, & & Aesch. Ag. 1216, &
bedeutend mehr mehr oder weniger genaue @ @ Soph. OC 224, & & Aristoph. Pl. 1052,
Entsprechungen. Das Lateinische hat sicher && & (Freudenruf) Eur. Cycl. 156, in in
einzelne Interjektionen aus dem Griechi- Aristoph. pax 195, io io i& Aesch. suppl.
schen entlehnt (z. B. io, euhoe, babae, pa- 125, in in, io io Pers.1004, lob lod, alai, Eu
pae, atat, attat, rein literarisch aiaı Ov. &x, ped pe, oloi Eum. 841, oloroi Pers. 955,
Met. 10, 215; daher ist auch möglich, daß olot oloi suppl. 876.
einzelne griechische fremder Herkunft sind 5 Gegenüber nhd. pst steht griech. irre;
(ägäisch; vgl. dazu bes. C. Theander). Sal b22,0%
2 Außer & nur & (z.B. & deu A 441, & 6 Anderswo zeigen sie teilweise sonst nicht
derw P 443, & deuot A 816), & nöroı (sehr geläufige Lautungen (z. B. amhd. oi, nhd.
oft‘. hui, lat. oiei); vgl. dazu auch Hermann,
® Die Interjektionen des Aristophanes lie- IF 31, 24-34. Ion. att. & zeigt Festhaltung
ferten Stoff für eine Dissertation: E. der Qualität (statt A), att. @ö&r (Zuruf der
Schinck, De interiectionum epiphone- Ruderer) Aristoph. ran. 180 (&orör 208),
matumque vi atque usu apud Aristopha- {öp ‚pfuil‘ Aesch. suppl. 827, öu ebd. Fest-
nen. Diss. Halle 1873 = Diss. Hal. 1, 189 haltung des auslautenden Konsonanten
-226. Sophokles läßt Philoktet in den (vgl. 1, 409, Zus. 2); eine ungewöhnliche
Schmerzensruf ausbrechen rarai, drar- Konsonantenverbindung zeigt „vet Ari-
rarat, rananrnananroarannanat Ph. 745 f., stoph. fr. 885 (I 588 K.) (Vogellaut), Lu-
was heute als geschmacklos empfunden cian Lexiph. 19 (Schnaublaut) (zu new
würde (Brugmann, Satzgest. 24, 1); vgl. vgl. 1, 696, F. 2).
auchvvudb «a Soph. Ichn. 170 (der Chor ?E:0-,9:& zeigen nicht den grammati-
zu Silen). Doch hat der Gebrauch der Inter- schen Ablaut; anders vielleicht die Präp.
jektionen in den Mundarten und in vul- €-, 6-, @&- (0. 8. 491, 13).
gärer Sprache gegenüber früher kaum ab- ® Die Entsprechung von lat. nhd. au
genommen, wenn auch z. B. nhd. hm als (Schmerz) mag wegen «ö ‚wieder‘ (o. $.
ungebildet und wildeSchmerzensausbrüche 559,6) verschwunden sein.
9. Interjektionen 601
1198], Arradartrare), rorot, rororot (Örorot); ged pD 6 ‚pfuitt; für unterdrückten Laut
yö (u0Co, lat. mu, mügzre); mit h-Laut ;? mit anders geschriebenem w-Laut: && (0&) und
odat (neugr. Bai; vgl. lat. väh, vae, got. wai und 1, 313,b); dazu wohl auch hell. o6& (o0&;
Staunen). Die im vorausgehenden ohne Bedeutungsangabe angeführten Empfindungs-
lautungen sind Ausdruck des Schmerzes und der Klage, doch oft die gleichen auch der
Verwunderung, ferner des Mitleids und Hohns (all dies bei &, das iteriert auch die Freude
bezeichnen kann); Schmerz und Freude zugleich bezeichnen i& iob; der Kriegsruf Aeicd
kann nicht nur Jubelruf, sondern auch Wehruf sein (&XeXed &AeiXeD Aesch. Prom. 877);
die ‚Bedeutung‘ ist also stark situationsbedingt; für die vergleichende Betrachtung ist
hier die Form wichtiger als die ‚Bedeutung‘. Hervorgehoben sei noch die Bedeutung der
Aufforderung, die einige Empfindungslautungen angenommen haben (wie ein Säugling
nicht nur zum Vergnügen wimmert). Im übrigen muß für die lexikalische Bedeutung der
einzelnen Interjektionen, bes. auch für Belegstellen und Verbreitung, auf die angegebene
Literatur und auf die Wörterbücher verwiesen werden.
Syntaktisch hat die Interjektion von Haus aus Satzgeltung, zunächst
als Ausruf, dann auch als Aufforderung, Wunsch, Warnung, Drohung; sie
ist aber oft mit einem Satz anderer Art verbunden, den sie einleiten oder
abschließen kann; sie kann sich aber auch als Parenthese im engern Sinne
irgendwo im Satzinnern anschließen.? Man beachte auch, daß in griechischen
Versen Interjektionen ohne Rücksicht auf das Metrum eingeschoben wer-
den können.? Einzelne Interjektionen treten aber auch mit andern Wort-
arten in engere Verbindung, vor allem & (als Anruf), aber auch & mit no-
minalem Vokativ (vgl. o. S. 60, ß) und mit Nominativ des Ausrufs
(0. S. 65, 1; auch mit erstarrtem otuo:); ferner führen «ia«t, ped (aus *peuy?s.
1, 798, Fußn. 10), & (auch &yor, oluor, & nöroı) einen Genitiv (des Affekts)
ein (o. S. 134, c); als Subjekt, also substantivisch, fungieren ot und odat zu
verschwiegenem Verb mit echtem Dativ (so auch ofuoı) o. S. 143, 2.° Auf-
fordernd stehen bei Imperativ: & nach Imperativ (z.B. üray’ & ünay’ &
xepdora Eur. Cycl. 52, &xoov & Aristoph. Lys. 350),° on, eix vor Imperativ oder
Frage (z.B. eödoır” &v, on Aesch. Eum. 94, on ig odrog; Eur. Ph. 269, eiaAEy(e)
Theoer. 5, 78); oil kann vor negierten Imperativ treten (z. B. &, un xöAale,
rp&oßv Soph. OR 1147, & un ueya, & ‘Inzie, A&ye Plat. Hipp. mai. 295a).
Die als Aufforderungen gebrauchten Interjektionen berühren sich mit den
Demonstrativpronomina und mit den aus Sätzen zu einleitenden Partikeln
sich abschwächenden Imperativen wie &ys, p£pe, die wie Ze, lat. hercle,
von manchen ebenfalls zu den Interjektionen gerechnet werden; am näch-
sten stehen diesen pronominale Wörter wie Av (o. S. 566, 17) und rn (o.
S. 579, 2). Doch waren solche ‚sekundäre Interjektionen‘ im Griechischen
den Sprechenden im allgemeinen noch formell klar; Kürzungen wie lat.
(ede)pol gehen dem Griechischen ab; es fehlt hier auch die umgekehrte Ein-
wirkung der verbalen Partikeln auf eigentliche Interjektionen wie in lat.
ı Nach Schwentner a.a. 0.29 daraus Yavuaotınd, KAnrırd, oyeriaxorıxd (daneben
Yöyos; dann müßte Yeyw sekundär hinzu- von &rıpwvnnare). Über neuere Einteilun-
gebildet sein, was nicht eben wahrschein- gen s. Schwentner a.a.O.5f.
lich ist. 2G.Kaibel, Sophokles Elektra S. 252.
2 Viel mehr mit h aus andern Sprachen bei 5 Bei odroc, & o& tor Aristoph. av. 274 ist
Schwentner.a.a. O0. 18-24; & ebd. 12. %:yo zu ergänzen und gehört & zum gan-
3 Daraus erklärt sich die römische Be- zen Satz.
zeichnung interiectio, die von der spätern 6 Vgl. mhd. los-@ ‚horch‘ u. dgl. (wie wä-
Grammatik übernommen wurde. Die grie- fen-a, nein-ä); Wilmanns, D. Gr. 2, 6581.
chische Grammatik sprach von Enippnuar«
y

602 C. Synthetischer Teil. I. Kongruenz und Inkongruenz

eiate (nach agite). Doch hat das wahrscheinlich nominale rd& zahlreiche
Analogiebildungen bei Interjektionen hervorgerufen (1, 620, 1). Allerdings
könnten auch unter den als echte Interjektionen geltenden solche sein, die
auf andere Wortarten zurückführen, was auch für Schiffer-, Lock- und
Scheuchrufe gelten kann.

C. SYNTHETISCHER TEIL: WORTGRUPPEN- UND SATZLEHRE!


I. KONGRUENZ UND INKONGRUENZ?

1. Allgemeines. Sachlich in den wenigsten Fällen nötig, läßt die gram-


matische Kongruenz in den indogermanischen Sprachen bes. des ältern
Typus bei großer Freiheit der Wortfolge die Beziehungen der wichtigsten
Wörter im Haupt- und Nebensatz, in der Infinitiv- und Partizipialkonstruk-
tion deutlich hervortreten. Kongruenz besteht entweder zwischen minde-
stens zwei Nominalformen oder zwischen mindestens einer Nominalform
und mindestens einer finiten Verbalform; im ersten Fall bezieht sich die
Kongruenz auf Kasus, gewöhnlich auch auf Numerus und Genus, im zwei-
ten auf Numerus und Person. Syntaktisch eignet dienominale Kongruenz
den Satzgliedern und dem reinen Nominalsatz, dienominal-verbale dem
Verbalsatz (einschließlich des Nominalsatzes mit Kopula und der Infinitiv-
konstruktionen), z. B. 6 &yadös Avnp; "AreEavdpog Baoıkeis; 6 Kvnp dyadös
(scil. &oriv) und Zevg ber; “Add &Avad; Eya Epnoa, rrportepoı YAdov, KEıöv Eorıv,
xal rov eimeiv. Flexionslose Wörter werden gegebenenfalls ohne Änderung
der Form nach Analogie flektierter behandelt, z. B. rö Atyeıv tüv op6dpa
yovamav (vgl. lat. homo nequam); es liegt also hier höchstens äußerliche
Inkongruenz vor. Wichtiger ist die nur partielle Kongruenz in Fällen
wie llepıx\ng ra np@ra ng nörewg (Kongruenz nur im Kasus, nicht im Genus
und Numerus); &Axıua Soöpe (Kongruenz nur im Genus und Kasus; Nume-
rus nur ähnlich); oöx &yadov moAuxorpavin (Kongruenz nur im Kasus und
Numerus); &g paoav 7 nAnd»ös (Kongruenz nur in der Person und im Kasus,
nicht im Numerus); dagegen sind z. B. 6 MipunA«x und 7) 6865 trotz der for-
mellen Abweichung kongruent. Doch hat die Inkongruenz keine syntak-
tische Funktion derart erhalten, daß sie sich der Indetermination gegenüber
der Determination (o.S. 19 ff.) vergleichen ließe. Über das einzelne s. u.
2. Besonderheiten der Kongruenz. Die totale Kongruenz, für die
das adjektivische Attribut der Paradefall ist, kann unter besonderen Be-
dingungen auf die partielle beschränkt werden. Dabei handelt es sich vorab
um das Genus, selten um den Numerus (auch zugleich mit Genus).
a) Bei Beziehung auf ein Glied.
«) Das dem Sexus entsprechende maskuline oder feminine Genus kann
an Stelle des rein grammatischen treten. So bei einem Vokativ: piXe t&xvov
X 84 ("Extop, rexvov £uöv 82); vgl. & plArar’, & nepiook tıumdels texvov Eur.
Tro. 740 und xoMAıxopaye Bowwrtdtov Aristoph. Ach. 873; plArar’ Alyiodou
Ptx Aesch. Cho. 893; bei verbalappositivem und prädikativem Partizip:
ı Vgl. Delbrück, Vergl. Synt. 3, 1-447; ® Brugmann, K. vergl. Gr. 641-46;
Brugmann, K. vergl. Gr. 623-705. Synt. einf. S. 148-86.
1. Allgemeines. 2. Besonderheiten. a) Beziehung auf ein Glied 603
TETARdL, TEXVov Euöv, Hal dvkoycso andouswm nep E 382, Exrtvndev SE Parayyes
&Arönevor II 280 f., Acvoosvrav roLövde IaRog X6pov eiooıyvedoav L 157, EdoEev
adrois... r& tern (‚die Behörden‘) xaraßkvras 25 7b orparönedov BovAsberv
rapaxpnpa Öpövras örı äv dort Thuk. IV 15, 1,& ayadın al noch bug, olym
5 Amolınav huäs Xen. Cyr. VII 3, 8, 1& neipanıa tade pdc AANAoUG olxoı
Sıareydnevor Plat. Lach. 180e. So auch beim Relativ: Ardg r&xoc, 4 re nor olel...
maploracaı K 278, piXov Yaroc, dv rexov au X 87, Zarı $E P0Rov Ev dvdoc-
Totoıv uaraudrarov, barız... manmtalver Pind. P. 3, 21 f., & uerex Yuyd, dc...
Soph. Ph. 715, zexvov..., oög... Eur. suppl. 12. Bes. naheliegend ist die
Beziehung auf einen Personenbegriff, der durch ein Zugehörigkeits-
adjektiv oder einen attributiven Genitiv gegeben ist: &A9&v ydp $’
Eraxwoe Bin “Hpaxınein A 690, netönoev 88 B.“H. Yvus yn9noas Hes. sc. 116,
Kınuspiov avdpav SNuög te mög Te... nenaduunevor A 15, Me 8° Ent buy
Onßatov Terpeotxo ypboeov oxinrpov Zxwv X 90 f. Auch von Tieren, so Yapav
vepog Epyeraı Ne xoAoröv... xexinyovres P 756. Bei r& naudınd, das eine ein-
zelne männliche Person bezeichnet: oöre xpeittw oBre Lo00uEVoV Epxotng
raıdına aveberxı Plat. Phaedr. 239a, &yauov, &nauda, Koırov raLdırd Epxorig
ebEnıT’ Av yeveodaı 2408, & yph Epaxornv nrepl raLdınav Trpds adTov I rpdg &AAoUG
Aeyeıv Plat. Lys. 205 a, töv naudınav, ög Av eiöyxri. Xen. conv. 8, 26. Inkon-
gruenz auch im Numerus eines Partizips gehört zum Typus &5 p&oav 9 rAnY%g
(s. u. S. 608, 8), orparög. . .nonaler’ öuvbvres Soph. Ph. 356, xar&oy’ ’Ayıdeüg
ray orpareuu” "EAAnmvıröv rpöz olxov ebdLVovraz Evadtnv rriarmv Eur. Hec. 39,
Azoßog... aneorn an’ ’Admvatov, BovAndevres xtı. Thuk. III 2, 1. Daß der
Genuswechsel hier nur Begleiterscheinung ist, zeigen z. B. repıtiora9” öuıog
repnöuevor & 603 f., O5 Spa navra ev Avöpa oßevvövra. TO TTüp, Suvanevoug dE
odxerı nararaßeiv Hdt. 187, öyAog repıeyetto roAdg poßouuevo. Xen. hell. II2,
21, kret. [7&8° Zfade rjaı [nörı] daptsdovor GDI 5011,1 (III®).
ß) Die adjektivischen Pronomina unterliegen im attributiven Ge-
brauch wie die übrigen Adjektive der totalen Kongruenz mit ihren Be-
ziehungswörtern, z. B. oöroı oi &vöpes wie ol &yadot. &vöpes; vgl. u. S. 606, e.
Bei selbständigem Gebrauch kann jedoch die Kongruenz teilweise oder voll-
ständig entfallen. So kann in der Prosa des Va das anaphorische Pronomen
nach einer femininen Gruppenbezeichnung vielmehr die maskulinen Einzel-
personen der Gruppe bezeichnen, z. B. bei Satzverbindung 7v öAıyapxin, xal
odroı (statt ol öAtyoı) . . . Zvemov rhv nörıv Hdt. V 92B, bei verbundenen Parti-
zipien: zgaröuevor &5 Kapuorov xal Inisoavres abräv (statt Tüv Kapvoriov)
zhv xopnv Hdt. VIII 121,!im gleichen Satz &; Alyurrov.. . apa tobrav IV 45,
pebyer... 26 Keprupav av adrav (statt rav Kepxupatwv) edepyerns Thuk. I 136,
1, Bucımolav rornoas mapexerebero abroiz (statt rols orparıoraıs) Xen. hell.
I 1, 14. Ähnlich yvvn (irgendeine Frau), aufgenommen durch abras Xen.
Hier. 3, 4. Entsprechend (seit Homer) bei Relativ, das dabei oft noch de-
monstrativ verstanden werden kann: Aadv Tpwixöv, odg... II 368, Tnae-
rurov Antorpuyovinv kpinavev, ol vüdg 7’ Ödcoav V 318, Enerpapn veörng, ol...

1 Umgekehrt ist aus dem Ethnikon der og xal raumv (statt rnv "OAuvdov) Emo-
Name Ger röıc zu entnehmen: Örorrevoag Auöpxee Hdt. VIIT 127.
3: xal robc "OAuvdloug drrioraodar Amd Baoı-
604 C. Synthetischer Teil. I. Kongruenz und Inkongruenz

Avruodvro Hdt. IV 3, tac ’Adnvas, ol ye... Hdt. VII 8P, Ev reıcı nöXecıv hot
äv ypovraı rar hıepöı IG? 16, 69-72 (vor 4608), minder oinep dıxacoucı Plat.
Phaedr. 260 a. Nach Adjektiv der Zugehörigkeit, Possessiv: Epxeraı öAıv
xhv Edpuretav' rövde (statt Edpurov) yap... Soph. Tr. 260, yuvarxeias rı
&peräic, doc... Thuk. II 45, 2, oixia ye nord nellmv N Öuerepa This Epic, ol Ye
oixta yphode yfj re nal obpav Xen. Cyr. V 2, 15. Nach allgemeinem Relativ
oder nach Indefinit: xar’ Av &v nöAıv 2Eeveıy9Y, robroug... Hdt. II 90, & rıvı
Zvruyydvorev, r&vrag Exrteıvov Xen. an. II 5, 32, &av rıg..., robtois...
el ! fi Yv ld ‚
Aen.
RR

comm. I 2, 62, eu (= rwi)..., ot X 502; auch in umgekehrter Folge: vöv


ad obs KAAoug Errieiooucı (verfolgen), 6v xe xıyeio A 367, Bpor@v öorız Eur.
M. 220, navras &Eic, öro Zvröyorev... . vreivovres Thuk. VII 29, 4. Pluralisches
Relativ neben singularischem Bezugswort kann auch auf die Gattung gehen:
xepuadto, ra (‚dergleichen‘, ‚ola‘) pa oa... ExuAivdero 3 410 (auch demon-
strative Auffassung ist hier möglich), xnros, & wupta Boxer ayaorovog’Aupıroitm
u 97, Inonupororög Kvnp, ods IN anal Enaıvei ro nAndog Plat.civ. 554a, yuvalxo, Ep’
alorıep Anoxrelvewv ZEeorıv Lys. 1,32,&Morı...nEv ols Souev Thuk. III 38,7.
y) Pronominale Neutra können als allgemeine Ausdrücke einen
beliebigen Singular oder Plural oder einen ganzen Gedanken aufnehmen.
TpLÖV TTPOXELUEVWV, INuoL TE Xal 6Aryapying Xal mouvapyov, roAA@ Toüro (die
Monarchie) rpogyeıvAeyw Hdt. III 82, roig ypnuacıv; ... robrou Thuk. 180, 4A,
orovdal Eoovrau obrw yäp... EnpaEav aörk (die ganze Angelegenheit) Thuk.
VI 10, 2, öuoAoyoDuev Eriorhung undev elvaı xpeitrov, KAAK TOUTO KEL Xpateiv
Plat. Prot. 357e, vöuor ... nap& raüra Plat. politic. 300d, (Didınros) S6Eng
enıdunei nal tor ECnAwxe Dem. 2, 15.. Relativ: rupavvida Impav, 6 minder
xphnactv 9° idloxeraı Soph. OR 542, rpiv 87 ot "Adnvatoı Tore Töv Kyava
eroinoav xal inrodpoutas (auf Delos), ö rpörepov oöx Av Thuk. III 104, 6.
b) GemeinsamesAttribut (Apposition) beimehrgliedriger Sub-
stantivgruppe.
«) Eine gemeinsame adjektivische oder substantivische Bestimmung zu
einer Substantivgruppe stand ursprünglich wohl bei allen Gliedern derselben.
In geschichtlicher Zeit wird diese Wiederholung als besonders deutlich und
nachdrücklich empfunden, z. B. rä&oaı ai nöXeız xal navra Ta Edvm dı& navrı-
ang Enepwröcı robs Yeods Xen. conv.4, 47. Gewöhnlich wird in attischer
Prosa die gemeinsame Bestimmung nur einmal gesetzt, und zwar entweder
vor dem ersten oder nach dem letzten Glied (Schema c(a+b) oder (a+b)c),
2. B. nepl noMGvV owuarwv xal Xprudrov xai rörewv xal 86&ng Thuk. I 85, 1
gegenüber oÖre nAo0v ode 680v roAAhv antyeı Thuk. VI 97, 1, orevoywptas xal
rmAod pavevrog Xen. an. 15, 7; die gemeinsame Bestimmung kann aber bei
zwei Gliedern auch nach dem ersten Glied stehen oder vor dem zweiten
(Schema ac + b(c) oder (e)a-++cb), z. B. &neyovra Yupaxoucöv odre Ao0v
roAbv oöre 680v Thuk. VI 49, 4, npößara &Alya al Boös Xen. an. VI 3, 22
(vgl. bei Prädikativ «let y&p roı Epıs re plAm nörenot re uayaı te A 177) und
olyor xerebdou This 7’ Eung Svonpadtas Soph. OC 1399, 76 7’ &yyos Thy Te
SVOTLXEOTATNv otevav orpareiav Eur. suppl. 22.1
* Aber an der Stelle &vdpwroı uev navu rpößare Xen. an. IV 7, 14 gehört root
oAlyoı EANPInoav, Boss dE xal dvor ToAAol ad MUr ZU dvor.
2b) Gemeinsames Attribut. c) Kongruenz des Prädikativs 605
ß) Während in den unter « genannten Beispielen das adjektivische Attri-
but erwartungsgemäß mit dem Substantiv kongruiert, an das es angeschlos-
sen ist, kongruiert es in andern bei Stellung vor dem ersten Glied mit dem
zweiten oder (auch in Prosa) bei Stellung nach dem zweiten Glied mit dem
ersten, so Aaubmpa nödas nal yobvar’ Evan O 269 und rappw xal aroAdrsocıv
EvinAngavres öpurty, O 344, Ei yhv Te nal ebpen vöra Iaddoons näcav Hes.
th. 973, 6 xpvoög & 7’ ebruxia ppevav Bporous Efayeraı dbvaoıy Adırov EpeArav
Eur. Here. 773 ff.,”Aorboyog ruY6nevog röv Drpoußıylönvraitäcvaöcdnerndud6-
ra Thuk. VIII 63, 1, &nta öBorobs xal Yurmßerrov Arrıxobs Xen. an. 15, 6,
Apyn nal Yeög Ev Avdparaoıg Idpuuem ooLleı navra Plat. leg. 775e; bei Relativ:
Aoßng re ul aloysog obx Erdeuetc, Av iut Amßnoacde N 623, Iavarov nal apa
neAıvav, ös On opı oxsdövV &arı ß 284. Diese Ausdrucksweisen erklären sich
daraus, daß im ersten Falle das erste, im zweiten das zweite Glied einen
parenthetischen Nachtrag bildet. Für den zweiten Fall gibt es seit alters
auch Beispiele für Verb (und Partizip): «i d& rov Nucrspai 7’ &oyoı xal
vyrıa texva elar’ Evi neykpoıg norıdeyuevaı B 136, npöppılos abröc, ı yuvn, Ta
ade, Kaxıcr’ arorotumv Aristoph. ran. 587 f., Boaotdas nal to nANFog ebhbT
vo... Erpanero BovAöuevog xrı. Thuk. IV 112, 3, Baoweds xal ol obv nur
Iıaxav eloninteı Xen. an. 110, 1.
y) Auch eine gemeinsame Apposition kann nach dem ersten Glied stehen:
neyag avriöınog Meveroog &va& nd Ayausuvov Aesch. Ag. 41, auffälliger ist,
daß sie dabei in der Form schon das zweite Glied einschließen kann: Kootwp
TETOAHV DAEWV Suartipes, innoraı copol xal IlaAudeuxng Alkm. 2 D? (vgl. das
Ptz. an der Stelle SıSböuoug viodg ... .., rov uev ’Eylova, neyAadovras nßa, Tov 8’
”Epurov Pind. P. 4, 178 £.).
ec) Kongruenz des Prädikativs.
«) Ein substantivisches Prädikativ kongruiert mit dem Subjekt unbedingt
im Kasus (Nominativ, in der Infinitivkonstruktion vornehmlich Akkusativ),
nicht notwendig in Numerus und Genus; hierin weichen Sachbezeichnungen
oft vom Subjekt ab. Vgl. oot yap Eyo xal Zreıta xarnpein nal Överdog Eooouaı
II 498, 7 uev 84 Aoßn ade Y’ Eooeraı aivodev aivas H 98, näv Eorı &vdpwrrog
ouu@opn ‚der Mensch ist in jeder Beziehung Zufall‘ Hdt. I 32, xavnp d&og
&rav ‚mein Mann ist (wie) lauter Essig‘ Theokr. 15, 148; Aioytvng.... E@v
zöy ’Eperpıitwv r& npor« Hdt. VI 100, navr’ Exeivos Av abroisg Dem. 18, 49.
ß) Ein besonders häufiger Fall von «) ist ein substantiviertes Neutrum
Sing. als Prädikativ, oft (aber nicht nur) in allgemeinen Sätzen u.ä. Vgl.
00x dyadov moAuxorpavin B 204, nde yip Orpuvrbs nandv Eaastaı T 235, xapra
or pikolxrıorov yovn Soph. Ai. 580, ervöv ol moAAol Eur. Or. 772, 7 Adxaıva
udv rödıc uey’ orı Eur. Andr. 209, Acaıva, &öv loyupsrarov... Hdt. III 108,
orı 3: Xarpaveıa Zoyarov ths Bowwriag Thuk. IV 76, 3, Yndcıa Inros xadn
od xaröv; Plat. Hipp. mai. 288b, &rıorov tals roAıretaug f rupavvig Dem. 1,5;
oft so ri, z. B. ti oöv raör’ Zoriv; Xen. an. II 1, 22. Gleichwertig ist das ad-
jektivische Neutrum mit ri oder xnu«, npäyua, xphux u.ä., z. B. &mopov
yofiua Suorugäv Söuos Eur. Or. 70, auch Av ueyıorov ronypa Annoxhöng (als
Arzt) nag& Bxowei Hdt. III 132; aber lat. triste lupus stabulis gegenüber res
‚sacra miser sowie altindische Beispiele zeigen, daß die vollere Ausdrucks-
606 C. Synthetischer Teil. I. Kongruenz und Inkongruenz

weise nicht die ältere zu sein braucht; das Neutrum ist gleichgebraucht
wie z. B. in Jxvuaoröv Agyeız Plat. leg.657a.
y) Statt eines Neutr. Sing. als Prädikativ zu allgemeinem Subjekt (z. B.
Infinitiv) kann auch das Neutr. Plur. stehen, bes. bei Verbaladjektiven auf
-t6c und -t£oc, oft negiert, beliebt bei Hdt. und Thuk., sonst seltener (Bech-
tel, Dial. 3, 242 f.). Vgl. oöx&rı puntd reAovro ‚es gab kein Entrinnen mehr“
9299 (vgl. v 223), oöx&rı nıor& yvvaıfiv ‚den Frauen ist nicht mehr zu trauen‘
* 456, &uol 8° &ropa yaotpluapyov uondpmv rıy’ einetv Pind. O.1, 52, &yanara
SE... Znınpareiv dbvacdaı N.8, Af., xparıore ON por... Epalver’ elvar...
Zmvi ovunapaorareiv Aesch. Pr. 216 ff., H&Xor’ &uol nev av Adymv An&aı Soph.
Ph. 1395, obtwg &uuvre’ &orı Tolg xoou.ovuevorg xodroı Yuvaındg obdauäg NoanTen
Ant. 677 f., ty nenpwausvnv noipav Kdbvark Eorı drropuyelv xal Yen Hdt. I 91,
OS EY& od nalvouaı, INAK vor yeyove III 35, 0 &x tig Eöparmg Ayöevov orpa-
revua Erı npooroyıorex VII 185, obx old r& &orı nAteıv I 194, 00x Av Av Bıaoıua
dvYoorcorcı III 109, odg od napadorex rois "Admvatoıs Zoriv Thuk. I 86, 3, 789
nAwiuwrepov dvrav1 7, Ews uevBaoruahv.. .,erel de &ßare yvXen.an. Ill 4,49.
8) Ein adjektivisches Prädikativ kann im Genus an das Subjekt
oder einen davon abhängigen Genitiv (hier auch im Numerus) attrahiert
werden. Der erste Fall betrifft den Superlativ; vgl. xipxog EAappörarog
nerenvöv (zu n-v&n.) X 139, kpveiös... . uNAwv (n.) 8x’ &pıorog Aravrwv ı 432,
(& Iövroc) reray&ov (n.) dnavrav nepure Iovuacıhraros Hdt. IV 85, voowv (f.)
xaderoratog pBövog Men. 535, 9f. (III 159 K.), 6 uev yap xaAMıorog T@V
yeyovöorov, 6 8° &pıoros av altimav Plat. Tim. 29a; aber auch xrnudrwv rrav-
T@v TLuLaTaTov Kvnp plAosg Hdt. V 24 (so auch bei vorausgehendem Sub-
jekt: obußouAog Kyadöz XproıumTaTov Hal TUPKVVIHWTATOV ATKVTWV TÜV KTY-
uarov Eortv Isocr. 2, 53). Für den zweiten Fall vgl. 76 u!v y&p av Implwv
(= ra Impta) ... dow Eieudepwrepa £orıv Plat. civ. 563c, TO av Kppövav...
N POdPK Ndovn xarexovoa rrepıßonroug Arepyalcraı Phil. 4de.
e) Ein substantivisches pronominales Neutrum als Subjekt wird an
ein substantivisches Prädikativ im Genus und Numerus attrahiert, wenn
es sich um die Beschaffenheit des Gegenstandes, nicht um dessen Definition
handelt. Vgl. «urn ror Stan Eori dewv r 43, N Yeuıs ort B 73 u. o. (aber £rei
odx Epavos TAde y’ Eoriv x 226), apa Tv Trpoyeyevnuevav uavdavere' abrn y&p
aplorn dröxoxanie Xen. Cyr. VIII 7, 24, n&vreg obroı vönoı elotv, 005 To nANFog
£ypabe Xen. comm. 12, 42, Hoaxv d& Leial ai nietoraı (‚das meiste‘) an. V 4, 27,
odroı ’Admvaioı Sunv army xadodoıv, AAK ypapnv Plat. Euthyphr. 2a, rabrng
odang pbcewg buxäs ‚da dies die Natur der Seele ist‘ Phaedr. 245e; ebenso
lat.: z.B. ea demum firma amicitia est Sall. Cat. 20, 4. Dagegen zur Ein-
führung einer Definition oder in der Frage nach einer solchen: eddaunoviav
ToürTo vouLLo, TO TTOAAK Exovra oAAK xal Sarravav Xen. Cyr. VIII 3, 45, toöro
rnyn al dpyxn xıynoewg Plat. Phaedr. 245c (lat. hie fons, hoc principium est
movendi Cie. Tusc. 1 $ 53);1 ri note Asyeıs obs Beirioroug; Plat. Gorg. 489d
(aber zivas robroug [scil. robg vönous] vouileis; Xen. comm. IV 4, 13), tic
rexvm öbororta; obdeula, & Tide. AAA& ri, pad. pnul 8% &uresıpla ıc Plat.
Gorg. 462d; außerhalb der Philosophie freier mit Apposition (robrov rınö-
1 Aber z. B. tale quiddam esseanimum Cic. de nat. d. 3, 36, quid est exul? de dom. 72.
2. Besonderheiten derKongruenz. c) Beim Prädikativ.d)ImVerbalsatz 607
Bat, ev rpuravei@ oırnoswg Plat. ap. 36e) oder im Plural (Eymye pnu raüra
nev pAvaplag eivaı Xen. an. I 3, 18); diesen Pluralgebrauch kennt auch die
ältere Sprache (s. o. S. 606, y).
d) Kongruenz im Verbalsatz.!
«) Singularischem, pluralischem und dualischem Subjekt entsprechen
schematisch Verba finita der drei Numeri als Prädikate, abgesehen vom
Falle des Neutr. als Subjekt (s. ß).
So auch bei dualischem Subjekt, z. B. &ArXoıcı d& ro ye (näml. Athene und Apollon)
ovvavrecdnv rapd pny@ H 22, 80’ &vepe Önpidaodov, & T’... 2plinrov M 421 ff., att. ei y&p
EBouAtodny we drrorbvar ro Ye Andoc. 1, 114, vöv uev yap obrwg duieiodov (ein Brüder-
paar), Sonep ... r@ xeipe Xen. comm. II 3, 18; im Gen. abs. dvoiv xadioxoy xeınevorv
Lyc. 149.
ß) Einem Neutr. Plur. als Subjekt entspricht regelmäßig ein Verbum
finitum im Singular als Prädikat (Typus pVAMx rirter), weil das Neutrum
Plur. formell auf ein singularisches Kollektiv zurückgeht (s. 1, 580 f. und
0. 5. 39). So rov 8° oünore xUuara Aelncı B 396, 6o« PLAMK xal Avden ylyveraı
pn ı 51; substantivisches Pronomen und Adjektiv: ade $n vöv navra
rerettaı B 176, obv TY nöReı al omleran xal drmoAAUTaL T& olxeia Erdotov Xen.
ven. 12, 11; von Lebewesen vonuöv9” e&£scuro &poeva una ı 438, dem Sinn
nach auch & rav “"EMNvov rpayuara Epdapn EE Ern moleunoavre Thuk.
1 110, 1. Diese Konstruktion war nach dem Zeugnis der ältesten indischen
und iranischen Texte ererbt.?” Der spätern Grammatik galt sie als attische
Eigentümlichkeit (oyfjux ’Arrıxöv); sie ist aber, außer bei Homer und im
alten Epos überhaupt, auch bei Herodot und in thessalischer und böotischer
Prosa bezeugt, aber allerdings im Attischen besonders fest (Dichter, Inschrif-
ten, Thukydides, Platon, weniger Xenophon). Seit hellenistischer Zeit wird
statt des Singulars des Verbs in zunehmendem Maße der Plural gesetzt, der
im Neugriechischen allein gilt.
Bei Homer überwiegt der Singular; der Plural steht teils willkürlich (nach metrischem
Bedürfnis), teils (wie auch später) wenn der Pluralbegriff, den das Neutrum Plur. auch
haben kann, betont werden soll, bes. bei lebenden Wesen, Personen, aber auch sonst: &
8° Zntppeov Edvea nelöv A 724, 0b y&p Öreuervav c& rerva Hdt. IV 149, 7& rein (Behörden)
av Aaxedaruoviov öuöcavra Bpxotdav EEerreudav Thuk. IV 88, 1 (neben 1a ein r. A.
Uneoyero adroig I 58,1), r& neipdxıa duadeyöpevor Erıucumvrar Imxpkroug xl apbäp« Errau-
voöcıv Plat. Lach. 180e, r& nerpaxıa.... Zoxev, dA... Emfveoav... nareppövnoav Isocr.
12, 229; bei Sachsubjekten: ro& d£ pdoyava ... Ka ev Ex yeıp@v Xauddıc eoov, Ka
8° dr’ auov O 713, obdar« (der einzelnen Tiere) y&p opapayeüvro ı 440, @G ouvfjAde T&
orparörede, suureoövra &udyovro Hdt. V 112, Kapvera abroig Erüyxavov öyra Thuk. V, 75,2,
duportpors duaprnuara Eytvovro V 26, 2, pavepk Aoav nal Inrov al avdparnwv Ixvn TroAAK
Xen. an. I 7, 17 (aber &gaivero Iyvn Inrov I 6, 1); bei Zahlangaben: odar« 8° adroü t£ooap’
Eoav A 634, &yevovro EE abröv elxocoı xal Exarov raravra Thuk. VI 62, 4; äußerliche An-
gleichung liegt vor an der Stelle «i xeipes &xkorw Unmperoöcı nal ol öpdarnol rpoopWoı
xal t& Öra rpoaxoboucı Xen. comm.II 4, 7. Doch ist nicht immer ein besonderer Grund
ausfindig zu machen; an einzelnen Stellen der ältern Prosa schwankt die Überlieferung,
später auch der Gebrauch, indem auch hier Umgangssprache und attizistische Literatur-

ı 0. Wilpert, Der Numerus des verbalen 9paoei ridernı xepdön‘ RV I 81, 3 b, aw. ta
(nominalen) Prädikats bei den griech. Pro- ... ya Zm hujydtöis päydt... kat ‚alle
saikern. Progr. Oppeln. 1904 (1907. 1908). (Taten), die ihn vom guten Leben fern-
2 7. B. ved. dhrsndve dhiyat? dhänä ‚r@ halten werden‘.
608 C. Synthetischer Teil. I. Kongruenz und Inkongruenz

sprache gegeneinanderstehen.! Zäher als bei Substantiva hat sich der Singular neben
substantivierten Adjektiva (bes. Pronomina) gehalten, deren kollektive Geltung-auch
sonst hervortritt (vgl. 0. S. 174, «). Att. $6&xv raüra« Xen. an. IV 1,13 und sonst ist me-
chanische Umsetzung von &rel &doEe raör« in die absolute Konstruktion; grammatisch
richtiger ist 86Eavra.... raöra Andoc. 1, 81; Xen. hell. IIl 2, 19.
Vgl. R. Franz, De verbo apud Graecos coniuncto cum neutri generis subiecto plu-
rali. Bonn 1875; W. Bauder, De generis neutrius pluralis cum verbo construendi vi et
usu, praecipue apud Homerum et Hesiodum. Leipzig 1877; Kühner-Gerth 1, 64-66
(mit mehr Beispielen und Literaturangaben); Delbrück, Synt. F. 4, 20-27 und Vergl.
Synt. 3, 230-32; J. A. Scott, Plural verbs with neuter plural subjects in Homer. Am-
JournofPh. 50 (1929), 71-76; Deichgräber, Hippokr. x. o. 86f.
y) Abweichungen von den normalen Konstruktionen unter «) können
erstens äußerlich bedingt sein, und zwar durch die Analogie der Konstruk-
tion der Neutra Plur., durch die Wortfolge und durch Attraktion.
1. Nach Analogie von ß) sind dichterische Konstruktionen wie Exvdat d& xöuaı xure-
vnvoSev h. Cer. 279, neiıydpueg Öuvor borspwv dpya Adyav rerferau Pind. O. 11,4 ff. zu ver-
stehen (syfjua« Borwriov oder Ilıvöapıxöv). Vgl. Kühner-Gerth 1, 68 $ 367, 1; O. Wil-
pert, De schemate Pindarico et Alcmanico. Diss. Breslau 1878; Das Schema Pindari-
cum u.ä. Konstruktionen. Progr. Oppeln 1900. Über xeyeiuavraı pptves Pind. P. 9, 32,
xexpavraı ouupopat Eur. Hipp. 1255 s. o. 1, 672, Fußn. 1.
2. Nach voranstehenden Eorı (Av) und yiyveraı ‚es gibt (gab), ergab sich‘ kann auch in
Prosa ein pluralisches oder dualisches Subjekt folgen,? z. B. inschr. &reorıv' ridoı u. dgl.
(Meisterhans? 198), Av 8° &uptmiextor XAluoxes Soph. Tr. 520, Zorı de enra oraßıor... Hdt.
VII 34, ei £orı robrw.ditto to Biw Plat. Gorg. 500d; dazu Zorıv ol ‚sunt qui‘. Vgl. frz. ıl
est des choses und (ebenfalls mit Anfangsstellung des Verbs) toro vüv Zeug... IN re xat
’Hexuog xal ’Epıvöes T 258. Nicht hierher «aiat, Sedoxrau, rrp&oßv, TAnuoveg puyat Eur. Bakch.
1350 (wo zu 7X. @. zu denken eioıv: ‚es gibt nun A. @.‘);s. Kühner-Gerth1, 69 Anm. 2.
3. Attraktion des Verbs an das Prädikativ liegt vor in Fällen wie Xapıres 8° önolog
xerinvraı ybog eönieng Aesch. Cho. 321 f., 9 uev 8N rreptodog.... elot ordsıor && Hdt.I 93,
ai Onßaı Atyurrog Exodtero II 15, TO Xwptov Todro, örzp rrpörepov ’Evvea 6dol Exaxdolvro
Thuk. IV 102, 3, n rpoi& dydonxovra uvat yevncovraı Dem. 31, 7; so auch bei Partizipien,
2. B. robg ueyıora EEnuaprnxörag, dvidtoug SE dvrag, neylormv SE odoav BAaßnv rrörewg Plat.
leg. 735e. Vgl. Kühner-Gerth 1, 75£.
8) Bei formell singularischem Subjekt mit pluralischem Sinn kann das
Prädikatsverb im Plural stehen, so bei persönlich auffaßbarem Kollektiv
und in der Ausdrucksweise Annoodevng nera av Evorparnywv ’Axapvavrav
orevdovraı Mavrıveücı Thuk. III 109, 2. Das Paradebeispiel für das Kollek-
tiv ös pacav n nAndüg B 278 bedeutet jedoch genau ‚so sprachen sie, die
Menge‘; diese Erklärungsweise gilt auch für andere Beispiele mit voraus-
stehendem Verb (so kret. &dnxav & nörıs GDI 5011, 4 [IIL2]).
Vgl. für das Kollektiv: abrap önioow H ANY Ent vras ’Ayaıav drroveovro O 304 f.,
kret. 5x 6 Aldodebs (o)raprög/Eröonov ol adv Kirröı Del.? 179 V 5 (Gort., um 4508),
& nörıs "Apyovg, wAbe9” ola Asyeı Aristoph. eq. 813, &ua Eu yıyvontvm va 6 &ANog arpards
areßaıvov Thuk. 1V 32, 2; vom Kollektiv hängt ein persönlicher Genitiv ab: Aadg ’Ayauov
reloovraı ubdorsı W 157, N nielov Hon orparıı av "ERANvwv Häov... &ropebovro Thuk.
TV 128, 2, noAb dE yevog Avdpmrov Toig Eu TÄG YÜs Yuonevors ob yp@vraı Xen. comm.
IV 3, 10; ein Partizip steht im Sing. oder Plur.: 6 $Auog uer’ öAlyov Euviorduevös te Hol
avadapanoas Enedevro roig öAtyoıs Thuk. V 82, 2, Tpotav EAövres Önnor’ ’Apyelov oröAog
Yeols Adpupa ralra .... enaoodieuoav Aesch. Ag. 578, td orparönedov oürag &v airia Eyovres
! Zum NT s. Blaß-Debrunner? 8133; las 2 [Diss. München 1912], 22).
später braucht sogar noch der im allg. vul- 2 Vgl. Lateinisches bei Löfstedt, Syn-
gäre Malalas gelegentlich den Singular tactica 1, 1-3.
(K. Wolf, Studien zur Sprache des Mala-
2d) Kongruenz im Verbalsatz 609
zöv "Ayıv dvexapouv Thuk. V 60, 4. Vgl. Kühner-Gerth, 93, 2; 86, 5a, « (Wechsel von
Sing. und Plur. bei Kollektiv, bes. in verschiedenen Sätzen). Zum zweiten (seltenen) Fall
noch einige Beispiele bei Kühner-Gerth 1, 58 Anm. 5, wo auch das ähnliche Exelvm
(Per) napdaßoüo« al tods Kopbßxvras rhv "Idnv mepınorodcıv Luc. d.d. dazu
xoLv@aväv...Erkpprivi.. . Euvdevre To npäyua 80’ dyre &orovdgxarov Aristoph. vesp.692{f.t
e) Dual des Verbs kann auch neben $bo mit Plural u. ä. als Subjekt stehen
(außerdem in besondern Fällen), umgekehrt Plural des Verbs neben duali-
schem Subjekt; dose kann wie ein neutraler Plural behandelt werden (s.
schon o. S. 50, d).
1. Vgl. für den ersten Fall $b@o d& ot vi&eg (-£z schwach bezeugt) Aormv E 10, dbo 8°
avepes EEoy’ Apıaror Es uEoov duporkpwv ouvirmy neunäre uayeode V 158, 8bo Avdpes...
rposeAdövre "Ayıdı dteieycodnv Thuk. V 59, 5, Suvausıs 82 dupdrepnı Eorov, S6Ex Te ol
Erıornun Plat. civ. 478a; so auch wenn sich die Zweiheit nur aus dem Zusammenhang er-
gibt: ol (Hades und Persephone) rivuodov I’ 279, &g 8’ öre yeluappoı rorauol xar’ peopı
Beovreg &s nioydyxerav auußdAdsrov ößpınov bdwp A 452 f., al 8 ol Immor dupts 6800 Ipausrnv
Y 393 f., dueis (statt op@) yY’ Erı u’ Zvraudor nerantupeodov Aristoph. Plut. 608 f. (bei
der ersten Person kann der Dual nur am Pronomen oder an einem Partizip ausgedrückt
werden: &roAobuEd” ms rhv 688v popopoun&vo Aristoph. av. 4). Über eine Reihe von
Stellen besonderer Art (z. B. ® 185 f. T 182, Soph.0OC 342) s. Kühner-Gerth1, 71 ff.;
Debrunner, Gl. 15, 18-21.
2. Während unter 1 das dualische Moment teilweise nur im Verb sichtbar wird, kann
es anderseits auch nur im Subjekt sichtbar werden, so ra 8° adrıg Eipkeacı auv&dpan.ov
II 337, va Yexoöueoda Aristoph. av. 664, &ieEav drı ara ne To de rapayayorev Andoc.
1, 113, mit dualischen Partizipien r& d& r&y’ Eyybdev FAYov ZIabvovr’ axeag inroug E 275;
bei öbo ist der Plural des Verbs vielleicht alt (Delbrück, SF 4, 18): 85° dv&pe Iapno-
covro...Exovres II 218, LdrApa 800... auToxrovoüvre.. . xateipydoavr(o) Soph. Ant.55f.,
rpooerpexov dbo veavioxw Xen. an. IV 3, 10 (wo Hasse, Dualis 4 ohne Not vexvioxor
fordert). Siehe auch Kühner-Gerth 1, 70, 1. 73, 3 (Beispiele für Wechsel von Dual
und Plural des Verbs; öfters folgt auf den Dual ein Plural, z. B. ixeo9nyv — edpov I 185,
xixelvo owppovoüvre, fore Imxpdrei ouvHormv, od Poßoupnevo un Inuoivro 7) malorvro...,
AR oloufvo... Xen. comm.T 2,18; manchmal wird der Dual nur in einer partizipialen
Bestimmung sichtbar: rol 8° i8p@& drebbxovro yıravav oravre nori rıvomv A 621 f., not-
wendig bei der 1. Pers.: Bxdtlouev xavodv Exovre xA. Aristoph. av. 42 ff.).
<Z) Eine pluralisch (oder dualisch) gemeinte Anrede, auch ein Imperativ
kann einen singularischen Vokativ zu sich nehmen, eine zweite Person
des Imperativs das auf die dritte gehende ig u.ä.; durch Erstarrung
können die Imperativformen &ys, p£pe u.ä. auch zu Pluralen treten.
1. Der Vokativ richtet sich an die Hauptperson unter den Angeredeten (an die der
Sprecher vielleicht erst nachträglich denkt): ’Avrivo’, od nwg Eorıy Öreppıadorar EI” Ötv
Satvuodar B 310, via Löbvere (Imp.), paldıu’ "Odvooeü u. 82, Zed narep, el u’ E9Edovres...
Ayer’ Zunv 2; yalav v 97 f., Köxve nenov, ti vo volv nloyerov aneag Inroug Hes. sc. 350,
Tıusodeves, dune 8° Erdpwoev nöruog Zmvi Pind. O.8, 15, & r&xvov, mäpeorov; Soph.
OC 1102, närep, eloaunoboure tüv Zusv Abyav Eur. IA 1368, xwpeite (Imp.) rolvov, &
Arövoo’, elow Aristoph. ran. 1479, Ir’(Imp.), Epn, bneic, & “Hpınnida, nal duddoxere...
Xen. hell. IV 1, 11.
2. (Vgl. lat. aperite aliquis actutum ostium Ter. Ad. 634): n&tas I nalte müs...
{oye räg rıg arı. Eur. Rhes. 685 ff., xapeı deüpo näs Örmp&rng Aristoph. av. 1186; Wechsel
zwischen 2. und 3. Pers.: ro rıc, elo&yyeife, Teipeotag drı Cnrei vv Eur. Bakch. 173,
oreıyero tig... . ndvdrpeiov... al &teg Eur. Bakch. 346 f. Vgl. o. S. 342.
ı Vgl. noch Nachmanson, Eranos 142 (Kühner-Stegmann, Ausf. Gramm. d.
(1912), 181-84 (aus hell. Inschr.); Janna- lat. Spr.1, 27-29). Weiteres aus andern
ris, Hist. gr. gr. $1175b; lat. inschr. soror Sprachen bei Havers, Erkl. Synt. 49.
cum coheredibus posuerunt u. dgl., syrus 221 (Lit.]).
cum illo vostro consusurrant Ter. Heaut.473
SIEEHSAF ATI AD
+

610 C. Synthetischer Teil. II. Zusammenziehung von Sätzen

3. Beispiele wie naideg &uot, &ye TnAeudxo namAlrpıyas immoug LebEad” y 4755. 0.8.245,0;
383, 6.
n) Ein dualisches ‚wir‘ des Verbum finitum hat ein Pte. coni. im Sing. (da
die im.Ptz. ausgedrückte Handlung nur vom einen gilt); vgl. ‚wir‘ für ‚du‘ o.
S. 246,2. So ebdeıs; Aviorw, nAnoAantioao’ bmvov idmped(a)... Aesch. Eum.
141 f., yapäuev, EvSodev Anßav drov ve xpela nal nödos uarıor Eycı Soph.
Ph. 645 f., tupAaoag xal adrög Euurov kupdrepor nadmvrar... Önuoctg Tpepo-
wevor Luc. Tox. 41. Vgl. Kühner-Gerth 1, 87f.
e) Sekundäre Kasuskongruenz zwischen Relativum und Bezugswort s.
u. S. 640 ff.
II. ZUSAMMENZIEHUNG VON SÄTZEN

Wie Satzglieder (0. S. 604, b), so können auch Sätze in den indogermanischen
Sprachen und auch im Griechischen von Beginn der Überlieferung an zu-
sammengezogen werden, indem gemeinsame Subjekte oder gemeinsame
Prädikative nur einmal gesetzt werden, letztere teilweise in besonderer Form.
Werden einem Subjekt zweioder mehr Zustände oder Handlungen
zugeschrieben, so wird das gemeinsame Subjekt vom zweiten Glied an im
allgemeinen nicht wiederholt oder es wird bloß durch ein schwaches ana-
phorisches Pronomen wiederaufgenommen (diese Ersparnis kann Über-
bleibsel aus primitiverem Sprechen oder auch stilistisches Mittel sein);
ebensowenig wird gemeinsames Subjekt eines oder mehrerer Haupt- und
Nebensätze wiederholt. Diese Zusammenziehung kommt bei reinen No-
minalsätzen kaum vor; bei zusammengezogenen Nominalsätzen mit Ko-
pula und gemeinsamem Subjekt wird auch die Kopula nicht wiederholt.
Werden zwei oder mehr Subjekten gleicher Person die gleichen
Zustände, Vorgänge oder Handlungen zugeschrieben, so werden entwe-
der die gemeinsamen Prädikate ohne Veränderungen nur einmal gesetzt
oder es wird nach Möglichkeit eine neue zusammenfassende Form (z.B.
Dual oder Plural) für das gemeinsame Prädikat gebildet.
1. Das gemeinsame Prädikat verbleibt vor oder nach dem ersten Subjekt
oder am Schlusse der ganzen Reihe, immer in Kongruenz mit dem zunächst-
stehenden Subjekt.
a) Das gemeinsame Prädikat steht vor dem ersten Subjekt: toro vöv
Zebs npöra... In re xal ’Hedtog xat ’Epıvöes T 258 f. (koto vov röße yaıa
nal obpavög ebpbs Ünepde nal To xareıßöuevov iruyds bdop ... on 9 leph xeparn
xal vwtrepov Aeyos O 36-39), Eorparnyeı röv vew@v ’Apıorebs... nal Koddınpd-
ng... x Tiuavop Thuk. I 29, 2, mit unterdrücktem pluralischem Prädi-
kat an zweiter oder dritter Stelle:! 7 xev yy9noaı IIptauog Ilpızuoıd re natdec
[yndynosıav] A 255, einerö opı nal öxhuara xal Yepdrovres xl h näoe moAAN
mapaxoxeun Hdt. V 21, re Tiooapepvng nal 6 is Baoıkkwg yuvaındg KdeAnds
zo &MAoı Ilepoaı tpeig Xen. an. II 3, 17; mit Übergang vom Singular zum
Plural: Erepupe us "Apıatog nal ’Apraolog, nıorol dvres Köpw xal buiv edvor, xal
xeiebovor purarreodar Xen. an. II A, 16, Avaßndı Seöpo, Alnape xal IIudiov,
za... arödore... Aeschin. 2, 143.
1 An 4. Stelle T 259 (s. o.).
1. Gemeinsames Prädikat. 2. Mehrere Subjekte 611
b) Das gemeinsame Prädikat steht hinter dem ersten Subjekt: «ist yap tor &pıg re
piAn rröguol re (PlRor) uayxaı ve (pliaı) A 177, Muoöv dt Xoöuis Apxe zul "Ewopog (hpxe)
B 858, dorw 8° "Arpetd& nevimmv al Slos "Oduooedc, Neorap ’Idouevebg te xrA. T 310,
Mertas Adxwv &pırveitan za "Eppaumvdas Onßatos Thuk. III 5, 4.
ce) Das gemeinsame Prädikat steht hinter dem letzten Subjekt: ei un w Evdpuvöun
re Qerıs 9° bmedtbaro nörno D 398, uvdeoinı re [Bnoovrar] vol dpxıx Bhoera B 339, ol
nposstötsg... xl uartorz Opaobßoudog... Eneise tb nANI0G TÜV orparıioräv Thuk.
V11181, 1. Nur scheinbar gehören Beispiele hierher, in denen sich das am Schluß stehende
Prädikat nach dem ersten Subjekt richtet; die zweiten (und dritten) Subjekte waren
dabei ursprünglich als parenthetische Nachträge aufzufassen: «i 8£ rou Autrepat 7’ &oxoı
nal vnma terva elar’ Evi neydpoıg noriöeyuevar B 136, rpöpptlog wbrög - M yuvh, ra maudtr —
xixıor’ Arorolunv Aristoph. ran. 587 f. (vgl. 1408 f.), Bpxotdag al rd nANdog ebd0s &vo...
Erpanero BouAöuevos zart’ &xpas &eiv aörav Thuk. IV 112, 3.

2. Soll die Gemeinsamkeit des Prädikates formell zum Ausdruck gebracht


werden, so tritt im Nominalsatz bei Personen- und Sachbezeichnungen
von gleichem Genus das substantivische Prädikativ in den Dual oder Plural,
das adjektivische Prädikativ in den Dual oder Plural des betreffenden Ge-
nus; bei Personenbezeichnungen von verschiedenem Genus bildet das Mas-
kulin die gemeinsame Form; bei den Verbindungen von Personen- und Sach-
bezeichnungen als Subjekte überwiegt die Personenbezeichnung. Bei Sach-
bezeichnungen von verschiedenem Genus tritt das adjektivische Prädikativ
in das kollektive Neutrum Plur., und diese Form kann auch für Sach- und
Personenbezeichnungen von verschiedenem Genus und für die Verbindung
von Personen- und Sachbezeichnungen gelten. Das verbale Prädikat (auch
die Kopula) steht bei zwei singularischen Subjekten, im Dual (oder Plural),
bei einem singularischen und einem pluralischen oder bei zwei pluralischen
und bei drei und mehr Subjekten im Plural.
a) Nominalsätze mit mehreren Subjekten: Personen: % royn xat Pidırros
Noav röv Zpywv xUpıor Aeschin. 2, 118; ebenso bei prädikativem oder satz-
appositivem Ptz.: napdevixal SE xal Mideoı aradı ppoveovres & 567, Teiyos
uEv 6° &Aoyot te plAnı xal vnmıa ternva bar’ Epeorabres DV 51AF., abroi Te Avdpw-
roL xl A yYT adrÄv Eeravuuo. od xaraorpeibauevov nareovraı Hdt. VII 11, os
elde narepa te vol unripe al KdEAPOLG Hal TNv Exurod Yuvaisı KlyURÄMToUG
yeyevnusvoug 2danpucev Xen. Cyr. III 1, 7, öpaorv... ypkdıa za yepövrıa zul
roößor« Alya nal Boüs naradersınnevoug an. VI 3, 22. Zusammenfassung
durch Neutr. Plur.: $#x0s &AAo xanov Barev HdE yırava Swyarca v 435, MV
tote H dyoph nal ro npuravniov Ixpio Aldo Aornusva Hdt. III 57, Exo abrav
xal terva xal yuvaisas ppoupouueva Xen. an. I 4, 8, Aldoı re xl nAtvdor Xu,
ER rot xepaunos Krantws Zppiuntva obötv xpnorud Zarıv comm. III 1, 7i
aldn al p6ßov ody öpäs Eupura dvdpmmorg dvra; III 7, 5, süyeveiat TE al
Suvdueis nal rınat Ak Eorıv dyada dvra Plat. Euthyd. 279b, h xoAAlorn morı-
ein ve nal 6 naAıoros Avhp Aoınk Av huiv eln dteAdelv, tupavvig Te al TÜpavvog
Plat. civ. 562a. Das Neutr. Plur. ist häufig im (ursprünglich. zusammen-
gezogenen) Relativsatz: yAnivav 7’ HE xırave, ra 7’ alöa dupınardıreı B 262,
JıhEsıs re nal bmaywyal, &v ols Auporkpors hocoug hoav ol ’Admvator Thuk. III
97, 3, vocwv xal mövav rov ueylorov, & xıı. Plat. Phaedr. 2ahd.
b) Verbalsätze mit mehreren Subjekten. Dual für 2 einzelne Subjekte:
rao9Evog Midedg 7’ Oupllerov aAAhAouıv X 127, nporau(!) röv y’ &oxos nal TOT-
39%
\

612 C. Synthetischer Teil. III. Wortgruppen als Satzteile

via wienp rAREoImv Q 710 f., 89° önoppoveovre vonuaaıv olxov Eynrov dvnp MoE
yuvn % 183 f.; bei Stifterpaaren! z.B. Aloylve; Xoplag dvederev IG* I 408,
“Eöprios nal Oypaıdds; Avederev 579, bei Herstellerpaaren Erortoarev 531-335;
Korrias nal "Arnıßıdöng Eduvdodmv Exelvo Xpmpeva ovuuaxo TÜv ErridunLiv
xoareiv Xen. comm. I 2, 24 (vgl. Vok. und Imp.: ob 8°, & Aayng xal Nıxie,
elnerov Auiv &nkrepog Plat. Lach. 186e); dafür Plural: narmp xai nörvıa un-
mp... nadeeonov I 561 f., teı ’AdEvaleı (ion.!) avedeoav Arovuoddöpog xal
’AYzv6döoos IG? I 574, Eöpun£dwv xal LopoxAng ereiöN... Aüpav..., Kpt-
xöuevor &; Kepxupav &orpkreucav Thuk. IV 46, 1; auch bei oöre - oöre: xat u’
odP 6 IMobrwvos xöwv 06% odri Korn buxorounos Av Xapwv Zoyov Eur.
Alec. 360 ff.; Dual und Plural im selben Satz: Ilöppx Asvxadtov re Ilxpvaooü
xaraßavre Söuov ZYevro Pind. 0.9, 43. Dual (Plural) hinter dem ersten
Subjekt (sog. oxiur ’Arxuavınov):? Axı Hods Zuudeıs ouußKANEToV NIE Ixcd-
uavdpog E 774, Zvda utv eis ’Aycpovra Ilupıpdeyedwv re feouoı Koxurög Te
x 513; so auch im Ptz. (d1dbuoug viobs, rov uev ’Eyxtova, nexAadovras nBe,
ray 8° ”Epurov Pind. P. 4, 179) und im appositiven Nomen agentis (Kaotop
TETOAWV OXEav Suaripes, Innöraı vopot, al IloAvdebang xuöpög Alcm. 2,1 ff.
D.2). Selten ist singularisches Prädikat bei geschlechtigen Sachbezeichnungen
im Plural: rayvaı za yaralaı xal Epuoißaı Ex nAeoveilas zul Kxooulag Tept
Ma TÜV ToLodrwv yYiyveraı Epwarınav Plat. conv. 188b.?
3. Werden Sätze mit Subjekten verschiedener Person zusammengezogen,
so kann entweder eines von den der Person nach verschiedenen Prädikaten
als gemeinsames bleiben oder es kann ein neues dualisches oder pluralisches
Prädikat gebildet werden, das bei Vereinigung einer ersten und zweiten oder
einer ersten und dritten Person ‚der ersten, bei Vereinigung einer zweiten
und dritten Person der zweiten angehört.
Vgl. für den ersten Hauptfall rapeını xal Era xal odrog Ppuvioxog xal IloAuxparng
Xen. an. VII 2, 29, ob re yap "EAAyv el xol Aueis II 1, 16, Os xal Eyo xal n ypapı Aeyeı
Antipho 1, 2, &&v ünelg re xal ol Yeol YEiwoıv ebd. 1, 20. Auffällig Yueis d&, Zya xal
Dirpdrios nal Lrparorifig ... TrapeoxeudLovro Aravres Isae. 11, 10. Für den zweiten
Hauptfall vgl. &y& xal 6 oög narhp Eraipw re xal plAw Auev Plat. Lach. 180e, xal &yo,
Epn, xal od roAA& elnouev Xen. hell. II 3, 15. Onßatoı za Anxedatuövior xal Nusig oüre
vöuoız odr’ Edeoı ypwueda Tols abrois odre moittei« Dem. 20, 105, ob ob uövog oBBE oi vol
glAcı np@ror xal nparov rabınv 86&av repl deüv Zoyere Plat. leg. 888 b.

III. WORTGRUPPEN, DIE NUR ALS SATZTEILE AUFTRETEN


Vorbemerkung. Als Wortgruppen, die nur als Satzteile auftreten, ist ein Teil der
Syntagmen bezeichnet, die in andern Darstellungen (z. B. bei Brugmann, K. vergl. Gr.
633 ff., Synt. einf. S. 90 ff.; Behaghel, DS 3, 356. 408 ff.) Bestimmungsgruppen
heißen, und zwar die, deren Mittelpunkt ein Nomen (Substantiv und Adjektiv), auch ein
Adverb bildet. Aus praktischen Gründen ist aber auch die Verbalapposition einbezogen,
die nominale und verbale Beziehung zugleich hat, innerlich jedoch zum Verb gehört
(vgl.u. 8.618, ß). Die Unterscheidung zwischen Bestimmungs- und Erweiterungsgruppen
(a. a. 00.) ist willkürlich; auch die Bestimmungsgruppen beruhen auf ‚Erweiterung‘
(z. B. eines Substantivs durch ein Adjektiv). Von den Erweiterungsgruppen im
1Schulze, Kl. Schr. 321 (= Symb. phil. ® In den andern Beispielen bei Kühner-
Danielsson 299). Gerth 1, 81, 4 geht das singularische Verb
28. Wilpert o. 8. 607, F.1; J. Fraser, über die pluralischen Subjekte weg auf das
N ası 25-27; W. Krause, erste, dasim Sing. oder Plural.Neutr. steht.
1. Koordinationsgruppen. a) Adj. Attr. b)«) Subst. Apposition 613
engern Sinne (Brugmann, K. vergl. Gr. 638, Synt. einf. 8. 125 if.; Behaghela.a.O.
357 ff.) gehört die Doppelung im strengsten Sinn (z. B. «ivös alvöc) zur syntaktischen
Stilistik (s. u. 8.699, 1a). Für die übrigen Fälle (z. B. Aloylı&s Xapias dved&rzv [0.8.612 ob.]
“Exropt xl Tpwot, &vo xdro orp&gewv) genügt die Feststellung, daß jedes Satzglied
einfach oder mehrfach (als koordinierte asyndetische oder syndetische Gruppe) er-
scheinen kann; eine besondere syntaktische Erscheinung ist dies nicht. Diese Feststel-
lung gilt auch für die sog. Bestimmungsgruppen (es gibt mehrteilige Attribute und mehr-
teilige Appositionen).

1. SOG. KOORDINATIONSGRUPPEN: ADJEKTIVISCHES ATTRIBUT UND


SUBSTANTIVISCHE UND ADJEKTIVISCHE APPOSITION
(zu Nomen und Verb)
Koordination besteht nur äußerlich, indem Beziehungswort und Bestimmungs-
wort im gleichen Kasus, teilweise auch im gleichen Numerus und Genus stehen; inner-
lich sind auch das adjektivische Attribut und die Apposition ihrem Beziehungsworte
untergeordnet. Bei der Apposition brauchte ursprünglich die äußerliche Koordination
nicht einmal zu bestehen (s. u. S. 615 f.).
a) Adjektivisches Attribut.
Das adjektivische Attribut (gebildet durch Adjektiva im engern Sinne,
Verbaladjektiva, adjektivische Numeralia und Pronomina) oder Attribut
im gewöhnlichen Sinn ist schon im analytischen Teil mitbehandelt (o. S.180 ff.),
ebenso die teils attributive, teils prädikative Stellung auch solcher Attribute;
zum Artikelgebrauch s. o. S. 26,g. Als attributives Adjektiv kann auch ein
Adverb nach dem Artikel auftreten, z. B. 7 &vo rötıs, ol vov &vdpwroı
(520.5.4178.d}
b) Apposition.!
Vgl. Kühner-Gerth 1, 281-90 (vgl. 264 f. 271 ff.); Mayser, Pap. II 2, 51. 103-17.
171-75 (verb. App.); TCapriavos, N.c. 30-37. 40 (verb. App.); ferner Delbrück,
Synt. F. 5. 19. 61 f.; Vergl. Synt. 3, 195-99; Brugmann, K. vgl. Gr. 636; Synt. einf. S.
97-107; Hirt, Idg. Gramm. 7, 55-57; J. B. Hofmann, Lat. Synt. 628-31. 636 f.; Be-
haghel, DS 3, 412-29; 4, 196f. Dazu Schwyzer, Apposition.
«)SubstantivischeApposition. Die Apposition im gewöhnlichen Sinne
ist das substantivische Gegenstück zum adjektivischen Attribut, also eine
nähere Bestimmung zu einem Substantiv (auch zu einem substantivischen
Pronomen, das auch in einer Verbalform enthalten sein kann) durch ein
anderes Substantiv oder ein substantiviertes Adjektiv (oder eine von einem
Substantiv geführte syntaktische Gruppe), z. B. ßxowebg ’AXEdavöpog oder
Baoıews Paoıkewv neyarou ’Apodxou (wozu OGI II S. 606. 608).
Im Gegensatz zum adjektivischen Attribut (und Prädikativ) ist bei der
Apposition im gewöhnlichen Sinne nur Übereinstimmung im Kasus erforder-
lich (und ursprünglich nicht einmal diese; s. u. S.615f.); wie beim substan-
tivischen Prädikativ sind auch Genus und Numerus der beiden Substantiva
gleich, wenn beide Personenbezeichnungen sind (auch z. B. &vöpes ’Admvaltot).
Doch kann auch zunächst zu einer Sachbezeichnung eine im Genus oder
Numerus oder in beiden verschiedene Apposition treten: xpvoov ’AAc&avöpoıo
ı Der Terminus ist erst mittelalterlich sitio nur allgemeine Bedeutungen, appost-
(Wackernagel, Synt. 1, 23; J. Golling tumist wie eniderov, adiectivum; neugriech.
bei Stolz, Hist. Gramm. III 1 [Leipzig napddeorz ist aus Apposition übersetzt.
1903], 29 f.). Im Altertum hat lat. appo-
1}

614 C. Synthetischer Teil. III. Wortgruppen als Satzteile

dedeyutvos, KyAadı Süpa A 124 u.ä., Exrroua, PAnupoupyoü TLvos Teyvnuar”


&vöpöcs Soph. Ph. 36, robrov rınönan, &v npuraveiw oırnoswg Plat. ap. 37a,
hy nevrermpida ...., r& Afdıa Thuk. III 104, 2; nach Homer auch zu einer
Personenbezeichnung: Bßorv dv&pax Hes. E.191.f., Mndeuav..., rav Iedixo
oövov Pind. P. 4, 250 (kaum Yovöv ‚Mörderin‘ zu schreiben), xelvos, 7 rä&oa
Bi&ßn Soph. Ph. 622, *InnöAurog, &yvod Iırdeos naudebuare Eur. Hipp. 11,
Sk 08, rav abnvou... yovov IA 793, rabınv Eon, mv Pöpov Aristoph.
Thesm. 535, Adurwv 6 IIb9ew, Alyıynrav <& npar« Hdt. IX 78, nv Yoya-
epa, Bervöv tı naANog nal ueyedos Xen. Cyr. V 2, 7, Adxpıros DaomAlrng, neya
rpäyua, "Isoxp&roug uadyrns Dem. 35, 15. Vgl. Kühner-Gerth 1, 62.
Seit Homer auf ein Personalpronomen bezogen: rpög 8° Eus röv
Sbarmvov X 59, d&ep Euslo xuvög naxounyavou Z 344, nuesis ye ol Kpäjteg Plat.
leg. 707b (s. auch o. Eur. IA 793); ist der Nom. nicht betont, so ist er nur
im Verbum enthalten: roXsutlonev ules ’Ayuıöv E 240, Ernenöpdmuau TaAaG,
6 rüG dplarng unrpds @vouaonevog, 6 Tod... Zmvög yövos Soph. Tr. 1105, rot
Ir’ 6 Anuov rp&bouaı; Eur. Hipp. 1066, Ozuoroxing nrw rap o& Thuk.
1 137, A (Brief), xpaueda ot Kontes Plat. leg. 680c.
Wie auf ein Zugehörigkeitsadjektiv (o. S. 177), so erscheint eine geni-
tivische Apposition auf ein Possessivpronomen bezogen: danp abr’ Euög
(für Gen. *Zue, &u£o) &oxe wuvorıdog T' 180 (vgl. 0. Z 344), bmep oNg 7’ abrod
KEPAATNG nal Eralpmv o 262, aörav Y&p operepyorv KracdaAtmorv dAovro a 7, Töv
Eudv aurod Tod raAaırapov Btov Aristoph. Pl. 33, mv oNv Avöpelav... Ava-
Batvovros Ent röv öxptßavra Plat. conv. 194b.
Ein speziellerer Personenbegriff (bes. Standes- und Berufsbezeich-
nung, Ethnikon), der zu emem Allgemeinbegriff (&vnp, yovn) tritt, er-
scheint diesem untergeordnet und nähert sich adjektivischer Funktion, geht
aber nur in besondern Fällen in ein Adjektiv über (s. o. S. 176, ß), wenn er
nicht von Haus aus adjektivisch war. So geläufig att. &vnp &pxwv, orparnyös,
TÜpXVvog, uavrıs, HnTwp, venvias, "Admvotos, Vok. &vöpes diraoral, orpatıarar,
"Admvator. Selten in umgekehrter Folge (y&pwv &vnp Plat. Lys.223b); die Stel-
lung von hom. &pxös Kvnp BovAnpöpos A 144, BaoıAnı yap &vöpt I' 170, Ziupn-
Porog Aprracn avnp & 319, intpög yap kvnp A 514, aimöroı Kvöpes B A474, yadrdies
»auov Avöpes A 187, Zivrıss &vöpes A 594, Daımaov dvdpav T 3 u. 0., PlAaxdG
= &vöpas dumdg re yuvalzac I 477 ist zugleich metrisch bedingt; vgl. dagegen
&vöpes te vouhes P 65, yon raum Z 390, yon npo&nxev drerois u 105, y. 8£o-
nova n 347 (wie &Aoyxos 6. y 403), y. xepvätıs M 433, y. nxpd&vog Hes. th.514,
Yuyarnp napdevog ‚eine Tochter, noch Jungfrau‘ Xen. Cyr. IV 6, 9, &v$pwrog
ödtemg v 123, &. bpdvrng Plat. Phaed. 87b, &vdparous Sroypauuarexc ‚diese
Exemplare von Kanzleibeamten‘ Lys. 30, 28, &vnp rpopnrng ev. Luc. 24, 19
(vgl. Blaß-Debrunner? $ 242). Voranstehend ypxös yvvn Aristoph. Thesm.
345, noAirat or &vdowror Xen. Cyr. VIII 7, 14, ®obE &vnp Epich. 100a
(p. VII Kb.) und Sprichwort DpbE Avhp nAnyels dueivav Suidas s. v. DobE
(aber npös avöpög Dpuyöz Eur. Andr. 592), mit Zusatz ZrıduuL@v napxoxeux-
oras Avdipwroug Plat. Gorg. 518c. Mit Individualnamen (poetisch) voran-
stehend &Xe 8° &vöpa Binvopa ‚einen Mann, den B.‘ A 92, 989° “Hpaxıya p 26,
rap’ Avöpos Davorews Soph. El. 45. Vgl. J. La Roche, Zeitschr. f. d. österr.
Gymn. 22 (1871), 752-54 (Hom. und spätere Dichter).
1. Koordinationsgruppen. b)«) Subst. Appos. 1. Gruppenapposition 615
Vom Beginn der Überlieferung erscheint die Apposition im Griechischen
in zwei formalen, aber teilweise zugleich auch sachlichen Hauptformen, die
beide wenigstens grundsätzlich als indogermanisch zu betrachten sind, als
sog. selbständige, durch eine leicht zu verselbständigende syntaktische
Gruppe gebildete Gruppenapposition und als Wortapposition (wobei
der anfangs noch nicht feste Artikel nicht mitgerechnet ist), z. B. einerseits
"Arpelöng re, Ava& avdpäv A 7, "Yve, &vad navrov te deöv ravrov 7’ AVIEWTTWV
= 233, anderseits Ilpı&uoro &vaxros B 373 u. ö., "AnöMovı ävarrı A 36, Zebs
de namnp © 397 u. ö., Zed narzp A 503 u. o. (umbr. Iupater Vok., lat. Jüpiter
Vok. und Nom., ai. Dyaus pitä Nom., Dy. pitar Vok.; vgl. auch epir. Ası-
r&rupos).! In beiden Fällen kann das normalerweise folgende bestimmende
Glied auch dem zu bestimmenden vorangehen, wobei Pausen stark gekürzt
oder unterdrückt werden;? z. B. &va& dvdpav ’Ayausuvov A 172 u. o. (und
"Ayausuvov Vok. I 96. 163), ’Ayxtong E 268, Alveias E 311, Adyelac A 701,
&vad evepmv ’Audwvebs Y 61; InAnıadew ’Ayıanos A 1, narhp Zebc A 235 u. ö.,
rarep Auxauße Archil. 88, 1 D.?; die Voranstellung ist im allgemeinen se-
kundär, aber nicht jung.? Unabhängig von der Nach- oder Voranstellung
kann die Apposition in beiden Hauptfällen von ihrem Beziehungswort auch
durch nicht lediglich formale Wörter getrennt sein: röv Xoboyv Ariuxoev dpn-
pa A 11, narnp Enereirero Ilndebs 1252, &vad 8° Evönoe rayıora Tlovrudguns
O 453; eis ryv ’Aprandrou oxnvHv eloyyIm, Tod rororkrou av Köpou axnrrou-
xav Xen. an. 1 6, 11. Zu weiter Abstand oder Undeutlichkeit kann durch
Wiederholung des Beziehungswortes behoben werden, z.B. Nipsbs... &ye
rpeis vnag &toas, / Nıpeüs, Aydatng viög... / Nipeücs, ös...B672 ff., Ev Qeoun,
... O&pun SE Ev I Ev TO Qspuato xoAro olempevn Hdt. VII 121, 1.%
Die Voranstellung bewirkt, bes. bei der Gruppenapposition, nicht selten
eine Spannung der dichterischen Darstellung, z. B. 7@ $° &pa« napxareXexto
yovn, nv Asoßodyev Mys, Döpßavros Yuyarnp, Arounon Raddırapmos I 664 f.,
yeowv innrAara Dotvi& 1432 (Y. i. heißen z. B. auch Neotwp, IIlnXebs, Oiveds),
aber auch Inanısdew ’Axyianog A 1.
1. Die ‚selbständige‘ Gruppenapposition erscheint gewöhnlich in freier
Verwendung (vgl. DYinv unripa unAwv I 479 und schon genannte Beispiele),
seltener auch schon formelhaft (z. B. oft hom. ’Ayageuvovı roruevi Aaav und
’A-& zorueva A., voranstehend &va& dvöpav ’Ayanzuvov u. a.; 8. 0.). Seltener
tritt zu einer adverbialen Gruppe appositiv eine zweite, z. B. AHueripw Evi
olxw, Ev "Apyeı, nAö9ı narpng A 30.5
Zusatz 1. Auf Entstehung der appositiven Gruppe aus einem parenthetischen
Satz im weitern Sinne (vgl.u.$.706,c) deutet wohl noch die gelegentliche Inkongruenz

1 Nur italisch auch lat. Marspiter, osk. Heinrich, der Pfalzgraf bei Rheine, aber
Evklüi paterei. Graf N.).
2 Pause ist unbedingt anzunehmen für ® Vgl. Delbrück, Vergl. Gr. 3, 198 f.
den ersten Hauptfall bei Nachstellung, eine 4 Mehr Beispiele bei Kühner-Gerth 1,
minimale im ersten Hauptfall bei Voran- 382 Anm.3. Bei Homer ist die Erschei-
stellung und im zweiten Hauptfall bei nung zugleich ein Fall der metrischen Ep-
Nachstellung (vgl. nhd. N. N., Müller in analepse,z. B. rapd&vog Aideög rer. 9. Te
Listen); diese minimale Pause ist bei der E27
Umstellung des zweiten Hauptfalls mit 5 So neugr: dravo, 07% Bouvd ‚oben, in den
Nachstellung zum zweiten mit Voranstel- Bergen‘ u.ä. (TlaprLavos, N. o. 35), im
lung unterdrückt worden (vgl. nhd. Herr Grunde auch appositiv.
Y

616 G. Synthetischer Teil. III. Wortgruppen als Satzteile

im Kasus in Beispielen aus alten Quellen, z. B. x&p@ &v edpwevri, neAbpng Eoxara yalns
Hes. th. 731;! vgl. auch das d€ der Epanalepse Hdt. VII 121, 1 (s. o. S. 615).

Zur Gruppenapposition gehören auch einigebesondereAnwendungen.


«) Zahl-, Maß-, Wertangaben erscheinen appositiv gleichwertig mit
dem syntaktisch strafferen Genitiv, z.B. rl nı09& Tpıneovra TaAavrousı
Hdt. VIII 4, $&xa uvai elopopa und rrp6008os Einnovza raravra Ken. vect.3,9;
4, 23 (neben dvorv uvatv npdcodog ebd. 3, 10).?
ß) Oft ist durch eine im gleichen Kasus gewissermaßen als nachträgliche
genauere Angabe folgende Apposition ein Teilverhältnis ausgedrückt
(partitive oder distributive Apposition); die grammatische Logik
ließe (anders als unter «) das Beziehungswort im Genitiv erwarten.? Vgl.
für das rein partitive Verhältnis IleAorovvncıoı xal ol Ebunayoı Ta dbo uepn
2o&ßadov Thuk. II 47,2 (ursprüngliche Gliederung II. x. ol o. — 7& dbo u. - £o.),
Ayo Todg nepl av Jewpıxav (Scil. vonovc) ... . Kal obs rrepl TÜV OTpaXTeVouEv@v
evtoug Dem. 3, 11.
Distributive Gliederung durch ot u&v - oi d& (seit dem 5. Jahrhundert
auch 6 uev — 6 88), &AAoı — &Noı (und &AAos — &AAog U. ä.), Exaorog, Erktepog,
Etepog, räg ‚jeder‘ u.a., z.B. oixiaı ai uev roAAal Enentoxeoav, 6Alyaı de
repinoav Thuk. I 89, 3, oi $£ xANpov Eonunvavro Exaxorog H 175, napa de opıv
Exaoro Stluyes Innor &otäcı E 195, 7& d8 doüpa... KA EV... TOR de...
A 571, Ss un por rpbinre napnuevor &ANodev &Arog I 311, ci avnp avı” Kvöpog
(‚Mann für Mann‘) Ab9noav Thuk. II 103, 1. Für den Numerus des Prä-
dikats wird dabei oft die diesem unmittelbar vorangehende Apposition
maßgebend: ot 88 (scil. opHxes) &Axınov Frop Eyovres npboow näs nereraı II 264,
odror new... &rAog Ada Acyecı Xen. an. Il 1, 15.
Steht, was nicht selten ist, im ersten Fall die Apposition bei einem Parti-
zıp oder im zweiten Fall ein Partizip bei der Apposition, so gehen diese Ver-
bindungen leicht in eine absolute Partizipialkonstruktion über. Vgl.
(ot ’Adnvatoı) Aveuvnodmoav xal Toüde Tod Eroug, PAoxovrss ol npeoßürepor
(‚sagend, wenigstens die Ältern‘) naraı &deo9aı Thuk. II 54, 2 mit xal adrot...
Avexapouv BaAAöuevor ol Bondnoavres xal dvrıroßsbovteg rıyeg Toy Konrav Xen.
an. V 2, 32 und ExxAyotav de nomoavrag obs orparmyobs (‚nämlich die Stra-
tegen‘) ..... Bouvreboxoda: "Admvatoug Thuk. IV 118, 14 gegenüber &Xo rptrov
Apua Einyero, powırloı xaranerranuevor ol inror Xen. Cyr. VIII 3, 12, raör«
zungavaro... iva ol Sumdsxx Erean Avri EE Erewv YEynraı, al vurtes Muspaı
roreduevaı Hdt. II 133 u.a., zum zweiten Fall oi 88 Exaoros &Ihv deras
ı Vgl. Schwyzer, Parenthese 42, 2 mit dec nbouog, u& Toupxoug tpelg yırıddeg bei
mehr Beispielen (dazu auch Kühner- Vcapartavoc, N.co, 33.
(erth 1, 282 Anm.1). Spätere Beispiele ° Siehe dafür unter dem partitiven Geni-
dieser Art: (s. Mayser, Pap.II 3, 192.) tiv (o. 8. 115). So erklärt sich die pleona-
sind freilich dalür nicht beweisend und stische Zugabe eines partitiven Genitivs
höchstens heranzuziehen, indem sie zeigen in der im Text behandelten Ausdrucks-
können, daß die Lockerung der straffen weise, zZ. B. xaıv& y&p nuiv dvra T& rapovra
Syntax wieder zum vorgeschichtlichen Aus- TOAAX aUT@v Eorıy Kobvraxta Xen. Cyr. IV
gangspunkt zurückführen mag. 5, 37; dabei schwebt der Genitiv xaıvy@v ydp
Vel. Kühner-Gerth A, 265, e. Ur- x. vor, wie an Stellen wie t®v ra&vrwv ot
sprünglich stand wohl auch in einem Fall Exaorog öwv Swcovcı (statt korrektem do-
wie Hdt. VIII 4 ein parenthetischer No- oeı) K 215 der Nominativ oi nd&vrec.
minativ; vgl. neugriech. rotfpı vepd, yuAıa-
1b) «) Substantivische Apposition. 4. Gruppenapposition 617
Aupırbmeidov oneloavres mapd vYac loav I 656 mit xadnuede.. . &yeprı nıvav
&vöp’ avnp Soph. Ant. 413, &p&avres Erex revre Te xal mevrandore, nals rapd
narpog Erdexöuevos nv dpynv Hdt. I 7. Vom zweiten Fall gehen auch aus
Anakoluthe wie &upo 8° ELouevo yepaparepos Yev Oduocebs I 211, obv re IV’
EpxXousvw xal re npb 6 toD Evömoev K 224, Eidövres 8° MBaıdv dd orelous -e
xaL RANG, rp@rog Un’ &pvelov Auöunv, brreivoa 8° Eralpoug ı A62f., a0AAonv
Toy Erıßareov romokwevor rponyöpeve... Oceurotond&ng Hdt. VIII 83.
Nahe stehen auch die Verbindungen von zwei gleichen Kasus (Akkusa-
tive, auch Dative) mit einem Verb im sog. oxijua xa9” öAov rad u£poc; Ss. 0.
S. 81,c; z.B. öv 8° Kopı nAnE’ aux&va A 240 war eigentlich ‚den traf er mit
dem Schwerte, nämlich den Nacken‘.!
y) Auf einen ganzen Satzinhalt bezieht sich die sog. Satzapposition,
die ursprünglich im Nominativ steht;? vgl. Binlökeoda xul ortpn wıaiveran,
roAeı 7’ Öveıdos xl Je@v drıuta Eur. Heraclid: 71T. (eig. ‚das ist r. r. «rA.).
Der Nominativ ist aber auch früh als Akkusativ in die Satzkonstruktion
eingegliedert worden: N rıs ’Ayiöv Htyeı (scil. abröV) yeıpöz EAhv Kö rbpyov,
Auypov Öretpov Q 735, Era Yurhp yevcodaı Yuyarpöc,.... TOAEUMV dpwyav
Aesch. Ag. 224 ff., "EX&vnv xt&vouev, Meverew Abrıınv rıxpav Eur. Or. 1105. Die
Umsetzung wurde erleiehtert durch die Berührung mit dem Akkusativ des
Inhalts (so &g un texv’ eloldwuev, Kvöcıov YEav, buxyoppayoüvra Eur. Herc.
323 f.) und durch die nicht selten so auftretenden Neutra, z. B. &rei y&p
e&enveuoev ’Ayaucuvav Btov nAnyels...., atoxıcrov Zpyov (Nom.) Eur. Or. 499,
tpıooıwv... &s re Kpovimv Ev vepet ormpıks, tepos (Akk.) nepönav dvdparav
A 28 (Akk.). So erscheinen auch adjektivische Neutra: 7) y&p vosis Yarreıv
cp’, Krtöppnrov rrökeı; Soph. Ant. A4, unrepa... xreivan, TTPOG 00x ATavVTOG
züxdeıav pepov (für p£peı!) Eur. Or. 30, xat $n rapeitaı ooua, col nev ob PLAov
‚was dir nicht lieb ist (sein wird)‘ Eur. suppl. 1070.
Zu der angenommenen Herkunft aus der Prosthese (u. S. 706) stimmt
auch die gelegentliche Voranstellung: euxX&wv 9° Epywv &roıva ‚was das Ent-
gelt ist für...‘, xpn uev Öuvfonı rov Eoröv Pind. I. 3, 7, Ev nev To Alorov,
wuploug olaroug Auels Moıg Tb o@unx Hberaı um xartaveiv Eur. Herc. 196 f.
(vgl. Havarov vo tor Box Zrauvov A155). Diese Ausdrucksweise eignet auch
der attischen Prosa: häufig sind ro d& (oder ye, xatl 76) neyLotov, deLvora-
Tov, TO nemaAaıov, TO Aeyduevov, T6 mit Gen., z. B. 76 de u., nöAeuov avı’ eionvng
Zyovreg Thuk. II 65, 2 (auch in die Satzkonstruktion einbezogen als ro d&
Eoyarov navrwv, Ört... Yöpußov napeyeı Plat. Phaed. 66d, ö uev navrwv Yau-
uaorörarov Krodonı, örı... civ. 491b). Vgl. auch 6 de xaraoreyaona Tns
Spopis &Aog Errıxeerau Atdos Hdt. II 155. So erklären sich auch &upörepov
(-px), Svolv Iarepov, ohdErepnx, öTepov, nöTepx, rabrov roüro, (TO) rp&tov, (T&)
roöra, rd rplv, Aoımöv ‚ceterum‘ (z.B. ’Ayanzuvov, dupörepov, Paoıelg 7’
Kyadocs aparepös 7’ aiyunens I 179, x@oato 8’ alvöis, dupörepov, vIeng TE Hal
&yysos N 166), und der Ausgangspunkt von Swpsav ‚als Geschenk‘, rpotxa
1 Mehr Beispiele zu Abschnitt ß bei Küh- Schwyzer, Parenthese 40 ff. (Lit.). Mehr
nerGerth 1, 286-90. Zum Lat. s. jetzt Beispiele bei Kühner-Gerth 1, 284-86.
Ed. Norden, Aus altröm. Priesterbüchern Siehe auch E. Kieckers, Gl. 11, 79-81,
(Skrifter utg. av K. Hum. Vetenskapssamf. und Philol. 78, 1923, 397-400; W. Kroll,
i Lund 29, 1939) 42-45. ‘61.11, 81-84. S. auch u. S. 706.
2 Als prosthetischer Nominalsatz; s.
}

618 C. Synthet.Teil. III. 1b) «) 2.Wortapposition,ß) Verbalapposition

‚umsonst‘ (eig. ‚als Mitgift‘), rpöpacıv ‚angeblich‘ (eig. ‚als Vorwand‘), xa&pıv
b) zeigt sichz. B.in ög rıg 82 Tpawv xolAng Ent vnval p£porto.. . . XApıv
(0.5.5541,
"Exropos ‚sich stürzen möchte... einen Gefallen für H.‘ O 744. In NT
2. Kor. 9, 6 toöro d&, Phil. 3,13 &, 8&, Xen. Ephes. 15, 3 rooo0ro d& sieht
A. Fridrichsen, Coniectanea Neotestamentica 9 (1944) 31 f., interjektio-
nelle Kurzsätze; vgl. auch A. Wilhelm, Symbolae Osloenses 14 (1935), 15 ff.
2%. Die Wortapposition neigt schon früh zu festem Gebrauch, bes. neben
Eigennamen, zur nähern (auch ehrenden) Bezeichnung der Abkunft und
Herkunft, des Standes (Titels) und Berufes; vgl. hom. ’Ayaueuvovog ’Arpel-
d&o, Ipıkuoro &vaxtog (auch auf Götter übertragen, so Zeus, Poseidon, He-
phaistos, &vdpes vonfes). Normal ist Nachstellung; Voranstellung hat be-
sondere Gründe (Hervorhebung; Metrik). Der aufkommende Artikel wird
zunächst, nicht verschieden von der Gruppenapposition, bei der substanti-
vischen Apposition wie bei andern Substantiva verwendet, z. B. noch im
NT ’Ioavvns 6 Bartısrhe, Iwonp röv &vdpa ns Maptas, "Insoöv röv Aeyöpevov
Xpıoröv, gegenüber rapd rıyı Ziuwvı Bupost; so auch bei Voranstellung öp&
deröv alarov 6 uavrıs "Apnkiov Happaoıos Xen. an. VI 5, 2 (hier ist 6 wavrız
gleichwertig mit &vnp uavrıs Thuk. III 20, 1; uavrız allein ginge auf zufällige,
nicht amtliche Ausübung des Seherberufs: ‚als Seher‘). In der attischen
Amtssprache wird der Artikel vor dem Genitiv des Vaternamens (ohne oder
mit viöc) und der Artikel vor dem Ethnikon oder Demotikon unterdrückt;
vgl. gegenüber Acwviöng, 6 "Avudavdptdew, rod Acovros usw. Hdt. VII 204
oder rapd& Auctov tod Keparou Plat. Phaedr. 227a u. dgl. Anuoodevng Anuo-
oYEvoug Ilaıavı(eds) IG? IT/III 1623, 167 (3338). Neben ’Aypinras 6 Baxoıkeds
und ö. ß. “Howöng Act: ap..25, 13; 12, 1 herrscht hellenistisch der Typus ß.
"AreEavöpog (GDI IV 3), ß. Irorsuatos (Mayser, Pap. II 2, 107), lak. Baidet
Naßı und Baireos Naßıos Del.? 20 (1958), aber auch schon Baoık&og EAY6vroc
&5 ’Erepavrivav Foauoariyov Del.? 301, 1 (Abu Simbel, 589).
Die theoretische Möglichkeit, daß die titelähnlichen &v«a&, Bxoweig aus volleren Ver-
bindungen abgekürzt sind (vgl. &va& dvdp@v, BaxoıAra rroAuypbcoro Muxnvng), läßt an
gleichen Ursprung wie für die Gruppenapposition denken. Doch braucht das Syntagma
nicht einheitlichen Ursprungs zu sein; z. B. ein Fall wie Zeü ä&vax Audwvate kann ursprüng-
lich Ze! &v&! Audwvate! gewesen sein, also drei selbständige Vokativsätze gebildet haben;
aus Zusammenziehung von zwei Sätzen lassen sich auch Beispiele wie tAv revrernpidx...,
7% Andıa Thuk. III 104, 2 erklären.

ß) Verbalapposition
Unter Verbalapposition ist eine adjektivische oder partizipiale, selten sub-
stantivische (oder halbsubstantivische) Apposition verstanden, die sich zu-
gleich auf das Subjekt (bzw. Agens oder Patiens) einer finiten oder infiniten
Verbalform und auf diese selbst bezieht, z. B. Yaxparns boraros AAdev ‚S.
kam als letzter, zuletzt‘, yiyverat nor Ndouevo, Eysı nv Tplxa ueraıvav.t Vgl.
für Lit. und Beispiele 0.5. 178f.;393, 4. Selten erscheint so ein Substantiv ::?76
ı Der gewöhnliche Ausdruck ‚prädikative. Schwyzer, Parenthese 41 f.); vgl. aber
Apposition‘ hat den Nachteil, sich mit dem auch 0.8. 178f.; 180b. Behaghel, DS3,
Ausdruck ‚Prädikativ‘ zu berühren; aller- 475,braucht den Ausdruck ‚halbprädikativ‘.
dings ist es möglich, daß die Verbalappo- ®2 Vgl. Brugmann, Synt. einf. S. 101.
sition wenigstens teilweise aus einem pros- (auch 103 u.).
thetischen Nominalsatz entstanden ist (s.
2. Subordinationsgruppen. - IV. Satzlehre. 1. Einwortsätze 619
SE KaTaoteyxoua Ti bpopfis Kos Erıneerau Atos Hdt. II 155, vnes EEnxovra
MAPEMETTAEÜXEEHV rols Ev T@ Öper rıumpot (scil. &aöuevor) Thuk. IV 2, 3, in
einem obliquen Kasus: papnax’ dxtouar’ Eraxoce neraıvdav dduvdav O 394
(vgl. Yavaröv vb Tor dpxı’ Erauvov A 155), raig rexvaıs rabraıc TAPATTETKOU.RLOLV
£xpnoavro Plat. Prot. 316e; mit verdeutlichendem &c: (tö oixnuarı) &G Ta-
wel Expfjro Plat. Prot. 315d.! Der Typus ix» r&Aas (0. S. 614) ist nur
äußerlich gleich, da bei ihm die innere verbale Beziehung fehlt.
2. SUBORDINATIONSGRUPPEN: ADNOMINALE KASUS ALS ATTRIBUTE
Der adnominale Gebrauch von Kasus bei Substantiven und Adjektiven
ohne und mit Präpositionen ist in der Kasuslehre mitbehandelt.
IV. SATZLEHRE
Vorbemerkung. Unter einem „Satz‘ als sprachlicher Gegebenheit ist
hier vom praktischen Standpunkt aus eine in sich abgeschlossene, für den
Sprecher, Hörer, Leser verständliche lautsprachliche Äußerung verstanden,
die manchmal durch eine Gebärde, öfter durch die ganze Situation unter-
stützt wird.” Die Normalform des grammatischen Satzes ist im Indogerma-
nischen seit ältester Zeit, auch im Semitischen und anderswo, das aus Sub-
jekt und Prädikat bestehende Gebilde:? das, wovon etwas ausgesagt wird,
ist das Subjekt, das, was ausgesagt wird, das Prädikat. Häufig ist jedoch
diese einfache Satzform durch zum Subjekt oder Prädikat oder zu beiden
hinzutretende Bestimmungen erweitert; umgekehrt kann in besonderen Fäl-
len ein Satz auf einen seiner notwendigen Bestandteile beschränkt erschei-
nen. Nur selten erscheinen ‚vorgrammatische Sätze‘, die von Anfang an nur
in einem Wort bestehen (Interjektionen, Vokative).*
Nach dem Inhalt kann man Ausruf-, Begehrungs-, Aussage-, Fragesätze
unterscheiden. Sie unterscheiden sich teilweise im Modus (Imperativ, Opta-
tiv, Optativ mit &v, Konjunktiv, Indikativ, aber wenig im Bau (im Neu-
hochdeutschen heben sich allerdings die Satzfragen von den übrigen Sätzen
ab), dagegen teilweise in der Länge und Gebrauchssphäre (man denke an
die kurzen militärischen Kommandos). Auf die syntaktische Wertung geht
die Unterscheidung von Haupt- und Nebensätzen (über- und untergeord-
neten Sätzen). (Genaueres später.)
1. EINWORTSÄTZE (EINGLIEDRIGE SÄTZE)’
Einwortsätze sind Einzelwörter verschiedener Wortarten, die eine ab-
geschlossene Äußerung enthalten, also einen Satz bilden, z. B. nhd. au! und
1 Vgl. neugriech. tp&xeı Xpvod pldı TO vep6 rom. Phil. 58 [1938], 104-114); Fr. Kainz,
‚das Wasser fließt wie eine goldene Psychologie der Sprache 1 (Stuttg. 1941),
Schlange‘ (Thumb, Handb. ngr. V.?$ 22). 4109-45.
2 Das ist im wesentlichen die Definition 3 Was anderswo etwa durch ‚Einverlei-
bei Dionysius Thrax: Aöyog &orl nelng Aebewc bung‘ (‚Agglutination‘) zustande kommt.
obvdecıs dıdvorav aurorern Exouca (p. 22, 5 4 Hirt, Idg. Gramm. 6; 6 f., stellt letztere
Uhlig). Im übrigen sei verwiesen auf J. als ‚Äußerungen‘ den Sätzen mit Subjekt
Ries, Was ist ein Satz? Prag 1931 (S. 208 und Prädikat gegenüber. Es sind diejeni-
-24 eine Zusammenstellung der frühern gen sprachlichen Äußerungen, die die Men-
Satzdefinitionen); E. Seidel, Geschichte schensprache mit der Tiersprache verbin-
und Kritik der wichtigsten Satzdefinitio- den (Ed. Hermann, GöttNachr., Phil.-
nen. Jena 1935 (dazu die Kritiken von E. hist. Kl., Fachgruppe III N. F. 2, 45 f.).
Winkler, Literaturbl. f. Germ. u. Rom. 5 Brugmann, Synt. einf. $. 10-41.
Phil. 1937, 305-11; E. Lerch, Zeitschr. f.
Y

620 C. Synthetischer Teil. IV. Satzlehre

pst! oder gut/ und Feuer! Hilfe! Ruhe! Die Situation des Sprechenden und
Hörenden trägt dabei in besonderem Maße zum Verständnis bei. Während
1. B. bei au! eine Ergänzung zu einem vollständigen Satze nicht in Frage
kommt, ist sie bei gut! gegeben ( es ist gut). Auch im Griechischen überwiegt
bei weitem die zweite Gruppe.
a) Ursprüngliche, echte Einwortsätze ohne die Möglichkeit einer
grammatischen Vervollständigung sind Onomatopöien (z. B. Bpexexexef vom
Quaken der Frösche), Interjektionen (z. B. «ixt oder die kriegerischen MarK
und &Acred), Zurufe (HveAd« und &), Vokative (Rufe und Anreden). Oft
gelten diese Elemente als Bestandteile eines normalen Satzes; aber ihre (ur-
sprüngliche) selbständige Satzgeltung zeigt sich noch in ihrer freien Stel-
lung. Davon ist schon o. S. 601 gehandelt. Über die griechische Ausdrucks-
weise für nhd. ja und nein s.u.S.631,e. Den (ursprünglich für alle Numeri
geltenden?) Vokativen stehen die ursprünglich in bezug auf Person, Nume-
rus, Diathese, Aspekt indifferenten Imperative teilweise auch formell nahe;
vgl. 0.8. 338f. Dazu wohl auch deüpo (vgl. 1, 632 ob.; deutsch her!) &va (0.
S.424,7). Überall spielt bei den Einwortsätzen der Akzent eine große Rolle.
b) Sekundäre eingliedrige Sätze gehen teils sicher, teils wahrscheinlich
auf eine vollständige Satzgestalt zurück (wenigstens für das spätere Sprach-
gefühl), aus der sie durch Vereinheitlichung der Gruppe oder durch Ellipse
des als nicht unbedingt nötig empfundenen Gliedes entstanden.
«) Ein Prädikat schwebt vor bei Substantiven im Nominativ, z.B.
aLöooc, Apyesicı N 95, Yararra! YJararral Xen. an. IV 7, 24 (etwa ‚Meer ist da,
sichtbar‘) ;Sor«t (nämlich 2 Opfer sind darzubringen)' oöx (scil. Zorı) &rropop&
(‚Wegtragen ist nicht erlaubt‘) Del.? 222 (Thera); vgl. tabras Aropop« und
TOOTWV 00x Exrpopd& Ex Tod vaod Del.?251 B8.10 (Kos, IV/III2; vgl. 0.S. 357).
ß) Ein Subjektswort ist nicht sichtbar oder unterdrückt,! z.B. p£pe
‚bringe!‘, Zpyeraı ‚er, sie, es kommt‘; &oadrıy&e ‚Trompetenzeichen!‘; veiper
‚es schneit‘, lat. ninguit; dei ‚es ist nötig‘, lat. oportet; &vayın, Kvayxalov.
1. Die Formen des Verbum finitum enthalten ihr Subjekt seit indogermanischer Zeit
in den Personalendungen; wo solche fehlen (z. B. nö), sind Person und damit Subjekt
durch die Stellung im Formensystem klar. Vgl. 1, 798. Beim imperativischen Infinitiv
ist das Subjekt nur durch die Situation oder durch einen folgenden oder vorangehenden
Vokativ (z. B. einewevat nor, Toßes & 501, Aröumdeg... ., ua&xeodau E 124) gegeben. Während
zum Imperativund zu den 1. und 2. Personen der übrigen Modi nur in besondern Fällen ein
Subjektwort tritt (s.0.8.246,; 583, 6),ist dies bei den 3. Personen die Regel. Ein Subjekt-
wort ist aber auch bei einer 3. Person nicht nötig, wenn deren Subjekt aus der Situation
oder dem Zusammenhang, z. B. aus einem vorhergehenden Satz hervorgeht, z. B. £pyerau
von einem, der erwartet wird. Außerdem ist die 3. Pers. Sing. befähigt außer die be-
stimmten ‚er, sie, es‘ auch ein allgemeines persönliches Subjekt (= xı; ‚einer‘)
auszudrücken, die 3. Pers. Plur. eine unbestimmte Mehrzahl von Subjekten (= nhd.
‚man‘).? Für die 3. Sing. vgl. 0. 8.245 y, ferner 7 (scil. «uadta) tod oleodaı eldtvar, & obx
oldev Plat. ap. 29h; Atyo EZetvan (scil. rıyl) Ev fi nöreı, 8 Av dont aörh Plat. Gorg. 469c.
Siehe auch o. 8.245 y. Für die 3. Pers. Plur. vgl. Goeıy uäv Erı puol Mevotriov II 14 (vgl.
lat. aiunt, dicunt) ,später so A&yovoıy, xaAodaıv, ferner xark ric dv rrbAac, ı ent Lloreidatag
Epxovraı (‚wo man — kommt‘) Thuk. IV 130, 2, ool t&s alriag dvasnoouoıv Isocr. 1, 37,
Lit. bei Mayser, Pap. II 3, 1, Fußn. für die 2.8g. (s.0.S. 244, ß). Vgl.auchJ.
Zu-
2 Die Übersetzung ‚man‘ ist auch möglich baty, Die man-Sätze. KZ 40, 478-520.
für das unpersönliche Passiv (s.0.8.239, 4) E)
1. Einwortsätze. b)«) Prädikat vorschwebend, ß) Subjekt unterdrückt 6241
Expıvov 8° adröv pilonadtsrarov elvaı Xen. an. I 9,5; so Epaoav, dedwxav ptol. Pap.; noch
neugrT. Aeve ‚Aeyovaıv‘, rmyalvovv ‚sie gehen‘ u.ä.
2. Ein sich aus dem Verb ergebendes gewohnheitsmäßiges Subjektwort, bes.
auch ein Nom. ag. zum Verb, wird verschwiegen, z. B. olvoxosbeı (scil. oivoy6oc) p 142,
Erreav Yon (scil. 6 durnp, 6 Ibwv) Hdt. II 47, gort. Yuyarpl & Sıdor ‚wenn «der Vater» der
Tochter eine Mitgift gibt‘ Del.® 179 VI 1 (um 4508), militärisch att. &chpu&e, &odArıyEe,
Eonumve (auch hier scil. & oadrıyxrng usw.), in ptol. Pap. nöproxev (scil. 6 xHpuf), Eieye
(scil. 6 xpırng); Töv vönov div adröv dvayvaosraı (scil. 6 ypauuarebc) Dem. 20, 27; att.
rpooeveyxät@ Xen. conv. 5, 2, hom. xeudvrwv d 214 u.a. von Dienern; neugr. Zohuave,
oaArtleı in andern Sphären. Das verschwiegene Subjektwort war ein Verbalabstrakt
in alyung aneiaurn’ ebhxeog ‚es ging ein Glanz aus von der Lanze‘ X 319; vgl. obd& rpod-
palver’ Löeodaı ı 143 (Schwyzer, KZ 67, 140, Fußn. 1). Mit sächlichem Allgemeinbegriff:
&s adra od mpoxmpeı Thuk. I 109, 3 (vgl. nposxapnoe a np&yuara ebd. I 74, 4; lat. [res]
procedit); so raptyeı (scil. rarpayuare) ‚die Umstände verstatten‘ (mit abs. nap&yxov,
rapxoyöv). Mit euphemistischer Vermeidung des Subjekts x&to dtexaper aöroig ‚sie litten
an Durchfall‘ Xen. an. IV 8, 20.1 Siehe auch o. 8.245 y. Bei A&yeı, pnoi in der helle-
nistischen Diatribe ist als Subjekt der (gedachte) Diskussionspartner gemeint; so auch
im NT Gott, der zitierte Schriftsteller oder 4 yp&pn; vgl. Blaß-Debrunner? $130, 3
mit Anhang.
3. Diesog. Impersonaliader Naturerscheinungen haben bei Homer und später
noch oft die Gottheit als Subjekt bei sich; vgl. ve 8° &p&x Zeus M 25, Ver 6 Yeög Hdt. III 117:
der Hdt. IV 50, 6 Iloceıd@v oetoag Aristoph. Ach. 510 f., Zoeıoev 6 Yeög Xen. hell. IV 7,4;
£oeıoe Thuk. IV 52, 1, xbprog ERpekev Ent Dödona Hat T'öuoppa Yeiov xal nüp LXX Gen.
19, 24: Eßpe&ev $. x. rw. NT Luc. 17, 29. Wie 6 Yeög statt eines bestimmten Götternamens
mag die Unterdrückung des Subjektwortes teilweise Euphemismus sein;? bei manchen
mag auch rein physikalische Erklärung im Hintergrunde stehen (aber auch noch Pol.
sagt ouvoxordlovrog Aprı tod Yeod XXXI 13, 9). So (Zebs) Bpovr& (dorparnrteı), (ö Yeög)
vetpeı (yeıu.dler) ;neben Bo&ye: (ptol. Pap.; NT) auch Zeig Bp£xer (ptol. Pap.). Noch neugr.
stehen ö ©eög, aber auch 6 oVpavög, 7 Auspa als fakultative Subjektwörter neben Bpeyxeı,
xıovile: u.a. (TCaprlavog, N. co. 25).
Zusatz 1.Lit. zu den Impersonalia, auch zur Frage nach ihrer Entstehung: H. Mül-
ler, Detertia in verbo finito persona, imprimis de verbis impersonalibus. Greifswald 1863;
A.Miodonski, De enuntiatis subiecto carentibus apud Herodotum. Diss. Krakau 1891;
A. Diessl, Die Impersonalien bei Herodot. Progr. Wien 1899; Fr. Chowaniec, De
enuntiatorum quae dicuntur subiecto carentium usu Thucydideo. Progr. Jaroslau 1892;
Paul, Prinz. 130-33; Delbrück, Vergl. S. 1, 23-37; Brugmann, K. vergl. Gr. 625 f.
629 f., Griech. Gr. 656, Satzgest. 18-41; Wackernagel, Synt.1, 113-19; Hirt, Idg.
Gr. 7, 8-19; H. Pedersen, KZ 40, 129-414; Th.Siebs, KZ 43, 253-76 (Lit. S. 253,
Fußn. 2.); E. Rodenbusch, IF 19, 266-68; E. H. Beck, Die Impersonalien in sprach-
psychologischer, logischer und linguistischer Hinsicht. Leipz. 1922; H. Gorrodi, Das
Subjekt der sog. unpersönlichen Verben. KZ 53, 1-36; J. E. Heyde, Zur Frage der Im-
personalia. KZ 54, 149-55 (dagegen H. Corrodi, ebd. 55, 150-55; 8. 1551. Nachschrift
von W. Schulze = Kl. Schr. 220 f.); Ed. Hermann, Die subjektlosen Sätze bei Ho-
mer und der Ausdruck der Tätigkeit, des Vorgangs und des Zustands. Gött. Nachr. 1926,
265-97; Th. Kalepky, Sind die Verba impersonalia ein grammatisches Problem? Die
Neueren Sprachen 35 (1927), 1641-75; W. Brandenstein, Das Problem der Imperso-
nalien. IF 46 (1928), 1-26; W. Havers, Primitive Weltanschauung und Impersonalia.
WuS 11 (1928), 75-112; St. Szober, Quelques remarques sur les impersonnels. Don.
nat. Schrijnen 89-96.
Zusatz 2. Nur für ein jüngeres Sprachempfinden und durch die Übersetzung in
moderne Sprachen werden zulmpersonalien Verba wie öei, EEeorıv, np£rer, ÖnAol, HERE,
areßn, &y&vero, Zruyev u. a., bei denen wenigstens teilweise wohl einmal ein Subjektwort
stand (&reßn rd npäyue), teilweise ein dabeistehender Infinitiv oder der Zusammenhang
ı Dazu vergleicht H. Oertel, KZ 68, ? Vgl. pilkeı mpoomualverv (näml. die Gott-
75. 77, ai. miyate c. gen. ‚es tritt bei je- heit) Hdt.VI 27.
mand ein Verlust ein‘.
622 GC. Synthetischer Teil. IV. Satzlehre

dafür eintritt. Vgl. Kühner-Gerth 2, 36 Anm. 3; Mayser, Pap. II 1, 307-09; I1 3, 2b.


Ähnliches beim unpersönlichen Passiv; vgl. o. S. 239,4.
Zusatz 3. Das neben den Prädikativen &vayan, xpn (Substantiv; s. 1, 644, 7) und
aloypdv ydp, &vayralov, 8jAov, edye, depareeureov fehlende Subjektwort ist wie in Zusatz 2
durch einen dabeistehenden Infinitiv oder durch den Zusammenhang gegeben. In og d£
mp60w Th vuntdg npoeAfAaro Hdt. IX 44, Hön dupl AAlou Suouds Av Xen. an. VI 4, 26 bilden
die Adverbialien das Subjekt.
2. MEHRWORTSÄTZE
Die Grundform der aus mehr als einem Wort bestehenden sog. einfachen
Sätze bilden im Indogermanischen und darüber hinaus die zweiwortigen,
die aus Subjekts- und Prädikatswort bestehen; Sätze mit drei und mehr
Wörtern entstehen gemeinhin, indem nähere Bestimmungen oder Ergän-
zungen zum Subjekts- oder Prädikatswort hinzutreten (sog. erweiterte oder
bekleidete einfache Sätze). Dabei werden Negationen und andere Partikeln,
angeschlossene oder eingeschobene Vokative oder Interjektionen sowie die
ursprünglich nicht vorhandenen Artikel nicht mitgerechnet; man spricht
daher in diesem Fall statt von zweiwortigen Sätzen richtiger von zwei-
gliedrigen usw. Innerlich gehören auch die unechten Einwortsätze (0.5.620b)
zu den mehrwortigen oder mehrgliedrigen Sätzen; Fälle wie & ig &vauo-
yuvrias u.ä. (o. S. 134c), wobei die Interjektion einen grammatisch voll-
ständigen Satz vertritt, gehen den erweiterten einfachen Sätzen parallel.
Vereinzelt entstehen durch Ellipse Mehrwortsätze ohne Subjekts- und Prä-
dikatswort (u. S. 624 b).

a) Mehrwortsätze mit Subjekts- und Prädikatswort.


Das Subjektswort ist im allgemeinen ein Substantiv (auch ein substanti-
visches Numerale, Pronomen, Adjektiv, Partizip, Infinitiv u. a.), das Prä-
dikatswort ein Substantiv oder Adjektiv (selten ein Adverb), das sog. Prä-
dikativ (im Nominalsatz) oder eine Form des Verbum finitum (im Ver-
balsatz).! Subjektswort und Prädikativ stehen im allgemeinen im Nomi-
nativ;? doch kann für diesen auch ein partitiver Genitiv (z.B. &rırrov &xare-
pwv, 0. S. 102,1) oder ein präpositionaler Ausdruck eintreten, 24 &vdpag dıa-
xoctoug xaleixoot.. . Eveneivav... &derovrat Thuk. III 20,2 u. dgl. (Kühner-
Gerth 1, 31f.); s. auch oben, Zusatz 3. Erst durch den entwickelten
Artikelgebrauch wurden Subjektsausdrücke wie r& tig Yuyiis, ol Töre, ot
&upl Zoxparn möglich. Nur eine äußerliche, numerische Vermehrung erfolgt
durch adjektivische Attribute, durch substantivische Appositionen und Ver-
balappositionen, es sei denn, daß man an die Zeit denke, in der diese viel-
leicht noch selbständige Sätze waren (vgl. o. S. 615). Wie die genannten
(außer den Verbalappositionen), so können auch Adverbialien (Orts-, Zeit-,
Modalbestimmungen) im Nominal- und Verbalsatz stehen; die Objekte ge-
hören vorwiegend dem Verbalsatz an, doch können abhängige Kasus auch
ım Nominalsatz auftreten.
ı Die Unterscheidung von Nominal- und sich nicht bewährt (vgl. 1, 560, Fußn. 6).
Verbalsatz ist der semitischen Grammatik 2 Statt vom Subjektsakkusativ der In-
entnommen. Die Vermutung von Lager- finitivkonstruktionen spricht man besser
crantz, es habe im Indogermanischen be- von deren Agens (vgl. o. 8. 373).
sondere Prädikativformen gegeben, hat
2.Mehrwortsätze. a)«) Nominalsatz 623
x) Neben dem reinen (verblosen) Nominalsatz,! der nur aus Subjekts-
wort und Prädikativ mit allfälligen Bestimmungen besteht, steht der min-
destens dreiwortige Nominalsatz mit Kopula2 (zu Subjektswort und
Prädikativ tritt ein allgemeiner Verbalbegriff, z. B. ort, ylyveraı). Beide
Typen dürfen als indogermanisch gelten; doch ist der erste älter; durch das
Aufkommen des zweiten wurde er in einzelnen Sprachen (so im Griechischen
und Lateinischen) nach und nach zu einem poetischen Archaismus oder zu
einer Ausdrucksform mit besonderem stilistischem Wert oder schließlich
auch zu einer Kurzform der Amtssprache. In klassischer und späterer Zeit
wurde der reine Nominalsatz als Ellipse empfunden. Beispiele sind am
häufigsten für Zoriv und eloiv, seltener für &sro, Av, elvaı, vereinzelt für andere
Formen; beteiligt sind neben den Hauptsätzen auch Nebensätze.
Vgl. zum reinen Nominalsatz xaXerhn ro &y& w£vog dvripkpecdun D 482, rrkp’ Zuorye
xal Nor, ol x& ne rıunooucı A 174,3 rolou ydp xal rarpög (scil. eis), 6 Kal rrenvuneve Bkleıs
8 206, daurög uev long obx Emudeusig (scil. &oue&v) I 225; bei Homer überwiegt die Aus-
drucksweise ohne £ort, in (affektischen) Ausruf- und Fragesätzen ist sie etwa doppelt
so häufig wie die andere;?in einem Epigramm oäua r6de ’Apvıdda Del.® 133, 2, 1 (Kor-
kyra, VI2); aus Archilochos ob y&p rı xaddg yöpos xrı. 18, 3 D.2, alvsg rıs dvdparwv öde 89,
oöv uEv obpavod npdrog 94, 1; weiter obrw xaxav &r’ obödev Semon. 1, 20, rav &v Oepno-
miAaLG Yavövrav eÜKÄENG Ev & Tuxa, vards 8° 6 nöruos, Bonds 8° 6 Tapas, rrpd yoav dt
uväorıc, 6 8° olxrog Erauvos Sim.5, 1ff. D.2; affektisch olırp& ab, r&xvov, KIA 8° Eyi
yovn Eur. Hec. 417, &n, tig odrog Phoen. 269 (so auch in Prosa tig oörog; Plat. Euthyphr.2b).
Die Prosa braucht im übrigen reinenNominalsatz bes. in Sentenzen (vgl. lat. nulla
dies sine linea; nhd. keine Rose ohne Dornen), im Anschluß an die Poesie: wie oöx &yadöv
roAuxoLpavin, els wolpavog Eotw B 204, Zpyov 8° obdev Överdog, depyln 88 r’ överdog Hes. BE 311,
Erixoupog dvnp Töcoov plXog Eoxe uaynraı Archil.13 D.?, naunav 8° &uopog 08 Tig 008
Auhprog Sem.A D.?, Eydpav Kömpa Sopax Koux övncıua Soph. Ai. 665, auch orparı& yap N
daorn (scil. 6865) raxtorn Xen. Cyr. II 4, 27; in Formeln mit Substantiv oder Neutr.
eines Adjektivs als Prädikativ seit Homer, z. B. obd£ no &pn eÖdeıv A 373 (ähnlich hom.
ala, wolpx, veueors, 2Irwpn, aldwg, Peg U.a.), jünger xaupöc, oBdelg PA6vog, Avayın
guAdrreodaı Dem. 9, 6, obdelg ög (Öorıc) od, aloypöv, &Eıov, SEov, INAov, eixög, Deuiröv,
$EdLov, Xpeav, Yauuxoröv öcov ‚mirum quantum‘; bei Verbaladjektiven auf -reog
und bestimmten Adjektiven (Eroıunog, npödunog, Suvarös, Itrarog, KErog, Ppobdog): Autv y’
üntp TG &Aeudeplag dyavıor&ov Dem. 9, 70, Eroumnog KpYövw dodvaı xept (scil. eiut) Eur.
Med. 612, ob atrıog (scil. roö A&yeıv) Xen. conv. 6, 7, dtxauog od Ayelodı Plat. Prot. 351e,
gpoddax T& ypnuara, ppobön xporı „A. Aristoph. nub. 718f.
Weitergehende Fälle auch in Prosa: vwd Zv u£ow (scil. Av) xal napfuev Aeschin. 3, 71,
roig Yeoig veylorn xapız (scil. 2srw) Xen. Cyr. VII 5, 72; ziemlich häufig fehlen } und ein
neben &v (xe), z. B. ög 82 x’ &vnp nevexapuog 3 376, &iv Öwiv ndouevorg Antiph. 6, 8; tig
yıp iv, Epaoav, cod ye Inavsrepog relonı;, Xen. Cyr.I 4, 12; selten sind Fälle wie pp’
alu Arapov (scil. 7) xal yobvar’ öpupn A 477, obdE Ti oe xpn, rplv Opn, natadex du 0 39%;
teilweise Unsicheres bei Kühner-Gerth 1, 41.

1 Meillet, La phrase nominale en indo- Synt. Arch. 16; J. Benigny, Zum idg.
europeen. MSL 14, 1-26; Delbrück, Nominalsatz IF 47 (1929), 124-44; zum
Vergl. Synt. 3, 1147-21; Brugmann, K. Ai. J. Bloch, MSL 14, 27-96; zum Lat.
vergl. Gr. 627f. 693f. und Synt. einf. S. J. B. Hofmann, Lat. Gr. 624-37.
59-78; Hirt, Idg. Gr. 7, 19-25; Kühner- 2 D. Barbelenet, De.la phrase A verbe
Gerth 1, 40-44; Gildersleeve, Synt.1, ötre dans l’ionien d’ Herodote. Paris 1913.
44 f.,J. E. Harry, On the omission of the 3 Über &rı, rdpx usw. im Sinn der Kom-
copula in certain combinations in Greek. posita mit elut s. 0. 8. 423, 4.
TransAmPhilAssoc. 34 (1903), VIII-X; 4 Vgl. J. Kinzel, Die Kopula bei Homer
W. Wilke, De ellipsi copulae verbi elvaı und Hesiod. Progr. Mährisch Ostrau 1908.
in fabulis Euripideis. Jauer (Breslau) 1877; 1909. en
Ekman, Der reine Nominalsatz bei Xeno- 5 Solche oft als Parenthesen; s. Grüne-
phon (s. Verz. d. Abkürz.); Schwyzer, wald, Satzparenthesen (u. S. 706, 1).
624 C. Synthet. Teil. IV. Satzlehre. 2.Mehrwortsätze. a)ß) Verbalsatz.b)

In Nebensätzen, zunächst in Relativsätzen: wö$og, dg nv vöv Öyıng, elpnuevog Eoto


© 524, löelv & odx 2Edv abrj Isae. 6, 50; 06x öpdas, olos nal Ey naads TE ueyas ze ® 108,
öpäs, "Oduooed, nv Ydeöv loyüv, don; 'Soph. Ai. 118, dom röv dowv robrav Zoo, ä0a Kopie
Del. 688 A 8 f. (Chios, V2), doaxı uerab tod ’Ioviov xöArou al ro EdEetvou rövrou Thuk.
1197,5; daher Assimilation wie ob y&p ro roloug [dov dv&pas... .olovIleıptYoöv re Apbavr& re
(statt olor Ileıpl$oos scil. ort) A 262 f. und olog und olög re imstande‘. Weiterin Neben-
sätzen mit örı, &c: olda 8’ drı ob nev EodAöc, Eya SE o&dev noAd xelpov Y 434, örı ye olog
rappmarsleoda, abrös ps Plat. Gorg. 487 d (eig. örı roiog el, olög ig &orı n.); auch bei
&reel, &ore, in Bedingungs- und indirekten Fragesätzen; vgl. Kühner-Gerth 1, 41
Anm.A1.
Noch die Koine und das Mittel- und Neugriechische kennen reinen Nominalsatz
ungefähr im gleichen Umfange; vgl. (außer dvkyaen, 8n%ov u.ä.) navra duvardk con NT
Marc. 14, 36, uaxdpıor ol mroyol Matth. 5, 3,2 zi Auiv «al ool; Matth. 8, 29; das Neu-
griechische verzichtet besonders häufig bei öp«, xaupög, dvayın, eBxoXov u.a. auf elvaı
‚ist; sind‘, aber auch sonst in Gnomen (so $pog rpbyog — rröXsuog ‚Sommer und Herbst —
viel Arbeit‘) und in lebhafter Erzählung (Thumb, Handb. ngr. V.? 170; TLaprlavog,
N. co. $$ 18. 19). In Tabellen, Listen usw. der ptol. Pap. ist die häufige Ellipse der Kopula
gewollte Kürze (Mayser, Pap. II 3, 17f.).
Zusatz 1. Wie ylyveodau (eig. ‚geboren werden‘) hatte auch eivaı ‚sein‘ einmal eine
konkretere Bedeutung, die aber nicht mehr erreichbar ist; auch die Bedeutung ‚existie-
ren, vorhanden sein‘ (z. B. Coeı re nal Zorıv » 263, un’ elng unre yevoro o 79) ist schon
eine Zwischenstufe zur Geltung als Kopula. Dichter und Dialekte, aber auch die gewöhn-
liche Prosa bieten noch eine Menge von kopulativen Verba; doch ist bei diesen im
Gegensatz zu elvaı der Ausgangspunkt klar und die Entwicklung nicht bis zum Ende
gediehen. So poet. r&io (rEXouaı) und rei&dw (zZ. B. od unv KAuov reieı Öpxıov A 158, Ivo r’
&vdpes Apınpenses teiedoucı I 441), Tpepouaı, ausdkvoua, Epuv (TEpUxK&), xadtoraun (vgl.
span. estar, {rz. jJ’ai eie zu lat. stare usw.), öndpxw (vgl. 0. 8.525, Fußn. 2), xup& und
ruyxdvo, palvoraı, Karoducı und dxovw ‚heiße‘, aipoducxı (und Zixxe reıyorordg), voutlomar
u.v.a.;s. Kühner-Gerth 1, 42£.
Zusatz 2. Reine Nominalsätze bilden die Grundlage verschiedener Anwendungen
des Akkusativs, nämlich des Akk. des Raumes und der Zeit, des paronomastischen Akk.
(figura etymologica), des Akk. der Beziehung, des Akk. der sog. Satzapposition (vgl.
0.S8.86,2), des gen. qualitatis (0.89.1228), vielleicht auch des Attributs und der Apposition
(0.8.613 ff.), wienach Brugmann, IF 27,121 ff. (für den Akk. der Beziehung) bes. Hirt,
Idg. Gramm. 6, 76-83; 116 f.; 7, 22f.; 28 f., vermutet hat;? alle diese Syntagmen sind
einverleibte Prosthesen (s.u.8.706). Dazu kommt noch die wahrscheinliche Auffassung
gewisser Nominalkomposita als reiner Nominalsätze (s. 1, 454, «; Hirt, Idg. Gramm.
439; 7, 227.3 26).

ß) Über den Verbalsatz ist nur zu bemerken, daß das Verbum finitum
zu nachdrücklicher Hervorhebung des Verbalbegriffs durch ein Partizip
mit Kopula umschrieben werden kann; s. 0. S. 407 C.
b) Mehrwortsätze ohne Subjekts- oder Prädikatswort.
Äußerlich zwei- und mehrwortige Sätze ohne Subjekts- oder Prädikats-
wort können sekundär durch Ellipse, bes. eines Imperativs, entstehen, z.B.
&s nopaxas (scil. Eppe u. ä.; vgl. oxopaxtlo 1, 413, c) Aristoph. vesp. 982, 00x
eis öAXedpov; Soph. OR 430, npös o€ oe (scil. ixereüw) Eur. Med. 324,
vn Alla) u. dgl. (0. S.570, 26); ouTw (seil. Earl) Plat. civ.55la (und später} ody
obTws; —o0T@ uev oöv b), üneig d& ody obrog (scil. rornoere 0. ä.) NT Luc.22,
26; ped Tig avolas u. dgl. (0.S.134c); Weiteres bei Mayser, Pap. II,3, 10f.
! Vgl. Hermann, Nebens. 246 f. Siehe hang.
auch $. 216 c öorıooöv u. dgl. . ®Ich stimme grundsätzlich zu, ohne
2 Vgl. Blaß-Debrunner’ $127 mit An- Hirts formelle Prämissen anzunehmen.
3.Inhalt der Sätze. a) Allgemeines. b) Affektive Satzarten 625

3. DIE SÄTZE MIT RÜCKSICHT AUF DEN INHALT

a) Allgemeines!
Die Unterschiede der Modi des Griechischen wie des Indogermanischen
überhaupt drücken Unterschiede in der Haltung des Sprechers gegenüber
der Wirklichkeit aus: der Hauptsache nach dient der Imperativ dem Aus-
druck der direkten Aufforderung, der Konjunktiv dem des Willens und der
Erwartung, der Optativ dem des Wunsches und der Vorstellung, der Indi-
kativ der affektlosen Haltung gegenüber einem Zustand, einem Vorgang,
einer Tätigkeit. Doch hat die Einzelbehandlung der Moduslehre (o. S.3J1 ff.)
ergeben, daß die Verwendungen der Modi sich öfter berühren, überschnei-
den, verschieben. Die vom Modus ausgehende Art der Bzhandlung muß
daher ergänzt werden durch eine Betrachtung desselben Stoffs von den
seelischen Grundhaltungen aus. Hinzu kommt als Besonderes die Frage-
form des Satzes, die sich derselben Modi bedient wie die andern Satzarten
mit Ausnahme des Imperativs, der seiner Natur nach der Frage widerstrebt.
b) Affektive Satzarten
«) Anrede (Anruf), Aufforderung.? Die altertümlichste Art von Anrede
und Aufforderung ist der Vokativ.und der Imperativ, genauer die ursprüng-
lich identische Form, die im Vokativ Sg. und in der 2. Sg. des Imperativs
weiterlebt (s. o. S. 338f.; auch 1, 798 ff.). Auffordernden Sinn können aber
auch erhalten: der Optativ (0.5.322,4;329, 7), der Indikativ desFuturums (o.
S.291,2; 292,6) und des futurischen Präsens (0. S. 273, 4), ferner der Coni. ad-
hort.(0.S.313ff.), manche Interjektionen(0.S.599 ff.)‚verselbständigte Begehr-
sätze (0.S.316f.,u.S.688d) und der Infinitiv (ace. c. inf.; 0.5.3800), endlich
Scheinfragen wie & r&xog, 00x &v uoL 6ovAvepostynoaıo, AAxıv6ou;n22,TLoöv...
odyl ob ye aurixa uara ebdalumv Eykvov xal Zus eddatuova Emoimoas; Xen. Cyr.
VIII 3, 46 (mit der Fortsetzung: Aaßov... raür« nAvra XExTmoo xal Xpß).
ß) Wunsch. Der besondere Modus dafür ist der Optativ (0. 5. 320, «); für
als unerfüllbar gedachte Wünsche treten für den Optativ die Augment-
präterita ein (0.S. 345, «). Auch die Frage nach den Erfüllungsmöglichkeiten
kann den Sinn eines Wunsches haben; z. B. Neoroptön, nög xev nor Öno-
oxduevos reikosınz wödov &uöov; o 195 (vgl. K 303), Tis &v Yeav coı Tovd’
&pıorov &vdp’ Ldetv dom; Soph. OC 1100, und so bei den Tragikern formel-
haftes nös &v c. opt. (z.B. rös Av uöroı 87% Mulv Ev rayeı narıv; Soph.
OR 765, i@o not wor, nos Av ÖAotuav; Eur. Med. 97.
y) Abwehr, Abweisung. Die Grundform ist an mit Imperativ und pro-
hibitivem Konjunktiv (0.8.343y); dazu kommt die Frage mit un (u.S. 628f.);
auch der Wunsch mit Negation berührt sich damit.
8) Die Einräumung, das Zugeständnis ist eine Abschwächung der Auf-
forderung (imperativus concessivus, 0. S. 344,e) und des Wunsches (opta-
tivus concessivus, 0. S. 322, 5).
. Ein Beitrag zur Syntax des
ner, rn Sichs (Bres-
DLZ 1919, 705-1141. 73741. lau 1933) 95-144.
2 Vgl. auch A. Nehring, Anruf, Ausruf
10. H.d.A.1L1,2
626 C. Synthetischer Teil. IV. Satzlehre

&) Ausrufe geschehen mit Hilfe von Interjektionen (o. S. 599 ff.). Auch
Vokative nähern sich gelegentlich einem Ausruf, indem die angerufene Per-
son (Gott oder Mensch) im Bewußtsein des Sprechers zurücktritt; so “Hp«-
xAcıc als Ausruf der Verwunderung (z. B. Aristoph. Ach. 284, vesp. 420;
& “Hpdudeıc, olov ob Akyeıc, & nkrep Xen. Cyr. 16, 27); noch stärker ausruf-
artig lat. (me)hercle, pol edepol (aus Pollux). Durch Ellipse des Verbums
können Adverbia zu Ausrufen werden, z. B. eö(ye) (scil. &roinoas 0.ä.),
‚recht so!‘; ebenso der Infinitiv (o. S. 379e). Pronominale Ausrufe benützen
im Griechischen das Relativpronomen: vnrörı’, &G &voov xpaölnv Eyes © A4l,
& nöror, olov IN vu Yeobg Bporol airıöwvran & 32, & plMtad” Aluov, GG 0° arı-
ualeı narnp Soph. Ant. 572, & dbouop’ Alas, olog &v olwg Zyeıg Ai. 923,
dovv Eyeıs ray dbvanıy, Ovad Seorora Aristoph. Pl. 748, & rarnre, 80% rrpay-
uara Eysıs Xen. Cyr.I 3, 4, ola moıeic, & Eraipe Plat. Eutyphr. 15e, @s
Avebepebvyta T& xpluora abrod (Gottes) NT Rom. 11, 33. Daneben stehen,
besonders in der Koine,! auch Ausrufe mit Interrogativpronomen: «ivörare
Kpoviön, molov röv uödov Zeınes A 552, ”Arpelön, nolöv oe Eros plyev Epxog
dd6vrav A 350, nög elnas, & yepal’, dveirıorov Aöyov Eur. El. 570, rög wev
ap duodıdßarov (so die Überlieferung!) 6 redtov, ei N virnoouev robg in-
TeXG..., r6cov rı varog 6 Ilövros Xen. an. VI 5, 19f., nög &v alröv oleod”
Etoluog Ep’ Öuäs &ideiv Dem. 1, 24, nög IboxoAdv Earıy eis nv Buoıkelav Tou
Yeod eicerteiv NT Mc. 10, 24, iSod Yap abro Toro Tb xara Yeov Aunmdnvar
rooNv xarsıpykoato dulv orouonv 2.Cor. 7, 11. Auch das Slaw. kennt von
Anfang an im Ausruf beide Arten von Pronomina, das Ai. nur das Inter-
rogativum; auf indogermanische Verwendung des g*-Pronomens im Aus-
ruf gehen auch die Komposita vom Typus roVXtuog, ai. kupurusa- (1, 434, 6)
zurück. Ob die Verwendung der Relativa im Ausruf auf Ellipse eines (nicht
mehr genauer zu erfühlenden) Hauptsatzes beruht,? bleibt unsicher. Auf
dem exklamativen Relativum beruhen auch die in den Satz eingeordneten
und z. T. durch Assimilation entstandenen Wendungen os ANYös (Er£pwg),
amdas (Iauuacrös) &s (aus aAmdEs [Eorıv] @c), Yavudcıa ola, nıxpov dcov
u. dgl., bei denen das Relativum als pleonastisch erscheinen kann (Kühner-
Gerth 2, Al5f.; Lagererantz [s. u.] 45-57; Blaß-Debrunner? $ 304
mit Anhang). Zum pronominalen Ausruf im ganzen vgl. Kühner-Gerth
2, 439; OÖ. Lagererantz, Zu den griechischen Ausrufesätzen. Eranos 18
(1918), 26-113; Blaß-Debrunner? 8$ 304. 436.

e) Nichtaffektische Satzarten.
Dieaffektlose, rein verstandesmäßige Mitteilungeines Tatbestandesbedient
sich des Indikativs; dieser steht auch bei reiner Annahme (S. 307, 1), bes.
im Bedingungssatzgefüge (u. S. 684); die Auffassung als Möglichkeit oder
bloße Vorstellung wird durch den Potentialis (o. S. 324 ff.) wiedergegeben,
woraus sich für den Fall der Annahme eines als unwirklich gedachten Tat-
bestandes der irreale Gebrauch der Augmentindikative (0.5. 344g) ab-
gespalten hat. Affektlos ist auch der prospektive Konjunktiv (o. S. 310 «),
! Im Neugriech. nur Interrogativum; vgl. Satzgest. 38, Synt. einf. S. 193 f.; dagegen
Thumb, Handb. ngr. V.2 171. Lagercrantz (s. 0.) 31f. Vgl. auch u.
2So Brugmann, K. vergl. Gr. 695, S.7080b,
3. Inhalt der Sätze. c) Nichtaffekt. Satzarten. d) Frage- u. Antwortsätze 627
und die sog. rhetorische Frage (die gar keine Antwort verlangt) kann den
Affektwert so weit verlieren, daß sie einer einfachen Aussage gleichkommt
(2. B. rös yap roı docouoı yepas neyakdunon Ayauot; A 123), so besonders die
mit o0xoöv (0. S. 587 ff.).

d) Frage- und Antwortsätze


Vgl. Krüger $64,5;, Kühner-Gerth II 515-41; Mayser, Pap. II 3, 52-55 (indirekte
Frage); Blaß-Debrunner? 233 (Register); Jannaris $$ 2033-61; Thumb, Hdb.ngr.
V.2 8 255; TCaprlavoc, N.co. 184-88. 273-75; Delbrück, Vergl. Synt. 3, 259-88;
Brugmann,K. vergl. Gr. 648 f., Satzgest. 82-91, Synt. einf. S. 220-29; Hirt, Idg. Gr.
7,35-44; Hofmann, Lat. Synt. 644-52; 693-98; Behaghel, DS 3,429-32.577f.; 4,67;
Grapow, Wie die A. Äg. usw. 4, 9-72 (auch 73-119 über Wiedergabe von Gesprächen
in Texten, Inhalt der Gespräche u. ä.). Weltweit handeln über die Fragesätze die beiden
in Fußn.1 genannten Arbeiten.

«) Allgemeines
Wie der Ausrufsatz hebt sich der Fragesatz vom gewöhnlichen Aussage-
satz durch seine besondere Stimmführung ab, den sog Frageton,! der in den
sog. rhetorischen Fragen (s. u.) eine besondere Funktion annehmen kann.
Der Fragesatz braucht sich von andern Sätzen nur durch diesen zu unter-
scheiden (vgl. nhd. du gehst? gegenüber du gehst!); er kann aber auch andere
Mittel verwenden. Die den bekanntesten neuern Sprachen geläufige Inver-
sion (nhd. kommst du?, frz. voulez-vous?, engl. have you?) ist eine Neuerung;
das Griechische, Lateinische usw. verwenden nur Fragepartikeln (z. B. lat.
-ne, num), selten die gleichen (griech. w, ai. nu) und oft noch nicht ausschließ-
lich in fragender Funktion (griech. # und oö, uN).? Fragen, die nur durch den
Frageton, aber dazu noch durch eine Fragepartikel gekennzeichnet sind,
zielen gewöhnlich auf das Prädikat (z. B. nhd. kommt er? oder bist du be-
reit?);? dagegen gehen Fragen mit Interrogativ (Pronomen oder Adverb)
auf diese (z. B. nhd. wer kommt? oder wohin gehst du?). Man nennt die
‚Fragesätzeohne Interrogativ‘ nach ihrer Funktion auch Total-, Satz-,
Entscheidungs- (‚ja- oder nein-‘), Bestätigungsfragen, die ‚Fragesätze mit
Interrogativ‘ auch Partial-, Wort- (Nominal-, Pronominal-), Ergänzungs-,
Verdeutlichungsfragen.* Auch neben einem Interrogativ können Partikeln
auftreten, teilweise die gleichen wie ohne Interrogativ. Eigentliche Frage-
partikeln und Interrogativa eröffnen gewöhnlich den Fragesatz, können
ı P. Kretschmer, Der Ursprung des Fragewörtern (vgl. die Zusammenfassung
Fragetons und Fragesatzes. Scritti in onore S. 363; es gilt dies auch für ‚Tonsprachen‘
di Alfredo Trombetti (Milano 1938) 27-50 S. 363 f., daher auch für das Altgriechische
(eingeliefert 1933); nach S. 35 f. (vgl. schon S.217-19; über das Neugriechische $8.216f.).
Sprache? 61) beruht der Frageton, d.h. die 2 Delbrück, Vergl. Synt. 3, 261, ist auf
Tonhebung am Ende der ‚Satzfrage‘ darauf, Grund des Altindischen der Ansicht, daß
daß diese ein in der Mitte abgebrochener (ab- die Partikeln ursprünglich die Interroga-
gekürzter) Disjunktivsatz ist; S. 34 gegen tiva begleiteten.
Brugmann?670f., woThumbfürdie Ton- 3 Vgl. aber auch z. B. nhd. kommst du
hebung im (griechischen) Fragesatz den morgen? Delbrück, Vergl. Synt. 3, 259.
Akut am Ende geltend machte); dem- * Zur Einteilung und Terminologie vgl.
gegenüber zeigt E. Hermann, Probleme auch Delbrück, SF A, 74 f. (und Vergl.
der Frage. 1. und 2. Teil. GöttNachr. 1942, Synt. 3, 259); Th. Imme, Die Fragesätze
121-266; 267-408 (bzw. 89-376), daß ver- nach psychologischen Gesichtspunkten ein-
mutlich einmal in allen Sprachen der Erde getheilt und erläutert. Progr. Cleve 1879.
Fragehochton herrschte, nicht nur am 1881; Paul, Prinz.’ $ 94; mehr bei Gra-
Schluß, sondern auch am Anfang, bei den pow, Wie die A. Ag. usw. 4, 21.
40*
628 C. Synthetischer Teil. IV. Satzlehre

aber auch im Satzinnern oder sogar am Satzende stehen;! steht weder Par-
tikel noch Interrogativ, so kann das gefragte Wort den Satzanfang bilden
(s. unten ß). Beide Arten von Fragesätzen können als Haupt- oder als
Nebensätze (direkte oder indirekte Fragesätze) erscheinen (nur als Neben-
sätze mit el, öorıc, Örnos u. a.); die fragenden Nebensätze können im Griechi-
sehen nach Augmenttempus auch durch den opt. obl. als solche gezeichnet
sein. Vom Modusgebrauch der direkten Frage braucht nur auf den dubita-
tiven Konjunktiv (0. S. 318y) hingewiesen zu werden. Direkt oder indirekt
kann auch eine Folge von Fragen auftreten; grammatisch bemerkenswert
sind davon nur die Disjunktivfrage und die mehrzielige Frage (s. u.).
Eine Antwort erfolgte zunächst durch einen ganzen Satz; diese Weise hat
sich weitgehend erhalten bei Fragen ohne Interrogativ (auch das Griechi-
sche kennt wie andere altindogermanische Sprachen Wörter für ‚ja‘ und
‚nein‘ erst in Anfängen). Dagegen kann sich bei Fragen mit Interrogativ die
Antwort schon früh auf das dem Interrogativ entsprechende Wort beschrän-
ken (vgl. nhd. wer ist es? Antw.: Hans, oder: wohin gehst du? Antw.: nach
Hause). Doch kann auch auf Fragen ohne Interrogativ gegebenenfalls nur
z.B. mit 2y0o, o0x &yo oder mit sd ye, xdpra, uAAX, rAvu, AXLOTa, OUTWG,
xA&g ye geantwortet werden; jünger nähern sich vat und oö der Bedeutung
von nhd. ‚ja‘, ‚nein‘.? Auf den Aufbau von Dialogien (Stichomythien), Rede
und Gegenrede kann hier nicht eingegangen werden.
Auch auf eine Frage, die die Erzählung unterbricht, indem sich ursprüng-
lich der Erzähler an seine Hörer wendete, erfolgt eine Antwort. Aber es gibt
auch Fragen, auf die man gar keine Antwort erwartet, die sog. rhetorischen,
die z. B. Verwunderung, Entrüstung ausdrücken, dem Inhalt nach Ausruf-,
Aufforderungs- oder Aussagesätze sind. Dies gilt auch für Fragen, die als
Antworten gebraucht werden (Kühner-Gerth 2, 541, Anm. 4).
ß) Fragesätze ohne Interrogativ
Solche sind im ältern Griechischen viel seltener als im Lateinischen, ab-
gesehen von gewissen Disjunktivfragen, die jedoch kaum mehr so empfun-
den wurden. Eigentliche Fragepartikel ist att. &p« (dor. Mpx); das darin ent-
haltene7 ist bei Homer auch in der Frage noch oft beteuernd (s. o. S. 564, 15);
und ebenso behaupten eir« (Ereıra), &AAK, d&, ep. vu in der Frage ihre Eigen-
bedeutung. Für die alleinstehenden Negationen od und un gilt das gleiche.
Nur indirekt sind et ‚ob‘ usw. (s. u. S. 687).
Ohne Fragepartikel z.B. ei..., robvex« ol rpoovarv (1, 687, Fußn. 4) öveidex wu9N-
cacdaı; A 291,° obrw Sn, MeAdvınze, nedNoouev; O 553, &us uövov ob yıyvaareız TÜV ouy-
yev@v; Xen. Gyr. 14, 27, Exouev rı napd taüra &AAo Akyeıy, 7 00x oÖrwg Eysı; Plat. Phaed.
80b, BPAereıs tabrmv nv yovalsa; ev. Luc. 7, 44 (got. gasailwis Bo ginon? aber aksl. pidisi li

! Vgl.die Beispiele beiKühner-Gerth II sicheres (Delbrück, Vergl. Synt. 3, 262);


515 $ 587, 2; so eddaluovag SE IN Akysız od im Spätgriechischen wieder zunehmend,
ToDg TAYAIa xl Ta Hard Xertnuevoug; Plat. wozu der Wegfall von &pa beiträgt (infolge
conv. 202c; deruatverg dE tt; Eur. Hipp.519, des Ausgleichs der Quantitäten blieb nur
xarmyopei de ic; Aristoph. Pl. 917; Imroug &pex, so im NT; s. Blaß-Debrunner?
xpeuerilovrag.... (11 Wörter) xal navra ab $ 440). Das Spätgriechische kehrte wieder
7a roLxürx N kiunoovrau; Plat. civ. 396 b. zum idg. Stande zurück, der außer im Alt-
2 Neugriech. vat ‚ja‘, öxı ‚nein‘. indischen auch im Hethitischen und Ar-
35}
Bei Homer wenig und teilweise Un- menischen vorliegt.
3.Inhalt der Sätze. d) Fragesätze, ß) ohne, y) mit Interrogativ 629
ssjg Zeng?),so neugriech. 6 PtXog oouÄp9e; oder Hpde d PtXos oov; nur mit Frageton (Frage-
partikeln gibt es nicht mehr). Hierher gehört auch das unbezeichnete erste Glied von
Disjunktivfragen, z. B. yeboonaı A Erunov &pkw; K 534, I 86; Av yphmara tod Eyn, 2üg
rAovreiv Y nevnta moreig; Xen. Cyr. III1, 12 (im Altindischen sind solche Sätze auch im
zweiten Glied lediglich durch einen besondern Ton gekennzeichnet).! Doch bietet Homer
ne, n (aus *n-Fe o. 8.565) auch beim ersten Glied, z. B. n£ rı BEPinau . .. ne Tev dyyadlng
per’ Zu’ MAudeg; N 251, 9 p° ol y’ ößpıoral... ne Pidökewvor; % 120; im Anschluß an eine
andere Frage rives Eore, nöYev nIELd” Oypa xedeuda; 9 rı nark npnev H marbıdios MAmode;
ı252 u. a. Statt des ersten Gliedes kann auch ein Aussagesatz stehen: od8% ti oe yon
vnmidas öyzeiv..." 1 obx aleıc, olov KAkog Ziraße diog "Optorng; a 298 (noch attisch, auch
mit Frage- statt Aussagesatz; s. Kühner-Gerth II 532f.). Man liest 4 -% auch an
Tragikerstellen, daneben aber wie in Prosa nörepov (-px) - 4 (bei Hdt.x. -#), z.B.
mörepa dunaorhv M duenpöpov Akyeıc,; Aesch. Ch.120; das Beispiel kann noch als rörep«;
dir. aıA.; aufgefaßt werden, entsprechend der 0.8.554f. gegebenen Erklärung; vgl. dazu
auch (indirekt) Eporwong dE tig untpög aöröv, mörepog KaAAlov abri doxei elvar, 6 narhp
n obrog Xen. Gyr. I 3, 2 (aber rot£poror nerein, ni E 85). Disjunktiv war ursprünglich
auch prosaisches &Xo rı (scil. &oriv, yiyveraı) 9 für lat. nonne, z. B. &%o rı Y) Asinerau 7d
Evdeürev £uol xıvdöövov 6 weyıorog; Hdt. 1109, &Mo rı N oBöEV XwAbeı napıevar; Xen. an.
IV 7, 5; auch nur &%o rı, z. B. ri 87 odv Aeyoyev rrepl Tod 6olou; &AAo Tı pleirau Ind Jecv
Plat. Euthyphr. 10d; mehr Kühner-Gerth II 5291.
Auf Fragen mit od wird im allgemeinen eine bejahende, auf solche mit wn eine
verneinende Antwort erwartet, entsprechend dem Bedeutungsunterschied der beiden
Negationen (o. S.590ff.); zu beiden können andere Partikeln hinzutreten; bloße od und
un in der Frage finden sich nur in attischer Poesie und Prosa. Vgl. od vo no9” öniv "Exrtwp
unp!’ Zune Boöv alyav re rerelov; QM 33 f.,n un nob rıva duonevewv PXo9” Eupevar dvöpov;
T 200, un ri o0L dox& tapßeiv; Aesch. Prom. 959, o0x oßtwg &eyss; Plat. civ. 334b. Vgl.
auch o0xovv oBxo0v, od Yap, od uEvror, uöv (aus uN odv), &p’ ob, &px un. Aber ob Sn (mov),
od rou ‚doch gewiß nicht‘ zielen auf eine verneinende, uöv od ‚nonne‘ auf eine bejahende
Antwort. Es kann auch nach un, &px un wider Erwarten des Fragenden eine bejahende
Antwort erfolgen; vgl. (Judas:) unrı 2yo eluı; (Jesus:) od elnag ev. Mt. 26, 25. Wie ob
wird das an dessen Stelle stehende neugriech. d&v (aus obdev) gebraucht, z. B. d&v eiv
duoppo td pödo; ‚ist die Rose nicht schön?‘ Aber statt altem pn ‚etwa nicht‘ gilt neu-
griech. un, unv(«) ‚etwa‘, z. B. unv Erakeg tinore; ‚hast du vielleicht etwas versprochen?‘,
un div 76 ’Eepes ‚du wußtest es wohl nicht?‘? — S. auch o. 8. 354, 5.

y) Fragen mit Interrogativ


Bestand und Bildung der Interrogativpronomina und -adverbia sind
1,615-17 behandelt; dort und o.S.212ff. auch über das Verhältnis zu den nur
akzentuell verschiedenen Indefinita (das interrogative tig ist stets oXxy-
toniert, das indefinite rıs nur vor einem Encliticum, so tig re). Zu den Inter-
rogativen (bzw. zum ganzen Satz) treten Partikeln wie yap, d£, $N, xal, un,
oöv, ror&, ep. vu, te; A nurin ri (tin). Vom Artikel bei einzelnen Interroga-
tivaisto.S.25,F.7 gesprochen, von den Formeln ri uxdav (nadov) 0. 5.391, 4.
So bleiben nur noch zwei besondere Anwendungen zu erwähnen.
41. Wie in lat. quid ut proficerent? Cic. pro M. Tullio $50 (55) (seit Ter.,Hofmann,Lat.
Synt. 647) gibt es im Attischen in Frageform übergeführte Nebensätze mit ri (als Akk.
und Nom.), seltener mit tig, rivog. Vgl. (Ism.:) xal unv Kptovra y’lodı...NEovra... (Oed.:)
dns ri dokn, Iöyarep; Soph. OC 396 ff., el &poı6 ne, & Av ri Ev ro owuarı Eyyevnraı,

ı Delbrück, Vergl. Synt.3, 268 f., wo der Chr. sein (es scheint aber doch so zu
mehr (auch über die Schreibung); dazu sein)‘ ev. Joh. 4,29, und so schon dpa un
auch Kühner-Gerth II 531, Anm. 8. r&peı Soph. Ant. 632; vgl. Blaß-Debrun-
2 Dieser Bedeutungswechsel hängt wohl ner? $ 427, 2 nebst Anhang; J. E. Harry,
zusammen mit Verwendungen wie wär Studies Gildersleeve 427-34 und Rev. de
odröc &orıv 6 Xpiorög; ‚der wird doch nicht phil. 66 (1920), 5-10.
}

630 C. Synthetischer Teil. IV. Satzlehre

Yepudv Zorau... Plat. Phaed. 105b, Aöyoug ... . elpmaos, & Tig obx Av üxvnos tüv uerplov
dvdoanov PdEyEaxodaı; Dem. 18, 126, drav odv rrepl rivog BovAebwvrau; Plat. Alc.1, 107a,
odr’.Av &xeiv’ obro naradınav abrolg Eppalev, bare mötev loxoıy; Dem. 29, 47; auch in
Partizipialkonstruktionen: elt’ ®iavvontvav al Ößpılouetvov xal Ti naxdv obxl Tacydvr@v
r&oa # olxouuewm ueorh y&yovev; Dem.18, 48. Daraus erklären sich {va rt (scil. yevnraı);
‚aus welcher Absicht?‘ (lat. ut quid nur teilweise Gräzismus; so Hofmann, Lat. Synt.647),
örı rt Plat. Dem., ag ri Eur. S. auch Nachträge.
2. Wie mehrzielige Relativsätze (u. S. 644, 12) kennt das Griechische auch mehrzielige
Fragesätze, z. B. tig nn69ev eis dvdpäv; ® 150 u. S., tig nödev HoAbv ool naprupnası TaüT’
&uod #Aberv ndpa; Soph. Tr. 421, tivos ris dv ob TAvd’ dreuroräg x9ovög; Eur. IT 1360,
zivag obv bnd Tivav eüporuev Av nellova ebepysrnuevoug N) maldac-Ond yoveov; Xen. comm.
11 2, 3, rot« 8: rolov Blov uıunuara, Acyeıy 0x &yw Plat. civ. 400a, nörepog mor&pou plAog
yiyvero Plat. Lys. 212a. Wenn auch ai., lat., lit., serb. Parallelen vorliegen, braucht die
Konstruktion nicht altererbt zu sein; die Zusammenziehung von zwei Sätzen, auf der
sie beruht, konnte sich in den einzelnen Sprachen unabhängig einstellen.!
3. Wie unter 2 zwei Fragen mit Interrogativ, sind anderswo eine Frage ohne Inter-
rogativ und eine mit solchem verkoppelt, z. B. &y& oöv röv &x nolas r6Aewg arparnyöv
npoodox@ radra« rpdEeıw; Xen. an. III 1, 14. Vgl. die Beispiele bei Kühner-Gerth
IT 521, 4. 523 Anm.1.
6) Indirekte Fragesätze
Abhängige Fragesätze brauchen sich im Griechischen von unabhängigen
in der Schrift nicht zu unterscheiden (so daß öfter fraglich ist, ob man ab-
hängige oder unabhängige Frage anzunehmen hat); in der Aussprache wird
die Abhängigkeit in der Abschwächung des Fragetons und der Verkürzung
der Pause vor dem Nebensatz gelegen haben. Dazu kann aber Personen-
verschiebung und Modusverschiebung kommen,wodurch die Unterordnung
deutlich wird (vgl. Urtel[s.S.638]5). Und schließlich können die indirek-
ten Fragesätze auch eindeutig als solche eingeleitet werden; an Stelle der
Fragen ohne Interrogativ steht dann ei ‚ob‘ u.ä., an Stelle von ic usw.,
rödev usw. stehen öorıg usw., önödev usw., seltener ös (bzw. das relative ro-
Pronomen), olos u. dgl. (s. u. S. 643,9). Über indirektes ric im Sinn des
Relativums s. u. S. 644, 10.
1. Vgl. odde rı olda, Cweı 6 y’ n TEdvnKe ‘X 463, noddanız EIabuaca, rioı rort Abyoıg ’A9m-
vatovg Erreroav ol ypaıbau.evor Loxparyv Xen. comm.11,1;sicherliegt Abhängigkeit vor, wenn
zig und öorıg o.ä. wechseln, so xarade&ov, ic rödev eis dvdpäv, nöd tor Törıc NdE Toxnisg,
önrolmg 7’ ent vnög dplxeo, nög dE oe vadraı Ayayov els ’IdKenv, tives Eunevar ebyeröwvro
a 170 f., obx olda, obr’ And rolov Av raxoug odre dor Av rg pebyav drropbyor x. Xen. an.
II 5, 7; noch im Attischen steht dabei das indirekte Interrogativ seltener zuerst. Bei-
spiele für ei ‚ob‘ s.u. 8.686 f., für abhängiges 7 - % 0. S. 566 oben, für abhängiges rörepov
(-px) - 0. 8. 629P.
2. Die Modi der fragenden Hauptsätze können auch in den indirekten Fragesätzen
stehen, unbedingt nach Haupttempus, aber oft auch nach Augmenttempus, noch in der
Prosa; z. B. elpeto.... ., örreu xprtLov Ixöumv p 120 f., elpero, 8 rı ob xpäraı ty) xerpt Hdt.
III 78, &ßouAsbovro, elite Karaxadawaıv.... elte tı Mo ypncwvraı Thuk. II 4, 6. Doch er-
scheint seit Homer auch der opt. obl., statt Ind. eines Haupttempus (selten eines Aug-
menttempus) und statt des Konjunktivs, so &AnAoug r’ elpovro, ris eln xal nödev or
p 368 (direkt zig el;), Expnornpısero, ei &xßadoı röv "Adpnorov Hdt. V 67,2 (dir. &xBAw;),
dinparwv Av abrous, ri Acyotev Plat. ap. 22b. Öfters steht im mehrteiligen Nebensatz erst
Ind. oder Konj., dann Opt. (oder umgekehrt), z.B... . $n&on and T’ &uwv rebxe’ Anraı

ı H.Schuchardt, Analecta Graecienia mann, Lat. Gr. 6461.; Behaghel, DS


197-217; Delbrück, Vergl.Synt. 3,259f.,;, 3, 431.
Brugmann,K. vergl. Gr. 648;J. B. Hof-
3. Inhalt der Sätze. d) 8) Indirekte Fragen, e) Antwort. 4. Parataxe 631
N... 6pENdeıev II 648 ff., ei orpareiyrar... . nal el Tıv OTPATOV Kvdp@v TTPOGBEOLTO au LK«YOV
Hdt.153u.a.;eip@rav ol&pumvees, tig re eln nal ri mornoag ebepy&rng pol elvaı Baoıroc Hdt.
III 140, Apero, 5 rı Yauudloır xal Öndoor wöröv redväcıv Thuk. III 113, 3. Zum opt. obl.
s. 0. 8.332 a.b.
3. Direkte Fragen der lebendigen Rede stehen gewöhnlich unvermittelt; sie können
aber auch eingeleitet sein, z. B. ich frage dich nochmals: willst du oder willst du nicht?
Wenn in der Erzählung eine Frage berichtet wird und bei indirekter Frage ist eine
solche Einleitung nötig. Vor der indirekten Frage stehen aber nicht nur Verba des
Fragens, sondern auch des Sagens (Zeigens) und Wissens, z. B. ich kann dir sagen (oder
ich weiss), wer du bist, weiter des Hörens, Überlegens u. a.; so griech. eireiv, (oBx) eldevar,
&xobeıv (bes. Imper.), alodaveodzı, wepumpllewv, oxorelv, ppovrilev, Savudlev u.a. (vgl.
die Beispiele bei Kühner-Gerth II 516 f.). Sind indirekte Fragen mit Interrogativ an
ein Verb angeschlossen, das dieser Konstruktion widerstrebt, so schwebt ein Ausdruck
von der Bedeutung ‚in Gedanken‘ vor, z. B. &ore u’ @ödfvewv, ti ang Soph. Ai. 794, oluat
Ye TOV vew@repwv Tag xapdlag rmdäv, 6 rı A&Esı Aristoph. nub. 1392, t&s or&osız &rroLodvro
rpPöG KAANAOUS, 00X Önörepor Tobg Erepoug droAkoavres tv Aoınav &pEougwv, EAN OrörtepoL
PINoovraı THv röAıv Ayadov rı mornoavres Isocr. 4, 79; mehr bei Kühner-Gerth II 517 0.;
522 Anm. 10. Nach den Verba eireiv usw. (und yvoyevaı, Löeiv, tv voDv rpoo&yeiv, 8HAov)
stehen auch ei, &av, Av, eire - elte ‚ob (oder ob)‘; doch kann man ei usw. in manchen der
bei Kühner-Gerth II 533-35 angeführten Beispiele noch als ‚wenn, für den Fall daß‘
verstehen; dies gilt besonders von dem a.a. ©. 534 Anm. 16 behandelten sog. prägnan-
ten Gebrauch von Verben beliebiger Bedeutung; z. B. ist elu’ «urn rrpög "OXuurov...,
al xe niönraı= ‚für den Fall, daß er gehorchen sollte‘ (es schwebt hier kein rsıpauevog
oder oxor@v vor).
e) Antwort
Die beiden Hauptformen, die ältere Antwort durch einen ganzen Satz
und die Beschränkung auf ein Wort eines solchen, sind schon o. S. 628 ge-
nannt, auch die Bsantwortung einer Frage durch Wiederaufnahme dersel-
ben, eine Gegenfrage. Auf die Unterdrückung einer Antwort, ausweichende
Antwort und ähnliches kann hier nicht eingegangen werden.
1. Antwort durch einen Satz: (Kreon:) Adnod« xnpuydevra un rpaooeıy trade; (Ant.:
48n Soph. Ant. 448, (Hek.:) olcY’ odv, & Aedaı ool re xal naalv YEio; (Polym.:) obx old
Eur. Hec. 998 f., (A:) gau£v rı elvaı dlxaıov abrd N obdev; (B:) pauev nevror vn Alta Plat
Phaed. 65d. Der Satz kann auch ein Nominalsatz sein: (Kreon:) oBxouv öunuuog x
xaravriov Javav; (Ant.:) Suaınog &x wıäs re nal Tabrod narpös Soph. Ant. 513. Vgl. weiter
Eoro (obrw, rxdra), odx Eorıy, KAn9H Aeyeız, od pnui. Als bestätigende Partikeln erscheinen
in der Antwort ye, y&p, yoDv, nevodv, uevror U. a.
2. Abgekürzte Antworten z. B. (Ant.:) Y&eıg rı neilov N xaraxreivai u’ &wv; (Kreon:)
2y& uev obö&v Soph. Ant. 498, (A:) 7 xal dldwc, & ränne, ndvra TauTa or Ta XpER.. .;
(B:) vn Al, & nal, 2yay& ooı Xen. Cyr.13, 6, (A:) eine wor, Eorı ooı &ypöc; (B:) or Euotye
comm. III 11, 4; (A:) obxouv Erepov Sfr’ Er Annedaluovog nereı dvöoag ri, (B:) raür’,
& dtorora (sc. $p&ow) Aristoph. pax 275. Für mehr s. Kühner-Gerth II 540, bundc.
3, Wiederaufnahme der Frage seitens des Gefragten durch eine indirekte Frage, z. B.
(A:) oörog, ri roreig; (B:) 6 rı noLö; (scil. ‚du fragst‘) Aristoph. ran. 198 und oft; Beant-
wortung einer Frage durch ö$ev; oder rög 8° od; oder rt unv; u. ä. in attischer Umgangs-
sprache (Aristophanes und Plat.). Vgl. Kühner-Gerth II 517 Anm.A; 5414 Anm.4.

4. PARATAXE!
(Koordination,
Beiordnung von Sätzen).
Mit Grund darf man annehmen, daß einst auch im Indogermanischen
nicht nur affektische Äußerungen und kurze Mitteilungen, sondern auch
ı vgl. C. Hentze, Die Parataxis bei Homer. 1-3. Gött. 1888, 1889, 1891.:
t

632 C. Synthetischer Teil. IV. Satzlehre

längere Erzählungen und Darlegungen in Reihen von gleichwertigen Sätzen


erfolgten, die den spätern Hauptsätzen entsprachen. Solche Sätze wurden
zunächst asyndetisch (unverbunden) aneinandergereiht, gleichsam wie
die Blöcke kyklopischer Mauern ohne Mörtel übereinandergeschichtet (vgl.
Cäsars bekanntes veni pidi vici). Für die Reihenfolge war in der Erzählung
die Folge der Ereignisse maßgebend; doch konnte sich ein Glied im Bewußt-
sein des Sprechenden an eine frühere Stelle drängen, als ihm sachlich zukam
(sog. Hysteron proteron, z. B. öuod tp&pev 99° &y&vovro 8 723). Ein Unter-
schied im inhaltlichen Gewicht der einzelnen Sätze konnte sich zunächst
nur im Satzrhythmus, insbesondere in verschiedener Dauer der Pause zwi-
schen den Sätzen, und in verschiedener Stimmlage der Sätze geltend machen.
Dies alles gilt auch für die dem Hysteron proteron verwandte Erscheinung
der Parenthese in weiterem Sinne, durch die ein Gedankenabläuf unter
Wahrung der grammatischen Selbständigkeit der ineinandergeschachtelten
oder lediglich aneinandergeschobenen Sätze durch einen andern unter-
brochen wird (vgl. u. S. 705, c). Selbst nachdem schon im Indogermanischen
durch die Ausbildung zuerst des besonders wichtigen geistigen Gebrauchs
der Demonstrativa (zur rein gedanklichen Verweisung nach vorwärts und
rückwärts; s. o. S. 207, a) und zahlreicher Partikeln (zum Ausdruck der Ver-
bindung, aber auch anderer Gedankenverhältnisse; s. o. S. 553, a) gerade im
Griechischen reichste Mittel gewonnen waren, um auch die feinsten gegen-
seitigen Beziehungen und Abstufungen von Sätzen zum Ausdruck zu brin-
gen, blieb die asyndetische Weise noch bestehen, einerseits in schmuckloser,
aufzählender Rede, die lediglich inventarisiert, anderseits mit stilistischem
Wert, indem in rascher, leidenschaftlich bewegter Darstellung dem Hörer
die Herstellung des Beziehungsverhältnisses überlassen bleibt (so z. B. auch
bei scharfen Gegensätzen) oder ein bestehendes Beziehungsverhältnis ab-
sichtlich ignoriert wird.
a) Asyndetische Parataxe
Reine asyndetische Parataxe ist selten; es gibt zwar Fälle, in denen eine
Verbindung gar nicht möglich wäre, aber auch an solchen Stellen lösen sich
Asyndese und Syndese ab, was die allgemeine Regel ist.
Eine Verbindung ist, abgesehen von Frage und Antwort, überhaupt nicht möglich
oder unerwünscht bei Übergang zu einer neuen Form (Anrede, Aufforderung u. ä., vor
oder nach direkter Rede) oder zu einem neuen Gedanken (bes. in abrupter Weise):
ebdeig....; 00 Xph xTA. vov 8° Eu£dev TA. Audg dE ui. Hapfiäat 0’ Exkieuoe xrı. B 23-28,
vöv 8° Övono mpärov uu9noonar... voalov' el’ "Oduoedg xri. ı 16-19, "Tıödev ne Pepwv
xA.ı 39 (Beginn der fortlaufenden Erzählung), &rö uoı Adyov toörov, oröux, Hibov Pind.
01.9, 35, elnv ebpnatermg . . .* r6Aua d& arA. 01.9, 80f.,Arav oxdoov, ray 8’ &yxupav Epeısov
»A.P.10,51; dochkommt auch in solchen Fällen d€ (0. 8.562, 9) und &A« (S.577,8) vor.2
Bei gleichgeordneten Gliedern ist Asyndese beabsichtigtes Stilmittel (gern im Wechsel
mit Syndese); es ist nicht gerechtfertigt, zu fragen, ob sie in den einzelnen Beispielen
für ein d£, xal, y&p usw. stehe, dader Darsteller die Verbindung ausgeschaltet wissen will.
Vgl. zöv 8° Löev Alvelac..." Pr 8° Tuev... Ildvöapov dvrideov dulhuevog, el mov &peupot.
ı Vgl, Kühner-Gerth 2, 603,4; J.Clas- Erkl. Synt. 92.
sen, Beobachtungen über den hom.Sprach- ® In den Papyri sind die Eigangsformeln
gebrauch (Frankf. 1879) 200-04; H.Ja- von Briefen, Eingaben u. dgl. gewöhnlich
cobsohn, KZ 54, 100-02; 56, 1-9; 62, asyndetisch; doch kommt auch $& und oöv
132-40; L. Spitzer, KZ 54, 311;Havers, vor; Mayser, Pap. II 3, 179.
a. Parataxe. a) Asyndet., b) syndet., c) Anwendungsbereich 633
süpe Auxdovog vlöv... orh dt xrı. E 166-70 (mit asyndetischem eöpev 0.&. auch A 197
0 237 f. x 252), Sobmnoev SL rreoov, Apdßmos 88 rebxe’ En’ abri‘ alu ol Sebovro Kö
P 50 (vgl. debovro yauxdor W 15), Antgoßov 8° Euer..." Ares ıv Iöpu uaxpöv urı. X 295,
Apaueda ueya nödos' Ertpvonev "Exropx Siov 393, debrte, Som por Erreodov, don Sry’ Eoya
reruxran. aldolng Exvpis öndg Exdvov Ari. 450 f., &v d8 “ANpouG EßaAovro" AAN "AyıkEdg
Y 352 f., &v 8° ’Idan oör’ &p Spöwor edpkes oöre tı Asıuov' alyißorog (scil. &orı) 8 605 L.,
n9e Tloosıdtov yaınoxos, HAB” Eprobvng "Epueslas, AAdev 82 &vad Endepyos ’AnöMmv I 322 1.
(nicht-zusammengezogene Sätze), roAAd nor In’ Ayuövos axea Bein Evdov Evri papkrpus
Pavdevra auverolowy' &; BE Tö nav Epunveov yarileı. 00POG 6 TOAAK eldhg puä’ undövres 8
«A. Pind. Ol. 2, 91-95, Ererau d& Xi." olxodev udreve N. 3, 29-31, Xwpöt.ev, &yxovöev,
00x Edpaxs auum Soph. Ai. 811, dxax’, Ania, danenöpdmuar, plAoı Ai. 896, uERAovra taüra‘
Toy TPoXEelNLEV@v Tı xp rp&oaeıv Ant. 1334, &vr” duchxoag Aöyov (am Schluß einer längern
Rede) Ai. 480, yuvalxes, obx dvaayer’, obx dvefona Lo’ " Eydpöv Auap, Exdpbv eloopi pdog'
lbo, nednow o@ua xrA. Eur. Hipp. 354 ff. (Worte der liebeskranken Phädra), &unxöare,
Eopdxare, nenövdare, Eyere' dindlere Lys. 12, 100, oi u&v ıbidol edHG Erdpanövres Harbvrılov,
EBaAXov, Er6&svov, &opevdövov Xen. hell. II4,33. Nachdrückliches Asyndeton von Impera-
tiven war offenbar verbreitet: £pxeo vöv aupeöv de, ner’ wmv AtEo Eralpmv x 320, Baox’
{, "Ipı raxein, madıv rpere und Eu ävenv Epxsodlau) © 399 u. ä., Xp& xeıpt, peldou undtv
&vrrep Ewoeig Soph. Ai.115, lak. i7ö &ver&oY5 Del.? 57 A2 (VA). Satzasyndeton verbunden
mit Wortasyndeton: piXovjedepyernv, owripx rov Didınzov Hyoövro’ ndvr” Exelvog Av abroig
Dem.18, 43.
Rhetorisches Asyndeton von Sätzen findet sich nicht selten noch in den Briefen des
NTs, bes. den paulinischen; Paulus verwendet das Asyndeton auch im neuen Abschnitt
einer Liehrschrift (die Figur 2& &root&oswc); daneben findet sich aber auch ein nicht
rhetorisches Asyndeton im Lehrstil der Evangelien, bei Joh. auch in der Erzählung;
außerdem bei gewissen Imperativen (z. B. önaye np&rov dıadAdayndı Mt. 5, 24, Zyeıpe &pov
Me. 2, 11; s.o.); vgl. Blaß-Debrunner” $ 461-63. Man erinnere sich dabei des Rück-
gangs des ältern Partikelreichtums seit hellenistischer Zeit (o. S. 556).!

b) Syndetische Parataxe
Die parataktische Verbindung von Sätzen geschieht durch demonstrative
Pronomina, Adverbia und Partikeln (s. o. S. 207; 413 a; 579, 2), in gleicher
Bedeutung sekundär durch Relativa (infolge einer gewissen Lockerung der
relativischen Verbindung; sog. ‚relativischer Anschluß‘; s. u. 5.644, 13); sonst
durch allerlei sonstige Partikeln (s. o. S. 553 ff.), und zwar der Bedeutung
nach kopulativ (xai, te; re — re, re — xal, xal — xal; oDdE, UNdE; OÖTE — oÜTE,
unte — unte; elta, Zrerra), adversativ (de, AAAK; ev — dE, u£v — ANAL; oDdE,
umd&; ad, adre, aödıs, wörkp, Krap, dus), steigernd (xat; obdE; iv, 1av, HEV;
od uövov — @AAK za u. ä.), disjunktiv (alternativ) (9; N — N, eire - elte, Eavre —
24vre), folgernd (&p«, obv, rolvuv, rory&pror, roryapodv; vo, Sn), begründend (yap).
c) Der Anwendungsbereich der Parataxe gegenüber
der Hypotaxe
Wie die Beispiele für die asyndetische Parataxe (o. S. 632) dargetan ha-
ben, wird diese schon bei Homer öfters mit stilistischem Wert angewendet.
Dies gilt in gewissem Sinne auch für die Parataxe überhaupt im Gegensatz
zur Hypotaxe. Die letztere ist im Epos durchaus nicht etwa selten und tritt
dort auch schon in entwickelten Formen auf, aber gegenüber der Hypotaxe
1 Instruktiv ist in dieser Beziehung die Jesu. Freiburg 1909, 214 ff.) über den Er-
Statistik von Brief, Die Konjunktionen zählungsstil des Matthäus (Brugmann‘
bei Polybios 1 S. 6 für Thuk., Xenoph.und 635). Über asyndetische Anreihung von
Polyb., verglichen mit der Statistik Woh- Satzteilen s. Brugmann“ 635 Anm. 2.
lebs (bei Heer, Die beiden Stammbäume
Y

634 C. Synthetischer Teil. IV. Satzlehre

überwiegt bei Homer die Parataxe, namentlich gemessen am Verhältnis der


beiden Syntagmen in der ionischen oder gar attischen literarischen Prosa,
z.B. an Herodot und Thukydides. Dies erklärt sich nur zum Teil aus dem
chronologischen und entwicklungsgeschichtlichen Abstand der Prosa vom
Epos, sondern wohl in stärkerem Maße aus dem volkstümlichen, dem täg-
lichen Leben nahen Zug der epischen Dichtersprache, den sie unbeschadet
ihres künstlerischen Zuges enthält. Die Sachlichkeit der Urkunden, der
öffentlichen Rede, der Geschichtschreibung bediente sich vorwiegend der
Hypotaxe als eines Mittels reflektierterer und strafferer Darstellung. Ein
volkstümliches Buch etwa aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. würde sich viel-
leicht in der Anwendung der Parataxe nicht weit von Homer entfernen.
Das NT zeigt neben den o. S. 633 erwähnten asyndetischen Parataxen, die
in natürlichem wie in rhetorischem Gebrauche auftreten, häufig auch syn-
detische mit d&, röre, werd rodro, &v &xelvn Ta xaıp@, besonders häufig mit
xt (vgl. Blaß-Debrunner”? $$ 459. 442).! Parataktisches x«t ist in der
volkstümlichen Erzählungsform des Neugriechischen nicht weniger üblich
als in deutschen Mundarten bei ungeübten Erzählern das von Gebildeten
als unerträglich empfundene ‚und dann‘.? Auch über die indogermanischen
Sprachen hinaus ist die Parataxe das volkstümliche Element gegenüber der
Hypotaxe, wenn eine solche in der betreffenden Sprache überhaupt aus-
gebildet ist. Infolge‘des Verlustes der meisten Partizipialkonstruktionen ist
die neugriechische Volkssprache in dieser Hinsicht sogar stärker auf die
Parataxe angewiesen als Homer; der Zuwachs der Nebensätze mit v@durch
den Verlust des Infinitivs ist einseitig.

5. HYPOTAXE
(Subordination, Unterordnung von Sätzen)
Lit. Älteres bei Hübner, Grundr. 89. Sonst: Hermann [s.u.8.635 Fußn.4]; H. Ja-
cobi, Compositum und Nebensatz. Bonn 1897; B. L. Gildersleeve, AmJournofPh. 23
(1902), 253-58; Stahl, Synt. gr. V. 222-24; Delbrück, Vergl. Synt. 3, 406-145; Brug-
mann, K. vergl. Gr. 650. 656 f.; A. F. Bräunlich, A theory of the origin of hypotaxis.
IF 35, 237-44; ferner Wundt, Sprache 2°, 309-14. 327-40. Zu den konjunktionalen
Nebensätzen im allgemeinen: Hübner, Grundr. 90-92; W. Warren, A study of con-
junctional clauses in Thukydides. Diss. Bryn Mawr College. Berlin 1897; S. Sobolev-
skij, Syntaxis Aristophaneae capita selecta: de sententiarum condic. tempor. relat.
formis et usu. Moskau 1891; H. Knop, De enunciatorum apud Isaeum condicionalium
et finalium formis et usu. Diss. Erlangen 1892; P. Brandt, De particularum subiuncti-
varum apud Pindarum usu. Diss. Leipzig 1908.

a) Zur Einführung
Die voll entwickelten Nebensätze sind wie die voll entwickelten Präpo-
sitionen eine Besonderheit des Indogermanischen gegenüber manchen andern
Sprachstämmen. Denn nicht überall kennt man voll entwickelte Neben-
sätze, wie sie in den indogermanischen Sprachen allgemein erscheinen. Dies
ı Volkstümliche Parataxe im Sinn hoch- 18, 21, HEAeız 82 ur poßeiodn rhv &Eovalav
sprachlicher Hypotaxe im NT s. ebd. $471 [hypothetisch]‘ rö &ya9öv roleı Rom. 13, 3,
(z. B. &pwrö oe, Eye ne napprnuevov Luc. 14, oav rroAdol xal MroAobdouv wöro Mc. 2, 15).
18. 19, rooaxız Auaprnoeı eis Zus 6 KdEApöG ® Vgl. Thumb, Handb. ngr. V.2 8 258 f.
kov xal Kpncw aura; [semitisierend] Mt.
5. Hypotaxe. a) Zur Einführung 635
gilt z. B. für das Akkadische! und für das Koptische, dessen Buchsprache
diesem Mangel durch Übernahme griechischer Konjunktionen abhilft.? Die
letztgenannten und andere Sprachen kennen nur die Vorstufe wirklicher
Nebensätze, nämlich innerlich abhängige Hauptsätze. Auch in den indo-
germanischen Sprachen findet sich diese Vorstufe, teilweise noch neben den
wirklichen Nebensätzen, die aus ihr hervorgegangen sind (vgl. schon o.
S. 632). Die Besprechung der Nebensätze im einzelnen hat diesen Grund-
satz nach Möglichkeit zur Geltung zu bringen, der zuerst von Ludw. Lange
als Hilfsmittel geschichtlicher Syntax aufgestellt und angewendet wurde.3
Gleichwertig mit jüngern Nebensätzen brauchen jedoch die indogermani-
schen Sprachen wie die finnisch-ugrischen in weitem Ausmaße auch eine
andere ältere Ausdrucksweise, die durch Infinitive und Partizipien; z. B.
das Konzessivverhältnis wird im ältern Griechischen wie im Altindischen
ausschließlich partizipial bezeichnet (vgl. o. S. 389, 2).
Die aneinandergereihten selbständigen Sätze, in denen man sich auch im
Indogermanischen einmal ausgedrückt haben muß (vgl. 0.5. 631 f.), waren
zwar formal-grammatisch gesehen gleichwertig, aber inhaltlich doch schon
früh oft von ungleichem Gewicht, indem z. B. der eine Satz eine nötige Be-
stimmung oder Ergänzung des andern war (vgl. nhd. ich freue mich so! er
kommt! oder siehst du die Wiese dort? sie ist schon ganz grün). In lebenden
Sprachen äußert sich das gedankliche Verhältnis, wie sich z. B. an Schall-
platten genau feststellen läßt, formell in Unterschieden der Stimmlage, der
Satzmodulation, des Tempos und der Pause. Man kann z. B. im Neuhoch-
deutschen sagen ich kann nicht kommen. Ich bin krank. Ich bitte mich zu
entschuldigen in drei koordinierten, voneinander deutlich und gleichmäßig
abgesetzten Sätzen gleicher Stimmlage, aber auch: /ch kann nicht kommen,
ich bin krank. Ich bitte mich zu entschuldigen mit besonderer Stimmlage des
mittleren Satzes und kürzerer Pause vor diesem als nach diesem. Für die
nur durch das Mittel einer landläufigen Schrift zugänglichen Sprachen las-
sen sich höchstens Pausenunterschiede aus vorhandenen Interpunktions-
zeichen erschließen. Eindeutig läßt sich bei dieser Überlieferungsart Hypo-
taxe erst durch die Verwendung hypotaktischer Wortzeichen (in den indo-
germanischen Sprachen bes. Relativpronomina und -adverbia, Konjunk-
tionen) feststellen, zu denen noch andere äußere Zeichen hinzukommen kön-
nen. Diese letzteren sind im Griechischen Neubildungen, von denen einige
durch die indirekte Rede bedingt sind (vgl. u. S. 637, ß); dagegen reichen die
phonetischen Kriterien und bes. einzelne hypotaktische Wortzeichen hinter
das Griechische zurück.* Die Nebensätze sind aber auch nach ihrem inhalt-
ı Vgl. z.B. A. Ungnad, Babyl.-assyr. 4. Modusverschiebung, \5. ogeic, 6. Tempus-S
Gramm. (München 1906) $ 61. verschiebung (vgl. die. lat. consecutio
2 Vgl. G.Steindorff, Kopt. Gramm.? temporum), 7. Verbalenklise im Haupt-,
(Berlin 1930) $ 283. 413. Siehe auch o. 1, Orthotonese 'm Nebensatz, 8. Überwiegen
161, 11 a.E. der Tmesis im Haupt- gegenüber dem Ne-
® L. Lange, Part. ei 316 f. bensatz, 9. Stellung des Nebensatzes,
4 Von den i2 Kriterien für Nebensätze, 10. verschiedene Stellung des Verbs im
die Ed. Hermann, Gab es im Indogerma- Haupt- und “Nebensatz, 11. Tonlage,
nischen nebensätze? KZ 33, 481-535 auf 12. Tempo) kommt 6. für das Griechische
S.485 f., aufstellt (1. Nebensatzworte, 2. nicht, 7. nicht mehr in Betracht (vgl. 1,
2. Kurzpause, 3. Personenverschiebung, 389-91); 8.-10. sind nicht sicher verwert-
+

636 C. Synthetischer Teil. IV. Satzlehre

lichen Wert zu betrachten, der nicht immer der Form parallel geht; z. B.
leitet && Aussage-, Temporal- und Finalsätze ein; es gibt aber auch Aus-
sagesätze mit örı, Temporalsätze mit £ret, Finalsätze mit iva; die semasio-
logische Berührung etymologisch verschiedener Nebensatzwörter hat in der
jüngern Sprachentwicklung öfters zur Vereinfachung der Ausdrucksmittel
geführt; vgl. z. B. die Gebrauchsweite von d. daß, spätlat. quod (franz. que),
neugriech. v« (aus iva).
Die Entwicklung der Nebensätze beruht also auf der Herabdrückung
‚ur sprünglich selbständiger, andern gleichgeordneter Sätze zu Satzgebilden
“ohne eigenes Recht, die alleinstehend keinen rechten Sinn geben, erst durch
Beziehung auf einen andern Satz wirklich sinnvoll werden, was sich auch
äußerlich in der Stimmlage und den besondern Nebensatzwörtern zeigt.
Erst im Zuge dieser Entwicklung erhalten gegenüber den neuen Neben-
sätzen die verbleibenden Sätze die Geltung von Hauptsätzen; die gleich-
geordneten selbständigen Sätze, die es ursprünglich allein gab, waren keine
Hauptsätze im spätern Sinne. Eine absolute Trennung zwischen Haupt-
und Nebensätzen hat sich aber auch durch Ausbildung der neuen Kategorie
der Nebensätze nicht ergeben. Einerseits blieben Übergangskonstruktionen
bestehen, nämlich nur innerlich subordinierte Sätze ohne die auch in der
geschriebenen Sprache deutlichen Zeichen der Nebensätze (vgl. o.S. 632f.).
Anderseits treten bes. in höher entwickelten Sprachen Sätze mit allen
Kennzeichen der Nebensätze funktionell als Hauptsätze auf, und zwar auf
doppelte Art: einmal kann von einem Nebensatz ein zweiter abhängen, von
diesem wieder einer; gegenüber solchen Nebensätzen zweiter und dritter
und noch weiterer Ordnung sind die Nebensätze der höhern Ordnung
‚Hauptsätze‘ (man spricht aber aus Gründen der Deutlichkeit in diesem
Fall besser von ‚regierten‘ und ‚regierenden Sätzen‘); zweitens kann ein
Nebensatz auf gleiche Linie mit Hauptsätzen gerückt, also selbständig wer-
den, wobei sein Zeichen der Subordination zu einem Zeichen der Koordina-
tion wird (vgl. z. B. die ‚relative Anknüpfung‘ [s. u. S.644, 13], frz. car aus
lat. quä re); s. u. S.688,d.
Zum Begriff ‚Nebensatz‘ vgl. Ed. Hermann, KZ33, 481-88 (vgl.o. 8.635 Fußn.4) und
Nebensätze 1-7; A. Dittmar, Syntaktische Grundfragen (Progr. Grimma 1911) 5-13;
W. Brandenstein, Kritische Musterung der neueren Theorien des Nebensatzes. IF
44, 1417-36; A. Nehring, Studien zur Theorie des Nebensatzes I. KZ 57, 118-58 (De-
finition 8. 129); Seidel (o. S. 619 F. 2) 76.

b) Die hypotaktischen Satzgebilde nach ihrer Form


x) Kurzpause als Zeichen der Hypotazxe
Mit Kurzpause (vgl. o.) als alleinigem Zeichen der Hypotaxe darf man
rechnen, wenn von zwei grammatisch gleichberechtigt nebeneinandertreten-
den Sätzen der vorangehende eine unabgeschlossene Einleitung oder Prämisse
des folgenden, oder — der häufigere Fall! — der folgende eine unselbständige
Ergänzung des vorangehenden bildet. Doch ist in solchen Beispielen an sich
auch volle Pause denkbar; sie stehen eben auf der Grenze zwischen Para-
bar, bilden auch nur zusätzliche Kriterien im Text berücksichtigt.
neben dem Nebensatzwort; die andern sind
5b)Form der Hypotaxe.«) Kurzpause, ß) Wortzeichen, y) Pers.verschieb. 637
taxe und Hypotaxe. Die Kurzpause begleitet wenigstens zunächst auch
die später (unter ß) zu besprechenden Zeichen der Hypotaxe.
Vgl. für den Fall der ‚Einleitung‘: &98°' &rap ob roı rävreg Enaıveonev Jeol &oı A 29,
xal vöv ob Akyeı tig Ta Beirıota, dvaarks Kos einato Dem. 3, 18; der Fall der Ergänzung,
z. B. in Eriueivov, Apnıa rebxex So 2340, deldo un rı nadnorwv A 470 (vgl.schon 0.$.316, 5);
loro vöv Zebg..., N... . &Xeboeraı v 230-32, ed lore, r&oav öulv Thy AAnderav pw Plat. ap.20d.
Nur durch die Kurzpause, Stimmlage usw. können z. B. Fragesätze und Sätze mit ver-
bindendem Demonstrativ als abhängig gekennzeichnet gewesen sein; vgl. xardAs£ov, tic
nödev eis Avöpiv x 169 f. oder oAAd 8° Ereır’ dndvevde Hıav MpP&I” 6 Yepmıdcs "AnöAMwvı
&vanrı, rov Nbxopog tere Anto A 35 f. Doch konnte auch im letzten Beispiel die volle
Pause Geltung haben, und das war wohl das Ältere. Es war dann die Pause der Paren-
these (oder genauer Opisthothese) ; seit den parenthetischen Erscheinungen, die u.8.7051.
zur Sprache kommen werden, stehen die im gegenwärtigen Abschnitt behandelten Über-
gangstypen von der Parataxe zur Hypotaxe in engstem Zusammenhang (man vergleiche
auch die Pausenverhältnisse der Apposition o. S. 613 ff.). Die verschiedenen Stellungs-
möglichkeiten der Parenthese (Anfangs- und End-, Zwischenstellung) spiegeln sich auch
in der Stellung der entwickelten Nebensätze. Daß auch die Griechen schwanken konn-
ten, ob beim Lesen älterer Texte Voll- oder Kurzpause anzuwenden sei, zeigen z. B. die
Bemerkungen Nikanors, der Autorität für Interpupnktion, zu einzelnen Homerstellen.!
Die in byzantinischer Zeit mechanisch durchgeführte Interpunktion? beweist für die
lebende Sprache in Einzelheiten ebensowenig wie die im Anschluß an die Interpunktion
der Alexandriner ausgebildete des Lateinischen und neuerer Sprachen.® Die Kurzpause
konnte auch bei Nebensatzwort Geltung haben; die Pause konnte aber hier auch völlig
schwinden, wie bei Kurzparenthesen, die in partikelhaften Gebrauch übergingen (z. B.
oluxı 0. S. 584, 6); dafür spricht die Rlision und Längenkürzung z. B. vor dem Relativ-
pronomen (z. B. p&puay’ & xev A 191, evInow wevosine’ [Zäsurl], & xev e 166, ’Adtov, ob
B 8350, dextn ösg obdev 8 248) und die Assimilation des Relativs (u. S. 640, 2. 3).

ß) Wortzeichen der Hypotaxe


Die Wortzeichen der Hypotaxe werden im Griechischen wie im Indo-
iranischen ganz überwiegend durch das Relativpronomen und die zugehö-
rigen Adverbia und Ableitungen gebildet (s. u. S. 639 ff.). Nur wenige grie-
chische Nebensatzkonjunktionen sind andern Ursprungs; s. u. S. 672 ff. un,
S.683 ei, S.652 ff. npiv und rapoc, S.657, 3 &yxpı(s) und uexpı(c), S. 672 Ivo;
ferner 0.5.6308 über die Einleitung indirekter Fragesätze durch das direkte
oder indirekte Fragepronomen.
y) Personenverschiebung*
In der natürlichen Sprache wird der Ausspruch oder Gedanke eines andern
in der Form wiedergegeben, wie er von diesen getan wurde (‚oratio recta‘,
‚direkte Rede‘). Doch kann der Mitteilende auch den Ausspruch oder Ge-
danken des andern von seinem eigenen Standpunkt aus geben, wobei eine
Verschiebung der grammatischen Personen eintritt. Z. B. sagt A: ich werde
gehen; B meldet dies so: A wird gehen; wenn A zu B sagt: du sollst gehen,
so meldet B: A sagt, ich soll gehen; wenn A zu B sagt: C soll gehen, so meldet
B dem C: du sollst gehen. Diese Personenverschiebung tritt auch ein, wenn
die Wiedergabe des Ausspruchs oder Gedankens zum Nebensatz wird: A sagt,
ı Vgl. Nikanor zu B 132. 145 und L. ® Vgl. Hj. Lindroth, Dokumente zur
Friedländer, Nicanoris ... reliquiae ee europäischer Sprachen. Gö-

Ge Kenner Blaß 4, 3514-53; Gu. a Kühner-Gerth 2, 542; Del-


Flock, De Graecorum interpunctionibus. brück, Vergl. Synt. 3, 37-39; Brug-
Diss. Greifswald 1908. mann, K. vergl. Gr. 670.
r

638 C. Synthetischer Teil. IV. Satzlehre. 5b) Form der Hypotaxe

daß er gehen werde; A sagt, daß ich gehen soll. Sie findet sich im Griechischen,
Lateinischen und Germanischen, nicht aber im Altindischen und nur verein-
zelt im Jungawestischen, ist also nicht aus der Grundsprache ererbt. Im Grie-
chischen so ohne Abhängigkeit z.B. (Agamemnon zu Nestor:) 8800 d’ enr& yu-
vaixac(dem Achill) .... .,&s, dre A&oßov &uxtıevnv&tevahrög, £EeAöumv. . .TRGHEY
ol Inow, uera 8° Eooerau, Av vor’ Anmbpwv ara. 1128 ff. — (Nestor zu Achill:)
Ice 8° Era yuvalzas..., dc, Öre Acoßov Euntınevmv Eieg abrög, EEEREN ...
ac ev tor dboeı, Era 8° Eooerau, Hv Tor’ dmmbpa ar. 270 ff.; vgl. noch
B 11/28, H 363 f./389-91, © 407 £./421 f., A 187 ff./202 if., (Paris zu Hek-
tor:) ot 8° &Aoı pgiAörnra xal Öpxıa tor rauovres votorre I’ 73 f. — (Hektor
zu den Troern und Achäern:) oi 9° &. o. x. 6. n. t@uoyev 94; mit Abhängig-
keit z. B. wepunpudev, Höye... robs uev dvaorhosıev, 68° "Arpetönv Evaptloı, Ne
46Aov nabosıev Zpyrbceıt re duuöv A 189-92 (direkt: avaornoo, Evapilo, aloe,
Zpyrbow), &ero yap, un Nuxti Ho) Anodbuıa Zpdor = 261 (direkt: un Epdo),
&yxETo TeVoöuevog nEerk oöV xAcos, ı ou &r’ eing v 415 (direkt: 9 ou Er’ Zorıv;);
vgl. aus Hom. noch A 88M 122 f. u 91. Weitere Beispiele s. beim opt. obli-
quus (o. S. 331 ff.). Selten ist 1. Ps. statt der 3.: &roxptverau aöür@ (dem Kal-
lippos) Iloostdırrog 6 xußepvnrng, Örı tpinpapyös re £yw (der Berichterstatter)
TG veng elnv nal brrelduvog xal TOV uLoFoy Trap’ Euod Anußavor' TÄEDOOLTO OUV,
ol Ey& xerebw Dem. 50, 50 (direkt: Zorı, Aanußdvo, nAeboounı, xereder).t Oft
tritt aber seit der attischen Prosa auch bei der Unterordnung durch örı die
Personenverschiebung (und überhaupt die indirekte Redeweise) nicht ein
(‚örı recitativum‘); z. B. EönAou SE N ypxpn, drı Oeuıoroxing Arm Trap ce
Thuk. 1137, A, 6 d& Bevopöv ZXeyev, örı "Avadtßıog Exreieuoe nal Eue Trpög ToDTo
Eneubev evdade Ken. an. VIL2, 13, eine 8° örı eis naıpöv Areıs, pn, önws ig
Stang Axoöng Gyr. III 1, 8, et nis... einor, örı Eyw Enlorauaı torXür” Krra
cauacı rpoopepeıv xrA. Plat. Phaddr. 268a b, iowg Av einouev, örı & Iwxpares,
un Iabuale Ta Aeyöneva, AAN anoxptvov Crit. 506, bueig Acyers, drı PAnopnuels
ev. Joh. 10, 36; vgl. Kühner-Gerth 2, 367; Blaß-Debrunner”? $ 470
mit Anhang (Lit!.).2 Zum Ganzen vgl. ©. Behaghel, Über die Entstehung
der abhängigen Rede und die Ausbildung der Zeitfolge im Altdeutschen
(Hab. Schrift). Paderb. 1877, Der Gebrauch der Zeitformen im konjunkti-
vischen Nebensatz des Deutschen (Paderb. 1899) 167 f., DS 3, 694 ff., bes.
700 f. 702; Fr. Urtel, Über den hom. Gebrauch des Opt. der abhängigen
Rede (Progr. Weimar 1884) 3; P. Schmitt, Substantivsatz 65-68 (womit
man P. Cauer, RhM 47 [1892], 74-84, vergleiche).
! Mischung von direkter und indirekter f. Völkerpsychologie 7 (1871), 399; J.Jolly,
Rede im Personengebrauch: Aetyeıv (‚du Ein Kapitel vergleichender Syntax (Mün-
sollst sagen‘), ’AyıMEwg reaig (‚du seiest des chen 1872) 110; J.S. Speijer, Sanskrit
A.Sohn‘) ..... mieig (so richtig cod. A) 8° &c Syntax (Leyden 1886) 382f.; F. Diez,
rpög olxov Soph. Ph. 57 f. (Kontamination Gramm. der Roman. Sprachen 3%, 334 f.;
aus örı riet und direktem nX&w; sog. ‚er- A. Leskien-K. Brugmann, Lit. Volks-
lebte Rede‘; vgl. Behaghel, DS 3, 694 lieder und Märchen (Straßb. 1882) 326;
(Lit!.); H. Ammann, BuJb. 270 (1940), Brugmann, Satzgest. 81f. Volkstüm-
239-42 (lat.); Havers, Erkl. Synt. 264). licher Gebrauch von örı recitativum ist er-
Vgl. auch e) ogeic. wiesen durch das regelmäßige Vorkommen
2 Entsprechendes im Indoiranischen (ai. bei Malalas (Wolf [o. S. 3] 2, 73) und im
ydd, ydtha, aw. yat), Romanischen (mit den kappadokischen Neugriechischen (Thumb,
Fortsetzern von lat. quod und quia) und Handb. ngr. V.2$ 270, wo auch über gleich
Litauischen (kad). Vgl.Fr.Misteli, Ztschr. verwendetes neugriech. nö).
8) Modusversch., =) opeic. c) Inhalt der Hyp.«) Allg., ß) Attributivsätze 639

8) Modusverschiebung!
Wie durch die Personenverschiebung {y), so wird auch durch die Modus-
verschiebung (opt. obliquus statt Konj. und Ind.) die Abhängigkeit des
Satzes unterstrichen; s. o. S. 331 ff., wo die Entstehung und geschichtliche
Ausbreitung besprochen ist. Der opt. obl. ist aber nie auch nur entfernt in
dem Umfang wie der lateinische Konjunktiv der indirekten Rede obliga-
torisch geworden; Thukydides z. B. zieht in Aussagesätzen den Modus der
direkten Rede vor (z.B. eirov, örı vfes... Zrınakoucı I 51, 2), während
Xenophon, Plato und die Redner eine Vorliebe für den opt. obl. haben. Der
nicht seltene Wechsel von direktem Modus und opt. obl. in gleichgeordneten
Sätzen (z. B. obroL EXeyov, drı Küpog utv redvmxev, "Apınios BE nepeuyüc &v
To oradu@ ein Xen. an. II 1, 3) war gewiß ursprünglich bedeutungsvoll
und ist es wohl noch oft auch in der klass. Prosa; vgl. o. S. 333, 2.
€) opels
Zu den indirekten (also nur im abhängigen Satz [bzw. Inf., Ptz.] mög-
lichen) Reflexiva op&s usw. wird in der klassischen Prosa ein Nominativ
ogets geschaffen; so z. B. ppalovres as od opı repionzen 7 "EAAAS KroAdu-
uewm’ MV Yap oPaAT, opeis ye obdEv KAAo 7) SouAsbooucı (Vermischung aus &g
SouAebooucı und opäs douXsboeıv, beides für direktes douAsboonev) N porn
TOv Nuepeov' ara Tıumpnreov ein Hdt. VII 168. Weitere Beispiele o. S. 199, 2.
c) Die Hypotaxe nach ihrem gedanklichen Inhalt
a) Allgemeines
Die Nebensätze sind syntaktisch weithin gleichwertig mit Satzgliedern
(Attribut, Subjekt, Ergänzungskasus, Adverbialien, Infinitiv ohne und mit
Artikel, Partizipialkonstruktion). Der gedankliche Inhalt ist teils rein sach-
lich feststellend, urteilend (Beschreibung, Aussage; Hineinstellung in Ort
und Zeit; Begründung, Folge, Bedingung, Vergleich), teils von einem sub-
jektiven Element begleitet (Absicht, Befürchtung, Einräumung); außerdem
können alle Nebensätze vom Sprecher als aus der Meinung einer andern
Person entspringend (‚innerlich abhängig‘, ‚oblique‘) hingestellt werden.
ß) Attributivsätze (Relativsätze)?
Der Bildung von Attributivsätzen diente schon in der Grundsprache das
Pronomen *z7ös *7ä *i6d —= griech ds 9 6, ai. yas yü ydd (entsprechend aw.),
phryg. 105 (vı) ‚wer (immer)‘; vgl. 1, 614 f.? Auch die subordinierende Ver-
1 Delbrück, Vergl. Synt. 3, 439-45; lettres de l’Univ. de Strasbourg, fasc. 87).
Brugmann, K. vergl. Gr. 672-75. Paris 1938 (vgl. Schwyzer, DLZ 1939,
2E. Lammert, De pronominibus rela- 1379-82); Krüger $51, 10-15; Kühner-
tivis Homericis. Leipz. 1874; J. Frenzel, Gerth 2, 399-421; Monro, Hom. Gr.
Die Entwicklung des relativen Satzbaues ss 265-66; 2714-72; Vogrinz, Gramm.
im Griech. Wongrowitz (Paderborn) 1889; 348-51; Mayser, Pap.II 1, 76f.; II 3,
Ch. Baron, Le pronom relatif et la con- 57-59. 98-108; Blaß- Debrunner? $$ 293
jonction en grec et principalement dans la -97; Delbrück, Vergl. Synt. 3, 295-318;
langue homerique. Essai de syntaxe histo- Brugmann, K. vergl. Gr. 659-64 und
rique. Paris 1891; J. Klasen, De Aeschyli Grundr.? II 2, 347 f. S. Nachträge,
et Sophoclis enuntiatorum relativorum 3 Über die Frage des demonstrativ-ana-
usu. Diss. Tübingen 1895; Ch. Mugler, phorischen Ursprungs des i0-Pronomens
L’&volution des subordonnees relatives s. ferner bes. Wackernagel, Ai. Gramm.
complexes en grec (Publ. de la Fac. des 9%, 097 1% (mie Jblleo))
640 C. Synthetischer Teil. IV. Satzlehre

wendung zugehöriger adverbieller Kasus und adjektivischer und adver-


bieller Ableitungen (od ‚wo‘, ot’ ,‚wohin, wie‘, 6 ‚weil, daß‘, nos &wg ‚solange
als‘, ofoc ‚wie beschaffen‘ [1, 609, Fußn. 5], 6005 ‚wie groß, wie viele‘ [1,
612, n] u. a.)! reicht zum Teil in voreinzelsprachliche Zeit zurück; sie be-
ziehen sich entweder (wie alle Formen von ös) auf einen einzelnen Teil des
übergeordneten Satzes oder (wie öfter ö, &) auf den ganzen Inhalt des über-
geordneten Satzes (so @c). ds war ursprünglich nur substantivisch; erst
durch die Einbeziehung des Bezugswortes in den Relativsatz (s. u. S. 641, 4)
wurde öc auch adjektivisch, z. B. ö5 8 x’ dvnp And &v OxEwv Erep’ Apuad”
ixnraı, Eyyeı öpekacho A 306 f., nueis 8’, olomep Eynelueod” del Ipnvoroı xal
yoorcı xal darpbuacı, rpdg aldep’ Ertevoünev Eur. Andr. 91 ff. Vgl. Ed. Her-
mann, Das Pron. zos als Adj. (Coburg 1897) 26 f., Nebensätze 224. Beliebte
Verbindungen mit Partikeln sind öorep (s. 0. 5.571, 28), ös re (S. 575 f.), ög ye
(Hom. noch nicht, aber ö00« yes n 214 & 198, övrıv& ye 7 511, nachhomerisch
z. B. öorıg ye Soph. Ph. 1282, ol ye ‚qui quidem, da sie ja‘ Thuk. 111, 2).
1. Vorausweisend oder rückweisend treten die Demonstrativa in Korrelation
mit dem Relativum. So zunächst das to-Pronomen: &A& xpn rov uEv Karadarnreuev,
ös ne Yaynoıv T 228; dafür schon seit Homer odrog: rodro dE ro &p£w, 6 u’ Aveipeaı I’ 177,
dtav roLxüra Aeyng, & oDdels Av pnosısv dvdpanwv Plat. Gorg. 473e, voullw ydp, Öorız &v
roitu@ &v oraoıdleı trpds Kpxovra, Tobrov rrpdg TAV Exurod soornplav oracıaleıv Xen. an. VI
1, 29; seltener ist korrelatives öde (Näheres bei Kühner-Gerth 1, 647f.), z. B. öorıg
8 Avap&inra pırber renve, ri Tovd Av einoıg KAo TANV Kur@ Trövoug ploxı; Soph. Ant. 6A5ff.,
Avdpelög ou obrog, Öv nal ob Akyeıs..., AK ri ad öde, ög Av pebyov udymrau; Plat. Lach.
191a. Der (mehr affektische) Hinweis kann fehlen, da ja der Relativsatz den sachlichen
Inhalt voll wiedergibt, so daß der Relativsatz selber den Satzteil vertritt, den das De-
monstrativum darstellen würde; so das Subjekt z. B. in der häufigen Wendung (oöx)
Eorıy ögltıc): obr E09” ds ang Ye ndvas Xepadng AmaArdAX0ı X 348, Erd” dro Av MAW Ldoıg fi
op9aAuots; Plat. civ. 352e; das Objekt: &v y&p Npacdn ruyxeiv, (Tadr’) ErtYoad” adra
Soph. Ai. 967f.; den adnominalen oder adverbalen Genitiv: ei uev rıg Yedg Eocı (Tobrwv),
ot "OAuurov Eyoucıv T 150, obötv rrpoodsöuevor odre “Ounpov Emauveron oüre (&Aou TLvög
0.ä.) Öorıg Eneoı uEv TO adrixa repıbeı Thuk. II 41, 4; die dativische Ergänzung: Yywrdv
de al (Tobrw) dg uara vnrıög &orıv H 401, Imdursppor yovaudl aa fx’ ebepyds Enaıv (‚auch
einer, die etwa‘) A 434, dı& Tb dvaynalov abrois elvaı Sadtyeodaxı (Todroıs) rap’ &v Adßorev
Toy uiodöv Xen. comm.T 2, 6.
2. Wenn der Relativsatz bei Weglassung des korrelativen Demonstrativums (s. 1) als
gleichwertig mit einem Kasus des übergeordneten Satzes empfunden wird, drängt sich
dieser Kasus leicht in das Relativpronomen selber ein, auch wenn dieses gemäß
der Konstruktion des Relativsatzes in einem andern Kasus stehen sollte; so insbeson-
dere wenn der Kasus von einer Präposition abhängt. So bei Präp. schon in hom. 2& 08°
‚seitdem‘, eig 6 xe ‚bis‘, oövex« ‚weil‘ (aus oö &vexx; auch korrelativ roßd’ Evexa — oßvex«
A 110 f., obvexnax — robvexa T' 403-05, A 21-23); nachhomerisch so noch &v & ‚während‘,
ap’ od ‚seitdem‘, &xpı (n£xpı) od ‚bis‘, &v9’ &v ‚dafür daß‘; sonst z. B. odö&v yap Av npd-
Eau’ Av vol oor plAov Soph. OR 862, deirat aou TnWLEpoV Todrov Exrrieiv alv olg udAora
puteis Xen. an. I 9, 25. Von dieser Art unabhängig war ursprünglich die Angleichung
des Kasus des Relativums an das gesetzte Bezugswort (‚attractio relativi‘, Assimi-
lation des Relativs); sie ist abgesehen von fg ydp roı yeveig (‚von der Rasse stammen
sie, die Rosse‘), 75 Tpwti nep ebpbona Zebg Sy’ vlög rrownv (l) Tavuundeos E 265 f. erst
nachhomerisch: dıxatwv &v Enpadaumv nörıv IIpızuov Aesch. Ag. 812, Eosode &udpes &Eror
ı W.Deecke, Neue wissenschaftliche robrov (od. dgl.) 2& od gewesen sein; so z.B.
Fassung der griech. und lat. Satzsyntax in && 00 -2x zoüdle) $ 539: (s. u. S. 653);
zum Schulgebrauch (Progr. Buchsweiler Entsprechendes gilt z.B. auch für &v &
1887) 33 ff. (- &v robro), nicht aber z. B. für eig ö xe
° Zum Teil mag 2& od ursprünglich = &x ‚bis‘, $i6rı und obvexa ‚weil‘.
5c) Inhalt der Hypotaxe. ß) Attributivsätze 641
TnG Eevdepias ns xextnode Xen. an. I 7, 3, Mydwv dowv Ebpam... 6 Eudg TTATTEOG KER-
Aıoros Cyr. 13, 2, repi navrov Öv yeyove IG? II/III 584, 19 (IVa), auch in Dialektinschrif-
ten (aber wohl nur unter attischem Einfluß), z. B. böot. &v duaypapdv (‚Anweisung‘)
ray ypeınarav Öv Eypapav art, Del.? 523, 37 (222-2008), delph. &v mavre(o)oı toic dy-
vor olg & mörıg ridnrı 332, 10 (um 2058). Im ersten Fall, bei der Ersetzung durch den
vom übergeordneten Satz verlangten (aber dort fehlenden) Kasus, sind außer dem
(äußern und innern) Akkusativ auch der Nominativ und Dativ betroffen, im zweiten
Fall, bei der eigentlichen Assimilation, in klassischer Zeit nur der Akkusativ (auch der
innere); z. B. für den ersten Fall der Nom. roöro öuoLöv Eorıv & vv IN &A&yero Plat.
Phaed. 69a, der Dat. öAlyoı av &y& &vreruynea (= robrwv olc) civ.531e (nicht genau
‚auflösbar‘ sind 2 od, eig ö xe u. dgl.: && robrou mit innerem Akk. 6°); für Ersetzung des
innern Akk. vgl. (Onßxtor) ols nöruxnxeoav Ev Asbxrtpoıs, od uerplog Erexpnvro (= Todrorg
& Dem.18, 18, zig guyis As adrol Zpuyov Lys.13, 74. Prädikativa zum assimilierten
Relativum nehmen gewöhnlich dessen Kasus an: o0x &v uoı dor Und ye robrwy hv ob
Seororviv xadeis KwAbeoda (für As ob dsonolvas xarelc) Xen. oec. 2, 1, 008% TOONYxyYETo
av Expıva dıxalav xal auupepövrwv Th rratpldı, odd&v rroododvxı Dem. 18, 298; aber tpınaous
NS @uoAöynoev naıvnv drodwosıy (für Av — xaıvnv oder Ag - xxıvijc) IG? II/III 1629, 495-97
(325/42). Der erste Fall hat Parallelen in andern Sprachen: franz. donne-le @ qui viendra
le premier, got niwaiht Bizei gasewun ‚obdtv hv Empaxav‘ Luc. 9, 36, Bammei qibip
Diudan Iudaie & Atyere töv Baoırex r@v ’Ioudatov Mc. 15, 12 (für öv Atysre des Urtexts).
3. Wenn vom übergeordneten Satz nur das Bezugswort vor dem Relativsatz steht,
so assimiliert essich im Kasus gern dem Relativum (weil zunächst die Konstruk-
tion des übergeordneten Satzes noch nicht im Bewußtsein ist): ‚attractio inversa‘;
2. B. vies don npöraı elpbaraı Kyyı Iaracong, Eirwuev 3 75, Puranxds 8° As eipzaı, Nous,
od Tıg nexpiuevn (‚gesondert‘) Hbera orparöv (= oü rıs guranav äs...) K 416 f., AK nv
oUOLaV MV KaTeiıtE Ti vlel, 00 TrAelovog dla Eoriv HM Terrapwv xal dena raravrov Lys. 19, 47,
@uUoAOYNXAuEV TpXyuarog od unre dLödoradoı unre uxdmral elev, roöro (nachträgliche Be-
richtigung des Kasus!) und Sıdxxrov elvaı Plat. Men. 96c; seltener, wenn der ganze
übergeordnete Satz dem Relativsatz vorangeht: rowxüra« moLoücı Toig TupdKvwvorg oi dpyxd-
wevor xal &AAov Öyrıya &v del rıu@vreg tuyydavooıy Xen. Hier. 7, 2, Enpaxtrev..., Önwg guAaKn
ixavn &IY0ı ’EAsvolvade nal Tav mv (für ot &rXoı oder Gen. part.?) öowv Edeiro eig puAr-
nv "EAevoivos TG? II/III 1193, 6-10 (VIafin.), Entsprechendes findet sich auch in
andern Sprachen, z. B. Naucratem quem convenire volui, in napı non erat Plaut. Amph.
1009, in deutschen Volksliedern meinen Tod, den sie beklagen, ıst für sie gerechter Schmer7,
oder den liebsten Buhlen, den ich han, der liegt beim Wirt im Keller.
4. Das Bezugswort kann in den Relativsatz einbezogen werden; es kongruiert
dann mit dem Relativum (auch wenn dieses assimiliert ist). Vgl. un vb roı ob Ypatou.m-
oıy, 600L Yeol eio’ Ev Orbuna A 566, 7 &pa $n rıs, box deal elo’ Ev "OAbuno, Tooodde...
Aveoyero ander; (= rıc Yekov, dan) I 429 f., nAvra yap od Kunds el wer’ &vöpdoıv Öocoı
&e9%Aoı (= dE9AouG öacoı eloiv) 9 214, tig 8° Eoriv dvrıv’ Avdpx mpoodsboosıg orpxroü; Soph.
Ai. 1044, el &rl oÖ5 np@rov FAdov üuäs.. ., un &82&xcde Thuk. IV 85, 6, robroug xxl &pxov-
rag &roleı hg nareorpepero yapas Xen. an. I 9, 14, eig d& Av Aplxovro xaunv, neyXAn Te NV
IV 4, 2, ark. Cauıövrow ol &adorfpes, donı äv darol apeız Laulaı D>al.? 656, 17 f. (IV). Der
Ursprung dieser Verschränkung liegt in appositionellen Zusätzen, durch die eine zu-
nächst allgemein oder unbestimmt (persönlich oder sachlich) gedachte Bezugsmasse
nachträglich näher bestimmt wird: eig 6 xe robg dpluna, ol obx locxcı YaAadaoav — Avepes
A122 ., oddL ı& Adeı, & pa Zebg undero — Epya B 38, KA Öre dh röv inave.. ., ög uıv Ent-
vodıbas xuvin Bere — paldınog Alas H 186 f., obdL movoıxol mpdTtepov Eoöueda, oüre adroL
oBre oUg Yayev Muiv maudeureov elvaı — robs piraxag Plat. civ. 4020, Exav obdEv ray (= Tou-
zav) doa repl nv rexvnv Zorı — &poyaanıa Hdt. III 131. Vgl. lat. z. B. quae prıma ınno-
centis mihi defensio est oblata suscepi Cic. pro Sulla 92; Altindisches bei Delbrück, SF
De55oreVerslssynt. 3,295
Lit. zu 2-4: Kühner-Gerth 2, 4406-20; Hermann, Nebensätze 102-07, 237-48;
Wackernagel,Synt.1,54-57; J.Grimm, Über einige Fälle der Attraction. BerlAkAbh.
1858 (= Kl. Schr. 3, 312-48); R. Förster, De attractionum usu Aesschyleo. Breslau
1866; De attractione enuntiationum relativarum qualis quum in aliis tum in Graeca
lingua potissimumque apud Graecos poetas fuerit. Hab.-Schrift Breslau 1868; F. Diet-
AEOH. d.AsIE ©
Y

642 C. Synthetischer Teil. IV. Satzlehre


rich, De attractionis pronominis relativi usu Sophocleo. Rostock 1873; C. Bohlmann,
De attractionis usu et progressu, qualis fuerit in enuntiationibus relativis apud Herodo-
tum, Antiphontem, Thucydidem, Andocidem, Lysiam. Diss. Breslau 1882; Meister-
hans® 237-0; Mayser, Pap. II 3, 98-108; P. Roesler, De assimilationis pronominis
relativi usu qualis fuerit apud Theophrastum, Polybium, Dionysium Hal. Diss. Breslau
1906 ($. 2 Lit!.); Fr.Schoen, De assimilationis pron. rel. extra dialectum Atticam usu.
Diss. Breslau 1909; Blaß-Debrunner? $$ 294. 295; G. Cuendet, Melanges Bally
(Genf 1939) 93-100; R.J. A. Lagas, Syntactische perseveratie- en anticipatie-ver-
schijnselen bij de oudere Grieksche dichters, Amsterd. 1942.
5. Über die durch Ellipse des Verbums des Relativsatzes ermöglichte Assimilation
bei oloc, olög re u. dgl. und bei öortooöv u. dgl. s. 0. S. 216 a; 624 oben.
6. Der Modus des Relativsatzes erleidet ursprünglich durch die Unterordnung keine
Veränderung; dies gilt noch durchweg von Relativsätzen, in denen man ein finales oder
qualitativ-konsekutives Moment empfinden kann (und wo das Lateinische den Kon-
junktiv verlangt); final: vaurıxöv rapeoxebafov, 6 rı neupovcv Thuk. III 16, 3, &vöpas
Dodar, ol... ovyypdiıoucı Xen. hell. II 3, 2 (vgl. o. 8.291, 1. 2), öni« xrövrau, ols
dubvovrau obs dötxodvrag Xen. comm. II 1, 14; qualitativ-konsekutiv: ig oöTw ualveran,
dorıg ob BoßWAerat oor plXog elvau; an. II 5, 12. Doch kann in Relativsätzen wie in andern
Nebensätzen der Optativ an die Stelle des Indikativs treten durch (scheinbare) Assimi-
lation an den Kupitiv oder Potential des übergeordneten Satzes (s. 0.8.322, 6; 325,2), ferner
der opt. obliquus unditerativus an die Stelle des Konjunktivs (mit &v) und des Indikativs
(s.0.8.331 ff.). Eine Besonderheit der Unterordnung (im Relativsatz wie in andern Neben-
sätzen) ist der Konjunktiv mit &v (xe) erst dadurch geworden, daß dieser nach Homer
den Hauptsätzen verlorenging; vgl. 0. 8. 311, 4. Über die Assimilation des Tempus
im Relativsatz s. 0. S. 279, 7.
7. Neben dem als Relativum ererbten jo-Pronomen erhielt in der griechischen Sonder-
entwicklung auch das demonstrativ-anaphorische so/to-Pronomen (1, 610 f.) re-
lativische Bedeutung (ebenso die zugehörigen Adverbia wie tag, t6ppx, rödı, dor.
ın (fi) ‚wo‘, meg. röc); so bei Homer und Herodot, in der attischen Dichtung, im Dor.,
El., Nordwestgriech., Ark.-Kypr. und in den drei äolischen Mundarten (Hermann,
Nebensätze 225 f.). Auszugehen ist von der anaphorischen Bedeutung (o. S. 207, a),
und bei Homer, bei dem ja die Parataxe noch einen breiteren Raum hat als in der aus-
gebildeten Prosa, schwankten schon die alten Erklärer oft, ob sie im Einzelfall einen
postpositiven Hauptsatz mit Anaphoricum oder einen Relativsatz annehmen sollten.
Derselbe Übergang ist für die urindogermanische Zeit für das jo-Pronomen anzunehmen
(s.0.8.639F.3), und er hat sich im deutschen der wiederholt.! Der Entstehung aus dem
Anaphoricum gemäß steht der Relativsatz mit 6 9% 76 zunächst fast ausschließlich hin-
ter dem Hauptsatz. Voranstellung findet sich bei Homer nur zweimal: &A& & uiv
roAlov Efenpadonev, a dedaoraı A 125 und Ma & ev nor Zeine yepmv Atos vnueprng,
av obdEy tor Eyo xpblw Errog o0d Errixebow 8 349 (= p 140) (doch könnte r& uiv... auch
als vorausweisendes Demonstrativum aufgefaßt werden), bei Herodot häufiger, z. B.
Ta Yap To aA MEYKAX FM, TA TOAAR aOT@V ouıtpX yeyove I 5. Das neue Relativum nahm
dann auch an den andern Verwendungsmöglichkeiten von ög 9 ö teil; so an der Verbin-
dung mit re ("Exropı Ilpıautön, röv re oruy&oucı xal &Moı H 112), an der Verwendung
in der indirekten Frage (z. B. ner& d& raüra Eppövrile loroptwv, tobg Av "ERANYaV duvaro-
TaToUG &bvrag npooxtnoxıto plAoug Hdt. I 56; vgl. u. S. 644, 10) und an der Kasusassimi-
lation (z. B. rag dt ormag rag loraı... Zeoworpis, al we rrielveg obrerı Palvovrar Trept-
eodoxı va. Hdt. II 106, obdEv aw eldöres ray A rrepl Icdpdıs te xal abröv Kpotoov I 78,
ovveßovdeve Akyeıy pög roloı &eye £rreoı VII 3, iva 8 un rıva Tov vönav dvayracdf Abanı
röv &dero I 29). Im Attischen treten ro-Formen als Relativa nur vereinzelt seit IV& in
vulgären Inschriften auf (z. B. mAnv rövde r@v &v&isırev Ath. Mitt. 7, 1882, S. 368, 39 f.
[Samos, 3462]; Meisterhans? 156); auch in der Koine (aber z. B. nicht im NT) und

! Die dreifache Verwendung des deut- 5%r6.8.O. Erdmann, Grundz. d. deut-


schen der (demonstr., Artikel, rel.) steht schen Syntax 1 (Stuttgart 1886), 50£.;
natürlich nicht in geschichtlichem Zu- Paul, Prinz. 3001. j
sammenhang mit der entsprechenden von
5c) Inhalt der Hypotaxe. ß) Attributivsätze 643
im Neugriechischen (nur mundartlich) finden sich Beispiele (vgl. Dietrich, Unt. 198 1
A. Thumb, NJbb. 17, 1906, 258 und Handb. ngr. V.28 15 Anm.; Moulton, Einl.129;
Radermacher, Neut. Gr. 75; eis tod röv törcov ‚in cuius locum‘ Augustusinschrift von
Kyrene [MünchAkAbh. 34, 2, 1928, 8.14] ZI. 128).
8. Aus der Grundsprache stammt die Verbindung des Relativums mit dem
Indefinitum: öo-rıg ö(r)-rı (danach örreo usw. und weiter örıc; s. 1, 617, 4), ai. ydı
ka$ &a (entsprechend aw.),t auch y. k. &id, alles in der Bedeutung ‚wer irgend, wer auch
immer‘ (‚generelles Relativum‘); z. B. ob y&p &udv nadıvayperov.. .., 6 Ti xev vera
zaravsboo A 526 f., ob yäp Env, ds tls apıy El oriyas hynoxıto B 687, KA’ &ye Tod’ Epec
&vdpt Bedog, . . . d5 rıg Öde xpartkeı ‚wer es auch sein mag, der hier Kraft entfaltet‘ E 174 f.,
add, 6 rı ppovesız 3 195 u. S., &Aoı 82 0rEMeode Kara arparöv, ds vis ’Ayaıav Imrorolv re
reroide W285 f., vol 8° Mm veucoätov, drıg torxöre ye Heloı 494, Avaydı SE mv yaukeodaxı
To, Ötew te narnp neteraı B 113 f., Spp& ae xelvn roürov £xn vöov, dv rıyd ol vüv &v arhdeooı
rıdelcı Yeol 124 f., neloerau, &00d ol Aloa xarı Kids Te Bapeinı yeıvoukvo vhoaxvro Alva
n 197 f., &ye nor röße eine... ., &s Tıvas Ixco xapac' 4 572 f., dvdpwnorg, Öreav te rödıv ra
yalay benraı x 39, AtEm ropög ooı räv 6 rı yprleis uadelv Aesch. Pr. 609, npoosx@doöuxi 0°,
öorıg el Aristoph. vesp. 1406, Hysuöva aireiv Küpov, org dk Pilas Ti Xopus Ardkeı
Xen. an. I 3, 14, örw doxel aür’, dvareıygra rhv Xeipx III 2, 9. Da der Unterschied zwi-
schen ög und öorıg oft nur unbedeutend war, verwischten sich z. T. schon in der klassi-
schen Zeit (namentlich bei Herodot), besonders aber in der Koine die Grenzen zwischen
beiden, so daß öorız auch in individueller Bedeutung gebraucht wird; z. B. yövat, voelg
Exeivov, övrıv’ dpriog uodelv Zpıuesda Soph. OR 1054 f., Audod tod ”Aruog, dr’ re 6
Snuog Addıog ErAndn 6 näs obrog Hdt. I 7, &; yiv rabrmv. . ., Kvrıva vv Exüdaı venovras
IV 8,’An6Mwvog ’Apynyerou Bouöv, öarız vüv Ein Tig 6Rewg Eorıv, Löpboxvro Thuk. VI 3,1,
Ilerpov xal ’Im&vvnv, oltıves xTA. Act. ap. 8, 14 f.? Die Bevorzugung von öorıg beruht auf
der allgemeinen Vorliebe für den volleren Ausdruck, auf der Neigung zur Verallgemeine-
rung (vgl. deutsch welcher aus got. Wi-leiks ‚qualis‘, franz. lequel, neugriech. 6 örotog
‚welcher‘) und z. T. auf dem Wunsch, vor einem Partizip z. B. oi naxpayevöuevor und ol
rapayevög.evor (daher Act. ap. 17,10 ofrıves r.) zu unterscheiden. Vgl. Korsch, De öorıs
pronomine ad definitam rem relato. Filol. obozrönije 11 (1897), 87ff.;, Dieterich, Unt.
199; Moulton, Einl. 146 f.; Mayser, Pap. II 3, 57; Blaß-Debrunner” $ 293 nebst
Anhang. S. auch Nachträge.
9. Bei Abhängigkeit von einem Satz mit einem Verbum wie ‚wissen‘, ‚mitteilen‘ u.ä.
nähert sich der Relativsatz oft einem abhängigen Fragesatz, nämlich dann, wenn
das auf den Relativsatz weisende Demonstrativum weggelassen wurde. So schon beim
einfachen Relativum, z. B. yyhon Ereıd’, 65 9° Hyanövav nandg ds TE vu Anüv, 78° ög x
&09%öG Zncı B 365 f., EEoıd’ dxobov ravd’, ds 209” 6 rpootarng Soph. OC 1171, un oöv
dronpbrrou ne, olg &v BobAoro plXog yev&odaı Xen. comm. II 6, 29 (aber nie bei Verben
des Fragens, also noch nicht völlig als Fragesatz empfunden;? über einen ähnlichen
Gebrauch des ai. yds s. Delbrück, SF 5, 569, Vergl. Synt. 3, 300-02). Stärker als ösg
ist öorıg zum indirekten Fragepronomen geworden, weil es als verallgemeinernd der
Unsicherheit der Frage näberstand; mit der Frage berührt sich auch das Nichtwissen,
daher steht bei oöx old« lieber öorız als ög (vgl. Kühner-Gerth 2, 438). Vgl. mit Be-
zugswort: oBdE ri no yoL np6ppwv erinaag eineiv Eos, örtı vonang A 542 f., 5pp& ne Ti
yröuev Tpuwv vöov, öv rıv’ Zyouoıv X 382, &IHav ravd’ Avdpäv reıpnooua, ol Tıveg EloLv
ı 174, ohne Bezugswort: £orere vöv uor..., ol rıveg Nyeuövss Axvaov al Kolpavor MOXV
B 484/87, abr&p 6 wepunpıle ulvov, 8 ru ndvrarov £pdoı K 503, nusnoent, örred oe xpN « 124,
mit Bezugswort im Relativsatz selber z. B. eldowev, Av rıya yärıv &vl arndzooı nexeude
y 18; nachhomerisch allgemein üblich, z. B. onuaıv’, 6 rı xpn ooı Suurpdoaeıv Aesch.
Pr. 295, od y&p olo9& 1’, övrıv’ eloopäs; Soph. Ph. 249, Edo&e... nepxodaı, ör@ Tporw
dopartorara Sıaropeboovraı Thuk. I 107, 4, obx aladaveı, daou Evdtouoıv al einöves KTA.
Plat. Crat. 432d. So erhielt das Griechische die Möglichkeit, den indirekten Fragesatz
1 Über öG ric re Y 43 und sonstiges rig re (,der seiner Art nach, seinem Wesen nach‘)
S. 0. 8. 575. \Y 43, dppa nartoow Eeivov, Örig or neidev
2 Die scheinbar ähnlichen Beispiele bei du’ Eorero deüpo xıövrı (‚den unbekannten
Homer sind wohl noch anders aufzufassen: Fremden, der‘) p 52 ge n
ob ux Ziv’, ög tig re dev Ünarog xal äpioros 3 Vgl.E.Windisch, Curtius Stud. 2, 210f.
41*
}

64% C. Synthetischer Teil. IV. Satzlehre

vom direkten formal zu unterscheiden; doch blieb daneben immer die Möglichkeit,
auch in der indirekten Frage das einfache Interrogativum zu verwenden (s. 0. 8. 630, 81).
Die indirekten Interrogativa stehen auch bei Verben des Fragens, z. B. N&orop’ Zpeıo,
Öv TLVa TOUTOV &yeı BeßAnuevov Ex roAEuoLO A 612, elpeodaı dE, Yeiv ög tig oz yadeııtei 8 423,
Sn Tor’ eyav Erapoug rpolerv nebdeodaL lövrag, ol rıveg dvspes elev ı 881. Über Antwort-
fragen mit öotıs Ss. 0. S. 631, e3.
10.In der Koine, vereinzelt früher und in Mundarten, kann ig usw. Relativsätze
einleiten: ag vöv &rtövrog toröpet, ti. ooı plXov Soph. El. 316 (ist ioröper‘ Ti ooL PlXov; zu
schreiben?), iv % röxn Stdwor, Arßtro Ptol. Euerg. bei Ath. X 438e, rivx we bmovoeite
elva, odx elul &ycb Act.ap.13,25 (oder elvaı;?), Pap. örıri Ierle)ısmpa&o ‚daß ich tun werde,
was du willst‘, thess. guXäg Erouivorg Exdorou, rolaxg ne BeiRerreı (— Önolag &v BobAnra:)
Del.3 590, 19f. (2148), rav dvaAav, xis x yıybarreı (= Arız Ay ylyvnraı) Ev rave, Söuzv ebd.
22f., Stext (= duörı ‚daß‘) ebd. 11, roxxil (für *rör xt = npög örı ‚im Hinblick darauf
daß, weil‘; entsprechend örı des Koinetextes ebd. 5) ebd. 12, neomöß: (vgl. 1, 630, Fußn. 1)
xe ‚ueypı od &v‘ ebd. 13, dtext ebd. 614,14 (II®). Vgl. Kühner-Gerth 2, 517f.; Mayser,
Pap. II 1, 80; Blaß-Debrunner? $ 298, 4 mit Anhang; Nauck zu Soph. El. 316;
P. Cauer, WfklPh. 1885, 804; O.Immisch, De pronominis ig liberiore quodam usu.
Leipz. Stud. 10 (1887), 309-18; Dieterich, Unt. 200; Moulton, Einl. 149; Hermann,
Nebensätze 227. Die relativische Verwendung von rig hat verschiedene Ursachen: die
Doppelverwendung von öotız, lebhafte Parataxe mit fragendem tig s. 0. Soph. El. 316
und Act. 13, 25, ferner etwa tig o0opdg xal Erıornumv ev Duiv; deräato xri. ep. Jac. 3, 13,
der Bedeutungsübergang von oöx &xwo mit coni. dubit. ‚nihil habeo quod‘ zu ‚nescio
quid‘ (odx &xo, roi nesw Soph. Tr. 705, obx Exwv, 6 rı xpn Aeyeıv Xen. Cyr.I&, 24, ı&
eritndsıx obx elyov Önödev AnußXvorev an. III 5, 3; aber [als Latinismus?] o0x Eyw, 6
rapadnon aör@ ev. Lut. 11, 6), auch etwa Prolepsen wie Eypaue nV lepatınnv GroANv, Ev
ziyı Aatpebovarv Ev adry LXX 1. Esr. 4, 5% (= Eyp., Ev tivi oToA]) Aarp.).
41. Über das Relativum im Ausruf s. o. S. 626 e.
12. Wie der Fragesatz (0.S.630,2),so kann auch der Relativsatz mehrzielig sein;
so, wenn er dem Sinn nach einem abhängigen Fragesatz nahekommt (s. 0. 9): Asbooste...
ola rrpdg olwv dvdp@v r&oya Soph. Ant. 940-42, dvadoyılousvov TMV Exelvov Nyeuovlav, TroÖG
olav Eureiplav nal TOAUAV HETX OlaG KVentornuoobvng Hal uaraxiaıs YEvmooLTo xal olxodev DG
Anovrss aüri Euveönidov Thuk. V 7, 2, & rpög röv Qusornv as auX Stenpartero Plat. Crat.
395b, Ev r@ Ilepoına roAzeum tig oBx oldev, E& olmv oVuPOp@Y eis bomv zbdXLLOViav KATory-
oaxv; Isocr. 6, 42; beim Pte. coni.: AvwAöAu&s Tov veavlav, ol Epya Spkoxs olx Aaxyyavaı
xaxa& Soph. El. 750 f., ypapsı &s BıßXlov rtvra, T& (= &) mornoxvra uıv ola Katadeikßnxe
Hat. III 42, Aöyw SterYeiv, olog oiwv alrıog @v ruyyaveı Plat. conv. 195a. Vgl. Kühner-
Genthe22101522.
13. Wenn der Relativsatz inhaltlich mehr Gewicht erhält, so lockert sich das Ab-
hängigkeitsverhältnis (sog. relativischer Anschluß; doch hat dies im Griechischen
nie den Umfang angenommen wie im Lateinischen). So in lebhafter Rede: borar« xal
rönare vüv Evdade deimunoeiav (die Freier)‘ ol da’ dysıpönevor Blorov xaraxeipsre (ihr Freier)
rorrov 8 685 f., (Or.:) YApov Aup’ Auav roAltas Ent pova Heodar ypsov. (Pyl.:) % (= adrn
de n YAPog) xpıvei ri ypfua; Eur. Or. 756 f., AN eis.dy@va naraoras Bumv... rrAgov EEeıv
Ilxotwvos rap’ öuiv; ds (‚ich, der ich doch; und doch habe ich‘) ob u£veıv &vd48s rraps-
oxevalöunv [Isocr.] 17, 47; im Sinn einer Fortsetzung: BoßAeı reoeiv rrpdg oöddas...; &
relon (‚und das wird dir geschehen‘) Eur. Hec. 05-08; im Sinn einer Begründung:
rg odv Av Evoxog eln fi ypaxpfi; ds... Pavepds Av Hepanebov obs Heods uadıorx Trdvrav
vYporov Xen. comm.1 2, 64 (vgl. ot &n III 5, 11, ög ys Plat. Phaed. 96e u. a.); im NT
z. T. unter lat. Einfluß (z. B. 6 d& Yedg Aysıpev aöröv Ex venpäv' d5 pn xrA. Act. 13, 30 f.,
&v olg ‚dabei unter anderem‘ 26, 12; d, xa&t al puAgooou 2. Tim. 4, 15, av... nineioche
[Imp.] nv riorıv Hebr.13, 7; so auch ödev ‚deshalb‘). Vgl. auch Opt. und Imp. im
Relativsatz (o. S. 322, 6; 335 ob.; 344 £), und Relativum im Fragesatz (o. $. 629, 1).
nn Re ns 2,434-36. Biehe auch ‚Verselbständigung von Nebensätzen‘
u. ».688d.

! Zur formalen Erklärung s. Hermann, Nebensätze 234. 318.


5c) Inhalt der Hypotaxe. ß) Attributivsätze. y) Substantivsätze 645
14. Das Neugriechische bildet die Relativsätze entweder mit der allgemeinen
Relativpartikel rod (auch örou, 6ro0) ‚wo‘, wenn nötig mit Ergänzung durch ein Ana-
phoricum (z. B. 6 &dpwreog rod Apde ‚der Mensch, welcher kam‘,6 yıarrpös noü tov Zoreıa
‚der Arzt, den ich sandte‘, & raudık od yvapilo rn u&vva ng ‚die Kinder, deren Mutter
ich kenne‘; ganz ähnlich wo im Schweizerdeutschen und ’egär ‚wo‘ im Hebräischen), oder
(mehr in der gebildeten Sprache) 6 örotog (s.0.8.643, 8); dazu örorog (xı &v) ‚wer auch
immer‘, öcog ‚wie groß‘, öoo: ‚alle, welche‘, örı (xy &v) ‚was auch immer“.! Unzweideutige
Belege für diese Verwendung von roö (örou) sind bis jetzt erst seit VIP nachgewiesen;
vgl. Jannaris, Hist. gr. gr. $608; Dieterich, Unt. 201; Moulton, Einl. 149 f. Siehe
auch 1, 615, Zusatz zu 3. S. auch Nachträge.

y) Substantivsätze (Ergänzungssätze)?
| Nebensätze, die einem Subjekt, einem Objekt oder (seltener) einer ‚geni-
tivischen‘ oder ‚dativischen‘ Ergänzung gleichwertig sind, sind entweder
abhängige Fragen (s. o. S. 630 8; 643, 9) oder Aussagesätze (mit 6, 6 re,
örı, Suörı, &c, nög ‚daß‘). Musterbeispiele: Subjektsätze: &dnA6v &arıy, olorı-
vas Te WpErnKEeV... nal oborıvas EBiauev Plat. Gorg. 5lle, 9 00x us, Örrı
yuvalxac avamrıdas Mreporebeis; E 349; Objektssätze: elonra $n Enerre, Tic
ein xal nödev ZAdoı 0 423, 18000’, Örı ol ouuppdooaro BovAds A 537; ‚geniti-
vische‘ Ergänzungssätze: öuoAoy@ neueinxevan wor, oltıves Exaora Eniorm-
Loveorarot eloı ray Ev Th nöreı Xen. oec. 2, 16, ywöwevog, 6 7’ &pıorov ’Ayaıav
obdev Erıoev A 244; ‚dativische‘ Ergänzungssätze: Yauualw de nal darız Zorau
6 avrepwv Thuk. III 38, 1, xatpe vow, 6 7’ &pıoror ’Ayaıav Inpıöwvro 4 78.
1. Aus indogermanischer Zeit stammt die konjunktionelle Verwendung von hom. 6;
vgl. ai. yad und aw. yat (nicht nur explikativ und kausal, sondern auch ‚wann, als, wenn,
damit‘), also idg. *jod.* Explikativ bei Verba sentiendi: yvö 8° "Odvoesbg, 6 ot od rı BeXog
xaraxaipıov MAdev A 439, 00x dies, ö ne vnvolv Erı npuuvforwv "Ayauav... Barev Altos;
O 248 f., xal töre $n yYlvmaoxov, 6 In naxdk undero Satuov u 295; auch in Korrelation: x&
ppovewv, 5 woL od Tı Yeol yövov EEeteierov I 493, yvo 8° Alag... Epya Yeöv, 6 Hx rrayyd
uayng Eni undea xeipe Zeig II 119 ff., Aebooere Y&p T6 ye navreg, 6 nor yEpag Epyeraı AAN
A 120. Bei den Verben des Affekts ist der Inhalt des Gefühls zugleich der Grund des-
selben: Trr&uayov Yabualov, 6 (‚daß‘ oder ‚weil‘) Yapoarewug dybpevev « 382, oixrp’ OXo-
@upou&vnv, 6 yoı alerög Errave yävos t 543. Aus welcher besondern Verwendung des Akk.
(oder Nom.) das adverbielle *jod entstand, ist unklar? denkbar ist Entstehung aus ‚wie‘
(vgl. &s ‚wie, daß‘ u. S. 664,5), aber auch aus ‚dieses‘ (vgl. deutsch ich weiß, daß du
kommst aus ich weiß das: du kommst).
2. Mit ög te (0.8.5751f.) und &o-re (u. 8.669, 18) parallel geht hom. ö re (auch ö 7’, das
nicht auf 6 rı zurückgeführt werden darf): xwöynevos, 6 7’ &pıorov ’Ayaıöv obdev Erioag
A 244, &uor &yav, 8 tE nor Daxprmdöva... noip” dm Ilxrp6xdoıo Mevorrıadxo dxunvaı
II 433 f., h 05% 0109”, 8 ve debpo narhp eds Inero pebyav rm 424, vüv 8° Mön Töde SNAov, 6 7’
obxerı vöorıuög Zor:.v v 333. Das Verhältnis dieses ö re zum temporalen öre ist unklar;
vgl. 0. 1, 629, 3«, u. 8. 648, F. 3, ferner Brugmann? 648, und Ebeling, Lexicon Hom.
II 93 (ög re III). Vgl. auch das explikative öre u. S. 650.
3. Schon bei Homer viel geläufiger als ö und 6 re und nachher allgemein herrschend
ist örı (örrı) (zu öorıg wie ö zu öc). So zunächst ebenfalls bei Verba sentiendi, z. B. old«
ı Vgl. Thumb, Handb. ngr. V.? $ 149, Idg. Gr. 7, 161-64.
Tiaprtavos, N. o. 121-830. 4 Indirekt wird idg. *jod ‚daß‘ auch vor-
2 Ep. Clem. ad Cor. 123, 3 nöppw yevecdo ausgesetzt durch lat. quod ‚daß, weil‘(vgl.
Lo’ Muay r ypaxpr abrn, Smov Acyeı' TaAairw- den Ersatz des* jo-Pronomens überhaupt
a a Helene Schriftstelle,wo es heißt‘ durch lat. qui) und got. Pat-ei ‚welches;
(zu diesem Agyeı vgl. 0.8. 621, 2); aber die daß‘ (vgl. sa-ei usw. ‚welcher‘).
lat. und 2 kopt. Übersetzungen fassen örov 5 Vermutungen darüber werden bespro-
als 4 auf (Mitteilung von E. v.Dobschütz). chen von Kühner-Gerth 2, 255 Anm.
8 Vgl. Kühner-Gerth 2, 354-72; Hirt, und Brugmann? 647.
646 C. Synthetischer Teil. IV. Satzlehre

yap, örrı uaxol uev Arolyovrar moi&uoto A 408, Ta Ppovewv, örı ol PAdßev dpuara nal vaye’
inno W 545, obyx Öpdas, örı 8° abre napmaoudovres ’Ayauol reigog Ereiyiooavro H 448 f.,
obx ders, drı SH por EmiAAllovoıv &mavres; o 11; explikativ-kausal bei Gefühlsverben:
Aoaı dverdilov, ri ol mad roAd dudodory hpwes Auvxol B 255, xalpav ’Avrırdyw, Örı ol
olXog hev Eraipog W 556; von dieser subjektiv-kausalen Verwendung geht örı auch auf
die objektiv-kausale über: ua d& xpeo ravraz "Axymolg Eos nal muxıvfis (scil. BouAng),
dr SHıor Eyybdı vm@v xalovorv nup& od I 75 ff., olyeraı inrov äywv, Öri ol moAD xelpoves
Aoav inror W 577; freier zur Begründung von Behauptungen, Fragen, Wünschen, Be-
fehlen: yAausch 8E oe rinte Iarasca nerpau 7’ MAlßaror, örı (‚das schließe ich daraus, daß‘)
zor voog &oriv drmvng II 34 f., od vo xal Öuiv olxoı Eveorı yöog, örı (‚so frage ich, weil‘) u’
AMere undnoovres M 239 f., ob u’ Er’ Epaoxed” Ömörporov olxad’ inkodar.. ., ÖTL OL KaTa-
xelpere olxov x 35f.; zwischen subjektivem und objektivem Grund vermitteln Stellen
wie dv rnepl rdong Tiev öunduxing, Örı ol ppeolv äprıa dm E 325 f. (objektive Hochschätzung
aus Freude), «t9’ obrws, Eöuaue, PlAog Aıl narpl yevoro &g &uol, Örri ne Tolov &bvr’ dyadoicı
yepaipeig & 440 f. (Wunsch aus Freude). Der Inhalt des Denkens und Fühlens wird zum
Inhalt der Mitteilung: elreiv (= ‚wissen lassen‘), örrı H& ol moAd plArarog WAEI” Eraipos
P 655, Ayyeo’, örrı Hd ol möorg Exrodı uluve nurdov X 439 (vgl. od uıv dlonaı obde menbodaı
Avypfis dyyadlng, drı ol plIog WIEN” Eraipog P 641 f.: örı zu nenbodaı oder zu &yyedlns?),
&y&ppovı Ilnveroretin eip’, drı ol oüg eluı m 130 f. Den nachhomerisch häufigen Gebrauch
der örı-Sätze als Subjekt unpersönlicher Ausdrücke (z. B. 87%Xov, örı) vermitteln Bei-
spiele wie 7 oöx ug (‚genügt es dir nicht?‘ = ‚bist du nicht damit zufrieden?‘), örrı
yuvalxas dvdAnıdag nmeporeebeis; E 349 (vgl. W' 670); auf ähnlicher Verschiebung beruht
der ‚epexegetische‘ Gebrauch von örı: A 768° Ausv Euol möAu xepdtov (‚erfolgreicher‘ =
‚erfreulicher‘) n8& ol abr& Eniero, Örrı ndpoıde veusoondels Underfe yeipas &uds O 226 f.,
Mr ent xal ro Ixe eds xaxöv (‚das betrübliche Schicksal‘), örrı ol od rı naldwv &v neyd-
poroı yovn yevero npeiövrav Q 538 f. Das explikative örı konkurrierte mit dem Inf., acc.
c. inf. oder acc. c. part.; doch überwiegt in nachklassischer Zeit örı (und &g),! es steht
dann auch bei pavaı, wo die klassische Zeit örı und @g nur ganz ausnahmsweise verwen-
det.2 Über örı un ‚außer‘ vgl. Hermann, Nebensätze 120. 170. 293; über ‚örı recitati-
vum‘ 0. 8. 638 y; über ei bei SxuudLo u. S. 688.
Lit.zu1-3:P. Schmitt, Substantivsatz 27-40; Kühner-Gerth 2, 354-58; Vogrinz,
Gramm. 352f.; Monro, Hom. Gr. $$ 269. 270; Delbrück, Vergl. Synt. 3, 319-33;
Brugmann, K. vergl. Gr. 664-66.
4. Zur Einleitung von Substantivsätzen dienen auch duör: (s. u. S. 661), olvex« 6Hob-
vexa (9. 552d), ws (S. 664 f., 5.6), önwg (S. 669 f.), in der spätern Sprache und im Neu-
griechischen auch räg (s. u. S. 662 und Blaß-Debrunner? $ 396); thess. roxxt (s. o.
S. 644, 10).
8)—I1) Adverbialsätze
Schon seit indogermanischer Zeit begannen Kasus des Relativpronomens
zu Nebensatzkonjunktionen zu erstarren; die besondern Adverbialbildun-
gen aus dem Relativstamm wie ödev, ö%ı hatten von Anfang an diese Funk-
tion; eine Jüngere Schicht bildet der Typus.der mit Präpositionen verbun-
denen Kasus und Adverbia als Einleitung von Nebensätzen (z. B. &v ö).
Die Bedeutung war meistens ursprünglich die lokale oder die damit ver-
wandte temporale; daraus ergaben sich dann die verschiedenen modalen
Färbungen (s. u. &-X); vgl. die analoge Entwicklung der Bedeutung der
Kasus und der Präpositionen. Im Griechischen ist die Erstarrung besonders
begreiflich bei Formen der nur noch in Resten vorhandenen Kasus (Abl.,
Lok., Instr.); doch findet sie sich in einem wichtigen Fall auch im Nom.-
Akk. neutr. (s. o. S. 645f. & und örı; dazu &re o. S. 392 ob.; 399).
ı Vgl. Moulton, Einl. 335f.; Blaß- 10 (1896), 6; S.Sobolevskij, Filol. obo-
Debrunner? $ 396 f. zrenije 11 (1897), 81-85.
2 Vgl. zuletzt W.G. Rutherford, CIR
5c) Inhalt der Hypotaxe. y) Substantivsätze, 8) Lokalsätze 647
8) Lokalsätze
1. Ablativische und lokativische Formen werden fast nur in lokaler
Bedeutung gebraucht. So einerseits dor. lokr. & ‚woher‘ (örw, interr. To,
dem. 30, TouTo; De ‚von hier‘; vgl. 1, 549 f.),} anderseits dor. nordwestgr.
- ur: Br ® .

ei ‚wo‘ (öreı), att. ol (in Delphi auch olc) ‚wohin‘ (öror), dor. ul(c) öc ‚wohin‘
(auch ‚Wwo‘) (örvı, öruc) (vgl. 1, 549. 622, 5); über das anscheinend geniti-
[4 $i4 e .. .

vische ion. att. oÖ ‚wo‘ (örovu, öxou) s. 1, 621, 3 mit Fußn. 10. Doch kann €
auch ‚wie‘ heißen (Arg. Delphi): wohl erst nach & u.ä. (s. u.). Dagegen
steht bei den Instrumentalen neben der örtlichen (prosekutiven) Be-
deutung von Anfang an die modale (vgl. auch &s unt. n): dor. nordwestgr.
7 (kret. E) ‚wo‘, örm ‚wo‘ Kreta und Theokrit, ‚wie‘ Kreta und Lak. (vgl.
1, 550); durch Vermischung mit den Instrumentalen auf -& haben auch die
Lokative auf -&ı (Jünger -&) die modale Bedeutung bekommen: etwa nach
dor. &-xı (hom. A-xı, eub.xot) ‚wo‘, lak. raur& här’ ‚so wie‘, auch dor. nord-
westgr. &ı (ion. att. 7) ‚wohin‘ und ‚wie‘ (öraı, örcn), nur für ‚wie‘ &ırep (auf
Kreta sind & und örcı auch final, &ı auch temporal).? Über- isoliertes {v«
(zunächst ‚wo‘) s. u. S. 672; über lokales ös u. S. 663, 2.
Die Konstruktion ist die der Relativsätze: alt Ind. und verallgemeinernder Kon).
(in Prosa fast nur mit &v); nachhomerisch auch Ind. Fut. (der Absicht) mit Negation
un, Pot., Irr. (bzw. Iterativ), opt. obl., Opt. durch Modusassimilation. Vgl. &v räı nöX:,
hö x’ &ı Del.? 362, 21 (Lokr., V&@), & vol AiYoı... IG IV 823, 66 (Troezen, IV nach GEL),
&yravaıy (‚Adoption‘) Euev önö xd ır Acı Del.? 179 X 33 (Gortyn, um 4502), doch eher
imo zo Add 5 dr’ &yopsbovrı ebd. 36 mit Rel. als 8 dray.; rnvöde nadeov, & u’ Exdieu
xadedeiv tb Theocr. 3, 10f. (mo... arnep 25f.); önrn 7’ lYbon, th T’-elxouar oriyes
avdp@v M 48 (gegenüber öxou Idboeıe orparsbecdae, rravra ol Eyapes ebrux&ag Hdt. III 39),
7 rep Av Öneis via mapa yAapupnv Idüvere u 81, cH) 8° elc, 7) 0’ Av&ya ep äyw Hes. E 208,
Yeol owloLev Ex re Node Yns Huäc, Önor 7’ Evdevde Bowdolusode nieiv Soph. Ph. 529, Eorı
8, 00 aryn Adyov xpelsowv yEvort’ &v Eur. Or. 639, &reo9e, örcn &v tıs nynraı Thuk. II 11, 9,
reooßoAal... Eyiyvovro rav ’Adnvalav inneov, örn rapelxor III 1, 1, Erıyapıov öv Autv,
od iv Bpayeis dpxöcr, un moMols ypnoda IV 17, 2, örov (= el rov) yap Avdpes deobz uzv
oeßoLev.. . ., TTOG 00x Elxög KA. Xen. Ag. 1, 27, örov uEv Ev mavrl ni&ov Av elxyov ol TToA&uıot,
obx 2Edymv tvraüdı 2, 24, Evlore droords, dror Av roxyn, Eornxev Plat. conv. 175b (vgl. od
&v rıc &auröv tasn . . ., Evraüda dei nevovra xıyöuvederv ap. 28d). Nichtlokale Bedeutungen:
örov ‚bei welcher Gelegenheit‘: ob yY&p 209”, örrov u’ öXeig Soph. OR 448, örou (‚so oft‘)
yip &v robroug rıg Abyog yEvorto nepl Irraprıarav Xen. hell. III 3, 6; }, önn ‚wie‘: dupore-
poıcı 8° dpnyed’, dm vöog Eorlv &xdorou Y 25, Ti T’ pa pdovscıg &pinpov KoLdöv TEpreıv,
örren ol v6og Öpvurau; a 346 f., npäoce Japoiv xal ra &ux nal ra od, mm xaıota al äpıora
EEeı duporspoıs Thuk. I 129, 3, &Artoxg 9 TapaydEvrag abroug uärov Av XEeIp@dnvXL oploLv
7 BobAovraı VIII 71, 1, 6 xöouog... 209° ähm üv Sua&uußorog N Köinog yEvorto; Plat. civ.
486b; } ‚inwiefern‘: ob doxel vor... dınp£peiv ra Exodora TÜv drovalwv, F} 6 HEV Er@v reLvöv
gdyor Av, önöre BoWorro xrA. Xen. comm. II 1, 18; örou ‚da ja‘: A xov Av... xapra Av
29chuales, Sxov vüv obTw Tuyxdveis Hüpa morsbuevog Av &pyaolnv tod auönpou Hdt.I 68,
Rög huiv oby hötwg... dywviortov; Önou Ye T& nv AHAx TYg dperng lox mpöxeıraı Xen.
Se
2. Besondere Adverbialbildungen (vgl. 1, 628): hom. poet. (selten in Prosa)
ark. 89. ‚wo‘ (hom. önrö$ı), hom. ion. att. u. s. 6%ev ‚woher‘ (auch ‚weshalb‘;
ö(r)rnödev), &139 önnöce ‚wohin auch immer‘ (*öoe fehlt). Poet. auch vom
ı Zum Wechsel von ‚wo‘ und ‚wohin‘s.o. öror; s. Kühner-Gerth 2, 10 A. 6); vgl.
S.413a. Dazu gehört nicht die Attraktion, auch Blaß-Debrunner” $ 437.
wie z. B. dtexonilovro eüdüg ödev (= Ev- 2 Vgl. Jacobsthal, Temp. u. M. 121 f.;
teödev, ol) üne&£9evro ratdag Thuk. 189,3 Kieckers, Dial. Kretas 95; Hermann,
(sicher so nur ö9ev, nicht öroı statt &xeise Nebensätze 248. 250.
648 C. Synthetischer Teil. IV. Satzlehre

to-Stamm: 769: ‚wo‘, r6%ev ‚woher‘. Die ursprünglich demonstrativen &v%«


und Zvdev (s. 0. S. 413 a).
Vgl. z. B. Ayuvo &v Ayaden, 89 uıv Alnov B 723, einv, 691 datov Avöpav ray’ Ertiotpopal
zöv yarnoßdav "Apr nelEoucıv Soph. OC 1044, dpıxouevnv Ödıreep ai rau Plat. Phaed.108b,
ark. ypkıbaı d& iv av oradav av abrdv, 691 xal ol nepl Oeönpırov Del.? 658, 11 ff. (IIT2);
örrödı nidsrarov redtov..., Eva uri. I 577; ra Und miaravlorw, ÖdEV peev ayAaov
U8wp B 307, yEvog d£ nor Evdev, 5dev ool A 58, möreog, ödev el IG XII 5, 310,2 (Paros II D);
ödev (‚von dem Punkt aus, wo‘) oDV Ameiıneg, roxpivou Plat. Gorg. 497C; OröYev ucv
Ta Enirndeue ed dtov Av Aaßeiv, obx Ayov Xen. an. V 2, 2; od y&p Er’ &Aov Arziov WdE Avanıa
xıyhoonan, Onndo’ Enerdw E 138 f. Übertragen öYev ‚weshalb‘ (und mit ‚relativischem
Anschluß‘ [s. o. $. 644, 13] ‚deshalb‘): 89ev vıv "ERXAG avöualev Oldtnouv Eur. Ph. 27,
ödev odv Myayraauaı Karnyopeiv abrav, rrepl Tobtwv rp@rov eineiv BobAouaı Lys. 22, 1,
Npsoev tw “Hpwsn, 59ev ue9” öpxov &uoAöynoev aurh xTA. ev. Mt.14, 6f., Zöwxev Tas
EÜHUVAG . ... Xar& Tov vönov’ Ödev... ol Epnßor... Eotepavwoav abrov IG? II/III 1011, 42
(106/058), Alnrao nörıv, T6Yı 7’ @xeog "Herloro durrives Xpuocw xelaraı Ev darauo Mimn.
11,5£. D.2, ’Areipw dianpuote, Boußörau öHı npöveg EEoyoı xarazeıyvau Pind. N. 4, 51f.,
elg Kpnuac, . . ., TÖrEV 00x Eortıv brrtp Yvarbv dAU&avra puyelvAesch. Pers. 99ff.”Evda ‚wo‘:
£Ey9& re Modoar... Oduvpıv... nadoav doldng B 594 f., Aınav Edog, Evda Yaaocev I 194,
evradda neuderv, 29a un od” YMAlov peyyos rpoodım Soph. El. 380, &rd Tod aiyıadod Tob-
rov, Ev) ai vres xartoyov Thuk. IV 42, 2, oras Ev9a nvei äveuog Xen. oec. 18, 1; auch
temporal: &X Zorıy, &vda x Stan PAaßnv p&peı Soph. El. 1042, Zarıv, Evda ioxupag @pe-
Aodcı opevdovfitaı rapövres Xen. Cyr. VII 4,15; £v$ev ‚von wo‘: eig olvov Bare Papuaxov,
Evdev Inıvov 8 220, xal 6 nev Evda Xadeler’ Ertl Ypövou, Evdev dv&orn "Epueliag e 195, &Eov-
owv, Zvdev Eovor Ta Enırnöcıe Xen. an. Il 3, 6.

e) Temporalsätze!
1. Aus dem Relativum abgeleitete Konjunktionen (vgl. auch örov ‚bei
welcher Gelegenheit‘ o. S. 647, 1).
Ion. att.öre (auch kypr.)-,zur Zeit wann‘, ö(n)röre, lesb. ör«, dor. (nord-
westgr. böot.) öx« (auch pamphyl.).?
ı Vgl. Hübner, Grundr. 80f.;, Döh- flüssigen öre von @g örs (mÜpyos, oüg u.ä.)
ring, Zu den griech. und lat. Konjunk- ‚wie ein Turm, Eber‘ ein alter Gebrauch.
tionen der Gleichzeitigkeit und Zeitgrenze. Denn ein Satz wie Apıne 8° ag Öre mÜpyog
Festschr. des K. Friedrichs-Kollegiums zu (seil. npıre) A 462 sei nicht als ‚er stürzte
Königsberg 1892; A. Fuchs, Die Tempo- wie (es geschieht, der Fall ist), wann ein
ralsätze mit den Konjunktionen ‚bis‘ und Turm stürzt‘, mit nicht zu rechtfertigender
‚so lange als‘. Schanz, Beitr. 14, 1902 (da- Ergänzung eines allgemeinen Verbalbegrif-
zu B.L.Gildersleeve, AmJournofPh. 24, fes zu @S, verständlich, sondern als9. 8°
1903, 388-407); H. D. Brackett, Tempo- &g 6 re müpyog (Hpırre) ‚er stürzte, wie der
ral clauses in Herodotus. Proceed. Am. (oder jener) Turm (stürzte)‘. Allerdings
Acad. of Arts and Science 41 (1905), 171 sind Beispiele mit solchem &g ö re bei Nom.
-232; F. Rogel, De usu coniunctionum „Sg. m. selten (vgl. noch ag öre Boüg N 571,
temporalium qualis apud Pausaniam peri- os öT’ „are xrr. O 679, &G Ör’KoLdög A 368;
egetam fuerit. Diss. Breslau 1907; W. aber ag öte tig oüc arı. N 471, ag öre rıg
Brandt, Griech. Temporalpartikeln vor- Vauadov raicO 362,05 Ö Tetris pas... .ixdbv
nehmlich im ion. und dor. Dialekt. Diss. II 406 ff. lassen sich nicht mehr auflösen);
Straßb. 1908; Hermann, Nebensätze 294 erstarrtes öte wurde früh auf andere Ge-
-317; Vogrinz, Gramm. 357-59; Monro, nera (n. og öte une B 394, f. og 8° ör’ Kpı-
Hom. Gr. $$ 287-89. 307-10; Mayser, Com gan 2 219, ag öre tıg oTepen Aldog
Pap. II 3, 77-80, Blaß-Debrunner’ r 494) und auf Plurale (&g öre Te Spüle
$ 455. M 132, ag ör’ Aueißovres \Y' 712) bezogen;
2 Zu den Formen vgl. 1, 629, 3 «. In einem immerhin steht @s örein der ll. ausschließ-
nachgelassenen Entwurf (KZ 67, 1-5) hat lich bei Nominativen. Doch wurde ag ö re,
Wackernagel seine o. 1, 629, Fußn. 10 das ursprünglich og tig teX&wv P 133 gleich-
wiedergegebene Auffassung von öre als stand, mit Trennung von ag re einerseits
eines erstarrten ö (mask.) re (lat. que) =ai. durch ö, anderseits durch rız, früh als &g
sd a ‚wenn (der)‘ näher ausgeführt. Da- öre ‚wie wann (wenn)‘ empfunden (daher
nach steckt gerade in dem scheinbar über- kann auf den Vergleich mit &g öre noch ein
5c) Inhalt der Hypotaxe. :) Temporalsätze, 1. relativische 649
öre, bei Homer sehr häufig (im Index von Gehring 2 Spalten), und ör(r)öre
(Ya Spalte) treten bei Hdt. zurück (etwa 40 öre und 5 öxöre); dagegen hat
Thuk. über 60 örs und 34 öröre, wobei bei Hdt. und Thuk. die Verbindung
mit &v nicht gerechnet ist. Vgl. für beide bes. aus Hom. mit Ind.: rorrdxı
yap 0E0... KXoVoX euxXouevns, dr Epnoda xeruvepeı Kpoviovi... dudvar,
/ „ > "L j74 >
es

örröre uıv Euvönon. "OAburmıoı Mderov Mor A 396 ff., ol 8° öre... Ixovro,
€ r n > ’ 9 >” el EIN

. . orei\avro A 432, Spy &v elapıy)), Öre te yAayos &yysa Sebeı (Var. -n, -oı)
B Aa71, an 8° "Hopn, Öre wıv... BeßAhaeı E 392 ff., Sre ralv) rörıv EdcArov
xarefopyov Mädor..., .... &vöyov Del.? 679, 1 (um 450, Kypr.), önör dr’
"Apyeog AMAuYov... ’Ertiyovo. Pind. P. 8, 41; mit Konj., teils von einmali-
gem Künftigem: &unv rorıSeyuevov aleı Auyphv Kyyaalnv, dr’ dmomdusvoro
rödmraı (Var. röYorro), T 336 f., oddE ti nıv xpeb Zora ruußoxofo’, Öre nv
Yarrwoıv (Var. -ovorw) ’Ayauot D 322 f., önnör’ "Ayaoı Tomwv Errepowo’”
Euvarönevov mrokiedpov A 163 f., teils von Wiederholung: xpeioowv y&p
Baoıkeds, öre ywocraı Avdpl xepni A 80, wor olddveran xpadin KA, Ömrör
Exeivov uvnoouaı 1646 f., noraxı..., 6x Yeoicı Fadn noAbpavos &oprk Alcm.
37, 1f. D.?, mit xev neben Konj. (über &v s. unten): öre x&v tor ddrrroug
xeipas Epeim A 567, töre 8° abre naynoeraı, Önnöre xev mv Yuuds... dvayn)
1 702 f. (önröre xev xal &ya ...EIErm A 40), öra ne & nörıs ipononirar Del.®
634 A 33 (319/172, Nesos); mit Opt. durch Modusassimilation: öe...
EIEAOL UL Epbooaı, aurN xev yalm Epboauu © 23, al yap iv... duvalımv voopıv
aroxpbhar, Öre uıv uöpos aivös inavor (Var. -eı) 3 AbAf. (vgl. öre... ixor,
Var. -eı e 189, öre... Enapnyors v 391); iterativ (nach Nebentempus):
EVdA TTAPOG Kor ua”, Orte uıv yAuxds Urvog ixdvor (Var. -eı) A 610, öre 84 norb-
untıg avalkeıev ’Odvooeds, arkoxev va. I’ 216 f. (öre $4... Bpaıvov 212), 77
vio(o)ovro popfjes, Öre Tpuyowev Awnv & 566, moAAdxı uıv Eeiviooev... ÖnöTe
Konmsev lxoıro T' 232 f., mit Modalpartikel: Zreudöuedn..., öre xev rıv’
erılkperog yöros ixor I 524 f.; bloße Annahme (auch nach Haupttempus):
oöx &v Tor ypaloum xidapıs...., 67° &v xovinor uiyelng I’ 55, oüxouv dtxaxıov
Satz mit deutlich temporalem öre folgen auch rot£, Ort, öre) 8° aörıg Edu vegen A 63 f.
B 394 & 219). Auf Erstarrung deutet auch (nachher ör& ev - More 8’), ror& uev — Tore
ötereM 132 u.s. und der Akk. ag öre hLvöv 82 o A447 f. (auch Aesch. Ag. 100, Soph. OC
(Aristarch &g ör’ Zpıvöv) e 281. — Als ur- 1745, Aristoph. eq. 540, bei Plat. auch mit
sprüngliches 5 (m.) re ist Wackernagel Variation im zweiten Glied; 67° &AXog, &A-
a.a.O.4 auch indefinites öre zu fassen ?09” &tepog Soph. EI. 739), röxa uev — röxa
geneigt (dessen Zurückführung auf *sote ö2 Pind. N. 6, 10; erst Plat. Pol. note uev —
bei Brugmann? 615 nur eine lautliche rore de u.ä. (s. GEL). Die Akzent verschie-
Möglichkeit ist); vgl. &A%’ alel re Auög xpeto- bung in ört, ror& beruht auf der Proklise.
oWv vöog alyıöyoro, ög TexTA., öre (Aristarch, Nach scheinbar für rore stehendem öre
meist öre, röre Aristoph., ror& Dio) 8° aörög stellten sich auch eos für Ewc, rögpp«x für
Erorpbver nayecaodaı P178 (hier und A 568 öppa ein (s. u.). — Erst nach öre entstanden
wäre allenfalls noch ö re ‚und der‘ mög- zöre (Buttmann, Lexilogus 2, 202 A.) und
lich); gewöhnlich &%ors nev — Orc de &More (Wackernagela.a. 0.2, wo auch
A 566 ff., erstarrt in der Umkehrung öre über röre). — Gegen Entstehung von (be-
uev (Te) - &XXore (d2) A 64 f. 2599 ff. YA9E.; liebigem) öre aus 6 (n.) + re (lat. que), wo-
später 209” öre- 61’ &Mor’ &rov Soph. Ai. für auch Delbrück, Vergl. Synt. 3, 320,
56, 6re dt xal Xen. ven. 5, 8 u. a., 6re uev — macht Wackernagela.a. ©. 2 mit Recht
öre dt Aristot. (auch öre uev — Evlore, naAıV), geltend, daß dann ein örre zu erwarten
ör& u&v — ört 8° aöre (ör’ a0) Ap. Rh., öre wäre; doch kann explikatives öre (oder ö
uev — nor& 82 Pol. 6, 20, 8 (s. GEL; May- te; s. u.) wegen der Bedeutung wohl ö.n.
ser, Pap. II 3, 129, 19; Blaß-Debrun- enthalten. — Lesb. ör«, dor. öx« usw. be-
ner? 8436). Paralleles ror& seit Hom.: olog rührt W. nicht.
8° Ex veptwv dvapalveraı — ror& (meist töre,
}

650 C. Synthetischer Teil. IV. Satzlehre

(Zorı)... x@re Seönevog rbyor Aesch. Eum. 725, Rn: del..., Önöte
xaıpög raparoor Xen. Hipparch. 7, 4; mit Irreal: 6 £... Eneiody dodvat,
o0x elö@G NV Eoouewmv dtaßoAnv, FI®S Fre xal Öäv 6orLooDv Kv Exelvorg NELWoE
andeorng yeveodau Lys. 19, 13. Verbindungen öre re (s. S. 648 Fußn. 2 und
o. B 471), 87’ &p’, öre $n (6°), Öre np (Te).
ötav (in Handschriften oft ö7’ &v, doch spricht für frühe Vereinheit-
lichung außer der Stellung auch ein Fall wie höraurep IG 1? 40, 8 [nach
446/452]) und önörav. Über dor. öxxoa aus öxa xa s. 1,265, Zus. 2. örav steht
in der Il. 12mal, in der Od. 2mal (gegenüber 13: 8 öre xev), ön(r)ör’ &v 5mal
N., 7mal Od. (gegenüber 6:41 önröre xev), z. B. ör’ &v u’ Epednowv A 519
önrnor Av... £9EAncı O 209 f. Bei Hdt. steht nur örav 12mal, bei Thuk. 28mal
örav, mal önörav. In der Koine (LXX, Pol., NT) wird örav zum Ersatz von
öre und erhält den Ind.;! ebenso das aus ör«v umgestaltete neugriech. övrag
{u.ä.), vgl. Thumb, Handb. ngr. V.? 182.
Explikativ ‚daß‘ s. o. S. 645, 2. Anders neuwmnou u. dgl. mit öre ‚ich
erinnere mich an die Zeit, als‘, z. B. 7) ob ueuvn, Öre re xpeum Öbödev O 18,
od ueuvnuor, re &yi uev rrpög ot AAdov Eri'&pybpıov Xen. Cyr. 16, 12, robvav-
riov drobonev Ev &Adoıc, dre odde Boög EroAu@uev yebeodaı Plat. leg. 782c, vgl.
ol’, Hin’ Alas elixe Kaoavdpav Big Eur. Tr. 70.2
Temporal-kondizional ‚wenn‘: xal xev &5 7& diav dvaxoyolumv, Öre yoL
od Traing... uugndacdaı A 375 f., Aueis... anloınev &v, OnöTE TOV uLoDdov
&yorev.... ei dtun... Xen. an. VII 7, 17; negiert un: «inb ol Eoostrau..
vhas Evınploa, Öre un adrös Ye Kpoviov Eußaroı va. N 317 ff., anodoreov
dE Ye 000 Ömworiodv Tore, Öndre Tıg um owppövwg araıroı Plat. civ. 332 a.
Zu den Wechselformen &og (dor. &; usw.) ‚solange; bis‘ und Auog (dor.
&uos) mit den Korrelativa r&ws (dor. räc) usw., rhuos u. a. s. 1, 528, 7.3 Zu
den Formen seien hier noch die einsilbigen &wsg und tewg an einigen Homer-
stellen genannt,? die vielleicht die Vorstufe von späteren @g sind,5 außer-
dem (künstliches) önräuog Arat 568. Vgl. Hermann, Nebensätze 294-96.
Ewg ‚solange‘ z. B. elog (V. loc, Ewnc) uEv 6”*)
dndveude Yeol Ivnröv Eoav dvdpiv, Telog
(V. reıwg res) ’Ayxauol ev ey’ Erbdavov Tal f.enteprschend att., auch €. &v mit Konj.);
„bis“ mit Ind. z. B. Yöve dı& rpoudxwv, elog plAov ÖAcve duuöv A 342; mit Konj. + Modal-
partikel z. B. waynoouaı... elws xe TEXog roAfuoro xıyeio T' 291 (ohne &v bei Tragg.,
so €. u&dng Soph. Ai. 555 und hellenistisch, z. B. xasloare Gde, Ewg npoosbEwuaı ev. Mc.
14, 32); mit Opt. z. B. öpoe 8° Ent xpaımvov Bopenv... Ews (V. ws) 5 ye Daunxeooı pıAy-

ı Vgl. Blaß-Debrunner? $ 382, 4. An- 5 os ‚bis, solange als‘ steht für &wg bei
ders das iterative Nebensatzpräteritum Soph. ‘Ai. 1117 obx &v orpapelnv, &s Av Ic,
mit örtav (s. 0. 8.351, 4), z.B. r& nveu- olög rrep el (ähnl. Plat. Phaedr. 243 e mit
Kara, 5TAV aUTOV EIEWPOLV, TTPOGETLTTOV EV. Eworep), Ph. 1330 vöoov Bapelas, &g Av obrog
MER "Häuog Tab uev alpn xTA., OC. 1361 Tao,
2 Vgl. Kühner-Gerth 2, 368 f. &orep Av Co. Man schreibt für ös an der
® Böot. awg Del.? 497, 5 (ITa), 5032 9 (um ersten Stelle &uc (mit ‚Synizese‘) (und
2002) und kret. r&os H. sind Dialektisie- streicht sie außerdem), an der zweiten Zor’
rungen von E&wg Tewg unter Einfluß der oder &ws, an der dritten &worep; richtig ist
dialektechten &s räc. wohl überall einsilbiges Ewc. Sicher ist aber
z Einsilbig im
| Versanfang Eng (Var. eis) og = Ewg ‚bis‘ in lderau Ent dvdpdxwv, &G
ki.yap te... AM P 727 e 386 (s. 0. im dvaknpavdhi, Pap. Leid. X 89 B., ‚solange
leindruck), im Versinnern elxe Bin. 6 88 als‘ in repınareite, &G Tb pög Eyete ev.Joh.
TEOG EV. „EAN 0 231, abrap 6 TEwg ev 12, 35 (vgl. 36); vgl. Blaß- Debrunner?
MM © 162: Nauck änderte in og Nos 8 A 3 Anhang.
unter Verzicht auf ev.
5c) Inhalt der Hypotaxe. e) Temporalsätze, 1. relativische 651
peruotor nıyein © 385 f., yphuar' dmartllovres, Eos (nur hier v -) x’ dmd navre 8odeln B 78.
Alles auch attisch. Mit Inf. durch Assimilation; Evraauevog dLennikeiv Eos... dmutvee-
Ha Hdt. TV 42 (doch hellenistisch infolge des Gebrauchs als Präp. auch &uc &9eiv eig
LXX Gen. 10,19 u. a.); über &wug als Präp.s.o.S. 550, 3. Vereinzelter finaler Gebrauch
der Od. (bes. dp&yevog elwg [V. Ems, sg Av] Ixoıo yüpds te Aımapöv r 367 f.; vgl. auch $ 800
< 80 ı 376) ist wohl nur eine Nachahmung der Doppelheit öppx ‚so lange; bis‘ und ‚da-
mit‘ (Brugmann? 652); aber ohne diese Veranlassung findet sich der Gebrauch auch in
Pap. seit II&, z. B. ropebou eis Arowardda... Eng röv Exel Euuöva noriong (GEL). An
einigen Homerstellen steht eiog gleichwertig mit r&og ‚eine Zeitlang‘ (Hdt. Att.), z.B.
ol 8° Aroreiwg ev... Ööpvvov... abräp&rel... M 141 ff., wohl nur durch Konstruktions-
bruch. Nachhom. ion. und att. heißt reog auch ‚bis dahin‘ und kann relativ für &us
stehen. Über &wg oÖ (örov) s. u. S. 653 unten.
Hom. poet Auog heißt gewöhnlich ‚wann, als‘ (z. B. Auog 8’ n&rıog xaredu...., 8N Tore
xoıunoavro A 475 u.ä.), aber auch ‚so lange als‘ (Soph. OR 1134 Tr. 531); es erscheint
auch in ionischer Prosa: ßpovrat re Auos 7 An ylvovraı, rnvıxadra (im Skythenlande)
kev od yivovraı xrA. Hdt. IV 28 (auch mit Konj.: Auog AArog 8övn Hippokr. mul.1, 23
(VIII 62 L.) wie Auog 8° Heros... obpavöv dupıßeßhan 8 400); bei Dichtern sind Auos
wog usw. fast nur homerische Reminiszenz.!
öppax,- nur poet., bes. ep.,? zunächst relativisch temporal (Korrelativ
öppx)* ‚solange als‘ und ‚bis‘ (wie lat. dum), war (von ‚bis‘ mit voluntati-
vem Konj. Aor. aus) schon vor Beginn der Überlieferung auch final gewor-
den (‚damit‘). Zur (unsichern) Etymologie s. 1, 631, 7.
In der Il. temporal 56mal, in der Od. 45mal, final im ganzen etwa doppelt so oft.
Die folgenden Beispiele sollen nur Gebrauchsweise und Konstruktion veranschaulichen:
‚solange (als), während‘: d. nev obv Medeaypog ’Apnipwog roAeuıle (Ipf.), röppa d&
Koupnreooı xaxög nv I 550 f. (ohne Korr. öpp’ ”Axutels unviev B 769), olvov rıveuevar
werımdeog, öpp’ EdeAnrov (Konj.) A 346; uynoxode SE Yobpıdog AAKic, öpp’ Av Eya Below
zporl "IMtov Z 112f., 8. ev "Exrtop xeiruun N 553f. (zum Konj. xeirau s. 1, 679); ‚bis‘:
oa utv &p’ Aprdlovre Boos ... xepatlerov, d. nal aüTa dvöp@v Ev aAdunoL Katextadev
(Ind. Aor.) E 556 f., nerörtodev Exeı xörov, d. reieoon (Konj. Aor.) A 82, Na uEv’, d. xE
ror ueiımdex olvov Zveixw ‚bis‘ > ‚damit‘ Z 258, wi 8° &vi... Evapı... Hin’ "Oduoetg,
öpp’ (‚bis, damit unterdessen‘) ipdv Eroruaooatar’ (opt. obl.) ’Adnvn K 571 (vgl. u 437,
Opt. Präs.u. Aor. y285) ;schon imletzten Beispiel steht imregierenden Satz kein Ausdruck
der Dauer, sondern des einmaligen Ereignisses wie im folgenden 5 ‚damit‘: mit Kon].
ei 8° &ye tor XepoAf Xaraveboouaı, d. renoldng A 524 (vgl. &uol de Xe Taura nerNaEraL, Sppa
eitoow ‚bis‘ 523), louev, d. xe 9&ooov &yeipouev d&0V "Apnx B 440, negiert &uol yEpas auriy’
&rouudoat’, d. un olog ’Apyelov dytpaorog Em A 118 f.; ool... Ku’ Eomöued”, d. ab xalpys
A 158; mit opt. obl.: xaxobs 8’ &s n£ooov ZAanooev, d... rız Avayaalm mroreuiloı A 299 f.,
be 8’ &pı Zebs auvey&s, dppdk ne I&coov KAlnAox relxeax deln M 25 f., &v nom xönpo, hol...
&dıg neyur’, dpp’ Av äyoıev Öuücs p 297 ff.; mit Fut. d. xal "Extwp eloerau II 242, &yav
elu’ &s nörıv, dppd we unenp öberau p 6. Wie bei Hom. auch in den großen Hymnen temp.
(‚so lange‘ Korr. rögpx; auch mit opt. obl. kioyeoxero... 5. xar&... Exoı h. Merc. 8)

1 Außer den besondern Bildungen r&uöode Delbrück, Vergl. Synt. 3, 337 f.


(Theocr. Callim.) und tnwoörog (Hes. Call.) 3%. war (alt)ionisch nach Fuchs (0.8. 648
und der besondern Bedeutung von xai Fußn. 4) 125.
räwosg Ap. Rh. 4, 252, die mit thess. räov 4 zöppa folgt gewöhnlich, geht aber A 509
zusammenhängen mag (vgl. o. 1, 528, 7) ß 123 8 289 voran; es entspricht auch &wg,
und vielleicht auf ein besonderes Etymon öte, zolv; vereinzelt heißt es ‚unterdessen‘
deutet (nu von Au-ap im Schlußglied oder (K 498 N 83; wohl nach &wg, rewc);, erst in
Anlehnung von #og an dieses?); vgl. F. jüngerer Poesie wird es relativisch und
Solmsen, KZ 29, 77; Chr. Bartholomae final gebraucht (s. GEL). Wie neben &uos:
ebd. 538 f.; Prellwitz, De dial. Thess. 23. eos fehlen neben öppa : röppa interroga-
48; Baunack, Stud.1, 31; Wacker- tiv-indefinite und allgemein-relativische
nagel, KZ 33, 51 f.; Brugmann, Sächs. Entsprechungen.
Ber. 1901, 100 und Grundr.? II 1, 466. 5 Vgl. C. Hentze, Philol. 65 (1906), 172.
2 Vgl. Weber, Absichtssätze 1, 15-19;
t

652 C. Synthetischer Teil. IV. Satzlehre

und final, zusammen A4mal. Weiter Mimn. 10, 10 D.? (‚bis‘, Konj.); Theogn. 1354 (‚so
lange‘, Konj.); nur lyr. bei Aesch. (Ch. 360 öpp’ En, Eum. 338 dpp’ &v yäv ÖmeAdn) und
Soph. (El. 225 öpp« ue Blog &yn); nur final bei Hes. (10-11mal; Konj. und Opt.; E 606
Opt. nach imper. Inf.); Pind. (mal; Konj., z. B. d. B&oonev... ixaual re O. 6, 23),
Ap. Rh.; Theocr.! Die Entwicklung zur Finalpartikel (von der Bedeutung ‚bis‘ aus) zeigt
in geringerem Ausmaße auch &wc. Der Konj. mit Modalpartikel, d.h. der prospektive
Konj. (0.8.311,4), war schon auf der Stufe des beabsichtigten ‚bis‘ an Stelle des zunächst
berechtigten voluntativen eingetreten; vgl. Weber, Absichtssätze 1, 35.
Über die Herkunft von Yvix« ‚(genau) zu der Zeit, da‘ (ör-, r-, r-), dor.
avixa usw. s. 1, 629, Zus. 1;? über Verbreitung und'Gebrauch im folgenden.
Avixa bei Homer nur oddE o& y’ Ypıyevern... Anosı..., Nvix’ Ayıveig alyas x 197 8.,
doch myıxaöra auch Hdt.; im übrigen sind Avix« usw. attisch (auch Prosa; für mvix«
in Prosa nvıxade [auch Polyb.], tnvıxaör«) und ‚dorisch‘ (Pind.; bei Theocr. auch äol.)
sowie Koine. Mit Ind. (vgl. &vix’ &yxupav nori yadxöyevuv vat xpnuvavrov Ertroooe [‚dar-
auf stieß‘] Pind.P. 4, 24 f., &pxöw.evor tod otrov [,‚mit dem Brotessen‘], nvixarep oi rpwtat-
rara [scil. &pxovraı] Xen. Cyr. VIII 8, 9; ‚während‘: 7. Av &7’ &v pdeı Eur. Ion 726) und
mit &v und Konj. bzw. opt. obl.; iterativ Avix’ &v &veßn 7 vepein LXX Ex. 40, 36. Vgl.
noch nv key aöriy” Muspav, önnvix’ Ele Yunög Soph. OC 433 f. (440 6 rmvix’), Onöre nal
örmvixa Plat. leg. 772d, örmvixa Taora Epalvero nenoins@g (kausal, ‚da‘) Dem.18, 14,
rmvin &rra; Aristoph. av. 1514, A: smvix’ Zotiv &pa ig Auspas; B: önmvixa; Aristoph.
av. 1499; rmvixa und ör- auch indirekt fragend (z. B. xupwdev oBdEV..., Örmvixa xpN
öpnäcdaı Thuk. IV 125, 1); adprov rnvıxdade ‚morgen zu dieser Zeit‘ Plat. Phaed. 76b.

Hom. öooaxı, att. öoaxız (Heraklea öcoaxıc, kret. 6yYaxıy [Bechtel,


Dial. 2, 762]), att. önooaxız (Theokr. önoooaxıy) ‚sooft (als)‘; zu den For-
mens. 1, 598, «.
Mit Ind. selten: oöx öpäs, örı nal Öcaxız Xexopnynxe räcı Toig Xopoig vevixyxe; Xen.
comm. III 4, 3, (roroünev) Oroodxız Ye... nal deinvonorobusdea Cyr. II 3, 23, oxebaode...
TODG TPOOGTAVTAG KUPOTEDWy TÜV TroALteiöv, bodxıg IN wereßaiovro Lys. 25, 9; mit Konj.
und Modalpartikel: &vxodaptovrı d& hocodxıs Xa dewvraı Ta rap Ta auTav Xwplax pEovra
Del.?621132 (IV, Heraklea), (pxtuev &v) roöro 2&eivaı noLelv Örooaxıg Av dorf auto Plat.
Theaet. 197d, roöro roteirte, bodxıg Ev rivnte, eig Thv Eunv dvauvnoıv 1. Cor. 11, 25; mit
obliquem Opt.: öcoaxı 8° öpunosıe nodapung Slog ’AxıMdels orhvaı Evavrißıov.. ., TOOOEHL
Kıv ueya xuua dunereog norauoio nAAL Buoug nadbrepdev D 265 ff. (vgl. X 194), 6ooaxı
yap rule 6 YEpwv Tıeeıv nevealvov, Tooodx” Üdwp KroAkoxer’ dvaßpoysv A 585 f., bodxız
repl TOD ÖdLapopal YEvoLvro..., & Ilxag Tpoxadountvav Tov Anxedxınoviov 00x HIERov
enırpererv Thuk. VII 18, 3, öodxıs ’Adnvals dpınolunv, Eraumparwv röv Zaxpırn Plat.
Theaet. 143a.
Über temporales gs s.u.n, über örov ‚bei welcher Gelegenheit‘ 0.5.647,1.
Präpositionale Verbindungen mit Kasus des Relativums (zur Ent-
stehung s. o. S. 640, 2).
Nachhomerisch ev & (£v öo@) ‚während, solange‘ mit Indikativ: xav & td xeioe delp6
7’ Eboppnaede, Öpöp.ev abrnv.... neninyuevnv Soph. Tr. 929 f., &v dow 8 te udyos Fpxe...,
ev Tour... . napeoxeuddaro Hdt. III 150, &v dow nepıexoutlovro, Toy 2xdpöv el tıva Adßorev,
&rexteivoy Thuk. III 81, 2; mit Konj. und äv: &v & Av Lönev, oörwg.. . Eyyurdrm Eoöueda
roü elöevaı Plat. Phaed. 67a; ‚bis‘ mit Ind.: obs IMarauög Erpepov oi IleAorowunaror Aue-
pas Tıvag, Ev dow ol Ex rüg Auxedaluovog dixacral nevre ävdpes dplxovro Thuk. III 52, 3,
mit Konj. und &v: Ev dow 8° &v nadıv wor, Ildynra pnre Shox Murinvalov undeva III
28, 1, &v & Av rpoolwuev, oAAol Esovraı Xen. Cyr. III 3, 46.

“ Einmal heißt ö. ‚eine Zeitlang‘ O 547 (wie eos und röppa; s. 8. 651 ob. u. F.&),
(dafür Wackernagel, KZ 67, 4, nach hellenistisch vor Präp. steht. Darum ist
Nauck röppa); bei Ap. Rh. 2, 807 steht ‚eine Zeit lang‘ nicht, wie Fuchs a.a.O.
d. ori oröna Qepuadovrog ‚bis zu‘. Beides 121f. will, als Grundbedeutung zu nehmen.
nach Eos, das bei Hom. für ‚eine Zeitlang‘ ? Oder gehört Avixa zu Av (0. S. 566, 17)?
5c) Inhalt der Hypotaxe. e) Temporalsätze, 1. relativische 653
; Hdt. 25 ö, Hom. eis d xe(v) (auch eioöxe(v) geschrieben) ‚bis‘:! mit Ind.: Es ToDTo
&vreiye uaxöpevog, &s Ö Xarenpeoupyndn &ras Hdt, VII 181; mit Konj. und Modalpartikel:
Borepov öre Haynoovr', els ö ne Tenump ’IXlou ebgwsıv H 30 f., abr& &ya to "ErAnvı Eeivo
purd&wm, Es ö Av abrög EAdmv Exeivos Aamaıyaysodaı 89m Hdt. II 115; mit Kon]. allein:
EXTEov DV elvan pebyeiv, &c 6 EI pebywv &s Tnv&ourod VIIT108, 4 (vgl. neivarle) ... yp6vov
> Lt P3 R 2 E! \ =

=_
Toooürov, eisu. Ö0ov TX\ TAG
n n
ve@s orelAwoı vadraı Soph. Ph. 1075 ff.); mit, Opt. nur £ &x roö
5 Av roL Enerta narloäıy ».. rebyor..., eis 6% "Aymol ”Itov aimb Eiorev (vV. 1. EAwoıv)
> v B14 £ el Bi.

O 69 ff. Anders eig öre xev: Aatprn Apwı raphıov, eig öre xEv nıv nolp’ oh nadeAnoı Tavm-
Aeycos Yavaroro (‚für die Zeit, da‘) B 99 (= r 144 w 134). &oxe ‚solange als‘ (nur &xt-
xoupog dvnp Töcsov PlAog, Eoxe naynraı Archil. 13 D.2, 6 d& PYovepös mAnıtro, Lone In
Anth. Pal. VII 727, 2) ist wohl eine künstliche Verkürzung des hom. eis ö xe (oder Ver-
mischung von diesem mit Zore oder falsche Lesart für dieses?). Durch Einfluß von 0%
‚wo‘ (0.8.647,1) entsteht bei Hdt. 2; 00? (vgl. o. S. 460) ‚bis‘: navra Sılhuevor, &u 08 8%
Atyns... &veüpe I 67, oi Baaomnıor dıxaoral nenpınevor &vöpes ylvovraı Ilepocwv, &s 05
arotayacı III 31.
Hom.£& od, nachhom. auch &9’ o0 (örov), &&
ıce
örou ‚seitdem‘: mit Ind.: 2% 08 dopr£o-
MEV Te xl @pope dtog KoLdös, Ex Todd oünw naboxr’ Örlupoio yboro 6 Eeivog 9 539 ff., Hr
yap plrov Eoriv Erog..., &5 00 Arsußer Yuuöv Evi orndecorv ’Ayauav B 89 f., aürdp vov,
EE od obye Wyeo vi IldAov d£, 0 To Liv pxoLv pxy&uev xal vızuev aörwg vn 142 f., moAAols
ev del vuxtepoıg Öveipaoıv Ebvern’, do’ odrep Taig Zuög... olyeraı Aesch. Pers. 176 ff.,
Saxpuppoei ...., £L örou rarpav Öinvenov Acdorrrev Soph. Tr. 326, od oroudapytäng (scil. elut),
AN E& örov rep 6 ökeuog (scil. &ott), orparwvtöng, od 8’, &E drou ep 6 TröAeyog, niodxpylöng
Ar. Ach. 595 ff., elvaı $£ Erex dr’ ob Tüpov olxeovcı, rpınador« xal Stoytiı« Hdt. II 44
(vgl. ebd. eipöunv, 6x6005 Xpdvog ein, &5 00 opı TO ipov Löpurau), vöv ydp SH, 2 00 Eyevovra
’Adnvatoı, Es xivduvov Hxouoı neyiorov VI 109, 3, Erninadeitw Ev ÖNTwXaldend unolv, dr’ öreo
6 &8og (‚der Beschluß‘) &y&vero Del.? 744, 17-19 (ion., 454/532), ei ovveXeyov (irreal) xpv-
olov..., && Örou Ev A Apxfi eluı Xen. Gyr. VIII 2, 16; mit Kon). und &v: &o’ oö 8° ä&v
eEEIdWoL Ypdvou, obroL al revre Hal einocıv Ern dıdyoucıv Bde I 2, 13.

&yopı (n&ypı) oö (s. auch 0.8.550, 1) ‚solange bis‘: mit Ind.: robg r@v Kopıvdiwv Euu-
u&yoUg Enımitovreg Epdeipov, nexpı ob Kopivdıor.. . . reubavreg vaüg nal GTpatiav.. . EOTPATO-
redebovro Zi ’Axrtio Thuk. I 30, 3, obx Zixocov Eoyov (‚kamen nicht in Nachteil‘) oi
’Admvatoı xal Ocooadot, nExpı od rapaßondnosvrwv roig Borwwrotls T@v OnALTÄYV TEoTEN Eyevero
abrov II 22, 2, &ypı od (‚bis zu dem Zeitraum, in dem‘) öde 6 Aöyog Eypdgyero, Teroipovog...
hy dpxhv elye Xen. hell. VI 4, 37; obx dvrereivov AAN elxov, weypı Öcou (‚solange als‘)
xuera &dovro aöür@v Hdt. VIII 3; mit Konj.: warariderau &s Tevedov, nexpı od Toig 'Ayy-
vatoırs rı 86&n Thuk. III128,2 (vgl. auch 0.8.550, 1); mit Konj. und Modalpartikel: wexpı
Tobrou rorhoovraı tnv SLapopdv, n£ypı od Ay ol alrıoı dvayracdücıv und TOv Avaıtiov KAYobv-
av doövaı diunv Plat. civ. 471b, dpkausvors un mA&ov Tpıolv Muepxıs npd To poXywvog,
ueypı od äv 6 dyav yiynraı Del.? 808, 22-24 (Eretria, um 340%), zol noAıavöpor.. . Taıo-
oovrı, äypı hü na dpouoıbowvrı x&r rav ouvdnnav ebd. 62 I 134 f. (Heraklea, IV®); mit
Opt.: rois 88 xparountvors To roAkum mpooizußkvov (‚helfend‘), &xpı od Tols Erepoız EE
toov zornoxı Dem.10, 51.
Durch Verschränkung von &ag (o. 8. 650) mit &ypı (mExpı) od entsteht Ewg od (örov)
‚bis‘: o4uevor Exaxorov tüv KoA0oodv Ripwiıv Er TTIE@WLOG YEYOVEvAL, Ews? od rEvre xl Teo-
Gepdrovra va rpinxooloug Antdegrv xoroccoug Hdt. II 143, ounpsdox: bnep adToD NOEANDENV,
Eos 05 edrrophosıev &xeivog t&pyöprov Isae. 7, 8, obx Eyivaanev abrnv, Ems ob Erexev vLov
ev. Mt.1, 25, lodı ebvo@v r& dvrudinw oov, Eu; drou (‚solange als‘) el usr’ abro ev Tj 070)
ebd. 5, 25. Vgl. Blaß-Debrunner” $ 383, 1.

1 Außerhalb des Ion. sehr selten; vgl. 3 Nach Brugmann? 649 wie es "Aıdou
Brandt, Temporalpartikeln 84f.; Her- (doch vgl. o. 8. 120,2) oder Nachahmung
mann, Nebensätze 297 f. von ueyxpı od. er FR
2 So (als eis mit Konjunktion öre [0.8.460]) * Nicht in 2 5 oder &g od zu korrigieren;
Delbrück, Vergl. Synt. 3, 434; dagegen vgl. das aus analogerMischung entstandene
als eicö te = eicö (vgl.öre,daß‘0.8.645,2) präpositionelle uexpıodbei Hdt.(0.8.550, 1).
Brugmann? 650.
}

654 C. Synthetischer Teil. IV. Satzlehre

2. ‚Bevor‘. Aus Adverbien der Bedeutung ‚früher, vorher, eher‘ erwuch-


sen die Konjunktionen rptv und r&pos, durch Kontamination von npöodev
(rpörepov) 4 und rpiv wurde auch rpöchev (npörepov) 9 konjunktional.
zpiv! als Adverb ist Homer nach sehr geläufig: mit Vergangenheitstempora ol r.
ev nor’ Evarov 2v ebpuxyöpw “Yrepein C A, rn. Ev nor ümeoyero..., vov de xtı. B 112, oudE
EenBorlar, How rd re. y’ &xtxaoro E 54 (vgl. auch noch ag &miorhuas, ds note nal ve. ElXonEv
Plat. Phaed. 75e; mit Ptz. im Sinn der Vergangenheit: vnrtioug dvrag rö rn. Aesch. Pr.443,
SobAous &övrac rd nv. Hdt.I 129, roö rn. yevoutvou t&peog VIII 37), mit Fut. m. yıv wol
ynpag Ereeiowv A 29, o08E or’ Ennepoeı' me. mv xüveg dpyol &dovrau & 283, mit prospektivem
Kon). r. xal naxdv Mo nadncda 0 551, mit Potential vr. xev dvindels nv narplöax yatav
ixoro y 117 (vgl. v. xev Abxog olv Öuevauot Aristoph. pax 1076. 1112 Hexameter), mit opt.
obl. (statt Konj.), repl dt oxonol elaro navrn, un r. &popundelev N 799 f., mit Imp. morb
x. ppdleu I 250, mit imperativischem Inf. u rn. &m’ heAov Süvar..., mpiv pe... Bakeıv
(Wunsch) B 413 f., &uooa xaprepdv öpxov, un uev rn. "Odvone... dvapfivar, vr. Ye... Kpt-
xtodaı 8 253 ff.; attributiv (nachhomerisch) r& x. neXopı« Aesch. Pr. 151, roö rn. Alytas
Soph. OC 69, &v toig rn. Aöyoız Thuk. II 62, 1; die Verwendung als Präp. (r. öpag Pind.
P.4, 43, rn. &vnxeorou nadoug Ios. bell. Iud. I 6, 1, rw. pxoug Arr. an. III 18, 6, r. tod
Prebaı Sext. Emp. VII 162, nr. xöyas Balbilla GDI 320, 6) beruht nicht auf dem Adverb,
sondern auf elliptischen Nebensätzen wie oÖdE ti oe xp, rn. &pn (scil. A, yevnrar 0. ä.),
xarartydaı 0 394 (Wackernagel, Akz. 16, Fußn. 2); aus Mischung von rpiv mit Inf.
und w£xpt od entstand r. od Atyeodaı r&v dixav ‚vor Verhandlung des Prozesses‘ GDI
3591 A 16 (Kalymna, II2).
Zur Konjunktion wurde rptv dadurch, daß nach einem negativen Satz
der imperativische Inf. (s. o. B 413f. 5 253 ff.) als abhängig empfunden
wird;? so wäre z. B. o0de xev @g Zrı yeipas Euas Ankaıı Pövoro, TIplv TTLCaV
uimornpas bnmepßaoinv anoretoaı x 63f. also ursprünglich: ‚zuvor sollen die
Freier den Frevel büßen‘; auch Fälle der 1. Person können so verstanden
werden, z. B. od An&o, npiv Tpüas Könv EAaocı roAtuoro T 423: ‚erst will ich
die Troer herumtreiben‘.? Nachdem der Inf. die voluntative Bedeutung ver-
loren hatte, konnte er auch eifem affırmativen Satz beigegeben werden,
z. B. ro0g Zeug E&oAtosıe piv Yulvılua yeveodaı p 597. Auch die Verwendung
von rptv mit Vb. fin. im Sinn von ‚bevor‘ wird von selbständigen futurischen,
prospektivischen und potentialen Sätzen nach negativen Sätzen aus-
gegangen sein (vgl. oben: A 29 2 283 Q 551 y 117; weiteres unten); r.
mit Kon). ist auch dialektisch, also vielleicht schon urgriechisch.
Vgl. bei Homer: Bloßer Inf. Aor.: obx 29&Xouot.... xkaoacdaı, tr. y’ NE nataxtduev
ne aavaı M 171. (vgl. O 557 ® 578), nach affirmativem Satz: robode 8° Ex PHuvu-
Yeiv..., m. "Apyog 8’ levar, rn. xal... yvapevat, el te xtA. B 348 f., 209m OpeädtLevog, Te.
obr&oxı II 322; häufiger Inf. mit Adverbialien oder Objekten: o08 VEIT
Anwoeı, tr. y’ Krrd rarpl diAm dönevan Eıramıda xobpnv A 97 f. (vgl. I 387, 247 T 313. 423
Y100 © 225 W 45), Mae... . yala xadbreror, ne. y& rı ons te Bong oo0 9° &Annduolo nudeodar
Z 164 f. (vgl. © 453. 474 X 17 0 245; nach un II 840 P 32 ® 295 Q 338); acc. c. inf.:
008° doa paalv "IAov Eutoden... ron. En’ elpnvng, r. &Adeiv vlas ’Ayauöv I 401 ff. (vgl.
E 219 1651 519 P 504 T 170), ra ud rıs n. Eneıy&odo olx6v de verodan, re. rıva rap Tocov
1 Zur Form s. 1, 631, 8. nach den Fällen der 2. und 3. Person zu
2 Nach Delbrück, Vergl. Synt. 3, 436f., sein; denn das Ai. kennt auch einen impe-
ist der Inf. bei rplv eine Nachbildung des rativischen Gebrauch des Inf. bei der
(ablativischen) Infinitivs bei r&pog (s. u. 1. Person, sogar häufiger als bei der 2. und
8. 656). Aber wahrscheinlich wurde der 3. (z.B. prati v@ rätha, nrpati, jarddhyäi
Inf. bei rotv eher konsekutiv-final empfun- ‚euren Wagen will ich anrufen, ihr beiden
den wie bei &ore (vgl. Hermann, Neben- Männerherren‘ RV VII 67, 1a; Del-
sätze 309). brück, Synt. F.5, 412, Vergl. Synt. 2,
® Das braucht nicht eine Nachbildung 453 f.).
5c) Inhalt der Hypotaxe. e) Temporalsätze, 2. ‚Bevor‘ (rpiv) 655
ANYW naraxorımdävar ai. B 354 1. (vgl. B414 A 115 O 74), nach affirmativem Satz:
Adv Epuxdxerte. . ., m. abT’ Ev Xepol yuvaııav pebyovras neaterv uıı. Z 80f. (vgl. N 172
O 588 X 156); m. mit Inf. steht voran: x. utv y&p Il&rpoxdov Enıoreiv aloınov Nuap,
Töppa ti or repideoden... . prepov hev Tomwv D 100 ff. (vgl. Axpeiog, rn. ev alyunahroug
yev&odar obs "Eperpieog, Eveiy& opı dervöv x6Aov Hdt. VI 119, m. röBeuun 2Einveiodau, &x-
»Aivovoıv Xen. an. I 8, 19 u.a.). Neben überwiegendem Inf. zeigen Ilias und Odyssee
nach negativem Satz auch schon einzelne Verba finita: voluntativen Kon). in uf ro
xaradlceo...,r. y’ 2us... tina D 134 f. (vgl. 190 p 9), od oe rn. xrepiö, m. y’... dveineo
(Var. Zveixau) 3 334, &mtreide, un rn. mmuaveeıv, rn. Swdexdn non Has Q 781, ob ydp na
xaradvoöuet(e)...., vr. möporuov Auap Enerdn x 175, obdL nudeoden, vr. y’ Erı ang dKAöxov
rerpnoent v 335 f., obdE Ti oe xpn, rn. Kpn (scil. yeynraı oder } 0. ä.), warartydaı o 39%;
Opt.: obx Ededev gebyewv, (im Gedanken:) rn. reıpnoxur’ ’Ayınog ® 580 (in den Hymnen
steht Opt.: od uev y&p nor’ Epxoxe.. .r. y’enıßnosode, ne... .dvnosıv, n.tdoıh. Cer.331ff.,
Ind.: pepeoxe..., nr. y& ol löv &piixev... ’Arö%Mav h. Ap. 357, Inf.: oörıg... ne oynost,
T. 0 PUAöTmTı nıydvar abrixa vov h. Ven. 150 f.).
Nachhomerisch: bei Hesiod Konj. obd£ rore Anyovar... rn. y’ And Ta dawmor
th. 221 f., un ... noool nepäv, rn. y’ eö&n E 737 f., Opt. obd& oil ev r. Aexemv Emıßäivar
Euopbpou "Hiexrpunvng, vr. ye mövov Teloaıro xA. sc. 17, Inf. 068°... öpr’ ievaı, rn. y’ ns
aröyou Emißnuevau ebvng 39 f. Der Inf. steht außerepisch mehr und mehr nur nach af-
firmativem Satz, so bei Pindar (8 Stellen; aber auch Ind. Erx$ev, sw. ye... ver’ O. 13,
64f.) und Bacchylides (2mal), bei Sophr. 33 K., bei Hdt. und Hippokr. (an 16 bzw.
22 Stellen; nur 1- bzw. 2mal nach negativem Satz nach Brandt, Temporalpartikeln 26);
att. z. B. vv TE oe InAö Yavövra, tr. xaniv ldeiv B&Yog Aesch. Pers. 712, &uol doxet mieiv...,
r. Exnboroug yeveodaı Thuk. III 30, 1, Ent 7d &xpov Avaßatveı, vr. tıvag atcdEodxı Xen. an.
IV 1, 7. Es erhalten sich aber Reste des ursprünglichen freien Gebrauchs, so auch kret.
uE rn. uorcdaı av Sixav GDI 4992 IV b 6 (neben u&..., n. x’ &Abcerau Del.? 179 X 25 ff.
und xaradıxadderd..., vr. xx Aaydosı ebd. I 7ff.; um 4502). Im Attischen steht Inf.
bei negativem übergeordnetem Satz gern, wenn der Inf. vorangeht, bes. bloßer
Inf.: r. idetv 8°, obödelg uavrıs xtA. Soph. Ai. 1419 (Interpolation?), od r. naoyxeıv, KA”
ererdn Ev TH Epyw Eoufv, rolg Euuudyoug Tobode napexaftoare Thuk.I 68, 2, vn. ev yao
xpıInvaı, od “ra. Andoc. 4, 8, rn. virfoat..., ode Av Lys. 19, 28, oöre... m. iöpaoaı deinvov
npeito Xen. Cyr. VIII 1, 38, aber auch bekleideter Inf.: Ileponoı yap, n. Audobg naxra-
orpeyaodaı, Av oöre &ßpdv ara. Hdt. I 71, rn. d& ara npädar, un oxoreite xı\. Dem. 3, 12,
acc. c.inf.: rn. u&v odv Eyeodaı T& &xpa, old” örı obx &detode elpnvng Xen. Cyr. III 2, 12,
rn. dvayeodal ue els tnv Alvov...., obdels Hrıkoarö ne Antiph. 5, 25; doch findet sich dieser
Gebrauch auch bei Nachstellung, und zwar nicht nur bei bloßem Inf. oder Inf. mit
Kurzobjekt (wie r. xaraoxnipat rıva Eur. M. 9%, xal un yor Yopußnon undels, vn. dnoloaı
Dem. 5, 15, od rpörepov Eraboato naydnevog..., Tr. Eieiv TO Baoldeıov Isocr. 9, 32), son-
dern auch bei Inf. mit längern Zusätzen: obrw y&vort’ Av od’ Av Eußaaıs arparoü Kan,
rn. öpum vadv IpaouvdHvaı Aesch. suppl. 771. (vgl. Ag. 1066 f.; Soph. Tr. 197. 632), oöre
rods Bowfeurnpio Kpdmy obdenarnors, . rabrnv THv ouupopav yevccdaı Lys. 19, 55. Nur
außer Homer Inf. Präs. und Perf.: x. 2£onA£eıv ”"Apn Aesch. suppl. 702, nr. #Aateıv rıva
Eur. Andr. 577, x. 768° &EnvrAnxevaı Med. 79, r. Atyeıv Aristoph. th. 380, rn. nal redücdaL
av. 1034, rn. 4 xal 2; LixeAinv neureıv Hdt. VIII 3, rn. örspßalverv Thuk. III 22, 2, rn.
xarernpdaı Tv Örepßornv Xen. an. IV 1, 21.
Nachhomerisch Vb. fin.: Ind. nach negativem Regens: obx Av Adeönn’ oVdEvV...,
AAK Papudrwv ypela KateoxdiAovro,r.y’ &ya apıaw Edeka npkasıs Ariwv dreougtwv Aesch.
Pr. 479 ff., ro6repov 8° obx Av yevos ddavarov, re. "Epwg Euvenesißev änavra Aristoph. av. 700,
0x Bp@v..., tr. ye dh abrävy tig... vareide Hdt. VI 79, &moteuv obötv, rn. ye dh... maleı
uıv &s röv 5pharuöov Hdt. IX 22, ob nEvror npörepöv ye ol Eburavreg Enaboxvro Ev öpyfi Exovres
abröv (den Perikles), r. E{nuiooav xpnuacıv Thuk. II 65, 3, oöre röre Küpw levaı HIere,
r. h yovh aöröv Ereıoe Xen. an. I 2, 26, nach affirmativem Regens: nyöunv 8° dvnp dorüv
usyıorog tüv &xei, vr. oL Töxn roıdd’ neorn Soph. OR 775 f., xal tıg yepaıd . . . dvaAörufs,
r. y’ öp& ri. Eur. M. 1171 ff., &9abuadov.. . ., re. rıveg Löövreg elmov ötı ara. Thuk. I 51, 2,
2Yabualov.... r. Nixapxog ’Apxäs hxe pebyoy Xen. an. II 5, 33.
Konj. (mit oder ohne Modalpartikel) nach negativem Regens: obde Ankeı r. vn
xopeon xap Ü xıA. Aesch. Pr. 164 f., un orevale, vn. „ang Soph. Ph. 917, oix Av alöv
r

656 C. Synthetischer Teil. IV. Satzlehre

Zyuddoıs Bporöv, ve. dv Im rıs Tr. 21., anno ye, n. Av Toy huertpov ding ubdav Ph. 1409,
&xeivo 8%, to elped us, od #& oe ya Ayo, m. TeReurhoaavra xardg rov alava mödauxı Hdt.
1 32, un dre®Xdmre, m. dv dxobonte Xen. an. V 7, 12, selten bei affirmativem Regens:
@Idveı d8 Töv uEv yipas . . ., re. tepp’ Iunraı Sem. 1,11. D.?, piAaooE 8° Av rıs, m. TeReuendH)
obvoc, . ..20cv Es olxoug p9N Eur. Or. 1218 ff., opt. pot.: odror’ Eyay' &v, m. Töoun’
Spdbv Eros, neunpontvav &v xarapalnv Soph. OR 504 ff., el d& rıs aöröv... un dvein, rn.
EEAnbosıev eis tb tod AAlov pas... Plat. civ. 515e; opt. obl.: 280&€ uoı un oiyx, m. ppd-
oauıl coL, röv mAoöv morsichau Soph. Ph. 551 f., napavioyov ppuxroos moAAD0g ..., ÖmaG
un Bon9otev (oi roAuıor)...., tr. op@v ol Avdpeg ol EEiövres duxpöyorev Thuk. III 22, 8,
&dkovro un drreideiv, m. &v (v. 1. ohne Av) drayayoı 76 orp&reuun Xen. an. VII 7, 57,1
Tavrayod mpobduuoVnedxt dayıyvboxeiv, &G ob mp6Tepov Eaöuevor ypauuarıxol, Tr. ODTaS
&yowuev Plat. civ. 402b; irrealer Ind. Prät.: HAeyxev &v Eniywv nal obx dvısis, T....
ovverodlodng On’ adrod Plat. Theaet. 165e.
Durch Einfluß von rpörepov 4 (vgl. u. S. 657) erhält auch rotv den Zusatz 7;? so bei
Hdt. (nicht oder selten att.; Stahl 446) und Koine (Blaß-Debrunner? $ 395). Mit
Inf.: oi Alybrrior, n.u2v Fauunrıyov opewv Baoıkedont, Evduılov EwvToog TEWToug Yeveodaı
ravrav dvdporwv Hdt. II 2, rn. 3) ouverdeiv abroVg, ebpedn «TA. ev. Mt.1,18; mit Konj.:
(odre y&p abrobg rob xpuood Anteotat, rn. &v opı Amiow@d TTi Kain Tv Poprimv obT’ Exeivoug
ray gopriwv änteoda rrpdrepov 7) abrol TO xpuolov Adßocı Hdt. TV 196) 7 Ivdin... obx
Eon ypnoeıv, . I röv mov ri "Admvalns dvopdacwor I 19, Auödueva 00 maderat, Tr. 9) TTavTa-
Traoıy adoVueva xal duadrudevra Erpbyn rrpög ro Euyyeves Plat. Tim. 57b, od Pwvnaesı anuepov
Mxrop, rn. ı (v. 1. &Ewg u.a.) ne drapynon un elöcvaı ev. Luc. 22, 34. Über x. % mit Inf.
bei Polyb (auch bei negativem Regens) s. Brandt, Temporalpartikeln 83.
Lit. zu npiv: R. Richter, De particulis rotv et napog earumque usu Homerico. Leipz.
1874; M. Sigall, De zoiv particulae usu Homerico. Progr. Czernowitz 1907; J. Sturm,
Geschichtliche Entwickelung der CGonstructionen mit retv. Würzburg 1882 (Schanz,
Beitr. Heft 3); B.L. Gildersleeve, On rptv in the Attic orators. AmJournofPhil. 2
(1881), 4164-83; A. Weiske, Zur Konstruktion von rotiv. JbbfelPh. Jahrg. 61 Bd. 145
(1892), 238; 1. A. Heikel, Über die Entstehung der Konstruktionen bei rpiv. Skandinav.
Archiv 1 (1891), 274-98; J. Frenzel, Die Entwicklung der Sätze mit rotv. Progr. Won-
growitz 1896; Jacobsthal, Temp. u. M. 119f.; Brandt, Temporalpartikeln 75-84;
A. Tschuschke, De rpiv particulae apud scriptores aetatis Augusteae prosaicos usu.
Breslauer Diss. Trebnitz 1913; Mayser, Pap.II 1, 152f. 318f.; Blaß-Debrunner?
S 383, 3; 395.
r&pog entspricht dem ai. purds ‚voran, vorn‘ und dem awest. parö ‚vorn, früher‘ und
war zunächst Adverb: vereinzelt örtlich ‚voran‘: cool ßxdtor&ov r. Soph. El. 1502, häu-
figer zeitlich ‚vormals, früher‘ (Gegensatz vöv): bei Ipf. oder Aor. $n ror’ &ued rn. ExAussg
zv&auevoro A 453 (vgl. vöv N rep nev &xovoov, Erel rt. 00noT’ &Kxovoag Harousvou C 325), v9
rt. xoıu&d” A 610, nice nadnuevog, Evda vr. ep e 82 (bei verb. subst. ob y&p Zu ic &09°,
oin vn. Eoxev A 668 f., öoor rn. hoaxv äpıoror 825, T&wv, al m. Hoxv B 119), ol nep xaln. rabrk
£yivocxov Hdt. IX 2, bei Fut. rn. roı datuova duow, negiert vr. 8’ oBx Zoostaı KAG, Trplv
yY’ En vo od Avdpl...EMMövre... nerpmdävaı E.218 ff., Hueig 8° or’ Enl Epyaıe. y’iuev...,
rpiv y’ abrnv yrnacdaı B 127 f., bei Präs. ri r. (‚vorher, vorzeitig‘) Aaßpedexr; W 474 (ge-
wöhnlich aber ‚sonst‘; so auch mit Ellipse des Verbums: döprov E&Xeode xurk mrrödıv,
as ron. ep [scil. aipeiode] H 370), bei Ptz. r. weuaviav ’Adnvnv A 73, Yuudv Exwv dv
xaprepöv, @G TO rc. ep E 806, bei Adj. xdpn... nr. xaptev X 402 f.; attributiv Seol oi r.
Aesch. Pr. 406, substantiwWert r& re r. t& 7’ elo&reıra Soph. Ai. 34; adverbiell mit Art.
QuAdocovrau vfes don as ro u. ep K 309. Über rn. als Präp.s. 0. 8.5411.
Als Konjunktion ‚bevor‘ (nur Hom.) verbindet sich rx&pos, im Unter-
schied von rotv, nur mit dem Inf., nicht mit finitem Verb, und fast nur bei
affırmativem Regens; daher ist wohl der Ursprung der konjunktionalen
Verwendung (anders als bei rpiv) in der Verbindung des Adverbs r&pos mit
ablativischem Infinitiv (vgl. das präp. r&pos) zu sehen (s. o. S. 361, 3; vgl. ai.
= Aber in rpiv...ol du droplav Spaxyung &v xpariac) Xen.hell.II3,48 gehört &v zumPtz.
Arodöuevor nv nörıy nereyorsv (Scil, Tng Snuo- 2 Vgl. 9 0. 8. 578.
5c) Inhalt der Hypotaxe. e) Temporalsätze. 2. ‚Bevor‘. 3. ‚Bis‘ 657
purä mit abl. Inf., z. B. purä süryasyödetöh ‚vor dem Aufgehen der Sonne
MS 1, 6, 10 [102, 1]). Inf. Aor. z. B. &pap 8° dpkyxe, rn. pa ole Ixkodaı
M 221, aiyumıol..., olot Te texva dyporaı EEeldovro, m. merenvd yevcodeı
r 217 f., acc. c. inf. Zv9& ne xöu” Anöepos, rn. ade Zoya yevkodaı Z 348 (vgl.
= 286 \ 764), nach negativem Regens nur oddE ol Unvog ninrev Ertl Piepe-
poror, ı. aarareäaı Arravra 308 f.; Inf. Präs. nur &; 8° &yophv &y&povro, r.
Söprroro uedsodaı & 245. Vgl. Richter (o. S. 656).
Infolge der Bedeutungsgleichheit erhält npörspov % (selten np6oYev })
teil an den Konstruktionen von rp{v mit Vb. fin. und mit Inf. (vgl. das
Gegenstück rptiv N o. S. 656).
rpörepov als Adv. ‚früher‘ z. B. Hdt. IV 45, mit abl. Gen. x. pnwng Aesch. sept. 866,
Ayo r. robrav Hdt. VIII 95, &vuaurs rn. ig dAucens Dem. 9, 60; statt Gen. auch
N: nr. M xara ray npoodoxiav Plat. soph. 264b. Mit vb. fin.: Ind. rAv drpandv ... obx
Ndccav Eoloxv nr. M rrep Anıxönevor &s Ocpuonmödas Enbdovro Tpnxıviov Hdt. VII 175, Konj.
(yuvn) od nr. anadddooeraı Es ra olaia 9 tig ol Eeivav... nern 1199, obro dedontan toloı
"Eiinoı, un nr. aravaoıivaı roitopxeovras I EEirocı Onßas IX 87 (vgl. o. S. 656 IV 196
parallel mit rpiv &v c. coni.), (xp) un nr. dEroöv drrodbeodau A Todg... Omiltas drrapdänte
Thuk. VII 63, 1, od r. Erıyeipoöcwv N nkong drodbiag auraschv moinowvraı Antipho 2, 1, 2;
mit Inf. (oder acc. c. inf.): Hoav y&p Axpelo xal rn. H Baxowelonı yeyovbrtes tpeig naldes
Hdt. VII 2, röv MAjdov adrol louev... rn. Ent nv Iledonövunoov ZAY6övra Y) Ta ap” Öuav
(‚die Abwehrmaßnahmen auf eurer Seite‘) döios rpoaravräoaı Thuk. I 69, 5, Eri tous
rourtag rolg önAltac, vn. N alodEodaı abroüg Arodev Övras, ebYüG Eyapnoe VI 58, 1, (tas
röreıg) al Es ’Admvaloug re. A drroorävau &vnAouv VIII 45, 5, xal yap ra SEvdpa repbteurau
T. N TOV TaTepa repiotixodou.noaı nv aluacıav Dem. 55, 14; so auch adjektivisches npörepog
9: nal taÜra« xal rrevre yevefior dvdpav rpörepa Eorı 7% rov "Aupırpbovog “Hpaxdex Ev 77
"EMaÖdL yeveosdaı Hdt. II 44. IIpöcYev als Adv. und c. gen. s. 0. 8. 543, p; rn. 9: Mv &v öulv
Ev Söuoıg ra Spwuev’ Öuav re. r& oouara Soph. El. 1332 f.; vr. % mit Modusassimilation:
unsev r. (roLöuev) N r& Ao&lov reipaued” Epdeıv 82 f., drrexpivaro...., örı m. &v drod&vorev
7 T& önAax napadoiev Xen. an. II 1, 10; mit Konj. nach Vorbild von rptv: rorırdooet..
un rn. EEeidelv Y av uarepa xaraxdvn Anon. Mythogr. (Pap. Soc. It. IX 1091, 3), ebenso
mit Inf.: &x Bporöv Balmv &pavros re. I roLdvd Ldelv KmALd Euaxur@ auupopäs Kpıyuewmv
Soph. OR 831 ff. Vgl. Kühner-Gerth 2, 457; Stahl 466, 3; 468, 1; Mayser, Pap.
II 1,153. 319 (wo auch rpd rod ff c. inf.). Über vereinzeltes Üorepov 4 u.ä. c. inf.s. Küh-
ner-Gerth 2, 459 Anm. 7.
3. ‚Bis, während, solange als‘. Ursprünglich konjunktionell sind &Ewg
‚solange als; bis‘ (0. S. 650), 25 5 (o6) o. S. 653, Eore (s. u.; nebst ueora u. ä.)
und &xpt (n&ypı) oö(o. S. 653); sekundär sind zu Konjunktionen geworden
&ypı und u&ypı (weil &ypı[ucypı] od mit ug synonym war; vgl. die andere
Kontamination &wug od o. S. 653; vgl. auch deutsch bis für bis daß), s. u. Die
präpositionale Verwendung ist älter bei &ypı und u£yxpı (0.5.549f.), sekundär
bei &us (o. S. 550, 3), £ore (o. S. 533, a), n£ora usw. (o. $. 550, 2). Vgl.
Hermann, Nebensätze 298-303.
2ore (über Verteilung und Formen s. 1, 629, Zus. 2)! bedeutete ‚bis‘ und
‚solange als, während‘ (vgl. unten unter äxpı).
Mit Ind. oder Konj. (dieser gewöhnlich mit Modalpartikel) bzw. opt. obl. ‚bis‘ (bes.
mit Aor.) z. B. uiuver.. ., or’ äv (vgl. 0. 1, 629, Fußn. 11) ixnraı Hes. th. 754, &pdoyyov
elvar .. . vönog, for’ äv... opayal nadaundEwcr Aesch. Eum. 449 f. (Ind. Prom. 457, Kon].
mit &v 376. 697), &xvdarrer’ altv, &or’ dreepokev Blov Soph. Ai. 1031, U dpnyer’, Eor’ Eya
1 Gegenüber den dort genannten Deu- Zo-re (£v-re) Kürzung von &g (&v) ö re; vgl.
tungsversuchen gebe ich jetzt dem von Zoxefür &göne (0. S. 653), auch &ypı (n£ypı)
Wackernagel, KZ 67, 5, den Vorzug: für &. (u.) oö (s.u. $. 658).
Do a
rt

658 C. Synthetischer Teil. IV. Satzlehre

LOAOV Thpov nerndo Tüde 1183 f., Knd AcPpov eluev, Zvre x’ dmoreloeı Ta vonıa Navraxtiorg
Del.® 362, 15 (VA, lokr.; vgl. &rınos for... hevre x’ dnoreionı ebd. 323 B4s[um 400 #,
Delphi]), xar£reıvev, £. dienpaßato Xen. an. II 5, 30, &. ep... eddunocev Ap. Rh. 2, 85,
Eor’ &dplxavev durtv Alalmv ebd. 4, 847, duaeloonau £. (v. 1. £.) x’ dreisyg Theocr. 5, 22,
öfters nach p&vo, so mit &v Hdt. VII 141. 158 VIII 4; Xen. an.V 1, 4 (mit opt. obl.
ebd. V5, 2 u.a.). In or. obl. mit Inf.: &. aörnv veueodan Kpärag Hdt. VII 171 (so Arr.
an. II 1, 3u.a.). ‚Solange als‘ (gew. mit Präs.), so &or’ &v dorddav }} yEvos "EMadıav
Xenophan. 45 D.2, £. u&v... . Zrıvov, 786 tE uoı &döxeı Theogn. 959, Zar’ äv... Aeboow...
768° Auap Soph. EI. 105 f., Eor’ &v 6 röreuo& Öde auveornun Hdt. VIII 142, Zar’ &v
roreule elev Xen. an. III 3, 5. Vgl. lat. quoad (alt ad quo) und donec, beide erst ‚bis‘,
dann ‚solange‘.
Analog u&sre usw. (zum Formalen s. o. S. 550 Fußn. 3).
Mit Ind.: nyopdwvro, u£op’ adrıg Söproro xopeooduevor xaredapdev Ap. Rh. 2, 1230,
uEop’ oBv 6 datlwv oöpıax puouder Cerc. 4, 49, uEopa uıv eis öAonv apa ouvnAaokrnv Anth.
Pal. VII 614, 10; mit Konj.: ark. Tauınodw xa9” Exaorov ray mAebvov Epymv Karl uva
nevrnxovra dpaxueic, ueor’ Av Eniolxh ravra] ra Zpyax ra naeova Del.? 656, 28 ff. (IVa),
kyren. obö£ nıdosı, uEora na &s "Aprenıv vn. BerlSb. 1927, 164 (IV@), kret. Evrov de ol
Eyyvoı, ueora aa Mn nplorg Enıreiecdät GDI 5149, 39 (116/152), thess. neonödı xe oöv xal
Er&pog &rıvoeloounev dElog. . .,. . . Xpevveuev xtA. = Koine Ewg Av odv xal Er£poug Erivonoo-
uev dEloug..., ... xplvo xtA. Del.? 590, 13f. 5f. (214%); mit Opt. ark. [uE]ore Laröv
(= Inrneöv; vgl. 1, 263) &or Del.? 654g 22, uEor’ Av derrog Öv[reddoı?] ebd. 12 (IVA).
&yxpı(s) und wexpı(s) haben ebenfalls zu ‚bis‘ auch die Bedeutung ‚so-
lange als‘ angenommen; im Anschluß an rzotv erhalten sie in der Koine sogar
bisweilen den Infinitiv.
Mit Ind.: ‚bis‘: nobxaLov Oro andolag, nexpı abroig rois orparıaraıg oXoAdlovarv Öpun
everreoe Thuk. IV 4, 1, taür& Errotouv, u. oxörog Ey£vero Xen. an. IV 2, A, 6 de eiornxeı,
u. Eos &y&vero Plat. conv. 220d, ‚solange als‘: u. nev drrd Tod loou Hyoüvro, rpodüumg eino-
ned Thuk. III 10, 4 (vgl. 98, 1), u. nep N Toö Yeoü Plcoıg aurolg Einpxer, KaTnKXool Te Hoav
öy vöuov Plat. Critias 120e; mit Konj. ohne Modalpartikel: u. $& roöro ldwuev, nev&ouev
rap’ nuiv adroicı Hdt. IV 119, undeva EußBivaı &x tig veog, a. Aoüg yevnraı Thuk. IT 137, 2,
&xpıs pebon Bion 1, 47, u. xaravrnowuev ol navreg elg Tnv Evöornra tig riotewg ad Eph. 4,13,
mit Modalpartikel: guAAooeodar xp, Axpız Av al Teooapes xal elxooıy Nuspaı apeidwaıv
Hipp. Int. 40 (VII 264 L.), elne rolg npopVradı xeieberv Tobs ahpuxag Trepuutverv, Kypı üv
oxoraay (‚bis er Zeit gefunden habe‘) Xen. an. II 3, 2, &raoıy (orovdal Eoovraı), uEypı &v
Baouel ra ap’ bdu@v dtayyerdn ebd. 7, nexpırep (‚solange als‘) &v &duvar (scil. reioa:),
Aerteov nal Exeivo, nadarep YuelsAieyonev Plat. Soph. 259a, delph. oft &ypıx&x (Hermann,
Nebensätze 22-24), messen. ur dvaxypnoacdw eis No undEv, neypı Av Entreicodel, dowv
ypeia &oti xıA. Del.? 74, 60 (92/912); mit Opt.: nepituevev.. ., u. &Adoı &x tod Bulavriov
Xen. hell. 13, 11, yf. . . p&porr’ &v, eilt’ &vabra mupl Audelox... ruxor, nexpırep Av abriic...
Ta uEpN .. . ya yevorro Plat. Tim. 56d; mit Inf.: u. oßsoYnvaı rd rüp App. Hisp. 75, örwc...
Ev puiaxf nal eipyuo Öndpxn, Kxpı &v dd Tov rokgulov &ue yeveodaı SIG 741, 36 ff. (nach
882), nexpis no diov ixtodar Qu. Smyrn. 1, 830, obrw notelte..., uexpı Av EEıv Anßeiv
(Praechter Aaßnre gegen die Hdschr.) Cebes 35, 5.
4. emet (böot. Ent [mit ı aus eı nach 1, 193] z. B. Del.? 523, 29 [222-200],
el. ene (= £Ere(t) oder *ern?) ebd. 418, 14 [VI-IV a], thess. öret [0.S. 465 mit
Fußn. 6]), ion.! auch £Eret re, ion.-att. reı$n (bei Hom. £rei $%, fast durch-
weg noch mit Vollbedeutung von 89:? Tatsachen, die nach der Natur der
Dinge oder nach dem Zusammenhang notorisch oder unabänderlich sind,
selbstverständliche Folge aus dem vorher Erzählten; in außerion.-att. In-
schriften erst durch Koineeinfluß; böot. &rıdet Del.3523, 43 u. s., thess. öreı-
t Hom. Hdt.; vgl. Brandt, Temporal- 58. 1481.
partikeln 60 ff. 70; Hermann, Nebensätze 2 Wackernagel, Unt. 311.
5c) Inhalt der Hypotaxe. e) Temporalsätze. 3. ‚Bis‘ usw. 4. rt 659
Set [o. S. 465 Fußn. 6], meg. &reıö£ Del.® 158, 2 [II2] vor Vokal), mit den
Modalpartikeln hom. lesb. Zret xe, lak. lokr. Zret x« (böot. Ext x«), ION. Errexv
(Del.? 800 AB 1, Eretria, VI®), &ryv, att. &rav,! att. Zredäv? (ereıdn xe[xa]
fehlt). "Eret ist wohl auf £r-si (vgl. Ex-eıra 0. S. 564, 12) zurückzuführen,3 das
ursprünglich den demonstrativ-lokalen Sinn ‚dar-auf‘ gehabt haben muß;t
doch ist von Anfang an nur die unterordnende temporale Bedeutung ‚nach-
dem‘ belegt, daraus ist schon bei Homer die begründende Bedeutung ‚weil,
da‘ entstanden.
Mit Ind. ‚nachdem‘: Aor.: oi 8° &. odv Ayepdev öunyeptes 7’ &y&vovro, tolor.. . nerdonv
A 57, Bf 8° &p’ "Oveipog, &. röv uüßov &rouce B 16, Il&rpoxdog 8° Erkpwdev, &. Ldev, Eudops
Stppou II 427, Zaprndovrı 8° &xos yevero IRxbxou Arıövrog, wörie’ Ertel 7’ &vöonoev M 392 f.,
toürov Ev Edoonev... neiodar, &. I npörx Yeav lörnrı dauacdn T 8 L., abrkp &. 8 KuxXo-
repsg neya töGov Ereive (wie 122 f. erzählt ist), Aly&e Bıög A 124, Eneite 88 do rhv Koöpvov
Arixovro, olxeov XoLvfj Hera TÜV rpörepov Arıxouevav Hdt.I 166, Enel ÖL Ereiebrnoe Ac-
peiog....., Tisoapepvng Staßaddeı röv Küpov xıı. Xen. an. I 1, 3, ebdbg Ersıöh Avexhpnoav
Thuk. I 102,4 (und häufig mit in den Nebensatz einbezogenem &yıora [vgl.0.8.386 u.;
390, 3 eö$ög beim Ptz.], z.B. Ereıdn rayıora ouveoxörace Xen. Cyr. VII5,15);Imperf. (‚als‘):
(E)reıdn yap elorınuedla)...,.. . ya ’xerevox xra. Aristoph. nub. 1354 f., Zrrel 8& nod&ver
(‚immer mehr krank wurde‘) xal ünarrevs reXeurnv Tod Blov, EßobXero xrA. Xen. an. 11,1;
Ppf.: Ereıdn yap Einnarnode uev Önels..., Einrirmvro d8 xal ol radalnopoı Dwxeis xal
Avfipnvro al möksıs aur@v, ri &y&vero; Dem. 18, 42; auch ‚seitdem‘: Aor.: ds ua roAd&
nA&yyXdn, errel Tootng iepov mrodledpov Erepoev a 1 f., &yw SE, Emelte napeiaßov röv Ipövo
roüroy, Eppövrißov Öxwg xtı. Hdt. VII 8x, ob ToAüg xpövog ErreLön Xıravaz Te Avoüg Era
oavro popoüvrsg Thuk. I 6, 3; Präs.: Zrette d£ Ilepoaı Exovoı ro Xpdrog, Eori toü BaoıAdo
(roörto tö redtov) Hdt. III 117; kausal® ‚weil, da‘ schon bei Hom. mit allen Indikativen
"Extop, Erel ne xar’ alcav Eveixeoang 008 ünep aloav I’ 59, roio 8° ’AnöMwmv ebäauevo
Nxouoev, &. uara ol piXog Nev A 380 f., abrög yap opıy dünev... vNag... Arpelöng, &. 0
cpı Yardocız Epyax meundeı B 612-14, &roıva obx Eeiov debaxodaı, &. oAd BobAouaı aurH
olxoı &yeıv A 111 ff., öppa un olog ’Apyesiov dyepaorog Ew, &. obdE Eorxe 118 f.,un... dent
vo@, &. ob napekeboenı odöE ue seelosıg 131 f., ol 88 "ERAnveg, Enelre opı Anedoke un’ Enıdin-
xEIV..., nv "Avdpov rrepixartato Hdt. VIII 111, oi yap Auxedaunövior Erreuön TO xXwplov
Bix oby MAloxero (‚sich wollte erobern lassen‘), .. . uövoug röv Zuuu.dxwv Arereubav (Tobs
’A9nvatouc) Thuk. I 102, 3, vöv 82 Ereıdn obx Edereıg xal &uol tig KoxoAla Earl xal obx Av
olög 7’ einv ooı rapaneivar..., elur Ernel xal raür’ Av laws 00x dmdßs ou Txouov Plat.
Prot. 335 c.
Mit Konj. und Modalpartikel nur temporal: &y& 8° öAtyov re PlMov Te Epxou’ Exwv
ent vüas, Erel xe nano roleullov A 167 f., aurap Errel x’ 7 doupt runels 7) PAnuevog I eis
inroug KAerar, töre ol npdrog &yyvarlio A 191 f., noipav 8° ob TLv& pn Trepuyuevov Eumeva
avdpüv..., Emmy Ta npara yeynraı Z 488 f., (lx9üc) robg Erelte Av Impeboavres aunvwoL
rpög AArov, roredcı t&de Hdt. I 200, dixEv Ereav narondaeı rivuadaı Del.? 800 AB 1 (Ere-
tria, VI), rel ax Naundntılög vı)g yevErar, abrög rolg &v Naurartör (scil. vonlors) xpeodeı
ebd. 362, 22 f. (lokr., V2), (p&oxwv) dixarov elvaı al Tnv olwovonlav rov Auxpüpwv, Errkv
ı Nach Hermann, Nebensätze 314 zu Parallelität von &rerdav mit Zrt bei Xen.
&rel nach &v zu ei; vgl. u. S. 685 über &av, , an. II 2, 4: &reıdav dE onunvm To xeparı og
av, AV. ? Avanadeodaı, auoxeudleote' Erreiddv de TO
= in N 285 ist Attizismus der Über- debrepov, dvarideode Ent Ta bmolbyıa’ Ent de
lieferung (für rel 7’ &v?); Wackernagel 7& rpltw (‚auf das dritte Zeichen hin‘)
a. a. ©. 31-35. 253. Hdt. VIII 144 ist wohl Enceode TO Nyovuevo.
&redv für &rerdkv zu schreiben; Wacker- 5 Nach der volkstümlichen Schlußfolge-
nagel a. a. 0. 33f. ae rung ‚post hoc, ergo propter hoc‘. Auch das
3 Zweifel an dieser Herleitung bei Nils- heutige Deutsche kennt kausales nachdem.
son, Kausalsätze (u.S. 661, F. 1) 41ff. Vgl. 8 Oft kann man zwischen temporaler und
ferner Meltzer, BuJb. 159, 374-77; Her- kausaler Auffassung schwanken; z. B. &%
mann, Nebensätze 312 f. Zur Etymologie Erev, dppa opWıv Euppoabvng Erußätov dupo-
von -eı vgl. 0. S. 557, Fußn. 1 und.u. 8. 683. repw glAov Arop, &. and mod Tenoode
4 Brugmann“ 617 verweist dafür auf die yb 52£.
42*
660 C. Synthetischer Teil. IV. Satzlehre

xparhowot, ...Eaur@ ovyxwpeiodau Pol. II 2, 9, dvdpög 8° Emerdäv alu?” dvaoraon Hövıs


&naE Yavbvrog, odrıg Zar’ dvaoracız Aesch. Eum. 647 f.,1 dexa Euepöv Erreıdav döyacı IC?
I 88, 7 (Ende V®), eine d£, örı, Eneıdäv Tayıora H orparela AnEn, ebIT Aromeuber abröv
Xen. an. III 1, 9. In der thess. Inschr. BCH 59, 55 ff. (vgl. o. S. 465, F.6) ist oreı xe mit
Konj. wegen dreıdei (= Ereıdn) ebd. als drel ve = hom. &rei xe zu deuten, nicht mit dem
Herausgeber Bequignon als öret = dor. öreı ‚wo.
Mit opt. obliquus (iterativus): rororo 8% Zornas, Errel Aoboaıro Yayoı re w 254, Emeidn
yap rpooßdrorsv AAANAoLG, od Hadimg drreibovro Thuk. I 49, 3, rapnyyeırav, Ereuön deinvn-
osLav, OVORXeVACKUEVoUG Trdvras dvanabecdaı Xen. an. III 5, 18; auch bei &rrnv und E&reıdav
(wegen der engen Verwachsung von &v mit der Konjunktion): (&v dvayoıuı) rebgecdaL
ueya döprov, Erchv reroaluedea Amßnv T 208, vönras 8° dAADeoxev, Emmy daldag mapadelto
ß 105 & 140 (vgl. 8 222), oßx 209° dorıs oby nyeito... Shenv ve Anbeodau rap’ aurav,
Ererdav rayıora dvnp elvaı Soxıuaohelnv Dem. 30, 6; kausal: 2d6xeı moreiv... Antyeodaı
zöv Avoolmv...,.. . nal Öndre Ev &pnula elev, Emeimep Nynoxıvro undtv äv note &v rpdrroLev
Yeodg Stdadeiv Xen. comm.T 4, 19.
Mit Potential und Irreal kausal: vöv y&p x’ "Exrop’ EXoıs, Errel Av uaAax Tor oxXzdov
&90ı I 304, AL vıv repınruyel papeı dba... ., Errel obdelg Av... rAaln Biereıv Soph.
Ai. 915 ff.; ünöeıde yeipag Eudc, Errel 00 xev Avıdpwri ye reitcdn O 227 f., da Tobg ToAAobs
TOVT@M .... ÜuLzig Lore 0Woı xal Zuutodor (‚Lohnempfänger‘), &rel dıı ye Öuäs abrobs naAxL
&v ArwAwieıre Dem. 18, 49, vgl. auch 0. S. 659 Plat. Prot. 335c.
Mit Inf. in indirekter Rede (vgl. o.S. 375 ff.) temporal und kausal: (Ar£pxıvov... .) Erst
8: Eotepjoda. auröv (scil. av dyaduarov), od dixaroı elvaı dropkpeiv £rı Hdt. V 84, Enetrs
8: olx dvuevaı TO KaAX6V.. ., 00Tw ON Tov Baxaılda aur@v... xAnpaaoxı I 94, Erel oürT’ Armo Toü
TPOPAVvoUG ToAufoaı Av xa9” Houxiav (scil. Erınisdoat), obr’ el SLevooövro, uN 00x Av rrpo-
atcdeodaı Thuk. II 93, 3.
Mit Lockerung der Abhängigkeit (vgl. den ‚relativischen Anschluß‘ o. S. 644, 13) &rei
‚denn‘, bes. ‚weil (im andern Fall); denn sonst? (wenn es anders wäre)‘:&ya$ol d& «al
copol xard Saluov’ &Kvöpeg Ey&vovr’' Erel dvriov rg Av rpıödovrog "Hpaxdeng oxbradov rivake
yepotv; Pind. O.9, 28 ff., (Streps.:) odx &ppev’ dulv &orıv; (Sokr.:) obdauäg y’’ &. rag Av
xadeosıag Evruxav ’Auuvia; Aristoph. nub. 688 f., &y& (der Hund) yap eiuı 6 xal ud
abrag (die Schafe) ooLwv...* &. Öelg ye, el ud Ey@ rpopuAdrrom Öuäs, 000” Av veusodar
Sbvaıcode Xen. comm.II 7, 14, od y&p piAönovög Eorıy“ Emel Apxeı Av ara, ei Zus HIEdE
gukeiv, robro dvri navrwv yuuvaolov Cyr. II 2, 31, loov yap rd uiaxouax ylyveraı, &av Euviig
ıö rorobro Euverdog .. ." Errel 6 ye drnodavav neidrns rıs Av &uög Plat. Euthyphr. 4c (vgl.
auch Plat. Prot. 335c o. 8. 659), &rel &poö rıya rourwvi Gorg. 473e, un yevorro' drel rög
xpıvei 6 Yeög röv xöouov; NT Rom. 3, 6.
Verbindungen mit Partikeln: &rel &p«, &. &p 4, &.o0v,&. (Erin), Erel ye. &neıdy
ye, Enelnep, Ereiönnep, enel tor u.a.
5. Temporales Zvda s. 0. S. 648, as u. S. 665, 8.
6. eöre ‚(sobald) als‘ nur bei Homer und seinen Nachahmern ;3 etwa in
der Hälfte der Fälle bei Hom. steht der eöre-Satz asyndetisch voran und
folgt der ‚übergeordnete‘ Satz mit 82, xat, tyuoc, &v9a u. dgl.; eöre war daher
wohl ursprünglich koordinierendes exklamatives ed re ‚und richtig!“ (z.B.
reloun 8° EAvoav ano Tpnrolo Aldoro. EBI” ol Kvamdıvdtvres Kveppirrouv KA
TndD, xal To vnöunog Unvog Ent Biepapororv Ernte ‚und richtig! da hatten sie
sich schon? zurückgelehnt...., da senkte sich ihm allmählich...‘ v 77 ff.).
Nachstellung des eöre-Satzes und Verbindung mit &v (nie xev!) und Konj.
wurde dadurch möglich, daß eöre als Synonym von ötz empfunden wurde;
! Aesch. sept. 734 ist mit Wilamowitz Homernachahmung (mit Ipf. VII 193. 209,
Erel Ö’ ävzulesen;s. Wackernagel, Unt. sör’ &v mit Konj. II 63,VI 27, eöre Kyayoı
34, Fußn. parallel zu dxwg &A9oı IV 78).
2 Vgl. Blaß-Debrunner? $ 456, 3 mit * Debrunner, IF 45, 185-88.
Anhang. 5 schon ist ursprünglich Adv. von schön,
3 Auch die fünf Herodotstellen sind wohl also = &.
5c) Inhalt der Hypotaxe. e) Temporalsätze. t) Kausalsätze 661
die Bedeutung ‚wie‘ (T 10 T 386; s. u. S.671 F.1) entstand durch An-
knüpfung an das anklingende, aber unverwandte Aure.
Mit Ind. vorangestellt eöte miAag Ixave... Ixude.. ., Ev9° &Aoxog noAbdwpog Zvavrin
MIE Yeovox "Avdpoudyn Z 392 ff., ebr’ "Appodin Sa TPOGEOTIXE Haxpdv "OAUUTOV...,
töppa de rag nobpas "Apnuraı Kvnpsibavro u 73. 77, 0° 6 dedeınvneiv, 6 8° Enabero Yelos
&ordög p 359, nachgestellt alda 8° Ereıra "Exropa Siov Ereruev AdeApeövV, eÜrT” &p’ Zueide
orpeyeod” Er yapns Z S1Aff., An 8° ’Aldng... Grlv dtaröv, eure pıv wbrdg Avnp - . . Zv
IIdA@ Ev verbeoon Barrav ddbvnorv Zdwxev E 395 ff. (parallel An 3’ "Hpn, öre uıv xpatepdg
mals "Aupırpbovog ... BeßAnxeı 392 ff.); mit Konj. und äv: röre 8° od rı duvnocau Axvb-
HEVÖög rrep xpanaeiv, ebr’ Av mordol... nintwocı A 241 ff., dußeg 8°, cur’ Av unXEr’ Erixpa-
Teworv Avanres, obxer” Ereit’ &dEAouaoıv Evaloına Epydleodar Aov ydp 7’ Kperng Krroatvuraı
ebpborrx Zebg Kvepog, eür’ &y uıv ward Sobkıov Aap Einoıv p 320 ff.; mit Konj. ohne &v:
alel yäp To räpos Ye deol palvovrau Zvapyeis Auiv, ed9 Epdwuev Kyandeırds Eraröußas n 201 f.,
TOM yap, edre nötig dauacdn, alai, Suoruxn) re npdoceı Aesch. sept. 338 f.; mit Opt.:
av (scil. öplav) nal 6dövrav iv xavayı nerev, edre (‚soolt‘) maxorro "Aupırpuwviköng
[Hes.] scut. 164 f. Bei Soph. auch kausal (nach dem Muster von öre): xobdtv dvaddarov
parloaın’ dv, ebre y’ 2E deinrav Alas ueraveyvocdn (‚umgestimmt worden ist‘) Ai. 715 ff.

C) Kausalsätzel
Die meisten Kausalkonjunktionen gehen auf temporale zurück: öre (0.
S. 648), &nei &neısn (S. 659), önnvixa (S. 652), eöre (8.0.6), auf lokale
örov(S.647,1)undöYev(S.647,2);auf einem Substantivsatz beruht der Kau-
salsatz mit örı (o. S. 646, 3), auf einem Vergleichsatz der mit &s (u. S. 665, 6)
und örog (u. S. 670), auf dem Begriff des Entgelts v9’ &v (vgl. o. S. 443).
Von Anfang an kausal waren die Verbindungen kausaler Präpositionen mit
dem Relativum (vgl. o. S. 647, 1): Sıörı (vgl. dı& c. acc. ‚wegen‘ 0.8.453f.),
oövexa öFobvexa (vgl. Evexa 0. S. 552 d); über Ep’ & ‚weil‘ s. u. S. 681,9.
4v9” Sv ‚dafür daß, weil‘ Soph. Ant. 1068 (‚zur Strafe dafür, daß‘), doövaı dtunv Av9’
äv... Cnrettov Aristoph. Pl. 433 f., ool d& yYivorro, v9” Gy rpüg TO Yelov Öolag ÖLdxeroat,
Erappodıolax, x&pıs, noppn Pap. 162% (Mayser, Pap.II 2, 375, 28 ff.), napaxpiux de
Enkrabev aördv Kyysdog xuplou, Kv9” Sy oüx Edwxev Thy döbav ra Ye NT Act. 12, 23;
anders &v9° &v im Sinn von dvrl robrov mit ‚relat. Anschluß‘ (s. o. S. 644,13) ‚als Entgelt
dafür, deshalb‘: Soph. OR 258, Aesch. Pr. 31, Thuk. VI 83, 1, Inschr. 237% und 196%
(Mayser a.a.O. 26ff.), NT Luc. 12, 3 (vgl. Blaß-Debrunner? $ 208, 1).
dı6r12 (nur Hdt. und Att.) = di’ ö rı ‚deshalb weil‘: röv uev (Ala) Enlorıov naAtov,
d. 8n olxloror bmodekduevog röv Eeivov pov&a roü rraudog Eidvdave Böcxov Hdt.I 44, rıuäv
d2 Zanloug Zpn, 8. rapfivat (inf. obl.) ol röv nanrov Önuootn Ind Zaulov III 55, dedtöreg,
u ol ’Admvaioı vonloavreg Aedbodaı rag onovddz, d. 25 xeipaz AAdov, obx Eat SpäG Krorkeiv
Thuk. 152, 3, ob8& dı’ &v &Mo naAdv elvar 7) 8. wertyei &xeivou to xarod Plat. Phaed. 100c;
im Anschluß an die Doppelbedeutung ‚weil‘ und ‚daß‘ von örı erhält auch duörı die Be-
deutung ‚daß‘: 3. u&v yap &x üv Bapßdpwv Axeı (die Namen aller Götter), nuvdavönevos
obro sbploxw &6v Hdt. II 50 (vgl. 43 örı und dwörı parallel), dxpıBög yap Ads, d. rolg ye
&x ic ymolas Yuyarpds nauol yeyovsony drdvrav TÜy Tarrramv xAnpovoula poonxeı Isae.
3, 50. Anders indirekt fragendes dıörı (81 8 rı) ‚propter quod, weshalb‘: ppdow, a ör
wor doxter mAndbeoda 6 Neidog od YEpeog Hdt. II 24, röv Iüva "Adyvatoıcı KeAeloaı
drayyeircı, 81° 5 Ti Ewurod obdeulav Ertunedeinv ToLeüvrat VI 105, od8elg’oxornel auTavV...
3? & zı rodro obn dveudilerau Thuk. I 77, 2; so auch att. 816 (= di 8) und duörep (vgl.
Stahl, Synt.gr. V.531,2) ‚weshalb‘, auch mit ‚relat. Anschluß‘ (s.0.8. 644,13) ‚deshalb‘.®
Unrichtig Schmitt, Substantivsatz 62.
Hom. und Nachahmer oÜvex«, Trag. ödovvexe.
ı Vgl. M.P. Nilsson, Die Kausalsätze 2 Vgl. Kühner-Gerth 2, 356 f.; Her-
im Griechischen bis Aristoteles. I. Die mann, Nebensätze 141. 317 f. Ä
Poesie. Würzb. 1907 (Schanz, Beitr. 18). 3 $ı’ & ‚deshalb‘ mit inf. obl. Del.? 647, 24
r

662 C. Synthetischer Teil. IV. Satzlehre

Zur Entstehung s. o. 8.552.d, ferner Schmitt, Substantivsatz 58-63; Hermann,


Nebensätze 293 f. ‚Deswegen, weil‘: voboov &v& orparöv pas nanıy — 6AErovro de Auoi -,
obvena zöv Xpbonv Ariunoev dpnrüpa« A 10f., alet y&p Ilpıduw Ereunvie dp, obver’ &p’
E09Adv Eöyra wer’ Avdpkaorv od ri rieoxev N 461; auch mit korrelativen Demonstrativa
(weil oövex« nicht mehr als ‚deswegen weil‘, sondern einfach als ‚weil‘ empfunden
wurde): &G 8 roD8’ Ever& opıy EunBöAos Aryea rebyer, over’ Ey nobpng Kpvantdog KyAd'
ärorwva obe 29erov SEaodaı A 110 ff., 00. 8n... Mev&iuog... &HEXcı aruyepnv &us oluad’
&yeodar, robvexa 84 vov deüpo SoAoppoveouox rapkarng; I' 403 ff., T@ oe xal ob düvanaı
rpoAımeiv Sbornvov &byra, oßvex’ Enmrng &ocı v 331f.; auch bei verba affectuum (wo
man ‚weil‘ oder ‚daß‘ übersetzen kann; vgl. örı o. S. 646, 3): yeyhdeı 82 ppeva Niels,
obver&k uoı Tbye od ven röreuov dE xıövrı A 683 f., Xoreoonuewn 76 Ye Yuouo, od. Eyo
Aavaoioı, ob d& Tobeootv dpnyeız 319 f., yaipe 8° ’Adnvaln.. ., ob. ol nportpn Söxe Xpb-
ocerov Üreroov y 52f., abräp un vüv noL Töde Xubeo umdt veukoon, oÜverd 0’ od TO TP@ToN,
Erel Idov, 8’ dyarımoa db 213 f., CnA® 0’ 690Uvexr’ Exrög alriag nupeig Aesch. Pr. 330, dann
auch ‚daß‘ bei verba dicendi et sentiendi: Ilias nur rebdero y&p Kürpov d& u£ya xAkog,
obver’ ”Ayauol &; Tpotnv vneooıv dvanisbosodaı ZusIrov A 21 f., Od. z. B. olda ur” aüröc,
od. oelo neplppwv Ilmveröreıa eldog Axıdvorspn e 215 f., dyyedlnv &p£ovra rrepippovi Ilmve-
Aoreiy, obvexa ol oög &ocı o A1f., Kyyeiie 8° Öpxov npoorıdeic, 6dobvexa Tedvn«’ "Opkorns
2E Avaynolas röyns Soph. EI.47f., yvaon rase, 6Yo0vex’ abrdg abröv oüre vüv Xadd Öpäs
oöre npöodev elpydoo OC 852 ff. Selten oövex« im Sinn von ‚weswegen‘: ron&avra (‚nach-
dem er erreicht hat‘) ...., 00. deüp’ ixöueoda y 60 f. und vielleicht 7 8° "Arn odevapı re
xal dprimog,. 00. (‚weswegen; daher‘ oder ‚mit Rücksicht darauf, daß‘?) r&oag moAADdv
örexnpodte: I 505. Wegen der Doppelfunktion von oÖvex« (und ueypı) als Präp. und
Konj. verwenden spätere Dichter gelegentlich auch &vex« als Konjunktion; z.B.
Ever’ od yıv Örrepßıov Eixog Zreipev Apoll. Rh. 4, 1521 (vgl. Wackernagel, KZ 28, 115).

n) Vergleichssätze
Die gewöhnliche Konjunktion für Vergleichssätze ist &g (nebst &orep
und öcre); nur hom. und poet. ist Nbre.
oc! (dor. auch &, deutlich in are ‚sicut‘) steht an Mannigfaltigkeit der
Gebrauchsweisen und Verbreitung (es gehören dazu auch &orep, &ote, örwc)
den übrigen Relativkonjunktionen voran. Die unerweiterte Form & läßt sich
mit awest. y@ auf idg. *jö als Instr. Sing. n. des Relativstammes *jo- (griech.
ö; 1, 614, 3) zurückführen; zur Erweiterung durch -< wie in täö(c), äg s.
1, 623 f. und 0. S. 577, 36. Prosekutive Bedeutung des Instr.s (o. S. 162.d) ist
wohl noch im Gebrauch für ‚wo‘ und ‚soweit‘ sichtbar (s. u. 1 und 2). Von
den gemeinsamen Bedeutungen von awest. y@ und &(s) dürfte mindestens
die modale ‚wie, auf welche Weise‘, der die nurgriechische komparative
nahesteht (s. u. 4), altererbt sein (s. u. 3). Auf modalem &(c) (korrelativ
&c, &de, röc, obro, -tws) beruhen die übrigen Verwendungen, die sich erst
nach und nach schärfer abheben. Mit awest. y@ geht auch “sc ‚daß‘ nach
verba sentiendi et declarandi zusammen (s. u. 5), dem os nach verba affec-
tuum (s. u. 6) nahesteht (vgl. öre und zur Entwicklung von ‚wie‘> ‚daß‘
auch NT und neugriech. rög ‚daß‘ aus interrogativem ‚wie?‘).2 Wie awest.
yä (mit Ind. Konj. Opt.) und ai. yathä@ ‚wie‘ ist auch &g final (mit Konjunk-
(Cymae, IP); ein weiteres nachchristl. in- F. Naumann, De &s particulae apud
schriftl. Beispiel bei Hermann, Neben- Aeschylum vi et usu. Diss. Leipzig 1897;
sätze 25. dusrep ‚weil‘ (= diörı) nur Xen. G.S. Thomas, De particulae ag usu He-
comm. IV 8, 7: 00 d1& ö pileiv&u&... dd rodoteo. Diss. Leipz. 1888; Mayser II 3,
Suömep xal adrol Av olovraı &uol auvövres 167 f. (mit weitern Verweisen); Blaß-
Bäirıoror yiyveotar. Debrunner? $. 266 (Register).
ı Vgl. Brandt, Temporalpartikeln 47-56; 2 Siehe 0. S. 646, 4.
5 c) Inhalt der Hypotaxe. n) Vergleichssätze: öc 1-2 663
tiv ohne und mit Modalpartikel und mit Optativ; s. u. 7). Von modalem
‚wie‘ geht das temporale aus (s. u. 8; vgl: lat. ut und franz, comme; deutsch
wie ich das sah, erschrak ich; deutsch als ist ursprünglich al-so ‚ganz so‘).
Auf dem modalen und komparativen Gebrauch beruht schließlich die Ver-
wendung von @&g bei nominalen Satzgliedern (Superlativen, Numeralien,
Substantiven, Adverbien, Infinitiven und Partizipien, Nebensätzen mit
örte u. a.) und als Einleitung von Hauptsätzen (Ausruf, Wunsch); die meisten
dieser Verwendungen beruhen auf Ellipse, im ersten Fall des verbum fini-
tum zu os, im zweiten eines regierenden Satzes; s. u. 9-16. Fast nur die
Bedeutung von modalem und temporalem ög ‚wie‘ hat &orep (s. u. 17);
&ore ‚wie‘ (u. 18; nur so &re) ist als Konsekutivpartikel ungleich häufiger
als das einfache og (s. u. S. 681 Zus.); für modales und finales &c setzt sich
örog durch (auch mit Fut.); s. u. S. 669. Auf schon klassisch gelegentlich
erstarrendem og &v beruht neugriech. o&v ‚wie‘. Nur für modales &s begegnet
selten demonstratives rög (8. 0).
1. ‚Wo‘: Ang ainöre ride (TÜde K) vadiEas, ag To waravres roöro yenAopov al (codd. &, &ı
re yuplxau, ouplodev; Theocr. 1, 12f., rourei Boommasiode..., &5 6 Darapos (‚der Bläß‘
ein Widder) 5, 103; was Hermann, Nebensätze 261 (126. 127. 129. 130) sonst noch
geltend macht, fällt teilweise weg: die meisten Belege enthalten ög ‚wie‘ von der Be-
stimmung von Grenzverläufen, so &s öpıa ade‘ &s 6 Zedauvog (ein Fluß) 25 Kapbuas &o
av önpada xıi. SIG 685, 63 u. ö. (kret., 139%), ähnl. Del.? 283, 5 (Rhod., III®); 709, 8
(Ephesus, 290/802); 313 II 7 u.ö. (Haläsa, I), doch ‚wo‘ öpıa ev eluev... a5 6 ’Axuebs
eußa@Adeı Ev röv Edpwröv ebd. 388, 4 (ätol., kurz vor 2008).

2. ‚Soweit‘ (vgl. ai. ydd, z. B. nahi nü yüd adhimdsindra kö virya pard


‚denn nie, soweit wir denken können, war jemand an Manneskraft Indra
überlegen‘ RV 1 80, 15ab), oft ohne Verbum. Vor Nom.: gpovsi yap &
yovn (scil. Sövaraı o.ä.) neya Soph. OR 1078, rıorös, os vonedg avnp 1118
NV SE oBdE Adbvaros, as Auxedaruövios, eineiv Thuk. IV 84, 2; vor Dat.:s. o.
S.152ob.; vorpräpositionellerWendung, auch vor Adv.: os ar’ öuuarwv
(scil. eixzocı) Soph. OC 15, (AAxıßıadng) Avnp MAınia wev Erı Tore iv vEog WS
£v &AAn nöreı Thuk. V 43, 2, to dE rporipw orparsduarı tüv ’Adnvalov og Ex
any (scil. Av; ‚soweit es nach den erlittenen Unfällen möglich war‘) doyun
zıs &yey&wmro VII 42,2 (vgl. Hdt. VIII 101), ondtouevor @gG Ev Trotz Öpeanv ixav@g
Xen. an. IV 3, 31, veuev örı hav BörEror ös wE iv Tol nepıyöpor (‚soweit
nicht in der Nachbarschaft, außer in der N.‘) Del.? 654, 9 f. (Tegea, 390®);
(A:) EEeis ru npös raür’ droroyelodar; (B:) ws uev ebaipvng, Epn, ob navu
6&dtov Plat. civ. 453c; mehr bei Kühner-Gerth 2, 494. Vor Inf. (s. auch
0.5.3788): oc elvar (= 2Eeivaı) Hdt. IV 99, &s aneındanı IX 32, os LIXpOV
veyarw eindoxı Thuk. IV 36, 3, & ya obrwol döfaı Plat. civ. 432b, ed ye, os
5
ve odrwol dxodoaı a Heping.. . Anınveetat...
Plat. Lys. 216a; bes. Sg einelv: ee
drkyav is orparıng obdev nepos @g elmeiv Hdt. VIII 115, 1, xivnoıs yap aben
2 n / ER \ er

&h neylorm rois "ERAnoıv &yevero..., &g d£ einelv nal Ent nieiotov Avdpanav
6 o > r

Thuk. 11, 2, bisweilen erweitert: &g elneiv Aöy@ Hdt. II 37, norepwg Akyeız
Töv Kpyovrk re nal rov xpelrrova Tov @g Eros elmeiv h TOV axpıßet Ayo Plat.
civ. 341b; &c ovvröuasg (Xen. oec. 12, 19), &v Bpayxet (Xen. Ag. 7, 1), AnAöc
(Isocr. 4, 154) eineiv (ög auveAövri eimeiv 8. 0.5. 379 8), @GEv Mulv abroig (‚unter
uns‘) eiojo9daı Xen. conv. 4, 25 u. a.; ferner @sg elvaı, so ro @v on Anö “HAtov
664 C. Synthetischer Teil. IV. Satzlehre

rörog odrerı roAAdv Xwptov &g elvaı Alyörrov Hdt. II 8, mit acc. c. inf.:
neydAa Exrhoaro yphuarx &5 [&v] elvaı *Podarıv II 135, &g Zxbdag e. IV 81,
öc raraık e. Thuk. I 21, 1, &s ye Suaxövoug e. nöreog Plat. Gorg. 517b (vgl.
&s &u& ed ueuväche: Hdt. II 125, auch VII 24). Vgl. Kühner-Gerth 2, 508f.
(3 und 4).
3. Rein modal ‚wie‘. Mit Ind.: &X &a, &s ol np@ra dbonv yepas ules
’Ayauav A 276, äprov 7’ o0dov &iav... xal xpeoas, &G (,50 viel‘) ol xetpss
Zyavdavov p 34h, Gna BE unrpl Evverov, 55 (d. ‚was‘) eldov ve xol Erivov h. Cer.
172, sol Yeol nöporev, Os 2yo Ira Soph. OC 1124, &g Zorxe Plat. conv. 176c,
&s yoöv 6 Adyos anualvaı Plat. civ. 334a, 76 nun neuvnuaı, og eine Aeschin.
3, 72; mit Konj.: rei}eo 8°, &g Tor &yo ubdou TEAog Zv ppeot Yelm II 83, KA’
äyc)’, og Av iyo eino, nedwueda navres B 139, og Av noimang, Navrayd) Xpmotös
x’ on Soph. Ai. 1369. Über oic9° &s mit Imp. und prohib. Konj.s.o. S. 344.
4. Im Vergleichssatz ‚wie‘, oft mit korrelativem &s, oörwg uUsw.: @g o0rog
xa0r& zerv’ Epaye orpoudolo nal aÜTNV 6XTO ..., SG NuEls Tosoaür Erea rrole-
uiEonev abdı B 326 ff.; im Gleichnis ag 8° &ven.oı $bo rövrov Öptverov..., &g
ur. TAff., ag dE rewv... E& aöyxeva Km möpriog..., &G ToUg Kuporepoug E&
inrov... Bios E 161 ff., hier gewöhnlich &g öre (önöre) ‚wie wann‘, wg ei
‚wie wenn‘: &G 8’ Örte tig re Öpdxovra LIWv TTAALVOPCOG ATESTN . . ., BG HTA.
T 33 ff., ag 8° 87°... eldev..., rotaı A 275 ff., Hpıre 8°, ag Öre Tıg Öpüg Npı-
TEV..., &G... xeito N 389 ff., a5 8° 67’ an’ OiAdurou vepog Epyerar..
as vr. II 364 ff.
5. Bei verba dicendi et sentiendi ‚daß‘. Während es in Fällen wie dee
yapxara YJuuov adeApeov, as.eroverro B 409 noch durchaus auf die Modalität
einer Tatsache ankommt, kann in andern sowohl das Wie als auch nur das
Daß gemeint sein: old« yap, &g uor ddwdvoraı xAurög Evvootyarog € 423,
(uLINDOHKL) 5 &pa Tor npoppwv Yeös Braoe Yeorıv KoLönv 4 498, oloda yap,
DS X’ Konaorög Evi neydporoı pavein b 60 (vgl. ihr wisset, wie es ein ungewohnet
ding ist Luther; heute nur noch ihr wißt, ein wie ungewohntes Ding es ist);
oft kann es aber nur noch auf die Tatsache ankommen (‚daß‘): &yopsbeıs,
5 $N Toßd Evexa... Kdyen rebyeı A 110, yywröv dE...,-@s H6n Toweoorv
OAEdpoUu retpar’ Epfnraı H AOL f., axovere.. ., &5 7’ MN ara. yA93L., ro 88
VNTLOG 00x Evönoev, &dg OL Un EIPOTTORWV Ölwv or£pvoroı Ö£devro ı AAI, Toro vOv
Zevg xTı., a5 Mroı "Odvoeug Non Ev rrarptdı yaln p 155-57, wugnoouaı ob8
ETIXEÜCO, WG... . Kxovoa 270 f. In dieser und der folgenden Gebrauchsweise
berührt sich &g mit örı (Sdtörı), die bei Polybios völlig gleichwertig sind.
Während og bei Herodot noch überwiegt, hat bei Thukydides örı den Vor-
rang; das beruht kaum auf individueller Vorliebe oder auf landschaftlichen
oder Bedeutungsunterschieden, sondern lagim Zuge der Entwicklung.? Doch
erstand in hellenistischer Zeit &g wieder auf in der Form rös, eigentlich
‚wie?‘ (Ss. 0.).
ı Verkürzt für og (ylyverau, &y&vero,) Öre ® Vgl. L. Christ, Der Substantivsatz mit
(et)? x ag bei den att. Rednern. Diss. Erlangen
® Vgl. Kühner-Gerth 2, 356; H. Kal- 1905; S. Brief, Die Conjunctionen bei
lenberg, örıund as bei Plato... RhM 68 Polybius III (Progr. Wien 1894) 8ff.;, R.
(1913), 465-76 (und dazu GC. Ritter, Rehme, De Graecorum oratione obliqua.
BursJb. 187 (1921), 219-27). Marb. 1906; Hermann, Nebensätze 263.
5c) Inhalt der Hypotaxe. n) Vergleichssätze: öc 3-8 665
6. Bei verba affectuum ‚daß, weil‘. Den Weg von modalem ‚wie‘ zu kau-
salem ‚daß‘ zeigt z. B. &uöv 8° &y&Auooe PlAov xp, Sc dvon eLararnaev &uöv
A13f., Yard u’ Eye, @g ob rı (‚wie wenig‘) mıav rdde Papua’ EIEINING
x 326 (vgl. 7 229 ff.); nur kausales ‚daß‘ kommt in Frage für yalpsı ÖE OL
NTop, &g uev del uenvmon &vneos 647 1. (für &xos Maß’ "Ayarobc, bs Ereo’
Eo9A0g avnp II 599 f. kann man auch an temporale Bedeutung denken). Ähn-
lich steht ös, aber von anderm Ausgangspunkt aus, in & römor, } udr” &Anppdc
Avnp, sg pela xußıorä ‚insofern‘ (oder ‚man muß dies schließen daraus, daß...‘)
11 745; so übergehend in die kausale Einleitung eines Hauptsatzes (‚denn‘):
Ti more Aeyeıc, & texvov; Os od navdavw Soph. Ph. 914 (hc uäAdov Av Eoır6
u xTA. ebd. 46), &; Zuöv xauveı yövo Eur. Ph. 843, npoievar Berrıore vüv, bs
olrog 6 Tönog Eoriv od T& Impla ra Seiv’ Epaxox’ Exeivog Aristoph. ran. 277 ff.
7. Final ‚damit‘. Den Übergang vom modalen Gebrauch zum finalen
mag veranschaulichen od yap dN robrov ev EßobAsvoag voov KurN, Qs ro
xelvoug "Odvoedg Anoreloera. &idav; e 23 f. (vgl. © 36 f.); nur finale Auffas-
sung ist möglich z. B. in xpiv’ &vöpas xark YÜia, xark pprrpas, ’Aydueuvov,
Os PpNTEn Pphrpnpiv Apnyn, püra de püroıs B 363, nkpoıd” ... ICeu Eueio,
öppx idn..., @g nor xal rovd &vöpa reAmpıov EEovounvns I' 162 ff., Mueis &°
Imuev wc, Onmvir’ Av Yeög rrAodv Aulv elan, rrvıXadd öpumueda Soph. Ph. 464.
Der Konjunktiv war dabei voluntativ (0. S. 316,5); erst sekundär (doch schon
vor der Überlieferung) kam prospektiver Konjunktiv (mit Modalpartikel)
in solche Sätze: &AX 191, un u’ Ep£Yıle, vawrepog &c ze venaı A 32, reiten 8’,
ag ror...(8.0.unter3), @g&v nor rıumv neyarnv xal nbdoskpnau Il83F., reulbeo...,
©G Av un ve xararpbyn n 83 f. Für beide Konjunktive steht Opt. nach Neben-
tempus: oLwräv Audv Avayeı, @G... Axobosıav B 280 ff., mit Modalpartikel
nor Yuuög... EWATEL... GE... veeodaL, SG Av nor TovV TaLdn... Eboryayous
T 328 ff., n&ocova IAxev löcodaı, Ds rev... yevorro % 20 f. (für avuloco...,
os av... paveing v 401 f. wird pavnng gelesen), (vEexs) nepıeneunov.. ., Os &v
un öpYelnoav Hdt. VIII 7.
„Man vergleiche die Entwicklung bei nhd. damit. In Sätzen wie damit ein jeglicher seine
Seele errette (Luther) war der Konjunktiv das, was den Nebensatz zum Finalsatz werden
ließ. Nachdem sich aber an damit der Sinn des Absichtlichen angeheftet hatte, kam man
dazu, auch den Indik. nach damit folgen zu lassen: damit er rettet.“ Brugmannt 651,
Fußn. 1; vgl. auch Behaghel, DS 3, 111; 652 ff.
Während finales &g bei Homer und Hesiod nach der Häufigkeit erst an dritter Stelle
steht (237 öoppx, 145 iva, 63 &c), bei Pindar an zweiter nur deshalb, weil finales tv« fehlt,
herrscht öc bei den Tragikern; bei Aristophanes tritt es sehr stark zurück (3 &c, 15 &g
&v, 183 va). Bei Hdt. werden 16 6, 11 üg äv, aber 107 {va gezählt. Bei Thukydides aber
stehen gegenüber je einem ag und ag &v 52 iva und 114 örws, 1 önog &v (Hom. hat erst
9 örwc, alle ohne Modalpartikel, schon bedeutend mehr örwg und örwg &v die Tragg.
und Aristoph., Hdt. nur 12 öxwg und 5 öxwg &v; die attischen Urkunden brauchen zu-
nächst fast nur örwc äv, erst seit 4002 daneben in nennenswertem Maße iva und örws,
seit Hadrian &c &v c. opt.); s. auch iva u. S. 672 f. Näheres bei Weber, Absichtssätze 2,
97-99; Meisterhans® 253-55; Mayser, Pap.II 1, 247.

8. Temporal ‚als‘. Der temporale Gebrauch kann sich mit dem kausalen
berühren (vgl. unter 6; auch &oßeorog 8° &p’ Evöpro yEug uaxdpeooı YeoLav,
öc {dov "Hoaıorov dk Souara mornvbovra A 600, Mapdovıos as ol uareßaıvov
ol "Erinves.. ., reuneı & abrobs mäcav rhv inrov Hdt. IX 20 u..)=nur-die
rt

666 C. Synthetischer Teil. IV. Satzlehre

temporale Auffassung ist vertretbar für xat 6’ &g obv &vönoe . . ., Yaußnmoev €’
ER

dp” Ereıra T' 396 ff. (vgl. Y 419), Tpöes 8° 5 Enbdovro O 379, 008° AAads
oxorınv (oder dAnoox-) elye ypuonviog "Apns, &s Ldev "Hopaıorov KAuToTExXvnv
voogı rıövra 9 285 f., &g Enayovres Ercfjonv r 445, SG Epkeıvov o 262 (bedenk-
lich &< iYvvev W 871). Die Schattierung des unmittelbaren zeitlichen An-
schlusses (‚sobald als‘, bes. mit Verben der Wahrnehmung) hängt wohl da-
mit zusammen, daß wenigstens teilweise die korrelative Fügung @s-&s
(0. S. 664, 4) zugrunde liegt. Seit dem V @ist &g häufiger = öre ‚als‘, so ag 8°
&pavros Ereres Pind. O.1, 47 und Tragg. (bei Soph. wechselnd mit £ret),
seit Hdt. auch gleichzeitig (doch bei Aristophanes und Thuk. nur vorzeitig).
Die Unmittelbarkeit wird nun besonders ausgedrückt: bei Hdt. «urix«,
id&oc im Hauptsatz, auch bei andern og rayıora, z. B. ws y&p rayxıor’ Aypı-
xöucde pög rov Yeöv Aristoph. Pl. 653, &g yap Ererpönevoe rayıora Hdt. I
65, Ss 88 dpixero tayıora Xen. Cyr. 13, 2 (so ag r. Aeschin 2, 22, ver-
schieden von og bei Superl. unter 9). Soph. setzt zu &g auch praes. hist., so
&s Srorreder or&yog Ai. 301. Bei Sappho und Hdt. steht os iterativ auch mit
Konjunktiv (&s os y&p ldw Bpöxe’, &s ne povas oddev &r’ eixcı Sappho 2,
7f. D.2, tüv 88 as Exaorög ol wery9Y, Sıdor Sopov Hdt. IV 172) bzw. Opt.
(©... & mv Mümelnv arixoıro Hdt. I 17, gewöhnlich öxws), in Koine
nichtiterativ mit Konj. mit &v: &s Av taxıor« Aaßns nv ErrıotoAnv Pap.
Zen. 251 (III2), Zoraı, &5 &vidwarv,... . £podaıv LXX Gen. 12, 12, v& de Aoınd,
os Av Ad, Sıarkkouaı 1 Kor.11,34 u. a. Umgekehrt steht @g &v mit Ind.
LXX Gen. 6, 4 (und so neugriech. (o)o«v ‚als‘ mit Ind.; Thumb, Handb.
ngr. V.?2 $ 272). Vgl. Mayser, Pap. II 3, 167 £.; Blaß-Debrunner”
$ 455, 2.
9. as mit Superlativ zur Bezeichnung des höchstmöglichen Grades be-
gegnet seit ag raxıora Alc. 70, 15 D.?, &; 6&ora Aesch. Prom. 104, &s uxdıor«
Thuk. I 141, 7, önwog og Berrıorau Zoovraı Plat. Gorg. 503a; die Entstehung
zeigen vollere, freilich erst später belegte Ausdrucksweisen wie ag &dbvavro
@dnaorar« Thuk. VII 50, 3, uaxouevous os Av duvaueda xparıor« Xen. an.
III 2, 6, os &v Sbvwvrau dixouörara Del.? 808, 25 (Eretria, um 3402), daher
Stellungen wie @g &s &Xkyıorov Thuk. I 63, og &v Bpayxurarors Antipho 1,18.
Entsprechend lat. quam plurimum für quam pl. poteris u. dgl. Vgl. yäe-
Ehresthä- (Kompositum) ‚og &pıioros‘ RV III 53, 21.2
Ebenso verselbständigte sich aus Fällen wie &s Exxoros Arıxveorro Hdt.
1 29 oder @g Exaorös m yıyvaoxsı Thuk. VI 2, 1 &s Exaoros; zunächst im
Nom., z. B. &yuAnuara Erorodvro Sg Exaxoror ‚jeder für sich‘ Thuk. I 67, 4,
npWrn re aurm möRıg.. . E8ouAmdM, Errerra SE Kal Tav KAwv as Exkorn [Euveßn
von Krüger getilgt] I 98, 4, xpnonoAöyoı re Fov yprouobs mavrolous, MV
Krpodode ws Eraxoros punto II 21, 3 (entsprechend &g Ex&repor III 74, 3),
in andern Kasus og Exdorw Epyov npoor&cowv Hdt. I 114, Ss Exdornv alpkov-
tes VI 31, 5 Exaoryv nor Exrnentwxuiav (vadv) dvadnoanevor Thuk. VII 74, 2.
Vgl. A. G. Laird, os &xaoro. in Thucydides. AmJournofPh. 27 (1906), 33-45.
“ Vgl. auch deutsch sowie ich es merkte, sitiv: Öreppuei rıvı &pa &s ueydAn PAdßy
die Schilderung mit wie ist anschaulich- Plat. Gorg. 477d ist Mischung aus vr. zıvı
lebhaft. Biakßn und exklamativem &g ueyaan BAdßn;
2 Anders scheinbar ähnliches ög mit Po- s.u. 11 Iaupaorös dc u. de Gt
5 c) Inhalt der Hypotaxe. n) Vergleichssätze: öc 9-13 667
Selten ist vergleichendes ös nach Komparativ = # (Kontamination aus ‚so -
wie‘ und ‚mehr - als‘; vgl. lat. quam ‚wie‘ beim Komp. und im heutigen Deutschen oft
größer wie nach so — wie, gleich — wie) :! obx &09° & zı nÄMov... Tpener o0Tws, &G TOv
rorodrov Ävdpa Ev npuraveip orreicha Plat. ap. 36d (wo man entweder u&%ov oder oßrac
streicht), & ye nella mövov maptyer... &g rodro Plat. civ. 526c, auch Polyb und Plut.:
vgl. ob ueloug @orep xlAroı Xenophan. 3, 4 D.2, Arrov... &orep Xen. hell. II 3, 16.

10. Bei Zahlen ist &g wohl elliptisch: eix&lero 9° elva 6 orißog &cg Sdto-
xılav Inzov Xen. an. 16, 1 läßt sich begreifen aus eix. 6 ortßos dc (or.
oder og ein or.) d. i.; aber önıtras &xwv &s nevraxootoug ebd. 12, 3, adv avdo-
nous @g eixocı ebd. III 3, 5 und schon og revre uadıor&k un Hdt. VII 30 lassen
sich nicht mehr auf eine entsprechende Form zurückführen. Ähnlich &c r&
erinav Hdt. VII 50, @s Ent mieiorov Thuk. II 34, 8, &c (Ext) 7ö rordb Plat.
ceiv. 330c; 377b. Genau wie lat. quasi (z. B. quasi quadraginta minas Plaut.
most. 623) @oel rpınxovra oradtav uarıork cn Hdt. VII 109.
11. Modales &g auch in Yavuaorös ac u. dgl.; s. 0. S.626b.
12. Durch Ellipse eines mit dem Hauptverb gleichen Verbs im Kompa-
rativsatz mit @< entsteht &s bei Substantiv. Zunächst im Nom.: &vdou-
Tnoe neoolo’, wg elvaAtn an& (eig. inte) 0 479, 9 8° Aveuov @s nvom Erteoouro
deuvia xobpng GC 20; danach auch mit Akk., Dat. und vor Präp.: Ewuröv as
(‚als‘) &x%$p6v Aurseeı Democr. 88 (II 161, 9 D.5), &Aiußev Auporepoug SG PlAoug
n°n Xen. Gyr. III 2, 25, Ev oixnparı & as ranıeio Eypfiro Plat. Prot. 315d,
os Ex xaxav Exapn Hdt. VIII 101, anayyeidere 9) unrpl Ss rap’ Euod Xen.
Cyr. VIII 7, 28, doch auch mit der Schattierung der Absicht (wie bei Ptz.):
riels 8° os rpög olxov Soph. Ph. 58, napaoxevalouevoug &G Es uAynv Thuk.
162, 5, xar&Aaße nv Anpöroiıv Ss Ent rupavvidı I 126, 5, Xadxoüs Avöpıdvras
SVo ac Avri Ilavoaviov avsdeoav I 134, A, adpolleı WG Ent Tobroug TO Bapßapıröv
Xen. an. I 2, 1. Anders sind wohl die Fälle mit Nachstellung zu beurteilen;
z. B. ioav dpvides &s I! 2, Yeöc 8° Ag rlero Öhum E 78 waren eigentlich ‚sie
gingen, Vögel (gehen) so‘, ‚er wurde im Volk geehrt, ein Gott so (wird ge-
ehrt)‘; &5 war wegen der zwar nicht durchgehend zu beobachtenden (und
in Boss &s ayaralaı x 299 sogar fehlenden) Positionswirkung nicht &g ‚so‘
(0. S. 577, 36), sondern ein altes *Fwos (wohl weiter aus *Fhw-s im Ablaut zu
got. swe ‚wie‘, alat. suad te ‚sic te‘). So Brugmann? 625; hiergegen Havet,
der Mel. Renier 371 *(F)&s als as (mit PP=Feo.S. 564, 14) fassen wollte,
und gegen Wackernagel, der Akz. 10 in *Fo(-s) Ablaut zu genanntem
*Fe sah. Hermann, Nbs. 229, bezweifelt freilich die Grundlage aller dieser
Deutungen, die Digammawirkung von &s (dann wäre auch dieses &5 = ög
‚so‘ oder &g ‚wie‘), doch wohl zu kritisch.
43.Mit Partizip(vgl.0.5.397Zus.5 und S. 399). Die Entstehung beleuch-
tet &g mpdg Tobg PlAoug noL övragTobsdeougo0Tw dıaxeıuaı Xen. Cyr. 16,4, og oöx
dtovrı Zoos W 430 (pleonastisch ‚gleichsam‘ — ‚gleichend‘), @g ri $n YErwv;
Eur. IT 557; bes. mit Ptz. Fut. $nAots &g rı anuav@v veov Soph. Ant. 242,
ös redvnkov Todı vöv Aristoph. Ach. 325, durßaiver.. .. @G Aunaav ToV GLTOV
Hdt. VI 28, napeonevdlovro og moAeunoovrsg Thuk. I17, 1; bei andern Kasus
als Nom.: A&yovoıv huös &s 5AwAdrag Aesch. Ag. 672, xrunos Pros @G Teıpo-
1 Vgl. auch neidvrepov note riooe A 277 (u. S. 670, 22).
668 C. Synthetischer Teil. IV. Satzlehre

u&vou <rou> Soph. Ph. 202, &s. . . H obx bmouevoövras opäs 1 Padtas Anpönevor
ßiax Thuk. IV 5, 1; bei gen. abs. s. o. S. 399.
44. Beim Inf. im Sinn des gewöhnlicheren &ore ‚so daß‘ s. u. S. 681
Zus. 1; über &s ‚soweit‘ beim Inf. s. o. 2.
15. Exklamatives os entstand durch Unterdrückung eines regierenden
Satzes mit verbum affectus, z. B. 2d«buxo« roüro, &G NdEwG ... KrredeErTo
Plat. Phaed. 89a; hier gehört os zu nd&wc, ursprünglich aber zum Verb des
Nebensatzes. Beide Konstruktionen seit Hom., so &g nor d£xera xaxov Ex
xarod aiet T 290, Sc &voov xpadtnv Eyes D Al, os Ayadov anal nalda Arrcodar
v 196, &G odx Eorı yapız ueröniod” edepytov x 319, Sg Ayadal ppeves Hoxv
Audbmovi Ilmverorein .. ., sg ed neun?’ Odvonog m 194 f., &G delva nerövdanev
Sappho 96, 5 D.2, ppoveiv &g dervöv Soph. OR 316, ag brepd&dornd oov Ant.82,
ös olum&ercı Aristoph. ran. 279, &s nayxeia xal xora Aristoph. Ach. 766
(Megarer), &g &orstog 6 &vdpwrcog Plat. Phaed. 116d, ws Eueyarbvdn 7& Epya
cov, Köpte LXX Ps. 91 (92), 6. Siehe auch S. 626 e. Ob oder wieweit hier
auch demonstratives ög ‚so‘ im Spiel ist (vgl. 16), ist unklar; vgl. auch ex-
klamatives nög o. S. 626e.
16.In Wünschen war “cs ursprünglich eher demonstrativ; vgl. mit
obtwag — &5 zZ. B. al Yap Eyav obrw Ye Audg rag alyıöyoro EiNV.. ., &G vOv NuEEN
Nde xaxdv pepeı ”Apyetorcı ‚o wäre ich doch ebenso sicher ein Sohn des Zeus,
wie...‘ N 825-28, oöro virnonıut ’ Eyo xl vouıLolunv 00P6G, @G .. . TTEWTOLG
NEloo’ Avayedo’ (‚Kosten lassen‘) önäg (scil. diese Komödie) Aristoph. nub.
520 ff. (nur mit oörws: xadrn yap Eyay’ — oÜrwg dvalumy TOV TEXVOV — ULCO
zöv &vöp’ Exeivov so wahr ich meiner Kinder froh werden möchte‘ Aristoph.
Th. 469 f.), entsprechend lat. ita me dı ament, ut... So @g - @c: ag Zpıs Ex
Te Yewv Ex T’ Avdparnov Ar6AoıTo Kal X6A0G ..., WG Eus vov ExöAwoev &vab
avdpav "Ayaueuvov & 107-11; einfaches os: &g An6Aoıto xal KAAos, Örıg Tor-
adra ye peloı © 47, ws 6 TAde nopwv dÖAort’, el nor YEuıs rad” aüdaxv Soph.
El. 126 f; mit Modalpartikel: &g x& oi aödı yata yavor Z 281, &s Av Erst’
ano oelo.... o0x Ededornı Aelmeodaı I AAA; vor Gpeiov USW.: &G Gpeies Küro9”
6Xtodaı 1’ 428, ws In un Öpedov vıräav A 548.
17. &orep, bei Hom. noch trennbar og - ep (vgl. o. S. 572 bei rep), steht
modal-komparativ selten mit Verb (so {iv &. Aön Cs Soph. Ph. 1396, &.
&v rız... Acyoı Plat. Phaed.87b, formelhaft &orep eiy(e) Soph. Ant. 1235,
aörod &. eiyov Hdt. II 121 8, edYbs &. elyev Xen. an. IV 1, 19 u. a.), bei Hom.
auch selten mit Korrelativ (wie mAlxou, &. &yav Q 487, &s 8° adras...,
&orep beson Hes. th. 402, doch att. oft, z. B. oörws, &onep odrog &wverei
Soph. Tr. 475, &oreep Aueiz . ... Boiwrodg dtodov alrobucde, obTwG... Aristoph.
av. 188 ff., &. xol — oörw xal Xen. Cyr. VII 5, 75, &. — öde Soph. OR 276,
rorodrog &. Plat. Prot. 327d). Gewöhnlich wie oöv d& nAetov derac alel Eomy
&. Euot (scil. Eornxe) A 263, AAmuevos &. "Oduooebs ß 333, rois Hruyyaöoıv &.
&y& Dem. 45, 1. Nach toog (notpa.... Toyv, &G adroi ep &Adyyavov u 282),
öworog Aesch. Ag. 1311, öuoiog Thuk. IV 34, 1, & adröcs Plat. Dem.; nach
Komparativ s.0.9. Verstärkt &. yeAristoph.nub. 673, &g xal &y& ep Z477und
att., &. oöv Aesch. Plato. Wie &g für ‚gleichsam, gewissermaßen‘ vor un-
gewöhnlich gebrauchten Ausdrücken u. ä.: zöv &yxtpadov &. oeosiodat not
5 c) Inhalt der Hypotaxe. n) Vergleichssätze: os (horep, bare), önus 669
Soxeis Aristoph. nub. 1276, xal yap &. Hodöunv xadrds Yuclac PYEyua Troie-
wiornptas pax 234 f., &. &xovıri Thuk. IV 73, 2, zhv &. Ent od Itppov Edpav
Xen. eq.7,5 (spät nachgestellt &spıyu&vov &. Porph. Chr.26 Harnack u. a.);
vor Ptz. &. &yyeAöca Soph. El. 277 (auch Prosa, z. B. &. Hoon9&vrav seil. adrüv
Thuk. IV 73, 3). Vereinzelt temporal (wie &c): &. äv xeon rız ‚sobald als‘
Aristoph. pax 24.
18. &ore (auch &s re geschrieben; dor. auch öre) entspricht komparativem
os (zu re vgl. o. S. 575). So steht es zunächst in Vergleichungssätzen,
z. B. tüv 8°, &; 7’ öpvidwv nerenvov Edven Tod... nor@vrar..., Öc (‚50‘) r®v
Edven nora aA. B A59ff., as Te Akmv &xdpn..., &s (,50°) &xkpn Meveraoc
723 ff., oi 9° &5 7’ aiyumıol... Ipwar...., ög &pa A. x 302 ff. (spricht für
die Konjunktive statt der ebenfalls überlieferten Ind. B 474 A 67 II 428);
vor Nomen (zunächst mit ergänzbarem Verb): 8&% röre uw... ev uevoc,
&s re Acovra, öv pa ara. E 136 f., Tide IE yarxds Adup’ bg Te oreporh rarobs
Arös K 153 f., 6p& F’ (p Pap.) &7’ &Auov... patvyv Alem. 1, 40 ff. D.2, Arouaı
nEya ein@v oXonod Avra Tuyeiv ar’ And töEov lets Pind. N. 6, 27 f., Bdaxroc Öre
poas N. 7, 62,1 Sorte vadg xedvög olaxoorpöpog Aesch. sept. 62 u. a., rrdvres
SoTe To&oraı oxonod ro&eber’ &vöpög rodde Soph. Ant. 1033 f. Mit kausaler
Schattierung: röv 8° &Enprea&’ ’Aypodim Hein ud” ac re dedc ‚als Göttin, da
sie eben eine G. war‘ I' 380 f. (&< re Yew nep & 518), I6Aoug xal unrıv Upaıvov
O5 re nepl buyngı 422 f.; so vor Ptz. bei Hdt.: &ore d£ raür« voutlav, Av yap
urA. 1 8, Are de Eövres dıapopoı EönAcovro aöroÜg, Worte IN IrAaosoxpdkropes
&öyres V 83 u. a., Gore T& nepıeoyara veuouevov rod up6s V 104. Über Gore
‚so daß‘ im Konsekutivsatz s. u. S. 678 ff..
19. Ellipse des Verbums bei “gs ist o. S. 663 ff. unter 2, 9-13, bei
&orep unter 17, bei &ore unter 18, bei örws u. S. 670 behandelt; sie kommt
auch bei &s &v, @s el u.ä. vor.
&G &äv, Sorep &v: mit zu ergänzendem Potential: ebYIbs Arrepioxentwg Trpooneoövres
xal bg äv uarıora 81’ Spy (scil. npoore&oorev) Thuk. VI 57, 3, 6 Zoxpdrng drexplvaro...,
as Av (scil. &rroxpivaıto) reneiouevog uaALora npxrreıv Ta deovra Xen. comm.III 8, 1,
xal rov Köpov Ereptodaı nponerög &g Av nis (scil. &ntporro) under bnontnooov Cyr.I
3, 8; ohne Ergänzungsmöglichkeit: xph dv9porntvag repl ray npayudrov Exioylleodar,
&onep &v abröv dvra (für &. Av Erdoyiloıto abrög av) &v fi auupop& Andoc. 1, 57. Formel-
haft besonders &g (dorep) Av el, wobei dann wie bei ag el, Sorep ei auch Ellipse des
Verbums des ei-Satzes eintreten kann, so daß as (Korep) (&v) ei mit ag (&orep) ‚wie,
gleichsam, gewissermaßen‘ synonym wird; vgl. z. B. &ni roı npener dunaoıv alöog nal
AApıs, bosl mip re Ieuioronöimv Bxoınwv h. Cer. 214 f., Alıvn Eoßox ruyydveı &asl rpın-
xovra oradlov udıork sn rhv meplodov Hdt. VII 109, Yoßobnevos Borspavel mais To
ydeodaı Plat. Gorg. 479a, rd yip np@rov nveüna Goavel mpodLxAdera Tod BC9EvToG Kuua-
xos (Hauptsatzl) Aristot. Probl. XXIII 28 p. 934 b 6. Vgl. GEL s. vv.; Kühner-
Gerth 1, 243f. und Anm. 2; Blaß-Debrunner’? $ 157,5; 425, 3; 453, 3. Siehe auch
u. 8. 709.

20. öroc (dor. örös Ap. D.adv. 173, 11; äol., oft auch ep., önrwg, ion. 6x5)
geht seit Homer modalem und finalem ös, das durch önos teilweise zurück-
gedrängt wird, parallel, ist aber in modaler Bedeutung auch indirektes Frage-
1 re auch Pind. I, 4, 18, P.10, 54 (dore Schreibung arre beruht auf der Etymologie
O. 10, 86), Corinna 5, 65 D.? our’, Bacch. woei re der Grammatiker (GEL).
16,105 o&Xas wire mupög (12, 124 &cr’); die
670 C. Synthetischer Teil. IV. Satzlehre

wort (neben direktem und indirektem röc). Seit Homer ist önog auch tem-
poral, kausal, explikativ. Erst nachhomerisch sind einzelne Redewendungen,
ein Teil des Modusgebrauchs, örog im Vergleich und bei Superl., einige
Einzelheiten des finalen Gebrauchs.
Rel. örwg ‚wie (immer)‘: z.B. &o&ov (V. E-), 6. &dereıs A 37 (vgl. ög re
Hdwaw... 6. &IiAnoıv x 349, dp&ideı re puvöhe Te, Önnwag xXEev EEANGLV
Y 242 f.), roter 8. &pioröv ooı doxei elvaı Xen. Cyr. IV 5, 50, mit Korrelativ
z.B. &....&so 111, &8° 8. Soph. EI. 1301, oörwg 6. Sbvavraı Thuk. VII 67, 4
(mit &v und Konj. Hdt. VIII 143), oörwg 6. röüyorev Thuk. VIII 95, 4; dazu
außerhom. ö. 24w Soph. Ph. 819; odx £orıv ö. (ob) Hdt. Att. (seit obx 209” 8.
A&Exını Aesch. Ag. 620) s. GEL; bei Superl.: 6. &prora Aesch. Ag. 600 (vgl.
Soph. Tr. 330; Aristoph. pax 207; IG? I 44, 8 [um 4452]); im Vergleich
(auch nachgestellt, nach ep. &s): xöüu” 6. Aesch. Pr. 1001, yhrns 6. Soph.
Tr. 32, 8. & navöupros dndav Soph. El. 1076 (vgl. Eur. Andr. 1140), öxwg rız
xoAAtng Herond. 3, 41. Modal sind die Verbindungen hom. att. 5. 84, att. ©.
odv (‚nor&, Snrore), önworiodv, Hdt. Att. 6. rep, spät önwodnroroüv. Im allg.
seltenertemporal Towss.. ., 8. 18ov alu’ "Oduanog, . . . Eßnoav A 459 f. (vgl.
M 208 y 373), 6. npöra Hes. th. 156, röv $° d. öp& HepEng, nendoug enyvuoı
Aesch. Pers. 198 f., 6. vav Ey&ved” viög obroot, .... rrepl TOUVöUATOG . . . EAOLOO-
pobueda Aristoph. nub. 60 ff., öxwg uev ein Ev ın yfi xaprıös aöpös Hat. I
17 u. ä. oft; kausal (bei verb. affect.) &uol 8° &yxos... xelvou, 6. M
Snpov Anotyera 8 108 f., oleripw vıv Eyay’, 6... . vooei Ev vOcov Kyplav
Soph. Ph. 169 ff., Yavualo odv, 6. notre £Erelodnoav ’Admvaioı Xen.
comm. I 1, 20; außerhom. wie as = örı nach verba dicendi et sentiendi,
z. B. roür’ «örö un por ppal., d. o0x el xaxös Soph. OR 548, Epö uev oöyx 6.
Tayoug Uno Öbonvoug ixavm Ant. 223, Tövde uevror unxer’ &Artong 6. tebEn nor’
El. 963, Adyw avaneıcov, dxwg nor duelvo Lori radra obrw rorsbueva Hdt. I 37
u.ä. ö., obde ye d. Kppwv Zoraı 1 buxh,... . obdE rodro nerreiounı Xen. Cyr.
VIII 7, 20; oft att. oöy d. (scil. X&yo, &p@) — &AX (od) s. GEL. Mit Ind. (oder
Opt.) Fut. (bes. ohne Korrelativ mit dem finalen Gebrauch sich berührend)
nach vorsorgen, tun u.ä. bei Hdt. Att. (Negation u): z. B. oöro 8 (scil.
roter) 8. unmp oe un 'nıyvocerau Soph. El. 1296, AN ag taxıora yph Atysıv
oöro 8° 6. Epeitov doreix Aristoph. ran. 905, roüro dnößare oUro 6. unmer
ngeı &s avdporoug Hdt. III 40, ohne Korrelativ roıteıv dxag umxerı xeivog
&s "EAAnvas antEeraı V 23, 3, Enpaooov d. tıs Bonderx n&eı Thuk. III 4, 6. Seit
Hom. indir. interrog. ö. (ohne Korrelativ) nach sagen, wissen, so ob8& ti
no oapa Löuev 6. Eoraı ade &pya B 252, ein’ &ye u’... önnog Tobod’ Imroug
Aaßerov K 545, mit Fut. bes. nach überlegen u. ä., so ppalaue?” önwc korau
ade &pyx A 14 (auch Konj.: Asbooeı 6. dx’ &pıora.... yewnraı IT’ 110, mit xev:
ppaLeodar. . ., Eng Xev uvnoripas.. . xrelvng & 295, opt. obl.: uepunpuke. ..
“Hpn, 6. ESaraporro 3 160), att. auch mit Pot.: oxöner 8. &v drrodkvoruev
avöpıxarara Aristoph. eq. 81; erst attisch auch bei fürchten, verhüten (s. u.
5. 6751.); verselbständigt (seit Aeschylus; Weber, Absichtssätze 1, 85 f.;
2, 123 f.) önog nap£oeı nor Aristoph. av. 131, öxwg Aöyov dwoeıs Hdt. III 142
usw. (voll öpx öxos un oev dnootnoovraı Il&poaı III 36); nur scheinbar für
je ® Fällen wie (A:) nög ne xpn xodeiv; (B:) önwg; (eig. Epwräg 8.) Aristoph.
nub. 677.
5c)Inhaltd. Hypotaxe.n)Vergl.sätze:örwoc,höre.9) Final-u. Befürcht.sätze 671
Finales örwg bei Homer häufiger in der Od., doch auch schon in jungen
Anwendungen; in der üblichen Modusfolge: öv 32 LWmorlipes... Aoydaıv,
6. Ko pürov öAnraı & 181, aber np dE oil abrackom, d.... xeipas (v.1. xipas)
aAaınoı ® 548 (vgl. v 319 E 312 o 160 x 472); so att. (doch auch Konj. nach
Haupttempus, so Aristoph. eccl. 117, Thuk. I 31, 3; 73, 1, in Wechsel mit
Opt. III 22, 8). Nur 6. &vin den attischen Urkunden, so IG? I 39, 19 (446/45 8);
bloßes ö. mit Konj. zuerst IG? II/IIT 226, 42 (343/422; neben örwc &v ebd.
6. 16 £.). Mit Fut.: Yeryeı, 6.’ IIaang Eriinoeraı a 57, ei nv Ihooucı Eon
Apoaxvres xara Yuudv, 6. Avrakıov ara A 135 f., oıy&®, 8. u meboeral tıc, &
TEXVE, YAWGang xapıv dErkvr’ drrayysliyı trade Aesch. Ch. 265; auch And. 1,43;
Dem. 19, 316. Erst att. mit Irreal, so si® eiye... ö.... un "xvuooöunv
Aesch. Ch. 196, oöxoöv Eypijv oe Ilnyaoou LeEnı repöv, 8. &palvou xrA. Aristoph.
pax 135; auch And. 2, 21; Dem. 36, 20. Statt Inf. (vgl. {va u. S. 673): Ato-
seta... ö. vnueprea einn y 19, Sei 0’ d. Seteıs Soph. Ai. 556 (ev. für dei
o’ öpäv ö. 8.), Senoerar..., 5. dlanv um 88 Antipho 1, 23, 8. un drrodkvn,
nvreßöreı Lys. 1, 29, DebInv Exerevov napayyeliaı, d. eis a “EAAnvird orpe-
ronedx undeis Tv Opaxiv elosıcı vuxrög Xen. an. VII 3, 34, dtexerebero, d.
... Eyyp&pwot ue Isae. 7, 27; mit &v: Seirat you op6dpe, 6. &v olxoupf) Ari-
stoph. Ach. 1060, 2den9n, 6xws Av xal rap’ Emurov neubas &5 Iauov dEorro
orparod Hdt. III 44.
21.7, örn ‚wie‘ s. o. S. 647, 81.
22. Über die Herkunft von hom. poet. Abre ‚wie‘ (vergleichend) s. o. S.
576, 33; bei Hom. u.a. steht es häufiger bei verglichenen Einzelbegriffen
(nur so ai. iva) als im vollständigen Vergleichssatz.
Bei Hom. vor Einzelbegriff (bes. im Nom.): so lebende Wesen: nöXenov 8° tev 7.
xobpn, vnmiog B 872 (vgl. tinte dedaxpuocaı, Ilarpömdeıs, 9. x. vnrin...; 11 7), un vev 7.
raudög Kpaupod rreipntile H 235, Byuevau 7. "Apna 9 518, Tiere: rednrröres 1. veßpot A 243
(im Akk. ® 29, repulötes H. v. X 1), 9. &pves © 131, neuuaog 9. raüpog D 237 (vgl. @ 48);
Lebloses, und zwar häufiger Bewegliches: &vedu nodıfg AAög N. öulyAn A 359, Errippeer 7.
Ziarov B 754, &ypıos h. nüp P 737, 7. nanvög & 110 W100, o&ras. unvns T 374, h. unvn
Y 455, n. öveipog A 222; Unbewegtes: p£pwv odxog 4. möpyov H 219 (= A 485 P 128),
loyov...n. rzeren O 618 (vgl. p 463), 7. &paxvıa 9 280, 7. naxvn & 476, n. xtov y 191; dazu
(vepos) WerR&vrepov d. niooa palver’ A 277 (vgl. 0. 8. 667,9 @c), nachgebildet von Ap.
Rh. 1, 269 xAatovo’ &dıyoorepov N. xobpn; als Einleitung eines Vergleichsatzes; mit Ind.:
4. 23vea eloı B 87 (vgl. n. napdadız elcı ® 573, 7. xipxog.. . olunse X 139), 9. ep Aayyım
söreı T 3, h. raöpov Zmepve II 487; mit Konj.: 9. roppupenv Ipıv Iynroisı ravboon Zeug
P 547.1 In den hom. Hymnen: h. Cer. 7. daAöv 239, 7. uaıvag 386, h. Merc. n. dulxAn
147, 4. t&xvov vhrov 151. 163, H. Press öuöppoveg 195; Sätze: 7. Hoüpor.... . neproueouat 59,
2... . onodöc dupınadımrei 237 f.; bei Hes. nur Alaxidug rortum xexapndras n. Sarrtir. 77.

%) Final- und Befürchtungssätze


Lit.: Weber, Absichtssätze; C. Chitil, Zur Construction der Finalsätze im Griechi-
schen. Progr. Waidhof (Österreich) 1899; C. Hentze, Zur Entwicklungsgeschichte der
Finalsätze auf Grund der homerischen Epen. Philol. 65 (1906), 162-92; J. Knuenz, De

1 26 8’ ebre nrepk ylver’, keıpe dt ri. T 386 zweiten nöre öpeug) oder &ore. Solches eüre
und edr’ dpeog xopupfjoı Nörog xartyevev ahmte Quint. Smyrn. nach. Diesen Sinn
öulyAnv...., ö6 I 10 las Aristarch (an der bekam eure durch die sekundäre Identifi-
ersten Stelle auch «öre); in andern Aus- zierung von eüre (S. 0. S. 660,6) mit dem
gaben stand an beiden Stellen nure (an der unverwandten re.
}

672 C. Synthetischer Teil. IV. Satzlehre

enuntiatis Graecorum finalibus. Innsbr. 1913 (Commentationes Aenip. 7); R. Heiligen-


städt, De finalium enuntiatorum usu Herodoteo cum Homerico comparato. Progr. Roß-
leben 1892; J. Kobylanski, De enuntiatorum finalium apud Sophoclem usu ac ratione.
Progr. Suczawa 1889; H. Diel, De enuntiatis finalibus apud Graecorum rerum scripto-
ribus posterioris aetatis. Progr. München 1895; H.Geyr, Die Absichtssätze bei Dio
Chrysostomus. Progr. Wesel 1897; Mayser, Pap. II 1, 20-61. 295, b; II 3, 81f.; Blaß-
Debrunner” $ 369. 370.
Der Ausdruck desfinalenVerhältnisses. Die älteste Schicht finaler
Nebensätze bilden selbständige Abwehrsätze mit un, diein engem Anschluß
an einen vorausgehenden Satz zu Nebensätzen absinken (0. S. 316,5); nach
dem Vorbild der jüngern Nebensätze mit Finalpartikel wird auch solches
un als Nebensatzkonjunktion empfunden. Ein affirmatives Finalverhältnis
konnte durch Parataxen wie ß&Arepov adr” Zpıdı EuveAauvsnev Örrı TAXLoT«
eidonev, Önrortpw xev "Oxburıog eöxos Öpein X 129. (vgl. Yanıe ue örrı
Tayıora rrörag Aldo nepncn Y 71f.), durch den dat. finalis (o. S. 139,1),
durch Präpositionen (eis, rpö5) oder durch Ptz. Fut. (bes. mit &<; 0. 5.667,13)
ausgedrückt werden. Schon zu Beginn der Überlieferung waren aber von
verschiedenen Ausgangspunkten relative Adverbia auch final geworden:
modales &s (und örwc), temporales döpp«, lokales ivx; im einzelnen (mit Bei-
spielen) o. S. 665, 7; 671; 651; u. S. 673.1 Alle können auch, zunächst
selten, durch un verneint werden, auf Kosten von bloßem un (vgl. 0. S. 594).
öppa gehört ausschließlich, &g vorwiegend der Dichtung an; gegenüber önws
der attischen Urkunden und des Thukydides ist weiterhin im Attischen und
in der Koine {v« herrschende Finalpartikel, schließlich alleinige (noch im
Neugriechischen); vgl. 0. S. 665, 7. Ausgangspunkt und Träger der finalen
Bedeutung war überall: der _voluntative Konjunktiv (bes. des Aorists), der
als Nachwirkung der ursprünglichen Parataxe auch oft noch nach Neben-
tempus steht.” Grundsätzlich nur mit bloßem Konj. und opt. obl. erscheint
{va (spät wieder wie vor der Überlieferung nur mit Konj.), während bei
den übrigen nach Analogie anderer Gebrauchsweisen der betreffenden Par-
tikeln auch Konj. mit Modalpartikel und Ind. Fut. auftreten können, im
Attischen auch der Potential und bei allen (auch bei {v«) der Irreal (modale
Präterita); vgl. dazu auch die Modi(o.S.353, 2). Agens des regierenden Satzes
ist stets ein lebendes Wesen.? Der Ursprung der Finalsätze zeigt sich noch
in ihrer Nachstellung. Zuerst verweist Herodot im regierenden Satz auf den
Finalsatz (z. B. toöds eivexev I 136 usw., dı& raöra III 16); er hat auch zuerst
zweigliedrigen Finalsatz (er’ &upörepax.... xal Iva... xaı iva III 134).
iva heißt einerseits ‚wo‘, vereinzelt ‚wohin‘ (nach Homer spärlich, doch
bis in die ionische und attische Prosa hinein; vorwiegend mit Ind.), ander-
seits viel häufiger ‚damit, auf daß‘ (bes. mit Konj. bzw. opt. obl.; von Ho-
mer an verbreitet, wenn auch ungleichmäßig; noch in neugriech. v« mit
Kon].). Die Bedeutung ‚wo‘ dürfte den (prosekutiven) Instr. fortsetzen, den
iva wohl darstellt (s. 1, 615, 3).* Den Weg von ‚wo‘ zu ‚damit‘ zeigte genauer
1 Nach Weber, Absichtssätze 1, 27-33, ® Sätze mit Yuuög (z. B. ı 12f.) bilden die
bes. 32, stehen bei Hom. 108 bloße un, 63 Ausnahme; wein X 328 kann als belebt
©&g (dabei 25 &g xe, 13 wg Av), 9 örnwg (2 I1l., gefaßt werden.
7 Od.), 237 öppa (117 I1., 120 Od.), 145 iv “Wo auch der Erklärungsversuch von
(67 I1., 78 Od.); über finales &aG s.0.8.651. Brugmann, K. vergl. Gr. 667, Fußn.,
2 Weber, Absichtssätze1, 53. hätte erwähnt werden können.
5c) Inhalt der Hypotaxe. 9) Final- u. Befürchtungssätze (iva) 673
M. Leumann;! den Übergang bildet {v« ‚wo‘ mit Konj. und Bezugswort im
Hauptsatz, z. B. deöp’ ir... .,Iva HEoxeraipya tina T 130, eig. ‚wo du sehen
sollst‘, dann ‚damit usw.‘? Bei Herodot, aber auch bei Aristophanes und den
attischen Rednern, ist iva« die dominierende Finalpartikel, dagegen bei Thuky-
dides örwg (in den att. Urkunden örwg &v); s. o. S. 665, 7; bei Xenophon
steht iva wenig hinter önwg zurück. In der Koine wird {v« einzige Final-
partikel (so bei Polybios), dann aber auch Ersatz des Infinitivs (vgl. o.
S. 384).? Eine noch weitere Gebrauchssphäre hat neugriech. ve.
{va ‚wo‘ und ‚wohin‘ (relativ), öfters {va rep, {va te (vgl. o. 8. 575), steht in der II.
10mal, in der Od. 15mal, iv« ‚damit‘ in beiden zusammen mehr als dreimal so oft, häufi-
ger in der Od. (doch dominiert bei Hom.für ‚damit‘ öppa). va ‚wo‘,oft mit verbum subst.
oder ähnl., auch verblos, doch auch mit andern Verben, steht teils ohne (substantivisches)
Bezugswort, wie srloe 8° &ywv, iv’ ’Adnvalav loravro pdAayyes B 558 (vgl. 9 313, p 68,
tva re o 507, iva ve- 9 Y 478), teils mit solchem wie ’Apxadtnv .... Tv’ dvepes dyxınaxnrat
B 604 (vgl. o 314, 1. re X 325), & "Oduurov... ., Iv’ ddavarov Edog &ori E 360 (vgl. © 456
A 807 136,1. 121441, 885),eixe... nelpa9” Ina yalns... ., Iv’ "Ianerög re Kpbvoste...
reprove’ © 478 ff. (vgl. 8 272 x 417 X 610), wozu auch yayog . .. va (‚wobei‘) xpn add...
Evwuodaı C 27, ipöv ’Adnvalng, lv’ &p’ ELero (‚bei dem‘) 5 322; über solches {. mit Konj.
s. o. und Fußn. 2. In den hom. Hymnen nur eig d xe xäöpov Ixnodov, Lv’ EEere nlova vnöv
h. Ap. 501 (neben {. ‚damit‘ h. Cer. 139. 160. 373. 409, h. Ven. 203), bei Hes. &oyatı)...,
iv’ "Eoreptdeg Arybpovoı th. 275, vjoov &; ’Avdeudeooev, I. oplor Süre Kpoviov fr. 68 (neben
14-15 {. ‚damit‘), bei Theocr. 25, 61 (neben Amaligem ‚damit‘). Außer dem Epos ähnlich
£v Spönorg IlEdorog, il. tayuräs rodöy &pllerau Pind.O.1, 94 f., Meıw& nörer . . ., iv’ dvrideo
vaiov Bacchyl. 10, 78 ff., bei den Tragg. r&yw, l. «A. Aesch. Pr. 20 f., &g 2vraö9” Zu£v (}),
iv’ obxer’ öxveiv xaıpös Soph. El. 21 f. u.ä., Erel noAAo0g rpoAöyYoUG Eim Akyeıv, iv’ oÖrog
o0y EEsı npoodybaı Anxusov Aristoph. ran. 1230 f., eixyov drptuas optas wöroVg, . Zraydmaav
Hdt.1X 54 (vgl. 27, 6), &v 9 &örh ornan, tl. ep Opaobßourov Lys. 13, 72 (Dekret), 2v &yop&
Ent rov rparelov, I. öu@v Tool dxnaödacı Plat. ap. 17c, i.n Nixn IG? II/III 1407, 13
(384/832); doch auch in neuen Fügungen: tv’ Eorauev xpeias Soph. OR 1442 u. a., (olxo-
Son.£ovat) I. abrög Eppace ts xapng Hdt. I 98 u.a.; iv’ &v oaurod xparfis Soph. OC 405
(vgl. Eur. Ion 315), t. ruv$dvorro Hdt. II 133; ppdoaı, ib. Te... nal övrıva rpörov Hdt.
1 179 (indir. Frage ; vgl. TI 150). Wohin: tv’ oiyerau 8 821 (vgl. & 55 7 20), öpäg Iv’ Axeıcz
Soph. OR 687, hy ri Opdung orparelav napeoxebalev, Iva rrep nal To rrp@rov Öpumro Thuk.
IV 74, 1, (töros) I. &&7v dnayeıy Din. 2, 10.%
tv« ‚damit‘ z.B. tint’ aör’... eitndoudas; N Iva Ößpıv iön...; A 202f., Soxe wEvog,
iv Erdndog... yevorro E 2f., selten Konj. nach Neben-, Opt. nach Haupttempus wie
ot naida... rorebunv, Iva wol nor” deinen Aoıydv dubung 1 494 f., töv nor’ &yav... &&o
7X I9aeng, Iva wor Blorov rorbv &gpoı (-n G. Herm.) p 249 f.; im Wechsel dvijyov Tas
veas, Iva 8% toicı "EMAnoı und: puyelv 2ER, MA)... Sotev Hdt. VIII 76 u.a. Doch in
volkstümlicher Koine durchgehend Konj. (Blaß-Debrunner? $ 369, 1), wie neugriech.
Über ausgedehnten Gebrauch von {v« mit Konj. nach ‚befehlen, überlegen‘ u. ä. s. GEL
ı Melanges de Philologie, de Litterature getv uux& &vrpou Beoreoloro Helouev... f.
et d’histoire anciennes offerts a Alfred Er- rep #ıı. v 363 f.). Der Konj. ist meist vo-
nout (Paris 1940) 235 (Anwendung der luntativ, kann aber gerade I' 130 erst pro-
231 ff. gegebenen Entwicklung von lat. ut spektiv gewesen sein. Überholt Weber,
‚damit‘ aufs Griechische). Abs.1,20 f.23 f.; Vogrinz,Gramm.359f.;
2Leumann a.a.O. macht auch noch Brugmann? 652. an
geltend eluı... En’ ’Nxeavoio peedpa... ®Nach Thumb, Hell.58, unter ioni-
lva .. . ueradaloonau ipav "205, Acwv &G..., schem Einfluß, nach Hermann, Neben-
ds te... elo’ ini vida Bporövl. Saite Acßy- sätze 257, vom gesprochenen Attischen
oıy Q.43, ‚in Weiterentwicklung & 387 0% ‚nicht gar zu früh aufgenommen‘.
Erreo nportpw Iva tor rap Eelvin del‘. Dazu 4 Ein {va ‚dort‘ ist durch &v guAdxeoo’' Ivo
kommt auch, etwas anders liegend, xard- ydp apıv Entppadov hyeptdecdar K 127 nicht
Asbov, HE nm Exreurneig xeruhdıa... &vöpas gesichert; das 'Ursprüngliche war wohl &v
26 &Modarovg, L. ep (‚wo‘bzw. ‚damit dort‘) puAdxesanv, Iva opıy ara. cod.J; Anderes bei
t4de Tor 06a uluyn DM 380 ff. (vgl. xpnuara Ludwich.
SCH. dA. IL 4E2
+

674 C. Synthetischer Teil. IV. Satzlehre

und Blaß-Debrunner? $ 369, 4, statt des Inf. im weitesten Sinn ebd. $$ 389-94. Mit
Negation {va wa seit Hom. (z. B. iva un uw Ads bunraı T 348). Nicht mit Modalpartikel;
Ausnahme: &X 2ptw uev Eyav, Iva elööres h ne Idvapev (vV. 1. -oıev) N ueV... pUyoLev
(potential) u 156 f.; iva« &v Soph. OC 189 f., Eur. IA 1579 ‚wo‘ mit Potential; vgl. Küh-
ner-Gerth 2, 386 £.! Erst att. mit Irreal: ei... Av..., obx Av &oxöunv To un AmonAfjont...,
{y’ 3 tuoXdg ‚damit ich blind wäre‘ Soph. OR 1386 ff., xpfüv . . -, Tv’ elxov unre rpo0pmvelv
zıya xrı. ‚damit sie nicht könnten‘ Eur. Hipp. 645 ff.; entsprechend in Prosa und bei
Aristoph. Über {va mit Fut. (z. B. apoc. 22, 14 lva Zoraı... nal eloeidwoınv) und Präs.
(vermeintlich oder falsch) im NT und sonst in Koine s. Blaß-Debrunner? $ 369, 2.3.6
(im Anhang zu 2 Ablehnung von ‚kausalem‘ tv« für LXX und NT, das die Grammatiker
ausdrücklich bezeugen, z. B. {v« dvayv& £ruundnv). Durch Ellipse des Konj. entstand
va rt (scil. yevaraı) ‚wozu?‘ Aristoph. eccl. 719 (tv« 8n ri nub. 1192) u. a.; durch Ellipse
eines Regens Zeug 209, tv’ elöjjg Soph. Ph. 989 (drum sage ich’s dir) u. a., Uwxparng iva
nddn raör« (Ausruf) Arr. Epict. I 29, 16; verselbständigte iv« ouvraäng Pap. IIl® und
ähnl. NT (s. GEL iv« B II 3b, Mayser, Pap. II 1, 231 f., Blaß-Debrunner? $ 387,
3 mit Anhang) sind Vorläufer von neugriech. v& &p9n ‚möge er kommen‘ u.ä.
Hauptsätze der Abwehr mit un (0. S. 315,3) konnten schon früh als ab-
hängige verneinte Absichtssätze und als Befürchtungssätze empfunden wer-
den (vgl. 0.5.316,5 u. S. 675, 1);so wurde un Nebensatzkonjunktion. Schon
mit Beginn der Überlieferung treten neben un ‚damit nicht‘ gleichwertig Iv«
un, seltener os un, ganz selten dppa« un; alleinstehendes un ist in attischer
Prosa außer bei Xen. und Plat. sehr selten.” Durch den Rückgang von
bloßem un im Finalsatz wurde un als Konjunktion der Befürchtungssätze
befestigt (erst att. dafür selten og; s. u. S. 676, 1).
Vgl. für un ‚damit nicht‘ z. B. &A& ob... drröorıys, un rı vonen "Hon A 522, X &yed”
Nueig rep iv OT’ Ex Yavdarov Kydyamuev, un rag xal Kooviöng xexoAnosrau, alxevari. Y 300ff.
(ähnl. & 543),? r&p 8’ aörOg wArouov dEro...., ur Eelvog Kvindels Opuuayso deinva KöNosıEv
a 133f., un xal rıs Nuäs Öyeraiynuov lowg xareinn Aristoph. eccl. 495, &döxer abroig
Arevar, un TıG Enideoıg YEvorro Toig naradedeıupevois Xen. an. IV 4, 22. Über un (und u
od) in Befürchtungssätzen u. ä.'s. u. S. 675 [f., über un in Fragesätzen o. S. 629.
Der grammatisch selbständige Abwehrsatz (un mit voluntativem Kon-
junktiv aller Personen), der Verben und Nomina des Fürchtens? als begrün-
dende Erläuterung folgen konnte, war wohl von Anfang an innerlich von
den Ausdrücken der Furcht abhängig (vgl. schon 0.5.316,5);die anscheinend
selbständigen Befürchtungssätze zum Ausdruck einer vorsichtigen Behaup-
tung sind dies wahrscheinlich erst sekundär geworden (o. S. 317, 6). Die
ursprüngliche Selbständigkeit wirkt noch nach in der durchgängigen poste-
riorischen Stellung der Befürchtungssätze und in der Festigkeit des Kon-
junktivs auch nach Augmenttempus (0. S. 332, a). Daß es jedoch nicht ge-
rechtfertigt ist, irgendeinen Bofürchtungssatz, bei dem es theoretisch möglich
ist, ıhn als noch selbständig zu fassen, zeigen für jüngere Zeit Fälle, in denen
! Unecht und wohl interpoliert {va (Arist- ber, Abs.1, 41); zum Fut. ebd.59 (vgl.
arch iv’ &v) un pebouev öde H 353. den Übergang von Konj. ins Fut. in &AM&
2 Je 54 un in Il. und Od., {va un 16-10, tin por Talra plXog SLeieiato Yuuöc; un uıv
os un 6-+4, öppa un nur A 118. 578 Y 303 Eyo uev inwuaı lov, 6 SE’ o0x &Xenocı X122;
(gegenüber sehr häufigem öppa) ;bloßes un vgl. © 562 rn 87.
ist dichterisch bis Eur.; bei Aristophanes *J. Fr. Bellermann, De Graeca verbo-
und Herodot je 8 un gegenüber über 50 un rum timendi structura. Progr. Berl. 1833;
nach Finalpartikel. Bei Thuk., Isocr., Isae., Weber, Abs. 2, 93-96 (und bei den ein-
Dem. nur vereinzelte bloße un. Nach We- zelnen Schriftstellern); Kühner-Gerth 2,
ber, Abs. 2, 91-93. 390-99 (mit anderm). Vgl.auch 0.8. 316ff.,
° zog gehört hier und sonst zu un (We- 5-9.
5c) Inhalt d.Hypotaxe. $)Final- u. Befürcht.sätze. (tva, un. 1. ‚fürchten‘) 675
dies schlecht möglich ist (nach Ptz., nach Nomina wie deıvöv) und der schon
homerisch mögliche Ersatz des Konjunktivs durch opt. obl. nach Augment-
tempus und durch Ind. Aor. als scharfen Ausdruck einer Befürchtung in der
Vergangenheit (att. dafür Perf.), im Attischen durch Potential mit &v (nach-
klassisch auch durch irreales Präteritum mit &v; Kühner-Gerth 2,396, 8).
Dabei wurde schon überall der Satz mit u als Inhalt des Fürchtens empfun-
den (ungefähr parallel mit einem Akk. der Sache). Daß uf lediglich formell
geworden war, zeigt zunächst un od (seit Homer). Die veränderte Auffas-
sung hat neue Konstruktionen im Gefolge: schon bei Homer beginnt der
einem Akk. der Sache gleichwertige Inf. als a. ce. i. (später gewöhnlich bloßer
Inf., auch mit Artikel, mit und ohne un); im Attischen erscheint, meist nach
negiertem Ausdruck der Furcht, explikatives gs (selten örwc) ‚daß‘ (ohne
pn; mit Präs., opt. obl., Pot., gewöhnlich mit Ind. Fut.). Weil nach den
verba meditandi et cavendi neben un auch öros un steht (entsprechend nicht
negiertem örwc), wird örwg un (gewöhnlich mit Ind. Fut.) auch nach Aus-
druck der Furcht statt u gebraucht. Ist die Furcht mit einer Frage ver-
bunden, so folgt ein indirekter Fragesatz mit Fragepronomen oder mit ei
‚ob‘. Über die Befürchtungssätze mit un (beliebt u wore, un roc) in der
Koine s. Mayser, Pap. Il 3, 51 f. (mit Weiterverweisen); Blaß-Debrun-
ner?$370 Im Neugriech. kann noch un (uArws, v& un) mit Konj., aber auch
rög ‚daß‘ mit Ind. stehen; vgl. Thumb, Handb. ngr. V.2 $ 268 A. 3.
1. Bei Verba des Fürchtens:
Vgl. für Konjunktiv nach Haupttempus z. B. Aor. repıdetdıx, un rı nadauev N 52,
detdw, un od Tig tor Ömdoynraı röde &pyov K 39, Konj. Präs. und Perf. deıvag KYvu&, un
Prerwv 6 uavrıs 7) Soph. OR 747, SEdoıxa, un Tepaırepw renpayuev’ 7 wor nave” Tr. 663,
dedınev, un od Beßaroı Are Thuk. III 57, 4; Konj. nach Augmenttempus: &ydLsro xÄp’
ANeelvov, TT&vTooe Tarralvov, un tig Xpda XArS Erabpn N 648 f., od Yap Edsıok xw, UN
Eoowttau.zv Hdt. IV 97, xarappwenoev, un ob duvarol yevavraı Önepßadeodaı VI 9, Epoßn-
Inoav, un xal ir opäg 6 orparös yaphen Thuk. II 101, 2, und so fast immer (auch Kon).
Präs., so einav r& Dapaxı bg dxvoln un 6 Tiooapetpvng nal 6 Dapvaßalos pepwor nal Kyaaı
nv xapav, Sıeßaıve Xen. hell. III 2, 14).
Für opt. obl. vgl.0.8.332 a und z. B. deloavreg of öXtyoı, u wbroßoel 6 Öfinog Toü venplou
xparnoeıev..., &umıunpäoı (praes. hist.) r&g oixtag Thuk. III 74, 2, Zdeoav de un Alta
TIg Botep xvolv Nulv Eurentoxor Xen. an. V 7, 26.
Für Ind. Aor. und Perf. s.0.8.354,4; daneben kann auch der Kon). im Sinn der Ver-
gangenheit stehen: deldoına xark pptva, un oe rapeinn A 555, Sedo, um TöTe Ev ouv-
erondonodE ne rov und” Örıodv ddwmolvre, vöv 8’ Avanentonöres hre Dem.19, 224. Pot.
(seit Soph.): ei 8£ rıveg ad goßodvrau un uxrala dv yEvorro abrn N Xaraoxeun, el möAeuog Eyep-
Hein, &vvonodvrwv, dr xrı. Xen. vect. 4, 41; mehr 0. $.327. Fut. (nach önws un): dedorxa,
ph EXov Tıvög 1&Mov N tod dyadod nedEio Xen. Cyr. II 3, 6, poßoöuau dE, un... EÜPNTOLLEV
Plat. Phil. 13a (daher opt. fut.: poßoiro, un... &Eoı Xen. comm. I 2, 7,xarißade...
poßobnevog, un... mopedooıvro Xen. hell. VI 4, 27, xx tolg Yeoug Av EdeLoxg TApRRLVöU-
veveıv, u od öpdög aurd normooıg Plat. Euthyphr. 15d). Spät und selten Ind. Aor. mit
äv, so dw, ul... Av xartornoe Luc. Dem. enc. 37 (Kühner-Gerth 2, 396, 8). Erst
nachhomerisch bei nominalen Umschreibungen des Begriffs ‚fürchten‘: obd&v dervot roL
Eoovrau, un droorewor Hdt.I 155, ua Yoßepoi Hoav, un mormoeıav Xen. an. V 7, 2, un-
persönlich ob82&v d& dervöv un &v &uol orj Plat. ap. 28b u. a., xivduvog, un Aaßwcı ri. Xen.
an. VII 7, 31; bei Ptz. poßobpevor, un Anpdevres drodavacıv Xen. Cyr. III 1, 25.
Inf.:! bei Homer nur a. c. i.: unre Ie@v 76 ye deldıdı unre rıv’ Avdpav Öyeodaı 3 342 (eig.
un delong wire — unre), angeschlossen an Akk. der Pers. oüre Yeodg deloavreg ... . oÖTE Tıv’

1 Vgl. die analoge Entwicklung von lat. timeo usw.


43*
t

676 C. Synthetischer Teil. IV. Satzlehre

Avdpärwv veueow xarönıchev Eoeoduı x 40; so auch später: narhp vıy Eereupev öppwdüv
Yaveiv (scil. &ör6v) Eur. Hec. 768, $£oug ... undenore npododnvau nv mörıv [Xen.] resp.
Ath. 2, 15; bloßer Inf. (als Akk.) mit (nach unserm Sprachgefühl überflüssigem) wn:
oöre h napodon ebdaınovia raptoyev dxvov un &Meiv &; 7& dewva Thuk. III 39, 3, ohne wn:
repößnpar... Euvaryeiv Soph. Ai. 254 f., ob Yoßobueda &noowasodar Thuk. V 105, 3,
poßHoeraı Kdtxeiv (‚wird sich scheuen‘) Xen. Cyr. VIII 7, 15; mit Artikel: deloug 16 Chv
Plat. ap. 28d, ooßeio9aL rd un (pleonastisch) Ereveyxeiv bevdn rıu@ptav Plat. leg. 943d.
Mit &; (und örwc): Av ob u Selong 109” ag yeAwrı robudv pardpbv Öyerau xdpa Soph.
E1. 1309, un rptong önog o& tig... droordoeı Eur. Heraclid. 248, un delonte, &g 00%
nötog nadevußnoere Xen. Cyr. VI 2, 30, al obdtv poßndelg elnoum’ &v robrov röv Aöyov obre
inninäg odre Yuuvaorınfic, &G dväpdor ev nperov Av eln, yuvaull d& o0x Av rpenov Plat. leg.
804e; selten nach nicht negiertem Regens, so g6ßov BouAduevog xal robrorg rap£yeiv &G...
Ercinelootvro adrots Xen. hell. VII 5, 24.
örcog u steht nach unnegiertem und negiertem Regens, gew. mit Ind. oder Opt. Fut.:
dedory’ dnas ah u Tüs stone Thod’ Avappnkeı naxd Soph. OR 1074,1 dEdory’ önwg un
rebEouaı Aristoph. eq. 112, auch in Prosa (Xen. Plat. u.a.), so d&doıxa Önog un...
yeımraı Dem. 9, 75, &dedolxer..., önag un... o8AmPIMoorro Isocr. 17, 22; daher auch
un mit Ind. Fut. (o. S. 35%, 4).
2. Bei sorgen, überlegen, sichhüten‘ u.ä. (eig. ‚im Gedanken: daß nur nicht...!‘).
un mit Konj. (und opt. obl.): ‚sorgen, überlegen‘: pp&L£eo vöv, un rol rı Yeüv
unvına yevapaı X 358, ppovillo, u &pıorov 7 &Eavöpanodtsacdeı op&as Hdt.I 155, Ppov-
tiCo, un xp&rıorov F koL oıy&v Xen. comm. IV 2, 39; Inhalt des wn-Satzes als tatsächlich
angenommen: tö&ov &vaua... reı[email protected] Zvda xal Evda, un ep Imes Edorev @ 394 1.,
EENAdWv Ts Ldoı, u 8N oxedov hcı xıövres @ 491, Evduponau, un natlng rpög ve Plat.
Hipp. 1, 300d, weravoziv, un odre xrı. Xen. Cyr. I 1, 3, so nach negativem reg. Satz
oBdE rı löuev, UN TTwG.. . KEevorvgowor udyeodaı K 101, &dnAov ravıl, un «Ti. Plat. Phaed.
91d; frei orp&povor (gewisse uYoL) abrod Av buynv, un Mndeis Öcıv Plat. civ. 330d;
‚sich hüten‘: pVXadaı, un Ypdoog reun Pößov Aesch. suppl. 498, öp«... un ru oaurfi
xal uerayvorav tıdfig Soph. El. 580f., A&y’, eÜRaßo0 SE, un pavfis xaxds yeyas Tr. 1129,
guAatrönevog, u Soxotn peiyeıv Xen. an. II 2, 16, öpäre, un rnAdwuev TA. Cyr. IV 1, 15,
eirraßnIöuLv rı r&dog un nadwuev Plat. Phaed. 89c; örog un mit Konj. oder Ind.
Fut.: &v por gWAaEov... nos Av un Kiuraumorpa trade udn Eur. IA 538 ff., öpäre, önos
un aloyıov... rpd£ouev Thuk. I 82, 5, morelv... önwg o& un Enielber ypnuara Xen.
Cyr. Il 4, 11, oi narepes rpovoodoı av rraldwv, önwg un Tore abrols TEyadd Ereidelber
VIII A, 4, guXarrov, önog un... momons comm.I 2, 37, puiaxrtov, önwg unToTe abrobg
Anoeı ai. Plat. civ. 421e, Exelvo uövov Ernpouv, Önwg undEv TÖy narplav Haradboougt
Isocr. 7, 30, eüaßelodaı Set, önwg umdtv... rorodvreg pavnoeode Dem. 20, 136; vgl. auch
puAdoceode, Ivan... Exneomte tod lölov ompıyuoö NT 2 Petr. 3,-17. Auch mit Inf.:
euAaßovuuEvow rreoeiv Soph. OR 616, eiXaßau.Eda Td Aoırov aödıs ur) Exuapravev Erı Aristoph.
Lys. 1277 f., &nootepeiv &puAdrrouv Xen. Cyr. V 5, 34, guAatröuevog td drrexdaveodau III 1,
27, EpurdEaro un Amıorog yeveodaı Xen. Ag. 8,5, odx eiA«ßoio AvAsyeıv; Plat. Phaed.101c;
anders puAdkoun 8& t4ode neuvoda atdev nedväg Eperudg (‚ich werde sorgfältig darauf
bedacht sein‘) Aesch. suppl. 205 f.
un mit Ind. im Sinn von ‚prüfen, in Erfahrung zu bringensuchen, obnicht‘:
Fut.: öpa, un &ua te ed normoeıg xıı. Xen. Cyr. IIT1, 27 u. ä. öfters; Präs. Pf. Ipf.: &%’
eloöneoda, un Ti... Xpvpfj naddrrreı xapdia« Soph. Ant. 1254, dpa ..., UN... AAn9” öde
Eur. Or. 209, oxoreite, un dönnow elxer’ &u Yeöv Hel. 119, Enioyes, &g Av npou&epeuvnow
orißov, unrıgroirav&vrplßo pavrdleran aduol uev &Idy .. . böyog Ph. 92 f., oxoreiv odv xph
xal TO TobT@Vv, un Tıvas abrav narexouev Plat.Gorg.458c, öpönev, un Nixlag oleral rı Aeyeıv
Lach. 196c u.ä. oft (auch mit eböuede, &vdunod), Öpäre, un obx... npoonxeı And.1,103.
Zusatz 1. Nicht gleichwertig mit Befürchtungssätzen sind ei, abhängige
Fragesätze, örı ‚weil‘, &ore ‚so daß‘ nach Ausdrücken der Furcht (vgl.
Kühner-Gerth 2, 396 ff., b.c. e. f. h). ei ‚für den Fall daß‘ stellt die Furcht
* -Encod. Laur., von Weber, Abs.1,97f., gavjs coph Eur. Hipp. 518 gehalten, wo
mit Rücksicht auf d£dory’, önwsg nor un Alav freilich gavyj (Fut.) o. leicht möglich ist.
5c) Inhalt der Hypotaxe. 9) un. 2. ‚sorgen‘, ı) Konsekutivsätze 677
unter eine Bedingung, z. B. r&pßoöoav, et ne xp u£verv Soph. Tr. 176, &Iuuö
%, el pavnoouaı Taya xardv uey” Expdäaon ebd. 666, &ya 38 05 Iedoren, ei
Ditinrog Ch, @R ei ara. Dem. 19, 289; mit abhängiger Frage (direkt voran-
gehend zu denken) kommt die Furcht vor einer Entscheidung oder die änest-
liche Ungewißheit zum Ausdruck, z. B. ray Yeöv 9° önwc Aadw, HEdorna Eur
IT 995 (direkt nös Ardo; dEdoına), poßobnevor BE, rös Yph Krrsikodvr un
axodoxı Xen. Cyr. IV 5, 19 (vorher &ropoövres u£v, nö xrA.), dedLcs, TO MEAAOV
önn aroßnoereı Plat. Lys. 206a, dedorxa, 5 rı Kronpwvoduc Theaet. 195c
poßoduaı, ri ror ad Acyouev Hipp. 1, 296a (aber P6Bos rıs eloerHAuP, ea
Ev Sönorg ... xAdow Bonv Eur. Or. 1324, örws Pößov Evdein xal rois &Aoıc, ole,
retcovraı Xen. an. VII 4, 1 gehen auf den Grund der Furcht, wie ke
örı [‚weil] &rö Arög uev Baoıkeog TO dvap Ed6xeı adr@ elvaı, u 0b duvarro in
[‚es könnte ihm unmöglich sein‘] Xen. an. III 1, 12 u.a.).
Zusatz 2. Wie die eigentlichen verba metuendi können auch ‚mißtrauen
sich schämen‘ u. ä. konstruiert werden, so brorrebouev xal Önäs, uM od ne
(‚aequi iudices‘) &roßfre Thuk. III 53, 2 (vgl. IT 13, 1), roös ri Pirov...
Arıoreis, um obx Emiommun N N &pern; Plat. Men. 89d, &vrınapaxeieboucı u
xarauoyuvönva. (‚aus falscher Scham in Furcht geraten‘)..., önwg un d6Eeı
(‚man möchte von ihm glauben‘)... uadaxög eivaı Thuk. VI 13, 1.

ı) Konsekutivsätze!
Wie das konzessive Verhältnis (s. u. S. 688), so ist auch das konsekutive
erst ziemlich spät durch Nebensätze wiedergegeben worden. Wie bei ziem-
lich allen Nebensätzen, so fehlt auch bei den beiden genannten die Möglich-
keit parataktischen Ausdrucks nicht. Es folgt einerseits das im Zusammen-
hang konzessive Partizip (negiert oÖ), anderseits der final-konsekutive In-
finitiv mit Negation un (o. S. 594). Wie das konzessive Partizip durch x«irep
und andere Partikeln gestützt werden kann, so der final-konsekutive In-
finitiv (s. o. S. 362 ff., 6!) durch (rotog —) olog, (T6005 —) 600g ‚(so beschaffen,
so groß -) wie‘, (oörwg —) &s, häufiger ücre (‚so —) wie‘ (vgl. dazu 0. 5.669, 18).
Diese Stufe ist schon bei Homer erreicht, wenn auch selten gebraucht, wie
überhaupt die ganze Satzart undichterisch ist. Sowohl xairep wie &ore, an-
fangs frei hinzutretend, werden späterhin nötig und die eigentlichen Be-
deutungsträger ihrer Syntagmen (vgl. iv« o. S. 672 und andere Konjunk-
tionen). &ore steht nun auch nach roroÖrog u. ä., im Zusammenhang in be-
sonderer Schattierung in (£ri roiode-) &ore ‚unter der Bedingung‘. Während
aber xairep mit Ptz. durch einen Nebensatz anderer Herkunft konkurren-
ziert und schließlich ersetzt wird (ei x«t u. ä.), wird &ore seit dem V& selbst
Nebensatzkonjunktion, mit verbum finitum und Negation od und in der
besondern Funktion der tatsächlichen Folge; daneben bleibt &ore mit Inf.
als Ausdruck bloß möglicher, gedachter Folge stehen (wird aber auch noch
ı Hübner, Grundr. 86. 90; H. Seume, torum consecutivorum apud tragicos Grae-
De sententiis consecutivis. Diss. Göttingen cos usu ac ratione. Progr. Kolomea 1894;
1883; B. L. Gildersleeve, Consecutive W.A.Eckels, öore as an index of style
sentences. AmJournofPh. 7 (1886), 161-75; in the Orators. Diss. Baltimore 1901 (Aus-
W. Berdolt, Zur Entwicklungsgeschichte zug in Trans[Proceed]AmPhilAssoc. 27
der Konstruktionen mit öore. Progr. Eich- [1896] p. XXXV-XXXVM).
stätt 1894; J. Kobylanski, De enuntia-
Y

678 C. Synthetischer Teil. IV. Satzlehre

für tatsächliche Folge gebraucht). &ore mit Ind. war vorbereitet durch die
Verbindung von &ore mit a.c.i. (vgl. örı, @s neben a. c.i.), die formell
schon bei Hes. steht (mit verschiedenem Subjekt seit Soph.). Außer dem
Ind. konnten zu öcre auch andere Modi treten; aus dem Nebensatz mit
öcre konnte &v auch zum Inf. kommen. In oratio obliqua galt @ore mit Inf.
auch für &ore mit Ind. usw. Nur durch gelegentliche Assimilation steht
konsekutives öore mit Ptz. Wie andere Nebensatzkonjunktionen wird &ore
auch zur Einführung von Hauptsätzen (im Imper., Konj.) gebraucht (in der
Bedeutung von oÖv oder dı& roüro). Die Ptolemäerpapyri brauchen &ore
‚so daß‘ mit Inf. und Ind., das NT fast nur mit Inf.; beide kennen den
selbständigen Gebrauch, in beiden fehlt &ore mit &v bei Ind. oder Opt. Der
Verlust des Inf. mußte sich auch auf &ore mit Inf. auswirken; im Neugriech.
steht od mit Negation d&v (von bloß gedachter Folge gewöhnlich rod va, yırva
[=8ı4 mit Infinitiversatz iv«]oder bloßes v« mit Konj. Aor. und Negation un).!
4. Parataxe. Parenthesen oder Opisthothesen, die man von einem Jün-
gern Sprachgefühl aus durch öore mit Ind. ersetzen könnte, wird man viele
finden können; vgl. Aug 9° Ereisiero BovAn und OAExovro de Auoı A 5. 10,
parıcs Avdpmroug Avaßalveı EodAN, Xalpouoıv de narnp va. L 30, aörap Ener’
Ertdnne Yupeöv ueyov bo’ Aelpac, Bßpımov' o0x Av röv Ye dbw xal einoo”
Auadaı EoIMAal Terpaxundoı ar’ obdeog ÖyAloceıav" T6OENv NALBATovV TETpNv ATA.
ı 240 ff. Gewichtiger ist ai de r@v Alyurriov obrw 89 rı loyupat, nöyıs Av AlIw
ratoas Sıappn&siag Hdt. III 12 (nach ai uev r@v Ilepocwv xepyadat eloı Kodevseg
ouTw Gore, el Heioıs YNPw wobvn Badeiv, Suarerpavesıs).
2. Inf. bei olog und öoog, oft mit Nom., mit und ohne Demonstrativum:
PUMWv Yap Env xbors HAıda ToAAN, 6ocov T’ NE S0@ NE rpeis Avdpas Epuodar
& 483, avnp olög Te padıora olxou.undeodaı v 160 f., ob Yap Tor o& Ye Toiov
Eyelvato..., oLöv TE Huripa Bıod 7’ Euevaı al SLorav @ 172 f., XYöva vateıv
SannAas 6n6oav xal pruevoroı xareyeıv Aesch. sept. 731 f.?, rorodrog 6 Ira-
oırrcog My, olog un Bobdeodaı roAAodg Anoxrıyvövar Xen. hell. VI 5, 7, &Aelrero
ns vuxtög Ö0ov oxXoratoug dLeAdelv To zedtov an. IV 1, 5, uövnv NV TÜV Avdpw-
Twv (YAarrav) Enolmoav (ol Yeot) olav Kpdpodv re Tv pavnv xrı. comm. 1,4, 12,
yuvaınos nadng nal olas auveivar ro netdovrı III 11, 1, Ey& ruyxavo @v ToLodrog,
olog bmö To Yeod N möreı dedoodaı Plat. ap. 31a, örı ye olog (scil. ei) nap-
pncaleoda Gorg. 487d, (repl abrov Eyeı Didınros) ToLobroug dvdpwrtoug oloug
nedVodevrag Ööpyeiodaı Dem. 2, 19. Statt olos, 6005 nach Demonstrativ auch
orte, 2. B. ob yap... Erı mlxog elul, Bor” Erireiiausvo aNUKvTopL TTAVTAL
rWeodaı p 20 f., ounw TooodTov Arrammuevos xup&, Bor” AA xpNLeıv I T& abv
xepdeı xara Soph. OR 594 f., rö Yelov Torodrov xal tocodröv Eorıy, 809” Aua
TAVI” öpav nal navr” Axobeıv xrA. Xen. comm. IA, 18.
3. Inf. (a. ce. i.) mit Öore: ei S£ ool aur@ Yuudg Ertoovuraı, &. vesodaı ‚wie
für die Rückkehr, entsprechend der Absicht zurückzukehren‘ I 42,3 o9&y-
1 Vgl. Mayser, Pap. II 1, 297-302; II 3, ®2Vgl.dazuKühner-Gerth 2,511 Anm.2.
96 f.; Blaß-Debrunner? $391; Thumb, ® Dies und p 20 f. (s. 2) die einzigen hom.
Hdh. ngr. V.? 8 279; TLaprLavog, N. co. Stellen; oöre rpuympöpog de y’ Emhparog
263 f. Über die nachklassische Vermischung oür’ eükeluwv, dor’ drtd 7’ ed Lmewwxri.h.Ap.
von iva (und örı) mit @ore s. Blaß-De- 529f. Ohne &ore: &rel Hm por pain re-
brunner?$391,3.5undJannaris, Hist. rpanro vesodau 8 260.
gr. gr. 415 f.
5 c) Inh. der Hypotaxe. ı) Konsekutivsätze. 1. Parataxe, 2.olog, 3. 4. (dore) 679
yovd° @&. Yeoicı ovvı£uev Hes. th. 831, Snıdtoc yap rev nad Im’ Auarı Epydkooaıo,
&. oe (oe überflüssig!) xeis Zvuxuröv Zyeıv xal depydv &övra Hes. E 43 f., o0x
Avdpıavrororög ein, Bor’ &Aıvboovra &pyalscdaı ayarnuar PindaN.5, 1.uso,
xäor’ Erı Lüv obrog, Bor’ ideiv &ue; Soph. OR 1045, &vöpes elotv, &. UN ordvıy
more oyeiv 1460, Pdeyua... Imukev aöröv, &. avras dpdias orhom poßw
Seloavras ebdens rplyas OC 1623, av d8 vaunyiov od bmorußav &venos
Tepupog Epepe ... ., &. KronAnodhvaı (codd. -nAnoxı) röv ypnousv Hdt. VIII 96,
(Ixvoavias) TA öpyf obrw xareny Expiro Es navras önotos, &. umdeva Sbvacdaı
rpocwevaı Thuk. I 130, 2, npoxadbpuara elye deppeis nal Spdekpac, &. Tobc
Epyalouevoug nal Ta EAa unre nuppöpoıg olorois BrAeodaL Ev doparela. re elvaı
1175,5; vgl. auch Xen.: nenaudeunevos oUrws, &. TTAvD ump& nertmuevos
ravu padLmg Eyeıv Apxodvra comm. I 2, 1, Zxw tprnpeic, &. &elv td Exelvwv
rAotov an. I 4, 8, HAxuvev Eri obs Mevavos, Bor’ Exeivoug Exneninxdar nal
abrov Mevava xul rpeyxeiv Ent va ömia I 5, 13, &iappol Aoav, &. xal Eyybdev
gebyovres Anopebyeıv IV 2, 27, nplv purdkaodeı &. un Anpdnvaı VII 3, 35;
ferner rooabrnv xpauynv Hal Yöpußov rrepl TNv oxmvNVv Errolnoav, GoTE Hal Töv
orparmyöv eidreiv Dem. 54, 5. Wie schon an der Stelle I42 (s. o.) würde auch
später öfters bloßer Inf. genügen, so &p’ Zorıy &. nayybdev Ieav Außetv; Soph.
Ph. 656, 79% &. ylyveodaı röde Eur. Hipp. 1327. Dies gilt auch für &. mit
Inf. nach % bei Komparativ (bzw. Positiv, Superl.): r& u&v olcnıa Av uw
xard 7, &. avaxıateıy Hdt. III 14, owppoveEotepov 9 &. aur@v Kvmxoucteiv ‚Zu
maßvoll, um den Gesetzen ungehorsam zu sein‘ Thuk. I 84, 3, yEpwv (‚zu
alt‘) Exeivos, &. 0’ Spereiv napwv Eur. Andr. 80, Vuxpöv... Eoriv (TO Ödmp)
&. Aoboaodaı Xen. comm. III 13, 3, Nuelz Erı veoı, &. TOcodTo rp&yux dLekeodaL
Plat. Prot. 314b. ‚Unter der Bedingung, daß‘: Evuuaytav Erormoavro...
En! roiode, &. unre ’ Aurnpaxıorag... orparebeıvwxri. Thuk. III 114, 3 (nur @ore
ebd. III 75, 1; IV 37, A u. s.),! elöog & Tıuaotovı..... ÜnLoxXvoDvro ÜcTe Ex-
rAeiv Xen. an. V 6, 26 (‚unter der Bedingung‘ oder ‚so daß, damit‘; ähnl.
Eur. suppl. 876; Dem. 18, 67. 81). Siehe auch u. S. 681, 9 &p’ &(re).
4. &ore mit Ind.: 7 rooövd’ Eyeıs TöAung p6CWToV, WOTE TAG EUAG OTEYaG
ixov; Soph. OR 532 ff., Beßnxev, &. nävevnobx@... Eeotı pwvelv Soph. OC 82,
"Apyos dvdpav Eynpadn obro, &. ol doDAoı aür@Wv Eayov TAvra TA TENYWATE
Hdt. VI 83, Zrınirrei yıav &nierog, &. dnexpude xal Ta ömda nal TOVG Avdpo-
rouc Xen. an. IV 4,11, ot 8° eig tooodrov Üßpews HAdov, dor’ Erreicav buög EAnbveiv
abrov 2E dndong rs "ErAadog Isocr. 16, 9, obrw oxmög el nal dvaladınros, Bor’
od Sbvaocı Aoyloacdar, örı xrA. Dem. 18, 120; in bewußtem Wechsel mit Inf.
z. B. xaraxpbrrousı röv Kpoloov Zri rose wo Ayo (‚mit dem Gedanken‘) &.,
ei uev nerauerhon To Kaußbon ... ., ol d& Enpnvavrss xbrov Söpa Akuıbovrat.. .,
Av SE um ueraueintau.. ., tote naraypäcdaı (sie hoffen auf die erste Möglich-
keit!) Hdt. III 36, xpaxuynv roAAMv Errolovv RaAoüvres AAANA0UG, &. xal ToUG
moreuloug dnoberv, &. ol uEv &yybrara Toy roAeulav nal Epvyov Xen. ans 2217
(die zunächst ins Auge gefaßte Möglichkeit des Hörens wird hier sogar ver-
wirklicht); von solchem Wechsel ist der Übergang in einen Hauptsatz zu
scheiden, z. B. Evveßn . . ., &. roA&uov uev umdev Erı dıhacdaı umser£poug, Trpdg
82 rhv elohvnv uöANov nv yvoyınv eiyov Thuk. V 14,1; vgl. Kühner-Gerth
1 Mit bloßem Inf. ohne &.: &rl toiode odv Euveßnoav, 2Eerdeiv wöroögxrA. Thuk. II 70,2.
680 C. Synthetischer Teil. IV. Satzlehre

2,513 und $ 585, 1. Im Attischen seit etwa 4002 steht &. mit Inf. durchweg
in or. obl., nach negativem Satz und in Abhängigkeit von einer kondizio-
nalen Protasis, z. B. eis roöro rpupig &AYelv, Kor’ obx (|) EdEReıv zivew, ei um
avdoonias (‚parfümiert‘) ein Xen. hell. VI 2, 6; doch wird gegebenenfalls
seltener auch das verbum finitum festgehalten; vgl. Kühner-Gerth 2, 506f.
5. &ore mit Potentialund Irreal. Wie z. B. auch bei iv«, so begegnen
im V/IVa auch Ind. irr. oder Opt. pot. mit &v! bei &ore und danach auch
&v in der Infinitivkonstruktion; vgl. nög Ey& xaxdg pboıv; dborıs nadav ev
avredpwv, Bor’, el ppovav Ertpaxooov, 000 Av 50 Eyıyvöunv xaxösSoph.OC 271f.,
Ay ni Tolg rrapoücıv, Got’ Av, ei o9Evos Aaßorpı, InAwanıu &v, ol’ abroig
opovi EI. 333 f., nıäg Tp&pn rpdg vurtöc, Bote un’ Eus une’ &AAov... BAaıbar
zor’ & OR 374 f.; nepiponyvurau 6 Neidtos, &. Ev To nera&d ’Aotng Te xal
Aıßbng yivorr’ &v Hdt. II 16, Zrı 88 yıövı neoobon räoa Avayın Earl boaı Ev
revre Yucpyor, &. el &yıövıle, bero Av raüra r& ympta II 22. Alles auch bei Thuk.
(V 6, 3; 170, 9; TV 29, 3), Xen., Plat. u.a.; vgl. Kühner-Gerth 2, 513 f.;
507, 2; Mayser, Pap. II 3, 97, 28f. Pot. der Vergangenheit: öni« xare-
onebalov, &. NV röAıy dvrwg Av Nynoo roAtuov Epyaxornpıov elvaı Xen. Ages.
1, 26. Opt. obl. statt Ind. nach Nebentempus &Xoytlovro ..... örı... . Exeıivro, &.
odd8 ... . Hasıov ein Averi£odaı Xen. hell. IIT5, 23, nach Praes. hist. Isocr.17, 11.
Vereinzelt Konj.: obrws Erıredbungg drodonı, &. .. . ob un ou AnoAsıp9i Plat.
Phaedr. 227d; im Sinn von örwc: thess. avriiaßeotaı räs röAALoG, vÜoTE...
&; navrouv EyAudei roüv davetouv BCH 59 (1935), 37 f. Z1.17 ff. (Krannon,
um 1608), ppovrtiox:, olore... yeveıdei ra nörı & Söcız ebd. 38 21.29 ff.; vgl.
auch Mayser, Pap. II 3, 97, 22 ff.
6. Durch Assimilation an ein vorhergehendes Ptz. (besser Perseveration)
entsteht orte mit Ptz., z. B. röv Ycarav ouupıLAovixoovrwv Exeivo xal ut-
co0VTWV ToDToV, &. TÜV XOoPWV TOV EV ETTXLVOOVTÄV, TOD 0° ANXPOKGAOHKL OUX
Ederövrwv Andoc. 4, 20, patvovrau 8° Nuöv ol rp6yovoL TOooDToV ATdvrWv SLe-
veyxövres, 809° ... Errırätrovres Isocr. 4, 64; mehr bei Kühner-Gerth
DUIlAT,
7. oore ‚daher‘ zur Einführung eines Hauptsatzes entstand durch Lö-
sung vom regierenden Satz (wohl unter Änderung der Pausa und Satz-
melodie; vgl. z. B. £net 0.5.660, 4); so Ay’, Erel... Als‘ Wort’ oüx Av Kudpıc
örreizorg Soph. Ai. 211 f. (ähnl. 1342), &uol 82 robrwv oBdev &or’ dpvnaıuov.
50T’ ei ue Tö&mv Eyxparıg alodnoerau, 5AwAx Ph. 74 ff. (Ind. auch OR 65);
bes. oft vor Imper. (bzw. Konj.) und vor Fragewort, z.B. Ivnrög 8°’ Optornc‘
&. um Aav oreve Soph. EI. 1172, &. Yappeı Xen. Cyr. 13, 18, &.... un Iavud-
ons Plat. Phaedr. 274a (&. roürd ye adrd un poßwueda 2456), &. oc od
Bondnoovarv Yuiv...; Dem. 16, 13. Mehr bei Kühner-Gerth 2, 514, A. 2;
Blaß-Debrunner” $ 391, 2.
8. &ore vor Dat. oder eig c.acc., z.B. Zyvovı &. ’Aubvran ‚an Z. be-
stimmt für A.‘, &. eig Tas Auados, &. eis To pöperpov (‚best. für den Fuhrlohn‘)
1 Opt. ohne äv: wnmp 8° önaprei... xal Yuplo, &.... xdxıov HEv Tb GE EXOL...,
naig "Optorng, &. teppdeing Idhv Eur. IA mög dv Erı 76 dpybpiov wir &peAıuov ein;
447 f. (korrupt?), abhängig von einem po- Xen. oec. 1,13.
tentialen ei-Satz: el yoiv rıg Xp@ro @ dp-
5c) Inhalt der Hypotaxe. ı) 5.-8. &ore. 9. &p’ alte) 681
in Pap. Ill2, entstand durch Ellipse von eivaı 0.ä.; s. Mayser II AS
unter 7; auch Beispiele aus zeitgenössischen Inschriften in GEL.
Zusatz 1. Statt des geläufigeren &ore begegnet öfters sprachgeschichtlich
älteres &; in den gleichen Verwendungen. Mit Inf.: u&ooov # &s
(ö£uev Pind. 0.13, 113 (vgl. uraxarepoı .. .H &gxaAıov abrotcPlat.civ.410d,
Ppaxdrepa mrövrıbov M&G EEinveioden tüv opevdowmrav Xen. an. III 3, 7, ci
Te PLRNRoOL KTonWrarol Tıveg eioıv Sg y’ Ev PiAocdporg rıdevan ‚völlig absonder-
lich [d. h. ungeeignet] um sie zu den Ph. zu rechnen‘ Plat. ceiv. 475d, Ayo.
[,‚zu wenige‘] Eouev, @g Eyxpareis elvar adrav Xen. Cyr. IV 5, 15, ypadc [,zu
alt‘] ei, & ’EArıvien, &5 TmAınadraı dianparreoda npayuara Stesimbr. 5 Jac.
[vgl. Archil. 27 D.? mit Note]), roı43° En’ &brobg FAde ovupopk nddouc, bc
toLode nal dis Avrıoya@oaı Hort Aesch. Pers. 436 f., Ebuuerpos Yap (‚er ist in
der richtigen Entfernung‘) &g xAbeıv Soph. OR 84, üdbnAdv olrw..., O4 Täc
xopupas aürod 00x ola re eivaı Löcodaı Hdt. IV 184 u. a., 6 norauög Toooürog
To BA»os, Os unde Ta Sopara brepeyev rerıpwuevorg tod Batoug Ken. an. III5, 7,
anexovras an Marmv has Auev Firarinedov &vrouov Del.? 62, 75 (Herakl.,
IV2), anedovro... @s Eieudepag eiuev Philol. 58 (1899), 58 VII 4 (Delphi,
1602); aber oft bei Jos. und Spätern, nicht sicher im NT (Blaß-Debrun-
ner? $ 391, 1). Mit verb. fin.: orY9os, as Av xal yEpwv np&ocaro Archil. 26
D.?, oörwg Eyeı y’ N rlorıs, sg To uev Soxeiv Zveorı vi. Soph. Tr. 590, obrw
xAsıyn EyEvero, &G... &£uadov Hdt. II 135, oürw dıaxeınaı dp’ bu@v, &G obdE
deinvov Eyw Ev N Euxvrod yapa« Xen. hell. IV 1, 33, rorürdv rı Eroinoev, &s
rs av Eyvo, drı Kouevn Nrovoe conv. 9, 3, rov Tod xußepvntou SLaxovov...
OUTWG NDPOV ETTLOTKLLEVOV EXKOTWV TNV XWPAV, Ws Aal Arav Av Eelntor, ÖTTOV ERXoTE
xerraı oec. 8, 14, Ev Ta Kopadeı Non Zoouaı, Ds umdev Av Erı xanov nrayeLv
Cyr. VIII 7, 27; mit Ptz.: 7& Tod noAs&uou TorXüra Eylyvaoxov dvra, WG UM
Dorepilerv dEov rov &pyovra Cyr. VII 5, 46.
9. Mit &ore berührt sich bedeutungsmäßig 29’ @(te)! ‚unter der Bedin-
gung daß‘ (vgl. 2rt mit Lok. ‚auf Grundlage von, zum Zweck, unter der Be-
dingung‘ 0.S.467 f.; zur Abhängigkeit des Relativsatzes von £rts.0.S.640,2);
darum wird der ihm gebührende Indikativ (des Futurums) oft durch den
Infinitiv ersetzt.
Mit Ind. Fut.: Er! robrw d£ Önekloraum NG dpxiig, En’ & Te On’ obdevög Du@v &pkonaı
Hdt. III 83, ouvrideran Acsuryylön..., en’ & te... &beral ol En’ Alyıynras VI 65, Euv-
EBnoav mpds robs Anxedaupovioug, &p’ & re &Elacıv &x IleXonovvnoov Thuk. I 103, 1, &p’ &
undev xaxdv rroınoovaıv, drayaybvres Arexteivav I 126, 11, obrw reveodan nyoövraı, Bote
Travra ev övov, ravra B& aivduvov Örrodbovrau, &p’& (‚unter der Voraussetzung, daß; zu dem
Zwecke, um‘) nislova xrnoovraı Xen.conv.4,35; mit Ind. Aor. dıoxw d£ ei (‚ob‘) xal wara-
Iußow, to’ & (‚weil‘) xal xareAnupdmv bnd Xprorod ’Incoö NT Phil. 3,12 (vgl.4,10 ‚denn‘ mit
‚relat. Anschluß‘);®mit Inf.: te dı@X%ayh opı &y&vero, En’ & re Eelvoug KAANAoLoı elvaı
xl ouuu.&youg Hdt. 122, oi d& Epaoav drodnceıv&p’ & un xaleıy rag olxtag Xen. an. IV 2,19,
ol d& duHRAaEav, Ep’ Öre elpnvmv nv Exeıv bg rrpdg KANAoUG, Amıevau BE Er Ta Enuröv Eraotov
hell. II 4, 38, &pleutv oe, Ent tobr@ uevror, &p’ Dre unaeri... piRooogelv Plat. ap. 29c;
sehr oft in den delphischen Freilassungsurkunden &p’ &, &p’ & re, auch &P’ örw, z. B. Eri
roiode antdoro.... rar ’An6Mwvı röL IIvdoı sauara yovaıeix 800. .., &p’ @rre EAeudepas
sluev Del.® 335, 1-4 (186%), selten mit Fut. oder Konj. Präs. (vgl. M. Lejeune, Obser-
vations sur la langue des actes d’affranchissement delphiques [Paris 1939] 13-38).

ı Hermann, Nebensätze 60-66; Küh- Relativum s. o. 8. 575.


ner-Gerth 2, 505, Anm.3. Zu re beim ? 29’ & dvrl ro duörı Thom. Mag.
682 C. Synthetischer Teil. IV.Satzlehre. 5c) Inhalt der Hypotaxe

x) Hypothetische Periode (Kondizionalsätze)


Lit. (für ältere s. Hübner, Grundr. 85. 91 f.): Delbrück, SF 1, 70-74 (hom. Bei-
spiele 1471-82; 236-44); Kühner-Gerth 2, 463-88; Mayser, Pap. II 3, 84-92; Blaß-
Debrunner? $$ 3741-73; Lange, Part. ei (von Modi nur Opt. behandelt!); R.H. Smith,
The theory of conditional sentences in Greek and Latin. London 1894; M. A. Bayfield,
Conditional sentences in Greek and Latin. CIR 4 (1890), 200-03; 6 (1892), 90-92;
GC. D. Chambers, The classification of conditional sentences. Ebd. 9 (1895), 2931.;
E.B.Clapp, Conditional sentences in the Greek Tragedians. TransAmPhilAss. 22
(1891), 81-89; F. Faßbaender, De Polybii sententiis conditionalibus. Progr. Münster
i. W.1895; J.Sterenberg, The use of conditional sentences in the Alexandrian Version
of the Pentateuch. Diss. München 1908; Modi: J. T. Allen, The use of optative with
elin protasis. Proceed. of the Phil. Ass. of the Pacific Coast. 1899 p. LXIII; Th.Korsch,
De ei particula cum futuro indic. coniuncta. Filol. obozren. 18, 61-80; C. Hentze, Der
hom. Gebrauch der Partikelverbindung «at xe. BB 29, 280-95; Der hom. Gebrauch der
Partikeln ei, el xe und Av mit dem Konj. KZ 41, 356-78; Der hom. Gebrauch der ei-
Sätze mit dem Ind. des Fut. KZ 42, 131-46.
1. Gegenüber dem Temporal-, Final-, Befürchtungssatz steht der Be-
dingungssatz im engern Sinn auf einer andern Ebene; jene wurzeln schon in
primitivsten Lebensverhältnissen, die erzählend wiedergegeben werden kön-
nen, dieser gehört zunächst zum Handel und Wandel und zum Recht; wie
die andern Nebensätze, findet sich der sog. Bedingungssatz freilich in vielen
Sprachen der Welt.! Aber wenn er auch ursprünglich von der Bedingung
im eigentlichen Sinne ausgehen mag, so bezeichnet er in viel weiterem Sinne
einen angenommenen Fall, eine (als Grundlage) gemachte Voraussetzung.?
Wie z. B. neben dem temporalen Nebensatz das temporale Adverbiale dem
gleichen Zwecke dient, so gibt es auch neben dem hypothetischen Nebensatz
gleichwertigen andern Ausdruck; die sog. Bedingung kann in einem Adverb,
einer präpositionalen Fügung, einem Partizip liegen; z. B. oörtw y&p rpüg T&
enıevaı rols Evavrioıs edbuyöraroı &v elev Thuc. II 11, 5 (oörw = ei roroüroı
elev), Euod ye Evexa Euevev Av radra obrog Plat. Euthyphr. 11d (= ‚wenn es
auf mich ankäme‘), dı& y’ Öuäs abrobs naraı &v anwAwicıre Dem. 18, 49, nega-
tiv doxeeıv dE nor nal Avev rabrng tig dnodmang Baoıedoaı (-eboxı ?) Av Btpkng
Hdt.VII3 (= ei un Av abım 9 Önodnam); über das hypoth. Ptz. s. o. S. 391,5.
Doch scheint sich solcher Ausdruck der Bedingung gerade in der ältesten
Überlieferung nicht zu finden; er ist daher umgekehrt wie beim lokalen
und temporalen Verhältnis als sekundär gegenüber dem Nebensatz zu be-
trachten.?
2. Dagegen ist alt der Ausdruck einer Fallgetzung durch parataktische (oft
asyndetische) Hauptsätze, z. B. obx &v 8n uelverag &pmipıirov MeveAauov; yvolng
x olov Pwrög Eyeis Iandephv napaxorrıy I 52 (für ei u., yvolns &v), KAAd ara
Tp®sg derönwoveg‘ h re Xev HI Adıvov Eooo yırava T' 56 (für ei un Tp. 8. Aoav,
X. E. x.), in umgekehrter Folge obd& y&p oBdE ev adrög Untxpuye Kupx meRar-
vav' a "Hoauorog Epuro E 23 (für ei un "H. £.); noch in Prosa uayn Expary-
ı Aber z. B. nicht im Altägyptischen; vgl. einbarung‘ (zu condicere), erst nachträglich
H.Grapow, Ztschr. f. äg. Sprache 77 eine einseitige Bedingung (condiciones pa-
(1942), 58. cis). Das Griechische hat keinen scharfen
2 Daher die Benennung als ‚hypothetisch‘ Ausdruck für ‚Bedingung‘ im engern Sinn.
(zu ünorldeodar; bnödeoıg ist ‚Grundlage‘, ® Beispiele (auch zu 0. 2) bei Kühner-
auch nur ‚angenommene‘, also ‚Voraus- Gerth 2, 483 $ 577, 3.
setzung‘). Lat. condicio war zunächst ‚Ver-
x) Hypothet. Periode. 1. Bedingung. 2. Parataxe, 3. Hypotaxe 683
cav (8MAov BE 76 Yap Epuna To orparontdo odx Av Ereiytoavro) Thuk. I 11, 1
(= ei un Exp., oöx Av Er.), oßre &odlovor mielo # Sbvavraı PEPELV, ÖLappayelev
y&p &v Xen. Gyr. VIII 2, 21 (für ei 20%torev, Sıapp. &v). Schon die Beispiele
unter 1 und 2 zeigen überwiegend den bedingenden Ausdruck gegenüber
dem bedingten vorangestellt, entsprechend der Stellung der Protasis und
Apodosis im spätern normalen Kondizionalsatz. Kondizionalen Sinn kann
auch der Opt. (s. o. S. 329,6), der Imp. (0.8.344e) und der imperativische
Infinitiv (o. S. 380 ff.) haben.
3. Alt waren im Griechischen hypothetische Nebensätze mit hom. (nur
al xe), lesb., böot. (n aus at), el., nordwestgr., dor. «i, ion. (auch hom.), att.
ark. (eix)! ei, kypr. dor. n, alle für ‚wenn‘. Daß ein großer Teil der Kondizio-
nalsätze mit «i und ei aus unabhängigen Wunschsätzen entstanden ist, ist
schon 0.5. 323. ausgeführt; «i und ei waren dabei interjektionell (0. S. 557).
Neben interjektionellem ei gab es aber auch demonstratives ei ‚da, dann‘ in
ei-ta(0.S.564, 12).? Dies mochte alsindem Fall, so‘ dazu dienen, einen Haupt-
satz im Indikativ, Konjunktiv oder Potential an eine vorliegende Situation
anzuknüpfen, und wurde dabei zur Nebensatzkonjunktion wie änhd. ‚so
(= wenn) er das tut‘ (vgl. auch o. S. 557, F. 1). Diese ei-Sätze waren nicht erst
durch die Sätze mit «ti, ei und Kupitiv veranlaßt, aber wohl auch nicht das
Vorbild für diese.? Doch wird auch ei ‚wenn‘ wenigstens teilweise interjektio-
nell sein, wie «i überhaupt ;;* vgl. o. S. 557, Fußn. 4. Durch Verallgemeine-
rung wurde im Ionischen und Attischen ei statt «ai alleinige Konjunktion
(Reste von «ai in at y&p Hom. Hdt. o. S. 557, «ti xe Hom.); im Äolischen
und Dorisch-Nordwestgriechischen dagegen mag von Anfang an nur (inter-
jektionelles) «it gegolten haben, braucht nicht ei verdrängt worden zu sein.
Wie der Optativ bei kondizionalem «ti bzw. ei kupitiv und potential war, so
war der Konjunktiv teils volitiv, teils prospektiv:5 xe (&v) fehlt bei Hom.
noch ziemlich häufig, und hom. «ti xe ist noch überwiegend postpositiv, erst
später regelmäßig präpositiv. Der Indikativ bei «ti, ei kann auch modal
gebraucht sein (vgl. o. S. 349). Die Modi können im bedingenden Nebensatz
und im bedingten Hauptsatz die gleichen sein; es können aber auch Mischun-
gen eintreten. Nur selten steht Konjunktiv im Hauptsatz, nur im Haupt-
satz Imper. oder imperat. Inf. So ergibt sich hier eine große Mannigfaltig-
keit; die Sprache ist tatsächlich freier, als die vier Schemata der Normal-
1 Siehe 1, 404, C. So nach v. Wilamo- gemeinert. Vgl. Brugmann? 616. Von
witz, GGA 1898, 134, auch «ix eldov Ari- einem Bedeutungsunterschied zwischen ai
stoph. Lysistr. 1099 und eix &ßoVXero in und ei, mit dem Spitzner, Exc. XXIII zu
einem Vers bei Hdt. I 174, nach Kaibel N 316 (1836), p. VILff.; Kühner-Gerth
aix &odovr’ Ldoıg vıv Epich. 21, 1, &orep aix 2, 463 Fußn. 1, rechnen, ist nichts zu spü-
EE Evög nelebuartog nexdvavıı Sophron 25, 1; ren (s.auchHermann, Nebensätze 275f.);
doch ist eher ai x’, <! x’ anzunehmen. bei Homer und Hdt. ist «ai lediglich ältere,
2 Lautlich unhaltbar ist die ältere Gleich- vor ei zurückweichende Form (bei Hom.
setzung von al und el mit osk. svai ‚si‘, lat. nicht durchaus die äolische).
sz, die noch Delbrück, SF 1, 70, und 3 Letzteresnehmen Brugmann-Thumb
Lange, Part.ei 321, vertraten (s. dazu 582 an.
'Solmsen, KZ 32, 277). Des letztern Ge- 4 Interjektionellen Ursprung haben auch
lehrten Gleichsetzung ei = lat. jei ‚wenn‘ slaw. i ‚und, auch‘ und altägypt. ir (s.Gra-
a.a.O©. macht die wenig wahrscheinliche pow a.a.0.).
Annahme nötig, daß der zu erwartende 5So W. G. Hale, Harvard Stud. 12
asper etwa in *ei 6 dissimilatorisch ge- (1901), 109-23.
‚schwunden sei; dann hätte sich el verall-
684 C. Synthetischer Teil. IV. Satzlehre

grammatik vermuten lassen. Von diesen sind der reale, eventuale, potentiale
Fall älter als der irreale. Der bedingende Nebensatz wird durch un negiert
(vgl. 0. S. 594), eine Art des realen ei jedoch durch od. Die kondizionale Kon-
junktion wird im bedingten Satz gelegentlich durch oörwg (att. Prosa; sel-
ten) aufgenommen, z. B. ei rolvuv ueyıorov Kyadav ro meidapyeiv palvera elc
Tb xaranpkrreiv ayada, obrag eb Torexrı. Xen. Cyr. VIII 1, 3; die Fügung
stammt aus der Parataxe, in der tö xe bei Hom. häufig ist (Lange, Part. ei
348 f.); sonst vgl. ei d& x’ &y& tobrorsı Pövov xal nipı purebow, 8N TöTe nor
yalpovrı pepeıv rpdg dSmpara Xalpwv p 821.
‚Realer‘ Fall: die Voraussetzung wird als reine Annahme hingestellt
oline Andeutung ihres Verhältnisses zur Wirklichkeit (doch s. u.), so bes. in
Alternativen; in der ‚Protasis‘ steht beliebiger Ind., in der Apodosis kann
auch Imper., Konj. adhort., Kupitiv, Potential oder modaler Ind. stehen.
Vgl. ei d& rs ddavdrav... elAnAoudac, obx Av Eywye... waxolumv... el dE Tig &ooı
Bporüv... &acov 19” Z 128 f. 142 f., ei u£v vuv ol Tedvenres dveotäor, npoodExed ToL Hal
’Aorudyea ... Enavaornoschar' el 8° Eorı dorep rrpd To, ob un Ti ToL Ex ye Exelvou veorepov
&vaßAdorn Hdt. III 62; Ind. und Imper. in der,Apodosis‘: reX£oaı dE ve Yuudg Avoyev,
ei dbvanoı reikonı € 89 (Prot. nachgestellt), ei abrn H nödız Anpdnosrar, Eyerau xol h ro
Zıxerla Thuk. VI 91, 3, ei un Bon9%Hosre (‚wenn ihr nicht h. wollt‘), od rrepı&srau tixet ebd.1,
Krtapyog ei rap& Tobg Öpxoug Eive rag omovöds, Av dlunv Exeı Xen. an. Il 5, 41, ei uev
("AomA.) Yeod Av, obx Tv, Phoouev, aioxponepdng, el 8° aioypoxepdng, obx Av Yeoü Plat. civ.
408c, ei debdonar, 2&eieyye conv. 217b. Konj.: el doxei, nA&ouev Soph. Phil. 526, 5$ev dt
Kreitrouev, Enaveidwmuev, el coL Hdouevo &oriv Plat. Phaed. 78b; Kupitiv: el ri ou Zorı,
rt$or6 yoı 8 193 (auch Tragg.); Pot.: 7 y&p xev deidög... nkeolumv, el dh ol näv Zpyov
dmelfoun A 293, TomMav Av hxoıs, & LEv’, KErogruyxeiv, ei TNVd EnaXuoag TG TOAUYAWCGoU
Bons Soph. El. 798, A ei ra mielw xpnora av zaxav Exeıs, &vdpwrog 000x, KApra yY’Ed
rpd&eias &v Eur. Hipp. 472, el moXtuıög ye @v op6dpa EBiartov, Av plAog DV Ixavas Bpeiolnv
Thuk. VI 92, 5, ei xol navra ralra nenolmxe ..., o0dels Av dbvaıro aörNg dvaoyscdaı ThVv
xderörmta Xen. comm.II 2, 7, ei utv obv raüra Akywv dıapdelpw Todg vEoug, rxür’ Av eln
Piaßspd& Plat. ap. 30b; modaler Ind. (erst att.; selten): ei y&p yuvaixes &; 768’ HEouaıv
Ypdcoug Kvöpag PoveVelv.. ., AP” oDdEV Kurats Av Av 5AMovaı sröoeıs Eur. Or. 566 f., el &xeiva
AvnAwraı dpd&g, obdEv Av Toy vüv TXpxdodevrwv Einpxeoev xti. Dem. 27, 63. Ironisches
ei un ‚nisi forte‘, z. B. oöre Dilinnou Zevov obT’ "ANeEavöpov PlXov elnorn’ Av yo oc, 00x
obrw ualvou.at, el un al Tobg depiotag... plAoug xal Eevoug dei Kadeiv TOV nLIodwoxuevov
Dem. 18, 51, oft in Antworten, so ob d& Tour’ Eyeıg Akyaıv; el un ddmh y’, Epyv Plat.
civ. 608d; ‚wenn (wie sich aus dem Gesagten ergibt)‘, daher ungefähr gleichwertig mit
kausalem £ret: vöv &ue nodıunmdayyYevras öl Ab drmovoornasıy, el xev Ikvaröv ye pbyoLLev,
ei 8n Öyod rrödeuög Te dank nal Aoruös "Aymobs A 5Iff., el dE 84 xal Eyupdreıa naddv re
nuyadov Kvöpl aid Eotıv, Enioxebmpede, el rı ati. Xen. comm.1 5, 1 oder mit explika-
tivem dt: ei d£ Povdebwv (‚als Ratsmitglied‘) &y& rpoosyeıv tobs rp&oßeıs Sumv deiv,
toürö mov draßardeı Dem. 18, 28, ei d£ um HoddKvovro, Etepog 6 Adyog orog, ob rpdg Zus ebd. 44
(negiert od Kühner-Gerth 2,481 8577, 1a); über el xe mit Ind. Fut.s.0.8.352,e1; aber
auch mit ablehnender Färbung: ei ev Auelg «drol (‚von uns aus‘) rpög re tnv nörıv &Adbvres
£uoxöpeda (wie ihr behauptet, was wir aber bestreiten)... ., &dwxoönev' ei 82 &vdpes buav
. . . EnexaA&oavro Exövreg (wie wir behaupten), ri &dixoöuev; Thuk. III 65, 2.

Eventueller Fall: die Verwirklichung der Voraussetzung ist allenfalls


zu erwarten; in der ‚Protasis‘ steht Konj. Präs. oder Aor. (mit zunächst
fakultativem xev, &v), in der Apodosis der Ind. eines Haupttempus (oft Fut.,
in ‚verallgemeinernder‘ Bedeutung Präs.), Imper., Konj. (mit xe, &), Kup..
Pot., gnom. Aor.! Wie bei Hom. oft, steht bloßer Konj. bei ei bei Theogn.
! ‚Temporal‘ nennen die Form Kühner-Gerth 2, 474. Aber der Wechsel zwischen
5 c) Inhalt der Hypotaxe. x) Hypoth. Periode (‚realer‘, event., pot. Fall) 685
Pind. Tragg., aber auch bei Hdt. und, wenn auch bestritten, in att. Prosa.
Daneben erscheint aber ep. «{ xev, ei xev, dor. ai x«, mit &v verschmolzen
ion. (auch hom.) att. Av, att. &äv, &v,! spätgr. ngr. &v. In nachklassischer Zeit
drängt £av stark ei zurück (besonders infolge des allgemeinen Rückgangs
des Optativs; s. o. S. 337€); im Neugriechischen steht &v nicht nur beim
eventuellen Fall, sondern durchwegs auch beim realen und irrealen (Thumb,
Handb. ngr. V.2 $ 277; TCaprlavoc, N. o. 253-55).
Vgl. naprupoı orwv... ., el more 8’ adre ypeıc Zueio yeynraı A 338 If., Shen, Mvedeinode
xal al ev tor Ta meunaN .. ., el dE ev ebrolnv dan Aurög Ewootyauos, Auari xe TpLTaTo
Dry Epißoorov ixolumv I 359 fl., obdE nöRıv SE Epyonar, el un nob Tı nepippwv InveAörcıa
EIdENEV örpbvnorv, 67’ KyyeAin rodtv An E 372 (verallgemeinernd ‚wenn immer, jedesmal
wenn‘, wie Av Eyybs Eid Iavaros, obdels Boßkeraı Ivnoxew Eur. Alc. 671, xäv rıc [scil.
rpoorarng Töiews] Auspav nlav pnorög yernraı, dExa rrovnpög yiyveran Aristoph. eccl. 177),
NV Yavıg ab, maig 58° Exgebyer uöpov Eur. Andr. 381, u yäp odv Conv Erı, Av uch m’ &xelvn
Pdoyavov onacaueda Or. 1147, xüv roüro viröuev, av’ Aulv renolnraı Xen. an. I 8, 12,
&xv un NM ol piRdoopoı Baoiebowory Ev rais örcorv HM ol Baoufig... Pilooophowcı Yn-
01@G ..., 00x Zorı xaxav radAa tais röreoı Plat. civ. 473d.
Potentialer Fall: die Voraussetzung wird im Gegensatz zum objek-
tiven realen Fall als subjektive Annahme hingestellt; in der Apodosis steht
in der Regel Pot. (jünger mit xev, &v), aber nicht selten auch Ind. eines
Haupttempus, selten Kup., Präskriptiv, Imper., Konj: (ohne und mit xev,
&v), modaler Ind. (erst att. für hom. Pot.).
Pot. in der ‚Apodosis‘ z. B. A 255 und andere Stellen s. 0. S. 324 f., 008’ äv2&yav...
oyeding Errıßalnv, ei un por Traing... . öpxov duöconı € 177 f., Taxıora 8° Av dnarddayn abroD
yevorro, ei rrpdg AAANAoUuG Evußatuev Thuk. IV 61, 7; dazu gehört auch der sog. Opt. itera-
tivus (0.S.335, 5),im Grunde auch der opt. obliquus (0. 8.331 ff.); Ind.eines Haupttempus
z. B. ei tig wor dvnp Ku Errorro xal &ANAog, uAMov HaArtapr xal dapandewrepov Eotaı K 222, ei
örı udıork Le EdIbppwv dıddferev..., TI UAMov Eyo ueudömxo; Plat. Euthyphr. 9c;
Kup. z.B. ei d£ xe voommow..., adrix” Eneit’ dr’ Euelo Kap TAuor KAAöTPLOG Pag, el UM
xTı. E 214; so auch att. ei nv ouußovdedou & Beiriork hoı doxet, TOAAK Kor Xal Kyada
yevorro’ ei dt un, tavavria Xen. an. V 6, A; Präskriptiv: el. al d& u& ouveav, TaAavröv
x dpybpö drrorivorav Del.3 413,5 f. (VIa?); Imper.: el rıg Trade napaßalvor F rrörıcH LdLarng
7 E9vog, Zvayıs Eotw tod ’Anörrovos Aeschin. 3, 110 (Amphiktyonenbeschluß); Konj.,
und zwar adhort. 86pv Mnpıövn Apaı röpwuev, ei ob ye o@ Yuu@ &9Eroıg W893 f. und bei
Hom. auch prospektiv (mit äv) mAn9bv 8° oöx Av ya uudnoonaı 008” övoumvo, 008 el moL
Sexa uev yAhconı, dexa dt oröunr’ elev B 488 f., mod. Ind. (nur att.) z. B. ei ev yüp eig
yovaixa owmppoveoripav Elpog uedeinev, duorichs Av Av pövog‘ vöv 8’ ara. Eur. Or. 1133, et
tıs Eva vöuov... EEadelberev..., dp’ obx Av dmenreivar’ abröv; Lycurg. 66.
Mit der Durchführung von xe, &v bei Potential (0.8. 324,1) dringen diese Modalpartikeln
auch in die Nebensätze mit ei und Opt. ein; so bei Hom. el tobrw xe Adßouev, &polnedd
xe nos &09AMv E 273, al xe or bg yenavia napaoraing, YAxuxörnt, xal xe TpimKooloLotv
&yav &vdpeocr nayolumv v 389 u. Ähnlich oft. Die attische Verteilung ei duvaiunv, rototnv
&y ist also in der Protasis eine rückläufige Regelung. Ohne geschichtlichen Zusammen-
hang mit Homer ist &v bei ei mit Opt. im jüngern Attischen, z. B. ei ye und& doüAov
&xparn debalued” Av, mög obu KErov abröv ye (sc. Töv &Rebdepov) purdbxadat ToLrobrov yeveodat;
Xen. comm. 15, 3, 058° el rı oldg 7’ Av elnv eüpeiv, ob ouvreivo Plat. Crat. 398e, ei 8’ odror
xphuar” Exovres ph rrpöoıvr” Av, ig dulv naAdv rov Öpxov rrpo&odau; Dem. 21, 212; in sol-
önörav: örav:&dv bei Antiph.2ß 1, von Wackernagel, Akz.13; Fick, GGA
ötav: &v bei Xen. hell. V 1, 15 beweist nicht 1894, 234; G. Meyer, Gr.? 179. 209; Ehr-
Gleichheit, vielmehr einen Unterschied. lich, KZ 38, 86; Jacobsohn, Aor. dAro
1 Att. 2äv muß auf 7 + &v zurückgeführt 83 ff.; Solmsen, Wortf. 111; Hermann,
werden; 4» und &v scheinen aus &av (aus Nebensätze 274 f. 314 f. Siehe auch 1, 402,
ei + &v) oder &&v kontrahiert zu sein. Vgl. ö am Ende.
h

686 C.Synthetischer Teil. IV. Satzlehre. 5c) Inhalt der Hypotaxe

chen Beispielen betont &v, daß die Verwirklichung ‚unter Umständen‘ möglich sein
könnte, und ei streift an kausale Bedeutung (wie ei c. ind. o. S. 684). Im Gegensatz zur
Konstruktion mit dem Konjunktiv folgt hier &v nie unmittelbar auf ei, ist also Uni-
verbierung nicht eingetreten, im Gegensatz zu ei c. ind. (o. S. 684) ist hier pn festgehal-
ten. Mehr Beispiele bei Kühner-Gerth 2, 481 ff. $ 577, 1b. 2a; Stahl, Synt. gr. V.
277,1; 287, 2; 4140-12; zur Zeitstufe W. C. Lawton, Fourth class conditions. CIR 13
(1899), 100-09.
Irrealer Fall: die Voraussetzung ist zwar bestimmt (real), aber als nicht
durchführbar hingestellt; in der Protasis steht ein Augmenttempus, in der
Apodosis ein solches mit &v (doch auch ohne &v; s. 0.5. 353, 1), auch Pot. oder
Ind. eines Haupttempus. Über die Entwicklung des Irreals aus einem Pot.
der Vergangenheit ist o. S. 347 y gehandelt, wo 5. 349 Zus. 1 auch die ir-
realen Kondizionalsätze erklärt sind. Als Hauptformen gelten mit Recht
z.B. xat vo nev &V9” 6 Yepav db Yuuov ÖAeooev, el un &p’ 6&D vonoe ... Atounöng
® 90 f. für die Vergangenheit, dagegen ei uev yap eis Av 6 "Epws, xarag
äv eiye Plat. conv. 180c für die Gegenwart (erst attisch). Es erscheinen
aber auch Mischformen, z. B. (Zeus zu Ares) ei de reu EE &AAou ye Yeav yevev
&I° Alömdoc, al xev IN nraraı Hoda Eveprepog Obpavımvav E 897 f., ei eya naraı
ETeyelonoa TpKTreıv TA TOALTIXE TPAyYuaTa, aA Av anwAaAn ‚wäre ich längst
dahin‘ Plat. ap. 31d. Für die Wahl des Tempus ist der Aspekt maßgebend;
daher kann für die Vergangenheit auch das Ipf. stehen, so oöx &v oöv vY-
cwv...&xpareı (Ayapsuvov), ei un ri xal vaurızöv elxev (‚er wäre nicht Herr-
scher gewesen‘) Thuk. I 9, 4, 008° &v &Eywys Eoraotalov, ei &AAov eifeode Xen.
an. VI 1, 32, und der Aorist von der Gegenwart (Beispiele o. S. 348, 2).
Für Pot. in der Apodosis vgl. ei uev rıg röv dverpov "Ayauav &Nog Eviorev, beÜdög ev
patuev B 81 f. und öfters; attische Beispiele dieser Art sind in einzelnen Handschriften
und Ausgaben korrigiert — ohne Recht (dafür Kühner-Gerth 2, 472). Ind. eines
Haupttempus: xal rpxuuarwv uev el T6owv Erbyxavev dvnp 68° ..., rerparaı (Ahrens rer-
prraı) dınrbou rAEw Acyeıy Aesch. Ag. 866 (auch Eur. Xen. Dem. Kühner-Gerth2, 472f.).
Wie beim potentialen Fall, so kann &v auch hier im Nebensatz stehen, doch nur selten
und im Attischen nur, wenn sonst der Irreal nicht deutlich wäre: ei rolvuv &v &uol röre
Spyileode, Örı 00x Errerpinpdpxnoa, rg obxl vüv rpochxer Öuäg Todrov elornpädal wor Ta
avaampara x. Dem. 50, 67; anderswo freier: ei d& x’ Erı nportpw yEvero Ipöuog Kupore-
potorv, To xev uıv napeAaccev W526, dervaxa (odd. y’ad) nenövdeuss, al x’ eldov Ku& Aristoph.
Lys. 1099 (aber wie attisch xal u’ ei uev x’ &dexeode, ra 8’ As pa Theocr. 2, 124 vgl.
426). Vgl. Kühner-Gerth 482f. $ 577, 1c. 2b.

Die feinen Unterschiede zwischen den verschiedenen Konstruktionen von


ei treten besonders deutlich hervor, wenn solche kurz nacheinander im
Wechsel stehen, z.B. ei d& xev andre kom... Yeol Inwo’ Mandela... ei d&
xev "Apyos ixotued”... I 135 ff. (Erwartung: bloße Möglichkeit), Av wev
doxen ... el de xal un doxeor... Hdt. IX 48, ei oövidorev... Zuv SE öpior...
Plat. Phaedr. 259a, ei tig oe Ypero... . ti äv Anexpivo; el obv is Auäs.. . &por-
To..., TI Av auro amoxpıvatueda; Plat. Prot. 3141b. d; solcher Wechsel auch
im gleichen (zusammengesetzten) Nebensatz: ei r6v8’ dmoxtelverev Öu6AexXTpoG
yvvn a ToDde als &d unrep’ dvramoxteveixäned” 6 xelvou yevöuevos Povw pövov
Abosı, repas IM roi xanav mpoßnoerau; Eur. Or. 508ff., ei obv ob ue deyn xal
&Arida rıva Aaßorı... Xen. Cyr. IV 6, 7, &y& oöv dervk Av elyv elpyaousvos,
el... töre ev... Euevov (tatsächlich)... ., evraöda 88... Almorı rhvrdäv...
Plat. ap. 28d-29a, xal yap &v xal Ömeppuks ein, ei mark uev tüv "OAuvdloug
x) Hypothet. Periode (Irrealer Fall, Häufung, Verkürzung, ‚ob‘) 687
rpodovr@Vv TOAAK xal deıva Ebmpioacde (‚decrevistis‘), robe 38 Trap” Öuiv nöroig
«dıxoüvrag um xoAdlovres palvorode Dem. 19, 267. Mehr Stoff bei Kühner-
Gerth 2, 479 ff. Anm. 8-10.
Häufung von Protasen entsteht, wenn eine Protase durch eine andere,
gleichgeordnete, erklärende aufgenommen wird (z. B. ei y&o adr« Aeyouuı,
: s :
AynotAxov xrA., el Erraıvolmv... Xen. Ag. 2, 7), oder wenn eine zweite Pro-
tasis die Protasis der ersten oder der Apodosis bildet (z. B. ei $& xe voory-
oW..., aurin’ Erreit’ An Eueio x&pn ranoı KAAöTpLos pag, ei u era ade toE«
paeıya Ev up Yeinv E 212 ff., und’ Eav rı avanaı, Hy WAT verepog Tpıaxov-
Tax Eröv, Epauaı, ömdoov rwAei; Xen. comm. I 2, 36, mit Vermeidung der
parenthetischen Stellung &&v, Av x7A.). Mehr bei Kühner-Gerth 2, 4871. (9).
Verkürzte Kondizionalsätze oder -satzgefüge treten in verschie-
denen Formen auf. Oft wird eine Apodosis, die sich leicht aus dem Zu-
sammenhang ergänzt, nicht gesetzt: &AN’ ei uev Swooucı yEpas ueyddunor
"Ayarot (scil. ed Zoraı)‘ el SE xe um Iowmaıv, Ey dE nev nöros Amuar A 135,
ei 8° ededeız xal radra Sanuevar... (scil. Todı 0. ä.)‘ Eorı nörıs "Eobpn Z 150
(so auch im Deutschen), Eeivor 9° MAANmv narpaıoı ebxöne® eivar EE dpyäc,
ei nep re yEpovr’ eipnaı (scil. pYoeı) x 188; ähnliche Beispiele in Prosa (Küh-
ner-Gerth 2, 484 f., $ 577, Ab-d). Oder es wird statt der Apodosis unter
Bruch der Konstruktion anders fortgefahren: ei rep y&p x’ &deAnoıv ’ORbu-
TLog Koteponnrng E& Edewv orupeilänu' 6 Yap moAd pepraröc Eorıv A 581. Er-
gänzung und Bruch finden sich auch in der Protasis (Trag., ion. und att.
Prosa): roörov röv Aöyov, ei uev Bovder, as Eyrmuıov eis” Epwra vöutoov elpfodar'
ei d& (scil. BoVder), 6 rı xal önm xatpeıs Ovoudlov, robro Övöuale Plat. conv.
212c, un obrw Atye' ei de un,t od Iappodvra ve E&sıs Xen. Gyr. IIl1, 35 (auch
nach uäiıora« uev, z.B. an. VII7, 19); ei un ei ‚nisi si‘, z. B. od xpnounos
oddev 7) Hnropiun Aulv, © Ilöde, ei un el tig ÖroAaßoı xrA. Plat. Gorg. 480b;
vgl. auch ooet u. ä. 0. S. 669, 19. Mehr Stoff bei Kühner-Gerth 2, 485-87,
$ 577,5.6. 8. Elliptisches einep: &AX oöx and tüs Yis, einep Aristoph. nub. 227,
od To un Bobdkeodar..., AAN einep, 6 un Sbvacdaı SuarwmAdceı Plat. civ. 497e.
Durch nähere Beziehung zu bestimmten Verben kann der Bedingungs-
satz zum abhängigen Fragesatz werden, so daß ei und &«v mit ‚ob‘ wie-
derzugeben sind (entsprechend lat. si ‚wenn‘ ‘und ‚ob‘); bei ‚versuchen
u. dgl. kann auch direkt vom Wunschsatz ausgegangen werden (z. B. Hav-
dapov Avrideov dulnuevos, el rou &pebpoı E 168). Die Negation ist od oder un;
Sr GEltee 05:
Bei ‚sagen, wissen‘ u.ä.: ob d2 ppdoat, el ne ounoeıg A 83, AAN &ye or Töde eine...,
el rıvas dvrıdtov Erkpmv ldes A 371, dppx ln, Av Tor xpaloum piAörng re nal edvn O 32, Ivo
eldouev, el nev AyıMevs... Evapı Bpordevra pepnraı X 244 f., roürov ulad’, ei L@v xupel;
Soph. Ph. 444, &xove rolvuv....., Yv ri coı $6&w Akyeıv Xen. Gyr. II 4, 16, nparov Exreivot,
ei dolev Av (1) robrwv r& nıora an. IV 8, 7, &mep£odaı robg Yeobs, ei Adov nal &eivov ein üv
xrı. Xen. vect. 6, 2; bei ‚versuchen, überlegen, besorgt sein‘ u.ä.: &reıpäro...,
el noc ot elEeıav N 806 f.,& &pevvöv, el nodev &Zeipoı Di 321 f., BobAevov.. ., el tiv’ ExtpoLotv
Saydrou Abcıv AB” &uol nor eüpolunv ı 420 ff., neıphosodau, el &redv... . Selvuong Ev nEyopoLaLv
a] 3 ‚

ı Noch neugr. eideun(c) ‚andernfalls, schon, wenn auch. Vgl. Behaghel, DS 3,


Me & Eh) 334, nach dem die beiden Bedeutungen von
2 Auch das deutsche ob war einst kondi- ob.am wahrscheinlichsten ‚auf eine gemein-
zional; so noch heute in obschon = wenn same Wurzel zurückgehen‘.
Y

688 C.Synthetischer Teil. IV. Satzlehre. 5c) Inhalt der Hypotaxe

&udv nöcıw T 215 fl., EBowdebero... ., el mewmorev rıvag d navreg lorev xıA. Xen. an. 110,5,
oxtıbar, &iv röde ooL märov dp&orn comm.IV 4, 12; bei ‚fürchten‘ (= ‚sich ängstlich
fragen‘): &dvu& 8’, el pavnoouaı raya nandv ey’ Errpdäxo(e) Soph. Tr. 666 f., tous &v
zıves buy Poßndelev, ei denosı nöppw is Eauröv ppoupeiv Xen. Cyr. VI 1, 17; prägnant
auch bei andern Verben: ‚um zu prüfen (zu versuchen), ob‘: elu’ abrn npög "OXuurov
deyavvıpov, al ne nlönran A 420, 190g peperau uever, Hv rıvarepen Y 172, 7& 0% yodva inöned”,
el rı nöpoıg Eeiwnıov nt nal Ems dolng Sarivnv ı 266 [f., nopevöpevor &s ınv ’Actav og Baoıdea,
el nwg reloeınv abröv xıA. Thuk. II 67, 1, &d6xeı nartoaı abrobg, el BobAcıvro ouuuaxtav
romoaodaı Xen. an. V 4, 3. Ebenso elite - elre (ei - elre): ös x’ elncoı...„dTöüpöy
SÖX@ATG Eriueuperan el 9° (v.1. 78°) Exaröußng A 64 f., ob ydp rıs düvaraı odpa einmtuev...,
AP Sy En’ Hnelpov daun..., el te xal &v neidyeı y8Iff., ob vov ade, el Acyovor Ileponı
MmdEa, elte abrol Atyovrss rara napappoveoucı Hdt. III 35, 2&ny&o ob, elte aörod xaroriio
(Konj.).... eire drontuno napdk oe IV 9, KM el ev dvöp@v rrpooßdei nuiv... elite xal un,
abdız auußovfevoöucde Xen. Cyr. II 1, 7, rıyv oxeyıy nowwucde, elte @pEreıav elte BAABnv
napeyeı Plat. Phaedr. 237d. Vgl. Kühner-Gerth 2, 396 f. 533-36; über klass. ei (av)
bei verba affectuum (Yavuslo, &xdouau, Seıvöv Eorı u.a.) ebd. 369.
Über kondizionales öre s. o. S. 650.

?1) Konzessivsätze
Zum Ausdruck des konzassiven! Verhältnisses dienen koordinierende Kon-
junktionen wie d£, uev — d&, arrd, Adverbia wie (xa«t) @s, duwsg, Eurms, oDdeEv
Arrov, auch ßt« (mit Gen.) ‚trotz‘. Konzessive Bedeutung kann auch der
Imperativ, der imperativische Infinitiv und der Optativ annehmen (s. o.
S. 344 e; 3807; 322, 5). In subordinierendem Sinn ist altererbt das konzessive
Partizip, zunächst ohne Zusatz, dann mit x«at oder rep oder xatrep (S. 0.
S. 389, 2). Jünger ist konzessiver Nebensatz (vgl. die Konsekutivsätze o.
S. 677):?2 durch Zusatz einer steigernden Partikel können Kondizionalsätze
zu (einschränkenden) Konzessivsätzen werden? (xal ei, o0S el, ei xat, einzp).
xalel,o0d el: od Ey dvriog elut, xal el mupl xeipas Eoıxev T 371, o&dev 8° Ey oBx
Meyılo x@ouevng, 068° el ne ti velara reload” Ina yalns ® 477 ff., RrSEnv Ev9” dolenar
Mwuevn, 08 oe Eyayz oxulouevns Meyw 482 f., xel un nenodea, robpyov Eat’ Zpyaotkov
Aesch. Ch. 298, 08’ ei navreg &Adorev Il&poaı, nihöet ve odx Örepßadolued?” &v Tobg rroAsuloug
Xen. Cyr. II1, 8, xat &&v un Nueis napaxetevmucde, Ixavg erıueinoeraı Plat. Menex.248d.
Erst nachhomerisch el xat: nödıv uev, el xal un Piereis, ppoveig 8° öuwmg, ola voow Ebveortıv
Soph. OR 302 f., el xal Arıoraumv (irreal), 6 Blog wor doxei 6 &udg... T@ unxeı Tod Adyou
obx £öxpxei Plat. Phaed. 108 d, ra uev dtxaua mavres, Ziv xl un BobAwvraı, .. . alaylbvov-
rau.un rparreıv Dem.16, 24, Nixtag uev, el xl TöV &Aov Xpövov eldıaro auxomavreiv, Tor”
av Enabonro, Ebdbvoug d£, xal el unde nwnore dLevondn Kdıxeiv, tor’ Av &rcnpdn Isocr. 21, 11.
Hom. eirep ‚wenn auch noch so sehr‘, bes. bei negativer Apodosis: 7 8°, el np re roxnn
yaAa axedöv, ob duvarat opı xparoneiv A 115 f., 6 Eervög 8° el ep udn unvieı, &Ayıov dur
Eooeraı p 14 f.; entsprechend Ere£ıevar, gdveepl6 xreivag ouveotiög ooı xal Öuorparnelog F
Plat. Euthyphr. 4b. Vgl. Kühner-Gerth 2, 488-90.

d) Verselbständigung von Nebensätzen?


Während der Übergang von Hauptsatzfunktion zu Nebensatzfunktion
in der Richtung der allgemeinen Entwicklung der intellektuellen Sprache
1 concessio ‚Zugeständnis‘, auch in rheto- elnep), Plat. conv. 219c xatnep Zxeiv6 Ye
rischem und grammatischem Sinn, conces- Sunv rı elvaı mit dem Pap. Ox. (xat) nept
sivus z.B. für den ‚konzessiven‘ Imperativ; Exeivo zu Schreiben.
ähnlich rapa-, ouy-x@pnoıg, Erirporcn. ® Verstärkung der Bedingtheit bedeutet
2 xatrrep mit Indikativ ist schwerlich zu- Einschränkung.
zugeben: Pind. N. 4, 36 ist xalnep (= xal * Vgl.Wackernagel,Verm.Beitr.32-34.
?1) Konzessivsätze. d) Nebensätze selbständig. 6.Wort- u.Satzfolge 689
zu stärkerer Gliederung des Gedankens liegt, gehört das Gegenstück, die
seit dem V & auftretende nachträgliche Verselbständigung von Nebensätzen,
mehr der affektischen Seite der Sprache an. Sie geschieht 1. durch Ellipse
des Hauptsatzes; so bei örwg (o. S. 670) und {va (o. S. 673) und den Ausruf-
sätzen (o. 5.626, e); 2. durch Loslösung des Nebensatzes vom (vorher-
gehenden) regierenden Satz (was gewiß durch größere Pause und durch Ver-
änderung der Sprachmelodie gekennzeichnet war); so beim ‚relativischen
Anschluß‘ (0.5. 644, 13), bei &rxet (0.S.660, 4), bei &ore (0.5.680, 7), bei ei
un &pa = nisi forte ‚es müßte denn sein, daß‘ (z. B. röc äv oöv 6 rorodros
avnp duapdelpor Todg vEoug; el un Apa dh TYg Aperig Erriuicıa Iapdopdk Larıy
Xen. comm. I 2, 8;13. durch Eindringen des opt. obl. in Hauptsätze der in-
direkten Rede (o. S. 335, 4).

6. WORT- UND SATZFOLGE


Lit. Bibliographie zur idg. Wortstellung: E.Schwentner, WuS 8 (1923), 179-83;
9 (1924), 194 f. (S.195 f. Zusatz von F. Maurer); N.F.A (1938), 160-63; Schwyzer,
BursJb. 201 (1924), 138-40. — Delbrück, Vergl. Synt. 3, 38-412; Brugmann, K.
vergl. Gr. 677-89; Meillet, Introd.?” 365-70 (Meillet-Printz 224-27); Hirt, Idg.
Gr. 7, 226-68; Kühner-Gerth 2, 594-604; A. Dittmar, Syntaktische Grundfragen
(Progr. Grimma 1911) 35-45; Elise Richter, Grundlinien der Wortstellungslehre.
Zeitschr. f. rom. Phil. 40 (1920), 9-61; E. Lerch, Typen der Wortstellung. Idealist.
Neuphilologie (Heidelb. 1922) 85-106 = E. Lerch, Hauptprobleme der franz. Sprache
{(Braunschw. usw. 1930) 59-90. — C. Roeren, Bemerkungen über griech. Wort- und
Satzgliederstellung. Progr. Brilon 1867; J. A. Hekel, Om omwänd ordföljd i grekiskan.
Forhandl. paa det 4. nord. Filologmsde (Kopenh. 1893) 126-31; M. IIlavraöng, Tö fg
EIANVLdog PwvNg dLacapnrıxöv. ’Adnv& 11 (1899), 2443-58 [Prolepsis bei Homer]; A. W.Mil-
den, The limitation of the predicative position in Greek. Diss. Baltimore 1900; H.L.
Ebeling, Some statistics on the order of words in Greek. Studies Gildersleeve 229-40;
P. Fischer, Zur Stellung des Verbums im Griechischen. Gl. 13, 1-11; 189-205; E. Kie-
ckers, Die Stellung des Verbs im Griech. in Vordersätzen. Sprachw. Miscellen Nr. 19
(Acta et Comm. Univ. Tart. B X 2, 1926, S. 3-43); Hj. Frisk, Studien zur griech.
Wortstellung. Göteborg 1932 (Göteborgs Högskolas Ärsskrift 39; 1933: 14); A. Loepfe,
Die Wortstellung im griech. Sprechsatz erklärt an Stücken aus Platon und Menander.
Diss. Freiburg i. d. Schw. 1940 (mit ausführlicher Einleitung über die Geschichte des
Problems!). - B. Giseke, Über die wortstellung in abhängigen sätzen bei Homer.
JbbfelPhil. Jahrg. 31 Bd. 83 (1861), 225-32; Wortstellung in der Ilias. Homerische For-
schungen (Leipz. 1864) 1-55; F. Schnorr von Carolsfeld, Verborum collocatio Home-
rica quas habeat leges et qua utatur libertate. Berl. 1864; H. Ammann, Untersuchungen
zur hom. Wortfolge und Satzstruktur. 1. Teil. Freiburg i. B. 1922; 2. Teil. IF 42, 1249-78;
300-22; T.T.P.Harre, De verborum apud Pindarum conlocatione. Berl. 1867; M.
Haupt, De liberiore verborum in tragoediis Graecis conlocatione (1860). Opusc. 2,
4184-89; Th. Harmsen, De verborum collocatione apud Aeschylum Sophoclem Euripi-
dem capita selecta. Gött. 1880 (Praep. u. Attr.); D. Barbelenet, Sur la phrase & verbe
‚etre‘ dans Pionien d’Herodote. Paris 1913; Sur la place de ‚yivouaı“ dans la phrase
d’Herodote. MSL 19 (1916), 105-414; Schwyzer bei Deichgräber, Hippokr. x. co. 89 f.;
J.J. Braun, De collocatione verborum apud Thucydidem. Braunsberg 1861; F. Darpe,
De verborum apud Thucydidem collocatione. Münster 1865; F.Eisemann, Anaxi-
menea (Diss. Leipz. 1912), Pars prior: de ordine verborum; R. Müller, De attributo

ı Ein Vorläufer dieses Gebrauchs ist &% Brugmann-Thumb 639 $644 Anm. wol-
äye 758° Epes Avdpl BErog, Aıl xelpas dva- len darin einen Rest der alten demonstra-
oxav..., el un Tıg Bebg korı noreooduevogs tiven Bedeutung von ei (und entsprechend
Touesorv (‚[und das wird dir gelingen,] es bei &rel ‚denn‘) sehen. Zu dieser Frage vgl.
müßte denn sein, daß...‘) E 174. 477. auch Meltzer, BuJb. 159, 374 f.
44 H.d.A.1I1.1,2
Y

690 C. Synthetischer Teil. IV. Satzlehre

titulorum saeculi V. Atticorum observationes quaedam. Philol. 64 (1905), 554-66; Nehr-


baß 67-69; Blaß-Debrunner? $$ 472-78. - C.G. Bröder, Die völlige Gleichheit
der griech. und lat. Sprache in der Rangordnung oder Stellung der Wörter... Halberst.
1823; H. Weil, De l’ordre des mots dans les langues anciennes compare&es aux langues
modernes, question de grammaire generale. Paris 1844 (3.6d. 1879); A.E.J. Holwerda,
Disputatio de dispositione verborum in lingua Graeca, in lingua Latina et apud Plut-
archum... Utrecht 1878; E. Kieckers, Die Stellung des Verbs usw. (s. Abkürzungsver-
zeichnis) ;Die Stellung der Verba des Sagens in Schaltesätzen im Griech. und in den ver-
wandten Sprachen. IF 30, 145-90; Zur oratio recta in den idg. Sprachen I. IF 35, 1-14;
G. Cuendet, L’ordre des mots dans le texte grec et dans les versions gotique, armenienne
et vieuxslave des Evangiles. I. Les groupes nominaux. Paris 1929; J. Wackernagel, Zur
Wortfolge, besonders bei den Zahlwörtern. Festschr. Binz (Basel 1935), 33-54.-J.B.Hof-
mann, Lat. Gr. 610-18; 794-800; J. Marouzeau, L’ordre des mots dans la phrase
latine. I. Les groupes nominaux. II. Le verbe. Paris 1922. 1939; Behaghel, D. S.4,
41-293; Zur Stellung des Verbs im Germ. und Indogermanischen. KZ 56, 276-81; Zur
Stellung des adnominalen Genitivs im Germ. und Deutschen. KZ 57, 43-63; Zur Stel-
lung des attributiven Adjektivs im Deutschen. Ebd. 161-73; R. Blümel, Die Haupt-
typen der heutigen nhd. Wortstellung im Hauptsatz. Straßb. 1914.

a) Allgemeines
Die Wortfolge gehört zu den Spracherscheinungen auf der Grenze zwi-
schen Syntax und Stilistik, zu deren Erfassung und Beurteilung lebendiges
Sprachgefühl und gesprochene Sprache gehört. Gerade auch in der Wort-
folge verrät sich der, der eine Sprache nicht als Muttersprache spricht. Nicht
selten ändert ein Schriftsteller nachträglich Einzelheiten der Wortfolge ;!
auch die griechische Überlieferung ist darin nicht immer einhellig.?2 Wie
anderes, so ist auch die Wortfolge nicht unverändert geblieben (so zeigen
die romanischen Sprachen ‘gegenüber dem Lateinischen eine geregeltere
Wortfolge); neben den geschichtlichen Unterschieden gibt es Unterschiede
der Satzarten (nicht überall in gleicher Weise), des Inhalts (z. B. zwischen
lebhafter Erzählung und bloßer Konstatierung), mundartliche, individuelle.
Die Dichtung hebt sich auch in der Wortfolge teilweise stark von der Prosa
ab.? Wenn auch gerade für das Griechische neuerdings der Einfluß des Me-
trums auf die Wortfolge weniger hoch angeschlagen wird als früher, ist es
doch vorsichtiger, bei der Untersuchung derselben zunächst von der Prosa
auszugehen.* Doch steht die ältere Poesie mit ihrem einfachen Satzbau
darin der ungezwungenen Rede des Alltags näher als die spätere Kunst-
prosa.? Aus diesen Schwierigkeiten erklärt es sich, daß die Wortfolge des
Griechischen viel weniger untersucht ist als die mancher anderen Sprache.
Dazu kommt, daß die Wortfolge des Griechischen wie die anderer alt-
indogermanischer Sprachen infolge der weitgehenden Unterschiedenheit der
Flexionsformen sehr frei ist oder doch sehr frei sein kann, besonders in der
Poesie, in der fast jeder Satzteil an beliebiger Stelle stehen zu können scheint.
Eng Zusammengehöriges braucht nicht zusammenzustehen (vgl. die Spal-
tung u.5.697 «), und die Deutlichkeit verlangt nur in einzelnen Fällen Be-
ı Vgl. Behaghel, DS 4, 43. 54. 5 Zur Wertung des prosaischen Materials
2 Vgl. Frisk a.a.O. 80. (bes. gegenüber Kieckers und P.Fi-
® So unter Einfluß des Reims (Behaghel, scher) s. Frisk a.a. 0. 91. (auch 11, 2).
DS 4, 23 f. (vgl. ebd. Vorwort p. VII). Zu beachten ist auch der formelhafte Cha-
“Ammann, Untersuchungen 3f., etwas rakter der Rechtssprache und der In-
weniger Frisk a.a.O. 10. schriften.
6. Wort- und Satzfolge. a) Allgemeines 691
rücksichtigung.! Gegenüber dem Altgriechischen zeigt das Neugriechische
in manchem eine stärkere Regelung;? diese Entwicklung setzt schon in der
Koine ein, auf der Grundlage der klassischen Wortfolge. Erst für helleni-
stische Denkmäler kann auch in der Wortfolge mit fremdem Einfluß oe-
rechnet werden. ö
Auch die altgriechische Freiheit der Wortfolge ist nicht unbegrenzt. Auch
das Griechische hat in der ungezwungenen, affektlosen Rede des Alltags
eine gewohnheitsmäßige (‚habituelle‘ oder ‚usuelle‘) Wortfolge. Auch diese
zeigt Wechsel von Gliedern mit stärkerem und schwächerem Satzakzent
(s. 1, 386 ff.).? Daß die zweite Stelle des Satzes besonders schwach akzen-
tuiert sein konnte, zeigt die Vorliebe enklitischer Wörter für diese Stelle seit
indogermanischer Zeit (1, 388). Es gibt aber auch schwach akzentuierte
Konjunktionen, die an erster Stelle stehen (z. B. &%«&; vgl. 1, 387). Ein-
silbige Wörter können sich in der Wortfolge geltend machen? wie auch Satz-
rhythmus und Satzmelodie (u. S. 698, 7), aber auch Bedeutungsunterschiede.5
Auch im Griechischen gilt das Behaghelsche ‚Gesetz der wachsenden Gilie-
der‘, nach dem das kürzere Glied vorangeht.® Gegenüber der habituellen
steht auch im Griechischen die zunächst bewußte ‚okkasionelle‘ Wort-
folge, auf der wesentlich der Eindruck ungebundener Freiheit der Wortfolge
beruht, namentlich in der Dichtung. Bei dem vorwiegend literarischen Cha-
rakter der überlieferten Sprachquellen tritt die okkasionelle Wortfolge im
Verhältnis zur habituellen stark hervor. Jede Abweichung von der habituel-
len Wortfolge, so im Affekt, im Parallelismus oder Gegensatz, hebt den da-
von betroffenen Satzbestandteil auf Kosten anderer hervor (wobei man
nicht unbedingt an den Satzakzent denken muß). Dies kann durch Umkeh-
rung der Wortfolge im Satzinnern geschehen, besonders aber dadurch, daß
ein Satzteil seine gewöhnliche Stelle mit dem Satzanfang oder Satzende ver-
tauscht. Die Stellung am Satzanfang kann das besonders Wichtige in den
Vordergrund rücken, die Stellung am Satzende Spannung erzeugen (vgl. 0.
S. 615).” Aber Satzanfang und Satzende können auch von nachdrucklosen
Wörtern eingenommen werden; am Satzende steht oft ein gedanklicher
Nachtrag, eine ‚Schleppe‘.® Abgesehen von den satztonlosen (enklitischen,

ı Vgl. W.R. Roberts, CIR 26 (1912), s.o. S.186.«.


4177-79, über Fälle wie ouveßn is aörrg 4 Einsilbiges rüp steht nicht am Ende
Auspns . . . IiAova xal Onpava vıräv ’Auia- (Frisk a.a.O. 87).
xav rov Kapxndöviov Hdt. VII 166, wo die 5 Nach Ammanns Behandlung von x«a-
Annahme gewöhnlicher Wortstellung den Abrrto, Bnyvouı, BMAm u. a. bei Homer (IF
richtigen Sinn gibt. Aber die Stelle &ret d& 42,149 ff. 300 ff.) in Hinsicht auf die Wort-
opeas Aaußaveıv rods "ErAnvos Hdt. VII 150 folge hat Frisk a. a. O. 157-78 die Stel-
zeigt, daß der Drang der Enklitika nach lung des Akk.-Objekts bei den verschiede-
dem Anfang auf den Sinn keine Rücksicht nen Bedeutungen von 2x@ untersucht, zu-
nimmt: das Subjekt der Handlung ist in nächst bei Herodoet.
obs "E. enthalten, opeag ist Objekt. Vgl. 6 Vgl. Behaghel, IF 25, 110 ff.; DS4, 6;
auch Brugmann? $ 673 Anm. Havers, Erkl. Synt. 178. Griechische Bei-
2 Vgl. Thumb, Handb. ngr. V.? $ 286 ff.; spiele bei Frisk a. a. O. 44. 87. 94; Blaß-
Tlaprlavos, N.o. 291 ff. Debrunner” $ 490; lateinische bei J. B.
3 Man darf dafür freilich nicht einfach die Hofmann, Lat. Gr. 804.
Unterschiede einer Sprache mit exspirato- ” Vgl. Frisk a.a.O. 36, 3. 82f. 96.
rischem Akzent voraussetzen, wieKühner- 8 So schon in der Grundsprache; vgl. W.
Gerth 2, 592 ff. Über andere Auffassung Krause, KZ 52, 246 f. (mit Lit.).
des Griechischen beim Personalpronomen
Au*
692 C.Synthetischer Teil. IV. Satzlehre. 6. Wort- und Satzfolge

proklitischen) Wörtern, einzelnen Konjunktionen, dem bestimmten Artikel


kann jeder Satzteil seine Stelle verändern. Leider läßt sich die Grenze zwi-
schen habitueller und okkasioneller Wortfolge nicht immer mit voller Sicher-
heit feststellen, und in manchen Fällen kommt man über eine Statistik der
verschiedenen Stellungen nicht hinaus und weiß zur Erklärung nur auf die
Willkür des Schriftstellers zu verweisen.!

b) Unakzentuierte und schwach akzentuierte Wörter


Unakzentuierte und schwach akzentuierte Wörter drängen sich ohne
Rücksicht auf die übliche Wortfolge an den Satzanfang, bes. an die zweite
Stelle; s. schon o. S. 691.
Vgl. z. B. Ooäng ot 6 Miinoıog dteßißace Hdt. 1 75, aa nor Tobroug aarcı np@rov Isaeu
6,11, u tig ooı &vavriog Aöyog drravrnen Plat. Phaed. 101 a, örav rı roig plAoıg &yadav ebploro
Xen. hell. IV 1, 11, Bpayb &v rı npooxronevor aüT} repl auTHg Av rabrng uÄAAOV KıvöuvedoL-
wev Thuk. VI 18, 2; daher auch örav, ag &v usw. Treffen Pronominalform und Partikel
zusammen, so geht letztere voraus, z. B. oi y&p uıv Zeiıvoboror Eravaordvres KTTEXTELvav
Hdt. V 46, ob yap nanore u’ SE y’ Epos ppevas dupexarudev I’ 442. Eine mundartliche Ver-
schiedenheit in att. 24 rıc: dor. al ic xa; vgl. 1, 82; Wackernagel, Über einige antike
Anredeformen (Progr. Gött.1912) 27f.;, Hermann, Nebensätze 273f., GöttNachr.
4942, 243.2
c) Die‘Wortfolge in Wortgruppen, die nur
als Satzteile auftreten
«) Der adnominale Genitiv steht in festen Verbindungen seit alters voraus
(z. B. Aröoxopoı, lat. vu-glans = Aıög BAAavos);? aber auch die Nachstellung
ist alt; z. B. hom. &va& avsp@v, rorueviı Aaav, amtlich Anuoodevng Anuoo9e-
vous usw.; vgl. 0.S.26g. In den attischen Inschriften des 5. Jahrhunderts
steht bei artikulierten Substantiven der Genitiv im allgemeinen nach (mit
oder ohne Wiederholung des Artikels), z. B. oi rauiaı röv tep@v Xpnuarwv,
6 Önuog 6 ’Admvalov; partitive und possessive Genitive schwanken: XaAxı-
dewv rods HB@vras Kravras und robs öudoavras Kadxıdeov, TA TÜV Hewv XpN-
nara und rov aypöv tov Kieoundeoc.* Zua undß vgl. u. S. 697 & (Spaltung).
1 Vgl. G. Kaibel, Stil und Text der IIoxı- Vgl. Brugmann, K. vergl. Gr. 686, Ehr-
tela ’Admvatov des Aristoteles (Berl. 1893) lich, Betonung 81.
96: ‚Allgemeingültige Gesetze für die Wort- “In welchem Umfang auch der nicht-
folge gibt esim Griechischen kaum ... Der partitive Genitiv dem Artikel des Regens
Gedanke ordnet die Worte‘, zitiert bei vorangeht oder dem Regens ohne Wieder-
Frisk a.a.O. 8, wo 8.5ff. mehr (vgl. holung des Artikels folgt, bedarf einer Un- .
auch ebd. $. 95: ‚Hier wie sonst öfters ist tersuchung; vgl. einerseits &uloyero t& vau-
die Antwort in der frei schaffenden Will- »Anpw tig veös Hdt. I 5, nap& röv narep
kür des Schriftstellers zu suchen‘); habi- roö Köpov Xen. an. 1 4, 12, anderseits ig
tuelle und okkasionelle Stellung unter- orparelas 6 yerduerog (‚die Reue über‘)
scheiden sich nur nach der Häufigkeit, Thuk. VII 55, 1, tod &yopaodetvrog ddov rag
nicht grundsätzlich oder geschichtlich (vgl. rıuas Pap. 257a, tod de ’Incoo Xpıiorod N
Frisk a.a. ©. 14, Fußn. 1). yeveoıg oörwag Av ev. Matth.1, 18; vgl.
2 Aber hellenistisches et rı(c) &v ist nicht Kühner-Gerth 1, 618; Mayser, Pap. II
Dorismus (so Wackernagela.a. O.),son- 2,145; Blaß-Debrunner? $ 2714 Anhang.
dern Erweiterung von ei rulc) mit &v Die Voranstellung scheint bei Hippokrates
(Ljungvik 9ff.;, Blaß-Debrunner?’ besonders häufig zu sein: fg d& pboLog rhv
$ 376 Anhang). aydyıyv m. oapx. 19, 7 (Schwyzer zu
® Ai. süre duhitä ‚Tochter des Sonnengot- Deichgräbers Ausgabe S. 79), av 584-
tes‘ mit altertümlichem Sandhi-& (Wa- TOV... TAG duvauıag re. Kep. 08. ton. 1, tov
ckernagel, Ai. Gramm. I 338; III 314). KOLy@V N) PcıG, TWV Hp£wv TAG neraßoids al
b) Wörter. c) Wortgruppen. d) Wortfolge im Haupt- und Nebensatz 693
Vgl. H. Muchau, Observationes de sermone inscriptionum Atticarum sae-
culi quinti (Halle 1882) 13ff.; R. Müller, Philol. 64, 554 ff.; Fr. $toura&
Über den Gebrauch des Genitivus bei Herodot. Progr. Olmütz 1888. 1889.
1892. 1894. 1895 (bes. im 2. Teil); K. Meister, IF 18, 169-203.
ß) Für das attributive Adjektiv und die substantivische Apposition sind
0. 8. 613 ff. Beispiele aus Prosa und Poesie gegeben. Demonstrativa (auch
&\os) und Possessiva stehen im allgemeinen voran, können aber auch fol-
gen, Possessiva mit wiederholtem Artikel; &x«oros, Numeralia, Quantitäts-
und andere Adjektiva schwanken (z. B. att. inschr. 76 &pxatov &yaAua und
tod vew od Apy[atou], dExa« &vöpss und ro&örzı era); nachdrückliche und
ständige stehen gerne voran, durchaus der bestimmte Artikel (o. S. 19 ff.).
Vgl. Gildersleeve, Syntax 2, 209-145; zum Neugriechischen Thumb,
Handb. ngr. V.? $ 293.
Gesichtspunkte bei H. Ammann, Die Stellungstypen des lat. attribu-
tiven Adjektivums und ihre Bedeutung für die Psychologie der Wortstel-
lung... IF 29, 1-122.

d) Die Wortfolge im Haupt- und Nebensatz


Bei Verbalformen, die ihr Subjekt in sich tragen, handelt es sich nur um
die Stellung von Objekten, Adverbialien (auch Präverbien), Infinitiven und
Partizipien (und andern Appositionen) im Verhältnis zum Verb; steht ein
Subjektwort, so ist in erster Linie dessen Stellung zum Prädikat (Verb. fini-
tum oder -im reinen Nominalsatz — Prädikativ) zu prüfen, weiter ebenfalls
die von Objekten und Adverbialien.
&) In den einfachsten mehrgliedrigen Sätzen mit Subjektwort gilt habi-
tuell die Folge Subjekt-Prädikat (Verb. fin. bzw. nominales Prädikativ);
vgl. noch Axuoodevng dvedmxe, Anumntpiog Errolnoev in Weih- und Künstler-
inschriften, amtlich att. Kexpontg &rpuraveve, Mveotdeog Eypaxunareve, Eöret-
Yes Eneotare, Kddias eine IG? I 91, 1 f. (um 4342); ferner rhod. Qooyutia Aut
Del.? 274; Zoyov 8° obd&v dveıdog Hes. E. 311, 7%0g (‚der Charakter‘) &vdpano
datumv Heraclit 119 (I 177,6 D.5). Doch liest man auch &yvo dä&uog Del.?
623, 1 (Erythrae, II2), oöx &ya9ov moAuxorpavin B 204 (später mit noAuxaı-
oapin variiert Plut. Ant. 81); nötig tig oöros; Plat. Euthyphr. 2b.
Eine Apposition zum vorangestellten Subjekt kann unmittelbar nach
diesem, aber auch erst nach dem Verbum finitum stehen: IIbppog "Admvatog
&rolnoev, wohl älter IIöppos Zrroinoev ’Admvaios;t ’Iux(o)oau(A)Aas Aul Tüs
’Arco(A)Ao(v)idx Del.? 276 (Rhod., VI/V 2).
ß) Objekte und Adverbialien können sich an das Prädikat anschlie-
ßen (als ‚Schleppe‘) oder vor dasselbe treten (zwischen Subjektwort und
Verb. fin.); öfters steht auch das Objekt vor dem Verb, das Adverbiale da-
hinter (vgl. u. 5.697 f«); ein Objekt, häufiger ein Adverbiale, kann aber
auch an den Satzanfang vor Subj.-Präd. zu stehen kommen; das Objekt
kann in diesem Fall auch das Verb. fin. an sich ziehen, so daß das Subjekt
Dvd £ dc re xal dboras 2. Vgl. S. 691 u.). Siehe auch Kieckers, Stellung
auch
so 0. 8. 27 k. ö des Verbs 87 ff. und u. S. 697 f «.
ı Ursprünglich als ‚Schleppe‘ (vgi. o.
k

694 C. Synthetischer Teil. IV. Satzlehre

diesem nachsteht. Die Voranstellung kann im Fortgang der Erzählung durch


das Bestreben, an Vorhergehendes anzuknüpfen, bedingt sein (so bei pro-
nominalen Objekten, aber auch beim Verb), die Endstellung durch Rück-
sicht auf das Folgende.
Nachstellung des Objekts: ’Apıorlöv xal Ilxotas dvedtrev reı ’AdEvalaı drapyev IG?
1 552, gort. 749° &Fade toig Topruviorg roart(d)ovor Del.? 175, 1, meg. rolde Eiuyov alar-
uvfjv päive TIordpuıov GDI 3053, 1; Zwischenstellung des Objekts: ’Apıortöv 1’ Enöäoev IG?
I 972 (nötig durch die Enklitika), ’Aprdßavog utv ralra Zicke, Sepäng de duuodels dueißeran
rorotde Hdt. VII 11 (Gegensatz; rorotde nachgestellt, damit es nicht auf Yuuwsdelg bezogen
werde), Axporis IIavi dv&dyxee GDI 416 (böot.), &pavıoral Aıl Diilwı dvedeoav &p’ "Hymotou
&pyxovrog IG? II/TII 2935 (324/238; Obj. und Adv. flankieren das Verb); vorangestelltes
Objekt: vor Subj.-Präd.: raör« n£v vov Il&poxı re xal Dotvıxes Aeyovor Hdt. I 5, "Teıdoar
Dirovuen .. . dvedye En’ ’Apyxeßlag tepeias IG? II/III 4682 (III®); vor Präd.-Subj.: lak.
t&de Zvixahe Auuövov Del.? 12, 6 (VA), av uEv 84 rupavvlda obre Zoyov ol Mepuvadaı Hdt.
I 14, xat IIeAonövvnoov repienievoav ’Admvator Toruldou rod Torualov arparnyoövrog Thuk.
1 108, 5, tabınv nv nörıv EEeiırov ol &vorxoövres Xen. an. I 2, 24, lak. roı ’Ane(A)Aövı
Avedexe Edövwunog Del. 40, 2.
Vorangestelltes Adverbiale: &v Zaxauivı yap od ouvevauuaynoav IM«-
rates ’Admvaloroı Sud Torövde rı rpnyua Hdt. VIII 44, vuxtög de Yevouevng
adrıg TWOTO Överpov rw Zepfn narunvouevo &ieye errıorav VII 14, 9 8° enobon
Muspa Hevopav Außav Toy nwudpxnv repög Keipioopov Eropebero Xen. an. IV
5, 30, böot. Mvaotvo &pxovrog... . rhde &vindoav ra Kapıreicın Del.? 529, 1 ff.
(12) (das pronominale Subjekt steht gern direkt vor dem Vb.); mit absoluter
Endstellung des Subjekts: böot. Nıxixo &pxovrog nervös ’AAadxouevio Ex[rn]
arıovrog Enebapıöde Eöxreiumv GDI.3 952, 1.
Verb am Satzanfang: anknüpfend: £oräoı d& odroı (die genannten xpn-
Tnpes) Ev tw Kopıvdiov Inoaup@ oraduöv Exovres rpınxovra raravr Hdt. I 14,
NE SE nal rois "Admvaloıs eBdbT N) Kyyadla töv r6Aewv Örı Apeoräcı Thuk.
1 61, 1, Eorparnyeı SE ndröv Anxedoauuöviög TE... Tpoeinov de KdrOig...
Tpoeinov de radra... 145, 2. 3, ereupdnoav dE ’Adnvalov uev Awmpödeog Ari.
Xen. hell. 13, 13. Auch ohne Anknüpfung steht eivaı ‚existieren‘ auch im
Griechischen am Satzanfang: Eorı is IleXorovwmoou ioyuds areıyvög Hdt.
VII235 (doch auch xayn de&orı Kyyorato rg 6800, AArcnvol obvoua VII176,5).
Die Kopula, die normal hinter dem Prädikativ steht, kann auch vor dieses
treten (6 yap "AYwg Eori dpos ueya re nal övouaoröv... VII 22, wo die Länge
des Prädikativs zu beachten ist; KöAwv Av "OAuuruovixng Thuk. I 126, 3),
und nach dem Muster des Vollverbs sogar an den Satzanfang (eiut 9° &ya
Yeparwv xrı. Archil. 1, 1 D.2), bes. in der Parenthese (eiot d£ ot "Apylor
"Avdptov &rcorxor Thuk. IV 103, 3). Nach Analogie von eivaı ‚existieren‘ wohl
auch dteiye dE 6 "EAANonovrog tabry oradloug Sg nevrexaidexa Xen.hell. IT 1,24.
Schließlich ist Anfangsstellung des Verbs habituell im Nachsatz (nach Ne-
bensatz); s. Kieckers, Stellung 101 ff. 142; daher auch die regelmäßige
Voranstellung von &py u. dgl. in der in die direkte Rede eingeschobenen Paren-
these (s. Kieckers, IF 30, 145-85; z. B. ‚vn Al’‘, &pn 6 Küpog, ‚einep Ye Aapetov
nat IHapvoarıdög Eorı nis ara.‘ Xen. an. 17,9; bei Plato oft Av $’&y&, Hd’ öc).
1 Über Zorı am Anfang einer Erzählung Helveticum1 (1944),246-49 (wo überhaupt
s. Wackernagel, Philol. 95, 18, als Ein- über unbetonte Anfangsstellung des Vb.
leitung einer erläuternden Unterbrechung fin.).
eines Zusammenhangs A. Bloch, Museum
6.Wort- und Satzfolge. d) Wortfolge im Haupt- und Nebensatz 695
Zusatzzudeundß. Die für das vorgeschichtliche Griechische wahrscheinliche Ver-
balenklise (Näheres s. 1, 389 ff.) konnte nur zu einer Zeit entstehen, als das Verb. fin.
gewöhnlich nicht am Satzanfang stand; im Gegensatz zur durchgeführten Anfangsstel-
lung des Verbs im Keltischen kennt das Griechische solche nur in besondern Fällen
(z. B. Zorı 0. 8.694). Daß in p&pw (‚trag ich‘) p&peız p£peı P£pousv usw. das Element, das
die Person (und den Numerus) bezeichnet, dem Verbalstamm folgt, ist ein allgemeines
Kennzeichen der idg. Flexion und gehört in die Vorgeschichte des Indogermanischen.
Die Frage, ob in griechischen Verbalsätzen mit Objekten usw. Endstellung des Verbs
(wie in den nur aus Subjekt und Prädikat bestehenden) oder Mittelstellung habituell sei,
ist auch auf Grund statistischer Prüfung von ausgewählten Texten verschieden beant-
wortet worden;? für Endstellung (bzw. Stellung hinter Obj.) Kühner-Gerth 2, 595;
Ebeling (s.0.8.689,6); P. Fischer, Gl.13,1-11. 189-205; Delbrück, Vergl. Synt. 3,
65 f. 80-83 (nur für das Idg., nicht für das Griech.); Ammann (o. S. 689) 1, 22; Hirt,
Idg. Gr. 7, 252f. (alle 3 Stellungen idg., aber Anfangsstellung die älteste); für Mittel-
stellung (bzw. Stellung vor Obj.) Kieckers, Stellung des Verbs, und Thumb in der
4. Auflage von Brugmanns Griech. Gramm. 659. 660; Meillet et Vendryes, Traite 527;
Sommer, Vergl. Synt. 119; Nehrbaß 69 (Hauptsatz Mittelstellung, Nebensatz End-
stellung überwiegend); für schon idg. Mittelstellung Behaghel, KZ 56, 276; DS 4, 11
und Vorw. XI, 1; nach Brugmann, K. vergl. Gr. 683 f., galt im Idg. Anfangsstellung
für die Erzählung, Endstellung für Beschreibung, Urteil u. dgl. Frisk selbst (Wortst. 16)
findet in seinen klassischen Prosatexten in aussagenden Hauptsätzen 71 bis 87 Prozent
für die Stellung Subj.-Präd., 12,9 bis 27,6 Prozent für Präd.-Subj. (dagegen bei Matth.
64,5 und 35,5 Prozent infolge des Einflusses der semitischen Anfangsstellung des Ver-
bums).2 Bei Matth. steht auch das Akk.-Obj. gewöhnlich vor dem Präd. (77,8: 22,2),
bei Herodot und Polyb sind diese beiden Stellungen gleich häufig, sonst schwanken die
Zahlen (bei Plato und den Rednern überwiegt die Stellung Obj.-Präd. bedeutend). Die
Kanzleisprache der Papyri geht in den Stellungen Subj.-Präd. und Präd.-Obj. mit Matth.
Die Stellung Präd.-Obj. ist erzählend, die Stellung Obj.-Präd. konstatierend (Frisk a.a.O.
25f.), aber im Laufe der Entwicklung dringt die Stellung Präd.-Obj. ohne Rücksicht
auf diesen Unterschied vor (ebd. 24): im Neugriechischen ist Mittelstellung habituell
(Thumb, Handb. ngr. V.? $ 288). Diese Daten werden durch die Stellungsverhältnisse
im Nebensatz bestätigt (s. u. y).
y) Die Wortfolge der Ausruf- und Fragesätze unterscheidet sich im Grie-
chischen kaum von der der Aussagesätze; doch fehlt genauere Untersuchung.
Der Imperativ steht habituell voran (z.B. p&p’ Bdwp, P£p’ olvov, & rat),
kann aber auch hinter ein Objekt zurücktreten (nMvıv &eıde A 1). Deutlich
ist die besondere Wortfolge in Nebensätzen, die im einzelnen wieder
Unterschiede zeigen. Während z. B. im Relativsatz in klassischer Zeit in
der Stellung Subj.-Präd. kein Unterschied vom Hauptsatz besteht, ist die
Stellung Präd.-[Akk.-]Obj. relativ häufiger als im Hauptsatz, obschon die
Stellung Obj.-Präd. herrscht; aber bei Polyb und im NT ist das Präd.
gegenüber dem Subj. und bes. gegenüber dem Obj. deutlich nach vorn ge-
rückt. Damit ist schon die neugriechische Stufe vorgebildet; hier folgt das
Verb ausnahmslos dem Relativ, Interrogativ, einer Konjunktion, eventuell
getrennt nur durch die Negation und ein enklitisches Pronomen.?
Bei Homer strebt nach Giseke, Hom. Forschungen (o. $. 689) 48, das Verbum des
Nebensatzes dem Ende zu. Genaueres für die klassische und hellenistische Zeit bei Frisk,

1 Vgl. den kritischen Bericht darüber bei 3 Thumb, Handb. ngr. V.? $$ 289. 292.
Frisk, Wortst. 7-12. Neigung zu Anfangsstellung des Verbums
2 Ebd. 23. 24; vgl.schon Thumb, Germ.- in Temporalsätzen schon im Altgriechi-
rom. Mon. 3 (1911), 2 f.; anders Kieckers, schen beobachten Kieckers, Sprachw.
Stellung 5 Fußn.4. Siehe auch Blaß- Miscellen (s.0.8. 689,6),und Frisk,Wortst.
Debrunner? $ 472, 1 Anhang. 128-30.
t

696 C.Synthetischer Teil. IV. Satzlehre

Wortst. 27-34; 38-156 (Relativ-, Temporal-, Kondizionalsätze), mit eingehender Be-


handlung auch der Ausnahmefälle. In Rel.-Sätzen hat Polyb Subj.-Präd. 58 Proz., Präd.-
Subj. 42 Proz., Obj.-Präd. 40 Proz., Präd.-Obj. 60 Proz., für Matth. sind die Prozent-
zahlen 45: 55,15: 85 (ähnlich die andern Synoptiker und Acta); im Hauptsatz hat Polyb
83:16, 50:50. Weniger einfach liegen die Verhältnisse in den Kondizional- und Tem-
poralsätzen. Beispiele für Vorrücken des Verbums: &g 2 dveyvaodn Zepäng otparebeodar
Er cnv 'Errdda Hdt. VII 7, Zusıvov, Eng dplxovro ol &vr’ Exelvov orparnyol Xen. hell. 11, 29,
repteutvouev odv Enkorore, Ewg Avorydein Td deoumrnpiov Plat. Phaed. 59d.

e) Die Satzfolge
Die Satzfolge wirkt gelegentlich auf die Wortfolge in den einzelnen Sät-
zen, auch ein Nebensatz auf die Folge im Nachsatz (vgl. o. S. 694). Über die
Folge der Hauptsätze ist nur zu bemerken, daß begründende Sätze oft
vorangehen statt folgen (vgl. o. S. 560 unter yap).
Der Stellungsort der Nebensätze entspricht im ganzen wohl der Stelle
des Satzgliedes, mit dem sie sinngleich sind. Relativsätze folgen im all-
gemeinen ihrem Beziehungswort, Inhalts- und Fragesätze dem sie regieren-
den Verbum. Ebenso weist der Gedankenablauf den Final- und Konsekutiv-
sätzen die Stelle nach dem regierenden Verbum an. Es ist nicht weniger be-
greiflich, daß der bedingende Teil eines Kondizionalsatzes in der Regel
vorangeht und daß die Stellung der Temporalsätze von der zeitlichen
Folge der Vorgänge abhängt (vgl. nhd. als, bevor gegenüber bis). Vor-
anstellung eines gewöhnlich folgenden Nebensatzes bedeutet inhaltliche
Hervorhebung.!
Ein einem Haupt- und Nebensatze gemeinsames Satzglied kann den
Satz eröffnen, auch wenn der Nebensatz vor dem Verb des Hauptsatzes
steht, z. B. oi $& ’Aoovpıoı @g Arovo&v radra, ravra £rrolovv Xen. Cyr. V 4, 26,
N YAp rporepata Nuepa Errerön EENAdouev Ex Tod deoumrnplou Eorepas, Erudö-
nede, örı 76 mAotov Ex Andov Apıyuevov ein Plat. Phaed. 59d; entsprechend
auch neugriechisch. Ähnlich kann aber behandelt werden auch ein nicht-
gemeinsames Satzglied; es wird dann durch diese Verschränkung hervor-
gehoben, z. B. robrwv Eyo, ed lodı, Ems Av avnp Slxaıos &,... . oBTOT” EriANoo-
wa Xen. Cyr. V 2, 11, oi 8° &u av ’Adyvav npkoßeıs bc obdEv FAdov npd£avrec,
Es röAeuov xadtoravro ot Murunvato, Thuk. III 5, 1, tod d8 Suadtysodaı olöc
=’ elvaı (‚in der Fähigkeit, Gespräche zu führen‘) ... Yavualoru’ &v el ro
avdparwv rapaympeti Plat. Prot. 3360, @AM og uev odx ed un Aky’ elpyaorar
ade Eur. Or. 600, roörov 8°, Eneinep yeipag AAdev eis Eudc, odx Eorı Ivnrav
dorız Ebxıpnoeraı Eur. Heraclid. 976 f. Gegensätzlich robrors Krroxpıvauevor...,
Meyapeag ev örı Eroonev Kyop& nal Aıuecı ypradar... as SE rrödcıc Örı abro-
vöuovg Kpnoouev Thuk. I 144, 2.
Zusatz zu e. Die zuletzt besprochenen Stellungen erklären sich teilweise aus ur-
sprünglich parenthetischem Charakter der betreffenden Nebensätze; man kann sich
z. B. denken oi ’A. - Axovoav raüra — &vra &rolouv. Sicher parenthetisch ist ed los (s. 0.
Xen. Gyr. V 2, 11); ed 018’ örı, 87Aov örı (d1Aovörı), 00 oAdg Xpövog 2& od in den Beispielen
bei Kühner-Gerth 2,599(8) sind einverleibte Parenthesen; vgl. dazu auch u.S. 705 c.

ı Vgl. z. B. örı nev $n ueyas &x uinpod... odx öp@ Xen. Cyr. VIII 7, 12, iv« 82 oap£-
Didnnos nöEnran.... napadelbo Dem.9,21, orepov Im näca Ilspowv roAıtele,
Örolas Avdpanivng ebppoadvng Emideng Lan, uixpdv Emdverm ebd. I 2, 15.
6: Wort- und Satzfolge. e) Satzfolge. f) Wortfolge als Stilmittel 697

f) Die Wortfolge als Stilmittel


Mehr oder weniger bewußte Wortfolge ist uns schon im Bisherigen ge-
legentlich begegnet (als Hervorhebung, Anknüpfung o. S. 691); so ist über-
haupt die okkasionelle Wortfolge aufzufassen. Hier ist noch auf einige Fi-
guren der Wortfolge hinzuweisen, die ihre Grundlage ebenfalls in der natür-
lichen Sprache haben und mit den griechischen Namen Hyperbaton, Chias-
mus, Hysteron proteron bezeichnet werden.
x) Die Trennung einer syntaktischen Gruppe durch dazwischentretende,
nicht zugehörige Wörter stellte sich zunächst ungezwungen ein in Fällen wie
IIdppos Eroinoev’Adnvatog (0.5. 693 d«); sie wurde aber dann als Örepßarövt
oder Spaltung? eine beliebte, auch von der Kunstprosa aufgenommene
Figur, bes. auch als Mittel der Hervorhebung. Die volkstümliche Herkunft
der Spaltung zeigt sich z. B. darin, daß die Kunstprosa des Plato in deren
Anwendung weit hinter Herodot und Xenophon zurückbleibt und daß
Demosthenes, bei dem die Spaltung kaum viel häufiger ist als bei den beiden
Historikern, darin hinter Hippokrates zurücksteht (Statistik beiLindhamer
a.a. 0. 64 f.). Stilistische Manier wird die Spaltung bei Dionys von Hali-
karnaß und einigen christlichen Autoren. Anderseits erscheint sie auch in
Inschriften, wohl als primitives Stilmittel.? Über Spaltung durch einen gan-
zen Satz s. u. S. 705 c (Parenthese); im Grunde gehört dazu auch schon die
häufige Spaltung durch Vokative.
Am häufigsten ist Spaltung eines Attributes (im weitesten Sinne) von seinem Substan-
tiv und hier wieder durch eine Verbalform, seltener durch ein Substantiv, Adverb. Vgl.
"EAEvng nöoıs nuxöuoıo I’ 329, dv nark Yuudv a 4, repl nard beedpa Edız norauoio D 352,
rap’ obx EHEAwv 2IeRobon e 155, Eri nord Yodav Ixpı= vnav O 685 (mit Verschränkung) ;
Tag uev ix Yewv ruyas dodeloug Soph. Ph. 1316; röv Epeornröra xivduvov 7) öreı Dem.
18, 177, nAeoverrnu’, &vdpes ’Adnvaltor, uey’ Önnpfev Dirinno Dem. 18, 60. Spaltung durch
Verbalformen: roaA& 8° 5 y’ &v növra nadev KAyea a 4, EIdo0ca unrpl raüra av’ Ebeime
cj Soph. EI. 1033, 6P’ &vög raxüra nenovdev 7 "ERS dvdparou Dem.18, 158, odroL
nielorav SbEavres nal Tönwv xal npayudrov yevcodaı xUupıor Pol. I 2, 5, rg Baxawelas abrod
obx Zora Eros ev. Luc.1, 33. Zugleich nach dem ‚Gesetz der wachsenden Glieder‘
(0. 8. 691): ebdaiuov Ydp nor &vnp Epalvero xal tod rpörou xal Tüv Aöymv Plat. Phaed. 58e.
Trennung von obrws, udA«, rr&vv, roAb, ed vom Bezugswort, z. B. obdEv ouTwg Öp& PxüAov
&poyov Xen. conv.4, 40, roAb ”Apdona &vdpa xul rriorörepov xal &uelvova Cyr. VI 4, 8,
TOD abv Ppovnuarı weißovı an. III 1, 22, &xrög ndvu rıvöv Alyov Plat. civ. 605 c, ed
rpä&yuo ouvredtv Ödeode Dem.18, 144. Verteilung auf zwei Glieder: 089 don Tolod’
odr’ Erdydouaı xaxois Eur. Hipp. 1260, 2ömynodwevos näoav nal EmıdtEans mv "ERMKdR
Hdt. III 135 u.a. Gekünstelt z. B. rtv tod dya9o0 elxöva %9oug Plat. civ. 401b. Mehr
Beispiele, auch für Unklarheiten, die nach unserm Gefühl bei der Spaltung entstehen,
bei Kühner-Gerth 2, 600f.; Gildersleeve, Syntax 2, 211f.;, Blaß-Debrunner?
$$ 474. 477. Vgl. weiter J. A. Lehmann, De graecae linguae transpositione. Danzig
1832; J.J. Braun, De hyperbato Platonico. 2 Teile. Culm 1t..7. 1852; H. Scheiding,
De hyperbato Thucydideo p. I. Jauer 1867; H. Boldt, De liberiore linguae graecae et
latinae collocatione verborum. Diss. Gött. 1884; L. Radermacher, Philol. 63 (1904)
7f.,;, H. Schöne, Verschränkung von Redegliedern im wiedererzählten Dialog. RhM 54
(1899), 633-38 (über die Stellung von Schaltesätzen wie Zpn 0..24)2023.(4920),2101253,:
Eine umstrittene Wortstellung des Griechischen. Hermes 60 (1925), 144-73; Lindhamer
ı Eig. ‚Sprung‘ über andere Wörter weg; über die Spaltung syntaktisch eng zusam-
lat. Er uneesiin. mengehöriger Glieder durch das Verbum.
2So Luise Lindhamer, Zur Wortstel- Diss. München 1908.
lung im Griechischen. Eine Untersuchung 3 Beispiele bei Havers, IF 31, 237 f.
698 GC. Synthet. Teil. IV. Satzlehre. 6. Wort- und Satzfolge

(s. 0. 8. 697, Fußn. 2); W. Havers, Zur ‚Spaltung‘ des Genitivs im Griechischen. IF 31,
230-44 (bes. Ilias; der Genitiv steht oft am Versanfang oder -ende); W. Krause, KZ
52,246 f.;J. de Vries, Untersuchungen über die Sperrung von Substantiv und Attribut
in der Sprache der attischen Redner. (Diss. Freib.i. Br.) Gött. 1938 (vgl. dazu F. Zucker,
Gnomon 1942, 148-55); Ed.Schweizer, EGO EIMI (Gött. 1939), 94-96 (Sperrung
bei Joh.); Loepfe (s.0.8.689,6) 138-44. Über ungewöhnliche Wortstellung bei attribu-
tivem Partizip mit Nebenbestimmungen (z. B. «i vöv odonı rröreıg Ebuuayor Thuk. VII
14, 2, 70 ro Xoßpla bnproua Impıodtv Dem. 20, 84, 6 övoun 6 Yeuevog Plat. Crat. 411e,
ed rpäyua ouvredev Dem. 18, 144) vgl. Schöne, Hermes 60 a.a. O.; Mayser, Pap. II
2, 61-64; Blaß-Debrunner” $ 474, 5 mit Anhang.
ß) Chiasmus (von Xi) heißt eine Art der Variation, nämlich die um-
gekehrte Ordnung in parallelen Gliedern, z. B. brrost£ouev @AANAoıcıv, sol yev
Ey, ob 8’ Euot A 63, Tols nadois nayadols aiperwrepov Eorı KaAis Anodaveiv N
Cnv atoypöc Isocr. A, 95. Vgl. Kühner-Gerth 2, 603, 3.S. auch u. S. 702, 3.
y) Hysteron proteron heißt die Voranstellung eines Gliedes, das ge-
danklich folgen sollte, z. B. röpyous re ve@v xal T&ppov Ixovro (2 AA3, adrap
ö Y’ elow lev nal drepßn Adıvov obdov r Al, eiuara 7’ Aupıeoaoa Yumdcn xal
Aoboaoax e 264, rpoph xal yeveoıs Xen. comm. III 5, 10, räs rpopoVg Te xal
untepas Plat. civ.377c. Vgl. Kühner-Gerth 2, 603, A.
Der wichtigere Gedanke drängt sich dabei vor, der unwichtigere wird — zu spät — nach-
getragen; das Gegenstück (ein ‚Proteron hysteron‘) in den vorangestellten Begründungs-
sätzen (mit yd&p; o. S. 560). Vgl. noch H. Jacobsohn, KZ 56, 1-9; allgemein Havers,
Erkl. Synt. 92f. 234 f.

7. MUSIKALISCHE FORMUNG DES SATZES


S. Brugmann? 665-72. [Schwyzer gedachte offenbar diesen Abschnitt
nicht zu bearbeiten. A.D.]

D. SYNTAKTISCHE STILISTIK
Unter syntaktischer Stilistik sind stilistische Erscheinungen verstanden,
die so häufig angewendet werden, daß sie zum Teil geradezu der gewöhn-
lichen Syntax angehören; manche mußte deshalb schon früher zur Sprache
kommen und braucht in der folgenden Übersicht nur noch an ihrem Orte
erwähnt zu werden.
Die syntaktische Stilistik in diesem Sinne ist die nicht mehr persönliche,
oft auch nicht mehr bewußte, stets (zunächst) volkstümliche Stilistik, die
man als niedere Stilistik der oft persönlichen, stets bewußten, vielfach
preziösen höheren oder rhetorischen Stilistik gegenüberstellt. Eine
scharfe Grenze zwischen diesen beiden besteht jedoch nicht; namentlich
bildet die niedere Stilistik die Grundlage für die höhere, die oft Elementen
aus der niederen Stilistik lediglich eine besondere Ausgestaltung und An-
wendung gibt. Auch die niedere Stilistik ist einesteils willkürliche Sprach-
behandlung (in den Grenzen des in der betreffenden Sprache Möglichen),
andernteils aber unwillkürliches Überwiegen der ungezwungenen natürlichen
Ausdrucksweise, die auch manches unausgedrückt dem Verständnis des
Hörers überläßt, über die logisch geschulte Gedankenführung. Die höhere
Stilistik hat auch diese Abkehr vom logisch-grammatischen Schema künst-
lerisch auszuwerten gewußt.
7. Musikal.Formungd.Satzes. D.Syntakt.Stilistik. I 1.KlanglicheFülle 699
Vgl. Kühner-Gerth 2, 558-606; die höhere Stilistik, in frühern Auflagen dieses
Handbuches von R. Volkmann bearbeitet, soll in neuer Gestalt von Joh. Stroux
behandelt werden; im übrigen vgl. Ed. Norden, Die antike Kunstprosa vom VI. Jahrh.
v. Chr. bis in die Zeit, der Renaissance, I. II., dritter Abdruck. Leipz. 1918, und die
Literaturgeschichten. Ältere Lit. bei Hübner, Grundriß 94-102; über einzelne Sprach-
quellen s. Nehrbaß 70-79; Waldis 58-71; Blaß-Debrunner? $$ 479-96; Fr. Dorn-
seiff, Pindars Stil (Berl. 1921) 11-14. Vgl. weiter (auch zur Lit.) J. B. Hofmann, Lat.
Gr. 789-850 (hier auch über die stilistische Bedeutung des Einzelwortes, über Reinheit,
Reichtum, Mannigfaltigkeit des Ausdruckes, was ins Lexikon und in die rhetorische
Stilistik gehört); einige Andeutungen unter ‚Lexikographie, Wortforschung, Etymo-
logie‘ 0.1, 29ff., auch Kühner-Gerth 2, 559 Anm.1.

I. EXPRESSIVE ELEMENTE
Rein klanglich expressive Elemente, die für die Syntax höchstens sekun-
där bedeutungsvoll sein können, gehören zur stilistischen Auswertung der
Laute;! hier handelt es sich um äußerlich ebenfalls ins Ohr fallende Ele-
mente des Ausdrucks, die zugleich syntaktisch-gedankliche Bedeutung ha-
ben; auch hier überwiegen die Wortgruppen. Dagegen geht der Einfluß der
Gedankenführung vorwiegend auf den Satzbau (s. u. S. 703); reinliche Tren-
nung zwischen Abschnitt D 1 und II ist jedoch nicht möglich. Wie auch
unter D II, so handelt es sich unter D I um Erscheinungen, die, zunächst
in der natürlichen Sprache gegeben, nach und nach häufiger und mehr oder
weniger bewußt angewendet wurden, öfters freilich auch zu habituellen Aus-
drucksweisen verblaßten.
1. EXPRESSIVE KLANGLICHE FÜLLE ALS AUSDRUCKSVERSTÄRKUNG
Im Gegensatz zur Wiederkehr (Iteration) gleicher Wortausgänge (Ho-
moioteleuton), gleicher Rhythmen (Klauseln), von Lautanklängen (Par-
echese) hat die Wiederkehr des etymologisch gleichen Wortstückes auch
den syntaktisch-gedanklichen Wert einer Ausdrucksverstärkung. Diese ety-
mologische Iteration kann total oder partiell auftreten: im ersten
Fall handelt es sich um Iteration gleicher Wörter (in gleicher Form und Be-
deutung), im zweiten um Iteration gleicher Wortstücke mit verschiedenen
Wortausgängen (und Wortanfängen). Selten überschreitet .die Iteration
die Zweizahl.
Vgl. (auch zur Lit.) Erich Hofmann, Ausdrucksverstärkung. Untersuchungen zur
etymologischen Verstärkung und zum Gebrauch der Steigerungsadverbia [Kapitel V]im
Balto-Slavischen und in anderen indogermanischen Sprachen. Göttingen 1930 (Erg.-Heft
9 zu KZ); H. Reckendorf, Über Paronomasie in den semitischen Sprachen. Ein Bei-
trag zur allgemeinen Sprachwissenschaft. Gießen 1909.
a) Totale Iteration (Doppelung).?
Totale Iteration ist, im allgemeinen nur als Doppelung, bei jeder Wortart
und Wortform möglich. Eine hinter die durchgehende Ausbildung der Fle-
xion zurückreichende mechanisierte Form der Doppelung ist die sog. Re-
duplikation; s. 1, 420 f.; A22f.; 646ff.

ne ende Per a Ben en


ton, die Klauseln s. die Behandlungen der Kap. I 8.12 (Lit.!)-48.
rhetorischen Stilistik; dagegen s. über Dop-
1)

700 D. Syntaktische Stilistik. I. Expressive Elemente

Vgl. z. B. "Apeg ”Apeg Bpororory& E 31 (vgl. Hofmann, Ausdr. 237, xüpıe xöpıe NT);
aus religiöser Sphäre nach Hofmann, Ausdr. 19, auch röruog röruog Soph. Phil. 1118,
yepav yepav el Eur. Andr. 678, npäyua rpäyua neya nexiwmraı Aristoph. ran. 759; ebenso
veaı ven Ibar Sbaı Aesch. Pers. 1010 u.a. (vgl. ebd. 16 f.); anders HA9’ AAYe xerıdav carm.
pop. 32, 1 D.2, xardg xoAds, Yepud Yepud (Herondas 4, 61); rA&ov mA&ov TApy&pıov dei
yiyveraı Aristoph. nub. 1288; ob or ob ror Soph. Phil. 1096 (argiv. rıorıs s. 1, 617, 4);
rponpoxuAvdöuevog X 221 (Wackernagel, Synt.2, 228; Hofmann, Ausdr. 36, wo
auch über nporaraındainaraı Aristoph. eq. 1155), «ivög atvög Aesch. Pers. 930, Bo& Bo&
991, pov& povä& Soph. Phil. 1209, AAyovv uev YAyovv Eur. Andr. 980, &Arreg Zune; Aesch.
Pers. 985, Youev Iouev Soph. Phil. 1179, rate rate röv ravoüpyov Aristoph. eq. 247 (vgl.
Hofmann, Ausdr. 44 f.). Erstarrt raurav (vgl. 1, 421, Fußn: 1; aber lat. iamiam,
nicht *ianiam). Auch syndetisch u&Mov xal uMNov, rrielov xal mielmv, nötiges «at in Zu
xal 2v9« ‚hier und dort‘ (vgl. Brugmann, K. vergl. Gramm. 639). In distributivem
Sinne uiav plav” avri Tod xard plav. Zopomdng "Epıdı (Bekker, Anecd. I 108, 9), nach
semitischem Vorbild in der griech. Bibel yeve& xal yevet, suundorx ouurdcıe, So Sbo (Hof-
mann, Ausdr. 20f.37f.; Blaß-Debrunner? $ 248,1 mit Anhang; $493, 2 mit Anhang).
b) Partielle Iteration (Paronomasie).
i B \ f
Die byzantinische Kaisertitulatur BnB = ßaoWels PBaoıdewov Baorkedwv
Baxoıedcı veranschaulicht in ihrem ersten Teil, der selbst die hellenistische
Wiedergabe einer akkadisch-medisch-persischen Titulatur ist, die eine, im
zweiten, einer byzantinischen Erweiterung, die andere Hauptform der par-
tiellen Iteration oder Paronomasie im engern Sinne.! In den paronomastischen
Gruppen ist entweder ein Nomen oder ein Verb führend. Nur von einer
Einzelerscheinung der Paronomasie wird gewöhnlich der Name figura ety-
mologica gebraucht (s. u.).
«) EinNomenführt: 1. Dersteigernde Gen. Plur. (Hofmann, Ausdr. 50-61): ö rıor&
rıor@v Aesch. Pers. 681, rövo. rövwv Sept. 851, & xax@vxaxıoreSoph.OR 334, &ppnt’ dppnrwv
465 (s.0.8.116bß); fremder Einfluß in Baowedg Bxouwv,?&oua Koudrov ‚canticum canti-
corum‘, aber durch ai. lat. aw. balt. Zeugnisse als idg. Typus gesichert (Hofmann,
Ausdr. 61).? — 2. Subst. + Adj. (Hofmann, Ausdr. 9 ff.): din dwalax Soph. Ant. 24,
nicht mehr empfunden nA7%og rroAb ev. Luc. 6,17.-3. Adj. mit Instr. (Hofmann, Ausdr.
92 f.): yovf yevvatog Soph. OR 1469, növo rrovnpe Aristoph. vesp. 466 (rovarovmp& verlangt
Wackernagel, Akzent 29, 1). - 4. Adj. mit Adj. (Kühner-Gerth 2, 602, 2): &x&v
derovra H 197, H86uevog Ndouevors Xen. Hier. 6, 2, oft adrös aurod, Kos Ko u.ä. —
5. Adj. mit Adv. (Hofmann, Ausdr. 91 f.): oiö0ev olog H 39, &No9ev &Mog ı 493; vgl.
misere miser sum u.ä. Plaut. Zugleich mit verbalem Bezug xetro u£yag neyaAwortII 776,
K. u. Tavuodels Di 26, naxög... xaxov... Kmoitoeıxv Aristoph. eq. 2.
ß) Eine Ver balform führt 1. ein stammverwandtes Subst. im Akk. (figura etymolo-
gica im engern Sinne; 5.0.8. 74,2) oder im instrumentalen Dat. (s.0.S. 166,3). - 2. Verb.
fin. und verb inf.: Partizip und Infinitiv; s.0.8.388, Zusatz 1; 360, Fussn.1. — 3. Verb.
fin. und verb. fin., z. B. (A:) dmwXeoag; (B:) &MN oBx drroA@der” Aristoph. nub. 856 f.,
Aktiv neben Passiv: &wFouv Ewdolvro (Ss. u. 2a).
Zusatz. Z. B. Blov Cnv stand infolge der Verblassung der etymologischen Zusammen-
gehörigkeit für das Sprachgefühl auf einer Linie mit dpöwov Yeiv (0. 8. 758). Fälle wie
olvov olvoxoebewv (neben vexrap oliv.) zeigen Verblassung der Bedeutung des Verbs; nicht
als Doppelung empfunden waren auch Beispiele wie rpoeypabay rpörov, Zxxadeiv LE.
Auch die Wiederaufnahme eines Verb. fin. durch ein Partizip vom gleichen Stamme
(eine: einov) ist mindestens habituell geworden.
ı Reckendorf (s.o.) rechnet zur Paro- 0.] 127, 3), nicht wie in andern Beispielen
nomasie auch die Doppelung und die Kon- mit partitivem.
gruen, ® Über den steigernden paronomastischen
2 Mit objektivem Gen. (Reckendorf [s. Lokativ s. 0. 8. 156 c.
1. Klangliche Fülle. a) Doppelung. b) Paronomasie. 2. Knappheit 701

2. EXPRESSIVE KNAPPHEIT
Im äußerlichen Gegensatz zur expressiven Fülle, aber mit der gleichen
nachdrücklichen Wirkung steht die expressive Knappheit oder sogar Un-
ausgesprochenheit, die dem Hörer einen Teil der Gedankenarbeit überläßt
{d. h. ihn damit zur eigenen Ergänzung veranlaßt), vom Asyndeton über
die Breviloquenz im eig. Sinne zur Aposiopese.
a) Das Asyndeton war einmal eine normale Ausdrucksweise: gleich-
geordnete Wortgruppen und Sätze brauchten keine Verknüpfung. Dieser
Zustand hat sich auch im Griechischen noch vielfach erhalten. Wie später
durch die Ausbildung des Artikels in den Artikelsprachen die neue Kate-
gorie der Artikellosigkeit entstand, bekam das Asyndeton gegenüber der
normal werdenden Syndese einen neuen Ausdruckswert: das Asyndeton
wurde ein Kennzeichen bewegter, lebhafter, auch gedankenschwerer Spra-
che,! z. B. der Lyrik. Doch ist die Grenze zwischen archaischem, stehenge-
bliebenem Asyndeton und neuem, bewußt verwendetem nicht immer scharf
zu ziehen; das Urteil hängt oft von der gesamten Stillage ab und kann ein
anderes sein für die Prosa als für die Poesie.?
Nominale Gruppen:? Subst.: dınyov Ertl oyedimug ... &proug, rupobc, olvov Xen. an. II
4, 28 (eig. &., r., olvov... ‚Brot, Käse, Wein u. dgl.‘); robg Toypa&pous, Tobs olxod6noug,
ToDg vaurınydug, robs &AAoug rdvras Önuroupyobg Plat. Gorg. 503e; Adj.: &yxosg BpıdVb, ueye,
orıßapöv, xexopudtevov II 802, era Hönadov.. ., XAmpöv, Eialveov ı 319 f., (vN00G) eBßorog
zÖunAog, olvorAndNg roXbrrupog o 406 (paarweis!), aber auch döpara raytax, naxpd Xen. an.
V 4, 25; Verbalapposition «ai de is x&... &rexvog &pwvog (‚ohne Willensäußerung‘) &ro-
-Yaveı Del.? 62, 151 (Heraklea, ITV&). Nominale, adverbiale, verbale Gruppen in schar-
fen Gegensätzen: dvdpav yuovanıav ooig Öönoıs xuxlpar« Soph. Ant. 1079, mAobotog
evng, yewvalog dyevvng Plat. Prot. 319d, &vo xdro orpepwv Plat. Phaedr. 278d, daxveıv
Saxveodar Aristoph. ran. 861, rpoorsoövres &uayovro, Ewdouv Ewdoüvro, Errarov Erralovro
Xen. Cyr. VII 1, 38, so auch Partizipia, z. B. ı xal Enopr’ ’Ayını wuxouevog Öböce Iüwv,
uopu'pwv dopi re xal aluarı D 324 (Kühner-Gerth 2, 103 f. vgl. 104 f.); ähnlich Frage-
Antwort, z. B. &mnpovro' .. . drrexplvaro 6 Küpos Xen. Cyr. VII1,43. BeiWiederholung
einer Negation: ob orovdf yp&wvraı, obrl auA@, od ortuuaor, obxl ovAfjcı Hdt.I 132, od
vo&, 00 xeıuav, od uÄrog 6dod, obx dpn Sboßara Arrexwiuev abroüg Xen. hell. VII 1, 25,
oda 1dov, ob nudöunv, obx &AAov uONov &xouoa xrı. hymn. Merc. 263 f.; ähnlich bei wieder-
holten Pronomina: ds Soph. Phil. 663 ff. Ant. 782, rig Soph. OC 204 ff., oÖrog.. . . roürov
Plat. Gorg. 510c. So auch bei wiederholten und unter sich verschiedenen Verba (Verbal-
sätzen): #9e Iloosıddkwv yarnoxos, FA9” &puobvng "Epuelas, HAdev de &vab Exdepyos ’Anör-
Amy 9 322 1.4 Anipoßov 8° &xdreı..." Nre£ pıv Söpu uaxpöv X 295, deüre, dbw yoL Erreodov,
low” drıy’ Zpya rerunran 450 f., vöv 8° övoua np@rov nusnoonan..." el’ "Odvaedg ara. ı 19,
‚Gxor’ Ara darerspdmuar, piroı Soph. Ai. 896, Ewdoüvro Euaxovro Krrexteivov Aredvn-
oxov Xen. hell. IV 3, 19, 67 doxeil raüra, dvarsıydta TNV xelpa. dvereivav ärtavres Xen. an.
III 2, 33, &%’ Ireov, Epn. Ilpöröv ne Örouvnoate Plat. Phaed. 91c, &uyxöare, Eopaxare,
nenövdare, &yere' dınalere Lys. 12, 100. Außer der bloßen Beiordnung, wiein den meisten
der genannten Beispiele, steht das Asyndeton auch für die Gedaukenverhältnisse des
Gegensatzes (vgl. auch schon o.), der Folge oder des Ergebnisses, Abschlusses, des Grun-
des, der Erklärung, z. B. u&Movra raöra' ray rpoxeunevov rı xp rp&ooeıy Soph. Ant. 133%;

ı Ähnlich verhalten sich verba composita 2 Zur ersten Gruppe gehören im allg. die
zu verba simplicia, die auch wieder die Be- bei Kühner-Gerth 2, 339f. 342 ff.
deutung von composita haben könner, ‚scheinbar‘ genannten Asyndeta. i
oder die Kasus mit und ohne Präposition; ® Im Grunde oft zusammengezogene Sätze.
sowohl verba simplicia an Stelle von com- 4 Eig. die vor der Zusammenziehung der
posita wie präpositionslose Kasus werden Sätze stehende Ausdrucksweise, aber lite-
literarisch ausgewertet. rarisch benutzt.
1)

702 D. Syntaktische Stilistik. I. Expressive Elemente. 3. Symmetrie und

76 nöpow 8° Eorı vopoig &ßarov ndsdpors' od uıv dan Pind. O. 3, 45; edvn«’ "Opeorng,
&v Bpayxei Euvdels Ayo Soph. El. 673; Iugoeı" maptoraı raür& vor... Soph. Phil. 667;
aloyıorog 82 &vhp bmd ”INtov FAdev‘ Porxög Env ui. B 217, uiepöv 8° Ünvou Auyav eldev
Bvap" Edofev wir@... oxnmrög reoeiv Xen. an. III 1, 11. Steht ein Demonstrativ oder
demonstratives Adverb, adrix« u. ä., so liegt die Verknüpfung in diesen; siekann aller-
dings noch durch eine Partikel unterstrichen werden.
Reicher Stoff und ältere Lit. bei Kühner-Gerth 2, 339-47.
b) Unter Breviloquenz (oder Brachylogie) im eig. Sinne ist hier die be-
wußte Abkürzung von Formeln (und überhaupt Ausdrucksweisen) der
Sprache des Rechtes und der Verwaltung u.ä. (z. B. in Listen, Tabellen,
Rechnungen, Aufschriften) verstanden.
Es kann z. B. der bestimmte Artikel, eine finite oder infinite Verbalform unterdrückt
werden. Beispiele bei Larfeld, Griech. Epigraphik® (in diesem Handbuch) S. 306 ff.
(Sprachformeln der griech. Inschr.); Mayser, Pap. II 2, 576 (Reg.); 3, 213 (Brach.).
220 (Listen). Im übrigen vgl. u. S. 706, 2.
c) Eine begonnene grammatische Konstruktion in direkter Rede endigt,
sei’s aus Erregung, sei’s aus Scheu etwas zu sagen, oft abgebrochen in einer
Pause, deren Ausfüllung dem Verständnis des Hörers anheimgestellt wird
(sog. Aposiopese). Verschwiegen sein kann ein einzelnes Wort (bes. das
Verb; vgl. quos ego...! Verg. Aen.1, 135), ein Satzstück oder (nach einem
Vordersatz mit ei) der ganze Nachsatz (dessen Sinn in anderer Form folgen
kann).
2. B. &M ei uev $woouoı yEpas neyadunor ’Ayaıol, &poavres xard Yuudv, önag Avrabıov
Eoraı — ei dere un Iowaorv, Zy& dE ev adrös Aouaı A 135-37, einep ykp x’ EIEAnaoıv "OAbu-
rog Korsponnrng EE EdEwv arugeiläau 6 yap roAb peprepög Zorıv A 580; vgl. auch ® 556.
567 @ 260; öv ratpoxtövov, Tv untpög — (scil. uiXoropx) Soph. OR 1289, rpoonxeı rA£ov
N naldöwv TOv AImv AvIpmrwv dLapepeiv Tolg — oLoda Snrov [Plat.]ep. 4, 3200; 6 Kapdoriav
mv uytepa — scil. 2ßlver Aristoph. vesp. 1178. Ein Teil der Beispiele bei Kühner-Gerth
2, 5971 f. gehört zur gewöhnlichen Ellipse (u. S. 707 «).

3. EXPRESSIVE SYMMETRIE UND ASYMMETRIE


Parallelismus, d.h. formal paralleler oder symmetrischer Bau von Wort-
gruppen und Sätzen nach Wortart, -form, -stellung, ist zunächst ein Kenn-
zeichen ungezwungener Rede, wird aber bald im allgemeinen vermieden
und nur noch als Stilmittel festgehalten; vgl. z. B. wiederholtes #A%e o.
5. 700, 2 a. Der formale Parallelismus (griech. ra&ptowcıs) kann auch zugleich
antithetisch sein, lediglich formal durch verschränkte Wortstellung (sog.
Chiasmus; z.B. # yn ueraıva river, miver 88 dEvöpe’ ad yav, ...6 8° Mıos
YaAaccav, Tov 8° MAıov oeAnvm Anacreontea 21 Hiller-Crusius), aber auch ge-
danklich (z. B. yuvaixeg, eis uEv EM’ dunyavararaı, nan&v SE Tavrwv Textoves
copwararaı Eur. Med. 408 f., &s ovupop&s y&p obyl Tolg Texvkouacıy pepeıv
Ixaıov, KAAX ToLs nadnuacıv Aristoph. Th. 198 f. (Agathon!). Eine besondere
Form des Parallelismus ist das Homoioteleuton. Viel weniger wichtiger
ist die Asymmetrie, z. B. affirmativer und negativer Gegensatz, verschie-
dene Formung von zwei gegensätzlichen Gliedern, z. B. pebyav, 6 8° örıode
dsıaroav X 157.
Vgl. Norden, Antike Kunstprosa 16 ff. 813 ff. und dort im Register unter Antithese,
Homoioteleuton, Parallelismus.
Asym metrie. 4. Persönl.Fühlungnahme. 5.Express. Wort- u.Satzfolge 703

4. PERSÖNLICHE FÜHLUNGNAHME
Persönliche Fühlungnahme gehört zur Gesprächsform; die Mittel sind die
zweiten Personen des Indikativs, Imperativ, Optativ (ohne und mit &v), mo-
daler Indikativ, Partikeln wie ye, $9% u.a., die teilweise nur verstärkend
wirken, die Frage- und Antwortformen. Um persönliche Fühlungnahme und
Lebhaftigkeit der Darstellung zu bewirken, wird die Gesprächsform auch
als Unterbrechung rein sachlicher, erzählender Darlegung verwendet, indem
ein Gesprächspartner vorgestellt wird. Hierher gehört einmal der sog. da-
tivusethicus (s.0.5.149 « und roı S. 805, 4), weiter die wohl nur poetische
Apostrophe, mit der sich der Dichter an eine vielleicht längst verstorbene
Person seines Werkes plötzlich, wie wenn sie gegenwärtig wäre, wendet, z. B.
£vd& x& tor, Meveiae, pavn Bıöroro teisurm H 104. Die sog. rhetorische
Frage, die sich an nicht oder nicht kenntlich vorhandene Gesprächsteil-
nehmer wendet, wird vom Darsteller selbst beantwortet, z. B. tig 7’ &p opwe
YE@v Epıdı Evvenxe naysodaı; Anroos rat Arös vis’ 6 Yap ara. A 8f., nal vüv
Ti xpn Ipäv; borız Eupavig Yeoig Exdatpouaı, nıoet d& u’ "ERANvav orparög!
Soph. Ai. 457 f. Mit dem dubitativen Konjunktiv wendet sich der Darstel-
ler an sich selbst: ri roıö.
Daß auch die genannten Erscheinungen in der natürlichen Sprache wurzeln, zeigen
z. B. die Verwendung von ti (= roı) als dat. eth. und die Häufigkeit der unterbrechen-
den rhetorischen Frage im Russischen. Rhetorische Frage oder Selbstbefragung bezeich-
net als ‚beliebten Kunstgriff‘ der arabischen Erzählungsliteratur Reckendorf, Parono-
masie (0. S. 699,1) p. VI.

5. EXPRESSIVE WORT- UND SATZFOLGE


Siehe darüber o. S. 690 ff., bes. S. 697 f.

II. EINFLUSS DER GEDANKENFÜHRUNG AUF DIE SYNTAKTISCHE


KONSTRUKTION

1. LOCKERE GEDANKENFÜHRUNG!
Lockere, logisch-grammatisch unscharfe Gedankenführung entsteht einer-
seits durch übertriebene Genauigkeit, die zur Umständlichkeit wird, ander-
seits durch Unaufmerksamkeit, der die Zügel des Satzes entgleiten, und
durch gedankliche Ablenkung, die einen Sprung bewirkt. Die Umständlich-
keit zeigt sich stilistisch im sog. Pleonasmus, die Unaufmerksamkeit im
Anakoluth, die Ablenkung in der Parenthese (im weitern Sinn). Der sog.
Pleonasmus kann den Nährboden für die beiden andern Erscheinungen bil-
den, die Parenthese durch ein Anakoluth veranlaßt sein oder umgekehrt.
a) Sog. Pleonasmus.?
Genauigkeit, die keine Wiederholung scheut oder ein Ding sachlich un-
nötig von verschiedenen Seiten betrachtet, kann leicht zu Übergenauigkeit,
Umständlichkeit, Breite werden (in diesem ungünstigen Sinne werden nAeo-
vxouös und ravroAoyia gewöhnlich gebraucht). Die ganze Stufenleiter kann
ı Vgl. @. Ottervik, Koordination in- Diss. Lund 1943.
konzinner Glieder in der attischen Prosa. 2 Vgl. Schwyzer, Hyperchar.
r

704 D. Syntaktische Stilistik. II. Gedankenführung u. Syntax

im Handel und Wandel wie im Rechtsleben, in der täglichen Rede wie in


der Wissenschaft durchlaufen werden; in der Poesie wird daraus anschau-
liche Fülle (vgl. auch den sog. Satzparallelismus). Unter Pleonasmus ist hier
nur die (oft durchaus berechtigte) Häufung von Synonyma oder die gehäufte
Verwendung von Antithesen verstanden, nicht die Wiederholung des glei-
chen Wortes.
a) Asyndetisch oder syndetisch treten synonyme Substantiva, Adjektiva, Verba und
besonders Adverbia (und Adverbialia) auf: oöre rexvEı oöre uexyaveı obdeuiäı IG? I 39, 22 f.
(446/458), navra &xpnor’, Anpant’, dvönra... ylyveraı Dem. 9, 40, Köv xal ‘P6dov xal
ac Erkpas nnöreıs 'EAAnvidas 15, 27, Apxata xal maraıd 22, 14, Ereppdoar’ ndE vonaev
9 94, dErö nal deouaı Dem.18, 6, wAdeıv vol Saxpbeıv 21, 187, h vadg o&oworau xal Eortı
ooa 56, 37; marıv adrıg B 276, olog &veud’ MAmv X 39, Ad rrodl vıynoag K 158, xöunv
arpiE övukı oudaßav xepl Soph. Ai. 310, as Mndög ro övrı Plat. Phaed. 66c (&. dvruos
Phileb. 64e), eöYbs rapaxpfuax Dem. 29, 15, Tö aür@ Tpörno... Öuolog Xen. Gyr. VIII
6, 14, navıy navrog Plat. Phaedr. 246a (navrog xal rnaven Phileb. 60c).
ß) Positiver und negativer Ausdruck: ob u£v yoı doxeeıs 6 andxıorog ’Ayaıav Eumevar,
AN Gpıiorog p 415, Yvwork xobx &yvara Soph. OR 58, uusnoouaı obd” Enıxebon b 265,
o0x Arıora, KA uddıora Hdt. II 43, avautd, od dtaxexpıuevor VII 40.
y) Ganzes und Teil: xat ot xal rd adv Adßpov aröux Soph. Ai. 1147.
8) Sog. polare Ausdrucksweise (wie nhd. samt und sonders) :nu&v veoı nd& yEpovreg I 36,
vuxrag Te nal Zuap B 345, oUT’&Kvöp’” orte yuvaixa 8 142, 00x 6 ev 6 8° od, MA navres Hdt.
11 37, oöte doßXog odre Mebdepog Thuk. II 78, 4, xal Zv Yeols xal Ev dvdpwrcors Plat. Gorg.508a
usw.; vgl. E. Kemmer, Die polare Ausdrucksweise in der griech. Literatur. Würzburg
1903 (= Schanz, Beiträge Heft 15).
Zusatz. Von der Wiederholung gleicher Wörter oder von der Folge von Formen des
gleichen Wortes lassen sich als Pleonasmen rechnen Beispiele von der Art von lat. erant
omnino itinera duo, quibus itineribus ... Caes. b. G. I 6, 1, oder die poetische erklärende
Auflösung bes. von Komposita (inroug rnyobs KAopöpoUgG, ol KEIALA rocalv &povro I 124,
TATPOPOVÄX ... 6 ol natepa xAuröv Extra a 299 f; vgl. auch rHv rexodoav u’ Eyeivaro Eur.
El. 964, rpoor&raı.... ol pootareboucıy Xen. Gyr. I 2, 5). Nur äußerlich lassen sich zum
Pleonasmus ziehen die Doppelung und die Paronomasie (o. S. 700 b). Über die Wieder-
aufnahme eines Verbum finitum durch ein Partizip s. o. $. 388, Fußn. 4. Über das stän-
dige Beiwort s.0.8.181 f. -— Mehr Beispiele für Pleonasmus in weitester Ausdehnung bei
Kühner-Gerth 2, 582-88;s. auch D. Tabachovitz, Museum Helv. 3 (1946), 158-62.

b) Anakoluth
Anakoluth (70 &vax6AouVov) ist jede Abweichung von der logisch-gram-
matischen Gedankenführung, also z. B. auch die constructio ad sensum in
der Numerus- und Genuskongruenz (0.S.602ff.), die Attraktion beim Relativ
(0.8. 640,2), die Vorausnahme eines dem Haupt- und Nebensatz zugehörigen
Satzgliedes in dem Kasus, den der vorangehende Nebensatz erfordert (o.
S.641,3). Gewöhnlich rechnet man jedoch zum Anakoluth besonders Unstim-
migkeiten in den Kasus, Wechsel zwischen Infinitiv und Nebensatz u.ä.
Ein Anakoluth kann demnach in der natürlichen Rede durch Überwiegen
des psychologischen Momentes über das grammatische, nicht nur lediglich
durch Nachlassen der Aufmerksamkeit veranlaßt sein (so bei Herodot); in
der künstlerischen Rede kann sich darin das mächtige, kaum zu meisternde
Andringen von Gedanken ausprägen (so bei Thukydides); es kann darin
aber auch beabsichtigte Natürlichkeit liegen (so in den platonischen Dia-
logen). Das Anakoluth ist im allgemeinen an längere Sätze, mindestens an
1a) Pleonasmus. b) Anakoluth. c) Parenthese 705

eine Pause (Einschnitt) gebunden. Häufig ist es bei parallelen Gliedern; im


allgemeinen wird die Struktur des ersten Gliedes im Fortgang vergessen,
gelegentlich aber auch im Widerspruch zum Kontext im zweiten festgehal-
ten. Neben offenem Bruch der Konstruktion findet sich auch grammatische
Einrenkung.
«&) Brutaler Bruch der begonnenen Konstruktion findet sich besonders beim
zweiten von parallelen Gliedern in mannigfacher Weise.
1. Hauptsatz an Stelle einer konjunkten oder absoluten Partizipialkonstruktion: röv
ev Orep ualoto BaAbv xarscınpei Soupl, röv 8’ Erepov... name E AA5f., rüs Te Spas Tod
Evıxdrod rabrng odang, Ev Ti Kodevodarv Avdpwror uadıora, xal tb Xoplov Kun, Ev & Eorparo-
nedebovro, &ödeg xal xaderöv Av Thuk. VII 47, 2. Vgl. Kühner-Gerth2, 100, 4. -
2. Hauptsatz an Stelle einer Infinitivkonstruktion der indirekten Rede: &efev odv Bevo-
pav, drı doxoln... Abxoug dpFlous rorfonı‘ H utv yip pldayE dtanonacdnseran ebdhs Kri.
Xen. an. IV 8,10. Vgl. Kühner-Gerth 2, 556 f. - 3. Nebensatz an Stelle einer Infinitiv-
konstruktion: Aoxv y&p Örorror adrois ol Koanapıyaioı un mpodbung oplar... neue &
Ereudav, Es te rd Aoındv un oöxerı BobAwvraı dubverv Thuk. VI 75, 3, obs &xuröv orparm-
yobg aldız Ev altia elyov T6 Te np6repov narög Anpdevras rrpds "Apyeı Auxedauuovloug dpe-
Ivan xal vov drı drrodıdpkoxovrag obdelg Erudınxeı V 65, 5 (häufiger die umgekehrte Folge
bei Hdt. Thuk. Xen.). Vgl. Kühner-Gerth 2, 357 f. Anm. 3. - 4. Nominativ eines Parti-
zips statt eines zu erwartenden Dativs, Akkusativs, Genitivs (indem das Ptz. auf das
logische Subjekt bezogen wird): für Dat.: xal y&p xal &deıx Epalvero abrots, Zibevanfvorg
kEV... To de nicov BovAnoeı xplvovreg doapei Thuk. IV 108, 4 (mit umgekehrter Stellung:
xal 9) 00x Exouoa dtapuyeiv... Edo&e ol röde zorjoxı Hdt. VIII 87 usw.); für Akk.: 6 8’
aydalnpı nernodog plupa & yolva pepeı Z 510, &Idav 8° Exeise naüra uev u’ obdelg Eivmv
Excv &deEato Eur. IT 947, pnul Yip odv waravedocı Örepuevex Kpoviova... Korpantwv...
palvav B 350 ff.; für Gen.: Axpelou 9 yvoyın Av... eixdlov Hdt. IV 132, Un’ duporepwv
xarı xparog Erofeuetto, ’Adnvaioı ev... nv vNoov rrepımakovreg ..., Iledorovvnoroı 82 &v
7 Hrelpw orparoredeuöusvor Thuk. IV 23, 2. Vgl. Kühner-Gerth 2, 105-09 und o.
8.403, 5.
ß) Der Konstruktionsbruch wird prophylaktisch behandelt oder ein-
gerenkt.
1. Prophylaxe durch (unnötige) Wiederholung oder Wiederaufnahme eines Wortes:
Iaaoyol &relre Ex ig ’Artiwäc Ond ’Adnvalov EEeßindnoxv... ol de Iledaoyol... Hdt.
VI 137 f., & 82 “Innoxpareı dyrı rrepl rd Andıov, &G aba Hyy&idn, drı Bowwrol Erripyovrat,
reureı Thuk. IV 93, 2.-2. Bei ,Nom. absolutus‘ (vgl. 0.8.403, 5; 615f.): Deppeparra d&,
Tool Ev xal rodro poßoüvrau rd dvoua Plat. Crat. 404c, ol 82 plAoı, Av rıg Eniormrau abroig
xphodar, bore Bpeiodu in’ abröv, ri pnoouev abrobg elvaı; Xen. oec. I 14 — 3. Mit
Einrenkung an der zweiten Stelle unter Beibehaltung der Anfangskonstruktion: roxör«
yap 6 Epwg Enıdelnvuraı' duoruxyodvrag ev & un Abrımv Tolg &Aoıg TTXpexeı Kviap& mroLel vol.l-
Lew, ebruyodvrag dt xal ta un Hdoväs Kia map’ Exelvov Enalvou dvayadleı tuyxaveıv Plat.
Phaedr. 233b (statt nxp’ edruxgobvrwv xxl T& XTA.).
Vgl. Kühner-Gerth 2, 588-91; Mayser, Pap. II 3, 189-208; Blaß-Debrunner’
$8 458. 488-70; Luise Reinhard, Die Anakoluthe bei Platon. Berl. 1920 (Philol. Unter-
suchungen 25).
c) Parenthese!
Unter Parenthese versteht man meistens einen Hauptsatz von beliebiger
Form und beliebigem Inhalt, der in einen andern Satz (Haupt- oder auch
Nebensatz) ohne Einfluß auf dessen Konstruktion eingeschoben ist, gewöhn-
1 Neben rap£vdeoız (lat. interpositio) auch jektion‘), in der Homererklärung dı& ue£cou
(im Grunde besseres) raptuntworg, ferner usw.; s. Schwyzer, Parenthese 4 ff.
rapsußorn (lat. interiectio auch für ‚Inter-
AH. dA 1ER
706 D.Syntaktische Stilistik. II. Gedankenführung

lich in eine Pause des Gastsatzes; gedanklich enthält die Parenthese einen
Begleitgedanken, der den Hauptgedanken unterbricht. Die Parenthese hebt
sich in lebenden Sprachen vom Gastsatz durch die beiden Pausen und durch
die besondere Stimmlage ab; wichtig ist auch ihr Umfang. Von der Paren-
these im engern Sinne oder Mesothese sind die Prosthothese, die dem Gast-
satz vorangeht, und die Opisthothese, die ihm folgt, zu scheiden (zur Pro-
sthothese gehören z. B. die vorangestellten Sätze mit y&p, zur Opisthothese
die sog. Satzapposition); als Bezeichnung des Oberbegriffs der drei Arten
kann Prosthese genommen werden. Zunächst asyndetisch, können die Pros-
thesen auch eine Verbindungspartikel zum Gastsatz erhalten (x«t, d&, yap
u.a.). Seit Homer und Herodot in der Literatur aus der ungezwungenen
Rede geläufig, werden später die Prosthesen auch künstlerisch verwendet
(besonders bei den Rednern, die neben der logischen häufig die rhetorische
Prosthese zeigen). Durch Unterdrückung der Pausen gehen Kurzprosthesen
in adverbiale Ausdrücke über (z.B. Soxet wor, oluaı, SnAovörı; vgl.0.5.554 U.;
590,8). Eine Prosthese kann durch ein Relativpronomen oder ein Relativad-
verb auch äußerlich in den Gastsatz eingegliedert werden (z.B. örep xal &And&s
ürtkpyxer, d ueyıorov 89, Os Acyovcı).! Als ursprüngliche Prosthesen, bes. Meso-
thesen, lassen sich außer der Satzapposition auch auffassen die Gruppen-
apposition (o. S. 615, 1), teilweise der accusativus Graecus, die Relativsätze
mit ög re,? adverbielle Akkusative wie rp@rov, Sdebrepov, rp6paaıv (vgl. 0.
S. 87 ob.).
Beispiele: — Auög 8° Ereielero Bouvan — A 5 (Beginn vielleicht schon mit rodXag 8° A 3),
ev rpwroroıv — dl — xeloerau obrndels © 536 f., AA — “HpaxAf.os yap Avicnrou Yevog kart —
Yapoeit’ - ounw Zebg abxeva Aobdv Eyer-und ai. Tyrt.8,1ff.D.? (Elision! Häufung!), 4
— Eorıv yap am” euxrirou Atoßov — TNV uEvV EuNnv nöumv — Aeuan yap — xarau£uperau Anakr:
5, 5ff. D.? (verbloser Satz!), "Aprnayog d& Ep — abrög yap ypdıbaı — rd npijyua Ewuroü 84
Sıxalog eivar Hdt.1129, Krmotag Aeyaı-rap’ Exeivo yip hv— Küpog d£ Xen. an. 18, 27, el...
EBobAero abröv 6 Auxtvog redvavaı — eluı Yap xal Enl Tov TÜV Xammyöpwv Adyov — 00 auTdG
obx N&lou abröxerp yevcodaı Antipho 5, 62, ray orparnyav... — od yap drroxpbbouat
TarmdEs — Einuaprov Isocr. 12, 100, eine wor, ti 84 yıyyaorav.... — oddelg yap T& ToLxür”
&yvoei-...adipfj; [Dem.] 10, 70, roör’ &59” — öcäs - "EAAnvirös nörog Alexis 9, 8 (II 300 K.);
ein Satz mit y&p drängt sich an den Anfang: T'öüym, od yd&p x. Hdt. I 8, r}) $2 xaxac
yap Edee navorxin yeveodear, npog raüra eine Zep&n Hdt. IX 109 (statt 9 $E-x.yapE&.r.y.-
rpög xrA.); nach solchen auch Od yäp «TA. als Anfang einer Rede Hdt.I 97. Zur sog.
Satzapposition vgl. duöAaorov Zoye yAßccav, alaxlornv vöcov Eur. Or. 10 (eig. - am
aloxlorn vboog Eoriv); rrelder 8° ’Opeormv untep’ N op’ &yelvaro xreivar, tPdG 00x dmavras
eündeıav P&pov 29 f. (eig. — Toro rpög obx &. ed. P£pet); xal SH mapeiraı oo, vol iv od
glXov, Auiv de xal Tao Evurupouuevo rröcsı Eur. suppl. 1070.
Vgl. Kühner-Gerth 2, 353 f. 602 Anm. 5; Mayser, Pap. II 3, 186-89 (auch Lit.);
Blaß-Debrunneı? $465; Classen, Beobacht. 5-18; C. Grünewald, Die Satzparen-
these bei den zehn attischen Rednern. Würzburg 1913 (= Schanz, Beiträge Heft 19);
Schwyzer, Die Parenthese im engern und im weitern Sinne. BerlAkAbh. 1939 Nr. 6
(Terminologie; Verbreitung in den idg. Sprachen; theoretische und sprachgeschichtliche
Folgerungen, Griechisches $. 4 ff. 12, 1. 14 ff. 20. 35 f. 41 ff.).

2. STRAFFE GEDANKENFÜHRUNG
Straffe, logisch-grammatisch durchgebildete Gedankenführung gipfelt im
entwickelten Periodenbau der höheren Stilistik, der freilich durch seinen
1 Vgl. Schwyzer, Parenthese 44, 2. 2 Vgl. Schwyzer, Parenthese 40 ff:
2. Straffe Gedankenführung. a) Konzentration 707
rhetorischen Schmuck das mechanische Gerüst überkleidet und dem ober-
flächlichen Blicke entzieht. Eine Unterstufe bilden einzelne Erscheinungen
der grammatischen Konzentration, die der lockeren Gedankenführung ent-
gegenwirken, sich aber ihr teilweise auch wieder nähern, indem sie weit-
gehend mit der Gesamtsituation rechnen und auf logisch-grammatische
Schärfe im einzelnen verzichten. Die Konzentration vollzieht sich im all-
gemeinen ungewollt, während der Periodenbau durchaus gewollt ist und nur
infolge von Unvermögen des Darstellers zu einem Anakoluth führen kann
(oder durch raffinierte Kunst).

a) Konzentration
Die hier nach ihrem gemeinsamen Wesenszug unter dem Oberbegriff
Konzentration vereinigten Erscheinungen sind im einzelnen mannigfaltig
und werden in andern Darstellungen unter verschiedenen Stichworten ge-
trennt behandelt.! Sie finden sich in der Wortgruppe, im einfachen Satz,
zwischen regierendem und abhängigem Satz, zwischen mehreren Satzgebil-
den; zur Erklärung von Erscheinungen der gewöhnlichen Syntax ist die
Konzentration mehrfach herangezogen worden. Gelegentlich wirkt auch
Vermeidung von Wiederholung und Gleichklang mit, oft auch (aber nicht
immer) Ersparung.
«) In einer gewohnheitsmäßig häufig gebrauchten Verbindung (Satzteil-
gruppe, einfacher und zusammengesetzter Satz) kann ein (gewöhnlich ein-
wortiges) Glied unausgedrückt bleiben, das sich aus der Gesamtsituation,
auch aus dem (nicht selten sondersprachlichen) Gesamtbewußtsein des
Sprechenden und Hörenden leicht ergibt (Ellipse). Manchmal bleibt nur
noch die unscharfe Vorstellung eines mitzuverstehenden grammatischen
Allgemeinbegriffes übrig; in einzelnen Fällen ist nur die gekürzte Ausdrucks-
weise erhalten, ohne daß genau angegeben werden kann, was unausgedrückt
geblieben ist. In der Wortgruppe wird oft eine regierende Ortsbezeichnung
neben einem Genitiv unterdrückt (Typen ”Aıdög de, Ev "Audou; 5.0.5.120, 2),
ebenso ein Substantiv neben einem Adjektiv (o. S. 175, 2); im Satze können
Subjekt, Objekt, Prädikat unausgedrückt bleiben (£oaArnıy&e scil. 6 o«A-
rıyatns, 0. S. 621,2; EAadveiv scil. inzovo. S. 219,4; &; nöpaxaz scil. Eppe, 0.
S. 624b), neben einem Nebensatz der Hauptsatz. Vgl. unter Aposiopese (0.
S. 702c).
Weitere Beispiele für Ellipse des Prädikats. Imperativ: eig öX&9pov, Es Y9öpov. Pro-
hibitiv: un rpıßas &r’ (scil. nononte), KIA vıv xoutler’ elow Soph. Ant. 577, un od y’ (scil.
elreng), KR’ &uol nıdoö Soph. OC 1441, un wol ye ubdoug Aristöph. vesp. 1179; un ydp, unrı
ve auch in der Bedeutung von ‚absit ut‘, ‚geschweige‘: tig obxl natertrucev Av ooü; un Yüp
ns T6Aewmg Ye, und’ &uod Dem. 18, 200, oBx Evi d’ abröV dpyoüvr’ ODÖE PLAOLG ETLTATTEIV...
kat ye 84 9eoig Dem. 2, 23. Imper. oder Opt.: phok. Yeös (Yeol) rüxav Kyadav Del.?
353, 1; 354, 1; 357, 1; 358, 2, 1 (IIa-IIP) (vgl. auch SIG TV 600 röxn d). Indikativ: oöx
eis &Xc9pov; Soph. OR 430, rol dh xal nödev (scil. &pxn); Plat. Phaedr. 227a; Weglassung
von &vedypee u. ä. in Weihinschriften;? vn Al’, u& röv Ala aus ud, röv Ala scil. Öuvugt, auch

ıZ.B. bei Kühner-Gerth 2, 558ff. der Wort- und Satzfügung.


unter I Ellipse, II Brachylogie, III Apo- 2 Edith Claflin, Syntax of the Boeotian
siopese, IV Zusammenziehung der Sätze, inser. 27 ff.; Larfeld, Epigraphik 4331.
V Verschränkung und Verschmelzung in 435f. 437.
45*
+

708 D. Syntaktische Stilistik. II. Gedankenführung

nur (euphemistisch) u& röv, ınv (vgl. 0.8. 88, 1); über ‚Ellipse der Kopula‘ s. o. 8. 623;
nicht überall sicher ist Ellipse eines Infinitivs.! Ellipse des Objekts: önrör’ &vnp
o9Eveog reip@uevog Horw scil. döpv O 358, orhoe 8’ &v ’Auvioo scil. va 7 188 u. ä., Eyxeiv
&x&Xeve Xen. an. IV 3,13, drodbg &Aaußave ta önaa IV 3,17 (mehr bei Kühner-Gerth
2,561,b). Präp. Bestimmung: rüyv 88 inneov rüv uev Erı varaßeßnuörwv (‚abgesessen‘),
zöv 8° dvaßaıvövrov Xen. hell. V 4, 39 (wie hier hilft auch sonst der Zusammenhang zum
Verständnis); vgl. auch die Entstehung von Intransitiva aus Transitiva (o. S. 219).
In oöx ört, un dr... &Ard fehlt nach der Negation das Prädikat des Hauptsatzes, vor
selbständigem drug, örwg un und vielleicht auch vor og (oder ol«) roLeig, & Eraipe (vgl.
0. 8.626 &,c) der ganze Hauptsatz; ebenso roürd Zorı in d Yauuaorörarov, örı... Dazu
gehört auch der Infinitiv des Ausrufs: &ue nadeiv rdde 0. S. 379 e.

ß) Ein in einem Satze in gleicher Form doppelt gültiges Wort (z. B. als
Subjekt und Prädikativ, als Objekt zu zwei infiniten Verbalformen) braucht
nur an einer Stelle zu stehen (Vermeidung des Gleichklangs).
7. B. to9ı 28 &u£o (scil. rorsbueva Präd.) 7& norsbueva (Subj.) önö Mndwv Hdt. VIII 80
(ähnl. VIII 142, 3 mit altloug), 7fj r&oy Zixeilg, vaproupevm (scil. &Xeudeptav) va uplv, EXev-
Yeplav Beßauorepav napadoöver Thuk. VII .68, 3, obx &v elev pbceı ol ayadot (scil. &yadot)
Plat. Men. 89a, Tiooaptpvng Erepavn (scil. &x@v), o0g re abrög inneag AAdEev Exmv xal TMv
’Opsvra Sbvauıv Xen. an. III 4, 13, &Beivaı napavolag EAövri (scil. Tov narepa) xal Tov natepa
öncaı comm.T 2, 49. Vgl. Kühner-Gerth 2, 564 (f.). In der ‚figura etymologica‘ mit
adj. Attribut kann das Verbalsubstantiv unterdrückt werden, z. B. &s ye ulav (scil. Bov-
Av) Boureboouev B 379; s. Kühner-Gerth 2,558, a4 und o. S. 175, 2. Die anscheinend
gleichen &urıetv xal payeiv u.ä. sind 0. 8. 422,2 besprochen.

y) Bei der Zusammenziehung von zwei oder mehr Sätzen gleicher


Ordnung zu einem bleibt von zwei oder mehr gleichen Satzgliedern der
ursprünglichen Sätze nur eines stehen, oder es tritt nach den Regeln der
Kongruenz statt ursprünglicher Singulare bei nichtsingularischem Subjekt
der Plural ein.? Z. B. 6 avnp Av xadög xal ayadös (statt Ava. nat dva.); A + B
cop& Hornv; Lopoxing xal Edpınlöng nal Iomxparng copol hoav (statt 2. 0opös
Iv usw.); A+ Bavederv, A+B-+C(+...)aveteoav; eldovA + B(+C)
tövre (Lövras).
5) Auch von zwei verschiedenen Flexionsformen des gleichen Wort-
stammes in einem Satz oder in zwei Sätzen kann eine erspart werden, so daß
z. B. das Subjekt oder das Objekt aus einem Wort in anderem Kasus hinzu-
zudenken ist.
Vgl. z.B. xat re d1& Hrvod Boög Epxerau, obdE uıv loyeı (scil. öLvöc) Hes. E 515, tig d& ob
&oot.....; 00 uev Yap nor’ Örrwra (scil. o&) 4 124, önog ... Brxokuevor Tobg TroAsuloug TapEi-
Horev, el puAdrrorev (scil. ol moA&uıor) Ent raig Zuplaug möAaug Ken. an. I 4, 5; xal r& opıv
latvon.aı elsopowaoa (scil. aurouc) 7 537, obdE narnp maldsoorv Önoliog oVdE rı ratdes (scil.
1 In napayy&ddeı eis ta önda Xen. an. 15, Die Mande-Neger-Sprachen, Berlin 1867,
13, xedeboavres Ertl t& ömia hell. II 3, 20 247-49), semitische Sprachen gehen in der
steckt das Kommando; danach lassen sich . Zusammenziehung weniger weit als ge-
auch z. B. ot 8’ {ds ppöveov N 135, (Imreoug) läufige indogermanische (Reckendort,
u.dorıyı xeievev Xaprailumg xard &atu 327, Paronomasie 136 ff.); man kann auch in
Ey@ uev odv eis TO Baraveiov BovAouoı Ari- einzelnen indogermanischen Sprachen Bei-
stoph. ran. 1279 beurteilen (teilweise mit spiele der ursprünglichen Wiederholung
Selbstaufforderung). Aber $adlas xadopw- finden (Hofmann, Ausdr. 93 zitiert in
uevov EG d EßoVAovro Tod teiyoug Thuk. III anderm Zusammenhange aus einer russi-
20, 3 ist nicht wegzudeuten. Vgl. noch schen Byline ony vidli nad Kievoym dionym
Kühner-Gerth 2, 563 f. divno, oni vidli nad Kievom &udnym &udno
2 Es gibt Sprachen, in denen die Zusam- ‚sie sahen über Kiew ein großes Wunder,
menziehung von Sätzen fehlt (Steinthal, eine große Seltsamkeit‘).
2.Straffe Gedankenführung. a) Konzentration 709
rarpt) Hes. E 182, öv ob npooeine xal npooeppndm (scil. dp’ od) adv Eur. Alc. 195; 7&
Innapx@ repirugövreg .. . drextewvav (scil. adröy) Thuk. I 20, 2,76 eNnoat re (scil. Exaorov)
xal PiAndTvaı 6md Exkorou Plat. civ. 468b. Vgl. weiter Entderec 3’ Avaooe... ro d& ol
öydoaro nandv Hude Sog ’Opkorng y 305 f., yuvauxelac rı Aperäic, don (scil. yuvaitec) Ber
Thuk. II 45, 2, dvoiv (scil. rpınporv) Epkm rprhpapxos 6 this Mög... Dem. 18, 104, öucı-
wog Ex nuäg te aa Tadrod rarpög Soph. Ant. 513, &g odx Zar’ Zus zul ot (statt &u£ 08 xol
© &u&) puirnwevar X 265. Mehr bei Kühner-Gerth 2, 561 ff. (unter a, b, g, i; doch las-
sen bes. die Beispiele unter k auch andere Auffassungen zu).

e) Besonders häufig tritt der Fall $ bei Verbalformen ein, indem nament-
lich eine aktive Form neben einer passiven, eine infinite neben einer finiten
oder umgekehrt unterdrückt wird.
vgl. 7& rexövrı näv (scil. rexd&v) Pldov Soph. OC 1108, örav un’ mv (scil. ddövea:)
xal un... rodg meras ddınöcı Thuk. VI 79, 1; xaiperov, & xo6pw, nal N&ortopı roruevı
raav eimelv (scil. xalpeıv) o 151, Kpels 76 &s vv Xlov (scil. mdeiv?) Emeı &5 hy Kadvov
Thuk. VIII 41, 1, rabrnv y’ 18bv Hanroucav dv ob röv verpbv dreinas (scil. Iarrewv) Soph.
Ant. 404, &orep ol r& reıvövra Iptuuara (scil. &yovres) HarAdv A rıva xaprröv Tpooelovres
&yovor Plat. Phaedr. 230d; Eiupnut oor..., oluaı 82 xal &AAov övrıvodv (scil. Euupnaeıv)
eiv. 6085; oöre Eradere oüre &uediAhoxre (scil. nadelv) Thuk. III 55, 2. Härter: &yeıipe «al
ad rnvd’, ya 88 08 (scil..2yelpw) Aesch. Eum. 140, Ag org d° obx &pi ruufig ruxeiv, 008’ Av
ob, owppwv y’ odo« Soph. El. 365 (die Ergänzung pas ist durch &v nahegelegt; vgl.
Aveyraro: Av scil. Zveyxaıro Trach. 462). Vgl. Kühner-Gerth 2, 565, h; 572, 2a.

<) Neben einer Verbalform im Hauptsatz.ist eine etymologisch zugehörige


im Nebensatz unterdrückt (bes. in einem mit Relativ, ög usw., ei, nament-
lich in festen Formeln). Selten tritt das umgekehrte Verhältnis ein.
Vgl. Eraipor vwieu£og xrelvovro, oles WG Apyıödovres, ol HAT’ Ev dpveod Kvöpös HEYX
duvanevoro 9) Yauo 7) Epdvo N eldantvn redarutn (scil. vreivovrar) A 415, navra oxedov Areelp-
yaoraı To deis, Atep (scil. drepydlerau) örav BovANIN duapepövrog ed npäbat rıva rörıv Plat.
leg. 710d, &g Zuod lövrog Öry Av xal Dueis (scil. forte), obTw nv yvaunv Exere Xen. an.
I 3, 6. Typisch sind {va gatvnoYe dubvovres olg dei (scil. &uöverv) Thuk. III 13, 2; dı& raxoug
drtrievoav, ag Exaoror Eruyov (scil. droni&ovres) IV 25, 2, Auiv &orı OA Te al eb Exovre,
el reoıcı al DMoıcı "ERAav (scil.&orı n.rexrı.) Hdt.IX 27,5; einep rıveg nal &Aoı, KEroL
voutlouev elvaı roig rreias ıböyov Zrreveyxeiv Thuk. I 70, 1, &pysodaı Ertorauau, &g Tıg nal
og uarıora dvdporwv Xen. an. I 3, 15, oi d& &Noı drmAovro Und TE TÜV TToAeulmv Kal
xıövog xal el rıs voow ‚und etwa einer durch Krankheit‘ (lat. et si quis morbo) V 3, 3; auch
mit Attraktion: &&&puv narpög elnep rıvög o9&vovrog Soph. Ai. 488; zo re IwAinrou xal
*Epuorpdroug xal el tou &AAov rreıdövrwv Thuk. VII 21, 5. Vgl. Kühner-Gerth 2, 572-74.
Das Verb steht im Nebensatz: deıuaivo, un rnvde nörıv, orunatdn, bBpıs (scil. &XEay),
Arep Kevra'pous Buopdyoug Öiesev Theogn. 542, und’ el rı dpdosız, THadE ye Loans Erı
(scil. $e&ong) Soph. Tr. 305, öooı (scil. ErıßouAebovrau) Bonsp nal Auels On’ ’Admvalwv Erı-
BovAeuöuede Thuk.I 82, 1, Av oi Myeuöves, Gonep vüv Öuelg nepaluımonvres rpbs TO0G
Edpurravrag duayvouas rornanode III 67, 7 (statt Av ol f., @onep vöv d.... moLeiode, morn-
owvraı). In oft erstarrtem obx &oreep fehlt ursprünglich nach der Negation das Prädikat,
das aus dem Nebensatz hinzuzudenken ist, z. B. &reipog elvaı palver, obx &omep Eyo
Zureerpog Plat. Prot. 341a (eig. obx Eureipog el, honep Eyw Eumeipöc el). Vgl. Kühner-
Gerth 2, 574f., auch 565, h. Siehe auch o. S. 669, 19.

n) Neben einem Verbum engerer Bedeutung braucht ein logisch nötiges


Verbum allgemeiner Bedeutung nicht ausgesprochen zu werden.
2. B. drchyyeutev, drı wbröv Aboavöpog xeiebor eis Auxedatova levau' 00 rap (scil. &pn)
elvaı xöprog Xen. hell. II 2, 17, so Simplex nach Kompositum: üneig ÖL Es re Td uEMov
xardv poyvövreg &s te Td aörina um alaypov (scil. yvövres) Thuk. II 64, 6. Vgl. Kühner-
Gerth 2, 5671; 563c (Ende); dagegen beruhen obd&v &Mo 7, &%o rı (ebd. 567 m) viel-
auf Parenthese; vgl. Aurreis, & "Hpa, oexurnv — ohdEV KNAO — Kol Ermiteiveis TOV
mehr
+

710 D. Syntaktische Stilistik. II. Gedankenführung

Eoora CnAorurodoe Luc. dial. deor. 5, 5; infolge der Unterdrückung der Pausen und der
Eingliederungin die Satzkonstruktion trat # hinzu, z. B. 6 8° obdtv &Mo y’ N mrnkas
dtuag mapeiye Aesch. Pers. 209, wövog Exeivog oBdEV &AAO N TOUG TENTWAXÖTAG TTEPLEAAUVMV
&9eäro Xen. Cyr. 14, 24; man hat dann freilich roreiv 0. dgl. zugedacht: vgl. oböEv &AXo
rotodarv H xadroräcı vnv nörıv aA. Dem. 8, 10, auch drug dröyvora F Tod Mo rı (scil.
roreiv) M "pareiv rüs yüs Thuk. III 85,4. Dagegen ist beim sog. Zeugma kaum ein
weiterer Begriff aus einem engern zu entnehmen (z. B. ‚dasein‘ aus ‚liegen‘, ‚genießen‘
aus ‚essen‘ und ‚trinken‘; so Kühner- Gerth 2, 570 f.), sondern neben einem Begriff
ein sachlich zugehöriger zu denken, z. B. }yı Endorw Inror depotnoßdes (scil. Aoav) ai
roxlAa rebye’ Ereıto I’ 326, Zdovot re nlova und olvöov 7’ 2&xutov M 319, olvorö Te nıvo-
wEvoro vol otrov v 312. Über Verbalellipse in ei dt un u. dgl. s. o. S. 687.

b) Periode
Das Höchstmaß an gedanklicher und sprachlicher Konzentration be-
deutet die Periode, das kunstvoll, architektonisch gebaute längere Satz-
gebilde, das aus mehreren Haupt- und Nebensätzen (erster, zweiter, selten
dritter Ordnung) mit Partizipial- und Infinitivkonstruktionen besteht. Die
Periode beginnt —- noch unbewußt — mit der Ausbildung und steigenden
Häufigkeit der Nebensätze, der Zurückdrängung der in ionischer Prosa
noch üblichen Parataxe, der Verpönung des Anakoluths. Die logisch-
technische Schulung des 5. Jahrhunderts drängt in der höhern Prosa die
kunstlose natürliche Psychologie der Sprache zurück. Aber wie ein klassisch
einfaches Werk der Architektur angemessenen Schmuck nicht entbehrt,
kann die Periode Gebrauch von den klanglichen und gedanklichen Elemen-
ten, die in der niedern Stilistik wurzeln (Klangfiguren, Antithesen u. a.)
machen; sie verschmäht nicht einmal die Parenthese. Das Wichtigste ist
jedoch, daß die Periode der griechischen Kunstprosa nach der Forderung,
die Thrasymachos aus dem megarischen Chalkedon (V ®) zuerst bewußt for-
mulierte, rhythmisch gegliedert sein muß. Wie die klaren Grundlinien eines
Werkes der Architektur unter überladenem Schmuck verschwinden können,
so kann auch eine Periode unübersichtlich werden, ohne daß Anakoluthie
eintritt, oder die gedanklich-sprachliche Konzentration kann gezwungen
und dunkel erscheinen wie bei Thukydides (gegenüber der einfachern Satz-
bildung Xenophons): so wird es begreiflich, daß die in der Sprache des Le-
bens, auch im literarischen Dialog nie völlig aufgegebene Ausdrucksweise in
einfacheren, auch parataktischen Sätzen auch von der höheren Literatur
wieder aufgenommen wird, so von Demetrios von Phaleron (3. Jahrhundert
v. Chr.) und im ionischen ‚Asianismus‘ (seit III®), die die kunstvoll ge-
drechselten Perioden eines Isokrates ablehnen, während der ‚Attizismus‘
(seit dem 1. Jahrhundert v. Chr.) sie in gemäßigter Form anerkennt.
Vgl. (auch für Lit.) E. Norden, Antike Kunstprosa (3. Abdruck) 41 ff. (Anfänge).
117 ff. (Isokrates usw.). 490 ff. (Lukas), Auflösung der Periode ebd. 130. 134 f. 409 ff.
und die Literaturgeschichten; Kühner-Gerth 2, 603-06 (ältere Lit.). Über zunehmende
Verzweigung der Gedankenform auch A. Bloch, Museum Helveticum 1 (1944), 252-55.
Die Schilderung der Schlacht bei Kunaxa beginnt bei Xen. an. I 8, 1-3:
al Mon Te Av dupl dyopkv rAndouoxv
al nAmolov MV 6 oradudg Evda Eueiie nataddeıv,
nvixa larnybas &vnp Ilepons tüv dupl Küpov niorav rpopalverau
EAardvav Ava xp&rtog Löpodvrı To Into,
2. Straffe Gedankenführung. b) Periode 711
nal ebYUG rräcıv olg Everbyxavev EBda al Barpßapırac vol EAANVIRÖG,
örı Bxoikedg abv orparebuarı OA npoospyera os elc KAXNV TTAPSONEUXOWLEVOG.
Zyda 8n moidg Tapaxos &yevero
— adrixa yap Edöxouv ol
> ı \ [4 ea
"ERANvES xal avres BE Krdcrorc oploıv Erıreoeiodau —

Kovoös re xaranndnoas dd Tod ipuarog rov Inpaxa Evedu


al dvaßas Emmi tov Inmov ra nord els Tag xeipas Ziaße
rois re &Moıs näoı raphyyeiiev EEonilleodaı aal nadioracdeı eis rhv Exvrod rakıv
Exaotov. j
Der Schluß des Kapitels, im ganzen noch vier Teubnerseiten, enthält fast durch-
gehend kürzere Sätze als die beiden ersten (doch vgl. 13), und oft parataktische. Neben-
sätze sind nicht häufig: 8 nvix«a 88, öre d&, 10 örw, 11 8, öre, 11 örı ‚weil‘, 13 Sorte... Mv,
poßobpevog un, örı ‚daß‘, önog...&xor, 15 ei ‚ob‘, örı ‚daß‘, 16 tig (2mal), Sr ‚daß‘, &, 71,17
Yviza (cuminversum),18 &s temp., olov, &s,daß‘, 20 Errel npotdotev, orı 8° dorıc, 1 d,rı,örı
‚daß‘, 22 Av }, ei ‚wenn‘, 23 &rel ‚da‘, 24 östoag un, 25 @g temp., nAHv rravu dAlyoL...
xateielpdncav (Hauptsatz?), 26 &s pnoı Krnotas, 27 önöoor, 28 &reeudn; Infinitivkonstruk-
tionen sind annähernd gleich häufig: 10 ag dtaxörreıv, 11 rapsxedeVero... Kvexsodaı,
12 7a Kieapyw EBbax Kyeıv, 15 meiKoag WG ouvavrhonı, Akyeıv Exkdevs, 19 srplv dE T6Eeuun
Eöınveiohar, EBowmv de MANIoıG un delv Spöumw, 20 radeiv Epaoav, rokeudnvai rs &A&yero,
21 008° as EEnxdm dumxeıv, 22 voulbovres obrw xal Ev dopadeoratw elvar, el rı napayyeidaı
xpnlorev, äv... alodaveodaL, 24 Krroxreiva Acyeraı abrög, 29 oi Ev pacı Baoırea Keielont
rıyva Enıopabaı abröv Küpw, oi de adröv Eriopd&xode:. Häufiger sind Partizipia: 4 Eywv,
Exöuevog, 6 Onitou£vor, Exav, 9 Zyöuevor (2mal), 10 dındeinovre, Kadolneva, KrTorstausvg,
Bierovra, alle attributiv, 10 9% dE yyaun Av ag... &Aüvra al Staxöıbovra, Al xadeoas,
12 napera'vov, 13 6pa@v, dxobav, Em dvra, Zxwv, poßobuevog, 14 raperalvmv, droßAtrcwv,
15 löwv, neAdoas, Zrmiotnoac, 16 Aeywv, Yopbßou Arovos dıd av rakemv lövrog, 17 dxobong,
einov, 18 ropevoutvov, tö brrofsıröuevov, 20 Bonep Exriayeic, 21 6p@v robs "EAANvas viröv-
Tag... Hal dLmxovras, MÖOLEVOS Kal TEPOOXLVOUNEVOG, GUVEOTTELRALEINV EXav TMV. .. TAELV,
22 Eyovres, vouilovres, 23 Exwv, toig... . rerayuevors, 24 deloas, yevöuevos, EußarAov, To0G...
rerayuevoug, 25 Ööpuncavres, ol... . xarodpevor, 26 By, einwv, 27 nalovra, uaxöuevor, 28 Erreiön
nentwaxdra elde Küpov, natanmönoas, 29 omaoduevov.

Dem. 18 (repl orepavou), 1-2:


rp&rTov uEv, & Avdpes ’Admvalor, Toig Yeoig eüxgouaı TAOL Kal TTAOaLG,
domv elvorav Eyav Ey& dareA@ TT) re rrödeı xal näcıv duiv,
tooadrmv Öndp&aı oL rap” Öuiv Elg TouToVl TOV KY@va,
Ereı$’ 5 nep korı uirıc9’ untp buav nal tig Öuertpas eboeßelag re nal d6Eng
Toro Tapaotnoaı Tolg Yeolg buiv
un röv dvridıxov obußouAov rormoacdaL rrepl Tou
Tag Anode Öuäg-2uoo del — oyerAov yip Av elm robto ye -
AK Tods vönoug xal Tov Öpxov,
&v & npdg Amacı rois &Moız dixalors xal Tobro yeypanrar, Tö Öpolag Aupolv
Anpodoacdat.

Polyb II 46, 1-4 (ein einziger Hauptsatz!):


Vewoav yap robs Altwdolg 6 rpoeipnu&vog dvnp (Arat)
zbv Ev röXguov röv rrpög abrobg (die Achäer) aioxuvon£voug Kvadaßetv Ex Tob PXvepoÜ
BL rd xal Alav elvaı rpoopkroug räg de ray ’Aymıav ebepyealag rrepl Töv Anunrpuaxdv
rröAeu.ov elg abToUG,

ovußouAsuvon£voug de roig Aaxedatnoviorg xal pYovodvras Toig "Axnuols Ertl TOGOUTOV,


orte (Kieouevoug nenpadınonnxörog (‚überlistet hatte‘) abroug
xal mapnpnutvov Teytav Mavriverav ’Opxonevöv — ’
rac Altwioig ob u6vov auunaxldag ÜTapxXoU-
cas,
AAAK nal un moALTeVouEVaG Tore mÖdcıG —)
712 D. Syntaktische Stilistik. II. Gedankenführung. 2b) Periode

obyx! olov (‚nicht nur nicht‘) &yavaxroövrac? Ent robrorg,


AA nal Beßarodvrac? nöur@ nv rapdAnıbıv,
nal obs rpbtepov Xard av umdev Kdıxobvrav näcav Ixaviv TroLou.evoug Tep6paaıv eig TO
[rorgp.eiv dı& Av nieoveklav Tore ouvop&v? Exovoiwg Trapxorovdoun.&voug nal Tag neylorag
l&rorAbvrag &derovenv (Adverb),
&p’ & uövov ldelv dEröypewv yevöuevov Avrayavıornv Kieouewm tols ’Aycauoic,
Eyvo deiv eis raüra PAlrnov 0ÖTöG TE xal rravreg Öuolog ol Tposotreg Tod TV ’Ayaıöv
TOALTEDLATOG
TOAEUoD HEY TTEdG UMdEva KarTdpyxeiv,
evloraodaı de Tais av Anxedauuoviov Emıßoicic.

ı Fortsetzung zu &ore! ® Parallel zu Jewp@v am Anfang.


2 Ptz. anakoluth statt Inf.
NACHTRÄGE ZU BAND II
(Auf Nachträge und Verbesserungen zu Band I habe ich verzichtet, weil die Ein-
arbeitung der seitdem erschienenen Literatur zu umständlich gewesen wäre und der
erste Band schon reichliche ‚‚Berichtigungen und Nachträge“ enthält und weil mir nach-
träglich kaum ein wesentliches Versehen bekannt geworden ist. Über die neueste Li-
teratur zu Band II s. das Vorwort. A. D.)
2 ZI. 19 füge hinzu: M. Bizos,Syntaxe grecque. Paris 1947 (nach P. Chantraine
REGr. 61, 1948, 508 f. vor allem praktisch und attisch).
4 21.17 v.u. füge hinzu: R. W. Moore, Comparative Greek and Latin Syntax.
London 1934.
24 f. (e): vgl. auch A. Svensson, Zum Gebrauch des generalisierenden bestimmten
Artikels im Griechischen. Eranos 44 (1946), 249-65.
66 am Ende: S. auch D. Tabachovitz, Museum Helveticum 3 (1946), 151 1.
73, y: Zum Typus veurmmyeiodar vaüg (rpinpeic) s. A. Wifstrand, Eranos 44 (1946),
244-48.
74 21.11 füge hinzu: M. Niedermann, Emerita 14 (1946), 398 f.
81 Z21.10/9 v.u. lies: den ‚zweiten‘ als Akk. der Richtung.
81 Fußn. 2 am Ende ist die Stelle ‚beides... ® 406‘ zu streichen, da dort x& ‚mit die-
sem‘ heißt.
98 unten füge hinzu: Gen. comp. bei -mAAotog -mAdorog -nAxolav -TIo0G Audios S.
Schwyzer Museum Helv. 2 (1945), 146 f.
98 Fußn. 2 füge hinzu: Schwyzer a.a.O. 137-47.
98 Fußn.1 füge hinzu: H. Merland, Zum griech. Genetivus comparativus. I. Sym-
bolae Osloenses 26 (1948) 151-66 (Homer); Ablativus und quam. Der indoeuro-
päische Komparationskasus. Ebd. 1-45 (vor allem zum Lat.).
124, 3 am Ende füge hinzu: E. Skard, Der griech. Qualitätsgenetiv der nachklass.
Zeit. Symb. Osl. 26 (1948), 134-50.
183 Fußn. 1 füge hinzu: E. Benveniste, BSL 44 (1948) S. X f. und ausführlich Noms
d’agent... (s. unten zu S. 356) 115-63; K. Jaberg, Elation und Komparation.
Festschr. Tieche (Bern 1949) 41-60, bes. 56f.
185 Fußn. 4 füge hinzu: Ed. des Places, Le pronom chez Pindare. Recherches philolo-
giques et critiques. Paris 1947. (Etudes et commentaires III.)
192 füge hinzu: Fr. Mezger, IE. se-, swe- and Derivatives. Word 4 (1948), 98-105.
222,b (Lit.) füge hinzu: J. Vendryes, Une categorie verbale: le mode de participa-
tion du sujet [d.h. Medium, Deponens, Reflexivum]. BSL 44 (1948), 1-20.
286, 10 am Ende füge hinzu: B. A. van Groningen, Quelques considerations sur l’ao-
riste gnomique. Studia Varia C. G. Vollgraff... oblata (Amsterdam 1948) 49-61
(dazu W. J. W. Koster, Museum 53, 1948, 99).
297 Z1.5 füge hinzu: Oguse, A propos de la valeur temporelle du participe parfait grec.
Etudes linquistiques, vol. V der Melanges 1945 publies par la Fac. des Lettres de
Strasbourg (Paris 1947) S. 23-39 (J. Vendryes BSL 44, 1948, c.-r. 32f.: Ptz. Pf.
angeblich futurisch).
322, Fußn. 2 am Ende: Anders über o 79 A. C. Moorhouse, ClRev. 62 (1948), 61 (fu-
turisch wie un y&vorro oder zeitlos wie N 826; eim durativ, y&vorro und r&xoı per-
fektiv).
333 Z1. 8 ist 5 statt 6 emzusetzen.
339 ZI. 1: H. Mertens, Der Imp. und die imperativischen Formen. Eine prinzipielle
Untersuchung auf Grund von franz. Beispielen. Diss. Zürich 1949.
339 Z1.16{f. füge hinzu: H. Zilliacus, Notes on the Periphrases of the Imperatives
in Classical Greek. Eranos 44 (1946), 266-79.
344,2, Z1. 5 v.u. lies: Gl. 10, 112 ff. s. o. 1, 803, ß; und füße hinzu: P. Kretschmer,
WienAkSb 225, 2 (1947), 14.
356 Fußn. 1 füge hinzu: E. Benveniste, Noms d’agent et noms d’action en indo-
europeen. Paris 1948; G. Liebert, Das Nominalsuffix -ti- im Altindischen. Diss.
\

714 Nachträge zu Bd.1II

Göteborg. Lund 1949. Zur Arbeit von Holt vgl. die Besprechungen von A. De-
brunner, IF 58 (1942), 287-90, und P. Chantraine Rev. de phil. 69 (1943),
210-1413.
358 21.13 füge hinzu: A. Ernout, Infinitif grec (et gerondif latin). Rev. de phil. 71
(1945), 93-102; I. Bacinschi, L’infinitif et les moyens de son remplacement. Etude
de syntaxe historique et compar&e. Bukarest 1946 (J. Vendryes, BSL 44, 1948,
e.-r. 37-39); Fr. Ose, Supinum und Inf. im Heth. Mitt. d. Vorderas.-Aeg. Ges. 47, 1.
Leipzig 1944.
388 Ende des Kleindrucks füge hinzu: A. Cavallin, Zum Verhältnis zwischen regie-
rendem Vb und Pte. coni. Eranos 44 (1946), 280-95.
405 Z1. 12 v. u. lies 630, y 2 statt 629, y 2.
416 Fußn.1, und 417, Fußn. 1 füge hinzu: B. A. van Groningen, Quelques exemples
d’adverbes ou de locutions adverbiales employ&es comme adjectifs. Mnemosyne III
13 (1947), 236.
419 ZI. 9 v. u. lies 423, 4 statt 443, 4.
442, Fußn. 1 am Ende füge hinzu: W. Brandenstein, Atalante. Wien 1949 (*&vm und *avr-).
474 Fußn. 5: Lat. com- alt auch = ad- nach R. Köstler, Glotta 31 (1948), 1241-26.
487 ZI. 2: wer&-ppevov mit wera-,hinter‘ nach F, Sommer, MünchAkAbh. N. F. 27
(1948), 115 Fußn. 1; ebenda Näheres über u&rorov.
305 ZI. 8 (replveos): vgl. Sommera.a.O. 124.
517 Fußn. 1: zu npoowndng und np6oornas.Sommera.a.O. 110, Fußn. 2; 115, Fußn. 1.
541, m: Subst. n&p« Gort. u. Aesch., dazu nepadev repndev und arg. repavde Vollgraff
(s. u. zu S. 652) 48.
565 Fußn. 5: S. jetzt auch Benveniste (s. o. zu S. 356) 136-43.
573 Fußn. 5 füge hinzu: S. auch J. Wackernagelund J. Lohmann, KZ 67 (1940), 1-5.
575 Fußn. 7: Über ög res. auch A. Minard (s. unten zu 8.643, 8).
584 Fußn. 3: s.o. Nachtrag zu S. 344.
598, 4 21.13 füge hinzu: A. C. Moorhouse, On Negativating Greek Participles, where
the Leading Verbs are a Type to Require un. ClQu 42 (1948), 35-40.
613, b, Zl. 6 füge hinzu: A. Mirambel, Remarques sur le röle de l’apposition dans la
syntaxe neo-hellenique. REGr 61 (1948), S.IX f.
620 Fußn. 1 füge hinzu: B. I. Daßns, Ilepi rüs Anpoowrou ouvrdßeog Ev ri) "ERMmvuXd)
yAacoy. Ilaveriornuiov Qeooadovtang, "Erernpls ng Didoo. Zxorng 6 (1947), 1-25.
629, y füge hinzu: Ed. Hermann, Herkunft unsrer Fragefürwörter. MünchAkSb 1943,
Heit 3.
630 21. 7 füge hinzu: Vgl. Blaß-Debrunner?$ 299, 4. Anders über {va ri A. Kuenzi,
"Orı $n ri uarıora. Festschrift Tieche (Bern 1947) 61 ff.
638 21.2 ‚nicht im Altindischen‘ füge hinzu: doch s. jetzt A. Debrunner Acta orien-
talia 20 (1947), 125-27.
639 Fußn. 1 (Modusverschiebung im Ai.) füge hinzu: A. Debrunner,a.a. ©. 123-25.
639 Fußn. 2 füge hinzu: J. Vendryes, Sur un emploi du relatif: le relatif pregnant.
BSL 44 (1948), 21-41 (Homer und später: S. 34-38); Bo Reicke, An apposi-
tional antecedent. Kopenhagen 1946 (S. 149-72 der Upsalaer theol. Diss.: The
disobedient spirits and Christian baptism; $S. 149 Anm. Literatur zur Assimilation).
643,8 am Ende füge hinzu: A. Minard, Deux relatifs homeriques. Paris 1937 (1. Le
En 5 tıg 8. 7-59. 2. Le relatif ög re S. 56-78. 3. Comparaison des deux relatifs
. 29-90).
643, 9 ZI. 8: Zum Ai.s. auch A. Debrunner a.a. 0. 122f.
644, 14 füge hinzu: Jungavest. yat ya9a als Relativpartikel (Einfluß des Mitteliranischen)
s. E. Benveniste BSL 44 (1948), 721.
652 21. 13 füge hinzu: Argiv. hi ‚als‘ (hi xa« = drav) = dor. nwgr. el ‚wo‘ (s. 1,193. 549
und o. S. 647 ob.); s. W. Vollgraff, Verhandelingen Ak. Amsterdam, N.R. Deel
LI (1948) 28. 9 21. 29 und S. 59.
697, x am Ende füge hinzu: Bo Reicke (s.o. zu $. 639,) S. 149 Anm. (Literatur zum
Hyperbaton).
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Fr FR n) al
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