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Deutsch Literatur

Das Junge Deutschland strebte eine politisch engagierte Literatur an, die sich mit aktuellen Themen auseinandersetzt. Beliebte Gattungen waren Epik, Lyrik und Feuilletons. Autoren wie Heine, Gutzkow und Büchner provozierten mit Werken wie 'Wally, die Zweiflerin' und 'Dantons Tod', die gesellschaftliche Missstände anprangerten.

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Das Junge Deutschland strebte eine politisch engagierte Literatur an, die sich mit aktuellen Themen auseinandersetzt. Beliebte Gattungen waren Epik, Lyrik und Feuilletons. Autoren wie Heine, Gutzkow und Büchner provozierten mit Werken wie 'Wally, die Zweiflerin' und 'Dantons Tod', die gesellschaftliche Missstände anprangerten.

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Junges Deutschland – Merkmale der Literatur

Grundlegendes Ziel der Autor*innen des Jungen


Deutschland war die Auseinandersetzung mit aktuellen
politischen Themen. Während die Autor*innen der
Romantik sich gerne in ihren Werken in eine Traumwelt
flüchteten, sollte sich die Literatur im Jungen Deutschland
mit der Realität befassen. Daher wurden eine lebendige
Sprache und realitätsnahe Geschichten zu wichtigen
Merkmalen. Sie sollten möglichst viele Leser erreichen.
Formal dienten dazu volksnahe Formulierung und
Rhythmen (in der Lyrik).

Epik
Die Epik gewann einen großen Aufschwung in der Zeit
des Jungen Deutschland. Da sie nicht an Regeln wie
Versmaß, Reimschema etc. gebunden ist, wurde sie zu
einer zunehmend beliebten Gattung. Sie ermöglichte den
Autor*innen freie Gestaltungsmöglichkeiten. Zeitungen,
Broschüren und vor allem Manifeste gewannen in dieser
Zeit an Bedeutung. Aber auch Romane und Novellen
waren beliebte Textarten.
Reiseberichte wurden besonders durch Heinrich Heines
“Harzreise” zu einer neuen beliebten Textart. Sie
ermöglichte das differenzierte Beschreiben politischer
Verhältnisse an verschiedenen Orten.
Ein bedeutender Roman des Jungen Deutschlands war
“Wally, die Zweiflerin” (1835) von Karl Gutzkow.
Kritiker bezeichneten das Werk als pornografisch und
blasphemisch. Der Roman gilt als Auslöser des Verbots
der Texte jungdeutscher Autor*innen. Außerdem erhielt
Karl Gotzkow für die Veröffentlichung seines Romans
eine dreimonatige Gefängnisstrafe.
Lyrik
Auch die Lyrik war eine beliebte Gattung im Jungen
Deutschland. Besonders kurze Gedichte ermöglichten den
Schreibenden, eine Momentaufnahme zu skizzieren. Auf
diese Weise wurde Kritik an Politik und Obrigkeit
geäußert und auf die Missstände in der Bevölkerung
aufmerksam gemacht.
Auch wenn Heinrich Heine eigentlich gegen politische
Lyrik war, brachte er gerne politische Aspekte in seinen
Gedichten mit ein. Sein “Buch der Lieder” (1827) gilt als
Paradebeispiel für Lyrik im Jungen Deutschland. Es
handelt sich bei dem Buch um einen Sammelband
sämtlicher Gedichte Heines, dessen Verkauf aufgrund der
Karlsbader Beschlüsse zeitweise verboten war. Da es aber
eine Zusammenfassung verschiedener Gedichte Heines
ist, kommen auch oft Aspekte der Romantik vor, von der
sich das Junge Deutschland eigentlich explizit
distanzierte. Typisch ist das volksliedhafte Metrum der
Gedichte.
In Heines “Deutschland. Ein Wintermärchen” reist das
lyrische Ich im November nach Deutschland.
Zu Beginn des Versepos äußert das lyrische Ich seinen
Unmut über die Atmosphäre in den deutschen Gebieten.
Dieser Aspekt wird in den folgenden Strophen weiter
veranschaulicht. Später gibt das lyrische Ich preis, wie es
sich das Leben in den deutschen Gebieten wünscht. Dabei
geht es dem lyrischen Ich vor allem um das Wohlbefinden
der Bevölkerung durch eine ausreichende
Grundversorgung.
Formal wird an diesem Beispiel der volksnahe Ton
deutlich. Die Verse sind kurz und gut verständlich. Sie
sind durch Jamben und Daktylen stark rhythmisiert. Es
gibt ein überwiegendes Kreuzreimschema und eine
alternierende Kadenz, die für einen volksliedhaften
Charakter sorgen.
Dramatik
Die Dramatik war im Jungen Deutschland weniger
beliebt. Die wenigen dramatischen Werke dieser Zeit
erlangten allerdings damals wie heute große Berühmtheit.
Dazu gehören beispielsweise “Napoleon oder Die hundert
Tage” von Christian Dietrich Grabbe oder “Dantons Tod”
von Georg Büchner. Beide Werke beschäftigen sich mit
aktuellen politischen und gesellschaftlichen
Entwicklungen in Frankreich, die ganz Europa nachhaltig
prägten.
Georg Büchner distanzierte sich jedoch von den Dichtern
des Jungen Deutschlands. Es wäre dementsprechend
falsch, ihn als jungdeutschen Autor zu betiteln. Inhaltlich
entspricht sein Werk “Dantons Tod” aber den Idealen des
Jungen Deutschlands.
Vormärz und Junges Deutschland
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es einige
vorherrschende literarische Strömungen. Neben späten
Werken der Weimarer Klassik und der Romantik waren
besonders das Biedermeier und der Vormärz präsent.
Die Literaturepoche des Biedermeiers reichte vom Wiener
Kongress (1815) bis zur Märzrevolution (1848). Aufgrund
der Karlsbader Beschlüsse (1819) und der daraus
resultierenden Überwachung der Gesellschaft,
insbesondere ihrer Schriften, zogen sich viele
Autor*innen in das häusliche Idyll zurück.
Häufig wird der Begriff eher im negativen Sinne
verwendet. Der stereotypische biedere Mensch führt ein
einfältiges Leben. Er geht keine Risiken ein, um etwas
Besonderes zu erreichen, stattdessen beschränkt er sich
auf das Einfache, dafür aber das Sichere.
Diese Begriffsdefinition von “bieder” leitet sich von der
Epochenbezeichnung ab. Die Literatur des Biedermeiers
beschreibt den Rückzug in die Häuslichkeit. Politische
Themen kommen dabei nicht zur Sprache. Vielmehr wird
sich auf sich selber und das idyllische Familienleben
konzentriert. Das Biedermeier stellt somit einen
Gegensatz zum Jungen Deutschland und auch zum
Vormärz dar.
Im Gegensatz zum Biedermeier war der Vormärz eine
eher kleinere Strömung. Die Literaturepoche des Vormärz
verlief parallel zum Biedermeier (1815-1848) und ist von
einer starken Politisierung der
Literatur gekennzeichnet. Im Gegensatz zum
Biedermeier wurden in dieser Epoche die politischen
Themen nicht ignoriert. Gerade wegen der Missstände
und der eingeschränkten Meinungsfreiheit wurden sie
zum Thema gemacht.
Das Junge Deutschland wird als Teil des Vormärz
betrachtet. In einigen Definitionen spricht man von einer
Radikalisierung des Vormärz zwischen 1830 und 1835.
Laut anderen Definitionen beginnt der Vormärz erst mit
dem Jungen Deutschland. Die noch etwas radikalere
politische Literatur des Jungen Deutschland lebte nach
seinem Ende in der Strömung des Vormärz weiter. Ab
1835 spitzte sich die Kritik an der Obrigkeit in der
Literatur des Vormärz weiter zu und trug nicht
unwesentlich zum Ausbruch der Märzrevolution 1848 bei.
Junges Deutschland – Vertreter und Werke
Den Autoren des Jungen Deutschland wird häufig
nachgesagt, eine feste Gruppe gebildet zu haben. Es
handelte sich dabei aber eher um einen losen
Zusammenschluss junger Autoren, die miteinander in
losem (Brief) -kontakt standen. Wichtige Vertreter des
Jungen Deutschland und ihrer Werke waren die
Folgenden:
1.Heinrich Heine
Das Buch der Lieder
Verschiedene Reiseberichte: Die Harzreise, Die
Heimkehr, Die Nordsee, Die Reise von München nach
Genua, Die Bäder von Lucca, u.a.
2 Christian Dietrich Grabbe
Napoleon oder Die hundert Tage
3.Karl Gutzkow
Wally, die Zweiflerin
4.Heinrich Laube
Junges Europa
5.Ludolf Wienbarg
Esthetische Feldzüge. Dem jungen Deutschland gewidmet
Menzel und die junge Literatur. Programm zur deutschen
Revue
Wanderungen durch den Thierkreis
6.Theodor Mundt
Die Einheit Deutschlands in politischer und ideeller
Entwickelung
Moderne Lebenswirren
7.(Georg Büchner)
Der Hessische Landbote
Dantons Tod

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