WIE KOMMT ES ZU
BILDSCHIRMUNTERLEGENHEIT?
Wintersemester 23/34
BW-D „Digitales Lesen“
Prof. Dr. Andreas Gold
Gruppe 2: Anton Biehl
Mara Wilken
Stella Mayer
GLIEDERUNG
1. Studie:
Mangen, A., Walgermo, B. & Brønnick, K. (2013). Reading
linear texts on paper versus computer screen:Effects on
reading comprehension.
2. Studie:
Singer, L. & Alexander, P. (2017). Reading across mediums:
Effects of reading digital and print texts oncomprehension and
calibration.
3. Studie:
Chen, G., Cheng, W., Chang, T., Zheng, X. & Huang, R. A
comparison of reading comprehensionacross paper,
computer screens, and tablets: Does tablet familiarity
matter?
ZENTRALE FRAGESTELLUNGEN
Welche Art des Lesens
Steht das Leseverständnis Welche Auswirkungen hat präferieren die
in Abhängigkeit mit der der Paradigmenwechsel Studierenden und
Wahl des Mediums? des digitalen Lesens auf variieren diese
das Leseverstehen? Präferenzen bei
verschiedenen Textarten?
STUDIE 1)
MANGEN, A., WALGERMO, B. & BRØNNICK, K. (2013). READING
LINEAR TEXTS ON PAPER VERSUS COMPUTER SCREEN:EFFECTS
ON READING COMPREHENSION.
Lesen linearer Texte im Vergleich:
Digital und Papier
■ Forschungsfrage: Welche Auswirkungen hat der Paradigmenwechsel zu mehr
digitalem Lesen in den Schulen auf das Leseverstehen?
■ Hypothesen:
■ 1. Lesen auf Papier führt zu einem besseren Leseverstehen, als digital.
■ 2. Der darstellende Text wird stärkere Schwankungen zeigen, als der Narrative text.
Studienaufbau:
■ Teilnehmer: 72 norwegische Zehntklässler (43% weiblich).
■ Die Tests wurden in bekannten Klassenräumen durchgeführt und die
Lesefähigkeiten der SuS wurden vor Durchführung in einem Prä-Test festgestellt.
■ Es konnte keine signifikanten Unterschiede im Prä-test festgestellt werden.
■ Die SuS wurden zufällig in zwei Gruppen aufgeteilt, die jeweils digital bzw. auf
Papier lesen sollten.
Instrumente:
■ 15“ LCD Displays; 60hz; 1280 x 1024 Pixel
(IPhone 15: 6,1“ OLED; 60hz; 2556 x 1179 Pixel)
Ergebnisse:
■ Hypothese 1 hat sich bestätigt.
Dass heißt, es konnte ein signifikant besseres Leseverstehen festgestellt werden.
■ Hypothese 2 konnte nicht bestätigt werden.
■ D.h. Es konnte zwischen den zwei Textgattungen kein signifikanter Unterschied bei
digitalem Lesen festgestellt werden (Sachtext – Narrativer text).
Erklärungen für die
Bildschirmunterlegenheit:
1. Navigationsprobleme: Durch das scrollen durch digitale Texte ist es deutlich
schwerer sich im Text zurecht zu finden (Wo auf der Seite also die Information
physisch steht).
2. Metakognition: Die Zeit für die Erarbeitung kann eine Rolle spielen, da digital
Lesende sich signifikant weniger Zeit für die Bearbeitung nehmen.
3. Visuelle Ergonomik: Bildschirmtechnik, wie Auflösung, Bildwiederholrate, oder
Helligkeit wirken sich negativ auf das Leseverstehen aus.
STUDIE 2)
Singer, L. & Alexander, P. (2017). Reading across mediums:
Effects of reading digital and print texts on comprehension
and calibration.
Digitales Lesen der Studie Alexander & Singer (2017)
Vorteile Nachteile
■ Die, die ein Kindle, E-book oder ■ Leichtere Ablenkung durch
Ähnliches besitzen lesen doppelt so irreführende Randinformationen
viele Bücher
■ Leichte Zugänglichkeit erschwert
■ Leichte Zugänglichkeit analytisches & kritisches Lesen
■ Besserer Transport ■ Das Bildschirmlicht / die Auflösung
könnte zu Müdigkeit führen
■ Studierenden lassen sich von den
Hyperlinks weniger negativ ■ Man kann sich schlechter einen
beeinflussen Überblick über den gesamten Text
verschaffen
1. Welche Präferenzen für 2. Inwieweit stimmen die
digitales und gedrucktes Urteile der Studierenden über
Lesen äußern Studierende ihre Fähigkeit, digitale und
im Studium? Variieren gedruckte Texte zu verstehen
diese Vorlieben nach mit ihrem tatsächlichen
Texttyp? Verständnis und der Leistung
überein?
3. Gibt es einen
Zusammenhang
zwischen den
angegebenen
Präferenzen und der
Kalibrierungsgenauigkeit
bei Studierenden?
Task: Texte zum Thema
Teilnehmende Kindheitsbeschwerden lesen
90 Bachelorstudierende • Vier Texte, zwei gedruckt und Vorbefragung
(pädagogischer Psychologie & zwei digital • Die Studierenden wurden
„human development“) nach Vorlieben befragt.
• Eine Kernaussage, die nicht
explizit aufgeführt wurde
Fazit
Trotz der ausgeprägten Differenz, stellte die Studie fest, dass die Studierenden
ein besseres Verständnis des Textes mit dem Printmedium aufweisen (schlechte
Kalibrierung).
Studie 3)
Chen, G., Cheng, W., Chang, T., Zheng, X. & Huang, R. A
comparison of reading comprehensionacross paper,
computer screens, and tablets: Does tablet familiarity
matter?
FORSCHUNGSLITERATUR (3)
Steht das Leseverständnis in Abhängigkeit mit der Wahl
des Mediums?
■ Die chinesische Studie „A comparison of reading
comprehension across paper, computer screens, and
tablets: Does tablet famililarity matter?“ beschäftigt
sich mit dem Leseverstehen auf Print, Computer und
Tablet.
■ Wichtige Einflussfaktoren waren die Gewohnheit und
Regelmäßigkeit mit der gelesen wurde.
■ Untersuchungsgruppe: 90 Collage Studierende der
Universität in Peking
■ Lesemedien: Papier, Tablet, Computer
■ Studierende sollen im Anschluss des Lesens von Sachtexten einen Verständnistest
durchführen:
Leseverständnis in Papier Tablet Computer
Abhängigkeit des
Mediums
Max. 10 Punkte 8.27 7.37 6.53 Leseverständnis ist
am Medium Papier
deutlich höher
Leseverständnis in Niedrig Mittel Hoch
Abhängigkeit der
Vertrautheit mit
dem Tablet
Max. 10 Punkte 7.18 7.33 7.60 Leseverständnis
steigt mit
zunehmender
Vertrautheit
Forschungsfrage:
Gibt es Unterschiede zwischen den verschiedenen Lese-Medien
(Papier, Computer, Tablet)?
■ Wichtige Einflussfaktoren waren die Gewohnheit und
Regelmäßigkeit mit der gelesen wurde.
■ Durch Übung mit dem digitalen Lesen entsteht ein besseres
Leseverstehen.
■ Übung/Gewohnheit sind zentrale Faktoren.
Thesen die gegen das digitale Lesen sprechen:
■ Räumliches Textverständnis fehlt bei dem digitalen Lesen
(örtliche Einordung von Argumenten)
■ Anstrengung der Augen: digitale Bildschirme flimmern,
haben FPS und Kontrast Level. Anstrengender im Hirn zu
verarbeiten.
Fazit
Der positive Effekt des digitalen Lesens ist von
verschiedenen Faktoren abhängig:
■ die Qualität der Animationen und Inhalte
■ Qualität der Endgeräte
■ Mit den digitalen Angeboten lassen sich leseferne
Zielgruppen ansprechen
Schluss:
Kritische Einordnungen?!
■ Die Vergleichsebenen in den Studien favorisieren das Lesen auf Papier, da keiner
der evidenten Vorteile des digitalen Lesens in die Ergebnisse mit einbezogen
wurden. (Bspw. In-Text Suche, Verfügbarkeit, Hypertext).
■ Verbesserung der Bildschirmtechnologie nivelliert die Nachteile der visuellen
Ergonomik.
■ Die Unterscheidung zwischen Verschiedenen digitalen Endgeräten wird kaum
beachtet (bspw. Unterscheidung zwischen: Desktopcomputer, Laptop, Tablet,
Smartphone).