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Lehrbuch

Das Dokument beschreibt die zunehmende Verbreitung von E-Books und die damit verbundenen Veränderungen im Buchmarkt. Der Direktor der Frankfurter Buchmesse erwähnt, dass sich das Angebot auf der Messe zunehmend von gedruckten Büchern auf andere Medien und Produkte ausweitet. Er diskutiert regionale Unterschiede bei der Verbreitung von E-Books und die Bedeutung neuer Lesegeräte wie Mobiltelefone. Zugleich sieht er Probleme beim Schutz des Urheberrechts für digitale Werke.

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Das Dokument beschreibt die zunehmende Verbreitung von E-Books und die damit verbundenen Veränderungen im Buchmarkt. Der Direktor der Frankfurter Buchmesse erwähnt, dass sich das Angebot auf der Messe zunehmend von gedruckten Büchern auf andere Medien und Produkte ausweitet. Er diskutiert regionale Unterschiede bei der Verbreitung von E-Books und die Bedeutung neuer Lesegeräte wie Mobiltelefone. Zugleich sieht er Probleme beim Schutz des Urheberrechts für digitale Werke.

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LekMon

Interaktive Bücher und Handyromane


Interview mit Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse.

Journalist: Herr Boos, der Buchmarkt ist von einem bewerb auf den Kindie Reader von Amazon und auf
immensen Wandel erfasst worden. Sony Reader, E- den Sony Reader. Der Kindie verfügt in den USA über
Book, Hörbuch, DVD: Ist die Buchmesse ein Auslauf- einen drahtlosen Zugang zum Internet. E-Books kön- 45
5 modell, wird sie irgendwann ein Anachronismus sein, nen innerhalb von wenigen Minuten von Amazon.com
weil Bücher als haptische Objekte verschwinden? runtergeladen werden. Zusätzlich kann man während
Boos: Auf keinen Fall. Ich bin davon überzeugt, dass des Lesens immer parallel ins Web gehen, Wörter und
die Bücher als haptisches Objekt immer existieren Begriffe nachsehen, und zusätzliche Informationen in
werden. Und die Frankfurter Buchmesse ist schon das Leseerlebnis einbeziehen. Kindie ist andererseits 50
10 deshalb ganz bestimmt kein Auslaufmodell, weil sie ein Monopolist, denn Sie können nur über Amazon,
sich jedes Jahr neu erfindet. Sie spiegelt das wider, com Bücher für den Kindie kaufen. Der Sony Reader
was in der Branche stattfindet, auch die Entwicklung dagegen ist plattformunabhängig und verfügt aber
neuer Medien. bisher über keinen eigenen Internetzugang. Auch
Journalist: Welchen Anteil haben denn Bücher über- das deutsche Literaturportal Libreka! bereitet sich ge- 55
15 haupt noch im Angebot der Messe? genwärtig auf den Umgang mit E-Books vor und wird
Boos: Wir haben uns mal die Mühe gemacht und während der Buchmesse erste Lösungen vorstellen.
genau nachgezählt, was die Aussteller im Programm Journalist: Was wird sich durchsetzen?
haben. Das Ergebnis: Es sind nur noch 42 Prozent Boos: Da gibt es einige Überraschungen. Wir sehen
Bücher, das heißt, 58 Prozent des Angebots befin- im Moment, dass sich in Japan, Korea, aber auch 60
20 den sich nicht mehr zwischen zwei Buchdeckeln; das in Südafrika das Lesen auf dem Mobiltelefon entwi-
Spektrum reicht von Merchandising-Produkten für ckelt. Ein Phänomen, das große Veränderungen nach
den Buchhandel bis hin zu Online-Datenbanken und sich ziehen wird. Durch das Endgerät, in diesem Fall
Online-Büchern. durch das Lesen auf dem Mobiltelefon, verändert sich
Journalist: Bedeutet das E-Book einen Pa-
25 radigmenwechsel, was Verbreitung und Nut-
zung von Literatur betrifft?
Boos: Das wird regional sehr unterschied-
lich sein, schon allein deshalb, weil die neu-
en Technologien einen kaufkräftigen Konsu-
30 menten voraussetzen - der beispielsweise
in sich entwickelnden Märkten nicht so häu-
fig anzutreffen ist wie in den Industriestaa-
ten. Ich vermute, dass in Westeuropa das
E-Book schon bald gleichberechtigt neben
35 dem traditionellen Papierbuch stehen wird,
aber auf absehbare Zeit nur einen geringen
Teil des Gesamtumsatzes ausmachen wird.
Journalist: Wie schätzen Sie den Markt-
wettbewerb der unterschiedlichen Technolo-
40 gie-Anbieter ein, und wie reagiert der Buch-
handel darauf?
Boos: Zur Zeit fokussiert sich dieser Wett-
Lektion 20 »
65 auch der Text: Der Autor schreibt anders, er benutzt Journalist: Ein substantielles Problem für die Au-
kürzere Sätze, eigene Wortschöpfungen, viele Abkür- toren und Verlage wird sein, wie die Urheberrechte
zungen. Und: Es sind vor allem Fortsetzungstexte, geschützt werden können. Es ist mehr als wahr-
die mit dem Mobiltelefon gelesen werden. Wenn ich scheinlich, dass durch Raubkopien und Datentausch
morgens in der U-Bahn sitze und eine halbe Stunde Millionensummen an den Autoren vorbeigehen - die 85
70 zur Arbeit fahre, lese ich eine bestimmte Textmenge, sich zu Recht die Frage stellen, ob sich das Schrei-
und am Abend, wenn ich wieder zurückfahre, bekom- ben überhaupt noch lohnt. Ähnliches kann man ja be-
me ich schon den nächsten Teil der Fortsetzung. Die reits in der Musikbranche beobachten.
Frage nach dem, was sich durchsetzt, hängt also Boos: Wenn ein Autor mit einem Verlag zusammen-
wesentlich von der Verbreitung der Endgeräte ab. arbeitet, wird es künftig immer darum gehen, Bezahl- 90
75 In Südafrika beispielsweise sind Mobiltelefone weit modelle zu entwickeln, die denen des gedruckten
verbreitet. Nun überlegen die Verlage, wie sie das Buchs ähneln. Doch in der Tat ist es ungleich schwie-
nutzen können. E-Book Reader wären für Südafrika riger zu verhindern, dass das elektronische Buch il-
gegenwärtig viel zu teuer, nur wenige können es sich legal weiterverbreitet wird. Dafür gibt es noch keine
leisten, dreihundert bis vierhundert Euro für solch ein wirklich überzeugenden Lösungen. 95
so Lesegerät auszugeben.
(cicero.de)

Aufgaben zum Text


Aufsähe 1
Erklären Sie die folgenden Wörter und Ausdrücke nach ihrer Bedeutung im Text.

1. Zeile 20: Buchdeckeln 6. Zeile 53: plattformunabhängig


2. Zeile 29: kaufkräftigen 7. Zeile 66: Wortschöpfungen
3. Zeile 38: Marktwettbewerb 8. Zeile 67: Fortsetzungstexte
4. Zeile 45: drahtlosen Zugang 9. Zeile 74: Endgeräte
5. Zeile 47: runtergeladen

Aufgabe 2
Ergänzen Sie die Lücken sinngemäß. Die fett gedruckten Satzteile sollen als Hilfe dienen.

1. Zeile 7: Ich bin davon überzeugt, dass die Bücher als Meiner werden Bücher
haptisches Objekt immer existieren werden. als haptische Objekte immer existieren.

2. Zeile 27: Das wird regional sehr unterschiedlich sein, Da wird es große ,
schon allein deshalb, weil die neuen Technologien schon allein deshalb, weil die neuen Technologien ei-
einen kaufkräftigen Konsumenten voraussetzen - nen kaufkräftigen Konsumenten voraussetzen - dem
der beispielsweise in sich entwickelnden Märkten man beispielsweise in den Industriestaaten eher
nicht so häufig anzutreffen ist wie in den Industrie- als in Märkten,
staaten. gerade erst .
Zusammenarbeit
Autor und Verlag wird es künftig immer darum ge-
3. Zeile 89: Wenn ein Autor mit einem Verlag zusammen- hen, Modelle zu entwi-
arbeitet, wird es künftig immer darum gehen, Be- ckeln, die ähnlich beim gedruck-
zahlmodelle zu entwickeln, die denen des gedruck- ten Buch . Doch in der Tat ist
ten Buchs ähneln. Doch in der Tat ist es ungleich des elektronischen Bu-
schwieriger zu verhindern, dass das elektronische ches ungleich schwieriger zu verhindern. Es ist noch
Buch illegal weiterverbreitet wird. Dafür gibt es unklar, dieses Problem wirklich
noch keine wirklich überzeugenden Lösungen. soll.
Aufgabe 3
Erklären Sie ausführlich und mit eigenen Worten die Bedeutung folgender Textstellen.
1. Zeile 4: Ist die Buchmesse ein Auslaufmodell, wird sie irgendwann ein Anachronismus sein, weil Bücher als hapti-
sche Objekte verschwinden?
2. Zeile 33: Ich vermute, dass in Westeuropa das E-Book schon bald gleichberechtigt neben dem traditionellen Papier-
buch stehen wird, aber auf absehbare Zeit nur einen geringen Teil des Gesamtumsatzes ausmachen wird.
3. Zeile 81: Ein substantielles Problem für die Autoren und Verlage wird sein, wie die Urheberrechte geschützt werden
können. Es ist mehr als wahrscheinlich, dass durch Raubkopien und Datentausch Millionensummen an den Auto-
ren vorbeigehen - die sich zu Recht die Frage stellen, ob sich das Schreiben überhaupt noch lohnt. Ähnliches kann
man ja bereits in der Musikbranche beobachten.

Mündlicher Ausdruck

Aufgabe
Beantworten Sie die Frage.
Welche Vorteile bzw. Nachteile bei der Entwicklung und Verbreitung des E-Books werden vom Direktor der Frankfurter
Buchmesse erwähnt? Äußern Sie Ihre Meinung dazu.

Elektrosmog durch Mobilfunk?


Fast alle Erwachsenen und die meisten Jugendlichen zum semantischen Repertoire selbst technischer Lai-
in Deutschland sind heute im Besitz eines Mobilfunk- en. Sie alle vermitteln eine Vorstellung davon, dass
telefons, des "Handys". Im Vergleich zur leitungsge- Information, Kommunikation, Medienkonsum sowie 30
bundenen Telefonie brauchte das Handy nur wenige
5 Jahre, um zur Standardausstattung deutscher Haus-
halte zu avancieren. Schon beim Jahrtausendwech-
sel hatte die Zahl der Mobilfunkteilnehmer die Zahl
der Festnetzanschlüsse überholt; im laufenden Jahr
sind weit über 100 Millionen Handys im Gebrauch.
10 Dabei zeigt die Tendenz bei der Verbreitung mobi-
ler Endgeräte trotz der allmählichen Sättigung des
Marktes weiter nach oben. Langfristig kann sogar von
einer Substitutionskonkurrenz zwischen dem Mobil-
funk- und dem Festnetz ausgegangen werden.
15 Das steigende Bedürfnis, immer und überall kom-
munizieren zu können, jederzeit erreichbar zu sein
oder im Notfall Hilfe herbeiholen zu können, haben
das Handy zu einer "selbstverständlichen", von der
Forschung aber vergleichsweise wenig beachteten
20 Technologie werden lassen, obwohl sie unsere Kom-
munikations-, Lebens- und Arbeitsgewohnheiten min-
destens ebenso fundamental verändert wie das Auto-
mobil oder das Fernsehen.
Fachbegriffe wie Mobile Internet, Mobile Media, Mo-
25 bile Commerce, Mobile Payment, Location Based
Services etc. sind über die Werbung bereits in die
Alltagssprache vorgedrungen und gehören schon

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