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Broschuere Einbuergerung Grundkenntnistest

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Kanton Zürich

Direktion der Justiz und des Innern


Gemeindeamt
Abteilung Einbürgerungen

Einbürgerung
Informationen über die Schweiz und den Kanton Zürich
Herausgeberin
Gemeindeamt des Kantons Zürich
Abteilung Einbürgerungen
8090 Zürich
Telefon 043 259 83 81
zh.ch/einbuergerung

März 2023

Bildnachweise

Seite 9: Wiener Kongress, Pixachi, Shutterstock


Seiten 16, 20: Parlamentsdienste 3003 Bern
Seite 41: Schwingen, Stefano Ember, Shutterstock
Seite 44: Elena19, Shutterstock
ZURICH HB, SWITZERLAND – MARCH 2015:
View of a statue of a guardian angel by Niki de Saint Phalle
situated inside of main train station in Zurich;
© Niki Charitable Art Foundation / 2023, ProLitteris, Zurich
für Werke von DE SAINT PHALLE NIKI
Seite 45: Briefmarke Heidi, Mirt Alexander, Shutterstock
Seite 51: Schweizer Nationalpark, Taljat David, Shutterstock
United Nations, Michael Derrer Fuchs, Shutterstock
Marktplatz Basel, Henk Vrieselaar, Shutterstock
Seite 63: Böögg, Michael Derrer Fuchs, Shutterstock
Seite 64: Schweizerisches Nationalmuseum
Seite 73: Volksinitiative, KEYSTONE/Martin Ruetschi

Übersetzung in Leichte Sprache


Stufe B1:
Pro Infirmis,
Büro für Leichte Sprache

Gestaltung
Grafik2, Zürich
www.grafik2.ch

2
Inhalt

Vorwort5

Die Geschichte der Schweiz 6


Die Politik in der Schweiz 14
Rechte und Pflichten in der Bundesverfassung 26
Gesetze in der Schweiz 32
Sozialversicherungen36
Feste, Traditionen und Kultur 40
Die Geografie der Schweiz 46
Der Kanton Zürich 54
Kunst und Kultur 62
Schulsystem66

Glossar69

Anhang75

3
4
Vorwort

Herzlich willkommen!
Schön, haben Sie sich für eine Einbürgerung entschieden.
Unsere Demokratie ermöglicht viel Mitsprache. Wir sind ein Staat der Teil-
habe. Deshalb ist es wichtig, dass sich alle Menschen als Teil der Gemein-
schaft verstehen und bei der Gestaltung unserer Gesellschaft mitentscheiden
können.

Sie möchten aktiv an der Politik teilnehmen. Grundkenntnisse helfen Ihnen,


das System der Schweiz besser zu verstehen. Aus diesem Grund bekom-
men Sie mit dieser Einbürgerungsbroschüre die Grundkenntnisse über die
Geschichte, die Politik, die Gesellschaft und die Geografie der Schweiz und
des Kantons Zürich.

Wie bereite ich mich auf den Grundkenntnistest vor?


– Sie können diese Einbürgerungsbroschüre lesen.
– Sie können auf der Internetseite zh.ch/einbuergerung unter «Grundkennt-
nistest» üben. Es gibt dort einen Fragenkatalog und den digitalen Übungs-
test.

Ihre Gemeinde prüft die Grundkenntnisse im Rahmen der Einbürgerung.


Sie entscheidet, wann und wo Sie den Test machen. Ihre Gemeinde infor-
miert Sie darüber.

Sie bringen Ihre Kultur und Ihre Traditionen mit in die Schweiz. Durch das
Leben in der Schweiz lernen Sie neue Sichtweisen und Traditionen kennen.
Genau das macht uns alle offen und neugierig und die Schweiz zu einem
erfolgreichen Land.

Für die Einbürgerung wünschen wir Ihnen viel Erfolg.

Gemeindeamt des Kantons Zürich


Abteilung Einbürgerungen

Hinweis:
Die hervorgeho‑
benen Wörter sind
erklärt im Glossar
auf Seite 69.

5
Die Geschichte der Schweiz

Über die Gründung der Schweiz gibt es eine Le‑


gende. Am 1. August 1291 haben sich auf der
Rütliwiese beim Vierwald­stättersee 3 Männer
getroffen. Diese M
­ änner waren aus den Kan‑
tonen Uri, Schwyz und Unterwalden. Sie ga‑
ben sich das Versprechen, für die Freiheit der
Schweiz zu kämpfen. Dieses Versprechen heisst
Rütlischwur.

Die Legende sagt auch, dass zu dieser Zeit in


der Innerschweiz Wilhelm Tell gelebt hat. Wil‑
helm Tell hat die Freiheit geliebt. Er hat es nicht
gut gefunden, dass es e ­ inen Herrscher gegeben
hat. Als er dem Herrscher einmal begegnete,
wollte er ihn nicht begrüssen. Der Herrscher hat
ihn d
­ afür bestraft. Wilhelm Tell musste mit der
Armbrust auf einen Apfel schiessen. ­Dieser Ap‑
fel war auf dem Kopf von seinem Sohn. Obwohl
er den Apfel getroffen hat, hat der Herrscher ihn
eingesperrt. Aber Wilhelm Tell konnte fliehen
und hat den Herrscher getötet.

6 Die Geschichte der Schweiz


Die Neutralität der Schweiz Im Jahr 1815 w
­ urde
Die Unabhängigkeit hat die Schweiz mit einem Vertrag mit Deutschland, Eng-
land, Frankreich, Österreich und Russland vereinbart. Die Schweiz musste
die Schweiz zu einem
allerdings ­versprechen, dass sie neutral bleibt. Seit damals ist die Schweiz unabhängigen Land.
also auch ein neutrales Land. Das heisst, sie darf sich nicht an Kriegen betei-
ligen oder in Kriege eingreifen. Sie muss sich aber selbst verteidigen können.
Auch im Zweiten Weltkrieg war die Schweiz neutral. Sie nahm nicht aktiv am
Krieg teil. Sie hatte aber politische und wirtschaftliche Beziehungen zu den
Kriegsnationen.

Weil die Schweiz neutral ist, haben viele internationale Organisationen ihren Insgesamt haben
Hauptsitz in einer Schweizer Stadt. Zum Beispiel sind der europäische Haupt-
sitz der Vereinten Nationen (UNO) und der Hauptsitz des Internationalen Ko-
rund 250 inter­nationale
mitees vom Roten Kreuz (IKRK) in Genf. Das I­KRK wurde vom Schweizer Organisationen
Henry Dunant gegründet, nachdem er Augenzeuge von der schrecklichen ihren Hauptsitz in der
Schlacht in Solferino mit tausenden Toten und Verletzten geworden war. Die
Organisation setzt sich für den Schutz von Kriegsopfern ein.
Schweiz.

Gründung der modernen Schweiz 1848 Die moderne Schweiz


Im Jahr 1848 wurde die erste Bundesverfassung der Schweiz festgelegt.
Zusammen mit der Bundesver­fassung wurden auch das Bundespar‑
wurde im Jahr 1848
lament und die Regierung der Schweiz gebildet. So entstand der moder- ­gegründet.
ne demokratische Bundesstaat Schweiz. Nach dieser Gründung hat die
Schweiz einen offiziellen lateinischen Namen bekommen: Confoederatio
Helvetica (CH). Dieser Name steht zum Beispiel auf der 5-Franken-­Münze.

7
Zeitstrahl Geschichte der Schweiz
Die Pest
In ganz Europa sind etwa 25 Millionen
Menschen an der Pest gestorben.
Pfahlbauten Die Pest war eine hochansteckende
An vielen Seen und Flüssen Infek­tionskrankheit. In ­Zürich ist
haben Pfahlbauer Häuser zwischen 1611 und 1635 die Hälfte
auf Holzpfosten, soge- der Bevölkerung gestorben.
nannten Pfählen, gebaut.
Am Zürichsee findet man
heute noch die Reste dieser
Häuser.

1346 – 1670
5000
– 1000 v. Chr.

58 v. Chr.
– 400 n. Chr.
1519

Die Helvetier
Um 58 v. Chr. hat die Schweiz zum alten
Rom gehört. Damals haben die Helvetier in Reformation
der Schweiz gelebt. Die Römer haben viele Im 16. Jahrhundert
Sachen aus ihrer Kultur in die Schweiz ge- hat in ganz Europa
bracht: Zum Beispiel gibt es in Avenches noch die Reformation der
ein Amphitheater aus dieser Zeit. Die Römer christlichen Kirche
haben auch die Badekultur und ihre Sprache begonnen. In Zürich
in die Schweiz gebracht. Deshalb hat die Stadt hat Ulrich Zwingli die
Zürich damals «Turicum» geheissen. Kirche reformiert.

8 Die Geschichte der Schweiz


Napoleon Bonaparte
Der französische Herrscher
Napoleon Bonaparte ist in Sonderbundskrieg
die Schweiz einmarschiert Der Sonderbundskrieg hat statt-
und hat die Helvetische ge­funden. Es war ein Bürgerkrieg
Republik gegründet. Die zwischen katholischen und l­iberalen
­Helvetische Republik war Kantonen. Die liberalen Kantone
ein Zentralstaat. waren mehrheitlich reformiert.

1847
1798

1815

Wiener Kongress
Am Wiener Kongress
wurde die Neutralität
der Schweiz festgelegt.

9
Zeitstrahl Geschichte der Schweiz
Landesstreik
Beim Landesstreik
1918 haben über
Rotes Kreuz 250 000 Arbeit-
Der Schweizer Henry nehmende in der
Dunant hat in Genf das ganzen Schweiz we-
Internationale Komitee gen den schlechten
vom Roten Kreuz (IKRK) Arbeitsbedingungen
gegründet. gestreikt. Als Folge
vom Streik wurde
die 48-Stunden-
Woche eingeführt.

1863
1918

1914 – 1918
1848
Erster Weltkrieg
Die Schweiz ist im
Ersten Weltkrieg als
neutraler Staat von
Auseinandersetzun-
Bundesstaat gen verschont ge-
Gründung des Schweizer blieben. Wirtschaft-
Bundesstaates: 1848 wurde lich und sozial war
die Schweiz ein ­föderalistischer die Zeit aber hart.
­Bundesstaat.

10 Die Geschichte der Schweiz


Sozialver‑
sicherungen
Gründung der Sozial-
versicherungen

Kanton Jura
Der Kanton Jura
­wurde gegründet.
Er war früher Teil
vom Kanton Bern.
Der Kanton Jura ist
der jüngste Kanton

1948
der Schweiz.

1979

1971
1939 – 1945

Zweiter Weltkrieg
Im Zweiten Weltkrieg hat es immer weniger Frauenstimmrecht
Lebensmittel gegeben. In der Schweiz hat Einführung des
man deshalb auf öffentlichen Plätzen Lebens- ­Frauenstimmrechts
mittel angepflanzt. Zum Beispiel wurden auf
dem Sechseläutenplatz in Zürich Kartoffeln
angepflanzt.

11
Die Schweiz Die Industrialisierung
wird vom A
­ grarstaat Die Industrialisierung hat in Europa im 19. Jahrhundert mit der Erfindung
der Dampfmaschine begonnen. Mit der Dampfmaschine konnte man mehr
zum Industriestaat. Produkte produzieren. Dadurch hat sich die Industrie in der Schweiz stark
­verändert.

Vor der Industrialisierung war die Schweiz ein Agrarstaat. Das heisst, es hat
vor allem Landwirtschaft gegeben. Während der Industrialisierung hat sich
die Schweiz zum Industriestaat entwickelt. Die Textilindustrie war dabei am
wichtigsten.

Über das Eisenbahn‑ In dieser Zeit wurde auch das Eisenbahnnetz der Schweiz gebaut. Alfred
netz der Schweiz sagt Escher war für den Eisenbahnbau sehr wichtig. Er war auch wichtig bei der
Gründung der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) und der
man heute, es sei Gründung der Bank Credit Suisse.
das dichteste der Welt.
Im 19. Jahrhundert waren aber auch viele Menschen in der Schweiz arm
und arbeitslos und sie hatten Hunger. Viele Menschen haben deshalb die
Schweiz verlassen.

Die Wörter «Bund» Die Entwicklung des Bundes


und «Eidgenossen­ Bis zum Jahr 1848 hatte der Bund in der Schweiz nur ­wenig Einfluss. Seine
Aufgabe war hauptsächlich die ­Organisation der Polizei und der Armee. Zu-
schaft» bedeuten in der dem war der Bund verantwortlich für die Post und die Zollgebühren.
Schweiz «Staat».
Der Bund bekam neue Aufgaben erst mit der Industrialisierung, das heisst: als
Fabriken gebaut wurden.Der Bund musste dafür sorgen, dass sich die Wirtschaft
der Schweiz gut entwickeln konnte. Dazu brauchte es Stras­sen und e ­ inen
öffentlichen Verkehr. Im Jahr 1902 gründete der Bund die Schweizerischen
Bundesbahnen (SBB).

Das 20. Jahrhundert


Nach dem Zweiten Weltkrieg ist es der Schweiz wirtschaftlich immer besser
gegangen. Es hat viel Arbeit ­gegeben. Die Schweizer Wirtschaft hat deshalb
viele ­Arbeitskräfte gebraucht. Ab den 1950er-Jahren sind v­ iele Arbeitneh-
mende aus Italien gekommen.

12 Die Geschichte der Schweiz


Ein Teil der Schweizer Bevölkerung hat es nicht gut gefunden, dass im-
mer mehr Ausländerinnen und Ausländer in die Schweiz kamen. Deshalb
hat es 1970 die «Schwarzenbach-­Initiative» gegeben. Diese Initiative wollte,
dass nur noch eine bestimmte Anzahl Ausländerinnen und Ausländer in die
Schweiz kommen darf. 54 Prozent der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger
sagten Nein zu dieser Initiative.

Die Aufgaben des Bundes


Im 20. Jahrhundert wurde der Bund immer wichtiger. Heute hat der Bund vor
allem diese Aufgaben:

– Er organisiert die Armee und ist zuständig für die ­allgemeine Sicherheit in
der Schweiz.
– Er kümmert sich um das Sozialwesen, zum Beispiel Krankenkassen und
Sozialversicherungen wie AHV, IV und weitere.
– Er vertritt die Schweiz in Gesprächen mit anderen ­Ländern.
– Er ist zuständig für den Staatshaushalt, das heisst für die Einnahmen und
die Ausgaben des Bundes.
– Er bestimmt die Mehrwertsteuer und den Zoll.
– Er ist verantwortlich für den Schweizer Franken.

Frauenstimmrecht 1971 hatten die Frauen


Ein wichtiger Punkt in der Geschichte der Schweiz war eine Volksinitiative im
Jahr 1971. Bis 1971 durften Schweizer Frauen nicht abstimmen oder wählen. Bei
Erfolg; 65,7 Prozent der
der Abstimmung über die Initiative hat die Schweizer Stimmbevölkerung Ja zum Stimmbürger ­nahmen
Frauenstimmrecht gesagt. Die Stimmbevölkerung bestand nur aus Männern. die E
­ inführung des
Seit 1971 dürfen also auf Bundesebene auch Frauen a ­ bstimmen und wählen.
Frauenstimmrechts an.
Eine berühmte Vorkämpferin für Frauenrechte war Emilie Lieberherr. Sie
hat in der ganzen Schweiz Proteste für die Frauenrechte organisiert. Emilie
Lieberherr war auch die erste Stadträtin der Stadt Zürich.

Die erste Frau wurde 1984 Bundesrätin. Sie hat Elisabeth Kopp geheissen.
1999 wurde Ruth Dreifuss die erste Bundespräsidentin.

13
Die Politik in der Schweiz

Die Schweiz ist ein Rechtsstaat. Das heisst:


Auch der Bund, die Kantone und die Gemeinden
müssen sich i­mmer an die Gesetze halten.

Der Bund, die Kantone und die Gemeinden dür‑


fen die Gerichte nicht beeinflussen, das heisst:
Sie dürfen keiner Richterin oder keinem Richter
­sagen, wie sie oder er entscheiden soll.

In einem Rechtsstaat hat der Staat das Gewalt‑


monopol. Das heisst, nur der Staat darf Gewalt
gegen Personen und Sachen anwenden, sonst
niemand. Der Staat darf aber nur in Krisensitua‑
tionen Gewalt ­anwenden. Dafür gibt es die Poli‑
zei und das Militär.

14 Die Politik in der Schweiz


Die Gewaltentrennung Die Gewalten­trennung
Gewaltentrennung heisst, dass die Macht aufgeteilt ist und ­niemand die
Kontrolle über mehr als eine Gewalt hat.
ist sehr wichtig in einer
Demokratie.
Achtung: «Gewalt» bedeutet hier nicht physische oder psychische ­Gewalt,
sondern Macht.

Es gibt 3 Gewalten:

– Legislative
– Exekutive
– Judikative

Auf Bundesebene heissen diese Gewalten:

– Bundesparlament (also die Bundesversammlung): Das Bundespar‑


lament ist die Legislative. Das Bundesparlament besteht aus Natio-
nalräten und Stände­räten. Es bestimmt, welche Gesetze es gibt, und wählt
die Mitglieder des Bundesrats.
– Bundesrat: Der Bundesrat ist die Exekutive. Er führt die Regie-
rungsgeschäfte der Schweiz.
– Bundesgericht: Das Bundesgericht ist die Judika­tive. Es ist das
höchste Gericht in der Schweiz. Es prüft, ob die Gesetze richtig angewen-
det werden.

wählt wählt

Exekutive Legislative Judikative


Bundesrat Parlament Gericht

führt aus (regiert) macht Gesetze richtet

wählt Referendum oder Initiative

ohne politische Rechte:


– Ausländerinnen und
­Ausländer
– Minderjährige

Volk

15
Bundesparlament
Das Bundesparlament ist aufgeteilt in den Nationalrat (200 Mitglieder)
und den Ständerat (46 Mitglieder). Die Mitglieder im Nationalrat vertreten die
Bürgerinnen und Bürger. Die Mitglieder im Ständerat vertreten die Kan­tone.
Das Volk wählt den Nationalrat und den Ständerat. Wenn der Nationalrat und
der Ständerat gemeinsam Entscheide treffen, dann heisst das Vereinigte
Bundesversammlung (246 Mitglieder).

Jede Person mit dem Schweizer Bürgerrecht über 18 Jahre kann Mitglied Das Volk wählt den
des Parlaments werden. Dazu muss sie von den Wählerinnen und Wählern
gewählt werden. Die meisten Mitglieder im Parlament sind auch Mitglied in
Nationalrat und den
­einer Partei. Man kann aber auch ohne Partei ins P
­ arlament gewählt werden. Ständerat.

Bundesregierung: Bundesparlament:
Bundesrat Nationalrat und
Ständerat

Die Vereinigte Bundesversammlung


Die Vereinigte Bundesversammlung wählt:
– Die Bundesrätinnen und Bundesräte (für 4 Jahre)
– Die Bundespräsidentin oder den Bundespräsidenten (für 1 Jahr)
– Die Vizepräsidentin oder den Vizepräsidenten (für 1 Jahr)
– Die Bundesrichterinnen und die Bundesrichter
– Die Generalin oder den General der Armee (nur, wenn es in der Schweiz
Krieg gibt)

Bundesparlament

17
Die Regierung Der Bundesrat
(Exekutive) der Schweiz Alle Mitglieder des Bundesrats haben gleich viel Macht.

heisst Bundesrat. Die 7 Mitglieder des Bundesrats heissen Bundesrätinnen und Bundesräte.
Der Bundesrat hat Sie werden für 4 Jahre von der Vereinigten Bundesversammlung ge-
7 Mitglieder. wählt. Jedes Mitglied des Bundesrats ist verantwortlich für einen Bereich.
Für jeden Bereich gibt es ein Departement:

– Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA)


– Departement des Innern (EDI)
– Justiz- und Polizeidepartement (EJPD)
– Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS)
– Finanzdepartement (EFD)
– Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF)
– Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und ­Kommunikation (UVEK)

Jedes Jahr wählt die Vereinigte Bundesversammlung ein Mitglied des


Bundesrats zur Bundespräsidentin oder zum Bundespräsidenten. Die Bun-
despräsidentin oder der Bundespräsident hat nicht mehr Macht als die ande-
ren Bundesräte. Die Hauptaufgabe der Bundespräsidentin oder des Bundes-
präsidenten ist: die Regierung vertreten bei wichtigen Angelegenheiten und
bei internationalen B
­ esuchen.

Die Bundeskanzlei unterstützt den Bundesrat bei seinen Treffen. Sie


wird geführt von einer Bundeskanzlerin oder einem Bundeskanzler. Sie in-
formiert die Medien und die Öffentlichkeit über wichtige Entscheidungen
der Regierung.

Eine wichtige Rolle spielt die Bundeskanzlei auch bei Abstimmungen und
Wahlen. Sie schaut, dass Abstimmungen und Wahlen korrekt durchgeführt
werden. Sie ist verantwortlich dafür, dass Bürgerinnen und Bürger ihre politi-
schen Rechte nutzen können.

18 Die Politik in der Schweiz


Kollegialitätsprinzip und Konkordanz
In fast allen Staaten gibt es eine Präsidentin oder einen Präsidenten. Die
Präsidentin oder der Präsident entscheidet vieles alleine. Die Schweiz ist in
dieser Hinsicht besonders: In der Schweiz werden wichtige Entscheidungen
gemeinsam gefällt. Das heisst: Alle Mitglieder des Bundesrats sind gleich-
berechtigt und gemeinsam für jede Entscheidung verantwortlich. Wenn eine
Entscheidung feststeht, vertreten alle Mitglieder des Bundesrats diese Ent-
scheidung auch nach aussen. Diese gemeinsame politische Haltung nach
aussen nennt man Kollegialitätsprinzip.

Die Mitglieder im Bundesrat stammen aus den 4 grössten Parteien.


Der Bundesrat kann so Entscheidungen treffen, mit denen ein grosser
Teil aus dem Parlament und der Bevölkerung einverstanden ist. Und
die Interessen von Minderheiten werden ebenfalls g
­ ehört und vertreten. Die-
se Verteilung der Parteien im Bundesrat nennt man auch Konkordanz.

Föderalismus Die Schweiz ist in


Die Schweiz ist ein föderalistischer Staat. In einem f­ öderalistischen
Staat ist die Macht aufgeteilt auf ­verschiedene Ebenen.
Teilstaaten, also
Kantone, aufgeteilt.
In der Schweiz ist die Macht auf drei politische Ebenen aufgeteilt: Bund, Kan-
tone und Gemeinden. Auf allen Ebenen gibt es eine Legislative, eine
Exekutive und ­eine Judikative.

Bundesgesetze gelten für die ganze Schweiz. Die Gesetze der Kantone und
der Gemeinden gelten nur in einem Kanton oder in einer Gemeinde.

Föderalismus in der Schweiz: Das 3-Ebenen-Prinzip

1 Bund
Legislative – Exekutive – Judikative

26 Kantone
Legislative – Exekutive – Judikative

~2200 Gemeinden
Legislative – Exekutive – Judikative

19
20
20 Die Politik in der Schweiz
Autonomie
Einige Gesetze und Regeln gelten für alle Kantone. Zum Beispiel das Straf-
recht oder die Verkehrsregeln. Doch die Kantone sind souverän. Das heisst:
Jeder Kanton darf auch eigene Gesetze und Regeln bestimmen. Zum Bei-
spiel hat jeder Kanton sein eigenes Schulsystem, und jeder Kanton organi-
siert selbstständig den öffentlichen Verkehr. Diese Selbstbestimmung nennt
man auch Autonomie.

Die Kantone sind in Gemeinden aufgeteilt. Auch die Gemeinden dürfen


vieles selbst bestimmen, zum Beispiel die Abfall­entsorgung, die Wasserver-
sorgung, die Führung der Volksschule, die Gemeindepolizei, die Raumpla-
nung und das Bauwesen.

Indirekte und direkte Demokratie Die Schweiz wird oft


In den meisten Demokratien wählt das Volk nur die ­Politikerinnen und
Politiker. Diese Politikerinnen und Politiker entscheiden dann für das ganze
direkte ­Demokratie
Land. Das Volk darf bei politischen Fragen nicht mitentscheiden. Eine solche genannt.
Staatsform nennt man indirekte Demokratie.

In der Schweiz kann das Volk Entscheidungen der Politik und Gesetze direkt
beeinflussen. Deshalb wird die Schweiz oft direkte Demokratie genannt.

Jede ausländische Person ist nach der Einbürgerung ebenfalls Schweizerin


oder Schweizer und kann auch an der Schweizer Politik teilnehmen.

Als Schweizer Stimmvolk gelten alle Personen ab 18 Jahren mit dem Schwei-
zer Bürgerrecht. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre dürfen bei politischen
Entscheidungen nicht mit­entscheiden.

Kuppelhalle Bundeshaus

21
Politische Rechte
Alle Bürgerinnen und Bürger der Schweiz haben politische Rechte:

– Das Wahlrecht
– Das Stimmrecht
– Das Initiativrecht
– Das Referendumsrecht
– Das Petitionsrecht

Das Wahlrecht
Das Wahlrecht bedeutet, dass man die Regierung und das Parlament wählen
kann. In einer Demokratie ist es sehr wichtig, dass jede Person die Vertre-
tung wählen darf, die sie möchte. Ohne dass jemand anders sagt, wen man
wählen soll. Gewählt werden können alle Schweizer Bürgerinnen und Bürger
über 18 Jahre.

Die Bürgerinnen und Bürger wählen alle 4 Jahre für die Kantone und die
Gemeinden eine neue Regierung und ein neues P ­ arlament. Für den Bund
wählen die Schweizerinnen und Schweizer nur das Bundesparlament
­(Nationalrat und Stände­rat). Das Bundesparlament wählt dann die Bun-
desregierung (Bundesrat).

Auch Schweizerinnen und Schweizer, die im Ausland leben, können an na-


tionalen Abstimmungen und Wahlen teilnehmen. Sie müssen dafür nicht in
die Schweiz reisen.

22 Die Politik in der Schweiz


Das Stimmrecht Das Stimmrecht be‑
Jede Person, die wählen darf, darf auch abstimmen. Bei einer Abstimmung
geht es darum, ob die Bürgerinnen und Bürger etwas möchten oder nicht.
deutet, dass man über
politische Fragen mit
Auf dem Stimmzettel steht eine Frage, die man mit Ja oder Nein be- Ja oder Nein ­stimmen
antworten kann. Zum Beispiel: Möchten Sie, dass es in Ihrem Quar-
tier ein neues Schulhaus gibt? Wenn mehr als 50 Prozent der Personen
kann.
mit Ja gestimmt haben, wird das neue S ­ chulhaus gebaut. Wenn mehr
als 50 Prozent dagegen sind und Nein stimmen, wird der Bau des Schul-
hauses abgelehnt.

Die Bürgerinnen und Bürger k­ önnen auch darüber abstimmen, ob die Schweiz
einer interna­tionalen Organisation beitreten soll. Zum Beispiel: Im März 2002
wurde darüber abgestimmt, ob die Schweiz den Vereinten Nationen (UNO)
beitreten soll. Die Vorlage wurde mit 54,6 Prozent angenommen.

Abstimmungen und Wahlen


Etwa 4 oder 5 Mal im Jahr gibt es Abstimmungen (für Sachverhal-
te). Wahlen (für Personen) finden alle 4 J­ahre statt. Vor j­eder Wahl
und vor jeder Abstimmung bekommt jede Person mit dem Schwei-
zer Bürgerrecht einen Brief mit den Unterlagen für die Wahl oder für
die Abstimmung. Abstimmungen und Wahlen finden ­immer an einem Sonn-
tag statt.

Jede Person, die wählen oder abstimmen möchte, kann:

– den Brief zurückschicken oder


– den Brief vor oder am Tag der Wahl oder der A
­ bstimmung in die Urne der
Gemeinde werfen.

23
Das Initiativrecht
Mit einer Volksinitiative auf Ebene des Bundes können die Bürgerinnen
und Bürger verlangen, dass man die Bundesverfassung ändert. Dazu
müssen sie 100 000 Unterschriften sammeln. Danach gibt es eine Abstim-
mung.

Bei einer Volksinitiative braucht es immer das Volksmehr und das Stän-
demehr. Das Volksmehr bedeutet, dass die Mehrheit des Schweizer Stimm-
volks Ja stimmt. Das Ständemehr bedeutet, dass die Mehrheit der Kantone
Ja stimmt.

Die Bürgerinnen und Bürger können auch für den Kanton oder die Ge‑
meinde eine Volksinitiative einreichen. Dann braucht es aber weniger
Unterschriften. Die Zahl der Unterschriften, die es für eine Volksinitiative
braucht, ist in jedem Kanton und in jeder Gemeinde unterschiedlich. Für
eine Volksinitiative im Kanton Zürich braucht es 6000 Unterschriften, für
eine Volksinitiative in der Stadt Zürich braucht es 3000 Unterschriften.

Die Bürgerinnen und Das Referendumsrecht


Bürger können mit Wenn das Bundesparlament ein neues Gesetz ­bestimmen möchte, kön-
nen die Bürgerinnen und Bürger mit einem Referendum eine Abstimmung
einem Referendum verlangen.
eine Abstimmung
verlangen. Der Ablauf sieht so aus:
1. Das Parlament beschliesst ein Gesetz.
2. Das Gesetz wird veröffentlicht.
3. Danach haben die Bürgerinnen und Bürger 100 Tage Zeit, um 50 000 Un-
terschriften zu sammeln.
4. Wenn sie das schaffen, darf die Regierung das neue Gesetz noch nicht
einführen. Zuerst dürfen die Bürgerinnen und Bürger darüber abstimmen.

Die Bürgerinnen und Bürger können auch im Kanton oder in der Gemeinde
ein Referendum einreichen. Die Regeln für die Anzahl Unterschriften und
die Zeit zum Sammeln sind aber in jedem Kanton und in jeder Gemeinde
unterschiedlich.

Das Petitionsrecht
Jede Person hat das Recht, eine schriftliche Petition bei einer Behörde ein-
zureichen. Eine Behörde ist zum Beispiel die Gemeinde. Eine Petition kann
eine Bitte, eine Forderung oder eine Idee zu einem Thema sein. Mit einer Pe-
tition können auch ausländische und minderjährige Personen in der Schweiz
politisch aktiv werden.

24 Die Politik in der Schweiz


Die Parteien In der Schweiz darf
Eine politische Partei ist eine Gruppe von Personen, die ähnlich denken und
die ähnliche Dinge richtig oder falsch finden. In der Partei tun sich diese Per-
jede Person Mitglied
sonen z­ usammen, damit sie die Politik aktiv beeinflussen können. Zusammen einer Partei werden.
kämpfen sie für ihre I­nteressen.

Jede Partei hat klare Ziele und Ideen. So können die B


­ ürgerinnen und Bürger
entscheiden, welche Partei am besten zu ihnen passt.

Hier sind die grössten Parteien der Schweiz und in Zürich aufgelistet:

AL Alternative Liste

Die Mitte

EVP Evangelische Volkspartei

FDP Freisinnig-Demokratische Partei –


Die Liberalen

GLP Grünliberale Partei

GP Grüne Partei

SP Sozialdemokratische Partei

SVP Schweizerische Volkspartei

Es gibt auch noch andere Parteien.

25
Rechte und Pflichten in der Bundesverfassung

Die Verfassung in der Schweiz heisst Bundesver‑


fassung. Darin findet man alle Grundregeln über
den Aufbau der Schweiz.

Die Bundesverfassung gilt für alle Menschen in


der Schweiz, also auch für ausländische Per‑
sonen. Sie be­inhaltet auch die Grundrechte, die
Freiheiten und die ­Pflichten für alle Menschen
in der Schweiz:

– Das Recht auf Leben und auf die p


­ ersönliche
Freiheit
– Die Rechtsgleichheit
– Die Gleichberechtigung
– Das Recht auf Ehe
– Die Glaubensfreiheit und Gewissens­freiheit
– Die Meinungsfreiheit und Informationsfreiheit
– Die Medienfreiheit
– Die Versammlungsfreiheit
– Die Vereinigungsfreiheit
– Rechte der Kinder

26 Rechte und Pflichten in der Bundesverfassung


Nur mit diesen Grundrechten und Freiheiten kann ein Mensch ohne Angst Die Grundrechte
eine eigene politische Meinung ­haben. Ein demokratischer Staat muss dar-
um für diese Grundrechte und Freiheiten sorgen. Sonst funktioniert die De‑
und F
­ reiheiten sind
mokratie nicht. sehr wichtig für
eine Demo­kratie.

Bundesverfassung

Grundrechte und Pflichten

Bundesgesetz

Kantonale Verfassungen und Gesetze

27
Jeder Mensch in Das Recht auf Leben und persönliche Freiheit
der Schweiz hat das Jeder Mensch in der Schweiz hat das Recht zu leben. Die Todesstrafe ist
verboten. Jeder Mensch in der Schweiz hat das Recht auf persönliche Frei-
Recht auf persönliche heit. Das heisst: Jeder Mensch hat das Recht, sich frei zu bewegen und nicht
Freiheit. verletzt zu werden. Man darf niemanden foltern oder grausam behandeln.

Gewalt ist ebenfalls verboten. Niemand darf einer anderen Person Gewalt
zufügen. Das gilt auch innerhalb der Familie. Niemand darf die eigenen Kin-
der, die Ehefrau oder den Ehemann schlagen.

Rechtsgleichheit
Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. Der Bund muss alle Menschen
gleich behandeln. Das bedeutet, dass man niemanden benachteiligen darf.
Egal, wie alt die Person ist, ob es ein Mann oder eine Frau ist, woher die Per-
son kommt, welchen Glauben die Person hat, welche sexuelle Orientierung
eine Person hat, wie reich die Person ist, ob die Person eine Behinderung
hat und so weiter.

Nur das Gericht darf eine Person bestrafen, die sich nicht an das Gesetz hält.
Das Gericht darf zum Beispiel entscheiden, dass jemand für längere Zeit ins
Gefängnis muss. Weder die Polizei noch jemand sonst darf das ­entscheiden.

28 Rechte und Pflichten in der Bundesverfassung


Gleichberechtigung Frauen und ­Männer
Frauen und Männer haben das Recht, für die gleiche ­Arbeit den gleichen
Lohn zu verdienen. Sie haben auch die gleichen Rechte auf Ausbildung und
­haben die gleichen
können j­ede Ausbildung machen, die sie möchten. Rechte.
Frauen und Männer haben auch die gleichen Möglich­keiten in der Familie:
Die Frau und der Mann dürfen beide entscheiden, wer die Kinder betreut und
wer arbeiten geht. Sie können sich die Aufgaben auch teilen.

Die Gleichberechtigung von Frau und Mann steht seit 1981 in der Bundes‑
verfassung.

Recht auf Ehe


Jede Person über 18 Jahre darf heiraten. Aber niemand darf eine Person
zur Heirat zwingen. Jede Person darf heiraten, wann sie will und so oft sie
will. Man darf aber zur gleichen Zeit nur mit einer Person verheiratet sein.
In der Schweiz können alle heiraten. Das bedeutet, dass auch gleichge-
schlechtliche Paare (zwei Frauen oder zwei Männer) heiraten dürfen.

Glaubensfreiheit und G ­ ewissensfreiheit


In der Schweiz ist Religion eine private Angelegenheit. Jede Person darf
selbst entscheiden, ob sie einer Reli­gion angehören will oder welcher Re-
ligion sie angehört. Niemand darf eine andere Person zu einer Religion,
einer religiösen Handlung oder zum Religions-Unterricht ­zwingen. Niemand
darf eine andere Person wegen der Religion schlecht behandeln.

Jede Religion darf in der Schweiz ein eigenes Haus (z. B. eine Kirche, eine
Synagoge, eine Moschee, ein Tempel) zum Beten haben.

29
Die Zensur Meinungsfreiheit und ­Informationsfreiheit
ist verboten. Jede Person darf sich ihre Meinung selbst bilden und im Rahmen des Ge-
setzes ihre Meinung anderen mitteilen. Jede Person darf sich über das infor-
mieren, was sie möchte.

Die Medien nennt man Medienfreiheit


auch die vierte Gewalt Die Medien (Zeitungen, Radio und Fernsehen) in der Schweiz sind frei: Die
Zensur ist verboten. Das heisst: Die Regierung oder jemand anders darf nicht
in einem Staat. vorschreiben, was die Medien berichten sollen. Die Medien e
­ ntscheiden also
selber, welche Berichte und Artikel sie veröffentlichen.

Die Medien berichten zum Beispiel darüber, was die R ­ egierung macht. Wenn
eine Zeitung in der Schweiz eine Kritik über die Regierung schreibt, muss
sie keine Angst vor einer Strafe haben. Dank freier Medien kann jede Person
ihre Meinung selbst bilden und auch mitteilen. Freie Medien sind deshalb
sehr wichtig. Weil sie so w
­ ichtig sind, nennt man die Medien auch die vierte
­Gewalt in einem Staat (neben Legislative, Exekutive und Judikative).

Wichtige Medien in der Schweiz und in Zürich sind zum Beispiel:

– SRF (Schweizer Radio und Fernsehen)


– Tages-Anzeiger
– Neue Zürcher Zeitung
– Blick
– 20 Minuten
– Tele Züri
– Radio 24
– Radio1
– Radio Zürisee
– Sonntagszeitung (erscheint 1× pro Woche)

Versammlungsfreiheit
Jede Person hat das Recht, eine Versammlung zu or­ganisieren und an Ver-
sammlungen teilzunehmen. Jede Person darf selbst entscheiden, ob sie an
einer Versammlung teilnehmen möchte oder nicht.

30 Rechte und Pflichten in der Bundesverfassung


Vereinigungsfreiheit
Jede Person hat das Recht, eine Vereinigung zu gründen oder in einer Ver-
einigung mitzumachen. In einer Vereinigung können sich Personen zusam-
mentun, die sich für das Gleiche interessieren oder die gleichen Vorstellun-
gen haben. Eine Vereinigung kann zum Beispiel ein Sport­verein oder ein
politischer Verein sein.

Rechte der Kinder Alle Kinder haben das


Die Eltern sind für ihre Kinder bis 18 Jahre verantwortlich. Sie behandeln ihre
Kinder mit Respekt. Die Eltern unterstützen und begleiten ihre Kinder beim
Recht auf Bildung.
Aufwachsen, bei der Bildung und bei der persönlichen Entwicklung und der
Integration.

Alle Kinder haben das Recht auf Bildung. Alle Kinder müssen die Schule be-
suchen. Sie müssen auch zum ­Turnen und zum Schwimmen. Früher konnten
Kinder nicht zur Schule gehen, weil sie in Fabriken arbeiten mussten. Kinder-
arbeit ist in der Schweiz seit dem Jahr 1877 verboten.

Alle Kinder haben das Recht auf eine möglichst gute ­Gesundheit. Das heisst:
Eltern müssen für ihr Kind ­sorgen, wenn es krank ist. Sie dürfen ihr Kind auch
nicht schlagen.

Eltern entscheiden über die religiöse Erziehung ihrer K ­ inder bis 16 Jahre.
Das heisst: Eltern entscheiden, ­welcher Religion ihr Kind angehört. Kinder
ab 16 Jahren dürfen selbst entscheiden, welcher Religion sie ange­hören.
Sie können aus einer Religion austreten oder in ­eine andere Religion ein-
treten. Es ist verboten, Kinder ab 16 Jahren zu einer Religion oder zu einem
Glauben zu zwingen.

Militärdienst
Männliche Schweizer Bürger müssen in den ­Militärdienst.

31
Gesetze in der Schweiz

Alle Schweizerinnen und Schweizer und alle


Ausländerinnen und Ausländer müssen sich an
das Schweizer Gesetz halten.
In der Schweiz gibt es v
­ erschiedene Gesetze.
Es gibt zum ­Beispiel das Obligationenrecht (OR),
das Zivilgesetzbuch (ZGB) und das Strafgesetz‑
buch (StGB).
– Das Obligationenrecht (OR) regelt unter‑
schiedliche Verträge (Arbeitsvertrag,
Mietvertrag, Kaufvertrag).
– Das Zivilgesetzbuch (ZGB) regelt die Familie,
die Heirat und die Scheidung.
– Das Strafgesetzbuch (StGB) regelt, wann eine
Person ins Gefängnis muss.

32 Gesetze in der Schweiz


Arbeit und Beruf
Das Obligationenrecht (OR) regelt den Arbeitsvertrag. Im Arbeitsvertrag ist
zum Beispiel geregelt, wie hoch der Lohn ist. Das OR regelt auch andere
Rechte und Pflichten bei der Arbeit:

– Arbeitgebende dürfen einer schwangeren Frau nicht kündigen.


– Jede Frau, die arbeitet und ein Kind bekommt, hat ein Recht auf einen
bezahlten Mutterschaftsurlaub von 14 Wochen.
– Wenn Arbeitnehmende ihren Job kündigen wollen, müssen sie mit einem
eingeschriebenen Brief k­ ündigen.
– Arbeitnehmende dürfen dem Arbeitgebenden jederzeit sagen, dass sie
ein Arbeitszeugnis wollen. Im Arbeitszeugnis steht, wie und was die Per-
son gearbeitet hat. Es steht auch, wie die Person sich am Arbeitsplatz
verhalten hat.
– Wenn jemand ein öffentliches Amt hat, dann hat diese Person als Arbeit-
nehmende ein Recht auf bezahlte Zeit dafür.

Gewerkschaften setzen sich für die Rechte und Interessen von Arbeitneh-
menden ein. Bei Fragen und Streitigkeiten zum Arbeitsvertrag können sich
Arbeitnehmende an A­ nwältinnen und Anwälte, Gewerkschaften und Arbeits-
gerichte ­wenden.

Wenn man Informationen über Lehrstellen, Beruf und ­Arbeit braucht, findet
man diese bei einem Berufsinformationszentrum (BIZ).

Miete und Wohnung


Das Obligationenrecht (OR) regelt den Mietvertrag. Der Mietvertrag regelt
die Rechte und Pflichten der Vertragspartnerinnen und Vertragspartner.
Dazu gehört zum Beispiel:

– Die mietende Person muss die Miete pünktlich ­bezahlen.


– Die mietende Person muss sich an die Hausordnung halten.
– Die mietende Person muss die Vermieterpartei in ihre Wohnung lassen,
wenn es einen guten Grund d
­ afür gibt.
– Die Vermieterpartei muss notwendige Reparaturen o ­rganisieren und
bezahlen.

Der Mieterinnen- und Mieterverband schaut, dass die mietenden Perso-


nen beim Mietvertrag gut behandelt werden. Mietende Personen können
sich an den Mieterinnen- und Mieterverband wenden, wenn sie Fragen
oder Probleme haben. Sie können sich auch an eine Anwältin oder einen
Anwalt wenden.

33
Steuern
In der Schweiz gibt es viele unterschiedliche Steuern. Für die unterschied-
lichen Steuern gibt es verschiedene Gesetze. Diese Gesetze regeln, wer wie
viel Steuern ­bezahlen muss.

Zu den wichtigsten Steuern von Kantonen und Gemeinden gehören die


Einkommenssteuer und die Vermögenssteuer. Alle Personen ab 18 Jah-
ren müssen einmal pro Jahr eine Steuererklärung ausfüllen. In der Steuer­
erklärung schreibt man:

– wie viel Geld man mit seiner Arbeit verdient ­(Einkommen)


– wie viel Geld man hat (Vermögen)

In der Steuerrechnung steht, wie viel Steuern man b


­ ezahlen muss. Wenn
man mehr verdient und mehr Geld hat, muss man mehr Steuern bezahlen.
Wenn man weniger verdient und weniger Geld hat, muss man weniger Steu-
ern bezahlen.

Wenn man mit der Steuerrechnung nicht einverstanden ist, kann man dem
Steueramt einen Brief schreiben.

Eine wichtige Steuer im Alltag ist die Mehrwertsteuer (MwSt.). Diese Steuer
bezahlt man zum Beispiel, wenn man Lebensmittel kauft. Sie ist dann schon
im Preis ­inklusive.

Daneben gibt es auch spezielle Steuern, zum Beispiel die Hundesteuer: Die-
se Steuer muss man bezahlen, wenn man einen Hund hat.

Notfallsituationen
Im Gesetz steht, dass man in Notfällen Hilfe rufen muss.
Deshalb gibt es in der Schweiz diese Notfallnummern:

– 117 Polizei
– 118 Feuerwehr
– 144 Ambulanz, Sanitätsnotruf
– 145 Vergiftungen, Tox-Info

Bei Katastrophen ertönen in der Schweiz Alarmsirenen. In diesem Fall müs-


sen alle Personen Radio hören. Einmal pro Jahr gibt es auch einen Test für
die Sirenen. Der Test findet immer am ersten Mittwoch im Februar statt.

34 Gesetze in der Schweiz


Feuerwehrfrau

35
Sozialversicherungen

Die Sozialversicherungen in der Schweiz

Im Jahr 1948 gründete der Bund die Alters-


und Hinterlassenen-Versicherung (AHV). Auf der
nächsten Seite steht mehr zu ­dieser Versiche‑
rung.

Nach der AHV hat der Bund Schritt für Schritt


weitere Sozialversicherungen ­gegründet. So will
er sicherstellen, dass die Einwohnenden genug
Geld zum Leben haben. Auch dann, wenn sie
einmal nicht arbeiten. Die Sozialversicherun‑
gen ­schützen alle Menschen in der Schweiz vor
Armut. Deshalb bezahlen alle Ein­wohnenden
Beiträge an die Sozialver­sicherungen. Bei Ange‑
stellten werden ­diese B
­ eiträge direkt vom Lohn
abgezogen.

36 Sozialversicherungen
Die Sozialversicherungen: 5 Bereiche
Das schweizerische Sozialversicherungssystem besteht aus 5 Bereichen:
1. Die Vorsorge für das Alter, für Hinterlassene und bei Invalidität. Sie hat
3 Säulen: die AHV/IV, die berufliche Vorsorge und die private Vorsorge.
2. Die Krankenkassen: Sie sind für den Schutz vor den Folgen einer Krankheit
und eines Unfalls.
3. Die Arbeitslosenversicherung
4. Der Erwerbsersatz für dienstleistende Personen und bei ­Mutterschaft
5. Die Familienzulagen

Vorsorge in der Schweiz: Das 3-Säulen-Prinzip

3-Säulen-Prinzip

Finanzierung Arbeitgebende / Arbeitnehmende / Selbstständige Persönliche Finanzierung

Staatliche Vorsorge Berufliche Vorsorge Private Vorsorge


1. Säule 2. Säule 3. Säule
Überobligatorische Vorsorge
Ergänzungsleistungen (EL)

Gebundene Vorsorge
Obligatorische UVG
Obligatorische BVG

Freie Vorsorge
(Säule 3a)

(Säule 3b)
AHV
IV

Existenzsicherung Fortsetzung der Individuelle Ergänzung


gewohnten Lebenshaltung

obligatorisch freiwillig

37
Wer arbeitet, muss Die Vorsorge: 1. Säule
­Beiträge an die AHV Zur ersten Säule gehören die Alters- und Hinterlassenen-Versicherung (AHV)
und die Invalidenversicherung (IV). Diese Versicherungen sind obligatorisch.
und die IV zahlen. Das heisst, jede Person in der Schweiz muss versichert sein. Die AHV ist für
die Existenzsicherung nach der Pensionierung da. Das ordentliche Renten-
alter der Schweiz ist für Frauen 64 Jahre (es wird bis 2028 schrittweise auf
65 Jahre erhöht) und für Männer 65 Jahre. Und sie verhindert, dass Witwen,
Witwer und Waisen in finanzielle Not ge­raten. Die IV sichert die fi­ nanzielle
Lebensgrundlage bei Invalidität. Wer arbeitet, muss Beiträge an die AHV und
die IV zahlen. Bei Angestellten werden diese Beiträge d ­ irekt vom Lohn ab-
gezogen. Sie müssen allerdings nur die Hälfte der Beiträge bezahlen. Die
andere Hälfte b­ ezahlen die Arbeitgebenden.

Die Vorsorge: 2. Säule


Die zweite Säule ist die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvor-
sorge (BVG). Sie ergänzt die erste Säule. Die zweite Säule ist obligatorisch
für alle Angestellten, die regelmässig arbeiten. Sowohl die Angestellten als
auch die Arbeitgebenden bezahlen Beiträge an die zweite Säule. Wer nicht
mehr arbeiten kann oder in Pension geht, erhält Geld aus der ersten und der
zweiten Säule.

Die Vorsorge: 3. Säule


Die dritte Säule ist die private Vorsorge. Sie ergänzt die erste und die zweite
Säule. Sie ist für alle Personen freiwillig. Das heisst, alle können selbst ent-
scheiden, ob sie Geld in die dritte Säule einzahlen möchten. Es gibt spezielle
Bankkonten für die dritte Säule. Das Geld kann man von diesen Bankkonten
grundsätzlich erst ab dem 60. Altersjahr abheben.

Die Grund­versicherung Die Krankenkassen


der Krankenkasse ist Die Krankenkassen in der Schweiz bieten Grundversicherungen und Zu-
satzversicherungen an. Die Grund­ versicherung ist für alle obligatorisch.
für alle ­obligatorisch. Das heisst, jedes Kind in der Schweiz muss spätestens 3 Monate nach
der Geburt eine Krankenversicherung haben. Sie schützt die Versicherten
bei Krankheit, Mutterschaft und Unfall. Alle Krankenkassen bieten für alle
Personen die gleichen Leistungen in der Grundversicherung an. Sie dürfen
­niemanden für die Grundversicherung ablehnen und müssen alle gleich be-
handeln. Die Zusatzversicherung ist freiwillig. Sie bezahlt mehr Leistungen
als die Grundversicherung.

38 Sozialversicherungen
Die Arbeitslosenversicherung Die Arbeitslosenver‑
Die Arbeitslosenversicherung schützt vor den finanziellen Folgen, wenn je-
mand arbeitslos wird. Sie ist für alle Angestellten in der Schweiz obligatorisch.
sicherung ist für alle
Wer arbeitslos wird, erhält aus der Arbeitslosenversicherung einen ­grossen Angestellten in der
Teil des letzten Lohns. Damit man Geld aus der Arbeitslosenversicherung er- Schweiz obligatorisch.
hält, muss man aber für eine bestimmte Zeit gearbeitet haben. Zudem erhält
man nur für eine bestimmte Zeit Geld aus der Arbeitslosenver­sicherung. Und
man muss beweisen, dass man eine neue Stelle sucht. Wenn man eine Stel-
le sucht, kann man sich beim RAV (Regionales Arbeitsvermittlungszentrum)
melden. Das RAV unterstützt Personen bei der Stellensuche.

Der Erwerbsersatz
Der Erwerbsersatz ist für Frauen in Mutterschaft und für Personen im Militär,
Zivilschutz oder Zivildienst. Im Zivilschutz und Zivildienst machen Personen
einen Einsatz, die nicht ins Militär wollen oder können.

Mütter erhalten ab dem Tag der Geburt 14 Wochen lang Geld. Das gilt aber
nur, wenn sie in dieser Zeit nicht ­arbeiten. Wer Militärdienst, Zivilschutz oder
Zivildienst leistet, kann in dieser Zeit nicht arbeiten. Deshalb erhalten diese
Personen in dieser Zeit ebenfalls Geld.

Die Familienzulagen Die Familien­zulage


­Eltern ­erhalten vom Staat für jedes Kind unter 12 Jahren 200 Franken pro
Monat. Für jedes Kind von 12 bis 16 Jahren erhalten sie 250 Franken pro
unterstützt Familien
Monat. Für jedes Kind in Ausbildung zwischen 15 und 25 Jahren erhalten die mit ­Kindern.
Eltern 250 Franken pro Monat.

39
Feste, Traditionen und Kultur

In der Schweiz bestimmen die Kantone die


Feiertage. Deshalb sind die Feiertage von
Kanton zu Kanton verschieden. Nur der Natio‑
nalfeiertag am 1. August ist ein gesetzlicher
Feiertag in der ganzen Schweiz.

Die bekanntesten Feiertage sind:


– Weihnachten: 25. Dezember
– Neujahrstag: 1. Januar
– Ostern
– Auffahrt
– Pfingsten

40 Feste, Traditionen und Kultur


Traditionen in der Schweiz Jeder Kanton und jede
In der Schweiz gibt es viele Traditionen, die aus dem christlichen Glauben
stammen. Zum Beispiel das Läuten der Kirchenglocken. Oder dass die Ge-
Gemeinde hat eigene
schäfte meistens am Sonntag geschlossen sind. Die Schweizerinnen und Feste und Traditionen.
Schweizer feiern auch viele christliche Feste. So zum Beispiel Weihnachten,
Ostern, Auffahrt oder Pfingsten.

In der Schweiz finden aber auch viele andere Feste und Veranstaltungen
statt. Das ganze Jahr über. Im Sommer findet alle 3 Jahre das Eidgenössi-
sche Schwing- und ­Älplerfest statt. Schwingen ist eine traditionelle Sportart
in der Schweiz.

Auch fast wie eine Sportart ist das traditionelle Kartenspiel der Schweiz:
der Jass.

Adventszeit
Die Adventszeit ist die Zeit vor Weihnachten. Sie wird auch Vorweihnachts-
zeit genannt. Sie beginnt an einem Sonntag Ende November oder Anfang
Dezember und endet an Weihnachten. In der Adventszeit sind die Stras­sen
mit schönen Lichtern be­leuchtet und die Geschäfte dekoriert.

Samichlaus
Am 6. Dezember feiert man in der Schweiz den Tag des Sankt Nikolaus. In
der deutschsprachigen Schweiz heisst der Sankt Nikolaus Samichlaus. Der
Samichlaus-Tag ist vor allem ein Fest für die Kinder.

Weihnachten Weihnachten ist eines


Die Christinnen und Christen feiern an Weihnachten die Geburt von J­ esus.
Die ­Menschen in der Schweiz feiern Weihnachten am Abend des 24. Dezem-
der w
­ ichtigsten Feste
ber und am 25. Dezember. im Christentum.
Die meisten Menschen verbringen Weihnachten mit ihrer Familie oder mit
Freunden. Sie essen zusammen, ­singen und packen ­Geschenke aus. In vie-
len Wohnungen steht ein Weihnachtsbaum, der mit Kugeln und Kerzen ge-
schmückt ist. In der deutschsprachigen Schweiz heisst der Weihnachtsbaum
Christbaum.

41
Schwing- und Älplerfest
Ostern
Auch Ostern ist eines der wichtigsten Feste im Christentum. Die Christinnen
und Christen feiern dann die Auferstehung von ­Jesus. In der Schweiz gibt es
viele Osterbräuche. Sehr wichtig sind die Ostereier: E
­ ltern und Kinder bema-
len oder dekorieren gekochte Eier und verstecken diese zusammen mit vie-
len Eiern aus Schokolade in der Wohnung oder im Garten. Die Kinder dürfen
am Ostersonntag nach den versteckten Eiern suchen. Auch der Osterhase
darf an Ostern nicht fehlen. Der Osterhase ist meistens aus Schokolade und
wird vor allem an Kinder verschenkt.

1.-August-Feier
Nach einer Legende wurde die Schweiz am 1. August 1291 gegründet. Des-
halb ist der 1. August der Nationalfeiertag der Schweiz. Viele Schweizerinnen
und Schweizer hängen an diesem Tag die Schweizer Fahne auf.

Auf vielen Bauernhöfen und in Restaurants gibt es ein grosses Frühstück,


den sogenannten 1.-August-Brunch. In den Städten und Gemeinden fin-
det am Nachmittag oder am Abend ein Fest statt. Am 1. August wird oft die
Nationalhymne der Schweiz gespielt. Die Nationalhymne heisst «Schweizer-
psalm».

Fasnacht
An vielen Orten in der Schweiz feiert man Anfang Frühling die Fasnacht. Mit
der Fasnacht wollen die Menschen den Winter vertreiben. An der Fasnacht
finden Strassen­umzüge statt. Dabei laufen viele Personen durch die Stras-
sen. Die Personen tragen Kostüme und manchmal Masken.

Die grössten Umzüge finden in Luzern und Basel statt. Die Basler Fasnacht
beginnt mit dem «Morgestraich» am Fasnachtsmontag um 4 Uhr morgens.
Dann werden alle Strassenlichter gelöscht und die «Pfeifer und Trommler»
(Musikantinnen und Musikanten) beginnen zu spielen.

1.-August-Feier

42 Feste, Traditionen und Kultur


Die Schweizer Küche
Die Gerichte in der Schweiz sind von Region zu Region sehr verschieden.
Es gibt aber Gerichte und Speziali­täten, die in der ganzen Schweiz und auch
im Ausland bekannt sind:

Schweizer Käse: Den Schweizer Käse kennt man in der ganzen Welt. In
der Schweiz werden etwa 450 verschiedene Käsesorten hergestellt. Zu den
bekanntesten gehören der Gruyère, der Emmentaler und der Appenzeller. Birchermüesli

Käsefondue: Das Käsefondue besteht aus geschmol­ zenem Käse mit


Weisswein und Kirsch. Es wird in einer speziellen Pfanne, dem Caque­lon,
gekocht. Auf dem Tisch wird das Caquelon über eine Flamme gestellt, ­damit
der Käse flüssig bleibt. An einer langen Gabel tunkt man Brotstücke in das
Caquelon und g­ eniesst so das ­Käsefondue.

Raclette: Das Raclette besteht aus Käsescheiben, die man in einem spe-
ziellen Ofen auf dem Tisch schmilzt. Dazu gibt es traditionell gekochte Kar-
toffeln, Essiggurken und Essigzwiebeln.

Rösti: Eine Rösti besteht aus gekochten und gebratenen Kartoffeln. Man
raffelt die gekochten Kartoffeln und brät sie, bis sie aussen knusprig sind. Die
Rösti ist die traditionelle Beilage zum Zürcher Geschnetzelten. Das Zürcher
Geschnetzelte besteht aus Kalbfleischstreifen und Champignons an einer
Sauce aus Rahm.

Birchermüesli: Das Birchermüesli wurde vor rund 100 Jahren vom Arzt
Maximilian Oskar Bircher-Benner er­funden. Daher auch der Name Bircher-
müesli. Es enthält Haferflocken, Zitronensaft, Kondensmilch, geriebene Äpfel
und H
­ aselnüsse oder Mandeln.

Schweizer Schokolade: Die Schweizer Schokolade ist seit Langem in


der ganzen Welt bekannt. Auch die Schweizerinnen und Schweizer essen
sehr gerne ­Schokolade. Es gibt viele Schokoladefabriken, die schon lange
Schokolade und Süssigkeiten herstellen. Diese Schokoladen und Süssigkei-
ten sind auch heute noch sehr beliebt.

Käsefondue 43
44 Feste, Traditionen und Kultur
Schweizer Literatur und Kunst

Gottfried Keller: Gottfried Keller wurde 1819 in Zürich geboren. Er war ein
berühmter Schriftsteller, Maler und Politiker. Ein berühmtes Buch von Gott-
fried Keller ist «Der grüne Heinrich».

Johanna Spyri: Johanna Spyri war eine Zürcher Autorin. Sie hat die Ge-
schichte von Heidi geschrieben. Heidi ist ein kleines Mädchen, das in den
Schweizer Bergen bei ihrem Grossvater aufwächst. «Heidi» gehört zu den
berühmtesten Büchern der Welt.

Max Frisch: Der Autor wurde in Zürich geboren. Man sagt, er und Fried-
rich Dürrenmatt waren im 20. Jahrhundert die wichtigsten deutschsprachi-
gen Schriftsteller in der Schweiz. Ein berühmtes Buch von Max Frisch heisst
«Homo Faber».

Friedrich Dürrenmatt: Friedrich Dürrenmatt hat wie Max Frisch viele


wichtige Bücher geschrieben. Mit seinem Theaterstück «Der Besuch der al-
ten Dame» wurde der Schweizer Autor in der ganzen Welt bekannt.

Sophie Taeuber-Arp: Sophie Taeuber-Arp wurde in Davos geboren und


gehörte zu den wichtigsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Während
dem Ersten Weltkrieg hat sie in Zürich das Künstlerlokal Cabaret Voltaire er-
öffnet. Dort entstand auch die Kunstform «Dada».

Jean Tinguely und Niki de Saint Phalle: Der Schweizer Künstler Jean
Tinguely wurde durch seine beweglichen und maschinenartigen Skulpturen
bekannt. Er heiratete die französische Künstlerin Niki de Saint Phalle. Die
Kunst und die Skulpturen von Niki de Saint Phalle sind inter­national bekannt.
Vor allem ihre «Nana»-Figuren sind sehr berühmt. Eine dieser Figuren hängt
seit 1997 in der Halle vom Zürcher Hauptbahnhof. Weil Niki de Saint Phalle
Jean Tinguely geheiratet hat, hat sie das Schweizer Bürgerrecht erhalten.

Pipilotti Rist: Pipilotti Rist ist eine Schweizer Künstlerin. Sie ist auf der
ganzen Welt für ihre Videoinstallationen bekannt. Ihre Kunstwerke findet man
in den weltweit wichtigsten Sammlungen der Gegenwartskunst.

Es gibt viele weitere Schweizer Künstlerinnen und Künstler, die b


­ edeutend
für die Schweizer Literatur und Kunst sind.

«L’ange protecteur»
von Niki de Saint Phalle:
Nana-Figur im Haupt- 45
bahnhof Zürich
Die Geografie der Schweiz

Ein kleines Land in M


­ itteleuropa

Die Schweiz liegt in Mitteleuropa und ist ein


kleiner Staat. Sie grenzt im Norden an Deutsch‑
land, im Osten an Österreich und Liechtenstein,
im Süden an Italien und im Westen an Frank‑
reich. Weil die Schweiz nicht am Meer liegt, ist
sie ein Binnenstaat.

Die Schweiz in Europa

46 Die Geografie der Schweiz


Anzahl Einwohnende In der Schweiz l­eben
Im Kanton Zürich leben die meisten Einwohnenden (etwa 1,5 Millionen). Im
Kanton Appenzell Innerrhoden leben die wenigsten Einwohnenden (etwa
über 8,5 Millionen
16 300). Im Jahr 2020 waren 2,1 Millionen Menschen in der Schweiz Auslän- ­Menschen.
derinnen und Ausländer. Das sind rund 25 Prozent der Gesamtbevölkerung.
Zwei Drittel der Ausländerinnen und Ausländer kommen aus einem EU-Land.

Zürich ist die grösste Stadt der Schweiz. In Zürich leben fast 450 000 Per-
sonen.

Die Kantone
Die Schweiz hat 26 Kantone. Die Kantone sind in ­Gemeinden aufgeteilt.
Zum Beispiel ist die Stadt Zürich eine ­Gemeinde des Kantons Zürich.

Bern: die Hauptstadt der Schweiz


Bern ist die Hauptstadt der Schweiz. In Bern befindet sich auch das Bundes-
haus, wo der Sitz des Bundesrats ist. Im Bundeshaus trifft sich auch das
Bundesparlament (der Nationalrat und der Ständerat).

Wirtschaft und Handel


Die Schweizer Wirtschaft hat verschiedene Branchen. Wichtige Branchen
sind die Pharmaindustrie, die U
­ hrenindustrie und der Dienstleistungssektor
(zum ­Beispiel Banken und Versicherungen).

Wasser ist eine der grössten natürlichen Ressourcen in der Schweiz. Des-
halb wird ein grosser Teil des Stroms mit Wasserkraft produziert.

Der wichtigste Handelspartner ist die EU (Europäische Union). Die Bezie-


hung zur EU ist in den Bilateralen ­Verträgen geregelt.

Die Schweiz ist ein wichtiger Wirtschaftspartner für viele Länder. Deshalb
findet in Davos jedes Jahr das Weltwirtschaftsforum (WEF) statt.

Von Osten nach Westen


misst die Schweiz 348 km

Von Norden nach ­Süden


misst die Schweiz 220 km

47
Die Landessprachen

In der Schweiz gibt es 4 Landessprachen:


Deutsch, Französisch, Italienisch und
Rätoromanisch.

Die Einwohnenden s
­ prechen die Sprachen so:
Deutsch 63,5 %
Französisch 22,5 %
Italienisch 8,0 %
Rätoromanisch 0,5 %

Rätoromanisch spricht man nur in einigen


Teilen des Kantons Graubünden.

Die kulturelle Grenze zwischen der deutschspra‑


chigen und der ­französischsprachigen Schweiz
nennt man Röstigraben.

Die 4 Landessprachen und die 3 geografischen


Regionen der Schweiz

Deutschland

Frankreich Österreich
Fürstentum
Liechtenstein

sti
gra
be
n

Italien

48 Die Geografie der Schweiz


3 Regionen Die Schweiz hat 3
Das Mittelland macht 30 Prozent der Fläche der Schweiz aus. Die grössten
Städte der Schweiz liegen alle im ­Mittelland. Etwa 66 Prozent der Schweizer
geografische Regionen:
Bevölkerung lebt in dieser Region. das Mittelland, die
­Alpen und der Jura.
Die Alpen machen 60 Prozent der Fläche der Schweiz aus. Sie haben
einen grossen Einfluss auf unser Wetter. Der einzige ­ Nationalpark der
Schweiz liegt in den Alpen. Er befindet sich im Kanton Graubünden im Ge-
biet ­Engadin/Münstertal.

Über die Alpen führen verschiedene Alpenpässe. Diese Pässe werden seit
Jahrhunderten für Verkehr und Transport von Nord- nach Südeuropa genutzt.
Der Gotthardpass ist auch heute noch eine wichtige Verkehrsverbindung
durch die Alpen.

Unter ihm hindurch führt der längste Eisenbahntunnel der Welt: der Gott-
hard-Basistunnel.

Der Jura ist eine 300 Kilometer lange Gebirgskette. Er reicht von Frankreich
bis in die Schweiz und nach Deutschland. In der Schweiz macht der Jura 10
Prozent der gesamten Fläche aus.

Jura

Mittelland

Alpen

49
50
Abkürzungen und Wappen der Kantone

AG Aargau GR Graubünden SZ Schwyz

Die Geografie der Schweiz


AI Appenzell Innerrhoden JU Jura TG Thurgau

AR Appenzell Ausserrhoden LU Luzern TI Tessin

BE Bern NE Neuenburg UR Uri

BL Basel-Landschaft NW Nidwalden VD Waadt

BS Basel-Stadt OW Obwalden VS Wallis


Kantone und Sehenswürdigkeiten der Schweiz

FR Freiburg SG St. Gallen ZG Zug

GE Genf SH Schaffhausen ZH Zürich

GL Glarus SO Solothurn
Auf dieser Karte finden Kapellbrücke
Schloss Munot
Sie verschiedene Lenzburg
Sehenswürdigkeiten Rütliwiese
Rathaus Basel Stiftsbibliothek und
der Schweiz. Es gibt Stiftsbezirk St. Gallen
Augusta SH
noch viele andere. Raurica
BS TG
Bundeshaus

BL ZH
JU
Uhrenstadt SO AG AR
AI
La Chaux-de-Fonds

ZG
LU SZ SG
BE
GL
NE NW

OW GR

UR Bahnstrecke Albula
FR

VD

TI Bernina
Express
GE
VS

Schweizerischer
Europäischer Nationalpark
UNO-Hauptsitz Weinberge
von Lavaux

Schloss Chillon Teufelsbrücke

Berner Burgen, Festungs- und

51
Altstadt Stadtmauer von Bellinzona
52
Seen und Flüsse
In der Schweiz gibt es viele grosse Seen: Bodensee, Genfersee, Neuenbur‑
Mehr als 5 % der
gersee, Zürichsee, Vierwaldstättersee. Daneben gibt es viele mittelgrosse Trinkwasserreserven
und kleinere Seen und Flüsse.

Die Geografie der Schweiz


in ­Europa sind in der
Zwei grosse Flüsse in Europa beginnen in den Schweizer Alpen: Der Rhein Schweiz.
fliesst von dort in die Nordsee. Er ist der längste Fluss in der Schweiz. Die
Rhone fliesst von den Alpen bis ins Mittelmeer.

Die vielen Seen und Flüsse der Schweiz sind eine wichtige natürliche Res-
source. Sie werden für Wasserkraftwerke genutzt, mit denen Strom produ-
ziert wird.
Berge, Flüsse und Seen der Schweiz
Auf dieser Karte finden Sie
verschiedene Berge, Flüsse
und Seen der Schweiz.
Rheinfall

Bodensee

Rhein
Limmat
Aare
Säntis
Zürichsee

Churfirsten
Bielersee Walensee
Creux Pilatus Vierwaldstättersee
du van Rhein
Aare
Inn
Brienzersee
Neuenburgersee
Thunersee
Eiger
Niesen Mönch
Genfersee
Jungfrau
Ticino
Aletschgletscher Piz Bernina

Rhone Lago
Maggiore
Rhone

Matterhorn
Luganersee

Dufourspitze

53
Der Kanton Zürich

Den Kanton Zürich gibt es so, wie er heute ist,


seit 1803.

54 Der Kanton Zürich


Die drei Gewalten im Kanton Zürich

Legislative
Das Parlament des Kantons Zürich heisst Kantonsrat. Der ­Kantonsrat
hat 180 Mitglieder. Die Bürgerinnen und Bürger des Kantons Zürich wählen
die Mitglieder alle 4 Jahre.

Exekutive
Die Regierung des Kantons Zürich heisst Regierungsrat und hat 7 Mitglie-
der. Die Bürgerinnen und Bürger wählen die ­Mitglieder alle 4 Jahre.

Judikative
Jeder Bezirk des Kantons Zürich hat ein Bezirksgericht. Der ­Kanton Zürich
hat ausserdem ein Obergericht, ein Handelsgericht, ein Verwaltungsgericht
und ein Sozialversicherungsgericht.

Bei einigen Gerichten wählt das Volk die Richterinnen und Richter. Bei eini-
gen Gerichten wählt der Kantonsrat die ­Richterinnen und Richter.

55
Aufbau des Kantons Zürich

Die Bezirke und


Gemeinden des
Kantons Zürich
(Stand Januar 2023)

Andelfingen

Bülach
Winterthur
WINTERTHUR

Dielsdorf

Pfäffikon
Zürich
Dietikon Uster
ZÜRICH

USTER

Meilen

Hinwil

Affoltern
Horgen Zürichsee

56 Der Kanton Zürich


Aufbau des Kantons Zürich Der Kanton Zürich
Der Kanton Zürich ist der Kanton mit den meisten Einwohnerinnen und Ein-
wohnern. 1,5 Millionen Personen leben im K­ anton Zürich. Die drei grössten
ist der Kanton
Städte im Kanton sind Zürich, Winterthur und Uster. Die Stadt Zürich ist die mit den meisten
Hauptstadt des Kantons Zürich. Einwohnerinnen
und Einwohnern.
Kantonale Verwaltung
Die kantonale Verwaltung hilft dem Regierungsrat, die Gesetze umzuset-
zen. Die kantonale Verwaltung besteht aus 7 Direktionen und der Staats-
kanzlei.

Für unterschiedliche Aufgaben gibt es in den Direktionen unterschiedliche


Ämter, zum Beispiel:
– Das Migrationsamt: Hier muss man sich für Einreise- und Aufenthaltsbe-
willigungen melden.
– Das Strassenverkehrsamt: Hier muss man sich für Fahrprüfungen, für Be-
willigungen für Fahrzeuge und für Führerausweise melden.
– Das Amt für Raumentwicklung: Dieses Amt plant, wie die Flächen im Kan-
ton genutzt werden.
– Das Volksschulamt: Dieses Amt organisiert die S
­ chulen.

Bezirke
Es gibt 12 Bezirke im Kanton Zürich. Jede Gemeinde ­gehört zu einem
Bezirk. Jeder Bezirk hat eigene B
­ ehörden. Durch die Bezirke gibt es eine
Dezentrali­sierung der kantonalen Verwaltung.

57
Das Zürcher Gemeindewesen

Im Kanton Zürich Im Kanton Zürich gibt es über 150 Gemeinden. Die Gemeinden ent-
gibt es über scheiden selber, wie sie sich organisieren. Diese Regelungen schreiben sie
in der Gemeindeordnung auf.
150 Gemeinden.
In allen Gemeinden können Bürgerinnen und Bürger politisch ­mitbestimmen.
Sie können dafür an Abstimmungen und Wahlen teilnehmen. Bei Abstim-
mungen und Wahlen zählt das Wahlbüro die Stimmzettel.

Legislative in der Gemeinde


Es gibt Gemeinden mit Parlament und Gemeinden ­ohne Parlament. In
Gemeinden ohne Parlament gibt es die G
­ emeindeversammlung. Das Parla‑
ment oder die Gemeindeversammlung ist die Legislative der Gemeinde.

Bei der Gemeindeversammlung entscheidet die Stimmbevölkerung direkt


über politische Vorschläge, zum ­Beispiel über das Budget. Die grösseren
Gemeinden und Städte haben Parlamente. Das Volk wählt die Parlamente.
In den Städten Zürich und Winterthur heisst das Parlament «Gemeinde‑
rat».

Exekutive in der Gemeinde


Jede Gemeinde hat eine Regierung (Exekutive). In den grösseren Städ-
ten heisst die Regierung «Stadtrat». In den meisten Gemeinden heisst
die Regierung «Gemeinderat». Der Stadtrat oder der Gemeinderat
leitet zum Beispiel die Verwaltung und plant die Ziele des öffentlichen Han-
delns. Die höchste Repräsentantin oder der höchste Repräsentant einer
Gemeinde ist die Gemeindepräsidentin oder der Gemeindepräsident. In
grösseren Städten heisst diese Person Stadtpräsidentin oder Stadtpräsident.

Im Kanton Zürich hat das Wort «Gemeinderat» 2 Bedeutungen:

1. In den meisten Gemeinden ist der Gemeinderat die Regierung


(Exekutive).
2. In einigen grossen Gemeinden (z.B. Stadt Zürich, Winterthur,
Wädenswil) ist der Gemeinderat das Parlament (Legislative)

58 Der Kanton Zürich


Die Aufgaben der Gemeinden Die Gemeinden im
Die Gemeinden haben verschiedene Aufgaben. Dazu ­gehören:
– die lokale Raumplanung
Kanton sind sehr
– Erteilung von Baubewilligungen unterschiedlich.
– Sozialhilfe
– Organisation der Primarschule

Die Gemeinden im Kanton sind sehr unterschiedlich. Es gibt kleine Dörfer


und grosse Städte. Manche Gemeinden haben mehr Geld, andere we-
niger. Ärmere Gemeinden bekommen Geld von reicheren Gemeinden.
Das heisst «Finanzausgleich». Der Finanzausgleich unterstützt arme Ge‑
meinden oder Gemeinden mit hohen Sozialausgaben, damit sie ihre Auf-
gaben erledigen können. Mit dem ­Finanzausgleich haben alle Gemeinden
die gleichen Chancen und sie halten besser zusammen.

Die Gemeinden sind die unterste der drei politischen Ebenen. Für viele
Fragen sind sie die erste Kontaktstelle für die Bevölkerung: Wenn man
heiraten will, muss man sich beim Zivilstandsamt der Gemeinde melden.
Wenn man umzieht, muss man sich bei der Einwohnerkontrolle der Ge‑
meinde melden.

Für Personen, die neu in einer Gemeinde wohnen, sind Quartiervereine


und das Quartierleben sehr wichtig. Quartiervereine vertreten die Inter-
essen der Bewohnerinnen und Bewohner eines Quartiers bei den Behörden.
Quartiervereine verbessern auch das gesellschaftliche Leben.

Alle Informationen über die Angebote und Regelungen in der Gemeinde


gibt es in der Lokalzeitung oder im ­Internet.

59
Geografie des Kantons Zürich

Die Gewässer
und Berge des
Kantons Zürich
SCHAFFHAUSEN
Deutschland
Rheinfall

Rhein

Deutschland

THURGAU
Rhein Thur

Töss

Schauenberg
Glatt

Limmat

Greifensee
Hörnli
AARGAU Pfäffikersee
Uetliberg
Schnebel-
horn
Bachtel
Pfannenstiel
Reuss
Albis
ST. GALLEN
Zimmer-
berg
Zürichsee

Sihl

ZUG SCHWYZ

60
Der Kanton Zürich gehört zum Mittelland. Er grenzt an 6 andere Kantone. Der Kanton Zürich
gehört zum M
­ ittelland.
Seen
Der Zürichsee ist der grösste See im Kanton. Der grösste Teil vom See liegt
im Kanton Zürich. Ein Teil liegt auch im Kanton St. Gallen und im Kanton
Schwyz. Der Zürichsee ist von drei Hügeln umgeben: dem Uetliberg, dem
Albis und dem Pfannenstiel.

Der Greifensee ist der zweitgrösste See im Kanton ­Zürich. Der Pfäffikersee
ist der drittgrösste See.

Flüsse
Es gibt viele Flüsse und Bäche im Kanton Zürich. Die Limmat fliesst zum Bei-
spiel durch Zürich und endet im Kanton Aargau in der Aare. Die Sihl fliesst in
der Stadt Zürich in die Limmat. Die Töss fliesst durch Winterthur und endet
im Rhein.

Berge
Das Schnebelhorn ist der höchste Berg im Kanton ­Zürich. Weitere Berge
sind der Bachtel, das Hörnli, der Pfannenstiel und der Schauenberg.

In Zürich gibt es den Uetliberg. Man nennt ihn auch den «Hausberg der Stadt
Zürich».

61
Kunst und Kultur

Im Kanton Zürich gibt es ein grosses A


­ ngebot an
Kunst und Kultur.

62 Kunst und Kultur


Veranstaltungen
Jedes Jahr finden kulturelle Veranstaltungen statt, die ­international bekannt
sind.

Die Street Parade findet jedes Jahr in Zürich statt. Sie ist auch im Ausland
sehr bekannt. Die Street Parade steht für Liebe, Friede, Freiheit, Grosszügig-
keit und Toleranz. Sie hat zum ersten Mal 1992 stattgefunden.

Das Zürcher Theater Spektakel bietet Theater, Tanz und Musik aus der gan-
zen Welt. Es findet jährlich im August auf der Landiwiese in Zürich statt.

«Weltklasse Zürich» ist ein Sportevent in Zürich. Dieser Event ist eine der
bekanntesten Veranstaltungen für Leichtathletik weltweit.
Sechseläuten
Das Albanifest in Winterthur ist ein grosses Stadtfest. Jedes Jahr nehmen
rund 100 000 Personen aus ­Winterthur und der Umgebung an diesem Fest
teil.

In vielen Gemeinden findet auch eine «Chilbi» statt. Dort gibt es viele un-
terschiedliche Feststände und ­Achterbahnen.

Sechseläuten Das Sechseläuten


Das Sechseläuten ist eines der bekanntesten Feste in der Schweiz. Es findet
jedes Jahr im April in der Stadt Zürich statt. Das Sechseläuten ist ein Fest
ist ein Fest der
der Zünfte. Zünfte.
Beim Sechseläuten marschieren die Zünfte durch die Stadt und treffen sich
auf dem Sechseläutenplatz. Auf dem Sechseläutenplatz zünden sie den
«Böögg» an. Der Böögg ist eine grosse Figur aus Holz und Watte, die wie
ein Schneemann aussieht. Nach dem Anzünden wartet man, bis sein Kopf
explodiert.

Das Sechseläuten ist ein Fest, um den Winter zu vertreiben und den Früh-
ling zu beginnen. Die Tradition sagt: Je schneller der Böögg den Kopf verliert,
desto schöner wird der nächste Sommer.

63
Albanifest
64 Kunst und Kultur
Museen und Theater
In Kanton Zürich gibt es viele Museen. In vielen Gemeinden gibt es kleine
Museen, in denen lokale Geschichte und lokale Themen gezeigt werden.

In der Stadt Zürich sind das die bekanntesten Museen:


– Landesmuseum: Dort wird die Geschichte der Schweiz gezeigt.
– Kunsthaus Zürich: Es ist das grösste Kunstmuseum der Schweiz.
– Museum Rietberg: Es ist ein Museum für nicht­europäische Kunst.
– Zoo Zürich: Dort ist die Masoala-Halle mit ihrem U
­ rwald aus Madagaskar.

Auch Winterthur gilt als eine Museumsstadt. Das Museum mit den meisten
Besuchenden ist das Technorama. In diesem Museum kann man Phäno-
mene aus Natur und Technik entdecken, selber experimentieren und alles
­berühren.

Das Schauspielhaus und das Opernhaus in der Stadt Zürich sind sehr be-
rühmt. Dort treten immer wieder b
­ ekannte Künstlerinnen und Künstler auf
und spielen berühmte S
­ tücke.

Das Landesmuseum
Zürich
65
Schulsystem

In der Schweiz sind die Kantone v ­ erantwortlich


für die öffentliche V
­ olksschule. Jeder Kanton
hat deshalb ein eigenes Schulsystem.

66 Schulsystem
Im Kanton Zürich dauert die obligatorische Schule 11 Jahre und sie ist gratis. Jeder Kanton hat ein
Zur obligatorischen Schule gehören:
– 2 Jahre Kindergarten
eigenes Schulsystem.
– 6 Jahre Primarschule
– 3 Jahre Sekundarschule

Obligatorisch heisst, dass alle Kinder die Schule ­besuchen müssen.

Nach der obligatorischen Schule können Jugendliche zwischen zwei Bil-


dungswegen wählen: Sie können eine berufliche Grundbildung (Lehre) ma-
chen oder das ­Gymnasium besuchen. Nach dem Gymnasium können sie
eine Universität besuchen. Mit einer Berufsmatura können sie auch nach
einer Lehre ein Studium machen.

Die älteste Universität in der Schweiz ist die Universität Basel. Die grössten
Universitäten sind die Universität ­Zürich und die ETH Zürich (Eidgenössi-
sche Technische Hochschule).

Das Schulsystem im Kanton Zürich

Quartärstufe Weiterbildungsstudiengänge

Tertiärstufe Höhere Berufsbildung Hochschulen


Berufs- und höhere Fachprüfungen, Fachhochschulen FH, Pädagogische Hochschule PH,
Berufsorientierte

höhere Fachschulen Universität und ETH


Kurse, Lehrgänge
Weiterbildung

Sekundarstufe II Berufliche Grundbildung Berufsmaturität Fachmittelschule Gymnasiale


Maturitäts-
schulen

11 Sekundarschule
Sekundar‑
stufe I
Obligatorische Schulzeit

10

8 Primarschule
Primarstufe

2
Kindergarten
1

Jahre

67
68 Glossar
Glossar

Bevölkerung
Die Bevölkerung sind alle Menschen, die in einem Staat oder Land leben. Alle
Bewohnerinnen und Bewohner der Schweiz sind zusammen die Schweizer
Bevölkerung.

Bundesgericht Das Bundesgericht


Das Bundesgericht ist die Judikative der Schweiz. Das Bundesgericht ist
das höchste Gericht in der Schweiz. Es prüft, ob die Gesetze richtig ange-
prüft, ob die Gesetze
wendet werden. des Bundesparlaments
die Bundesverfassung
Bundesparlament
­respektieren.
Das Bundesparlament ist die Legislative. In einer ­Demokratie wählt das
Volk die Mitglieder des Bundesparlaments. Das Bundes­parlament bestimmt
die ­Ge­setze und kontrolliert die Regierung. In der Schweiz ­besteht das Bun-
desparlament aus dem National­rat und dem Ständerat.

Bundesrat
Der Bundesrat ist die Regierung, also die Exekutive der Schweiz.

Der Bundesrat hat 7 Mitglieder. Diese 7 Mitglieder heissen Bundesrätinnen


und Bundesräte. Das Bundesparlament wählt die 7 Bundesrätinnen und
Bundesräte alle 4 Jahre.

Bundesverfassung Das Grundgesetz der


Die Bundesverfassung ist das Grundgesetz der Schweiz. In der Bundesver-
fassung findet man alle Grundregeln über den Aufbau des Bundes und über
Schweiz ist die
das Zusammenleben in der Schweiz. Bundes­verfassung.
Zum Beispiel steht in der Bundesverfassung: Alle ­Menschen sind gleich und
man darf niemanden wegen seiner Herkunft oder ­seiner Hautfarbe benach-
teiligen.

Demokratie Das Volk hat in


Demokratie bedeutet Herrschaft des Volkes, das heisst: Das Volk hat die
grösste Macht. Das Volk entscheidet in politischen Fragen und wählt die Re-
­einer Demokratie
gierung und das Parlament. die grösste Macht.
In einer Demokratie sind alle Menschen vor dem Gesetz gleich und alle Ein-
wohnerinnen und Einwohner achten das Gesetz.

Dezentralisierung
Dezentralisierung beschreibt die Aufteilung von Verantwortung und Zustän-
digkeit auf verschiedene Stellen. Dieses Wort braucht man vor allem in der
Politik. Es b
­ edeutet, dass Aufgaben auf mehrere politische Ebenen oder auf
mehrere Personen verteilt werden. Das Gegenteil von dezentral ist zentral.

Direkte Demokratie Die Bürgerinnen und


In einer direkten Demokratie machen die Bürgerinnen und ­Bürger aktiv in
der Politik mit. Zum Beispiel durch Wahlen, ­Abstimmungen, Initiativen oder
Bürger ­können die
Referenden. Politik beeinflussen.
Die Bürgerinnen und Bürger können durch ihre Vertretung im Parlament mit-
machen oder selbst direkt die Politik beeinflussen.

69
Exekutive
Die Exekutive ist die Regierung eines Staates und setzt die ­Gesetze durch.
Die Exekutive darf die Gesetze nicht ändern (z. B. der Schweiz, des Kantons
oder der Gemeinde).

Föderalismus / föderalistischer Staat


Föderalismus bedeutet, dass ein Staat in verschiedene Teilstaaten aufgeteilt
ist (Kantone). Jeder Teilstaat hat ­eine eigene Regierung und eigene Gesetze.
Die zentrale Regierung des Staates regelt nur die wichtigsten Dinge für alle
Teilstaaten.

Die Gemeinden in der Gemeinde


Schweiz können vieles Die Kantone in der Schweiz sind in Gemeinden unterteilt. Genauso wie die
Kantone haben auch die Gemeinden ­eine ­eigene Regierung und können vie-
selbst entscheiden. les selbst entscheiden. Die grossen Gemeinden haben auch ein Parlament.

Der Kanton Zürich hat insgesamt über 150 Gemeinden. Die Stadt Z
­ ürich ist
die grösste Gemeinde der Schweiz.

Gemeinderat
Im Kanton Zürich hat das Wort «Gemeinderat» 2 Bedeutungen:
1. In den meisten Gemeinden ist der Gemeinderat die Regierung (Exeku‑
tive).
2. In einigen grossen Gemeinden (z.B. Stadt Zürich, Winterthur, Wädenswil)
ist der Gemeinderat das Parlament (Legislative).

Gewaltentrennung
Gewaltentrennung heisst, dass die Macht aufgeteilt ist und ­niemand die Kon-
trolle über mehr als 1 Gewalt hat.
Es gibt 3 Gewalten:
– Die Legislative (= das Bundesparlament, also die Bundesversamm-
lung)
– Die Exekutive (= die Regierung, also beim Bund der ­Bundesrat)
– Die Judikative (= das Bundesgericht)
Die 3 Gewalten kontrollieren sich gegenseitig.

Judikative
Die Judikative ist das Gericht eines Staates. Das Gericht ist unabhängig von
der Regierung und vom Parlament und prüft, ob sich alle an die Gesetze
halten.

Kantonsrat
Der Kantonsrat ist das Parlament vom Kanton Zürich. Die Schweizerinnen
und Schweizer im Kanton Zürich wählen alle 4 Jahre die Mitglieder des Kan-
tonsrats. Der Kantonsrat hat nicht in allen Kantonen gleich viele Mitglieder. Im
Kanton Zürich hat er 180 Mitglieder.

70 Glossar
Konkordanz
Die Konkordanz ist eine Form der Demokratie. In einer Konkordanz-De-
mokratie sind möglichst viele politische Parteien in der Regierung vertreten.
Es sollen möglichst viele politische Meinungen in die Regierung einfliessen.
Die stärksten Parteien im Parlament bekommen auch ­einen oder mehr Sitze
in der Regierung.

Legislative
Die Legislative bestimmt die Gesetze und Gesetzes­
änderungen. In der
Schweiz können das Parlament und das Volk die Gesetze bestimmen und
ändern.

Öffentlichkeitsprinzip Durch das


Jede Person kann sehen, was die Regierung der Gemeinde, des Kantons
oder des Bundes entschieden hat. Auch Dokumente der Verwaltung sind für
Öffentlichkeits­prinzip
alle Personen grundsätzlich frei zugänglich. So versteht und akzeptiert die werden alle p ­ olitischen
Bevölkerung die Arbeit der Politik und der Verwaltung besser. Entscheidungen
­veröffentlicht.
Quartierverein
Ein Quartierverein ist ein Verein in einem Stadtquartier, wo Menschen
zusammen­kommen und mehr über das Leben im Quartier herausfinden kön-
nen. Im Quartier­verein kann man sich auch g
­ egenseitig helfen, wie zum Bei-
spiel mit der Nachbarschaftshilfe (während der Ferien Blumen giessen oder
Haustiere füttern).

Referendum
Wenn das Parlament ein Gesetz beschlossen hat, können die Schweizerin-
nen und Schweizer mit dem Referendum verlangen, dass es eine Abstim-
mung über das Gesetz gibt. Damit es zur Abstimmung kommt, braucht es
genug Leute, die das Referendum unterschreiben.

Reformation
Das Wort Reformation bedeutet in der lateinischen ­Sprache «Erneuerung». Vor
500 Jahren hat in Europa die Reformation begonnen. Durch die Reformation
ist die evangelische Kirche entstanden.

Regierungsrat
Der Regierungsrat ist die Regierung eines Kantons. Wie der Bundesrat hat
auch der Regierungsrat 7 Mitglieder. Die Bürgerinnen und Bürger des Kan-
tons wählen alle 4 Jahre die Mitglieder des Regierungsrats.

Rütlischwur Der Rütlischwur ist


Drei Männer aus den Kantonen Uri, Schwyz und Unterwalden gaben sich das
Ver­sprechen, für die F
­ reiheit zu kämpfen und sich nicht mehr von fremden
eine Legende.
Herrschern unterdrücken zu lassen.

71
Es gibt viele Sozialversicherungen
obliga­torische Sozialversicherungen dienen dem Schutz vor finanziellen Risiken, wenn man
aus verschiedenen Gründen nicht ­arbeiten kann. Wenn jemand krank wird
Versicherungen. oder keine Arbeit findet, erhält er oder sie von den verschiedenen Sozialver-
Diese Versicherungen sicherungen (zum Beispiel Arbeitslosenversicherung) Geld für Essen und für
machen es möglich, die Miete einer Wohnung. Alle ­Menschen, die arbeiten und Geld verdienen,
müssen aber auch Geld für die Sozialversicherungen bezahlen.
dass jede Einwohnerin
und jeder Ein­wohner
in der Schweiz genug Stadtrat
In Städten heisst die Regierung Stadtrat.
Geld zum Leben hat.
Turicum
Turicum ist der lateinische Name für Zürich. So haben die alten Römer Zürich
genannt.

Vereinigte Bundesversammlung
Wenn die beiden Kammern vom Bundesparlament (Nationalrat und
Ständerat) gemeinsam Entscheide treffen, ist das die Vereinigte Bundesver-
sammlung (246 Mitglieder). Die Bundesversammlung ist das Parlament der
Schweiz, also die Legislative. Die Bundesversammlung sind der National-
rat und der Ständerat zusammen.

Volksinitiative
Mit einer Volksinitiative können die Bürgerinnen und Bürger die Bundes‑
verfassung ändern. Eine Volksinitiative ist ein Vorschlag, über den die
Bürgerinnen und Bürger abstimmen.

Damit man über den Vorschlag abstimmen kann, m


­ üssen genug Leute die
Volksinitiative unterschreiben.

Eine Zunft ist eine Zunft


Vereinigung von Eine Zunft ist eine Vereinigung von Handwerkern oder von Kaufleuten. In die-
sen Vereinigungen organisierten früher die Zünfte ihre Berufe und bildeten
Handwerkern. junge Menschen in ihrem Beruf aus. In der Stadt Zürich hatten die Zünfte vor
allem auch viel politische Macht.

3-Säulen-Prinzip
In der Schweiz wird die finanzielle Lebensgrundlage, wenn jemand nicht
mehr arbeiten kann, durch 3 Säulen abgesichert. Die 1. Säule besteht aus
der Alters- und Hinterlassenen-Versicherung (AHV) und der Invaliditätsversi-
cherung, die 2. Säule ist die «berufliche Vor­sorge» und die 3. Säule die freiwil-
lige, «private ­Vorsorge». Dieses System für die Absicherung im Pensionsalter
wird 3-Säulen-Prinzip genannt.

72 Glossar
Unterschriftensammlung für eine Volksinitiative

73
74 Anhang
Anhang

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75
Gemeindeamt des Kantons Zürich
Abteilung Einbürgerungen
8090 Zürich
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