Broschuere Einbuergerung Grundkenntnistest
Broschuere Einbuergerung Grundkenntnistest
Einbürgerung
Informationen über die Schweiz und den Kanton Zürich
Herausgeberin
Gemeindeamt des Kantons Zürich
Abteilung Einbürgerungen
8090 Zürich
Telefon 043 259 83 81
zh.ch/einbuergerung
März 2023
Bildnachweise
Gestaltung
Grafik2, Zürich
www.grafik2.ch
2
Inhalt
Vorwort5
Glossar69
Anhang75
3
4
Vorwort
Herzlich willkommen!
Schön, haben Sie sich für eine Einbürgerung entschieden.
Unsere Demokratie ermöglicht viel Mitsprache. Wir sind ein Staat der Teil-
habe. Deshalb ist es wichtig, dass sich alle Menschen als Teil der Gemein-
schaft verstehen und bei der Gestaltung unserer Gesellschaft mitentscheiden
können.
Sie bringen Ihre Kultur und Ihre Traditionen mit in die Schweiz. Durch das
Leben in der Schweiz lernen Sie neue Sichtweisen und Traditionen kennen.
Genau das macht uns alle offen und neugierig und die Schweiz zu einem
erfolgreichen Land.
Hinweis:
Die hervorgeho‑
benen Wörter sind
erklärt im Glossar
auf Seite 69.
5
Die Geschichte der Schweiz
Weil die Schweiz neutral ist, haben viele internationale Organisationen ihren Insgesamt haben
Hauptsitz in einer Schweizer Stadt. Zum Beispiel sind der europäische Haupt-
sitz der Vereinten Nationen (UNO) und der Hauptsitz des Internationalen Ko-
rund 250 internationale
mitees vom Roten Kreuz (IKRK) in Genf. Das IKRK wurde vom Schweizer Organisationen
Henry Dunant gegründet, nachdem er Augenzeuge von der schrecklichen ihren Hauptsitz in der
Schlacht in Solferino mit tausenden Toten und Verletzten geworden war. Die
Organisation setzt sich für den Schutz von Kriegsopfern ein.
Schweiz.
7
Zeitstrahl Geschichte der Schweiz
Die Pest
In ganz Europa sind etwa 25 Millionen
Menschen an der Pest gestorben.
Pfahlbauten Die Pest war eine hochansteckende
An vielen Seen und Flüssen Infektionskrankheit. In Zürich ist
haben Pfahlbauer Häuser zwischen 1611 und 1635 die Hälfte
auf Holzpfosten, soge- der Bevölkerung gestorben.
nannten Pfählen, gebaut.
Am Zürichsee findet man
heute noch die Reste dieser
Häuser.
1346 – 1670
5000
– 1000 v. Chr.
58 v. Chr.
– 400 n. Chr.
1519
Die Helvetier
Um 58 v. Chr. hat die Schweiz zum alten
Rom gehört. Damals haben die Helvetier in Reformation
der Schweiz gelebt. Die Römer haben viele Im 16. Jahrhundert
Sachen aus ihrer Kultur in die Schweiz ge- hat in ganz Europa
bracht: Zum Beispiel gibt es in Avenches noch die Reformation der
ein Amphitheater aus dieser Zeit. Die Römer christlichen Kirche
haben auch die Badekultur und ihre Sprache begonnen. In Zürich
in die Schweiz gebracht. Deshalb hat die Stadt hat Ulrich Zwingli die
Zürich damals «Turicum» geheissen. Kirche reformiert.
1847
1798
1815
Wiener Kongress
Am Wiener Kongress
wurde die Neutralität
der Schweiz festgelegt.
9
Zeitstrahl Geschichte der Schweiz
Landesstreik
Beim Landesstreik
1918 haben über
Rotes Kreuz 250 000 Arbeit-
Der Schweizer Henry nehmende in der
Dunant hat in Genf das ganzen Schweiz we-
Internationale Komitee gen den schlechten
vom Roten Kreuz (IKRK) Arbeitsbedingungen
gegründet. gestreikt. Als Folge
vom Streik wurde
die 48-Stunden-
Woche eingeführt.
1863
1918
1914 – 1918
1848
Erster Weltkrieg
Die Schweiz ist im
Ersten Weltkrieg als
neutraler Staat von
Auseinandersetzun-
Bundesstaat gen verschont ge-
Gründung des Schweizer blieben. Wirtschaft-
Bundesstaates: 1848 wurde lich und sozial war
die Schweiz ein föderalistischer die Zeit aber hart.
Bundesstaat.
Kanton Jura
Der Kanton Jura
wurde gegründet.
Er war früher Teil
vom Kanton Bern.
Der Kanton Jura ist
der jüngste Kanton
1948
der Schweiz.
1979
1971
1939 – 1945
Zweiter Weltkrieg
Im Zweiten Weltkrieg hat es immer weniger Frauenstimmrecht
Lebensmittel gegeben. In der Schweiz hat Einführung des
man deshalb auf öffentlichen Plätzen Lebens- Frauenstimmrechts
mittel angepflanzt. Zum Beispiel wurden auf
dem Sechseläutenplatz in Zürich Kartoffeln
angepflanzt.
11
Die Schweiz Die Industrialisierung
wird vom A
grarstaat Die Industrialisierung hat in Europa im 19. Jahrhundert mit der Erfindung
der Dampfmaschine begonnen. Mit der Dampfmaschine konnte man mehr
zum Industriestaat. Produkte produzieren. Dadurch hat sich die Industrie in der Schweiz stark
verändert.
Vor der Industrialisierung war die Schweiz ein Agrarstaat. Das heisst, es hat
vor allem Landwirtschaft gegeben. Während der Industrialisierung hat sich
die Schweiz zum Industriestaat entwickelt. Die Textilindustrie war dabei am
wichtigsten.
Über das Eisenbahn‑ In dieser Zeit wurde auch das Eisenbahnnetz der Schweiz gebaut. Alfred
netz der Schweiz sagt Escher war für den Eisenbahnbau sehr wichtig. Er war auch wichtig bei der
Gründung der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) und der
man heute, es sei Gründung der Bank Credit Suisse.
das dichteste der Welt.
Im 19. Jahrhundert waren aber auch viele Menschen in der Schweiz arm
und arbeitslos und sie hatten Hunger. Viele Menschen haben deshalb die
Schweiz verlassen.
– Er organisiert die Armee und ist zuständig für die allgemeine Sicherheit in
der Schweiz.
– Er kümmert sich um das Sozialwesen, zum Beispiel Krankenkassen und
Sozialversicherungen wie AHV, IV und weitere.
– Er vertritt die Schweiz in Gesprächen mit anderen Ländern.
– Er ist zuständig für den Staatshaushalt, das heisst für die Einnahmen und
die Ausgaben des Bundes.
– Er bestimmt die Mehrwertsteuer und den Zoll.
– Er ist verantwortlich für den Schweizer Franken.
Die erste Frau wurde 1984 Bundesrätin. Sie hat Elisabeth Kopp geheissen.
1999 wurde Ruth Dreifuss die erste Bundespräsidentin.
13
Die Politik in der Schweiz
Es gibt 3 Gewalten:
– Legislative
– Exekutive
– Judikative
wählt wählt
Volk
15
Bundesparlament
Das Bundesparlament ist aufgeteilt in den Nationalrat (200 Mitglieder)
und den Ständerat (46 Mitglieder). Die Mitglieder im Nationalrat vertreten die
Bürgerinnen und Bürger. Die Mitglieder im Ständerat vertreten die Kantone.
Das Volk wählt den Nationalrat und den Ständerat. Wenn der Nationalrat und
der Ständerat gemeinsam Entscheide treffen, dann heisst das Vereinigte
Bundesversammlung (246 Mitglieder).
Jede Person mit dem Schweizer Bürgerrecht über 18 Jahre kann Mitglied Das Volk wählt den
des Parlaments werden. Dazu muss sie von den Wählerinnen und Wählern
gewählt werden. Die meisten Mitglieder im Parlament sind auch Mitglied in
Nationalrat und den
einer Partei. Man kann aber auch ohne Partei ins P
arlament gewählt werden. Ständerat.
Bundesregierung: Bundesparlament:
Bundesrat Nationalrat und
Ständerat
Bundesparlament
17
Die Regierung Der Bundesrat
(Exekutive) der Schweiz Alle Mitglieder des Bundesrats haben gleich viel Macht.
heisst Bundesrat. Die 7 Mitglieder des Bundesrats heissen Bundesrätinnen und Bundesräte.
Der Bundesrat hat Sie werden für 4 Jahre von der Vereinigten Bundesversammlung ge-
7 Mitglieder. wählt. Jedes Mitglied des Bundesrats ist verantwortlich für einen Bereich.
Für jeden Bereich gibt es ein Departement:
Eine wichtige Rolle spielt die Bundeskanzlei auch bei Abstimmungen und
Wahlen. Sie schaut, dass Abstimmungen und Wahlen korrekt durchgeführt
werden. Sie ist verantwortlich dafür, dass Bürgerinnen und Bürger ihre politi-
schen Rechte nutzen können.
Bundesgesetze gelten für die ganze Schweiz. Die Gesetze der Kantone und
der Gemeinden gelten nur in einem Kanton oder in einer Gemeinde.
1 Bund
Legislative – Exekutive – Judikative
26 Kantone
Legislative – Exekutive – Judikative
~2200 Gemeinden
Legislative – Exekutive – Judikative
19
20
20 Die Politik in der Schweiz
Autonomie
Einige Gesetze und Regeln gelten für alle Kantone. Zum Beispiel das Straf-
recht oder die Verkehrsregeln. Doch die Kantone sind souverän. Das heisst:
Jeder Kanton darf auch eigene Gesetze und Regeln bestimmen. Zum Bei-
spiel hat jeder Kanton sein eigenes Schulsystem, und jeder Kanton organi-
siert selbstständig den öffentlichen Verkehr. Diese Selbstbestimmung nennt
man auch Autonomie.
In der Schweiz kann das Volk Entscheidungen der Politik und Gesetze direkt
beeinflussen. Deshalb wird die Schweiz oft direkte Demokratie genannt.
Als Schweizer Stimmvolk gelten alle Personen ab 18 Jahren mit dem Schwei-
zer Bürgerrecht. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre dürfen bei politischen
Entscheidungen nicht mitentscheiden.
Kuppelhalle Bundeshaus
21
Politische Rechte
Alle Bürgerinnen und Bürger der Schweiz haben politische Rechte:
– Das Wahlrecht
– Das Stimmrecht
– Das Initiativrecht
– Das Referendumsrecht
– Das Petitionsrecht
Das Wahlrecht
Das Wahlrecht bedeutet, dass man die Regierung und das Parlament wählen
kann. In einer Demokratie ist es sehr wichtig, dass jede Person die Vertre-
tung wählen darf, die sie möchte. Ohne dass jemand anders sagt, wen man
wählen soll. Gewählt werden können alle Schweizer Bürgerinnen und Bürger
über 18 Jahre.
Die Bürgerinnen und Bürger wählen alle 4 Jahre für die Kantone und die
Gemeinden eine neue Regierung und ein neues P arlament. Für den Bund
wählen die Schweizerinnen und Schweizer nur das Bundesparlament
(Nationalrat und Ständerat). Das Bundesparlament wählt dann die Bun-
desregierung (Bundesrat).
Die Bürgerinnen und Bürger k önnen auch darüber abstimmen, ob die Schweiz
einer internationalen Organisation beitreten soll. Zum Beispiel: Im März 2002
wurde darüber abgestimmt, ob die Schweiz den Vereinten Nationen (UNO)
beitreten soll. Die Vorlage wurde mit 54,6 Prozent angenommen.
23
Das Initiativrecht
Mit einer Volksinitiative auf Ebene des Bundes können die Bürgerinnen
und Bürger verlangen, dass man die Bundesverfassung ändert. Dazu
müssen sie 100 000 Unterschriften sammeln. Danach gibt es eine Abstim-
mung.
Bei einer Volksinitiative braucht es immer das Volksmehr und das Stän-
demehr. Das Volksmehr bedeutet, dass die Mehrheit des Schweizer Stimm-
volks Ja stimmt. Das Ständemehr bedeutet, dass die Mehrheit der Kantone
Ja stimmt.
Die Bürgerinnen und Bürger können auch für den Kanton oder die Ge‑
meinde eine Volksinitiative einreichen. Dann braucht es aber weniger
Unterschriften. Die Zahl der Unterschriften, die es für eine Volksinitiative
braucht, ist in jedem Kanton und in jeder Gemeinde unterschiedlich. Für
eine Volksinitiative im Kanton Zürich braucht es 6000 Unterschriften, für
eine Volksinitiative in der Stadt Zürich braucht es 3000 Unterschriften.
Die Bürgerinnen und Bürger können auch im Kanton oder in der Gemeinde
ein Referendum einreichen. Die Regeln für die Anzahl Unterschriften und
die Zeit zum Sammeln sind aber in jedem Kanton und in jeder Gemeinde
unterschiedlich.
Das Petitionsrecht
Jede Person hat das Recht, eine schriftliche Petition bei einer Behörde ein-
zureichen. Eine Behörde ist zum Beispiel die Gemeinde. Eine Petition kann
eine Bitte, eine Forderung oder eine Idee zu einem Thema sein. Mit einer Pe-
tition können auch ausländische und minderjährige Personen in der Schweiz
politisch aktiv werden.
Hier sind die grössten Parteien der Schweiz und in Zürich aufgelistet:
AL Alternative Liste
Die Mitte
GP Grüne Partei
SP Sozialdemokratische Partei
25
Rechte und Pflichten in der Bundesverfassung
Bundesverfassung
Bundesgesetz
27
Jeder Mensch in Das Recht auf Leben und persönliche Freiheit
der Schweiz hat das Jeder Mensch in der Schweiz hat das Recht zu leben. Die Todesstrafe ist
verboten. Jeder Mensch in der Schweiz hat das Recht auf persönliche Frei-
Recht auf persönliche heit. Das heisst: Jeder Mensch hat das Recht, sich frei zu bewegen und nicht
Freiheit. verletzt zu werden. Man darf niemanden foltern oder grausam behandeln.
Gewalt ist ebenfalls verboten. Niemand darf einer anderen Person Gewalt
zufügen. Das gilt auch innerhalb der Familie. Niemand darf die eigenen Kin-
der, die Ehefrau oder den Ehemann schlagen.
Rechtsgleichheit
Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. Der Bund muss alle Menschen
gleich behandeln. Das bedeutet, dass man niemanden benachteiligen darf.
Egal, wie alt die Person ist, ob es ein Mann oder eine Frau ist, woher die Per-
son kommt, welchen Glauben die Person hat, welche sexuelle Orientierung
eine Person hat, wie reich die Person ist, ob die Person eine Behinderung
hat und so weiter.
Nur das Gericht darf eine Person bestrafen, die sich nicht an das Gesetz hält.
Das Gericht darf zum Beispiel entscheiden, dass jemand für längere Zeit ins
Gefängnis muss. Weder die Polizei noch jemand sonst darf das entscheiden.
Die Gleichberechtigung von Frau und Mann steht seit 1981 in der Bundes‑
verfassung.
Jede Religion darf in der Schweiz ein eigenes Haus (z. B. eine Kirche, eine
Synagoge, eine Moschee, ein Tempel) zum Beten haben.
29
Die Zensur Meinungsfreiheit und Informationsfreiheit
ist verboten. Jede Person darf sich ihre Meinung selbst bilden und im Rahmen des Ge-
setzes ihre Meinung anderen mitteilen. Jede Person darf sich über das infor-
mieren, was sie möchte.
Die Medien berichten zum Beispiel darüber, was die R egierung macht. Wenn
eine Zeitung in der Schweiz eine Kritik über die Regierung schreibt, muss
sie keine Angst vor einer Strafe haben. Dank freier Medien kann jede Person
ihre Meinung selbst bilden und auch mitteilen. Freie Medien sind deshalb
sehr wichtig. Weil sie so w
ichtig sind, nennt man die Medien auch die vierte
Gewalt in einem Staat (neben Legislative, Exekutive und Judikative).
Versammlungsfreiheit
Jede Person hat das Recht, eine Versammlung zu organisieren und an Ver-
sammlungen teilzunehmen. Jede Person darf selbst entscheiden, ob sie an
einer Versammlung teilnehmen möchte oder nicht.
Alle Kinder haben das Recht auf Bildung. Alle Kinder müssen die Schule be-
suchen. Sie müssen auch zum Turnen und zum Schwimmen. Früher konnten
Kinder nicht zur Schule gehen, weil sie in Fabriken arbeiten mussten. Kinder-
arbeit ist in der Schweiz seit dem Jahr 1877 verboten.
Alle Kinder haben das Recht auf eine möglichst gute Gesundheit. Das heisst:
Eltern müssen für ihr Kind sorgen, wenn es krank ist. Sie dürfen ihr Kind auch
nicht schlagen.
Eltern entscheiden über die religiöse Erziehung ihrer K inder bis 16 Jahre.
Das heisst: Eltern entscheiden, welcher Religion ihr Kind angehört. Kinder
ab 16 Jahren dürfen selbst entscheiden, welcher Religion sie angehören.
Sie können aus einer Religion austreten oder in eine andere Religion ein-
treten. Es ist verboten, Kinder ab 16 Jahren zu einer Religion oder zu einem
Glauben zu zwingen.
Militärdienst
Männliche Schweizer Bürger müssen in den Militärdienst.
31
Gesetze in der Schweiz
Gewerkschaften setzen sich für die Rechte und Interessen von Arbeitneh-
menden ein. Bei Fragen und Streitigkeiten zum Arbeitsvertrag können sich
Arbeitnehmende an A nwältinnen und Anwälte, Gewerkschaften und Arbeits-
gerichte wenden.
Wenn man Informationen über Lehrstellen, Beruf und Arbeit braucht, findet
man diese bei einem Berufsinformationszentrum (BIZ).
33
Steuern
In der Schweiz gibt es viele unterschiedliche Steuern. Für die unterschied-
lichen Steuern gibt es verschiedene Gesetze. Diese Gesetze regeln, wer wie
viel Steuern bezahlen muss.
Wenn man mit der Steuerrechnung nicht einverstanden ist, kann man dem
Steueramt einen Brief schreiben.
Eine wichtige Steuer im Alltag ist die Mehrwertsteuer (MwSt.). Diese Steuer
bezahlt man zum Beispiel, wenn man Lebensmittel kauft. Sie ist dann schon
im Preis inklusive.
Daneben gibt es auch spezielle Steuern, zum Beispiel die Hundesteuer: Die-
se Steuer muss man bezahlen, wenn man einen Hund hat.
Notfallsituationen
Im Gesetz steht, dass man in Notfällen Hilfe rufen muss.
Deshalb gibt es in der Schweiz diese Notfallnummern:
– 117 Polizei
– 118 Feuerwehr
– 144 Ambulanz, Sanitätsnotruf
– 145 Vergiftungen, Tox-Info
35
Sozialversicherungen
36 Sozialversicherungen
Die Sozialversicherungen: 5 Bereiche
Das schweizerische Sozialversicherungssystem besteht aus 5 Bereichen:
1. Die Vorsorge für das Alter, für Hinterlassene und bei Invalidität. Sie hat
3 Säulen: die AHV/IV, die berufliche Vorsorge und die private Vorsorge.
2. Die Krankenkassen: Sie sind für den Schutz vor den Folgen einer Krankheit
und eines Unfalls.
3. Die Arbeitslosenversicherung
4. Der Erwerbsersatz für dienstleistende Personen und bei Mutterschaft
5. Die Familienzulagen
3-Säulen-Prinzip
Gebundene Vorsorge
Obligatorische UVG
Obligatorische BVG
Freie Vorsorge
(Säule 3a)
(Säule 3b)
AHV
IV
obligatorisch freiwillig
37
Wer arbeitet, muss Die Vorsorge: 1. Säule
Beiträge an die AHV Zur ersten Säule gehören die Alters- und Hinterlassenen-Versicherung (AHV)
und die Invalidenversicherung (IV). Diese Versicherungen sind obligatorisch.
und die IV zahlen. Das heisst, jede Person in der Schweiz muss versichert sein. Die AHV ist für
die Existenzsicherung nach der Pensionierung da. Das ordentliche Renten-
alter der Schweiz ist für Frauen 64 Jahre (es wird bis 2028 schrittweise auf
65 Jahre erhöht) und für Männer 65 Jahre. Und sie verhindert, dass Witwen,
Witwer und Waisen in finanzielle Not geraten. Die IV sichert die fi nanzielle
Lebensgrundlage bei Invalidität. Wer arbeitet, muss Beiträge an die AHV und
die IV zahlen. Bei Angestellten werden diese Beiträge d irekt vom Lohn ab-
gezogen. Sie müssen allerdings nur die Hälfte der Beiträge bezahlen. Die
andere Hälfte b ezahlen die Arbeitgebenden.
38 Sozialversicherungen
Die Arbeitslosenversicherung Die Arbeitslosenver‑
Die Arbeitslosenversicherung schützt vor den finanziellen Folgen, wenn je-
mand arbeitslos wird. Sie ist für alle Angestellten in der Schweiz obligatorisch.
sicherung ist für alle
Wer arbeitslos wird, erhält aus der Arbeitslosenversicherung einen grossen Angestellten in der
Teil des letzten Lohns. Damit man Geld aus der Arbeitslosenversicherung er- Schweiz obligatorisch.
hält, muss man aber für eine bestimmte Zeit gearbeitet haben. Zudem erhält
man nur für eine bestimmte Zeit Geld aus der Arbeitslosenversicherung. Und
man muss beweisen, dass man eine neue Stelle sucht. Wenn man eine Stel-
le sucht, kann man sich beim RAV (Regionales Arbeitsvermittlungszentrum)
melden. Das RAV unterstützt Personen bei der Stellensuche.
Der Erwerbsersatz
Der Erwerbsersatz ist für Frauen in Mutterschaft und für Personen im Militär,
Zivilschutz oder Zivildienst. Im Zivilschutz und Zivildienst machen Personen
einen Einsatz, die nicht ins Militär wollen oder können.
Mütter erhalten ab dem Tag der Geburt 14 Wochen lang Geld. Das gilt aber
nur, wenn sie in dieser Zeit nicht arbeiten. Wer Militärdienst, Zivilschutz oder
Zivildienst leistet, kann in dieser Zeit nicht arbeiten. Deshalb erhalten diese
Personen in dieser Zeit ebenfalls Geld.
39
Feste, Traditionen und Kultur
In der Schweiz finden aber auch viele andere Feste und Veranstaltungen
statt. Das ganze Jahr über. Im Sommer findet alle 3 Jahre das Eidgenössi-
sche Schwing- und Älplerfest statt. Schwingen ist eine traditionelle Sportart
in der Schweiz.
Auch fast wie eine Sportart ist das traditionelle Kartenspiel der Schweiz:
der Jass.
Adventszeit
Die Adventszeit ist die Zeit vor Weihnachten. Sie wird auch Vorweihnachts-
zeit genannt. Sie beginnt an einem Sonntag Ende November oder Anfang
Dezember und endet an Weihnachten. In der Adventszeit sind die Strassen
mit schönen Lichtern beleuchtet und die Geschäfte dekoriert.
Samichlaus
Am 6. Dezember feiert man in der Schweiz den Tag des Sankt Nikolaus. In
der deutschsprachigen Schweiz heisst der Sankt Nikolaus Samichlaus. Der
Samichlaus-Tag ist vor allem ein Fest für die Kinder.
41
Schwing- und Älplerfest
Ostern
Auch Ostern ist eines der wichtigsten Feste im Christentum. Die Christinnen
und Christen feiern dann die Auferstehung von Jesus. In der Schweiz gibt es
viele Osterbräuche. Sehr wichtig sind die Ostereier: E
ltern und Kinder bema-
len oder dekorieren gekochte Eier und verstecken diese zusammen mit vie-
len Eiern aus Schokolade in der Wohnung oder im Garten. Die Kinder dürfen
am Ostersonntag nach den versteckten Eiern suchen. Auch der Osterhase
darf an Ostern nicht fehlen. Der Osterhase ist meistens aus Schokolade und
wird vor allem an Kinder verschenkt.
1.-August-Feier
Nach einer Legende wurde die Schweiz am 1. August 1291 gegründet. Des-
halb ist der 1. August der Nationalfeiertag der Schweiz. Viele Schweizerinnen
und Schweizer hängen an diesem Tag die Schweizer Fahne auf.
Fasnacht
An vielen Orten in der Schweiz feiert man Anfang Frühling die Fasnacht. Mit
der Fasnacht wollen die Menschen den Winter vertreiben. An der Fasnacht
finden Strassenumzüge statt. Dabei laufen viele Personen durch die Stras-
sen. Die Personen tragen Kostüme und manchmal Masken.
Die grössten Umzüge finden in Luzern und Basel statt. Die Basler Fasnacht
beginnt mit dem «Morgestraich» am Fasnachtsmontag um 4 Uhr morgens.
Dann werden alle Strassenlichter gelöscht und die «Pfeifer und Trommler»
(Musikantinnen und Musikanten) beginnen zu spielen.
1.-August-Feier
Schweizer Käse: Den Schweizer Käse kennt man in der ganzen Welt. In
der Schweiz werden etwa 450 verschiedene Käsesorten hergestellt. Zu den
bekanntesten gehören der Gruyère, der Emmentaler und der Appenzeller. Birchermüesli
Raclette: Das Raclette besteht aus Käsescheiben, die man in einem spe-
ziellen Ofen auf dem Tisch schmilzt. Dazu gibt es traditionell gekochte Kar-
toffeln, Essiggurken und Essigzwiebeln.
Rösti: Eine Rösti besteht aus gekochten und gebratenen Kartoffeln. Man
raffelt die gekochten Kartoffeln und brät sie, bis sie aussen knusprig sind. Die
Rösti ist die traditionelle Beilage zum Zürcher Geschnetzelten. Das Zürcher
Geschnetzelte besteht aus Kalbfleischstreifen und Champignons an einer
Sauce aus Rahm.
Birchermüesli: Das Birchermüesli wurde vor rund 100 Jahren vom Arzt
Maximilian Oskar Bircher-Benner erfunden. Daher auch der Name Bircher-
müesli. Es enthält Haferflocken, Zitronensaft, Kondensmilch, geriebene Äpfel
und H
aselnüsse oder Mandeln.
Käsefondue 43
44 Feste, Traditionen und Kultur
Schweizer Literatur und Kunst
Gottfried Keller: Gottfried Keller wurde 1819 in Zürich geboren. Er war ein
berühmter Schriftsteller, Maler und Politiker. Ein berühmtes Buch von Gott-
fried Keller ist «Der grüne Heinrich».
Johanna Spyri: Johanna Spyri war eine Zürcher Autorin. Sie hat die Ge-
schichte von Heidi geschrieben. Heidi ist ein kleines Mädchen, das in den
Schweizer Bergen bei ihrem Grossvater aufwächst. «Heidi» gehört zu den
berühmtesten Büchern der Welt.
Max Frisch: Der Autor wurde in Zürich geboren. Man sagt, er und Fried-
rich Dürrenmatt waren im 20. Jahrhundert die wichtigsten deutschsprachi-
gen Schriftsteller in der Schweiz. Ein berühmtes Buch von Max Frisch heisst
«Homo Faber».
Jean Tinguely und Niki de Saint Phalle: Der Schweizer Künstler Jean
Tinguely wurde durch seine beweglichen und maschinenartigen Skulpturen
bekannt. Er heiratete die französische Künstlerin Niki de Saint Phalle. Die
Kunst und die Skulpturen von Niki de Saint Phalle sind international bekannt.
Vor allem ihre «Nana»-Figuren sind sehr berühmt. Eine dieser Figuren hängt
seit 1997 in der Halle vom Zürcher Hauptbahnhof. Weil Niki de Saint Phalle
Jean Tinguely geheiratet hat, hat sie das Schweizer Bürgerrecht erhalten.
Pipilotti Rist: Pipilotti Rist ist eine Schweizer Künstlerin. Sie ist auf der
ganzen Welt für ihre Videoinstallationen bekannt. Ihre Kunstwerke findet man
in den weltweit wichtigsten Sammlungen der Gegenwartskunst.
«L’ange protecteur»
von Niki de Saint Phalle:
Nana-Figur im Haupt- 45
bahnhof Zürich
Die Geografie der Schweiz
Zürich ist die grösste Stadt der Schweiz. In Zürich leben fast 450 000 Per-
sonen.
Die Kantone
Die Schweiz hat 26 Kantone. Die Kantone sind in Gemeinden aufgeteilt.
Zum Beispiel ist die Stadt Zürich eine Gemeinde des Kantons Zürich.
Wasser ist eine der grössten natürlichen Ressourcen in der Schweiz. Des-
halb wird ein grosser Teil des Stroms mit Wasserkraft produziert.
Die Schweiz ist ein wichtiger Wirtschaftspartner für viele Länder. Deshalb
findet in Davos jedes Jahr das Weltwirtschaftsforum (WEF) statt.
47
Die Landessprachen
Die Einwohnenden s
prechen die Sprachen so:
Deutsch 63,5 %
Französisch 22,5 %
Italienisch 8,0 %
Rätoromanisch 0,5 %
Deutschland
Frankreich Österreich
Fürstentum
Liechtenstein
Rö
sti
gra
be
n
Italien
Über die Alpen führen verschiedene Alpenpässe. Diese Pässe werden seit
Jahrhunderten für Verkehr und Transport von Nord- nach Südeuropa genutzt.
Der Gotthardpass ist auch heute noch eine wichtige Verkehrsverbindung
durch die Alpen.
Unter ihm hindurch führt der längste Eisenbahntunnel der Welt: der Gott-
hard-Basistunnel.
Der Jura ist eine 300 Kilometer lange Gebirgskette. Er reicht von Frankreich
bis in die Schweiz und nach Deutschland. In der Schweiz macht der Jura 10
Prozent der gesamten Fläche aus.
Jura
Mittelland
Alpen
49
50
Abkürzungen und Wappen der Kantone
GL Glarus SO Solothurn
Auf dieser Karte finden Kapellbrücke
Schloss Munot
Sie verschiedene Lenzburg
Sehenswürdigkeiten Rütliwiese
Rathaus Basel Stiftsbibliothek und
der Schweiz. Es gibt Stiftsbezirk St. Gallen
Augusta SH
noch viele andere. Raurica
BS TG
Bundeshaus
BL ZH
JU
Uhrenstadt SO AG AR
AI
La Chaux-de-Fonds
ZG
LU SZ SG
BE
GL
NE NW
OW GR
UR Bahnstrecke Albula
FR
VD
TI Bernina
Express
GE
VS
Schweizerischer
Europäischer Nationalpark
UNO-Hauptsitz Weinberge
von Lavaux
51
Altstadt Stadtmauer von Bellinzona
52
Seen und Flüsse
In der Schweiz gibt es viele grosse Seen: Bodensee, Genfersee, Neuenbur‑
Mehr als 5 % der
gersee, Zürichsee, Vierwaldstättersee. Daneben gibt es viele mittelgrosse Trinkwasserreserven
und kleinere Seen und Flüsse.
Die vielen Seen und Flüsse der Schweiz sind eine wichtige natürliche Res-
source. Sie werden für Wasserkraftwerke genutzt, mit denen Strom produ-
ziert wird.
Berge, Flüsse und Seen der Schweiz
Auf dieser Karte finden Sie
verschiedene Berge, Flüsse
und Seen der Schweiz.
Rheinfall
Bodensee
Rhein
Limmat
Aare
Säntis
Zürichsee
Churfirsten
Bielersee Walensee
Creux Pilatus Vierwaldstättersee
du van Rhein
Aare
Inn
Brienzersee
Neuenburgersee
Thunersee
Eiger
Niesen Mönch
Genfersee
Jungfrau
Ticino
Aletschgletscher Piz Bernina
Rhone Lago
Maggiore
Rhone
Matterhorn
Luganersee
Dufourspitze
53
Der Kanton Zürich
Legislative
Das Parlament des Kantons Zürich heisst Kantonsrat. Der Kantonsrat
hat 180 Mitglieder. Die Bürgerinnen und Bürger des Kantons Zürich wählen
die Mitglieder alle 4 Jahre.
Exekutive
Die Regierung des Kantons Zürich heisst Regierungsrat und hat 7 Mitglie-
der. Die Bürgerinnen und Bürger wählen die Mitglieder alle 4 Jahre.
Judikative
Jeder Bezirk des Kantons Zürich hat ein Bezirksgericht. Der Kanton Zürich
hat ausserdem ein Obergericht, ein Handelsgericht, ein Verwaltungsgericht
und ein Sozialversicherungsgericht.
Bei einigen Gerichten wählt das Volk die Richterinnen und Richter. Bei eini-
gen Gerichten wählt der Kantonsrat die Richterinnen und Richter.
55
Aufbau des Kantons Zürich
Andelfingen
Bülach
Winterthur
WINTERTHUR
Dielsdorf
Pfäffikon
Zürich
Dietikon Uster
ZÜRICH
USTER
Meilen
Hinwil
Affoltern
Horgen Zürichsee
Bezirke
Es gibt 12 Bezirke im Kanton Zürich. Jede Gemeinde gehört zu einem
Bezirk. Jeder Bezirk hat eigene B
ehörden. Durch die Bezirke gibt es eine
Dezentralisierung der kantonalen Verwaltung.
57
Das Zürcher Gemeindewesen
Im Kanton Zürich Im Kanton Zürich gibt es über 150 Gemeinden. Die Gemeinden ent-
gibt es über scheiden selber, wie sie sich organisieren. Diese Regelungen schreiben sie
in der Gemeindeordnung auf.
150 Gemeinden.
In allen Gemeinden können Bürgerinnen und Bürger politisch mitbestimmen.
Sie können dafür an Abstimmungen und Wahlen teilnehmen. Bei Abstim-
mungen und Wahlen zählt das Wahlbüro die Stimmzettel.
Die Gemeinden sind die unterste der drei politischen Ebenen. Für viele
Fragen sind sie die erste Kontaktstelle für die Bevölkerung: Wenn man
heiraten will, muss man sich beim Zivilstandsamt der Gemeinde melden.
Wenn man umzieht, muss man sich bei der Einwohnerkontrolle der Ge‑
meinde melden.
59
Geografie des Kantons Zürich
Die Gewässer
und Berge des
Kantons Zürich
SCHAFFHAUSEN
Deutschland
Rheinfall
Rhein
Deutschland
THURGAU
Rhein Thur
Töss
Schauenberg
Glatt
Limmat
Greifensee
Hörnli
AARGAU Pfäffikersee
Uetliberg
Schnebel-
horn
Bachtel
Pfannenstiel
Reuss
Albis
ST. GALLEN
Zimmer-
berg
Zürichsee
Sihl
ZUG SCHWYZ
60
Der Kanton Zürich gehört zum Mittelland. Er grenzt an 6 andere Kantone. Der Kanton Zürich
gehört zum M
ittelland.
Seen
Der Zürichsee ist der grösste See im Kanton. Der grösste Teil vom See liegt
im Kanton Zürich. Ein Teil liegt auch im Kanton St. Gallen und im Kanton
Schwyz. Der Zürichsee ist von drei Hügeln umgeben: dem Uetliberg, dem
Albis und dem Pfannenstiel.
Der Greifensee ist der zweitgrösste See im Kanton Zürich. Der Pfäffikersee
ist der drittgrösste See.
Flüsse
Es gibt viele Flüsse und Bäche im Kanton Zürich. Die Limmat fliesst zum Bei-
spiel durch Zürich und endet im Kanton Aargau in der Aare. Die Sihl fliesst in
der Stadt Zürich in die Limmat. Die Töss fliesst durch Winterthur und endet
im Rhein.
Berge
Das Schnebelhorn ist der höchste Berg im Kanton Zürich. Weitere Berge
sind der Bachtel, das Hörnli, der Pfannenstiel und der Schauenberg.
In Zürich gibt es den Uetliberg. Man nennt ihn auch den «Hausberg der Stadt
Zürich».
61
Kunst und Kultur
Die Street Parade findet jedes Jahr in Zürich statt. Sie ist auch im Ausland
sehr bekannt. Die Street Parade steht für Liebe, Friede, Freiheit, Grosszügig-
keit und Toleranz. Sie hat zum ersten Mal 1992 stattgefunden.
Das Zürcher Theater Spektakel bietet Theater, Tanz und Musik aus der gan-
zen Welt. Es findet jährlich im August auf der Landiwiese in Zürich statt.
«Weltklasse Zürich» ist ein Sportevent in Zürich. Dieser Event ist eine der
bekanntesten Veranstaltungen für Leichtathletik weltweit.
Sechseläuten
Das Albanifest in Winterthur ist ein grosses Stadtfest. Jedes Jahr nehmen
rund 100 000 Personen aus Winterthur und der Umgebung an diesem Fest
teil.
In vielen Gemeinden findet auch eine «Chilbi» statt. Dort gibt es viele un-
terschiedliche Feststände und Achterbahnen.
Das Sechseläuten ist ein Fest, um den Winter zu vertreiben und den Früh-
ling zu beginnen. Die Tradition sagt: Je schneller der Böögg den Kopf verliert,
desto schöner wird der nächste Sommer.
63
Albanifest
64 Kunst und Kultur
Museen und Theater
In Kanton Zürich gibt es viele Museen. In vielen Gemeinden gibt es kleine
Museen, in denen lokale Geschichte und lokale Themen gezeigt werden.
Auch Winterthur gilt als eine Museumsstadt. Das Museum mit den meisten
Besuchenden ist das Technorama. In diesem Museum kann man Phäno-
mene aus Natur und Technik entdecken, selber experimentieren und alles
berühren.
Das Schauspielhaus und das Opernhaus in der Stadt Zürich sind sehr be-
rühmt. Dort treten immer wieder b
ekannte Künstlerinnen und Künstler auf
und spielen berühmte S
tücke.
Das Landesmuseum
Zürich
65
Schulsystem
66 Schulsystem
Im Kanton Zürich dauert die obligatorische Schule 11 Jahre und sie ist gratis. Jeder Kanton hat ein
Zur obligatorischen Schule gehören:
– 2 Jahre Kindergarten
eigenes Schulsystem.
– 6 Jahre Primarschule
– 3 Jahre Sekundarschule
Die älteste Universität in der Schweiz ist die Universität Basel. Die grössten
Universitäten sind die Universität Zürich und die ETH Zürich (Eidgenössi-
sche Technische Hochschule).
Quartärstufe Weiterbildungsstudiengänge
11 Sekundarschule
Sekundar‑
stufe I
Obligatorische Schulzeit
10
8 Primarschule
Primarstufe
2
Kindergarten
1
Jahre
67
68 Glossar
Glossar
Bevölkerung
Die Bevölkerung sind alle Menschen, die in einem Staat oder Land leben. Alle
Bewohnerinnen und Bewohner der Schweiz sind zusammen die Schweizer
Bevölkerung.
Bundesrat
Der Bundesrat ist die Regierung, also die Exekutive der Schweiz.
Dezentralisierung
Dezentralisierung beschreibt die Aufteilung von Verantwortung und Zustän-
digkeit auf verschiedene Stellen. Dieses Wort braucht man vor allem in der
Politik. Es b
edeutet, dass Aufgaben auf mehrere politische Ebenen oder auf
mehrere Personen verteilt werden. Das Gegenteil von dezentral ist zentral.
69
Exekutive
Die Exekutive ist die Regierung eines Staates und setzt die Gesetze durch.
Die Exekutive darf die Gesetze nicht ändern (z. B. der Schweiz, des Kantons
oder der Gemeinde).
Der Kanton Zürich hat insgesamt über 150 Gemeinden. Die Stadt Z
ürich ist
die grösste Gemeinde der Schweiz.
Gemeinderat
Im Kanton Zürich hat das Wort «Gemeinderat» 2 Bedeutungen:
1. In den meisten Gemeinden ist der Gemeinderat die Regierung (Exeku‑
tive).
2. In einigen grossen Gemeinden (z.B. Stadt Zürich, Winterthur, Wädenswil)
ist der Gemeinderat das Parlament (Legislative).
Gewaltentrennung
Gewaltentrennung heisst, dass die Macht aufgeteilt ist und niemand die Kon-
trolle über mehr als 1 Gewalt hat.
Es gibt 3 Gewalten:
– Die Legislative (= das Bundesparlament, also die Bundesversamm-
lung)
– Die Exekutive (= die Regierung, also beim Bund der Bundesrat)
– Die Judikative (= das Bundesgericht)
Die 3 Gewalten kontrollieren sich gegenseitig.
Judikative
Die Judikative ist das Gericht eines Staates. Das Gericht ist unabhängig von
der Regierung und vom Parlament und prüft, ob sich alle an die Gesetze
halten.
Kantonsrat
Der Kantonsrat ist das Parlament vom Kanton Zürich. Die Schweizerinnen
und Schweizer im Kanton Zürich wählen alle 4 Jahre die Mitglieder des Kan-
tonsrats. Der Kantonsrat hat nicht in allen Kantonen gleich viele Mitglieder. Im
Kanton Zürich hat er 180 Mitglieder.
70 Glossar
Konkordanz
Die Konkordanz ist eine Form der Demokratie. In einer Konkordanz-De-
mokratie sind möglichst viele politische Parteien in der Regierung vertreten.
Es sollen möglichst viele politische Meinungen in die Regierung einfliessen.
Die stärksten Parteien im Parlament bekommen auch einen oder mehr Sitze
in der Regierung.
Legislative
Die Legislative bestimmt die Gesetze und Gesetzes
änderungen. In der
Schweiz können das Parlament und das Volk die Gesetze bestimmen und
ändern.
Referendum
Wenn das Parlament ein Gesetz beschlossen hat, können die Schweizerin-
nen und Schweizer mit dem Referendum verlangen, dass es eine Abstim-
mung über das Gesetz gibt. Damit es zur Abstimmung kommt, braucht es
genug Leute, die das Referendum unterschreiben.
Reformation
Das Wort Reformation bedeutet in der lateinischen Sprache «Erneuerung». Vor
500 Jahren hat in Europa die Reformation begonnen. Durch die Reformation
ist die evangelische Kirche entstanden.
Regierungsrat
Der Regierungsrat ist die Regierung eines Kantons. Wie der Bundesrat hat
auch der Regierungsrat 7 Mitglieder. Die Bürgerinnen und Bürger des Kan-
tons wählen alle 4 Jahre die Mitglieder des Regierungsrats.
71
Es gibt viele Sozialversicherungen
obligatorische Sozialversicherungen dienen dem Schutz vor finanziellen Risiken, wenn man
aus verschiedenen Gründen nicht arbeiten kann. Wenn jemand krank wird
Versicherungen. oder keine Arbeit findet, erhält er oder sie von den verschiedenen Sozialver-
Diese Versicherungen sicherungen (zum Beispiel Arbeitslosenversicherung) Geld für Essen und für
machen es möglich, die Miete einer Wohnung. Alle Menschen, die arbeiten und Geld verdienen,
müssen aber auch Geld für die Sozialversicherungen bezahlen.
dass jede Einwohnerin
und jeder Einwohner
in der Schweiz genug Stadtrat
In Städten heisst die Regierung Stadtrat.
Geld zum Leben hat.
Turicum
Turicum ist der lateinische Name für Zürich. So haben die alten Römer Zürich
genannt.
Vereinigte Bundesversammlung
Wenn die beiden Kammern vom Bundesparlament (Nationalrat und
Ständerat) gemeinsam Entscheide treffen, ist das die Vereinigte Bundesver-
sammlung (246 Mitglieder). Die Bundesversammlung ist das Parlament der
Schweiz, also die Legislative. Die Bundesversammlung sind der National-
rat und der Ständerat zusammen.
Volksinitiative
Mit einer Volksinitiative können die Bürgerinnen und Bürger die Bundes‑
verfassung ändern. Eine Volksinitiative ist ein Vorschlag, über den die
Bürgerinnen und Bürger abstimmen.
3-Säulen-Prinzip
In der Schweiz wird die finanzielle Lebensgrundlage, wenn jemand nicht
mehr arbeiten kann, durch 3 Säulen abgesichert. Die 1. Säule besteht aus
der Alters- und Hinterlassenen-Versicherung (AHV) und der Invaliditätsversi-
cherung, die 2. Säule ist die «berufliche Vorsorge» und die 3. Säule die freiwil-
lige, «private Vorsorge». Dieses System für die Absicherung im Pensionsalter
wird 3-Säulen-Prinzip genannt.
72 Glossar
Unterschriftensammlung für eine Volksinitiative
73
74 Anhang
Anhang
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Gemeindeamt des Kantons Zürich
Abteilung Einbürgerungen
8090 Zürich
Telefon 043 259 83 81
zh.ch/einbuergerung