Guineischeundwes00hemm DRAGÕES E INDIGENAS
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Tbriſtoff
von derUntern⸗ ing/ deß Altern
Gehetmen Raths/anderen Loſungern /
und wolverordneten Pftegern deß Spi⸗
tals zu 2
St. Martha.
Meinen Großgunſtig /Gebietenden 1
Hochgeehrten ter en.
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dies Vorhaben etwan die Un⸗
ſterblichkeitzuwegen bringen koͤn⸗
/ als welche Sie durch Ihre hohe
Meriten allbereit erlangt haben.
Der allwaltende GOtt gebe
und verleihe /daßEure Woldlde⸗
iche Herlichkert in voller Blue
tehende liebe Angehörige /und
tahe Anverwandte / dergleichen
tes Geruͤcht/an Ehr /Tugen⸗
en/Gluͤck und allen Wolſtand/
nit guter beharꝛlicher Geſundheit/
eben und mit Euch gleichfals/
uf kuͤnfftige Zeiten bringen /und
urch Goͤttliche Huͤlff fortſetzen/
mit deß gemeinen Vatterlan⸗
es Nutz weißlich angeſtellet und
ortgefu ͤhret w werde.f
geführet Wormit ich
-
2. ZueignungesSchrifft.. 823
auch in den kraͤfftigen Macht
ſchutz deß allgewaltigen Gottes
Euch werthe Vaͤtter deß Vatter
a lands / ſambt dero WolAdeliche
Familien / zu allen beharlichen|
|
WMWolergehen /mich aber deroſelben
biſtaͤndigen Gewogenheit / treu
llochſt empfehle.
ji Gegeben in Rürnbergben3o
Marti /1663. N
103 Euer Deren Geſtrenm
. and Sealigkeit
demuͤkig gehorſame
9 2 dagen
Apolonta Hemmerſatnin /
Wittib. — 9
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I: dern allerannehmlichſten
Mu⸗
ic ein Eckel haben/ſondern auch diefe er⸗
puͤnſchte Ohrenſpeiß mit weiſſen Zähnen
erachten und verlachen. Eben alſo gehet
8 auch mit der fohoch geſtiegnen Mahlerey.
Sd hoch andere ein Beliebung uͤberkom⸗
nen/wann eine bundte Blum ſo kunſtreich
ind lebhafft zu Papier kommt; ſo hoch
ragen andere an dieſer edlen Kunſt ein
Mißfallen / daß fd viel Zeit und Geld offt
uf ein einiges Stuck Ipendirt und vers.
vendet wird.
DasSeiBil
iner
dnuß deß Kayſers Eteraclii auf
ten/und auf der andern
/wieer auf
inen Wagen ſitzt/befindet ſich an einen
4 NN Ort
_, DVorradevontTunbarkee v. =
Ort zimlich groß. Diß Stud iſt anfangs
von einem Mann/deſſen Kinder darmit ges
ſpielet /um einen halben Thaler bekommen
worden / darauf es der Kauffeum r 30.
Thaler/ dann dieſer einen Hollaͤndiſchen
Kauffmann um 3 00. Thaler / und endlich
dieſer dem Groß⸗Hertzog von Florentz um
7000. Cronen verkaufff. Ingleichen 7
Harlem / an deß Fuͤrſten von Uranien Hof /
wurde die Tauff Johannis anfangs um
7. Stieber gekaufft / und der Kauffer ver:
fauffte ſolche wiederum um z ooo. Gulden.
Liber ſolche Liebhaber der Kunſtſtück doͤrffte
ſich mancher entruͤſten/wie uͤbel ſiehr Geld
anlegten. 5 85 6239
Allein heift es allhier: Magnum ſola⸗
tium eſt, diſplicere non Catònibus,
Læ-
lis, Scipionibus, fed imperitis & bene
loqui neſciis. Die Kunſt drucket kein
Pferd / fagten die Alten / und ſtehet fein/
wann einer von allerhand Kuͤnſten zee
weiß / und in omni ſcibili vir verſatiſſi-
mus iſt. Der Vitruvius erfordert an ſei⸗
nem Architecto, non debere, nec poſſe
eum eſſe Muſicum, ut ne >;
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weit entlegner Lander
velle tamen non eſſe du nec pietorem,
ut Apellem, ſed velle tamen eν non
imperitum. Von den Reiſen in weit ent⸗
legne Oerter fallen ebner maſſen offt unglei⸗
che Urtheil. 40 | in
Jener Weltberuͤhmte Juriſt klagteSo
:
viel er Schritt in Reiſen gethan/ſo viel hab
erGeſetz dargegen vergeſſen. Ande/rewelche
auf ihren Reifen nichts aufnotirn,
alswann
ee eee in Wirths⸗
aͤuſern ſich luſtig gemacht / klagen endlich:
Beregrinatio, eſt via ad egeſtatem. Rit-
tersh. in Nov. p. 2 5 9. Die Geiſtlichen ver⸗
meine /ndas Reifen ſtehe nur denen Politi-
cis zu/es habe Samuel Bockartus, der neu⸗
ichſte gelehrte Scribent, ſchon Geögraphi-
am Sacram geſchrieben/ fo fey von gelob⸗ |
en Land fo viel heraus
/ daß nichts mehr üs
rig zubeobachten. Da ſchon die Apoſtel
e alleranſehlichſte n gethan/wie un
Reifen
er ruhmwuͤr Düherꝛ
dige inZeit⸗und Welt⸗
auff fol. 62 9. nachdencklich bemercket /ale
ddaß der Apoſtel Paulus / biß auf fein er⸗
tes Gefaͤngnuß zu Rom/ dreytauſend und |
icht Mellen gereiſet. f
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Vorrede von Nutzbarkeit
Ja eiliche Weitger eiſte klagen
/ſiewären
durchihrviel Reiſen veraͤchtlich
worden /wie
jener erzehlet/ſein Vatter hab einmals einen
Dreſcher gehabt/der bey dem heiligen Grab
geweſen/ und unter ſchiedlicheSprachen ver⸗
ſtanden/allein ſein Vatter hab ihme nicht
mehr zu Lohn geben / als andern/ welche
nur ihr Mutter ſprach verſtanden. Pi
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Reiß beſchreibung 5
Ss iſt ein Caſtell zu Land auff einem hohen
Berg gebauet / wegen der Mohren/ſo ſich viel⸗ tn
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Reiß-befhreibung, Kg
biel /alsWillkomm bey ihnen heiſt. Doch traue⸗
ten fienicht/zu uns zu kommen/ſondern ſchoͤpf⸗
ten Waſſer mit der Hand auß dem Meer / und
lieſſensindie Augen tropfen. Da dann etliche %
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men/und ſampt ihren Wahren ansLand /wo fi
anfahren wollen /kommen. Wie dann ziveyei
Mohren / denen auf dem Schiff Ambtsforth,
ihre Cano/weilen ſie unten im Schiffe waren
weg kommen find / ohne einigen Entſatz de:
Erſauffens / ſich auf ein Bret gelegt/welches ih
nen vom Schiffer darzu hinauß geivorffen wor
den/und damit ans Land geſchwommen. Libei
welcher groſſenVerwegenheit wir uns alle hoͤch⸗
lichverwunderten. RL
Von Perſon ſeynd fie lang und ſtarck /
tragen lange Haar/und halten gar viel davon.
DDs ſagten uns auch die Schiffleut
/daßfieſolche
von andern Mohren handleten / wie fieſich dann
auch ſehr wunderlich farben) damit fie nur wild
und grauſam genug außſehen; wie ſiedann vor⸗
hin / ohne ſolchen Zierath /grauſam und bar⸗
bariſch genug außſehen. So ſie Krieg gegen
andre Mohren fuͤhren/und einen Gefangnen be⸗
kommen / hauen ſieihm den Kopf ab/trincken aus
der Hirnſchalen/kochen und eſſen das Fleiſch das
von / verwahren die Bein / zum Ruhm ihrer Ta⸗
pferkeit / und ſolche Gaſterey bekraͤfftigten unſe⸗
re Mohren auch. ö
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benahmen. | 1
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Inder eilfften Wochen ſahen wir das Ca
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| Am heiligen Ehrift: Abend / Anno 1639
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atzten wir unſer Both aus und fuhren den
. Castelzu. Wir danckten GOtt /daß Er
I gnaͤdig an begehrten Ort geholffen haͤtte
dann esallbereit 11. Wochen war/daß vir Zei
n / in welcher
dieſer Reiß zugebracht hatteich
0 ich diß wenige/ ſo viel geſehen /fuͤk
mich aufgezeichnet.
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Reiß⸗ 3
Keißsbefchreibungg., 21
nach eim Caſtell / fo an Cabo de Trespun-
tas ligt/Aziam genannt / fo von den Portu⸗
geſiſchen beſetzt geweſen/ſelbiges einzunehmen /
und mit unſerm Volck zubeſetzen: damit wir
daſelbſt auch unfern Handel mit den Mohren
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24 Guineiſche
und ljeſſen den Knechten die andre /jene kon⸗
tens nicht außtrincken / und gabens den Knech⸗
ten gar/ſagende: Sie wolten all dem
Caſtell wieder zugehen/jene ſolten bald nachfol⸗
gen; welches ſie auch verſprachen. Und da ſie
den Wein außgetruncken/ wolten fieſolchen bes
zahlen: die aber wolten kein Gold / ſondern
fragten: Ob fie ihnen keine Meſſer geben koͤn⸗
ten? Und weil dieſe Leute ſtetig ſolche bey ſich
hatten / zog ein jeder das ſeinige heraus / und
gabs ihnen.
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Reiß⸗beſchreibung. 25
Mohren wieder ins Holtz hinein gejagt wurden:
und weil ſich dieſe 2. auch ſchon ſehr verblut hat⸗
ten / bracht man ſie todt auf das Caſtell. Ha⸗
ben alſo dieſe 4. ihr Leben elendiglich laſſen muͤſ⸗
ſen. Den zweyen Capitainen aber/welche ein
gut Stuckwegs vorhin gangen/ iſtkein deid wi⸗
derfahren.
Hernach kamen die Mohren / accordirten,
begehrten Friede / und verſprachen ſtetig mit
uns zu handeln: welches ihnen auch ver⸗
ſprochen / und beyderſeits in der Zeit iſtgehal⸗
ten worden.
Als unſer General das Caſtell beſetzet/und
mit allen aufs beſte verſehen hatte / und wir
ſchon 12. Tag uns da aufgehalten hatten/ſchick⸗
te man uns andre wieder zuruck nach dem Ca⸗ *
4
ſtell de Mina. Als wir da ankamen / hat ſich
unterdeſſen eine Spaltung erhoben. Es lage .ö
3. Meil von uns ein Flecken/Firdu genannt/in !
ſelbigem wohnte ein Mohrn⸗Koͤnig / deſſen 10
Vornehmſter / der fo viel bey ihm galt / als ein 1
Rath / hieß Hennequa : ſelbiger nahm einen
wolbekandten Mohren / ſo von uns Teutſchen
Jan Fordiis genennet wurde / und unſers Gene⸗
als Freund/ durch ſeine Leuth gefaͤnglich / die
hn nächtlich überfielen /und ins Land fuͤhrten/|
ver
ihn (bitſtdenKopf
pfabzuſchlagen.
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26 Glnineiſche i
Als unſer General ſolches erfahren/ſchickte
er eilend einen Boten an den König von Fudu,
ließ ihm ſagen / dieſen Jan Fordiis wieder loß
zulaſſen /und ihme zuſchicken / odererwolte
nichts mehr mit ihm handeln. Darauf ſich
der Koͤnig ſehr entſchuldigen lieſſe / daß nicht
er/ſondern ſein nechſter Rath/ ſelbigen geſan⸗
gen hielte: doch wolt er ſehen
/wieer ihnloß ma⸗
chen moͤchte. Au |
Aber diefer Hennequa foar einſtoltzer /gro⸗
ber /doch dabey reicher Mohr / und hatte bey
400. Mohren unter ſeinem Gewalt; der ließ
unſerm General entbieten: Er gebe ihm den
Gefangenen nicht loß/es muͤſte ihm der Kopf
herab / und wolte uns auch den Weg mit Mobs
ren verlegen / da wir ſonſten alle Tag pflegten
unſer Waſſer zu holen / welches eine Meilwegs
von unſerm Caſtell war.
Es giengen unſer so. Mann / ſambt 3.
Tompagnien Mohren aus / ihn von dem Weg
/ſcho f⸗
zu treiben. Als wir nun bey fie kamen
ſen wir mit Mußqueten unter ſie /daß ſieſich
gleich in die Buͤſch verlieffen/und wirzuihnen
nicht kommen konten: muſten alſo unverrichter
Sach wieder zuruck / nach unſerm Caſtell
/ ge⸗
hen. Doch wurde ein Accord getroffen / daß
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et ein Pfund Gold / und denGefangenen un⸗
ſerm 1
Aeifbefchreibung, 97
ſerm General ſchickte. Dargegen gieng unſer
General in ſeine Behauſung / ſolche zu beſehen/
nahm einen Ochſen mit / und verehrte ihm ſol⸗
chen. Unſer 6. muſten ihn convoyren, dann es
2. Meil dahin war. Und als wir für fein Haug
kamen/muſten wir ihm zu Ehren 3. mal Salve
eben. Darauf ließ er ſeinen Mohren und
claven entbieten/zu ihm zu kommen/ und ih⸗
me den Ochſen verzehren helffen.
Dieß Morgens früh waren ihrer etliche
ſchon verhanden / die nahmen den Ochſen/ ban⸗
den ihme Maul und Naſen zu / darnach nah⸗
men fie ihre Schild und Aflegay , lieffen den
Flecken damit auf und nieder / ſungen und
ſchrien/ſo laut ſie konten/das waͤrete bey drey
Stunden : hernach wolten fie den Ochſen
ſchlachten / weil wir aber einen Koch bey uns
hatten / wolten wir den Mohren ſolches nicht
zulaſſen. 8 Zi 5
Wir giengen in ihre Haͤuſer
/dievon deimen/
und mit Stroh gedeckt waren. In ihren Waͤn⸗
den ſtacken Staͤbe / an welchen viel Eyerſchalen
hiengen /ihrem Fetiffo oder AbgottzuEhren. nepn
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Unter⸗
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1 Unterivegs fragten wir die Mohren / was
die kleine Hutten auf dem Feld bedeuteten / in
welchen Kruͤglein mit Waſſer und Wein / auch
Mille Brod und anders Eſſen ſtunden? Da
wurde uns gleicher geſtalt geſagt: daß es ihrem
Fetiſſo, zu Ehren / ihrer Fruͤcht und Felder zu⸗
verſchonen geſchehe. Auch ſahen wir viel Fal⸗
len von ſtarckem Holtz /die Biſem⸗ Katzen dar⸗
mit zu fangen. Solche Fallen ſind in der mit⸗
ten abgetheilt /im hinter Theil wird ein Haan
geſetzt /wann ſolcher ſchreyt/und von dieſen Ci⸗
wet⸗ oder Bieſen⸗Katzen gehöret wird / lauffen
ſie hinein/ſolchen zu fangen: welches aber ihnen
ſelbſten widerfaͤhrt /und werden ſolche zu 10.
auch 20. Gulden verkaufft. Solcher Katzen
werden auch in Oſt Indien viel gefunden. Die
Mohren nennens Lankan, die Portugiſen Ka-
to Dagalia: an dieſem Goldgeſtad werden fie
Caſtory genennt / den Agaly, ſo ſie ihnen ab⸗
nehmen/und zu ſaͤubern wiſſen/wird theuer ver⸗
kaufft. Sie ſind in dieſem Land viel beſſer als
an andern Orten: wollen wol gehalten ſeyn im
5 Eſſen / und halten ſich doch ſauber: ſind geſtalt
1 wie ein Fuchs / haben einen Schwantz wie eine
1 Katz/und find am Leib geſprengt/wie ein Leo⸗
pad. Die Maͤnnlein/und die lvildeſten/ſeynd
am beſten. R 4
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8 Ds gad zur ſelben Zeit viel Heuſchrecken/
foihnendieFrüchte vondenFeldern abfraffen/
daß auch in vielen Laͤndern etliche hundert
Mohren ſturben. Sie gaben ihrem Fetiſſo
biel Gold / ſolcheszubertreiben/war aber ver⸗
gebens.
EE ˙ SEE ATBITTE
Das III. Capitel.
Von der Mohren Ehe.
Je Mohren berahten in dieſen Landen
EN ihre Kinder /fo bald fie ihre Söhn zu
Fe Fahren bringen. Schicken offt nach
einer Tochter / fo der Sohn noch niemal geſe⸗
hen / wanns nur dem Vatter gut duͤncket.
Wann ſelbige kompt / wird fie ohne weitere
Werbung durch den Vatter dem Sohn gege⸗
ben: welches denn in Gegenwart ihrer Freund/
ſo zum Theil mit kommen / geſchicht. Der
Ben gibt dem Sohn kein Heyrathgut / er
abe ſich denn ſelbſt mit Fiſchen / oder andrer
Arbeit / in der Jugend ſo viel verdient/daß er
ihr ein Kleid und bey drey Eln Tuch oder Zeu
geben kan: welches durch ihre Freund b wal
tigt wird. | WEN
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Guineiſche
Der Braut Eltern geben ihr ſo viel/als 14.
Gulden werth an Gold / oder / ſo ſie reich ſind/
wol mehr /nur damit ſie Wein und Palma
kauffen koͤnnen zu ihrer Hochzeit: Und dieſes
iſt bey allen /wann es auch eines Koͤnigs Toch⸗
ter waͤre / gebräuchlich ; ohne daß dieſer ein
Sclabe in ihre Haußhaltung zu Dienſten ge⸗
ſchickt wird. Solche Weibesbilder find über.
12. oder 14. Jahr nicht alt: das thun ſie dar⸗
umb / als die Mohren ſelbſten ſagen/ damit fie
die Weiber nach ihrem Sinn und Willen ab⸗
richten moͤgen. Bey der Verloͤbniß verſpricht
ſie ihm ihre Treu / und von keinem andern ſich
beruͤhren zulaſſen: welches der Mann ihr nicht
zu verſprechen ſchuldig iſt. Und ſo ein Weih
mit oder wider ihren Willen ſolches uͤbertretten
ſolte /und von ihrem Mann erfahren wird / hat
er Macht/fie von fich zuſtoſſen: und der jenige /
ſo mit ihr zuthun gehabt/ iſt ſchuldig /dem Koͤ⸗
nig 1. Marck 2. Loth Golds zu zahlen. So es
aber ein Teutſcher geweſen waͤre/ iſt er ſolches
befreyet/weil er nicht hat wiſſen koͤnnen / ob ſie
verheyrath waͤre / oder nicht. Die Straff
aber kombt doch auf das Weib / den 6. Theil ge⸗
dachter Straff ihrem Mann zu geben / ſie habe
gleich Nutzen davon gehabt oder nicht. Und
o der Mann nicht gewiſſen .
ondte
Reiß⸗beſchreibung. 31
Fondte/haͤlterihr es doch für/gibt ihr Salz zu
eſſen /mit Beſchwerungen von ihrem Abgott
Fetiſſo. So fieſich ſicher weiß / nimbt fie es
an: ivo aber nicht/fowegert fie ſichs /umb des
Eyds willen / darumb ſie ihr Abgott ſtraffen
möchte :Und fo der Mann keine Lieb mehr zu
ihr hatte / kan er fie von ſich ſtoſſen /und ein an⸗
dre nehmen. Auch/wann derThaͤter benann⸗
te Straff dem Koͤnig bezahlt haͤtte / kan es der
Mann doch noch dahin bringen / daß er von dem
Ort wegziehen muß; oder/ ſo er nicht zubezah⸗
len haͤtte
/auchder Frauen Freunde fienicht auß⸗
föfen wolten/kan er verſchaffen/daß fie beyde im
Land für Sclaven verkaufft werden.
Es darff ſonſt ein Mohr ſo viel Weiber
nehmen / als er ſich trauet zu ernehren: Sie
wohnen aber nicht beyfammen ; wann einer
gleich 10. Weiber hätte. Die Juͤngſteiſtihm
ne annehmlichſte. Sie eſſen und ſchlaffen auch
nicht beyeinander. Es werden auch Inſeln
die Buͤth und Hartor genannt) gefunden / da
Mann und Weib in etlichen Monaten nicht bey⸗
ammen ſchlaffen moͤgen/und ſo es in ſelbiger
zeitgeſchehe /wuͤrden fie ſterben /wegen der
onnen groſſen Hitz / ſodaſelbſt iſt. m
Ihre Schlafſſtell iſtauf der Erden /darauf
in Matte von Bintzen gebreitet / unter Kun
JJ
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32 Guineiſche
Kopf ein Stuel/und zun Fuͤſſen ein klein Feuer
von Holtz/fo die geſammelte Kälte außzieht:
welches wir auch nicht fuͤr unrecht befunden
Wann der Mann Luſt mit ſeiner Frauen zu re⸗
den bekaͤme/rufft oder holt er fie zu ſich/und
ſchlaffen die Nacht beyſammen. Deß 15 2
geht ſie wieder von ihm in ihr Hauß / und da
den andern nichts darvon ſagen/damit keine der
andern gehaͤſſig wird.
Bann fie merckt/daß fie ſchlwanger ſey /
und die Zeit zu gebaͤhren ankombt/ fo ſchickt fie
nach ihrem Doctor oder Wahrſager / der ihr ei⸗
nen Tranck von Kräutern zu trincken gibt: da
ſie dann glauben / weil es von ihrem Fetiſſo
kombt/ es werde ihnen zum Kindhaben gelviß
dienlich ſeyn/und lauffen in waͤrender Arbeit /
Mann und Weib / Alt und Jung/Knaͤblein
und Maͤgdlein
/daſelbſt ohne Scheu und Daene
aus und ein. Wann es dann hart und langſam
daher gehet/holen fie einen Eymer Waſſer/gieſe
ſen ſolchen unverſehens der gebaͤhrenden Fraue U)
über den Leib /das Kind dadurch abzuſchrecken:
und ſo es zur Welt gebohren/ mene lei 2
hin/fich zu waſc/ hen
nehmen dann ein Löffel N
el und Manigette oder Grain darunter/giefe
ſens der Kindbetterin in Leib / welche deß an⸗
dern Tags ihre Arbeit verrichtet/wie W
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| Keiß⸗ beſchreibung. 33
Sie tviſſen von keiner Kinds waͤrterin / oder 6.
Wochenbett/und vermeinen auch / weil ſie ſo
harter Natur/ſeyen die Teutſchen Weiber auch
nicht anderſt. |
Dann als ein Conſtabel auf unfer Caſtell
bon Braſilien mit feinem ſchwangern Weib
kam/welche aus Holland buͤrtig / und ihre Zeit
u gebaͤhren da / auch keine andere / als Moh⸗
sen = Weiber verhanden waren/gaben fie ihr ein
tarckes Getraͤnck. Als es aber nicht helffen
volte / haͤtten fie ihr auch Waſſer uͤbergoſſen /
vo es ihnen nicht waͤre verwehrt worden. Ihr
Mann nach dem Barbirer ſchickte / ſeinem
Geib beyzuſtehen / welcher ſagte: Wann die
Mohrinnen länger bey ihr geblieben waͤren/ſol⸗
Mutter und Kind beyſammen/ todt geblie⸗
en ſeyn.
Die Kinder umbwickeln ſie in der Mitten/
tit kleinen Lumpen / legens auf Matten / dar:
uf umbzuivalgen. Im 2. oder z. Monath
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als gehört /daß einem Mohren die Zaͤhn we⸗ 4
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36 GBnineiſche
groſſe Haͤnd / und lange Finger / und welcher
— ge etwas wil angeſehen ſeyn/ laͤſt
die Naͤgel daran ſehr lang wachſen / ſie halten
dieſelbe aber ſauber/und find ihnen offt nüg-und
dienſtlich zum eiligen Goldaußwaͤgen / wann
fie keine Loͤffel haben / ſolches damit aufzu⸗
faſſen. |
Die Beine find lang / die Fuͤß breit und die
Zehe lang. Ihre Haar ſchneiden ſie einander
offt ab / aber nicht mit Scheermeſſern / darvon
fie nichts wiſſen /ſondern mit andern ſcharffen
Meſſern / fo fie ſelbſt zuzurichten wiſſen / weil fie
keine Barbirer haben. Sie ſind alle hart und
ſchwartz /wie Borſten. Ihre Haͤnde/Fuͤß/und
Lippen/ſind inwendig oder unten weiß und lind.
Von Jugend auf wird ihre Haut immer
ſchwaͤrtzer: aber in 70. oder 80. Jahren verliert
ſich die ſchwaͤrtz /und wird runtzlicht: ehe ſie
aber zu ſolchem Alter kommen/ im 30. Jahr /
ſeyn ſie in ihrem beſten Thun/ und die Verſtaͤn⸗
digſten in gantz Africa. An ihren Armen tra⸗
gen fie Schmürlein von Baſt geflochten / wie
auch an den Fuͤſſen / farben dieſelbe /und ma
chen viel Knoten daran /darzwiſchen von Gold /
Corallen / und Paterlein / fo fie hernach Sam
ten heiſſen; glauben / wann ſiees an ihrem Leil
tragen/daß ſie nicht leichtlich kranck werden.
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Reiß beſchreibung. 27
h Schiffe in diß Land kommen ſind / Bas
ben ſie mit dergleichen Baſt oder Rinden gene⸗
het. Die Portugeſen haben Seil an ihren An⸗
ckern und Lunten davon geſponnen. Sie ha:
ben auch gute Augen / Eönnen eh ein Schiff auf
dem Meer ſehen / als die Hollaͤnder/und ſeynd
Faak zu allen Dingen / geſund und guter
Natur: riechen ſtetig nach Palmoͤl / damit ſie
ſich offt ſchmieren: Halben ich ſauber am Leib /
und weil ſie vom Ungezieffer ſehr geplagt wer⸗
den/waſchen fie ſich offt. |
Sie wollen in etlichen Dingen ſchamhaff⸗
igſeyn / wie fie dann nach Niederkunfft ihrer
Weiber/in 3. Monathen nicht bey ihnen ſchlaf⸗
fen : bermeine aber / es geſchehe mehr / weil fie
der Weiber mehr/ als eine haben. Der Un⸗
zucht/Voͤllerey/und Luͤgen/ find fie ſehr erge⸗
hen/ob ſie wol nackend gehen/an etlichen Orten
hekleiden fie fich doch. Wann fie zu uns ka⸗
men / wickleten fieein Tuch umb den deib / big
uf die Fuͤß : nehmen ſonſt auch ein Bett: Lei⸗
ach um denLeib / wie einMantel. Die Maͤn⸗
zer tragen auch Niederkleider/ und laſſen hin⸗
en und fori. ein Stück hinab hencken / bermei⸗
ten dannochfieſeyn ſchoͤn / und gar hoffertig
ebutzt. Sie gehen insgeſambt / Reich und
Arm/ barfuß. Im Eſſe n n ſind
und Trincke
C ij ſie
fie begierig / und wiſenva, keine Maaß Barinnz
halten. | ı
BE HR URN EEE
Das V. Capitel.
Von der Mohren Getranck/
Brod und unterſchiedlichen
TDruͤchten. .
Or Getranck iſtvon Palmbaum/welchen
lange Blatter hat / und ſich ſchoͤn auf:
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35 5
Reiß beſchreibung.
er ſiedend / als wann er bey dem Feuer ſtuͤnde/
und wird dadurch ſehr kraͤfftig: doch muß er
ſelbigen Tags getruncken werden / wann er
45* Baum kommt/ odererverliert ſeine
Ss waͤchſet auch noch eine andre Art da:
er fo.nidriger/und nicht viel höher als ein
Mann / welche ſie Criſſia nennen / und nicht
umgehauen wird. Wann man den Wein von
dieſem Geſchlecht bekommen wil/ bohrt man
nur gleich ein Loch hinein /da dann des Baumes
Krafft / welche gantz ſuͤß / wie Zucker / aber
5 fo ſtarck/als der andre /gemächlich heraus
=—
05
Reif befehreaibung, 41
ſchen / auß fallen. Alsdann wird das Stroh
zum Haͤuſerdecken / und das Außgedroſchene/
in zwey groß und breite huͤltzerne Schuͤſſel ein⸗
gefaſſt / hin⸗ und wieder gefchüttelt/biß der
Wind das Leichte davon gewehet. Nachmals
zerreibt mans gleich dem andern / baͤckts auch
auf Schiffen zum Proviant/ nach Engelland /
da es in 3. und 4. Monat aufbehalten wird:
doch wird das meiſte geſotten / und wie ein Bier
bon den Mohren/Akay genannt/ auch von uns
Teutſchen/ ſehr getruncken / und zur Labung
werth gehalten: ſintemal der Palmwein den
Krancken nicht fo dienſtlich / als wie dieſes Ge⸗
tranck/fo es warm gemacht /und 2. oder 3. Eyer
darunter geruͤhrt werden. |
Andere Fruͤcht wachſen auch viel in dies
ſem Land. Iniamus nennen die Mohren eine
Frucht/welche gleicht einer weiſſen Ruben /
auſſen grau und inwendig weiß. Selbige
Fruͤchte werden mit einer rothen Farb angeſtri⸗
chen /davon ſie z. Monat friſch und gut bleiben/
hernach zerrieben / Palmoͤl darunter gethan und
gekocht / welches Gemuͤß dann gantz weiß / und
zaͤhe als ein Teig wird /fo die Mohren Fuffo
nennen. Sie eſſens zu ihren Fiſchen und Fleiſch/
an ſtatt deß Brods: wie ſich dann die Schiff⸗
leuth/ſo wieder heraus fahren / damit verſehen/
N C dafern
42 Guineiſche \
dafern fie Mangel an Brod bekommen/ ſolches
zugebrauchen. wo
Die Mohren eſſen auch viel der Ananas
wie ſie es nennen. Die ſind wie ein Artiſchock.
Sie kochens und vermiſchens auch mit Palm⸗
oͤl/fo fie in allen ihren Speiſen an ſtatt deß
Schmaltzes gebrauchen. Es iſt von den beſten
Fruͤchten dafelbſt zu Land / iſt heiß bon Natur/
und ſo es in Bletzlein zerſchnitten /und Spani⸗
ſcher Wein daruͤber gegoſſen wird / iſts ein treff⸗
liches Eſſen/aber zu viel bringt Kranckheit.
Batatas, eine etwas röhtliche Frucht /den
Iniamos nicht ungleich/haben einen Geſchmack
wie die Erdnuͤſſe/und find der Orten gar ges
mein: werden viel mit Fleiſch und Huͤnern ge⸗
kocht/und iſt einSprichivort daſelbſt: Huͤner
mit Bataten gekocht/iſt ein ſchoͤnes Eſſen. Sie
werden auf vielerley Art gekocht/und ſo ſiein
Aſchen gebraten werden/ſchmecken ſie /wie die
oben gedachte Erdnuͤß oder Caſtanien. 4
Die Indianiſche Feige/Banana genannt
waͤchſt aus dem Baum/ veil er keine Zweig
ſondern Klaffterlange Blätter / dreyer Hand
breit hat. Die Tuͤrcken ſollen es für Pappien
gebrauchen koͤnnen. Der Baum hat kein
Holtz
/iſtnur wie ein Strauch / von zuſaammen⸗
gewickelten Blättern /eines Manns hoch/dar
zwiſchen
Reiß⸗ beſchreibung. 43
zwiſchen kommt eine Blumen / in der Groͤſſe/
wie ein Strauſſen⸗Ey / Pferſig⸗Farb / daraus
wird ein Stengel) daran die Feigen eng anein⸗
/wieeine Traube. Wann es auß⸗
ander wachſen
* iſt die Frucht Spannenlang / und
o dick / als ein Kuͤmmerling. Alsdenn wird
nicht nur die Frucht /fondern auch der Stamm
abgeſchnitten. Aus der Wurtzel aber waͤchſt
in gar kurtzer Zeit ein andrer Baum. Wir
Teutſchen nenntens Backofen. So man auſſen
das gelbe/ ſo gantz glatt/ abſchellt/ ſihet die
Frucht inivendig Fleiſchfarb.
Cs ſeynd etliche der Gedancken / weil die
Frucht fo. gar ſchoͤn ſey /obs etivan der Baum
im Paradiß/ deſſen Früchte von GOtt unfern
erſten Eltern verbotten worden ſey: Denn
wann mans mit einem Meſſer zerſchneidt/ſihet
man ein Creutz darinn/ welches die Portugiſen
und Spanier den Mohren fuͤr eine Suͤnde /und
ſolches zu thun
/verboten haben/ſagend: Daß
ſolches / vor CHriſti Leyden / den Juden eine
Anzeig geben habe / daß der Meſſias ſolte ge⸗
creutzigt werden: und wird die Frucht / alſo
unzerſchnitten /aus den Haͤnden geſſen von allen
Voͤlckern. 5
Es wachſen auch Früchte Vin groͤſſe eines
Kürbis /aber gantz grun/Aberamba infchu,
von
44 Guineiſche
bon uns Teutſchen Waſſer⸗ Limoni genannt:
weil fie fonft nirgend als an füffen Waſſern zu⸗
finden. Die ſind weiß gelblicht /und haben viel
ſchlwartze Kern inwwendig. Iſt ein kuͤhl und
geſundes Eſſen. ſehr
Es waͤchſt auch viel Zucker daſelbſt. Sind
.
lange Rohr / und fo fie die Lang eines Fingers
bekommen ſie Knorren / und ſwachſen /
fort/ bis ſie eines Manns Hoͤhe bekommenalsd
.
ann
Es
wird aber nicht bald zeitig / und ſind doch mit
Menge zubekommen / wird von den Teutſchen
und Mohren zur Luſt geſſen. So ſie fiſchen
wollen/nehmen ſie ein Rohr 4. oder 5. mit ſich
wann die Sonne gar heiß ſcheinet/den Durſt /
damit zu leſchen/weil es ſehr ſafftig/und behel
fen ſich manche ohne weitere Speiß und Tranck f⸗
offt den gantzen Tag damit. Dieweil aber kei⸗/
ne Zuckermuͤhlen in dieſem Land Guinea/ fo.
wird es nur alſo geſſen. |
Viel Pomerantzen / fo die Mohren Abe
ramb a granda, und Limony / ſo ſie Aberamba
Gackaraba nennen / die wachſen deß Jahrs
ziweymal daſelbſt / mit groſſer Meng / und fin⸗
den ſich zweyerley Art Pomerantzen/ ſuͤß und 0
ſaure. Die ſuͤſſen ſind den Krancken eine feine
Labung. Man findet auch Citronen zweyer
Faͤuſt⸗ und noch groͤſſer. Wann man die auf⸗
ſchneidet /
Reiß⸗ beſchreibung. 45
ſchneidet/iſtdas meiſte weiß /und wenig Saffts
darinn: werden nur zur Luft gegeſſen.
Ss gibt auch viel Baumwollen in dieſem
Land/ fo Cathun genennet wird; waͤchſt mit
meng/ auf kleinen Baͤumlein / gleich einer Ro⸗
ſen/und breitet ſich die Wollen mit den Knoͤpf⸗
lein aus. Auch wachſen kleine rothe Beerlein
wie die Hiefen /Achy genennt / etliche aber / ſo
recht laͤnglicht/werden Biment genannt. Sol⸗
che Biment werden nach Braſilien geführt/da⸗
ſelbſt in Zucker eingemacht/und in kleinen Faͤß⸗
lein verkaufft. Dieſes eſſen die Leute/ ſo ge⸗
ſchwollen / denn es vertreibt den Geſchwulſt /
und fuͤhret das Gewaͤſſer von dem Menſchen.
Man findet auch viel vergiffte Fruͤcht in
dieſem Land/welche nicht geſſen werden/ ſon⸗
dern die Mohren brauchen ſolche / ihr Gewehr
damit zu beſtreichen. Ein klein Beerlein / wie
ein Haſelnuß / waͤchſt auch daſelbſt / wann daß
ſelbe aufgebiſſen / und das weiſſe Haͤutlein vom
Kern abgezogen wird / iſt wol zu eſſen/und
wird zur Artzney heraus gefuͤhrt: wie auch
die Bin⸗Apffel / und viel andere mehr ver⸗
giffte Fruͤchte/ ſo zur Artzney dienſtlich/heraus
geſchickt werden.
Es waͤchſt auch viel Reiß / Ingber und
Grain/ oder Manigette, ſo in unſern a
| “mol
14 Gumeiſche
wol bekandt. Von dieſen gemeldten peiſen
und Tranck / habe ich bey den Mohren eine ges
raume Zeit zimlich genoſſen. x |
8g g EEE: SESEETETEHTETE
Das VI. Capitel.
Von Exwaͤhlung der Koͤnige /
in Guinea. Ra
Ann ein König der Mohren ſtirbt/ſo
N wird er von dem gemeinen Volck /
nach deren meiſten Stimmen/ erwaͤh⸗
let/(welches dann alſobald geſchicht) und be⸗
kommt dieſer gleich damit deß andern feine Guͤ.
ter /davon muß er feinen Unterthanen etwas
zum beſten geben: und ſo er nicht recht thut/ſu⸗
chen und finden ſie dann gleich Urſach/ihn ab⸗
und einen andern an ſeine Stell zu ſetzen. |
Sie halten viel und offt freye Mahlzeiten
ihren Untertanen. Er haͤlt auch fo viel Wei⸗
ber/als er will. Seine Kleidung iſt nicht an⸗
derſt/denn daß es von etwas beſſern Zeug / oder
aber mit mehr Corallen und Zierath behenckt.
Der Hoͤchſte neben dem Koͤnig/iſtwie ein gehei⸗
mer Rath/ oder Hofmeiſter /welcher für den
Koͤnig alles einnimmt und außzahlt. Oi
I
| Keiß⸗beſchreibung. 47
Sie haben wol ein ehrlichs Einkommen/
ſich/ihre Weiber / und Kinder zu ernehren / mit
geringer Muͤhe und ruhigem Leben: aber ſo
bald die Kinder zu ihrem Alter kommen / muͤſſen
fie ſich etwas zuberdienen fischen / dann er
27 deß geineinen Manns ihnen nichts geben
.
Die bon Adel / deren viel gefunden tverden /
und von wenigem Gut oder Reichthum ſind /
leidens auch nicht. Ihr Adel macht ſie nicht
reich /ohne daß ihnen ihre Kinder nicht wegge⸗
nommen und zu Sclaben verkaufft werden /
und faͤngt ein jeder an in ſeiner Jugend ſo viel
zuruck zu legen / daß er moͤge mit der Zeit ein
Edelmann werden: und / ſo er ein Pfund Gold
eruͤbrigt / meldet er ſich bey ſeinem Capitain
an/ wie er geſonnen ein Capaſſier zu werden/
welcher dann den andern Edelleuten oder Ca⸗
paſſiern zu wiſſen thun laͤſt/daß einer diß oder
jenes Nahmens/ wie er nun heiſſen mag / auf
ein benannten Tag / ſoll zu einem Edelmann
ge⸗
macht werden. Alsdann kommen ſie mit
Trommeln/ Pfeiffen/Hoͤrner / Glocken und
Schelln/ damit ſie laͤuten/ ſo ſie beyſammen
ſeyn. Der Capitain tritt alsdann auf den
Platz / in ſeiner Ruͤſtung/ hat viel Leut bey ſich
mit Schilden und Wurffpfeilen /fo an ihrem
gantzen
48 Guineiſche
gantzen Leib von allerhand Farben beſtrichen
den Teuffeln nicht ungleich ſehen. /
Der neue Edelmann / ſo da gemacht fol
werden/kommt/mit vielen Capaſſiern begleitet /
auch dahin / und hinter demſelben ein Knab/
einen Stul traͤgt/auf welchen er ſitzen mag ſo
jo er etwan mit jemand Geſpraͤch halten / oder/
ſich ſehen laſſen will. Wann dann ſeine Be⸗
kandten und Freunde zu ihm tretten/ihm Gluͤc
zu ſeinem neuen Stand zu wuͤnſchen / nehmenk
fie ein Hand mit Stroh von den Dächern / le⸗
gens ihm unter die Fuͤß / ſo er aufſtuͤnde / nicht
auf die bloſſe Erden/ſondern darauf zu tretten:
und wird ſolches auch ſonſten bey ihnen fuͤr eine
groſſe Ehr und Getvonheit gehalten. Der lei⸗
chen Ehr thun die Frauen auch der neuangehen⸗
den Edel⸗ Damen. 1
Endlich/fo fie alle erhanden/ſtellen ſie ſich
in Ordnung / und wird ein Ochs / ſo zum beſten
geben ivird / vornangefuͤhrt. Darauf gehet die
gantze Proceſſion um den Flecken herum/mit
Schreyen/Tantzen und Springen. Wann ſie
dann wieder an vorigen Ort kommen/wird der
Ochs/mitten auf den Platz / angebunden / und
ſo der neuangehende Capaſſier einen Sohn hat
wird ſolcher zu ſonderlichen Ehren darauf ge⸗ /
lest. Dann rufft ihnen ihr Officier zu / wie1
*
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RAN,
III
Dy
Reiß-befchreibung, 49
ihr Gewehr brauchen wollen gegen ihrem
Feind / welches ſie ihm dann ſehen laſſen /und
En damit prangen. Unterdeſſen iſt man fein
luſtig/und wird viel Palmwein (ſo diefer neu⸗
gebackene Edelmann auch bezahlen und zum
ſten geben muß /)außgetruncken. Wam es
dann Abend iſt / wird er heim⸗ und deß andern
Tags wieder an den vorigen Platz getragen/
da dann die Kurtzweil von neuem anfaͤht/
3. gantzer Tag waͤret. Alsdann werden und zu
st dem Ochſen die Fuͤſſe am Bauch/ und die
Augen zugebunde / wie
n auch die Naſenloͤcher/
daß er nirgend mehr Lufft haben moͤge/ faſſen
4 auf dieSchultern / und wiederholen vorige
urtzweil. Endlich wird der Ochs in Stu⸗
ken gehauen/und unter ihnen außgetheilt: doch
nuß der neue Capaſſier / und ſein Weib / nicht
davon eſſen: dann fie.glauben/ es möchte einer
onſt in einer Jahrsfriſt ſterben.
Zum Beſchluß wird dieſem der Kopf heim
eſchickt/den er in feinem Hauß mit Farben be⸗
treicht /und mit allerhand Gauckeley oder Fe-
illis zieret / zum Zeichen feines Adels. Und
o ers dann hat / darff er leibeigne Knecht kauf⸗
en / und wird in allgemeinen Verſamlungen
nzu Rath gezogen/ da werden ſie dann
ſtoltz/
nd mancher auch arm / ae fein gantzes
1 | 2 er⸗
50 Gnineiſche 3
Vermögen daran gewendet hat. Doch if
105ihre erſte Red / daß fie Capaſſier worde
. Dij bekom⸗
m
72 Guineiſche
dekommen/ weil er fie nicht verſteht. Alsdan
find ſchon etliche darzu beſtellt geweſen/ſolchen
alſobalden bey der Hand zum Schmid zu fuͤh
ren /um ihm daſelbſt beyde Bein mit Ketten zi
bebeſtigen. Hernach ward er gefangen geſetzt
und mit Waſſer und Brod erhalten/ biß ei
Schiff nach Braſilien abfuhr / da er dann mi
fort/und an die Portugeſen /oder einen Zucker
Herꝛn/ins Land verkaufft wurde.
Und weil auf den Zuckermuͤhlen/ zu der
ſelben ſtarcken Arbeit /biel Volcks vonnoͤthe
iſt/werden ſolche Sclaven dahin verkaufft: de
es dann offt ungefaͤhr geſchicht/daß der Vatte
den Sohn / oder ein Bruder den andern/auc
wol 3. und mehr Geſchwiſtrigt /einander an
treffen: und wird mit ſolchem Kauff / wie mi
dem Vieh/ viel gewonnen.
Gs ſind auch etliche geweſen / fo es ge
merckt/ und ehe ſie ſich wegfuͤhren /oder in
Land haben verkauffen laſſen/ſich Speiß un
3 enthalten / und daruͤber geſtorbe
ind.
Es erboten ſich etliche /3. oder 4. Scla
ben an ihre ſtatt zu ſtellen/fie nur frey zu laſſen
damit fie nur nicht fo weit von ihrem Lande i
ſolche Dienſtbarkeit kommen möchten. We
ches doch nicht geſchicht/ und iſtkein Anfehe
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Reif: befchreibung, ne
der Derfon 7 es ſeyen Königs
>Bürgers oder
Bauers⸗Kinder/ fo die Sclaven in Brafilien
find / fo muͤſſen fie es bleiben ihr Lebetag.
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Reißbeschreibung.
röhren gefange n.
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Es gibt
Perden mit Zucker-
auch Fiſch /To wir die Stuͤmp fnuß nannten :
undgebraten gut: welche
ſchmecken geſotten
ich für die beſten im Land gehalten und geſſen
; Au fangen fie Jiſch den Karpfen gleich:
aber die müffen. alſobald gekocht werden / ſonſt
find fie nicht zu eſſen. Esgibt auch Fiſch A po
genannt find weiß / und haben rothe Schup⸗
pen: imgleichen andre /ſoDiabel genennt wer⸗
den; aber dieſe eſſen die Mohren nicht gern.
Es ſeyn auchBreitfifch /den Halbfiſchen nicht
ungleich/dieBůth gene/nnt werden mit Milles
Mehl gekocht / und Palmoͤl/an ſtatt der Butter
darunter. Sie braten ſolche in einer ſteinen
Pfannen > ſo werden fie gantz gelb/als ob ſie
mit Saffran beſtrichen waͤren. Wir Teutſchen
kaufftens ihnen gar gern ab.
Ss werden auch allerhand Fiſch aefan
gen / ſo nicht alle zu benahmen find. Unter
andern auch viel / fo denThieren gleichen/als
Seepferde: die zum halben Theil einem Roß
gleichgeſtaltet / diehinter Helfft aber /wie ein
Fiſch. Man finde auch See⸗Schweine//ſon⸗ ha⸗
ben ader vorn keine Fuͤß /wie die Pferd
dern nur der Kopf iſtſo geſtalt/auch ſind ihnen
/und zerſpalten/ſtehen ihnen
die Schivaͤntz breit
D ii auch
176 Guineiſche
auch nicht / wie anderen Fiſchen / ſondern auf
die Seiten gewendt /wie dem Wallſiſch. Sind
emeiniglich 5. oder 6. Schuh lang/ſchnauf⸗
fenſehr /und leben gleicher Speiß / wie die
Schwein / und ſo ſie ſahr gruntzen / bedeutets
Ungewitter. 9
Ss gibt auch Fiſche fo iegen koͤnnen /und
zimlich weit /ſeynd gantz roth / haben einen breit⸗
lichen Kopf / und dünne Flügel / wie eine Fle⸗
dermauß. Sie fiengen auf eine Zeit einen
groſſen Schwerdtfiſch / und als ihr Cano zu
lein dazu war/fuhren ſie zu einem groſſen
Schiff /fagtens daſelbſt an: und baten/daß
ihnen zu Huͤlff möchten kommen: da gab man ſie
ihnen ein ſtarckes Seil/fo an deß Schiffstwerbel
war/und zogen ihn auf ihr Schiff/darnach hie⸗
ben ſie ihm den Kopf mit einem Beil ab / und ö
oͤffneten den Leib auf / in welchen ſie 16. leben⸗ 5
dige Fiſche fanden / ſo ſie ans Land zu ſehen
ſchickten. Den Fiſch theilten die Mohren un⸗
ter ſich aus / das Schwerdt aber /dabon der
Jiſch den Nahmen hat/ iſtfo lang/alsein Mañ /
einer Hand breit / und hat an beyden Seiten
Zaͤncken /wie Schweins⸗Zaͤhn. 2675
Dieſes Schwerdt ſteht dem Fiſch born an
dem Kopf. So ihn der Wallſiſch merc
gibt er ſich auf die Hoͤhe/den Schiverdtſiſktch/be⸗
zu |
fangen. |
5. Meiß- beſchreibung. 57
fangen. Dieſer weicht zwar nicht; begibt ſich
aber etivas tieffer /damit er unter ihm durch⸗
ſchrvimmen / und mit beſagten zaͤnckigten
Schiverde den Bauch durchſchneiden koͤnne;
damit er ſich verbluten
/und endlich ſterben muß. Ni ll
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mit Gold (dann kein Geld haben ſie) bey uns
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78 | Guineiſche
wolle/ für ein Pent Gold/ welches ein hald
. Pfund iſt. Hernach beſehen fie die
Wahren: Und weilen fie anfaͤnglich von den
Fa ee ſehr betrogen worden ſind /Bas.
fie allerhand Wiſſenſchafft gelernet / der
Wahren ihre Guͤte zu erkennen. Sie koͤnnen
weder leſen noch ſchreiben /und bezahlen nur
nach dem Gewicht mit Gold /verhandeln offt
30. oder 40. Pfund auf einmal.
Das ſchoͤnſte und beſte Gold bringen ſie
aus Ackanien / welches über 12. Meil von un⸗
ſerm Caſtell gelegen: wiewol ſiedie Goldgru⸗
ben keinem offenbaren. Dann veil fiegeſehen /
daß die Hollander ſo viel Mühe thun/und ih⸗
nen einen zimlichen Theil Wahrn fuͤr wenig
Gold geben/ welches die Portugefen vorhin
nicht gethan / ſindſie ſokarg mit worden/als
Menſchen ſeyn mögen / welches vor langen
— wie fie ſelbſten ſagen⸗ nicht gelwe⸗
eh ſie dann ihr Gold berhandelt/brin⸗
genſiedie andern Wahren ans Land /da dann
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Eng
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ihre Sclaben/zwey in dreyhundert ſtarck/ihrer
warten /denen einem jeden ſein Theilzi |
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gelangt wird/welches er auf feinenK f faͤſſt/
und alsdann miteinander fort gehen/und iſt ſele
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62 Guineiſche
Tuͤchlein /einer Hand breit / ihre Scham damit
zu bedecken; dann fie tragen ihre gervöhnliche
Kleider nicht im Kriege/weil es ihnen verhin⸗
derlich waͤre. Gedachte Hackmeſſer gebrau⸗
chen ſie/ an ſtatt der Degen: haben in der lin⸗
cken Hand einen langen Schild / ſich damit zu
ſchützen; in der rechten Hand aber ihre Aſſagay,
welches ein langer Stock / einer Klaffter lang /
und Daumens dick/ſo rund und vorn ein Eiſen
hat/gleich einer Picken: iſt aber mit Zaͤncken.
Solchen werffen ſie aus der Hand / 20. Schritt
weit. Iſt derſelbe mit Gifft geſchmiert /und
trifft einen; ſo iſt es nicht wol zu heilen: man⸗
cher muß gar davon ſterben. g
Theils umhengen ſich mit Federn / Ochſen⸗
und Elephanten⸗Schwaͤntzen /oder ſetzen aller:
eee auf/beſtreichen und ſchmieren ſich
mit allerhand Farben / damit ſie nur grauſam
moͤgen ſehen/und kommen dann mit einem Ge⸗
ſchrey aufeinander/daß einer erſchrickt / der ſol⸗
ches nicht weiß. Welcher bey ihnen die Ober⸗
hand behält/laͤſt vom andern Theil niemand le⸗
ben. Ob fie gleich einen todt ſchieſſen / hauen
jeihm doch den Kopf ab / und wer viel Köpffe
ekommt / hat viel Ehr davon / und werden ſol⸗
che hernach um ſein Grab geſteckt /als
ein Epitaphıum.. .
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0 Reißsbefchreibung., 3
Das X Eapitel, 0
Von der Mohren ihrer Zuſam⸗
miaenkunfft. An
Ann die Mohren einig/ und beyſam⸗
men ein Trunck thun wollen / feßen
SO fie fi) rund um auf die Erden auf
Stuͤhlein / einer Hand hoch. | In der Mitten
ſetzen ſie ein groſſen Topff von 12. Maaß voll
almwein/und haben ein klein Geſchirꝛ dabeyn /
damit ſie heraus ſchoͤpffen / und trincken koͤn⸗
nen/fvelches fie Kolbas nennen / geht in man⸗
ches ein Seidlein/oder fo es viel iſt/ein Maaß.
Und als ſie trincken/ ſolaſſen ſie etwas neben
den Mund wieder herab auf die Erden lauffen/
oder laſſen etwas darinn / und ſchuͤttens darauf
mit ſolcher Behaͤndigkeit /daß es einen Schlag
thut/als wann einer mit dem Mund ſchnaltzet/
welches ſie nennen haberſchody, und ſprechen:
Die Erde geb den Wein/drum ſoll manihr
wieder davon geben. Ii een etliche trincken/
haben die andern die Tabackpfeiffen im Mund /
welche ſie einen Kaſchot nennen. Theils ſol⸗
her Pfeiffen find fo groß das halbe Hand mit
Taback hinein gehet. Die Wann 15
64 Suineiſche
Arms lang. Sie trincken bald ein wenig Ta
back/bald aber einen Trunck Wein/ und dig fi
lang/bißder Wein aus iſt. Unterdeſſen haben
feim Gebrauch / allerhand Neues einander zi
agen.
RB EI ER ERBEN ER
Das XI. Capitel. |
Von der Mohren Sabbath /
und Religion.
Hren Sabbath halten ſie nicht mit uns/
| <27 ſondern an unferm Dienſttag / welchen
6870 ſie Dio Fetiſſos nennen / unddenſelben
& feyren fie mit allerhand Aberglauben/
thun keine Arbeit / kommen auch nicht mit
Wahren auf den Marckt / etwas zuverkauffen/
biß auf den Abend / da die Mohren ihrem Kö:
nig Palmwein bringen/welches er den Edelleu⸗
ten oder Capaſſiern /fo bey⸗ und unter ihm ſind/
zum beſten gibt. Da ſie dann nach vorgedach⸗
ter Zuſammenkunfft auf einem Platz ſitzen / biß
der Wein aus iſt. | Bet
Als fie aber von den Unſrigen verlacht/und
ihren Gottesdienſt oder Zuſammenkunfften
nicht nach ihrer Art verrichten moͤchten/auch
wir
a aan
MRMRReiß / beſchreibung. c
wir mit ihnen auſſer der Speiß/keine Hand⸗
lung pflogen/ haben fie gefeyret /wann wir un⸗ |
fern Sonntag / oder fonft ein Feſt begiengen.
Vielmals haben wir deß Nachts ein Geſchrey
pieler Mohren gehoͤrt / die etlich 100. ſtarck
Dorff herum lieffen; wann man ſie deß Morim⸗
gens ihres Geſchreys befragte / ſagten ſie: Sie
waͤren ihrem Fetiſſo nachgelauffen: haben
babenicht ſagen wollen /wie er außgeſehen
66 Gnineiſche
ſagten : Sie glaubten an die Teuffel /redeten
mit ihnen von GOtt aus H. Schrifft / und ver⸗
meinten ſie zubekehren. Sie aber blieben doch
bey ihrer Meynung. Wiewol etliche Gefallen
daran hatten/ foͤrchten ſie ſich doch vor denen
andern Mohren / und ſagten: Ihr Fetiſſus
1
moͤchte ſieſtraffe n /wann i nicht an ihn/ ſon⸗
dern uns Chriſten glaubten. 4
Es haben die Frantzoſen/Engliſchen /Por⸗
tugiſiſche n und Spanier vordeſſen viel Geiſtli⸗
che dahin geſchickt/ſie zu bekehren: als ſie in die
Meß kommen/ haben ſiewol das Pater noſter
in die Hand genommen/ aber hernach eben fo
Heidniſch gelebt/als zuvor / dann kein Grund
in ſie zulegen iſ ..
Mein General lieſſe damals eine Schul
aufrichten / vermeinte von Jugend auf zum
Leſen /Beten / und Gottſeligen Lebenfiezu um
terrichten laſſen / weil aber ihre Sprach wun⸗
derlich /und das Teutſch ihnen zu fehter ſwird /
nachzuſprechen /hat es doch keinen Fortgang
‚geivonnen. N
Sie haben zween oder drey unter ihnen/
ſo ſie fuͤr Prediger und Doctores halten / zu
denſelbigen kommen ſie /wann ihnen etwas
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— - mangelt. Sind ſie kranck/ ordnet er ihnen
Kräuter/ und beſpricht ihre Fetiſſos, der no
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weiß / wie fie dieſes oder jenes brauchen
len. Cr darff aber kein Mohr in Diefeihioe
Stu ben gehen/worin er feinen Abgott um
Rath anſücht. we“
, s begab ficheinften/ daß fie folang keine
*
9
68 Guineiſche
auch getroffen wuͤrden. Darauf ſie ihrem Fe.
tiſſo ſagen lieſſen /wie fie keinen Chriſten bei
kommen/und was fie weiters thun ſolten. Dar
auf ihr Doctor oder Teuffelsbanner /aus Be:
fehl ihres Abgotts /ihnen ſagte: Sie folter
dann einen Mohren oder Moͤhrin opfern/wel.
h ches fie auch thaten / und ſchlachteten ein altes
I | Weib / und einen jungen Knaben / wurffen die
| Stück ins Meer /und fuhren darauf / in Hoff:
Ein nung/ eine groſſe Menge zu erfifchen/ fort. Es
1 begibt ſich aber offt/daß ſie nach ſolchem Opfe
1 eben fo viel /und wol noch weniger fangen. Ol
wir es gleich ein Teuffels⸗Werck nannten/und
ihnen widerriethen / glaubten und ſchrieben fie
— doch folches ihrem Fetiſſo zu/daß er an ſolchen
Dingen ſchuldig waͤre / und ihnen ſolches wi⸗
I derfahren lieſſe/biß ſieihm Opfer braͤchten /
i fo ihme annehmlich zur Bere
nung waͤre. |
Fee
_Reißsbefäseeibung. e
Das XII. Capitel.
Von Gerichten und Straffen
der Mohren.
e halten fteifüber ihres KönigsGe⸗
bot /und fo einer daſſelbe gebrochen / die
Straff aber nicht erlegen kan /muß er
nit feinen Freunden die Stadt rammen/es wäre
ann/daß ſelbige die Straff erlegten/ oder er
wird zum Sclaven verkaufft. Daß aber jene
mit tveg ziehen/geſchicht/damit fie vom Koͤnig 0
2
\ hal
1 9
ı 17
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tentheils nacket gehen/wiſſen fie doch alles aufs
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4 # 72 Air
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79 GBGuineiſche N
brachten/ dafür einzuhandeln/ gabens unfern
General aufzuheben. So ſchonten ſieauch un⸗
ſer nicht/es ware ein Sach/ſo gering en
als es ſwol ſeyn moͤchte/ſofieeshabhafft werden
koͤnnen/haben fie es mit genommen/ und iſtdar⸗
über keine Straff/als/fo man fig darob erdapt.
daß man ſie mit ungebrandter Aſchen beſtreiche /
darüber ſie/von andern Mohren/ trefflich auß⸗
gelacht werden. |
Es kam einſten ein Schi ff aus Braſilien | /
fo unterwegs Baumwollene geſtriemte Tücher
eingehandelt hatten / bey uns an / weil ſie aber
die hockenoder Kinder⸗Blattern davon 1 5
men/auch einer dom andern dabon angeſtecktf
und alſo alle kranck wurden /wolte ſie unſer Ge⸗
neral nicht an das Land/oder aufs Saftell kom⸗
men laſſen/ſchickte aber doch den Barbiererz
ihnen hinaus. Weil fie nunalle fo Franck/une
terfiengen ſich etliche Mohren / fozu ihnen aufs
Schiff zu handeln kommen/ ihnen dergleichen
Tücher zu rauben
den werth davon. /brachten auch beyDiebiſche
30. Gul⸗
Aber alle dieſe
Mohren bekamen dergleichen Blattern /wel⸗
ches bey ihnen ſonſten nicht / die andern aber
hieltens fuͤr eine gefaͤhrliche Kranckheit /wie den
Außſatz
/und muften die jenige Dieb von ihren
Grentzen
| aus / und wie in eine Einöde 1 \
ig
*
e Beißrbefehreibung. __ r
biß ſiewieder geſund wurden/ welches wol 6.
und mehr Wochen waͤret / und kam etwan in
zlwey⸗ oder drey Tagen ein einiger Mohr / mit
gar ivenig Labung/ hinuͤber gefahren. Alſo
ward ihnen ihr Diebſtal redlich belohnt /dar⸗
ele alle Mohren groß und klein verwun⸗
erten. 1975 De Ba:
Wann einer für 3. und mehr Jahren von
andern etwas Unrechts geſehen / jetzt aber mit
Neid gegen ihm ſitzet/ſo offenbahret ers dem
Capitain oder Oberſten deſſelben Orts / welcher
bon feinen leibeignen oder Selaben einen/ die
Trommel ſchlagen laͤſt / hernach kommt er mit
dem gantzen Adel bewehrt/auf einen Platz/zu
welchen alles Volck haͤuffig laufft/zu ſehen
/was
Hat einer einen ums Leben gebracht / wird
er wieder inStücken gehauen. ft aber der
Thaͤter verborgen; fo werden die Mohren/wo
der Todte gefunden / zuſammen gefordert / die
Capitain ſetzen ſich zuſammen / da leeret ein je⸗
“4 ur an wit
N . 1
. 5 Kt I, N
NL MEERNT RE 93
24 Bnineiſche
Das XIII. Capitel
Von Wuͤrmen /ſo aus den Mens
ſchen kommen. Wu
Reiß ⸗beſchreibung. 77
unreine Materi heraus haben lauffen laſſen/hei⸗
len ſie gleicher geſtalt /waſchen es mit Waſſer/
i bon Pfefferund andern Kraͤutern mehr / ſcharff
zugericht /damites aufbeiſt /thun darnach das
ne und ein Laub darauf / zur Linderung.
Diß Remedium brauchen ſie zu allen ihren off⸗
nen Schaͤden. N |
Andre Kranckheiten / als Pocken /Fran⸗
tzoſen /Druͤſe /Hauptweh/ hitzige Fieber / fine
den ſich wol auch bey ihnen/ dieweil ſie ſich aber
ſelbſten heilen / und keine beſondere Leut brau⸗
chen / habe ich von meinem Barbierer / den die
Teutſchen ſonſten zu brauchen pflegen/ nichts
vernehmen koͤnnen. Etliche bekannte Mohren
ſagte wolnviel / aber doch nichts gruͤndlichs /
denn ſo bald ſie kranck werden / ſchicken ſie
Speiß und Tranck ihren Fetiſſo, auf daß er ih⸗
nen wieder helffen möchte, Fuͤr Kopfweh und
Fluͤß/nehmen fie/ an ſtatt eines Schrepffeiſens/
ein Stuͤck Stahl/den fieſcharff wetzen /ſchnei⸗
den einem in die Stirn /Wangen oder Arm da⸗
mit / nehmen an ſtatt eines Laß kopffs eine Soce
cors⸗Nuß/ſetzens darauf / und ziehen das Ger
bluͤt dadurch heraus/und ſolche Nußſchalen iſt
eines Apffels groß. Von Aderlaſſen haben ſie
keinen Verſtand. Für das Leibweh hab ich fie
brauchen ſehen/ zerriebne Kraͤuter mit Erden
1 | ver⸗
>8 Guineiſche |
vermengt und naß gemacht/ damit beſtreichen
ſie den Leib /wo der Wehtum iſt / oder loͤſchen
Stahl in Bier oder Palmwein / und trinckens/
ſo heiß ſie es leiden koͤnnen. Wann ſie dann
nichts helffen will /und fie durch ihre Waarſa⸗
ger/fo ihnen von ihren Fetiſſo allerhand vorge⸗
ſagt haben /Hund / Schaf / oder einen jungen
Bock/oder ein paar Huͤner zu wuͤrgen / und auf
den Weg / als ein Opffer zu werffen/alles ver⸗
ſucht/ſo bereiten ſie ſich zum Ende.
WERE
) Das XIV. Capitel.
Von der Mohren End und Tod.
7N Ann ihr End vorhanden/ ſo fragen ſie
den Sterbenden /warum er von ih⸗
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Da nee a
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*
Reiß ⸗beſchreibung. 79
geſicht zu / ſtrecken und legen die Arm gerad ner
. Leibe hin; laſſen ihn offt einen halben
Tag unter dem freyen Himmel ligen. Die
hinterbliebene Frauſitzt dann dabey/und treibt/
nach ihrer Andacht/allerhand Affenſpiel.
Ihre Freunde kommen alsdann den Todten
zubeſlchen/und iſt ihnen ihr Trauren anderſt
nicht / alsSingen/Klatſchen / Klopfen / Tan
zen und Springen. a
Biß weilen unterftehen ſich etliche / gehen
herum / ſamlen ſobiel Gelds/einen Ochſen oder
Kuhe zukauſfen /für ihren Zauberer/daß er
bey ihrem Fetiſſo dem Verſtorbenen zu wegen
bringen moͤge/ihme nicht verdrießlich / und mit
Kuh in jene Welt kommen zu laſſen. Wann
nun einer begraben ſoll werden /bind man ihn
auf ein Bret/und wird ſolches zweyen Mohren
auf den Kopf gebunden/ in der Mitten gehen
mehr Mohren/ ſo dieſen tragen helffen / mit
fau Geſchrey. Bald fangen fie an zulauf⸗
en /und bleiben dann wieder ſtehen/fo lang
ißfie zur Grabſtell kommen / und lauffen die
Frauen unterwegs offt um den Todten /ſelbi⸗
gen mit Ochſen⸗oder Elephanten⸗Schwaͤn⸗
tzen die Fliegen /Mucken / oder ander Unzie⸗
ſer / fo ſie Muſſiden nennen/
von ihm abzu⸗ |
treiben.
Wann
I P
80 Guineiſche
Wann fie nun den Coͤrper ins Grab gelegt
und zugedeckt haben / kriechen die Weiber uͤber
die Grabſtell /welches aufwarts wie ein Dach/
mit Stollen aufgericht/außſihet / ſo hernach
außgefuͤllt / und einer viereckigten Mauren
gleicht/darein ſetzen ſie allerhand Haußrath/
oder/was er in ſeinem Leben gebraucht hat/als
Haͤfen / Beck /Stück / Schaufel / oder Gold⸗
wag/auch Speiß und Tranck/damit erſolches
brauchen/und an andern Orten der Welt / kein
Mangel haben moͤge. Kommen auch offt nach
langer Zeit dahin/und fragen: Ob er Mangel
habe? auch wie es ihm — ? ob es ihm / wie
bey ihnen gehe oder ihm jetzt beſſer gehe / als
vordeſſen? | ö
Nach verrichter Ceremoni / gehen ſie zu ei⸗
nem Fluß/ und waſchen ſich die Weiber da⸗
ſelbſt. Hernach gehen ſie / mit deß Verſtorben
Hinterbliebenen /nach Hauß / eſſen / trincken /
ſeynd froͤlich/und vertrincken
dem Todten feine
Verlaſſenſchafft. Es erbt kein Theil vom am
dern/auch die Kinder nicht
/esſey gleich ein Koͤ⸗
nig oder gemeiner Mohr /Mann oder Weib/
ſondern deß Verſtorbenen nechſten Freunde/ *
r
1 Reiß beſchreibung. 8
wol gewuſt /daß die Comandıfchen
kreulich bey ihrem König halten: undMohre n
hat ſich
dieſer Mohr wol vorſehen muͤſſen/daß er nicht
bon den andern umkommen möchte /wiewol ſol⸗
che Leute ſtetig 4.oder 6. Mohren/mit ihrem
8d 6b g. 8. egg 88e g8 8g
. Das X V. Capitel.
Von allerhand wild⸗ und zah⸗
men Thieren.
gibt in dieſem Land genug Clephan⸗
—
s
ten groß und klein. Oftſeynd ſolche
chier bißan das Caſtell Aziam,(wek
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und viel von aller
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duͤnnen
ch habemal ſo lang
vielmals /auf
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unfer an
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‚2971
egen zwiſchen die Mauren oder
No 2 Wand
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20 Gnineiſche
Wand geſtochen / und Schlangen eines Armes
auch noch halbfolang
/ heraus gezogen. Dan
es gibt viel Ratzen : wann es die Schlanger
bermercken/wicklen fe: ihren Schwantz herum /
truckens zu tod /und freſſens: wann dann dite
Ratzen ſchreyen / ſo kan man gar leicht mercken
wo ſieſtecken. Viel von den Teutſchen Voͤl⸗
ckern habens gekocht / die Beinlein / fo: mit⸗
ten durch den Leib gehen / an ein Band ge
faſt/und für Hutſchnuͤr getragen/ dann ſie —
ſchneeweiß. a
Ein Corporal und ich / giengen einſten in
unſers Generals Garten / als wir uns nun ge
nug umgeſehen / und wieder nach Hauß gehen
wolten / ſahen wir eine Schlange eines Manns
lang auf der Erden ligen. Als loir den Gaͤrt⸗
ner rufften / um / zuvernehmen / wo er moͤchte
das groſſe Schlangen = Fell: bekommen haben
ſo allda in derSonnen
lag / er aber nichts davon
wiſſen wolte /wurden wir gewahr / daß ſis no h |
lebte. Da zog ich den Degen aus / und hieb
der Schlangen den Kopf ab /hebte ihn auf zu⸗
beſehen/und fande eine groſſe Kroͤtten in ihrem
N fie gefreſſen e ee
at hinein gebracht / fondern ihren Reſt daroh
bekommen hatte. Der Leib aber begunte auf
zuſpringen / und ſich zuwinden / a vol
9
4
54
Hauß Da:
n Dabin
Mer Kran
2
27
92 Guineiſche
Das XVI. Capitel.
Von dem Caſtell St JORIS
de MINA. |
fo
jahren und
hre Stück mehr / a
96 Guineiſche |
fagten fie es den Frantzoſen zu / welchen fie zwar
nicht gar wol trauen wolten/ ſondern faſt alle
zugleich auf / und mit ihnen ins Holtz hinein
giengen. Als ſie aber zimlich weit darinn/un
der Weg nicht weiter / als daß zwey Mann ne⸗
ben einander gehen koͤnnen / zuͤndeten die Moh⸗
ren den Wald an / hinter- und vor den Weg /
und da theils entrinnen wolten /wurden ihnen
die Koͤpf abgeſchlagen und ermordet. Dar⸗
auf jene deß Verluſts genug hatten / und ſich
noch etwas auf dieſer Batteri aufgehalten / her⸗
nach aber wieder nach Hauß gefahren: und
waren damals 6. kleine eiſerne Stück dar⸗
auf. Beſſer hinaufwarts iſt wieder ein Platz/
ſo zum Kirchhof oder Begraͤbnuͤß iſt gebraucht
worden. e e
So man jetzterzehlten Weg wieder zuruck
kommt/ gehet man durch die aͤuſſerſte Pforten
oder Thor/ bey welcher eine aufziehende Bruͤ⸗
cken uͤber einen andern Graben / welcher un⸗
terſchieden / und lincks der Conſtabels Batteri
zu/voll See⸗ oder geſaltzen Meer⸗Waſſers iſt /
oberhalb zu deß Generals Batteri voll ſuͤſſen
Waſſer/in welchem ſich Gaͤnß und Endten /zu
deß Generals Luft/aufgehalten haben. Der
gerade Weg aber von dieſem Thor/ iſt in der
Mohren ihr Dorff gangen.
Als
Reiß beſchreibung. or
Als nun die Frantzoſen oberzehl
den Ort nicht erhalten/ſond/ ter maſſen /
ern verlaſſen /haben
ſolches mit Erlaubnuß deß Koͤnigs
nien und Portugal / etliche Liebhabervon Hiſpa⸗
Laͤnder gefunden / und ſoll eine fuͤrnehmfrembder
reiche Wittib in Hifpanien ſoſches Caſt e und
faͤnglich ell an⸗
alſohaben erbauen laſſen/und erſ
den Nahmen Mina, wegen der Goldgr tlich
hernach aber wegen der Kirch St. Joris, ſo uben/
dem Caſtell ſoll geſtanden haben / wel bor
dem abgebrochen / und nachmals in das
che nac h⸗
iſtgebauet worden/worüber dieſes den Caſt ell
St. Joris de Min Nahmen
a bekommen. | |
Solches Schloß ift ſtarck / und
deft gebauet / deſſen zween zuvor geda auf Felſen
ergräben find aus ein fautern Felſenchte Waſ⸗
Es haben dieHolländer bor 8. oder gehauen.
olches den Spaniern und Portugeſiſch9.enJahren
jommen/ anjeßd aber mit lauter Hochte abge⸗
ind Niederlaͤndiſchen Voͤlckern beſetzt. utſchen
velchem wir /wes Religion wir ware Auf
n / derſel⸗
enwegen nicht angefochten/oder auf ein
ander
Weiß geringer geachtet waren worden: wie
er Hollaͤndiſche reformirte Prediger wol wol
vuſt/was einjeder fürReligion wäre, ge⸗
rn Sonntag hielten wir mit Bete/n Un⸗
eeſen/und
Singen/in deßGenerals 3 auf dem
groſſen
8 Geuineiſche
groſſen Saal / welcher umher mit icken /
Muſqueten / und dergleichen Gewehr / um⸗
henckt / und mehr einem Zeughauß / als einer
Kirchen gleich war. n
Sonſt war die Unterlaſſung deß Hochhei ⸗
ligen Abendmals / weil wir es nicht von den
Reformirten empfangen möchten /mein /und
der andern/ſo der Evangeliſchen Religion zuge⸗
than/ groͤſter Verluſt /und Unluſt : wiewol
ich fuͤnff Jahr auf dieſem Caſtell de Mina we⸗
der Mangel an Bezahlung / (ſo alle Monat je⸗
den ordentlich gereichet wurde) oder an Speiß
taͤglich aufs beſte / nach Lands Art von den
Mohren um leidlichen Preiß zuerkauffen ware/
zugebracht.
In waͤrender Zeit hab ich zwey Jahr für
ein Soldat/ enunddrey Jahr fuͤr einAdelpurſch
gedient/wie es die Holländer nenn /welches
en
fo viel als ein Gefreiter oder Rottmeiſte r iſt:
und brauchte inzwiſchen mein Handwerc k/ foR
viel die Zeit hat leiden wollen/und ſo viel/als
ſichs daſelbſt thun af. 4
Wann man von dieſem Caſtell de Mina
abreiſet / iſt zuwiſſen /daß gegen demſelben über!
auf einem hohen Berg /der St. Jagersberg ge⸗
nennet / eine wolberſehene und beveſtigte
Schantz ſey/in welcher ſtetig bey 15. ne 16.
Vid 7
* * n vr
Reiß beſchreibung. 99
Mann zuberwahrung ligen/wel
der/als ſie daſelbſt ankommen / che
das
—
mit zubezwingen/gemacht hab Caſtell da⸗
en: wie
auch daseinige Mittel/ſolches veſte es dann
bekommen/geweſen war. So Caſtell zu⸗
auf daſſelbige will /muß mit einemman hinuͤber
einem Arm / ſoaus der See gehet / Ca no uͤber
geſetzt ivers
den/welches die Mohren zuthun/
dahin eſetzt:
und wann ſie uns uͤberſetzten/wurde nic
ſtattet einigen andern Mohren mit bey ht ver⸗
leiden / es kvaͤre dann ein bekandter/ ſich zu⸗
elbſt eigner Will geweſen. und unſer
e n -e.
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Das XVII. Capitel.
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100 BVBuineiſche ä
ren / ſegleten wir in GOttes Nahmen nach de
Inſul oder Er land Sanct. homæ, ſo 150.
Meil von unſerm Caſtell dahin war. in
Als wir neun Tag damit zugebracht/wurf⸗
fen wir Ancker /und fegten ans Land/die bey ſich
habende Schreiben/daſelbſt zubeftellen. Dieſe
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— er vom Schiff nicht kommen kunte.
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104 Guineiſche
Anzeigen damit gegeben /daß man hat mercken
koͤnnen / es muͤſſe ein /oder mehr Menſchen da⸗
ſelbſt ſeyn/ſeynd felbige zugefahren/ihn zu ſich
enommen/ und als er auf dem groſſen Schiff
on allen gefragt worden / hat er feine beyde
Saͤck/fo er daſelbſt mit Erdreich gefüllt /gezei⸗
et /welches lauter Gold geweſen. Der Schif⸗
feraber hat den Ort beſchrieben und gemerckt /
wille/ ns
nach glücklicher Ankunft in Engelland /
ſolches mit dieſem Menſchen zubezeugen und zu
offenbaren / und hernach ſich wieder dahin zube⸗
geben /welches auch geſchehen / aber nicht mehr
ſolche Inſul finden koͤnnen. Haben alſo daraus
abgenommen/daß ſolche auf dem Waſſer ſchwe⸗
be/wohin daſſelbe es treibe. Haben alſo unber⸗
richter Sach dieſer Inſul fvegen/ ſich ſwieder
nach Hauß begeben. | un
ESSTISHR
CHET
Das XIX. Capitel. |
En 2. Februarii bekamen wir Braſi⸗
lien zu ſehen / und als es gegen Abend
kam / lieſſen wir die Ancker Fallen,deß
andern ax zogen wirs wieder auf/und fuhren
der Stadt Reſiſſt zu. Im Waſſer/darauf wir 3
zu muſten
/ſahen wir auf einem Felſen ein Caſtell
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In und auffer der Stadt Reſi
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Reiß beſchreibung. 107 |#
burtsſchmertzen fallen / tretten ſie bielmals /
wann es hart hergeht / mit Fuͤſſen das Kind aus
Mutterleib. Den Kindern drucken ſie oben
den Kopf breit / wie ſie dann alle außſehen / als
wann ihnen Stüger von der Hirnſchalen ges
hauen worden. Ihre Ohren/Naſen und Lip⸗
en find weit aufgeſchlitzet /ſelbige mit aller⸗
89
*
8 4
FFF
Das XX. Capitel.
En erſten Martü / Neues Calenders/
eeyn wir von dieſem Land wiederum zu
Schiff gangen/und waren hundert und
reyſſig Perſonen auf dieſem Schiff Harlem
darauf ich war/die andern neun / fo alle ſonder⸗
ich benannt / davon mir zwey entfallen / ein
Leines Schiff / der Schwartz Adler genannt /
vurde zum General gemacht von den Schiffes
en / das Schiff Seeland / der Gulden⸗Loͤw/
das Jagt Emkhieſen
/diePrintzeſſin /das Schiff
porn / und das Schiff Rotterdam /dieſe /wie
auch
[
108 Guineiſche
auch die zwey andere / waren alle mit Jucker
und Braſilien⸗Holtz wol beladen. a:
Als nun in acht Wochen kein Land zufehen |
war /kamen wir bey einem Meer/ſofie die Kros⸗
See nennten/ ſo mit gelben Geſtraͤuß gantz u⸗
berivachfen /und Beerlein wie die Wachholter⸗
beer daran/ſo Kros genennt/und von Schiffern
viel aufgefangen / und heraus geführt werden |
weil ſie dienlich fuͤr den Stein ſeyn. 101870
Auf dieſer See gieng es langſam dahe/r u
brachten 4. Tag damit zu / biß wir fie wieder
aus dem Geſicht brachten: aber aus dieſer klei⸗
nen kamen foir in groͤſſere Noth. Es uͤberſtel
uns ein ſolcher Nebel / daß kein Schiff das an⸗
der ſehen kunte: und weil zu beförchten war /
ein Schiff möchte an das ander zuſtoſſen /und
darob beyde oder wol allezuSchaden und
Schanden kommen /ſchoſſen wir zum oͤfftern mit
Muſqueten / damit eins das ander warnehmen
konnte / daß es nicht zerſtreut oder in der Rau⸗
ber Handen kommen waͤre/wie es dann bielmal
zugeſchehen pflegt. | 1
Damit ſegleten vir inGOttes Nahmen
immer weiter fort/und bekamen in der neund⸗
ten Wochen wieder Land von Engelland zuſe⸗
hen / darob wir uns alle von Hertzen erfreue⸗
ten. Dieweil aber unſer Proviant mene
WS: eil
N , a
N OU
* r
iBebefähreibung 109
heil aufgangen/wären wir gern ans Land ger
fahren/wielvolesetwas Verzug gebracht haͤt⸗
te: aber weil der Wind widerig/muſten wir
laviren und fo lang gedulten/ biß wir endlich
den 4. Junii Anno CHriſti 1645. wieder in
Deſſel oder Dexel, da fir außgefahren / glüͤck⸗
lich und geſund durch GOttes Gnad ankom⸗ . MR,
men N
Fur welchen GOttes gnaͤdigen Schutz ich
die Zeit meines Lebens nicht gnugſam meinen
Gott ruͤhmen/loben / und danckſagen kan/
der wolle mich noch ferner vor allen meinen
Feinden/wie dor den wilden deuten / unter
chen ich 5. Jahr zugebracht/gnaͤdig behu⸗wel⸗
ten / biß ich mein Leben
n feelig
Sive Repetitio totius Hiſtoriæ.
ente, der fuͤrnehmſten
uncten.
N |
). A. 163 9. faͤhrt
derBeſchreiber dieſer Raißvon
Ambſterdam nach Deßel / eine Ynfül.
2. Der Autor ſtehet gefährliche Sturmwind aus.
3. Segelt fort/kommt auf ein Schiff 200. Laſt
groß/darauf 70. Mann und 26. Ge⸗
ſtuͤck waren.
4. Unterwegs trifft er von Holland das Geſtad
von Flandern an / ſihet zur Rechten Enge⸗
land/ zur Lincken Franckreich.
5. Sihet das Spanniſche Meer in Durchſegeln.
6. Sihet zween Berg /wie Baumwaͤlder.
7. Sihet den Berg Canaribick /da es noch 50.
Meil hin hatte/ daher die Canarivoͤgel
kommen. |
8. Brauchet fich eines Inſtruments / durch wel⸗
ches der Schiffer ſolches kondte außrechnen.
9. Was auf dieſem Berg waͤchſt. |
10. Es darff niemand auf dieſen Berg gehen.
11. Der Autor bekommt Land zu ſehen/die De⸗
ſpehren genannt. 1
12, Sihet
Bergeichnuß derfurnehmſten Sachen u
— Hi T
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Verzeichnuß
pa einen Mohren⸗Koͤnig/fo paarfüß
eng
27. on derMohren Bekt /worauf fieſchlaffen/
derſelben Sprach und Tranck.
28. Von Palmwein / und deſſelben Geſchmack/
waͤchſt auf ſehr hohenBaͤumen. Wie er
zubekommen. Wie der Wein in das
Kruͤglein tropffet.
29. Iſt nur den erſten Tag lieblich zu ana /
wird hernach ſauer.
30. Lemonien eines Kopffs groß.
31. Mohren handeln mitPomerantzen und Reiß.
32. Mohren wollen den Reiſenden nicht zulaſſen/
Fruͤchte zu ſich zu nehmen.
33. Der Kauffmann handelt mit dem Mohren⸗
Koͤnig um Elephanten⸗Zaͤhn.
34. Der Mohren König ſchickt fuͤr weiß Tuch
allerley Fruͤcht auf das Schiff.
35. Mohren handeln nicht mit Geld. Ein Mohr
nimmt einen Thaler in Mund zuvere
ſuchen.
36. Die Keifenden füllen 4. Faͤſſer mit Waſſe /
mit Ledern Eimern durch Trichter:
37. Der Verſtorbenen Nahmen werden in Baum
eingeſchnitten.
38. Mohren werden zornig /wann man inen
keine Fruͤcht abhandelt. |
39.Von
39 on Schrecken / als das Schiff geb
1 der Capitain / der Schiffer
\ 8 8
orſten /
Sohn.
und ſein
|
40. In der Inſul fuͤhren viel Konig ein ele |
41. Die Qua nd Leben.
Qua Kuͤſt/ein Land. Qua Qua /
5-E=
Be
Zen
Yu
a
ar
>
woillkomm.
42. Rah un 7 17175 fchöpffen / und
in die
ugen tropffen laſſen /iſt ein Zei
105 Fraunbſchaffk. e
43. Catun / weiß und blau/Baumwollen
0 Tuch /
wird zu Guinea verhandelt.
44. Von kleinen ſchmalen Schelchen / Cano 4%
nannk. Von kuͤnſtlichen Schwimmen /
nach den Tuͤchern/ fo anein leicht
„Holtz beet ſtu
f e
45. Mohren ſchwimmen auf ein Brek, 060
LEE
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18. Afl
Abane
any Land /dafich das Gobdland
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anfaͤngt. 5
19. Aziam
ein Caſtell / ſo diePortugeſiſchen be⸗
wohnten. |
Beer. 50, Sam- |
Ver zeichnuß
50. Sammay
ein Forth.
1. Kormantain.
52. Das Caſtell de Mina. ER
53. Ein Moͤhri n vermei nt / ihr vermei nter ver⸗
ſtorbner Mann kaͤme wieder / und hielte
den Reißbeſchreiber fuͤr denſelben /wolte
ſich auch keines andern bereden laſſen.
54. Dieſer Mann war nicht todt / ſondern verreiſt /
denReißbeſchreiber
kam wieder/und hielt
fuͤr ſein Bruder. * N
55. Das Gold aus Ackanien ſoll das beſte im
Land ſeyn. 5 N x
56. Dieſer wiederkommende Mann hieß den Au-
toremein weiſſen Sohn. Der Autor aber
wird von allen für einen Mohren gehalten.
57. An. 164 l. ſtirbt Claus von Ipern von Ambs⸗
N ro zu Land nicht erſterben
kundte. | |
58. Das Caſtell Axiam, ligt an Cabo de Tres-
punctus. 2
so. Vier Stund wird auf das Caſtell geſchoſſen
60. Einem wird die Kugel /ohne Verluſt deß L
bens /aus dem Bein geſchnitten.
—
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— — ihm / zuverhandeln undzuperkauffen.
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men Midem na
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B.
Banuna. Feigen. 42 N
Bartmann. 87 5 |
der Bart waͤchſt den Mohren vor 30. Jahren nicht /
und zwar ſehr wenig. 35 3
Barbierer haben die Mohren nicht. 36
beſihe doch 70. 74. 77
Barfuß gehen reich und arme Mohren. 37
\ botten worden. 43
Baum wollen / wie ſie waͤchſt. 45
der Berg Sitolis und Natolis. 3 I
der Berg Canaribick. 3. Von dieſem Berg kommt nie⸗
mand herab/ wer hinauf geht. 4 |
etliche Mohren werden beſchnttten. 34
ein Bett von Matten. 10. 11
von Beyſchlaff. 3 1. 32. 9
zu den Bieſemkatzen Fallen. 2 . Dieſe Katzen werden 1
hoch verkaufft. ibid. wie man ihnen den Biſam 1
5 nehme. 28.88. ihr Speiß. 39 |
Biment. 45 e
Binapffel. ibid
Braſilien. 103. 104 ir 5
Brod der Mohren. 39 1 5 | 1
Brun DIE ns ie 1
ein Buͤth iſtbey .Maaß. 23 6 Me
Taboverde. Sand. a8 Le ni
von der Canarivoͤgel Urfprung und Nahmen. 4
Candin
/ Laiblein Brod. 0 15 |
Capaſſier. 47. 48. 49. 64 |
Caſtanien oder Erdnuͤſſe. 42. 43 0 ö1
Catyff oder Leibeigner. 51 | a
Citronen zweyer Fauſt groß. 44 „ |
| | Ciwet⸗
Nuͤtzliches Regiſter
Ciwetkatzen. 2 8. 87.95. werden hoch verkaufft. ibid.
Claus von Ipern kan zu Land nicht ſterben. 20
Coccors -Nuß. 77. 84
der Corallen Meng unterschelder den Mohren Koͤnig
von andern. 46
ein Creutz finde fich in den Indianiſchen Feigen/wann
man ſolche zerſchneidet /werden unzerſchnitten
geeſſen. 43
Criſſia/ein Baum/ deſſen Krafft ſuͤß/wie Zucker. 39
die Crocodill ſeynd der Mohren Goͤtter. Bye werden
Caymon genennet. ibid. |
das Crocodill ziehet einen ins Waſſer. 87
ein Crocodill / ſo es einem nachlaufft / muß man in
die Rundung lauffen. ibid.
D.
Deſperen / Land. 4
Dexel/ein Inſul. 1 f
Dienſtag iſtder Mohren Sabbath. 53.64 |
Diebſtal der Nackenden / welche das Geſiohlene ver /
bergen. 69 | 8
E.
Edelleut in Indien. 47
Ehr der Mohren. 28
von Elephantenzaͤhnen. 12. 15 |
Elephanten groß und klein/33. ſchaden allen Baͤumen /
auſſer denen
/ anwelchen die Coccors
/Nuͤß wach⸗
fen, 84 Wie firgefang
en werden. ibi.
Enge⸗
= deneRiwärdiger Sachen.
Engeland undund g Franckreſch / wo fie
6 5 ligen.
nah beyſammen
3
Eyerſchalen ſteckenanStäsen. „„ .
Gold
Nuͤtzliches Retgifter-
Sold aus Ackamien/ iſt das beſte im Land. 20, 58.
um ein Pfund Gold wird ein Gefangener loß. 28
die Goldaruben wird keinem offenbahrt. 58.95
von Graͤn oder Manigette. 32. 4 |
Gruͤnkuͤſten. 17. von Srünsoder Pfeffer⸗Waſſer. +7
Guinea. 12
die Guldene Inſul ſchwebt auf dem Waller. 104
H.
Hackmeſſer an ſtatt der Degen. 61
an ein Halm werden etlich hundert Koͤrner gefunden
Unterſchiedlicher Farb und Groͤß. 40 |
ein Haan wird zu Fahung der Ciwet⸗oder Blſamkazen |
geſetzt. 28 N |
von Haar der Mohren. 17.35
die Haar ſchneiden ſie mit andern Meſſern ab. 36
Hemmerſam iſty.Jahrindem Caſtell de Mina, 98
Hennequa deß Mohren Königs Rath nimbt ein Moh⸗ |
ren gefangen. 25
Hennequa hat 400. Mohren unter feiner Gewalt. 26
von Heurathauth der Mohren. 29
die Heuſchrecken kundte der Abgott nicht vertreiben. 39 >
Haͤuſer von Leimen und Stroh. 27 1
Hurerey/wie ſiebey den Mohren geſtrafft werde. 30
Huͤtten auf dem Feld. 28 N
J.
Ingber / wo er waͤchſt. 45 | -
Iniamus,
ein Frucht /wie ein Ruben. 442 —
2
9
Joris de Mina, sin Caſtell / deſſelben Beſchreibung.*
denckwurdiger Sachen.
ST, von einer reichen Wittib in Hifpanıa
bauet worden. 97. heiſt Joris wegen. er⸗
de Minawegen der Golbgruben.
** 1
a K.
Kaſchot, die Tabackpfeiffen.
ein Kauffmann bauet ihm ſelbſ63
t —
derKatzenplaß. 8
35
Kecß / ſeynein Art derAffen. 88
Kohl/ eine Frucht. 72 0
Kolbasnennen die Mohren ihr Geſchirr |
der 65
König zu Camando fihergiebe pr 28
ten feinem Sohn. 3 . 9
bey Lebzei⸗
König der Mohren. 9. 22. 25. 45
on Kopf abhauen derS eſangenes. 4
iel Koͤpf /viel Ehr.
Torkowares. ıFiſch.
Cormantain. 17
Rrande. 8. 14. 70. 72. 5 | 9
Krane ſolldernicht werden / ſoSchnüren von
Bold /Corallen und Paterlein beg Baſt 1
, 36 |
Rrieg der Mohren. 61 f
e A 1
amen DI abe. Be er
L.
—- -
—
Nackend gehen nicht alle Mohren. 37
—
Nackende
**
5
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110 4
Ran 10
l
—
! a — — - . — - — 0
denckwůrdſger Sachen.
Nackende ſtelen /und verbergen es. 69
Nagel /warum die Mohren die lan wachſen laſſe
Nahmen geben die Mohren ihrenKindern nachn den
die Nasen werde
werden 10
in derder J.Jugend breit 1
Naſſau ein Fort. 60. = | e \
Moriz von Naſſau ſchoͤner Garten. 105
*33
Palmbaum 1
Palmöl, { 37. infin. & 3 8. pr. 42. pr. 77
Palmwein. 10. in fin. 6. 2 3. 30. 38.49. deſſelb
en Ge⸗
ſchmack. 11. 38. wͤͤchſ
auf hohen
t Baͤumen.
10. 5
wieer geſamlet und zu weg gebracht wird. ı 1.
nur den erſtenTag lieblich zutrincken. iſt
Paradißb
ibid. 2
aum. da en en a
ein Pent Gold. 38 eh
mit eee und Lemonlen die Sack anfuͤl⸗
5 12 4 f i f
die Pommerantzen wachſedeß n Jahrs zweym
pff a Jauer. ibid. een al. N
44
effer wird Gruͤn genennet. 17. mwächft in der Meng
daſelbſt. ibid. von Pfefer⸗Waſſer. 7
Probſpeiſen. 3 Pi ik 25 £ 5
9 0 x
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Nüsliches Regiſter
die Qua Quakiſt. 2 5.17. quaqua heiſt Willkomm ib.1
wird auch bey dem Abzug gebraucht. 17
R. A
Reißhandlung. T. wo erwaͤchſt. 7 K
der Religion wegen wird niemand angefochten. 97
Reſifft/ ein Stadt. 104 | 24.
80. J ahr. 36 \
\ Saad schne er den Hahıncnbrsc“7
von Schwimmen. 17
Schwimmen aufem Brer. 26, 34
Sep erd. 8
Taback. 1 |
den Tagen nachebendieMohren ihren SudenNah
men.
se etlicher Möhrin. ibid.
Thomæ Inſul. 100. iſt;o.Meil lang. bid.3 |
daſelbſt ſchon mit Silber ⸗Geld. 103. gibt Gold
ſchmied daſelbſten. ibid. von braun Thomas Zu |
f cker. ibid, €
von Tiegerehien e 1
Todſchlag/wie er geſtrafft werde. 72.77
vom Tod oder End der Mohren. 78 1
des Todten Verlaſſenſchaffe wird vertrunken. 38
Ttrommelſchlager auf ein Felſen. 22. Trommelſchla ME
gen dere 71
rrützliches Regiſter
die Tuͤrcken brauchen die Indiauiſche Seigenbläntet frr
Papier. 42.43 |
Waſſermangel. 6
Waſſer in dieFaͤſſer ſchöpffen. ee
Waſſer mit der Hand ſchoͤpfen /und in die Augen3 |
laſſen /iſtein Zeichen der Freundſchafft. 7
Waſſer⸗Caſtell. rox f
die Weiber der Mohren verheurathen ihre Töchter im
1 2. oder x4- Jahr ſchon. 30
ſoviel ne darff ein Mohr nehmen/alser e
an. 30.31
Weißtuch beliebt dem Mohren ⸗Koͤnig.
Weiß und Slaugepeim Samwolen Tuch er
ein Weiſſer Sohn wird ein N von ein Mohren
| genennet. 20
Wurffpfeil. 61. 24. 28
Wuͤrmen /ſoaus den Menſchen tomme. 74.76. 7
S.
die Zahn/wie dieMohren ſchon und gut 4 37
die0 ſeynd ſchneeweiß. ibid. fuͤnff Reyen Zaͤhn
baben die Hapen. 54 |
au
N ee, — Il Ele.
* / 5 5 50 .
Bi „RE 4
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u Zäunen werden die Rohr gebraucht / a das
Korn waͤchſt. 39 #
| 0
Zehen der Mohren ſeynd lang. 36
Zellt oder Huͤtten. . 17
| 1
von Zimmerleuten. 9. 91 1
aus Zorn werffen die Mohren ihre Früchte in das
der. 14
1
| 1
Zucer, ibi ſeynd uͤber 120. in und auſſer Re⸗ 1
t. 10
Zucker Wachsthum. 44. zu Guinea ſeyn keine Zucker. e N
Muͤhlen. ibid. braun Thomas⸗Zucker. 13 a
Zuſammenkunfft der Mohren. 63.6465 N
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