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Guineischeundwes00hemm DRAGÕES E INDIGENAS

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II
NN
N —
.
Vuineiſche
und
weſt⸗Indianiſche N

bon Ambſterdam nach St. Joris


de Mina, ein Caſtell/in Africa/und
nach Braſilien inAmerica /

Michael Hemmerſam / Burgen


in Nuͤrnberg/in deſſelben Lebzeiten /
ſelbſten zuſammen getragen. 4
Anſetzo aber mit Kupffern gezieret/
/ Delineation deß gan
ſamt einer Vorrede
gien Wercks /und nuͤtzlichen Regi⸗
ſter vermehret/
9 . Durch. .
Chriſtoff Ludwig Dietherm /U. J.D.
Anjetzo zum andern
mal wieder aufgelegt.
1 Nuͤrnberg/
InVerlegung Paul Fuͤrſtens /Kunſt⸗ und
Bucht.
ſeel. Wittib und Erben.
SBedruckt daſelbſt bey Chriſtoff Gerhard.

Denen WoleEdlen/Geſtre ngen/


Faͤrſichtig und Hochweiſen⸗

wi

Tbriſtoff
von derUntern⸗ ing/ deß Altern
Gehetmen Raths/anderen Loſungern /
und wolverordneten Pftegern deß Spi⸗
tals zu 2
St. Martha.
Meinen Großgunſtig /Gebietenden 1
Hochgeehrten ter en.
Es
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daͤchtnuß/meinen
N

IT Borfag nicht zu en⸗


dern / wann ichmir vorgenom⸗
men / deemeineslieben Manns

Kun Boieluh Herichket el


geſicht zukommen/ und /unter
derone Ain Nahmen /
Schutz und Zuflucht zu ſuchen
11ches mein lieber Haußßwirt)
el infeinem ehen noch ſelbſt in
willens!gehabt/aber durch den
. daran iſtverhindert
X u wor⸗4
S Zueignungs⸗ E =.
worden. Dann ob wol jemand
ſagen /oder zum wenigſten geden⸗
cken möchte /eswäre bey denen
wilden/barbariſchen Indianern
nichts zu ſehen / oder zu lernen;
So koͤndte doch einem ſolchen
nicht unfuͤglich geantwortet wer⸗
de/n was dorten der weiſe und bey
den Perſern hochberuͤhmte Lock⸗
mann geantwortet/als eriſt ge⸗
Tagt worden / woher er feine fo
groſſe Geſchickligkeit bekommen /
wann er geſagt: Von den unge⸗
ſchickten und groben Leuten habe
ichs gelernet. Dann was mir 0
ihren Thun und Weſen mißficl /
das vermeidete ich. 1
Welcher
Sen
Welcher Urſach wegen ſich
dann der beruͤhmte Philoſophus
Pythagoras gantz nicht abſchrecken
laſſen/in Egypte /Indie
nn /Per⸗
ſien und Griechenland zu reifen/
daß er vielmehr dadurch groſſen
Nutzen und unſterblichen Ruhm
erlanget und davon getragen hat.
Was ſoll ich von Galeno viel far
gen /wie er die Geheimmuͤſſen der
Natur zu Smirna / Corintho/
Alexandria /in Syria /Egypten/
in der Inſul Lemno und Cypern/
ihme bekandt gemacht / und
gleichſam außgeforſchet hab? Ha⸗
ben doch hohe Fuͤrſtliche Perſo⸗
ne/nund Potentaten /Indien zu
— 5 Sueignungs⸗ 2

ſehen / ein ſonderbare Begierd


und Verlangen getragen. Wie
dann der Kayſer Frajanus, als er
in Kriege wider die Parther viel
Gefahr außgeſtanden/ und die
Beſchaffen heit deß Oceaniſchen
Meer zuerkundigen 7 0
und ſahe/daß etliche Schiffe nach
Indien giengen/geſagt hat:A
daß ich noch junger waͤre/meine
Leibs Kraͤffte und Zuſtand es zu⸗
tiefen/wolte ich mich mitinIn⸗
dien/ deſſelben Beschaffenheit Aus
erforſchen/begeben.
Was ſonſten für andere hohe
Potentaten an fernen Reifen fuͤr
en Baleken aaa hat erw
à Chokie rin ſeinem Theſauro Po-
litico, wie ich von andern ver⸗
ſtaͤndiget werde / umbftändig be:
ich viel frembder Exempel e Ihr
ſelbſt /WoleEdle Regenten/koͤnnet
lheils von Euch ſelbſ/tentheils bey
Euren eignen uhralten Familiis
3 mit hoͤchſten Nach⸗
rühHaben.
m habe| n.
Wiſſend iſtes /wie der Anno
1611. geborne /H.Wolffgang Wil⸗
helm Loͤffelholg / inden Weſt⸗In⸗
dianiſchen Landen fich finden la
fen/An. 635. nach Antonivar
gereiſt. In welchen Braſilian⸗
chen Landen er ſich auch in ge⸗
man/
r Zmeignunges % 1

mein / inſonderheit aber zu Ma⸗


rion/etliche Jahr aufgehalten/
biß er An. 1646. in denſelben Lan⸗
den/todes verfahren iſt.
Es haben fich ja etliche von ihr
me vernehmen laſſen / wie daß er
der Hiſpaniſchen /Portugiſiſchen/
Dapeyſ che
/ Indianiſ chen /n
Fran
toͤſiſchen /und Engliſchen Sprach
mit Reden und Schreiben maͤch⸗
tig geweſen ſey. Dergleichen ta⸗
pfere/erfahrne / und beredte Edle
Gemüter nicht alle Tag anzutref⸗
fen ſeyn werden. 997
Ihr/Hochgeehrter Vatter deß
Vatterlands /der Ihr an der Spi⸗
gen unter denen WolEdlen Tan
des⸗Vaͤttern ſitzet / Habt ja 7
Aueh: en
e Schrifft. W
fin das ferne Neiſen in Enge,
land / wie auch frembde Spra⸗
chen geliebet/gefaſſet/und begrif⸗
fen ; Ihr habt jadie Eurigen weit
entlegene Oerter beſichtigen Taf
ſen/woraus ich ja nicht anders
ſchlieſſen kan/als deroſelben Wol⸗
Adeliche. Herꝛligkeit werde Ihr die⸗
ſes Wercklein vor andern in ch
was belieben laſſen.
Eeben dieſe Hoffnung frage ich
auch zu Euch / WoleEdler Her:
Mit⸗Loſunger/und vielwerther
Vatter deß Vatterlandes. Ihr
habt es nicht fuͤrgnug zu ſeyn er⸗
achtet /daß weyland Herr Ladiß⸗
laus Derrer auf dem Mari Medi-
terraneo ijbeꝛ dasKönigreich Sans
n Zueignungs,/ x |
die nach Rhodis gereiſt /welcher
An.Slo. dißZeitliche geſegnet hat.
Ja Ihr habt ſelbſten das Gluͤck
gehabt/die weitentlegenſte Oerter
zubeſchauen/alles aufs fleiſſigſte
auf zu notirn, ja ſo garalle Schiff⸗
fahrten in ein Buch zuſammen zu⸗
bringen. Ihr habt der Anno mun·
di 2788, und alſo 1135. vor CHriſti
Geburt verderbten Stadt Troja
Reſt in Augenſchein genommen/
und wiſſet von Griechenland
mehr/ als alle / die in Autoribus
Grzcis ſonſten zimblich beſchlagen
ſeyn. Habe alſo billich meinge
faftes Vertrauen diß Orts nicht
wollen ſincken /noch zu Waſſer
werden laſſen. =
—Schrifft. 2
Es hat ſa/ mein in Coctrußen⸗
derlieber Ehewirth bey feinem 20. |

jaͤhrigen Alter /aus Hollan /dauf


die Inſulas Canariæ, auf das Caſtell
Solion, wie auch / auf das in die
1500. Meilwegs von Hollan/din
Africa gelegne Caſtell Joris de Mi-
ha, em Aziam, und von dannen
nach St. Thomam, jvie auch nach
Pernambuco in Braſiliam/ und
bon danen wiederum in Holland /
durch Gottes Beyſtand mit gu⸗
en Glück gereſſt /dieſe ſeine Reiß
u kemem andern End zu Papier
gebracht/als die Allmac/ht
Weiß⸗ 1
eit und Bürigf Gotteseidadituch
u preiſen /und vorftellig zu mas
hen. Wie er dann Gott für ſei⸗
| | nem
| Er. Jueignungs⸗ 1
nem gnaͤdigen Sch/utz hertzinnig⸗
lich gedancket/daß er unter ſo
wilden/ barbariſchen Voͤlckern §.
Jahrlang ſicher und ruhig Dick
ben koͤnnen. lo
So nehmet nun hin dieſes ge⸗
ringe Wercklein / Ihr Hochwer⸗
theVaͤtter deßVatterlandes/als
ein Gedaͤchtnuß meiner ſchuldigen
Danckbarkeit /gegen meine vo
GOtt mir vorgeſetzten Obrigkeit
und laſſet Euch/ſambt deren gan
Gen Familien / meine wenige Per:
/als eine betruͤbte Wittib/be⸗
fon
fohlen ſeyn. |
Ich bilde mir hierbey nicht ein
daß Ihrer Wol Adelichen Herꝛlig
keiten Ihren Nahmen ich dum7
— ——

1 DR. x 208 BE
dies Vorhaben etwan die Un⸗
ſterblichkeitzuwegen bringen koͤn⸗
/ als welche Sie durch Ihre hohe
Meriten allbereit erlangt haben.
Der allwaltende GOtt gebe
und verleihe /daßEure Woldlde⸗
iche Herlichkert in voller Blue
tehende liebe Angehörige /und
tahe Anverwandte / dergleichen
tes Geruͤcht/an Ehr /Tugen⸗
en/Gluͤck und allen Wolſtand/
nit guter beharꝛlicher Geſundheit/
eben und mit Euch gleichfals/
uf kuͤnfftige Zeiten bringen /und
urch Goͤttliche Huͤlff fortſetzen/
mit deß gemeinen Vatterlan⸗
es Nutz weißlich angeſtellet und
ortgefu ͤhret w werde.f
geführet Wormit ich
-
2. ZueignungesSchrifft.. 823
auch in den kraͤfftigen Macht
ſchutz deß allgewaltigen Gottes
Euch werthe Vaͤtter deß Vatter
a lands / ſambt dero WolAdeliche
Familien / zu allen beharlichen|
|
WMWolergehen /mich aber deroſelben
biſtaͤndigen Gewogenheit / treu
llochſt empfehle.
ji Gegeben in Rürnbergben3o
Marti /1663. N
103 Euer Deren Geſtrenm
. and Sealigkeit

demuͤkig gehorſame
9 2 dagen

Apolonta Hemmerſatnin /
Wittib. — 9
33 6
552 ee:
1
er 5 81 6 5
We
l 72
*
0 00
2
*
8

2 Rn
I

Bonede von der Nusbarkeitivcie


entlegner Laͤnder.
„ Unftiger lieber Leſer. Es
it ſich zuverwundern / daß
Leut gefunden werden /welche
6 z nicht nur vor der vielen an⸗
2

I: dern allerannehmlichſten
Mu⸗
ic ein Eckel haben/ſondern auch diefe er⸗
puͤnſchte Ohrenſpeiß mit weiſſen Zähnen
erachten und verlachen. Eben alſo gehet
8 auch mit der fohoch geſtiegnen Mahlerey.
Sd hoch andere ein Beliebung uͤberkom⸗
nen/wann eine bundte Blum ſo kunſtreich
ind lebhafft zu Papier kommt; ſo hoch
ragen andere an dieſer edlen Kunſt ein
Mißfallen / daß fd viel Zeit und Geld offt
uf ein einiges Stuck Ipendirt und vers.
vendet wird.

DasSeiBil
iner
dnuß deß Kayſers Eteraclii auf
ten/und auf der andern
/wieer auf
inen Wagen ſitzt/befindet ſich an einen
4 NN Ort
_, DVorradevontTunbarkee v. =
Ort zimlich groß. Diß Stud iſt anfangs
von einem Mann/deſſen Kinder darmit ges
ſpielet /um einen halben Thaler bekommen
worden / darauf es der Kauffeum r 30.
Thaler/ dann dieſer einen Hollaͤndiſchen
Kauffmann um 3 00. Thaler / und endlich
dieſer dem Groß⸗Hertzog von Florentz um
7000. Cronen verkaufff. Ingleichen 7
Harlem / an deß Fuͤrſten von Uranien Hof /
wurde die Tauff Johannis anfangs um
7. Stieber gekaufft / und der Kauffer ver:
fauffte ſolche wiederum um z ooo. Gulden.
Liber ſolche Liebhaber der Kunſtſtück doͤrffte
ſich mancher entruͤſten/wie uͤbel ſiehr Geld
anlegten. 5 85 6239
Allein heift es allhier: Magnum ſola⸗
tium eſt, diſplicere non Catònibus,
Læ-
lis, Scipionibus, fed imperitis & bene
loqui neſciis. Die Kunſt drucket kein
Pferd / fagten die Alten / und ſtehet fein/
wann einer von allerhand Kuͤnſten zee
weiß / und in omni ſcibili vir verſatiſſi-
mus iſt. Der Vitruvius erfordert an ſei⸗
nem Architecto, non debere, nec poſſe
eum eſſe Muſicum, ut ne >;
ve |
weit entlegner Lander
velle tamen non eſſe du nec pietorem,
ut Apellem, ſed velle tamen eν non
imperitum. Von den Reiſen in weit ent⸗
legne Oerter fallen ebner maſſen offt unglei⸗
che Urtheil. 40 | in
Jener Weltberuͤhmte Juriſt klagteSo
:
viel er Schritt in Reiſen gethan/ſo viel hab
erGeſetz dargegen vergeſſen. Ande/rewelche
auf ihren Reifen nichts aufnotirn,
alswann
ee eee in Wirths⸗
aͤuſern ſich luſtig gemacht / klagen endlich:
Beregrinatio, eſt via ad egeſtatem. Rit-
tersh. in Nov. p. 2 5 9. Die Geiſtlichen ver⸗
meine /ndas Reifen ſtehe nur denen Politi-
cis zu/es habe Samuel Bockartus, der neu⸗
ichſte gelehrte Scribent, ſchon Geögraphi-
am Sacram geſchrieben/ fo fey von gelob⸗ |
en Land fo viel heraus
/ daß nichts mehr üs
rig zubeobachten. Da ſchon die Apoſtel
e alleranſehlichſte n gethan/wie un
Reifen
er ruhmwuͤr Düherꝛ
dige inZeit⸗und Welt⸗
auff fol. 62 9. nachdencklich bemercket /ale
ddaß der Apoſtel Paulus / biß auf fein er⸗
tes Gefaͤngnuß zu Rom/ dreytauſend und |
icht Mellen gereiſet. f
. NN i Ja
Vorrede von Nutzbarkeit
Ja eiliche Weitger eiſte klagen
/ſiewären
durchihrviel Reiſen veraͤchtlich
worden /wie
jener erzehlet/ſein Vatter hab einmals einen
Dreſcher gehabt/der bey dem heiligen Grab
geweſen/ und unter ſchiedlicheSprachen ver⸗
ſtanden/allein ſein Vatter hab ihme nicht
mehr zu Lohn geben / als andern/ welche
nur ihr Mutter ſprach verſtanden. Pi
W . w ̃Ä EEE ENTE N TER N

-- * 8

weit entlegner Länder


venam nullum intra Regni fines vivere 1
finunt, reditum in Patriam meditantem: |ME
Proficifcentem cum mandatis quafi a 1
mortem raptum deplorant. Es ſolten ja Il
dieſe Leut einen Muth faſſen/ wie dor ten 1
Pompejus, bey dem Plutarcho, zu erſt auf 1
das Schiff geſtiegen/und hertzhafft ſich ver⸗
nehmen laſſen; Navigare neceſſe eft, vi-
vere non eſt neceſſe. Teſte Virdungo
Orat. . pag. 190. zn
Dieſe Leut find gleich einem flebenden
unreinen Waſſer / oder einem Vogel in .
fig / da andere die gantze Welt für ihr Vat⸗
terland halten. Zwar von HertzogzuVe⸗
nedig ſchreibet der hochberuhmte Limnæus
in jure Publico lib.
4.c.2.n. 1 6. in fin.
Dux Venetorum in. pompa. tantum
Princeps eſt, in Curia Senator, extra ur-
bem reus, in urbe Captivus, pere grinari
fine venia non poteft. ER
Wie dann auch ander werts viel Beamb⸗ NU
richteohn
te beyRath /und in den Geffen n eek. B
reiſen doͤr . Und ſolches l
laubnuß nicht
Ein anders iſt es mit ledi⸗ 11
icht unbillich. ?-
genPerſonen. Und ruͤhmet obwolgedach
Br. NN,, ter
Vorrede von Nutzbarkeit
ter Limnæus ſonderlich / wieerin Franck

reich Weich · und Engelland/viel Nuͤrnber⸗


giſche Patricios angetroffen/in J.P. lib. 1.
c. II. n. 100. Und hat von allen Geſchlech⸗
ten allhier / einen / welcher die weitentlegen⸗
ſte Reiß gethan / weiland Herꝛ Doctor
Wurffbain mit groſſer Muͤh zuſammen ges
tragen und colligiret, dergleichen noch kei⸗
ner gethan. 1
Es iſt ein Knab ein Kind / ]
Ein unbejochtes Rind) /
Der weiter nicht gekommen / ö
Als Schatten vorgenommen.
er Thurn in feiner Stadt/ e.
Schreibt an einem Ort der ſtelige unver⸗
gleichliche
HerrHarßdoͤrffer. Se
Ob noch viel Länder übrig / daß einer
dieſelbe in tauſend Jahren ſchwerlich durch⸗
wandern koͤnne/ davon hat mein weiland
ſehr lieber Freund / Zeillerus cent. 4. q.
4!. 728. 215. feine vernüͤnfftige Ges
dancken entdecket. Alciatus vermeldet /daß
der Pfir ſingbaum ein Sinnbild der Reiſen⸗
den ſey / in dem er inItalien und Sten .

bollkommene Fruͤcht trage/die demHerge


deß Menſchen/wie die Blaͤtter der Zungen/
gleichen. 7 Fasai
Wann wirnemblich in frembde Länder
verſetzt werden / fo wird unſer Hertz /Sinn
und Geiſt / wie nicht weniger unſer au
vollkommener von groſſen Nutzen deß Reis
ſens. Dn. Harsd. in Teutſchen Secretario
in zweyten Theil/lib. 3. Epiſt.43. Welche
Nutzbarkeit deß Reiſens die Geſetzgeber be⸗
wegt/daß/wann ein Vatter ſeinen Sohn
Studierens halben in frembde Länder ges
ſchickt /und unterdeſſen der Vatter ſtirbt/
alsdann auch das jenige / was aufdieRuck⸗
reiß nach
deßValters Todt gegangen / ex
communi billich bezahlt werde. Dn. Limn.
Amicus meus,in I.P. lib. 8. c.y.n. 34.
Daß die Weitgereiſten offt aufſchnei⸗
den/ſtehet nicht ſchoͤn / und ſoll die veritas
hiſtoricas billich von allen obſervirt wer⸗
den. Qui longinqua narrant, ſciunt,
non eſſead pedes refutationem. Du
Rupertus ad Val. Max. lib. 4. c. 6. diſſ.
Fhilolog. in fin. Was der weit und Welt⸗
Bat: 0e, berähm⸗
a Vorrede von Nutzbarkeit
berühmte Herr Fuͤrer in feinem Raͤlhbuch
von Egypten geſchrieben/darauf darff man
einen Thurn bauen. A
Der wolver diente Salomon Schwaig ⸗
ger hat ſeine Reiß nach Conſtantinopel und
Jeruſalem der Ewigkeit einverleibet.Wurff⸗
ban und Sahr haben von Oſt⸗Indien gute
nützliche Nachricht aufzeichnen laſſen.
Von Weſt⸗Indien iſt eine Defcription
in folio in offentlichen Druck / und hab ich
in meinen Additionibus ad Beſoldum
part. 2. fol. 14. & fol. 653. ſub verbo:
Neue Welt /mit mehrern davon gehandelt.
Deme beyzufuͤgen / was Hieronymus Ben
2o in Hiſtoria novi orbis, item Nicolaus
Monardus in lib.deSimplic. Indiæ Occi
dent. Medicamentis, & Eeillerus in Epi-
ſtolis Miſcellaneis, poſt ipſius obitum
editis, Epiſt. Miſcell. 11. & 12. obſervirt.
und an das Tagliecht gebracht haben.
Unſers Hemmerſams kleines Tractaͤt⸗
lein/ſoer nicht fuͤr andere
/ſondern für ſich
elbſten anfangs eingeſamblet
/verdienet kein
gerin⸗
weit entlegner fände,
geringers Lob / als offt manches groſſes
Werck /ſo zum prallen / mancher Praller N
und Großſprecher aus nichtiger Ehrſucht 4
her fuͤrgibt. e 1
Haͤtte ein groſſe Fuͤrſtliche Perſon dieſe
Reiſen verrichtet / ſounſer nie dertraͤchtige / 1
demuͤtige Hemmer ſam verrichtet / die Poe⸗-(
fen oder Bucher dichter hätten denſelben vers I
Bet und biß an die Sternen erhaben. Bm
s kan ja wol ein geringer auch ein Wort 1
du feiner Zeit reden welches fofchön laute( |, |
als guldene Aepfel in fübern Schalen. 66
Soeæpè etiam eſt olitor valde oportu- |
e na locutus.
Ich wuͤnſche nicht mehr /als daß andere ih⸗ 1
re alte und neue Schaͤtz aufſchlieſſen / und 1
was fie für berühmte Gelehrte oder Kuͤnſt⸗ "hi
ler wiſſen / der Nachwelt zum beften / den 1
Kupfferſtechern oder Druckern mittheilen?²
und in den Kiſten nicht damit in Traum e
wuchern /oder ſich einbilden / dieweil offt
ſchlechte Sachen / an das Tagliecht km:
ſtern verborgen
ſeyn /alsnurunter den klei IN
gen Sternen glänzen und fhunmern. in le
4.
Vorrede von Nutzbarkeit
Ts geſchicht nicht allezeit aus Ehrgeitz/
wann was an das Tagliecht kommt / ſonſt
würden die Druckerehen bald fo genau zus
ſammen gehen / als ſie in Anfang geweſen.
Es hat ein jedes Land ſein beſonders Klei⸗
nod /ſeine beſondere Sprach und Gewohn⸗
heit/dahin nicht ein jeder aus Geldman
gel / Unpaͤßlichkeit deß Leibs/Kuͤrtze deß
Lebens /Ermanglung der Gelegenheit und
deß Gluͤcks gelangen mag. ö
So wenig deß Bücher machens ein End
ſeyn ſoll/ſo wenig auch der erbaulichen Reiß⸗
beſchreibungen. Und obſerviret immer eis
ner was anders
/alsder ande/
re
daß es heiſt/
wie dorten Bart. in tit. de Jurisd. jud.omn.
ſchreibt: Non potui cogitare. Ich hab
ehedeſſen zu Baſel obſervirt, daß auf der
Metzig /welche man Schol oder Schul heiſt/
weil vor dieſem die Judenſchul daſelbſt gez
weſen /auf der Mauren /anden alten Stadt⸗
graͤben/außgehauene Stein ſollen ſeyn/wie
die Hebræiſchen Buchſtaben. Run bin ich
eben in der Gaſſen und dem Ort geweſen /
habe mich umgeſehen/ja ſo gar Gelehrte 7
fra/gt
welche gleichwol nichts davon —
42 wollen
weit entlegner Linde.
wo n / biß ich endlich nach vielen Fragen
den Augenſchein felbften alſo befunden /und
zu nechſt dabey geweſen bin.
Ich hab einesmals/ occaſione Herin
Harßdoͤrffers /welcher init unter ſchiedlich
Gelehrten zu Rom bekandt geweſen/einem
guten Freund daſelbſt/ſo ſchon viel Monat
zu Rom geweſen / zugeſchr ieben / was für vi-
t wären)
ri Scriptis celebres, anjetzo daſelbſ
der mir geantworte e:
Quot ccelum ſtellas, tot habet Roma

Mögen alſo ihrer viel auf den Reifen


bon Studieren undgelehrten Leuten nichts
hören. Allein es kommt offt die Reu her⸗
nach/ wann andere fuͤrſichtiger gehandelt/
und gute Inſtructiones mit ſich genommen /
wie fie ſich da dder bort verhalten ſollen /viel
geſehen und gelernet /davon andere nichts
wiſſen. |
Dieegleichen gute Inſtructiones, was
man aufReiſen beobachten
ſoll /was da oder
dort für Gelehrte anzutreffen / mit denen
man ſich bekandt machen ſoll / in denen neu⸗
lch an das Tagliecht gebrachten Epiſtolis
unſers
Vorrede von Nutzbarkeie
unſers weitberuͤhmten Kichteri feeligen zus
finden ſeyn. Es bleibt doch darbey / was
Drexelius in ſeiner Aurifodina pag. 373.
geſchrieben: In eodem prato bos herbam
quærit, canis leporem, ciconia lacer-
tam. wei
Nachdem einer geſinnet iſt / nachdem
machet er ihn einen Ort zu nutz. Der/
alſo zu reden
/ vergiffteſte Ort muß dem ein
Artzney ſeyn/ welcher ſich mit eiferigen Ge⸗
bet und Vertrauen zu GOTT / in ſei⸗
nem Beruff und Stand/wol außruͤſtet und
Die allerwildeſten Voͤlcker haben uns
ſern Reißbeſchreiber lieb gewonnen. Lufft /
Waſſer / Hitz /und Froſt kundte ihm nichts
ſchaden / es muſte ihm alles zum beſten
dienen. 4
Ließ/ Guͤnſtiger Leſer / dieſes Werck⸗
lein zur muͤſſigen Stund / und / wann du
Lufftung von wichtigern Geſchaͤfften haſt/
wann dich das unbeſtaͤndige Gluͤck mit er⸗
munterten heiteren Angeſicht anſchauet/
es wird nicht fehlen/je mehr l
a ums
. welt entlegner Lander |
B lumlein du wirſt antreffen / und abpflo:
cken/ je mehr wird ſich Honig ſamblen
laſſen.
Lebe wol / lieber Leſer/und wuͤnſche
deß Reißbeſchrebers nunmehr zer fallenen
Staͤublein ein ſanffte Ruh/und erfreulichen
Urſtand: deſſelben Hinterbliebenen aber
zuthertzige Wolthaͤter/ fo lang fie noch in
dieſem . herum wallen muͤſſen.
Die beſte Reiß iſt dahin gelangen/wo
Noth und Todt ferne ſeyn
muſſen!

Chriſtoff Ludwig Diether /D.

Guinei⸗
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eiſe /

Ach Chriſti unfers Erlöͤſerund


s
N Heligmachers Geburt des 1639.
IA) „Jahrs / den 6. Auguſti/bin ich /
Michael Hemmerſam / Gold⸗
Ja l

und Pariſer⸗Arbeiter von Nuͤrnberg/in willens /


etwas Ehrliches zu fehen und zu erfahren / im
Namen der H. . bon Amſterdam/
nach dem Dexel abgefahren/ und alda auf ein
zroſſes Schiff kommen / das Cameel genannt,
Wir muſten etliche Wochen ſtill liegen /und auf 5
zuten Wind warten.
Ob wohl dieſe Inſul Dexel nahe/und ſehr be⸗
annt/ weil ſtetig viel Schif da an⸗ und abfah⸗
en: (Wie dann zu dieſer Zeit bey 80. Schiff ſich
a befunden / fo theils nach Hamburg / Denne⸗
narc
/Schweden
k / Weſt⸗ und Oſt Indien / auch
* A anderer
2 Guineiſche
andrer Orte n wolten) ſo iſtes doch/
ſich begeben
der Gefährlichkeit wegen /nicht zu verſchweigen:
dann der Sturmwind manch ſchoͤnes Schiff zer⸗
ſtoſſen/welches davon alſo zu grund gericht wor⸗
den /daß weder Menſch noch Vieh davon hat
kommen koͤnnen: daher haben wir ſtetig/zu unfer
Verſicherung/3.Anker fertig gehalten.
Den 1. October bekamen wir Wind / ſonur
halb gut war. Diemeil aber die Edlen Herren
der Weſt⸗Indianiſchen Compagnie groſſen
Schaden und Unkoſten/wegen des ſtill liegens /
auch groſſe Sturmiwinde und noch
en
hatt/ gröffer
re Gefahr keſörchteten ; find wir ſelben Tags im
Namen GOttes 85 geſegelt . Das Schiff war
200. Laſtgroß; Der Capitain / oder Schiffer
hieſſe Hain Claſſen von Türckherdam/in
Holland /ein Mann von Siebenzig Jahren/
welcher feine meifte Zeit auf dem Meer zuge⸗
bracht hatke. Der Kauffmann / den wie
bey uns hatten / hieß Jacob Rieghaber / welcher
für ein Vice GeneralinsLand geſchickt worden.
Unſer waren 70. Mann/ hatten 26. Stuͤck Ge⸗
6.8.auch ı 2. Pfund ſchoſ⸗
/ſog
chuͤtz von Meſſin
en /und 2 kleine/ſo auf der Huͤtt ſtunden /wo der
Steurman geſchlaffen/zur defenfton zſo etwan
Seeraͤuber /oder wie es vielmal zu geſchehen
pflegt/die Tuͤrcken an uns kommen Wi
4
Keiß beſchreibung. 3 {| |
e werden mit Muſqueten⸗Kuglen und Hagel
beladen/tapfer unter fie geſchoſſen/daß viel des
zuruͤckſteigen vergeſſen/und in die See fallen.
Das erſte Land / ſo wir von Holland auß zu
ſehen bekamen / war das Geſtad von Flandern/
und wie etliche wolten
/ Duinkirchen und Greve⸗
lingen. Wir ſahen auch Engelland auf der rech⸗
ten Hand / und weil es ſchoͤn Wetter und Son⸗
nenſchein war/auf der lincken Hand Franckreiche
An welchem Ort beyde Koͤnigreich 4. Meilen
von einander ſeyn: ſegleten alſo zwiſchen durch/
und bekamen das Spaniſche Meer zu ſehen / wel⸗
ches groſſe Wellen aufwurffe. Hernach beka⸗
men wir zwey groſſe Berg zuſehen / welche voll
dicker Baͤume und einem Wald gleich ſahen/den
einen nennten fie Sitolis, den andern Natolis.
Wir hatten am Land nichts zu thun /ſegelten
/und
kamen wieder ins Meer / lieſſen diß Land auf der
lincken Hand liegen. „
Hernach ſahen wir einen langen ſpitzigen Berg
welcher die Canaripick genannt wurde. Der
Schiffer ſagte /es were noch yo. Meil dahin: iwie
er dann durch ſein Inſtrument ſolches außrech⸗
net: welches gar ein langer Stock / den ſeBogen
nennen; der lvar biereckigt wie ein Eln: forn dar⸗
an war wider ein viereckigt Bretlein / in demſel⸗
ben ein laͤnglicht Loch. Dieſen Stock / ſogantz
A ij voller
4 Guineiſche 4
voller Zahlen bezeichnet / ſetzen ſie ſtarck an den
Kopf/ſehen mit dem einen Aug durch das Loch /
aber allezeit in der Mittag Stund: dann zeigt
ihnen die Sonn durch daſſelbe die Zahl / woraus
fie hernach durch fleiſſigs Nachrechnen /und der
beyhanden habenden Buͤcher Unterricht/ſagen
koͤnnen/wie viel Grad und Meil es biß zu dieſen
oder jenen Ort habe. Die Canari⸗Voͤgel ſol⸗
len daher ſeyn/und ihren Urſprung und Namen
davon haben. Es waͤchſt alda biel Zucker /
Wein und ſchoͤne Fruͤchte. Die Gegend wird
von Portugiſen und Spaniern bewohnt / ſo da
groſſe Handlung treiben.
Ss haben ſich vordeſſen etliche unterſtan⸗
/aufden Bergzu gehen; ſoll aber keiner wie⸗
den
der herab kommen ſeyn. Wir hatten hie an
Land auch nichts zuberrichten; Segleten wieder
ins Meer / bekamen aber bäld wider Land zu ſe⸗
hen /welches die Defperen genannt wurde.
Ss war ſchon 5. Wochen /daß wir dom
Meer nicht zu Land kommen waren. Die Zeit
wurde uns allen lang; wir baten GOtt / daß er
uns guten Wind / und eine geſchwinde Reiſe ge⸗
ben wolte. In der 6. Wochen ſahen wir das
Land Capoverde. Es wird alle Jahr ein Schiff
dahin geſchickt /umb/ mit denMohren zu han⸗
deln. | 1
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Reiß beſchreibung 5
Ss iſt ein Caſtell zu Land auff einem hohen
Berg gebauet / wegen der Mohren/ſo ſich viel⸗ tn

mals rebelliſch erzeigen. Sie haben einſten da⸗


ſelbſt allarm gemacht/und alles / was von Teut⸗
ſchen Volck zu Land war/tod geſchlagen. Et⸗
liche/fo entlauffen koͤnnen/haben ſich ins Holtz
berſteckt. Es ſeglete ein Schiff /die buntte Ku⸗
he genannt / mit uns / auf welchem Volck war/
ſo zur Verſterckung hinein geſchickt wurde; Als
ſolches an das Land kam / und die Entlofnen und
Verkrochnẽ ſolches geſehen / ſeind fie wider ber:
fuͤr kommen/ und mit dieſen/ dem Caſtell zu⸗
gangen. Die Mohren aber haben alles / was
ſie tragen koͤnnen /genommen/und ſind ins Land
hinein gelauffen /daß man ſie nicht mehr hat
koͤnnen zu ſehen bekommen. Eſſen und Trin⸗
cken hat man dieſen bon Schiffen muͤſſen zufuͤh⸗
ren/biß ſie endlich mit den Mohren Friede ge⸗
macht/ und ſich vertragen.
Ds ſagte ein Schiffer
/ aufdem Schiff (Groͤ⸗
ningen genannt) ſo von hohem Alter / und da⸗
ſelbſt ein Aug verlohren /ſo Ihme von den
Mohren mit einem Pfeil ausgeſchoſſen/daß
ſelbige Reſier/vonCampen genafit/und der groͤ⸗
ſteneine im Land ſein ſoll; auch viel Schiff auß
ranckreich und Engeland dahin kommen/weil
iſch
iediePortugeſSprach e Dann der⸗
konnen:
994 ee ſel⸗
G Glnineiſche
felben ſich viel da aufhalten/und ihre Handlung
mit Ochſen⸗ und Puͤffelhaͤuten treiben. Er ſag⸗
te auch /daß die Storch ſich imWinter mit grof⸗
ſer Meng daſelbſt ſollen auffhalten/wie er es
ſelbſt geſehen/und fangen ſich alda die Africani⸗
ſchen warmen Länder an: wie es dann damals
ſehr heiß war. x
Ss iſt ſehr gefährlich da zu Land/ dann die
Mohren gar zu loß / und ihnen wenig zu trauen
iſt. Wann man an das Land komt / muß man
viel Arbeit thun / dann fie die Wahrenin groſ⸗
fen Gruben unter der Erden verwahren muͤſſen.
Wir hatten etliche Voͤlcker bey uns / ſo /we⸗
en des Probiant Mangels
/vonder bunten Ku⸗
90auf unſer Schiff gethan wurden. Als wir
Das Land Capoverdè erſehen/und fie in ihr
Schiff gebracht hatten (biß auf einen Jungen/
$o wir behalten) zogen wir unſer Both hinein/
ſind hie auch nicht zu Land kommen; nahmen
gute Nacht von ihnen / und ſegleten im Namen
Gottes fort.
Ss gieng in die 7. Wochen/ da war unſer
Waſſer alles verkocht
/daßwir die Stockfiſch
mit Meertvaffer kochen muſten. Als wir un⸗
ſermCapitain ſolehes fagten / erſchrack Er fehr⸗
Förchtet ſich /es mochte der Scharbock unter das 3
Volck kommen/welcher dann ſehr ane
eib
*
'+
i
Keiß⸗beſchreibung 2
deib verderbt. Alſo ſegelten wir dem Land zu /
/und
uns zuerfriſchen da wir nah kamen / begeg⸗ —

net uns ein Bot / mit etlichen Perſonen / ſo uns


freundlich empfiengen. u
ich
thaten
Als wirdergle ſie umb ihren
/unden
Zuſtand fragten/berichteten fie uns: Wie ſie
don Ambſterdam auß geſegelt waͤren / willens
nach Oſt Indien zu fahren: weil ſie aber auch
unterwegs an Waſſer Mangel bekom̃en / waͤren
ſie willens worden/ ſich dahin zu lenden /und
daſelbſt zuerfriſchen; ſolchem nach nah an das
/ inmeinung/eswuͤrde tief genug
Land gefahren
ſeyn; eh fieſichs aber verſehen haͤttẽ / waͤre hinten
am Schiff das Ruder /womit man das gantze
Schiff regiert /an Grund geſtoſſen/daß das
Schiff entzwey geborſten/und auff den Grund
ſitzen blieben. Hierauf hätten fie. eilends zwey
Bot mit Volckan das Landgebracht /ſomit den
Mohren accordiren muͤſſen/daß ſie moͤchten
Hütten oder Zelt aufſchla darinnen auf⸗
/ſichgen
zuhalten/und des Nachts darunter zu ſchlaffen/
welches ihnen auch zugelaſſen worden/weil ſie
undbs⸗
ſelbſten geſehen/in was Kei Lebens Ge⸗
ahr fie kommen waren. |
Sie zeigten uns das Schiff fo 300. Laſt
groß / und über dreyThonnen Golds werth
ger
weſen war. Es waren bey 300. Mann darauf.
A iii gelve⸗
1i 8 Guineiſche
ir geweſen. Als wir aber hernach
1400
1 1
Land kamen / waren über 40. ſchon bey fie ang
todt/auch
der meiſte Theil 19am Fieber und rothe
11 ſehr kranck r Ruhr
/ daßun ihr Elend erbarmete: dann
iR fie muften effen |
und trinckvon en
deln; dieweil ihr Brod und Kuchen⸗SMohren han⸗
peiß von
ſaltzigen Seewaſſer fo ſehr verderbt
daran mehr zu genieſſen. Auch /daß nichts
gaben ſie den
! Mohren Paterlein/ eſ/ſe
weiß r
5 und andere Wahr/en
Tuch
damit ſieguten
. be/nund ſich noch fo lang aufhalten Willen ha⸗
* ſie andere Schiff und duͤrfften/biß
|
Befehl bekamen.Wie
fie dann ehiſtes anzukommen verm
1 einten /dann
ſie Ihr meiſtes Gut doch noch vom
41 Schiff zu
Land gebracht haben. Hernach
ſern Bot den rechten Veg / ſo wir wieſen ſie un⸗
fahren ſolten.
Alſo ſegleten wir einen andern
dann / auf Ihren Raht / an ſelbiWeg / da wir
gem Ort je naͤ⸗
| her zu Land / je tieffern Grund fand
N unſer Capitain fuͤrchte ſich ſehr/ en: Dann
17 möchte etwan auf den Sand zu das Schiff
I men: Und weil die Nacht uns uberfisen kom⸗
1 ten fir doch nicht gar hin trauen/ fiele/wol⸗
140 fen Ancker. ſondern wurf⸗
|
17 An dieſer Inſel Solions, lag ein Kauffmann1
1 von der Weſt Indianiſchen Compagnie /
hing
* ſa/ ſtetig mit den Mohren im Land Handlunge-
nd
| | IH; zů
Reiß / beſchreibung. 9
zu treiben: Darum nahm unſer Capitain / oder
Schiffer mich / neben eilf Mann / und zwey
Mohren / auf das kleine Bot / und ließ uns dem
Lande zu fahren: Weil es aber ſehr finſter war/
fuhren wir bey drey Stunden herumb / konnten
aber nicht wiſſen /wo wir anfahren ſolten; biß
endlich aufdieſer zweyer Mohren Geſchrey uns
zugeruffen wurde / daß ein Engliſcher Kauff⸗
mann daſelbſt/und was Volck wir waren/wel⸗
che fo bald fie hoͤrten/daßwir von der Weſt Indi⸗
ſchen Compagnie auß Holland waͤren/und ſuch⸗
ten ſelbigen Kauffmann / ſchrien ſie / wir ſolten
ans Land kommen/ damit ſieuns rechten Bericht
ertheilen möchten ; zuͤndeten auch eiligſt Feuer
an /damit wir ſehen kondten / ans Land anzufah⸗
ren / da uns der Kauffmann aufs freundlichſte
ampfienge; lieſſe uns zu Eſſen und zu Trincken
reichen / beſtelte auch Mohren / die unſern Bot
bewachen muſten/damit nicht jemand uns et⸗
ivas davon austragen möchte.
Das Hauß
/darin wir waren
/hat er ſich felbft
erbaut/auch lieſſe er Matten bringen / darauf
ſchlieffen wir. Deß Morgens fuͤhrte uns der
Kauffmann ein viertel Meilwegs ins Land zu
friſchem Waſſer / und zeigte uns daſelbſt einen
Mohren Koͤnig / fo ein eißgrauer Mann/und
lang von Perſon ſwar: der gienge barfuß /und
BER 0 hatte
10 Guineiſche
hatte einen langen Rock an /gleich den andern
Mohren/ſeine Wohnung war nahe bey deß
Kauffmanns Hauß / wie Er uns dann hernach
ſolches zeigen ließ /da ſeine Bett anderſt nichts
als Matten waren. Er gieng / aß und tranck
mit dieſem Kauffmann.
Ihre Sprach war Portugeſich / das Ge⸗
traͤnck aber Franzoͤſiſcher Wein /mit Waſſer ge⸗
mengt. Er ließ uns Palmwein zu trincken ges
ben / welcher gang. weiß iſt: hat des Neuen
Veins in Teutſchland Geſchmack; waͤchſet fe
biger Orten auf hohen Baͤumen /als die Dan⸗
nenbaͤume ſeyn moͤgen. Wann ſie wollen einen
holen /binden ſie mit einem Strick oder Baſt /
wie ſie es nennen/ein Kruͤglein umb den Leib/
welches die MohBuͤth ren / nennen; ſteigen her⸗
nach den Baum nicht gerad / ſondern der Run⸗
dung nach / hinauf/da ſie dann oben ſolches
Krüglein anbinden / boren ein Loch in Baum/
und ſtecken ein Roͤhrlein hinein /worauf allge⸗
mehlich / von des Baumes Safft dieſer Wein
in das Kruͤglein tropfet. Hernach haben
ſieih⸗
re gewiſſe Zeit/daraus fie wiſſen/obes bald voll
werden wird / da holen ſie es auf vorgedachte
Weiß wieder herab: Sie bringen mehr nicht /
als was ſie auf einmahl ſich getrauen zubers
kauffen. SR BE
| Dies
Keiß⸗beſchreibung. 11
Dieſer Wein iſt nicht lieblicher zu trincken/
als den erſten Tag: dann ſo man denſelben laͤn⸗
ger wolte auffheben / verloͤhre er ſeine Krafft /
und wuͤrde ſaͤuerlich. Wir verwunderten uns
auch uͤber des Baumes Hoͤhe/ ſonderlich / als
wir beſſer ins Land kamen / da ſonſt aller Orten
die Baum weit nidriger ſind / iehernach folgen
ſoll. |
Es wachſen auch Limonien eines Kopfs groß
daſelbſt: wann fie aber aufgeſchnitten werden /
ſind ſich mehr nicht / als einer Fauſt groß / was
gantz ſafftig darinn: das ander iſt weiß und tro⸗
cken/fo auch wol geſundzu eſſen ſeyn ſol / aber
nicht ſo wohlſchmeckend iſt/gleich einer Pheben/
fo zu ſehr auf das Gruͤne geſchnitten wird. So
wachſen auch andere gute Fruͤcht / alsPome⸗
rantzen und Reiß daſelbſt/welches von Mohren
viel verhandelt wird. |
Als wir vermeinten/uns nach genuͤgen allda
aufgehalten zu haben / und uns beduͤnckte/als
waͤren wir wieder in Europa/dieweil wir gleich⸗
wol /nach Vollendung dieſer ſiebenden Wo⸗
chen/Land betretten/und uns erfriſcht hatten;
nahmen wir unſern Abſchied. Da wurde uns
/ſo beybier Meilen noch dahin war /ge
der Ort
1 daſich unfer Kauffmann aufhielte / und
gab man uns eine Flaſchen Spaniſchen .
. mi
12 MWuineiſche
mit. Da wir aber zu unſerm Schiff
und alles erzehlten /nahm unſer Cap kamen/
dem groͤſſern Bo/t ita in / mit
den
hWeg auf das Oſt India⸗
niſchen Kauffmanns⸗Ort zu /erlaubte h unſe
etlichen auf dem kleinern Bot dahin auc r
zu fahren /
ſich mitallerhand Fruͤchten zuberſehen/biß
möchten gar nach Guinea kommen. wir
uns aber die Mohren berkundſchafften Dafern
zulaſſen wolten /Fruͤchte zu uns zu neh/ und nicht
men/ ſol⸗
ten wir es ihnen laſſen / und nicht unw
ill
gegen ſie ſtellen/damit ſie ſich nich ig uns
len/und t verſam⸗
uns todt ſchlagen moͤchten:
auch nicht anderſt ergangen waͤre. wieDan
es uns
wir ans Land und dem Holtz zugiengen /n als
rantzen und Limonien zu ſuchen / auch Pome⸗
albereit ſo viel gefund/ derſelben
endaßwir Saͤcke voll ge⸗
füllt hatten /und wieder zurück wolten
ſie un/ /ſpuͤrten
sund kamen mit eim gro ſſen Geſchrey her
bey/welches uns ſehr erſchreckte /alſo ⸗
nicht anders bermeinten/als daß diß daß wir
Tag ſeyn wuͤrde/dann wir nichts/ unſer letzter
uns zu weh⸗
ren zur Hand hatten. So waren auch die
andern /mit dem Sapitain, auf das Kauffſ
Hauß zu gangen/ welches noch weit manns
von uns 1
war. Jedoch als ſie nahe kamen / zeigten ſie uns
nur daß wir niederlegen muſten / was
geſackt hatten /und zwangeuns ſvir ein⸗
n /wit ihnen zu
ihrem Koͤnig zu gehen. | | Zu
*
Reiß⸗beſchreibung. 12
Zau allem Gluͤck traffen wir unſern Kauff⸗
mann daſelbſten an /der mit dem Koͤnig umb
Elephanten⸗Zaͤhn handelte. Als wirs Ihm
erzehlten /gab unſer Capitain dem Koͤnig weiß
Tuch/da ſchickte er auf unſer Schiff/uns aller⸗
hand Fruͤchte dafuͤr. Sie handlen daſelbſt nit
mit Geld
/ weder Gold noch Silber: wie ſieuns
dann daſelbſten ſagten/daß einſten einem Moh⸗
ren ein R.thaler Silber⸗gelt /gezeigt worden/
habe er denſelben in den Mund genommen/
ſolchen zuverſuchen/in meinung / daß es Speiſe
Als wir nun frey geſprochen waren
/giengen
wir /unſre vier Faß mit Waſſer zu fuͤllen / wel⸗
ches / von einem ſehr hohen Berg herab / in ein
ſteineꝛn Loch laufft
/dawiresmit ledern Eymern
herauf / und durch Trichter in 1 Faͤſſer ſchoͤpf⸗
fen muſten. Man fand daſelbſt viel Nahmen
in Baͤumen eingeſchnitten/ derer fo daſelbſt ger
ſtorben ſind. Ei . 17 905
Nach dem wir unſer Vaͤſſer gefüllt /und
unſerm Schiff wider zufuhren /kamen Mohren/
brachten allerhand Fruͤchte dahin: weil wir aber
wuſten / daß unſer Capitain von ihrem König
viel erhandelt hatte
/undwir ihnen nichts abhan⸗
deln wolten / wurden ſie voll Zorns / und als ſie
einStuck
wegs von unſerm Schiff U
ER en
14 Guineiſche
fen ſiees ins Meer. Wir zum Theil ſtiegen in
das kleine Bot / und ruderten dem nechſten Ufer
zu /fiengen viel /daß wir alſo genug Erfriſchung
bey uns hatten. Wir brachten acht Tag da⸗
ſelbſten zu / nahmen den unter Styermann/
und Kauffmann/ſonach OſtIndien fahren wol⸗
ten / auf unſer Schiff / weil fie luft mit Guinea
hatten. Ihr Schiffer und Capitain / auch des
Schiffers Sohn / ſind alda begraben / und vor
Schrecken / als das Schiff gebor/ſten geſtorben.
Die andern Voͤlcker aber blieben / und wolten
auß Holland der Huͤlff und Schiffs erwarten.
Alſo zogen wir unſer Ancker auf / und verlieſ⸗
fen dieſe Volckreiche Inſel Solions, in welcher
viel Könige ſich befinden / die doch ein elend Les
ben fuͤhren. |
Als wir aber wieder auf die See kamen /
wurden wir alle /diezu Land geſchlaffen /von der
Landsſeuch / einer am Fieber / der ander an der
Ruhr /kranck: welches bon der ungeſundendufft
des Landes kommt. Als wir nun etliche Tag
wider von Land / welches kaum mehr zu ſehen
war / da kamen viel Mohren daher gefahren 7
derer Schiffleuth berichteten uns/daß auf dreiſ⸗ }
fig Meil ander Land were/fo die Qua Qua Kiſt
enannt wird: und als ſie nahe an unfer Schiff
amen/ ſchrien ſiezugleich: Qua WN ß
| 5 zu
ES
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ti



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1 1 ER -
— 2 an ra nn m

..
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Reiß-befhreibung, Kg
biel /alsWillkomm bey ihnen heiſt. Doch traue⸗
ten fienicht/zu uns zu kommen/ſondern ſchoͤpf⸗
ten Waſſer mit der Hand auß dem Meer / und
lieſſensindie Augen tropfen. Da dann etliche %
nern
*—
-

bon den Schiffleuten/ ſo ihrer Gebraͤuch ge⸗


wohnt/und ſchon mehr geſehen hatten / derglei⸗
chen thaten: ſintemal ſie ſolches fuͤr ein Zeichen
der Freundſchaft halten. 5
Hierauff kamen fie an uns/brachten viel
Elephanten Zaͤhn/und allerhand Frucht / auch
Palmwein/ auf unſer Schiff: Verhandelten
auch viel bon den weiß⸗ und blaugeſtreimbten
Baum wollen Tuch / ſo ſieCatun nennen/in der
gröffe eines Haartuchs /fo zuGuinea mit Men⸗
je wieder verhandelt wird. Wie ſie ſich dann I 1
ft mit 50. und mehr kleinen Schelchen /ſo ſie
2

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Cano nennen/dahin fahren /diirch welche groſſe


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Verwegenheit / ſieweiter im Land vorTeuffel/


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on den andern Mohren geſcholten werden. Sie —


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erlaſſen
ſich auf ihrSchwimmen :ſvirfſt gleich ul
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er Wind oder die Wellen ihren Cano um / weil


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zimlich ſchmal und klein ſind/ 2 14


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o verſehenſieſich alſo: Die beyhanden habende


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Tuͤcher ſind zuſammen
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und an ein leicht Stuck W A


doltz gebunden / fallen nicht hinunter /ſondern f 0 1 !

chwimmen ſampt ihnen und ihrenCano empor /


velchem ſieſolang nachfolgen
/bißſieihn bekom⸗
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18 Guineiſche .
men/und ſampt ihren Wahren ansLand /wo fi
anfahren wollen /kommen. Wie dann ziveyei
Mohren / denen auf dem Schiff Ambtsforth,
ihre Cano/weilen ſie unten im Schiffe waren
weg kommen find / ohne einigen Entſatz de:
Erſauffens / ſich auf ein Bret gelegt/welches ih
nen vom Schiffer darzu hinauß geivorffen wor
den/und damit ans Land geſchwommen. Libei
welcher groſſenVerwegenheit wir uns alle hoͤch⸗
lichverwunderten. RL
Von Perſon ſeynd fie lang und ſtarck /
tragen lange Haar/und halten gar viel davon.
DDs ſagten uns auch die Schiffleut
/daßfieſolche
von andern Mohren handleten / wie fieſich dann
auch ſehr wunderlich farben) damit fie nur wild
und grauſam genug außſehen; wie ſiedann vor⸗
hin / ohne ſolchen Zierath /grauſam und bar⸗
bariſch genug außſehen. So ſie Krieg gegen
andre Mohren fuͤhren/und einen Gefangnen be⸗
kommen / hauen ſieihm den Kopf ab/trincken aus
der Hirnſchalen/kochen und eſſen das Fleiſch das
von / verwahren die Bein / zum Ruhm ihrer Ta⸗
pferkeit / und ſolche Gaſterey bekraͤfftigten unſe⸗
re Mohren auch. ö

Nach dem wir nach genuͤgen mit ihnen ge⸗


handelt hatten / ſegleten wir fort/und ſie wieder
dem Land zu /wieſen uns mit Fingern 3
rien
$ Reiß ;befchteibung, 12
hrien zugleich: Qua Qua /gleich wie bey ih⸗
er Ankunfft geſchehen / und wird ſolches die
Qua Quakiſt darumb genennet. |
In der neundten Wochen ſahen wir wieder
and/fo fie die Gruͤnkiſten nenneten/wegen des
Dfeffers / fo grün genennt wird / und viel das
Abſten waͤchſt. Es iſt damals ein Kauffmann
ur mit einem Jungen allda gelegen / fo von
enMohren den Pfeffer zuſammen gehandelt/
chen fo lang verwahrt/biß Schiffe dahin kom⸗
zen/ denſelben abzuholen. Welches viel und
ftgeſchicht. Es iſtauch an dieſes Land unſer
einer kommen.
Dietveil wir nichts daſelbſten zu verrichten 5
atten/ſegleten wir vorbey / und ſahen in der
henden Wochen ander Land/fo Allany Abane
enennt wurde: und fängt ſich allda das Gold⸗
ind an. T. ſahen wir ein Caftell, Aziam
enannt/ ſo die Portugiſiſchen bewohnten / und
ir ihnen nach der Zeit abgenommen.
‚ Bald fegleten wir bey einem Fort
ie damay genennt/ da ſchoſſen wir einvorb ey/
Stuck
6 / ihnen daſelbſt erkennen zu geben / daß wir
on ihrem Volck waͤren. Auch ſegleten wir
ormantain vorbey: weil ivir aber theils nich t
fahren durfften / auch etlicher Orten da⸗
lbſt zu Land nichts zu thun hatten/ſind mir
18 Goineiſche
ſolche Ort zwar wol wiſſend / aber nicht recht;
- r*

benahmen. | 1
2a
Inder eilfften Wochen ſahen wir das Ca
—*

ſtell de Mina, wurffen Ancker / ſteckten un


ſere Fahnen auf / und ſchoſſen allda 3. Stüc
1


De—

N Bi
loß. 1 NE
| Am heiligen Ehrift: Abend / Anno 1639
a
atzten wir unſer Both aus und fuhren den
. Castelzu. Wir danckten GOtt /daß Er
I gnaͤdig an begehrten Ort geholffen haͤtte
dann esallbereit 11. Wochen war/daß vir Zei
n / in welcher
dieſer Reiß zugebracht hatteich
0 ich diß wenige/ ſo viel geſehen /fuͤk
mich aufgezeichnet.
Fi
1

1
eee ee eee
e

——ning

Reiß⸗ 3

Was ſich auf folgendeanmd hin


And wieder zugetragen hat.
Rſtes Tages zu Land / als wir
Caſtell zugiengen / ſprang eine Moͤhdem rin
auf mich zu / bote mir die Hand/ und
volte mit mir reden / darüber ich ſehr erſchrac
id fragte die/fo mit ihr reden konten / und k/
Sprach verſtunden / was diß bedeuten / die
raus werden wolte/welche ſagten / daß oder
/ ſoei⸗
er von ihnen ſtuͤrbe
/ſievermeinten /erverreiſe an
nen andern Ort : Diefveilnum ſelbiger Moͤh⸗
n Mann/ vor kurtzer Zeit/geſtorben / ſagte
: Ich waͤre es / und waͤre ihr verſ ener
Rann/ und durch den Todt weiß wordentorb / kaͤm
ber jego mit andern Volck daher damit mane
ichnicht kennen möchte, |
Oy diefen/der Möhrin Glauben/ berwun⸗
ten wir uns/kontenfieauch nicht mehr da⸗
n abreden. Sie aber wolte / daß ich mit
ihr
den folte / brachte mir auch von deßLandes
ſten Fruͤchten zum Willkomm. Ihr Mann
er / als wir hernach erfuhr/en
war nicht todt/
dern weit ins Land geſchickt worden:? und/
B ij als
20 —
Gui iſche
ne sur

als ich ein Jahr da zu Land ware /kam er wie


der nach Haus: da führte fie ihren Mann zu
mir in das Caſtell/welcher mir die Hand bote
und ſagte: Ackyoirmau, das iſt/ willkomn
Bruder! und muſte nicht allein fein Brude
ſeyn/ſo lang ich da zu Land ware/ſondern aue
ſein Vatter/ſo ein Capitain war/ und viel mi
uns Teutſchen handelte /dann er Gold aus A
ckanien brachte / ſo das beſte ſeyn ſoll im Lande
hieſſe mich Coranigy in dau, das iſt / weiſſe
Sohn. Wurde alſo von allen Mohren da 15
gehalten/ konnte es ihnen auch nicht außreden
und muſt es auch dabey bleiben laſſen/als dal
ichvordeſſen auch ein gebohrner Mohr geivefet
Anno 1641. ſtarb Clauß von Ipern/ vol
Ambsforth/ſo General über die gantze Küf
und Land Africa geweſen/und kam an ſein
ſtatt der Kauffmann Jacob Rieghaber/ ſo au
unſerm Schiff fuͤr ein Vice Ceneral hinein
eſchickt worden. Selbiger Clauß von Ip |
onnte zu Land nicht erſterben: wurde auf da
Schiff geführt /da er dann bald feinen Geil
aufgeben: iſt hernach doch wieder zu Land ge
firt / und auf dem Caſtell / nach Kriegs; art
8 egraben worden. 4




*-. Anno 1642. ſegleten wir mit ſieben Schi
*

Keißsbefchreibungg., 21
nach eim Caſtell / fo an Cabo de Trespun-
tas ligt/Aziam genannt / fo von den Portu⸗
geſiſchen beſetzt geweſen/ſelbiges einzunehmen /
und mit unſerm Volck zubeſetzen: damit wir
daſelbſt auch unfern Handel mit den Mohren
*
“2

——

treiben koͤndten/dann es nur 18. Meilen von


anferm Caſtell gelegen / und groſſer Handel da⸗
elbft gefuͤhret wird. |
Als wir nun nahe Bin kamen / ſchickten wir
uf einem Both 6. Mann und einen Trompeter /
die Schreiben ihnen zu übergeben / ſo fie bey ſich
tten / deren Inhalt eine Frage war: Ob ſie
ch wehren / oder uns daſſelbig uͤbergeben wol⸗
en? Sie aber ſcholten uns nur für Hund und
Katzen / die nichts koͤnten außrichten / dertroͤſte⸗
en und uͤberredeten auch die Mohren /fiewaͤren an

vol beveſtigt / und wuͤrde ihnen keine Kugel


Schaden thun. 90
Als wir uns aber in ein halben Mond ge⸗
grund Ancker geworffen hatten / ließ unfer
Heneral tapffer auf das Caſtell ſchieſſen: fo
ey 4. Stunden gewaͤhrt / in welcher Zeit unſer
Schiff 1oo0. Pfund Pulber ſchon derſchoſſen 2—

.

atte. Das Schiff hieß Bewenter /und wa⸗


en 28. Stuͤck darauf. Weil ſie aber darauf
och nicht viel geben wolten/fuhren wir mit un⸗
rm Both dem Land zu / retirirten uns aber ſte⸗
B ij tig
22 Guineiſche 5
tig auf die Klippen /deren viel im Waſſer / nach
dem Land zu / waren / brachten auch etliche
Stuͤck darauf / beſſer hinein zu ſchieſſen. Da
nun die Mohren fahen / daß die Stuck ihrer
nicht ſchonten/wie es ihnen vor geſagt worden/
und ſchon viel von den Kugeln erſchlagen waren/
lieffen fie dem Holtz zu. Als wir ſahen/ daß
die Mohren fort/und das Waſſer abgeloffen
war/ ſtiegen wir ans Land / den Mohrn meh⸗
rern Schrecken zu machen. ö
Aa die auf dem Caſtell ſolches fahen/ ſchoſ⸗
ſen ſie ſtarck auf uns / einen zu tod/ und einer
wurde ins Bein geſchoſſen/ die Kugel wurde
ihm aber/ohne Verluſt deß Lebens / heraus ge⸗
ſchnitten. Deß andern Tags giengen wir so.
Mann ſtarck / mit einem Fendrich / Lorentz
Friedler von Magdeburg/ aufs Land/ hatten
auch viel Mohren bey uns. Da die im Caſtell
ſahen / daß wir ſo ſtarck ankamen / vermeinten
ſie /wir wuͤrden Sturm lauffen/ fliegen alſo
Jenſeits uͤber das Schloß hinuͤber / und giengen
zu einem Mohren ⸗Koͤnig/ in willens / ſich
leing daſelbſten aufzuhalten /und ſoSchiff an⸗
kamen / fish, damit in Portugall zu begeben.
Als uns nun ſolche Flucht von einem Trom⸗
melſchlager/fo auf einem Felſen ſolches geſehen /

4
ꝗL—ům—

——

kund gethan wurde/ eilten wir dem Caſtell zu /


1 und
|
Reiß⸗ beſchreibung. 25
Ind weil wir kein Widerſtand allda mehr be⸗
fanden/doch nichts bey uns hatten /das Thor
zu oͤffnen / (dann unſer General noch nichts da⸗
bon wuſte) halffen wir einem über die Mauren/
daß er inwendig das Schloß entzwey ſchlug:
da dann ein jeder Beute zu bekommen ſuchte/
und dieſelbe auch fand. Weil aber unſer Ge⸗
neral nicht gleich bey uns war/berbot er: ſo ei⸗
ger von Silber/oder andern dergleichen dienſt⸗
ichen Sachen/ als Leuchtern / Meßgewand/
und dergleichen Dingen was bekommen haͤtte/
blches keinem andern / als ihme zuverhandlen.
Wie er auch alles an ſich kauffte und richtig
zußzahlte: und kam hiedurch ein groſſerSchatz
n der Holländer Haͤnd. |
Nachdem wir nun das Caſtell beſetzt hat⸗
en/giengen unſerer etliehe für daſſelbige hin⸗
us ſpatziren / mit 2. Schiffern
und Capitain /
ampt4.Boßknechten /Palmwein zu ſuchen e
nd da⸗ſie eine Viertel
Meil gegangen / beka⸗
ren ihnen etliche Mohren / ſo auf ihr Begehren
nen auf Portugeſiſch antworteten : Sie ſol⸗
n nur mit ihnen ins Holtz hinein gehen. Wel⸗
gesfie auch thaten /und ſich keines! inglůͤcks be⸗
icchteten/ ſetzten fich auch nieder / da brachten
eihnen 2. Buͤth Palmwein /ein Bůth iſtbey
Magß. Beyde Capitain
nahmen ein Bůͤth/
6 B ij und —
—öͤGZ—141˙7˙ô'Ur!xüß/7ö̃]
.
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Fr
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a . 7 *
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T zu 7
24 Guineiſche
und ljeſſen den Knechten die andre /jene kon⸗
tens nicht außtrincken / und gabens den Knech⸗
ten gar/ſagende: Sie wolten all dem
Caſtell wieder zugehen/jene ſolten bald nachfol⸗
gen; welches ſie auch verſprachen. Und da ſie
den Wein außgetruncken/ wolten fieſolchen bes
zahlen: die aber wolten kein Gold / ſondern
fragten: Ob fie ihnen keine Meſſer geben koͤn⸗
ten? Und weil dieſe Leute ſtetig ſolche bey ſich
hatten / zog ein jeder das ſeinige heraus / und
gabs ihnen.
-

Als die Mohren ſahen/ daß fonft keiner kein


Gewehr mehr bey ſich hatte / lieſſen fie dieſelbi⸗
e zwar aus dem Wald gehen/ weil ſie aber
ſtarckzuſammen geloffen / und etliche darunter /
denen die Portugeſiſchen 4. Loth Gold verſpro⸗
chen hatten / ſo ſie ihnen Teutſche Koͤpf bringe
würden: als ſprangen fie mit Lingeltümm im
freyen Feld auf fie zu. Und ob fie zwar mit
Lauffen ihnen entkommen wolten / ſeynd doch⸗
wegen Verwundung durch der Mohren A ſle⸗
gay oder Wurfſpfeil / die zween davon zn boden
gefallen /auf welche fie als raſend zugeloſſen
und ihnen die Koͤpf abgehauen / dadurch die a
dern /wiewol toͤdtlich verletzt /noch fo weit ges

——

—— laufſen/daß unſer Schiltwach fiehat ſehen on.
nen/da ihnen alsbald Huͤlff geſaͤndt/und Die
Mohr 8
bAB bat

5
e
25
PER
Reiß⸗beſchreibung. 25
Mohren wieder ins Holtz hinein gejagt wurden:
und weil ſich dieſe 2. auch ſchon ſehr verblut hat⸗
ten / bracht man ſie todt auf das Caſtell. Ha⸗
ben alſo dieſe 4. ihr Leben elendiglich laſſen muͤſ⸗
ſen. Den zweyen Capitainen aber/welche ein
gut Stuckwegs vorhin gangen/ iſtkein deid wi⸗
derfahren.
Hernach kamen die Mohren / accordirten,
begehrten Friede / und verſprachen ſtetig mit
uns zu handeln: welches ihnen auch ver⸗
ſprochen / und beyderſeits in der Zeit iſtgehal⸗
ten worden.
Als unſer General das Caſtell beſetzet/und
mit allen aufs beſte verſehen hatte / und wir
ſchon 12. Tag uns da aufgehalten hatten/ſchick⸗
te man uns andre wieder zuruck nach dem Ca⸗ *
4
ſtell de Mina. Als wir da ankamen / hat ſich
unterdeſſen eine Spaltung erhoben. Es lage .ö
3. Meil von uns ein Flecken/Firdu genannt/in !
ſelbigem wohnte ein Mohrn⸗Koͤnig / deſſen 10
Vornehmſter / der fo viel bey ihm galt / als ein 1
Rath / hieß Hennequa : ſelbiger nahm einen
wolbekandten Mohren / ſo von uns Teutſchen
Jan Fordiis genennet wurde / und unſers Gene⸗
als Freund/ durch ſeine Leuth gefaͤnglich / die
hn nächtlich überfielen /und ins Land fuͤhrten/|
ver
ihn (bitſtdenKopf
pfabzuſchlagen.
89 A
26 Glnineiſche i
Als unſer General ſolches erfahren/ſchickte
er eilend einen Boten an den König von Fudu,
ließ ihm ſagen / dieſen Jan Fordiis wieder loß
zulaſſen /und ihme zuſchicken / odererwolte
nichts mehr mit ihm handeln. Darauf ſich
der Koͤnig ſehr entſchuldigen lieſſe / daß nicht
er/ſondern ſein nechſter Rath/ ſelbigen geſan⸗
gen hielte: doch wolt er ſehen
/wieer ihnloß ma⸗
chen moͤchte. Au |
Aber diefer Hennequa foar einſtoltzer /gro⸗
ber /doch dabey reicher Mohr / und hatte bey
400. Mohren unter ſeinem Gewalt; der ließ
unſerm General entbieten: Er gebe ihm den
Gefangenen nicht loß/es muͤſte ihm der Kopf
herab / und wolte uns auch den Weg mit Mobs
ren verlegen / da wir ſonſten alle Tag pflegten
unſer Waſſer zu holen / welches eine Meilwegs
von unſerm Caſtell war.
Es giengen unſer so. Mann / ſambt 3.
Tompagnien Mohren aus / ihn von dem Weg
/ſcho f⸗
zu treiben. Als wir nun bey fie kamen
ſen wir mit Mußqueten unter ſie /daß ſieſich
gleich in die Buͤſch verlieffen/und wirzuihnen
nicht kommen konten: muſten alſo unverrichter
Sach wieder zuruck / nach unſerm Caſtell
/ ge⸗
hen. Doch wurde ein Accord getroffen / daß



——
et ein Pfund Gold / und denGefangenen un⸗
ſerm 1
Aeifbefchreibung, 97
ſerm General ſchickte. Dargegen gieng unſer
General in ſeine Behauſung / ſolche zu beſehen/
nahm einen Ochſen mit / und verehrte ihm ſol⸗
chen. Unſer 6. muſten ihn convoyren, dann es
2. Meil dahin war. Und als wir für fein Haug
kamen/muſten wir ihm zu Ehren 3. mal Salve
eben. Darauf ließ er ſeinen Mohren und
claven entbieten/zu ihm zu kommen/ und ih⸗
me den Ochſen verzehren helffen.
Dieß Morgens früh waren ihrer etliche
ſchon verhanden / die nahmen den Ochſen/ ban⸗
den ihme Maul und Naſen zu / darnach nah⸗
men fie ihre Schild und Aflegay , lieffen den
Flecken damit auf und nieder / ſungen und
ſchrien/ſo laut ſie konten/das waͤrete bey drey
Stunden : hernach wolten fie den Ochſen
ſchlachten / weil wir aber einen Koch bey uns
hatten / wolten wir den Mohren ſolches nicht
zulaſſen. 8 Zi 5
Wir giengen in ihre Haͤuſer
/dievon deimen/
und mit Stroh gedeckt waren. In ihren Waͤn⸗
den ſtacken Staͤbe / an welchen viel Eyerſchalen
hiengen /ihrem Fetiffo oder AbgottzuEhren. nepn
Se
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Wir hielten uns drey Tag allhie auf/und fahen ee


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anders nichts / als ſchreyen und ſpringen; da


2 wir unſern Weg wieder nach dem Ca⸗ zer
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ell zu. | BE ——
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.

Unter⸗
1 Guineiſche
1 Unterivegs fragten wir die Mohren / was
die kleine Hutten auf dem Feld bedeuteten / in
welchen Kruͤglein mit Waſſer und Wein / auch
Mille Brod und anders Eſſen ſtunden? Da
wurde uns gleicher geſtalt geſagt: daß es ihrem
Fetiſſo, zu Ehren / ihrer Fruͤcht und Felder zu⸗
verſchonen geſchehe. Auch ſahen wir viel Fal⸗
len von ſtarckem Holtz /die Biſem⸗ Katzen dar⸗
mit zu fangen. Solche Fallen ſind in der mit⸗
ten abgetheilt /im hinter Theil wird ein Haan
geſetzt /wann ſolcher ſchreyt/und von dieſen Ci⸗
wet⸗ oder Bieſen⸗Katzen gehöret wird / lauffen
ſie hinein/ſolchen zu fangen: welches aber ihnen
ſelbſten widerfaͤhrt /und werden ſolche zu 10.
auch 20. Gulden verkaufft. Solcher Katzen
werden auch in Oſt Indien viel gefunden. Die
Mohren nennens Lankan, die Portugiſen Ka-
to Dagalia: an dieſem Goldgeſtad werden fie
Caſtory genennt / den Agaly, ſo ſie ihnen ab⸗
nehmen/und zu ſaͤubern wiſſen/wird theuer ver⸗
kaufft. Sie ſind in dieſem Land viel beſſer als
an andern Orten: wollen wol gehalten ſeyn im
5 Eſſen / und halten ſich doch ſauber: ſind geſtalt
1 wie ein Fuchs / haben einen Schwantz wie eine
1 Katz/und find am Leib geſprengt/wie ein Leo⸗
pad. Die Maͤnnlein/und die lvildeſten/ſeynd
am beſten. R 4
1 5
8 Ds gad zur ſelben Zeit viel Heuſchrecken/
foihnendieFrüchte vondenFeldern abfraffen/
daß auch in vielen Laͤndern etliche hundert
Mohren ſturben. Sie gaben ihrem Fetiſſo
biel Gold / ſolcheszubertreiben/war aber ver⸗
gebens.
EE ˙ SEE ATBITTE
Das III. Capitel.
Von der Mohren Ehe.
Je Mohren berahten in dieſen Landen
EN ihre Kinder /fo bald fie ihre Söhn zu
Fe Fahren bringen. Schicken offt nach
einer Tochter / fo der Sohn noch niemal geſe⸗
hen / wanns nur dem Vatter gut duͤncket.
Wann ſelbige kompt / wird fie ohne weitere
Werbung durch den Vatter dem Sohn gege⸗
ben: welches denn in Gegenwart ihrer Freund/
ſo zum Theil mit kommen / geſchicht. Der
Ben gibt dem Sohn kein Heyrathgut / er
abe ſich denn ſelbſt mit Fiſchen / oder andrer
Arbeit / in der Jugend ſo viel verdient/daß er
ihr ein Kleid und bey drey Eln Tuch oder Zeu
geben kan: welches durch ihre Freund b wal
tigt wird. | WEN
204 Der

Sign,
CHS
WERE
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u. *
Guineiſche
Der Braut Eltern geben ihr ſo viel/als 14.
Gulden werth an Gold / oder / ſo ſie reich ſind/
wol mehr /nur damit ſie Wein und Palma
kauffen koͤnnen zu ihrer Hochzeit: Und dieſes
iſt bey allen /wann es auch eines Koͤnigs Toch⸗
ter waͤre / gebräuchlich ; ohne daß dieſer ein
Sclabe in ihre Haußhaltung zu Dienſten ge⸗
ſchickt wird. Solche Weibesbilder find über.
12. oder 14. Jahr nicht alt: das thun ſie dar⸗
umb / als die Mohren ſelbſten ſagen/ damit fie
die Weiber nach ihrem Sinn und Willen ab⸗
richten moͤgen. Bey der Verloͤbniß verſpricht
ſie ihm ihre Treu / und von keinem andern ſich
beruͤhren zulaſſen: welches der Mann ihr nicht
zu verſprechen ſchuldig iſt. Und ſo ein Weih
mit oder wider ihren Willen ſolches uͤbertretten
ſolte /und von ihrem Mann erfahren wird / hat
er Macht/fie von fich zuſtoſſen: und der jenige /
ſo mit ihr zuthun gehabt/ iſt ſchuldig /dem Koͤ⸗
nig 1. Marck 2. Loth Golds zu zahlen. So es
aber ein Teutſcher geweſen waͤre/ iſt er ſolches
befreyet/weil er nicht hat wiſſen koͤnnen / ob ſie
verheyrath waͤre / oder nicht. Die Straff
aber kombt doch auf das Weib / den 6. Theil ge⸗
dachter Straff ihrem Mann zu geben / ſie habe
gleich Nutzen davon gehabt oder nicht. Und
o der Mann nicht gewiſſen .
ondte
Reiß⸗beſchreibung. 31
Fondte/haͤlterihr es doch für/gibt ihr Salz zu
eſſen /mit Beſchwerungen von ihrem Abgott
Fetiſſo. So fieſich ſicher weiß / nimbt fie es
an: ivo aber nicht/fowegert fie ſichs /umb des
Eyds willen / darumb ſie ihr Abgott ſtraffen
möchte :Und fo der Mann keine Lieb mehr zu
ihr hatte / kan er fie von ſich ſtoſſen /und ein an⸗
dre nehmen. Auch/wann derThaͤter benann⸗
te Straff dem Koͤnig bezahlt haͤtte / kan es der
Mann doch noch dahin bringen / daß er von dem
Ort wegziehen muß; oder/ ſo er nicht zubezah⸗
len haͤtte
/auchder Frauen Freunde fienicht auß⸗
föfen wolten/kan er verſchaffen/daß fie beyde im
Land für Sclaven verkaufft werden.
Es darff ſonſt ein Mohr ſo viel Weiber
nehmen / als er ſich trauet zu ernehren: Sie
wohnen aber nicht beyfammen ; wann einer
gleich 10. Weiber hätte. Die Juͤngſteiſtihm
ne annehmlichſte. Sie eſſen und ſchlaffen auch
nicht beyeinander. Es werden auch Inſeln
die Buͤth und Hartor genannt) gefunden / da
Mann und Weib in etlichen Monaten nicht bey⸗
ammen ſchlaffen moͤgen/und ſo es in ſelbiger
zeitgeſchehe /wuͤrden fie ſterben /wegen der
onnen groſſen Hitz / ſodaſelbſt iſt. m
Ihre Schlafſſtell iſtauf der Erden /darauf
in Matte von Bintzen gebreitet / unter Kun
JJ
* . top
32 Guineiſche
Kopf ein Stuel/und zun Fuͤſſen ein klein Feuer
von Holtz/fo die geſammelte Kälte außzieht:
welches wir auch nicht fuͤr unrecht befunden
Wann der Mann Luſt mit ſeiner Frauen zu re⸗
den bekaͤme/rufft oder holt er fie zu ſich/und
ſchlaffen die Nacht beyſammen. Deß 15 2
geht ſie wieder von ihm in ihr Hauß / und da
den andern nichts darvon ſagen/damit keine der
andern gehaͤſſig wird.
Bann fie merckt/daß fie ſchlwanger ſey /
und die Zeit zu gebaͤhren ankombt/ fo ſchickt fie
nach ihrem Doctor oder Wahrſager / der ihr ei⸗
nen Tranck von Kräutern zu trincken gibt: da
ſie dann glauben / weil es von ihrem Fetiſſo
kombt/ es werde ihnen zum Kindhaben gelviß
dienlich ſeyn/und lauffen in waͤrender Arbeit /
Mann und Weib / Alt und Jung/Knaͤblein
und Maͤgdlein
/daſelbſt ohne Scheu und Daene
aus und ein. Wann es dann hart und langſam
daher gehet/holen fie einen Eymer Waſſer/gieſe
ſen ſolchen unverſehens der gebaͤhrenden Fraue U)
über den Leib /das Kind dadurch abzuſchrecken:
und ſo es zur Welt gebohren/ mene lei 2
hin/fich zu waſc/ hen
nehmen dann ein Löffel N
el und Manigette oder Grain darunter/giefe
ſens der Kindbetterin in Leib / welche deß an⸗
dern Tags ihre Arbeit verrichtet/wie W
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ee ann eenee en eee e * 8 8 — 9
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| Keiß⸗ beſchreibung. 33
Sie tviſſen von keiner Kinds waͤrterin / oder 6.
Wochenbett/und vermeinen auch / weil ſie ſo
harter Natur/ſeyen die Teutſchen Weiber auch
nicht anderſt. |
Dann als ein Conſtabel auf unfer Caſtell
bon Braſilien mit feinem ſchwangern Weib
kam/welche aus Holland buͤrtig / und ihre Zeit
u gebaͤhren da / auch keine andere / als Moh⸗
sen = Weiber verhanden waren/gaben fie ihr ein
tarckes Getraͤnck. Als es aber nicht helffen
volte / haͤtten fie ihr auch Waſſer uͤbergoſſen /
vo es ihnen nicht waͤre verwehrt worden. Ihr
Mann nach dem Barbirer ſchickte / ſeinem
Geib beyzuſtehen / welcher ſagte: Wann die
Mohrinnen länger bey ihr geblieben waͤren/ſol⸗
Mutter und Kind beyſammen/ todt geblie⸗
en ſeyn.
Die Kinder umbwickeln ſie in der Mitten/
tit kleinen Lumpen / legens auf Matten / dar:
uf umbzuivalgen. Im 2. oder z. Monath

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ehmen ſie dieſelbe / bindens auf den Rucken /


ie in Teutſchland die Soldaten⸗Weiber. So
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e trincken wollen/werffen fie die eine Bruſt


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ber die Achſel dem Kind zu. | Se

Sie geben den Kindern Nahmen/ nach den


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agen: etliche aber find von den Portugeſen


eredt worden /ihnen Chriſtliche Rahmen zu
h C geben/ ³¹0
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2
34 Guineiſche
geben/wie fiedann viel Möhrinnen ſollen uͤbe
redt haben/ſich tauffen / und ihnen hernach zun
Weib geben laſſen. An etlichen Orten/ ar
30. Meil von unſerm Caſtell/ laſſen ſie ſich b
ſchneiden: wie ich dann dergleichen Mohre
eſehen. So bald die Kinder gehen lernen
welches dann bald geſchicht/achten ſie derſelbe
nicht mehr: doch bleiben dieſelbe bey den Muͤ
tern/es hole ſie dann der Vatter / und verkau
feſie zu Sclaben. |
So find. die Kinder von Geburt nick
ſchwartz / wie ihre Eltern/ſondern braͤunlicht
wie die Braſilianer; die aber von Chriſten un
Moͤhrinnen erzeuget werden / ſind gelblich / w
Wachs: und ſolche nennen fieMollaken. Ii
andern und dritten Jahr binden ſie die Kinde
auf Bretter/werffens ins Waſſer / und lernen
dadurch das Schwimmen. Werden alſo
mit wenig Muͤhe erzogen. |
Neiß beſchreibung. f
Das IV. Capitel.

ns

aar. Wie ich dann keinen Mohren ehe


lang ich da zu Land war/der gelbe oder rothe
Die Naſen truͤcken fie ihnen in der Jugend
reit“ und haltens für eine groſſe Zier) bung
erMund zimlich groß/und die Lippen dick/als
hannfieihnen geſchwollen waͤren / die Zahn
chneeibeiß /wie Helfenbein. Sie tragen Hoͤlz⸗

ndern dieſelben auch gut erhalt /daß ich nie⸗


5

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als gehört /daß einem Mohren die Zaͤhn we⸗ 4
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)
36 GBnineiſche
groſſe Haͤnd / und lange Finger / und welcher
— ge etwas wil angeſehen ſeyn/ laͤſt
die Naͤgel daran ſehr lang wachſen / ſie halten
dieſelbe aber ſauber/und find ihnen offt nüg-und
dienſtlich zum eiligen Goldaußwaͤgen / wann
fie keine Loͤffel haben / ſolches damit aufzu⸗
faſſen. |
Die Beine find lang / die Fuͤß breit und die
Zehe lang. Ihre Haar ſchneiden ſie einander
offt ab / aber nicht mit Scheermeſſern / darvon
fie nichts wiſſen /ſondern mit andern ſcharffen
Meſſern / fo fie ſelbſt zuzurichten wiſſen / weil fie
keine Barbirer haben. Sie ſind alle hart und
ſchwartz /wie Borſten. Ihre Haͤnde/Fuͤß/und
Lippen/ſind inwendig oder unten weiß und lind.
Von Jugend auf wird ihre Haut immer
ſchwaͤrtzer: aber in 70. oder 80. Jahren verliert
ſich die ſchwaͤrtz /und wird runtzlicht: ehe ſie
aber zu ſolchem Alter kommen/ im 30. Jahr /
ſeyn ſie in ihrem beſten Thun/ und die Verſtaͤn⸗
digſten in gantz Africa. An ihren Armen tra⸗
gen fie Schmürlein von Baſt geflochten / wie
auch an den Fuͤſſen / farben dieſelbe /und ma
chen viel Knoten daran /darzwiſchen von Gold /
Corallen / und Paterlein / fo fie hernach Sam
ten heiſſen; glauben / wann ſiees an ihrem Leil
tragen/daß ſie nicht leichtlich kranck werden.
*

Y
.

Reiß beſchreibung. 27
h Schiffe in diß Land kommen ſind / Bas
ben ſie mit dergleichen Baſt oder Rinden gene⸗
het. Die Portugeſen haben Seil an ihren An⸗
ckern und Lunten davon geſponnen. Sie ha:
ben auch gute Augen / Eönnen eh ein Schiff auf
dem Meer ſehen / als die Hollaͤnder/und ſeynd
Faak zu allen Dingen / geſund und guter
Natur: riechen ſtetig nach Palmoͤl / damit ſie
ſich offt ſchmieren: Halben ich ſauber am Leib /
und weil ſie vom Ungezieffer ſehr geplagt wer⸗
den/waſchen fie ſich offt. |
Sie wollen in etlichen Dingen ſchamhaff⸗
igſeyn / wie fie dann nach Niederkunfft ihrer
Weiber/in 3. Monathen nicht bey ihnen ſchlaf⸗
fen : bermeine aber / es geſchehe mehr / weil fie
der Weiber mehr/ als eine haben. Der Un⸗
zucht/Voͤllerey/und Luͤgen/ find fie ſehr erge⸗
hen/ob ſie wol nackend gehen/an etlichen Orten
hekleiden fie fich doch. Wann fie zu uns ka⸗
men / wickleten fieein Tuch umb den deib / big
uf die Fuͤß : nehmen ſonſt auch ein Bett: Lei⸗
ach um denLeib / wie einMantel. Die Maͤn⸗
zer tragen auch Niederkleider/ und laſſen hin⸗
en und fori. ein Stück hinab hencken / bermei⸗
ten dannochfieſeyn ſchoͤn / und gar hoffertig
ebutzt. Sie gehen insgeſambt / Reich und
Arm/ barfuß. Im Eſſe n n ſind
und Trincke
C ij ſie
fie begierig / und wiſenva, keine Maaß Barinnz
halten. | ı
BE HR URN EEE
Das V. Capitel.
Von der Mohren Getranck/
Brod und unterſchiedlichen
TDruͤchten. .
Or Getranck iſtvon Palmbaum/welchen
lange Blatter hat / und ſich ſchoͤn auf:
9
2—

()) breitet. Derfelben wachſen viel daſelbſt,


——

ben:

und foiffen die Mohren /wann fie ihn


umbhauen wollen / wie er in der Sonnen ſtehen

het / undhoch waͤchſt)ab/thun den Baum her⸗

*

35 5
Reiß beſchreibung.
er ſiedend / als wann er bey dem Feuer ſtuͤnde/
und wird dadurch ſehr kraͤfftig: doch muß er
ſelbigen Tags getruncken werden / wann er
45* Baum kommt/ odererverliert ſeine
Ss waͤchſet auch noch eine andre Art da:
er fo.nidriger/und nicht viel höher als ein
Mann / welche ſie Criſſia nennen / und nicht
umgehauen wird. Wann man den Wein von
dieſem Geſchlecht bekommen wil/ bohrt man
nur gleich ein Loch hinein /da dann des Baumes
Krafft / welche gantz ſuͤß / wie Zucker / aber
5 fo ſtarck/als der andre /gemächlich heraus

s wird ihr Brod auf zſwweyerley Art bes


nahmt und gebachen. Eines die groſſe Mille/
wachſt an einem groſſen Rohr / an dreyen Orten
mit Blaͤttern / wie eine Traube bewachſen:
wann die Blätter herab
/ſind fie voller Koͤrner /
an der Farb wie Hanf⸗Samen/aber gröffer und
fanglichter. |
Diß Korn haben ſie allzeit/eh die Portuge⸗
ſen dahin kommen/ gehabt. Es waͤchſet| und
hluͤhet innerhalb 3. Monath 2 dann ſchneiden ſie
5 ab / und die Rohr auch / welche fie hernach zu
Zaͤun
um ihre Haͤuſer gebrauchen. N
Die Blaͤtter davon/doͤrren
ſiein der Son⸗
N | Sg u nen/ —



40 Guineiſche ’
nen/ſchneidens/und füllens ein/wie Strohſack /
ſo man in Teutſchland braucht. Der Koͤrner
aber/ ſoſievon der Mille abgeriſſen / und nach
Hauß getragen / geben ſie ein paar Handvoll ih⸗
ren Weibern/ welche dieſelbe auf einen Stein
legen/der breit und groß: und weil dieſes Korn
nicht gar zu hart / auch in keinen Huͤlſen ſteckt /
iſt es von ihnen /mit einem runden Stein/bal )
zerrieben: dann fie daſelbſten keine andere Muͤh⸗
len haben. Wann es alſo zerrieben / backen ſie
kleine Brod/wie bey uns die Creutzer⸗Laiblein
ſo ſie Candin nennen/welche foweiß / als imm
ein Brod ſeyn mag. F
Die kleine Mille / ſonſten Mays genennt /
waͤchſet oben an kleinen Rohren/wie in Teichen
und Weyern Kolben wachſen/ in der dicken 7
wie ein Kümmerling: Und ob die Rohr ſchon
duͤnn / ſo wachſen doch offt an einem Halm in 7.
oder 8. Aeher/ daß offt auf einem Halm etliche
hundert Körner gefunden werden/ unterſchied⸗
licher Farben und Groͤſſe: die gröften aber
ſind die beſten. Nachdem es abgeſchnitten /und
in der Sonnen dür: gemacht worden / wirds i
etliche Buͤſchel zuſamm gebunden/ und bon 3.
oder 4. Sclaven /Mann und Weibs⸗Perſo⸗
nen/die lange Stecken in Haͤnden haben/ſo lang
geſtoſſen / biß die Koͤrner /wie bey uns imDre⸗
N
N

=—
05
Reif befehreaibung, 41
ſchen / auß fallen. Alsdann wird das Stroh
zum Haͤuſerdecken / und das Außgedroſchene/
in zwey groß und breite huͤltzerne Schuͤſſel ein⸗
gefaſſt / hin⸗ und wieder gefchüttelt/biß der
Wind das Leichte davon gewehet. Nachmals
zerreibt mans gleich dem andern / baͤckts auch
auf Schiffen zum Proviant/ nach Engelland /
da es in 3. und 4. Monat aufbehalten wird:
doch wird das meiſte geſotten / und wie ein Bier
bon den Mohren/Akay genannt/ auch von uns
Teutſchen/ ſehr getruncken / und zur Labung
werth gehalten: ſintemal der Palmwein den
Krancken nicht fo dienſtlich / als wie dieſes Ge⸗
tranck/fo es warm gemacht /und 2. oder 3. Eyer
darunter geruͤhrt werden. |
Andere Fruͤcht wachſen auch viel in dies
ſem Land. Iniamus nennen die Mohren eine
Frucht/welche gleicht einer weiſſen Ruben /
auſſen grau und inwendig weiß. Selbige
Fruͤchte werden mit einer rothen Farb angeſtri⸗
chen /davon ſie z. Monat friſch und gut bleiben/
hernach zerrieben / Palmoͤl darunter gethan und
gekocht / welches Gemuͤß dann gantz weiß / und
zaͤhe als ein Teig wird /fo die Mohren Fuffo
nennen. Sie eſſens zu ihren Fiſchen und Fleiſch/
an ſtatt deß Brods: wie ſich dann die Schiff⸗
leuth/ſo wieder heraus fahren / damit verſehen/
N C dafern
42 Guineiſche \
dafern fie Mangel an Brod bekommen/ ſolches
zugebrauchen. wo
Die Mohren eſſen auch viel der Ananas
wie ſie es nennen. Die ſind wie ein Artiſchock.
Sie kochens und vermiſchens auch mit Palm⸗
oͤl/fo fie in allen ihren Speiſen an ſtatt deß
Schmaltzes gebrauchen. Es iſt von den beſten
Fruͤchten dafelbſt zu Land / iſt heiß bon Natur/
und ſo es in Bletzlein zerſchnitten /und Spani⸗
ſcher Wein daruͤber gegoſſen wird / iſts ein treff⸗
liches Eſſen/aber zu viel bringt Kranckheit.
Batatas, eine etwas röhtliche Frucht /den
Iniamos nicht ungleich/haben einen Geſchmack
wie die Erdnuͤſſe/und find der Orten gar ges
mein: werden viel mit Fleiſch und Huͤnern ge⸗
kocht/und iſt einSprichivort daſelbſt: Huͤner
mit Bataten gekocht/iſt ein ſchoͤnes Eſſen. Sie
werden auf vielerley Art gekocht/und ſo ſiein
Aſchen gebraten werden/ſchmecken ſie /wie die
oben gedachte Erdnuͤß oder Caſtanien. 4
Die Indianiſche Feige/Banana genannt
waͤchſt aus dem Baum/ veil er keine Zweig
ſondern Klaffterlange Blätter / dreyer Hand
breit hat. Die Tuͤrcken ſollen es für Pappien
gebrauchen koͤnnen. Der Baum hat kein
Holtz
/iſtnur wie ein Strauch / von zuſaammen⸗
gewickelten Blättern /eines Manns hoch/dar
zwiſchen
Reiß⸗ beſchreibung. 43
zwiſchen kommt eine Blumen / in der Groͤſſe/
wie ein Strauſſen⸗Ey / Pferſig⸗Farb / daraus
wird ein Stengel) daran die Feigen eng anein⸗
/wieeine Traube. Wann es auß⸗
ander wachſen
* iſt die Frucht Spannenlang / und
o dick / als ein Kuͤmmerling. Alsdenn wird
nicht nur die Frucht /fondern auch der Stamm
abgeſchnitten. Aus der Wurtzel aber waͤchſt
in gar kurtzer Zeit ein andrer Baum. Wir
Teutſchen nenntens Backofen. So man auſſen
das gelbe/ ſo gantz glatt/ abſchellt/ ſihet die
Frucht inivendig Fleiſchfarb.
Cs ſeynd etliche der Gedancken / weil die
Frucht fo. gar ſchoͤn ſey /obs etivan der Baum
im Paradiß/ deſſen Früchte von GOtt unfern
erſten Eltern verbotten worden ſey: Denn
wann mans mit einem Meſſer zerſchneidt/ſihet
man ein Creutz darinn/ welches die Portugiſen
und Spanier den Mohren fuͤr eine Suͤnde /und
ſolches zu thun
/verboten haben/ſagend: Daß
ſolches / vor CHriſti Leyden / den Juden eine
Anzeig geben habe / daß der Meſſias ſolte ge⸗
creutzigt werden: und wird die Frucht / alſo
unzerſchnitten /aus den Haͤnden geſſen von allen
Voͤlckern. 5
Es wachſen auch Früchte Vin groͤſſe eines
Kürbis /aber gantz grun/Aberamba infchu,
von
44 Guineiſche
bon uns Teutſchen Waſſer⸗ Limoni genannt:
weil fie fonft nirgend als an füffen Waſſern zu⸗
finden. Die ſind weiß gelblicht /und haben viel
ſchlwartze Kern inwwendig. Iſt ein kuͤhl und
geſundes Eſſen. ſehr
Es waͤchſt auch viel Zucker daſelbſt. Sind
.
lange Rohr / und fo fie die Lang eines Fingers
bekommen ſie Knorren / und ſwachſen /
fort/ bis ſie eines Manns Hoͤhe bekommenalsd
.
ann
Es
wird aber nicht bald zeitig / und ſind doch mit
Menge zubekommen / wird von den Teutſchen
und Mohren zur Luſt geſſen. So ſie fiſchen
wollen/nehmen ſie ein Rohr 4. oder 5. mit ſich
wann die Sonne gar heiß ſcheinet/den Durſt /
damit zu leſchen/weil es ſehr ſafftig/und behel
fen ſich manche ohne weitere Speiß und Tranck f⸗
offt den gantzen Tag damit. Dieweil aber kei⸗/
ne Zuckermuͤhlen in dieſem Land Guinea/ fo.
wird es nur alſo geſſen. |
Viel Pomerantzen / fo die Mohren Abe
ramb a granda, und Limony / ſo ſie Aberamba
Gackaraba nennen / die wachſen deß Jahrs
ziweymal daſelbſt / mit groſſer Meng / und fin⸗
den ſich zweyerley Art Pomerantzen/ ſuͤß und 0
ſaure. Die ſuͤſſen ſind den Krancken eine feine
Labung. Man findet auch Citronen zweyer
Faͤuſt⸗ und noch groͤſſer. Wann man die auf⸗
ſchneidet /
Reiß⸗ beſchreibung. 45
ſchneidet/iſtdas meiſte weiß /und wenig Saffts
darinn: werden nur zur Luft gegeſſen.
Ss gibt auch viel Baumwollen in dieſem
Land/ fo Cathun genennet wird; waͤchſt mit
meng/ auf kleinen Baͤumlein / gleich einer Ro⸗
ſen/und breitet ſich die Wollen mit den Knoͤpf⸗
lein aus. Auch wachſen kleine rothe Beerlein
wie die Hiefen /Achy genennt / etliche aber / ſo
recht laͤnglicht/werden Biment genannt. Sol⸗
che Biment werden nach Braſilien geführt/da⸗
ſelbſt in Zucker eingemacht/und in kleinen Faͤß⸗
lein verkaufft. Dieſes eſſen die Leute/ ſo ge⸗
ſchwollen / denn es vertreibt den Geſchwulſt /
und fuͤhret das Gewaͤſſer von dem Menſchen.
Man findet auch viel vergiffte Fruͤcht in
dieſem Land/welche nicht geſſen werden/ ſon⸗
dern die Mohren brauchen ſolche / ihr Gewehr
damit zu beſtreichen. Ein klein Beerlein / wie
ein Haſelnuß / waͤchſt auch daſelbſt / wann daß
ſelbe aufgebiſſen / und das weiſſe Haͤutlein vom
Kern abgezogen wird / iſt wol zu eſſen/und
wird zur Artzney heraus gefuͤhrt: wie auch
die Bin⸗Apffel / und viel andere mehr ver⸗
giffte Fruͤchte/ ſo zur Artzney dienſtlich/heraus
geſchickt werden.
Es waͤchſt auch viel Reiß / Ingber und
Grain/ oder Manigette, ſo in unſern a
| “mol
14 Gumeiſche
wol bekandt. Von dieſen gemeldten peiſen
und Tranck / habe ich bey den Mohren eine ges
raume Zeit zimlich genoſſen. x |
8g g EEE: SESEETETEHTETE
Das VI. Capitel.
Von Exwaͤhlung der Koͤnige /
in Guinea. Ra
Ann ein König der Mohren ſtirbt/ſo
N wird er von dem gemeinen Volck /
nach deren meiſten Stimmen/ erwaͤh⸗
let/(welches dann alſobald geſchicht) und be⸗
kommt dieſer gleich damit deß andern feine Guͤ.
ter /davon muß er feinen Unterthanen etwas
zum beſten geben: und ſo er nicht recht thut/ſu⸗
chen und finden ſie dann gleich Urſach/ihn ab⸗
und einen andern an ſeine Stell zu ſetzen. |
Sie halten viel und offt freye Mahlzeiten
ihren Untertanen. Er haͤlt auch fo viel Wei⸗
ber/als er will. Seine Kleidung iſt nicht an⸗
derſt/denn daß es von etwas beſſern Zeug / oder
aber mit mehr Corallen und Zierath behenckt.
Der Hoͤchſte neben dem Koͤnig/iſtwie ein gehei⸗
mer Rath/ oder Hofmeiſter /welcher für den
Koͤnig alles einnimmt und außzahlt. Oi
I
| Keiß⸗beſchreibung. 47
Sie haben wol ein ehrlichs Einkommen/
ſich/ihre Weiber / und Kinder zu ernehren / mit
geringer Muͤhe und ruhigem Leben: aber ſo
bald die Kinder zu ihrem Alter kommen / muͤſſen
fie ſich etwas zuberdienen fischen / dann er
27 deß geineinen Manns ihnen nichts geben
.
Die bon Adel / deren viel gefunden tverden /
und von wenigem Gut oder Reichthum ſind /
leidens auch nicht. Ihr Adel macht ſie nicht
reich /ohne daß ihnen ihre Kinder nicht wegge⸗
nommen und zu Sclaben verkaufft werden /
und faͤngt ein jeder an in ſeiner Jugend ſo viel
zuruck zu legen / daß er moͤge mit der Zeit ein
Edelmann werden: und / ſo er ein Pfund Gold
eruͤbrigt / meldet er ſich bey ſeinem Capitain
an/ wie er geſonnen ein Capaſſier zu werden/
welcher dann den andern Edelleuten oder Ca⸗
paſſiern zu wiſſen thun laͤſt/daß einer diß oder
jenes Nahmens/ wie er nun heiſſen mag / auf
ein benannten Tag / ſoll zu einem Edelmann
ge⸗
macht werden. Alsdann kommen ſie mit
Trommeln/ Pfeiffen/Hoͤrner / Glocken und
Schelln/ damit ſie laͤuten/ ſo ſie beyſammen
ſeyn. Der Capitain tritt alsdann auf den
Platz / in ſeiner Ruͤſtung/ hat viel Leut bey ſich
mit Schilden und Wurffpfeilen /fo an ihrem
gantzen
48 Guineiſche
gantzen Leib von allerhand Farben beſtrichen
den Teuffeln nicht ungleich ſehen. /
Der neue Edelmann / ſo da gemacht fol
werden/kommt/mit vielen Capaſſiern begleitet /
auch dahin / und hinter demſelben ein Knab/
einen Stul traͤgt/auf welchen er ſitzen mag ſo
jo er etwan mit jemand Geſpraͤch halten / oder/
ſich ſehen laſſen will. Wann dann ſeine Be⸗
kandten und Freunde zu ihm tretten/ihm Gluͤc
zu ſeinem neuen Stand zu wuͤnſchen / nehmenk
fie ein Hand mit Stroh von den Dächern / le⸗
gens ihm unter die Fuͤß / ſo er aufſtuͤnde / nicht
auf die bloſſe Erden/ſondern darauf zu tretten:
und wird ſolches auch ſonſten bey ihnen fuͤr eine
groſſe Ehr und Getvonheit gehalten. Der lei⸗
chen Ehr thun die Frauen auch der neuangehen⸗
den Edel⸗ Damen. 1
Endlich/fo fie alle erhanden/ſtellen ſie ſich
in Ordnung / und wird ein Ochs / ſo zum beſten
geben ivird / vornangefuͤhrt. Darauf gehet die
gantze Proceſſion um den Flecken herum/mit
Schreyen/Tantzen und Springen. Wann ſie
dann wieder an vorigen Ort kommen/wird der
Ochs/mitten auf den Platz / angebunden / und
ſo der neuangehende Capaſſier einen Sohn hat
wird ſolcher zu ſonderlichen Ehren darauf ge⸗ /
lest. Dann rufft ihnen ihr Officier zu / wie1
*
N IIND
\\ N
RAN,
III
Dy
Reiß-befchreibung, 49
ihr Gewehr brauchen wollen gegen ihrem
Feind / welches ſie ihm dann ſehen laſſen /und
En damit prangen. Unterdeſſen iſt man fein
luſtig/und wird viel Palmwein (ſo diefer neu⸗
gebackene Edelmann auch bezahlen und zum
ſten geben muß /)außgetruncken. Wam es
dann Abend iſt / wird er heim⸗ und deß andern
Tags wieder an den vorigen Platz getragen/
da dann die Kurtzweil von neuem anfaͤht/
3. gantzer Tag waͤret. Alsdann werden und zu
st dem Ochſen die Fuͤſſe am Bauch/ und die
Augen zugebunde / wie
n auch die Naſenloͤcher/
daß er nirgend mehr Lufft haben moͤge/ faſſen
4 auf dieSchultern / und wiederholen vorige
urtzweil. Endlich wird der Ochs in Stu⸗
ken gehauen/und unter ihnen außgetheilt: doch
nuß der neue Capaſſier / und ſein Weib / nicht
davon eſſen: dann fie.glauben/ es möchte einer
onſt in einer Jahrsfriſt ſterben.
Zum Beſchluß wird dieſem der Kopf heim
eſchickt/den er in feinem Hauß mit Farben be⸗
treicht /und mit allerhand Gauckeley oder Fe-
illis zieret / zum Zeichen feines Adels. Und
o ers dann hat / darff er leibeigne Knecht kauf⸗
en / und wird in allgemeinen Verſamlungen
nzu Rath gezogen/ da werden ſie dann
ſtoltz/
nd mancher auch arm / ae fein gantzes
1 | 2 er⸗
50 Gnineiſche 3
Vermögen daran gewendet hat. Doch if
105ihre erſte Red / daß fie Capaſſier worde

Sie tragen alsdann Strohuͤt /wie mat


hie in Badſtuben gebraucht / binden Flinder
lein von Gold in die Haar/ fo fie ſelbſt machen
tragen auch einen Stock in Händen /mit Ele
phanten⸗Leder uͤberzogen/und halten fi ir
vielen Dingen anderſt/waſchen ſich dann Def
Morgens / Mann und Frauen / fleiſſig / ſchnei
den eine Limony entzwey/ und uͤberfahren de
Leib und das Haupt damit/ nehmen herna
Unſchlit /oder Hirſch⸗ oder Reh⸗Schmaltz
uͤberſchmieren den gantzen Leib / damit ihnen
der Sonnen groſſe Hieden Leib nicht aufreißt/
welches dann außſihet /als wann einem im
Winter die Hand oder Fuͤß aufgeſprun⸗
gen underfroren waͤren. |
Das VII Capitel.
Bon der Mohren ihren Labeige;
nen oder Sclaven. 0
Je Mohren wollen ſich von ihren Feibe
N eignen unterſcheiden/und ſich nicht
Mohren heiſſen laſſen/fondern Negro
der Pretto, welches fo viel/als ſchwartze Leut
eiſſet. in Mohr/ Sagen fie / waͤre fo viel /
ls ein Leibeigner oder Catyff, und zwar ein
lcher 2 clav/der nicht beySinnen oder Ver⸗
and iſt. 0 IN | .
Ds werden aber zu Sclaben gemacht die
nigen/ſo nicht zu leben haben/oder wegen
fer Thaten / ihre Straff nicht erlegen /oder
ann Eltern ihre Kinder nicht ernehren konnen.
50 nun einer viel Sclaven / und unter denſel⸗
n einen Ungehorſamen hat gehabt/ iſt er mit
m aufunſer Caſtell kommen / als wann er et⸗
as kauffen/und dieſer ihm ſolches heim tra⸗
n ſolte: Wann fie dann ankamen/hatten wit
fere Dolmetſcher/die brachtens bey dem Ge⸗
ral oder Kauffmann an: ſo er ihm denn an⸗
indig/ und beyde deß Kauffs einig / dermeint
inn der Mohr / er werde etwas heimzutragen
N

. Dij bekom⸗
m
72 Guineiſche
dekommen/ weil er fie nicht verſteht. Alsdan
find ſchon etliche darzu beſtellt geweſen/ſolchen
alſobalden bey der Hand zum Schmid zu fuͤh
ren /um ihm daſelbſt beyde Bein mit Ketten zi
bebeſtigen. Hernach ward er gefangen geſetzt
und mit Waſſer und Brod erhalten/ biß ei
Schiff nach Braſilien abfuhr / da er dann mi
fort/und an die Portugeſen /oder einen Zucker
Herꝛn/ins Land verkaufft wurde.
Und weil auf den Zuckermuͤhlen/ zu der
ſelben ſtarcken Arbeit /biel Volcks vonnoͤthe
iſt/werden ſolche Sclaven dahin verkaufft: de
es dann offt ungefaͤhr geſchicht/daß der Vatte
den Sohn / oder ein Bruder den andern/auc
wol 3. und mehr Geſchwiſtrigt /einander an
treffen: und wird mit ſolchem Kauff / wie mi
dem Vieh/ viel gewonnen.
Gs ſind auch etliche geweſen / fo es ge
merckt/ und ehe ſie ſich wegfuͤhren /oder in
Land haben verkauffen laſſen/ſich Speiß un
3 enthalten / und daruͤber geſtorbe
ind.
Es erboten ſich etliche /3. oder 4. Scla
ben an ihre ſtatt zu ſtellen/fie nur frey zu laſſen
damit fie nur nicht fo weit von ihrem Lande i
ſolche Dienſtbarkeit kommen möchten. We
ches doch nicht geſchicht/ und iſtkein Anfehe
| e
Reif: befchreibung, ne
der Derfon 7 es ſeyen Königs
>Bürgers oder
Bauers⸗Kinder/ fo die Sclaven in Brafilien
find / fo muͤſſen fie es bleiben ihr Lebetag.

Das VIII. Capitel.


Der Mohren Gewerb und
Handlung. |
Aſſelbe beſtehet theilsin Fi⸗
rg . Wiens
haben
/ dann ſie von Jugend auf darzu
erzogen werden / fahren auch alle Tage aus /
ohne den Dienſttag nicht / ſo ihr Sabbath oder
Sonntag iſt. Darzu haben ſie auch gewiſſe
Zeit im Jahr/ und gewiſſe Inſtrument /mit
welchen ſie allezeit andre Fiſche fangen.
Sie fiſchen auch ſehr viel bey der Nacht /
haben ein ſonderliche Art brennender Fackel in
1 ſie ſehen und mit einem ſpitzigen
Stachel anſpieſſen koͤnnen. Etliche aber ha⸗
ben Feuer auf ihren Cano / in welchen an den
Seitenbrettern/Loͤcher ſind/dadurch es ſcheint
und leuchtet / deme die Fiſch nacheilen /und da⸗
durch auch geſtochen werden. Zum Theil
Sen „Di brau⸗
2 Guineiſche N
— brauchen fiewie Huner⸗ Korb / dieich dam
it zufangen. Solches gefchicht aber nur am U
fer. Wann der Fiſch dem Schein der Facke
111 nachgehet/ wird ſolcher uͤber ihn gedeckt /un
bobben mit der angehinein gelang
/und herau
t
1 | gethan
. Sie fangen auch viel mit Angeln/Zu
cker⸗Roh/rn
und Stricken. ee
| Die Fiſch / fo fie mit Netzen fangen/ſeyn
1 unſern Hechten nicht viel ungleich. Auch fan
|0 gen ſie die Hayen damit / welche offt langer alı
17 ein Mann/ und zimlich dick find /haben runde
4 Maͤule /rund fuͤnff Reyen Zaͤhn hintereinan⸗
90 der / damiſie
t ſo ſtarck/ und offt Menſchen/ ft
6 Da baden woll/ endie Bein gantz abgebiſſen/und
pdaol garaufgefreſſen /wann fie nicht geſchwind
| haben entko mmen/ oder man ihnen nicht hat
un | ile koͤnnen /wie es dann viel mal geſchehen.
19 Die Mohren eſſen ſolche Fiſch / aber die Teut⸗
0 ſchen nicht; weil das Fleisch die Kopff toll
19 macht. Auch fangen fieFiſch
im December/
1 Korkowares genannt/ ſeynd faſt fo breit al }
1 langſieſind/ haben einen Schwantz
fvie
1615 ber Mond kleineSchuppen und ſvenigeinGra hal f
5
1 Soſie aufgethan werden / ſehen fie weiß / und |
11. wann ſie gekocht/roͤthlich
/wieein Stöer /und
4N ſchmecken gut/ſonderlich der Kopf / daran zoo
Paelſonen gnugzueſſenhaben e und dieſe Fiſch
| |N Ä f | | Werden

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Reißbeschreibung.
röhren gefange n.
5
Es gibt
Perden mit Zucker-
auch Fiſch /To wir die Stuͤmp fnuß nannten :
undgebraten gut: welche
ſchmecken geſotten
ich für die beſten im Land gehalten und geſſen
; Au fangen fie Jiſch den Karpfen gleich:
aber die müffen. alſobald gekocht werden / ſonſt
find fie nicht zu eſſen. Esgibt auch Fiſch A po
genannt find weiß / und haben rothe Schup⸗
pen: imgleichen andre /ſoDiabel genennt wer⸗
den; aber dieſe eſſen die Mohren nicht gern.
Es ſeyn auchBreitfifch /den Halbfiſchen nicht
ungleich/dieBůth gene/nnt werden mit Milles
Mehl gekocht / und Palmoͤl/an ſtatt der Butter
darunter. Sie braten ſolche in einer ſteinen
Pfannen > ſo werden fie gantz gelb/als ob ſie
mit Saffran beſtrichen waͤren. Wir Teutſchen
kaufftens ihnen gar gern ab.
Ss werden auch allerhand Fiſch aefan
gen / ſo nicht alle zu benahmen find. Unter
andern auch viel / fo denThieren gleichen/als
Seepferde: die zum halben Theil einem Roß
gleichgeſtaltet / diehinter Helfft aber /wie ein
Fiſch. Man finde auch See⸗Schweine//ſon⸗ ha⸗
ben ader vorn keine Fuͤß /wie die Pferd
dern nur der Kopf iſtſo geſtalt/auch ſind ihnen
/und zerſpalten/ſtehen ihnen
die Schivaͤntz breit
D ii auch
176 Guineiſche
auch nicht / wie anderen Fiſchen / ſondern auf
die Seiten gewendt /wie dem Wallſiſch. Sind
emeiniglich 5. oder 6. Schuh lang/ſchnauf⸗
fenſehr /und leben gleicher Speiß / wie die
Schwein / und ſo ſie ſahr gruntzen / bedeutets
Ungewitter. 9
Ss gibt auch Fiſche fo iegen koͤnnen /und
zimlich weit /ſeynd gantz roth / haben einen breit⸗
lichen Kopf / und dünne Flügel / wie eine Fle⸗
dermauß. Sie fiengen auf eine Zeit einen
groſſen Schwerdtfiſch / und als ihr Cano zu
lein dazu war/fuhren ſie zu einem groſſen
Schiff /fagtens daſelbſt an: und baten/daß
ihnen zu Huͤlff möchten kommen: da gab man ſie
ihnen ein ſtarckes Seil/fo an deß Schiffstwerbel
war/und zogen ihn auf ihr Schiff/darnach hie⸗
ben ſie ihm den Kopf mit einem Beil ab / und ö
oͤffneten den Leib auf / in welchen ſie 16. leben⸗ 5
dige Fiſche fanden / ſo ſie ans Land zu ſehen
ſchickten. Den Fiſch theilten die Mohren un⸗
ter ſich aus / das Schwerdt aber /dabon der
Jiſch den Nahmen hat/ iſtfo lang/alsein Mañ /
einer Hand breit / und hat an beyden Seiten
Zaͤncken /wie Schweins⸗Zaͤhn. 2675
Dieſes Schwerdt ſteht dem Fiſch born an
dem Kopf. So ihn der Wallſiſch merc
gibt er ſich auf die Hoͤhe/den Schiverdtſiſktch/be⸗
zu |
fangen. |
5. Meiß- beſchreibung. 57
fangen. Dieſer weicht zwar nicht; begibt ſich
aber etivas tieffer /damit er unter ihm durch⸗
ſchrvimmen / und mit beſagten zaͤnckigten
Schiverde den Bauch durchſchneiden koͤnne;
damit er ſich verbluten
/und endlich ſterben muß. Ni ll
lan A4 7
7
|
1

Welches ichvielmals geſehen habe. Von ſol⸗


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1 | W U.
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chem Fiſchfang ernehren ſich die meiſten.
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So aber ein Mohr etivas vermochte / und


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mit Gold (dann kein Geld haben ſie) bey uns
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Bu, A
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kame/trachtete er bon Schleſiſcher oder andrer


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Lein vad / fo mit Meng ihnen zu ihrer Kleidung e


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zugeführt wird / etwas zu kauffen / oder aber


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von allerhand Meſſing / Zihn/Kupfer / und


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eiſern groß und kleinen Becken / auch derglei⸗


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chen Becherlein / fü fie zu allerhand nothwendi⸗


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Haußrath gebrauchen/ auch theils weiter In).


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ins Land zu verhandeln kauffen. Ferner kauf⸗


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fen ſie viel Eiſen / ihre Gewehr und Waffen


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daraus zu machen/ auch viel roth / blau / gelb/


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und gruͤn Wuͤllen Tuch/ den Leib mit zu um⸗


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binden. Venediſche Corallen allerhand/kauf⸗


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fen fie ſich zur Zierd um die Arm und Bein/mit


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groſſer Meng/ auch viel kuͤpferne Toͤpf / darinn
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zu kochen/ und ſolche Kruͤg und Kannen zum
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Getranck. Alsdann fragen ſie nach dem Ge⸗


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1 IN 1 Ri 7

ſicht/wiebiel Stuck /oder wiebiel Dutz/et


Nee, hi
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nach⸗
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dem es Wahren ſind / daß man ihnen geben


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78 | Guineiſche
wolle/ für ein Pent Gold/ welches ein hald
. Pfund iſt. Hernach beſehen fie die
Wahren: Und weilen fie anfaͤnglich von den
Fa ee ſehr betrogen worden ſind /Bas.
fie allerhand Wiſſenſchafft gelernet / der
Wahren ihre Guͤte zu erkennen. Sie koͤnnen
weder leſen noch ſchreiben /und bezahlen nur
nach dem Gewicht mit Gold /verhandeln offt
30. oder 40. Pfund auf einmal.
Das ſchoͤnſte und beſte Gold bringen ſie
aus Ackanien / welches über 12. Meil von un⸗
ſerm Caſtell gelegen: wiewol ſiedie Goldgru⸗
ben keinem offenbaren. Dann veil fiegeſehen /
daß die Hollander ſo viel Mühe thun/und ih⸗
nen einen zimlichen Theil Wahrn fuͤr wenig
Gold geben/ welches die Portugefen vorhin
nicht gethan / ſindſie ſokarg mit worden/als
Menſchen ſeyn mögen / welches vor langen
— wie fie ſelbſten ſagen⸗ nicht gelwe⸗
eh ſie dann ihr Gold berhandelt/brin⸗
genſiedie andern Wahren ans Land /da dann
ĩ
Eng
a—
ihre Sclaben/zwey in dreyhundert ſtarck/ihrer
warten /denen einem jeden ſein Theilzi |
=
gelangt wird/welches er auf feinenK f faͤſſt/
und alsdann miteinander fort gehen/und iſt ſele

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——

biger Weg nach Ackanien ſehr ſchmal/9


KReiß ein Mann gehe
besn chr
—— eibung. 5
kan derer Verdienst iſt ihre
ͤU—Zj————

Koſt/und daſſelbige ift taglich ein Brod um ein


Kreutzer. Bey ſolcher harten Arbeit
ringen Koſt / achten ſie das arme Lebeund ge⸗
hoch / und ſind luſtig / ſingen und ſpringenn doch
dabe doch
n / daß man ihnen ohne ſonderliche
wunderung nicht zuſehen kan. War Ver⸗
m ſie es
ann in ihr Land gebracht / verhandeln
der ſie es an⸗
n Mohrn/ſo weiter im Land ſvohnen. |
Stliche von denſelben / als fie ſelbſt ſage
handeln mit ihnen / und ſehen einander n:
doch
nicht/vermeinen / ſie moͤchten ſterben: haben
alſo nie erfahren koͤnnen ob ſelbige Moh
ren
weiß oder ſchwartz ſeyn / dann ſie legen
ihre
Wahren nur aufs Feld / und ſo biel
darzu/ als fieGold dafuͤr haben wol Gew ich t
gehen daͤbon. Und ſo jene kommen len /und
/ und
Wahren beſehen/ legen ſie ſo viel Gold darndi e⸗
e
ben / als ſte geben wollen: wann dann etliche
Tag vorbey / und dieſe wieder zu ihren Wahr
en
kommen/ und das Gold dabey ſehen / aber fie
nicht dafur geben wollen/ laſſen fie das Gold
ligen/nehmen ihre Wahren und kommen zu
drer Zeit dann wieder / biß ſie ſolche ver an⸗
han⸗
deln/und dieſe Akomiſten Mohren / bringen das
weilte Gold zuverhandeln. |
Junff Meil von unfergn Caſtell / bordas
60 Guineiſche
Fort Naſſau oder Mourre, fvelches bordeſſen
ein trefflicher Ort / und die erſten geweſen / ſo
ſich wider Portugal geleint/und den Hollaͤn⸗
dern viel guts gethan haben / dahin handleten
die Ackomiſten viel. Auf der andern Seiten
deß Caſtells de Mina ligt ein FortſoSammay
genennt wird / um welche eine ſtarcke Schantz /
in welcher ſtetig 14. oder 16. Perſonen zufin⸗
den /welche mit den Mohren Handlung trei⸗
ben / das Gold aber/ ſo aller Orten gehandelt
wird / muͤſſen ſie auf das Caſtell de Mina alle
Monat dem General liefern. Es haben die
Mohren zu meiner Du daſſelbe Sammay ein⸗
nehmen wollen/die Teutſchen zuerſchlagen/und
alles Gut frey und zur Beuth zu machen: aber
fie find von Stuͤck und Mußqueten⸗Kugeln
alſo empfangen worden / daß ihr Vorhaben den
Krebsgang gangen.
In kurtzer Zeit aber begehrten ſieAccord,
und wurde wieder Frieden gemacht. Hernach
Ipolten fie dem Pulber und Kugeln nicht mehr
für /einundTeufnichts
hieltenmuſten
traufieenſterben Werck/ /
fels + ſahen weil
ehe 4
ſie troffen waren. ?
3
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Reßbefhribung, r
*

Von dem Kriegsweſen der


E Je fuͤhren offt an wider einander /um
oz geringer Urſach halber / weil der Koͤnige
O diel
/und dieſelbe neidiſch und ſtolz ſind.
So es zu etwas kommt / entbieten ſieihren Un⸗
terthanen zu gewiſſer Zeit an beſtellten Ort zu
erſcheinen /haben dann etliche unter ihnen /ſo
den grauſamen Teuffeln gleichen. Wann dann
das Volck beyſammen / und beyde Theil zu
Feld/ ſo ſuchen ſie einanderzuuͤberwinden /wie
e koͤnnen. Die keine Wurffpfeil Bann) |
ſchieſſen mit vergifften Pfeilen. Dabey wird
Trommel geſchlagen/ und mit Hoͤrnern gebla⸗
ſen/wie im Krieg braͤuchlich iſt. Es waͤret wol
nicht lang/ aber doch verbrennen ſie einander /
was fie konnen: und wann ſieFrieden machen
Ge e einer dem andern ihre Vornehmſten zu
yſeln . 6
Ihr Gewehr iſt wie ein 3 vorn
ziweyer Hand breit/und eines Arms lang / das
ſtecken ſie zwiſchen einen Ledern oder Tuchen⸗
Riemen
/ ſoſie umſich geguͤrt / und zwiſchen den
Beinen durchgehet / mit einem kleinen leinen
Tuͤch⸗

8 *
8 4 3 1« * .
“WE 9 9
62 Guineiſche
Tuͤchlein /einer Hand breit / ihre Scham damit
zu bedecken; dann fie tragen ihre gervöhnliche
Kleider nicht im Kriege/weil es ihnen verhin⸗
derlich waͤre. Gedachte Hackmeſſer gebrau⸗
chen ſie/ an ſtatt der Degen: haben in der lin⸗
cken Hand einen langen Schild / ſich damit zu
ſchützen; in der rechten Hand aber ihre Aſſagay,
welches ein langer Stock / einer Klaffter lang /
und Daumens dick/ſo rund und vorn ein Eiſen
hat/gleich einer Picken: iſt aber mit Zaͤncken.
Solchen werffen ſie aus der Hand / 20. Schritt
weit. Iſt derſelbe mit Gifft geſchmiert /und
trifft einen; ſo iſt es nicht wol zu heilen: man⸗
cher muß gar davon ſterben. g
Theils umhengen ſich mit Federn / Ochſen⸗
und Elephanten⸗Schwaͤntzen /oder ſetzen aller:
eee auf/beſtreichen und ſchmieren ſich
mit allerhand Farben / damit ſie nur grauſam
moͤgen ſehen/und kommen dann mit einem Ge⸗
ſchrey aufeinander/daß einer erſchrickt / der ſol⸗
ches nicht weiß. Welcher bey ihnen die Ober⸗
hand behält/laͤſt vom andern Theil niemand le⸗
ben. Ob fie gleich einen todt ſchieſſen / hauen
jeihm doch den Kopf ab / und wer viel Köpffe
ekommt / hat viel Ehr davon / und werden ſol⸗
che hernach um ſein Grab geſteckt /als
ein Epitaphıum.. .
Das
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0 Reißsbefchreibung., 3
Das X Eapitel, 0
Von der Mohren ihrer Zuſam⸗
miaenkunfft. An
Ann die Mohren einig/ und beyſam⸗
men ein Trunck thun wollen / feßen
SO fie fi) rund um auf die Erden auf
Stuͤhlein / einer Hand hoch. | In der Mitten
ſetzen ſie ein groſſen Topff von 12. Maaß voll
almwein/und haben ein klein Geſchirꝛ dabeyn /
damit ſie heraus ſchoͤpffen / und trincken koͤn⸗
nen/fvelches fie Kolbas nennen / geht in man⸗
ches ein Seidlein/oder fo es viel iſt/ein Maaß.
Und als ſie trincken/ ſolaſſen ſie etwas neben
den Mund wieder herab auf die Erden lauffen/
oder laſſen etwas darinn / und ſchuͤttens darauf
mit ſolcher Behaͤndigkeit /daß es einen Schlag
thut/als wann einer mit dem Mund ſchnaltzet/
welches ſie nennen haberſchody, und ſprechen:
Die Erde geb den Wein/drum ſoll manihr
wieder davon geben. Ii een etliche trincken/
haben die andern die Tabackpfeiffen im Mund /
welche ſie einen Kaſchot nennen. Theils ſol⸗
her Pfeiffen find fo groß das halbe Hand mit
Taback hinein gehet. Die Wann 15
64 Suineiſche
Arms lang. Sie trincken bald ein wenig Ta
back/bald aber einen Trunck Wein/ und dig fi
lang/bißder Wein aus iſt. Unterdeſſen haben
feim Gebrauch / allerhand Neues einander zi
agen.
RB EI ER ERBEN ER
Das XI. Capitel. |
Von der Mohren Sabbath /
und Religion.
Hren Sabbath halten ſie nicht mit uns/
| <27 ſondern an unferm Dienſttag / welchen
6870 ſie Dio Fetiſſos nennen / unddenſelben
& feyren fie mit allerhand Aberglauben/
thun keine Arbeit / kommen auch nicht mit
Wahren auf den Marckt / etwas zuverkauffen/
biß auf den Abend / da die Mohren ihrem Kö:
nig Palmwein bringen/welches er den Edelleu⸗
ten oder Capaſſiern /fo bey⸗ und unter ihm ſind/
zum beſten gibt. Da ſie dann nach vorgedach⸗
ter Zuſammenkunfft auf einem Platz ſitzen / biß
der Wein aus iſt. | Bet
Als fie aber von den Unſrigen verlacht/und
ihren Gottesdienſt oder Zuſammenkunfften
nicht nach ihrer Art verrichten moͤchten/auch
wir
a aan

MRMRReiß / beſchreibung. c
wir mit ihnen auſſer der Speiß/keine Hand⸗
lung pflogen/ haben fie gefeyret /wann wir un⸗ |
fern Sonntag / oder fonft ein Feſt begiengen.
Vielmals haben wir deß Nachts ein Geſchrey
pieler Mohren gehoͤrt / die etlich 100. ſtarck
Dorff herum lieffen; wann man ſie deß Morim⸗
gens ihres Geſchreys befragte / ſagten ſie: Sie
waͤren ihrem Fetiſſo nachgelauffen: haben
babenicht ſagen wollen /wie er außgeſehen

Sie bekennen und glauben / daß ein G Ott


ſey / welcher fromm und ihnen nichts Boͤſe s
thue. Aber ihren Fetiſſo muͤſſen ſie zum
Freund behalten mit Opfern/damit er ihnen
nichts Boͤſes widerfahren laſſe / denn ſolcher ſey
ald zuerzürnen. Und ſolche Fetiſfi oder Goͤt⸗
er ſeyn bey ihnen unterſchiedlich. Der eine
laubt an ein Baum / der ander an ein Waſſer
tliche an Stein oder ſtuͤcker Holtz. Undſoſie /
ſſen oder trincken/legen oder gieſſen ſie etwas
uf ihren Fetiſſum, damiter ſiebehuͤten / und
ey Geſundheit erhalten wolle. I
Stliche glauben auch an Fiſche/ und hal⸗
ens für See⸗Goͤtter /auch an die Crocodil
belche ſie uns treulich widerrathen / denſelben /
ein Leid zu thun. So viel wir von ihren Aber⸗
lauben hoͤrten / widerſprachens wir ihnen /
4 a E ſagten:
\

66 Gnineiſche
ſagten : Sie glaubten an die Teuffel /redeten
mit ihnen von GOtt aus H. Schrifft / und ver⸗
meinten ſie zubekehren. Sie aber blieben doch
bey ihrer Meynung. Wiewol etliche Gefallen
daran hatten/ foͤrchten ſie ſich doch vor denen
andern Mohren / und ſagten: Ihr Fetiſſus
1
moͤchte ſieſtraffe n /wann i nicht an ihn/ ſon⸗
dern uns Chriſten glaubten. 4
Es haben die Frantzoſen/Engliſchen /Por⸗
tugiſiſche n und Spanier vordeſſen viel Geiſtli⸗
che dahin geſchickt/ſie zu bekehren: als ſie in die
Meß kommen/ haben ſiewol das Pater noſter
in die Hand genommen/ aber hernach eben fo
Heidniſch gelebt/als zuvor / dann kein Grund
in ſie zulegen iſ ..
Mein General lieſſe damals eine Schul
aufrichten / vermeinte von Jugend auf zum
Leſen /Beten / und Gottſeligen Lebenfiezu um
terrichten laſſen / weil aber ihre Sprach wun⸗
derlich /und das Teutſch ihnen zu fehter ſwird /
nachzuſprechen /hat es doch keinen Fortgang
‚geivonnen. N
Sie haben zween oder drey unter ihnen/
ſo ſie fuͤr Prediger und Doctores halten / zu
denſelbigen kommen ſie /wann ihnen etwas
—g—ü—d.w
——
En

— - mangelt. Sind ſie kranck/ ordnet er ihnen
Kräuter/ und beſpricht ihre Fetiſſos, der no
0

| nen

— —




au N
.

en _. «n
weiß / wie fie dieſes oder jenes brauchen
len. Cr darff aber kein Mohr in Diefeihioe
Stu ben gehen/worin er feinen Abgott um
Rath anſücht. we“
, s begab ficheinften/ daß fie folang keine
*

ich /wie vorhin / koͤnten fangen / ihnen aber/


auf ihrAnbringen von ihrem Fetiſſo zur Ant:
vort worden: So ſie einen Chriſten opfern /
inddie Stuͤcke ins Meer werffen wuͤrden / ſolt
s ihnen wieder gluͤcken. Da haben fie deß an⸗
ern Tags / als ſie bey3. oder 400. ſtarck zu
iſchen außfahren wolten / bey Land wi
en / dreyen Capitainen unter ihnen befNohlfah⸗
en/
ach dem Caſtell de Mina zu unſerm General
u gehen/ ihme für ein Stuͤck
Ehriften zu abhandeln / weil fie inGolds einen ;
z.Monaten
eig Fiſch gefang/en und ſolches Mittel zu⸗
. en/von ihrem Fetiſſo, waͤren geheiſſen
orden. . .
Als ſie nun dergleichen Anbringe8 n bey
em General gethan /und er geſehen/daß fie
icht eh ins Meer fahren wolten / hat er einem
Schiffer befohlen / welcher damals bey ihm
ar/daß der Conſtabel mit etlichen Stücken in
rer Capitaine Caſſen oder Häuſer ſchieſſen ſol⸗
welches auch geſchehen: Hierauf haben ſie
h eilends ins Meer er damit fie nicht
i auch

9
68 Guineiſche
auch getroffen wuͤrden. Darauf ſie ihrem Fe.
tiſſo ſagen lieſſen /wie fie keinen Chriſten bei
kommen/und was fie weiters thun ſolten. Dar
auf ihr Doctor oder Teuffelsbanner /aus Be:
fehl ihres Abgotts /ihnen ſagte: Sie folter
dann einen Mohren oder Moͤhrin opfern/wel.
h ches fie auch thaten / und ſchlachteten ein altes
I | Weib / und einen jungen Knaben / wurffen die
| Stück ins Meer /und fuhren darauf / in Hoff:
Ein nung/ eine groſſe Menge zu erfifchen/ fort. Es
1 begibt ſich aber offt/daß ſie nach ſolchem Opfe
1 eben fo viel /und wol noch weniger fangen. Ol
wir es gleich ein Teuffels⸗Werck nannten/und
ihnen widerriethen / glaubten und ſchrieben fie
— doch folches ihrem Fetiſſo zu/daß er an ſolchen
Dingen ſchuldig waͤre / und ihnen ſolches wi⸗
I derfahren lieſſe/biß ſieihm Opfer braͤchten /
i fo ihme annehmlich zur Bere
nung waͤre. |
Fee
_Reißsbefäseeibung. e
Das XII. Capitel.
Von Gerichten und Straffen
der Mohren.
e halten fteifüber ihres KönigsGe⸗
bot /und fo einer daſſelbe gebrochen / die
Straff aber nicht erlegen kan /muß er
nit feinen Freunden die Stadt rammen/es wäre
ann/daß ſelbige die Straff erlegten/ oder er
wird zum Sclaven verkaufft. Daß aber jene
mit tveg ziehen/geſchicht/damit fie vom Koͤnig 0
2

ein weitern Anſpruch leiden doͤrfen.


———
ee

.
0 „
1

So ein behend Volck zum Stelen mag


A 2 N

\ hal
1 9
ı 17

aum gefunden werden / und obſie ſchon mein⸗ B


0

1
tentheils nacket gehen/wiſſen fie doch alles aufs
0
N

Alte zu berber gen a —

Doch wird kein Mohr oder Moͤhrin / fo in


.
Re
ce—
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inem Flecken oder Dorff wohnen/ dem andern


ttwas ſtelen


.

/oder rauben/ weil ſieihre Fetiſſos


der Goͤtter zu Hauß bey allen Dingen ſtehen
aben /welche fie / ihren Glauben nach /gleich
raffen/und krum oder lahm werden lieſſe/oder
ochoffenbahren möchten. Andern Mohren/
von der Frembde kamen / ſchonten ſie aber
icht. Wie dann etlicheſo viel Pfund Gold
„„ E ij brach⸗

N nne
\ vr144 * rer . 5

F
4 # 72 Air
\ ö (3 4 9 .
79 GBGuineiſche N
brachten/ dafür einzuhandeln/ gabens unfern
General aufzuheben. So ſchonten ſieauch un⸗
ſer nicht/es ware ein Sach/ſo gering en
als es ſwol ſeyn moͤchte/ſofieeshabhafft werden
koͤnnen/haben fie es mit genommen/ und iſtdar⸗
über keine Straff/als/fo man fig darob erdapt.
daß man ſie mit ungebrandter Aſchen beſtreiche /
darüber ſie/von andern Mohren/ trefflich auß⸗
gelacht werden. |
Es kam einſten ein Schi ff aus Braſilien | /
fo unterwegs Baumwollene geſtriemte Tücher
eingehandelt hatten / bey uns an / weil ſie aber
die hockenoder Kinder⸗Blattern davon 1 5
men/auch einer dom andern dabon angeſtecktf
und alſo alle kranck wurden /wolte ſie unſer Ge⸗
neral nicht an das Land/oder aufs Saftell kom⸗
men laſſen/ſchickte aber doch den Barbiererz
ihnen hinaus. Weil fie nunalle fo Franck/une
terfiengen ſich etliche Mohren / fozu ihnen aufs
Schiff zu handeln kommen/ ihnen dergleichen
Tücher zu rauben
den werth davon. /brachten auch beyDiebiſche
30. Gul⸗
Aber alle dieſe
Mohren bekamen dergleichen Blattern /wel⸗
ches bey ihnen ſonſten nicht / die andern aber
hieltens fuͤr eine gefaͤhrliche Kranckheit /wie den
Außſatz
/und muften die jenige Dieb von ihren
Grentzen
| aus / und wie in eine Einöde 1 \
ig
*
e Beißrbefehreibung. __ r
biß ſiewieder geſund wurden/ welches wol 6.
und mehr Wochen waͤret / und kam etwan in
zlwey⸗ oder drey Tagen ein einiger Mohr / mit
gar ivenig Labung/ hinuͤber gefahren. Alſo
ward ihnen ihr Diebſtal redlich belohnt /dar⸗
ele alle Mohren groß und klein verwun⸗
erten. 1975 De Ba:
Wann einer für 3. und mehr Jahren von
andern etwas Unrechts geſehen / jetzt aber mit
Neid gegen ihm ſitzet/ſo offenbahret ers dem
Capitain oder Oberſten deſſelben Orts / welcher
bon feinen leibeignen oder Selaben einen/ die
Trommel ſchlagen laͤſt / hernach kommt er mit
dem gantzen Adel bewehrt/auf einen Platz/zu
welchen alles Volck haͤuffig laufft/zu ſehen
/was
Hat einer einen ums Leben gebracht / wird
er wieder inStücken gehauen. ft aber der
Thaͤter verborgen; fo werden die Mohren/wo
der Todte gefunden / zuſammen gefordert / die
Capitain ſetzen ſich zuſammen / da leeret ein je⸗

0 und fagen ihnen /auf


che Wörter für/ſolches ihnen⸗
Be, C u nachzu
72 Guineiſche
nachzuſagen. Weil wir es aber nicht deutlich
gnug vernehmen konten / wurden wir doch von
unſern Sclaben berichtet/daß fie ſchwoͤren /
daß /wofern ſie den Todtſchlag gethan / ihre
Fetiſſi ein Zeichen an ihnen thun wollen.
Als ſie es nun etlich mal nachgeſprochen/
und man an keinen etwas vermercken kan/daß
er ſchuldig waͤre / wird ihnen ein Gewehr / ſo
ſie / an ſtatt der Degen/ gebrauchen/ in die
Hand geben / und eine Frucht / ſo ſie Kohl nen⸗
nen / ſelbige zu zerbeiſſen/welche ein gelben
Safft von ſich gibt :denſelben Safft ſpeyen ſie
auf das bloſſe Gewehr/tuncken den Finger dar⸗
ein/und machen ein Ring damit um ihren Hals /
dabey ſchwoͤren fie + So fie den Todtſchlag ge⸗
than haͤtten /man ihnen die Koͤpf abſchlagen
ſolte. Und ſo ſolches herum geg ngen / aber
weiter dabey nichts zu mercken waͤre/ ſetzen ſie
einen Topff mit Palmoͤl uͤber das Feuer/ das
ſiedend wird / ſprechen weiter etliche Woͤrter zu
ihren Fetiſſo, greifen alsdann hinein / thun ein
klein Steinlein mit bloſſer — heraus /und
legens auf die Zungen. Der ſich nun nicht
berbrennet/wird frey gelaſſen/der Verbrennte
aber/fo er es nicht erweiſen kan /daß der Todte
ihm ſolches aufgedrungen / ſich zu wehren (wel⸗
ches doch eine groſſe Geldſtraff erfordert) daß
Ye 1 er /
Reiß ⸗beſchreibung. 73
er/nach ihren Rechten / in Stücken zerhauen /
und ins Waſſer oder Feld geworffen. An ſolches
Teuffels⸗Recht glauben fie veſt. Wie ich
dann dergleichen Urtheil hab vollziehen ſehen/
bey welchen / wiewol unſchuldig/ ſich unſerer
Sclaven einer befunden/ und alles das jenige
mit hat außſtehen muͤſſen. | N
Ins gemein/und fo einer etwas beſchuldet
worden / wird durch ihre Teuffelsbanner/bey
ihrem Fetiſſo gefragt /was dieſem/bey ſolchen
Sachen/zu eſſen ſollzugerichtet werden /welche
Prob ⸗ fpeifen dienen ſollen / fio derſelbig kranck
dabon wird / als ein Zeugen ſeiner Beſchuldi⸗
gung. Stirbt er aber gar/ wird ſolches / als
eine Straff / ihrem Fetiſſo zugeſchrieben. Ver⸗
mein
/esmuͤſſe
e offt einer unſchuldiger
Weiß ſter⸗
ben. Doch ſind ſie in ſolchen Wercken ſo veſt⸗
laubi
/daß
g ſich zu verwundern/daß der Teuf⸗
el dieſen Leuten ſolche Urtheil eingeben / und ſte
dabey verſichern ſoll.
Zu meiner Zeit verfaͤlſchten etliche das
Gold gar fehrsderen Straff war anfaͤnglich
etliche Benda Gold/ 3 mans ih⸗
nen gar / oder doch die Helffte weg/und wurde
mir ſtetig ſolches zu probirn gebracht /dann
es unter dem kleiGold nen nicht zu
Bam 29 nen iſt .
„ Er Das

“4 ur an wit
N . 1
. 5 Kt I, N
NL MEERNT RE 93
24 Bnineiſche
Das XIII. Capitel
Von Wuͤrmen /ſo aus den Mens
ſchen kommen. Wu

etliche Meil umher erſtreckt / werden am gan⸗


tzen Leib von Wuͤrmen geplagt/jedochdieMoh⸗
ren mehr/als die Teutſchen: und iſt zuwiſſen /
daß/ ſo bald einer nur vorbey ſegelt /ihm die
Haut wird anfangen zu jucken / theilsanArm
oder Fuͤſſen/gemeiniglich aber / wo das Fleiſch
dick iſt. Alsdann ſpeyt er ein Blaͤßlein auf/
bald einer «bey manchen aber dreyer Erbes groß/
an etlichen/da ſich der Wurm nicht ſelbſt durch⸗
beiſt/fo es zeitig vom Barbierer erkannt wird /
welches ſie dann wol erfahren / muß es aufge⸗
fehnitten werden : alsdann erzeigen ſich zwey
pr welche weiß /und am Kopf angelvach⸗
en / ſo deß Wurms Bart genennet wird. Die
aufgeſpeyte Blaſen iſt voll Waſſers / hernach
wird der Wurm Morgens und Abends bey ſol⸗
chem Bart heraus gezogen. So eran einen
fleiſchigen Ort iſt/und nur eines Glieds lang
| | heraus/
-

auch offt anderthalb Eln lang


/undſchneeweiß /

Darauf bekam ich den andern / unter dem


Knorren/ſoſich in die Zehen hinein gezogen /
und mir mit groffen Schmerzen
/undGeſchwe⸗
den/ſind geheilet worden. Den dritten W
76 Guineiſche
ich auch unter dem Knorren / am lincken Fuß ⸗
als er ein viertel Eln heraus war/ riß er ab/und
begab ſich herauf ins Bein/ davon es ſehr ge⸗
ſchwollen / und ich 4. Monat kranck daran gele⸗
gen / dann man mir ein Loch hat hinein fi nei⸗
den /und alſo außtheilen muͤſſen / dann ich in
felbiger Zeit nicht ſtehen oder gehen kunte/ſon⸗
dern ſtets von einem Mohren muſte getragen
werden. | 5
Unſers Generals Koch bekam über 30.
ſolcher Wuͤrm / damit er eine lange Zeit zu⸗
bracht/und ein halb Jahr gar darnieder lag /
daß alle Menſchen an ſeinem Leben berzagten /
* — ſo 3. oder 4. geheilet waren / kamen ſo viel
andere.
Oblvoln wenig möchten gefunden werden/
welche ohne ſolche Wuͤrm aus dem Land kom⸗
men/ ſo werden auch nicht viel gefunden /die
derſelben fo gar viel / wie dieſer Koch befoma
men. Doch wurde er geſund/und als ich her⸗
aus reifte/ bliebe er noch länger daſelbſten. Dis
Mohren heilen ſich ſelbſten / und ſo ſie den
Wurm eins Fingers lang heraus gezogen /
ſchneiden fie ihn ab / ſchmieren Palmoͤl darauf
und binden ein gruͤnes Laub auf daſſelbige / /
an
ſtatt deß Pflaſters / auch die hernach zuſammen
geſetzte Geſchwulſt /fo ſie aufſchneiden / und die
. unreine
sr
0
* LP.
8 1 * N
a *

Reiß ⸗beſchreibung. 77
unreine Materi heraus haben lauffen laſſen/hei⸗
len ſie gleicher geſtalt /waſchen es mit Waſſer/
i bon Pfefferund andern Kraͤutern mehr / ſcharff
zugericht /damites aufbeiſt /thun darnach das
ne und ein Laub darauf / zur Linderung.
Diß Remedium brauchen ſie zu allen ihren off⸗
nen Schaͤden. N |
Andre Kranckheiten / als Pocken /Fran⸗
tzoſen /Druͤſe /Hauptweh/ hitzige Fieber / fine
den ſich wol auch bey ihnen/ dieweil ſie ſich aber
ſelbſten heilen / und keine beſondere Leut brau⸗
chen / habe ich von meinem Barbierer / den die
Teutſchen ſonſten zu brauchen pflegen/ nichts
vernehmen koͤnnen. Etliche bekannte Mohren
ſagte wolnviel / aber doch nichts gruͤndlichs /
denn ſo bald ſie kranck werden / ſchicken ſie
Speiß und Tranck ihren Fetiſſo, auf daß er ih⸗
nen wieder helffen möchte, Fuͤr Kopfweh und
Fluͤß/nehmen fie/ an ſtatt eines Schrepffeiſens/
ein Stuͤck Stahl/den fieſcharff wetzen /ſchnei⸗
den einem in die Stirn /Wangen oder Arm da⸗
mit / nehmen an ſtatt eines Laß kopffs eine Soce
cors⸗Nuß/ſetzens darauf / und ziehen das Ger
bluͤt dadurch heraus/und ſolche Nußſchalen iſt
eines Apffels groß. Von Aderlaſſen haben ſie
keinen Verſtand. Für das Leibweh hab ich fie
brauchen ſehen/ zerriebne Kraͤuter mit Erden
1 | ver⸗
>8 Guineiſche |
vermengt und naß gemacht/ damit beſtreichen
ſie den Leib /wo der Wehtum iſt / oder loͤſchen
Stahl in Bier oder Palmwein / und trinckens/
ſo heiß ſie es leiden koͤnnen. Wann ſie dann
nichts helffen will /und fie durch ihre Waarſa⸗
ger/fo ihnen von ihren Fetiſſo allerhand vorge⸗
ſagt haben /Hund / Schaf / oder einen jungen
Bock/oder ein paar Huͤner zu wuͤrgen / und auf
den Weg / als ein Opffer zu werffen/alles ver⸗
ſucht/ſo bereiten ſie ſich zum Ende.
WERE
) Das XIV. Capitel.
Von der Mohren End und Tod.
7N Ann ihr End vorhanden/ ſo fragen ſie
den Sterbenden /warum er von ih⸗

nen / und ſterben will: Ob er an Eſſen


und Trincken /an Weib und Kind / oder Nah⸗
rung und Lebens⸗Mitteln /Mangel haͤtte/auch
wo/und in welches Land er wolle/unter Chris
ſten oder Heyden? Wann er todt iſt/wird er
8 und auf Matten oder Decken/
mit Ballen Tuͤchern umbunden /gelegt/unter
den Kopf ein klein huͤltzern Stuͤhlein. Die Aus
gen laſſen ſieihm offen / und decken ihm das fh
| | geficht

II

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E TI


u

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Da nee a
— Ye
rr 4
*

Reiß ⸗beſchreibung. 79
geſicht zu / ſtrecken und legen die Arm gerad ner
. Leibe hin; laſſen ihn offt einen halben
Tag unter dem freyen Himmel ligen. Die
hinterbliebene Frauſitzt dann dabey/und treibt/
nach ihrer Andacht/allerhand Affenſpiel.
Ihre Freunde kommen alsdann den Todten
zubeſlchen/und iſt ihnen ihr Trauren anderſt
nicht / alsSingen/Klatſchen / Klopfen / Tan
zen und Springen. a
Biß weilen unterftehen ſich etliche / gehen
herum / ſamlen ſobiel Gelds/einen Ochſen oder
Kuhe zukauſfen /für ihren Zauberer/daß er
bey ihrem Fetiſſo dem Verſtorbenen zu wegen
bringen moͤge/ihme nicht verdrießlich / und mit
Kuh in jene Welt kommen zu laſſen. Wann
nun einer begraben ſoll werden /bind man ihn
auf ein Bret/und wird ſolches zweyen Mohren
auf den Kopf gebunden/ in der Mitten gehen
mehr Mohren/ ſo dieſen tragen helffen / mit
fau Geſchrey. Bald fangen fie an zulauf⸗
en /und bleiben dann wieder ſtehen/fo lang
ißfie zur Grabſtell kommen / und lauffen die
Frauen unterwegs offt um den Todten /ſelbi⸗
gen mit Ochſen⸗oder Elephanten⸗Schwaͤn⸗
tzen die Fliegen /Mucken / oder ander Unzie⸗
ſer / fo ſie Muſſiden nennen/
von ihm abzu⸗ |
treiben.
Wann

I P
80 Guineiſche
Wann fie nun den Coͤrper ins Grab gelegt
und zugedeckt haben / kriechen die Weiber uͤber
die Grabſtell /welches aufwarts wie ein Dach/
mit Stollen aufgericht/außſihet / ſo hernach
außgefuͤllt / und einer viereckigten Mauren
gleicht/darein ſetzen ſie allerhand Haußrath/
oder/was er in ſeinem Leben gebraucht hat/als
Haͤfen / Beck /Stück / Schaufel / oder Gold⸗
wag/auch Speiß und Tranck/damit erſolches
brauchen/und an andern Orten der Welt / kein
Mangel haben moͤge. Kommen auch offt nach
langer Zeit dahin/und fragen: Ob er Mangel
habe? auch wie es ihm — ? ob es ihm / wie
bey ihnen gehe oder ihm jetzt beſſer gehe / als
vordeſſen? | ö
Nach verrichter Ceremoni / gehen ſie zu ei⸗
nem Fluß/ und waſchen ſich die Weiber da⸗
ſelbſt. Hernach gehen ſie / mit deß Verſtorben
Hinterbliebenen /nach Hauß / eſſen / trincken /
ſeynd froͤlich/und vertrincken
dem Todten feine
Verlaſſenſchafft. Es erbt kein Theil vom am
dern/auch die Kinder nicht
/esſey gleich ein Koͤ⸗
nig oder gemeiner Mohr /Mann oder Weib/
ſondern deß Verſtorbenen nechſten Freunde/ *

nehmen ſolches zu ſich: und / fo der Berſtorbe⸗ N

ne ſeinen Kindern vor ſeinem Ende nicht etwas


*
1

ſchenckt/ iſt der Erb nicht ſchuldig/den Sem


ern
Reiß⸗ beſchreibung.
dern
/auſſer der Schenck/ihnen etwas zu ihre
r
Auſſerziehung zu laſſen.
Vor wenig Jahren hat ſich deßfalls ein
Streit erhoben. Drey Meil bon 1010 Ca⸗
ſtell / regierte ein König zu Camando ‚fo ſehr
reic /und
h einen Bruder hatte /ſovon nicht
geringern Mitteln war / auch im Land vielviel
Orten ihm einen Anhang machte/ und es dm er
en gleich thun wolte. Da ſolches
der König merckte / entbote er ſeinen Raͤthen
ihm ſeinen Bruder zu liefern: aber dieſer ent⸗ /
he auf dieſes Caſtell de Mina, daſelbſten
mit dem General und etlichen Mohren⸗Koͤnier
zen accordirte , ihne für der Gewalt fein ⸗
Bruderzu
es
s ſchuͤtzen/theilte auch etliche Pfund
Bolds aus/undderfprache / weil er der
Erb zu
eines Bruders /deß Königs
/Gut und Land
vaͤr/wolteer/nach deſſelben Tod / in der Beſi:
zung/ allen den jenigen / ſo ihm jetzt Freund
cha derten ſolches bieder genieſſen laſſen.
Der K ig zuCamando ſolches mercke
abs feinen Raͤthen zu erkennen / und truge nd/
ih⸗
ien dabey bor/fein Reich und Guter bey Lebs⸗
— ſeinem Sohn zu uͤbergeben / und dieſem
üchtigen Bruder/ als rechtmaͤſſigen Erben
*

begen angemaſter Gewalt/und erſtgemachten /


sreundfchafft mit andern Koͤnigen iofder ihn /
32 Guineiſche
deffen zu entſetzen. Die Raͤthe kanten ſich def⸗
fen nicht wegern / weil ihre Gerechtigkeit iſte
So ein Vatter feinen Kindern im Leben etivas
verehret / daß ihnen ſolches nicht foll genommen
werden/berſp rachen ihms derhalb/ enundmach⸗
ten den Sohn zum Koͤnig. Mach eines Jahrs⸗
friſt/ſtarb der alte Vatter/da dann der Fluͤch⸗
tige bermeinte /es waͤre nun Zeit: ſchickte dar⸗
auf Geſandten an die Raͤthe zu Camando, ſie
ihrer Gerechtigkeit wegen ſeiner / als 455nech⸗
ſten Erbens des Koͤnigreichs / zu erinnern.
Welche ihm aber antworten lieſſen: Weil er /
als ein Rebell /aus dem Land/ und wegen ſei⸗
nes Reichthumbs zu groß/auch ſeinem Bruder/
dem König/ nicht unterthan lwaͤre geweſen;
als ſolt er wiſſen /daß ſein Bruder der Koͤnig /
bey ſeinem Leben/ ſolches Reich dem Sohn
übergeben /und fie ihn ſchon dazu angenom⸗
men hatten/koͤndten demnach ihr Verſprechen
nicht zuruͤck ziehen: wolle er zum Reich
langen / ſo muͤſſe er dieſen Koͤnig aber e
vertreiben. 5
Solches ins Werck zu richten / ſpendirte
er etliche Pfund Golds /vermeinte / etliche Koͤ⸗
nige ſolten ihm mit Volck beyſtehen /welches
aber von vielen nicht / ſondern nur von etlichen
wenigen geſchehen / daß er nichts damit 2 ars
angen

r
1 Reiß beſchreibung. 8
wol gewuſt /daß die Comandıfchen
kreulich bey ihrem König halten: undMohre n
hat ſich
dieſer Mohr wol vorſehen muͤſſen/daß er nicht
bon den andern umkommen möchte /wiewol ſol⸗
che Leute ſtetig 4.oder 6. Mohren/mit ihrem

8d 6b g. 8. egg 88e g8 8g
. Das X V. Capitel.
Von allerhand wild⸗ und zah⸗
men Thieren.
gibt in dieſem Land genug Clephan⸗

s
ten groß und klein. Oftſeynd ſolche
chier bißan das Caſtell Aziam,(wek
=

ches wir den Portugiſen abgenommen / und


ſchon davon im Anfang gedacht haben) hinge-
laufen daß gejagt.
hab. n zuruck Mußque
wir ſie mitManche ten⸗Ku
r hat glen4.
3. Oder
Kugel inLeib bekommen/ und iſt doch nicht ge⸗
fallen/ſondern in Wald gelaufen /und noch
zween Tag gelebt? biß er fich endlich verblut
. Es iſt cin
/
und von den Mohren gefunden
wild Thier / und thutanallen Früchten groſſen
Schaden / reißt und laufft viel Baum unbe:
R
84 Guineiſche
Aber dem Baum / an welchen die Coccors⸗
Nuͤß wachſen/kan er nicht beykommen: weil
ſelbiger ſehr hoch / ſchlechte Dicken / und ſeine
Aeſte in der Hoͤhe hat/welche Sittig gruͤn ſind/
eine Aſchenfarbe Rinden/ und gleichſam einen
Wulſt herum/ an welchen ein Menſch leicht⸗
lich kan hinauf ſteigen /die Nuͤß find ein paar
Faͤuſt groß / das inwendige umher iſt eines Fin⸗
gers dick / fo fie bytt nennen / das ander aber iſt
ſuͤſſes Waſſer/ ſo lieblich und sn zu trincken/
und jenes zu eſſen iſt. Solchem Baum/ ſprech
ich / koͤnnen ſie nicht beykommen/ und bleiben
ſelbige Fruͤcht vol fuͤr ihnen. |
So die Mohren der Thier gewahr werden/
haben ſie Elphenbeinene Pfeifflein / und erſchre⸗
cken ſie damit / daß ſie wieder zuruck lauffen /
oder/ ſoſieihnen beykommen koͤnnen / ſchieſſen
fie dieſelbe mit Pfeilen oder Aflagayen / davon
ſie wol nicht gleich ſterben / aber doch nicht da⸗
bon kommen / fondern von Mohren nachgeſucht
und gefunden werden. Sie machen ihnen viel
Gruben/bedeckens/und ſo der Elephant darauf
tritt / fallt er hinein /und iſt gefangen. Die
Haut brauchen ſie zu viel Dingen / damit
zu uͤberziehen /die Schtväng aber zu Fliegen⸗
oder Muckenwedeln/ die Zaͤhn werden heraus
gefuͤhret.

Di
a ö
\ # p
u

Wu
und viel von aller

ö nicht feiſt /und ha⸗


benkein oder doch ſehr wenig Unſchlit: aber
vol Fleiſchigt find fie/und ſehr aderig.

febr heiß ſcheinet / legen fie ſich zu 6. und J. zu⸗


gleich inSand/waͤltzen ſich und ſpielen mitein⸗
ander/ theils ſind eines Manns lang/ etliche
aber findnoch klein / fo wir für junge gehalten/
ſind über den gantzen Leib voll Schuppen / daß
man ſie ſchwerlich mit Schieſſen oder Hauen
tödten oder wund machen kan/doch er i ſie an
ſelbigen Orten den Menſchen nichts / wie an
I J ij andern
\
86 Guineiſche
Sher.
„ Orten geſchicht /dann es findAU font
ſoht bösbot
Ich bin viel dahin zu baden gangen / hab
eber anfänglich nicht getrauet / biß uns die
Mohren verſprochen / ſowir ihnen nichts thun
volten, (dann fie haltens daſelbſt fue Götter)
ſo würdenſieuns auch nichts thun: wann wir
—+

ihnen aber Leyd zufügen kwuͤrden/ müften wir


n „Wir hatten wol kein Glauben
daran / doch thaͤten fie uns nichts / und wir ih⸗
nen auch nicht. Jedoch kamen etliche / ſoſag⸗
ten: Daß einſtenſiedahin konnnen/alsſienach
Sammäay hatten gehen wollen / und Rohr /um
Voͤgelzu ſchieſſen/bey ſich gehabt / da hätten,
ſie eines todt geſchoſſen /darob die Mohren waͤ⸗
ren böß worden / und weil Bekandte darunter /
ihnen zwar nichts gethan / aber doch geſagt: Sie
wuͤrden gewiß alle ſechs in einer Jahrsftiſt ſter⸗
ben/ welches ihrer funffen auch widerfuhre in
ſolcher Zeit: doch bliebe der ſechſte beyLeben.
Darauf berlachten wir ſie in ihrem Aberglau⸗
ben/und widerſprachens ihnen / daß einer gleich⸗
wol davon kommen. So bir uns badeten
und Ting auf ſie zugiengen/lieffen
fie.ins
El. ö SON art 1 7
Wilhelm Großen. Sohn/ bon Grefenhag
bürtig/loſchlang inBraſülen he
zehlte mir für gewiß daß sufeinerZeit daſelbſt 55
etlicl Schiffer / am Ufer deß Meers /beyeinan⸗
dertin einen Ring geſtanden / und miteinander
„geredet haben; a8 unverſehens ein Erocodill
mmen / einen von ihnen bey einem Bein ge⸗
nommen/ ihn ins Waſſer gezogen / deme die an⸗
dern nicht 19 auch nichts mehr von ihm
h. tenſehen können/ als etwas Bluts/ ſo ſich
auf die Hoͤhe begeben /und auf dem Waſſer ge⸗
ſchwummen; ſagte auch / foeinem ein ſolches
Shunachlieffe / ſo ſolte man nicht gerad / 0
on⸗
dern in dieRundung lauffen/damit das Croco⸗
Dill wegen feines ſchuppigten Leibs nicht nach/
und fichſogeſchlwind metwenden koͤnne.
Ss gibt auch viel Me rkatzen daſelbſ
klein und groß. Etliche ſeyn gantz braun/
ben über den Rucken ein rothen Striemen ⸗ ud.
am Maul ein Bart /von ſwveiſſen Haaren/eines
Singerslan8 undbreit!der Schivantz iſtRN |
nit ſchwartzen Haarn bewachſen.
Wed Eenmanner geheifen/f nd Aureiihg::
etliche aber /ſoweiſſe Blaßlein auf der Nafen
haben / werden Weiß⸗Naſen genannt. Es
ibt eetliche83 genennt ee: |

edie Hund ·J andre aberriſo Myliner ges


dennt iv welch alich luſtig / und abgericht

su * iin! wer
1
Eichho
duͤnnen

Schnabel und21 die Fuͤß darzu aufgehobe


gehoben.
n. |
Unterſchiedliche Art 0 n
Lite NU

ch habemal ſo lang
vielmals /auf
finden fi
unfer an
ien
0
‚2971
egen zwiſchen die Mauren oder
No 2 Wand
Mrs
20 Gnineiſche
Wand geſtochen / und Schlangen eines Armes
auch noch halbfolang
/ heraus gezogen. Dan
es gibt viel Ratzen : wann es die Schlanger
bermercken/wicklen fe: ihren Schwantz herum /
truckens zu tod /und freſſens: wann dann dite
Ratzen ſchreyen / ſo kan man gar leicht mercken
wo ſieſtecken. Viel von den Teutſchen Voͤl⸗
ckern habens gekocht / die Beinlein / fo: mit⸗
ten durch den Leib gehen / an ein Band ge
faſt/und für Hutſchnuͤr getragen/ dann ſie —
ſchneeweiß. a
Ein Corporal und ich / giengen einſten in
unſers Generals Garten / als wir uns nun ge
nug umgeſehen / und wieder nach Hauß gehen
wolten / ſahen wir eine Schlange eines Manns
lang auf der Erden ligen. Als loir den Gaͤrt⸗
ner rufften / um / zuvernehmen / wo er moͤchte
das groſſe Schlangen = Fell: bekommen haben
ſo allda in derSonnen
lag / er aber nichts davon
wiſſen wolte /wurden wir gewahr / daß ſis no h |
lebte. Da zog ich den Degen aus / und hieb
der Schlangen den Kopf ab /hebte ihn auf zu⸗
beſehen/und fande eine groſſe Kroͤtten in ihrem
N fie gefreſſen e ee
at hinein gebracht / fondern ihren Reſt daroh
bekommen hatte. Der Leib aber begunte auf
zuſpringen / und ſich zuwinden / a vol
9
4
54
Hauß Da:
n Dabin

Mer Kran
2

27
92 Guineiſche
Das XVI. Capitel.
Von dem Caſtell St JORIS
de MINA. |

der einen Seiten das Meer anſtoͤſſet /und iſtſ.ol

N Im innerften Thor auf der rechten Hand/


0 geht man einen langen Weg / und kommt zu
| etlichen Staffeln / ſo aufivarts gehen /dabon
man auf die Conſtabel⸗ Batery kan gehen: ſel⸗
bige gehet lincks ins Meer/und die rechte Helfft
4 ans Land/ auf welcher a
ö den /mit ivelchen den ankommenden Schi 7
1 entgegen geſchoſſen/und dieſelbe bewillkommt
. ſeyn worden. | | 4
N Von da / geht man laͤngſt einen Gang auf
. die Batteri / wo die Cordigard ſteht / da auf
N der Mauren eine Glocken/fo von den Soldaten
N. gezo⸗
Reiß ⸗beſchreibung. 9; f
Sede, und ſo mancher Schlag damit gethan
wird/ als wie bey uns auf den Thuͤrnen die
Stunden geſchlagen werden. Dieſe Batte
ligt gantz ins Meer hinein / auf welcher eari
fals6.Stück geſtanden. Laͤngſt der
Hand iſt wieder einſehr langer Gang / linck en
zu den
|
neuen Batteri: davon man aber wegen der ho:
hen Mauren nicht kommen kan: ſondern auf
derHelffte deß Gangs gehet eine Stiegen her⸗
ib /und gegen über zfvo andere Stiegen / bon
velchen man auf die neue Batteri/welche recht s
n der See ſtehet /kommen kan; unter derſe
gaben die jenigen Generals/fo jemals auf lben
die
|
em Caſtell gelegen /ihr Pulver gehabt.
Zu meiner Zeit / hat ſelbiger Ort wieder
erneuert muſſen werden / und als die Mohren
lles heraus getragen haben / biß auf ein Faß
nit Pulver/ſo der Conſtabel daſelbſt mit einem
iecht hinein gehend/zu befiehen/ihm aber/aus
Intoiffenheit deß im Außtragen auf der Erden
in und her verſchuͤttetes Pulver / ein Funcke
arauf gefall n
/davon
en ſelbiges alſobald ange⸗
eckt /und dasgantze Faß ergriffen/ aus wel⸗ |
hem Brand der Conſtabel weder heraus / oder
niger Menſch ihn zu Huͤlff hat kommen koͤn⸗
en. In welchem Brand er doch nicht gleich
ar erſtickt / oder berbronnen iſt: W 1
7 | die
94 Guineiſche |
die Fundeſchon gantz ſchwartz /und die Haut
von Haͤnden/wie Hand ſchuh zu ziehen war; iſt
doch noch etliche Stund Leben an ihm geſpuͤret
worden/biß er endlich ſeinen Geiſt aufgeben.
Wurde alſo gemeldte Batteri neu erbaut/
und nur zwey Stuͤck darauf geſetzt. So man
etliche Staffeln daſelbſt hinauf ſteigt /kommt
man zu einem Thurn / in lvelchem der Fiſcal;
und ober ihm der Compagnie Meifter / fo über
die Schiff beſtellt iſt / ihre Wohnung haben.
So man noch eine Stiegen hinauf gehet / iſt
lincks ins Caſtell eine Gallerey /hinaußwarts
aber auf der rechten Hand eine wolgebaute
Bruſtwehr/ von da man 3. oder 4. Staffeln
ab warts ſteiget/und auf der rechten Hand zur
Batteri kommt/ auf welcher 9. von Meſſing
gesoffeneStuͤck gelegen. Wird deß Generals
atteri genennet: weil ſein Wohnung nechſt
dabey/durch welche man gehen / und wieder un⸗
ten auf den Platz kommen kan. So aber deß
Nachts die Runde umgehet/ und kommt/wie
erſt erzehlet /auf die groſſe Generals: Batteri /
ſo nimmt ſie dieſen Weg hernach wieder zu⸗
ruck. f FEAR
Zu meiner Zeit wurde zu befferer Bequem⸗
lichkeit um den Thurn ein Gang gebauet/wo
der Fiſcal ſein Wohnung hatte/und eine 1
>

fo

jahren und
hre Stück mehr / a
96 Guineiſche |
fagten fie es den Frantzoſen zu / welchen fie zwar
nicht gar wol trauen wolten/ ſondern faſt alle
zugleich auf / und mit ihnen ins Holtz hinein
giengen. Als ſie aber zimlich weit darinn/un
der Weg nicht weiter / als daß zwey Mann ne⸗
ben einander gehen koͤnnen / zuͤndeten die Moh⸗
ren den Wald an / hinter- und vor den Weg /
und da theils entrinnen wolten /wurden ihnen
die Koͤpf abgeſchlagen und ermordet. Dar⸗
auf jene deß Verluſts genug hatten / und ſich
noch etwas auf dieſer Batteri aufgehalten / her⸗
nach aber wieder nach Hauß gefahren: und
waren damals 6. kleine eiſerne Stück dar⸗
auf. Beſſer hinaufwarts iſt wieder ein Platz/
ſo zum Kirchhof oder Begraͤbnuͤß iſt gebraucht
worden. e e
So man jetzterzehlten Weg wieder zuruck
kommt/ gehet man durch die aͤuſſerſte Pforten
oder Thor/ bey welcher eine aufziehende Bruͤ⸗
cken uͤber einen andern Graben / welcher un⸗
terſchieden / und lincks der Conſtabels Batteri
zu/voll See⸗ oder geſaltzen Meer⸗Waſſers iſt /
oberhalb zu deß Generals Batteri voll ſuͤſſen
Waſſer/in welchem ſich Gaͤnß und Endten /zu
deß Generals Luft/aufgehalten haben. Der
gerade Weg aber von dieſem Thor/ iſt in der
Mohren ihr Dorff gangen.
Als
Reiß beſchreibung. or
Als nun die Frantzoſen oberzehl
den Ort nicht erhalten/ſond/ ter maſſen /
ern verlaſſen /haben
ſolches mit Erlaubnuß deß Koͤnigs
nien und Portugal / etliche Liebhabervon Hiſpa⸗
Laͤnder gefunden / und ſoll eine fuͤrnehmfrembder
reiche Wittib in Hifpanien ſoſches Caſt e und
faͤnglich ell an⸗
alſohaben erbauen laſſen/und erſ
den Nahmen Mina, wegen der Goldgr tlich
hernach aber wegen der Kirch St. Joris, ſo uben/
dem Caſtell ſoll geſtanden haben / wel bor
dem abgebrochen / und nachmals in das
che nac h⸗
iſtgebauet worden/worüber dieſes den Caſt ell
St. Joris de Min Nahmen
a bekommen. | |
Solches Schloß ift ſtarck / und
deft gebauet / deſſen zween zuvor geda auf Felſen
ergräben find aus ein fautern Felſenchte Waſ⸗
Es haben dieHolländer bor 8. oder gehauen.
olches den Spaniern und Portugeſiſch9.enJahren
jommen/ anjeßd aber mit lauter Hochte abge⸗
ind Niederlaͤndiſchen Voͤlckern beſetzt. utſchen
velchem wir /wes Religion wir ware Auf
n / derſel⸗
enwegen nicht angefochten/oder auf ein
ander
Weiß geringer geachtet waren worden: wie
er Hollaͤndiſche reformirte Prediger wol wol
vuſt/was einjeder fürReligion wäre, ge⸗
rn Sonntag hielten wir mit Bete/n Un⸗
eeſen/und
Singen/in deßGenerals 3 auf dem
groſſen
8 Geuineiſche
groſſen Saal / welcher umher mit icken /
Muſqueten / und dergleichen Gewehr / um⸗
henckt / und mehr einem Zeughauß / als einer
Kirchen gleich war. n
Sonſt war die Unterlaſſung deß Hochhei ⸗
ligen Abendmals / weil wir es nicht von den
Reformirten empfangen möchten /mein /und
der andern/ſo der Evangeliſchen Religion zuge⸗
than/ groͤſter Verluſt /und Unluſt : wiewol
ich fuͤnff Jahr auf dieſem Caſtell de Mina we⸗
der Mangel an Bezahlung / (ſo alle Monat je⸗
den ordentlich gereichet wurde) oder an Speiß
taͤglich aufs beſte / nach Lands Art von den
Mohren um leidlichen Preiß zuerkauffen ware/
zugebracht.
In waͤrender Zeit hab ich zwey Jahr für
ein Soldat/ enunddrey Jahr fuͤr einAdelpurſch
gedient/wie es die Holländer nenn /welches
en
fo viel als ein Gefreiter oder Rottmeiſte r iſt:
und brauchte inzwiſchen mein Handwerc k/ foR
viel die Zeit hat leiden wollen/und ſo viel/als
ſichs daſelbſt thun af. 4
Wann man von dieſem Caſtell de Mina
abreiſet / iſt zuwiſſen /daß gegen demſelben über!
auf einem hohen Berg /der St. Jagersberg ge⸗
nennet / eine wolberſehene und beveſtigte
Schantz ſey/in welcher ſtetig bey 15. ne 16.
Vid 7
* * n vr

Reiß beſchreibung. 99
Mann zuberwahrung ligen/wel
der/als ſie daſelbſt ankommen / che
das

mit zubezwingen/gemacht hab Caſtell da⸗
en: wie
auch daseinige Mittel/ſolches veſte es dann
bekommen/geweſen war. So Caſtell zu⸗
auf daſſelbige will /muß mit einemman hinuͤber
einem Arm / ſoaus der See gehet / Ca no uͤber
geſetzt ivers
den/welches die Mohren zuthun/
dahin eſetzt:
und wann ſie uns uͤberſetzten/wurde nic
ſtattet einigen andern Mohren mit bey ht ver⸗
leiden / es kvaͤre dann ein bekandter/ ſich zu⸗
elbſt eigner Will geweſen. und unſer
e n -e.
g Er ·
Das XVII. Capitel.

1 ren/
\
100 BVBuineiſche ä
ren / ſegleten wir in GOttes Nahmen nach de
Inſul oder Er land Sanct. homæ, ſo 150.
Meil von unſerm Caſtell dahin war. in
Als wir neun Tag damit zugebracht/wurf⸗
fen wir Ancker /und fegten ans Land/die bey ſich
habende Schreiben/daſelbſt zubeftellen. Dieſe
|
|

Inſul iſt 30. Meil lang/ und ligt gerad unter


der Sonnen / daher es ſehr heiß Pr fo unge⸗
ſund/daß wir auf dem Schiff / bey heller Sons
nen vermeinten / das Land waͤre mit einer Wol⸗
cken uͤberzogen / daß auch unſer Schiffer und et⸗
liche Bootsgeſellen / fo in Oſt⸗Indien gefahren/
ſagten: Daß fie dergleichen ungeſundes Ort
nicht funden haben / und ſolches daher noch
mehr/wann ſolcher vergiffte Nebel / auf die Erz
den fällt /die Sonn aber hernach fo ſtarck dar⸗
auf ſcheinet/ſo zeuchts den Gifft auf wie ein
Dampff vom Feuer: davon die Menſchen ſehr
kranck werden / daß auch die Portugiſen in dei
Hoͤhe deß Lands/nicht aller Orten haben graben
kon/nen Schantzen zumachen/wegen deß groſſen
Geſtancks/ſo davon aufgeſtiegen iſt/daß ſie be )
nahe alle geſtorben/fo daran gearbeitet. Auch
ſo einer nur ein einige Nacht auf dem Land ge⸗
ſchlaffen/ift er ohne groffe Kranckheit nicht wi 0
.

914

der davon kommen.


Es war noch nicht drey Jahr / daß die
Hollaͤn⸗
| Keiß⸗beſchreibung. ro
Hollaͤnder /gemeldte Inſul von den Portugiſen
uͤberkommen hatten. Das Caſtell iſt zimlich
beſt / die Stadt war abgebrandt / auſſer derfe®
ben waren etliche Kirchen / ſo dieHollaͤnder zu
Spitalen gemacht haben. en
Als aber die Portugiſen geſehen/ ſvie fich
die Holländer eines Orts nach dem andern be⸗
maͤchtigten /und nunmehr allhie auch der Rei⸗
hen an ihnen waͤre: verbrandten ſie die Stadt /
und begaben ſich aufs Schloß/ darauf ſie ſich
wol gnugſam hätten wehren koͤnnen / aber ſelbi⸗
ges dennoch bald verlaſſen/und ſich ins Land be⸗
geben /ihrem Koͤnig alles zuwiſſen gethan /und
auf Ordre gewartet / unterdeſſen aber vom
Commendanten einen Stillſtand erhalten /
weil er ſich ſelbſt gnugſam vorzuſehen hatte;
ſintemal in etlichen Monaten von zoo. Mann /
nicht 30. mehr fo geſund und lebend waren blie⸗
ben. Wie dann auch zu meiner Zeit damals
die Voͤlcker ſo kranck waren / daß die Schild⸗
wachtim Seſſel ſitzen muſte/biß etivan Officier
kamen/ da fie dann aufftunden / fo lang biß fie
borbey waren: deß Tags hatten ſie eine halben
Picken/deß Nachts aber die Muſqueten.
Ein Scherſchant auf dem Caſtell de Mina
wurde wegen etlicher Handlung / ſo er heimlich
mit den Mohren gehabt / 5 dieſer Inſul St.
N ü j Tho⸗
102 Guineiſche u
Thoma verſchickt. Er war von Neuenmarck/
und hieſſe Philipp: war ein feiner und woler⸗
fahrner Soldat / darum er auch allda zu einem
Eapitain genommen worden. Derſelbe fiel den
gemeinen Soldaten ſehr hart/ draute auch ei⸗
nem einſten / gienge ihm offt nach /um ihn auf
der Schiltwach ſchlaffend/ oder in andrer Un⸗
gebuͤhr/anzutreffen. Dieweil er dann ſich ſol⸗
ches fuͤrgenommen/ kam er deß Nachts allein
ſtarck auf ihn zu / weil er aber weder Wort ge⸗
ben/ oder ſtillſtehen wolte /wurde derſelbige
Menſch gezwungen/ ſich zu wehren /und ſchoß
dieſen Capitain gleich todt. Und dieſes geſchah
kurtz bor meiner Nuke ue welches ich mich
verwunderte. Der Soldat waͤre gern mit uns
heraus / aber er muſte bleiben / wievol ihm am
Leben nichts gethan wurde: und waren dieſe
Voͤlcker den Todten gleicher / als lebendigen
Menſchen. i


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ů2



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— er vom Schiff nicht kommen kunte.
5
Und weil


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Beiß⸗beſchreibung,
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/kamen
e ſelbigen Nachmittag etliche auſſer
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dem Caſtell dahin/mit uns zu handeln / und


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10
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brachten Speiß und Tranck: dafür wir ihnen


Wies

11Pen
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allerhand Wahren gaben/wiewol ſie allda mit |


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9
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Silber⸗Geld ſchon handlen / fo Spanniſche a


10 5

Muͤntz iſt. Es gab auch Goldſchmiede unter


U
1
F
1

ihnen/wie mir dann einer mein Werckzeug ab⸗


1
15
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handelte. Viel Zuc
5 1

/ ſo
kergantz braun /waͤch⸗ u
a

ſet daſelbſt/wird auch allda gemahlen/und viel


1 1 .

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heraus gefuhrt. Solcher brauner Thomas⸗Zu⸗


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cker /iſtaller Orten / wie auch hie / volbekandt. —

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£7 Nen 29. eee un⸗


1 1 geſunde Land/ und ſegketen nach Bra⸗
een fo bey 600. Meilſvegs noch da⸗
hin / und ſoll hiezwiſchen
einSand ſeyn /welches

6 „
104 Guineiſche
Anzeigen damit gegeben /daß man hat mercken
koͤnnen / es muͤſſe ein /oder mehr Menſchen da⸗
ſelbſt ſeyn/ſeynd felbige zugefahren/ihn zu ſich
enommen/ und als er auf dem groſſen Schiff
on allen gefragt worden / hat er feine beyde
Saͤck/fo er daſelbſt mit Erdreich gefüllt /gezei⸗
et /welches lauter Gold geweſen. Der Schif⸗
feraber hat den Ort beſchrieben und gemerckt /
wille/ ns
nach glücklicher Ankunft in Engelland /
ſolches mit dieſem Menſchen zubezeugen und zu
offenbaren / und hernach ſich wieder dahin zube⸗
geben /welches auch geſchehen / aber nicht mehr
ſolche Inſul finden koͤnnen. Haben alſo daraus
abgenommen/daß ſolche auf dem Waſſer ſchwe⸗
be/wohin daſſelbe es treibe. Haben alſo unber⸗
richter Sach dieſer Inſul fvegen/ ſich ſwieder
nach Hauß begeben. | un
ESSTISHR
CHET
Das XIX. Capitel. |
En 2. Februarii bekamen wir Braſi⸗
lien zu ſehen / und als es gegen Abend
kam / lieſſen wir die Ancker Fallen,deß
andern ax zogen wirs wieder auf/und fuhren
der Stadt Reſiſſt zu. Im Waſſer/darauf wir 3
zu muſten
/ſahen wir auf einem Felſen ein Caſtell
| A

* —

Reiß ⸗beſchreibung. zog ”

ligen/fo eine Spitze imWaſſer gab / zwiſc hen


welche wir ſeglen muſten. Eh wir aber gar
durchfuhren /wurffen wir Ancker/big darzu be⸗
ſtel deut
lt /fo
edie Artdaſelbſt wiſſen/undLotz
genenmnet werden / heraus auf unfer Schiff ge:
ſchickt wurden / uns den Weg zu zeig/en
dann ode
ne dieſelben niemand ohne Schaden daſelb
durchkommen kan. Von dieſem Waſſer⸗Ca⸗ſt
ſtell /welches mit Volck wol bewacht / kommt
niemand / ihn fvird alle Proviant auf kleinen ne
=

Schiffen zugefuͤhret. Es hat auch eine Vor⸗ —




EEE
menge
on
er
— E

ſtadt / in welche man aber anderſt nicht als mit


gen

——*IR“
Ze
ze
ruf
EEE
85

Schelchen hat kommen koͤnnen. Anjetzo aber —



BER

hat Ihr Fuͤrſtl. Gnaden Moritz von Naſſau ein


wunderffattlchen Garten hinein bauen laſſen / u
und uͤber das Waſſer eine lange ſteinerne Bru⸗ ̃ñ—
̃u

cken: wer aber darüber gehen will / muß einen


halben Batzen geben. Und weil es Volckreich /


5
——

trägt folches viel / und wird ſolche Vorſtadt


Anthonivaß genennet.
Er
N
Nee
en
a
— er
7
RT
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NEIN
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er
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In und auffer der Stadt Reſi

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uͤber hundert und ziwantzig Zucker⸗Muͤh⸗


ER
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—y *ehren
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BEN
1
15

len / und in jeder bey zivey in dreyhundert Per⸗


Halt

ſonen / ſo meiſtentheils Sclaben und Moh⸗


ren ſeyn/welche zum Theil Roß Arbeit verrich⸗
r
te
Ich trauete ncht ſuchgu
becher/bannbie
eGe
*
il
106 Guineiſche
Geilheit unter den Weibern ſehr groß: wie
dann zween Bootsknecht/ſo ſich inBrandtewein
vollgeſoffen /und in dergleichen Greuel ergrif⸗
fen / enthaubt ſeyn worden. Welche auf un⸗
ſerm Schiff gefvefen waren: aber ihre Erlaub⸗
nuß nach dem Land zu gehen/ brachte ſie um ih⸗
ren Verſtand /und hernach um das Leben.
Wir ſvaren zehen Tag da zu Land /hatten


mu
— viel Zucker auf unſer Schiff zu laden /und
wurde uns dazu viel Huͤlff gethan: wir fuͤllten
unſere Vaͤſſer mit Waſſer / und weil wir höre
ten /daß 10. Meil am rothen Land / neun belad⸗
ne Schiff / fo auch wieder in Holland gehen ſol⸗
ten /auf uns warteten / ſegleten wir in GOttes
Nahmen fort/und kamen in zweyen Tagen das
hin/woſelbſt ſie lagen / ſich mit allerhand Er⸗
friſchung/zu ſolcher Reiß verſahen. Wir tha.
ten dergleichen/ſo gut und ſoviel wir haben
kunnten. fe

Beſuchten auch etliche Zucker⸗Herꝛen / ſo


*
N

ſich daſelbſt aufhielten / welche uns alles Gutes


5

1
*

thaͤten/zeigten uns bey +6. Stück wilde Moh⸗ *


>
ren/ ſo ſie Daboyer nenneten / und ihrer bey
dreyhundert ſeyn ſollen / aber keine bleibende 1

Staͤtt haben / ſondern bald da / bald dort im


Land herum wandeln/und ihre Weiber bey ſich
haben. So dieſe ſchwanger und in die See N1
burts⸗ 1
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1 UNSINN ZEN KUCE

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Reiß beſchreibung. 107 |#
burtsſchmertzen fallen / tretten ſie bielmals /
wann es hart hergeht / mit Fuͤſſen das Kind aus
Mutterleib. Den Kindern drucken ſie oben
den Kopf breit / wie ſie dann alle außſehen / als
wann ihnen Stüger von der Hirnſchalen ges
hauen worden. Ihre Ohren/Naſen und Lip⸗
en find weit aufgeſchlitzet /ſelbige mit aller⸗
89
*
8 4

19Zierdbehenckt / ſehen alſo unaußſprechlich


heßlich / haben nichts zu ihrer Gewehr als
Pfeil/von ſonderlicher Art / welche ſie mit
roſſer Behandigkeit werffen und gewiß treffen
men. n l a

FFF
Das XX. Capitel.
En erſten Martü / Neues Calenders/
eeyn wir von dieſem Land wiederum zu
Schiff gangen/und waren hundert und
reyſſig Perſonen auf dieſem Schiff Harlem
darauf ich war/die andern neun / fo alle ſonder⸗
ich benannt / davon mir zwey entfallen / ein
Leines Schiff / der Schwartz Adler genannt /
vurde zum General gemacht von den Schiffes
en / das Schiff Seeland / der Gulden⸗Loͤw/
das Jagt Emkhieſen
/diePrintzeſſin /das Schiff
porn / und das Schiff Rotterdam /dieſe /wie
auch
[
108 Guineiſche
auch die zwey andere / waren alle mit Jucker
und Braſilien⸗Holtz wol beladen. a:
Als nun in acht Wochen kein Land zufehen |
war /kamen wir bey einem Meer/ſofie die Kros⸗
See nennten/ ſo mit gelben Geſtraͤuß gantz u⸗
berivachfen /und Beerlein wie die Wachholter⸗
beer daran/ſo Kros genennt/und von Schiffern
viel aufgefangen / und heraus geführt werden |
weil ſie dienlich fuͤr den Stein ſeyn. 101870
Auf dieſer See gieng es langſam dahe/r u
brachten 4. Tag damit zu / biß wir fie wieder
aus dem Geſicht brachten: aber aus dieſer klei⸗
nen kamen foir in groͤſſere Noth. Es uͤberſtel
uns ein ſolcher Nebel / daß kein Schiff das an⸗
der ſehen kunte: und weil zu beförchten war /
ein Schiff möchte an das ander zuſtoſſen /und
darob beyde oder wol allezuSchaden und
Schanden kommen /ſchoſſen wir zum oͤfftern mit
Muſqueten / damit eins das ander warnehmen
konnte / daß es nicht zerſtreut oder in der Rau⸗
ber Handen kommen waͤre/wie es dann bielmal
zugeſchehen pflegt. | 1
Damit ſegleten vir inGOttes Nahmen
immer weiter fort/und bekamen in der neund⸗
ten Wochen wieder Land von Engelland zuſe⸗
hen / darob wir uns alle von Hertzen erfreue⸗
ten. Dieweil aber unſer Proviant mene
WS: eil
N , a
N OU
* r

iBebefähreibung 109
heil aufgangen/wären wir gern ans Land ger
fahren/wielvolesetwas Verzug gebracht haͤt⸗
te: aber weil der Wind widerig/muſten wir
laviren und fo lang gedulten/ biß wir endlich
den 4. Junii Anno CHriſti 1645. wieder in
Deſſel oder Dexel, da fir außgefahren / glüͤck⸗
lich und geſund durch GOttes Gnad ankom⸗ . MR,
men N
Fur welchen GOttes gnaͤdigen Schutz ich
die Zeit meines Lebens nicht gnugſam meinen
Gott ruͤhmen/loben / und danckſagen kan/
der wolle mich noch ferner vor allen meinen
Feinden/wie dor den wilden deuten / unter
chen ich 5. Jahr zugebracht/gnaͤdig behu⸗wel⸗
ten / biß ich mein Leben
n feelig
Sive Repetitio totius Hiſtoriæ.
ente, der fuͤrnehmſten
uncten.
N |

). A. 163 9. faͤhrt
derBeſchreiber dieſer Raißvon
Ambſterdam nach Deßel / eine Ynfül.
2. Der Autor ſtehet gefährliche Sturmwind aus.
3. Segelt fort/kommt auf ein Schiff 200. Laſt
groß/darauf 70. Mann und 26. Ge⸗
ſtuͤck waren.
4. Unterwegs trifft er von Holland das Geſtad
von Flandern an / ſihet zur Rechten Enge⸗
land/ zur Lincken Franckreich.
5. Sihet das Spanniſche Meer in Durchſegeln.
6. Sihet zween Berg /wie Baumwaͤlder.
7. Sihet den Berg Canaribick /da es noch 50.
Meil hin hatte/ daher die Canarivoͤgel
kommen. |
8. Brauchet fich eines Inſtruments / durch wel⸗
ches der Schiffer ſolches kondte außrechnen.
9. Was auf dieſem Berg waͤchſt. |
10. Es darff niemand auf dieſen Berg gehen.
11. Der Autor bekommt Land zu ſehen/die De⸗
ſpehren genannt. 1
12, Sihet
Bergeichnuß derfurnehmſten Sachen u
— Hi T

*
|
’ v

12. Sihet das Land Caboverde.


13. Die Mohren erzeigen ſich rebellich.
14. Ein Schiff /die bundte Kuh /genannt.
15. Ein Schiffer verlieret durch die Pfei
l der 1
Mohren ſein Aug. |
16. Der Autor kommt in dieReſter von Campen/
da man viel mit Puͤffelhaͤuten handelt.
17. Daſelbſt halten ſich die Stoͤrch in Winter
auf / und heben ſich die Africaniſchen Laͤn⸗
der an. f
18. Man muß den Mohren viel arbeiten.
19. Muß in der ſiebenden Wochen die Stock fiſch
10 mit Meerwaſſer kochen/aus Mangel an⸗
| ders Waſſers. |
20. Foͤrchten ſich fürden Scharbock.
21. Ein Schiff 300. Caſt gro
/darauf
ß bey 300.
Mann / und 3. Tonnen Golds werth
geweſen. 17
2. Unter dieſen 300. Männern ſterben 40. die
andern erkran cken. |
23. Geben den Mohren Paterlei
/ Meſſer
n und
weiß
; Tuch.
Tuch.1 BA
5
4. Von der Ynful Solions/daſelbſt ein Kauff ⸗
mann von der Weſt⸗Indianiſchen Com⸗
pagnie hingeſandt worden.
. Von der groſſen Finſternuß in dieſer Inſul.
6. Der Kauffmann in derInſul/zeigtder
e Com:

f if Fe * A 5 .

. Dr; 5 * . .
2 I #
. . nn
G
. uch
€ BEST. .
8 „„ 4
Verzeichnuß
pa einen Mohren⸗Koͤnig/fo paarfüß
eng
27. on derMohren Bekt /worauf fieſchlaffen/
derſelben Sprach und Tranck.
28. Von Palmwein / und deſſelben Geſchmack/
waͤchſt auf ſehr hohenBaͤumen. Wie er
zubekommen. Wie der Wein in das
Kruͤglein tropffet.
29. Iſt nur den erſten Tag lieblich zu ana /
wird hernach ſauer.
30. Lemonien eines Kopffs groß.
31. Mohren handeln mitPomerantzen und Reiß.
32. Mohren wollen den Reiſenden nicht zulaſſen/
Fruͤchte zu ſich zu nehmen.
33. Der Kauffmann handelt mit dem Mohren⸗
Koͤnig um Elephanten⸗Zaͤhn.
34. Der Mohren König ſchickt fuͤr weiß Tuch
allerley Fruͤcht auf das Schiff.
35. Mohren handeln nicht mit Geld. Ein Mohr
nimmt einen Thaler in Mund zuvere
ſuchen.
36. Die Keifenden füllen 4. Faͤſſer mit Waſſe /
mit Ledern Eimern durch Trichter:
37. Der Verſtorbenen Nahmen werden in Baum
eingeſchnitten.
38. Mohren werden zornig /wann man inen
keine Fruͤcht abhandelt. |
39.Von
39 on Schrecken / als das Schiff geb
1 der Capitain / der Schiffer
\ 8 8
orſten /
Sohn.
und ſein
|
40. In der Inſul fuͤhren viel Konig ein ele |
41. Die Qua nd Leben.
Qua Kuͤſt/ein Land. Qua Qua /
5-E=
Be
Zen
Yu
a
ar
>

woillkomm.
42. Rah un 7 17175 fchöpffen / und
in die
ugen tropffen laſſen /iſt ein Zei
105 Fraunbſchaffk. e
43. Catun / weiß und blau/Baumwollen
0 Tuch /
wird zu Guinea verhandelt.
44. Von kleinen ſchmalen Schelchen / Cano 4%
nannk. Von kuͤnſtlichen Schwimmen /
nach den Tuͤchern/ fo anein leicht
„Holtz beet ſtu
f e
45. Mohren ſchwimmen auf ein Brek, 060

46. Der Mohren Gaſterey / wann fie einen Ge⸗ 4 =


E4

fangenen bekommen / deſſelben Fleiſch


eſſen/und aus der Hirnſthalen krincken/ —
.
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Sz

5 auch dieDein zum Ruhm aufheben.


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7. DieSrünfüften / ein Land /wegen deß Pfef⸗ 2


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x E Grün heiſt/und haͤuffig daſelbſt =—— —ů


ru —

18. Afl
Abane
any Land /dafich das Gobdland
————

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u

anfaͤngt. 5
19. Aziam
ein Caſtell / ſo diePortugeſiſchen be⸗
wohnten. |
Beer. 50, Sam- |
Ver zeichnuß
50. Sammay
ein Forth.
1. Kormantain.
52. Das Caſtell de Mina. ER
53. Ein Moͤhri n vermei nt / ihr vermei nter ver⸗
ſtorbner Mann kaͤme wieder / und hielte
den Reißbeſchreiber fuͤr denſelben /wolte
ſich auch keines andern bereden laſſen.
54. Dieſer Mann war nicht todt / ſondern verreiſt /
denReißbeſchreiber
kam wieder/und hielt
fuͤr ſein Bruder. * N
55. Das Gold aus Ackanien ſoll das beſte im
Land ſeyn. 5 N x
56. Dieſer wiederkommende Mann hieß den Au-
toremein weiſſen Sohn. Der Autor aber
wird von allen für einen Mohren gehalten.
57. An. 164 l. ſtirbt Claus von Ipern von Ambs⸗
N ro zu Land nicht erſterben
kundte. | |
58. Das Caſtell Axiam, ligt an Cabo de Tres-
punctus. 2
so. Vier Stund wird auf das Caſtell geſchoſſen
60. Einem wird die Kugel /ohne Verluſt deß L
bens /aus dem Bein geſchnitten.

sı. Ein Trommelſchlager thut auf einemFelſen


der Mohren Flucht kund. 1
62. General verbiet / die Beuten niemand / als


2
1
——



-*



*
— "—
— — ihm / zuverhandeln undzuperkauffen.


——
— 9
7

RR der fuͤrnehmſten Sachen.


63. Ein Buͤt Palmwein/iſt
64. Die Mohren verwundten bey aj.Maaß
durch ihre A ſſagay
Bi. oder Wurffpfeil / zwey Schiffer
pikain oder Ca⸗
/2.Knec/ht hauen ihnen die Köpff 8
ab/die andern werden exrek
Aſich aber tet / verbluten
zu todt. ie |
65. Der Flecken Indu genannt, |
66. Jan Jordiiſs wird gefangen
, 8
67. Hennequa, deß Könige vorn
hakte ehmſter Rath/
400 Mohren
8. Ein Accord wird getrounter feiner Bewalg.
ffen / ein Pfund
| Gold / und den Gefangenen dem
zu lieffern/hingegen verehrte General
ein Ochſen dem Hennequa. der Gene ral
9. Was fuͤr Gebrauch die 5
Mohren gehalten / ehe
ſie den Ochſen geſchl achtet
gen /wie fiegeſun
und geſchrien. n
o. Der Mohren Haͤuſer ware
mit Stroh gedeckt. n von Leimen und
1. Staͤb mit Eyerſehal „
enen an Wanden.
/hang
2. Auf dem Feld ſeynd kleine Hutten mit
Waſſ
und Wein /und ee er
3. Fallen für die Biſamkatzen. Von
berſchiedlichen Nahmen ihren uns
Werth. Wie fie geſta
/ Eſſen / und
ltet. | 1
. Fetiflo dem Abgott wird Gold geg
Heuſchrecken zu vertreiben.ebe
/ndie
S 3. Der
Herseichnuß
5e Der Mohren Ehe. Heurathgut. |
76. Brauchen Wein von Palma zum Hochzeit⸗
Geluͤbdt. u
77. Wie der Ehebruch geſtraff t werde an den
Weibsperſonen. |
78. Ein Be ift befreyet /wann er fich ver⸗
griffen. ni 2
79. Ein Mohr darff fo viel Weiber nehmen / als
er ernehren kan. 1
80, Inden Inſuln Büch und Hartor ſchlaff en
1 in der groſſen Hiz Mann und Weib nichk
beyſammen/ in etlichen Monaten / weil
Lebensgefahr zubeſorgen. 1
/und
8). Wie die Mohren ſchlaff en auf derErden
zu Fuͤſſen ein klein Feuerhaben.
82. Wann ein Weib bey dem Mann ſchlaͤfft/
darff fie der andern nichts davon ſagen.
83. Wie ſich die ſchwangern Weiber und Gebaͤ
rerin verhalten / wie ihnen ein Aymer
| Waſſer uͤber den Leib goſſen wird.
84. Werffen die Bruͤſt über die Achſ/elwann fi
dem Kind zutrineken geben. s 0
85. Geben den Kindern Namen nach den Tagen
86. Moͤhrin werden aus Beredung getaufft. Laß
ſen ſich beſchneiden an etlichen Orten.
97. Der Mohren Kinder ſeynd von Geburk aß
braͤunlicht, 1
88.Dis
der fuͤrnehmſten Sachen.
Die von Chriſten und Moͤhrin erzeugte
Kin, |
der ſind Wachsgelb.
89. Der Mohren Kinder muͤſſen in 2. und 3. Jahr
ſchwimmen lernen.
90. Der Mohren Geſtalt. Haben alle ſchwartze |
und Fraufe Haar/keiner gelbe oder rothe.
9). Breite Naſen iſt eine Zierd.
92. Den Mohren thut kein Zahn weh.
93. Den Mohren waͤchſt der Bart vor 30. Jah⸗
ren nicht. =
94. Laſſen die Nägel lang wach/
ſe
|
haln
tens doch |
fauber. | Ä
95. Schneidas |
den Haar einander ſelbſt ab.
96. Glauben/wann ſie Paterlein antragen/ ſo
. werden ſie nicht kranck. 6 1
97. Schmieren fich offt mit Palmol.
98. Gehen an etlichen Orten nacket/an etlichen
Ph eragen fieein Bettleilach um den
eib. 15
erb

99. Ihr Getranck von Palmbaum. b N


100. Der Baum Criſſia, daraus Wein tropffk. 0
1
101, Der Mohren Brod / wie es gebacken werde.
N]a

Von ihren Korn. Von ihren Candin


und kleinen Laiblein. |
102, An ein Halm wachſen 7. oder 8. Aeher / an
ein Halm etlich hundert Körner unter⸗
ſchiedlicher Farb und Groͤſſe.
| „ 103. Ahay,
Verzeichnuß
103. Ahay, ein Tranck / wie Bier / zurTabung
zu trincken.
304. Iniamus ein Frucht/gleich einer weiſſen Ru⸗
ben /auſſenarau /inwendig weiß.
105. Was ſie/an ſtatt deßSchmaltzes brauchen.
106, Prov. Huͤner mit Pataten gekocht/iſt ein
ſchoͤnes Eſſen.
10%. Die Indianiſche Feigen/Banana genannt.
Die Tuͤrcken brauchens fürPapier. Wie
ſie waͤchſt.
208, Etliche halten die Fruchtfür dieenge / wel
che Ste im Paradeiß unſern erſten El.
tern verbokten.
209. Wird unzerſchnitten geeſſen/fo mans zer⸗
ſchneidet, ſihetman ein Creutz darinnen.
110. Lemoni⸗Waſſer /ein Frucht.
111. Wie der Zucker wählt: Wird von Teuk/
ſchen und Mohren zum Luſt geeffen, Im
Land Guinea ſeynd keine Zuckermuͤhlen.
112. Pommerantzen und Lemon wachfen deß
Jahrs zwey mal.
5 11 3. Wie die Baumwollen waͤchſt /Cathun ges
nannt.
114. Achii, fleine rothe Beerlein
/wie die Hiefen.N
315, Von Reiß/Ingber/und Grain /oder Mar
nigette.
316 1 der nan ennie werde? Vonfinen.
ung. 9. Von
der fürnehmſten Sachen.
gondenenvonAdel.
Wasfü
darbey gehalten werden /wannrGeein
ht duch
neuer
Edelmann creirt wird. | |
118. Wann einem Stroh unter die Fuͤß gelegt .
wird.
119. In Proceſſion bey Creirung eines
neuen
Edelmanns wird ein-Och s vorher gefuͤhrk.
120. Viel von der Kurtzweil mitdem Ochſen / und
wie der Koyf davo
f n gezieret werde.
721, Die Capaſſier tragen Strohhuͤt/ bind
en
Fluͤnderlein von Goldindie Haar.
122. Die Mohren wollen nicht Mohren heiſ
Mohr ſey fo viel als einSelav. ſen/
125. Welche zu Sclapen gemacht werden.
.
124. Wie die ungehorſamen Sclaven auf dem
Caſtell mitKetten beveſtigt und tractirt 1
worden.
in Werden auf dieZuckermühlen >
Brafilien verkaufft.
125. Eclaven in Braſilien müffen: ihr Lebtag
Sclaven bleiben.
126. Oer Mohren Handel iſt Fiſchen. Sie
ſchen am Sabbath niche.
27: er Dienſtag iſtihr Sabbath.
28. Jiſchen auf manche Weiß rl
zuNach
ey ts mit
Fackel n. .
29, Von Fiſchen / ſo unſern Hechten gleich.
Von Hayen / ſolanger /alsein Mann.
iim Haben
Verzeichnuß
Haben fünff — Zaͤhn/freſſen denen /ſ
baden/ die Fuͤß ab. |
130. Fiſch / ſomit Zuckerrohren gefangen werden/
da an einem Kopff zwey Perſonen gnug zu
eſſen haben. ei
131, Von Seepferd / Seeſchwein. Von Fis⸗
ſchen/ die fliegen /haben Fluͤgel wie ein
Fledermauß. Von Schwerdtfiſch / u
wie lang das Schwerdt daran.
132, Schleſiſche Leinwad brauchen fie zu ihren
Kleidungen.
133. Umbinden ſich mit roth
/blau /gelb
und gruͤn
WuͤllenTuch. )
134. Ein Pent Gold
iſt ein halb viertel Pfund.
135. Verhandeln offt 30. oder 40. Pfund auf
einmal. Difenbahren die Goldgruben
keinen. |
136. Bringen das fehönft und beſte Gold aus
Ackanien/dahin der Weg ſehr ſchmal.
137. Die Akomiſten handeln miteinander / und
ſehen doch einander nicht. Lege iht
Wahren nur aufs Feld. |
138. Wie fieKrieg fuhren. Geben einander ih⸗
re Fuͤrnehmſten zu Geiſſeln. Von |
Armis.
139. Stecken die Röpffum das Grab. T

140. Mie fie bey ihren Zunfften trincken / und


wünfchen die Erde geb den Wein.
141. Bon
141. Von ihren Tabackpfeiffen.
142. Halten ihren Sabbath am Dienſtag |
\ mit al⸗
lerhand Aberglauben. Von ihren Glau⸗
ben und Bekantnuß. Wie vielerley fie
Goͤtter haben.
"43. Wollen nicheleyden / den Ctocodilen ein
Leid zu thu
n. |
144. Wollen für ein Stuͤck Golds einen Chris
BREI Eshandeln/damit fieGluͤck im Fiſ
haben. chen
149. Von ihren Gerichten und Str |
146. Die Nackenden ſtehlen affen.
und verbergen es.
Beſtehlen nur die Frembde. |
147. Der Oiebſtahl wrdnicht geſtrafft man
2 er⸗
kappe fie dann. PN
148. Von Probſpeiſen. Wie die Goldfaͤlſche
geſtrafft werden. r
149, Von Wuͤrmen /ſo aus den Menſchen Fonts
men. Deß Wurms Bart. Wie die Wuͤr⸗
me zu heilen. |
150. Wann ihr End und |
Todgenvorhanden /as
ie den Sterbenden fra .
151. Wie fie mit den Todten umgehe
ihrer Leich. Vertrincken den Ton. Von
dten.
52. Von ihrer Verlaſſe nſchafft. Kei
erbt was/auffer das Geſchenckte. n Kind
5
53. Von Elephanten. 9 Baum/an
5 N \ ; 4 9
9
| die
| Verzeichnuß 5
die Coccorsnuͤß wachſen. Die Nuͤß ſeynd
. ein paar Faͤuſt groß. Solchen Baͤumen
1 | koͤnnen die Elephanten nicht beykommen.
4 Von Helffenbeinen Pfeifflein. Wie die
Elephanten gefangen werden. Von Ti⸗
gerhaͤuten. |
154. Von Kühen bekommt man keine Milch.
1 155. Von Crocodillen. Hallens fuͤr Goͤtter.
N 156, Von Meerkatzen. Ciwetkatzen. Wie ihre
| ſey. Wie manihnen den Bifam
Stallung
| nimbt. Sterbe n fie was geſaltzenes
/wann
| eſſen. Werden mit lauter guter Speiß
ik erhalten. | |
10 157. Von Schlangen. Hutſchnuͤr von Schlan⸗
genbeinlein. In einer Schlangen wird
| | ein lebendig Gaißboͤcklein gefunden.
di. 158, Beſchreibung deß Caſtells St. Joris de Mina,
1 159. Brunſt von einem Funcken. |
160. Von Katzen platz.
161. Der Autor wird wegen der Religion nicht
angefochten.
162. Von derKirchSt.Joris. Woher der Nah ⸗
Caſtell kommen. 4
—>
-

men Midem na
—u


163. Von St. Jagers berg. |


164. Zuruckreiß. Vom Schif f Harl em /und
——


mit was esbeladen geweſen.
St. Thomæ 0 u bef nn| |


Y—A.-— - 265. Von der Inſul
Mi

Laͤng. Iſt ungeſund. Bey heller Som
nen iſtdas Land / wie mit einer Wolcken
ö r
166. Die Schiltwachſigt t im Seſſel. |
167. Zucker / fo braun/ waͤchſt in der Inſul
JJ 4, 1 Se | |
168, Von der guldenen Inſul. Oerſelben Erdreich
Ait Gold. Inſul ſchwebt auf dem Waſſer.
169. Relifft ein Stadt
370, Von Bruckenzoll /und ſtattlichen Garten.
171. Zu Reſifft ſeyn 20. Zuckermuͤhlen.
172. Von wildenMohren
/Daboyer genannt.
473: er ſolche mit den Schwangern um:
374. Oer Autor ſiht in 8. Wochen kein Land.
175. Von Meer Kros See genannt.
378. Der Autor iſt 5. Jahr unter den wilden
i e gg be e e e
FFF
Nuͤtzliches Negifter
Denckwuͤr diger Sachen.

Ackanien / fol. 20. 58. 79.


Accord. 26
Aehy, rothe Beerlein / wie die Hieffen. 44
von Aderlaſſen haben die Mohren keinen Verſtand. 77
von Azaly nimmt man den Biſemkatzenab.28.7
Akay/wie ein Bier. 41 |
Ananas eſſen dieMohre /ſeynd
n wieein Artiſchock. 422
Anthonifaß/ein Vorſtadt zu Reſifft. 19
Apoi⸗Fiſch. 5 | Ä
Aſſany Abane, ein Land / daſelbſt ſich das Gold / Land
lebe .14°. |
Aſſegay oder Wurffpfeil. 24.27. 62. 84 f
Azia, ein Caſtell. 17.21.83

B.
Banuna. Feigen. 42 N
Bartmann. 87 5 |
der Bart waͤchſt den Mohren vor 30. Jahren nicht /
und zwar ſehr wenig. 35 3
Barbierer haben die Mohren nicht. 36
beſihe doch 70. 74. 77
Barfuß gehen reich und arme Mohren. 37
\ botten worden. 43
Baum wollen / wie ſie waͤchſt. 45
der Berg Sitolis und Natolis. 3 I
der Berg Canaribick. 3. Von dieſem Berg kommt nie⸗
mand herab/ wer hinauf geht. 4 |
etliche Mohren werden beſchnttten. 34
ein Bett von Matten. 10. 11
von Beyſchlaff. 3 1. 32. 9
zu den Bieſemkatzen Fallen. 2 . Dieſe Katzen werden 1
hoch verkaufft. ibid. wie man ihnen den Biſam 1
5 nehme. 28.88. ihr Speiß. 39 |
Biment. 45 e
Binapffel. ibid
Braſilien. 103. 104 ir 5
Brod der Mohren. 39 1 5 | 1
Brun DIE ns ie 1
ein Buͤth iſtbey .Maaß. 23 6 Me

Taboverde. Sand. a8 Le ni
von der Canarivoͤgel Urfprung und Nahmen. 4
Candin
/ Laiblein Brod. 0 15 |
Capaſſier. 47. 48. 49. 64 |
Caſtanien oder Erdnuͤſſe. 42. 43 0 ö1
Catyff oder Leibeigner. 51 | a
Citronen zweyer Fauſt groß. 44 „ |
| | Ciwet⸗
Nuͤtzliches Regiſter
Ciwetkatzen. 2 8. 87.95. werden hoch verkaufft. ibid.
Claus von Ipern kan zu Land nicht ſterben. 20
Coccors -Nuß. 77. 84
der Corallen Meng unterschelder den Mohren Koͤnig
von andern. 46
ein Creutz finde fich in den Indianiſchen Feigen/wann
man ſolche zerſchneidet /werden unzerſchnitten
geeſſen. 43
Criſſia/ein Baum/ deſſen Krafft ſuͤß/wie Zucker. 39
die Crocodill ſeynd der Mohren Goͤtter. Bye werden
Caymon genennet. ibid. |
das Crocodill ziehet einen ins Waſſer. 87
ein Crocodill / ſo es einem nachlaufft / muß man in
die Rundung lauffen. ibid.
D.
Deſperen / Land. 4
Dexel/ein Inſul. 1 f
Dienſtag iſtder Mohren Sabbath. 53.64 |
Diebſtal der Nackenden / welche das Geſiohlene ver /
bergen. 69 | 8
E.
Edelleut in Indien. 47
Ehr der Mohren. 28
von Elephantenzaͤhnen. 12. 15 |
Elephanten groß und klein/33. ſchaden allen Baͤumen /
auſſer denen
/ anwelchen die Coccors
/Nuͤß wach⸗
fen, 84 Wie firgefang
en werden. ibi.
Enge⸗
= deneRiwärdiger Sachen.
Engeland undund g Franckreſch / wo fie
6 5 ligen.
nah beyſammen
3
Eyerſchalen ſteckenanStäsen. „„ .

Eyer werden in dasGetranck gerührer, 4?


| F.
1

Fahenkein Fiſch/fragen den Fet


*

Feigen. 42. Feigenbaum in Ind


iſſum
um Rat h. 67.68
ien. 43. Die Tuͤr⸗
cken brauche 5die Judian
iſche Feigenblätter für 8
Papier, ibi
von Fetiſſo dem Abgott. 27. 31. 7
Firdu, ein 32.49. 6 f. 66
Flecken. 27 .
von Fiſchen der Mohren. 73.74. |
was fürFiſch fiefan ⸗
gen. 54.55.57 Fiſch / fo flie
Franckreich und Engeland/ gen koͤnnen. 56
wo fienah beyſam̃en ligen. 3
Fruͤchte zu ſich nehmen/iſt
Fuſſo wird zum Fiſchen und ſehr gefaͤhrlich. 12
Fleiſch geeſſen. 41
don einem Funden ein Brunst
Fundanell. . . 93
.

in Gaißboͤcklein wird noch lebendig


in einer Schlan⸗ .
gen gefunden. 9
in Garten zu Neſifft. 10
Beneral kaufft alles an ſich. 23
u Geiſſeln werden die Vorneh
auben der Mohren. F mſten gegeben. Fx
on Goldhandel. 50.fr
zoldverfaͤlſcher. 72 |
zold Benda. ibid. 5

Gold
Nuͤtzliches Retgifter-
Sold aus Ackamien/ iſt das beſte im Land. 20, 58.
um ein Pfund Gold wird ein Gefangener loß. 28
die Goldaruben wird keinem offenbahrt. 58.95
von Graͤn oder Manigette. 32. 4 |
Gruͤnkuͤſten. 17. von Srünsoder Pfeffer⸗Waſſer. +7
Guinea. 12
die Guldene Inſul ſchwebt auf dem Waller. 104
H.
Hackmeſſer an ſtatt der Degen. 61
an ein Halm werden etlich hundert Koͤrner gefunden
Unterſchiedlicher Farb und Groͤß. 40 |
ein Haan wird zu Fahung der Ciwet⸗oder Blſamkazen |
geſetzt. 28 N |
von Haar der Mohren. 17.35
die Haar ſchneiden ſie mit andern Meſſern ab. 36
Hemmerſam iſty.Jahrindem Caſtell de Mina, 98
Hennequa deß Mohren Königs Rath nimbt ein Moh⸗ |
ren gefangen. 25
Hennequa hat 400. Mohren unter feiner Gewalt. 26
von Heurathauth der Mohren. 29
die Heuſchrecken kundte der Abgott nicht vertreiben. 39 >
Haͤuſer von Leimen und Stroh. 27 1
Hurerey/wie ſiebey den Mohren geſtrafft werde. 30
Huͤtten auf dem Feld. 28 N

J.
Ingber / wo er waͤchſt. 45 | -

Iniamus,
ein Frucht /wie ein Ruben. 442 —
2

9
Joris de Mina, sin Caſtell / deſſelben Beſchreibung.*
denckwurdiger Sachen.
ST, von einer reichen Wittib in Hifpanıa
bauet worden. 97. heiſt Joris wegen. er⸗
de Minawegen der Golbgruben.
** 1

a K.
Kaſchot, die Tabackpfeiffen.
ein Kauffmann bauet ihm ſelbſ63
t —
derKatzenplaß. 8
35
Kecß / ſeynein Art derAffen. 88
Kohl/ eine Frucht. 72 0
Kolbasnennen die Mohren ihr Geſchirr |
der 65
König zu Camando fihergiebe pr 28
ten feinem Sohn. 3 . 9
bey Lebzei⸗
König der Mohren. 9. 22. 25. 45
on Kopf abhauen derS eſangenes. 4
iel Koͤpf /viel Ehr.
Torkowares. ıFiſch.
Cormantain. 17
Rrande. 8. 14. 70. 72. 5 | 9
Krane ſolldernicht werden / ſoSchnüren von
Bold /Corallen und Paterlein beg Baſt 1
, 36 |
Rrieg der Mohren. 61 f
e A 1
amen DI abe. Be er
L.

emonien dars Ropfs roß. Fr


nit demonien und Pane |
eSie ae
a. 12 ö
emonien wachſen des Jahrs zweymal.
affer+Semonien. ibid. |
o ſyndut /ſodenWeg zeigen. re et
r
3 M. Mani, 5
Nutzliches Regiſter
M.
Manigette oder Graͤn. 32.43
über dieMauren wird einem e 23
Meer. Das Spannifche Meer.
Meerkatzen. 37
Meil. Wie die Meilen 27 einan außge
rechnet werden.
Mille. 40
Milebrod. 23. die ef 55. Die feine Mile.4%
de Mina, dat Caſtel
l. 19
Mollacken. 34
Mohren ⸗Koͤnig. 9. 22. 26. 46
von der Mohren Haar. 13. 35
ein Mohr vermeint ein Reichsthaler waͤre ein
| Speiß. 13
Mohren vermeine/ndieSterbenden verreiſen. 19
den Mohren muß man viel Arbeit thun. 6 |
wene man bey den Mohren guten Willen et⸗
ange. 3
ein Moͤhrin vermeint/ihr Mann tam vom Tod
wieder. 20
der Mohren Geſtalt. 35
der Mohren Handlung. 57. 58
die Mohren wollen nicht Mohren Pay fo. nnen
weder leſen noch ſchreiben.

4——


den Mohren Meſſer zugeben iſt gefährlich, 24
*
Muͤhlen haben die Mohren nicht. 40,
N.
——
m—

.
—K

—- -

Nackend gehen nicht alle Mohren. 37

Nackende
**

5
* * n a * W * 8 Pr eis l 68
e— l *
110 4
Ran 10
l

! a — — - . — - — 0

denckwůrdſger Sachen.
Nackende ſtelen /und verbergen es. 69
Nagel /warum die Mohren die lan wachſen laſſe
Nahmen geben die Mohren ihrenKindern nachn den
die Nasen werde
werden 10
in derder J.Jugend breit 1
Naſſau ein Fort. 60. = | e \
Moriz von Naſſau ſchoͤner Garten. 105

ein Ochs wird des Mohren Könias Rath verehrt


mir dem Ochſen werden viel ſeltſame Sachen getrie
ben. ibid
48.. 49.

N

*33
Palmbaum 1
Palmöl, { 37. infin. & 3 8. pr. 42. pr. 77
Palmwein. 10. in fin. 6. 2 3. 30. 38.49. deſſelb
en Ge⸗
ſchmack. 11. 38. wͤͤchſ
auf hohen
t Baͤumen.
10. 5
wieer geſamlet und zu weg gebracht wird. ı 1.
nur den erſtenTag lieblich zutrincken. iſt
Paradißb
ibid. 2
aum. da en en a
ein Pent Gold. 38 eh
mit eee und Lemonlen die Sack anfuͤl⸗
5 12 4 f i f
die Pommerantzen wachſedeß n Jahrs zweym
pff a Jauer. ibid. een al. N
44
effer wird Gruͤn genennet. 17. mwächft in der Meng
daſelbſt. ibid. von Pfefer⸗Waſſer. 7
Probſpeiſen. 3 Pi ik 25 £ 5

9 0 x
a |
J 15
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Q. 0 die 5
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N,
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- R N
Nüsliches Regiſter
die Qua Quakiſt. 2 5.17. quaqua heiſt Willkomm ib.1
wird auch bey dem Abzug gebraucht. 17
R. A
Reißhandlung. T. wo erwaͤchſt. 7 K
der Religion wegen wird niemand angefochten. 97
Reſifft/ ein Stadt. 104 | 24.

Sammay ein Fort. 17. 60, 86


Santai. 36
Scharbock. 4
Schelchen fo klein.15. derſelbe groſſeAnzahl. ibid.
Schiff 200. Laſt groß. 2. 300. Saft groß.7. Schiff /
darauf 70. Maͤnner und 26. Stuͤck Geſchuͤtz. 2.
darauf 300. Maͤnner. 7. Schiff Harlem. 9.
Schiff die bundte Kuh. . Schiff das Camel. 1.
Schiff Bewenter/darauf 28. Süd. ar
Schiff borſtet entzwey. 7. 14 | |
Schiltwach ſizt im Seſſel. ror
die Schlaffſtell iſt auf der Erden. 3
Schlangen unterſchiedlicher Art. 39.90. 91 “
dlaven. 51.52. zos. werden den Zucker ⸗Herm ver⸗
kaufft. 53. muͤſſen Roß ⸗Arbeit thun. 1
von Schwangern Weibern. 32 n
Schwarz ſeynd die Kinder nicht von Geburt. 34
die Schwaͤrtz verliert ſich bey den Mohren in 70. oder

80. J ahr. 36 \
\ Saad schne er den Hahıncnbrsc“7
von Schwimmen. 17
Schwimmen aufem Brer. 26, 34
Sep erd. 8

Solbus, eine nl. 8. MBit. 14


Stab ſtecken inWänden. 77 .
die Stockfiſche mitMeerwaſſer kochen. 6 6 85
15 £ 4

wo ſichdieStoͤrche im Winter aufhalteu. bil


Straff der Mohren. 69 | F |
Bene ar die Fuͤſſe legen/iſteinebath 44
Strohwiſch ſeynd ihre Fetiſſi. 74 e
Strohhut tragen die Edelleut. 10 ee
Sementeind, a 45 h 5 75 4 6
a)

Taback. 1 |
den Tagen nachebendieMohren ihren SudenNah
men.
se etlicher Möhrin. ibid.
Thomæ Inſul. 100. iſt;o.Meil lang. bid.3 |
daſelbſt ſchon mit Silber ⸗Geld. 103. gibt Gold
ſchmied daſelbſten. ibid. von braun Thomas Zu |
f cker. ibid, €
von Tiegerehien e 1
Todſchlag/wie er geſtrafft werde. 72.77
vom Tod oder End der Mohren. 78 1
des Todten Verlaſſenſchaffe wird vertrunken. 38
Ttrommelſchlager auf ein Felſen. 22. Trommelſchla ME
gen dere 71
rrützliches Regiſter
die Tuͤrcken brauchen die Indiauiſche Seigenbläntet frr
Papier. 42.43 |

dieeee in Af ſeynddi Mohren im 30.


ahr. 36 36 |
der Verſtorbenen Nahmen werden in dieDum enge
ſchnitten. 12

Waſſermangel. 6
Waſſer in dieFaͤſſer ſchöpffen. ee
Waſſer mit der Hand ſchoͤpfen /und in die Augen3 |
laſſen /iſtein Zeichen der Freundſchafft. 7
Waſſer⸗Caſtell. rox f
die Weiber der Mohren verheurathen ihre Töchter im
1 2. oder x4- Jahr ſchon. 30
ſoviel ne darff ein Mohr nehmen/alser e
an. 30.31
Weißtuch beliebt dem Mohren ⸗Koͤnig.
Weiß und Slaugepeim Samwolen Tuch er
ein Weiſſer Sohn wird ein N von ein Mohren
| genennet. 20
Wurffpfeil. 61. 24. 28
Wuͤrmen /ſoaus den Menſchen tomme. 74.76. 7
S.
die Zahn/wie dieMohren ſchon und gut 4 37
die0 ſeynd ſchneeweiß. ibid. fuͤnff Reyen Zaͤhn
baben die Hapen. 54 |
au
N ee, — Il Ele.
* / 5 5 50 .

Bi „RE 4
ö iu
u Zäunen werden die Rohr gebraucht / a das
Korn waͤchſt. 39 #
| 0
Zehen der Mohren ſeynd lang. 36
Zellt oder Huͤtten. . 17
| 1
von Zimmerleuten. 9. 91 1
aus Zorn werffen die Mohren ihre Früchte in das
der. 14
1
| 1
Zucer, ibi ſeynd uͤber 120. in und auſſer Re⸗ 1
t. 10
Zucker Wachsthum. 44. zu Guinea ſeyn keine Zucker. e N
Muͤhlen. ibid. braun Thomas⸗Zucker. 13 a
Zuſammenkunfft der Mohren. 63.6465 N

ENDE 4

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