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Strategien Gegen Überlastung Und Arbeitsfrust

Das Dokument beschreibt Strategien gegen Arbeitsfrust und Überlastung. Es werden fünf Fragen vorgestellt, die Beschäftigte beantworten sollten, um herauszufinden, wie sie ihre Arbeitssituation verbessern können. Dazu gehört eine Analyse der Vor- und Nachteile des aktuellen Jobs, der eigenen Erwartungen und Möglichkeiten für Veränderungen. Auch der Rat von Experten und eine bessere Trennung von Beruf und Privatleben werden als Lösungsansätze genannt.

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Strategien Gegen Überlastung Und Arbeitsfrust

Das Dokument beschreibt Strategien gegen Arbeitsfrust und Überlastung. Es werden fünf Fragen vorgestellt, die Beschäftigte beantworten sollten, um herauszufinden, wie sie ihre Arbeitssituation verbessern können. Dazu gehört eine Analyse der Vor- und Nachteile des aktuellen Jobs, der eigenen Erwartungen und Möglichkeiten für Veränderungen. Auch der Rat von Experten und eine bessere Trennung von Beruf und Privatleben werden als Lösungsansätze genannt.

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STRATEGIEN GEGEN ÜBERLASTUNG UND ARBEITSFRUST

Unzufrieden im Job - Was hilft?

Wer sich in der Arbeit nicht mehr wohlfühlt, denkt schnell an Jobwechsel. Dabei
würden manchmal schon ein paar Veränderungen ausreichen, um die Situation zu
verbessern. Fünf logische Schritte, die Ihnen dabei helfen.

Auf einer Skala von null bis zehn: Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Arbeit? Sehr zufrieden?
Weniger? Spielen Sie vielleicht sogar mit dem Gedanken zu kündigen? Damit wären Sie
nicht alleine. Eine Umfrage von ZDFheute hat ergeben, dass mehr als jeder Fünfte gerne
kündigen würde.

Tatsächlich rückt das Thema Arbeit immer mehr in den Fokus. Nicht zuletzt wegen der
sogenannten Generation Z, der jungen Erwachsenen, die etwa zwischen 1995 und 2010
geboren wurden. Sie haben den Begriff „Quiet Quitting“ geprägt. Er bedeutet, dass
Beschäftigte vor allem Dienst nach Vorschrift machen – ohne Überstunden oder Extra-
Arbeit. Der Beruf ist Teil des Lebens, steht aber nicht mehr im Mittelpunkt. Anhänger dieser
Bewegung wollen einer Überlastung vorbeugen und dadurch ihre körperliche und psychische
Gesundheit schützen.

Zu wenig Arbeit schadet der Gesundheit


„Allerdings tut man sich damit keinen Gefallen“, sagt Prof. Dr. Claas Lahmann, Ärztlicher
Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am
Universitätsklinikum Freiburg. Sich innerlich aus der Arbeitssituation herauszunehmen,
könne zwar vorübergehend eine Entlastung sein. Auf Dauer sei es aber ungesund. Ähnlich
sieht es auch Dr. Hannah Schade, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz-Institut für
Arbeitsforschung an der TU Dortmund.

Es sei wichtig, dass Menschen Sinnhaftigkeit erlebten, Erfolge hätten und sich in der Gruppe
einbringen könnten. „Arbeit bietet eine große Chance, um diese menschlichen Bedürfnisse zu
erfüllen“, sagt Schade. Klappt das nicht, müssten diese Bedürfnisse in der Freizeit gestillt
werden: nach Feierabend noch Freunde treffen, sich in einem Ehrenamt einbringen oder
Erfolgserlebnisse im Sportverein haben. Vielen fehlt aber für solche Aktivitäten nach
Dienstschluss die Zeit oder auch schlicht die Energie.

Steigende Unzufriedenheit im Job


Ständige Überlastung, Stress und Zeitdruck sind nur drei Faktoren, die dazu führen können,
dass Beschäftigte zunehmend unzufrieden sind. Auch fehlende Wertschätzung, ein zu
geringes Gehalt oder ein schlechtes Arbeitsklima können erheblich auf die Stimmung
drücken. Eine Studie der Techniker Krankenkasse hat ergeben, dass mehr als ein Viertel der
Beschäftigten häufig oder sehr häufig krank zur Arbeit geht. Der Grund sind unter anderem
eine fehlende Vertretung oder dringende Arbeiten und Termine.

Gleichzeitig sind psychisch bedingte Krankschreibungen auf einem Rekordniveau. Laut


DAK-Psychreport gab es im Jahr 2022 so viele Arbeitsausfälle aufgrund von Depressionen,
chronischer Erschöpfung oder Ängsten wie nie zuvor. Demnach übersteigt der Arbeitsausfall
das Niveau von vor zehn Jahren um 48 Prozent.

Diese fünf Fragen sollten Sie sich stellen, um aus dem Jobfrust herauszufinden:
Welche Vor- und Nachteile hat meine Arbeit?

Überlegen Sie sich zu Beginn, was für Sie an Ihrer aktuellen Arbeit positiv und was negativ
ist. Denn manchmal ist Beschäftigten gar nicht klar, woher eigentlich dieses diffuse Gefühl
der Unzufriedenheit kommt. Oder sie vergessen, dass ihr Job auch schöne Seiten hat. Zum
Beispiel die netten Kolleginnen und Kollegen oder dass man mit dem Rad nur zehn Minuten
zum Büro braucht. Notieren Sie, welche Vor- und Nachteile ein Jobwechsel hätte. Müssten
Sie vielleicht umziehen oder einen deutlich längeren Arbeitsweg auf sich nehmen? Könnten
Sie sich dafür mit Aufgabenbereichen befassen, die eher Ihren Interessen entsprechen?
Schreiben Sie alles auf, was Ihnen in den Sinn kommt. Diese Liste verschafft Ihnen einen
Überblick über den Istzustand und hilft dabei, die einzelnen Pros und Contras besser
einordnen zu können.

Welche Erwartungen habe ich?

Es gebe den Spruch „Love it, change it or leave it“, sagt Claas Lahmann vom
Universitätsklinikum Freiburg. Also: etwas lieben, ändern oder zurücklassen. Wer an
Kündigung denkt, hat die Liebe zum Beruf bereits verloren. Zumindest im Moment.
Überlegen Sie deshalb, wie es weitergehen könnte. Gibt es Faktoren, die Sie verändern
können? Oder passt die Stelle tatsächlich nicht? Folgende Fragen sorgen für Klarheit: Welche
Ziele verfolge ich und welche Werte sind mir wichtig? Was erwarte ich von meinem
Berufsleben? Mit welchen Nachteilen kann ich auf Dauer leben? Leidet meine Gesundheit
unter der Arbeit? „Ich finde es schade, dass man so wenig bereit ist zu sagen: ‚Okay, es passt
halt einfach nicht.‘ Stattdessen wird es immer als persönliches Versagen gewertet, wenn man
nicht mit dem aktuellen Job klarkommt“, sagt Hannah Schade von der TU Dortmund.

Welche Möglichkeiten gibt es für mich?

Fühlen Sie sich unterfordert und würden gerne Ihre Kompetenzen erweitern, könnten Sie zum
Beispiel eine Fortbildung machen oder in eine Abteilung wechseln, in der Sie Ihre
Fähigkeiten besser einbringen können. Bei anhaltender Überlastung ist es vielleicht eine
Option, die Stunden zu reduzieren oder Aufgaben abzugeben. Suchen Sie auch das Gespräch
mit Ihrem Team oder Vorgesetzten. Beschäftigte sollten sich jederzeit mit Problemen an ihre
Führungskraft wenden können, sagt Hannah Schade. „Wenn man schon eine Lösung hat, ist
das umso besser. Aber man kann auch sagen: ‚Ich komme mit dem ständigen Kundenkontakt
nicht klar, was könnten wir tun?‘“ Es sei wichtig, rechtzeitig zu handeln, so die Expertin.
„Man sagt zu lange, dass man dieses Tempo, diese Arbeitsmenge oder diesen Frust nicht ein
Leben lang ertragen könne, aber dass es aktuell gerade noch gehe. Bis es irgendwann eben
nicht mehr geht.“

Wer kann beraten?

Manchmal macht auch die eigene Persönlichkeit dem Arbeitsglück einen Strich durch die
Rechnung. Das sei zum Beispiel dann der Fall, wenn wir bestimmte Verhaltensmuster wie
einen Schatten mitnähmen, sagt Claas Lahmann. Er bemerke dieses Phänomen immer wieder
bei Menschen, die im Zuge ihrer Arbeit krank geworden sind. Betroffene sagten dann: „Das
gibt’s doch nicht, ich habe so ein Pech mit meinen Arbeitsstellen, jetzt habe ich schon wieder
dieses Problem.“ Manche Beschäftigten würden zum Beispiel dazu neigen, sich stark zu
verausgaben. Kommen sie irgendwann an ihre Grenzen, wechseln sie die Arbeitsstelle – nur,
um dann wieder bis spätabends im Büro zu sitzen und Zusatzaufgaben zu erledigen. Den
Menschen selbst ist ihr Verhalten oft gar nicht bewusst. Deshalb kann ein neutraler Blick von
außen, etwa in Form eines Coachings oder einer Therapie, eine gute Unterstützung sein.

Wie trenne ich Arbeit und Privatleben?

Zugegeben: Es ist gar nicht so leicht, nach Feierabend zur Ruhe zu kommen und wirklich
abzuschalten. Dabei sei das Privatleben ein wichtiger Schutzfaktor, um trotz hoher
Anforderungen gesund zu bleiben, sagt Hannah Schade. Aber: „Wenn ich keine Work-Life-
Balance habe, weil mein Job mich so stark beansprucht, dann ist es auch schwierig, erholt in
die Arbeit zu gehen.“ Versuchen Sie, den Arbeitsalltag gedanklich hinter sich zu lassen.
Dafür ist es auch wichtig, in der Freizeit das Diensthandy abzuschalten und keine Mails mehr
zu lesen. Ebenfalls wichtig: Private Gespräche, zum Beispiel beim Abendessen, sollten sich
nicht ausschließlich um die Arbeit drehen. Sprechen Sie stattdessen lieber über Dinge, die
Ihnen Spaß machen!

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