Wir nehmen die Rechte an Inhalten ernst. Wenn Sie vermuten, dass dies Ihr Inhalt ist, beanspruchen Sie ihn hier.
Verfügbare Formate
Als PDF herunterladen oder online auf Scribd lesen
Sie sind auf Seite 1/ 52
1, Schiilerarbeit (nicht bestanden)
Info-Teil Teil 1
thal
RGRR
RZSA
AG
ZZSAGR
GR.Z,S,GR.GRA
SZA
AAAA
AA
AS ZGRAGRA
R
R
GR,GRR
R
Guten Abend ,
mit
‘Mein Name ist Andrea und ich méchtelihnen tiber Alkholkonsum sprechen, besonders
fr die jungen Leute. In vielen LindernfKinder ab 16 Jahre?dirfen Alkohol fret
Die jngen in dieser Alter sind nicht eit | (Meinung
nicht. Kinder siMPubertat glauben, dass
kaufen, Ich persiinlich finde das
gn wat
sie schon Erwachsene sind. Sie trinken und rauchen oft und das ist sehr gefahrlich fiir
he r
nd was
ihre Gesundheit.
Nach meine Meinungydie freiem Zugang zu Alkohohsollte@erboten seim>fiir Jungen — | (Meinung
unter 18 Jahren#Alle Menschen, die au viel Alkohol-Getranke konsumieren, haben | (Nachtei
Gehirn und Hers Probleme, Das Alkohol Abbingigkeit kann auch die Jungen zu
‘Tod fahren. Die Gesellschaft soll strenge MaBnahmen gegen Jungalkohol Konsu
nehmen, Alle eesti 5D formiert Seip. fur div negativen Erfolge der Uber-Konsum der
Alkobolischen Getranke
ss sehr aktuelle Thema, Wer mit mir kontaktieren
Das war meine Vleinung tiber
ime
will, kanrMunter diese mail Adresse andr:
Grufle aus Athen.
Andrea
D161 Worter
Cn
‘Aufgaben-
erfillung
Koharenz
Wortschatz
Strukturen
Ergebnis
Ceca
7 Es wurde ein falsches Register benutzt; der Text erinnert an eine E-Mail (z.B. die Anrede,
Nennung des Namens, Angabe der E-Mail-Adresse), nicht an einen Forumsbeitrag. Zwei
nhaltspunkte (MeinungsauBerung + Nachtelle nennen) sind angemessen umgesetzt. Die
anderen Inhaltspunkte (Griinde, Vorschlaige) wurden nur ansetaweise erwainnt. Der Umfang
ist angemessen.
35 Der Textaufbau ist kaum erkennber. Zwischen verschiedenen Themenaspekten wird ohne
Verkniipfung hin- und hergesprungen, Haufig stehen Satze 2usammenhangles hinterein-
ander.
4 Es gibt zahireiche Fehlgrffe bei der Wortwahl (2.8. ,kinder” oder ,Jungen' statt Jugend-
liche’, ,Alkohol-Getranke”, .2u Tod fahren”, ,Uber-Konsum”), die das Verstancnis erhebii
beeintrachtigen oder auch zu Missverstandnissen fahren kénnen. Nur wenige Ausdriicke
gehen liber das B1-Niveau hinaus (,Gehirn’, ,Pubertat”)
4 Tahireiche Fehler in der Syntax (2.8. Alle miissen informiert sein flr die negativen ..
und der Grammatik (2.8. .Die Jugendlichen in dieser Alter", Kinder in Pubertat") beein-
trachtigen das Verstandnis stark. Das Spektrum ist stark begrenzt und entspricht nicht
dem B2-Niveau,
185
252. Projekt 82 neuTeil 1
2. Schiilerarbeit (mittel)
GR
RGR
GR
A,GR
L ‘ . i
Info-Teil
Inhalt
Alkohol kann ein Problem sein, wenn er uns Probleme macht,
Meiner Meinung nach it dass dic Jugendlichen niche die Gefahe des Alkohotkonsum
kennen. Sie sind nicht reifht di¢ Gefahr zu erkennen,und sie konsumieren Alkobol,
ohne iiber die Folge nachzudenken.
Freundeskreis alle (Griunde)
Jugendliche trinken Alkohol aus verschiedenen Griinden, Wei
trinken und wir nicht anders sein méchten. In der Regel experimenticren Jugendliche
aus Neugierde mit Alkohol und trinken, wenn sie mit ihren Freunden auf Pertys, in der
1. Sie wollen intensive Momente erleben.
Disco oder unterwegs
Vielleicht kinnten wir alle zusammen MaBinahmen gegen den Alkoholkonsum (Vorsehlaige)
treffen. Der Staat, die Fltern und die Schule sollten die Jugendliche ber die
Gefahren des Alkohols aufkliren, Alkohol ist schon bei Jugendlichen beliebt, aber
a kann zu Gewalttaten fiilren,
der Problematischer Alkoholkonsum bei Jugen
Alkohol fihrt zum Verlust der Kontrolle und es schadet der Gesundheit. Wenn ein (Nachteile)
Jugendlicher viel Alkohol konsumiert, hat er viele Probleme mit Lernprozessen. Der
Gedachtnisverlust ist auch ein groBes Problem. Generel ist ein Jugendlicher sehr
neryds, wenn er betrunken ist, und er macht 2u Hause oder in der Schule vieleyx
Probleme.
DP 180 Worter
‘Aufgaben- 10,5 Mit 180 Wertern ist der geforderte Textumnfang mel
erfiillung
Koharenz
Wortschatz 16 Es werden viele differenzierte Ausdrticke (2.8
as ereicht, Dre inhaltspunkte (Grin-
de aufzdlen, Vorschlige machen und Nachteile nennen) sind angemessen behandelt, nur
die Meinung 2um freien Zugang zu Alkohol ist nicht eindeutig formuliert. Das Recister ist
situationsedsquat
7 Der Textaufbau ist nicht immer logisch. Es gibt auBlerdem einen Perspektivwechsel 2wi-
schen ,den Jugendlichen” einerseits und ,wir” andererseits.
Es gibt zwar eine passence Finleitung, aber kelnen richtigen Schluss. Eine angemessene
Verkniipfung von Sétzen und Satzteilen ist so gut wie nicht gegeben,
jm Freundeskreis’, ,aus Neugierde”)
benutzt, aber es gibt auch vereinzelte Fehlgrffe (z.B. ,Probleme mit Lemnprozessen’, .ner
Os, wenn er betrunken ist"), wodurch jedoch das Verstandnis nicht beeintrachtiat wird.
Strukturen 12 Das geforderte Spektrum ist vorhanden, allerdings gibt es einige Grammatikfehler, die das.
Ergebnis
\Verstandnis nicht beeintrachtigen (2.8. ,Meiner Meinung nach ist dass .., es (statt et")
schadet der Gesundheit”)
45,5
Projekt B2 neu 253L i on L
Info-Teil Teil 1
3. Schiilerarbeit (sehr gut)
Inhalt
Endlich wird das Thema besprochen!
Ich muss zugeben, dass ich persénlich gegen einen freien Zagang zu Alkohol fi (Meinung
Jugendliche bin. Da ich auch cine Jugendliche bin, kenne ich mich gut mit der
Situation aus,
Die Griinde fiir den Alkoholkonsum der Jugendlichen sind eigentlich viele. (Griinde)
Jugendliche wollen gern etwas Verbotenes ausprobieren. AuBerdem méchten sie gern
wie Erwachsene aussehen. Gruppenzwang spielt auch eine wichtige Rolle. Sie trinken
fe auch etwas trinken,
Wie man dem Problem entgegenwirken kann, ist schwer au beantworten. Sicher sollten | (Vorsehla
cin paar MaBnahmen seitens des Staates ergriffen werden. Fin neues Sehulfach zum
‘Thema Abhangigkeit und Suchtmittekeware eine Miglichkeit, In der Familie kénnte
man mehr iiber die Nachteile yon Alkoholkonsum diskuticren.
Ein méglicher Nachteil von ibermafigem Alkoholkonsum ist, dass die Gefabr besteht, (Nachtei
ins Kora zu fallen, was besonders gefahrlich fir die Gesundheit ist. Regelmaltiger
Konsum fuhrt auBerdem haufig dazu, dass man slichtia/far das ganze Lebenwird, was
ging Katastrophe ist.
Alles in allem finde ich, dass es mehr Aufklirung gegen Alkoholkonsum geben sollte.
Aufgaben- Der Forumsbeitrag ist vom Inhalt und Umfang her sehr gut. Alle vier Inhaltspunkte sind
erfilllung ~angemessen behandelt. Das Register ist situationsadqual.
Kohiirenz 14 Der Textaufbau ist gut und locisch. Es gibt eine passende Einleitung und einen guten
Schluss, Die Satze sind angemessen miteinender verkniipft,,
Die vier groBen inhaltlichen Abschnitte kénnten zwar unte
jedoch fiihrt dies nicht zu einem Punktabzug.
Wortschatz 16 Der Wortschatz ist dfferenziert. Es werden zahlreiche Wendungen benutzt. die iber den
Bt-Wortschatz hinausgehen (.zugeben’, .Gruppenzwang’, .MaBnahmen ergreifen’, «ins
Koma fallen’, .alles in allem").
inder besser-verkniipft sein,
Strukturen 16 —_Der Forumsbeitrag enthalt Komplizierte Satzkonstruktionen (,Ein moglicher Nachteil ...
Gesundheit ist”) und entspricht dem geforderten Spektrum. Es gibt keine gravierendan
Grammatikfehler.
Ergebnis 60
254. Projekt B2 neuTeil 2 Info-Teil
1. Schiilerarbeit (nicht bestanden)
Inhalt
Schr gechrter Herr Ackermann,
R,R,GR| Ich arbeite als Verkiuferin in ihrer Firma und ich habe dariiber informicrt, dass eine |
Kollegin in den nachsten Monaten Erzichungeurlaub nehmen wird |
R.Z| Ich habe Verstindnis fur meine Kollegin und den Grund, warum sie Erzichungsuriaub | (Verstananis)
Z,R.| braucht und die Firma hat ebendso Verstiindnis, |
|
Es gibt aber leider ein Problem. Im niichsten Monat habe ich selbst sehr viel zu tun | (Bedauern)
tund werde es nicht schaffen.
GR| Ich wiirde gerne dazu etwas vorsehlagen. Wir kénnten die Arbeit mit anderem
‘|| Kollegen vertilen. Wie finden Sie diesen Vorsehlag? (Vorschlag)
Mit freundlichen Gren
Sofie Karapanou
> 89 Worter
Aufgaben- 5 Der inhatspunkt ,Baschaftigung” wurde nicht behandelt (gefordert ist. seine derzeitigen
erfillung ‘Aufgaben zu beschreiben, um dedurch zu begrinden, werum man die zusitaliche Arbeit
nicht dbernehmen kann). Auch die Inhaltsourite ,erstandnis* und ,Bedauern" wurden
nicht umfassend behandele. & kommt zum Registerversto® (Widerspruch zwischen .Sehr
cgeehrter.." und ,Wir natn) SchiBlich liegt der Textumfang 10% unter der geforder
ten Worterzah
Koharenz 5 Der Textaufbau ist sinnvalalledings steht zwerde es nicht schaffen’ bezugslos im Raum,
da die Ubernahme zusitlicher Arbeit zuvor nicht erwalhnt wurde, Verkntipfungsmittl,ins-
besondere zwischen den Inhaltspunkten, fehien weitgehend, wodurch eher der Eindruck
einer Aneinanderrethung von Antworten auf die Inhaltspunkte als der eines koharenten
Textes entsteht.
Wortschatz 25 _Das Spektrum ‘st durchgiingig unter B2-Niveau, Es werden fast nur Ausdriicke aus der
‘beitsonweisung und den inhatsounkten verwendet. ,Erzichungsurlaud” scheint nicht
verstanden worden zu sein, 3 der Satz Ich habe Verstandnis fir... den Grund. warum sie
Erciehungsurlaub braucht” einen Sinn ergitt. Hinzu kommen Fehigriffe (2.8. .vertelien’)
und unversténdiche Passagen (2.8. ie Firma hat ebendso Verstandnis" oder gmt anderemt
Koliegen”).
Strukturen 25 Der Text weist cin sehr begronctes Spektrum auf (nur ein dossSatz und ein indiekter
Fragesatz). Auch wird offensichtlich das Passiv nicht beherscht (,ich habe dariber infor
rier"),
Ergebnis 6
Projekt B2 neu 255Info-Teil
2, Schillerarbeit (mittel)
Teil 2
Inhalt
Schr geehrier Hevr Ackermann,
ich habe erfahren, dass meine Kollegin Frau Miiller Erzichungsurlaub nimat und
GR,GR | deshalb sollte ich ihre Arbeit tibernehmen. Zuerst méchte ich Ihnen informieren, dass (Verstane
GRA | ich die Situation verstehe, Auderdem ist es auch cine Preis far mich, dass Sie mich
GR | fir die Arbeit gewihlt haben. Aber zum meinem Bedauern kann ich die Arbeit nicht — | (Bedauer
A. aibernehmen, weil ich yolles Progzamm habe. Erstens habe ich mein eigenes Projekt,
Aeshallpabe ich viele Prasentationen voraubereiten, Wir dirfen nicht vergessen, dass | (Beso
G2, GR,GR,A | ictNmit neuen Kunden treffen sollte und netitlich muss ich die neue Arbei
A.| ausbilden. Auf jeden Fall sollten wir cine Lisung finden, Aus meiner Si (Vorschla
a eal nate
, dass ich mit anderen Kollegen zusammenarbeite undldie Extea
A | Ich danke thnen fir das Verstindnis!
Mit freundlichen Grifien
Ns
> 126 Werter
Aufgaben- 75 Ore Inhaltspunkte sind angemessen umgesetzt. Der inaltspunkt ,Verstandnis” ist nur an
erfiillung
Ergebnis
satzneise behandelt. Es wurde nicht mit vollem Vor und Nachnamen unterschrieben und es
gibt einige Fehigrffe im Hinbiick auf die soziokulturelle Angemessenheit und das Register
(2B. .volles Programm”, ,Wir durfen nicht vergessen’),
Abfolge der Inhaltspunkte ist gut nachvolliehbar, Die
len ist angemessen, die Satzanfance variieren.
5 Das Spektrum ist zwar in weiten Teilen dem Niveau durchaus angemessen, jedoch behin-
dern gribere Fehlgriffe an mehreren Stellen das Verstandnis (2.
-ausbilden’, ,teilen” anstelle von sich etw, mit jém. teller").
25
256 Projekt B2 neu
eis’, ,Arbeitnehmer",
gif fe dere jedoch die unbegriindete Verwendung von Konjunktiy ITeil 2 Info-Teil
3, Schillerarbeit (sehr gut) isis
Lieber Herr Ackermann,
vielen Dank fir Thre E-Mail und Ihre Vertsanen in meine Arbeit. Im Moment
de des (Beschaftigung)
nichsten Monats abgeschlosst sein muss, und bin jetzt schon unter Zeitdruck. So sehr
ich es auch bedauere, kann ich die Arbeit von Frau Scheu nicht iibernchmen. Das (Bedauern)
tut mir echt leid, denn ich kann gut verstehen, dass das der Firma grofe Probleme (Verstandnis)
bereitet. Wie ware es aber, wenn wir die Kollegen der anderen Abteilung bitten
wiirdentOberstundenzegen entsprechende Bezahlunp¥aar machen’? Was halten Sie (Vorschlag)
davon?
beschiiftige ich mich mit der Werbung fiir die italienische Firma, die bis
Ich hoffe, dass das funktioniert,
Beste GriiBe
Lena Beier
> 109 Warter
A
Aufgaben- 75 Drei Inhaltspunkte sind angemessen umgesetzt. Der inhaltspunkt ,Verstdndnis” ist nur
i tellweise behandelt, da kein Verstandnis fur die Kollegin gezeigt wird. Zudem gleitet der
willie Text teitneise ins Informelle ab (2.8. echt"). In Bezug auf den Inhaltspunkt ,Vorschlag
centspricht die Art der Vorschlagsunterbreitung (2.8. wir... bitten’, agen entsprechende
Bezahlung’) nicht dem hierarchischen Verhdltnis zwischen einer Angestelten und ihrem
Vorgesetztem.
Koharenz 10 Der Text ist durchosingig gut aufgebaut mit Anrede, Einleftung, Haupttell, Schluss und
GruBformel, Die Verkniafung von Sétzen und Satzteilen sind angemessen,
Wortschatz 10 Der Text weist ein dfferenziertes Wortschatzspektrum auf, das gut beherrscht wird.
Strukturen 10 —_Der Text waist ein differenaiertes Spektrum auf. Vereinzelte Fehlgrffe (,Ihre Vertrauen*,
_abgeschlossi", Satzstellung bei .Uberstunden”) beeintséchtigen das Verstandnis nicht.
Ergebnis 375
Projekt B2neu 257Transkriptionen
Beispiel
ADAC Unfalihife, was kann ich flr Sie tun?
Guten Tag, ich habe eine Panne und bin auf der A8
Miinchen - Augsburg, 10 km entfernt von der Au
fahrt Augsburg West in Richtung Augsburg. Mein
Wagen lasst sich nicht mehr bewegen und ich bra
che den Abschleppdienst, denn ich habe gerade
voligetankt und auch die Batterie tiberprift. Mein
Kennzeichen ist B-LV 3454,
A: Einen Moment, ich suche Sie in unserer Mi
datei. Ja, ein VW Passat?
B: Genau. Wann kinnte jemand hier sein?
A: In ca, 15 Minuten werden die Kollegen dort sein.
Bitte haben Sie Geduld!
B: OX. Vielen Dank!
Aufgabe 1 und 2
A: .fitund Stark! Paul am
8: Hi, ich hatte gerne eine Information. Bietet ih
auch Ski-Gymnastik an?
A: In unserem Programm gibt es einen Ski-Gumnastik:
urs. Wir werten allerdings immer bis Oktober, ob
sich eine Mindestzahl von Teilnehmern einscheeibt
ich kann also im Moment noch nicht 100%-ig be-
statigen, dass der Kurs stattfindet. Aber falls du
dich bei uns einschreibst, kénnten wir dir notfals,
auch ein persénliches Programm fiir Ski-Fitness zu-
sammenstellen. Wie hirt sich das an?
8: Also, ich wei8 noch nicht. Ich wil lieber in eine
Gruppe. Vielen Dank fir die Info, ich melée mich
noch mal.
Aufgabe 3 und 4
Und nun zu unserem Kulturtipp. Wir mochten allen Lieb-
habern Klassischer Musik eine besondere Auffuhrung in
der GroBen Orangerie von Schloss Charlottenburg emp-
fehlen.
Mit feinem Gespur fur die Klange vergangener Zeiten i
tempretiert das Residenz-Orchester Meisterwerke des 8
rock und der Romantik, Die Musiker tragen ihre Musik in
Kostiimen der Zeit von Friedrich dem CroBen vor. Beim
Zuhren und Zuschauen fuinlt man sich dadurch in ein
anderes Jahrhundert versetzt. Karten erhalten Sie im In-
ternet unter www.theaterkasse-berlin.de.
258 Projekt B2 neu
Aufgabe 5 und 6
A: Kenn ich mir diese Bicher ausleihen?
B: Ja, aber nur mit einem Bibliotheksauswe
A: Ich habe hier einen.
8:
A
Das ist doch nicht deiner, oder heiBt du Kevin’?
Nein, Kann ich denn nicht ausnahmsweise mal Bi
cher mit dem Bibliotheksausweis von meinem 6
der auslethen? Er ist damit einverstanden.
8: _Bibliotheksausweise sind nicht dibertragbar. Das ist
fur maglich, wenn dein Bruder mit dr ierher kommt
und dann auch fir dich haftet. Sonst geht das nicht.
Du kannst das gern in unserer Bibliotheksordnung
nachlesen, da steht es schwarz auf weld!
A: O.K., dann eben nicht.
‘Aufgabe 7 und 8
A: Warum nuschelst du so??
8: Ich war vorhin beim Zahnarzt und musste eine Fil-
lung neu machen lassen.
A: War des denn so schlimm?
B: Nein, aber der Arzt hat mir eine Spritze in den Unter-
kiefer gegeben und nun ist immer noch alles taub.
‘Oh, du Arme! Geht das nicht auch ohne Betaubung?
Vielleicht, aber ich machte eigentlich nichts spiiren,
wenn meine Zahne aufgebonrt werden, Spatestens
nach drei Stunden ist alles wieder in Ordnung,
A: Na ja, dann ist ja gut. Verstehen kann ich dich ja.
‘Aufgabe 9 und 10
Ich begrlBe Sie zur Priffung im Fach Linguistik. Vor ihnen
liegt ein Aufgabenbiatt. Sie dirfen das Blatt umdrehen,
sobald ich es sage. Auf dem Blatt stehen 5 Aufgaben,
alle méglichst ausfihrlich bearbeitet werden sollen
Insgesamt stehen thnen dafiir 90 Minuten zur Verfagung
NatUtlich ist es verboten, Hilfsmittel zu benutzen. Wenn
Sie fertig sind, heen Sie bitte die Hand und drehien Sie
ihre Papiere um. Ich sammle dann die Prifungsunterla-
gen ein. Die Ergebnisse werden Ihnen unter threr Uni-E-
Nail zugeschickt. Viel Glick!
M=Moderator L = Lise Graf-Riemann
Mz Heralich willkommen zu aLiteratur heute’. Ich be-
gfifle ganz heralich unseren heutigen Studiogast.
L: Hallo.
M: Sie schreiben regionale Krimis, die in Bayern spie-
rT12
B
4
5
6
L
Transkriptionen
len. Unter Krimi-Liebhabern sind Sie recht bekannt.
Aber erzahlen Sie uns doch erst einmal bitte, wie
alles begonnen hat.
Ich habe am Flughafen Miinchen einige Zeit als Dol-
metscherin fiir die Polizei gearbeitet. Dabei kam
ich auf die Idee, einen Krimi zu schreiben. Und das
habe ich dann gemacht. Mittlerweile habe ich 7 Kri-
minalromane geschrieben und verdffentlicht.
Kénnten Sie uns beschreiben, wie Sie dann die kdee
fi-eine Story bekommen?
‘Am Anfang steht ein Thema, das mich interessiert
hat oft mit der Region zu tun, in der ich lebe.
Dann denke ich mir eine Geschichte und Figuren
dazu aus und fange an zu schreiben.
Beruhen die Eteignisse in thren Krimis manchmal
auch auf wahren Begebenheiten?
Ich schreibe zwar nicht iiber ,wahre Kriminalfal-
le", aber meine Schauplatze sind immer echt. Die
hristorischen Ereignisse, auf die ich Bezug nehme,
sind gut recherchiert und meine Figuren _kénnten
wirkliche Menschen sein, mit all ihren Starken und
Schwachen.
Noch eine persénliche Frage: Kommen Sie eigent-
lich selbst in tren Krimis vor?
Nicht als Figur, aber ich glaube schon, dass etwes
von mir selbst in meinen Buchern steckt. Das ist
allerdings nicht wie bei Alfred Hitchcock, der gern
als ,Passant” durch eine Szene in seinen Filmen lief.
Vielmehr steckt meine Art 2u denken und zu fiihlen
in meinen Hauptfiguren.
Ich denke, das gilt fir viele Autoren. Ein Buch ist
bestimmt auch immer ein Teil” des Autors. Noch
eine andere Frage: Sie arbeiten auch mit einem Co-
Autor. Ist es eigentlich leichter, zu zweit ein Buch
zu schreiben?
Es ist leichter, weil man_sich nicht alles allein
ausdenken_muss. Natirlich gibt es zu zweit auch
Konflikte. Es kann sein, dass mir eine Szene nicht
gefallt, die mein Co-Autor geschrieben hat, oder
tumgekehrt, Dann miissen wir dariiber diskutieren
und das gemeinsam iiberarbeiten.
Das klingt ja nach richtiger Teamarbeit. Frau Graf
Riemann, widen Sie thre Krimis gern verfilmen las
‘sen?
Ja, das wiitde mir gefallen, denn beim Schreiben
the _ich die Szenen _meines Romans immer_wie
einen Film ablaufen, Ich sehe meinen Fiquien zu,
hte, wie sie sprechen, und schreibe das dann jnur”
noch auf,
Na, dann hoffe ich sehr, dass wir bald auch einen
Krimi von Ihnen sehen kénnen. Nun noch meine
letzte Frage: Womit beschaftigen Sie sich gern in
Ihrer Freizeit?
Lich gehe gern in die Berge, zum Wlandem, Skifahren
und auch ein bisschen Klettern. Ich liebe Bewegung
in der freien Natur,
Mz Das kann ich gut verstehen! Lisa Graf-Riemann,
danke, dass Sie bei uns im Studio waren!
Ls Gere,
D3
ice)
M = Moderatorin
YO = YouTuberin Sylvie Ye} = YouTuber Maximilian
M: Heralich willkommen bei unserer Sendung Schule
v2
M:
Also angefangen hat das mit mir und mei
hoch drei". Meine Studiogéiste sind keine Popstars. 0
Dennoch hat ihr YouTube-Kanal »lhr seid die Ein-
steins” unzahlige Fans, Und womit begeistern sie
ihe Fans? Mit Mathematik! Hallo Sylvie, hallo Maxi-
milan:
Hallo.
Hi.
Maximilian, du bist schon am lngsten dabei. Was
macht thr denn genau?
Na ja, bei Mathe, wir erkisren eben, wie das so funk-
tioniert mit Dreisatz, Bruchrechnen, Integralen und
so. Doch inzwischen_decken wir auch Informatik,
Naturwissenschaften, Geschichte_und Wirtschaft
ab.
Aber alles in kleinen Video-Happchen, meist nicht
langer als 5 Minuten, Das ist dann leichter 2u verar-
beiten. Anders als im Schulunterricht, wo die Schi-
ler eine Stunde oder sogar eine Doppelstunde lang
imit Stoff bombardiert werden.
ind dabei macht ihr von Jugendsprache Gebrauch.
Ganz bewusst?
Uns geht es darum, die Schiler zu erteichen und
ihnen zu helfen. Unsere Art zu erklaren kommt an.
Sonst hatten wir sicher nicht so um die zehn Million
Aufrufe pro Monat.
Das ist wirklich viel. Wie hat denn alles angefangen,
Maximilian?
W
8
m Kume
pel Tim, bei meinen Eltern im Keller.
Mittlerweile produzieren wie im Ducchschnitt 14
neue Videos pro Woche und beschaftigen 27, tber- 19
wiegend freie Mitarbeiter.
Und das finanziert sich alles ...?
Projekt B2 neu 25920
2
2
2B
24
25
Transkriptionen
va:
Uber Werbeschaltungen. Am Anfang sind die na-
tiirlich nur getropfelt, aber inzwischen erlauben sie
uns, auch neue Plane zu schmieden.
Und wofiir wird bei euch geworben?
Besonders viel Werbung haben wir fiir Kleidung, vor
allem Jugendmarken, dann aber auch Schulbedarf,
‘Computer und so,
Mz Stdrt es denn eure Nutzer nicht, dass vor jedem
Video Werbung abgespielt wird? Die wollen doch
leinen,
': Na, entweder das oder Sehen gegen Geld. Ich glau-
be, da fat jedem die Entscheidung leicht. Auch hat
noch nie jemand gemeckert.
: Auf diese Vieise kénnen wir unser ganzes Materi-
al umsonst anbieten, Das wissen unsere Nutzer zu
schiitzen,
M: Nun mal eine ganz andere Frage. fuer Kanal ist
ein Angebot unter vielen auf dem immer weiter
expandierenden Nachhilfemarkt. Aber er wendet
sich nicht an die schlechten, sondern an die quten
Schiiles, die sich vielleicht von einer Znei auf eine
ins verbessern wollen.
+ Um die kiimmert sich ja sonst kaum einer. Und da
bezahlen die Eltein auch keine Nachhilfe, weil die
nur an bestimmten Punkten Hilfe brauchen. Na,
und dle kriegen sie bei uns.
Gute Schiller brauchen keine Nachhilfe im traditio-
nellen Sinn. Sie wissen, wo es bei ihnen hakt. Be-
kommen sie das kurz erklart, dann kénnen sie ohne
Probleme alleine weiterlernen.
M: Sylvie, Maximilian, Vielen Dank. Ich wiinsche euch
weiterhin noch viel Erfolg.
bie
r
Herzlich willkommen zu meinem Vortrag Uber die Frage,
wie viel Aufsicht Kindern beim Spielen guttut
Sicher ist thnen allen bekannt, dass Spielen Kinder anregt
und sie dabei neue Kenntnisse und Fahigkeiten_enver-
ben. Das kincliche Gein kann sich nur durch eigene.
Erfahnungen neiterentixickeln, das bestatigt die Hirnfor-
schung. Das bedeutet -iiberspitzt ausgedriickt ~ Spielen
ist lebensnichtig, Kinder brauchen_dazu ein_méglichst
‘arolles Spielrevier, in dem sie vieles entdecken und aus
probieren kénnen. Leider ist das vielen Eltera nicht be-
wusst, denn heutzutage neigt man dazu, Kinder unter
Daueraufsicht zu stellen, sie wirklich tiberall nur an der
eigenen Hand herumaufiihren, statt sie auch mal etwas
allein entdecken zu lassen. Eltern haben Angst. ihre Kin-
260 Projekt 82 neu
der allein drauBen spielen zu lassen und wollen alle Spiel-
Aktivitaten steuern. Hier fehit ein Spielraum fur freie,
entdeckende und selbst qestaltete Aktivitaten ohne Auf-
sicht.
Fiir die Entwicklung der Kinder ist es am besten, wenn
Eitern ihre Kinder lediglich inspirieren und auf den rich-
tigen Weg bringen. Ich mochte thnen das anhand eines
Bejspiels Klarmachen. Stellen Sie sich vor, thre Kinder
wollen ein Baumhaus bauen. Sie kénnen dieses Vorha-
ben férdern, indem sie es erlauven. Beim Bauen sollten
Sie nur dann heifen, wenn die kinder sie konkrot um et-
was bitten, wie beispielsweise um Material. Viele Eitern
setzen sich so sehr ein, dass sie die tragende Rolle bei
soichen Aktivitaten tibernehmen wollen. Das ist entmut
gend und wenig inspirierend.
Bieiben wir be Baumhaus. Eltem, die den Kindern al-
Jes vormachen und mitbauen, weil sie es ja viel besser
kénnen, ersticken die so wichtige Chance der eigenen
Entdeckung und Gestaltung. Stattdessen demotivieren
sie die Kinder: Sie zeigen ihnen, dass die Erwachsenen
es besser Kénnen.
Ein anderes Beispiel sind Freizeitaktivitaten. Muse be
suche der ganzen Familie gehiven zu diesen Aktivitaten,
denn Eterm michten, dass ihre Kinder lemen. Denken
sie aber auch mal deriber nach, dass zum Beispiel der
Wald fiir die Kinder viel inspirierender sein kénnte? Dort
kénnen und miissen die Kinder némlich selbst Dinge ge-
stalten, um zu spielen. Dinge, die nicht von Erwachsenen
vorgegeben sind.
Ich méchte hier fir mehr Freiheit und weniger Aufsicht
werben. Schule und Kindergarten setzen den Kinder ge-
rug Grenzen, veriangen Diszipin und Gehorsam. Deshelo
solten die Kleinen zumindest bei ihrem Spiel eingeladen
werden, Weltentéecker und Gestater zu sein,
Falls Sie an meiner Theorie zneifeln, dann denken Sie
doch mal an unsere jungen Enwachsenen, an die Studen-
ten, Sie haben oft ein immenses Sachwissen, aber leider
fehit es ihnen hdufiq an der Motivation. Offensichtich
haben sie die Lust am Entdecken und Cestalten verloren,
Nun schlieBe ich meinen Vortrag mit der Bitte um mehr
Freiraum fur unsere Kinder.
Test 2
5
Beispiel
Stell dir vor, die Wildschweine waren wieder in un-
26
28
29
30
o102
1
Transkriptionen
serem Garten.
B: Ey, krass! Hattet ihr keine Angst?
‘A: Nein. Wir waren nicht zu Hause, aber jetzt wollen
wir etwas dagegen unternehmen. Die beste Ma6-
nahme ist, den Gartenzaun in die Erde einzugra-
ben. So um die zwei Meter tief, Dann kénnen die
Wildschweine nicht mehr rein, s0 tief buddeln die
inst du wisklich? Kann da nicht jemand kommen,
die Tiere einfangen und wegiransportieren?
A: Nein, das Klappt nicht. Ist auch viel zu kostspielig,
B: Okay, verstehe.
‘Aufgabe 1 und 2
Ax Bankservice, hier Martins.
B: Hallo, ich rufe an, weil vor 10 Minuten einer lhver
Geldautomaten meine Karte geschluckt hat. Das ist
der Automat in cer Clayallee 105.
Az Das tut mir leid. Wie konnte das passieren?
&: Ich wollte Geld abheben und habe einmal eine fal-
sche Geheimnummer eingegeben. Danach kam die
Karte nicht mehr raus.
Das durfte eigentlich nicht sein, denn man hat ja
immer mehrere Versuche. in Techniker wird die
Karte im Laufe des Tages herausnehmen und dann
in Ihrer Bankfiiale abgeben. Dort Kinnen Sie sie
abholen.
B: Danke
‘Aufgabe 3 und 4
Heute méchten wir Ihnen eine besondere Idee aus Lon:
don vorstellen: Das Green Rooms” im Norden der Stadt.
Es ist ein frisch renoviertes Hotel mit sparsamer, ge-
schmackvoller Einrichtung. In der Hotel-Lobby des Ju-
‘gendstilhauses trifft man auffellend viele Kiinstler und
Kreative, denn das »Green Rooms” ist das erste Hotel,
das solchen Gasten einen Rabatt gewaihrt, sofemn sie ihre
Tatigkeit nachweisen kénnen, Neben den klassischen
Doppeleimmern mit eigenem Bad gibt es auch giinstigere
Zimmer mit Gemeinschaftsbag, zwei Schiafraume ahnlich
einer Jugendherberge und Appartements fir einen lan-
geren Aufenthalt. Caste ohne kiinstlerisches Talent sind
im ,Green Rooms” natirlich auch willkommen, allerdings
zum Standardpreis,
Aufgabe 5 und 6
A: Und, bist du gestern Nacht gut nach Hause gekom-
men?
Na ja. Ich bin in eine Polizeikontrolle geraten,
Was? Wo denn?’
In der LandauerstraBe. Die haben mich rausgewun-
B:
A:
B:
ken, wollten die Papiere kontrolieren und einen
koholtest machen.
Zum Gliick hattest du ja nur Cola getrunken,
B: Ja, aber ich hatte meinen Fuhrerschein nicht dabei.
a haben die extra in der Polizeizentrale angerufen
Und alles tiberprift. Und natiirich musste ich auch
10 Euro Strafe zahlen. Ich sag dir, ich bin echt sau-
en
Aufgabe 7 und 8
‘A: Was sehen wir uns denn an, Herr Maurer?
B: Also, Sie_suchen_nach einer zentral gelegenen
Zwei-Zimmer-Wohnung. Ich méchte Ihnen trotzdem
zuerst eine gréGere Wohnung zeigen, die Ihnen
bestimmt auch gefalt, Die Miete ist immer noch i
nerhalb des von Ihnen angegebenen Preisrahmens.
Die Wohnung liegt mitten im Stadtzentrum und
‘sehr gut geschnitten und ruhig. Wir sind gleich da,
hier ist schon die verkehrsheruhigte Zone, Sehen
Sie den Balkon dahinten, im 2neiten Stock? Der ge-
hdrt zur Wohnung. Und, was meinen Sie?
A: Ansehen kann ich sie mir ja, aber eigentlich hatte
ich lieber eine kleine Wohnung,
Aufgabe 9 und 10
A: Hier Gocht von |ss-gut-Catering, entschuldigen Sie
die Strung. Wir wollten Sie fragen, ob Sie mit un-
serem Service zufrieden waren.
B: Hmm. thr Personal war ausgesprochen haflich und
auch sehr piinktlich. Allerdings haben Sie zu wenig
Geschitr gebracht. Mir war es etwas peinlich, dass
Unsere Gaste cen ganzen Abend iiber nur einen Tel.
ler benutzen konnten. Ich finde, da hatten Sie ruhig
mehr bringen kénnen. Das Essen hat hervorragend
geschmeckt, bis auf die Desserts. Die Vanillecreme
war 2u wassrig und der Fruchtsalat hatte auBer Ki-
wis keine exotischen Friichte. Das war etwas ent-
t8uschend.
Ich habe mir das alles notiert und danke thnen far
die Zusammenarbeit.
M-=Moderatorin S = Professor Schuhmann
M: _ Streithahne und Unzertrennbare ~ Professor Schuh-
mann hat als Psychologe schon viele Geschwister-
beziehungen analysiert. Professor Schuhmann, ist
10
Projekt 82neu 261"
2
B
14
15
16
aaiitech
Transkriptionen
5 fur Jugendliche besonders schwierig, Gescin
ter zu haben?
Probleme gibt es in jeder Altersgruppe. Schon bei
Kleinkindern, wenn sich das altere Geschwisterchen
durch ein neues Baby entthront filhlt. Auch Seni-
oren rivalisieren mit ihren Geschwistern. Aber tat-
schlich gibt es wenige Geschaisterpaare, die sich
in den Pubertatsjahren gut verstehen.
Woran liegt das?
In dieser Zeit ist das Konkurrenzempfinden beson-
ders stark. Es gibt so viele Cebiete, auf denen mai
konkurrieren kann: in der Schule, bei den Eltern, bei
Freunden.
Unterscheiden Sie dabei Schwestern und Brier?
Ja. Bai Briidern kommt es oft vor, dass der diltere
emster und strenger ist, wohingegen der JUngere
lockerer und bei den Madchen beligoter ist.
Das birgt ein orobes Konfliktpotenzial, besonders,
enn beide ein Auge auf dasselbe Madchen qewor
fen haben. Bei Schwestern spielt Eifersucht eine
‘groBe Rolle. Sie beobachten standig, wer mehr be-
achtet wird, wer die vermeintlich Hilbschere oder
Bessere ist. Das Problempotenzial wird dadurch
verscharft, dass Teenager oft unter einem gemein-
samen Dach leben,
‘Aiso gibt es Hoffnung, dass sich das Verhaltnis bes-
sert, wenn einer auszieht?
Die Chancen stehen qut. Zu viel Nahe sorgt fiir Rei-
bung. Wie gut man sich versteht, hangt aber auch
von den Temperamenten der Geschwister ab.
Gibt es Tricks, wie man mit seinen Geschaistern
besser auskommen kann?
Keine allgemeingiltigen. Aber es hilft, di
Beziehunasregeln einzuhalten, Vor allem sollte man
nicht versuchen, den_anderen zu dominieren. Ich
personlich halte das ideal der Geschwisterliebe Fur
iiberzogen. Man muss sich nicht lieben ~ wwichtig
ist, dass man respektvoll miteinander umgeht,
Helfen vielleicht gemeinsame Interessen, um sich
besser zu verstehen?
Gemeinsame Interessen sorgen flr Gesprachsstoff.
Aber damit es keinen Konkurrenzkampf aibt, sollte
sich jeder seine eigene Nische suchen,
Wer hat es besonders schwer? Das Nesthakchen, der
Alteste?
Jede Konstellation bringt ihre eigenen Probleme
mnit sich, Ich denke aber, das mittlere Kind hat es
262. Projekt 82 neu
‘dufig_am schwersten, Es muss mit dem Juingeren
fruh ins Bett, ist aber schon alt genug, um wie der
Altere im Haushalt mitzuhelfen.
Mz Welche Erziehungstipas kénnen Sie Eltem geben?
S: Biter solten versuchen, immer ein gutes Verhait-
nis zu ihren Kinder zu haben, sich Zeit fir sie zu
niehmen und sie verstehen wollen. Auberdem ware
5 gut, wenn sie ihre Kinder nicht standig unter-
einander veraleichen. Jeden stort es schlieBlich,
wenn man immer hort, wes sein Bruder oder seine
‘Schwester besser kann.
M: Dem kann ich nur zustimmen. Professor Schuh-
mann, vielen Dank fiir dieses Interview.
MO = Moderator F = Frau (Marie Schultze)
M = Menn (Hermann Peters)
MO: Hier ist die Sendung Unsere Stadt” mit einer Dis-
kussion zum Thema: »Begriinen auf eigene Faust’.
Marie Schultze, aktive Birgerin aus dem Bezirk
Schéneberg, und Hermann Peters, Cartner, sind
hier bei mir im Studio und werden mit mir diskutio-
ren,
F: Hallo. Meine Nachbarn und ich haben seit einem
StraBenfest vor zwei Jahren beschlossen, unser
Viertel selbst 2u hegen und zu pflegen, Wir pflan-
zen Blumen, machen sauber, streichen gelegentlich
auch die Stromkasten.
M: Lassen Sie mich hier bitte mal etwas dazu sagen. £5,
ist Klar, dass alle in einer lebenswerten, hiibschen
Umgebung leben wollen, aber diese Aktivitaten
miissen auch geregelt ber die Buhne gehen.
Ich bin ~ ebilich gesagt - auch gegen Chaos. Ir-
_gendjemand muss als wohiwollend_kontrollierende
Kraft von offizieler Seite solche Aktionen abseq-
‘nen.
F: Bis unsere Bezirksverwaltung sich mal rihrt, wenn
zum Beispiel Baume eingehen und ersetzt werden
miissen, vergehen Monate!
M: Das mag je sein, aber hier geht es ums Prinzip.
Sonst kiinnte ja auch jemand auf die Idee kommen,
direkt an der StraBe eine Schaukel an einen Baum
2u hngen oder Baume zu zerstiiren.
Ich habe gelesen, dass man sich als Baumpate re-
gistrieren lassen kann. Alle Baume in der Stadt sind
durchnummeriert und man braucht sich da nur per
Mo:
Mo:
"7
819
20
a
22
23
24
L
Transkriptionen
E-Mail fir den Baum Nummer .sowieso” als Pate an-
zumelden. Dann darf man Baumscheiben, also die
Fide um den Baum, begrtinen.
F: Na, das ist direkt mal eine positive Nachricht! Ich
befiirchte nur, dass man auch als Baumpate nicht
einfach alles pflanzen darf, oder?
M: Soweit ich wei8, diirfen der Verkeh und die Sicht
nicht behindert werden.
1: Aber das ist doch logisch. Wie kann man denn die
StraBen noch verschénern?
M: Ich denke, Farbe hilft immer, Beispielsweise kiinsi-
lerisch_bemalte Stromkasten finde ich schon sehr
reizvoll.
Wir haben fiir den Juni einen Wettbewerb fiir un-
sere Stromkasten geplant, Alle Kiinstler, die Inte
‘esse haben, kénnen Entwiirfe auf unsere Nachbar-
schafts-Website stellen und wir Anwohner wallen
us, was uns am besten geféllt. So werden wir dann
= und Ubrigens auch auf unsere Kosten ~ die Strom=
kasten 2u Kunstwerken machen,
M: Haben Sie schon eine Erlaubnis dafiir erhalten?
F: Also, die Anfrace lieat den zustindigen Stellen vor,
wie immer warten wir nun,
: Toll Finde ich das! Wie macht man denn solche Ak=
tionen publik? AuSer natirlich durch unsere Radio
sendung?
M: Frau Schultze hat ja schon gesagt: Auf einer Vieb-
seite.
F: Na, auch Mund-zu-Mund-Propaganda. AuBerdem
arbeitet meine Nachbarin an einer Kunsthachschu-
le, Sie hat da eine entsprechence Ankindiung ans
Schwarze Brett gehangt.
Also ich bin gespannt und komme dann mal in thr
Viertel, um mir die Stromksten anzusehen,
In meinem heutigen Vortrag geht es um das Meer und
seine Bewohner.
Seit der ,Census of Marine Life” gine Art Bestandsauf.
nahme der Lebewesen im Meer gemacht hat, wissen wir,
dass mehr als 90% aller unbekannten Tierarten auf der
Erde in den Weltmeeren leben. Dariiber hinaus gibt es ja
nicht nur Tiere, sondern auch Mikroorganismen im Meer,
die auch leben, Wir kennen im Moment ungeféhr einein-
halb Millionen Lebewesen an Land und im Meer, aber das
ist nur ein Bruchteil aller Arten, cie es gibt.
Besonders viele Meeresbewohner gelten heute als be-
droht. Griinde dafir sind unter anderem die globale
Erwarmung und die Uberfischung, Die Erwérmung_ge- 25
fahdet_die Lebensbedingungen vieler Arten_im Meer,
Fische bendtigen wie viele andere Lebewesen auch eine
bestimmte Temperatur, um leben zu kénnen. Andert sich
die Temperatur, k6nnen sie eventuell noch in andere Ge-
filde auswandern, oder sie sterben aus.
Das Problem der Uberfischung ist algemein bekannt. Ob-
wohl es gesetzlch festgelegte Fangquoten gibt, setzen
sich viele Fischer darliber hinweg und fischen, so viel
sie wollen. Auch die Art und Weise, wie gefischt wird,
hhat Konsequenzen fir die Mere. Werden Dynamit oder 26
Grundschlegpnetze eingesetzt, die den Meeresboden ab-
kratzen, dann geht unter Wasser vieles fur immer kaputt
Zurick bleibt eine Art Wiiste, ohne Pflanzen, ohne Le-
ben. Wann und ob sich der zerstirte Boden regenerieren
wird, ist ungewiss.
Ein weiteres Problem, besonders fiir die Tiefsee, stellt
der sogenannte Ressourcenabbau dar, also der Abbau von
bestimmten Rohstoffen, Man weil inznischen, dass es
kostbate Metalle und andere Rohstoffe auf dem Meeres-
boden gibt und dass man sie abbauen kann. Sobald zum
Beispiel die Preise fiir Kupfer oder Nickel weiter steigen,
Kénnte sich ein Abbau in der Tiefsee lohnen, denn diese
Metalle werden zum Bau zahlreicher elektronischer Ge-
‘ate bendtiat. Beim Abbau wilrden riesige Staubsauger
den Tiefseeschlamm vom Meeresboden aufsaugen, um
die Metalle zu gewinnen. Damit ware dann alles Leben
dort verschwunden, denn in dem Schlamm befinden sich
Bakterien und Mikroorganismen. Die Tiefsee braucht den
Schlamm, um weiter bestehen zu kénnen,
Forscher, die sich mit Umweltfragen und dem Meer be-
schaiftigen, sind seit Langerem aktiv und versuchen ihr
Wissen zu vermittein und zu warnen. Aber viele Men-
schen tun sich schwer dabei, cie Warnungen in ihrem
Alltag umzusetzen. Dabei hangt die Rettung des Mee- 30
fes auch von unserem eigenen Energiekonsum ab: Wenn
wit unser Konsumverhalten éndern uné bewusst weniger
Energie verbrauchen, ist auch dem Meer geholfen, Ich
beende meinen Vortrag mit der Bitte an Sie: Helfen Sie
uns, das Meer zu rettent
a
28
29
Test 3
Beispiel
S=Frau Schneider M = Frau Meier
Projekt 82 neu 26302
Transkriptionen
Hier ist das Blirgertelefon, Schneider.
Guten Tag, Meier. Ich hatte gern cine Auskunit 2ur
Ummeldung meines Wohnsitzes. Konnten Sie mir
bitte sagen, welche Dokumente ich dafur brauche?
S: Als Bundesburgerin brauchen Sie einen giltiqen
Fersonalausweis und die Abmeldung von Ihrem vor-
herigen Wohnsitz. Gehten Sie damit zum Meldeamt.
Kann ich die Abmeldung auch Uber das Internet ma-
chen? Denn ich bin ja schon hier, in Berlin.
S: Da missen Sie mal online gehen und sehen, was an
ihrem alten Wohnsitz Ublich ist, Aber ich rate th-
nen, erstmal einen Zweitwohnsitz anzumelden. Die
Abmeldung kOnnen Sie dann spater machen.
fr Cut, das mache ich dann, vielen Dank!
5: Bitte schén.
‘Aufgabe 1 und 2
Wahrend der kalten Jahreszeit haben viele Menschen un-
ter trockener Haut zu leiden. Oft hat das nicht nur mit
der Jahreszeit, sondern auch mit der Veranlagung und
dem Lebensstil zu tun. Vorbeugend empfehilen die Fach=
rate, im Winter genug Wasser zu trinken, die Haut nur
mit milden Pflegeprodukten zu reinigen und stets mit
ner leicht vertraglichen Creme einzureiben. Gewahnli-
che Seifen und iibertriebenes Waschen kénnen der Haut
soar schaden. Wer eine gesunde Haut haben mchte,
Sollte auch auf Rauchen und Alkohol verzichten.
Aufgabe 3 und 4
A: Erzahl mal, wie war denn dein Geschaftsessen ges-
tem?
B: Eigentlich_recht_qut. Das ,Steme-Koch” in der
StiesemannstraBe ist durchaus geschmackvoll eine
‘gerichtet, stilgerecht, alles SOersahre, Jedenfalls
soneit ich das beurteilen kann, Auch der Service ist
sehr gut, alle sind hiiflich und zuvorkommend. Wenn
man die Speisekarte lest, ist man beeindruckt, und
uns hat des Essen_auch wirklich gut. geschmeckt.
Aber das Preis-Leistungs-Verhalinis stimmt nicht.
Die winzigen Portionen sind viel zu teuer. Men kann
da eigentlich nur auf Firmenkosten hingehen.
Aufgabe 5 und 6
V= Vater S = Sohn
Wie ist das Vorstellungsgesprach fir dein Praktitum
denn gelaufen?
S: Recht gut. Der Zustandige hat iiber eine halbe Stun-
de mit mir gesprochen, Dabei ging es um meine
Erfahrungen, meine Lieblingsféicher und meine Vor
264 Projekt 82 neu
vu
stellungen, was die Zukunft angeht.
Klingt gut. Wann bekommst du denn Bescheid, ob
sie dich nehmen?
Das dauert noch ‘ne Welle, AuBerdem muss ich
noch einmal kommen, haben die mir gesagt. Da soll
ich noch einen Eignungstest machen,
Ach so.
Aufgabe 7 und 8
ie
Bs
fe
Kennst du mir mal helfen?
Klar. Was gibt's?
Ich michte diese App herunterladen, aber das
fFunktioniert nicht richtig, Mir ist nicht klar, was da
schiefgelaufen ist.
Na ja, da sind bestimmte Benutzungsbedingungen
und hier steht, dass der Anbieter fiir die Apo auf 8
deine Smartphone-Daten zuareifen darf. Du musst
dann auf wJa” klicken und dann kommt die App auf
dein Smartphone.
Welche Daten meinen die denn?
Steht hier doch, deine Fotos, d
dein GPS usw.
Und wenn ich das nicht méchte?
Ich glaube, dann kannst du die App nicht herunter-
laden.
E-Mail-Account,
Aufgabe 9 und 10
AL
ich habe ein Stipendium und gehe fuirein Jahr nach 9
New York, Dort arbeite ich an meiner Bachelorar-
beit. Die deutsche Stipendienorganisation hat mir
Vvorgeschlagen, im Studentenwohnheim zu wohnen,
aber das Uberstelgt mein Budget. Wei6t du, wo ich
da billig wohnen kann?
Als ich letztes Jahr in den USA war, habe ich tiber
eine Website gtinstige Privatiibernachtungen ge-
funden, aber immer nur fir 10, maximal 14 Tage,
nicht flir léngere Zeit. Kontaktiere doch die Uni
dort und bitte um Vermittlung eines Privatzimmers
Vielleicht kann man da irgendwo kostengiinstiq zur 10
Untermiete wohnen, wenn man etwas als Gegen-
leistung enbietet, zum Beispiel Deutschunterricht,
Ja, das versuche ich mal.
M-= Moderator A = Andreanne Bartoli
Ms
Hallo, Leute. Da sind wir wieder mit .Kinstler von
morgen”. Heute unterhalte ich mich mit Andreannen
12
B
PER
As
Transkriptionen
Bartoli, einer Opemsdngerin .von morgen’. Hallo,
Andreanne.
Hallo.
Andreanne, wie wird man eigentlich Opernsngerin?
Ich habe erst Klassischen Gesang studiert, in Ita-
lien, und jetzt mache ich hier in Mainz meinen
Master im Bereich Oper. Da studiere ich natirlich
wneiterhin Gesang, dazu kommen musiktheoretische
Facher, intensiver Schauspielunterricht und, fur die
anderen, noch Italienischunterricht,
Den du selbstverstandlich nicht ndtig hast. Ist denn
das Studium der einzige Ausbildungsweg?
Es gibt noch den Weg Uber den Privatlehrer. Aber
das ist heute eher selten. Da konzentriert man sich
ausschlieBlich auf den Gesang, was mir zu einseitig
ware, und ich glaube, auch fur die heutigen Anfor-
derungen des Berufs. Ohne eine solche, umfassen-
dere Ausbildung ist man hinterher doch sehr ein-
‘geschrankt. Hat keine Moglichkeit fiir ein 2weites
Standbein,
Fur den Fall, dass es mit der Opemkarriere nicht
Klaopt?
Na ja, um eine erfolgreiche Opemnséingerin zu wer-
den, muss man nicht nur viel kénnen, sondern eben
auch ein bisschen Giiick haben. Mir ist durchaus be-
wusst, dass Oper nicht das Publikum haben wie
andere Musik. Auf jeden Fall ist es nicht schlecht
vorzusorgen, sich andere Optionen offerzuhalten.
Ou sagst, .viel Konnen”, Was braucht man denn, au-
Ber einer guten Stimme?
AuGerhalb der Musikwelt wird Geseng, euch Opemn=
gesang, sehr unterschatzt. Die_meisten_denken
man braucht einfach eine qute Stimme und sonst
nichts. Man muss aber auch sehr diszipliniert sein
und sehr, sehr viel an sich, an seiner Stimme, seiner
Schauspieltechnik arbeiten, Wahrend meines Studi-
tums habe ich bereits an verschiedenen Opernaut
fWhcungen tellgenommen, einmal habe ich sogar
mit der Bonner Jugendoper eine Hauptfigur singen
diirfen. Das ist ein harter Job und der Druck ist
einfach unvorstellbar,
Aber andere Séinger, Pop- oder Rockstinger, geben
doch auch Konzerte ...
mit Mikrofon. Wir nicht. Eine Opernauffihrung
ist kein Konzert, sondern im Grunde eine Theater-
auffiihrung, nur dass eben nicht gesprochen, son-
dem gesungen wird. Aber die Schauspieler haben es
da noch besser, die haben kein Orchester. Wir miis-
sen so singen, dass man uns trotz des Orchesters
noch hért. Dazu braucht man eine gute Technik,
aber auch viel Kraft
M: Hm, ja, richtig. Andreanne, eine letzte, ganz andere
Frage: Woher hast du deinen ungendihnlichen Na-
men?
A Den gibt es sonst eigentlich gar nicht, Meine Eltern
wollten mich Andriana taufen, aber mein GroBvater
war Geigenbauer. Eine der beriihmtesten Geigen der
Welt ist die Lady Blunt Stradivari. Und diese Lady
Blunt - sie war Ubrigens die Enkelin von Lord Byron
= hie® Ann, also ~Andreanne” ist dann als
Kompromiss herausgekommen.
M; Ancreanne, ganz, ganz herzlicnen Dank flr dieses
Gesprich,
M-=Moderatorin = Familienberaterin Gerlinde Tauber
\V= Vater Markus Eberfeld
M: Ich begriiBe Sie zu unserem heutigen Gesprach in
der Sendung Unsere lieben Kids”. Bei mir im Studio
sind Herr Markus Eberfeld und die Familienberaterin
Gerlinde Tauber. Herzlich willkommen.
Guten Tag.
Hallo.
Kindergeburtstage werden immer hdufiger van pro-
fessionellen Geburtstagsplanem organisiert, etna
in Partytempeln oder Vergniigungsparks. Nicht s
ten sind sie ein qroB angelegtes Event, das nicht
nur den Eltern, sondern im Grunde auch den Kin-
Ger den letzten Nerv raubt. Herr Eberfeld, Sie ge-
horen zu den leidenden Eltern?
Vi Nicht mehr, hoffe ich. Meine Frau und ich haben
beschlossen, uns aus diesem Wettbewerb auszuklin=
ken,
F Das ist auch das Beste, was Sie tun kénnen, Das
nimmt ja kein Ende, ES muss immer noch aréBer
och aufwendiger sein, und natirlich auch teurer.
M: Ja, soweit ich mich kundig gemacht habe, kostet
ein Standardfest so um die 300 Euro. Kommen ex-
tem gebuchte Zauberer oder Clowns hinzu, kann
sich das schnell verdreifachen.
F: Aber der Kostenounkt ist gar nicht das Schlimmste.
Ich habe mich anlasslich meiner Enkel erstmalig mit
dem Thema befasst und musste mit Schrecken fest-
stellen, dass es bei diesen Events” vallig an freiem
Spiel fehit.
V: Das wurde uns dann auch bewusst. Da ist ja alles
véllig durchorganisiert und festgelegt, selbst, wann
16
7
8
Projekt B2neu 26519
20
a
2
24
Transkriptionen
gelacht wird. Die Kinder machen nichts, ja durfen
gat nichts selbst machen.
F: Und: Es fehit das Miteinander, Dass die Kinder sché:
ne Stunden miteinander verbringen.
Vz Ja, sie werden zu perfekten Konsumenten herange-
zogen.
M: Was sind Ihrer Meinung nach die Griinde fur diese
Mode? AuBer beenaten Wohnverhaltnissen.
F: In meiner Jugend hatte man meist auch nur Kleine
Wehnungen. Heute jedoch meinen viele Eltern, ih-
ren Kindern etwas Einzigartiges, Pompéses bieten
2u miissen, oft an den Bedurfnissen der Kinder vor-
bei.
Vs Meine Frau und ich gehtren eher 2u den Gutverdie-
neca. Es war der Zeitmangel oder, um ganz ebilich
2u sein: die Prioritaten. Das Meeting ging immer
vor. Und so ist das bei vielen.
Aber es giot doch Ratgeber-Biicher und auch Veran-
stalter, die padagogisch nertvoll gestaltete Feiern
vorschlagen.
Wir haben so einen Veranstalter mal 2usprobiert,
Das war wie ein Schulausflug ins naturhistorische
Museum, nur mit Geschenken. Als Geburtstagsfeier
bleibt das kaum in Erinnerung.
Me Herr Eberfeld, wie wurde denn bei Ihnen der letzte
Kindergeburtstag gefeiert?
V: Mit einem Picknick im Stadtpark. Das war in Null-
kommanix organisiert, absolut locker und die Kin-
der erzahlen immer noch davon.
F:Perfeki! Aber die Idee dazu hatten Sie sicher nicht
aus einem dieser Ratgeber, oder?
Ve Nein
M: Na, dann bleibt zu hoffen, dass sich viele Hérer und
Horerinnen durch dieses Gesprich inspirieren las-
sen. Frau Tauber, Herr Eberfeld, herzlichen Dank,
dass Sie hier im Studio waren
Mein heutiger Vortrag trgt den Titel »Sozialer Woh-
‘nungsbau in Chile ~ ein Vorbild".
Als der visiondre Architekt, Alejandro Aravena, vor der
Aufgabe stand, ein nach dem Erdbeben 2010 zerstértes
Wohngebiet der chilenischen Stadt Constitucion wieder
aufzubauen, setzte er sich zuerst mit cen Benohnern des
Viertels zusammen. Fir den Wiederaufbau hatte er nur
etwa 10.000 Dollar pro Familie fir Grundstiick und Haus-
bau zur Verfiiguna. Die Betroffenen sollten nun Wohn-
266 Projekt B2 neu
cigentiimer werden und als solche auch ein Mitsprache-
recht genieGen.
Entscheidend war fur Aravena, so 2u bauen, dass sich
die Familien dort wohifihlen, Mit ihnen zusammen ent-
wickelte er ein einfaches, aber bestechendes Konzept:
einen Bauplan fur eine Siedlung mit sogenannten ,guten
halben Hausern’, die dank seines Designs spater aufge-
wertet werden kénnen, So ein utes halbes Haus” hat
40 Quacratmeter Wohnflache, was in Chile fr eine Fan
lie in aemlichen Verhaltnissen der Durchschnitt ist. Aller,
dings besteht die Méglichkeit, weitere 40 Quadratmeter
selbst hinzuzubauen, und damit das Haus aufzuwerten,
‘80 Quadratmeter Wohnraum stehen in Chile naimlich Fa-
milien des Mittelstandes 2ur Verfiigung,
Sobald die Bewohner des ehemaligen Armenviertels Geld
dafiir hatten, wollten sie ihre Hauser ausbauen kiinnen.
Das war besonders wichtig fir sie. Und tatsachlich sind
inzwischen viele der ,guten halben Hauser” zu .ganzen
guten Hausern” mit 80 Quadratmetern Wohnflache ge-
worden, Aber auch die kleine Version der Hauser ist vol
funktionsfahig, denn jedes Haus besitzt die Grundaus-
stattung, namlich neben dem Wohnraum auch Kiiche und
Bad. Aravenas Siedlung, die Siedlung Villa Verde, steht
nun auf einem Tsunami-sicheren, hoch gelegenen Land-
strich, Die kleinen Hauser sehen wie eng nebeneinander
stehende, schmale Reihenhauser mit zwei Stockwerken
‘aus, immer direkt mit Platz fur den moglichen Anbau
daneben
Mit seinen Ideen hat Aravena den sozialen Wohnungsbau
revolutioniert. Nicht nus, indem er die Betroffenen von
Anfang an mit entscheiden lief, sondern auch weil er
keine seelenlosen Gebaude bauen wollte. Gebaude, die
die Armut einbetonieren, statt sie zu bekémpfen. Eine
Bauform, die man leider auch in Europa haufig findet.
Denkt man da zum Beispie! an den sozialen Wohnungs-
bau in Deutschland, an die grofeen Piattenbausiedlungen
‘oder andere charakterlose, hohe Hauser mit winzigen,
‘absolut identischen Wohnungen, die iber viele Stockwer-
ke verteilt sind, ¢ann wird einem der Unterschied Klar.
Monotonie und Anonymitat einerseits, Vielfalt und die
Moalichkeit, kleine Traume zu verwitklichen andererseits..
Belohnt wurde Aravens fur seine innovativen Iden und
Entwiirfe mit dem ,Pritzker-Preis fuir Architektur’, dem
Oscar der Architekten. Dieser Preis wiirdigt naben seinen
bahnbrechenden Ideen zum sozialen Wohnungsbau auch
die Energiceffizienz und Umweltvertraglichkeit all seiner
Gebiude.
Hier méchte ich meinen Vortrag beenden, meine Damen
und Herren. Ich bedanke mich fir Ihre Aufmerksamkeit!
25
26
27
28
29
30o1
02
Transkriptionen
Beispiel
Das Kochrezept des Tages.
Schweinefilet mit Gemiise steht heute auf unserem
Speiseplan. Dazu brauchen Sie 400g Schweinefilet, eine
Zwiabel, eine Knoblauchzehe, eine Zucchini, zwei Karot-
ten und franatisischen Senf sowie Salz und Pfeffer. Das
Fleisch bestreichen Sie mit dem Senf und wickein es als
Ganzes in Alufolie. In der Alufolie braten Sie es ca, 30
Minuten bei 180 Grad. Den entstehenden Saft stellen Sie
zur Seite und braten das Fleisch mit gedffneter Alufo-
lie noch weitere 15 Minuten. Inawischen dlinsten Sie das
klein geschnittene Gemiise mit ein bisschen Butter und
salzen und pfeffern es. Sie gieBen den Bratensaft hinzu,
Dazu passt Reis. Guten Appetit!
Aufgabe 1 und 2
And the winner is! Fin besonderes Highlight ist die Os-
carverleihung heute Nacht. Wer Sterne, Sternchen und
Hollywood liebt, sollte unbedingt wach bleiben. Das
Spektakel wird live ibertragen. thr kénnt die Show ent-
weder traditionell im Fernsehen mitverfolgen oder als
livestream im Internet ansehen. Unser Vorschlag: Trefft
uch mit anderen Cineasten, kocht euch etwas Leckeres
und genieBt die Show, denn eine Show wird es geben.
Um noch mehr mitzufiebern, kénntet ihr auch auf euren
Sieger wetten. Eine aufregende Filmnacht wiinscht euch
das Film-Radio-Team,
Aufgabe 3 und 4
‘A: Es ist schon nach 12 Uhr. Wie kommen wir denn jetzt
schnell zu Paul? Die Busse haben schon Feierabend.
Vielleicht mit ‘nem Taxi?
Ich organisiere uns das iiber die App von UBER.
Was ist cas denn? —
Na, da fahren Privatleute und bringen Kunden von
A nach 8 und awar sehr kostengiinstig. Bin schon
mehrmals mit denen gefahren, Warte mal, ich sende
mal eine Anfrage. So. Da ist schon die Antwort. In 10
Minuten kommt ein Fahrer!
‘As Das ist ja krass!
See
‘Aufgabe 5 und 6
A: Guten Tag, ich méchte diese Jacke reinigen lassen.
B: Guten Tag, kann ich bitte mal sehen? Danke.
Az Sehen Sie hier, am Kragen, da ist ein Fleck, Ich weiB
leider nicht, was das ist, aber Sie kennen sich doch
aus, Was kénnte das denn sein?
B: Hm, am Kragen gibt es meistens Schweidflecken
oder Kleine Spritzer Parfum, Hier ist es ja nur an
einer Stelle, also cenke ich mai cher an Rouge oder
Make-up, das beim Anziehen abgefarbt hat. Kann
bei Damenjacken passieren,
A: Ja, wer wei. Bitte versuchen Sie, das rauszukrie!
gen.
8: Natirich. Versprechen kana ich es thnen aber nicht!
mata Tund &
Welche Tipps kénnen Sie unseren jungen Hunde
freunden geben?
Hunde sind ja bekanntlich kluge Tiere und deshalby
fiihlen sich die meisten Hunde ganz einfach unter-
fordert, wenn sie nur so durch die Gegend laufen,
thr misst mit ihnen im Team spielen. Dadurch lernt
ihr euren Hund auch besser kennen und eure Be-
ziehung wird intensiver. Da gibt es verschiedene
Méqlichkeiten, zum Beispiel das altbekannte Schei-
benwerfen, das jetzt Doafrisbee genannt wird, oder
auch das Weitspringen, von einer Rampe ins Wasser,
mégen viele Hunde desonders germ.
‘Aufgabe 9 und 10
Machst du nach dein Freiwiliges Soziales Jah?
Nein, ich bin letzten Monat fertig geworden,
Kannst du das eigentlich empfehlen?
Generell finde ich, dass alle jungen Leute etwas fir
ie Gesellschaft tun soliten. Meine Stelle war aller-
dings nicht so gut. Ich war ja in einem Jugendcafé,
Zio des Cafés ist, die Schiller von der StraBe wegzu-
hholen, Denn das ist im Wedding cie Gefalw. dass sie
ins Kriminelle abrutschen. Letztendlich hatte ich
‘aber kaum Gelegenheit, mit den Cafébesuchern in
Kontakt zu kommen. Ich musste vorwiegend abwa-
schen, Salate zudereiten usw,
A: Ja, schade, das klingt nicht so spannend.
14
M= Moderator G = Frau Dr. Griffel
M: Heute haben wir Frau Dr. Griffel von der Universi
‘tat Rostock zu Gast im Studio. Sie beschaftigt sich
2urzeit besonders mit der sogenannten recionalen
Emnahrung. Frau Griffel, was ist eigentlich ,regiona-
le Emahrung’?
10
Projekt 82 neu 267"
12
3
4
5
Transkriptionen
Das ist ganz einfach zu erkléren: Stellen Sie sich
in Ballungsgabiet vor, also 2.B. eine GroBstadt,
die einen gewissen Bedarf an Nahrungsmitteln hat
Regionale Emahrung bedeutet, dass man alle Nah-
rungsmittel flr dieses Gebiet aus der unmittelbaren
Umgebung, also aus einem Umkreis von ca. 100 km,
‘gelefert bekommt.
Nehmen wir mal Hamburg, Ware das fur Hamburg
miiglich?
So leicht lasst sich thre Frage nicht beantworten,
denn man muss vor allem einen Faktor beachten
Wie wir uns ernahren, Bei dem intensiven Fleisch-
verbrauch der meisten Deutschen ~ ca. 87 kg pro
“Jahr = ware es nicht miglich, denn dieser Fles
konsum_braucht_viel_mehr Anbaufliche als eine
‘kologische, vegetarische oder vegane Eméhrungs-
weise. Aber stellen wir uns den Idealfall vor: Ganz
Hamburg emahrt sich Gkolagisch und reduziert
auch seinen Fleischverzehr. Denn wirde die gesam-
te Region im 100-km-Radius um Hamburg tatséch-
lich fir die Ernéhrung der Stadt austeichen.
Ist es nicht schwierig, die Menschen davon zu iiber
zeugen, ihre Emahcungsweise umzustellen? Man
sagt ja, dass man schon als Kind geprdat wird und
ine_bestimmte Emghrungsneise eslernt, an der
man oft sein Leben lang festhalt
Stimmt, aber der Mensch kann ja auch Neues ler-
ren, oder? Fiir eine regionale Ernahrung spricht ja
auch der Gewinn an Nachhaltigkeit und die Tatsa-
‘che, dass sie geringere negative Auswirkungen aut
die Tiere und die Natur hat. Stellen Sie sich mal vor,
‘was man allein an Transportwegen spart! Das ware
dann auch ein echter Beitrag zum Umweltschutz,
Da kann ich Ihnen nur recht geben. Aber meinen
Sie, die Hamburger wirden wirklich auf Kiwis, Oran-
en und Ananas verzichten, die ja nicht im Gebiet
um Hamburg wachsen - um nur ein Beispiel anzu-
fihren?
Genau da liegt eins der Probleme: Wir sind inzwi-
schen daran gewohnt, alle Lebensmittel 2u jeder
Jahreszeit zu bekommen. Das ware mit den regi
onalen Produkten nicht mehr méglich. Man miss-
te sich auf das beschranken, was in der jeveiligen
Jahreszeit reif wird.
Hier machte ich auch betonen, dass das Umstellen
auf eine regionale Erndhrung ein langfristiger Pro-
225s is. Erste Ansitze gibt es in Deutschland schon.
In vielen Regionen arbeiten naimlich bereits kleine
Betriebe zusammen. Also der Bauernhof, die Ver-
268 Projekt B2 neu
arbeiter der landwirtschaftlichen Produkte und die
Lebensmittelhiindler. Dieses Konzept der Kooperati-
on sollte unterstiitzt werden. Der Staat kénnte auch
mehr daftir werben, indem er Preise verleiht. Das
wiirde die Betelligten motivieren, weiter in diese
Richtung zu arbeiten. Die Universitat verfalgt diese
Entwicklung wissenschaftlich und versucht neben
der Bestandsaufnahme auch weitere Konzepte 2
ererbeiten.
M: Frau Griffel, das klingt alles sehr spannend. Leider
ist unsere Sendezeit schon vorbei. Vielen Dank fir
die interessanten Informationen.
Dis
M-= Moderator V = Verlagsanestelite Frau Schneider
'S = Studentin Katharina Wille
M: Morgen, am 23. April, ist der Welttag des Buches
‘und des Urheberrechts, Deshalb mochten wir heute
imit der Verlagsangesteliten Frau Schneider und der
Studentin Katharina Wille Uber das Copyright an der
Universitat sprechen,
Vr Ich freue mich sehr, dass ich hier die Méglichkeit
habe, die Position unseres Verlags 2u vertreten,
denn an_den Universitaten wollen alle immer nur
Biicher umsonst online stellen, ohne an die Auto-
renrechite und das Copyright zu denken,
S: Das meinen Sie doch nicht ernst! Wir werden doch
von Anfang an angehalten, immer Quellen und Au-
toren anzugeben, Das ist das Erste, was man beim
Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit lernt.
Daran kann ich mich auch noch erinnern. Wehe,
man ist bei den Quellen nicht korrekt!
Vs Mir geht es hier nicht um das richtige Zitieren, son-
dem darum, wie viele unserer Biicher von den Unis,
online gestellt werden, ohne dass der Verlag oder
der Autor dafiir Geld bekommen,
M: Da habe ich andere Informationen. in der Zeitung
stand, dass die Unis dafir Pauschalen zahlen,
Si Genau. Wir haben mit unseren Profs dariiber ge-
sprochen. Und nun schlagen die Verlage vor. dass
ede Seite, die benutzt wird. einzeln_verrechnet
werden muss. Das ist ja so viel Burokratie! Dabei
it es eine rechtliche Vereinbarung, dass man zu
wissenschaftlichen 2wecken Werke in der Lehre und
in der Forschung einsetzen darf, ohne um Erlauisnis,
2u fragen.
16
v7
8
920
2
23
Transkriptionen
Sehen Sie des doch mal von unserer Seite: Wenn
wir fiir unsere Biicher nicht genug Geld bekommen,
missen wir schlieBen. Die jetzige Pauschale ist ein
Witz, Sie entspricht nicht der widdichen Nutzung.
Ein Buch, das online steht, wird genauso gelesen
wie ein Buch im Biicherregal und sollte auch be-
zahit werden
M: Aber die Unis sind doch auf wissenschaftiche Lite-
ratur angewiesen, und diese digital beretzustellen,
ist auch ein Beitrag zum Umweltschutz, denn sonst
miissten die Studenten wieder alles auf Papier ko-
pbieren, so wie friher
Genau, wir miissen auch an den Umweltschutz
Genken! Aufleidem gilt auch auBerhalb der wissen-
schafilichen Nutzung, dass alle Biicher zu einem ~
wie es heift ~ .kleineren Teil, also zu 12 Prozent,
ohne Verlags- oder Autoreneinnilligung genutzt
werden diirfen,
Vs Mag sein, aber denken Sie dach mal an die Autoren
und stellen Sie sich vor, wie viel Arbeitszeit die in
ihr Buch investiert haben! Dafiir wiirden Autoren
‘gein angemessen bezahit werden,
Aber das mit der Bezahlung hat doch mit dem Ver-
Jag zu tun, der sollte den Autoren mehr zahlen.
Vs Auf diese Diskussion machte ich mich nicht einlas-
sen. Ich weiB, dass die Studenten nicht alle Biicher
kaufen konnen, die sie lesen missen, aber ich bin
fiir eine faire Behandlung der Verlage.
Ich hoffe, dass alle Beteiligten bald eine gerech-
te Lésung finden. Wir leben nun mal im digitalen
Zeitalter und miissen auch fiir das Urheberrecht in
der Wissenschaft eine angemessene Lasung finden.
Vielen Dank fur das Gespracht
Herzlich willkomment Friiher war alles besser! Oder viel-
leicht auch nicht? Dieser Frage wollen wir heute ein biss-
chen nachgehen, Mein Name ist Heiner Kunsch und ich
bin freischaffender Journalist.
Gehdren Sie zu denjenigen, die sich dem Warnschrei
anschlieBen, dass die Welt durch zu viel Fernsehen und
Internet verdumme? Wenn ja, so lassen Sie sich eines
Besseren belehren. Zahlreichen Untersuchungen zufolge
ist weltweit ein bemerkenswertes Anstieg des Intelligen:
quotienten zu verzeichnen,
Einer der entscheidenden Faktoren dafiir ist die Aloha-
betisieruna. Sicherlich gibt es noch viel auf der Welt zu
verbessern, aber inzwischen kénnen vier von finf Erden-
bewohnern lesen und schreiben. In vielen sogenannten
Entwicklungslindern hat sich da in wenigen Jahizehnten
ein Prozess vollzogen, fir den der Westen mehrere Jaii-
thunderte bendtiate
Nehmen wir ein anderes welt verbreitetes Schlagwort:
Die Reichen werden immer reiches, die Armen immer Bre
mer, Auch dies lisst sich bei qlobaler Betrachtung nicht
aufrechterhalten, Noch im Jahr 1970 war die Welt_unge-
rechter als heute, Znei Jahrhunderte Industrialisierung
hatten den Westen reich gemacht, wahrerd groBe Tei-
le der Welt arm gebliehen waren. Der Planet war mehr
‘oder weniger zweigeteilt zwischen einer reichen ,ersten”
und einer armen .dritten” Welt, Das hat sich inzwischen
scedndert_und der gréte Teil der Menschheit lebt heute
ingendwo zwischen arm und reich. Und so wird unsere
Gegenwart durch zwei unterschiedliche Entwicklungen
gepragt: Wahrend in vielen einzelnen Landern die Un-
erechtigkeit zunimmt, nimmt sie global ab. Die Reichen
werden wohlhabender; die Armen aber auch.
Das sind alles harte Fakten, von denen ich Ihnen nachher
noch weitere présentieren méchte, Unter anderem dazu,
warum die deutschen FuBballstars der 7Oer-Jahre heute
wahrscheinlich nur in der dritten Liga spielen wirden,
Und obvrohl das also alles harte Fakten sind, schademen
die_meisten Menschen ~ insbesondere, wenn sie die 40
iiberschritten haben ~ davon, dass friher doch alles vi
besser_genesen sei. Warum? Aligemein tendiert_unser
Gehirn dazu, schlechte Erfahrungen aus der Erinnerung
2u léschen. Somit bleibt nur das Positive brig und die
Sehnsucht nach der vermeintlich so aroGartigen Veraan-
‘cenheit ist eigentlich nur logisch
Hinzu kommt, dass die Lebensiahre awischen 15 und 25
fir die meisten Menschen besonders oragend sind, weil
‘man sich in dieser Phase als Envachsener etabliert. Das
geht einher mit aufrecenden Erlebnissen: die erste Li
be, der erste Job, Auch von diesen Erfahrungen bleiben
rmeist im Laufe der Jahre nur rosige Erinnerungen brig,
doch so erklart sich, warum Nostalgiker vorzugsweise aut
ire eigene Jugendzeit zuriickblicken.
Aber jetzt haben Sie sicher erst einmal einige Fragen.
Beispiel
A: Guten Tag, was darf es sein?
24
25
26
7
29
Projekt B2 neu 26901
02
Transkriptionen
B: Ich _michte einen Blumenstraul mit leurop ver.
‘schicken
Ja gern. Wie viel darf der Strauf denn kosten?
So ungeféhr 20 Euro.
Sie wissen, dass da noch Gebiihren hinzukommen?
Ja Klar. Die Blumen sollen 20 Euro kosten. Ich hatte
an einen bunten SommerstrauB gedacht. Ahnlich
wie dieser Straub hier,
‘Az Gut, dann kommen Sie bitte mit zum Computer, wir
geben dort alles ein, Ich brauche folaende Daten:
Name und Adresse der Empfangerin oder des Emp-
fangers, wann der Straub aenau_aeliefert werden
soll und ob eine Nachricht mitgeschickt wird.
8: 0.K. Das geht an Doris Kehimann, sie wotnt in der ..
‘Aufgabe 1 und 2
Und nun noch eine wichtige Nachricht vor Forstamt:
Wegen der anhaltenden Trockenheit und der sehr hohen
Temperaturen herrscht Waldbrandwamstufe § in allen
\Waldern West-Brandenburgs. Die Walder sind deshalb fur
alle Spazierainger_gesperrt. Die Bevélkerung wird um
erhdhte Aufmerksamkeit gebeten. Bitte verstoBen Sie
nicht gegen das Verbot, vermeiden Sie in der Nahe der
Walder offene Feuer und werfen Sie keine Zigaretten in
die Natur. Melden Sie der zustandigen Feuerwehr sofort,
falls Sie Rauchentwicklung oder Feuer beobachten,
Aufgabe 3 und 4
Ar Das ist ja eine tolle Schneeskulptur! Woher ist das
Foto denn?
B: Na, aus Sapporo. In Japan gibt es doch das Schnee-
festival und da treten Mannschaften aus verschi
denen Landern gegeneinander an und baven Skulp-
turen aus Schnee. Es gewinnt das Team mit der
eindrucksvollsten Skulptur,
A: Wow, da bauen die eine so graBe Skulptur? Sind
denn alle Skulpturen Gebiude?
B; Nein, es gibt nicht nur Gebaude, auch Figuren
und Filmszenen. Aber mir gefallt dieses Gebsude
am besten, deshelb habe ich es hier auf meinem
Smartphone. Fir mich kombiniert es traditionelle
iapanische Architektur mit der Moderne.
A: Wirklich?
Aufgabe 5 und 6
A: Schenker Transportspezialist, guten Tag.
B: Guten Tag, mein Neme ist Mander. Ich wiirde Sie
gern damit beauftragen, ein Klavier zu transpovtie-
‘fen, Kénnten Sie mir ungefahr sagen, wie teuer das
wird?
270 Projekt B2 neu
‘A: Das kommt auf den Transportweg und die genauen
Umstande an. Wo sollen wir es abhoien?
In der SchillerstraBe 17, in Altona.
Welcier Stock? Gibt es einen groBen Fahrstuhl?
im zweiten Stock, ohne Fahstuhl.
‘Aha. Und wohin soll des Klavier gebracht werden?
Nach Bremen, in eine Villa, also dort soll es im Erde
geschoss stehen.
‘A: ch habe es mir aufgeschrieben und werde thnen
bis heute Nachmittag einen Kostenvoranschag per
E-Mail zukommen lassen. Wie ist denn lire E-Mail
Adresse?
Aufgabe 7 und 8
$= Frau Sieber B= Benjamin
S: So, Benjamin, hier ist Rixie. Sie ist schon wieder
‘ganz fit, Ich sage dir schnell noch, worauf du ach-
ten musst. Also, Rixie darf erst heute Abend wieder
Futter bekommen, Bis dahin darfst du ihr nur Was-
‘ser zum Trinken geben. Die Wunde musste genaht
werden, Bitte reib die Naht jeden Abend mit dieser
Salbe ein. Achte auch darauf, dass sich Rixie beim
Ausfubren nicht auf der Erde walet, denn es darf
kein Schmutz an die Wunde gelangen. In 10 Tagen
bring Rixie noch einmal vorbei, dann ziehe ich die
Faden,
8: Vielen Dank auch, Frau Siebert. Tschiis,
Aufgabe 9 und 10
Guten Abend, meine Damen und Herren. Herzlich will
kommen in der Allianz-Arena, die heute wieder dank
Ihnen, dank euch ausverkauft ist! Ich begriBe Sie zum
Bundesligaspiel gegen Hertha BSC Berlin,
Wir heiden die Mannschaft von Hertha willkommen und
natiirlich auch die mitgereisten Fans. Aber auch Sie, im
Oberrang, im Mittelrang und im Unterrang, herzlich will
kommen, Fans von Bayern Miinchen! Der Unpartelische
des heutigen Spiels kommt aus Frankfurt und heiBt Peter
choner. & unterstitzen thn: Martin Bauer, Tim Schnei-
der und Paul Wenke, Nun viinsche ich uns allen ein sché-
aes Spelt
M-= Moderator W = Daniela Wicke
M: Liebe Zuhdrerinnen und Zuhdrer, willkommen zu
dabei
7
8
10"
2
B
4
5
ed
Transkriptionen
.kiinstler im Gesordich’. Mein heutiger Gast: die
bekannte Modefotografin Daniela Wicke. Guten
Abend.
Guten Abend,
Mz Beginnen méchte ich mit einer eher provokativen
Frage: Ist Modefotografie denn eigentlich Kunst?
Fotografie ist Kunst, warum Modefotoarafie also
riicht?
Weil sie gemacht wird, um Kleidung 2u verkaufen?
‘Also nicht Selbstzneck ist?
W: Auch auf Designerstilen kann man sitzen. Fir
kuinstlerische Modefotografie bestehen dieselben
sthetischen Ansprtiche wie fuir kinstlerische Foto-
grafie allgemein,
‘Mz Ihre Fotos zeichnen sich dadurch aus, dass sie ,nor-
male” Menschen, vornehmlich Frauen zeigen. Aus-
gehungerte Models in vorgeblich sexy Outfits und
ohne jeglichen Makel - dank Photoshop - sucht
man auf Ihren Fotos vergebens.
W: Auch wenn es sich vielleicht auszahien wiirde, ich
kann_mich einfach nicht_mit_diesem Terror der
Schiinheit”, dieser ,Perfektionsindustrie” identi
ern.
M: Die aber auch zunehmender Kritik ausgesetzt ist.
W: Ja, die Zeiten ander sich, gllicklicherweise. Sonst
hate ich wahrscheinlich beruflich auch keinen Er
folg mit meiner Art zu fotografieren. Vermutlich
hatte ich dann weiter Lebensmittel fir Supermarkt-
werbung fotografieren miissen oder vielleicht auch
meinen Beruf gewechselt.
M: Was stért Sie persénlich denn am meisten an die-
sem »Tesror der Schiinheit”? Die Unnatiilichkeit?
Wi Fir mich ist es der MaBstab, der dadurch gesetct
wird. Dass alles, was nicht in ein ganz bestimm-
hénheitsideal passt, einfach nicht mehr als
‘schon gilt. Da retuschieren Bildredakteure alles,
was .st6rt", Da tiberlebt keine Falte, keine Som-
mersprosse, Kein noch so Kleines Fettpélsterchen.
Das hat katastrophale Auswirkungen auf Frauen
und Manner, die sich mit diesem Ideal vergleichen.
Und selbst wenn man das nicht tut, so bleibt man
doch in diesen Vergleichsmechanismus verstrickt.
Zum Beispiel, weil die aktuelle Mode nur bei extrem
schlanken Menschen wirklich gut aussieht.
M; Wie empfinden dena die Models, die mit Ihnen zu-
sammenarbeiten, Ihre Art zu fotografieren?
W: Aus meinen Gespriichen mit ihnen weiB ich, dass sie
sich akzeptiert fahlen, mit ihrem besonderen Aus-
sehen, ihrer besonderen Perséinlichkeit. Ich will sie
0, wie sie sind, und setze mich nicht hinterher an
Ww
den Computer, um aus ihnen etnas anderes zu ma-
chen. Dadurch fihlen sie sich frei, und wenn dann
noch die Chemie stimmt, entstehen oft absolut fas-
inierende Fotos.
Besuchen Sie oft Modenschauen?
Eigentlich kaum,
Mz Auch nicht, um etwa ein neues Model bei der Arbeit
zu sehen?
W: Um ein neues Fotomodel kennenzulernen, ist ging
Modenschau_denkbar ungeeignet. Es ist ein ganz
anderes Ambiente. Auch sind Gesichtsauscruck und
Bewequngen so stilisirt, dass ich mir keine Vorstel-
lung von den wirklichen Méqlichkeiten des Models
machen kann,
M: interessant. Frau Wieke, ich danke Ihnen ganz herz-
lich fir dieses spannende Gesprach.
M=Moderatorin E = Experte Andreas Miller
5 = Studentin Kim Gutenbach
M: Hallo! Bei mir im Studio sind heute die Studentin
Kim Gutenbach und Andreas Miller von der Agen
tur fir Arbeit. Wir wollen tiber Auslandssemester fiir
Studierende sprechen. Also, laut neuesten Umfra-
gen feaen drei Viertel der europaischen Arbeitgeber
ert darauf, dass Bevrerbunaskandidaten Auslands-
erfahrungen haben
E: Das umfasst aber alle méalichen Erfahrungen, also
wohl Praktik mus-Aufenthalte oder
andere Auslandsaufenthalte.
M: Allerdings. Heute haben die jungen Leute einfach
auch wahnsinnig viele verschiedene Moglichkeiten,
Kim, waren Sie denn schon mal im Ausland?
Hi. Ich war gerade mit dem Erasmus-Programm in
Schweden, Dabei_habe ich auBer ein paar Crecits
eine Menge neuer Erfahrungen mitgebracht und als
extre Bonus richtig gut Schwedisch gelemnt.
M: Dass man auch die Sprache des Gastlandes be-
herrseht, ist aber nicht Voraussetzung, denn die
Veranstaltungen sind - soviel ich wei6 - ausschiie
lich auf Englisch.
E: Ja. Deshalb gewinnen ~ abgesehen von den Eng-
lisch-Muttersprachlern — alle Erasmus-Stipendiaten
aber auch mehr Routine im Englischen, denn sie
milssen an der ausléindischen Uni Kurse absolvieren,
S: Hh, Flr uns Studierende ist das Relavolle aber we-
der die Lemerei noch die Karriereplanung. Es ist
6
v7
Projekt B2neu 27120
24
22
23
iat
Transkriptionen
einfach aufregend, mal aus dem Alitagstrott raus-
zukommen und woanders in eine andere Wirklich-
keit schitipfen zu kénnen,
M; Tun das denn wirklich alle Teilnehmenden? Biswei-
Jen habe ich den Eindruck, dass aus einer Mode he-
raus_an Erasmus-Proaremmen teilgenommen nic,
Ich meine, man solte das nicht nur machen, weil es
gerade mal angesagt ist.
Trend hin oder her, es gilt heute jedenfalls nicht
mehr als Besonderheit, Auslandserfahrungen an
den Arbeitsplatz mitzubringen. Betanen méchte
ich, dass man bei_der Arbeitssuche auch anders
punkten kann: Indem man sich qut vernetzt. Es hat
sich ndmlich gezeigt, dass gut vernetzte Studieren-
de auch ohne Auslandserfahrungen reelle Chancen
bei Bewerbungen haben,
Das ist doch keine Neuigkeit. Cut vernetzte Leute
haben immer auch als Erste die Informationen Uber
frei werdence Stelien und sind anderen dann einen
Schritt voraus. Das war schon immer so.
In einem Zeitungsartikel stand, dass um die 25%
der Studierenden nach ihrer Erasmus-Zeit eine neue
Beriehung mit jemanden haben, den sie wahrend
des Aufenthalts kennenlernten. Ich finde, das ist
eine pikante Nebenerscheinung des europaischen
Austauschs,
E Ta, verstaindlich ist das. Man ist in einem anderen
Land, nimmt bestimmt an tollen Feten und Veran-
staltungen teil und in dem Alter, so Mitte zwanzig,
ist das ja auch nicht so verwunderlich.
S: Ich wei8 nicht, ob diese Statistik stimmt; wen hae
ben die da diberhaupt befraat? Okay. In meinem Al=
ter sind viele an der Uni auf Parinersuche. Warum
nicht auch im Erasmus-Programm?
M: Um die Veréslichkeit der Statistik zu iberpriifen,
miisste man in der Zeitung nachschauen, Nach der
Sendung kann ich then die Daten gern geben. Da-
miissen wir unsere heutige Gesorachsrunde aber
leider schon beenden. Vielen Dank firs Zuhbrent
7
Ich heiBe Sie herzlich willkommen zu unserem Inform:
‘onsabend ilber Drohnen. Mein Name ist Bernhard Kessler
und ich werde eine kurze allgemeine Finfiihrung geben.
Im zweiten Teil soll es dann um den Bereich Freizeitdroh-
nen gehen und da wird uns ein Fachmann die derzeitige
Rechtslace erldutern,
272 Projekt 82 neu
Kameradrohinen sind faszinierend, denn sie erméglichen
es uns, die Welt aus der Vogelperspektive 2u verstehen
Sie finden Verwendung in immer neuen Bereichen und
bieten immer neue Funktionen. Was wir da von der Zu-
kunft ervarten kGnnen, ist nicht abzusehen,
In der Verkehrsiberwachung sind sie bereits weit verbrei-
tet. vor allem weil sie wesentlich giinstiger und wendiger
‘sind als Helikopter. Die Bilder werden live libertragen und
ein Computer gibt unverziiglich eine Empfehlung ab, ab
und in welcher StraBe ein Eingreifen abtia ist
In_Notsituationen tibermitteln Drohnen Informationen
auch iber Orte, die sonst nur schwer zugéinglich sind und
ermdglichen es so, den Einsatz von Feuerwehr, Polizei,
Bergwacht, Wasserwacht un ren xr zu koordi-
nieren.
Ein anderer groBer Einsatzbereich ist die Landwirtschaft.
Das geht von einfacher Inspektion der Felder iiber Frith-
erkennung kranker Pflanzen bis hin 2ur Auffindung ver-
misster Rinder. Bereits jeder dritte US-Landwirt lasst
Drohnen fiir sich fliegen, knapp ein Drittel hat die An-
schaffung von Dfohnen ins Auge gefasst und nur ets
dreiBig Prozent zeigen sich desinteressiert.
Kuizlich habe ich soger ber eine Drohne gelesen, die wie
ine Biene Bliiten bestdubt. Die industrielle Herstellung
einer solchen Drohne kénnte die weltweit bedrohten Bie-
nenvélker in ihrem Werk unterstitzen.
Aber der Bereich, der zurzeit weltweit einen wahren
Boom erlebt, sind die Amateurdrohnen, Da kommen stan-
dig Neuheiten auf den Markt, und einiges dazu werden
Sie spater nach zu sehen bekommen, Zugleich hat dieser
Trend aber auch neve Regelungen notwendig gemacht.
So diirfen beispielsweise Kameradrohnen Wohngrundsti-
cke nur berfliegen, wenn der Besitzer das ausdriicich
evigubt. Oder: Um Drohnen iber zwei Kilo Gewicht flie-
gen lassen zu diirfen, muss man mindestens 16 Jahre alt
sein und ginen Kenntnisnachweis besitzen, fiir den man
eine theoretische Priifung ablegen muss.
Diese gesetzlichen Regelungen waren wesentlich friher
notwrendig gewesen, denn immer wieder liest man iiber
Unfélle oder Beinahe-Unfalle mit Drohnen, Nehen den
rahlreichen Autounfallen gab es Kiirzlch einen spekta-
kuldren Beinahe-Unfall bei einem Skirennen. Eine fiint
Kilogramm schwere Drohne krachte plétzlich auf die Pis-
te und verfehite nur um Haaresbreite einen Skifahrer. Ab-
gesehen davon, dass die Drohne gar nicht liber der Piste
hatte fliegen diirfen, griibeln Experten immer noch, ware
um die Drohne von einem Moment zum andern aufyehirt
hat zu funktionieren,
‘ber ich will nicht weiter vorgreifen, denn jetzt kommen
wir zum zneiten Teil unseres Abends,
24
25
26
28
29
30Transkriptionen
Test 6
24
Beispiel
‘A: Unser niichstes Thema ist die Alzheimer-Krankheit.
Unsere Bevélkerung wird immer alter und immer
mehr Menschen erkranken an dieser Krankheit und
werden dadurch zum Pflagefall. Nun meine Frage an
die Spezialistin: Wie kann man der Krankheit vor-
beugen?
Schyver zu sagen. Generell wird empfohilen, auch im
Alter Aktivitaten nachzugehen, die mental fit hal-
ten. Das kénnte das Etlernen einer Fremdsprache
sein, aber auch cegeimabliges Spielen komplizierter
Spiele wie Schach oder Bridge, oder auch Ritsel-
losen halt fit. Die traurige Tatsache ist allerdings,
dass man immer noch nicht wei, wie man die
Alzheimer-Krankheit effektiv therapieren kann. Wir
hoffen auf neue Ergebnisse der Forschung
Aufgabe 1 und 2
A: Ich habe gesehen, dass du einen Artikel Uber streu-
nende Hunde in Siideuropa auf deinem Facebook-
Account gepostet hast.
B: Ja, genau. Es geht dabei um Hunde, denen auslin«
dische Tierschiitzer helfen wollen. Die Tierschiitzer
haben zuerst Tietheime ertffnet. Die waren bald
liberfillt, da man kaum neue Herrchen fir die hei-
matlosen Hunde finden konnte. So entstand die
Idee, die Tiere ins Ausland zu vermitteln, zum Bei:
spiel nach Deutschland. Ich hoffe, dass vielleicht
einer meiner Facebook-Freunde so einen Hund ad=
optieren méchte.
Aufgabe 3 und 4
‘Am Wachenende ist es wieder so weit: Die Ostertage sind
da. Der ADAC rechnet mit stautracitigen Tagen. Urlauber
und Ausfligler sind unterwegs und dazu behindern noch
vablreiche Baustellen den Verkehr auf den FernstraBen
lund um die Ballungszentren, Betroffen sein werden be-
sonders die Nord-Siid-Autobahnen, naimlich die A? awi-
schen Hamburg und Stuttgart sowie die AQ zwischen
Berlin und Miinchen. Die beliebtesten Reisetage sind er-
fahrungsgem&® Griindonnerstag und Ostermontag. Fah-
ten Sie vorsichtig und bleiben Sie geduldig!
‘Aufgabe 5 und 6
A: Nun kommt bald der Sommer und ich muss unbe-
dingt abnehmen. Kannst du mir eine Dit empfeh-
ten?
B: Ich habe letztes Jahr die Hollyrood-Diat gemacht,
die war wirklich effektiv, Also, die ging folgende
maGen: Man isst ciweifreich und aleichzeitio fett-
und kohlenhygratarm, Verboten sind dabei: Kartof-
feln, Getreide und Getreideprodukte und natiilich
Zucker. Mageres Fleisch und magerer Fisch, Salat
tnd kohlenhyératarme Gemiisesorten darf man es-
sen. Und, was besonders lecker ist: Als Znischen-
mahizeiten gibt es immer zwei Stunden nach jeder
Mahlzeit tropische Friichte, Also, ich sag dit
iat kann ich nur empfehlen,
Aufgabe 7 und 8
A: Ben hat Freitag Geburtstag. hast du dir etwas fir
inn iiberlegt?
8: Ich wollte dir davon erzahlen, aber du musst schnii-
ren, ihm nichts 2u verraten,
OK.
Luzia, Marvin und ich werden nach Feierabend
heimlich in seine Wohnung gehen. Ich habe ja einen
Schlussel, falls er sich mal ausspesrt. Wir dekorieren
alles mit Luftschlangen, so wie man das in den be-
kannten Filmen sehen kann. Wenn er die Wohnung
betritt, machen wir uns schnell unsichtbar und kurz
nachdem er vor Freude auGer sich ist, zeigen wir
uns, Und dann geht die Party los.
Aufgabe 9 und 10
A: Wie war es denn bei .Jugend musiziert"? Hast du
sgewonnen?
B: Am Wochenende war die Entscheldung im Regio-
nalwettbewerb. Ich hatte zwar starke Konkurrenz,
aber dann bekam ich fir meine Sonate von Mozart
auf der Geige doch noch den ersten Platz. Vialleicht
erinnerst du dich, dass ich auch in der Kategorie
»Gesang” mitgemacht habe. Da bin ich leider nicht
gut genug gewesen, andere waren um Klassen bes-
ser als ich, Aber immerhin mache ich mit meiner
Geige dann_auch auf Landesebene mit und kann
dann _vielleicht im Bundesland Schleswig-Holst
siegen,
2 22
ice
M=Moderatorin H = Professor Hauser
65
x
78
10
Projekt B2 neu 273"
12
3B
4
15,
Transkriptionen
Ich begriiBe heute Professor Hauser vom Institut fir
Medienwissenschaften Leipzig.
Ja, guten Tag!
Heute geht es um fake news", also bewuss-
te Falschmieldungen in sozialen Netzwerken wie
Facebook, Twitter und anderen. Der Griinder von
Facebook Mark Zuckerberg gab ja zu, dass es ein
Problem mit falschen Meldunaen auf Facebook
gebe.
Na, da hat er recht. Allerdings findet auch er es
schwieria, da den Schiedsrichter 2u spielen.
Brauchen wir also eine Art Wahrhei rium?
Meiner Meinung nach ware das ein Armutszeugnis
und eine Gefahr fur eine liberale Gesellschaft. Wich-
iger ist, die Internetnutzer zur Kritik zu erziehen,
Das misste schon in den Schuien anfangen, indem
man allen klar macht, dass das bedenkenlose_An-
kiicken von alike” das Sensationelle, Unterhaltsame
und Schrage aedeihen lasst. Und wo das Interesse
der Mehrheit sieot, hat das Seridse oder Schwierige
kaum eine Chance.
Hat das auch damit 2u tun, dass Facebook Unterhal-
tung fur alle bietet?
Sicher, Ziel soicher sozialen Medien ist ja, dass der
Nutzer méglichst lang auf der Website bleibt, also
uunterhalten wird. Kein Wunder, dass Sensationsmel
dungen da schneller die Runde machen als trockene
‘Analysen politischer Programme.
Also muss der Staat da eingreifen, oder? Aufkléren
und die Verbreitung solcher Nachrichten bestrafen?
Aber wie? Solange sich solche fake news im eigent-
lich privaten Raum von Nutzem verbreiten, ist das
schwierig. Deshalb eben unsere Forcerung, eine Art
digitale Bildung” schon in den Schulen zu begin-
nen,
Die Schulen beschaftigen sich doch viel mit dem In-
temmet, es gibt fir alle Informatikuntervicht, digitale
Whiteboards uswr,
Da muss man aber unterscheiden. Die Schulen
wollen ihre Schiler zu kompetenten PC-Benutzern
machen; soziale Netzwerke gehdren fir die meis-
ten Lehrenden in den privaten Bereich, nicht in die
Schule.
Die Jugendlichen miissten also darin untertichtet
werden, diese Meldungen zu hinterfragen, ahnlich
wie wir das in unserer Schulzeit mit Zeitungsartikeln
gemacht haben.
Genau. Schiiler miissen lernen, hinter eine Meldung
zu schauen, ein kritisches Auge zu behalten und zu
interoretieren, was sie lesen, auch wenn eine Nach-
274 Projekt B2 neu
richt im Facebook-Profil des besten Freunes steht,
M: Nennen Sie dach mal ein Beispiel, was man sich da
genau fragen soll,
H: Man fragt sich beispielsneise: Welche Beitrage im
Kommentarteil gehen vélig am Argument des Arti-
kels vorbei? Oder: Kann ich diese Nachricht auch in
anderen Medien nachlesen?
M; Ich verstehe. Kannen Sie das Erziehungsziel formu-
lieren?
Das Ziel der Erziehung muss die Erkenntnis sein, wie
die neuen Medien unaufhaltsam unsere Gesellschaft
verandern. Und stets einen gewissen Abstand zu
Facebook Nachrichten einhalten - wahren und fal-
schen. Und das lernt man am besten schon in der
Schule.
M: Ich hoffe, dass uns viele Lehrende gehdrt haben
und sich thr Plédoyer, Herr Hauser, zu Herzen neh-
men, Vielen Dank fiir das Gesprach.
MO = Moderator M = Mann (Klaus Schneider)
F = Frau (Sandra Heurer)
MO: Carsharing, ja oder nein? Zu diesem Thema spreche
ich heute mit Klaus Schneider und Sandra Heuer.
Guten Tact
Mz Hallo. Ich stehe gerade vor der Entscheidung: Auto
teilen oder besitzen? Und teste verschiedene Mig-
lichkeiten,
MO: Dann gehérst du 2u den ¢a. 30% der Menschen hier,
die sich eensthaft fir Carsharing interessieren,
i: Genau.
F: Ich finde, wir soliten in unserem Gespréch unter-
scheiden, ber welches CarsharingSystem man
spricht, Es gibt ca namlich verschiedene Varianten
MO: Richtig, Soweit ich wei, muss man bei der Carsh
ring-Firma angemeldet sein und kann dann Gber
gine App immer sehen, wo Autos zum Benutzen
bereitstehen. Ich meine das stationsunebhangige
Modell
F: Dann gibt es noch die Carsharing-Firmen, die feste
Parkplatze haben, 2u denen man die Wagen dann
nach Gebrauch zuriickbringen muss. Aber relativ
neu ist die Idee des »privaten” Carsharings.
M: Wenn man als Privatperson sein eigenes Auto zu
bestimmten Zeiten fir andere zur Verfiigung stellt?
F: Ja, das ist eine dritte Variante.
6
7
1820 MO:
22
Transkriptionen
M: Wie gesagt, ich probiere gerade die von Firmen an-
gebotenen Madelle aus. Fair Carsharing spricht na-
tiich, dass ich mich nicht mehr um den Service,
‘den TUV und die Versicherung usw. kiimmern muss.
Aber es gibt auch Nachtella, Wenn man an Berufs.
ender denkt, fir die ist es ja ein Stress, ur Car-
sharing zu machen, denn man weiS nie genau, ob
sich ein freies Auto in der Nahe befindet, um zur
‘Arbeit zu Komimen, Zusatzich Kann es schwierig
sein, sich sténdiq auf andere Autos einzustellen
Im Moment finde ich das eher unterhaltsam. AuBer-
dem hat man auch die Méglichkeit, je nach Fart
die Autoarie zu wallen: Kleinwagen fir die Stadt,
Femi flic Ausflige
Das ist ja alles schén und gut. aber sollte man nicht
mal iberpriifen, wie weit das Carsharing zum Um=
weltschutz beitrigt?
Nach wie vor fahren gleich viele Menschen Auto, die
Abgase verringern sich also nicht bedeutend, aber
mmit Sicherheit wird Platz gespart, denn ein einzi-
ges Auto benutzen ja viele Fahrer hintereinender.
So kénnte sich definitiv die Autoproduktion verti
gem.
F: Da wate aber die Autoindustrie nicht glcklich,
Mz Fiir Carsharing spricht, dass man immer mit tech-
nisch einwandfreien, neuen Autos fahrt, auf die
man sich einfach sehr qut verlassen kann.
Fr _ Da stimme ich dir zu, Sicherheit im StreBenverkehr
ist eigentlich das Uberzeugendste Arqument fur
Carsharing,
Nun, Klaus, wie wirst du dich entscheiden? Auto
kaufen oder Carsharing?
M; Das kann ich euch in zwei Monaten sagen, dann
vvei8 ich genau, was sich flr mich fohnt,
: Gut, bis dann, Klaus. Vielen Dank, Sandra! Auf Wie-
dersehen
Mo:
24
Ich freue mich, dass Sie so zahlreich zu meinem anthro-
pologischen Vortrag liber die isolierten Valker erschierten
sind,
Vielleicht haben Sie auch schon auf YouTube oder in
Dokumentarsendungen faszinierende Bilder aus dem
Dschungel gesehen, die den ersten Kontakt zu Einge-
borenen_zeigen. Menschen, die wahrscheinlich nicht
gesehen werden wollen, aber gesehen werden missen,
damit man beweisen kann, dass es sie wirldich gibt. Man
bezeichnet diese Eingeborenen als ,jsolierte Volker”
Charakteristisch ist, dass sie bislang keinen oder nur ge-
ringfigigen Kontakt mit der Mehrheitsbevétkerung eines
Landes haben. Den Schatzungen der Fachleute 2ufolae
imlisste es weltweit um die 100 solcher Volker oder Stim
me geben. Die meisten von ihnen leben im Amazonas-
Gebiet, in Peru und Brasilien
In diesem Zusammenhang benutzen Anthropologen auch
den Begriff ,unkontaktierte Stamme", was meines Erach-
tens missverstandlich ist, denn diese Gruppen leben in
dem Wissen, dass es jenseits ihrer Lebensnelt auch an-
dere Menschen gibt.
Bisweilen hat es auberdem bereits sporadischen Kontakt
zur AuBenwelt gegeben, meist 20 Holzfallem, Drogen-
schmugglem oder Wilderern, Wegen solcher Kontakte,
bei denen es oft zu Gewalt_und zur Ubertraqung_ von
Krankheiten gekommen ist, leben sie walrscheinlich in
A i nannien .zivilisierten”
Einig sind sich Forscher und Indio-Aktivisten, dass sich
an dieser Situation etwas andern muss, denn, wenn wir
die isolierten Véiker ihrem Schicksal tiberlassen, werden
rch Krankheiten und wegen der Kon-
kurrenz um das Land, auf dem sie leben. Dieses Land
ist kostbar, da es nicht nur teures, seltenes Tropenholz
dort gibt, sondern auch Bodenschatze wie Gas und Ol. Zu
diesem Problem gibt es verschiedene Lésungsvorschlige.
Einer davon ist, .Xontaktteams” ins Leben zu rufen. Die
Kontaktteams sollen aus Medizinern_und aus Indios be-
stehen, die sich mit den isolierten Volkern versténdiaen
kénnen, Ziel ist, die Menschen so schnell wie maglich zu
impfen, damit sie nicht an Grippe oder Darmviren ster-
ben. So ein Unternehmen ist allerdings mit einem groBen
Risiko verbunden, denn bei den wenigen Kontakten, die
man bis jetzt hatte, kam es von Seiten der Eingeborenen
immer wieder 2u toclichen Angriffen mit Pfeilen
Umstritten ist in Fachkreisen auch, ob man iberhaupt
2wangsweise Kontakt aufnehmen sollte. Wahrscheinlich
wirden die isolierten Volker nach dem Kontakt zur Au-
Genwelt ihren isolierten Lebensstil aufgeben. Anthropo-
logen méchten daher die Regierungen der entsprechen-
den Regionen davon iiberzeugen, dass sie sich fir den
Erhalt der Kultur der isolierten Volker einsetzen und dass.
deren Lebensweise so weit wie méglich bewahrt wird.
Noch sind keine Entscheidungen getroffen worden, wie
man einerseits den isolierten Volkern elfen kann, sie
aber andererseits nicht von ihrem eigenen Lebensstil ab-
bringt.
Haben Sie vielen Dank fur thre Aufmerksamkeit!
24
25
26
a
28
29
30
Projekt B2 neu 275