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gBfamntBlfB Sdjriftett
^BrausgBgßbBn

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J9rEuf{i|'rfjEn ÄhatiEiitu' Sei- ffidlltitl'rijaftEn

©anb XXII

© ritte Jftbifjeilung:

^anbfcfiriftlirfjBr BarfjlaJf
Beunfec Bant)

Berlin unit Ictpgg 1988

MDalfgr öb ©rugfBr & (£d.

formale ©. b. ©öjcli*n’ftljt BrrlagefjattMune - b. ©uffenfaa, Brrlaö»
bur(;I]anbliing - ©eorg Brinter - Barl b, Irübnrr - Beit 8c ©omy.
f!antrftf|riftlitf|£r Barf|Ia|

Banb IX

Opus postumum

Itobüb ^älpß

(Convolut VII bta XIII)

Berlin unt» Xeipiift 1938

Waiitv tft ©rugtßr & CÜn.

bormale <S 3. ©örrfim’Crfie ©erlagefcanMung - 3. ©utftnfag, Bevlaa*
bntfiljanMtina - ©eorg Brinter - Bari 3. Criibim- - Brit & QUomv*
Hs

Archiv-Nr. 34 09 37
Druck von Walter de Gruyter & Co., Berlin W 35
Printed in Germany
 Inhaltsübersicht des Bandes
Seite
Inhaltsübersicht. V—VII1

Siebentes Convolut. 1—131

Erster Bogen. 3_24
Erste Seite 3; Zweite Seite 5; Dritte Seite 8; Vierte Seite 11.
Zweiter Bogen. 15—27
Erste Seite 15; Zweite Seite 18; Dritte Seite 22; Vierte Seite 24.
Dritter Bogen. 28—39
Erste Seite 28; Zweite Seite 30; Dritte Seite 34; Vierte Seite 36.
Vierter Bogen. 39—48
Erste Seite 39; Zweite Seite 41; Dritte Seite 43; Vierte Seite 44.
Fünfter Bogen. 48—65
Erste Seite 48; Zweite Seite 51; Dritte Seite 53; Vierte Seite 57; Fünfte
Seite 60; Sechste Seite 63. (Seite 5 und 6 Quartbogen.)
Sechster Bogen. 65—76
Erste Seite 65; Zweite Seite 68; Dritte Seite 71; Vierte Seite 75.
Siebenter Bogen. 76—89
Erste Seite 76; Zweite Seite 79; Dritte Seite 82; Vierte Seite 86.
Achter Bogen. 89—101
Erste Seite 89; Zweite Seite 92; Dritte Seite 95; Vierte Seite 97.
Neunter Bogen. 101—115
Erste Seite 101; Zweite Seite 104; Dritte Seite 107; Vierte Seite 111.
Zehnter Bogen . 115—131
Erste Seite 115; Zweite Seite 119; Dritte Seite 123; Vierte Seite 127.

Achtes Convolut. 133—201

Erster Bogen. 135—145
Erste Seite 135; Zweite Seite 138; Dritte Seite 141; Vierte Seite 144.
Zweiter (Halb) Bogen. 146—150
Erste Seite 146; Zweite Seite 148.
Dritter Bogen. 150—158
Erste Seite 150; Zweite Seite 153; Dritte Seite 155; Vierte Seite 156.
Vierter Bogen. 158—166
Erste Seite 158; Zweite Seite 160; Dritte Seite 163; Vierte Seite 164.
Fünfter Bogen. 166—175
 Inhaltsübersicht des Bandes.
VI
Seite
Erste Seite 165; Zweite Seite 167; Dritte Seite 169; Vierte Seite 171.
Sechster Bogen. 175—185
Erste Seite 175; Zweite Seite 179; Dritte Seite 180; Vierte Seite 183.
Siebenter Bogen. 135—194
Erste Seite 185; Zweite Seite 188; Dritte Seite 189; Vierte Seite 191.
Achter Bogen. 194—201
Erste Seite 194; Zweite Seite 196; Dritte Seite 199; (Vierte Seite leer).

Neuntes Convolut . 203—276

Erster Bogen. 205—215
Erste Seite 205; Zweite Seite 208; Dritte Seite 211; Vierte Seite 213.
Zweiter Bogen. 216—-226
Erste Seite 216; Zweite Seite 218; Dritte Seite 219; Vierte Seite 222.
Dritter Bogen . 226—233
Erste Seite 226; Zweite Seite 228; Dritte Seite 229; Vierte Seite 231.
Vierter Bogen. 233—246
Dritte (1.) Seite 233; Vierte (2.) Seite 237; Erste (3.) Seite 239;
Zweite (4.) Seite 242.
Fünfter Bogen. 246—256
Erste Seite 246; Zweite Seite 247; Dritte Seite 249; Rand 1.—3.
Seite 251; Vierte Seite 254.
Sechster Bogen. 256—267
Erste Seite 256; Zweite Seite 259; Dritte Seite 261; Vierte Seite 264.
Siebenter Bogen. 267—276
Erste Seite 267; Zweite Seite 269; Dritte Seite 271; Vierte Seite 274.

Zehntes Convolut . 277—421

Erster Bogen.. 279—284
Erste Seite 279; Zweite Seite 280; Dritte Seite 282; Vierte Seite 284.
Lose Blätter zum Ersten Bogen des X. Conveluts. 285—295
Blei I, 5 284; Blei I, 6 285; Blei I, 7 286; Blei I, 8 286; Blei I, 9 287;
Blei 1,10 288; Blei 1,11 289; Blei 1,12 290; Blei 1,13 291; Blei 1,14
293.
Zweiter (Halb) Bogen. 295—302
Erste Seite 295; Zweite Seite 298.
Dritter Bogen. 302—317
Erste Seite 302; Zweite Seite 305; Dritte Seite 308; Vierte Seite 310;
Fünfte Seite (Blei 111,5) 313; Sechste Seite (Blei III, 6) 315.
Vierter (Halb) Bogen. 317—324
Erste Seite 317; Zweite Seite 320.
Fünfter (Halb) Bogen . 324—330
Erste Seite 324; Zweite Seite 328.
Sechster (Halb) Bogen. 330—334
Erste Seite 330; Zweite Seite 332.
Siebenter (Halb) Bogen . 335—340
Erste Seite 335; Zweite Seite 337.
Achter (Halb) Bogen. 340—345
 Inhaltsübersicht des Bandes.
VII
Seite
Erste Seite 340; Zweite Seite 343.
Neunter (Halb) Bogen.
346—350
Erste Seite 346; Zweite Seite 347.
Zehnter (Halb) Bogen.
351—356
Erste Seite 351; Zweite Seite 354.
Elfter (Halb) Bogen. 356—361
Erste Seite 356; Zweite Seite 359.
Zwölfter (Halb) Bogen. 361—366
Erste Seite 361; Zweite Seite 363.
Dreizehnter (Halb) Bogen . 367—373
Erste Seite 367; Zweite Seite 370.
Vierzehnter (Halb) Bogen . 374—379
Erste Seite 374; Zweite Seite 377.
Fünfzehnter (Halb) Bogen. 380—386
Erste Seite 380; Zweite Seite 383.
Sechzehnter (Halb) Bogen . 386—390
Erste Seite 386; Zweite Seite 388.
Siebenzehnter (Halb) Bogen. 391—396
Erste Seite 391; Zweite Seite 393.
Achtzehnter Bogen. 396—409
Erste Seite 396; Zweite Seite 399; Dritte Seite 402; Vierte Seite 405.
Neunzehnter Bogen.■. 409—421
Erste Seite 409; Zweite Seite 413; Dritte Seite 415; Vierte Seite 418.

Elftes Convolut . 423—539

Erster Bogen. 425—438
Erste Seite 425; Zweite Seite 427; Dritte Seite 430; Vierte Seite 433.
Zweiter Bogen. 439—452
Erste Seite 439; Zweite Seite 443; Dritte Seite 448; Vierte Seite 451.
Dritter Bogen. 453—467
Erste Seite 453; Zweite Seite 456; Dritte Seite 459; Vierte Seite 463.
Vierter Bogen. 467—481
Erste Seite 467; Zweite Seite 470; Dritte Seite 473; Vierte Seite 477.
Fünfter Bogen. 481—495
Erste Seite 481; Zweite Seite 484; Dritte Seite 487; Vierte Seite 492.
Sechster Bogen. 496—511
Erste Seite 496; Zweite Seite 499; Dritte Seite 502; Vierte Seite 506.
Siebenter Bogen. 511—523
Erste Seite 511; Zweite Seite 514; Dritte Seite 517; Vierte Seite 520.
Achter Bogen. 524—539
Erste Seite 524; Zweite Seite 528; Dritte Seite 531; Vierte Seite 536.

Zwölftes Convolut. 541—615

Erster Bogen. 543—547
(Erste Seite 543; Zweite Seite 544; Dritte Seite 545; Vierte Seite 545)
Zweiter Bogen.. 547—552
(Erste Seite 547; Zweite Seite 548; Dritte Seite 549; Vierte Seite 550)
Dritter Bogen. 552—555
VIII Inhaltsübersicht des Bandes.
Seite
(Erste Seite 552; Zweite Seite 553; Dritte Seite 554; Vierte Seite 555)
Vierter Bogen. 556—564
Erste Seite 556; Zweite Seite 558; Dritte Seite 559; Vierte Seite 562.
Fünfter Bogen. 564—572
Erste Seite 564; Zweite Seite 566; Dritte Seite 568; Vierte Seite 570.
Sechster Bogen. 572—585
Erste Seite 572; Zweite Seite 577; Dritte Seite 580; Vierte Seite 583.
Siebenter Bogen. 585—594
Erste Seite 585; Zweite Seite 589; Dritte Seite 591; Vierte Seite 592.
Achter Bogen. 594—602
Erste Seite 594; Zweite Seite 597; Dritte Seite 598; Vierte Seite 601.
Neunter Bogen. 603—609
Erste Seite 603; Zweite Seite 605; Dritte Seite 606; Vierte Seite 609.
Zehnter (Halb) Bogen. 609—615
Erste Seite 609; Zweite Seite 612.

Dreizehntes Convolut. 617—624

Erste Seite 619; Zweite Seite 620; Dritte Seite 621; Vierte Seite 623.

Index. 625—748
Vorbemerkung. 627—628
I. Personen- und Namenverzeichnis. 629—631
Anhang. Personenverzeichnis zu den persönlichen Notizen Kants
630.
II. Sachverzeichnis. 632—748

Einleitung und Erläuterungen. 749—824

Einleitung. 751—789
Erläuterungen. 789—822
Erläuterungen zum I. Bande. 791—814
Erläuterungen zum II. Bande. 815—824

Berichtigungen. 825
Tafel: Das Nachlaßwerk in chronologischer Anordnung.
Siebentel Sonbolut.
 VII. C onvolut, I. Bogen, 1. Seite.

Vehlage
1.
28en man fid) im leeren 9taunt über ber Erbe eine ®ette, einen
5 SDratf), ober ein ©eil an einem unbemeglid)en fßunct über ber Erbe
beüeftigt nnb burd) [ein eigenes ©emidjt gefpant benft: [o tan man eS
bon foldjer Sänge annehmen bah eS refpectib auf bie ©tärle [eines
3ufameni)angeS burd) [ein eigenes ©emid)te reifft. — $d) null einjfc»
meilen biefen burdjgängig gleichförmigen Börger einen ^aben nennen
io aus meld)er Materie er aucf) beftepen mag.
9?un lau id) mir aber biefen f^aben als nirgenb angehängt
[onbern [entrecht über ber Erbe nach ber Dichtung ber ©djmeere im
teeren 9?aum fcf)mebenb bon ungemeffener Sänge (fo biel äfteilen lang
als man mill) burd) bie ©cpmeere im umgetehrten Verhältnis ber £lba*
15 brate ber Entfernung §u ihrem üttittetpuncte in unbeftimte ^Seiten

gezogen benten [o muh eine Sänge beS SfabenS geben in melcher

er [reg fcpmebenb (an nichts angefnüpft) burd) [ein eigen ©emid)t reifft:
meil, ba baS üütoment ber Slcceleration am oberen Enbe fleiner ift als
baS am unteren mithin biefeS [tärter §u [allen [trebt als feneS folgen
20 tan [ich ^er [onberbare Sfatt eräugnen mürbe bah ein Sfaben fid) im

leeren fJtaum burch feine. ©cpmeere ohne 3utt)un einer anberen üftaft
(gleich &d)ei einanber negatib entgegen bemegten häuften) [elbft ab*
reiffen mühte.

2 Von fremder Hand rechts über 93et)lage die Bleistiftnotiz: 7te£i Conv Bog. I
11 als g.Z. 13 Sänge 6 beulen 14 burch v.a. nur? 19-20 folgen fan
g.Z. am Rande. 22 einanber ö mit gmet) einanber negatiö g.Z., ö in
entgegen v. a. entgegengefejjt 23 Letztes Drittel der Seite frei bis auf den unteren
Rand: die nächsten beiden Absätze: 1) — 2ßatnel)tnung stehen zwar unter dem
Vorigen, beziehen sich aber auf den rechten Rand, dem sie auch der Schrift nach
angehören.
1*
4 Opus postumum

1) fHjiome ber fubjectiöen 2lnfcf)auung feiner felbft alg beg gor»

malen ber ©t)ntf)efig beg iütanigfaltigen im 9taum unb ber fteit b. i. in
ber Srfcfyeinung
2. Slnticipationen ber äößarnetjmung

Ob gefagt merben fönne baff men im ganzen Uniberfo alle Körper 5

1000 mal Heiner mürben 2C biefeg eine maljre $eränberung fepn mürbe.
Ober ob biefer ©a£ felber nicf)t mieberfpred)enb u. Unfin ift

Metalle finb fdjmeljjbare Hörner bie polirt in bem Sidjte geftellt

einen geuerglanj bon ftd) merfen.— ißolirt Sifen Tupfer ©olb (Silber ac
®a§ X alg ba§ gntelligibele mag ba§ ©ubject afficirt ifl nidft ein 10

für fiel) ejiftirenbeg gegebeneg ®ing ober ©inengegenftanb fonbern ba§

int Sßerftanbe liegenbe ens rationis mag blog bag 93erf)altnig beg Realen
©runbeg (dabile) ift.
ütaumerfüllung alg burdjbringenbe fWbftofjung gumieber bem leeren
Siaum u. sugleid) 2ln§ief)ung ber urfprünglicpen ©rabitation bepbe 15

im Sonflict — 9iaum ift lein fenfibeleg Object fonbern blog bie ftm»
tfjetifdje gorm ber 5lnfd)auung alg Srfcfjeinung beg Slggregatg ber beme»
genben Grafte im ©bftem ber Sßerbinbung beg SJianigfaltigen biefer
Kräfte §ur (Sinljeit möglicher Srfalpmng
2öie ift ftyntt)etifct)e Srfentnig a priori moglicf) 1. ®ie föafig ift 20

reine Slnfdjauung 9taum u. geit. Sg ift nur Sin 9taum u. Sine 3^it.
93et)be unenblid). Sigiomen, matfjemat. Xie bemegenbe Kräfte inner»
lidj lmo in ber Smpfinbung 2.d0 bag Formale ber Srfctjeinung alg
5lnfcf)auung a priori burd) iuxta et post se invicem positio §um föepuf
ber Srfaljrung. 25

SDjeätet unb 5lenefibemu§. fßrincipien ber fßofition feineg ©ub>

jectg in SRaum u. geil ^ßrimitibe Slnfdjauung in 9t u. 3- Derivatiue,
©inen Slnfdjauung.
1 fubjectiben g. Z. 2lnfd)auung (5 be§ ©egenftanbeS (v. a. ber ©egenftanbej.
1-2 feiner — Sötanigfaltigen g.Z., auf den rechten Rand hinüberreichend. 2 im
verstümmelt. 2-3 b. i. — Grfdjeinung g.Z.? 5 Unterer Rand; Schrift wie
Haupttext der Seite. Uniberfo v.a. Uniberfum? Körper ö fal 6 waf)re
v. a. magrere? 8 Rechter Rand, obere Ecke; steilere Schrift, gleiche Tinte wie Haupt¬
text. in (5 einem dahinter noch einmal: in Lies: in baö £id)t geftellt 9 Spatium
etwa 20 Zeilen. 10 ein v. a. rein? 13 Spatium 2 Zeilen, darin der g.Z.: im —
©rfaf)rung (Zeile 18—19). 14 Kbftofmng ö unb 15 urfprtingl. 18 Fortsetzung
hinter Kräfte in dem letzten Spatium. 20 Grient. 23 lmo g. Z. 24 burd) Sigel.
positiv? 26 £f)eätef ^rincipien? (verstümmelt). 28 2lnfdj. Spatium 6 Zeilen
 VII. Conv., I. Bogen, 1. und 2. Seite. 5

35ie $eit pat feine ®auer. $pr ©epn (jept, fünftig, ^ugteicf) bot*
bem, nacpbem) ift ein Slugenblif. — ®a§ Stebeneinanber u. aupet ein*
anbet finb positus (©teilen) im Staunt ©inb nun Staum n. ßeit 0b*
iecte bie mit anfcpauen? ©ie finb nicpt formen be§ ®enfen§ fonbetn
5 Slnfdpauungen bejfen ma§ auffer meinet SSorftellung nicf)t ift. — ®et

Staunt ift nicpt ©egenftanb bet Slnfcpatmng fonbetn Slnfcpattung felbft

2Bie men biefeS ©eil meitet hinauf bott einem ©entralpuncte an§

nun miebet bicfer mürbe ober bie S£rod)leapolpfpaftu§?

Ston einem fid) (meit bon bem fßrincipalfotper, bet ©orte) bilbenben
io Planeten bet fiel) borget in ©inen ober mehrere Stinge bilbet ober attcb)
in mit bem H'ötpet oetbunbenen $lad)e
®ie 5 potentiae mechanicae taffen fid) auf 3 (vectis, trochlea,
planum inclinatum) prüffüpren; beit e§ ift ma§ bie britte betrifft
einerlei) ob id) (meil in allen biefen fßoten§en nicpt vis viva fonbetn
15 mortua nid)t ©toop fonbetn brud angenoitien mitb) ob fage id) bet

Steil gegen ba§ gu fpaltenbe §olp ober umgefeprt bemegt mitb; in

bepben fällen mitb ba§ Ipolp gefpalten

VII. Convolut, I. Bogen, 2. Seile.

2
20 tiefem äpnlicp ift bet galt ba man fid) an bet 9Jlafd)ine bie Stolle
(trochlea) genant bepbe ©emiepte gleicp ba§ ©ine aber betfd)iebene
SJteilen ober palbe ©rbbiameter popet augepängt borftellt mo bau ba§
in größerer <pöpe öon bem erfteren uneraeptet be3 ©emicptl (bet miegenbe
Störper) al3 leiepter in§ Uttenblicpe intet pöpet pinauf gezogen metben
25 mürbe: ba bau ba§ fleinfte ©emiept in folcpet §öpe mit bem größten
gleicp miegen mürbe
®ap alle un§ befante SSeltförper unfeteä ©oitenfpftemä fid) bon
Slbenb gegen SJtorgen um ipte 9Id)fe btepen ift eine 93emetfung bie

1 jugleid) g. Z. 3-4 Fragezeichen hinter: Dbiecte 4 anfcpauen Fortsetzung

darüber in dem letzten Spatium. 6 felbft v. a, 6elbft bet — felbft s. Z. vorher 6:
Stile matpematifepe ©e Stnfcpauungen (sollte neuen Absatz einleiten). 7 einen
8 wieber? werben ? tueber.ee Dieser Absatz links verklammert; größere Schrift als
die bisherigen Absätze. 9 einem v. a. eines 10 ©inen v. a. einen 11 in (5
einer St Spatium 2 Zeilen. 12 trochlia 15 mortua nicpt <5 $tucE 12-
17 Dieser Absatz in der größeren Schrift von Zeile 7—8. 21 betriebene 6 palbe
23 erfteren ö würbe püper gezogen werben (würbe v.a. wirb). ©ewieptä v.a.
©ewid)te.e 24 all g.Z. in§ llnenblicpe g.Z. am Rande. 25-26 ba - würbe
andere Schrift. 27 Daf? v. a. Da3 unfereS ©onenfbftenW g. Z.
6 Opus postumum

weiter feine ©efe|e ber ^Bewegung al3 folgen barbietet auffer baff
biefer ÜJtecfjaniSm feinen ©runb in ber föitbung ber Planeten au3 ber
Materie welche bie ©orte fetbft bitbete unb in biefer fRidftung bie 5Xc£)|en=
brefjung bewirfte entsprang — baff aber bie Trabanten ber Planeten
inbem fie biefe§ tf)un inier eben biefetbe ©eite bem tpauptptaneten 5

barbieten wie ber 9Ronb ber ©rbe unb mit ber äujferften ©enauigfeit
gerabe in eben berfetben $eit rotiren at3 fie periobifcf) umtaufen ob*
gteid) fie nidjt, gleich) einem Körper ber eine ©pici)doi§ burcf) Umwättfung
betreibt, in ber 23erüt)rung ber gfäctje über biefer Körper rollt
get)atten werben fonbern bie§ in freiem Umfcf)Wunge in epcentrifcper 10

Bewegung nämltd) ettiptifcp tfjun woburd) ipre Bewegung im Perigäum

accelerirt wirb baff auffer ber ©rabitation nocp eine anbere bewegenbe
unb gwar acceterirenbe in nuferem ©onenfpftem perrfcpen müffe bereu
eine au§ bem ©leife ber anbern nid)t weidjen läfft, fdjeint bie wirfenbe
Urfadje gu paben baff jeber berfetben au§ einem ©toffe wie ber ©aturnug* 15

ring gebitbet worben ber fRing fetber aber au§ ben fßartiletn einer
Sttpmofppäre bie inbem fie um einen ®ent b. i. einen fdjon gebitbeten
Körper afö feinem Zentrum einanber burdffreupenb in eine ^läcfje
au§fd)tugen bereu j£peitd)en tpeit§ bem St'ern gufieten tf)eit§ fid) fetbft gu
itRonben als Trabanten at§ affitirte fßtaneten bitbeten bereu jeber fici) 20
in eben berfetben $eit at§ ber Trabant um feinen fßtanet umtäuft um
feine Steife rotirenb biefem genau eine unb biefetbe ©eite gufeffren muffte
t5)ie ©enauigteit mit ber nufer ©rbtrabant biefe fRotation in gleicher
$eit mit feinem periobifdpen Umtauf berridftet uub gu bem ©nbe eine
©jcentricität angenomen fjat bie biefem Umtauf gemä§ ift unb gwar 25
fo genau baff er bietteidft in taufetiben ber $af)re in freiem Umtaufe
mit ber $eit ber iRotation übereiuftimt fo gar baff mehrere ^Rotationen
in einem ©t)ftem üon Trabanten um ben tpauptptaneten umtaufenb
oon biefem ©efep nid)t abweidienb concentrifd) unb bod) gugteid) ej>

2 SRecpaniäm dritte Silbe verbessert. tptaneten verstümmelt. aul doppelt.

1-4 auffer — entsprang s. (?) Z. am oberen Rande. 4 Trabanten (5 berfetben
tptaneten Ö imer 5 inbem v.a.? 6 barbieten ö unb jma unb ba$> mit
7 gerabe von hier an längerer g.Z. am linken Rande. 10 luirb statt: tuerben
ejeentrifeper ej v.a. et 11 «emegung ö tfjut tput statt: tfjun feine statt:
it)re 12 ba3 (statt: bafb> d ift bie Aufgabe es> noch eine (e§ g.Z.) 13 acce=
terirenbe ergänze: Straft? beren Sinn, bie? 14 (äfft Punkt statt Komma,
Fortsetzung wieder im Text. Am Rande schließt sich der Absatz: SBir motten . . . an
(vgl. 13, S. 7). 18 S'örper Ö unb in g.Z. fffUupe <5 bitbeten oon (vor?)
19 bem v. a. ben 21 feinen Ö ipauptförper 23 mit ber fiep unfer 27 ba§
statt: bap 9totation statt: ^Rotationen 29 abmeiepenb v. a. abmeiepen boep <5 ej
 VII. Conv., I. Bogen, 2. Seite. 7

centrifcp it)re 58apnen befdfreiben fait niept anberg erflärt merben al§
baf$ man annimt e§ fep §. 58. unfer Zrbtrabant, ber 5D7onbr ein Aggregat
bet burcp einen Zentralförper bemirlten freien 2Iggregation bie fiep
jmifcpen bem Planeten unb bem Srabanien beffelben tpeilen muffte
5 §mifcpen ben jerftreuten fßartileln naep SRaaggebung bet Zentripetal//
unb Zentrifugalfräfte melepe ben Planeten unb jugleiep feinen %xa*
banten formal in einem beparrlicpen Quftartb biefet 5>lggregation melepe
Söelttorper at§ Aggregate bitbet unb fo ben 9?aum oon einet im 5E8elP
raum jerftreuten SUlenge teinigenb ipn mit Spftemen befept melepe
10 planetarifd) ba§ SMtgebäube conftituiren.

SCßte, men burcp magnetifcpe Straft gezogen ein eiferner $aben

burcp fein eigeneg ©emicpt reiffen füllte.
2Bir mollen einen gemiffen Sille Körper burcpbringenben Stoff
auneptnen meleper ber magnetifcpe peilen mag ber fiep aber nirgenbg
is anpängt mie ber SBärmeftoff fonbern auf ber ©pipe ber pöepften 58erge
eben fo mirffarn mie auf ber Zrbe ift unb in biefent mag ein eiferner
Statt) naep ber Sinologie ber Scpmeere burep fein eigen ©emiept reiffen.—
Ser ÜDtonb ift ein SDtognct oon folcper Slrt unb pat bep feiner 58ilbung
biefe ^Rotation betonten bie Planeten aber niept.
20 Sap fie gerabe in eben berfelbcn $eit gleichförmig rotiren (obgteiep
fie niept gang biefelbc Seite jufepren melepeg bie libration be§ SRonbeg
genant mitb) biefe Slbgenteffenpeit bepber 58emegungeit ift unmogtiep
men nid)t einertep erjeugenbe Urfaepe bepber Sßeltförpcr märe.
58on ber Stratification ber Suft naep ipreu Obalitäten j. 58. ber
25 Zlectricität bie §u gemiffen 3piten nur in poper ju attbern niebriger

gefepieptet ift. — 5>lbct im Innern beg ftlüpigen ber fdpmeeren SRaterie

fdpeint fie uttberänberlicp
1 tan A a. 2 Söloub, fei) ein ein Siggregat erst: ein 'probuct bet Slggre»
gation 8 Gfentrallörper b frei) bemegter bemirften v. a. bemirftcr 4 bem v. a.
ber 6 Gfentripetal//fräften statt: (Sentrifugalfräfte 0-7 Irabanten ö formale (?)
7 in Fortsetzung dritte Seite, unterer Band in doppelt durch al. Slggreation
8 Aggregate b bl SRaum <5 al§ einer ö jerftreut im 31) e Die 5) melcbe <5 ben
9{aum .10 conftituiren Az. 11 Linier Band, neben dem Absatz: ®aft alle unä...
des Haupttextes. gezogen g. Z. $abcn b burcp 51 13 Etwa 20 Zeilen tiefer,
Fortsetzung des obigen Zusatzes. Sille 91 r. a. a 18 SJiagnet Fortsetzung
S Zeilen tiefer. 10 Hinter niept.: vid. bie lebte Seite biefe3 9)ogen3 (Vgl. S. 14,
Zeile 10). 20 Andere, schwärzlichere Tinte. 21 niept <5 iiiier gteiepf Seite
b jugef jugefepreu statt: jufepren 23 Spatium. 3 Zeilen, dann der Passus:
oon foldier — niept. (Zeile LS—10.) 24 Wieder die Handschrift und Tinte der
übrigen Bandbemerkungen. 20 fpnern
-8 Opus postumum

«Bon ber Materie woraus ber etectrijdje gunte befielt. SSietIeid)t

bem ©äureftoff ber ben SSärmeftoff faxten lajjt unb ben Sid&tftoff an
jid) gtetrt

VII. Convolut, I. Bogen, 3. Seite.

«Raum unb $eit jinb nic£)t ©egenftänbe ber ©inne jonbern fpecifijd) 5
berjdjiebene formen ber ©innenanjdjauung fetbft in weldjer unS ($egen=
ftänbe ber ©ine (beS ändern jo wotjt als beS inneren) juerft in ber 2In*
jdjauung gegeben werben womit ber SBerftanb burd) wetten bie
jpntt)etijd)e (Sintjeit beS JRanigjattigen biejer Stnjdtjauungen a priori in
3ujamenjejmng berjetben gebaut wirb ... 10

3)aS ©nbjectibe ber $orm biejer ©egenftänbe als (Srjdjeinungen

ijt ein Inbegriff (complexus) ijt baS Formate biejer 9tnjd)auung unb
bie 3ujamenje^ung bie jpnttjetijdje (Sintjeit berjetben ijt ein $ortjd)ritt
ins Unenbtidje b. i. tRaum unb 3eit jinb gren§entoS ®aS «tRateriate
ijt baS Aggregat ber SBarnetjmungen (empirijd^er SBorjtettungen mit 15
Stewujjtjepn) jtetjt unter einem ißrincip ber üRögtidjteit ber (Srfatjrung
unb bieje ijt aljo ein ©pjtem (nidjt btojjeS Aggregat) ber SBorftettung ber
©inenobjecte.
(Srfafjrung ijt ber ^nbegrif atter mögtidjen SBarnepmungen in ber
abjotuten CSintjeit beS Inbegriffs itjreS ÜRanigjattigen waS bie burd)* 20
gängige iöejtiinung berjetben auSmactjt b. i. eS ijt nur (Sine (Srjafjrung
bie man machen tan obgteid) biete 2Barnet)ntungen (burd) Dbjerbation
unb ©gperiment) ju 93egrünbung biejeS £itetS erjorbcrtidf) jinb.
(SS ijt ungereimt üon (Sr japrungen 31t jpred)en jonbern man tan
irner nur jagen »baS tet>rt bie (Srjaprung« aber bieje jo apobictijd) ab* 25
jpredtjenbe SeSart ijt in ber £t)at btojje «Rumajjung unb eS tan nur
Slnnäfjeruug ju jeuer burdjgättgigen s2teftimung jepn wetctje jum
Sitet ber (Srjaprung beredfjtigt ijt unb jagen tan: baS weijj man aus
ber (Srfafjrung
(SS ijt atjo fein (SrfatjrungSjajj ju jagen bajj weit ein Körper burcf) 30
jwep Kräfte getrieben wirb bie einen SBinfet eiujd)licjjeu jo bewegt
1 Weniger geneigte und dunklere Schrift. de tijcfye beftetjt Doppel¬
punkt? 5 Sinne verstümmelt. 6 fetbft ö na 7-8 s>injd)auung <5 beS Si
8 tt)eld)en r5 it)te 10 Punkte i.O. 11 biejer jtjorut als ö © 12 unb
g. Z. am Rande. 13 gujaiuenjejjung Ö unb b. i. (b. i. g. Z.) berjetben ö unb
ift g. Z. 10 Schlußklammer fehlt. 17 bieje aljo ^orftetlung ber g. Z. am
Rande. 20 (Sinfyeit <5 itjr 20-21 burdigönige 21 iöeftünuug v.a. 'öe*
jtimungen 22 obgleid) ö es 28-20 unb jagen — ISrfafjtung g. Z. am Rande.
(Hinter ijt erst Punkt.) Lies; unb jagen lägt: 30 atjo g.Z.
 VII. Conv., I. Bogen, 2. und 3. Seite. 9

er ficf) in ber diagonale eineö fßarallelograrnö, u. f. tv. ben biefeö fan

mathematifh (a priori fpnthetifd)) beliefen merben obgleich e§ auch)
burct) ©rfaprung beftätigt ober bielmepr blo§ im 33et)fpiel borgeftetlt
merben fan melcpe aber ganp entbehrlich) (oft nur finbifd)) ift. 2lber bafj
5 Stalcfmaffer men foplenfaure Suft ju if)nt §ugelaffen mirb einen lieber*
ftfjtag erleibet muf$ burd) t)inreicJ)enb oietfättige 2Barnef)mung bemiefen
merben ofjne bafj man hiebet) oon 33emeifen au§ Erfahrung fpred)en
fair: ben man fann nicht mit böttiger @emi§heit fagen baff meil e§ bi§=
her iiner fo auögefalten ift meit bietteicht bie Suftbefdjaffenheit piep
io hinmirfte e§ merbe bet) einer Suft ober beim epperimentiren Suft fid£)
iiner auf biefetbe Strt berhatten

Sitte ^lüfjigfeit ift elaftifd) f° toie fie auch ohne alte Reibung ift.
®ie Cohaesionsfraft fan nicht burch bie Slnhangöfläcpe be§ fcpmeeren
Storperö bemirft merben; beit ba müßte bie Straft ber Sln-pepung (ihr
15 Moment) be§ 33lättcpenö unenbtich fepn. ©onbern bie erfchütternbe
33emegung beö $tper§ ber borher flüßige SJtaterien bemirft hat
9taum u. 3eit finb nicht begriffe metche alö fßrincipien fputpetifcpe
©äße a priori gum ©runbe legen beit baß auch fotdje nur möglich finb
fan nur burd) ba§ 33epfpiel bon 9taum unb 3ßit al§ 9Infc£)auungen
20 a priori (bie nicht empirifchen llrfprungö fepn fönen) bargetpan merben
©ie finb alfo nicht Objecte ber 2lnfd)auung (beit ba mären fie
empirifh) fonbern 3Infd)auungen fetbft beren 33eftiinung al§ Dbfectö
Sljiomeu begrünbet, 3. 33. lra0 ©omopl ber 5Raum al§ bie Qeit tnahen
feber ein abfoluteö ©attße au§ mithin foirtt ihnen unenblicpfeit §u.
25 2. ber 9taum enthalt in feiner SSorftetlung brep $lbmeffungen, bie 3eit
©ine 3) f£>er äußere ©inengegenftanb in fo ferne ba§ ©ubject auf fenen
unmittelbar in ber (Entfernung mirft übt 33emegungö Strafte auö. —

2 matßematifd) ö unb 3 ober — borgeftettt g. Z. am Rande. 4 aber <5

nur baß v. a. ba£ 5 luirb 8 au§ ber Sluflöfung 6 l)inreid)enb bietfättige
erst: beftänbige 7 man <5 bon b 8 ben man nidjt mit 8 boltfte 9 bieü
leid)t meit bielteid)t 10 einem nod) niept experimentiren statt: beim ejperü
mentireit (Sinn: bei nod) nidjt experimentell unterfud)ter Suft?J 12 Oberer
Rand. and) fie statt: fie aud) 13 Rechter Rand oben. bie 8 tÄnjiepung be3
dahinter undurchstrichen noch einmal: bie 14 ben (5 fo 15 be§ 8 unenbti
16 Bricht ab, abgewinkelt. 17 fpntpetifdje v. a. fpntpetifd)er 18 müglid) <S ma (?)
22 Schlußklammer fehlt. fonbern <5 fetbft fetbft 8 beren öbalität 23 be=
grünbet Kommapunkt, j. 33. <5 melcpe e§ l"2 * * * * * * * 10 8 e§ ift nur eine 9t (nur g.Z..
nicht mitdurchstrichm). 24 jebe (mit Ad.) 25 2' 26 $>er (5 ©inn ferne 8
ba er auf 8 ipn (?) auf jenen 8 mirft 27 unmittelbar 8 mirft b. i.
10 Opus postumum

®ie Sljiomen ber 5tnfd)auung finb matfyematifd): aber jo fern bie Ob¬
jecte berfetben aud) fidj atö Urfad)en nnb Sßirfungen auf einanber be-
jiefjen aud) pf)iIofopI)ifdj) u. §ur 9t. 2. äu sieben
®em bt)namtfd)en Sbftern muff ™<f)t ba§ atomiftifdje fonbern
ba§ medjanifdje entgegen gefegt merben. ®en fetbft §ur SDtogtidjfeit 5

einer 90tafd)ine SS. §ebet mirb ®t)namif ber Cotjäfion erforbert. ©§

finb Stnjiefyungä nnb 9tbftofjung§fräfte
®er fRaum ift nidjt ein ©egenftanb ber 9tnfcf)auung auffer mir
fein ©egenftanb ber Söarnetjmung (emfnrifdje SSorftedung mit 93e-
muftfetyn) nodj ein Aggregat ber Sßarnefjmungen fonbern bie 21n- 10

fdjauung fetbft üom Sinnengegenftanbe in fo fern ba§ Subject öon it)m

afficirt unb aifo bto§ at§ @rfd)einung bem formalen nad) gegeben mirb
93on ber bet)nbaren, ftredbaren unb unüerfdjiebbar an§iet)enben
Cohäsionsfraft 5. 93. einem fülarmorbtof— Friabilis ®ie ®urcf)fd)nitt3-
ftadje fan otjne fReibung Oerfdjoben merben (bebtn gtüfjigen). Uranfang- 16

tief) ift alte äftaterie nnb gmar gugleicJ) ftüfgig gemefen unb ber Sßettraum
burd) fie erfüllt. — $)urd) bie uranfängudje 9tn§iet)ung mürbe atte§
oermittetft ber 9tn§iet)ung u. 9tbftofjung at§ ©rfd)ütterung§fraft in
eine nid)t locomotive fonbern interne motive bemegeitbe Straft Oerfefjt
unb biefe 93emegung üertfjeitte fie in Stoffe burd) bie ©raOitation§- 20

anäiefjung b. i. in fpecififdj//berfcf)iebene 6tementartf)eite bereu ein

jebe§ at§ ein ftetigeS ©ange burd) ben Sßettraunt oerbreitet üon
jebem anberen burdjbrungen unb jeber Stoff rabicat ift. $iefe§
ift nid)t <pt)f)otf)efe fonbern liegt ibentifdj im 93egriff in ber SSorftettung
be§ fRaume<§ überhaupt at§ ©egenftanbel ber etufnrifdjeu Süten- 25

anfdjauung überhaupt in fo fern ber fRaum mittelbar ein fenfibeter

©egenftanb ift; ben ot)ne ba§ ift er bfo§ ein ©ebaufeubing unb faii
fein ©egenftanb ber Sföarnetjmung merben. — Söir nuiffen atfo oon
^Begriffen nid)t ftatutarifdjen (<pi)|mtf)efen) fonbern urffmingticf) unb
categorifdj beftimenben au§get)eu b. i. tjier Oon ber erften bemegenben 30
Straft bie atteS burd)bringt unb fo bie fmnberabete mittelbar bemegeu
3 bejidjen statt: 311 giet)en Spatium 14 Zeilen. 4 Dieser Absatz links
umrandet. 6-7 63 — fräfte s. Z. 8 mir <5 fonbern 12 bem v. a. ?
Punkt verwischt. 13 Veränderte, feinere Schrift. bef)rtbaten, 6 unb 16 Von
gemefen an greift der Text auf den unteren Hand über. 20 Oerttjeile 21 (Sie*
mentartfjeile 6 Vortiteln princi (Uljeite versehentlich mitdurchstrichen) dahinter un-
durchstrichen: au3mad)en (Ct.) Von hier an Fortsetzung 5 Zeilen über dem To-
rigen. 22 al§ g. Z. ein <5 Cont 23 burdjbrungen <5 ift 25 Von be3 9taume§
an Fortsetzung Mitte des rechten Randes. ber ö ©innenanfdiauung 27 ot)ne
bafj ba3 28-20 Lies: S®ir Jönnen aifo nidit oon ftatutarifdjen gegriffen_auägeljeu
 VII. Conv., I. Bogen, 3. und 4. Seite. 11

VII. Convolut, I. Boger, 4. Seite.

®et erfte ©ebanfe bon bem bie SSorftettunggfraft auggetft ift bie
Stnfdjauung feinet felbft unb bie categorie bet fpntVetifdfen ©intfeit beg
Sftanigfattigen in bet ©rfdfeinung b. i. bet teinen (nidft em^itifcEjen)
5 SSorftettung bie bot aßet Söatnefftnung borget getft untet bem fßrincip
a priori mie finb fpntf}etifd)e ©äZe a priori moglidj? Neffen 33eant*
mottnng ift: fie finb in bet unbebingten ©intjeit beg Staumeg unb bet
ßeit aß teinet Stnfdfauungen ibentifcf) enthalten beten Qbatität barin
beftet)t baß bag ©ubfect fid) felbft aß gegeben (dabile) feßt it)te Qbantitat
io aber baß bet Stet bet Qufamenfeßung ajg unbegrenzt im ^ortfdfteiten
(cogitabile) aß ein benfbateg ©ange bie Stnfdfauung eineg unenbtieß
unenbtidjen ganzen entßätt. — fubfectib ®a§ in indefinitum gebaute
mitb ßiet aß in infinitum gegeben SSorgeftettt. Staum unb 3eit finb
unenbtidfe Quanta
15 ®a§ üß Unenbtidfe $ortfd)reitenbe mitb aß ein Unenbtidfeg ©ege*
bene (9iaum u. 3eß) uadf matbematifeßen ißtäbicaten bet Stnfdtjauung
(3 Slbmeffungen beg dtaumeg unb ©ine bet 3eit) gteid) aß ob fie mirfttdfe
©teilen mären barin bie $inge ober it)te Sßetanbetungen borgeffen
oorgeftettt. ®aßet bie Slngießung nad) bem umgefefftten 33erf)attnig bet
20 ©ntfernungen. — ®iefe formen liegen a priori in bet SBorftettunggfraft
unb finb mirttid) bag dteate im ©ubfect motaug bag ©tlentnß beg Qbfecß
allein Verborgenen !aii (Forma dat Eße rei) ®ie SJiögtidjleit eineg
©Vftenß bet SBarneVmungen aß gut ©inf)eit bet ©tfaVtung get)öreub
ift gugteid) bet ©tunb bet ©oejifteng betfetben unb ©ucceffion bet ©r*
25 fdjeinungen metdje biefe Vetborbtingen tönen u. bie a priori in bem
SSerftanbe fdjon il)te ©teile tjaben. — $aß bie formen in bet ©ßntVefig
bet Slufdfauung unb ben fßrincipien bet ©int)eit betfetben gugteief) bie
©onftruction biefet begriffe mie in bet SttatVematif enthalten — bag
ift ein anatßtifdfet ©aZ nad) bem ißtincip bet ^bentität. fein Stljcätet
3o fein Scepticus tan bamieber auftreten.
4 bei <5 ©inert 5-6 ißrincip a priori a priori g. 7*. SDeffen v. a. iberen
7 in ber ö gufainenfettung beg SJiannigfattigen dahinter undurchstrichen noch
einmal: in ber 8 ibentifcf) g. Z. borin 10 3ufatnenfefcung <5 aber Über
unbegrenzt undurchstrichen: grengentog 11 ©ange ä alg bie ö tßorfteltung bie
— eine§ g.Z. unenbtid) zu streichen? 12 fubjectib g.Z. ®ag Lies: ®a§ fubjectit»
in indefinitum gebuchte ? 13 gegebene Ad. schlägt vor: ein — ©egebeneS (über¬
flüssig). 17 ©ine v. a. einer Schlußklammer fehlt. 18 batin 21 mirftid)
bag bag v.a.? 22 tan g.Z. (verwischt). Anfangsklammer fehlt, dafür Ge¬
dankenstrich. 23 gur v. a. gu ©int)eit ber g.Z. 25 biefe erst: fie 30 Links
abgewinkelt.
 12 Opus postumum

$)er Staum ift rticfjt ein epiftirenbeS Object ber ©inenanfdjauung

nod) etmaS ©jriftirenbeS auffer mir jo menig als bie 3eit in mit in meiner
baS Uftannigfaltige ber Söarnepmungen nadj feiner ©teile (iuxta et
post se invicem ponendo) beftimbar ift fonbetn a priori gegebene 2ln=
fdjauungen felbft meldje baS formale Ißtincip ber Qufamenfe^ung beS 5
Sttanigfaltigen in ber ©rfdjeinung ftjnttjetifd) a priori in fidj enthalten
unb barum ifjrer e^tenfioen ©röfje nadj grenzenlos unbebingte ©inpeit
mitbin Unenblidjleit enthalten (eS ift nur ©in fRaum unb nur ©ine 3eit)
burdj meldje Sßorftellung alle ©egenftänbe ber empirifdjen 58orftellung
ZU einem abfoluten ©anzen oerfnüpft merben — lauter Verkeilungen 10
bnrd) bie baS ©ubject feiner SRöglidjfeit nad) fid) felbft conftituirt burd)
fpnttjet. ©. a priori.
IRaum unb 3^it jinb nicfjt ©egenftänbe ber 2lnfdjauung ben ba
müfjfe etmaS borfjer gegeben merben maS baS fgntpetifdje ©rlentniS
beS iKtanigfaltigen ber Vorftellungen begrünbete fonbern reine 2tm 15
fdjauung felbft als baS ©ubjectibe ber $otm b. i. ber 5Receptibität üon
einem ©egenftänbe ber ©ine afficirt zu merben b. i. ber ©egenftänbe
mie fie mir erfdjeinen unb ein unenblicpeS gegebenes ©anze beS 9Ranig-
faltigen als bie VafiS aller 2Barnet)mungen nid)t als Aggregat fonbern
in einem ©pftern zum 58ef)uf ber 2Roglidjfeit ber ©rfaprung (?lpiomen 20
ber 2lnfd)aituug, Slnticipationen ber 28arnet)mung 2c) SDer Verftanb
conftituirt fid) piezu felbft pf)ilofopf)ifd) burd) begriffe unb mattjematifd)
burd) bie conftruction ber begriffe.
®er 9taum nnb bie 3e^ finb nid)t 58egriffe (conceptus) fonbern
reine ©inenanfdjauung (intuitus) bereu jebe abfolute ©inpeit in ber 26
3ufamenfejmng beS jJRanigfaltigen ber Vorftellungen enthält unb als
baS formale beS SRanigfaltigen biefer Slnfdjauung ins ünenblidje
gefjt. — 5Rid)t ber 5Raum als Object mirb angefd)aut fonbern er ift bie
©pntpefiS beS URaiügfaltigen im borftellenben ©ubject felbft Qn biefer
VorftellungSart mobitrdj baS ©ubject fid) felbft conftituirt 30

3 nad) feinet ©teile v. a. nacf) ifjren ©teilen d beftim 6 f t)ntfjetif cE> a priori
g. Z. am Bande. enthalten d nidjt ald 7 nnb barunt Spatium 3 Zeilen.
(Sintjeit d g. Z. gtofje 8 Uncnblidjfeit d enthalten (Sin v. a. ein 3eü) d
inoburd) 10 Gedankenstrich v. a. [? 11 ©ubject d fid) felbft nad) d con
burd) Sigel. 15 fonbern d 3ln 19 aller erst: mogtidjer 2Barnel)ntungen
d 8 21 Stnticipationen abgekürzt. 22 felbft d matl)ematifd) burd) 9Infd)auung
nnb ptjilofopljifd) pl)itofopf)ifd) — matljematifd) g. Z. 23 bnrd) d begriffe
24 $eit d finb ift statt: finb 25 reine g. Z. intuitus) d bie nid)t bom
Object an bie ttid)t jebe d eine 27 bad g. Z. 29 ÜRanigfaltigen d bed
felbft Fortsetzung in dem letzten Spatium. 30 Bricht ab.
 VII. ConvI. Bogen, 4. Seite. 13

®er SKaum ift ein©bantum baö imer atö einSÖjeit eineö nocf) größeren
ObantumS mithin at§ Unenbtid) unb als ein fotdjeö ©egeben öorgeftellt
merben muff. f£>er ^ortfdjritt in biefem Qbantum ift nid)t at§ gegeben
angufefjen aber motjt baö gortfcfjreiten
5 Materie atö genus(gattungSbegriff) bon ©taffen gu unterfdfeiben
metcpe atö qbatitatib//untt)eitbare STffeite ber üüflaterie gebadü werben
SJtan fan fie nur burd) ifjre fpecififd) bemegenbe Kräfte atfo nur burd)
ba<§ bpnamifdje berpättniö berfetben gur Materie erftären opne fie
unmittelbar begreiftief) gu madjen g. 33. bie 33afi§ ber ©atpfäure ift nur
10 ba§ an ficf) unbefante ©tma§ tuetdfeö ben Straften ber ©atpfäure at3
©ubftrat feiner SBirfungen (causa efficiens) gum ©runbe liegt
Staum u. finb nid)t ©egeuftönbe ber 3tnfd)auung afö ©inen*
borfteltung mie ba§ ©ubject bau ifjnen afficirt mirb ben bagu mürben
Söarnepmungen erforbertief) fet)n b. i. etnpirifdfe 33orftettungen mit
15 33emuftfet)n afö ba§ 3Jtateriate ber ©rfentniö ba bod) ba§ gormtidfe
ber 33eftiinung be§ ©ubjecfcS in fa fern biefeö ficf) fetbft in einem fpnttfetü
fepen ©rfentniö a priori at§ ©rfdjeinung beftiint feinen ©egenftanb fjaben
©inen 9tttgemeinen ©aß g. 33. baß ba§ falte $iber burd) ©f)ina gu
feilen fet) auf ©rfaßrung gu grünben berfeßaft feine ©emißfjeit be§ ©r*
20 fentniy ben ba e§ ein bto§ empirifdjer ©aß ift fo füf)rt er feine attgemeim

fjeit mithin aud) feine apobictifdfe ©emiößeit bet) fid).

Sffaum u. Qtxt fiub tric£)t egiftirenbe ©egenftänbe ber Stnfcßauung
metdje für mögtidje 3ßarnetfmungen gegeben finb; ben atöbaii mären
fie empirifeße 33orftettungen mit 33emuftfeßu unb beburften fetbft
25 attererft für biefe ©egeben gu merben fonbern reine Stnfdjauungen fetbft
roetdje fpntßetifdfe ©äße a priori g. 33. ber 9taum ßat 3 Stbmeffungeu
bie 3eit ©ine begrünben fönen. 33eßbe finb unenbtid) meit fie abfotute
©int)eit enthalten (u. vic. vers.)

®ie ©batität be§ 9taume§ u. ber 3eit g. 33. baff ber erftere
so 3 2tbmeffungen bie 3meßte nur ©ine fjabe baß fiel) ber Umfreiö na cf)
ben Dbabraten ber ©ntfernung rid)te finb fßtincipieu metd)e
1 Oberer Rand. 3 gortfäjrit 5 Linker Rand. bon v. a. üom 6 toeldfe <5
man aUg.Z. v. a. qbalitatibe (Elemente 7 if)te <5 fp 8 gur v. a. p einer
9 ift ö unb 11 Absatz links abgewinkelt. 13 ba§ <S Dbject 14 feqn <5 bie
16 ber erst: in ber biefe§ erst: e§ 17 ©ben lies: ©ben fann links abge¬
winkelt. 18 burd) Sigel. 19 ©etuißfeit 19-20 ©rfentniS v. a. ©rfentnifj
20 b!o§ g. Z. 21 Links abgewinkelt. 23 ben ö fo 31 ißrincifnen v. a.
principien Bricht ab.
14 Opus postumum

Unfer grbptanet mag imer im ©ankert [einer SJiaffe ein magneti*

fd)ex Körper fepn: mie ben auf bem pocpften ©ipfet ber ifßprenäen
bie iRidptung beg ©ompaffeg eben fo mie in ben Spätem ipr ftepeg ©piet
gemiefen pat ©o ift et bodp fein Magnet meit er nicpt §mep ißote pat
bie einanber fteunblidp ober feinbticp an^iepen ober abftopen 5

iftun ift aber ein Trabant ber (Srbe üon ber iftatur baff er imer eine
unb biefetbe ©eite ber (Stbe (bet) feiner Umbref)ung) gufeprt 3)er 9Ronb,
metdper Oon ber (Srbe magnetifcp gemacpt ift aber bocp gang gleichförmig
gebret)t obfcpon epcentrifcp 2c —
®a mo ber $aben ber fiep fetbft um ben Planeten bret)t burdp fein 10
eigen ©emidpte Oon fiep fetbft abteifit metcpeg nur gefcpepen fan inbem
er in feiner 23emegung um ben fßtaneten nicf)t fiep fetbft parattet fonbem
imer centrat gerietet fepn muff, eg eine beftiinte SSeite unb aucp beftiinte
©jcentricität geben muff um in feinem periobifcpen Umtauf püncttidp
mit eigenen Ummätjungen um eine auf ber ^tädpe beg Trabanten 15
perpenbicutär [tepenbe 2pre §u rotiren
Stnjiepung in ber iöerüptung ba bie Körper 1) in ipren feiten ber
Streuung aber nid)t ber $8erfcpiebung: 2) ba fie aucp ber ißetfcpiebung
mieberftepen (ftarre Körper). $£)ie testete taffen fid) nocp bepnen,
ftreden (ductilia) bie gmepten finb fpröbe (fragilia). fSRefe finb oft aud) 20
men ein Speit bridpt in atten Speiten (lacrima vitrea) gerfpringenb. —
$n iprer 93eteudptung bag Sicpt gerfepenbe. Sie Vibrationen mettem
förmig mit üerfcpiebenen färben im Stuge gteicpfam ptapenb nicpt btog
Sißetlenförmig bemegenb mie ein ftingenb Qnftrument nidpt atg ein btafen»
beg. ©inb StRetatte (potirt) unb Q-nfecten $tüget, ©otb unb ©talfarbig 25

2 9ßl)tcmeen 4 @o v. a. fo 5 bie v. a. beten ober v. a. unb 9 Das

letzte Wort in den Haupttext hineingeschrieien. 10 Vor Xa die Bemerkung: vid.
bie 2te ©eite * be§ testen 33ogen3 (vgl. S. 7. Zeile 20). 14 periobifcpen p v.a.?
15 llmto Ölungen durch Abtrennung die letzten beiden Silben vergessen. 16 fiepen
Links abgewinkelt. 17 Xpeilen <5 fiep (?) 21 Schlußklammer fehlt. 22 Sicpt
v. a. ? Von X'ie an unterer Rand. 25 Auf der Seite noch folgende persönliche
Notizen, die etwa in der Mitte beginnen und dann einen rechten Rand bilden:
Prof. Poerschke u, Caplan Wasianski1) 1. Gensichen u. Solipsinms. 2. Dberft. Insp.
u. D. Motherb. 3. Crim. R u. )]if. Soiher 4 Caplan u. Prof. Poerschke (Rink
unb Jäsche NB Qvivis u. Jäsche Andersch R. R. u. Jacobi Koch, Medoc Jacobi
Sun. u. Rink Jäsche. D. Morzfeldt. 2teS ßuartal aul bem OberfcputcoUegium
butep 2) Jacobi Sungfet Halterin Manchetten ©epmefter bei? Organiften Don ber
beutfcp//reformirten SOircpe

M Wasianski verstümmelt. 2) butep Sigel.

 VII. Conv., I. Bogen, 4. Seite, II. Bogen, 1. Seite. 15

VII. Convolut, II. Bogen, 1. Seite.

53et)lage
II
®et Staunt unb bie 3eit finb nid)t al3 etu>a§ auffer bet Sßorftellung
5 be§ ©ubject§ ©£iftirenbe§ ©egenftänbe be§ äufferert ober inneren ©ine§
burd) Söarnefpnung be§ SCRanigfaltigen empitifd) aufgefajjt
JKaum unb 3eü finb nid)t au))er ber $8orfteliung bed ©ubjectS
eji[tirenbe ©egenftänbe ber ©inne fonbern bloffe formen ber reinen
91nfd)auung felbft meldje bie unbebingte collectibe ©inpeit be§ ÜJlannig*
io faltigen berfelben mithin aud) bie llnenblidffeit fd)on ibentifd) in iprem
begriffe bet) fid) führen (e§ ift nur ©in fftaum unb ©ine 3eit) unb fputpeti*
fdje ©ä|e a priori al§ Sljiomen begtünben
fRaum unb 3^it finb nid)t bon nuferen 3Iorftellungen unterfdjiebene
Singe al§ ©egenftänbe nuferer 31nfd)auung fonbern finb 31nfd)auungen
15 felbft; bod) nicf)t empirifdje (SBarnepmungen) be§ ©innenobject§ beit

al§batt tbürben fie Sßorftellungen fepn meldje bon einer anberen ®raft
bie un§ afficirte, un§ afö Urfadje jufätnen fonbern finb fßrobucte unferer
eigenen tßorftellungdfraft
fRaum unb 3eÜ finb nid)t begriffe (conceptus) mobutd) ©egen*
20 ftänbe ber ©ine gebad)t fonbern Slnfdfauungen unb jmar a priori
(nidjt empirifdje SSorftellungen mit föemuftfepn b. i. Sßarnepmungen)
moburd) baä SRannigfaltige ber ißorftellungen in ber ©infjeit ber 3Ui

1 Am oberen Rande die Bleistiftnotiz: 7tf^ C'onv. Bog. II. von fremder Hand.
5 beä g. Z. 4-5 auf f er — ©ubjeetäg. Z. als — Cfji|lirenbe§ g. Z. öl. Fassung:
ber. ‘ülnfdjauung bie afe 2. Fassung: bee> äußeren.©itte3 7 9taum
verstümmelt. be§ ©ubjectS g. Z. 8 ber Sinne g. Z. am Rande. bloße g. Z.
9 collectioe g.Z. am Rande, erst angesetzt: (c 11 Ein a. a. ein 12 al3 ?Ijiomen
g. Z. am Rande. 13 Feinere Schrift uitfereit v. a. unferer unterfeßiebene d
©egen 14 Sinfcßauungen g. Z. am Rande. 15 be§ v. a. ber 17 afficirt mürbe
afficirt erste Silbe verwischt und neu, angesetzt. Kommapunkt, jufäine 18 Links
abgehakt; das Folgende in dunklerer Schrift. 20 ©ine v. a. ©innenborfteUung
unb juigr g. Z. am Rande. 20-21 a priori (<5 alfo 22 Die erste, durchstrichene
Fortsetzung hinter moburd): fie etwa juerft gegeben merben afö ba§ fßtincipJ) ber
ftmtßetifcßen2) Einßeit ber 3ufatnenfeßung3) be§ Wanigfaltigen neben unb nad)
einanber (iuxta et post so invicem positorum) in ber Etfcßeinung be3 ©inenobject»
ba§ — 3)orfteI(ungen g. Z. am Rande. Einheit ö feiner

’) $a3 iprincip erst: ba§ formale hinter Ikiitcip undurchslrichenf?): mo-

bureß 2) fnntßetifdien v. a. ©pntßetifcben 3) ber v. a. be§ ber 3ufamcn"
feßung g. Z. am Rande.
 16 Opus postumum

jarnenfetpng be§ Mannigfaltigen berfetben in ber ©rfdjeinung toie ba§

©ubject afficirt toirb (intuitus phaenomenon)
fKautn, $eit unb bie SSctoegung in ber SSefdjreibung berfetben nacf)
ben brep ütbmeffungen beg iit'örpertidjen, beg gtäcpenraumg unb bem
fßunct metcpe bie erfte unb gtoar matpematifdje 2ßrincipien (axiomen) 5

ber Stnfdjauung b. i. feine Objecte ber SSarnepmung (empirifcpen 23or»

ftettung mit S3etouftfepn) atg gegebener epiftirenber ®inge fonbern üon
bem ©ubject fetbft gemalter formaten gufamenfetpng beg Mannig*
- faltigen in ber reinen Stnfcpauung finb unb bie Aufgabe ber Srangfcen*
bentalppitofoppie »mie finb fpntpetifcpe ©rfentniffe a prioti mögtidj« 10

begrünben, rnoburd) ba§ ©ubject fid) fetbft p einem Objecte conftituirt

nid)t üon etmag (Gegebenen abteitet
©g ift ©in 9taum unb ©ine $eit beibe finb nnenbtid). — ®er nr=
fprünglidje 2tct ber ©inenanfcpauung ©einer fetbft im ©nbject ift
nun gngteicf) gültig für bag Object meil bag leptere nur burdj bag erftere 15

gegeben merben fan unb bie formen Don 9taum unb ged mit ber 23er»
binbnng beg Mannigfaltigen berfetben pr ©inpeit ibentifd) finb. ®er
abgeleitete

9iaum, $eit unb 23eftiinung beg Manigfattigen in ber Stnfcpauung

beg Objects (descriptio) gegebenen im dtaum unb in ber $eit finb ^ßrin= 20

cipien a priori ber fpntpetifdjen ©rfentnig a priori (ber Strangfcenbental»

ppitofoppie) atg Stptomen ber 9tnfd)auung in metdjen bie ©onftruction
ber iöegriffe matpematifd) bag ^ßrincip aber ber ©pntpefig in berfetben
atg ©rfdjeimtngen ber ©innenerfentnig pni ©runbe p legen ppito»
foppifd) ift 25

9taum u. geit fiub atfo nidjt ©egenftcinbe ber 9tnfd)auung atg auf
SBarnepmung (empirifcpe 23orftettung mit 23etouftfepn) berubenber
2Sorfteltung epiftirenber f£)inge fonbern 9lnfd)auung fetbft bereu $orm

2 Bricht ah, links abgehakt. 3 33eluegung v. a.? 4 Erste Fassung:

bem Körperlichen// ber §läcf)e 5 erfie <5 6 Stnfdjauung ö firtb
b. i. g. Z. ö bie 7 ejiftirenber 3. Silbe verstümmelt. 9 Sinjdjauung d a priori
bie ö tr 10 Anführungszeichen um Schluß fehlen. 11 Objecte ö confti
13 unenblidj abgekürzt. 15 nuwg.Z. ba0 v. a. ber? bie? in? 10 ber g.Z.
18 Bricht ab. 19 Unterer Rand, von unten nach oben geschrieben. beä — in
g.Z. 20 gegebenen g.Z. 21 Anfangsklammer v.a. in? 22 Ülnfcpauung <5
beren Sonft 25 ift Fortsetzung über dem Vorigen. 27 Schlußklanmer fehlt.
28 Hinter SSorftetlung durchsiriehent Schlußklammer. epiftirenber Oinge g. Z.
$ornt ö i. 93.
 VII. Conv., II. Bogen, 1. Seite. 17

bie ber brep Raumes// unb ber (Sitten geitabmeffung a priori gegeben
ift moburdp baS ©ubfect fiel) fetbft jum ©inengegenftanbe conftituirt
Staunt u. Beit finb grenzenlos. (SS ift nur (Sin 9taum unb (Sine Beit.
©S finb aber audp niept auffer bem ©ubfect gegebene f£)inge fonbern
5 nur gönnen ber Stnfcpauung — aber boep nid)t uneubtiep 9^idt)t btoS
gorm ber ©inntiepfeit
(Sr ift uneubtiep aber niept ein ©anjeS gegebener (Sc ift alfo eigenttiep
fein Dbfect ber Stnfepauung

(SS giebt fpntpetifdpe ©ape a priori (frei tion alter (Srfaprung) für
xo baS ©ubfect moburdp mir ©egenftanbe unferer fßorftettung fetbft ntaepen
unb baS gefdpiept in ben fpntpetifcpen ©äpeu Oon 9taum unb geit
(SS giebt aber audp fputpetifdpe fßrincipieu a priori für baS Dbfect
Stnfdpauung ift Analogon einer ©ineuüorftettung beS ©epenS u.
Ztoar niept baburdp bafj ber ©in afficirt tuirb fonbern ber ©egenftanb
i5 apprehendirt mirb ober audp gteidpfam föetaftung ber 2tuffenbinge.
ißon ben Gingen an fict) in fßergteidpuug mit (Srfdpeinungen ober in
$ergteidpung mit einem (SrfentniSgrunbe ber gorm nadp opne baS Dbfect
fetbft — a unb non a.
(Sinpeit u.maS bamit oerbunbenttnenbticpteit beS Raumes u. b. geit
20 SDie Cohaesion beS fßonberabetn unb ztoar bie rigida 5. 23. eines
toatpenförmigen unb an bem Stopf perpenbicutar aufgepängten 33todS
SJlarmor bon einer Sänge mit toelcper er burep fein eigen ©emidpt reifjt.
SSeftigfeit muff niept soliditas fonbern firmitas peifjen ben bem solido ift
baS cavum bem bidpten baS popte entgegengefept vaeuum intermixtum
25 ®ie ültaterie lan incoercibel fepn in 2lnfepung iprer Strafte z- 93-
ber 2Inziepung (gravitatio) ober in ©ubftanz, Z-^3- ^er Sßärmeftoff
(au<p latent) ülttagnetifdpe Straft ift
1 3taume3 statt: 9?autne§// ©nett ö ber? ben?? gegeben erst: enthalten
2 conftituirt Fortsetzung über dem Vorigen. 3-4 $eit finb statt: 3eü. fittb 5 nicht
Sigel unenbtid) abgekürzt. 5-6 9?id)t — ©innlidjfeit g. Z., nach rechts abge¬
klammert. 7 Das Folgende durch Zeichen mit dem Satze: Stidpt — ©inntiepfeit
verbunden. gegebener R.: gegeben (falsch); ergänze: ©egenfteinbe? Staunte?
9 Rechter Rand oben. 10 toir 6 unfere 3Sor 11 ftjntpetifdjen <5 Sßrin
15 Spatium etwa 15 Zeilen. 16 an fid) 6 aI3 18 Spatium 1 Zeile. 19 u.
— berbunben g. (s. ?) Z. Spatium 6 Zeilen; das Folgende andere, flüssigere
Schrift, wahrscheinlich frühere Zeit. 23 fonbet f)äfs 24 bem — bot)te s- %•
Links abgewinkelt. 25 Der folgende Absatz engere Schrift; offenbar nachträg¬
lich zwischen den vorigen und den nächstfolgenden Absatz eingefügt. 26 ©ub =
ftanj Kommapunkt. ben statt: ber 27 Bricht ab; dns Folgende wieder die
Schrift des vorigen Absatzes.
Äont'8 Schritten. Opus postuniuiii II. 2
 18 Opus postumum

Materia est vel coercibilis vel incoercibilis. Haec nec est rigida
nec fluida. ©in fluidum muff äufamenpängenb fepn unb ba§ tan bet
SBärmeftoff ber Ottern ^lieplraft erteilt u. fetbft leinem mieberftept
nicpt fepn
®ie extra unb iuxta fßofition be§ Manigfaltigen ber ütnfcpauung 5
feiner felbft nnb ber ©egenftänbe in ber ©rfcpeinung in bem complexus
berfelben bem Formaten nacp al§ ba§ fßrincip fpntpetifcper Urteile
a priori ber S£ran3fcenbentalppilofoppie melcpeg öor ber ©rfaprung
oort)ergef)t u. bereu Moglicpfeit enthält unb nicpt blo§ fubfectio fonbern
au<p ibentifcp obfectiü ein unenblicpe§ ©an^e ber fubfectioen Slnfcpauung 10
enthält unb gufamen abfolute ©inpeit §u iöepuf ber Sljiomen ber 9In=
fcpauung matpematifcp au§mad)t.
3ur bloßen äußeren unb ineren Söarnepmung gehören fcpon
betuegenbe Kräfte fo rnopl ber Materie auffer mir all aucp iprer Qm
famenfepung in mir. 15

VII. Convolut, II. Bogen, 2. Seite.

9taum unb Qeit finb nicpt auffer bem ©ubject gegebene ©egen*
ftänbe ber Slnfcpauung all etmal auffer bem iöemuftfepn meiner felbft
©jiftirenbel unb Slpprepenfibelel fonbern bie reine (nicpt empirifdpe)
Slnfcpauung felbft. Mcpt bal deutbare nact) Gegriffen (cogitabile) 20
fonbern ba§ ipnen ©orrefp. ©püprbare in ©onftruction ber ^Begriffe
(dabile) ift balfenige moburcp bal ©ubject juerft fid) felbft fept unb nicpt
burcp ben ©inn fonbern burdp reine finnlicpe Slnfcpauung mithin bocp
gugleict) a priori ipm felbft Object ift. — ®ie Möglicpleit fpntpetifcper
Urtpeile a priori §. 33. baff ber Staunt brep Slbmeffungen pabe unb obgleidp 25
fein reale! ©innenobject (ber Söarnepmung, üon ber er abftrapirt) Um
enbücpfeit in feinem begriffe (objtnar nicpt in 'pofitiöer iöebeutung)
bet) fid) füpre. ®aff betoegenbe Strafte benfelben erfüllen müffen um
3 2lllem v. a. allen 4 nicpt Sigel. 5 Feinere, weniger flüssige Schrift.
^ofiüon v. a. p>ofitton 6 in <5 einem 10 aud) ö ib ber ö 3lnf 17 auffer
gegebene g.Z. 18 Slnfcpauung ö fonbet 19 @jiftirenbe§ erst: gegebene^
©jiftirenbe§ — 2typret)enfibele3 g.Z. bie g.Z. 20 ffticpt <5: Slorftellung be3
SJtannigfaltigen benfbaren statt: Xettfbare aus der ersten Fassung stehen
geblieben, li: be§ 3)entbareit (cogitabile) <5: fonbern bem ©ubject angepörigen
formalen ber gufnmenfepung be§ SJtannigfaltigen burcp 21 ipnen R: it)m
(Sotrefp. Ö in bem _ fonbern — in g.Z. 22 ift baäjenige g.Z. guerft g.Z.
nid)t <5: nicpt ber ©in fonbern ber SSerftanb fpntpetifcp beftimenb ift 23 ©im
burd) g.Z. finnlid)e verstümmelt f v.a. 24 Von ®ie an dünnere Schrift
28 $Ǥ
 VII. Conv., II. Bogen, 1. und 2. Seite. 19

feine ©teilen ju begeidfnen unb baS fftemtonfdje ©efe| ber Slnjiefjung

a priori §u begrünben 2C
Utaum u. ,Qeit finb nidjt ©egenftänbe ber 2öarnef)mung (einer
empirifdjen SSorftellung mit föemuftfetjn) moburd) etmaS SjiftirenbeS
5 gegeben unb af);pref)enbirt mirb fonbern bloS formen ber reinen 2ln®

fdjauung a priori meldje bie ©pntfjefB be§ SCRanigfattigen aB Sr®

fdjeinung (baS ©ubfectiöe ber 2Irt mie baS ©ubfect afficirt mirb ab®
gefefjen öon bem ma§ e§ an fid) felbft fetjn mag) unter einem fßrincip
enthält ba§ §ur oberften Aufgabe t)at: »mie finb fpntfjetifdje ©äfje a priori
io möglid)?«
fftaum unb $eit finb nidjt etmaS auffer meiner ißorftellung gegebenes
fonbern fllnfdjauung (äußere unb innere) felbft. ©ie finb ©röfjen (quanta)
bie öor ber embirifdjen ülnfdjauung mit föemuftfepn (äßarneljmung)
üorfjer geljen mitfjin Slnfdjauung a priori mithin nur formen ber Qu*
15 fainenftellung beS IDianigfaltigen in ber Slnfdjauung aB Srfdjeinung
für baS ©ubfect mie eS afficirt mirb; beit fonft mären eS ©adjen (reale)
bie aud) auffer meiner Sßorftellung ejiftiren tönten unb nid£)t bloS fub®
fectioe 33eftimungen ber 2Infd)auung unb nur aB foldje möglid): ©ie
ejiftiren nur im ©ubfect unb nidjt für fid) felbft.
20 Sftaum unb $eit finb grenzenlos unenblidje £lbanta negatiü unenblid)
(quanta indefinite talia)
$>er 9taum ift nidjt ein begriff (conceptus) fonbern SInfdjauung
(intuitus) 2IB eine foldje aber nur etmaS bem ©ubfect infjärirenbeS
nidjt auffer iljm ejüftirenbeS aB ein ©antjeS bocf) öon ber befonbern 5lrt
25 baff eS nur aB Sfjeü eines nocfj größeren @an£en mitfjin nur aB um

enbtid) borgeftellt merben tan eine 93efd)affenljeit beS ObfectS bie iljm
nur aB Srfdjeinung (Obatität beS ©ubfecB) jufomen tan, mo baS
bentenbe ©ubfect fid) felbft fefct unb meber ein Stenefibem’ ttodj ein
Sfjeätet (Qbealift ober Sgoift) etmaS bagegen fpredjen tan: ben mieber
so ben ©a(j ber nadj bem ißrincip ber ftbentität feft ftefjt täfet fid) nidjB
aufbringen.
6 SERanigfattigen 8 in ber 9tnfd) afö ao.i 6-7 @rfc£)einung 8 ein
Object mirb 8 mag) 8 enthält 9 sur <5 erft 10 Links abgewinkelt. 11 ge®
gebeneä 8 (dabile) 13 ber erst: aller mit Jöerouftfetjn g. Z. 16 für bem
18 Slnfdjauung ö mithin aud) ©ie v. a. fie 19 ©ubject v. a.? 20 9taum
A a. grenjenloä g.Z. negatib unenblid) stand erst in Klammern. 21 Az;
Schlußklammer fehlt. 24 ©an|e§ <5 ma§ bocf) bocf) g. Z. 25 nur g. Z.
28 bentenbe g. Z. felbft 8 a priori Sßebern 2lenefibem’ <5 f 29 ftbealift
ober v. a. meber ein ^bealift nod) etma§ bagegen v. a, entgegen 30 ben 8 ba3
llrtljeil ma§ ©afje? (e verwischt) ©afj ber g.Z.
2*
20 Opus postumum

gtt bem ©rfentnig eineg ©egenftanbeg liegt gmetjertet) 3Sorftettungg=

art 1. be§ ©egenftanbeg an fid) 2 bem in bet ©rfd)einung. ®ie elftere
ift biefenige mobnrcf) bag ©ubject fid) fetbft utanfänglicf) in bet 2tm
fdfannng fefd (cognitio primaria) bie §met)te ba eg fid) mittelbar fetbft
§um ©egenftanbe mad)t nad) bet gorm mie er afficirt mitb (cognitio 5

secundaria), biefe testete ift bie 2tnfd)auung feiner fetbft in ber ©rfd)ei*
nung, bie 2tnfd)auung mobnrcf) ber ©innengegenftanb bem ©ubject
gegeben mirb ift bie SSorftettung nnb 3ufamenfe|ung beg bannig*
faltigen nad) fRaumeg// u. geitbebingungen ®ag Object aber an fid) = X
ift nidjt ein befonberer ©egenftanb fonbern bag btofje fßrinctp ber ft)n= 10

tt)etifd)en ©rtentnig a priori metdjeg bag formale ber ©inljeit biefeg

3Jtanigfattigen ber 2tnfd)auung in fid) entf)ätt (nicf)t ein befonbereg
Object)

®er 9taum ift nid)t apperceptibet aber bie bemegenbe SMfte in ifjm
finb bod) unter bem ©efefj itjrer SSertjältniffe nad) bem umge!et)rten 15
ber Qnabrate ber ©utfernung ift bod) a priori (in ber attgemeinen 2tn=
§iet)ung) gegeben
2teng fRaum n. ßeit finb nid)t af©ref)enfibete ©egenftanbe
fonbern formen ber 2tnfd)auung in ber ©rfd)einung (mie bag ©ubject
afficirt mirb) nnb baburd) ber ©af) ber fßf)itofo:pf)ie SBie finb fpnttjeti* 20
fd)e ©äfje a priori moglid)? Stntmort. ®urd) 2Infd)auung atg ©rfd)ei*
nung unb SIbfotute ©intjeit beg gufainengefefden mithin Unenbt.
2tnticif>ation atg Schematism ber SSerftanbegbegriffe. Sag Sftanig*
faltige in einem ©i)ftem gnm S3et)uf ber 9Jiögtid)feit ber ©rfat)rung §u
üerbinben. 5Rur ©ine ©rfafjrung omnimode :c. 25
Thcactet. Aenesidem. 1. dabile 2 Cogitabile
®ag ©ubject fefd fid) fetbft in ber 3©f)erception nad) ben Stimmen
ber 2Infd)auung nad) ber f^otm mie eg bon it)nt fetbft afficirt mirb atg
©rfdjeinung gemäg bem ^ßrincif): mie finb ft)ntt)etifd)e ©ä|e a priori
1 Das Folgende nach ölen abgewinkelt. 2 bem Ad. schlägt vor: ber
4 primaria v.a. priniitiva 5 et Ad.: e§ 6 letjere 6-7 (Srfdjeinung, d
mie baä er fid) erfd) 7 ?Jtnfd)auung 6 ift 8-9 Mannigfaltigen 6 ein 11 meb
<f)e3 v.a. melde; dahinter ö ber (lern?) 14 Linker Rand oben. 15 ibteä
umgetet)rten dahinter unleserliches Zeichen (Abkürzung für: SBerfyältni^?) 16 ber
(5 (5 18 12 Zeilen unter dem Vorigen. 20 Schlußklammer fehlt. baburd)
Sigel. 2Bie v. a. mie 22 Qufamengefefjten abgekürzt. Links abgewinkelt,
Fortsetzung (bis Zeile 26) über dem Vorigen, durch + verbunden. 26 Thetaet
27 fefjt fetbft (mit R.). ben v. a. bem 28 bon — fetbft g. Z. 29 ^rfdjeinung
ö nad) bem <5 ©efefje
 VII. Conv., II. Bogen, 2. Seite. 21

möglidj. — Ser gwetjte ©djritt gefdjietjt burdj bie Slnticipationen ber

SSarnefjmung (emiririfdjer Sßorftellung mit 33ewuftfetjn) ^t)ilofo^ifcf)
burdj begriffe, nirf)t (Sonftruction.
üDtetallfarbe ift biejenige eines glanfjenben HörperS beffert (Span*
5 nungSton (motus tremulus) burdj baS auf feine Dberftädje fadenbe Sicf)t
eine 3utüdftraljtung beS ^rareren bon üerfdjiebener Spannung (gleic£)=
fam einen Hlang) enthält. 2öie bie Sflügelbeden nnb §äute mandjer
Hafer.— (£S ift ein f^euerftoff ber ben Sidjt// unb Söärmeftoff mobificirt.
Ser geuerglang ber Sftetade wen fie Sidjt gurüdfdjlagen 33. Quedfilber
10 fcfjeint bie ßüterung be§ SBarmeftoffS p enthalten
Satjer bie borpglictje fpecififdje ©djweere @inb nidjt combuftibet.
©itberttjon motus tremulus non oßcilatorius.
'Sie ©ofjäfion als blofje glädjenanpljung beftefjt in einer unenbüdj
bürten Samette ponberabeler HJtaterie beren bemegenbe Hraft bodj ein
15 unenblidjeS 5Dtoment ber 21cceleration enthalten müfjte meines aber
in ber Sßirfüdjfeit nidjt gefdjetjen tan bem atfo eine tebenbige Hraft
fubftituirt werben mu^, nämlidj bie beS ©tofjeS einer imfwnberabelen
aber burdj bie Agitation eines »mit ber größten ©cbjneXligfeit auf einanber
folgenber (Stoffe alfo continuirlidj bewegten (Stoffe weldjer Sßärme»
20 ftoff bjeiffen mag bem ©ewidjt gleidjfam eines HIofjeS entgegen wir»

lenben SÜlaterie weldje ben Sßeltraum erfüllt« u. audj bie ©jiftenj beS
fJtaumeS felbft jum ©inengegenftanbe madjt
SeS Wallerius fßeränberung ber binbenben Hraft beS HaldS mit
Hiefelfanb ber grob u. edigt ift
25 Ser 9taum ift ein Qbantum was nur als Sfjeit eines nodj größeren
QbantumS gegeben werben tan. — (Sben fo bie 3ßd- SiefeS beweifet
bie Qbealität beffelben
©mpirifdje (SrtenntniS ift nodj nidjt ©rfaljrung fonbern nur weit
fie burdjgängig beftimt ift.
30 Sie ftarre SRaterie tan biegfam, fpröbe, ober audj gefdjmeibig fetjn.
Siefe ©igenfdjaften berfelben ftetjen ade unter ber ben ©anjen dtaurn

3 burdE) Sigel. 3 u. 11 nidjt Sigel. 3 Links abgewinkelt. 4 gtanfjenben

erst: polirten 8 mobificirt. Fortsetzung oben in dem, Spatium unter dem ersten
Absatz des linken Randes. 11 Wieder tiefer unten am Rande. 13 Das Fol¬
gende größere Schrift, stand wahrscheinlich früher da. 18 eines <5 burcfj b
20 mag lies: mag, einer? 23 SSeränberung? SSermenbung?? 24 Links ab¬
gewinkelt. 25 al§ ö ein 28 (Smfnrifdje grfenntnd abgekürzt. 29 Dieser
Absatz links umrandet.
22 Opus postumum

erfüllenben lebenbigen traft ber Materie beg Sletfyerg. — £>ie Sötod-

anjietjung
Reibung ift nur bei ftarrer Materie

VII. Convolut, II. Bogen, 3. Seite.

5
$<f) bin mir meiner felbft alg benfenben ©ubjectg 1 bemufi
$cf) bin mir meiner felbft alg Objectg ber 5lnfdjauung J
®ag ©elbftbemuftfet)n ber Slnfdjauung unb beg SDenfeng gufamen
bereinigt in einer SSorftellung ift ba§ Krfentnig unb ber ^mperatib bem
ber SSerftanb fid) felbft untermirft (nosce te ipsum) ift bag ißrincip fein
©ubject alg Dbfect ber 9lnfd)auung ju einem begriffe ju machen ober 10
feneg biefem unterguorbnen.
®ag benfbare (cogitabile) gelft bor bem ©fmfyrbaren (apprehensibile)
ber begriff alg ißrincif) bor ber Sßarnetjmung bie $orm bor bem üDtateria»
len ber Kjiftenj im Staum u. ber $eit borget.
®er Staum ift nidjt etmag ©jiftirenbeg auffer meiner 33orftellung: 15
eben fo menig and) bie Qeit; benod) aber etmag a priori gegebeneg mag
aucf) unter Kategorien gebraut merben fan 5. 33. ber Kinfyeit berfelben
(eg ift Kin iRaum u. 3eÜ) 3flg eine ©röfje bie alg ©anjeg iiner nur
mie SLtjeil eineg gegebenen nod) größeren ©anjen mithin alg unenblid)
gebaut merben mufj. 20

Spntfyetifdje ©äjfe a priori finb nun alg Stimmen ber reinen 9ftatt)e=
matif nid)t allein möglid) fonbern aud) nottymenbig meil eg blofje formen
ber ©inenobjecte finb. — 3lber metaptjpfifd) bem fRealgrunbe itjrer
iötöglidjfeit nad) unter iljr ^rittcip gebracht fan nur bem Objecte alg
Krfdjeinung nid)t alg ©ad)e an fid) felbft angeboren 25
28ir tönen fpntfyetifcf), a priori, aug Gegriffen feine Krfentnig
a priori erlangen alg nur bon bem Object alg Krfdjeinung nidjt alg bie
©ad)e felbft.

©t)ntf)etifd)e Krfentniffe a priori aug 3lnfcf)auungen (5.33.

9ttatl)em. constructionen) fo fern fie ben Gegriffen gemäg gegeben 30

1 ber 6 all 5 benfettbeö 6 — felbft das zweite Mal durch Striche

angedeutet. 7 Vor £a3 6 Qd) XenfenS ö jugleid) (g. Z.) ift ber 9 SSerftanb
6 baS ©ubject ift <5 ein 33egriff 11 jene§ g. Z. 13 2Saf)rnel)mung ö borget
14 ber — im g. Z. ber g. Z. 18 Sin v. a. ein al§ ®anje3 g. Z. nur d aB $
19 Xtjeil <5 al§ gegebenen g. Z. ©an^en 6 gebaut 21 reine 24 fatt ö e§
lies: tonnen fie? 28 Zweite Hälfte der Seite frei. 29 Oberer Rand, vor diesem
Absatz das Zeichen: Srtentniffe d auö
 1 II. Conv., II. Bogen, 2. und 3. Seite. 23

merben 5. $3. bie ©ume ber Sßinfel in einem Triangel fönen bitect alg
©egenftänbe (SDinge) an fid) felbft beurteilt unb beftiint merben. 2Iber
bie aug bloffen Gegriffen beg benfbaren (nid)t anfdfaubaren) nur alg
©egenftänbe in ber Gürfdfeinung meil fie nur inbirect unb mittelbar ein
5 ft)ntf>etijcf)e§ ilrtpeil §ulaffen
SLrangfc. i$l)ilofopl)ie ift nid)t melcpe blog gu ftjntfjetifcfjen lXr*
teilen a priori überhaupt bie ißrincipien enthält (ben ba§ ift and) in
ber !SRatf)ematif anjutreffen) fonbern meldje gu fpntpetifdjen Urteilen
a priori bie ißrincipien aug Gegriffen nid)t aug ©onftruction ber=
10 felben. — 2öie finb biefe a priori möglich?

finb fpntpetifdje ©öpe a priori alg ifßrincipien fomol)! ber <ßt)ilo=

foptjie alg 9JMf)ematif in ber Vernunft notf)menbig gegeben
$iefe aber finb nic^t anberg mögiid) alg in fo fern fie blog ©egen*
ftänbe in ber ©rfcpeinung betreffen unb §mar bag formale berfelben
15 2ßie fpntpetifdje ©äpe a priori möglidf finb bag ift bie grofje grage

Otaum, Beit unb ßufaiüenfaffung (complexus) beg ÜJtanigfaltigen

©iner 21nfd)auung im 9taume unb ber $eit begrünben bag formale
ber 93ebingungen beg ©ubjectg unter meld)en eg fid) felbft a priori alg
©egenftanb in ber ©rfcpeinung (dabile) fejd unb fpntpetifd) alg (cogitabile)
20 beftimbar benft.

Qebe SBorftellung alg ©rfMeinung mirb alg bon beut mag ber
©egenftanb an fid) ift unterfcpieben gebaut (bag ©enfibile einem
^ntelligibelen) bag leidere aber = x ift nid)t ein befonbereg auffer meiner
Sßorftellung ejiftirenbeg Object fonbern lebiglid) bie $bee ber Slbftraction
25 bom ©innlidjen meldje alg notfjmenbig anerfant mirb. ©g ift nid)t ein
cognoscibile alg Q-ntelligibele fonbern x meil eg auffer ber $orm ber
©rfdjeinung ift aber bod) ein cogitabile (unb gmar alg notpmeubig
benlbar) mag nid)t gegeben merben fair aber bod) gebad)t merben muff
meil eg in gemiffen anberen Sßerljältniffen bie nid)t finnlid) finb bor=
ao tomen fan.
1 Srianget verstümmelt. 4 mittelbar ö namlid) 5 Links abgewinkelt.
6 Beeilter Rand. Zeile 12 r. o.. durch das Zeichen mit dem oberen Rand verbunden.
nid)t ergänze: bieSBiffcnfdjaft 7 ben stritt: ben 6 u. 8 p g.Z. 10 Dieser Absatz links
verklammert. 11 Rechter Rand oben. 15 Vor Äi)ie <): Xaf) eä ) Links abgewinkelt.
16 Zweite Hälfte des rechten Randes. 17 im iKflume erst: in 9taum (in stehengeblieben).
18 a priori r5 in 21 Das Folgende über dem Vorigen. Qebe erst: (Sine als v. a.
einer als? non g. Z. 22 ©enjibele Ö bem 3" einem 3ntell*Stbelen ergänze:
entgegengefe^t. R. liest falsch: in einem .Id. schlügt vor: non einem statt: in einem
25 mirb Fortsetzung über dem Vorigen. 26 ald — x g. Z. 28 Schlußklammer fehlt.
24 Opus postumum

f£)a§ $>ing an fid) ift ba§ ®en!bate (cogitabile) butctj begriffe.

$iefe§ in bet Slnfdjauung metdje bem begriffe cottefponbitt, ba£
©ubjectibe bet SBotftedung mag bem objectiüen cottefponbitt ift baä
fReate dabile = x $bee.
lmo ®inge an fid) obet in bet 2tnfd)auung 2d0 in bet teinen obet 6

empitifdjen Slnfdjauung.
$)ie teine gef)t bot bet empitifdjjen mit 93emuftfet)n b. i. bot bet
Sßatnefymung botfyet unb biefe ift nut butd) jene in einem ©t)ftem öem
^otmaten nad) ntögdd).
£t)efig: mie finb ftjntfjetifdje ©ä|e a priori mögftd). 10

©3 ift miebetfptedjenb ^tincigien a priori jut Söegtünbung mogftdjet

©tfatjtung aufpfteden: eine fotdje ©r!entni§ muffte bie butd)gangige
Söeftimung be§ 0bject§ entladen unb batauf ba§ ©tfentnig bet 2Bab)tt)eit
gegtünbet metben ma§ nidjt mögdd) ift.
©übe e§ teine ftynttyetifdje ©ä|je a priori fonbetn tautet SBatnetp 15

mungen fo mütbe e§ aud) teine ©tfatftung geben beit bie ift nidjt ein
btof$e§ Stggtegat bon Sßatnetjmungen bie teine butdjgängige S3eftiinung
(at§ bie put ^ßtincip mogtidjet ©tfatjtung etfotbetlid) ift) geben
2)a3 ißtincib bet 9[Retaf)t)bfit mittjin and) adet )d)dofo,pt)ifcf)en
idatutetfentnig ift ba§ ^tobtem: mie finb fpntffetifdje ©ttentniffe tc 20

2)ie Untetf(Reibung beg fo genanten ©egenftanbeg an fid) im

©egenfa|j mit bem in bet ©tfdjeinnng (phaenomenon adversus noumenon)
bebeutet nidjt ein mirttidjeg ®ing mag bem ©inengegenftanbe gegen»
übet ftetjt fonbetn at§ = x nut ba§ fßtinci|) baff eg nidjtg ©mptifdfeg
fetj mag ben SSeftiinungggtunb bet üDtöglidjteit bet ©tfatjtung enttjätt. 25
$)ag 9legatibe ft>ntfjetifd£) in bet Wnfdjauung a priori

VII. Convolui, II. Bogen, 4. Seite.

9dle unfete SBorftedung ift entmebet Stnfdjaunng (unmittetbate
einzelne SSotftedung) obet SSegtiff (mittetbate butd) ein SDtatmat ge»
backte SSotftedung) ®ie SBotftedung bet 3ufamertfaffurtg (complexus) 30

1 Untere Hälfte des rechten Randes. Senfbat 2 9lnfd)auung 8 ift

ba§ tt>a§ Kommapunkt. ba§ 8 fReale (dabile) 3-4 ift — S^ee- 9- ?
7 bot b v. a. tn 10 möglidj abgekürzt; die folgenden drei Absätze etwas veränderte
Handschrift, wohl früher als der übrige Rand. 14 nidjt Sigel. ift nur angesetzt,
1 Zeile Spatium. 17 bie 8 man 19 pljilofoptjifdje 20 Links abgewinkelt.
25 93eftimung§grunb bet bet 8 JRegelma 29 Hinter mittelbare durchstrichene
Schlußklammer. 30 (complexus) g. Z.
 VII. Conv., II. Bogen, 3. und 4. Seite. 25

be§ ÜÜRanigfattigen bet Slnfctjauung im Söemufjtfetjn bet ©infjeit be§*

fetben im borftettenben ©ubfect
®a§ Formate biefe§ SIRanigfattigen aB unbebingten ©anpen ift
bie Sßorftellung üon fRaum unb 3eit (ba§ Sieben// unb ÜRadtj einanbet
5 fetjn) (iuxta ac post se invicera ponendo) macfjen eine teine a priori
gegebene äSorftetlung au§ moburd) ba§ Subfect ficfj fetbft fept unb
gum Object bet (Sinne macfjt-abet nut in bet ©rfdjeinung = X nidjt
aB £)ing an fidj (ens per se) unb ^mar nidjt bto§ analtjtifdj nadj
Gegriffen fonbern ftjntfjetifcfj butd) ©onfttuction betreiben in bem 6om=
io ptejnB be§ ÜÜRanigfattigen bet fütnfdjauung aB matjreS Object (nidjt aB
ens rationis ein btofjeS ©ebanfenbing).
üRaum unb Qeit finb nidjt appretjenfibete ©egenftänbe bet iütnfdjau*
ung ben fonft mäten fie empitifd)e Stnfdjauungen fie finb nidjt objecte
bet Sßarnetjmung unb bennodj obgmat a priori in bet teinen 5tnfdjau*
15 ung gegeben aB ftjntfjetifcfj beftimenbe ©rfentnB ©tünbe rnetdje nidjt
au§ bet ©tfafjtung fonbern füt unb gum iöetjuf betreiben nämtidj
aB fubjectiüe§ üßrincip bet ÜIRogtidjfeit betreiben bie Sieget geben. —
Satjer bie ftjntfjetifdje ©tunbfä|e a priori f£)er ÜRaum tjat btetj 2tb*
meffungen aB förpertidjet ÜRaum beffen ©teuren bretj finb bie $tädje
20 bie Sinie unb bet üßunct metdjer gat feine ©röfje fonbern nut einen
Ort im fRaume be^eidjnet.
mit ftjntfjetifdje ©tfentnB a priori tjaben fönen alte @ä|e
bet teinen ÜIRattjematif namentticfj bet ©eomettie beutfunben ben biefe
giebt baöon bie gütte be§ 93etjfpieB. — $afj abet aucfj bie üjßfjitofopfjie
25 beten tjat bemeifet ba§ (Stjftem bet Kategorien bie au§ feinen empn
rifdjen üßorftettungen fjetbotgefjen unb mo ein ©ebtaudj betfelben üot*
fornt ein (SdjematBm bet 3Serftanbe§begriffe bto§ bie 5tnmenbung
berfetben auf ©tfafjrung bettifft an fidj abet a priori bto§ bom $et*
[taube au§gefjen.
so üRun tritt bie gtage ein: 2öie finb ftjntfjetifdje ©rfentniffe
a priori mögticfj? — bafj fie mitftidj unb a priori aB üßrincipien gegeben
finb bemeifen fdjon bie Säpe bet ©eomettie; abet rnotauf fetbft biefet
1 im erst: in einem ($in§fjeit 2 norftellenben g. Z. v.a.? 3 biefeö
v. a. biefer 4 Sßadj v. a. nacf) 5 Schlußklammer nach: fetjn fehlt. madjen
eine g. Z., erst: finb 7 Dbject 6 madjt. aber nur erst: unb jmar 8 unb A a.
10 Slnfdjauung A z. 11 Schlußklammer fehlt. 13 objecte verstümmelt. 15 ge»
geben 6 Sr!enntni§grünbe dahinter undurchstrichen: bennod) 16 für ö biefelbe
17 fubjectiöe§ s. Z. 18 9taume 19 bien. a. ber 24 gütle Kr.: $ätle (falsch).
be§ v. a ber 27 Lies: ber bfo3? 28 berfelben s. Z. betrifft ö unb 30 Sßie
v.a. mie 31 al§ v.a. na? 32 finb <5 gegeben finb
26 Opus postumum

ipre ÜOtögdcpleit atö apobictifcper ©rmeiterungSurtpeite über bie ©rengen

bet analptifdpen ©rfentni§ bie nichts tpun al§ nacp bem $rincip ber
Igbentität ipren gegebenen begriff bto§ erläutern
Sa jene3 nun nidpt dermittelft einer Jpppotpefe gefcpepen fod at§
metdpe bon apobictifcper ©emi§peit entfernt ift fo bleibt ber Vernunft 5
nidpt§ übrig at3 biejenige Söefcpaffenpeit ber @ape ba ber ©egenftanb
bto§ at3 in ber ©rfdpeinung nid)t al§ 'Sing an fiep gegeben borgeftedt
mirb
Safj ber ©inengegenftanb nidpt bie ©adpe felbft ift bie mir an-
flauen fonbern nur ipre ©rfcpeinung macpt bafj eine fotcpe Slnfdpauung io
fpntpetifcpe ©ä|e a priori u. piemit and) bie Sran§fc: Sßpilof. mogticp
macpt.
SBärme ift feine ejpanfibete gtüpigfeit bert fie bringt burd) alte
Körper burd) aber fie ejpanbirt fetber ade Körper. SBärmmaterie ift
feine ^tüfjigfeit (nicpt locomotiv) ben fie felbft ift nidpt fdijjig fonbern 15
ma§ eine Materie ftüfjig macpt
9?icpt bie empirifdje fonbern bie reine Stnfdpauung feiner felbft
mit föemuftfepn: SiefeS ens rationis ratiocinatae. — dtaum unb geit
finb nicpt gegebene ©egenftänbe ber Stnfdpauung fonbern felbft 5dt-
fcpauung unb gmar reine a priori bie bocp un§ nur gufomen in fo fern 20
mir un§ bon ©egenftänben afficirt füpten b. i. biefe at§ btojje ©rfdpei-
nungen. Sftidpt empirifd) alfo nur bie SJtögdcpfeit ber ©rfaprung unb
bie fßrincipien berfetben entpadenb.

dtocp ift bie $rage bie ©cpeibung betreffenb ob nidpt bie SJiaterie
ber <5pecie3 nadp in§ unenbdcpe qualüatib tpeilbar fep 25

Ser Unterfcpieb ber ^Begriffe bon einem Singe an fiep imb bem
in ber ©rfepeinung ift nidpt objectio fonbern bto§ fubjectib.
Sa§ Sing an fiep (ens per se) ift nidpt ein ?tnbere§ Object fonbern
eine anbere SSegiepung (respectus) ber SSorftedung auf baffetbe Object
biefeS fidp nidpt analptifcp fonbern fpntpetifcp gu benfen al§ ben Qn- 30
begriff (complexus) ber 9tnfcpauung§//$8orftedungen afö ©rfdjeinungen

2 nacp ißtincip 7 blo§ aU g. Z. nicpt afö ö ©aepe 8 4 Zeilen Spatium.

11 ftyntpetife 15 fie felbft fliifjig (mit R.). 16 Dieser Absatz weniger geneigte
Schrift als der vorige. 17 Schrift gleichbleibend. 18 rationatae 21 offi*
cirt b. i. 24 Oberer Rand. bie — betreffenb g. Z. 25 in§ v. a. im um
enbtiepe 6 2peitbar fep 26 Linker Rand. 27 fubjectiü 29 baffetbe erst: ba3
30 benfen ö aU ben 31 9tnfcpauung3// erst: 9lnfcpauungen
 VII. Cvnv., II. Bogen, 4. Seite. 27

b. i. als folget 23orjtellungen tueld)e einen bloS jubjectiben 93eftimungS=

grunb ber Sotjtellungen in bet ©inpeit ber 2lnjd)auung enthalten. (SS
ift ens rationis = x ber fßojition jeinet ©elbft nad) bem ißtincip bet
^bentität mobet) baS ©ubject als jid) jelbjt afficirenb mithin bet j©rm
5 nad) nur als ©tfdjeinung gebadjt mirb.

@pntf)etijcf)e <Sä|e a priori jinb mirflid) unb tefpectib notp*

menbig toeil opne bieje aud) bie empitijd)e ©inenbotjtellung (923ar*
nel)mung) ein blojjeS Aggregat aber fein ©pjtem nad) einem fßrincip
if)ter fpntfjetijdjen ©intjeit, b. i. feine ©rfaprung jtatt jinbet als ju
io ber ein $ortfd)teiten bon ben metapfjpj. 21. @t. bet 972Ö. jur fßppfif
pojtulirt mitb; unb jpnfpetifdje ©äpe a priori jinb piegu abjolut notp*
menbig, meil jie bie 93ebingungen bet ilttöglidjfeit bet ©rfaptung eni>
galten, opne bod) jelbjt bon bet ©rjaptung abgeleitet $u jepn unb nicpt
anS if)t jonbern jüt jie (junt 93epuj berjelben) a priori baS ißtincip
15 berjelben enthalten.
9taum unb fteit jinb aljo reine nidjt empirijdpe 21njd)auungen
meldje beftimte 21jiomen enthalten: als ba jinb ber 9taum enthält baS
ÜDianigjaltige bet 21njd)auung als bejtimbar in btet) '21bmejjungen: bie
3eit nur in ©inet. Qenet gel)t im 9tegrejjuS b. i. in bet 21ujlöjung
20 jeiner (Slemente gum ißunct bieje gum 21ugenblide. — ©S ijt ©in 9?aum

u. ©ine $eit meldje nid)t bloS negatib als unbegrenzt jonbern aud)
pojitib als Unenblicpe ©töfje oorgejtellt metben (im fßrogtejjuS bet
<St)ntt)ejt§ a priori) mithin als ©egeben nidjt im Object bet 23orjtellung
(als dabile) jonbern im zujamenjtellenben ©ubject (als cogitabile)
25 SaS Sing an jid) ijt ein ©ebanfenmejen (ens rationis). — 'Set
oberjte @ap bet SranSjc: ppiloj. liegt in bem Problem baS baS SBejen
berjelben auSmacpt: 2Bie jinb jpntpetijdje ©äpe a priori möglich? (§. 93.
mie jinb matpematijcpe, ermeiternbe ©äpe moglicf))
9Jletapf)t)jif unb SranSjc. fßpilojoppie jinb jo bon einanber unter*
30 jcpieben bajj bie leitete eine ©pecieS bet erjteren ijt

3 ens rationis g. Z.; Beziehungsstrich versehentlich nach statt vor dem Gleich¬
heitszeichen. Jßofition erst: 2tnfd)auung 5 nur g. Z. 6 refpectib r v. a. n
7 ©inettborfiettung dahinter angesetztes ö-Wort. 10 ber <5 biefelb 13 ju fepn s. Z.
16 nidjt empirifdje g.Z. (abgekürzt). 17 al3 v.a. ba? 19 ©inet v.a. einer?
im erst: in feiner ("feinen?) 3tegreffu3 — in s.Z. 23 Sßorftellung <5 fonbern
im Subject 25 Andere, dünnere Schrift. Schlußklammer fehlt. 26 Jßto»
blem bal ba§ v.a.?
28 Opus postumum

VII. Convolut, III. Bogen, 1. Seite.

93eplage
III
$ie ©inpeit beS äftanigfaltigen bet 9lnf<pauung in bet 3ufamen*
fepung beffelben (©t)rttf)efi§) a priori in bet ©iiienüotftellung beS ©egen* 5
ftanbeS im fRaume unb bet 3e^ unb bie unbebingte ©inpeit betfelben
als eine§ ©anpen (es ift nut ©in fftaum unb ©ine 3eit) enthält 91 jiom en
bet 9lnfcpauung in bem jjfotmalen betreiben in ©emäfjpeit mit rnelcpem
baS ©ubfect fiep felbft als ©egenftanb fept (dabile) unb bie obetfte 9luf*
gäbe bet SLtanfc: ißpilofoppie einttitt: »9ßie finb fpntpetifcpe ©äpe 10
a priori möglicp?« melcpe baS f£)enlbate (cogitabile) als fßtincip in notp*
mcnbige 9Inftage gebtacpt mitb.
9hm ift aber biefe Anfrage unbeantmortlid) unb bie 9lufgabe in
betfelben unauflöSlicp men bet SSegtiff ben ©egenftanb bitect (un*
mittelbat) batftellen foltte beit baS lonte nut analptifcp butcp 9Iuftöfung 15
bet 93egtiffe nad) bem fßtincip bet Qbentität gefdjepen melcpeS leine
etmeitetnbe ©äpe bie bod) getabe baS betlangte fpntpetifcpe Uttbjeil
auSmacpen follen abgeben mütbe.
üftun giebt eS abet fpntpetifcpe Uttpeile a priori 5. 93. bie bet SOhitpe*
matif: j. 93. bet 9taum enthält btep 9lbmefjungen* 20
2)te teine 9lnfcpauung a priori enthält bie actus bet ©poutaneität
unb fReceptibitat unb butd) 93etbinbung betfelben gut ©inpeit bet 9lct
bet fReciptocität unb §mat in bem ©ubject als SDinge an fiep unb butd),
©ubfectibe 93eftimung betfelben als ©egenftanbe in bet ©tfepeinung
mobep feneS = x nut ein 93egtif bet abfoluten fßofition unb felbft 25
lein füt fiep beftepenbet ©egenftanb fonbetn btoS eine Qbee bet 93et*
pältniffe ift bet $otm bet 9lnfcpauung cottefponbitenb einen ©egenftanb
gu fepen unb ipn in bet butdjgängigen 93eftimung jum ©egenftanbe
möglicper ©tfaptung ju maepen (niept feinen 93egtiff als fßtincip aus
2 Über 99eplage von fremder Hand mit Bleistift: 7 Conv. Bog. III. 4 Erste
Fassung: Sag SDtanigfattige zweite Fassung: Sie Einheit be§ SManigfaltigen
6 $eit <5 ift im 7 ©in v. a. ein 8 9lnfd)auung ö mobutd) b meltpem <5
ber @e 11 meldfe erst: alg meldje lies: butd) meldje? 11-12 notlfmenbige g. Z.
(s. Z.?) 14 ber <5 ©egenftanb SBegtiff 93e v. a. be 14-15 unmittelbar ver¬
stümmelt. 15 barftellen v. a. üorftellen ba§ (5 märe bal 17 Urtpeil v. a. Ut*
tpeile 20 * Rechts daneben am Rande: vid. 2te 99et)Iage (vgl. S.25, Zeile 18ff.)
Spatium 2 Zeilen. 21 Sie reine v. a. gn ber reinen (reinen unverbessert geblieben).
22 Lies: ben 2lct? 24 betfelben Ad. schlägt vor: beffelben ©egenftanbe <5 b
©tfepeinung <5 bab 27 ift d einet 9Infcpaug 29 feine ^Begriff
 VII. Conv., III. Bogen, 1. Seite. 29

bet ©rfatirung abguteiten, tüte in ben Strömen bet SInfdjauung ben

Stnticipationen bet SBatnefjmung tc nadtj bem ©tjftem ber ©ategorien
roeldje bet ©tfentnig be§ gegebenen Dbject§ gum ©runbe liegen).
Staunt unb 3eit fitib nur fubjectibe formen bet finntictjen Stn*
5 fcfjauung metctje bie Strömen enthalten: ©3 ift nur ©in Staum unb ©ine
3eit in metcfjet ein unenbtictjeS Aggregat bet Söatnetjmungen gu einem
©tjftem einanbet betjgeorbnet metbet} fait. @ie finb betjbe bem ißtincij)
untermorfen: STet Staunt u. bie 3eit finb Slnfdjauungen eine§ ©äugen
mag iinet nur at§ £fjeit eine§ nodtj größeren ©äugen gebadet metben mufj
io b. i. finb unenblictje.ötöfjen. SJtan fietjt fjierauS baff ba§ fütannigfattige
in benfelben nictjt ®inge an fidtj fonbetn nur ©tf dt) einungen enthalte
bie a priori fpnttjetifctj gegeben metben unb beten oberfte Stufgabe
bet £tan§fc: fßfjitof. ift: mie finb ftjnttjetifdtje <Sä|e a priori mögtidtj?
Stntmort: fie finb nur mögtidtj infofern itjr ©egenfiartb bto§ auf ©t*
i5 fdtjeinung eingefcfjtäntt mitb

®et Staum ift alfo nidtjt ein an fidtj gegebener Stnfdtjaubarer ©egen*
ftanb bet SBatnetjmung be§ SJtanigfattigen — Staum unb 3eit finb nic£)t
©egenftänbe bet ©innenanfctjauung fonbetn reine Stnfcfjauung felbft.
i£)a3 fDtannigfattige berfetben ift nidtjt auffer bem ©ubject bet 23or*
co ftettung gut Stuffaffung (apprehensio) gegeben ben e§ ift fetbft nidtjtä
atö Sßorftettung unb nictjt ein Qrtbegtiff oon gingen bie at§ 3ufa™ens
gefegt borgeftettt metben bie atö in einem Aggregat ein ©anfje§ bet*
fetben auSmactjen, unb finb nictjtS ©jiftirenbeS ba§ afö Object borgeftettt
mitb fonbetn bie Storftettung be§ ftRanigfattigen in bet Stnfdtjauung
25 fetbft.
®atjer tiegen bet SSorftettung bon Staunt u. 3eit Stjiomen bet
Stnfctjauung gum ©tunbe g. 83. bet Staunt tjat bretj Stbmeffungen bie
3eit ©ine. — Stanm fomotjt atö 3eit fmb iei)e für W ein a&fotuteö
©ange gebadjt: e§ ift ©in Staunt 2c
so Staunt unb 3eit finb betjbeS ©töfjen unb gmar eineg ©angett mag
iinet nur atg Sfjeit eineg nodj größeren ©angen borftetlbar ift b. i. betjbe
finb atg unenbticfje ©röfjen gegeben borgeftettt nictjt btog atg (arittj*

1 Ad.: abguteiten) ber <5 5Dtatfjemati! 3 ber ©egebenen Schlußklammer

fehlt. 8 finb <5 ©röfjen bereu jebe 10 ba3 erst: biefe§ 11 nur aß ©rfcfjei»
nungen (Ct.) 13 fijnttjetfdje 16 Unterer Band. 21 unb g. Z. 22 luerben
ö ben 24 fonbern Fortsetzung am rechten Rand unten. 26 liegen v. a. liegt
29 Durch ■©■ auf die Fortsetzung letztes Drittel des rechten Randes verwiesen.
30 Opus postumum

metifcp) unbeftimbar grog ober lleirt (quanta indefinita) fonbern

alg unenblidj gegebene Obanta.

fRaum u. $eit finb nicpt Objecte ber Slnfcpauung fonbern fubjec-

tiö Slnfcpauung fetbft bag Formale ber SBerfnüpfung ber ©inenborftellung
überhaupt. Siefeg mu| a priori ein fßrincip enthalten (ober unter 5

einem folcpen fielen), meit opne bag leine $8erfnüpfung beg Uftanig*
faltigen in biefer ülnfdjauung ftatt fänbe. — Sag ÜJftanigfaltige berfelben
ift nicpt ein Aggregat ber Sßarnepmungen (beit biefeg fair nur im fdjon
gegebenen Raunte ober geit ftatt finben) fonbern ©ollectibe (nicpt
biftributiüe) ©inpeit eüteg ©anpen ber Slnfcpauung 10

SSon bem Unterfcpiebe ber Obantitatiben u. qbatitatioen SSer^ätt=

niffe nad) Gegriffen unb im fftaum u. ber $eit unb ber ©rfcpeinung
alg ber ©rlentnig (ber fpntpetifcpen a priori) in benfelben.
2ljiom ber Slnfcpauung ber Srangfc: fjßpilof. ©tjntpetifcpe @äpe
a priori in ber reinen Slnfcpauung finb mirllicp. Sßie finb biefe möglich. 15

•Rur burd) fubjectibe ober urfprünglidje formen.

©rfdpeinung ift bie fubjectibe $orm ber 58or[teIlunggart ber 21m
fcfjauung mie namlid) bag ©ubject bom Object afficirt mirb nidjt nadj
bem mag eg in ber 2lnfdjauung an fiep felbft (unmittelbar) ift. ©rftlicp
mie eg fiep felbft alg abfolute ©inpeit fe|t gmetjteng mie eg bon bem 20
Object afficirt mirb.

VII. Convolut, III. Bogen, 2. Seite.

Unfer ©rlentnig enthält fputpetifcpe ©äpe (ber 2lritpmetil u. Geo¬
metrie) unb gmar fpntpetifdje ©äpe a priori; mie finb nun @ä|e biefer
2lrt möglich?— ©ine grage (Sie ©runbaufgabe ber Srangfc: fßpilof.) 25

üftur baburdj baf} mir bie Objecte berfelbeh alg ©rfcpeinungen nidjt
al§ 'Singe an fiep betrachten ben algban mürben mir im Urtfjeit bon
biefen ©egenftänben mepr augfagett alg in bem begriff bon ipnen
entpalten ift bagegen men bie Slnfdjauung moburcp biefeg Object gegeben

2 unenblicfje? (Rand abgerieben). 3 Rechter Rand oben; schwarze Schrift.

nidjt Sigel. 3-4 Sinn: fubjectioe? 6 Schlußklammer hinter: foldjen 4-7 ba§
tormale — fänbe. g.Z. 10 (Sintjeit 6 ber Spatium 12 Zeilen (darin der letzte
Zusatz). 12 unb ber ber v. a. ben 13 Srfentniä verstümmelt. benfelben?
erfelben? 14 ber 9lnfd)auung g. Z. 15 HJtöglidj? abgekürzt. 16 ober? aber?
fubjectibe verstümmelt. 19 ber ö unmittelbaren 20 al§ <5 Object 25 Vber
tyrage. Aufgabe auf der nächsten Zeile noch einmal, wohl versehentlich: moglidj?
“7 lm Urtbeil g. Z. 29 men mir (Ct.)
 VII. Conv., III. Bogen, 1. und 2. Seite. 31

mirb nur atS ©rfdjeinung borgeftettt mirb ein fpntpetifdjeS Urteil burd)
ben SSerftanb nad) einem ißrincip ber StjntpefiS abgefaffet mirb. — SDaS
Otng an fid) (obiectum Noumenon) ift Riebet) nur ein ©ebanfenbing
opne Sßirfti<f)!eit (ens rationis) um eine ©teile ju begeidpien gum S3et)uf
5 ber $orftettung beS SubjectS: ein SßerfdjiebeneS $ert)ättniS ber Slm
fdjauung §um Subject in fo fern biefeS unmittelbar bom Object afficirt
wirb mithin ber ©egenftanb atS ©rfdjeinung nad) einer gemiffen fpeci*
fifd^en $orm borgeftettt ober bie SSorftettungS ®raft unmittelbar erregt
roirb
io = SDie Sßorftetlung ber Stpperception bie fid) jetbjt §um ©egenftanbe
ber 5tnfd)auung mad)t enthält einen jmiefadjen Stet: erfttief) ben fid)
jetbjt §u fepen (ber (Spontaneität) unb ben bon ©egenftanben ajjicirt
§u merben unb baS SCRanigfattige in ber $orftettung jur ©infjeit a priori
■ptfainen §u jajjen (ben ber jfteceptibität). $m elftem $atl ijt baS Subject
15 fief) jetbjt ein ©egenftanb btoS in ber ©rfdjeinung metdje a priori atS
baS Formate gegeben im jmet)ten ein Aggregat beS Sftateriaten ber
2Barnet)mung in jo fern eS in ber jpntpetijdjen (Sinpeit beS Sbtanig*
faltigen ber 2tnfd)auung a priori im jRaum unb ber $eit gebaut mirb.
9taum u. $eit jinb nid)t Objecte ber 2tnfd)auung jonbern 2tnfd)au=
20 ung jetbjt jie jinb aber atS fotd)e nid)t Objecte an jid) gettenbec ©innen*
borjtettungen jonbern nur ©rfdjeinungen b. i. jubjectib aber nur atS
@rfd)einung = a ober non a beS ©epenS ober 2tuff)ebenS 'OaS Object
ber ütnjdjauung atS ©rfdjeinung ijt nur mittelbar (baburcf) bafj baS ©ub=
ject ajjicirt mirb) gegeben atS ©inenborftettung. SOiejer correjponbirt
25 (entfpridjt) bie $bee beS borgejteltten Objects, unb bie Qbeatität ber
gegebenen SSorjtettung atS ©rfdjeinung enitjätt ben ©runb ber ÜÖiög*
tidjfeit bajjetbe a priori im fRaume unb ber $eit borjtettig $u madjen.
3)aS ®ing an jid) ijt nid)t ein aujjer ber Sßorftettung gegebener
©egenftanb jonbern btoS bie jßofition eines ©ebantenbingeS metdjeS
30 bem Object correfponbirenb gebadjt mirb. — So jinb 9taum u. $eit
nid)t marjunetjmenbe ©egenftänbe jonbern btoS ^o^rnen ber 2tn*
fdjauung bie bennocf) ein SftanigfattigeS auSmadjen maS a priori im ©ub=

4 oljne 2Birlliä£)feit g. Z. 5 ©ubjectä: 0: bloä um ein (ßerljaltniä ju bejeidjnen

(ber Stnfdjauungen a priori 6 biefeä <5 bloS b 7 mtyg.Z. 7-8 fpecififcf)en
g.Z. 8 bie — Straft g.Z. unmittelbar ö in S3ejief?J 17 fpntljetifcEjen
f v.a. © 20 aber foldje 20-21 ©innenborftellungen? (stark abgekürzt).
21 fonbern ö bloä 20-21 jie jinb — jubjectib g. (s. ?) Z. 25 Kommapunkt.
26 gegebenen g. Z. 28 $a3 (Ding v. a. (Der ©egenftanb 32 auimacben erst:
enthalten 32-1 S. 31 ©ubject ö entf)
32 Opus postumum

jed enthalten ift u. fQntf)eti[c£)e ©äfce a priori bet Geometrie barbieten. —

©ben biefeS in ber fßt)itofopt)ie
2BaS id) fe|e als in ber ©rfd^einung, mid) fetbft, ober als $>ing
an ftc£) fetbft ober als
Sputtfetifctje ©rtentniS a priori auS Gegriffen ober bem ©ubftrat 5
ber begriffe 3?aum u. $eit als auffer mir in ber ©rfdteinung. gd) fe|e
mid) felbfb atS ©egenftanb ber 2Infd)auung nad) bem formalen fßrincip
ber 93eftimung beS SubjectS beS SetbftbemufjtfepnS unb beS 3ufatöen*
fefjenS §ur ©intjeit beS DbjedS (9taum u. $eit) aber eben baburd) als
etmaS ©jiftirenbe§ in 93ert)attniS auf mid) folgtid) als ©rfdfeinung 10
(©egenftanb ber Sinenanfdfauung) $c£) bin baS cogitabile nad) einem
fßrincip unb jugteid) baS dabile als Object meines Begriffs: bie $or*
ftettung beS SingeS an fid) nnb ban in ber ©rfd)einung
iftur baS Object in ber ©rfdjeinung tan a priori fpntfyetifd) be=
ftimbar fetjn unb ein $ad) ber £ranfc. auSmactjen. NB. bie burdi» 15
gängige 33eftiinung burd) SBarnetjmungen als einem Stiftern berfetben
ift ©rfatjrung u. tan nur Stnnäfyerung aber nid)t apobictifdje ©emiStjeit
gemätjren
ftiidjt bie empirifdje SInfdfauung mit iöemufftfepn, bie 2Barnef)=
mung fonbern bie reine 5Infd)auung beS Formaten ber SSerbtnbung 20
(3ufamenfe|ung) nad) einem fßrinäp (©efefc) ift baS ©ebanten SDing
(ens rationis) meldjeS bor adern üdiateriaten beS DbjedS üorfjer get)t u.
fubfectio als ©rfd)einung gu ©runbe liegt.
$aS Object = x (baS dabile) fejjt bie ©intjeit ber 3ufamenfejjung
beS -JJtannigfattigen ber $orm nad) (baS cogitabile) öorauS atS ein fßrindp 25
ber $orm nämtid) beS ©egenftanbeS in ber ©rfdjeinung metd)e a priori
jum ©runbe liegt; baS SDing an fid) ift ens rationis
®af) baS Sid)t teine abfd)iefsenbe SSetoegung (eiaculatio) einer
äftaterie fonbern eine meltenformige (vndulatio) fet).

2öir müffen in 9lnfet)ung ber 9tnfd)auung eines Objects im 9taume 30

ober ber 3eit jebergeit bie ©inttfeitung madjen stoifdjen ber SSorftettung
3 Aa. 4 Az. 7 formalen v.a. formalen 8 ber ber 33eftimung
be§ ö 2ßar ©ubfectl d nad) bem formalen ^ßrincip unb g. Z. be§ v. a. ber
9 eben Ö aud) 10 ©jiftirenbeg ö auffer mir 13 be§ doppelt (durch Gedanken¬
striche getrennt). ßtfdfeinung 2 Zeilen Spatium. 22 Schlußklammer fehlt. allem
erst: aller emf)ir aller unverbesserl gehlieben). £>bject§ verstümmelt. 23 Lies: ab»
fubjectib ber (Srfdjeinung? fubfectio aller (Srfdjeinung ? Ad. schlägt vor: ber statt: al§
24 Fortsetzung darüber in dem letzten Spatium. fefd (5 ba§ 28 Darüber; ebenfalls
noch in dem letzten Spatium. (eiaculatio) g. Z. 30 Oberer Rand. ber <5 bot
 VII. Conv., III. Bogen, 2. Seite. 33

beS®ingeS an ficf) unbber ebenbeffetben ®ingeS aber als (StfMeinung

ob mir §mar jenem feine fßräbicate belegen fönen fonbern eS als = X
bloS als Correlatum für ben reinen SSerftanb nicpt als dabile fonbern
nur als cogitabile betrauten mo bie begriffe nicf)t bie ©acpen gegen
5 einanber gefteXIt rnerben. — ®er ©ap alte ©inengegenftänbe finb Xinge
in ber (Srfcpeinung (obiecta phaenomena) benen ein fftoumenon als
©runb tprer Qufamenftettüng correfponbirt bem aber feine befonbere
SInfcpauung (fein noumenon aspectabile) correfponbirt als melcpeS
ein Söieberfprucp in SInfepung beS ©ubjectiDen beS fßrincipS fepn mürbe

io Sitte fpntpet. Urtp. a priori finb föeftiinungen beS Objecte überhaupt

in SInfepung feiner SSerpattniffe im 9faum u. ber $eit. SDiefe finb btoS
©rfcpeinungen b. i. SSorftettungen bie baS Object ber SInfcpauung in fo
fern eS üon jenem afficirt mirb betreffen unb baS ©ubjectiDe ber $orm
mie baS ©ubject fiep fetbft afficirt formal $ie Urteile burd) begriffe
15 finb analptifcp (nad) bem ^rincip ber Qbentität) bie burd) ifkäbicate ber
SInfcpauung fpntpetifcp. $ie SInfcpauung fetbft ift entmeber reine Sin*
fd)auung a priori ober empirifd)e. $ene enthält bie SSorftettung beS
Objects al§ grfcpeinung ober mie eS an ficf) ift (obiectum vel phaeno-
menon vel noumenon)
20 $er Unterfd)ieb Don einem ens per se unb bem ens a se. ^ene§
ift ein Dbject in ber ©rfcpeinung baS Don einem anberen afficirt mirb
biefeS ein Dbject metcpeS fid) fetbft fe|t unb ein ißrincip feiner eigenen
23eftiinung (im tttaum u. ber $eit) ift. $aS ®ing an fid) = X ift nicpt
ein ben ©inen gegebenes Dbject fonbern nur baS fj3rincip ber fpntpeti*
25 fcpen (SrfentniS a priori beS dftanigfaltigen ber ©inenanfcpauung über*
f)aupt unb beS ©efepeS ber Coordination beffetben 9taum u. 3^t finb
nur fubjectiDe formen ber Slnfcpauung u. a piioii gegeben mitpin nur
baS Dbject ber ©ine in ber ©rfcpeinung. fDer »erftanb fept biefeS nad)
ben Categorion in SSerbinbung ju einem unbebingten Wanken. ^taS
30 ©ubject ift nid)t ein befonbereS ®ing fonbern idee. xa» fprincip ber
Realität beS Raumes u. ber Beit ift ber ©cplüffel ber SranSfcenbental*

2 fonbern als (mit Ad.). 7 baS aber (mit B.). feine v. a. feiner (?) fl einen
Sffiiberfptudi 10 Linker Rand, 2. Drittel v. o. 12 in g.Z 13 ©ubjectme ö me
14 ba§ <5 Dbj formal Fortsetzung über dem 1 origen. 15 Schluß!\ lammer fehlt.
18 ßrfcbeinunq Fortsetzung über dem Vorigen. \or: obiectum <5 intuitus
20 Linker Rand, letztes Drittel (andere Schrift). 23 ift. Fortsetzung über dem
Voriqen • die Schrift wieder im Ton der übrigen Randbemerkungen. 2o ber 0 Hn
26 beffetben Fortsetzung darüber. 30 idee. Fortsetzung über dem 1 origen.
Stant’S ©Triften. Opus postumum II.
 34 Opus postumuni.

phitofopfpe nach metdjem bag (Srfentnig ft)nt£)eti[c£) unb a priori allein

erweitert merben fair; inbem bie ©egenftänbe ber ©ine btog atg ©r=
fdjeinungen üorgeftettt werben. SBobet) bag $ing an ficf) gar fein
ejciftirenbeg SBefen fonbern = x btog ein «ßrincip ift.

(Sin Demiurgus (SBettfchäpfer) Urheber ber Materie. 2öen man &

ber Erfahrung nac^gef)t u. baraug bie öüatitat beg Urhebers beurteilen
miH fo f cf) eint eg er habe gar feine «Rüdficf)t auf bie ©tüdfeetigfeit ge=
nomen fonbern fjanble atg despot

VII. Gonvolut, III. Bogen, 3. Seite.

Sfnftfjauung, «Begriff unb bie fpntf)etifcf)e ($inb)eit ber Sufamen» 10
fe|ung beg «ÜJtamgfattigen ber Stnfdjauung burcf) ben «Begriff ift bag
Formate ber ©inenborfteltung beg ©innenobjectg in fo fern eg im
9taume unb in ber Seit gegeben unb unter einem «ßrincip ber «öeftiinung
beg ©ubjectg atg ©rfcf)einung für ben ineren ©in gebaut mirb.
©g ift alfo ein fpntf)etifcf)eg ©tfentnig a priori b. i. oor ber Erfahrung 15
unb unabhängig bon if)r unb alter $3arnef)mung (empirifctjer S3or*
ftettung mit «Bemuftfepn) mithin atg an ficf) nothmenbig in ber «Bor»
ftettung beg 9taumeg unb ber Seit gegeben unb nun tritt bag «ßrincip
ber$rangfcenbentat//^h«ofophieein:mie finb fQntf)etifcf)e ltrtf)eile
a priori möglich? 20
Sßären in biefer Aufgabe bie ©egenftänbe ber ©inenanfcfjauung
atg ®inge an ficf) §u betrad)ten mithin aud) ber «Raum unb bie Seit
ein ÜRannigfalttgeg möglicher 9Barnef)mungen atg realer «Beftiinungen
berfetben §u betrachten fo fänbe gar fein Srfentnig berfetben anberg
atg in u. burd) Erfahrung ftatt. «Run aber finb «Raumeg// unb Seit» 25
üorftettung 2tnfd)auungen bie a priori in unferen SSorftettungen fo moht
ber $orm atg aud) ber abfotuten ©inf)eit unb ber Unenbtid)feit febeg
berfetben atg eineg ©anjen gebucht merben. 9ttfo finb bie «öeftiinungen

„ 1 na(^ )üf ^e (stail: tteldjem,) (5 mir 4 = x ö fonbern 5 Linke untere

Ecke des Randes. 7 fdjeint v.a.? 10 bie v.a.? (verkleckst). 10-11 Ru»
famenfejjung über fefcung undurchstrichen g.Z.: faffung 13 «Raune unb <5
nach 15 @8 ift alfo ein erst: ©§ finb alfo fonthetiföe (mit Ad.) ber erst-
f l 6l°n ^xmbV-z- 17 an ficf) g.Z. 21 Vor SBären
ö: ©in @a& ber 2:ran3fcenbental//<fßt)ilofof)t)ie in _ Aufgabe q. Z 22 Reit
ergänzt.- als 23 realer g.Z. 24 fänbe g.Z. am Rande, erst: märe
berfelben <5 a pmn 25 in <5 ber 24-25 anberä - (Srfafjrung g.Z. 25-
-0 Settüorftellung «5 afö 26 unfer 27 jebeS g. Z. 28 bie ö (g. Z.) ©innen
 VII. Conv., III. Bogen, 2. und 3. Seite. 35

ber ©inen//@egenftänbe im 9taum unb ber 3eit nidjt unmittelbare

ißorftellungen berfelben fonbern nur aB (Srfcfjeinungen anjufetjen unb
in biefer jQbalität allein finbet ein fpntfjetifcfjeg (Srfentnig a priori bon
Singen im Staume unb ber Qeit ftatt fo bafc alle frjntljetifcfjen ©ä£e
5 a priori melctje 9tanme§// unb 3_eitbebingungen enthalten nur baburdj
aB möglidj anertant merben fönen bafj fie nidjt ben ©egenftanb aB
'Sing an fiel) fonbern baffelbe lebiglid) aB in ber (Srfcfjeinung
betrauten meil 9taum unb 3e^ falber nicfjB aB bag formale ber
(Srfcfjeinung augmadjen.
io Sßen alfo gemiffe fpntfjetifdje ©ä§e für apobictifdj erflärt merben
mollen b. i. für ©ä$e ber 21rt bie a priori unb mit bem 93emuftfetjn it)rer
unbebingten iftotfjmenbigfeit gelten fo merben fie imer Singe an fiel)
betreffen _
S>ie SSorftellung beg 9taume§ ift fein begriff (nota pluribus comu-
i5 nis) fonbern Stnfcpauung. Siefe Slnfcpauung ift fein ©inenobfect b. i.
nid)B moburcf) ber ©in afficirt mirb nnb mag ein ©egenftanb ber 2Sar*
neljmung märe mithin §u ejiftirenben gingen gehöret. (Sr ift nur bie
formale 93ebingung afficirt §u fepn b. i. Slnfcfjauung u. jmar a priori
bag Formale beg ©egenftanbeg aB (Srfdjeinung. ©ben fo aud) bie 3eit. —
20 Ser /Raum ift ein ©egenftanb ber Ulnfdjauung (aspectabile) unb felbft
Slnfdjauung fein Sing für fief) (ens per se) ein ©egenftanb ber 2öar*
neljmung (apprehensibile) fonbern nur bag formale ber ©epung unb
3nfamenfe^ung beg SJlanigfaltigen fubfectio in 23e§ieljung auf ben
©egenftanb = X in ber ©rfdjeinung niept aB einem Singe an jicfj
25 fonbern mag einem foldfen correfponbirt bag Senfbare ber 3ufamert®
fepung einer fpntpetifdjen ©rfentnig a priori meldjeg bie Srangfcen»
bentalpfjilofopljie begrünbet
Sie Söorftetlung beg /Raumeg unb ber Seit füljrt tljre Atomen aB
ijkincipien ber ftjntljetifdjen ©rfentnig a priori bet) fid) aber nur in 91n=

34, 28-1 Jöeftimuncjen — ©inen// g. Z. am Rande, unmittelbare g. Z. 2 ber»

fetben ö i^rer Obalitöt nad) 8 finbet erst: ift 4 Seit <5 mögt ba& <5 e§ ein
ftmtbetifeben verstümmelt, g. Z. am Rande. 7 baffelbe g. . a u
18 Links abgewinkelt. 14 Hellere, steilere Schrift mit vielen Verstümmelungen
14-15 nota — comunis g. Z. ohne Klammern. comums v. a. comune 17 mit»
t)in <5 bon irgenb einet Utjacf)e über ö einer: 6 ju 18 a priori a v. a. ap
19 be§ v. a. ber Hinter dem Gedankenstrich angesetzt: ©rfdjemung -9
u 21 ein R • fein 21-22 ein — apprehensibile) g. Z. am Rande. 22 @e|jung
unb g.Z. 24 nidjt g.Z. 25 correfponbirt Ad. ergänzt: nämlidj 29 $rin»
cipien ber g.Z.
3*
 36 Opus postumum.

feljung jebeS ©egenftanbeS ber Stnfdjauung atS (Srfd)einung (Phae-

nomenon). 2)aS Object an ficf) (Noumenon) ift ein btofjeS ©ebanfenbing
(ens rationis) in beffen Sßorftettung baS ©ubject ficf) felbft fe^t 2f)eätet.

®em 9taum foint nic£)t baS ^ßräbicat ber ©jifteng §u (bem poßibili
correfponbirt baS actuale bem leeren baS existens). 5
®aj3 bie SSorftettung eines ®ingeS an ficf) im @egenfa| beleihen
ai§ ©rfcpeinnng eine btoS negatiüe 93eftiinung beS benfenben ©nbjectS
nidjt beS Objects fep, rneit idj baS Noumenon nur = X Oorftette.

VII. Convolul, III. Bogen, 4. Seite.

(Srftlicf) bie ißorftetfung beS ©egenftanbeS in ber Sfnfdjauung. Smep* 10
tenS biefer Stufcpauung atS ©rfdjeinung ba baS ©ubject oom @inen=
object afficirt mirb (ändernd) ober inerficf)). £>aS afficirenbe Object ift
= X. $aS formale ber (5rfcf)einung ift bie ^ojition beS ©egenftanbeS
im Staume unb ber Seit; nicf)t beS tRanmeS felbft als eines Ringes an
jid) als apprefjenfibeten SingeS. 9htr bnrd) bie SSorfteltung beS ©egen-15
ftanbeS als ©rfcpeinung nid)t als SingeS an fid> finb fpntpetifcpe ©äfce
a priori nad) gormetn ber SranSfc. fßfjitof. möglicf) unb biefe ift äugteid)
notpmenbig §nr ©rtentniS ber Staturmiffenfcpaft als ©rfaprungStefjre. —
9taum unb Seit finb Stnfdjauungen a priori aber nicht gegebene @eqen=
ftänbe ber Stnfdjauung ' 2o
D^ne ©efepe taii feine ©rfaprung ftatt paben unb opne ißrincip
ber ißerbinbung beS Sttanigfattigen in ber Stnfcpaunng a priori, fein
©efe^. 'Oen baS SBiffen gef)t über baS Itrttjeilen unb tnad)t biefeS nur
ber burcpgängigen 23eftünung fäpig bie 9?eceptiüität aber ber ©emiSf)eit
m fpntpetifcpen Urttjeiten a priori finbet nur ftatt men bie ©egenftänbe 25

ber Stnfcpauung ficf) juerft nur als (Srfcpeinung baju im 33emuftfepn

meiner fefbft qüatificiren. — iJ)en biefeS macpt baS formale auS maS
rein oon altem (Smpirifcpen btoS im «erftanbe ein SRanigfattigeS ber
Stnfcpauung nicpt auffafjt fonbern aufftettt inbem eS auS beS ©ubjectS
STätigfeit tjertiorgefjt. — ®aper ift ber 9taum nid)t ein Stet ber Sfppre* 30

1 jebeS erst: ber 2 (Noumenon) g.Z. am Rande. 3 in erst: mo

•iqeatet. g.Z. am Rande, durch + mit dem Text verbunden. 4 Rechter Rand
Mitte. 5 teeren (5 Kaum ba3 v. a. bie 6 Untere Ecke des rechten Ran-
^ andere, dunklere und fettere Schrift. Safi erst: Kor (?) 8 Kommapunkt
3 G^etnung (& v a. V?) ö als ^ofition erst: (äjiftenj 15 fiel) 8 metdjer
1() fid) ö ift 18 ber v.a. in 20 Links abgewinkelt. 25 a priori g.Z. am
Rande. -6 Ketuuftfepn 2. Silbe verstümmelt. 30 Stet erst: ©egenftanb
 VII. Conv., III. Bogen, 3 und 4. Seite. 37

fjenfion beS ©egenftanbeS ber fJlnfdjauung ben er ift an fid) fein fDmg
ober ©adje unb bie ©teffen in bemfefben afS ißuncte fönen nidjt coacer=
birt werben: fie fließen alte in ©inen $unct pfamen.
©3 fagt femanb bie fdjönfte S3itbfäuten liegen fdjon im Sötarmorbfod
5 man fjat nur notfjig tfjeife babon megpfdjaffen 2c b. i. man fann bie
©tatue barin burd) ©inbifbungSfraft borfteffen unb ber 23ilbf)auet legt
fie audj fjinein. ©3 ift nur bie ©rfdjeinung eines Körpers. — fRaum unb
Beit finb fßrobucte (aber primitibe fßrobucte) unferer eigenen ©inbil*
bungSfraft mithin felbft gefd)affene Sfnfdjauungen inbem baS ©ubfect
10 fidj fefbft afficirt unb baburd) ©rfdjeinung nidjt ©adje an fid) ift. 3)aS
Sftateriafe— baS 'Jung an fid) — ift = X ift bie bfoffe Sßorftettung feiner
eigenen £fjätigfeit

9faum u. 3eü finb ©inenobfecte in ber ©rfdjeinung nidjt s$or=

fteffung eineö ©egenftanbeS an fid). ©S ift bie Bufamenfaffung beS
i5 3J?anigfaItigen ber Wnfcfjauung unter ©inen Söegrif ber empirifdjen
SSorfteffung in fo fern betjbe nidjt bem ©ubfect gegeben fonbern bon
ifjm gemacfjt finb unb biefeS fid) fefbft barftefit unb ein abfofuteS ©an§e
auSmadjt. hierauf ©rünbet fid) bie Aufgabe ber £ranSfc.: fßfjitof.:
»mie finb ftjntfjetifdje ©äpe a priori mögfidj«? ®ie Slufföfung ift: burd)
20 bie Sßorfteffung ber ©egenftänbe ber Slnfdjauung in ber ©rfdjeinung
nidjt nad) bem maS biefe an fid) felbft fetjn mögen fonbern maS fie für
baS ©ubfect finb bon bem fie afficirt toerben b. i. bem formalen nad)
nidjt nad) bem maS baS Dbfect an fid) fetj ben eine fotcf)e $rage enthält
einen Sßieberfprudj; fftaum unb Beit finb feine apprefjenfibele ©egem
25 ftänbe fonbern bfofj fUiobification ber SSorfteffungSfraft in mefdjer ber
23egrif eines ®ingeS an fid) bfoS ein ©ebanfenbing (ens rationis) ift
unb pm ©egenftänbe = x bient um baS Obfect ber Sfnfdjauung als
©rfdjeinung pm ©egenfap borpfteffen. SDaS fSing au fid) ift nidjt etmaS
baS gegeben mirb (dabile) fonbern nmS bfoS afS correfponbirenb pr
30 ©intljeifung gefjorenb uneracf)t baff eS megbfeibt gebacbt mirb (cogitabile).
©ie ftefjt nur mie eine Biffer bo-

1 be§ — 91nfdjauung s. Z. 3 (Sinen v. a. einen 4 fdjönfte verstümmelt.

5 man bie 8 finb <5 abe Schlußklammer fehlt. 10 $a§ <5 formale
11 Zweiter Gedankenstrich fehlt. 16 in g.Z. nidjt g.Z. bon v.a. (ange¬
setzt:) iljm (?) 17 ein? versehentlich: bon? abfolute§ g.Z. ©anje v.a.
©anje^ 18 au^madjt ö = x 19 ftjntfjetifdje erste Silbe verstümmelt.
25 fDtobification v. a. 9Jiobificationen 26 ein ö Ting i|t g. Z. 27 9ln*
fdjauung 6 beb 29 correfftonbitenb <5 af3 (v. a. im ?J
38 Opus postumuvi

$aff ©äpe über Staum unb 3eit bie ©egenftanbe nur als (Srfdjei-
nungen unb eben barum a priori barftetlen. Stn fiep ftnb fte feine Db»
jecte fonbern Veftiinungen beS ©ubjectS in Stnfepung ber fpntpetifcpen
©rfentniS a priori als ütranSfcenb: ißpitofoppie
Sftan Jan in Stnfepung ber Sßiffenfcpaft nicpt übersättigt werben 5
aber wopt in Slnfepung ber Ethic als SebenSweiSpeit
®ie Verliehenen Functionen ber Veftimung ber Objecte ber
Stnfcpauungen macpen bie Sieget für bie Siatur unb bie VafiS ber 2Rog»
licpfeit ber Grrfaprung @o ift ber Vaum als ©inenobject bem fßrtnctp
ber SranSfc: fßpitofoppie ber ©efepe beS QöabratoerpattniffeS unter» 10
worfen u. ber Staunt ift genötigt fo anptfcpauen
SBeiSpeit ift baS pöcpfte Vemunftprincip. 3Dian fan nicpt nocp weifet
werben. Stur baS pöcpfte Sßefen ift weife ibie SiafeweiSpeit ber ®tnber.
Sciolus ein Vietwiffer, ober ber üon Sittern etwas fürs £auS weifj.
Spontaneitaet u. receptivitaet mit ©egenwtrfung gugteicf) 15

nicfjt organifirte SDiaterie beit baS ift ein Sßiebetfptucp fonbern ein
organifcper Körper
Von ber Siotpwenbigfeit geiftiger Kräfte ptm Vepuf ber organifctjen
Körper unb gar organifcper ©pfteme; weit man ipret Urfacfje einen
Verftanb unterlegen muff mo baS ©ubject als ein einfaches Söefen 20
gebacpt wirb (bergteicfjen feine SJtaterie unb (Element berfetben fepn fan)
Demiurgus attgem. SBettgeift
@S fan fein fßpänomen unter ©efepen als burcfj ©rfaprung er»
wetSlicp angegeben werben weit eS nicpt borper piept a priori beftimt
ift benn (Srfaprung ift omnitudo determinationis welcpe nie burdj Vott» 25
ftanbigfeit ber SBarnepmungen (welcpe unenblicp manigfaltig fepn
müffen) erweisbar ift. Stlfo ift ein fßrincip a priori gut ÜÖiögticpfeit ber
(Srfaprung nötig.
$aS, was in ber reinen Slnfcpauung urfprüngtidp gegeben ift (dabile)
nacp biefem baS waS in ber gufaiitenfepung pes -mannigfaltigen ift baS 30
benfbare (cogitabile) für bie ©iitenwatneptnung (apprehensibile) ober
ben Complexus beS SJtanigfaltigen in ber (Srfcpeinung a priori.

1 Linker Rand, oben (stark abgekürzt). 4 ®r!entni§ verstümmelt. 7 3?er=

idpiebert 11 anjufdfjaueit fraglich. Spatium etwa 5 Zeilen. 16-17 nicfjt —
Körper steht in eckigen Klammem. 20 ba§ ö Db atö g. Z. 22 u. 28 Spa¬
tium eine Zeile. 25 ben statt: benn 29 reinen g.Z.
 VII. Conv., III. Bogen, 4. Seite und IV. Bogen, 1. Seite. 39

9Jleinet§ ift ©ttjil bie ättetapffljf. bet (Sitten; nocf) ntcf)t

£eben§mei§t)eit fonbern SEtfeorie bie ba§u fütfrt
Sßeigtfeit, Unmei§f)eit (mechanism) u. S£t)oxt)eit geböten gut Ethic
$)ct§ betrifft bie 310ce- ®ie ÜHugtfeit get)t nur auf bie bittet
5 (nullum nomen abest si sit prudentia) uub gar fein Streit ber ©tffif.

VII. Conv olut, IV. Bogen, 1. Seite

93et)Iage IV
i£>er fRaum ift nicf)t Dbfect ber reinen Stnfcfyauung fonbern reine
2tnfd)auung fetbft (a priori) b. i. at§ Dbfect in ber btoffen förfdfeinung
io getft feine ÜSorftettung bor alter Söarnefjmung (emfnrifdfer $or=
ftettung mit föemuftfeqn) borfyer. ®ie intuitibe SSorftettung meit fie
nicf)t biScurfib (93egrif) ba§ mag bieten gufoint unter bereu begriff e§
enthalten ift, eine 5tnfd)auung bie ba§ unbebingte @anje atg ein Um
enbtidfeg in ficf) fafft unb ba§ ©ubfect ift in biefer Stnfdjauung (aspec-
i5 tabile) gugteicf) bag Dbfect metctjeS fiel) fetbft fe|t (dabile) offne für fid)
fetbft ein egiftirenber ©egenftanb §u fetjn x = 0 nid)t atg ®ing an fid)
fonbern btog in ber ©rfdfeinung b.i. im actiben 33erf)ältniffe gum
©ubfect (mie eg bom Dbfecte afficirt mirb).
§ieburd) toirb ein ftjntf)etifcf)e§ ©rfentnig a priori mögtief) (mie
20 e§ in ber ©eometrie gefct)iet)t) metdfeg atg reineg @rö^en//(qbantitatibe§)
SSert)ättni§ burdt) 3ufa^enfe^ung beg SJtanigfattigen nadf fßrincipien
in ber $eit gugteid) eine gleichartige 3ufafnenfehung in ber Strnffmetif
(ein qbatitatibeg) a priori barftettt.

2 Dieser, nach links abgewinkelte, Abschnitt in etwas veränderter Handschrift;

aus der Führung des Trennungsstriches gegen das Vorangehende läßt sich ersehen, daß
er früher dastand. 5 momen statt: nomen (Stif. 9 9(nfd)auu'ng abge¬
kürzt. (a prioi) al3 g. Z. 10 feine Sßorfteltung g. Z. am Rande.
11 intuitibe g. Z. 12 biäcurfib letzte Silbe v. a.? d f (39egrif) 8 fonbern
toa§ 13 enthalten ift, Ad. ergänzt: äufammenfafft, ift 14 fafft. ®ie in»
tuitibe — fafft. g. Z. am oberen Rande, durch <p mit dem Haupttext verbunden. Hinter
fafft. das Zeichen 4f ohne Beziehungszeichen im Text. 15 für erst: an 16 ein
8 (g.Z. am Rande): ettoa§ ejiftirenber g.Z. am Rande. Hinter:
©egenjtanb 8-Beziehungsstrich. 17 blöd v. a. ? im verstümmelt einem ?
18 m. 20 gefdfiet)t) Schlußklammer fehlt. 19 fbnntlfetifcfieä 20 e§ v. a. ber
(baä)? al§ v. a.? 22 geit 8 ein qb eine (5 qb gleichartige g.Z. am
Rande. 23 (ein qbalitatibeio) a priori g. Z. am Rande.
40 Opus postumum

ein jeber 6ap (propositio) fe|t ein Urtpeit (iudicium) botaug bag
bor ipm atg unbeftiint mag fein ©ubject ober fjßräbiccd merben fotte
borpergept. @r mar probtematifcp, mirb burcp bie 23eftimung beg ©ub*
jectg affertorifcp (bag Urteil mirb ein ©ap) unb atg ein a priori gegebener
©a| apobictifcp b. i. mit bem fBemuftfepn feiner fftotpmenbigfeit (metcpe 5
aucp Stilgemeingültigleit genant mirb) oerbunben.
Stße anatptifcpe Urteile b. i. bie metcpe nacp bem ißrincip ber
gbentitöt gettenb finb merben aucp bigcurfioe Urt^eite genant meit fie
nicptg meiter im fßräbicat enthalten atg bag mag fcpon im ^Begriffe beg
©ubjectg gebaut mar; bagegen finb biefenige metcpe über ben iöegriff 10
beg ©ubjectg f)inauggef)en unb oon biefem etmag präbiciren mag in bem
begriffe bon bem ©egenftanbe nicf»t ibentifcp entpatten mar fpntpetifcp
unb men biefe gteicpmopt aucp a priori gettenb finb fo entfpringt bie
fraget »mie finb fpntpetifcpe ©äpe a priori mögticp?«
®ap eg fotcpe mirflicp gebe fatt attenfattg fdjon bie reine ÜDtatpe* 15
matit mit ipren nicpt empirifcpen SInfcpauungen bartpun unb fomt eg
barauf an ben ©runb ber 9CRögücf)feit fotcper §mar nicpt finenfrepen
aber bocp bon ©rfaprung unabhängigen ©äpe ju erftären unb biefeg
gefcpiept an ben reinen Stnfcpauunggborfteltungen 9iaum unb $eit
metcpe bergteicpen Objecte atg in ber ©rfcpeinung entpatten nicpt atg 20
®inge an fiep borftettig macpen
®ap dtaum unb $eit nicpt apprepenfibete ©egenftanbe bafj fie nicpt
Objecte ber Sßarnepmung finb bereu fpftematifepe ißertnüpfung @r=
faprung peiffen fönte ift für fiep ftar bafj aber opne fgntpetifepe Urtpeite
a priori §um ©runbe gelegt unb §u jenem föepuf bie ©inenborftettungen 25
nicpt anberg atg inbirect nämtiep nicpt atg Qrrfentnig ber ©egenftanbe
an fiep fonbern nur ipre Stnfcpauung atg ©rfdfeinung bie attein a priori
gegeben merben fair gebad)t merben müffe ift barau§ ftar bap opne eine
fotcpe SSorftettunglart 511m ©runbe 5U legen'aucp bie ©rfaprung fetbft
nicpt mögtiep fepn mürbe 30
®er ©inengegenftanb mag er an fiep ift in Sßergleicpung mit eben

2 ma§ v. a. V 3 (Sr mar erst: (Sa ift probtematifcp, <5 unb 4 (bag —
©ap) g.'/. am Rande. 7 Sille <5 ©a§ Urtpeite erst: ©äpe bie g. Z.
8 bigcurfioe v.a. biSfutfioe 11 präbeiren 12 ^Begriffe (5 ber 13 gteiep»
mopl aucp <j. Z. 14 mögtiep?« Dahinter verwischt angesetzt: 2) 16 nicpt
empirifcpen g.Z am Rande. bartpun <5 aber 18 ©äpe <5 begr 20 atZg.Z.
23 fpftematifepe g.Z. am Rande. 24 tönte v.a. tönten erste Fassung (undurch-
strichin): peiffen mürbe ift <5 }<p fpntpetifcpe a priori 25 unb ö bie ©inen
(Srfcpeinungen e
 VII. Conv., IV. Bogen, 1. und 2. Seite. 41

bemfelben in ber ©r[d)einung borgeftellt begrünbet bie $Üiöglid)feit

ftynthetifdjer Urtfjeile a priori

3)er 9fiaum fan mit [einem SDfamigfattigen nicht abprehenbirt werben

[onbern wirb als urfprünglicf)eS 93ewu[tfehn [einer felbft em fold)eS
5 ÜFianigfaltige ju [e|en abberctpirt. — 5ltfo i[t er nur ©rfd)einung bom
©egenftanbe = X
®ie analt)tifd)e ©inpeit (identitas, ©inertet)t)eit) u. bie [t)ntf>eti[d>e
ba nid^t ©ineS in Bietern [onbern 23ieleS in ©inem borgeftettt wirb
SBerpältniffe: qbantitatibe unb qbatitatibe. ®ie beS ©leicpartigen
io unb beS ungleichartigen

VII. Convolut, IV. Bogen, 2. Seite.

[Raum unb Qeit [mb nid)t $)inge [ür [id) (entia per se) unb ©egen»
[taube ber Sine in ber ©innen//9tnfcf)auung bie aud) au[[er un[erer $or®
ftellung gegeben wären [onbern baS [ubfectibe ber 5lnfd)auung [etb[t.
15 SDiefe 9tn[d)auung i[t nid)t embitifd) (nicht ©egen[tänbe ber Söarnehmung
b. i. ber embirifdien Sorftellung mit Söewuftfebn), nid)t bie SBorftellung
bon etwas ©piftirenbem [onbern bloS baS formale ^et fhnthetifchen
@int>eit beS 9ttanigfaltigen in ber 2ln[d)auung in ber gufamenftetlung
(ber ©oorbination unb ©uborbination) ber[etben welches a priori in
20 ihrer Ißorftellung ibentifd) (burd) einen attgemeinen 33egrif[ als biScur»
[ibeS Urteil) enthalten i[t
$ie ©egenftanbe ber Sinne werben aber burd) biefe $8orftellung
nur als ©rfd)einungen nid)t als reale auf[er meiner 3Sor[tellung mögliche
2)inge [onbern nur als in ber ©rfdjeiuung gegeben nicht nad) bem
25 was [ie an fid) [elb[t fet)n mögen betrautet unb baburd) unb unter biefer
SSebingung allein [inb [pntt)eti[d)e Urteile a priori [ür bie SranSfenbental®
f?t)ito[otot)ie möglich inbem biefe nur inbirect nämlid) als in ber ©r®
[djeinung betrachtet erweiternb i[t
1 borgeftellt ö ift bal ^>rincip begrünbet g.Z. am Bande. 3 Oberer
Rand, Unke Ecke. 5 2ltfo v. a.? 7 Rechter Rand, oberes Drittel. Hinter:
identitas Klammer statt Komma. 3 Untere Ecke des rechten Randes, in anderer,
steilerer Handschrift als Haupttext und die (ihrigen Randzusätze. 13 ©innen// g. Z.
am Rande. 14 tvären erst: [inb ba3 g. Z. ber g. Z. felbft. d: ©ie [inb
nicEjt auffer bem ©ubject 17 non <5 © 22 ©inne verstümmelt. aber g. Z.
23 nid)t als als <5 $inge meiner erst: ber Storftellung ö gegeben
möglidie S Söefen 24 in ber g. Z. (Sr[d£)einung v. a, ©rfcheinungen
nicht <5 als 25 baburd) <5 allein [in 26 a priori ö möglich 27 inbirect
<5 ermeiternb in ber g. Z.
42 Opus postumum

©innenobjecte bereu 9ftannigfaltige§ in ber Stufcpauung nur burcf)

ba§ SSerpattnig beffetben im Scannte unb ber 3eit beftünbar ift fielen
a priori unter fßrincipien ber SSorfteltung ihrer Objecte at§ ©rfcpeinungen
benen nod) eine ctnbere $BorftetIung3art notpmenbig in ber $bee cor=
refponbirt fie al§ SDinge an fiep ju betrachten mo bocp ba§ ®ing an 5

fiep = X nicpt einen anberen ©egenftanb fonbern nur einen anberen

nämticp ben negatiben ©tanbpunct bebeutet au§ metcpem eben berfetbe
©egenftanb betrachtet mirb. — f£>er teptere ift ba3 fßrincip ber ^beatität
ber ©innengegenftänbe at§ ©rfcpeinungen
9htr au§ biefem ©tanbpuncte betrachtet fönen fpntpetifcpe ffßrincipien 10
a priori ftatt finben
fRaum u. 3eit finb nicpt bi§curfibe SSorftettungen burcf) begriffe
fonbern intuitiöe nicht ©egenftänbe ber Stnfcpauung be§ SSJlanigfaltigen
fonbern Stnfcpauung fetbft unb jtoar nicht be§ SIHgemeinen fonbern be§
©meinen (e§ ift ©in fRaum unb ©ine Seit) ©r ift fein marnepmbarer 15
(apprepenfibeler) ©egenftanb fonbern ein fßrobuct be§ fßorftettungS*
bermögen§ at§ ©etbfttpätigfeit (Spontaneitas nicht Receptivitas) ba§
aspectabile at§ cogitabile oorpftetten ®iefe Stnfcpauung ift fßorfiettung
a priori nicht Söarnepmung eines ©jiftirenben fonbern bloS baS formale
ber QufainenfteHung (eoordinatio et subordinatio) in einem Aggregat 20
ber ©innengegenftänbe metcpeS nach einem ^ßrincip ber burcpgängigen
föeftimung bie £enben§ §u einem ©pftem be§ SRannigfattigen b. i. jum
93epuf ber SSRögticpfeit ber ©rfaprung (bie nur ©ine fepn fan) unb ipren
©egenftanb nur in ber ©rfcpeinung be§ afficirten ©ubjectS, nicpt nach
bem ma§ e§ als ®ing an fiep ift barftettt unb eben baburrf) fpntpetifcpe 25
©äpe a priori für bie SranSfc.: tptjtfof. mögtitf) madpt mo baS ®ing an
fiep = x nur ein teiner 58ert)ältni§begrif ift ba§ ©ubject auf jmeperlep
2Irt borjuftetten nicpt ein bon bem erfteren unterfcpiebeneS Object.
9faum u. 3eit finb einerfeitS 9fctu§ ber ©pontaneität be§ ©ubjectS
in ber 2Infd)auung anbererfeitS affectionen ber fReceptibität: jene in ber 30

2 im SRaume v. a. in 9taum 3 SSorftellung d ber 4-5 corre»

fportbirt ö: fie auf in einer itjrem nämlid) al§ ö fie v. a. bie ö iprem g. Z.
6 einen v. a. ein Ad. ergänzt: befonberen nur g. Z. 7 nämlitp — negatiben
g. Z. am Rande. 10 f^ntpetifcpe verstümmelt, g. Z. am Rande. 12 Zweite
Hälfte der Seite, durch 2 Zeilen Spatium vom Vorigen getrennt. Sßorftungen
16 be3 v. a. ber 15-18 (Sr ift — boräuftellen g. Z. am Rande. 18 3tnfd)auung
verstümmelt. 22 b. i. g.(s.?)Z. 23 Ad. schlägt vor, die Klammern zu strei¬
chen. 25 e§ ö an ficf) Ad. schlägt vor: er statt e§ 27 reiner g.Z. ba§
v.a.? 28 nidpt — Object s.Z.
 1 II. Conv., IV. Bogen, 2. und 3. Seite. 43

3ufamenfe|ung be§ SJlanigfattigen biefe bet $arftettung be§ ßufamen¬

gefeiten in bet ©inbeit be§ SBegriffä. 0b ein ®ing an ficf) ober in bet
©rfdjeinung ift bie etfte Stufgabe. $a§ ©ubject afficirt ficf) fetbft. ®a|et
finb 9taum u. $eit ft)ntf)etifc|e ißorftettungen a priori. Staum u. 3eit
5 fönen nid)t burd) 3Barne|mung bem ©ubject bargeftetlt

VII. Convolut, IV. Bogen, 3. Seite.

^et etfte Stet be§ 23otftettungs>üermögen§ (facultas repraesentativa)

ift bie SSorftettung feinet fetbft (apperceptio) toobutef) ba3 ©ubfect fid)
fetbft gum Dbjecte mad)t (apprehensio simplex) unb feine SSorftettung
io ift Stnfcf)auung (intuitus) nod) nid)t SSegtiff (conceptus) b. i. SSorftettung
be§ ©ingetnen (repraesentatio singularis) nod) nid)t bie metd)e Oieten
gemein ift (nota, i. e. repraesentatio pluribus coinunis) gemeingüttige
ißotftettung bie in Mieten angutreffen ift im ©egenfa| mit bet einzelnen
Staunt unb 3eü finb jmet) SSertjättniffe bet Dbjecte bet reinen
i5 Stnfdjauung metebe fßrincipien a priori bet 3nfamenftettung berfetben
be§ neben// unb nad) einanberfet)n3 (iuxta et post se invicem positorum)
mithin bto§ ba§ formale berfetben enthalten: unb finb nur im anfebau-
enben ©ubject at§ föebingungen bet 3nfamenfe|ung jene§ SDtannig-
faltigen jebe§ aI3 unbebingte ©inbeit mitbin aud) ab§ unenblid)e ©töfjen
20 Oorgeftettt beten aber feine ©egenftänbe bet Söatnebmung
(em|irifdjen SSorftettung mit 93emuftfet)n) fonbern an fid) fetbft nid)t§
(©£iftirenbe§) finb at§ reine formale Stnfd)auung b. i. ©rfd)einung.
Söa§ ift aber ein ©egenftanb in bet ©tfd)einung im ©egenfa|e eben
beffetben DbjectS aber bod) al§ f£)inge§ an fid) ?
25 liefet Unterfcbieb tiegt nid)t in ben Dbjecten fonbern bto§ in bet
2Serfd)iebenbeit be§ SSerbättniffe§ mie ba§ ben ©inengegenftanb a|f>te-
benbitenbe ©ubject jut SSetoirfung bet SSorftettung in dpn afficirt mitb.

42, 30-1 Lies: biefe. . . jene 1 Sarftellung S v. a. D. 5 bargeftetlt endet in

feinerer Schrift, die derjenigen des letzten s-Zusatzes ähnelt. 9 urtb verstümmelt.
9-10 feine — ift g. Z. am Rande. 12 i. e. repraesentatio g. Z. am Rande. 14 $eift
ber Dbjecte erste Fassung: be§ SJlanigfattigen ber Dbjecte (g.Z.). 16 positorum)
<5 enthalten Schlußklammer nachträglich hinzugefügt. 17 Doppelpunkt hinter:
enthalten fraglich. im <5 © dahinter undurchstrichen: ein (im?). 18 als (5
formale jenes erst: beS 22 reine g.Z. 24 beffelben v.a. beSfelben
fid)? ö Sief 25 bloS g.Z. 26 beS SSerhältniffeS g. (s.?)Z. 26-27 ba§_ben
©iiiengegenftanb appreljenbirenbe ©ubject erste Fassung: beS üon bem ©inen-
gegenftanb afficirte ©ubject das bem der ersten Fassung ist imverbessert gebheben.
 Opus postumum
44

S)afj fRaum unb Beit in bem Mannigfaltigen was biefe ^orfteitungen

enthalten (ben fie finb nict)t a^^re^enfibete Singe, fonbetn nichts als
fßorfteltungen fetbft) in gmetjertet) ißerpättniffen §um ©ubject gebaut
werben müffen: ©rftticp in fo fern fie Slnfcpauungen unb §war finnticpe
finb BweptenS wie baS Mannigfgttige berfetben überhaupt fpntpetifcpe 5
<Säpe a priori möglich macpt unb fo ein ^rincip fpntpetifcper ©äpe a priori
piemit aber aucp eine SranSfcenbentatppitofoppie begrünbet welcpe
notpwenbige SCßiffenfcfjaft opne baS nicpt ftatt paben würbe
fftun ift baS leptere nur baburcp mögticp bafj biefe ©egenftänbe
in gweifacpen SSernunft//S8ert)ättniffen betrachtet werben 10

9taum u. Beit finb Stnfcpauungen mit ber bpnamifcpen gunction

ein ManigfaltigeS ber Stnfcpauung als ©rfcpeinung §u fepen (dabile)
atfo aucp ein aspectabilealSßrfcpeinung wetcpeS üor alter StpprepenfionS»
Oorftettung (Sßarnepmung als empirifcper SSorftettung mit föewuftfepn)
Porpergept unb a priori fprttpetifcp nacp einem ^ßtincip als burcpgängig 15
beftimenb gebacpt wirb (intuitus quem sequitur conceptus) in wetcpem
baS ©ubject in ber coltectiPen (Sinpeit beS Manigfattigen ber Stnfcpauung
fid) fetbft fe|t
SiefeS ift a priori atS unbebingte ©inpeit baS Formate ber ©r=
fcpeinung im ©egenfape mit bem Swinge an fid) = x wetcpeS nicpt 20
fetbft ein abfonberticper ©egenftanb fonbern nur eine befonbere 33 e=
giepung (respectus) ift um fid) fetbft atS ©egenftanb ju conftituiren
woburcp baS Problem ber SranSfc.: fßpitofoppie perPorgept: »3Bie finb
fpntpetifcpe ©äpe in 9taum unb Beitoerpättniffen möglich ?«
33epbe ^ufainen üerbunben geben ein abfotuteS (unbegrenztes) 25
©anpe ber 5tnfcpauung wetcpeS bod) irner nur atS Speit eines nod)
größeren ©anpen mögtid) ift mitpin fein Object (dabile) ift: ein cogitabile
waS bocp nicpt als ein ©anjeS dabile ift.

VII. Convolut, IV. Bogen, 4. Seite.

9taum unb B^t finb nicpt ejiftirenbe Objecte ber ÜBarnepmung 30

(empirifd)er ©rfeiitniS mit 33ewuftfepn) unb nicpt Singe an fid) (entia

1 3)afs v. a. 2)aS 3eit <5 feine 3 Von in an veränderte, feinere Schrift.

6 mad)t g. Z. ein ^tincip g. Z. am Rande. a priori <5 entt) unb 7 aucf)
g. Z. 8 notpwenbige SBijjenfcpaft g. Z. am Rande. 9 biefe v. a. bie
10 Vernunft// g. Z. am Rande. 11 Wieder die vorige, dickere Schrift.
btynamifcpen g. Z. 15 als g. Z. 19 Vor 5)iejeS <5: ©ie fin 24 Die An-
fühmngsstriche am Schluß fehlen. 25 üerbunben ö bew ein v. a. einen ?
26 9lnfcf)auung 6 unb jebet 28 Rand der Seite frei.
 VII. Conv., IV. Bogen, 3. und 4. Seite. 45

per se) fonbern bfoS formen ber 3ufamenfe|ung beS Sftanigfaltigen

ber reinen 2lnfd)auung neben unb nad) einanber gefegter Sänge (iuxta
vel post se invicem positorum) toeldfe formen a priori nicpt Dbiecte
ber 2lnfd)auung fonbern fubjectiöe ißrincipien ber gufatnenfe&ung
5 (coordinationis et subordinationis) ber Bereinigung ber SBarnepmungen
gur ©infjeit ber ©rfaprung gehören. — Dtaum unb geit werben als un»
bebingte ©inpeit ber reinen Slnfcpauung mithin bepberfeitS als mtenblid)
gebaut; nidjt in pofitiber fonbern negatiüer 23ebeutung, b.i. als
grenzenlos tueil gum ©egentpeil b. i. ber S3egrentmng etn empirifcfjer
io 33eftimungSgrunb erforberlicf) märe meldjer in einer (SrfentniS a priori
nicpt ftatt finbet. — 9iaum unb finb alfo ©röfjen eines ©anpen
baS imer nur als Speil eines nod) größeren ©angen üorgeftellt merben
muff mithin gar fein beftiinbareS Object ber 23orftellung ift
93eftimungen a priori in 9iaum unb 3eit führen notpmenbig gu ber
15 Aufgabe berSranSfc.: fßljil. »2®ie finb fputpetifcpe (Jrf. a priori möglid)«
unb bie Söfung biefer Aufgabe füf)rt enblicp gum Übergange bon ben
metapf). 21 ©r ber 9? 2B gur fßppfif
Sie Söfung biefer Aufgabe beruht auf bem Sa| bafj Raumes unb
3eitobfecte nur als ©rfdjeinungen uicfjt als Singe an fid) b.i. bajj
20 fie int Verhältnis gu bent (Sitte beS SubfectS nicht abgegogen bon biefem
Verhältnis unb unabhängig bon ihm fpntf)etifd)e Sä^e a priori liefern
fönen. — Vaum unb 3eit finb feine fpührbare (appreljenfibele) ©egen»
ftänbe bie auffer meiner Vorftellung eyiftiren fonbern felbfl ©efcfjopfe
meines VorftellungSöermögenS alfo nicht ein Sing an fid) aber im Ver=
25 IjältniS biefer Vorftellung gum ©ubject ift eS bod) etmaS ©egebeneS
(dabile) meldfeS bem benfbaren (cogitabile) entfprid)t
SaS ben Gingen an fid) correfponbirenbe ift nicht ein abfonberlidfeS
©egenftüd (g. 23. maS bem 9taume pofitib correfponbirt) fonbern eben
baffelbe aber aus einem anberen ©efid)tSpunct betrachtet. SaS 2iou»

2 u. 4 2tnfd)auung v. a. 2lnfc£)auungen 8 a priori a versehentlich durch¬

strichen. 5 subordinationis) ö mögli 6 gur Einheit ber (Erfahrung erste
Fassung: gu einem ©pftem nämlich bem ©ner ©rfalfr 9 gum v. a. gur @e=
gentljeil <5 ber S3egten|ung ö etto 11 eine§ ©anfsen g. Z. 12 ba£ v. a.
bie ? be§? ö nur ab 14 Von hier an his Ende der Seite dünnere und engere
Schrift. Über S3e[timungen verwischt: (£>ie 33 3eä <5 geben ftyntljetifdje
Urteile a priori führt statt: führen (mit Ad). 16 Übergänge 17 gu statt:
gur ißhbfif Fortsetzung 3 Zeilen darunter. 24 im v. a. in 26 entjpridit durch:
vid. oben auf die Fortsetzung am linken Rand verwiesen. 27 Linker Rand,
quergeschrieben. 28 bem 3taume v. a. ben IRaum ö ber £> correfponbirt) <5 fon
46 Opus postumum

menon im ©egenfap mit bem ^pänomenon ift ba§ burcf) ben ißerftanb
gebaute Object in ber ©rfcpeinung, in fo fern e§ ein 9ßrincip ber Mög*
tictjfeit fgntpetifcper ©äpe a priori in fid) enttjätt unb gur SranSfc. $t)itof.
gehört.
®em begriffe ober eines ©egenftanbeS crfS ©rfd)einung ift ber 5
begriff eines ®ingeS an fid) ift fein ©egenftüd (pendant) = x nottp
menbig gegenüber geftettt aber nidjt atS eines bon jenem unterfdjiebenen
object§ (realiter) fonbern btoS nad) gegriffen (logice oppositum) als
etmaS maS gegeben ift (dabile) moüon aber abftrat)irt mirb unb maS btoS
fubjectiö als obiectum Noumenon ein ©lieb ber ©intpeilung auSmad)t. 10
SiefeS Noumenon aber ift nicptS meiter atS eine 23ernunftüorfietlung
überhaupt unb ber fraget mie finb fpntpet. ©rfentniffe a priori mögtid)?
nid)t ein befonbereS Obiect metd)eS baS ©egenftüd beS 5ßf)änomenS märe
fftaum unb 3©t finb nidjt ©egenftänbe ber Stnfcpauung unb auffer
bem ©ubject gegebene ®inge ober ©egenftänbe aujjer unS unb nur 15
fubjectiö gegebene Sßorftettungen beren Inbegriff ein ©angeS ift maS
über nur atS S£t)eil eines nod) größeren ©äugen gebacpt unb fotgtid)
im Fortgänge ber 3ufanienfetmng als ein UnenblicpeS ©ange öorgeftettt
mirb.
hieraus folgt bafj baS Mannigfaltige maS fftaum unb Qeit als ©röjje 20
auSmad)t nicpt ®inge unb irgenb etmaS ber SBarnepmung fäpigeS
(apprehensibele) maS für bie ©innenanfcpauung gegeben märe fonbern
üom ©ubject ber SSorftettung fetbft als fpntpet. $8orftetlung a priori
gemalt mirb b. i. bafj ütaum u. nid)t f£)inge fonbern btoS 23or=
ftettungen finb bie baS formale ber 3ufamenfepung beS Mannigfaltigen 25
ber reinen Slnfcpauung a priori enthalten unb auffer ber SSorftettung
nicptS finb.
f£)ie gmepte Folgerung ift bafj alte ©egenftänbe ber ©inenanfdjauung
nidjt als 'Singe an fid) (entia per se) fonbern iüter nur als in ber ©r =

1 ift ä nur eben baff 2 in — ßrfdjeinung g. Z., Komma vor dem Be¬
ziehungsstrich. 3 jure. a. ? 5 Wieder Haupttext der Seite. ©egenftänbe^
<5 in ber 6 ift R. läßt ift weg, ergänzt at§ (überflüssig, lies: an fid), ift)
6-7 = x nottjmenbig g. Z. am Rande. 6 entge 8 Vor realiter ö opp Punkt
hinter: realiter nad) erst: in 9 dabile vgl. Ad. 697 Anmerkung 3. 10 auä*
mad)t. Fortsetzung 17 Zeilen darüber. 12 unb Ad. ergänzt: bei (?) Text un¬
vollständig. mögtid)? 0 an 13 Bricht ah. 14 Letztes Viertel der Seite.
14-15 unb auffer — un§ g. Z. ä: fonbern 3tnfd)auung fetbft a fonbern fetbft
15 unb g. Z. 18 ein <5 nod) gröfjere§ 22-24 fonbern — mirb s. Z.
24 bafj ö ber 9taum 6 eine§ Qmeit 24-25 iBorfteltungen ä bon au§mad)en
28 Fortsetzung darüber. ift ba§ alte
 VII. Conv., IV. Bogen, 4. Seite.
47

fdjeinung gegeben (phaenomena) üorgeftellt werben müffen, unb

ätnar barum weil nur in biefer Qualität eg möglich i[t burd) ein fßrincip
a priori ber 3ufamenfe|ung be§ Mannigfaltigen ber 21nfd)auung b. i.
burcf) ben Berftanb ju begrünben, weil oljne beffen Boraugfe|ung lein
ö ftntyetifdjeg (Mentnig fetbft beg ber ©rfatirung nicf)t möglicf) fepn mürbe.
get)t alfo bie Aufgabe öoran: »wie ift ftmtfjetifdje (Srfentnig
a priori möglicf)?« ®ie Bntwort ift fie finb nur möglicf) men bie ©inen®
gegenftänbe nicf)t alg 2)inge an fid) fonbern nur alg (5rfd)einungen bor®
geftellt werben ben üon bem formale ber ©rfdjeinungen allein läfft fid)
10 ein ißrincip ber ©rfentnig beg Mannigfaltigen a priori angeben unb
allgemein §um ©tunbe legen
$lnalt)tifd)e Urtljeile finb burd)g Princip. Contrad. begrünbet unb
a priori befteljenbe (notfymenbige) Urteile Safj eg aber aud) fpntt)etifd)e
Urteile bon berfelben SBürbigung gebe ba§u werben nid)t bloö Bespiele
15 fonbern eg wirb aud) ein ©rllärungggrunb itjrer Möglidjleit erforbert. —
©ie finb entweber ft)ntf)etifd)e Urtfjeile burd) begriffe (ppilofoppifd))
ober burd) Sonftruction ber Begriffe (matfjematifd)). Bet) betjben mu|
wen fie Urteile a priori fepn füllen ber ©egenftanb nicf)t anberg alg in
ber ©rfdjeinung gegeben ilfm aber bag Object an fidf = x correfponbirenb
20 gegenüber gebadjt werben.

®ie formen ber Grrfdjeinung (5. B. ber Baum unb bie 3rit) finb
burd) bie fubfectiüe Befdjaffenpeit ber ©irtenanfdjauung gegeben unb
nid)t auf SBarnepmung gegtünbet
Baum u. 3eit finb nicfft ©egenftanbe ber 51nfdjauung auffer ung
25 fonbern ber in ung in fo fern wir bag Mannigfaltige ber Borftellungen
im Bemuftfepn unferer felbft burd) weldje bag ©ubject fiel) felbft fe|t —
Baum u. 3eÜ nnb bie fßofition feiner felbft (dabile) alg beftiinbar im
Baum unb ber 3eit (cogitabile). f£)er Baum unb bie 3eit finb nicf)t
ejiftirenbe f£)inge (objecta apprehensionis) fonbern Beftiinungen beg
1 müffen Kommapunkt. 2 burd) g. Z. 3 b. i. g. Z. am Rande. 4 toeif
g. Z. 5 bei lies: bal? ber 0. a. ? 6 ift erst: finb 9 Von ben an Fortsetzung
16 Zeilen darüber. allein g. Z. fid) ö a priori 10 a priori g. Z.
10-11 Erste Fassung: unb jum allgemeinen ©runbe legen Hinter 6 jum 6 (g.Z.):
unb 12 Linker Rand, quergeschrieben, obere Hälfte. 14 gebe ö erforbert
nidjt 15 erforbert. — 6 ©ine 16 Urtlfeil 17 burd) ö bie 19 x d ge
21 Linker Rand, letztes Viertel. 26 fern 6 ber ©in unb ©eftimung beffen fie
felbft machen. f©eftimung? ©eftimungen ?) mir ö uni von hier an auf den
unteren Rand übergehend. 26 fe^t ergänze: beftimmen 28 SRaum 6 ift ein
©anjel
 Opus postumum
48

©übfectS moburcp e§ ficf) felbft afficirt unb bie ©£iften§ eines ©egen*
[tanbeS im SRaum ober ber Seit ift bie SBorftettung beffelben in ber ©r*
fdpeinung (als fßpänomenon) in jo fern eS burcp fpntpetifcpe ©ape a priori
(als Sinfdpauung) gegeben ift bem ein «Begriff ber ©acpe an ficb) cor*
refponbirt = x als ©orretatum einer SßerftanbeSborftettung in 2tn* 5
fepung beS Objects atS ißrincip fpntpetifdper Urtpeite a priori,
rectitudo — pravitas
malum — vitium

VII. Convolut, V. Bogen, 1. Seite.

SSet)tage V 10

’&er Sttenfcp inbem er fiep feiner felbft bemuft (ipm felbft Object)
ift, ben!t
Unter bem begriffe üon ©ott benlt man ficf) eine ©ubftang bie alten
Sieden mit fBemuftfepn angemeffen b.i. eine ißerfon mobep ber tao*
totogifcp Oerftartte 5luSbrud ber tebenbige ©ott nur bie ißerfönticpteit 15
biefeS SßefenS gu begeicpnen bient: atS allbermögenbeS SBefen (ens
sumum) atS atlmeifeS (suma intelligentia) unb attgütigeS SBefen (sumum
bonum). — ®ie STpatigteit beffetben ift nad) ber Analogie ber tecpnifcp
practifcpen Vernunft
Söettmefen tönen berpfticptenb unb aud) anbre berpflicptenb fepn. 20
5tber ein SBefen maS gmar anbere berpfticptenb aber nie felbft berpfticptet
fepn tan ift ©ott.
©in menfcpticpeS Sßefen tan eine ißerfon b. i. ein Söefen maS ber
9ted)te fäpig ift, fepn; aber ißerfönticpteit tan ber ©ottpeit nicpt bepgetegt
m erben 25

Sn ber 2Belt giebt eS fßerfonen. Ütber ©ott atS reine S^tettigeng

tan nur ©ine fepn; ben iprer 2)ieprere mürben auf einanber Stecpte paben

3 Schlußklammer fehlt. 4 Stnfcpauung 5t v. a. © 5 53erftanbe§borftung

6 Objects 6 bon pßrincip 6 ber 7 Linke untere Ecke, umrandet. 9 Die¬
ser Bogen trägt von fremder Hand die Bemerkung: 7teä Conv. Bog. V u 1 bey-
gelegtes Blatt. 11 Der Text befindet sich auf einem Briefe Wasianskis an
Kant. Das Folgende zunächst oberhalb des durchstrichenen Brieftextes. ipm -—
Object g. Z. Schlußklammer fehlt, ipm v. a. Q;pm ? 12 ift, 6 ift 13, 15 u.
22 ©ott Sigel. 14 bet <5 Serftcirf 19 Bricht ah. 20 Das Folgende ober¬
halb und links von dem Brieftext. Sinn: berpfticptet? anbrer (erste Silbe
v. a. ?). 23 menfcpticpeg erst: folcpe§ fair erst: ift 24 $erfönticp (letzte Silbe
fehlt). ©ottpeit Sigel. 26 giebt e3 erst: aber tan e§ 5Ibet ö bie ©ott 6
ift nicpt ate i5 3 27 ben b v. a. f
 VII. Conv., IV. Bogen, 4. Seite u. T\ Bogen, 1. Seite. 49

SBelt ift ba3 ©an|e bet ©iilengegenftänbe mithin aucf) ber auf
©ine mirfenben Kräfte b. i. ba3 2ltt berfetben brücft biefert Vegtif nod)
nicb)t au3; bie ©intjeit togifd) in fo fern e3 ©infjeit au3mad)t mithin
fgntf)etifd) nad) einem ^ßrincip oerbunben ift atfo nicf)t bto3 gut SSJleta=
5 phpfif fonbern gut £tan3fc. 9ßf)itofopf)ie gehört in meldjet bie ft)ntt)etifd)e
©rfentniS in bet 9tnfd)auung a priori butcf) begriffe (nidjt ber 6on=
ftruction berfetben ben ba3 märe $0tatt)ematif) gegeben mirb unb ben
Übergang bon ben metapf). Stuf. ©r. ber 92 SB. begrünbet.
63 ift ©ine SBett ©in 9?aum ©ine 3e^ unb meii bon Räumen u.
io 3^iten gefptocfyen mirb fo finb biefe nur at3 Speite ©ine3 9taume3 u.
ber 3eit benfbar. — 2)iefe3 ©ange ift unenbtid) b. i. e3 finb !eine ©rem
gen be3 9Jtanigfattigen in bemfetben at3 reale Vegtengung möglich
meit fonft ba3 Seere ein ©inenobject fepn mürbe—63 ift nicpt ein medfa*
nifcf) fonbern bpnamifd) gegebener Vegriff ein tran3fc: 3beali3m. —
ls^ur 6ine ©tfaptung nicpt 6rfat)rungen
9Jtan muf bon fubjectiben ißrincipien ber ©rfcpeinung gu bem
Dbfectiben ber ©tfaprung fortfcpreiten. — 9Jtan muff bon ber tecpnifcp//
practifcpen gur moralifcf)//practifd)en Vernunft, unb bom ©ubfect al3
9taturmefen gum ©ubject at3 ißetfon b. i. at3 reinem VerftanbeSmefen
20 ©ott, fortfcpreiten.
©ott ift ein SBefen ma3 lauter Stecpte unb teine Sßfticpten in feinem
begriffe enthält. SBett ift ba3 ©egentpeit
erfon ift ein SBefen ma3 9tecpte pat unb fiep bereu bemüht ift.
§at e3 9ted)te u. feine 9ßftid)ten fo ift e3 ©ott. = ^ßftidjten gu
25 paben unb feine 9tecpte ift bie Dbatität be3 Verbrechers, ©atego*
rifcper Qmperatio be3 pöcpften SBefenS.
®ie SBelt ift ber Inbegriff alter ©inenmefen: ©ott ba3 Ver =
nunftmefen. — $ebe3 bon Vepben ift ©inig in feiner <Specie3.
3Ba3 ber 9Jtenfcp tput (agit) ma3 er macf)t (facit) 3Ba3 er butcp3
30 £pun in einer gemiffen 3^it bemirft operatur

1 Das Folgende quergeschrieben. 1-2 mittjin— Kräfte g.Z. 2-3 brücft

— logifcp g.Z. 5 {gntpijcpe 6 a priori <5 geg dahinter noch einmal un-
durchstrichen: a priori 8 begrünbet. be v. a. au§ 9 SB eit <5 toeil 11 ibiefe
©ange 14 gegebener v. a. gegebenen eine (statt: ein) 6 15 nicpt Sigel.
18 gu statt: gur SSernunft abgekürzt, Kommapunkt (oder Abkürzungspunkt?).
19 -Jtaturioeten über ÜRatur als zweite Fassung: ©inen al§ 6 be 20, 21 u.
27 ©ott Sigel, 20 Semikolon statt Komma? 21 Zwischen den ersten
beiden Zeilen des vorigen Absalzes. 22 begriffe verstümmelt. Dieser Ab¬
satz g.Z.; das Folgende schließt sich an den vorigen Absatz an. 23 beiuujt
29 Das Folgende ebenfalls quergeschrieben, aber umgekehrt.
Staute Stfjliften. Opus postumuni II. 4
50 Opus postumum

©ott unb bie 9Bett finb bie ©orretata ofjne mefcpe bie Qbee Dort
©ott al§ eine§ practifcpen SBefeng nicpt ftatt fänbe Qn ber SBeft aber
finb fftatur unb ^re^eit gmet) tpätige SSermogen bon berfcpiebener
9frt bereu eine (quae agit, facit, operatur)
$on organifcpen Körpern bie ben föegriff ber Qtoecfe fcpon natf) 5
ber Siegel ber ^bentität in fidp enthalten in ipnen mu| ein imateriafeS
fßrincip gebaut tuerben tneldjeS aber barum nicf)t ©eift (mens) fepn
barf
©rfaprung enthält ba§ ©anje ber möglichen SBarnepmungen (alte
mögliche observation unb ©jperiment) 10

©intpeihmg. 1) ©in 2Sefen ba§ b!o§ Stecpte unb feine fßflicpten

fjat (moratffdp//practiftf)e Vernunft natf) ipren ©efepen unb fßrincipien)
©oft 2). SöaS fRec^te unb fßftitfjten pat: ®er flftenfcp 3) SBefen bie
tueber Stecpte notf) fßflidpten paben bie gar fein föegepren paben (Hoffe
Materie) 4 bie jtoar ein föegepren aber feinen Söillen paben 15

®ie formet eine§ unbebingten fßfticptgebotS (dictamen rationis

stricte obligantis) ift ber categorifdpe ^utperatiö be§ fRecpt§ — late obli-
gantis ift bie be§ SEÖopttooIIens) (benevolentiae) unter toefcper 9Irt bie
fDanfbarfeit bie ftärffte ift.
1 Rechter Rand oben, quergeschrieben. SBeüpe 2Ö v. a. tu 3 oerfcpieber
4 Bricht ab. 5 Linker Rand oben, quergeschrieben. 10 Schlußklammer fehlt.
11 Unterer Rand. 15 bie dg 17 stricte d imp categorifcp igmperatib d unb
19 Der auf dieser Seite befindliche Brief Wasianskis (vgl. Ak.-Ausgabe Bd. XII,
S. 329 f.) lautet:
©m. Sßoplgeboprnen
netjme mir bie Grifte I)iemit ergebenft angugeigen, mie ein Satzart unb
ein mit SBruftfcpmergen berbunbener duften micp fcpon feit $ienftag oerljinbert I)at,
ouSgugepen; fonft hätte id) bon ®ero ®üte ben gemöpnlicpen©ebtaucp mit bielem
Vergnügen gemacht. 2Sa3 ben fßunft be§ genfterberftopfenS betrift, fo muff id) ©m.
SBoplgeb. botläufig meine jept eben gemadpte ©rfaprung betont machen. Seit
einigen 3aPren pabe id) in mehreren Stuben hoppelte genftern, unb nie finb bie
äußern; mopl aber bie inern bep fepr ftartem grofte belaufen. Scp pabe in biefem
SBinter gum ©rften SJtale bie äupetn bettlebt, unb fie finb in biefemfffrofte nocp nid)t
abgetpaut; fonbetn bon oben big unten mit ©iS übetgogen, Heine Stellen am 23lep
auSgenomen, too bie fluft burdpftreicpet. !gcp fepe mid)t alfo gebrungen jene müp*
fame Arbeit toieber gu gerftöpren; um nicht ein falfdpeS blenbenbeS fiicpt im firner
gu paben. Stftein 9tatp alfo märe: entmeber teinäupereS genfter gu berftopfen; ober um
einen Serfudp gu macpen, nur etma ba3©ine, bemDfen gegen über. $a icp müpgilf1)

q Von ©ilf an Fortsetzung auf der nächsten Seite; Kant hat diese Fortsetzung
nicht durchstrichen.
 VII. Conv., V. Bogen, 1. und 2. Seite. 51

VII. Convolut, V. Bogen, 2. Seite.

$>er categorifdje Qmperatiü fefjt nidjt eine §u oberft gebietenbe
©ubftan^ üotau§ bie auffet mir märe fonbetn i[t ein gebot ober Verbot
meinet eigenen Vernunft. — SDem ungeachtet i[t er bod) aB üon einem
5 SBefen auSgetjenb ma§ über alte unmieberftetjlidje ©ematt t)at anjn=
fetjen.
1. jagt ber SSegrif üon ©ott. 2 $ft ein ©ott? 3. $ft bie
©£ifteng ©otteS a priori b. i. aB unbebingt notf)menbig gegeben (nicht
blo§ gebadjt b. i. ein ©ebanfenbing ens rationis nm gemiffe ^otgerung§=
io begriffe barauf ju ©rünben mie j. 93. ber 9Särmeftof ein t)ppotf)etifcf)e§
9ßefen)? 4'° Qft ©ott unb bie 9ßett ein actiüeS §ßert)ättni§ gmebet ba§
9111 ber ®inge beftimenben SSert)äItniffe ju einem ungleichartigen ©angen
nämlich be§ ©inen aB inteltectuellen ij$rincip§ be§ reinen 93erftanbe§
b. i. aB einer fßerfon, be§ 9tnbern aB Inbegriff ber ©inenmefen in fo
15 fern fie ficf) b!o§ if)ret ©etbft bemuft fepn.
fßerfon ift ein SBefen ba§ 9ted)te hot beren e§ fict) bemuft merben
tait.
®er categorifdje ^mheratiü ftellt alte fütenfd)enpflict)ten als gött*
ticf)e ©ebote üor nic£)t hiftorifd) aB ob femaB gemiffe befehle an
20 9Jtenfcf)en habe ergeben taffen fonbern mie bie Vernunft fie burdf bie

Sabre nod) gut gehalten t)abe; ohne ßinen SBortrag einem anbern übertragen
§u börfen; fo mollte icE) aud) gerne auf bem nun fdjon fo naben ©ontag gerne felbft
predigen, unb bie fcfjon gereifte 23ruft nod) gerne beute oor bet einbringenben Kälte
bemalten. 2Ben icb nid)t eine 2lrt oon Süfluenz befome (ben bie jejüge Smpfinbungen
im Storger finb benen fet)r äbntidi, bie id) beg ber Influenz im ffltärj batte) fo merbe
icb äRontag Vormittag mir bie ®bre geben 01,61 biefen (Segenftanb megen ber genftem,
mit gm. SBoblgeb. meitläuftigere 9?üdfpracbe zu nehmen unb bie Sterfidierung meiner
unbegrenzten £o<bad)tung unb innigften SSerebrung ju mieberboblen mit ber id) zu
oerbarren bie (Sb*6 ba&e
Königsberg gm. SSobtgebobrnen
b. 19. Dec. *) ganz ergebender
1800. Wiener unb Sßerebrer
Wasianski
2 Der Text zunächst oberhalb der Brieffortsetzung. 3 ober ö (Sebo 4 er v. a. eS
5 alle <5 @ 7 Das Folgende Mitte der Seite, unterhalb des Briefes. 8 als g. Z.
10 bbbotbetifdjeS ö SBärmeftoff 11 Schlußklammer fehlt. 12 beftimenber?
einem 6 begriffe 13 ©inen v. a. einen inteltectuellen g. Z. IßrincipS <5 beS
Slnbren als eines beS reinen g. Z. 16 eS v. a. er 18 categorif 19 als
ob Ad. ergänzt: (Sott jemals <5 et 20 mie? (verstümmelt).

1) Der Schlußpassus ton Kant durchstrichen.

4*
52 Opus postumum

t)öd)fte Sütacht bei categorifcfjen ^mheratibl gleich einet göttlichen

SJkrfon fiel) Unterwerfung gum Unterwerfen ftrenge gebieten tan.
@§ ift atfo nicht bie tecb)nifd)//^xactifcf)e Vernunft (welche bie Mittel
äu ßweefen ber ©inenobfecte), fonbern bie moralif(h//htactifche (welche
ba§ 9Uedb)t bem 9ttenfcf)en all reinem SSernunftobiect borfcf)reibt unb bie 5

fubjectiben Söeftiinunglgrunbe ju obfectiben macht wo bie führte $bee

alte ©egenftänbe in ©ott anjufchauen wenigftenl im tranlfcenbentalen
^bealilm :c
Unter alten ©utthaten (facta obligatoria) ift nicht bal 2Bof)lwoIten
gegen fie fonbern ift bal 9tec£)t ber SJtenfchen ber 2lct ber höchften Sluto* 10

ritöt u. bie $bealifcf)e Sßerfon bie ihn aulübt ©ott Stticf)t all oom 9ttenf<hen
berfetjiebene ©ubftanj

©ott ift nicht ber SBelturheber (demiurgus) bon bem alte Übet all
blofje ©innenobfecte aulgegangen finb. ©ott all eine Sßerfon b. i. all
ein Söefen wal 9tecf)te hat betrachtet. 15

SJ)er Inbegriff aller ©inenwefen ift bie SBelt, wogu auch ber Sttenfcf)
gehört ber aber hoch zugleich ein inteltectuellel Söefen ift
Sttaturmechanilm u. grebhmt ber SSernunftwefen.
grehheit unb tranlfc. ^bealilm unb moralifch//^>ractifd)e Vernunft.
$ene wirb poftulirt. — Söer ^ßflicf)t//S3egriff geht noch bor ber fffrebheit 20

borher u. beweifet bie Realität ber fffrebheit

®afj im 9Cftenfchen neben feiner Statur auch3ret)he^ uab ptac*

tifefje Vernunft ift all bal ©egenftücf bei Sitte cf) anilm! (tedhnifch//prac-
tifch)

Db ein ©ott (in ©ubftanj) fet) ober nicht fet) barüber fan el feine 25

Streitfragen geben ben el ift fein ©egenftanb bei ©treitl (obiectum

litis) ©I finb nid)t ejiftirenbe SBefen um bereu 33efcf)affenbeit geftritten

1 3nWerQüb eine göttliche 2 Sinn: fid) it)m (it)t) $u unterroerfen

ftrenge gebieten tan? 4 Kommapunkt. 5 )Red)t ber SRenfdjen Sßernunfö
obiect ö Do 6 Hinter tüt)ne undurchstrichen: bod) 7, 11, 13 u. 14 ©ott
Sigel. 8 Bricht ah. 11 ifym ÜRenfdjen abgekürzt. 11-12 9?id)t—
Subftanj g.(s.?)Z. 13 Rechter Rand oben, quergeschrieben. SBelturfyeber
darüber: fd)opfer undurchstrichen als zweite Fassung. 17 ein inteltectuellel ift
19 Oberer Rand, umgekehrte Schrift. 22 Linker Rand oben quergeschrieben.
24 Schlußklammer fehlt. 26 (Streitfragen? Streitfrage? geben ö geben (g.Z.)
 T II. Conv., V. Bogen, 2. und 3. Seite. 53

metben bürfte aufjet bem urtpeilenben ©ubject fonbetn eine blope

Qbee bet reinen Vernunft bie if»re eigene fßtincipien epaminirt
41= ®er begriff non ©ott ift fein ted)nifep//practifcper fonbetn ein
moralif<i)//practifcper begriff: b. i. er enthält einen categorifcpen ^mpe»
s ratib er ift ber Inbegriff (complexus) aller fütenfcpenpflicpten al§ gött*
Ucf)er ©ebote nacf) bem ©runbfap ber Qbentität
&§ ift ein einzelner begriff conceptus singularis (e§ giebt nicpt
©ötter) fo menig als Gelten fonbetn ©ott u. bie Sßelt @r ift eine
if5erfon b. i. ein SBefen baS fRedfte pat aber fein ©iiienmefen; affo nicf)t
io ©öfter
®er categorifcpe ^mperatib ber baS unbegreifliche ©pftem ber
grepheit beS 9Jtenfcpen begrünbet nicpt bon ber greppeit anpebt fonbetn
mit ipr enbigt unb abfcpliept. — &§ ift eine gemiffe SBemutp in ben
©efüplen toelcpe bie grpabenpeit ber Qbeen ber practifcpen reinen
15 Vernunft begleitet unb gugleicp eine SDemutt) biefem ©egenftanbe
fiep gu füpen gu legen — 2lbet auep eine (Srpebung beS Sßacferen in
ber (Sntfcpliepung
©ott u. bie Stßelt in ber $bee ber reinen Vernunft borgeftetft
teepnifcp//practifcp. pragmatifcp//moralifcp
20 2)ie SKöglicpfeit ber ^reppeit fan birect nicpt bemiefen, fonbetn
nur inbirect burep bie ÜUioglicpfeit beS categorifcpen fßflicptimperatib
ber gar feiner SLriebfebern ber Statur bebarf
Unredpt (curvum bem recto, frum obliq. bem ©eraben entgegen
gefept) fan auep pravitas (e. g. usuravia) peiffen. SDem runben ober in
25 fiep felbft gutücffeprenben bon oben ©eiten apnlicpen entgegen gefept

VII. Convolut, V. Bogen, 3. Seite.

SDaS ©ubject beftimt fiep fefbft 1) burep tecpnifep//practifepe 2 burep

moratifcp//practifef)e Vernunft unb ift fiep felbft ein ©egenftanb bon
bepben 3)ie SBelt unb ©ott. SDaS erfte im 9taum u. ber als
30 fepeinung. SDaS gmepte naep SSernunftbegriffen b. i. einem princip beS
categorifcpen QmperatibS Ens sumum, suma intelligentia, sumum

1 ein statt: eine 3 u. 8 ®ott Sigel. 5 Schlußklammer fehlt. 9)ien=

fepenpftiepten abgekürzt. 9 nicf)t Sigel. 11 Hechts davon. Punkt hinter: (Softem
15 eine ? 19 Linke Ecke oben. 20 Das Folgende etwa in der Mitte der Seite,
umgekehrt dazwischen geschrieben. bemiefen Kommapunkt. 23 obliq. g. Z.
27 u. 28 praetfepe 28 moralifcp abgekürzt. Vernunft abgekürzt. 30 einen
 Opus posturnum
54

bonum: ©acpe unb ißetfon. Apperceptio, Apprehensio et Com-

prehensio phaenomenologica Cognitio, et Recognitio.
'SaS (SxfentniS feinet ©elbft als einet ißerfon bie fiep felbft gum
•jßtincip conftituirt unb ipreS ©elbft Urpebetin ift.
©ott unb bie Sßelt finb bepbeS ein üftajimum. _ $ie ttanfc. ^bea* 5
Xität beS fiep fetbft benfenben ©ubfectS maept fiep felbft gu einet ißetfon.
®ie ©ötttiepfeit berfelben. ^cp *>in im ^öepften 28efen. ^cp fepe mtep
felbft (nad) ©pinoga) in ©ott, bet in mit gefe|gebenb_ift.
3llle ©ebote bie ben gjtenfcpen burep ben categorifcpen (jinperatiö
SSetbinben unb teine practifcpe ©efepe gut abfoluten ißfliept (unerbitt* 10
liepet inneter Dbliegenpeit) maepen bie öon feiner diüdficpt auf inete
ober duffere ^ortpeile abpängen finb peilige ^flicpten b. i. fie finb als
©ebote eines öon bet Statut unabpängigen nnbebingt gebietenben
SBefenS angufepen. — 9tun entpält bie Qbee öon einem naep motalifcp//
practifcpen ©efepen gebietenben Söefen baS Qbeal einer ißerfon bie 15
gugleidpSSegiepung auf bieiftatur als ©inengegenftanb alle ©emalt pat
einen SluSfprucp beS categorifcpen ^mpetatiüS aller ‘ißflicptgebote naep
bem ^ßrincip bet reinen Vernunft folglicp niept auS empitifepen STtieb=
febetn bet Söeltbeftiinung. — 9tun finb aber nur gmep actiüe $rim
cipien benfbat melcpe als Utfacpen biefet gtfepeinungen gebaept metben 20
fönen ©ott unb bie SBelt. Sllfo ift bie ^bee bet moralifcp//ptactifcpen
Vernunft im categorifd)en ^mperatiö baS ^beal öon ©ott
©§ ift alfo gtuar niept baS $afepn ©otteS als einer befonbetS eji*
ftirenben ©ubftang aber boep bie 93egiepung auf einen folcpen begriff
als gut StanSfc: ^pil: gepörenb piebutep pinteid)enb (in practifcper 25

2 phaenomonologica Cognitio Kommapunkt. Recognitio. 8: in einem

SSetnunftjepluffe 3 ©ä^e ?c 4 unb g.Z. iprel v.a. it)ter (R.: ipret;
7 im erst: bal pöcpften v. a. pöeppe? 8 Hinter der Schlußklammer Punkt,
wahrscheinlich kein Kommapunkt, sondern erster Abschluß des Satzes. Komma
hinter ©ott aus Punkt verbessert. bet — ift. s.Z. 9 ben v.a. öon? ^ butep
— ^mperatiü g.Z. 10 SSetbinben 8 opne bod) teine g.Z. ißflupt 8
maepen 10-11 unerbittlicher? verstümmelt 11 inneter g.Z. 12 all g.Z.
13 ©ebote 8 be unabpängigen verstümmelt 8: SBejen gu beuttpeiten unb niept
aul bet Sßelt 14 entpält erst: ift Erste Fassung: öon einem motalijepen
naep practifd)en ©efepen zweite Fassung: öon einem naep moralijd)//ptactijd)en
©ejepen 15 SSefene/. Z. 16 alle 8 ©etoaple pat <5 ©ott 17 ipflicpt*
geböte 8 an 19 jmep <5 tpätige 20 all v. a. bet? biefet v. a. bet ©t=
fepeinungen 8 all gleid) all 21 Hinter Sßclt. in Klammern undurchstrichen: Xie
leptete aber 23 ©ottel Sigel. 24 aber g. Z.
 VII. Conv., V. Bogen, 3. Seite. 55

9tüdfid)t) ermiefen. — vid. Sicptenbergg ©pino^a ein ©Aftern ber 2lm

fcpauung alter £>inge in ©ott. $er trangfc. ^bealigm fpntpetifcf) n.
a priori fiel) felbft.
$>ie SBetturfacpe alg fßerfon betrautet ift Söelturpeber. fKidjt alg
5 demiurgus öon ber Materie melcpe paffiü ift fonbern
©ubfect beg categorifdjen ^mperatio ber nidpt tecpnifcp//
fonbern moratifcp//practifdpen Vernunft, ein trangfc: $beal melcpeg aug
ber trangfc: fßpil. alg einem fpntpetifcpen ©ap a priori aug reinem
begriffe (nidpt ber finnlicpen Blnfdpauung) perüor get)t ift ©ott. ®aj3
io ein fotcf)e§ SSefen epiftire fan nidpt geläugnet merben aber nidpt behauptet
merben bap eg auffer bem Oernunftig bentenben fDtenfcpen ejiftire
ipm (bem moralifcf) naep fßflieptgeboten unferer felbft benfem
ben fUienfcpen) leben (sentimus) meben (agimus) unb finb mir (exis-
timus).
io öieraug folgt bie ^otpmenbigfeit ber ©intpeilung beg i^nbegrifg
alter SBefen alles ©jiftirenben ©ott u. bie SSelt
(53 ift ein actiöeS (burcp) feine ©inenborftellung erregbareg bem
ÜDtenfepen einmopnenbeg niefjt alg ©eele ben bag fept einen Körper
boraug fonbern alg ©eift begteitenbeg fßrincip im üßenfdpen ber gleicp
20 alg eine befonbere ©ubftang naef) bem ©efepe ber moralifd£)//practifd£)en
Vernunft über ifjn unmiberfteplidp gebietet ipn ben SJlenfdjen in 2tn»
fepung feineg £pun unb £affeng burct) feine eigne Staaten entfcpulbigt
ober üerbainet. — ®raft biefer feiner (Sigenfcpaft ift ber moralifdpe
SJtenfcp eine fßerfon b. i. ein SSefen bag ber 9tedpte fäf)ig ift bem Um
25 redpt mieberfaljren ober ber eg berüben fan mit Sßemuftfepn unb unter
bem categorifcpen ^mperatib ftept, §mar frep ift aber boep unter ©efepen
benen er aber fid) felbft untermirft (dictamen rationis purae) unb nadp

2 u. 9 ©ott Sigel. 3 felbft ergänze: fepenb 5 Bricht ah; dieser Absatz

s.Z., links abgeklammert. 9-10 3)a! ein 11 u. 13 9J?enfd)en abgekürzt.
13 (sentimus) g. Z. am Rande, erst: agim (?) 14 Schlußklammer fehlt. 16 alte!
©fiftirenben g. Z. links abgewinkelt. 17 Sollte die Einklammerung von burd) eine
zweite Fassung: ein actibe! feiner ©inenborftellung einmopnenbe!... ißrincip an»
deuten? Über erregbare! undurchstrichen: ju erfepenbe! erregbare! i) ißtincip
ein ©eift (Durchstreichung von iprincip nur angedeutet). 17-18 bem 9Jtenfd)en
g.Z. 19 ber 6 fid) 20 ©ubftanj <5 über 21 ipn v.a. ipr ben 9J?enfd)en
g.Z. 23 ber <5 Sftfcp 24 ißerfon <5 über alte anbere Söelttoefen ergaben
ober unter fie abgetoürbigt baf) ber ift durch X verte auf den Anfang der
nächsten Seite verwiesen (vgl. S.57, Zeile 20 ff.). 24-25 bem — S3etouft»
fepn g. Z. 26 boep g. Z. 27 benen erst: bie
56 Opus postunmm

bem tranSfc. ^bealiSm ©öttlidfe ©ebote au§übt. ©rfenntniä aller

iDienfdfenpflidjten alg ©öttlidfer (Gebote

SBieberftreit gegen ba3 9^ec£)t ber 9J£enftf)f)ett in meiner eigenen

ffßerfon unb mieber ba§ 9ted)t ber fUienfcpen
fßerfon ift ein bernünftige§ SBefen ba§ dtedjte pat 5

®er üttenfcp ift nicf)t ein Spier ba§ irrere 3mede ober aud) ©ine :c
g.iß. Organe Sßerftanb l)at fonbern eine ißerfon bie dtecpte pat
(unb gegen bie jebe anbere ißerfon dtecpte pat) 9?icpt allein belebt ipn
eine ©eele (baper animans) fonbern e3 mopnt in ipm ein ©eift spiritus
intus alit. Mens. 10

Drganifcpe Störper paben ein materielle^ ißrincip gum.©runbe

meil fie auf grnede gegrünbet finb.

2Sir fcpauen un§ nad) bem Sran^fc. $beali3m bes> Spinoza in

©ott an. Ser categorifd)e Qmperatib fept nid)t eine pöcpft gebietenbe
©ubftang borau§ bie auffer mir ift fonbern in meiner Vernunft liegt 15

28ie finb ©efejje ber bereinigten dtaumeS// unb geitbeftiinungen

ber bemegenben Kräfte a priori möglid) -KendonS Söert. Unmittelbare
actio in distans (burd) ben leeren 9taum)
33on ber med)felfeitigen im bollen 9taum bod) opne ißerfpreitung
mirfenben ßicptdbemegung ba bie Siüergeng ber ©traplen unb gu= 20

gleid) bie dtömerfcpe geitbebingung iprer SSemeguug einanber mecpfel*

feitig entgegen nrirfen. — &om üftagnet
Sie Söärnte eine innerltd) bemegenbe Straft ber Körper ift baburcf)
bafs fie augbepnt unb fütaterie gerftreut ein pppotpetifcper ©toff unb

1 (SrfenntiS 2 ®?enfd)enf.>fliditen abgekürzt, erst: aller sPfIid)t ©öttlidjer

(Gebote abgekürzt; dahinter das Zeichen: I verte. 3 Das Folgende zwischen¬
geschrieben zwischen Zeile 7 u. 8 des Textes. 4 3J(enfd)en abgekürzt. 5 Zwischen
Zeile 9 und 10 des Textes nach links abgeklanmiert: Prof. Rink M. ©äf)fd)e (in zwei
Zeilen). (j Das Folgende oberhalb der 12. Zeile von unten in den Text hin-
eingeschrieben. nid)t Sigel. baS doppelt durch al. baS ö ©in 7 Dtgane ver¬
stümmelt, ba§ — Dtgane g.Z. 7-8 f)at (unb? fjabenb?? 8 ieber? febeS?
13 Oberer Rand. 14 ©ott Sigel. 16 Rechter Rand; andere Schrift als die bis¬
herigen Zusätze. ©efefje ber g. Z. Erste Fassung: 38 ie finb bereinigte (bet*
einigte stehen geblieben). 23 Die Schn ft wird flüchtiger. innetlid) g.Z.
Straft ö eine§ 24 Hinter gerftreut un durchstrichen: ift
 VII. Conv., V. Bogen, 3. und 4. Seite. 57

fort mopl bie blojje Söirtung ber illbftofjung einer in oscillation gefegten
Materie fepn

Sie $urcpt ©otte§ ift ber Sßeigpeit Anfang biefe aber ift nicpt§
anbereS al§ horror vacui ber 9Ibfd£)eu über alle§ ma§ bem fftecpt mieber»
& [freitet ben biefer ber moralifcp//practifcpen Vernunft mieberftreitenbe
Slbbrucp
Ser fbtenfcp: logifcp, metapppfifcp matpematifcp äftt)e=
tifcp, tran£fcenbental. Sa§ Vemuftfepn feiner fetbft beftimenb enthält
(Spontaneität, enblict) fßerfönlicpteit pat fRecpte
io (Sin Körper gu beffen 9ÜRögIid£)feit man fiep eine organifirenbe
traft b. i. eine folcpe bie nur burep iitere ßmede mirtt benden muff. —
San eine niept bepmopnenbe Seele empirifcp fonbern ein ©eift als ©eift
Homo est animal rationale
(S§ ift auep ein Unterfcpieb §u fagen: $d) glaube an ©ott — ober
i5 icp glaube einen ©ott (bereu e§ meprere geben bürfte).
Sa§ ©rfentni3 (bie ©rfentnig) aller üütenfcpenpflicpten gegen ein-
anber ali!> ©öttlicper ©ebote (nidpt eine befonbere fßfliept gegen ©ott;
ben ba3 mürbe ©ott üorauSfepen.)

VII. Convolut, V. Bogen, 4. Seite.

20 unb gegen ben bepbe§ üon 3lnberen berübt merben tan melcpe§
bei Spieren nnb noep nieberen Organifcpen Söefen niept ber $atl ift.. —
SaSjenige 2öefen für ba3 alle fütenfcpenpflicpten jugteiep notpmenbig
©ebote beffelben finb peipt ©ott unb ber categorifepe $mperatib ber
fie ipm anferlegt entpält ba§ ©rfentni§ alle Vecptggflidjten al§ ©ött-
25 lieper ©ebote (in fiep) anjufepen.
2öa§ ©ott an fiep für ein SBefen feg erreidfr bie ntenfcplicpe Ver¬
nunft niept: fftur ba§ Verpältnig (ba3 moralifd)e) jm^eiepnet ipn, bap
feine Statur für un§ unerforfcplidp unb allüoltfomen ift (Ens sunium,
2 Zu diesem Absatz siehe Ad. S. 424. 8 Weitere Schrift. gurd)t ver¬
stümmelt. ®otte3 Sigel. 6 Slbbrud) ? Bricht ab, Spatium 1 Zeile. 9 Dieser
Absatz nach links abgewinkelt. 10 Andere Schrift, heller und etwas steiler.
10 u. 12 ein statt: eine 11 ßtnede benoten 12 Spatium 8 Zeilen. 15 ©ott.
Schlußklammer fehlt. 18 ©ott Sigel. Schlußklammer fehlt; darunter noch
die Notiz: RR u H Stnberfcp 20 Diese Fortsetzung schließt sich an S. 56, Zeile
2 an, und ist durch: I verte darauf bezogen. bet)be§ erst: e§ Stöberen 6 öetb
22 SBefen ö beffen für ba§? für ben? (g.Z.) 24 enthalt ba§ CSrfentnid
zweite Fassung: entpält bie gönnet undurchstrichen links darüber. alter statt: alte
27 Slur v. a. nur moratifdje) 6 geiget ipn Kommapunkt. 28 unerforfditicp d ift
58 Opus postumum

suma intelligentia, sumum bonum) lauter moralifche bie aber feine

üftatur unerreichbar taffen
©ott ift ein ©eift, b. i. nicht etma bie SBeltfeete meit biefe 93e=
ftimung it)n bcn empirifchen Vebingungen als ©inengegenftanb ab*
gängig machen mürbe. 'Ser Uberfdfmengliche begriff bon ihm ift imer 5
nur negatib unb fo tönen ihn umgetehrt baburd) baff fein ©rfentniS
nicht ba§ ber SBelt, fanbern baS bon alten 5Cftenfd)enpftichten als ©ött*
liehen ©eboten mithin nicht als ob man ein fotcpeS ©ebot ober Verbot
mirflid) erhalten hätte
Sltfo ift baS (SrfentniS biefeS SßefenS nicht für baS theoretifche 10
fonbern nur fürs fßractifdfe ©rroeiternb. 6r ift unerforfcf)ti<h (imper-
scrutabilis)
Ser erfte Stet beS VorftettungSbermögenS ift ber ba baS ©ubfect
fich felbft gum ©egenftanbe feiner Vorfteltungen macht (conscientia sui
ipsius) unb gehört gur So gif. Vorfteltung burch Vegriffe ober baS 15
Senfen be5 gegebenen Objects unb ift anattjtifd). — Ser jmepte
enthält baS gjfanigfattige in ber Wnfchauung gegebene in fo fern eS
unter einem fßrincip ber Stggregation beffetben borgefteltt mirb unb ift
a priori fpnthetifd) gebacht unb gehört §ur SranSfc: fßhiM°Ppie
metche fpnthetifche (SrfentniS a priori auS Gegriffen enthalt mo biefe 20
nicht ber burch ©onftruction ber begriffe entgegen gefteltt mirb (ben
baS märe SJtathemati!) fonbern meit hier bon ppitofophifchen (ber 9Reta=
Phhf^) fre 9tebe ift gur SranSfc. Vhilofophie gehört. — Sah aber (roie
in iRemtonS philosophiae naturalis principia mathematica) auch
menigftenS baS Verhältnis ber bemegenben Kräfte ber Körper im 25
leeren 9taum a priori angegeben merben tan gehört meber jur üReta*
Phhfif uod) gur Sranfc: fßhrtofophie mithin gar nicht gur tybjilo*
fophie mithin jur reinen ütRathematif in fo fern fie auf bie ^ßhhftf
anmenbbar ift.
Ser Vegriff ober biettnehr bie ^bee bon ©ott ift ber ©ebante bon 30
einem SBefen bor bem alte 9Renfd)enpftid)ten zugleich all feine ©ebote
geltenb finb.
1 intellig. moralifche ergänze: (Sigenfchaften 3 ® e i ft Kommapunkt, bie
v. a. eine 6 (SrfentniS 6 als @rt 7 Kommapunkt hinter fonbern ftatt vor SBelt
tötenfhenfcftichten v.a.m 8 nicht als man Verbot g. Z. 9 hätten Bricht ab.
12 Dieser Absatz links abgewinkelt. 14 Vor conscientia <5: sui sibi 15 fiogit
v. a. $eg?ö: — Der jmetpe Lies Kommapunkt. 15-16 ober — DbjectS g.Z.
am Rande. 16 gmei^te f5 ift 20 prioi 22 t)ier pt)üofopt)ifd)en 23 Von
3)afj an dünnere Schrift. 24 Schlußklammer fehlt. 27 ‘‘Jppitofop. mithin <5 ju
30 ift bie ©ebante
 VII. Conv., V. Bogen, 4. Seite. 59

©ott ift bie oberfte [Dtacpt bie allberpflicptenb ein 2®efen mag all*
berpflicptenb aber in feinem 23erpältnig berpflicptet ift.
©oft u. bie SÖSelt. Statur unb ^reppeit. ©pinojigm u. üftaturaligm
Srangfc ^bealigm u. 9ßerfönlicpfeit Sag ffteale mag nicb)t ein ©inen*
5 gegenftanb fepn fair unb bag 9teale mag eg notpmenbig fepn muff mie
e§ ein gegebener ©egenftanb fepn [oll [o mie Sftaum n. $eit iebe nur
©ineg [inb 1**4
Sag 2111 ber 9Sefen alg ein ©angeg betrachtet ober sparsim alg
■üftenge
io ©rfte ©intpeilung: (55ott u. bie SBelt — $mepte: bei SBett:
Statur u. fffreppeit ber 9SßeItmefen bepbeg enthält abfolute Einheit (eg
ift nur (Sin (55ott u. ©ine Sßelt) Sie 9ßelt in [o fern fie nicht ein sparsim
üerbunbeneg ©anpe fonbern ein Drganifcpeg ©anpe §. 93. ber 9ßflanäen
für bie Spiere u. felbft jum ÜJKenfcpen ift.
15 ©in organifcper Körper ift ber in [ich felbft burcp $mede möglich
ift: ÜDtitpin ift er burcp ein imaterielleg SGöefen begrünbet ober mu|
menigfteng barnacp gebacpt merben 'Sag Continuum formarum üom
©emacpg nid)t big §u ©ott (beit bagmifcpen ift feine (Stetigfeit)
2ßie auch bie species ber organifirten Körper ein Continuum For-
20 marum bon ben 9Jtoofen §u Spieren unb biefe §u ben SKenfdjen alg
Spieren fortgeht — NB. -fticpt baff mir mie ©pinoja mäpnt in ber
©ottpeit anfcpauen fonbern umgefeprt baff mir unfern 93egriff bon
©ott in bie ©egenftänbe ber reinen Slnfcpauung in nuferen 93egriff
ber trangfc. fßpilofoppie hinein tragen.
25 21ucp ^been ber moralifd)//practifcpen Vernunft paben bemegenbe
Kräfte auf bie Statur beg StRenfcpen Sag peipt inbirect bie ©ottpeit
fürdpten.

1 bie oberfte — allöerpflicptenb g.Z. am Rande (zweite Fassung?) 2 Die¬

ser Absatz links abgewinkelt. 4 Vor Qbeatigm undurchstrichen Qj 3-4 92atur
— üßerföntidpfeit s. Z. 6 jebe g. Z. 8 sparsin 10 Sn t>er SBelt v. a. in
ber Slatur u. fff t>er fälschlich mitdurchstrichen. 11 bet Sßeltmefen g. Z.
12 n. 23 ©ott Sigel. fie ein 13 Oerbunbeö Drganifcpeg v. a. Dtganifcpen
15 Hellere Schrift. 17 oott statt: üom 18 nicpt g. Z., Sigel. Schlußklammer fehlt.
20 Hinter SOtoofen verwischt: ift ? 21 Spiet fju bem SDtenfdpen aB Spier ?) fortgept
verstümmelt. Erste Fassung: mit ©pinoja zweite Fassung: mie ©pinoja milt
dritte Fassung: mie ©pinoja mäpnt mit durch Ct. stehen geblieben. Vor: in ber
noch einmal NB 22 ©ottpeit Sigel. umgefeprt baff mie umgefeprt 24 $pi=
lofoppie verstümmelt. 25 Rechts von der Adresse, quergeschrieben. 26 auf
fRatur füRenfcpen ö tpei (?) 27 fürdpten ? füplen?
60 Opus postumum

$om inbirecten 93emeife ber ©giften^ ©otte§ ba feine nbtpmenbige

folgen (ber categorifcpe imperativ) barpergepen.
ffticpt ber begriff ber greppeit begrünbet ben categorifcpen $mpe<
ratib fonbern biefer begrünbet perft ben 93egriff ber fffreppeit. — Sfticpt
tecpnifcp//practifcpe fonbern moralifcp//;practifcpe Vernunft enthält ba§ 5
fprincip @otte§. ©benfo nicpt bie Statur in ber SBett füprt auf ©ott
5. 95. burcp ipre [cpöne Drbnung fonbern umgeleprt.
®er peitige ©eift ricptet [traft u. abfotbirt burcp ben categorifcpen
fßfticptimperatib bermittelft ber moratifcp//practifcpen Vernunft. SUcpt
at§ eine ©ubftanj bie pr üftatur gepört. ©ott u. 9Bett finb nicpt empi* 10
rifcpe correlata
®er 93egriff bon ©ott nnb ber 9ßerfönticpfeit be§ ©ebanfenS bbn
einem fbtcpen 9ße[en pat Realität
63 ift ein ©ott in ber moratifcp//practif(pen 9Sernunft b. i. in ber
$bee ber 93eppung be§ Stftenfcpen auf iKecpt unb 9ßfticpt 2tber nicpt 15
al§ ein Söefen auffer bem füttenfcpert. ©att u. ber ÜDtenfcp ift ba§ 9tU
ber ®inge
®er ^nbegrif alter fftaturmefen (bie 9ßett) b. i. atte§ $afepn im
9taum u. ber $eit über barum nicpt alter 9ßefen ba nämlicp nicpt rein
moratifcpe 9ßefen mit berftanben merben 20

$ie biftributibe 1 t .
Ober cotlectibe } ®ml>elt
9Son bem pfpcpotogifcpen Unterfcpiebe (ber pr fßppfit gepart) unb
bem metapppfifcpen metcper nicpt au3 ber ©rfaprung gepgen mirb.
©ittticpfeit b. i. fffreppeit unter ©efepen ift Sigenfcpaft einer 9ßerfon 25

VII. Convolut, V. Bogen, 5. Seife.

Unter atten ©egenftänben be3 ®enfen3 bie nicpt p ©inenborfteU
lungen gepören ift ber 93egriff bau ©btt (ens summum, suma intelli-

1 Linker Rand oben, große helle Schrift. Sßon inbirecten verstümmelt.

3 Quergeschrieben (bis: umgeteprt.J, veränderte Schrift. 6 ©otteö Sigel. 6,10
u. 12 ©ott Sigel. 7 jonbetn dahinter undurchstrichen: beren 8 Von hier an
wieder aufrechte, aber veränderte, feinere Schrift. richtet v. a. ittidftet 10 @ub=
ftanj d auf] 11, 13 u. 22 Svatium 2 Zeilen. 12 Dickere Schrift. 15 nicht
ö auf 17 Dieser Absatz umrandet. 19 barum <5 aud) 20 Dieser Absatz
in der Schrift wie der Absatz: $er peilige ©eift (Zeile 8 ff.). Das Folgende
wieder dicke Schrift. 25 Die Adresse lautet: Te§ | §errn ißrofeffor | Kant | äßopü
gebopren 26 Dieses eingelegte Quartblatt ist von Kant als: $8eplage V be¬
zeichnet. 27 Vor Unter ö: ßin 29efen 28 SSegriff g. Z.
 VII. Conv., V. Bogen, 4. und 5. Seite. 61

gentia, sumum bonum) ober üietmepr bie Qbee öon einem folgen
SBefen ber i)öd)fte. — ©pinoga: baff mir alte ©egenftänbe in ©ott
anftfjauen unb gmar nad) bem formalen ^ßrincif) ber ©inpeit
$ft ber begriff üon ©ott ein ©attungSbegriff (Species) oon SBefen
5 beren mehrere üon berfetben Slrt gebadjt merben tonnen entmeber
neben einanber (cotlectiü) ober einer anftatt be§ anberen biSfunctiü
(conceptus vel singularis vel coinunis). $m tepteren f^atte mürben
©ötter gebaut merben bie aB ©inenmefen mert man fid) an ipnen
einen ©egenftanb ber 33eref)rung bendt ben iftapmen ber ©öfjen
io führen mürben b. i. ben üon ©öttern bie ber ÜDtenfcp fetbft gu biefem
Stange mittfüt^rlicf) unb abergläubifd) ergebt
2öen man ©ott au§ feinen SBerfen bartpun mottte mie mirb man
it)n beurtpeiten? Homo homini Lupus, ©r bemeift feinen unenbftcpen
SSerftanb aber nicpt moralifcp
i5 ©ott u. bie SBelt.
SBeil aber ber begriff üon ©ott ber Dom pöcpften SBefen überhaupt
(ein Maximum) mithin aucp ©ingigen enthält fo ift bie gu löfenbe 2Iuf=
gäbe nur bie: Qft ©in ©ott fo mie er allein in moratifd)//practifcper
SIbficpt nämticp alte üütenfcpenpflicpten at§ göttliche ©ebote gu befolgen
20 oereprt mirb
Qft ein ©ott? (eS fep pieburcp ein ©attungSbegriff nomen pro¬
prium nicpt appellativum nad) melcpem eS mehrere biefer 9Irt geben
tonte ober aB conceptus singularis, individuum, ba er gugteicp aB
©iniger gebadjt mirb). SSeit unter bem begriff üon ©ott eine ©ubftang
25 (eine ober mehrere ber 2trt) gebaut mirb baS ©ange-

28aS ift ©ott? — ©§ ift ba§ einige im moralifcp//practifcpen 33er=

paltniS (b. i. nacp bem categorifcpen ^mperatiü) unbebingt gebietenbe
alle ©ematt über bie Statur auSübenbe SBefem — $iefe§ ift fcpon im
begriffe üon ipm ein einigeg: Ens sumum, suma intelligentia, sumum

2 ber ö öl 2-3 ©pinoja — (ginbeit g.Z. 6 (colleciib) erst: (biSjunctib)

das zweite biSjunctib stand erst in Klammem. 7 SchlußJdammer fehlt. 8 alSSinen*
mefen g.Z. 10 bie ö man 11 abergläubfcp 12-14 28en — moralifd) g.Z.
13 bemeifjt 15 ©ott Sigel. Als Überschrift des Folgenden ? (s. Z.) 16 bom v. a.
bon einem 17 aud) ö be§ ©njigen <5 )Unicum 17-18 Aufgabe v. a. aufgabe
18 fo - allein g. Z. 20 u. 25 to statt: mirb, bricht ab, abgewinkelt. 21 e§ —
fjieburcf) g. Z. ein v. a. nad) einem ©attungSbegriff <5 als 21-22 nomen
— appellativum g. Z. 23 jugleiä) verstümmelt, g.Z. 25 eine v.a. einer
Hinter mirb Beziehungsipunkt ohne Anmerkung. 27 ben statt: bem ge*
bietenbeS 28 auSübenbeS 29 ipm einiges
62 Opus postumum

bonum unb ber ©ebanfe bon ipm ift gugteicp ber ©taube an ipn unb feine
fßerfönticpfeit.
$n it)m b. i. butcp fein altbermögenbeS SBerbe bet SBett leben,
meben (belegen) unb finb mit agimus, facimus, operamur: ©ott unb
bie 2BeIt finb nic^t einanbet bepgeorbnete fonbetn untetgeotbnete 5
SBefen (entia non coordinata, sed subordinata) unb bet ©eift bet biefe
Ätäfte tfjätig macpt ift niept eine SBettfeete eine§ SpierS animalis fonbetn
baS betebenbe ißrincip bet matetietten Statur überhaupt animantis
(spiritus intus alit; totamque diffusa per artus mens agitat molem
magnoque se corpore miscet)-©ott alS Söettfeete mithin atS 10
pppotpetifcpeS SBefen (mie etma ben SBärmeftoff bet fßppfifet) gu be=
ttadjten unb bie ©inpeit beffetben auf empitifcpe fßrincipien gu gtünben
Reifet ben begriff bon ©ott bet gang teinet SSetnunftbegtif ift gangtief)
berfepten. Sie $tage ob ein ©ott fep muff btoS aus fßtincipien bet
moralifcf) practifcpen Vernunft abgeteitet metben. 15

agere, facere, operari, leben, meben u. finb mit. SranSfc. goonomie.

$)ie SBett ift niept ein Spiet animal mag ®ötper u. Seele pat. Socp
paben bie Äörper fo biet föegiepungen iptet Stbpängigfeit bon einanbet
baff fie einem Spiet gteidpt.
Sie SIntmort eines Sapen? miebiet finb ©öttet? ©at feine. Seit 20
ipr pabt mit gefagt nut ©inet u. ben pab icp :c.

* $er begriff bon einem SBettfcpöpfer (Demiurgus) entpätt niept ben

93egrif bon einem ©ingigen fo mie nur ©in «Raum u. £eit unb eine in ipnen
beparrlicp tpätige SBirlfamfeit, ben naep ber £ppotpefe de pluralitate mun-
dorum märe gmar bie ©ingetnpeit beS fRaumS unb ber geit gu einem folcpen 25
fßräbicat geeignet aber baS unbefepräntte Stil (omnitudo) naep Gegriffen
bap nämtiep auffer ipm nicptS ift erforbert bie Unmögticpfeit (per principium
contradictionis) beS ©egentpeitS

1 ipn <5 alä er 3 Das Folgende am Rande, quergeschrieben, durch Zeichen

verbunden. SBelt Kommapunkt. 4 operamur v. a. operamus 6 entia
g.Z. 7 niept ä b Üßeltfeele <5 fonb fonbetn ö: ba3 Seben überpaupt
ba§ (v. a. beä ?) nicht mitdurchstrichen. 8 ber 8 Statur 9 intus, alit 10 mißet
11 Schlußklammer fehlt. 13 reiner v. a. reine 16 Unterer Rand. 20 Rechte Ecke.
22 Beziehungsstern im Text fehlt. 23 ßin v. a. ein 23-24 fo toie_SBirl»
famfeit g.Z. (zweite Fassung?) Kommapunkt. 25 märe erst: ift
 VII. Conv., V. Bogen, 5. und 6. Seite. 63

VII. Convolut, V. Bogen, 6. Seite.

$ie pöcfffte Stufe ber SranSfc: $t)itof. b. i. ber fputpetifcpen ©rfentniS
au§ reinen Gegriffen (a priori) liegt in ber §miefad)en Aufgabe: 1. 2SaS
ift ©ott? 2.3ft ein ©ott?— 2)er ©egenftonb biefer fifrage ift eine btoffe
ö^bee b.i. nitfjt oon bem ma§ gegeben fonbern ma§ bto§ gebadft
wirb (non dabile sed mere cogitabile). — $ie gmepte Aufgabe ber
reinen SSernunft Reifet: 2öa§ ift ©ott? $er £ran§fc: fJSpit. pöcpfter
Stanbpunct UranSfc. Stbjeotogie
5)ie $bee öori einem folgen Sßefen enthält -ptgteid) ben begriff
10 ber fßerföntidffeit b.i. ber Spontaneität ber ©aufalität fetbft §u
beftünen unb in Stnfepung ber Söirfnngen urfprüngtid) über bie Statur
gebtetenb §u fepn; bafjer ber ©egenftanb biefeS ^beenmefenS in gmep
3Serpältniffen gebadft mirb ©ott unb bie Sßett bereu jebeS abfotute
(Sinpeit objpoar auS oerfdjiebenen ißrincipien entpatt nad) tecprifcf)//
15 practifcpen (aB 2Bett) unb moratifcp//practifcpen (aB SöettperrfcperS)
unb einem fie berfnüpfenben ©eift ber gteicpmopt nid)t aB SBettfeete
fonbern aB SSernunftmefen überhaupt gebacpt mirb.. — f£)er tranSfc:
$beaIBm.
©rftticp toa§ fagt ber begriff bon ©ott probtematifcp?
20 gmeptenS 28aS ber ©taube feiner ©jiftenj affertorifd) aB ein ©at=
tungSbegriff (aB ein ober mehrere fotcper Söefen)? drittens maS bie
fßotpmenbigfeit feines $afepn§ aB Qnbibibuum apobictifcp, b.i.
in fo fern fein 3)afepn nicpt aB pppotpetifcpeS 2£efen §ur ©rftärung
gemiffer ©rfcpeinungen bebingt fonbern aB unbebingt gegeben ftatuirt
25 mirb, aB ens sumum, surna intelligentia, suinum bonum in moralifcf)//
practifcper Slbficpt unb ba§ föemuftfepn feiner fetbft in biefen $er=
pältniffen, nicpt für bie ^3b)t)fif fonbern Teleologie atfo nur inbirect
aber bocf) a priori angenomen mirb.
[Atomi u. inane finb bepbeS feine fßrincipien ben fie finb facpleer]

3 Aufgabe: 8 3ft 4 ®ott Sigel (beidemal). 5 b. i. (5 bie Sßerftanb bon e

7 @ott Sigel. 7-8 2>er— Speologie s.Z. 10 b. i. ber erst: unb (Spon¬
taneität 8 fiep ber v. a. ? 11 unb doppelt durch al. 13-14 abfotute
©inlfeit erst: ein abfoluteS @anj$e au8mad)t 15 Hinter practifdjen durchstrichene
Schlußklammer. 17-18 — $er — ^beatilm. s. Z. 2 Ogtoeptenä g. z. bet
8 ©j affertorifd) durchstrichene erste Fortsetzung: brittenS toa§
21 all g.Z. Fragezeichen g.Z. 23 ptjpotpetfcfjeä 24 ©rfcpeinungen 8
inbirect bebingt g. Z. afö g. Z. 25 Wirb Kommapunkt. 26-27 unb
— SIBrpältnif fen s. Z., Kommapunkt. Ergänze: ba§ ? 29 Das Folgende Schrift
der letzten s-Zusätze. ißrincipien 8 fonber Klammern im Original.
64 Opus postumum

@ott urtb bie SGöett bereit jebeg nur Eineg fepn !an. 'Sie legiere nur
alg Phänomen im 9iaum u. ber $eit.
Sie tedjnifcf)//practifcf)e Vernunft eineg iftaturmefeng gef)t auf bag
Erfentnig ber SJtittel zu alten beliebigen Smeden
Physic — Metaph — Transsc. Philos., Theologie 5

Ser trangfcenbentale ^bealigm ift ber ©pinofigm in bem Inbegriff

feiner eigenen fßorftellungen bag Object zu fepen
SSon ©pinozeng 3^ee a^e ©egenftänbe in ©ott anfcpauen peifjt
fo biel alg alle begriffe meldfe bag formale ber Erfentnig in einem
©pftem b. i. bie Elementarbegriffe augmadfen unter Einem ißrincip 10
f affen
Sie fraget ift ein ©ott ift burd) ben Eigennup ber ©cpmeicpelet)
taut auggefprocpen halb beantwortet. Seit ift ein ©ott fo f)ab igg
getroffen ift feiner fo pabe id) nicptö berloren nicptg gemonen auffer im
©emiffen etmag mobon id) geftepen muff id) wiffe eg nid)t bocp alg ob 15
icp eg rniffe — ©ott alg §ergengfünbiger.
©ott u. bie SÖBelt. $ebe ein ber Obalität befonbereg ©an§e. Einzeln
nnb in SSerbinbung. Secpnifdp//practifcpe unb moralifcp//practifd)e Sßer*
nunft. $ebeg ein ©an§eg unb bepbe §ufamen in fßerbinbung (bag 2111
ber Objecte u. bag ©ubjectg). 20

Safj bon einem peiligen maeptpabenben SBefen fein ©ebot ober

Verbot an 3Jtenfd>en mirflid) ergangen fep ja bafj au cf) men eg aud)
gefepepen märe ÜJtenfcpen an bie eg ergangen ift biefe ©time gar niept
paben bernepmen u. fiep bon tprer SßirfUcpfeit paben überzeugen föiien,
ift auffer greife! unb eg bleibt nieptg übrig alg bag Erfentnig unferer 25
üßflicpten alg instar göttlicher geböte melcpe aud) bei ber unber=
meiblicpen Unfunbe biefer SSerfünbigung nicf)t bag üßinbefte bon 21uto*
rität berlieren. —- Ser moralifepe ^mperatib fan alfo alg bie ©time
©otteg angefepen werben
Ser Überfcpritt bon ber Srangfcenbentalppilofoppie zur allgemeinen 30
Seleologie b. i. ber Sepre bom Enb^mede ber menfcplicpen Vernunft
im ©pftem iprer reinen Erfentnig a priori — Sie ©renzbeftimung ber

4 allen ö SJtitt 6 Das Folgende rechts neben dem Vorigen, feinere Schrift.
^nbegrif 6-7 U)er— fejjen s. Z. 8 anfdj. 12 ein doppelt. Sigennut) ver¬
stümmelt und verbessert. 14 t<±) nidjt statt: id) nidjtS auffer 6 21 17 ©injeln
fäv.u.e 20 Schlußklammer fehlt. 21 Linker Rand, quergeschrieben. U)a§
äJtadftbabenben? (verstümmelt). ein ©ebot (mit Ad.) 22 SOtenfcpen abgekürzt.
26 instar g.Z. göttlidjer Sigel. 28 berlier. alfo fan alfo 29 ©otte§
Sigel. Bl bem fiepte
 VII. Conv., V. Bogen, 6. Seite u. VI. Bogen, 1. Seite. 65

5£tan§fc. fßpitof. buxcf) ba§ Maximum ifjter ©xfentniö a priori atö ab*
fotuter ©inpeit be§ complexus bex beftiinenben Uxfadfen

$a§ SKI bet Söefen (entium) ba§ ©epn überhaupt in einem ©pftem
u. unbefct)xänft enthält ba§ Object bex tedEjnifcf)//p»xactifd£)en unb moxalifd)//
5 pxactifcfjen SSexnunft Statur nnb (Sitten b. i. gxeppeit.

®ex 9ied)t3begxif i[t ein §eiligtlfum bex categoxifcpe $mpexatit) bex

$flid)t, meid)t feinet SJtacpt bie feinet ©time miebexftepen fönte
©§ ift im (Reifte beö SCRenfcfjen (nicb)t bex ©eete) ein Sßxincip bex
^5ftid£)t at§ categoxifdjex Qmpexatiü meines fdjledftljin gebietenb ba§
io pödjfte gebietenbe ift unb alte ©innentxiebfebexn in einet moxalifd)//
practifdjen Vernunft nnx al§ bebingt nntex einem fjöpexn ißxincip afö
gültig anerfent melcf)e§ nid)t tedjnifcf) al§ ÜDtittel fonbexn ba§ Stil bex
©egenftänbe al$> ©xfcpeinungen mit bem ©anjen itjxeö Complexus
beö SBotlenö unbefcfjxänft gum ißxincip f)at.
i5 (Cogitabile) ©in non dabile in bex ©iiienöoxftellung bex materie
bex gorm nad)

VII. Convolut, VI. Bogen, 1. Seite.

33et)lage VI.
Sitte unfexe §um ©xfentnis gepöxenbe SSoxftetlung ift entmebex Sin*
20 fdjauung obex S3egxiff. ®ie exftexe ift entmebex xeine a priori gegebene
3 Linker Rand, letztes Viertel; wieder aufrechte Schrift. itt — ©t) ft ent g. Z.
5 ftftet)f)eü- Spatium 1 Zeile. 9 Kommapunkt. Von gebietenb an auf
den unteren Rand übergreifend. 11 practifdjen abgekürzt. 12 fonbetn doppelt.
13 al3 — Complexus g. Z. 15 Oberer Rand. Anfangsklammer fehlt. Sin ?
v. a. (in? dahinter verkleckstes Wort. 16 ber v.a. ober? Auf der Seite noch
folgende persisnliche Notizen auf dem linken Rande, letztes Drittel:
Prof. Rink u. Jäsehe bicfe
(Stbfen m. @cf)toeinfüff. ©ontag R. R. u H Andersch x)
SGBart toirb toieber £>ol| gefaxteni) 2)
Obortal (ba§ 1*«) 1801)
ober bie ^uloßc einbefjalten3)
4) 2)e§ Lampe ,gecf)brübet
18 Neben 23et)lage VI. von Kant der Zusatz: NB ©ollte bietleicf)t V fet)n
19 Über SSorftellung undurchstrichen: ©erneute (s.Z.) 19-20 2lnfd)auung ver¬
stümmelt. 20 reine v.a. eine? a priori gegebene g.Z. am Rande.

i) Prof. — ©d)toeinfüff. ö, ©ontag — Andersch nicht durchstrichen. 2) Um¬

klammert. 3) einbefjalten? untertjolten ? ? 4) 7 Zeilen tiefer (unter: b. i.
greplfeit. Zieile 5).
Sant'« Srfjriften. Opus postumum II. 5
 Opus postumum
66

aber bocf) gugleicf) iinnttcfje bie §met)te ift empirifcf)e Sßorftellung b. i. bie
siöarnet)mung (empirifd)e_2Sorftetlung mit 93emuftfet)n). — 2)ag @an^e
ber burdjgärtgtgen föeftimung beg ©egenftanbeg nact) bem Eßrincip atg
einem Aggregat ber Sßarnetjmungen atg einem ©t)ftem (burd) Dbfer*
üation unb (Experiment) ift (Erfahrung. — $iefe ift eine abfolute (Einheit 5
ber (Erfentnig unb ift nid)t gegeben fonbern mirb gemalt. EEftan !an
atfo nid)t oon (Erfahrungen fpred)en fonbern nur oon ber (Erfahrung
unb nicht üon Räumen unb Qeiten fonbern bom 0ftaum unb ber &\t
morin bie ©egenftänbe gegeben finb, atg ©röfjen bie grenjentog (negatib//
unenbticE)) finb b. i. in benen ber $ortfd)ritt unenbticE) ift. 10

1. ®ag föemuftfepn feiner fetbft logifcf) 2ten* ber 2lnfd)auung feiner

felbft metapf)p(ifd) unb fubjectib atg Dbfectg ber 2tnfd)auung, nidjt ber
empirifd)en fonbern ber reinen 2tnfd)auung entmeber in ber (Erfdjeinung
ober atg ©)ingg an fid) = X burd) ben fßerftanb ber bag fütannigfattigc
in einem ^nbegrif (complexus) befaßt, unb fid) felbft §u einem ab* 15
fotuten ©anjen ber 'ütnfdjauung burd) fpnttfetifcfje ©a£e a priori con*
ftituirt
©ruubfat) ber Sranfc. 9ßt)it: »mie finb fpntfjetifdfe ©atje a priori
möglich«? burd) ÜBorftettung im iRaume unb ber 3e*t bie bepbe ein
(negatio) ltnenbtidieg unbefd)ränft finb; nicht burd) begriffe pt)ito* 20
fopfjifd) fonbern burd) bie Construction ber begriffe matfjematifd)
©ie Iogifcf)e ißorftettung burd) ben SSerftanb in fid) fetbft unb bie meta*
pf)t)fifd)e burd) teine ®arftettung beg StJianigfattigen ber 9tnfd)auung. —
föemegenbe Kräfte med)anifd) unb üorf)er bpnamifd) bemegenb in 2tn*
§ief)ung u. Stbftofjung. — Hugenius u. Newton. — fSag ®afepn ber 25
Kräfte im teeren ütaum
3taum unb 3eit finb nid)t (ftegenftänbe ber fföarnefgnung (Slppre*
fjenfion) ben fonft mürben fie empirifcfje ißorftettungen mithin burd)
(Eiuftug auf bie ©ine beg ©ubfect gemirft beffeti mag in ber empirifdfeu
ißorftetlung gegeben ift (dabile) fonbern mag in bem SSorftettungg* 30

1 ift v.a. ein? 2 äSatnefpuung ö b 8 bem erst: einem 4 SBarnefp

muugen ö: nact) einem ffSrincip itjrer 4-5 Dbfebation O ift erst: wirb 5) finb,
b beren 10 finb g. Z. am Rande, b. i. erst: aber 12 metapf)t)fifd) unb gib*
jectib Erste Fassung: äfttjetifd) (davon nur die erste Silbe durchstrichen), zweite
Fassung: metapf)t)fifcf) (Q- Z. am Rande), dritte Fassung: tnetapfjbjifd) unb fubjectib
(unb fubjectib s. Z. am Rande). 15 befafjt Kommapunkt. 18 Anführungs¬
striche von mie fehlen. fbutpet. 20 (negatib) g.Z. am Rande. unbe»
fdjtänft g. Z. am Rande. 27 finb <5 fßrobucte bet (Sinbilb. Kraft. 28-29 beit —
gemirft g. Z. am Rande. 29 ma§ d gegeben 80 in erst: au§
 VII. Conv., VI. Bogen, 1. Seite. 67

dermögen (facultas repraesentativa) be§ ©ubfectS ibentifd) enthalten

ift. $fticf)t ein SSRanigfaftigeS gegebener ®inge (reale) auffer bem
©ubfect fonbern ber 3Xrt ber ißorfteffung ber f£)inge (formale) nnb §mar
in 9Infd)auung (repraesentatio intuitiva) in bem ©ubfect enthalten
5 (cogitabile) meldfe ißorftelfung fpntfjetifdje ©äjje a priori möglid) mad)t,

meil bie ißorftelfung nitfjt bloS biScurfib burd) ^Begriffe fonbern intuitio
burd) bie Konftruction ber begriffe bor fid) gef)t
fpierauS gefft eine SranSfc: fßffil. fjerbor mefd)e bie SRetaplft)*
fifdje 3Inf. ©r. ber iftat. 2ö. auf ©inengegenftanbe nad) fßrincipien beS
io Überganges gur fßf)t)fif enthält. — Unfer SßorfteffungSdermögen fcfjaft
fid) feine Dbfecte fefbft, an 2fnfd)auung u. Gegriffen
©)ie üftöglidffeit aber einer fofd)en fpntfjetifcfjen KrfentniS a priori
beruht barauf baff bie ©egenftanbe afS Krfdieinungen (nid)t afS
f£)inge an fid)) b. i. nur afS fubjectib allgemein nid)t af§ fd)fed)tf)in aff*
15 gemein borgeftellt, gebadfjt merben unb mir fie affo burd) Kategorien
fefbft machen. — 2)er biScurfiben Sßorfteffungen für affe Dbfecte
bie Qntuitibe be§ 2lff ber Dbfecte

2Bie finb fpntfjetifdfe ©afje a priori b. i. mie ift 9ftetapf)t)fif ber

9?atur möglid)?
20 Sfntmort burd) bie iBorftetfung ber ©egeuftänbe im 9taum unb
$eit (coexistentia et succeßio) afS einem ißerf)äItniS beS ©ubfectS, ju
fid) fefbft atS ©egcnftanbe in ber Krfdjeinung mithin nad) einem for=
mafen ißrincip ber ÜSerbinbung.
Dbafitatibe u. Dbantitatibe SSert)äftniffe ber SSorfteff. traft
25 SDer erfte 9fct beS ©ubfectS ift mein KrfentniSbermögen ber Dba=
fität unb Dbantität nad) §u erfunbigen unb auSjumeffen, b. i. erftlid)
ba§ iBemufetfepn meiner fefbft (fogifd)) unb bie Sfnfdjauung meiner fefbft
(metapf)t)fifd)) burd) fpntfjetifcfje ©ät)e a priori, ©id) fefbft §u feiern

1 ©ubjectä ö a priori 2 gegebener 2>inge v.a,: üon gingen (reale)

Ö fonbern 3 fonbern <5 blol 4 Sinn: in ber (in gorm ber —; Stnfdjauung?
repraesent (g.Z.) 5 mad)t Kommapunkt. 6 bloä g.Z. 8 peoor 8*9
3D(ietap'6pfifcf)e verstümmelt. 11 fefbft Kommapunkt an? in? ein?? Dahinter
kleiner Strich im Winkel. 10-11 Unfer — gegriffen s.Z. 12 aber g.Z.
14-15 üorfteIIe statt: üorgeftelft Kommapunkt, b. i. — Dorgeftellt g. Z. 17 Dieser
Absatz rechts verklammert. 18 Band, rechts oben, davor: vide 9 A. 20 Von
Üorftetfung an Fortsetzung 14 Zeilen tiefer. 21 Kommapunkt. 24 Das Fol¬
gende in dem letzten Spatium. jQbalitate QoantitatiDe abgekürzt. Dieser
Passus s. Z. 28 metapfppifd) versehentlich nicht in Klammern.
5*
 Opus postumum
68

1. $ie logifdje Kinpeit beg ^nbegrifg (complexus) ber fßorftellungen

nad) ber Siegel ber ^bentitat 2. bie SJletapppfifcpe ber ©pntpefig beg
fÖlanigfattigen beg $erf<piebenen nad) Kategorien ber burcpgängigen
SSeftiinung beg Objecte na<p ber Obantitat, Obalitat, fRetat. u. iOtoba*
titat; atg bag Formate ber Krfipeinung mornad) bag ©ubject fiep fetbft 5
W _

Spatium, Tempus, Positus finb nicpt Objecte ber Slnfcpauung

fonbern fetbft Stnfcpauunggformen bie a priori fpntpetifcf) aug bem
Krfentnigüermögen perborgepen
3uer[t mujj icp ^rincipien a priori für bie SJlögticpfeit ber Kr* io
faprung n. bau attererft empirifcpe aug Krfaprung t)ernet)men.
Galilei, Kepler, Hugens, Newton.
Staum u. 3eit unb bie Kategorien ber SSeftimung ber Objecte ber
Stnfcpauung im Staum unb ber 3eit— Sllteg a priori moburcp bag Object
fiep fetbft fe|t Slun finb Staum unb 3eit nicpt gegebene $inge (entia ir
per se) bie auffer unferer SSorftetlung ejiftireten unb nid)t ©egenftänbe
äußerer ober inerer SBarnepmung (b. i. feine empirifcpe Sßorftettung mit
93emuftfepn) unb gteitpmopl ißrincipien a priori metepe fpntpetifcp finb

VII. Convolui, VI. Bogen, 2. Seite.

Staum, 3eit, föefcpreibung eineg Staumeg in einer gegebenen Seit 20
unb SBemegung naep ben Kategorien ber Obantitat, qbalitat, Relation
unb gjlobalität beg Objectg ber SInfcpauung eineg gegebenen Objectg
naep melcpem bag ©ubject fid) fetbft §um ©egenftanbe ber Stnfcpauung
maept metepe nicpt empirifcpe fonbern reine Stnfcpauung a priori ift
atg Krfcpeinung. 25

1 Etwa 12 Zeilen unter dem Vorigen. 2 ber Sütetapptyfifcpe 6 Spatium

4 Zeilen. 8 bie ö au§ 10 Etwa 10 Zeilen unter dem Vorigen; andere
Schrift. 11 f)etnet)men. erst: ableiten Spatium 1 Zeile. 14 Von moburd)
(Sigel) an in dem letzten Spatium. Object Ad. schlägt vor: ©ubject 15 Von
3tun an Fortsetzung in dem vorletzten Spatium. 16 nicpt g. Z., Sigel. 20 3eit,
ö unb gegeben 22 beS ObjectS nach Ad. versehentlich nicht durchstrichen.
9tnfcpauung <5 im iß 28 toelpen 24 reine doppelt; vor dem zweiten ange¬
setzt: 3t? 25 al§ v.a. in? Darunter folgender d-Absatz: ®er ©egenftanb
= X1) ift al§2) ©tenjenlo^ (in indefinitum) gebadet at§ ba§ Unenblicpe in ber
(Stfcpeinung fubjectit)

M =X g.Z. 2) als g. Z.
 VII. Conv., VI. Bogen, 1. und 2. Seite. 69

©in fßrincip fpntpetifdper Urteile a priori b. i. ber Tronic. fßpito-

foppie getjt notptoenbig borget mie aber biefe§ SJtögtidp fep ift bie Auf¬
gabe be§ Uberfdpritt§ ber metapppf. Slnf. ©r. ber Mö. §ur
unb biefer ift nur baburcp möglich bafj bie ©egenftänbe ber ©inen-
5 anfdpauung nur at§ ©rfcpeinungen b. i. ba§ formale be§ ÜUtanigfattigen
biefer Anfdpauung a priori jum ©runbe gelegt tbirb
Ta§ SÖemuftfepn meiner fetbft ift ein togifcper Stet ber ^bentitat
nämtidp ber ber Apperception burdp ben ba§ ©ubfect fiep fetbft §um
Object madpt unb bto§ ein 33egrif fiep irgenb einen ©egenftanb corre-
xo fponbirenb §u fe|en. Steine Anfdpauung ift fRaum u. 3eit unb ba§ for¬
male ber empirifepen — Tiefe SSorftettung ift reine nidpt empirifcpe
Anfdpauung metdpe nidjt mie in ber Sogit oom allgemeinen pm be-
fonberen anatptifcp fonbern bom Att be§ $nbegrif§ be§ SAannigfattigen
pm ©ingetnen fpntpetifcp fid) fetbft a priori conftituirt unb blo3 ba§
io Formate be§ SRanigfattigen ber Anfepauung be§ ©ubfectä in ber Tota¬
lität b. i. ba§ Unbebingte ©anpe ber Anfdpauung enttjätt. Tie An¬
fepauung metdpe biefe ($inb)eit auSmacpt ift bie SSorftettung bon 9?aum
unb 3eit fetbft bie feine Söarnepmungen (empirifcpe SSorftellungen mit
23emuftfepn) alfo nidjt apprepenfibete ©egenftänbe fonbern btofje
20 formen finb unter benen ba§ Sftanigfattige be§ ©egenftanbeä ber
Anfepauung unb groar aI3 ©rfdpeinung borgeftettt mirb.
Tie intussusception u. extraposition. Sßon metdper bon bepben
gept man au§? — Tie erfte ift fftaum bie jumpte bie 3eü fo bocf) baff
bie innere ©ompofition be§ Sftanigfattigen ber Anfepauung borpergept
25 ober bielmepr bie eine mit ber anbern in mecpfelfeitigem SSerpattnie»
ftept. 2Ba§ ipre composition medpfetfeitig in ©iner Anfepauung beftiint
ift ber SSerftanb in fo fern er ben ©in überpaupt afficirt unb ba§
©inenobject all ©rfdpeinung barftettt. Tal barftettenbe innere fßrincip
ift = X, moburep bal Ting fiep fetbft maept.
3 Uberfdpritt ißpipif Kommapunkt. 5 formale (5 ber be§ ffltanigfattigen
g. Z. 6 9tnfcpauung <5 nur Links abgewinkelt. 7 togifcper: ber ^bentitat g. Z.
am Rande 8 nämtiep — ber g. Z. burep g. Z. ben v. a. ber 9 maept ö
opne naep 93egtif <5 ber ©egenftanb 8 ber Stnfcpauung 10-11 reine (statt:
SleineJ — empirifepen g.Z. am Rande. 11 Sßorftettung <5: ift nun entmeber (g.Z.
am Rande.) ift 8 bie ü niept empirifepe g. Z. 13 anatptifcp g. Z. 14 fpn-
tpetifcp— fetbft g.Z. 15 im (statt: inj 8 @r 10 entpält 8 unb biefe 2)ie
g. Z. 17 tßorfteltung non erst: reine ülnfcpauung 18 fetbft 8 beren e 19 alfo
g. Z. 20 be§ ©egenftanbeg ber g. Z., am Rande; erst: ba§ SDtanigfattige ber 9tn-
fepauung ber vergessen zu streichen. 22 Vor 2)ie 8: $et ©egenftanb = X
23 A. schlägt vor: erfte und jloepte umzustellen. 26 in 8 bet 29 Komma¬
punkt. ®ing Ad. schlägt vor: ^cp tooburep — madpt. g.(s?)Z.
 Opus postumuni
70

$aum unb £eit objectio unb bie 3ufamenfe^ung beg bannig*

faltigen atg bag üttateriate bet Stnfcpauung fubjectib im 3Raum unb
ber Seit atg bag formale bet Stnfcpauung im 5Raum unb Seit. — ®ag
3Jlateriale ift ber ©egenftanb in bet ©rfMeinung = X bet a priori ben
©inen gegeben ift. $ag formale mag bet SSerftanb für fiep felbft ju 5

einem ©egenftanbe bet ©ine conftituirt — 9taum unb Se^

apprepenfibele ©egenftanbe, aucf) nicpt cogitabete Sufainenfepung beg
SRanigfattigen in bet 2tnfcpauung gegeben fonbern SSerpättnig begriffe
im ©ubject.

Söeil fRaum unb Seit nicpt epiftitenbe 2>inge gteicpmopl aber Sin-10
f(Planungen oon Sßerpättniffen finb fo ftetten fie ipte Objecte bot alg
©rfcpeinungen b. i. atg SBorftettungen melcpe btog fubjectib bie gotm
bet 9tnfcpauungen bie ©egenftanbe atg ©tfcpeinungen borftetten melcpe
formen a priori bot atten SBatnepmungen borpetgepen unb mo ein
Unterfcpieb beg Dbjectg = X atg ©rfcpeinung bon bem ©egenftanbe 15
atg ®ing an fiep fepon im begriffe liegt
Um aber ©rfentnig §u fepn ba§u mitb Qtnfcpauung unb nidpt btog
^tpperception fonbern s2tpprepenfion beg ©egenftanbeg erforbert aber
nicpt apprehension fonbern eigene a priori fepenbe SSorftettung aug
eigener traft beftimt bie fJtnfcpauung ober bie ©rfcpeinung ®ag ©ubject 20
fept fiep felbft burep bie fpntpetifcpe fape a priori butep bie formen
finntieper fdnfcpauung fRaum unb S^t ^*a ©ubject trafte augübt
baburep eg fiep felbft afficirt unb eg gu ©rfepeinungen beftimt.
2 af§ — SKateriafe g. Z. fSKateriate erst: Formate,) 5 felbft <5 beroirft 8 ge=
geben lies: (gegebenen? 10 Linker Rand; Schrift des Haupttextes. 16 in
gegriffen Spatium etwa 11 Zeilen; das Folgende veränderte, dickere Schrift.
17 Vor Um (5: 5tn biefetn punct bet ßrtentniä aber mitb et (schließt sich an den
Zusatz S.69, Zeile 11 an, der die gleiche Schrift hat). 18 ütppetcepticm 6
ju fepn baju mitb Von aber an Fortsetzung in dem letzten Spatium mit der
früheren Schrift. 20 bie v.a. bet (beidemal) Ta» 6 Djec von hier unterhalb
des Satzes: Um aber — erforbert und wieder in der dickeren Schrift. 21 butep
doppelt. 22 ba erst: mobutd) 23 Etwa 9 Zeilen tiefer noch folgende persön¬
liche Notizen; die auf den unteren Rand übergreifen:
fßottä Formgebung ber reinen fßpilofoppie roetdje jugteiep bie ÜDtatpe*
matit jut Tienftmagb maept.
Ter 3ettfd)neiber u. ßaptan. — (Stiefeletten u. Söteifter Stelcp. ßaplati.
Prof.1) Poerschke. ©eftorben, gebopren.— Trodneä tpafternat. Toba!
[topfen2) (Sin ,(peberbatometet anjufdjaffen. ittud) ein gute? Tpetmo»
nietet nad) Reanmur u. Fahrenheit.

l) Prof, ö Pösch 2) Von (Sin an eine Zeile darüber.

 VII. Conv., VI. Bogen, 2. und 3. Seite. 71

VII. Convolut, VI. Bogen, 3. Seite.

$ftaum unb $eit finb nid)t ©egenftänbe fonbern reine Slnfdiauung
felbft nid)t empirifche Verkeilungen eines Aggregats ber Vernehmungen
nict)t ein ffmhrbareS (aßignabile) beS SCRanigfaltigen maS für bie Vor*
5 ftellung gegeben ift fonbern baS formale ber Qufainenfe^ung beS SJtanig*

faltigen ber Stnfd)auung baS mit biefer ibentifcf) ift. ©ie finb nicht
®inge bie auffer ber Vorftellung eyiftirenb als aphrehenfibel gegeben
finb fonbern baS maS baS VorfteltungSbermögen für fiel) felbft mad)t: —
©ie finb baf)er febe ein unbegrenztes ©ange im negatiben ©ine nicht
io als ©egebene ©röffe fonbern als f^ortfdtjritt ber gufaihenfeZung inS
Unenblicfje
Sie 6fiften§ im 9taume unb ber Qeit (coexistentia et succeßio)
ift nid)t bie ber Singe an fiel) fonbern als eines ©egenftanbeS in ber
©rfd)einung b. i. fubjectib beftimbar als einer negatib//uneitblid)en
io (gren^lofen) ©reffe unb eS ift nur ßin Vaum unb nur eine ßeit
SaS Verhältnis beS Objects gum ©ubject maS baburd) beftimt
mirb ift nid)t 2Barnet)mung bon coejiftirenben gingen fonbern ihre
Vorftellung alSßrfcheinung SaS Sing an fid) = X ift bloS bie Vegeidmung
eines DbjectS in fo fern eS bloS als Srfcheinung ein ©inengegenftanb
20 ift ift bie Qbalität, Doantitat, zc. nad) ber Drbnung ber Kategorien

nid)t in ber 5Xpl?ret)enfion beh eS finb nicht cjiftirenbe Singe fonbern

SlctuS moburd) baS ©ubfect fich felbft gnm Vebuf möglidier Krfaf)rung
felbftfeZt a priori unb fid) gu einem ©egenftanbe conftituirt; too ban
bie Slufgabe eintritt »mie finb ft)ntf)etifd)e ©ä|e a priori möglich«?
25 Siefe ©affe finb nur moglid) burd) bie abfolute Einheit ber Ve=
ftimung beS Objects als beftimbar für bie Erfahrung nid)t burd) bie
Erfahrung (beü fonft mären fie nicht KrfentniS a priori) nid)t burd)
urfprünglid) jufameugefehte Väume ober 3eiten fonbern als in Sinent
3?aum it. Gitter ßeit ^ufahiengefaht bie barum als Unenblid) borgeftellt
30 merben unb reine Slnfchauuttgen nicht Vernehmungen unb felbft
gemacht finb mo baS Subjcct ihm felbft object ift.
Erfahrung aber unb mie bie! VeftimungSgrünbe ba§u gehören fair

2 reine erst: unbebingte 8 felbft <) unb 4 maS ö ©egeben ift 6 ba§
erst: fonbern 7 als> g.Z. 8 baS v. u. bie für fid) g.Z. 0 negatitiem ö finb
10 ©egebene v.a.? 12 3eit <5 ift 14 einer ö © 14-15 unenb»
lieber (gren^lofer) 15 Kr.: grenjtofe ©in v.a. ein 18 bie erst: eine
lb Ad. schlägt vor: eä nidjt blo§ 18-20 ift blo3 — Sinengegenftanb ift s.Z.
am Bande. 25 ‘dbfolute g. Z. 80 SBarnebmungen ö finb 81 gemocht <5 gemacht
 Opus postumum
72

nid)t (weit fie alg a posteriori gegeben borgefteltt wirb) nie ein fßrincip
ber ©ewigpeit fonbern einer bloßen Slnnäperung gu berfelben betrachtet
werben (Hippocrates) j bie Urangfcenbentalpfjilofopfjie Ion nicl)t aug
bem empirifdjen gufamengewebt werben Xie ©egenftänbe müffen alg
(Meinungen nicht alg «Sachen an fiel) betrachtet werben wen bie 93e* 5
[Hutung ihre§ Mannigfaltigen a priori ftatt finben foll
$ie Xrangfc: 9ßpilof. enthält fpntpetifcpe ©runbfape a priori aug
gegriffen (atfo ißrincipien ber 9ßpilofopf)ie); bie reine MatpemaHl
fpntpet. ©r. a priori burcf) bie ©onftruction ber begriffe. ®ie leptere
gehören nidjt gur Srangfc. 9ßpiIofoppie fonbern bie 93erbinbung jener 10
mit ber Matpematil burct) begriffe ober ppilofopfjifcfje a priori $ie
ißpilofoppie überhaupt im ©angen ipreg ©pftemg. 2)en ppilofoppifdjen
©ebraud) oon ber Matpematil al§ Qnftrumentg gum 93epuf ber
9ßpüofopl)ie (nicht umgefeprt; matpematifcpe ©äpe Ionen nicht burd)
9ßpilofopf)ie begrünbet werben.) — Man lan bie teueren ©ä|e in* 15
birect//ppilofoppifd)e neuen: 5.93. in ber matpematifdjen Sepre bom
§ebel wo gum medjanifcpen 9ßtincip noch ein bpnamifepeg ooraugge*
fept wirb (namlicp bie föigibität beffelben alg SSirlung ber 5lngiepung
feiner Steile in geraber ßinie) beffen Möglicpleit ber_Matt)ematiter
Schlechthin poftulirt. — $er §ebel ift abfotut rigib wen bie Sängen* 20
angiepung beffelben unenbtiep ift. 93ei ©eil unb Kloben abfolut fiaccid
nnb unenbtiep gufamenpöngenb gu reiffen Qm ®eil abfolut incom-
preßibele belaftete Qtädje.

®ie ©elbftbeftimung naep ber Drbnung ber ©ategorien ber Qvalität,

Qvantitaet zc ift nicht bag logifepe 93ewuftfepn feiner felbft ben bag ift 25
logifch Sftur baburep baff bag ©ubfect fid) felbft Dbject wirb fdjreitet
bie 9lpperception gur 9lpprepenfion unb fdjreitet oon ber Metapp.
gur Srangfc: 9ßpilofoppie fort oom Slnalptifcpen gum ©pntpetifepen
a priori burd) ben 93erftanbAppreh.simpl. Judic. et ratiocin. im ©ubfect
beg ©rlentniffeg _ 3°
Aenesidemus bag 9ßrincip ber idealitaet ber ©inenobjecte baburep

1 alö g. Z. Schluß klammer fehlt. Lies: tüte als« ein 3 jtraSfcem

bentalpbüo{ophe 9 Jpntfjet. — a priori s. Z. am Rande. 9-11 $>ie testete
— a priori s.Z. am Rande (ohne Beziehungszeichen am Rande). 12 überhaupt
<5 bie 13 als Sakraments g.Z. 33et)uf ö oon 15 teueren 16 mattje*
matifepen verstümmelt, g. Z. am Rande. 17 Von too an dünnere Schrift, wie die
letzten s. Randzusätze. gur statt: gum 22 Von Qm an Fortsetzung am rechten
Rande. 24 Rechter Rand ölen, gleiche Schrift wie das letzte.
 VII. Conv., VI. Bogen, 3. und 4. Seite. 73

ba§ ©ubject ficfj feXbjt mactjt ba e§ bto§ ein ©tjftem öon SSorftedungen
§um 33etjuf ber Sftöglicfjfeit ber ©rfentnig bem formalen nadj grünbet.—
^taum unb 3eü fittb bto§ fubjectibe formen ber Stnfctjauung b. i. 33or*
ftedungen be§ Dbject§ in ber ©rfdjeinung unb betjbe unenbftdj nid)t
5 pofitib in ber 3ufa^enfe|ung fonbern negatib in ber 33egren§ung.
(unb bie angebücfj am £empet gu Delphos auägeftedte Süranfe)

VII. Convolut, VI. Bogen, 4. Seite.

©rfttictj ba§ S3enmftfetjn feiner fetbft at§ facultas repraesen-
tativa gmetjteng bie SSeftiinung feiner fetbft aI3 function feiner fetbft
io at§ vis repraesentativa. dritten? bie ©rfcfjeinung feiner fetbft al§
$tjänomen§ at§ üfianigfaltigen ber SSorftedung: ber burcfjgangigen S3e*
ftiinung ab> ©pifteng feiner fetbft aber bto§ al§ ©rfdjeinung a priori
nidjt at§ 2>ing an fid) objectib = X fonbern mie ba§ ©ubject afficirt
rt)irb burctj ben fßerfianb: ©rfentni§ feiner fetbft burctj ©etbftbeftimung
i5 im Sftaum unb ber 3eit.
Söie finb ftjnttjetifdje <Sä|e a priori möglich? Stufgabe ber 2xan§fc:
ißfjitof. SBie ift ©rfafjrung al§ ©intjeit mögtidj; ben e§ giebt nidjt ©r*
fatjrungen fonbern nur ein @ange§ mögtidjer Söarnefjmungen in fo fern
e§ ein ©tjftem auSmadjt unb nidjt burd) biefe für fie unb ifjre SJiog*
20 tidjteit merben bie fpnttjetifdje ©äpe a priori mirb ber Compteju§ ber*
fetben gebadjt.
j£)a3 SSorftettungSbermögen (facultas repraesentativa) getjt bon
innen tjinau§ mit etma§ ma§ fie fetbft fept (dabile) bem dtaum u. ber
3eit ber Stnfctjauung. Staunt u. 3^it ats> formen ber reinen Stnfctjauung
25 a priori nidjt burd) etn>a§ itjr ©egebene§ einem ftjntfjetifdtjen ©rfentni§

a priori nietete ba§ tran^feenbentate ©rfentni§ tjeifjt tuoburdj ba§ ©ub=

fect fidj fetbft afficirt unb fubjectib fidj fetbft gum ©egenftanbe = X
madjt unb grnar in ber ©rfcfjeinung at§ einem abfotuten ©angen nidjt
einem Inbegriff ber Söarnefjmungen metctje at§ empirifdje SSorftet«
1 Von ba an Fortsetzung 5 Zeilen tiefer. 6 Dieser Absatz steht be¬
ziehungslos 3 Zeilen unter dem, Vorigen, neben dem Abschnitte: Srfatjrung aber —
ftattfinben folt des Haupttextes, s. Z. zu dem Stichwort: Hippocrates (S. 72 Z. 3)?
In der rechten unteren Ecke des Randes noch folgende persönliche Notizen: Pod-
scharli. ißaffentjeimer grüben 1. ©djeffel u. V2 troden 9 feiner d Straft ju
33eftimung fetbft — function g.Z. Hinter dem zweiten fetbft Lücke im Text
(etwa 5 Silben lang). 10 repraesentatativa 14 tnirb <5 unb 19 biefe
ergänze: fonbern 21 Dieser Absatz links umrandet. 24 Hinter: Stnfdjauung An¬
fangsklammer. 25 Nach fpntljetifcfien angesetzt: Gerten 26 Hinter: tjeifjt setzt
Ad. Schlußklammer. 27 fubjectib verstümmelt. 28 nidjt d b 29 empirfdje
 Opus postumum
74

jungen jur (Srfatjrung leiten; ben biefe ift nur in bet butdjgängigen
föeftiinung enthalten (existentia est omnimoda determinatio) welche
nidjt gegeben fonbetn nur als ^ßtincip gebaut rnirb, unb ein unenb*
tidjeS ©an£e bet 2lnfd)auung fubjectiö bat[tellt
Sie Totalität bet 2lnfd)auung ift baS maS :c. &
9taum u. Beit ift nidjt baS Object maS angeraut mitb fonbetn bie
teine 2lnfd)auung felbft. 9?id)t ein ©egenftanb in bet (Stfdjeinung
fonbetn ©elbftbeftiinung beS 93emuftfet)nS unb etmaS negatib//Unenb=
lidjeS meldjeS bod) als pofitib unenblid)
Dtaum u. Beit finb 5lnfd)auungen ot)ne Dbfect mithin bloS fubjectibe 10
formen bet Bufamenftellung beS 5manigfaltigen inS Unenbtid)e eines
abfoluten ©anjen (meldjeS fein St) eil eines nod) größeren ©an^en ift).
fftidjt etmaS StjojoretjenfibeleS metd)eS gut 2öatnef)mung gegeben ift
(dabile) fonbetn bie ©etbftbeftimung beS ©ubjectS fonbetn bie gorm
in meldjet eS fid) felbft §um Objecte conftituitt unb biefeS fein eigener 15
©egenftanb ift. SDatjet bie 2lsiomen: (SS ift ©in 9taum unb (Sine Beit.
Ser fRaum enthält bret) fdbmeffungen nad) bem Oualitatioen SSert)ält*
niffe Sie Beit (Sine. fftad) bem Obantitatiüen. fRaum unb Beit finb
bet ©röjje nad) unenblid). — hierauf gtünbet bie StanSfc. ^ßf)ilof. bie
Aufgabe: »Sßie finb fi)ntt)etifd)e @ä|e a priori möglid)?« mit nehmen 20
alfo unfer (StfentniS nidjt oon ben Objecten fonbern bie begriffe unb
fßrincifnen liegen in bem (SrfentniSbermögen nad) meld)em fid) bie
©egenftänbe unb bie formen bet f8et!nüpfung richten. (Sben batunt
finb bie ©egenftänbe SSotftellnngen in bet (Stfdjeinung unb bet Untere
fdjieb oon Singen an fid) ift nid)t ein Untetfd)ieb bet Objecte als Singe an 2i
fid) fonbetn nur ein fcientififd)er (ibeal) für baS ©ubject nid)t baS Object

Sie ©renjje beS fRaumS ift bet fßunct. Sie ©renje bet Be^ ker
Slugenblid

2 omnimoda? (so auch R.) omnimodo?? omnimode?? 3 Wirb Komrna-

punkt. 8 33eWuftfet)n 9 fwfitib 6 unblic Links abgewinkelt, bricht
ab. 10 fubjectibe verstümmelt, g. Z. 11 3uiaröenftellung v. a. Spornen»
fejjung SCRanigfaltigen 6 unb Unenbticfye <5 in fo fern 13 meld)e§ <5 bon ber
Sßatnefymung verstümmelt. 14 fonbern doppelt durch al; d bon bem ©ubject
©ubjech ö woburcf) 15 e§ g.Z. 17 Dualitatiben? qbantitatiben? (Wortbild
wie: qbatite). 20 Frage- und Anführungszeichen verkleckst. 21 ©rtentnis
bon 25 Von ift an quergeschrieben, rechts am Rande; durch Zeichen verbunden.
26 ibeal? ibealet? 27 Unterer Rand. 28 5lugenblicf verstümmelt.
 VII. Conv., VI. Bogen, 4. Seite. 75

j£)ie Batur unb bie ©efefje tljrer ©rfd)einungen rieten fiel) nad)
bem BorftellungSbermögen 93. in bet Btathematif roelc^e if)te Ob¬
jecte fetbft macht.

©hnttjetifche ©ä|e a priori giebt eS für ©inengegenftänbe unb

5 anbete für ©egenftänbe ber reinen Vernunft (in ber Moral ober für
ben ©efejjgeber ber Moral)
333aS ift in ber fBetaphbfif £tanSfc. i]ßl)iIofopl)ie? 3ßaS ift in ber
ü£tan3fc: ißlfilof. StRetaptjijfif. — 3ßaS ift Übergang oon ber üftetaph-
§ur ißhbfit, offne bod) nod) fßhhftf §u feifn— fßrincip beS Übergangs —
io üTranSfcenbental betrachtet ben ©egenftanb in ber @rfd)einung bie ber
©adfe an fid) = X ift tranSfcenbent — ®ie ber ©adfe an fid) ift bloS
copula
5)ie ©ultut in 91nfef)ung ber Bearbeitung ber BerftanbeSfrafte in
Bnfeffung ber Quantität ber Kräfte beS ©ubjectS mirtt aud) $nbirect
15 auf bie Qvalitaet mithin al§ ^»t)iIofopt)ifcb)e§ fßrincif) (didiciße artes)

!an aber bod) hämifd) fetfn. — SMftner

üütathematif ift ^unfttehre u. fßffilofohffie tan aud) als folche 3. 93.
men bon ben anjiehenben Kräften bie gut ©teifigteit beS §ebelS erfot-
berlid) finb gebraucht metben. 21ber fie gehört nid)t §ur 9BeiSf)eitS=
20 lehre u. ber fBatffematifer tan meit entfernt bon SBenfdfen 93effe-
rung feifn.
f£)ie $bealität äußerer ©egenftänbe ift jugleidf ber ©runb ber
Realität ebenberfelben als ©adjen aufjer unS (im Baum u. ber
Seit).
25 f£)aS repraesentabile ift entmeber dabile ober bloS cogitabile.
Baum u. $eit finb baS erfte. Baum u. $eit finb nid)t etmaS
©füftirenbeS aujfer bem ©ubject fonbern bloS ein modus ber 21n=

1 Das Folgende zwischen dem letzten und vorletzten Absatz des Haupttextes der
Seite. 4 Linker Rand oben. 6 Etwa 15 Zeilen Spatium. 9 fßtftffü?
l'ifdj? 10 betracht statt: betradjtet Ad. ergänzt: iranfjenbentale 93etrad)tung
Von bie an Fortsetzung wieder zwischen dem Haupttext. 11 ift bloS doppelt
durch a l. 13 Wieder am linken Rande; veränderte, dunklere und fettere Schrift.
14 Obatität 15 pt)itofof)f)ifc£)e3 abgekürzt. 17 Größere Schrift. 18-19 er=
fotberlidE) v. a. erforbert tttetben ergänze: bie Diebe ift, 20 ffltenfdfen abgekürzt.
22 Andere, dünnere Schrift; dieser Absatz stand vermutlich zuerst am Rande.
24 Schlußklammer fehlt. 26 Von Staunt an auf den unteren Rand übergreifend.
finb finb ba3 27 modus <5 am
 Opus postumum
76

fcfyauung beg Dbjectg felbft eg giebt nid)t föäume u. Seiten bag Unenb*
iidje ift einzeln

VII. Gonvolut, VII. Bogen, 1. Seite.

S9et)tage VII
£>afj wir a priori b.i. üor aller empirifd)en fßorftellung mit 93enmfri 5

fepn (üor aller Sßarnefjmung) ein Sftanigfaltigeg ber SSorftellungen fljn«

tfjetifdj ber $orm nad) ju einem ©an|en b.i. gur ©intjeit ber £u*
famenfe|ung im 93emuftfet)n barftellen müffen bemeifen bie reine 2In*
fdjauungen üon 9taum nnb Seit meldje nid)tg mar§unel)menbeg (eji-
ftirenbeg) ober 9tealeg fonbern blog eine $orm §um ©egenftanb f)aben 10

nnb fie felbft machen müffen um fidt) biefeg Dbjectg bemuft ju fepn
eine Unenblid)teit beg ^nbegriffg (complexus) biefer SSorftellungen in
einem ©anjen barftellen unb eine gbealität ber SSerffältniffe ber gorm
nad) welche üor aller Realität ber 2Barnet)mungen ber SORaterie nad)
(aspectabile ceu dabile) üortjer get)t. 15

fKaum unb Seit finb nämlid) nidjt Objecte ber Slnfdjauung fonbern
blog fubjectiüe formen berfelben bie nicf)t auffer ben SSorftellungen
ejiftieren unb nur im ©ubject gegeben merben b. i. bie SSorftellung
berfelben ift ein 3tct beg ©ubjectg felbft unb ein ffßrobuct ber ©in»
bilbunggfraft für ben Sinn beg ©ubjectg aber ift bie Urfadje ber SSar* 20

netjmung ©egenftanb in ber ©rfdjeinung (Phaenomenon) meld)e aber

2 einzeln? einjig?? Am linken Rande, Mitte, noch folgende, durchstrichene,

persönliche Notizen:
ißrof. 3tinf u. ©äfd)e x)
Universität in Dorpat
33rief an Kant it)n in Äönigäb. ju Doot ju creiren
porter mitgubringen. 3t 3t unb 3lnberfd)2 3). — $iefer Dütcfjen
3 Der Bogen am oberen Rande links von fremder Hand mit der Bleistiftnotiz:
7. Conv. Bog. VII. versehen. Der Text seilst beginnt mit dicker, schwarzer Schrift.
6 bor v. a. ber 7 ©anfjen ö ber Sorftell b. i. g.Z. 7-8 gufainenfejjung ö
jur 8 Hinter: SSemuftfepn durchstrichener Beziehungsstrich. 10 ©egenftanb
abgerieben. 9-11 nidjtä — fetyn g.Z. am Rande. 12 ein 14 ber ÜDtaterie
v. a. bem material 15 ceu erst: non 16 nämlid) s. Z. 3lnfd)auung v. a.
9Infd)auungen 17 bto§ fubjectiüe s.Z. 17-18 Erste Fassung: nidjt auffer bem
<Subjecte al§ ein ejiftirenbeä ÜJJtanigfaltige gegeben al3 g.Z. bem nicht in: ben
verbessert. 18 b.i. bie s.Z., erst: fonbern iljte 19 berfelben s.Z. be§ <5 b
20-21 für — Phaenomenon) s. Z. am Rande.

1) ©öfdje statt: ©äfdje 2) ülnberd)

 VII. Conv., VI. Bogen, 4. Seite u. VII. Bogen, 1. Seite. 77

nicf)t abgeleitet (repraesentatio deriuativa), fonbern urfprüngtid) (ori-

ginaria) ift unb beten ^rincip nid^t bie 9Jtetapt)l)fif fonbern Srangf:
$f)itofopt)ie begrünbet unb auf eine gmet)tt)eilige Stufgabe tjinauggefjt:
1. Sßie finb fpntfyetifdje ©runbfa|e a priori aug Stnfdjauungen, 2. Söie
5 finb fpnttjetifdje ©runbfa^e a priori aug Gegriffen möglict)?

3)ie S£rangfcenbentat//$t)itofoüf)ie aber begrünbet tfiemit pgteid)

bie Sttattjematif inbem fie bie testete atg ignftrument braucht nidft un»
mittelbar beit eg märe ein 38ieberfprudj bag mag btog ©rtentnig
nad) ber Conftitution ber begriffe ift unmittelbar pm begriff p
io machen
$>er erfte Stet beg SSorftettunggbermögeng ift bag SSemuftfeip meiner
©etbft meldfeg ein btog logifdjer Stet ift ber alter übrigen SSorftettung
pm ©runbe liegt, moburd) bag ©ubject fid) felbft pm Objecte madjt. —
35er §met)te ift biefeg Object atg reine Slnfdfauung a priori unb p=
15 gleid) atg begriff p beftiinen, b. i. pr ©rtentnig atg Inbegriff (com-

plexus) ber Sßorftellungen nad) einem ißrincip ber ©ategorien nämlid)

bem ©t)ftem ber Categorien, ber Qvalität, Qvantität :c. atg burd)»
gängig beftiinet b. i. bag ÜDtannigfattige in ber ©rfdfeinung atg pr ©in»
fyeit ber ©rfatjrung get)örenb (atg ejiftirenb) borpftelten *
20 3)ag erfte mag ber SSorftettunggfraft gegeben ift, ift fttaum unb
3eit unb bag 3)afet)n ber 35inge im Staume unb in ber $eit olg beg
ftnbegriffg (complexus) eineg auf §met) ©eiten unenbtid) berbreiteten
SJtanigfattigen ber Stnfdpuung. 3)ie ©egenftänbe biefer SSorfteltung
finb nidft ejiftirenbe 3)inge (non sunt entia) aber eben fo menig aud)
25 Unbinge (non entia) ben fie finb nidjt ©egenftänbe ber Söarnetjmung

* Omnimoda determinatio est existentia

1 Vor: repraesentatio ö origin fonber 1-2 originaria o v.a. d
2 beten <5 S3egrünbung bie g. Z. 9JtetapI)t)fi! TI v.a. m 4 Slnfdfauungen
Kommapunkt. 6 begrünbet erst: gegrünbet auf attatljem l)iemit v.a. t>ie-
bet)? 7 Von inbem an die dünnere Schrift der bisherigen s. Zusätze.
9 begriffe moglid) ift (Ct.) 10 Links abgewinkelt. 12 Von meldfeS an
Fortsetzung am rechten Rande. aller v. a. allen 13 liegt Kommapunkt
meld)e3 — liegt s. Z. am rechten Rande. 14 reine g. Z. 15 beftimmen
Kommapunkt, gut v.a. pm (um?) 16 ißtincip <5 ju ber Kategorien g.Z.
17 ©pftem ©t» v. a. nä 17-18 al3 burtf)gängig beftiinet erste Fassung: boll»
ftänbig durchgängig ju beftiinen 19 geljötenb 6 ejif Dieser Absatz links abge¬
winkelt. 21 be§ erst: eine§ 22 (complexus) ö be§ eine§ — berbreiteten g.Z.
23 91nfd)auung ö im 9taume unb ber geit 24 eben fo menig aud) erst: aud)
nid)t 25 ©egenftänbe — Üßarnetpnung s. Z. 26 Diese Anmerkung nach¬
träglich umklammert.
78 Opus postumum

obfectio aujfer bem $orftellenben fonbern unfere Sßorftellung felbft

fonbern nur [ubjectiö in bet ißorftetlung beffelben gegeben ipre unbe=
fcpränlte ©röfje ift nicpt Slllgemeinpeit (vniversalitas conceptus) fonbern
bie Sllltpeit (omnitudo complexus Vniversitas) nicpt ein bloS benlbareS
©angeS nacp Gegriffen (cogitabile) fonbern als ©egenftanb gegeben 5

(dabile) unb ber ^ortfcpritt in ber ©rlentniS beffelben ift ber Übertritt
Don ber 9ttetapppfif §ur £ran§fcenbental//ißpilofoppie bie nicpt blo§
Don gegriffen gu Slnfcpauungen analptifcp fortfcpreitet fonbern nur Don
ber Slnfcpauung fpntpetifcp §u bem Spftem berfelben a priori natf)
einem fjßrincip fiep felbft conftituirt. 10

®a§ iöemuftfepn feiner felbft (apperceptio) in fo fern e§ afficirt

mirb ift bie ißorftellung be§ ©egenftanbeS in ber ©rfcpeinung in fo ferne
e§ aber baS ©ubject ift toa§ ficf) felbft afficirt fo ift e§ aucf) gugleicf) als
ba§ Object an fiep = X anjufepen.

©S ift leine Spontaneität ber Drganifation ber üftaterie fonbern 15

nur ffteceptioitat au§ einem iinateriellen ^ßrincip ber iöilbung ber

üftaterie §u Körpern melcpe auf baS Vniversum gept unb ein burd)*
gängige^ SSerpättniS ber fülittel §u 3tfeden entpätt moüon ein SSerftanb
(ber aber nicpt Söeltfeele ift) nicpt fßrincip ber Slggregation fonbern
be§ SpftemS. 20

®ie ÜRatpemati! toirb burd) ^ßpitof. inbirect begrünbet

©elbft ber DrganiSm ift im 93etouftfepn feiner felbft entpalten
®a§ ©ubject mad)t feine eigene £jorm nad) Qtoeden a priori 2)er
^nftinct ift eine Autonomie beS bpnamifcpen fßrincipS metcpeS auf
einen 9Cfted)aniSm ber ©etbfterpaltung pinmirlt 3lüedeinpeit. ©pon= 25

taneität. Veget. Seben

1 auffer — felbft s. Z. 2 beffelbert s. Z. 2-3 if)te — ift g. Z. ohne Ver¬

weisungszeichen. S nicf)t <5 nad) ipret fonbern S e§ ift 4 complexus
Vniuersitas s.Z. Lies: omnitudo sive? Vor nidft ö: alö b. i. 21lll)eit be§
ein g.Z. 5 Über ©anjeS undurchstrichen: ein nad) gegriffen s.Z. 8 nur
g.Z. 8-9 bon oon bet 11 (apperceptio) <5 ift bie logifd)e fern b e§ ba§
©ubject fid) felbft <5 ba§ ©ubject g. Z. e§ g. Z. 12 toirb g. Z. bie ö ur*
fprünglidje SSorftellung v. a. üorfteltung ferne 6 eä aber bod) 15 Rechter
Rand ölen. (Spontaneität verstümmelt. 19 Schlußklammer fehlt; sie kann
auch nach: <©t)ftem§ gesetzt werden, Ad. will dann ergänzen: T>ie Urfadje ift.
21 4 Zeilen tiefer. burd) Sigel. Diese Bemerkung umrandet. 22 15 Zeilen
tiefer, größere und lockerere Schrift. 23 Von ®er an Fortsetzung 4 Zeilen tiefer,
kleinere Schrift. 24 auf g.Z. 25 einen v.a. feinen? 25-26
einpeit. — Seben s. Z.
 VII. Conv., VII. Bogen, 1. und 2. Seite. 79

ütftetapppfif u. StranSfcenbentalppilofoppie firtb batin bon einartber

unterf epieben bafj bie er ft e fcpon gegebene fßtincipien a priori bet
fftatutmiffenfcpaft bie leitete aber fotcpe enthält metcpe ben ©runb bet
SCRogticbjfeit fetbft bet Iftetapppfif unb iprer fpntpetifcpen ©runbfape
5 a priori enthalten
SRan fangt ba nxcpt bon Objecten an fonbetn bon bem ©pftem bet
SJtögticpfeit fein eigenes benfenbeS ©ubject §u conftituiten unb ift
fetbft Urheber feinet ®enffraft
fRaum u. Qeit finb formen bet fReceptibitat unfetet fßorftetlungen.

io VII. Convolut, VII. Bogen, 2. Seite.

®aS SBorftettungSbermögen gept bom 93erouftf et)n meinet fetbft
auS (apperceptio) unb biefet Stet ift btoS togifcp, bet beS ®enfenS, mo=
butcf) bon mit nocp fein ©egenftanb gegeben mitb. ®aS ®entbate
(cogitabile) etfotbert gum 93ef)uf bet GtfentniS einen ©egenftanb (da-
15 bile) nämtict) maS atS Stnfcpauung einem begriffe correfponbirt unb
men biefe rein b.i. nocf) mit feiner SBarnepmung (empirifcper 23or*
ftettung mit SSemuftfepn) bemengt ift ift bet Stet moburcf) baS ©ubject
fiep fetbft §um Object maept metapppfifd)
®er Stet: $cp benfe mid) fetbft ift btoS fubjectib: icp bin mir fetbft
20 ein ©egenftanb bet Stpprepenfion
©§ mitb mir atfo in bem ©a| id) bin benfenb meit et gan| ibentifd)
ift gar fein ftfortfepritt fein fpntpetifd)eS Urtpeit gegeben beit et ift tabto-
togifd) unb bet betmepnte ©eptufj: $cp bende bar um bin id) ift fein
©cplufj; fonbetn bet erfte Stet beS ßrfentniffeS ift: id) bin mit fetbft
25 ein ©egenftanb beS ©enfenS (cogitabile) unb bet Stnfd)auung (dabile)

guerft als reiner (nid)t empirifcper) SSorftettung melcpeS (SrfentniS ein

(SrfentniS a priori peifjt unb ein fßtincip bet $8etfnüpfung beS 2Rannig=
faltigen biefet SSorftettungen als baS formale biefet (Sinpeit unab*
pmxgig bon alter Sßarnepmung als baS SJRateriate bet SSorftettungen in
30 fiep entpätt

1 9Maf>ppf. 2 a priori g. Z. 3 ben v. a. bie 4 2Jtogticpfeit <5 bet*

felbert entpalten 6 fonbetn bon bon doppelt durch nl. 7 ÜJtöglidReit ver¬
stümmelt ö be§ ©ubje an fein eigene^ 8 Links abgewinkelt. 13 ©egen*
ftanb b ge bet Stnfcpauung A a. 15 einen statt: einem <5 © 16 feinet
b empirifepen bet 17 Schlußklammer hinter: ift 19 fubjectib: b id) 20 Stppre*
penfion A j. 21 b ift 26 Stotftettung b in einet ('meinet?; 28 at§ a
v. a. m (Sinpeit <5 bot alt 29 a(§ — 93orftellungen s. Z.
 Opus postumum
80

gfteine Anfchauung aber ift 3ftaum unb 3eit berert jebe abfolute
Einheit ihrer SSorftellung b. i. Unbe[d)tänlti)eit bet) ficf) führt (SS ift
ein 9iaum nnb (Sine geit unb tuen bon Räumen unb Beiten gerebet
luitb jo uerftet)t man barunter Steile einer unbefc£)ränften ©röfce eines
©ebanfenbingeS (ens rationis) melcljeS barum aber fein Unbing (non 5
ens): etmaS Unmögliches ift bem gar feine «orftellung correfponbirt,
mobon bie SBiffenfdjaft auS ber äftetapf)ip herborgeht men fie_biS*
curfibe Allgemeinheit auS ber £ranSfcenbenta(phtIofopt)m aber men fie
intuitibe Allgemeinheit (Allheit) in ihrem begriffe bet) ficf) führt, bie
nicht analptifcf) b. i. nach bem ißrincip ber Qbentität auS Gegriffen 10
fonbern ftjntfjetifd) auS reiner Anfchauung herborgehen muff
£ranSfc: fßhit°fophie a6et $ Söiffenfchaft eines ©pfter-S
f t)nthetifd)er (SrfentniS a priori aus gegriffen: meil fie ^h^0i0h^e
ift unb baS fißrincip berfelben liegt in ber allgemeinen Aufgabe: »mie
finb ftjnthetifche ©ä^e a priori aus gegriffen mie finb folcfje aus 15
reiner Anfcf)auung möglich?«
©pnthetifche ©äpe a priori finb in ber Anf<f)auung gegeben nämlich
in reiner 9Jtatf)ematif; biefe befteht gänglict) auS foldfen unb men man
in biefer 38iffenfcf)aft f^ortfcfjritte magen mollte, auS gegriffen (ana=
Itjtifdh) Su berfafjren fo mürbe man mieber bie fßrincipien baS formale 20

1 abfolute erste Silbe v.a. eine? 2 Itnbefdfränftfyeit ö in iljrem 93egriff

füf)rt 6 unb ©§ v. a. e§ 4 eine§ statt: einer erst: biefer ©röffe eines erst:
©röfjen als 5 ens erst: entia 6 Vor etmaS <5: unb? (nur angesetzt).
6 correfponbirt Kommapunkt. 7 mobon — Sßiffenfdfaft erst: melcpe auS ber
3Jietap'£)pfiI perborgefjt erste Fassung: auf 9Ketapl)pfit gegrünbet (^SCRetapt)t)fif v. a.
metapppfit,) 9 füprt Kommapunkt. 10 b. i. — ^bentität g.Z. gegriffen d
fonbern pe 12 aber ift erste Fassung: ift atfo zweite Fassung: ift aber eines
©pftemZg.Z. 18 fpnttjetifer Hinter gegriffen erst Punkt und Gedanken¬
strich. 13-14 toeit — ift g.Z. 14 baS v.a. bie tßrincip— ber g.Z. 16-16
toie finb folcpe — möglid)? s.Z. Schlußanführungszeichen fehlen, reiner v.a.?
dahinter <5: in ber iMnfcpauung versehentlich (?) mitdurchstrichen. möglich doppelt
dadurch, daß das erste möglid) hinter: gegriffen stehengeblieben ist. 17 a priori
6 auS reiner Stnfdfauung finb 6 unbebenJlid) in — Stnfdjauung g.Z.
nämlid) erst: unb jtoar 18 in reiner erst: in ber reinen Über der Zeile: in
reiner — aus der undurchstrichene Zusatz: SSorftellungen bon 9taum unb .geit unb
baS ißrincip berfelben ift Vor: SSorftellungen angesetzt: SSo bon v.a.?
19 mollte Kommapunkt. 20 mieber ö baS (v.a. bie?j Lies: mieber bie
ißrincipien, mieber baS
 VII. Conv., VII. Bogen, 2. Seite. 81

betreiben al§ SBiffenfdfaft in ber fßlfilofopljie berftofjen* olfne bod) über*

fyaupt falfd) gu bemonftriren

Stande: o^t)ie enthält bie fßrincipien fpntlfetifdfer Ur*

tfjeite a priori au§ Gegriffen. $ie meld)e fpntfyetifdfe Urteile a priori
5 ctu§ btoffen reinen 2Infd)auungen entölt i[t gar nidft fßfplofoplfie fonbern
reine SKat^ematil. — ©§ ift aber nod) ein pI)ilofopf)ifd)er ©ebraud)
bon ber 3Jiatf)ematil möglid) mie iljn Sftemton in feinem unfterblidjen
SBerfe: philosophiae naturalis principia mathematica auf [teilt mo*
burdf Mathematic ein ^nftrument ber fßljilofopljie mirb (ofjne bodj
io felbft pilofop^ie gu fet>n) unb bie ißrincipien biefer Qnftrumentalle^re
gehören and) gur XranSfc: $I)iIofopt)ie. — $er ©djlüffel gur Eröffnung
biefer Aufgabe liegt im Sßrincip ber 23eftimung ber ©egenftanbe (ifjrer
SInfdjauung) im 5Raum u. £eit meld)e in ber burd)gängige_n 93e*
ftiinung bie (Sjifteng iljrer ©egenftänbe ibentifd) in fid) $)en omni-
15 moda determinatio est existentia men gleid) biefe nur eine 3;bee ift. —

®ie phaenomena bon £id)t unb SBärme (objectib// u. fubfectiber $or*

ftellung) afficirt gu fepn geben alfo a priori gmeperlep nid)t Materie
fonbern 33emegung an bie §anb

®ie analptifdje 5IIIgemeinf)eit (vniversalitas). $>ie fontljetifdje,

20 bie SWIjeit vniversitas rerum.
Entia sunt vel res vel intelligentiae $ie lefctere finb entmeber
reine Qntetligengen ober mit biefen in med)fetmirlung fteljenbe ©ad)en
(inhabitantes) animantia Omnitudo conceptus est vniuersalitas—omni-
tudo complexus est universalitas. $ie 2ttlf)eit u. bie Pilgerneinfjeit.
25 ba3 ©ubfect bin mir felbft Object b.i. ©egenftanb meiner
felbft ®a§ 2JJanigfaltige ber Stellungen moburd) id) mid) felbft

*®uctib’3 ©afc bon gmep ^aralletlinien bie bon einer britten burd)*
fdfnitten metben fan gang ftrenge betoiefen metben inbem man tyn pI)iIo*
fopfyifd) beljanbelt

SO, 20-1 $a§ formale — $t)iIofopf)ie s-z- Hinter ^tirteipien undurchstrichen:

berfelben 3 Unterer Band. enthält <5 ftjntt) ft)ntf)et. 4 toeläje <5 foldje
5 reinen g.Z. 7 it)n erst: fie 9 ot)ne bod) erst: nid)t oi)ne 11 ©töfnung
14 in fid) ergänze: enthalten 16-17 Schlußklammer fehlt; von «orftellung an am
rechten Bande quergeschrieben. 19 Linker Band oben. 21 Entia vel sunt
22 biefen <5 al§ 25 Letztes Drittel des linken Bandes. 27 bon Jtoeg erst:
bon ben 29 Die Stemanmerkung nach oben gegen den Text abgegrenzt.
Sant’ä Schriften. Opus postumum II. 6
 Opus postumum
82

beftime ftept unter einem Sßrincip a priori ber ©elbftbeftimmung nicpt

ber Stpprepenfion fonbern ber Slpperception gum 93epuf ber fpntpe*
tifcpen ©inpeit beg Staumeg u. ber 3eit. $ag S3emuftfepn meiner
felbft i[t bto§ logifcp unb fü^rt auf fein Object fonbern ift eine blope 93e*
ftünung beg ©ubjectg nacp ber Siegel ber Qbentität. Allein ein fön* 5

tpetifcpeg ©rlentnig a priori melcpeg üon ber SJtetapppfif gur £rangfc:

Sßpil.fortfcpreitet eröfnet bie Slugfiept gur Srangfc. Sßpil. aber bag Sttanig*
faltige ber Slnfcpauung im Staume u. ber ßeit aß einer reinen (nicpt
empirifcpen) Slnfcpauung giebt ©egenftanbe in ber (Srfcfjeinung bie = X.
®ie SSorftellung bom Sftaume unb ber 3eit ift eine Sßropäbeütif für bie 10

Srangfcenbental Sßpilofoppie aber biefe nocp nicpt felbft fonbern bagu

mirb nod) bie Aufgabe erforbert Söie finb fpntp. ©ape a priori möglicp
©§ giebt fpntpetifcpe ©runbfäpe a priori ber S3eftimung beg Objectg
in Sftaum u. $eit b. i. aug Slnfcpauungen — ©g giebt aber auch beren
aug Gegriffen. ®ie leptere gehören gur £rangfc. Sßpitofoppie. 2)iefe 15

gur 3EJlöglict)!eit ber ©rfaprung alg omnimod. determ.

Qd) bin ein ©egenftanb bon mir felbft unb meiner fßorftellungen.
Staff nod) etmag aufjer mir feg ift ein Sßrobuct oon mir felbft. Qcp macpe
mid) felbft Ser Sftaum fart nicpt SSargenoinen merben. (Slber aud)
nidjt bie bemegenbe Straft im Sftaum in fo fern fie. opne einen Körper 20

ber fie augübt alg mirllicp üorgefteltt mirb). 28ir macpen alleg felbft.

VII. Convolut, VII. Bogen, 3. Seite.

Ser SSerftanb fängt mit bem SSemuftfepn feiner felbft (apperceptio)

an unb übt bamit einen logifcpen Slct aug an melcpen fid) bag SJtanig^
faltige ber äußeren unb inneren Slnfcpauung reipet unb bag ©ubject 25

fid) felbft in grengenlofer Steipe gum Object macpt.

Siefe Slnfcpauung ift aber nicpt empirifd) b. i. fie ift nicpt 2öar*
nepmung b. i. nicpt üorn ©innengegenftanbe abgeleitet fonbern beftimt
ben ©egenftanb burcp ben Slct beg ©ubjectg a priori feiner eigenen

3 Von an Fortsetzung über dem Vorigen. 5 im statt: ein 7 9ßf)it.

fehlt, Fortsetzung darüber. ba3? bieä ? 9 bie ö tue 10 Von ®ie an feinere,
hellere Schrift. unb ber ift 11 Stranäfcenbentat verstümmelt. 12 möglicp
abgekürzt; Fortsetzung darüber in dunklerer Schrift. 16 ÜDiögl. 17 Letztes
Fünftel des linken Randes; größere, flüchtige Schrift. ein abgekürzt. 21 Schluß-
klammer fehlt. Gegen den unteren Rand abgetrennt. 26 felbft <5 5um
27 Ü)iefe $ v.a. 91? 28 b. i. nidpt g.Z. uon statt: bom ©innengegen*
ftanbe verstümmelt.
 VII. Conv., VII. Bogen, 2. und 3. Seite. 83

Sßorftellungen Inhaber unb Urheber §u feiert unb fcf)reitet meiter mit

feiner SßorfteltungSfraft bon ben metabhbftfd)en 5tnf. ©r. §ur £ranS*
fcenbentQt//ifßt)itofop^ie melcf)e ein ©hftem fbnthetifcber ©rfentniS nicf)t
bloS auS Gegriffen fonbern auS Slnfdjauungen aufftellt meldjeS eine
5 pt)iIofo,pf)ifd)e ©rfentniS jum 5öet)uf ber Mathematif (nid)t eine pt)itofo=

b^ifd^e Matf)ematif: ben baS märe ein SBieberfbrud) mit fid) fetbft)
in metd)er bie qbantitatibe ©inbeit beS Manigfaltigen unb ber S8erf)ätt=
niffe mit ber qbalitatiben in einem fßrincip bereinigt mirb unb bie
Mathematif für bie ^b^0f0b^e dfö SSerf^eug eintritt.
io ©qntbetifcbe ©ä£e a priori finb nur inbirect in ber ifßhilofophm
möglich nämlid) an ©egenftänben ber reinen 5tnfd)auung in 9faum unb
3eit unb bie ©jiftenj berfetben im fRaume unb ber $ät als ber burd)=
gängigen 93eftimung biefer Objecte (omnimoda determinatio est exi-
stentia) aber bie ©inengegenftanbe finb in biefen nur als f£>inge in
15 ber ©rfcf)einung (phaenomena) b. i. ibter $orm nacf) nicht fd)lecf)thin
gegebene ©egenftänbe fonbern nur fubfectio uuter ber SSefdjränfung
ibre§ fßrincipS gegeben.
©rftticf) baS iöemuftfeqn meiner fetbft (sum) meld)eS togifd) ift
(cogito) nicht als ein ©cf)tuS (ergo sum) fonbern nad) ber 9tegel ber
20 $bentität (sum cogitans) in meldjem Wct ber ißorfiellung b. i. beS

föenfenS nod) feine ©pnthefiS baS Mannigfaltigen ber 2lnfd)auung

angetroffen mirb fonbern ber bloS ein analqtifcheS Urtheit enthält. —
2) er erfte gortfd)ritt beS ißorftellungSbermögenS (facult. repraes.) ift ber
bom reinen Renten überhaupt §ur reinen 2tnfd)auung 9taum unb 3ed
25 metdje ein fhnthetifdjeS ©rfentniS a priori enthalten, ©ie finb feine
Obiecte (entia) fonbern bloS formen ber Slnfchauung a priori.
fRaum unb 3eit finb nicht ©egenftänbe ber SBarnehmung gegebener
3) inge auch nid)t begriffe bon ber 3ufamenfe|ung beS Manigfattigen
in benfelben (beS $enfenS) fonbern reine äußere unb innere 2lnfcf)am
30 ungen als einzelne (nicht allgemeine) ißorftettungen beren febe ein Um
enblicfjeS ift ©ben barauS folgt baS fOafeqn ber ©)inge im Sftaume

1 Inhaber weiter <5 in 9tnfet)u 3 in statt: ein 7 bie v. a. be3? (btä?)

8 bie 6 ^ßt)i!o 11 an v.a. inn 15 (£rfcf)einungen fd)Ied)tt)in 6 unb
18 10 Zeilen tiefer. 20 meinem v. a. welcher 24 reinen g. Z. 27 Über dem
Vorigen. 28 S)inge ö fonbern oom ©ubject fetbft gemachter 29 (beS ®en=
fen§) g. Z.; Schlußklammer fehlt. äußere v. a. innere unb v. a. 91 n 30 (all«
gemeine) <5 nidft (g. Z.) SSorftettungen 5 be3 ®en!en§ fonbern 30-31 UnenblidjeS
U v. a. u 31 ba§ ÜDafeßn ber Xinge im tRaume erste Fassung: baß 9taum
6*
 Opus postumum
84

unb bet 3eit nur als fcafeljn in bet (Stfcpeinung b.i. als btoS fub*
jectib nicpt fd)ledt>t^in unb objecto (als etroaS auffet bet S3otftelIung
gegebenes) unb bie Unenbticfffeit bepbet (vnitas quantitativa) ift mit
bet qvalitativa in ©inem S3egtiffe oetbunben.

fßon bem fftemtonif cpen Söegtiff: P hil o s. nat. princ. mathematica. — 5

$ie tranSfc: «ßljil. madjt eine folcbje ot)ne psTaßacns eis aAAo yevos
möglich; meü man füt bie Äräfte ben 9faum beftimt batin unb nad)
melden ©efepen fie mitten foltern $ie Kräfte liegen tfiet fcpon in bet
fftaumeSüotftettung.
äftan tan audj (aber nut auf bebingte SBeife) a priori bie ©jifteng 10
einet butd) ben gangen SBetttaum oetbteiteten SicptSmatetie poftu*
Uten weit mit fonft bie ©egenftanbe im $Raum in alten SBeiten nicf)t
marnet)men mütben. 5TCad) bet lieget bet Qbentität. 2Jlit bet SBärme
ift eS nidjt fo bemanbt, bafj eS nämtid) einen fotcben Stoff geben muffe
meil eS btoS etmaS ©ubjectioeS ift unb bie StuSbepnung bet Körper 15
butd) SBätme nut füt bie Slugen atfo fütS Sidt)t ift mithin nut als SBit*
tung einet Utfad)e gefdjtoffen mitb.
®iScutfioe u. intuitiüe Slltgemeintjeit. $ene in gegriffen biefe in
bet Slnfcpauung. ßogifcpe, metapt)t)fifd)e ttanSfcenbentale — coSmo-
logifcf)e 5lllgemeinf)eit, (nid)t allzeit universalitas fonbetn vniversitatis) 20
S3on bet SR. SB. auS bpnamifdien unb batauf aus pt)pfifcp//med)ani=
fctjen ißtincipien ba man üom SBeltgebäube u. beffen ©rgeugung anpebt.
— äftatetie rnetcpe ben SRaum gum ©inengegenftanbe, it)n atfo gu etft
perceptibel macpt. ®ie (äjifteng bet ®inge im Sftaum. $)aS bot attet
Sßt)t)fif üotpetgept. Sitzet abftofjenb. Sßonbetabelet (Stoff. 25

£id)t//centra (©onnen): ©jcenttifcpe Planeten (©ometen) unb ©t=

fcpeinung betfelben butdt) ©cpmeife bie mie baS gobiacalticpt bie get=
ftteute Speildtjen im IpimetSraum biefe Sttomen ficptbar macpen.

SDie metapppfifdie StnfangS. ©t. bet SP. SB. enthalten bie Sßtim
cipien beS $ottfd)teitenS gut Sßppfit. 3c

1 3eit <5 alg 3 u. 20 Schlußklammer fehlt. 4 qvalitatia Stnem v. a.

einem 5 Unteres Viertel der Seite. 8 bet g.Z. 9 3 Zeilen Spatium.
15 ©ubjectiüeä verstümmelt. 16 Komma hinter: Sidjt ? 18 in abgekürzt.
20 Kommipunkt. allzeit (5 fonbetn 22 u. v. a. 21 26 Fortsetzung darüber
(in dem letzten Spatium). 29 Rechter Rand oben.
 VII. Conv., VII. Bogen, 3. Seite. 85

9Ratf)ematifd)e «ßtincipien ber «ßpilofoppie finb ein SBieberfpruct)

in bem S3epfal3 beg Urtpeilg. ©g Ion aber ein ppilofoppifcpet ©ebraud)
bet «Dtatfyematif inbirect gemacht metben men bag qöaütatiöe 23et=
paltnig mit bem qbantitatiben bag bpnamifdje mit bem mecpanifdjen
5 bereinigt mitb g. 58. ©eutralfräfte burdf ^teigbemegung (bie aber bocf)

2tngiet)ung beg fffabeng erforbern) urfprünglicpe angiepenbe träfte

poftuliren bie bet «Dtaterie im Staunte bepmopnen unb nur burd) 93e-
megung in Spätigfeit gefegt metben
®a§ togifdje SBetouftfepn meiner felbft Sum enthält leine S3e-
io ftiinung aber bag reale «Betouftfepn ber 2tnfdpauung (apperceptio)
$cp bin: ift ber logifcpe 2lct ber bbt aller 23orftellung beg Dbjectg
borpergept ift ein SSerbum moburcp icp mid) felbft fepe. $cp ejiftire
im «Raume unb ber $eit unb beftime mein 2)afepn im Staunte unb ber
Beit burcpgangig (omnimoda determinatio est existentia) alg ©rfcpei-
io nung nad) ben formalen «Bebingungen ber 58erfnüpfung_beg «toig-
faltigen ber Slnfcpauung unb bin mir felbft ein äußerer u. inerer ©egen-
ftanb. ®a§ ©ubfectibe ber «Beftiinung meiner felbft ift gugleicp objectio
nad) ber Stegel ber Bbentitat nad) einem «ßrincip ber fpntpeüfcpen ©r-
fentnig a priori u. eg ift nur (Sin 9fiaum u. ©ine Seit melcpe jebe ein
20 unbebingteg ©ange ber Slnfcpauung in ber Slnfcpauung b. i. alg unenb-
licd) öorgeftellt merben unb mein fpntpetifcpeg ©rfentnig a priori ift alg
2ranfc:«£pil. ein Uberfcpritt oon ben metapppfifcpen 21. ©r. ber 2t. SB.
gur «ßppfil b.i. gut 2Röglicpfeit ber ©rfaptung.

$et erfte fpntpetifcpe 2lct beg «Bemuftfepng ift ber burd) meldjen bag
25 ©ubject fiep felbft gum ©egenftanbe ber 2lnfd)auung macpt, nid)t logifd)
(analt)tifd))nad) berStegel ber^bentitat fonbern ntetapppfifcp (fpntpetifcp)

2lnfd)auung unb «Begriff: ®ie erftere ift für bie ©inenborftellung

ber gmepte für ben «Berftaub ber bag «toigfaltige ber Slnfcpauung
nad) einem Sßtincip berbinbet. — ©rfcpeinung ift bag ©ubfectibe unb
30 formale ber Slnfcpauung mie bag ©ubfect fid) felbft afficirt ober bom
©egenftanbe afficirt mirb. — «Raum u. Beit macpen gufamen ber¬
einigt bie reine 2lnfd)auung; bepbe uttenblid) aber nur fubfectib «Rur
2 einen statt: ein (verstümmelt). 3 SKatpematif d alg 5 toitb <5 $uni
8 Jpätigfeit abgekürzt. 10 Links abgewinkelt. 12 ift g. Z. 3cE) <5 bin
13 SRaume verstümmelt. 14 Vor: omnimoda <5 existentia 19 eä v. a. et
(Sine v. a. (Sin jebe Ad. ergänzt: alg 21 unb 6 id) 22 ißpil ift ein
24 Mitte der Seite, zwischen dem Text. 25 macpt, <5 unb 27 Über den oberen
Rand von VIL 2 u. 3 geschrieben. 29 Subjecttoe bet unb 30 bag verstümmelt.
86 Opus postuinum

bab formale ber Krfcpeinung fart a priori gur Krfentnib gegärt werben.
©)ab Object (materiale) = X i[t nur bab $beale ber 3ufamenfepung.
fRicpt Slpprepeufibel. cogitabile — dabile
Nota. — 33on ber Autonomie beb 23egriffb ber Organifation einer
Materie opne melden U)ir jelbft feine Organe patten 5

VII. Convolut, VII. Bogen, 4. Seite.

®ie iRorftellungen ber ©inenobjecte fönten nicfjt inb ©ubject hinein
fonbern fie unb bie fßrincipien if)rer 3Serfnüpfung unter einanber tt)irfen
gur Krfentnib beffen pinaub um ©egenftänbe alb Krfcpeinnngen gu benfen.
®er Übergang bon ben metapppfifcpen 21. ©r. ber 5R2Ö. gur Sranbfc: 10
9ßpilof. unb bon biefer gur fjßppfif.
Kinpeit beb fRaumeb, Kinpeit ber %t\i u. bepber in ber burcp®
gängigen föeftimung Kpifteng ber ©egenftänbe im iRaume unb
ber 3eit. 93eftimung ber Kategorien fid) fetbft (bab ©ubject) gum
Object gu conftituiren. K)iefe formen ber ©pntpefib in ber Krfcpeinung 15
finb urfprünglicp, nicpt beribatib. — ©ie jinb nicfjt ©acpen obiectib
fonbern ißerpaltniffe beb ©ubjectb gur ®enffraft ober umgefeprt 2Bie
finb fpntpet Krf. a priori aub Gegriffen mie aub 2lnfcpauungen
mie aub bepben gufainen mögticp
©>ie Kpifteng im fRaum unb ber 3eit melcpe lebiglicp aub ber 23or® 20
ftelluugbfraft beb ©ubjectb perborgept (bon ipr fetbft gemacpt toirb) ift
alb in einem ©pftem alb abfotute fpntpetifcpe Kinpeit entpalten nacp
bem fjßrincip ber %ranbfc: 9ßpilofoppie nicpt alb Aggregat empt®
rifcper ißorftettungen fonbern alb gut Kinpeit ber Krfaprung unb ber
sIRögticpfeit beb Übergangeb bon ber ÜRetapp. gur fßppfif gepörenb, unb 25
biefe beftifnt fid) fetbft nad) bem ©pftem ber Kategorien, ber $orm
nacp. — Aufgabe: mie finb fpntp. Krf. a priori möglidp
iRaunt u. 3l’ü finb reine 9lnfd)auungen nid)t üöarnepmungen
(empirifd)e Sßorftellungen mit fBemuftfepn) b. i. a priori in ber 23or®
ftellung alb 2lnfcpauung entpalten aber nicpt epiftirenbe bringe im 23er® 30

3 JJlpprepenfibeles?? (verstümmelt). 4 Ganz oben am oberen Rande der

3. Seite. 5 Lies: opne toetdie? 7 Der Text beginnt 6 Zeilen unter dem oberen
Rande, die mit Zusätzen ausgefüllt sind. in3 erst: bom 8 Sßertnupfung
12 Das Folgende bis: möglid) (Zeile 19) über dem ersten Absatz. bepber <5 geit
14 Anfangsklammer v.a. a 16 obiectib? obiecte? 17 beäv.a. ber gur 'Sen!»
traft erst: gum 0b 16 gufamen g. Z. ? (stellt über: Slnfcpauungen und toie) 22 al§
g. Z. CSinpeit d ge 25 gepörenb Kommapunkt. 28 Slnfcpauungen verstümmelt.
nicpt 6 ©egenftänbe SO ejriftirenbe v.a.? Xinge ö nad) einer ©ucceff
 VII. Conv., VII, Bogen, 3. und 4. Seite. 87

tjättniffe ber (Soe;rifteng u. Succeffion mit einanber 33erbunben fonbern

ba§ ©ubject madjt biefeS ÜRanigfaltige ber ißorftettungen unb grnar
ihren $nbegrif a!3 ©egenftanb in ber ©rfcfjeinung fie mag inertid) ober
äufjerticf) fepn; gemä§ bem ißrincip ber £ran§fc. ißfjüof.
5 fSaS S3emuftfet)n meiner fetbft ift nod) fein Stet ber ©elbftbeftiinung
gur (Srfentni3 eine§ ©egenftanbeg fonbern nur bie SDRobatität be§ (Sr*
fentniffe§ überhaupt moburcp ein ©ubject fict) fetbft überhaupt gum
Object mact)t unb ba§ £förmticf)e ber Stnfdjauung überhaupt. fftaum
unb $eit beren jebeS ein abfotuteS ©ange ift mit bem unbeftiinten
io ÜRanigfattigen ift ba§ gegebene (dabile) meinem ein StnbereS gegen*
über ftef)t at§ benfbar (cogitabile). — ®ie SSorftettung at§ @rfentni§act
heifjt at§ban ©rfepeinung metepe eine Qufainenfaffung (complexus) nach
fjßrincipien fiep fetbft gu fepen entpätt
SDer Übergang bon ben metapp. St. ©r. ber SRaturm: gur ißtjpfif
iö ift gmifepen gmepen ©renppuncten eine§ fiet)rfpftem§ enthalten, metcpe§
33ert)ättni§ bie fßerfnüpfung ber einen mit ber Stübern naep einem
ffßrincip fpntpetifcper (SrfenntniS a priori unb niept anatptifcp (b. i. bto§
togifcp) naef) bem ©ap ber ^bentitat ertäuternb fonbern im reaten
SSerpättniS b. i. ermeiternb ben Übergang bon ber einen Sßiffenfcpaft
20 (ber Sttetapppfif) gu ber anbern (nämtief) ber SranSfcenbentat//

ffßpitofoppie) begrünbet.
Unter ber SranSfc. fßpit. üerftepen mir ba§ fßrincip fpntpetifcper
(SrfentniS a priori au3 gegriffen: atfo ein ißrincip ber ppitofoppi*
fepen, nicht ber matpematifepen (SrfentniS ber (Sonftruction ber 33e*
25 griffe; fie ift atfo gmar gur Sftetapppfif gepörenb in fo fern fie bon biefer

au§gept, aber bod) fein £peil berfetben fonbern eine für fid) beftepenbe
Söiffenfdtjaft in fo fern fie bie 93ebingungen be3 f5orÜ(^)ütt§ gur iOiög*
tiepfeit ber $f)bfif (at§ (Srfaprung3tepre) in fid) enthält

6 nur ö ein 7 überhaupt <5 fict) fetbft überhaupt überhaupt g.Z.

8 unb 6 Stnfdjauung ber 2(nfd)ouung Ad. schlägt vor: be§ XenfenS 2tn*
fdjauuttg überhaupt, ö gef)t 9 abfotuteä a v. a. u unbeftimten g. Z. am
Rande. 14 Das Folgende, in feinerer Schrift, scheint der zuerst geschriebene Text
der Seite zu sein, über den das Vorige aufgesetzt ist. 15 ©renppuncten 6 ent*
patten enthalten Kommagpunkt. 16 ^erpältni» g. Z. am Rande. bie b v. a. e
16-17 einen ißrincip 17 analptifd) <5 (g-Z.): bto3 b. i. g.Z. 18 ^bentität
6 btoö 18-19 im — b. i. g. Z. (im — ißethältnii g. Z. am Rande). 19 äBiffen»
jdjaft ö gur 21 Vor: begrünbet. 6 enthalten 22 ba§ erst: ein 23 (Sr*
fent 23-24 ein — ppitofopt)ifcf)en erste Fassung: ein phitojophifd)e3
25 üKetaphbfif <5 aber 27 bie — $ortfd)titt§ g. Z. am Rande.
 Opus postumuni
88

9iaum u. Beit finb gegenftänbe in bet ©rfc^einung bie ©ategotien

meit mit fie felbft butd) ben SSetftanb fe£en ©egenftanbe an fid). ©r«
faf)tung al§ ©tfdjeinung 33et)be bitect u. inbitect abet a priori
1. für bie ©tfafytung 2 au§ if)t
£tan§fcenbental ißt)ilofopt)ie ift bie SBiffenfäaft ftptf)etifd)er (nicf)t 5

analt)tifd)er) a priori au§ Gegriffen (nid)t i^tet Conftruction), in beten

$atftellung al§ 2lnfd)auung a priori meldje abfolute ©infyeit mithin
etmag Unenblid)e§ ift. 9?aum u. Beit. 3)utd) complexus bie unbebingte
©infyeit butd) ©tfd)einung be§ ©ubjectiüen bet 93eftimung al§ ©tfdjei«
nung bet $orm nad) 1. fUtetapf^fifd) 2 5ftemton§ matf)ematifd)e 10

anfanglgtunbe bet 9t. SB. obet pf)ilofopt>ifd)e unb enbtid) bie ptylo*
fopfyifcfje bet $arfteltung butd) ©rfte — a) gjtat^ematifdje Slnf. ©r.
bet 3^30. nidjt pf)ilofopf)ifd)e 9t© bet 2Jtat^ematif al§ nur mittel«
bat indirect.
2Bie finb conceptus notio, idea untetfd)ieben 15

®ie ©inenanfdjauung enthalt ba§ ÜÜtanigfaltige ba§ Renten mad)t

bie ©inljeit beffelben. 9tadj bet erfteten ift e§ ba§ Object in bet ©t=
fdjeinung = X unb ba§ dabile nad) bet gn>et)ten ttitt bet SSetftanb
tjinp u. mad)t ba§ cogitabile bet)be§ a priori meil e3 fid) felbft fe^t.
f£>ie reine (nidjt entpirifdje) utfptünglid)e nicfjt abgeleitete 93orfteliung 20

birect ober inbitect beftiinenb...—dtaum u. Beit in bet 9lnfd)auung finb

nidjt ®inge fonbetn actus bet 33orftellung§ftaft fid) felbft p fe^en,
toobutd) fid) ba§ ©ubfect felbft pm Object madjt

NB. Sßon ben ^Stäbicabilien unb beten bollftänbige 5tbpt)lung bie

nad) ben fßräbicamenten (categorien) pnt üollftänbigen ©tjftem bet 25

SDtetapf). geböten.
$)a§ erfte ift baff ... ba§ ©ubject fein ©elbftbettmftfetp deter-
minirt unb fid) felbft pm Object madjt unb ©rfdjeinung üon fid) felbft
ift. ©tptljetifdj u. anattytifdj.
©infyeit be§ 9taume§, bet Beit unb bet ÜUiöglidjleit bet ©tfafyrung 30

1 Unterer Rand. 2 fejjen Aa. ergänzt: g elfen auf Lies: fe|en, fejjen?
5 Linker Rand untere Ecke, neben dem Vorigen. 6 analgttfdfer R. ergänzt: Gt«
fentrtiS Kommapunkt. 7 Von Satftellung an wieder unterer Rand. 9 butd)
Sigel (in??) 10 1.— JtetutonS g.Z. 11 anfang^grunbe bet 91. SB. (s.Z.);
erste Fassung: matl)ematifd) ober ptplofoplfifd) 12 butd) Sigel. 15 Linker
Rand, untere Ecke. 16 Oberer Rand. madjt g. (s.?) Z. 20 Schlußklammer
nur angedeutet. utjprünglidje abgekürzt. 21 u. 27 Punkte i. 0. 24 Linker
Rand. bie <5 übet 28 Dbjet
 VII. Conv., VII. Bogen, 4. Seite u. VIII. Bogen, 1. Seite. 89

(b. i. bet burdfgängigen 23eftimung im 9iaum u. bet $eit) ben omni-

moda determinatio est existentia
hierauf unb auf bem fßrincip bet 5CRöglicf)!eit bet ©tfaptung gtunbet
fid) bie Qbee bet ©jrifteng eines altöerbteiteten, atlbutdfbringenben 2c
5 ©toffS bet bie 93afiS bet SKögtid)feit ©inet ©rfaptung auSmacpt metdje
alfo a priori eingefetfen metben tan. $>en bie ikngiet)ungS//9tf>ftof3ung
unb©entrifugal//$räfte finb e§ maS bie©rfaf)tung überhaupt als Spftem
mögtid) mad)t u. ot)ne biefe abfolute teate ©inpeit ift fetbft baS
negatiüe ißtincip beS Seeten unmögtid).
xo 2)ie Sßett nad) bem fßtincip bet Sttomiftif ober cotpuScutat fßpitof. gu
gimern madjt ben 9iaum gu einet Sacpe bie bod) nidjtS ift. — atomi
ac inane

VII. Convolut, VIII. Bogen, 1. Seite.

93et)Iage VIII

i5 2)aS föemuftfepn meinet fetbft (apperceptio) ift bet 2tct beS Sub=
jectS fid) fetbft gum Object gu machen unb btoS togiftp (Sum) opne S3e-
ftimung beS ©egenftanbeS (apprehensio simplex). ®aS Genien bie
Sorfieltung meinet fetbft mit föemuftfepn gept üot attem Urtpeit borper.
$cp tan nicpt fagen icf) benfe batum bin id) (cogito, ergo sum) unb
20 fcpreite burcp biefe SSotftettung nicpt im ©tfentniS fort fonbetn men eS
ein Urtpeit abgeben fott (icp bin benfenb) fo ift eS ein ibentifcpeS unb
nicpt ein fottfcf)teitenbeS Urtpeit
Sitte ©tfentniS pebt üon bem 23emuftfepn meiner fetbft an, b. i.
micp fetbft bet id) bente baS ©ubfect gugteid) atS ©egenftanb beS 2)enfenS
25 als Object oorguftetten. liefet Stet bet Ülppetception (sum cogitans)
ift noep lein Urtpeit (iudicium) übet ein Object b.i. nocf) fein $et-

4 attüerbreitenben (Schreibfehler, veranlaßt durch atlbutd)bringenben ?)

6 ©inet v. a. einer (eine§?) toetdfe v. a. unb ? 7 toaS <5 bie 9 unmögtid)
abgekürzt. 10 SBelt ö auS 11 mcfftS Sigel. 12 Unter inane angesetzt: mot
15 ift ber Stet erste Fassung: unb bet Stet zweite Fassung: b. i. bet Stet 16 madjen
<5 ift (aus der ersten Fassung) unb g. Z. am Rande. togifd) (5 unb (Sum) g.Z.
am Rande. 17 $aS v. a. $et 19 nicf)t ö (g.Z. am Rande): burd) einen
@d)lufs sum) <5 fonbetn mein 20 fonbetn d biefet 21 fo ift ein unb
6 teer 22 Spatium 2 Zeilen. 23 an Kommapunkt. 24 baS ©ubject g.
(s. ?) Z. at§ ©egenftanb erste Fassung: jum ©egenftanbe 25 als erst:
bem Object 6 ju maefjen Slpperception ö ift 26 (iudicium) ö fonbetn
über — Object s. Z. nod) s. Z.
90 Opus postumum

tjältniS eine§ ^räbicatS gum ©ubfect moburcf) ein ©rfentnig begrünbet

tüirb fonbern id) bin mir felbft überhaupt ein ©egenftanb (apprehensio
simplex) nod) meniger ein ©d)tug: icf) bende barum bin id) ben ba§
märe ein ibentifdjeg mithin Ieere§ Urttjeil ein beftimbares Object opne
93eftimung 5

Sa3 Senfbare (cogitabile) ift im 33emuftfet)n feiner felbft enthalten

unb ift ©egenftanb ber Slpperception. Sa§ ©püfjrbare (dabile) ein
©egenftanb ber Söarnefjmung gehört gur Slppreljenfion. Sa§ Qor=
male ber leideren in fo fern e§ a priori für bie ©inenborftellung al3
ißrincip gegeben ift, ift Staunt unb $eit. 10

Qm 9taume unb in ber $eit gegebene ©egenftänbe ftefjen im SSer=

t)ättniffe §um ©ubject al§ ©rfdjeinungen b. i. nid)t SSorftellungen
ber Singe mie fie abgefonbert an fid) finb fonbern mie fie bon einer
mirfenben Urfadje (fie fei) äufferlid) ober inerlid)) bon bem Subject
afficirt merbert. Siefe§ madjt e§ allein mögtid) eine foldje 2lnfd)auung 15

a priori §u fjaben. 'Sen Staunt unb $eit finb nidjt für fid) beftefjenbe
Singe (entia per se). ©ie finb nid)t ©adjen fonbern felbft nur SSor*
ftellungen ber Slppreljenfibelen SSerb)ättniffe ber SSorftellungen gum
©ubfect in fo ferne biefe§ in ber reinen Slnfdjauung mithin a priori
al§ fubfectibe formen ber Slufdjauung fid) felbft nid)t analptifd) nad) 20

bem ©a| ber Qbentität b. i. fpntfjetifd) gum Object §u mad)en b. i. al§

©cf(Meinungen gegeben finb
Staum u. $eit fmb nidjt ©egenftänbe ber Slnfcbauung fonbern
formen ber Slnfcfjauung felbft unb be§ fpntfjetifcfjen Sßert)ältniffe§ be§

1 tuoburd) ein erste Fassung: tooburd) ba3 1-2 begrünbet toirb erste
Fassung: al§ fortfdfreitenb öorgeftellt tnirb ftellt tuirb nicht mitdurchstrichen; da¬
hinter Ö: fonbern ein ibentifdjeä Urtljeil 2 fonbern 6 blo3 etttta§ id) — felbft
s. Z. überhaupt ein ©egenftanb erste Fassung: ein 2lct ber ißorftellunggfraft
überhaupt Das ein vor: 9lct nicht mitdurchstrichen. Hinter überhaupt erste Fort¬
setzung: nod) toeniger ein auch dieses ein nicht mitdurchstrichen. 2-3 (apprehen¬
sio •— ein s.Z. 3 icf) ö (ein Sernunftfcfjlus?) fonbern 3-4 ben — märe s.Z.
4 mithin leereä s. Z. Urtljeil ö-Fortsetzung: fonbern blo3 logifdje f^orm eine§ Ur«
ttjeit^ überhaupt mid) felbft jum ©egenftänbe be3 SDentenS ju madjen (cogitabile ceu
dabi Object g.Z. 4-5 ein beftimbareä — Jöeftithung s.Z.? (mitdurch¬
strichen??). 6 im <5 logifdjen feiner v. a. meiner 11 Dtaume verstümmelt.
3toeit 12 jum verstümmelt. nid)t <5 als 13 abgefonbert g. Z. 13-14 bon
— inerlid)) g. Z. am Bande. 14 ©ubfect ö afficirt afficirt dann wieder hinzuge¬
setzt. 15 toerben. ®iefe3 erste Fassung: toerben; beh biefeS 17 ©ie— ©adjen
g.Z. am Rande, ©ie v. a. fie 18 ber SSorftellungen g.Z. 19 biefeS lies: biefe?
20-21 fid) felbft — machen g. Z. am Rande. 23 Fettere Schrift; vor dem Absatz
das Zeichen: 24 ülnfdjauung verstümmelt. beS fpntfjetifdfe SSerljältniffe
 VII. Conv., VIII. Bogen, 1. Seite. 91

Mannigfaltigen im 9iaume unb ber $eit gegebenen unb gepen a priori

bot bet ©pifteng bet ©inenobjecte borper nidE)t aB äfiatnepmungen
(empitifcpe SSotftellungen mit SSemuftfepn) aB Aggregat eine§ be*
(timten (begränpten) Manigfaltigen fonbetn aB ©pftem abet nicpt aB
5 ®inge an fiep (obfectib) fonbetn in bet ©tfcpeinung mie ba§ ©ubfcet
afficitt mitb unb [teilen ba§ Unenblicpe bot abet teete
©3 ift nut ©in 9taum u. ©ine 3eit (batin beftet)t bie Unenbtict)feit)
unb nut ©ine ©rfaprung

(Sum) bie ©oputa ju einem möglichen Urtpeit unb nocp tein Urtpeit
io felbft, aB moju noct) ein fßräbicat etfotbett mitb (apprehensio simplex).
f£)a3 Urtpeit icp bin benfenb ift fein fgntpetifcpe3 b. i. nidpt ein fotcpe3
ma3 übet ben SSegtif bet SSorftettung meinet felbft pinau3gept unb übet
eine föeftimung be3 ©ubjecB pinau3gept unb icp faft nicpt fagen: icp
benfe batum bin ict) b. i. id) !an nid)t fagen $cp bende batum bin icp:
io metcpe3 fd)on einen SSetnunftfcphB entpatten mütbe (cogito ergo sum)
üßet ba bentt bet ©jiftirt nun bente id), atfo epiftire id)

$cp bin ba3 benfenbe ©ubject aber nicpt Object ber Stnfcpauung aB
nod) nid)t micp fetbft etfenenb

$)ie Sttomiftif, metcpe bto3 mecpanifcpe ffßtincipien, (philosophiae

20 naturalis principia mathematica) bie ®pnamif (metcpe matheseos
purae principia philosophica), bie fßppficomecpanif metcpe eine auf
bie anbere angemanbt borträgt.
Matheseos principia philosophica fann e3 aud) in bet fiepte bon ben
fßaralteltinien geben
25 ®ie fßtincipien bet Möglicpfeit ©rfaprung an^telten liegen ibem
tifcp in bem $8orfteltung3bermogen überhaupt (facultas repraesentativa)
morau3 bie formen bet UrtpeiBtraft anatptifdp unb bie fßtincipien
bet Vernunft apobictifcp petbotgepen.

90, 24-1 be§ fDtannigfaltigen v. a. ber »eftimung mannigfaltiger 2 (Sjeifteng

ber ber ö Dbjecte 5 grfdjeinung ö fjßo? 6 Unenlicpe Sont statt: bor
Bricht ab? 7 Unenblicpteit abgekürzt. 9 Rechter Rand. p — Urtpeil erste
Fassung: eine§ tlrtpeilä 12 ber v. a. ober? 12—18 unb eine 14 Absichtlich
verdoppelt? 17 Mitte der Seite zwischen den Zeilen. 19 Oberer Rand (rechts neben
der Überschrift). fßrincipien, ö bie $pnamif_ 21 Kommapunkt. 28 Rech¬
ter Rand oben, Fortsetzung des Vorigen. tönen aud) statt: fann e§ aud) (Ct.).
25 Rechter Rand, untere Hälfte. 27 Iborau;? ö ipre analptifd) erst: fpntpetifd).
 Opus postumuni
92

Sie 9Jtögtid)feit ber Erfahrung fubjectit» betrautet grünbet fic£) auf

©bfertiation u. Experiment.
©tat)! ift ein beö Magnetisms fähiger Stoff (nicht bto§ Elfen)
aucf) nidjt mit bem ©auerftoff allein fonbern eine 3fad)e Sßetbinbung
§mifcf)en (Sifen, ®ot)lenftoff u. ©auerftoff. Cobalt u. Diamant. 5

VII. Convolut, VIII. Bogen, 2. Seite.

Sa§ SSorftellungötiermögen (facultas repraesentativa) ift Stnfcpau»
nng ober begriff; aber bet)be mit einanber fpnthetifd) öerbunben
b. i. nicht nad) ber fReget ber ^bentität togifd) fonbern tranöfcenbental
öerbunben ber begriff auf bie 2lnfd)auung al3 Object angemanbt ift ba3 10

Erfentniötiermögen (facultas cognoscitiva)

Sie reine 2Infcf)auungen finb fRaum unb 3eit. Sie empitifdje
SSorftettung eine§ ©inengegenftanbeö mit föenmftfepn ift Sßatnehmung.
Sie $bee be§ ©angen alter möglichen SBarnetjmungen in einem ©pftem
öerbunben ift Erfahrung. — @3 ift affo in fict) fetbft mieberfpredjenb üon 15

Erfahrungen gu reben: Erfahrung ift fubfectioe abfotute Einheit;

Dbfertiation unb Experiment finb Aggregate üon SSarnehmungen.*

* 3Ran fott niemals fagen: ba§ lehrt bie Erfahtungjonbern ba3 ift er»
forbertich gut 9Rögtid)feit ber Erfahrung; beit bie 3ufamenftimung noch fo
titelet Sßarnehmungen in Einem begriffe als fßtincip ift tmer nur ein 2tg» 20
gregat tnelcheS StuSnahmen tierftattet. Sticht bie ÜDtenge ber f^ätle toorin bie
SBamehmungen unter einer unb berfetben Sieget fubfumirt toerben fönen
fonbern bie burcf)gättgige SSeftimung beS Objects nad) einem fßrincip faft
gu einem fotdjen ©ape berechtigen. Erfahrung ift bie 3bee tr>etcf)e biefe burdp
gängige 3ufantenftintung präfutnirt 25
Siefem anatogifd) ift aud) ber StuSbrucf tion SRaterien gu fprecfjen;
beit SJiaterie (baS toaS ben fRaum als abfotute Einheit erfüllt unb alles fieere
toeil eS fein ©inenobject ift tierbafit) ift nur Eines, unb ba§ Stil ber äußeren
©inenobjecte. — Sagegen fan man toohl üon ©toffen (2id)tftoff, SSärme»
ftoff u. f. tu.) fpredjen toeil fie btoS Sichtungen tion Kräften finb beten SBirC 30

3 Untere rechte Ecke. 8 ober erst: unb 10 93egrif 14 SSarnebmungen <)

(g.Z.): als Softem ö a priori 16 Erfahrungen reben: <5 ben ift d eine
17 Spatium 3 Zeilen. 18-19 fonbern — Erfahrung g. Z. versehentlich hinter dem
Semikolon eingefügt. 19-20 nod) — SBarnebmungen g. Z. am Rande. 20 in
Einem erst: gu einem als ißrincip g.Z., <5: läfjt nod) immer bieSOlöglidtfeit übrig
bafe 20-21 al§ — melcbeS g. Z. 21 berftattet. erst: gebe. 23 93eftimung d
unter 28 EineS Kommapunkt ber ö ©inen 30 bon das Folgende steht
auf dem unteren Rand der nächsten Seite; bon doppelt durch al.
 VII. Conv., VIII. Bogen, 1. und 2. Seite. 93

$d) benle (cogito). $cf) bin mir meinet felbft bemuft (sum). $cf),
baS ©ubiect, macf)e micf) felbft §um Object (apprehensio simplex)
unb biefer 21ct ift nocf) fein Urteil b. i. nod) feine ^orftellung beS 93et=
fjältniffeS eines ®egenftanbeS §um anberen b. i. nod) fein Urtfjeif:
5 id) bin benfenb (iudicium) nod) meniger ein 93ernunftfd)luB: $d) benfe

barum bin id) (ratiocinium — cogito, ergo sum) fein $ortfd)reiten üon
einer Sßorftellung als ißräbicatS jur anberen als 93eftiinung eines S3e=
griff § fonbern bloS baS formale beS UrtljeilenS nad) ber 9?egel ber
Qbentität; nid)t ein reales 93erf)ältniS ber $)inge fonbern bloS ein logifdfeS
io $erf)ältniS ber begriffe §u einanber
Qnm (SrfentriiS ber ®inge aber merben erforbert: 2lnfd)auung,
«Begriff, unb ein ißrincip ber «Beftiinung ber begriffe bie unter biefem
enthalten finb; melcfje men fie burd)gängige 93eftiinung (omnimoda
determinatio) beS SÖegriffö ift bie 93orftellung eines (SjiftirenbeS $ingeS
15 als eine§ folgen enthält.

$ie gjtobalität ber (£rfentniS eines Objects als burdjgängig be*

ftimten $>ingeSift @rfaf)tung
©rfaf)tung ift 1) ein empirifdjeS 93emuftfet)n b.i. Söarnefjmung
(animadversio); 2) ein Aggregat bon 2Barnel)mnngen nad) einem
20 jßtincip (observatio et experimentum), 3) bie butdjgängige SSeftimung

biefeS Aggregats ju einem bollftänbigen ©pftern ber 9ßamef)mungen

$er SSerftanb muB juerft alle betriebene 93orftellungSacte ber @r-

fentniS in ber gotm eines ©pftemS fpntfjetifcf) unb a priori aufftellen
bie nun ju einem ^rincip ber 2Röglid)feit ber (Stfafjtung als fubjectiber
25 ©in^eit (beit eS giebt nid)t Erfahrungen) führen unb bie auf ein Unenb*

lidjfeit ungemiB ift unb bie nur f)t)potf)etifd) finb, unb bie nad) ihren qbalitatiben
93erl)ättniffen als Elemente (<rroiXEia) betrachtet merben unb melcf)e bloS
einen 93erhältniSbegriff enthalten g. 93. maS bie basis ber ©alhföure fei) b. t.
maS ben fpecififdjen Unterfd)ieb beS einen bon bem anberen (ber bemegenben
30 Kräfte) auSmadjt tjiebet)

B nod) g. Z. beS erst: eines beS doppelt. 4 b. i. angesetzt ö f Ur=

tbeil: S fonbern ba§: bente ift bloS bie 6 Vor cogito Ö-Schlußklammer.
non g Z. 7 gur v.a. gum 9 SSerljältniS— S)inge g.Z. 12 ber Ö butd)*
gängigen 16 Objects erst: SingeS 21 Von gu an oberer Rand der folgen¬
den Seite, durch: vid. oben <5. 3 darauf verwiesen. ootlftänbigen g. Z.
22 Linker Rand, VIII 2, oben. SßorftetlungS Stete ö im @i)ftem 22-23 ©t-
JentniS <5 it)rer 26 finb Kommapunkt. nad) erst; in 27 croixeia 30 Schluß-
klammer hinter: auSmad)t Bricht ab.
94 Opus postumum

ticpe§ ber reinen ©inenanfcpauung nämticp be§ Staumeg unb ber 3eit
führen bie nichts at§ fubjectioe 23orftettungen b. i. bto§ ©egenftänbe
at§ ©rfcpeinungen liefern
®iefe§ ift £ran§fc. fßpüof. metcpe fpntpetifcpe ©äpe a priori liefert
beren fßrincip fiep öottftänbig aufjäpten täjjt. ®aburcp gefcpiept ber 5

Überfcpritt bom blo3 ®enfbaren (intelligibile) jum (Smpfinbbaren (sen-

sibile) unb nicpt umgefeprt bafj nämticp ma§ gebacpt mar (cogitabile)
and) at§ gegeben (dabile) öorgeftellt aber nur in ber ©rfcpeinung (phae-
nomenon) meinem fein ©egenftüd (noumenon) nid)t ab§ ein befonbereg
®ing fonbern at§ Stet be§ $erftanbe§ = x correfponbirt ber aufjer bem 10

Sßerftanbe gar nicpt§ at§ bto§ ein Object überhaupt ift unb nur im
©ubject fetbft ift. — ®a§ repraesentabile ift 1) cogitabile 2) dabile

Siaum u. 3eÜ unb ber Inbegriff (complexus) ber reinen 21m

fepauung atteg SJtanigfattigen ber ©rfepeinung im staunt u. ber 3eit.
SDiefeg ift ba§ ma§ ben ©inen gegeben (dabile) unb jugteiep bom 15
Sßerftanbe in SSerfnüpfung be§ SJianigfattigen gur ©inpeit be§ Stil ber
©egenftänbe gebacpt mirb (cogitabile) nicpt at§ Inbegriff ber SBarnep»
mungen fonbern at§ reine formale SInfcpauung
®a§ $Borftettung§//5Bermögen (facultas repraesentativa) pebt nid)t
mit bem ©rfentniSüermögen in Stnfepung ber ©egenftänbe an bie für 20
bie SSorftetlung empirifcp ats> SBarnepmungen u. beren Aggregat
gegeben finb fonbern üon SSorftettungen überhaupt unb bem formalen
be§ ®enfen§ an $)a§ ©ubject macpt fiep felbft Sticpt Stpprepenfion
fonbern Stpperception begrünbet a priori ba§ ©rtentniä in feinem
ißrüteip be§ S3emuftfepn§ feiner fetbft metcpeS togifcp (anatptifcp) ift, 25
aber gur SranSfc. fßpitof. fortfepreitenb fpntpetifcp ift unb ein befom
bereä ©pftem für bie fßppfit bitbenb ift.
Steine Stnfcpauung in Staum u. 3eit unb ©pntpefi§ be§ 9Jtanig=
fattigen berfetben. — 38a3 bie @fiften§ ber ©egenftänbe betrifft fo liegt
pier ba§ ^ßrincip ber Qbeatität ber Objecte at§ ©rfepeinungen jum ©runbe. 30

©inpeit ber ©rfaprung unb blofje SDtogücpteit berfetben. — Staum

1 reinen g. Z. 5 Von SDaburd) an Schrift steiler und größer werdend.
8 öorgeftellt Ad. ergänzt: mirb 13 Die nächsten Absätze vermutlich vor dem
Vorigen geschrieben. ber <5 emp 15 bo§ <5 formale bom v. a. bem
17 Zwei Schlußklammem. 20 (ärtentnilbermögen Fortsetzung nach 4 Zeilen
Spatium. 21 Lies: al3 beren 22 bon ö ben 24 Slpperception <5 ift
26 aber ö für ißpilof. ö a 28 Von Steine an zur nächsten Seite durchgehend.
31 Oberer Rand; zur nächsten Seite durchgehend.
 VII. Conv., VIII. Bogen, 2. und 3. Seite. 95

u. Seit finb nidft begriffe bon ©egenftönben, and) nicf)t Slnfdjau*

ungeit betreiben mitfjin nidjtS obfectioeS für baS ©rfentniS fonbern
fubjectio formen bet 2lnfd)auung bet ©egenftanbe als ©rfdjeinungen
of)ne alle§ Sieale betjbe unenbtid) unb abfotute ©intjeit. ©ott. Siäume

5 VII. Convolut, VIII. Bogen, 3. Seite.

©trnaS au§ ©rfafyrung §u tjaben ober §u miffen borgeben ift mefjr

als irgenb ein Sßerftanb bermag; ben roer lau alte 2Barnet)mungen
bie fiel) feinen ©inen barbieten fönen aufjäljten fie finb inS Unenblidje
(indefinitum) erftreeft. — Stber für bie Qcrfafyrung unb bie 9Diöglid)teit
io fie fubjectio anjuftellen unb §um 33ef)uf berfetben fort§ufd)reiten ift bie
Aufgabe metdje alfo nur ber f^orm nid)t bem Qnljalte nach) (qualitatiue
non quantitative) im ©ubjecte angetroffen unb berlangt merben fart
Siaturforfdjung tan alfo als eine für §met) fpdjer beftimte ^)ßf)ilo=
fof)ie für 9Jietapl)t)fif unb ^ßf)Qftf beftimt betrachtet merben, bon ber
15 nun nod) eine SluSfidjt in ein anbereS $ad) nämlid) baS ber StranS*
fcenbental//Sßf)ilofopl)ie offen ftef)t bie mit bem Sßrincip fqnt^etifdjer
@ä|e a priori gan§ eigentlich umgebt.
SDer logifdje Slct Qd) bente (apperceptio) ift ein Urteil (iudi-
cium), aber nod) tein ©a| (propositio) unb nod) fein Slct beS (SrfentniS*
20 oermögenS (facultas cognoscendi) moburd) ein Object gegeben fonbern

nur im Slllgemeinen gebadjt mirb. ©S ift ein logifdjer Slct ber $orm
nad) offne Qnfyalt cogitans sum, me ipsum nondum cognosco nod)
meniger ein 3Sernunftfcf)luS: id) bente barum bin id) (ratiocinium) id)
baS Subject mad)t fiel) felbft jum Object nad) ber Siegel ber ^bentität. —
25 3um ©rfentniS (cognitio) gehören gmet) ©tüde intuitus u. conceptus

eine Sßorfteltung moburd) ein Object gegeben unb eine anbere baburd)
eS gebadjt mirb. — 3<f), baS ©ubject bin mir felbft ein ©egenftanb
SDiefeS ift bod) meljr gefagt als baS ©elbftbemuftfepn
Silier unferer ©rfentniS ber 2)inge aufjer uns liegt baS ißrincip ber
2 fonbern ö be 4 ©ott? (Sigel) nid)t? ? 6 ju beidemal g. Z. 8 fiel) erst:
if)m fönen 6 auffaffen Unenblicf) 10 fubject statt: fubjectiö <5 aufguftet
ift (5 bie IS Dickere Schrift. fan erst: ift alfo eine (mit R.). 14 Komma¬
punkt. 16 bem r3 @t) 17 Rechts daneben: verte 18 Dieser, durch -e|e-
bezeichnete, Absatz wieder feinere Schrift. Ser — 2tct g. Z. ift <3 nod) f
19 aber — propositio) g. (s. ?) Z.; Fortsetzung bis cognosco (Zeile 22) am
rechten Rande. 22 Erste Fassung: sum cogitans (durch Zahlen umgestellt).
Kommapunkt. 26 baburd) verstümmelt. 28 Dieser Absatz vermutlich später
hinzugesetzt. 29 unferer d 2lnfd)auung ©rfentniö — un§ g. Z.
96 Opus postumum

^beatitöt ber 2lnfd)auung gum ©runbe: b. i. mir faffen nicfjt bie ©egen*
ftönbe al£ an fid) gegeben auf (apprehensio simplex) fonbern bag ©ub*
ject fd)afft fidb) felbft (fingit) bag Manigfattige beg©inengegenftanbeg ber
gorm nad) felbft unb gmar nad) einem ißrincip (iudicium) bor atter
emfjirifdjen SSorftettung mit S3emuftfet)n (Sßarnelfmung) b. i. a priori 5

bermittetft ber UrtZeitgfraft (iudicium) gu einem Inbegriffe (com-

plexus) nid)t eineg regeltofen Slggregatg fonbern eineg ©Zftemg burd)
einen $Bernunftfd)lug
^)a§ Object ber reinen 3lnfd)auung bermittetft meld)er bag ©ubject
fid) felbft fe|t ift unenbtid) namtid) 9?aum unb 10

3ur ©rfentnig gehört 2lnfd)auung unb begriff baff id) mir felbft
gegeben unb bon mir felbft atg ©egenftanb gebad)tfep.—®g epftirt etrnag
(apprehensio simplex) id) bin nid)t btog togifcZeg ©ubject unb ißräbicat
fonbern and) ©egenftanb ber Sßarnetjmung dabile non solum cogi-
tabile 15
2öir fönen nur bom 9111 ber 3)inge atg abfotuter fpntbetifcfjer ginfjeit
(beren ^änomen 9taum u. 3eit ift) an^eben. $n ihm ift burd)gängige
S3eftimung a priori möglid) unb biefe ift bie ©jifteng ber SBelt. SSeir
man bon SSetten fprid)t fo finb biefe nur berfdjiebene ©pfteme ©iner
SBett in einem abfoluten ©angen mag bod) unbegrenzt ift: ben ber 20

teere 9taum ift fein ©inenobject fein ®ing (non est ens) obgmar aucf)
fein Unbing (non ens) b. i. etmag fid) felbft mieberfpredjenbeS. $)ie
Sltomiftif (corpuscularpZitofoptjie) ift aggregat bon sßuncten
2)a§ $d) ift nod) nid)t ein ©aZ (propositio) fonbern btog copula
gu einem ©aZe; nod) fein Urttjeit. Qcf) bin ejiftirenb enthält bie 2tppre» 25
Zenfion b. i. ift nid)t btog ein fubjectioeg Urtfjeit fonbern mad)t mid)
felbft gum Object berSlnfdjauung im 9taume u. ber 3eit. — $a§ togifdje
SBemuftfepn füZrt gum 9tealen unb föbreitet bon ber Hzperception gur
StppreZenfion unb beren fpntf)efi3 beg Mannigfaltigen. $d) fan nid)t
fagen: $d) benfe bar um bin id) fonbern ein foldjeg UrtZeil (ber 2tppre= so

o o i ö im {Raum unb ber Seit 2 fonbern ö toir ber »erftanb

~-3 ©ubject ö tft 3 fcZafft <5 (g.Z.): fid) ftdZ <5 baS dahinter noch einmal: fid)
q f Z' m allr? 8 Dahinter Zeichen x-x, das Zeile 15 wiederkehrt.
9 üermtttelft toeld)er erst: burcZ ttetd)e3 11 ba& mir 14-15 Hinter: coeitabile
wieder das Zeichen x-x. 16 Feinere Schrift. 17 Schlußklammer fehlt.
18 ber erst: einer 19 (Siner v. a. einer 22 etttm3 3 mieber 23 a^rest
- yd) v.a. td) bloä ö eine 26 Punkt hinter: fubjectioeS 28 Hinter
arealen undurchstrichen um? danach <5 unb
 VII. Conv.. VIII. Bogen, 3. und 4. Seite. 97

penfio fimptej) märe tautotogifd). — Xa§ ©an§e ber Objecte ber 9tn-
fdjauung — bie SBclt ift btoä in mir (trangfcenbentater BbeatiSm).

Xa§ Söort Stnfdfauung (intuitus) beutet auf§ ©epen. Xer 93 e-

griff (conceptus) auf gufamenfaffung be§ 33erüt)ren§. lauter fub*
5 fectiöe SSeftimungen be§ ©rtentni3bermögen3. Xa§ britte ift bie 33 e=
grünbung ber ©rfdjeinungen gteid)fam in einem unbemegticpen feften
33oben errietet. Sin funbirter 93efi^.
gortfdfritt bon ber getagt) jur Xran§fc. 9ßb)Uof. unb enbtid) bon
biefer jur 3ßt)t)fi!
io 37äd)ft bem -SSemuftfepn meiner fetbft (togifd)) t)abe id) objectib
mit nid)t§ anberm al§ meinem SBorfteltungSbermögen §u tt)un $d)
bin mir fetbft ein ©egenftanb. Xie position bon etma§ auffer mir gefft
fetbft juerft bon mir au§ in ben formen bon ffiaum u. Beit in metcpe
id) fetbft bie ©egenftänbe ber äußeren u. be§ ineren ©ine§ fepe unb
i5 metd)e barum unenbtidje ©epungen finb
$ie ©jiftenj ber Xinge im Staunt unb ber .Beit |ft omn1'
inoda determinatio metd)e aud) nur fubjectio b. i. in ber 93oxftettung
ift unb beren 9Jtögtid]feit in ber ©rfafjrung aud)_bto§ auf gegriffen be*
ruf,t, — bto§ ba§ Formate a priori bentbare tönen mir mtffen.

20 ©in imaterietteS bemegenbeö 3ßrincip in einem orgamfd)en ftorper

ift beffen (Seele unb bon biefer tan man men man fie atö Stßettfeete
beiden mitt annet)men baB fie tfjren Körper unb fetbft ba§ ©et)aufe
beffetben (bie Söelt) baue.

VII. Convolut, VIII- Bogen, 4. Seite.

Erfahrung ift abfotute fubjcctibc ©infjeit be§ 2Ranigfattigen ber
Sinenborftettung. — 3Rnn fpridjt nid)t bon ©rfaprungen fonbern ber
©rfatjrung fd)led)tf)iu, unb eb ift teid)t etnaufetjen baB ba ber ^erftanb
fidj piebet) mit btoBen »et&altuiffen befdjäfttgt etma§ md)t marne^

1 fimptel) statt: fimptej) <5 ift ®an5e ber ber doppelt durch al. 8 Rechter

“»j&M !ÄÄS ;«*&

2satzml^clamnert. 10 Rechter Rand, letztes Drittel\; feinere Schuft.
14 äußeren ergänze: 2Inf<f,auung? oder lies ber statt: be^ 16
©afeungen 16 Dieser Absatz über dem Vongen durch » terhmden. 18-1, be-
ruti ' 20 Rechte untere Eclee. materielles <5 Cb.'
ftant’ä ©djriften. Opus postumuni II.
 98 Opus postumum

bare§ fonberu reine Slnfdjauung jurn ©runbe liegen müffe in melcfjer

biefe S8erb)ältniffe a priori gegeben luerben fönen unb baS finb fftaunt
unb $eit toeldje nid£)t ®inge an fiel) fonbern nur formen ber Sfnfcfjauung,
nidjt fo toofjl als Urfcfjeinungen in fidj enthalten fonbern als ©egen*
[tänbe in ber Urfdjeinung als abjotuter fijntfjetifdjer Uinfjeit (Uinjeln* 5
I)eit) ber Slnfcfjauung
fRaum unb $eit finb formen ber äußeren unb ineren Slnfdjauung
in Unter ftjntfjetifdjen SSorftetlung a priori gegeben b. i. [inb unger*
trentidje bon einanber medjfelfeittg abhängige SSorftellungen fo bafj bie
begriffe ber gufamenfefjung unter einanber in medjfelfeitiger 2lb* 10
l)ängigfeit flehen.
®ie SSorftellung ber ©egenftänbe im fRaum unb ber $eit als ffSrincip
ber 3JiogIidE)feit ber Urfafjrung ift baS ^ortfdjreiten öon ben Metapljtjf.
Slnf. ©r. ber $R. SB. §ur fßfjtjfif
bin baS Object meiner eigenen SSorftellung b. i. icf) bin mir 15
meiner felbft benmft. tiefer logifdje 3lct ift noefj fein ©a| beit ifjm
mangelt baS fßräbicat. $ener rnirb burd) ben realen ergänzt icf) ejiftire
(sum) benfenb (cogitans) moburdj etmaS (icf) felbft) nidjt bloS gebadjt
fonbern aud) gegeben mirb (cogitabile vt dabile) nur ift biefer Stet
nidjt ein ©djlufj (cogito ergo sum) fonbern nur baS ©ubject in feiner 20
burdjgängigen föeftimung gebaut atfo nidjt anaftjtifdj (nacfj bem
^ßrincip ber ^bentität) ober bloS erläuternb fonbern ft)ntfjetifcf) als er*
meiternb borgeftellt giebt ben ©ajj ber Ujiftenj eines ©egettftanbeS ab
(omnimoda determinatio est existentia).
®aS empirifdje JSrfentniS beS Objects ber Slnfcfjauungen in feiner 25
burdjgängigen föeftimung ift Urfafjrung. ®a nun biefe burdjgängige
föeftimung mit föenmftfetjn ein unenblicfjeS Mannigfaltige ber Sin*
fdjauung erforbert fo luirb nidjt aus ber Urfafjrung fonbern nur für

1 fonbern — 2lnfd)auung g. Z. am Rande. meldjem (Ct.) 3 nur g. Z.

Komma hinter Slnfdjauung nachträglich hinzugesetzt. Von ni<f)t an etwas verän¬
derte, senkrechtere Schrift. 4 fo tootjl g.Z. am Rande, zu streichen? 5 }tjn=
ttjetifeber^gr.Z. (Sintjeit <5 be§ Dbject§ 5-6 ((Sinjelnljeit) g.Z. 7 finb 8 al§
10 3ufamenfebung <5 ub 12 Feinere Schrift. 14 Links abgewinkelt. 15 Sßor»
ftellung <5 unb 17 ejifttre <5 benfenb 18 tooburd) <5 id) Schlußklammer fehlt
etluaä — felbft) g. Z. 19 aud) doppelt. dabile) 8 $ie (Stiften ift — 2lct g Z
21 Lies: gebad)t. 2llfo? 22 ober — erläuternb g.Z. fontbetifö s butdi
28 ben <5 gjiftenjialfab lies: giebt er ben ©a$? ©a| 8 ab 24 Vor: omni¬
moda <5 existentia 25 $>a§ 8 ßrfentniä beä Dbject§ ber 2lnfd)auungen erst:
ber 2lnfdjauungen in feinet erst: in ihrer 26 burdjangigen 28 mirb 8
ba3 Dafebn
 VII. Conv., VIII. Bogen, 4. Seite. 99

fie (gum 23epuf berfelben) bet Inbegriff berfelben im ©rfentnig be=

gtünbet metben fönen
Ser Inbegriff aller äußeren Sitten Dbfecte bem formalen ißrincip
nad) ift ber 9iaum atg ©ine Slnfcpauung unb blo§ fubfectiü (©rfcpeinung)
5 unb ber ber inneren unb beg Senleng bie 3eü toobep qbalitatiüe unb
qbantitatiüe Sßerpältniffe unb ©inpeit berfelben borlomt.
Staunt u. Seit finb niept entia per se fonbern btofse formen ber
Sinenborfteltung.

Sag ißrincip ber Qbeaütät alter Sßorftetlungen atg reiner Stm

io fcpauung a priori icf) macpe micp fetbft jum Sinengegenftanbe auffer mir
(Aenesidemus).
Sag Formate biefer Stnfdjauung ift ©ineg unb Sttleg jufamengefafjt
ift bie Sßorftettung oon Staum unb Seit metcpe niept anatptifcp aug 95e=
griffen fonbern fgntpetifcp burdp ©onftruction ber begriffe eine Unenb*
i5 licpteit (unbegrenzte ®röpe) borftettt ©g ift ein Staum unb ©ine Seit
unb ©inb)eit ber ©rfat)rung im 3taum_u. ber Seit, bepbe in ©inem
93emuftfepn einanber mecpfetfeitig beftimenb. — Materie u. Körper. —

Stkpt Materien fonbern Stoffe §ur Körpern.

Asymptota ber burcpgängigen Söeftimung atg ©rfentnig in ber ©r=
20 faprung jutn üöepuf berfelben niept aug ipr fonbern für fie.
Sitte organifcpe SBefen (niept btog SDtaterie fonbern Körper) finb bie
morin ein Seben (iinateriateg Sßrincip, inere Smecfurfacpe) ift
Sie Sßrincipien ber gortfcpreitung §ur $ppfit finb Überfcpritte
toeti fie btog auf ©rfepeinungen gepen too ber ©egenftanb an fiep = x ift.

25 (Ser franfpafte Suftanb mirb gefüptt; bie tranfpeit tan piebep

nodp fepr berborgen fepn ©efunbpeit rnirb niept gefüptt fonbern ipr
Öinbernig — agilitas —. 'Sag SRigbepagen ift noep niept eine $ranfpeit
fonbern oft nur eine S3egierbe ber ©Weiterung beg Söoptbepageug;
niept bag negatio fonbern bag contrarie oppositum. 2öir füpten nur
so Symptome — Drganifcpe Söefeu fiub bie moriu ein Seben ift in Seelen)

1 ber v. a. bie 4 eine v. a. eine 7 ber doppelt durch al. 8 Links

abgewinkelt. 9 Unterer Rand. reiner g.Z. 15 Schlußklammer hinter bor»
[teilt und hinter Seit wiederholt. 19 Das Folgende zunächst neben der letzten
Zeile des Haupttextes, dazwischen geschrieben. SrtentiS 21 Mitte der Seite
(s Z )■ qeqen den Haupttext abgewinkelt. 23 Tiefer unten in den Haupttext
hineingeschrieben. 25 Oberer Rand. 30 Keine Schlußklammer m ©eeten
zweifelhaft.
 100 Opus postumuni

23et) organifdjen Körpern (nicf)t ber organifdfen Materie) fort man

fiel) ©efunb ober fö'ranffetm benfen; Sßeit ifynen SebenSfraft bet)*
roofynt fie fet) SSegetatib ober Stnimatifcf) unb baf)er aud) ein Stob ober
Ütbfterben. füJtineratien firtb baju nid)t geeignet auffer nur at§ (Stoffe,
toorauS bie orgattifdfen iförper befielen (c^aotifcf) ober gefetmtäffig ber» 5

bunben). $tefe erhalten d)re (SpecieS burct) Scxualbert)ättniffe.

$aS 5ßrincip ber SJtöglidffeit fotdfer Körper muff ünateriet fetjn,
meit e§ nur burct) gtoede mögtid) ift. Ob biefe^ baS gange Vnivers
in fidt) faffe mithin in bem Söettraum als SBeltfeele (bie barum nicf)t
eben ©ei ft genant toerben barf) all einiges ffßrtncip atteS SebenS §um 10

©runbe liege ober meprer einanber ftufenartig fuborbinirt fepett ift

unauSgemadjt.
Db ein Söettfpftem ober btoffeS (Srbfpftem bagu gehöre baff orga»
nifetje SSitbungen famt it)ren Sexualprincipien erzeugt toerben.
Renten u. 2lnfd)auen: baS «etouftfepn feiner fetbft (apperceptio) 15
unb baS Sluffaffen beS JÜianigfaltigen ber Slnfcpauung beS Objects
(apprehensio) finb jufatnen Stete beS erfeutniSbermögenS (facultas
cognoscitiva)
^cf) bin mir fetbft ein ©egenftanb b. i. id) bin 1.) mir meiner be=
muft (sum) ift ein togifcfjer Stet. 2) 20
3taum unb Beit finb reine ©inenanfdjauungen (nid)t Sßarnetpnung
b.i. nid)t empirifd)e SSorfteltung mit Söetouftfepn) unb in itjnen ein
f^ortfcfiritt beS SQtanigfaltigen berjöeftiinung inS Unenbtidje ift
($in fjfaum unb ©ine Beit unb tuen bon Stimmen u. feiten gefprod)en
loirb fo finb biefeS Sttjeite beS 3t. u. ber 3. " 25

Siebt, ©cf) alt — mit it)ren Modificationen garbe u. Stöncu

atS ben dtaum finntid) mad)enbe Kräfte äufeerlid) unb SBärme als ©efiif)l
beS SebenS inertid) finb sBarnet)mungen ber ©egenftänbe in ber ffferne

1 Linker Rand. 3 Vegetatib v.a. Vegetation 5 Stürmer Fortsetzung

etwa 5 Zeilen tiefer. <> u. 22 Schlußklammer fehlt. 5) mithin 6 butd) SDelt»
feete b ober bet statt: bie (mit Ad.). 11 R.: mehrere 14 Links abgewinkelt.
17 finb — CrrtentmlOertnögenl erste Fassung: finb bie Veftintungen belSubjectl sunt
18 cognoscitiva erst: cognoscendi 19 mit v. u. mid) meiner d fet
20 Bricht ah. Das Folgende dünnere Schrift. 21 ®aruel)inunq v. a. Sgameti»
"lUn9eT!i— -- n'rf)t g. Z., Sigel. 23 bei v.a. ber Veftimunq <5 ber Sinn-
ber Veftunung bei SDtanigfaltigen? 24 din v.a. ein
 VII. Conv., VIII. Bogen, 4. Seite u. IX. Bogen, 1. Seite. 101

im ©egenfatj mit ber inneren ber 23erüf)rung (iöetaftung beg t)eiffen

unb faXt.)
actio in distans 2öarnef)mung offne 93erü£)tung.

VII. Convolul, IX. Bogen, 1. Seite.

5 fftaum u. Beit finb nirf)t auffer meiner SSorftettung ejifürenbe
Dinge (entia): idud) nid)t in togifd)er Söebeutung b. i. nad) gegriffen
üorgeftettte b. i. ficE) fetbft mieberfpredfenbe finnteere Unbinge (non-
entia) fonbern nidftg objectio gegebeneg fonbern btog in ber SSorftettung
(btog fubjectit») gegebeneg ©ingetne b. i. fie finb reine (nidjt entpirifdje)
io 2Infd)auung ber ©egenftönbe (ben biefeg mürbe SBameljmung fegn
bie jnr ©rfatpmng gehört) fonbern btog bag formale ber 2tnfcf)auung
atg einzelner SSorftettung (eg ift nur ©in fKaurn unb ©ine Beit) unb
bag ©egebene (dabile) in ber 2tnfd)auung ift eg a priori; bie^e^iet)ung
beffelben aber auf bag ©ubfect bie 9Xrt mie_eg in ber Bufamenfefjung
i5 b. i. ber Stpperceptüm atg ©infjeit ber Bufamenfe|ung (fontJjetifdj) ge*
badjt mirb (cogitabile) burct) ben SBerftanb üorgeftettt mirb anattftifd)
burd) 33egrif mirb b. i. SSorftettung ber 2trt mie eg mir erfc^eint
9tug biefer Definition gef)t nun aud) bag Axiom fferüor: ©g ift
©in fftaum unb ©ine Beit (SRäume unb Beiten merben nur atg Dfjeite
20 beg fpntfjetifd) attgemeinen b. i. beg einzigen Siaumg unb Beit) mithin
atg unenbtid) üorgeftettt: aug melden bie Dffeoremen unb Problemen
a priori für ©egenftanbe ber 2tnfd)auung in ber äftatfjematif unb int
qbatitatioen $erf)attnig für bie P)itofopf)ie tjerüorgetjen
Sttteg menfcf)tid)e ©rtentnig feiner fetbft ift 9lnfd)auung unb begriff

2 u. 15 Schlußklammer fehlt. 3 Zusatz, auf den unteren Rand übergreifend.

Rechts im Haupttext dazwischengeschrieben, 7 Zeilen vom unteren Rande entfernt,
findet sich noch folgende persönliche Notiz:
NB. 28eld)e§ finb alte ©inlabungen ju SJhttoge unb wie ift bte Utanigfattigfeit
ber fßerfonen unb bie Drbnung wie fie fid) folgen
4 Diese von Kant mit: IX (Tinte) bezeichnte, Seite trägt am oberen Rande
die Bleistiftnotiz: 7teg Conv. Bog. IX. von fremder Hand. 7 b. i. — finnteere
g.Z. (b. i. — wieberfpredjenbe g.Z. am Rande). 9 Einzelne <5 in b. i.
b v. a. ei (?) reine ö 2Infd)auungen Schlußklammer fehlt. fie finb — empü
riftfje g. Z. am Rande. 12 (Sin v. a. ein fftaum 14 bie Ö % e§ ö afficirt
ber v a 9 15 DIpperception <5 borg 17 burd) Sigel. 14-17 in ber
Söegri f g.Z. am Rande. 17 b. i. d bie e§ ö e 18 2Iu3 biefer erste
Fassung: Stuf biefe Ijerbor verstümmelt; <5 91a 19 Steile ö beS 20 be§
v.a. ber be§ fpntljetifcf) — be§ g.Z. am Rande. unb <5 ber 28 Links ab¬
gewinkelt. 24 Feinere Schrift. (Srlentnri erst: AeWuftfepn
102 Opus postumum

u. fpntpetifcpe ©inpeit beg fDdmigfattigen ber Stnfcpauung burcf) (ober

nacp) ^Begriffe im iöemuftfepn meiner felbft atg einen btog logifc^en
2tct beg Srtentnigüermögeng

Steine 9lnfcpauunggborftettungen bie a priori (nidpt empirifcp)

gegeben jinb finb 9taum unb geit. kleine 33egriffe ber ©pntpefig beg 5
SKanigfaltigen ber Slnfdpauung gehören gur £rangfcenbentatppitofoppie
metcpe bie 33eftifnung ber Stnfdpauungen nacp gegriffen unb men jene
al§ burcpgängig gebaut mirb bie (gjifteng ber ©egenftanbe nicpt empn
rifcf) burcp SBarnepmung fonbern a priori nacp einem fßrincip ber fpfte=
matifdpen (gin^eit berfetben bie (Sjifteng ber ©egenftanbe — ®a§ ana* 10
©tifcp allgemeine ift togifcp bag fpntpetifdp//atlgemeine gehört gur
Xrangfc: ^ßfjilof. — ®ag ©rtentnig ber teptern gemäfj ift ©rfaprung.
£ran§[c: ©rtentnig ift bie metcpe fßrincipien ber flKögtidpfeit ber ©r=
faprung (atg bag ©ubjectibe ber ©rtentnig) enthält.
®ie ßufainenftetlung gum Söefjuf berfetben ift afpmptotifdp unb 15
e§ ift eben bie ©acpe ber Sfrangfc. fjßpilofoppie it}re Sttögticpfeit (fub*
jectib) gu begrünben.. — ^rincip. ber SranSfc. $pit.: Sßie finb fpntp.
©ape a priori mögticp ffßrincipien ber ÜJtögticpfeit eine (Srfaprung gu
madpen. ©mpirifcpeg grtentnig
!•) 3$ öin (Sum) — 2) Qcp bin mir meiner fetbft bemuft, b. i. bag 20
©ubfect gugteicp atg Object (appercipio) Apprehensio Simplex enthält
ben intuitus meiner fetbft unb Conceptus icf) erteile micp fetbft
unb ban ben ttberfdpritt 00m ©ubfect gum Object ber Slnfcpauung
iudicium aber bag begrünbet nod) nid)t einen ©cf)tu^ cogito, ergo sum,
fonbern sum cogitans ein ibentifcper ©ap: anatptifcp. ’ 26
3$ 6in mir meiner fetbft aucp empirifd) atg ©egenftanb ber 2öar=
nepmung bemuft aber bod) borper a priori atg Aggregat ber Söarnepmung
bemuft unb tpue ben ^ortfcpritt gur (Srfaprung
3$ madpe bie ©rfaprung an mir fetbft unb Gingen auffer mir.
(ürfaprung ift abfotute fpntpetifcpe ©inpeit beg ttftanigfaltigen ber 2Bar* 30
nepmungen. SDag formale berfetben

77 1 ?' bet 2 v- a. Gegriffen 3 beS <5 «er 4 Schlu߬

klammer fehlt. 4-5 bie a priori — gegeben finb g. Z. am Rande. 8 @eqen*

ftanbe ^ gum 8-9 empirifdp <5 in ber 11 allgemein 12 IDaS v.a. bie 13 u.
4 Crtenhg 17 Punkte i. 0. 18 prioi gut;, a. unb 19 Links abgewinkelt,
das Folgende veränderte dünnere Schrift. 20 (Sum) — 2) g. Z. meiner abgekürzt.
bemuft o ^ bin mir felbft bemuft Kommapunkt. 21 als g. Z. Object <5 mit
97 r, ?Tkt hinter: APPrehensio 22 unb _ felbft s. Z. 26 als v. a. ein
- aber bod) — a priori p. Z. als erst: mit fmicp?J Aggregaten (erste Fassung:
mit Aggregaten?) 28 ben g.Z. 29 bie erst: nur feine?,)
 VII. Conv., IX. Bogen, 1. Seite. 103

$Dletapf)pfit unb Sranlfc: pjilofopljie finb bie bet)be rein//pl)ilo=

fo^)f)ifd)e ©pfteme bie fiel) bepbe bon ber Sftatljematil all ©rlentnil
buttf) ßonftruction ber begriffe unterfcpeiben unb fie jelbft bon biefer
abfonbern.

6 reine SHnfdjauung ober empirif d)el ©rlentnil ber ©ine

©pftem 1) ber Sogil 2) ber SKetapppf. 3) ber £ranlfc. ^ßpilof.
9J?an !an nidjt jagen eine (Srfaprung paben fonbern fie machen,
approximatio experientiae est asymptotica.
SDie 3ie!raft bei 3Jtagnetl ift im Söinter bepm iftorbminbe [tarier
10 all im ©omer befonberl in feuchter Snft — aud) im leeren 9taum
[tarier all im luftbollen, §iet)t and) bom 9lmbol mel)r @i[en all bon
[eher anbern Unterlage
(Srfaprung ift bal empirifcpe abfolute ©anje ber ©inenborftellungen
nur beftänbige 2lnnäperung in fo fern bal HJIannigfaltige berfelben
i5 afpmptotifcf) in Grinem ©pftem berbunben ift. Jranlfc. $pilof

2lllel menfdjlicpe (Srlentnil bermögen (facultas cognoßcitiva) be=

ftef>t aul Slnfcpauung unb Genien: bepbe 2lctul Ionen reine ober ernpi*
rifcpe 23orftellungen fepn a priori gegebene ober fe.bft gemacpte 53epbe
Slrten macfjen eben bergleicpen ©pfteme bie ipre Materie n. $orm
20 fjaben unb merben all ©rfcpeinungen ober all $inge an fid)

5lnfd)auung u. begriff unb bie fpntpetifcpe ©inpeit bei 50?auig=

faltigen ber Slnfcpauung nad) Gegriffen b. i. bei ißrincipl ber $er=

Inüpfung berfelben. omnimoda determ.
ßrfaprung all ^rincip ber möglichen empirifcpen ©rlentnil ift bie
25 Slfpmptote ber burdbgängigen iöeftimung, blol 9lnnäperung.

6 Rechter Rand, rechte Ecke oben. 6 Zweites Drittel des rechten Randes.
7 Andere, dicke, teigige Schrift. nidfft Sigel. 8 Wieder dünne Schrift.
13 Das Folgende wieder in dickerer Schrift. ernpirifdje g.Z. 14 nur —
näperung g.Z. 15 ©nem v.a. einem 17 2lnfcf)auung v. a, Slnfcbauungen
reine v. a. reiner 20 Bricht ab. 21 Teigige Schrift. 22 be3 v. a. ber
24 ©!enti§ 25 In der rechten unteren Ecke noch folgende persönliche Notizen:
Hamburger SRaucfjfleifcf)
H. Heß
$e3 H profeßor Rink $rau ©emaf)Iin megen '©ifcßoff
 Opus postumum
104

VII. Convolut. IX. Bogen, 2. Seite.

©xfalfxung ift ba3 ©anpe ber 9teif)e be3 empixifchen 33emuftfebn3
in beftönbigex Annäherung. A13 ein ©ange3 ift fie abfol. ©inf)eit unb
man tan nicf)t bon ©xfafjxungen woty aber bon 2ßaxnef)mungen fpxechen
unb biefe buxd) Dhfexbation unb ©ppeximent ftücfroeife (sparsim) abex &
nidjt im ballen Inbegriff (coniunctim) baxftellen
©§ ift eine Allbegxeifenbe iftatux (in 9ftaum u. Beit) maxm bie $Bex*
nunft alle pt)^fifrf)e $exf)ältuiffe in <£int»eit gufamenfa&t. — ©3 ift eine
allgemeinf)exxfd)enbe mixtenbe Uxfacf»e mit §xept)eit in ißexnunftmefen
unb mit benfelben ein categoxifd)ex biefe alte bexfnüpfenbex fgmpexatib io
unb mit bemfelben ein allbefaffenbe3 moxalifd) gebietenbe§ Uxtoefen —
©in ©btt
®ie Phänomene au3 ben betuegenben Straften bex moxalifch//pxac*
tifdjen Vernunft in fb fexn fie a priori in Anfefjung bex 9ftenfd)en im
33exf)ältni3 auf einanbex finb finb bie 9ted)t3ibeen, moxalifd) pxactifdje i5
Vernunft. Categorif dl) ex ^mpexatib ben unfexe SSexnunft buxcf) bie
göttliche au3fpxicf)t. gxepl)eit untex ©efefeen Pflichten a!3 göttliche
©ebote. ©3 ift ein ©ott
f£)ie SDtetaphhftf hn* wtit ben ©inenobjecten unb if)xem ©pftem
gu tl)un in fo fexn e3 a priori analptifd) exlenbax (cogitabile, cognos- 20
cibile) ift. Aenefibemu3 in ficf) beftimenb 33on ba gefchieht bex Über*
fdfxitt gu ben fpntf)etifd)en ^xincipien a priori buxd) begriffe (nicht
buxcf) 21nfd)auung3boxftellungen) mcld)e a priori ba3 formale ber 3?ex*
fnüpfung be3 fötanigfaltigen (exmeitexnb) unb nid)t empixifd) buxd) ©x=
faf)xung fonbexn nad) rationalen ^ßxincipien gum 33el)uf bex SOioglichfeit 25
bex ©rfaprung ein ©ange3 bex ©inenboxftellungen in ©inem (Stiftern
gufamenfaffen unb fnbjectib nur ma3 bie SSexnunft gebad)t mexben faii
nämlidh bie 9ted)t3ibeen au3mad)t enthalten unb auf ben s)3egxif eine3
hochften moxalifd)eu 28efen3 unter meinem alle SBeltmefeu ftel)en ent=
halt — ©ott — 28a3 uid)t ba3 dabile (Anfdiauung) fonbexn nur ba3 30
cogitabile (®enfbaxe) fepu fan ba3 moxalifd)//pxactifd)e — ©3 ift ein

8 in ö feiner ßinfieit <5 unb Totalität 5 Dbferuation D v. a. 0

6 im g. Z. (ein ?) Links abgewinkelt. 7 bie b v. a. a 9 Utfaclje <5 bie
(ber?, nur angesetzt) fgret)t)eit <5 unb 10 üertnüpfenber abgekürzt. 12 Ab¬
satz links umrandet. Spatium 7 Zeilen. 18 ißfjbnomene verstümmelt. 15 finb bie
statt: finb finb bie Kommapunkt. 16 burd) Sigel. 17 göttliche beidemal Sigel.
15-18 moratifd) practifcfye—©otts.Z. ©ott Sigel. 21 s2tenefibemu<o — be*
ftimenb s. Z. 27 Von unb an Fortsetzung in dem letzten Spatium. Lies: burd)
bie Vernunft 31 practifd)?
 VII. Canv., IX. Bogen, 2. Seite. 105

©ott: beit eS ift in bet moralifd) practifchen Vernunft ein categ. 3mpe*
ratib, bet auf alle Vernünftige Sßeltmefen auSgehreitet nnb moburd)
alle SSeltroefen bereinigt metben. — ©leutherologie, toeIc£)e $tet)=
heit unter ©efepen (moratifd}//lbractifc^e Vernunft) enthält nad)
stUta^imen _

$er Vegriff bon ©ott ift bie $bee, meld)e fict) ber aftenfd) als ein
moralifcheS SBefeu bon einem t)öd)ften moratifchen Söefen in einem
Verhältnis nad) gtechtSprincipien macht inbem biefeS nach bem cate*
gorifd)en Qmfjeratib alle Pflichten ©ebote beffelben anfieht.
10 Vegriff b. grehh^it. — $ie moral, practifcf)e Vernunft_ ift
eine oon ben bemegenben Graften ber «ßatur unb alter ©inen-
obfecte. £>iefe machen ein hefonbereS $elb auS: §u $been
^ch bin mir felbft ein ©egenftanb burd) ben Vegtif meiner felbft
b. i. ich bin mir meiner felbft bemuft: ein logifdjeS Urtheil (sum,
15 cogito) ohne noch burd) einen ©cf)tuS toeiter fort§ufd)teiten (cogito ergo

sum) beh ein folget ©ah märe ibentifd) mithin ein-leeteS Urtheil bloS
analgtifch baS tein ©rfentniS begrünbete.
1.) $d) bin 2. mir felbft fo u>of)l ein ©egenftanb beS ®en!ettS
als ber ineren Slnfchauung ein ©inenobfect b.i. ber 2lnfd)auung
20 aber noch nicht ber empirifcheu (SBamehmung) fonbetn ber reinen
Vaunt unb 3eit als ©rfcfjeinung bon etmaS maS bloS $orm ber 3U*
famenfepung beS SJlanigfaltigen ift
®a§ ^ortfchreiten bon ber Sogif §ur SCftetaph- nnb bon btefcr gut
SranSfc: ^hitofof)hie nnb gut Verfnüpfung mit ber 3Jiathematit als
25 einem ber ^nftrumente per Vhilofophm
©t)nthetifcf)e ©ape a priori finb nur in ben reinen Vnfd)auungen
a priori Vaum u. 3e^ mögüd)
Slmpfjibolie ber VeftejionSbegriffe (ber medius termmus ber
©ubfumtion) conceptus, iudicium, ratiocinium

1 moralifcbbractijcfjen (verstümmelt). 2 Kommapunkt. 8-5 «leutheto-

logie — 2)tarimen s.Z. 7 bon <5 ®ott otö einem 6 höheren J®den
<5 mactit 10-12 58egriff — ^been s. Z.; Absatz links abgewinkelt. 16
doppelt durch dl. 17 baS tein - begrünbete erste Fassung: baS bot aller —
borber aebt 18 Die Ziffern 1.) und 2. nachträglich hinzugesetzt. Über diesem Ab¬
satz das Zeichen: # 19 9tnfd)aunng <5 in ber moral ptactif Jen Vernunft ber
ineren — ö aSernunft g. Z. ber <5 empmfd£)en 26 <St>ntI)et. 28 1 or
2lmbt)ibolie das Zeichen =p, das dem obigen ähnlich ist. Die Schrift dieses Absatzes
aber etwas verändert.
 106 Opus postumum

®ag 93emeglicf)e im 9f{aum £)ei^t Materie: unb mirb feneg alg

formtog gebacfü fo fern eg gugteicf) bemegenb ift ber Streit metcf)er
ben fpecififdfen Unterfd)ieb ber Zemente berfelben angeigt ber (Stoff
beffen berfdfiebene 5lrten ber bemegenben Kräfte (Stoffe) eg geben
tan. Söeit eine biefer Kräfte burd) eine Stnbere alg begrünbet gebaut 5
mirb fo fjeifjt bie erftere bie 93afig ber anberen (g. 93.
$D?an tan fo menig mie oon Materien bie fRebe fetjn tan eben
fo menig üon 93afen füredjen; beit eg ift ein btofceg ©ebanfenbing
(ens rationis) metd)eg f)t)potf)etifd) ben Erlernungen gur Erftärung
nntergetegt mirb g. 93. men gefragt mirb mag mof)l bie 93afig ber Salfc* * 10
fäure fetjn möge melctje grage men fie in 2lnfef)ung beg f)t)potf)etifcf)en
9ßärmeftoffg getfjan mirb
93on ben bemegenben Kräften ber SBetttörper alg Eentralforper
im Weltraum nad) ben 4 ®egelfd)nitten.

$ie Suft (voluptas Oon veile) men fie alg 93ebingung üor bem 15
®efefc üortjerge^t ift patf)otogifcf). — 9ßen bag @efe£ üor if>r get)en muft
fo ift ber 93eftimungggrunb beg 9ßilleng moralifd). — 3)ie Vernunft
»erfahrt nact) bem_categor. ^mperatib, unb ber ©efe^geber ift ©ott. —
Eg ift ein ©ott ben eg ift ein categ. ^mperatib

Qdt) muf) mir ben Slettjer alg bag primunt mobile (nicfjt Drt Oer* 20
änbernben fonbern interne mobile) beuten meil ofjne ifjnboraug gufe^en
ber 9taum fetbft fein Siiiengegenftanb alfo nicf)tg auffer mir märe

9hm finb alte meine forimitioe 93orftellungen bag cogitabile u. gu=

gleich bag dabile nact) bem $rincif> ber ^bentität unb bie 3)inge alg
©egenftanbe meiner Slnfd&auung finb poftulirt. 25

SJlan muff fid) ben 2tett)er alg gefcf)icf)tet (stratificatum) benfen

metcfier bemegenbe Kräfte enthält, g. 93. Slngie^ung in ber fterne u
gmar unmittelbar

unb gebad)t g. Z., vor den Doppelpunkt gezogen. 2 ift ö mirb

jCf ., ^et4)er g. Z. 8 ben v. a. ber ltnterfdjieb <5 ifjrer bemegenben Kräfte
tobei enj.?f &g-Z. 5 biefer v. a. ? ffiräfte <5 auf . oU g.Z. 6 «.
i2 rf?f al• 7 tan ö e6en 8 ben 6 biefe Erst: bloßer Sertjältniäbegrif
J. Erlernungen verstümmelt. 15 Oberer Rand. als »ebingung q.Z.
* morattfrf): (verstümmelt). 18 Kommapunkt. ©ott Sigel. 20 Linker
20!?1 öer“nbernbe (sc. SDtdterie; 23 meine ö 9? «orfteltungen d
pgletcf) 25 ftnb ö it)r 26 9tett)er 6 strat 27 Kommapunkt.
 VII. Conv., IX. Bogen, 2. und 3. Seite. 107

9lnfd)auung bot aller S8atnef)mung. formale bet 3ufamenfejmng

bet Sßotftellung beg ©ubjectg alg blofje ©tftfjeinung. fRaum auffet mit
unb Qufamenfaffung bet bemegenben Kräfte in meinem ©elbftbemuft-
fetjn fftemtonifctfe allgemeine 9ln§iel)ung unb fpugenifctje fMbftofjung
5 beg$tl)erg §um ©egenftanbe bet Söarnetfmung überhaupt 9llleg nacf)
gegriffen b. i. ben fßtincipien möglicher Csrfaljnittg nidjt aug bet 6r-
fal)tung ben biefe ift abfolute ©intjeit beb ^er nur 2lnnäl)etung ftattfinbet
1) <3elbftbemuftfet)n (apperceptio) 2) Slnfdfauung inete in-
tuitus unb im ©egenfap äufjere 3) 3Barnef)mung, empitifcffe 2ln-
io fdfauung mit föemuftfetm im ©egenfap bet reinen 4) (Erfahrung alg
meltffe gemacht nidft gegeben mitb: ba§ Aggregat empirifclfer 23ot-
ftellungen in einem ©tjftem beg ©an^en empiriftffet $8orftellungen in
©inem 93egtiff aftjm^totifd^
2)ie 93afig einet anberen Slraft, nidft eine anbete Stftaterie — bloßer
15 f8ett)ältnigbegriff
®et 9taum ift nidft blog mie in bet reinen Slnfdfauung ein mattfe-
matifdfer ©egenftanb (4 ^egelfdfnitte) fonbetn and) für bie fptfpfif dfö
einem fenfibelen fRaum mit Kräften angefüllt unb bie Materie burct)
9tn§iet)ung u. Slbftofjung gefdfictftet (Stratificirt) mie bie ponberabelen
20 (Stoffe bet Planeten in fofetn fie attractib finb in il)ten distanzen
bemeifen

VII. Convolut, IX. Bogen, 3. Seite.

©§ ift ein fiel) felbft alg Object conftituirenbeg nidft blog bentbareg
(cogitabile) fonbetn auch egiftirenbeg, auffer meinet SBorftellung ge-
25 gebeneg (dabile) SEßefen bag fief) felbft a priori jum ©egenftanbe marf)t
(Aenesidemus) unb beffen SSotftellung alg Subjectg §ngteid) unmittel¬
bar feineg eigenen Objectg b.i. Ulnfdfauung ift.
®ag ^örmlidfe biefer fßorfteltung ift nun entmeber reine ober
empirifcffe fßorftellung bie erftete alg fßerftanbegbegriff bie smepte alg

1 ber? ober?? 7 absolute g. Z. 8 (Selbftberuuftfeprt Unterstreichung

unvollständig. 2) g. Z.; 6 SSarne 8-9 intuitus g. Z. 9 auffer 10 ber
v.a. beg? 4) v.a. 3) 12 empirifefjer ö SSorfte Srt 13 Links abgewinkelt.
14 anberen <5 2lti 17 4 <5 Konifere 20 Von (Stoffe an auf den unteren Rand
übergreifend. 21 betneifen nur angedeutet. 23 Object 6 confti alg — ö confti
g. Z. 25 2Befen 6 mag a priori g. Z. 26 beffen «orftellung g. Z. 26-
27 unmittelbar Ad. ergänzt: Sßorftellung 27 feineg eigenen erst: fein eigeneg
(g. Z.) Objectg ö ift 29 alg ö Vernunft
108 Opus postumum

Slnfdjauung eines ©inenobjectS unb bie (entere atS empirifebe SSor*

ftettung mit SSemuftfegn b.i. SBarne^mung beren eS biete geben tan
als Aggregat ober abfolute Sinheit berfetben als ©pftem &• i- äur 9ttög=
lidffeit ber Srfaf)tung gehört bie nur Sine ift (ben fief) Srfat)tungen
gu benfen ift ein äöieberfprud) mit fief) fetbft) 0
®aS phitofopt)ifche SrfentniS ift nun entmeber 5Dletapt)t)fif ober
StranSfc. ^ߣ)itof. — $eneS anatgtifcf) biefeS ©gnthetifd): — bepbeS bon
ber reinen 3)iatt)emati! unterfdfieben; bie gteicbmohl ber ^3f)itofo^ȣ)ie
gum ^nftrument bient
©otttofigfeit unb ©otteSfurd)t, ©ottfeetig 10
©ott ift nicht eine ©ubftang fonbern bie perfonificirte $bee beS
9tecf)tS nnb SBohlmottenS beren eines bie anbere einfepränft unb ber
SBeiSpeit ein princip burct) baS anbere eingufepränten.
®er ©ap: eS ift ein ©ott bebeutet nicht ben ©tauben an baS 2)afet)n
einer ©ubftang atS ein apprepenfibeteS Söefen ober auep mie ber 2ßärme= 15
ftoff ein pppotpetifcpeS SDing gu Srftärung ber tßpänomene angenoinen
ben er ift niept ein ©inengegertftanb fonbern eS ift ein Axiom ber reinen
practifcpen Vernunft fief) fetbft atS princip ber tganbtungen gu fepen.
®er begriff oon ©ott ift bie $bee oon einem über alte Söettmefen
pppfifd) unb moratifd) maeptpabenben Stöefen (baS atfo nur SitteS fepn 20
tan metcpeS für fiep fetbft nid)t in Raumes unb 3e'tt)ert)ättniffen be=
ftimbar gebaept merben tan). SDaff ein fotcpeS SBefen fet) geigt bie
moralif(p//practifd)e Vernunft im categorifcpen Qmperatib in ber
f^rei^tjeit unter ©efepen in ber SrfentniS alter ^ftiepten atS göttlicher
©ebote. ®iefe $bee ift baS ©efüpl ber ©egenmart ber ©ottpeit im 25
Sftenfcpen. 2Bir mürben ein fotcpeS tßflicptgefüpl uid)t tjabert ohne
^mperatib
[SS ift Sine Söett (ber ©ap de pluralitate mundorum tan eine
togif^e SSiettjeit nad) blopeu Gegriffen als anatptifcpeS Urtpeit bebeuten
ift aber nid)t auf baS ©ange epiftirenber Singe gu begiepen). — SS ift 30
ein ©ott fan aud) btoS togifcp als SSegrif berftanben merben: er enthält

1 Stnfdfauung erst: SSorftettung empirifd)e v. a. empirifcE)e§ 3 ober <5

bo§ (5 al§ v.a. ein? lies: jum ©tjftem? 4 jicf) g.Z. 7 analpftifcf»
©tyntpetifcp :Sv.a.j 8 reinen g. Z. gleicptnopl S jum 10 ©ottfeetig Sigel.
15 at§ g. Z. 10 ptyjjotpetifcpeg ®ing v. a. pppotpetifdfer <gt 18 princip abge¬
kürzt. Dieser Absatz nach rechts eingerückt und mit senkrechtem Strich versehen.
Spatium 2 Zeilen. 19 bie bon 21 Vor: toelcpeg durchstrichene Anfangs¬
klammer. 3eitberf)ältniffen ö gu 24 unter? Von in ber an Fortsetzung in
dem letzten Spatium (bis: ^mperatibj. 25 ©ottpeit Sigel.
 VII. Conv., IX. Bogen, 3. Seite. 109

üieteS unter fid) ober nicht in fid). f£)aS 2111 (ftjntfjetifdb)) ift nur (SineS:
©S ift (Sine 2öelt — (Sbenfo men ber S3egrif ober bie $bee bon ©ott,
bie ©ubftanj Verftanben rnirb metd)e baS 2111 ber moralifd)en Sßefen
unter fid) fafjt fo ift ein ©ott]
5 grehheit unter bem ©efep ift moralifch//practifd)e Vernunft beS
9Jtenfd)en. £>ie meldie ber f^retjbjeit gefepgebenb ift bie hoffte V. unb
ber melier burd) beu categorifd)en ^mperatiü allein §um 2tuSfprud)e
beffelben für alte Vernünftige SBefen berechtigt ift, ift ©ott; ben ber
muff alte ©etoalt jur Vemirtung feiner 3mede unb gugteief) ben
10 Bitten haben biefe über alle 9?aturmefen ber SBeiSheit gemüff gettenb
§u mad)en.
®ie bloffe ^bee oon ©ott ift zugleich ein «ßoftulat feines $afetjnS.
3hn fid) benten unb §u glauben ift ein ibentifdjer ©ab- $aS Ved)tS*
princip im categorifdjen ^mperatio mad)t baS 2111 nottitoenbig als ab*
15 folute (Sirifyeit nicht nad) ber fjranfc: fßljiM- fonbern ber tranSfcenbenten
Qrt Vnfet)ung ber ©inengegenftänbe ift nur (Sin fKaurn unb (Sine
3eit (Väume u. ßeiten bebeuten nur £f)eite berfelben) unb eS ift nur
(Sine 3BeIt. 3)er Vegriff ober bie Richtung eines alterfütlcnben 2Ietl)erS ift
gerabe baS traS beu 9taum §um ©inengegenftänbe mad)t, iubent anberer*
20 feitS ber moralifd)//practifd)e Vegriff oon ©ott (nicht als SBeltfeele)
burd) beu categorifd)en ^mperatio alte 2J?enfd)en2ßftid)ten als ©öttüd)e,
mithin Oon einem einigen Sßillen auSgehenb ©ebote beS höd)ften macht*
habenben SBefenS gebad)t als ©in felbftänbigeS Söefen nad) ber Sino¬
logie eines heiligen mad)tt)abenben SGBefenS entnehmen ein 3ded)tS*
25 begriff ift ber ©elbftänbigfeit enthält.
(SS ift mertmürbig bah >^en eS im Volcfe mehr aber nod) m einem
Staate gefcü unb orbnungSmähig gugeht man nid)t auf baS ®afet)n
einer ©ottheit im SBeltlaufe Vejug nimt, (ncc deus intersit msi dignus

2 ©ott Kommapunkt. .'5 moraltfd)en ? (verstümmelt). 3-4 SBefen —

iidi Zusatz durch * verbunden; vor fafjt noch einmal: moralifd) unter fid) SBefen
doppelt. ' 4 ©ott Sigel; Klammern im Original. 5 9 Zeilen unter dem langen
bem g.Z. 6 Lies: ©efefce gibt, ift bie? ber? SS. ? SB? rSSermmft. Sfiefen J
bc§ 9Kenfdjen - I)ocOfte SS. g. Z. 7 Smperatio nid,t altem 8 Vernünftige «5 SBe
1) Qmcde in ber rin versehentlich gestrichen). 12 fein» 14 categorifd,en ver¬
stümmelt es statt: ba§ 15 Sranfc: $ t>. a. fJ5 Fortsetzung 5 Zeilen tiefer
durch Zachen verbunden. 1« ©inengeftänbe 21 ©öttlidu> Sigel, Kommapunkt.
22 aufiqebenb Ad, auggelfenbe 23-24 Ad. setzt: gebaut - SBefen» in Klammern.
23 Fortsetzung in dem ersten Spatium, etwa 25 Zeilen darüber, durch Zeichen ver¬
bunden. nod) einen in einem im SSolde - einem g.Z. .7 ®efe| unb
DrbnuugSmäfüg erst: ©efefcmäffig man fid, (g.Z.) md)t 28 Kommapunkt.
 110 Opus postumuni

vindice nodus inciderit) bagegen men bon bet tferrfdjenben äRenge

atte§ recf)t§miebrig gematttpatig unb mit ©reuettpaten über einanbet
gemorfen wirb man bie ©ottljeit aufruft (poftutirt) nidjt bamit fie fjetfe
fonbern nur ermatte bafj bte ©ottfjeit bettete unb ipten ©inftufj
fidtjtbar madje. 5
9ttfo ift e§ bie moraltfcJ)//practifc^e Vernunft in 3Red)t3bert)ättniffen
nid)t bie 9Raturorbnung meldje ba§ f£>afet)n ©otte§ poftutirt unb bie
©intjeit beffelben
gjtan tan a priori ba§ fSafepn eines $tt)er§ annepmen, 0. i. ipn
poftuliren meit opne ipn bet 9taum fein ©egenftanb bet Sine unb gat 10
feine SSarnepmung ftattfänbe —- 2tbftoj$ung ift bie @innen//©rtegung
metcpe borper gept. — Stn^iepung in bie $erne butd) ben leeren 3Raum
fe|t k ötp er borauö beten bemegenbe Grafte nic£)t an bem Orte, bteibenb,
finb in bem fie mirften

©ategorifcper $mperatib auf fiep fetbft angemanbt: Qbee 15

Sßerftanb, Urtpeitöfraft, Vernunft. ®a§ ©ubject macpt fiep fetbft
gum Object. Utpeber feiner fetbft. f^ret>f)eit unter bem ©efep. Mora=
tifcp//practifcpe Vernunft

2>ie 9tnnäperung inö unenbticpe. ®ie afpmptotifcpe unter ben

conifcpen ©ectionen ber ©irfet bie ©ttipfe bie ißarabel, enbtidj bie 20
tppperbet in bemegenben Kräften.
®ie -iRemtonifepe Süngiepung ift bon Muffen innerticf), — Sicpt unb
Söärme bon $nen äufjerlicp bemegenb, locomotiv ober interne motiv
ober SBeltenbemegenb. Pulsus unb fluctus *
2öarum fteltt ba3 <5epen unb t)ören eine Söarnepmung at§ SBir» 25
!ung ber actio in distans bor? f£)ie 9Remtonifd)e 3tttraction ift eine
fotdje. 2öie fan man aber biefen teeren jRaum marnepmen?
©ine ÜDtaterie bie atteö frep butcpbränge märe aucp ein teeret
9taum unb fönte niept matgenöinen (gefüfjtt) merben 2lbfotut//perme*
abet faft fein Körper fepn 30

SRaturberpaltniffe u. 9Recpt§berpältniffe SRatureinpeit be§ 3Bettgan§en

1 bem statt: bet 2 recptSmiebrig <5 unb 4 fonbern ö meit $afj statt:
bafe bet)treten unb ö fein _ 5 machen. 9 Letztes Sechstel der Seite.
annet)men — ilfn g. Z. 10 (Sine Ad. ergänzt: märe 12 Stnjiepung <5 f
13 Kommapunkt vor und nach bteibenb 15 Oberer Rand. angemanb: 16 Rechts
neben dem Vorigen. 19 Rechter Rand. in3? (verstümmelt). Stftimtotifcpe
20 ißatbel 31 Hellere, weniger geneigte Schrift. Itatureintjeit <5 unb
 VII. Conv., IX. Bogen, 3. und 4. Seite. 111

unb ©inljeit ber >Recf)töprincipien unter einem moralifdfen ^ßrincip einer

feben fein 9ted)t beftiirtenben ©ubftanz
$d) bin: ift bloS ein togifdfer Stet beS 93emuftfet)n§ b.i. beS
®enten§ nicf)t ber Slnfcf)auung meiner felbft
6 vires locomotivae —
interne :c actio in distans
Qnnerlid) bemeg. Kräfte 28ärme. Slnfdjauung ift baS
dabile begriff ba§ cogitabile QeneS ift fd)on bom ©eljungSbermögen
u. Sid)t entlehnt
io Stid)t blo§ bie.iJtemtonifctje Slnzietjung bie unmittelbar burd) ben
teeren 9taum (in distans) auf bie Sßlaneten mirtt — ben biefe SBirfung
fönte feine merfbare (Srfcf)einung für ben p madjenben Catenber geben
— fonbern ber ben Üöeltraum erfüttenbe Stetiger ber ftratificirt entmeber
nad) feiner Verbiet)tuug ober aud) fpeterogeneität burd) Sid)t unb
i5 9Jtagneti§m im öotten unenblid)//bünen 9taume mirft mag mof)l auf
bie Witterung einfliehen.
SSon ber ©d)täfrigfeit burd) ben SDrud aufs ©efjirn.
3Son fener roirb mof)t bie mit bem Umtauf gleichzeitige rotation
ber Trabanten foinen

20 VII. Convolut, IX. Bogen, 4. Seite.

$a§ ^rincif) ber Befolgung alter Pflichten als ®öttlicf)er ©ebote

ift ^Religion bemeifet bie ^re^f)eit beS menfd)lid)en SßillenS, (baS ab-
fotute ©ollen) ift zugleich in Beziehung auf practifcfje reine $er-
nunftprincif)ien ein 23emeiS oom ®afet)n ©otteS als ©ineS ©otteS: fo
25 bah biefe belebe ©ä£e als analt)tifcf) (ibentifd)) nid)t zur XranSfc: ^it
$er begriff Oon ©öttern üon ben allenfalls einer ber Dberfte märe
ift fjeibnifd) unb für bie reine Vernunft contrabictorifd) meil baS ab-
folute Sill nur ©ineS fetyn fan Sttan fan nur bie Einheit bie Sßielf>eit
in einen beftimten 33egrif zufamenfaffen. 2)iefeS aber gefcf)ief)t nur
30 burd) bie Sltll)eit.

2 u 80 Links abgewinkelt. 3 Wieder dünnere Schrift, b. i. beS beü v. a.

ber? 9 Spatium 4Zeilen. 13 ftratificirtö v. a.? 14 «erbidjtung §eteroge»
neität verstümmelt. 17 burd) Sigel. Umrandet. 18 jener sc. SleÜjettoirfung
Umlauf 6 glie 21 ißrincip verstümmelt. 22 Kommapunkt? Adickes läßt
die Klammern weg. 23 jugleicf) ein in practifdje (5 SSernunft 24 SSemeit
®otte§ Sigel. alä g. Z. 25 ißl)ü- verstümmelt. ergänze: gehören
112 Opus postumum

Unterbiet) ber SBeltmefen unb beg göttticfjen 2Be|en§ beren nur

©ine§ fet)n fan
®an ©ett ein dernünftigeS SBefen genant merben?
©§ ift im menfdjfidjen ©emütfj (mens, animus) als reinem, nidjt
al§ ©eefe beS üüJienfdjen einmofjnenbeS em^)irifc£)//practifdE)e§ fonbern 5
reine§ ^ßrinci^) beS unbebingten ©ebotfjS unb ein categorifdjer $mpe*
ratid meldet fdjtedjttjin gefefjgebenb ift
Ens sumum, surna intelligentia, suinum bonum — biefe Qbeen
inSgefamt getjen au§ bem categorifcfjen ^mperatid fjerdor unb baS
fßractifdje ift in bem tfjedretifdj//fpecutatiden enthalten 10

©in ftjntfjetifcfjer ©runbfaf) ans gegriffen gefjt nidjt au§ bem

ißrincip ber ttjeoretifdjen ißljitofo.pfjie fjerdcr unb bodj ift ein fotcfjer (eS
ift ein ©ott) noftjmenbig um §ur SranSc: ißtjitof. §u fcfjreiten; ben fonft
ift fie nidjt ermeiternb. ©S mufs practifcfje ißfjitof. fetjn unb allgemein//
beftiinenb fetjn b. i. 9ßftidjt//derfjättniffe beS categorifdfjen ^mperatidS 15
enttjatten unb fan nur auf ben ©egenftanb bezogen merben ber nur
atS ein einziger gebadjt merben fan.
©3 ift nidjt metafifjtjfif fonbern SranSfc: fßfjitof. metcfje a priori
aber ftjntfjetifdj auS 93egriffen (nidjt burdj Construction ber 93e*
griffe ben ba§ märe äftattjematif) fortfrfjreitet unb in ber SranSfc. fßfjit. 20
ift e§ bie moratifcfj practifdje Vernunft
®ie StranSfc: fßfjif. eben barum meil fie f>f)itofof>fjifdj (nicfjt
mattjematifdj) unb bodj a priori ftjntfjetifdj ift enthält nur ba§ ©rfentniS
ber ©egenftänbe in ber ©rfdjeinung b. i. beut ein Object = X corre-
fponbirt (phaenomena) meldjeS bem maS bto§ fubjectid in ber $orm 25
ber Slnfdjauung (iKaum unb Qeit) unb nidjt baS 3>ing an fidj (noumenon)
gegen über geftettt ift
®ie iuxta unb post se invicem positio: formen ber ©inendorftetlung

1-3 Unterfdjieb — merben? g. Z. 4 Größere Schrift, wohl ursprünglicher Text

der Seite und das Bisherige oberer Rand. Lies: l£r ift oder: (£§ ift. . ein Punkt
hinter: nidjt 5 einmofjnenbeg g. Z. 6 ein nidjt <5 nidjt g. Z. 6 Erste Fassung:
ber unbebingten ©ebotfje ber cntegorifdjer erst angesetzt: mordif 7 fdjledjttjin ö
gebietet §anbluitgen alg ipflidjten gebietet 8 Hellere, dünnere Schrift. 9
peratib d erf 10 ÜSractifdje in bem d getjt nu§ in g.Z. 14 nidjt Sigel.
'pfjilof. ö au§ 19 burdj Sigel. 20 fortfdjreitet Fortsetzung unter der Zeile:
fdjtedjttjin gefe^gebenb ift (s. Zeile 7). 21 Dieser Absatz s.Z., in zwei Stücken.
23 bodj 6 feg 25 phaenomena) <5; bem ba§ No tt>a§ ber SJerftanb bie fub»
jectib ö bto§ 26 bag g. Z. $ing v. a. 2)inge fidj ö ift 27 Nach
unten abgetrennt. Fortsetzung andere (dunklere) Tinte und Schrift.
 VII. Conv, IX. Bogen, 4. Seite. 113

bet äußeren u. ineten bet ®inge ober in bet ©rfcpeinung. ®aS Object
ift Phaenomenon
©in notptoenbigeS SBefen ift baS üon bem bet begriff §ugleid) ein
pinreidjenber VetneiSgrunb feinet @jiften§ ift ©in folget ©ap muff
5 auf bet Qbentität berupen.
$ie fßpilofoppie mit it)ten analptifcpen ^rincipien a priori be*
grünbet bie 9ttetapppfifd)e VnfangSgrünbe bet W. SS. als ein ©pftem.
— Von ipr gefcf)iet)t ein Überfcpritt gut SranSfc: Vpilof. welcpe bem
fetben ©egenftanb aber fpntpetifcp unb a priori in einem abfonber*
io licpen ©pftem Dorftellig macpt, unb gleichfalls aus Gegriffen (nicpt als
fDlatpematif burd) (Sonftruction bet «Begriffe) fortfcpreitenb ift.
$aS 9PannigfaItige bet 2Infd)auung nid)t bet empitifd)en (bet SBat-
nepmungen) fonbern bet reinen (a priori) fo fern eS bloS fubjectio ift
b.i. Vorftellung beS ©egenftanbeS als ßrfcpeinung ift baS formale
15 berfelben , .
1.) Sin ©inemoefen. 2) Vernunfttoefen 3.) ein Vernünftiges
Söefen beten eS mehrere geben fan 4) ein §u oberft gebietenbeS burd)
ben categorifcpen ^mperatio alte Vernünftige SBelt SSefen in bie ©inpeit
bet moralifcpen Verpältniffe fepenbeS pocpfteS SSefen — ©ott.
20 ®et ©ap e§ ift ein ©ott ift nid)t ein ®ictamen für SBettmefen
unter benen eines baS Oberftc fonbern ol)ue ben nid)tS ift ®et
Inbegriff aller Vfüd)ten als ©öttlicfjer ©ebote öertilgt bie Opngötterep
(atheism) bie Vielgötterei? (polytheism) unb bie ©otteSleugnung:
atheism ignorationis. idololatrie.

25 ein Körper ift burd? feine bemegenbe Strafte anberen Körpern

ober and) jeber anberen SDiaterie unmittelbar in ber (Sntfernung (b. i.
burd) ben leeren fRaum) gegenwärtig in ber fftetotonifdjen Vnjiepung.
®ieS ift ein «fßoftulat ber fßppfif. Safe bicfe Sln^iepung bem umgefeprten

1 'XaS v a g 2 Phaenomenon abgekürzt. Dieser Absatz s. Z.; verklammert.

4 hinreidienber g. Z. 5 auf? verstümmelt. Identität abgekürzt. Nach unten
abgetrennt. Fortsetzung andere (dunklere) Tinte und Schrift. 6^
v a p iBtincipen 6-7 begrünbet bie Metapt)t)fifd)e erst: ift Dtetabbbl't
begrünbet v.a. begrünben 7 Metapl;t)fifd)e <5 roeld,e wir bort,er abgetjanbelt
SlnfangSgrünbe dahinter noch einmal: 2lnf. ®r. 9 aber g. Z. eif,en s a ■ eiTie
ö Stiftern 10 Kommapunkt. gleid^faltö <5 au§ 12 Mannigfaltige verstümmelt
14 b.i. ö bie 18 SBelt ff. Z. 20 eilt v.a. ein 21 fonbern f v.a. t oljne
benen nichts 23 ©otteSleugnung Sigel. 24 Die beiden letzten Absätze einge¬
winkelt, idololatrie. g. Z. 25 Unterer Hand, feine Schri ft. -7 9?etoontfd)en
28 Slngiepung 8 nad)
Sant'« Schriften. Opus postumuni II.
 114 Opus poslumum

Vertfättnig ber qvadrate ber ©ntfernungen gemdg feiert müffe ift ein
©ap ber reinen üDtatpematif, unb a priori gegeben nidEjt auf 28ar=
nepmung gegrünbet. — ’&er btojje (teere) 9taum aber ift nicf)t ein
©egenftanb ber SSarnepmung. ©r tönte aber bocf) eg fepn men ein
$aben perpenbicutar §um ©entrum eineg Sßettförperg gezogen an bem 5
entfernten ©nbe mit geringem Moment ber Slcceteration gezogen alg
in bem be§ ber ©rbe nähern burcf) bie größere ©dt)meere bie er am
anberen ©nbe t)at fid) fetbft in einer gemiffen £öf)e abriffe — $er
Stttraction correfponbirt bie üftepulfion bie mit jener §ufamen bie 2Bar=
netjmung möglid) macfjt, unb offne bie teuere, fie mag gtädjen// ober 10
burdjbringenbe repulsion fepn feine ©rfaprung ift.

3u ben mirfenben Urfacpen im Söeltganjen gehört aud) bie mora=

Iifcf)//practifd)e Vernunft nad) bem categorifdjen Qmperatib ber 9ted)t§=
pftidjten bem unbebingten ©ölten
®a§ Söefen beffen SBitte für alte Vernünftige Sßefen practifdjeg 15
©efep ift, ift bag tjodjfte moratifdje SSefen (ens suinum) bie £)öd)fte
^ntettigeng metcpe bon alten SSelttoefen unterfcpieben unter ©inem
Vrincip gefepgebenb ift b. i. eg ift ©ott. ©g ift atfo ©in ©ott. 9?id)t atg
SSettfdjöpfer (Demiurgus) SBettfeete.

®ie Suft metd)e bor bem ©efep borper gef)t ift patpotogifcf), — bie 20
aber aufg ©efep u. aug bem ©efepe folgt ift moratifd).
2)ie gdnpücpe Untermerfung eineg SBeltmefeng unter ©ott ift ad-
oratio.
Vemegenbe Kräfte im 9taum opne auf bie ©ine §u mirfen (netm
tonifdje Wn^iepung) unb Materie überpaupt bemegenbe trafte. 25
$er categorifcpe Qmperatib ber bom ©efep anpebt unb moratifd)
ift nid)t bom ©efüpl ber Untuft u. pattjologifcf) ift.
Slnfcpaung ift entmeber rein ober empirifcp. ®ie erftere ift
a priori gegeben mie Vaum u. £eit, unb ift bag formale mithin btog

1 qvadrate (nachträglich hinzugesetzt), durch neue Zeile letzte Silbe vergessen

10 macf)t Kommapunkt. 12 Linker Rand, fettere Schrift. 18-10 9?id)t — ggelt-
feele. s. Z. 21 aber ö bor Links abgewinkelt. 22 ©ott Sigel. 22-23 2;ie_
adoratio. s. Z. 24 Feinere, hellere Schrift. 25 unb ö f Strafte, 6 ot)ne 27
Das letzte ift durchstrichen? 28 enttoeber ent v.a. rei 29 ift <5 blo§ btoSg.Z.
 ,
VII. Ccmv., IX. Bogen 4. Seite u. X. Bogen, 1. Seite. 115

©ubjectib bet finnlidfen SSotftellung wobutdf ba§ empitifcf)e nur al§

(Shcfcßeinung gegeben mitb

Hetzer ift ba§ wa§ ben fRaum jurn ©inengegenftanbe mad)t, fo

wof)t butdj 21n§iel)ung at§ 21bftoßung (Sidjt, Söätme)

5 (Sin 21 ct bet fßetfönlid)feit fid) felbft jum ©egenftanbe feinet $ot*

ftellung ju madfen cogitabile vt dabile. $iefe Sßotftellung ift 21m
fdjauung, b. i. eine unmittelbote nidjt mittelbat al§ ÜJlerlmal öom S3e=
fonbeten gum 21ügemeinen
®et lfte 21ct be§ 23otftellung3betmögen§ ift ba§ verbum $d) bin
io ba§ föewuftfepn meinet felbft. $d) bin mit felbft ein ©egenftanb.
©ubject ift fid) felbft Object. — liefet ©ebanle (apprehensio simplex)
ift nod) lein Urteil (iudicium) biel roeniget ein fßetnunftfd)lu§ (ratio-
cinium) id) benfe, batum bin id) ic. fonbetn ein 21ct bet fßetfonlid)feit
nad) bet fReget bet Qbentität im ©egenfaß bet 21nfd)auung unb §wat
io bet ineten mit fßtäbicaten bet 23eftimung be§ <Subject§ bot allet 6t-
fal)tung b. i. bot bet 2Batnef)mung — ©pftem bet Categorien

VII. Convolut, X. Bogen, 1. Seite.

liefet 21ct be§ S3emuftfet)n§ (apperceptio) entjptingt nidft al§

20 ftolqetung au§ einem ootßetgeßenben: mie etwa men id) §u mit fage
icb benle batum bin id) ben fonft mütbe id) meine ©jifteng botau§
fe|en um biefe <$jiften§ batgutfjun welcßeS bloße Sabtologic wate.
®§ ift (Sine SBelt al§ mein ©inenobfect; ben 9iaum u. Beit mad)en
ben qamen Qnbegtiff bet ©inengegenftanbe au§. ®iefe formen bet
25 ©innenanfdjauung ftelten abet bie ©egcnftänbe nut als ®tfd)einungen

1 ©ubiectibe aus der ersten Fassung formale mithin ©ubjectioej stehen

aeUieben 4 «itttebung? Spatium 4 Zeilen. 6 Von 2>iefe an Fortsetzung
in dei letzten Spatium. 7 mittelbar 6 burcf, 9 Veränderte,.^chtigen> Schuft
und Tinte. SßorfteltungSbermögenä abgekürzt. 11 fußv. a. mdj $ ef«: ö* Safe
ic xer a xe§ 16 Von b. i. an unterer Rand. 17 Rechts oben mit Bleistift
von fremder Hand: 7** Conv. Bog. X 19 nid,t <5 au3 20 rote - fage g
28 Sine v.a. eine 3«t <5faetft 24 ©inengegenftanbe <5 ate au« <5 bte
8*
 116 Opus postumum

weil mit üon ihnen afficirt werben müffen um fie angufcpauen nicpt atg
bie 'Junge an fid) felbft bot meit fie blog bag formale beg Verfjättniffeg
bet J)inge gum afficitenben ©ubject enthalten
©g ift aber auffet bet ©inenborftettung noch ein ©rlentnigbermögen
metdfeg nid)t btog Sftece^atibität fonbetn aud) Spontaneität (alg obeteg 5
(Srlentnigbermögen) enthält nämttd) Verftanb, llrtb)eilgfraft unb Vet=
nunft unb biefe fan tedmifc£)// 5lnfd)auung conftruirenbe ober moratifcf)//
practifdje Vernunft fepn bepbe a priori, bag ÜJtanigfattige bet Vor*
ftetlungen gu einem ©rfentnig unter einem Vrincip berbinbenb. J)ie
leitete men fie auf ißfli<f)tgefe|e bem categorifd)en Qmperatib gemäße 10

Verbattnig Regeln enthalt fügten auf ben begriff bon ©ott

(Sin SBefen metdjeg nach ißflid)tgefe|en (bem categorifd)en ^mpe*
ratib) bet moratifd)//practifd)en Vernunft übet alte Vernünftige Vkfen
gu gebieten betmögenb unb berechtigt ift, ift ©ott (ens sumum, suina
inteiligentia, summum bonum). — 15

J)ie 2Beft ift bag ©anpe alter ©inengegenftänbe nicpt in einem

Aggregat fonbern in einem ©pftem gebad)t unb eg ift ©ine SBelt unb ein
©ott (contra pluralit. mundorum) unb men ©ott angenoinen mirb fo
ift ©in ©ott
J)ie ©jifteng eineg folgen SVefeng aber fair nur in practifcfyet Vüd= 20
ficht poftutirt merben nämtid) bie 9?ott)menbigfeit fo gu hanbeln atg
ob ich ratet biefet furd)tbaren gugteid) aber aud) heitbringenben
Seitung unb gugteid) ©emährteiftung ftänbe in ber ertentnig alter
meiner Pflichten atg göttüdjer ©ebote (tanquam non ceu), mithin
mirb in biefet formet bie ©jifteng eineg fotcpeu SKefeng nicht poftu* 25
tirt metcpeg aud) in fid) mieberfpred)enb fet)n mürbe
ein 2Befen mag über Statur unb grepheit pnter Vernunft//©efepen
1 freit anjufcffrueti g.Z. 2 tior g.Z. 6-Fortsetzung: unb gfrar barum freil
|'te nicpt 3)inge atg Objecte an fid) ö alg Objecte g. Z. freit 6 fonbern fie
g. Z. bag g. Z. beg g. Z. ^ertjättniffeg v. a. S8ert»ättniffe 3 afficirenben
g.Z. Lies: afficirten? 4 nocf) g.Z. Srtentnigtiermügen verstümmelt. 7 2ln=
fd)auung ronfiruirenbe s. Z. 8 Kommapunkt, betjbe a priori s. Z. im Text;
das folgende (bis: OerbinbenbJ s.Z. zwischen diesem und dem nächsten Absatz.
11 Text verderbt (Gt.), vgl. Ad. S. 808. 14 sumum Kommapunkt. 16 nicpt einem
17 Sine v.a. Stn? 18 tuen S ein Hinter freit ©ott undurchstrichen, Siqel
Jur: nidjt ('©ötter nicht?,) 19 Sin v.a. ein ©ott Sigel. Dieser Absatz s.Z.
““ icti mid) unter inid) g. Z. biefer v. a. biefen 23 Seitung <5: fäbe fretcbe
frooon bie formet fo tautet unb — ftänbe g. Z. 24 Kommapunkt. 26 in
|id) ? Z. Links abgewinkelt. 27 unter 58ernunft//®efepen erste Fassung-
nad) ©efejjen ber
 VII. Conv., X. Bogen, 1. Seite. 117

unbefdjränlte 9Rad)t f)at ift ©ott. ©ott ift alfo feinem begriffe nach
nicht blog «Raturmefen fonbern aucl) ein moralifd)eg Sßefen $n ber
erfteren Cttoalität allein betrautet ift eg ber aßeltfcbögfer (demiurgas)
unb allgemaltig: $n ber §met)ten t)eilig (adorabilis)^ unb alle
5 9Renfchenhflid)ten finb gugleict) feine ©ebote. ©r ift ens suinum, suma

intelligentia, suinum bonum.

Qnbeffen, ob biefe ^bee, bag «ßrobuct unferer eigenen Vernunft
«Realität l)abe ober blog ein ©ebanlenbing (ens rationis) feg fd)eint nod)
bie grage p fetjn, unb ung nichts übrig p bleiben alg bag moralifcf)e
io Verlfältnig p biefem ©egenftanbe ber blog groblematifcf) ift unb ber
nur bie formet übrig bleiben läfjt öon ber ©rfentnig aller «JRenfchen*
pflichten alg (tanqvam) göttlicher ©ebote, meii ber categorifdje Pflicht*
imgeratib feine eiferne ©time pjifchen allen fgrenifdien 9lnlodungen
ber ©inenrei|e ober auch 9lbfcf)redungen metcbe bebroffenb finb er*
i5 fcballen läfjt

®ie ©inheit ber ^örpermelt burcf) bag «ßrincig ber Slnphung aller
Materie im Vniverso unb aud) ber 91bftofjung meil fonft ber «Raum
leer unb hiemit aud) lein Object ber Vernehmung b. i. fein ©inen*
gegenftanb fetyn mürbe
20 ©ott unb Sßelt finb nicht einanber coorbinirte fonbern biefe jenem
fuborbinirteg Söefen
©eht bag ©efühl ber fiuft oor bem ©efe£ oorher fo ift eg
patpologifch: ift eg umgefehrt fo ift fie motaltfd).
®ag 9111 ber Vkfen bag l)od)fte Söefen^bag Söefen oder Söefen in
■ja ihrer unbebingten ©infjßit (ens suinum, Suma intellig., sumum bonum)
©g giebt gmegerlet) 91rten mie bie SWenfchen bag $afet)u ©otteg
poftuliren; ©ie fagen bigmeilen: ©g ift ein ©öttlicher «Rid)ter unb
9ftäd)er beit bie Vogf)eit unb Verbrechen erforbern Vertilgung biefer
abfd)eulid)en «Race. — 91nbererfeitg beult fich bie Vernunft ein Ver*

1 SJtad&t v. a. mad)t 9Jiad)t bat g. Z. 6: ju ©ebieten ba§ Vermögen tjat

Äott. Ö unb 1-2 feinem — aud) g. Z. 7 biefe v. a. biefer eigenen verstümmelt.
10 SSetMltniä v. a. öer|ättni§ 12 (tanqvam) g. Z> Kommapunkt. 18 fein statt:
feine ö um alten <5 9t loden 14 aud) <5 brotjenben 16 Oberer Band.
20 ©ott Sigel. Lies: biefe ein jenem 21 Sßefen verstümmelt. 22 Der folgende
Absatz zwischen die ersten beiden Absätze des Haupttextes geschrieben 24 Rechter
Rand oben. 24 ©nf)eit <5: als if)t Urgtunb 24-25 in - ©nf)eit g. Z. 25 Schluß-
klammer fehlt. 28 fötenfdjen abgekürzt. 28 ben <5 nur muff fnun muff..)
118 Opus poslumum

bienft beffen ber Sftenfd) fäfjtg ift fiel) fetbft in eine fjöljere (Staffe näm*
lief) fiel) fetbft gefepgebenber Sßefen (burcf) moratifcf)//f3ractifcf)e Vernunft)
fefcen §u fönen unb fiel) über affe bto§ firtenfätjige 28efen fejjen p fönnen
unb einen 93eruf e§ ju tpun unb ift als> ein foteper niept ein bto§
phpotpetifepeg ®ing fonbern eine 93eftimung barin ju treten: bon 5

feinem 9tange fetbft Urheber ju fepn b. i. berpftieptet unb bocp habet)

fief) fetbft berpftieptenb gu fepn.
giebt fein ißflicpt ©efüpt aber mopt ein (55efü£)t au§ ber 58or*
ftettung nuferer ißfticpt, ben biefe ift eine iftötpigung burd) ben cate*
gorifcf) moratifepen ^mperatib. gmangl niept Siebe§pftict)t 10

$n ipr, ber $bee bon ©ott at3 moratifepe SBefen, teben, meben
unb finb mir; angetrieben burcp§ ©rfentniä unferer ißfticpten at§ ©ött*
tieper ©ebote.
®er S3egriff bon ©ott ift bie $bee bon einem moratifepen SBefen
metcpe§ at§ ein fotd)e§ rieptenb attgemein gebietenb ift. ®iefe§ ift nid)t 15
ein pppotpetifcpe§ ®ing fonbern bie reine practifcpe Vernunft fetbft in
iprer ?ßerföntic£)feit unb mit ipren bemegenben Kräften in Stnfepung
ber Sßettmefen unb it)ren Kräften.
^reppeit unter 3^ang§gefe^en ber reinen Vernunft

^reppeit unter reinen ißernunftgefepen. 20

@3 ift ein 9ftecpt3begrif im 23erpattni3 ber iDtenfcpen unter einanber

at§ ißrincip ber moratifcp practifcpen Vernunft naep bem categorifd)en
^mperatib in SInfepung ber 9ftecpt§pftid)ten (nid)t £iebe§ -

®em Formate nad) Ptatur u ^reppeit unter ©efepen metd)e, men

fie nicht bto§ nach ipter 9teceptibität fonbern auch ifycet (Spontaneität 25
b. i. nicht bto§ nach Siegeln fonbern nach ißrincipien beurtpeiten 2c.

1 ffltenfcf) abgekürzt. 5 bann treten verstümmelt. 7 2 Zeilen Spatium.

9 fttötpigung Fortsetzung in dem letzten Spatium. 9-10 categorifd) g.Z.
10 moratifdjen abgekürzt. niept Sigel, SiebeSpflicpt abgekürzt. 11 Letztes
Drittel des rechten Randes, durch -jf als Fortsetzung gekennzeichnet; das Anschlu߬
zeichen tritt aber an anderer Stelle nicht auf. in ipr statt: $n it)t tf)r v. a. ipm
ber — ©ott g. Z. ©ott Sigel, moratifdjen 12-13 ©ütttieper Sigel. 14 7 Zeilen
tiefer, ©ott Sigel. 15 als> — rieptenb g. Z. (stark abgekürzt). 16 2)ing Fortsetzung
in dem letzten Spatium fetbft ? 18 itjren Sräften Ad. schlägt vor: iprer Sräfte
19 Darunter durchnullt: Prof. Rink u. gäpfepe ober H v. Heß u Doct
23 Bucht ab. 24 T. nterer Rand. 24-25 Lies: inert toir fie niept
 VII. Conv., X. Bogen. 1. und 2. Seite. 119

al§ ©tfcpeinungen nicpt als ©egenftanbe an fid). — Unterfdjieb jittifdjen

jDletapppfi! u. SjranSfc: $ene auf analst, biefe auf fpntpet.
©tunbfape a priori gegtüubet
Verftanb, UrtpeilSfraft u. Vernunft nad) ipren fßtincipien a priori
5 Vernunft 1 tecpnifd) 2 motalifd) pract.

VII. Convolut, X. Bogen, 2. Seite.

1) Übergang non ber ÜÜtetapppfil gut XranSfc: f$f)ilofopl)ie. 2) Von

bet StanSfc: fßpil. jur fßppfif butd) üliatpematil in reiner Slnfcpauung
beS Raumes unb ber $eit
io $d) &in m^r meinet felbft bemuft (apperceptio). $d) ‘5en^e i- ^
bin mir felbft ein ©egenftanb beS VerftanbeS. 2lber id) bin mir and)
ein ©egenftanb ber ©ine unb ber empirifcpen Wnfcpauung (apprehensio)
baS benfbare ^dj (cogitabile) fept fid) felbft als baS ©püprbare (dabile)
unb biefeS a priori im Sftaume u. ber $eit tr»eld)e a priori in ber 2ln=
io fcpauung gegeben finb melcpe blofje formen ber ©rfdjeinung finb.
3um categorifeben ^mperatib rnirb aber feineSmegeS erforbert bafj
eine ©ubftang ejiftire beren fßflicpten aud) jener if)te ©ebote finb,
fonbern nur bie £eiligfeit unb Unüerle|lid)feit berfclben öerftanben
®ie ©igenfcpaft «ßetfon ju fepn ift bie jßerfonlidifeit
20 ©in moralifd)//practifd)eS Vernünftige SBefen ift eine 9ßetfon für
bie alle gjlenfdpenpflicpten gugteid) biefer (fßerfon) ipre ©e=
botpe finb ift ©ott.

4 Rechts neben dem Vorigen. 5 Darunter noch folgende persönliche Notizen:

£eute troden Dbft mit jßubbing für Stint u. ©öfeße gegeben
£ampe *) mirb belehrt bafj ba er bon früt) bi3 fpätßi) 2) etma§ gu faufen nid)t
unterläßt ißm nidjt allein fein Quartal fonbern aud)3) bie Zulagen biefe SBodje merben
3urü!geßalten merben.
4) ^eute gegen Mittag 'fßorter in fcßmalen lebtgen bouteillen für 1 ti.
£onerftag mirb getrodneter ißafternat mit ©cßöpfenfleifd) für Crim. R. ^enfrf)
u. Pfarrer Somer ober H v. Heß gegeben5). .
13 cogitabile) <5 mad)t fid) a 14 Staunte verstümmelt. 15 Strichts w»
Original; bis hierher wohl oberer Rand. 17 Kommapunkt. 18 UuüeiteftM)»
teit U v. a. u berftanben <5 baju genüge 19 ©tgenfdiaft <5 eine -0 $ e r f o n
<5 unb eine ©ubflanj 20-21 für bie erste Fassung: ber fberenj -1 alle <5
«Pflichten alle doppelt durch ul. biefer (^erfon) erst: jener

i) Zampt verstümmelt. 2) fpätt, i>. «. ©pätl) 3) auf statt: aud) 4) Links

neben dem Vorigen. 5) gegeben?
 Opus postumum
120

2üle 3Jtenfcf)enpftid)ten at§ ©otttidje ©ebote üor§u*

fcpr'eiben liegt fcpon in jebem categorifcfjen ^mperatio
$er categorifdfe^mperatiü ift 91u§fprucf) eine§ SSernunftprincipg
über ftd) felbft at3 dictamen rationis practicae unb benft fid) at3 ©efep*
gebet unb 9tid»ter über ficf) felbft ficf) nact) bem categorifdfen $flid)t* 5
intperatio ba bie ©ebanfen einanber anftagen ober entfdjutbigen folg*
lief) in ber Qualität einer fßerfon. — 9?un ift ein SBefen ma§ lauter
fRecpte unb feine fßfticpten pat ©ott. $otgticp benft fiel) ba§
moralifepe Söefen alte fßflicpten aucp bem formale nact) at3 göttlicpe
©ebote; niept al3 ob er baburdf §ugteicf) bie (Sjifteng eine3 fotd)en 2Befen3 10
beurfunben motte: $>en ba3 Überfinnticpe ift fein ©egenftanb mogticf)er
©rfaprung (non dabile sed mere cogitabile) foubern bto3 ein Urtpeit
nad) ber Analogie b. i. bem 33erpättni3begriffe eines fpntpetifcpen Ur*
tpeilS nämtiep atle Sdlenfcpenpfticpten gteicf) at§ ©ötttiepe ©ebote unb
at§ in einem 33erpältni§ §u einer 5ßerfon §u benfen 16

©in feber üfftenfd) ift Oermöge feiner greppeit unb be§ fie
einfd)ränfenben ©efepeS ber fftötpigung burd) feine moratifcp//prac*
tifd)e Vernunft untermorfen unb ftet)t unter ©ebot unb Verbot unb
ftept al§ Sttenfcp unter bem Qmperatio ber fßfticbt. — ©in Sßefen metcpeS
über alte §u gebieten bie 93efugni3 unb 9Jiad)t pat ift ©ott, u. e3 fan 20
nur ©in ©ott gebaept merben.—©3 ift ein ©ott in ber ©eete be3 Sftenfcpen.
f^rägt ficf) ob er and) in ber fftatur fetj
©in ens rationis u. ens rationabile finb üon einanber unterf epieben,
biefeS ift dabile jenes btoS cogitabile. ®er categorifcpe ^mp erat io beS
ffßflicptgebotS pat bie $bee eines imperantis jum ©runbe ber alles 25
oermag u. über atteS gebietet (formale). Qft bie $bee üon ©ott. ®ie

2 Spatium 4 Zeilen. 3 ift <5 niept ber 3-4 eineä ®ernunftprincip3 —

olä erste Fassung: einer ißerfon aber bod) gteid) al3 instar ben 5lu3fprucp
at§ einer ijSerfon <5 instar g. Z. 9lu§fprucp ald <5 ald g. Z. 4 dicta-
inen — practicae steht, wohl aus der ersten Fassung, in Klammern. Darüber
8 motalifcp Dahinter: 8 bet gugleicp unb — ficf) g. Z. Lies: unb man
benft eS fiep? 4-5 Erste Fassung: al£> ©efepgeberS unb 9iicpter§ 6 mitpin ald
einer moraüfepen iperfon 5 felbft 8 unb benft über — nad) g.Z.
das zweite fiep zu streichen? 8 unb 8 fl 3 2Befen3 bem — naep g.Z.
10 er (sc. ©ott,) babutd) Sigel. <5 feft fep e§ epiftire ©ott (8 ©ott Sigel.).
SBefenl Fortsetzung darüber in dem letzten Spatium. 13 b. i. — 3!erpältni§=
begriffe g.Z. 13-14 fpntpetifcpen nämlicp (mit Ad.). 15 aUv.a.? 16 Tie¬
fer unten auf der Seite. 17 ber — burep g.Z. feine? v.a. feiner? feinen?
motalifdp// v.a. motalifeper? 20 alte <5 bie ©ott Konimapunkt. 23 ein»
anbet abgekürzt. Kommapunkt 8 dabile 24 jene» blog g. Z., erst: biejed
beä v.a. bet 26 fornale (formale?) bie bon ©ott Sigel.
 VII. Conv., X. Bogen, 2. Seite. 121

^bee eines allgemein gebietenben u. allbexmögenben moxalifcfyen 2Befen§

i[t bie be§ ens sumraum
®ajet)n unb bie 2Bix!lid)leit (existentia u. aetualitas bon
agere) $ing i[t ba meii u. mo e§ mirlt. ®ie ©ubftans ift ba§ $ing
5 an fid); ba§ ©elbftänbige ba§ cogitabile u. ba3 dabile. ®a3 ©elb*
ftänbige unb Qufätlige ober anl)ängenbe. 2111e§ modi bet C£riften§. (Sin
®ing res; eine ©ubftang bie \o ficf) it»xer $xet)l)eit bemu[t ift ift 9ßexfon,
l)at aud) 9tecf)te.
50ian lan bie ©giften^ feine§ 3)inge§ a priori birect bemeifen mebet
io buxd) ein analptifdfeä nod) fgntl)etifd)e§ ^ßxincip be§ Uxtl)eil3. @3 aber
al§ ein l)gpotf)ettfcf)e§ $ing jum Sßefptf möglid)et ©xfd)einungen an§m
nehmen Reifet bid)ten nid)t barlegen cogitabile non dabile. — ®ex
93egrif bon ©ott ift aber ber begriff bon einem 28efen ba§ alle
moxaüfdje Söefen ohne felbft bexpflid)tet bexpflid)ten lan mithin
i5 über alle xeditlicbe ©emalt ^at. — ®ie ©Eifteng eine§Jollen aber
bixect bemeifen ju mollen enthält einen SBiebexforud) ben a posse ad
esse non valet consequentia — ©§ bleibt atfo nur ein inbixectex
93emei§ übrig inbem angenomen mixb baf; etma§ anbexe§ möglid] feg
nämlid) ba§ nidjt in tyeoxetiföex fonbexn in reiner pxactifdiex iRüdfic^t
20 ba§ @xlentni§ unfexex fßflicf)ten a!3 (tanquam) göttlicher ©ebotfje jurn
fßrinctp ber pxactifcfyen SSexnuxtft beuxluubet unb bebollmftd)tigt feg,
mo oom ©ollen §um ®önen bie ©onfeqoenb gilt
(ja ift rtömlidi in bem ©eilte be§ äftenfcben ein ^xincip ber ntoxa-

der Ergänzungsstrich).
bile — dabile s. Z. 1
aber g.Z. 16 birect ö ju 8“ rootten g.Z.
fein 15 red)ttic£)e g. Z.
«mphPTbiru* steht zwischen senkrechten Strichen. 6 unb
 122 Opus postumum

nicht tobten) auSgefagt über alte Angelegenheit beS SßohlfehnS (ber

©tüdfeeligleit) unbebingt auSfpricht nämlich $ret)heit unter bem
&efej) sum VeftiinungSgrunbe feiner §anblung §u machen. ®ie Qbee
üon einem foldjen 23efen bor bem fid) alle Shtiee beugen :c. geht aus
biefem ^mperatio hetöor unb nicf)t umgefehrt, unb fubjectib in ber 5
menfd)lict)en ßractifcben Vernunft, ift ein ©ott notljmenbig gebad)t ob*
gleid) nicht objectiö gegeben hierauf grünbet fid) ber <Sa| ber erfentniS
alter 3Jtenfd)enüftid)ten als ©örtlicher ©ebote.
es ift im 9ttenfd)en ein ^rinciü ber ted)nifcf)//practifd)en Vernunft
eine Ve§iehung feinet S&illenS auf gmede meld)e in Anfefjung feiner 10
bebingtermeife nöthigenb (neeeßitantia) finb: men er biefeS ober jenes
§u bemirfen bie Abfid)t hot fo muff er biefeS ober jenes berfahren aus*
üben: ber ^mheratib ift bebingt. — es ift aber im SIRenfdjen als einem
freien Söefen aud) ein 9ßrinc4> ber moralifd)//hractifd)en Vernunft nad)
biefem fd)ted)thin gebietenb unb grnar im Qm^eratib ber Pflicht metd)er 15
categorifd) ift

©n Vernunftmefen ens rationale ©in Vernünftiges Sßefen in fo

fern eS fid) §um Behuf eines gmefS ßerfonificirt ift eine moralifd)e
fßerfon.
©in ©ebanten SBefen ens rationis 20

ein Sehrfaß ber iranSfc. Vhüof:

ein allgemein moralifch gefeßgebenbeS Vlefen meld)eS mithin alle

©emalt hot ift ©ott.
es ejiftirt ein ©ott b. i.. ein ißrindp metdheS als ©ubftang
moralifd)//gefej3gebenb ift. 25
$en bie moralifd) gefeßgebenbe Vernunft foridjt burd) ben cate*
gorifdjen ^rnißeratib ^3flid)ten aus bie gugleid) als @ubftan§, über bie
Aatur gefeßgebenb gefefc erfüllenb finb

iunbebingtäalg© 4 Söejen <5 ift Fortsetzung 6 Zeilen tiefer ff nie

stutt: ffniee d beug beugen 2c. <5 ift 5 biefe 8mf>eratiü 5u.fi Komrm-
punkL 6 ©ott Sigel. 12 ju g.Z. fo mufc biefe ober jenes 13 ift ift bebingt
14 Vernunft * v. a. b 15 fdjledßtin gebietenb ift unb 16 ift ö unb
17 /Ms Folgende im Haupttext dazwischengeschrieben; über dem Absatz: SSJtan tan bie
Ljtftenj (Zeile 9, S. 121). 20 rationis verstümmelt. Dahinter beziehungslos: ffraft
-1 Rechts neben dem Vorigen. 22 Linker Rand. 23 w. 24 ©ott Sigel.
24 ejiftirt g.(s.?)Z. erst: ift (versehentlich nicht gestrichen). (Sin v. a. ein
Den 6 e§ 27 jugleid) ö ©eb Kommapunkt.
 VII. Conv., X. Bogen, 2. und 3. Seite. 123

(SS ift ntcfjt eine ©ubftanj auffer mir beten ©jdftenj id) §um 93et)uf
ber ©rttärung gemiffet fjßtfänomene in ber Söelt als lfbpotljetifdfeS
SBefen poftulire fonbern ber fßflidftbegriff eines allgemeinen practifdfen
fßrincipS ift ibentifd) im ^Begriffe eines ©öttliclfen SöefenS als $beatS
5 ber menfdftidfen Vernunft enthalten um bie ©efefjgebung ber lefdetn
$n bem Kttenfdjen als untergeorbneten moralifdfen Söefen ift
ein fßflidjtbegrif nämüd) ber beS9ted)tS 23ert)ältniffeS enthalten, nämtid)
unter einem ©efe|e ber 93eftiinung feines SBillenS ju ftetjen, meines er
fid) felbft auferlegt unb bem er fid) felbft unterorbnet maS er aber bod)
io gugleid) gebietenb betjanbelt unb bon allem em|ntifd)en 23eftimungS*
grunbe unabt)ängig behauptet unb bloS als formales fßtincif) beS SöoltenS
beftimenb ift.
gjtan nent ben Urheber einer gemiffen SBirfung nad) ©efefcen bie
baS ©ubfect il)m felbft borfct)reibt and) ein fßtincip inbem er als @ub*
i5 ftang gebad)t mirb (baS ©ute ober.SSöfe ^ßrincip)
$aS böfe fßtincip märe ein fubfectioer fractifd)er @tunbfa£ otjne
gßrincip ja miebet alles fßtincig §u tjanbeln; ift alfo contradictio in
adiecto. Stlfo bloS Neigung (instinct) b. i. SSofilleben (in diem dicere:
Vixi) in ben £ag tfineinleben

20 VII. Convolut, X. Bogen, 3. Seite.

$er ©ategorifdje Smperatib ift ber 2luSff>tud) eines motalifdjen

unb ^eiligen fd)ted)tt)in gebietenben SBiltenS ber gügleid) altbermögenb
ift unb ot)ne Stiebfebern §u bebürfen ober aud> nur ftatt finben §u
taffen fetbftänbig ift ftre^eit unb ©efe| in fid) bereinigt. — Sie 3bce
25 beffeiben ift bie bon einer @ubftan§ bie einzig in intern SSegriffe tft
unb nid)t einem ©laffenunterfdjiebe ber menfcfflidjen Vernunft unter*
morfen ift — Ens suidum, suma intelligentia, sumum bonum tft em
ens rationis unb atS ittaturmefen gebad)t ober meintest gebreitet alt*

4 %eal§ <5 ent 5 Bricht ab, links abgewinkelt. 6 2Renfchen abgekürzt

7 3fted,t« b nämlich ber IBerhältniffeS - nämlich g. (s.?) Z 8 ju doppelt
durch al. 9 felbft g. Z. unterorbnet v. a. untergeorbnet toa§ er g. Z.
10 betjanbelt? (verstümmelt) erst: anertent unb g. ., ers . toe d)e (un
strichen geblieben). 11 unabhängig Ö ift bettet «. Z. Lw: U"b ’°e‘* , , ,
18 ©efefcen (5 auch im ^rincip 14 ©ubject <5 fid) felbft Oo^eibt ie ^
Silbe verstümmelt. 17 alle Von contradictio an unterer Rand 21Ea egot^e
gmperatio letzte Silbe verstümmelt. 24 felbftanbtg verstümmelt. Hinter ^bee
undurchstrichen: üon (g. Z.) Ct. 26 nicht <5 unter 28 iRaturtoefen verstümmelt.
 124 Opus postumum

befaffenbe ©ubftang unerforfdjtid); afö ©ittenmefen aber ein Sßrincip

be§ pract.
3^id}t ba§ SRateriale ber (Srfentniö ba§ borgeftettte Object fonbern
ba§ formale ber ©gntt)efi§ ber SSorftettungen be§ Objecte in ber £ran§=
fcenbentat//^f§t)itofopt)ie metd)e ben $ortfd)riti bon ben metapf)t)f. Stuf- 2 * * 5
©r. gur Sßf)t)ftf au§mad)t ift ba3 mobon ba§ ficf) fetbft burcpgängig be=
ftiinenbe ©ubject au^ge^t: ber categorifd)e Qmperatio ber ^ßflicf)t=
erfentniä. ©ott unb bie SBett entsaften ba§ Stil be§ fDafepnS
Strafte im teeren Staunte (Stngieffung Newton) fetten Sforper, nicfjt
blo3 Materie borau§ (actio in distans) — Steiper, Stbftoffung moburd) 10
ber Staunt ein ©inengegenftanb merben fan unb ber Staunt nicfjt Störper
fonbern bto§ SJtaterie enthält.
Storger fönen nocf) über baö organifcf) ober unorganifd) (Spier,
fßftangen) fepn. Siefe fönen nicf)t burd) Sttomiftif bto3 mecpanifd)
fonbern müffen auö gegriffen ber ,3mede bpnamifd) erftart merben 15
28aö leitet bie Vernunft gur $bee oon ©ott, nidit als> Staturmefen
fonbern moratifcpem SBefen u. ber (Sintjeit beffetben fffreppeit unb ©efep
beren Vermögen bie fßerfontidffeit auömadü burd) bie fid) ber SJtenfcp
at§ tnoralifcpeg Söefen Oon alten Staturmefen auönimt. hierin liegt
eine SBürbe: er fari fid) nicpt3 üergeben (categ. imperat) unb burcf) bie 20
er fid) it)m fetbft berantmorttid) mad)t.
(Sin moratiföpe§ Söefen metd)e§ atäberpfticptenb aber oon feinem
anbern berpflidptet gebad)t mürbe märe ©ott. 2öen ein fotcpeö ejü
ftirt fo ift ein einiger ©ott beit beren mehrere gu bencfen ift ein Söieber*
fprud) mit fid) fetbft meit fie gegen einanber int fßerpättniffe ber Ster* 25
pfticptung gebad)t mürben
(Sben fo mürbe ber ©ap bon ber SJteprpeit ber SBelten in fid) fetbft
einen Söieberfpruöp entgalten ben bie Sotatität be§ ©anpen epiftirenber
©linge b. i. ber ^Begriff ber Söett enthält fcbon ben ber ©ingetnpeit

2 Bricht ab, 9 Zeilen Spatium. 3 ba§ v.a. in? >r>aS ? (> tbbbon ö ba3 fid)
fetbft 6 ba3 v. a. bie burcpgängig g. Z. 8 Über ba§ unleserliches <5-Wort.
O Dieser und der nächste Absatz in dem letzten Spatium durch Zeichen verbunden.
Staue 11 ©inengegenftanb d als ber SDtaterie 12 SDtaterie ö erhielt
13 Drganifcp v. a. Drganifcpe 17 moratifcpem abgekürzt. Von ^ret)t)eit an
Fortsetzung über dem Vongen. 21 Dieser Abschnitt unten abgewinkelt.
-2 Letztes Drittel der Seite. ald g.Z. 23 berpftid)tet erste Silbe doppelt
durch al. toürbe v.a. tbirb 24 ift er? 25 gegen eine anbere (Sinn: gegen
eine anbere Utadtd??) 27 ©a| — ber g.Z., erste Fassung: bie SJteprpeit
Selten ö einen 28-20 Erste Fassung: Totalität ber ejiftirenben 3)inge
20 b. i. b. v. a. e
 VII. Conv., X. Bogen, 3. Seite. 125

fj)ie $tage de pluralitate mundorum ift in fiep jelbft contrabictorifcp

unb e§ finb jo wenig e§ biel Söetten giebt ebenfo wenig biet ©ötter
aber überhaupt beftetjt nocp irrtet bie fraget ift (ejiftiret) überpaupt
ein SCßefen ba§ wir at§ (55ott beuten wollen? ober ift e§ ein bto§ pppo»
5 tpetifcpe§ ®ing (ens rationis) wa§ (wie etwa bet attberbreitete unb
attburdpbringenbe ületper) nur ntn gewiffe fßpänbtnene §u erttären an»
genomen wirb
91bet bie moratifcp//practifcpe Vernunft enthält bocp gwangSgefepe
b.i. ©ebote bet reinen Vernunft in fid) (obligationes strictae) bie bet
10 eategorifcpe ^mperatib bep fiep füprt (gleicpfam ben bet reinen $et*
nunft (vetita ac praecepta)) bot bem inneren fRicpterftupl (in foro
conscientiae) unb abgefepen bon einem wirftiepen bon ©btt etgan»
genen SluSfptudp ift ba§ ©rtentniS alter SWenfcpenpfticpten at§ ©ötttieper
©ebote (tanquam, non ceu) bon gteidper äiraft al3 ob ein wirftieper
io SBeltricpter angenoinen wäre, ^reppeit unter bem reinen Vernunft»
gefepe
<£)ie ©inpeit be§ ©enfibeten im SRaum — 2)ie ber ^ntettigibeten
correfponbirenb (omnipraesentia) virtualis nidpt localis
fOian fan aud) naep ber Analogie bie virtuale Stttraction im teeren
20 9taum at§ actio in distans fepen — locomotiva — interne motiva.
®a§ cogitabile wa§ incomprehensibile ift. ®etn tein aggregat
angemeffen fonbern nur at§ ©ine§ gegeben werben tan
$ie erfte gtage ift: ob e§ eine moralifcp//practifcpe Vernunft unb
mit biefer fßfticptbegriffe at§ fßrincipien ber greppeit unter ©efepen
25 enblicp ob e§ eine ©nbftan§ gebe wetepe naep biefen ©efepen rieptet
(inbem fie ben Sttenfcpen entfeputbigt ober berbamt) ber ©tüdfetigteit
wütbig ober nnwürbig erftärt unb fie batum iprer tpeitpaftig maept.
ßine fotepe perföntiepe ©ubftan§ wäre ©ott, unb ba fie ba3 Sttt fpn»
tpetifd) at§ ^nbibibuum niept al§ ju einer ©taffe bernünftiger Befcn
30 gepörenb borfteltet ber ©inige ©ott.-©in fotcpe§ Ens aber fan nur

1 Über dem Vorigen. 1 ®et statt: $ie; erst: $er ©a£ mundorum
ö ift wäre felbft ö wirb 4 aU g.Z. ©ott <5 neuen 5 ®tti0 —
rationis) g.Z.; 6 ^ing olloerbreitete v. aJ 8 Vier dem Vorigen, durch
Zeichen verbunden. 9 b. i. ®ebote g.Z. Hinter der Klammer noch einmal:
in fid) 12 einem erst: bem 13 ®üttlid)er Sigel. 17 Tiefer unten.
18 virtualis - localis g.Z. nid)t Sigel. 19 virtuale v.a. virtuala dahinter
undurchstrichen: in 20 mot. 21 Gegen das Vorige abgewinkelt. 22 fonbern
— ©ine§ q. Z. 26 ben Sftenfcpen g. Z. 27 unttürbtg ö unb erllart unb g. Z.
28 ©ubftanj ö ma (?) Kommapunkt. fie <5 olles 80 Ens erst: '-Siefen
fan ergänze: man
 126 Opus ppstumum

atS t)t)pott)etif<f)e§ nicht atS gegeben fonbern nur als gebadet (©ebanfem
bing ens rationis) jum ißrincip conftituiren, aber nur junt 33etjuf ber
ülnerlenung unferer ißftictjten als ©örtlicher ©ebote.

©ott at§ fftaturwefen betrachtet ift ein hbpothetifcfyeg SBefen §u

©rttärung ber ©rfdjeinungen angenomen wie etwa ber Sletfjer um ben 5

9?aum jurn ©inenobject gu machen.

&§ giebt einen ^)t)ilofop^ifcf)en ©ebraudf üon ber aKartjematif —
ift aber ein mathematifcher öon ber 9ßhitofopt)ie möglich?

Unter alten SSernunftbegriffen (ben bie SS er ftanb e§b e griff e finb nur
ber $orm wegen ba) ift ber ißfiichtbegrif unb bie barauf fidj begietjenbe 10
©efefjgebung atS SSegrxff ber pracrtfcfjen Vernunft weit er auf ben
©nbgwed gerichtet ift ber SSomet)mfte
2)er ßategorifdfe Qmperatio bejatjenb ober Sßerneinenb auSge*
fprodfen (im ©ebot unb Verbot) hoch mit größerer ©trenge im teueren
al§ bem erfteren (dictamen rationis moralis) 2)u fottt nicht flehten 15
(2)u fottt nicht tügen ftetjt nicht im decalogus) ©hre Sßater unb äJhitter.
®ie testen finb nidjt StuSbrüde eigentlicher 3tt)ariQ^l:,f^cJ)beri
©Smufi aber audj eine gefehgeberifche©emaIt(potestaslegislatoria)
geben ober wenigftenS gebacht werben welche biefen ©efejjen atadjbrud
(©ffect) giebt obgwar nur in ber Qbee, welche nichts anberS als bie beS 20
tjö äfften moratifdj unb phhftfd) über altes erhabnen unb mächtigen
SBefen§ unb fein heiliger SBitte ift: ber gum ÜtuSfprudje berechtigt: ©S
ift ein ©ott.
Gc§ ift in ber practifdfen Vernunft ein begriff ber ißftidjt b. i. eines
$wangeS ober üftöttjigung nadj einem ißrincip ber ^repheitSgefelge b. i. 25
nach einem ©efe£ welches baS ©ubfect fief) fetbft oorfdjreibt (dictamen
rationis practicae) unb gwar burd) einen categorifdjen ^mperatiü

2 u. 20 Kommapunkt. 8 ©ötttidjer Sigel. 4 Oberer Rand. Links daneben

ein durchnullter Passus, unleserlich fSSon Sicfjtenbergä ...) 7 Rechts neben
dem Vorigen in dunklerer Tinte und anderer Handschrift. 9 Rechter Rand
oben; nach den ersten Worten die gleiche Tinte wie der letzte Zusatz am oberen
Rande. nur <5 bie 10 ba) <5 finb 11 ©efejjgebung 8 ber üornetjmfte
Vernunft <5 (?) ber 15 moralis erst angesetzt: practic 20 nur 8
an(?) anber§ Ad. ergänzt: ift (unnötig). 21 unb 8 f (?) erhabnen unb
g.Z. 22 Sßefens 8 ift 23 ©ott Sigel; links abgewinkelt, Spatium 2 Zeilen.
25 9?öthigung <5 ber ber 8 9?a 27 Schlußklammer erst hinter: rationis
 VII. Conv., X. Bogen, 3. und 4. Seite. 127

©in ©ebot bem feberman [d)led)texbirtg§ ©eljorfam teiften muff

ift al3 bon einem Söefen bem feberman ba3 übet 3llle§ raaltenb unb
f)ertfcf)enb angufe^en. ©in fotdje3 aber al§ moralifcf)e3 SBefen Ijeifft
©ott Sltfo ift ein ©ott

ö ©in SCöefen ma3 nie berpflid)tet aber für febe§ anbete Vernünftige
SBefen berpflicfjtenb märe ift ba§ ^öc^fte Sßefen in motalifdset Vebeu»
tung. 2)a§ Vernunftroefen ma§ in Slnfeljung ber Statur alle§ Vermag
ift ba§ t)öd)fte Sßefen in pfytjfifdfet Vejietjung. $n bet)ben Vereisungen.
StllgenugfameS (omnisufficiens): ^ft ©ott ber, ber Slllfseit in alter Ve»
io sie^ung t)atber nur einer fet)n tan: SDer ©inige ©ott (beffen nid)t ber»
fc£)iebene ©attungen u. Sitten geben tann)
©3 ift nur ein practifcf)//f)inteicf)enbe§ Slrgument be§ ©laubenö an
©inen ©ott ber in tt)eoretifd)er unjureidjenb ift — ba§ ©rtentniS aller
Vtenfdjenüflichten al3 (tanquam) göttlicher ©ebote.

15 VII. Convolut, X. Bogen, 4. Seite.

Unter ben Vegriffen ber practifcf)en Vernunft (dictamen rationis
practicae) ift bet fßflief)tbegriff ein $tincip be§ fcf)led)tf)in gebietenben
(categorifcfjen) ^mperatibS melcf)e3 nidfjt bie Rittet §u beliebigen Bmecfen
fonbern §anblungen fiel) jum $mef §u oralen apobictifd) borfcfjreibt
20 unb ein gemiffeö 5Tf)un unb Saffen blo3 naef) bem ^tincip ber ^ret)^eit
unter ©efe|en unb ein ©ebot enthält bem fief) ba§ ©ubfect unbebingt
butef) reine Vernunft untermorfen fiet)t.
97un ift bie $bee bon einem alloermögenben moralifd)en SBefen

beffen Sßollen ein categorifdjer ^mperatib für alte Vernunftmefen unb

25 fo mot)l in Slnfefjung ber Statur attgemaltig atö ber gret)l)eit fd)led)tf)in
allgemein gebietenb ift bie Qbee bon ©ott nicf)t ein ©attungSbegriff
2 coit v.a. ein? Ad. schlägt vor: bem jebetman zu streichen. 3 t)ett-
fcpenb Ad. ergänzt: ift auägefjenb anju fetjen. <5 'Diefe beiß (statt: bei&U
4 ©ott das erstemal Sigel. 5 Unterer Rand. 6 ift ö ©ott ba3 — SBefen
g.Z. 8 in 6 iänfebung Sejiebung. (statt: Sejiebungenj 9 dtgenugfameS
verstümmelt. 10 ©ott 6 (bet nid)t beffen ergänze: e§ 12 b>nreid)enbe§
5 $ (?) 13 bet Ad. schlägt vor: ba§ tbeotetifdjer sc. £>infid)t R.:
il't. __ (falsch). 16-17 (dictamen — practicae) g.Z. 17 ^tincip
d meldieg 19 fonbetn <5 einen gm Landungen g.Z. fid) <5
etmo§ gme! ö jmecf apobictifcb g. Z. 20 bem g.Z. ifkincip i>. a. fßitn-
cipe bet v. a.? 21 ©efefcen ö un unbebingt ö butd) m 23 SRun ift g. Z.
2Befen v.a. 28efen3 24 SSernunftmefen <5 (s.Z.) ift unb g.Z. 26 allge*
maltig s. Z. fd)lecbtbm <5 unb 26 ift ift bie nicht ein erst: meld)e lein
128 Opus postumum

fonbern bet eines Qnbibibuum (eines burcf)göngig beftiinten Sße(enS)

weil baS 2111 nur ein (Einiges, alfo nicht bon ©öttern bie [Hebe fetyn
!an. — S£)ie (Ejcifteng eines (old)en SöefenS als ©ubftanj läjjt biefe nur
als fygpotfyetijcfjeS Söefen annel)men (toie ettoa ben SBärmeftoff) um
bie 9ßl)änomene (eines 3Bit!ungS!rei(eS toie biefen bie (Erfahrung an bie 5
§anb geben mag %u erflären, nur bafj bie (Einheit beffelben — mie bie
beS Raumes unb ber $eit bie 2lltf)eit (einer ©egentoart beurfunbet
unb nur bie ^rage (et)n fan ob (Ein ©ott (et) ober nic^t.
23on bem ©efeh ber ©tetigfeit (lex continui) in gf)t)(i(cf)er unb
moraIi(d)er 5Xb(ic£)t. $n tranS(cenbentaler ab(icb)t. 10

(ES i(t nur (Eine (Erfahrung unb alle 2öarnef)mungen machen nur
ein Aggregat gum 93el)uf ber 9Jtöglid)feit eines ©anjen ber (Erfahrung
butd) Dbferbation unb (Experiment aus ®ie(eS ibealifd)e SBefen ejer=
cirt über baS ^ßrincip alte attenfchenpflichten als üon ihm felbft auSgehenbe
©ebote mithin als ©ott: mithin i(t baS (moralifd)e) $flid)tgefeh ber* 15
möge beS categorifdjen ^mperatio’S ein ©ah ber 2lnerfenung alter
fflienfchenpflichten als göttlicher ©ebote ob man auch *>ie gjiftenj eines
foldjen machthabenben SBefettS unauSgemacf)t lagt. — $aS formale
beS ©efetjeS macht hier baS SSefen ber ©ache (elb(t auS unb ber cate*
gori(cf)e ^mperatib ift ein ©ebot ©otteS, unb bie(er ©prucf) i(t nicht 20
ein blofje ^IjrafiS
®ie $bee bon ber ab(oluten Autorität eines (d)lechthin bictirenben
$flid)t//©ebothS eines moralischen SBefenS i(t bie ©öttlid)teit ber [ßerfon
bie gebietet (divinitas formalis). (Eine ©ubftanj toeldje bie(e Autorität
be(ähe toäre ©ott. —- ®a(3 eine (olcf)e ©ubftanj ejiftire fafi nicht be* 25
toie(en toerben — ben toeber bie (Erfahrung nod) bie reine Vernunft
auS blofjen ^Begriffen fatt einen (otd)en ©ah begrünben; ben er ift gar
fein toeber analt)ti(d)er nod) ft)ntt)etifcf)er ©ah •
®S ift in ber moralifd)//practifd)en Vernunft nicht allein ein ^ßrincip
beS 28ot)ttbolIenS b. i. ber SSeförberung ber ©lüdfeeligfeit anberer 30

1 bet g.Z.; Snbibibuum <5 jjj 2 u. 6 Kommapunkt. 1-2 (eine§

— alfo g. Z.; ö bon 2 Von nidEjt an dünnere Schrift. 8 ®ie Aa. (äfft
erst: [teilt (unverhessert geblieben). 5 [Phänomene <5 bet 6 beffelben v.a.
benfeiben 8 ©ott Sigel. 9-10 S3on — 2lbfid)t. s. Z. 12 9)iöglid)feit <5 be§ ei
13 au§ A z. DiefeS v. a. liefet? Stßefen ö in ber menfcpl " 14 fetbft <5 g
15 $fticf)tgefe| <5 jugleid) 16 bet <5 Sr 17 and) v.a.? 18 SBefeng <5 at§
20 ©otte§ Kommapunkt? 20-21 unb — grafte g. Z.? 22 fd)Ied)tt)in
bictirenben s. Z. 23 motalifcbe 23-24 bet — gebietet s. Z. beffelben aus
der ersten Fassung stehen geblieben. 27 Gegriffen, 28 Dieser Absatz links
umrandet. 30 b. i. bet bet 6 ®l anberer Ö unb
 VII. Conv., X. Bogen, 4. Seife. 129

(ber Siebeäpflidjt) baS bem (Sgoi§m ©Uranien fe^t (officium late deter-
minans) fonbetn aud) ber SSetmetfung
2)a§ dictamen rationis practicae ift eine anbete af§ tf)eoretifcf)e
Vernunft tx>etd)e nicf)t beterminirt fonbetn betetminirt roitb butd)
5 einen anberen nicf)t ber fid) fefbft anafptifd) fonbetn ft)ntf)etifd)
©öttfid)e§ ©ebot. — ©ebanfen bie fid) unter einanbet anffagen
ober entfcbulbigen. ©o toie nur (Sin 9taum u. (Sine $eit. Sfetfjer
®et ©lüdfeefigfeit miitbig ober unmürbig gu fepn.
fftidft oetf)äUni§ bet fDinge fonbetn ber 23orftettungen üon gingen
io gu einanbet. 2)a§ 9ted)t3oetf)äftni§ a priori at§ motafifdiet ßtoang.
Spontaneitaet unb receptivitaet
$n bet morafifd)//practifd)en Vernunft ift ba§ fßtincip bet (St-
fentni§ meinet 9ßfficf)ten al§ ©ebote (praecepta) b. i. nidit nacf) bet
9teget bie bem ©ubfect gum ©. macf)t fonbetn bie au§ ber $ret)f)eit
i5 f)etöotgef)t fid) fefbft borfdjreibt unb bod) gieidi af§ ob e§ it)m ein Sfnberer
unb §öf)erer af§ fßerfon bem ©ubfect gut fReget mad)te (dictamen
rationis practicae) entsaften unb benen e§ gu gef)otd)en butd) feine
eigene Vernunft fid) genötigt füt)Xt (nid)t anafptifd) nadi bem ^ßrirtcip
bet Sbentität fonbetn fpntf)etifd) af§ einem Übertritt oon SKeta^^ftl
20 gut Xtangfc: «ß^ilof.) 2£a§ ©ott fet) fan au§ Gegriffen oernuttefft ber
9Retapf)t)f. entmideft metben: 2fbet bah e^n ieh 9^X)ött gut 2dan§.
fBbil. unb fan nur (SBärmftoff) bemiefen metben
officia humanitatis et iuetitiae late et stricte posita (proprie
determinantia).

25 ®a§ ©ubfect be§ categotifd)en gmperatiüS w ntit ift ein ©egen-

ftanb bem ©ef)otfam gefeiftet gu metben oerbient: ein ©egenftanb bet
Tbm^ a, ben fefct ö fonbetn nod) bot bet £ticbfeber beffeiben 2 fonbetn
— oiertnetfuna s.Z. 3 Flüchtigere Schrift mit starken Abkürzungen.
4 butd) Sigel. 5 analt) Hinter ftjntfjetifd) noch einmal: butd, einen anbeten
/butd) Sigel) ergänze: beftimmt 6 «Wttli** Sigel 7 Links abgewinkelt.
8 untoütbig verstümmelt. Ser - fepn. s.Z.; durch Zeichen mt dem. nächsten
Absatz verbunden. 10 a priori verstümmelt. V Wieder Grundschnftpha e
dieser Seite. 13 nid)t ö als ®efefce bet Statut 14 bte ergänze: ex sc mt).
0) I? (Sie e lies- ®efete? 13-14 nad) — madjt g. Z. 14 <5 b.t. bie
l! gXj; g. Z. mt. bod, ,.Z. 1« Were, i «B »n
jie aS statt: cB \ie - Sutject 9- Z. ?
dafür durchstrichene Schlußklammer hinter: rationis 15-1 - unb bod) pi acticn
q Z. 19 einem? einet? 20 «ßPof. links abgewinkelt. Schlußklanmerfehl ,
mt Sigel. fet)<5au§ 20-22 SßaS —werben s.Z., eingemnkelt. .3 stricte
(5 deter 25 Unterer Band; Schrift des linken Bandes.
9
Slant’Ä Sdjrifteu. Opus postumum II.
 130 Opus postumum

Anbetung'(adoration) t£)iefe§ ift ein ibentifcper 3ap Ü)ie öigenfcpaft

eineg moratifd)en 2$efen§ ba§ über bie iftatur be§ SDtenfcpen categorifd)
gebieten !an ift bie ©otttid)feit beffetben ©eine ©efepe müffen gteid)
atg gottticpe ©ebote befolgt inerben. — Db Religion opne Vorauf
fepuug be§ ®afepng ©otteg mögtid) ift. est Deus in nobis. 5

®ie iületapp. anatpfirt gegebene begriffe; bie Srangfc. ijßpilof.

enthalt bie tfSrincipien fpntpetifcper Urtpeite a priori unb iprer 2Jtög=
ticbfeit
Homo agit, facit, operatur ©inn, Verftanb, Vernunft,
—- Meritum, demeritum. 10

®ag Vemuftfepn etmag §u fepen (spontaneitas) ju empfangen

(receptivitas)

®ie $bee oon einem Söefen bag Oon fid) fetbft Urpeber märe, mürbe
bag Urmefen feptt unb ein ißrobuct (nicpt ©buft) ber reinen practifcpen
Vernunft. — ®er begriff non ipm (bem ©ubfect) ift mit ipm (bem 15

Object) ibentifif) unb überfcpmengticp opne bocp mieberfprecpenb §u fepn.

Unter beit Vernünftigen Söettmefen ift bie ©taffe berer metcpe mit
moratifd) practifcper Vernunft mitpin mit greppeit unter ©efepen bie
fie fid) fetbft tmrfdjreiben (dictamen rationis practicae) begabt finb unb
ben ißfticptbegriff mitpin ben r.ategorifcpen ^mperatio uotpmenbig an» 20
erfennen bocp aucp biejenige metcpe bie Untauterfeit u. ©ebrecpticpteit
ber menfcplicpen iftatur betenen müffen atg Sßeltmefen fid) lieber»
tretungen §u ertauben.
ütftan fan aber am SJtenfcpen bag dictamen ber Vernunft in 9tn»
fepung beg ^ftic£)tbegriff§ überpaupt: bag ©rlentnig feiner $flid)ten 25

at§ (tanquam, non ceu) göttticper ©ebote fiep öorftettig maepen; rneit
jener ^mperatio perrfd)enb unb abfotut gebieteub mitpin atg einem
.fberrfeper gebüprenb mitpin einer ißerfon plomenb oorgeftettt mirb.
®a§ ^beal einer ©ubftans metd)eg mir ung fetbft fepaffen.

B @efepe 0 tö 4 9tel. 5 est ■—nobis. s.Z. 6 Oberer Hand. 11 Dieser

Absatz Schrift wie Haupttext. ^u <5 empf darüber angesetztes ö-Wort. 12 recepti-
vitas verstümmelt. 13 Linker Rand oben. bafj bon 16 Links abgewinkelt
19 practicae g.Z. 20 tßflicptbegriff - ben g.Z. 21 aucp g.Z. 22 ment*,
tepen abgekürzt. Punkt hinter: fiep 24 am Menfcpen g.Z.; ültenjcpen abge¬
kürzt. 25 ba§ v. a. bie 26 fiep g. Z. 27 unb 6 unb 29 Von $a§ an
feinere Schrift.
 VII. Conv., X. Bogen, 4. Seite. 131

^d) bin mir felbft nicf)t bto§ nad) einem ©efep ber 9Receptioitrtt
ber Statur fonbern aud) nad) einem ißrincip ber (Spontaneität ber
$rept)eit ein 9ßrincip ber fpntpetifctjen Selbftbeftimung.
@ine nad) rein moratifdjen ^rincipien in ber SBelt mirfenbe Ur»
5 fad)e at§ Subftanj gebacpt (ens extramundanum) bie inbem fie ba§
9111 ber Sinengegenftänbe unter feiner 9Jtad)t befafft ein Gsinigeä ift

1 Von 3jd) an steilere Schrift. 3 fpntfjet. Dieser Absatz eingewinke.lt.

4 rein g. Z. in — 2Belt g. Z. 5 Vor ens b: su (?) 6 Darunter noch folgende
persönliche Notizen: SWotgen 1/a 5Id)teI 2>e))utatf)oi§ —, §äc!jel oom ißferbettaU.
(Stmeidjung bet 9tiiben "Die 93outeitle mit Soren^o. S3on Sibegg.-’)•

') Striche im Original, darunter 6: SJtorgen 1/2 9Icf)tet §ot^

9*
s)W)tc6 (£otu>o(ut.
 1777. Convolut, I. Bogen, 7. Seite.
Xe§ Shftemd ber betnegenben
Kräfte ber Materie
Srfter Sijeit
5 s$om Klemcntarfhftem ber äßettmateric
Sintlfcilung
«Dian faft feinen bejferen ßeitfaben ber gintfjcilung ber betnegenben
Strafte unb beu ©efeben ber 33etoegung ber SDtaterie oerfangen al§ bie
Stafel ber Kategorien nadi ber übantität, ber Qualität, ber «Relation nnb
io ber SRobalität in SSetracfjtung §ief)t nnb jene Elementarbegriffe unter
biefe Stitcl orbnet; beit biefe machen bie Stufen be§ Überganges bon
ber sJj7etapt)t)fif ber Mörperlidten Diatur §ur «ßhhfif au§.
KS ift aber bie betoegenbe Straft bon jtbiefadjer 71rt enttoeber bie
ber Drtbeioegnng eines JiörperS (vis locoinotiiu’j) ba er einen anberen
iö feinen s}>lnb ju berlaffen notfjigt ober bie innere 'iU'tocgnng ba

(Srftcr 91bjcf)nitt
i$on ber Obantität ber «Uiaterie

Ԥ1.
Xie SBägbarfeit (pondenibilitas) ift biejenige Kigcnfdjaft ihrer
20 beiuegeitben .straft nach melriier allein bie Waterie ihrer Obantität nach
genau gefdicibt inerben fan. Eine an fielt intponbcrabcle «Diaterie

i Am rechten Hönde von l\mit: El. Svst. 1. am oberen Rande von fremder Hand
■mit Blei: 8tr5 (’onvol. Bo.;:. 1. 8 beu (Mcjeben erste Fassung: iljrcr ©ejebc
ber 'Bemcgung — 'JJiateric g./. am Rande ergänze: gemäf} als ergänze: inbem
mau 0 Kategorien 0 |o bah mau feue nach ber ber erst: iljrer 13 ©§ Au.
14 Ruberen ö aus 15 ba A:. An Stelle dieses Absatzes stand erst: § 1
20 allein g.Z. am Rande.
 136 Opus postumum

märe eine jolche üon ber fidf) fein ÜUiaaS angeben läjjt, mithin = 0 an*
genomen merben Jan, ben ob fie ficf) gmar aucf) geometrijcf) burd) 33er*
gteid£)ung mit einer anbern gleichartigen %. 33. reineS Sßajjer in @e jähen
öon öerjdjiebener ©rohe mejjen liehe jo mürbe bocf) bieje ©leidjartig*
feit jelbjt be^meifelt merben fönen meit ifjre SSeurtheilung 5

®ie ©djmeere (grauitas) als- burcpbringenbe 323irfung ber acce*

terirenben ®raft ber 2tnäief)ung unjereS ©rbförperS in gleichen 2Beiten
Dom SJiittetpunct bejjefben mirb burcf) bie 3«^ ber ©chmenfungen beS
ißerpenbifelS baS ©emicf)t aber (pondus) als baS ^robuct bon jener
(bem Moment ber 33emegung eine§ jaffenben Körpers) in bie ÜÜlenge 10

ber bemegten HJiaterie gejd)ä|t unb ba jene (bie ©rabitation) in gleichen

§öpen gleich ijt baS ©emicfjt als gleich ber Quantität ber SCftaterie allen
©röhenmejjungen ber festeren angenomen.

1.) bemegenbe Straft mo bie üftat. jelbjt bemegt mirb 2) mo jie

nur bemegenb ijt 9Jtatf)em. 31. ©r. 15

®er Übergang bon ber SJtetaph- gur ijt bie £enben§ ber
91aturtehre (philosophia nat.) §u'einem ©pjtem ber bemegenben Strafte
b. 9Jt. §u einem ©pjtem berjelben in ber (Erfahrung. ®ie j^orm biejeS
©pftemS mufe a priori gegeben jepn bie SKaterie b. i. bie bemegenbe
Sträfte berjelben müjjen burd) (Erfahrung erfant merben burch 33er* 20
judhe (33eobacbtung §. 33. Sßägbarfeit). 2 (Egpanfibilität beS jjjlühigen
ober (Eontractilität beS tropjbar jtjlüjjigen
®aS ©ubjectioe ber ülpprehenjion biejer s3orjteIlung bemegenber
Kräfte ijt ein act ber empirijd)en 91aturforjd)ung ungleichen bie ©in*
theilung 25

3111e SJiaterie ijt als attractioer 3Beltjtoff entmeber Söägbar ober

llnmägbar (Quantität ber SJtaterie)

1-2 mittjin — fan. s. Z. am Rande. Kommapunkt. Lies: bie mithin 2-3 33er=
gleidjutig 33 v. a. b 3 gleichartigen <5 (j. 33. niesen 6 (j. 33. g.Z. am Rande.
4 mürbe erst: mimte 5 jelbjt <5 uiigemif; feptt Bricht ab, 2 Zeilen Spatium.
6 (grauitas) g. Z. am Rande, burdjbringenbe g. Z. 6-7 accelerirenben — ber g. Z.
am Rande. 7 9lnäiel)ung <5 be3 12 SJtaterie ö atige 14 Das Folgende Zusätze,
die das letzte Viertel der Seite einnehmen. 15 Dieser Absatz rechts neben dem
Vorigen, durch Strich davon abgetrennt. 19 mufi a priori verstümmelt. 21 u. 27
Schlußklammer fehlt. 2t *. 33. — glüfjigen g. Z. ? 24 empitifdien g. Z.
25 Spatium 1 Zeile.
 VIII. Conv., I. Bogen, 1. Seite. 137

Sitte fttiaterie ift al§ repulfioet (eppanfibet) Sßeltftoff fperrbar (coet=

cibel) ober unfpertbar— incoetcibel* Ctoalitat bet SJiaterie
Sitte SJlaterie ift al§ Körper (phpfifcher burcl) inerlict) bemegenbe
Kräfte) in Verhältnis auf Körper cot)äfibel ober inco^äfibel (relatio)
5 Sille SJtaterie ift als unberänbetlichet allgemeiner Stoff, ber alle
betoegenbe Kräfte in Vemegung fept unb ert)ält (modalitaet ober Siotf)*
menbigfeit eines gleichartigen ©anjen aller SOtaterie (SBärmeftoff)).
Sllfo bie Sßonberabilität, ©oercibilität, ©ohäfibilität, ißerpetnität ber
beftimten gotm einer allgemein auSgebreiteten Sttaterie.
io deines Oon allen biefen ©tücfen gehört gut ißt)bfit als ©pftem
empirifcher ©rfentniS ber bemegenben Kräfte b.SJtat. als empirifcher
auch nict)t §ur Sttetaphhfif als a priori begrünbeter SDpnamif (Kräften-
lepte) fonbern ift praeliminar//ißl)pfiologie — ®te matljematifctie Sln=
fangSgtünbe (Newton) benutzen jene bemegenbe Kräfte nur zu Ve=
15 toegungSgefepen unb gehören zur fßhhf^ &• 33- Sidjt ©choll moju auch
^pbrobpnamit unb überhaupt ©entralgefepe foinen fönen

$et ^Begriff ber Sßägbarfeit aber bezeichnet eigentlich garnicht

irgenb eine innere Vefcpaffenheit ber SRaterie fonbern nur ein
Verhältnis berfeiben zu ben mechanifchen Mitteln ihre Qoantität in
20 Vergleichung mit einer anberen Sftenge §u beftirnen

* $iefe Gintpeilung meifet auf bie in glüfngfeit unb Veftigfeit ber Materie
melcher Unterfchieb nur in ber Verbinbung mit bem SBärmeftoff gebaut
merben fair

1 u. 5 Stile — als durch Striche abgekürzt. 1 (ejpanfiber) g.Z. SBeltjtoff

durch Strich ersetzt. 2 ober unfpertbar g. Z. am Rande. 1-2 Unter dieser
Zeile ö: Sille SJtaterie ift als bemeglich in ber «Berührung bet Seite 3 Stile — ijt
durchStriche abgekürzt. 3-4 (pbt)fifd)er — Strafte) s.Z. am Rande. 6 erhält dazu
vgl. Ad. S. 186. modalitaet <5 bet 7 Die zweite Schlußklammer fehlt.
8 ßohöfibilität verstümmelt. ber <5 SJtaterie in einem 9 einet 6 gr ^ 10-11 als
— Wal. s.Z. 11 als empirifcher g. Z. 14 benupen ö bie 16 tomen fönen?
17 Untere Hälfte des rechten Randes. 18 Materie Spatium 4 Zeilen. 20 «Menge
ö ähnlicher biefeS ©toffeS ö ähnlicher g. Z. 23 Die Stemanmerkung steht
in der rechten unteren Ecke des rechten Randes.
 138 Opus postumum

VIII. Convolui, 1. Bogen, 2. Seite.

§ 2

2lber ber ^Begriff ber ffßonberabitität fetjt bocf) ein ^nftrument ber
äfteffung biefer bemegenben Straft (beg ©emid)tg) an einem Hebelarm
ooraug meinem SBerfgeug man ban bod) nod) eine anbere ftraft näim 5
lid) bie beg gufainenhangeg ferner Streite unter einanbet meld)e ber
föiegfamfeit mieberftet)t in ©ebanfen beilegen mufe ohne meld)e bie
Söägbarfeit ein begriff öon einem bloßen ©ebanfenbinge fepn mürbe
®er 4at)J5ftf(ä)e SBaagbalfen hat irner bocf) eine gemiffe SDicfe feineg
®urc^fd)nittg in meld)em fid) gu biegen aber gu brechen bag an bem n>
Hebelarm gebangte ©emid)t bemegenbe Slraft augübt. fftun muff ber
9Jtatt)ematifer men er bag ©efefg ber 93emegung £}iebet) a priori bar*
legen mit! bie ®ide beg ^ebelg aud) oerfchminbenb merben taffen mogu
er aber eine unenbticf)e ®raft ber 9lngief)ung ber 2be^e beg §ebebaumg
in ber geraben Sinie ber ^Berührung berfetben unter einanber annebmen 15
müfjte metd)eg unmöglicb ift. — Sttfo ift bie SCBägbarfeit ber ÜDlaterie
nicht eine mit ber ($rforfd)ung ihrer Quantität btog bem begriffe nad)
unb a priori erfenbare ©igenfdjaft berfetben fonbern fie ift bbbfifcb
bebingt unb bebarf ber SBoraugfejgung einer innerlich bemegtcn SDtaterie
melcbe biefe Unüerrüdbarfeit ber fid) berübrenben Streite bemirft im 20
bem fie fetbft innerhalb ber Materie bemeglicf) ift. — 2Bir feiten aber
feine ÜJtaterie ber mir eine fotd)e (Sigenfchaft bebgulegen Urfacbe haben
atg bie Söarmmaterie. — Stlfo mirb fetbft bie fßonberabitität fubjectiö
atg ülbmieguuggberfud) borgeftettt ber 2lnnet)mung einer -JJtaterie bie
nicht mägbar (imponderabilis) ift bebürfen, ben fonft mürbe bie 33e= 25
bingung berfetben ing unenbtid)e irner meiter hinauggefdioben mithin
gängtich ohne ©runb.
®ie Sßägbarfeit fcpt bie (Soercibitität ber SDtateric beg tpebetg oor=
aug ber bem iöiegen unb 3bred)en beffetben imgteid)cn bem 9feiffcn
beg $abeng an bem bie Saft hangt mieberfteht. Qie üftedjanif ber 30
bemegenben tslräfte ift unter 33oraugfe|ung ber bpnamifchen attein
benfbar bie objectioe Sßägbarfeit ber fubfectioeu oort)ergeheub. (Sine
tebenbige ®raft ber ben Körper butcffbringenben üftaterie muh bie

3 ein v. a. einen? 6 bie g.Z. beg v.a. ber 8 btoften g.Z. 9 Tide
d: itt lr>elct)em fid) ju atg über <5 in: <3 im feineg g.Z. 14 Straft ber g.Z. am
Rande. 17 mit <5 if)tcr 19 bebarf <5 einer (Sigenfdjaft einer <3 bem
21 fetbft <5 att 22 bebjulegen v.a. besiegen lü 24 atg c3 2ßi 2ö (impon-
(.'erabilis) g. Z am Rande. 27 gängtich 9- 31 SSotaugfejpmg v.a. 0
 VIII. Conv., I. Bogen, 2. Seite. 139

Urfadfe ber tobten be<? Srut§ ober 3ug§ fetm meld)er eine unenblid)e
Betf)e einanber unmittelbar untergeordneten Berührungen unb baburd)
bemegenbe $lad)enfraft einer SCftaffe b. i. cot)äfion3angiehung bemirft.
Sie (Soercibilität, Permeabilität u. Petgetuitat ober 2lngiel)ung mithin
5 bie bemegenbe Straft be§ B3ärmeftoff§ mirb blo§ gum §ebel bem gn*
ftrument ber SBägbarleit erforbert

§ 3.
©ine abfotut//imponberabele Materie läfjt fid) alfo nicht beuten;
ben ba§ märe eine JUtaterie ohne Quantität aber fie tan e§ bod) be*
io bingtermeife fetjn men fie nämlich nur al§ Sheil einer im gangen
Weltraum oerbreiteten SCRaterie (be§ 2Barmeftoff§) ba e§ bau bon ihr
heifet: bah bie Körper in ihrem eigenen Element nicht miegen

Slnmerfung
Sie bemegenbe Alraft be§ gufamenhangeä liegt allem 3J?afd)inen=
iS mefen gum ©runbe; biefeä mag nun burd) ben Srud, (mie behm Hebel)
ober 3ug (mie bei ber Atolle) ober burd) ben ©cbub (bet) ber geneigten
©bene auf ber ein Borger gu glitfdfen ftrebt) gefd)ehen. SSbie 9Rafd)inen
mirlen mit gringerer Slraft (einem Heineren SRoment ber Berne*
gung) eben fo biet al§ unmittelbar burd) eine größere gethan merben
20 mürbe. 2lber bie 2ftöglid)feit einer 3Jtafd)ine felbft fefjt bemegenbe
Kräfte Boraug. 'Ser Hebel muh ftarr fetjn nid)t biegen ober brechen
oon ben ©emicf)ten an ben Hebelarmen Ser gaben an bem ba§ ©emid)t
hängt muh nid)t reiffen

Sic Bigibität be§ §ebel§ tan nid)t auf Rechnung ber 9lngtel)ung
25 feiner Sf)eile in graber Sinie gefd)rieben merben: ben biefe hinbcrt nid)t
ba§ Berfcbiebcn nnb bod) ift feine bemegenbe straft in berfelben Sirec*
tion oorhanben. — Hierauf folgt bah eine lebenbige Straft (ber con-
cußion) meld)e gegen ben Srud uucnblidi ift ben Hebel in feiner Sänge
nicht meiden läht. BJärmcftoff.

138, 28-6 Tie Söägbarleit — erforbert s. Z., durch Zeichen verbunden. 8 ®ta=
fette ().• als ein Tffeit ber gangen SSeltmaterie (g.Z.) 0 beu — Ctbantität s. Z.
10 jie g.Z. nnrnlid) ä bi nur Ö als ein 11 SBarmeftoffS) ergänze: gebadjt
ilütb 12 Spatium etwa 10 Zeilen, darin der s. Z. S. 138, Z. 28—139. Z. 6.
14 traft v. a. fttäfte 15 biefeö erst: jener 10 gtoftcre ö gefd)e 20 würbe.
ö tuen biefe üDiafdtiene 21 bredtett ö bet) bem 22 Ter gaben burd) beu gaben
,) betn 20-23 Wb et bie — reiffen s. Z. 24 Linker Band. Mitte. 20 nid)t Sigel.
 140 Opus postumum

$te objectibe SBägbarfeit liegt fcpon im SSegriff ber Materie (in

$erpaftniö auf einen angiepenben SBettforper) Sfber bie fubjectioe 2Bäg=
barfeit burcf) ^nftrumente bebarf nocf) befonberer bemegenber Strafte
um bie ^nftrumente §u machen wetcpe ba§ Sßägen mögticp macpen.
darunter Sßärmeftoff. •">
2) in einem guftanbe ber ^tüßigfeit ober ^eftigfeit

3) in einem S8erf)ättniffe ber Qualität nacp coercibel af$> eppanfioe

SRaterie bie in ©efaßen gefperrt werben ober burct) eigene Sfngiepung
biefelbe ^igur ermatten ober incoercibet welche aiterwaert§ in ©ubftanp
burcpgepen unb für bie aüe§ permeabel ift. SBärme. ^tüßigfeit unb 10
$8eftigfeit. tropfbar ober untropfbar
®ie (Stementarbegriffe ber bewegenben Kräfte finb a priori mög*
tief). ®ie Bewegung auö benfetben (iRnjiepung u. Sfbftoßung) muß bie
(Srfaprung geben, 3. 33. ©rabitation
©tarre Materien finb entweber fpröbe ober gefepmeibig fragiles 15
ober ductiles
©probe cohaesion ift bem ©ewiepte gleich
Sppanfiüe ifftateric (wie Suft) ift nocf) niept ejpanbirenbe SOfaterie
wetepe bto§ elaftifcp macf)t (wie SBärmeftoff) ©cpweere ift 33ewegbarfeit
©ewiept bewegenbe Straft 20

63 muß eine imponberabete fRaterie (im $>ebet) angenomen werben

bamit Sßägbarfeit ftattfinbe. — Sben fo incoercibefe bamit eine coer*
cibele fep.
+ a unb — a. SBirfung u. OÖegenmirfung. ©ubfectioeä 93ewegung§*
tiermögen unb objectitie iöewegbarfeit finb principien a priori welcfie m
tenbenj auf ißßpfif paben aber twep niept 311 iprem ©pftem gepören
Db Söärme ein pppotpetifeper ©toff fep

1 Über dem Vorigen. 3 burd) Sigel. 6 Auch dieser Absatz über dein
vorigen. 6-7 in einem — $8erf)ältnifje g. Z., durch -f- verbunden. 12 Letztes
Drittel des linken Randes; andere Handschrift. 13 ^tbftofjung abgekürzt.
14 geben Kommapunkt. 21 Etwas veränderte Handschrift. 27 Nach unten
abgetrennt.
 VIII. Conv., I. Bogen, 2. und 3. Seite. 141

VIII. Conv'olut, I. Bogen, 3. Seite.

3metjter SIbfdjnitt
9Son ber £maütät bet Materie
§4
5 $>ie Materie ift entmeber flüfjig ober SSeft* (aut fluida aut rigida)
Sitte flügge SJtaterie ift eg burd) bie Söärme unb aller föilbung ber
SCRaterie §u öeften Körpern ift ber 3uftanb ber ^lüfjigteit üortjergegangen
(fo menigfteng !an man fidj bie (Sntftetjung biefer Qbalität nur erltären).
Sföärme ift etmag ba§ ftüfjig madjt; tan man fie aber felber eine
io ^lüfjigteit neuen (eine ©ubftanj nidjt btofje ^nfjärenä gemiffer träfte)?
Söärmeftoff ift eine Materie bie nidjt alg fperrbar burd) ®efäfje
angefetjen merben tan mie etma bie £uft ob fie gmar gefjinbert merben
tan fidj gefdjminbe in anbere berüljrenbe ftörper ju berbreiten. $afjer
tan man fie nidjt füglidj für eine ^lüfeigteit ertlaren meldje ejpanfib
i5 fetjn mürbe ba bodj alle ©xpanfibilität ber 9J?aterien_ bon ber SBärme
tjergeleitet mirb mitfjin gefragt merben tönte mag ben bem SSärmeftof
fetber jene Slugbetjnunggtraft berfdjaffe.
tiefer ift batjer fo mie imponberabet alfo audj incoercibet, unb
tan burd) teinen anberen Stoff alg ben feiner eigenen SIrt (ben aller*
20 mertg berbreiteten Söärmeftoff) gan§ ober gum 2tjeil (btjnamifdj, nidjt
medjanifdj) gezerrt merben ober mie man eg nent gebunben merben
meldje gigenfrfjaft berfelben aber jur ißljtjfif (ber ©fjemie) alg einem
©tjftem nidjt ju ben empirifdjen Elementarbegriffen getjört alg mit
benen allein mir eg bjier ju ttjun fjaben. — $ag ift aber eine notfjmenbige
25 $o!ge be§ 58ertjältniffe§ ber bemegenben Kräfte ber Materien gegen
einanber bafj bie meldje unfperrbar ift, audj alg unmägbar unb ift fie
unmägbar fie audj alg unrettbar betradjtet merben müffe
®er Übergang ber Materie aug ber ^lüfeigteit in bie SSeftrgtert
mufe aber audj bem ©nflujj beg SBärmeftoffg jugefdjrieben merben

2 Unter der ersten Zeile 6: § 4 5 Die Anmerkung zum Stern fehlt. 6 Vor:
9Ute Spatium 1 Zeile. 7 Materie ö p p besten g. Z. am Rande. 8 u 20
Schlußklammer fehlt. 0 etwas v.a. bad roaS ba§ <5 bie Materie 10 Sta\te) ■
d SBäre fie eine ejpanfioe 11 f p e11 b a r f v. a. <3 1» ba g. Z. alle ö Warne
ber ftätpet 17 jene <5 fidj 91u§betjnung§fraft <5 gegeben $abe. 18 batet g. Z.
Kommapunkt. 20-21 (btjnamifdj — medjanifdj) g.Z. am Rande. -2 aber
q Z 6 nidjt 22-28 atd — ©tjftem g. Z. am Rande. 28 emfnrtfdjen g. Z.
24 allein g. Z. 26 u. 27 at« g. Z. 27 unfpetrbat <5 ift 20 be3 v. a, ber
142 Opus postumum

aber Dejcmittelft einet anberen 3lrt ber inneren Bewegung nämlicp ber
einer lebenbigen Straft biefer Materie weld)e ftopenb unb in fur§
aufeinanber fotgenbeu SSibrationen innigft annäpernb unb abftopenb
unbulatorifcp bewegenb ift al§ butcf) rr>eldb)e Bewegung ber ütaum ben
bie Materie einnimt erweitert wirb 5

§ 5
®ie bewegenbe Straft ber Söärmematerie ift eine tebenbige Straft
be§ <Stope§ nämtid) einer concufforifcpen Bewegung ber Jpeite ber Materie
in ipren repulfiöen Straften: nicpt eine tobte Straft be3 ®rud3 unb
©egenbrudy. — (Sine bergleicpen innere unbulatorifcpe (oibratorifcpe, 10
ofcillatorifcpe) Bewegung aber erfüllet einen größeren Staum burd)
3lbftopung al3 ein bloßer Übergang einer fütaterie in bie Slnbere ba=
burd) biefe nur an 2)icptigfeit bermeprt wirb.
$ap aber bie bewegenbe Straft be§ 2öärmeftoff§ im 3uftanbe ber
Söärme biefe Straft au§übe ift barau§ §u erfepen bap ba er unfperrbar 15
ift er burd) feine Drtbewegung feine 33ermeprung biefe§ eppanfiüen
©toff§ (ber atlerwertä burcpgepen fan) bewirten fan fonbern nur burd)
feinen inneren griftarö burd) pin unb per ftopen in bem Ütaume barin
er ift erweitern fan.

1. SCftet. 31. @r. be§ 33eweglicpen im fftaum. 2 beffelben fofern e§ 20

bewegenbe Straft pat — ^enbenj gut fßppfif al§ ©pftem ber bewe=
genben Strafte al3 Sßiffenfcpaft — fan nid)t anberg gepadt werben al§
baburcp bap bie bewegenbe Strafte nur fo fern allgemein aufgeftellt
werben al§ jur $orm eine§ empirifcpen ©pftem§ in ber Hßppfif nötpig ift.
Relation be§ 9Jtoment3 ber ©cpweere gum (Slemeut ber Xpeilung 25
be§ fcpweeren Körpers be§ 93lättcf)en^ jum truncus in ber ülnjiepung
ba nämlicp ein (Spliuber burcp fein ©ewid)t abreipt cohaesibilitaet ber
fffläcpen.

2 biefer v. a. ? unb <5 mit 3 Süebrationen annäpetnb unb g. Z.

abftopenb 5 unb 5 Dieser Abschnitt links verklammert. 8 nämlicp erst: unb
2ipeite Sftaterie ÜRaterie ö unter einanber 11 fRaum <5 al§ 13 biefe v. a. biefer
nur S oerbicptet rnitb 14-15 Erste Fassung: in ber Jßärme ber undurchstrichvn
geblieben. 16 burcp — sDrtbetuegung g. Z. 17 atterüertS lies: fonbern ipn
nur (Ct.) 17-18 burcp feinen inneren burcp pin erste Fassung: burd) feine immermabr
18 ftopen <5 bem 20 Rechter Rand; zweites Fünftel von oben; andere Tinte und
Schrift als Haupttext der Seite. 23 baburcp Sigel. 24 in v. a. b. I? 2 Zeilen
Spatium. 25 Hellere Schrift. 26 fcptoeeren f v. a. <& 28 7 Zeilen Spatium.
 VIII. Corvo., I. Bogen. 3. Seite. 143

jpt)t)fif<±)ex torper ift berfenige beffen einanbet in ber 33erüp*

rung an§iepenbe tpeite in ber ipm gegebenen $igur beharren. Sttfo ift
ein pppfifcper körbet iiner ftarre Materie.
3) activ//permeabel
5 ober reactiv impermeabel
3) atg pt)t)fi[db)er Körper gufainenpängenb ober bem gufamenpang
mieberftepenb, fetbft etaftifcp
33efter Qufamenpang ift biefenige ©tarrpeit bie bem 33er*
fepieben mieberftept.
10 Unter 33efter Materie fo fern fie ber ftüpigen entgegenftept üer*
ftept man niept einen Körper beffen Speite jur ©tarrigfeit tierbunben
finb fonbetn ein btoper <paufe üon 3ßartifetn bie opne atten gufamen*
pang fepn tönen. $eber Speit fair öeft b. i. opne ^tüpigfeit fepn. — ^m
Sßärmeftoff ift baS ©ubject ber ^tüpigfeit unb fener pat bie bemegenbe
15 ,^raft metepe eine ©emeinfepaft ber Materie in ipren Speiten mogtiep
maept
3tucp btog ftaubigte gefepüttete Materie ift ftarr in atten ipren
Speiten bie garniept jufamenpängen. Ser gnfamenpang erforbert
gtüpigteit

20 . «Rigibitaet u. tenacitaet finb bepbe ber gtüpigfeit entgegen

(contraria) §ier ift niept üom Srenen fonbern nur üom SSerfcpieben
bie Sftebe. Sie bemegenbe trafte ber 2Raterie finb jmepertep. 1. bie fo
au§ iprer 33emegung entfpringen philosophiae naturalis princ: mathe-
matica 2. bie au§ metepen bie 33emegung entfpringt principia physic.
2j moöon bie erftere a priori bie tepten au§ empirifepen Gürfentnig ©rünben

abgeleitet finb
Relation
Sa§ Moment ber Slnjiepung eineg unenbticp//fteinen ©epeibepeng
Materie öerpätt fiep §um Moment ber ©cpmeere umgefeprt mie bag
30 ©emiept beg 33locfg (ber aug biefer Materie beftept) §um ©emiept feneg
©epeibepeng. — Siefe traft men man fie atg befepteunigenb betraepten
1 n p n i i i di e r verstümmelt. einonbet ö anjiepen 2 tpeite ö ipte 2d0ui:
bebarrt 5 Diese beiden Zeilen umgittert. 7 mieberftepenb verstümmelt
Kommapunkt. 9 2 Zeilen Spatium.. 10 S3efter v. a. 33eft äJtateue g.Z.
Erste Fassung: Unter Sßeft fofern e§ bem »gen 12 etnen Mojen? Über bie
«5 (s. Z.): summatimr?; fsummativ?j 19 »g (statt, »gfeitj bricht ab.
20 Oberer Rand links. 28 naturalis verstümmelt. 27 Oberer Rand, rechts
neben dem Vorigen.
144 Opus postumum

moflte mürbe in einem unenblid) tteinen ßeittijeitcfjen einen unenblicf)en

9taum burd)taufen unb tan nur bie Sßirfung ber concußionstraft einer
bie Körper burd)bringenben Materie fetjn. Sßärme. ficbenbige
traft gegen tobte.

VIII. C onvolut, I. Bogen, 4. Seife. 5

SInmertung
Sin bem ftjänomen ber Haarröhrchen tan man biefe SIrt ber 9taumeg
(Srmeiterung unb f)ieburct) and) ber SSerbünnung ber Materie bemon»
ftriren
®ag SBaffer fteigt in §aarröt)ren nicf)t mie man üorgiebt meit ber 10
©tagring über ber glätte beg in bem 3ftöf»rcf)en fteljenben Söafferg eg
^ebt big eg gu ber §öt)e geftiegen _i[t mo bag ©emid)t beg SBafferg oon
jenem (Stinge) gepgen mirb; ben untermertg §ie^t bag Gaffer mit
eben berfetben herab mie eg obermertg gehoben merben möchte unb
men jener obere ©tagring unb bie Slnptpng in ber $erne (eine tühne 15
HWotfjefe) and) eingeräumt mirb jo muh bocb men man einmal bag
SBajjer in bem £>aarrof)recf)en in bie §öfje gejogen unb baburd) bag
innere beg 3töf)rd)eng burdpeg nah gemalt hat nun bie SBafferjäute
ba fie nun nicht mehr bom trodenen ©tafe jonbern bom inmenbig fdjon
benehten SBajjer angepgen mirb bie SSafferfäute burd) nid)tg gehalten 20
über bem SSafferpag beg äußeren SBafjerg ftehen p bleiben jonbern
muh nothmeubig p biejem hinabjinfen.
®ie ©rftarung jeneg ißhänomeng hat nun ein gang anbereg Sßrincip
ber bemegenben traft jum ©runbe. — Sie ©rfdptterungen ber ©lag=
röhre burd) bie SSärmmaterie ermeiteru bag Söajjer im ^nmenbigen 25
ber iRöhre mie alte ofcitlirenbe SJlaterie eg thut. Sag SBaffer in ber*
jelben mag baburd) berbünert mirb ijt in biejem guftanbe and) leidster
unb mirb bon bem umgebenben gehoben unb gmar and) in bem um ge¬
ehrten SSerhaltnig ber Höhe jum Surdimeffer ber $Röf)re. Slud) mirb
bieje ©rtlärunggart in einer gemijjen 3tecenfion ber gifdjerfchen pjtofif 30
bestätigt mo eg heifet: »Slud) Qmedfilber fteigt in ben Haarröf)rd)en
über bie Oberfläche ber dufferen gtüjjigteit, rneii bem Haarröhrchen unb

1 m ent 7 9?aume§ g.Z. 15 ben 3tnpt)ung 16 au* Ö oorau*

Gqe^t 19 bom ö rem 19-20 intoenbig — benebten g.Z. am Hände.
-0 Lies: mttb, mttb 23 anber§ 24-25 ber ©Ia3rüt)re g.Z. am Bande
27 mirb ö mirb 28 aud) g.Z.
 X111. Conv., 1. Bogen, 3. und 4. Seite. 145

bem ftüedfitber auf ba§ ©orgfättigfte alte $eucf)tigfeit entzogen tüirb.

Xicfe§ l)at Casbois ju butd) Sßerfudfe auffer ßweifel gefegt.«
2aS 91uffteigen be3 BafferS in gefunben ©ewäd)fen ober aud) ba§
Einbringen beffelben in ©etrodnete unb wiebetum butd) iöegieffung
, mit Raffet aufquettenbe §ot|teite fd)eiut einerlei) beut Vorigen ana=
togifdfe lltfadfe ju haben, närrdid) bie Qetfetjung bet $eucf)tig!eit in
einem gemiffen ©tabe ber bod) nod) nid)t mad)t baff e§ auft)ört Baffer ju
fet)n inbem eS fid) ban bod) über feine natürlid)e 2id)tigfeit aubbet)nt
^um 21)eit bunftförmig geworben übt ber Bärmeftoff bie Egpanfiblroft
ui bes frei) geworbenen 2t)eifö beS pifjigen au§ moburd) bie Bürgeln
ber iöäume bie fid) in ©gatten ber dauern non ©ebauben werfen unb
bag es nid)t fo wot)l tropfbare glüfjiglcit fonbern buuftförmigc geud)=
tigleit fei) wetd)c biefe Straft auSübt ift an benjeuigen Räumen gu fefjen
welche auf trodencu nid)t naffeu fonbern nur feuchten 23oben tebt)aft
i;, madifen unb bagegen bei) eintretenber ffteiffe biefeS d)r Vermögen üer=
(teren.

3.) ba§ äußere Verhältnis ber ftarren fOiatcrien gegen einauber in

ber Vetminberung atS ßufamcnfdnnetgung unb ber Srenung bie nid)t
wieberum fid) gufanten felgen lafet in bemfetben tKaum. Von ber Reibung.
20 2er Bärmeftoff üerbünt bie Obctflädje auf gewiffe Beite. 5Rew-
tous Btgiehuuq u. Stbftoffuug vacuo faeilioris transmissionis et rcpuls.
2urd) inneren d)cmifd)cn Einftus
tWm 3ufamcnt)angc baff wen ein fabelt ber ilängc nad) ^crpem
bicutar gegen ben Jporigont burd) feine üdiwecrcjicifft fie attc bei) ber=-
2:. fetben Sänge reiffen im ©egenfaü mit bem ^ufamenhange baff wen em

Ibeit bridit fie alte bred)cn. _ ,

sl>on ber ©tarrigfeit bereu 'Xrennuug febergeit cm Ubftoffeu tu
einer gewiffen Beite gur ftolge tjat im ©egenfaü mit bem Spanien*
fcbmclüeu beb an einanber gebrüdten VlchcS. _
3U Vom Starrwerben bes ftlüjjigeu Xie Erüftaltifatiou bes ftliifjtgon
Turd) Stätte Canomn fgrengen

144. 3 1 -‘2 Vgl. nritir unten (IX

Cumohit), s. 23S). 8 flefuuben <j.Z.
4 beffelben r.a. berjetben? wiebeium «•.«.? ü [mt: 0HT 8 ** Jlt[]
n Z 1) bie erst: feine 11 Säume r.«. Saum Stauern r.a.. werfen
l non* 13 au r. v. in? 11 Linker Rand; untere Hälfte. Obere Hälfte leer.
‘22 inneren g. Z. Dieser Satz andere Handschrift als das Bisherige und
Folgende; Spatium 2 Zeilen, ‘29 Spatium 1 Zeile, das balgende hellere Tinte.
31 Malte Canonen g.Z.
Mnnt’S Schriften. Opus postumum II. ^
146 Opus postwnum

VIII. Convolut, II. (Halb) B ogen, 1. Seite.

dritter Sdbfdmitt
^ort ber Relation bet bemegenben Strafte
bet Sftaterie
in ißrer Söeftigfeit (rigiditas) 5

§6.
tiefes actibe $8erf)ättniS in metd,em nid)t attein bie inneren Jbeite
einer SJiaterie ber $erfd)iebbatfeit mieberfteßen fonbern ficf) auch auS
bem ftüßigen guftanbe gu beften Storgern bitben nerte id) bie ©ofjäfi*
bititat ber Materie beren 9Jtaaö baS ©emicbt ift burd, metdieS er bem 10
möge feiner ©djmeere in einer gegebenen $urd)fd)nittf(ad)e abreiffen
mürbe. — $>et @rab ber (Soßäfion Jan am teid)teften burd) bie Sänge
eines butcßmeg gleichen sJ$tiSma ober (5t)tinbetS, ber bet) einer gemiffen
Sänge burd) fein eigenes (Sjemicbt reißt angegeben merben ben fo
bid berfctbe aucf, fet)tt mag fo mirb er bod) bet) berfelben bie Sänge 15
men bie Materie barauS er beftet)t nur gleichförmig ift fid) abreiffen
meit man febett ©ßtiuber atS auS eben fo oiet 6t)tinbern neben ein*
auber (nicf)t hinter einanber) beftetjeub unb alfo für fid) fetbft reiffenb
anfeßen Jan
§0 7. 20
$Jhtn ift bie ©oßäfibitität eines beften StörßerS eine bloße 7yläd)cn=
!raft nid)t eine bie Materie burd)bringenbe unb über bie SBerüßruugS*
ftad)e t)iitauS bie entfernte Sfjcite unmittelbar attgießenbe Straft fotglid)
febe Scheibe (glatte) fo bün man fie, mithin aud) bie Smautität ißrcr
äOcaterie unb ber Eingießung annet)men mag bergteicßungSmeife mit bem
^emidjte biefeS SötotS unenMicß Kein, baS Moment ber EIccetcration
atfo maS erfobert mirb bem Wemid)te motnit jener fidi abgureiffeu ftrcbt
berg(eid)uugSmcife unenbtid) (ober ein Utoment bon eubtidier Wo*
fd)minbigfcit unb in einer jeben gegebenen $eit einen uuenblid)eu
SKaum burd)taufeu mürbe) metdieS unmögtid) ift. — Ellfo muß man ,j0

1 Von Kant am rechten Hände mit: El. Syst, töctjlage ju Syst: 1. 2.4
signiert, von fremder Hand am oberen Hände mit: 8^ Convol. Bog. II. 7 tiiclit
V-z- * i'ä) 9- aud) ö atä St'örper 10 er sc. ber jtbrper
l] ?urJ^,.nrtttt!tacf,e v-a- ®urcf)fd)nitte fid) ö fid) g. Z. 13 Kommapunkl.
-1 Au (düpä)ibditdt ein längerer Zusatz am Hände (s. S 147 Zeile 19—°:})
22 burd,bringend (m Ramk, ()
24-25 fie, - ?(n3iet)ung g. Z. fi’d) 26 ()
nod, Kommapunkt, ba3 v. a. Xus 27 atfo v.a.? luirb <5 burd, fe ftrebt
ergänze: ju nuberftef,eu 28 ein v.a. eine
 VIII. Conv., II. (Halb) Bogen, 1. Seite. 147

entmebex entnehmen bajj bie Steile bieje§ 931ol§ djxe Sfln^iebung aud)
über bie 35erüt)tung§flä^e be§ $uxd)jd)nitt3 in§ ärmere exjtxeäen ober
baff bie 21n§iebung im ßufamenbange leine accelexiexenbe bemegenbe
Sfraft ijt, oon melden bet)ben man fidE) leinen begriff machen lan.

5 § 8.
507an lan baf)ex jdjmeexlicb einen anberen 93egxif biejex xetatio
einanbex entgegenmixlenben J^xäjte fajjen al§ ben baff bex Söäxmeftojf
al§ Uxjacbe altex pifjigfeit mie oben gefagt, mit lebenbigex Äxaft
bemegenb fet) unb bet) bem ©ntmeidjen bex Söäxme buxcb jeine ©ott-
io cujjionen ein jold)e§ ©txeben al§ bex 3wfament)ang ift ba nämtict) men
bie eine bex gegenmixlenben Äxäfte meggenomen mixb bie anbexe
gleidimobl nidjt nadjjotgt bemixle nadjbem bie $Iüfrgleit buxd) SBäxmc
aujget)oxt bat. — ©ine «leblugel an einex anbexen gexieben fcbjmit^t
in einem Stugenblil an ibxen bexübxenben Sflädjen unb exftaxxt jo joxt.
i5 <pämexn u. jdjmieben bxingen imex ein augenblidlid)e§ abex gejdjminbe
ooxübexgebenbeS <Sd)met|en bcxüox

®ie 95exübxung§angiebung al§ bemegenbe Sxaft (vis locomotiva)

in SJtajje mie ein Stoxpex buxeb ba§ ©emidjt jeinex Sänge getxent mixb.
£)iefe ijt bie med)jetjeitige Slngiebung §mct)ex töxpex at§ einanbex
20 in bex Sxennuug abjtofjeuben ©anjen bexen jebex jüx jid) miegbax unb
nach bex Leitung abjtofjenb ijt: mo ba3 Moment bex 2In§iebung enblid)
unb bie Quantität bex unmittelbax anjiebenben jölatexie unenbtid)
dein ijt. Lacryma.
®ie Relation nid)t bex 907atexien §u ben Materien joubexn bex
25 bemegenben txajte gu ihnen. — Attractio xigida est cohaosio. Die
Sxenung bexjtattet leine ßujamenjügimg ohne neue§ ^lüfjtgmexben
joubexn bie jtfiatexie uimt (jxagmcntaxijd)) jujamengejügt einen gröfjexen
gflaum ein. — $ie Uxjacbe baüon liegt baxin bajj bex SBäxmejtojf bie
jJJiatexie au il)xex Dbexfladje oexbünet unb gmet) joldje atymoj#)ären
30 einanbex abjtofjenb — bat)ex ba3 91ciben bex glättejten £)bexjlad)en an
einanbex. jftux eine bemegenbe lebetibige iüxajt lau bay ju mege bxingen
2 erftreefe ober ö aud) 4 Äraft bon 5 8. v.a. 7. 7 Strafte ver¬
stümmelt. SBärmejtof 8 Urjadje & ber mit erst: burcf) 9 jetj ö unb
9-10 ©oncujfionen ö biefe 10 ein r. a. einen 10-12 ba nam(id) — nad)fotgt
s Z am Rande. 13 (Sine v.a. ©in 17 Rechter Rand, Mitte. 10 ^.tefe sc.
©oMfibitität hier beginnt der s.Z. zu § 7 (bis: Lacryma,). bte medjjelfethge erst:
bet ßujamenbang 20jeberr.fr. jebe 21 abjtofjenb jtnb: 22 v.a. ber um
mittelbaren 5tn«ebung 23 Etwa 12 Zeilen Spatium.
10*
148 Opus postumum

bafj ein bloffeS Moment unb Element bet attraction einem ©emid)te
gleich ift. $er SBarmeftoff mirb f)iebeh iiner §um Streit gebunben.
$aj3 homogene Steile gtüffigfeit heterogene aber gefcbicbtet
gmifctjen betfdjiebenen ©taben SBärmeftof 93eftigfeit unb ©rhftattifation
gut gotge höben.

VIII. Convolut, II. Bogen, 2. Seite.

§ 9
®er gufamenhang ift nun entmeber bet eines betreib baten
(corporis friabilis) ober beljubatcn — ftrefbaren — StorperS (duc-tilis):
mobon ©loS ober ©tein im erften tütetötl aber im ämepteu gatte bas u>
33et)fbiet einer burd)btingenben mit tebenbigeu Straften mirtenben
Materie beS allgemeinen SBärmeftoffS geben, meldet bet) ber 2luSbet)=
nung atS 28ärme bocf) gugteid) burd) ©ntmeid)ung (93inbuug) eines
StjeitS betfelben ben gufamenhang bemirft.
®ie $uctilitaet unter bem Rainer ift bie ©cf)miebbatfeit (malle-15
abilitas) mcldje atten reinen ÜJtetatten menigftenS bet) einiger ©rroär»
mung §ufomt. — gebet ©d)Iag ift ein augenbtidtid)eS ©d)met|en unb
barauf fcfjne« erfolgtes (Srftarren: aus metd)er 5trt ber inneren ©tral)len=
anfd)iehung aud) ber (mie bie SOtineratogen itjn nennen) eigentüm=
liehe ©tanh bei Metalle erftärt merben fan ber beinahe gar feine 95e= 20
fchreibung bietmeniger erftärung 3u§ulaffen febeint. — ©r ift nämtid)
md)t als bloS ein reflectirteS fonbern aud) als fetbftftrahtenbeS Sicht ber
botirten Oberfläche beS ÜÖietatlS anjufehen meit baS ©dylagen unb
Ißoliren beffelben als ein augenblidlid)eS ©djmethen angefehen roerbeu
ntuh meldjeS in deine 931ättd)en unb ©träf)ld)en burd) ben Sßarmeftoff e.->
an ber Oberfläche abgefonbert mie an ben gtügetbeden bietcr gnfecten
(5. 93. bem 6erambb£ 9ttofd)atuS) gcfct)en mirb baS ber $ide biefer
931ättd)en angemeffeue Sicht bou fidb) merfeu: beit ohne jene Politur
loelche bie SBirfuug beS ©dpnethenS unb t)iemit beS ©riftallifirenS auf
ber Oberfläche ift höben bie SOtetalle ihre gemeine ©rbfatbe 30

. " r> teilen Spatium; darin der 6-Satz: S3(et)tugetu an einanber gerieben
» eineä v.a. einer 5) corporis erst: materiae Anfangsklammer versehentlich
mitgestrichen. 12 Joeldjer «5 ben gn 14 berfelben v. a. ben)eiben? Dieser
Absatz schwarze, teigige Schrift; das Folgende dünner und etivas heller. 15 £mtner
6 {me an äJletallen) 19 Mineralogen g.Z. am Rande, erst: Metallurgen lagen
ö“ Q1 (f'lU: atä b(og ein^ atä ?-Z- 24 augenblicflidjeS g.Z. am Rande
ÖqJ'/' rT J0‘°'dlatug> d-Z. am Rande. mirb ,5 if)r eigenes farbigteS fiidit
-4 Erste Passung: ein ©d)mel|en
 VIII. Conv., II. Bogen, 1. und 2. Seite. 149

©ritifcpe Slnmerfung
fcpeint gar fepr, bap irt biefem 9lbfcpnitt über bie ©retipe ber
begriffe a priori Port bert bemegenben Kräften ber StRaterie melcpe
für fiep ein ©pftem auömacpen follen toeit meggefcpritten unb in bie
5 al§ empirifcper Üßiffenfcpaft (5. 33. in bie ©pemie) abgefcpmeift
morben; allein man mirb mopl bemerfen bap

üRaterie al§ ba§ 33emeglicpe im 9taum mu| felbft bemegenb fepn

ffkincipien a priori ber üftögticpfeit einer 9ßppfif al§ ©pftemS ber
bemegenben Kräfte ber Materie machen ben Übergang §u biefer au§.
10 9lber biefe Senben^ ber gttetapppfif jur fßppfif mup empirifcpe 9ßrim
cipien enthalten ben bie bemegenbe Grafte mollen iprem ®afepn nacp
erfaren fepn.

©inteitung
®ie met. 91. ©r. ber 5R2B. Ratten jurn ©egenftanbc bie fUlaterie
15 atö ba§ 93emeglicpe im ülaume überhaupt unb entpietten bie ©efepe
ber 93emegung berfelben fo fern fie rein bon allem empirifcpen ab*
ftrapirt b. i. a priori erlenbar finb. — ®iefe 9Jietapppfif aber pat eine
£enbenp jur 9ßppfif b. i. bie Vernunft pat in ipr einen 93eftimung3*
grnnb jum ©rfaprungöfpftem biefer ©efepe in einer SRaturmiffenfcpaft
20 (philosophia naturalis) pin §u arbeiten melcpeS aucp nicpt anberS als
nacp 3ßrincipien a priori gefcpepen lan ben opne bie formale Sßebingungen
eine§ ©pftem3 melcpe gleichfalls nur auf ^rincipien a priori gegrünbet
merben fönen müfte man nicpt nacp melcpen 3ßrincipien bie Statur*
forfcpung an^uftellen fep auö melcper eine Sßppfif al§ ein ©anpeS
25 ber SBarnepmungen perborgepen fönne. — &§ müffen alfo Sprincipien
a priori bloS gum Übergänge üon ber URetapppftf b. 9?. jur Spppftf
®er Übergang aber oon ben met. 91. ©r. jur Sßppfif gefcpiept
burd) ba§ $ortfcpreiten im begriffe bon ber Materie. %n ben met.
91. ©r. mar Sftaterie ba§ 93emeglidpe im 9taume: ber $ortfcpritt tpat
30 einen neuen «Begriff jurn 33epuf ber Sßppfif pinju unb Materie ift nun
ba§ 93emeglicpe im 9?aum fo fern e§ bemegenbe ,9'raft pat melcpeS lepterc

2 Kommapunkt. (Mtenpe g. Z. 4 meggefcpritten ö morben 5 (5. 33. —

epemie) g. (s.9) Z. 6 man ö mufi in @rm Bricht ab. 7 Unterer Rand.
12 Dieser Absatz links und rechts von der Überschrift des nächsten. 19 ©efepe
6 *u gelangen (philos bet 20 Schlußklammer fehlt. 21 opne <3 ein ©bftem
ber 22 Von auf an auf den linken Rand übergreifend. 24 au§ melcper erst:
melcpe au§ fraglich. ^phfif <5 begrünben töne 26 Bricht ab.
150 Opus postumum

einen ©egenftanb entpirifcpet (Erfentniä enthält ber bod) nacf) $rin*

cipien a priori mit ben (Erfahrungen in berbinbung ftept.

$wep (Eautelen finb pier nötpig a. bap man nicpt p£)itofoppi[cf)e

oorbepgepenb matt)ematifche principien für bie bemegenbe Strafte
annehme bie ber ÜRaterie eigen finb. 3wepten3 bap ntan ficf) nicht 5
in bie bhhf^ bettaufe unb eine invasion mache.
Sind) ftaubigte Materien finb ftarr 3)ie (Eoercibilität ber Materie
ift bie bebingung ber SBägbarfeit unb be§ pebeB at§ Qnftrumentg
®er (Eppanfibilität ift bie ©ompreffibilitat unb ber (Eof)äfibititat bie
Ruptur entgegengefept. bepbe§ burd) 9Jiafd)inen. — 3)ie Qetreib* 10
barteit be§ Starren geht in§ Unenbtid)e
©he wir eine bhhP burd) empirifcfje tftaturforfchung §u erlangen
fud)en aber auch nadjbem wir bie ©efepe be3 beweglichen im bäume
überhaupt a priori fpftematifcp aufgefteltt haben müffen wir bie be*
wegenben Strafte ber Materie überhaupt fpftematifd) unb a priori 15
aufftelten. — $>ie bewegenben Strafte finb bnpehung unb bbftopung
in ber berüffrung unb in ber $erne burd) ben teeren bäum — continuir*
licp wirlfam ober intermittirenb. bepbe mup bie (Erfahrung unmittel*
bar ober mittelbar lehren, unb wie bepbe einanber continuirlid) ent*
gegenwirfen fo bod) bap continuirlid) bewegung befiehl 20

VIII. Convolut, III. Bogen, 1. Seite.

dritter 2lbfd)nitt
bou ber belation ber bewegenben
Strafte ber btaterie
üefter Störper gegen 25
einanber
§5
b*)hfifche Störper finb Materielle ©anpen beren ©eftalt niept
anber§ at§ burd) Trennung iprer Sprite mithin burd) berwaublung in

3 Linker Rand, zweites Fünftel von oben. nid)t bie pt)ilofopIjijd)e ppi(o=
i°bhhd)e abgekürzt. 7 ftanfv.a.? 10-11 Berriebarfeit 12 Linker Rand,
letztes Viertel. , empitifdie g. Z. 17-18 in bet — intermittirenb. g. Z. 19 Komma¬
punkt. 20 Gegen den übergreifenden unteren Rand abgetrennt. 21 Am rechten
Rande von Kant mit: Eleni. Syst. 2. vid. <3. 3. signiert, am oberen Rande von frem¬
der Hand (Blei) mit: 8. Conv. Bog. III 25-26 bester — einanber g.Z. über 6: § 5
28 9ßt)t)fifd)e erst: 33efte (Ständen <5 metepe 29 Steile ö bon? mitpin <5 in
 VIII. Conv., II. Bogen, 2. Seite u. III. Bogen, 1. Seite. 151

mehrere Körper bet) eben berfetben Qualität bet Materie oetänbert

metben fan. Sie finb alfo in bet 93etüf)tung if)tet Obetfläcfje nut at§
aggtegirt (gehäuft) nicfjt at§ coagulitt (öerfd)mot|en) mithin at§ aus fo biet
fteineten ®ötf>etn gufamengefeijt angufetfen. SSon biefen fage icf) nun
5 baff fie nad) ibtet Nennung gegeneinanbet abftofjenbe Kräfte in bet
ißetütftung bemeifen unb (Sntfetnung bet Dbetftädfen bet getreidelt
■Jßeite at§ fo bietet abgefonberten Eötpet mit !aum merflidfet
jiefjnng bemirfen
©taSfcbeiben bie getiten ÜDtarmortafetn bie gebrochen unb beten
io 2t)eite auf biefelbe 9ttt miebetum pl)t)fifd) geteilt finb fönen bet) bet
genaueren 3ufainenfügung butd) feinen $tud * in benfelben 9Raunt
gebrad)t metben ben fie bbtf)et einnat)men als fie ein continuirtidfeS
(sjanbe auSmadjten. ©ie müffen etft geftoffen fetjn (in SMSrigter obet
feutiget Stnftöfung) um nadi Stadnung bbet ©tfattung mieberum in
i5 benfetben 3ufament)aug gu foinen.

§ 6-

©o rnie bie ©tartigfeit (eine 0batität bet Materie) bem $3etfd)ieben,

fo ift bet 3ufament)ang (at§ äußeret S8erl)ältni^begtif) bet Trennung
bet Materie entgegengefe^t. ®et SBieberftanb in 2Infef)ung be§ 23er-
20 fd)ieben§ bet Steile eines forperS an einanbet ift bie Reibung unb
finbet am ftlüfeigen gat nid)t ftatt mot)t abet unb jmat unöetmeibtid)
an feften in bet Bewegung bet 0berftäd)en berfetben fo fern fie ein-
anbei betüf)ten metcbe aud) butcf) Abreibung alter 9taut)igfeit nie üöttig
gehoben metben fan unb eine ©emeinfc^aft bet Materien üermittelft
25 be§ mit attmäf)tig abnet)menbet $id)tigfeit bet SBätmeftoff butd) feine

* $er Xrud mit bet 3?eibung ber gtädjen an einanbet SSerbunbeu be-
mirft ©djmelßung unb baburcf) attererft Bufamenßang

150, 29-1 mithin — Materie g. Z. am Rande. 2 alfo ö nur Stggregirte 3 au?

g.Z. 5 nad) — Trennung g.Z. am Rande. Strafte 6 be 5-6 in — be¬
reifen unb g.Z. beweifen dahinter ausgewischt: unb 7 2ßeile ö bon einanbet
bewirten mit ö ltnm 7-8 al? — bewirten ziveite Fassung. 9 Vor: ®Ia?
,5 ffenft geriffen <5 finb 10 pbjtjfifd) g. Z. 13 in <5 2Bäß 14 Schlu߬
klammer fehlt. Stocfnung £ v. a. t wiebetum i>. a. ? tm statt: in
17 Kommapunkt. 18 ift <5 ba? äußerer g.Z. v.a, äußere? 20 eine? v.a ?
21 unb — unbermeibtid) g.Z. am Rande. 22 'Bewegung ö jweßer jie ö fid)
23 burcf) <5 ^Ibftoßung 25 feine v. a. bie 27 Die Sternanmerkung steht am
rechten Rande auf gleicher Höhe mit dem Stern im Text, ist aber s.Z.
 O/ms postumum
152

(Srfdjüttetungen fie gleidrfam als 21tf)mofpt)ären in einanbet einfenfen

läjst unb ein Kontinuum aus if)nen madjt. — $ie (Sot)äfibilität bet
üDtaterien als eine öon ben bemegenben Kräften betfelben beruht gteicf)=
falls auf bet allgemeinften unb urfprünglidien nämlid) bet 28ätm*
matetie beten Gtoncuffionen als eines unmägbaten unb bod) materiellen 5
(Stoffs bie mägbaten ficf) einanbet gu nähten unb §u beteinigen tteibt
XiefeS Sßert)ältniS bet bemegenben Kräfte bet ÜDtaterie ift baS bet
©emeinfdiaft b. i. bet 2Becf)felmitfung bet Slnjieljung unb jugleirf) 21b*
ftofjung (+ a — a = 0) ®a bie 21nüel)ung einet unenbüd) deinen
Scheibe bet ÜDtaterie einem enblidien Moment bet üöemegung burd) bie 10
©rabitation b. i. einem ©emid)te gleid) ift folglid) ben ©oncuffionen
einer ben Körper burd)btingenben imponberabeln ÜDtaterie als einet
lebenbigen Straft b. i. ben Sßitfnngen beS SöätmeftoffS bet innetlid)
bemegenb ift
^ie fiifte bet bemegenben Kräfte bet ÜDtaterie nad) ifjret Gtlaffi* 15
fication aufgejälftt enthält ©tfaprungSptincipien meld)e aber bod) alles
enthalten maS gut ßeitung bet 9tatutforfd)ung nad) einem «Stiftern
nötijig ift
Übergang ift bie ft)ftematifd)e SSotftellung aller bemegenben Grafte
bet ÜDtaterie bie bat bet üöemegung bortjergetjen unb a priori als ©le* 20
mentatbegriffe für bie üßf)t)fi! in bet ©rfaf)rung aufgefunben metbcn
müffen.
Starre ÜDtaterie mitb butd) Schlag unb mit ü£>ruf betbunbenet
Reibung in 2Bätme ja in 3ufamenfd)melf3en gebracht ßflüfjige nidit.
nid)t l)t)f3otf)etifd)et Stoff nid)t üßljtifi! 25
1. übtet, b. 9t. 2. j£)ie med)anifd)//bemegenben Strafte (bon ben
organifdfen uutetfd)ieben) 3. liefet U)t Stiftern in bet 9ßf)t)fif.
®ie 91n§ief)ung im Qufamentiange gef)t nidjt übet bie ü8erüt|rungS=
fläd)e hinaus ins innere
3.) bie ©otjäfibilität gehört gut (Kategorie bet ©emeinfdfaft in 91n* 30
fef)ung bet Söedjfelmirfuug bet Subftanjen uämlid) ©emeinfd)aft beS

1 jie g.Z. 2 mad)t. m v. a.,91? 3 ÜDtaterien Ad.: SDiaterie (falsch)

ate ö bie Söirfung eine non ben erst: einer 2trt ber Kräften v. a. Sräfte
5 Soncuffionen <5 b <> jid) erst: an treibt t v.a. % Ad.: treiben (falsch).
9 Vor + a verwischt: a 10 einem v. a. einer verwischt: ip enblicben d Str
ber d 3)1 11 ©rabitation ö gt 12 burd)bringen 13 b. i. d bie einer geben
14 Die beiden letzten Absätze gemeinsam nach oben links und unten links abge¬
winkelt. 19 Rechter Rand, untere Hälfte. 23 butcb Sigel. 25 nicht
f)t)pott)etiicf)et Stoff — s. Z. 29 Spatium 4 Zeilen.
 VIII. Conv., III. Bogen, 1. und 2. Seite. 153

äßarmeftofg ba bie Materien bon iferen Dberftacfeen fid) mit teten 8ltfe*
mofpfeären bereinigen wetd)e nacfe bem ©efefe ber Kontinuität ficf)
burd) ftufenartige Sßerbünung bertiert wobon aucfe bie Reibung t)erxüf)xt
2Itle Reibung ift mit einer 83efrefeung beg 8ßärmeftoffg b. i. mit
5 einer Krfeifeung berbunben welcfee ©cfemetfeung macfet

VIII. Convolut, III. Bogen, 2. Seite.

6
§

3u ber Krgeugung ber Kofeäfion gehört aud) biej^arm beg 83eft*

mexben§ nämlicfe bag ©efüge (textura) wo ber 3ufamenfeang nidt)t in
io alten $irectionen gteicfe grog ift; als g. 83. unter bcn £otfefafern aber
ben $lad)gfaben ber gjtugtetfäben bie fid) in bem glüfeigen ©fe bilben
melcbe in ^agcitetn berbunben finb: wo bie ntecfeanifcfee 8ßotengen
®ie Kofeäfibitität ber ftarren Materie feat gu il)rem 9ttaag bag
©ewicfet beg 83totg (©tauge, 2>rafetg) burd) bag ein folcfeer gteid)*
io förmiger Körper reifet ofene ficfe iferen feiten nacfe an einanber gu ber*
fcfeieben (mie etma befem $ratfegiefeen) unb baburd) bie gtäcfee barin
er reifet gu berfteinern
3Beit nun biefeg 83erfeältnig ber bemegenben Kräfte gu emanber
borfeergefeenbe glufeigteit mitfein Sföirtung beg Söärmeftoffg auf biefe
20 Materie boraugfefet fa tan bie Kofeäfion aud) nur auf dlecfeuung biefer
iferer Sbraftaugübimg unb gwar alg tebenbiger $raft bie alter tobten
überlegen ift, gefcferieben werben bie burd) Kntweicfeuug biefer ber*
mittetnben ftlüfeigteit unb Sperrung beg bagu gefeörigen Sßärmeftoffg
bie Sagbare Materie gu einer ^täcfeenangiefeung bereinigt. — ®en bafe
25 biefe 8tngiefeung nid)t über bie 83erüferunggfläd)e b. i. über bag un*
enbticfe bünne 83tättcfeen beg 83lotg feinaug im 8lbreiffen gefeen tone
liegt fcfeon im begriffe ber Kofeäfion nacfe wetcfeem bie$tde_beg 831att*
cfeeng gu berringern nicfet aucfe eine 33erringerung beg 3ufameut)auge2>
beffetben mit bem 83tod (g. 83. bafe bie büne 33ergotbung nicfet fo ftarf
so feafte alg eine bidere) fepn tan. r . _ ....
£ier ift nun eine 8tngiefeung bie nid)t accetertrenb fein tau wett bte
2 lief) v a bie melcfee bie statt: metcf)e (ergänze: ©emeinjdtaft.^ 3 burdi
ö atlmälige 8 3u Aa. 11 v. a. 9JluSfelfaiern bem v. a. ber ber SRuäfetfaben
— bilben g. Z. am Rande. 12 ^otengen A z. 14-15 gleicfeformer lo■ tferen
t, a in 19 nortjergefeenbe g.Z. am Rande, 20 3ted,nung g.Z am Rande.
22 'Kommapunkt: 25 bie)e <5 »late 26 feinemi g.Z f7 treuem rer-
stümmelt. 28 ein statt: eine 29 büne erst: bloge 81-254,1 weil bie Materie
erst: weil fee
 154 Opus postumum

ÜOiaterie -in einer nocf) fo flehten (tierfcfyminbenben) geit mit einem

Moment berfelben einen enbücfjen 9taum prücftegen müfgte gleictjmof)!
aber bocb» ein 2ßf)änomen ber 2fnpf)ung§fraft bemirft metdie atfo nur
ein Schein berfetben im ©runbe aber eine SBirfung ber ßoncuffionen
burd) bie SBarmaterie unb atfo eine lebenbige traft fet)n muff, — 5
nadjbem bie Söärme einem Sfjeite nacf) gebunben eine ftüfjige ©ub=
ftanj in ben ftarren guftanb üerfefjt fjat.

®ie med)anifd)e fßotenjen fe|en alte gemiffe pfjtjfifdie (atS ©djmeere,

gufamentjang//@£:panfitifraft) üorauS.
2tnpf)ung u. Stbftofpng machen bie pjet) formalen 23eftimungen 10
ber bemegenben träfte aud. ®iefe finb nun entmeber als in ber Statur
ber Materie unb it)ren 23emegungsgefe|en gegrünbet atfo unmittelbar
gegeben ober mie bie ©djmeere unb ©jpanfibfraft nur SSirfimg oon
anberett träften.
($in tjtpotfjetifdjer (Stoff ift ber ben man nidjt ben ©inen barftetten 15
aber bocf) auf feine ($^iften§ au§ ben $t)änomenen fdjtiefjen tan.
ift tjierin ein Unterfdjieb feine Sßorftettungen unb bemegenbe
träfte bifponiren b. i. p einer 2tbfid)t orbenttid) ab^medenb p machen
— ober Über biefe träfte unb begriffe als ba§ Steine biSponiren p
fönen. gene§ Vermögen _ift tfjeoretifd), biefeS pactifd). — $ie atten- 20
denda unterfd)eiben p fönen bie Momente p faffen unb ihre folgen
in Dbadjt p gieren.
«om gufamentjange in gäben (ber 9Jtu3fetfafern im et}) in ftarren
©tragen glatten unb 93toden burd) ©riftattifation. — ®ie ©tarrfjeit
burd) gerinen (coagulation). ®ie§ alles gehört pr Pjtjfif nidjt in ben 25
Übergangjoon 3Jlet. p ber leiteten, meit barin auf ein ©tjftem §in=
ficfjt genomen mirb.
Recantatio, rehabilitatio; Augustini retractatio. Reinhold
®er ©cfjnb ift ber Wuffdjub at§ ©tjmbot au§ ber 3Red)anif t)er-
genomen inbem man fid) bie fretje Söemegung burd) £>erabrolten erfpart 30
h)ie bet) ben troffen auf einer fiabbrüde

3 ein ber g.Z. atfo <5 e3 4 eine erst: bie 5 bie v.a. ben
b eine v. a. einen 8 Linker Rand, zweites Drittel von oben. 9 Schluß-
klammer fehlt. Spatium 6 Zeilen. 12 gegrünbet ö ober atjo ö be
13 © cf) me et e nach Ad. verschrieben für: ©otjäfion 15 Dieser Absatz, durch
Reichen verbunden, in dem letzten Spatium. 16 Nach unten abgetrennt
17 Hellere Tinte. t)terin 20-21 attendenda «5 ju 22 3 Zeilen Spatium.
-5 md)t ö jum 26 Punkt hinter: ©tjftem. 28 retractatio. vgl. Ad. S. 122.
20 ) on üte an auf den unteren Rand übergreifend. 30 fretje g. Z.
 VIII. Conv., III. Bogen, 2. und 3. Seite. 155

VIII. Convolut, III. Bogen, 3. Seite.

SSterter 21bfcf)nitt
9?on bet üftobalität bet 93emegung unb ben bemegenben Kräfte ber
ÜDiatetie
§
Sie beftetjt in ber etpetuität «fret SSirffamfeit meldfe (fßettna*
neng) ba§ bet ©inlidjfeit entfpredfenbe ©djema be§ 93egriff§ bet üftotf)*
menbigfeit ift
Eintreibung
beö ©pftemg bet bemegenben
Kräfte bet SJtaterie

Etftet £f)eil: ba§ Elementarstem bet bem. ft. b. Materie

3teertet SCpeit: ba§ SDSettypftem

Slnmetfung
15 l.) ®ie Elementarbegriffe fo fern fie a priori auf ein ©pftem
fügten füllen fönnen fein anbeteö alö ba§ bet Eategotien gum ©cf)ema
aufftetlen me« jebe anbete Elaffeneinttjeilung, afö melcf)e empitifcf) fet)n
mürbe be§ ®emuftfepn§ bet SSoIIftänbigfeit entbehrt
2.) $ie bemegenbe Kräfte bet Materie in ifjtet Entgegenfefcung
20 merben einanbet nicf« blo§ al§ logifct) (mie A unb non A) fonbetn aud)
als real (mie + A unb — A) einanbet entgegengefe|t betrautet; me«
e§ fjier nict)t um begriffe be§ ©ubjectg bie einanbet auffjeben fonbetn
um Söitfungen beg Objecte (bet Materie) bie bepbe §ugteid) fepn fönen
gu tbun ift
25 3.) £)ie Einteilung nach bem (Stiftern bet Eategonen mitb alfo burd)
bie begriffe berDüantität, Obalität, «Relation unb 9Robalitätbutcf)gefüf)tt
metben muffen melden bod) empitifd£)e data entfpted)en müffen meilj)e=
megenbe Kräfte bet Materie nur butcb Erfahrung bafüt erfant metben fönen
4.) $a& bie mecTanifd)e Mittel eine foldje Erfahrung gu machen
3 SSetoegung unb ben g.Z. am Rande, bet statt: ben (Ct.). 6 in it)te
fBernetuität 6-7 Punkt hinter ^ermaneng, <5: fid) al§ gtottjwen bag jtnnUcf)
8 Das Bisherige umrandet; das Folgende andere Tinte. 15 ©lementatbegriffe
tönen fo fern 17 jebe erst: feine 20 A beidemal v. a a and,} g l.
22 beö ©ubjectg erst: eom Object (g.Z. am Rande). einanbet ö be -5 © ■*
ttjeitung <5 be§ 27 meldjen v.a. mel^e data ö un iueit ö bie
29 mecfianifdie g. Z.
156 Opus posiumum

mefdje felbft befonbere bemegenbe Strafte ber fJRaterie finb nid£)t

in bie 9^eit>e btefer Strafte fetbft geftettt ober mit ihnen öermecfifelt
m erben müffen

mattjematijcfye 2fnf. ©r.

®ie Senbenj ber StRet. §ur ißhhftf berechtigt nicf)t bie beroegenbe 5

Strafte ber 9Raterie burd) bie -SRaturforfcbung fragmentarifd) §u fuc£)en

bert ba mürbe nie ein @t)ftem bergleid)en bocf) bie $f)hftf fepn fotl
heraulfomett 9J(lfo muffen mir bie bemegenben Strafte ber SRaterie ab-
gefonbert
$aj3 biefe faropäbeutifct)e $Raturlef)re nicht §urißf)bfif gehöre fonbern 10

für fid) ein befonberel ©anje fet): meit blol bie bemegenbe Strafte
gewählt merben.
®al 23on borne ©rtentnil ift ba! mal gugleicf) mit bem 23emuftfetm
ber $Rotf)menbigteit berbunben ift

VIII. Convolui, III. Bogen, 4. Seite. 15

®e! ©lementarfpftem!
ber bemegenben Strafte ber SRaterie
©rfter 9fbfd)nitt
5ßon ber Qbantität ber ÜJRaterie
überhaupt 20

1. §
SDie Qbantität ber URaterie !an §mar burcf) bie ÜRaumtelgröffe eine!
©efäfje! all DtRaafje! für eine gemiffe ju fd)üttenbe ober auljugieffenbe
^Raterie all Einheit gemeffen merben allein ber ©leid)artig!ett btefel
©toffel ober aucf) ber ©enauigteit ber Sfulfüllung bei ©efäffe! tan 25
man hiebei) bocf) nicht mof)l berfichert fel)tt unb überhaupt mill man bie
Quantität beffelben blol all SRaterie überhaupt betrachtet beftimt er-

2 biejet v. a. bet 3 Rest der Seite frei. 4 Rechter Rand, obere Ecke.
5 Rechter Rand, rechts neben: (SintljcUunß und in der gleichen Tinte und Schrift.
6 burd) Sigel. 9)aturforjd)ung <5 ju fud)ett 7 mürbe v. a. mürben 8 ffraft
l) Bricht ab. 10 Rechter Rand unten, neben dem freien Raum des Haupttextes;
andere Schrift als die vorige Randbemerkung. Xa» gebot 12 2 Zeilen Spatium.
13 Veränderte Schrift; vgl. Ad. S. 122. 22 Xie A a. bie v. a. ei 23 gemifte
3U g.Z. 24 ald (Sinfjeit g.Z. am Rande. bet v.a. bie? 25 ober v.u.?
27 überhaupt g.Z.
 VIII. Conv111. Bogen, 3. und 4. Seite. 157

feuert u>o ben üon ber Dualität be3 ©toff§ ganglid) abftrapirt mirb. —
Da§ einige ©d)ä|ung§mittel berfetben ift in einer befonberen beme»
genben traft enthalten nämlid) ber ©cpmeere alp einem gleichförmig
accelerirenben, in gleicher Entfernung Dom Sötittelpunct ber Erbe
5 allenthalben gleichen Moment ber Söemegung
Die Sägbarfeit (ponderabilitas), alä Eigenf diaft aller ÜRaterie
angenomen ift zugleich bie bemegenbe traft berfelben metcpe bie Düam
tität berfelben in gleicher Entfernung bom äftittelpunct ber Erbe ju
erfenen ba§ allgemeine SRittel ift- — Die ©cbmeere (gravitas) ift blöd
io ba§ SJtoment berSlcceleration ber93emegung eine§ bal)in faltenben Seit-
forper3 unb mirb burd) bie 3al)l bei ©cbmenfungen bc£ ^erpenbifeld
in einer geroiffen 3ait gemeffen unb beftimt nicht» für bie Doantität ber
gjtaterie eined baran hangenben törperb; aber bas> ißtobuct au§ ber
Senge feiner Saterie in bie ©dpoccre b. i. feine ©emid)tigfeit
i5 (ponderositas) ift ba§ Saa3 berfetben melcpeS burd) fein anbereS für
alle Slrten gültige^ fonbern nur burd)§ Sägen nach ©efehen ber 33e-
megung oermittetft bee £)ebet§ genau erfcüt mcrben fan.

2 §
Diefer fünftlid)cn bcmegenbeu traft (oermittelft einer Safdjine)
an liegt eine natürliche unoermeiblid) gum ©runbe. — Der Saagbalfen
unb überhaupt ber betaftctc £>cbel muß über feiner Unterlage fid) nicht
biegen ober brechen ober auch bie $äben meldie bie Ir me beffetben
herabjiehen nicht reiffen moju iiner 9luäief)ung al§ bemegenbe traft
ber Materie al§ iöcbingung ber fubjectioen Sägbarfeit uorauPgefcüt
25 mcrben muh- — Der ©aß atfo: alte Materie ift ponderabel muß
men man ipu obfectio b. i. nad) bemfenigen ma§ fie an fid) fetbft
ift bcrftehen mill eingeräumt mcrben ben Wngiehung burd) ©raoi-
tatiou muß alter w einem Settforper get)orcnben Materie gitge-
ftanben mcrben unb ©cmiditigfeit (ponderositas) b. i. Doantität ber
so bemegcuben traft burd) fcne liegt fchon im begriffe berfelben; ben
fein ©cmicpt fan opnc ©röße fcpu 9lber Sägbarfeit fubfcctiö//bctrad)tct,
» emsige <5 j 3 einer stritt: einem 4 in — entfernung g. Z. am Bande.
«emcquiig . 1z. 8 in — ISrbc g. Z. am Bande. 10 Stcceleration cS in 11 8apl
ber g Z am Bande. beerst: eiueö IG gültigeg ergänze: Mittel? ffliaabi'
ber v. a. be§ 10 Über tiefer verwischt: Tie)et 2Ka}d)iene 20 unoermetbhd) erst:
notgmeubig 21 Unterlagen 22 meld)e doppelt. 23 ^Injicbung erst: $ln§ie=
hunqeif 24 als «5 jubjectiPe fubjectioen g.Z. am Bande. _ 27 oerftnnben
mirb (Vf.) burd) erst: ber 28 Wnterie <5 beg 30-31 ben — fegn g. Z. am
Bande. ©ägbarleit 6 ift
158 Opus postumum

b. i. at§ Vermögen einer fUiafcpine biefe betvegenbe traft §u meffen unb

bar§uftelten erforbert bocp nocp eine anbere bemegenbe traft bie (tuen
man nicpt in§ Ünenbücpe bie 9teipe ber mirfenben llrfacpen §urüd gepen
milt) einer nicpt//tüägbaren StJtaterie §uftepe toetcpe ben Rebeln unb
©eiten ben 3ufamenf)ang oerfcpaft tuetd)e3 nur burcp bie tebenbige 5
traft ber SSetuegung einer Materie gefcpepen fan für ivetcpe alte
anbere Sbiaterie burcpbringticp (permeabilis) ift unb in tuetcf)er biefe
Materie nicpt roiegt

VIII. Convolut, IV. Bogen, 1. Seite.

©3 muff bemnacp eine refpectiü imponberabete Materie fepn tuetdie 10

bie mecpanifcpe SBägbarfeit mögticp macpt, opne tt)etd)e toir öon ber
Düantität ber Materie unb iprer burcp3 ©etoicpt bemegenben traft
feine ©rfaprung paben fönten

3tvepter 9Xbfd>nitt
$ßon ber Clüatität ber Materie 15
überhaupt

§ 3
5)ie betuegenbe traft ber Materie ift: enttueber bie ben 3uftanb
tprer ^tnpigfeit (materia fluida) ober iprer ^eftigfcit beffer ©tarrpeit
(materia rigida) gu betoirfen. hierauf nämticp auf bent iua3 unb too* 20
mit fie mirft nid)t tuie üiet fie dürft berupt pier ber föegrif öon iprer
betoegenben traft
Süian nennt aucp eine Materie bie ftüpig ift eine glüpigfeit fd)Ied)t*
pin men fie nie at3 SSeft erfcpeinen fan. 3U -ber teptercn red)net man
einen pppotpetifcpen ©toff SBärmeftoff genant ber jebe Anbere SJtatcne 25
ftüpig macpt opne at3 ©ubftan^ felbft eine glüpigfeit §u fepn.
3ur gtüpigfeit einer ejpanfiüen Materie toirb jeber^eit SBiirmc

1 al§ Ö 9J£a 1-2 unb bat^uftellen g.Z. am Rande; von etforbert an auf
den Rand übergreifend. 3 bie v.a. eine? 5 bie v.a. eine 7 biefe v.a. bie
9 Von Kant am rechten Rande mit: Eiern — Syst. 3 von fremder Hand am
oberen Rande mit: 8. Conv. Bog. IV (Bleistift) bezeichnet. 10 fepn v. a. ©epn
11 mecpanifcpe ÜBäqbarfeit (g.Z. am Rande) erst: 'Ponberabilität 12 it)re statt:
iprer 14 Neben 3tbepter$bfcpnitt: verte (s.Z.). ISbiey.Z. 20 jpier--
auf ö berupt 20-21 unb Womit g. Z. am Rande. Punkt hinter: womit 21 bon
erst: bet 24 $u erst: Sßon 25 pppotpetifcpen p v.a. § 26 eine g.Z.
 VIII. Conv., III. Bogen, 4. Seite u. IV. Bogen, 1. Seite. 159

erforbert (g. 35. bet fiuft) beim mürbe bet Sßätmeftoff feXbft als eine
fotcfje glüßigleit borgeftellt jo mürbe nocf) eine anbete Bärme erforbert
um biejen Stoff flüßig gu mad)en

§4
5 ®ie Materie ift it)ter Bbalitat nad) entmeber fßerrbar (coerci-
bilis) b. i. it}re bemegenbe Straft fid) in ponb er ab eie Materien auSgrn
breiten lau gebunben unb burd) bie Angieljung ber testeten ib)re AuS=
breitung unb bcm (Einbringen in jene geßemet metben ober fie ift uit=
jperrbar (incoercibilis); fie ift für alles fßonberabele burcb)bringlicb>
10 (penneabilis).
£>ct Barmeftoff ift oon ber letzteren Art; beü mau lau fid) leinen
pf)t)fifd)en Körper beulen ber men eS il)m an Bärme feßlt nid)t burd)
DJiitttJeilung unb Ausbreitung ber erften (Erfaß erhielte; mithin ift biefer
Stoff unfperrbar.
15 Aber er ift eS nid)t an fid) (simpliciter) fonbetn nur unter gemiffen
Umftäuben (secundum quid)

Ben bie Materie coercibel ift fo ift fie nid)t ponderabel beü bie
Bägbarleit erforbert Bieberftanb in 33egiet)ung auf bie §ebel beS
BägenS
20 ^ft fie aber ponderabel fo ift fie incoercibel
(ES ift imer Angießung u. Abftoßung + a uub a gugleid) u.
bet)beS gteid) fomoßl im (ElemcntaroerbaltuiS als torperberßältniS in
bcm inneren ber Steile unb im äußeren ber Körper, locomotiva.
3) Ben nid)t bie leitenbe imponberabele Materie concufforifd) mirb
25 als lebenbige traft, fo ift bie begrengenbe traft ber Materie eine bloße
^lädjenlraft auf einanber gefd)id)teter borßer flüßiger Sßeile. ®er
Barmeftoff mirlt nidjt iuuerlid)
$ßon ber Materie als torper im äußeren 35erl)ältniS beS Stoßes
eines ©äugen locomotiva ober bcm ber inereu (Eoncuffioneu

1 beim erst: unb bet SEßätmejtoff v. a. bie SBätme bie unverbessert ge¬
blieben. 5 Veränderte, dunklere Schrift. 7 gebunben <5 »erben leiteten
<5 au ihre v.a. ißrer 8 uub — ©inbringen g.Z. am Rande. bem lies: ba3
in ö anbete jene <5 geßinbett 9-10 fie ift - (penneabilis). in hellerer Schrift
11 mcr SBarmeftoff v.a. Die SSatme 13 unb erst: burd) 17 Rechter Rand,
Mitte; Schrift wie der Absatz §4. fo fie uid,t 20 5Zeilen Spatium
•21 Hellere Tinte, flüchtigere, geneigtere Schrift. 24 bie doppelt durch al.
05 alö _ traft, g.Z. 26 glädfenltnft d auf 27 2 Zeilen Spatium.
160 Opus postumum

$te ©perrbarleit be§ SföärnteftoffeS unb baburcf) erzeugte Kriftalli»

Rationen unb Koagulationen in ©trafflen glatten u. 231öden — coer-
cibilitas bes> £8ärnieftoffe§.
S)iefe§ finb alleg nur begriffe bie nicf)t au3 ber physic genomen
merben fottbern a priori au§ allgemeinen ffkincipien ber Sln^iepung ■>
unb Slbftoffung bnrcl) Krfaprung belegt

VIII. Convolut, IV. Bogen, 2 Seite.

3meptet Slbfcfjnitt
3?on ber ©üalität ber Materie
§ 3 10
©ie ift entmeber flüffig ober öeft* (aut fluida, aut rigida) Cb
fie eppanfiü// ober attractib//ftüfjig, mithin bie leptere tropfbar//flü^ig:
ob bie ftarre SJtaterie gerrciblicf)//ftarr (friabilis) ober belprbar (ductilis)
fep, babon mirb l)ier abgefepert beit finb nur Reifen (modi). Ko
foiüt nur auf bie fpecififcpe 93efd)affenf)eit ber angiebenb ober abftoffenb
bemegenben Kräfte ber Materie an, melcbe jene ämeperlet) 3ul~iänbe
möglid) machen.
^lüfjig ift eine Materie bereu 2f)eile in ber 93erül]rung in melcpem
©rabe fie aud) gegen einanber burd) Slnjictmug ober Slbftoffung britden nie*
gen bod) burd) bie fleinfte .traft Oerfdiiebbar finb—Sille 93erül)rung ift aber 20
aud) gugleid) Slbftoffuug unb baper mirb eine febe ÜDMeric beren alle
£l)eile blo§ abftoffenb mären jeberjeit aud) flüffig fepn unb märe fie
gugleid) ponberabel (mie bie atf)mofpl)ärifd)e Suft) guglcidi fperrbar
(coercibilis) fepn.

4 §
K3 ift aber aud) eine DJlatcrie benlbar, bic, mcü fie gleid) fclbft
nid)t etaftifd)//flüfng fepn folltc bodi biefeuige ift melcpc allein bab mag
flüjgig ift baju mad)t unb ba§ ift bie Materie ber SBärme — Sin

1 babutd) Sigel. 1-2 ßdjriftaUifationen 8 Links abgewinkelt. 4 alle

mit mit g.Z. 11 IHc Anmerkung zum Stern fehlt. 12 flüjjig ö: ob bic etflete
tropfbar flüfsig: ö ein? 14 fei), ö baf? finb ben jitib SBeifen 15 fpeei
fifdje <5 (£ anjiebenb —abftofjenb g.Z. am Rande. 18-19 in me(d)etn Cbtabe
erst: mit meieret Straft 19 butd) — Dlbftofsung g.Z. am Rande, briiden erst:
gebtiift fei)ti 20 aber <5 ift 21 mirb eine jebe erst: märe alte 28 ponbetabc
26 aud) g.Z. benfbar, g.Z. am Rande. bie, Ö nidft allein 26-27 men -
elaftifd)// g. Z. 27 flüfjig ö ift 28 ISin v. a. ein ä Sto
 VIII. Conv., IV. Bogen, 1. und 2. Seite. 161

oielleid)t nur pppotbetifcbet (Stoff bet aber gut Etllärung bet (£tfcf)ei=
riungen pöd)ft annebmungSmürbig ift. liefen ald incoetcibel unb eben
batum auch al§ imponbetabel attgunepmen giebt befonbere ©efe|e be=
megettber Strafte ein bie Spanb mo auSbepnenbe (abftopenbe) itnb an®
j jiepenbe (bemegenbe) $raft bet StRatetie Deteinigt mitten, unb SJtaterien
Dort Storp etn gefepieben obet and) mit ilpten innigft beteinigt merben
5ßit müffen ung abet in einet allgemeinen Sßppfiologie mic bie ift
melcpe blog ben Übetgang bon ben SOtet. St. ©t. gut SßbPfü b*e SHate-
tiatien bagu (bie bemegenben Steifte) augmaept nid)t in bie entpitifdfe
io SSegtiffe unb ©efepe unb etma bie bet Stffinitat (einet £ef)te bet
Epemie) oettaufen; ben biefe machen fd)ott einen 3Tt)eit bet wfit
au§ unb finb nicht Sfkincipien beg blopen Übetgangeg gu betfetben.

Einleitung
Xag Söemegticpe im Staunt ift gufamengefept ben ein Sßunct ift
io lein bemegtiepeg $ing. Seneg if* entmebet ba§ mag metlid) bemegenbe
Straft bat bet Stngiepung obet Slbftofjung obet oscillation aupetltcp. Sie
innetbalb bemegenbe Straft vis interne motiva tft Don bet vis loco-
motiva untetfebieben ba bie Speile gugteid) ober naJ etnanbet mitten
fluidum unb boep in einem Sötoment gugteid). Sftatpemattfcpe 33em -
20 qunqggefepe gunt Untetfd)iebe Don ben med)amfd)en unb bpnamtfepen.
5Vn bet SSetüptung obet Entfernung Staunt entnehmen mte bte ©cbmecte
ohne ihn gu erfüllen, ©pettbat obet nnfpettbat wägbar ober unmagb«
teiatm ober abfolut. S3emegung lebenbtge nnb tobte Straft ©tofe unb
©tud unb aug bepben_gufamen vibratio^ — ^nbenp bet düetapr
25 b. St. gut Sßbbfil al§ S3eftimung bet bemegenben Strafte gu einem ©pftem

U ^[tlicp ©pftem bet bemegenben Strafte petnaep ber ®'nüC9unöf

gefeüe Mat ift bemegenbe Straft? Eutmeber SSemcgung bet SRatene
wotaug eine anbete SSemegung erfolgt ober ®c®^n0^c
30
3)er Übergang gut $ppfi} gefd)ief)t butep ba§ ©pftem ber leptern. B
!an man biefeg oollftcinbig etlenen.

l mx v a 4 (abfto&enbet)? 5 Kommapunkt. 6 bon Üorpem

s» 9io 7-»' isä

ääj- ”■ ää
18 ba v. a. in (?) 6 ba§
28 abjotute ^Bewegung?
.■ ^ *■
ftant’8 Schriften. Opus postumum II.
162 Ojms postumum

Vis locomotiva unb interne motiva. ®ie leitete tobte ober leben*
bige Straft. Ponderabilitas et coercibilitas ber Materie. — ®ie interne
motiua ba ein feber Sttjeit ber Materie ba§ ©ange ober unmittelbar nur
ein £fjeil ben Slnberen unmittelbar bemegenb unb il)m aud) mieber*
ftepe ift 33erüprung. Cohaesibilitas 5

®er iöegrif oon ber Materie al§ be§ SSemeglitfjen im 9taume jo*
fern e§ gugleicfj bemegenbe Straft f»at enthält bie data (ben Stoff) gur
Sßljpfit meldje felbft nur baburd) möglid) ift baff fie jene in Slbfidjt
auf ein Spftem berfelben nacp Sßrinctpien a priori bepgeorbnet merben
meil fie ofjne biefe £enbeng gur fJMjpfif meldje fdjon in ben metapljp* 10
fifc^en 2Inf. ©r. liegt al§ blo3 einanber fragmentarifdj aggregirte empi*
rifdje data felbft bie Elementarbegriffe ber bemegenben Grafte nid)t
oollftänbig barlegen unb fo gum Übergänge in bie Sßfjpfif nidjt geeignet
fetjn mürben

®ie gu ben Sßrincipien a priori ber 9ftöglic£)feit einer jßfjtjfif ge* 15

fjörenbe begriffe machen ben Übergang gu ber leptern au§ fo fern
fie ein ©pftem gu merben beabficfjügt
3) ®ie StRaterie ift burdj ifjre bemegenbe Kräfte entmeber perme¬
abel (burdjbringenbe Straft) ober impermeabel (blofje gläcpenfraft);
bergteidjen bie Eopaefibilität, eine illngiefjung blo3 in ber iöerüfjrung 20
al§ facultas locomotiva nid)t interne bie ^lödtjenangiefjung ift entmeber
catenaria ober blo§ superficialis ba bie Sdngiepung in allen ifjren Sfjeilen
neben einanber nidjt fjinter einanber angiefjenb ift ber Söarnefjmung
burd)§ ©emicbt bep gleicher glädje.
nidjt affinitäten; ben bie gehören gur Sßppfif nid)t gum Übergänge 25
b. i. gur 91ufgäf)lung ber bemegenben Strafte a priori.
$er Stop eines Storp er § in 9Raffe ift lebenbige Straft
®er einer Materie im gluffe eine tobte Straft. — $ie $öne finb
inSgefamt ftöpe ber Schall opne Son gleidjfallS aber nidjt innerlid)
bemegenb. 30

3 Olanje verstümmelt. 4 bemegenb <5 ift 6 Von ®et 23egxiff an unterer

Rand der folgenden Seite, durch Zeichen verbunden. 8 jene lies: jenen 10 jur
Üppufit g.Z. am Rande. 13 barlegen v.a. barlege 14 mürben? merben?
15 Linker Rand IV, 2, untere Hälfte. 3Höglidjfeit einet g.Z. 17 Spatium
12 Zeilen. Das Folgende andere Schrift. 20 ©ofjaefebilitaet 23erütung
21 interne Fortsetzung in dem letzten Spatium über dem Vorigen, dunklere Tinte.
25 Von nidjt an zweite Fortsetzung zu: nidjt interne (Zeile 21) ? Hellere Schrift.
-6 ‘älufjäljlung xH v.a. a 20 aber? (abgerieben) 30 Nach unten abgewinkelt.
 VIII. Conv., IV. Bogen, 2. und 3. Seite. 163

groet) ungleichartige Grafte: ©chmete bet 2heüe un^ Sittgiehung

in ber Berührung. 5tnjiet)ung butd) äußere Kraft äuget bet 33erüf)tung
ober in betfetben. 5ßerf)etuität bet lebenbigen Kraft — iftothtuenbigfeit.

VIII. Convolut, IV. Bogen, 3. Seite.

5 ©inleitung
$a§ 33emegtid)e im ütaume ift nad) ben metahhhf- ^tinripten ber
OT. jufamengefeht; ben bie Materie beftet)t nid)t au§ einfachen feilen.
$a§ Einfache im fKaum ift bet ißunct bet atfo fetbft fein $heil bet
SJiaterie fonbetn nur bie ©tenje be§ 9taume§ ift ben fie einnimt.
io 3)a§ föemegbate im dtaum bie Materie ift nun etwa§ maä ben 9taum
erfüllt b. i. batin bon fiel) abftö^t.
$ie 93emegung§!raft ber Materie (vis motrix) bebeutet nicht»
mel)t at§ bad 33etmögen (2dugli(f)feit, habilitas) bet ÜJtaterie eine
anbete ju bemegen; bemegenbe Kraft aber (vis mouens) ift bet
i5 siet ber Materie fetbft bon bem föemegung bie Sßirfung ift.
®ie innerlich//b emegenb e Kraft einet Materie (vis interne motiua)
ift biejenige mobutch bie 2f)eite betfetben ihre ©teilen gegeneinanbet
Sßetänbem; bie äuhertich//bemegenbe Kraft (vis locomotiua) biejenige
moburd) ba§ ©anje betfetben
20 $ie metaphhf- 3faf. ©t. bet m>. legten bon ihrem Object, bet
Materie, feinen anbetn 93egrif gum ©tunbe at§ ben be§ S3eroegtid)en
ab» eine§ 2)inge§ im dtaum, unb ba fein 2d)eil SO^citerie einfach
fet)n fort fo mirb bie Materie überhaupt unb jeber £l)eil betfetben auch
at§ taumeinnehmenb mithin at§ jufamengefept gebacht. 2)a§ ift bie
25 mathematifd)e 33orfteltung bet Materie. _ ,
gibet fie mirb aud) al3 ©übftanj mithin als» 2)ing mac> äußerlich
in 9lnfehung feiner ober feinet £f)eite Drtbeftimung mitfen unb leiben
fan gebacht unb ift alfo ein au§gebel)nte§ bemegtid)e§ ®ing ma3 beme*

1 Linke Ecke des linken Bandes. 3 Von in an auf den unteren Band
übergreifend. 5 Einleitung verstümmelt. 7 ben <5 baS Etnfad}e 8 aI|o
q Z 8-9 bet Materie g.Z. am Bande. 9 ift g.Z. ben - cinmntt g.Z. am
Bande. ~ 10 HaS «Bewegbare Aa. 11 abftöfjt. Az. U bewegenbeb va »
15 bem <5 bie 16 Straft (5 b 18 (vis locomat.ua) g.Z. am Bande
19 Bricht ab; links abgewinkelt. 20 legten ö ben »egriff bon - Object,
q. Z. 22 als — HingeS g.Z. am Bande. fRaunt, <5 at» ejiftitenbeS
HinaeS °3 fo 8 ift b 24 taumeinnehmenb verstümmelt ö gebad)t 2o ber
n.«.be§ 27 ober - Sttjeile g.Z. 26-27 äufeetlid) - Drtbeftimung g.Z. am
Bande. 28 alfo ö ein Hin etwas bewegliches waS fehlt.
11*
164 Opus postumum

genbe Straft pat; fomopl innere, feiner Steile in SSer£)ältni§ auf ein*
anber, al3 äuperlicpe gegen anbere Materie unb fo fern fomt ipr ber
begriff einer Sftatur §u at§ ^nbegriff^ ber 93eftimungen nacp ©efepen
ber bemegenben Kräfte ber Materie. — ®a3 ift bie allgemeine pppfio*
logifcpe $8orftellung ber SRaterie unb iprer Eigenfcpaften. 5

®ie innerlicp//bemegenbe Sdaft ber Materie (vis interne motiua)

ift alfo nocp bon ber ciuf}erlid)//bemegenben (vis locomotiua) §u unter*
fcpeiben

VIII. Convolut, IV. Bogen, 4. Seite.

Einleitung 10

$n ben metapp. ?lnf. ©r. b. al3 einem auf lauter ifßrincipien

a priori gegrünbeteten ©pftem mar ber begriff bon einer Materie al§
be§ föemeglidjen im 9taume §um ©runbe gelegt. 21nfang§grünbe aber
paben eine Sftatürlidfe Senbenj §ur fßppfif b. i. bie 9?aturtel)re tan
Riebet) nid)t ftepen bleiben fonbern pat unbermeiblid) bie Sllbficpt gu 15
einem Erfaprunggfpftem ber begriffe unb ©runbfcipe melcpe bie ÜDtaterie
überhaupt betreffen fönen iibergugepen melcpe§ nid)t anber§ gefdiepen
fan al§ burd) ben ermeiterten S3egrif einer Materie al3 be§ iöemeglidjen
im Raunte in fo fern e3 bemegenbe St r a f t pat. — Unter bem leptern
21u§brud berftept man febe Urfad)e ber Söemeguug. 20
$Jhut fan man fid) auf jmeperlei 91rt bemegenbe Kräfte al§ gegeben
benfen: bap uäntlid) entmeber bie Söemegung borauSgepen muff unb bie
bemegenbe Straft bon ipr bie 2öirfung ift ober umgefeprt bie bemegenbe
Straft guerft gum ©runbe gelegt mirb unb bie S3emegung bon biefer
abgeleitet mirb. — ^ene ©ruubfcibe entpalten bie ntatpematifcpe ©runb* 25
fape ber ^aturmiffenfdpaft (philosophiae naturalis principia mathc-
matica) mie 9femton§ unfterblid)e§ SBerf: ®iefe fönen pppfiologifd)e
?lnfang§grüube berfelben (philosophiae naturalis principia physio-
logica) genant merben. — Silber bie matpematifcpe 21. ©r. fepeu ppp*

2 iornt erst: ftept 3 ber 23eftimungen rtad) ©efepen erst: ber ©efepe
4 Xa§ v. a. Sötan fern ba§ (5 2)ie Ö bemegenbe Kräfte straft v. a. Strafte
8 Rest der Seite frei. 11 ^riucipien erst: gegriffen 11-12 at§ — ©pftem
g.Z. am Rande. 12-13 als — St au me g.Z. 13 Erste Fassung: S)iefe s2tu=
fangggrünbe zweite Fassung : iffene 9htfang3grünbe dritte Fassung: Anfangs!*
grünbe 14 b. i. ö fie tonnen 15 Erste Fassung: pat jur s21bjidpt 13 unb
<5 ©efepe 18 SSegrif <5 oon 20 Söemegung. dahinter getilgtes Anmerkungs¬
zeichen. 21 auf — SHrt g. Z. am Rande. 27 pppfiologtfcpe v. a. pppjifcpe
29 Von 2tber an veränderte Schrift.
 VIII. Con lr. Bogen, 3. und 4. Seite. 165

ftfdje 93orauS §. 93. (Sentratfraft eines attrahirenben Körpers im 9CRittet=

punct beS Greifes eines Körpers ber hetumgefdjmungen mirb. Alfo
finb bie 93emegungen biefer Art nicpt bon rein mathematifdjen 9ßrim
cipien auSgeljenb. Ter erftere galt g. 93. tritt in ber ßef)re bon ben
5 (Sentralfräften ein ba ein ©d)leuberftein in ürnfd)mung gefegt ober aud)
ber Monb burd) bie ©rabitationSan^iehung gnm (Srbmittelpuncte ge=
jogen gugteicf) aber and) nad) ber Tangente feines Greifes bon jenem
fid) gu entfernen ftrebenb borgeftettt mirb mo ban bie 93emegung bor
ber bemegenben ®raft als Urfad)e berfetben bort)erget)t: ber gmepte
io Fall ift (mie moljl gemifdjt) in ber Sehre bom ©d)all, ßidjt unb 9Baffer=
bewegung entladen meit t)ier bemegenbe Kräfte als Sßirfungen aus
ber gegebenen 93emegung Verborgenen.
Tie Aaturmiffenfchaft fo fern fie ein ©pftem ber bemegenben
Kräfte ber Materie enthält neue id) ben Übergang bon einem Sehr»
15 fpftem §um anberen meld)eS befremben fan meit man ba ©efa^r läuft

baburd) baV man bon einem Territorium §um anbern gel)t nirgenb
§u £aufe ju fepn unb gleid)mol)l ift biefer 28ed)fel bod) bie eigentlich
ber ^aturmiffenfdjaft angemeffene Art einen bteibenben Aufenthalt im
(©pftem gu haben. — (Sin ©pftem ber bemegenben grafte ber Materie
20 ift bem Materialen uacf) auS empirifcpen TatiS gufamengefept bie 3u»
fainenfepung berfetben aber unb bie gorm nad) 9ßrincipien a priori
georbnet unb 93erbunben unb fo muff eS aud) bargeftellt merben bamit
baS Mannigfaltige ber 93egriffe oon jenen in einem ©anpen möglicher
Erfahrung (alfo aud) fhftematifch) oerbunben feg. . Ter Uberfdjritt ber
25 Metapppfif §ur 9ßl)hfi! §• 33- öon jener Sur ®^ßmie mit ihren ©olutionen
unb 9ßrücipitationen märe ein tabethafter ©prang unb man muff nichts
aus biefer borgen unb (Singriffe in biefe tl)un beoor man nicht baS
©hftem ber bemegenben Kräfte ber Materie burch (Staffeneintheitung
im Allgemeinen hat bor Augen legen tönen ohne melche fetbft bie Aatur»
30 forfdjung nur fragmentarifd) als Aggregat nie aber fhftematifch nad)
®inem ^ßrincip hetbortreten fan unb eben baburd) für Fehltritte mieber
bie «ßhtftt welche ber B^ed ift nid)t gefiebert ift
164. 25-4 — ^erte ©tunbfa|e — au§get)enb. erst g., dnnns.Z. am linken
Rande, j. 83. g. Z. ' 6 ©tabitationäansiehung ö üom 8 toirb ö ber bot g. Z.
9 berfetben g.Z. 12 gegebenen g.Z. 13 ein erst: baS 14 Materie 6
a priori bon 6 ben metaphpf. 2lnf. @r. b. 9123. i 15 läuft 6 nirgenb ju
<jjaufe ju fepn inbem 23 ber — jenen g.Z. am Rande. 24 I unkte i. ().
25-26 j. 5). fj?räcipitntionen g. Z. am Rande. 27 borgen S beoor man nicht
ba§ tbun t v.aZ 31 einem v. a. einem 30-31 nad) - 9ßtincip g.Z.
am Rande. 31 für erst: loiebet Fehltritte 6 ber gegen toieber g. Z.
 Opus postumuni
166

SSotx ben originarie bemegenben Kräften ber Materie unb ben

abpärietenben. primitiv u. derivativ

VIII. Convolut, V. Bogen, 1. Seite.

©iitleitung
®ie metapppfifepe Slnfangggtünbe bet iftaturmiffenfcpaft* legten 5
ben begriff ber Materie ol§ beg 33etüeglttf)en im SRaume
jum ©tunbe. 0o nacp tonten auep bie 93emegungggefepe für biefen
•ftaturftoff überhaupt a priori angegeben unb in einem Seprfpftem
oollftanbig bargeftellt merben.
fMber biefer erfte Speit ber iftaturmiffenfepaft (philosophia natu-10
ralis) füprt fcpon in feinem begriffe eine Senben§ (natürliche §in*
meifung ber SSernunft ju einem gmecf) §ur fßppfif alg einem ©pftem
empitifcper begriffe unb iltaturgefepe bep fiep melepeg nacp fßtincipien
a priori georbnet jepn mill tuen gleicp bie üRaterialien baju (bie Sßar*
nepmungen) errtpirifcp aufgefuept unb gu einer fiel) iiner ermeitemben 15
(Stfaptung gefamelt merben müffen; ben opne bie fyörmlicpfeit einer
fpftematifepen SSerbinbung men jene Sluffaffung beg ©toffg btog frag*
mentarifep üerrieptet unb fo ein Aggregat opne ©pftem geftoppelt mirb
tan e§ für bie fftaturforfepung felbft in einzelnen Sßarnepmungen feine
©ieperpeit geben ob fie mirtlicpe ober nur fepeinbate ©rmeiterungen 20
auep nur ber empirifepen (Srfentnig abgeben ober niept.
Sie fßppfit aber gu melcper bie metapppfifepe 2lnf: ©r. b. 9ZSS.
eine natürliche Senbeng bep fiep führen fair fo befiniert merben: fie ift
bag Seprfpftem ber bemegenben Kräfte ber SRaterie.
©g ift alfo noep ein gmepter begriff ber SRaterie über ben obge* 25

nanten, beg föemeglicpen im fftamne ba ncimlicp SJtaterie bag 93emeg=

liepe im 9taum bebeutet fo fern eg an fiep felbft (per se) bemegenbe
®raft pat.

1 Linker Band, linke Ecke in anderer Schrift als Seite und bisheriger Rand.
3 Von Kant am rechten Rande mit: Elem. Syst. 4. Einleitung von fremder Hand
am oberen Rand in Bleistift mit: 8. Conv. Bog. V signiert. 5 Die zu dem Stern
gehörige Anmerkung fehlt. 8 einem ö <St)ftem 10 philosopia 11 Jenbenj
erst unterstrichen. 11-12 (natürliche — Qluecf) g. Z. am Rande. 18 Wirb d
ift jene lenbenj 20 ober — fdjeinbate g. (s. ?) Z. am Rande. Erweiterungen
ö felbft finb ober niept 21 Erfentid 24 ba§ ßeprfpftem v. a. bie SBiffenfcpaft
beS <5pftem3 25-26 Hinter obgenanten, verwischt: näm 27 an v.a. in?
(per se) g.Z. am Rande.
 VIII. Conv., IV. Bogen, 4. Seite und V. Bogen, 1. und 2. Seite. 167

9ßeil nun bie begriffe t»on biefen bemegenben Kräften a priori,

b. i. bor ber ©rfaptung müffen gegeben fepn um §ur ißppfif gebraust
merben §u fönen unb für fiep ein ©pftem nnSmatfjen müffen fo roirb
biefe§ einen befonberen Tpeil ber allgemeinen fftaturmiffenfcpaft (philo-
5 sophia naturalis) au§macpen ber nad) formalen 9ßrincipien ben Über*
gang bon ben metapppfifcpen 91uf. ©r. b. fft.9ß. §ur burd) ge*
miffe Urbegriffe (bon bemegenben Kräften) beimittelt meil fonft ba§
gortfcpreiten bon ber fJMapppfif §ur fjßppfif ein ©prung bon einem
Territorium ber 9Siffenfcpaft §um anberen über eine Muft fet)n mürbe
io ber iprer notpmenbigen fpftematifcpen 93erfnüpfung §umieber märe, ein
Übergang aber (gleid) ate über eine 93rüde) §mar nicpt eine Giinmopnung
(incolatus) aber bod) ein 51ufentpalt ift um bon ber fütetapppfif §ur
fßppfif oermittelft be§ ©pftemS ber bemegenben Kräfte ber Materie
pinüber §u fomen fo fan man biefe§ unter bem -ttapmen eine§ ©pftemö
i5 ber allgemeinen pppfiologifcpen 91nfang§grünbe ber 9taturforfcpung
§mifcpen ber SKetapppfif unb fßppfif (teilen unb fo brep Slrten bon
51nfang§grünben bon ^aturmiffenfcpaftlicpen ©pftemen in [tufenartiger
93erbinbung aufftellen

VIII. Convolut, V. Bogen, 2. Seite.

20 gjtanpört aber aucpnocp bon matpematifcpen 51nfang§grünben
ber fft.9ß. (§.93. in fftemtong unfterblicpem 9ßerfe) fprecpen gleicp afö
men fJJtatpematif einen Tpeil ber Staturmiffenfd)aft ober umgefeprt ab*
geben föne melcpe§ bod) eben fo menig möglicp ift al§ men bon ppp*
fifcpen 91nfang§grünben ber 9Jiatpematif gerebet mürbe

1 pie _ Dem g. Z. am Rande. biefen bemegenben Straften v. a. biefe be*

megenbe Strafte 2 fepri erst: merben 5-6 ber — Übergang g. Z. am Rande.
Erste Fassung: bem man ben 2itel be§ Übergang^... geben tan 7 Urbegriffe
v. a. SSegriffe oon ö ben bermittelt <5 bamit weit fonft g. Z. am Rande.
9 über — Stluft g. Z. am Rande. 10 notpmenbigen g. Z. SBerfnüfpung SB
v. a. b Erst Punkt statt Komma. 11 jmar g. Z. 14 unter bem SJtapmen
eineg ©tjftemg erste Fassung: alg ein materialeg ©pftem ©tptem unverbessert
geblieben. 15 allgemeinen bpt)fiologifcpen g.Z. am Rande. ber ö Sflat
fcientififcpen 16 ö: ftellen nad) materialen (empirifdpen) ^ßrincipien
Wirten d ber 91rten — bon g. Z. am Rande. 17 Slnfangggrünben bon iftatut*
miffenfdjaftlüpen ©pftemen erste Fassung: Slnfangggrünben ber 9?aturmiffenfd)aft
©Aftern statt: Stjftemen dahinter undurchstrichen: bie (v.a.?) 6: fiep unt auf
einanber 18 SBetbinbung erst: SBermanbtfcpaft 20 aber 6 bod) 21 in 6
bem 22 men «5 bie einen y. a. ein ober umgefeprt g. Z. am Rande.
22-28 abgeben erst: fei)n 23 men g. Z.
 Opus postumum
168
@3 giebt nämtidp bewegenbe Strafte bie aug ber Bewegung
entfpringen wie bie ©entralfräfte im Greife bewegter Störper ba
bcm bie bewegenbe Straft nicb)t gu ben (Sigenfcpaften ber Materie gehört,
dagegen finb umgefeprt bewegenbe Kräfte aug benen Bewegung
entspringt ber Materie angepörig afe fftaturbefcpaffenpeit berfetben. — 5
2öen nun bewegenbe Kräfte gewiffer Materien afe bie ber Stngiepung

in ber ©raüitation ober ber Stbftopung in ^ortpflangung beg ©dpalteg

unb ber Xöne ober bepber gufainen im Sicpt ing (Spiet gefept bep iprer
Bewegung notpwenbig ber Blatpematif angemeffen ipre Drfe SSer-
änberungen eingepen fo ift bie Btatpematif nidpt bie Duette biefer 33er-10
änberungen nacp gewiffen ©efepen b. i. fie ift piemit nicpt bie Sepre
bon einer bewegenben Baturfraft ber Materie wetcpe gur 3ßppfit ge-
pören würbe fonbern bie bewegte Materie (5. 93. ber ©cpteuberftein
ber in feinem Umfcpwunge ben $aben fpant) ift bewegenb weit er bewegt
ift unb biefe eingebrüdte 93ewegung einen ©rab pat ben bie Btatpe-15
matif abmipt. — ©g giebt atfo feine für bie fftaturwiffenfcpaft geeignete
matpematifcpe 9ßrincipien fonbern biefe bie feinen STpeit ber 9ßppfif
augmacpen betreffen nur bie $orm ber Bepanbtung ber Baturtepre in
bem wag bie Bewegungen betrifft inbeffen bap wag bie bewegenbe
Kräfte ber Batur in ber Biaterie betrifft biefe in berfetben iprer be- 20
fonberen Bacpforfcpung bebitrfen. — ©g ift ein befonbereg ©tiid für bie
Bppfif, wen bie 9ßpütwmene ber bewegenben Strafte ber Btaterie (bie
Bewegungen) fiep matpematifdp bepanbetn taffen unb 9tufforberung ber
93ernunft attenfatfe aucp auf ©efapr ber Unficperpeit einer angenomeneu
^ppotpefe eg auf eine fotdpe ©rftärunggart gu wagen afe fid) btog auf 25
bie empirifd)e Bacpforfd)ung ber Urfadpen eingufcpränfen weit bie matpe-
matifcpe Bepanbtung wo fie anwenbbar ift mit ber anfcpautidpen Sttar-
peit aucp bie gropte ©idperpeit in Beftimung iprer Urfadpen bep fid)
füprt

6 gemiffer Materien g. Z. am Rande. 7 Ütbftopung ö beprn im ftort»

pftangung (sollte erst heißen: im ©cpalt) 9-10 DrtSberänberungen erst: 38er-
änberungen 11 piemit g.Z. 11-12 bie — einet g. Z. am Rande. Erst: felbft
eine bemegenbe fRaturfraft 12 SRaterie 6 fonbern dann längerer d-Passus:
unb e3 ift eigentlich it)tctn Object nicf)t angeineffen Utfacpe non1) itgenb einet
Sßirfung gu fepn unb fo eine Dlrt bon fRaturroiffenJcpaft (mitpin pppfifcp) gu be-
grüttben2) fonbern 20-21 iprer befonberen v.a. ipre befonbete 21 ©tiief
ö men 23 unb <5 e3 24 einer g.Z. angenoinenet tpppotpefe 25 e§
auf g. Z. folcpe <5 fö 28 gropte v. a. gtopete <5 (S)emi3peit ber bie

l) bon di ip 2) begrünben ö unb ÜlnfangSgtünbe b

 VIII. Conv., V. Bogen, 2. und 3. Seite. 169

ginige bemegenbe SMfte qbnlifxcieren fid) einet auögebreiteten

51nmenbung bet 9Eftatf)ematif auf fie 5. 33. £id)t aber batum firtb e§
nid)t matt)ematifd)e 9ßrtncipien motauf bie bemegenbe Kräfte at§ üon
ü)nen abt)ängenb gegrünbet mären.

5 VIII. Convolut, V. Bogen, 3. Seite.

©intt)eitung
bet bemegenben Kräfte bet Materie
@ie lönnen nad) bem 91aume§betf)ättm3 (ejtenfib) ober bem be§
©rabe§ ifftet SBitfungen (intenfiü) ober aud) bet)bet jugleid) einge=
10 tt)eiÜ metben roetd)e leitete ©töfce berfetben bie Seitbauet (protenfiüe
©tö^e) auöbtüden mürbe aber Riebet) nid)t in 33etrad)tung tomt
©ie tönen nad) bet 9taume3beftimung A ober Sßirfungöart B
eingett)eitt raetben. — $n beqberlet) fKüdficpt metben bie begriffe bon
ben genannten Kräften at§ a priori gebaut nid£)t bon bet ©tfaptung
15 abhängig aufgeftettt. 9Iu§ biefet metben nur 33et)fpiele gum 93eteg bet
erfteren gerbet) gefd)afft unb bie entfji'ctfd)e ©ätje bet 2Batnet)mung
finb nid)t afö bie Duette fonbetn nur at§ 31nmenbung bet erfteren auf
gegebene (Srfdjeinungen anjufet)en.

A
20 $ie bemegenbe Kräfte bet Materie finb
1 ®et Stiftung nad): 3tngiet)ung unb fHbftofjung
2 $em Örte nad): äußere Körper ober ifyce eigene S^eite beme*
qenbe Sltaft. (vis locomotiua, aut interne motiua)
3 ®et 21tt bet (Sinmirtung nad): $täd)entraft ober butebbtingenbe
25 ®taft

1 Linker Rand unten, neben dem letzten Absatz des Haupttextes und in gleicher
Tinte 8 Sie A a. (ejtenfiö) g. Z. 9 ißrer ©«Jungen g. Z am Rande 10-
11 Erst • berfetben ihre protenfiüe ©röße protenfibe am Rande versehentlich nur
zur Hälfte ergänzt. 11 tomt Az. 12 nad) g.Z. A g.Z. B <5 nad,
14 aebaebt ö aufgeftettt 12-18 Dieser Absatz oberhalb: ©tntßettung von Kant
atsitüe FasZ gekennzeichnet. 20 finb * nun ben im fRaume^erbättmf e
oo nad)- ö innerlich ober äußertid) (durch Ziffern dann umgestellt) äußere
Färber erst: einen äußeren Körper äußeren unverbessert geblieben. äußere
-iieite s.Z. 28 (vis-motiua) g.Z. 24 $er Ütrt-nacß: erste Fassung:
bem ©inftufje ('bem v.a. ber dahinter durchstochener Beziehungsstrich) zweite
Fassung: 2)em unmittelbaren ©nfluffe nad):
 170 Opus postumum

4 ®em Umfange uacp: burcp ade fftäume üerbreitete ober burcp

inere ©egenmirtung if)ten 2öirtung§raum fetbft befd)tänfenbe Straft.

B.
$>ie bemegenbe Kräfte ber,ÜD?aterie finb in iprer ©ntgegenfepung
(nid)t ber togifcpen mie A unb non A fonbern ber realen mie + A unb 5
— A) entmeber tobte ober tebenbige Sraft. — 2)ie erftere ift bie
be§ ©trebeng (conatus, nisus) ber SDrud ober gug atg btofjeg äftoment
ber 23emegung, bie anbere ift bie beg©toffeg (percußio) mogu aud)
(Srfcpütterung (concußio) gegä^tt mirb atg eine fReipe auf einanber
fotgenben ©töjje unb ©egenftöfte ber STpeite etaftifcper itRaterien unter- 10
einanber unb entgeht genomen Stopfungen (pulsus) genant merben
aud) megen ber Sinologie mit ben ©cpmentungen ber fßerpenbifet ober
ben SBaffermetten in einem etaftifcpen SRebium atg oscillationes, vibra-
tiones, vndulationes benäht merben. — $n ber tepteren föemegung
ift bie bemegenbe Sraft ber SRaterie innertid) bemegenb (vis interne 15
motiua) in ber erfteren Ortbemegenb (vis locomotiua)
®afj biefe Strt bie bemegenbe Srafte ber ftRaterie ing ©piet gu
fepen einer etaftifcpen SRaterie Stugfpanunggfraft unb piemit ben fRaum
ben fie einnimt ermeitern mirb in ber gotge gum (Srttarungggrunbe
merfmürbiger fßpänomene bienen. 20
2)er ©tofj aber einer SRaterte im ^tiefjen b. i. nicpt in SRaffe im
Stugenbtide ber 93erüprung ber $Iäcpe eineg entgegenftepenben Sorperg
ift aber bocp meiterpin tan bie bemegenbe Sraft nur atg fbrud mitpin atg
tobte Sraft in SInfcptag gebracpt merben meit fie in jebem ftRoment
be§ SInftrömeng ber Sütaterie gegen eine §täd)e nur eine unenbticpfleine 25
2 inere s. Z. felbft ö fid) bem ütaume nacp ipren — befd)rän!enbe s. Z.
am Rande; im Text erst: befcpränfte 4 in if)rer ©ntgegenfepung erst: im ©egen»
oerpältniffe 5 nicpt ber ber v.a. bem 7 Drud ö j. 33. eine§ ©emicptä
ber — biofjeä g.Z. am Rande; 6 b. i. SDtaterie 8 93emegung bie vor bie ö-Be¬
ziehungsstrich. 10 ©egenftöffe ö bie als in (Srtegung gebracpt als etaft fid) oon felbft
continuiren unb 10-11 bie — untereinanber s. Z. am Rande. 11 unb einzeln
lies: bie einzeln 12 Sinologie mit <5 ben Unterbauen bet $öne 12-13 ober —
Sßafferm eilen g. Z. am Rande. 13 STCebium ö baburcp 18-14 al3 — vndulationes
in Klammern. 14 ^n Aa. 15 33emegenbe Äraft ber v.a. bie SBemegung ber
1B Erste Schlußklammer fehlt. 18 einer elaftifd)en UJiaterie erste Fassung: eine äRa»
terie Slusppannung^fraft ergänze: geben 21 Vor diesem, zunächst ebenfalls noch
durchstrichenen Absätze das Zeichen 9, das vor dem nächsten Absatz wiederkehrt.
in g. Z. 22 ber gtäcpe g. Z. 23 bocp A z. meiterpin — Straft g. Z. nur
v.a. nun? 28-24 mitpin — Straft g.Z. am Rande. 24 gebracpt merben
erst: gu bringen 25 gegen eine fgläcpe erst: gegen jene eine d Qbantität ber
 VIII. Conv., V. Bogen, 3. und 4. Seite. 171

Quantität ber Materie mit entließet ©efct)minbigfeit auf ben ©egen-

ftanb fallen läfit meldet bau bie Sßitfung einet enblidjen Quantität
bet fto^enben SJtatetie mit enblichet Quantität abet unenblid) Heiner
©efcf)minbigfeit unb fo einem $>tucfe b. i. einet tobten Straft in beiden
5 Ratten gleich ift.
f£ite Bemegung be§ Storp et§ afö eine§ folgen b.i. in meinem
ba§ ©anpe alter Steile in betfelben Richtung jugleid) fid) §u bemegen
genötigt ift mit bet fid) ©in Xt)eil bemegt ift Bemegung bet Materie in
«Raffe: biefenige abet butef) melcffe it)te lleinften %fyeile nur nad)=
io einanbet gegen einen Körper bemegenbe Straft haben ift Bemegung
bet SERatetie im gluffe in meldet bie bemegenbe Straft nur eine tobte
föaft ift. ®et Anfang biefet Bemegung tan eigentlich nur ©tojj ge¬
nant merben. ®a abet bie bemegenbe Straft nicht mit gnterüalten
fonbetn mie bie geit felbft ihre SBirffamleit in einet ftetigen Reihe bet
i5 Rettungen nach einanbet au§übt fo mitb hier im begriffe be§ gliehenben
feine anbete fonft bet glfifcigfeit anljängenbe ©igenfdjaft §.33. bet
«Bärme fonbetn nur jene continuierlidje Reihenfolge gebacht.

$er ©tofc bet Materie im glu£ ift 3)rucf u. tobte Straft

$Itfo muh man ben ©toh in Riaffe uom ©toh im glühe unter»
20 fdjeiben unb Bereinigung einet DRenge «Ratetien in SRaffe erforbert
©tarrheit

VIII. Convolut, V. Bogen, 4. Seite.

Rnmetfung
Sßen man ben Begriff bon ben beroegenben Kräften bet Materie
25 qI§ embitifchet Sßtincipien bet Raturmiffenfchaft §um ©tunbe §u legen
gebächte fo mürbe bie Raturforfc£)ung §ut ^ßhhftf einemjöeljt-
f h ft em fenet Strafte nur fragmentarifcf), butch Ruffaffung uottomenber
1 mit — ©efchtoinbigfeit g. Z. am Rande. 2 falten erst: ftofeen lafjt 6
wäre welcher ban g. Z. Sßirfung <5 be§ ©egenbruds Quantität ö: be§
®egengewid,t§ bon mit einer ber bewegten SRat mit ber Bewegung einer 3 ©egen»
gewichtg verstümmelt. 8 ber ftofcenben g.Z. am Rande. aber erst unb
4 unb fo q Z. am Rande, dahinter verwischt: gleich 6 Bewegung 8 einer bet
Materie afe ©neS bes g.Z. als - folgen g.Z. am Rande. »djwii v
welchen 7 ba§ ©anfce g. Z. zugleich g.Z. 8 em
g.Z., verstümmelt. 18 Rechter Rand, untere Ecke. 20-1 mer SRenge
Starrheit über dem Vorigen, durch Zeichen verbunden. -4 ben Begriff v. a. b
«Begriffe 25 emfnrifche ber 3laturwiffenföaft g.Z. am Rande ju g.z.
26-27 Sehrfhftem *’• «• ©bftem
172 Opus postumum

$ölfe fort§ufd)reiten, ben ©runbfah annehmen. $iefe aber mürbe fein

<©pftem (wie eg bocf) ber begriff bon if)r erforbert) fonbern nur ein
empirifd)eg Aggregat gu ©tanbe bringen. Sfber ohne ein formafeg ©anpe
beg fBepfamenfepng ber bemegenben JMfte gum ©runbe gu fegen
(nidt)t sparsim fonbern coniunctim) fönte man nie gefitfjert fepn baff 0
bie ataturforfd)ung nicht regelfog unb gmedmiebrig im fßfane beffefben
»erführe unb io if>re 93eftimung gur hßhhftf gang berfefjfete.
gjtan hat mehrmafen bie aßfyänomene burcp bie ficf) bie atatur oor
ung aufbedt afg eine ©pracpe bie fie an ung ttjut oorgeftefft bie afg
^ierogfpphe auggutegen mir aufgeforbert merben unb ba fan man bie 10
Interpretation beg ßehrfpftemg berfefben bon gmep ©eiten betrachten:
fie ift entmeber afuthentifcf) ober fSoctrinaf
®ie atatur ift ein ©angeg ber ©rfcpeinungen nad) ©eieren, ©ie
fpridjt bermittefft unfereg fßerftanbeg gemiffen fßrincipien gemäg bie
Söarnefjmungen in ein ©rfentnig ihrer ©egenftänbe gu oerbinben unb 15
bie gufamenfepung (compositio) afg bag formale biefer ©rfenntig mufe
bor bem begriff beg .Qufamengefepten (compositum) afg bem SDtateriafen
ber ©rfentnig burcf) 2Barnef)mungen borhergepen t». i. a priori für bie
ataturforfdfung bie 9tegel geben; ben man fan fiep eigentlich nid)t ber
SSorfteffung eineg 3ufamengefe|ten afg eineg folcpen fonbern nur beg 20
3ufameufe|eng beg aftanigfaftigen in ihm bemuft merben.
aßhhfif ift bie ©rfahrunggfebre ber a?aturerfd)einungen in fo fern
fie ein ©pftem augmad)t. ®agu aber baff fie afg ein fotdjeg gu ©tanbe
foifte afg mohin bie Senbeng ber aftetaphpfifcpen afnfangggrünbe ber
ataturmiffenfd)aft auch gerichtet ift merben ffkincipien a priori bie eine 25
fo!d)e Erfahrung möglich machen unb bag $otmafe ber Sßerbinbung
beg empirifd)en erforbert ben ohne biefe mirb fie nur ©toppefung
(farrago) aber fein ©pftem mithin feine fßhbfif. ®ag 93tateriafe (ernpi*
rifcfje), ber ©toff gu einer fßhhftf ift in §infid)t auf bie 9Jlögfid)feit eineg

1 fgälle (5 alg ein Aggregat annef)men. 6 unb aber g. Z. 3 empi=

rifcfjeä g. Z. am Rande. ©anfie ö beg ^nbegrifS 4 beg 93et)famenfet)ng g. Z.
4-5 jutn — coniunctim) g.Z. am Rande. 5 baff <5 man 6 tegellog erst:
mangelhaft 7 iöeftimung erst: Jenbenf) Neben diesem Absatz am linken
Rande: 1. Sparsim 2 — Coniunctim in gleicher Schrift. 8 Hi an Aa. Hi an i)
tan bag 9 bie ö ung 10 bie erst: oon ber 14 fpricpt Ct. lies: jmingt ?
unfereg v. a. unferer 17 compositum) ö borf)etgel)en 18 a priori (5 bie Siegel
19-20 ber '-Borftellung g. Z. 20-21 beg gufainenfejjeng v a per gufamenfehung
('ber unverbessert geblieben). 21 merben A z. 23 ein ©pftem erst: alg in
einem ©pftem 27 beg v. a. bet mirb (5 bie 29 gu g. Z. fßhpfit <5 be-
barf alg ift erst: t)at
 VIII. Conv., V. Bogen, 4. Seite. 173

folgen ©rfaprunggfpftemg obfectiü einer Auslegung (interpretatiof

ber «Ratur fubjectiü aber ber «Raturforfcpung (scrutatio). Sie $nter*
pretation beg Septeg ben ung bie Statur üortegt ift autpentifcp näm*
tief) bie «ßppfit gelber eine ätugtegung ben «Ratur gef epert fetbft. 'Sie
a jmepte ift boctrinat metepe ben Übergang non ben metapppfifepen
«Ruf. ©r. b. «R2B. burd) ft)ftematifcf)e Bufamenftedung ber bemegenben
Strafte ber Materie möglich mad)t

Cohaesibilitas maßae gegen bie ber «JRaterie. $ene ift gegen biefe
alg einer Sftäcpen Straft unenbtiep. _
10 Saö «Bemegticpe im «Raum ift «JRaterie unb nimt felbft einen «Raum
ein; ben ein matpematifeper SfSunct ift teiu bemegtiepeg Sing, äßen eg
einen «Raum einniint fo pat eg and) in bemfetben bemegenbe Strafte
ber ätn§iepung ober ätbftofjung atfo nid)t btog ätggregation. ädfo fiub
1. inere bemegenbe Strafte ber «Materie 2. äußere ©iner «JRaterie
15 gegen eine anbere aufjer ipr. — ©oejiftirenbe einanöer fuborbi*
nirte Kräfte mad)en eine bt)namifd)e tReit)e neben einanber aug
nemtid) pinter einanber (ob^mar niept nad) einanber pone non post)
Siefer ift bag Aggregat beg «Rebeneinanber fepng entgegengefept.
Sat)er ift cohaesibilitas plana unb solida üon einanber ju unter*
20 fdieiben. Sie erfte nad) gmep Simenfionen bie anbere burd) brep.
Sie ©utpimetrif<pe ober Sinearbimenfion fan nur im Bufammenpang
eineg ^abeng atfo einanber fuborbinirter coejiftirenber älngiepungen
gefept merben, unb bie ©tarrigteit ift pier ber B'tüpigfeit nur in ©te^
mentartpeden niept atg Storper mit Störpern jufamengefept an*
2.-, gufepen. Sag 2Raag biefer gtädjen «naiepung ift bag ©etotdpt
beg «ßrigrna bep meteper Sänge biefeg burep fein eigen ©erntept ftd)
abreifst. ^n biefem äSerpättnig beg ©emid)tg pr ätngiepung ber
$täcpe beftept bie ©ategorie ber Relation ben eg mup mept ba&
äupere Sing gegen bag anbere fonbern eine bemegenbe Straft gegen
30 eine non ätnberer älrt in SSerpättnig ftepen.

1 (Stfaprungg)i)ftem§ d biefer ipte 2 bet g. Z. 2"3 r^w^tinaf

4 Stuglegung b bet ju füolge Lies: bet atutgefepe je d •
r. a. bocitinät ? Socttin aß ? 8 Unterer Rand; nach oben pinkelt. 11 ben
statt: ben matpematifepet g.Z. 13 aggteation. 14 ©inet v.a. etner
23 Komma-
16 Über neben: mit (zweite Fassung'0 17 Pone “ P0®*,1
punld. 25 biefer v.a, biefeg? 29 äufcet 30 «erpalt.
174 Opus postumum

Cohaesibilitat ift biejenige 5tn§iet)ung in bet 33etüf)tung bie eben

jo ftarcf b&m 23etfd)ieben atg bet Steilung noiebetfteljt. Sttfo nidjt buctil
Sie fßtjpfif ijt eine Stufgabe bap bie metaptjtjfifcfje Stnfangggtünbe
bie Jpinmeifung enthalten. — SCBit fönen abet p einem ©tjftem nicf)t
■anberg atg butcf) fßtincipien a priori gelangen metdje men jie gteicfj nidjt o
bag SJtateriate baöon enthalten bocfj bie §otm bejjetben beftimen müjjen
Physic ift bag Sefjtftjftem bet bemegenben Grafte bet SUiatetie.
SBie fjeifjt bag Statutftjftem eben biejet Grafte
©g fönte motjt etmag bemegenbe 5£taft fjaben otjne jetbjt bemegticf)
p jetjn 5. 53. bet ganpe Stetfjet. 10

'Set SSotfjof pt jßfjtjfif ijt bag Sefjtjtjftem bet bemegenben ^tajte

bet Materie
^ntetptetation bet Statut Statutfotfcfjung 1. jubjectiü in unfeten
eigenen gegriffen a priori bet $otm nadj obet 2. objectib pm ©tjftem
bet bemegenben ®täfte matetial. 15

Sie ^ntetptetation bet Statut (bie Sßfjtjfif ijt entmebet autfjentijcfj

obet bocttinat bie etftete ijt bie ißfjtjfif bie pepte bet ftjftematifdje
Übetgang p betfelben) butcfj bie ftjftematifcfje Qufamenftettung bet
bemegenben Kräfte bet SJtatetie bot betjetben unb biejem 93efjuf ob-
jectib. 20

Sie Stnptjung atg jijlädjenftaft bie einem beftimten ©emidjte

gteid) ijt. ^Cohaesibilitat ijt bie Categorie bet ©emeinfcfjaft. ©ine un-
enbtidj bühe glüdje eineg ©tatten ®otpetg trägt ein ©emidjt. Sttjo
ijt bag SJtoment enblid).
^($ben bieje jtatte SJtatetie getbtodjen ijt incofjäfibet. Categ. ?.a
Comercii. Cohaesibilitas fragilis, ductilis.
Saggufamengefeip aj§ ein fotdjeg fan nid£)t rnatgenomen metben;
mit fönen ung nut beg Bujamenfepeng bemujt metben metdjeg ein
^tincip a priori bet SJtögtidjfeit bet ©tfafjtung in feinem begriffe
entfjält. 30

Cohaesibile unb adhaesibile

1 Oberer Rand. 2 nicfjt Sigel. 4-5 nidjt anber§ burd) 7 Kräfte ver¬
stümmelt. 9 Erste Fassung: fönte motjt etroag bemegtid) jetjn 11 Linker
Rand; zweites Viertel von oben. bal d ©tjfte 12 2 Zeilen Spatium.
18 Schlußklammer fehlt. 19 unb lies: ift in biejem »etjuf? 20 5 Zeilen Spa¬
tium. 23 ©tauen verstümmelt. 25 Von ®ben an in dem letzten Spatium,
durch + verbunden. 27 8 Zeilen unter dem vorletzten Absatz, nach oben und unten
abgewinkelt.
 VIII. Conv., V. Bogen, 4. Seite und VI. Bogen, 1. Seite. 175

Sülle ftarre glatte flächen finb adhaesibile

®ie Senbeng §ur Sßhhfü mad)t baff prineipien a priori be§ Über* *
gangeö baju öorangepen unb biefe fönen nur im ©pftem ber bemegenben
Grafte ber Materie au§ prineipien a priori qvoad materiale et formale
5 angetroffen merben.
®aö ©pftem ber bemeg. Kräfte ber ÜJtaterie 1. fubfectio betrachtet,
©mpirifctjer begriff ban obfectib rationale^ u. a priori (ober umge*
fefjrt) nad) ben Kategorien a) quoad formale, b) quoad materiale
einer baburd) mögtid)en Phbfü
io Sülle jene bemegenbe Kräfte fönen a priori gebad)t merben unb gehen
üor ber Sßhhfd öorher unb eö läfft fid) ein formaleö ©pftem berfetben
benfen meldfeö aud) borf)er gehen muh inbem bie Stenbenj §ur Phhfü
e§ erforbert melcpe festere ohne bie§ nid)t entftehen fan. ®en Sßhbfü
ift bie Sehre bom ©pftem ber bemegenben Strafte ber Materie. Sötan
iS muh wer bapin hinauöfepn aber nicht überfpringen.

VIII. Convolut, VI. Bogen, 1. Seite.

$iefe Kintpeilung ber bemegenben Strafte ber Materie [meit fie

a priori ppilofophifch, na^ 93eÖriffen (nic^ em*,irifd> nac^>
mungen ober aud) reinen 21nfcf)auungen, mathematifch) öerrid)tet
20 merben muh] lau feinen anberen Seitfaben haben all ben ber Kate*
gorien, meit biefe altein reine SBerftanbeöbegriffe in einem ©pftem
barftellen fönen.

Krfter Sühfcpnitt
Pon ber Quantität ber SOtaterie

§ 1
$ie Kigenfdjaft ber Materie überhaupt moburd) fie öon meiner
Sürt fie aud) fep fähig ift ip^er Quantität nad) gemeffen ju merben ift
bie Söägbarfeit (ponderabilitas) melche ihren ©runb in ber ©djmeere

2 mad)t ba§ 4 prineipien verstümmelt. o Spatium 1 Zeile. ^ 12 l on

*ut an auf den unteren Band übergreifend. 1B bie§ v. a. ba§ v• a-
Ü5f)t)iifcf) ? 16 Von Kant am rechten Rande mit: Elem. Syst, 5 Smlettung von
fremder Hand (Bleistift) am oberen Rande mit: 8. Conv. Bog. VI bezeichnet.
18 a priori <5 nod) prineipien 18-16 ph«ojophbch, - mathematiuh) g.Z. am
Rande. 21 Kommapunkt. reine v.a. eine? 26-27 non — fet) g.Z.
27 ipret v.a. in
176 Opus postumum

(gravitas) b. i. bem Moment bet Stcceteration alter Körper butd) bie

2tngiei)ung eines SöeltförperS (bet Erbe) f)at metd)e in gteidjen Ent*
fetnungen üon biefeS feinem äftittetpuncte attermertS gteicf) ift mo bau
in meinem gRaaffe bie Materie mit biefet Stuf angSgefdpoinbigf eit be*
megenb ift b. i. butd)§ ©emid)t bie Quantität feinet Stftaterie beftimt 5
metben fan: — $)a§ medjanifdje 2JHttet biefe ©röfje ju meffen betagt
alfo men bon Stttaterie überhaupt meldet 2lrt fie aud) fet) bie SRebe
ift nid)t auf bet fRaumeSgröfte fonbetn auf einet Äräftengrofje. ®ie
erftere mütbe (unb aud) ba nut mit menig ©enauigfeit) bod) nur bet)
SOReffung bet ÜDtoterien bon gleichet 2trt (§. 33. beS SßaffetS in beftimten 10
©ef äffen) ftatt t)aben unb ba§ aud) nut im teeten 3taum. ®ie Qbantität
bet SSRatetie fan alfo med)anifd) nut gefunben metben fofetn fie bpna*
mifd) butd) attgemeine Stttraction bet ©cfymeerftaft (gravitatio) gegeben
mitb. — ®a§ ift nun bie natürliche Söägbarfeit (ponderabilitas sub-
iectiva) bon meldfet ©ebtaucf) gu machen nod) eine fünftlidje (pondera¬ 15
bilitas artificialis) unb ein ^nftrument bet S3emegung (3Rafd)ine) er=
fotbett mitb um bie Qbantität bet SRatetie butd) SBägen §u erforfd)en.*

* 1. ®ie Sßägbarfeit (fRnjiepung einer SRaterie bon bet anbeten in jeber

Entfernung 2) bie coercibitität (Einfcprenfung bet 2ln§ief)ung u. Stbftoffung
einer itRaterie burd) bie anbere in beftimter Entfernung) 3.) SBägbarfeit, 20
coercibitität unb 2lnjiet)ung in ber Berührung eineg Körpers mit bem Stnberen
4.) Sßägbarfeit coercibitität, cot)äfion unb Firmitudo unb ^erpetuitat ber
Materien jmepet Körper in 9tn§iepung u. fHbftoffung untereinanber mit ber
fRotpmenbigfeit biefer ©egenmirfung berfetben untereinanber. — Berbinbung
alter bemegenben Kräfte in Einem ©p ft ent bet ÜRatur für bie $f)pfif. -- 25
2ttfo bie bemegenbe Kräfte a) matpematifd) ober oietmepr pporonomifcp
b. bpnamifd), c medjanifd), d pt)pfico//bpnamifd) äuffertid) unb inertid) fid)
bereinigenb u. trenenb auf einanber mirfenb.
Vis locomotiva (med)anifd)//bemegenbe unb fo aud) bemegte) interne
motiua (cpemifd) bemegte u. bemegenbe) ÜRaterien bie vis locomotiua ift in 30
ben Eentratfräften anjutreffen aber fie ift bocf) aud) in ber Suenung butd)

3 oom (statt: tion) 6 2Jti feinen 4 Lies: in gleichem Staape 5 b. i.

-— ®emicf)t g. Z. 6 Eröffe d bermittetft beg 9)au 7 Fon men an VI, 2, durch:
verte verbunden. 8 liaumeSgröfje abgekürzt. 12 nut d be 14-15 (pon¬
derabilitas subiectiva) g.Z. am Kunde. 15 üünftücpe (verstümmelt). 16 arti¬
ficialis erst: subiectiva 6 b ber — tOtafcpine) g.Z. am Rande. 17 Die Sternan¬
merkung wieder VI, 1. 19 bet ö abftope 20 Entfernung zweite Silbe fehlt
durch al. 22 unb Firmitudo s.Z. ipetpetuitat ö jumpet Körper in ber g.Z.
23 üftaterien v. a. SRaterie <5 eineg unb ber 24 biefe 26 a) g. Z. ober
— ppotonomifcp g. Z. am Rande. 27 fiep v. a. ein 29 fo aud) g. Z.
 VIII. Conv., VI. Bogen. 7. Seite. 177

1. ) $ie fragte ift ob bie Quantität ber URaterie auS ben beroegenben
Kräften ober biefe auS jener beurteilt merben füllen? $aS erftere ift
ber $all unb man fair nur auS bem ©rab ber bemeg. Sir. ben fie in
oergteicbung mit anberen oon gleicher 3lrt t)at auf bie Qbaut. b. $Dt.
s fcf)Iie^en. Sa-pt mirb <pomogeneität erforbert. BaS bie qoatität am
langt mo <peterogeueität borfomt fo mad)t bie S8erfd)iebent)eit beS
3uftaubeS feine fpecififdm ißerfcbiebentjeit prüften flüfjig u. (Starr
unb eine an ficf) findige ÜOtaterie (per se fluida) p 33. Bärmematerie
ift als bt)potl)etifd)er (Stoff problematift (nitf)t affertorift) als eine
io fofdje oorgefteltt bafe eine fotcbe wirf lief) fep. ©in elaftifteS ftlfi&tge
fan coercibet fepn, mie bie Suft aber aud) incoercibel men eS ber Bärme»
ftoff felbft ift. 3lber moper füllte biefer feine ©lafticität felber per l)aben?
2. ) Ob bie Qualität ber Materie fölüpigfeit ober Starrheit) auS

ben bemegenben Straften ober umgefel)rt §u beurteilen fep ?

i5 (£3 ift piemit ebenfo beftellt. Bärme ift incoercibele alles m ©ub-
ftanj burd)bringenbe unb auSbepnenbe Materie, tiefer it)r Einbringen
ober 9luSftröpmen ift alfo baS morauS man biefe Qualität ber SDtaterte
(ob flüfjtg ober ftarr) beurteilen fotl nitt bie 33em'egtid)feit ober 33 er*
frinebbarfeit ber SOt)cite weite nur baS fßpänomen i^rer Btrfung ift
•io 3.) bie 9lnpepung einer comparatio imponberabeten ftarren ©um

ftam als laminea in SSergleicpung mit bem ©emupt burep welche em

truncus beffelben als prisma fid) abreifet ift bie bemegenbe Straft ber
Materie fo fern fie cofjäfibet ift unb nad) ber Sänge biefeS pnSmatiften
SlörperS unb feinem ©emiept beurteilen.
25 3) Cohaesibilitas vel coordinata (rigiditas) vel subordmata (pon-

©emitte vis interne motiua als cohaesibilitaet. 2>te qbalitatiöe Empeit beS
öeteroaenen unb bie quantitatiue beS homogenen. — + a unD a 1mo
einanber nidit qualitative fonbern nur in ber Relation ber 9Pd)tung entgegen
qefept men gteiep bie Materien gleidinrtig finb — ©ne bemegenbe Straft ober
i lebe Urfacbe ber Stufpebung ber Birfung einer 9Iroberen .Straft fn" a^
Sd)mäd)c fonbern muff als fdpüädienb angefepen merben unb m realer ~P^
fition gegen bie ftärfenbe. Brown

’-TmT f
rdi s. «t.«... *.
30 llrfacbe ö einet 32 Noch recht« „hgMnvnnert. ^
imnt’ä Schriften. Opus postunmm II.
178 Opus postumuni

deris pendentis) vel vtriusque simul (relatio suspensi ponderis ab

attractione laminea trunealis) einer fttüdje Don einem mattem. Körper
Sie Eofeäfibititat ift bie SBecfefetmirfung ber Stngiefeung u. gleichen
Slbftofeung fo fern bet) unöeränberter 'Jtäcfee ber Berüferung ber Körper
burefe fein eigen ©emicfet atg eineg Sferigma ficfe abreifet Sltfo pondera- 5

bilitaet mit ber coercibilitaet Derbunbene ^täefeenangiefeung atg loco-

motive Straft burd) $täcfeenfraft einen fefemeren Körper in Eftaffe gu
bemegen; metdjeg niefet anberg atg burefe lebenbige Kräfte mogtiefe ift
Sie britte Kategorie (cohaesibilitaet) entfeätt bie brep categorien
ber Elngiefeung mit Etbftofeung unb unerfcfeütterbarfeit gufainen in fid) 10

bie bemegenbe Straft ber heftig!eit (Soliditas) bie ©probigleit

beg gufamenfeangenben Storperg atg bie Categorie ber ©emeinfd)aft
beg SBecfefeteinftuffeg ber Stngiefeung unb Stbftofeung baburd) bie Sren*
nung gmefe einanber abftofeenbe Storper bitbet. Sie Fragilität unb 3er*
reibbarfeit (friabilis non ductilis) bie naefe ber Srenung einen gröfeeren 15

Baum einnefemeu unb fiefe in ber Entfernung atg feparate Störper ab*
ftofeenb angiefeen. ©ubftang, Sauffatität unb SBeefefetmirfung ber ge=
trenten einanber angiefeenben u. gugteid) abftofeenben gmefeer Storper
b. i. fotefeer ©äugen ber Eftaterie bereu jebe iferen Baum burefe EIngiefeung
unb Etbftofeung fetbft erfüttt unb gugteid) befeferenft. Steine coatefceng 20

mie befetn buctiten metefee Berfcfemetfeung boraugfefet

'Sie bemegenbe Strafte ber Eftaterie finb burefe bie Seubenfe ber
Eftetapfe. gur Sßfefefif atg bem Eftateriaten in bent attgemeineu begriffe
berfetben mitfein a priori gegeben atg gur Baturmiffenfdiaft gefeörig gm
erft sparsim (empirifefe) bann conjunetim gu ©rünbitng eineg ©feftemg 25

'Sie Begiefeung auf ein Seferffeftem berfetben tiegt im begriffe ber

Sßfefefif a priori atg mogu bie metapfefef. Etnf. ©r. bie Senbeng entfeatten
unb biefer Begrif beg ©feftemg ift aud) bag regutatiüe ^ßrincip iferer
Bereinigung gu einem ©angeti
Sag conftitutiüe Sferincip beg ©feftemg ber empirifefe gegebenen 30
bemegenben Strafte ber Materie ift aber biefer Übergang — rno biefe
niefet fragmentarifefe aufgefudfet (beit bag giebt fein ©angeg naefe Eßrin*
cipien) fonbern atg in einem ©feftem entfeatten betrachtet merben.
8 Letztes Drittel der Seite. 4 fern <5 fie 11 (Soliditas) iit fiel) bie
18 beg v. a. ber JBecfefeteinftuffeg sehr undeutlich. 17 Punkte i.O. 18 ab*
ftofeenben ergänze: bemegenben Strafte? 20 fetbft ö befefe? beft?? 22 Hechler
Rand, 10 Zeilen von oben; Schrift wie die untere Hälfte der Seite. 25 bag statt :
bann 80 beg v. a. atg 33 Stiftern <5 begriffen Spatium 1 Zeile; das
Folgende etwas veränderte Schrift.
 VIII Conv., VI. Bogen, 1. und 2. Seite. 179

®a§ Seblofe mirft ba§ Sebenbe panbett ba§ fretje Sßefen tput.
agit operatur, facit, u. men feine £>anbtung pinreicpenb §ur üorgeftettten
Söirfung ift 0exricbjtet efficit. operiren enthält eine intention
©npeit, Söarpeit, ißottfommenpeit ®ie ©inpeit be§ Dbject§ mirb
5 oon ber (Sintjeit be§ Mannigfaltigen im Object unterfcpieben. $ene
ift qvantitative biefe qualitative ©inpeit beffelben — Transcenden-
taliter mirb etma§ betrachtet men e§ in 93e§iepung auf fein eigen SSefen
at§ bie golge ermogen mirb. Metaphysice, men ba§ Söefen in Stnfepung
feiner folgen al3 ©runb betrautet mirb. — Sßirb e§ refpectib auf ba§
io Söefen ber ®inge überpaupt betrachtet fo ift§ Me tapp.
Stu§ (Srfaprung urtpeiten aber jum 93epuf ber mögticpen (Srfaprung
annepmen ift fepr oerfcpieben.
Drganifirte Söefen finb bie mm melden unb in melcpen ein jeber
Stpeit um be§ anberen mitten ba ift, j. 93. ber Sinn um ber £>anb mitten
15 ber 93aumftam um ber grücpte mitten ja aucp ber fcirfcp um ber SSötfe
mitten u. f. m. in einem Spftem gufamen finb. — propter non per.
Materia rudis aut fabricata exasciata
$ene Söefen finb entmeber öegetirenbe ober lebenbe 9ßefen. 93epbe
finb Sqfteme üon Kräften bie ipre SpecieS erpatten jene nad) ©efepen
20 ber 9teceptioität biefe ber Spontaneität

VIII. Convolut, VI. Bogen, 2. Seite.

Sitte Materie ift an fiep ponberabet; meit uümlicp in 93e§iepung

auf unferen Sßeltförper bie ©raoitation eine notpmenbige Söirtung ber
25 attgemeinen Stnjiepung ift metepe (neben ber ßurüdftopung rooburep
fie einen SRaum erfüllt) ba§ ®afepn berfetben offenbart.
©teiepmopt fair aber boep aucp be§iepung§meife eine Materie um
ponberabet fepn b. i. in einem Element oon gteieper ©emuptigfeit (mte
Sßaffer im Söaffer fo aucp SBärmeftoff in ber allgemein oerbreiteten
30 SBärmmaterie) entpatten fepn unb barin niept grabitiren; welcpeS fo oiet

1 ttlut. ö efficit 2 facit Kommapunkt. 3 Links abgewinkelt. 4 Kleinere

Schrift. 8 Metaphvsice Kommnpunkt. 11 Wieder größere Schrift, abem 0 er.
12 3 Zeilen Spatium. 13 unb — wetefien g. Z. jeher g. Z 14 i|t Komma¬
punkt. 17 aut 6 artefacta exasciata g. Z. 1? Von 33e ,be an auf den
unteren Rand übergreifend. 22 Zweites Drittel der Sette 34 u„,exen er_
einen 27 auch 6 eine 20 bet allgemein r. a. bem allgemeinen 30 bann
12*
180 Opus postumum

l'agt all: bie ©cpmeere berfelben fan gar nicf)t margenotnen fonbern
nur in einem Urtpeil a priori oon biefer Materie präbicirt merben.
211fo lautet ber problematifcpe ©ap ber -ftaturforfcpung fo fern fic
ben betoegenben Kräften ber 9Jtaterie nacpfpüprt, fo: 91Ile Materie ift
entmeber ponberabel ober imponberabel

53emegenbe St'räfte paben imer correfponbirenb reagirenbe + a u.

—a = 0

VIII. Convolut, VI. Bogen, 3. Seite.

3toepter 21bfcpmtt
3}on ber Qbalität ber üttaterie m
§
2(lle Materie ift iprer Qualität nacp entmeber flitpig (fluida) ober
ftarr (rigida); biefe mag nun all fpecififct) ober nur all 23efcpaffenpeit
bei blopen guftanbel gebacpt merben*. . 9Jtan barf biefel eben nicpt
all einen ünterfcpieb ber Materien iprer ©peciel, fonbern fair el aud) i&
all 9)?obification berfelben anfepen unb in biefer 9tüdficpt bie ftarre

*®al ©tarre tan nun mieberum inl S8efte (solidum) unb pöpligte
ober blafigte (porosum) eingetpeilt merben meldfel ben Unterfdfieb in "bet
JeEtur ober 9Jtiptur ber Materie betrifft meld)e Silbung im inneren ber
Materie Oon benen angebeutet mirb toekpe (gufolge iprer Sorpulcularpgilo 20
foppie) feinen Unterfdfieb ber Quantität ber 90?aterie in Körpern oon glekpcm
9?aume!inpalt anerfenen all ben nad) ber ÜJtenge ber (comparatiu// ober
abfolut//) leeren 3mifd)enräume; toelcpe Untcrfcpeibung aber ben metapp.
21nf. Ö5r. b. SJ?S®. ju golge megfällt inbem SOtaterie Port größerer unb minberer
Qicptigfeit bod) imer ein ftetigel .ßufamengefepte (continuum) aulmacpen 25
fan.

1 fan ö burep 2 Bon — OTaterie g.Z. am Rande. 3 2Ufo ä ift

® Best der Seite frei. 3 Linker Rand, untere Ecke. 12 iprer jQbalität erste
Fassung: iprem $uftanbe zweite Fassung: iprer inneren Coalität (fluida) g. Z.
13 ft nrr v. a. Starr (rigida) g. Z.; Fortsetzung am oberen Rande als zweite Fassung.
14 Punkte i. <). ÜJtan Aa (erste Fassung im Haupttext). barf erst: fair eben
g.Z. 15 ültaterien 5 fonbern Kommapunkt, fan fie auep (Ct.Y) 15-16 fan
— all g. Z. am Rande, all doppelt. 16 all SOtobification berfelben erst: iprer
ÜRobification nad) in biefer fRücffkpt erst: allbati peifft von bie an g.Z.. der auf
den Rand übergreift. 17 inl v.a, in pöd)ligte 18 ober blafWe g Z
meldiel v.a. toeld)e ben v.a. in? einen? 20 Waterie <) eigentlid) " 21 in
ä einem 22 ber ä beto 23 aber erst: audi ben 5 2ßrinc
 17//. Conv., VI. Bogen, 2. und 3. Seite. 181

ÜDfotene aud) in ^ eft e (solida) unb löcprigte (porosa) eintpeilen men

man nämticp animt baff ba§ ©ringere ©emicpt bep bemfetben Volumen
teere innere gmifcpentäume bemeife ba aber biefet Uuterfcpieb nur bie
Xejtur ober ©tructur nicpt bie Qualität ber Materie atS einer fotcpeu
5 betreffen mürbe fo geport er jur Qoatitat eiueS Körpers aber uicpt ber
Materie überhaupt unb ftept fotglid) nidpt unter ber üortiegenben
Eategorie.
Sßeit nun ju alter gtüpigteit, fie mag nun eppanfiu// mie bie Suft
ober attractibftüpig fepn mie Söaffer ober Qoeffitber Sftaterie in 93e=
io -pepung auf bie Pemegenbe Kräfte berfetben überhaupt bie Qualität
berfetben atS ftüpiger ober ftarrer ©ubftanj Stßärme erforbert mirb uttb
biefe eine innere (quatitatiue) ^eftimung berfetben ift — gtüpig aber
fan eine Materie aud) nicpt genant merben metd)e ein ©emifcpe uon
ftarren im glüpigen fcpmimenben Speiten entpiette bie atomiftifd) aggre*
io girt in fleinen Entfernungen uon einanber ftarre £peite entpatten fonbern
nur bie fo bpnamifcp aufgetöfet ein ftetigeS ©an^e in einem anbern
gtüffigen unb atten feinen ^peilen auStnacpen (barin aufgetöfet fittb)
mie mau fid) bie SSärmmaterie benft in fo fern fie in bem mägbaren
Stoffe eine§ Körpers unb atten feinen ^peilen entpatten (ipn burep*
so bringenb) opne in ipr ju getfepmetpen.
So mürbe bte grage eintreten: nid)t ob e§ etne Materie SBätrne*
ftoff genant fonbern ob eS eine bemegenbe ®raft ber Materie gebe bie
gteid) einer ©ubftanj ba^u geeignet ift ftüfjig ju fepn ober aud) ftüpig
§u maepeu ^m elfteren gatte gäbe eS eigenttiep feinen SBärmeftoff fonbern
•25 nur Erfcpeinung inuigft bemegter ^örpertpeite metepe 9tuSbepnung

1 ing.Z. 3 Von ba aber (versehentlich?) undurchstnchene Fortsetzung am

oberen Rande. 4 ober Structur g. Z. 5 er <5 nicht 8 Wieder Haupttext
der Seite. ju g. Z. mie — fiuft g. Z. am Rande. 9 mie — Cmetfilber
g Z am Rande. WFortsetzung im Text: ©arme1) erforbert mirb2) melcpe aber
unfperrbar (incoercibilis) b. i. für meldjc jeber Ü'örper permeabel ift fo mirb men
man3) bie Sperrbarfeit ober Uujperrbarfeit ber 11 ©ubftanj d beftimen aug*
mad)en beit eg ift 11-12 ©arme — biefe g.Z. 12 (qnalitatme) verstümmelt
g. Z. am Rande. ptjjifl J a, 16 in - enthalten g. Z. am Rande. 17 barin
18 bem v a ber 19 unb — Jpeüen g. Z. am Rande. enthalten <5 bennod) bie
20 ju 6 jernt elf dien (?) Je. 21 fo mürbe statt: So mürbe v.a. 9/un mürbe
21 nicht 'g Z 22-28 fonbern — ift g. Z.; erste Fassung: gebe bie eigentlich
nicht alg bag benaiit merben fan mag flü&ig ift fonbern: mag die letzten beiden
Worte nicht gestrichen. 23 ftüfüg <5 niadit (aus der ersten Fassung). 24 3m
J a. Spalte S märe 25 nur ö bie

!) ©arme r. a. ©armmaterie 2) mirb g. Z. ;l) men man g. Z. am Rande.

 Opus postumum
182

bewirfen inbem erfcpütternbe 93emegung (motus tremulus) benfelben

met)t Staum berftatten mufs atg fie in Stutje einnetfmen würben unb
Söörmeftoff eigenttid) nur fdjeinbarer ©toff (Phaenomenon substan-
tiatum) unb ©etbfttäufdjung im Slugeben ber Urfadje: im gmet)ten
gälte aber märe SBärmmaterie nid)t ein bto§ t)t)potf)etifd)er fonbern 5

mafjrer alle anbere Materie burd)bringenber (Stoff gm erfteren gatte

getjört gur gtüffigteit ein befonberer bie Materie burd)bringenber unb
fie augbepnenber SBärmeftoff atg ©ubftang ber biefe bemegenbe Straft
ber SDtaterie augmadd im gmepten gäbe eg eigenttid) feinen bagu ge¬
eigneten befonberen Stoff fonbern bag Sßdänomen ber Sßärrne unb 10

itjrer augbefjnenben Straft märe btog bie Söirfung einer erfdjütternben

inneren Bewegung (motus tremulus) atter ben SBettraum erfüttenben
unb non bem erften Anfänge ber fid) (burd) Stngiefjung ber (Elemente)
bitbenben ÜDtaterie ber man bau nur ben Stammen SOßärmeftoff (atg
phaenomenon substantiatum) gäbe unb ein btog f)t)pott)etifd)er 15

(Stoff meiner bie Sßtjänomene ber SBärme gu erftären gute SDienfte

teifte. — Setdereg ift für ben gortfcbritt bon ber 9)tet. b. St. gur Sßf)i)fif
£)inreicf)enb.

®ie coercibilitaet u. incoercibilitaet beg Söürmeftofg in attem

gtüfeigen 20

2öag incoercibet ift bringt burd) atteg ponberabete fynburd).

®ie gbee beg a priori erfenbareit ©pftemg ber empirifd) gegebenen
bemegenben Kräfte ber SDtateric atg Stugfüttung einer £üde burd) bag
regutatibe ^ßrincip ber fpntpet. (Erfentnig.
4) 9ticf)t bie btog anatl)tifd)e unb bigtributibe fonbern aud) bie cot- 25
tectioe unb fpntt)etifd)e Stttgemeinpeit beg ©angen ber bemegenben
Kräfte b. i. bie Stottjwenbigfeit
Sßrirtcipieu a priori für bie fßt)t)fif atg ©l)ftem bemegenber Kräfte
ber ÜOtaterie muff eg geben beit ot)nc ©t)ftetu giebt eg feine Sßf)bfif
Sßärmeftoff ber niefit ftüfjig ift fonbern ftüjgig mad)t. Söag gibt 30
it)tu feine (Etafticität. 8tid)t barin fd)Wimen
3 SBärmeftoff Ad. ergänzt: märe Scheinbarer Stoff. g.Z. 5 märe ä jene
6 mat)rer ä b Stoff A z. 9 jtuegten ö ift 9-10 Erst: teine — befonbere
Stoffe 11 bto§ g.Z. 13 fid) ö bilbenbett 14 nur g.Z. nur Stammen
(alä g.Z. 15 ein v.a. eine 17 ben v.a. bie 19 Rechter Rand, Mitte; die
ersten beiden Absätze in heller Tinte, feinerer Schrift. 22 Schwarze Tinte, dicke
Schrift. gegebenen ö Strafte 28 Von SPrincipien an wieder helle Tinte und
feinere Schrift. beroegenber verstümmelt. 80 Wieder schwarze Tinte,
dicke Schrift.
 VIII. Conv., VI. Bogen, 3. und 4. Seite. 183

©tarr ift eine Materie, beten tpeile einanbet in bet SSerfcpiebbarfeit

mieberftepeu
f^tü^ig eine folcpe in melcper fein 5£peil ftarr ift — ©tarrigfeit ift
nicpt mieberftanb gegen Streuung fonbetn nur miebet ba3 SSerfcpieben
5 ®ie ©tarrigfeit aud) bet Reibung al§ Trennung entgegen
©ine incoetcibete ÜJiatetie märe and) imponberabel abet nict)t um»
gefef)tt meit fie pppotpetifcp (secundum quid, nid)t simpliciter) e§ fepn
fönte
Unter cohaerentz berftepe icp bie 5täd)enan§iepung fo fern fie
‘io bie forderliche gut golge t)at
3Ba§ macpt- bie Söärmmaterie felbft eppattfibel.
il^on daatröpten

VIII. Convolut, VI. Bogen, 4. Seite.

§
15 jftun ift bie girierte grage nacp ber non ber jßonberabilität ob bie
SBärmmaterie fperrbar ober unfpettbat fep (coercibilis aut incoer-
cibilis) ob alte fötpet für fie permeabel ober einige impermeabel finb
SDie Slntmort rnitb fepn bafj bepbe§ in gemiffen «e^iepungen
(secundum quid) nid)t fcplecptpin (simpliciter) gefagt merben föne:
so fo mopl ber 5Irt als betn ©rabe nacp, — fo mopl baS ©ntmeicpen
berfetben unb ben Übergang in anbere Körper als aud) bie Hemmung
beS ©influffeS ber Materie §u bemitfen (bie Sßätme ju binben), unb
fo bie SSarmmaterie in betriebenen SSerpältuiffeu als coercibet ober
aud) incoercibel föne gebad)t merben #
25 $Jn fo fern fie aber incoercibel ift, ift fie aud) imponberabel ben
fie fan auf feinen Söaagbalfeu ober beffcu ©d)ale brüden (gemogen
merben) men fie butd) alle burcpgept unb bon feiner^aufgepalten mirb,
objmar umgefeprt nicpt gefagt merben fan, bafj men fie imponberabel
ift fo ift fie aud) incoercibel. ©)en fie fan refpectib//unmägbar fepn in
30 einem fOtebium maS gleiche Söägbarfeit mit ber gegebenen SOiaterie
pat (clcmenta in loco suo non gravitant) auf äpnlid)C 5lrt mie eilt

1 Kommapunkt. ein Slnbet 5 ©tarrigfeit ö ift ^ ftet)t ^ 0 Dtaterie

verstümmelt. imponberabel abgekürzt. 7 Schlußklammer fehlt. 5) jo fern bie
10 Spatium 3 Zeilen; das Folgende andere Schrift. 19 f cf) l e cp t i n 21 Slörp et
<5 JU unb — <5 ju g. Z. am Rande. .pemmung verstümmelt. 28 jo g. Z. am
Rande, lies: unb bafc jo Sßärmaterie 28 umgefeprt verstümmelt. 20 Erst:
incoercibel; ben 31 gravitant) <5 gteicp
 Opus poslurnum
184

ftüfjiger Körper ber in einer ^ttiftigfeit gleicher 9trt non ben ©äulen
ber fie umgebenben ppbroftatifcp unterftüpt luirb.

dritter 2tbfcpnitt

fßon ber Relation ber Materie

b. i. bem SßerpättniS iprer Streite in fo fern 5
ein jeber berfelben ein befonberer
Körper ift.
§
SDiefeS SßerpältntS ift ba§ be§ gufamenpangeS (cohaesibilitas)
ba alte ipeite ber tütaterie Einen Körper auSmacpen im ©egenfap mit m
ber metcpe aus bem SSerpattniffe niete auffer einanber niete Storper
auSmacpt; metcpeS bepberfeitS ein actibeS üßerpättniS mitbin ba§ ber
bemegenben Kräfte ber SCRaterie ift.
fftacp biefer Kategorie ift atte nefte Materie enttneber copäfibel
ober incopäfibet. ®ie burcpbringenbe Eopäfibititat ift bie Eoatefceng, 10
(gufamenfcpmetpung) einem ^ufamenpartge au§ Sßermanbtung bes $tüf-
figen in einen beften Körper. — SBefi man annimt baff bie 5tnjiepung
ber SJtoffen innerticp über bie 9Serüprung§ftäcpe fiep erftredt mo hart
bie ©cpmiebbarfeit (Qiebarfeit) im ©egenfap ber ©probigfeit
®ie SCRetatte finb fotepe Körper. SDaper ipr befonberer ©tanj als 20
modification beS SicptS maS fie gnrücff cp tagen unb maS fiep, mie f£on
nom ©epatt bnrep Sftegemadpung einer bctneglicpen SBärmeftoff im
ÜberftuS entpattenben Materie nnterfepeibet unb burdi politnr erregt
toirb

Cohaesibilitat — f£)ie benrngenbe Straft baff bie gläepenfraft ber 2.-,

Stnjiepuug ber burepbringenben Straft ber ©rabitation in Entfernungen

gteidp mirft nämtiep bem eines ©etuicptS non einanber abpängeuber
Materie big baS fßri§ma an bem Orte burep fein eigenes ©etoiept reifft
unb bie §öpe moriu eS abgeriffen mirb burd) bie Sänge beffetben bep
1 ben v. n. bet 5 b. i. ö it) 10 Vor: ba 0 f bet erst: einet
Üötpet ö ober bet jie (litten —• <) fie g.Z. am Rande. Erste Fassung (im Text);
fo biel befonbere Stützet (zioeimal nngeselzl). 11 au3 erst: itt einattbet d nur
12 tueldte» bet)berjeit§ erst: tnet(pe§ bepbeg IG (gufainenfepmet^ung) erst: (burdi
(Soagulation) Lies: ^u einem:'' 17 Von üßert an dunklere Schrift. 111 (Ecptnicb*
barteit 0 eitt 25 Linker Rand, letztes Viertel. 27 (HeioicptS ö einanber f ein-
attbet <) in bie
 VIII. ComVI. Bogen, 4. Seite und VII. Bogen, 1. Seite. 185

feinem ©emid)t beftiint merben fan mo ein unenblicf) Heiner Körper

ein Moment ber 5tttraction auöübt melcheö ein enblid)er augüben mürbe.
Sie materie ift hiebet) nic()t berfdpebbar meld)e§ fie bod) bet) nod)
fo großer 91n§ief)ung fet)n föiite (3- 6. ©piegel auf ©piegel) ober 5ei>
5 bred)// unb jerreibbar fragilis et friabilis.
Cohaesibilitas vel coordinata (superficialis) vel subordinata (pon-
derositatis) maßae attrahcntis.

VIII. Convolut, VII. Bogen, 1. Seite.

©ohäfibilität. ift ber Söieberftanb gegen bie Berrüdung febe§
io inneren Shei^ eines Körpers au§ feiner ©teile (eS fet) im Berfcpiebeu
ober trennen beffetben).
Sie bemegenbe Alraft in ber eopäfibilität enthält bie ber SBäg*
barfeit unb ©perrbarfeit unb BerührungSangiehung bereinigt in fid)
meldje Bereinigung beu entmeber fpröbeu ober heilbaren 3ufamem
15 hang (cohacsio aut fragilis aut ductilis) aubmadft) bercn erfterer mett
ein d)eil be§ SlörperS reifet macht bafe in ber berührenben $läcf)e alte
reiffen ber anbcre aber fo befchaffen ift bafe bie Surd)fd)nitt§flad)e all-
mählig fd)mäter mirb bis bie §met) einanber berührenbe Stör per fid) oon
einanber treuen.
-20 Ser ßufamenhaug mirb burd) bie Säuge beb IßriSma oon unten
auf genteffen meltheS fid) burd) fein eigenes ©emicpt üon bem oberen
Uh eile abreifet. Sie Side beS IßriSma bon eben berfetbeu Materie
macht in 2Infef)ung feiner Sänge feinen Unterfd)ieb. — 9?un ift aber
ber 3ufamenf)ang nur eine f^täd)enfraft unb burcpbringt fein storpcr
25 theild)en; mithin fan ber Körper burd) bie ©d)eibe (lamclla) bie matt
fid) alb aus bem fßriSma gefcpnitten borftcften mag fo büne man fte
fich auch benft, bod) nicht hmburcf) unb über ihre eigene Stde hinaus
men eS aud) bie aller büncfte Bergolbung märe unmittelbar anjtehenb
mirfen unb bie Quantität ber Biaterie ber gieheuben Samelle ift gegen

1 Lies: bei) gleichem ©emid)t? 4-5 jctbtedi unb 8 Am rechten Bande

fremder Hand
oben von Knut mit: ©ein. Soft. 6 Zuleitung am oberen Bande von
in Blei mit: 8. Vom. BoS. VII bezeichnet. « Zerrütten 10 inneren g.Z.
eine» erst: bet Störper§ erst: ÜJtateric leinet r. fl. einer? 1- bie ber <5 sppn
17 bajj ö ficb
1B ©perrbarfeit d uereinigt 14-15 3ulatltent)fln9 ^ QU“
18 Hinter jlttel) angesetzt: St i'ä) g.Z. 20 butd) 8 ba* ©emiebt gerne
bie Sänge g.Z. 20-21 non - auf g.Z. am Bande. 25 ber burd) g. Z. am
Bande. 26 Erste Fassung: mag zweite Fassung: fan dritte Fassung: mag
*27 benft Kommapunkt. 28 men - unmittelbar g. Z. am Bande.
186 Opus postumum

bie beg fßrigma meldjeg fiel) üon ihr burd) fein ®emicf)t abreifjt mithin
aucf) bag Moment ber 9lngief)ung ift ber ©objäfibilitat unenblid) grofg in
33ergleid)ung mit ber ©djmeere alg beffen Moment ber Slcceteration
fid) geben täfgt. — Stlfo ift in ber ©otjäfion eine betuegenbe Straft ber
Materie meldje großer ift alg jeber fbruf ober 3^9 ober ©cfjub ber &
gegeben roerben mag irner fepn fan mithin refpectiü auf biefen unenb»
lief) ift. Sllfo fan eg nicht eine tobte Sf'raft fetjn n?elcf)e bie (Sof)äfion be»
tnirft fonbern nur bie Energie ber lebenbigen Straft beg ©t off eg üon
einer attgemein burdjbringenben betoegenben Straft ber Materie
®ag Moment ber 33emegung eineg coljärirenben Störperg fan niept io
acceterirenbe Straft fet)n. SDen toeil eine unenbtid) büne Sainelle eineg
prigmatifdjen ©tabeg ein enbtidjeg ©emiept beffetben burd) bie (Sofjäfion
tragen fan unb in ber ©leidjljeit ber bemegenben Kräfte ber Slngiepung
bie (55efcf)ruinbigfeit im umgefef)rten SSerf)äftnig ber üftaffen fiepen muff
fo müfjte bag Moment ber acceleration unenblid) b. i. in ber fteinften 15
3eit einen unenblicpen fftaunt gurüdlegenb fetjn meldjeg unmögtid) ift —
®ie ßopäfion ift atfo nur burd) eine tebenbige Straft (beg ©toffeg ber
continuirlicp gur 33erüprung tnirfenb ift) möglich. — ®ie einanber coor»
binirte Slngiepungen geben fein üergröfjerteg Moment ber ©efepmin»
bigfeit bet) gleicher ®ide ber Samelle bon ber fütaterie biefeg Störperg. — 20
Slber bie einanber fuborbinirte Samellen bie gufamen eine an ber anberen
fjängenb ein ißrigma bon getniffer ^>öf)e oberfinberSDirectionberSchmeere)
bon getniffer Sänge augmaepen melcpeg burd) fein eigeneg ©emiept reifjt
(g. 33. ein SDratf) beffen ifjm angepängteg ©emiept gerabe fo grofj ift alg
gu biefer Breitung erforbert mirb) geben in ber ©uborbination ihrer 25
eigenen giepenben Kräfte eine ©djä^nng beg ÜDiomenteg ber ©efdjmin»
bigfeit ber Materie einer fotcf)en ©änle an bie Jpanb bafj namlicp men
biefer SDratp (ober bag fßrigma überhaupt) aufgerid)tet ftänbe unb in
einer 9iöpre eingefcploffen in ben 3uftönb ber bölligen ^lüfjigfeit gefept
bie ©efepminbigfeit jeber biefer prigmatifdjen Samellen fo grofj fepn 30
mürbe alg erforbert mirb gu einer foldjen £öpe gu fpringen bie ber»
jenigen gleid) ift metdje ber perpenbiculäre f^all biefeg Störperg biefer

2 Sinn: bet bet Kotjäfibilität ? 3 mit ö bem JUloment ©djmeere ö

meld)eS fiel) Lies: alä beten JDioment bie 6 ober ©djub g. Z. 8 üon g. Z.
9 burdjbringenben verstümmelt. bewegenden <5 2Jta 10 Vor diesem Absatz
das Zeichen: =#= 13 unb 6 bet) 18 gut 93etül)tung g. Z. 21-22 eine —
tjängenb g.Z. 22 ©cpmeere 6 einen 24 1)ratf) <5 butd) ein beffen ifjm g.Z.
atä ö gu bem 26 be§ Momentes g. Z. 26-27 ©efdjminbigfeit 6 einet 28 ba§
g. Z. 32 perpenbiculäre g. Z.
 VIII. Conv., VII. Bogen, 1. Seite. 187

Materie geben mürbe. — Slber bepm erfalten ober fünfcpiejjen §. 53. be§
©ipfe§ nehmen bie flüfjige Steile anbere volumina an.

2öie lan id) au§ bem Kmpirifd)//gegebenen fpntf)etifd)e @äpe

a priori meben (texere) — ®urd) bie Kategorien benen id) jie at§
5 formen ber gufainenfepung (composition) unterorbne. 3)en icf) t)abe
einen ©egenftanb oor mir ben id) nicpt al§ compositum unmittelbar
anfdjauen fonbern mir nur ber Kompofition bemufimerben lau melcpe
a priori üorauggept ®ie bemegenben Kräfte ber Materie ftepen unter
ben formen üon jRaum unb Seit mie alter $ortfd)ritt bon Krfentniffen
io a priori §um empirifdjen ber apprehension fofern e§ bem ©pftem ber
categorien untergeordnet mirb in melcfyem ba§ ÜDtoment ber 91n§iel)ung
nicpt blog alg in einem Aggregat neben einanber fonbern aud) alg eine
9teit)e einanber untergeorbnet eine ©röffe be§ ©emicptg abgeben ba*
burd) ber prigmatifcpe Körper fid) felbft abreipt unb bog ©emidpt ba=
io burd) er fid) abreifft jeneg feiner Sänge nad) beftimt mirb.
Krftlid). 9Retapppfif ber 93emegungglepre überhaupt a priori.
2.) Physiologie ber iftaturforfcpung in Slnfeljung ber bemegenben
Kräfte 3. fßppfif ba§ (Softem berfelben
Me ift eg möglid) fgntpetifcpe Krfentnig a priori üon bem gu t)aben
20 mag fid) nur auf ©rfaprung grünben lan? 53. 53on ben ©efepen ber
©rabitation, 53on ber SBärrne
sftacp bem SReiffen nehmen bie einanber üollfomen angepafjten
Steile einen großen fRaum ein men and) 2gläcpen nod) fo mot)t polirt
mären ftofjen fie fid) bod) ab ob fie gleidt) aud) einanber jiepeu.

3 Rechter Rand, zweite Hälfte; andere Schrift als Haupttext. 8 Von

Die an über dem Vorigen. 10 bet 6 jen 11 h»W> nach unten abgestrichen
Fortsetzung rechter Rand oben. »eltpetn v.a. welket? 13 5Retj)C * “”‘er
15 fid) abreifet ö feiner Spatium 2 Zeilen. 19 Letztes Fünftel des Randes,
in steilerer Schrift. 21 Trennungsstrich statt: Komma. Spatium 4 Zei ,
Fortsetzung in feinerer Schrift. 23 2 ä bie (?)
 188 Opus postumum

VIII. Convolut, VII. Bogen, 2. Seile.

Vierter Slbfcpnitt
üßcm bet 9J?obaütät bet bemegenben
Kräfte bet Materie

(Sie ift untet bet Kategorie bet iftotpmenbigfeit begriffen melcpe

mieberum ben (Eparafter bet 2lllgemeingültigfeit im sJtaume unb bet
beftänbigcn gottbauer in bet $eit bet) fiep fütjrt unb iftüßotpmenbig*
feit in bet (Etfcpeinung. (Perpetuitas est neceßitasPhaenomenon).
f£)ie föemcgungen au§ ben bemegenben Kräften bet Materie fönen 10
rücpt anbet§ alb butcp entgegengefepte 33emegungen aufporen *.
SBeil aber ba§ ©an^e aller Materie jufamen öerbunben nur burcp bie
innere SBitfung unb ©egenmitfung bet bemegenben Kräfte aller feiner
Stpeile ein bpnamifcpe§ ©ange mirb fo fan biefeb eb mag nun ein ©an^eb
tobtet ober lebenbiget Kräfte fet)n fiep in einem permanenten ßuftanbe n>
bet Söecpfelmirfung biefer Materien auf einanbet befinben meil nacp
bem Jrägpeitbprincip feine URaterie ipren ßuftanb Don felbft Deränbert
unb auffer bem ©an§en feine anbere benfelbeu 33etänbernbe materielle
Utfacpe angetroffen mirb.

(Einleitung 20

£>ie metapppf. 31. ©t. bet ÜJiüß. enthalten in fiep eine Senbettj bem
felben gut fßppfif alb einem Spftem bet bemegenben Strafte bet 9J?aterie:
b. i. jene fönen nur in §inficpt auf biefe, mitpin nur alb (Entrourf beb

* Quantitas motus in mundo summando eos qui fiunt in eadem diree-

tione, et subtrahendo qui fiunt in contrarias in vniuerso non mutatur. Siefer 20

befante ©ap mirb baburep bemiefen bap fonft fiep bab Uniüerfum felbft Don
feiner Stelle bemegen mürbe; melcpeb ungereimt ift.

6 melcpe erste Fortsetzung: fiel) mieberum auf ben begriff bet fHUgcmciupeit
gti'mbet 7 SUtgemeingüttigfeit d unb Gparafter — unb bet g. Z., ber —
iHaume g. Z. am Rande. 8 gottbauer 6 (perpetuitas) gtünbet beü m —
3eit g.Z. 8-9 bet) — Gtfcpeinung. g.Z. am Rande. 13 innere g.Z.
15 fiep g.Z. permanenten p v.a. fp ßuftanbe ö je 1(5-17 naep — Sträg«
peitbprincip g.Z. am Rande. 19 Spatium etwa 4 Zeilen. 21 in fiep g.Z.
23 nur in g.Z. am Rande; erst: nur opne biefe /) unb nur alb erst: opne
ben dnttourf ö eineb 24 in mundo g.Z. 26 rnieber statt: mirb Uni
0 tfum b oon
 Y111. Conv.. YII. Bogen, 2. und 3. Seite. 189

Überganges non jener gu biefer in Anregung fotnen. ®ie Sßrincipien

a priori ber erfteren als baS formale eines folgen beabjid)tigten ©pftemS
enthalten baS ©cpema für bie empirifdjen melcpe als baS Materiale ber
fßaturmiffenfcpaft 311m Söepuf ber sßppfif burd) Grrfaprung auf bie mög»
0 üc£)e SSollftänbigfeit ber leideren abgegmedt finb, bie bemegenbe Kräfte.
2BaS ein (Megenftanb äußerer SBarnepmung ift, ein jeber Körper ber
auf unfere ©ine mirft giebt unS irgenb eine bemegenbe Straft ber 9)tatcrie
- - biefe alfo empirifcp — gu erfenen, inbeffen bafj bie metapppfifdpe Stuf,
©r. nur baS maS a priori non ber 93emegung ber SJfaterie gebacpt merben
io fair ber Vernunft nur baS formale ber SBemegungen barbieten

4. ©ppauftibel ober ^nep.

communicans ve) creans
Xie fid) mittpeilenbe Söemegung ift enttoeber bie ba fid) ein St'örper
in Sftaffe (alfo als Körper) bemegt opne bafj bie Steile beffelben unter
,5 einanber ipre ©teile oeranbern — ober in fo fern fie fid) im bluffe burd)
Slnftofj oerfcpiebener Stpeile nad) einanber bemegt.
Sebenbige Straft ift nicpt SebenSfraft nicpt organifcb fonbern mecpa-
nifcf). 3)ocf) fair nacp ber Sinologie mit ber organifcpen audr bie media-
nifcpe ober utngefeprt oorgeftellt merben.

20 VIII. Convolui, VII. Bogen, 3. Seite.

Ün ben metappof. Slnf. (Mt. ber SRaturmiffenfdpaft mürbe ber ©egen*
ftanb, bie Materie, bloS als baS SSemeglicpe im ffiaum unb iprc
«emegung in ber £eit bie leptere nacp ipren a priori erfenbaren (Me-
fepen in einem Seprfpftem oorgeftellt.
20 ($S liegt aber in biefen SInfangSgrünben ber 91SB. nocp eine natür-
licpe Stenbeng gur fßppfif b. i. gu einem ©pftem ber bemegenben Siräfti
ber sD(aterie bie auS ber (Jrfaprung genonrcn merben müffen unb bereu
sJ?acpforfd)ung (indagatio, p&rserutatio naturae) als eines ©pftemS biefer
I in — fernen g.Z. um Bande; erst: nicpt gebad)t werben. Xie dn.
2 formale ö eines Ü weldie <5 bie «ßptjfil 3-4 al8 - SRaturwiffenfipaft g. Z
5 finb Kommapunkt. Strafte. \ z. 6 dufterer 6 ®tfapr ftörper erst: (Megenftanb
7 Sine verstümmelt, g. Z. wirft v. a. ? 8 metapt)t)frfd)e 6 «nfcutflS . bcm
erst: in 10 barbietet 11 Linker Rand (neben S. ISS. Zeile 13f.), nach Ad
Stichwort zu: bpnantifcpeS (Mange 12 Linker Rand weiter unten, 14 Storper
Ö ober bewegt f> ob 10 uetfdjieber Spatium 4 Zeilen. 19 umgefeftrt
0 betragt 21-22 ber (Megenftanb, g. Z. 2B Seit fi oorgeftellt 2» ber -
norii g.Z. 25-26 natürliche r.a.Y 26 311 einem Softem erste Fassung: 311
einer 'Mfienfdiaft
190 Opus postumum

Kräfte fßppfif peifjt S3emegungSlepxe auS empixifcpen fjkincipien bie

gleichfalls in einem ©pftem bex 2öaxnepmungen unb alfo bem formale
natp gemiffen 3ßxincipien a priori untexgeoxbnet fepn müffen in melcpex
bie Statuxmiffenfcpaft ben begriff bex Materie als baS 93emeglicpe
ooxftellt fo fexn eS bemegenbe ®xaft pat unb bie empixifcf) 5
gegebene bemegenbe ÜÜxäfte bex 9Katexie fo mie fie in einem ©pftem
(bex fßppfif) §ufamen gebacpt mexben bem gonnalen nacp a priori ent»
pält. — ©inen jeben pppfifdpen Körper tan man als ein ©pftem he»
megenbex SMfte bex fOtatexie betxacpten unb maS a priori bie Sen!»
baxfeit eines folcpen ©pftemS auSmacpt unter bem Site! bex allgemeinen 10
pppfiologifdpen SlnfangSgxünbe bex gufainen faffen ba bann bie
metapppfifcpe, bie allgemein//ppt)fiologifdpe unb enblicp bie pppfifdpe
Slnf. ©x. bex baS ©pftem bex bemegenben Kräfte bex ÜÜiatexie
als einen Übergang oon bex ÜRetapppfif bex fftatux jux ißppfif ooxftellig
macpen 15

©§ bringt fiep aber in baS ©pftem bex fftatuxmiffenfcpaft noep ein

oiextex SSegxiff oon bemegenben Kräften bex ütftatexie ein nnb macpt
auf einen befonbexen Site! üon SlnfangSgxünben nämlicp ben gemiffex
fepn follenbex matpematifeper Slnf. ©x. bex 91333. Slnfpxudp moüon
92emtonS unftexblicpeS 323ext ein glänjenbeS 33epfpiel gebe obgleich 20
biefe 33etitelung (philosophiae naturalis principia mathematica)
in bex Spat mit fiep felbft im 3Bibexfpxucp ftept. — iöepfpiele piebon
giebt in genantem SBexte bie Sepxe oon ben ©entxalfxäften burep Sin»
jiepung (©xaüitation) bex Stbftofpmg (£idpt unb ©cpall) unb bex Söellen»
33emegung flü^igex Dbexfläcpen (Oscillation) 25

Slllein eS tritt piex eine Qmeibeutigteit im ©inne beS 323oxtS bex

bemegenben Kräfte bex ÜDtatexie ein bie entmeber als pximitib// ober
nur als bexiüatib bemegenb üerftanben mexben tan. — 353en nämlidp

189, 26-1 ©pftem ber — beißt g.Z. am Rande. 2 ©ßftem d oorgeft

3 müffen d melcpeä bie bemegenbe Strafte ber SOI 493emeglicpe<5im 3taum
5-6 empirifd) gegebene g. Z. 6 fo — fie g. Z. 7 jufamen gebadit v. a. ju»
famen gefaffet 8 einen erst: 2)a3 pppfifdien g. Z. einen — ein g. Z. am
Rande. ©pftem ö ber 8-6 bemegenben statt: bemegenbet 9-10 bie 'Senf»
barfeit erst: jur 2KögIid)feit 10 ©pftem§ <5 gepört ber allgemeinen g. Z. am
Rande. 11 pppfiologifcpen v. a. p£)t»fiologifd)er 16 9taturmiffenfd)aft v. a. 9?atur»
ppilofoppie 18-19 gemiffer — follenber g.Z. am Rande, erste Fassung: nämlid)
ben ber matpematifdpen fn unverbessert geblieben). 19 mooon erst: mie
22 pietmn 6 gab 23 burep d Slttra 26 Erste Fassung: ein fDtiäöerftanb
übet ben ©inn zweite Fassung: eine Qmeibeutigfeit im Sinne be3 ÜBottS (ben
©inn undurchstrichen gelassen).
 VIII. Conv., VII. Bogen, 3. und 4. Seite. 191

bie föeroegung einet Materie borangefeen mufe bamit biefer eine be*
megenbe traft gufoine g. 33. Söert ein ©cfeleuberftein umgefcfemungen
merben mufe bamit bet gaben bis gum getreten gekannt merbe fo ift
bie bemegenbe traft be§ <3tein§ beriüatiü ben e§ mufe 33emegung bor
5 bet bemegenben traft ootfeergefeen. 2Ben aber bet gaben blo§ butcfe
ißermeferung be§ ©emid)t3 be§ 6tein§ melcfeet am gaben t)ängt reifet
fo ift bie bemegenbe traft be§ ©tein§ primitm.
(S§ gibt atfo leine matfeematifcfee Auf. ©t. ber A28. in Anfefeung
ber primitm bemegenben träfte ber Materie fonbern bie 9?atur*
10 miffenfcfeaft (Scientia naturalis) al§ eine folcfee ift gang fßfeilofopfeie men
fie bie ©efefee ber bemegenben träfte ber Materie fßtincipien a priori
untermirft.

1. Sttetapfe. Anf: ©r. b. fftSS

2. fßfepfiol. fßropäbeutifcfee Anf: ©r. b. A29
i5 3. fßfepfifcfe//ffeftemat. Anf: ©r. b. A3®
liefet als Aggregates» fonbern als fpftemS; ben .baS ift ein jeber
törper Aber gorm

VIII. Convolut, VII. Bogen, 4. Seite,

SAatfeematifcfee Anf. ©r. ber 33emegung3gefefee überhaupt für alte
20 mögliche bemegenbe träfte ber Materie (legum motus principia mathe-
matica.) — ®ie ©intfeeilung bie feiet btoS auf baS gormate ber 33e=
megung gefet unb bafeer a priori in ben ^Begriffen fetbft liegen mufe
gefet lebigtiefe auf bie 9ficfetung ber bemegenben träfte Angiefeung, Ab*
ftofeung unb burefe befebe continuirticfe agitirte innere 33emegung ber
25 JRaterie (attractio, repulsio, oseillatio). §ier mirb 33emegung boraiu-
gefefet meldfee bemegenbe träfte gut golge feat.

1 bie «. a. eine norangefeen gefeen biefer r. a. biefe 2 jufome 5 f 3 tfaben

<5 meid)et feinem ©ntfliefeen 5 gaben erst: @tem Wo» g.Z. am Rande Er¬
gänzungszeichen durchstrichen 6: burd, fein blofeeS ©em.cfet dahinter noch einmal
undurchstrichen: bloä 6 be§ ©tein§ g.Z. »etefeer v a. melcfeeä 9 fer.-
mitib g.Z. 10 (Scientia naturalis) g.Z.; b feat fea 12 Darunter noch ein
Abschnitt, der durch: verte und Zeichen auf die nächste Seitebezogen ist (s.SUto,
Zeile 26-29). 13 Rechter Rand, untere Ecke. 14 jfl. Io «nf: ®t. b. SR» d«.
zweite Mal und dritte Mal durch Striche angedeutet. 1 < Bncht ab 19 für d
bie 20 Vor legum (innerhalb der Klammer) erst: viriurn moventmm — a
priori Ö b
J92 Opus postumum

Irenen SlnfangSgrünben fielen gegenüber pt)l)fifd£)e Stnfangggrünbe

ber SB.
®te 33emegung§fräfte (vires motrices) bie beroegenbe Kräfte (vires
moventcs) bie ipre 33emegung ber Stngiefiung unb Stbftoffung Don fetbft
toieberpolenbe Sträfte (vires agitantes). — f£)ie in ©ubftaug fid) be* 5
megenbe Straft ift Riebet) entmeber Drtbemegung (vis locomotiva) g. 33.
bie StreiSbemegung unb öuffertid) ober bie einer burd) noed)feInbe 2tn=
giefjung unb Stbftoffung an bemfelben £)rt agitirenb bemegten Materie
(vis agitans interne motiva) mie bie ber Oscillation (motus tremulus,
vibratorius), unb biefer entmeber fid) beftänbig erhalten (perennis) men 10
e§ bie innere 33emegung be§ ©an§en ber Materie ift ober bie ©egen*
mirfung iprer Steile einanber pinbernbe 33emegung unb in einer enb*
ticpen ,3eit in ©tiltftanb Derfetjenbe Materie.
®a ber teere 9?aum gar fein Object ber ©rfaprung ift, mithin meber
burd) ba§ inertid) noch ba§ äuffertid)//teere in ber Materie irgenb ein 15
fßt)änomen erftärt toerben fair: fo ift e§ feine £)t)potf)efe fonbern ©e=
mifipeit bap ba§ ©anje alter SBettmaterie ein ftetigeg ©an§e (conti-
nuum) ift b. i. baff fetbft bie attraction im teeren Staunte nur eine
(jbee fet) inbem man üon ber reputfiüen Straft ber tOtaterie (§. 33. bet)
ber ©raüitatton) bto§ abfirapirt inbem bie ©rfüttung be§ Stauntet eo
burd) Stepulfion garnid)t§ gu if)r bet)trägt (mie bod) ©artefiug mepnte),
— fo mirb alte Sütaterie (mit ipren beioegenben Straften) jufamengebacbt
©in ©pftem augmacpen in metcpem id) einerfeit§ bto3 bie Jpeite
ipre tOtannigfattigfeit sparsim pernad) aber aud) biefetbe SJtaterie at§
ein 2tbfotute§, nicpt §u einem größeren get)örige§ ©an^e coniunctim 25
betrachte. — £)ieraug mirb bie ©intfjeitung be§ ©pftemg ber bemegenben
Strafte ber SRaterie in ba£ ©tementarfpftem unb ba3 SBettfpftem folgen*.

* Straft ift bie fubfectioe ÜUtöglidifcit eineg Tiitgcg ltrfadje 31t fepn. 2ttfo
eine Kategorie ber Relation entmeber aB phaenomenon ober btog atg nou-
menon betrad)tet 30

2 Dieser Absatz links verklammert. Spatium 4 Zeilen. 4 ber erst: burd)

ber — 'dbftoftung g. Z. am Rande. 7 bie 6 33emegung einer g. Z. medjfetnbe
g. Z. am Rande. 0 vis Ö interne 10 Kommapunkt vor: unb lies: biefe ... er»
tjaitenbe? 11 bie d burd) e it)re 13 Darunter noch ein ö-Absatz angesetzt: Ta5
®t)ftem ber in itjren feiten Spatium 4 Zeilen. 14 in eher g.Z. 16 fonbern
() unbebingt 10 fet) v. a. fepn 22 (mit — Straften) g. Z. am Rande. 23 einer»
feitg <5 btod auf bie statt: bie (Ct.) 24 ipre v.a. ipr fütannigfattigfeit 8
unb darüber unleserliches 6-Wort. 25 größeren <5 ©anjen 26-27 bemegenben
bet SOtaterie 28 Diese Anmerkung (zweite Fassung?) steht auf der Mitte des
linken Randes. 2t) entmer
 VIII. Conv.. VII. Bogen. 4. Seite. 193

Sßotn atomiftifcpen u. ftupioniftifcpen ©Aftern

2Bag ift traft
3)er Wetter ift bie §ppotpefe einet Materie für welche feber Körper
permeabel fie fetbft aber fiep augbepnenb ift.
ö fßon ben beroegenben Kräften bet organifirten Materie. Sebent
traft. (Sief) fetbft ber ©pecieg naef) fKeprobucirenb. — 23on bem für firf)
fetbft unb um fein fetbft mitten epiftiren
®ie ©eftünbarfeit be§ fftaumeg nnb ber Beit burep ben »erftanb
a priori in 5Infepung ber bemegenben Kräfte ber 5Wateiie ift bie £enbeng
10 ber ÜDfetapp. 5t,©r. ber 3G2B. gur ^ßppfif unb ber Übergang gu ipr
ift bte Srfütlung be§ Seeren burep bie formen melcpe alte mögtid)e
©egenftänbe ber erfaprung in iprer einpei^ betrachten. ein ©efepopf
ber ^bee beg ©angen ber fiep fetbft beftimenben burepgängigen 9tn-
fepauung feiner fetbft. — Sin ©tementarfqftem melcpeg bie Empfänglich*
i5 fett gum Söettfpftem (fetbft naep Bmeefen) unb eine objectioe Senbeng
gu biefem entpätt unb opne melcpeg gar feine itßpgfif fepn mürbe.
2)ie matpematifepe Einpeü beg Üfaumeg uttb ber Beit metepe
a priori bie formale 33ebingungen ber 9ttöglicpfeit ber Erfaprung atg
eineg ©pftemg ber Sßarnepmungen entpatten mitpin niept tpeitmetfc
20 * fftoep paben bie ftaturleprer an bem SBort traft (gteiep atg einer qua-
litas occulta) einen Stnftop finben motten
ein jeber pppfifeper törper ift atg ein ©pftem mecpantfcp//bemegenber
träfte b. i. atg ÜDtafcpine angufepen; bie ÜJtaterie aber moraug er gufamen
gefept ift fept bpnamifcp//bemegenbe öoraug metepe auf feiner $igur berupen
25 3. 33. beg tpebetg, teitg ,
eg mup atfo eine Materie angenomen merben bereu innere föemegbarfett
iprer Speite bie ein eontinuunt augntaipen für alte ipre ^peite gleichgültig
ift b. i. eine glüpige metepe boep atg rein bpnamifd) bemegt fiep fetbft unb
biefe SCRaterie nted)anifd) bemegenb ift
1 Linker Rand, 3 Zeilen unter der Stemanmrkmg (S. 192) in steilerer, fluch¬
tigerer Schrift; dunklere Tinte. 3 bie
3 b v. a. eine 8 Oberer Rand, Fortsetzung am
InMbnM TJnw/lo eit
fömtnträ vprstüvninelt. 10 ift bie Senbenj 11 ift bie doppelt.

Zeile 29). 26 innere doppelt.

Stant’s Schriften. Opus postuimuu II.
13
194 Opus poslumum

(sparsim) fonbern atS gu ©inem ©an gen gepörenb (coniunctim) bet-

bunben gebaut metben müffen begtütiben ben begriff eines ©tementar-
fpftemS bet bemegenben Kräfte bet Materie. — 25er teere 9taum ift gar
fein Object möglicher ©tfaptung mebet atS eingefcptopener nocp atS
atteS einfdptiepenber (enbticper, unenbticper) leeret fRaum ffftcpt nact) 5

bem atomiftifcpen fonbern bem gtüpioniftifcpen 2ßrincip ber Reifung

bet Materie mufj bie ©rfüttung beS fRaumeS ben fie einniint beur-
tpeitt metben mo erftlicb) fein fRaum teer getaffen ift unb gmeptenS bie
ÜERaterie metcpe ipn erfüftt bis gum SRinimum ber Qbantität ber
Materie in gleichem fRaumeSinpatt auSgebreitet ift inbeffen baff bie 10

©ppanfibfraft eben berfetben baSilRapimumeinet alle ftotpetgäng-

licp butcpbringenben in SRaterie für bie ein jeber Körper perme-
abet ift auSmadpt.— ©ine fotdpe ÜRaterie mup alte modos ber 33e-
megung ber 2tngiepung 2lbftopung unb reciptocirenben 2tgi-
tation unaufportidp erpatten. 15

VIII. Convolut, VIII. Bogen. I. Seite.

55ber SRaum ift fein ©egenftanb mögticper ©rfaprung. XaS ftfemeg-
ticpe im fRaume alfo, bie SCRaterie, fan nicpt atS ein ©angeS metcpeS
fetbft bemegtid) märe borgefteltt merben ben fonft märe eS atS ftett-
üeränbernb ein ©rfaprungSobfect: 2tber biefeS feine Jpeite müffen bod) 20

gegen einanber im fßerpättniffe beS mecpfelfeitigen ©inftuffeS ftepeu

ben fonft mürben fie nidpt ein reales ©ange auSmadpen. — tiefer ©in-
ftuS aber (unb bie barauf berupenbe ©emeinfcpaft alter Jpeile ber
SCRaterie) faii nicpt anberS atS 2tngiepung unb gugteidp gegenmirfenbe
2lbftopung fepn nidpt btoS atS Vermögen fonbern atS agitirenbe Kräfte 25

bereu brepfacpeS (Spiet (ber 2tttraction, fReputfion unb Oscillation)

einen Anfang paben mup nämtidp baS ber bemegenben Kräfte ber SRaterie
bereu ©pftem baS fßrincip beS ^ortfdfrittS ber 3CRet. 2t. ©r. ber 5R2Ö.
gut fßppfif auSmadpt.

1 (Einem v.a. einem coniuctum 2 begrünben ä unb 2-B (Siemen-

tarfpftemS Fortsetzung darüber. 4 nocp als g. Z. 6 Jpeiluug Fortsetzung dar¬
über, in dem ersten Spatium (s.S.19‘2, Zeile 2). 7 Sftaum statt: 9taume§
8 erftlicp Ö alle 9täume 11 ej.panfib ü'raft 12 Von SJtaterie an über
dem Vorigen. 1(J Von Kant am rechten Rande mit: ©erneut. ©pftem 7 An¬
leitung, von fremder Hand am oberen Rande in Blei mit: 8. Conv. Bog. VIII be¬
zeichnet. 19 fonft märe märe v. a. mären 26 brepfacpe§ g. Z. am Rande.
27 einen e v.a. a 28 bal iftrincip g.Z. am Rande. be§ fgortfepritts! v.a. ben
fgortfepritt
 VIII. Conv., VII. Bogen, 4. Seite u. VIII. Bogen, 1. Seite. 195

$ie bemegenbe Strafte ber Materie finb enthebet Drtberänbernb

(vis locomotiua) ober innertid) betoegenb (vis interne motiua), unb fie
finb bal erftere entmeber im bluffe lx,e^ f*e ^utd) reputfioe Strafte in
continuirtidfer ©ucceffion bei ©tofjel betoegenb finb
s 9ftan mitfe fict) ben ganzen SBeltraum atl in alten fßuncten mit
bemegenben Straften (ber 2tn§iet>ung unb SIbftofcung) eingenomen benten
meit fonft bal öon alter Straft Seere ein marjunetimenbeg mithin auf
bie ©inne mirfenbel Object mithin eine Materie fepn mürbe: metdiel
fid) mieberfpridft „
io ®ie bemegenbe Strafte finb entmeber bie bei äJiomentl (bei vtn*
fang!) ber föetoegung, ©trebung (conatus) ober bie tüiaterie ift mirtticf)
bemegt. f£>ie teuere ift bie Materie im guftanbe it)rer Agitation
©ine jebe Agitation enthält einen föetoegunglanfang ben gtoar bie
Materie nicpt oon fid) fetbft machen tan: ber gteid)toof)t all ein erfter
i5 Anfang Dor atter 93etoegung ber Materie unb atter it)rer Sfjette ßor*
t)erget)t. . „
®ie Urfadje ber fttnfauglbemeguug ber SDiaterte (b. \. bei Jöe-
megtidfen im 9taume) ift bie ©rregung (incitatio) nnb fo fern fte ftd)
oon fetbft fortfefct bie agitation , . m r,
20 ©g ift eine uranfängtid)e (primitive) innere föetoegung ber Ibetü
materie atl ©inbeit ber Urfad)e ber ©emcinfdfaft jutn ©runbe §u legen
ben fonft mürben bie SBetuegungen bet) ber ©intjeit bei Taumel unb
ben SSertjattniffen ber Materie in 5tnfef)ung tt»xcr bemegenben Strafte
nicht unter ©efe|en ftet)en. ©ben biefetbc Materie muf5 and) tu btefer
25 inneren SBemegung (ber 3tngiet)ung unb fMbftoffung) tu unauff)orttd)cr

•f der Seite selbst nicht weder-

Ipatium 4 Zeiten. 5 fidi g■ Zj.
£cete v. (i. £eere§ (g. Z. am
fid) fetbft bie v.a. wie?
ti hegt 17 Vor diesem Ab-
erst: at§ 18 incitatio ab¬
lande. 21 Über ©inbett ber
ber @emeinfd)aft g.Z. am
nerett g.Z. unauft)örUd)en
13*
196 Opus postumum

a priori burd) begriffe in bie Baturforfcf)ung gelegt merben meld)e3

aber aucf) nur auf ba3 formale ber Bereinigung ber bemegenben Kräfte
ber fBaterie begogen merben fan. — Sa mir aber ohne biefe£ fßrincip
gum ©runbe gu legen feine (Erfahrung über bag Berl)ältnß ber be*
megenben Kräfte ber ÜBaterie anftetlen fönten fo ift ein folcf)e3 ©pftem 5

aucf) objectio t)inreitf)enb gegrünbet obgmar nur negatiö. — Ser Urftoff

be§ Bemeglichen im Baum ber bemegenbe Sraft pat ift imponberabel,
incoirrcibel, incopaefibel, unb inejt)auftibet nach ben Kategorien ber
Quantität (bereu ÜBaaS bie ©cpmeere ift) ber Ctbalität (aß gtüfjigfeit)
ber Belation (aß b'log abftoffenber alte anbere in ©ubftang burcpbrim 10
genber SBaterie bie gmar abpäfibel— an anbern ponberabelea unb coer*
cibelen SBaterien aber nid)t für fic^ gufamenpängenb ift) unb inepfjauftibet
b. i. eine folcpe üon ber biefe burc£)bringenbe SBaterie nicht erfcpopft
merben fan.

VIII. Convolut, VIII. Bogen, 2. Seite. 10

Sie oberfte bemegenbe Straft ber Bitgemeinheit unb bem Bang nad)
(virtualiter) muff aucf) ber ßeit nad) (temporaliter) bie erfte Bemegung
im Söeltraum gur golge haben
1. Sie Quantität ber Btaterie. Sie Srfentuß ber bemegcnben
Straft ber Btaterie metcpe biefer if)r 9Baag ift beruht auf ber SBägbar» 20

feit oder Körper (ponderabilitas) bie nicht burd) gefpante ^eberu ben
bie fepen eine anbere Kigenfcpaft natnlid) bie Bu§bef)nung (Sppam
fibitität) üorau§ fonbern nur burd) ben §ebet gemeffen merben faü
unb bie (Starrigfeit (rigiditas) be$> ipebeß aß med)anifd)e Bebingung
be3 BSägeng (fubjectioe Bonberabilität) enthält ben Begriff einer inneren 25
bemegenben Straft ber ÜBaterie be§ §ebeß oermöge melcher biefer in
feinen Sheilen aller Bbmeicpung bou ber geraben £inie (gebogen ober gar

B ^ßrincip ö bem au bi 5 fönte statt: fönten 7 3taum verstümmelt.

9 fflüfjigeit.) 10 btoö g.Z. am, Rande. abftoffenber ö SJtaterie Ad.: ab»
ftofjenbe 10-11 Ad.: butdjbringenbe 11 ponberabete ö unb copa 12 Schlu߬
klammer fehlt; das Folgende Zusatz am rechten Rande. 14 Der übrige Rand der
Seite frei. 16 Straft v. a. Strafte Ülllgemeinpeit 6 nad) 17 virtualiter)
ö muff 18 Links abgewinkelt, Spatium 1 Zeile. 19 Srfentnil ber g.Z., erste Fassung:
(Tie bemegenbe Straft 21 burd) <5 bie ff ffebern verstümmelt. 24 fjebel§ 0
fejst fonb 25 Jubjectiue Sponberabifität g. Z. am Rande ohne Klammern.
25-26 inneren bemegenben üraft bet SJlaterie be£ erste Fassung: inneren 9ln=
jiepungSfraft be3 26-27 in feinen feilen erste Fassung: feinen Speilen nad)
 VIII. Conv., VIII. Bogen, 1. und 2. Seite. 197

gebrochen gu Serben) wieberftept piegu wirb nun eine befonbere ben

ipebel aB einen Störper burcpbringenbe unb feine Steile in wirfticpe
Bewegung (agitatio) üetfepenbe Materie bie fctbft imponberabel fet^n
mu| (weit bie üfßagbarfeit überpaupt fic£) auf ipr grunbet) erforbert unb
5 nur in ben innertief) betnegenben Kräften ber ÜDtaterie be§ §ebeB bie
©eftalt biefe§ StörpeB aB Sttafcpine begrünbet jene Materie atfo für
fid) aB imponberabel gebacbt werben mufj. —
Sie burep einen tpebet bewegenbe Straft eine§ StörpeB aB Saft
ift ba§ @ewid)t (pondus) ba§ aB ein ©egenfto§ agitirenb unb recipro*
io cirenb ift. — 307an fan aber a priori bie Epifteng einer fotepen attburdp
bringenben, innerlid) eppanfiüen imponberabeten Materie poftutiren au§
ber $bee einer fiep im Anfänge alter Bewegung gu einem nie aufpörenben
(Spiet ber bewegenben Strafte berfetben bereinigenben Materie gerabe
barum weit e§ ber Anfang einer allgemeinen cottectiben Einpeit ift bou
io bereu Urfacpe fid) fcpted)terbing§ fein ©runb angeben täfjt unb fo ein
Etementarfpftem ber bewegenben Strafte ber ÜDtaterie aB Soctrinat*
fpftem wo bon ben Speiten gum ©angen (bod) opne hiatus) fortge*
f dritten wirb gum SBettfpftem wo e§ umgefeprt gefdjiept itbergepen
b. i. ber fjßppfif aB wogu bie metapppfifdje 21nfang§gr. ber eine
20 Senbeng paben inbem ein jeber Körper in ber üföett aB mit atten be=
wegenben Straften berfetben bereinigt jebergeit aB gu einem abfotuten
©angen bereinigt niept naep empirifepen fßrincipien ber Erfaprung§*
tepre fonbern bermittelft einer $bee wetd)e ein allgemeine^ ^ßrincip ber
gjiogticpfeit alter Erfaprung entpätt ben ©runb bagu entpäft. Ser ©rab
25 biefer bewegenben Straft fo fern er bergteid)ung§Weife in berfetben
Entfernung bom Unterftüpungdpuncte (hypomochlium) gro» ift peifjt
bie ©ewieptigfeit (ponderositas). $ft bie med)anifcp//bewegeube Straft
1 roieberftef)! 8: moju erforbert tuirb bap eine befonbere bemegenbe Straft einer
gemiffen bom ®ebel felbft unterfd)iebene Materie burep ipre 1-2 pieju —in g.Z.
(ziveite Fassung). 3-4 berfepenbe — erforbert g.Z. am Rande. Hinter agitatio)
ö: bie ©eftalt biefer 4-6'unb — aß g.Z. 6 begrünbet ergänze: fo baff?
6 ÜDtafcpine ö: enthalten toelcpe Materie felbft aß imponberabel nur die erste Silbe
von imponberabel durchstrichen. 6-7 begrünbet — im g. Z. ponberabel aus der
ersten Fassung übernommen. 7 muff. — Fortsetzung am linken Rande, durch
Zeichen verbunden. 8 Sie <5 Qbant bet) bem burd) einen g. Z. 9 ba§ aß
statt: unb aß 10 ift. Satz unvollendet, hinter ift unleserliches Wort (Zeichen?): er?
e§? k.? folcpen Spatium 5 Zeilen. 11 innerlicp g. Z. 12 33emegung <5 ber
13 SDtaterie 8 ob 14 ©inpeit Fortsetzung 10 Zeilen tiefer. 16 SDtaterie Fortsetzung
3 Zeilen tiefer. 19 b. i. ber 5ßphfif 9-z■ (hinter: tbogu statt vor: aßj Von bie
metapl)hfifd)e an unterer Rand. 21 aß 8 a priori 24 T on Ter an wieder
Mitte der Seite. 26 biefer erst: ber er ein statt: er ©in g.Z.) 27 traf
 Opus postumuni
198

gmifcpen bem UnterftüpungSpuncte uttb bem SBeiter bon jenem ent-

ferneten fßuncte befinblid) fo peipt bie bemegenbe traft ber Saft bie
Sßucpt (tbie ber Söurfpebet).
®ie Materie ift iprer Qüantität nad) enttbeber ponberabet aber
imponberabet Stber auffer bem §ebet giebt eä nad» gmep anbere meepa* 5

nifdje fßoten§en b. i. 93emegungS Vermögen bermittetft gemiffer tarier

atö fbtafepinen: Sie finb bie Statte bermittetft beS ©eitS unb ber teil
unb it)m anatagifd) bemegenb ift ber teil aber bie fepiefe gtäcpe (planum
inclinatum) maburd) mägbare törper in ©teieppeit ber SBirfung unb
XO
©egenmirtung gefept merben
$utcp Stngiepung in ber 33erüprung metd)e totere bep iprem 2tn=
fange (at§ reputfibe traft) ber ©top (ictus) ift nimt bie Materie einen
größeren Staum ein afö. meii fie rupig märe unb men eine fotepe Sütoterie
impanberabet märe fo mürbe fie baS erfte föemegenbe (primum movens)
niept bto§ ber Stttgemeinpeit ber bemegenben traft (virtualiter) fonbern 15

auep ber Seit nad) (tempore) atS uranfängtiep bemegenb

gotgerung: &§ mup eine Materie geben metepe an fiep unmägbar ift
(materia imponderabilis) unb metepe atte mägbare törper burepbringt.
2. f£)er öbalität nad) ift atte SOtaterie entmeber ftüpig ober beft
(fluida aut rigida). fDie ^tüpigfeit fair burd) bie ©igenfepaft einer URaterie 20

befinirt merben nad) meteper fie in einer gemiffen Stiftung gegen eine
mieberftepenbe Sftäepe bemegt nur burep auf eiitanber fotgenbe ©töpe
bemegenb ift, mie §. 33. bie ftröpmenbe Suft ober baS ftröpmenbe SBaffer:
fj)ie bemegenbe traft pat piebep nur bie traft eines Moments mitpin
eine fotepe metepe burep ein ©emiept (j. 33. ber tgope beS SBafferforperS 25

bon ber baS 3Baffer fatten mup um eine fotepe ©efepminbigfeit ju er*
taugen) gemeffen merben fan. — 2tttein biefe ©rfiärung ift nur auf
eine befonbere Strt beS ffftüpigen bereepnet nätntid) beffen maS ponbe*

2 fünfte Ö ent 8m.9 Schlußklammer fehlt. 5 imponberabet Fortsetzung

am oberen Rande, durch: vid. oben und Verweisungszeichen damit verbunden (s.Z.).
8 bet Seit ober zu tilgen? 9 tuoburd) erst: loelcpe alä 14 toäte doppelt.
©eioegenbe 6 fepn 15 Straft ä naep virtualiter <5 al§ 1(5 Bricht ab, er¬
gänze: fein 17 Vor Folgerung <3: 9t um Von hier an wieder Haupttext der Seite.
18 unb ö bie Storper toelcpe alte g. Z. am Rande. 19 Über ift noch einmal ver¬
wischt: ift alle erst: ber 21 eine v. a. einen? 28 ift Kommapunkt. 24 pat
erst: ift 25 j. 93. v. a. ? 26 ber <5 eine 24-27 2)ie bemegenbe — tan. g. Z.
am Rande. 27 biefe Srtlärung erst: in biefer (Srtlärung 28 be§ v. a. ?
28-799, 1 ponberabel 6 ift bereepnet
 VIII. Conv., VIII. Bogen, 2. und 3. Seite. 199

tabel unb äußerlich bewegenb i[t bie fjjrage ift tjier aber öon ber
^3efcf)affent)eit einer glüfjigfeit überhaupt bie aljo aud) innerlich be*
wegenb ift wie etwa ber fjtypotfyetifcfje (Stoff ber SBärme wen man ifjn
aud) al§ imponberabel annet)men würbe unb in biefem ©ine allein fan
ö man jagen, fie, bie ÜÜtaterie ift entweber flüjjig, ober feft wobet) biefe
a!3 eine ftetige (nid)t atomiftifd) gehäufte) SJtaterie gebacht wirb, unb
nun bie glüfjigfeit einer Materie (fluiditas) urfprünglid) allgemein
auSgebreitet, ober bem fRaume nach begrenzt ober nur abgeleitet
fet)n fan
io 5113 eine ^üfjigfeit überhaupt fan alfo eine Materie entweber
fperrbar (coercibilis) ober unfperrbar (incoercibilis) unb ba§ ledere
entweber fd)led)tt)in (simpliciter) ober unter gewiffen Stebingungen unb
Umftanben (secundum qvid) fepn

VIII. Convolut, VIII. Bogen, 3. Seite.

iS fjflüjjigfeit ift alfo entweber bie einer Drtoeränbernben änfeerlid)
bewegenben traft (vis locomotiva) einer ftetigen Materie fofern biefe
au§ feilen beftefjt bie nur burd) oermittelft fucceffiü aber continuirtid)
auf ein Object ftofjen bewegenb finb: ober fie ift eine an berfelben
©teile ununterbrochen wirfenbe innerlid) bewegenbe traft. — 9?ur
20 burd) bie festere SSefcpaffenheit ift bie erftere möglich; jene Definition
ift nur eine iftahmenerflärung gu welcher bie SRealerflärung al§ (Sr*
flärung§grunb hittjutomt.
* *

Spoftulat ber Dpnamif

Sille Zweite ber im 9taum oerbreiteten Materie
25 begehen fid) auf einanber

1 ift beregnet bie 5 jie, ö ift 6 mitb Kommapunkt 6 wobet, nun

7-8 allgemein - begrenzt g. Z. am Rande. Hinter: abgeleitet Beziehungszeichen
ohne Zusatz. 10 eine «5 folc^e 12 ober <5 be 14 Vierte Seite frei. 15-16 äu&er-
lief, bemeqenben g. Z. äufjerlich g. Z. am Rande, bemegenbe statt: bewegenben
16 ftetigen g.Z. am Rande. biefe <5 nur 17 befiel,! v.a.? IS un y.a.
einem ftofcen g.Z. am Rande. eine <5 innere 19 ©teile <5 ent 22 Inter
dieser Zeile noch neuer Absatz angesetzt mit: (Die Materie 23 (Dbnamtt ver¬
stümmelt. 24 Erst: Dille bemegenbe Kräfte ber SOtaterie 6 jmb gut ©mgeit
2Ü0 Opus postumum

atg ©lieber eineg allgemeinen med)anifd)en Spftemg

bie Materie uranfängtibp unb beparrticp
agitirenbe Kräfte *

Qm Übergänge bon ben 30tet. 2t. ©r ber «R. SB gur <ßpgfif mufe
bon adern mag auf empirifcpen ißrincipien beruht abftrapirt metben 5

weil bag foöiel fepn mürbe atg auf frembeg Territorium übergufdpreiten
(per |i£Taßacriv 'eis ocAAo yevos)

Tie Aufgabe ift: 2ßag ift§ mag bie bemegenbe Strafte ber Materie
guerft uub gmar biefer ipr ©angeg in 93emegung fegt?
A priori fan man nur bie formen ber SSerbinbung ber bemegenben 10

Strafte in einem ©tementarfpftem angeben: bie Strafte felbft fönen nid)t

anberg atg em^iriftf) u. f)iemit atfo nur fragmentarifd) aufgeftellt merben
ben fie geben nur bie Tenbeng gur Sßppfif an
Tag ©lern, ©pftem ift mag bon ben Tpeiten gum gangen Qnbegriff
ber ÜDtaterie (opne hiatus): bag Tßettfpftem ift bag mag Don ber Qbee beg 15

©angen gu ben Tpeiten getjt

Übergang Don ber üftet. ber 3t. gur fßppfif ift bie Tenbeng ber
23emegungggefege überhaupt gum Sßtincip ber bemegenben Strafte ber
Statur.
9taum u. $eit reatifirt 20

Tag primum movens ift nid)t locomotiv fonberu interne burd)

Stngiepung unb Stbftoffung atter Tpeite ber SJtaterie reciprocirenb.

Tie coltectioe Qbee beg ©angen alter bem: Strafte ber SDtaterie
gept a priori Dor ber biftributiüen atter befonberen Strafte atg bie nur
empirifd) finb Doraug 25

* Unter ben bie SDtaterie agitirenben Straften berftepe id) bie melcpe
jene in mirfticpe Semegung fegen gum Unterfcpiebe Don benen meüpe nur
bie SSeftrebung (conatus) gur SScmegung bemirfen. — Gg mirb fid) aber geigen
baf) aud) bie leptere Don ben crfteren atg iprer Urfadje abpängen.

2 ÜDiaterie ö einanber 3 agitirenben Äräfte (mit Ad.) 7 Rest der

Seite frei. 8 Rechter Rand, letztes Viertel. 13 ben statt: ben 17 Rechter
Rand oben, neben den beiden Sternen. StRetöSS?. ipptyfil verstümmelt. lOSRatur.
Spatium 20 Zeilen. 20 Spatium 1 Zeile. 22 Spatium etwa 12 Zeilen.
20 ben — SOtaterie g. Z. Straften 6 ber 27 bon <5 bon 20 bornug Fortsetzung
darüber, in dem letzten Spatium.
 VIII. Conv., VIII. Bogen, 3. Seite. 201

Qrlementarftyftem bor bem Söeltfbftemc.

Sie Materie beten innere 93emegung attererft ba§ 2öägen unb
fjiemit aucf) bie ©tarrigfeit be§ §ebet3 ntögltcf) maä)t mu^ felbft im*
ponbetabel fetyn. — 6ie ift aber ej^anfib meil fie butcf) innere concuj*
jorifcbe 93emegung einen größeren SRaum einniint al§ men jie in Sftufye
märe
9Jeunte3 SonDolut.
 IX.Convolut, I. Bogen, 1. Seite.
<*rfte§ §ouf>tftiirt
SJSon bet Qbantitiit bet
Materie

* § 1.
©in Qbantum bet Materie ift baS ©an£e einet 9Kenge_bemeglid)et
Singe im fftaum $ie Qüantität bet Materie ift bie fBeftimung biefet
Stenge als eines gleichartigen ©an£en. — Sin lebet £t)eil bet Materie
ift ein Quantum b. i. bie Materie befielt nid)t au§ metaghgfifd)//ein*
10 fadfen feiten unb bet 2IuSbrud be§ ®e ta $lace üon materiellen
fßuncten (meldfe als Sfjeite bet Materie angefetyen metben füllten)
budfftäbtid) oetftanben mütbe einen SSiebetfgrud) enthalten unb fott
nut eine ©teile aus roeldjer ein S^eil bet Materie einen SInbetn aufjer
igr abftöfet obet an§iet)t bebeuten mobeg bie föemerfung (in ben metapf).
i5 2InfangSgr. bet fJt. SB.) einttitt bafc men bie bemegenbe Äraft bet Materie
bloS Slbftofjung mäte febe Materie ftdj auflöfenb ins Unenblidfe bet*
bteiten mithin bet SRaum leet fegn mütbe mäte fie abet bloS Slnjiehung
fie alle in einen fßunct gufamenftiegen bet 9iaum alfo and) leet fegn
mütbe baff alfo ein febeS Qoantum Don 3UZatetie urfgrünglid) nur burcf)
20 ben ©onflict bet 2Ingiegung unb Slbftofjung bet ©ubftan§en einen SRaum

erfüllen töne meli^e Sßitfung unb ©egenmirfung fd)on im begriff üon

1 Von Kant am rechten Rande mit: & Übergang bezeichnet. 3 93on bet erst:
Sie 6 Vor: (Sin <5 § 1 Materie ift erste Fortsetzung: bie Wenge be§ beweg,
lieben (gleichartigen fofern1) fie jut möglichen2) Bewegung3) öeretmgt ein ®anje§
auömacbt — Vor beweglicher ausgewischt g.Z.: be§ 9 b. t. g.Z. am Rande.
bie v.a. (b.i. 11 aß g.Z. 15 bafe ö bie 16 »äxe v.a. war lebe erst
alle fich <5 inö unenblicbe Unenbltcbe r.a. unenblicbe 18 fte ö ftd)
einen verstümmelt. 19 ülfo ö utjptünglid) utfptünglicf) g. . am an e.
20 Subftanjen ö im fein?J einen g.Z. am Rande.

i) fofern <5 fo fern 2) jur mögticben erst: in bet J) jur — Bewegung

g. Z. am Rande.
206 Opus postumum

einer räumlichen Materie enthalten itjre SKöglidjfeit aber fcplechterbingS

burch feine (Srflärung begreiflich gemacht merben fan

§ 2.
$)ie Dbantität ber Materie fgn nicht burch ^en SfaumeSinfjalt ber*
[eiben (volumen) allein beftiint merben ben bagu mürbe erforberlicf) 5

fepn alle Materie für gleich f>i<hfe entnehmen; mogu aber fein ©runb
ift. — ÜRan mirb fragen müfjen: nicht allein mie biel 9taum fonbern
auch w melchem ©rabe er erfüllet fep; aber auch alSban mürbe fein
beftiinter begriff bon feiner Dbantität herau§gebracht merben meil
itner habet) bie ©leichartigfeit ber Materien g. 93. ber £uft bereu bop* 10

pelteS Dbantum in bem (Stiefel einer ßuftpumpe burch 3uiamenbrufung

gepreßt märe gum ©runbe gelegt merben müfjte unb ein ber ÜÜieffung
untermorfeneS Dbantum nicht baS ber üüiaterie als einer falchen über*
paupt fonbern einer befonberen 9lrt berfelben fepn mürbe. fKun ift
aber hier bon bem ÜIRaaS ber Dbantität ber ÜRaterie überhaupt bie fRebe. 15

f£)a nun bie Dbantität ber Materie nicht mathematifch burch

gäplung ber SEJienge ber ©röfjen gemeffen merben fan fo mirb fie men
überall eine richtige ©chäpung jener ihrer Dbantität auSgebacf)t merben
foll bpnamifcf) b. i. burch ©löfje ber 93emegung melche eine
Materie ber anberen mit bon -RaUtr gleicher ©efchminbigfeit einbrüeft 20

gefügt merben müffen meil bie Dbantität ber ÜUtaterie alSban mit ber
Dbantität ber 93emegung bie fie unter jener 93ebingung mirft nothmenbig
in Proportion fiepen müfjte.

1 SCRaterie 6 a priori enthalten <5 unb 5 allein g. Z. 7 mühen g. Z.

ni(f)t allein g.Z. am Rande. 9 SBegriff (5 heran heraU!ggebtacht daran
schließt sich am rechten Rande ein längerer s.-Z. an:' meil ber 9taum mit1) im2)
t)ot)en ©rabe großer3) ßjpanfibilität erfüllt fepn tan melcpe nur eine glacf)enfraft
ift melche feinen begriff bon bet Obantitat ber bon biefer gleiche umgrenzten 5DJa-
terie abgiebt. 9tur 93emegung eineg Obantum bon Materie ihrem fotpetlihen
gnhalt naef) unb gmar SSemegung in SJJtaffe b. i.4) mit allen Sihetlen gugleicl) tan
babon einen ©egrif geben 10 beten v.a.? 12 geprefft v.a, gepreffet?
ein erst: bag 15 hier g.Z 16 mathematifd) v.a. mathematifdt)e
17 ÜJlenge ö fo gemeffen erste Silbe v. a. ? 19 foll fie bpnamifh Von
burch an Fortsetzung auf der zweiten Seite oben. 20 mit 6 ber gleicher v. a.
gleihen 21 algban <5 nothmenbig ben 22 unter — 93ebingung g. Z. am
Rande.

*) mit g.Z. 2) im d gtoff 3) gtoffe 4) b. i. Fortsetzung über dem

Vorigen.
 IX. Conv., I. Bogen, 1. Seite. 207

®a£> Berl)ältni§ biefe§ Qbantum gu ber ©inheit afö 9D7aaö ift bie
Quantität ber SJtaterie.
®a bie ÜDtaterie nidjt au§ einfad)en feilen befielt fo muff bie ©in*
b)eit irner wieberum al3 ein Qbantum gebad)t werben, unb bie Qban*
5 tität fan nie burd) eine gal)! welche bie ©intljeilung ihrer Sütöglidjfeit
nad) erfd)opfte auögebrüdt werben, b. i. e§ giebt feine fd)led)tl)in erfte
Sttjeile ber Materie fonbern wa§ be Saplace materielle $uncte nent
finb nid)t einfache Steife fonbern bloö ©teilen für Steile ber Materie
welche man fid) fo dein oorftellen fan wie man will ohne gu hoffen
io oermittelft ber Teilung gum 2lbfolut//SHeineften gu gelangen

^3f)t)fifc6)//einfad) würbe man biejenige törperdjen netten üon benen

man burd) eine biofee £>t)hotl)efe anniint bafe fie burd) feine Kräfte ber
9?atur gertfjeilt (gerriebeu) werben fönen alfo ber med)anifd)en Teilung
unenblid)en SBieberftanb leiften inbeffen baff fie bod) nid)t auff)ören
15 matljematifd) theilbar gu fet)n. $ie Sttomiftif ift eine 9lrt bon Baufunft
auö alleriet) auf mancherlei) unwanbelbaren unb auf berfd)iebene 9Irt
geftalteten Baumaterial eine Söelt gu gimern, we d)e billigerweife in
ber 97aturüt)itofoü^ie nid)t Sßla| haben mufe.

$ie Quantität ber Materie fan alfo nicht aritfjmetifd) burcb ^al)!
20 ber I'orpertI)eiId)en aud) nid)t geometrifd) burd) ben 9iaume§inf)alt
gemeffen toerben fonbern nur medianifd) burd) bie ©rö^e ber bewe*
genben Straft welche ein Bolumen bon Materie in einer unb berfelben
9iid)tung unb ©efd)Winbigfeit ber Bewegung auf eineu bewegtid)en
©egenftanb auöübt wobet) alle Materie al§ gleichartig b. i. nur ald
25 Materie überhaupt in 9Infd)Iag gebracht wirb, weil fie burd) einen
anberen Vorher beffen Quantität ber Materie eine ohne Begleichung
größere ilftaterie uatntid) einen iffieltforpcr in allen ihren Uhuilen mit

1 Das Folgende zweite Fassung (am rechten Bande) des ersten Absatzes vom
Haupttext: (Sin Quantum... (S. 205, Zeile 6ff.), durch Zeichen damit verbunden.
8 muh erst■ tan 8-4 (Sinf)eit ö nie 9lnbet3 aI3 4 luerben Kommapunkt.
5 welche bie <5 mögliche 9DtögIid)feit ö (St 6 Vor b. i. Kommapunkt. feine
ichlechthin erfte Jheüe v. a. feine (Slementartheile 7 tßuncte Fortsetzung etwa
0 Zeilen tiefer. 8 bloS g. Z. 10 Unter gelangen: vid. oben 11 Oberer Rand,
2 Zeilen von oben, durch * als Fortsetzung bezeichnet (Sternanmerkung ?). 13 fonen
ä bie 19 Oberer Hand über dem Vorigen. Lies: burd) bie 3af)l 20 ber Äorpettheiü
eben g. Z. 23 Von @efcf)dünbigfeit an rechter Rand. 25 mitb Kommapunkt.
einen v. a. ein 26 eine v. a. ohne ? Vergleichung Fortsetzung rechts neben der L ber-
Schrift: Grjtcö §aubtitürt 27 Materie ö in b b. i. R.: SOlaterie ift namlid) g. Z.
208 Opus postumum

gleicher 5lnfang3gefd)minbtgfeit ju feinem Sflittetyunct gezogen (auf

einer SBage bet) gleichen Hebelarmen gleiche bemegenbe fraft bemeifet)
gleiche 93emegung au§übt.

IX.Convolut, I. Bogen, 2. Seite.

§ 4. 5

®a§ Sföägen ift ba§ einzige allgemeine unb btjnamifdje Mittel ber
genauen fSeftiinung ber Dbantität ber Materie überhaupt bon meiner 21rt
fie überhaupt fetjn mag; unb eine fd)lecf)tf)m imponberabele Materie
mürbe al§ eine foldje fetjn bon ber e§ feine affignabele Dbantität gäbe.
®a§ Slbmägen ift ba3 Experiment ber 2)rud momit ein fdjmeerer io
Körper bem ©infen eine§ Slnbern burd) bie Quantität feiner ÜUtaterie
entgegen mirft inbem fid) bepbe Körper um einen nidjt finfenben ißunct
(Hppomodflium) bepberfeitig gleid) bemeglid) bleiben. — 3um $lb=
mögen mirb ©leicfjfjeit be§ Momente ber ©efcpminbigfeit im ^alle aller
Körper gu bem üftittelpuncte eine§ SöeltforperS ba§u aber aud) ©leicbpeit 15
ber Entfernung bon biefem unb ban bie alle Materie burd)bringenbe
^Seltan^iepung ©rabitation genant erforbert. — f£>iefe3 ÜDtoment ber
Wcceleration burd) bie ©cpmeere ift in ißerfcpiebenen Entfernungen ban
jenem Eentrum bem ©rabe nad) berfdjieben in ben s4krfud)en aber bie
mir mit ipm anftellen fönen ma§ benfelben ffßlat) betrifft faft fie für io
gleicharmig genuinen merben. — 91n einen gleicparmigten Hebel an*
gebraut ift bie f)ori§ontale b. i. bie bie fRicptung ber ©cpmeere red)t*
minfliept burepfepneibenbe unb burd) ben ©epmerpunet gepenbe Sinie
ber 93emei£ be§ ©teicpgemid)t§
* * 25

SDie ©cpäpung ber Quantität ber Materie fair alfo nur bermittelft
einer alle Starker in allen Entfernungen unmittelbar unb opne 3mifd)en=
^eit fie burepbringenben urfprüttglicpcn bemegenben Straft, bie im 91n*

1 l 11älnfang3gefd)toinbigfeit <5 gezogen 2 Sßage ö: ju bet)ben ©eiten gleidje

betoegenbe b v. a. 58 6 unb btjnamifdje g. Z. 9 al3 lies: alfo? oon ber
es> feine v. a. bon ber ein C,b 10 ©Eperiment <5 ift ber 9JJe ber v. a. ben
11 ©infen 6 ber (davor durchstrichener Beziehungsstrich). 18 (fpt)pomod)lium)
<5 gle 14 be§ äRomentä g. Z. am Rande. 15 ©leieppeit (5) v. a. g 16 bon
v.a. bom biefem <5 erforbert SJlaterie v.a. DJlaterien 20 ipm (sc. Sorget,'
benfelben <5 £)rt be 22 porijontale ö Sage 23 ©djmerpunct v. a. @d)tbetf
26 ©cpäfsung ber g. Z. bermittelft erst: bon 27 Körper ö in 27-28
.Snufcpenjeit 3 v- a- h 28 fie g. Z. am Rande. Straft, d berrid)tet loerben
 IX. Conv., I. Bogen, 1. und 2. Seite. 209

fangSaugenblicfe baS Moment bet Vefcffleunigung gemacht

merben.
tiefer Eentripeialfraft fan eine anbere, aber bon ber mirllicfjen
Vemegung nämlich ber SDreljung eines gezogenen Färbers im Greife
5 fyerrüfyrenbe Eentrifugalfraft bon gleichem Moment fid) bomüftittelpunct
ju entfernen entgegengefept merben fo bod) baff biefeS nicht als accele*
rirenb gebad)t mirb (mie §. 33. baS ©dringen eines ©d)teuberfteinS im
Eirfel) fonbern nur als continuirlidfer SBieberftanb gegen baS Moment
ber ©rabitation meldjer nid)t gu ben ber Materie als fbldjer überhaupt
io eigenen fonbern auf ber Verbinbung ber mirflicpen Vemegung mit biefen
beruhet. $ergleid)en ift bie (Sentrifugalfraft eines fid) frei) im Eirfel
burd) ben Söurf nad) ber Sangente beffetben bemegenben förperS melcfje
mit ber ©cpmeere einerlei Moment t)at baS aber nid)t acceterirenb ift
unb obgmar ber ©cpmere entgegengefept bod) nicpt ju ben urfprüng-
i5 üd)en unb fo natürlid) ber Materie bepmohnenben Kräften gehört.
2luS ber gleichen gapt ber ©d)menfungen eines fßerpenbifefS in
fteinen ungleichen Vogen fan baS ©emicfpt beS an ihm hängenben
Färbers ohne SBaage nicht erfant merben (ben bie ©röffe nnb ber mate*
rielle Inhalt beffetben mad)t in fenen ©d)men!ungen feinen Unterzieh)
20 aber moht bie ©rabitation unb baS Moment beS $at!eS ber Körper in
Verfcpiebenen Entfernungen bom an^iehenben Eentralforper ja fo gar
bie Quantität ber Materie einiger Speile beffetben melche bie Sirection
ber ©cpmeere merftid) abmeicbenb nnb fo baS Verhältnis eines VergeS
gum ganzen Erbförper mefjbar machen fönnen.

25 Sille Materie mufc hiebet) als mägbar (ponderabilis) angefehen

merben ohne melcpeS man bon ihrer Qbantität feinen beftimten Vegriff
haben fönte, $e mehr in bemfelben Volumen ber Körper SSJiaterie ent=
hält befto gemicfjtiger ift er unb biefe 39efd)affenheit he'Bi fbibe 3ßon=

1 ba§ Moment g. Z. am Rande. 4 «emegung 8 abhängenbe 5 ©en»

trifugatfraft 8 n?etc£)e aber (ich SRittelpunct (mit R.) 7 ba§ <Sd)tbingen erst:
ber ltmfdimung 8 ©irfel) <5 ber 8-9 gegen baS Moment bet ©rabitation ers<:
gegen bie ©rabitation 9 melchet v. a. roelche ben ö auf überbauet 8 be»
ruhenben Straften 10 eigenen g. Z. 11 eine« frei ©irlel <5 fidi bemegenben unb
12 Tangente 8 eine§ ©e beffetben R. ergänzt: fid) 14 ©d)meere 8 mdjt
15 natürlich erst: iinet 16 gleichen g. Z. ber 8 ©eptomg 17 ungleichen
g. Z. 21 bom 8 SJlittelpuncte ©entraltorper © v. a. St -4 v a.
25 Oberer Rand. 26 beftimten g. Z. 27 SSotumen 8 fie 9Jla -8 ge»
midftiger 8 ift
ffont'g Schriften. Opus postumum II.
14
 0]ms postumum
210

berofität. — SSeil ber Sßeltförper auf bem wir biefe ©d)ä£ung ber
Quantität ber Materie anftetten auf alle Borger in gleichen entfernungen
burd) unmittelbare 2Ingief)ung aller Steile beffelben gum Sftittelpuncte
mit gleicher 21nfangggefd)tuinbigfeit melcpe bag Moment ber ©raüitation
fjeifft tjinmirft fo tan eg feine abfolut fd)Ied)tf)in (simpliciter) impon* 5
berabele Materie geben; allenfalls aber bocf) eine folc£)e unter gemiffen
93ebingungen melcpe ber Söirfung jene? üftomentg entgegenftet)en
(secundum qvid).
dergleichen ift bie 23eftrebung eineg in einem ®Teigumfd)tuunge
frei) bemegten Körper beffen SSeftrebung fid) uom 9ttittelpunct gu ent* 10
fernen gmar ein SUfoment ber föemegung aber nidjt ber 23efd)leuntgung
enthält fonbern ficf) burd) einmal eingebrutte 23emegung fortfe|t fid)
gu entfernen opne accelerirt gu merben bie Gentrifugalfraft meld)e feine
befonbere ©igenfcbaft ber Materie ift.
die befcpleunigenbe ®raft burd) bie ©cpmeere mirb burd) bie Qaf)! 1.»
ber ©cptuingungen in fleinen föogen beftimt. die Quantität ber Materie
aber burd) bie SBage ober eine $eber. — die erfte beweist bag ©emicbt
burd) entgegengefepte 21ngtef)ung ber 2£age, bie gmepte burd) 21b*
ftoffung beg ©emicptg.
Sebenbige ®raft (burd) ©töfje) vis viva ift uon ber belebenben 20
Sfraft (vis viuifica) unterfd)ieben. die leptere in einem abgefonberten
Söeltfpftem unb beffen Urzeugung ift uielleid)t bie Urfacpe ber fßflangen
unb dl)iere.
ÜJlobalitat 2Bag auf <pppotl)efen, ^Beobachtungen u. ©cplüffcn be*
rut)t meld)e jeneg alleg gur ©rfaprung gäpten 2;
dag deutbare im begriffe, bag Q^iftirenbe in ber Smpfinbung, bag
Ptottpucnbige a priori (Srfenbare.
druf, ©tog u. Qufamenpang gehören unter bie Categorien ber
relation

2 Von auf an Fortsetzung am linken Rande. 3 SJtittetpuncte ö l)in 4 Sin*

fang§gefd)tuinbigfeit Fortsetzung 5 Zeilen darunter. 5 fo 6 ge abfolut —
(simpliciter) g. Z. 0 folcfje ö ent geroiffen 6 Sterpaltnif 7 loeldje ö ien
0 Vor 2)ergleid)en durchstrichenr.r ßeziehungsstrich. bie erst: eine 10 S3e»
ftrebung Fortsetzung 3 Zeilen tiefer. 10-11 entfernen ö niri)t ein 14 SJlaterie
<5; ift unb and) feine befdpeunigenbe Straft 15 <8d)meere ä giebt 10 ber <)
fleinen 17 u. 20 burd) Sigel. 17 bemeif;t b v.a. b ba<? v.a. bie? IS Sin*
pepung Fortsetzung 7 Zeilen tiefer. 20 3 Zeilen tiefer; im Spatium verwischt:
Stele 24 SJlobalitat g. Z., durch Zeichen 9 vor den Text gezogen. 25 Bricht
ah. 20 3 Zeilen tiefer. im Stegriffo g.Z. 20 Spatium 1 Zeile.
 IX. Conv. I. Bogen, 2. und 3. Seite. 211

fßon bet bemegenben ®raft butcp SDtucE u. ©toß

©rtpeilte föemegung burcp Sln^iepung ober blo§ mitgetpeilte
butcp Xtucf u. Stop tobte unb lebenbige ®raft. $ene ift im $ufamen-
gärige be§ Starren ober beS f^lüpigen. Db Sßärme imponberabel fep
5 ob incoetcibel u. jmar abfolut simpliciter ober nur secundum quid

IX.Convolut, I. Bogen, 3. Seite.

gmepteS £auptftücf
fßon ber Cibalität ber
Materie

§5-
10 8ur fWöglicpfeit einer Materie überpaupt gehören auffet ben at-
tractioen nocp repulfibe Kräfte, unb bap bepbetlep gugteicp in jeber
Materie ansutreffen fepn rnüffe läpt fiep a priori au§ bem blopen be¬
griffe berfetben entmicfetn. — 3)en Materie ift etma§ ma§ ben bäum
erfüllt. SSäre nun ben feiten ber SBeltmaterie blo§ Sln^iepung
io eigen fo mürben fie alle in einen fßunct gufamenfliepen unb ber bäum
bliebe leer. SBäre bagegen Slbftopung bie einzige 3Bir!ung§art iptet
Steile auf einanber fo mürbe fie fiep auflöfenb ipre Speile in§ unenblicpe
§erftrenen unb ber Weltraum bliebe eben fo mopt mieber leer. Sllfo ift
bie ®jiftenj ber Materie nicptS anberS als ein größeres ober Heinere^
20 ©ange materieller fßuncte bie inbem fie einanber abftopen boep baburep

bap fie auep §ugleicp einanber an^iepen einen bäum (eptenfm unb
intenfio) erfüllen.
©ine beftanbig mecpfelnbe Slnjiepung unb Slbftopung als bon ben
uranfänglicpen Gilbungen ber Sbaterie perrüprenb (vndulatio, vibratio)
25 märe baS britte unb bie Materie ba§u ber 3Ietper.

1 butcp Sigel. 2 butd) Stnpepung g. Z. 5 u. ätuar S a p ? simpliciter

q z 10 Rur % a.? gepören ge r. o. ift H Ätäfte Kommpunkt. bem
beriet) u.a. jmeperlep ö foldje geben 11-12 gugteidp - fepn g Z am Rande.
12-18 au§ bem bloßen «Begriffe erst: auf bem Segttffe_ bet SKatene battpun
18 entmicfetn. 0 Xen sögen fid, Xen g.Z. 18-14 Xen - erfüllt. g.Z. am
Rande. 14 SSäre <5 (g. Z.) nun nun g. Z. Io eigen g. Z. llvomht v.a'
mürben auflöfenb 0 fo ipte XPeile g. Z. am Rande. unenbltd)e t
19 größere« - Heinere« g. Z. 24 «Übung statt: «tlbungen 25 Dieser Absatz
s. Z. am rechten Rande.
14*
212 Opus postumum

§6
$)ie ÜRaterie beftetjt nicpt aug einfachen Streiten fonbern jeber STfjeit
ift mieberum gufamengefept urtb bie Sltomiftif ift eine falfcpe !Ratur=
lefjre. ®ie (Sorpufcularppilofoppie um ben Unterfcpieb ber ®icptigfeit
bet SRaterie peraug gu Hügeln. $)ie 2Raterie nicpt alg ein ftetigeg (con- 5

tinuum) fonbern burcp leere gmifcpenräurne getrenteg ©ange (inter-

ruptum) beffen £peile alfo öermittelft beg leeren bagmifcpen befinblicpen
SRaumg eine gemiffe ©eftalt Ijätten fiep üotbilben um fo gum 93epuf beg
Unterfdfiebeg ber 2)idjtigfeit aucp feine 2Ibftofjung alg befonbere ®raft
nöttjig gu paben ift Dergeblicp ba fene primitiüe ^örpercpen (corpus- 10
cula) imer aucp mieberum aug Steilen hefteten müffen bie einanbet
abftopen meit fie fonfi feinen fRaum pppfifdf erfüllen mürben.
f£>ag Seere fait aifo bem Sollen ber SRaterie nicpt burd) unb burcp
bepgemengt fepn ben fonft erfüllete fie gar feinen fRaum unb ba
bocp menigfteng bie materiellen £peile um ipren 9faum gu erfüllen 15
aucp tepulfmer Kräfte (melcpe mit bem ©rfülten beg Raumes einetlep
bebeuten) bebürfen fo mirb bie SRaterie uicpt burcp ipr blopeg f$)afepn
opne befonberer abftopenber Kräfte gu bebürfen fonbern imer alg ein
ber Slngiepung entgegen ftrebenbeg Slbftopunggfraft bag Volumen eineg
gemiffen Dbantum üon StRaterie beftiinen * 20

©eplet.

$>ap bie fcpnetlere ©rfcpütterungen beg bag 2Baffer berüprenben

©lafeg eg aud) leicpter macpen meil fie bag SBaffer mepr augbepnen
obgmar opne SSermeprung beg SBärmeftoffg ift ein pinreicpenber ©r=
flärungggrunb beg Sluffteigeng in Spaatroprcpen audp opne einen 9Jngie= 25
punggring in ber gerne annepmen gu burfeu; mie ben bag Söaffer aucp
aufferpalb ber SRöpren am ©lafe obgleicp nidjt fo podp fteigt meil eg nicpt
gmifdpen gmep napen gläcpen aufmärtg neben ber
3 Sltomiftif v. a. Sltomiftifcp 4 $ie R.: tttie bie 5 Hügeln. 6 fie (v. a. bie;
ftetigeg 6 ©anje 6 burd) <5 fiepte getrenteg erst: getpeitteg 7 alfo g. Z.
8 patten <5 anfepen unb fiep — um g. Z. Lies: fiep einjubilben um? 8-9 jum
— aucp g. Z. am Rande. 10 paben ift üergeblid) v. a. paben glauben ba ö boep
11 aud) g. Z. 12 pppfifcp g. Z. 13 ber SRaterie erst: in ber SOtaterie (g.Z.)
14 fonft ö märe 15 materiellen g. Z. am Rande. Stpeile ö ben ipren erst: ben
18 abftopenber g.Z. am Rande. ju v. a. ? bebürfen ergänze: beftimmt merben
tonnen? fonbern <5: burd) innere einanber üon fiep entfernenbe Strafte imer g.Z.
18-19 Lies: imer eine — ftrebenbe 19 bag v. a. bie Volumen (5 bet 20 Der
Raum für die Sternanmerkung ist leer geblieben. 21 ©epter beziehungslos rechts
neben dem Vorigen. 22 Rechter Rand, untere Ecke. 28 Bricht ah.
 IX. Conv., I. Bogen, 3. und 4. Seite. 213

IX.Convolut, I. Bogen, 4. Seite.

7- §
®ie erfte ©intßeilung bet Materie in Slnfeßung itjrer döalität lau
nur bie feßn: fie ift entmeber flüßig ober öeft; melcße leitete SBefcßaffen*
5 ßeit man mit ©uiern beffer burcß ftarre (materia rigida) au§brüdt
$)a§ fßrinciß alter glüßigfeit feßt man allgemein in ber Söärme
al§ beten ©ntmeicßung ba§ ©tarrmerben gut unüermeiblicßen golge
ßaben müffe melcße§ ©rftarren ban aueß men e§ au§ bem ruhigen flüggen
guftanbe gefd^ie^t mie bie ©rfaßrung leßrt ein gemiffe§ © efüge (textura)
io gu mege bringt meines unter bem Staßmen be§ 21nfcßießen3 (Cry-
stallisatio) fiel) in ©trat)!en (fibras) blättern (tabulas) unb 931öcfen
(truncos) regelmäßig naeß ben breß geometrifeßen $imenfionen bilbet
fo boeß baß ßiebeß bie entfließenbe Söärme nießt imer in ©ubftans
entmeießt fonbern üielleicßt ißrem größten Sßeile muß blo§ gebunben
i5 (latent gemaeßt) mirb melcßem allem ber SBärmeftoff §um SSeßifel unb
felbft gum 93ilbung3mittel bient men nur fein me(ßanifcße§ £inberni§
biefe Siegelmäßigfeit öerßinbert.
®ie Gilbungen in ben breß Sieicßen ber Statur fangen _atle üon bem
flüßigen $uftanbe alfo aueß bon ber Söärme an unb nun fan man fragen
20 ob ber Sßärmeftoff eine flüßige Materie feß; beffen Übergang au§ einem
®örßer in ben anberen ©rmärmung (©rßißung) ift — Slbgefonbert fan
fie nie gegeben merben fonbern fie mirft nur buteß ißt ©inbringen in
alle SJiaterien oßne 31u§naßme mit meßr ober meniger ©efeßminbigfeit
unb oergrößert ba§ Volumen berer bie bureß fie flüßig merben; maeßt
25 Materien elaftifcß bie e§ Oorßer in Sßerbinbung mit anbern nießt maren

ä.18. ba§ 2Baffer[toffga§ oßne felbft elaftifcß *u feßn ben baju mürbe
mieberum Sßärme erforbert merben.
textura fibrosa, laminea et truncalis
3 ber <5 Ob ältaterien? (verstümmelt). 8 aueß <5 ent(?) 3 wie —
lehrt g.Z. ein ö ©ef 10-11 Crystallisatio C v.a. ff? 11 ließ v.a. in
(fibras) v.a. (fibrae) d tafeln, ober ijßlatten SSlättern g.Z. (tabulas)
v.a. (tabulae) 12 (truncos) g.Z. regelmäßig ö bilbet ben g.Z. naeß
— bilbet g.Z. am Rande. 13 nießt ö gong ‘imer — ©ubftanj g.Z. 14 tßren
Sßeile v. a. 2ßeil gebunben 8 unb 15 SSeßifet 8 bien 16 biene
statt- bient 18 $ie v. a. Sitte 93ilbungen erste Silbe v. a. ? üon erst: mit
19 alfo — SSärme g. Z. am Rande. 20 ob ö bie Sßärme felbft ober 21 bem
statt: ben 20-21 beffen — ift s.Z. am Rande; 8 ferner: 21 Slbgefonbert
31 v a a 25 bie — maren s.Z. am Rande. 26 5. 93. bo§ 933afferftoffga§
erste Fassung: j. 93. ber(?J 9Safferftoff gar 27 Dieser Absatz links umrandet.
28 Diese Zeile s.Z. zwischen dem letzten und dem folgenden Absatz.
214 Opus postumum

8 §
2ßen matt atfo eine urf4>rüngti(i)//elaftifdE)e Materie annimt fo
müfte fie e§ auch offne iföärmeftoff fepn ober biefer mürbe eine f)9P»
tfjetifcf) angenomene burd) ben gangen Weltraum auggebreitete in
atten Körpern befinblidje unb fie burdjbringenbe Materie (Steuer 5

genant) fepn metd)e einerfeitg burct) cf)emifd£)e 2tngief)ung mit ihnen

üerbunben tt)eil§ burct) mec^anifdje Slbftofjung ober biefer mürbe nur
eine tion ben 93enenungen eine§ alte Körper attgemein burd)*
bringenben (Stoffes fepn metcfjer einerfeitS Söärmeftoff, nad) einer
anberen Cmatität aber borgeftettt Sidftftoff in bet)ben SBerpättniffen 10

gufainen Steiger benant mürbe bon bem atfo Söärme unb £id)t nur
gmep SIRobificationen einer unb berfelben abfto^enben Materie aber
nirf)t berfdjiebene Stoffe mären. ®er Stetper märe atfo bie einzige
urfprüngtich//elaftifd)e Materie auf bie aber nun ber 9?at)me einer
fgtüjjigfeit nidjt paffen mürbe meit biefe gum Unter Jd)ieb oon ber Star* 15

rigfeit atg metdje nur burct) SSärmeftoff (birect ober inbirect angebracht)
aufgehoben merben fan Riebet) nod) feine 2lnmenbung hat. ®iefer
Steiper at§ etaftifcpe SÜtaterie in geraben Sinien bemegt mürbe nun
Sidjtftoff, bon ben törpern aber eingefogen unb fie nach alten 3 2)imen=
fionen au§bepnenb, Sßärmeftoff £)eiffen: unerachtet er in ber festeren 20
Qualität meber eine fgtüfpgfeü noch abftojjenb ift fonbern nur jene
Materie flüfjig macht unb fie gugleid) augbepnt.

®ie Qurüdftofjung fan atg ffrtäcpenfraft ober alg burdfbrütgenbe

(aber nid)t mie bie ©rabüation in bie $erne mirfenbe) Slraft mirfen.
$m te^teren fffall ift bie Stbftofping alter materialen inneren 3U)eite 25
alter ft'örper bie SBärme
Stftan fönte ben 9Xetf)er bie emppreatifche 2uft neuen (aber nid)t

2 aljio g.Z. 3 ober Aa. 3-4 hbtmthetifd) angenomene g.Z. am Rande;

d oon ben 7 tf)eil§ lies: anbererfeitS med)anifd)e ö bie iHbftofjung A z.
8 einer statt: eine (mit Ad.) alte Sorget g. Z. 8-9 allgemein burd)bringenben
erst: allgemeinen mirtenben bemegenben 9 einerseits 6 als einerjeitS —
nad) g- Z.;_8 oon 10 aber g. Z. oorgeftellt ö aud) als fiicptftoff 6 benant
toerben fönte, b 10-11 in — mürbe g. Z. am Rande. alfo g.Z. 12 einet
unb berfelben erste Fassung: bet »taterie d mären ohne unb aber s. Z.
14 nun g.Z. bahnte ö be 16 angebracht) <5 geh 17 nod) g.Z. 18 nun
g. Z. 19-20 nad) — lumenfionen s.Z. 20 unerachtet 6 baf? 21 ein statt:
eine nur g.Z. ^ 23 Linker Rand oben. 24 (gerne <5 mirfenbe mirfenbe
Ö atfo nicht 27 Etwa 10 Zeilen tiefer in anderer, senkrechter Schrift; starke Kür¬
zungen. emphtealifche verstümmelt.
 IX. Com., 1. Bogen, 4. Seite. 215

in bem ©ine be§ ©d)eele wo e§ eine refpirabele Suftart bebeutete)

fonbern eine ejfmnfiüe ÜRaterie ber ihr ©inbringen ben ©runb aller
Suftart enthält.
©in burd) sJfienfchenf)äube beweglicher fölof §ieb)t feinen anberen
5 ilorper (tuen er nicht magnetifd) ift) m er f lief) an. Schegallien.
gwet) glatte u. ftarre gläcf)en gieljen einanber unb burd) eine
Jafel fan id) bie anbere aufheben ba gieren fie ftd) in ber ©ntfernung
bie ©tarrigfeit gel)t auf einer polirten (alfo geriebenen) gläd)e grabweife
in bie glüjjigfeü über
io 2Ba§ ift flüfjig, wa§ ift ftarr £ur ©tarrigfeit gehört Reibung ohne
bie fein ©litfcfjen gefd)ief)t
®en ejganfioen Kräften wirft bie Attraction (nid)t ber ©rabitation
and) nicht be§ äftagneti§m§) unb gwar in ber Berührung b. i. ber 3u*
fainenfjang entgegen
iö 93et)m ÜRagneti§m u. ber ©lectricität gefd)iet)t eine 21ngiel)ung in
bie gerne aber bod) burd) eine gwifdjenmaterie. gm gufamenhange
aber unmittelbar in ber ^Berührung.

SBärme fan nur al§ gnl)ätenü nicht atö ©ubfifteng für fid) im 9Raume
gebad)t werben. gf)r müfjt guerft Materie im SRaume l)aben bie burd)
•io SEßärme eEpanfibel werben fan ef)e il)r in bemfelben ©rwärmung ober
s21u§fd)eibung ber SBärme (©rfältung) benft; ben biefe finb nur gur
Modalität be§ 91etf)er3 gehörende 93eftimungen nämlich ©jganfibilität
ber ponberabelen Materie, ©jpaufiou unb bie gu einer fo(cf)en SSirfung
notfjwenbig oereinigte 9taume§erfüllung. $er Söärmeftoff welcher ber
•25 2(ett)er felbft ift ift in biefem allgemeinen äftebium imhonberabel weil
bie 2Ingief)ung beffelben nad) allen ©eiten mit gleid)er_21bftofeung Oer*
bunbcn ift unb allercrft eine anbere Materie l)ingufomen muh welche
irgenb wol)in in biefem «Raum graoitire. ©ie ift incoercibcl b. i. all*
burd)briugenb tf)eil§ im ÜJSieberftaub wie beh ber ©lectricitaet tt)eit§
:jo ohne Sßieberftanb burd) ben fütagnetiöm.
1 6cl)ccle erst abgekürzt: Sd) Schlußklammer fehlt. 2 bet il)t erst:
luelclte it)r lies: beten? 4 Etwa 20 Zeilen tiefer, in cl er gleichen Schrift wie
der letzte Absatz. burd) Sigel. 3){enfd)enf)änbe verstümmelt. 6 Etwa 10 Zeilen
tiefer • Schrift fast wie die des letzten Absatzes. 7 ©ntfernung Fortsetzung darüber,
in dem letzten Spatium. 12 Andere Schrift, wie Haupttext der Seite. Min¬
ierer Sand, in der Schrift der s,Zusätze des Haupttextes der Seite. 2. ge*
fiörenbe Ö fßzf?) 23 ber 6 SMater SBirtung 0 burdigcmgig -4 notg»
lucnbig g. Z. 25 ift Fortsetzung II. Convolut, 12. Bogen. 1. Seite (vgl. ltd. 1,
S.249), durch Zeichen ° darauf bezogen.
216 Opus postumum

IX. Convolut, II. Bogen, 1. Seite.

©emicpt ift jo mofjf Wngtehung (be§ gangen ©rbforpetä burd)
©rabitation) alg Slbftofjung, b. i. gleiche ©egenmitfung bet Unbutcf)*
bringlichfeit bet 2öaagfcf)ale moburd) bet $all eine§ ®tbfotper§ abge*
galten unb in fKut)e oetfept roirb. 2)a§ Moment be§ £falle§ ift ba§ bet 5
fBefcpleunigung (vis acceleratrix) ein 2)tud auf ben Körper bet im
fallen gleichförmig bie 93emegung bermef)tt. — 2)ie üftoglichfeit bie
Quantität bet üüiaterie burd) biefen 2)rud bet @d)meere gu erfenen bie
Sßägbarfeit (ponderabilitas) bie ©rojie bet bemegenben ®raft bie
burd) ba§ Söägen erfaitt toitb bie ©emid)tig!eit (ponderositas) io
meldje bie ©dfäjjung bet ©roffe biefe§ ®tud§ bet) gleichem Volumen
bet miegenben Materie gefd)äpt toitb unb alle Materie ift an fid) mägbat
b. i. bie Quantität betfeiben fort in gleichen <pöf)en ((Entfernungen Oom
übtittelpuncte bet ©rabitation) butd) ihr ©emid)t beftimt metben. (Eine
an fid) imponbetabele Materie mürbe nur ba§ ©ange aller 9J?atetie iö
felbft fetjn fönen meil biefeg bon feinet anberen auffet ihr gegogen mitb. —
2)od) fan eg eine Materie geben bie relatib inSSerhältnig auf eine anbete un*
mägbat märe mert biefe bon bet 3ltt märe baf) fie alle Körper burcpbringt
unb bähet megen bet ©leid)heit beg ©egenbtufg aller übrigen fid) nirgenb
befonberg hinfert<^ert fönte mie etma bie hhP°tf)etiföh angenoinene 20
SBärmmaterie bie alle 9täume einnimt.
2)ag Slbmiegen gefd)iel)t burd) bret) gegen einanber mirfenbe Kräfte
babon gmep in bet Dichtung im SJiittelpunct beg SBeltforperg ober beim
felben mohin grabitirt mitb gufamenftoffen bie britte in entgegengefepter
Dichtung bie Sinie meld)e jene gmet) Körper oerbinbet tpeilt. — 2)ie 25
Sinie in melcpet bie iRidpungen bet ©rabitation bon bet Oberfläche
an genomen inethalb bent Körper gufamenftoffen ift bet §albmeffet bet
®rümung an biefet ©teile melcpet men bet (Etbforper ein ungleich
gemifcpter Körper ift ober auch tuen et eine fid) um eine 2td)fe btehenbe
1 Am rechten Rande von Kant mit: No 3 ß. bezeichnet, am oberen Rande von
fremder Hand mit: 9te® Convol. Bog. II in Bleistiftschrift. Die Seite stark be¬
schmutzt, wahrscheinlich durch Herunter fallen. 2-3 burd) ©rabitation) s. Z. am
Rande. 3 b. i. gleid)e s. Z. am Rande. 4 ber SBaagfdjale s. Z. am Rande. galt
Ö be§ ®or 7 9Jtogtid)feit burd) biefen ‘Jttud bie 8 erfenen R. ergänzt: ift 9 Äraft
bie bie g. Z. 10 erfaitt loirb R. ergänzt: ift 11 Statt: bie <Scf)ä|ung ber lies:
burd) bie 12 äftaterie <5 erfan an fid) g. Z. 14 ber u. a. be3 15 nur g. Z.
16 fetjn <5 toeldfe fönen s. Z. meil biefe§ g. Z. am Rande. 17 in Ad.: im
in — anbere g. Z. am Rande. 19 unb 6 alfo fid) g. Z. nirgenb Ad.: nirgenb^
<5 t)in 23 im erst: jum 2öeltforper§ erst: ®otpet§ 23-24 ober bemfelben
g. Z. am Rande. Sinn: ben 'Spund tooffin? 25 bie v. a. in? gmet) ö ®o
29 fid) — 3ld)fe g. Z. am Rande.
 IX. Conv., II. Bogen, 1. Seite. 217

93emegung (rotatio) tjat an betriebenen Orten bon betriebener

©röffe fepn fair metcpe ein berfd)iebeneg ©emicbt in gleiten tpöpen
abgeben unb fa bag genaue Stbmägen etfcpmeeten fönen mobon aber
f)ier abgefepen roitb. fSet ^ßunct um melcpen §meg ©emicpte
5 f£)iefe ©rfaprunggtpeorie gehört affenbar §ur ißppfif. §ier aber
mirb bie Unterfudfung nicpt auf bie gegebene ©egenftänbe ber 9Zatut
fanbern auf ben SBegriff ber bemegenben Kräfte mie man fie a priori
benfen mup um bem SSegrif ber Obantität ber Materie SSebeutnng
unterlegen bezogen ba bau bap biefe Obantität nid)t anbetg afö butcpg
lomägen beftiint angegeben merben föne eg eine Aufgabe ber in bie
fßppfif einteitenben propäbebtifcpen ^5f)t)fiologie ift. 2)et begriff ber
Obantität ber Materie ift nictit empirifd) fonbern gept a priori bor ber
©tfaptungglepre ber bemegenben Kräfte borper fofern ber empirtfci)e
begriff bon einer 3Jiaterie überhaupt unter bie Kategorie ber Obam
15 tität gebracht merben fan unb §um 93epuf bereinft barauf
angemanbt merben fott.

Übergang be§ ©pftemg ber bemegenben Kräfte ber Statur ifjrer

ftotm nacf) a priori borgeftettt. 1.
a) Sügiepung u. Slbftofcung Söägbarfeit u. Unmägbarfeit ber Materie
20 überhaupt — Obantitat ber Materie.
b) . ©in Ooantum ber Materie fo fern eg fid) fetbft gu emem Storper
bitbet
®ie Materie für metcpe feber törper permeabet (burcpgängticp) ift,
ift sugteid) imponbetabeT. - 9!un roitb bei SBäimeftojf notproenbig fo
25 tiotgeftelft (ben alte Singet miiffen binctiau« eiroätmt »eiben (onen).
5ttfo giebt eg eine imponberabete Materie.
2) ®iefe aber mup auep incoercibet fepn secundum quid ober
Simplicitei ieneS »en fie gebunben ift biefe« »eii fie entbnnben »ttb.

30
fonft mürbe jebe HKaterie buid) tpte öepmeete oureggegtu

1-2 Bon oetfdpebenet ©röffe erste

1 ©etuegung © v. a. Anfangsklammer.
x? g.Z. am Rande. 4 Bricht
11 ift. <5 unb
r Schrift. it)ter
22 Dieser Absatz
31 Der
218 Opus postumum

IX. Convolut, II. Bogen, 2. Seite.

Cüal ität
2)ie Materie mag nun mägbar ober (relatib) unmägbar fepn fo ift
fie bocp mieberum entmeber flü^ig ober Veft.* W§> flüpige Materie
b. i. ald Materie im 3uftanbe der ßflüpigfeit (fluidum) ift fie entmeber ;>
eppanfio// (repulfib//) flüpig ober atttactiü//ftüfsig; nur in ber festeren
Vefcpaffenpeit nent man fie eine ßflüpigfeit (licjuor) bergteicben ed
mehrere geben fort. — 9Jtan fort unb mup ficf) jenen 3uftanb a priori benfeit
um bie ißpänomene bie it)m in ber ©rfaprung correfponbiren mögen
nacpper in ber ißppfif aufgufteflen. 10
®em flüpigen 3uf^art'5e ift bie SJSeftigfeit, beffer ©tarrigfeit
(rigiditas) entgegengefept melcpe bad ©egentpeil ber S5erfd)iebbarfeit
burd) jebe nod) fo deine Straft ift ba bie £peile ber Materie ipre ©teile
Ieid)t Oeränbern ob§mar nicpt opne metdicpen SBieberftanb fid) bon
einander denen laffen. 2>ie attractio flüpige Materien finb überbem i.>
entmeber tropfbare ßjlüpigfeiten melcpe ein ©emicpt paben ober nicht
tropfbar
©tarre Materien paben ein ©efüge (textur) in meldies fie über®
gepen men bad flüpige (ed fep SBaffer ober üßärmeftoff) aud ipnen
entmeicpt; ba ban men indem fie aud dem flüpigen in den oeften 3u» *>
ftanb übergepen bie Veränderung biefed ipred 3uftanbed opne merdicpe
3mifcpen§eit (bed 3äpmerbend) fonbern auf einmal (gleicpfam im ©d)up)
gefdpiept biefe Vilbung bad 9Infcpiepen (crystallisatio) peipt mobon und
bie fßppfif Vepfpiel giebt unter anderenjrucp ber metadifcpen Rigidität
melcpe ftredbar entmeber unter dem Rainer (malleabilitas) ober jiebar
burep bad ßoepeifen (ductilitas) ober auep felbft m ber größten (£r®
märrnung feine Verfcpiebung geigt opne §u teiffen unb ©pröbig®
feit ( ) peipt. — ®ad alled leprt bie ©rfaprung in ber fßppfif.
?Iber in ber ißropöbebtif ber iJtaturforfcpung, dem Übergänge bon den
metapppfifepen §u den 9fnfangdgrünben ber fßppfif fort bocp gefragt so

.3 (relatib) s.Z. 3-4 fo ift bocp 4 Die Anmerkung zu dem Stern fehlt.
o (fluidum) g.Z. 6 repulfib// g.Z. am Rande. in ber erst: im 7 (liquor)
erst: (fluidum) 8 unb muß ficf) g.Z. am Rande (fiep am Rande wieder aus¬
gewischt). 10 fßppfif <5 auf (als einer als ®r 11 flüfjigen verstümmelt
15 mte attractib flüpige Materien erste Fassung: Sie ftlüpigfeiten 16 entmeber
<) tropfbar//flüpig 17 Spatium eine Zeile. 20-21 guftanb bie ‘>1 bie
J gigur biefes g.Z. 22 beS ö ©icflberbecfenS 28 unausge,füllt; ergänze■
tragilitas Vor Sag ausgewischt: Sa 30 ben <5 pp bocp <5 bie
 IX. Conv., II. Bogen, 2. und 3. Seite. 219

merben ma§ a priori für ein 93egrif ber 93efd)ctffenf)eit ber 9Rigibität
cmgemeffen fei)
©§ ift leine tropfbar//flüj3tge SDRaterie bie mit lenen ihren (Elementen
nad) bon fo einfacher 5lrt baff fie nicf)t in ungleichartige aufgelöfet merben
5 lönte mobon bie ißt)bfil in ber (£f)eniie SSepfptele gnug anfüf)rt.—9hm finb

bie ©rfd)ütterungen be§ 3ßarmeftoff§ pgleid) bie Urfadfe ebenfo mannig-

faltiger ßoncuffiontn ber ©lementartheile ber ÜDRaterie melcpe men bie
Sßärrne p entmeichen anf)ebt, fid) nad) bem $erfd)iebenen Sone itjrer
©d)meere unb ©lafticität gemä§ in ben lleinften Elementen aggregieren
10 unb gleid)fam ^afcifeln bilben melcpe bem $erfcf)ieben ber Streite eben
biefer Ungleid)artigteit megen mieberftanb leiften unb fie au§ ihren
©teilen p meinen hmbern (mie etma men man einanber biffonirenbe
©apten in ein SÖünbel bereinigt tönen p taffen berfucpen moltte) unb
ba§ ©tarrmerben ift nicpt etma bem Abgänge ber ÜBärme im ©anjen
io (al§ melcpe glüfjigleit geben mürbe) fonbern nur ber berfdpebenen
Portion berfelben in berfcptebenen Speilen afe bie leine gleichförmig
Dfcillation berfelben berftatten ppfcpreiben

NB. Sie matpematifd)e 2lnf: &x. ber 9R. SB. machen leinen Über¬
gang anber§ möglich al§ bermittelft ber begriffe a priori bon ben be-
20 megenben traften (ber Slnppung u. Slbftojpng) ber SDRaterie überhaupt
fo fern ihnen correfponbirenbe Söarnehmungen gegeben roerben tönen
opne noch ein ©pftem berfelben p beabficptigen

IX. Convolut, II. Bogen, 3. Seite.

Saper bilben fid) flüfjige iDRaterien bepm erftarren p einem ©efüge
25 nach ben ‘3reh geometrifd)en Slbmeffungen 1) ber ^afern (mie bie (£i§-
ftrählchen in großer Spälte morau§ £mgen'§ bie ÜRebenfonen finnrcid)
erllärte) 2) ber glatten mie bie ©dpteefterne bereu 6 ©tragen feber-
ged in einer unb berfelben $läcpe liegen 3) ber 93löde mie bie in SBindetn

1 für ö eine 23ebingung ge 99egrif erste Fortsetzung: gebaut werben föne,

bet bem (Kommapunkt vor: bei) 1-2 ber 39efd)affenheit — fei) g. Z. am Rande.
3-4 ipren — öon g. Z. 4 in d öerf 8 anbebt Kommapunkt. £one ö ber
ihre statt: ihrer 9 gemä3 ö ag 10 bilben v. a. bilbe 13 vereinigt ö
u. ein? in ein? 14 bem Abgänge erst: ber »erminberung 15 tourbe v.a
mürben (al3 — mürbe) g.Z. am Rande. Schlußklammer fehlt; vgl. Ad. S. 506.
feine 6 £)) 16 £t)eilen jupfcbreiben al§ 18 Oberer Rand. 24 flüfpge g. Z.
Materien 0 in ein erftarren v. a. erfteren ? 25 geometrifchen erste Silke v. a. me
1) g.Z. 26 <pugenu§? fftebenfonen v.a. nebenfonen 27 2) v.a. 2.
 Opus postumum
220

t)on 60 ©rab gegen einanbet geneigte nach alten ©eiten bag Sßaffer
burchfehen nnb eg in einen Eigftum:pen bermanbetn (textura fibrosa,
laminea, truncalis). — 9Wd)t bet Abgang ber SBärme fonbern bie un*
gleiche 33ertt)eitung beg SBärmeftoffg metche bet; ber Ungteid)artigfeit
ber Elemente in biefer SCRifctiung burd) bie Eoncuffionen beffetben fie 5

im inneren ungleich bertfjeiten finb bie Urfad)e beg ©tarrmerbeng

beffen n>og bort)er gleichförmig gemifdjt unb baburd) ftüfjig mar.

{Relation
SSom Qufainenhange (cohaesio) unb ber ®et)nbarfeit (ductilitaet)
"Stag äußere 3Sert)ättnig ber beften Materie gegen SSefte ift: 1.) bie 10

beg ©tofjeg eineg beften ®örf>erg gegen ben beften (tebenbige Straft).
2.) 3ufament)ang beg ftarren ®ör.perg mit bem ftarren (cohaesio)
atg eine in ber btofjen {Berührung ber Entfernung in ber fßerpenbi*
cutärrid)tung entgegenmirfenbe Straft in {Ruhe 3. bie Reibung
(frictio) Söieberftanb einer in horizontaler {Richtung ber berüt)renben 15

$täd)e mieberftehenben (benfetben berfd)iebenben) ß'raft.

{£)ie erfte biefer bemegenben Kräfte ber Materie toint hier mo eg
btog um bie ftetig//mirtenbe unb gur bleibenben dbalität berfelben ge*
hörenbe Grafte gu tfjun ift nicht meiter in {Betracht. —- f£)er ©tofj eineg
feften St'örfierg gegen einen beften ruhigen ift bergteid)unggmeife mit 20
bem ®rud ben ein ©emid)t mit bem Moment feiner ©rabitation ber*
übet unenblidj: Ein ©chrotforn ben ©äugen ruhenbcn Erbbatt in einec
ber ©chmeere entgegen gefegten {Richtung ftofjenb bringt biefen gum
©teigen; unb man fair bie ipöhe berechnen bon ber biefer grofje Körper
fallen mu| um mit jenem SSRoment eine beftiinte ©efd)minbig!eit gu 25
erlangen. — Stttein eg fan hier mo bon ben inneren bemegenben Kräften
nod) {ßrincijnen ber fStynamif gehanbett mirb bie {Rebe nid)t bon benen

1 ©rab v. a. grab 2 einen g. Z. 3 truncalis). — Neben dieser Zeile am

Rande senkrechter Strich. 5 fie lies: fidf ? 6 im inneren g.Z. am Rande.
7 Spatium 2 Zeilen. 9 93om — ductilitaet) g. (s.?) Z. neben: {Relation
10 Doppelpunkt v.a. ift? 12 Äörperä g.Z. ftarren ä Körper cohaesio) ö
3) b 13 eine d ber nach ber {entrecht 14 entgegenmirfenben 3.? 3:?
15 SBieberftanb SB v.a. to? ^oriiontaten 15-16 «Richtung — gläche erste
Fassung: {Richtung gegen bie fläche 16 Schlußklammer fehlt. 19 {Betrachtung
gejogen statt: in «Betracht (Ct.). 20 «Ruhigen f{R v.a. bie; 22 @cf)rotforn
5 gegen ruhenben g.Z. ©rbbatl <5 berlaufenb einer erst: ber 23 ent=
gegen v. a. entgegenge biefen <5 biefen su>n v. a. in 24 unb erst: ben
biefw grofje erst: ein 25 um ö bie eine? mit — beftiinte s. Z. am Rande; hinter
beftimte verwischt: ©efcfjtoinbigfeit 26 fan erst: ift 27 {Spnamif <5 ju «Rebe ift
 IX. Conv., II. Bogen, 3. Seite. 221

fet)n metd)e gut äftecfyanif geböten. — ES bleiben nur bie gtoet) anbere
Kräfte für bie britte Eategotie aufbeffatten.

§
$et ßufamen^ang ift eine btofse gläcfyenfraft bet 9Ingiet)ung.
5 SDetx märe et eine butd)btingenbe jo tt)ütbe et feine 2tngiet)ung lueitet
ins innere bet Materie erfttecfen unb nid)t btoS auf bie 93etüf)tungS-
flädje einfd)tänfen.'— SBäte baS abet fo mürbe baS angegogene 93tätt=
d)en bei größerer $ide aud) ftatlet bet) büneter fdjroädjet anf)ängen
unb auf bie Materie aud) in bet Entfernung toitlen metd)eS bem begriffe
io beS 3ufantenf)angeS atS bto&er 9Ingief)ung in bet 93ctüf)tung gumiebet ift.
9Jtan fan bie ®taft beS 3ufamenf)angeS nid)t mof)t anbetS als butd)
baS @emid)t metdfeS einen ct)finbtifd)en butc^gängig gteid) bicfen Körper
üon feinen betüf)tenben feiten abreifjt beftimen mogu fid) bau fretytid)
ein fpröbet ^örpet g. 93. flftatmot beffet als ein fttedbatet (g. 93. födtpfet=
i5 btatb) fd)icfen tuütbe unb tuie fd)on ©atitei üotfdfiug man bie Sänge
beS EtyfinberS g. 93. beS ©ratf)S üon einet gemiffen SRatetie bet) mefdfet
(Sänge) et burcf) fein eigenes ©emid)t teiffen müfete gum föiaaSftabe
feines 3ufa^en^)aTl9e^ we^men fönte; ben alte Etjtinber oon betfetben
Materie fo untetfd)ieben aud) it)te ®ide toäte mürben bod) bet) eben
20 betfetben Sänge ton fetbft abteiffen.

Übet gang ift btoS baS Formate beS ©t)ftemS bet betoegenben
Kräfte bet Statut.
^Reibung entbinbet bie bis bat)in gebnnbene 9ßätme.
$em @tattfet)n ift bie $ef)nbatleit unb 93iegfamfeit nid)t ent-
25 gegen. Stber bet fte^nbatfeit mof)t bie cohaesion.
3) $8on bet Eof)äfion bet Materie; bet getbted)üd)en (fragilis) unb
bet bebnbaten (ductilis) friabilis .
üßon bet matteabeten Sejtut bet Metalle unb bem baüon f)et-

2 Kräfte erst: ^Relationen bie v. a. bieje 5 toütbe 6ibte ß «

innere v.a. im innetn Materie <5 als erfttecfen g.Z. am Rande. unb
nicht g Z bie v. a. bet? 6-7 S3erüt)tung§ftäcf)e ö öeft S Qto&ete ftatfet
6 anbänaen 9 unb «5 gegen ben 11 bie fttaft erst: ben ®rab
bange§ S bet 12 butcbgängig - bicfen g.Z. Störtet 6 üetgfeic|ungSW i e
mit anbeten in 93etgleicf)ung mit anberen 14 j. 93. SWatmot g. Z 15 öotfdjlug
ö bie 16 3. 58 _ !£ratf)S g.Z. 21 Rechter Rand, letztes Drittel in dickerer
Schrift. 23 bie t>. a. bet 26 Etwas größere Schrift: der folgende Absatz stand
wahrscheinlich zuerst am Rande. 27 friabilis g.Z..
 Opus postumum
222

tüprenben eigentümlichen geuetglanj in bet Sfteflejion. Db§roat opaf

bodp aucp mebiate and) fedftdeucptenb.
Reibung u. politur
©dpmetjumg bei adern Reiben
Abreibung St Peter. 5
Da§ 3ufamenfcpmet|en aneinanbet geriebener kugeln

IX.Convolut, II. Bogen, 4. Seite.

3etreibbate Materien (fUtarmor, ®la3 u. a. m.) geben Riebet) eine
ficperere SSergleidjung ab al§ fttedbate worunter fcpmiebbare (mallea-
biles) gehören roeil bie teuere jid£) bot bem Steiften oerfdpieben nnb 10

beftnen laffen unb fo in einer geringem Dide adererft abgeriften metben.*

§
gufamenpang ift eine Slngiepung bie nur in ber 93etüptung b. i.
mit ber Slbftoftung be§ ange^ogenen $ötpet§ oerbunben möglich ift.
Da§ ift bie Definition biefer Slrt ber 9tn§iepung. 15
2tu§ ipr folgt baft ber gufcunenpang feine Slngiepung in bie gerne

* 3U ben ftrecfbaren gehören borjügticp bie SDtetade bie gum Dpeil aucp
opne borper peif$ gemacpt §u fepn fiep ftreden taffen meit ba3 Römern felbft
in ipnen biefe fgipe perborbringt unb e§ ift merftoürbig baff biefe Körper nicfjt
allein ade anbere in fpecififcper ©cptoeete übertreffen fonbern gugleicp men 20
fie potirt toorben im Sidpt eine 9trt bon geuerfcpein bon fid) geben toelcpen
man ipren eigentpümlicpen ©lang nent too e§> ben mopt ber iütüpe mertp
ift biefe Sigentpümlicpfeit näper ju beftimen. — ©ie beftept barin baff ba§
auf fie fadenbe Sidpt nicpt bto3 bon iprer glädpe mit einer bet 7 garben (ja mit
aden gufamen bermifcpt al3 toeifjeä Sicpt) reftectirt tuirb fonbern baff ber 25
Sicptftoff fo erregt toirb ad> ob er piebep fo tange ba3 Object beleuchtet tuirb
fetbftleucptenb roäre.

6 Links neben dem Vorigen am unteren Rande. gerieben (v.a.?)

8 piebet) g. Z. 9 worunter erst: bornepmlicp 9-10 (malleabiles) ö ber»
gleidjen bie SD^etalle finb 10 unb 6 unb ? (au% ?) 10-11 0 unb — fo s. Z. 11 in
einer erst: in eine 13 93erüprung ö mitpin mit beb 13-14 b. i. mit g. Z.
14 be§ v. a. ber 15 5Da§ erst: 2)iefe3 16 ber Qufamenpang v. a. bie ?tn*
jiepung bie v.a. bet 17 ftrecfbaren erst: fcpmiebbaten fütetatle 6 nicpt blo
jum ipeit e§ aucp 20 jugteicp ö einer 21 im Sicpt eine erste Fassung: ein
fticpt einer 22 ipren angesetzt: (£ 24 blo§ g. Z. mit erst: nadp
2o Schlußklarnrner hinter: bermifcpt, ö-Anfangsklammer vor: al§ fonbern ö
fo erre baff g. Z. 26 Object ö ? fo — toirb g. Z. am Rande.
 IX. Conv., II. Bogen, 3. und 4. Seite. 223

ift unb pieraul mieberum baff er feine acceterirenbe Straft ift mie beit
biefel aud) baraul erpettt baff ba§ SCRoment einer folgen 33efcpteunigung
meit e§ enbtid) ift (mit ber SRaffe muttipticirt einem ©emicpte gleicp ift)
in ber fteinften ßeit eine unenbticpe ©efcpminbigfeit perüorbringen
5 mürbe.
®ie grage ift ttun: metcpel ift bie förperticp bemegenbe traft im
gufamenpange?
SBenn ein Körper in Sßerfcpiebene Streite geraffen ober gehalten
(§. 33. eine ©ta§tafet burd) auf fie parallel gelegte brennenbe gäben
io unb mit faltem Söaffer abgefüplt in fo üiet (Streifen gereift) unb biefe
©lalftreifen genau an einanber gefcpoben mürben fo mirb man finben
bap fie iiner eine größere gläcpe bebeden fo ftarf man fie aud) gegen
einanber brüdt unb baff überhaupt ftarre unb gebrodene törper fo
genau fie aud) gegeneinanber gepafft merben burd) alten ‘Sruf nie in
i5 benfetben fRaum gebradit merben fönen all ben fie öorper einnapmen,
mithin bie Erzeugung ber cohaesion Oon ber Jgerftellung üerfcpieben fep
Slnbererfeitl aber geigt fiep bei biefer 51bftopung boep aud) eine
91ngiepung glatter gläepen bie fetbft in einiger Entfernung (üermittetft
bagmifepen gelegten bünen gäben) gepalten merben eine 91ngiepung in
20 ber gerne melcpe atfo jener Slbftopung entgegen fpriept unb fo ben
33egrif be§ Qufamenpangel unter einem 3ßtincip gu faffen unb fiep
begreifticp gu maepen erfepmeret.

$er Qufamenpang ift biejenige 91ngiepung bie feine acceterirenbe

traft pat. — Eine fofepe ift baburep möglicp bap fie opne gugteiep 91b-
25 ftopung gu fepn b. i. opne 93erüprung nnb al§ Slngiepung in bie gerne

niept ftatt pat. — Saper oermanbett fie fid) men bie 93erüprung auf-
gepöben mirb in SIbftopung unb bie getrente fefte Materien nepmen
einen größeren SRaum ein all oor ber jirenung. griabet ift ber ©la?-
fanb üon einer an ber ©pipe abgebroepenen lacryma vitrea. — gebe!
••w gfeiben b. i. üerfcpieben auf einanber briidenber gtäcpen ift ein ©d)melpen.
Eben fo alle! Römern 91ber eö ift nur eine unenbtiep büne ©epiept bie

2 boä erst • ein B ift ( 6 mit n 5 Spatium 1 Zeile. 6 förpetlid) g.Z.

8 2öem statt: SBenn ober gefpalten s.Z. 9 auf erst: übet fie <5 fiele
10 mit ö er 11 gefdjoben ä mär merben ö merben g.Z. 18 brüd§ statt: bruat
14 in g.Z. 16 mithin - fep s.Z. 18 in «5 ber H 21 unter erst: nad)
28 Oberer Rand. 24 pat. - <5 © ift d nur bafs 6 bafs 26 oermanbett
verstümmelt. 28 ift ö ba§ 80 Punkt hinter: einanber Fortsetzung am linken
Rand.
224 Opus postumum

babei flüfjig mirb. — Sßarum üertängert fiep ber mit einem ©emicpt
gezogene $ratp unb trägt mepr ©emicpt bet) größerer StuSbepnuug bis
er reijjt? — ©pftem na(^ SSegriffert berneg. Sträft. propaedevt.
$>ie penetrirenbe Stbftopung u. 9tngiepung fort nur burct) ben
äBärmeftof gefcpepen. ®ie imponberabete Materie ift baS teitenbe
ftüpige beS de Luc (fluidum deferens)
gft bie Breitung einmal gefcpepen fo ftoffen fid) bie gtacpen ab.
®ie Slnjiepung im gufamenpange ift rci<pt burdjbringenb aud)
überhaupt nidjt in bie gerne, ©ie ift nur in ber 33erüprung mögtid).
©töfjt aud) ab. 10

Stn^ietjung bie nid)t in bie gerne mirft t>at tein Moment ber 2tcce*
teration.
®er gufamenpang ^ feine acceterirenbe Straft ben feine 9tn=
§iepung ift nur in ber 93erüprung fotgüd) nur im SSieberftanbe mögtid).
2Bäre fie baS erftere, fo mürbe biefeS üütoment in einer nocp fo fteinen 15
geit eine unenbticpe ©efcpminbigfeit perborbringen. ®er geringfte
93rucp pebt fetbft bep ber fteinften Entfernung alte 5tn§iepung auf u.
bermanbett fie in 2tbftopung.
SDer gufamenpang eines EptinberS ift gleicp
bem SOtomente ber 2Icceteration a b muttipticirt in 20
bie §ätfte ber geit barin ein Körper bie Sänge beS
$>ratpS a c mit gteid)formiger SÖemegung gurüd=
legen mürbe. — ®en mürben mir ben $>ratp um*
fepren fo mürbe bie unterfte ©d)id)t in bem ©rabe
burd) beS ®ratpS eigenes ©emicpt gufainengebrüdt 25
merben u. men ber gufainenpang aufpörte mit
biefer Straft auffpringen. gd) nepme ben $>ratp
ni(pt atS bepnbar ober compreffibet an.
®er gug ber abreiffenben Straft mürbe ümgefeprt gepellt bem ®rut
beS ©emicptS einer eben fo popen ©äide ftüpiger IDiaterie gteicp fepn unb 30
baburöp bie £)öpe einer gontäne Jppbraulifcp gegeben merben fönen
NB. Reibung
©tarc ift nicpt part unb nicpt bem SEßeicpen fonbern bem flüfjigen
entgegengefept. ES ift ein ©efüge innertid) textur.
2 gröfjer statt: größerer 7 einmal verstümmelt. 11 Größere Schrift,
wohl früher als das Vorangegangene. 11 u. 33 nicpt Sigel. 12 Spatium 1 Zeile.
14 im Sßieberftanbe abgekürzt. 16 gringfte 25 burcp ö ipr 27 Von
nepme an in den Haupttext hineingeschrieben. 28 benbat 29 Wieder am linken
Rand, letztes Viertel. 30 popen <5 SDt 31 Sjpbraulijcp verstümmelt. Spatium
1 Zeile. 33 unb bem 34 textur links neben: innerlicp Spatium 5 Zeilen.
 IX. Conv.. II. Bogen, 4. Seife. 225

Cerambyx mosc.hatus unb in bie ©otbfarbe fpietenbe ^tügetbeden.

©§ fc^eint bap t)ier bet) üftettatten bag Sicpt t)au^tfäd)tid) auf bie
Söafig beg Söärmeftofg mirft tooburd) bie ÜDtaterie öiet fcpnelletc Hebungen
befornt atg eg im bloßen Söeteucpten gefcpepen fan. Super bie $t*
5 rabiation entfernten $euetg.

Dtatpematifcpe u. bpnatnifcpe Sßtincipien ber SBiffenfcpaft a priori.

(£entratbemegung unb Sicptbemegung. ©pattung beg Sicptftraplg
ftepion unb teflepion. SBettenbemegung §u ©rftarung bet Sßpänotnene,
beg ©cpatteg u. b. Söne.
io Steine incoetcibele SJiaterie ift ponberabel (g. 3h ber SBarmeftoff
ift uicf)t ponberabel) unb umgefeprt alte imponberabete Materie (melcpe
man bocp butcp feine ©rfaprung atg eine folcbe — imponberabete —
etfenen Jan) ift gugteid) incoercibet. — SKan mujj bie Unfperrbarfeit
üotper butd) ©tfaprung unb im Sßoftutat gugteid) ooraugfepen um bie
15 Untoägbarfeit gu behaupten. Sie Söaagen erforberu mit ipten Staaten
coercibilitat 3ßögen toirb ©tarrigfeit ber SDtaterie beg 3Bage-
batfeng bafc er fid) niept biege erforbert (rigiditas gut ponderabilitas)
aber aud) ber biegfame fffaben (ber atfo niept ftarr ift) atg gufamenpängenbc
Materie (bapet gum 3u0e toie bepm ffftafdtenguge unb dtotten). 3ttfo
20 mar bod) niept fo mopt bie SRigibität ber ffftüfjigfeit atg bietmepr bie
©teifigfeit ber 93iegfamfeit einer oeften gufamenpangenben Materie
entgegen gefept. Sie brep med)anifd)e ißoteugeu fcpen bocp gutept
3ufainenpang u. SRigibität boraug.
®ie mecpanifd) bemegenbc Strafte mctdic ber Saft entgegen mitten
25 finb 1.) ber Siebet ber bem Kreepen 2) bag ©eit mag bem dfeiffen 3) ber
Steit ber bem SjSetfcpieben mieberftept. veetis (niept axis in peritrochio)
niept trochlea fonbern polyspastus unb planum inclinatum (niept cuneus)
Sie ©tarrigfeit ift gmiefad) 1. ber ©teifigfeit 2. ber Sßiegfamfett.
3ene mirft aufg 93recpen biefe aufg dtbreiffen Sie Sirectiou ber Straft
oo ift im erften gatt (bepm 33rucp) auf bie fiinie ber dtngiepung fenfreept
im gm eiten mit ipr parattet. Sie teptere ©egenroirfung ift eigent*

1 Cerambix unb bie 1 «. 9 Spatium 1 Zeile 2 bet) Malten (statt: Wc*

tollen) g.Z. 6 Unterer Rand, 11 imponberabe statt: imponberabete 13 SJtan 6
16 Von Rum an Fortsetzung darüber. 16-17 be§ btege g.Z.. - o ) <
^lüfeiqteit . bie r. a. ber Miflibität <5 at§ bietmepr b 20-21 bie Steifig eit g Z
So bL ö ,UQl 23 «Rigibität verstümmelt. 26 pentrocho 2, mept
siarf unb « bem Sehlußlhmn-., fehlt 28 Das Folgende Fortsetzung
(g.Z.) des Satzes: 8um SSägen wirb ©tarrigfeit (Zeile 16). durch Zeichen damit
■verbunden. 29 Von Die an Fortsetzung über der Slernamncrlung.
15
St n n t ’« Scfiriiten. Opus postumum H.
226 Opus postumum

Ücpe birecte copäfion. $)ie erfte grünbet fiep auf bie SCRedpanif be§
Debets. —j

$ie 2Recpanif at§ Shrnft be§ ©ebraucpg ber bemegenben Kräfte

ftarrer Storper um eine Saft gu bemegeu beftept barirt bie Saft burct)
einen Heineren fRaum in längerer $eit gu bemegeu. *5

IX. Convolut, 111. Bogen, 1. Seite.

$>er
Übergang öon ben metapppfifcpen SlnfangSgr. ber $Raturm. gur fßppfif
beftet)t au§ gmep ©pftemen at§ fHbtpeüungeu
bem Ktementarfpftem ber bemegenben Kräfte ber ÜRaterie io
unb bem SBettfpftem
f£)ie erfte fdbtpeitung metcpe gteicpfam ben ißorpof (propyleum) ber
gmepten augmacpt ift ba§ ©pftem ber Kategorien unter metcpe bie
begriffe bon ben bemegenben Kräften fpftematifdp mitpin nadp fßrin*
cipien a priori georbnet merben: S§ finb bie ber Smantitöt, Qualität, 15
Stetation unb SPRobatität in fo fern biefen burct) ben SSerftanb gcbacpt
empirifcpe untergetegt unb fie atfo für bie fßppfif at$> einem beabfiditigten
KrfaprungSfpftem ber bemegenben Kräfte in üottftänbiger Sintpeitung
bargeftetlt merben fönnen.

f3)e§ Ktementarfpftem§ 2„
Krfter 9tbfdpnitt
$on ber
Qbantitat ber Materie
in fdnfepung iprer bemegenben Kräfte
überpaupt. 25

§ 1.
®ie Qbautität ber Materie !an burd) nicpt§ anberd fidier erforfdit
merben at§ oermittetft ber bemegenben straft burd) metcpe fie mägbar

3 Über dein l’origen. 4 ftarrer verstümmelt. einen statt: eine

5 Heineren? {(einen? belegen abgekürzt. 6 Diese, stark beschmutzte, Seite am
rechten Hunde von Kant mit: A Übergang bezeichnet, am oberen Rande von fremder
Hand (Bleistift) mit: 9^ Oonvol. Bog. III 114 3tuet)ten'- ©t)ftem—ßategorien
mit roter Tinte unterstrichen. 16 in g.Z. fern <5 fie 17 empirifcpe ö (g.Z. am
Rande): tönen 18 in bollftänbiget (Sintpeilung. erste Fassung: bollftänbig
abgetpeilte 20 Links neben dieser Überschrift: vid. Bog B S 1 unten
 IX. Conv., II. Bogen, 4. Seite u. III. Bogen, 1. Seite. 227

(ponderabilis)ift—SBfttcatlcSWatcric gteichartigunbin gleichen

Daumen gleich t>ertt)eitt jo mürbe ein febeg_Dbantum berfetben in
Vergleichung mit bem anberen geometrifd) fönen gemeffen merbcn.
<ftun biefeS aber nicht anjunehmen ift fo ift bag allgemeine 307aa§ ber
& Quantität bet Materie nur burch bpnamifche nicht burch geometrifd)e
gr^effung möglich anjunehmen unb jmat burch bie bemegenbe traft ber
©rabitationgangiehung, metche in gleichen (Entfernungen bom 9JtitteI=
üuncte unfeteg SBeltforperg über bemfetben erhoben alle Materie mit
gleicher ©efd)minbigfeit im Stnfanggaugenbtide (Seine, hoch aber ju
io bereinenbe 2-tbmeichungen beffelben megen feiner ^tgnr unb ©ümetur
auggenoinen) bemegt; ba bau bie bemegenbe traft, — bag ©emidit
(pondus) — nach bem jufamengefehten Vetf)ättniffe aug ber ©dimecre
(gravitas) atg gleichförmig befd)Iennigenber traft (momentum accelc-
rationis) unb ber Quantität ber Materie 8u fc^ä^en, bon metchen begben
io bie erftere burch bie &fjl ber ©chmenfungen ber Jetpenbilel bon
gleicher Sänge (bag ©emidit mag fet)n fo grog eg motte) bte jochte
bag Bbantum ber Materie atg bag ^robuct aug jener m bie mit gleichem
Moment bemegte 9Jlenge berfetben (bag ©erntet) augmadit — ®ie
©rö^e beg ©emichtg eineg ©bantum bon SRaterte m Vergteuhung mit
20 bem Volumen ift bie ©emichtigfeit (ponderositas)

9lnmetfung
2öen man ftatt ber alte törper ohne SBieberftanb (Verühruug)
bntdibtinaenben Stoft bet 01tat>itntionSonäieX,una (tt>elcf)e md,t
bas Xiitttibnngen bet 'JJiatcne if)tet Subftonj nad) in einen Sottet
25 ift) eine glädientaft bet fflbfto&ung baju btaudit bctgicidten etrao bie
iiuft <jemöl,utid, obet eine ©pitolfcbet fegn fönte) um an ben ©taben
1-2 unb—bettt)eilt g.Z. am Rande. SKatexie gteid)ntti9 unb gleichen-
„ettJeü ,»i «nfetL*». 3 3!c.9leid,un9 5i «.». » ™

zssn&tsti -r.
Komrmvunkt. 15 f^enlungen £ q box 18-20 Tie
molle) ergänze, ju )cf}afeen f • föxbex ö bic S3exül)tung s. Z.
©xö^e ponderositas) s. Z am Rande. - » P 24 ber m<; einet
(ohne Klammern); rot unterstrichen 23 butdjbximg 25
gjjatexie ö in ©ubftanj rot unterstrichen.
gleichen Fortsetzung S.2 unten. 26 Schlußklammer fe . ^
228 Opus postumuni

bex gufamenbxüdung betreiben bexmittetft eine§ anget)ängten ©emicf)t§

buxd) ejpeximentixte 2lbtf)eitungen bie Qüantität beffen ma§ man an
fie t)ängt üon ©xab p @xab p bexpidpen fo mufs man imex fdpn
pm üoxau§ auf anbexe 2txt bie Quantität bex ÜDiatexie füx jeben ©lab
fenen. 2ttfo ift biefe§ fein ^nftxument fie pexft p finben.
®ie Reibung auf bex gtatteften ©bene xüffxt batfex meit bie Saft
auf bex fläche imex etma§ einfinit fotgtid) bepn ©Rieben imex gehoben
mixb inbem fie imex eine fdfiefe Srtädfe tfexanxüft.

IX.Convolut, III. Bogen, 2. Seite.

§ 2 io
®ie Sßaage ift ba§ SBexfpug px Slugfinbung be§ @emid)t§ buxd)
33extt)eitung bex bemegenben $xafte (bex Saft unb bex fßotenj) nad)
©efefjen be§ ©teid)gemid)t§ an einem fpebet. ®ie SCftöglicbfeit abex
beffetben unb be§ Sßaagebatfens? exfoxbext fetbft fd)on gemiffe bemegenbe
Sixäfte bex SKatexie baxauS ex befielt nämtid) be<§ ©txeben§ bex f£f)eite is
beffetben in gexabex Sinie gegen einanbex um bex SSexänbexung feinex
Sfigux p miebexftetfen bamit biefex ,^ebel üon betiben ©eiten betaftet
nicf)t übex feinem 9tuf)efmnRe bxed)e obex biege mithin mexben bap
bemegenbe St'xäfte be§ ,3ufairtenf)ange§ bet Steile eine£ ftaxxen ^öxpxg
(be§ 2Bagebatfen§) exfoxbext um fetbft nux bie 9Jfögtid)feit eine§ fold)en 20
^nftxumentä al§ eine Sßaage ift p begxeifen.

Stnmexfung
§exx H. R. STäftnex f)at pexft ben .Siebet gxünbtid) unb fd)axffinnig
bemonftxixt otpe, mie e3 fd)eint ixgenb eine .S*t)t)fifd)e ®igenfd)aft unb
innexe bemegenbe St'xaft bex SJiatexie t)iebet) im> ©faiet p pfjen. — 25
(iirt matexiettex tpebet müfjte abex bod) in ^ßxopoxtiou bex Sänge feinex
‘'itxme eine gemiffe f£ide haben um meii ex an bet)ben betaftet mixb nid)t

1 eines ö (Sk 2 Quantität ö beffelbe 3 tjenft 6 Das Folgende links

neben dem Vorigen am Hände III, 2. (Sbene 6 beftefjt 7 Stieben abgekürzt.
H Lies: fyeraufreiclit? 11 flluSfinbung — butd) g. Z. 12 fßotenj, ö p 15-1«
beS beffetben g. Z. am Rande. 16 Erste Fassung: in bet geraben Sinie
17-lN tion — niebt g.Z. am Rande. 18 tRufyepuntte v. a. fJiubefiuncte 20 (bes
SBagebalfenS) g. Z. am Rande. fetbft nur g. Z. 24 ot>ne 0 v. a. c fcReint
a ib 25 innere erst: befonbere 26 aber g.Z. bod) (5 nach 27 Ütrmc
verstümmelt. an erst: auf
 IX. Conv., III. Bogen, 1., 2. und 3. Seite. 229

ju brechen §u biegen ober §u reiffen * ©ie t)iegu erforbetlicbe beme*

genbe träfte ignorirte tpr. t. atg ÜD?att)ematifer. ©en materiellen
§ebel ber jeber§eit eine gemiffe ©ide unb ftarren 3ufament)ang hat
überlieS er bem ^ßfytyfifer, nicht it)n gu bemonftriren fonbern §u erftären,
5 fo gut er eg bermag.

IX. Convolut, III. Bogen, 3. Seite.

§3.
Dbjectib ift jebe Materie ponberabel ben bie ©raoitationgan-pehung
ift attgemein; aber fubjectiö tan bod) eine geroiffe ütftaterie intponberabet
io fepn men eg eine foldje ift metd)e alte törper burcpbringt (wie man
fid) bie SBärmmaterie bentt) unb in meinem Element bie gteicbjartige
Materie nidjtg miegt (elementa in loco proprio non grauitant).
©ine fotdje hhpothetifcpe Materie märe unmägbar meit fie un=
fperrbar (incoercibilis) ift unb bie bemegenbe traft berfetben märe
i5 alle anbere Materie eppanfio gu machen
fftun t)aben mir aber eben gefepen bap bie med)anifd)e SBägbarfeit
eine innere bemegenbe traft in ber Materie beg tpebetg poftuürt mobep
man bon biefeS feinem eigenen ©emicpt atfo aud) atter Quantität ber
Materie beffelben abftraf)irt unb ib)n bloS atg gerabe aber bod) phbfjfcf)
20 in Slnfepung beg unbiegfamen 3ufammenf)angeg ber Steife beftimte
Sinie (atfo nid)t bto§ matt)ematifd)) annimt. Slifo mup ber materielle

* Stile fOtafcpinen fepen §u it)rer inneren 2J?ögtid)feit bemegenbe träfte

bet SQZaterie boraug. ©ie mieberftepen einanber (burd) gegenmirfenbe träfte),
im ©ruf, 3ug unb ©d)ub, atS einfache ÜRafcpinen (vectis, trochlea, cuneus)
25 unb men man gu ben lepteren bie fcpräge Gbene (planum inclinatum) redpiet
taffen fid) fedtS gufamengefebte (mieber bie gemöpntid) angenomene gefünfte
3af)t) auf bret) einfadje gurüd führen nad) bem ©efepe: bie Saft berpätt fid)
^ur traft umgefet)tt mie ber 9taum ben bie traft befcpreibt §u bem 9taume
ben bie Saft befd)reibt rnobet) bie Sffierfjeuge ber in SSemegung ju febenbcn
so SEMcpinen auf ber ©tarrigfeit beg §ebetg bem biegfamen 3ufamenpange
beg ©eitg unb ber Unbiegfamfeit ber 65efta11 ber fd)iefen ?\tad)c beruhen.
8 ber 6 bet) 4 er v.a.? erftären Kommayunkt. 5 fo — bermag. s.Z.
13 phpotpetifcpe g.Z. am Rande. 14 incoercibilis) <5 meit fie 20 Stnfepung
6 feines ftarren £ufa beS g. Z. SufammenhangS verstümmelt, Q v. aj 21 ju
ihrer g.Z. SJlögficpfeit g.Z. am Rande. 24 cuneus) ö men 25 ber statt,
ben 26 fed)S verstümmelt. 26-27 (mieber-gaf)!) g. Z. am Rande. 27 ®e-
fetje: <5 mie fid, bie Saft g.Z. 29 bie «5 traft Saft g.Z. am Rande.
fejpenben verstümmelt. 31 Unbiegfamfeit erst: ünberän er i , ei
 Opus postumum
230

«Debet bon einet unrettbaren Materie unb beten bewegenben Kräften

ba§ Vermögen hettjaben ein «gebe! gu fet)ti unb bie Sdiaterie wäre fu
jectio nicht ponbetabet wen fie nicht gugteicf) burcf) itgenb eme
bet 9tu3bef)nung entgegenmirfenbe t'raft coetcibet wate, ©in fci)Weeret
borget würbe burct) bie ©cf)aate bet Sßage hinbutch falten; bet 2Saag= 5

hatten betjbet Sttme fein §t)gomod)tion haben wobutcf) jene ge[tü|t

würbe u.f.w. ,
9llfo ift bie Quantität bet Materie butch lern Rittet etfenbat unb
fein Object mögtichet ©tfahtung afö unter bet ^orauSfepung emet ge*
miffen bpnamifchen Obatität berfetben bie a priori borauigefept 10

werben muh um jene bet mathematijcf)en ©chäpung §u unterwerfen

3Wehtet Ütbfrhmtt
$on bet Obatität bet Materie
ihren bewegenben Kräften nach-
Unterzieh bet Stbhäfion, b.i bet Slngiepung be§ 15
fjjtüfjigen, bonber©of)äfion, aföbet2tn§iehung bet f eftenitftaterien.

§4.
©ie enthält bie ©inttfeitung berfetben in ftü^ige unb ftarre
SJtaterien (materia fluida aut rigida). — f£>ie erftere tan abftofjenb//
ftüfjig fepn (wie bie Suft) ober an§iehenb//ftü^ig fonft tropfbar//ftüf5ig 1 2»
genant, (wie SÖktffer) unb bepbe§ tan fie bon iftatur ober nur ihrem
gegenwärtigen guftanbe nach fepn. — 3U bepben gehört SSätme
entweber baff e§ einen (Stoff berfetben gebe wo ban biefe SCftaterie
ein ffjtüfjigeg (fluidum) genant wirb ober e§ wirb batuntet nicht ©ub*
ftanj fonbetn nur eine Stffection bie fytüfjigfeit berfetben berftanben 25
wo bie bewegenbe tftraft bet ÜRaterie nur at§ eine fold^e bie ftüfjig
macht (ohne fetbft ein $tüfjige§ ju fepn) angefepen wirb. — ®ie fRigi*
bität hat ipte ©tabe beten erfter unb fteinfter bie ©cf)leimigleit (visco-

1 beten v.a. barin? ä ihren 2 Erst: per haben 4 bet 5lu3behnung ent
g.Z. am Rande; erst: gegenmitfenbe 5 fallen; ö ober 9 lein v.a. ein
14 i^ten — nad). erste Fassung: in 5lnfehung ihrer betoegenben Kräfte 15 b. i.
— Slnjiehung g. Z. Vor b. i. Kommapunkt. 16 gUiffigen Kommapunkt.
ßohäfion Kommapunkt. SDJaterien verstümmelt. 15-16 Unterjd)ieb —
SKaterien. s.Z. am Rande neben der Überschrift. 18 ftarre v.a. <31arte
20 fonft erst: auch 20-21 fonft — genant s.Z. am Rande, Kommapunkt. -JJatur
verstümmelt. 25 baff ö ber Stoff gebe v. a. geben 24-25 niept — fonbern
g.Z. am Rande. 26 roo v.a. tt>ie? 6 eine
 IX. Conv., III. Bogen, 3. und 4. Seite. 231

sitas) bet größte bie ©probigfeit (fragilitas) genant tnirb. Stber auf
biefen ©tufenunterfcpieb bet faint feinen tuitfenben Utfacpen

IX.Convolut, III. Bogen, 4. Seite.

in bie fßppfif t)inein getjört tan fiep ber Übergang bon ben metapppfifcpen
ö Slnfanglgtünben ber St. SB. gut fßppfif uicpt eintaffen inbem biefer bto§
SSegriffe a priori metcpe fßtincipien ber 3Jlogtic£)feit ber (Stfaptung ent*
Ratten nicpt fotdje bie bon ber ©rfaptung abgeleitet finb in gegenwärtigem
©pftem aufguftetten pat. SBir muffen nidjt au§ ber fßppfif entlegnen
n>a3 gut ütttögticpfeit ber ^t)t)fi! erforberüdb) ift. — £>ier werben atfo
io gtüpigfeit unb ©tarrpeit in abfotuter S3ebeutung genomen nicpt wie
fid) Materien in Stnfepung bepber einanber näpetn. ©§ finb S3egriffe
a priori bie wir un§ felber macpen um fie empirifd)en ©egenftänben
angupaffen

§ 5
i5 Sitte ^tüftigfeit ber Materie beruht auf ber SBärme bereu Sßpäno*
mene fid) nicpt wopl erltären taffen afö tuen ein gewiffet Sßärmeftoff
unb beffen bewegenbe traft gut witfenben Urfacpe untergetegt wirb
ben man at§ incoercibet betracptet weit er atte Körper innigft butcp*
bringt unb beroegt inbem er fie auSbepnt.
20 3Jtan tan aber bod) eben biefe Materie aucf) at§ begiepunggweife
(secundum quid) b. i. unter gemiffen Umftänben unb in gewiffem
©rabe at3 fperrbar unb it)re auäbepnenbe traft mepr ober meniger
gebunben; ben fcptecptpin (simpliciter) unfperrbar gu fepn tuieber*
fpricpt bem ^Begriffe berfetben; (materia calorifica est coercibilis se-
25 cundum quid) unb ber Übergang tion einem torper gum anberen
gepeinet (bie Sßätme gebunben) ober rüdgängig gemacpt merben aber
nacp ©efepen bie at§ empirifcp gur fßppfif gepören mitpin in bem blopen
Übergange feinen ffttap finben

2 ©tufenunterfcpieb ö tan wirfenben g.Z. am Rande. Rand frei;

rechte untere Ecke: friabilis et ductiiis B Diese Seite ist stark beschmutzt.
4 Erste Fassung: gut $ppfi! gepört 5 bto§ g. Z. 8 pat. Das Folgende am
linken Rande (s.Z.). 11 Materien einanber in 18 Ende des s-Zusatzes
16 SBärmeftoff 6 afö 17 wirb 6 unb 20 bod) g.Z. Materie 6 bod)
21 b.i. g.Z. am Rande. 22 traft R.: als 23 gebunben R. ergänzt:
aniepen 25 anberen R. ergänzt: fann 26 (bie - gebunben) g. Z. am Rande;
Schlußklammer fehlt. aber g. Z. 27 ate empirifcp g. Z. am Rande. 28 Uber»
gange — finben g.Z., versehentlich S.
 Opus postumum
232

$ag ©tarr merben (rigescentia) bemirlt aug tiefer iOiiptur roetcE)e

mir a priori bem begriffe ber ^lüfeigfeit unterlegen für bie $f)i)fif
9)lannigfaltigfeit beg ©efüg eg unb ber ©e ft alten (texturae et figurae)
meld)e fafernartig mie in ©igftrählchen ober plattenartig me in
©cpneefiguren (ba bie fed)g ©tragen in einer glädje liegen) ober 5
biodortig roie in benen unter Söinfeln bon 60 ©raten einanber burdp
!reu§enb ftarr werben unb fo nad) SSerfcf)iebeni)eit beg wägbaren ©toffg
burd) bie betoegenbe Alraft beg untragbaren Sßärmeftoffg bie im glüfjigen
aufgelöfete Materie in mäffrid)ten ober feurigen Sluflöfungen mit ©nt*
Geltung beg erfteren in fo biel ©eftalten unb ©efüge ftarr merben b. i. 10
anfdjieffen (crpftallifiren) laffen (cristallisatio fibrosa, lamellaris, et
truncalis) mie eg bie Statur ben bret) Wbmeffungen ber ©eometrie
getreu erforbert.
Stilein tiefe ©ppofitionen empirifd)er 93etoegungggefe|e ber
SJtaterie gehören nid)t ju ber Aufgabe beg Übergangeg bon ben 15
metaph. Slnf. ©r. b. MB jur if51)pfi! beit tiefe muff bie fßrincipien
a priori für tag ©pftem ber bemegenben Strafte ber Materie überhaupt
enthalten. ©g finb nur Blnmenbungen bie hier bon ben erfteren gemacht
merben um jenen gegriffen S3epfpiele jur 9?erftänblicf)feit unterem
legen. 20

§ 6.
3)ie bemegenbe Strafte ber ÜJiaterie tiefer ihrer Obalität nad) fo
fern fie flüfjig ober nid)t//flü^ig (ftarr) ift beruhen auf einem allburd)*
bringenben bemeglid)en unb bemegenben ©toff ber gu einer fo mohl
alg ber anbern (ber ^lüfjigfeit fo mohl atg Starrheit) erforbert mirb 25
nämlid) bem Sßärmeftoff.

1 Sa3 Starrmerben erst: Sie Starrigteit £ae> — (rigescentia) g. Z. am

Rande. 2 unterlegen d eine 3 SRannigfaltigfeit SR v. a. m be§ v. a. ber
4 (Si3[träl)ld)en erst: Sdjneefiguten 5 (ba—liegen) g. Z. am Rande. 6 benen R.
ergänzt: bie 6-7 burdifreujenb ftarrmerben erst: burdpteujenben ftarr tnerbenben
8 unwägbaren <5 (unb ? 9 Sluflöfungen d am in nad) (?) mit d ber 10 be§
erst: ber 11 (crtiftallifiren) g.Z. am Rande. darüber am Rande: NB et g.Z.
12 Statur <5 (daedala rerum) (g.Z. am Rande). bret) g.Z. 13 getreu g.Z.
14 biefe b v. a. f empirijrf)er 6 Sßrincipien 15 beä d bloßen 17 baä v. et. bie
10 sur v. a. prn 22 biefer g. Z. nad) d flü 23-24 allburbtingenben
25 bemegenben v.a. bemegenb 25 mirb d: unb alle So unb imfwnberabel ift
26 nämlid) — SBärmeftoff. s.Z.
 IX. Conv., III. Bogen, 4. Seite u. IV. Bogen. 3.(1.) Seite. 233

1. fßonberabel ober imftonberabel 2 a. ®ie glüjjigfeit ober ©tarrig*

feit einer Materie. — b. ©ine ^lüffigfeit unb ftarre Materie. Fluidum
et rigidum. eine f)t)potl)etifd)e Materie meldfe burd)bringenb unb au§=
bet)nenb in Körpern jicf) üerbreitet
5 NB. $8on ber glüjjigfeit in §aarröt)ren bet) fjomogenen it)rer
(Stafticitat nad) fid) gu oermifdjen bet) heterogenen burd) ungleiche
Vertreibung be§ 2öärmeftof§ fid) in $a£cifeln §u fonbern.
Man muff bie begriffe oon Materie u. torper unterfd)eiben.
®er SBajferftoff berbinbet fid) mit bem SBärmeftoff bilbet alfo
10 SBafferftoffgaS »marum nid)t aud) 2Bärmeftoffga3 mit bem Märme=

ftof?« unb bringt Söärme Ijerüor

IX.Convolut, IV. Bogen, 3.(1.) Seite.

$a§ urfprünglid)//f lüfjige (materia originarie fluida) toüre bie*
jenige meldje alte anbere Materie ftüfeig madd, felbft aber feine klüftig*
iS feit in ©ubftau§ ift. $>ie festere ift eine foldje bereu fleinften Steile
nacf)einanber continuirtid) in 33erüf)rung be§ ©toffeS fomen; bereu
bemegenbe traft alfo bem Ctbabrat ber ©efdiminbigfeit prof) ortionirt
ein Moment ber 93emegung enthalt ba§ einem ®etoid)te gleidi folglid)
tobte traft ift. $ie Starrheit muß fjiebet) nid)t als bon bem Mangel
20 ber bemegenben traft ber Materie fonbern bon ber heterogeneität ber
SBarmematerie in $8ergleid)ung mit jeber anberen bie bon if)r burd)*
brungen unb innigft bemegt mirb abgeleitet toerben inbem bie $ar*
tifeln be§ ftonberabeln Stoffs burd) bie innere ©rf Fütterungen be§

1 Linker Rand, letztes Viertel, Hier dieser Zeile das Zeichen: »■

a Z 5-7 N B — fonbern s. Z. 8 Dieser Absatz links umrandet. 11 Schluß-
anführunqszeichen und Fragezeichen zweifelhaft; ©ärmeftof v.a. unleserlichem Wort;
die Randstellen stark abgekürzt. 12 Durch falsche Faltung des Bogens ist diese
Seite in der vorliegenden Anordnung des Textes die dritte Seite; die n'
ordnunq ergibt sich aus der rechts oben befindlichen Signatur Kants: B Übergang
18 Schlußklammer durchstrichen, versehentlich noch einmal: a und neue Schluß-
klammer. 14 aber erste Fortsetzung: nid)t ftarr fet)n fan. 21ber 15 fleinften
tva 93? 17 ®efd)Winbigfeit <5 gemäf) 14-19 ferne gliijjigfeit — t)t. sZ.
am oberen Rande. 19 Erste Fassung: ein Mangel zweite Fassung: auS bem
»fanget dritte Fassung: bon bem »fanget Ö au§ — bem g.Z. am Rande -0 ber
Üfatetie g. Z. am Rande. fonbern ö: au8 ber einer befonbetn SW ber inneren
Bewegung ber burd) fie bewegten £t)eile abgeleitet werben nach ö Monberng.Z..
ber " 21 SBarmematerie ö unb in — mit g. Z. am Rande. bie ö butF f
22 unb - bewegt s.Z. am Rande. 22-23 bie ^artifetn s.Z. 23 beS v.a.
bet
 Opus postumum
234

unwägbaren Sßärmeftoffg in ein örtliches SSerf)ättni§ wag ber fpecififchen

©dfweere unb ©tafticität ber erfteren correfponbirt gefegt unb in ein
Gefüge worauf §u meinen fie burct) mehr ober weniger Söieberftanb
geljinbert werben ^ufainentreten müffen.

§ 7. 5

$)af} alleg ©tarrwerben aug bem tropfbar ^lüffigen wen biefeg

in gtupe feinen inneren (bem Nahmen nach angieijenben in ber £t)at
aber burcf) bie ©töfje eineg anberen Klementg bewirften) bewegenben
Kräften überlaffen wirb, einen folgen ©runb ber 9Rige§§en^ habe be=
ftätigen bie oben (§ 5) angeführte Phänomene beg ©efügeg im ©tarr* 10

werben. — ®afe wir aber ohne in bie fßhhftf ein^ugreifen, blog aug
bem begriffe bon einer folgen Materie alg bie ber SBarme ift bie üütög*
licpfeit ber $lüf$igfeit unb ©tarrigteit unter bie Kategorie ber Qualität
a priori gu ftelten befugt finb beruht auf bem begriffe ber Unfperr*
bar feit einer Materie überhaupt welcher a priori weit gleich auch nur 15

problematifd) alg ju einer ©pecieg ber bewegenben Kräfte in ber Statur

gehörenb gebacht werben muh unb bem Übergange Don ben metapf).
2lnf. ©r. ber iK.SB. §ur fßhhftf Twtpwenbig angehört

§ 8
®ie Söägbarfeit beg Xropfbarflühigen bon einer unb berfelben Slrt 20

für fi<h genomen hat einerlet) ©rab nämlich bag Moment ber ©chweere
bie ffflüffigfeit felber aber fan bem ungeachtet bon berfcf)iebenen ©raben
(mehr ober weniger flüfgg) fepn nacpbem fie jwifchen flachen SSänben
eingeenget ober in Stopren eingeftfjloffen ift (bie fiep burcf) biefeg ffflüpige
nicht wie etwa ber $ucfer auflöfen laffen) wclcf)eg ein ppbrobpnamifcheg 25

fßarabojwn abgiebt

2 gefe|t <5 toetben ein s.Z. 3 worauf ö fie nidpt ju s.(g?)Z.

metcEjen ö fönnen fie g. Z. toeniger ö Straf 6 EEtopfbar g. Z. metl ö e§
8 einer statt: einel beruiefte) statt: bemirften) ö bemirlte betoegenben g. Z.
am Rande. 9 Straften v.a. Strafte ö b toirb, 6: geigt bie gigur unb Sejtur
meldje ba§ Sßäfjtigt ^lüffige in abbunftenben Salden ö SBäffrigt und <5 abbunften-
ben g. Z. am Rande. einen folgen ©runb erst: eine foldje Urfacpe tjabe 6
geigen bie 10 ©efügeS <5 ber 16 probtematifcf) <5 gebadet gum SBepuf 17 bem
erst: gum 21 für — genomen g.Z. nämlicf) — (ScptDeere g.Z. (steht neben der
Paragraphenbezeichnung). 23 fie v.a. in? ö in fRöpt flachen s.Z. am Rande.
24 eingeenget <5 toirb in SRöpren s. Z. am Rande. 25 toie — 3ucfer 3-
pt)btobt)namifcpe
 IX. Conv., IV. Bogen, 3.(1.) Seite. 235

3n fogenanten §aattöi)ttf)en fteigt nämticp eine wäfferigt//

flügge Materie über ben 2öaffexpa§ be§ fie umgebenben SBafferS. —
2Ba§ ift bie Urfacpe biefeS 9iuf[tetgen§
1) Scientia simplicis intelligentiae 2) scientia visionis
5 (empiricae). 3 scientia nie dia praescientia indagationis naturae anti-
cipatio systematis naturae perscrutatio empirica Physica
9ttte meepanifcp//bewegenbe Prüfte fepen natürticp bpnamifcpe bor*
au§ i. 93. bie bewegenbe traft be§ £ebet§ bie ©tarrigfeit beffetben —
eine Dbeer//($ran§berfat//) 9tngiei)ung ber Steile biefe§ törper§ wetcpe
lobem 93recpen ober 93iegen beffelben entgegen toirlt: ba§ ©eit einen
böttig biegfamen törper ber aber ber geraben 9tn§iepung biefer Steile
mieberftept: enbticp aucp bie fd)iefe $täcpe wetcpe bto3 ber ©tarriglett
einer fcpiefgeftettten ©bene fiep ju 93etnegung einer Saft bebient (tote
* $ auf «abbrüefen burep ©epieben fie wiber bie Sfiicptung ber ©cpweere
i5 Su betnegen).-$a§ » mit ber Me, bie Me (bep ©eit unb
t'toben) unb ber teit (bon wetepem bie ©epraube nur ein befonberer
©ebrauep ipn um eine ©pinbet in fepiefer 9tid)tung gu umminben ift)
finb nur fo biet 9trten burep 93ergröperung be§ Mme§ ben bte traft
befepreibt bep tteinerem Mute ben bie Saft befepreibt in febem Moment
20 traft m fpapren. $iefe ftKafcpinen aber (bereu 8apt bon 5 auf 3
aefekt werben !an) bebürfen 3u iprer 9ßirfung naep ©efepen ber äRetpantf
noep'ber bemegenben natürtiepen träfte iprer §ebegeug^nacp ©efepen
ber fcpnamil fo bap §. 93. bie 9ßägbarfeit obfectib genomen noep einer
fubjectib oerftanbenen bebarf um 93emegung §u bewirten.

25 93om ftarren unb ftüpigen gufamenpange. Db ®rucf u. $i<ptig-

feit bereinigt bie Sänge geben.
9ßon ber unenbtiep größeren traft be3 ©tope§ be§ ©teuren ber*
glichen mit bem beS glühen. Sielet ift bem eines ©etmdftl ßle.d,
fotgtiep aucp bem ©tope eine§ ©tropm§

1 nämtid) <5 ba* Raffer 1-8 eine-9Jtaterie gZ. 2; fflaffexpa« « a.

SßQtfeiüQf 4 Das Folgende Zusätze m etwas steilerer Schrift. 6 s>ste-
nlt s - empirica steht auf S. 4(2). 7 Vor diesem Absaz Zeichen: 4h siehe den
9 D 0 nfmr S 1 (Seite 226), dort die Bemerkung: vid. Sog. B 6. 1
f°* * * 9 JÜS ö’ Z 8 beffelben Kr, betfelben 9 Qbeer//(£mn§*
„ zn0teI?2Liefe „ @*iefe 13 einet 1 liefen »e ,u <5
SeS n ll lSei e«: J 17 «Ufftun« erst: Stete.» um-
Sen verstümmelt. 19 Soft MtffreiM ti um8eW,tt UDmmAtsats Z.
25 Rechter Rand, 12 Zeilen von ölen. 26 Spatium etwa 6 Zeilen.
236 Opus poslumum

3) Sie cohäsibilitas coordinata atg ber rtritfenben Urfacpe ber

subordinata beg Starren. Sag Sßonberabete fo fern feine Steile in
Stnfepung if)teg ©emicptg einanber fuborbinirt finb um nicpt bem S3er=
fcf)ieben fonbern bem Stbreiffen einanber gu mieberftepen. ©tag. SDtetatt,
Marmor. 5

Sag coaguibet gufamenpängenbe (gtüpige) unb bag conglutinirt gm

fainenpängenbe bem SReiffen mieberftepenbe

Unterfcpieb ber fubjectiüen üon ben obfectiüen fßrincipien (a priori)

ber ©efepe öon ben bemegenben Kräften im Staunt
Sitte mecpanifcpe Sfräftenmirfung fept eine bpnamifcpe ooraug bie 10
a priori öorpergept.
Sie qvantit. b. 3Di burd) bie bemegenbe Kräfte berfelben a priori
angegeben 1) ponderabilitat SSemegung in Stoffe — moment gegenfap:
SSemegung im £ttupe 2) vis interne (non loco) motiva: coercibilitas
(Rigiditas, fluiditas) materiae imponderabilis. 3) attractio in serie 15
contiguorum ponderabilium
SSinbung n. ©ntbinbung beg Söarmeftoffg
Sie bemegenbe ®raft im ^tuffe ift bem Ctbabrat ber ©efcpminbigteit
proportionirt.
@ine Materie ift füepenb men ipre Speite nacp einanber continm 20
irlidE) mit einem ©egenftanb in fucceffibe 33erüprung tonten. -— (Sie ift
flüpig men fie biefe ©igenfcpaft pat
Sie bemegenbe Straft beg ftiepenben gegen eine ffftadje in S3e=
rüprung ift einem Srud u. ©emicpt gteid).
2) bie bemegenbe Grafte ber 31t. burd) ipre eigene SSemegung 25
entmeber atter Speite nacp einanber ober gugteicp. Qft Moment ber
93emegung in ÜDtaffe burd) SSemegung im bluffe. Stropmbemegung.
^tüpigfeit in §aarröpren
3) bemeg. $r. einer Materie ba fie entmeber ftiepenb ober ftarr
gegen einen Körper bcmegt mirb. relatio contiguitatis et continuitatis 30
simul

1 Die Bemerkung 3) ist offenbar früher geschrieben als das Vorangegangene.

2 fern <5 e§ 6 Etwa 4 Zeilen tiefer in dickerer Schrift. coaguibet verstümmelt.
8 Wieder feinere Schrift. 9 ©efepe v. a.? 11 borgept. statt: borpergept.
13 ponderabilitat <S 2) coercibilitaet moment 0 2) 14 interne verstümmelt.
17 Noch dünnere Schrift. Spatium 3 Zeilen. 20 Schrift senkrechter.
 IX. Conv., IV. Bogen, 3.(1.) u. 2.(4.) Seite. 237

IX.Convolut, IV. Bogen, 2.(4.) Seite.

58on ber ©egenwirfung beS (Starren

gegen baS £rogfbar//ffüfjige in itjrer
5 wed)feffeitigen S3erüf)rung.
Qn ber föerüfjrung gief)t jeher Borger einen Slnbern ober beffen
wägbare Materie gu feiner Dberffädie in gergenbicufarer 9tid)tung wo
bau bem einen oon bent Mbern eben fo ftarl toieberftanben als eS am
gegogen wirb unb feine Bewegung erfolgt. $ie Erfahrung geigt aber
io bod) bafe ficf) wenigftenS baS 3öäferig//ftüfeige in einer im ©tafe ober
aud) um baffebbe in ber 93erüf)rung über bem SöaffergaS beS umgebenben
^füfjigen ergebe, woraus gu folgen fdjeint bafe ber ©laSring über biefem
$füfjigen baS festere in ber Entfernung angief)en unb fo weit ergeben
müffe afS baS ©ewidjt ber gegogenen SBafferfäute eS erforbert. — Mein
i5 abgefef)en oon ber tüf)nf)eit ber ^ggotfjefe eine fofd)e in ber j$erne
angiefjenbe traft bie einem ©ewicgte gfeid) ift angunef)tnen fan burd)
fie bennocf) bie Söafferfäufe im £aarröf)rd)en nicf)t über ben SöaffergaS
(wie man megnt fo f)od) afS man will wen bie Enge ber $öf)re biefer
ifjrer £öf»e nur umgefef)rt grogortionirt ift) gehoben werben.
•jo <3)en wen baS innere ber ©faSröf)re nur einmal (burd) Saugen)
innerhalb f)od) gnug ift benegt worben fo f)ängt baS SBaffer nid)t mef)r
am trodenen oberwertS abftetjenben ©faSringe fonbern am Söaffer in
ber gtöfjre woburcf) biefe benegt worben nnb mufe burd) fein ©ewid)t
mit bem aufcergafb if)r SßaffergaS galten.
25 ES fan atfo feine anbere Urfadje biefer Ergebung angenomen werben
als bie bafe baS Söaffer wefdjeS mit ber ©faSröf)re in 93erüf)rung ift eben
burcb biefe 93erüf)rung mit einem ftarren (burd) wäßrige fpgigfeit
nid)t auflösbaren) ©efäfj in ben 3uftanb einer burd) Erfd)ütterung oer-
mittetft beS SSärmeftoffS gefegten S3erbünnung unb eben baburd) aud)
30 einer biefer grogortionirten &eid)tigfeit fo fange biefe ^Berührung

bauert oerfegt wirb welcher gemäS baS Sßaffer in ber §aarröf)re über
4 Jroufbat// 2 v. a. t ii)ter 8 Serüf) 6 ieber Storger erst: iebe SRatcric
7 iu erst: an 8 mieber)'tanben verstümmelt. 8-9 anjogen 10 tt>enigfterh>
o Z am Rande 11 23erüf)tung die zweite Sille durch al. vergessen. 12 ergebe
KoinmifunU. IS »eit ,.Z. 14 müfje 4 W I*
Rande 18-19 biefer—nur g. Z. am Rande. -1 t)od)—t)t g. Z. am Rande.
bafi SÖaiier 23-24 Lies: unb ntufj fidi .. • nuf?ert)alb igre§ Söafferpaffeg tm
©leidigem# halten? 24 ihr 8 gleichen halten, dahinter verwischt: ut.
25 Erhebung i) )
238 Opus postumum

ben SBaffergag gehoben mirb* mobeg bie Übcteinftimung mit bem

©efeg ber Slngietiung bet ^aarrötjren, ba nämtid) bie £öt)en in um*
geteertem $erf)attnig ber 3)urd)meffer berfetben fielen nur gufälüg ift
unb roirftid) eine anbere mirtenbe Urfad)e jurn ©runbe gelegt metben
muff, nämticf) Slbftoffung burd) ©rfd)ütterung ber Materie (motus tre- 5

mulus) burd) ben SBärmeftoff. 3111 e in ©rfd)ütterung berfegte Materie

aber niint in biefem 3üftanbe einen größeren fRaum ein unb obgleich
bie Sffiärme habet) nid)t bergröffert merben barf ja mirb ba§ Strogfbar*
ftüffige baburd) bod) berbünt unb in biefem 3u^an^e teid)terer 2lrt
fo baff eg ban ber umgebenben Sftüffigfeit §u größerer tpoffe ber ©äute 10

gu fteigen genötigt mirb.

®ie med)anifd)//bemegenbe Kräfte ber Materie fegen bie btjna*

mifdje unb bie gf)änomenotogifd)e bie gf)oronomifd)e beraub
2öie fid) berhält bie obfectibe Sßonberabititat §ur fubjectiben b. i.
gum SDtafdgnenmefen berfetben fo bie objectibe ©oercibilität §u ber 15

unbeirrbaren Sftaft beg Sßärmftoffg

* $n ber ©ötting. 9tecenfion ber ^ifcfjerfcfien ^Stj^fil Satyr 98 No 201

tyeityt eg »Stucty OöecEfilber fteigt in ben fpaarrötyrctyen über bie Oberfläche
ber äußeren Stüfngfeit men bem Ipaarrötyrctyen unb bem OüecEfilber auf bag
©orgfättigfte alte Seuctytigteit entzogen mirb. ®iefeg tyat Casbois ju Metz 20
burdf 3Setfucf)e auffer 3meifet gefegt.«
Sn ber Stb)at mie moltte man anberg bie grotye ©ematt beg in trocfene
©rbfen nad) §aleg SBerfuctyen eingefaugten SBafferg noch meit metyr aber
ber aufqbellenben bortyer getrocfneten nactytyer mit SBaffer begoffenen §otg=
teile moburcty SRütfteine gefgrengt merben tönen ja felbft aud) nur ber attmätig 25
in $)ide mad)fenben fid) in ©gatten eineg ©emäuerg einfentenben unb eg
aug einanber ireibenben Strafte fid) erftären fönen men man nid)t annätyme
baty bag SBaffer mag in bie §aarrötyrctyen biefer 33egetabilien eingefogen mirb
fid) in gemiffem ©rabe gerfege unb fo eine etaftifd)e ©igenfdjaft beg ©emifctyeg
(8- 33- ber ©äureftofftuft unb ber ÜBafferftofftuft) annät)me unb atg über 30
feine Statur berbünete Stütyigfeit. — ©ben fo merben ©tyemifdje Stuftöfungen
berfdiiebere fgecififdje 3>id)tigfeiten geben meft gteicf) ber Börger berfetbe ift.

1 SBaffetgag ö ju 2 Kommapunkt ? 4 jum v. a. ? 5 Von nämlicty

an Fortsetzung am linken Rande, unteres Drittel; der Beziehungsstrich vor: jum
©runbe gelegt statt hinter: muty. äRaterie ö burd) 6 Schlußklammer fehlt.
12 Linker Rand, zweite Hälfte. 13 gtyänomenologtfctye verstümmelt. gf)Oto»
nomifd)e verstümmelt. 17 ber — Ißtygfif g. Z. 20 ©orgfättigfte v. a. (Sorgfältig!
Seuctytigfeit <5 fort 23 aber g. Z. 28 SBegetabilien letzte Silbe v. a. ? 30 unb
R. ergänzt: jtoar
 IX. Conv., IV. Bogen, 2.(4.) Seite und 3.(1.) Seite. 239

Sie Sicfjtigfeit multiplicirt burd) bloffe Sänge eineg fßti§ma

Materie ift beb gieicf)er ^)urd)fdE)nitt§ftä<ä)e ba§ üftaaS ber Cohäsion alg
einet 2Bitfung lebenbiget Grafte einet alles burdjbtingenben URaterie.
Moment, multi.pl. in ein Element.

s IX.Convolut, IV. Bogen, 3. (1. Seite).

Me primitib behegenbe Kräfte bet SJtaterie finb bpnamifd): 'Sie
mecfjanifdfe finb nur beribatib.
Sie et[tere finb butd)btingenb unb ^har auf ähiefadje 21rt ent¬
hebet in ©ubftanj (hie bie 2Bärmematerie) burd) Crtberänberung ober
io burcb unmittelbare 29itfung auf biefelbe aud) in ber fffetne (hie bie
©rabitation§//angief)ung) beibe aber aud) bereinigt im 2öeltfpftem
argiefjenb unb Mftoffung §ugleid).

23on bem Unterfcpiebe

ber qbalitatiben (ber ©pecie§ öcr Materie) unb qbontitatiben Sfjeil-
io barfeit (ber ÜRenge gleichartiger Steile ban berfelbcn ©pecieg)
Ob bepbe ing Unenblicbe geben.
eben baffelbe aud) in ber ßufamenfepung enthebet ber mate¬
rialen ßufairtenfepung bet) einanber (fDiifdfung)
ober ber formalen ßufaiüenfepung, ber aug einer ©ntmifd)ung
20 erzeugten neuen Materie

Ser Übergang
bou ben tuet. 31. ©r. ber 9129. gut ^ß^t)fif
heft er burd) (Stfaprung gefd)äl)e höre er felbft bie fßppfif; aber
gefd)ief)t er burd) ^rincipien ber üftöglicbfeit ber ©rfaptung fo gel)t

*2 Materie r.a. unb ? 4 Die beiden letzten Abschnitte verschiedene Tinte.

5 Am rechten Bande von Kant die Bemerkung: vid. 93ogen A Übergang 6. 1
Links daneben am oberen Bande: vid. 6.4 £aarrÖf)ren Darüber von fremder
Hand mit Bleistift: 9tl!S Conv Bog IV 6 primitib bemegenbe erst: uranfangtid)
bemegenbe 8 gtuiefac£)e erste Silbe v. a. ? 9 SBärmematerie) v. a. SBärmmaterie
13 Darüber die Bemerkung: 9>6 verte 14 (ber -specie3 ll(aterie) g.Z.
15 21)eile £ v.a. Schlußklammer. (ber SDtenge — ©pecieS) g.Z. 1« geje.
statt: geben. 17-18 materialen verstümmelt. Erste Fassung: entweber ber
SKifdjung zweite Fassung: entmeber ber materialen (3J?ifd)ung) l‘*> formalen
erst: organijdjen 19-20 ber — SDlaterie g.Z.? 23 märe felbft
240 Opus postumum

et bot bet fßppfif a priori borget unb enthält ^ßrincipien a priori jie
anguftellen. ©iefeS ift aber ein befonberer Sttjeil bet 9?2ß. bet [eine
eigenen fßrincipien enthält unb füt fiep ein ©pftem begtünbet melcpeS
abet bloS formal ift.
ift bet Qnbegtif attet a priori gegebenen 23erpältniffe ber berne* 5
genben Kräfte bet Materie melcpe gum empitifcpen ©pftem b. i. gut
^ßppfif erforbetlicp finb.
©S finb alfo ©lementatbegtiffe bet 9t2ß. bie abet nicpt in bie fßppfif
mithin nicpt in bie ©tfaprungSlepte eingreifen, bie aucp nicpt frag*
mentarifcp fonbetn ©pftematifcp in einem ©angen a priori batgefteüt 10
metben fönen. 2Bie ift ein folcpeS formales ©lementarfpftem aus blofjen
gegriffen (g. 23. Slnfcpauungen axiom Slnticipationen bet 2Cßatnep*
mung 2c. Analogien bet ©tfaptung; — fpftematifcpe (Sinpeit beS ©angen
beS empitifcpen) möglicp

ißppfif 15
ift ein empirifcpeS ©pftem ber bemegenben Kräfte bet SOlatetie nnb
ein ptoblematifcpeS ©an|e betfelben. 2)et Übergang tion ben metapp.
21. ©r. gut $ßaturmiffenfcpaft übetpaupt ben formalen fßtincipien bet
ÜKatpematif u. ^ßpilofoppie gemäS nad) fßtincipien a priori oorgeftellt
ift bet Übergang bon jener gu btefem mobep bie üftatpematif nur bie 20
2lnmenbung bet 23egtiffe auf 2lnfcpauungen a priori butd) 2lnticipationen
2c entpölt nicpt als blofjeS aggtegat fragmentarifcp fonbetn nacp ©inem
9ßrincip fpftematifcp bargeftellt opne melcpe fßrämiffen eS gar feine
jKaturmiffenfcpaft geben fan
liefet Übergang ift nicpt bloS fßropäbebtic ben baS ift ein fdpoan* 25
fenbet 23egtiff unb betrift nur baS ©ubjectiüe bet ©tfentniS. ©S ift
ein nicpt bloS tegulatibeS fonbetn aucp conftitutioeS formales a priori
beftepenbeS 9ßrincip bet 91. 2ß. gu einem ©pftem.
Sljiomen ber Ünfcpauung, ülnticipationen ber 2ßarnepmung, 2lna*
logien bet ©tfaptung, jßoftulate beS empitifcpen 3)enfenS übetpaupt. — :to
®ie erftete eripalten matpematifcpe ffßtincipien im ©egenfap mit ben

239, 23-4 tuen et — ift. s. Z. rechts und links neben: $>et Übergang 6 gum
<5 pp ©bftem v. a. fttftem 11 formales ö Sßern 12 axiom s. Z. 12-
13 ?ßarnef)tnung abgekürzt bet SBatnepmung s. Z. 13-14 9lnatogien — empi*
tifcpen) s.Z., Punkt hinter: empitifcpen 16 unb d p 20 ienet v.a. jenem
22 (Einem v.a. einem 23 2ßrämiffen v.a. ptämiffen 25 ipropäbeutiö
26 (ErfentniS abgekürzt. 27 conftitutibeS ö ifkincip
 IX. Conv., IV. Bogen, 1.(3.) Seite. 241

ppilojoppijcpen (au§ Gegriffen) bie §mepte bie Kräfte jo fern jie (burcp
ülpprepenjion) innerlicp bemegenb jinb aB ppilojoppijipe — bie anbern
jo jern jie mecpanijcf)// ober bpnamijd) ober bermitteljt ber bpnamijcpen
mecpanijcp bemegenb jinb
5 9llle Materie ijt uranfänglicp jtü^ig unb alle flüßige ejpanjibel nicpt
attractio gemejen. 2öenigften§ ijt bie Qpee bobon bie ©runbibee
Um gur ^ßppjif, aB einem ©pjtem i)er empirijcpen 9taturmijjenjcpaft
gu gelangen müften borper jßrincipien a priori ber jpntpetijdjen Sinpeit
ber bemegenben Kräfte in ber Staturmifjenjdpaft entmidelt merben ber
io fjjorm nacp in bem Übergänge gur 9J2S. überhaupt bolljtänbig entmidelt
merben, (Sljiomen ber Slnjcpauung, 2lnticipationen ber 2Barnepmung
2c) melcpe eine jßropäbebtif ber ^ßt)t)jxf aB einen Übergang §u berjelben
a priori enthalten unb analptijcp au§ bem blopen begriffe berjelben
abgeleitet merben. — $)ieje$ropäbebtif ijt jelbft ein @pgern melcpe§ bte
io ftorm be§ ©pjtenB ber $ppjif a priori enthält. tan nicpt ein frag*
mentarifcpeS Aggregat fepn ma§ bieje§ ©anpe ber SRoglicpfeit etrter
jRppfif enthält ben aB ein a priori gegebene^ ©an§e mu| e§ notpmenbtg
ein ©pftem fepn roelcpeä feiner SSerminberung ober ißermeprung fäptg
ijt. Sftegulatibe jßrincipien bie gugteidb) conjtitutib jinb.

20 ®ie erjte ©intpeilung ber äußeren ©inenobjecte aB ©ubftansen ijt

bie in Materie unb torper
®ie organijirte ©efcpöpfe macpen auj ber ©rbe cm ©angeS nacp
Qmeden au§, melcpe§ a priori aB au§ einem tetm (gleicpjam bebrüteten
©p) entfproffen mecpjeljeitig einanber bebürjenb jeme unb jemer ©e*
25 bürten ©pecie§ erpält. , , ™ r,
3lud) 9ftebolutionen ber iltatur bie neue ©pecte§ moju ber SJienjcp
gepört perborbracpten.

$ie primitio//bemegenbe Ärajte ber Materie jinb bie bpnamijcpe.

®ie mecpanifcpe jinb nur berioatio. rn
30
SDie erjte bemegenbe Straft ijt bie ber aujjerltcpen 2ln§tepung jo
l hnnamiidi 6 betueqenb jinb 4 jinb dahinter: & verte (vgl. S.244 Z. 16)

• , 7 J, .„„bl FnJp des Ratzes 11 merbenkommapunkt. 14 ttnrb.

gestrichen, ursprünglich wohl Ende des .. Spatium eine
statt: merben. 16 einer v.a ?, * Wan 24 bebürjenb
Zeile, Fortsetzung m größerer, dickerer Schrift. 9 28 Rechter Rand 4
Ö jtcfi mit (??) 26 moju Fortsetzung am rechten Rande. 28 Recntei nana
Zeilen von oben. 30 äufjerücfien g. Z.
Äant’8 Schriften. Opus postumum II.
242 Opus postumum

fern fie burd) 2lbftoffung nicpt eingefcpränft ift ©raüitation— bie groetjte
ift bie ber Slbftofjung innerticp fo fern fie butcf) 2ütjiepung eingefcpränft
ift. — föepbe finb Materien metcpe burd) ipre bemegenbe Strafte fotzet
bilbert bie it)ten fRaum ber Quantität unb Qualität nad) felbft beftifnen.
3ur mecpanifcpen fßonberabiütat ber SRaterie mirb erforbert 5

baff fie bpnamifcp imponberabet fep ben opne biefe irrere (nid)t
locomotiva) bemegenbe Straft mürbe aucp ba§ SSägen unmögticp fepn
©ben fo nrirb ba§u, bafs bie idiaterie mit iprer bemegenben Straft
coercibet fet) eine incoercibele (nämticf) bpnamifcp) bie 2£ärmmaterie
erforbert 10

Urfprüngticp//ftüf3ig ift bie dttaterie, toeld)e ade anbere ftüfjig

mad)t inbem fie biefe burd)bringt; mithin unfperrbar ift
2.) 23on ber bemegenben Straft ber Sftaterie burd) bie ©oercibilitat
be§ 2Bärmeftoff§, at§ mecpanifcp// ober bpnamifcp mirfenbe Straft. i£a§
©ine ift ba§ ißpänomen üom anbern ober bas SdUttel §u ber Xar* 15

ftettung be§ anbern.

®ie objectiüe fßrincipien ber ©efepe für bie bemegenbe Str. b. 3Jt.
finb bie, metcpe a priori burd) bie 33ernunf teintpeitung alter fotcper
mögticpen actiüen ißerpättniffe bem formalen nad) gegeben finb
®ie fubfectiüe finb bie ber ütftecpanif nad) metcpen mir biefe Sträfte 20

in iöemegnng (action) fepen unb empirifcpen Urfprungg mitpin für

bie fßppfi! geeignet. ®ie erftere für ben Übergang üon ben 3Jiet.
21. ©rünben §ur ffßppfif

IX.Convolut, IV. Bogen, 2. (4.) Seite.

SSom Übergang 25

Söa§ ift ein Übergang üon einem $etbe (territorium) ber Sßiffem
fdpaft ju einem anberen? 2Ba§ ift er men biefe gmep gelber ipren fßrim
cipen nacp fpecififcp//üerfd)ieben finb §. 23. ®a§ eine bto§ metappp*
fifcpe 2lnfang§ ©rünbe ber (auf Sßrincipien a priori) ba§ anbere
auf ©rfaprunggprincipien gegründet bocp ein @an§e§ empirifcper ©r= 30

1 Stbftofeung verstümmelt rtidpt g. Z. und Sigel. 4 3taum <5 unb nacp

<5 bcfti Links abgehakt. 8 Sben f0 <5 b 9 fet) 6 ein eine incoercibele
verstümmelt. Schlußklammer noch einmal hinter: SBärmmaterie 12 5 Zeilen
Spatium. 13 Hellere Schrift. 14 bpnamifcp abgekürzt. 15 ju ber v.a. jur
16 4 Zeilen Spatium. 17 für v.a. mär? 22 bie v.a. ber ben v.a. bie
23 Die letzten beiden Absätze links angestrichen und mit Kreuz versehen. 27-
28 ipren ißrincipien nacp erst: nacp ben ißrincipien berfelben (g.Z.) nacp ver¬
sehentlich nicht ergänzt. 29 «m <5 ba§ anbere 30 bocp Ö be (ba?J
 IX. Conv., IV. Bogen, 1.(3. Seite) und 2.(4.) Seite. 243

fentntffe in einem ber $otm nad) a priori aufgufüptenben ©pftem

Sßppfit genant begrünben gölten
Stile SIngiepung in ber «etüptung melcpe ber «erfcpiebbarfeit
mieberftept ift ©tarrigteit. Sie fo ipt hierin innerlid) nid>t tüieberftet)t,
5 ©tarrigleit Sie ürfacpe be^ber «efcpaffenpeiten ift entmeber ponbe*
rabele ober abfolut imponbetabele ^lüfjigteit.
ßopäfibilitat ift ©tarrigfeit melcpe burd) ipte SIngiepung in ber
SurcpfcpnittSflacpe eines SßtiSma bem SIbteiffen burd) ein ©emicpt
gteicf) ift. Sie ift eine gteipen SIngiepung (attractio concatenata) nicpt
io gu fcpäpen nad) bem ©emicpt neben einanber fonbern unterhalb nnb
oberhalb einanber.
Sin fiep finb biefe SIngiepungen (bie ber 9iigefcen| nnb ber 6opa*
fibilität) üon einerlep Saufalität aber in ber SIbmeffung ber Grafte burd)
bie blope ©röfje ift bocp ein Unterfcpieb gmifcpen_bepben bereu einer
15 ber SSeranberung ber fffigur bie SInbere beS 3ufamen^an9^ tnieberftept

(5§ ift aber in ber Dbetfläcpe eines tropfbaren $tüfcigen eine «Übung
bie bem «erfcpieben mieberftept meil ber Stopfen burd) feine SIngiepung
gur gröpt//mögücpen ineren «erüprung ftrebt nnb fo einen ftarren
elaftifcpen Körper oorftellt. — SBen nun oiele fo!d)er ©cpalen fiep ergeugen
20 bie gteiep als perlen gmiftpen einanber eine SIngiepung burd) eure

Ümifcpenmaterie bon frember SIrt abfonbetn, unb ob fre gletd) etngdn

alle flüftiq finb bod) ber «etmifd)ung in iptem Queren mieberftreben
fo mirb ein Stnfcpiepen entfpringen mobep ber Storp er einen größeren
gtaum einnimt meil er fid) burcp bie «emegung einer butepbrmgenben
25 imponberabelen Materie bereu ©töfee mit benen ber ponberabeten

Materie nicpt in gleicpen Son geftimt finb ber «erftpiebung mieberfept.

Ser Übergang
entpält bie fubfectioe «ebingungen ber SIpptepenfion (emptttfep) »ct-
bunben mit ber SIpperception (©pntpetifd) a pnon) im «egnffe ber

1 einem <5 a prio 2 Spatium 1 Zeile. 4 tjr« «W

6 nicht mieberiteht Kommapunkt. 5 Lies, ^tu^tßfeit. f 9 .

n einaSS^S ^ \* H«*e b

20 geftimt ber mieberitepen statt: mieberfekt (U.)

16*
244 Opus postumum.

fßppfif atS ©pftem. SXIfo enthält er bie ^rincipien bet ;??aturforfd)ung

in fo fern biefe felbft ein ©anpeS auSmacpen.
S3et) bem Übergang bon einem territorium gum anberen mirb pier
nicpt ein ©ontinuum gebaut fonbern eS ift eine ft'Iuft bagmifcpen über
metcpe eine 23rüde gefcptagen mirb metcpe betjbe Ufer in SSerbinbung 5

fetten muff metcpe nad) ißrincipien a priori gebanet mirb. — ©ie finb
ißrincipien ber iDtögticpfeit ber (Erfahrung ber bie ©ine afficirenben
bemegenben Kräfte (alfo fubfectibe u. baburd) objectiüe) in einem
©pftem aus empirifcpen datis. — ®aS formale biefe§ Überganges ju
einem empirifcpen ©pftem beftept in ben axiomen ber ütnfcpauung 10
(mathematik) 9tnticipationen ber ©rfcpeinung 2c mit einem Sßorte
in ben ißrincipien ber Staturforfdiung mitpin fubjectioer ifkincipien
ber -ftaturfunbe ®aS Seprfpftem ber $t)pfif ift bie Stnorbnung ber
Materie nad) rprer Gbantitat, Qbatität 2c in einer fpftemat: iftat.
ftorf.cpung 15
®er Übergang aus ©inem $kfbe ber iftaturmiffenfcpaft in baS anbere
metcpeS ipr eigentliches $iet ift nämtid) pier bon ben metapppfifcpen
SInfangSgrünben ber 91908. §ur ißppfif ift eine für fid) fetbft beftepenbe
SBiffenfcpaft metd)e ipr formateS fßrincip a priori unb barunter ftepenbe
©tementarbegriffe atS baS Materiale berfelben enthält metd)e gur ©r= 20
faprungStepre ber 9tatur als einem ©pftem erforbert merben unb
^ßppftf atS empirifd)e 9?aturmiffenfcpaft in einem ©pftem begrüttben
fönen.
ißon ber £)interlift bie bon ©rfaprung abgeleitete 9?aturgefepe itt
ihrer empirifd)en 2tttgemeinpeit atS fotd)e borjutragen bie a priori aus 25

1 enthält bie 3 bem v. a. bet? einem v.a. Einem anberen (5 fept

4 ein v.a. an? 8 baburd) Sigel. 12 fubjectiber v.a. fubjectiben 13 bie?
ber? 2lnorbnuttg abgekürzt. 13 Vor diesem Absatz das Zeichen: 4k au§
erst: non Einem 6».«. e in ba3 anbere erst: ju bem anberen 17 Erst:
if)r metaphififchen 17-18 Erste Fassung: ber metaphhfijcben 2lnfang3gtünbe
zweite Fassung: bon ben metaphh|ifd)en 2lnfang§grünben gtünbe unverbesscrt ge¬
blieben. ift 6 fetbft felbft g. Z. 19 formales f v. a. iß it>r formale^
4ßrincip erst: il)re formale ißtincipien a priori ö enthält unb unb — ftepenbe
g.Z. 20 Elementarbegriffe ö enthält mcld)e ö: ju ©rünbung einer 4ßt}bfif
überhaupt erforbert merben1) mclche 2) empirifcp begrünbet ein ®anße33) in einem
Gpftem au3macf)en fönen 24 Feinere, steilere Schrift. bie bon erst: bie
burcE) Kr.: abgeleiteten 25 empirifcpen g.Z. al§ v.a. atf

Ü erforbert merben <5. 3) metdie <5 aud>? 3) @anße§ ©ameS <5 aul*
machen
 IX. Conv., IV. Bogen, 2.(4.) Seite. 245

ber Vernunft paben gefcfjloffen merben fönen unb Siefen ber Statur*
forfcpung ju lügen. Sa§ 93efonbere (in concreto) üom allgemeinen
(in abstracto) fa gar ba§ ©njelne au§ bloßen Gegriffen ba§ 9111 barau§
gu fd)lie^en ift ein fid) felbft gemachtes Sölenbmerf

5 Sie mecpanifd)// b. i. bon auffen bemegenbe träfte (SQtafdjinen)

finb felbft nur burd) bpnamifcpe ber ÜDtaterie innerlich eigene Kräfte
möglid). — Sergleicpen finb 1) bie bermittelft be§ ,^ebel§ melcpe bie
SSägbarfeit ber Materie burd) ben Srud bezeichnen 2.) ba§ ©eil meines
oermittelft ber Stolle burd) ben $ug bie äufserticf) (med)anifd)) beme*
io genbe traft enthält
3. Sie auf bie Stidpung ber bemegenben traft fcpiefe nnb ftarre
fläche (planum inclinatum) burd) ben ©cf)ub be§ teil§ — e§ fep baff
biefer gmifchen gmep angiepenbc SOtaterien gebrängt mirb ober biefe
bie fläche hinauf getrieben mirb.
15 ©mpirifd) b. i. mit materialen Sßrincipien läjjt fid) feine Sßhhfif
grünben ben bie finb inSgefamt fragmentarifd) ^pfif aber foll ein
©pftem ber bemegenben Kräfte ber Materie au§mad)en felbft in febem
einzelnen Körper 9llfo ift eine allgemeine torperlef)re (physica gene¬
ralis) bem SDtateriale (Spalte) nad) unmöglich unb nur baä formale
20 ber Sßrincipien ber Staturforfcpung fan gegeben merben.

9Dtecpanifd)//bemegenbe Kräfte finb bie melcpe burd) äußere Drt-

bemegung einer ÜDtaterie (vis locomotiua) bemirft merben. Spuamifd)
ift bie innere bemegenbe traft ber Materie an bemfelben Drt folglich
burd) (Sppanfion
25 Sie bemegenbe träfte ber Materie fönten nicpt mecpanifd) 93e*
megungen pcroorbringen men fie nidit gubor im bpnamifd)en 93er*
pältniffe g. SB. ber aitöbepneuben traft be§ SSärmeftoffS unb ber ©perr*
barfeit ober Unfperrbarfeit betrachtet merben müßten, $lüpig ober
ftarr.
00 3) Db eine Stcipc bon einanber fuborbinirten ^läcpenangiepungen

1 unb <5 eine bie 3 blofjen Gegriffen in Klammern. 5 Linker Rand oben.
7 1) g. Z. Oermittelft verstümmelt. 8 burd) — ‘J'rud g. Z. 11 3. S Xie fd)iefe f\lädie
12 planum pl v. a. in 12-13 baä biefer 13 poet) ö fid) 14 u. 24 Links
abgewinkelt. 15 Hellere Schrift. mit erst: auf 17 in? an? 20 bet
ö gjatur iprincipicn verstümmelt. 4 Zeilen Spatium. 21 Ort g. Z.
22 einer ö bemegten 25 Straft 20 juoor 5 v. a. b
 Opus postumum
246

mögtttf) ift — Sltein. ®cn ba§ ©exogene würbe ban feine Materie (bon
bret) Slbmeffungen) fetjn. Sebenb. Straft
Sßon ber fpröben (fragilis) u. bef)nbaten (ductilis) Cohaesibihtat

IX. Convolut, V. Bogen, 1. Seite.

B 5

93on ber Qualität

ber SJiaterie
$on ber glüfcigfeit ober SBeftigleit ber SKaterie *
(Sine ^lüjjigfeit bebeutet eine Materie bie flüfeig ift bie ftlüfcig-
feit einer Materie aber bie 93efd)affenf)eit (Qöalität) berf eiben in jo 10
fern fie flüfcig ift; unb bon biefer ift fjier allein bie 9tebe. — tiefer wirb
bie Starrt)eit (rigiditas) alg it)r SBieberf^iet (contrarie oppositum
= —a) b. i. nidft blo§ ber fanget ber glüfjigfeit (logice oppositum
= 0) entgegen gefegt beit unter fener 93efcf)affenf)eit wirb eine gewiffe
bewegenbe Straft berftanben bie einer anberen wieberftef)t. 15

Sbtan fort ba§ glüfjige in ba§ ©laftifcf)// unb ba§ $ttractiü//flüf}ige

eintfjeilen. ®a§ erftere wirb gewöpnlid) nicf)t ©ine glüfeigfeit genant. —
$ag erftere bebeutet eine blofje gläcpenfraft einer fidj in atten fjßuncten
b!o§ abftoffenben Materie unb ba 9Bärme bie einzige und befante alte
Körper burcpbringenbe repulfibe Straft ift fo fair man bie Söärmmaterie 20
felbft nidft fügtici) ein (Slaftifcf)//glü^ige§ neuen weil fonft wieberum
wegen ber (Slafticität biefe§ 9öärmeftoff§ bie fffrage entftepen würbe
woper fie biefe (Sigenfcpaft pabe. — 5CRan würbe nur fagen fönen:
9öärme ift ba§ wag alle Materien elaftifcf) madft ol)ne bod) felbft elaftifd)
%vl fepn. 25

* biefeg 9Bort mit V (bem Saut eineg bor einem localen bortjer»
getjenben U) müffe gefprodfen werben unb nidft mit bem F (5. 93. ein $eft)
geigt fid) an einer Stelle beg Dbib’g wo eg bon ber ©öttin (Srbe Vesta peijjt:
cui nomen est a firmiter stando.

1 Beziehungsstrich hinter 9tein. ? ®en v.a. 5)er? 5 Von Kant am rechten

Rande mit: No 3. <x, von fremder Hand mit Bleistift am oberen Rande mit: 9te^
Convol. Bog. V bezeichnet. 8 Erste Fassung: ©ie ift entweber ftüfsig ober SBeft*
13=—a g. Z. am Rande. ^tüffigfeit ö fonbern 14 gereifte g. Z. 15 Straft
ö in gettti anbeten b entgegen wirft 17 @ine v. a. eine 18 bebeutet
erste Silbe v.a.? 19 abftoftenber ba b bie 21 ein (Slaftifcf)// v.a.
eine etaftifdje 23 fie sc. SBärmematerie 26 Vor bem b einem einem
b bem U gle 28 Zu Vesta vgl. Ad. S. 123 f.
 IX. Conv., IV. Bogen, 2.(4.) Seite u. V. Bogen, 1. u. 2. Seite. 247

2ltte§ 5Xttracttö//flü^ige
fcpeint mit bet 3unahme bet Sötme
legt ganj u. gar in ba§ @taftifd)//ftügige ühetgugehen metd)e3 in einen
beharrlichen guftanb (bet mit bet Stbnatjme bet Särme nidjt gar auf*
gört) oerfegt rnirb. — 9ltttactiü//flüf}ige bagegen geht mit bet 2lb*
5 nat)me biefe§ alle borget butchbtingenben ©toffS enblicf) in ben 3U*
ftanb bet ©tarrigfeit übet. — Sie ift nun biefe 58eränbetung bet £loa=
tität einet Materie möglich?
(Sie beg bem attmätigen Entfliehen bet Sätnte §unet)menbe ©tärfe
bet Stttraction be§ klüftigen fan nid)t bie Utfacpe einet folgen 58er*
io änbetung fegn. -$en bie 9tnjiet)ung mag fo grofe fegn afe fie motte
fo oerbinbett fie hoch nicht bie 58erfcf)iebbatfeit als ben ©fjataltet bet
^lügigfeit fonbetn nur bie Trennung; ©tarrigfeit aber ift getabe nur
ba§ ma§ biefet 58etfd)iebbarfeit (unb mit it)t bet pijjigfeit) entgegen
gefe|t ift. fan atfo nur eine befonbeteSage oerfchiebenartiger Steile fein
iS bie eine iebeSflatetie fo homogen fie aud) (5.58. ba§ Saffet) &u fegn fcpei*
neu mögen in melche bie batin entgoltene ©toffe gleichfam butdj elec*
tioe Stnjiehung (eigentlich ©töfje unb öiegenftöffc aufgetöfter SJlaterien
bon oetfd)iebenem Sßethältnte §um Sätmeftoff) fo gepaart merben alä
e§ bet SRufje biefet fßartifeln

20 IX. Convolut, V. Bogen, 2. Seife.

neben einanbet in einem gcmiffeu CPefüge am meifteu angemeffen ift,

äum 58egfgiet bah fidi baä gefrietenbe Söffet in ©i§fttäf)lchen (bet*
gleichen §uggen fich in bet feuditeu it'eilte bitbcu fahc unb motau§ et
ba§ Phänomen bet ftJebenfonen finntcid, erftärte) biefe fich in ©djnee-
25 fterne bon fecf)3 in Einet $läd)e tiegenben strahlen in Eieitafeln
biefe enbtid) at§ jufamenmachfenbe glatten burd) bac> 2tnfd)iehen bet
eiöftragten butch ben ganzen Safferforper in Sinfeln oon 60° gegen
einanbet ju Ei§blöcfen (concretio fibrosa, laminea, truncalis)

2 nani unb gar g.Z. am Rande. Gtaftifd,// © r. fl. e 3 nirf)t <5:

enbtid, biefen B^anb 4 gebt erst: ift ber v.a bem 6 ben g.Z
6 biefe v a biefet 7 Spatium 1 Zeile; Fortsetzung in gleicher Schrift. 8 Xie
0 mit ‘ 10 Xen «5 bie 8ur 14 Jan erst: .ft nur g. Z. öetfd,iebenatt.get
g.Z. am Rande; erst: bet 14-15 Xbeüe bie 10 mögen ergänze enthalt
17 Stöbe S v a f 18 oerfdiiebenen 21 angemeffen v. a.. tft Kommapunkt.
24 if^tSfemgeVf , fl. 25 einet , fl. einet 25-26 ^tafeln enbt d,
biefe enbtid, 26 Das zweite enbtid, s. Z. (platten ö ftd, ttt Giöbtodert -7 Gtö-
fttablen 6 5 28 (concretio — truncalis) g.Z. am Rande.
248 Opus poslumum

atte aber bereinigt fid) nad) ben breß jftaumegabmeffungen geometrifd)

bilbeten unb allem 93errüden aug ißren Sagen mieberfteßen mußten
men bie innere ©rfcßütterung beg Sßarmeftoffg bie fteinfte 93emegung
berfelben b. i. bie ütuße retatib gegen einanber fidjem fotlte. — fEiag
©inbringen ber SBärme aber mifcßt bie[e ©temente beg borßer ftarren 5
mieber unter einanber unb mact)t aug ißnen eine Sflüßigfeit
<$)aß bie ©rgeugung ber ©tarrigfeit auf foldje SBeife erftärt merben
!önne bemeifen bie beftimte Figuren metcße ftüßige Materien men fie
Äötper hüben §. 93. bie ©atße ber 93ergtriftaü (menn bie ißren (Stoff
aufgetöft gehabte ^eucßtigfeit berbunftet ift) unb fetbft metallifcße 10

Materien im ©rfalten. ®ie 9tggregirung ber ST£)eiIe in ^afcifetn nad)

ber fpecififdßen 93erfcßiebenßeit ber ©temente ißreg ©emifcßeg burd) bie
©töße (concußiones) beg Söärmeftoffg unb fo §u jagen ber £on ißrer
SSebungen fo fern er burd) fie beftimt ift ift bag mag ber 93errüdung
ißrer Sage mithin bem 93erfd)ieben mieberfteßt burd) bereu ÜDftfcßung 15

bie SJtaterie üorßer flüßig mar.

93on ber SEßirhmg ber 93erüßrung

ber ftiißigen 9J?aterie mit ber 53eften, ber teßtern
fie (bem Stnfcßeine nad)) entmeber Sln^ießenben ober abftoßenben
f£)iefe §ßbrobßnami! ift meber §ßbroftatif nod) £)ßbraulif gehört 20
atfo nid)t gu ben üüiatßematifcßen 9tnfangggrünben ber 9?aturmiffen=
fcßaft unb eigenttid) aud) nid)t jur ^ßßfit fonbern geßt bor if)r boraug
fo baß fie grnar emfnrifcße Xata aig ©egenftänbe ber 9?aturforfd)ung
in 9Infeßung ber bemegenben Kräfte gemiffer Materien beßanbelt

1 alle erst: pfornen bret) <5 geometr 2 bilbeten <5 unb unb ö j
alter statt: allem 4 jidiern erst: bemirfen 5 beg — ftarren g. Z. am Rande.
7 2)ag statt: t$}aß <5 biefeg jo 8 bie ö 33ilbung Sltaterien R. ergänzt: bjaben
9 33ergfriftall <5 rc metdie 9-10 (menn — ift) g.Z. am Rande, unb g.Z.
11 im erst: bet) ö bet) — (Srfalten. g.Z. 13 (corxußior.es) g.Z. am Rande.
jo — jagen erst in Klammern. 14 ber v. a. bie 15 burd) erst: nad)
16 mar. 6: mobet) bod) aud) men jie aufg 9teue burd) @rl)ißung *) mieberum in
Slüfjigfeit berfeßt merben foll bag Sluflöjunggmittel 5. 33. SBajjer1 2) aud) ber=
flüdjtigt unb bet)m ©tarrmerben beg burd) Igiße ®efd)molßcnen eine anbere
9J?ijd)ung abgeben fair.3) 18 leßtcrn v. a. lederen ö b 19 abftojjen (statt:
abftoßenben,) bricht ah. 22 tioraug 6 inbem 23 fo baß eg jmar (mit R.).
jflaturforfd)ung ö bor jid) liegen f)at

x) burd) ®rt)i|ung g. Z. am Rande. 2) j. 33. 2Baffer g. Z. am Rande.

3) Das Komma vor dem ö-Passus nicht getilgt.
 IX. Conv., V. Bogen, 2. und 3. Seite. 249

aber bod) Sßrincipien a priori gebraucht um fie ber ©rfaprung ange-

meffen %u machen.
Sitte flüpige Materie bon einer feften gezogen fan feine Drt-
beränberung bemirfen roeber gum ©teigen an ipr peran nocp fid) nieber-
5 märtö gu bemegen; beit bie SInjiepung ift auf bie berüprenbe gläcpe
perpenbiculär unb bie Söirfung ber Slnjiepung berfelben j. «. einer
mäprigt//flüffigen SKaterie in einem £aarröf)rcf)en ober gmifcpen jmepen
in einen fpipen Sßinfet gegen einanber geneigten gläfernen glatten ift
bie 93ene|ung beffetben innerhalb feine§mege§ aber ein Sluffteigen
§mifd)en jmepen

10 IX.Convolut, V. Bogen, 3. Seite.

einanber nape gegenüber ftepenben SBänben. — Sinn mirb aber ein

fotcpeö bod) habet) beobachtet; maö fan nun babon bie Urfad)e fepn?
®eine anbere al§ bie concufforifcpe 93emegung beffetben burcf) ben
i5 SBärmeftoff unb bie ftärfere 93erüprungöan3iepung be§ klüftigen mit
bem ©tafe al§ ber Streite beffetben unter einanber moburcp biefe im
Haarröhrchen befinbtiche Materie toie alle concufforifcp//bemegte einen
größeren fRaum einnimt, baburd) büner unb piemit jugfeicp teid)ter
mirb mithin über ben SBafferpaff be§ umftepenben glüffigen gepöben
2c mirb, unb fo fteigt unb gmar fo bap bie Höpen im umgefeprten «er-
pältniö ber ®urd)meffer biefer «öprcpen ftepen.
$eii moltte man feneö 9ßpänomen auf Sftecpnung einer Sln^iepung
beö ©laöringö über bem SBaffer in ber fRöpre fdpeben fo märe eä nicpt
attein eine fotcpe Stttraction in ber gerne anjunepmen fd)on eine füpne
25 Hppotpefe (men gteid) auf einanber gelegte unb nur burcp ba^mifcpen
gelegte bon iprer «erüprung abgepattene feibene gäben fie ju befräf-
tigen fd)einen) fonbern man mürbe ban aud) toopl eine gurüdftopung
beö ©lafeö üon einem glüpigen bicpterer Slrt alö bie obige «öprc mar
l. 93. beö Cmeffilber» morin baö «öprcpett eingetaudtt märe annepmett

1 bod) ö emp fie <5 ju ©eg erfaprung r. a. ®rfat)rung§ 5 ben bie

6 SBitfung <5 biefer berfelben ^93. einer erste Fassung: 38en nun s 93. eine in
der ersten Fassung setzt mit: 9ßen ein neuer Absatz cm. 5- f- *
7-8 ober — flotten g.Z. am Rande. 9 bie ö inere 14 beffetben lies:
berfelben? 15 bte ö «Berührung 93erüt)tung 93erüprung§anäiet)ung ö mit
19 über ben erst: bon bem 2öafferp>afe be§ g.Z. am Rande. 20 mirb Komma¬
punkt. 22 einer erst: bet 24 allein <5 fo 9lttraction — gerne g. Z. am
Rande. 25-26 ba3tbifcf)en gelegte feibene gäben
 Opus postumum
250

müfjen, metcheg eine jener 2tn§iehunggfraft gerabe entgegengeje^te

Qsigenfdjaft fehn mürbe
^ener ©tagring aber über ber 2Bajjerftäd)e im Haarröhrchen fönte
nun §mar atlenfattg jo lange bie 9töt)re inmenbig troden ijt atg ob an
ihm bag SBaffer t)inge üorgeftettt merben; bag fällt aber meg jo batb 5
bie «Röhre inmenbig gan| nafj ijt unb boct) mirb bag SBajjer in berfetben
in gebauter §öhe iiner noct) jdjmebenb ermatten.
®en men bie «Röhre inmenbig burdjaug najj ijt jo hängt bag in*
menbige SBaffer an bem SBajjer momit bie 9töt)re jct)on bene^t mar
unb aud) bleibt, ba ben bieje SBafferfäute burd) nid)tg getjinbert mirb 10
big gum Sßafferpaffe herabgufincfen meit bag Söajjer unterhalb eben
jo biet Stnjie^unggfrajt augübt atg oberhalb unb bie in ber jRöhre (nacf)
ber velaria) auggefhartte 2Bajjerjtäd)e (im Bufamenftuffe ber an ben
Räubern ertjöheten Hügel) in berfetben gigur mit fid) ju nehmen. — ®ie
©rftärunggart jener: Erhöhung beg SSafferg in ber 9?öt)re tan atfo nicht 15
mof>t aug einer anbernllrjad) atg ber gringeren jpecijijcben<3d)meere (ber
Verbünnung) biejer gtüjjigfeit burd) bie ©töfje beg SSärmeftoffg auf ein
ftüfjigeg ämifdjen einanber jo nahe entgegenftet)enben jejten gtädjen
erftart merben.
Umgetefjrt bie Stn^ietjung ber ing Haarröhrchen gebrüdten jtärfer 20
fid) unter einanber ajg mit bem ©tafe ansietjenben Materie betrachtet
utufj bieje üon bem ©tafe atg abftofjenb erfdjeinen unerad)tet eg nur bie
Sln^iehung ber Steile unter einanber ijt. — ®iefe 2tn§iet)ung unb 2tb*
ftojjung ber Steile ber Materie unter einanber nach SSerjct)iebenf)eit beg
bem gtüfjigen fid) mittheitenben SBärmejtojjg !an üon aujjen Vermehrung 2.»
ober Verminberung ber SIttraction ober 5tbjto^ung ber S£f)eite unter fid)
atfo ©tafticität beg gtüfjigen ber Sujt jo mof)t atg beg ©medfitberg in
einer üon betjben ©eiten offenen ©tagröhre bereu ein 2trm aber §aar*
röhrd)en ber Stnbere meiteg ©efäfj ijt bemirfen unb einen feiger ber

1 müjjert Kommapunkt. eine g.Z. jettet 6 ©igenfcba 5 hinge ö

inbem 8 nacf) statt: najj 9 bem doppelt durch dl. bet 9)öf)te statt: bie
9föf)te (Sinn: bet dfanb bet Söhre?). 10 bleibt, dahinter verwischtes Fortsetzungs¬
kreuz. 11-12 rneif — oberhalb s. Z. 12 bie <5 au§ 13 im v.a. bem? bet
erst: bei) bet 14 in — gigut s. Z. 15 jenet: v. a. jenes»: <5 übet 16 mof)l
eine§ mit R. erste Fassung: nicht mof)I anberS als bet v. «.bie 17 SÖätnte*
ftoffS ö jm 18 baS jmifcfjen entgegenftef)enben vorletzte Silbe verbessert.
22 uneracf)tet <5 fie 24 unter v. a. ? einanber 6 faft auch bie bie versehent¬
lich nicht mitdurchstrichen. 25 SBätmejtoffS verstümmelt. 26 ober Dtbftojjung
g. Z. 27 Obedjiber 29 einen v. a. ein ber <5 ©la
 IX.Conv., V. n, 3. Seite und S. 1—3, Rand. 251

toetanbetlichen ©lafticität ber Suft abgeben: tüte icf) e§ an betgleichen

üon bet)ben ©eiten offenen auf einet aber al§ <paattöf)td)en auf
üftotlanbifche Slrt in einen fdfiefen Sßtnfel gebogenen 9töf)te
bemetft gu haben glaube weld)e3 ich ben Suftelafticitätgmeffet
5 netten möchte weichet üom Barometer fo wohl als £hermometer »cfent-
lief) unterfd)ieben ift unb womit man noch 3Serfu<±»e anftelten fan*.

IX. Convolut, V. Bogen, S.l—3, Rand.

93et) bet Büantität bet Sftat.

S3on it)tet Sßägbatteit obet Unmägbatteit: $ie SBägbatleit fefct nicht
l0 bto§ allgemeine SBeltangiehung fonbetn auch Slbftofjung bet Sßiegenben

* Z\e in bag getrodneteHolb 5-93. bie trodene Hol|feile bringenbe iftäffe

womit man einen tunben 93lod ber einen SKühlftein abgeben füll abfprengen
fan geben ein 93et>fpiel üon bet Kraft an bie §anb Welche bag in §aatröhrd)en
einbringenbe 2Baffer ausübt. 9luf welche 2lrt_aber gefehlt biefeö? — ^n
i5 einem gläfetnen Haarröhrdjen müfjte bag barin hängenbe^ Söaffer (wen man
bie Höpothefe beg über ibm anjiehenben ©lagringg annimt) bie SBänbe nicht
aus einanber treiben fonbem fie üielmehr einanber näher §u bringen beftrebt
feon, wen eg in petpenbiculätet Stellung barin fleht. 2lber in ben 8wifd)em
räumen ber getroefneten Holjjfeile bie man alg Haarröhrchen betradjten fan
20 ober auch in anberen üegetabilifd)en ißrobucten §. 93. trodenen unb barauf
mit Sßaffer begoffenen ©rbfen wirft bag barin einbringenbe Söaffer wie eine
«Materie beten 9lnjiehunggfraft in feinen ©lementartheildjen unwitffam ge»
worben unb nur bie ber aibflofeung ing Spiel gefegt wirb. 9Jtan fan alfo bte
bewunberunggwürbige Kraft ber augbehnenben ©ewalt beg tn bte ^wtfdien»
26 räume beg fcolfceg gelungenen Söafjerg fd)werlid, einer anbern Urfad)e al»
ber Setfefeung welche biefeg mit bem 9ßaffer augübt in jwet) Suftarten ober
ber Sörfig berfelben gufd)teiben woüon eine gebunben bie anbere aber wemgfteng
jum Zt)e\l freh gemacht wirb.
1 Suft ö fetjn fan abgeben fan: statt: abgeben: 1-2 bergleidien
ö 9Röt)te non mit Gbeffilber nad) bet © ö mit g.Z 2
6 aber 3 gebogen eine gebogenen hinter eine ö f) 9tof)te fehlt dafür
die Zeichnung. 8 V, 1 rechte Hälfte des oberen Randes. Ergänze:
,u Detmerfen: ? 10 SSiegenben SB v. a. 9IR? 11 bringenbe 9lajfe
t z 12 man <5 weit man 6 man g.Z. runber statt: tunben
Slod ö oon 13 93et)fpiel durch: J verte auf die Fortsetzung am unteren Rande
der 4. Seite verwiesen. an t, «. bon? M mfi&te erst: fan 18 fe*n Komma-
vunkt 19 ber v. a. bed afö doppelt durch al. tan g.Z. 24 be-
LnbetungSmürbige ber R.: 9Kan fann ... bemunberungämurbige auäbehnenbe
©emalt 25 SBaffer statt: 9Baffer§ 26 augubt ö sufdjteiben m <5 tf)r(J
252 Opus postumum

Materie ober ber SBagfdtjate boraug beit fonft mürbe ber Storper burd)
biefe burd)finfen. ©ie mu| eine impermeabele Unterlage tfaben.
— ©ine incoercibete SRaterie märe and) imponberabet; ben fie
ginge mit itfrem ®emid)t attermertg burd)
©tarr ift im ©egenfa| mit ftüfjig biejenige Materie beren Streite 5
bem S3erfd)ieben mieberftefjen.' ^tüfsige mieberftepen biefem nicf)t
fonbern bitog ber Breitung. Sllteg Starre t)at atfo ein ©efüge ®er
SBärmeftoff mirb im gtüfjigen borauggefept ®ie ^tüfeigteit fetber aber
in ber ©rftarrung
SBir erfenen bie Materie atg 23emegtid)eg im 9taum burd) 2tm 10
giepung u. Stbftofjung. $ag abftoffenbe ©ubject (©ubftantia üftou*
menon) fetten mir burcf) ©rfd)einungen unb fönen aud) nid)t Oertangen
nad) bem mag eg an fid) fet) fonbern nur mag eg für unfere ©ine ift §u
erfenen.
©inteitung. 15

läftattfetnat. Stnf. ©. b. -ft. SB. 1) S3emegung bie Oor ben bemegenben

Straften bortjergetft. ©entratfräfte: £id)t u. 5ar^en ©dfatt unb £on.
2.) urfpr. bemegenbe Strafte: 5ln§iet)ung u. abftofjung alg oon fetbft
Urfadje ber 93emegung: metapf)t)f. unb in Stnfepung ber üftaturforfchung
propäbebtifd) §ur Sßfjpfif atg einem ©pftem atg ©rfaprunggtepre. 20

^tufjigfeit u. SSeftigfeit ®ie festere t)at eg nicht mit ber Stn^iehung

in ber 93erüf)rung atg ©egenfap ber Trennung ju tpun fonbern nur mit
ber 33erfd)iebung ber Sage ber üEpeite ©efüge.
9ßt)oronomifd) permeabel (burcb teere 3tfifdt)enräutne) ober bpna*
mifd) burd) Übergang in ben ©rfütteten iRaum 25
9[fted)anifd)//bemegenbe Straft burd) eigene S3emegung ber Sftaterie
gum Uttterfdpebe bon ber bt)namifd)//bcmegenben ba fie fetbft in 9tut)e
ift aber anbere ÜRaterie bemegt. ®ag @emid)t fati nid)t ftatt finben men
eine SJiaterie fetbft in ber SBagfcpate permeabel ift. — Unterfct)ieb ber
SSibrationg// ober Unbutationgbemegung an einem Drt u. ber progreffiben 30

2 impetmeabele rot unterstrichen (mir die letzten Silben). B incoer=

c l b e l e verstümmelt, die ersten Silben rot unterstrichen. i m p o n b e r a b e I die ersten
Silben rot unterstrichen. 4 burd) Sigel. 5 V, 1 rechter Rand, Mitte. im —
ftüfjig g.Z. 7 Iler? aber? 9 5 Zeilen Spatium. 12 oerlangen R. ergänzt: e§
14 6 Zeilen Spatium. 17 färben <5 £on 20 ©pftem <5 ber 21 ledere
22 in — Ü3erüptung g. Z. links daneben. 24 V, 1 unterer Rand. ißporonifd)
25 in in ben 30 33ibration3// die Bindestriche fehlen.
 IX. Conv., V. Bogen, S. 1—3, Band. 253

(Sine abfolut incoercibele Materie ift gugteic^ imponberabet toeit

fie ficf) burcf) ba§ ©an§e alter Materie öerbreitet.
(Sine imponb er ab ete Materie ift men auffer ifer eine anbere ba ift
ein Unbing.
®a§ ©anje aller Materie im leeren 9taum märe ^mponberabel.
(Sine febe Materie in einer Slnbern gleichartigen eingefcploffen ift refpectib
imponberabet
(Starr unb Strobe. Starr u. 3öt)- ©tarr unb etaftifcfe
Concretio fibrosa, laminea, truncalis
fßom ©teigen ber mäffricben gtüfeigfeit in £aaröt)ren u. gmifdfen
2 an^iefeenben tafeln.
®ie fduftöfung ber ©alfee gehört §ur 9ßf)ftfif

Qn bie fßftpfif fcftlagen nur bie bemegenbe Kräfte ber Materie

ein bie auf feinen a priori benfbaren mirfenben Urfad)en u. auf ber
i5 ©pntt)efi§ berfelben bor alter (Srfaferung berufen _
(Sin pfepfifcfeer (nicht matfeematifcfter) Körper ber men em Speil
bemegt mirb aucp in 9ttaffe in berfelben Sirection mit gleicher ©e=
fdiminbigfeit baburcf) gleiche SSemegung erhält ift ein ftarrer Körper. ®er
Stofe melcfeer auf ifen gefcftiefet ift oergticpen mit bem ®rud gegen tfen
20 unenblid). $er ©tofe ber ftüffigen (nicht in SKaffe fonbern tm gtuf|e
bemegten) Materie ift ein $rud.
^er ®rud ber continuirlid) einen ©tofe unenbltd) fletner Sfeetle ber
Materie nacfe einanber bemirft ift bem Qdabrat ber ©efcpminbigfett
aleicb, ift feine lebenbige fonbern tobte Straft meit fie ntcpt m SDtaffe
25 bemegt mirb unb bebarf einer $eit um eine ©efcpminbigfett burd) ben

$rud ju ermerben. ,
<ppbraulifd) ober ppbroftatifcfe bemegenbe Grafte ber Söfaterte.
$on bem metattifcpen ©efüge ber Stnaiefeung u. Slbftofeung.
SSon bem ülufquellen ber fpolfefeile.

1 V 2 Linker Band, letztes Drittel. abfolut g.Z. 3 Weniger geneigte

Schrift. '8 2 Zeilen Spatium 8 I M. ”„nZZ
Schrift 13 1" 3 Bechter Band, unteres Viertel. 11-15 mit (statt, au)) leinen
a priori benfbaren u. auf bet St)ntl,efri berfelben oor aller (Störung betjJenben
fenben Machen beruhen 16 nicht Sigel. Schlußkhmmer hinter: ftorper 17 18
©efchminbigfeit ö bie burch 19 Stoff ö auf melier ^ehenüich^™Murchstnchn
21 Schlußklammer fehlt. 22 contmuttltcf) g.Z 24 9Ietd)' d unö
werben fraglich, da abgerieben. 27 Links neben dem X origen am unteren
Bande' 28 Unterer Band, V, 3, m der Handschrift des Haupttextes der Seite.
254 Opus postumum

ÜUiatpematifcpe ober bpnamifcpe fßrincipien ber 23emegung§ ©efepe

ber Materie. ®iefe gehören entmeber §ur reinen fßppfiologie ober
jur ißppfif
$ie reine ^ßi)t)fiotogie pat e§ mit benen bemegenben Kräften ju
tf)un bie generifcp gu jeber ßrfaprung entmeber bejapenb ober 5
oerneinenb erforbert merben bie ^5fjt)fif b. i. empirifcpe fßppfiologie nur
mit f4)ecififdt)er (Jrfaprung.
®ie reine fßppfiologie pat e§ nicfjt mit ben ©efepen ber 9?atur
(em^irifcb)) gu tpun fonbern btog mit ben allgemeinen fßrincipien ber
iftaturforfcpung mogu bocp gemiffe iftaturerfenntniffe gehören. 10
3.) ©perrbarteit ober Unfperrbarfeit ber ÜDIaterie ift aucp begriff
ber -iftaturforfcpung a priori
4) Modalität ift bie -Jtotpmenbigfeit ber iöemegung ber Kräfte ber
Materie im Söeltganjen burd) bie einzige 2lrt ber 93itbung beffelben
au§ einem etaftifcpen ßuftanbe burd) bie imer fortbauernbe concußion 15
feit bem Anfänge ber 23emegung im aether aufgetöfet ber in £icpt u.
Söärme befielt.

IX.Convolut, V. Bogen, 4. Seite.

C
SSon ber Relation ber bemegenben 20
Kräfte in 21nfepung iprer Sßirfung
unb ©egenmirfung auf einanber.
©ie ift entmeber fperrbar (coercibilis) ober unfperrbar (incoercibilis).
unb bag leptere entmeber relatio ober abfolut.

§ 25

®er Söärmeftoff ift eine fid) unter duffere ®orper unaufpattbar üer*
breitenbe unb fie burcpbringenbe Materie, mitpin incoercibet. — SBeit
nun aucp alte flügge SOtaterie SSarme bep fiep füpren muff bie fiep au§*
breitet biejenige $lüffig!eit aber meldpe tropfbar ift gugteiep eine mägbare
Materie ift fo ift eine unmägbare aber boep tropfbare Materie (bie in 30

IV, 3, Rechter Rand, über dem Absatz: bie ^ßppfif. ©efefce stand erst
in Klammem. 2 )ßf)t)fioIogie erst: 'ptjtjjif (nur halb unterstrichen). 4 Über
dem Vorigen. ^ ogeneriftf) g.Z. 6 Sßppfif ö unb mit ber 8 Über dem
Vorigen. 11 Über dem Vorigen, in etwas dickerer Schrift. 13 Über dem Vo¬
rigen. 16 »emegung ö unb 24 unb — abfotut g. Z. 26 äu&ere ö Materie
29 mägbare <5 ^lü
 IX. Conv., V. Bogen, S. 1—3 Rand und 4. Seite. 255

fid) fetbft gufainenf)ängt) leine attburd)bringenbe Materie mithin bie

SBätme feine gufamenpängenbe glfifjigfeit
®ie 2lngiet)ung metd)e bto§ in bet 23etüf)tung mögticf) ift, ift bet
gufainenpang unb biefer n>ext et aud) bem 33erfd)ieben (nid)t blo§ bet
5 Trennung) miberftefjt ift bet fptöbe; fonft abet bet gefdjmeibige gu-

fainenfjang (cohaesio ductilis)

2Ba§ incoetcibel ift baS ift aud) imponberabet. ®en fepet eS fep
mägbar fo mürbe e§ mit feinem @emid)t auf eine ©cpate brücfen melcf)e
feinem $tude mithin and) bem $utd)gange butcf) biefe ©d)ate mieber*
io ftept unb föiite butcf) einen fotzen Körper gebettet rcetben atfo mäte
e§ nid)t incoetcibel. — SERan fan eben fo umgefef)tt fagen. maS impom
betabef ift ba§ ift aud) incoetcibel. Seit fepet eS fet) fpetrbar fo mütbe
e§ al§ äRaterie eine gemiffe Dbantität t)aben, beten ©töfse fid) butd)
mögen müfjte beftimen taffen b. i. babutcf) baff eS g. 33. auf bie ©djaate
15 brücft, bie fenet im ©infen miebetftanb teiftet butcf) tnetcpe atfo biefe

SCRatetie fpettbat märe. f

2öen abet eine gemiffe 2Ratetie gteid) nicpt abfotut//tmponbetabet
unb abfotut//incoetcibel mäte fo fan fie bepbeS bo<$) retatio namti^
jßetbättniSmeife gegen eine SRatetie bie attermertS auSgebreitet mit it)t
20 oon gleichet Ültt ift. ©o fan ein febeS Dbantum öon SBärmeftoff in bet
allgemeinen oerbteiteten 2Bäimmaterie mebet etmaS mtegen nod) öon
einem anberen SBärmeftoff burd)btungen metben meit biefeS Element
3ttteS erfüttt unb bemegt otjne fetbft öon feinet ©tette bemegtid) gu fepn

®et Übergang entpatt tautet SßerpättniSbegriffe bie a priori in 2tm

25 fefmng bet beraegenben firäfte gegeben finb unb beten Slnmcnbbarfeit
auf ©tfaptung (9Ratutforfd)ung) befonbeter jßtinctpien bebatf um gut
ipppfif ©djritte gu tun bie abet fetbft nod) nicpt in bie 9ßf)t)fif geboren.
1 allburd,bringe 2 aujatnenpängenbe »igfeit g.Z. am Rande J m
erst• auf ber <5 Dberjtädje einer Materie Sßeruf,rung g.Z. 5 fprobe f
„ a j** 7 and) <5 (retatio.) imponberabet. <5: weil e§ fi* burd, alte
ÜDlaterie oerbreitet in ber e§ atfo ats mit jener «erntet fein eigene^ ®etmd)t^aben
fan Hinter: jeti Beziehungszeichen ohne Beziehungswort. 10 unb - weroen
a Z am Rande 11 Erste Fassung: ffltan fan aud) zweite Fassung. 5Dtan fan
Sbfr aW dnüe Fassung: to* fan eben jo IS Jen bar „, a. unperrbar
18 Kommapunkt. beren ©töjse fid, erste Fassung: b.ej.d) 14 taffen <5 e» tnu&te
atfo 15 brücft Kommapunkt. burd, t>. o. m 9 10 wate ö tuen 17 Äen
Sie aber e getoiffe g. Z. 18 jo <5 ijt 19 b,e <5 mit tt)t e 20 fan «5 b
eJ v a fein» ber v.a. bem 21 Sßärmaterie 22 anberen g. Z.
24 Linker Rand oben. 26 Vor 3)aturforjd,ung erst: 3tad)for 27 ©djntte v. a.
jcf)ritte in bie erst: jnr
256 Opus postumum

Bon ber Slngiefyung ftarrer Materien in ber Berührung bie einem

©emicfjte gteidE) ift.
4. Db @ubfiften§ ober bie ^nfjäreng beg Sßärmeftoffg ftattfinbe

IX.Convolut, VI. Bogen, 1. Seite.

®ie §uj'anient)ängenbe Materie fjat bortjer in einem glüfjigen auf* 5

gelofet ober fetbft flüfjig gemefen fetjn müffen meldjeg burd) ben SBarme*
ftoff mittelbar ober unmittelbar gefd)el)en tonte ba ban bet) ©ntmeid)ung
biefeg epanfiben ©toffg (ober Binbung feiner ©jpanfibilität) bie 6on*
cuffionen beffelben eben biefer (Stoff bie Urfacfye ifyrer Befyarrlicfjfeit
in ber Berührung unb bie bemegenbe Straft mar meld)e fcfyeinbarlid) 10

2lnsiet)ung in ber Stt)at aber ®rücffraft mar Materien in bag ©efüge

ber Unberfcfjiebbarteit §u bringen; meldje bon ber fpeterogeneität ber
innigft bemegten (Stoffe abtjängt. ©o bemunberte SSalleriug bie
augnetjmenbe binbenbe Straft beg Btörtelg aug menig Statt unb meljr
gemafdjenent edigtent ©anbe moburd) Btauerfteine nacbbem fie eine 15
geräumig lange 3eÜ bie fflüfjigteiten oerbunftet unb fic^ mit Suft
gefättigt Ratten fo beft gufamen gingen.
2Bag t)ier aber bie propäbebtifdjen ^rincipien ber 9?aturforfd)ung
betrifft fo ift nur ju bemerten bafj ber Begrif beg .Qufaiüentiangeg ^et
93taterie unter bie Begriffe getjöre meldje man a priori problematifd) 20
gu benfen fid) nicf)t entbrecfjen tan um fid) bie formen ber 3ufainen*
fejmng ber 9laturerfd)einungen fpftematifd) borftellig ju mad)en alg fo
biel ©emeinörter mbrin bie fünftige burd) eine allgemeine £opif
ber -KaturmiffenfcEjaft ben fcientififctjen ©ang §u ber legieren antreten
töne. $>en bie gädjer für begriffe einer gemiffen Wrt ©egenftanbe 25
müffen §ubor mofyl eingekeilt fetm etje man eg magen barf fid) an bie
Bearbeitung beg ©tyftemg fetbft gu madjen

1 Letztes Drittel des Randes. 2 Spatium 4 Zeilen. 3 Db erst: $ie

4 Am rechten Rande von Kant mit: No 3ß, am oberen Rande von Kant mit: -ff (in
brauner Tinte; vgl. Ad. S. 116) bezeichnet; von fremder Hand mit: 9te8 Conv. Bog.
VI (in Bleistift). 6 ftüfjig f v.a. ff 8-9 R. ändert in: eben biefer Stoff —
bie ßoncuffionen berfelben — 23ef)arrlid)teit 13 innigft bemegten g. Z. am Rande.
So ö be 14 au3 ä men t(?) mel)r ö ecfig 15 gemafdjenen ecfigten
16 geräumig verstümmelt. 16-17 Suftgefättigt 19 betrfft 21 ficf) g. Z.
22 ftjftematifdj erste Silbe verstümmelt, ö burd) 23 allgemeine g. Z. am Rande.
24 ben erst: einen fcientififdfjen «5 ffortgang in 25 für — ©egenftanbe g.Z.
am Rande. 27 Dieser Absatz gegen die darunter befindlichen s-Zusätze abgewinkelt
(vgl. S. 257, Zeile 24f. und S. 258, Zeile 14ff.).
 IX. Conv., y. Bogen, 4. Seite und VI. Bogen, 1. Seite. 257

üKobalität*
NB. $>ie Unfperrbarfeit ift bon bet Unmägbarfeit nicpt §u treuen;
beit man fan nicf)t mögen mag butcf) bie SBaagjcpalen burdjge^t. Eben
jo otjne ©tarrigfeit leine SBaagbalfen paben unb opne gufamenpang
5 be§ SSiegjamen lein Kollensug

Sßon ben bemegenben Straften bet Materie

Erfteg fpauptftücf
A
5ßon ber £mantität ber Materie

10 §• 1

3n Stnjepung ber Obanütät ift bie Materie entmeber ponberabel

ober imponbetabel b ftü^ig ober SSeft. c Sene attractiü ober tepulfib
d fpettbat ober Unjperrbar
Sßäre alte Materie gleichartig jo mürbe ein jebeg’&bantum berjelben
i5 in SSetgleicpung mit einem anberen geometrifdj lönnen gefdpäpt merben.
37un biefeg aber nicpt angenomen merben fan nämlicp bajj gleiche SSolu®
mina auch eine gleiche Dbantität ber SJtaterie bemeijen jo fan nur eine
bemegenbe traft bie Sllleg butcp jie 93emeglicpe in berjelben Entfernung
oom üftittelpuncte ber Erbe beftänbig mit gleichem SKoment ber
20 ©efcbminbigfeit treibt ein 2Jiaag für bie Obantität ber Materie ab»
geben. - $ie SSägbarfeit eineg fförpetg ijt aljo bag einige fixere
«Kittel ber SSeftimung ber Obantität ber Materie bejjetben. $ie abfolute
Unmägbarfeit fan mit ber allgemeinen 2ln§ief)ung ber ©rabitation mcpt

* $>a bie ÜRaterie entmeber unmittelbar burcf) ben Sinn margenomen

25 ober nur gefcploffen merben fan famt ipren Eigenjcpajten.

1 Unter 2Jtobalität * <5: *on bet ©perrbarfeit unb Unfreirtb»arfeit bet

SORatetie 5 fein lies: feinen 2-6 Der Absatz: NB. und die Überschrift»«*
_ Wate tie s Z. 9 Feinere Schrift als erste Hälfte der Seite. 12 b i.a. a
c ,,® b " L<«. erst: feerrta 1X-13 3" - '■*; '« “
17 io <5 ift 18 bie (5 für 2Me§ 91 v. a. a ®ewegttcf,e ö mit glet 18 lb tu
bet eiben - ®rbe g Z 20 ein erst: bag 21 Der Gedankenstrich gUZ.
22 beffelben / wöbet, ban angenotüen wirb bafs über ö angenomen 6: t>ou
au^ge St 24 Die Sterlnnierkung befindet sich auf der Mitte der Seite (in der-
5n feineren Handschrift wie der zweite Teil des Textes) rechts oberhalb von.
gjfobalität margenomen erste Silbe v.a.?
ftant'3 ©Triften. Opus postumum II.
258 Opus postumum

beftepen urtb bag iöemeglicpe im 9taum mag nicpt miegt (fcplecptpin) ift
eine Materie opne Düantität
@ine ycf)tec£)tt)in//imponberabete Materie märe atfo eine
SKaterie bie für alle mögliche (Erfahrung gar feine Quantität pätte.
@tne folcpe fönte feine SInbere alg bag gange Sßeltall felbft fepn auffer 5
melcpem freplicp gar fein Körper ba ift non bem e§ gegogen merben
unb mot)in eg miegen fönte, ^nnerfjatb bemfelben aber graöitiren
Gürbförper gegen Söeltförper unb biefe gegen einanber mit urfprüngltd)
unb unabänberlicp iprer Statur eigenen ©efepen; ba bann bie ©djmeere
(gravitas) alg befcpleunigenbe Straft (vis acceleratrix) burcp bie Qapl 10
ber ©cpmenfungen beg fßerpenbifetg bag ©emicpt aber (pondus) alg
bag fßrobuct üon jener in bie Sflenge ber in einem Moment bemegten
SJtaterie bag Quantum iprer bemegenben Straft augmacpt.

2öen ein Körper für eine anbere 2Jtaterie permeabel ift fo ift biefe
burcp jenen incoercibel b. i. fie fair nicpt gefperrt merben unb gmar nicpt 15
burd) einen Pufferen Körper atg ©efäfj u. <pülle.
relatiö ober abfotut
©perrbar ober nid)t
2Bäre fie incoercibel fo märe fie aucp ünponberabel ben fie mürbe
burd) jebe ©cpale mit iprem ©emicpte burd)finfen men fie unfperrbat 20
b. i. allermertg permeabel märe.
®ie modalitaet beftept pier barin ob fie ein ©egenftanb ber ®r«
faprung fepn fan. Söäre eine fDtaterie unfperrbar fo mürbe fie burep
jebeg ^inbernig burepgepen
®er ©epritt (greßus) üon ben matpematifepen gu ben pppfifepen 25
Slnfangggrünben (bergteiepen giebtg eigentlicp nicpt) ift niept ein (gort*
fepritt) progreß ober llberfcpritt fonbern ein fßrincip a priori 2c.

1 Schlußklammer fehlt. 257, 22-2 $ie abfolute—jQoantität s.Z. 4 alle <5

un§ 5 bag gange SBeltall erste Fassung: ba§ gange materielle SBeltall 6 ba <5 e$
7 unb ö gu 8 einanber ö nad) urfprüngtid) 6 in ber 9 unb unabänber-
lid) g. /. Statur ö liegenben ©efefjen über ö liegenben <5: begrünbet 12 ber
d SJtate in SJtontent g. Z. 13 Oöantum g.Z.; ö ge (?) iprer d gange
bemegeitbe 14 Das Folgende Zusätze im Text und am Rande, beginnt Mitte
des Textes in der Schrift der Sternanmarkung zu: SJtobatität 17 Rechter
Rand, dickere Schrift. 18 nid)t Sigel. 19 imponberabel abgekürzt. 20 burd)=
finten verstümmelt. fie <5 bet) iprer 21 Links abgewinkelt. 24 jebe §in=
berni§ Links abgewinkelt. 25 Etwas veränderte Schrift. 27 4 Zeilen
Spatium.
 IX. Conv., VI. Bogen, 1. und 2. Seite. 259

$>er §ebel— ^eit — (Seit u. Moben fiub bie einfachen gjtafcpinen.

i. burcp ben 3)rud (in 3 ^uncten) 2 burcp ben ©cpub in gwep 3 burcp
ben 3ug in mepr wie gwep (polyspastus)
5flte§ f^lüpige ift entweber für fiep angiepenb ober abftopenb ftüfjig.
5 elftere ift tropfbar ftüfeig. Qnpärirenb ober fubfiftirenb

NB. 3ur ÜÖtafcpine werben 1. ftarre 2 gufamenpängenbe 3. bieg*

fam gufamenpängenbe Materien erforbert a) ber £>ebet, b) ©eit u.
stoben, c. ®eil. $rud, £ug, ©cpub.

IX. Convolut, VI. Bogen, 2. Seite.

io Stber retatio//imponberabet tan bod) wopl eine SJtaterie int
Weltraum fepn b.i. e§ fönte eine Quantität ber SOtaterie fepn bie bocp
unter ben Umftänben worin fie ift fcplecpterbingä feine Söägbarfeit bep
ficb füprete unb Weber fcpweer nocp teicpt gu neuen wäre unb üon folcper
Strt würbe eine SJlaterie fepn wetcpe alle Körper innigft burcpbränge
i5 unb in feinem Elemente nicpt graüitirt bergteicpen ba§jenige Pppotpe*
tifcbe ®ing ift wa§ man ben SSärmeftoff nent, wa§ alte anbere federte
au§bepnt fetbft aber nicpt auäbepnbar ift wa§ man ntrgenb für fiep (ab*
gefonbert oon atter anberen Materie) pinftetlen fan unb ntcpt fo wopt
für fubfiftirenb al§ bietmepr alten anberen Körpern abpärtrenb gebaut

©ine folcpe imponberabete übtaterie wirb bau aucp unfperrbar (in-

coercibilis)fepn. 2>en ob fie gleicp mepr ober weniger unburcpeanßltcp
(impermeabilis) fepn würbe fo bteibt fte bocp für leben teeren unb er*
fütteten 9taum unberfcptoffen ben e§ liegt tu ber Statur ber Ratern
25 baft fie bie 2öärme in ber «erüprung berfetben mit anberen bt§ gum
©leidigewicpte fiep weepfetfeitig unb gwar innigft imttpetlt
'Sie ©cpäüung ber Quantität ber SOtaterie forbert alfo Utngtepung
(ber ©rabitation); fie erforbert aber aucp ber SSägbarfett patber, burcp

1 Größere Schrift, wie der daneben stehende Haupttext. 2 jtuet) v. a. gtoei

3 «ISÄ w. abgewinkelt. 1-8 **» äen ... mf«*« -
«puncte«!» UnkKr Bmi. 11 »eteaum

St- »
260 Opus postumum

bie fie allein gefcf)ä^t merben Slbftopung unb (Sperrung be§ 9faume§
burcp ben ber Körper ju fallen beftrebt ift. ®en mürbe nicpt bie Sßaag*
fdpaale ober irgenb ein anberer fefter SBieberftanb (ber Sßaagbalfen
unmittelbar) bem fallenben ©emicpte entgegen mirfen inbem er Otaum
in biefer fRicptung fperrt fo mürbe ber auf ipn brücfenbe Körper burcp 5

ipn ungepinbert fallen, unb nur baf? er coercibel ift macpt ba§ SBägen
unb bie Scpäpung ber Quantität ber Materie möglicp. — Sllfo ift eine
jebe ponberabele Söfaterie ^ugleicf) coercibel unb eine incoercibele ÜDlaterie
(bergleicpen bie Söarmmaterie) gugleidp imponberabel.
®iefe§ mirb pier nur barum angefüprt bamit eingefepen merbe bap 10

ber munberbare Stoff ber Söärme nicpt blo§ bep ber ©igenfdpaft bie er
pat bie Körper augjubepnen fonbern aucp in Slnfepung ber Sßerbicptung
berfelben auf bie Scpäpung ber Dbantität ber Materie ©inftu§ pat.

Subfectibe SSBägbarfeit ift bie SOtöglicpfeit, bie Quantität ber Materie

burcp eine SKafcpine ju erforfcpen: melcpe ein §ebel ift. — Dbjectibe 15

38ägbarfeit ift bie 93efcpaffenpeit einer Materie unb ipr SSerpältni§ §u

aller anberen im 9?aum moburcp fie be§ 2öägen3 fäpig ift

®a§ oberfte ^ßrincip ber 93udpmadperep überpaupt napmentlicp aber

in ber pßpilofoppie ift ©prlidpfeit feine Scpmäcpen ber 23emei3grünbe
gu Oerpeelen u. SJRepnungen bie temporär finb für ©emiSpeit auSgeben. 20

®ie grage an Garvc ift ob e§ in feinem ©nbgmecfe fo fepn foll

ober nicpt fepn foll au§ (Sinem fßrincip. ffticpt ba§ pier unb barin 2lc=
corbiren u. fragmentarifdpe SlRepnen.
®a§ ©anpe ber fßpilofoppie (im Spftem) mup eper fepn mie bie
Speile. 25

1 merben? mürben? merben v.a. mürben? 2 ben g.Z. ber v.a. ben
nicpt g. Z. 5 ber ö fa v. a. 7 unb — 2J?aterie g. Z. am Rande. 8 ponbera-
bete p v. a. ? 10 nur g. Z. 12 fonbern g. Z. ber <5 58er $icptung$i(ptigfeit ber¬
felben ipr ©emicpt <5 $idptigfeit g. Z. ber doppelt durch dl. 14 Oberer Rand, bie
v. a. ba§ SDWglicpfeit Kommapunkt. 15 ju v. a. ? ein erst: ber 16 Von einer
an am linken Rande oben. 17 9taum verstümmelt. 18 Linker Rand, letztes
Drittel. 20 SUtepnungen 6 für Dieser Absatz links abgewinkelt, starke Kür¬
zungen und in anderer Schrift als die übrigen Randzusätze. Der nachfolgende Ab¬
satz wahrscheinlich eher geschrieben. 21 Garve abgekürzt. e§ 6 fo 22 ba§
v.a. baff pier v.a. für? 28 ftagmentarifcp 24 muff <5 eper? opne??
 IX. Conv., VI. Bogen, 2. und 3. Seite. 261

IX. Convolut, VI. Bogen, 3. Seite.

gmetjtel <g>auptftücf
B
93on ber Qualität bet Materie
5 ©ie ift entmeber ftüfjig ober SSeft (aut fluida. aut rigida) welche
testete S8efc£)affent)eit beffer burcp ©tarrigteit aulgebrüdt mirb.

§
$>er Unterjc£)ieb biefer Qualität t)at e§ nicpt mit ber ^tn^ietjung
(all einem 2öieber[tanbe gegen bie Trennung) ju ttjun beit biefe mag
io fo grofj fepn mie fie motte fo bteiben bie S£f)eite bei f^tüfjigen boct) eben
fo öerfdjiebbar atl morauf bie gtfifjigleit beruht: nod) meniger mit ber
btofjen Stbftofjung einer fliifjigen Materie in atten if)ten feiten (5. 93.
ber Suft) ben ba finb fie bon fetbft fcfjon burct) itjren 93egtif öon jener
Sln^iefjung aulgenomen fonbern ber Unterfdjieb betrifft tjier bal Sropf-
15 bar// unb äugleitf) 2Bägbar//ftltiffige im ©egenfap bei SBieberftanbel ber-
fetben gegen bal 93erfd)ieben.
©0 mie ber unfperrbare 9ßärmeftoff überhaupt betrautet bie Ur-
facfje ber gtüfeigfeit ift unb ber 93erfcf)iebbarfeit fo ift bie bebingte ©perr-
barteit beffetben nämticf) bie 93inbung ber Sßärme unb ber ©lafticitat

5 Erste Fassung: Sie ift zweite Fassung: Die wägbare Materie ift dritte
Fassung: Sie ift 5-6 welche — wirb. g. Z. am Rande, Beziehungsstrich vor der
Klammer 8 öttalität v.a. Dualitäten 9 (alg — Trennung) g.Z. am Rande.
11 als - beruht: g.Z. 12-13 (g. 93. — fiuft) g. Z. am Rande. 18-14 ihren Segrif
non jener Slngietjung erst: biefen S3egrif baoon 14 betrift 15 unb fjflüffige g. Z.;
die Fortsetzung lautete erst: bag Sropfbat//4) unb jugleid) S5?ägbar//f^lüfsige fofern
e§ blo§* 2) ber SSetfcf)iebung3) ber ^heile nicpt ber Trennung4) wieberfteht im
©egenfah mit bem Starren fo fern biefeg5) blog bem Setfcpieben auch o^nc
Trennung wieberfteht.
^n Slnfepung bepber entgegengefepten 6) ©genfcpaften ift nun ber SSarmeftof
im Stetiben Spiel
15 beg v. a. ber <5: traft bet 9fta SBieberftanbeg 8 f 17 unfperrbare t\ a.
relatib unfperrbare falsch ergänzt, Beziehungsstrich von unfperrbare vor statt hinter:
bet überhaupt betrachtet g. Z. 18 unb — 9Serfcf»iebbarleit g. Z. ift <5 bod)

4) Erste Fassung: £topfbar//flüf?ige wag zweite Fassung: b. i. bag SBägbar//

prlüffiqe (g. Z. am Rande), in dieser Fassung b. i. bag ersetzt durch: unb jugleid)
3) blog g Z 3) Serfcpiebung erst: Breitung 4) Erst: Trennung, dann: Ser*
fdpiebung dann wieder: Trennung 5) biefeg 8 nicht 6) entgegengefepten
g. Z. am Rande.
 Opus postumum
262

burd) fie menigftenö einem Steile nach felbft üermittetft jeneö ©toffä
bet olle Materie burd)btingt Urfacfje bet ©tarrigfeit.
gjtan fort aber annefjmen baf) atleö Stopfbarflühige au§ einer
30^ifdE)ung üon betfd)iebenen heterogenen aber in ber ganzen 9Kaffe
beffetben öerbreiteten Stoffen befiele bie burcf) ihre ©rfd)ütterung ber* 5

mittetft be§ SSärmeftoffö in üetfd)iebene 5|}ulfu§ ber oöcillirenben glüfeig*

feit in ihrem Qnnern na<f) ber 33erfd)iebenen ©chmeere unb ©lafticität
ber ©tementarpartifetn berfe^t merben. SBett biefe Spannung tootinn
fie bie @rfdt)ütterung be§ SBärmeftoffl berfe|t baburd) baf) ber Söärmeftoff
einem gemiffen ©rabe nach gebunben mirb (ohne bod) baf) bie SSärme 10

habet) bertiert) fo merben bie homogenen (in 9lnfet)ung ihrer fpecififchen

©d)mere fo moht alö ©panfraft) gteidhfam in $a£ci!etn gufamentreten
bagu fie burd) bie ©fcillationen ber berfcf)iebenattigen Steile genötigt
merben (in gafern, glatten unb 93Iöden) unb burd) ein auf fotche 2trt
gebilbeteS ©efüge ber 33erfd)iebbarfeit mieberftehen unb bie Materie 15

fid) in einer beftimten $igur (§. 33. beö (Sriftalld) erftarren machen *
55ie Erfahrung lehrt aud) bah ften bie ftii^ige SJtaterie an ber 33it*
bung ipreg ©efügeö im ©rftarren nid)t geftöhrt mirb fie burd) 9Infd)ief)en
(ein ^eftmerben burd) plopd)e§ SSerfcpminben be§ fie flüjgig er*
tjattenben SBärmeftofö, ©rpftaltifation genant) eine gemiffe üteptur be= 20

mirlt inbem fie ftarr mirb.

* ^ene $a3citeln tan man fid) etma nach ber Analogie berer metd)e bie
93ünbel ber SDdtsdelfafern machen Dorftellig machen ba nämlid) jebe Sängen*
fafer men man fie mit bem füticrofcop betrachtet au§ gmet) anbem unb bem
bagmifdjen befinbtidien ©ellengemebe befteht unb men man eine Don bet)ben 25
mieberum burd) ein mehr Dergröffernbeö ÜDiicrofcop betrad)tet mieberum jebe
biefer $afern eben fo au§ gmet) anbern mit bem bagmifdfen liegenben ©emebe
u. fo au3 einer unabfef)lid) langen fReipe ber neben einanber liegenben f^afern
beftehenb margenoinen mirb.

261, 19-1 unb — fie g. Z. ö weldje biefe unfüplbar mad)t 1 üermittelft ä bief
8 l£ropfbarflüf)ige v.a.? 5 Stoffe statt: Stoffen 6 in g.Z. 9 fie <5
bur bie versehentlich mitdurchstrichen. oerfegt ber v. a. be ber SBärmeftoff
erst: bie Sßärme gemiffen g.Z. 11 Schlußklammer fehlt, R. ergänzt: entfielt. Ad.:
nadjläfft (besser). 12 galfciteln 18 bagu fie burd) erst: moburd) ber v.a. ben
15 ©efüge v. a. ©efügen ? mieberftepen v. a. wieberftepe 16 einen statt:
einer 17 an v.a. in? 19 einem statt: ein 19-20 erhaltenen 22 etwa
g.Z. 24 mit 6 einem 25 wen eine (mit R.) bet)b°n <5 burd) 26 ein
ö ftärfer wieberum 6 eben 27 gabern QUg v a aucf)g ©ewebe ©
v. a. be 28 ber <5 ^afern jufam
 IX. Com., VI. Bogen, 3. Seite. 263

NB Xer Übergang mup ja nicpt in bie ((Spende u. f. in.)

eingreifen (Sr anticipirt nnr bie beinegenben Kräfte melcpe a priori
ber $orm nad) gebadet tncrben unb claffificirt bag empirifcp//allgemeine
nur bar nad) um bie 93ebingungen ber 2luffucpung ber (Srfaprung jum
5 93et)uf eineg ©pftemg ber Staturforfcpung barnacp ju reguliren (regu*
latiüe Sürincipien)

©tarrigfeit ift eigentlich) bie ©perrbarfeit einer an jid) unfperrbaren

'Dtaterie b. i. beg Söärmeftoffg in Körpern melcpe bie Urfacpe ber $lüpig=
feit ift. Xa nämlid) bie 2®ärme jurn Xpeil gebunben mirb
io Xer Übergang ift ber ©cpematigm ber gufamenfepung ber beme*
genben Strafte fo fern biefe ein ber pform ber (Sintpeilung a priori ge*
mäpeg ©pftem für eine Sßppfif überhaupt augmacpt. 9llfo bie 9lrdii*
teftonif ber fftaturforfcpung.
Qener Übergang ift bie arcpitectonifcpe (Sintpeiluug ber beinegenben
io Strafte ber ÜJlaterie a priori alg propaedevtic eineg ©pftcmg ber Sßppfif.
@g enthalt bie nottftanbige (Sintpeilung ber notpmenbigen ^Materialien
u. iprer $orm.
$on bcn beinegenben Streiften ber SMaterie in ber SBerüprung
burd) störperbitbung $lüpig ober SSeft.
•>o NB sNantopren
Xap im SBeltanfang atteg burd) SBärmeftoff etaftifd) flüpig mar.
Xap bie Gilbung ber ©alpe beg (Srpftallg u. anberer mit bem SSacpfen
beg sNolpeg, feiner Wafern u. ßelleugetoebeg bagmifdien §u vergleichen.
Xag Xropfbarfliipige mieberftept btog auf ber Cberflad)e bem
25 itferfepieben
Xag SBefte in allen feinen Xpeilen
(Sine abfolut//incoercibele ÜÜiaterie (bie ber Spänne) märe aurii

1 Unterer Rand. 3 ctaffifirt 4 R. ändert in: Sluffucpung bet Üöebingungen

bet (Stfaptung 0 Schlußklainiiier fehlt; die Stelle NH offenbar später als die darauf
folgende Sternanmerkung. 7 Rechter Rand, zweites Drittel. 8 beö v. a. ber
toeldpPt? (sc. SBÜrmeftoff). 0 ift. ha (Kommapunkt?). 10 Andere, dunklere
und fettere Schrift. 11 ein ö Stiftern 11-12 gemciä ein Stiftern (m.R.).
12 R. ändert in: aulntacpen 13 7 Zeile Spatium. 14 arcpitectonifcpe erst:
fpftemntifdpe 20 NB tpaaröpren neben dem Absatz: Tie (Srfaprimg leprt (S. 262.
Zeile 17) in derselben Handschrift wie der Haupttext. 21 Dieser Absatz 3 Zeilen
tiefer in andrer Handschrift als der Haupttext der bisherigen Randcusätze. 2- bem
ö Söacpfe 23 Spatium 2 Zeilen, die folgenden beiden Absätze in der Schrift des
unteren Randes. 27 Dieser letzte Absatz des rechten Randes in der Schrift der
Bemerkung: &cm ben beinegenben Straften (Zeile IS-19).
 Opus postumum
264

imponberabel. ©ine folcpe aber ift in allen Körpern. £>iefe muB ben
gangen Zeitraum einnepmen unb ipn relativ erfüllen wen bie Körper
ponberabel fepn füllen.

®ie innerlicp bewegenbe Grafte ber SJiaterie berufen gu oberft

5
inggefaint auf bem SBärmeftoff
$ie ©perrbarfeit ober unfperrbarfeit ber Sßärmmaterte macpt ben
Unterfcpieb ber glüfcigfeit ober SSeftigfeit aug ®ie SBärmmaterie ift an
fiep unfperrbar
SHttractiö//f lüfjige, e jf)anfib//flüf(ige Materien bepbe bur cp 3Bämtmaterte
bie gebunben u. entbunben werbenfan tt)eil§ coercibel t^eilSincoercibel ift 10

IX. Convolut, VI. Bogen, 4. Seite.

2Ben wir bon ben metapppf. 31. ©r. ber 31. 28. einen ©cpritt gur
fßppfif tpun wollen fo müffen wir fepen bag £>afepn gewiffer bewe*
genber Kräfte alg bie ber 9lngiepung unb Slbftofcung alg ©jiftirenb
borauggufepen alg bie ber ©cpweere gu einem angiepenben Körper 15
ober beg Sßärmeftofg alg pppotpetifdpen ©toffg mit feiner ftraft bet 3lug*
fpanung folglicp fönen wir feine bewegenbe Grafte a priori boraug*
fe|en bon benen wir bocp anfangen wollten um ein ©pftem berfelben
bie fßppfif gu begrunben fonbern bie $bee eineg ©pftemg muB öorpcr
im fßlane (ober für micp) a priori boraugüegen auggebreitet. — 2)er 20
Sttatpematifer muB bie fßonberabilität ber Materie in ber allgemeinen
91ngiepung bie ©oörcibilität in ber Üßärmefubftang ejpanfiben ©ubftang
bie ©oncuffionen im ©cpalt ober bie progreffibe im ßicpt boraug am
nepmen unb bie ogcillatorifcpe in ben Sßellenbewegungen auf ber Ober*
flädpe beg ftüfjigen ©cpweeren muB er alg fcpon pppfifcpe 31nfangggtünbe 25
bor fiep paben inbem er allererft gur fßppfif, alg einer fpftematifepen
Sepre fepreiten will, ©r wirb fragmentarifcp unb burep blope Aggregate
ein ©pftem bauen wollen (Ponderabilis materia. Coereibilis)
4 Oberer Rand. 6 Drei Zeilen tiefer rechts neben: gtoebül .'pauptftücf
7 unb 9 SSärmaterie 7 aul ? (verstümmelt). 9 Links neben: § in dicker Schrift wie
die Absätze: Der Übergang und ^ener Übergang des rechten Randes. 12 ben v. a. ber
13 «ßptjfif abgekürzt. 14 unb verstümmelt. (Sjiftirenb letzte Hälfte verstümmelt.
15 boraul fepen 16 bei v. a. ber 16-17 'Jlulfpanung boraul fepen 17 toit
ö ap 20 ober v. a. ? a priori g. Z. 21 muff von hier an veränderte,
weniger teigige Schrift. 22 ber <5 ötperifepen Sßärmefubftanj g. Z. 23 ober bie
bie 25 flüpigen f v. a. % ©epiueeten <B v.a. f muff all fcpon <5 eine
26 *ßpt)fif Kommapunkt. einet v. a. einel 28 Ponderabilis <5 est Schlu߬
klammer fehlt, daneben roter Strich am Rande. Mittlere Hälfte der Seite ohne Text.
 IX. Conv., VI. Bogen, 3. und 4. Seite. 265

3)ie 9ßppfif al§ ©Aftern beborf eine! 9ßtincip3 mie matt bie be*
megenbe Kräfte bet Statut metpobifdj auffucpen fie in ©taffen eintpeilen
unb fo in 9tnfet)ung bet gufamenfaffung be§ ©anpen geleitet metben
fott. SDaju metben abet SSegtiffe a priori bon ben bemegenben Straften
s etfotbett melcbe auf bie 3ufamenfe|ung jener Strafte §um 93ef)uf bet
©tfaptung pinmeifen. ©ie muffen fiep abjaplen taffen unb feine bet*
felben bocf) au§ bet ‘Ißppfif entlehnt fepn meit biefe bon jenen ipte eigene
©tritt)tung ermatten fott.

1.) Sftetapp. 9t. ©r. b. 913®. 2. Übergang ift ba§ ©pftem bet be*
10 megenben Strafte bet Materie nacp «Begriffen a priori bet möglichen
SSemegung. 3 «ßppfif ba§ ©pftem bet ©efepe bet 93emegung fo fern
fie eine ©rfaptungälepte bet ^atutfotfcpung möglich machen — Un*
mittelbar fan man nicpt oon bet 2Jlet: gut Sßppfif freiten ben mo bon
mit! man anfangen mie fott icp begriffe bon bemegenben Kräften otbnen
15 unb mie $otm geben , „ £ .
$ie bemegenben Kräfte §. 93. bie ©cpmeete muffen butcp ©tfaprung
gegeben metben abet ipte SBitfung ift a priori unter ©efepett.
®ie Sebte bom Übergänge bon bet äftetapp. äur ^ßppftf tft ba§
^Rtincib mit gegriffen a priori bet bemegenben Kräfte bet 9Katerie
20 fpftematifcp §um empitifcpen ©tfenntni§ ber jiatut f ^ eine
befonbete unb propäbebtifcPe 2)i3ciptin um bie »fif at§ ©Pftem bet
empitifcpen fo mopl at§ rationalen fftaturfunbe p ©tanbe §u trugen.
5fhit butcp jene 9ßtäliminatbegtiffe jut ^ßppfif mirb man tn ftanb gefept
metpobifcp einem ©pftem bet 9ßppfif nacpjufotfcpen.
25 Schematism be§ ©pftemS bet bemegenben Strafte fo f em e8a priori
gebaut metben fan. ®ie Materie im ©argen ift ^tomatifiJ b. uJSe*
megung in alten feiten unb 9ftupe im ©anjen S3efdb»ranftt)eit butcp
fiep fetbft abet boep unetmefjticp.

2)ie «Berpetuitat sit venia verbo ober «permanenp bet beme-

so genben Strafte. £>a§ cottefponbitenbe bet ^otpmenbigfeit

—UM Me MsLZZ^l

ttiSm ZuZe, Rani: weniger geneigte Sehn ft. ®t.

darchelriihe«. 10 gegriffen erst: $,incipien »«>>*»'«■*«

**&fSZSi.
gegeben «5
Sigel " 29 Oberer Rani. 30 Zn: *e,betnitat «rglerebe
Ad. S. 116. permanent} abgekürzt.
266 Opus postumum

$ie ftarre Materie in ber dbatität iprer 2In§iepung ift entmeber

Xuctil ober ©probe. ®ie 2lngiepung ber ftarren Materie in ber 93e*
rüprung iprer Streite ift bie ßopäfion. — $er 3ufamenpang melcper
nur entfpringt men mägbare flüfjige ÜRaterie üon ber eines StörperS
abgefonbert mirb ift conglutination anberS — coagulation &
®ie bemegenbe Strafte finb ■entmeber tobte ober lebenbige Strafte
burcp $>ruf u. 3ug ober burcp ©tofj. 2lbftopenb ober 2ln§iepung. fßro*
greffib ober unbulatorifcpe SSemegung. ÜRatpematifäje fßrincipien
bpnamifcpe: roo bie SBemegung OorauSgept unb bie Straft (ßentralfraft)
barauS folgt oberumgefeprt. SaS Riebet) a priori. 10

j£>er ©tofj eines StörperS in SSJtaffe ober im bluffe ber einem ®ruf
gleid) ift 3ener ift in 2lnfepung biefe§ unenblicf). — 3n SCRaffe ponbe*
rabel u. coercibel. fßppfifcper Störper. 3ufa™enfyanS C£in£)eit ber SCRaffe
aller SJiaterie, bloS inere föemegung
ÜRitgetpeilte föemegung ift entmeber progreffio ober ofcillatorifd) m
(burcf) Sßenbuln) SRatpemat. 21. ©r. Qn -fRuffe ober im bluffe: loco-
motiva
®aS 23emeglicpe im fRaum ift ÜRaterie. SDiefe fo fern fie bemegenbe
Straft pat (ber 2tn5iepung ober 2lbftofjung) pat fie entmeber in fRupe
ober als bemegt im bluffe. 20

Simpliciter imponberabel, mitpin aucp incoercibel (ober umgefeprt)

!an feine SLRaterie fepn fonbern nur secundum qvid.
®aS 23emeglid)e im Staunt maS bemegenbe Straft pat ift nur fo fern
ponberabelalS eS aucp coercibel ift. ®en fonft fönte eS nidptgemogen mer»
ben fonbern ginge alles burcp bie Sage burcp. 23om 3uge burcp Stollen. 25
a. 23om ©pftem unferer ©rfaprungen in ber Seit — Statur*
forfcpungSlepre
b. Sßom Seltfpftem — ber Sepre beS QnbcgrifS aller ©egenftänbe
ber (Srfaprung (bemcgenbcr Strafte) als ju Güinem ©pftem gepörig u.
braudpbar.

1 Linker Rand. 3 bie v.a. ber? 5 Links abgewinkelt. 9 Anfangs¬

klammer v. a. ? ($ie angesetzt ?) 12 fpi Sftaffe ? (dem Wortbilde nach: ftm fütant)
12-13 ponberabel abgekürzt. 13 tpppfcper 14 Der Schluß dieses Absatzes
nach rechts, gegen den leeren Teil der Seite, abgewinkelt. 15 Andere, dünnere
Schrift, wahrscheinlich früher als das Bisherige. 20 Die letzten beiden Worte nur
angedeutet. 21 Kommapunkt. Schlußklammer fehlt. 23 Weitere Schrift. 24 $en
fonft 25 58om $uge von hier an wieder enge Schrift. burtf) Sigel.
26 Stiftern verstümmelt. unfern 29 bemegenbe abgekürzt; Ad. bemegenbe
(möglich auch: bemegenbenj ®tnem v.a. einem
 IX. Conv., VI. Bogen, 4. Seite und VII. Bogen, 1. Seite. 267

$)a§ fpröbe u. gälfe ©tarrfepn

©rpftattifirtet SÜofflenftoff demant
3. ) 2)ie Sßatmmaterie al§ ©ubfiftirenb ober Qnfyätitenb,
4. ) ©tfafftung get)t auf ba§ ©ange ber 28atnel)mung
4.) ©inl)eit be§ actiüen ißrincip§ bet ÜSetbinbung alter bemegenben
Kräfte bet Materie. 9Iu§ ben feilen auf§ ©ange u. umge!el)tt fie gu
erfenen.
®ie bemegenbe Kräfte bet SLRaterie gtütibett fid) gute^t auf beut
allüerbreiteten ÜBarmftoff

io IX. Convolut, VII. Bogen, 1. Seite.

$a§ ©pftem bet bemegenben Kräfte bet Materie in fo fern biefe§

§um Übergänge üon ben metapf). 91. ©r. ber fftSÖ. gut gehört
befielt nur au§ groet) ^auptftücfen bem ©lementarfpftem mo üon
ben feilen gum©anpenunb bem 2ßettft)ftem roo üon bem ibeaten
i5 ©angen gu ben feilen fortgefcbritten wirb.

®e3 @lementarft)ftem§
bet bemegenben Kräfte bet Materie

©rfte§ 93ud)
9Som formalen fßrincip bet ©intt)eitung ber bemegenben Kräfte.
20 ‘Sie ©inttjeitung nad) fßrincipien a priori fair nicf)t anber§ als nad)
bem @t)ftem bet ©ategorien gefd)et)en. _ ®ie bemegenbe Kräfte bet
ÜJtaterie metben atfo nad) i£)tet Ooantität, Qualität, Relation
unb 9J7obalität gu betrachten feiert

1 3 Zeilen Svatium. 2 ftoflenftof 44.)-SBatnef)ntung s.Z 10 Dieser Bogen

am rechten Rande von Kant mit: A ©lement. ©t)ft 3 am oberen Rande mt: vide. ©ent.
@hft 2 Slatt 1 @ 2. (vor SSIatt ö: <SX nach Ad. ist der Ausdruck: ©lern. ©Oft-
ungenaue Bezeichnung für: A ©lern. ©Oft.), darunter von fremder Hand in Bleistift
mit- 9^Conv Bo- VII bezeichnet. 11 Der Text beginnt etwa 8. Zeile von
oben. 13 <pauütftüden v. a. <pauf)ttt)eilen ättieVj fcftuptftttden g.Z. am Rande,
m g.Z.; ö bet ^ottfdjreiteng 14 ©eltfOftem ö bet ©Jftem 15 SU -
feilen g.Z. am Rande. 19 formalen f v.a. &. Darunter ö: * 21 ge*
frf)ef)en. <5 unb ®ie v. a. bie
268 Opus postumum

©rfter Sl&fdjnitt
33on ber Quantität ber Materie
überhaupt
SSäre alte ben 9taum erfüllenbe Materie gleichartig unb in gleichen
Räumen gteicf) oerttjeilt fo würbe bie Quantität berfelbert auf emfnrifcfje 5
2trt matt)ematifd) b.i. burd) SJleffung ber 9taume§gröf3en (volumina)
beftiint werben fönen. 2)a nun biefe§ ber oerfcfjiebenen XicEftigfeit
halber nidft angenomen werben fair fo mufs e§ ein bt)namifche3 b. i.
burd) bewegenbe Kräfte wirfenbeS SCTUttel geben wetdjeö bet) ber Be¬
wegung alter Materie mit gleicher ©efdfwinbigfeit bie Quantität ber 10
teueren beftiint gu erfenen giebt welches burd) bie im SfBettraum all¬
gemein ^errfdjenbe ©raoitationöan^iehung in gleichen (Entfernungen
mit gleicher 2tnfang§gefcf)Winbigfeit oon einem SBeltförper öermittetft
einer ÜJiafdfine Söaage genant attein genau öerricfjtet werben fan *
®ie SBägbarfeit (Efßonberabilität) ift atfo bie (Eigenfdjaft ber ECRaterie 15
öermittetft ber attein bie Quantität berfetben in einem gewiffen 23olu-
men erfant werben fafr unb eine fct)Ied)terbing§//imbonberabeIe
EOtaterie ift ein StBieberfprucf) mit ficf) fetbft. f£)en fie wäre eine Sftaterie
of)ne alte Quantität, ©ine reff)ectiO//unmägbare würbe bie fetjn für
wetcRe feine SBaage möglich wäre wobet) gteicf)Wot)t eingeräumt werben 20
fan baR eine ÜDtaterie refpectiö//imüonberabeI fet)n faxt wert
fie at§ ein S^bjeit einer gteidt)förmig uerbreiteten, im al§ unenbtid)
angenomenen tRaum überatt nict)t btoö alte Börger umgebenben fonbern

* 2)a3 Surrogat ber Söaage burd) SRanfebern ift ein fd)ted)ter 93et)elf
an bie (Stelle ber 9Jtafd)ine be§ Hebels?. 5)en ber 9taum in Welchen fie §u- 25

famengebrücft wirb fan nid)t nad) einer Sieget fonbern muff für jebeö ©emicRt
befortbetö, burcRS ©jgeriment, gefuttben werben weit man habet) feine ©leid)-
f)eit ber ©rabe an ber Stange ju erwarten f)at

2 ber Stttaterie g. Z. am Rande. 4-5 unb — bertl)eitt g. Z. 5 würbe ö

eine geometrifd)//matf)ematifd)e iJtudmeffung berfetben d: matf)ematifd) allenfalls
mit 2tnnät)erungen beftimen fönnen hinter: ‘ätnnätjerungen Beziehungsstrich mit 6-
Zusatz am Rande: bie fo weit getjen 5-7 auf em|nrifd)e — fönen, g. Z. am
Rande 7-8 ber — falber g. Z. 8 bt)namifd)e3 <5 Mittel 9 burd) <5 bt)nam
bet erst: einer 10 alter erst: ber 11 beftiint g. Z. am Rande. 12 tjerrfdjenbe
erst: betbreitete 19 mit — ülnfang§gefd)Winbigfeit g. Z. am Rande. 15 3[Jia-
terie ö w 16-17 Sßotumen ö b 19-20 ©ine —wäre s.Z. am Rande. 21 re«
fbectib//imf)onberabe( die erste Silbe von refpectiü // nicht mitunterstrichen.
22 gleichförmig ä burd) ben öerbreiteten, g. Z. am Rande. 29 angenomenen
überatt überatt ö öerbreiteten 27 gefunben ö unb
 IX. Conv., VII. Bogen. 1. und 2. Seite. 269

autf) innigft burcf)bringenben Materie öorgeftettt rnirb bte freplid) nitgenb

t)in falten ober miegen fair (nach bem ©runbfap elementa in loco pro¬
prio non gravitant)

©pftem beg Söeltgebäubeg grünbet ficf» auf allgemeine 21n*

s plpng aller Materie in alle gerne im leeren Baum. gft biefeg ein
bloßer (Srfahrunggfap ober hat er audj ein ^ßrincip a priori pm ©runbe?
Sßoper tjat £upgeng biefeg noch nicht aug Beobachtung gelehrt nach
teplerg Begel? '$>ag 2Bort Slngiefpng braucht Newton perft
alle Materie ift in§ unenbliche theilbar alfo giebtg leine Sltomiftil
io fonbern Fluxion

IX.Convolut, VII. Bogen, 2. Seite.

§2
Bon ber Doalität einer
Materie überhaupt
15 gin phhfifdjer Körper ift ein Büantum üon Materie melcpeS burch
innere bemegenbe Kräfte feine gigur mit einem SBieberftanbe gegen
anbere äußere Kräfte, bie fie p beränbern ftreben, erhält. — glüfcig ift
eine ÜUtaterie melche alg ein ©ontinuum biefer inneren Beränberung
nicht mieberfteht fonbern bereu £heite inggefaint ohne SSieberftreben
20 oerfcpiebbar finb.
S^ropfbarflüfeig märe eine ponberabele flügge SWatene melche burcp
Ülngiehung ihrer Sheile in ber Berührung einen luglichten Körper p
bilben ftrebt unb ipn ohne biefe äußere Berührung mirflid) bilbet.
®ie Bominal//3)efinition ber glüfcigleit einer Materie überhaupt

4 Rechter Rand oben 6 er R.: e3 9 Rechter Rand, untere Ecke. 12 Die

Ziffer 2 scheint später hinzugefügt zu sein. 18 einer ö 9J?a 15 toe(d)e§ v. a.
tueldier 18 al§ — Kontinuum g.Z. am Rande. 21 ponberabele <5 (g.Z. am,
Rande): pgteirf, flüfjige g.Z. am Rande. we\d)e erste (gestrichene) Fort¬
setzung: al§ eine glüfcigteit (substantive)x) borgeftellt rotrb bagegen bte giufitgleit
einer SDtaterie (adiective betrachtet) nur bie Dualität etne§ folcben Stoff bejetcf)*
net - ©ne Materie bie anbere fltifjig macht barf barum felbft nicht eine befonbere
ftltiftigteit genant werben. ®ie eppanfiü//flüfsige SEJlaterte (wie etwa bte Cuft) ift tn
ihren feilen afö welche alle fiel) unter emanber berühren burd, «gen«i«t« e
Von burch an veränderte Schrift. 22 luglichten g. Z. am Rande. 22-28Erste
Fassung: ftöper bilbet 24 ^Definition <5 einer überhaupt g.Z.; 8: (wöbet)

J) (substantive) g.Z. am Rande.

270 Opus postumum

(in beten 93egriff man üon bet ürfadfe biefer 93ilbung abfiefjt) ift bie
S3efdfaffent)eit betfelbeu nacf) melier alle itjre Steile alä ein ©ontinuum
im Stoffe gegen eine unbemeglicf)e $tätf)e nur fucceffiü nicfjt in
SJtaffe, fonbetn im $tuffe (nacf) einanbet tfyeifmeife nicEjt at§ Körper)
nacf) bem ©efefj bet (Stetigleit biefe %Vx6)t Ott// b. i. äufferlicf) be* 5
megenb finb. Stefe Söefdfaffenlfeit fe|t ein ffujioniftifdfel nicfjt ein
atomiftifdfeg Sßrinctp bet Sfjeilbarfeit borau§ b. i. baff bie einanbet in
bet Stoffbemegung fofgenbe Stfeife nicfjt mie ffeine fefte ^örperdfen
fonbetn bi§ §ut Sifferentiafgröffe in§ Unenbfidfe getfjeilt af§ Döantum
continuum affo gebaut metben biefem ^Stinci^) gemäff bie bemegenben 10
Kräfte finb.
? 'Sie fRealerflätung aber einet ^füjfigfeit überhaupt b. i. bet
©runb bet StTiögticfjfeit einer folgen SSefdjaffenfjeit bet Materie ift bie
utfprüngltdfe innere 93emegung felbft in fo fern fie burcf) 2fngiet)ung
tepercufforifcf) unb, nacf) öerfcfjiebenen ©taben bet ^ßonberabilität be§ 15
Stoffe, aggregitenb ift; mo§u man jmar eine befonbete Materie Söärme»
ftoff genant annefjmen ju müffen glaubt mefcf)e§ aber §u einem (Sittel
im (Srfläten füfjrt meit biefet üorgebtictje «Stoff miebeturn ein attburcf)*
btingenbeS ffffüffige üotau§fe|en mürbe mefcf)e§ man eben tjat erttären
motten. 20

&§ muff entmeber eine befonbete Materie ober ba§ ©an|e bet
SOtaterie überhaupt fetjn metdjeS in beftänbiger innerer rebetcuffortfcfjer
^öemegung unb utfptüngficf) bemegenb ift motauf fidt) bie ^füffigfeit
bet Materie gtünbet. Sa§ erftere enttjätt eine ©rflärung im ßirfet;

1 SSilbung erst: S3efd£>affent)eit 2 als — Kontinuum g. Z. am Rande.

4 $luffe 8 bemeg tl)eilmeife 8 fo nicfjt 6 mit einet törper) 8 bemegenb
finb 3-5 nic£)t — (Stetigfeit g. Z. am Rande. 5 Ort// — äufferlicf) g. Z.
5-6 bemegenb 8 finb (nicfjt innertief) bemegenb) 6 $iefe v.a. K)er? 7 ein»
anbei 8 folgen 9 bis jur erst: als ®ifferentialgröffe v. a. Diffetentialgröjfen (?)
8 tfyeilbar 9-10 inS — continuum g. Z. am Rande. 10 alfo g. Z. metben
<5 unb 11 finb. g.Z.; erste, 8-Fortsetzung: einet flüffigen JRatetie mitten als
flie^enbe äflaterie mitten 12 überhaupt g. Z. 13 »efefjaffenfjeit bet g. Z.
am Rande.~ übtaterie <5: bie ein ißrincip berSBägbarteit abgeben foll1)
beftefit barin baff bie innere2) iöemegung einet unmägbaren bie Urfad)e bet SRög»
lidfjteit bet äufferen eines StörperS fepn müffe nacf) 93emegungSgefej)en im ®egenfafje
mit bet Starrigfeit 15 repercufforifcf) 8 ift 16 jmat g. Z. 17 genant
ge v. a. an aber 8 auf nichts 8 auf g. Z. 17-18 ju —Krtlären g.Z. am Rande.
18 ein v. a. eine glü 21 baS ®anf)e erst: ein ®an$eS 23 93emegunq <5 ift
24 ein statt: eine

0 foll 8 liegt 2) innere s.Z.

 IX. Conv., VII. Bogen, 2. und 3. Seite. 271

beit bie glüfiigfeit müffte borget cmgenomen toerben um bie fFtaterie als
eine foldje (fluiditas adiective talis vt fluidum substantiue tale) gu
beulen. 9llfo ift eS nur bie $orm ber föemegung meldfe borauSgefe|t
merben mü^te, toeldfe als in geraben Süden bie üJlaterie in ber 33erül)=
s rung betoegenb ift, (bie ©tarrigleit) ober aus febern fßunct nad) bretp
fadjer $imenfion ben 9taum burd) 23etoegung erfüttenb ift toeldjeS
flüfjig madjt

©in organifd'er Körper (beit eine organifdje Materie ift ein SBieber-
fprud)) ift ein Sb rper beffen einfacher 2t)eil eine abfolute ©intjeit beS
io fßrincipS ber ©g tfteng unb ber $orm alter übrigen Steile beS ©angen
ift §ier toirb ber föegrif beS groedS nid)t oorauSgefe|t fonbern gur
©rflärung ber 3ttögtid)feit eines organifcpen Körpers gebraust, (prin-
cipium existentiae est causa) Ortus phaenomenon est initium quo
orditur serie s existentium
15 ffrlüffig ober SSeft + a u. — a

IX. Convolut, VII. Bogen, 3. Seite.

$er $tü|igleit ift bie ©tarrigfeit ber Materie (rigiditas) entgegen
gefe|t meld)e burd) baS gebräudjüdje SBort SSeft * (soliditas) nid)t fdbjicf-
lid) auSgebrüdt toirb toeil eS me|r ben ©rab als bie öoatität ber auf
20 einanber eintoirfenben fütaterie begeid)net.

* ®er ©oltbität mürbe eper bie ißorofttät entgegen gefe|t merben

1 müßte v. a. muß 2 folcße ö gu benfen Hinter talis durchstrichene

Schlußklammer. 4 müßte Kommapunkt. tuelcße <5 entmeber Ad. ergänzt:
entmeber 8 Linker Rand, letztes Viertel. organif^er verstümmelt 10 $rtn-
eip§ ö beg (Sangen ift unb - gotm g. Z. übrigen g. Z Sßeüe ö ein ?
nimmt ? 11 fonbern <5 aug ber 11-12 fciet - gebraust, g. Z. ohne Beziehungs¬
zeichen 13-14 Ortus — existentium andere Schrift, wahrscheinlich ursprüng¬
licher Text. Das andere hinzugesetzt. 15 Pluszeichen g. Z. Dieser Satz
ganz unten, linke Ecke. 18 (soliditas) g.Z. 18-19 md)t fö«®*«**e
Fassung: nicßt Wot)t neben fcßidtid) am Rande: md)t fejt (bezieht sich auf W
19 rneil eg erste Fassung: meid)eg zweite Fassung: ba eg 20 etnanber ö etnf
21 ber ^ßorofität Die Sternanmerkung steht zwischen dem ersten Absatz des
Textes und § 3
272 Opus postumum

§3
SSon ber SSetbinbung beg tro|tf&ar//glüffigen mit bem Starren
in ©efäffen
©in jeher erfte Anfang ber Söemegung fetjt eine erfte bemegenbe
Straft (primum movens) unb einen erften 93emeger (primus motor) 5
boraug ber nidjt anberg alg einer ber $bee biefer 93emegung folglid)
nur mit grepfjeit bemegenb (libere movens) gebadjt merben fan. Ser
SDRedfanigm ber erften S3emegung ift atfo gugteid) ein Drganigm b. i.
ein Stiftern ber bemegenben Kräfte bie einen 3med alg ipr ffßrincip
mithin etmag i^materielleg §ur Urfacpe paben. — ÜRan fan eine 10
foldje ®raft Sebengfraft (vis vitalis nicpt vis viva beit unter ber
teueren ber lebenbigen Straft öerftept man bie au§ ber mirflicpen
föemegung im ©egenfap mit ber beg nisus gu berfelben) man fan fie fage
id) Sebengfraft ber Materie netten. Sergleicpen finb bie ipre Specieg
erpaltenbe b. i. reprobucirenbe Körper beg ©emädjg// unb beg Spier* 15
reicpg.
3Jtan pat nicpt Urfacpe bag Spftem ber bemegenben Kräfte ber
lepteren gu benen gu gäplen bon benen ber 58egrif empirifcp ift unb bie
in bie fßppfif überfdpreiten. Seit in ber ©laffeneintpeilung ber Körper
nad) Gegriffen überpaupt in organifcpe unb unorganifcpe überpaupt ift 20
bag ijßrincip ber SRöglicpfeit organifcper Gilbungen melcpeg fcpon aug
ber notpmenbigen $bee eineg Urpeberg biefer Söemegungen (nämlicp
eineg erften SSemegerg) alg einer mit greppeit mirfenben mitpin im*
materiellen Urfacpe folglicp aucp bie SDtöglidifeit eineg organifcpen
©pftemg ber Materie alg ein notpmenbigeg ©lieb ber ©laffen* 25
eintpeitung ber bemegenben Kräfte ber SCRaterie a priori gegeben

2 tropfbar// g.Z. Punkt hinter: ©tarren 3 ©efäffen v. a. ©efäfjen?

Darunter die Bemerkung: vide ©lern. ©pft. Statt 1. ©eite 2. Son organifcpen
Körpern 6 einer lies: ein Urheber 8 SJtedpaniäm 2R v,a. m erften g.Z.
10 mitpin — ^materielles g.Z. eine g.Z. 11 Erst: fotcpe Strafte
Vor: vis S nicpt ben unter 12 teueren S berftept man Von ber lebenbigen
an veränderte, feinere Schrift. 14 ber SDtaterie g. Z. 15 erpaltenbe b. i.
g. Z. 18 lepteren <5 nicpt 18-19 unb bie in bie erste Fassung: unb jur
19 iiberfcpreiten g. Z. am Rande; 6: (nidpt jum Ubergange bon ben metapp. 9t. ©r.
ber 979.Ö. gepören al§ Ißnncipien a priori) geporen hinter ö -Jt. durchstrichene
Schlußklammer. Störper v.a. Störpereintpeilung 20 überpaupt <5 ift bie
organifcpe or v. a. un überpaupt g. Z.; d jene biefe ©intpeitung ift Ö aucp
22 ber <5 fjb biefer ö f 23 SetoegerS ö perborgept mit erst: au§ 24 Ur*
facpe 6 a priori gegeben ergänze: perborgept, das ölen gestrichen und versehent¬
lich hier nicht zugesetzt ist (mit Ad.). 25 Materie c5 a priori gegeben
 IX. Conv., VII. Bogen, 3. Seite. 273

9ßa§ bie fRealerflärung ber glüfjigfeit einer Materie überhaupt be*

trifft fo tjat man nictjt Urfactje fie gu fudf)en ben ber begriff öon ihr
fort blo§ negatio auSgebrücft roerben: fie ift eine ftetige nitf)t//ftarre
SJtaterie. 9ßen man alfo bie 9ftöglicf)!eit be§ (Starren t)at erflären fönnen
5 fo ergiebt ficf) bie be§ glüfjigen bon fetbft unb liegt fcfpn im begriffe
©ine befonbere flüf}ig//macf)enbe fütaterie (5. 93. ben hhhothetifd)en
SBärmeftoff) angune^men erflärt jenen begriff im ©irfel; beit biefer
mufj alSbeit fetbft al§ flüfjig bortjer angenomen merben. — Die ©tarrig*
feit (rigiditas) ber Materie bebarf alfo allein einer fRealerflärung.
10 SOtan nent eine Materie bie burd) it)re bemegenbe Kräfte
ib)re ©röfje unb ©eftalt felbft befiimt (b. i. aller anberen mieber*
fteht melche bie le|tere $u beränbern trauten) einen pf)t)fifcf)en Körper
(§um Unterfd)iebe bon bem matl)ematifct)en). SRad) biefer Definition
fann jeber f)l)t)fifct)e törper in gemiffem ©rabe unb äußerem 93er*
15 l)altni£> al§ ftarr betrachtet merben ohne e§ hoch innerlich

93on bem ©tarren fo fern e§ bie 93ebingung ber 9ßägbarfeit ent*

halt a. ©tarrigfeit melche bem 93iegen b. bie melche bem Biehen c. bte
melche bem ©Rieben mieberfteht — vectis trochlea, cuneus. Die
3 potentiae mechanicae grünben ihre 9Jtöglid)feit bemegenbe Kräfte

20 §u fepn auf eine allgemeine äußere bemegenbe traft ber Materie näm*
lieh bic ber 91ngiehung in ber 93erührung burch lebenbige traft
1) Die coercibilitaet ber SORaterie al§ eine§ törper§ gum 93ehuf
beffelben als SDRafdfine. 2) Die incoercibilitaet berfelben als allburd)*
bringenbe ÜRaterie
25 3.) Der ©rab ber ©of)äfibilitat eines ^riSma ift ejtenfiü//©rofjer
men bie Dur<hfcf)nitt§fläcf)e großer ift. 21ber fie bie cohäfibitität ift
intenfiü größer men baS ^ßriSma aus berfelben SCRateric länger ift.
glüfjigfeit ift ber ©tarrigfeit folglich auch bßt 9RögIid)feit ber

1 Vor diesem Absatz das Zeichen: ? 3 eine v.a, einet? 5 be§ va.
ber 6 befonbere ö Materie ben t)bfott)etifcE)en v. a, ber b)ppot£)ettf<±)e
8 atSbefi g. Z. 9 Anfangsklammer verbessert aus Punkt. 11 © r ö § e v. a.
gröfte beftirnt 6 iuirb 12 ein pt)bfii(her 13 jum v. a. im Schluß-
klammer fehlt. (Definition <5 giebt 14 ift jeber statt: tarn jeber (Ct; mit R.)
16 Rechter Rand, zweites Fünftel von oben. ber ö 2R0 (Wa?) 21 bte v. a.
ber burcf) Sigel. Über diesem Absatz beziehungslos: ber §aarröl)ten (als
Zusatz zur Überschrift: S3on ber — ©efäßen, Seite 272, Zeile 2f.gedacht?)
24 5 Zeilen Spatium. 25 eine§ ö 6t) 26 Hinter ift noch einmal %n Klammem:
ejtenfib großer
fi'ant'S ©Triften. Opus postumum II. 13
 Opus postumum
274

gflafcpine bie burd) ben £>ebeI betuegt wirb entgegen gefegt alfo aud)
ber woburcp bie ^ßonberabitität (bie fubjectioe) begrünbet wirb
®a§ s2öefen be3 gluiben beruht auf ber ©igenfcpaft bafj e§ fein
SBärmeleiter ift.
23on ber ©tarrigteit fo fern fie jur ^ßonberabitität (vectis) nötpig ift 5

23on ber gtüfjigfeit in fo fern fie incoercibet ift.

®ie Lnnepmung eine§ 3wed§ ift entweber problematifch, ober
affertorifd). ober apobictifd).
Lite ftüfjige Borger finb üolttomene Lichtleiter ber SBärme äMatle
üollfoinene Seiter Pictet ©tarrigfeit aud) im ©taubigten ®alf 10
NB. ®ie ÜLöglicpteit einer ^tüffigfeit fie fet) elaftifcp ober wed)fei*
feitig aujiepenb beruht auf ber 23eränberlicpfeit aller 23erüprung3puncte
ber SLaterie berfelben burd) bie fteinfte bewegenbe Straft bal)er ©pring=
brunen

IX.Convolut, VII. Bogen, 4. Seite. 15

©in tropfen Söaffer auf föärlappjamen ober ein tropfen OoecP

filber auf £0% Rapier k gefept pat eine gewiffe ©tarrigteit, (wieber*
fiept bem 23erfcpieben feiner STpeile, weit gteicf) nicpt innerlid) bod)
äußerlich). — SBen nun biefer tropfen innerhalb feiner SLaffe etwa
burd) eine ^nnfchemnairac oon anberer Lrt an ben wägbaren ©toff 20
fid) nicht pängenbe SLaterie gleicpfam wie 3ttFcbetfd)alen bie com
centrifd) einanber einfcpliefjen fid) gebilbet patte fo würbe jene flüfjige
SLaterie bto§ burd) bie Ungleicpartigteit ber ÜLifcpung biefe§ ©toffd
bem tropfen unb ber SSerfcpiebbarfeit feiner Speile aud) innerlid)
Söieberftanb leiften b. i. ein ftarrer Körper werben. ■>;,
©ine folcpe Ungleicpartigfeit ber Ltaterie eine§ jeben Körpers !an
man nun gar wopt annepmen ba oerfcpiebener ©toff (ed braucpt gar
nicpt Söärmeftoff ju fepn) fid) in unenbticp fleinen heterogenen in jeher
berfelben aber pomogenen Sagen aggregirt unb ftratificirt baburcp
aber bie Sßeftigfeit bewirdt welche bet) einer burcpgangigen 9Lifd)ung so
nicpt ftattfiuben würbe weld)e je weiter bie Sagen ber Liaterie jebe

1 bie v.a. ben? bewegt entgegen gefep statt: gefept 2 wirb

fehlt. 4, 6 u. 10 1 Zeile Spatium. 7 Weniger geneigte Schrift. 8 apobict.
0 For diesem Absatz daz Zeichen: 4t= 9tid)t(eiter verstümmelt. 10 Zu: Pictet
s. Ad. S. 12S ff. 11-12 werpfetfeitig verstümmelt. 10 ober 0 v. a. g?
19 Schlußklammer fehlt. etwa g. Z. 20 sKrt versehentlich durchstrichen.
22 einfcpliefjen <5 ge jene v. n. jener 23 Ungleid)artigfeit ä iprer 28 nicpt
<5 eben
 IX. Conv., VII. Bogen, 3. u. 4. Seite. 275

einzelne üon bet nächten in £)id)tigfeit t)on einanbet abftänben ben

Unterzieh bet 3etbted)lidifeit (fragilitas) unb bet ©efcbmeibigfeit
(ductilitas) obet aucf) bet 3etteiblid)feit (friabilitas) mie etma bie ©tat*
tigfeit beg Mfteing fa felbft beg fleinften ©taubeg aug bet 3etteibung
5 gegen bie eineg teinen 9Jtetallg §ut $olge haben mütbe.
SXtlen biefen betnegenben ttäften üon üetfcbiebenet 21tt unb ©taben
liegt bag fßtincip bet Ktfdfüttetung (concußio) meldje butd) ben ganzen
SSelttaum f)ettfd)enb unb §mat bie meld)e tt)ie bie bet 2tngiet)ung in bet
©taüitation fo bie 2Ibftof)ung in bet allgemeinen Dfcillation beg allbutdp
io btingenben Wetljetg-il)ten ©tunb t)at offne meldje leine ©tattigfed mit
biefet abet aud) feine SBägbatleit (am §ebel) ftatt fänbe unb meldet
alg unfpettbat butd) feine utanfänglidje unb nie aufpötenbe Agitation
allem anbeten 9Jied)anigm bet Äötpet §um ©tunbe liegt
$ag ©tattmetben aug bet pijjigleit ift imer ein 2lnfduepen (cry-
i5 stallisatio) b. i. ein Übetgang aug bet ^lüfeigteit in bie «eftigfeit beffen
SBetben ein fJlugenbtif ift (men nut nidjtg butd) äupetc Küibtüde batan
geftöfjtt mitb) fonbetn mitb eg ein blopeg ©etinen (coagulatio) mie bet
SMfftein in fßetgleicpung mit bem Jftalffpat unb bie Slnflebung (con-
glutinatio) beg nid)t flüfcig//gemotbenen ift üon bet Koagulation in bem
20 Ubetgange üon bet pifjigfeit *ut »eftigfeit gat fet)r untergeben.
®ie ftflüpigfeit einet Materie (fluiditas adiective spectata) ift üon
bem £3egtiffe einet f^lüffigfeit (fluiduni) ju untetfd)eiben.
eg etmag glüfjigeg (fluidum) fepn müffe mag alle ©tamgfeit
möglid) mad)t unb bafc biefeg allbutcpbtingenb mithin unfpettbat
25 felbft leinet Dttbemegung fällig mithin an einem unb bemfelben Dtte
bemegenb ift, ift bie Kigenfcpaft einet Materie ®ie babutcb mediamfd) (auf
körnet alg 2Kafd)inen) mitlfam fepn fan. 3ene Kigenfcpaft mitb poftu*
liett um bie btep mecbanifcbc ^otenjen 5u beulen tnbeffen bap bie

274 31-1 iebe - näc&ften g. Z. am Bande. 2 ©efdimeibigfeit erst: 3ät)barteit

4 ©taubel ja - Betreibung g.Z. am Bande 5 Hinter bie ausradiertes
Beziehunqszeichen, das am Bande mit angesetztem burd)-Sigel wiederkehrt. b »et-
fdiiener ? 7 Fütterung @ t>. a. e nieldje ö fiel) 9 °Jf5.e.m5n “2
attbutAbringenben be§ <5 Slett)er§ 10 melctje <5 bte 11 ffiagbatfeit SB
v a Sf ö 9ftatt 13 9tted)ani3m v.a, HJledjantfm Zeichen hinter: liegt
1-1 1£» (crvstallisatio) q Z 10 SBetben erst: 2>auet ntd)t§ ö bte 9t
1? mitb Schlußklamnwr fehlt. Ad. schlägt vor: fünften statt: fonbetn B : fonbetn
jonft (besser) 18 «ntlebung <5 (Ütnlötung) 21 SRatene ( <5 objectrt■ bett
°2 unterfdieiben nicht ausgeschrieben. 25 mithin bemfelben v. a. eml f
U Ztelie babutdi 27 Lies: fet,n toben (Ct.) 3ene *. «. !ene Sagen*
fdiaft d mad)t b 28 bret) ö 9Jted)a
18*
276 Opus postumum

SRigibitöt biefer Körper at§ 9Rafpinen rein bpnamifper fßotengen

bagu bebarf, metpe alfo bor jener borpergepen.

$ajj Söärme gur glüfjigfeit gehöre gehört gur ^ßppfif — ober aup
ob e§ eine befonbere ÜJRaterie SBärmeftoff genant gebe.

Sem bipten denso ift ba§ porosum bem rigido ba§ fluidum ent* 5
gegen gefegt
bon ben mepanifpen potenten ber ©tarrigfeit ift bie biegfame
nipt bto§ ^tüfjigfeit entgegen
Cochlea bie hoppelte abfpüfjigfeit ber ftarren §täpe Trochlea bie
hoppelte ßinearbemegung be§ $uge§ w einer Smie 10

Cuneus bie 93emegung her fpiefen ftftäpe in ber Trennung be§

©tarren. — ©tarrigfeit ift Unburd)bringbar!eit ber SRaterie im gufainen*
pange.
Sie Obatität einer 9Raterie fo fern fie ftüfjig ober feft ift !ah nur
auf ponberabel angemanbt merben men man bie ftüfjige fo befinirt 15

baff fie eine fotdEje burp bie ®raft einer auf eine ffftape in continuir*
tipem ©tofje mirfenben ütRaterie ift. Seit eine imponberabete mürbe
nipt brüden.
©rabitation^angiepung atfo ©egenmart im teeren fRaum in§
unenbtipe aber ^mperceptibet, atfo im teeren fRaum. Sop 23emegung 20
burp eine St'raft in einem Drte rnorin ba§ Object nipt ift
9Ran fönte fo mie man organifpe ©ubftangen afö belebt oorftettt
aup bie gange @rbe fo borftelten ben Spiere unter einanber finb aucp
eine§ gur ®oft be§ anberen fo and) ©emäpfe für bie Spiere mitpin
atte gufamen at§ in einem organifcpen ©anpen aber nur nicpt in einem 25
mepanifpen ©äugen angutreffen. ©ie finb 9SRafpinen aber nipt bie
(Srbe felbft.

1 rein g. Z. bpnamifper v. a. btjnamifpe 2 bagu b v. a. b 3 Un¬

terer Rand, veränderte Schrift, nach rechts eingerückt. 5 Linker Rand, zweites
Viertel. denso g.Z. 7 Mitte des linken Randes, in kleinerer Schrift als der
folgende Absatz. Vor Don ein verwischtes Zeichen; falls dieses als + zu lesen ist,
wäre dieser Absatz s. Z. zu S. 275, Zeile 13. 8 entgen statt: entgegen Sinn:
SBiegfamfeit nipt bloß ber gliißigfeit entgegengefeßt? 10 Siniarbetoegung Sine
12 Unburpbringbarfeit v. a. ©urpbringbarteit ber hoppelt burp al. 16 folpe
ift burp bie v.a. ber; ö (Stoß einer 19 Andere (flüchtigere) Schrift und Tinte.
20 Vor alfo Kommapunkt. 21 Straft 6 opne in einem 1 Zeile Spatium. 22 Ver¬
änderte Schrift. 25 in v. a. au§? 26-27 bie v. a. ber? Sinn: ber @rbe felbft?
3efmte3 Gontolut.
 X. C-onvolut, 1. Bogen, 1. Seite.
Einleitung
äßen gmel) äßijfenfchajten intern Objecte nad) gu einer Elafje g. 93.
ber Staturmijjenjchajt gehören ficf) aber mieberum in groet) einanber
5 gmar üermanbte aber hoch ber jjjornt nnb ben «rincipien nad) öer*
jdjiebene ©lieber tfjeiten unb jo gmeh üerjd)iebene äßijjenjchajten aug*
machen g. 93. bie eine metd)e blog meta^^fif^e9tnfang8ßrünbeberSßaB.
bie anbere meld)e al§ ein auj empirijdjen ^rincipien gegrünbeten
®t)jtem ber St. 2B. enthält.
io Stun haben bie erjtere eine natürliche Tenbeng gur lederen bte
rationale Staturforjdjung gur eigentlichen Staturfunbe b. i. bie
johhie begehrt ben Übergang oon jener gu biejer Sßijjenjchajt ja mag
nod) mehr ijt'. biejer Übergang jelbft muh al§ bejonbere in ihrem üni-
jange begeichnete unb in ihrem Inhalte begrengte äßijjenfchajt auj*
i5 gejieltet merben tönen. Teil ^hhfü begnügt jid) nidüjnit einem 91g*
gregat oon äßarnehmungen meldje fragmentarijd) gujamengehäujt (ge*
jtophett) toerben möchten jonbern toill ein Srjjtem be* Empirijchcn
ohne bejjen formale unb gefefclidje SBerfttüpfung beg SJtannigfaltigen
ber ©rjd)einungen im Staunte im ©anhen betjelbcn bag «emujtjetyn ber
,0 äßahtheit berjelben melche Erfahrung hei&t nicht l)ert>orgehen mürbe.
®g ijt nämüd) ein bejonbereg Territorium (ober men man mill
eine «rüde) moburd) bie ©ren|en ber SJtetahhhÜ* mit ber «hbjd in
einen jtetigen ^ujainenhang gebracht merben müjjen unb e§ ijt ein ge*
jährlicher (Schritt (salto mortale) üon bem einen üjer gu bem auberen
mogmijchcn eine meite SÜuft ijt ben Sprung gu mögen, um auj bem
1 Dieser Honen am rechten Hände ölen von Kant mit: Einleitung (abgekürzt) 1.
am oberen Hand von fremder Hand mit: 10tesS Conv. Bog 1 mit 5 eingelegt.
'Ulätt (Bleistift) bezeichnet. 3 ihrem Objecte nad) r.a. U)rer $orm unb i'tim
einten Staffe <5 gehören 5 gmar g. Z. 5-6 aber - uerfdnebene g. Z. am
liande. 7 bios g.Z. 8 als d Söjtetu ein auj g.Z. emjjm^en v.a,
empirifche ö ©rünbe berjelben » Bricht ab? Kommapunkt. 13 fetbjltg.Z. am
Hände. 18 gefehlter 19 berjelben ö bie baö — ber g. Z. am Hände. _0 Wahr¬
heit 22 roobutd) erst: rnetdje
 Opus postumuni
280

Boben ber ©tfaptung manbeln gu fönen, mogu aber nicf)t gehört aug
©tfaprung fonbern für bie ©rfaptung nacp Btincipien ber Möglicpfeit
berfelben bie Baturforfcpung anguftetlen; ben opne §u biefem Bepuf
©runbfape a priori bei) §anb gu paben müpten nur nicpt einmal mie
mir eg anfangen foltten eine ©rfaptung gu macpen melcpe aug einem 5

blopen Aggregat bon BSaruepmungen nicpt perborgept*, meit ipm bie

gotm ber Bereinigung beg äußeren Mannigfaltigen in einem ©angen
(ber äußeren ©irtenmelt) abgept alg melcpe a priori im Berftanbe (bag
cogitabile) angetroffen merben mu| men bie Materie alg ©egenftanb
ber äußeren ©inne (bag dabile) in einem Seprfpftem ber BPPftf gebaut 10

merben folt, metcpem bag ©lementarfpftem ber bemegenben Kräfte ber

Materie correfponbiren föne.

©rftarren beg SBafferg in ©raupen, fabeln, glatten unb Blöden. —-

$)er B^nct — bie Sinie — bie fffläcpen ber Körper finb bie matpe*
matifcpe Elemente ber Baumegbefcpreibung in ber reinen Slnfcpauung 15

SIjiome bet itfnfcpauung SInticipat: ber Söarnepmung Analogien ber

©tfaptung

X. Convolut, I. Bogen, 2. Seite.

Um aber aucp burcp ©rfaptung bie bemegenbe Kräfte ber Materie
in ipret Berfnüpfung gu etfenen müffen borper fßrincipien ber Ben 20

* ©rfaprung ift abfolute (Jinpeit beg Bemuftfepng ber Sßirflicpfeit

eineg ©inenobjectg unb eg giebt nur eine ßrfaprung. SBeft bon ©rfaprungen
gefprocpen mirb fo berftept man barunter nur SBaprnepmungen (empirifcpe
BorfteHungen fo fern fie einanber aggregirt finb) benen nocp biel feplt um
fie gur ©ültigfeit einer ©rfaprung gu erpeben unb alg gur BPPfd gepörenb 25
aufguftelten meil biefe ein ©pftem fepn foll, melcpeg feine SBarpeit nur bon
ber gufamenftiinung aller bereinigten SSarnepmungen gu einem ©angen ben
felben ermartet meltpeg rticpt fragmentarifcp gefcpepen fair.

1 fönen Kommapunkt. 3 anguftellen v. a. anguften 4 miiften 5 an»

fangen erst: anftellen füllten dahinter verwischt (s.Z.): anfa und (5 um
6 Von meil an veränderte, weniger geneigte und dünnere Schrift. 7 äußeren g. Z.
am Rande. 8 Vor: (bag d alg 10 ©inne <5 (alg einem ö ©pftem £ept»
f pftem g. Z. am Rande. 13 Rechter Rand, untere Hälfte, in anderer Schrift als der
Text. 16 Rechter Rand, untere Ecke, das bet hinter ’älnticipat: durch Striche
angedeutet. 17 (Srfaprung zwei Zeilen tiefer beziehungslos <5 Senbeng 18 Am
oberen Rande von fremder Hand: I, 2 (Blei). 19 aucp g.Z. 20 borper <5
ipntpetifcpe 22 Srfaprung. v. a. ßtfaptungen. 26 foll Kommapunkt.
 X. Conv., 1. Bogen, 1. und 2. Seite. 281

tnüpfung berfetben in einem ©pftem (betgleicpen jebet Hörner ift) burcp

ben fßetftanb gum begriffe be§ DbjectS tmtpergepen nacp fßrincipien
melcpe bie Sljiomen ber 2tnf<pauung bie 2tnticipationen bet Sßarnepmung
bie Analogien bet ©tfaptung unb bie ©pntpefi§ bet Stuffaffung (appre-
5 hensio) afö gu einem ©angen empirifcpet fßotftedungen überhaupt füt

ba§ ertenenbe (Subject gepörenb tmtpergepen epe ©rfaptung ergeugt

metben fan metcpe ein ©pftem empirifcpet ©r!entni§ untet bem fftapmen
bet fßppfif begtünbet bem ein formale^ ^Stincip bet SSetlnüpfung jener
SSotftedungen gu einem ©angen a priori untetgelegt ift.
10 ®er Übetgang üon ben Metapp. 91. ©r. gut fßppfif ift alfo nut
fubjectiü auf bie fßtincipien bet fftaturforfcpung eingefcpräntHmb gmedt
nicpt bapin ab um fftaturobjecte üodftänbig aufgufteden ben leine @r«
faptung teicpt gu einem fotcpen empirifcpen ©angen gu. dagegen aber
fan unb fod ba§ formale bet SSetbinbung ber fftaturmomente üod*
15 ftanbig aufgegäplt metben
31bet nicpt ma§ mir gemapt metben unb ma§ un§ empirifcp gegeben
ift fonbetn ma§ mit in bie ©innenüotftedung üon Objecten pineinlegen
ift e§ ma§ ben Übetgang gut fßppfif gefepdcp mögdcp macpt unb ipn
beftimt; ben fo allein tan ein «ßrincip bet Mdutfotfcpung füt bie ^ßppftf
20 al§ ein ©pftem betfetben ftatt finben.
fßppfif ift ^atutfunbe in fo fern fie fubjectiü ade bemegenbe strafte
bet Materie all gu einem £epr//@pftem ber ©tfaptung gepötenb bot*
ftedig macpt in metcpem ba§ Materiale ben Inbegriff biefet Strafte bte
$otm aber bie SSetbinbung biefeS Mannigfaltigen gu einem abfotuten
25 ©angen bet ©egenftänbe bet (Srfaptung auämacpt. — ®a nun ba3
formale eines ©pftemS ba§ fßrincip ift melcpeS adein a priori (alfo mit
föemuftfepn bet fftotpmenbigfeit bet ©äpe)
©tfdicp metben bie $emegung§//Sträfte (vires motnces) al§ be*
megenb (vires moventes) als agititenb b. i. bie 93emegung anpebenb
30 unb continuirdcp fortfepenb üorgeftedt mobep bet begriff eines erften

2 ÄUm — Objects g. Z. am Rande. ^tincipien ö bet 2tnfcp 4 (Stfaptung

<5 unb 4-5 (apprehensio) als g.Z. am Rande. 5 SBorfteltungen <5 enthalten
6 ba§ d ©ubject ertenenbe g.Z. am Rande. ©ubject <5 bet gepörenb> g. .
pfie S bie etieuat ö roirb 7 werben g.Z. am Rande. ©rlentmS o b. t.
8 begrünbet ö : ober aucp nur bagu gepört unb bem g.Z V Hinter turn
neu angesetzt- a p 10-11 nur fubjectiü g.Z. 11 Sßaturforfcpung d b
19 fo 7rst: baburp 21 fie ö bie fubjectiü alle g.Z. 22 fiept// 9-Z.am
Rande ber Erfahrung g.Z. 23 ben 6 gangen 24 SSerbtnbung <5 ber*
felben gu einem ©angen 26 mit erst: bem 27 Bricht ab. 28 Semegung§//
v. a. bewegenbe
 282 Opus postumum

Söetoegerg (primus motor) für bie trangfcenbent b. i. eine Mojje

Sbee unb ©rengbegriff ift ber bie Relation beg botten p bem leeren
fRaum toetd)er fein (Srfahrungggegenftanb fepn fan in ficf) enthält nnb
mit einem fßoftutat ber Vernunft enbigt.

®ag ißtincip nicf)t aug ber (Srfafyrung fonbern für bie (Srfafjrung in 5
ber Staturforfcfpng ntfo guerft nur fubjectib anpftetten mie fie p machen
fet) gefcf)ief)t ber Übergang pr fßfjpfif in roetcf)e noch nicht eingegriffen
merben muh ^ßb)ifo[ofab)ie bor ber ilRathemat.
fßfjifofopfjie tueidhe auf matf)ematifche fßrincipien angemanbt ein
bpnamifcheg ©pftem ^er bemegenben Kräfte pm SSe^uf beg mecha-10
nifcfjen a priori p grünben ftrebt.

®er Übergang pr fan nicht in ben metaphhfifchen Anfangs»

grünben (ber Stngiefpng u. ^urüdftofpng 2c) liegen ben bie geben
gar feine befonberg beftimte bon ber Erfahrung anpgebenbe Gagen-
fdfaften u. man fair feine fpecififche aubbenfen bon benen man miffen 1»
fönte ob fie auch in ber fRatur finb ober auch ob bie Gpifteng bon fotchen
ertoeiglid) fet) fonbern man fair nur empirifch ober bppothetifd) in ge-
miffer abfidjt Phänomene p erffären bidtjten. 9Iber eg gibt hoch auch
begriffe g. 93. bon organifchen Körpern bom fpecififcf) ^heilbaren inä
Unenblidje bie obgleich gebicptet boch pr ißhhfif gehören. Sßärmeftoff 20
— bie Sfjeilbarfeit ber ^erfepung einer äRaterie in oerfchiebene ©pecieg.
Xa§ Continuum formarum

X. Convolut, I. Bogen, 3. Seite.

biefem Übergange ber SDRetapf). 9t. ©r. ber 5R3S. gut f^hpfif
ift ber bon ber Materie pr töitbung ber Körper. (Sin phhfifcher Körper 25

ift ein burd) bereinigte 5tn§iet)ung ber Steile einer Qbantität ber gRatcrie
fid) felbft begrenpnbel ©ange. — (Sin bloheg Aggregat berfetben bet)
bem man bon biefen bereinigenben Kräften abftrafjirt bag einen «Raum

3 tRaum tueldje (Ct.) 5 Linker Rand, zweite Hälfte; etwa 15 Zeilen be¬
ziehungslos darüber ö: fiirS ©ubfect (Zusatz zu S. 281. Zeile 6?) 5-t> in ber zu
streichen? 7 ber lies : burd) ben? 8 Spatium etwa 5 Zeilen. 12 Etwas verän¬
derte Schrift, das Folgende wahrscheinlich früher. 15 u. man feine 18 tpfjäno-
mene verstümmelt. 23 Am oberen Rande von fremder Hand: I, 3 (Blei).
24 Übergange erst: Fortgänge 27 (Mange. d. berfetben berfetben d of)ne
2<-28 bet) — non g.Z. am Rande. 28 biefen v.a. biefe abftrahirt ö men
 X. Conv., I. Bogen, 2. und 3. Seite. 283

einimt ift ein matbematifdjer Körper men er gleid) raumerfütlenb ift

j. 58. ein £ubitfu§ Gaffer in einem ©efäfje meil er fid) nicpt burd) feine
eigene Kräfte begrenzt.
$ie erfte eintbeilung pb)t)jtfd)er törper ift alfo bie in organifdie
ö unb unorganifcfye. ein p^t)fifd)//organifdE)er törper (gum Unterfdjiebe
üon med)anifct)//organifd)en) ift ein foldbjer beffen jeber £f)eit bon Statur
um be§ anbern ÜBitten in it)m fetbft ba ift mo atfo aud) umgetetjrt bcr
begriff be§ ©anjen bie $orm ber Steile äubcrlid) fo mot)l a!3 inner*
tid) (in $igur unb Zephir) beftimt. — Sine fotcbe iBitbung meifet auf
10 eine nad) gmeden mirtenbe fftatururfadje. — $>afj ein folcber tarier
ein befter tarier fet)n müffe tiegt fd)nn im begriffe beffetben. ©ben
fo tan man bie t)erborbringenbe ftraft biefer inneren $orm nirgenb
anber§ al3 in einem bitbenben S3erftanbe mithin blo§ in einer nid)t//
materietten Urfadje fud)en (ben SSerftanb ift SSermögen fpntbetifdjer
,3 <Sint)eit ber Sßorftettungen mit 58emuftfebn) unb ein SSefen ma§ ftd)
einen 3med gum 58eftimungögrunbe feiner Kräfte machen tan mufj
alfo beft
®er «Begriff einer organifcpen Materie enthält in fid) fetbft einen
■JBieberfprud) meil ber (Stoff jur Drganifation für ba§ organifirte Sub*
•2o ject genommen mirb
®ie au§ §erftöt)rter Drganifation übrig bleibenbe Materie ift nid)t
etma§ DrganifcbeS.
58egetatibe§ u. animalifd) ßeben ober (Sintt)eitung in «egetationS//
u. Seben^fraft r .
25 Drganifirt tönen aud) lebenbe corperlidfe 3Befen (Xl)iere u. aJceu-
fctjen) in 58ert)altni§ auf einanber 1. be§ ©efdjledjtg bau fetbft bcr Stäme
u. SSötfer , , u
Db bie fpecififdje ©ntfjeüung ber Materien utS Unenblt^e gebt
ober nur bi§ §ur ißonberabelen u. bem SGßärmeftoff alö imponberabeler
so incoercibeler 2c Materie. — $ie 93egriff§eintbeilung labt ftd) bollenben
bie Störpereintbeilung gebt inö Unenblidfe.
2 nicht fl. Z. 3 Spatium 1 Zeile. 4 erfte g. Z. atfo g. Z 5 unb ö
nnb (Sin <5 otgani Störper g. Z. am Rande. 6 If|eil dahinter 6-Beziehungs¬
strich, der am Rande (ohne Beziehungswort) wiederkehrt 8 hieb innere
Ifjeite g. Z. am Rande. 10 Xn)5 erste Fassung: Wan (iet)t aud) bafe, em 1™
v. a. mufi 12 Straft erst: Urfadje 13 btog g.Z. U Bricht ab. lf u bte
21 Rechter Rand, neben der leeren unteren Hälfte des Haupttextraumes, nid) > ig ■
•>3 ®eaetatibe3? »egetationg? 27 Götter verstümmelt, bricht ab, links abgewinkelt;
das Folgende etwas veränderte Schrift. 23-30 imponberabeler incoercibeler abge¬
kürzt. “ 31 Unenblidje abgekürzt.
 284 Opus postumum

X.Convolut, I. Bogen, 4. Seite.

$ie bitrcpbringenbe traft bei SBacpItpum

^on ber ®id)tigfeit bei SSafferl in großer Siefe ber ©rbe
manometer

Lose Blätter zum 1. Bogen des X. Convoluts. 5

X. Convolut, I. Bogen, 5. Seite.

SSom gufammenpange.
®al moment ber Slcceleration ber $läd)en Sfnjiepung melcpe
bem gufainenpange einel prilmatifcpen törperl ber burd) fein ©e=
tnitfjt abreifft gleid) ift mürbe eine enblicpe 2fnfanglgefd)minbigfeit bie io
alfo in febem Qeittbjeile unenblicpen iRaum §urüdlegte bet) ficf) führen
tnelcpel unmöglid) ift. — (£3 fair alfo feine tobte traft ber S3erüt)rung3=
an§iet)ung bie einem StRoment gleid) ift fonbern el mufi eine tebenbige
traft bei «Stoffel einer innigft burcpbringenben Materie fet)n meldje
biefen Qufamenpang bemirft unb fo mie alte befte Materie borper flüfgig 15
gemefen fepn mu| fo mup el aucf) eine glüffigfeit fepn beren unenblicf)
fcpnellen Stbfje biefen gufammenpang bemirfen. ®iefe burcpbringenb
bemegenbe lebenbige traft benft man ficf) im SBärmeftoff.
SSerfcpiebene gufamenpangenbe törper fönnen fel)r berfcpiebene
Momente bei ßufammenpangel bem ©rabe nad) enthalten; aber bal 20
eine fan nid)t burd) bal größere SRoment bei anberen burd)gef)en ben
fonft märe biefel burd) Slcceleration ermorben mithin fein Moment;
ein burd) 91cceleration ermorbenel Moment aber ift ein Sßieberfprud)
im begriffe.
©E^onfibele ^lüffigf eiten bie fperrbar finb peiffen luftartig. SDie 25
aber burd) Sßerbicptung tropfbar merben Kämpfe

1 Diese Seite leer bis auf die folgenden Bemerkungen in der linken Ecke des
linken Randes; am oberen Rande mit Blei in fremder Handschrift: I, 4. 2 burd)»
btingenbe verstümmelt. Spatium 1 Zeile. 3 großen statt: großer Hinter
Siefe Klecks (über durchstrichenem Wort?). 6 Am oberen Rande in Blei mit
fremder Hand: I, 5 7 Unterstreichung der Überschrift nachträglich. 11 bet)
Jid) führte 12 unmöglich abgekürzt. 16 rnufj <5 einen e3 v. a. ? 17-18 $iefe
77 ^ärmeftoff. s.Z., auf den Rand übergehend. 20 gufammenpanged ö enthalt
"1 ßtöfjen statt: größere (g.Z. am Rande). 22 burd) v.a. nur?
 X. Conv., I. Bogen, 4., 5. und 6. Seite. 285

2)er Übergang üon b. Sfliet: — gut ißppf. get)t burcp bie actus ber
gufamenfepung bei betnegenben Strafte j)er SDtaterie naep ißrincipien
a priori beS ©pftemS ber ükturforfcpung überhaupt

X. Convolut, I. Bogen, 6. Seite.

5 Bon ben organifcpen Störpern
B3eit bie Materie berfetben Begiepung auf innere fttveät pat piegu
aber abfolute (Sinpeit ber ©ubftang erforbert mirb beit QtttecE ift Brincip
ber Bereinigung beS SJtanigfattigen (Mittel) gu (Sinern fo muff biefe
materiell fepn Voeit (Sinpeit in Bietern ben BeftimmungSgrunb ber
io betnegenben Strafte eines fotcpen StörperS enthält metcpe ein ©pftem
berfetben aus einem irteren B^ncip auSmacpt. — ®er organifcpe
Störper ift atfo SCRafdjine beren betnegenbe Straft abfotute (Sinpeit ber
Berbinbung ber burcp feneS ©ubfect betnegten SJtaterie bei) ftd) füprt.
(Sine Straft ift mecpanifcp bemegenb tuen fie burcp bie Bemegung
i5 eines anberen StörperS atfo burcp SSJtittpeitung ber Drtbemegung eines
anberen bemirtt mirb. @ie ift eS aber bpnamifcp men fie ipr bemegenbeS
Brincip in fiep fetbft pat unb niept atS Störper fonbern btoS als Materie
für gu betebenbe Störper folgticp innerpatb feines BaumS bemegenb ift
es ift eine Wmppibotie ber Begriffe öon bemegenben Sträften men
20 maS bpnamifcp in SInfepung ber baburep erzeugten Bemegungen fottte

Oerftanben merben meepanifep nerftanben unb erftärt mirb nnb utm

geleprt ba boep bie gjtöglicpteit ber iÜlafcpine atS eines feften StörperS
baS bpnamifepe BemegungSprincip feiner Sftogticpteit patber borauS*
fept. — Sitte organifepe Störper finb SERafcpinen u. ftarr (rigidae). (SS
25 finb 4 Amphibolien metepe bie bemegenbe Kräfte fpntpetifcp u. a priori

naep BerftanbeSbegriffen niept naep ©rfepeinungen auf [teilen

Bon ben permanent unb ben tranfitorifcp ejpanfibelen f^tüBig-

leiten (fene finb ejpanbirenb, opne ejepanbirt gu fepn).
«Ridjt permanent ejpanfibete glüpigfeiten finb Kämpfe, mattere
30 purement grave. (Basis). Fluide deferent.
1 Rechter Rand, in der Schrift des letzten s-Zusatzes. Übergang abgekürzt.
2 nach ö ein 3 a priori ö eines 4 Am oberen Rande mit Blei m fremder
Handschrift: I, 6. 6 pat <5 fo 8 Mittel nachträglich eingeklammert. 7-8 ben
- ©nem s. Z. 9 imateriel f iinaterial ?) 15 tütittpeilung feiner _ 16 e§ g.Z.
18 belebenbe ? bilbenbe ? Störper <5 bewegen 24 Wttet>.a. 3Hle§. ngidae o ne
Klammern. 26 niept Sigel. 27 Linker Rand. 28 Schlußklammer fehlt. 29 ma¬
ttere 30 grave, verstümmelt. Darunter Bleistiftfragezeichen von fremder Hand.
286 Opus postumum

X.Convolut, I. Bogen, 7. Seite.

Übergänge öon ben äßet. 2t. ©r. ber 9t2B. ^ur fßf)pf. bie 2tmpf)i=
boüe ber fReftepiongbegriffe §u üermeiben unb §mar §um 23ef)uf ber
9faturforfd)ung nad) fßrincipien a priori baburtf) bafj bie bemegenbe
Kräfte beöor fie aB rned)anifd)//bemegenb bargeftettt merben aB bp» .->
namifd) in einem ©pftem berfetben bag mag bie ©inenanfcpauung
betrifft üon ben SSerftanbegbegriffen abfonbern unb eine ber anberen
unterorbnen: ®a bau bie medjanifdje fßotengen ben bpnamifcpen aB
melcpe ben ©runb ber 3ülögli(f)feit ber erfteren untergeorbnet —
2öir fönen in ber üftatur nidjtg anberg forfcpen aB mag mir pinein» m
legen nämtid) bag Sßerpättnig unferer Kräfte ber f^orm nad)

$>ie Dbjecte ober bie ©pntpefB ber 23orftettungen berfelben ent»

meber nad) 23erftanbeg//23egriffen ober nad) finnlid)en 2tnfcf)auungen
a priori borjufteilen.

X.Convolut, I. Bogen, 8. Seite. 15

®ie met. 2t. ©r. ber 9f2ö. paben eine irtere £enben§ jur ©rünbung
eineg (Srfaprunggfpftemg ber bemegenben Kräfte ber ÜJtaterie b. i. fie
enthalten eine ^orberung beg Ubergangeg oon ben met. 2t. ©r. ber
9t28. §ur fßppfif unb fßrincipien a priori ber iftaturforfdiung metd)e nidjt
aug ber ©rfaprung fonbern für bie ©rfaprung in einem ©pftem jener 20
Kräfte ipter f}orm nad) in einem ©anjen oereinigt gebacpt merben
müffen. —f£)ie jftaturforfdpung aber ift fein blinbeg tperumtappen
nad) Söarnepmungen bie fid) fragmentarifd) unb jufättig einanber
aggregiren taffen fonbern ift an ©efepe gebunben nad) metdien fie auf»
gefucpt merben müffen. ■>:,

1 Von fremder Hand am oberen Hände mit: I, 7 signiert (Blei). i> elfteren
ergänze: enthalten Bricht ab; ergänze: roerben 11 unfer 12 Rechter Rand, neben
dem V origen und in gleicher Handschrift. 14 Die obere Hälfte der Seite wird
ausgefüllt durch folgende Bleistiftnotiz: Sittenletjre Jesu öon <2täublin bem II
Inspector *) Ehrenboth2) abgegeben. $tt)et) 93riefe bon Trieftrunk3)
15 Rechts oben von fremder Hand (Blei): I, 8. Am linken Rande von fremder
Hand (Blei, quer geschrieben): 3 17 eineä <5 <2t)ftems 18 enthalten <) bie
£)in(üeifung 20 einem ö mo 21 in einem ö empirifcpen 23 fid) g. Z. am
Rande. 24 fonbern 6 bebarf 24-25 aufgefud)t v.a. aufgefunben?

1) Inspector abgekürzt. 2) Ehrenboth (nachträglich?) mit Tinte eingesetzt.

3) Tieftrunk? (verstümmelt). Zu Stäudlin, Geschichte der Sittenlehre Jesu 1799
vql. Ad. S. 143.
 X. Conv., I. Bogen, 7, 8. und 9. Seite. 287

Tie Einheit beS Raumes ift ein ©runb bet Einheit aller äußeren
Erfahrung men Don SKaterie überhaupt bie Stiebe ift unb eS giebt eigent*
Xicf) nicht Erfahrungen fonbern nur äußere SBatnehmungen metd)e alte
§u Einer möglichen Erfahrung gehören — Tie Themate ber ißhhfit
5 bie a priori ju ber Sttöglichfeit if)reS ©pftemg in feinem gangen Um*
fange gehören muffen a priori ben Übergang a) burd) äftathematif
b) Teleologie 2C. auSmad)en

X.Convolut, I. Bogen, 9. Seite.

SBir tönen in ber Statur feine $orfd)ung ihrer actioen ^tincipien
io anftellen als fo baf$ mir eben fo diel auS ihr ausheben als mir in fie
S3erf)ältniffe ber bemegenben Kräfte h^ein getragen \faben. — Sin*
Ziehung, Slbftofeung. — 93epbe oberflächlich (g. 33. ßuft) ober burch*
bringenb (g. 93. SBärmeftoff unb ©raDitationSangiehung). — ^n ^ub*
[taug butchbringenb ober nur burch Söirfung in ber $etne. — ®urch
iö ein Moment ber 93emegung (mit Stcceleration), ober burch ben ©top
als eines oeften Körpers — SDiechanifch bemegenb (g. 93. Eentrifugaltraft)
ober bloS bpnamifd). — Körper innerlich bitbenb (textur) ober bloS
äußerlich (figur) inetlid) gmedmäpig gebitbet (organifcher Slorper) ober
nur äuherltch//ämec!mähig (5- 93. Ä^inen bloS gum 93ehnf ber ißeme*

9^ich't aus ber Erfahrung fonbern für bie Sftöglichfeit ber Erfahrung
merben fpnthetifche ©äfce a priori Dorangefcpidt gum 93ef)uf ber Statur*
fotfdmna als einem ©pftem ber ©tunbfape berfelben tu etnem aggrega
ber bemegenben fträfte bie einen ^nbegrif ber 9Barnehmungen (empi*
25 rifcher Stellungen) beffen gotm baS ^rtnctp ihrer »«bnÄuiHJ m
einem ©angen ber ^orrn nad) nnb fo ben Übergang bon ben ^e aphr
St ©r ber OT. gut Sßhhfit auSmadü gu melcher bie SMaphPfd bet
Siaturmiffenfchaft (SJtathematif n. »ftotogie) bie nnoermeiblid)e Ten*
beug hat-

* -4 Tie Einheit - gehören links verklammert. 6 gehören <5 unb burch Sigel.

oitation§anjiet)ung fehlt. 14 ober doppe urc a ' ~ «i Rechte Hälfte der

Urh n 7 am Rande 20 u. 25 Schlußklammer fehlt. 21 Rechte Magie aer
» 'LTS» 'von *». (Von fm,*r Hani™, ***** '■ 9
‘>4 ber <5 9Barn einen <5 ©egenftanb 25 ihrer verstümmelt -b nad) )
.4 ber d Idain einen » ' verte auf die Unke Hälfte von I, 10 ve,wiesen.
aul macht ergänze: ift uurcn. vun /
288 Opus postumum

X. Convolut, I. Bogen, 10. Seite.

SiefeS ©pftem ber ©runbfäpe ber 9t2B. ift ferne fßropäbebtif atS
für fidE) beftepenbe fßräliminarSepre fonbern cottectibe Stltgemeinpeit ber
fßrincipien, ©rfaprung anguftetten mit biftributiöex Stttgemeinpeit ber*
bunben. — ©S ift ber Übergang felbft bon einem empirifcpen Aggregat 5
gu einem ©pftem toogu bie f^orm a priori gegeben ift.
©intpeitung ber torper A in Drganifcpe nnb Unorganifcpe. nexus
causarum finalium in bem nexu causarum efficientium begriffen. Stucp
bie Drganifation eines ©angen organifcper Körper (g.33. ber gmecf*
mäpigfeit in bem 33erpättniS ber Spiere gu SJtenfcpen nnb felbft ber 10
SDtenfcpen gu fDtenfcpen nacp berfcpiebenpeit ber ©pecieS unb ber
©raffen).
Sie Statur gef epgebung a priori muj gur Staturforfcpung bie Siegel
geben. Ser 33erftanb, nicpt bie ©inenborftetlung giebt ffßrincipien
be§ gortfcpreitenS gur ifßppfif an bie guerft bie ©intpeitung beS ©pftemS 15
ber bemegenben Kräfte ber SJtaterie a priori nacp Gegriffen ber $orm
beS ©pftemS entpatten. _San gmeptenS ber Vernunft bie baS ©ange
beS ©pftemS berfetben inerpatb iprer ©rengen entpatten.

2Ben ber SJtenfcp baS SfiacpmerE irgenb eines oberen SöefenS ift,
baS Vernunft pat, fo tan man auSrufen: 0 SJienfcp mo bift bit per? gu 20
gut für einen ©ott, gu fcptecpt fürs opngefapr!
Qn ber Steigung bepber ©efcptecpter gu einanber ift ©cpönpeit in
ben StuSbrücfen: reipenb unb ebet angiepenb unb fanft abftopenb bor*
geftettt. 3ßaS baS ©enieSbaare (beS .fuffeS) betrifft — mo ber ©egen*
ftanb als appetitticp borgeftettt mirb fo überfcpreitet baS bie ©reng* 25
linie ber ©cpönpeit.
©rftticp bie fubjectibe ffkincipien ber ©intpeitung feiner begriffe
metcpe bie fpftematifcpe 33orfteltung ber bemegenben Kräfte ber Materie
entpatten metcpe baS gormettc ber ißppfit entpatten

1 Am oberen Rande von fremder Hand mit: I, 10 bezeichnet (Blei). 2 Linke

Hälfte der Seite, durch: verte auf die rechte Hälfte von I, 9 verwiesen. 4 «ßrin*
ctpten Kommapunkt. anguftetten <5 gut bift deftributiber 5 Lücke hinter-
(p ift (bricht ab? Dann mit ber —$er? —Übergang neuer Absatz zu lesen).
7 Drganifcpe unb g.Z. 7-8 nexus g.Z. causarum v.a? ß in erst: mit
01 tP38 19 Rechte Hälfte- SDtenfip ba§ g.Z. oberen g.Z. am Rande.
-1 ©ott Kommapunkt. Sinn: gu fd)Iecpt für einen ©ott, gu gut fürs obnqefabr1
Dieser Absatz umrandet. 22 A a., feinere Schrift. ©cpönpeit ö au§ 26 A *
27 Wieder die frühere Schrift. 29 formelle Ad. liest: formale
 X. Conv., I. Bogen, 10. und 11. Seite. 289

2Bir fönen biefe (£intf)eitung nicf)t au§ ber ©rfatfrung nehmen beit
biefe mürbe fdfon ©rfentnig ber $f)t)fif öoraugfe|en fonbern nur für bie
Erfahrung unb jum Bef)uf ber $f)hfif atg einem ©bftem empirifdier
ßrfentnig im ©äugen berfetben. 3^idE)t mag mir marnef)men fonbern
5 mag ber Berftanb in bie TOurforfdfung hinein legt bag formelle itjreg
6t)ftem§ ift bag Grrfte morauf im Fortgänge gefe^en mirb

X. Conv olut, I. Bogen, 11. Seite.

<£:ag Bemegtidje unb Bemegenbe mirb in alten 20tafd)inen atg
ftarren Körpern fo angefeffen bafj eg in ber Berührung feiner Sttjeite
io unter einanber feine Beränberung erteibet meber be§ Berfchiebeng nocf)
5tbreiffeng (meit hier fein fluiduni in Betrachtung fomt). ©in £>ebe*
bäum, ein gaben, eine bemegticf)e gtäd)e auf einer unbemegten
o£)ne baff bie Bafig üerrücft mirb, b.i. eine ©cfjraube, enbtid) eine
oerfdfiebbare gtadje auf ber anberen bie burct) it)r ©emicf)t ober einen
i5 biefeg erfe^enben ©chlag bemegenb ift (tebenbige ^raft) ^eit-
$ie gunctionen (Stfjätigfeit) ber SInfchauung — ber 5tuffaffung,
ber gufainenftettung unb Unterorbnung unter ©neu Begrif ber
Erfahrung atg bem ©t)ftem (Sehr//) ber TOurforfdfung. — 80le3
fubjectio

20 Uberfcf)ritt gum Begriffe: 1) 5t£iome ber 3tnfd)auung 2.) Bon ber

5tnfd)auung gur 2Barnef)mung, SBarnehmung gur (ürfabrung 5tuatogten
3) subiectiv — 4) Uberfdjritt gur ©nfjeit ber Erfahrung in
einem ©hftem ber Grafte objectib

$er Übergang oon ben ». 5t. ©r. ber TO. gur Wfif ift bie
25 Xenbeng ber erfteren gur teueren atg TOurforfdjung nad) Sßrincipien
ber 9Jtogtid)feit ber Erfahrung eineg ©hftemg berfetben.
Bermechfetung ber burd) mecf)anifche Strafte bemcgenben Btatene

o gtefn.f * einer 5 leat <5 ift 6 im — wirb ö- Z. am Rande. 7 Am

oberen Rande von fremder Hand in Bleistift mit: 1,11 bezeichnet. S Lmke ^‘
9 bafj in hinter: in 5 fc 10-11 meber - 2lbrei)ien§ g. Z. am Rande. 18 ot)ne
« a s nerrutt mirb, <5 enbticf) 15 erfefcenben v. a. erfefet teil g.Z.
16 Sptigted? WWeite«? 18 Sehr// g.Z. Kr.: fiejre (falsch) 20 Ltnfcer
Rand; andere, dickere Schrift. Axiome verstümmelt. ...
SBat)tnef)mung g.Z., kein Komma. 22 3) v.a. A. " ' glaturforfcfmna <5
bie v a ift auf ber 25 teueren verstümmelt, aß S eine Katurforjdjung
au§ ' fßriUien <5 einer 27 Feinere Schrift. »ermedtfelung d mit
fiant'ä @(f)riftcn. Opiw poätumum II. 1^
290 Opus postumum

mit ber bpnamifcfien mo ban bag poftulirt mirb mag burd) feine
fafjtung bemiefen merben fair nämlich eine bemegenbe Straft gu metdfcr
fid) bod) feine Materie geben täfft bie baburd) mirfte.
Potentiae mechanicae, metd)e inggefaint ^af)t)fifcf)e Kräfte poftu»
liren. 1) vectis eine fteife gerabe Sinie a(g pebebaum. 2) trochlea 5

ein biegfameg aber bod) in feinen feilen §ufamenf)ängenbeg ©eit.

3) cochlea eine um eine (Spiele gemunbene fcE)iefe gtad)e. 4.) eine auf
einer fdjiefen gtädfe unb mit it)r parallel gezogene ^läcfje eineg Störpcrg.

©g ift ein guteg ^Srincip im 9}tenfd)en bie ©time beg categ. gmpc*
ratiüg. ßg ift fein böfeg ^Srincip im 2)tenfd)en (Energumenos), ben 10
bag ift ein SSieberfprucf): fftur baff er bie ißrincipien in ber Vernunft
t)at aber bod) aud) ©inenreis bag ift bag 33öfe in it)m bag er fetbft papt.

X. Convolut, 1. Bogen, 12. Seite.

1 $>ie bemegenbe Straft ber SKafchine burd) ben ’&rud Vectis —
5)ag 9tab mit ber 2Belte n. bie Kurbel geboren bebbe §um pebet. 15
2 f£)ie bemegenbe Straft burd) ben gug Trochlea.
3 burd) ben ©d)ub planum inclinatum Sabbrüden mo bie Saft
über bem planum ift (ober bag planum inclinatum unter ber Saft).
4 burd) ben ©d)nitt, mo bie Saft unter bem planum inclinatum
bemegt ift. ÜÖteffer, ©cbeere 2)ie Straft beg Steitg beruht auf einem 20
©tog, fo mie bie geile ber pobet bie ©äge.
®ie Stmpbibotie ber fReflejiongbegriffe ift bie SSermecbfetung ber
t^orftettung ber ©egenftanbe atg SSerftanbegobfecte mit eben benfetben
atg ©egenftanbeu ber finnlidien 2lnfcf)auung. f£a ohne empirifdie £te=
bingungen bagjenige atg abfotut//mögtid) angenomen mirb (mie bepm 25
.pebet) mag nur unter ber 93ebingung ber 9)togtidifcit einer 2ftafd)ine
bie auf bpnamifdicn fßrincipien beruht möglid) ift.

4 Kommapunkt. 6 ©eit. 6 3) cochlea 7 cochlea g. Z. am Rande.

(Spiele gleich Spirale Über getuunbene als zweite Fassung: fid) tuiubenbe
t) Rechter Rand, umgekehrt geschrieben, in anderer Handschrift; starke Kürzungen.
10 (Energumenos) g.Z. ohne Beziehungsstrich. Kommapunkt (Doppelpunkt?).
13 Rechts oben von fremder Hand (Bleistift): I, 12. Die Bemerkungen befinden
sich auf einem Briefentwurf Kants an Rink (vgl. Akad. Ausg. Bd. XII, S. 283).
14 burd) Sigel. Stuf 16 (Die — Straft das zweite Mal durch Strich an¬
gedeutet. 18 planum 6 unt 10 ben Ö Stop Kommapunkt. inclinatum
verstümmelt ö ift unb 21 Bis hierher oberer Rand des Brieftextes und zwischen
der ersten und zweiten Zeile; das Folgende unterer Rand des Briefes. 25 baäienige
v.a. biejenige 26 9JlogIid)feit v. a.?
 X. Conv., I. Bogen, 11., 12. und 13. Seite. 291

gunction ber Sfuffaffung.

Staturforfcpung nicpt bnrcp ©rfaprung fonbern für biefe—
all ©pftem
©in organifcper Körper ift ein fofcper beffcn perborbringenbe Ur»
5 facpe in einem Sßefen liegen mufj mefcpel burcp B^ede n>ir!t. ®iefe
aber fönen nur bon einem einfachen Sßefen aulgepen Ob biefel Sßefen
im Körper anjutreffen fei) ober gar nid)t in ber ©inenmeft fonbern nur
Urfacf)e offne Ort
Sfmppibofie ber fReffejionlbegriffe in Sfnfepung ber $ppfif ba bal
io mal gemacht mirb a priori fpntpetifcp afl ©egebenel gebacpt ift

X. Convolut, I. Bogen, 13. Seite.

2)ie ©egenftänbe müffen inlgefaint in bie £opif ber ffßrincipien
paffen offne mefcpe fie nid)t ©egenftanbe ber ©rfaprung fepn fönten
e. g. Caput de finibus. ©o finben mir an unferem eigenen förper unb
i5 ber Statur 93efcpaffenpeiten berentmegen mir fie organifirt b. i. all ju
gmeden geformt anfepen müffen meif mir jie fonft fefbft nid)t all fofcpe
oerftepen mürben. $iefe S3egriffe_gepen imer borper epe mir ipre Ob¬
jecte burcp ©rfaprung befegen fönen fie finb principien a priori ©r-
faprungen §u macpen. . . .
20 $afj bie ©egenftanbe unferen gegriffen bie mir fefbft a priori tn
unferer Vernunft macpen conform fepn müffen ift feicpt cinjufepen
ben burcp fie unb bie principien iprer fpntpetifdpen ©inpeit iprer ©r-
fcpeinungen bie nicpt empirifcpen Urfprung! finb mirb el uni juerft
mögficp fie fiep biefen formen naep ju benfen unb in fo fern erfenen

1 Rechts oberhalb des Vorigen. 2 Rechter Rand, quergeschrieben. Statut*

forfcpung v a. 9?aturwi? 4 ffötper darüber g.Z.: tan man fiep nicpt anbei? benfen
(zweite Fassung). 8 Bricht ab. 10 gegebene?? gegeben? Ter »rief tautet:
2In tprof. Rinck
Poselger
©tabtratp.1) , _ ...
Ta ßw: £wdpebetgeb. ba? ftnferat in ba? ^ntetttgenjblatt bet Jenaifcpen
A. L. Z. abiufenben gefonnen finb: fo Will icp nur erinnern, baff ber »rief borgen
(greptag?) bor 8 Upr, — etwa um palb 8 — auf bie f?oft gegeben werben muffe.
I Kant
ben 8tcn Aug. 99
11 im oberen Rande von fremder Hand mit BleistiftI, 13. 17 würben.
22 fpntpetifcpen abgekürzt. ipt statt: iprer 24 erfenen abgekürzt.

i) gtatbratp. 9tn — ©tabtratp am linken Rande quergeschrieben, in kleiner

Schrift.
19*
292 Opus postumum

mir nicf)t3 at§ unter ÜRegetn unb mir tjaben and) leine Regeln at§ bie
mir un3 fetbft aber nid)t mitfführlid) fonbern nad) üßrincipien be§ $enfen§
notpmenbig borgefcprieben haben.
Xer Übergang bon ben metapt). 91- ©r. ber üf?2ft. pr
feinen fubjectiben üßrincipien a priori ber $orm nad) ift ober enthält 5

ein üßrincip ber übtögticpfeit ber üßtpfü at§ eines SpftemS empirifcper
begriffe unb ©efepe unb ift ber 9IbriS beS ©tementarfhftemS ber beme*
genben Kräfte ber Materie at§ einer befonberen üftaturmiffenfdjaft bie
imer im gortfcpreiten beobachten unb 9tggregiren begriffen aber nie
bottenbet ift. ©§ ift atfo eine fcientififdje ÜJtaturforfdpng beren ü£rin* 10

cipien a priori in ber 93emegung§tet)re tfjeitS mattjematifd) tpeitS bpna»

mifd) finb. 2tjiomen ber 9tnfd)auung 9tnticipationen ber 9Barnef)mung,
Analogien ber Erfahrung, üßoftutate be§ empirifcpen ®en!en§ (gu=
fainenftettung) überhaupt.
* *

®ie metapt). 9t. ©r. ber 9t2B. machen ein (Stiftern für fid) au§ biefe§ 15

fetber aber führt natürtidjermeife einen 9ßrofp)ect auf bie üßhhfi’f bet)
fid) meit pm behuf berfetben bie metapt). 9t. ©r. felbft erforfdft merben
um ein fpftematifdjeS üftaturerfentniS ber f^orm nad) a priori nad)
üßrincipien ber ÜJtaturforfdpng aufpftetten.
®ie 2enben| ber übtet. 9t. ©. ber ÜJtSS. pr üßhpfif b. i. ber ^nbegrif 20

ber üfßrincip)ien ber ÜJtaturforfdpng metcpe atS btoS format a priori p

einem Stiftern berfetben als bottftänbiger empirifcper ©rfentniS ab»
jmeden madjen ben Übergang p berfetben burd) begriffe ber ÜJJtögtidp
feit ber ©rfaprung bon biefen ©egenftänbcn aus. — ü£iie 9t;riomen ber
9tnfd)auung (Ü0tatf)ematif) bie 9tnticipationen ber ütBarnefptung baS 25

9tggregiren ber bie Sinne betoegenben Strafte ber ÜDtaterie, — bie

9tnatogien ber ©rfaprung unb baS empirifd)e ©anp eines SpftemS ber
Söarnehmungen

1 mir unS nichts 5 fubjectiben g. Z. ipincipien <5 Iß a priori

g. Z. ift <5 ein 7 ber SKbriS g. Z. am Rande. Erste Fassung: ein ©le*
mentarftjftem 9 gortfcf)reiten <5 unb 93eobacf)ten ö ift 10 Hinter ift.
undurchstrichen: beren @S — 9taturforf<i)ung g. Z. 11 in — 93emegungSlel)re
g.Z. am Rande. 15 auS ö f 16 ober d enthält eine führt g.Z. g.Z.
zu einen: £enben| (zweite Fassung). 17 »eil — »erben g.Z. 18 um erst:
»etd)e UtaturertentniS ä: aus junt S3el)uf aller in einem ©anjen berfelben
möglichen ©rfahtung 19 SPturforfdjung <5 barftellt 22 bollftänbiger g. Z.,
verstümmelt. 24 Erfahrung ö b
 X. Conv., I. Bogen, 13. und 14. Seite. 293

Bie bewegenbe Kräfte finb entweber medjanifd) bewegenb, (wie

bie ber Zentrifugal Straft burd) fremben ©taff) ober bpnamifd) (burd)
©raüitationS Slngiepung) ba bie Materie felbft bie Bewegung anfjebt
unb bebjarrtici) erpält. —- Burd) biefe Zintpeilung ber bewegenben
5 Kräfte a priori gefd)iept nun ber Übergang.
Bie ^3rincipien beS Überganges finb 1) Axiomen ber reinen Slm
fcpauung. 2.) Slnticipationen ber SBarnepmung. 3. Sinologien ber
Zrfaprung. 4. Sßoftulat ber fubjectioen Zinpeit ber Söarnepmungen in
Ziner Zrfaprung überhaupt.

Bie int fallen erworbene ©efcpwinbigfeiten finb wie bie feiten

be§ ©teigenS ober gallenS bie Siäume aber wie bie Boabrate berfelben
‘Ber ©top aber ift in S3ergleicpung mit einem Moment ber Slnjiepung
Oer glichen unenblid) unb lebenbige Straft: wie bep ber $eile ober ©äge
unb lebenbige Straft.

j5 X. Convolut, I. Bogen, 14. Seite.

Sille bewegenbe Strafte ber Materie mad)en burd) bie Zinpeit unb
ba§ ©efamtüerpöltniS im Staunt unb ber Beit ein ©anjeS auS unter
SBewegungSgefefcen ber Materie unb aucp ben ber Slffection ber ©ine. -
Bie ^ufamenftellung ber Zlementarbegriffe gu einem ©pftem ber
20 *ßppfif
Ber Übergang gefcpiept ber Form nad) üütatpcmattfcpen unb bprta*
mifcpen Functionen gemäS welche bem empirifdjen ©pftem a priori
§um ©runbe liegen. . m
Ber Übergang enthält überhaupt bie ^rincipien a priori ber Siatttt=
25 forftfjunQ mitpin 1) nacp Stpiomen ber Slnfcpauung, gjlatpemattfcp
2.) Sinticipationen ber SBarnepmungen b. i. empirtfcper Storftellungc n
ber Slggregation ber bewegenben Kräfte b. SJtaterie b. i. pppfiologifd).

1 Rechter Rand; quergeschrieben bis: überbauet. (Zeile 9) 2 Hinter: Straft

Schlußklammer. 3 Schlußklammer fehlt. 6-7 Slnicpauung. abgekürzt. 7 Slnticipa..
b. Sßarnebm. 7-8 Sinai, b. «tf. 8 fubjectiben g.Z 10 Rechter Rand,
untere Ecke. 15 Am oberen Rande: I, 14 (Blei). 18 bet bet Jffectton
25 mithin ö: einer gegebenen Stnicpauung a pnon 1) g. 2. “JJ '
tionen ö ber Slqqregation SSorftetlungen ö unb ba§ formale il)ter 27 ber g. Z.
Slggregation 6: a priori nicht fragmentarijch in einer fthapfobpcfien Sujamenlegung
jonbern fpftematifcp ba ber S3egrif be§ ©anjen bor bem ber Shetle borher geht
ber — SDlaterie g. Z.
 Opus postumum
294

— 3) $ie gufamenftellung biefer Kräfte nad) Brincipien §u einer (Sr*

faprung nämlid) bie Bereinigung berfelben unter ©efeßen eS fep mecßa*
nifcf) ober bpnamifd) nad) ber Analogie ber Erfahrung 4.) bie Bereinigung
ber Begriffe üon ben bemegenben Kräften gu einem ber P)bfif.
$er Übergang ift baS a priori ber -iftaturforfcßung gur Bott* 5

ftanbigfeit ber (Srfaßrung in einem fpftematifcßen ©äugen beS 6te=

mentarfpftemS. 2tlfo ge4)t er bloS aufs Subfect unb bie gerglieberung
feines Begriffs üon ber BPPfif unb ^en formalen Bebingungen feiner
gorfcßung.
3cf) tan nicht objectiü burcf) 2tggregirung ber bemegenben Strafte 10

unb fortfcfjreitenb in bem SJianigfaltigen in ber ©rfcßeinung fort=

fcßreiten um gu einer B^PUf 3U gelangen ben baS märe ein Sprung
über eine Sttuft (ber 9Jtet. 2t. ©r.) — fonbern icß muß fubfectiü bie
Brincipien möglicher Erfahrung gum Beßuf ber Staturforfcpung atS
einer Stufenleiter gur BPPftf ol§ einem Spftem berfelben gu gefangen 15

a priori in einem ©anßen ber gorm nach borftettig macßen unb bie
gorm eines SpftemS muß in biefer ©rabation üorangeßen, um ben
Begrif einer BPßfif atS (SrfaßrungSleßre ber 9taturfunbe gu begrünben.

$ur Speorie beS $lüßigen in ber allgemeinen ^pbrobpnami! beS

Bonberabeten 20
($ineS in Bieten ber üftaterie unmittelbar gegenmärtig ift feinen
bemegenben Straften nad) bie Seele eines StorperS (nid)t ber SJiaterie:
ben bie ift nidjt befeelt).
Vita propria ift in allen Prüfen in allen 2tugen metcße bie fftatur
ober ber SDtenfd) eingeimpft fjat, nnb alle biefe Drgane gehören bocf) 25
gu föinem Spftem.

$n ben metapß. 2t. ©r. mirb bie Btaterie als Mobile in bem £?orri
gange gur 912Ö. als movens nach ißren bemegenben Straften (matße*

1 3) v. a. 4) gufamenfteltung d ber bemegenben (letzte Silbe nicht mit-

durchstrichen). biefer g. Z. nad) 'ßrincipien g. Z., d in ber in ju einer g. Z.;
vor: ßrfaprung versehentlich ber stehengeblieben (aus der ersten Fassung). 2-3 e3 —
bpnantifd) g. Z. Erste Fassung: nidft matpematifd) (tnedjanifd)) fonbern bpnamifd)
fonbern bgnamifd) undurchstrichen geblieben. 3 nad) ber ber v. a. einer 4 ber
— bon g. Z. ju einem <5l)ftem ber ißppfif. erste Fassung: in bem (Manien einer ßr=
faprung 8 ben d (Elementar 9 Senkrechter Strich links neben den ersten beiden
Zeilen dieses Absatzes. 10 Stggegirung 12 um d eine iß 15 ißßpfif d ju
17 Dorangetjen Kommapunkt. 19 Oberer Rand. 21 Linker Rand. ber
üütaterie g.Z. 27 Unterer Rand. Vor dem Absatz das Zeichen: =H=
 X. Conv., I. Bogen. 14. Seite und II. 'Halb) Bogen 1. Seite. 295

matifd) u. phhfiol.) in SSejiehung auf baS @pftem berfelben in bet

jßhhfif überhaupt betrautet unb 3toar a priori rtad) ber gönn eines
GlementarfhftemS betfelben burd) 9taturforfd)ung bie Senbenp beS=
felben §u einem ©pftem (nicht fragmentarifd)) barguftellen.
5 3ur HJiöglichteit eines natürlichen organischen SörperS mu&, meit
baS jßrincip beffetben nid)t bloS fubjectio fonbern in ihm fetbft objectio
uämtid) ein 3med als inetet 33eftimungS ©runb bctrad)tet merben muff
Crintjeit beS actiben ffkincipS gehören.
NB. 2$on ber 2lmpt)ibolie ber JReflepionSbegriffc baS maS nur fub=
io fectio bebingt ift für objectio gültig unb als folcheS errociSlid) ju nehmen
e.g. bie mcdianifche fßrincipien auch ohne bie baju nötige bpnamifche
(im £ebct) als für bie beroegenbe $raft t)inreid)enb an§unehmen1
Gin organifchcr Körper feßt ein orgamfirenbeS cutmeber inereS
ober äußeret jßrincip oorauS. SiefeS muh einfad) fepn benn fonft
15 bebiirfte eS fetbft einer organifation. 211S einfad) aber tau eS fein Sheit
ber Materie fepn (beit jeber Sh eit ber Materie ift imer noch 3ufamen=
gefeßt). 2ttfo muh baS organifirenbe 9ßrincip beS organischen förperS
außerhalb bem Dtaum überhaupt fepn GS tan aber in einem S*eo
pättniS innerlich actio unb in einem anberen respectu bod) äuhertid) b. i.
20 in einer anberen ©ubftanj bem SBettgeift fepn.

X. Convolut, II. (Halb) Bogen, 1. Seite.

Unter atten (gefahren in bie ber DJtenfch ber etraaS magt gerathen
tan ift bie in Serfudjung ber ^erleßung feiner $flid)t 311 gerathen für
25 einen mot)tbcntenben 2Jlenfdien bie gröhte ihrer SBidjtigteit nach ob*
gleich toaS baS öftere GräugniS einer fotdien Serfuöhung betrifft biefer
galt oft gnug borfomt

1 pt)t)fiot.) f5 jo wie ber erst: einer 3 tdementajnftenjs 5 Fortsetzung

des Vorigen am linken Rande, durch =# verbunden. 7 33eftimung3 ßkutib r. a.
SSeftimungSgrunb ? 9 9iefte;rionSbegriffe abgekürzt. 11 of)ne bie bie <5 not
12 Links abgewinkelt. 1« R.: Materie jein; benn 17 Schlußklammcr fehlt.
21 Dieser Bogen von Kant am rechten Rande oben mit: ipoctennott). (umrandet), am
oberen Rande von fremder Hand in Bleistift mit: 10. Conv. Hlbbg II. II, 1 bezeichnet.
24 tan erst: mag Sßerfudjung 0 31t 24-25 für — «tenjeben g. Z. am Rande.
2t> bab öftere ßräugniö einer v. a. bie Seicßtigfeit ber ßräugnü einer bie ver¬
sehentlich nicht durchstrichen. betritt (statt: betrifft) d ein folcper ein fotdier
biefer g. Z. 27 galt d fid) oorfomt erst: juträgt
296 Opus poslumum

Sobeggefahr 31t gerätsen i[t atterbingg ein groffeg Übel unb

mer ficf) barin bringt ba er eg fyat oermeiben fönen, fehlt (peccat) ift
unftug au§ Seicfjtfin ober ber tuelcfyer [icf) ber ©efalfr augfept gu einer
taftertjaften Sthat berteitet gu merben ber üerbridft (delinquit) men
er fie gleich nidjt auggeübt f)at unb ift ein böfer fölenfct). — Stnbere 5

fÖtenfdjen aber oorfeplict) in bie eine ober bie anbere biefer ©efafjren
burtf) Söepfpiel ober föerebung gu bringen ift 33o§f)eit (malitia). ©in
habituell böfer ift ein üermorfcner SÖlenfcf) (malitia deperditus)
* *

■Jhm mirb bie $rage auf geworfen: $ft eg erlaubt einen anberen 10
in bie eine ober bie anbere biefer ©efafyren mit ober of)ne feine ©im
mittignng gu bringen bamit etmag ©uteg — ein pt)t)fifct)e§ ober mora*
Iifd)e§ tpeil für 9Jtenfd)en heraugfome bag opne biefe ©efäfjrbung (peri-
clitatio moralis) nidbjt bemirft merben bürfte? f£)er Slpoftel fagt »bafj
bereu bie fo benfen SBerbainnig gang recfjt fep«. — ©in grofjeg 93epfpiel 15
für biefe cafuiftifdje jejjt fefjr in Anregung gebrachte $rage ift eine
befonbere 2lrt üon ©efapren nämlicf):

$ie ^otfennoth
Ulbgefepen oon ber moratifd)en 93ebenflict)feit ein Übet in ber SBett
bem man fteuern fönte gefd)et)en gu taffen ja eg mof)I gar gu üeram 20
ftatten mirb biefe fo genante üftott) bet) ber (Seltenheit einer ©pibemie
biefer 2lrt gar menig gefüllt unb oon ber Unficbertjeit be§ Sebeng ber
®inber überhaupt in ber erften ©pocpe beffelben üerf(f)tungen ohne 2luf=
fepen gu machen unb eg fcfjeint baff eg mehr ben fügten barum gu thun
ift ihrer §eüfunbe ©hre gu machen, alg einer üom 33otf gefühlten grofjen 25
9(?oth abgupetfen mie etma ber Ipungergnotl), iQotjgnotb, u. b. g.
©g ift atfo bet) bem fßocfenübel mag nun fdfon Oon nnbenfticher
1 ift allerbingä doppelt. 3 au§ Seidftfin g.Z. am Rande. toetcfjet
g.Z. 4 taftertjaften (5 (g.Z. am Rande): böfen dahinter undurchstrichen noch
einmal: gu einer 4 delinquit dahinter ö-Beziehungsstrich ohne Beziehungswort.
6 borfepd) g.Z. am Rande. ©efafjrcn v. a. ©efatjr 7 malitia). 6 ©in 9Kenfcf)
beffen 8 malitia g.Z. am Rande; erst: flagitio 11 Erste Fassung: in bie
eine ober anbere ©efaljt 12-13 pfjpfifdjeä - moralifdjeS g.Z. am Rande.
13 9Jienfd)en 6 (g.Z. am Rande): atfo (?) Auch hinter: fjerauedome 6-Beziehungs-
strich, der zu dem gleichen d-Wort am Rande gehören kann. 14 moralis g.Z.
bürfte erst: fönte 16 cafuiftifdje c v. a. © fe^t — gebradjte g.Z. am Rande.
tft Ö bie 20 toofjt g.Z. 21 biefeo.a. biefeä genante 23 überhaupt g.Z. am
Rande. beffelben (sc. Übefe) 25 madjen Kommapunkt. einer v. a. einem?
bom 9SoIf g.Z.
 X. Conv., II. (Halb) Bogen, 1. Seite. 297

3eit per in ba§ 9Jienfd)engefd)led)t eingeartet gu fefc>n fcpeint bie ©efapt

nicpt fo mopl in bem ma§ mit leiben müffen al§ ma§ mir Riebet) beran-
ftatten füllen b. i. nm bie SJioralitat unfete§ 23ert)alten3 gu tpun biefe
^ran!t)eit nnb beten Stbmenbung entmeber bem 3ufad bet Siatur-
5 urfacpen gu übetlaffen mit 3ugiel)ung bet SJleiftet in bet Stunft nämlich
bet Slrgte ober fie un§ öorfe^tid) gu geben um fie methobifd) gu be-
panbeln unb ba jie Don bet befonbeten 5lrt ift baff men bie (Einimpfung
einmal glüdlid) gelungen ift man jene nicpt nod) gum gmepten mal
befürchten barf
io 3Bie e§ einmal mit nuferer ©attung ftet)t fo ift ba§ ^ßodenübel unb
bie bamit oetbunbene ©efapr
(Ein $t)bficu§ (Stabt//unb £anbpf)bficu3) bebeutet aud) einen
9Jiebicinet nicpt im ©egenfaü mit bem 9Jietapt)bficu§ fonbetn im ©egen-
fap bet otganifdjen Strafte bet Kräfte bet Materie in Körpern Don
io gemiffet $igur unb £ejtur. — (Eo§mologifd)e§ n. pfpcpologifcpe^
Sbftem gufamen.
$ie ^ppfif ift ba§ ^rincip ba§ Subfectibe bet SBatnepmung bet
bemegenben Kräfte gugteicp als ba§ Dbjectibe bet- ^etfnüpfung bet-
felben gut ©rünbung bet (Erfahrung enthalte unb bie Spontaneität bet
so 3ufamenfepung, bet $otm nacf) a priori Dot bet Steceptibitöt bet be¬
megenben Strafte üotpetgepe unb biefet gut Sieget biene metd)e§ nur
butd) SSegiehung auf ein Spftem be§ (Empitifcpen bet (ErfentniS,
nidjt aber ein empirifcpeS Spftern (contrad. in adjecto) möglich
ift. —
25 $d) bin nod) nicht auf bem 93oben bet $hhfd b-i. ™d) tm
93efip bet empirifcpen (ErfentniS beS SpftemS bet bemegenben Strafte
bet tülaterie aber im begriff (prospectus), mich auf bemfetben anfäfjig
gu machen mit bem formalen Sßtincip bet Siatutfotfcpung befd)äfügt
metcpe ein Aggregat bet 2Satnef)mungen (empitifcpet begriffe) in ein
30 ©angeS bet (Erfahrung als einem Spftem berfelben gufamen gu faffen
(redactio systematis) in 33eteitfd)aft fiept unb fubjectib mit bet SJietpobe
1 fdjeint <5 nicht 2 müffen g.Z. mSg.Z. 2-3 Deranftalten (g. Z. am Rande)
erst: tfiun (Beziehungsstrich im Text vergessen). 4 unb — 2lbtoenbung g.Z. am
Rande, bem Sn\aU g.Z. 5 in g.Z. 6 um <5 ba 8 niijt 3 jum 8»e9t noch Ä
ein anbet gum giften g.Z. 11 Bricht ab; links abgewinkelt. 12 Letztes
Drittel der Seite, etwas veränderte Handschrift, vor dem Absatz das Zeichen: 4+=
Schlußklammer fehlt. Lies: Strafte, bet Jfcäfte 15 ßogmotogtfd) 17 Lies:
ükincin, wonach bag? 18 alg zu streichen? 19 gut v.a gum enthalte,
enthalten ? 20 Kommapunkt. Dot g. Z. 25 Das Folgende wieder in der Sc inf
des ersten Teils der Seite. 29 welche <5 bie 31 in <5 »cgtiff
 298 Opus postumum

bie fragmentarifd) aufgefaffte (Srfcheinungen auf bem Territorium ber

äußeren ©innenobjecte objectio gu einer SBiffenfcfjaft bie nicht empirifd)
ift, fonberrt ihrer f^ornt nad) auf Büncipien a priori beruht, gur ißbhfif
bie nie alg bottenbet angefepen merben fan fonbern im ^fortfepr eiten
bleibt burd) Dbferoationen unb ©jperimente gu getangen 0

Tie ©lüdfeeligfeitglepre ift ba§ ißrincip ber ©pmnaftif (negativ,

sustine et abstine) unb bag Söoplfepn (salus) mens sana in corpore
sano fejjt bod) moral doraug.

Tie SRebaction ber SBatnepmungen al§ Phänomene bermittelft

Dbferdation it. ©pperiment in ber Baturforfcpung alg Br'ncip ift Bhhfü- 10

BhhP ift alfo bie etnpirifd)C ©rfentnig als SBiffenfcpaft unb nur ba§
mag mir in biefen Complexus nad) Begriffen hitteinlegen (bie Ber*
binbung ber Söarnepmungen gu einem ©anpen ber Erfahrung) ift ihr
Object _

Fiat exper. in corpore vili unb unter bie vilia mirb jeber Untertpan 15

ber nicht gugleid) gefepgebenb -(nicht republicattifch) ift oerftanben.

Bodenimpfung gehört alfo unter ben Titel ber heroica.

X. Convolut, II. (Halb) Bogen, 2. Seite.

Brincip be§ Übergangeg dort ben SDiet. 21. (9. gur BPhUf-
Bhhftt ift ft)ftematifd)c üftaturforfepung burd) empirifcp gegebene 20
Strafte ber äftateric in fo fern fie in einem ©pftem unter einanber der*
bunben finb
BPPfü ift (Srfaprunggmiffenfcpaft don bem Inbegriff (complexus)
ber bemegenben Strafte ber ÜJJtaterie. Tiefe Strafte afficiren aud) bas
©ubfect ben 3Renfd)en unb feine Drgane meil biefer aud) ein förperlidicg 25
Söefcn ift. Tie innere baburd) in il)m bemirftc Beränberungen mit
Bemuftfepn finb SBarncpmuugen: bie Beaction auf bie üftaterie unb
äußere Beränberuug berfetben ift Bemcgung.

1 bie ö 2lufgefafjte aufgefajjte v. a. aufgefaffteä (Srfcpeinungen ö be*

fcpäftigt 3 fonbern <5 auf 4 werben fan g. Z. am Rande. 5 bleibt ö gu gelangen
(» Rechter Rand, letztes Drittel. 7 ba§? be3? 9 7 Zeilen tiefer. bermittelft
ö ber 10 Staturforfcfyung <5 ift bie )pi)t)fif. Fortsetzung in dem letzten Spa¬
tium. 11 empirifd)e — al3 g.Z. ('(SrfeutniS abgekürzt). 12 Complexus Ö t)in
13 Schlußklammer nach 38arnel)mungen statt nach Gsrfafyrung 15 Untere Ecke.
10 nicht Sigel. 18 Von fremder Hand mit: II, 2 (Bleistift) bezeichnet. 23 ^nbegrif
24 afficiren erst: betoegen 25 Anfangsklammer vor: ben 27 unb erst: al3
 X. Conv., II. (Hali) Bogen, 1. und 2. Seite. 299

£>ie ift ein ©pftem ber empirifd)en fflaturforfdfung metcbe

nicf)t anberd at§ burd) ©bferoation ober ©pperiment gefd)ef)en im erften
^atl mo ba§ SDbject ben s^ß^k)fifer im jmetyten mo ber $t)t)filer
Object bemegt unb in einen anbern Quftanb ber 2öarnei)mung oerje^t.
s ®a ein Stjftem ift toir aber em ©bfiem als ein fotcb>eg nid)t
erlenen Ionen als nur fo fern mir ba§ Btannigfaltige_eine§ Aggregats
felbft nad) ißrincif)ien a priori pineintegen unb e§ §ufamenfe|en metd)e§
burd) ben begriff ber Bemegung gefd)iet)t fo mirb bie ©intpeitung ber
Statur lunbe in ber ^I)t)fif ma§ bie Dbereintpeilung betrifft bie 2opif
io ber bemegenben Kräfte nad) fotgenbem ©t)ftem anatptifd) aufgefudd,
ft)ntf)etifc£) barftetten.
2)ie erfte ift in bie ber Materie unb ber Körper nad) d)ren beme¬
genben Kräften. ®en Materien §u benlen ift ungereimt unb e§ lan
gmar Berfd»iebenf)eit ber BafiS ber Kräfte berfetben atö fo biet Stoffe
io geben allein nid)t met)r afö eine attgemein bemegenbe Straft. SBeit mit
ber CSintjeit be§ Baumd in bem Berf)ättni§ ber Bereinigung ber Be-
megung aud) (Sintjeit ber oerbinbenben Strafte in bemfelben fpntf)e-
tifd)en Begriffe enthalten ift.
®ie 5met)te ©intpeitung ift bie be§ formalen ber bemegenben Strafte^
20 Biedianifd) ober bpnamifd) nämtid) oermittetft anberer Störper alb

Biafd)inen ober unmittelbar.

®ie britte ift bie ber organifirten unb organtfirenben 9Jtatene meld)e
auf einem obfectioen 5ßrincip ber £mede in ber Seben entffattenben
Statur fid) fortpftan§enb unb itjre ©pecie§ bepm Untergange ber ^nbi-
25 oibuen perenirenb mad)t .
®ie Bierte ift bie metebe auf ber MenSfraft beruht unb baS ©c-
fdiopf als Svnteltigeng §u ben bemegenben Straften ber Statur jaljlt
®iefe geboren inSgefamt in ba§ £elb ber «p^fil, mo eS lerne ^ret)-
heitSqefefee giebt fonbern ade, bie Bemegung ber Biatene üon felbjt
so anfjebenbe nid)t bloS bie Bemegung fortfe^enbe Sträfte enthalt. ®cn

2 anbei ober v.a. unb? flefd)et)en? gejetjaffen? ergänze: tann? 8 »o <5

un§ 4 Uuftanb «5 oerfefet 10 anatptifcf) <5 aufftelten von aufgefudjt an fernere
Tchrift 12 in q Z. Störper -5 au§ 14 $Berfd)iebenljeit v.a. öei^tebenljeit
15 mit''erst: bet) 16 ben BerfjältniS 19ämet)te 6 ift bie 20»emitteljt.erst: burd,
ov ift bet oraanifirten v. a. organifepen 26 einem ö fßnncip Seben ent-
L'ie" erstTtftn 24 9!atu« iW 27 3nW.jef
28in§qefamt ö jur fßf) 29 Lies: fonbern baB alte? -Bewegung bei g.Z. SRatene
v a materie <5; bew utanfänglicf) bewegenbe Strafte antjebenbe (ö anpebenbe .).
29-30 oon - antjebenbe g.Z. 30 Vor: Xen angesetztes ausgemschtes Wort.
 300 Opus postumum

®unfturl)eber biefer 93emegungen gut ©rfjaltung ber £ebengfraft netten

tnit aud) ben (Stabt unb fianb//) $hhficug unb feine Siaturfunbe
Reifet bie ßoonomie tttelcfje auf betn ©ebraucf) üon 4 animalifchen
^otengen beruht 1.) auf ber Sierüenfraft alg ©rregunggprincih (incita-
bilitas Brownii) 2.) auf ber SO^ugfelfraft (irritabilitas Halleri) 3. auf 5
einem alte 0rganifd)e Kräfte ber Siatur in beftäubigem 2öed)fel jener
bet)ben erhaltenden traft üon meldfer ein «Phänomen bie SBärme ift:
4 Stuf ber Drganifation eineg ©äugen au§ üerfdfiebenen Specieg für
einanber unb gu ihrer ©rhaltung bienenben organifdfen SBefen
®ag erfte «ßrincip ber SSorftellung ber bemegenben trafte ber io
Materie fie nicht alg Singe an ficb) felbft fonbern all Phänomene gu
betrachten nach betn $erf)ältniffe meld)eg fie gum Subject haben mie
eg nuferen Sin afficirt ober toie mir unfern Sin felbft afficiren unb bag
formale ber Sinenüorftellung in bag Subject hineintragen um üon ben
Sljiomen ber 2lnfd)auung ben 2lnticipationen ber 2Barnet)mung tc gur 15
Erfahrung unb für biefelbe nicht alg abhängig üon ihr alg einem Shftem
fortgufdfreiten mithin ein foldjeg Shftem a priori felbft begrünben fhn*
thetifd) eg gufamenfehenb nicht analt)tifd) eg üon bem Materialen ber
ernftirifbljen ißorftellung ableitenb meld)eg fßrinctp ber ftform unb nicht
ber Sinenbemegenbe Stoffe bie Söafig gur Moglicßfeit ber Erfahrung 20
a priori (nach *>er Siegel: Forma dat eße rei) augmad)t.

®er Übergang nach ^em fubjectiüen fJ3riucip ber 2lggregation ber

iöarnehmungen gur objectiüen (Sint)eit ihrer ÜBerfnüpfung berfelben gur
Erfahrung alg einem Shftem nad) S3emegungggefehen bie a priori gum
©anhen ber agirenben u. reagirenben träfte führen alg formalem 25
fsrmctp für unb nicht burd) ©rfaprung meldfeg 23emuftfehn nicht
emptrtfd) ift u. bieg ift bie formale ©inffeit ber ©rfat)rung alg Shftem
ber Sßarnehmungen bie materiale ©int)eit berfelben ift bie $bee üon
einem ©angen ber bemegenben träfte alg abfoluter (unbedingter) ©im
heit beg SBeltfhftemg mo bie bemegenbe Strafte nid)tg auffer ihrem o0
complexus enthalten u. anheben.

A 4 V• aV2 , 7 WcI^«n statt ■■ welcher 8 4 v. a. 3? 9 bienenben v. a.?

Jl tuten Links abgewinkelt; das Folgende in etwas veränderter Schrift. 10 SBoo
17 Sb ft e nt* ä Mh ft 11 ?'d)t 16 5ur v'a' 1« aK <5 bon it)t
7 Shftem ö felbft felbft gu begrünben (mit Ad.). 19 gorm 6 bie 93afi§
22 Linker Rand oben Übergang <5 bon 23 28arnet>mungen, gut? SB«.
h^ung gur. -b für und burcf) unterstrichen, bei für mangelnde Tinte: nur
die Ränder zu sehen. toeld)e3 (v. a. melcfjej ö fßor 29 atö ö ©n 80 ent¬
halten u. ergänze: nidßt auffer it)m ?
 X. Conv., II. (Halb) Bogen, 2. Seite. 301

$et Übergang gut 9ßt)t)fi! gept im fftaturfpftem aud) auf bag SBelt-
fAftern unb aud) biefeS fan in gemiffer tttütfficpt atg organifd) betrautet
merben. ®ie Dberftäcpen entsaften jefct attein bie (Abarten finb
bie abgemorfenen §ütten.

5 f£)ag Organisationssystem get)t auf ben 923ettforper fetbft mo ein

organifcpeg ©an§e (©emäcpg um be§ Spiereg ic) um beg anberen mitten
unb i- 93. 9Jionbe um ber (Srbe mitten ba finb unb alter nexus effectivus
gugtetd) finalis ift:
$>ie Zoonomie enthält 3 Sebengpotenzen bie Sfterbenfraft atg
xo ba§ (Srregunggprinctp (incitabilitas) bie SDtuöfelfraft (irritabilitas
Halleri), unb ein britteg metcpeg bepbe Kräfte ing actibe unb reactibe
Spiet fept beftänbig mecpfetnb: ©in allburcpbringenber, attbemegenber :c
Stoff raobon ein 9ßpänomen bie SBärme ift. 4) Sie Drganifationgfraft
im 9Raum unb $eit, metctje ein nicpt materietteg obereg ^rincip
iS nämticp einer SBirffamfeit nacp ßmeden enthält.

^n ber Speotogie mufe aug ©rünben ber practifcpen Vernunft bon

einem burd)g moratifcpe ©efe| attgemattig gebietenben 28efen öiott
nid)t atg inpärirenbeg Stccibeng fonbern atg intjabitirenbe Subftanj (bod)
nid)t Energumen) gebacpt merben men man fid) benft baff eg im 9ttenfcpen
so nid)t blog bebingt gebiete (§. 93. baft men man gefunb fepn mitt man
nicpt bem ©rgö^ticfjen (deliciis) nacpgepen müffe meit man burd) btel
©enüffe fcpmacp mirb, bap mir maprpaft in unferen declarationen fepn
müffen meit mir fonft nng fetbft berfangen ober aud) bem 93ortpeü aug
bem 93ertrauen anberer atfo unferm eigenen 93ortpeit entgegen mürben).
25 Sonbern eg ift eine in ung burd) einen categorifcpen Qmperattb aud)
ohne rüdfid)t aufg Söoptbefinben gebietenbe 2Jiad)t eine mirttid)e aber
freptid) nicpt atg Sinenobiect anfcpauticpe 9ßerfon mo men id) auf-

1 Feinere Schrift. gef)t 5 aud) au 3 entfetten fte je|t 5 Organisa¬

tionssystem ö enthält Sßelttopet 8 Rechts abgewinkelt. 9 Dickere ungleich¬
mäßigere Schrift. Sebengpotenzen v. a. potenzen 10 T or: irritabilitas <5 aB
12 beftänbig med,fetnb g. Z. 12-14 «n - Seit 9. Z. Io einet R : eine (un¬
nötig) 16 Gleichmäßigere Schrift. 17 ©ott ergänze: gepanbett unb biefet
19 bafi itn statt: ba* e§ im bafe «5 e§ ein 22 Von mitb a» auf den unteren
Rand übergreifend. 23 aud)? nacp? 24 Schlußklammer fehlt. -5 un§ <5 ab
26 gebietenbe ein statt: eine
 302 Opus postumum

geforbert merbe bot einem fRicfjter Slulfagen §u ttjun id) bebauern mu|
if)m ober aud) mit fetbft rtid)t gum SSott^eil fptedjen §u fönen unb bod)
mein anbet $dj feine Stutorität ba^mifctjen legt

X. Convolut, III. Bogen, 1. Seite.

B, 5

Übet bie Sßodennott).

®ie ©röfjte ©efafjr für ÜDtonfd)en in intern S8erfef)t untereinanber
ift bie: anberen Unrecht gu tfjun. Unted)t gu leiben ift fjiegegen für
nidftl ju achten unb el ju butben ift oft gat oetbienftlid) men man fjoffen
batf baff eine fotd)e Soternn^ ben SDtotfjmitten §u beleibigen nid)t nod) 10
oetftärfen bütfte.
Unter ben mandjerlet) Stotfjen bie bal ©djidfat über bal menfd)*
Iid)e ©efd)Ied)t üertjängt f)at ift eine Stoff) Sfranffjeit megen beten man
in größerer @efaf)t ift men man fid) bet Statur überläßt all men man ifjt
guoorfomt unb fie fid) fetbft jufügt um fie mit mefjter (Sicherheit fjeilen 15
gu fönen nämtid) bie fßodennott) üon metdjer f)iet nun bie moralifdbe
^tage ift ob bet öernünftige menfd) fie fid) unb anberen bie fetbft fein
Urttjeit hoben (®inbern) bie ÜBlattern burd) (Sinimhfung gu geben be=
fugt fet) ober ob biefe Strt fid) in @efat)t bei SLobel (ober bet tßer»
ftümetnng) §u fe|en nid)t gän^fidt) moratifd) un§uta^ig fet) hierüber atfo 20
nid)tJ)tol bet Strgt fonbern bet moratifdie 3ied)tltet)tet in SInfprud)
genomen merben muffe. — (ürtmal mitb Riebet) imet gemagt aber bie
moratifdie 2ßagt)ätfigfeit (etmal auf bie ©efatjr unred)t ju ttjun) ift
boci offenbar größer atl bie ^»f)t)fifd)e rneldhe
3n £obelgefal)r ju gerätsen ift ein Übel (etmal ptjhfifdj böfel) 25

3 mein ein anber (zwei Fassungen?). 4 Am oberen Rande von fremder

Hand: III, 1. 10 Conv. Bog. III m. 1 eingelegt. Bl. 9 7 für erst: unter
8 leiben ö unb 9 unb 6 biefe 12 bie erst: bereu über ba3 erst: bem
12-13 menfcf)lid)en (aus der ersten Fassung). 13 I)at g.Z.; d finb ift —
9?ott) g.Z. am Rande. Äranltjeit v.a. $ran!t)eitcn; erste Fortsetzung: unb nid)t//
natürlicher lob unb unter bet)ben unb gtoar foldje in 9lnfet)ung bereu man in gröfj
zu 6 unb g.Z.: ber Job Ist Äranftjeit zu streichen? 16 hier g.Z. 16-17
moralifdbe ffrtage g. Z. am Rande; im Text undurchstrichen noch einmal: fjrage
17-18 bie — Sinbern g.Z. Schlußklammer fehlt; <5: burd) ©inimpfung eine
18 »lotteren statt: »tattern, <5 ju geben 19 ob g.Z. 20 Schlußklammer fehlt.
moratifd) g. Z. am Rande. 23 ift erst: fdjeint 24 größer <5 toeit Bricht
ab, links abgewinkelt; das Folgende in feinerer Schrift. 25 etma§ tohhfifd) v. a.
Oht)fifd)e^ (ettuaS — böfeä) g. Z. am Rande.
 X. Conv., 11. (HalbjBogen, 2. Seite und 111. Bogen, 1. Seite. 303

fid) aber barin willfühtlicf) ju begeben eine «ßflid)toerle|ung (etwag

moralifd)//23öfe§) man mag ficf) nun fte borfe^titf) jujie^en ober fid)
and) nur bierin bem ßufall übetlaffen beft bie äfTajime be§ $8erl)alteng
in foldien Umftanben §ief)t bem hiebet) gleichgültigen bod) ben Sßorwutf
5 be§ ©elbftmoxbeg §u.
Sßer ficf) ober anbere tuen er eg hat oerbüten fönen in £obe§ ©efal)t
fernen läßt fehlt (peccat) ber ficf) barin begiebt 0erbricht (delinquit).
«Bepbe finb ftrafbar ber eine blog oor bem 3fid)terftuf)l feiner eigenen
Vernunft (etfpfcf)) ober bem eineg äußeren dftaebthaberg (furibifd))
io Unter allen (Gefahren aber in bie ficf) jemanb begeben ober in bie
er gerathen mag ift bie ber «Pflid)tüerlehuitg toen man ficf) ihr augfeßt
bie bet) meitem größte jwar fid) augäufeßen nicht fo tuof)l (qbantitatio)
bah man öfterer unb leid)ter in fie jn gerathen fürchten muh aß
(qoalitatio) baß fie burd) fein S3erbienft aufgewogen unb getilgt
i5 werben unb fo auf getuiffe Sßeife moralifd)//unftcrblid) ift.
gg finb ätoeperlet) (Gefahren in bie ein «Üfenfh ber ettoag wagt
gerathen fann nämlich enttoeber au feinem Vorteil einjubüffen ober
feine «Pflicht §u oerleßen bet) iueld)er bie $uf älligfeit (in ©efaf)t §u
fernen §. «B. auf einem fchmalen S3rett über einem Slbgtunbe ober über
20 eine «Btüde ohne Sehnen) in ©efat)r ju fomen gröber fet) wirb hier
nid)t in «Betrad)tung gezogen fonbern wag ärger ift SBit wollen hier
aber nicht bie ©rohe ber ©efafjr wieber bie Klugheit in «Beobachtung

1 barin wi(lfüf)tlid) erst: überlegterroeife begeben erst: berfehen

(ettna§ g. Z. 2 fie g. Z. 4 bem — bod) g. Z. am Rande. 6 ober anbete
g. Z. behüten v. a. bermeiben 2obe§ g. Z. 8 ftrafbar ö enttoeber ber
eine g. Z. 9 (ethifd)) erst: (moratifd)) Statt ober bem lies: ber anbere bor
bem? bem erst: ben 10-11 ober — gerathen g. Z. 12 bie g. Z.
(qbantitatio) g.Z. am Rande. 13 unb Ieid)ter g.Z. ju g.Z. afö 5 ba^ fie
14 burd) <5 nichts bollig dahinter undurchstrichen noch einmal: burd) 15 merben
ergänze: fann Links abgewinkelt. 21 wa§ erst: roeld)e 18-21 bet) toetd)et
ift s.Z. 21-22 hier aber hi^ (statt: hier aber) 6 bie 22 nicht — ber g.Z.
R. läßt den Passus: SBir — ©efaf)t weg und schreibt: ift: triebet bie Durchstochene
Fortsetzung hinter ©efal)r.' unb weit fie bon berfetben 9(rt 4) (bet Ctbalität nad)
einerlet)) ift ob man leichter barin falten fan ober nicht2) bie ©efährtidjfeit
meiner Unternehmung3) (5.». ob ich auf einem4) fchmalen SBrett übet einen
•Jlbgrunb5) ober über eine »rüde ohne ©elanber fchreite) fonbern6) nur ba3 Dbfect
berfelben feiner Qbalität nach in ^Betrachtung sieben ob e§ Ülrger ift

4) ?lrt ö ift 2) nicht <5 b. i. darüber noch einmal: nid)t 3) meiner

Unternehmung g. Z. 4) auf einem erst: übet ein 5) ülbgrunb <5 fchreite 6) fonbern
erste Silbe v. a. in
304 Opus poslumum

meines SSortljeilS ober mieber baS ©ittengefef) in Befolgung meiner

^flirf)t §u berftofjen. £>iefe ^mety 93eftiinungSgrünbe ber SGBafjl müffen
aber rein abgefonbert unb unbermifcht in Betrachtung gezogen merben;
beit men bie bemegenbe Urfacfje jum STEjeil baS eine §um Streit baS
anbere in Betrachtung jiefyt fo Jan bie Vernunft gar feinen fixeren 5
SluSfdflag mit einer folgen SBaage finben baf)er man auch fragen Jan:
2BaS ift mistiger? Db bie ©efafjr qbantitatiü großer (leichter fic^ er*
äugenenb) ober qbalitatib größer (mistiger) fet): in biefer $rage mirb
hoffentlich jeber mohtbenfenbe baS festere menigftenS auSfprechen
®er 3uftonb eines feine Sage feitenben 9ttenf<hen ficf) iiner in 10
©efahr ju miffen ift eine üon ben emüfinblichften nöthen bafür man
eS lieber befchtiefet furj unb gut ficf) in baS Bebrof)ete ju ftür§en.

®ie tranSfc. Sfymbicti! atS reine Theorie führt §u bem negatioen

©hinogiSm unb ber Stnerfenung beS abfot. UnOermögenS $ret)f)eit
als abfolute ^Realität in irgenb einer Bebeutung anguerfenen. Bouterwek 15

2>ie fßocfennotf) ift barum eine ber am meiften befüinernben meil

baS Mittel mieber biefelbe zugleich ber SRoralitaet entgegen fcheint
3Ber ficf) barin begiebt 2c.
Bemahrf)eiten feine Slngabe (verificiren) baS ©ebadfte bar*
ftellen (exhibere) — fßunct ift ein Ort u. umgefef)rt. ®er fRaum 20
befteht nict)t aus Örtern (Runden)
Unter allen Döthen ift bie ©efaljr in ein ©ebränge §u gerathen ben
moralifchen ©runbfahen abtrünig gu merben: allein biefe fftotl) Jan
febergeit übermunben merben meil ber 2Renfcf) baS jeber^eit Jan maS
er foll men unumgängliche «Pflicht ihm bor Slugen geftellt mirb. ©elbft 25
auch nur geftehen ju müffen man fühle ficf) in ©efaljr feine «Pflicht in

- berftofjen. ergänze: beftimen. jmet) 6 Momente be§ 93eftimung§qrünbe

v a . -8efttmung§grunbe3 ber 2Bat)l erst: beS SBiüenS 3 rein <5 unb aber -
öunb g.Z abgefonbert d in unb unbermifcf)t v.a. nicht bermifdbt 4 benq.Z.
fr c äief)t 8 bie aSaagfhate legt 6 9lu§f(i)tag mit erst:
eaüut auf SBaage 6 Riehen 7 gro&er «5 fid) 10 3Kenfd)en abgekürzt, ö iiner
iffen ers. fetjn 10-11 in miffen g.Z. 13 Unterer Rand, rechts neben dem
Vongen. 15 abfolute verstümmelt. Bouterwek quergeschrieben links neben diesem
Absatz. 16 Rechter Rand, Mitte. 18 Etwa 15 Zeilen tiefer in anderer Schrift.
Darin lt) Eine Zeile tiefer m anderer Schrift. feine Angabe g. Z. 22 Drei Zeilen
lefer. bie ö fhbf ©efafjr 0 feine b geraden 6: ba§ in bie ©efafjt bringt
fernen ben g. Z 24 2Jtenfd, abgekürzt. 25 fall <5 fo unumgängliche g Z •
erst: für bie 2lugen ö liegt 26 <pflid)t ö müffen felbft (?)
 X. Conv., 111. Bogen, 1. und 2. Seite. 305

gewiffett Berfucfeungen nidfet wiebcrftefeen fonbern fie wiffentlid) über*

treten §u fönen ift fcfeon eine Berborbenfeeit beS £>er§enS beren ber SJtenfcfe
ficfe fcfeämen mufe
[3wefe determinationen: 1.) icfe benfe 2.) ict) weife bafe icfe benfe].
o 3wefe Functionen: ber Determination u.fReflepion. So gif d) e Steftejion
nod) eine feöfeere ober abfolute SRefle^ion.

X. Convolut, III. Bogen, 2. Seite.

ßuerft ift §u merfen bafe man baS lateinifcfee Söort materia niefet
in ^ßturali (materiae) brauefeen fan obgteiefe bie beutfefee Benenung
10 (Stoffe bagu geeignet ift. — Der ©runb feieoon mag biefer fefen bafe
ber©ebanfe bon einer einzigen 3lrt Stoff (aToixeia)weId)er urfprünglid)
attgemein unb befearrtiefe bemegenb ift angenomen ift unb gwar niefet
afg feinen Drt oeränbernb (vis locomotiva) fonbern nur inertiefe be*
megenb (vis interne motiua) wetefee alten Bewegungen ber Kräfte gnm
iS ©runbe liegt
Die Elemente bie Brincipien bie (Stoffe (materia ex qua) melcfee
ber ©rfaferung in ber fßfefefif jum ©runbe liegen erforbern jurn üorauS
(a priori) ein formales fßrincip iferer Berbinbung beS Sflanigfaltigen
ber Söarnefemungen §ur SWögticfefeit ber ©rfaferung als einem gefefelicfe b. i.
20 in einem Sfeftem oereinigten ©anjen ber SBarnefemungen. — F™Ss
mentarifefe (sparsim) aus 2$arnefemungen fan feine ©rfaferung §um
Befeuf ber ^fefefif als einem Sfeftem sufamen gewebt werben fonbern
nur oermittetft eines ^ßrincipS ber Bereinigung unter bem Begriffe
eines ©anjen (coniunctim). Dafeer giebt eS niefet ©rfaferungen fonbern
25 bloS ©rfaferung als* abfolute ffentfeetifefee ©infeeit ber Sßarnefemungen.
©in (Sfeftem empirifefeer ©rfenntniffe ift felbft nidfet empirifefe fonbern
ftefet unter einem fßrincip ber ffentfeetifefeen ©infeeit bereu Form auf
Begriffen a priori iferer Berbinbung berufet

304, 26-1 in — miffentlicfe g. Z. 4 Eckige Klammern im Original. 6 u. nodfe ?

Letzte Zeile verkleckst. 7 Am linken Rande von Kant mit: verte ©eite 4 (umrandet)
bezeichnet; am oberen Rande von fremder Hand mit: III, 2 (Bleistift). 8 lotei-
niictie q. Z. 9 bie v. a. ber 11 (cttoixe'cc) verstümmelt, utfprünghefe <5 unb
12 unb beharrlich g.Z. am Rande. 18 Drtocränbernb 14 tu et cf) e lies: tnetefeer
alten v.a. aller <5 ah Strafte <5 ber 15 Spatiuml Zeile, das Folgende dünnere
Schrift, 19 ber <5 (g. Z.): moglicfeer ©rfaferung ö ba§ iferincip aber emem <5
unter 19-20 b. i. — ©Aftern g. Z. am Rande. 21 (sparsim) g. Z. am Rande.
fan ö niefet 28 bem erst: einem 25 ffentfeetifefee g. Z. am Rande.
Sant’8 Schriften. Opus postumum II. 20
 306 Opus postumum

@3 ift aber nocf) ein 93egriff bom ©egenftanbe ber ©rfaprung in fo

fern er in feiner 5lrt einzig ift, men nämlid) ba3 abfolute ©ange ber
bemegenben Kräfte in einem begriffe gur Moglicpfeit (Siner ©rfaprung
üerbunben gebaut mirb.
fjßlftjfif ift ber fubfectiüe Inbegriff ber bemegenben Kräfte ber 5
Materie gur ©inbjeit ber @rfat)rung folglid) itjrer SSerbinbung 1.) in
einem ©pftem be§ Manigfaltigen einer 5lnfd)auung (fRaumeSborfteü
tung) 2.) empirifcfjer 5tnfd)auung (Söarnefjmung) 3) Möglidffeit ber
©rfaprung (Analogie ber 3ufcimenftimixng biefer 5lnfd)auungen mit
©efejjen itjrer SSerbinbung gu einem ©anpen nad) ©efepen a priori) 10
4.) burdjgängige 93eftimmung b. i. bie ©pifteng be3 Obfectä biefer 2$ar=
nefpnungen
®a§ formale biefer ißerbinbung getjt a priori borper (forma dat
eße rei) um eine $f)t)fif gu begrünben b. i. mir fönen nid)t§ au3 ipr
au3t)eben al3 mag mir in fie pineingelegt paben meil ba§ Object ber 15
$f)t)fif bag 9HX ber bemegenben Kräfte ber Materie nur alg in einem
©pftem (in ber üftatur) gegeben borgefteltt merben mufe folglid) aud)
jebe Straft in Begießung auf alte anbere offne melcfje mecf)felfeitige actibe
SSerfjättniffe in einem ©pftern mag unb mie biel ber ©temente ber
empirifdjen fftaturlepre fie (bie fßppfif) feine Sßiffenfdfaft fonbern nur 20
ein fragmentarifcpeg Aggregat ber bemegenben Kräfte fetjn mürbe
meldfeg nur burd) §erumtappen unter SSarnepmungen bent benfenben
©ubfect nid)t allein fein ©angeg berfelben fonbern aud) feinen gegebenen
£f)eit alg gu feuern gepörenb fidjern mürbe moruad) bag fjkinctp ber
Mtturforfdfung in bem Übergänge gur fßtfpfif feine 3Ud)tung unb feinen 25
Umfang erhält.
ESie ^ßX)t>fif ift bag Seffrfpftem bon bem 5111 ber bemegenben Strafte
ber Materie alg äußeren ©inenobiectg in fo fern eg ein ©egeuftanb ber
©rfalfrung ift. ©ie Ifat aber eine ütenbeng gu einem fftaturfpftem in fo
fern man fidf benft baff biefeg ©ange burd) bie 5tatur nad) ber Analogie 30
eine3 bag Mannigfaltige orbnenben ißerftanbeg unter einanber in

1 A a. bom v. a. bon 2 et <5 nur abfolute g. Z. am Rande.

8 begriffe ö ju in @iner 4 loirb. A z. 6-8 1.) 2.) 3) g. Z. 7 (gtyftem 8 ber
empitifcf)er einer 8 ütnf be§ — <5 9lnf g. Z. 5lnfd)auung v. a. Stnfdfauungen
8 empirifdt)et 9 3ufamenftimung <5 berfelben Slnfdjauungen 8 ju 10 ®e=
fefsen 8 4.) Schlußklammer versehentlich durchstrichen. 11 Kr.: burdigängiger
b. i. 8 ba3 ®ange be§ erst: eine§ 20 9Raturlef)re ergänze: finb, 22 ÜBaf)r»
nebmung 23 feinen <5 nur? 24-26 toornad) — erhält. g.Z. am Rande.
28 e§ e3 ein 30 üftatur <5 burd) eine 31 einanber ö SSerbunben fei)
 X. Conv., III. Bogen, 2. Seite. 307

einem ©intern üerbunben fep in jo fern borauSgefept werben lan baff

e§ als ein folcpeS ein Object möglicper (Srfaprung ift; ben biefe enthält
baS formale Sßrincip ber (ßerfnüpfung beS (Smpirifcpen in ber Anfcpau-
ung in einem ©pftem ber Marnepmungen, opne meldjeS leine (Sr-
5 faprungSeinpeit Statt pat (NB)
$ie Sßppfil aber ift nicpt eine Staturbefcpreibung ober ©efcpupte
fonbern ber 93egriff einer fpftematifcpen Sßppfiologie b.i. ber bon bem
©anjen ber bemegenben Kräfte ber Materie in fo fern ipr $erpältniS
unter einanber a priori bem SjSrincip ber ©inpeit in Anfepung iprer
io 58erlnüpfung ber (Saufaütät nacp gebacpt mirb meit nur burcp ben be¬
griff eine§ SpftemS'biefeS Mannigfaltigen baS Mannigfaltige jur Statur
gepörenbe aufgefucpt unb aufgefunben werben lan (forma dat eße rei)
unb bie ©rfaprungSeinpeit nicpt aus einem fragmentarifcpen Aggregat
oon SEßarnepmungen perborgepen unb eine Statur mit ipren Attributen
i5 barftellen lan

SDie Speilung ber Materie in Anfepung ber Quantität gept inS

Unenblicpe: ift aber aud) bie (Sintpeilung (divisio logica) inS unenblttpe
fortgepenb?
Sie Teilung beS heterogenen als miscibilis ober mixti bepm
20 DrganiSm ift ©efunbpeit unb Slranlpeit
1. Mecpanifcp//bewegenbe Grafte ber Materie burcp einen
anbern Körper §. 93. vectis .
2. SiefeS fein inereS 93emegungSbermögen bpnatntfcp bie ©teifig-
leit beS £>ebelS bie Bäpigleit beS Seils unb ber Stolle, unb bie ©egen-
25 mirlungen ber Affinität _*
3. Drqanifcp burcb ein materielles ^ßrincip ber inern Bmedmafjtg-
leit, baju bie Spiere gehören. 3“ No 3. gepört ba§ ^rmctp ber @m-
tpeilung a priori mo baS gnbibibuum oergept, bie SpecieS bleibt
4 Sie SöillenSlraft b. i. bie mit SSemuftfepn bemegenbe Strafte be,?
30 Menfcpen.

o bteie <5 ift 7 ber erst: einer 9 a priori g. Z. bem ö formalen

»i, - F:«“äst, r uZs.m

sä ffiÄÄ KomA Ä
20*
 308 Opus postumum

®ie mecpanifcp//bt)namifcp//organifdp// unb burcpbieSBitteng»

fraft eineg ©tnenobjectg (©ubjectg) beg Sättenfdpen bemegenbe Strafte
bet SJJtaterie entpatten alte actibe Sßerpättniffe bet betoegenben Strafte
wetcpe bie Physic auf bag Object augübt u. worauf bag ©ubject ber»
feiben reagirt. 5
$ur fßppfif gehört bie £opit ber begriffe üou ben betoegenben
Sttäften in fo fern fie bag SPateriate ber ©tfaprung augmacpen e. g.
de finibus bet) ben organifcpen Slörpern, de causis efficientibus-
®er Zepter in ber Sopif ift bie 9lmppibotie ber ffteflepiongbegriffe eine
9lnfcpauung unter einem iitel ju fubfumiren ju welchem fie nicpt ge» 10
t)ört.

X.Convolut, III. Bogen, 3. Seite.

®a§ fubjectiüe fjßrincip ber SäRögticpfeit bet ßtfaptung überhaupt
b. i. eineg ©pftemg ber SBatnepmungen fo fern biefeg in einem begriffe
a priori alg §ufamen berbunben gebacpt wirb. ®ag äußere ©innen» ts
object ift ber Inbegriff (complexus) ber SKaterie alg betoegenber Strafte
im 9taum unb innertidp//afficirenben in ber Qeit, mithin bag ©ange ber
Söarnepmungen alg empitifcper Sßorfteltungen (sparsim) gegeben in
ber ©inpeit ber ©rfaputng (coniunctim) gufamengefa^t unb unter einem
fßtincip §u einem Söettganjen berbunben bag 9111 (to rrav) ber äußeren 20
©inenobjecte bem ©toffe (ber Materie) nach beren Sßorftetlung erapi»
rifet) ift unb bag abfotute ©anpe berfetben in ©inetn ©pftem ber gorm
nadj toetepe teuere naep ffSrincipien a priori in einem begriffe 9$er»
bunben bag Sßettganje augmacpen.
®ie tßppfif §u ber bie metapppfifepe 9Infangggriinbe ber tftatur» 25
wiffenfepaft burep Vernunft eine natürtiepe £enbenj paben, wirb nact)
biefem begriffe nicpt btog atg 9tggregat biefer Kräfte (fragmentarifd))
fonbern auep ber gorm naep alg Seprfpftem in bem Übergänge gut

1 bpnamifd) organifd) 1-2 burct) bie — SUtenfcpen g. Z. in dem letzten

Spatium, ö al gemeinen märmeftoff entf) 2 bemegenbe versehentlich mitdurch-
strichen. 3 alle <5 iße 4 u. ö ber 6 Linke Ecke. 10 ju g. Z. nid)t
Sigel. 12 Von fremder Hand am oberen Rande mit: III, 3 bezeichnet. 14 btefe§
Ö a priori 15 a priori at3 g.Z. am Rande. Hinter toirb. angesetzte An¬
fangsklammer? 16 (complexus) ö aller ber — al§ g. Z. am Rande. 17 R.:
afficirenber $eit Kommapunkt. ba§ ©ange g.Z. am Rande. 18 in erst:
al§ dahinter noch einmal: in 19 unter einem v. a. burd) ein 20 ju einem
SBeltganjen erste Fassung: ju einem ©egenftanbe ber <5 @inf?j 23 nact) v. a.?
24 au3macf)en lies: auämacpt? 26 burd) Vernunft g.Z. am Rande. paben
Kommapunkt. 27 Strafte d fo 28 Seprfpftem ö biefeS 31
 X. Conv., III. Bogen, 2. und 3. Seite. 309

fßfjpfil als notpmenbig gebadjt. — $en bie Slggregation bcr 2ßar=

uetjmungett Ion nid)t ein ©anseS bet ©rfafjrung bemirlen weit biefe
für bie Totalität ber ©rfdjeinungen opne meldje fie leine ©rfaprung
fepn mürbe (meil biefe ein burd)gängig beftimter begriff ber 2Bar=
5 nel)mung ift) leine ©emäf)r leiftet.
$>ie fßf)t)fil ift atfo eine fpftematifdfe ®arfteltung eines abfoluten
©ansen ber bemegenben Kräfte ber Materie in ber ©rfdjeinung (b. i.
empirifdjer SSorftellungen) als eines burc^gongig beftimten SBegrifS als
etmaS epiftirenben (burd)gängig beftimten $ingeS) mit bem formale
io ber ©rfaprung überhaupt pfamen ftirnen mithin ein formales ißrincip
biefer gufamenfepung su einem ©Aftern a priori §um ©runbe liegen
muff.
28« tönen alfo nichts öon ber ©rfaprung auSpeben als nur maS
mir felbft in biefeS ©an§e einer möglid)en ©rfaprung üorper pineiugelegt
15 l)aben nämlid) baS formale ber fßerbinbung ber @rf Meinungen
äu einem foldjen ©angen ber «ßljtjfil. — Md)t bie ©ubjectioität
ber SSorftellungen burcf) bie ©ine (primarium dabile) fonbern
bie Objectibität berfelben für bie ©ine (primarium cogitabile) ift baS
maS guerft ber ©rfaprung §um ©runbe liegt, bereu formales ^ßrincip
20 a priori baS emptrifcpe ©rlentniS auf bemfenigen beruht maS mir als
Aggregat ber 2ßarnet)mungen pm 93ef)uf eines ©pftemS berfelben in
nufer ©rlentniS (©rfaprung genant) burcf) begriffe fpntpetifcf) in ein
©anüeS biefer ©rlentniS berlniipft nadjbem ber SSerftanb analptifcf)
ben ©toff ju berfelben nämlid) ben Inbegriff ber bie ©ine bemegenben
25 Kräfte ju einem ©anpen berbuuben unb baS biScurfioc ©rleutniS beS
formalen in ein intuitioeS beS Materialen berfelben gebrad)t f»at.
fßppfif alfo als baS £el)rfpftem bom ©anjcn ber bie ©ine beme*
genben Kräfte ju meinem bie Sepre ber metapppfifcpen 91. ©r. ber 31SB
eine Jenbenj l)at ift nur eine ^bee bon einer nie böllig erreichbaren
2 ffirfabruna <5 als nietete jenen Inbegriff Von] ®tfaf)tung an rechter Rand
bis• geniäbr leiftet. (Zeile 5). 8 »cldje Ö e§ 4 mürbe ö: nidjt ©ernähr leiftenb
ift ein v. a. einen 1-5 $en bie - leiftet. g. Z. 6 $arftellung ö möghdjer fer»
fabtung 8 Sorfteltungen) <5 beffen gotm a priori 9 etmaS g.Z. ejiftttenben
v a. eriftirenbeS beftimten) v. a. beftünteS) Schlußklammer hinter: ®mge§ fehlt.
Normal 10 ftiinen (lies; ftimenben?J S muff mithin lies: beS mithin 13 md)tä
ö an nurg Z 16 «ß^fil get)t borget. (Ct). 17 (primarium dabile) g.Z.
am Rande. 18 (primarium cogitabile) g. Z. 10 juerft <5: gegeben merben mag
(primarium dabile) ift ber - liegt g.Z., Komrmpunkt. 20 Lies, a priori, baff
21 Sebuf eine§ g.Z. am Rande. 22 genant) <5 l)tnetnfegen SBegtiffe ö ana
23 oerfimpft ergänze: fjaben? aad)bem ö mir bet Sßerftanb g.Z. 27 a!8
d ein 28 Seifte ber g. Z.
310 Opus postumum

fonbern im beftönbigen gortfdjreiten begriffenen Söiffenfcfjaft gu metdjer

mir gmar fßrincif)ien fjaben ben (Stementarfentniffen nadjguforfdjen
aber nie in einem bottenbeten ©tyftem jufamen gu faffen

Xigcurfibe 2tltgemeinf)eit — intuitibe.

©btt über un§, ©btt neben un§, ©btt in uni, 1. äftadjt unb $urd)t 5
2. ©egenmart unb Anbetung (inigfte 93emunberung) 3 SSefotgung
feiner $flicf)t ati ©djatten bem Siebt

X.Convolut, III. Bogen, 4. Seite.

$>er Übergang bon ben ÜÖlet. 2t. ©r. gur *ßf)t)fif ali einem ©Aftern
aller emf)irifd)en ©rtentnii ber bemegenben Kräfte ber Materie metd)e§ 10
barum aber fein emf)irifcf)ei (Softem ift meil ein fotdjer begriff einen
SSieberfprucf) in fidj enthält gefdjiefjt atfo burcf) ben begriff bei ©angen
ber SBerfjältniffe ber bemegenben Kräfte ber Materie unter einanber
nad) ©efejgen ber 9Jiögtid)feit ber ©rfafjrung überhaupt bon iljrer £lban=
tität, Dbatität, Relation, unb ÜJKobalität fo mie ficf) bie ißfjänomene 15
jener 2tnfd)autid)en 23erf)ättniffe gu einanber benfen unb a priori bott*
ftänbig ctaffificiren taffen; melcfiei gefd)et)en fan unb mufj meit biefe
SBerfjättniffe nur auf bai gef)en mai ber ißerftanb fetbft in bie 2tnfd)au*
ung biueintegt burd) bie 2tjiomen ber reinen 2tnfd)auung, bie 2tnti*
cifmtionen ber 2Barnet)mung, bie 2tnatogien ber ©rfatjrung unb bie 20
®er Übergang gur $f)t)fif gefdjiefjt nad) bem allgemeinen fßrincif)
ber 2taturforfd)ung ati einer emf)irifd)en SSiffenfdjaft bon ben bemegenben
Kräften ber SOtaterie in fo fern fie in einem attbefaffenben ©pftem unter
einanber berbunben finb.
®ai ÜRateriate ber i]8f)t)fif ift ber Inbegriff (complexus) ber berne* 25

1 gu v. a. bon 2 bert v. a. bie 3 Lies: nie fie 4 Rechter Rand neben

dem Vorigen in gleicher Schrift. intuitibe. verstümmelt. 5 ©ott Sigel (dreimal).
8 Am oberen Rande von fremder Hand mit Bleistift: III, 4. 10 empirifdjen v. a.
empirifdjet 9-12 ald einem — enthalt s. Z. am oberen Rande, Fortsetzung s.
weiter unten S. 311, Zeile 24ff. 12 be§ ©angen g.Z. am Rande. 16 jener
ö Ära 9tnfd)aulicf)en g. Z. 16-17 a priori botlftänbig g. Z. am Rande.
17 Semikolon v. a. Doppelpunkt. 18 3Sert)ältniffe 6 burd) in bem mad d
au§ bem t)er 18-19 in — 2ln[diauung g. Z. 19 fyneinlegt v. a. fjineingetegt
Ö: t)at gug(eid) aber burd) bie 20 bie bricht ab, <5: Qufamenfteltung Bereinigung
ber biftributiben 9UIgemeinf)eit mit ber collectiben in einem empirifdjen ©angen
überhaupt. 6 ^ufamenftettung g. Z. am Rande. Spatium 2 Zeilen. 22 einer
v. a. eined ö ©pftemd empirifdjen <5 @t)fte 23 Materie in in g. Z. einem
6 ©pftem ©pftem d berb
 X. Conv., III. Bogen, 3. und 4. Seite. 311

genbeu SMfte baS formale bie fßerfnüpfung berfelben ju einem ©pftem.

®iefeS ©an§e ber empirifcpen ©rfentniS felbft aber ift nid)t empirifcp
mett eS nur nacp einem ^ßrinci^a a priori b. i. einem folgen maS fRotp-
menbigfeit ber SBertrtüpfung in feinem begriffe bep fiep füprt, gebaebt
5 mirb opne i>aS eS fein ©pftem fepn mürbe. — $aS regütatioe f^rincip
ber -Raturforfcpung fan aber nur burep baS conftitutiöe beS £>bjectS
alfo nur nacp bem fßrincip ber ÜIRögticpfeit ber ©rfaprung biefe Stbficpt
erreichen metepe aber atS ©inpeit (ber fßerfnüpfung ber begriffe bon
bemegenben Kräften) gum fßepuf eines ©pftemS niept fragmentarifcp
io (sparsim) fonbern fpftematifcp (coniunctim) atS 3Serbunben gebaept
merben müffen opne metepe fie niept ©rfaprung fepn mürben atS metepe
felbft fubfectio ein ©pftem fepn mürbe äufainengeorbnet fepn mup.
®ie logiftpe Sfpeilung eines ißrincipS peipt ©intpeitung nnb man
fan nun bie $rage aufmerfen ob bie ©intpeitung gleicp ber metepe ber
io Sltomiftif entgegen auSfpricpt auep inS Unenbticpe m ©taffen, Gattungen
nnb Strten aufmärtS gefepepen föne ober ob bie ©pecieS ber bemegenben
Kräfte bie infamen baS ©ange ber bemegenben Streifte auSmacpen fiep
abgäpten taffen: ©rfttiep in Stnfepnng ber Materie gm'eptenS in SInfepuug
ber Körper b. i. einer Materie bie burep jpre eigene Strafte ipren 9taum
20 nnb bie ©teile iprer Xpeite innertiep beftimenb ift. £a ift nun bie grage
ob bie ©intpeitung ber St'örper in organifepe nnb unorganifepe auS 93e-
griffen a priori perüorgepen fönne. 2>ie Stntmort ift bap eine fokpe
©intpeitung ungutäpig ift meil fie btoS eine Fiction §um ©runbe legt

®ie formale fßrincipien ber fßppfif entpatten bie begriffe a priori

25 üon ber ©inpeit in ber ^ufamenfteltung (complexus coordinationis) als
bem ©rnnbe ber 9Rögticpfeit eines ©pftemS fener Kräfte. $aS Materiale
(materia in qua) berfelben betrifft baS SRanigfattige ber SRaterie bereu
ßufamenftetlung jutn ®afepn eines DbfectS ber ©inenborftettung er-
forbert mirb (materia ex qua). XaS s$rincip ber ©intpeitung biefer

1 5u v a in 2 Diefeg ©nnje bet erst: Dag ©anäe biefer felbft aber g.Z.
3 a priori Ä ein ©pftem folgtid) b.t.g.Z. 6 öbfectg <5 ber 8 erteilen 6 atg ine
lies■ in meid)et aber bie bemegenbe Strafte? 11 niept g.Z. fet)n mürbe (statt:
mürben) g.Z. am Rande, all g.Z. 12 felbft <5 ein ©0 mürbe ergänze: unb?
bag 99 H Lies: metdie man ber? 15 «tomiftil & toieber Staffen Kommapunkt.
17 bie infamen doppelt, ö in bag ©anje g. Z. 15t eigene v. a. innere? Kaum
<5 be . 20 innertid) erst: tpätig ift. <5 Da tönen nun ein Körper 22 ift «ne
24 Oberer Rand, Fortsetzung des Zusatzes S. 310. Zeile 9 ff. 25 coordinatio Schluß-
klammer fehlt. Von alg an Fortsetzung am unteren Rande, durch: (vid. oben) und
Zeichen verbunden. 27 (materia in qua) g.Z. bag r. a, bie 29 Dag v.a. bte
312 Opus postumum

Objecte meldje a priori fpntffetifd) uad) Qbeen ber 9ftöglid)feit 3m

fainengefepter Objecte gebacpt Serben fair (matcria circa quam) unb
nur gebietet tnirb (j. 33. organifd)//materte«e Söefen) — ©ubjectibe
fßrincipien ber fftaturforfdjung: Objectiöe regulativ conftitutibe ber
fftaturfunbe 5

Vis viua, vis vitalis, vis vivifica. Organica vel Status aegrotantis
vel sanitatis vel vitae agitatae vel deliquii. Mechanismus simplex vel
dynamice stabilitus
3ßen mir bom Sftaume nicfjt bie Definition fonbern nur einen ©ap
a priori §. 33. ben nehmen baff er ein ©anpe3 ift ba3 nur a!3 Spei! eineg io
nod) größeren ©antmn gebadet merben muff fo ift dar baff er nid)t alg
eine bem Dinge an ficb felbft anpängenbe 33eftimung: eben fo baff er eine
irrationalgroffe eine meßbare aber über ade $at)I mit ber (Sinpeit ber=
gleid)bare ©roffe ift— ©ott über itjm, um if)n, unb in ifjm.
Da§ $ortfd)reiten §u einem ©pftem ber betoegenben Kräfte §u 15
©rünbung einer fßptjfif fan nid)t bon biefer ipren Elementen anfangen
fonbern muff bon ber $orm eineg ©t)ftem§ berfelben nad) einem princip
a priori melcpeg bie $orm borfjer beftimt melcper gemö§ geforfdjt merben
fo« au§get)en unb faü nur ba§ finben mag pineingelegt mar.
Dran3fcenbentalpl)ilofopf)ie ift biejenige melcpe bie $rage be= 20
antmortet: mie finb fpntfjetifcfje ©ätie a priori moglid). Daff folcbe mir!*
lid) in ber menfdjlidjen Vernunft gegeben finb u. fßlfilofopfjie fie §um
^auptgegenftanb mad)e ift Har.
©ie berufen barauf baff a«e ©inenobfecte un§ nur Gcrfcpeinungen
(in diaum u. $eit) barbieten. Dag ©rfentnig bon Dingen an fid) felbft 25
fo fern fie un§ erfdjeinen ift trangfcenbent
Die practifdje Qcrfentnig fan bod) auf i'tberfinulidpe ßrfentnig gepcn,
aber nur in 33ejief)ung auf fie alg Jpppofffefig ber ©piftenj eine§ mora*
Hfdjen Urpeberg ber 3Kelt
alfgemeinfjeit (bigcurfibe) 3HH)eit (intuitibe) 30

1 ftyntlfetifct) g. Z. am Rande. 3 organifd)// o. a. organifdfe Von

©ubjectibe an Fortsetzung in feinerer Schrift. 9 bon 9taume 11 Sanken
(5 ift 12 fo baff eine 14 Wott Sigel. 15 Linker Rand, zweites Drittel von
oben. 18 beftimt 5 nac£) meldet v. a. meinem gemäS g. Z. 20 Über dem
Vorigen. UranSfcenbental nur die ersten beiden Silben unterstrichen. 24 bafj
ö alle? 20 (un£ erfcbeinen) unö erst: unb matum unb unverbessert geblieben,
Klammern nicht gestrichen. 27 Von Srfentniä an unterhalb des Absatzes Zeile 15—19.
29 Spatium 4 Zeilen. 30 Spatium 2 Zeilen.
 X. Conv., III. Bogen, 4. und 5. Seite. 313

2)ie Leitung ber ©pecieS ift bie ©intpeilung. — Ob bie leptere

ebenfo inS Unenbticpe als erftere möglicp fep.
formale 3ßrincip beS ©an^en ber bemegenbeu Grafte ber Materie
ift bap eS nidpt fragmentarifcp fonbern fpftematifcp conftruirt fepn mup
s fonft enthält eS nidpt eine 2enbenj §ur Sßppfif nnb pat nicpt collectibe
allgemeinpeit

3Bett fRaum mag objectib epiftirenbeS ift fo ift er eine ©rope bie nur
irner als ein Speil einer anbern gegebenen ©röpe epiftiren tan.
3lmppibolie. 33ermedpfelung eines togif(pen ©runbeS u. beS ßaufab
gefepeS.
®ie Sepre oon ber ©inpeit ber ©rfaprung gept auf baS ©an§e ber
bemegenben Strafte j. 33. ben SBärmeftoff
^mgleidpen auf bie $orm ber ©rfüttung beS 9taumeS 33. organ.
Storper

l5 X.Convolut, III. Bogen, 5. Seite.

snppfif ift bie fpftematifcpe Sepre ber empirifcpeu fßaturforfcpung:
als ber 2enben§ ber metapppf. 31. ©r. ber fftaturmiffenfdpaft. ‘Sie ber
fftaturforfcpung nacp a priori §um ©runbe tiegenben fßrincipien ift bie
ber Metapppf. 31. ©r. ber 91.38.
20 fßppfif ift bie SSiffenfcpaft ber 3ßrincipien bie bemegenbe Strafte ber
Slatux in einem ©pftem ber (Srfaprung §u berfnüpfen. ®aju gepöret
1) pag Materiale ber empirifcpeu Sßorftettungen (dabile) 2. ba»
Cvormale ber Qufamenftellung SKanigfaltigen berfetben in einem
©pftem (cogitabile) melcPeS baS ©efep ber «erfnüpfung bon jenen
25 mm 33epuf ber SERöglicpfeit ber ©rfaprung als Ginpeit entpatt nnb als

gbee ber 33ertnüpfung a priori jum ©runbe gelegt merben muß (forma
dat eßc rei).

2 Unenblidie abgekürzt. 3 Dickere Schrift, formale g. Z. 5 Lies: bat >,ut ■

7 er? e§?? 8 Spatium 2 Zeilen. 10 Spatium 2 Zeilen. 14 Am unteren
Rande der'Seite noch eine durchnullte Zeile mit unleserlichen persönhchen Be>
merkungen. 15 .4»« oberen Runde von fremder Hand mBleistift mit. III 5,
am rechten Rande mit: 10 bezeichnet. 16 lbltema i d)e gZ. 17 al§ - Statur
ttiiUenfdiaft a Z. 18 nad) 6 Gegriffen bie (5 SDteta JStffenfcpaft -0 pnn
ctpien O ba§ ’ 21 ©pftem (g.Z. am Rande) erst: ©amen -“ ((labllfi)
Rande 24 »etdjeS <5 a priori 25 StöglidRed <5 bet aKofllwpIeit atö
t,eit g. Z. am Rande unb v a. atS ? 25-26 als - SSeilnttpfutig g. Z. am Rande.
26 a priori 5 ooran gef)
 314 Opus postutnum

(E3 giebt nur eine (Erfaprung unb alle Sßarnepmungen gehören gu

(Einer (Erfaprung; jene alfo enthält bie gorm eine3 ©pftem:§ melcpecf
nicpt bon bet (Erfaprung unb au§ if)r abgeleitet fonbern für bie (Er¬
faprung a!3 einem ©angen nicht als Aggregat bon jenen auf fragmen-
tarifcpe 9Irt gufamengepäuft ein empirifcpeS üjßrobuct ift fonbern nacp 5
üßrtrtcipien au§ einem begriffe a priori perborgepen muß.-- ®en
märe nidf)t ba§ Object ber üßpbfi! als (St)ftem bemegenber Kräfte gebacpt
fo mürbe in ber ÜJtaturforfcpung als mogu bie übtet. 21. ©r. ber ÜJts2ß.
fcpon burcp ihren begriff eine notpmenbige Senbeng f)aben nie beftiint
merben fönen maS unb mie biel empirifdp gufamengelefen merben müßte 10
um ber üßppftf P melier nun bie üütetapppfif ben llbergang macpt
augemeffen gu gelangen
(E§ ift atfo im gortfcpreiten gur üpppfil notpmenbig bie begriffe ber
actiben üßerpältniffe ber übtaterie nicpt birect auS ber (Erfahrung gu
fcpöpfen fonbern inbirect bie üütöglicpfeit berfelben als ©pftem gum 15
©runbe gu legen unb gubor ein ©anßeS berfelben ber gorm nacp auf-
guftellen melcpeS nidpt als fragmentarifdpeS 21ggregat ber üßarnepmungen
empirifdp fonbern nur uadp einem formalen üjßrincip ber üßerbinbung ber
Söarnepmungen gur ©inpeit ber (Erfahrung folglich nach Gegriffen
a priori. gefcf)et)en fan (forma dat eße rei) baper baS ©pftem empi- 20
fd)er fßorftellungen nidpt felbft empirifcp ift fonbern baS gortfcpreiten
gur üßppfif nidpt burcp baS maS mir aus ber (Erfahrung perauS langen
fonbern burcp baS maS mir gum üöepuf ber übtöglicpfeit berfelben b. i.
für fie als einem ©pftem pinein legen, gefdpept als moburcp allein
3 Erste Fassung: butd) (Erfahrung zweite Fassung: auS (Srfatpung dritte
Fassung: auS ber Erfahrung vierte Fassung: Don ber ßrfafjrung unb — it)r
g.Z. 4 nicfjt <5 auS au\g.Z. 7 nidjt g.Z. als ©pftem erst: nidjt ein ©pftem
bemegenber — gebadjt g.Z. 8 bet ö 9?at. 91SB. <5 eine unbermeiblicbe 9 fdjon
— notfjmenbige g.Z. f)at statt: fjaben 11 ber erst: einer lies; gut 13 gs
ift erst: £u biefem 3mede ift alfo <5 unent im - topfit s. Z. begriffe ber g. Z.
14 birect g.(s.?)Z. 15 fonbern ö gut inbirect bie g (s.?) Z. 15-16 als —
Wrunbe gu legen erste Fassung: tjinein gu legen zweite Fassung: gum ©runbe gu
legen 16 jubor g.(s.?)Z. nacf) ö a priori 17 meld)eS erste Fortsetzung:
nur burd) ©ntfjeilung nad) Gegriffen a priori gefdjeljen tan.
SDie1) fubjectioe ißrincipien ber fttaturforfd)ung finb pier2) ber fleitfaben3)
«ur 2tuffinbung4 *) eine§ SpftemS 6) ißptjfit«) genant
17 melcpeS als 18 nur g.Z. 20 rei) <5 morin mir 23-24 b. i. — fie g.Z
am Rande. J'

) tan. $ie v. i. f'an, finb 2) finb I)iet nachträglich gestrichen. 3) Seit*

faben <) für baS @p 4) 2tuffinbung (v.a. 9tuSfinbungJ erst: (£rrid)tunq 6) StiftemS
<5 ber 6) ^fü <5 als Objects ' ö
 X. Conv., III. Bogen, 5. und 6. Seite. 315

jßppfif als Spftem (28iffenfcpaft) unb bet Übergang ju ipr in bet Statut*
fotfcp. möglicp ift. — 93om ffßrincip bet ©intpeilung

Übergänge gut fßptjfif fönen mit a priori bie (Sintpeilung

macpen. 1 bie bemegenbe Grafte bet ÜRatetie in jo fern jie blo3 ib)te
5 3Irt einanbet ju bemegen betreffen 2. fo fern fie fidj ober anbetn ropen
Stoff in Körper oon befändet fRegelmapigfeit bitben. 3.) in fo fern
fie ein inereS fßrincip bet Bmedmäpigfeit entpalten (organifcp) 4 in
fo fern fie füplenb unb tebenb finb.

X.Convolut, III. Bogen, 6. Seite.

io (Sintpeilung bet Materien ober (Stoffe. Db bie logifdje (Sintpeilung
in ©pecie§ fo mie bie pppfifcpe Leitung in§ Unenbücpe gepe (gegen bie
Sltomiftif). — Db man jagen föne e§ giebt feine ©cpranfen bet mög-
Ucpen (Sintpeilung fo mof)f bet mecpanifcp als bpnamifcp oerfcpiebenen
Stoffe unb formen iprer ©pfteme (Körper)
15 Stnsiepung unb 91bftopung. — Dpne 93etüprung ober in bet 93 e*
tüf)tung. (Slnmerfung: 9ßie ®eplet§ 3 Analogien mit bcnen er fo nape
roat jftemtonS philos. nat. pr. mathem. juftanbe §u bringen nacp bem
medjanifdjen fßtincip beS £upgen§, bocp üon ipm nicpt entbedt mürben
meit et nicpt auf ba§ f2)pnamifcpe bet Sßeltattraction betfiel fonbetn
20 ihrer bep ben fRepulfiben Kräften blieb). — SDie Materie ift coercibel

ober incoetcibel abfofut ober nur refpectiü gegen gemiffe anbete. $a§
incoercibele ift aucp imponberabef. ®a§ mägbate fan gmtefacp oet=
ftanben metben: fubjectib baff bie 9ßaage als 9Jtafdpine ein SJUttef gu
ginbung beS ©emicptS ift — mobep bie cohaesibilitaet aud) üorauö*
25 gefept mirb ober obfectio bap eS Materie gebe melcfje fein ©emicpt
enthält. — 9lmppibolie bet «ReflejionSbegriffe; mie baS maS für ben
Sgerftanb allein gilt nicpt als ©inenobject beurtpeilt metben mup u.
vice versa
^ebet Körper ift für bie SBärmematerie butcpbtinglicp (men eS einen
30 folcpen ©toff giebt unb et nicpt bloS pppotpetifcp ift)
“3)a§ Aggregat bet SKatnepmungen auS ben baS ©ubject afftet-
2 Sßom — ©intpeilung s.Z. (fßtincip — ©intpeilung am Rande quergeschrieben).
3 Rechter Rand quergeschrieben. 5 anbern <5 be(?) 7 inexet verstümmelt
9 Am oberen Rande in Blei von fremder Hand: III, 6. 10 logifcpe g.Z.. steht
über: @pecie§ 11 pppfifcpe g. Z., steht über: in§ 12 u. 20 Schlußklammer fehlt
13 oerfcpiebenen S bewege 18 würbe statt: würben -7 muff (lies: muffe.,)
30 Spatium I Zeile. 31 Ehvas veränderte Schrift.
 316 Opus postumum

renbett bemegenben Kräften ber Materie (ber empirifdjert 23orftellung

äußerer ©egenftänbe) in ber Qorm eines ©pftemS (folglid) nacf) einem
fßrincip ifjrer Sßerbinbung unter ©inen begriff gebracht) ift ber 9taum
unb bie ©egenftanb ber ©rfafjrung. tiefer Inbegriff (com-
plexus) beS Manigfaltigen ber fßlfänomene aus bem ©influS ber berne* 5
genbcn Kräfte auf baS ©ubject mit 23emuftfet)n ber gnfamenfetmng
berfelben in einem ©pftem ber 2Barnef)mungen gebacbt ift ©rfafjrung
atS fubjectiöe ©intjeit ber nact) einem fßrincip a priori in ©inem begriffe
berbunbenen 2öarnef)mungen ben eS giebt nid)t ©rfabrungen fonbern
2öarnef)mungen (empirifcbe fßorftellungen aus bem ©influfj ber beme* 10
genben Grafte ber Materie auf baS ©ubject) unb baS ©pftem ber be=
megenben Kräfte ber Materie mirb in biefem gteict) als ben ©inen oor=
tiegenben (emptrifd) beftimten) 9taum nidjt als bon ober aus ber ©r*
fatjrung abgeleitetes fonbern für bie Moglidjfeit ber ©rfaljrung ge=
bacfjteS ©an^e nacf) formalen fßriuctpien folglich nad) Gegriffen a priori 15
ber fpntfyetifcfjen ©intjeit berfelben gebaut folglid) ift ©rfafjrung felbft
nur als ©pftem ber äußeren ©inenborftellungen möglicf)
®er erfte 9lct ber ft}ntt»etifcf)en fßorftellung ber SBarne^mungen ift
baS ©anje ber empirifd)en 2lnfd)auung auf ben begriff eines ©pftemS
berfelben §u bringen baS fragmentarifd)e beS ©toffS b. i. ber bemegenben 20
Kräfte ber SUJaterie (materiale) bem formalen fßrincip ber 3ufamem
fügung ber fßf)änomene (coordinatio) §ur ©inbeit ber ©rfaf)tung nad)
Gegriffen a priori unterjuorbnen (subordinatio) meld)e felbft ein Qm
begrif (complexus) ber ©rfdfeinungen in einem ©pftem ber äußeren
©innenoorftellungen ift beffen Qorm baber a priori üor bem Materialen 25
(in sensu logico) Oorbergebt
®er fJSerftanb muf; baber bie ©lemente ber ©innenerfentniS fpm
tbetifcb §u einem ©bftem ber bemegenben Kräfte bincinlegen um eine

3 «■ «• einen begriff v. a. Gegriffen <5 gebaut) gebracht v. a. ge*

bacf)t Schlußklammer vor: gebracht ift ö ötfaljrung Tiefen statt: Tiefer (Ct.).
5 SRanigfaltigen d bas 93emuftfet;n ber $8erbinbutig (g. Z.) Über ÜJlanigfattigen
verwischt: unter $f)änomene <5 ber 6 Strafte ö be 7 ©bftem erst: ©anjen
8 ber g. Z. (Sinem v. a. einem 9 oerbunbener SSarnebmungen ö unb fonbern
<5 als _ 10 3ßarnet)mungen ö gehören R.: Söarnef)mung (falsch). 11 ©t)ften
12 ©inen verstümmelt. 12-13 üotliegenber (mit R.). 13 beftiinter (mit R.).
(empirifcE) beftimter) g. Z. am Rande. auS ö ber fonbern für 14 abgeleitetes v. a.
abgeleiteter 15 ^rincipien S gebacbt a priori g. Z. 10 fijntbetfdben
20 beS v. a. ber 22 fßbänomene g. Z. 24 äußeren g. Z. 25 ift ö oorper
27-28 fpntbetifcb <5 3um 93ebuf ber Erfahrung 28 ber v. a. bie bemegenben
v. a. ? Strafte g. Z.
 X. Conv., III. Bogen, 6. Seite undTV. (Halb)Bogen, 1. Seite. 317

©tfaptung ju mad)en mithin nicpt au3 bet (Stfaptung fonbenffür bie

©tfaptung unb bie 2Röglid)!eit berfelben in einem empirifcpen ©an§en
als ©pftem bet $pt)fi! pineinlegen

^ßppfif i[t ba3 ßeprf pftem (systema doctrinale) bon bem ^ii*
5 begriff (complexus) bet bemegenben Kräfte bet Materie aß ©egen*
ftanbe bet ©tfaprung. ©§ enthält bie fubjectiöe ißrincipien a priori bet
97aturforfcf)ung b. i. bet SSetfnüpfung bet 2öatnepmungen (empiriffper
Sßotftellungen) nad) Gegriffen bet fpntpetifcpen ©inpeit berfelben gut
gjtöglicpfeit bet gtfaprung melcpe nidjt ein blofjeS fragmentatifd)e§ 21g*
io gtegat bet Söarnepmungen fonbetn bie SSerfnüpfungen berfelben unter
einem formalen ißtincip bet ülggtegation ift mobon ba§ Materiale in
bem Inbegriffe bet Sßarnepmungen gegeben rnitb.
$ie 97atut mu| man butd) begriffe a priori übet bie 9D7ogtid)feit
bet ©rfaprung (unb bem ©pftem bet bemegenben Kräfte) befragen,
io gjian fan fie butd) empitifcpe mebet bet 9lrt noch bet ^at)l it)tet data
etfenen lernen.
907cm fan observationes u. SSetfudje gum 93epuf bet möglichen ®t-
faptung anftelten unb bet «Ratur gteid)fam if)te ©epeimniffe abftagen
tortur

20 X.Convolut, IV. (Halb)Bogen, 1. Seite.

$>cß Aggregat bet bemegenben Kräfte bet 9J7aterie ift felbft nur
©rfcpeinung unb bie 9tggregation berfelben in bet empirifcpen 6t=
lenntniS enthält ein formale metcpeS a priori ein ^ßtincip möglicpet
25 ©tfaprung ift meld)e felbft ein SBerpaltuiS bet ^änomene in bet ®r-
fcpeinung ift meil bie 33emegungen miebetum aud) ©tfcpeinungen bet
bemegenben Kräfte finb unb biefe bergleicpunggmeife mit fenen (aß
ißtincipien bet ißrincipien) allererft bie ©inenobjecte felbft finb. — ^afc

1 nidbt g. Z. 4 Linker Band oben, Schrift me der danebenstehende Ilaupt-

text. 8 fßorftellungen <5 in einem ©ant 10 Von ber an 9 Zeilen tiefer.
11 einem <5 fßtincip 12 Hinter mirb. das Zeichen c—o, das unterhalb des über¬
nächsten Absatzes ohne zugehörigen Text wiederkehrt. 13 In dem letzten
Spatium, andere Schrift. 16 Links abgewinkelt. 17 u. SSerfucpe g. Z. 18 ber v. a.
bie Abfragen 6 ober (?) 20 Am rechten Rande, offenbar als Inlwiltskennzeichnung,
die Bemerkung: $pt)fif als SKaturforfcpung; am oberen Rande von fremder Hand
(Blei): IV, 1 10. Conv. Halbbg IV 26 «etoegungen ö felb ttneberum
aud) g. Z. am Rande.
 318 Opus postumum

fie in ber empirifdjen ©rfentniS nur ©rfd)einungen finb errettet barauS

bafj fie imer nur als Aggregate gu einem fjöljeren ©Qftem borgeftellt
merben. — 9iur burdj einen Sßernunftbegrif (nidjt burd) ©rfafyrung)
nämlid) ben 23egrif bon einem ©Aftern ber bemegenben Kräfte ober
ein ©Aftern emjririfdjer Sßorftellungen a priori borgeftellt burd) baS rnaS 5

mir in bie ©inenborftellung gum 93ef)uf ber empirifdjen Sßorftellung

t)ineinlegen unb gum 93et)uf möglicher ©rfal)rung tjineinlegen müffen
tönen mir bon bem ©egenftanbe ber ©ine ©rfentniS fjaben unb Dbfer»
bation fo mol)l als ©£periment finb nur 3Jtetl)oben baS aus ber ©inen»
borftellung heraus gu heben maS mir berfudjSmeife Ijineingetegt haben. 10

Aufgabe
1.) 2Bie ift ^f)t)fi! möglid) 2.) 2Bie ift ber Übergang bon ben ÜUiet.
91. ©r. ber gur ißhhfif möglid). 3.) 2Bie ift bie ©djäjgung beS Um»
fangS ber gur $l)t)fi! gef)örenben ©egenftanbe möglid).
^ßl)t)fif ift ©rfentniS ber ©inengegenftanbe in ber ©rfahrung. fDiefe 15
aber enthalt bie borftellung ber ©egenftänbe als ©rfdjeinungen (phae-
nomena) bie nid)t maS bie Objecte an fid) felbft finb fonbern mie fie ben
©in afficiren barftellt (exhibet) unb bie bemegenbe Kräfte nad) ber
S3efd)affenl)eit beS afficirten ©ubfectS innerlid) nidjt nad) ihrer be»
fdjaffenljeit äufjerlidj emjnrifdj b. i. gegeben ift (dabile) unb bie ber» 20
fnüpfung beS üüianigfaltigen ber ©inenborftellung mie fie a priori ber
£rorm ber gufamenfeljung nad) gebaut mirb (cogitabile) gum ^ßrincip»
macht, unb fo ©rfahrung als ©t)ftem emhirifdjer ©rfentniS meldjeS
abfolute ©inljeit gur golge l)at beren $orm obfectib bie ©ad)e felbft als
Phänomen (nad) öer Siegel: forma dat eße rei) fcfjon in feinem be» 25
griffe bet) fid) führt.
fßf)t)fif ift alfo bie Seljre bon ber bertnüpfüng beS ©m.pirifd)//oor»
geftellten gur ©inl)eit ber ©rfahrung unb alfo fubfectio in einem ©pftem
fortgufd)reiten unb bie ©ingelnf)eit (singularitas) ber möglichen ©r»
fal)rung meldje burd) bie ftjntfjetifd^e ©inljeit ber neben// unb nad) ein» 30

1 barauä v.a. barauf 5 ein lies: im? a priori 8 g üorgeftellt 8 tan o

0 S8orau3ftellung statt: $o;ftetlung 10 Rechts abgeivinkelt. 13 3.) <5 SBeldjet
28ie — be3 g.Z. 13-14 Umfangt 8 ber 14 ber g.Z., 8 (g.Z. am Rande):
ber ©egen $on ©egenftänben ber getjörenben 8 3Siffenfd)aft ift ©egen¬
ftänbe g. Z. 18 afficiren 8 enthält 19 ihrer ihrer 20 b. i. g.Z. am Rande,
lies: tnie fie gegeben finb? 21 mie fie g.Z. am Rande. 22 mirb lies: merben?
23 Kommapunkt. 23-24 atö — @inf)eit g. Z. am Rande. 25 iptjärtomen ö; enthält
Iforma dat eße rei) fdjon 29 fortjufchreiten erst: borftellt
 X. Conv., IV. (Halb) Bogen, 1. Seite. 319

anbet in bet reinen 2lnfcpauung gegebenen SSorftetlungen be§ 9ftaume§

unb bet Qeit (pluralitas) bie abfotute ©inpeit bet (Stfaptung. $apet
mu^ e§ peiffen: »©§ ift nut ©ine (Stfaptung unb wen man Oon @t-
faptungen teben t»ört fo mufj barunter imet nut ein Aggregat bet
5 SSatnepmungen oerftanben metben weldfeg §u ©inet (Stfaprung gepört«

fföeit bet begriff öon ben ©inengegenftänben blo§ als ©tfdEjei-

nungen imet bod) butcp bie Vernunft auf bie ©acpe an fiep fetbft jutüd
weifet öon bet man abet feine Slnfcpauung etwatten fan fo witb bie
fßppfif bie eS mit ben äufjeten ©innenoorfteltungen unb bem ©pftem
io betfelben jum föepuf bet ©rfaprung unb bem Sßrincip ipret gjlögticf)-
feit ju tf)un t)at fidp mit nichts anberS als mit bet fpftematifdpen 33et-
fnüpfung biefer SBorftellungen bet bewegenben Strafte bet Materie
innettid) befcpäftigen müffen
3)aS ^ortfdpreiten gut fßppfif.

is «ßppfif ift baS Seprfpftem öon ben bewegenben Straften bet Materie
infofetn fie obfectiö in einem iftaturfpftem betfelben enthalten finb. _©ie
enthält ein abfotuteS ©anje empirifcper ©rfentniS äußeret ©inen-
gegenftänbe als SBiffenfcpaft gu welcper gu gelangen baS ©efcpäft 9?atur-
fotfcpung Reifst, beten materiales (empitifcpeS) ^ßrincip» auf Dbfetöatwn
20 unb (Sjpetiment, baS f50i:rna^e a^ei: tootnad) man forfcpen
folt auf fßtincipien a priori betupt bie ben (Ptunb bet ÜJtöglicpfeit bet
©rfaprung als einem ©pftem bet iliatutfuube eutpatteu obgleicp nicpt
öon bet (itfaprung abgeleitet finb.

2Bir fönen aus ben ©innenüorftellungen welcpe bie Materie bet

25 ©rfentniS auSmacpen nicptS perauSpeben als waS wit_ fetbft pinein¬
gelegt paben nacp bem formalen fßtincip bet gufamenfe^ung beS
ßmpirifcpen an ben bewegenben Straften bie Grrfcpeinungen finb piet
al§ ©acpen an fid) fetbft ju betracpten
®ie fßppfif pnt eS piet mit ©tfd)einungen oon Erlernungen §u
30 tpun unb bie fßtincipien üon jener müffen a priori butd) Sintpeilung
1 beä V. a. ber ö ©egenfta 2 (pluralitas) g. Z. ö begründet - Erj[a™e'
bargeftellt wirb, äu begrünben? 5 gepört oerftanben werben Ct.) 9 M
ö bie begriff t>. a. begriffe bto§ g. Z 7 burcP - Vernunft g Z. am Rande.
14 Unterer Rand frei, 15 Das Folgende s. Z. Mitte des Textes hineingeschoben
16 objectio <5 ein 18 gelangen Fortsetzung über dem Vorigen. 19 materiale^
8 ®t auf g. Z. 22 obgleicp ergänze: )ie 24 Rechter Rand, Mitte. 29'Von
(Sie an Fortsetzung über dem Vorigen, durch Zeichen verbunden. $PPP* o be
30 Ad.: (ßrincipien jener (? Sinn: (ßrincipien ber $ppfif? (ßrmctpten oon jenen.).
320 Opus postumum

claffificirt merben fönen jo mof)t in 2tnfet)ung ber Objecte (g. 33. orga*
nifdjer) ali and) bei bemegenben Subjecti.
$ie Objecte ber (Sinne metapf)t)ji[c£) betrachtet finb @rfd)einungen
für bie fßjjtjfif aber finb ei bie Sachen an fict) felbft bie ben Sin affi*
ciren, ober toie bai Subject fict) felbft ajficirt (a priori borjtelten) 5

$)ai ÜRominatftjftem ber Sinnenborftellungen in bai fRealfpftem

berjelben gu bringen ijt altem bai SEftittel ber abjotuten dinfjeit gum
23ef)uf b. ©rfaljrung.
33on birecten n. inbirecten (Srfcfjeinungen in 33ergteict)ung mit
Gingen an fict) felbft 10

$)a bie bemegenbe Kräfte moburcf) mir afficirt merben felbft mieber
ßirfcfyeinungen finb refpectiü auf bai Stjftem ber bie Sine afficirenben
Strafte fo merben mirjtebiglidj in 2tnfef)ung bei Sbftemi jene ali $inge
an fid) betrauten fönen u. fotten.

X. Convolut, IV. (Hali) Bogen, 2. Seite. 15

(Si finb gmetjertet) Strten ©rfdfeinung bon ber Sad)e felbft bai Sub*
jectibe ber SSorftetlungiart bom Objectmen gu unterfc^eiben. ®ie erfte
ift metapf)t)fifcf) bie anbere .pfjtjfiologifcf) u. bet)be beftefjen barin bafj
fie bie 2lrt borftetten mie bai Subject afficirt mirb (bom Objecte) ber
^orm nact) mo ban bie Uäufcbung borfomt bafj mai bem Subject gu- 20
fomt metdjei afficirt mirb bem borgeftetlten Object be^getegt mirb unb
biei gehört gum ©rfd)teicf)ungifef)ter in Gegriffen. Xie gmetjte £äu=
fdjung beftetjt barin bafj, mai bie (Sjifteng einei Sinenobjecti angelt
bai emj)irifd)e SSemuftfetjn bei Objecti (bie Sßametjmung) für ein
^ßrincij) ber 33erfnüj)fung_ber 8Barnef)mungen gur äftoglidjfeit ber ©r* 25
fafjrung unmittelbar genomen mirb unb gmar birect ba ein foldjei nur
mittelbar (inbirect) gefcfjefjen fan unb bie ©jifteng bei Objecti nicf)t
aui ber ©rfafjrung fonbern für fie b. i. gum 33ef)uf ber jJttögticfjfeit ber
©rfafjrung in ber $f)t)fif borauigefjen mufj. — $en ©rfafjrung fomt
nic^t ali ©inftui ber bemegenben Strafte auf ben Sin öon felbft fonbern 30
mufj gemacht merben. — f5)ai ©mpfinbbare in ber ©rfafjrungi*

8Rechter Rand, letztes Drittel. 5 Spatium 5 Zeilen. 11 tnoburdj

Sigel. 15 Am oberen Rande von fremder Hand (mit Blei): IV, 2 16-17 ba§_
Dbjectiöen g. Z. 17 Dbjectiöen v. a. objectiüen erfte v. a. erftece 21-22 unb
gehört (mit Ad.). 28 eines 6 0b 24 baS 6 33en> 33ert>uftfet)n ö feiner
©Elften^ 25 2Barnet)mungen? SBarnefjmung ? 26 unmittelbar g.Z. ba ein
fotdE)eä erst: ba e§ eS versehentlich nicht gestrichen. 28 fie g. Z. Ad.: $8ebufe
29 ©rfaljrung ö e 31 ©mpfinbbare verstümmelt.
 X. Conv., IV. (Halb) Bogen, 1. und 2. Seite. 321

borftellung (sensibile) ift ber Stoff für bie fBppfif baraug bie ©rfaprungg*
erlentniä nacp einem formalen fßrincip burtp 93eobacptung unb SSer=
fucp ber jftaturforfcpung (observatio et experimentum) altererft gebitbet
merben mu|. $ag ©enfbare in berfelben (cogitabile) ift aber niept
5 fcplecptpin (absolute tale) für bie «ßppfil fonbern nur bebingtermeife
(hypothetice tale) ßeitfaben ber iftaturforfcpung melcpe opne ein ©angeg
it)re§ Dbfectg nacp ©efepen ber SSertnüpfung biefer ©inenborftellungen
a priori borgugeicpnen lein ©pftem fßppfil genant feinem Umfange unb
Qnpalte nacp aufftelten lau. — Slber bie 93efcpaffenpeit eineg ©ubfectg
io ber bemegenben Grafte melcpeg_nur burcp ^erftanb im ©pftem ber»
feiben atg gefeplkpen fftaturbeftiinungen einen begriff bon fenen Db*
fecten paben lau enthält fcpon ibentifcE) (burtp ein anatptifcpeg ^ßrincip)
ben begriff bon einem folcpen ©äugen ber äußeren ©inenobfecte in fiep
beit opne jene Siegel u. Drbnung mürben mir bon iprem $afepn nieptg
i5 miffen
®ie ©rfentnig ber bemegenben traft in ber ©rfepeinung im 9ftaum
gegen bie bemegenbe traft an fiep felbft. — ©rfepeinung bon ber ©r*
fepeinung ba bag ©ubfect bom Object afficirt mirb unb fiep felbft affi-
cirt unb ipr felbft eine 23emegung in ber ©rfepeinung ift. $ie inbirecte
20 bemegenbe traft beg äußeren ©ineg in ber ülaturforfcpung ba bag

©ubfect biejenige S3emegung felbft maept unb berurfaept burep melepe

fie afficirt mirb unb a priori in bag ©ubfect pineinlegt mag eg bon
auffen empfängt unb fiep felbft//bemegenb ift
$ie empirifepe borftellung mit bemuftfepn berfelben berbunben
25 ift Sßarnepmung. ®ag 93emuftfepn ber berbinbuug ber 2Barnepmungen
gu einem ©anpen berfelben niept alg fragmentarifepeg Aggregat fonbern
alg ©pftem ift niept mieberum felbft empirifcp fonbern©rfentnig a priori
ber gorm naep b. i. ©rfaprung. — ®iefe Bufamenftimung ift niept aug
(ober bon) ber ©rfapwng abgeleitet fonbern eine ©pntpefig ber ©r=
30 fepeinungen im ©ubfect für bie ©rfaprung unb guin bepuf ber 9Jtög-

licpfeit berfelben. fcier tritt nun e’ne ^wppibolie ber beflepiongbegriffe

2 nach <5 bem iß 8 experimentum) 6 nacp 4 cogitabile erst: intelligi-

bile ift ö mc^t ift ober statt: ift aber aber g.Z. 6 ein erst: einen
8 qenant aufftelten unb aus der ersten Fassung stehengeblieben. 10 ein Stiftern
11 R.: aefefetieper 11-12 Object statt: Dbjecten, ö unb 12 tbentifcp ( <5 al
14 nichts Siael 10 ihr (sc. (SrfentniSJ Ad. schlägt vor: ipm ein statt: eine tn*
birecteverstümmelt. 20 beS <5 @i 22 fie Ad.: e§ ©ubfect Ad.: Object
25 SBarnepmungert <5 nad) einem ißrincip 26 R.: fragmentanfd)em

Stant’ä ©dltiften. Opus postumuni II. 21

 322 Opus postumum

ein bag mag bie 9tatur bemirft, bie Grrfcpeinung im ©ubject für einerlei)
mit bem nimt mag biefeg ©ubject tput b. i. bie 23erfnüpfung ber empi®
rifcpen $orftettungen gu einem ©anpen genoinen migbeutet unb atg
Sing an fiep nimmt mithin bag formale ber (Jrfcpeinung für bag Mate®
riate beg ©egenftanbeg felbft unb mag bag ©ubject gum 23epuf ber ■>
Mögticpfeü ber ©rfaprung pineinlegt bie £form für bag nimt mag in bem
©inenobject felbft angetroffen mirb (bie Materie). — Ser Übergang
tion ben Metapp. 2t. @r. ber MtS. §ur 9ßppfif.
Grinpirifcp bie bemegenbe Kräfte ber Materie auf^ufaffen unb frag®
mentarifcp ju fainetn fair feine “ißppfif atg Söiffenfcpaft begrünben biel® to
mefjt mufj fie atg ein ©angeg niept atg Aggregat (sparsim) fonbern atg
©pftem (coniunctim) naep einem ffkincip a priori metepeg bie 3apt
unb Drbnung berfetben beftimt aufgeftettt merben fernen metepeg niept
anberg gefepepen fan atg bafj niept mag mir aug bem Aggregat ber Mar®
nepmungen augpeben fonbern mag mir gum 23epufe ber Mögticpfeit ber 15
©rfaprung (fotgtiep naep einem formalen fßrincip) pineintegen bringt
biefe Miffenfcpaft ju ©taube in meteper bie üßaturforfcpung (burtp
Dbferbation unb Grjperiment) üon ber Srfcpeinung ber Srfcpeinungen
unb fo naep einem ißrincip a priori auggept unb fo gmar inbirect boep
niept atg unbeftimt perumfepmeifenbe ^ufamenpäufung (cognitio vaga) 20
fonbern naep fßrincipien ber (Sintpeilung beg Mannigfaltigen uad) 93e®
griffen mögtiep maept meit niept bie Stnfcpauung fonbern ber ißerftanb
niept bag (Smpfinbbare (sensibile) fonbern bag Senfbare (cogitabile)
nadp bem ©runbfape alter 3uj°mcnftettung (forma elat eße rei) oor
atter 23

Sie 2tmppibotie ber begriffe Oou bem mag ung empirifet) ^uftopt
unb btog ©rfepeinung ift einen ©prung §ur ©rfaprung 311 ntaepen ba
biefe eine (Srfcpeinung einer ©rfepeinung fepn mürbe unb ©rfaprung
niept atg guftofjenbe ®orftettung empfangen merben fair fonbern ge®
maept merben mufj. 30

1 ein Ad. ergänzt: baff man (besser: ein, bie ba§). ma» (5 ba§ Sr®
fepeinung ö be§ Dbfect3 2 mas> ba§ biefe3 3 mi§gebeutet (statt: mribeutet,)
b ari 4 genomen mirb statt: nimmt (der ganze Satz Konstruktionsverwechslung).
5 ber ö ©rfop G bie $orm g. Z. bem <5 Dbfec 7 Erst Punkt hinter: mirb
Übergang 8 gern (?) 8 Dieser Absatz in eckigen Klammem. 0 Kleinere Schrift.
11 ©anjen statt: @an§e§ IG fotgtiep ö al3 formalen v.a. formalen 14-17Lies:
atä baburd) baf? mir nidptä au8 . . . fonbern gum »epufe . . pineintegen: nur bag
bringt biefe . . 19 auögept unb das Folgende 3 Zeilen tiefer. jmar g.Z.
bod) g. Z. 21 Lies: bie (Sintpeifung? 22 bie versehentlich gestrichen. 25 Bricht
ab Das Folgende umrandet in dem letzten Spatium in größerer Schrift, wahr¬
scheinlich früher. 28 eine ©tfepeinung 8 be (?) ©rfaprung? (© v.a. e)
 X. Conv., IV. (Halb) Bogen, 2. Seite. 323

atmppibotie bet ßrfaprunggbegriffe 1.) für bie ©rfaprung unb

bereu Moglicpfeit pat princip. a priori 2. 2tug ber ©rfaprung fein an
einem ©inenobfecte nur fragmentarifepeg Aggregat, nie fpftem fepn
1. 3)ie Unmittelbare ißorfteltung burd) bie ©ine (empirifd) gegeben).
5 2. ©)ie mittelbare beg 33erpattniffeg ber empirifdfen ißorftettungen gu

einanber in einem Aggregat berfetben 3.) ®a§ ©pftetn ber SSerftanbeg»

oorftettung nach ber $orm mogtieper Grrfaprung ober gurn 53epuf berfetben
einanber untergeorbnet
©)ie ^ßppfif gu mettper ber Übergang gefepiept ift a.) bag atominaü
io fpftem bie bemegenbe Kräfte einanber bet) gu orbnen atfo nad) feinem
Umfange ber Mannigfattigfeit in ber ©rfepeinung, b.) bag fReatfpftem,
bag princip ber fftebaction ber ©innenöorftettungen atg fragmentarifepen
Aggregats ©rfaprung ein ©pftem ber Unterorbnung in einer fpfte-
matifepen ©)ioifion unb ©ubbiöifion bag ©ange ber empirifdjen $or<
i5 ftetlungen burd) togifepe Leitung (©intpeilung) üorguftelten.
®ie ^f)pfit enthält in fiep bie fßppfiologie unb bag ^ppfifatifepe.
$ag erfte bag Speoretifcpe beg ©äugen ber bemegenben Kräfte (1. Spar-
sim 2. coniunctim). II. bag ißractifcpe eg gu üerlnüpfen.
2Bir tönen aug ber empiriftpen atnfcpauung nieptg peraug peben atg
•2o bag mag mir fetbft für bie ^ßppfif pinein gelegt paben. $ag ©ubject
afficirt fiep fetbft in ber ©pntpefig atg (Srfcpeinung
ittiept bie ©mpfinbung atg 23emuftfepn ber beme_genben Kräfte ber
Materie fonbern bie ©rfepeinungen biefer äuperen ©inenobjecte finb bag
erfte mag a priori tiorper gebaept mirb morin bie bemegenbe Grafte
•25 gefept merben unb mag atg bie gorm iprer SSerbinbung angefdjaut unb

aufgefafft mirb 2tnfcpauung ber aßarnepmung materiat. — $ag ©ub=

ject mirb fiep baburep beg ©egenftaubeg aber nur in ber ©rfepeinung
bemuft atg $atum für bie Möglicpfeit ber (Srfaprung metd)e eine Dpe=
ration beg ißerftanbeg ift gur (Srfentnig beg ©inenobjectg
so Die ©pntpefig beg Mannigfaltigen im ©ubject ift bie 93afig ber
fdnfcpauung beg Dbjectg metepeg baburd) boep nur ©rfcpeiuung, nod)

1 Oberer Band. ©Tfaprunggbegriffe ö 1) 1.) g.Z. 2 fan ^ nn

einem 3 ©inenobjecte ö burd) 4 Linker Band, in größerer Schrift. o beg
i’ a. ber 11 äJtanigfaltig 12 alg ö itlggregatg 13 Ülggtegatg gu ©rfaprung
ein v a, einer 14 ber <5 Dbj 16 $PPÜMifd)e ? (abgekürzt). 17-18 Sparern
verstümmelt. 18 Links abgewinkelt. ‘20 Sag «5 Dbje 21 ©Meinung ge¬
kürzt. 9 Zeilen Spatium. 28 biefer <5 @ 25 mag bie gorm 26 mirb <5 unb
mirb 29 ©inenobjectg Fortsetzung über dem Vorigen, in dem letzten Spatium.
31 Dbjectg ö roedi
21*
324 Opus postumum

nidjt (Srfaprung fonbern nur ©rfd)einung ift burcf) (Sonftruction ber 93e*
griffe

X.Convolut, V. (Halb) Bogen, 1. Seite.

@o tote bie pfjpfifdfe Steilung aller Körper in§ Unenblicpe gept

unb fein einfacher SDfeil ber Materie mithin feine Sftomiftif ftatt finbet
fo ift e§ and) mit ber togifdfen Reifung ber ©intpeitung be§ 93egriff§
toorn Körper überhaupt b. i. ba§ fßrincip ber 6pecie3 ber Materie be=
manbt. Sie fönnen auf unenblicpe 2frt: iprem Stoffe nad) (ÜRijtur)
bem ©emebe nad) (Stejtur) ber ©eftalt nad) ($igur) unb ab§ üefte fid)
fetbft §medmä^ig//bilbenbe Körper itjrer ©rpaltung (Statur) nad) über*
baupt in§ unenbtidje ©laffificirt merben fo bafj e§ nie ein Iepte§ ©lieb
ber ©intpeitung nad) irgenb einem ©pftem geben fair.
1) ®ie Stpperception ber objectiben Qufainenfejjung (a priori)
2) bie SIpprepenfion be§ fubjectiüen gufamengefepten jn ^er 5fuffaffung
(empirifd)) 3) bie fpntpetifcpe ($int)eit ber ©rfcpeinungen unter ©inem

1 nicf)t <5 Grfcbeinung ift ö nicfjt 2 .4»» unteren Rande noch folgende
persönliche Notizen:
NB ®ie Sparten bom SSeifjen SBeirt ift nocf) nicf)t abgegeben motben mof)I
aber eine t>om rotten SBein fdfon borget — f)eute Criminal1). 9t. :genfcf) u.
ß^renbott) nnb trocfen Dbft jur ©efunbtjeit gu geben ober Pfarrer (Scrner. — Leitung
bon 9ticoiobiu§ bon bet fRebofution in ipatiä
SSon @d)irmad)er am ©onnabenb ju erfahren toer ba§ ©tüd 9JJüncf)ener2)
21bf)anblung be§3 * * 6 7) SBerungüicften fjat
3 Am rechten Rande von Kant: fßptyfif als 9taturforfd)ung (vgl. S. 317), am oberen
Rande in Blei von fremder Hand: V, 1 10. Conv. Halbg. V 13. 5 pppfifefje g. Z.
6 einfacher — feine g. Z., erste Fassung: feine Ültomiftif feine unverbessert geblieben.
7 Erste Fassung: mit ber logifdEjen (ber (£intljeilung) 8 bom d ber SJtaterie. —
7-8 be§ ©egriffS — fOtaterie. — g.Z. am Rande, der dann als zweite Fassung
weitergeführt ist (vgl. S. 327, Zeile 4 ff.). 8-9 bemanbt 6: als ben 9taum erfüllenbe
2)inge bie burep ipre eigene Strafte ber 2lngiepung unb Ütbftojjung bie ©renge biefeö
9taumeS beflimen betnanbt. 9 unenblicf)e ö berfebieben @ie — (SDtijtur) ver¬
sehentlich milgestrichen. 10 befte S Störper 11 Störper <5 (iprem ©ebrau
(5 ifjrem v. a. itjrer ? 13 irgenb g. Z. 15 2) g. Z. ber statt: beS (aus der
ersten Fassung). Erste Fassung: ber äöarnepmung beS 8ufamengefe|ten 9tuf-
faffung erst: Söarnefjmung dann: (Srfdfjeinung 16 empirifd)) <5 bie Analogien
ber ©rfaprung 3) v.a. 2) (g.Z.). ©inem v.a. einem

*) Criminal. verstümmelt. 2) ÜDtündjener abgekürzt. 3) beS <5 Ung

 X. Cmv., IV. (Halb) Bogen, 2. Seite u. V. (Halb) Bogen, 1. Seite. 325

begriffe in einem ©angen beg fRaumeg. 4.) ®ag fßrincip bet Statut*
forfcpung in 5lnfef)ung bet ©egenfiänbe.
Söir paben bon aufjeren ©egenftänben Slnfcpauung a priori mit
föemuftfepn aucf) empirifcpe fßorftellungen mit föemuftfepn b. i. SBat«
5 nepmung (bie Söirflicpfeit bet ©egenftänbe mitb angenomen meit bag

paffibe föemuftfepn fonft feinen ©runb bet ©efepmafjigfeit unb äußeren

Mittpeilung
1. $ie ©tfdpeinung in metapppfifcper föebeutung mie bet ©in

afficirt mitb 2. ®ie in pppfifcpet 93ebeutung mie bag ©ubject felbft ben
io ©in butcp bemegenbe Kräfte afficitt jener gotm gemäg. 3. SBie biefe
jener untergeorbnet mitb. 4. 2Bie bie bemegenbe Kräfte bom ©anpen
nicf)t beg Slggregatg ju ben Steilen fonbern beg ©QftemS beftiinbar unb
beftimenb bom gmpitifcpen meines fein ©pftem fonbern fragmentarifcp
ift §um rationalen bet $bee beg ©angen, bet ©egenftänbe bet ©ine
io fortfcf)reitenb (ponderabel, coercibel, cohaesibel, exhaustibel mtb it)ten
oppositis) fid) ju einem ©pftem «ß^jif genant b.i. jur ©rfaprung metcf)e
abfolute ©infjeit im begriffe jum ©runbe pat qbalificiten: — unb
mie ein elementarstem bet bemegenben Kräfte -butcp eine allber*
breitete, allbutcf)btingenbe zc Materie melcpe ein für ficE) beftepenbeg
20 ©an§e augmacpt butcp ben ißerftanb (bet abfoluten fpntpetifcpen <$inf)eit
beg fRaumeg gemäg) a priori conftituirt ift. (®ie ©tfcpeinung bon bet
©tfcpeinung in bet fßetfnüpfung beg Mannigfaltigen gebaut ift bet be¬
griff beg ©egenftanbeg felbft).
2ltfo nicpt aug unb bon bet (Stfaprung fonbetn bem begriffe bon

2a bet ©n^eit bet bemegenben Kräfte für bie Möglicpfeit bet ®tfaf)tung
(buttf) 23eobacptung unb ©pperiment) natp fßtincipien bet fftaturforfcpung
mitb «pSfif conftituirt, nacf) obbenanten allgemeinen fßtincipien bet
Qufamenftellung bet fßpänomene bie ben äußeren ©inen imet bot*

1 SSegriffe <5: b. i. bie Analogien bet fötfaptung in — 9taume§ g. Z.

4. ) v. a. 3) $e§ statt: $a3 (v. a. Der; ö 3lct ber 9tebaction 1-2 9latur«
forfcpung ö nacf) 2 in Stnfepung g. Z. 3 a priori^ <5 unb SÜRitttjeitung
verstümmelt, bricht ab. 8 u. 9 im statt: in 12 beftimbar? beftimter? (vgl. Ad.
5. 287). 13-14 meld)e§ — ift g. Z. am Rande. 14 ®anjen Komrmpunkt. 15-16
(ponderabel — oppositis) darüber s.Z.: Categorien: Qvantit. Qval. Relation
modalitaet, wobei sich Qvant. auf ponderabel, Qval. auf coercibel usw. beziehen soll.
16 ©pftem <5 ber 17 qöalificirt: 20 auämadpt <5 Welcpe 21 Schlu߬
klammer fehlt.. 22 SRannigfaltigen d ift ber 23 Schlußklammer fehlt;
(2)ie — felbft. s. Z. 24 fonbern Ad. ergänzt: au3 26 ber ö Sladjfor
26-27 Ulaturforfcpung pinein Sen (v-a- btingenj mitb (mit R.). 27 Komma¬
punkt. 28 ben 6 ©inen
326 Opus postvmum

fönten mögen jo fern bemegenbe Kräfte auf fic unb bie Organe mitten
unb eine &laffeneintl)eilung a priori begrünben melcpe ein ©pftem ber
iftatur alg ©d)ema öorgeichnet unb morin jebem iftaturobject feine
©teile merben fan
Sie @tfd)einnng ber ©rfdjeinungen, mie nämticf) bag ©ubfect mittel* 5
bar afficirt mirb ift metaphpfifd) mie bag ©ubfect fid) felbft jum Object
mad)t (fid) feiner felbft alg beftimbar in ber 2lnfd)auung bemuft ift) unb
enthält bag princip ber ÜSerbinbung ber bemegenben Strafte im Sftaume
ben Sftaum burd) empirifcpe Storftellung §u realifiren (ber $orm nad))
nicht burd) Erfahrung fonbern §um 33ef)uf ber iÜZoglichfeit ber Erfahrung 10
alg ©pftem empitifd)er SSorftellungen beg ©ubjectg. (Süpiomen ber 21n=
fcpauung, Jdnticipationen ber Söarnehmung, Sinologien ber Erfahrung
unb ^ufamenfaffung empirifchet SBorftellungen in einem ©pftem ber*
felben (alfo nid)t fragmentarifd)) überhaupt).
Sie Slmppibolie ber reflectirenben Urt^eiBfraft ift bie ©elbft* 15
täufdjung bie empirifcpe Slpperception für bie intellectuelle in ber $u*
famenfepung (bie a priori nad) Principien geföiept) §u nehmen unb ift
eine gufamenfügung nicht burd) einen fiufenartigen Fortgang bon ber
»apppfif §ur ^t»fif burd) einen ©ptung meil ein tOiittelglieb mangelt
nämlich bag S3emuftfepn ber fr>ntf)etifcf)en ©npeit im $ortfd)reiten ber 20
fttaturforfchung
^iefe 3ufainenfepung ober bag gufamengefepte aug Phänomenen
in einem ©hftem ift fein Phänomen fonbern Sterfnüpfung ber beme*
genben Kräfte burd) einen Serftanbegbegriff burd) melchen bag 9Jtanig*
faltige mag mir fragmentarifd) gufamengefept haben (burd) Obfer* 25
üation u. (Jpperiment) mir fpftematifd) in einem ©anpen empirifcpet
(Srfentnig gum Pepuf ber 9taturforfd)ung nad) einem princip aufftellen.
_ ßintpeilung ber bemegenben Kräfte in Segiepung auf bie 5 ©ine:
bau auf bie förperlid)e formen überhaupt.
Sie bemegeube Kräfte ber Materie finb bag mag bag bemegenbe 30
©ubfect felbft tput mit feinem Körper an Störpern. — Sic biefen Straften

1 )o fern — mirfen s. Z. 2 unb Ad. ergänzt: meldje 3 oorgejeidjnet (statt:

uor^eidjnet) ö merben/ Ad. ergänzt: fiat morin g. Z. 4 Hinter fern eingesetzt: o
° Kommapunkt. 8 Strafte verstümmelt. tHaunie verstümmelt. 11 £t)ftent3
14 Zweite Schlußklammer fehlt. 21 9hdurforfd)ung letzte Silbe doppelt durch al.
\ach unten abgewinkelt. Fortsetzung 4 Zeilen tiefer, durch t verbunden. 23 fonbern
ö eine 5) (eine undurchstrichen ?). 24 Sterftanbeeibegrif 2« R. zieht mir
(hinter der Klammer) vor: ba§ SDtanigfaltige (Zeile 24). 28- 327, 3 Diese
beiden Absätze: (Sintfjeilung — tßrincipien in dem letzten Spatium. 29 R.: gorm
 X. Conv., V. (Halb) Bogen, 1. Seite. 327

correfponbirenbe Gtegenmirfungen finb in ben einfachen steten enthalten

moburcf) mir bic Börger fetbft marnefpnen. SJiedianif unb Xpnamif
ftnb bie gmei fßrincipien

9Jian fair nämlid) nid)t üon Materien fonbern nur Dort Korbern
s aug biefer ober jener 9Jiaterie fpredjen gteicpmoffl aber im $eutfcf)en
oon (Stoffen atg üerfdfiebenen bemegenben Kräften ber Materie atg
bemegtidjen ©ubftangen bie in fRaumegüerfjättniffen (mithin burcf) 93e-
megung) auf einauber müden unb gurüdmirfett

f£er ©düüffet bagu ift ber Unterfdpeb ber bemegenben Kräfte in

io ber ©rfdjeinung üon benen ber bemegenben Grafte an fid) — ®iefe
©infpeitung ift nicfft objectiü fonbern btog fubjectib
^d) miH für bie fßffpfif bie bemegenben Strafte ber ÜRaterie in
einem (Softem bartegen biefe Kräfte aber finb bie Urfad)en ber SBirtung
ber ©iitenobjecte unb id) mu^ fie nad) einem .^ßrincifo a priori in
io einem ©pftem aufftetten u. in bag ©pftem hinein legen.

97icf)t aus ber (Erfahrung, fonbern für biefetbe üerbinben rnirbie

©fegenftänbe ber ©ine in ber $f)pfif unb legen a priori bie ©inen-
üorfteltungen hinein a priori ber fjjorm ber äSerbinbung gemcig gu einem
©bftem

20 gjian fan im 3urüdgef)en auf ©pecieg ing unbegrenzte gepen big

auf ©ine baüon eg nur eine giebt bie ben 3taum (empirifd))_ganZ erfüllt
unb bie nur eine einzige fet)n fan meit in beut ©auffatgufamenpang bas
erfte u. leide ^rincif? ber S3emegung enthält (ber allburd)bringenbe
Sßärmeftoff atg ©tementarfraft)
äs 1. $irecte ©rfd)einung. 2. inbirecte ber ©rfMeinung ber ©rfepei-
mtngen in einem ©t)ftem melcpe bie ©ad)e fetbft barftettt.

4 Rechter Rand, Fortsetzung des Zusatzes von Seite 324, Zeile 7 f. 5 fpreepen
Fortsetzung 5 Zeilen tiefer. 6 at§ g. Z. üerfepiebenen ö b. i. Sütateric ö b. i.
üon Stoffen fpreepen fö fpredtjen g. Z.) 7 <3u£>ftair/n <5 im 9taume 9 4 Zeilen
tiefer, in veränderter Schrift. Unterfofjeib 10 Srfcpeiuung ö unb üon ber statt.
üon benen 11 Spatium 1 Zeile. 14 biefer statt: bet 22 tüeil <5 fie 23 Lies;
enthalten ift atlburdpbringe 24 Schlußklammer fehlt. 26 toelcfte lies; meldieS?
 Opus postumum
328

X. Convolut, V. (Halb) Bogen, 2. Seite.

fßtjpfif ift bie SBiffenfdjaft bon ben bemegenben Kräften bet Materie
in jo fern fie burcE) ©rfatjrung erworben roerben fan.
2EE§ Sßiffenfdjaft ift fie ein Stiftern ber ©rfentnig; afg SKaturtoiffen-
fdjaft ein fpftematifcEjeg ©rfentnig bon ben bemegenben Kräften ber 5
Materie atg fßfjtjfif enblidj ein Stiftern empirifctfer ©rfentnig biefer
Kräfte; — aber tjiemit nidjt ein empirifcE)eg ©pftem — ben bag tbäre ein
Bieberfprudj in fid) fetbft tbeit ein jebeg ©pftem ein ffßrincip bebeutet
unter meld)em bag Mannigfaltige gegebener SSorftettungen gufamen*
georbnet ift. 10

MetapEjtyfifdje Slttf- ®r- MB. gefjen bor ber *ßf) tyfif notf)menbig
borf)er b. i. bie MetapE)t)fif ber ^atur Ejat an ficf) eine innere Senbenj
gur ^ߣ)lbftf b. i. ber Überfdjritt §ur teueren ift in ber SEufforberung ent*
galten ein ©t)ftem ber bie ©ine afficirenben bemegenben Kräfte ber
Materie in einem ©anjen ber 6rfaE)rung §u ©tanbe §u bringen, §ur 15
empirifcf)en jßaturforfcEjung (burct) Dbferbation unb Experiment) (Srft*
Eid) mie fie bie ©ine afficiren b. i. fubfectib in ber (Srfcpeinung atfo
mittelbar. gmepteng tbie bie Materie burct) ipre eigene Kräfte bemegt
mirb, b. i. obfectib aEg an fidE) fetbft bemegenb borgefteEEt. — f£>en
Meinungen tönen altem a priori gegeben merben unb SrfcEieinung bon 20
(SrfcE)einungen gebacEjt finb bie Objecte ber ©ine
©rfcEieinung ift bie fubfectibe Mobification ber Birfung roetdEje ein
©inengegenftanb auf bag ©ubject ttpit. SDie ®raft beg ©ubjectg jenen
©egenftanb §u mobificiren ift bie ©acEje fetbft (metapffpfifct) betracE)tet
§mar aucE) irner (SrfcEjeinung pppfifcf) aber atg ©ubftang bie iifter bie= 25
fetbe bleibt)
* *

1 Am oberen Rande von fremder Hand mit Blei: V, 2 3 fan. verstümmelt

(töne?). 4 St) ft ent <5 bon 5 ein <5 Softem emfririfdjer dahinter undurch-
strichen noch einmal: ein 6 ip{)t)fif '5 aber 7 aber 8 b Vor: ben ver¬
wischtes 1) 9 ÜDtannigfaltige ö ber gegebener g.Z. 11 gefjen — nottp
toenbig erste Fassung: liegen if)r nottyoenbig jum ©runbe 12 innere g. Z. am
Rande. 14 ein <5 bollj'tänbigeä bie — afficirenben g. Z. am Rande.
15 Sftaterie 8 jum 33et)itf in — ©anjen g. Z. bringen Kommapunkt, <5 b. i.
17 Sine 6 (g.Z. am Randi.): (ba§ Subject) fubjectib g.Z. am Rande.
18 Kräfte ö felbft 20 ©rfcfjeinung v. a. ßrfdjeinungen 21 gebacf)t g. Z.
23 Sinengegenftanb <5 al§ Straft <5: tooburd) bie betoegenbe Straft be3 Object
25-26 biefetbe verstümmelt.
 X. Conv., V. (Halb) Bogen, 2. Seite. 329

$ie fßppfif fubjectib, als $octrin betrachtet ift bie Sepre bon
Pen ©rf (peinungen ber bewegenben Kräfte ber SJtaterie tpeitweife
betrachtet (singulatim) sparsim in einem ©pftem empirifcper ©r»
fentnifje aber (coniunctim) gum 93epuf ber ©rfaprung gebaut fotglicp
s objectit» als baS ©an§e ber äußeren ©inenobjecte (bie baS ©ubject
afficiren) nacp fRaumeSberpältniffen wecpfelfeitig auf einanber wirten
unb einanber gegenmirfen bie Sepre bon ben ©rfcpeinungen in fo
fern baS ©ubfect bon biefen Straften afficirt wirb, in fo fern ipr 23er»
pältniS gegen einanber a priori als (wegen ber abfotuten ©inpeit beS
io fftaumS) gur ©inpeit ber ©rfaprung gepörenb betrachtet wirb.
@3 tan aber für baS ©pftem ber Statur nid)t§ a priori gegeben

werben als baS Sßrincip ber ©intpeitung in Staffen ©attungen unb

2trten
2Sa§ metaphhfifch betrautet btoS ju ©rfcpeinungen gejäptt werben
i5 mu| baS ift in pppfifcpem föetracpt ©acpe an fiep fetbft (©rfcpeinung ber
©rfcpeinung) unb tan als blopeS formale ber 23erfnüpfung a priori er»
taut werben. — $er Sur Sßppfif gepörenbe begriff non ©rfcpeinungen
(bie noch üom unterfcpieben werben müffen) finb bie Data ber
©inenborftellung worauf bie bewegenbe Strafte berufen. — $ie ©r»
20 fcpeinungen ber bewegenben Kräfte werben a priori erfant et)e nod)

biefe fetbft getaut unb als befonbere Kräfte anertant finb.

ipppfif ift atfo bie SBiffenfcpaft ber ^rincipien ber Staturforfcpung
in fo fern fie mit ©innengegenftänben gu tpun pat. ©ie fept bie meta»
pppf. 21. ©r. ber 3t2B. at§ a priori gegeben borauS unb befcpafttgt fiep
25 mit ber Statur als ©egenftanbe ber ©rfaprung. —_©ie ift barum aber
nicht eine empirifcpe Staturtepre fragmentarifcp jufamen getefener ©men»
oorftetlungen beü baS gäbe feine SBiffenfäaft (bie feber^eit als tn einem
©pftem entpalten gebacpt werben mup) ab eine empirifcpe Sötffenfcpaft
ift überhaupt ein 23egrif ber mit fid) fetbft im 28ieberfprud) £et)t
so ©in nicht blopeS Aggregat empirifcper Sßorftettungen fonbern bie 23er»
binbung berfetben in einem ©pftem folglich gemäS einem fßnnctp ber
SQtoglicpfeit ber ©rfaprung ift baS Object ber SßpPfif Stun ift bie Statur»

1 fubiectiü, g.Z. am Rande. Sepre ö üom ©pftem, darüber g. Z. ö:

^nbeqtif Hufamenftellung 1-2 ben erfcpeinungen g.Z., Don nicht miterganzt
2 Äräften Materie <5 objectiü aber 3 (singulatum) sparsim g. Z. tn einem erst.
al§ 6 nacp 9taume§oerpältniffen g.Z. am Rande. 7 etnanber g. .
Kommapur kt. 9 ber abfoluten g.Z. 9-10 (wegen - jRanmä) g.Zjm
Rande. 16-17 Schlußklammer hinter; merben. 20 werben ö bage P
g. Z. am Rande. 24 aI3 — gegeben g. Z. am Rande. 29-30 fiept fonbern em
 330 Opus postumum

forfdptng pm S3et)uf ber ©rfatjrung unb auf bie Bebingung i£)rer Sttög*
licf)!ett eingefdjränft auf gmet) fßrüfungSmajimen Beobachtung unb
Berfuäf) (observatio et experimentum)

X.Convolut, VI. (Halb) Bogen, 1. Seite.

v£/ 5
®ai fubjectibe ißrincip ber Baturforfcfjung gef)t a priori bor bem
objectiben borget bie 3ufainenfe£ung bor bem gufainengefe^ten (forma
dat eße rei) bai ißrincip ber Stpperception bor bem ber Slppretjenfion
bie SBettfobe gu forfcben burd) SIggregation bor bem ©pftem nacf) metdiem
geforfdjt mirb unb bie §infid)t (prospectus) auf bie 2trten in ber (baffem n>
einttjeitung ber b<emegenben Kräfte ber Materie (specificatio) unb bie
ftjftematifdje Bereinigung ber empirifcfjen unb baffer fragmentarifcf) ag=
gregirten $arftellung ber bebingten (Sinfjeit gum Beffuf möglicher ($r=
fafjrung gur abfotuien (Sinfjeit ber ©inengegenftänbe in ©inem ©antten
ber (Erfahrung felbfl ° i5
®ie Begriffe (bei fßonberabelen jc. ßoercibeten) nacf) bem logifcf)en
i^rincip ber (gintf)eilung in categorifcf)e, f)tfpotf)etifd)e unb biijunctibe
Urteile bienen fjier gum ©d)ematiim ber Begriffe für ben Berftanb in
Begiefiung auf bie ©inenanfdjauung in ber ©rfcfjeinung ber ©egenftanbe.
®ie bemegenbe Sfräfte ber Materie metdje megen ber (£inf»eit bei 20
Baumei feinen Baum teer taffen meit er fonft fein ©egenftanb möglicher
Srfafjrung fepn mürbe (bie Bttractiou burcf) ben teeren Baum bebeutet
nur ali 2tngiet)ung ot)ne Bermittelung einer bagmifdfen tiegenben
iBaterie men biefe gteid) bagmifdjen liegt) enthält fdjon in feinem Be=
griffe ein Elementarfpftem bei ©angen ber bemegenben Kräfte ali 25
Urftoffi beffen innerüd) im Baum bemegenbe türaft (vis primitiva) iffn

- eingefdjränft verstümmelt. 3 Hinter experimentum) noch einmal: ein»

gefdjränft 4 Am oberen Rande von fremder Hand: 10. Conv. Halbbog.
vl VI, 1 14 (Blei). tf fubjectibe verstümmelt v. a. ©ubject 31. ftorfdbung
N «pprefjenfton 8 damit 9 forfdjen 8 bor SIggregation IO ut zu streichen?
11-L4 unb — aggregirten g.Z. am Rande. 12 unb ö f 13 ber bebingten erst:
berfelben ©ntjeit g. Z. möglicher erst: ber 14 gur erst: bor ber i4 ©nem
v. a. ©ner 1« logifdjen 3 ^erfjältniä 17 l,t)potl)etfd)e 10 in g Z
3 nur atö R.: nur eine (zwei Fassungen: nicf)t3 al§? nur Dtn^iefiung?; ?tnüef)unq
m ber 24 Schlußklammer fehlt. R. verbessert: enthalten — itjrem 25 Üräftc
0 unb gibt 2« beffen 8 bem (vis primitiva) g. Z. am Rande.
 X. Conv., TT. (Halb)Bogen, 2. Seite und VI. (Halb)Bogm, 1. Seite. 331

gum ©egenftanbe ber ©faprung ntaept bie nur ©ne fepn fair unb beffen
23emegung alle 33emegung anpebt, ber alfo er mag nun SBärmeftoff
ober fonft mie f)ei)fen fein pppotpetifeper fonbern a priori gegebener
Stoff ift.
5 Sie Stmppibotie ber fReftepiongbegriffe bag ßufamengefepte *n ^er
(Stfcpeinung mit ber 3ufamenfe|ung atg einem ißerftanbeSbegriffe (ber
©aepe bem Object an fief)) gu bermeebfetn bag ©npirifepe ber 3lnfcpau=
ung (Söarnepmung) mit bem fßrincip ber SSerbinbung ber Phänomene
gur dftögtidjfeit ber ©rfaprung mit ber ©faprung fetbft gteid) atg einem
io jßrincip ber 3tggregation gu einem ©pftem (bergieidgen bie ©rfaprung
überhaupt ift) gu dermeepfetn unb fo bie Srangfcenbentatppitofoppie
bereu Aufgabe bie grage ift: mie finb fpntpetifcpe ©äpe a priori mögtid)?
in ben ©epatten gu ftetten b. i. ben ©epematigm ber ißerftanbegbegriffe
Sie grage: 2öie ift Grrfaprunggmiffenfcpaft (fßppftf) überpaupt
io mögtid) unb nad) metepem fjßrincip ift ber Übergang üon ben üftetapp.
3t. ©r. gu ipr mirb bag Aggregat ber Söarnepmungen gu einem ©pftem
empirifeper SSorftettungen (gur ©faprung) bon Pufferen ©inengegen*
ftänben in ber -ftaturforfepung metepe ben ©runb ber dttöglicpfeit ent*
pätt gu einer fßppfif gu gelangen.
20 föeobacptung (observatio) unb SSerfud) (experimentum) finb bie
Qbette biefer Söiffenfcpaft mogu bie metapp. 3t. ©r. ber 9tat. 2B. eine
natürtiepe Senbeng bet) fiep füpren.
2öir fönen aug bem ©ementarfpftem ber iftatur nieptg mepr für
bie fßppfif augpeben atg fo biet mir naep ^ßrincipien a priori pinein
25 gelegt paben unb bag fan nieptg metter fepn atg bag formale ber 33er*
binbung ber fßpänomene nad) einem ffkincip für bag ©ubject nnb bag
(togifcp//) SRateriate ber Sßarnepmungeu ber ©toff empirifdier 3tn*
[epauungen für bag äufjere ©inenobfect fo mie eg gur dftogtiepfeit ber
©fepeinung überpaupt notpmenbig ift. — Sag 9Rateriate (bie empirifd)e
30 data) in bie ©teilen ber (Soepifteng im dtaum meteper fie in einer alt*
gemeinen 3tnfd)auung a priori barbietet ift unbebingt gegeben

1 maept v. a.? beffen v. a. bereu 2 anpebt Kommpunkt. 7 bem

Object g.Z. (Smfnrifcpe ö in 8 mit verstümmelt. R.: fammt (falsch).
^rincip be3 statt: 2ßrinci:p ber 9 gur v. a. gu gleicp g. Z. 12 fputpetfe^e
13 ftetten ö nam Bncht ab. 16 ipr ö muff bie ergänze: muf} bie grage
enthalten mie ba§ . . . . mirb? 18 fütögtiepfeit <5 gu 21 biefer v. a, ber
22 ütenbeng ö p 23 mepr ö au§ 27 (togifcpH) g.Z. am Rande. 30 Lies:
in ben Stetten? 31 2tnfdiauung S bon
332 Opus postumum

X. Convolut, VI. (Halb) Bogen, 2. Seite.

Sßeit ber leere 9taum nid)t unter bie ©egenftänbe möglicher ©r*
faprung gehört fo ift er fcf)led)thin (absolute) betrachtet als blofje ffform
ber empirifd)en $>lnfd)auung nur ©rfdjeinung eines epiftirenben ©egen»
ftanbeS unb btefe ift ein ©egenftanb ber y^ntbjetifcfjen 6r!ent. a priori. — 5
IHber ber empfinbbare fRaum (spatium sensibile) beffen -äRannig»
fattigeS in ber ©oejiftenj fiel) atS einen ©egenftanb möglicher ©rfaprung
barbietet (spatium cogitabile) ift bocf) ein mirflicheS (ejiftirenbeS) Object
möglicher SCßarnefpnungen ber bie ©ine bemegenben Kräfte ber Materie
im ©ubject felbft melcheS fich afficirt unb ofpte beffen ^luffaffung beS 10
flftanigfaltigen ber iBöänomene beffelben fein Object empirifd)er 9Sor*
ftellungen gegeben märe, mithin ©rfdjeinung einer ©rfd)einung unb als
eine folcfje objectiö gegeben unb biefeS Aggregat ftiint in einem ©pftem
ber SBarnehmungen §ur ©infjeit möglicher Erfahrung pfamen b. i. eS
ift möglich empirifd)e SBorftellungen (38arnef)mungen) nact) einem fßrim 15
cip iprer $ufamenfehung pnt 23ef)uf ber ©rfaprung als a priori für bie
9lnfct)auung aufpftellen unb eS ift für bie 5ßf)t)fif unb ben Übergang
gu berfelben ein ißrincip ber $Raturforfd)ung gegeben nad) melchem ein
©lementarfpftem ber bemegenben Kräfte ber Materie ber $orm nad)
ein ißrincip ber (Sintpeilung a priori nad) bem maS ber SSerftanb felbft 20
als ©toff par nicht empirifd) aus ber (Srfafjrung aber bod) für bie
2Röglid)feit ber (Srfaprung a priori in ben ^nbegrif (complexus)
ber bemegenben S^räfte pm 93ef)uf eines öollftänbigen ©pftemS

1 Am oberen Rande von fremder Hand: VI, 2 (Blei). 3 gehört erst: ge*
ftellt toerben ton 4 nur ö bie 5 ber 6 ® 7 ber ö ©oej in — ©oejiftenj
g. Z. am Rande. fid) als einen ©egenftanb erst: ein ©egenftanb R.: ein 8 bar*
bietet erst: ift Von (spatium an feinere Schrift. Dbjecterst: ©an|e 9bie©ineg.Z.
9-10 ber bie - unb g. Z. am Rande. 10 beffen ö ÜSorauSfefcung 10-11 Sluffaffung
beffelben s. Z. 6 tei 12 wäre. Erste Fortsetzung: 2Ilfo ift ßrfcfyeinung ber
©rfdjeinung als ©ad)e an fid) felbft b. i.') butd) bie fprm ber materielle 2) ©egen*
ftanb ber alle fRäume erfüllt gegeben
SBeil aber baS em)ntifd)e (SrfenntniS äußerer ©inenobjecte3) u.4)2Barnef)mung
berfelben aud) fubjectio betuegenbe Strafte bet Materie5) finb 6) meldje bie Organe
be§7) borftellenben ©ubjectS afficiren fo ift
13 in erst: ju 15 Sffiarneljmungett g. Z. am Rande ohne Klammern. 17-18 für
— berfelben g.Z. am Rande. 20 felbft g.Z., 6 aber 21 als ©toff g.Z.
empirifd) ö als ©toffe 22 @rfaf)tung ö in beS darüber verwischt; ©tjftemS (s. Z.).

Ü b. i. g.Z. 2) materielle g. Z. am Rande. 3) ©inenobjecte erst: ©inenborft

4) u. erst: bet) 5) ber SRaterie g. Z. am Rande. 6) finb g. Z. 7) beS v.a. ber
 X. Conv., VI. (Halb) Bogen, 2. Seite. 333

guöor tjineirtgelegt fjat bie Stoffe für bie begriffe beg Ißonberabelen
ober $mponberabelen bemcoercibelen unb^ncoerctbelen bem copäfibelen
unb $ncol)äfibelen enblid) bem (Sjljauftibelen unb Qnejtjauftibelen für
bert ein Spftem jener Kräfte bilbenben 93erftanb unb burd) benfelben
5 jum 93et)uf ber 9Röglid)feit ber (Srfaprung nad) einem ootlftänbigen

fßrincip ber (Sintfjeilung ber Stoffe tjinein gelegt f»at

f£>ie (Sintpeilung aber (divisio logica) lau öon gmeperlei 91rt fepn
entmeber bie ber 93eporbnung (coordinatio) neben einanber mo üon
ben feilen jum ©anpen fortgefdjritten mirb ober bie ber Unter*
io orbnung (subordinatio) bepbe nad) ^Begriffen, @g ift nun tjier bie
fraget 1.) ob ber Inbegriff ber bemegenben Kräfte ber Materie im
gortfbereiten ber 9ttannigfaltig!eit ipren 5ftatureigenfd)aften nad) (in
ber $l)t)fif) aug bemfetben Stoffe ing Unenbtid)e getje mit ber gapl
ber @intf)eilung iprer möglichen 93erfnüpfungen (SSer^ältniffe) meld)e§
15 bie Leitung in Slnfetjung ber $orm it)rer Sfoeeificirung 2.) ob eine
Unenbtid)!eit ber formen ber fftaturobjecte aug oerfd)iebenen Stoffen
angunetjmen fei) §. 93. ob nad) ber fftaturbefd)affenf)eit unfereg ©lob’g
eine beftimte iDiannigfaltigfeit einanber im $afet)n unterftü^enben
(organifcpen) ©efd)öpfe bereu 93afig gteid)tüot)I unorgani d) ift an$u*
20 nehmen fet)
* *

^tü)fi! ift bag Softem ber bemegenben Kräfte ber Materie atg ein
empirifdjeg (Srfentnig ®ie $orm eineg St)ftemg nid)t blog eineg 91g*
gregatg berfetben (ber 9ßarnef)mungen) mufj ben Anfang mit ber (Sr*
(Meinung ber Objecte machen metd)e eine blog fubjectibe SSorftellungg*
25 art berfelben b. i. bie 93orftellung ber ©egenftänbe in ber (Srfcpeinung

enthält ben bie allein berftattet ein (Srfentnig a priori beg ^nbegrifg
(complexus) ber 9ßarnel)mungen unb ber 93ereinigung biefer empiri*
fdjen 93orftellungen beg Subjectg. 91ber biefe gufamenftellung (coor¬
dinatio) ift felbft mieberum nur (Srfcpeinung folglid) nid)tg meiter atg (Sr*
so fdjeinung bon ber (Srfd)einung b. i. 93orftellung beg formalen mie bag
Subject fid) felbft nad) einem ißrincip afficirt unb fid) alg felbfttpätig

1 juüor g.Z. 6 Lies: bineinjulegen? 8 entmeber doppelt durch al.,

das zweite Mal verstümmelt. 10 (subordinatio) g.Z. Von & an feinere Schrift.
11 1.) g.Z. 12 il)ren v.a. ihrer 13 gehe 8 ober ob 14 (®erf)ciltmffe) g.Z.
15 ©pecificirungergänze: ift 16 f^onnen ber ber g.Z. 18 SRonnigfoltigfeit 8 üo
19 Schlußklammer fehlt. 21 Dickere Schrift. al§ 8 eine§ 22-23 nicht — «lg»
gregatä bei R. in Klammern. 25 ßrfd)einung R.: ®rfaf)rung 30 üon ber g.Z.,
erst: einer feiner undurchstrichen geblieben). ffrormalen verstümmelt, 8 in ben
 334 Opus postumum

Object ift metdjeä nicfjt toieberum empirifdje Sßorfteftuug be§ ©egen*

ftanbeä unb ©rfdjeinung fonbern ©rfentniS a priori be§ ©inengegen*
[tanbe§ ift, nacf) metdjer ba3 ©ubject au§ biefem Inbegriffe nicfjt meffr
gut Aggregation au^fjebt a!3 e§ felbft für ben $erftanb hinein gelegt fjat
®ie ©egenftänbe ber empirifdjen Sßorftellung finb entmeber blofje 5
Materie unb beren betoegenbe Kräfte ober Körper b. i. sparsim ober
coniunctim betoegenbe Kräfte. ®ie leptere finb fotcpe toelcpe felbft*
tfjätig ben 9toum ben bie üftaterie einniint felbft begrenzen. — ®er
©egenftanb möglicher Söarnepmung ift ba§ ©tupfinbbare (sensibile) ber
©egenftanb möglicher ©rfafjrung ber ba3 ißrincip ber ©rfentnig bef* 10
fetben entfjätt ift bai§ deutbare (cogitabile) NB. Qntelligibele
gehört gar nic£)t gur $f)t)fif. ®a§ ©mpfinbbare (bIo§ fubjectio gegeben)
toelcfjeä ben oberften ©runb ber 93etoegung enthalt unb in ber An*
fdjauung nicfjt bargefteltt toerben fan ift bie SBaftg. ®a§ betoegenbe
biefe Kräfte leitet (fluidum deferens) tan nur gebadft nicht 15
bargefteltt toerben.
2tüe§ empirifdje ©rfentnig gefjt auf ©egenftänbe in ber ©rfdjeinung
unb fan bafjer ber 3ufamenfepung nacf) (qvoad formale) a priori be*
ftimt toerben
®a3 fubjectioe brincip ber gitfamenfepung empirifdjer dürftet* 20
tungen in einem Aggregat ber betoegenben Strafte ber jJMerie be§
Storper3 üor bem ©pftem berfetben ift blo3 formal unb ©rfdjeinung
mitpin gefjt eä a priori üorfjer bie ©innehmung (occupatio) aber beö
ütaum^ ift felbft nicfjt^ meiter aI3 ©rfdjeinung ifjrer ©oejifteng unb ba
biefe Auffamelung be§ im iKaum Aggregierten reale begiefjung auf 25
bett Störper burd) ©intoirfuttg auf beffen Drgan ift ©rfdjeinuttg boti
ber ©rfdjeinung.
Categorien Qvant. Qval. tc
“ ^ ^ Dbject 4 hat verstümmelt; das Folgende am linken Fände (Mitte)
quergeschrieben, durch: c—o vid. unten, verbunden. 8 einniint verstümmelt.
egrenjjt. 12 Schlußklammer fehlt. 14 33afi3. Fortsetzung linker Fand obere
Ecke, ebenfalls quergeschrieben. 17 Linker Fand, letztes Drittel, wieder wagerechte
Schrift, " 24 felbft ö ® 2» Aggregierten 6 SSej 26 auf <5 ben 26-27 grftfi. non
et 27 Nach unten abgetrennt. Es folgen noch mehrere persönliche Notizen am
linken und unteren Fände :
*) Aeue ®rofdjen angufcfjaffen.
öente: «ßrof. <ßörfcf)fe
Criminal. R. ^enfcf)
An Aath 45ott Danffagung wegen 8* 2) bouteitlen Azoren SRJein
*) A a. 2) Ad.: 6.
 X. Conv., VI. (Halb)Bogen, 2. Seite und VII. (Halb)Bogen, 1. Seite. 335

X. Convolut, VII. (Halb) Bogen, 1. Seite.

vFy

3)ie SJloterie mit ihren bemegenben Kräften in ber ©rfdjeinung be»

trachtet ift erftlid) fubjectio empirifche 9lnfd)auung mit 23emuftfebn ber»
5 f eiben (Söorneljmung) fonbern aud) bnrd) bie ©pntpefig beg üttanig»

faltigen in berfelben objectib ein ©egenftanb möglicher ©rfaprung

melcpe ein ©Aftern ber Sßarnehmungen nicpt blofjeg Aggregat meldjeg
oereinäelt (sparsim) fonbern in einen begriff berbunben (coniunctim)
nicht allein für ben ©in gegeben (dabile) fonbern burd) ben $erftanb
io nadi einem fßrincip b. i. a priori alg Einheit in iBe^iehung auf bie 9Jtog»
Iid)!eit ber Erfahrung objectib benfbar (cogitabile) ift
$ag ©iiienobject aber ift eben barum nid)t alg ®ing an fid) felbft
(obiectum Noumenon) fonbern blog in ber ©rfd)einung gegeben ju
betrad)ten meil blog bag formale beg gufamenfeptig (coexistentiae) im
15 fRaum unb in ber 3eit a priori einer Siegel unter morfen fepn fan unb
bie objectibe 6inf)eit ber ßufamenftellung (coordinatio) beg 9ttannig»
faltigen gum 33ef>uf ber gRöglicpfeit ber Erfahrung (Srfentnig ber
©innenobjecte merben fan.
®ag ©lementarfpftem ber bemegenben Grafte ber Materie in einer
20 enthalt alfo nun ben ©innengegenftanb aber überhaupt nur in
ber ©rfcpeinung, meil eg alg Sefpfpftem (systema doctrinale) bag gor»
male ber ißerbinbung empirifcper aber bod) §ur möglichen Erfahrung
gepörenber begriffe enthalten foll (opne bag eg nidpt a priori mic

3) bon ben nod) feptenben fchtoaraen bouteiüen ic. —

4) SSerftopfen u. berfleben ber $enfter in ber ©tutir // u. ©cplafftube bietleicht
aud) in ber ©ffftube5)
©ontagl abftöberet) bet ©tubierftube bod) ohne SBafdjen burd)«) bie Stödjm ’)•
28 Unterer Rand links neben der letzten persönlichen Notiz.
1 Am oberen Rande in Blei von fremder Hand: 10. Conv. Halbbog. VII
VII, 1 15 4 erftlid) ergänze: nicpt blofj (?) fubjectio betradpet 4-5 mit
— berfelben g.Z. am Rande. 5 fonbern lies: fobann ? 7 SBarnepmungen <5
all 9t 8 fonber ö nid)t alle in g.Z. am Rande. 10 Verwischte Anfangsklammer
hinter: $tincip bie g. Z. 11 benfbar — ift erst: gebad)t toirb 18 (obiectum
Noumenon) g.Z. am Rande, in bet — gegeben erst: all ßrfdjeinung 17 St»
fentnil (erster Satzabschluß?) S bei ©egenftanbel 20 enthalt (5 nur nun
erst: alfo nun (g.Z. am Rande), aber g. Z. 21 (Srfd)einung Kommapunkt.
all ö SDoctrinal 22 empirifcfjet <5 b. i. aber bod) g. Z. 23 loie <5 e!

3) Vor: Don noch ein unleserliches Ö-Wort, 4) »erftopfen von hier an unterer
Rand. b) Az. Das Folgende darüber. 6) burd) Sigel. ') Aach unten abgetrennt.
336 Opus postumum

bocf) gu einem Stiftern erforbetltd) ift— bie SSerfnüpfung beg ©mpi*

riy<f)//gegebenen ju jenem ©angen (bet ©rfaprung) enthalten mürbe)
ben burd) £)erumtappen unter Söarnepmungen ofjne ein ^rincip ber
^inmeifung §u benfelben alg Stoffen (bag 33emeglid)e im 9?aum) mirb
tein Stiftern empirifdjer begriffe bergleidjen bocf) bie fßljpfif fetjn foll 5
errichtet. —
©in fotdjeg Stiftern beg ©mpirtfd)en ift fetber nid)t empirifd) fonbern
it|m liegt a priori ein formaleg fßrincip ber Sßerfnüpfung beg 23ev*
ftanbeg §um ©runbe nämtid) bag ber SKöglicfifeit ber ©rfafjrung metctie nur
©ine ift nidjt ein Aggregat ber SBarneljmungen tveld)e§ tfjeilmeife 10
(sparsim) aufgefafjt unb fragmentarifd) aggregirt bon ben feilen gu
einem empirifd)en ©an§en fonbern umgefetirt üon bem begriffe ber
9KögIid)feit ber ©rfafjrung (coniunctim) gu ben SBarnefjmungen im
3taume unb ber $eit fortfdjreitenb fie möglid) madjt
®ag gufarnenfepn (coexistentia) ber ©rfd)einungen im fRaume 15

nnb ber $eit ift aber felbft nur ©rfdjetnung nid)t ein empfinbbarer
©egenftanb (sensibile aliquid) aud) nidjt ein finnenfreper ©egenftanb
(intelligibile) fonbern bag deutbare (cogitabile) ber 9frt ber $ufamen»
fe|ung (modus compositionis) beg ©mpirifd)//gegebenen gur ftjntfye-
tifdjen ©int)eit ber ©rfaprung unb get)t oor ber ©oepifteng alg formaleg 20

1 ift — (5 a priori 1-2 (£mpirifd)//gegebetten v. a. ©mpirifd)en 2 ju

jenem Sanken erst: gu einem folgen ©angen enthalten erst: ftatt finben
Semikolon statt Schlußklammer. 3 2Barnet)mungen v. a. SBarnetjmung 4 alg
— (Raum) g. Z. am Rande. 5 bergleicpen <5 bab 6 errichtet. — <5; Sllfo mirb
ßrfdjeinung einer1) ©rfcpeinung2) nämlid) bie 2lrt mie bag Subject3) ficf) felbft
afficirt nur eine ft)ntl)etifd)e
Sn biefer (Bebeutung fan man fidE)4) bie Stoffe (res mobiles) comparatib,
nidjt abfolut6) alg (Singe an ficf) felbft Dorftellig machen, alg ©rfdjeinung bet Srfdjei«
nung beg ©egenftanbeg inbem biefe Stoffe mit ben bemegenben Graften einerlei)
finb unb bie Sitten 6) ber (Bemegung burd) biefe Kräfte fiep nad) berfepiebenen S3er»
hältniffen jener Stoffe im (Raum ficf)7) bollftänbig abgäplen taffen nad) (Begriffen
ber ©intpeilung (beg ijßonberabelen u. ^jmponberabelen ic)
7 fonbern 6 in 8 liegt ö ein (ßrincip formaleg g. Z. am Rande. 9 nämlid)
zweite Hälfte des Wortes durch Abtrennung vergessen. 10 ©ne v. a. eine 6 (beg
ift ö b 13 Sßatnepmungen ö fort 17 (sensibile aliquid) erst: (spatium sensibile)
ein d burd) ben SSerftanb benfbarer; über d burd): d für 18 Slrt bet g.Z. am
Rande. 20 unb ergänze: bag festere

*) Über: einer d bet 2) ©rfepeinung d einer 3) Subject erst: Object d in ber

4) ficf) g. Z. 5) comparatib - abfolut g. Z. «) Sitten v. a. Slrt ') Hinter: ficf) Be¬
ziehungsstrich ohne Beziehungswort.
 X. Conv., VII. (Halb)Bogen, 1. und 2. Seite. 337

fßtincip dotier melcpeS a priori jener 3ufamenfe&un9 ^eS SJtaünig»

faltigen ber 'ißpänomene jum ©runbe gelegt ift.
colla ber lieber

X. Convolut, VII. (Hall) Bogen, 2. Seite.

5 ®er Übergang gur fpppfif ift alfo bie Sßorperbeftimung (praedeter-

minatio) ber inneren 2ictiben ißerpältniffe beS bie SBarnepmungen aß
jur Kinpeit ber Krfaprung gnfamenftellenben Subjecß mobep bie
empirifcpe SSorftellung biefeS 23ert)ältniffeS ber ©inenobfecte nicpt empt»
riftf) ift fonbern ein fprincip a priori ber ßufamenfepung ber bemegenben
io Kräfte gu einem ©pftem berfelben in bem begriffe einer ^ßppfif a priori
bet) fid) führt unb gmar ein fßrincip ber ©intpeilung a priori ber be»
megenben Kräfte nad) biefer ipren ißerpältniffen aß ponberabeler ober
imponberabeler, coercibeler ober incoercibeler copäfibeler ober tnco-
bäfibeler enblicp ejpauftibeler ober ineEpauftibeler Materie mit ipren
iS bemegenben Kräften — aß nad) beren Seitfaben bie fßrmcipten ber
97aturforfcpung nad) iprem empirifd)en ftnpalt fpftematifcp aufsuftellen
finb: inbem fie bem Stiftern ber Kategorien folgen
0b nid)t bie 5 ©ine aß Organe ber ©mpfinbung baS elementar»
fpftem ber Materie an bie £anb geben in meinem bie SSärmmatene
90 unter benen bemegenben Kräften bie allgemeine ift
e§ fcpeint fcpmeer e§ fdjeint gar unmöglid) gu fepn bie berfcpiebenen
©runbftoffe (bases) ber Materie unb baS bie Strafte berfelben leitenbe
fBrincip (substantia deferens) burd) Kintpeilung in Klaffen Gattungen
Wirten unb Unterarten a priori §u fpecificiren gleidpopl aber ift biefeS
25 ein recptmäfeiger Slnfprud) beS »fiferS nnb bennod) ift biefer 9Infprud)
an ben fßppfifer ber hierin burcpauS ißpilofopp fepn unb fpftematifcp
nicpt fragmentarifd) auffamlenb fepn mufj unerläfelid). — fiebrigen»

l-iMHianniafattigen verstümmelt; ö ber in 3 Am rechten Rande neben

dem Voriqen 4 Am linken Rande oben von fremder Hand: VII, 2 (Bin). 8 em»
SL a Z am Rande biefe§ <5 (empiriföen) ber <5 SBarnepmungen
Ti'priori ,'.Z. m SaAe. 10 ,u .. «.in 18 »"P# "<•' WJ»
niben R 4 biefer ihrem fBerpältniffe 16 ibten statt- l^rem 0 0
2: Organe ' 20 Dieser Absatz s. Z SpatiumS Zeilen. 21 f^eer ver¬
stümmelt ■ 6 ia iDoht e§ fcpeint g. Z., erst: e§ ift 22 ©runbftoffe v. a.
Stoffe ' (bases) qZ 22-23 unb — deferens) s. Z. m dem letzten Spahvm.
23 ©affen, ©attuSgen g. Z. am Rande. 24 Unterarten 8 g (b?) 24-. » öjeP
mot)t — ppfiferS s.Z. in dem letzten Spatium; zu streichen? 26 an ben ben
fpppfifer
22
S ant’§ Schriften. Opus post.umum II.
 338 Opus postumum

fatl§ meiff er nicpt, ob feine ©intpeilung etma guöiet ober aud) gu menig
an ©liebem ober in feber fftücf fiept bem ifßrincip ber empirifcpen Statur*
!unbe an ©liebem (membra dividenda) in fiep enthalte fein begriff
lein ficpereS ^Srincifo ber SJtögliepfeit ber ©rfaprung in 21nfepung beS
Umfangs unb ber SIrten ber bemegenben Kräfte enthält fonbern gäng» 5
lief) im Sunleln unb perumtappenb (conceptus vagus) ift.
911fo nur bie ©rfepeinung beS ©an^en ber bemegenben Kräfte
ber Materie baS formale mie baS ©ubject afficirt mirb giebt a priori
ein ißrincip an bie £anb burep baS ©ubjectiöe fie burd) ©intpeilung
ifjrer actiüen unb reactiüen realen SSerb)ältniffe §u fpecificiren (nadj ben 10
Summen ber 2lnfepauung, ben Slnticipationen ber 3Sarnepmung ben
Analogien ber ©rfaprung unb ber Affinität (föepgefellung, ©oorbination)
ber empirifd)en ißorftellungen §ur ©inpeit ber ©rfaprung) nicpt frag*
mentarifd) fonbern baS Materiale ber ©inenüorftellung fpftematifcp
§ur collectiüen ©inpeit beS föemuftfepnS bermittelft ber 9?atutforfcpung 15
P berfnüpfen; ben baS leptere enthält allein baS formale fßrincip ber»
[el&en maS a priori §ur empirifcpen ©rfentniS eines ©an§en ber beme*
genben Kräfte conform ber ©inpeit beS Raumes unb ber Qeit moburep
maS analptifcp bem begriffe nad) fpntpetifcp in ber empirifcpen 21n»
fepauung berbunben mirb 20
®er ©intpeilung biefer bemegenben Kräfte naep melcpe fubfectib
unb biScurfib in ber ^aturforftpung baS ©lementarfpftem ber Materie
entmirft unb nur problematifcp uub fubfectib ben ^nbegrif biefer aettben
$erpältniffe borftellig maept entpält folgenbe £afel: — 2)ie ÜJtaterie ift
entmeber ponberabel ober imponberabel: coercibel ober incoercibel: 25
copäfibel ober incopäfibel: ejpauftibel ober inejpauftibel. — ©emäS ber

1 etn?a erst: bielleidpt ober erst: bietleid)t 2 an glieberrt (v. a. gtieberj

91üdltc£)t Ad. ergänzt: bie empirifdjen g. Z. am Rande. 2-3 9?aturfunbe v. a,
iftaturforfdjung Aid. ergänzt: entfpreepenbe 3af)t 3 an — dividenda) s.Z.
enthalte <5 unb tan fubfectib Ad. ergänzt hinter enthalte: mibrigenfaUS fein »e*
griff s. Z. 4 be§ 6 ®ert)ättnif}e§ 5 Umfangs — Strten s. Z. enthält
v.a. enthalten fonbern g. (s.?) Z. 7 Erste Fassung: 2)ie (Srfdjeinung ber
bemegenben Kräfte zweite Fassung: 2Ufo nur bie (Srfcpeinungen be§ ©anjen
ber bemegenben Strafte (2)ie unverbessert geblieben). 8 Materie ö giebt allein
ein ißrincip ba§ formale— giebt s.Z. 9 ein ißrincip s.Z. burd) — <Sub=
fectibe s. Z. fie ö j ©ntpeitung ö ju f 13 Schlußklammer fehlt. 15 jur
v.a.? ö ©n 16 ledere verstümmelt. Punkt hinter: Sßrincip 17 ©*
fentniS Ö be 18 Strafte <5 u. ? ergänze? gehört? 19 nad) ergänze: berbnnben
’'"t? 21-24 Cf entweder: $er ©ntpeilung nad)... ertjätt man oder: Sie ©n*
ttjeitung... enthält 21-22 fubfectib unb <7.Z. 23 problematifcb erst: bigiunctib
problematifcp — fubjectib s.Z., ö befon
 X. Conv., VII. (Halb) Bogen, 2. Seite. 339

£afel bet Kategorien: Quantität Dbalitat Befation unb Blobalität mobep

bod) bet ©cpemati§m bet BeftepionSbegriffe bet Untetfcpeibung beS
©inlicpen bom ^ntettectuellen in ben Baralogigmen bet UrtpeilSfraft
oortbatten muff befonbetS aber ba§ $pnamifcpe botan gepen u. bau ba§
5 mecpanifcpe folgen muff vide Kästner. — SStofje Kmpirie giebt tein

3ßrincip bet Betbinbung beiuegenbet Grafte nnb intellectuelle Kinpeit

be§ ©pftemS ab unb nur Krfcpeinung giebt ein folcpeS ab. Bbet in«
bitecte Krfcpeinung b. i. Krfcpeinung bet Krfcpeinung int empitifcpen
Krtentnig bet Buffaffung bet bemegenben Kräfte ift miebetum in bet
io Krfaptung bie ©acpe fetbft. Sie 2Batnepmung bet_©toffe j. 33. in bet
Betaftung unb alten übrigen Betüprungen bet ©inenotgane macpt ein
©gftem bet fubfectiüen empitifcpen Borftetlung

cßppfif ift empirifcpe Ktfentniä in einem ©Aftern. §ier »erben

betttegenbe Kräfte im ©ubject ootau§gefept unb ein formalem 3ßtincif)
15 bet Bereinigung berfelben gut Kinpeit bet Krfaptung. *3)a§ Kle«
mentarfpftem

®ie Bmppibolie bet Beflepümgbegtiffe: ba§, mag bto§ al§ in bet

Krfcpeinung gültig ift für Dbiect an fiel) gu nehmen unb umgefeprt
oerftattet in bet fßppfif ben Unterfcpieb bet bitecten nnb inbtrecten
20 phaenomene; bet Krfcpeinung bet etften Dtbnung unb bet Kr'cpeinung

bet §mepten (Oon bet Krfcpeinung)

2öen niept Ktfcpeinungen in Baum u. Beit fonbetn Baum u. Bett
felbft als Ktfcpeinungen u. ©inenobjecte gebaept metben u. bemegenbe
Kräfte bet Btaterie als Söirtung biefet Kräfte aufg ©ubject. Kt«
25 fepeinung oon bet Krfcpeinung
©ubjectioe Krfcpeinung bie oot bet objeettoen, bte mbttecte bte oot bet
bitecten ootpetgept, unb ben Baum §um ©egenftanbe bet Ktfaptung
macpt.
®ie fßtincipien bet empitifcpen Batutforfcpung niept bet metappp*
2 3tefteriom>begtiffe bet bet v. a. bie 1-5 boran u. ban bab mecpanifcpe
oorart getjen mufe (CI). 8 bet (Stfcpeinung d ift 9 ö in .®S'
finbuna aber at 11 Semikolon hinter: S3etaftung SSerüptung statt. le-
rüptungen 12 Punkt hinter: ©pftem (erster Satzschluß?). Oberer
Rand 9 17 Linker Rand, etwa 15 Zeilen von oben. btoS aU g. Z 18 (St»
icbeinuna 6 b 19 inbirecten d (St 21 Spatium 3 Zeilen; das Folgende ver¬
änderte Schrift. 23 felbft <5 (St (?) 25 Meinung Fortsetzung über dem ersten
Absatz des linken Randes. 26 inbitecte bot 27 Kommapunkt. -9 Lntere
Hälfte des linken Randes.
22*
340 Opus postumum

fifdfen aug ißrincipien fonbern für bie fßrincipien möglicher ©rfafjrung

mo (Srfcffeinung Problematifcf) bigjunctib inbern bie bem: Kräfte ah-
fonbern
Drtbemegenbe, (locomotivae) ober inerficf)//bemegenbe Kräfte ber
Materie (vires motrices) ober Materie überhaupt (vires interne 5
motivae). ^m £ebef ift eine bpnamifcf) bemegenbe Sfraft, auch in ber
94offe
§ier laffen ficb) bie ber 2fngief)ung u. Sfbftofjung abgäfen
iöemegenbe Kräfte in ber ©rfcpeinung (mecpanifd)) ober an ficf)
fefbft (bpnamifd)) Hrfadje ber 93emegung 10
2tne @rfd)einungen ber Materie u. ibjre bemeg. Kräfte finb mit bem
gangen Vnivers. üerbnnben meif fKaum u. $eit abfolute ©inpeiten
finb. 2ftan tan baper ein affgemeineg fßrincip i£)rer SSecpfefmirfung
aufeinanber annepmen mag in realen Sßerpaftniffen gu einanber beftef)t
u. (Jrfaprung ift nicpt anberg möglich atg in fo fern feber ©egenftanb lä
mit jebem anbern in biefer SBecpfefmirfung gebaut unb a priori in ber
©rfcpeinung gegeben angenomen mirb

X. Convolut, VIII. (Halb)Bogen, 1. Seite.

3n ber $ppfif alfo grünben ficf) bie begriffe auf bem mag empi* 20
rifcpe iftaturforfcpung an bie §anb giebt unb alfo auf einem fubjectiben
ißrincip a priori biefer f^orfcpung fefbft im ©fementarfpftem ber beme=
genben Kräfte mefcpeg alfo aud) ein i]3rincip ber ©intpeifung beffefben
bem Materiale b. i. ber ©runbftoffe (bases) ooraugfeüt
®ie Gsrfcpeinung aber ber Singe im fKauine (unb ber $eit) ift gmie* 25
fac£)er 2frt 1. biejenige ber ©egenftätibe bie mir fefbft in if)n fjineinfegen
(a priori) unb ift metapppfifd), 2. bie mefcpe ung empirifcp gegeben
mtrb (a posteriori) unb ift pppfifcp. Sie festere ift birecte ©rfcpeinung
bte erftere inbirect b. i. (Srfcpeiuung einer (Srfcpeinung.
Ser ©egenftanb einer inbirecteu (Jrfdjeinung ift bie ©acpe fefbft 30
b. i. ein foüper ben mir nur in fo fern aug ber 2tnfcf)auung peraug peben
:! abfonbern ? (Wortbild wie: abfpred)enj bricht ab. Dieser Absatz nach oben
und unten abgetrennt. Das Folgende 6 Zeilen tiefer. 5 Schlußklammer hinter:
überhaupt 4-5 Strafte —überhaupt) s. Z., im Text noch einmal: Materie 6 im
b-8 tm £>ebel — abjälen g.Z. in dem letzten Spatium. 11 ipret? 12 üeit ö eine
18 Von fremder Hand links oben in Blei: 10. Conv. Halbbog VIII VIII 1
24 (bases) ergänze: nadi 26 iptn statt: i^n 27 unb <5 fan ung (5 ba 28 (a
posteriori) g.Z. birecte erst: eigentüd) 29 inbired
 X. Conv., VII. (Halb) Bogen, 2. Seite u. VIII. (Halb) Bogen 1. Seite. 341

aß mit fie fetbft fjineingelegt fyaben b. i. in fo fern fie unfer eigeneg

©rfentnigprobuct ift.
2Bir mürben nämlid) lein Söemuftfeßn bon einem garten ober
weiten, marmen ober falten 2c Körper alg einem folgen Ijaben
5 meii mir nicf)t borfjer ung ben Söegtif bon biefen bemegenben
Kräften ber Materie (ber Anmaßung unb Abfioßung ober ber biefen
untergeorbneten ber Augbeßnung ober beg 3ufamertl)ängen§) gemacht
Ratten unb nun fagen fönten baff eine ober bie anbere berfetben unter
biefen begriff gehöre. — Alfo finb a priori ^Begriffe alg für bag empi-
io rifdjc ©rfentnig gegeben bie barum bodj nidjt entpirifdje begriffe finb
§um SBefjuf ber Gsrfafjrung fubfectib fftaturbing nacf) einem fßrinciü
a priori gegebene ©egenftänbe ju tjaben unb nur baburd) baß mir ben
©egenftanb ber emßitifcßen Anfcßauung (ber Sßatneßmung) felber
machten unb für bie ©rnüfinbunggmerfäeuge burd) gufamenfeßung
i5 felber in ung ßerborbräcßten unb fo ein ©inenobject für bie (Srfaßtung
nad) allgemeinen fßrincißien berfelben barftelleten unb fo bag einzelne
ber ©inenborftellung im Allgemeinen ber $otm nad) in ber ©inen-
anfd)auung für bag ©ubject ßerborbräcßten
©o ift i- SB. ber 93ergcrt)ftatl in ber ©laffification ber gjtineralien
20 eine ©pecieg bon ber ©attung ber ©teine b. i. fjarter fptöber borl)er

flügger nun burd)fid)tiget unb in eine gemiffe gigur unb Sejtur regel¬
mäßig gebilbeter Körper beffen ©r^eugung mir ung alg aug einer Materie
befonberer Art entftanben benfen. — 3hm madjt ber SSerftanb burd)
bie 93efd)teibung (descriptio) melcße bod) nid)t ©tflätung (definitio)
25 ift meil fie nicf)t aug Gegriffen a priori ßerbotgegangen ift bennod) aug

bem empirifcßen ©toff (basis) ben begriff bon einem burd) An^ießung
oerbunbenen unb burd) Abftoßung ber ÜSeränberung ber $igur fräftigen

1 fie R.: if)n (sc. ©egenftanb). 4 alö — foldjen g.Z. am Rande.

6 biefen g. Z. am Rande. 7 be§ g. Z. 9-10 Erste Fassung: nämticf) aud) empitijd)
erforberticf) zweite Fassung: als für baS empirifdfje @rlentni8 gegeben ö-Fortsetzung:
nötig um überhaupt eine vor ö nämlid) S (nid)t 10 bod) doppelt. nid)t <5
begriffe a priori 10-11 bie barum — ber s.Z. (bod) — finb s.Z. am Rande).
11 fubjectiö Aaturbing (gestrichen bei R.) s.Z.; ö öon ber 2Birftid)feit biefer
Lies: fubjectiö Aaturbinge ? 11-12 nad) — gegebene s.Z. 12 nur R.: ^mat
(unnötig). 14-16 R.: machen... fjeröorbringen .. .barftetlen 14 unb ö felber
(Smpfinbungömetfjeuge d felber madjt 3ujamenfej5ung ö in bet 15 felber
d tjer 17 ber ©inenborftellung g. Z. am Rande. 20-21 fptöber nun g. Z.
am Rande. 21 in g.Z. 22 Ataterie <5: bie auö ber fttü&igfeit in bie »eftigleit
28 entftanben ift, benten (Ct.). 24 (describtio) 25 bennod) verstümmelt.
25-26 au§ bem g. Z. am Rande. 27 fräftigen v. a. fräftig
 342 Opus post m:m

Söieberftanb teiftenben burdt)fict)tigen Storger: unb fügt gum Materialen

ber empirifdt)en 9lnfd)auung bag formale ber ©rfatfrung
®ie bemegenbe Strafte ber Materie aber machen megen ber ©intfeit
beg Staumeg unb ber burdfgängigen ©rfüttung beffetben (noeil ber leere
tRaum tein ©egenftanb möglicher ©rfafjrung fetyn mürbe) ein ©te* 5

mentarftjftem berfetben aug metcfyeg eben ber ©egenftanb ber ißf)t)fif

ift meld)e ein £ef)rft)ftem berfetben unb üermittetft ber iftaturforfdfjung
itner fortfdfreitenb ift in Stnfetpmg ber togifdfen ©pecification.

$f)t)fif ift bie ©rfatjrunggmiffenfdfaft öon ben bemegenben haften

ber Materie in fo fern fie (bie Materie) ein ©pftem augmacpt, metcfjeg 10
in ber Mttur fetbft begrünbet ift mithin ein nict)t funftlicpeg (artificiale)
fonbern ein natürticpeg (naturale) genant merben fan. 2Bie fönen mir
aber a priori ein ©pftem empirifcper ©rfemttniffe öertangen metcfjeg
fetbft nidjt empirifct) ift nodf) fe^n fan?
2)ie bigcurfiöe attgemeintfeit (©intjeit in Sietem) ift öon ber in* 15
tuitiüen (SSieteg in ©inem) gu unterfdfyeiben. ®ie tefüere ift ein 2lct
beg gufainenfetjeng u. cottectib jene beg Stuffaffeng unb biftributiö
Stimmen ber Stnfcpauung get)en öor ber Stnticipation bort)er metdt)e bie
93afig ber Söarnepmungen augmadtjt.
®ag vacuum in 2tnfet)ung ber bemegenben Grafte atg ©innen* 20
üorftettnngen ift nictjt ein ©egenftanb möglicher ©rfaf)rung atomi et
inane finb feine ©egenftönbe ber ©rfaprung.
®ag Aggregat empirifctjer SSorftettung fan nicf)t üorangepen fonbern
bie $orm beg ©pftemg metcfjeg ein ^ßrincip entfjätt
®ag spatium cogitabile ift bie $orm beg ©angen im ©tjftem ber 25
gorm nadf) ein ©ebanfenbing ens rationis — ®ag insensibile ift
vacuum.
Spatium dabile unb bag Spatium cogitabile atg ©tjftem nid)t
Noumenon. Sßieberfprudtj
2)ie ©lementarbegriffe öon ben bemegenben Graften ber Materie 30
finb 1. bie anbere bemegen ofjne fetbft Drtüeränbernb gu fetjn ponbe*
rabet — coercibet 2c
2. 2)iefe ftefjen unter ben ©ategorien

1 leiftenben ö Storp er bet Doppelpunkt hinter: Störper zweifelhaft. 9 Rechter

Rand, 12 Zeilen von oben. bem statt: ben (Kr.: benen). 10 Kommapunkt, von
ioeldjeä an über dem Vorigen. 11 jelbft <5 a priori 15 Zweites Viertel des
rechten Randes. 17 jene? (verstümmelt). bisftributiü 19 Spatium 3 Zeilen.
24 Spatium etwa 4 Zeilen. 29 SBieberfprudj s. Z. ?
 X. Conv., VIII. (Halb)Bogen, 1. und 2. Seite. 343

3. ®ie Strafte unter ben categorien unter bem allgemeinen betoe-

genben fßrincip einer allburdfbringenben jc Materie
2)ie inbirecte ©rfdjeinung in ber 2tmbf)ibolie ber 9tefle£iongbegriffe
ift bie 2lpparen| b. i. ber ©dfein.
5 ®ie Gtrfdjeinung giebt allein fßrinctpien a priori bon bem ©äugen
ber bemegenben Kräfte bem formalen nad). ®a§ Materiale bleibt
unbeftimt. fftur bag ©tfftem ift bie ©ctdje fetbft

X. Convolut, VIII. (Halb) Bogen, 2. Seite.

* *

Mir tönen aug unferen ©inenborftellungen riid£)t§ anberg anötjeben

io alg mag mir für bie empirifdje Sßorftellnng unferer fetbft tjineingetegt
tjaben mit bem 93emuftfet)n feiner ®arftellung b. i. burd) ben SSerftanb
(intellectus exhibet phaenomena sensuum) unb biefe Siarfietlung mad)t
aug einem Aggregat ber Marneffmungen ein ©bftem nad) ben for¬
malen 23ebingungen ber 21nfd)auung unb it)rer ßoejifteng im ©nbject
15 ein ©rfentnig beg äußeren ©innenobjectg alg ßrfdfeinung gum S3ef)nf
ber Mögtidffeit ber (Srfatjrung, b. i. gur 9taturforfd)ung burd)
3nfainenfe|ung beg Mannigfaltigen ber bemegenben Strafte ber
Materie in ber ©rfcfjeinung meldje bag ©d)ema eineg S3egriffg ift mag
a priori alg blojje ©rfd)einung jene $orm beg 3ufamengefe|ten im
20 Object unb ben ßrfaljrungggrunb feiner (Srfentnig mögticf) mad)t. —
$en nur (Srfd)einung lafjt (Srfentnig a priori gu
$ie fünf äufjere ©ine gu melden nod) ein inmenbiger ((Smüfinbung
öer Märme) gehört
9hm ift aber biefer Inbegriff emjairifd)er SSorftellungen in einem
25 föemuftfetjn nid)t alg Aggregat gebaut mag fragmentarifd) aug Mar-
Hemmungen gufamen gehäuft mirb ben baraug mirb feine ©rfaljrnng meil
gu biefer ifjrer Möglidjfeit fpntfjetifc^e ©nfjeit a priori nad) einem ißrin-
1 35ie ö begrif (?) Strafte verstümmelt. 8 Am oberen Rande von fremder
Hand in Blei: VIII, 2 11 SSerftanb <5J)inein gelegt tjaben 12 phaenoma
18 ©pftem ö: nach einem ißrincip ber 3ufamenfe|ung berfelben für bie 14 ®e*
bingungen 6 berfelben 15 (SrfeniS beg ö Db äußeren s. Z. ©innen*
objectS ö aufferpalb fid) felbft 33et)uf ö biefeS ©bftem§ biefer »orftellungen
16 gur statt: ber Erfahrung erst verwischt. Kommapunkt b. i. A a.
22 fünf d ©ine (Smpfinbung verstümmelt. 28 gehört Az. Fortsetzung etwas
veränderte Schrift. 24-25 Über in — 93emuftfet)n; meiner bie ©rfafjrung (un-
durchstrichen). 25-26 äBalpnefjniung 26 Grrfaljrung ö b meil 6 betju
27 i^rer 9JU>gIid)feit s. Z. a priori ö berfnüpft
344 Opus postumum

cip berfnüpfter Söarneljmungen gehört. 2XIfo merben die em^irifdEje

data ber äußeren (Sinenüorftellung nidjt anberg dg in einem (Stiftern
notljmenbig berbunben gebaut merben müffen um fie dg gur ©rfaljrung
gefjörenb gu benfen. ©g ift bat)er in Slnfeljung jener ©egenftänbe nur
©ine ©rfaljrung mie eg aud) bie (Spracfje fo mit [icb) bringt dg meldje 5
nidjt bon ©rfaljrungen fonbern nur bon ber ©rfaljrung fpricfjt unb auf
biefe bie empirifdje 9^aturforfd)ung aber audj nidjt empirifdj fonbern
nadj einem a priori gum ©runbe gelegten fßtincip (bem formalen ber
©rfentnig) alg einem (Stjftem auggeljt um bie ©rfdjeinungen ber
üßaturbinge ber ©rfaljrung angemeffen borguftellen 10

ÜJflun fönen mir gtoar a priori bon ber (Sijntfjefig ber ©rfdjeinungen
b. i. mie bie Objecte ber empirifdjen 33orftellungen faint iljren 33er=
Ijdtniffen im 9taum notljmenbig ung erfcfjeinen müffen, unb alfo aud)
mag ung bie ©rfaljrung barbieten mirb men mir it)r in ber fllaturforfdjung
(burdj Obferbation unb ©£periment) nadjgeljen gar moljl beftiinen mag 15
fie für unfere «Sitte aber nidjt mag fie für feben üßenfdjen b. i. an fid) finb.
2öir fönen alfo nidjt atlgemein//geltenb felbft burdj alle äftittel eine ©r*
fal)rung gu madjen mie eg fdjeint a priori nidjt augmadjen meldje unb
miebiel ber Objecte ber Sßarneljmung (meldje gufamen bie SJtaterie
augmadjen) unb ber bemegenben Kräfte ber 9lrt unb .Qafjl nad) finb 20
bie mir unferer möglichen ©rfaljrung etma unterlegen fönten fonbern
allenfallg burd) §erumtappen unter äußeren ©iiienobjecten gemiffe
Kräfte ftoppelnb aufgätjlen g. 33. §ärte, Sßeidjtjeit, ©djmeere, Seidt>tig=
feit u. f. m. meldje gufamen fein bollenbeteg (Stjftem biefer Kräfte alfo
aud) ber (Stoffe meldje fie in fid) enthalten augmadjen meil mir fie nidjt 25
nadj einem ißrincip a priori burdj iftaturforfdjung gu unferer ®entnig
bringen fönen b. i. mir fönen bie ©runbftoffe ber bemegenben Kräfte
nidjt fpecificiren unb fein ©lementarftjftem berfetben aufftellen.

®ie Aufgabe ift: mie ift bie ißtjtjfif (alg Söiffenfdjaft, mithin nidjt
alg fragmentarifdjeg Aggregat fonbern alg ©tjftem ber empirifdjen ©r= 30

fentnig mithin alg ©rfafjrunggleljre) moglidj.

343, 27-1 nadj— bertnüpfter s.Z. 2 data ö al§ ©inetn v.a. einem
4 ©egenftänbe erst: Objecte 7 aber g.Z. 12 mie ö f Sßorftellungen 8
unä notfimenbig für un3 12-13 famt— 9taum g.Z. 13 muffen <5 beftiinen
15 Verurischte Schlußklammer hinter: nactjgetjen 16 ©ine 8 fin 17-18 ©r*
fafjrung <5 anju 18 madjen <5 (nidjt 20 ber v. a. bie 21 etma g. Z.
25 aufjäfjten statt: auämadjen (Ct.). 26 burdj Ö dtadjfor 29 Linker Rand.
31 Schlußklammer fehlt.
 X. Conv., VIII. (Halb)Bogen, 2. Seite. 345

©3 mufj ein ißrincip a priori ber SSerfnüpfung bet ©inenborjtel-

langen (ber äußeren) alg Sßirfung bemegenbet Kräfte ber üDiaterie auf
bag ©ubject im fpftematifcpen 3u)’a^en^art0e m einer änderen Sr-
faprung
5 ®ie Sßirtung ber bemegenben Kräfte beg ©ubjectg auf bag äußere
©inenobiect in fo fern jeneg auf fein eigeneg Organ medjfelfeitig be=
megenb ift, ift jugleicb fein innerer unb äußerer ©egenftanb alg Urfacpe
ber Srf Meinungen gum S3epuf ber 9JiögIicf)feit ber Srfaprung
2Bir tönen bie bemegenbe trafte ber Materie gum SSepuf ber 9ttög-

io licfjteit ber Stfaptung meil biefe nur (Sine ift nicpt anberg augpeben unb
analtjtifcf) eintpeilen alg nur in fo fern mir fie felbft pineingelegt paben
unb §mar alg in einem ©pftem berfetben meil eg nur Sine Srfaprung
giebt unb alleg fragmentarifcp empirifdje melcpeg algban blog Sr f cp ei-
nung ift bereu formales attein a priori unter eine allgemeine 9tegel
15 ju bringen ift tein fßrincip ber SDtöglicpteit ber Srfaprung abgiebt.
Srftlid) mie bie ©inenobjecte finb in ber Srfcpeinung paffib. 3mepteng
mie fie finb in ber 3ufainenfepung ber bemegenben ffitafte §ur Sinpeit
ber Srfaprung mie mir fie felber machen b. i. fie gufamenfepen fub-
fectib unb barum aucp objectib bem formalen ißrincip nicpt iprer 2lg=
20 gregation fonbern einem ©pftem ber SBarnepmungen in einem ©ubject,

gema3 ber fftaturforfcpmtg unb biefem ©efep gemag

Srfaprung bon einem Object machen unb bag Object berfelben
burcf) bie 3ufamenfepung ber Momente ber 9lpperception ber elementar-
begriffe machen
25 Srfcpeinung ift fubjectibe gorm ber Slnfcpauung unb ift a priori
gegeben: pat aucf) ipre Konten
®ie ülnticipation ber 2Barnepmungen qvoad materiale ift fubjectib.
©ie paben aucp ipr fßrincip ber Slpprepenfion beg empirifcpen 23emuft-
fepng in ber ülggregation. — darauf folgen bie Analogien ber Srfaprung
30 in einem ©t)ftem empirifcper 33orftetlungen melcpeg aber nicpt ein
empirifcpeg ©pftem ift fonbern feine $orm a priori alg ißrincip pat unb Sr-
faprung mirb gemacht ift nicpt gegeben. — 4ten* bag fubjectibe u. objec-
tibe fßrincip ber 3wfamenfe|ung beg empirifcpen in ber iftaturforfcpung.

2 Sßirtung g. Z. 3 im erst: in einem fpftematifipen ö jufamen 4 Bricht

ab, das Folgende etwas veränderte Schrift. 7 fein ö auf? 8 SRögtipfeit a ge¬
kürzt. 11 analhtifcf) ö ® 16 Lies: ©fdjeinung: paffib? 19 obfectiü <5 bunp
20 ÜSarnepmungen -5 bie 22 Vor: ©faprung d ©ne 25 ©fd)etnung ift
ift versehentlich (?) gestrichen. 27 Üßaprnepmung 29 Von Analogien an unterer
Rani. 31 t>at <5 beit 32 ba§ <5 fßrin 33 Punkt fraglich.
 346 Opus postumum

X. Convolut, IX. (Hall)Bogen, 1. Seite.

H
©cfttidt) bie Materie baS f8etoegtict)e gmetjtenS bie Stoffe (bases)
b.i. bie bemegenbe Süaft ber Materie fofetn fie nur martigfaltig finb
ob nadt) ihren betoegenben Straften in ber ©rfcf)einung ober atS Sache 5
an fict) fetbft in gemiffer f8egief)ung als inbirecte fßhänomene berfelben. —
f£)ie SJiaterie ift fo toie bie ©rfahrung nur ©ine einzige, aber bie Stoffe
(bases) biefer Strafte finb baS föetoeglidhe fetbft in Subftang fS)ie betoe=
genbe Strafte toerben üorgeftettt als in ber ©rfcheinnng (baS toaS ben
9taum einnimt ober ihn auch erfüllt). fS)ie ©rfct)einung toelche a priori io
in ber 9tnfdt)auung gegeben toerben fair bebarf eines fßrincipS ber ©im
tt)eitung unb ©taffification a priori roeldtje aber nur atS gur ©rfcffeinung
get)örenb gegeben ift unb in ber Qufatnenfebung ^er g.orm ] 1(^ ges
bad)t toirb.
$aS Subjectioe ber emfnrifchen SSorftettungen mit 23etouftfetm 15
b. i. bie 2Barnet)utung ber bie Sine afficirenben betoegenben Strafe
metdt)eS Oor ber ©rfahrung als einer SBerfnüftfung berfetben nadt) einem
ißrincib ber empirifchen ©rtentniS berfelben nact) Gegriffen b. i. oor
ber ©rfahrung üorl)er gef)t toeifet gn bem objectiüen ber ©rfentniS biefer
©egenftanbe toetctje bie Materie auSmachen ^in gur übtoglicfyfeit ber 20
©rfahrung als eines ShftemS b. i. eines ShftemS embirifcher ©rtentniS
(nict)t eines embirifdhen ShftemS ben baS märe ein SöieberfbrudE) mit
fict) fetbft) unb tjiemit gur fßhhfif §u meldet bie metabh- 9tnf. ©rünbe
ber bie bagu eine nottjmenbige Senbeng höben einen tiberfct)ritt
machen unb metctier bie fßrincihien ber üftaturforfchung (burdt) Dbfer* 25
bation unb,©£heriment) gum ©runbe liegen.
9hm ift nur ©ine ©rfat)rnng b. i. eine burdtjgängige SSerfnüftfung
ber 2Barnet)mungen im 9tanme unb ber $eit-unb betfber gufainen ber=
bunben unb biefeS ©ange ftet)t unter einem formalen i)3rincip beS Sehr»

1 Am oberen Bande von fremder Hand mit Blei: IX, 1 10. Conv. Halbbog.
IX 3 baS 99etoegiicf)e g.Z. 4 nur ö eine emp 5 ob g. Z. ober g.Z.
6 fetbft ö ober in getoiffer tSegiefjung g.(s.?)Z. am Rande. inbirecte g.Z.
am Rande. 7 Über: toie bie verwischt: nur eine ©ine v. a. eine einzige ift.
dift g.Z., versehentlich hinzugesetzt?) Kommapunkt. ber (Stoffe 7-8 aber_
(Subftang s. Z. am Rande. 10 Hinter: erfüllt Beziehungsstrich ohne Beziehungswort.
15 Vor: 3)aS <5 2)ie emp 17 einer v.a. einem? 6 (Stjftema 18 nad) 6 93egri
einem 21 ein statt: eines eines <5 embirifcfjen 24 fftSB <5 ben Überfein
25 unb ä bie bor (ö bot g.Z.) toeldjet v.a. toeldje 26 ©fperiment) ä bor 28
tRaume verstümmelt, bepber v. a. betjbe 29 beS erst: eines
 X. Conv., IX. (Halb) Bogen, 1. und 2. Seite. 347

fpftemg metcpeg bem glementatfpfiem bet bemegenben Kräfte bet

Materie gut 23afig gegeben ift unb biefe $otm gept jenem empitifcpen
©angen bet begriffe a priori üorper
®iefeg aber fair nidpt anbetg in bem matnepmenben ©ubject ge-
5 fcpepen atg men bie ©egenftänbe bet ©irte guüörbetft btog atg ©tfdpei-

nungen b. i. nacp bem 58erpättniffe gu einanbet mie fie bag ©ubject

affictten b. i. nut mie fie ipm et fcp einen borgefteltt metben; ben btog
bep biefet ißorfteltunggart mitb eg möglicp fpntpetifcpe ^rincipien
a priori bet ißppfif unb gum SSepuf biefet 2ßiffenfcpa[t untergutegen. —
io 9hit atg grfdpeinung nid)t atg ©singe an fiep fetbft tonen äujjete ©inen-
objecte Oorgeftettt metben men eg mogtidp fepn fott a priori bon ben
metapt). 2t. ©t. bet fftaturmiffenfepaft gut $ppfif üb etgufepr eiten
^ppfif ift ein Septfpftem empitifepet gtfentnig bet Materie butep
metepe biefe fetbft atg in einem ©pftem niept fragmentatifcp atg Aggregat
i5 oetbunben atg .itßiffenfcpaft gebaept mitb. — ©ie ©lernente betreiben
finb empitifcp unb ein ©pftem bet bie ©ine bemegenben unb babutcp
bie Söatnepmung bemittenben träfte müfjte atfo bie_9flenge mögtiepet
SBatnepmungen atg in einem ©angen betfeiben gufamen begriffen niept
btog im allgemeinen begriffe (generifcp) fonbetn auep in bet 2tuf-
20 gäptung biefet Kräfte (fpecififcp) battegen fönen. — ©egpalbet aber ift

eg nidpt objectio ein empitifepeg ©pftem ben bag märe Sßiebetfptucp

©ie biefe 93afig teitenbe Sbraft ift vis deferens

gg ift aber unmogtid) ein fotepeg ©ange aufguftetten butep Stuf-
fammtung fonbetn eg mup a priori gegeben metben butep bag mag mit
25 fetbft pineintegen in bie grfepeinung

X. Convolut, IX. (Hall)Bogen, 2. Seite.

2tun fragt bet fßppfifet atg fftaturforfeper mag entpätt bag empitifepe
Aggregat bet bie ©inne afficitenben unb babutcp Söatnepmung be-

2 gept ö a priori in bent jenem v. a. jene 3 ber <5 'iiorfteltungen

5 ol§ ö io bafj e 6 bem erst: iprem fubjectiben fie <5 fiep bom 7 Vor: b. i.
verwischte Anfangsklammer. fie <5 ba§ 8 Hinter möglicP noch einmal: ift e»
möglicp 9 ^ppfit <5 unterliegen 11 a priori 6 fpntpetifdpe ißtinctpten ber ißppftr
11-12 bon — ©t. g. Z. 15 (Slementa ? 16 empirifcp v. a. empmfcpe
©bftem 6 (betfelben 16-17 ber — Strafte s.Z. am Rande. 19 begriffe ö fonbern
auep 20 (fpecififd)) <5 auf 22 Rechter Rand, untere Ecke, in der Schrift des letzten
s. Z. Erste Fassung: ®ie teitenbe Strafte ber Stoffe (vi ift durchstrichen ? Spa¬
tium 1 Zeile. 24 burep ba§ mit 26 Am oberen Rande mit Blei von fremder Hand:
IV, 2. 27 ütaturforfeper ö ba§ 28 Slggregt Sinne verstümmelt, ö bemegenben
 Opus postumum
348

mttfenben bemegenben Strafte ber Materie meldjeg mit anberen Porten

jo lauten mürbe: 28ie ijt bag ©lementaTfbftem biejer ©innenobjecte
(ber Materie) in feiner 93ollftänbigfett aufguftetten bem ^5b)t)fifer mog=
lief)? $en üetmag er biefeg nidjt: ijt eg ein blofjeg §etumtappen unter
SBarnefjmungen alg 93emuftfet)n ber ©inmitfungen auf ben ©in beg
©ubjectg mithin ©müfinbungen bie öom ©influfje ber Slujfenbtnge auf
bajjelbe abf)ängen jo fan eine foldje ©rfentnigart fid) nidjt ju einem
^ßrincif) möglicher ©rfafjrung meldjeg eine gufainenfe^ung naef) ©efe|en
erjorbert eignen.
©g ijt befremblid) eg fcfyeint gar unmöglich §u fetyn bag ©mpirtfdje
in ber bie ©ine ajjicirenben bemegenben ^räjteborjtellung ber £)b*
jecte meldje ben ©tojj ber Materie überhaupt (basis) augmad)en a priori
anjugeben unb bod) mirb biefeg in einer jßljtjftf ntit jRedjt gejorbert
men jie eine SBiffenfcfjaft jet)n joll meldfje ifjr ©rfentnig bon ber ©t*
jalfrung ab§uleiten üerjudft ©g fan nämtid) nur baburcf) gefcfjefjen bafj

2 ba§ erst: ein 3 in — iöollftänbigfeit g. Z. am Rande. 5 33emuftfet)n ber

g. Z. am Rande. 6 Sinfluffe <5 auf§ 6-7 auf bajjelbe erst: auf§ Subject 7 jicf)
<5 §u 8 meld)e§ 6 Stllgemeintjeit 9 geeignet, statt: eignen. 10 befremblid)
erst: fdjmeer fet)n ö bie fpecifijd) öerfdjiebene 11 bie g. Z. ©irte v. a. ©inen//
bemegenben g.Z. 10-11 ba£ Smpirifdfe — Sträftetiorftellung ber s.Z. am Rande.
12 (Stoff erst: Urftoff (basis) ö oollftänbig mie e3 12-13 auömadjen — unb
s. Z. am Rande. 13 mirb biefeS s. Z. 13-14 geforbert mirb men 14 eine g. Z.
ÜBiffenfdjaft 28 v.a. m Von melcfje an zweite Fassung; die erste Fassung lautete:
ju fpecificiren el fep ben baff man auf bie Organe be3 Subjectö meld)e gan^
öerfdjiebenartiger Smpfinbungen empfänglid) finb fid) aber bod) abjälflen1) laffen
ttamlid) auf bie 5 Sine unb bem ma3 alle burdjbringt ba3 Sefüpl ber Sßcitme2) 9lüd»
fidjt niint obmoljt Riebet) bie ißerftanbeöbegriffe nur nad)3) ber Analogie4) mit einem
Spiel bemegenber Strafte nur fubjectio* 6) beschäftigt finb unb febe eittjeln fein Sr»
fentnisS liefern meldjel al36) für jebetman geitenb unb bal)er a priori erfenbar unb
beftimbar ift
2)a3 Sillgemeine in Slnfeljung ber bemegenben Strafte ber SJtaterie unb iljrem
SinfluS auf bie Sitte burd) bie 7) SDiaterie unb 8) Störper als empitifdfe SSorftellungen
in bie Srfaljrung alö einem Spftenx aufgenotnen metben ift baö ißrincip nad) meld)em
mir auö bem ganzen gelbe ber Srfdjeinungen al3 Slementen ber Erfahrung 9) für
unferen Sebraucf) jum Srfentniö nid)t mef)t auäfjeben10) fönen alö mir fjinein gelegt
l)aben fie alfo nidjt pnffiü fonbern felbftbilbenb nad) ben11) Kategorien in Sattungen
unb Slrten jufatnen ftellen fönen12)
15 fan d ge nämtid) s. Z.

4) ju — abjaplen <5. 2) SBärme dahinter noch einmal: burcfjbringt 3) nad)

A a. 4) Analogie 6 mit 8) nur fubjeftiö g. Z. am Rande. 6) als g. Z.
7) bie 6 f 8) unb 6 bie 9) Srfaljrung d nidjt mef)r ent 10) Punkt hinter: au§*
peben (erster Abschluß des Satzes?). 41) ben v.a. bet 12) fönen Az.
 X. Conv., IX. (Halb) Bogen, 2. Seite. 349

bie fhnthetifdje auf baS ©ubject bezogene SSorftellung unb bie ($inb)eit
beS SRanigfaltigen in berfelben nicf)t als bon ber Erfahrung abgeleitet
fonbern §um SSeljuf ber 9Röglid)!eit ber Erfahrung als eines ©pftemS
empirifd)er ^orftellung gebadjt mirb in meld)em baS ©ubjectiüe ber
5 Qufamenfepung biefeS Empirifd)en burd) ben begriff eines ©angen ber-
[eiben biefeS 9Ranigfaltige als objectib in ber Erfd)einung ber gorm
eines ©pftemS ber 2öarnet)mungen gemäS benft meld)eS nad) einem
formalen fßrincip a priori baS ©ubjectiüe ber f5orm in ber Erfdjeiuung
au§ einem Aggregat ber Sßarnehmungen ein ©hftem empirifcf)er
io ^orftellungenbitbet meinesErfahrungtjeifft, nnb nun nid)t ein empi-
rifcf)eS (SQ[tem (beit baS märe ein 2ßieberfprud))_ fonbern ein ©Aftern
empirifd)er ErlentniS beS ÜJianigfattigen ber ©inenanfchauung unter
einem fßrincip ber Sßerfnüpfung berfetben gnr Einheit ber Erfahrung
entfpringen läfjt.
iS 3)er ©inengegenftanb in ber 2öarnet)mung beS in it)m entt)altenen
2Ranigfaltigen begreift im 23emuhten nur ein fragmentarifdieS Aggregat
bem Materiale nad) atS eine SKenge bon EmpfinbungSborftellungen bem
formalen nad) aber atS gur (Einheit ber Erfahrung get)örenb nnb als
in ber Erfdjeinung enthält er ein jßrincip, meines jenes ©ubjectiüe ob-
2n fectib barftetlt unb a priori ertenbar ift.
©o mie man nid)t bon Erfahrungen als bem ©ubjectiben ber empi-
rifdjen Slnfcpauung fprecpen tan fonbern üon ber Erfahrung fo auch
nicht üon Materien als bem Dbjectiüen eben berfelben in ber 2öar-
nehmung beS 33emegbaren fonbern nur üon ber Materie überhaupt
25 bon beren $erfcf)iebenheit ber Dbalität nach bon ber abftrahnt merben
mufe um baS ©egebene ber bemegenben Kräfte gum Sepuf ber 9Rög-
lid)!eit ber Erfahrung als einem ©hftem meines baS SRanigfaltige ber
empirifcpen 2lnfd)auung in Einem SSemuftfepn oerbinbet mogu baS
fßrincip a priori baS ©efe| ift nad) meldjem 5Raturforfd)ung in 5lnfehung
30 ber 2öarnet)mungen gefd)ef)en fan meldje bie fpnthetifd)e Einheit ber

Sßarnehmungen in einem ©äugen als Aggregats in einem ©hftem ber

348, 15-1 baß bet bie 3 Von S3et)uf (bis: ©tjftemgj rechts in den ursprünglichen
Text hineingeschrieben. Sötöglichteit bet ö ÜJtög dahinter noch einmal, bet @t*
fat)tung ö gebaut mirb 4 empirifd)et SBorftellung g. Z., von hier an meder linker
Rand Lies ■ ba§ ©ubject bie ? 9 Von bet an untere Hälfte der Seite, durchge¬
schrieben. 10 Sßorfteltungen <5 bi (g.Z.) hübet g. Z. tjeifü Kommapunkt.
10-11 nicf)t empitifcbeä 11 fonbern ö: ein ein a priori bentbareä ein g.Z.
12 ÜOtanigfaltigen <5 in 13 ©nljeit bie 16 SRanigfaltigen Ö ift begreift — 93e-
mußten g. Z., lies: Semufctfein ? 19 enthält ein ifrincip ä a priori (Komnrn,punkt).
23 in verstümmelt. 29 nach meinem doppelt durch al.
350 Opus postumuni

Erfahrung bec barftellt melcfjeS ein Elementar ©pftem if*

bot ber Erfahrung borljergeht.
$m Elementarf pftem bet bemegenben unb babutd) ben ©in affi=
eite nben Objecte fan man nur nach intern qbalitatiben niefjt nad) bem
qbantitatiben Unterfcf)iebe fragen beit in SInfefjung beS leiteten giebt eS 5

feine Elemente (fleinfte Steile) meil bie Materie ins Unenbtic^e heilbar
ift. ®ie ihrer fpecififdjen 33efcfjaffen^eit nad) bemegenbe Sftäfte bet
DJtaterie f)eiffen Stoffe (bases) melcpe felbft betoeglid) finb

®ie Obalität ber Materie als eines Körpers b. i. eines ©an§en baS
fief) burd) feine bemegenbe Kräfte bem Iftaume nad) felbft begranpt. 3Jtein 10

Körper in 21nfef)ung bet Organe

©id) felbft als empirifd)eS ©ubject in bet gufamenfepung bet 3Bat=
nefjmungen agitirenb Utfadje u. Sßitfung jugleid) feinet empirifd)en
apperception als in einem ©pftem burd) materia deferens §u fepn
SBatum fönen mit niept in plurali bon Materien fonbern müffen 15
Dom ©toffe (basis materiae) teben unb auch nidb)t öon Erfahrungen
fonbern nur Oon bet Erfahrung, — gleich aß ob bepbe blofje ißrin-
cipien beS 1£)enfenS unb ber 3ufamenfepung im ©ubject mären

$ie fubjectiöe Erfahrung, burd) Slfficirung ber Organe eine Et-

fcheinung ber Erfd)einung im ®an|en beS empirifd)en iBemuftfepnS 20
metcheS a priori bor bem objectiben borhergeht als Erfcpeinung nicht atS
«emuftfepn beS ©egenftanbeS an fid) ©id) felbft p afficiren unb fo
burd) Obferbation u. Experiment bon bem Object ®entniS gu erhalten. —
2)aS empirifche 93emuftfepn feiner ©elbft als coorbination ber SBarnefp
mungen nach Sorm möglicher felbftgemacpter Erfahrung um eine 25
ijßhhfif petbot ju bringen

1 ein? (verstümmelt). 3 bemegenben 8 ft 3-4 afficirenbe 7 jpecififdjen

8 ^erfcpiebenljeit nad) nact) <5 bie 1) Unterer Rand, in veränderter hellerer Schrift
10 im Staunte nad) (Ct.). 18 Urfadje 8 ber 14 burd) Sigel (? b. i.?
burd) v.a. b. i.?J. 15 Linker Rand, obere Ecke. 18 Nach unten ab¬
geklammert. 10 Linker Rand, untere Ecke, abgeklammert. burd) Sigel.
Punkt hinter Organe (Kommapunkt? erster Abschluß des Satzes?). 24 empitijdje
von hier an auf den unteren Rand übergreifend. 24-25 SSabrnebmunqen
verstümmelt.
 X. Conv., IX. (Halb) Bogen, 2. Seite und X. (Halb) Bogen, 1. Seite. 351

X. Convolut, X. (Halb) Bogen, 1. Seite.

X
®te raume tnnefymenbe bemegbare Steile ber Materie at§ Elementar*
t£)eite mögtidber körbet betrachtet üon bereu $orm ihrer $u\cmen*
5 feüung noch ab[tral)irt tottb bebor fie at§ forperbitbenb öorgeftetlt
merben heiffeu (Stoffe (partes materiam constituentes) b. i. Subftangen
im fRaume beren bemegenbe Kräfte nach 3§erfcf)iebenheit ihrer jRatur
oerfchiebeneu ©efepen gemäg bemegeub fepn fönen, diejenige 9Raterte
metcfjer eine ©igenthümtichfeit (qualitas specifica) nach getoiffen ©e*
io fepen gu bemegen gufomt bie nicht bon noch anberen bemegenben Graften
unb ihren ©efepen abhängenb ift toirb ber ©runbftoff (basis) barf
aber barnm eben nicht ber Urftoff (basis primitiva) einer getoiffen
StRaterie hetffen ben er fönte hoch foot)! auch ein fotcher Stoff fetjn beffen
58efcf)affenf)eit über alte nufere iRaturforfchung hinauötäge mie man
io g. 93. oon ber 93afi§ ber Satpfäure fpridht, unb barunter eine be=
megenbe ft'raft üerfteht toelche ben SBirfungen einer Säure überhaupt
analog ift ohne eben gu roiffen moburch unb au§ toelcher Urfacf)e fie
e§ ift
SCRan fan biefe ©r unb tage auch eben fo toenig burch eine üon
20 oieten fpecififd) betriebenen (basibus) im fßturat (SSRaterien) auöbrücfen

1 Am oberen Rande von fremder Hand mit: 10. Conv. Halbbog. X X, 1 18

bezeichnet (Blei). 3 beroegbare v.a.? 3-4 ©ementartheite möglicher Körper
v. a. ©ementartheile ber Störperbilbung 4 betrachtet erste Fortsetzung:
peilen Stoffe (partes materiae ex qva) zweite Fortsetzung: bon beren gorm
man nod) abftrat)irt (g.Z. am Rande) dritte Fortsetzung: bon beren gorm
iprer... abftrahirt toirb 5 noch g.Z. toirb <5: unb bie gr feine noch nicht
toirb bie bebor (statt: toirb beöorj bie — fie g.Z. 6 materiam v.a. materiae
fi-7 b. i. — iRaume g. Z. am Rande. 7 beren verstümmelt, <5 ©genthümlichfeit
Strafte lies: Straft? $erfd)iebenheit 18 v.a. b 8 gemäg v.a. gemäjj fan.
statt: fönnen. (Diejenige Materie v. a. (Derjenige £f)eil Materie 9 welchem
(aus der ersten Fassung). 11 wirb v.a. würbe? ©runbftoff ö (vis
barf g.Z.; 8 barum ' 12 aber 8 nicht 13 ben 8 ber botf) g.Z. aud)
g.Z. am Rande. 15 bon v.a. oom fpridjt erste (durchstochene) Fortsetzung:
bafe fie1) noch nicht erforfdfjt fep2) ben SBärmeftof f3) (mit bem wag bielfeid)t
nur eine tOtobification feiner4) bpnamifchen ©genjd)aft5) nidjt ein befonberer
Stoff6) fetjn mag, ben Sichtftoff) auggenomen 16 welche <5 mit ben
SBirfungen ben v. a. ber einer erst: ber 17 unb 8 burd) 19 burch erst¬
att 20 Vor: Materien angesetzt 8 f

x) bah fie erst; bie 2) fei) v. a. gu fehlt 3) SBärmeftoff 8 auggenommen

(fon 4) feinet f v. a. b 5) ©genfcpaft verstümmelt. 8 a(g 6) nicht — Stoff g. Z.
352 Opus postumum

als matt fiep unrichtig auSbrücfen mürbe tuen matt tüte fdpon oben an*
gemerft morben bon (Srfaprungen (experientiae) fpredpen motlte um
bie ft)ntt)etifc£)e Grinpeit empirifdper Borftellungen (Sßarnepmungen)
melcpe fie unter einem formalen fßrincip äufamenfapt fenbar gu
machen. 5

®ie primitibe (Stoffe finb baper blope ©ebanfenbinge (entia

rationis) unb blope ißrinctpten ber Berbinbung ber bemegenben Kräfte
melcpe bapin mir!t (Sinpeit ber (Srfaprung gum Bepuf ber fßppfif gu
bemerffteltigen ber ©runb ber ülftoglicpfeit einer 'gorm unter metcper
ein Aggregat ber SCßarnepmungen fubjectib ein ©pftem berfelben gum 10
Bepuf ber ©rfaprung um burcp Dbferbation unb (Spperiment bie Statur*
forfcpung gu berricpten.
®ie ©rfdpeinungen (phaenomena) finb Begiepungen ber ©egen*
ftänbe auf bie ©ine finb paffibe Beftiinungen ber empirifcpen Slnfcpau*
ung bagu bie Beceptibitat (bie ©mpfanglicpfeit) eine f^orm beS Bor* 15
ftellungSbermögenS a priori pat unb inbirect baS ©pftem ber 2Bar*
nepmmtgen bitbenb ift gur üütöglidpfeit ber ©rfaprung als einer fubjec=
tiben Bereinigung ber bemegenben Strafte gur (Sinpeit ber Srfaprung
bie aber felbft nodp nidpt ©rfaprung fonbern bloS bagu pinleitenb ift
(vis deferens). — f£aS ©lementarfpftem biefer Strafte mirb burcp ben 20
Berftanb in Begiepung auf bie SJtöglidpfeit ber ©rfaprung gu einem
fSoctrinalfpftem melcpeS bie ©toffe ber Söarnepmung bereinigt beffen
$orm bon ber fragmentarifdpen Slggregation ber Sluffaffung (appre-
liensio) ber ©ineneinbrücfe baS Aggregat ber Söarnepmungen im Be*
muftfepn iprer gufainenfepung nacp einem Büncip a priori ber fftatur* 25
forfcpung burcp Dbferbation unb (Sjperiment ein boctrinaleS ©pftem
empirifdper Borftellungen b. i. gu einer fßppftf als einer GsrfaprungS*
lepre nidpt bermittelft (aus) ber ©rfaprung fonbern gum Bepuf (für)
möglidpe ©rfaprung macpt unb ber Übergang bon ben metapppfifdpen
9lnfangSgrünben ber Statur miffenfcpaft gur ffßppfif gu meldper fene eine 30
fftatürüdpe !£enbeng pat gefdpiept bie alSban fein empirifcpeS ©pftem
(ben baS ift ein SBieberfprucp) fonbern ein ©pftem empirifdper Bor*

3 bie g.Z. 4 formalen g.Z. 4-5 fenbar gu machen, erst: fenbar

macpen mollte. 6 primitibe v. a. primitiben 11 (Srfaprung ergänze: mirb ?
um g. Z. föjperiment ö eine b. i. bunp bie v. a. in ber 14 paffibe ö b
15 Schlußklammer fehlt. be§ v.a. ber 16 inbirect verstümmelt. 6 bie ©
17 einer v. a. einem 17-18 fubjectiben <5 (Sinpeit 20 vis erst: materia Kräfte
<5 fcprn 23 bon R.: bor (besser: au§?) 25-26 Sßaturforfcpung <5 gur 27 $Bor*
fteltungen ö gu melcpem b ißppfif <5 macpt 28 (au§) g. Z. (für) 6 bie
 X. Conv., X. Halb (Bogen). 1 Seile. 353

fteltungen beten 2trt unb 3<xfyl bon bem biefe ©inbtüde auffaffenben
©ubfect meldfeS nichts mef)t aus biefen SSorftellungen auSf)ebt als eS
feXbft hinein (in bie ©tfafftung) gelegt t)at a priori nach bem formalen
fßrincip eine§ bocttinalen ©pfternS (bet fß^fif) als ein DbfectibeS
5 ©antjC aufftellt.

Untetfdfieb gmifdfen Staturftftem u. Doctrinalfbftem bet ©egen*

ftänbe bet (Erfahrung. DaS ledere ift Siaturmiffenfdjaft. — Übergang
oon ben 2Jtetapf). 21. ©r. gut ^1)#* P™cip. a priori.
Galilei, Kepler Hugenius n. Newton.
10 DeS IpugeniuS Uebetgang bon ben metapl). 21. ©t. bet 2t. SB. gu
ben SDtofljematifdjen unb bet beS Sfemton gut fßhhfif btoS butdj ben
fßegriff bet ©rabitationS 2lngief)ung auf ben Kepler nicht tarn.
$om boctrinaten ©pftem bet Statur bot meinem baS 3etetifdje
borf)etget)t ,
1B l. DaS Object in bet 2lnfct)anung. 2. in bet ©rfcbemung fubjectib
u baburcf) a priori. 3. in bet SBatnetjmung empitifcheS 23emuftfet)n
4 in bet ©tfafftung mobet) eS burd) 3ufamenfe|ung-felbft gemadft mirb.
©egebeneS Object butdj Dbfetbation u. ©ppetiment — baS formale
bet 2lppret)enfion 2lpperception 3Reftejion bet UttffeilSfraft mobet) bte
20 2lmpf)ibolie 4.) baS (Slementatfbftem fubjectib als Stoturftyftem objectib.

Dafs mit nichts einfelfen als maS mit felbft tnadien fönneu. SBit
müffen uns aber felbft borget machen. 93edS urfptünglidjeS «orftelten
©rfat)tung (fepn//follcnbe) bie auS tautet cingelnen 2ib)utfacf)cu
fragmentatifd) geftoppelt ift, ift feine Erfahrung fonbetn nur ©runb
25 eine fold)e gu bermutfjen

352. 32-1 Sßorftettungen <5 bar? 1 ben statt: bem 2 ©ubfect Ad. ergänzt:
abhängt 3 Erfahrung <5 hinein 4 eine§ ö ©ijftemS folglich 6 Rechter
Rand:untere Hälfte. 9 Andere Schrift, vermutlich früher am Rande. 11 bet
„ a be* 14 Spatium 1 Zeile. 15 Über Object in: empmfd) (s.Z.) Lies:
in bet mp,rifeben 9tnfd,a«ung? 16 u. <5 a pr 19 U^eitthaft
Fortsetzung untere Ecke (bis: objectiö.j 22 Spatium 1 Zeile -4 ©runb
ö ihr 25 Dieser Absatz in anderer Schrift als die vorangehenden Notizen.

Staut’« Schriften. Opus postumum II.

23
 354 Opus postumuni

X. Convolut, X. (Halb)Bogen, 2. Seite.

©3 gefcpiept alfo nicpt burd) fragmentarifcpeg tperumtappen fonbern
nad) einem objectiüen ^ßrirtcip ber tßerbinbung in einem ©pftem empi*
rifcp gegebener üftaturfräfte metcpe @inftu§ auf bie ©ine paben unb bod)
jugleid) burd) ben 33erftanb a priori einem abfotuten @an§en ber 5
Dbantität unb Obatität nad) fpecififdj §u einem Seprfpftem ber fßppfif
bereinigt borgefteltt gebad)t merben müffen ma§ ben Übergang bon
ben metapt). 3Inf: ©r. ber 9? SB. ggr fjßppfif auSmadjt unb mo ba§
lättanigfattige ber yform eines ©pftemS gemäS (non sparsim sed con-
junctim) bereinigt baS ©anpe alter ©egenftanbe ber SBamepmung jum io
93epuf ber 9Jiögticpteit ber ©rfaprung nicpt burd) baS ma§ ber 5}erftanb
aus bemfetben btoS auSpebt jonbern nur in fo fern er e§ gubor fetbft
pineingetegt pat baff bie ©innenobjecte fiep generifcp unb fpecififcf) bor
ber ©rfaprung nnb jum 23epuf berfetben merben angeben unb ein-
tpeiten taffen müffen moburep bie 9?aturforfcpung ein 9?aturft)ftem auS 15
©tementen jener Kräfte ein ©pftem ermarten barf.
_®a§ C£mp>irifcf)//S[Ranigfattige ber bemegenben träfte ber tOiaterie
(ben biefe finb bie auf nufere ©innenorgane unb alfo ©mpfinbungen
moburd) mir Söarnepmungen betonten mirfenbe Materien) aber a priori
ju fpecificiren ift unmöglich men e§ nicpt fetbft im btopen Problem unb 20
ber ißorftettung als Problem gefept mirb. — ®ergteicpen ift: atte Materie
ift entmeber fßonberabet ober imponberabet-ben ber ©inftuS
auf bie ©ine beS afficirten ©ubjectS ift ba§ bie ißorftettung be§ Objecte
auSmacpt in fo fern eS apprepenbirt mirb.
®ie innere unb ftufjere ©egenftanbe ber ©ine in ber ©rfepeinung 25
(obiecta phaenomena) metepe alfo niept unmittetbar atS bie ©aepe an
fiep unb mittelbar fonbertt nur fubjectio nad) bem mag fie im s^er=
1 Am oberen Rande von fremder Hand mit Blei: X, 2. 8 in erst: ju
©tjftem <5 folglid) nad) 5 a priori g. Z. am Rande. 7 gebad)t g. Z. Kr.
liest: tiereinigt gebaut tiorgeftellt merben (besser: Dorgefteüt - müffen ju ftrekpenj.'
8 ttiP bie bag 11 örfaprung d in 12 blöd g.Z. nur — fern g.Z. am Rande,
erste Fassung: fonbern ein zweite Fassung: fonbern nur (dieses nur stehenge-
blieben, sodaß jetzt doppelt). eg g.Z. ö mag ^uerft 13-14 fid) tior ber 14 üd)
tuerben statt: merben angeben unb g.Z. am Rande. 17 Erste Fassung: Sag
(£mpiri)d)e zweite Fassung: Sag (£ntpirifd)//3Jiünigfaitige 18 ©innenorgane 3 iu
Lies: loirtenben unb alfo... tierutfadjenben tooburd) ©mpfinbungen verstümmelt.
17-13 iOtanigfaltige — SOtaterieu) g. Z. am Rande. 20 nid)t 6 blog 21 Problem
6 geboept 22 ber v. a. bie 23 beg verkleckst, Ö ©ubj bag bie Ad. ergänzt:
bag mag bie 25 äußere ö ©egenftanbe innere — ö ©egenftanbe g. Z. am Rande.
27 unb mittelbar? (so auch Kr.) unb unmittelbar?? (Dann Ct., entweder das
erste unmittelbar oder das zweite unb unmittelbar zu streichen).
 X. Conv., X. (Halb) Bogen, 2. Seite. 355

pattniffe jum ©ubjecte finb unb in metcpet $otm biefeg bie bemegenbe
Kräfte ber Materie jum 35eJ)uf bet ©tfaptung macpt finb bie 93afig bet
Bereinigung bie bet Berftanb in biefeg SEJtanigfattige a priori bag 'gor*
male bet gufainenfepung mag biefet in Einern Begriffe bendt unb
5 macpt bag SBefen beg ©egenftanbeg aug burd) Betfnüpfung beg ©e*

gebenen SEKanigfattigen nacp ©efepen (forma dat eße rei) beffen gn*
begriff (complexus) atg empirifcper Borftettungen jum Bepuf bet 3Jlög=
ticpfeit bet ©tfaprung butdE) ©pecification bet Sßatnepmungen in ber
ittpprepenfion bet ©rfcpeinungen unb 3ufarrter,f^e^UTl9 betfeEben nacp
io einem ©efep ein bocttinaEeg ©pftem Bppfif genant augmacpt ju meldjem
ber Übergang in ber natürlicpen Jenbenp bet metapppfifcpen 5lnf: ©r.
bet iftaturmiffenfcpaft überhaupt atg atlgemeiner ©rfaptungglepre fid)
fetbft nacp einem ©efep bet Betfnüpfung bet 2öatnepmungen in bet
fftaturforfcpung (burd) Dbferbation unb ©£periment) eine £opif bet Be*
io griffe erricpten fan, in metcpet nicpt burcp fperumtappen unter SSat*
nepmungen atg Aggregat fonbetn einem ©tementat//©pftem bie
inier fortfcpreitenbe fßppfif bie ©rfaprungggegenftänbe atg ©tfcpeinungen
ju metcpen bie fftaturforfcpung fuprt, claffificiten unb fpecificiren
nacp ©inem ^ßtincip geleitet mirb
2o $ie bemegenbe Äraft bet SCRaterie mitb nun ipter SSecpfetmirfung
natp eingetpeitt in bie bet ftepen (materia soluta) unb bie bet burcp
fiep fetbft gebunbenen b. i. SJörper bitbenben Materie (ligata), eine
fotepe bie burd) Slngiepung ipter Sfpeite unter einanber ipten Baum
begrenzt. — f£>ie Körper finb nun iprerfeitg entmebet organifcp ober
25 itnorganifcp. ®ie erftete finb fotepe beten iriete unb äupete gotm (in
£eptur unb gigur) opne ein ißrincip bet gmede medpfetfeitig einanber
bemegenben Kräfte niept a priori atg äumBaturf pftem gepötenb begreif-

1 unb ö ma§ gorm ö ba§ 2 Materie <5 ber 4 riefet biefet in __ ©inent
v. a. einem nach beneft setzt R. mit neuem Satz ein: ®ie<? mad)t. » JBejen
be§ bed v. a. bet 9 ßtfepeinungen ö bet 10 (Stjftem ö beö 11 bet v. a. bie
Übergang ö burcp bie n 13 fetbft <5 bet nacp einem ®efep erst: nacp einet Sieget
@efe| ber ö Sßa 14 Schlußklammer fehlt. 15 fan Kommapunkt. tu tuelcper
erst: burcp tuelcpe §erumtappen 6 in 16 ©pftem ö bie bie jebeömalige
17 ipppfif <5 bie Stege! (SrfaprungSgegenftänbe <5 tnetepe al» (Srfcpeinung (statt :
(Stfcpeinungeu) g.Z. 18 fuprt Kommapunkt, fpecificiren ö nacp tßtmctpien
19 (Sinem v.a. einem 20 bemegenbe — ber g.Z. 20-21 ipter — nacp g.Z.
21 soluta erst: libera 21-22 burd) — fetbft g.Z., erst: in fiep fetbft Beziehungs¬
strich vor statt hinter: bet 22 (ligata) Kommapunkt, ö b. i. 23 ipten Staunt
erst: ipre gigur 24 nun iprerfeitg g. Z. 26 Bwede g. Z. ‘-7 a priori
— gepötenb g. Z.
23*
 356 Opus postumum

lid) ift, ober ba fie feineg folgen fßrincipg bebarf (matiria bruta). @nb*
ttd) Drganifirte Materien finb entmeber belebte ober btos Oege*
tirenbe Sßefen. ®ie SKögticpfeit Drganifirter Störtet täfjt fiep nicpt
a priori erfenen unb baper fan bet begtif bon ipnen nur burd) ($r*
faprung in bie übergeben: — beit mer füllte benfen baff e§ 5
Körper, bie gteid) Shrnftprobucten-innerticp unb äufferlicp geformt unb
gugletcf) ipre ©pecieg nacp gerftörung ber $nbibibuen erpaltenb finb,
in ber fftatur gebe men bie (Stfaprung nicpt fotcpe ©pemplare in retcpem
ÜJtaafje aufftettete fo baff ber Übergang bon ben metapp. 2tnf. ©r. ber
b2B. gut ißppfif biefe im ©tementarfpftem ber bemegenben Strafte nicfjt 10
betfe.plen mufg.

@g giebt finnenborftettungen burd) beren betfnupfung ©tfaprung

möglid) mirb. — @g giebt anbere burd) metcpe bie Gitfaprung ©inen*
borftettungen aggregirt um fie btog atg ©tfcpeinungen fragmentarifcp
(burd) Sßatnepmungen) für bie ©inpeit ber ©tfaptung bottftänbig gu 15
fatneln
bppfif ift bag ©mctrinat ©pftem empirifcper Grrfentnig in fo fern
feine ®ebuction nicpt a priori mögtict) ift
©egenftönbe ber Sßppfif finb gmep: 1 bie beren ©egenftanb als
natürticpeg Aggregat 2. bie beren ©egenftanb nur atg fünfttidpeg mögtid) 20

oorgeftettt motben. ^otglid) ift bie §orm beg erfteren a priori erfenbat
beg teptern nur burd) (Jtfaprung (g. 58. ißftangen unb Spiere).

X. Convolut, XI. (Halb) Bogen, 1. Seite.

K
®ie £opif ber bemegenben Sträfte ber Materie metcpe mit 58e* 25

muftfepn berbunben bie 5Eßarnepmungen atg etnpirifcpe borftettungen

1 ift Kommapunkt. (materia bruta) erst: (constans ex moleculis) 1-2

©nbticp g.Z. 2 entmeber 6 lebenbe 4 unb doppelt durch al., Fortsetzung
am linken Rande unten. ton erst: gehört ipnen ö Fein burd) Sigel.
5 übergepeti: v.a. übergebracpt merben ö SJtan mufe eS g.Z. 6 Von innerlidj
an unterer Rand, geformt <5 fir.b 5) metappif. 12 Linker Rand, Mitte;
flüchtigere Schrift. 13 burd) g. Z. (Srfaprung 6 allein mbglid)f?J merben 14 um
fie b!o§ g.(s.?)Z. 16 Spatium etwa 12 Zeilen. 17 ipppfif An. $)octrinal
g. Z. (SrfentniiB v. a. GrFentniffe 18 ift Az. 19 1 <5 Statur beren d SRögtid)!eit
21 morben? merben? (Lies: merben Fann?J. 22 Schlußklammer fehlt.
23 Am oberen Rande von fremder Hand mit Blei: 10. Conv. Illbbog. XI XI, 1. 19
26 SBarnepmungeit <5 (ent
 X. Conv., X. (Halb) Bogen, 2. Seite und XI. (Halb)Bogen, 1. Seite. 357

bet ©innenobjecte erweden, begrünbet für ficf) allein nod) nicf)t eine
©rfaprung b. i. empirifd)e§ ©rfentniS biefer ©egenftänbe fonbern nur
fie allererst in ber ©rfMeinung nad) ber fubjectiben 93efd)affenf)eit ber
knfcbauung berfelben in fo fern baS anfd)auenbe ©ubject bon jenen
5 afficirt wirb.
jftun ift aber auch bie Form ber 9lnfd)auung als ©rfcpeinung ba3
(Sinnige waS a priori gum SSepuf ber 3DiögIid)feit ber ©rfaprung alfo
and) im Übergänge bon ben Sttetaph- 3lnf. ©r. ber Mö. §ur ^tjfif
gegeben werben fan unb beffen Inbegriff baS ©lementarfhftem ber*
lofelben au§mad)t. 2llfo werben fiel; bie empirifdje SSorfteltungen als
323arnef)mungen ber ©iiienobjecte an feinem eigenen forderlichen ©ub*
ject in ber ©rfdjeinung auch als ein ©pftem welches ficf) a priori nad)
9frt unb gafjl fpecificiren iäjgt aufftellen unb claffificiren laffen, unb
einen Übergang bon ber Sftetaphhfü ber Statur jur ^ßf)t)fif als einem
io (Sanken auffert)alb bem ©ubject welches ihm felbft ©rfd)einung ift an
bie §anb geben welches als ©rfdjeinung einer ©rfd)einung a priori in
einem ©pftem empirifd)er ©rfentniS welche Erfahrung hei&t ben erften
Übergang bon ber SDtatapf). ber Staturwiffenfdjaft §ür fßhhfi* in einem
©lementarfhftem ber bewegenben Kräfte ber 9Jtaterie an bem ©ubject
20 als feinem eigenen Körper nad) allen Functionen ber fragmentarifd)en

Qtggregationen beS SDtannigfaltigen in ber ©rf Meinung in ber Form

eine§ @egenftanbeS ber (Erfahrung barftellt.
®ie ©intf)eilung ber bewegenben Kräfte wen fie nicht fragmen*
tarifd) (ba fie gefeptoS fepn würbe) fonbern fpftematifd) abgefafjt fepn
25 foll fan nad) feiner anberen logifcfjen Form als bloS ber ber biSjunctiben
ürtheile wöbet) fie problematifd) bleiben abgefafjt werben. — ©S helfet
alfo in einem £ef)rft)ftem berfelben was baS Formate ihrer Bufamen*
fteltung (coordinatio aut subordinatio) betrifft: alle Materie ift ihren
bewegenben Kräften nach entweber ponberabet ober imponberabel
30 u. f. w.

1 für — allein g.Z. am Rande. 2 Erfahrung <5 üon ber 53ejct)affenpeit

b. i. — (Srfentni3 g. Z. ©egenftänbe <5 an fiel) 3 fie g. Z. Stefcpaffenheit ö
tpret 4 fern ö fie 6 Dlnfcpauung 6 in welche 7-8 alfo — sf5t)pfif g. Z. am
Rande. 10 211)0 werben bie 11-12 an — ßrfcheinung g. Z. am Rande.
12 alä g. Z. 13 laffen ö: ob e3 gleid) fepeint baß biefeS in 2lnfepung ber S3erfcpie*
bentjeit ber ©toffe worauf ba3 empirifepe ©inenobject beftept niept tpunlicp fei)
vor unb Kommapunkt. 16 welcpe§ (sc. ©anpe,) 17 Welche Ad.. wel(pe§
18 tßppfif b ein 20 fragmentarifchen Ad.:_ fpftematifcfjen 23 $ie 6 ©pecifi*
cation in bet wen erst: fo fern 25 tan d ber 26 Ürtheile ö woburep
358 Opus postumum

®ie bemegenbe Kräfte fönen unb müffen bemnad) in einem ©le=

mentarfpftem berfelben meldjeg gut jßhhftf gehört unb fie men bie gorm
berfelben in Slnfepung ihrer SSerbinbung nad) fprincipien bagu gebadet
mirb bie ißf^fif felbft alg ifjr Sef)rfpftem augmacpen. — $iefe Kräfte
alg ©egenftänbe ber eirtpirifcJ)en Slnfcpauung mit 23emuftfepn (3®ar* 5
rtepmungen) fönen mir nun Stoffe b. i. bemeglicpe Subftangen neuen
meldje tljeilg ortöeränbernb (locomotiuae) ober aud) an bemfetben Ort
ober if)ren fßlap repercufforifd) bemegenb (interne motiuae) fepn (bases
materiae)

Um a priori gu empirifc£)en (Srfentniffen unb gu bem Spftem ber= 10

fetben ber Erfahrung gu gefangen muff bag Subject bor^er fubjectio

bag $Bert)ältnig ber bemegenben Kräfte gegen ficE) felbft in ber $8or=
fteffung beg ineren Sirteg unb in bem Aggregat ber SBarneffmungen
beffetben fragmentarifd) auffaffen unb in einem 23emuftfepn Derbinben
melcheg nicht burcf) (perumtappen unter SBarnefpnungen fonbern fpfte= 15
matifcf) bem formale ber ©rfcpeinung beg ÜDtanigfaltigen ber Slnfcpam
ung feiner Selbft gefcfjefjen fan burd) melden Act ber gufairtenfepung
(synthetice) eg fid) felbft nach einem fßrincip mie eg ficf) felbft erfcpeint
gum Object macht, mie eg ficf) felbft afficirt unb ihm felbft erfcbeint unb
aug ber 2lnfd)auung (ber empirifcben) nicht mehr heraugpebt alg eg 20
pineingelegt f)at.

®ie Stoffe (bases) in ber gegebenen DJiaterie überhaupt laffen fid)

nicpt a priori fpecificiren unb claffificiren 2lber bie bemegenbe Kräfte
biefer Stoffe laffen fid) in einer ©ntpeilung ber manigfaltigen 93e*
megunggart gar mof)l aufgählen. 25
®ag föemuftfepn feiner eigenen Organen im ©ebraud) feiner be*
megenben Strafte alg ©rfcbeinung eineg Storperg überhaupt alg fub-
jectioer Uberfcpritt gur tphbfif bie SBarnehmung betrift in fo fern

1 fönen unb g.Z. 4 mirb ö aud) auämadjen. v. a. au8mad)t. ergänze: be«

griffen inerben? 5 Slnfcfjauung ö (ber SBarnefjmung b (ber v. a. in 6 tonen
nun ©ubftangen v. a. ©ubftanßen 7 Drt ö in if) 8 ober 'Plaß bemegenb
(j. A. motiuae) 6 finb feßn Ö meldje (bases) 0 Bricht ab. 10 Unterer
Rand, Schrift des Haupttextes. 10-11 berfelben doppelt. 18 unb bem (mit
Ad.). 14 fragmentarifd) Ad.: fßftematifd) auffaffen ö als 17 (Selbft Ad.
ergänzt: gemäß 18 mie e§ fid) fid) doppelt. 10 Kommapunkt. 20 al§ er
22 Rechter Rand Mitte, steilere Schrift. 26 Weitere, mehr geneigte Schrift.
Kr.: Organe
 X. Conv., XI. (Hali) Bogen, 1. und 2. Seite. 359

fie (£inf)eit be§ Objects a priori enthalten (Srfcbeinung eineg ©ankert ber
6rfd)einungen

®ag ©ubject in ber (Srfcheinung melcfjeg bie innere bemegenbe

Strafte für mögliche Erfahrung §ur SSottftänbigfeit möglicher Sßar*
5 net)mungen einem formalen ©efe£e gemäg famett: mobet) eg ficf) felbft

nach einem Sjßrincip afficirt fict) alfo alg jufamenfefcenb (burd) innere
bemegenbe Strafte) erfd)eint
(Srfd)einungen finb attein folche 9tnfd)auungen bie a priori gegeben
merben fönen, ©mpirifche 2lnfd)auungen mit SSemitftfet»n b. i. Söar*
io nehmungen beruhen auf bie ©ine bemegenben Straften bie ba§ (Sie*
mentarfpftem ber StRaterie au§mad)en melcheg aber mieberum nur alg
in ber (Srfd}?inung oorhanben in ber S$bbfif ober §ur Erfahrung er*
hoben toirb.

X. Convolut, XI. (Halb) Bogen, 2. Seite.

i5 Sßhhftf tft bie 2Biffenfd)aft (systema doctrinale) üon bem Qnbegrif

(complexus) ber empirifd)en (Srfentnig ber äßarnehmungen aXS ba§
©ubject afficirenber bemegenben Sträfte ber Uftaterie in fo fern fie alg
in einem abfoluten ©angen üerbunben ein ©hftem Erfahrung genant
au§mad)en.
20 ®er Übergang oon ben föfetaph- 2t. ©t. ber 9i3B. gur Sßhhfif ift
alfo nicht eine Slggregation empirifd)er SSorftellungen mit SSemuftfehn
fonbern ber begriff üon ber ftnthetifdjen (Sinheit berfelben gum SBehuf.
ber 3CRöglid)feit ber Erfahrung meld)e jebergeit alg ein ©hftem empirifd)er
Sßorftellungen (nicht ein etnpirifcheg ©hftem ben bag märe ein SBieber*
25 fprud)) gebacbt mirb
$hhfü ift alfo (Srfahrungglehre (burd) Dbferüation unb ($£pe=
riment) üon ben bemegenben Kräften ber Materie $a aber Erfahrung
(äußere fomohl alg inere) alg ein fubjectioeS ©hftem ber SBarnehmungen
jeberjeit (Sine ift* fo merben bie ben ©in be§ ©ubjectg afficirenbe be*

1 eirte§ ©antje 2 lirfcljeinungen verstümmelt, Kr.: beS SrfcbeinenS 8 Dickere

Schrift, bie doppelt durch ul. 7 Links abgewinkelt. 8 ©rfd)einungen <5 all
10-11 ßlementarfhftem 8 aus 12 grfdjeinung <5 gegeben 14 Am oberen Rande
in Blei von fremder Hand: XI, 2. 15 ift <5 baS $octrinal Setjrftjftent 16 als
b beweg 18 in v. a. ? 21 SIggrgation 22 ber ö ©nf)ei 23 empitifd)er
v. fl. empitifdjeS <5 ©pftem 24 wäre erst: ift 26 alfo <5 bie Dbferöation D
r. a. o 27 SDtaterie 8 ift ®a aber Erfahrung erste Fassung: ©rfaprung aber
28 äufsere <5 ober ein g.Z. 29 jeberjeit 8 nur als * vgl. S. 361, 8.
360 Opus postumum

megeube SMfte im Baum fdjon oermöge i^rer ©oäjcifteng in bemfelben

in allen ©teilen beffelben bemegenb fepn (ben ein leeret Baum ift fein
©egenftanb möglicher ©tfafjtung) fo merben bie Steile ber Materie al§
bemeglicfje unb bemegenbe ©ub[tanjen nicfjt unter bem Bahnten Don
Materien (ben SBaterie ift alloerbreitete ©infjeit be§ Bemeglicffen) 5

fonbern unter bem ber ©toffe motau§ bie fBaterie befielt gebaut
merben muffen bereu eä Diel unb oieletlet) geben fair bie §mat barin
übereinfomen baff fie im äußeren Berhältnic» burch 3In§iet)ung ober Bb*
ftofjung bemegenb finb in ber Btt aber mie fie bie gufamenfefmng unb
Trennung ber SBaterie mobificiren fpecififd) oerfc£)iebene förpetbilbenbe 10

bemegenbe Kräfte abgeben bereu feber at§ eine ©runblage (basis)

biefer Kräfte bie mirfenbe Urfadje jener Berhältniffe finb unb oon ben
Phänomenen ifjrer SSirfung ben Bahnten (be§ ©äureftoffg, ^ot^Ienftoffä
Sßafferftoffi ©ticfftoffä u. f. m.) führen morunter ber be§ 2öärmeftoff§
meil er ba§ altüerbreitetfte Phänomen’ baoon barftellt; miernof)! roeii 15

biefer b!o§ al§ fftypothetifcher (Stoff §ur ©rflärung biefer gebraucht mirb
bie Ableitung ber ©tfcf)einungen oon bemfelben tautologifcf) unb leer
augfällt.

complexus et compositio.
1) ‘Sie Urfadje Oon bem Begriff ber ©inffeit ber Materie ift baff 20

ber leere Baum fein ©egenftanb möglicher ©tfaffrung ift

2) Ser ©tunb üon ber ©infyeit ber ©tfaf)tung baff e§ nicf)t üiele
©tfahtungen fonbern nur 2öarnef)mungen giebt ift bah äie Sßarnefp
mungen im Baum ober ber $eit ben ©tunb ber 9BogIid)feit ber ©tfahtung
enthalten. 25
©3 giebt nur ©ine Btaterie aber mancherlei) Stoffe (bases) für bie*
felbe ©0 mie nur ©ine ©tfahtung aber mot)! Diele 28arnef)mungen bie

1 fdjon g. Z. bemfelben Ö bemegenb 4 unb bemegenbe g. Z. am Rande.

5 Erste Fassung: btjnamifdje (£inl)eit zweite Fassung: öinfyeit beä Semeglidjen
7 beren eä biel unb bielerlet) erste Fassung: beten eä bielerlet) auf berfd)iebene
3lrt bemegenbe bie jmat erst: bie bod) (bod) und groat g.Z.). 10 fpecififd)
g. Z. am Rande. Beziehungsstrich im Text gestrichen. törperbilbenbe g. Z.
am Rande. 11 jebe statt: jeher (mit Ad.). alä g.Z. 12 biefer <5 bemeger.»
ben finb R.: ift 13 Stammen <5 führen ©äureftoffä, <5 betfelben (g.Z. am
Rande). ®ol)lenftoffä g.Z. am Rande. 14 SBafferftoff (statt: SßafferftoffäJ g. Z. am
Rande. fügten R.: füf)tt 15 meil et R.: meldet altberbreitefte babon g. Z.
am Rande. 19 Linker Rand, neben dem Vorigen. Spatium 2 Zeilen. 20 Segrif
20-21 ift ber (mit R.). 21 bet v.a. baä 23 2Bat)tnet)mungen ? 2ßaf)tnet)=
mung ? giebt <5 ba^ 26 Weniger geneigte Schrift. 27 bie <5 fid)
 X. Conv., XI. (Halb) Bogen, 2. Seite und XII. (Halb) Bogen, 1. Seite. 361

butcf) ben SSerftanb gut Crinfjett bet Gfrfafjrung überhaupt Derbunben

merben.
ÜCftaterie tffc ein cotlectibeS ©ange, nict)t eine ©pecieg Don Dielen
gingen
©rfafyrung ift ein S3erftanbeggange Don SBarnetjmungen über¬
haupt unter ©inem begriffe
2öatnef)mung ift ber erfaprunggftoff erfaprung ©rfdjeinung ber
Stufet). ©.

X. Convolut, XII. (Halb) Bogen, 1. Seite.

io L
ift bag Soctrinatfpftem ber empirifc^en (Srfentnig überhaupt.
Stnmerfung. Sßppfif ift atfo erfttief) bem Formate nad) rtiept fragmen-
tarifepeg Aggregat empirifeper SSorftettungen mit 93emuftfepn fonbern
fpftematifepeg ©rfentnig b. i. Söiffenfcpaft. — 3mepteng bem Materiale
io nad) ein ©pftem empirifeper (Srfentnig (rtiept ein empirtfepeg ©pftem;
ben bag märe ein SBieberfprucp) naep gegriffen ber 3ufamenfepung beg
Sttanigfattigen in ber (Sonftruction ber begriffe nad) SSerpältniffen beg
fRautneg unb ber 3eit atfo ber bemegenben Kräfte in ber ©rfepeinung
metepe a priori atg fpftematifepeg @ange berfetben nid)t atg fragmenta-
20 rifcpe§ Aggregat gebaept mirb unb nun ift ber Xlberfcpritt Don bem
üftanigfalügen ber SBarnepmungen gur @rfaprung atg einem ©Pftem
berfetben in ber Stuf gäbe Grntpatten:

SBie ift ^ßppfif atg Sßiffenfepaft mögticf)?

§
25 ®iefe fpage metd)e bag ©ubfectibe nämlicp ben ©egenftanb in ber
©rfepeinung mie bag ©ubfect afficirt mirb in bag DbfectiDc ber öd-
faprung metepe (Sinpeit beg Stggregatg empirifeper SSorftettungen in
feinem begriffe entpätt gept Don bem ©runbfape ang: baff ber 33er-
ftanb ang bem Stggregat ber Söarnepmungen atg einem langen ber

3 Größere Schrift. Diel statt: Dielen 5 ein (?) v.a. aud) (au\?) sder=
[tanbegqcuue? SSerftanbeggegenftänbe? 6 begriffe Ad.: begriff 7 (Srfaprung
v. a. (£tfd)einung 8 Am linken Rande neben dem Stern im Text beziehungslos:
(Stoffe (Stichwort für die geplante Sternanmerkung?). 9 Am oberen Rande in
Blei von fremder Hand: 10. Conv. Halbbog. XII XII, 1 1 erft td) g. •
am Rande. 13 fonbern <5 ©pftem ber 18 atfo <5 ber 26 in bag Sinn: aU bat?
27 beg v. a. ber <5 emprifeben 28 enthält ä ent 29 Sßarnebmungen <5 jum S
362 Opus postumum

©rfaprung alg ©pftent nicpt mepr peraug peben fart alg mie oiel er felbft
tjineingetegt pat unb mir bie (Srfapnmg nad) einem formalen fßrincip
ber gufamenfepungber empirifcpen 33orfteIlungen felbft machen bonber
mir mäpnen burd) Dbferbation unb 6;rperiment gelernet gu paben im
bem mir bie ben ©in (ober bie ©ine) bemegenbe Kräfte nicpt aug ber ü
©rfaprung fonbern umge!et)rt für biefe unb gum 33epuf berfelben nad)
Ißrincipien gu einem objectmen ©angen ber ©innenborftetlungen ber*
binben

9hm ift e§ befremblidp in ber Slnmafjung — eg fcf)eint gar unmöglicp 10

— burcp Slnticipation ber ©innenüorftellungen bie nad) 33erfcpiebenpeit
beg ©ubjectg fepr öerfcpieben fepn tönen bor ber (Srfaprung bag Object
berfelben, bie Materie, nad) bem begriffe bon if)r alg bem 93emeglidpen
im Staunte a priori unb bag fpecififd)e beffelben angeben gu mollert,
ba Materie ein generifcber SSegrif ift unb eben fo menig bon Materien 15
(im Plural) mie bon (Srfaprungen bie Siebe fepn tan; unb bennod) ift eg
notpmenbig ©g tan nur bon ber 33erfcpiebenpeit im formalen ber
actiben Sßerpältniffe ber bie ©ine beg ©ubjectg afficirenben bemegenben
Kräfte gemiffer ©ubftangen felbft bon folcpen bie bem formalen il)rer
«erfnüpfung nad) blog gebid)tet unb beren SJiögticpteit problematifd) 20
ift (g. 33. Sion organifcpen körpern) gepanbeit merben benen foldpe
St'röfte gum ©runbe liegen (bases) b. i. bon ©toffen bie bemeglicp unb
uranfönglicp bemegenb finb bie Siebe fepn, melcpe aud) bie mirf*
famen Urfadpen (causae efficientes) ber förperlidjen inneren u. äufjeren
formen (ber £eptur unb gigur) finb unb ben Übergang gur fßppfif 25
augmacpen, men gleid) piebep gur (Srtlärung biefer fßpänomene eine
nicpt//materielle Urfacpe (causa finalis) angenomen merben mufj. —

1 alä <St)ftem g. Z. am Bande. felbft g. Z. 4 burd) — ßprperiment

g. Z. am Rande. 6 umgefeprt g. Z. am Rande. nad) erst: gu 7 ber 6
(Smpfinbung 10 eä ö äufferft in — 2lnmaf?ung g. Z. 12 2a§ Object
erst: ben (Stoff fDbject g.Z. am Rande) 13 Materie. 6 bloä 14 fpecififcpe
i') -Berfcpiebenpeit unb — beffelben g. Z. am Rande. Erste Fassung: fönen
zweite Fassung: Jollen dritte Fassung: toollen 14-15 loollen. 2a 16-17 unb
— notptuenbig g.Z. am Rande. 17 nur g.Z. 18 ber ö betoeg afficirenben
g. (s.?)Z. 20 beren erst: ipre SOiöglicpfeit 6 (g.Z. am Rande): a priori
Oorgeftellt aucp 21 merben ergänze: unb oon folcpen? 22 Strafte ö gutn gu
oberft g (bases) ö ber ift 23 bie <5 lief 24 inneren v. a. innerlichen
inneren äußeren g. Z. am. Rande. 26 auämadpen Kommapunkt. biefer
Phänomene g.Z. am Rande.
 X. Conv., XII. Halb (Bogen), 1. und 2. Seite. 363

©teidjmopt müffen fotcpe nur empirifd) erfenbare unb btog fragmen®

tarifdp öereinbare Strafte ber Materie beren ©fentnig bag attbefaffenbe
Spftem ber fßppfif augmacpt in ber ©faprung angetroffen merben bie
fJtotpmenbigfeit aber in ber Spntpefig be§ äftannigfaltigen bejeicpnet
& ein nicht ju be^meifelnbeg fßrincip a priori ber ©iften§ ber ©egenftönbe
ber empirifcpen Mfcpauung mitpin mieberfprid)t biefe jenem Stnfprucpe
ber fßppfif ein einigeg attbefaffenbeg Spftem begrünben unb üon ben
metapp. Stuf. ®r. ber gur fßppfif ficperen fortfcpreiten gu
tönen.

io ©fcpeinung gept a priori boraug alfo bag Subfectibe bor bem £)b®
jectiben ©n pppotpetifcper Stoff gum füten

X. Convolut, XII. (Halb) Bogen, 2. Seite.

1.
2ßag ift fßppfif?
15 ©ie ift ein Sepr//Spftem ber Söarnepmungen (empirifcper $or®
ftettungen mit föemuftfepn) in iprer ißerfnüpfung nacp einem ^ßrincip
jur SJtögücpfeit ber ©faprung^— Sie ift atfo fein btofjeg Aggregat ber
©fentnig mag in ber 3ufamenfepung empirifcper ^orftettung bom
©ngetnen gum SSieten ober Men fragmentarifcp fortfcpreitet — ben
20 baburcf) mirb fein Spftem begrünbet meit bag ^Mannigfaltige in ipr nicpt
nad) einem fjßrincip ber ©fentnig oerbunben ift — fonbern biefeg £epr®
fpftem ber empirifcpen ©fentnig gept im Übergänge bon ben metapp.
Mf. ©r. ber
©fdjeinung bon einer ©fcpeinung ift bag moburcp bag fubfectibe
25 objectib gemacpt mirb meit eg a priori borgeftettt mirb.
Um bag ©npirifcpe gteicpmopt bocp nad) fßrincipien a priori alg

1 nur v. a. ? unb <5 f 4 begeidt)net ö um _ 7 <St)ftem ö in von

hier aus auf den Rand übergreifend. begrünben <5 ju fönen 8 ißppfif <5 ficfjer
10 Rechter Rand, untere Ecke, über dem Vorigen. 11 Dieser Absatz, mit Ausnahme
der Zeile: Grrfdjeinung — tiorauö durchstrichen. 12 In Blei am oberen Rande
von fremder Hand: XII, 2 15 Sefjr// g.Z. am Rande. 17-18 ber ßrfentni»
g.Z. am Rande. 18 in ber v.a. bie 19 ober Sillen g.Z. fortfcpreitet
S fonbern 20 begrünbet <5 fo fonbern nicf)t <5 ein 21 nad) einem g. Z.
am Rande. ift erst: mirb fonbern g.Z., von hier an veränderte (feinere)
Schrift. 23 Bricht ab. 24-25 Srfdjeinung — mirb. s. Z. (verklammert):
andere Schrift, aber gleiche Tinte. 26 alö <5 in
364 Opus postumum

einem ©pjtem gefyörenb aufgujtelten unb gu clajjijiciren müjjen bie

©inengegenftänbe guerjt als in bet (Srjdjeinung nad) bem ©ubjectiöen
bet $orm ifyret in fKaum nnb 3eit gujainen gu ftellenben ißorjtellungen
(phaenomena) gebad)t merben beit nur bie $otm bet empirijdien 5ln=
jdjauung fan a priori gegeben merben. i£)a ijt aber bie ißerfnüpfung 5
beS SJianigfaltigen bet 3ßarnef)ntung jetbjt miebetum bem ©ubject bloS
©rjdjeinung bem Objecte nad) aber ©tjdjeinung öon bet 6tjd)einung
nnb batum bet (SrfafjtungSgegenftanb felbft morauS bann bie iUtöglid)*
feit a priori beS Überganges öon ben SJtet. 5t. Q5t. bet Mö. gut jjßfypjif
mit ben 2öatnef)mungen bet ©egenftänbe als gum ©pjtem gef)ötenb 10
nnb bie 9)togtid)feit einet $f)t)jif erflätt mitb.
f£)er Sftaum i[t reine 5tnjd)auung metcbe a priori bet 3ufa^e11®
fejjung mogtid)et Sßarnefjmungen gum ©tunbe liegt. ®ie üftaterie
(baS 33emegbate im dtaum) ijt bie ©ubftang metcf)e ben ©in afficitt unb
jo jubjectiö ein ©egenjtanb in bet (5tjd)einung mirb beten jjjorm a priori 15
bet 3ujamenfe|ung bet empitijdjen ißotftellungen mit üöemujtjetjn (ben
2Barnef)mungen) gum ©runbe liegt unb bie ben ©in bemegenbe Sftäjte
enthält beten Aggregat (als empirijcfyer ißotftellungen) burcf) ben ißet*
jtanb nid)t auS bet ©rjaf)tung jonbern für bie 5ftöglid)feit bet (5t*
fat)tung als ißetbinbung bet Sföarnefymungen nad) einem fßtincip be* 20
grünbet unb jo nid)t ein empitijd)eS ©pjtern (ben baS märe ein Sßiebet*
jptucf)) jonbern ein ©pjtem empirifdjer ÜBorjtellungen gut a, priori jpn*
tfjetijcfyen (5int)eit bet SBatnelpnungen gur (5
i£)aS ©ubject afficirt jid) jetbjt unb mirb if)m jelbjt ©egenjtanb in
bet (Srjcbeinung in bet 3ujaüienjet5ung bet bemegenben strafte gu 53e* 25
gtünbung bet ©tjafjtuug atS föejtimung eines DbjectS atS butd)gangig
bejtimten (ejijtiteuben) ‘OingeS atjo ijt eS nidjt empirijd)e 5lnjd)auung
nod) meniget empitijdier Sßegtif bet auS 38arnel)tnungen etgeugt mitb
jonbern ein 5lct ji)ntt)etijd)er ©rfentniS a priori (tranSjcenbcntat) meldter

3 ftellenben letzte Silbe doppelt. 8 unb <5 jo b morauf statt: worauf

(Ct.: morauf ... ber ergänze: beruht,) 9 ben Übergang statt: beS Überganges
ißbbfit <5 burefy 10 ®egenftänbe ö j gefyörenb <5 erftart 12 Die
Schrift wird wieder dicker und wie am Anfang der Seite. 14 metcfjeS statt:
tnelcfie 15 jubjectiö g. Z. 16 ben Ad.: ber 18 enthält <5 tuelcfje
Schlußklammer fehlt. 20 atS 6 einem Stift ein tBerbinbung g. Z., davor
angesetzt: gufam 28arnef)tnungen 6 jubjectiö nact) ißrincif) 6 ber 22 Erst
Komnwpunkt statt Schlußklammer. gur <5 (Sitibett ber jt)nt 23 Bricht ab.
24 mirb erst: ijt 26 ®rfat)rung ö ton 27 beftimte (mit R.) ö Dbje
ejiftirenben verstümmelt. 28 ber <5 box(?) auS <5 ber ber — mirb bei R.
in Klammern. 29 jpntfjetijdper ö (£rge (tranjcenbental)
 X. Cmiv., XII. (Halb) Bogen, 2. Seite. 365

fubiectiu (Erfaprung möglicp macpt moburcp ba§ äufamenfepenbe ©ubfect

ficf) felbft §um Object mirb aber nur in ber (Erfcpeinung nad) bem for=
malen fßrincip ba§ Aggregat ber SBaruepmungen als empirifcper 93or*
ftellungen mit 93emuftfepn ju einem fubfectiuen ©pftem ber 33erfnüpfung
5 berfelben in ber (Erfaprung toelcpe uom ©inenobject nad) bem ©rmtbfap

ber ^bentität nur ©ine fepn fan.

Ser ©egenftänbe ber fßppfif tan eö nur gmeg Wirten geben: ent*
meber ba bie SCRaterie (ba§ 93etueglicpe im fRaume) ober ein Körper biefen
©egenftanb auömacpt beren Aggregat fo fern e§ burd) 2ln§iepung unb
io SIbftofjung feine eigene $orm innerüd) unb äufferlicp (in Sejtur unb
■gigur) beftimt ein ©pftem auömacpt nad] fßrincipien ber Quantität,
Qualität, je unb bie beroegenbe Kräfte mirfen Riebet) mecpanifcp//
organifd] etc.

S)ie 2lrt ba§ (Empirifcpe ber ©inenuorftellungen g. 93. ©top Srud

io 3ug a priori in bie ©ume ber bemegenben Strafte gu bringen tuelcpeö
fonft unmögtid) §u fepn fcpeint
Sie Storp er, alä 9Rafcpinen, fepen bpnamifcp bemegenbe Sträfte
uorau§ (4 potentiae mechanicae) unb fepen einen SSerftanb Uorauö ber
bie 93emegung burd) biefetbe mögtid) macpt bcn gmedmäpigfeit (ab*
so fid)tlicpe iöemegung) fept (Einpeit be§ fßrinc. uorauö ißegetirenbe unb
animaüfcpe Störper. fteber berfelben ift ein abficptticpeö ©pftem. —
golglicp tan a priori eine (Eintpeilung ber 9ßppfif: in Qrbnungen
(Eiaffen Gattungen unb Wirten gemacht merben. — (E§ fragt fiep ob ba§
fßtincip ber (Eintpeilung eben fo inö Unenblicpe fortgepe alö ba§ ber
25 Speilung unb eine logifdie Sltomiftif eben fo grunbloö feg al3 eine ppp*
fifd)e. — Sie Antwort ift: bie 9ßppfif in ber fRaturforfcpung forbert ba§
erftere im Übergange jc. Sie Körper gl ei cp a 13 Stunftprobufte ober al§
fRaturprobucte finb entmeber unorganifep ober organifd) (bcn ^tü^ig-
feiten fönen niept organifd) fepn). Sie organifepe ben ^nbiuibuen nad)

1 fubiectiü erste Silbe v. a. bie tuoburep <5 macpt ©ubject v. a. Object

2 bem g Z 4 einen (statt: einem,) <5 ©pftem ® ©rfaprung R. ergänzt: ju
rnadien melcpe <5 nur ©ne 9 auSmacpt ö ober ber Aggregat verstümmelt.
12 je auäntaept unb 13 etc. ? Unterer Rand frei. 14 Linker Rand, etwa
14 Zeilen von oben; in der feinen Schrift der zweiten Hälfte des ersten Absatzes
vom Hawpttext. 15 in bie <5 ©ume 17 fepen ö bie 20 Schlußklammer
fehlt öorau§ Fortsetzung am oberen Rande, durch Zeichen verbunden. 21 am*
malifepe 6 ©ubflanjen $eber v.a, ^ebe? 22 tönen (statt: tan; 6 totr
©tbnungen Ö ©attungeu 26 ift: ö ift 29 Schlußklammer fehlt.
366 Opus postumum

bergeljenbe ber Specieg nad) aber beparrenbe (fid) fortpflanjenb) finb

entmeber im 3uftanbe ber ©efunblfeit ober nidft.

fDie $ßlft)fif ju meiner bie metapfp 31. ©r. übergeben enthält

gmeperlet) ^rincipien: materiale unb formale. ®ie erftere finb bie
©temente alg Subftangen (bag 33emeglid)e im Staum) unb finb 5
Stoffe (bases) rneldfe bod) nidft pppotlfetifcpe (Stoffe finb, bie gum
33epuf ein ^pänomen ju erflären auggebadjt merben, unb finb bpna»
mifdf berfntipft. $ie gme^ten finb formal u. mecpanifd) b. i. burcf) einen
SSerftanb oerbunben $oten§en SJiafdfinen
©3 mirb gerabe foüiel SBamepmunggarten (nidft met)r nidjt meniger) 10
ber empirifdfen SInfdfauung in ber ©rfdfeinung geben alg §ur ©inpeit
ber ©rfaprung erforbert mirb meldfe a priori bie 3ufamenftel{ung beg
Sttanigfaltigen in ber ©rfcpeinung unb bag fubfectibe ©anpe ber
Sluffaffung ber SIfficirung beg Subfectg augmadjt fo baff bie empirifcpe
Slnfdfauung mit ber a priori ©inen ©egenftanb §um 33epuf ber ©r* 15
faprung fetbft borper madjt epe fie einen folcpen in einem ©anpen ber
©rfaprung aufftetlt. ®ag Subfectibe ber Stufet)auurtg alg ©rfepeinung
mirb a priori burep 3ufainenfepung unb bereu $orm im Subfect gegeben
unb bie SIjiomen ber reinen Stnfcpauung bie SInticipationen ber 2ßar=
nepmung bie Sinologien ber ©rfaprung unb bie ben Eßaralogignten ab* 20
pelfenbe bag fubfectibe bom obfectib gegebenen unterfepeibenbe
_ ®ie ©rfaprung mirb gemalt alg ©inpeü beg 93egriffg in ber 3u=
famenftellnng ber Söarnepmungen meld)e obfectib ift nad) einem fßrincip
fo baff bag Subfect fid) felbft afficirt unb ing SXggregat ber Söarnep*
mungen nid)t mepr nod) meniger jum 33epuf ber ©rfaprung bermittelft 25
ber SßX)t)fif I)eraugl)ebt alg eg felbft hinein trägt.

3 Linker Rand, zweites Drittel. 5 Elemente 6 bie 6 Stoffe Komma¬

punkt finb fehlt im Text. 7 unb (5 bie D 10 Linker Rand, letztes Drittel.
12 bie 3ufamenftel(ung Vt(L bie ©inpeit ber gufamenfteltung 13 (jtfcf)einung
gehöret unb (mit R.). 14 ber Kr. statt dessen: bei be3 ©ubjectä? ba§
©ubjectiüe? ö burd; bie 16 e§ statt: fie 17 Von Lai an über dem Vorigen;
durch Zeichen verbunden. 22 Über dem Vorigen. 23 Sßarnepmungen ö ju au§(?)
24 in3 Ad.: au§ bem 25 weniger <5 t)
 X. Conv., XII. (Halb) Bogen, 2. Seite und XIII. (Halb) Bogen, 1. Seite. 367

X. Convolut, XIII. (Halb)Bogen, 1. Seite.

$ie emjntifdje 2Infd)auung al§ ba§ ©ubjectiöe bet 2öatnef)mung

bet bemegenben Kräfte bet Palette afficitenben äußeren ©egenftanbe§
5 [teilt ben Sftautn felbft butd) 3u[amen[e|ung be§ dftanigfaltigen in bet
©fdfeinung a priori gum ©egenftanbe bet ©faljtung al§ einet fl)n=
tfjetifdfen ©dentnig be§ ©inengegen[tanbe§ Oot unb gmat in bet emfm
tifdfen 5lnfd)auung
®ie teine SInfdjauung be§ fülanigfaltigen im 9taum enthalt bie
io $otm be3 @egenftanbe§ in bet ©fcfjeinung a priori bom er[ten fKange
b. i. birecte. ®ie gufamenfefjung bet SBatneljmungen ©fd)einung im
©ubject gum 23ef)uf bet ©faf)tung i[t miebetum ©fdjeinung be§ [o
afficirten ©ubjecteg mie e§ fid) felbft botftellt atfo inbitect nnb ift üom
groetjten fKange ©fd)einung üon bet ©fd)einung bet 2öatnef)mungen
io in ©nem föemuftfepn b. i. ©fdfeinung be§ fid) felbft afficitenben ©ub=
fect§ mithin inbitect, unb bet @t)ntt)efi§ becfelben gut 9ftogIid)!eit bet
©fafftung (bie nut ©ne ift) 3>a§ ©ubfectiüe bet SSetfnüpfung bet ®at=
ftellungen in bem ©ubfect nad) fßtincifrien be§ 93emuftfet)n§ bet Qu*
famenfefpmg beffelben gu einem ©fentnig biefet ^änomene im 93e=
20 muftfepn bet ft>ntf)etifd)en ©nt)eit bet ©falftung ift bie mittelbate
©fdjeinung. ^olglicf) bie 3ufa^enfaffun9 ^er 2BatneI)mungen gut
©nt)eit bet ©faljrung folglich fo baff ein ©pftem biefet inneten SSar*
net)mungen bie fid) a priori claffificiten u. fpecificiten laffen ba ba§
1 Am oberen Rande mit Tinte (wohl nicht Kants Handschrift): fgel)lt N mit
Blei: XIII, 1 10. Conv. Halbbg. XIII. 4 afficitenben <5 ©in R.: (bei
afficitenben äufjeren ©egenftanbel) 5 ftellt erst: madft ö-6 in — a priori g.Z.
am Rande. 6 all g. Z. einet ö £uf 7 bet statt: bei R.: bet ©inengegen*
ftänbe 6 in fo fern 7-8 bot — 2Infcf)auung s. Z. 9 reine 2lnfd)auung erst:
empirifd)e Sßorftellung im v. a. in <5. bet Stnfdfauung mit SSemuftfepn ift 9-
10 Staum— in bet s.Z. 10 a priori s.Z. 11 b. i. birecte s.Z. R. u. Kr.:
birect 3Barnef)mungen g.Z. am Rande. tSrfdjeinung? erfMeinungen?
11-12 im ©ubject s.Z. ©rfc^einung — Erfahrung will R. in Klammern
setzen. 12 miebetum!'' meiterljin? (s.Z.). 12-18 bei fo — ift s.Z. 14 Stange
ö b. i. oon bet bet g. (s.?) Z. am Rande. 15 l£rfd)einung <5: bet ©rfcfjeinungen
b. i. bet SSarneljmung ineren 2Darnef)mungen im iöemuftfepn fid) felbft erst: empo
rifd)// 15-16 ©ubjectl <5 unb bei bon fid) felbft bei — inbitect s. Z. am
Rande. 16 inbirect Kommapunkt. unb s.Z. ©tjntfjetfil 17 ift d b. i.
©ubjectib 17-18 U)arftellungen Ad. schlägt vor: Storfteltungen 19 )ßl)äno=
mene verstümmelt. 20 fl)ntf)etifd)en g. Z. 20-21 ift — (Stfdjeinung. s. Z. am
Rande. 21 golglid) Ad. ergänzt: ift fie 23 claffificiten u. g.Z. am Rande.
claffificiten fpecificiten verstümmelt. laffen Ad. ergänzt: entfielt
368 Opus postumum

gufainenfeßenbe @ubj;ect fiep felbft in ber gufainenfepung nacf) ifkin*

eilten exfe^eint unb fo a priori in einem ©pftem ber SBarnepmungen
aI3 bie ©ine afficitenben haften ber Materie gur 9Jfogticf)feit einer
ißppfil fortfdjreitet

maprnepmenbe ©ubfect .ift lmo ipm felbft ein ©egenftanb in &

ber Grrfcpeinung nacß ißrincipien ber fpntpetifcpen (£in£)eit ber inneren
empirifepen S3orftellungen mie e§ fidt) felbft afficirt inbem e§ innere
äöarnepmungen al§ Söirfungen feiner eigenen bemegenben Kräfte gu
einem ©anpen ber ©inenborftellung berbinbet melcpeg noep nid)t (5r*
faprung unb $ortfcpritt gur ''ßppfif ift al§ meld)e bie objectibe (üinpeit 10
ber einanber bepgeorbneten bemegenben Kräfte gu einem ©anpen
empirifeper 93orftellungen (nid)t einem empirifepen ©äugen) at§ einem
©pftem gum 93epuf ber ©rfaprung, b. i. für biefelbe coorbiniren nid)t
au§ berfelben ableitenb einen Überfcpritt gur $pgfif tput, al3 melcpe
niept blo3 al3 ein fragmentarifepeg Aggregat ber SBarnepmungen fonbern 1 &
al§ ein ©pftem berfelben ba§ ©rfentnig au§ ber (Srfaprung (bie
immer nur ©ine fepn fan) begrünbet.
regulatibe ißrmcip möglicper (Srfaprung begrünbet fid) fetbft
2d0 al§ conftitutibeS baburd) bap e§ bie fubjectibe 93ebingnng burdp
Dbferbation unb ©pperiment ba§ empirifepe 6r!entni§ 20
®a§ formale einer folcpen SSerfnüpfung be§ empirifdten üftannig*
faltigen unter bem ^ßrincip biefer gufamenfepung (coorcjinatio) maept
ba§ ©ubjectibe berfelben objectib unb a priori gu einem ©anpen ber*
fetben (forma dat eße rei) in ber (Srfaprung meil ba§ (Smpirifcpe ber*
felben gu einem ©pftem ber Söarnepmungen uubebingt (absolute) mit* 25
pin notpmenbig berbunben ift unb maept e§ möglid) baff burd) £)b*
ferbation unb ©pperiment in ber gufainenftellung be<§ Grinpirifdjen fpn*
tpetifepe ©inpeit angetroffen merben fair meldie notpmenbig ift meil

1-2 Neben ißrincipien am Rande (s.Z.):-1- 2 in einem v.a. ba ein

3 al§ — SOtaterie s.Z. am Rande. 5 lmo s.Z.? (vgl. Zeile 20). 7 inneren
g. Z. am Rande. 1) ber <5 Sßorftellung 11 ©anpen g. Z. am Rande. 13 Komma¬
punkt. coorbiniren verstümmelt, g. Z. am Rande. 14 Kommapunkt. 15 al§~g. Z.
16 ba§ v. a. ? 17 iiner ©ine 18 Das Folgende s. Z. am Rande (bis: ©r»
tentniZ) durch Zeichen verbunden. 13 93ebingung Kommapunkt? 20 Bricht
ab. 21-22 SJtannigfaltigen d maept 23 unb ö gu einem 24 eße <5 rei
©mpirifepe v. a. empirifepe 25 gu v. a, in ber Sßarnepmungen g. Z. am
Rande. 27 maepen statt: maept 28 ber? beren? benen?
 X. Conv., XIII. (Halb) Bogen, 1. Seite. 369

ma§ a priori atg ßrfcpeinung gegeben i[t gugteicp im iöemuft feg ber
(Jjifteng be§ Dbfect§ felber anerfant mirb.
Materie ift entmeber angiepenb ober abftopenb ober burcpbringenb
ober attumgebenb als einen Streit burcp ba§ ©ange ber SBett
5 Sie Materie bie folcpe träfte befipt unb einen Körper b. i. eine
fiep fetbft burd) Ütngiepung unb Stbftopung ber gigut nnb Septur nad)
bcfcpränfenbe traft pat peipt fütafcpine weit fie ein SRittet gu einer
beabfid)tigten 93emegung ift (jftatürticpe ftttafcpinen finb bie fo opne
Sßittfüpr bod) gmedmäpig mirten unb müffen bod) ©inpeit be§ $rincip§
io ber Söemegung in ipneu fetbft aber bod) opne ißorftettung ber $orm
paffio mirten) unb 9ttafcpienen mit fotcpen bemegenben träften peiffen
üftecpanifcpe ißotengen bie iprer $orm gernäS gemiffe ©gentümticpfeiten
enthalten gemiffe befonbere Strten ber 93emegung unb ©rabe berfetben
gu bemirfen. — Siefe törper men fie abgefonbert oon atter mecpani»
io fcpen^orm ($igur nnb Septur) betrachtet merben peiffen ©toffe (bases
materiae) als ©ubftangen bie fid) mit anbern_oberfläd)Iid) ober inerticp
ocreinigen fiep oon einanber fcpeiben ober treuen taffen

Spiere finb nicpt btope ftRafcpinen aber bod) betebt (animatifcpe bon
vegetirenben unterfcpiebene törper) dftenfcpen finb ißerfonen Spier»
20 feeten feine unmittelbare ©inenobjecte ciuperticp

Sa§ SSrecpen (§ebet) ba3 Peiffen (bie «Rotte) baö ©patten

(ber teil) burd) ben ©cptag. Sa§ ©epieben; (bie fcpiefe pftäcpe)
unb ba§ Reiben bepm ©epieben _
dtab mit ber Me unb ©epraube finb ßufamenfepung tu ftep fetbft
25
freiöförmig bemegter §ebet unb Compendia ber 33emegung mit be.-
fetben traft. Sie tebenbige traft gefepiept burcp ben ©top eines tör-
per§ nicpt einer btopen Materie ba fener burcp bie 93emegung tn SDtaffe
biefer im gtuffe mirft mo ba§ Moment ber iöemegung unenbtiep Item
ift. Saper burcp ben ©to3 eine§ ©cprotfornS ein ganger Seltförper
1 jugleid) SBehmftfegn (R.: alt) 3-4 Materie - SBett s. Z oberhalb des vorigen
1 bsaztes, ergänze: umgebenb ? 5 befi&t -5 bie 6 2Xbftopung Ö i S Von «Rfltüt-
die an (bis: tnirfen)s.Z. am unteren Rande, durch Zeichen verbinden ohne Klam-
xern. 10 fetbft ergänze: paben? 11 gOZafcpienen <5 atö 1-j S01™ ö natp
emiiie <5 Untericbiebe 14 aller erst: jener 15 Schlußklammer fehlt. betraditet
eigen materiei) 16 mit ö ben Slnbetn ö Der 18 Unterer Rand, m der
khrift des s.Z. Zeile 3f. 20 Über diesem Absatz: verte l (vgl. S. 371, Zeile 15).
1 Rechter Rand, untere Ecke; sehr kleine Schrift. 22 (bie v.a,. fcp)efe v.a.
5d)iefe 27 9Jinterie Fortsetzung über dem Vorigen. -0 ton dager an
zinere Schrift.
ftant’3 ©d) rifteti. Opus postumum II.
24
370 Opus postumum

in entgegengefepter fftid)tung feiner ©cpmeere burd) ben (Stoff bemegt

mirb unb man au§red)nen tan mie f)od) er baburd) [teigen mürbe —
2)urd) einen i£)rud u. 9tud mirb atte§ abgerieben. ®ie ©d)raube ot)ne
@nbe mit ber Kurbel tierbunben ift in continuirlicfjem ®rud begriffen
aber bie geile in auf einanber fdfnelt fotgenben Stoffen bereu feber 5
einen 9tud enthält.

X. Convolut, XIII. (Hall)Bogen, 2. Seite.

$t)ilofof)f)ifcf)e3@rfentni3a!3 $ernunfterfentni3 au§ gegriffen
nnterfReibet fid) feiner gorm nad) üon feber anberen $octrin bie gmar
and) a priori aber auf reiner 2tnfd)auung gegrünbet ift unb fjat atö gm 10
ftrument üerfd)iebener fünfte unb SBiffenfdjaften nur einen bebingten
SBertt) b. i. men man biefen ober jenen ©egenftanb beabficbtigt (fid)
§um gmet madjt) fo ober anberS gu Söerfe getjen gu muffen
$t)itofopf)ie aber in ber bud)ftäbtid)en SSebeutung be§ 9Bortg
(als 2öei§t)eit§let)re) fjat einen nnbebingten SBertt), ben fie ift bie 15
®octrin üon bem ©nbgmef ber menfcf)tid)en Vernunft unb if>re gmpe*
ratiben enthalten ein abfotute§ fotten in fid) baf)er fie and) gerabegu ben
3mef treffen. — Sie ©tudfetigfeit§let)re tan fid) biefeS 2tnfef)en§ nicfjt
rütjmen ben fie enthält gmar Mittel gu Qmeden
2öa§ nur empirifd) at§ Sinnenanfd)auung fid) bem @rfentni§* 20
vermögen barbietet (dabile) bau aber bermittetft ber SIbftraction üon ber
burcf)gängigen iöeftimung abgelöfet begriff mirb (cogitabile) burd)
ben SSerftanb imjlttgemeinen fotgtid) a priori benfbar (cogitabile) ber
$orm ber gufamenfefcung feneg fUtanigfattigen gemä§ afö erfenbar
(cognoscibile) unb einem ©anpen ber SinenüorfteKung nad) einem 25
^rinciü ba§ fragmentarifd)e ber Söarnetjmungen aß gu einem Spftem
berfelben b. i. al§ gur Erfahrung überhaupt gepörenb (omnimodo deter-
minabile).

" Über, tüürbe <5 entlueber ober (?) 3 abgerieben. Fortsetzung über dem
Vorigen. 6 Kommapunkt? Bricht ab? 7 Links oben von fremder Hand mit Blei:
XIII, 2. 8 der. 9 jeber v. a. jebem? lOaucbg.Z. reiner g.Z. unb ö ift
bat Ö aud) 12 Erste Fassung: biefeä ober jenes ißrobuct beS gleijfeS 13 müffen
^ unb 14 ber ö eig 15 Kommapunkt vor: ben 19 gtoecfen A z. 20-21 Erste
Fassung: ma% nur empitifdb als ©innenüorfteltung in baS (JrfentniS tjineintomt
21 bermittel 22 Schlußklammer fehlt. 21-22 hart aber — cogitabile s Z
23 Slltgemeinen <5 borgeftellt 24 u. 26 als s. Z. 24 als zu streichen e 25 unb
ö nad, äur erfafirung als 26 iprincip erst: ©efe& baS fragmentarifdje s.Z.
ber d 3ufamenotbnung dahinter noch einmal: ber 27 gebörenb <5 a priori *u
benfen ömnimode 28 Ergänze: ift?
 X. Conv., XIII. (Halb) Bogen, 1. und 2. Seite. 371

©3 ift ein ünterfdfieb ba^mifclfen gu machen bafj ber ©egenftanb ber

empitifdjen 2tnfd)auung guerft in ber reinen (fRaum unb 3eü) bem
©emütt) a priori al§ ©ubftrat ber 3ufanienfe|ung gegeben fei) meld>e§
baburd) ge[(f)iel)t baff e§ afö in ber (Srfdjeinung nad) bem fubfectiben
5 $erl)ältni3 ber 2Barnet)mungen als ÜIRanigfaltigen gebaut mirb bau
aber aud) mie ba§ ©ubfect fid) felbft afficirenb fein eigener ©egenftanb
ift unb fo als ©rfdfeinung öon ber (Srfdfeinung mirb unb fo allein gur
Sintjeit ber (Srfalpung
ift atfo möglid) unb fo gar nottjmenbig a priori für bie ©rfaf)rung
io ©egenftönbe ber ftöarneljmung burd) bie bemegenbe Kräfte ber SSRaterie
als emf)irifd)er fBorftellungen in einem ©pftem aufguftellen b. i. ber
Übergang öon ben metapf)pf. 2t. ©r. ber OT. gur $l)t)fif ift moglid)
meit ol)ne biefetbe felbft ber «Begriff öom 97icf)tfepn ber Materie (itjrer
2tuft)ebung) unntöglid) märe.

io @3 ift mieberfinnifd): (£§ frfjeint gar_unmöglid) ju fepn ba§ ma§

nur burd) Grfafjrung gefant merben !an (empirice dabile) unb gur
fßfjtjfi! aI3 bem ©lementarftjftem ber bemegenben Kräfte ber Materie
in fo fern Urfacben ber äöarneljmung finb unb bie C£intf)eitung ein
©egenftanb ber 2Barnef)mung ber ($rfai)rung fepn tan (empirice dabile)
20 unter bie «Begriffe a priori gu ftelten.
2tber ba§ formale «ßrincip ber SRögtid)feit ber Erfahrung über*
t)aupt ba§ mit bem «Begriffe ber 9ERögIid)feit gereinigter SSarnelgnungen
im ©pftem einerlei) ift
gel)t aber bod) an men man nur nid)t SBarnetjmung _mit bem
25 ©pftem ' ber Söarnetpnungen ber ©rfatjrung üermed)fett men fie bie

4 el all in lies: er in? bem v.a. bet 5 all ÜKanigfaltigel? 6: in^ber

©rfdjeinung in undurchstrichengeblieben. 6 roie II.: bafj Kr.: \ene(falsch). >
fehlt bei R. Sollte mit all veränderte Konstruktion eingeleitet werden? 8 Bricht ab.
9 UTtb _ nott)tuenbig s. Z. 13 felbft begriff ö bal 5Rid)tfet)n 15 Lin¬
ker Rand oben, durch: verte £ mit S. 369, Zeile 20 verbunden. fet)n 6 empi
16 dabili 17 SRaterie ergänze: gehört 16-18 burd) — @intl)eilung s.Z. am
oberen Rande. 19 ber SBarneljmung s.Z. (aber von anderer Schriftphase als der
letzte s.Z.). dabile) ö a priori 21-22 Erste, undurchstrichene Fassung: ber
SWöglidjfeit einer «ßlftfi! hinter: «(tyljfil ö nidjt 21-22 überhaupt mit 22-23 ber*
einigen ? einerlei) ? (Kr. schlägt vor: oereint müffenj Dieser Absatz s. Z. in der dicken
Schrift des danebenstehenden Haupttextes, durch Zeichen (c—o) verbunden, zuletzt
fast unleserlich. 24-25 men — üertoed)feIt s. Z. am oberen Rande, durch Zeichen
verbunden.
24*
372 Opus postumum

Agitation bezeichnet metcße zur Sinenöorftettung gehört metcße gut

SSarnetjmung erforbert mirb unb ba3 Subject alfo fid) (macht) fetbft
nad) fßtiucipien affkirt
63 finb ©toffe (bases) b. i. nid)t bto§ bemegenbe fortbern aud)
fetbft bemeglidje ©ubftangen (non solum interne// sed etiam locomotiuae) 5
bie Ortoerönbernb finb unb fid) üon anberen abtrenen um neue i8et>
biubungen in ÜOiaffe einguge£)en meld)e a priori fid) in bem actiüen ißer*
t)ättniffe bet fid) an einanber fügenben ©ubftangen bie burd) 2trt it)rer
$8erbinbung unb Jäenung auf betriebene 2trt mobificirenben bemegenbc
Strafte bie fid) it)ten SSertjattniffen ihrer gufaitienfeßung nad) abgät)ten 10
taffen (in species) berfd)iebene 6tfahtung3principien abgeben.
®ie Attribute in bet 6tfd)einung a priori gebad)t finb entmeber
eigentt)ümtid) (propria) ober gemeinfam (communia) bon benen nur
bie-etftete §ut empirifd)en iRorftettung (beten Spftem aber batum nicht
fetbft empitifd) ift) gehören bem Stoffe nad) heterogen finb bod) aber 15
Zu ©rfat)rung§principien a priori geeignet finb unb bie ©rünbe ber
3Jiogtid)!eit ber 6tfaf)tung in einem ßontejt ber Sßarnetpnungen metcbe
inögefamt auf bemegenben Straften beruhen. — 2tnziet)ung unb 2lb*
ftoßung. — SSepbe oberftäd)tid) in ber Berührung ober burd)*
briugenb unb bem Dtaum nad) fid) fetbft nid)t cinfd)tänfenb. (grabi* 20
tatton§angief)ung) — Sief) fetbft bcfd)tänfenbe Anziehung be§ $Serfd)ieb=
baren ober Starren, im 3ufamenf)ange (zum Ekßfpiet gerreibbarer
Störper ober fpröber b. i. fotd)e bie burd) gerfpringen in ber Berührung
ihrer Sheite eineu größeren Sftaum einnehmen) — Stbftoßung.
6riftattifation3 iöitbung, innere ber Xeptur unb äußere ber fffigut 25
gugteid). — Stredbarfeit be§ gehämmerten ma3 burd) Sd)tagen fcpmetßt
unb in biefem 3uftanbe in fabeln Ratten unb 93töden fid) roie §u
einem ©ernebe bitbet

®a§ Sbjectibe in ber ©tfd)eiuung feßt bab fubjectibe borau§ in ben

bemegenben Straften ober, umgelehrt, ba§ 6mpitifd)e in ber SBatnefp 30
mung feßt bie gorm ber 3ufainenfeßung ber bemegenben Sträfte in
1 Agitation bejeiditieu (statt: begegnet,) <5 enttjat ©iiienborftellung ver¬
stümmelt durch Zeilentrennung, gehört erst: gehören 2 trirb ö tuetcße unb ö
ßiebe 8 bie <5 fid) burd) doppelt durch al. 9 mobificirenben s. Z. 10 fid)
ö b SSerhaltniffen <5 nad) 14 aber 6 nid)t 15-16 aber auf ju (Ct.) 16 unb
ö bie 22 Kommapunkt. 24 Ii)ei( Schlußklammer fehlt. 25 (Sßrifiatli»
fationS 26 burd) verstümmelt. ©dpagen ö unb 28 Von tJäipebung unb an
(Zeile 18) nach rechts algeklammert. 29 Unterer Rand, flüchtige, stark abgekürzte
Schrift. 30 ba3 doppelt durch al.
 X. Conv., XIII. (Halb) Bogen, 2. Seite. 373

?(nfepung beS ÜDtecpanifd)en borauS. fSoctrinafe in bet üftatur*

forfcpung überhaupt fept ein organifcpeS ißrincip ber bemegenben Kräfte
in allgemeinen ijßrincipien ber SJiögficpfeit ber ©rfaprung im ©ubjecte
borauS 9fjiom ber Slnfdjauung, 9Inticipation ber Sßarnepmung tc f$)a
5 ®er Übergang bon ber Sttet. §ur ißppf. als einem ®octrinaf=
fpftem bebarf ber ©runbfäpe ber ©intpeifung a priori nacp Gegriffen
mobep bie $rage ift ob biefe fo mie bie Steilung ber ÜDcaterie (bie
matpematifcpe) ins unenbficpe gept ober atomiftifcp ift. — (Srfte ©im
Teilung ber sD7aterie in (Stoffe unb Körper, $ene merben afS ©fe=
io mente aber formlos biefe afS bilbenb unb bie moleculae afS gebitbet
borgeftettt. Körper bereu innere $orm cd3 abfidjtlitf) b. i. nur nadf
einem ißrincip ber $mefe mogfidj gebacpt merben fair finb organifcpe
unb müffen barum aud) afS ftarr gebacpt merben unb finb SJiafcptnen
entmeber febfofe (bfoS begeürenb) ober animatifd) febenbe moju
15 untpeifbare ©inpeit beS bemegenben jßrincipS (Seele) erforbcrt mirb

beit ein Aggregat bon ©ubftangen fan für fiep fefbft nid)t eine ßmed*
bereinigung begrünben. — ©ine fofepe 97aturbefd)affenpeit fan nid)t
a priori gum fprincip ber ©intpeifung gehören: beit fefbft bie ÜDtögficp*
feit eines organifirten StörperS fan nid)t eingefepen merben. — SBir
20 erfahren bie organifcpe Strafte an nuferem eigenen Storper unb ge*
fangen bermittefft ber ülnafogie berfefben mit einem Speif biefeS ipren
''ürincipS §u einem begriff bon ber Vegetation beffefben inbem mir
jenes nämlid) bie Sfnimafität megfaffen. — ^n bepben ift eine ffjort*
bauer ber SpecieS unb ein SSedifef beS 2mbeS unb SebeuS ber.^nbi*
25 bibuen baS jßpänomen einer in fRaum u. 3e^ fiep fefbft erpaftenben
(Pattung mogmifepen Stranfpeit ben beftanbigen Übergang auSmacpt. —
— ®ie urfprüngfid) bemegenbe Streifte aber fefen eine gemiffe $apf ber
fubjectib auf bie empirifepe VorfteffungSfraft mirfenbe unb fie §ur Sföar*
nepittung beftimenbe Strafte borauS.
30 ®ie fubjectibe inbirecte ©rfepeinung ba baS ©ubject ipm fefbft ein
(Pegenftanb ber empirifepen ©rfentniS ift u. bod) gugfeiep fiep fefbft §unt
©iegenftanbe ber ©rfaprung madpt inbem eS fiep fefbft afficirenb baS
phaenonten eines ijßpänomenS ift.

4 Bricht ab. Sfjiom — Jßarnepmung links neben: Süföglicpleit— üorau§; Spa¬

tium 1 Zeile. Das Folgende in der gleichmäßigen Schrift des linken Bandes. 6 93e=
griffe 9 Stöper. 11 gornt <5 mir nur ö als 12 moglicp verstümmelt.
14 idoju 6 ©inpeit 20 organife 22 ju g. Z. einen statt: einem 28 ein
statt: eine ö 91 25 ba3 v.a. ein? 28-29 Ad.: mirfenben beftimenben 30 bo
v. a. ber?
374 Opus postumum

X. Convolut, XIV. (Hall) Bogen, 1. Seite.

®ie oberfte ©intpeitung ber ©egenftönbe ber empirifcpen Stnfdjau*

ung ber SJlaterie i[t bie in Kräfte unb Stoffe (nidjt Materien beit e3
toirb nur ©ine gebaut bie bad 9?eate im iftaum überhaupt §um 0b= 5
ject ber ©rfaprung mad)t). ®ie näcfjfte ©inttjeilung ift bie in Stoffe
unb (pppfifdje) Körper b. i. eine ÜJtaterie bie burd) itjre eigene Kräfte
ben SRaum it)rer 2tu3bef)nung befcpränft. — ®ie britte ©taffeneinttjeitung
ift bie in 0rganifd)e unb unorganifdje Körper Oon benen bie erfte bie
finb bereu Sßerfnüpfung unter einauber nur at§ Qtoet unb Spittel in 10
bem inneren 23erf)ättni3 iprer Steile benfbar ift. (®o^ bergteid)en Körper
nid)t ftüfgig fepn (obgmar ^tüfjigeä enthalten) fönen liegt fd)on im 93e=
griffe berfetben meit if)re Speite ber SSerfdjiebung unb atfo ber $er=
änberung iprer Stetten im inneren be3 Stauntet ben fie entnehmen
nicpt mieberftepen mithin eine Steptur paben (ftarr finb)). ©nbtid) mirb 15
bie bierte @attung§eintpeitung biejenige organifd)e Körper entpatten
metcpe entmeber tebenb b. i. burd) itjre eigene SBorftettungen bemegenb
ober e§ nicpt finb habet) aber begetirenb, b. i. itjre ©attung erpattenb
finb.
®iefe Stufenleiter im ©lementarfpftem ber bemegenben Kräfte ber 20
Materie für bie fßppfif unb aucp nur bie iüiogticpfeit be§ Übergänge^
biefer täfgt fid) a priori üotlftänbig barftetten aber bto§ probtematifcp
b. i. opne aud) nur für bie reate Üttögticpfeit eine§ fotcpen Spftem<§ bie
©ernähr §u teiften; fie täfjt fid) menigftenä ot)ne SBieberfprucp benfen. ®ie
Specification berfetben aber nad) ifjrer ißottftänbigfeit at§ empirifcpen 25
©rfenntnigfpftemg (^§b)t)fif) ift bie Aufgabe für bie 97atur, fdjon bie SSe=
ftanbtpeite beffetben nad) iprem $npatte at§ einfache ÜBarnepmungen
nad) fßrincipien (ben Analogien ber ©rfaprung überpaupt) nod) üor
ber Dbferöation unb bem ©pperitnent ©rfaprung überhaupt mögticp
§u macpen 30

1 Am oberen Rande von fremder Hand in Blei: 10. Conv. Halbbg. XIV XIV, 1.
4 ber SJtaterie s.Z. 5 SReate <5 über 6 (Stoffe erst: JDtaterie 7 (pf)t>fifc^e)
s.Z., Schlußklammer fehlt. 9 ift bie bie v. a. in 9-10 bie finb —
unter einanber s.Z. 10 JDJittel ö gegeneinanbet 11 inneren g.(s.?) Z.
12 (obätoar — enthalten) g. Z. am Rande. 13 ipre Steile erst: fje 15 Zweite
Schlußklammer fehlt. 16 biejenige 6 fer 17 betoegenb 6 ober finb 21 um
statt: unb 23 für s. Z. üülögticpfeit <5 ber 26 Kommapunkt 27 als <5 <5i
28 ißrincifuen ö aufjufuetjen 28-29 üor ber s.Z. 29 (Sjperiment d bie
30 maept statt: ju mnepen.
 X. Conv., XIV. (Halb) Bogen, 1. Seite. 375

$)er Übergang öon ber üftet. §ur 9ßhhf- gefcb)iei)t: 1.) gu ber bie ©ine
überhaupt afficirenben Materie in ber 93emegung burd) 2)rud, ©tofj,
$ug, 23ebung. 2) gu ben befonberen ©toffen (bases) barunter ber
Söärme// u. Sicptftoff überhaupt aber ba§ ^ßonberabile n. $mp.
5 (Soercibet u. ^ncoerc., &of)äfibet — 6jt)au(tibet, tt>eld)e oieÜeictjt atte

nur ißrabicate (Siner unb berfetben Materie fetjn mögen men fie al3
Negationen gebaut merben unb fo eine nicht hbpothetifcpe fonbern gur
ÜNögtichfeit be§ ©angen ber ©inenobjecte befaffenben unb bemegenben
obiecte enthaften 3.) ben Körpern, organifcpen ober nicpt. 4) ben (ich
io burd) $erftanbe§beftimungen (nad) Sßiftführ) mit SBemuftfepn beme*
genben Körpern. (Zoonomie Darwin) ber ^ßhpfifuS ift entmeber medi-
cus ober djirurguS oon Qnnen ober Nuffen b)eitenb ober abroeprenb
bie ftranffjeit Hygiene ober £erapeötif. ®er $hhfiüft> hetft entmeber
burd) d)emifcfje ober med)anifd)e SDftttet (Kräfte). 2)er 9Nebicu§ burd)
15 eigenen SSerftanb 6inbitbung§fraft
Nfte§ ma§ mir a priori unb grnar fpnthetifd) erfenen foften fan
nur aft Object in ber ©rfcpeinung nicht aft ber ©egenftanb an fidj fetbft
beurtpeift merben mithin fönen @rfahrung3gegenftänbe nur bie Qu-
fammenftimung ber ©rfcpeinungen unter einanber in bemfelben object
20 bie Neafität beffelben au§macf)en unb bie bfofje $orm ber ßufamen*
ftiinung be§ SNannigfaftigen beffefben in ber fhntf)etifd)en 93orftettung
fan jenem ben 33emei§ ber SSirfftcpfeit berfcpaffen (forma dat eße rei).
Sftfo ift e§ nur ba§ $rincip ber ©pntpefiä ber 2öarnef)mung gur Einheit
berfetben in einem—nicht Aggregat fonbern — ©hftem möglicher
25 empirifcher 93eftimungen be3 Dbjectä burd) bemegenbe Kräfte ber

Sftaterie bie man atfo aufgäten mufj

tranfpeit u. ©efunbpeit
^ppfif ift ein Aggregat atter empirifcpen SSorftettungen, inerer unb
äußerer in einem ©pftem gum SSepuf ber Erfahrung bie ein Sontejt
30 ift unb bie bemegenbe Kräfte bi§junctiü gegen einanber ftettt
1 Unterer Rand, auf der zweiten Hälfte der Seite beginnend. $pf.
Punkt statt Doppelpunkt. ben statt: ber 2 Kr.: Materien burd) Sigel.
4 SBärme statt: SSärme// 5 ©jhauftibel Kommapunkt. 7 eine v. a. einen
8 Lies: bet ba3 ©ange ber 9 obiecte ergänze: erforbertid)en Materie? Kr.: ent¬
hält nicht Sigel. ben v. a. bie 10 mit Söemuftfepn g. Z. 10-11 be»
tuegenbe Üoper. 11 Zoonomie verstümmelt. Schlußklammer fehlt. 13 iPhh*
fifu§ das Folgende am rechten Rand quergeschrieben. 14-15 burd) eigene ? ? Blatt
lädiert und abgerieben. 9-15 ben ü'otpern — ©inbilbungäfraft s. Z. 16 foll
statt: jollen 17 aU <5 ber Sa 23 jur ö jt)|temati|d)en 24 Zweiter Gedanken¬
strich fehlt. Punkt hinter: Spftem (erster Satzabschluß?). 27 Rechter Rand oben.
28 Aggregat abgekürzt. 29 ©in v. a. ein 30 Spatium 2 Zeilen.
376 Opus postumum

gür bie ©rfaprung nicf)t au3 ipr treten mir au3 ben metapp. 91. ©r.
in bie fßppfif nicpt atö Aggregat fonbern ©pftem.
®a§ ©ubjectibe in ber Söarnepmung (em^irifdtjer ©rfentni§) ift
bem Dbjectiben in ber ©rfd)einung at3 einer SSorftettung a priori ber
$orm ber ßufamenfetmng T1acp fuborbinirt bie 93eftimmung feiner fetbft 5

gept bor ber be3 DbjectiS

2öir merben nun bie bemegenben Kräfte ber ÜUtaterie metcpe ©egen*
ftonbe ber Söarnepmungen unb biefer ipred ©pftemg tnegen ein ©r=
faprungöfpftem auämacpen §um 93epuf ber ifßppfif at§ einem Smctrinat*
fpftem nad) *ßrincipien ber ©intpeitung a priori aufftetten fönen 10

1. nad) iprem bpnamifcpen ober mecpanifcpen Qnf)att

2 nid)t affertorifcp (ponberabet ober imponb.)
3. Körper: Organ, ober unorganifcp
4 (Stoffe
^ßppfif ift empirifcpe 9taturmiffenfcf)aft. 9ttd SBiffenfcpaft fott fie 15

empirifcpe ©rfentnid in einem ©pftem fepn fotgtid) ber $orm nad)

a priori nad) einem ^ßrincip begrünbet fepn; atd ein Aggregat aber ber
Söarnepmungen bie ein ©an^ed ber ©rfentniö aueünacpen ift e§ a poste¬
riori begrünbet. locomotiv ober interne.
©icp fetbft atd pppfifcpe» ober aucp aI3 organifcpeg Sßefen ju affi* 20
ciren
©intpeitung ber Urfacpe ber SBarnepmung at§ fubfectib u. objectio
bemegenbe Strafte. 1. 9tt§ in ber 9tnfcpauung at3 ©rfdfeittung. ©ub*
fectiü in ber gufamenfepung innertid) 2 afe ^meper ©egenmirfungen

©intpeitung ber bemcgenben Kräfte ber sDtaterie in ©tcmentar unb 25

Söettfpftem. ®ie bemegenbe Strafte finb entmebcr obiectiü ober fub*
jectio für bie ©ine.
$er Übergang bon ben 9Jtetapp. 9t. ©r. ^ur ^ppfif 1. probtematifd)
(bie ÜKögticpfeit beffetben betreffcnb) 2. bogmatifd) (bie 9®irfticpfeit bef*

2 nidpt g.Z., Sigel. 3 Flüchtigere Schrift, stand vermutlich vorher da.

4 al3 doppelt. 7 Andere, gleichmäßigere Schrift. 8 unb ö ipr ein g.Z.
12 Vor: niept ö tßrobtematifcp 13 unorganifcp durch Abtrennung die beiden
letzten Silben vergessen. 15 Veränderte, dickere Schrift. foü v. a. mufj
20 Schrift des Folgenden dem Haupttext ähnlich. 22-23 SBarnepmungen ? betoe*
genben ? 26 Äraft 29 beffetben v.a. beffetben
 X. ConvXIV. (Halb)Bogen, 1. und 2. Seite. 377

f eiben unb tftotpmenbigleit in 6iner (Erfahrung) 3. (Eritifcp bepanbelt

unb l)iemit nicpt bloS in ißrincipien beS Überganges fonbern bie 9ßpt)fif
fetbft

X. Gonvolut, XIV. (Halb) Bogen, 2. Seite.

5 SDa nun ein ^ßrincip a priori [epit inu§ bie SBarnepmungen als
Sßirlungen ber bemegenben Strafte ber Materie auf baS ©ubfect gum
SSetjuf ber (Erfahrung aufgufaffen unb gu einer ißphfif gufainen gu [teilen
(nicpt aus if)r auSgupeben) tneil fonft biefe SBiffenfdjaft fiel) im (Eirfel
umbrepen mürbe fo mirb eS ein ©pftem ber a priori gebauten beme-
io genben Strafte melcpe alfo naep ben SUtobificationen ber 93emegung
überhaupt geben müffen naep beren tRegel bie 93emegungen ein ©epema
ber SSerbinbung berfelben gemäS bem ber Analogien ber (Erfahrung
gufamen fpftematifcp üerbunben gebaut merben inbem ber ißerftanb
feine eigene 31ctuS ber SBirlungen auf baS ©ubfect in ben gegriffen
i5 ber Slngiepung ober Slbftoffung 2c in einem ©angen ber baburcf) er-
geugten (Erfahrung ber ffrorm naep barftellt.
' 1.) 9BaS ift $pp[it? — ©te ift bie ©)octrin beS Inbegriffs (com-
plexus) empirifeper «orftellungen mit 93emuftfepn (Söarnepmungen)
in fo fern fie ein Aggregat ber (Erfcpeinungen beS bon ben bemegenben
20 Straften afficirten ©ubfectS gu einem ©pftem (nad) einem 3ßrincip il)rer
SSerbinbung) fubfectio ben ©runb ber SRöglicpfeit ber (Erfahrung ent¬
halten.
<ßppfif alfo ift nod) nid)t felbft baS ©pftem empirifcher (ErfentniS fon-
bern bie 2enbeng ber metaph- 31. ©r. ber ». gur (ErfaprungSlepre.
25 eS nur (Sine Erfahrung giebt fo ift bie fpntpetifcpe (Einpeit ber 2ßar-
nehmungen a priori in bem unbebingten ©angen berfelben gebaept
(cogitabile) gugleicp gegeben (dabile)
®a nun alle SBamepmungen SGBirfungen ber bemegenben Strafte
1 (£rfaf)rung) 6 bepanbelt. 4 Am oberen Rande von fremder Hand mit
Blei: XIV, 2 5 a priori verstümmelt, g.Z. 8 aus» v.a. an? 11 über»
paupt ergänze: georbnet werben, mehrfache Kontaminationen; vor: ein Ge¬
dankenstrich angesetzt? R.: in einem 12 bem doppelt. 15 baburep <5 (£
16 Links abgewinkelt. 17 Weniger geneigte Handschrift. 18 33orftellungen —
33eh)uftfepn s. Z., ö (Srfentniffe 19 fie <5: in einem ©pftem nicpt btol in ein
v a einem 19-20 be§ — @ubfect§ s.Z. am Rande. 21 fubjectio g.Z. am
Rande. 23 ift versehentlich durchstrichen. 23-24 fonbern doppelt durch al.
25-06 $a e3 — bem s. Z. am Rande; im Text ö: al§ einem 27 (cogitabile) s. Z.
gugleicp gegeben doppelt. 26-27 gebaefjt - dabile) s.Z. 28 SBarnepmungen
v. a. Sßarnepmung
 378 Opus postumum

ber tütaterie auf bag if)re 33orfteIlung entpaltenbe Subject finb fo merben
burd) beit Übergang gur bie bemegenbe Kräfte nad) ihrer £lt>a=
lität ic alg in i£)re Klemente aufgelöfte Objecte ber Krfahrung ent*
palten.
Krfcpeinung alg bie gorm frer fßorftellung tx>ie bag Subject t>on s
einem ©egenftanbe afficirt mirb fan a priori gegeben merben unb bie
bemegenbe Grafte ber Materie fönen atfo empirifd)e ißorftellungen,
aber noch nicpt Krfaprung im Subject,bemirfen
Krftlid) bag Subjectiüe ber Krfct)einungen alg reiner Slnfcfjauungen
a priori. ®an bag Dbjectiüe ber empirifdjen 2Infd)auungen aug ben 10
bag Subject innerlich beftimenben bemegenben Graften b. i. ber 28ar*
nepmungen alg empirifcper 2lnfcpauungen mit 33emuftfet)n; britteng
bag 33erpältnig ber Söarnepmungen gur Krfaprung alg Spftem nicht
blofjeg Aggregat ber bag Subject afficirenben bemegenben Strafte
btog nacf) ihrer $orm a priori bigjunctiü gum 93epuf ber ÜDioglicpfeit 15
ber Krfaprung Stod) ben §tegeln ber gufamenfepung berfelben alfo nur
problematifd) ponberabel ober imponberabel, coercibel ic. nad) ben
Kategorien ber Quantität ic. beg Klementarfpftemg ber bemegenben
Strafte alg Stoffe b. i. atg Subftangen bie für fid) bemegticf) gugleicf)
innerlid) uttb äußerlich förperbilbenb finb in iejtur (innerlich) unb 20
gigur unb benenKin allbefaffenber, allburcpbringenber, Stoff beg ÜJtanig*
faltigen (burd) Kriftaltifation :c) offne pppotpetifd) gu fet)n in einem
©angen beg Klementarfpftemg gum ©runbe liegt ber bag Subfect ber
bemegenben Strafte in Sinem Stiftern bpnamifcp augmacht.

2.) 2Bie ift ^ppfif rnöglid)? alg boctrinaleg Spftem 25

®er Übergang gur ^ppfif gefchiept nicht burcp bag mag ber Sin

1 ihre — enthaltenbe g. Z. am Rande. merben <5 bie in ber 1-2 R.: fo mirb
ber Übergang 3 als g. Z. Objecte ber g. Z. 4 Spatium 2 Zeilen. 5 (£rfrf)ei=
nung Aa, feinere Schrift. als <5 baS (Subjectiüe bet 2lrt 10 bie g. Z. 8 be*
mitten Az. 10 Objecte empirifd)en g.Z. auS 8 be 11 Strafte 13 @t)ftetn
v. a. <St>ftem§ d a priori 15 biSjunctiü 8 burd) Obferbation u. Experiment
15-16 jum — Erfahrung s. Z. 16 berfelben — nur s. Z. 19 Strafte 8 mo juerft bie
als s. Z. b i. g. Z. als 8 93afiS bet bie s. Z. 19-20 jugleid) — äußerlich s. Z.
in s.Z. 21 benen? bann?? (s. Z.) (Stoff von hier an Fortsetzung am linken
Rande, letztes Drittel, durch Zeichen verbunden. 23 ElementarfßftemS 8 ber
fgorm nad) oerbinbet) 25 Linker Rand, über dem Vorigen. rnöglid)? <5; (Sie
ift eine $octrin (bemonftrabele SBiffenfdjaft) als g. Z. 8 Sie - ©pftem in den
Haupttext hineingeschrieben.
 X. Conv., XIV. (Halb) Bogen, 2. Seite. 379

in ber empirifcpen 5lnfcf)auung (Söarnehmung) au§ ber Erfahrung aus*

ebt ben ba mürbe alles unbeftimt bleiben, maS unb mie öiet für unfere
©inenüorftellung gegeben fepn mag fonbern er gefcfjiebet burcl) baS maS
ber Verftanb für bie (Erfahrung unb ifjre 3Jiögiid)!eit in bie ©inem
5 oorftellungen hineinlegt um ein ©pftem berfelben unb bie mögliche

©int)eit berfelben nad) ben Kategorien ber Düantität (ponberabel ober

nicht) ber Dualität (coercibel ober nicht), ber Relation (cot>äfibet
ober nicht) unb SWobalität (ejtjauftibet ober nicht) t)ineintegt
um bem ©egenftanb ber empirifcpen Slnfcpauung burch begriffe bon
io bem Verhältnis ber bemegenben Strafte ein ©pftem ber Vernehmungen
unterliegen. _

2tlle§ gufolge beS oberften VrincipS ber SranSfc.: $hiM~ ^ie finb
fhnthetifche ©äpe a priori möglich unb mie fönen fie ©egenftänbe in ber
Vnfcpauung fpftematifd) beftimen?

i5 Von ©pftemen beren Vtöglidffeit ber ©pfteme bie a priori nicht

bemöhrt toerben fönen §. V. vegetabile u. animalifd)e Körper Jan man
hier nur inbirect a priori bie i$hbfd beftimen als organifcper Körper
ober unorganifcper
3)er Übergang jur ^hhftf geht aud) auf bie ©efunbljeitS u.
so tranfheitSlehre ber 9Jtenfd)en; baher ©tabt u. Sanb ^hhfüuS. 2>ie
KrfahrungSlehre ber bemegenben Sträfte ber Materie fejjt allermaertS
jßrincipien a priori OorauS

378 26-1 bet ©in —SSamebmung g.Z. erste Fassung: toal mir aul ber
Schlußklammer fehlt. 1-2 Erst: aulbeben 2 märe statt: mürbe (Ct.) 4 an statt:
in bie Erfahrung — an g. Z. bie versehentlich durchstrichen. 4-5 ©tnenbor*
ftellungen d all Object ber empirijcfjen 2tnjd)auung 5 ^ineinlegt 6: ©r legt
aber hinein ein (g. Z.) berfelben ö für bie (Sprung 6 berfelben ö tjmetnlegt
ber Fortsetzung oberer Rand, durch ® vid. oben verbunden. 7 Statt Schlußklammer
Gedankenstrich. Qualität verstümmelt. coercibel — nidpt keine Klammern.
7-8 cobäfibel — nid)t keine Klammern. 8 ej^auftibel abgekürzt, Anfangsklammer
fehlt ^ineinlegt darüber: a priori Kr.: a priori hineinlegt Ad. schlägt vor:
heroonubringen (?) 9 ben statt: bem empirifd)en erst: ©mpitifdjen bom
statt■ bon 13 in ©egenftänbe in 15 Linker Rand, letztes Mertel. beren DJtbg*
liebfeit q.z. Lies: «on ber »töglicbfeit ber ©pfteme bie? 16 man v a
9)tan 17 bie lies: burd) bie? all ergänze: ©pfteme? 18 Links umrandet.
22 boraul darunter in anderer Schrift. 6: $a8 formale ber Erfahrung geht borber.
Forma dat eße rei
 380 Opus postumum

X. Convolut, XV. (Hali)Bogen, 1. Seite.

Xie ©egenftanbe ber ©ine finb erftficp (Srfcpeinungen fofgficp fu b*

jectiüe 58eftiinungen ber reinen Slnfcpauung mithin iprer gorm nacp
a priori gegeben. Sill in einem '©pftem nicb)t aß btofjem Aggregat 5
affererft matten fie objectio baöjenige (Srfentniö au§ mefcpeö mir (£r=
faprung nefien beren ©egenftanb nur (Siner fepn fair meif nur (Sin fRaum
unb (Sine fielt biefen ©egenftanb auömacpt unb biefer ein complexus
ber 9fnfcpauungen beö ÜDianigfaftigen beffelben auömacpt.
5ßppfif ift ba§ boctrinale ©pftem ber bemegenben Kräfte ber 10
Materie. SSbiefe Kräfte fönen im gmiefacpen S8erf)aftni[fe §um äußeren
©inenobiect gebadet merben 1.) in [0 fern bie 58orfteItung beffelben
empirifcp (folglich ürfacpe ber SSorfieltung) ift ober in fo fern e§ biefe
58orftettungen fetbft pineintegt mithin ficf) fetbft burcf) feine eigene be*
megenbe Kräfte pr Söarnepmung (empirifeper SorfteHung mit 58e* 15
muftfepn) beftimt mithin bie SSorftettung ipren Urfprung a priori nuö
bem fetbfttätigen Vermögen beö SDenfenö (bem SSerftanbe) per £jat. —
©0 ift §. 58. ber begriff öon einem organifcf)en Körper ein gebaepter

nief)t empirifcf) gegebener begriff meif baff ein folcper epiftire ober and)
epiftiren föne niept bemiefen ober bod) opne SBieberfprucp gebaept merben 20
fan. (Sin fofeper ©egenftanb mürbe §ur fpppfif gepören

2öa§ ift fßppfif?

5)Jppfif ift bie Soctrin ber (Srfdjeinungen ber ©inenobjecte afö be=
megenber Kräfte ber Materie in fo fern ipr Inbegriff fubjectio ein
©egenftanb mögfieper (Srfaprung ift 25

1 Am oberen Rande von fremder Hand mit: 10. Conv. Halbbg. XV XV, 1.
bezeichnet (Blei). 3 $ie Aa. 0 allererft <5 CS 9 au§mad)t. Az. 11 33et>
pattniffe <5 gegen ba§ 13 empirifcf) <5 ift fofgfid) ö: ba3 ©ubject burcf) ben
OJegenftanb afficirt baö versehentlich nicht mitdurchstrichen. Sinn: eine (nufjere)
Urfacpeber 33orfteflung... ? Hinter: ift durchstrichene Schlußklammer. in —
fern g. Z. e§ (sc. ba3 ©ubjectj <5 feine 13-14 biefe Sorftetlungcn fefbft pin=
emlegt erste Fassung: biefe «orftellung in bog ©ubjeet fetbft pineinlegt zweite
Fassung: biefe tßorfteflungen all Objecte in ba§ ©ubject fefbft pineintegt («)
14 fetbft ö iü eigene g. Z. 15-16 »emuftfepn <5 afficirt 18 ein 6 a priori
19 ejiftire d ober niept anber 20 bemiefen 6 merben fan 22 Die Überschrift s Z
23 ©Meinungen <5 ber ber - al* s. Z. 23-24 bemegenbet v. a. bemegem
ben 24 fubjectio s.Z. ö
 X. Conv., XV. (Halb) Bogen, 1. Seite. 381

fßppfif tft alfo fubjectib ab fttaturlepre betrachtet ein Aggregat ber

28arnepmungen b. i. empirifcper $8orfteltungen mit 93emuftfepn in fo
fern fie in einem Seprfpftem (systema doctrinale) ob einem ©äugen
oerbunben finb. — ©ie ift fein empirifcpeS ©pftem (ben ba§ märe
5 ein Söieberfprucp) fonbern ein ©pftem empirifcper SSorftellungen in fo

fern ifjre ÜSerbinbung b. i. 3uiamenftettung (coordinatio^aut subordi-

natio) gu einem fubjectiöen ©anpen ber ßrfaprung gufamenftept.
©;cb formale ber ©rfcpeinungen ab reiner 9lnfcpauungen im
gtaume unb ber Beit ift ab ißebingung ber SKöglidpfeit eine§ ©pftenb
io empirifcper Grrfentnb a priori gegeben ®a§ SJtateriale (ber SBarnep*
mungen ab auf ©inne ßinfüb au^übenben bemegenben Strafte) ber
fßorftellungen be§ afficirten ©ubjecb

Söie ift möglich?

Bur Sltöglicpleit ber fßppfil mirb burd)au§ erforbert baff fie ab bon
iS ben metapppfifcpen 9Tnf. ©r. ber OT. auägepenb unb gu einer empi*
rifct) beftimten, bocf) aucp fgftematifcpen übergepenb nicht baff fte ab
urfprünglicp (primitibe) fiep felbft conftituirenb gebadit merbe meldfeo
mit anberen SBorten fo peipt: ee> ift eine naturlicpe STenbeng ber 9Jteta*
pppfif ber Statur gur fßppfif, opne melcpe ber Übergang bon ber erfteren
20 gur lepteren ein ©prung unb bie fßppfif leine SBiffenfcpaft ab ©Pftem
fepn mürbe. — 9tur burep bad 9lu§gepen bon ben metapp. 9lnf. ©r.
mitpin ma<§ a priori ber fftaturmiffenfepaft überpaupt gum ©runbe liegt
ift fßppfif möglich- — ©rörterung_(S:opif ber begriffe) muff
gu jener pinüber füpren fo mopt gu beftimten Objecten ab auep^be*
25 ftimten fßrincipien ber fpntpetifcpen ©rtenntnb a priori melcpe jnen fie
ppilofoppifcp ift (au§ Gegriffen) Sranfcenbentalppitofoppie genant mtrb.

®ie metapp. 91. ©r. ber fttaturmiffenfepaft men fie im $ortfd)reiten

gur fßppfif ab bem Seprfpftem ber empirifdpen ©rlentniS borgeftellt
merben follen föfien e§ niept anber§ ab burep fltaturforfcpung unb na di

1 afö Sftaturtepre s. Z. 1-2 ein Aggregat - tßorfteltungen erste Fassung:

ein Stiftern empirifdper GrfentnB mit Semuftfepn 2 b. i. ö als 3 fern v. a. ferne
ö Stiftern 6 ber empirifcper v.a. empirifepen 6 SSerbinbnng ö jub ober b t.
q. Z. durchstrichene Anfangsklammer vor: Qufamenftellung 8 tm v. a. tn 1- Bucht
ab. 14 u. 16 ab g.Z. 15-16 unb - übergepenb s.Z. 17 f.d) felbft
g.(s.?) Z. 18 peipt: <5 bie 20 ber statt: bie 20-21 aB —mürbe. s.Z.
24 pinüber erst: periiber 26 gut 2ranfcenbentalppitofoppie (Ct.) 27 Rechter
Rand oben. 29 e3 g. Z.
382 Opus postumum

einem fjßrincip a priori ber gorm be§ S3eri)ältniffe3 ber bemegenben

Kräfte ber Materie in fo fern fie fubjectiöe Urfacfjen ber SBarnehmung
finb gum S3ef)uf ber ©rfaffrung tfjun unb ba<§ gefd)iet)t nur burd) eine
§infid)t (prospectus) bie mit ber 9tüdficf)t (respectus) in ©inem Stet
öerbunben ift. 2ßir fönen au§ biefem Aggregat ber SBarnehmungen &
für bie ©rfahrung nid)ß mehr f)erau3nef)men aß mir fetbft nach einem
$rincif> ber Ziehung auf ein ©hftem berfetben f)ineingefegt haben
unb bie $hhfif aß ©rfahrunggtehre jener Kräfte fdjöpft ba§ ©pftem
nicht au3 ber Erfahrung fonbern ift in ber 33efcf)äftigung §u berfetben
2tu3fid)t (adspectus) ba§ ©ubjectiöe gugteid) aß objectiö an§ufd)auen. i»
SSie ift ^hhf^ möglich? unb metcfje finb bie fubjectiöe unb bau
auch bie objectiöe ©rünbe (bie togifche u. reale ©rünbe b. i. Urfachen)
ber itRögtichfeit einer fotdjen Söiffenfchaft
9ttte ©egenftänbe möglicher Erfahrung finb entmeber gegeben ober
gemacht. $)ie teuere erfenen mir a priori. ®ie ©inenobjecte (nicht
bto§ bie ber ©inticf)feit) finb aß Dbjecte be§ empirifdien ©rfentniffeg
gegeben

ift ©in Otaum unb ©ine $eit unb für bie 9flogtid)feit ber ©r=
fahrung fubjectiö ein Inbegriff ber ©rfchetnungen in benfetben bie
a priori aß in einem ©hftem ber (innerlich unb äufjerticf) bemegenben) 20
Kräfte ber Materie öerbunben Oorgeftettt merben

iPhhf*^ ift ba§ Sehrfhftem (systema doctrinale) ber üereiuigteu

SBarnehmungen ber bemegenben Kräfte ber Materie (metche fubjectiö
u. objectiö bemegenb finb) §um ©an^en ber ©rfahrung.

1.) Sparsim 2). conjunctim unb nadf einem fßrincip georbneteä 25

ÜRanigfattige emgirifcher ©rfentnß. ©rfttid) ©intheitung be§ ©angen.
_ 1. gteceptiöität ber ©rfd)einungen. 2. Spontaneität ber
famenfetmng. 3. ©phibition ber ®arftettung. 4 begriff ber $kn>
nehmungen in einem fhftematifchen ©ontejt aß jur objectiöen ÜRögtid)*
2 i‘e ö ütfacheri 6 felbft 6 hinein 7 @t)ftent <5 hinein 10 Von 2tu3
11 a) t
aw auf den Haupttext übergreifend. Anfangsklammer vor: 2t u $ f i cfi t 11 Rech
ter Rand, zweite Hälfte, feinere und hellere Schrift. 12 Schlußklammer hinter
oq 1 <x ®rÜn? i ber 19 %nbe^ 20-21 Schlußklammer hinter: Straft
welche <5 o&jech 27 Veränderte, größere Schrift. 28-29 töeariff be
bet — in s. Z. 29 dontejt <5 ber SBarnehmungen für bie all jur s. Z.
 X. Conv.. XF. (Hall) Bogen, 1. und, 2. Seite. 383

feit ber (5rfaf)rung (bie fubjectibe ©infjeit be§ 93emuftfet)nS in eine ob*
jectiöe bet empirifdjen ©rfentniS Oermanbett baburd) baS ma§ gebad)t
mar bet $orm nad) atS gegeben borgeftettt mirb) ein ©tementarfoftem
üftaturfoftem mirb butd) @intf)eitung.

5 X. Convolut, XV. (Hali) Bogen, 2. Seite.

fßt)t)fif tjat §u intern ©egenftanbe $)inge beten ©rfentniS nut burd)
ßtfaf)rung mogticf) ift e§ fei) um fotctje Objecte bon benen felbft bet 33e*
gtiff bie $bee ober aud) ®id)tung atS ofjne alte Realität (men gteid)
aud) offne inneren Söieberfptud)) bod) feine ©emätfrteiftung für feine
io SKögtidjfeit tjat fonbern fie nur bon bet ©rfafjrung f)aben fan. 2)et
SSegtiff bon einem bergteicben ©egenftanbe märe etma ber bon einem
organifirten Körper, 3. 93. im ©emäd)S// ober 3ff)ietreid). f£)ie ÜDtögtid)*
feit eine§ fotzen müfjte men bie ©rfafjrung nid)t 93eifpiete babon auf*
miefe atS tgirngefpinft beS dürften bon ißatagonia bon jeberman ber*
15 morfen merben
Xennod) aber ba ber üftenfd) an feinem eignen Körper nid)t bto§
ein ©efüf)t fonbern aud) eine mit 93erftanb berbunbene ©innenborftettung
ber $orm fid) felbft bon biefem Objecte abftrat)iren unb fo im attge*
meinen begriffe barftetten fan, fo fan er fid) felbft burd) (£rfaf)rung in
20 bemjenigen erfenen ma§ er of)ne bieS bto§ at§ teereS fpirngefpinft bon

feinen Gegriffen abmeifen müfjte.-Sttfo giebt e§ ©inenobjecte

beten 3ftögtid)feit (fogar) nur burcf) bie 3BirfIid)feit benfbar ift.
9ßt)t)fif ift bie ®octrin ber 2Iggregation ber ßrfcf)einungen (b. i. beS

feine ©ine fetbft afficirenben ©ubjectS ber emjririfdjen SSorfteltungen

25 atS mogtidfer 2öarnef)mungen) §u einem SDoctrinat ©t)ftem @rfat)rung
genant morin atfo baS ÜDtanigfattige berfetben nid)t au§ ber ©rfafjtung
fonbern (automatifd)) für bie @tfaf)rung nad) einem 9ßrincif) ber 93er*
fnüpfung ber Söarnetfmungen at§ Söitfungen ber baS ©ubfect fid) fetbft
bemegenben Kräfte gufamengeorbnet mirb.
2 Srfentni3 6 burd) bie Dermanbelt s.Z. 8 R. Iricht ohne Vermerk
ab lei: mirb die folgenden Worte abgerielen. 5 Am oberen Rande mit Blei
von fremder Hand: XV, 2. 8 aud) ö Srb 9 SBiebetfomidjJ <5 ober aud)
11 ber — einem g. Z. am Rande. 12 Kommapunkt. 13 müffte g. Z. 13-14 auf»
miefe mürbe (Ci.). 14 aß — ißalagonia g.Z. jeberman <5 al§ 16 $ennod)
verstümmelt. 19 Kommapunkt. 20 bie§ ö aI3 23 Srfdjeinungen 6: fub»
jectiber 33eftimmunaen be3 ö fubjectioer v.i. fubjectioen? 23-24 be3 affi*
cirenben s. Z. 25 als g. Z. ju einem Doctrinal ©Aftern erst: in einem ©tjftern
ber 27 (automatifd)) fonbern für 28 2Birtungen ber <5 bemeg ©ubject
ö felbft fid) felbft s.Z. 29 merben. statt: mirb.
384 Opus postumum

fßppfif ift alfo nicpt ein em^irifrfjeg (Stiftern (beit bag märe ein
SBieberfprucp im begriff) fonbern ein ®octrinatfpftem alter empirifcpen
Borftettungen bie ber $orm nacf) bag Berpättnig ber bemegenben Kräfte
a priori erftticp in ber ©rfcpeinung gegeben bau aber and) burd) ben
Berftanb atg in Berbinbung unter einem fßrincip gebadit nid)t auf* 5

gefaxt fonbern nad) ^rincipien ber 9Jiogtid)feit ber (Srfaprung in bie

empirifdje 9tnfd)auung bon bem Subjecte fetbft in bie Sinnenborftettung
a priori pineingetegt merben
tiefem getnäg täfjt fid) begreifen mie eg mögtid) ift bafe bag mag nur
empirifcp gegeben borgeftettt merben fan (bie unmittelbare Sitten* 10

borftettung intuitus) bodt) atg bon bem Subject fetbft gemacht (alfo
mittelbar per conceptus) unb a priori gebad)t pm ßrfaprunggobject
gepptt merben föne; — meit nämtid) bie ©mpfinbung metcpe bie fetbft*
eigene SBirfung beg marnepmenben Subjectg ift in ber £pat nid)tg
anberg atg bie fid) fetbft pr gufainenfepung beftimenbe bemegcnbe 15

^raft ift unb bie Söarnepmung dufferer ©egenftänbe nur bie (Srfdjeinung
ber Butomatie ber gufaütenfügung ber bag Subject afficirenben be*
megenben Kräfte fetbft ift.
3ur ^t)fif gehören atfo p oberft bie formale Berfcpiebenpeiten
ber actioen Berpiittniffe ber bemegenben Kräfte ber SJtoterie metdie i£)r 20
Object pm ©egenftänbe ber ©rfaprung machen. — Slnppung, 2tb*
ftopung — 2)rud, Stoff tc; bau aber and) pepteng bie materialen
Berpättniffe im ©angen mogücper Erfahrung (atg abfotuter ©inpeit)
ein Spftern empirifcper ©rfentnig biefer Grafte fotgtid) ©intpeitung
beffen mag nur aug ber (Srfaprung feine Begriffe entlegnen fan 3. B. 25
öon bem Unterfcpiebe ber organ. nnb unorg. Körper ober aucf) einer
SJiaterie (atg ©tementarftoff) bie feinen Körper augmacpen fan fonbern
atten in Subftang innigft gegenmärtig ift p benfen, (SBärmeftoff)
metcpe inggefamt pr fßppfif geporen (ardpitectonifcp.)

TOcpt bie Bermeprung ber tDfenfcpen fonbern bie Berebetung muff 30

bag fßrittcip feptt nicpt im mecpanifcpen gortfd)reiten nad) empirifcpen

1 ben märe 2 ein <5 (Stiftern 3 nad) ergänze: burd)? 4 gtfdjeinung erst
unterstrichen. aU burd) statt: burd) 9 ift ba§ 10 borgeftettt s.Z. (Beziehungs¬
strich vor: gegeben) gegeben durchstrichen, aber nieder punktiert. fan 6 bod)
11 Schlußklammer erst hinter: Sinenborftetlung, versehentlich nicht gestrichen, sodaß
jetzt doppelt. 13-14 v. a. bet fetbfteigenen 15 fetbft 6 beftimen 16 äufferer
verstümmelt. 17 2lutomatie ö ber 3 20 actiben g. ’l. metd)e ö fie jum ipr
v.a. ipren 23 fie im (Ct.). ©npeit Schlußklammer fehlt. 27 ßtementarftoff
Schlußklammer fehlt. 28 alten d innig Kommapunkt. 30 Linker Rand oben.
 X. Conv., XV. (Halb) Bogen. 2. Seite. 385

fonbern intellectuellen nadi ^rincipien ber Vernunft automatie ber

bemegenben Kräfte in einem ©pftem
Sie SBerfnüpfung beb SCRanigfaXtigen ift entmeber bie ber Qufamem
febung beb SJJtanigfaltigen fragmentarifd) ober ber Ableitung (bie ber
5 ©rünbe unb iX>rer folgen) automatifcb ober fjeteromatifd) Sie legiere
allein ift a priori fd)on fpftematifd)
Sie üftatur fubftantio alb collectioe (Einheit, iftatur ber 'Singe distri¬
butiv
Ser actioe n. reactioe 3uftanb ^er etn^irifdjen ^orftellung in ber
io objectiüen Söarnetjmung ift mit bem ©ubjectiöen ber (Srfcbeittung beb
©egenftanbeb bem f3ormaIert vad) ibentifd) unb enthält bab gorV
fcpreiten jum SJtaterialen ber bemegenben Strafte §um 23eX)uf ber
Erfahrung in ber ©elbftbeftimitng beb ©ubjectb gleid) alb Objecte.
Ser 3$erftanb macht bab eogitabile §um dabile.
io 2öir fönen ft)ntl)etifd)//allgemein aub Gegriffen nicptb in 9lnfel)ung
ber bemegenben Strafte alb mirfettber Urfadiett unferer 3Barnefmiungen
in itjrer Sßerbinbung alb empirifdier Grfentnib beftimcn alb mab mir
feXbft gemadit b. i. in biefc ?lnfd)auung hinein gelegt unb aub
bem ©pftern berfelben, melcheb a priori im s-8crftanbe liegt aubgepoben
20 haben.
Sab formale ber ükrbinbung berfelben gunt 23eX)uf ber fDtöglidv
feit ber ©tfaprung oott bem Verhältnis biefer Strafte juin ©ubfect macht
bab $rincip ber fütöglidifeit ber Erfahrung alb citieb fnbjectiücn ©pftemö
aub melcpeb gugleid) obfectio gegeben ift. Forma dat eße rei unb meil
20 bie bemegenbe Strafte, melche bie Urfacpe ber SBarnehmungen jum
23ehuf beb empirifcpen ©rfentniffeb anbmadien alb Grfdieimtngen a priori
gegeben finb fo fönen audi a priori biejenige anfgejaplt u. claffificirt
merben meld)c bab empirifdie Aggregat jnm Söehuf cineb Spftemb ber
oinenobjectc aubmadien.
:io Sie bemegenbe Strafte 1.) in ber ©rfdicinintg 8ubjectiö 2. in ber

2 Spatium etwa 10 Zeilen. 4 fragmeutarijeh ö bott 5 folgen Schluß-

klammer fehlt. 0 haben 7 Xinge ö adieetiv 10 objectiüen g. Z. 11 ©egeit*
ftanbe§ 6 ber (htm?) 15 Linker Rand, letztes Drittel; feinere Schrift. 10 3t>ar-
nef)tnungen? Äl^aruehmung? f> beft 18 gelegt 6 haben 20 haben. Fort¬
setzung über dem Vorigen, durch Zeichen verbunden. 22 bem ^erhältniu r.n.
ber Sßerbinbung 24 rei Fortsetzung über dem Vorigen, durch Zeichen verbunden.
25 Kommapunkt. 26 alä (Xrfd)einungen g.Z. 80 Linker Rand, untere Ecke;
flüchtigere Schrift. 1.) g.Z. Gririieinuitg 0 1 Subjectio verstümmelt,
ö 2 Cbjectit'.
Start t'3 3d) triften. Opus postumem 11 25
386 Opus postumum

SBarnepmung obfectib 3.) in ber gufainenfepung beS ÜDtanigfattigen

ber Söarnepmungen §um begriffe in meinem 33emuftfepn 4.) ein $rim
cip ber SJtöglidffeit ber (Srfaprung (beS empirifdfen SDenfenS überhaupt)
im ©pftem ber bemegenben Grafte obfectib überhaupt baS cogitabile
jum dabile ju machen als bem Übertritt §ur ißhhfif •$. 33. bie 33or= 5

fteüung organifdfer Körper, als entia rationis (©ebanfenbinge) metcpe

fubiectibe Realität haben, im Inbegriffe ber Statur überhaupt baS @Ie*
mentarfbftem gu ctaffificiren unb baS Stementarfpftem a priori ju orga*
nifiren. (£rfd)einung (anfdfauung a priori) unb Erfahrung ma§ gegeben
u. maS gemacht ober gebaut mirb 10

X.Convolut, XVI. (Halb) Bogen, 1. Seite.

X
®ie metapf)t)fifcf)e Stuf. ©r. ber S?2S. ftellen §uerft bie ©egenftänbe
ber ©ine bor in ber reinen 2Infd)auung b. i. mie fie uns erfcpeinen alfo
nur in fubfectiüer SRüdfidft, mie ba§ ©ubfect bon bem ©egenftänbe ber 15
empirifcfjen 2tnfd)auung afficirt mirb als morin baS formale beS ©innen*
obiectS beftet)t metcffeS a priori bor atter Erfahrung gegeben ift. —
2lber tjiemit ift bie tpinficpt §u einem fßrincip ber ^ufainenfteüung
(coordinatio) ber SBarnehmungen als mit 33emuftfepn berbunbener
empirifcper 33orftetlungen §um SBepuf ber Sttöglidifeit ber Erfahrung 20

als §inmeifung (Senbeng) ber metaphpfifchen 9tnf. ©r. ber TO. gur
$hPfü nottjmenbig 33erfriüpft bermöge meldjer in bem Übergänge §ur
letzteren baS ©ubfect gu einem ©pftem ber SBarnepmungen atS mög*
lieber ©rfaprung fortfepreitenb fid£) felbft burep bemegenbe Kräfte affi»
cirt nad) ffßrincipien a priori ber SDtaglicpteit einer (Srfaprung überhaupt. 25

Xer Übergang gur ißppfif gefepiept nicht burd) ein fragmentarifdfeS

Aggregat bon SBarnepmungen empirifd) ben baS mürbe eine empirifche

1 obfectib g. Z. 2 SBarnepmungen <5 beS 4 in statt: im ig

©bitetn ö als 5 dabile v. a. dabili rnaipen 6 $ 6 Körper Kommapunkt.
8 baS ö ©pftem von unb an auf den unteren Band übergreifend. 9 Erfahrung)
11 Am oberen Rande mit Blei von fremder Hand: 10. Conv. Hlbbg. XVI. Nur ein
Drittel der Seite beschrieben. 13 perft g. Z. über: bie (ohne Beziehungsstrich).
14 b. i. g.Z. 1(5 morin 18 fjinfiipt <5 pm 19 als <5 empitifdjer 20 iöepuf
<5 möglicher 21 (SenbenpnS) statt: (Senbenj) 22 melcpet ö baS Übergange
v. a. Übergangs 23 ©ubfect v. a. fubject 6 fuelc^eS im ^ortidpreiten a
24-25 afficirt v.a. afficirenb 26 Rechter Rand, unteres Viertel. nidpt Sigel.
27 ffiarnepmungen d fonbern baS <5 giebt feine
 X. Conv., XV. (Halb)Bogen, 2. Seite und XVI. (Halb) Bogen, 1. Seite. 387

SBiffenfdjaft b. i. ein entpirifdjeS ©tjftem (nicht ein ©Aftern emjut. SSor-

ftettungen) fetyn metcfjeS ficf) felbft mieberfprid)t: fonbern burdj 23et=
binbung bet ©innenoorftetlungen unter einem ^ßtincip itjrer SIggregation
jum SBefjuf bet ©rfatjrung metcfye bie ^orm eines ©bftemS empttifcbet
5 ÜSorftettungen a priori §um ©tunbe legt ift fßtjtyftf mögticf)
$n einem fotdjen ©t)ftem finb bie ©inenobjecte btoS ©tfdjeinungen
b. i. fubjectioe formen bet (empitifcben) 2tnfd)auung mie baS ©ubject
afficirt mirb, aber §u einem ©tyftem oetbunben machen fie ©tfafjrung
au§ finb aber ©tfentniSgrünbe bet 2Jlogfidjleit bet ©tfaf)tung unb bet
io ©int)eit berfelben. $ie Sljiome bet 2tnfcf)auung enthalten im gort*
fcbreiten bie Stnticipationen bet ©tfcf)einung.
35ie bemegticffe unb babutcf) aucf) bemegenbe ©ubftangen im 9taum
finb bie ©toffe (nidjt Materien beit bie mitb als homogen betrautet
— unb ein btofjeS allgemeines SeitungSmittel (medium deferens))
io $ie bemegenbe Kräfte finb maS bie Relation (categorie) betrifft
entmeber innertief) ober äufjetlid) (in ©ubftang) bemegenb unb auf
©mpfinbungen (bie 5 ©inne) mitfenb. ®er SSerftanb ift entmeber
üermittetft bet ©inbitbungSfraft förfierbitbenb in bem if)tet 3Jtög=
tidtjfeit gmeefbegtiffe oorauSfei^t (organ) ober btoS bie med)anifcf)
20 bemegenbe gut Söarnefjmung ctaffificirt. 2Bie ift eS aber mögticf)
©inenobjecte für mögtiefje 2öatnef)mungen a priori §u ctaffificiren?
unb nicht aus bet ©rfaf)tung ju fdjöpfen fonbern in fie hinein^
tragen unb baS müfjte bodj gefcf)ef)en men mit SBarnetjmnngen jurn
S3et)uf bet 2ftogtid)feit bet ©tfaf)tung §um 58ef)uf bet $f)t)fif a priori
25 aufgätjten mottten.
®et 9tct butef) meteben baS ©ubject ficf) felbft in bet 2Batnef)tnung
afficirt entfjäft baS ißtincip bet SKöglidjfeit bet ©rfaf)tung.
1 ein 8 ©gftem ber 2 fonbern v. a. ©onbern, ergänze: nur 3 Von einem an
über dem Vorigen durch Zeichen verbunden. 6 Von bloä an über dem Vorigen, durch
Zeichen verbunden. 8 ©rfaljtung verstümmelt. 9 Ton finb an über dem t origen,
durch Zeichen verbunden. 12 Von Sie an über dem Vorigen, durch Zeichen ver¬
bunden. 14 Zweite Schlußklammer versehentlich(?) hinter: SOtaterie n 15 Rechter
Rand oben. Neben Relation undurchstrichen: 1.)? (1.)? 18 Hinter ©inbilbungS»
traft noch einmal: entmeber Lies: inbem er 8u ihrer ? 20 SBarnetjmung Fortsetzung
oberer Rand, durch Zeichen verbunden. 21 Sollte erst heißen: ©inenborftellungen
meiere 22 Über in undurchstrichen: für 23 mir ö mögliche 2i S)?öglid)teit bet
grfaprung. abgekürzt. Rechter Rand, untere Ecke noch folgende persönliche A otizen:
Sampe bat auf feiner oberen©tube einen93unbSd)lüffel unb bie Soct)terf)at§ aucf).
Sem 8. ju melben bafj ba§ if)m bebingtermeife $erfptocf)ene Omartal noä)
bi§ jum jroepten aufbefjalten merben
Darunter noch einige abgeriebene unleserliche U orte.
26*
388 Opus postumum

X. Convolut, XVI. (Halb) Bogen, 2. Seite.

©ubjectibe be§ Aggregats ber ©inendorfteßungen in ber empü
rifcfjen 2lnfcpauung (Cüdfcpeinung) mirb borauggefept. — £ag burcp ernpi*
fcpe Slnfcpauung afficirte ©ubject (©egenftanb in ber ©rfcpeinung) ift
in fo fern eg fict) nad) gegriffen felbft afficirt ein organifcper Störper nach 5

ben 5 ©inen anfcpauenb, gemäg einer Stggregation ber SBarnepmungen

gu einem ©pftem (ber ©rfaprung) beffen £peite mecpfetfeitig gegen
einanber $mede unb Mittel finb (einer um beg anbern Stößen ba ift).
fSergteicpen fßrobuct ber 9?atur pat eine nad) ber Analogie mit
einem SBerftanbe bitbenbe Urfadpe ber $orm unb fan nicpt a priori 10

fonbern nur bermittefft ber ©rfaprung atg SKögticp borgefteßt ober ge*
bacpt merben. — (Snblicp ift eine Materie bereu jeber 2peit atg beg 23e=
megßcpen im «Raum nur atg ©ubftang überhaupt borgefteßt alte anbere
Materie nnmittetbar bcmegenb mithin aßburcpbringenb borgefteßt mirb
ein primitib bemegenber, nicpt ortberänbernber ©toff (basis), beffen 15

^unftion ift für oße ponberabete Materie teitenb gu fepn für ficf) felbft
nicpt gu grabitiren melcpeg nur ftatt finbet bap fie ein abfoluteg ©ange
ber ÜDtaterie augmacpt (Elementa in loco proprio non gravitant): meldie
nicpt ein pppotpetifcper ©toff ift (um gemiffe fßpänomene gu erßären,
rnobon bie mirfenbe Urfacpe ifner meiter pinaug gefcpoben mirb) fonbern 20

ein a priori gegebener ©toff meit feine ©jifteng atg btog teitenber ©toff
(fluidum cleferens) fd)on nacp bem ©runbfap ber Qbentität im begriffe
felbft gegeben ift.
©ange ber empirifcpeu 2tnfcpauung fan nid)t bon ouffen
pinein bermittelft ber SBaruepmung fonbern mu| bon gurten pinaug 25

bon bem fOtanigfaßigen in ber ©rfcpeinung gu bem ©äugen ber

empirifcpeu Sötfcpauung burd) gufainenfepung gu einem ©pftem ber
2Barnepmuugeu (ber fßppfif) fortfcpreitenb gebaut merben fo bap nur
mag ber SSerftanb gebad)t pat ber ©innenborfteßung ber gorm ber 2In=
fcpauuug gemäp nad) einem ^ßrincip a priori gemaept unb bau aßer* 30

erft atg ein ©angeg mogtieper (Srfaprung gegeben mirb nidpt bap bie

1 Am oberen Rande von fremder Hand mit Blei: XVI, 2 Darunter von Kant: -eee-
@iepe unten. Das Zeichen kehrt am linken Rande, untere Ecke wieder (vgl. S. 390.
Zeile 13). 3 (ßtfepeinung) erst: (SBatnepmung) 8 finb g.Z. 9 einen
(statt: eine) Ö bilbenben 11 SRögltcp ö erfa 12 jeber v.a. jebe§ (g.Z.)
15 ©toff ö bet Kommapunkt. 17 grabitiren ö ein Lies: babutep baf) fie?
tuenn fie? 10 ertiären Kommapunkt? 20 Schlußklanmer fehlt. 24 Feinere,
weniger geneigte Schrift. 25 pinein ö fon 27 SInfcpauung (5 j 30 ge map
<5 gegeben unb naep v.a.? 30-31 allerererft moglicper g.Z. erst: ber
ber versehentlich nicht gestrichen.
 X. Conv., XVI. (Halb)Bogen, 2. Seite. 389

29atnef)murtgen fragmentarifd) au»gef)oben ba§ (5rfaf)rung§object p* *

crft conftituiren fonbern fie poor nacf) einem ißrincip ber Bereinigung
bed Mannigfaltigen ber empirifc&en 2tnfdiauung pm Behuf ber ©r*
faprung unb ihrer Mögtichfeit a priori felbftthatig hineingetegt merben
5 2ttfe Bktrnehmungen finb Söirfungen be§ ©inffuffeS ber betoegenben
iträfte ber Materie auf ba3 ©ubject unb bie ©ine beffetben. — liefen
entfpricht notpmenbig bie 2tppref)enfion aß eine Beactiort auf ba§ Be*
megbare im Baum (bie Materie) aß ba§ Puffere ©innenobject unb beffen
Bemegung. Bun mirb baburd) möglich bafe ba§jenige ma§ nur ©egen*
io ftanb ber ©rfahrung fetp fan unb pr Sßhhfif gehört bennodi jugleicf)
aß pm Übergänge bau ben Met. 2t. ©. ber BBS. gegärt merbe men
namtid) ba§ ©ubject nach einem jßrincip ber Bereinigung ber BSar*
nebmungen pm ©anpn ber ©rfahrung überfd)reiten fall unb atfo nicht
BSarnehmungen aß fragmentarifd)e§ Aggregat mit bem ©bftem ber
io BSarnehmungen, ber ©rfahrung (meld)e nur ©ine ift) ücrmechfelt unb
fo au§ ber Erfahrung p fd)öpfen gemepnt ift ma§ nur felbftthatig burd)
ßufamenfetpng (Berfnüpfung) ber bemegenben Kräfte in bie ©rfahrung
a priori pm Bepuf ber $f)pfif hineingetragen merben muff. — $en
barirt befteht bie Senbenp ber tuet. 2t. ©r. pr ^hh^ beren formale
20 Bebingung nidit empirifch fonbern a priori gegeben ift.

©in ©egenftanb in ber ©rfcheinung muh nad) Sßrincipien a priori

beurtheitt merben benn jene ift nur ein fubjectiüe§ Berhältnß pm
©inenobject. £ie Borftettung beffetben gehört nur iubirect pr B3ar*
nehmung, nämtid) baburch ba§ ©ubject unb oermittetft be§ Begriff» oon
25 ipm bad Object p beftiinen

©ie ^hrifif ate 'Ooctrin ber ba§ ©ubject afficirenben bemegenben

Prüfte ber Materie im empirifd)en Berhattniffe berfetben in 2tnfehung
ber BSarnehmungen 2.) aß ba§ Object beftimenbe Begriffe pr Mög*
[iepfeit ber ©rfahrung aß einem fßrincip ber Berfnüpfung in ihrem
so Berhältnß unter einanber ber pjorm nach in fo fern biefe Strafte Störper//
1 3öatnef)mungen erst: CSrfcfieimmgen au§ aufgehoben ä jonbern er
8 lltannigfaltigen ber /> üfnjcb •> Iiimier kleiner verelende Schrift. 6 -i. ie)’en 0 uiug
7 bie — als g.Z. baör.o. bie 8 im SRaum (bie g.Z. baZg.Z. 10 tan g.Z
unb 0 nur ^ugleidi? (ungleich alö g.Z.). BS®. Jur iener
13 ühcrjdireiten folt r.a. überjct)reitet 18 a priori ö in jie hineingetragen
im,ü Von Xeu an Zusatz am unteren Band, durch Zeichen xeibundcn.
*21 Linker Band oben. 23 borftettung d beffe 24 bn§ ö Cbject 2.» if)tn
d unb 20 'phniif <) bie *->s> briirnehmungenx 2i?arnebmuug? 30 nacf)
390 Opus posturnum

bitbenb [inb, aug (Stoffen (bases) unb im Aggregat ber Söarnepmungen

ju einem ©pftem if)rer Dbjecte für bie (Srfaprung begrünben, mag
burcp ben Sßerftanb bag ätianigfattige ber empirifcpen ißorftettungen atg
(Srfcpeinungen im ©ubject für bie (Srfaprung ju hüben. —
(Sg ift aber unmogticp ein Aggregat ber Sßarnepmungen (Dbjecte 5

ber empirifdjen SBorftetlungen mit 23emuftfepn) a priori in einem ©pftem

berfetben bar§uftetten men man fie nicpt üorper pineingetegt f>at. 2ttfo
ift nicpt ein empirifcpeg ©pftem (ben bag enthält einen SBieberfprucp)
fonbern ein ©pftem empirifcper SSorftettungen mag a priori in bem
Übergänge jur ißppfif gum ©runbe liegt ber $orm nacp in ber (Sr* 10

fcpeinung beg afficirten unb fiep fetbft afficirenben ©ubjectg, nidtjt fie burcp
(Srfaprung aufjupeben fonbern für bie (Srfaprung §uerft pinein §u tragen
■Der Übergang bon ber empirifcpen 9tnfcpauung atg (Srfcpeinung jur
fpftematifcpen (Sinpeit ber (Srfaprung. $on ber SBarnepmung unb iprer
fragmentarifcpen Qufamenfepung gu Gegriffen nad) fßrincipien in einem 15
©pftem a priori ber f^orm nacp nicpt blog angefcpauet fonbern ge*
bad)t. $ag SSJtateriate ber empirifcpen Stnfcpauung ©egenftanb ber (Sr*
fcpeinung bem formale ber ^ufamenfepung beg äftanigfalttgen unter*
georbnet.-2>ie bemegenbe Kräfte ber ÜÖtaterie finb in Stnfepung
beg ©ubjectg Urfacpen ber Sßarnepmungen beren fpntpetifcpe (Sinpeit 20
nad) bem Sßrincip) iprer 3Serbinbung gu einem ®octrinat ©pftem (Sr*
faprung peipt biefe empirifcp//gegebene Kräfte finb SIctug moburcp bag
©ubject fiep fetbft afficirt b. i. fiep erfent atg ißpänomen (mie eg ipm
fetbft erfepeint) bag ©pftem ber bemegenben Kräfte aber ift bie ©aepe
fetbft b. i. ber ^nbegrif ber empirifcpen iöeftimungen in bem ©anjen 25
ber (Srfaprung (nicpt ein ÜJoumenon mag bon atter ©innenanfepauung
abgefonbert gegeben ift). — 3ttfo ift ber ©ap: bie bemegenbe Kräfte ber
äRaterie finb tßrincipien ber tUtogticpfeit ber (Srfaprung ein ibentifeper
©ap. -— ^rgenb ü)obon (Srfaprung paben, ober moran (Srfaprung
(burep Dbferbation u. (Spperiment) madpen ift eirtertep. 30

1 finb Kommapunkt. au5 6 ben 2 begrünben Kommapunkt, lies: be»

gtünben, um (statt: begrünben, maSJ. 4 für erst: jur ffltögticpfeit bie v. a.
ber 5 Vor © (5: ÜBie 7 man 8 Von nidjt an am linken Rand quer zu dem
Vorigen. 9 empirifepe 10 tpppfif verstümmelt, ö a priori als 13 Über diesem
Absatz die Bemerkung: <3iepe oben (vgl. S.388, Zeile 1). 14 ber 6 ©tfepeinung
17 Von ®aS an auf den unteren Rand übergreifend. Slnfdpauung ö beren ©e=
genftanb <5 in 18 bem formale v. a. ber gorm 20 Von beren an über dem
Vorigen. 21 $octrinal g.Z. 23 fiep fiep fetbft erfent ö mie eS 25 b. i. <5
ber bem ©anjen statt: in bem ©anjen (mit R.) bem v. a. im 26 ein R.: im
27 Schlußklammer fehlt. Doppelpunkt fehlt.
 X. Conv., XVII. (Halb) Bogen, 1. Seite. 391

X. Convolut, XVII. (Hali) Bogen, 1. Seite.

\Qj
®aS ©lementarfpftem ber betoegenben Kräfte ber Materie beffert
fßrincip nicpt empirifdj fepn lan — (ben ein folcper Söegriff mürbe im
5 Söieberfprudj mit fidj felbft fepn) — fept ein ^rincip ber ißertnüpfung

ber SEBamefjmungen in einem ©angen empirifdjer SSorfteltungen melcpeS

nicpt au§ ber ©rfaprung, fonbern für bie ©rfaprung als einem ©pftem
nicf)t einem fragmentarifdjen Aggregat ber Sßarnepmungen a priori
ber f^orm nach oorpergepen muff. f£>en (Erfahrung fair nicpt gegeben
io fonbern mu| Dom ©ubject für bie ©inenoorftellung gemacht merben,
unb ftept unter einem fßrincip ber ßufainenfe^ung empirifcper 33or=
ftettungen §ur ©inpeit einer möglichen ©rfaprung beren $orm burd)
einen begriff a priori gebad)t merben mu| unb moüon baS ®octrinal//
fpftem beS ©an^en ber empirifcpen ©rfentniS (in Dbferoation unb
15 periment) ^ppjif peifft.

§
®ie ©pecificirung biefer ©lementarbegriffe ber fßppfif.— $te
baS duffere ©inenobfect afficirenbe bemegenbe Grafte ber Materie finb
a priori in ber ©rfcpeinung nad) einem formalen ißrincip ber 2lggre=
20 gation ber SBarnepmungen gegeben moburcp bie £enbenp ju einem
©anjen ber empirifd)en Stforftellungen in bem ©ubject für bie ©r=
foptung nidjt auS berfelben abgeleitet begrünbet unb burd) ben $8er*
ftanb ein ©pftem ber ©rfdjeinungen in ber fßppfif als ©rfaprungSlepre
nottjmenbig fortfdjreitenb erridjtet (conftituirt) mirb. — §ieburdj mirb
25 ^ßfjtjfif als Soctrinal//©pftem empirifcper Sßorftellungen (nidjt als empü
rifdjeS ©pftem; ben baS märe ein SBieberfprudj im begriffe felbft) b. i.
als ©rfaprungSlepre ber bemegenben Kräfte ber Materie möglich bap
fie nicpt fragmentarifdj auS bem iOtanigfaltigen ber ©rfdjeinungen auf-
gefafjt, fonbern als ©rfdjeinungen a priori gum föepuf eines ©pftemS
1 Am oberen Rande mit Blei von fremder Hand: 10. Gonv. Hlbbg. X\ II
XVII, 1. 3 Durchstrichene Anfangsklammer vor: beffen 4 fepn fan (g.Z.
am Rande) erst: ift 6 ©orftellungen Ad. ergänzt: borauä 7 einem R.: ein
8 R.: ein fragmentarifcpeä 9 ®en Ö burd) 10 merben Kommapunkt. 12 einer
möglichen (Srfaprung erst: be§ empirifcpen (SrfentniS be3 nicht mitdurchstrichen.
12-13 burd) — ©egriff g.Z. am Rande. 13 gebadet ö mirb 20 bie erst: eine
24 conftituirt) d conft 25 SDoctrinal// g. Z. 26 b. i. g. Z. 27-28 baff fie erst:
meld)e 28 Über ©rfdjeinungen undurchstrichen: äöarnepmungen (zweite Fassung?).
29 Kommapunkt, fonbern 6: fpftematifd) bie SBatnepmungSgeg oorftellungen
a priori d gegeben
392 Opus postumum

etnpirifcher Urrfentniö für bie ©rfaf)rung gegeben roerben metcheg §uüor

befrembtich ja mof)t gar unmöglich unb miebcrfprechcnb fcfiien aber ba=
burcf) enträtselt rnirb baff bie 28arnef)mung äußerer ©egenftänbe nid)tg
anberg ift atg ber ?(ctug beg Subjectg burcf) melden biefeg ficf> felbft
afficirt unb Söarnefjmungen nieptg anberg atg mit Bemuftfepn Oerbunbene 5

beroegenbe Strafte eben beffelben finb burcf) metebe ber Berftanb nur fo
tatet nad) Brincipien für bag empirifche (pafftüe ber Borftettungen) aug=
bebt atg er felbft gum 33ef)uf möglicher Erfahrung hinein gelegt t)at.
Bhhfif ift bag 2ef)rfhftem ber SBarnehmungen (empirifd)er Bor»
fteüungen mit Söetouftfetjn) in ihrer gufamenftimung beg Subjectg mit 10

einer ft}nthetifd)en Einheit berfetben ber 9Rögtid)feit ber Erfahrung. —

9flfo ift ber Übergang üon ber Btetaphhfif ber 9Raturmiffenfcf)aft §ur
Bhpftf äu oberft niefjt auf bag (£mpirifcf)e (bag SRateriafe) ber 2£ar=
nehmungen unb ber fie beftiinenben bemegenben Strafte fonbern auf
bag f5orma^e beg Brincipg a priori nid)t atg ber 3ufamenfettung berfet» 15

ben atg Aggregats fonbern §u Begrünbung a priori beg Spftemg etnpirifcher

Borftettungen in ber Erfahrung überhaupt conftituirt. — fphhftf ift bie
Soctriu üon einem fpftematifd)en ©anjen ber Grrfahrungggegenftänbe
aber Erfahrung toirb nicht (empirifdj) gegeben fonbern ©emadit burd)
Bereinigung ber Sinenborftettungen nad) bem ^5rincip ber 3ufat~rten= 20

ftettung berfetben in einem Spfteme jutn Behuf ber Erfahrung, unb

ber Qnbegrif (complexus) biefeg SERanigfattigen in ber ©rfcpeinung
(empirifeber Borftettung) ift nicht felbft ein empirifdieg Stiftern —
ben bag märe ein Söieberfprud) — fonbern umgefeptt bie Bebingungeit
ber 93togtid)!eit ber Erfahrung beftimen bie Sinnenobjecte in fo fern 25

ihre Borftettung bag dRanigfaltige ber 31'arnehmungen atg beme»

genber Strafte gur Einheit ber Erfahrung (in ber Bhpfif) äufameuftimen
müffen.

1 jubor v.a.? 8 entprätbsett 4 bie)eö Kr.: biefe 5 unb ä bic

Punkt hinter: nicf)t§ (j mcldje d e3 7 tuet d felbfttf) nad) ö einem 9 bas>
i'.d. bie 10-11 Erste Fassung: 3ufantenftimung ju einer zweite Fassung: 311
famenftimung ju ber dritte Fassung: 3ufatneuftiiiunig beä Subjectg mit einer (?)
II Einheit Ö berfetben berfetben 0 al» 12 fDtetapbnfit verstümmelt. 13(ba§
SKateriate) s.Z. 15 formale 0 'p a priori — atg g.Z. 10 fonbern g. Z., n r-
srlwntlich(?) durchstrichen. a priori g.(s.?)Z. 17 in ber erst: jum SSepuf
ber überhaupt Ö unb bic (Einheit 21 berfetben <5 (complexus) in —
Spfteme g.Z. ßtfaf)rung Kommapunkt. 24 jonbern <5 bie 20 Eies: S8or=
fteüungen beg äftanigfaltigen? 27 ScMußklammer fehlt.
 X. Conv., XVII. (Halb)Bogen, 1. und 2. Seite. 393

Sie Objecte bet firtb 2erlet) 1) fotcf)e Singe öie men

fie ie für unjere Sine geeignet finb mir nicf)t anberg alg burcb ©rfabrung
rnijjen fönen 5. $. organijdje Borger. 2lber biefe erfenen tnir an
nnjeren eigenen. 2) SBirfenbe Kräfte ber Materie übertjau^t in jo fern
5 bic 33efcbaffent)eit u. 3Qbl data bereinigt entbatten tuetcf)e ben ©toff
cntbatten ber gujamen §ur 90ZögIicb»feit ber ©rfabrung binteicbenb ijt
3) ein (Stoff üon bejjen tnirfenber Straft bie abfotut erjte SSemegung
anbeben fan.
3ur «PbbP gebörenbe Objecte finb biejenige bie nur ©egenftänbe
10 ber ©rfabrung fegn fönen. 2Iljo fönen organifcbe SBejen tuen ihre
©giften-^ nicht burd) ©rfabrung gegeben ijt a priori ober auch alg blofje
Jöarnebmung (auf bie ©ine einfliefjenbe Reifte) für jid) jetbjt allein
nicht §ur ^ßt)t)jif gegärt merben jonbern nur jo fern tnir jie jelbjt hinein
tragen.
15 ©in ©egenftanb in ber SBarnebmung fetd ben ^Begriff öon betn
©egenftanbe in ber ©rjcbeinung boraug alg gegeben uttb ba muh er alg
gebad)t nach einem ^rincip boraug geben—ber Inbegriff aber ber äBar*
nebmungen (complexus) bie 3'ufameufegung emgirifcber SSorftellungen
ijt ein gortjd)reiten jur ©rfabrung meldtcr ein formaleg 5ßrincip ber
20 3ujainenjebung boraugfefct
©rjcbeinung ijt bag ©ubjectinc ber empirijcf)en 2(nfcbauung uttb
fegt ein cogitabile boraug mag burdt ben i8erftanb objectin gemacht
bag dabile in ber ©rfabrung boraugfetd.

X. Convolut, XVII. (Halb) Bogen, 2. Seite.

25 hier ijt nun ber ©d)Iüffel gur ©röfnung ber Pforte §um Ubergange
non ben metapb- 91. ©r. ber WW. jur WP int ©lementarfgftem ber
betnegcnben Kräfte ber Materie gegeben; nämlid) nid)t aug ber ©r-
fabrung empirijdt jonbern für bie ©rfabrung, a priori, bag Mannig¬
faltige ber ©rfcbeinungen burd) ben s3erftaub für bie ^l)t)jif alg einem
:m Soctrinaffbftem jener Kräfte nidtt fragmentarifdj aufjujajjcn jonbern

t Rechter Rand, zweites Drittel von oben. 4 Lies: in jo fern jie 5 l on

oeremigt an über dem Vorigen, durch Zeichen verbunden. 6 ijt Fortsetzung über
dem Vorigen, durch Zeichen verbunden. 1> Rechter Rand, untere Hälfte; veränderte
Schrift 10 tuen 0 jie 13 mir jetbjt (mit R.). 1» Rechter Rand, untere
Fckr. ' ben r.a. ber 17 tmrauss — 21 Über dem Vorigen, durch Zeichen
verbunden 21-22 unb ein — tmrnuejebt (Ct.). 24 Am oberen Rande in Bin
von fremder Hand: XVII, 2. 26 im erst: al§ 28 empirijd) g.Z.
 394 Opus postumum

nach «gegriffen $u einem ©angen metcbeS er felbft macht nämticf) einem

@rfaf)rungSprincip gu conftituiren.
®ie beroegenbe Kräfte ber Materie attgemein für bie «ßffpfif gu
melcfier bie metaphpfifcbe 9t. ©r. eine natürliche (nothmenbige) Senbenj
hoben a priori ju ctaffificiren. ©rfttirf) ber gorm nact) aß angietjenb ober 5
Stbftoffung. $ie ©ubjecte biefer Strafte finb bie bemegticfje unb beme*
genbe ©ubftangen fetbft.
9Jion fan aber eben fo menig bon Materien aß bon ©rfabrungen
(in plurali) fpredien meit eine fo mie bie anbere eine «öefcpaffenpeit
bto§ ein qbatitatibeS nicht ein qbantitatibeS fSertjättniS beS ©ubjecß 10
ber btoS empirifd)en ißorfteltung enthält. — OaS ©ubject ber 93e=
megung in fo fern eS aß befonbere bemegticbe ©ubftanj gebadp mirb
im ©egenfats ber ihr anpängenben S3efcf)affen^eiten (ber bemegenben
Kräfte) fjeifet ber ©toff (basis materiae) unb mirb nie aß an einem
gemiffen Orte für fiep beftepenb aber mot)t bon einer anberen entmeber 15
gu einer gemiffen ©emeinfcf)aft gebracht (materia deferens) ober aud)
aß fief) auffer alter ©emeinfepaft mit anberen urfprüngtid) conftitui*
renber eines ©tementarftoffS gebaut. (Ob ber teitenbe ©toff ftüffig
ober beft fep ift eine $rage metepe bie «ßhpfif: nicht ben Übergang gu
berfelben bon bem attein hier bie «Rebe ift, angelt). — ©ben fo ift maS 20
baS btoffe 9taumeSberf)ättniS ber bemegtid)en «Diaterie betrifft ifjre S8e=
megung entmeber ortberänbernb (facultas locomotiua) ober innerhalb
ihres fßtapeS bemegenb (interne motiua). ©ine Materie bie atte
Üiäume unb atte ipre Sfpeile gleichartig einnähme mürbe nur innerlich
bemegtich unb bemegenb habet) aud) ^gleich ofcittatorifch fepn; fie 25
mürbe aber and) burcf) baS gäntstid)e Stufhören biefer ihrer 93emegung
au epiftiren aufhören unb in Nichts berfd)minben
©ine ©rfahrung haben (experiri) fept borauS bie ©rfahrung mobon
(aus ben ©Meinungen) machen unb jmar aus 3Sarnet)mungen aß
emptrtfehen Sßrftettungen mit «öemuftfepn beren Inbegriff «Recepti* 30
bität beS affteirten ©ubjectS mit ber Spontaneität ihrer ^ufainen-

1 naef) gegriffen erst: au3 )principien 5 a priori ctaffificiren 6 Slbftofjoffung

7 felbft. ö diejenige ©ubftanj 8 l£rfaf)rungen <5 fpred)en’ 10 nidqt ein
<5 qüatitatibeS 12 beiuegücfje g. Z. am Rande. 14 materiei 14-15 an
— Orte g.Z. am Rande. 15 beftepenb ö bor 17 anberen ö auffer ber
1<-18 conftituirenben (mit R.). 24 unb — gleichartig g. Z. am Rande 25 unb
6 betuegltd) feqn bemegenb g. Z. 26 burd) <5 it,re biefer g. Z. 28 Dieser
und der nächste Absatz stärker nach rechts eingerückt. 29 au§ g. Z.
 X. Conv., XVII. (Halb) Bogen, 2. Seite. 395

fepung nad) einem fßrincip beg formale ber ^ufamenfepung beg 9Jlanig»
faltigen empirifcp gegebenen im ©uhject üerbunben bie ©rfaprung (bie
nur ©ine ift) augmacpt.
Sßarnepmungen finb SBirfungen melcpe bag ©uhject über fiep felbft
5 alg ein Aggregat ber ©rfcpeinungen augübt. ®er Übertritt §ur
jpppfif gefd)iet)t burcp bie 58erlnüüfung beg aflanigfaltigen em=
pirifcper ^orftellung jum 33epuf ber 9ftöglicpfeit_ ber ©rfaprung
melcpe fcpon iprem begriffe nacp nur ©ine fetjn lau mithin a priori
aucp bag formale eineg ©pftemg berfelben nacp bem ©runbfap ber
io ^bentität enthält, unb lein empicifd)eg ©rfentnig lau zu oberft aug
ber ©rfaprung fonbern muff §ubor jum 33epuf ber iblöglicpfeit ber aug
bemfeiben peroorgepenben ©rfaprung in fo fern fie nid)t gegeben
fonbern jenem fßrincip ber ©pntpefig a priori gemacht mirb unb nicht
ein empirifcpeg ©pftem (ben bag ift ein SBieberfprucp) fonbern ein
io ©pftem empirifcper ©rfentnig grünbet in meinem bie bie ©inne afficirenbe
bemegenbe Kräfte inbem ba§ baZ ©uhject fich felbft burch feine 2öar=
nehmungen afficirt ein fßrincip ber iWöglicpfeit bei; ©rfaprung enthält
2öir legen alfo a priori empirifcpe 33orftellungen jum 33epuf ber 9)tog»
licpfoit ber ©rfaprung epe mir fie al'g ^ur ©inpeit ber ©rfaprung
20 geporenb augpeben (ein Aggregat berfelben gum 93epuf eineg ©pftemg)

unb um burcp Dbferöation u. ©pperiment bie_©rfaprung üon ©inen»

gegenftänben $u macpen (im Übergänge) lau bie fßppfif nur burd)
©intpeilung ber bemegenben Kräfte beg fiep felbft afficirenben
©ubjectg a priori ipren ^npalt beftimen.

25 fßppfif ift alfo ein $octrinalfpftem ber ©inengegenftänbe bie men

gleich nid)t a priori alg gegeben bocp atg ©egenftanbe möglicher ©r»
faprung gebaept merben müffen. — ®ie ijkincipien ber 9Jtöglicpfeit ber
©rfaprung betreffen tpeilg bag bem ©toffe naep (materialiter) gur Gr-
faprung gepörenbe §. 33. bie bemegenbe $raft ober blog bie benlbare
1 formale <5 ipre 1-2 gflanigfaltigen ö gege 2 gegebenen abgekürzt.
üerbunben <5 ©ne 4 finb <5 Slctug ber Lies: auf fid) felbft ö unb 5 Hinter:
©fepeinungen unäurchstrichen: über fief) felbft inbem eg fid) felbft aufübt. 6 unb
8 mithin 6 23ej$iepung auf 5) auf statt: aucp 10 Kommapunkt. 11 ©faprung er¬
gänze: peroorgepen, juüor Sepuf 18 jenem lies: nacp jenem? a piion:
14 ein empirifcpeg ein g. Z. 15 Hinter dem ersten bie <5 be ©inne ö bemeg
16 Von Kräfte an auf den linken Rand übergreifend. 17 Lies: enthalten, gebad)t
merben? 19 fie burd) alg 20 @t)ftcmg ergänze: ju ©ruube, 25 Oberer Rand,
links daneben die Bemerkung: vide Unten. — Soctrinalfpftem <5 besjenigen mag über
füttern undurchstrichen: üon ©inen ©egenftänbe (v.a ©inenobjectej -5-- rer
— gleicp s. Z. 26 gegeben 6 aber unb bocp aber 27 gebaept erst: üorge|tellt
29 ober doppelt durch al. Von hier an linker Rand.
396 Opus postumum

formen 5. 23. organifirte Körper bon benen nur bie Krfaßrung bemeifert
fan baß folcße egtftiren fönenfinb affo bfoö^been. 35en erfterenrnüffen
empirifcfie 23orfteffungen gum ©runbe gefegt merben.
Kmpirifcße fßrincipien ber 2Jtögficf)feit ber Krfaßrung finb bie bie
Sine afficirenbe Kräfte felbft in [0 fern man bie Kmpfinbungen beö 0
afficirtmerbenö in empirifcße 2fnfd)auungen aufföft. — ^ngießung 2fb=
ftoßung unb bereu Specieö £ffäcpen// ober burcßbringenbe ber Cüan-
titat, Qbafit., 9?ef. u. SJtobaf. nacf) ben Kategorien
Sßeft bie burcf) attraction u. repuffion (gufamen oßillation) be=
mirfte Krfcßütterung auf einen enbficf) erfofgenben Stiffftanb ßinmiefc 10
fo müßte ba§ <pinberni§ ber affmälid) fcßminbenben 23emegung felbft
eine befonbere aber in entgegengefeßter gftidjtung bemegenbe Sraft feßn
mefcßeö ein SBieberfprucf). Söfo ift ba§ Slüantum ber Bemegung irner
bafferbe.
£>ie Sfffectibifität beö Subjectö afö ©rfdjeinung ift mit ber Qn- 15
citabifität ber correfponbirenben bemegenben Kräfte afö Korrelat in ber
©arnefjmung öerbunben b. i. bie Krfcßeinungen merben aufgefaßt
burcf) bie Spontaneität beö fitfj afficirenben Subjectö in ber Sarfteffung
nacf) ©efeßen a priori

X. Convolut, XVIII. Bogen, 1. Seite. 20

1.
2Ba§ ift fppfif
Sie ift baö Seßrfßftem (systema doctrinale) ber Krfentniö ber
Sinnenobjecte unb ifjreö Inbegriffs (complexus) in ber Krfaßrung 25
^iefeö Sßftem ift bfoS fubjectiö — ein ©ebanfenfpftem — me(d)ern ob-
jectio ein ütaturfpftem correfponbirenb üorgeftefft mirb (systema natu¬
rale — vel systema naturae), ein Inbegriff (complexus) ber Krfcßei-
nungen toefdje fpntßetifd) ttacfi einem 9ßrincip a priori öerbunben ba§
Aggregat empirifcßer SBorfteffungcn mit 23emuftfet)u (b. i. affcr mög-«0

ö Sine ö bewegen 6 2lnäief)ung da 7 Specieg Kr.: SpecieS: burcf)*

brmgenbe ergänze: traft 8 Bricht ab? Fortsetzung etwa 10 Zeilen tiefer.
12 befonbere <5 b betoegenben 15 Linker Band, untere Ecke, feinere Schrift.
18 fid) g.Z. 20 Am oberen Bande von fremder Hand (Blei): 10. Conv. Bog.
X\ III XVIII, 1 26 Der zweite Gedankenstrich g. Z. am Bande. 28 systema
g. Z. am Bande. Kommapunkt. conplexus 30 b. i. 6 bet
 X. Conv., XVII. (Halb) Bogen, 2. Seite und XVIII. Bogen, 1. Seite. 397

tidien gur (Sinpeit ber ßrfaprung berbunbener 29arnepmungen) in bem

begriff eineg ©pftemg empirifcper 2$orftettungen gut füiogticpfeit ber
(Srfaprung enthalten.
$er Übergang bon ben metapppf. ^ßrincipien ber 9729. gur
5 ®te empirifcpe SBorftettungen mit 23emuftfepu (bie 29arnepmungen)
finb bag 9)7ateriate ber (Srfaprung unb bag Aggregat berfetben i[t frag-
mentarifd)
(ürfaprung ift nämtid) nid)t eine Hofe 2tnpöufung (2lggregation)
ber 29arnepmungen atö emfjirifc£)er 2^or[te«ungen tpeitmeife (spar-
iosim) fonbern biefer atg in einem «Begriff gufamen (coniunctim) ge*
nomener 29arnepmungen.-97un ift ^Sppfif miffenfcpaftticpe 6r=
faprunggtepre bon ben bemegenben Kräften unb einerfeitg finb 29ar=
nepmungen (atg empirifd)e unb burd) äußeren (Sinftug gemirfte 23or*
ftettungen) in einem ©angen beg ©pftemg berbunben; (Srfaprung aber
io fetbft, ber §orm beg $enfeng nacp, ein ©pftem beg 9Jiannigfattigen
ber empirifdien 9tnfd)auung

29a» gehört notbmenbig

gur
ßg ift befrembenb: eg fcpeint fo gar unmögtid) bie bemegeube
20 ilxäfte ber 9)taterie (bie mirtenbe Urfadie ber 29atnepmungen atg empi¬

rifcper 2>orftettungen bie bag ©ubject pabeu mag) a priori b. i. unab*

pängig bon ber ßrfaprung barlegen gn motten unb _bennocp ift biefeg
für bie fßppftf ein uotpraenbigeg erforbernig. — ®en btog empirifcpen
Urfprungg ein Aggregat bon 29arnepmungen unb bereingetter 907obi*
25 ficationcn ber ©ine pängcn fie burd) nid)tg gufamen, um miebiet ober
mic meuig ber ipnen correfponbirenbcn ©innengegenftänbe gegeben

1 oerbunbener v. a. ücrbunbenen 396, 30-1 aller — üetbunbener g. Z. am

Rande, in <5 einem Spftem 4 Der Aa. Bricht ab. 6-7 fragmentarifcp Az
S Slnpäufung g.Z. am Rande. 10 in erst: burd) einem doppelt durch
al (dus erstemal verwischt). 93egriff b.^jx priori fpntpetifd) in 53erfnüpfung
gufamen g.Z. am Rande. 10-11 genomener erst: gebauter 13 unb —
gemirfte g.Z. am Rande. 15 nad), felbft ein 16 Erste Fassung: empitifdfer
zweite Fassung: ber empitifd)en 20-21 al§ — SSorftellungen g. Z. 21 a priori
d bariufteilen 23 Den ö märe fie blo§ g. Z. _24 2Barnepmungen <5 bie bloje
darüber b al§ b al§ — bereinjelter g. Z. 25 ©ine 6: finb fo mitpin blo§ gufalltg
gut erfaprung gepörig um g. Z. 26 menig b berfelben gegeben b finb
 398 Opus postumum

fepn mögen bereu 2Barnef)mung jurn ©an§en ber ßirfafjrung gehört.

fSen man mag biefe Kräfte audj in ©inem gemiffen 23erf)attnig 3. 33.
ber 9?id)tung in 2tn;$ief)ung unb 2tbftof3ung einttjeiten [0 finb biefe
mieberum fo bieten Ünterabttjeitungen nad) Gegriffen a priori unter*
morfen baff ein btofjer ©mpirigm barnadj für ben Übergang §ur ^ßb)t)fif 5

unb bie SDoctrin berfetben unmögtid) fepn mürbe — biefer mirb mög*
tief) burd) ben ^Begriff ber (Erfahrung atg eineg ©pftemg ber fubfectiö
bemegenben Kräfte ber Materie mo ba§ (Smpirifcpe

1) mag ift fßppfif

2.) mag gehört §ur fßtjpfif, b. i. mag ift Speit bom ©an§en ber io

mm
3) mag ift ber Übergang bon ben met. 21. @r. §ur ffßppf.
4) mag gehört §um Übergänge.
Sie 2lutonomie ber bemegenben Kräfte ber Materie bon SBarnep*
mungen atg ipren empirifcpen 33eftimungsgrünben bie bas Subject 15
afficiren §ur dRögticpfeit ber Grrfaprung als fßertnüpfung §u einem
©pftem ber (ürrfaprung. Ser 23egriff bon organifirten Körpern gehört
§um gortfcpreiten im ©pftem ber SBarnepmungen be§ ©ubjectg bag
fiep fetbft afficirt. Saper fßppfif atg Zoonomie u. ÜJiat. ©efcp. atg
Zoologie. 20

Sag beffen ftftogticpfeit men eg nicpt burd) (Jrfaprung bemiefen märe

burd) begriffe a priori nid)t mit ©icperpeit ertant merben mürbe e. g.
Organigm gehört gur fßppfü.
^ßppfif alg Seprfpftem ber bemegenben Grafte ber Materie ift a priori
gegeben. 25

^ßppfif ift ein Soctrinat ©pftem empirifcper (Srfentnig (nid)t ein

empirifcpeg ©pftem ben ber 23egriff bon einem fotcpen enthält einen
SBieberfprucp) ©ie ift atfo (Jrfaprunggmiffenfcpaft unb t)at gmepcrtep
Objecte: 1) mag überhaupt ©egenftanb ber Erfahrung ift 2.) beffen
3Jlögtic£)feit fetbft nidjt anberg alg burd) (Srfaprung erfenbar ift, mobon 30

1 gehört, v. a. geböten. 2 ©rtem v. a. einem 3 ?lbftof;ung v. a. ab*

ftofeung biefe v. a. mie 5 baff ä biefe 6 biefeä statt : biefer 7 fubfectiö
verstümmelt. 8 ©mpirifcpe abgekürzt. 6-8 unmögtid) — (SrnpirifcEje g. Z„ durch
Zeichen verbunden. 9 Rechter Rand, unteres Drittel, dicke schwarze Schrift. 14 Über
dem Vorigen, durch Zeichen verbunden. 17 Von ®er an über dem Vorigen, durch
Zeichen verbunden. 21 Rechter Rand, weiter unten. 2ttoglid)feit 6 nicpt.
burd) Sigel. 25 Links abgewinkelt. 26 Unterer Rand. Soctrinat g.Z.
 X. Conv., XVIII. Bogen, 1. und 2. Seite. 399

alfo bie SBirflicpfeit öor ber Mögticpfeit notptoenbig bort>erget)t bie alfo
nict)t a priori erfant metben fan. f£>ergleicpen finb Körper beten $otm
in bet $8etbinbung iprer Streite nut als butcp ©nbutfacpen (causae
finales) mithin butcp einen Sßerftanb füt unS etflötlid) ift. 2llfo tope
5 Materie unb organifcpe Körper finb bie ©egenftänbe bet Sßppfif. —

®ie betoegeube Kräfte bet Materie finb atfo enttoeber tecpnifcp obet
bloS mecpanifcp bemegenb. — $ie leptete finb 1) pppfifcp//med)anifcp
unb fepen bie bpnamifcpe Möglicpfeit als Mafcpinen üorauS. f£>ie
ffßppfif otganifcpet Körper ift bie bet belebten Materie enttnebet (nege*
io tatin ober animalifcp) belebt b.i. enttnebet bloS butd) bie Serbin*
bung nietet ©ubftangen jufainen obet butd) eine abfolnte ©inpeit —
befeelt.

$et fßppfif ftept entgegen Metapppfif £ppopppfif unb

•ppperpppfif toeld)e fiepten beS SBapneS finb nicpt beS blofjen ©cpehtS
i5 beit bet fan gegrünbet fepn fonbetn bet £äufcpung ©cpein füt Söirflicp-
feit gu palten
1) 2luf bloS reine SSernunftptincipien 2) auf bloS empi*
tifcpe. 3) tranfcenbent

X. Convolut, XVIII. Bogen, 2. Seite.

20 SDie etfte grage ift ob bet ©mpiriSm bet betnegenben Sttäfte
bet Materie ein fßrincip ipter SSetbinbung als 2lggtegatS_ ber 2Bar=
nepmungen fep obet ob oielmept bet fRatioualiSm bet gufamenftimung
beS Mannigfaltigen empirifd)er fßorfteltungen gut Möglicpfeit bet ©t=
faptung übetpaupt ben Anfang tnacpe unb ein formales ^ßrincip bet
25 ^ufatnenftellung bet betoegenben Kräfte bet Materie gu einem ©pftem
baS nicpt empitifcp ift (ben ein folcpeS märe ein Söiebetfprud) mit fiep
felbft) a priori gum ©tunbe liegen müffe in meldpem bie empitifepe

1 bie doppelt durch al, 8 fötöglidpfeit von hier an über dem. Vorigen. notp*
menbig d oorpergept erfan 3 nut d butd) burep <5 fitoeefurfadpen ^ 6 ber
doppelt durch al. 7 mecpanifcp da 8 ÜÜJtöglicpfeit 9Jt. v. a. nt \ on ®ie
an über dem Vorigen. 11 gufamen d (glei 13 Rechter Rand untere Ecke; die
beiden Absätze durch Zeichen aufeinander bezogen. 3J? e t a p p p f i f <7. £. 15 fonbetn
bet 8 SLäufdp 17 Stuf v. a. au3 19 Am oberen Rande in Blei von fremder Hand:
XVIII, 2 21 ein 8 ißrincip bet formateg ißrincip d a priori SBetbinbung
8 alg ßrfdpeinung 21-22 al§ — XBatnepmungen s. Z. 22 bietmept erst: um*
geleprt 23 empitifepet SSorftettungen s. Z. 24 überpaupt s.Z. madpe d
beten 27 liegen doppelt.
400 Opus postumum

Sßorftellungen alä Sßarnepmungen (empirifcpe 23orftellungen mit 33e»

muftfepn) gu einem ©pftem für bie Grfaprung, nicht auö berfelöen
gufamen georbnet merben fönen.
tftun ift ©rfaprung ein ©pftem &er Söarnepmungen unb fßppfif
ein boctrinaleö (St)ftem berfetben. &§ ift atfo moglicp ja e§ ift notp» 5
menbig and) opne in ben formalen (Smpiri§m gu oerfatten a priori
empirifcpe SSorftellungen in einem ©pftem (baö nirfjt empirifcp ift) auf»
guftellen unb ma§ ba§ (Slementarfpftem ber bemegenben Strafte ber
Materie betrifft in bie fßppfif übergufcpreiten melcpeS öorper befremb»
lief) mar ja unmöglich gu fein fepien. m
®en biefe empirifcpe ißorftellungen finb fetbft nur (Srfdjeinungen
(formen ber 9Infcpauung in fo fern ba§ ©uhject öon bent (Pegenftaub
b. i. ber bemegenben Straft afficirt mirb unb
SBarnepmungen finb SBirfungen ber bemegenben Strafte Der «Materie
gur_©rregung ber empirifepen SSorftellung mit «öemuftfepn moburd) bie 15
©ine afficirt merben. — Sßie ift e§ nun möglich ^13 ©nbject biefen
Qrinflug auf baffetbe bie (Srfcpeinung anticipire unb a priori nacf) einem
fpntpetifcpen «ßrincip über bie SBarnepmung pinauö gepe burcf) 9tggre=
gation ber empirifepen ißorfteltungen melcpeö boep gefepepen muff men
ein Übergang gur «ßppfif gefepepen fott? 2<t
fßppfif ift @rfaprung3lepre öon bem ©pftent ber bemegenben Strafte
ber Materie niept au§ ber ©rfaprung ben ma§ biefe fep unb mie unb
moburep fie moglicp fep mup allererft geteprt merben, mefepe nidpt
tpeilmeife (sparsim) einanber aggregirt fonbern öon ber $bce bc§
©angen b. i. naep einem «ßrincip iprer SBerbinbung (coniunctim) a priori 2;.
empirifepe SSorftellungen öerfnüpft entpätt unb man fan nidpt öon SSar*
nepmungen unmittelbar gut (grfaprung fonbern muff öorper öon ber
formalen (Sinpeit be§ ©anpen ber SKöglidpIeit ber ©rfaprung als einem
ißrincip anpebenb gu bent «Mannigfaltigen ber in ipr entpaltenben Sßar»
nepmungen b. i. gu bem Aggregat empirifeper 93orftellungen melcpe aly 30

4 ein d boctrinale» 5-6 ja— notpmenbig s.Z. 9 betrifft <5 tue 9-

10 befremblidp S ja 12 formen erst: formale 13 Bricht ab. 14 Verän-
derte Schrift. 15 gut? gut v.a. 3u? empirifepen SBorftellung erst: Sitten*
borftellnng bie v.u. ber 16 baff Ö mit 17 baffetbe ö anticipi anticipive
ö melcpeS bod) gefepepen einem Ö «ßr 18-19 Slggregation verstümmelt.
19 Sßorftellungen v.a. Sßorfteltung 22-23 ber Materie — merben s.Z.. Komma¬
punkt. 23 moburd) Sigel. 24 SEpeilmeife ö bon 25 Omnien d biefee-
■ptincip ö unter 26 SDorftettungen ö als 27 unmittelbar g.Z. "borper g.Z.
28 formalen g. Z. Oanpen ö ber (Stfapr bief 28-29 als — anpebenb g. Z.
30 b. i. g. Z. 30-407, 1 al§ bem SCRateriale erst: als Stoff
 X. Conv., XVIII. Bogen, 2. Seite. 401

bem Materiale gut (Erfahrung gehören gurüdfcf)reiten unb beg EtRanig»

faltigen ber (Erfd)einungen b. i. ber Sßarnetjmungen baburd) bag ©ÜB
ject afficirt mirb in einem ©pftem gur 9ttöglid)feit ber (Erfahrung aB
(Einheit ber 3ufa^teTlfefeun9 na(^ einem Eßrincip gu orbnen unb bie
6 (Erfahrung mobott gu machen melche fuhfectiüe (Einheit (complexus)
ber SBarnehmungen ift unb a priori ber (Erfahrung gum ©runbe liegt
in metcher unb für meld)e (nicht aug ber (Erfahrung fouberu für mög*
tiefje (Erfahrung) bag SRanigfaltige (Empirifdfe ber ©inenobjecte moburd)
ber ©egenftanb gegeben mirb attererft in einem föemuftfepn nid)t blog
io aB 91ggregrat fonbern gu einem ©hftem berbunben ben Übergang gur
fßhhftf augmad)t.

3HIe§ gehört gur fßhhfi* roa§ ni'djt anber§ at^ aüein öurd:) ©rfaI)run9
einen realen ^Begriff abgiebt g. 33. ein organifdfer Körper beffen 3Rog*
tichfeit mir nicht benfen fönten men nicht bie (Erfahrung begleichen
io an bie §anb gäbe. — 21ber bon einem folgen Object bie (Erfahrung
gu machen fept einen 33erftanb boraug melcher a priori ein ^rincip ber
3ufamenfe|ung ber bemegenben SSräfte ber Materie bie felbft auf bag
SBarnehmunggbermögen (Einfluß hoben enthält (ben ob fo etmag aB
organifcher St'örper mag nur burd) 33egief)ung auf Qmede gebacht merben
20 fan möglich feg ober nicht lägt fid) a priori augmadfen). 21ber auch
bie Objecte ber empirifd)eu 3k>rftellung bie ben ©in afficiren mie unb
nad) meld)en fßrincipien fönen fie claffificirt merben
1) 3)er Inbegriff ber ©egenftanbe ber ©ine in ber (empirifdfen)
31nfd)auung a priori b. i. ber (Erfd)eiuung meldfe a priori gegeben ift
?ä unb bag ©ubject fid) felbft afö Object in ber Bufamenfepung bcB 9Ranig=
faltigen erfcheint: cogitabile. 2) in ber 3ufamenfe|ung beg äRanig*
faltigen.
ßmcperlet) (Elemente 1.) bie nid)t auberg aB burch (Erfahrung,
2) bie a priori für bie (Erfahrung unb gum 33ef)uf ihrer 9Jloglid)feit

30 fönen erfant merben. ©ich [olbft afficircub äufjerlid) afficirt.

I gehören v.a. gefjörenbe unb ö: eine (Erfahrung oon bem ©hftem

1-2 SDtanigfaltigen «5: maS ju ihr gehört ju madjen R. ändert in: um bae; SKannig«
faltige 2 (Erfd)einungen ä baburd) bas> 4 iprincip 8 (5 . bie v. a. eine 5 (Einheit
ö ber 12 Linker Rand oben, gleiche Schrift wie zweite Hälfte des Haupttextes.
15 non v.a.? bie v.a. eine? 19 Üörper 6 ift 20 Lies: a priori nicht au§=
machen? 24 a prior 25 Gubfect ö fie oh Lies: ba§ toubfect ba§? 26 er»
fdjeint: ö dabile2) 26-27 R.: ßufamenfe&uttfl ber SSorfteltungen 28 Linker Rand,
letztes Drittel, andere Handschrift. (Erfahrung Kommapunkt. 29 a pnori 8 tonen
Sant’« @d)tiften. Opus postumum II. 26
402 Opus postumum

Materie alö bemeglidfe Subftang überhaupt — ober au d) älö eine

befonbere öon gemiffer Sbalität (bafjer nicf)t bon Materien bie 9?ebe
fepn faü fonbern nur bon ber Materie, bie alfo alö allermartö gleich*
förmig gebacpt mirb).
ÜUtaterie alö (Stoff (Basis virium moventium) ift bie qbalitatibe 5

Einheit ber beroegenben Straft nid£)t alö auö biet heterogenen gufamen*
gefegt aber bod) alö befonbereö Element (atomistica qvalitativa) gur
Materie gu gehören unb ift bom medium deferens gu unterfcheiben bie
Stoffe fönen heterogen fepn, 9Jtaterie aber (bie irner nur (Sine ift)
ift homogen 10

ÜDtan fan ebenfo toenig bon Materien (in plurali) alö bon Erfahrungen
fprecpen bepbe finb e§ nur in singulari
2lber mot)t bon Stoffen beren biet berfct)iebene fepn fönen meit
fie bie iöafiö ber gegebenen Materie alö bemegenber Straft auömacpen

X.Convolut, XVIII. Bogen, 3. Seite. 15

3ur ißhb)if gehören nun gmeperlep Shfteme. $aö erfte ift ber
Inbegriff beö fdtanigfaltigen ber entpirifcffen Slnfcpauung in fo fern ein
Shftem berfetben alö ©egenfianb möglicher Erfahrung eingefehen
merben fan, baö gmepte märe baöfenige maö obgleich feine äftoglicpfcit
atö ein folcpeö auch blöd problematifd) (burch bie Vernunft, opne $8ep= 20
fpiel ber Erfahrung) nicht bcmeiöfähig ift gugleid) bie $8efd)affenheit ent*
hält bah e§ _ol)ne ihr irgettb eine Erfahrung untergulegen nid)t at§ mög*
lief) angenomen merben fan mithin nidjt gegeben (dari) bod) aber
ohne Söieberfprucf) gebacht merben (intelligi) fan; bcrgleidien finb
1) bem formale nad) bie organifd)e Storp er beren 9Bglid)feit ohne 2.-,
Don ihnen Erfahrung gu hoben nid)t angenomen merben fan; 2) ilJtaterie
bie für fid) gar nicht förperbilbenb fepn fan ob fie gteid) gu aller Gilbung

1 Engere, dickere Handschrift. überhaupt g.Z. 2 Düalität 6 als

5 Hinter: Basis Schluß klammer angesetzt; Fortsetzung in feinerer Schrift und dunklerer
Tinte. qbalitatibe v.a.? G ald biet (mit H.). 8 unterfdjeiben Fortsetzung,
in veränderter Schrift, über dem Vorigen, durch Zeichen verbunden. 11 Über dem
Vorigen, durch Zeichen verbunden. 13 Stoffen ö »ueldje 15 Am oberen
Hunde von fremder Hand mit Blei: XVII1, 3. 27 17 Inbegriff durch Abtrennung
fehlt letzte Silbe. fern ö e3 18 aI3 ö für bie eingefehen <) toi be (Y)
19 Kommapunkt. jtuepte ö b obgleid) erst: tuen 20 ein g. Z. and) ö:
nicht eingefehen toirb bod) blo§ g. Z. ' problematifd) ö ift Vernunft, <5 and)
20-21 93etjfpiel ö au§ 21 bemeiäfäf)ig erst: etfettbar 22 bafj ohne iljr lies :
it)m? (sc. Softem;. 23 merben tan g. Z., vor: mithin ö-Anfangsklmmner.
26 nicht angenomen merben fan erst: nidjt ftattpaft ift 27 für —gar s.Z.
 X. Conv., XVIII. Bogen, 2. und 3. Seite. 403

ber Körper notf)menbig (eg feg mittelbar ober unmittelbar) rnitmirtenb

gebad)t merben muff meit fie p tiefem $8et)uf alg attöerbreitet unb all*
burcpbringenb jc mithin alg (Slementarftoff angefepen merben muff
ber eben barum fein pppotpetifcper (pm ©rflären ber «Phänomene
s ber Erfahrung gebid)teter) fonbern pm eiementarfpftem ber Materie
gepörenber Stoff alg fßrincip ber Erregung ber bon feinem Beit-
anfange p batirenbe unb auf fein (Snbe ober eine Sflmapme berfelben
pinmeifenbe Stoff ber bie bemegenbe Iräfte ber Materie inggefamt
begreift unb bet) bem eben fo menig Oou Materien (in plurali) fonbern
io nur Oou ©iner SJtaterie (in singulari) alg oou (Srfaprungen bie
«Rebe fepn fan melier Xitel aug «migüerftanb (Barnepmungen ber auf
bie Sinne beg Subjectg ineren ©influö augübenben bemegenben Strafte
für ©rfaprung) ein Aggregat für ein Spftem — sparsim fragmentarifcp
für coniunctim — p nehmen ein empirifcpeg Stiftern alg melcpeg an
13 fiep mieberfprecpenb ift mit einem Softem empirifcper SSorftellungen

bergteidjen (Srfaprung ift p bermecpfeln.

man mill miffen mic eg möglid) fep ein empirifcpeg ©rfentnig
a priori pm «ßrincip ber ©rfaprung unb ber 9Rogtid)feit berfelben b. i.
tag Subfectiüe bie ftorm in melcper tag Cbject erfd)eiut inbcm eg üom
20 Sinenobfect afficirt mirb alg Barnepmung pm ©egenftanbe ber @r-
faprung melcpe ein ^riucip ber «Berbinbung (synthesis) ber Barnep»
mungen fofglid) a priori gegeben fepn muh p madien mit anbern
Borten mie eine fßppfif alg Shftcm ber Barnepmungen unb magjurn
Söefjuf berfelben gebaut mirb alg gegeben angenomen merben föne.
25 «Run ift (Srfaprung nicht blog ßrfentnig eineg 21ggregatg empirifcper
SSorftcllungen fonbern eineg Spftemg berfelben unb bon ber $orm beg
letzteren folglich ber Spntpefig beg «JRanigfaltigen beffclben in einem
«Begriffe a priori muff ber Sßerftanb auggel)en um aug bem empirifdjen
SRanigfaltigen ein Shftcm folglich tag fragmentarifcpe Aggregat
30 ber Barnef)mungen pr fubjcctioen (Einheit ber Erfahrung p machen

2 fie 6 alloerbreitet unb als g.Z. unb ö (g.Z.) als 3 mithin

(Stementarftoff g.Z. 6 Erregung ber <5: bemegenben Strafte berfelben beS
7 eine g.Z. 8 pinmeifenbe erst: einpfcpränfenbe Stoff ber ber ö all ber
1) begreifft bet) bem eS eben 10 (Silier v.a. einer erst: ber als eS (s.Z.) bon
11 SBarnefjmungcu ö auS ber <5 burd) bemegenbe Strafte auf rn Klammern.
12 bie Sinne g.Z. beS v. a. baS iiteren g.Z. 13 Erfahrung) (5 p nehmen (
16 p oermedifeln lies: bermedjfelt? 17 Etwas veränderte Schrift, davor das
Zeichen• 19 Subjectiü statt: gubjectioe Object ö (g.Z.): bem Sine in ber
SBarnebmung 22 a priori <5 nachts gegeben fenn muff erst: gegeben ift
23 pm v. a. p 27 beffclben ö (g. Z.) in 27-28 in einem SSegrtffe g. Z.
29 p einem statt: ein (Ct.). 30 pr <5 Einheit
26*
404 Opus postumum

fffolgtidj ift e§ ntögüd) ja nocf) mefjr ift e§ nottjmenbig üon bem ©mpi®
rtfdEjen ber Söarnetjmungen §u bem ma§ nidjt empirifdj ift §u einem
(Stiftern ber Sßarttefjntung gufotge ber ©intjeit ber ©rfatjrung über §u
fdjreiten nnb a priori bie bemegenbe Ä'räfte atl> mirfenbe Urfacben ber
SBarnetjmungen nac£) einem fßrincip aufguftetten unb ein§uttjeiten mo® 5
bon e§ für fdjmierig ja fo gar unmögtidj gehalten mürbe bafj e§ a priori
gefdjetjen föne mie e§ beit audj nottjmenbig ift bafj e§ in bem ©tementar®
ftjfiem biefer Kräfte gum fBefjuf ber fßtjtjfif §u ber ber Uberfcbritt ge®
fdjetjen mu|

®ie erfte $rage ber fßfjpfif ift ma§ finb ba3 für bemegenbe Kräfte 10
ber SJtaterie metdje fubjectiö bie SSarnefjmungen amünadjen bie §ur
fütöglidjfeit ber ©rfatjrung gehören? ©ie finb bie 2tctu3 ber Autonomie
moburd) ba§ ©ubject fid) fetbft afficirt in ber empirifd)en Slnfcfjauung
unb ber gufainenfetjung ber ^änomene ber Söarnefjmung feiner eigenen
^anbtung gemä§ einer ffform bie a priori atfo nidjt burd) ©rfatjrung 15
fonbern für fte §um föefjuf berfetben üon ^tjm gegeben ift.
©in Aggregat empirifdjer Sßorftettungen (fragmentarifcfj öerbunben)
tjat nodj nidfjt bie f^orm bie a priori §ur ÜDtögtictjfeit ber ©rfatjrung nottj®
menbig ift beit tjiept mirb erforbert bafj ba<§ SJianigfattige ber beme®
genben Kräfte im ©ubject ber ißorftettungen frjftematifdj metdjeS nur 20
a priori möglid) ift öerbunben fet). ®ie ©egenftänbe empi®
rifdjer fßorftettungen finb bie bas> ©ubject bemegenbe Kräfte unb finb
(mit fBemuftfepn öerbunben) SBarnetjmungen. Stber nur bie in einem
©Aftern öerbuttbene SBarnefjmungen ttad) einem fprincip a priori
machen bie ©rfatjrung au§ metdje fetbft nidjt gegeben fonbern gemadjt 25
mirb unb nur ©ine ift in metcfje bie entpirifdje SSorftettungen nadj bem
fßrincip tjinein gelegt
SJJan tan aber (ber Sßerftanb nämtidj) nidjt öon ben bemegenben
Kräften ber SOfaterie meldje ba§ fDtateriate ber fßtjtjfif auöntadjen an®
fangen uttb bttrdj gufameufepung (fpnttjetifdj) gu ben ©egenftanben ber 30
1-2 gmpirifdjen v. a. empirifdjen 2 nidjt d empifjt 4 a priori 6 bem
8 Von Äröfte an rechter Rand unten. 9 Hinter tnufj noch einmal: nottjmenbig
ift (Ct.). Lies: Übecfdjritt erfolgt, gefdjetjen muf. 10 Rechter Rand, letztes Drittel.
ift ö ift 12 Stmtonomie 13 afficirt <5 unb 14 gufamenfe^ung d nadj
14-15 feiner — tpanbtung bei R. in Klammern; im Text hinter ipanbtung noch ein¬
mal: fid) fetbft afficirt 17 Über dem Vorigen, durch Zeichen verbunden. Schlu߬
klammer fehlt. 18 a priori d nottj pr? in ber?? 21 möglidj ift dahinter
noch einmal: ftjftematifdj Von 3>ie an über dem Vorigen, durch Zeichen verbunden.
27 Bricht ab. Das Folgende darüber, durch Zeichen verbunden.
 X. Conv., XVIII. Bogen, 3. und 4. Seite. 405

(Erfahrung fortffreiten beit baS mürbe fo üiel fagen als ein empirifcf)
errichtetes ©Aftern begrünben melcheS ein SBieberfprud) ift: fonbern
man mufe bon bem formalen beS ©pftemS auSgehen unb barnad) bie
betuegenbe Kräfte burd) (Elaffeneintpeilung a priori nad) ^Begriffen
5 für bie (Erfahrung (meld)e an fid) ein ©pftem bon Gegriffen ift) er»

richten in meld)em empirifdie SSorftellungen burd) (Erregbarteit biefer

Strafte rniSb er fiept b. i. nicht SSarnepmungen mit einem ©pftem ber
SBarnepmungen b. i. ber Erfahrung öermecpfelt
®ie üttöglicpfeit ber Erfahrung beruht 1. auf ben empirifcpen ©innen»
io borftettungen meld)e mieberum auf bemegenben Straften beruhen 2 auf
bem ifßrincip ber fputpetifdien Einheit a priori ber SSarnepmungen als
einem ©bftem biefer bemegenben Strafte

X. Convolut, XVIII. Bogen, 4. Seite.

üßid)t barin baff baS ©ubfect bom Object empirifcp (per recepti-
15 vitatem) afficirt mirb fonbern baff eS fid] felbft (per spontaneitatem)

afficirt beftetjt bie üötöglicpfeit beS Überganges bon ben metapp. 3t. ©r.
ber 9§ur fßphfif. ®ie fßhhfif muff Object felbft machen nad)
einem Sürincip ber 9J?ögIid)feit ber Erfahrung als einem ©pftem ber
'SBarnepmungen ba fie nicht theitmeife (sparsim) fonbern bie (Erfcpei*
20 nungen bereiuigenb (coniunctim) für biefctbe nicht burd) biefelbe (bie

(Erfahrung) biScurfiüe Slllgemeinpeit beS Aggregats ber äöarnepmungen

in bie intuitibe bermanbelt ba baS ©ubject ihm felbft ein ©egenftanb
ber empirifcpen 2tnfcpauung b. i. (Erfcpetnung ift ben attein als eine
fotcpe fan eS a priori ben formalen SBebingurtgen ber 9Höglidpfeit
25 ber (Erfahrung gentäS §um SBepuf ber Sßppfif unS) kiefe f^f* ^rct SJtög»
tid)!eit nad) als SBiffenfchaft aufgeführt merben. — ®en Erfahrung
fan nicht gegeben fonbern muh gemacht merben unb baS Sßrincip
ber (Einheit berfetben im ©ubject madjt eS möglich baff aud) empirifepe
$>ata als ©toffe moburch baS ©ubject fid) felbft afficirt in baS ©pfteni

3 barnad) Fortsetzung über dem Vorigen, durch Zeichen verbunden. 5 ©Aftern

<5 ift 6 metdjem ö nad) ber ergänze: ber SBerftanb? erttpirifeper? 7 nicht
zu streichen? I) Über dem Vorigen, durch Zeichen verbunden. 12 In der unteren
Ecke des rechten Bandes folgende persönliche Notiz (6): Stuf H. Nicolov. lfte Bähung
ad rationein beä honorars ber Stntpropol. 60 ft. in ber Spntfte be3 Febr. 13 Oben
von fremder Hand (Blei): XVIII, 4 14 barin 14-15 (per receptivitatem) g.Z.
II) fonbern 6 Her 23 ben <5 bief al3 e 24 Hinter e$ noch einmal: allein
a priori ä gegeben ben formalen v. a. ber gorm 25 fßphfif ergänze: bienen,?
26 StMffenfdjaft ö bargeft
406 Opus postumuni

bcr Gtfaptung eintreten unb bemegenbe Strafte im ÜRaturfpftem auf*

gegärt u. ctaffificirt merben fönen
SJtan muff üom Spftem beS gmpirifcpen (ber Sßppfif) gu ben 2ßat*
nepmungeu metd)e btc bemegenbe Strafte ber PJtaterie in ber ©tfaprung
enthalten unb biefer iprett Functionen in SÜtnfepung ber S3eftiinung ber 5
Sinnenobjecte b. i. bem ^ßrincip ber SJtogticpfeit ber ©tfaptung anpeben
um biefe Streifte fetbft at§ Stoffe in einer (Sintpeitung a priori bartegen
gu fönen.
(Srfaprung entfpringt nicf)t in cottectioer Sdttgemeinpeit auS 2Bat*
nepmungen fonbern in biftributioer mirb fie gemacht atS fpntpetifcpe 10
(Jinpcit beS empirifepen äftanigfattigen ber Sßarnepmungen butep bie
baS Subfect afficirenbe bemegenbe Strafte gum S3ef)uf ber (Jrfaprung
als einem Stiftern biefer ben Sin afficirenben Strafte b. i. für bie Sßppfif
melcpeS Spftem niept empirifd) ift (ben baS märe ein Söieberfptucp mit
fid) fetbft), fonbern gu einem complexus ber empirifepen 93eftimung nad) 15
einem Sßtincip fortfdfreitenb ift.
2)afj mir unS a priori in einem Spftem empirifeper SJtorfteltungen
metdjeS atfo fetbft niept empirifcb ift bemuft finb in metdpem bie be*
megenbe Strafte ber ÜDtaterie bie Functionen beS Q'ortfcitfreiteng gur
sIRögticpfeit ber Srfaprung ausüben mctd)e bie Form ber SpntpefiS ber 20
SBarnepmungen (bie Dmatitat Göantitat, Pietät. u. üDiobalitat) ber 93e*
giepung biefer Strafte auf ba§ Subfect unb baburep atS ©rfcpeinungen
beS SbjectS in ber .ßufainenfetmng beS PJiateriaten ber (Srfaprung ent*
patten unb eine Sßppfif a priori begrünben. Sic (Srfaptung mirb niept
empirifcp gegeben fonbern obfectio gum Subfect gemaept. 9iid)t burd) 25
Srfapruug fonbern gum Söepuf ber SDiögticpfeit berfetben unb ber SBar*
nepmung unb bem Spftem ber SGSarncpntungen bcr Sßppfif.
$ur SJSppfif merben aber aud) (Pebanfenmefcn (entia rationis) atS
probtematifcp für bie Gintpeitung mögtidper bemegenber Strafte ber
PJtaterie gegäptt merben müffen bie nämtiep als fo befepaffen gebaept»0
merben bafj fie nidpt aitberS als burep Grfaprung benfbar finb. Ser*
gteiepen finb orgattifd)e Störper beten ein jeber Speit um bcS anberen
Söitten ba ift unb berett (Spifteng nur in einem Spftem ber Qmcde
(metd)cS eine imateriette ltrfacCje paben muff) gebadit merben fafi mo*

3 Feinere Schrift. 5 enthalten <5 itbergefjeu 9 in g. Z. 10 fpu*

ttjetifdje v. a. )tjntpeti)cf)eö 15 Kommapunkt. bcr i>. n. be§ 17 uu3 g. Z. in
g. Z. 20 Form ber Spntpeftö erst: äJtobatität 25 junt lies: uomP burd] v. n. and
28 5 Zeilen tiefer. 20 für bie erst: in ber müglidjer erst: ber 31 burd)
Ö (g.Z.): in ber
 X. Conv., XVIII. Bogen, 4. Seite. 407

Don bie SBarnefjmurtg beg SMenfdien an feinen eigenen Organen bag

33et)fpiet abgiebt. (^arwing Zoonomia, Cullen, Brown metd)e *atS
^ßhüfifer (<5tabt//®reiSpf)ftfifer) betitelt werben, wiewohl fie nur ©inen
gweig ber 5ßt)t)f: bearbeiten.) Mutt ift bag mittelbar auf bie Sine mir*
ö fenbe in ber empirifchen 2tnfd)auung atg 2Sarnet)mung bag SRealc (ber
ÜESarnefymung) in ber ^hhfit unb ber Stoff ber ÜBorftettungen bie nicht
a priori gegeben werben unb bodi wirb biefeg Verlangt um a priori
biefe SSirfungen ber bewegenben Kräfte beg SubfectS aufpgähten.
3D7an muft fie atfo perft in 9Serf)ättniffe (actitie) auftöfen beren eg eine
io 3af)t giebt.

2ßaS ift t)fif ? Sie ift bie 2öiffenfd>afttid)e Swctriu ber (Jr*
feutniS ber Sinengegenftänbe (ber dufteren fo mopt atg ber ineren) in
ber Erfahrung. — Sie ift nicht eine empirifcfte üföiffeufdiaft (ben bag
wäre ein Söieberfpruch mit fid) fetbft weit jebeg Srfenntnig in fo fern
15 eg fcientififcft feftn fott auf formalen ifßrincipien ber ^erbinbung bes
^Mannigfaltigen ihrer $orftetlungen gegrünbet feftn muft) fah aber bodi
ein Inbegriff (complexus) empirifdier ©rfentniffc feftn welche p einer
Erfahrung üerbunben werben beit Erfahrung muft gemadit unb tan
nicht wie btofte 2Öarneftmung (empirifdic ÜSorfteHung mit ^emuftfeftn)
20 gegeben werben
^ßftftfif ift atfo nicht ein btofteg Aggregat Oon SBarneftmungen ba?
fragmentarifdi pfainengefeftt feine SBiffenfcftaft au§ntacftcn wirb fonbern
feftt ein ^ßrincip ber gufamenfeftung empirifdier $8orftettungen ooraug
wa» nidit aug ber Erfahrung fonbern für unb pm s43cftuf berfelben
25 als 9ßrütcip ber ÜMögticbfeit berfelben bag (irfentnig begrünbet fo baft
eg nur eine Erfahrung fo wie nur (Sine SMaterie giebt wetdic ein gtofteg
DManigfaltige ber ©rftifteinungen barbietet wetdic tum beit bewegenben
Kräften ber Materie auggehenb ein abfotuteS Wange empirifdier s4?or
ftettnngen barbietet bie a priori nidit theilmeid Sparsim fonbern oer
20 einigt (coniunetim) ben Stoff pr (Erfahrung hergeben.

2 Von meldie tm über dem l origen. in dem letzten Spntiinn. 4 Cnucu v. <i.
einen 4 Schlnßkltunmer fehlt. bas <1 um? <» unb ber ber r. n. bie
7 a priori <) getaut lue i> eine ergänzt ■ beftimmte? 11 Linker Iümd oben;
Schrift wie erstes Drittel des llnnptte.rtes. 14 jebc§ i) fcientifififte 15 formalen
g.Z. tprincipieu ö it)rer ftornt 17 ju einer sollte in: ,uu verbessert werden, ist
aber punktiert. IS werbe bell statt ben ‘-’l Veränderte Schrift: wie zweites
Drittel des llnnptte.rtes. blofjeä b bto bie stntt: ba3 ‘47 lueldie <5 b
408 Opus postumum

$töge.
2öie ift ©rfentnig a priori beg ©pftemg ber bemegenben Kräfte bcr

SRaterie atg Aggregat empirifdper 23orftettungen gum 23epuf ber ©r=

faprung mögftcp?
2tntmort: niept nach einem fpntpetifcpen fonbern bem btoff ana* 5

tptifdpen ©runbfap nämticp ber Siegel ber Qbentität; meil ©rfaprung

nidpt unmittelbar aug einem Aggregat ber Sßarnepmungen atfo nicht
felbft empirifd) peröorgept fonbern nur gu $otge eineg formalen 2ßrim
cipg ber gufainenftettung (coordinatio) beg äftanigfattigen empirifdper
SBorfteftungen in einem ©pftem berfetben metebeg ©rfaprung peifft nnb io
niept aug ber ©rfaprung (empirifd)) fonbern für bie ©rfaprung (§um
23epuf berfetben) peröorgept mobep ber ©egenftanb in ber ©rfepeinung
b. i. in 23ejiepung auf bie $orm ber 2tnfd)auung beg ©ubjectg nicht
unmittelbar aufg Object bezogen borgeftettt mirb. tgieraug ift atfo §u
erfepen mie bag befrembenbe (parabope) beg Uberfdprittg bon ben 15

metapp. 2t. @r. ber N2S. gur fßppfit im ftetigen ßufamenpange (niept
burep einen ©prang (atfo burep natürtiepe Jenbeng) bom btog empi*
rifepen pm Nationalen) übergepett föne unb muffe unb §u ipr nidpt
btog mag ©rfaprungggegenftanb fepn tan mogu bie bie ©inne unmittelbar
afficirenbe bemegenbe Kräfte ber ÜJiaterie gepören fonbern auch bag 20

»mag niept anberg atg burep ©rfaprung atg möglicper ©inem

gegenftanb gebadpt merben tan« beffen ÜNögtidpteit für fid) fetbft fonft
probtematifcp ift (5. 23. organifirte Körper) niept aug ber ©rfaprung
fonbern für bie ©rfaprung fpftematifdp (in einer SDoctrin atg SBiffett-
fdpaft, fßppfit genant) aufgefafjt unb ctaffificirt merben töne. 25
2Bag ein ©egenftartb ber Söarnepmung ift empirice dabile ift barum

nidpt fo fort ein ©egenftanb bcr ©rfaprung, — ben biefe atg ein ©pftem
ber SBarnepmungen muff gemadpt merben. — Nun finb alte äupere
Söarnepmungen SCßirfungen beg ©inftuffeg ber bemegenben .trafte ber
SOtaterie unb beg bag ©ubject afficirenben dufferen Objectg unb in fo 30

1 Veränderte, größere Schrift. 2 Strafte ö ber bemegenben Strafte 3 jum

ö begriffe 7 alfo <5 nur atfo niept g. Z. 8 formale 11 Von au§ an
auf den unteren Sand übergreifend. ßrfaprung <5 (a pr 13 b. i. in? bie in??
14 Von tjpieraiüa über dem Vorigen, durch Zeichen verbunden. 16 metapp. ver¬
stümmelt. ifSppfif ergänze: bariit beftept baff man ffufainenpange ö be§ unb
17 blo3 g.Z. 18 Nationalen Schlußklammer fehlt. 19 fair ö fonbern fonber
Das zweite bie s.Z. ©inne v.a. ©innen 21 al§ v. a. ? 23 Lies: unb niept
(statt: nidpt,)? 25 Schlußklammer fehlt. 26 Über dem Vorigen, durch
Zeichen verbunden. empirice dabile g. Z. 27 biefe abo ein erst: biefe ift ein
28 SBarnungen
 X. Conv., XVIII. Bogen, 4. Seite und XIX. Bogen, 1. Seite. 409

fern bloS ©t;fMeinungen fönen alfo bem formalen nad) a priori gegeben
werben. STIfo fönnen aud) in ber Materie Kräfte als «Stoffe b. i. als
jur ^Bewegung ber Materie gehörenbe ©ubftanjen welche bie 33afiS
biefer ibräfte auSntad)en gebad)t werben nnb bie ißhbfif ift ™ £et)r*
s fpftem berfeiben. — ®iefe Stoffe in ber qünlität bewegenber Kräfte
betrachtet laffen fid) nad) fßrincipien a priori ab§cif)Ien: als auf Sin-
giefjung unb Slbftofiting, bet)be aber auf burcbbringenb// ober ober-
fläd)lid) bom ©an§en §u ben feilen u. f. io. roirfenbe coercibele 2c
gegrünbet fid] nad] fßrincipen a priori abjöt)Ien unb claffificiren lafft,
io basis unb Sftaterie bie leitenb ift.

X. Convolut, XIX. Bogen, 1. Seite.

$aum unb ßeit finb nid)t ©egenftänbe ber SBarnehmung (emfn-
rifdqer SSorftellung mit 93ewuftfet)n) fonbern ber reinen Slnfdfauung
(a priori), ©ie finb nid)t ®inge an fid) (entia per se) b. i. nid)t etwas
15 auffer ber SSorftellung ©£iftirenbeS fonbern bem Subject als einem Stet
beffelben angef)örigeS woburd) biefeS fid) felbft fe£t, b. i. fid) felbft jum
©egenftänbe feiner SSorftellungen macht
Staunt u. 3eit finb 5Infd)auungen welche oor aller empirifdfen Stör-
ftellung mit S3ewuftfet)n nicht analt)tifd)e fßrincipien nad) bem ©runb*
20 fa|e ber ^bentität fonbern fpnthetifd)e ©ätfe barbieten (exhibent),
welche a priori (b. i. mit bem ©emuftfepn ihrer abfoluten Stothwenbig-
feit) ber ©rfentniS gum ©runbe liegen
1. ) Sinnt er fung. $ergleid)en finb bie ©äbc: ©S ift nur ©in Staum
unb nur ©ine 3eit unb weit bon Stimmen unb 3eiten gerebet wirb fo
25 berfteht man barunter nur j^h^ite eines unb beffelben StaumeS unb einer

unb berfclben allbefaffenben 3eü-

2. ) Sfnmerfung. ©S ift objectib nur ©ine ©rfahrung unb eS ift
SJtiSberftanb bon ©rfahrungen ju fpred)en; beit waS man hiemit
3 gut v.a. p ber 7 begbr b v. a. b 7-8 oberflädüid) iuirfenbe (statt:
oberflächlich,) dahinter 8 bon felbft 8 K ergänze: traft? 3 gegrünbet fid) lies:
gegrünbet bie fid)? 11 Dieser, sachlich nicht zum X., sondern zum VII. Convolut
gehörende Bogen trägt von Kant in Tinte die Bezeichnung: iöehlage V von
fremder Hand in Blei am oberen Rande: Bog. XIX be3 10tcn t’onvol. XXII, 1 28
14 etma§ 8 tnas 13 beffelben Ad. ergänzt: entfprungen oder entftamenb fefct
Kommapunkt. 19 93eruuftfet)n dahinter noch einmal: (bor aller etnpirifchen) ö
(g.Z. am Rande): mithin a priori 20 fonbern 8 fh 19-20 nicht fonbern
8 fl) g. Z. am Rande. 20 ©ätje 8: al3 fßrincipien a priori nicht analptifd)
21 abfoluten g. Z. 24 meii 8 man gerebet mirb erst: fpridjt 25 man 8 nur
27 ift ö eine ift <5 ein
 410 Opus postumum

mepnt bas finb nur 2öatnef)mungen bie 51t ©iner unb berfelben ©r®
fafytung gehören in fo fern jene in ihrer SSerbinbung ein ©pftem bar®
[teilen. Überbeut i[t ©rfaprung nid}t etmaS maS gegeben unb nur
aufgefafjt (apprcpenbirt) [onbern maS bom ©ubject gemacht mirb
3te) 31nnterfung. 33epbeS 9taum unb $dt [inb bon ber eigen® 5
tf)ümlicl)en 31rt bafj bepbe irner nur als eines nocf) größeren
©an^en borgeftellt merben mühen melcheS [o biel [agt, alS: [Raum unb
Seit [inb ©egenftänbe ber reinen ©inenanfcbauung, bereu ©röjfe als
unenblid) borge[tellt mirb.
4te 31nmerfung. Sftaum u. 3©t [inb nicht jDinge an [ich (entia 10
per se) fanbcrn nur ©rfcheinungen b. i. ißerpältniffe ber apprepenfibelen
©egenftänbe ber SBarnehmung §um ©ubjecte in [o [ern eS burch bcn
CSinfluS auf fid) [elbft ober ben bon einem äußeren ©egenftänbe afficirt
mirb. ®er ©egenftanb in ber ©rfcpeinung fan bem formalen nach
a priori gegeben merben. Smburcf) mirb eS möglich baf$ bie me[entlid)e 15
Aufgabe ber SranSfceitbentalphilofophie ja biefe ißhilofoppie [elbft ent®
[pringt: »SBie [inb [pntheti[d)e ©rfentniffe a priori möglich?« tiefer
©ah grünbet [ich auf ben ünterfcpieb ber SDinge an fid) u. ber [eiben
in ber ©rfcpeinung
®ie 3n[amenfa[[ung (compiexus) beS 9Ranigfaltigen ber Slnfcpau® 20
ung als ©pntpetifcheS ißrincip beS Süianigfaltigen in ber ©rfcbeinung
im dtaum u. 3cit ift eine 3)ar[tellung a priori als formale ber ©r®
[cheinung
9taum unb Seit ift nicht ©egenftanb ber Slnfdjauung (etmaS 31p®
prepenfibeleS) [onbern 31nfd)auung [elbft; ben [onft mären [ie reale data 25
ber 2ßarnef)mung (cmpirifcher 35or[tellung mit SSemuftfepn) unb mürben
etmaS als gegeben borauSfepen maS ben ©in afficirt (ein 9Jiateriale
ber ißorftellung) epe nod) bie 31n[chauung burdi ein ißriucip begrünbet
märe nad) melcpern baS SÜlanigfaltige ber 3u[amen[tellung ber s45or®

1 Einer v. a. einer 5 [inb ö ©rohen, darüber <5: ein 3u[amenge[e[peS ge=

gebeneS ©anße <5 gegebenes g. Z. 6 bafj ö : ein jebeS ber[elbett irner nur 7 oor=
gepellt erst: gegeben 8 reinen g. Z. Kommapunkt. 10 $inge erst: ©egenftänbe
12 ©ubjecte v.a. ©ubjectio ? ö melcper eS <5 burd) [e ben erst: [einen " 14 bem
formalen v.a. ber gönn 15 mirb s.Z. 16-17 entfpringt v.a. entspringen
17 Anführungs- und Fragezeichen am Schluß vergessen; Fortsetzung am rechten
Rande. 20 Dieser Absatz s. Z., in den Haupttext hineingeschrieben, durch
Zeichen mit dem Vorigen verbunden. 21 @t)ntt)eitfd)eS 24-25 Über: (etmaS
SlppreljenfibeteS) s.Z.: ein öbjectio//, lies: ein Dbjectm/;4lppref)enfibeleS? 25 [ie
S ©eg reale s. Z. 26-27 unb etmaS (mit R.j.
 X. Conv., XIX. Bogen, 1. Seite. 411

ftellungen gur (Sintjeit beg SSemujtjepng (bag formale ber ißorftellung)

in ber 91njdjauung melcpe a priori ooraug gegeben jepn mujj (forma
dat eße rei)

Cuius existentia non est inhaerentia

5 Ens per se, est existens quod non est determinatio alterius
(oppositum inhaerentiae)
Ens a se est quod non est causatum alterius.
Mundus in sensu stricto.
®et 9taum alg ©egenjtanb ber empirijcpen dlnjcpauung überhaupt
io i[t einigeg unbegrengteg ©ange unb Object möglicher Sarnepmung
1. Sie jinb jpntpetijcpe ©rfemttnijje a priori cmg Gegriffen? 2. Sie
jinb bergleicpen aug Slnjcfjauung möglid)?
@g jinb angiepenb// unb aud) abfto^enb//ftüffige Materien ober bie
jo eg gugleid) jinb.

15 2Iug ber (Srjaprung abjtrapirte allgemeine ©runbjäpe (ber §eil=

lunbe) ijt ein Sieberjprud) mit jid) jelbjt.
®er lebcnbe Körper ijt ein jid) jelbjt iiner in jeiner S3emegung
perjtellenber Körper
©g giebt feine lebenbe materie.
20 Sag jinb jqntpetijcpe ©äpe? Sag jinb jqntpetifcpe ©äpe a priori?
Sie jinb jqntpet. ©öpe a priori möglid)? Sag ijt trangjc: P)il. —
Sie gejd)ief)t ber Übergang öon ben 9Jtet. 21. ©r. ber iftS gur $f)t)jif
burd) bie 2rangfcenbentale $ag gortjcpreiten üon bcm Aggregat ber
Sarnefpnung lm0 gur SJlogticpfeit ber ©rfaprung 2d0 gur ©rjapr. -
25 ißppfif.
®ag ©ubject conjtituirt jid) jelbjt gu einem ©angen bcg ÜJiantg»
faltigen ber 2Infd)auung in 9faum unb Seit, nid)t burd) Slpprepenfion
beg Stedten in ber empirijd)en 21nfd)auung gegebenen jonberu beg

2 inetcfie s. Z. oorau3 gegeben erst: UorauSgepen mu| 3 Links abgewinkelt,

bricht ab. 4 Rechter Band oben. 9 Etwas veränderte Schrift. 10 Spatium
etwa 10 Zeilen. 11 jinb Ö $riit 12 Links umrandet. 13 nbftofjenb//
v.a, abftofjen, (5 fefte 15 Auch dieser Absatz andere Schrift. 17 5 Zeilen
tiefer. 20 Vor das Zeichen: <|> 23 2ran3fcenbtale Von 2)a§ an
über dem Vorigen, in dem letzten Spatium, durch Zeichen verbunden. 2b Letztes
Viertel des rechten Bandes, davor das Zeichen: ^ be» Ad. ergänzt, formalen
27 ber Ad. ergänzt: reinen Komma paukt. 28 nid)t be§ Stenten gegeben
statt: genebenen
 412 Opus postumum

formalen bet ftjntfjetifdjen (Sinpeit beg 9Itt bet Stnfcpauung atg eine§
unenbticpen ©angen.
Slmtäpetung burcp ein pSrincip bet Güinpeit bet SBarnepmungen gut
©tfaptung ift too^t mögticp aber aug Crrfaptung lan rticfjtg abgeleitet
tnetben meit bagu butcpgangige 93eftimung beg empirifcpen gehört ffkim 5

cip bet 9J?ögIid)feit bet ©tfaptung überpaupt b. i. bet burcpgängigen

iöeftimung bet fpntpetifcpen ©npeit a priori.

®ie 2Jlancpertep 5trten bon ©egenftänben afficirt gu tnetben b. i.

bet ifieceptibität bet ©ineneinflüffe befiiinen fpftematifcp bie Strt tuie
fie ung erfcpeinen müffen nnb gtnat bot alter SBarnepmung. Sag 93e* 10
muftfepn meinet ©etbft bet ißerftanb trägt biefe Stnfcpauung pinein.
®ie 9?eceptibität bet 9tnfcpauung bem formalen nacp, b. i. in bet
(Srfcpeinung unb bie Spontaneität beg iöemuftfepng bet 3ufamem
faftung in ©inen ^Begriff (apprehension) finb actus fpntpetifcper ©ätse
a priori bet £tanfc. pßpitof. moburct) bag ©ubject ipm fetbft atg ©t* 15
fcpeinung a priori gegeben toirb bag Object = x ift bag 3}ing an fiep
$a§ Correlatum beg 2)ingeg in bet ©tfepeinung ift bag ®ing an fiefj
ift bag Subiect metepeg icp gum Object ntaepe

3)er begriff bon einem ®inge an fiep (ens per se) entfpringt nur
bon einem botpet gegebenen, nämtiep bem Objecte in bet (Stfdpeinung 20
mitpin einer Relation barin bag Object im Sßerpättniffe unb gmat einem
negaüben Sßerpättniffe betraeptet mirb
®er 9taum fetbft ift nieptg anberg atg bag Formate bet «erpattnig
tbie bag Object bem ©ubjcct gegeben uiept gebaept mitb.
Sßottten mit aug bet (Srfaprung ung einen begriff bon ©ott atg 25
einem StJiacptpabenbeu maepen fo mürbe alte äftoratität beffetben meg*
falten u. nur despotie bteiben

.4 5 Zeilen tiefer, vor 2Innäperung fi: Sffiobon (?) 5 gehört das Folgende
darüber, in dem letzten Spatium. 8 Unterer Fand. 10 un3 <5 (Srf 12 Über
dem Vorigen. 20 Kornrmpunkt. 21 Object ö gege 23-24 ber ®erpattni$
mte (?einer ?) Slnfdjauung beä ffiaumeä tuie (Ct.), Kr.: ber SterpäUniffe im 9lnfdiaueit
24 nid)t Sigel, 25 Das Wort ©oft fehlt (abgegriffen, radiert, Sigel?).
 X. Conv., XIX. Bogen, 1. und 2. Seite. 413

X. Convolut, XIX. Bogen, 2. Seite.

f£)er erfte 91ct be§ ©rfentniffe§ ift ba§ SSerbum: $d) bin bo§ ©elbft-
bemuftfepn ba $d) ©ubject mir fetbfi Object bin: — hierin liegt nun
fcpon ein SBexfjältniö toa§ oor aller SÖeftiinung be§ ©ubjecB üorf)ergebt
5 uamlid) ba3 ber 91nfd)auung gu bem be§ $egriffe3 mo ba§ Qd) hoppelt
b. i. in gmiefacper Söebeutung genomen mirb inbem id) mid) felbft fepe
b. i. einerfeiB aB ®ing an fid) (ens per se) gmet)ten§ aB ©egenftanb
ber 5lnfcf)auung nnb gmar entmeber objectib aB ($rf Meinung ober aB
mid) felbft a priori gu einem $inge conftituirenb b. i. aB ©acpe an
io fid) felbft.
®a§ iöemuftfepn feiner felbft (apperceptio) ift ein 31ct mobnrd)
ba§ ©ubject fid) überhaupt gum Objecte mad)t. &§ ift nod) feine 2öar-
nehmung (apprehensio simplex) b. i. feine ©innenüorftellung gu
meld)er erforbert mirb bafj ba§ ©ubject burd) irgenbeinen ©egen-
is ftanb afficirt merbe nnb bie Slnfcpauimg empirifd) mirb fonbern reine
91nfcf)auung bie unter ben föenenungen bon 9taum nnb 3eit blöd baS
formale ber 3ufainenfe|ung (coordinatio, et subordinatio) be§ äftanig-
faltigen ber Slnfcpauung enthalten bie l)iemit ein ^rincip a priori ber
fpntf)etifd)en ©rfentnB beffelben melcpeg aber eben barum ben ©egen-
so ftanb in ber ®rfd)einung borftelüg macht.
$er Unter fd)ieb be§ fötannigfaltigen ber 91nfd)auung ob e§ ben
©egenftanb in ber ©rfd)einung ober nad) bemjenigen ma3 er an fid)
ift Dorftellig mad)t bebeutet nicf)B meiter aB ob ba§ formale blo§ fub-
jectio b. i. für ba§ ©ubject ober objectiü für jeberman geltenb gebad)t
25 merben folle melcpeS auf bie ftrage l)inau§lauft ob bie fßofition ein
Bornen ober ein SSerbum auSbrüdeti folle
®ie 9taume3anfd)auuug mit ihren bret) Slbmeffungen nnb bie ber
ßeit mit ihrer einigen geben fpnthetifche ©äpe a priori aB fßriucipicu
au bie §anb aber nid)t für ©inenobjecte, ben e§ finb feine apprepen-
30 fibele ©inge bie fid) ber Slnfdjauung (empirifd)) barbieten nnb ihre
«orftcllung mit SSemuftfepn ift nid)t 2öarnel)mung: eben fo mentg aud)
1 Oberer Rand von fremder Hand (Blei): XXII, 2 5 $d) d in 6 Ad..
meifadjer 7 ©egenftanb <5 in 8 objectiü <5 n aU v.a.? ober ö ju (?)
9 felbft ö be a priori 5 conftit 11 Etivas engere Schrift. 13 ©innenbor-
fteüung d tu 15 empirifd) S ift 16 bie 6 a priori 17 Erst: ßufamenftellung
18 enthalten lies: enthält unb ein fßrincip g. Z. 19 beffelben fl.: an bie §anb
geben? 20 madft. ergänze: enthält 21 ®er Unterfdiieb ber Stnfcpauung be
Mannigfaltigen ber Stnfcpauung 23 ba? v. a. bie 25 tt>eld)e§ ö bar 28 einigen
<5 entpat 29 ©inenobjecte v.a.? Kommapunkt.
 414 Opus postumum

bag ©t)ftem beg Aggregats fotdEjer bermetjnter Sßarnefjmungen ©r*

faf)rung fonbern eg i[t ein ©an§eg bei 2tnfcf)auung metdjeg objectiü btog
©rfdjeinung ift bem ber ©egenftanb atg $ing an fid) tebigticf) in ber
gbee correfponbirenb gebadjt boirb.
$afj iRaum u. $eit ni tyä auf [er bem ©ubject ©jiftirenbeg, nod) 5
meniget aud) innere Söeftimunggn ber ®inge fonbern btofj ©ebanfen*
binge finb (entia rationis)
®a§ ©rfte ift baff ber 9faum u. bie $eit unb ber ©egenftanb in
benfetben in ber unbeftimten bocf) beftimbaren 2tnfd)auung b. i. in ber
©rfd)einung gegeben ift (dabile) unb fo atg ein mögliches ©an£e ge* 10
bacf)t mirb (cogitabile) bet)be gufafnen aber ein fßrincip §u fpntt)etifd)en
©ä|en a priori begrünben toeId)eg Strangfc: $t)iIofopf)ie genant unb
ben Übergang üon ben metapt). 2t. ©r. ber 9t.2ß. moburcf) bag ©ubject
fid) fetbft §um ©egenftanbe ber ©rfaprung für bie $f)t)fif confütuirt atg
metdje teuere bie burdjgängige 23efüinung nid)t aug ber Erfahrung 15
fonbern für biefetbe atg ©pftern ber Söarnetfmungen einleitet. — ®a§
©ubjectiüe ber 2tnfd)auung atg bag gormate berfelben ift ber ©egen*
ftanb in ber ©rfcpeinung fo mie er a priori aug ber fpntf)etifd)en $or*
ftettung nad) jenem fßrincip t)erüorgef)t. $ag ®ing an fid) ift ein ©e*
banfenbing (ens rationis) ber $erfnüpfung biefeg manigfattigen ©angen 20
§ur ©inpeit ju metcfjer jid) bag ©ubject fetbft confütuirt. $er ©egenftanb
an fid) = x ift bag ©inenobject an fid) fetbft aber nidjt atg einrntbereg
Object fonbern eine anbere 2?orftettunggart

fbtan fan in ber ©pntpefig ber 2Infcf)auung nicht Oon empirifcber

2tnfd)auung mit 23emuftfepn (ber 2öarnef)mung) antjeben beit atgban 25
fettete bie gortn. ÜJtan fängt atfo üon einem ißrincip a priori beg gor*
maten in ber 2tnfd)auung an gehet jum ijßrincip ber SRogtid)feit ber (Sr*
faprung fort: ftfjöpft nod) nichts aug ber Erfahrung u. fefct fid) fetbft
2ttte ©fiftenj beg 23emuftfet)ng im fftaum unb ber geit ift btog (Sr*
[dfeinung beg ineren u. äußeren ©ineg unb atg eine fctd)e finbet ein 30
ft)ntt)etifcf)cg ^rincip ber 2tnfd)auung a priori ftatt unb afficirt fid) fetbft
atg Sing im [Raume unb ber £eit ejiftirenb $ag ©ubject ift t)ier bag

1 be3 v.a. ber 2lggregat§ ö bie 0 Singe <5 finb 8 ürfte v.a. erfte
©egenftanb <5 in in g.Z. 9 unbeftimten ö 2tnfdjauung n iU g.Z.
12 genant Ad. ergänzt: tt'irb 13 2t. 2ß. Ad. ergänzt: jur )pf)t)fif berftellt
19 ein erst: ba3 20 biefeä v.a. biefer 23er 24 Linker Land oben. in?
li.: bon 29 be§ 23cmu[tfet)n3 g.Z. 31 a priori unb (mit IL). unb
R. ergänzt: ba§ Subject
 X. Conv., XIX. Bogen, 2. und 3. Seite. 415

®ing an fid) meit eS Spontaneität enthält. ®ie ©tfcpeinung ift fHece^)^

tiüität. genes ift nicf)t ein anbeteS Object fonbetn eine anbere 91tt
fid) fetbft jum Object §u machen. 9Hd)t Dbjectum noumenon fonbetn
bet 21ct beS SSetftanbeS bet baS Object bet ©iüenanfd)auung gunt
5 bloßen Phänomen mad)t ift baS intettigibete Object.
©t ift etmaS a priori ©egebeneS (dabile) b. i. ni«f)t bloS Object bet
Wnfcpauung fonbetn ülnfcpauung fetbft unb nict)t bloS ein bentbater
©egenftanb — ©t ift nicht ein Ens (etmaS ©;riftitenbeS) aud) tein Non
ens (ettoaS unbenfbateS) fonbetn ein fßrincip bet SOiöglicpfeit
io 28aS butd) ben ©in erfant b. i. toatgenomen tu erben fott muff
unfeten ©in afficiten unb bie 2Infd)auung beS Objecte bie batauS ent®
fptingt ift ©tfd)einung (SSbing an fid))
®et [Kaum ift nid)t ettoaS 51pptel)enfibeleS (fein ©egenftanb bet
2öatnef)mung b. i. bet empitifdfen SBorftellung mit 93emuftfet)n). ©r
i5 ift and) nicht ettoaS auffet bem benfenben ©ubfect (Gegebenes fonbetn
nut ein Aggregat üon fßotftellungen bie in unS finb f^idjt ettoaS in
beffen begriffe ein Sßieberfptud) ift baS abet bod) and) nid)t nicf)tS ift
unb mo nut 9taum ju Gingen abet nid)t ettoaS toaS if)n etfüttt ba ift
nichts
20 Vnivcrsalitas attgemeinheit
Vniversitas 9tttt)eit
$aS einem $)inge in bet ©tfcbcinung cottefponbitenbe ®ing an
fid) ift ein MopeS ©ebanlenbing abet bod) aitcf» fein Unbing

X.Convolnt, XIX. Bogen, 3. Seite.

25 5ttte
unfere ©rfentniS befielt aus jtuct) f8eftaubtf)eilen Slnfdjauung
unb Söcgtiff bie a priori betfetben jum ©fcunbc liegen unb bet $et*
ftanb ift biejenige gönn bet SSerfnfipfuug belebet 511t ©iuheit beS füJtanig®
faltigen berfefben im ©ubjccte tooburdi baS toaS fubjcctio gebad)t mat
objectiü als gegeben üorgeftellt mitb (eogitabile (jiiatenus est dabile).
30 $cr erfte ?lct oou bet Sorftellung eines ©egenftonbeS bet Im
fd)aituug jum begriffe unb fo butd) mcdifclfeitige 33e§ief)ung fottju®
febteiteu ift bie ©onftituituug beS $crf)ältniffeS biefet SSotftellungen als

4 bad v. a. bie 8-9 N011 est statt: Non ens 9 Schlußklammer fehlt.
10 burrf) Sigel. erfant (statt: erfant) <5 luerben 10 Spatium hinter: finb
17 XiMeberf-prncf) bal aud) nidjtä 19 Bricht ah. 24 Am oberen Bande von
fremder Hand mit Blei: XXIJ, 3 29 25 3UleS unfere (mit B.). 29 borge®
[teilt ö oorgeftell 31 fo ö jum Grf 32 ^erf)ältniffe
 416 Opus postumum

pr fpntpetifdfen (Sint^eit (nid)t ber togi[cf)en nad) bem Brincip ber

$bentität fonbern ber metaplpfifcfjen riacf) bem ^rirtcip ber £ranS=
fcenbentalpf)ilofopt)ie 3Jlögtid)feit fpntffetifdfer ©rfentniffe a priori) nicf)t
ber 91ct ber 2Xuffaffung beS SJdmigfaltigen in ber Slnfdfauung gegebenen
(apprehensio simplex) fonbern baS ^rincip ber Slutonomie fid) felbft 5
pm Object p machen als gegeben in ber ©rfcfjeinung (objectum Phae-
nomenon) toobep bie ©ad)e an fid) felbft = x (objectum Noumenon)
nur ein ©ebanfe ift um ben ©egenftanb bto§ als ©rfcpeinung, alfo als
inbirect erfenbar üorftellig p mad)en unb bon ber ©giften^ beffetben
im Baum unb 3eit toelcffe feine reale Berfjältniffe fonbern blo|e formen xo
berfelben finb in ber Ülnfcpauung barpftellen.
Baum unb 3ett finb nämlid) feine fS)inge an fid) (entia per s?)
fonbern blofje formen beS Inbegriffs ber Borftellungen in ber 3Us
famenfteflung beS ÜBanigfattigen ber Stnfcpauung als ©innenoorftellung
unb jebeS berfelben enthält unbebingte ©infjeit. ©S ift nur ©in Baum 15
unb ©ine 3eit bereu $ebeS cdS unbegrenzt (negatio//unenblidb) eine
©innenanfcbauung in einem ÜBanigfaltigen nicht ber Sßarncbmung
(empirifd)e Borftellung mit Bemuftfeip) fonbern bloS ben Inbegriff
alter SSert)ältniffe iu ber ©irtenüorftellung
21nfd)auung uub Begriff finb bie p>et) BorftellungSarten eines 20
Ringes überhaupt beffen ÜRannigfaltigeS bor aller SBarnefjmung (entpn
rifcper ©rfentniS mit Bemuftfepn) als baS formale ber 3ufamenfe|uug
beS SJtannigfaltigen nad) bem Brincip ber fpntljetifcfjen ©intjeit bef=
felben bem ©ine a priori b. i. als reine Slnfdjauung gegeben unb burd)
ben Berftanb gebad)t mirb. Bepbe fönen rein ober empirifd) feip 25
S£)ie reinen Begriffe finb ^principien bie a priori üor aller Bnfd)auung
Oorpergepen Beine Bnfdjauuug (äußere fomofjl als iüere) ift ein bem
biScurfiüen ^rincip entfprecpenbeS fßrincip ber ©rfentniS a priori fo*

1 *ur d (£ 2 metapl)pfifd)en 6 ber 2-3 DranSfcenbentatppilofopfjie

ö ber 3 äftögtidpeit s.Z. a priori dahinter undurchstrichen: fortjufepreiten
ift und dann durchstrichen: bafj ber Sßerftanb 5 (apprehensio simplex) s.Z.
fonberext (statt: fonbern,) <5 maS baS ©ubject felbft <5 mit ber fpn 6-7 (objectum
Phaenomenon) s.Z. 8 Srfdjeinung Kommapunkt. 9 ooit ber lies: bie?
11 finb <5 b 13 blofxe <5 anfdjaulidje 33 beS v. a. ber 14 91nfd)auung erst:
33orfteIlungeu 15 Vor @3 durchstrichene Anfangsklammer. 16 Cjeit ö meldje
17 ©itinenanfdjauung ö nid)t 18 Schlußklammer fehlt. 19 Bricht ab. 20 eines
<5 ©inenobjectS, darüber ö: Dbjec 21 (DingeS überhaupt s.Z. beffen als
beffen 24 unb <5 mirb 25 Von S3et)be an s.Z. (bis: Objecte S. 417, Zeile 2).
26 Von (Die an Fortsetzung am unteren Bande. (Briuctpieu ö b. i. Sßorf?)
28 ber erst: einer
 X. Conv., XIX. Bogen, 3. Seite. 417

fern fie ft)ntf)etifd) ift. — SDiefe betjbe gehören jur trangfc: unb
fRaum u. 3eit finb ihre Objecte. $f)t ©egenftanb ift in biefer Sßorjtellung
nicht alg ejriftirenbeg 'Oing gegeben (nid)t ein dabile fonbern cogitabile)
mag bem ©ubject inhärirt unb blog bag formale bcr ©rfdjeinung in
5 einem abfoluten ©angen beg SCRanigfattigen ber 2lnfd)auung fjiemit aber
alg unenblid) borgeftellt mirb. — ©g ift ©in iRaum unb ©ine 3e^
f£)ie ©egenftänbe ber SSorftellung in berfeiben finb nid)t apprel)en*
fibele Objecte außerhalb biefem Objecte fonbern bag 33erl)ältnig ber*
felben jum ©ubject nicht alg fOinge an fid) = x fonbern alg ©rfchei»
io nungen

©g finb jroet) ©lememe ber ©rfentnigprincipien 21nfd)auung u.

begriff moüon bag eine gegeben bag anbere gebad)t mirb unb bie ein*
anber nid)t analptifd) fonbern fpnthetifd) untergeorbnet^bie Wnfchauung
bem begriffe) ein fßrincip a priori ber ©rtentnig beftimen. $ebc
ia felben beftimt ein abfoluteg ©an§e Don fRaum unb 3eit metd)e ein
llnenblid)eg au§mad)en (nid)t ein pofitiü Unenblid)e§ ber ©oorbinanj
fonbern bag fRegatm//unenblid)e nad) gegriffen bag Unbegrenzte)

®a§ ©ubject fe|t a priori fid) felbft burd) ben $8erftanb alg fpntl)e*
tifcbe ©inljeit beg SCRanigfaltigen in ber 9lnfd)auung meld)e unter ben
20 $8orftellungen bon fRaum unb 3eit nid)t ©egenftänbe ber Wuffaffung
(apperceptiones) finb.
3)ag ©egebene in ber 2lnfd)auung (dabile) ift iRaum u. 3eit fcer
©egenftanb in ber ©rfdieinung melcfjer fpnttjetifcfje ©ä^e a priori
liefert. — jRaum u. 3eit mit bem fJRanigfaltigen mag fie enthalten finb
so nicht TDinge ober auch 58eftiihungen ber ®inge an fid) fonbern fub*
jectiüe föeftiinung ber ©egenftänbe in ber ©rfcheinung Xag T>ing an
fidi = x ift ein ©ebanfenbing (ens rationis) unb ber Unterfd)ieb beg

2 3I)r erst: $er 3 al§ erst: ein Ting erst: $ing an jid) d: fonbern
nur in bcr ßrfdieinung fonbern gegeben g. Z. 4 b!o3 <5 ©rfdjeinung bn§ g. Z.
5 be§ r. a. ber 6 ab? v. a.? &nv.n. ein 7 berfelben? benfelben?? Auf:
Tie ©egenftänbe ber Sßorftellung bezieht sich möglicherweise ein beziehungsloser s. Z.
6 Zeilen darüber: nid)t ©egenftänbe ber SBarnef)mung (en©irifd)er 2©rftellung mit
43etnuftfegn 8 bn§ erst: ein 9 = x g.Z. 11 Unterer Band. principien
g.Z. 13 nid)t — fl)ntt)etifd) s.Z. 14 «egriffö .<Halt: begriffe 15 beftimt
erst: ift 16 Unenbtidjeg ö ber 3ufam ber ?(n 17 Schlußklammer fehlt.
18 Beeilter Band oben. a priori g. Z. 22 Qeit 6 nt§ 24 mit ö i))rcm
27 = x g.Z.
JTout’S fim r i f t e n. Opus postumuni II. 27
 418 Opus postumum

tepteren Oom erfteten ift nur ber beg fubjectiüen bon ber objectiben
93eftimung.
Unterfcpieb ber de Lücfcpen unb ber ©pmerfcpen einanber ent*
gegengefepten Etectricitäten. $ene im + u. — biefe im a u. — a (bepbe
real entgegengefept nicpt btog togifcp). 5
Unter bem 2Bort (Seele berftept man nicpt btog eine lebenbe ober
belebte ©ubftang fonbern etwag wag eine anbere ©ubftang (bie ÜFtaterie)
belebt. (Sin jebeg Spier pat (Sine Seele (atg imaterietteg Sßrinci^) unb
Speüe bon Spieren fcpeüten bod) aucp eine vita propria gu beweifen
weit fie abgefonbert finb. — 'Sie ij3flangen berftatten Einimpfungen to
unb atfo Aggregate aud) opne ©pftem Sag Drgan in einem organifcpen
Körper wag man Sterbe nent ift ber @ip ber Empfinbung unb wirb
<5eete genant beren imer nur Eine ift fo bod) bep ber gertpeitung beg
törperg ein anbereg Sltom wieberum bag ©efcpäft einer ©eele ber*
ricptet 15
3u er ft bap wir ein SÖtanigfaltigeg ber Stnfcpauung unferer felbft
fe|en gwepteng in fofern wir etwag auffer ung fepen wobon wir affi*
cirt werben b. i. atg Erfcpeinung im 9?aume unb ber $eit britteng bap
ber Sßerftanb bag üftanigfattige ber Stnfcpauung nad) einem ißrincip
fpntpetifcp fept b. i. gur Einpeit ber SInfcpauung beffelben in einem 20
©anpen gufamen berfnüpft unb gur burcpgängigen «eftiinung fort*
fcpreitet Sag determinabile ift bag Sing an fid) ift bag burcp ben SSer*
ftanb gegebene u. ©pntpetifcp a priori ber gorm nad) gefepte (dabile)
bag SQfanigfattige ber 9Infcpauung bag aßignabile. Sag jjkincip ber
9ftögticpfeit ber Erfahrung (gortfcpritt gur ifßppfif) 25

X.Convolut, XIX. Bogen, 4. Seite.

1. Sag 93ewuftfepn_ meiner felbft atg ©ubject (nad) ber Sieget ber
Qbentität). 2. Sag Erfentnig feiner felbft burcp SInfcpauung unb begriff.
3. Sie ©epung feiner felbft: im Siaum unb $eit. — Siefeg ©epen ge*

1 Kr.. nur bet ber (sc. 33eftimung,) Ad. schlägt vor: ber ber objectiben unb
jubjectiben links abgewinkelt. 5 nicpt Sigel. Schlußklammer fehlt.
6 Letztes Drittel des rechten Randes; weitere Schrift. 7 belebte v. a. ? 8 be¬
lebt. Fortsetzung über dem Vorigen, durch Zeichen verbunden. 11 ©t)fiem Fort¬
setzung über dem Vorigen, durch Zeichen verbunden. 13 ©ne v. a. eine
16 Rechter Rand, untere Ecke. 20 jut v. a. gu 21 unb <5 be§ 21-22
fortjcpreitet Fortsetzung über dem Vorigen, durch Zeichen verbunden. 23 dabile
Ad. schlägt vor: cogitabile 25 Schlußklammer fehlt. 26 Links oben von
fremder Hand mit Blei: XXII 4 27 atö ©ubject g. Z. 29 9taum i-, a. jRaume
 X. Conv., XIX Bogen, 3. und 4. Seite. 419

fd)iel)t nad) fßrincipien a priori unb enthält blog bag formale ber
(Soe£iften§ unb ©ucceffion beg SJianigfaltigen bet Slnfdfauung. 4 ®ie
9lnfd)auung ift entmeber reine ober empirifdje SInfdjauung; bie erftere
enthält allein ft)ntl)etifd)e Urteile a priori für ©iiienobfecte unb l)iemit
5 bag Sterna ber Srangfc: «ptfilof. meldje bie Aufgabe enthalt: »mie
finb fpntl)et. Urtl). a priori möglidj.« 5. 2)ie Sluflöfung ifi: fie finb nur
möglicf) in fo fern bie ©egenftcinbe ber ©ine nur alg (Stfdjeinungen nid)t
alg ®inge an fid) üorgeftellt toerben. — $ag ®afegn beg ültannigfaltigen
im Staunt u. $eit (dabile) ftefyt unter ber 93ebingung beg formalen
io ber gufamenfaffung beg Mannigfaltigen alg Grrfdjeinung b. i. alg fub-
fectioe 93orftellunggart mie bag ©ubfect afficirt mirb nicfjt nad) bem
mag eg an fid) ift; ben biefeg formale ift eg allein mobon ein ftntfjetiföeg
fßtincip a priori möglid) ift. ($mpitifd)e ©pntfyefig burd) 2öatnef)mungen
lau lein Sßrincip a priori lein Slllgenteineg abgeben bergleidjen bod) bag
io fßtincip ber SSerl)ältniffe in Staunt unb 3eü l)aben muff
SHIeg nufer (grient: SSerm. befielt in ^met) Sieten, SInfcbauung u.
93egriff — begbe alg reine b. i. nid)t _empitifd)e SSorftellungen (ben
biefe erforbern fd)on (Sinflug auf bie ©ine b. i. 28atnet)mungen, melcbe
jene 93orftellungen fd)on boraugfefjen) geben aug bem 93orftellungg=
20 bermögen aug ©eftaltung (species) unb ©ebanfe l)crbor, unb bie ©teilen
motitt mir bie ©egenftänbe biefer 93orftcllungen feüett finb Staunt unb
3eit melcbe für fid) leine «Realität (ejiftenj) ifaben fottbern blofce bem
©ubfect inbärirenbe formen finb (ontia rationis) aber bod) bem Qbam

2 Soejiftenj <5 in bem SJtannigf darüber 6 (g.Z.): unb Ütufdjauuug 5 enthalten.

6 finb durch senkrechten Strich verweist Kant auf folgende zweite Fassung am linken
Rande: burd) bie 9lnfd)auung3bor[teHungen »on Staunt unb 3cit mogtid) mcfdje
feine Dbjecte fonbern 93eftimungen beS .subjcctS burd) fid) felbft jiub moburd)
baffelbe1) fid) afficirt als ©egenftanb in ber ©rfcf)einung unb als Ting an fid)
= x Don fid) fetbft SeftiinungSgrunb ift.
2)ie butcfjgängige SBeftimung cine^ Dbjecte ift bie (Sjiftenj 9toum unb $cit
aber finb 9lnfd)auungen (Srfenntniffe2) bie nidjt Ütorftellungen3) bie nid)t (i’Eiftenj
eines ©egenftanbeS enthalten fonbern nur formen ber ©tjntljefiS tuet die a priori
gegeben ift4) ,
7 fern <5 fie als 9 u. Seit g.Z. beS v.a. ber 18 ift. 8 ©tjntljeftS
14 fein Allgemeines s. Z. 15 Links abgewinkelt. 16 Fernere Schrift.
19 jene 8 begriffe 20 auS R.: als? unb 8 Teilten ©ebanfe steht in
verwischten Klammern. Kommapunkt. 21 mir 8 unS ©egenfteinbe 8
biefer 23 bem v. a. ?

i) bafjelbc 8 = x. 2) ©rfentniffe g.Z. 3) SSorftellungen 8 bie 4) Nach

unten abgetrennt.
2?«
420 Opus postumum

titatiben S8ert)ättniffe nad) grengetüog in Stnfetjung beg qbaütatiben aber

eine inere unenblicpe SJtannigfaltigfeit enthalten
Üflleg mein Storftellunggbermögen (facultas repraesentativa) metcpeg
au§ Stnfcpauung nnb 93egriff beftept pebt bom 93emuftfepn feiner felbft
an melcpeg erftficf) logifcf) genant mirb nacp ber Stege! ber ^bentität 3
erläuternb hart aber aucp ein metapppfifcpeg ißrincip ber ft)ntt)etifd>en
©rfentnig a priori b. i. ermeiternb ift unb über ben gegebenen begriff
pinauggept baburd) bafj bag ©ubject fiep felbft in Staumeg unb 3eit=
berpättniffen atg reinen (nicpt emptrifcpen) Stnfcpauungen fept bie aber
nur ©egenftänbe in ber ©rfdjeinung finb alfo btog fubfectib nicpt ob* 10
jectib beftimenb: nid)t mag felbft ©acpe fonbern nur bie $orm ber
Stnfcpauung beg ©egenftanbeg ift. — ®ie trangfcenbentate SSorftettungg*
art ift nun bie ber 2Infd)auung atg ©rfcpeinung; bie trangfcenbente bie
beg Dbjectg a!g ®ing an fid), metcpeg nur ens rationis b. i. nur ©e*
banfenbing ift unb nicpt objectib fonbern nur fubjectib beftimenb ein 15
conceptus infinitus (indefinitus) ift.
Unfere ©inenart cpauung ift guerft nicht Sßarnepmung (empirifdie
SBorfteHung mit föemuftfepn) beit ipr gef)t ein ^ßrincip boraug fid) felbft
gu fe|en unb fid) biefer fßofition bemuft gu merben unb bie $orm biefer
©epung beg SJtanigfattigen atg butcpgängig berbunbenen finb bie reine 2"
Slnfcpauuttgen me!d)e Staunt unb $eit (äufjere unb inere Stnfcpauuug)
genant merben unb atg unbegrenzt (indefinita) nad) Gegriffen, in ber
(Srfcpeinung alg unenbtid) pofitib (infinita) borgeftettt merben
2)ag Semuftfepn feiner felbft ift 1. logifd) nad) anatptifcpem ^rincip
2. metapppfifd) in ber gufamenfaffung (complexus) beg SJtanigfattigen
in ber ©etbftanf cpauung gegebenen a burd) begriffe, 1). burd) 60m
ftruction ber begriffe bie bie 9Inf cpauung beg ©ubjectg unb eine inatpe-
matifcpe SBorftettung augmacpen
NB. $ie Srangfc: «ßpilof. enthält nid)t blog ben ^nbegrif fpu*
tpetifcper ©äpe a priori in einem bottftcinbigen ©pftem fonbern ber*üo
gleichen ©cipe aug Gegriffen nicpt burd) ßonftruction berfetben: beit ba
1 5$erpältniffe 4 utibef in 9lufef)ung beg qbnlitcitiben erste Fassung: bcttt
qbalitatiben 2 Links abgewinkelt. 3 repraesentativa) 8 fängt 5 erftüd)
g.Z. 0 erläuternb g.Z. 8 pinauggept 8 unb 9 empirifcpen) <5 Süerpalt.
niffen 11 beftimenb: 8 alfo 11-12 ber 9Infcpauung s.Z. 13 nun g.Z.
15 beftimenb 8 ift 17 guerft g.Z. 18 ben (statt: benj bor ifjr 20 beg
DJianigfaltigen beg (mit U.). 21 9Infcfjauungen 8 beg 9ta 22 unbegrenzt 8
al§ für 23 pofitib g.Z. 23 u. 28 Spatium eine Zeile. 24 Dieser und
der nächste Absatz sollten wohl durchstrichen werden; Ansatz der Durchstreichung
erkennbar. 20 gegebenen abgekürzt, a g. Z. 27 ©ubjectg augmacpen
 X. Conv., XIX. Bogen, 4. Seite. 421

iftg ÜDlathematif. Ser SSegriff einer atterfüttenben attburdjbringenb

bemegenben Materie liegt fdjon barin bajj fonft ber 9taum nicht mar*
genomen merben mithin and) fein Object ferm mürbe.

$>a§ Seben rührt atterbingg üon einer biftinften ©ubftant) üon einem
5 2trd)äug
her (belebteMaterie ift contrabictor.) u. organifchetörher ftefjen
im SSerhättniffe eineg höheren Drgang gegen einanber burcf) ben aether.

Söir haben e§ nur mit bem fbnthetifchen (Erfentnig a priori §u tt)un

mit ber gufamenfetmng beg ÜDianigfattigen ber 2Infd)auung in 94aum
unb $eit unb einem Object mag mir fetber machen, atg ^nfcbauer unb
io gugteicf) Urheber.

Sah unfere ißorftettungen nicht üon ben ©egenftanben gemirft

merben fonbern bah bieje fid) nad) bem ißorftettunggüermögen u. ihrer
©pnthefig richten.
Sag Sing an fid) = x ift btog ©ebanfenbing ens rationis ratio-
i5 cinantis.
ißon ben mechanifd)enißoten§en bie nur üermittetft ber btmamifcben
(üornef)mlid) ber 2tngief)ung) möglich finb unb inbirect 9ftafd)inen finb.
Sag ©ubjectiüe ber 2tnfcf)auung atg (Erscheinung ift bie gorm
a priori bag Sing an (ich ift = x. Srangfc. fßtjtf-
20 1. ©id) felbft §u fetjen
2. ©id) einen ©egenftanb ber 2tnfd)auung §u fe^en nicht ber ©inen*
anfcf)auung empirifd) fonbern bem formalen nach a priori Sftaum u.$eit.
3. ©ubjectiü atg (Erfcf)einung üor alter 2öarnef)mung
4. ©pnthetifche ©äj)e a priori (Srangfc: ißhtf-) metd)e bie Stftög*
25 Iid)feit ber (Erfahrung unter einem ißrincip enthalten.
Nota Ser Unterfd)ieb ber $orftetlung eineg Singeg an fid) = x
üon bem ber 2trt mie eg bem ©ubject erfd)eint. — dabile unb cogitabile.
23et)be gufainen repraesentabile. (Einheit (togifd)e) nach bem ©ah ber
^bentität unb metapt)hfifche (nicht entgegengefetd mie a u. non a
30 fonbern mie au. — a oppositio s. correlatio realis) u. ^mor im ©ubject.

3 fetjn? l'e^crt ? 4 Linker Rand, Mitte. 7 Flüchtigere Schrift, wahrschein¬

lich vor dem Vorangega'ngenen geschrieben. 9 ein statt: einem 11 Senkrechtere,
weniger flüchtige Schrift. 12 ben (statt: bem,) <5 SBor ©egenftänben 14-15 Ad.
schlägt vor: ratiocinatae (?) 18 ber <5 )ßor 19 Dieser und der vorletzte Absatz
scheinen s. Zusätze. 21-22 ©itienanfdjauung d fonbern 28 Ton (Sintjeit
an unterer Rand. 30 Kommapunkt statt Schlußklammer. im? ein?
■ *
giftet Sonttotut.
' I
 XI. Convolut, I. Bogen, 1. Seite.
AA
®er fRaum fetbft !an nicht ein ©egenftanb ber Erfahrung merben
(beit er ift nur bie $orm be§ äußeren ©ine§ unb reine Slnfcpauung
5 a priori). — Eben fo menig Ionen and) bemegenbe Kräfte im iRaunt

3.93. bie ber Slnjiehung, al§ in ©teilen unb £)rter mo fie mirlen be-
finblid) gebad)t merben opne bap §ugleicf) 9Raterie öorauS gebad)t mirb,
ber, al§ bemeglid)er unb bemegenber ©ubftang fie jugeeignet mürben.
ÜBeii man nun eine in alle Entfernungen im $Raum (in§ Unenb-
10 tidje) nad) bem ©efep ber im umgefehrtenJBerljältniS ber Ctbabrate ber
Entfernungen mirfenbe 2lnjief)ung annimt bie burd) nidjtg gefperrt
fonbern burd) alte anbere Körper mie burcp ben teeren 9taum ooltig nad)
bem genanten ©efepe bemegenb ift melcpe Slngiehung man bie ©rabü
tation3an§iel)ung nent fo fair man fagen ber genante förper 3. 93. ber
15 9Ronb mirlt ba mo er nicpt ift mo aber bocf) eine bemegenbe Sfcaft (ber
2ln§iel)ung) in einer beftimten 2Beite bon ber Erbe ift ben er ift nid)t
in ©ubftanj ba fonbern in feinem Pape ift nur eine oon ber Erbe in
ber Entfernung gemirlte 2lnjiepung§fraft
gft e§ aber mopl möglich üon bem $afepn biefer bemegenben Sfraft
20 im Greife be§ äRonbeg melcpe iiner noch ftatt fänbe ob§mar ber ange-
jogene Körper üerfcpmunben märe eine icf) mitt nicpt fagen Erfahrung
fonbern aud) nur eine Söarnepmung gu paben
$amit bie Wttraction ein ©egenftanb ber Söarnepmung merbe ba-
ju ift erforbertid) bap fie ein ©egenftanb ber ©ine fep bie baburd) affi-
25 cirt merben. ®a§ fair aber men e§ unmittelbar gefcpepen folt nur burd)

1 Am oberen Rande von fremder Hand in Blei mit: 11. Convol. 1. Bog.
XXVI .bezeichnet. 3 luerben g. Z. 4 bei v. a. ber ü a\$ g.Z. R.:
Ortern 7 ba« statt: baff 8 bemeglidpet — bemegenber g. Z. am Rande.
Unter diesem Absatz eine durchstrichene Zeile: $er leere 9taum unb bemegenbe
Kräfte in bemfelben fönnen 9 einen statt: eine 10 in statt: im 11-12 gesperrt
unb fonbern 12 3taum 6 mirlf 14 genante g.Z. 14-15 j. 93. — 9J?onb
g. Z. am Rande. 20 im — 5Dtonbe§ g. Z. am Rande. 20-21 angetane 21 eine
d (Sr 24 baff er ein fetjn statt: fep
 426 Opus postumum

bie Ütepulfion (bag reale ©egenteil (a— a)) gefctjefjen moburd) bet teere
9taum nicpt btog eingenomen fonbern erfüllet mirb. — ©ollen aber
bepbe Grafte bereinigt bie 2ßarnet)mung beg SRaumeg bemitfen fo mu&
biefe abftofsenbe ültaterie ben $Raum eben fo gerablinitf)t unb botf) opne
3tüifd)enräume bemegenb fet)n melcpeg nur bet)m Sichte gefdjehen tan 5
mo-pt ein Organ ba ift mag baburcf) afficirt mirb.
Oer 93erftanb fan fein ©pftem beroegenber Strafte ber ÜUtaterie im
Staunte t)aben alg bag mag er ficf) fetbft aug einem Aggregat (ber 9Bat=
nehmungen) natf) einem fßrincip matf)t. Oag ©pftem bet allgemeinen
mecpfelfeitigen 9ln§iel)ung ber St'örpet in umge!et)rtem SSerpaltnig ber 10
Döabrate ber Entfernungen ift atfo bag mag bie matt)ematiftf)e 2tnfangg»
grünbe ben formalen 93ebingungen natf) a priori in ber reinen (nicht
empirifd)en) Slnfcpauung gufammenfaht unb eg finb alfo matl)ematiftf)e
9lnf. ©r. ber 9t. SB. unb §mar nitf)t bon ber Scientia naturalis ben bie
tönte autf) empiriftf)e Slnfangggtünbe enthalten fonbern ber Philosophia 15
naturalis nicht blog alg Inbegriff (complexus) fonbern alg in einem
©hftem bon Slnfcpauungen ju Gegriffen ber Einheit möglicher Erfahrung
(ben ein Aggregat ber 9Barnet)mungen mad)t noch nicht Erfahrung aug
meil biefe nur in einem ©pftem ber SBarnepmungen angutreffen ift unb
nach fßrincipien a priori gemacht merben muh). 20
Eg ift nur Ein Staunt unb nur Eine $eit unb Eine SJtaterie
meltf)e jenen erfüllt meldpe bag SBeltfpftem befaffen alg ein abfoluteg
©anpe fo mol)l äuperlitf) im Staunt alg autf) inerlid) in ber Empfinbung
bie nitf)t logiftf) mie a unb non a fonbern mie a—a einanbet entgegen
mitten aber biefe Kräfte 3. 93. ber Stttraction u. Stepulfion epiftiren alg 25
fotche nitf)t alg Elemente fonbern alg Momente ber 93emegung im Staum
bagegen bie in ©ubftaug gegebene Elemente nur bag SBeltfpftem aug=
matf)en
Qm Stemtonifcpen ©pftem ber ©raüitationg//Sln;pehung merben
nicht Kräfte angenomen bie aug allen Runden ber ©ppäte ber 9tngie= 30
pung beg Shörperg natf) bem umgefehrten SSerpältnig beg Qbabratg ber
Entfernung gteitf) alg aug fetbft bemegenben SJtittelpunlten mirften,

1 bal ö ©egenft Zweite Schlußklammer fehlt. 4 abftofsenbe a v. a. M

Materie verstümmelt 6 ent 7 fein R. ergänzt: anbere§ 10 medpelfeitigen g. Z.
15 empirifcfje 6 )£t 17 möglicher S SBarneljmung 20 Schlußklammer fehlt.
21 (Sine v.a. eine (Sine v.a. eine 21-22 unb — erfüllt s.Z. am Rande.
23 ©cmfce <5 ber agitirenbe Strafte inerlid) <5 in ber 27 bie 6 fo im
tßeltfgftem verstümmelt. 28 Links abgewinkelt. 30 bie versehentlich durchstrichen.
32 Bricht ab.
 XI. Conv., I. Bogen, 1. und 2. Seite. 427

3)ie Materie alg Söettgebänbe ober atg SBettftoff — Unenbticp opne

teeren Raum. ©inengegenftanb
§ier finb nid)t objecte empirtfcper Wnfcpauung, nicpt Stpprepenjion
beg Gegebenen jonbern nur ©efepe möglicher SEßarnepmung metcpe ben
5 ©runb ber 9Rögticpfeit ber ©rfaprung überhaupt entpatten metcpe ©in*
f)eit beg ©omptepug enthält. — Ricpt atomi et inane macpen bag Object
ber ©tnenanfcpanung au§ moburcp Objecte gegeben merben jonbern bag
©nbjectioe ber ^orm atg phaenomenon unb ©rfcpeinung :c
ütbfotnt ift f)ier feine ©röpe auffer bie beg gangen Stetperg ber bie
io ©inpeit ift
Ron de Lüg Sßettgebäube in einer Rugfcpate
Ob bie 5CRaffe eineg törperg mit einem volumen föne angenoinen
merben jo ftein man mitt ober and) bie Sicptigfeit jo Hein atg man mitt
Ob man big gum Sttom it)n föne jcpminben tajjen
15 ®er ©rab ber 2Barnepmbarfeit b. i. ber (Smpfinbung fort ing Um
enbtid)e Heiner ober großer fepn

XI. Convolut, I. Bogen, 2. Seite.

$ie Remtonijcpe (©raüitationg//)2lngiepung burcf) ben teeren
Raum (unb burd) alle anberen törper gleicp atg einem teeren Raum
20 b. i. burcp atle teere unb erjüttete Räume) ijt fein ©egenftanb ber empi=
rijcben ©inenöorfteltung b. i. ber SBarnepmung unb men jie bieg aucp
ijt ber möglichen Qirfaprung. ®ie bemegenbe Straft in iprem Streife fan
jür jicf) nid)t gefüptt unb irgenb mo margenomen jonbern auf jie unb
tpre (Spifteng im Raume nacp ben ißpänomenen, nur gejd)tojjen merben.
25 _ 2ßte fan id) aber bann bie angiepenbe SRaffe unb bie Söeite oom
ÜRittetpuncte ber Remegung in bem Raume barin jtd) ein anberer
Körper um jenen Körper bemegt angmittetn

1 Unterer Rand, in feinerer Schrift als das Bisherige. 3 Links neben

dem Vorigen. Kommapunkt. 4 2ßarnef)ttumg v.a.? ^ 8 phenomen
9 Rechts neben dem Absatz: $ie Materie aß (Zeile 1). 12 Rechter Rand,
rechte Ecke, in gleicher Schrift und Tinte wie unterer Rand. Erste Fassung:
Db ein Volumen zweite Fassung: Db ba3 Volumen dritte Fassung.' Ob bie Ma) e
baä stehen geblieben. 19 einen statt: einem 20 Schlußklammer fehlt.
22 fan ö nicht 23 unb <5 auf 24 nad) - Phänomenen, g.Z. am Rande.
25 angiehenbe g.Z.
428 Opus postumum

®er 9?aum ift für fiep betrachtet nocp fein ©iftengegenftanb, fonbern
nur bie gönn ^er ^Ettfdjauung äußerer ©egenftänbe ber Stnfcpauung fo
mie $eit ber inneren unb ift bag ©ubjectiüe ber SSorftettunggart ber
©egenftänbe überhaupt
©in 2)ing (ens, dabile, phaenomenon) mag burcp feine bemegenbe 5
Straft (virtualiter) im dtaume fein Xafepn offenbart ift ©innengegen»
ftanb unb gmar in fo fern e§ entmeber in ©ubftang feinen Drt be=
Rauptet unb in ber Relation gu anberen ©egenftänben ber SBamepmung
(empirifcper SSorftelfung mit Semuftfepn unmittelbar) ift ober nur fein
®afepn burcp bemegenbe straft an einem Orte mo eg felbft nicpt ift io
burcp birtuale nicfjt locale ©egenmart offenbart.
2 )a§ erftere finbet ftatt men biefeg 23emeglicpe im 9taume ein
Körper ift ber mit anberen Körpern in 23erüprung ift burcp medjfelfeitig
abftoffenbe Kräfte bag gmepte men biefer Körper nur in ber 2Ingiepung
in ber gerne bemegenbe Kräfte augübt. — ®iefe Sßecpfetmirfungen 15
merben pier nur afö mögticpe Slrten Oon bemegenben Kräften a priori
borgefteflt (gebacpt) unb ob eg bergleicpen gebe unauggemacpt getaffen
$iefe 5tngiepungen in bie gerne (©raoitationgangiepung) fönnen
unmittelbar nicpt margenomen fonbern nur gefcploffen merben aug ben
©entratfräften melcpe bie golge ifjrer Umfdjmunggbemegung finb. 20
®ie Quantität ber Materie ber SBeltlörper bie ifjre 2tttractiong»
frafte burcp biefe SSemegungen offenbaren unb bag gange ©pftem ber=
fetben melctjeS megen ber abfoluten ©inpeit beg 9taume§ unb ber geit
unbegrenzt b. i. beffen ©umirung ber Sßarnepmunggobjecte im unenb-
liehen gortfcfjreiten ift ift ein nie öoKenbetcS ©ange meü eg bfog ©r» 25
fcpeinung ift unb bie ©röjge biefeg ©pftemg Oon melcfjem De Luc fagt er
erbreifte fid) bag gange ltniberg (für ben ^erftanb) fo meitbie ©ine
reidjen in einer ^ugfdjale üorftelfig gu madjen ift fein füfjner unb ge»

1 Dickere Schrift, davor das Zeichen: =#, das auf der nächsten Seite wieder¬
kehrt (vgl. S. 431, Zeile 4). 2)et fRaum erste Fassung: 2er leere fftaum zweite
Fassung: 2er blofje JRaum dritte Fassung: 2er 9taum für — nocp g.Z.
©inengegenftanb, <5: fonbern nur fein Object ber SSarnepmung fonbern nur ba§
gormale ber 21nfcpauung ö baä gormale v. a. bie gorm 2 nur g. Z. bie ö blofje
äu^er (statt: äufjeterj 5 Feinere, dünnere Schrift. phaenomenon verstümmelt,
g. Z. rechts oberhalb der Klammer, kein Komma. 7 e§ <5 feinen im Staunte fe ent»
Weber g. Z. 8 ©egenftanb 9 fein v. a. feine 10 ift d offenbart (non 13 in <5
meepfeitige 14 2lngiepung ö alfo in 17 gebe <5 ober nicpt ober versehentlich nicht
mit durchstrichen. 20 melcpe ö burcp bie golge g. Z. 21 offenbapren 25 gort»
fepreiten ift ö pat feine das zweite ift g.Z. ein <5 niept beftimbar nie g.Z.
27-28 (für reichen g.Z. 28 Über maepen undurchstrichen: fo me
 XI. Conv., I. Bogen, 2. Seite. 429

wagtet 9Xu3brud fonbetn jagt nid)t3 weitet als baff bie ©töfje unb SOtenge
betreiben nid)t§ kbfotute§ fonbetn bto§ ba§ 9tetatioe betfelben wa§ fo
wot)t ba§ 9Jted)anifd)e at§ ba§ (Dt)namifd)e betrifft leine ©rengbeftimung
ftatt finben taffe. ‘Seit bet teete (Raum bet übet bie ©renge bet ÜKaterie
5 t)inau§ reichte ift lein ©egenftanb möglicher 2Barnef)mung unb eine
ütngrengung be3 2öirltid)en mit bem 9tid)t3 ift ein fid) felbft wiebet*
fpted)enbet begriff. — 9tu3 unheilbaren törperdien (atomi) unb bem
leeten (Raum (inane) eine ÜSelt gimern tjei^t fid) fetbft in feinen 93e*
gtiffen wieberfgredjen. (Den e§ giebt leine matt)ematifd)e Sttomiftil
io 3ufainenfe|ung einer 9taume§gtö^e au§ (Jhmcten, b. i. einfache (abfotut
unteilbare ^eite bet Materie) unb |)t)t)fifd) nntbeitbare törperctjen
(corpuscula physice indivisibilia) bie burd) leine Kräfte bet Statut ge*
ttent werben lönten aucf) nid)t weit febet traft eine größere entgegen
gefetd
iö 9tun lan aber Materie ^etfd)ieben^eit bet (Stoffe (virium agi-
tantium differentia speeifica) enthalten; biefe (IRannigfatttgleit bet
it)tet ©üatität nad) untetfd)iebenen träfte (©äureftoff, tot)tenftoff :c)
bi§ gu einer atte (Stoffe at§ Urftoff gu oberft agitirenben unb jene träfte
(Bereinigenben Materie wetd)e man ben Söärmeftoff unb aud) at§ be*
20 fonbete 9Robificationen afö Sid)tftoff bie bewegenbe träfte für ben
ganüen SBettraum oereinigt.
c$uerft mu^ eine atten (Raum (bet (Bett) cinnet)menbe (ob etfüt*
tenbe ober nid)t) Materie fet)n um ben (Raum ber fonft nur bie fubfec*
tioc f^orm bet 2tnfd)auung fetm würbe gum ©inengegenftanbe (alfo
25 aud) möglicher SBatnebmung) gu madien. Principia Elementa crroixeioc.
(Die angietjenbc träfte in ben (fsuncten bet Stttraction nad) ben üet*
fcf)iebenen ©utfermmgen bet in it)nen witlenben bewegenben träfte
firtb nid)t in biefcu (ßuncten fonbetn in bem torper welket bie Stttraction
aubübt enthalten. (Die törpcr graüitiren gegen einanbet im teeren
an (Raum. (Die attratjirenbe ©ubftangen finb ortoeränbernb (locomotivae).
(Der tot per ift in oetfd)iebencn (Diftangcn in bet ©ntfernung unmittetbar
butd) attraction beiocgcnb: wen namtid) ein törger ben anbetn an*
2 9telati0e berfelben ergänze: fei, unb 7 Vor 2tu3 <S: Surd) 8 jimern
t)t fjcifft 10 Bufamenfehuug — 4>uncten g. Z. am Bande, Kommapunkt. 9-14 2>en
e§ giebt — gefeilt s.Z., bricht ab. 15 $8erfd)iebenheit S» v. a. ü 17 2C) ö: bie
tt)eill äufjertid) 'auf Söeloegung tfjeitd iucrlid) auf gmbfinbungen roirfen u. fo fern
nicht materiell fonbetn ' 18 Stoffe ö all 19 SBcirmeftoff R.: nennt unb
B.: ioetd)e aud) <5 nad) aU g.Z. 20 bie ä 2tn 29 bie doppelt durch al
26 l’on Sie an unterer Band I, 3, durch schrägen Strich damit verbunden. 81
Siftanjen ä be
430 Opus postumum

giefjt burcf) ben leeren Staunt aber interne motiv men bie bfofte Materie
bie anbere angiefjt um S^ör^er gu bifben meld^eg nur burcf) bamit oer*
fnüpfte Slbftojjung gefcfjefjen fan ben offne ba3 mürbe bie Materie in
einen fßunct (nicfjt burd) -f a — a fonbern a x 0 = 0) übergeben.
‘Sie SDtaterie f)at feine vim locomotivam (ben fie erfüllet alle Staunte &
ober ba§ ©ange be3 9taume§) fonbern nur vim interne motivam. Slber
mofjf ein Körper

(Sine bemegenbe ®raft bie nicfjt in Subftang ba ift, ift rein btmamifd).
®ie in Subftang ba fetpt mufj um gu mirfen ift mecfjanifcf). ®ie fo
bet)be§ gufainen fetjn mujj ift üf)t)ficomecf)anifcf) io
Sinengegenftänbe finb SOtaterie unb Körper
93emegenbe Grafte 2fngief)ung u. Sfbftofiung
Slufjerlicf) ober innerlicf) mirfenbe Kräfte: S3emegung u. ©npfinbung
®ie ffkincipien einer Scientia naturalis finb entmeber matffemattfd)
auf SInfcfjauungen (reinen) gegründet ober pfpfofopfpfcf) auf iöe* 15
griffen betjbe auf ^rincifnen a priori, ©ne jebe für ficf) allein jcfjafft
fein 23ernunfterfentni§ (a priori)
2 )ie Staturmiffenfdjaft melcf)e au§ S3rinci|nen a priori fjerborgefjen
fo« offne ba§ fie feine Söiffenfcffaft fet)n mürbe brefjet ficf) in gmet) Singeln
ober gfügefn bem einen ber ^ffifofopffie bem anbern ber SDtatfjematif 20
iftitfjt bafj fie afö gmety fpecififcf) oerfcfjiebene Söiffenfcfjaften neben ein®
anber aggregirt eine afö ©gängungSftücf ber anberen fonbern als
gu ©nem Stfftem (ou3 meinem betfbe fjerüorgeffen) mit einanber üer*
bunben gebacfft merben, mie $f)tj[if au§ ben metapf)t}fifdf)en 21. @r. ber
9t. 2Ö. fjerborgefft. 25

Xl.Convolut, 1. Bogen, 3. Seite.

®iefe Stoffe bürfen barum ebcnmicfft gu fftjfmtffetifcffen abgemürbigt
merben gleich afö ob jie blo§ angenomen mürben um gemiffe fßffiinomene
gu erflären ben men fie al3 bie eingige angefeffen merben müffen um
bie erfte SSemegung unb ba3 ba§ Slbfofutgange ber üerfcffiebenen Stoffe 30

1 burd) Sigel. 3 of)ne bafj 5 feine 6 loc Von hier an rechte Ecke des
rechten Sandes /, 3. (s.Z.). 6 Schlußklanimer fehlt. 5-0 fie — niotivcim.
g.Z. über dem Vorigen. 8 Linker Rand I, 2. 9 $ie eä in 10 pfjpftco-
ntedfanifdf verstümmelt. 13 Links abgewinkelt. I -1 Das Folgende m der feineren
Schrift der zweiten Hälfte der Seite. 20 bem v.a. beten? einen g.Z.
22 aggregirt fonbern (g.Z.) eine versehentlich ö. at§ g.Z. 24 Kommapunkt.
27 eben g. Z. 30 bie ba§ statt: ba3 ba£ (Stoffe 6: jur gefainten 3?erfnüf)fung ber
 XI. Conv., 1. Bogen, 2. und 3. Seite. 431

unb beten bemegenben Grafte bereinigenbe ^ßrinci^ berfelben enthält

ben 9taum felbet in bet Slnfcpauung enthalt fo muff et al§ Spürbar
butd) ©ine (be§ ®efi<pt§ ©epör§ unb ©efüpB) angenoinen metben.
f£>ie Wngiepung bet Körper nacp bem umgefeprten 33erpältni§ bet
5 £mabrate bet Sntfernung fept lmo 9taume§//33erpaltniffe bon gegriffen
©anpen obet 9ftaffen bet Palette borau§ in bie fiep ÜÜtaterien bie im
SBeltraum auggebreitet ein Kontinuum auSmacpen borau§ gebitbet
paben unb einen fpüptbaren 9Raum (spatium sensibile) in melcpem fie
fid) bagu bilbeten f£)ert bet leete 9iaum ift lein ©iiiengegenftanb bet
io Söatnepmung (empirifdpe SSorftetlung mit 33emuftfepn); eben fo finb e§
and) bie Kräfte nicpt melcpe ba§ ©ubject gut sJtaume§ yinfcpauung affi-
citen Puffere ©egenftänbe in bet ©rfcpeinung (fubjectiü gültig). 2d0 $)iefe
Kräfte finb ba§ deutbare (cogitabile) bet reinen Slnfcpauung bet 9iaume3=
üerpältniffe bet Materie melcpe überpaupt ben dtaum fenfibel macpt
i5 in melcpem bie Körper bemegbat finb (spatium dabile) unb opne eine
ben Weltraum guerft mit abftojfenben Kräften erfüllenbe Sbtaterie gum
©tunbe ju legen ift e§ ein mit fid) fetbft im 2ßieberfprucp ftepenber
«Begriff beftepenbe angiepenbe Kräfte (vires stabiles) aufferpalb im
gtaum aufferpalb bem Körper gu paben bie ade Stpeile bet Sftatetie
20 butcp Stngiepung ipter Speile in einen einzigen 3ßunct üerfcpminben
taffen men nicpt gugleicp abftofjenbe ipnen entgegen mitten melcpe ben
«Raum af§ ©jpanfum gum ©egenftanb bet Sßarnepmung macpen unb
in fo fern biefe§ butcp feine innere Stngiepunggfräfte fid) fetbft begrenzt
Körper bilbenb ift
25 -j—§_)_ «Bemegenbe Kräfte tönen Drtöeränbetnb (vires locomotiuae)
ober innerticp Oeränbetnb fepn (interne motiuae). ®ie Dttüeränbernbe
fönen e§ al§ Äörper in bet ©ntfernung unmittelbar ober in bet 33e-
1 unb beten g. Z. entpält 6 fo toirb 1-2 Lies: berfelben ju erbäten, ba§
bet Staunt? 4 Vor Sie das Zeichen: =#= vgl. S. 428, Zeile 1. 5 bet doppelt.
lm0 g.Z. 6 SDtaterie (statt: SDtaterien,) P ju © 7-9 R.: auSmacpt — gebilbet
pat — bilbete (von Kant in loserer Konstruction auf: SRaffen bezogen). 9 baju ö
gebilbet 10 finb e§ g. Z. 11 9lnfcpauung 91 v. a, 89 12 Schlußklammer fehlt.
äufjete— 2do s.Z. (bis: gültig s.Z. am Rande), 13-14 9taume§berpältniffe
v.a. SSerpältniffe 14 melcpe lies: melcpe§? bet — macpt g. Z. 15 opne v. a.
eine eine v. a. einen 16 Sßeltraum 6 etfüllenbe ben Staunt f Kräften <5 fe
18 33egriff ö eine beftepenbe g. Z. (vires stabiles) g. Z. am Rande. auffet»
palb s. Z. 19 aufferpalb bem torper g. Z. am Rande. paben dahinter ö*Be-
ziehungsstrich ohne Beziehungswort. bie v.a. bem 20 butcp Üpeile s.Z.
einzigen <5 öetf 21 taffen v. a. läjjt 23 feine 6 eigene innere g. Z. am Rande.
24 ift lies: finb ? 25 Vor: vires ö loc 26 Sie <5 innetlicp b nicpt inn 27 e§
(5 burd) als Körper g.Z. Entfernung d: ober bloS als SOlaterie in Sutcp»
bringung fepn unmittelbar g. (s.?)Z.
432 Opus postumum

rührung fepn. ®ie erftere fan matt alö foldje benfen bie einanber
of)ne alle Berührung unmittelbar mithin alö burd) ben leeren 9taum
bemegen b.i. angiefyen bie §mebte bie innere SSemegung be§ j£)urcfp
bringend ber Körper burd) eine Materie ber Slbftofjung ber inneren
Sfyeile be§ Störperg, ber reine 9lu3bef)nung§ftoff: äßärmeftoff. 5

33et)be merben al§ im Söeltgangen auSgebreitet angefeljen nnb fönen

alö Strafte angefef)en merben.
®aö ®afet)n bemegenber Kräfte im SRaum in fo fern fie ben ©in
afficiren ift ber ©runb ber Möglid)!eit ber Marnehmung äufferer ©egen-
ftänbe nnb baö formelle ber 2lnfd)auung berfelben ift baö ©ubjectiöe 10
ber ($inf)eit bes Mannigfaltigen ber Sluffenbinge in ber ©rfcheinung. —
tpiemit ift ba§ innere ber 2lnfd)auung in ber $eit in Slnfefmng ber
inneren 2Barnef)mung (ber ©mpfinbung) bemanbt bereu ©röfie einen
©rab unb fo mie bort abfolute qbantitatioe fo ift t)ier unbebingte qua-
litatibe Einheit a priori borgeftellt; bepbe in ber ©rfcpeinung b. i. nacf) 15
ber 3lrt mie ba§ Object afficirt mirb ober ficf) felbft afficirt. — 9taum
nnb $eit finb alfo nid£)t ©egenftänbe fonbern formen ber Slnfcpauung
nnb finb nict)t felbft ©innenobfecte unb bie bemegenbe Kräfte in bepben
fönen nicpt al§ für fid) gegeben zu ©egenftänben ber Marnepmung unb
f)iemit auch nicf)t ber (Erfahrung alö bem ©pftem berfelben gerechnet 20
merben.
Materie alfo alö Qnbegrif beö iSemeglicpen im 9taum begrünbet
fid) felbft alö Körper men biefe Strafte fid) felbft §u einem Aggregat
conftitniren melcpeö fid) burd) feine eigene Strafte zugleid) felbft be¬
grenzt b. i. men bie innere Einziehung feiner Steile zugleich bie 25
Elbftojgung berfelben enthält unb ift fie nicht bloö ber Srenbarfeit
fonbern aud) ber ißerfchiebbarfcit cntgegenmirfenb ein oefter Störper
fonft ein flügger SBrper. $ft biefer flüpige Storper ohne be-
merflidje Anziehung feiner 2l)eile fo ift cö ein eppanfibeteö ^lüffigeö

2 alle g.Z. unmittelbar ö 2lna mithin <5 burd) im ben al§ — ben g. Z.
3 an jief)en ö (eine hhpiUhetifdfe traft) 3-4 3)urd)bringen3 ber ö SRate 5 Erst
Punkt, dann Doppelpunkt. Fortsetzung am rechten Rande. 6 im ö ©ant 7 an*
gefeheu. statt: angefehen merben. 8 Wieder im Text, 5 Zeilen tiefer. 9 2Bar=
nebmung Ö ber 10 in statt: unb 11 ©rfdjeinung. — S ©ben 12 ba§ innere
v.a, bie innere 13 bemanbt ö metd)e lies: bermanbt? 14 abfolute 6 qbali*
tatibe 14-15 quantitatibe statt, qualitatibe 18 unb 6 fie if 20 nicht g.Z..
von ber an rechter Rand. gered)net v. a.? 21 merben. Fortsetzung in dem letzten
Textspatium, durch Zeichen verbunden. 22 al» Ö ber 25 men ö feine innere
s.Z. 26 berfelben jugleid) bie gleid)e ?lbftof)uug bie doppelt, enthalt v. a.?
28 Von torper an wieder rechter Rand. 29 ein g.Z. efpanfibelc
 XI. Conv., I. Bogen, 3. und 4. Seite. 433

incoi)äftbete§ imponberabele§ incoercibeleS unb ein ineppauftibeleä

klüftige fo peipt e§ nicpt tnepr ein Körper fonbern ein (Stoff (materia
elementaris) ©runbftoff. comparative talis
■Jftcpt bie gufamenftimung gu einer allgemeinen Siegel fonbern ba§
5 Sßrincip ber Dbalification §u einer allgemeinen Siegel ift ba§ erfte ma§
üor ber Qufamenfepung unb bem Inbegriff ber bemegenben Kräfte
üorangepen mufe. fDen fonft ift alles blope $orm opne $npalt. — ®ie
Slnjiepung unb bie ^iftan^en in melden fie mirft finb unbeftimt im*
gleiten bie Körper unb ib»re iQöantität bie atomiftifcp in einem Sßunct
io §ufamen fließen Ionen opne urfprünglicpe Slbftopung nur ein Aggregat
fein <St)[tem berfelben liefern.
Ein Körper für fiep allein im Sßeltraum gefept pat feine Scpmere;
meil fein anberer ipn jiept. 2Bo aber irgenb ein anberer törper ift
gegen ben ift er fcpmeer. — Slber in melcper Entfernung? ®iefe fan
io meber burcp Slngiepung nocp burcp ba^mifcpen oerbreitete fDiaterie al§
Sinengegenftanb beftimt merben. — 2öie Materie ein Elementarganpe§
ber abfoluten Totalität auSmacpt ba§ bpnamifcp allentpatben gegen*
märtig ift unb mit bem spatium sensibile melcpe§ nicpt gegeben fonbern
gebacpt mirb einerlep ift.

20 $ie SDiaterie ift ba§ stabile, fixum (bie bemegenbe Kräfte ber Sin*
jiepung finb ba§ 23eränberlicpe (transitorium)). — Erft Sparsim bann
Coniunctim
®a§ nihil ber Beraubung a— a = 0 ober be§ defectus axO = Ö
= bem Söieberfprucp

XI. Convolut, I. Bogen, 4. Seite.

$er Sffaum ift nicpt ein ©egenftanb ber Slnfcpauung meber ber reinen
nocp ber empirifcpen ber Söarnepmung (fein für fiep beftepenbeS $ing)
fonbern felbft Slnfcpauunggart bie SInfcpauung felbft. £>ap er etrnag
SlupereS bom Subfect unterfcpiebene§ fep bebeutet nicpt§ mepr al§

1 imponberabeleä verstümmelt. B Nach links und unten abgetrennt.

4 Letztes Fünftel der Seite. bie v. a, baä allgemeinen verstümmelt. 5 bet
ö 3ufamenft 9 fßunct Fortsetzung rechter Rand. 10 tönen doppelt durch al.
9-10 Lies: Duantitäten . . sufammenfliefjen mürben, tönnen? 11 Nach unten
abgetrennt, Fortsetzung wieder Haupttext. 16-19 28ie — ift. s. Z. -0 Rechter
Rand, untere' Ecke. 21 ba§ ö transitorium Zweite Schlußklammer fehlt.
22 Coniunctim verstümmelt, dahinter senkrechter Strich. 23 nihil <5 defectus ber
^Beraubung g.Z. 26-27 meber-SBatnepmung s. Z. 28 felbft fänfcpauungSart s.Z.
Äant’8 Schriften. Opus postumum II. 28
 434 Opus postumum

bafj biefe 2tnfcpauung urfprünglicp unb nicf)t bon Söarnefymung abge-

leitet ift bebeutet nur baö ©ubjectibe ber fpntpetifcpen Einpeit be§
SD^anigfaltigen bie a priori ben formalen SBerpättniffen beffelben in ber
Erfd)einung borpergept. $aper fönen 93emegungen unb bemegenbe
Strafte im 9taum nad) tranöfcenbentaten ^ßrinci^)ien a priori bem ^ßrincip 5
ber 2Jtögtid)feit eines» ©pftemö bet SBarnepmungen jum SBepuf ber Er¬
fahrung borgergeben.
$>aö medium moburdf) mir Swinge atö aufjer unö in ber Entfernung
marnebmen ift Siebt u. ©(patt. Es» finb mittelbare Söarnebmungen.
Sur unmittelbaren gehört Söärnte 10
9iaum unb Seit finb nicht ©egenftänbe ber 2tnfcpauung. 2)eft
mären fie baö erftere fo mürben fie mirflicbe f£inge fepn unb bebürften
mieberum einer anberen SInfcpauung um fiep fotebe atö ©egenftänbe
bor^uftetten urm jo inö unenblicpe 2lnfd)auungen finb nicht SBarnep*
mungen (b. i. empirifch) men fie rein finb ben baju gehören ©in- 15
beftimenbe Strafte 2ßie ift eö aber möglich baff reine 2tnfdmuuugen
gugleid) principia ber Söarnebmung geben e. g. bie Stttraction ber 2öett-
forper fonbern fubjectioe formen ber 2tnfcpauung fetbft in fo fern fie
ein ^ßrincip fpntpetifcper ©äpe a priori unb ber 9Jtogtid)feit einer
Sranöfc. ^b^°f- enthalten Erfcpeinungen bor alten Söarnehmungen. 20
®er 3taum in 3 2tbmeffungeu bie Seit in einer $a§ formale ber ©inen-
anfepauung im ©ubject mirb hier alö Object unb bemegenbe Strafte im
tRaume barin nieptö ift (in ©ubftan§) at§ etma§ ©pürbareö (sensibile)
metcheä bemegenbe Strafte mithin objecte ber 35>arnebmung enthalt,
ütugiepung ber Störper in bie gerne u. 3tbftopung (baburep fie ftörper 2>
b. i. fiep fetbft begrenjenbe Materie finb) liegen fepon a priori im be¬
griff ber jtJtögticpfeit ber Erfahrung at§ Einheit be§ 9taum§ unb ber
Seit Sid)t unb ©epatt Söirfung in bie gerne.
[E§ ift pier alteö unter bem SJkincip ber gbentität]

3 formalen g.Z. 5 3taum verstümmelt, 6 a priori bem erst: bor

einem 6 3)tög(ict)feit ö ber Sßkrneptn ungen <5 b. i. 8 Dünnere. kleinere
Schrift. <) Doppelpunkt hinter: SBarnetjmungen? 11 Vor Staunt das
Zeichen: =#= Slnfdjauung erst: ©ine 12 märe statt: mären fie doppelt durch al.
14 unenblirfje durch: vide oben durch Zeichen (Doppelkreis) auf die Fortsetzung am
oberen Rande verwiesen. 14-15 Anfangsklammer vor: $Barnet)mungen Sehluß-
klammer fehlt, dafür Kormm. 16 ba3 statt: baf? 17 principia? prinoipien?
18 Von fonbern an wieder Haupttext (zweites Drittel der Seite), ergänze den ersten
Satz des Absatzes (Zeile 11). 19 unb <5 if) 2Jtoglid)feit d be 20 Hinter
2Bat)rnef)mungen noch einmal: enthalten 24 enthalt. ö ®ie 28 perlte.
verstümmelt. Spatium 1 Zeile. 29 Klammern i. 0.
 XI. Conv., I. Bogen, 4. Seite. 435

■©ag (Srfte ift bag S3emuftfetm ber 3ujcmenfe^ung (complexus) beg

iötanigfaltigen in ben (Srfcf)einungen im 9Raume unb in ber $eit alg
cineg ftetigen ©angen (bag 5111 melcpeg ben fßofitug bie ©teilen unb bie
bemegenben Kräfte gu 2ßarnel)mungen (äußeren u. inern) gut üRog-
ö lid)!eit ber Erfahrung enthält); beit ber 3?aum felbft ift fein ©egenftanb
ber SBarnepmung. (Sr ift bag ©pftem ber actioen SBerpältniffe ber he*
megenben Kräfte ber ffjorm nad) in bret) SDimenfionen ber 5lnfcf)auung
a priori gegeben. f^er 9taum felbft ift fein 2öarnel)mungggegenftanb
fRaum unb 3?it finb nicht ©egenftönbe einer gegebenen (empirn
10 fcben) 2lnfd)auung beit algbaii mürben fie etmag (Spiftirenbeg
fetm mag unferett ©in afficirte fonbern [Slnfcpauungen felbft
nid)t ein dabile fonbern cogitabile,] bie blofje ftjorm in melcper
etmag für unferen ©in ©egenftanb ber empirifchen Slnfdjauung fepn
fair. —- SDiefe finb nicpt Objecte ber 5öarnel)mungen (empirifcpe 58or=
iü ftellungen mit föemuftfepn) beit fonft mürben fie felber noch (Srfdjeb
nungen, alg Slnfcpauungen a priori üoraugfepen. — ©ie finb nid)t
Objecte ber 2£arnef)mung b. i. ber fftaum ift nicpt in ber 2öar=
nef)mnng gegeben fonbern fubjectioe formen ber 9fnfchauung
©)er fftaum ift nicpt etmag (Spiftirenbeg alg Object ber 5lnfchauung
20 (fo menig alg bie geit) fonbern bie hlofje gorm ber gufamenftellung
beg SRanigfaltigen neben unb nach einanber aber bag neben unb
nad) einanber iuxta et post gefept gu fepn felgt fcpon 9taum u. 3^it
ooraug im ©ubject: nicht etmag mag für bie ©inenborftellung an fid)
gegeben fonbern alg bag formale berfelbett gebadft mirb. fRidjt ©egen*
25 ftanb ber 2Barnel)mung fonbern formale 58ebingung a priori alg ein
©angeg bag für bie ©ine gegebene margunepmen. $n ipm finb bie
bemegenbe Kräfte ber 5(ngiehung unb 5lbftojgung
2 in ber (Srfcheinungen 3 9111 ö ber ben v.n. bie? Stellen enthält
unb 4 Strafte <5 für mögliche gu j.Z.. erst: a(3 95?arnehmuugcn 6 gut
Möglich äußerer inern) d enthalt 5 Schlußklammer fehlt. felbft <5 ?
7 Timenfionen S gegeben unb 8 in fein statt: ift fein 9 Über dem Vorigen,
durch Zeichen verbunden. nicht <5 ©egeben ©egenftönbe 0 ber 9-10
(empirifcben ö: Oon bem ohject burch ÜÜarnchmung erhaltenen einer — <5 erhaltenen
g.Z. 10-11 1 ’ou: beit — afficirte gestrichelte Unterstreichung. 11-12
Klammern i.O. 13 entpirifcl)en g.Z. 14 Tiefe v.a. Tiefer Objecte ber s.Z.
15 noch ö guüor 10 Kommapvnkt. Säubern fie finb finb Fortsetzung in dem
letzten Spatium (bis: fonbern Zeile 18), durch Zeichen verbunden fie finb doppelt
durch al. 17 ift nicht 6 burch 18 Die beiden letzten Abschnitte umklammert.
20 fgorm g.Z. 22 iuxta et post g.Z. 21-23 aber — boraug g.Z. am
Rande. 23 für <5; fid) borl)er gegeben fonbern ma§ für doppelt. 24 9dcf)t
ö eben? aber?? 26 gegebene^ (Ct.). 27 Bricht ab. Spatium 6 Zeilen.
28*
436 Opus postumum

gfiaum unb $eit ber eine fo mie bie anbere atg formen bet äußeren
unb ber inneren Wnfcpauung finb nicpt ©egenftänbe ber Sßarnepmung
(ber empirifcpen SSorfteltung mit 93emuftfepn) fonbern nur bie 3Recep-
tiöität für ©inengegenftänbe bon ipnen (äufjerticp ober auct) inerticp)
afficirt gu merben b. i. bie ©egenftänbe ung borguftetlen mie fie ung 5
erfcpeinen unb finb eben barum gu fßrincipien a priori gur ÜRögticpfeit
ber fpntpetifcpen (Srfentnig a priori (ber trangfcenbentatppitofoppie)
qbatificirt unb nicpt objectio fonbern b!o§ fubjectib: nicpt nacp bem mag
bie ©egenftänbe an fiep finb fonbern nach bem mag fie für ben ©in
finb geeignet. ®aper finb DRaum unb 3eit nidt)t fetbft ©egenftänbe ber 10
Stnfcpauung unb ein gegebeneg ütRannigfattige für bie SBarnepmung
fonbern nur bag formale ber 3ufamenfe|ung (complexus) möglicher
Objecte ber Söarnepmungen beg änderen unb ineren ©ineg
2Ben man alfo bie bag ©ubfect bemegenbe Kräfte äufjerticp in ber
SRaumeganfcpauung unb inerticp in ber ©mpfinbung fept fo mufj ber 15
begriff biefer Kräfte Oor bem ber SRaumeg unb 3eitberpättniffe in benen
fie gefegt merben borpergepen meit opne bag SRaum unb 3^it feine
empirifcpe Stnfcpauung opne metcpe bod) bag “Oafepn biefer Kräfte
nicpt gegeben fonbern nur gebadjt mirb fepn mürbe. $er 9taum felber
atg fpürbar (spatium sensibile) atg ©egenftanb ber Sßarnepmung 20
burcp jene bag ©ubject afficirenbe Strafte ©innen Object merben ober
atg ein fotcpeg gebacpt merben.
®af} aug ber (Srfaprung apobictifcpe ©emigpeit eineg ©a|eg per*
borgepe ift contradictio in adiecto aber für bie ©rfaprung b. i. gum
33epuf berfetben fie nämticp anguftetten (burcp obferüation u. ©ppe* 25
riment) fönnen ißrincipien berfetben gegeben merben unb biefe gepören
aucp altein gur fßppfif. — Unter bem Xitel eineg fßppfiferg berftept man
aber aucp ben Kenner unb fieiter ber organifcpen Körper, bornepmticp
ber tebenben. — Extensive ober intensive ©röfje (©rab) ber bemegenben
Kräfte ber Stngiepung unb Stbftofjung im 9iaume u. ber 3eit atg Objecte 30
möglicper Sßarnepmung.

1 anbere <5 finb al§ g.Z. 3 ber v. a. be» 4 aucp g.Z. 5 b. i. (5 mie
6 barum <5 a priori ju g. Z. a priori ö geeignet 7 (ber v. a. (be§ 8 qtm*
lificirt erst: geeignet 9 an fid) g. Z. fonbern <5 fonbern 10 3^ü darüber in
dunklerer Schrift: NB 13 @ine3 Fortsetzung darüber, in dem letzten Spatium,
durch Zeichen verbunden. 14 bie — ©ubject g.Z. 17 borpergepen <5 unb
18 bod) g.Z. 19 gegeben <5 ift 20 sensibile) R. ergänzt: fann 25 burd)
Sigel. 26 biefe v. a. biefen 27 gur v. a. gu 29-31 Extensive — 2Bar*
nepmunq. s.Z.
 XI. Conv., I. Bogen, 4. Seite. 437

fRaum u. 3eü finb urfprünglicpe SCRobificationen ber 9tnfcpauung

opne Object b. i. fubjectib 23orfteltungen beg 9Kannigfattigen ju einem
©ernten berbunben in ber ©rfepeinung bie alfo a priori alg btope $er=
f)dltni§begriffe bor altem ‘Dafepn ber ©egenftanbe bie btofje gufamem
5 ftettung ber ffjorm enthalten.
®ie bemegenbe Kräfte beg 93emegYicpen im ^aum finb bag Materiale
beg $>afepng im fRaum äufjertiep unb in ber 3eit inerlicp unb maepen
im elfteren 33erpältnig eptenfibe im ^mepten intenfibe ©röfje aug
quantitatibe unb quatitatibe ©inpeit ber SSerbinbung. — 5fticpt bag
io fßerpältnig ber Stnfcpauungen gum 9taum (ben ber SRaum ift fetbft
fein dabile) fonbern im fRaum ift bag dabile in ber £räften//Sln§iepung
unb Stbftopung in beftiinten Dertern niept atg $afepn jener Kräfte
in ©ubftang metepe fetbft bon ben Dertern entfernt fepn tan
®a§ ®pnamifcpe ift mit ben reinen Stnfcpauungen bon 9taum unb
i5 3eit auep bie bemegenbe Kräfte im leeren 9taum Xurcp 93emegung
allein erzeugt merben fönen. 2)aper bie Stttraction ber Söettförper
a priori bargetpan mirb uneraeptet bap in ber £>iftang biefer Körper
feine mirfenbe Materie angetroffen mirb
fRaum u. 3eit finb niept ©egenftanbe ber Stnf^auung fonbern
20 9tnfcpauungen fetbft unb §mar reine bie bto§ bag formelle ber ©inpeit
beg SRanigfattigen opne Object (einem ©piftirenben) entpatten.

förper fönen niept atomiftifcp erftärt merben aber auep niept

rein bpnamifcp meit im erften galt bie Materie in einen $unct oer-
fepminben, im gmepten fiep ju einem teeren JRaum oerbreiten mürbe.
®er begriff oon einem pppfifepen (niept btog matpematifepen)
Körper berupt auf einer anjiepenben u. ber fiep fetbft baburep be*
fepränfenben Materie bie alfo nidpt unb fo
Materie maept ben fRaum jum ©egenftanbe ber ©inne unb jum
Object mögücper Sßarnepmungen beren jebe einen ©rab pap unb

1 Linker Rand oben. Darüber undurchstrichen: Prof. Rinck teltower Doct.

Motherbv in drei Zeilen (teltower g.Z.). 2 einem v. a, einem 5 Nach unten
abgewinkelt, durch Zeichen auf Fortsetzung am oberen Rande verwiesen. 9 quam
titatioe v.a.? 11 ba§ 6 da 14 Linker Rand, Fortsetzung. 15 bie? ber?
19 niept Sigel. 20 Slnfcpauungen v.a. 9lnfepauung 21 Schlußklammer fehlt.
22 aud) niept niept Sigel. 24 Konunapunkt. Spatium 1 Zeile. 27 bie
ö alfo fo fraglich, bricht ab, 4 Zeilen Spatium, das Folgende in dickerer Schrift.
29 pat Kommapunkt.
 438 Opus postumuni

bepbe ©egenftänbe bet Atifdjauung rnerben (in Anfefjung ber Anziehung

fo root)t atg Abftoffung) atg unenbticf) oorgeftettt.
Spatium aspectabile
spatium sensibile
spatium inane 5
Atomi u. inane finb gteicf) tuen fie unter bie bemegenbe Strafte
gejätet mürben ber Baum otjne materie.
©pntfjetifdje ©rfentnig a priori b. i. tran3fcenbentatpf)itofopf)ie ift
bag mag nicf)t aug ber Erfahrung fonbern mag gum Behuf ber ÜBög*
ticf)!eit ber Erfahrung (nirfjt objectio fonbern fubjectio) bag formale 10
berfetben augmacht ift bag mag nothmenbig oor biefer oorfjergeht. ßg
ift ber Qnbegrif (complexus) ber Bkrnehmungen (empirifcher Bor*
fteltungen mit Bemuftfepn) nidjt atg (sparsim) gu einanber gefügteg
Aggregat fonbern ein ©pftem mag (coniunctim) ein ©angeg ber ©innen*
oorftettung unter einem Brincip it>rer Berfnüpfung bon ber biftributioen 15
Einheit ber 2öarnet)mungen gur cottectiben ben Übertritt macht unb
bie abfotute ßinfjeit berfetben in ihrem Begriffe enthält. — ßg ift näm*
tief) nur eine erfa£)rung fo mie auch nur eine Materie (bag Alt be§
Bemeglicpen im Baum) unb ßrfafjrungen ober Materien finb eineg nur
SSarnehmungen bag anbere nur ©toffe (elementa aroi)(8ia) bie ut* 20
fprüngticf) betrachtet nicht mechanifcf) aug ^anfänglichen feiten
(atomis) beren eg feine giebt, fonbern ihrer nur bpnamifcf) aug beme*
genben Straften nicht atg ©ubftangen (beh nur benfenbe Söefen fönen
at§ fotche gebacht rnerben) im Baum mirffam unb agitirenbe Strafte
ber Materie finb atg melche allein bag finb mag ung in ber erfcheinung 25
äußerer 3)inge gegeben rnerben fort. — ®ie innere ßrfepeinungen in
ber Söatnehmung bie bag ©ubject in fid) fetbft erregt b. i. bie ßmpfin*
bungen finb btog ßrfcf)einungen feiner fetbft. — Aber ber ©ap: bag
lehrt bie Erfahrung (men man ihn nicht a priori begrünben fan) ift nur
Annäherung gur ©emigfjeit meit bagu im Übergange gur Bhhfü burcf)* 30
gängige Be ft im mutig erforbert mürbe, — mag nicht ber Berftanb
oermag.

2 Schlußklammer fehlt. 2 Spatium 1 Zeile• das Folgende etwas ver¬

änderte Schrift. 4-5 spatium das zweite und drittemal durch Striche angedeutet
sensibile verstümmelt inane erst: vaeuum 7 ge*äf)lt ö tue 8 ift 6 nicht
11 ba3 nothmenbig 13 Söemuftfetjn Schlußklammer fehlt. 15 non bet
Fortsetzung unterer Rand. 18 aud) nur 6 Materie 19 Schlußklammer fehlt.
20 CTToixeia Fortsetzung darüber, durch Zeichen verbunden; ö bie nid)t atomiftifd)
22 Kommapunkt. 24 mitffant d gebaefjt metben firtb ergänze: gebad)t metben
mühen? 25 bet n. a.? 26 äufcer 30 jut doppelt durch al. 81 Kommapunkt
mütbe:?
 XI. Conv., I. Bogen, 4. Seite und II. Bogen, 1. Seite. 439

XI. Convolut, II. Bogen, 1. Seite.

VBJ
®et 9faum, bie $eit, alg 2lnfd)auungen unb bie (Einheit beg $8e=
muftfepng nothmenbige (£int)eit in ber ÜSerfnüpfung beg Mannigfaltigen
5 berfetben ift ber nothmenbige (ursprüngliche) ©inengegenftanb.
9taum unb 3eit finb nicht ©egenftänbe ber 2fnfd)auung fonbern bie
reine 2fnfcf)auung felbft unb bag formale ber ftyntf)etifct)en ($inf)eit beg
Mannigfaltigen berfetben atg ©rfctjeinungen unter bem 2ßrincip ihrer
3ufamenfebung ift nicht Dteceptioität fonbern Spontaneität
io 9ticE)t bon ber SBarnetjmung (empirifcfjeg ßrfentnig mit SSemuftfepn)
!ann ber SSerftanb auggefjen bag anfchauenbe ©ubject gu einem 3b*
begriff ber SSorftellung alg ßrfentnig beg Objectg §u beftimen unb ent»
hält a priori bag formale eineg ©pftemg ber SBarnehmungen bor biefen
empirifdfen Crrfentniffen; ben Marnetjmung ift felbft SEBirfung eineg
15 21 ctg ber bemegenben Straft beg ©uhjectg melcpeg fiel) felbft a priori §u
einer ißorfteltung beftiinenb ift
tRaum unb 3eü fimb feine 2)inge fonbern blojge SSorftellunggarten
ber Singe in ber 6rfd)einung unb objectioe2lnfd)auung in ber fubjectiben
alg 6rfd}einung a priori enthalten. Sie ©epung bepber bereinigt ent»
so pält nicpt etiuag mag gegeben fonbern gemad)t ift Sag formale
ber Slnfcpauung bor bem Materialen. — Möglichfeit ber trangfe. pf)ilo»
fophie b. i. fpntp. ©abe a priori nicht burd) herumtappen alg §u einem
2lggregat fonbern nach Eßrtncipien in einem ©pftem mo nicht 2öar=
nel)mungen Sparsim (beh bie finb empirifch) fonbern bag 2ßrincip ber
25 Moglidjfeit ber Erfahrung coniunctim alg Einheit ber burchgangigen
23eftiihung beg Objectg borher geht unb ber Übergang bon ben met.
21. ©r. ber 2t. 2B. jur !fߣ)t)fif burd) 2lnticipationen bie innerlich// unb
1 Dieser, in zwei Haibiogen geteilte Bogen, auch am rechten Bande oben
von Kant mit: HB bezeichnet, von fremder Hand am rechten Bande oben mit: 11.
Convol. 2. Bog. XXVII (Blei). 3 al§ Slnfcpauungen g.Z. beg v.a. ber Ö
Slerbinbung 4 nothmenbige Einheit g.Z. ilerfnüpfung ö berfelben 3-5
töemuftfehng — berfetben g. Z., ö: in ber Slnfcpauung feiner ©elbft gu ©nein 93e»
rouftfepn <5 gu v. a. gut Einen statt: Einem 5 nothmenbige <5 <B 8 alg Erfdpei»
nungen g.Z. 10 2?id)t bon ber erst: 97id)t burd) 12 SBorftellung ö alg Srfentnig
gu beg alg — beg g. Z. am Bande. unb B. ergänzt: et (besser: benn ex)
13 bag formale erst: bag fßrincip ber Ö Möglichfeit 14 empirifepen <5
Sßorftell 16 Links abgewinkelt. 17 Erste Fassung: 9taum, Beit unb 93e*
megung 17-18 finb — Erfdieinung s.Z. 19 bereinigt <5 aljo in fid) (v.i.
guerft?;. 19-20 enthält ö ift enthält — mag s.Z. 20 ift g.Z. 22 alg
g.Z. 24 Sparsim s.Z. bag erst: ein 25 coniunctim s.Z. Einheit
ö ber ülnfdjauung 26-27 met. 91. f. ®r. 27 )ßhbfif verstümmelt.
440 Opus postumum

aufferlicf) bemegenbe Kräfte (in ber ©mpfinbung unb ber ©onftruction

ber begriffe unb matfyematifcf)) ein (£rfenntni§//fQftem
begtünben.
Vemegticfye im Vaum, bie Materie at§ ein ©ontinuum nidft
butcf) ba<§ vacuum interspersum aucf) nidft atomiftifcf) aggregirt fonbern 5
bpnamifcf) (ben e§ giebt feine Atomen) burcf) Storperbitbungen (24n§ie=
I)ung unb Stbftoffung ber Materie befcprdnfter Waffen im leeren Vaum)
bocb einanber anjidfenb unb bocf) al§ btoffe Materie gum Vepuf ber
Sttitttfeitung ber Kräfte at§ im hoffen unb fenfibeten Staunt burcbgängig
Verbreitet finb blo§ ®ebanfen//®inge metcpe (mie ber Söärmeftoff) nidft 10
fo motjl ffppotfjetifdfe Söefen finb at§ bietmeffr Vrincipien Ver=
ftanbe§ otfne bie felbft bie ©rfafjrung nicfft mögtid) ift. — ®er Staum
ift ein ©ontinuum für bie ©innenerfentnig unb offne Stppercipiert ju
merben mürbe er bto§ eine ©adfteere ©inbitbung fetjn. — ÜDian mag
it)n aber audt) blo§ ibeatiftifd) fidf borftetten fo 15

Staunt, 3 eit unb ma§ betfbe Stnfcpauungen bie duffere u. inere, in

©iner berbinbet Vemegung b. i. ber Stet ber Vefdfreibung be§ Vaume§
in einer gemiffen 3eit finb feine gegebene fDinge alä für ficf) auffer bem
©ubfect gegebene ötegenftanbe ber SBarneffmung (empirifdfer Vor*
ftettung mit Vemuftfepn): fie finb btog ^orrnen ber ©irtenanfdfauung 20
bie bem ©ubfect a priori angeboren unb bie attgemeine Stufgabe ber
ütransffc. Vf)itofopf)ie enthalten: »Söie finb ftfntffetifdje ©d|e a priori
mögtid)?« ®ie ©egenftdnbe merben tfier nur in ber ©rfdfeinung afö
fubfectibe formen ber Slnfcbauung gegeben morauf ficf) aucf) bie SJtög*
ticfjfeit einer fpntfjetifdfen ©rfentnig a priori grünbet. 25

Vaumunb 3eit finb fubfectibe formen ber dufferen unb irreren

©inen//3lnfcf)auung atö ©rfepeinung unb ba§ fßrincip ber SJtögticbfeit
ber Verbinbung be§ ÜOtanigfattigen berfetben gur ftfntfjetifdfen ©infjeit
ber SBarnefjmungen in ber ©rfaffrung unb mit bem Vemuftfepn ber

5 aud) s.Z. 7 befdjränfte statt: befd)ränfter 12 mögtid) verstümmelt.

14 ein eine 15 bto3 g.Z. Bricht ab; das Folgende etwas feinere Schrift.
16 Vor diesem Absatz: 9tnfd)auungen — inere s.Z. 17 ©iner <5 9tnfd)auung
Vemegung r5 in b. i. — 2(ct s. Z. SBefdfreibung <5 be3 fRaum 17-18 be3— in
s.Z. 18 einer v.a. eine§ gegebene s.Z. fiel) ö beftefjenbe 15) ©egenftanbe
ö fonbern 20 Schlußklammer fehlt. ©iiienanfdjauung v. a. ©inenüorfteltung
21 bem ©ubfect erst: im ©ubfect 24 morauf ficf) erst: moburd) 26 fRaum
Aa. 27 ©inen//9tnfd)auung v. a. 9tnfd)auung ber ©egenftänbe atä ötfdjeinung
v. a. in ber ßrfebeinung 28 ber Verbinbung 3. Z. jur fl)ntt)etifd)en erst:
311m 93e 25) S8emuftfet)n bet <5 ft)ntf)etifd)en
 XI. Conv., II. Bogen, 1. Seite. 441

abfoluten Totalität ber SSexbinbung beg ffltanigfaltigen in einem ©egen-

ftanbe.
fRaum, Qeit unb bepber it)te abfolute ©inheit in Sßerfnüpfung ber
©inenanfchauung im iRaum unb reinen ©ine ber Seit.
5 fRaum u. Seit bie 91nfd)auung beg Objecte (ber gorm nach)
S5emuftfet)n ber (gintieit in ber Sujamenfe|ung im ©ubject ber abso¬
luten Totalität biefer 31nfd)auung nad). ©g ift ©in 3ftaum u. ©ine Seü-
®ie abfolute ©inheit bie alleg befaßt ift zugleich bie Unenbtict)feit biefeg
0bject§ meines eigentlich ©ubject ift weld>eg anfcpauenb u. zugleich
io angefct)aut ift.
gtaum, Seit, unb föeftimung ober föeftimbarfeit beg 'Oafepng im
gftaume unb ber Seit SBo, mie u. maii etwag fet).-Stount u.
Seit finb nidjt inbirecte (mittelbare) beribatiüe fonbern birecte (un¬
mittelbare) primitibe Slnfcpauungen felbft burd) welche ba§ Object fid)
iS felbft alg ©rfcf)einung afficirt unb [teilen barum it)ren ©egenftanb alg
unendlich (grängentog) üor. ®er ^nbegrif (complexus) ber SBorftel-
lungen bie in biefer 21nfd)auung enthalten finb ift bag gortfdjreiten ing
Unenbliche. ®a§ Object ift Weber ibealiftifd) noch realiftifd) fonbern
gar nicht gegeben fonbern blog gebacht (non dari, sed intelligi potest.)
20 ®ie Sufamenfepung nicht bag Sufamengefe^te fonbern bie ©epung

®ie Materie (alg (Gattungsbegriff) fair alg aug fpecififd)//berfd)ie-

benen Elementen beftehenb gebacht werben bie bann Stoffe (partes
elementares) genant werben unb bie benfelben 9taum ganp einnehmen
ohne einanber aug ihrem 9ßlap ju oerbrängen j. 33. 3Bärme//£id)t/J
25 magnetifcher ©toff ©lectricität. ©inb eg ©toffe ober blog Kräfte b. t.
anberg mobificirte ©toffe

®ie wahre Ortberanberung fan nur auf bpnamifchen ißrincipien

1 Berbinbung <5 berfelben 1-2 ©egenftanbe. Az. 3 unb erste Fort¬

setzung: ba§ ©an^e ber ©inengegenftänbe ju einem abfoluten ©anjen über baS
©ame <5: Bereinigung vor absolute ö: unb bie in erst: ber 3-4 bepber:—
©inenanfcpauung s.Z. 4 reinen —ber s.Z. 5 Baum Aa 6 Über Be»
muftfetin anqesetzt (verwischt): a pr 9 ©ubject v. a. fubject 10 ift. J 2. 11 ober
Beftimbarfeit s. Z. 12 man? men? 13 beribatiüe s. Z. 14 s Z.
burdi s Z 15 barum s.Z. 16 unenblicf) ö üor mett (?) 18 3)a3 Object ift
erst: ©r ift realiftifcf) <5 gegeben 20 Von $ie an auf den rechten Rand ubergreifend.
©ebungg (abgerieben). Links neben dem Vorigen noch ein durchnullter Passusder
persönliche Notizen enthält, endend mit: Dr. Motherby 21 Oberer Rand. tan als
au§ erst: befielt au§ 27 Rechter Rand, zweites Drittel von oben.
 442 Opus postumum

gegrünbet merben 3. 33. ber Süngiepung aber auch ba ift fte ntcfjt in
3Infepung beS 9taumS überhaupt
_ 33eränberung beS DrtS A ift nicpt irner 33eraegung beS torperS A.
^en men B bemegt mirb fo roirb ber 0rt non A aucf) oeränbert aber
A (oeränbert if)n nicht) b e m e g t ficf) nicht. 5
©3 ift in ber tranSfc. *ßpiIof. einerlei) ob icf) bie ©inenöorftellungen
ibealiftifcp ober reatiftifcf) ^um ^ßrincip mache $en eS fomt nur auf
öaS Verhältnis nicht ber ©egenftänbe gum ©ubject fonbem unter-
einanber an.
&ie ©elbftanfcpauung (ficf) §um ©inengegenftanbe §u machen) ge- 10
hört §ur tranSfc. ißpilofoppie u. ift fpntpetifcp gugfeidb) aber analptifd) —
9Raum Seit (als 3Infcpauungen) 33emegung: fpntpetifcpe Einheit
im Verpältniffe ber Stuf Hauungen als ©rfcpeinungen u. Urfache ber
33emegung bemegenbe traft: finb inSgefamt 33ebingungen bes ©inen-
objectS. $rincip. 3ttögl. Erfahr. 15

&af$ ein Vaum ift fan nicht margenomen toerben ^cp feige einen
3iaum (eben fo bie 3eit): unb bocf) ift er nichts ßpiftirenbeS melcpeS 3
3Ibmeffungen hat 2c (SS ift nur ein $Kaum
®er Vaurn ift eine ?Infcf)auung: nicht etrnaS maS angefcpaut
mirb
©in leerer Vaum fan in feinen ©teilen träfte haben 5. 35. ?(n-
giepungSfräfte: aber bocf) nicht ohne irgenb einen törper unb jmar in
ber entfernung bie meh biefer törper aufhört zugleich nichts finb

©rganifcpe törper burdh 2 ©efcplecpt. propag. burch teime unb

eper.

©elbft ber ^bealiSm fan mit ber ©ubjectioen SRealitat ber fRaumeS//
unb 3eitbegriffe beftepen als 3fttfchauungen. $ett eS mirb alles ©pn-

4 A g. Z. 4 {0 d beranbe »Ad belegt (Oeränbert — nicht) g. Z.

“ber /’’■ ergänzt: aud) 12 «Raum verstümmelt. Slnfcpauungen abgekürzt.
Jo $rinctp. fötfafyr. s.Z. 17 Schlußklammer fehlt. 18 fjatt (Sin v.a. ein
3?aum d be 21 ©in d lef) fan d bod) haben d bie bocp 21-22 3(n-
giefjungSfräfte haben: 23 nid)ts Sigel. 24 7 Zeilen tiefer. burdt Sigel
(beidemal). J
 XI. Conv., II. Bogen, 1. und 2. Seite. 443

tpetifcpe nacf) bem fßrincip ber Qbentität in ber Einpeit ber Stnfcpauung
berbunben.
$en bag ©ubject ift biefen formen nacp ipm fetbft ©ifienobject.
fS)ag ©ubject metcpeg fiep bie ©innenborftellung bon Staum u. 3eü
5 m a d) t ift ipm felbft in biefem Stet §ugteicp Object, ©elbftanfcpauung.
$en opne bag märe fein fetbftbemuftfepn einer ©ubftanj.

XI. Convolnt, II. Bogen, 2. Seite.

f£ie Obantität ber Materie eineg Söettforperg ift burd) bie Ent¬
fernung eineg um ipn fid) bemegenben Planeten burd) bie Stn^iepung
io beffelben u. bie Entfernung unb bie in jeber Söeite im leeren Staunt
mirfenbe bemegenbe Straft beftimt alfo bie Kräfte in alten biefen Stetten,
men ber giepenbe Körper fafnt bem gelegenen berfdiminbet fo ift eg bag
Seere ben metepem nun bie grage ift ob t>er Staunt fetbft nod) etmag
pofitibeg u. ©egenftanb ber Stnfcpauung fet)
i5 ©)er SSerftanb fangt nid)t bom Object fonbern bott feinem eigenen
©ubject an bie ©irtenanfepauung iprer gorm nadj §u canftruiren b. i.
fpntpetifcp a priori bag SJtannigfaltige berfetben in ber Einheit beffelben
nad) einem fßrincip barguftetten metcpeg eine matpematifepe Operation
beffelben ift unb ein Stet ber trangfeenb. ijtpitofoppie ift: mie finb fpntpe-
20 tifepe SSorfteltungen a priori mögtid)? $>ie Sßorftetlung bon Staum u.
3eit, unb fpntpetifcpe Einheit berfetben in Einem Staunt unb Einer
3eit unb bag fßrincip ber burepgängigen Sterbinbung gum S3epuf ber
ÜDtögticpfeit ber Erfahrung in Staum u. 3eü-
®ie Ejtrapofition ift mit ber ^ntugpofition beg SJtanigfattigen ber
25 Stnfcpauung atg Erfcpeinung burd) ein ißrincip ber fpntpetifcpcn Einheit
ber Erfentnig a priori fotgtid) burd) trangfeenbentate ijßrincipien ber-
bunben ®ag ©ubject maept fiep junt Object.
®ie unbebingte Einpeit beg SDtanigfattigen in ber Stnfcpauung ift
niept bem ©ubject bon einem anbern ©egenftanbe gegeben fonbertt
so burd) baffetbe gebaept. Staunt u. 3eit finb niept atg SSerftanbegbegriffe

3 ©ifienobject. Fortsetzung darüber, in dem letzten Spatium, durch Zeichen ver¬

bunden. 10 (Sntfernung beftimt unb 11 Kommapunkt. 12 jiepenbe i
v. a..ft 14 Links abgewinkelt. 15 Kleinere Schrift. 10 iprer — nacf) g. Z.
17 ÜUtannigfaltige abgekürzt. 19 trangfeenb. verstümmelt. 21 Kommapunkt,
das Folgende durch Zeichen verbundene Zusätze. 22 burepgängigen Sigel.
23 SJlöglicpfeit abgekürzt. 27 ©ubject abgekürzt. 28 Fortsetzung über dem
Vorigen, durch Zeichen verbunden. 29 anbern? (g.Z.).
444 Opus postumum

Sfnticipationen ber Sßarnefymung fonbern formen ber ©egenftänbe in

ber Erfcpeinung --
®ie Materie befielt nicht aug SItomen; ben mag in einem Orte atg
ein Einfacheg angetroffen mirb ift fein £f)eit fonbern ein ißunct. 9iur
Kräfte fönen unb gmar in einer ©phäre rnirfen. 5

®ie Objecte ber Slnfcpauung merben atg §ufamengefept gebacf)t ben

ber Staunt ift nur bag formale ber Erfcf)einung b. i. bag ©ubjectioe ber
©etbftbeftimung ber Sfnfcfjauung nad) brep ®imenfionen gum 33ef)uf
ber 3ufainenfe|ung ber 28arnef)mungen. $cf) fan nicpt fagen ich habe
biefe ober jene Erfahrung fonbern icf) mache fie mir unb biefeg ©Aftern 10
ber Söarnef)mungen gilt für jebermait. Dbferbationu. Experiment
finb Materialien fepen ein $rincip boraug Erfahrung (nic£)t Erfahrungen)
<$u macfjen. ®ie 9Diatf)emat. 21. ©r. ber St2B. gehen atg Slnfdjauungen
a priori boran bie pf)ilof. appticiren bie Erfcf)einungen barauf; aber bie
mathemat. ißrincipien ber pf)iIof. Staturtehre begrünben bag Sehr* 15
f hftem ber Staturmiffenfdjaft atg 9ßhpfif Oötlig. Stur bafj ber Übergang üon
jener 28iffenfcf)aft gu biefer ber öon ben ^heitborftettungen (ben empi*
rifchen datis SBarnehmungen) §um ©äugen — ber ijßhbfü — fort*
fchreitenb ift unb bie 23ebingungen ber Möglicf)feit ber Er*
faprung enthält. — Söarnehmung gehört gu ben bemegenben Kräften, 20
atg ifierhalb bem ©ubject mirfenb in ber Empfinbung. 2tber atg fotdfje
ift fie nicht gur Erfahrung nach allgemeiner Sieget gu gähten
Siaum, $eit unb bie burcpgängige 33eftimung (Ejifteng) ber $5inge
im Siaum unb ber $eit ißrincip ber SDiögtidjfeit ber Erfahrung
®er Siaum ift fein cmpfinbbarer ©egenftanb ber u. hat in fo fern 25
feine Stealität b. i. nicptg Epiftirenbeg fonbern enthält btog bag formale
ber Stnfcpauung mag unfer eigeneg fDenfunggprincip fpnthetifcf) fept.
Er ift nicptg aufferhatb meiner SSorftettung fonbern etmag btog ©ub*
jectioeg blofje Süifcpauung ohne einen bon meiner SSorftettung unter*

3 4 Zeilen tiefer. 5 Spatium 7 Zeilen. 6 aI3 g. Z. 9 Von ^d) an

über dem Vorigen. 12 jinb Materialien s.Z. 12 u. 18 Schlußklammer fehlt.
13 2lnfcf)auungen abgekürzt. 14 Von bie an über dem Vorigen, durch Zeichen ver¬
bunden. 16 Stur ber 17 biefer <5 ift 20 beroegenben abgekürzt. Kommapunkt.
21 Von al§ an über dem Vorigen, durch Zeichen verbunden. 23 Zweite Hälfte der
Seite, größere und weitere Schrift. 25 Vor diesem Absatz das Zeichen: oOo ber
ergänze: litnfcbauung ? R. ergänzt: Sßarnefjtnung 26 b. i. Ad. ergänzt: ift enthält
g.Z., Komma hinter: btoä 27 fgntbetifd) g.Z 29 21nfcf»auung <5 aber
 XI. Conv., II. Bogen, 2. Seite. 445

f epiebenen ©egenftanb. Sie gbeatität beg Siaumeg atg bloßer gorm

einer Stnfcpauung macpt eg aucp bap mir a priori gemiffe ©igenfcpaften
Wetcpe fpntpetifcpe ©äpe a priori mit ficf» führen 5.S8. brep Stbmef*
fungen einem Object mag an fiep nicptg ift beptegen tönen. Ser 9taum
5 rnirb niept angefdpaut fonbern ift eine 9tnfcpauung. ©r ift atfo (wie bie
3eit) gren^entog (niept unenblicp). — 9iicpt progreßus in infinitum atg
ein äufamengefapteg ©anpe fonbern in indefinitum ein Unbegrengteg
fiep fetbft gu befepränten. Speätet.
Sag fubfectioe ißrincip beg 93ewuftfepng feiner fetbft in ber fpn*
, 10 tpetifepen ©inpeit a priori ber Qufainenfepung (Synthesis) eineg Dbfectg
ber Stnfcpauung feiner fetbft atg ©rfepeinung eineg ©egenftanbeg über*
paupt auffer mir b.i. ber 9taum ober meiner fetbft in mir bie geit
atg bag formale ber 9tnfcpauung liegt guerft gum ©runbe ber 2öar*
nepmung (ber empirifepert SSorftettung mit SSewuftfepn) atg bem SDtate*
15 riaten auffer mir unb in mir unb ber SSerftanb ma<pt ben gortfepritt
gur ÜDtögticpfeit ber ©rfaprung Sie ©rfaprung atg ber Überfcpritt oon
ben metapp. 9t. ©r. ber 9t. 803. §ur ^ppfif ift nun eine unbebingte ©in*
peit b.i. eg giebt niept ©rfaprungen fonbern atte SBarnepmungen
©rfaprung atg fpntpetifcpe ©inpeit feneg SKanigfattigen ber empirifepen
20 ißorftettungen in einem ©pftem ift nur ©ine atg burepgängige 93eftimung.
93epuf gur ißppfif

2Bie ift bep einer ©rope beg Umfangg ber 9tngiepung ber ©one in
einem $taneten//©pftem ein SJtonb (atg Trabant beg Planeten) mög=
tiep. Sie Sirectionglinien ber Stngiepung werben pier in 93eäiepung
25 auf bie übermäeptige ©one in einem ißaratteligm berfelben (unenblicp
fern üon ber ©one) angefepen unb feber Trabant beg Planeten atg ein
Speit beffetben unb bewege fiep im ©onentörper unb fep in ipm gebitbet
gtaum, 3eit unb fpntpetifcpe ©inpeit beg SDtanigfattigen ber ©inen*
anfepauung ber burepgängigen 93eftimung beg ©ubfectg in gufamen*

8 befepränten abgekürzt. Ipeätet. Dahinter wieder das Zeichen: oOo.

9 Andere Tinte, fubjectibe v.a. ©ubject Kr.: feirteS ©elbft 10 a priori g.Z.
13 Mcpauung <5 ift ber <5 3Ra 15 mir unb <5 ift ein ber-ben g.Z. 18 Lm»:
fonbern nur Sßaptnepmungen ? 18-10 SBarnepmungen jonbern erfaprung
21 Dieser Absatz trägt am Anfang und Ende das Zeichen: |ö§| -- bes v. a.
ber 91 25 einem erst: bem 26 Schlußklammer fehlt. 28 be§ v.a. ber
gjtanigfaltigen ö in 28-29 ©inenanfepauung d in (?)
 446 Opus postumum

fefjung beffetben als baS gormate berfetben ift bie tranSfcenbentate

gbeatität
Stlfo 9taum u. 3eit unb bie ^erbinbung beS Aggregats ber
Söarnepmungen gu einem ©angen ber äftoglicpen ©rfaprung in
bet)ben als ©pftem berfetben (für// nicpt burcf) ©rfaprung) ift baS gor- 5
mate. —fRaum, Seit, unb bie fpntpetifcpe ©inpeit beSitftanig*
faltigen berfetben in ber Slnfcpauung als ©rfcpeinung beS
©innenobjectS mie baS ©ubject bon it)m atS einem abfo-
luten ©an§en afficirt mirb.
®er 9taum unb bie Seit ift nicf)t bie ©pntpefis b. i. Sufainenfepung 10
be§ füianigfattigen ber 2lnfcf)auung burcf) begriffe ben er unb bie Seit
finb fdjon mit ber fpntpetifcpen ©inpeit beS äRanigfattigen ber Stnfcpau-
ung ibentifdj gegeben (nicht babon abgeleitet).
®a§ gormate ber 2lnfcpauung als ©inpeit ift in ber ©gntpefiS beS
SRanigfattigen berfetben a priori ibentifd) enthalten. $aS SJRanigfattige 15
ber 2lnfcf)auung berfetben ift nidjt burcf) SSarnepmungen (empirifcpe
SBorftettungen mit SBertmftfepn) fonbern a priori in ber reinen 2tn-
fcpauung gegeben unb baS Aggregat ber teueren gum 93epuf ber SRög»
licpfeit ber ©rfaprung fept fene (Stnfcpauung) baS gormate bor bem
ättateriaten borauS 20
9iaum, Seit unb fpntpetifcpe ©inpeit beS äRanigfaltigen ber 2In=
fcbauung im 9taum unb ber Seit. Sitte brep finb gormen. Forma dat
esse rei finb unenbticf). ®ie erfte 2 gepen baS Object baS britte baS bie
gebacpte Objecte in einen begriff berbinbenbe ©ubject an

2öie ift ©rfaprung möglicp? 25

OaS iprincip ber SRögticpfeit beS Aggregats ber Sföarnepmungen
gum SSebuf ber iPiögticpfeit ber ©rfaprung 1. Slnfcpauung 2. SBaruepmung.
f-jnhs verklammert. Zweite Fassung: ber ©itlengegenftänbe im 9ta»m unb
ber 3eit in fo fern fie a priori burdpganflig beftimbor b. i. mögliche Erfahrung ift.
U be3 v. a. em(?) ber 6 ©inenüorft 4 Erste Fassung; ju einem ©nftem
mlf ® m^er ®r^Q^rut1 9 •* but(P Sigel. 6 Hinter bie Beziehungszeichen, das auf:
mfo gffaum u. Beit (Zeile 3) zurückweist. 9 Spatium 5 Zeilen. 10 unb —
Bett g. Z. 12 Sücanigfattigen ber ber g. Z. 13 Schlußklammer fehlt 14 Über
dem Vorigen, m dem letzten Spatium, durch Zeichen verbunden. 15 a priori
?./. ibenhfdf) Ö gegeben 10 (iünfepauung) ö oorauiS 20 Spatium
Zeilen. 22 1 on unb an Zusatz, erst schräg rechts, dann (von fJMe erfte an)
4 Zeilen darüber, in dem letzten Spatium. fülle v. a, alte Forma fehlt (ver-
“■* 'n ers*: 8U 25 Linker Band oben, möglicp abgekürzt.
-b Rechts neben dem Vorigen am oberen Rande, durch Strich verbunden 27 3Rö«.
licpfeit abgekürzt. ö
 XI. Conv., II. Bogen, 2. Seite. 447

3 ©tfaprung; melcpe leitete aucp fßrincipien a priori ipret ÜUiöglicp*

feit pat.
97icpt Söarnepmung irgenb eine§ ©egenftanbeS (empirifcpe 23or»
ftellung mit iBemuftfepn) ift bet (Stoff aus meinem ©tfaprung ju oberft
5 gemebt mitb b. t. nicpt aus bem maS bet ©in als (Stoff empfängt
fonbern maS bet SSerftanb auS bem formalen bet ©inen//21nfcpauung
macht alfo nidü bet ffteceptioitat fonbetn bet Spontaneität beS ©ubjectS
atfo au» bem (fotmalen) fßtincip bet ßufamenfepung b. i. auS bem
maS bet Sßerftanb auS biefem einfachen Stoffe madft mitpinnidüpetero®
io nomifcp fonbern autonomifcf) mitb baS Aggregat bet ÜBarnepmungen
ein Spftern melcpeS nach bem ©ap bet ^bentitat nur ein einpigeS ift
b. i. abfolute (unbebingte) ©inpeit in fid) enthält. — ©rfaprung ift
ftpon ein ©pftem bet SBatnepmungen unb enthält ein fßrincip bet 9Jtög®
iicpfeit bet ©tfaprung bie nur ©ine fepn fan. (Denn ©rfaptungen gu
i5 machen ift ein hysteron proteron bet ©rfenntniS beS SBerftanbeS melcpe
an bie ©teile bet SBarnepmungen Dbferoation unb ©pperiment §uoot
baS fßtincip bcr 3D7oglid)feit bet ©tfaprung gegeben paben mup

9iaum, $eit, unb abfolute fpntpetifcpe ©inpeit beS SCRanig=

faltigen bet ©rfdieinung überhaupt im 9taum unb bet $eit, mobutep
2o baS ©anpe bcr ©inengegenftänbe junt 33epuf ©inet möglidien ©t*
faprung gegeben mitb
Sie 2Birflicpfeit biefet ©egenftanbe fan felbft burd] feinen Speätet
beftritten metben unb ift bcr SBegmeifelung beS $bealiSmS überlegen.
Seit biefe ißorftellungSart bet ©egenftanbe bet 2lnfcpammg als folget
25 ift nadi bem©ape ber^bentität b.i. nadi logifepen^ßrincipien entfepieben;
mit fönen uns ©innengegenftänbe im ©anpen betfelben als möglicpet
©tfaptung nicpt benfen men mit fie nidü nadi biefer 3Regcl in ©inen
begriff oerfnüpfen — fein Speätet.
Sa» ©ubjectioe bet imtern dtaumeS// unb 3e^anf^auung als ©r=

1 lebtet 1-2 3D?ög(id]!eit abgekürzt. 3 Linker Rand, darüber die Be¬

merkung: verte unten 4 Schlußklammer fehlt. 6 bem formalen s.Z. ber
v. a. ? 7 Subject<3 ö gcf)en 8 au§ (bem formalen) 11 Stiftern 6 ber Gh>
faljrung melcpe statt: tuelcf)e§ bem d Ißr eine einzige iftä statt: ift 14 bie
ö irner Jen statt: Tenn 15 melcpe s. Z. 16 juüor v. a. jum 18 abfolute
d ©inpeit 20 ßiner v. a. einer 22 burep Sigel. 23 unb ö oon (?) 39e=
jmeifelung Ad. ergänzt: feiten^ 24 al§ folcpen 27 men d man Siegel 6
oon (?) 29 innern s. Z.
448 Opus postumum

Meinung ift gugteid) bag Dbfectibe ber fpntpetifcpen ©inpeit a priori

beg 93erpattniffeg berfetben gum S3epuf ber äftögticpfeit ber ©rfaprung
atg einem ©pftem ber 2ßarnepmungen ber $orm nacp in ber infamem
fepung.
®er 9ftaum mirb nicpt atg ©egenftanb angeraut nnb ift fein ©inen* 5

obfect für ein Aggregat ber Sßarnepmung §um SSepuf ber 3CRögücb)feit
ber ©rfaprung. ®en bie formale ©inpeit in ber ©pntpefig beg Stttanig*
faltigen ber 9tnfcpauung in metcpem bag ÜÜtanigfattige in SSerbinbung
nicfjt gegeben fonbern burcp ben ißerftanb gemacht mirb ift bag ißrtncip
ber füKögticpfeit empirifcper SSorftettungen mit 93emuftfepn gu einem 10

©pftem berfetben in ber ©inpeit ber ©rfaprung. 2ttte ©rfaprung ift

probtematifcp fie mirb burd) Söarnepmung atg Aggregat affertorifd).
üßie aber ift fie apobictifcf).

XI. Gonvolut, II. Bogen, 3. Seite.

B B2 15

®ag SSemuftfepn meiner fetbft pebt nid)t üon bem äftateriaten, —

b. i. nid)t bon ber ©inenborftettung alg Sßarnepmung — fonbern bon
bem formalen ber ©pntpefig beg üftanigfattigen ber reinen Stnfcpauung
a priori nid)t bom Object ber ©rfentnig fonbern bem gufainenorbnen
(coordinatio) möglicher ©inenborftettungen in bem bon ©egenftänben 20
afficirten ©ubfect b. t. ber ©rfentnig beg ©egenftanbeg atg ©rfcpei*
nung an.
fKaum nnb geit finb bie einzige formen ber Stnfcpauung beg Üttanig*
faltigen atg ©rfcpeinung unb biefe 5tnfcpauung ift jebe für fiep atg ein
unbebingteg ©anje a priori gegeben: »eg ift (Sin 3iaum unb ©ine $eit« 25
nnb bag ©anpe mögtieper Söarnepmungen (empirifeper SSorftettungen
mit föemuftfepn) atg a priori in ©inem ©pftem betrad)tet ift ©rfaprung
b. i. burepgängige fßeftiinung beg ©egenftanbeg ber ©inenanfepauung.
©g ift biefem gemäg in dtüdfiept auf bie fßppfif atg ein ©pftem
atter empirifepen ©rfentnig (nicpt atg ein entpirifepeg ©pftem; beft bag 30
märe ein üöieberfprud) im 93epmort) nie bon ©rfapr ungen bie JRebe
5 angefepaut ö fonbern von ift an unterer Rand. 7 ©npeit ö ber
0 fonbern ö gebaept toirb gern 12 Sßarnepmungen ? 13 Rechts darüber noch
folgende persönliche Notiz: Steg. R u. HAndersch ((StUipen) Schirmacher an
einem Sontage 15 Am oberen Rande BB 2 erst: M, von fremder Hand in Blei:
11. Convol. 2. Bog. (XXVII.) 16 bem v.a. ber 19 a priori <5 an um bem
ö ©ubject 20 möglicher v. a. mögliche bon ©egenftänben erst: bon ©inen das
erste bon nicht gestrichen. 21 Gsrfentniä 27 afö v. a. in 28 b. i. erst: al§
29 gemä§ ö auep 31 im <5 angepängten
 XI. Conv., II. Bogen, 3. Seite. 449

fonbern nur oon ber (Störung »eil bie 3Barnef)mung in ihrer burcf)-
gängigen 33eftimung ein abfoluteg 6r!entni§gan§e beg Dbjectg i[t
3tber ein ^Srincip ber Annäherung beg $ortfd)reiteng §ur Erfahrung
burch uubeftiinbar rt)ie biel aufgefamette 3ßarnef)mungen (öermittelft
5 ©bferöation unb ßjpetiment) in einem Aggregat berechtigt noch nicht
gum 3tugfprud): »®ieg ober feneg Ief)rt bie ©rfahtung« (ben bag em=
pirifdie Urteil atg ein fot<he§ fair bod) nie atg apobictifd) öorgeftettt
merbcn) — ®g finb nid)t begriffe ber Folgerung fonbern ber 33epgefettung
unb beg ^ortjcpreiteng in ber 3tggregation empitifd)er SBorftettungen
io metche unbeftimt burd) metd)e unb mie biel SBeftimungen gum ©anpen
ber burd)gängigen 33eftimung atg ber (S^ifteng fortfdjreiten 3öen j. 33.
in jefpr oerfcbiebenen üRifdjungen bie §um Aieberfcptag einer 9tuf=
töfung nad) d)emifd)en Siegeln gehören man bag Gspperiment gleich^
[am fd)on jur fSemonftration (um nodjjne^rere SSerfudje übcrftiipig ju
i5 machen) gebieten §u fepn mahnt fo fair man im eilftcu mo 5. 33. etraa
ein unbemerft auf bie ^nftrumente mirfenber (Sinftub ber Suftetectricität
im ©piet ift megen beg ©rfotgg nicht imer bie ©ernähr leifteu ober ein
3tr§t ben beabfid)tigten (Srfotg beg (fd)einbartidi) gleichen $nbibibuen
unb 3ufäften berfetben hippocratifd) bom ^repfuffe bortjerfagen ohne
20 bigmeiteu in feinen ©rmartungen getäufd)t gu werben
9taum unb 3eit atg Object ber Anfdjauung atg Einheit betrachtet,
bie eine atg ber äußeren bie anbere ber irreren fiub a priori gegeben
mit ihren 33eftimungen ber 3 Abmeffungen (ber ©rofje) beg tforperg
ber pidje unb beg ißunctg. ©g finb nicht 33egriffe
25 ®ag 33emuftfepn meiner fetbft in ber $ormut: $d) bin ift ibentifd)
mit bcm ©ape: $d) bin mir fetbft ein ©egenftanb unb §mar ber inneren
Anfchauung (dabile) unb beg ®enfeng ber 33eftinrung beffen mag id)
mir beplege (cogitabile) ®er ©ap atfo id) bin mir fetbft ein ©egenftanb
ber 3tnfcpauung unb beg Xenfeng beg füianigfattigen ber Anfdiau*
30 ring meiner fetbft ift ein fpnthetifcper Sap a priori nach beffen sJRög-

2 abfoluteä g.Z. (5rfentni3gan(re <5 ift be§ — ift g.Z. 3 beö gort»
fdjreitenS g Z. 4 oiel <5 mögliche oermittelft g. Z. 4-5 (üermittelft — (£jperi-
ment) g.Z. am Rande. 5 nod) g.Z. 6 Anführungszeichen am Schluß fehlt.
7 bod) nie alö apobictifd) erst: nie apobictifd) ron oorgeftellt an s. Z. am Rande
(bis: fortfdpceiten, Zeik 11). 8 nitySigel. 11 2ßen r. a. unb men j. ®. g. Z. am
Rande. 12 2Jtifd)ungen 9Ji v. a. nt Über 3um: ben versehentlich jum ge¬
strichen, VS man g.Z. 14 «erfudre d entbet) 18 Brpt beabfidjt.gen 18-
19 gnbiöibuen unb g. Z. 23 3 g. Z. 24 begriff statt: begriffe; links abge-
winkelt. 25 in erst: unter 25-26 ift mit ibentifd) mit 26 Smar <5 be3 ber
inneren g. Z.
Sfant’ä ©Stiften. Opus postumum II. 29
450 Opus postumum

tidjfeit icf) nid)t forfdjen barf unb ber ©tunbfap ber Srangfcenbentat//
*ßf)itofopt)ie bet in bet Aufgabe: rote finb fpntf)etifd)e Sape a priori
moglid) fetbft beantmortet
®ie 2tnfd)auung abet ift gmeifad) in bet 23orfteIIung üon 9iaum
unb $eit bie bag formale bet SSerbinbung beg ütRanigfattigen unb gmar 5
nut in bet (Stfcpeinung b. i. mie icf) mid) fetbft afficite a priori gu einem
empirifdjen ©rfentnig conftituiren fan g. 93. gut (Stfenntnig bet Sitten*
üorftettung üon einet ÜDMetie unb bet bet ftorper bie bataug gufamen*
gefegt finb
SBit erfenen bag Object butd) bie 9trt mie bag Sub;ect üon if)m 10
afficirt mitb: biefe abet mitb a priori in bet (Jrfcffeinung gegeben

Materie ift bet ©egenftanb bet empirifdien 2tnfcf)auung unb eg fan

fein leeret 3faum angenoificn metben.
Subftanpen atg bemegenbe Strafte bet Materie in fo ferne fie ihren
fpecififd) üerfd)iebenen Streiften nad) üerfd)ieben finb — Stoffe (sub- 15
stantiae radicalcs). Adhacrcns gum primario. 2ttg Söureftoff, Mobfen*
ftoff, Sßaffetftoff u. ©tidftoff. 95>o ban nocf) üon ber basis genüget
Stoffe 3. 93. bet 93afig bet Satfjfäure getebet mitb

$ie reine 2tnfd)auung (a priori) gebt üor bet cmpirifd)en ber Sinnen*
anfdjauung unb mad)t für fid) ein Stiftern aug formaliter ft)ntf)ctifdicr so
Sä^e a priori
ffiaum u. 3eit finb 2tnfcf)auungen ofjnc ©egenftanb atfo bfog fubjectio.
9Wd)t aug Erfahrung fotibern gum 93ef)uf ber mögfiebfeit ber (Sr*
fabrung fönen fßrincipien (in sensu stricto) angenomen u. bictirt merben.
Spatium Tempus unb bie Stetten ober Positus. $>ie gtoci erften 25
finb quanta: bie britte ift

2 ber ö fief) felbft Lies: ber bie Aufgabe? 10 ba§ <5 Dbj 12 Rechter
Rand, letztes Viertel, tau <5 nid)t leer 14 ffltaterie Ö finb ©taffe unb ftljren (?)
15 ©taffe von hier an Uber dem Vorigen, durch Zeichen verbunden, (©taffe
doppelt durch al.) 19 Weiter unten. 25 unb — ©teilen g. Z. 26 ift abgerieben.
 XI. Conv., 11. Bogen, 3. und 4. Seite. 451

XI. Convolut, II. Bogen, 4. Seite.

Staum unb $eit atS fubjectiöe formen nicf)t als Objecte ber Slttfcbauung
beS a priori gegebenen SDtanigfattigen in ber ©rjcbeinuttg finb nidjt ab*
geleitete ©rfenntniSftüde (repraesentatio derivata) fonbern urfprünglid)
5 (repraesentatio primaria) in ber SSorftellung gegeben unb als uu*
bebingte fpntbetifdje ©inbeit jenes SDtanigfaltigen unb it)r Inbegriff als
ein uucnbltd)eS (Manje gebad)t in roetdjem 2£antel)mungcn (entpirifdje
Storftellungen mit S3enntftfepn) als in einem ©bftent b. i. und) beut
S?rincip ber SJtoglidifcit ber ©rfabruug bet)// unb untergeorbnet ge*
io baebt merben
Slnfdjauung eines Objects obne Wrcnjcn Staunt u. 3°tt unb burd)*
gängige iBefttmung feiner Selbft als SubjectS in ber burdigaugigeit
SSeftiinung im Staunt unb ber 3eit als ^ritteip ber sI)töglid)!eit ber ©r*
fatjruug (äußerer unb innerer) als ©rfcutniS eines 2cl)r/SpftemS SßbbfiE
15 genaiit 31t tncldjcm burd) biefen Slct ein ilberfebritt ber Xoctriu bott ben
ntetapl). St. (Mr. ber St. SS. gut SSt)t)fi! gefd)icf)t.
.vnebet) ift feine jjbealität eines gegebenen Objects fonbern Stealitat
ber 3t)ntf)efiS beS fid) felbft a priori couftituirenbcu SßriucipS ber S>er*
biubung beS SJtannigfaltigen in ber Slitfrfiauuug überhaupt als ©t>
20 fdiciuung b. i. in fo fern fic ttadi beut formalen il)rer ©iul)cit (cy ift
©in Staunt u. ©ine 3C'0 gugleid) ^ortfdreitt ins Uneublidjc ift itt melcbetu
bie entpirifdic Stforftcllungcu mit SVumftfepu (dorrte Innungen) ©inbeit
ber möglichen ©rfabruug 31t einem Stiftern fortfdircitcu mcldieS iticbt
gegeben foubertt gebadit mirb __
251 ’ Sllfo Staunt, 3cit unb Sßrincip ber burebgangigett ^eftimuug ber ©r*
fdieiuuttg eines ©iegettftaubeS ber Slufdiauuug im Staunte unb ber 3C*E
mad)ett baS auS tuaS nidit blos ein Slggregat beS SOtanigfaltigeu ber
SBantef)mung burd) Obferoation unb ©rperimeut fonbern eilt ^pftuu
©rfabruug genant bie nur ©ine ift ausmadit unb 31t tuclcbent ber ^ter*
so ftanb übergel)t
2 unb wohl versehentlich gestrichen. fubjectiöe g. Z. uid)t — Lbjccte g. Z.
3 a priori gegebenen g. Z. (irjcbeinnng d: bnrd) bie jnntbetijdic dinbeit ex ^n
begrifft bet SBarnetjmungcn (empirifdjer tporftetlungen mit 33ewuftfet)u )u .finjlu
Spftem möglicher Erfahrung ocrbuubctt ö beS r. a. ber 4 Difoutniptuden
derivitiva) 5 primari (statt: primaria,) Schlaßklfimmer fehlt. oemsa • i cr ”
bem »orftellen 8 Styftem <5 möglicher CSrf 11 ©rennen <5 in ^ 14 drtentni*
o ber fp Sefjr// g.Z. 15 iibcrfdirit 1" tftenlitat ö in IS a priori o ju
23 Erste Fassung: ein Stiftern au§mnd)en 25 Kommapunkt, burd) statt: ber
25-26 (£rfd)einung (5 ber 27 beö SOtmiigfoltigen ?. Z. 30 Links abgewinkelt,
das Folgende andere Schrift.
29*
452 Opus postumum

®et erfte 9tct beä 33orftedung3üermögen§ moburcf) ba3 ©ubject ba§

SOtanigfadige feiner 2dtfd)auung fe^t unb ficf) fefbft gum ©inen ©egen*
ftanbe madd ift ein fpntfjetifcpeö ©rfentnB a priori be§ ©egebenen
(dabile) 9?num unb $eit aB formalen ber Sdtfcpauung unb be§ ©e*
badjten in ber gufainenfepung biefeS üötannigfaftigen (cogitabile) in 5
fo fern e§ bdB aB @rfd)einung bem formalen ber 2fnfcf)auung nad)
a priori borftedbar ift. Saper finb dtaum unb $eit nidjt fefbft objecte
fonbern formen ber ißorftedung ber 2tnfd)auung ber Objecte mefcbe
teuere aB empirifcpe ißorftedungen mit 23emuftfepn b. i. aB SBJar*
nepmungen fo fern biefe in ber gorm eine§ ©pftenB a priori gu einem 10
©anpen berbunben finb bie ßrfaprung unb aB eine fofcpe ein ©egen*
ftonb ber fßppfif b-1- ber üdaturmiffenfcpaft finb fo fern fie ein ©egen*
ftonb ber ©rfaprung finb.
GB gehört aber biet bagu auögumacpen ob ein empirifcpeg ©cfentnB
für ein ißrincip ber QsrfentnB unb einen (£rfaprung3fa| gehalten merben 15
föne. ®en bagu mirb burcpgängige 23eftimung aB metd)e adein ba§
SDafepn be§ gebacpten au§macpen fair erforbert. — (Srfaprung ift abfotute
Gfinpeit unb bodftänbigfeit ber SBarnepmung nid)t in einem unbeftimten
Aggregat fonbern in einem ©pftem unb bie bodftänbigfeit ber Grfaprungy
©rfentnB fan nicpt au§ bem ©pftem fonbern nur für baffetbe conftituirt 20
merben mithin giebB nur ^fortfcpr eiten gur (Jrfaprungö ®entnB aber
eigentdd) nicpt pppfifcpe (Stfaprunggfepre

jDag ©ubject fept ficf) fefbft in ber reinen 2fnfd)auung unb mad)t
ficf) gum Object.
Corpora pellucida finb bantm nid)t iiner transparentia b. i. burcp* 25

fcpeinenbe Körper nicpt imer burd)ficf)tige (of)ne §Ior)

Sicptftoff, SBärmeftoff u. ^euerftoff finb bie dtegafien ber ©pernie
ober gar überhaupt ber pppfifcpen Söeftregierung

2 fept ö (statuit) (Stnen g.Z. 3 mad)t g.Z., 6: berfelben aß ©inpeit

gufamen fefü (constituit) ift bie fgmmlicpfeit ba§ fgormlidje bie 9Irt roie e» biefe§
SJtanigfaltige unb gum 4 aß R. ergänzt: be§ unb doppelt durch al. 7 bot*
fteltbac verstümmelt. 8 Dbject statt: Objecte 9 ledere 14 bagu <5 aus>
gu erlenen o 15 für erst: au3 (aß?) unb lies: ober? 18 ©inpeit ö be§ äJt
19 ©rfaprung§ g.Z. 23 Linker Rand untere Ecke. 24 Spatium 2 Zeilen.
27 Kommapunkt. 28 SSettregung
 XI. Conv., II. Bogen, 4. Seite und III. Bogen, 1. Seite. 453

XI. Convolut, 111. Bogen, 1. Seite.

S,
Sie 2$arnef)mung (bie empirifcffe ißorftellung mit föemuftfegn) ift
btog 93ejie£)ung beg ©egenftanbeg auf bag ©ubject in fo fern biefeg oon
5 jenem afficirt mirb: alfo eine SBirfung ober ©egenmirfung ber be=
megenben Strafte bie bag ©ubject in ber Stpprefyenfion an fid) fetbft
jum iöefjuf ber ßmftfinbnng augübt nnb itjm ©egenftanbe atg bag
Materiale ber ($rfat)rung gegeben merben bie irner nidEjtg anberg atg
empirifcb afficirenbe bemegenbe Strafte fetjn fönen men gteid) bie 2öir*
io fungen and) inertid) finb, nnb atg ©rfdjeinung reine 2tnfd)auung a priori
ooraugfetjt meldjer gemäg bag formale ber ißetfnüpfung gegebener
empirifd)er SBorftedungen in ein ffßrincip ber ÜDcögtidffeit ber Erfahrung
metd)e (fo mie bie SÜJiaterie fetbft) nur deine nämlid) ein fpftematifdjeg
abfotuteg ©an§e fet)n fan.
io Siefe ÜD4ögtid)feit ber ißerfnüpfung ber Sßarnefjmungen in einem
©t)ftem nad) einem ißrincip ber 9Jiogtid)feit ber (Erfahrung enthält bie
2tntmort auf bie grage: »tote ift $ßt)t)fif at3 Setjrfpftem bem Elementar*
fpftem ber Statur angemeffen nnb fo ber Übergang üon ben meta.pt).
2t. ©r. ber üftSS. jur fjßtjpfif mögtid)« b. i. metepeg finb bie bemegenben
20 Strafte ber üüiaterie ber 2trt ber $at)t unb iprer üufainenfe^ung nad)
bie ©egenftänbe ber ©rfaprung fet)n fönen ober mie fan man üom
Safepn berfetben ßrfaprung ermerben
Sie empirifd)e 2tnfd)auung mit föemuftfepn (Sßarnetjmung) in einem
©pftem ber Sföarnepmungen: b. i. in ber ©rfaprung gebad)t ift a priori
25 burd) ben 23erftanb gegeben Sag ©ubjectiüe ift gugleid) objectio nad)
bem fjkincip ber gbentität. Sie mit föemuftfepn ben ©in afficirenbe
Strafte ber Materie in ber SBarncpmung atg empirifeper ißorftettung
1 Dieser Bogen am oberen Rande von fremder Ihmd in Blei mit: XIX, 1
11. Convol. 3. Bog. bezeichnet. 3 33)arnef)mung <5 ats> 4 bc3 ©egen*
ftanbeS v. a. ber Sßorfteltu 5 alfo g. Z. ober ©egenioirfung g. Z. 5-6 be=
megenben ö ber bemegenben 6 ©ubject ö burdb 7 jum — ßmpfinbung
g. Z. unb R. ergänzt: tooburrfi (überflüssig); vgl. Ad. S. 327, Anm. 2. unb
doppelt durch al. Fortsetzung am oberen Rande, durch Zeichen verbunden. 8 atd
0 be 9 afficirenbe ö (b. i. beloeg 10 finb Kommapunkt. Das Folgende
wieder Haupttext. a priori <5 ift 11 üorau^fcfd ö ift gemä3 g. Z. ba3
doppelt durch al. ba§ formale erst: bie gorm? Sßertnüpfung Ob 13 (Sine
verstümmelt. 15 Etiefe R.: 'Eie 16 ©tjftem ö b. i. 20 2lrt ö unb
3al)( ö nad) 21 bie versehentlich gestrichen. Fortsetzung feinere Schrift.
22 berfetben <5 eine 23 Bor diesem Absatz das Zeichen: 26 Qibentität.
d unb 27 Storfteltung ö: madjen im Uberfcpritt jur tßppfif einen ©epritt jur
(Srfaprung begr (?)
 Opus postmnum
454

fte£)en a priori üermittelft bcs ©elbftbemuftfepng unter einem ^rincip

ber 3ufamenfepung bitrd) beu 3$erftanb u. baburd) aud) ber SPögtidp
teit ber Grfaf)rung. — Umgefeprt mag bie fpftematifcpe 3ufamenftettung
ber 38arnef)mungen (als empirtfcfjen ©toffg ber SJiaterie) gum 33et)uf
ber Erfahrung mögtidj mad)t bac mag bcn ©in afficirenb, atg (Negern o
ftanb in ber <$rftf)einnng gur fpftematifdp. «erbinbung pinmirft
2Bir fönen nid)t ef)er burd) beu ©in btc bcmegenbe Strafte ber
Materie augpeben atg meir mir fie üorper burcp ben 33erftanb a priori
nad) ber Dehnung (ben ^mpulfug atg Gomptepug) ber Gategorien £)inein-
getegt haben inbem mir bie empirifcpe Sßorftettungen atg Grfdjeinungen 10
git einem (Stangen ber Grfaprung überhaupt öereinigen, ractcpe 3*erbinbung
gu einem ©pftent nidit empirifdje ßtnfcpauung beg Cbjectg fonbern 3Us
fairtenfaffung bec ©inenborftettuugen im ©ubject aug bem Gtementar*
fnftem nad) bem formaten Sßrincip if)rcr tßerbinbung üort)er_gcbad)t
ct)e cg für bie Grfaprung gegeben mirb. . — 3)ag ©ubject famctt nicht 15
bie empirifrfie ^orftcttungcn mit Sßemuftfetjn fragmentarifcf) atg Stggregat
in Gine Grfaprung ben bag ift üor bem formaten tBrincip atfo opne Slßrincip
fonberu eg begrünbet it)r 3}erpättnig gegen einanber uub begrünbet guerft
eine fßppfif bie eben baburd) atfererft mögtid) mirb unb fubjectio in bem
Übergange öott ben metapt)t)fifd)en Sßrincipien ber 9?. 3.8. gn ber tepteren *u
atg Senbcng beg gortfepreiteng gu berfetben bie $orm mögtid)cr Gr*
faprung atg SSebiuguug a priori mithin atg uofbmenbig borftettt.
Xie Sßppfif überhaupt t)at gmepertet) CPegenftäubc 1.) biejeiügc
bereu angeuoütene ober gefd)to)’feuc 3Jiögtid)feit nur burd) Grfaprung
bemöpret merben fan unb üou biefer 3(rt finb orgauifebe Störpcr ober 2»
and) bie (Praüitation metdje gmar aug ber Grfaprung gefd)öpft aber
bon ber baff fie 3tngiet)ung fep mie fftemtou guerft behauptete bod) nur

5 mad)t Ad. ergänzt: ift bag <) Sinntidje Kommapunkt. (> SSerbinbung
ö jener Bricht ab. 7 Vor diesem Absatz das Zeichen: ■©■ cf)cr g. Z 8 fie g.Z.
a priori ö bermittetft 9 Schlußklammer fehlt. nad) —(Somptejug) s. Z. 11 (Sr*
fafjrung Ö fpftematifd) ber CSrfapruug Punkt und Komma hinter: bereinigen
12 fonbern 6 gu 12-13 gufamenfaffung ö (complexus) 13 aug v. a.?
14 23erbinbung <5 nod) bor ber gubor gebad)t <5 (g.Z.): wirb 15 gegeben
ö ift atg Punkte i.O. 17 bem v.a. ber atfo g.Z. 18 unb — guerft erste
Fassung: gu ©ri'mbung 19 mirb s. Z. 20 gu v. a. gur 21 atg lenbeng erste
Fassung: bie Senbeng 311 berfetben <5 fd)tcd)terbingg ber gorm statt: bie gönn
21-22 bie gorm — mithin s.Z. borftettt. erst: borgeftettt mirb. 23 )p£)t)fif
verstümmelt. 24 bereit Ö ©rifteng angenomene — gefdjtojfene g. Z.
26 ©rabüation v. a. ©rabitationgaugiepung ift ift undurchstrichen geblichen.
gefd)öpft verstümmelt. aber 6 baff
 XI. Conv., III. Bogen, 1. Beite. 455

probtcmatifd) »mir mo bod) ein Saltus gemadjt merben mußte ncimtid)

gum 93ef)uf eiueb Spftemb etmab angunefpuett, gmeßtenb einen primitiv
uub unmittelbar (beßbeb gehört gufamen) altgemein bcmcgenbcn Stoff
(primitive movens) ben Söärme ober £id)tftoff.

5 Sie (Vrage ift atfo: mie ift fßtjpfif mögtid)? uid)t burd» 3öarucl)*
mungeu atb Üteceptiöität auf» Subject einftiefjenbcr empirifdier t$or=
fteltuugeu ben bab giebt nur Grfdieinung
^linfif ift bie SEBiffenfdjaft ber fjkincipieu bcr Sttoglidtfeit bcr Gm
feittnib ber öiegenftänbe bcr Grfaßruug entmeber ber unmittelbaren
io ober ber Grfaßrung bon ber Grfabruitg bie letztere ift bie metdje bie
fubjectiüe ffkincipien enthält b. i. erfttid) in einem Aggregat gmeptens
in einem Stiftern ber iföarnefjmuugcn bet) metdiem bie (üegenftänbe
nur nod) in ber Grfdicinung (mie bab Object afficirt »oirb) nadigefudit
merben; in ber gmeßten atb einem ^nbegrif ber empirifeben Grfcntnib
15 fetbft (Senbeng gur ^ßßfif).

3Beft idi ftatt tOiaterie (Stoff) bemegeube Strafte ber tOtaterie uub
ftatt beb Dbjectb mctcßeb bemegtidi ift bas bemegeube Subject netjiue
fo tuirb bab mögtid) mab Porter unmögtid) fdiiett nämtid) entpirifdie
SBorftcHungcn bie bab Subject fetbft mad)t nad) beut formalen ißrincip
•jo ber t^erbinbung a priori alb gegeben Pcrguftettcn Sab Subject bat
feine t’Barncßtnungen atb btob empirifebe ^orfteltungen bie cb ber brr»
fdieinung geinäs autonontifd) in Gittern Skrouftfeßu oerbinbet uub mo*
bttrdi cb gugteid) ^ßrincip ber fOtögt. b. Grfaßr. ift

Gb ift »uirftidi unmögtid) cmpirifdie ^orftellungcn a priori gur

« Giußeit bcr Grfaßruttg üerbunben gufamen gu ftelteu u. bod) febeiut eb
baß biefcb aub bem begriff einer fßßßfif gu ber übergegangen merben
folt notbmenbig ift

2-8 primitiü — gufamen) g. Z. 5 Richter Rund oben. ö'niQc n'i°

0-7 ißorftellungen 8 fonbern b 8 22i))enfd)aft 8 tum lt b. i. 8 nießt
15 Scltlußldminner fehlt. Spatium etwa 8 Zeilen. 20 Von Tal an in dem letzten
Spatium, durch Zeichen verbunden. 21 Sßorfteltungen 5 Don 22 einem
r. a. einem 24 Letztes Drittel d°s Rundes. unmöglich abgekürzt. 27 notlp
menbig gu jcgit (Ct.), Spatium 1 Zeile.
456 Opus poslumum

U)ag Aggregat ber Materie melcffe nur ©ine ift gut ©inpeit ber ©r=
faf)tung int Subject gebracht ift bag ißtincip bet sDtöglicf)feit eineg fpfte*
matifcpen ißerhältniffeg nicfjt ber Slggregation ber ©rfcpeinungen fonbern
beg 93egtifg ber ©tfaptung üon ihnen

(Oer ©Ifinefen 5tc^ ©tement ift föoljj — @runb baju? 5

Unter alten (Stoffen bie fid) nicht in anbere auflöfen taffen ift Metall
ber merfmürbigfte. — ®iefeg fchmelpbate aber nicf)t gu berflüchtigenbe
hat tuen eg beleuchtet tnirb
Stiebt bag SSerpaltnig ber ®inge (Objecte) fonbern bag actibe S>er=
hältnig ber bemegenben Grafte ber ®inge ift bag roag §uerft §um ©runbe 10

beg Übergangeg jur ^t)i)fif gelegt metben mufj um ben Übergang §um
©pftem §u machen

XI. Convolut, III. Bogen, 2. Seite.

Xie SBarne£)mung beg Objectg ift bag Söemuftfepn ber bemegenben
Straft beg Subjectg felbft, nicht in fo fern eg afficirt mirb fonbern fiep 15
felbft afficirt b. i. burch ben SBerftanb bag Sftanigfaltige ber ©rfcheinung
unter ein fßtincip ihrer 3ufarrienfe^ung bringt metdheg ber ©runb ber
üftoglicpfeit ber ©tfaprung b. i. ber fpftematifepen SSerbinbung ber SBat*
nehmungen ift. — ®et ©in enthält bie sJteceptiüitat beg Dbjectg in 9lm
fehung ber ©rfcheinung ber SSerftanb fügt bie bebingte Spontaneität ber 20
Skrfnüpfung ber SBarnehmungen nach einem ©efep jur SRöglichfeit
ber ©tfahrung t)in§u unb biefer ihr SJSrincip fnbjectio alg fiehrfpftem
betrachtet macht ben Übergang jur ang.

1.
SBag ift sühhfif 25

2
SBag het^t ber Übergang Oon ben me tapp. Slnf. ©r.
ber üft. SB. gut $ppf.

8 Bricht ab. Ergänze: einen ©lang 10 bet bet (Singe 18 Am oberen

Bande von fremder Hand mit Blei: XIX, 2. 14 bes> Dbjectä g.Z. 15 be3
Subject^ g. Z. 16 afficirt d unb pvai SWanigfaltige verstümmelt. 21 nach
— ©efeh g.Z. 22 ©tfahrung unb (princip d mac all £e(hrft)ftem g.Z.
25 (ßhbfü ä; atä (Kottrinalftjftem ber emfnr. ©rfe
 XI. Conv., 111. Bogen, 1. und 2. Seite. 457

3
2öie ift ein folc£)er Übergang
möglich
A. (Sin fragmentarifcpeS Aggregat bon SSarnepmungen ift noch
5 nid)t Erfahrung fonbern biefe finbet nur in einem ©pftem berfelben
meld)em eine getriffe $orm (ihrer fBerfnüpfung) a priori gum ©runbe
liegt ftatt. ®ie Erfahrung ift abfotute Einheit biefeS ©pfternS unb mau
fair nid)t bon Erfahrungen mobil aber bon 2Sarnepmungen als emfn*
rifdien (©inenborftellungen mit fBemuftfepn) fonbern nur bon ber Er*
io faprung als abfoluter Einheit fpred)en eben fo mie nicht bon Materien
fonbern nur bon ber üüiaterie überhaupt rnelcpe gu biefer ober jener
SBarnepmung gehört bie 3Rebe fepn fan.
B. $ie ©innengegenftanbe in ber jßphfü fwb öon gmeperlep 2lrt
1.) bie in ber Erfahrung gegeben merben fönen 2. folcpe ©egenftänbe
io bie men eS bereu mirflicp giebt nicht anberS als oermittelft ber Er*
fahrung gegeben merben fönen b. i. man mürbe fie fogar nicht einmal
al§ möglich annehmen fönen men bie Erfahrung nicht ihre SBirflidjfeit
bemiefe unb bon biefer Slrt finb bie organifepe Körper im ©egenfap ber
unorganifdien: ©ie finb ber ©pecie§ nad) berfepieben
20 Über biefe fan brittenS nod) ein primitio//bemegenber unb unbe*
grengt ben 9Raum in ©ubftang erfüllenber ©toff b. i. ein folcper ber
nichts leeres meber in ber $eit noch im SRaum übrig läfjt als 5ßrincip
ber SDRöglicpfeit ber Erfahrung bie opne bie bemegenbe Materie als ein
Eontinuum angunepmen einen ©prnng eine SHuft in ber 9iatur ber*
25 ftattete melcper nad) bem ©efep natura non agit per saltum nicptS anberS
fagt als bap baS £eere fein ©egenftanb ber SBarnepmung mitpin auep
nicht ber Erfahrung fepn fan. SBeil nun biefe 9RaumeSeinuepmung in
©ubftang burepgängig bemeglicp mitpin auep allgemein bemegenb fepn
mup um bie bemegenbe Kräfte in einen EonfenS gu bringen fo muff
so auep SSerftanb gum allgemeinen DrganiSm angenommen merben ber

4 fragmentarifcpeS g. Z. Aggregat d bet 10 abjoluter g. Z. fpreepen

g. Z. mie b man 11 überhaupt ö gu 13 in — Sßppfif g.Z. 15 niept
anberS al§ erste Fassung: niept anberS bet 16-17 fie fogar niept einmal alS
erste Fassung: jie niept als 19 ©ie— üetfepieben s.Z. 20 Übet ein d. pppo»
tpetijcper ©toff gebaept merben primitio // beroegenber g. Z. 21 SRaum <5
etfii 23 (Stfaptung ergänze : gebaept merben 24 Äluft ö (nexus per saltum)
26 ber <5 ©inenbor 27 fort. <5 unb nun g.Z. biefe ö cont 28 ©ubftan?
ö: ootper geb gebaept unb a priori gegeben fepn muff ber Sßerftanb 30 ber d alle
bemegenbe Staf Bricht ab, rechts abgeklarnmert.
458 Opus poshmicrn

^£)i)fif ift bad £ef)rfr)ftem ber (Erfentnis ber öegenftänbe ber ©ine
(ber äußeren ober inneren) in ber (Erfahrung. — (Erfahrung fept (Er=
fdieinungen (phaenoinena) bic gegeben finb boraub b. i. eine 51rt
mie bad ©ubject bon bem ©inenobject afficirt wirb — e3 mag nun
betrachtet werben wie e§ bon bem äußeren gefdjehen ober fid) inerltdi 5
felbft afficiren. ©ie Vorfteltung be§ ©egenftanbeä fo fern unmittelbar
auf beu ©in gemirtt wirb ift empirifd) ((Empfinbungsoorftellung)-
Md)t birect in Ve^iepung auf ha§ Object, fonbern inbirect in ber
Vegiepung auf ba§ ben ©inen gegebene ©nbject unb bie SBarnepmungen
gutn Vepuf ber 9ttöglid)feit ber (Erfahrung mufe bie gufamenfepung w
berfelben nach einem Eßrincip ber f^ornt boranget)cn

Summa
fßhpfil ift bab ©t)ftent ber marnel)mungen au§ ben bie ©innc
afficirenben Kräften ber Materie in fo fern fie ba§ ©nbject nad) einem
Eßrincip ber äftöglicpfeit ber Erfahrung (ber äußeren fomobl ald ifteren) 15
mobificiren, mctd)e Erfahrung ein SBerf be§ Verftanbe§ ift ber biefer
nad) einem ©efepe a priori bie $orm a priori giebt. — ©afj biefe gerabe
bewegenbe (äußerlich) ober auf (Empfiubung bem ineren ©in in ber
(Empfiubung wirfenbe Kräfte finb beruht auf bem Unterfcpiebe bcs
äußeren ober ineren ©ine§ in ber Vpprepeufion ber (Erfcpeinung bie 20
ihre $orm a priori hat.

©er Übergang gut ^5£)t)fif befteht barin guerft baS ©ubjectioc ber
Sföarnepmung in ba3 öbjectibe ber (Erfcpeinung bed ©egenftanbe§ ber
©ine gu oeraubern gweptenä bie $orm ber empirifepen Vnfdjauung
a priori in einem Verhältnis auf ba§ ©pftem ber Sßarnepmungen gum 25
S3e£)uf ber (Erfahrung überhaupt nad) ©efeüen ber beweg, Elr. fiep felbft
barguftellen.

8 phaenomena) d borauä von hier an 3. Seite unterer Hand (bis: üoran-

geben Zeile 11). 5 äußeren 6 befti 5-6 Lies: ßejcfjetjen afficirt luirb — afficirt.
0 afficiren. (5 bebbenfgcillen ©egenftanbe§ 6 in Pitt undurchstrichen'(). 11 Dieser
Absatz s. Z. 14 Kräften v. a. Äräfte 15 ^rincip erst: 03efep tßrincip
ber ö örfat) 16 Kommapunkt, ßrfatjrung <5 be biefer v.a. bieie 18 be*
toegenbe Ö ober 22 Oberer Rand. bariit juerft ba§ v.a. barin bafi
 XI. Conv., III. Bogen, 2. und 3. Seite. 459

3Bte ift Äfif at§ ©hftem bcr 9Batnef)mungen §um 93ef>uf bet
Ktfabtuug mögüd)?
Krfahrung fegt Kinheit be§ ©g[tem§ emfhtifdiet i8orftedungcn mit
iBemuftfegn folgtid) bemegenber Kräfte (fomofff fubjcctio ah§ objectio)
ö borau§ aber nicht atö bfo§ empirifd)e§ Aggregat fonbetn at3 fi)ntf)e=
tifd)e§ i^rmcib a priori bei SJtannigfaltigfeit betfelbcn §um 33ef)uf bet
fOtogüchfeit bet Ktfaf)rung (bet fyotm nad)).
9(ber bie $ata metcbe bie bemegenbe Strafte ben (Stoff (HJtateric
in abstracto metabhbhfd) betrachtet) in concreto au3mad)en, muffen
io a priori fgftematifcf) aufgegät^tt metben fönen. 3Sie ift bas? aber ntöglid]
bie bemegenbe Strafte bet Materie mctcfjc gut ^5b)t)fif gehören u. Kx-
fahrung öotau§fe|en für bie Ktfafftung a priori aufpfteffen unb bodi
fan ohne baS feine ißf)t)fif mögtid) fein?
K§ finb nicht bto§ äuffetüd) bemegenbe fonbetn auch tnetfid) finm
15 afficirenbe Strafte bet Materie (elfte Kintheitung) metd)e bodi burdi
äußere Ktfdieinungen (bet SSemegung) begteitet metben (Kmhfinbungen).
3met)ten§ allgemein b. i. ba§ 9HI innetfid) bemegenbe Sträfte, bie nicht
anheben audi nicf)t aufhöten (SBätmeftoff) unb affburd)btingenb finb
(incoercibilis), ein nicht hbP°thetifd)er Stoff. — drittens organifdie
20 (jmedmäßig für fid) fefbft ober für anbete (in bet ^ortpflangung) bih
benbe Materie) bie man a priori benfen fan nnb bod) gut $f)t)fif 9Cs
hören. — ©efunb ober franf im tiegetab. u. animafifd)en 3teid) fo fern
biefeS afg automatifd) finb unb bie med)anif<he ober bpnamifche ^otenjen
nad) bet Dtbnung bet Kategorien bet Quantität bet 2lnjief)ung unb S(b*
23 ftoffung a priori eingett)eitt metben fönen. - 9ff3 ^mponbcrabel 34*
coetcibef ^cohäfibef u. Qne£f)auftibef obet ba§ (9egentf)eil (mo bie
SKobalität bie Kateg. b. fftothmenbigfeit enthält).

XI. Convolut, III. Bogen, 3. Seite.

fßhhfif ift ein Sefjtfgftem (systcina doctrinale) bet ©inenborfteh
ao lungen in fo fetn fie butd) ben SBetftanb be§ ©ubfcctö ju einem Kt
fahtung§ptincip oerbunben finb. — 9?id)t ein ftagmentarifdjeg Aggregat

1 Linker Rand oben. 2 Erfahrung S at§ ien 5) in abstracto g.Z

13 möglich? statt: möglich fein? 15 burdt) g.Z. 17 Strafte Komimjmnkt
1!) Kommapunkt vor: ein? 21 Schlußklammer fehlt. 21-22 gehören. — <5 Quiekt
bie tßotenjen 23 Lies: al§ automatifd) angefehen werben tann? ober bhnami|d)e
q Z 27 Schlußklammer fehlt. 29 Über diesem (nicht eingerückten) Absatz die
Bemerkung: -0- unten (systema doctrinale) g.Z. 29-30 gineOorfteliungen
30 burd) — SubjeetB g. Z. ju einem v. a. jur Einheit eines 31 finb. 6 tm ^cubject.
460 Opus postumurn

bon Sögrnetjmungen (empirifdjen ißorftettungen mit 93emuftfegn) fort*

bern ein ©pftem berfetben in bem begriffe beg ©ubjectg nad) einem
ißrincip itjrer SSerbinbung gut fpntfyetifdjen ©infyeit beg in ber 2tn*
fcpauung gegebenen ÜJJlanigfaltigen in ber ©rfaprung. — fßfjpfif ift ein
$)octrinat//©pftem ber Sßerfnüpfung ber SBarnetjmung ber ©inen* 5
objecte gur formalen ©int) eit ber ©rfaprung im ©ubject. — ®em Sepr*
fpftem correfponbirt mag bag Aggregat ber ben ©inen gegebenen Ob*
jecte betrifft bag -ftaturfpftem: — liefern gegenüber atg ©angeg ber
3ufamenorbnung ber fKaturbinge nad) ^ßrincipien ber ©intpeitung ber
©egenftänbe ber ©rfaprung in ©taffen (Gattungen, Strten 2c gu einem 10
©lementarfpftem ber ©egenftänbe ®a§ Stiftern empirifcper Sßorftel*
tungen (in ©iner ©rfapruttg) aber ift fetbft nidpt em^irifcf) fonbern
grünbet ficf) auf einem formalen fßrincip metcpeg aug einem fpntpetifcpen
©ruubfape a priori (atfo einem trangfcenbentaten fjßrincip) perborgept
®ag formale beg fßrincipg ber ißerfnüpfung ber Sßarnepmungen 15
gum 23epuf ber 2Jtögticpfeit ber ©rfaprungen mo bag ©ubject ficf) fetbft
Object ber inneren Slufcpauung (©rjcpeinung) ift mufj a priori ber fjßpgfif
borangepen, opne ein S£peit berfetben atg empirifdt)er gu fepn fonbern nur
ben Übergang gu ipr auggumadt)en. — ®ie 93ebingung ber 9[Rögticf)Eeit
empirifdt)e SBorftetlungen atg bag Materiale ber ©rfaprunggerfentnig 20
nadb einem formalen fßrincip mitpin a priori gum ©egenftänbe ber
©rfaprung gu machen ift bag mag bie fßppfif atg ©rfaprunggtepre ber
©innengegenftanbe fo fern fie ober ipr ©rfentnig ein ©pftem ift, mög*
tief) maept. ®agu mirb aber erforbert, bafj bie Materie atg ©innen*
object atg mirfenbe Urfacpe ber SBarnepmungen metepe (fragmentarifcp) 25
gegeben unb atg innerlicp unb äufjerlidp bemegenbe Kräfte gebaebt
merben nad) ber Drbnung ber ©ategorien in ber Qufamenfepung ber
burcf) fie gemirften empirtfepen ^orftettung gu einem ©pftem berfetben
b. i. ber 3CRögtidf)Eeit ber ©rfaprung ot)ne bon ber ©rfaprung abgeleitet
gu fepn. 30

1 (empiri)cf)en — Sewuftfetjn) s.Z. 2 ©ubject 4 tßppfif Aa. 5 S8er»

Inüpfung ö (g.Z.) ®orft Sßarnepmung ber g.Z. 6 gur <5 eint) 11 ©egenftänbe
A z. 12 föiner v. a. einer fetbft g.Z. 13 auü v. a. auf 15 Feitiere, iveniger
geneigte Schrift. 16 Gtrfaprungen <5 muff 17 inneren g. Z. Stnfdjauung '5 in
ber a priori ö gum iöepuf 18 üorangepett, «5; — bie (Scfcpeinung für bie tßfmfit
ift metapt)t)fifrf) unb a priori1) — bie in ber tßf)t)fif ift empitifrf) unb beruht auf
(Srfaprung 21 formalen g.Z. 22 ma§ ö bie 23 ober — grfentniä s.Z.
24 erforber 25 Sßarnepmung 26 innertief) — äufjerlid) s. Z. Strafte ö Oorg
29 otjne ö g 30 fet)n- ergänze: gebad)t mirb?

0 unb a priori g. Z.
 XI. Conv., III. Bogen, 3. Seite. 461

Söarnebmung ift bie empirifd)e Borfteltung moburd) ba§ ©ubject

fiel) fetbft in ber 2tnfd)auung a priori afficirt unb fiel) felbft §um ©egen*
ftanbe nad) einem fßrincip ber ©pntbetifeben Borfteltung a priori ber
tranöfeenbentaten Krfentnß mad)t nad) bem ©pftem ber Kategorien
5 unb gur fßpbfif übergebt für bie Krfabrung unb bereu flftogtidjfeit
feine SBarnebmungen gu einem ©pftem gufamenfept unb aß
Krfcbeinungen ber empirifepen Krfentnß cXaffificirt mitbin niept au§
ber Krfabrung fonbern für biefelbe burd) ben Berftanb ben Übergang
üon ben met. 2t. ©. ber 9?. gur ein fpftematifcpeö ©ange ber
10 gorm nad) mie e§ gebad)t mirb.
[Bkß ift fßbbf- 2öie ift Üe mögticb). 2Ba§ ift Übergang. Söie ift
Übergang mögtid). Sßie fan baö SRateriate bottftänbig aufgegäbÜ merbett
aß Ktementarfpftem. 2Sie feine gorm: folgtid) a priori für bie Kr*
fabrung. Objecte finb gmepertep a) bie burd) Krfabrung b.) bie nur
15 burd) fie gegeben merben fönen. Organifcpe Störper nnb ÜRaterie
bie nie Körper aber bod) in alten mirffam gebaebt merben Söärmeftoff
Born ©anpen gu alten Speiten]

Sßen atfo bie grage ift: mie fönen empirifcp borguftettenbe Objecte
aß fpntpetifcpe Krfentnß a priori b. i. aß ein Aggregat bon Söarneb*
20 mungen ein ©pftern mögtid)er Krfabrung abgeben? Oie 2tntmort ift bie
Bebingungen ber 9Jtögli<pfeit einer Krfabrung überhaupt finb mit bem
Begriffe ber Berfnüpfung ber SBarnebmungen nad) einem $rincip
a priori ibentifcp; ben Krfabrung ift ein fubjectibeS ©pftern ber 2öar*
nebmungen.
25 2£ir merben atfo bon biefem auggepen müffen unb Bkrnepmungen
aß mittelbaren ober unmittelbaren Kinftüffen ber bemegenben Kräfte
auf§ ©ubject ber empirifepen Borftettungen nad) bem 2ßrincip ber Btog*
tiepfeit ber Krfabrung aß einem ©Pftern, folgtid) nad) Brincipien a priori
übergeben fönen u. müffen
30 ©innenborftettung.
1 moburd) Sigel. 4 madjt ö toeldje 5 gut erst: in bie Über 9JtogIid)feit
undurchstrichen: bet fberen?) Qtrfaprung 7 daffificitt 6 meld)e Gtfaprung 8 Punkt
hinter: Sßerftanb 10 mirb. ergänze: ,mad)t? 11 mögtid) abgekürzt. 12 Punkt
hinter: merben (erster Satzabschluß). 15 butd) lies: für? Slörper verstümmelt.
17 Eckige Schlußklammer fehlt. Dieser Absatz s. Z., zuletzt auf die vorige Seite über¬
greifend. 18 Rechter Rand oben, fönen erst: ift e§ möglid) 19 al§ 6 a priori
b. i. <) btoffe all g. Z. 20 ein erst: aß ein abgeben v. a.? 23 ben statt: ben
©rfaprung <3 ift ein @t)ftem 25 unb lies : unb alfo oon? 27 nad) bem ißrincip
(lies: bie nad) bem 9ßtincip) erst: nad) ^tincipien 29 Links abgewinkelt.
462 Opus postumum

1. $ie reineSlnfcpauung begDbjectg in ber (Srfcpeinung b. i. a priori

nrie bag ©ubject bon bem ©egenftanbe afficirt mirb 9iaum nnb $eit
atg bag formale ber ©innenborftettung
2. f£>ie empirifcpe Stnfcpauung mit 23emuftfepn bie SBarnepmung
im ©ubject atg bag Materiale ber ©inenborftetlung beren Inbegriff 5

(complexus) bie innerticp ober äufferticp bemegenbe Kräfte ber SDtaterie

in fiep fa^t. (sparsim ober coniunctim)
3. f£)ag empirifcpe ©rfentnig ift ein Act ber SSerfnüpfung ber
28arnepmungen nacp einem fßrincip alfo in einem ©pftem nicpt bloßem
Aggregat ber ©ineneinbrüde 10

4 Ser ^Begriff ber ÜRögticpfeit ber ©inenborftettungen gur Ginpcit

ber (Srfaprung ffßppfif atg einem boctrinaten ©pftem ber SBarnepmungen.
— Sie 3QZögIicf)feit atfo fie atg ein abfotuteg ©ange ber äufjertid)// nnb
inerlidt) bemegenben Kräfte ber Materie tjat bep alten ©mpfinbungen
bocf) eine S3egrängung burcp gemiffe llrftoffe atg primit. iß ot engen 15

©äureftoff, Stoptenftoff, SBafferft. u. ©tidftoff, bep altem roeii eg

£uft fepn fott Sßärmeftoff

Sie bemegenbe Kräfte im fKaum (potenten) meld)e aucp bie mir»

fenbe Urfacpen ber Söarnepmungen äuperer ©egenftanbe finb aber nocp
eineg ^ßrittcipg a priori bebürfen um ©egenftanbe ber äußeren ober 20

ineren (Srfaprung gu merben, finb Kräfte beren ©jifteng nicpt anberg atg
aug ber (Srfaprung gefcpopft merben fair ob fie gmar für bie DJtogtidn
feit ber ©rfaprung a priori fein fßrincip paben. 1.) attgemeiue äußere
burcpbringenbe Utngiepung (gravitation) 2.) attgemeiue Puffere fdbftoßuug
atg ^täcpenfraft opne bie fein Scannt erfüllet mürbe. 3.) allgemein 25

innertid) in ©ubftang burcpbringenbe SJtaterie töJärmeftoff. 4.) ©pn=

tpetifd)//attgemeine fiep fetbft begrängenbe SJtatcrie folgtidp atg primitib
fiep fetbft gum Körper bitbenbe, Urftoff, atg bie Sßett bitbenb

8 ift ein (5 2(ct von hier an feinere Schrift. 0 Stjftent <5 ber 11 ÜBegrif
12 Erfahrung <5 al§ 14 Sdtaterie R. ergänzt: ju betrachten (ämpinbungen
16 Größere Schrift, ©tidftoff Kommapunkt. 18 Unterer Rand. 21 ju ö
bebürfen Kommapunkt. 22 Ionen statt: fan 22-23 äJtoglicpfeit dahinter
noch einmal: bie (ber?,) SDtögticbfeit 23-24 äupere butepbringenbe s. Z. 26 4.)
d eilig 28 bitbenbe, <5 SBelt R.: llrftoffe (unnötig). Kommapunkt.
 XI. Conv., III. Bogen, 3. und 4. Seite. 463

XI. Convolut, III. Bogen, 4. Seite.

1.) Xie ©rfMeinungen be§ ©egenftanbe§ bet empitifdjen SBorftellung
at3 einer 2Inf<f)auung a priori in SRaum unb $eit mie namtid) ba3 ©ub=
ject bom ©egenftanbe afficirt mirb.
5 2.) SBie ba§ ©ubject in ber SX^^retjenjion (ber 2öarnet)mung at§
cmpitifdjer ^orfteltung mit S3emuftfet»n) fid) felbft §u einem Aggregat
bc§ 2J?nnigfa(tigen ber ©iücnborftettung afficirt
3. ) i£ie fpntt)etifd)c ßintjcit be§ ÜRanigfaltigen ©mfririfcben (cora-
plexus) at3 bemegcuber Kräfte be3 ©ubjectS in einem ©pftem bet»
io bunben
4. ) ®ie fßfjtjfi! fetbft at§ Sßiffenfdjaft nad) bem fßrinrip ber 3EJlög=
tid)!cit ber ©rfat)tuug (a(3 mctdje nnr eine ift). 9lntm. auf bie ©rage:
3öie ift if?t)bfit mögtid).
©rfabrung ift fpntt)etifd)C ©intjeit cmpirifdier Sßorftettungen mit
io 33cmuftfet)n in fo fern fie burd) beit Sßerftanb jur ©intjeit unter einem
^rincip berbunben finb. . ©ie ift (eben fo mie bie ÜCRaterie) ba§ Object
ber SBarnefymungcn in einem ©cbanfenfbftetu berbunben nur (Sine,
stiebt, mie nad) ber 9ltomiftif ihrem ©egenftanbe nad) im Sftaume and
bem Lotten unb ficercn ober nad) bem btinben 3ufatt (casus purus)
2u in einer teeren 3dt 0011 cinauber getrent; ben ba märe ba§ 5ftid)t3 ein
(begenftanb möglicher 3t'arnet)mung
3>aS ©ubjectibc ber cmpirifd)cu Slufdjauung atd ©rfdjeinung ift 511=
erft gegeben: bie 3ufamenfefeung bei empirifd) gegebenen SOtanigfal-
tigen beffetben ift ber §orm nad) a priori gebad)t b. i. ber S8erftanb
25 berbinbet biefcd nad) einem ißrincip gut fpntf)etifd)en ©inljeit bc3 S?c»
mitftfet)n3 bc3 üDtanigfaltigcu im Object gut tDiögtidjfcit ber Erfahrung
a(3 fpnttjetifdier ©int;cit ber Barncf)mungen gut ©intyeit be3 ©pftemd
bcrfelbcn metcbeS a priori gcbad)t mithin burd) ben SSerftanb gemadjt
mirb.

1 Der HaU)'Ue.it der Seite beginnt auf dem letzten Drittel der Seite (durch Tren¬
nungsstrich nach oben abgegrenzt); das Darüberstehende sind Zusätze. 2 (Sr»
fdjeinunß? 3-4 ba§ ©ubject g.Z. 4 bom v.a. ber? 6 ju einem erst: aB
ein 8 (Srmpirijd)en (S r. a. e 12 Schlußklammer fehlt. 12-13 f^rage un(t
mögtid) abgekürzt. 11-13 4.) — möglich. s. (?) Z. 15 (Sintjeit ö be§ ©emuftjetino
15-16 unter — $rincip s.Z. IG Punkte i. (>. 17 einem 6 ©t) 18 int
Staunte s. Z. 22 ©ubjectibe — Slnjcbauung rot unterstrichen. (Srfdjeinung rot
unterstrichen. 23 .guinmenfebung rot unterstrichen, <5 be£ beä — gegebenen
.1. Z. 24 SSerftanb rot unterstrichen. 26 ßrfat)rung rot unterstrichen, 6 roelchr
28 a priori 6 ober mitbin ö baburd)
464 Opus postumum

Empirifcf)e SBorftettungen mit 93emuftfepn firtb bto§ fubjectiö b. i.

fie finb noct) nicf)t auf einen ©egenftanb bezogene Sorftettungen. — Sie
finb aber men fie atg Einbrücfe Erfentnigftücfe abgeben 2öarnef)mungen
eine§ £)bjectö biefeS mag nnn ein äupereö ober inere§ fepn. — ®ie
empirifcpe $8orftettung atö Sßirfung ber bemegenben Kräfte gebaut ift 5

ein 23erftanbe§begrif nnb nicpt empirifcf) — fonbern mirb a priori bon

ber fßppfif poftutirt. — Objectiö
fßppfif ift ba§ fßrincip ba§ ©ubjectibe ber Barnepmungen at§ Er=
fd)einungen burcp ben SSerftanb afe objectiö oorguftetten, biefeö ©ub=
jectibe ift bie ©rfdjeinung be3 üttanigfattigen ben ©in afficirenben mit 10

metcpem ber SSerftanb bon ber SBarnepmung gur Erfahrung fortfdE)rei=

tenb ift.
Erfahrung ift eine Stggregaüon ber Söarnehmungen, in fo fern fie
fubjectib ein ©pftem ber Erfentnig augmacpen metcpeg a priori burcf)
ben SSerftanb begrünbet mirb nnb ein ißrincip ber fguthetifcpen Er* 15

fentniö a priori beö äftanigfaltigen ber Erfcpeinungen enthält beren pfortn

bort)erget)t
®iefe§ ©pftem ber SBarnepmungen ift nicht au3 ber Erfahrung
(empirifch) fonbern a priori für bie Erfahrung nnb gum 33et)uf ber
äftogticpfeit berfetben bie ©rünbung eine§ £ef)rfgftem§ genant 20

al§ gu metcper ber Uberfcpritt oermöge ber Jenbeng ber metapp. Stuf.
@r. fcpon fubjectibe iftothmenbigfeit enthalt nach bem ißrincip ber
Qbentität
®er begriff einer fßppfif überhaupt nnb bie üttögticpfeit be§ Uber*
fcprittö gu ipr erforbert ©runbfäpe ber Eintpeitung be§ Elementarfpftemg 25

berfetben bie a priori gegeben fepn müffen unb bie erfte (all Xicpotomie)
tan feine anbere fepn atö biefe bap ipre ©egenftänbe in ber Erfahrung
unb gmeptenö bap einige berfetben nicht anberö atg burcp bie Erfahrung
(auö ipr) gegeben merben fönen. SSon ber 9trt ber tepteren finb bie orga*
nifcpe Körper; ben man fönte fetbft bie üßögticpfeit fotcper auf 3mecfe 30

2 nicpt 6 $or einen s.Z. 5 ber (Strafte) bemegenber) von Kant ver¬
sehentlich nicht durch Ziffern umgestellt. 6 empirifd) — 6 unb 8 Über dem
erwähnten Trennungsstrich (vgl. S. 463, Zeile 1). 9 als» ö Erfahrung ift ein obfectiü
g.Z. 12 Alle folgenden Stellen nach oben entwickelt, und von hier an durch
Zeichen verbunden. 13 eine ütggregation v. a. ein Aggregat SBarnepmungen,
ö narf) einem ißrincip 13-14 in — fubjectiö g. Z. 14 (£rtentnis> verstümmelt.
15 unb 6 ftjntpe 19 (empirifcf)) g. Z. 22 üftothmenbigteit doppelt. 24 (Der
begriff v. a. gutn begriffe bie v. a. ber 30 Lies: beit mie tonte man
 XI. Conv., III. Bogen, 4. Seite. 465

gegrünbeter begriffe aucp nur tuäpnen tuen nicpt bie ©rfaprung fie
leitete.
Xie quaestio problematis bie Aufgabe ift mit berSluflöfungresolutio
einerbet) (identica). — SDer fpntpetifcp auggefagte ©ap ber £ranfcen*
5 bentatppitofoppie ift mag bag fßrincip ber Sttögticpfeit ber ©rfaprung

betrift anaiptifd) beit ©rfaprung ift 53erfnüpfung ber SBarnepmungen

niöpt btog atg Aggregat berfetben fonbern atg fpntpetifcpe ©inpeit a priori
eineg ©pftemg berfetben burd) ben SSerftanb gegeben ber in ber fßppfif
bon ber ©rfcpeinung fortfcpreitenb 2C tueber auf bemfetben territorium
io (ber fßppfif) fortfcpreitenb, nocp atg über eine SHuft (ben leeren 9iaum),
fpringenb fonbern atg in einem ©tementarfpftem ber betuegenben Kräfte
ber Materie bon bem ©egenftanbe in ber ©rfcpeinung §u ber 93er=
fnüpfung ber betoeg. ®r. in ber ©rf. b. i. fßppf. übergept
f£)ie SBarnepmung (empirifcpe SSorftettung mit 93etouftfepn) ift
15 ffteceptibität für bie betuegenbe Straft ber Materie atg Spontaneität
beg 33erftanbeg ber ©etbftbeftimung nad) einem gßrincip a priori b. i.
beg ©bjectg in ber ©rfdpeinung: bag ©ubfect metcpeg fiep fetbft afficirt
erfeiit fid) fetbft atg fßpänomen unb beftimt fein SDafepn in ber ©r*
faprung burd) Slpprepenfion in fRaum unb $eit §ugteicp atg notptoenbig.
20 Stuf biefe Strt toerben empirifcpe SSorftettungen bie gur ^ßppfif ge*
pöreube 3Barnepmungen finb bom ©ubfect felber atg Object perborge*
bracpt uub eg mirb mogtid) baff ©rfapruugg ©rfentnig fpntpetifcp atg im
Übergange §ur fßppfi! a priori (burcp ben ©iuflug beg ©ubfectg auf fiep
fetbft) pinüber fepreiten, (peTaßaais ’eis aXAo yevos indirecta mittelbar
25 Hrfacpe §u fepu) unb ©egenftänbe ber ©mpfinbung beg ©ubfectg (5. 93.
$rud ober $ug gerreiffeu) a priori atg betuegenbe fräfte a priori in
einem ©pftem aufgefüprt tuerben, (5. 93. SBärmeftoff niept btog Materie)
fogar ©efunbpeit 2c

1 nur R.: niept? 6 ift <5 bie 9 tueber erst: niept 10 (ber tßppfif)
g.Z. ein statt: eine Kommapunkt. 12 bem v.a. ber ö ßrfcp 15 aB
R.: unb Spontaneität rot unterstrichen. 16 bes v. a. ber, lies: SBerftanbeä,
ber 17 ßrfepeinung: d e§ toelcpel — afficirt rot unterstrichen. 21 Subfect
rot unterstrichen. 21-22 Object perüorgebracpt rot unterstrichen. 22 ßrfaprungä
©rfentnB v. a, (SrfaprungSoorfteltungen fpntpetifcp verstümmelt. 23 ©nftu§
rot unterstrichen. 23-24 ouf — fetbft) rot unterstrichen. 24 R.: fdpreitet
Kommapunkt. Erste Fassung: licita zweite Fassung: indirecta (rot unter¬
strichen). 24-25 mittelbar — fepn) s.Z. 26 3ug g. Z. das zweite & priori
g.Z. 27 tuerben Kommapunkt.

Stnnt’ä ©Triften. Opus poatumum II. 30

466 Opus postumum

gut fßljpfif gehört aucf) ber begriff organifirter Körper unb mit
biefen bie fubjectiben 35ert)ättnif[e ab§ ©efunbpeit u. Sbranfpeit
Körper alö ©pftem beffen Steile gegeneinanber ficfj af§ 3lt,e(^e unb
Mittel bemalten nämficfj fo erfcpeinen ben bie fütaterie fan eine fotcpe
©igenfcpaft nidjt paben. 5

$)a§ 9Jtanigfattige empirifcper SSorftettungen al§ Srfcpeinung (fub=

jectib) in einem Aggregat ber SSarnepmungen gur (Jinpcit ber Gr*
faprung nact) einem pßrincip objectib gu berfnüpfen bagu gehört 33 er*
ftonb metcper au§ bem Aggregat ber Söarnepmungen ein ©pftem macpt
unb nicf)t au§ ber Grfaprung fonbern gum 33epuf berfelben bie ben ©in 10
afficirenbe bemegenbe Grafte a priori nact) einem fßrincip ber üftogticp*
feit ber Grfaprung gufamenfept.
®ie ©epung unb SSarnepmung bie Spontaneität unb fKeceptibitat
ba§ objectibe u. fubjectibe 33erpaltni§ finb gugleicp meit fie ibentifcp finb
ber 3e^ nacp atö Grfcpeinungen mie ba§ ©ubject afficirt mirb alfo 15
a priori in bemfelben actus gegeben merbcn unb gur Grfaprung fort*
fcfjreitenb finb al§ einem ©pftem ber SSarnepmungen. —- f£od) auf
gmepertep 2trt, für bie $ppfif ate> einem ©ebanfenfpftem unb Sfpeorie
1.) für ben ©egenftanb mogticper Grfaprung (ober bie SJtögtidjfeit ber
Grfaprung überhaupt) 2) für ©egenftänbe bie allein in ber Grfaprung 20
unb burd) biefetbe fönen gegeben merben peteronomifcp ober auto*
nomifd)
2llfo lmo probtematifd) burdj Gintpeifung in organifcpe unb unorga*
nifcpe SBefeu (nidjt organifcpe Materie) toogu bie Gintpeifung a priori
gegeben ift unb bie fßppfif ein 2teä gacp befoint. 25
A. ^ßppfif in fubjectioer 2fbficpt af§ fieprfpftem empirifcper 33or=
fteftungen (Sßarnepmungen) gum SSepuf ber füJtoglicpfeit ber Grfaprung
ba ban Grfdjeinungen bie Materie auömacpen bereu gönn a priori
gegeben (nid)t gemacht) ift
B in obfectiber 2fbfid)t. f$)ie ba§ Aggregat ber SSarnepmungen all 30
baö ©ubject afficirenben betoegenben Kräfte bie als bpnamifepe fßotengen
aufferpatb bem ©ubject baö Gorrefatum berfefben eine Materie bar»
ftetten toelcpe alfo jene Kräfte enthält — bie Grfaprung in ber 3ßppfif
1 Oberer Rand. 3 beten statt: beffen 1-5 organifirter Sörper ©efuitbljcit
Btaecfe bittet Materie niefjt paben rot unterstrichen. 6 Linker Rand oben.
12 Links abgewinkelt. 15 Lies: mirb, fie alfo? 18 2Irt Kommapunkt, 6 1)
20 Schlußklammer fehlt. 21 fönen (dahinter Punkt), <5 alfo 23 1"'° g.Z.
burcf) Sigel. 31 afficirenber Üräfte als Von ^otengen an auf den unteren Rand
übergreifend. 33 grfaprung schwarz und rot unterstrichen.
 XI. Conv., III. Bogen, 4. Seite und IV. Bogen, 1. Seite. 467

atö ©Aftern bet A3arnet)mungen b. i. bet mitfenben Kräfte auf ba§ Db=
ject burd) Angiet)ung, Abftofiung, bet Aggregation bet 3d)eitoorftettungen
§u einem ©an§en unb bet Auftöfung be§ ©an§en in feine Steile. —
f£>ie SSetfd£)iebent)eit bet Stoffe bet) bet ©teid)actig!eit bet 93etoe=
5 gungen. Modalität bet ptfpfifdjen f^oten^en nad) it)tet inneren Aott)=
menbigfeit ober gufaltigfeit. 9Jted)anifd)e unb bt)namifd)e ©int)eit ber*
felben ®a§ abfotute ©anje biefer «Stoffe unb primitiüe föetoegung ber*
fetben in bet $eit

XI. Convolut, IV. Bogen, 1. Seite.

10 5
A
2öa3 ift <ßf)t)fif?
B
A?a3 ift ein Übergang öon ben metapf). A. ©r. bet As2ß. gut fß^fif
15 a.

SGSie ift ^fjtyfif mögtid)

b.
Söie ift bet Übergang non ben metapf). 2t. ©t. bet A2Ö. §ur ij$f)t)fif
mögtid)
20 ®iefe niet fragen fügen fid) üon fetbft ju §met) Abteilungen
lmo Aggregaten be§ äftanigfattigen bet SBarnepmungen im ©ubfect
für bie ©ine (sparsim)
2 Anpepung rot unterstrichen. Aggregation rot unterstrichen. 5 ^otenjen
rot unterstrichen. inneren g. Z. 6 5D?ecf)Qnifcf)e bt)namifcf)e rot unterstrichen.
5-7 Modalität — berfelben s. Z. darüber, durch Zeichen verbunden. 7 abfotute
primitibe rot unterstrichen. 9 Dieser Bogen trägt am oberen Rande von fremder
Hand die Bleistiftbezeichnung: XX, 1 11. Conv. 4. Bog. 12 Erste Fassung. 1. 2ba»
ift Mit? zweite Fassung: Krfttid) SBaS ift $f)tp? dritte Fassung: I (v. i. A) 2Ba§
ift $I)t)fi!? Hinter ißt)t)fif? <5: 2. Sßie ift )ßf)t)fif mögtid). (statt: 2. dann: jmegteng
unb unb versehentlich undurchstrichen geblieben). 13 B v.a. II 14 ein erst:
ber 15 a. erst: III 17 b. erst: IV 18 ift ber erst: ift ein 19 mögtid) ab¬
gekürzt. 20 Erste Fassung: triefe bier fragen ftetjen natürlich unter smet) Ab¬
leitungen fte^en v. a. ftelten Erste Fortsetzung: ffiarnepmungen finb empmfdje
SSorfteltungen1) mit SBettmflf.etjn b. i. ber2) ©influS beö ©ubjectä3) bai tnbeme§
fid) fetbft afficirt4) Aad) beni Stjftem ber Kategorien a matt)emat. u. mcdjamfd) b
21 be3 SOtanigfaltigen g.Z.
J) v. a. SBarnefjmung ift empirifd^e 33orfteltung 2) ber g.Z. 3) ©ubjeetö
ö auf fid) fetbft 4) Links umklammert.
30*
468 Opus posturnum

2d0 3)te abfolute Kinheit ber <St)ntt)ej'i§ möglicher 9Barnef)mungen

unter einem ^ßrinci^) ihrer ÜSerfnüpfung a priori ihrer ÜSerbütbung (con-
iunctim) für ben ÜSerftanb gut Sftöglidjteit ber Krfaf)rung (in einem
Stiftern) nicht burd) Krfahrung beit bag märe ein empirifd)eg ißrincip,
unb ein SBieberfprudj fonbern für biefelbe bag Materiale bem formalen 5

beg SKanigfaltigen in ber Krfcf)einuüg unterguorbnen; nad) ber Drbnung

ber Kategorien in ber Xrangfcenbentat//pt)itofopt|ie.
$ie gufamenfejjung ^et empirifdjen fßeftanbttjeite aug bem Sie*
mentarfbftem enthält ben ©runb ber Sütogtichfeit unb 9?otf)menbigfeit
ihrer ÜSerfnüpfung gu einem -Katurfhftem unb madit ben Übergang bon 10

ber 9Jtetaf)t)bf- ber 9t. ÜB. gur ^t)t)fi!.

Kg finb fjier gmehertet) heterogene 93eftanbftüde, 1. eine üDtaterie
bie atg primitiö//bemegenb nid)t burd) Krfat)rung erfant merben tan
meit biefe fdjon eine fotdje atg gum ütaturfpftem gef)örenb a priori oor*
augfejgt: — eine foldje metdje ade Ü3emegung bon fetbft antjebt bie fid) 15

fetbft begrengt ber $eit fo motjl atg bem Staum nad) unb einen eigen*
thümtidjen nid)t f)t)pott)etifd|en Stoff augmad)t ber attberbreitet att*
burdjbringenb attbemegenb unb attbereinigenb ift (fein vacuum metd)eg
eine abfolute Stbfonberung ber Streite im 9taume guliefje).
Kben biefelbe inerc SBarnehmung (em|tirifd)e ÜSorftettung mit Ü3e= 20
muftfet|n) moburd) bag Subfect fid) afficirt füf)tt b. i. ber Kfegenftanb
it)m erfd)eint ift gugteid) bie 9lppref)enfion beg Objectg ber Stnfdjau*
ung unb ber gufafnenfefmng beg 90tanigfattigen ber Sßorftettung in
einem begriffe nad) einem ißrincip bentt b. i. burd) ben ÜSerftanb oor*
ftettt inbem bag Subfect fid) fetbft afficirt 25
f£>er Übergang üom Aggregat ber SBarnet)mungen gum Stiftern ber*
fetben in Kiner Krfahrung ift ^ßf)t^fif metd)e a priori gebad)t merben mufe
unb nidjt aug ber Krfat)rung abgeleitet ift. — $er ©egenftanb ber
Sinenüorftettung in ber Krfd)einung hat ein ißrincip ber ^jornt ber Qu*
famenfehung nad) einem ißrincip ber Qufatnenfehung berfetben für bie 30
Krfahrung fo moht ihrem Objecte atg ber 93eftimmung beg Subfectg
1 ©nf)eit d ber ber ©t)ntl)efig 9- 2 33erfnüpfung verstümmelt, ö unter
bem Ißrincip a priori g. Z. 4 Erfahrung 6 fonbern IfSrincip Kommapunkt,
ö ben bag ift 5 unb g. Z. biefelbe ö nad) 7 in ber $rangfcenbental//$t)ilo*
fophie v. a.: im trangfcenbentalen Gitfentnig ber im und t unverbessert geblieben.
8-9 (Slementarfpftem <5 ift 12 Kommapunkt. 18 bie v. a. beren 14 eine
ö eine 15 93emegung ö guerft bie v.a.? 17 nid)t t)t)pott)etifd)en s.Z.
©toff ö ift boraugfe|3t allterbreitet v. a. atlöerbreitenb 19 abfolute s.Z.
ber erst: ifjrer links abgewinkelt. 23 beg 2Jtanigfaltigen s. Z. SSorftellung er¬
gänze: bag bag (Subfect 24 benft s.Z. Sßerftanb ö beffen 24-25 üor»
ftellt s.Z. 27 meld)e lies: melcper?
 XI. Conv., IV. Bogen, 1. Seite. 469

rtacf) bem ©Aftern ber Kategorien für ba§ ©ubfect ber empirifcpen $>ln=
fcpauung. Xie SBarnepmungen finb felbft fubfectio bemegenbe Kräfte
in ber 5tnfcpauung

2?on ber Unguüerfäfjigfeit ber ©cpule ber (Erfahrung aucp für bie
5 Slrgnepmiffenfcpaft Krregung (incitatio) Krregbarfeit Brown — ffticpt
btop SOlaterie fonbern aucf) eine (Seele bie nicptP 9Jiateriette3 fet)n fair
2>er Übergang §ur fßppfif (be§ äußeren fo mopt aI3 be£ inneren
©ine§ mo§u aucp Suft unb Unluft gepören) gefcbiept entü)eber burct)
bogmatifcpe ober pppotpetifcpe ißppfif.
io f£>er ^beali^m macpt fjiebet) feinen ünterfcpieb gmifcpen bem ißrin*
cip ber ©egenftänbe in ber Srfcpeinung bie ba§ Subject an ipm felbft
öorftetlt u. ber Krfaprung. SDie Qbealität be§ empirifcpen üerglicpen
mit ber Sfeatitat

SSon ber XRaterie nacf) ipren primitiü bemegenben fotgticp in ber 93e=
15 megung meber anpebenben nod) aufpörenben bemegenben Kräften unb
bem unbebingten ©äugen berfelben
9Som primum movens intime metcpeP felbft nicf)t mobile (externe)
ift. — 3)ap ein folcfjer (Stoff (materies) nicpt pppotpetifcp auct) nicpt
burd) Krfaprung erfant fonbern a priori gu ben ißrincipien ber 9In=
20 pebung unb ftfortbauer ber 23emegung gehöre unb Basis in Substantia
fep.-—$a3 ortoeränbernb 93emegticpe g. iß. ba§ ©cpmeere (mobile
locomotivum) fept eine bemegenbe ®raft auffer bem Körper oorau^. —
Stoffe finb eigentlich f£peile ber SJiaterie Don fpecififcper Qualität bie
if)re 33ermanbfcpaft gegen einanber paben fid) gu fcpeiben ober gu
25 trenen fo bap eine at§ S9afi§ ber anbern gegen fid) im iRerpättnib ber

bemegenben Kräfte nad) ©efepen ftepen 9Jian fan fie nid)t Bases neuen
ben e§ finb bloS Sßerpöttniffe
* *

Uiicpt bto§ bie SSJfogficpfeit ber 3fggregation ber empirifcpen 23or*

fteüungen nacp einem ^ßrincip ber gufamenfepung a priori fonbern bie

1 empirifcpen verstümmelt. 4 derer Rand. 5 ßrregung <5 (£ (inci¬

tatio) verstümmelt. 7 Das Folgende in anderer Handschrift am oberen Rande
rechts von; \T/ (ber statt: (be3 (mit R.). 8 gepören) ö ift vor: moju links
abgewinkelt. 10 Zwischen dem Text (neben der Überschrift: a. und b.) 11 ipm
erst: fiep 14 Rechter Rand oben. 18 pppotpetifcp (5 fon 26 Sftait statt:
SR an 28 Flüchtigere größere Schrift. 29 ber v.a. biefer?
470 Opus postumum

fftotpwenbigfeit berfelbert (ber Sßarnepmungen) burcp ben ißerftanb ift

ba§ wa§ bie ÜRoglicpfeit ber (Erfahrung gum S3el)uf ber bewirft
weit bie $orm ber reinen Slnfcpauung in welcher ba§ äJianigfaltige
gegeben Wirb in ber (Erfcpeinung allein a priori gegeben werben fan,
unb (Erfahrung nur baburcf) im ©pftem ber categorien möglich) ift, unb 5

ber Übergang gur fßppfif ein formale üorauSfept nacf) welchem nicfjt
aus ber (Erfahrung fonbern für biefelbe
3)er SSerftanb ift nict)t eine bon benen ben ©in afficirenben be*
wegenben Kräfte (nic^t baS ©ubject in ber (Erfcpeinung) fonbern ba§
Aggregat ber Söarnefjmungen als bewegenber Grafte bie ben ©in 10

afficiren nacf) bem fßrincip ber 9D7öglicf)feit ber (Erfahrung in einem

©pftem ber ^ßf)t)fif. ©)iefe ift baburcf) möglicf)

XI. Convolut, IV. Bogen, 2. Seite.

SföaS ift $f)pfif
fßppfif ift baS ßeprfpftem (systema doctrinale) ber bewegenben 15
Kräfte ber Materie fo fern eS auf fßrincipen ber iüiöglicpfeit ber GEr=
faprung gegrünbet ift
Slnmerfung. ©ie ift nidf)t ein Inbegriff bon ©äpen bie aus
unb bermittelS ber (Erfahrung gegeben werben fönen unb üon ben
Objecten ber ©ine fonbern bon ber (Erfahrung unb ben formalen fßrin* 20
cipen fie anjuftellen ((Erfahrung wobon gu machen)
fSaper fpricpt man in ber fßppfif unb überall and) fonft nicpt üon
(Erfahrungen ©>en baS würbe ber fubfectioen (Einpeit beS fßrincipS
in ber ©pntpefiS ber Söarnefjmungen als worin eben (Erfahrung be=
ftept* entgegen fepn 25

2öaS au§ unb oermittelft ber (Erfahrung erfant wirb ift emp ir if cp//
Wa3 aber nur für bie (Erfahrung (jum 93ef)uf berfeiben) unb bie SCRoglid)=
feit berfelben überhaupt beftimt ift bem liegt ein ißrincip a priori §um
©runbe
$m lepteren $all wirb ber ©inengegenftanb (bie SCRaterie) unb ipre 30
* fttad) ber Aufgabe ber SüanSfc. fßpil: Wie finb fpntpet. ©äpe a priori
möglich) ?
3 äJtanigfaltige <5 be 4 tan Kommapunkt. 5 u. 12 baburcf) Sigel.
5 ift Kommapunkt. 7 Bricht ab. 8 Steilere Schrift. 13 Oberer Rand
mit Blei von fremder Hand: XX, 2 18 ein Inbegriff v.a. eine SBijfenfdjaft
21 tootion g.Z. 23 fubjectiüen g.Z. 3ßrincip3 <5 entgegen fet)n 24 ©pntfjefiS
v. a. ©tyntfjet worin ö bie eben 6 bie 27 Grfafytung ö unb 31 ber v. a. ben
 XI. Conv., IV. Bogen, 1. und 2. Seite. 471

bewegende ®raft btoä at§ ©egenftanb in ber (grfet)einung borgefteltt.

— ®ie bewegende ®raft ift bie ©acf)e fetbft
©o wie Erfahrung jo ift auch SCftaterie überhaupt abfotute (Sintjeit
(nur in singulari deuten) unb man tan eben fo wenig bon SRaterten
5 al§ bon Erfahrungen fprecpen gerabe barnm weit biefer begriff bto§
ba§ formale ber Erfahrung unb ber 2Ifficirung ber ©ine durch be*
wegenbe Strafte überhaupt enthält unb biefer begriff atfo mit bem
ber Erfahrung ibentifcf) ift
Erfahrung ift bie ^ufamenftettung (coordinatio) empirifcf)er 33or=
io ftettungen mit föewuftfepn (SSarnehmungen) unter einem fßrincip ber
Stggregation berfetben al§ SCRanigfaltigen in ber Erfcpeinung p einem
©pftem berfetben. — Stggregation ber SBarnepmungen in fo fern fie
pr durchgängigen föeftimung be§ Object! htoreichettb ift—®ie
fpftematifcpe SSerfnüpfung alter in ber Stufcpauung gegebenen fßorftet*
15 tung fetbft ift nicht empirifcf) fonbern intettectuett mithin ber ©egenftanb

ber Erfahrung feiner ffform nach ©ubject a priori gegeben beit ein
©pftem de! üftanigfattigen ber ÜBarnehmung fragmentarifcp pfarnem
gefept ift fein ©pftem fonbern pr itRogticpfeit ber Erfahrung wirb ein
fßrincip biefer Stggregation de! ÜRanigfattigen in ber Erfcpeinung erforbert.
20 ©aber ift e§ ein SSieberfprucp bon Erfahrungen p fprechen (da!
ift S3erwed)gtung mit SBarnehmungen) ober auch bon Sinterten p
reben (bamit witt man nur ©toffe b. i. eine gewiffe ©pecie! ber Materie
au!§eicfmen in fo fern fie bie Eigenf dpaft hat auf gewiffe 9trt mittelbar
bewegenb p fepn) ba bau eine befonbere ©ubftanj at! bittet ber 93e=
480, 30-1 unb — Straft g. Z.; Ergänzungszeichen hinter: btoä 1 all 6 in bet
©tfdjeinung 3 abfolute ab v. a. ein (?) 4 in v. a. ? lies: ju benfen 7 bem g. Z.
9 Vor diesem Absatz Zeichen: /// Qufamenfteltung A a. 9-10 empirijcber —
93emuftfet)n in Klammern. 10 mit 93emuftfepn) g.Z. unter erst: nad)
11 SJtanigfattigen ö: iprer ©egenftänbe in ber ©innenanfdjauung 12 ber¬
fetben. Az. Diese erste Fassung von Kant später ersetzt durch: Grfaljrung ift
bie 5tggregation ber SBarnepmungen. die Worte: (empirifcper — S3emuft-
fepn) aus der ersten Fassung sind nachträglich punktiert; sie sollten also wohl
in der zweiten Fassung nach: SBatnepmungen eingesetzt werden. 12-13 Stggre-
gation — ift s. Z. 14 fpftematifcpe f v. a. © SSerhtüpfung d berfetben 13-14 (Die
— Sßerfnüpfung versehentlich mitdurchstrichen. 14-15 Storftettung ö ift 16 (St-
fatjrung ö fein (\on?) nad) ö a priori fubjectio 17 bei v.a. ber 20-21 Erste
Fassung: (ben bal finb nur milüerftanbene SBarnepmungen) 21 Wotcrien <5 .-all
©e ©innen ©egenftänbe äußerer ©ine ben in bepben 21-22 ju reben g.Z.
22 nur <5 non Stoffe v. a. Stoffen b. i. — ©peciel erst: all gemiffen 2trten
fOtaterie <5: fptecpen men biefe eine fpecififcpe beroegenbe Straft metdpe (ö eine
g.Z.) 23 auljeicpnen g.Z. eigenfcpaft pat erst: Qbatität pat 24 Semikolon
statt Schlußklammer. bart 6 bal eine — all g. Z.
472 Opus postumum

megung bie 33afi3 einer Materie üon geroiffen fpecififcfj bemegenben

fträften ift fo tote man (um im ©teicfjniffe gu reben) gu einer guten Unter»
fjaltung eine getuijfe 58afi§ be§ ©efpräcfjS, bie man nicf)t teicfjt Oertaffen
fott erforbert. ®a<§ 2ßort 33afe§ (in plurali) mirb mit ©runbe nicfjt
gebraud)t (man fagt nict)t bie bases) ben e§ ift nicfjt ein ©ad)en// fonbem 5
ein bloßer ißerfjältniiS begriff (er be§eicf)net nictjt eine ©ubftan^ im
fKaum ober ifjr TDafetjn in ber $eit) fonbern nur ba§ ißrincip über»
fjaupt ©runbtage gemiffer befonberer bemegenben Sfräfte gu fetjn.

$>ie ißorftetlung ber ©inengegenftänbe metcfje a priori bie ©jiftenj

ber üftaterie angeben fott metctje burcfj ifjre bemegenbe strafte bie Urfacfje 10
ber Sßarnetjmungen in einem ©tjftem üereinigt barftetten tan nictjt
birect burcfj empirifdje Stnfcfjauung fonbern fort nur inbirect burcfj bie
93ebingung ber SDtogticfjfeit ber ©rfafjrung üon berfetben gegeben merben
unb fo bie fßfjpfif auSmacfjen

^fjüfif 15

ßlft ba§ ßefjrfpftem nicfjt ©pftem ber ©innenüorftettungen

(äußerer fo mofjt alä innerer) in fo fern fie in ber ©rfafjrung gegeben
merben fönen. — ®iefe§ fubfectiüe ©pftem ber (SrfentniS ift Oom ob»
fectiüen— bem 97aturftjftem gu unterfcfjeiben; meit jened nur bie for»
mate' fßrincipien ber itftogticfjfeit biefeS ba3 ÜDtateriate ber mir!» 20
ticfjfeit biefer ©egenftänbe entfjätt
2ßir Raubein fjier nur Oom ßeprfpftem
©rfaprung über ein ©inen//0bfect ju macfjen ift eine Operation
be§ SSerftanbeS metcfje ein fßrincip a priori berfetben OorauSfept. —
©ie enthält aber 1. empirifdfje ißorftettungen mit 23emuftfepn (SBarnep» 25
mungen) metcfje ©inflml aufd-©ubfect (©mpfinbung) pm ©runbe fjat
metcfje eine SBorftellung üon ber 9lrt ift mie bas? ©ubfect ber Stnfcfjauung
üon bem Object afficirt mirb. 2 bamit ba§ Aggregat biefer SBarnefj»
mungen aber gur fpntfjetifcfjen ©infjeit ber ©rfaprung überfcfjreite mufj
biefe§ fötanigfattige ber SSorftettungen be§ Objecte at§ in einem ©p ft ent 30
(ber Sßarnefjmungen) Oerbunben (üermittelft eined fßrincipg) fene ©in»
fjeit ertjatten

1 einer <5 gemiffen 2 (um g. Z. im v.a. ein? reben erst: fpredjen ju

einer guten erst: eine gute 4 erforbert. <5 mirb 33afe§ v. a. 33afig 5 er stritt; eg
7-8 bog — überhaupt erst: ben begriff 9 Linker Rand oben. 16 nicfjt 9t. ©tjftem
g. Z. 20 äJtogtidjfeit ber biefeg bog fölateriale v. a. bie JDtaterie 24 berfetben ö erf
29 jur ö ©nfjeit 30 Sütanigfaltige ber tßorftetlungen erst: äJtanigfattige beg Dbjectg
 XI. Conv., 1V. Bogen, 2. und 3. Seite. 473

£a biefeg ißrincip aber a priori an§ bem 23erftanbe perborgepen

muff unb ein ©pftem afö ein fold)e§ (b. i. al§ ein empirifdfeä ©pftem)
einen SBieberfprud) im begriffe felbft enthalten mürbe fo püngt bie
9D7ögIid)feit ber ©rfaprung bon bem ab ma§ ber SSerftanb au§ ben Sßar*
5 netjmnngen ber ©ine in ben begriff fjineinträgt nidft au§ bem empü
rifcf)//manigfaltigen (al3 meldjed einen unbeftimten begriff conceptus
vagus abgeben mürbe) au§f)ebt.
Slnfcpauung — @rfd)einung — Sßarneffntung — @rfüf)tung. —
Xiefe befoint man nicbjt fonbern mad)t fie unb e§ bebarf eines ißrim
io cip§ um ©rfafjrung mobon gu machen. — ®a3 fßrincip ber iüiöglicpleit
ber (Srfafpung ift a priori
ßrfcfjetnung ift gotnt ber SInfdfauung melcpe ben ©egenftanb
borftellt mie ba§ ©ubfect bon ipm afficirt mirb 2öarnef)tnung empü
rifdfe $8orfteIIung mit SSemuftfepn
15 5)ie SIpiomen ber Slnfcpauung a priori, bie Slnticipationen ber
(Srfd)einung objectib bie Sinologien ber (Srfaprung ba§ formale ber
fpftematifcben 33erfnüpfung ber Söarnepmungen fubfectio §u einem
©angen bem SJiateriale nad) int 6mpirifd)en ©rfenntnig überhaupt

XI. Convolut, IV. Bogen, 3. Seite.

20 Definitio
28a§ ift ©ie ift bie Söiffenfdjaft bon ©egenftänben ber
©inne in fo fern fie in ber (Srfaprung möglid) ift
SInmerfung. 97id)t burcf) unb au§ ber©rfaprung fonbern ma§ für
fie (§um 93et)uf berfelben) moglid) ift. 63 giebt aber nid)t 6rfaf) =
25 rungen (beit ba§ ftnb bloffe 2BarneI)mungen) f£)ie erfte Slufgabe ift
f)ier: mie ift (Erfahrung möglid) (aI3 Ointjeit be3 (Smpirifdjen)? SDem
©ubject nad) burd) Dbferbation unb (Spperiment. SIber bent ^ßrim

2 folcf)eg <5 fein 3 einen v. a. ein 5 ©ine «5 b 9 befömt

10 toobon g. Z. 11 Dieser Absatz oberhalb der Sternanmerkung; die folgenden
Absätze unterhalb. 12 ift ö bie fubjectiöe 16 grfdjeinung objectib erst: 2ßar*
nefjntung ba§ — ber g.Z., ö bie 17 ft)ftematifdje 18 ©anjen <5 bem $
19 Oben mit Blei von fremder Hand: XX, 3. 21 Don <5 ben 22 Erste Fassung:
©inne in ber (Srfafjrung zweite Fassung: ©inne-möglid) ift 23 Die An¬
merkung s.Z., durch Zeichen mit dem Vorigen verbunden. fonbern für für
ö biefelbe bo 25 Von 2>ie an weiter unten im Text dazwischen geschrieben, durch
Zeichen verbunden.
 474 Opus postumum

cip rtacf) gehört fie §ur ättetapf). Streit (unmittelbar) ober tnbirect
(mittelbar) 9tid)t baS äftateriale fonbern baS formale 2öie finb
fpntfjet. @ä|e a priori mögt. (Sine aufgabe ber tranSfc. ißfplof.
2öaS ift ©rfafprung? ©ie ift bie Sßerbinbung empirifdfer $or*
(tellungen mit 93emuftfepn (b. i. ber SBarnetjmungen) in fo fern fie nacf) s
bem ©pftem ber Kategorien unter einer Siegel fiepen. Sllfo nicfp ein
Inbegriff (complexus) ber ein bloffeg Aggregat (Farrago) fonbern

Axioma
1. ) ©g giebt nicpt ©rfaprungen unb men man bereu meld)e nent fo
finb eg nur Söarnepmungen (bereu e§ öiele geben fan) Dbferbation 10
unb ©jperiment üermittelft bereu man mopl gur ©rfapnmg gelangen
fan fie nicpt auSmadtfen unb ©rfaprung ift ©inpeit ber ißerbinbung ber
©inenborfteltung
2. ) ißom Seeren im iRaume unb ber 3eif fan eS feine ©rfaprung
allenfalls etma ©cplüffe aus berfelben geben (mittelbare ©rfaprung) ißom is
Unheilbaren giebt eg feine ©rfaprung
3. ®ie ÜRaterie fan nidjt au§ ©tementen als Sltomen beftepenb
gebadet merben Sßom Unbegrenzten giebt eg feine ©rfaprung
4. ®ie ÜRaterie fan aber auS ber Qüalität nacf) nicpt ferner tpeil*
baren ©lementen gufainengefeZt (qüalitatiben ©lementen) befiepenb ge* 20
bacf)t merben.
SSon blog metapppfifdfen ©igenfcpaften ber ÜDiaterie giebt eg feine
©rfaprung meil fie blog im ©rfentnil a priori unb §mar aug Gegriffen
(nicfp construction) beftepen.

Theorema 23

2llle Materie enthält einen Inbegriff bemegenber Kräfte unb ba§

©ubject mag burcf) fie afficirt mirb unb an ipm bie ©rfaprung macpt
beftimt fetbft biefe Kräfte metcpe jur ©rfaprung ben Stoff pergeben
®er ©egenftanb ber ©rfaprung unb bie Söirfenbe Urfacpe ber*

1 gehört zwei Zeilen tiefer. 2 Schlußklammer hinter: formale i Wie¬

der Haupttext. 5-6 nacf) — Gategotien s. Z. 6 3?egel 6 nacf) 7 Bricht ah.
10 fan <5 bie 11 jur v. a. ju 12 Lies: fan, fönen fie v. a. bie Ginfjeit
® v- a. e 15 Schlußklammer fehlt. 15-16 SSom — Grfafjrung s. Z. 17 au§ s. Z.
18 ®om — Grfafjrung s. Z. 23 blo§ ö im Renten befielen auö 24 construc¬
tion abgekürzt. Dieser Absatz s. Z. 28 träfte 6 jur 29 Dieser Absatz
s. Z. rechts von dem Vorigen, durch senkrechten Strich abgetrennt.
 XI. Conv., IV. Bogen, 3. Seite. 475

fetten ffticht bloS fJteceptiüität—aud) ©pontaneitat SBärmeftoff wirb

poftulirt fo fern et allberbreitet ic ift
Sie allgemeine 93afiS bet bemegenben nnb bie ©imte afficitenben
Kräfte bet Materie ift ein allgemein unb gleichförmig berbteiteter 2öelt=
5 ftoff offne beffen SttrauSfetjung ein äußeres Dbject bet ©ine feinen
empitifcf)//moglichen ©egenftanb höben unb bet Staum nur eine $bee
aber nidft ein mirflidjeS ©äuge bon ©egenftanben möglicher 2Bar=
nefjmung fepn unb nad) feinen Simenfionen gum S3et)uf bet ©rfentniS
bet ©innenobjecte gegeben märe fbnbern eine bloße $otm nad) meld)er
io 'Singe neben einanber nad) fßrincipien a priori geftellt metben fönen.
Siefer rabicate Söeltftoff ift nicht problematifd) unb bloS affertorifd)

* 28aS ift ißhhfd? SaS Sehrfhftem beS Inbegriffs bei ©rfentniS ber
©irtenobjecte als enthalten in ber Erfahrung. — SBaS ift Erfahrung? ©ie
ift bie actibe SSerbinbung empirifcher ißorftellungen unter einem fßrincip
15 ihrer SSerfnüpfung a priori auS Gegriffen beS ©ubjectS.
Erfahrung fan nicht burch Slnfcpauung unb 2luffaffung empirifcper 33or=
ftellungen gegeben fonbem maS bagu erforbert mirb muß nach einer 9teget
gemadjt b. i. fie muff angefteltt merben. — Sie SRöglichfeit ber ßrfaprung
feßt fßtincipien a priori borauS nämlich 1.) eines Aggregats ber 28amef)mungen
20 alS ber SDtaterien melcheS ein indefinitum abgiebt 2. Sie fRüdficht auf bie
2Jtöglid)feit eines ©pftemS ber empirifd)en ÜSorftellungen gur Einheit beS
©omplepuS bcrfelben
* (Erfahrung ift 2ßarnef)mung melche bie ©ültigfeit gu einem allgemeinen
©efeße enthält, bie alfo imer biefelbe Phänomene unter benfelben 93ebin=
25 gungen gut golge hat; mithin mobon baS formale iftothroenbigfeit ber ©pm
thefiS in feinem begriffe bet) fid) führt. — Sßie ift ©rfaßrung möglich — be*
megenbe Grafte im 9taum machen bie Materie (nicht Materien) auS;
beit fie ift mie bie Erfahrung (nicht ©rfahrungen) nur ©ine. — 2lber eS fönen
biete Stoffe (bases ber bemegenben Prüfte, ©toffe genant) als mobificirte 9tn*
30 gehänge, adhaerentzen, ber Strafte an einanber alSSentral bereinigt ftatt finben
5 äußeres g.Z. 7 aber g. Z. eine statt: ein möglicher abgekürzt,
erst: ber 8 fepn R. ergänzt: mürbe unb Ad. ergänzt nicht 11 rabicale
g.Z. problematifd) 6 fonbem 12 Zu beiden Sternanmerkungen fehlt im
Text der Stern. beS Inbegriffs ber erste Fassung: ber 6rfd)einungen das erste
ber nicht in beS verbessert. 14 bie ö: Slggregation ber SSarnef)mungen ©fcheinun»
gen dahinter undurchstrichen noch einmal: bie und dann 6 Ster unter erst, nach
15 auS ö ben 16 (Srfat)rung v. a. ©cfaßrungS 17-18 maS bagu erforbert mirb a
priori gutmr gegeben merben muh (Ct). maS — gegeben merben s.Z. -0 al»
Materien s. Z. 21 Stiftern statt: SpftemS 28 ift ö: eine objectio allgemein»
gültige SBarnehmuug ber ©rfcßeinungen SSarnehmung ö bie gur allg 25 gur
erst: als 25-26 ber SpnthefiS s.Z. 28 ben statt: ben ©ne v.a. eine
29 Schlußklammer fehlt.
 476 Opus postumum

fonbern apobictifd) gemifj. — ©eine ©jtflen§ gehört jum Übergange

üon ben metapf). 2fnf. ©r. ber 972Ö gur fßfjpfif unb burcf) beffen 2ln=
etfennng nacf) Gegriffen a priori üon ©egenftanben in ber ©rfcffeinung
überhaupt (nid)t sparsim fonbern coniunctim betrachtet) roirb fßfjpfif
attererft möglid) nad) bem ^rincip ber 9ttögficf)feit ber ©rfaprung bie 5
fetber nur ©ine unb Dbjectiü ein ©pftem ift.
9ticf)t aug unb üermittelft ber ©rfaprung fonbern für biefetbe
unb ipre ÜUfögfidjfeit
2BeId£>e§ finb bie fßrincipien a priori nach mefcpen eine ©rfaprungg*
lefjre mogficf) ift 10
®ie S3ebingungen ber iDtöglidffeit eineg ©pftemg empirifcber ©r=
fentniffe (2öarnef)mungen) in fo fern eg ein ©egenftanb ber ©rfaprung ift
®ie bie ©ine bemegenbe Kräfte beftiinen bie Materie aucf) bem
9taume nad) äufterlid) alfo nid)t bfog mecpanifcf) fonbern aucf) rein
bpnamifd) 15
$om Seeren giebtg feine ©rfaprung aud) nidjt üom Unenbfidjen
©rfaprung aber ift nicpt ein bfoffeg fragmentarifcpeg Aggregat üon
2öarnef)tnungen. 2fucf) giebt eg nidft ©tfaprungen fonbern
_ Söarnefjmung ift bie ^ofition beg empirifdjen iöetouftfepng ber
©inenüorfteffung: ber bie 2fppref)enfion gum ©runbe liegt (fubjectid). 20
3^r correfponbirt bie Sßorfteflung beg ©egenftanbeg in ber ©rfcpeinung
biefe ift bag formale a priori dabile
©mpirifcfje Wnfcpauung burcf) ben ©inn, reine burcf) bie ©inbiü
bunggfraft ©rfaprung burcf) ißerftanb.
Xev ©in füpft (empfinbet) bie ©inbifbunggfraft bifbet (fingit) tf)ut 25
fie biefeg a priori nad) einem ifSrincip fo Reifet eg fie bicptet (Üfnticipation
ber ©rfaprung)
©rfaprung ift ein $Berftanbeg//23egriff üon ber gufamenfepung ber
©rfcpeinungen nad) einem ^ßrincip ber 2ffficirung ber ©ine (melcpeg
fubjectiü ift unb eben baburcp objectiü gemacht mirb) nacf) ben ©ategorien so
4 u. 30 Schlußklammer fehlt. 12 (2öarnef)mungen) g. Z. 7-12 üticfjt — ift
s.Z. 13 Oberer Rand. 14 nid)t bloä darüber als zweite Fassung: afö matfje*
ntatifcfje ober metapf)t)fifcf)e fonbern aucf) als empitifcf)e ©rfentniSgrünbe 16 Rechts
neben dem Vorigen. nicf)t Sigel. 17 Rechter Rand oben. 18 Bricht
ab, links abgewinkelt; das Folgende in feinerer Schrift. 21 cotrefp onbirt erst:
liegt jum ©runbe 22 Spatium 3 Zeilen. Das Folgende dickere Schrift.
23-24 (Sinb. Straft 24 burcf) Sigel. Spatium 2 Zeilen; das Folgende in der¬
selben Schrift. 25 ©inbitb. traft 27 Spatium 9 Zeilen; das Folgende
feinere Schrift.
 XI. Conv., IV. Bogen, 3. und 4. Seite. 477

®ie Stpprepenfion ber empirifcpen Stnfdpauung bie Stnticipation ber

SBarnepmung bie Analogie ber ©rfaprung u. bag ©pftem beg ernpiri*
feiert Sßorfielteng überpaupt.
f£)er Übergang befielt barin bag Aggregat ber empirifcpen S3or=
5 fteltungen in bag ©pftem ber ©rfaprung §u bringen nidpt burdp unb aug
ber ßrfaprung abjuteiten fonbern a priori für bie Mogtidpfeit ber ©rfap»
rung beg ©ubjectg nadp einem fßrincip beg fßerftanbeg al§ ©rfepeinung
beg Manigfattigen bem Formaten nadp bar-piftetten
f£>ie ©ubftan^ atg Urfadpe mir ft (agit) atg mit S3emuftfepn biefeg
io SBirfeng begabte Urfacpe tput (facit) panbett atg einen $mef unb ju
bemfetben bie Mittel bereinigenbe Urfadpe berritptenbe Urfadpe (ope-
ratur)

XI. Convolut, IV. Bogen, 4. Seite.

Seprfpftem—fftaturfpftem ©ubjectib unb Dbjectio ein ©egenftanb
15 ber (Srfaprung — bag primitibe Straft erregenbe fßrincip alter SSemegung
SB arme SSon ber ©rfaprung tönen mir nidpt auggepen unb ben Anfang
madpen beit bie berfdpafft feine Stttgemeinpeit simpliciter fonbern nur
secundum qvid unb bodp mirb fie poftutirt. Stber für bie ©rfaprung
unb 3ur fubjectiben Mögticpfeit berfetben fönen fie gegeben merben.
20 ®ag fßrincip ber ^beaütat ber ©egenftänbe ber ©ine, atg ©rfc£>ei=
nungen, naef) metdpem mir bie empirifdpe SSorfteltung fetbft madpen,
nadp rnetcpem bag ©ubject fiep fetbft afficirt unb bag marnimt, mag eg
fetbft in ber empirifcpen Stnfcpauung (SSarnepmung) pineingetegt pat
unb feiner SSorftettung fetbft Urpeber ift.
25 Stur ©rfdpeinungen fönen a priori gegeben merben — $>ag
fßrincip ber Mögticpfeit ber ©rfaprung mirb gebaept aber bodp atg
notpmenbig in Stnfepung ber gorm ber Qufamenfepung beg Manig*
fattigen, gegeben.
®ag erfte intettectuetle ift bag föemuftfepn feiner fetbft ein Stet beg
30 2)enfeng a priori §um ©runbe tiegenb mie bag ©ubject ipm fetbft object
1 Von 2)ie an über dem Vorigen, durch Zeichen verbunden. 8 übetp.
2-8 erste Fassung: be§ empirifcpen bet SSorfteltung überpaupt. 4 Weiter unten,
größere Schrift. 9 $ie v. a. $)a§ 10 facit erst: agit 13 In der rechten oberen
Ecke von fremder Hand: XX, 4 (Blei). 15 Jtraft g. Z. 20 Größere, flüchtigere
Schrift; vor dem Absatz das Zeichen: =t# ©ine Kommapunkt. 22 nad) toelcpem
bag ©ubject erste Fassung: burep metepeg toir fiep <5 roarnepm 24 fetbft g. Z.
25-26 $>ag ^ßrincip v. a. ®ie ißrincipien 27 iHnfepung g. Z. 29 Auch vor
diesem Absatz das Zeichen: =44= intettectuette g. Z. 29-30 ein — tiegenb g. Z.
30 ©ubject ö fe
478 Opus postumum

unbba§gtüet)teat3£)t)jectbe3Sine3ift,fid) felbft afficirenb nidjt £>to§

al3 ©egenftanb ber reinen Slnfdfauung borgefteltt gu fet»n fonbern aud)
in gemiffer gorm gu erfdjeinen metd)e§ bie metapf)t)fifd)e 2tnfang§=
grünbe ber S^aturroiffenfcE>aft ift infofern fie ben Übergang gur ÜJJiög*
tidjfeit ber Krfafjrung überhaupt enthält: namticf) üon einem Aggregat 5
ber SBarnetjmungen feiner felbft'gu einem Stiftern berfetben in einer
Krfaprung überhaupt burd) ben Sßerftanb alfo nad) einem 33tincip ber
33etbinbung ber empirifdjen SSorftettung a priori b. i. gur ißtjpfif al§
einem boctrinaten Spftem fortgufcpreiten rnobet) ba§ Stementarfpftem
ber Siiiengegenftänbe nur nocf) in ber Qbee ift. 10
lmo K)ie 3ufamenftiinung ber Sinenüorftetlung gur 9ttögticf)feit ber
Krfaptung ift fßppfif unb biefe 3ufamenftiinung be§ Kuipirifcpen mit ber
Konftruction ber begriffe (mattjematif) ift a priori in ber Stpperception
ber Krfcpeinungen piemit gebacpt. — ®er begriff üon einer fßtjpfif ift
nidjt at§ ein Aggregat ber Söarnepmungen empitifd) entftanben fonbern 15
a priori für bie SJlögticpfeit ber Krfaprung unb ben Übergang gu einem
Stiftern empirifcber 33orftettungen in einem Spftem gebadjt. ®a§ 2etp>
fpftem ber ba§ Subject afficirenben bemegenben Kräfte get)t nad) ber
Scala ber Kategorien üorau§.
a) ®ie ffßtincipien bie ba§ Subject üermittelft feineg 33erftanbe3 20
bet) fid) füprt Krfaprung anguftelten finb üon benen unterfd)ieben metd)e
bie 33ebingungen ber SJtögticpfeit berfetben betreffen b.) biejenige
metd)e bie 2Kögtid)feit iprer ©egenftänbe betreffen — bergteid)en bie
begriffe einer fid) felbft organifirenben üftaterie unb baburcp ergeugten
ocganifd)en ®örpetg beren ÜRogtid)!eit a priori nidjt gegeben fonbern 25
nur im Stiftern gebacpt merben fan. c $a§ Srfaprunggptincip üon ber
SBirftidpfeit einer gemiffen Specie^ ber Materie (Stoffe) betrifft beren
einer attüerbreitet 2c ift beren eine üon ber anberen Specieg bie
93afi§ enthält g. 33. üon ber Salfcfäure ober bie allgemeine 33afig alter
primitiü//betuegenben Kräfte enthält ber SBärmeftoff genant 30

1 Erste Fassung: unb gtuar ber ©ine zweite Fassung: unb ba§ jtoepte atS
Object be3 ©ine§ felbft <5 gu afficirenb ö unb nicf)t blo3 g. Z. 2 bor*
gefteltt — aud) g.Z. 4 ift erst: au§mad)t 5 enthält: erst: au§mad)t
(5 einer erst: ber 8 a priori ö f 12 (Smpirifdjen ö gu 15 fonbern doppelt
durch al. 19 üoraus. v. a. borauf. durch vid. o-o mit der Fortsetzung 9 Zeilen
tiefer verbunden. 20 a) g. Z. bermittetft d beä 22 betreffen 6 namlid)
24 organifirenben v. a. orgamfirten 27 Stöirflic^leit ö einer einer gemiffen
g.Z. _ Lies: ba§ eine ... betrifft? 28 ©pecie§ ber bie bet ö anberen
30 genant Fortsetzung darüber, in dem letzten Spatium, durch Zeichen verbunden.
 XI. Conv., IV. Bogen, 4. Seite. 479

®ie primitibe Kräfte finb 2ln§iet)ung u. Stbftoffung metcpe (urtb

§mar bepbe bereinigt) ben SBettraum fo root)! einneffmen (burcf) 2tn=
giepung) afö aucf) erfüllen burd) Stbftoffung opne roelcfje alfo gar feine
Materie epiftiren mürbe. — ®od) peifjt aud) eine ÜRaterie in fo fern
5 fie bto§ nad) iprer attractiben (Sigenfcpaft betradjtet mirb meit fie nicpt

bto§ ob er f läd)Iid) fonbern unmittelbar auf alte ipre Steile mirft (bie
©rabitationSangiefiung) mirfenb in bie £ferne b. i. burd) ben teeren
Baum melden begriff Bern ton guerft einfüprte nid)t at§ ®rfaf)rung3=
fat) (ben mie fan man bie SBirfung bie nid)t auf ben ©in fanbern nur
io auf ben ©egenftanb ber reinen Slnfcpauung gefd)iet)t erfahren) (Galilei,
Kepler, Hugenius, Newton), — ober burcpbringenb u. §mar in ©ubftan§,
mie ber SBärmeftoff ober mie bie @rabitation§an§iet)ung bpnamifd) burd)
ben teeren Baum ob§mar fein fotdjer ba ift
©mpirifcpe Borftettung mit Bemuftfepn (SBarnefjmung) ba ba§
15 ©ubject fid) fetbft afficirt ober bom äußeren ©egenftanbe afficirt mirb.
Qft bto3 ba§ ©ubfedibe ber ©mpfinbung. — hierauf folgt ba§ ob*
fectibe ber Bnfcpauung (ber äußeren unb inneren) in Baum unb $eit
ber ©egenftanb in ber ©rfcpeinung unb juerft bie $orm unter ber ba§
©ubfed anfd)auet in fo fern e§ afficirt mirb meld)e a priori borau§*
20 gefjen mu|. — ®an ba§ Aggregat ber 2öarnet)mungen nacf) einem
fubjectiben ^ßrincip ber fpftematifdfen Grintfeit berfetben (Söarnetpuungen)
jum Befjuf ber Erfahrung, hierin liegt ba§ punctum flexus contrarii
ber Übergang jur fßppfif in metd)em bie 9ttögtid)feit ber ©rfaprung
fubfectio unb ber Inbegriff ifjrer ©egenftanbe objectio geteert mirb.

25 1) 2öa§ ift ißt)pfif?

©ie ift ba§ Aggregat ber empirifcpen ©rfentni§ ber bemegenben
Grafte ber SBaterie in ber ©rfaprung.
2.) 2Ba§ ift ßrfaprung.
©ie ift bie Bereinigung ber Söarnepmungen unter bem ifSrincip

6 Krem hinter: oberftäcfilicf) mirft v.a. mirb 7 u. 10 Schlußklammer fehlt.

9 Sßirfung 6 auf 11 Newton) Kommapunkt. burdfringenb 14 Weiter unten.
17 Durchstrichene Schlußklammer hinter: 3e’t 18-19 unter ber ©ubject
19 ©ubject 6 afficirt 20 2Barnef)mungen v. a. 2öarnef)mung einem ö ißrincif)
24 mirb. Dahinter noch einmal das Zeichen: o—o 25 Linker Rand oben.
27 Komma statt Punkt hinter: Erfahrung aus der ersten Fassung: grfafjrung,
fie 2t) bie — SBarnefjmungen erste Fassung: ber Inbegriff ber ßrfepeinungen
480 Opus postumum

ber 93erfnüpfung berfelben (einem fubjectioen ©an§en beg Stggregatg

berfelben) nadp gegriffen $u einem Seprfpftem.
3. 9ßag ift ber Übergang üon ben 9ftetapp. % &v. ber 9J9S. jur
fßppfif ©ie ift bag Seprfpftem ber ©rfaprung überpaupt angemanbt aufg
9tat. ©pftem 5

4. SBie ift ber Übergang bon jener ju biefer möglicp: lmo inSIn*
fepung beg SRateriaten beg Objecte 2. $>eg formalen beg ©ubjectg.
$ag Materiale in fo fern eg nur probtematifcp gebadet unb
eine Stenbenj enthält eg fiep affertorifcf) alg gegeben bor§uftelten (Dr*
ganifcp, Unorganifcp) 10

fj)er 93emegung nacp imponderabel, incoercibel, incohaesibel, fein

ftarrer gufainenpang melier ber 93erfcpiebung ber fiep berüprenben
^tädpen mieberftept inexhaustibel
©in ©inenobfect $u beffen 9Samepmung ein Uberfdpritt §ur ^5f)t)fif
gemadpt mirb ift bon §meperlep 2trt. 1 'Sap eg burcp ©rfaprung erfant 15
merben fan 2. $)af} eg nicpt anberg alg burcp ©rfaprung erfant
merben fan §. 93. Drganifcpe Körper u. beren 9D^ögücf)feit probte*
matifdp ift. 3ten8 mag nicpt unmittelbar ©egenftanb ber ©rfaprung
fepn fan §. 93. Materie beren 93emegung juerft anpebt u. bie barum
aud) eroig fortmäprt 20

SDag formale ber reinen (nicpt empirifcpen) 9Infcpauung ift in ber

93orftettung a priori in ber ©rfcpeinung b. i. ftellt bie ©etbftbeftimung
bor mie bag ©ubject ficf) felbft afficirt.
©rfaprung ift bie ©etbftbeftimung ber empirifcpen Stnfcpauung
mit 93emuftfepn (ber Sßarnepmungen) unter einem fßrincip bei 2tp* 25
prepenfion iprer ©rfdpeinungen §u einem ©pftem beg fßerftanbeg über*
paupt:
9Bag jur tOtögtidpfeit ber ©rfaprung erforberticp ift bag foint nidpt
aug ©rfaprung fonbern ift a priori.

1 berfelben in (in v. a. juj Aggregats ö al 1-2 Klammern nachträglich

eingefügt. 2 nad) gegriffen s.Z. Erste Fassung: aus (?) einem ©tyftem
4-5 ©ie — (Spftern s. Z. 7 Object statt: Objects ©ubjectS. Fortsetzung am
oberen Rande. Durch Zeichen verbunden. 8 probtematifcbs. Z. gebadjt <5
ober fo fern eS 8-9 unb — fid) s. Z. 9 bor^uftellen, erst: borgeftellt mirb
9-10 Nachträglich eingeklammert. Fortsetzung wieder am linken Rande. 11-13 fein
— mieberftel)t s. Z. Spatium 6 Zeilen. 15 gemacht mirb erst: gemacht merben
fan 17 merben v. a. mirb SJtöglicpfeit abgekürzt. 18 ift. Fortsetzung über
dem Vorigen. 19 3. 93. <5 meld)e 21 Letztes Drittel des linken Randes
23 Spatium 1 Zeile. 24 Erst: SÖeftimung 25-26 9lppref)enfion v.a.?
 XI. Conv., IV. Bogen, 4. Seite und V. Bogen, 1. Seite. 481

Db Seben nad) Hildebrandt eine ©igenfdfaft ber «Ofaterie fetbft fei)

(Seben ift bie Upätigfeit eines einfachen SöefenS weit eS burcp Qtvel*
borftettung ünateriateS fßrincip tüircft roeldtje nur als absolute ©inpeit
beS SubfectS ber bewegenben ®raft wirft). Sebenbe Materie ift con-
5 tradictio in adjecto baS birigirenbe ^5rinci^ ift imateriett — 2ebenS=
berricptung (Operation ber SSittfüpr).
«£)aS SßernunfterfentniS ift «ütatpematif «ßppfif unb jbietapppfif.
<£ie 2ttöglid)feit eines organifcpen törperS fan nidft bemiefen aud)
nirf)t poftutirt werben aber biefer ift bod) ein factum. — Step fetbft als
io organifcpen Körper in ber ©rfaprung §u erfenen. NB ®er begriff
eines unmittelbar nnb primitiü bewegenben (Stoffs(2ßärme=
ftoff)
$er «Begriff organifd)er Körper (bie ein SebenSprincip enthalten)
fe|t fcpon ©rfaprung borauS beit opne biefe mürbe aud, bie bfof$e ^bee
i5 berfelben ein leerer «Begriff (opne iSepfpiel) fepn. Ülber ber 9ttenfd)
tjat an fid) fetbft ein «Bet)fpiel babon bap ein $_erftanb bemegenbe Strafte
enthält bie einen torper nad) ©efepen beftimen.
Sttomiftif finbet in ber Materie als ©egenftanbe äußerer Sine
nicpt ftatt. ©orpuScutarppilofoppie ift berftedte Sttomiftif — NB (SS
20 fan tebenbe törper (nicpt Materie) geben. $aS SebenSprincip ift
material.
Causa — agit, faeit, operatur. §anbelt, tput, berricptet. (ani*
matifcp)
XI. Convolut, V. Bogen, 1. Seite.
25 Uf
I
2BaS ift fßppfif?
ipppfif ift bie Biffenfcbaft ber Siunengegenftänbe in fo fern fie ein
Spftem ber ©rfaprung auSmacpen. — ©egenftanb ber ©rfaprung ift
1 geben g Z. 3 imateriale§ Sßrxncit> g. (s.?) Z., lies: tt>el<f,e§? 7 Unterer
Band Erste Fassung: 2Jlatt)ematif - SRetapptjfil unb $pt)fil, durch Zahlen und
Streichunq des: unb und Zufügung eines neuen: unb die zweite Fassung. Spatium
1 Zeile. 8-9 aud, - poftutirt g. Z. 9 aber «5 fo 10-12 NB - Sßärmcfioff)
s. Z. 13 Größere, flüchtigere Schrift. 17 enthält* (Wortbild une: erhalten). Spa¬
tium 1 Zeile. 19 nicht Sigel. gorpu§cutatpt)itofopt)ie - Sttomifhf g. Z. 24 1 on
fremder Hand am oberen Bande mit: 11. Conv. 5. Bog. XXI, 1. bezeichnet
(Bleistift). 28 ift erste Fortsetzung: ba§ iiel,rfhftem (syst ^5i),en=
jehaft sollte in: (Srfahrung3tt>iffenfd)aft verbessert werden; erfaprungS dann wieder
gestrichen. fie v. a. fern
ffiant’« Sdjriften. Opus postumuni II.
482 Opus postumum

bag Dhjectibe ber 9?aturmiffenfd)aft. — ©rfat)rung bon ben ©egen*

[tänben ift bag ©ubjectibe ber 9?. SC3. fSiefe mujj alg bag formale bor
jener borf)ergef)en. 2)ag formale bor bem Materialen. Regnum naturae
beg Linnaeus folgt allererft ift Systema doctrinale bon ben ©egen*
[tänben ber ©ine (äußerer [o mot)t atg innerer) in fo fern fie in ber ©r* 5
fatjrung gegeben tnerben.
1. Slnmerfung. $iefeg fubjectibe ©pftem (ber ©rfentnig) ift bom
abjectiben— bem 9iaturft)ftem— (systema naturae) gu unterfcfteiben;
ben biefeg enthält bag Materiale ber ©rfafjrung, bag Cbject, b. i. ben
Inbegriff ber ©ubftangen melcf)e atg ©egenftänbe ber ©ine fdjon in ber 10
@rfat)rung gegeben finb um fie btog gu claffificiren fo mie bet) jenem
nur bag formale (mag überhaupt ein ®ing gum ©egenftänbe ber ©r*
fat)rung macfjt) gu miffen bertangt mirb.
2 Stnmerfung. ©rfaf)rung ift eine 9tggregation ber Söarnetp
mungen in fo fern fie gur burd)gängigen iöeftimung beg Objecte t)in* 15
reid)enb ift. — 2Iber nun ergebt fid£) mieberum bie fraget mie ift ©r*
fat)rung gu machen (beit burcf) ben ©in gegeben gu fet)n ift ein SBieber*
fprud) mit fid) felbft) mithin fragt fict) mie ift burdjgängige SSeftiinung
beg ©inengegenftanbeg mogticf)?
®er oberfte ©a| ber 2ran§fcenbentaIf)t)itofo|}t)ie: »mie finb ft)n* 20
tf)etifdb)e ©rtentniffe a priori möglicf)« ermeitert gmar bag ©rfentnig in
2tnfef)ung beg Dbjectg ber reinen 9tnfd)auung aber nidjt in 9tbficf)t auf
bag empirifct)e Aggregat ber SBametjmungen unb fo gerät!) bag ©ub*
ject in ben galt gmar beg gortfcfjreiteng in 2tnfef)ung beg ©mpirifdicn
mithin ber £enbeng (§inmeifung) gur ©rfatjrung aber nie in ben gu* 25
ftanb gu it)r t)in gu gelangen.
$afj (g. ®.) eine SIrgenet) bag lieber gelernt ober f)eilfam gehoben
I)abe fan nid)t gu bem ©a£ berechtigen bafj fie eg itner tt)uu merbe
mitfjin ift bie ©oncomitang in ber ©rfdjeinung ber ©egenftänbe mie fie

481, 28-4 bie 2öiffenfrf)aft ber — allererft s. Z. am oberen Rande. 4 ^bjpfif

ift fehlt: Systema doctrinale in Klammem, bon ben v.a. ber 5 (äußeret _
innerer) g. Z. am Rande, fie in erst: el mit 6 gegeben tnerben. erst: gufamenftiint.
!> ba! Object, g.Z. am Rande. 10 all g.Z. 10-11 fdjon — gegeben g.Z. am
Rande. 11 finb 6 in s!lbficf)t auf ifjre Claffification um g.Z. ' 12 mal <5 ein
einem?; Sing überhaupt g.Z. 14 eine erst: biejenige 14-15 SBarneftmungen
Ö tuelcfje 1« mieberum g.Z. am Rande. 17 gegeben ö ift fie nidjt; am Rande
noch einmal: gegeben 17-18 gegeben gu fepn — felbft g.Z. am Rande ohne
Schlußklammer. 18 fragt fid) s.Z. 20 oberfte g.Z. 23 empirifdte g.Z
gerät!) erst: ift 25 (ftimoeifung) g.Z^am Rande, gur erst: ber 25-26 Sjuftanb
Ö gu 26 pingulangeu 27 gelernt (5 pabe
 XI. Conv., T’. Bogen, 1. Seite. 483

ben ©inen gegeben finb nocf) nidfjt hinreid)enb gut Konfeqbeng baff ber
eine $uftanb bie IXrjacfje beg anberen fep unb eg ift SBermeffenheit bie
©efunbpeit jemanben §u oerbürgen unb jwar barum meit biefer ©ap
a priori gelten unb fo in feiner 9totf)Wenbigfeit erfant werben müfjte
5 welche in Slnfepung eineg ©egenftanbeg ber Erfahrung nie gefdiepen
fair.

Sßie ift ^ßt)t)fif möglich

©ie ift alg ein ©bftem ber bewegenben Kräfte ber Materie baburch
allein möglich bafe bie Krfcpeinungen berfelben nad) bem ©bftem ber
10 Kategorien in bie SSertjältniffe gefegt werben auf welchen bie ÜDlöglich*
feit eine (Erfahrung bon benfelben §u haben beruht.

$on einer allgemein berbreiteten Materie alg ber basis ber be*
wegenben Strafte (SBärmeftoff) bie primitio bewegenb ift: alte anbern
burd)bringt unb ein Sßrincip ber 9Jiöglid)feit ber Erfahrung überhaupt
15 nad) ben Kategorien in einem ©pftem nicht blog ftfragmentarifd) burdi
Söarnehmungen fonbern bon ber Kinheit ber Krfaipmng anhebenb ift
Söarnehmungen finb fcpon SBirfungen agitirenber Strafte beg ©ubfectg
®iefe Agitation Jan Kmpfinbung innerlich ober Bewegung äußerlich
fepn Phänomen
20 NB. Sag SSewuftfepn feiner felbft gehört bem SSerftanbe an u.
ift SBorftellung a priori. Sie Krfcpeinung beg ©egenftanbeg ift bie
gorm wie biefer bon bem ©egenftanbe afficirt Wirb u. ift auch a priori
gegeben (axiom) §ier finb nod) feine bewegenbe Strafte bie bie Urfadie
ber Söarnehmung finb (apprehensio) Sllfo 1.) Apperceptio 2) Apprc-
25 hensio bet) Sßarnehmungen fubfectib 3. aggregatio phaenomenorum
obfectib 4 Krfahrung alg omnimodo determinata
Galilei, Kepler, Hugenius, Newton. Qene 3 erftere blope Kr*
fdjeinung; biefer bewegenbe Streifte ber 2ln§ief)ung, Slbftopung

1 finb <5 ent ( ?) 482,20-2 mithin — fet) s.Z.amRande. 2 ift «5 eine 3 Kr.:
es ift Sßermeffenheit ^emanbem bie ®efunbf)eit ju verbürgen 0aj3 Ö notf)
4 gelten erst: bargeftellt werben 5 Lies: roeldieS ? Ütriiepixng <5 be ©rfagrung
ö unb in 6 2 Zeilen Spatium. 8 als g. Z. 10 Gategorten <5
ber auf v a * 10-11 lliögtict)feit <5 ber 12 Rechter Rand, zweites
Viertel von ölen, davor das Zeichen: 4# (Schrift der letzten s-Zusätze). 17 ®at-
nefmtungen von hier an in den Haupttext Unis daneben hinenujesehneben. 20 hecli-
ter Rand. 8 Zeilen tiefer. 21 bie 0 fubject 22 biefer lies :.biefe8? (sc: Getauft,et,W
28 bie bie ö 24 (apprehensio) Fortsetzung wieder links nn Haupttevt.
Apperceptio verstümmelt. 26 determin. 28 flnaiefanfl Kommapunld.
31*
 484 Opus postumum

Slug ber ©rfaprung täpt ficf) fein beftiinteg ©efep für ben ©egen»
ftanb ber ©ine Verleiten.
©g gehört nicpt gur ‘ißpgfif men ein ©ubject ficf) felbft afficirt. Stur
bie SteceptiOität ber ©mpfinbung nicpt bie Spontaneität gehört baf)in.
©rfaprung mobon paben ift ein Stet beg ©emütpg (animus 5
opne anima gu t)eiffen) mo empirifepe SSorftettung eineg Dbjectg b. i.
SSarnepmung nacf) einem gemiffen ^ßrincip aggregirt mirb. — SJtan
fan fie nicpt paben opne fie borper gu maepen unb bie gorm ber=
fetben mirb a priori gur burepgängigen 33eftimung beg SSemuft»
fepng ber (Srfcpeinung gegeben, metepe bie Sßirfticpfeit beg Objects 10

®ie metapppfifepe St. ©r. gepen bor ben matpemat. borper. 3)iefe
geben in ^Bereinigung mit jenen ben Schematism ber Urtpeitgfraft
naep bem SSerpättnig ber empirifepen Stnfcpauung beg Staumeg u. ber
$eit. — SDag ©etbftbemuftfepn ber Qufainenftetlung beg SJtanig*
faltigen ber Stnfcpauung in bemfetben atg eineg continuum gefepiept 15

a priori unb ber SSerftanb fepreitet piemit über gut (Srfaprung nicpt
atg einem Stggregat ber Söatnepmungen fonbern naep einem fßrincip
a priori ©rfaprung gu maepen melcpe nutgine fepn fan. Söie ift @r»
faprung mögtiep? — Söie iftSrfentnig gumSSepuf ber (Srfaptung mögtiep?

XL Convolut, V. Bogen, 2. Seite. 20

Sßag ift Staturmiffenfcpaft überpaupt?

©ie ift bag Seprfpftem (systema doctrinale) ber ©rfentnig ber
©inengegenftönbe in fo fern eg auf ißrincipien gegrünbet ift
(Physiologia generalis) vel metaphysica vel physica.
_ Staturmiffenfcpaft ift bag Seprfpftem (systema doctrinale) ber 25
©inengegenftönbe in fo fern ipr Inbegriff (complexus) naep einem
s$rincip ein ©angeg berfetben borftettt.
1 8 Zeilen tiefer. 4 (Smpinbung Spatium 1 Zeile, das Folgende größere Schrift.
6 ofjrte — tjeiffens. Z., Schluß klammer hinter: animus mo v.a.? 8 gu machen
erst: gemacht gu ©ben 10 (Srfdjeinung ö 28 (g. Z.), Kommapunkt. £)bfect§ d
mit fubjectiü barftetten Bricht ab. 11 Unterer Rand. SDiefe ö geben 12 geben
g.Z. _ 12-13 ber llrtpeitötraft— 2tnfd)auung s.Z. 14 Bufainenftellung v. a,
$u famenfepung 16 fpreitet erst: gef)t 17 na© s. Z. 18 (£ine v. a. eine,
tan. Ö: bur© ben Schematism ber UrtpeihSfraft 19 ßrfentni§ burd) 20 Am
oberen Rande von fremder Hand (Blei): XXI, 2. 21 Erste Fassung: 28a§ ift
?taturmifjeufcpaft? 22-23 Sie - ift s.Z. am oberen Rande, durchZeichen verbunden.
24 Erst: (Scientia naturae) 26 ipr v.a. ipre(complexus) 6 ein 27 Sprincip
<5 gu einem (Sangeä <5 au§mad)t
 XI. Conv., V. Bogen, 1. und 2. Seile. 485

$>ie fftaturmiffenfcbaft bon äußeren ©innen Objecten alg ©ubftangen

im 9taume fo fern fie empirifd) gufamengeorbnet merben ift bog ©pftem
ber fftatur; meldjeg in ein ©lementarfhftem unb bag SBeltfbftem ein-
getfjeitt merben fair melcheg festere roen eg ein abfoluteg (Mange bor-
5 [teilen [oll eine blofje Qbee ift ber fein ©egenftanb abäquat gegeben
merben fair barum aber bocf) fein Unbing (nonens) ift fonbern nur ein
(Mebanfenbing (ens rationis)
®ie ©rfal)rungglef)re bon biefen fftaturbingen in ber S^aturbefcf)rei=
bung fo mohl alg 9laturgefd)id)te macht bag ©tjftem ber Statur aug
io beffen Sf'entnig burch ^Beobachtung unb SSerfudfje in unbeftimte üöeite
fortrüdt
f£)er Slugbrucf philosophia naturalis (ber artificiali entgegengefefd)
bebeutet nur ben habitus ber SBiffenfcfqaft beg ©ubjectg nicht bie Ve=
fdjaffenf)eit beg ©bjectg mit ber ficf) bag ©ubject befdjäftigt Philos.
i5 naturalis non subjective sed objective spectata
Naturae scientia vel ex principiis a priori vel empirica. Prior est
vel metaphys. vel physica scientia. Scientiae naturalis principia vel
philosophica vel mathematica (nicf)t philosophiae naturalis princ.
mathem. ben bag ift ein Sßieberfprud)). Physices principia: bie jßhtyfif
20 quoad formale ift complexus coniunctorum empiricus: quoad materiale
systema naturae roieLinnaeus — foll bjei^en Scientiae naturae principia
philosophica empiricae opposita
Ipülfgqbellen ber jft. 2Ö. (subsidia) finb SCRetaqoi)t)fxf unb 9Patf)e-
matif alg ^Srinciqoien a priori für bie fKaturmiffenfd)aft unb Vorbereitung
25 aber fie foll habet) bod) ph^0f°h^fche SBiffenfdjaft (philosophia naturalis)
feqn, bamit fie burd) ben Vorf)of ber ÜRatfqematif mit ihrer fftad) treterin
(ber ÜUletahhbfU) unter ber Venehung philosophiae naturalis principia
mathematica 9fefpect gebieten föne
Siegt aber nicht in bem ülugbrud: »mathematifd)c Vnfangggrünbe
30 ber fftaturmiffenfchaft« nicht fchott ein irrerer SBieberfprud)? ber ba-
burd) nid)t auggetilgt mirb bah fie bod) &et)be ^titrcipien a priori fetyn?

1 Tie erst: Sie 59?a bto3 emp>irifd)e 3 ein erst: ba§ 6 ift s.Z.
7 rationis) ift 10 Verfud)e v. a. Vernunft ? in g. 1. 12 Schlußklammer
fehlt. 15 Lies: non objective sed subfective? 18 philosophia statt philo¬
sophica 21 Scientia 12-22 (Cer 3Iu3brucf— opposita s. Z. über und zwischen
dem nächsten Ahsatz des Haupttextes. 24 Vorbereitung <5 ju ifjr. Ten 25 aber
g.Z. habet) bod) g.Z. 26 ö-Schlußklammer hinter: fetini1
486 Opus postumum

58epbe üor ©inen Sßagen fpanen (gryphes iungere equis) im gtuge

unb bocp gugleicp im ÜLtabe* feinen 2ßeg machen

SBatnepmungen moüott paben fomt btog auf bie ba§ ©ubject

(äuperticp u. inerlicf)) bemegenbe Äräfte bet Materie an. 546er bie <$r*
faprung üon biefem SSerf)äItniffe muff gemacht merben men einet fie 5

paben fott (experiri u. experimentum)

©tfaptung aber objectiü betrachtet fair niept aug einem Aggregat
Farrago üon Söarnepmungen beftepen ben e§ mufj aug ber butcpgängigen
93eftimung ber fpntpetifcpen ©rfentni§ a priori (omnimoda determinatio)
petüorgepen um eineg ißrincipg ber 5ßetfnüpfung nacp 23erftanbeg= 10

gefepen.
S)er marnepmbate 3Raum atg ©innengegenftanb ift unbegrenzt unb
ift bie 58afig alter ©tfcpeinung. 2tttgemeine basis unb refpectiüe basis
ber ©rfcpeinungen §um 23epuf ber SOtögticpfeit ber ©rfaptung atg abfo*
luter ©inpeit fo mie eg bie Materie überhaupt ift metd)e ben 9Raum 15

gum ©inengegenftanbe macpt (fo mie bie $eit)

* Spectatum admissi risum teneatis amici. Horat. — 55)ap 58. tpr.

K—r ben 2Jiatpematifer unb abmecpfetnb aucp ben dichter macht fan ipm
rnopt üerjiepen merben; ben es? ift atgban btog «Spiel; niept ©efcpäfte.
©g ift gmar ein Übergang üon ben metapppf. 21. ©r. ber 2t. 2ß. gur 20

fpppfif meit biefe eine philosophia ift aucp Don ben matpematifcpen gur
ipppfif meit bie SOtatpematif aud) 2tnfd)auung a priori gum ©runbe legt, —
mbgticp. 2tber matpematifcpe fßrincipien ber (2tatur//)süpilofoppie ftepen mit
fiep fetbft im SbßieberfprucE) unb felbft bag latent bagu ift mefentlid) unter*
fepieben. 25
SDtan fan bod) jenen SEitet inbirect augtegen nämlicp bap eg fepon 5j3pito*
foppie ift fiep ber 2Jtatpematif gum 58cpuf ber 2t. 5Iß. gu bebienen ben ber
ayecooeTpriTos fan in ber 2taturmiffenfcpaft feine gortfepritte tpun: b. i. fan
niept ppitofoppifeper 2taturfunbiger fepn.
©g gepört aber and) ifßpitofoppie bagu (jmar niept burd)) bie 2Jtatpematif 30

auf ißppfif angutoenben.

1 33epbe 6 an bot g.Z. equis) <5 unb 2 Jrabe ö f Spatium etwa

10 Zeilen. (Hier sind 4 Zeilen von V, 3 eingefügt; vgl. S. 489, Zeile 17-21). 8 Linker
Rand: oben, ©ubject 6 bemegenbe 8 Farrago g. Z. ntup d bie Lies: fie mup?
au§ ber g. Z. 10 perborgepeit um erst: feijn gu merben 11 Links abgewinkelt.
12 Etwas mehr geneigte. Schrift. 18 abmedpetnb erst: in bemfetben üttpern
ben g. Z. 21 tßppfif <5 aud) pp meit — aucp g. Z. 24-25 mefentlicp unter*
fepieben abgekürzt. 26 e§ darüber verwischt: ift 28 ayeoiarrpr|Tos fan
<5 Staturpp 20 niept g. Z. fepen. statt: fepn. Spatium 1 Zeile.
 XI. Com., V. Bogen, 2. und 3. Seite. 487

SSarnepmung fe|t nicpt btoS 3lnfdiauung (Krfcpeinung) fonbern

aucp bemegenbe Kräfte borauS
1.) f£)aS ©ubfect in ber Kmpfinbung. 2) baS Object in ber Kr®
fdfeinung. 3) bie 3tpprepenfion ber ©innenempfängniS in ber 2öar®
s nepmung. 4 bie Konftruction ber SBarnepmungen in ber (Erfahrung. —
Krfapren experiri ift fo biet atS ben ©egenftanb in ber burcpgängigen
33eftimung beuten.
Sfr cp t roaS mir aus ber Krfaprung unb burcp biefetbe bon ben be®
rt)egenben Straften ber fBfrderie auSpeben fonbern maS mir für biefetbe
io (;$um iöepuf berfetben) pineintegen, ift baS mobon ber SBerftanb anpebt
bie bemegenbe Strafte ber Sftaterie mobil gn machen
iSie ÜDfrigticpfeit ber Krfaprung überhaupt ift baS fßrincip a priori
bie ©egenftänbe ber ©ine in ber Krfcpeinung nad) bem ©pftem ber
Kategorien jufairten §u orbnen (quantitaet, qvalitaet 2c) moburd) baS
15 ©ubfect fiep fetbft für bie äßarnepmungen ju einem ©pftem berfetben
conftituirt unb baS Formate berfetben burcp bie Vernunft §um fßrincip
macpt (Forma dat eße rei)
®er ©cpematiSm ber 23erftanbeSbegriffe macht pier mie über®
paupt in ber tranSfcenbentat//f|ßpitofoppie für bie burcpgängige 93e®
20 ftimung beS ©pftemS ber bemegenben Strafte bie ©cpmierigfeit beS
Überganges jur fßppfif.
®er ©cpematiSm ber ißerftanbeSbegriffe ift ber SSorpof (atrium)
beS Überganges bon ben ÜCftet. 3t. ©r. jur fßppfif. — Kin Stugenbtid in
metdpem Sftetapp. unb fßppf. bepbe Ufer gugteidp berüpren Styx inter-
25 fusa

Xl.Convolut, V. Bogen, 3. Seite.

28aS ift ißppfif?
fßppfi! ift Staturmiffenfcpaft (scientia naturae) tn fo fern ipre iprin®
cipien in ber Krfaprung gegeben rnerbeu unb entpätt ben ^ortfcpritt

1 entpätt statt: jept (Ct.). Schlußklammer fehlt. 3 Wieder die vorige Schrift.
<> experiri ö beb 7 Spatium 16 Zeilen. 10 Kommapunkt. toouon verstümmelt
16 conftituirt g.Z.amRande; imText: beftirnt (undurchstrichengeblieben). 17Unter
dieser Zeile noch einige abgeriebene Worte, wahrscheinlich persönliche Notizen.
Das Folgende über dem Vorigen, durch Zeichen verbunden, in dem letzten Spatium.
21 ipptjfif. Fortsetzung über dem Vorigen, durch Zeichen verbunden. 26 Diese
Seite am rechten Rande oben von Kant mit: Übergang ic Einleitung be3 Über®
gang§ bon ben JC gut ißppfi! I SBal iftißpbfit? bezeichnet, von fremder Hand (Blei)
links oben mit: XXI, 3. 28 ift <5 bie 9?aturioiffenfcpaft ö in fo fe fern <5 fie
488 Opus postumum

tum ben metaphbf- 21. ©r. bet 9t2B. ©3 ift nicht rtötf)tg baff fie al§ au§
ber ©rfaf)tung gezögert unb bon it)r abgeleitet gebadjt merben fonbem
e§ ift in biefern begriff (einer fß^fil) gnug biefe SCBiffenfchaft atö eine
fotcfye gu benfen bie für bie ©rfaprung (gum 33ef)uf berfetben) aI3 einem
Aggregat empirtfd)er SSorftettungen unter einem fßrincip it)rer 23er» 5

fttüpfung angenomen mirb

2tnmerfung I. 2)iefe SEBiffenfdfaft mit bem tateinifdjen 2Iu§brud
Scientia naturalis gu benenen fönte inbeffen 9Jä§öerftänbniffe er»
meden, meit man berteitet merben bürfte fie entmeber al§ einer fünft»
fidlen (artificialis) aber aucf) einer geoffenbarten (revelata) entgegen 10

gu fteffen; baper ber 2lu3brud 9iaturmiffenfcf)aft (Scientia naturae)

(ftatt natürlicher 2Biffenfcf)aft mie bie bud)ftabfid)e Überfepung tauten
mürbe) für bie jßhbfif af§ affgemeine ©rfaf)rung3tehre ber ©inengegen»
ftänbe (äußerer fo mbf)f af§ inerer) in fo fern fie ein ßef)rft)ftem au3»
mad)t am fd)idfid)ften bargeftefft mirb. 15

2fnmerfung II. ®ie jßhPfil gehört gur ffSpitofophie ift eine

phitofophifcpe nid)t blo§ empirifcpe nicpt mathematifd)e obgmar fid) in
ber ißf)t)fif ber ÜOtatfjematif gu bebienen ppitofophifd) ift unb ift ein be»
fonbereS $acf) aber ©ebiet (territorium) berfefben gegenüber ber
SOtattjematif geftetlt bepbe mit ihren fßrincipien a priori beren jebe 20

it)re beftimte ©rengen pot unb gmar ein Sfnber benachbart bod) nicpt
über jene hinüber ftreifen muff. — 2Ben affo Sßppfif Philosophia naturalis
heiffen fott, fo mirb au§ biefer 23enenung ein 2öieberfprucp mit ihr
fefbft angefponen men man mie iftemton in feinem unfterbfidien 2Berde
(philosophiae naturalis principia mathematica) tt)ut gteicpfam einen 25

1 metapt)if. als g. Z. 487, 29-1 unb — 9128. s. Z. Im Text ö: Sie mirb aucf)
3 in erst: für biefen statt: biefem gnug erste Fortsetzung: borauSjufe|en baff fie
für bie 3-4 bieje — benfen s.Z. 4-6 als — SBerfnüpfung s.Z. 7 Erst:
I. ÜInmerfung. mit — SluSbrucf s.Z. 8 inbeffen s.Z. 8-9 erroecfen,
ö tljeilS 9 man <5 fid) bürfte erst: fönte 9-10 fünftlidjen erst: natür»
lidjen 11 9taturmiffenfd)aft <5 für Scientia naturae s.Z. ohne Klammern.
13 allgemeine s. Z. @rfaf)tungSlef)re <5 ber ber Sinengegenftänbe s. Z. Sinem
gegenftänbe doppelt. 14 (dufferer — inerer) s. Z. 14-15 ein Sefjrfpftem auSmadjt
erst: als in einem Stiftern begriffen 16 Erst: II. Dlnmerfung 17 nid)t
matf)ematifd)e doppelt. 17-18 ficf) ber 18 9J?atf)ematif abgekürzt. 16-18 ift
eine — pf)itofopl)ifcf) ift s. Z. 19 fgad) (5 berfelben gegenüber erst: über
baS tuen erste Fortsetzung: öon iljr bie 9tebe ift man nid)t in ein ütnbereS j. 93.
baS ber SJtat^ematif <5 baS g.Z. 19-22 ber 3Jlatf)ematif — jene s.Z.
SBett alfo ißptjfif erst; lßf)t)fif mag alfo aud) 23 fjeiffen folt erst: tjeiffen, alSbart
aber mirb auS zweite Fassung: fjeiffen foll. @S entfpringt dritte Fassung: peiffen
lull, fo mirb 24 angefponen s.Z. 25 Erst: mathematica betitelt)
 XI. Conv., V. Bogen, 3. Seite. 489

fßaftarb (conceptus hybridus) macpt ber meber bag ©ine nocp bag
Rubere rein ift. fJiaturmiffenfcpaft bem formalen nadj alg Stiftern
für bie ©rfaprung ift üom Systema naturae bem ^npatte nacf) bie Dbjecte
betreffenb unterfcpieben
5 fben fo menig alg eg ppitofoppifcpe Stuf: @r. ber jfliatpematif
geben fair eben fo menig fan eg matpematifdfe 9tnf: ©r. ber ißpito*
foppie (mie bod) 9femton mitl) geben. ©g ift pier ein Sßeränberteg
©ebiet gu metd)em hinüber gefcbjritten mirb (Styx interfusa coercet)
unb ber größte fütatpematifer at§ ein fo!d>er tjat abgefcpnittene ©rennen
io mie für fein Object fo aud) für fein latent* um uicpt mit einem SSapn
üon Übertegenpeit auf ben fßpitofoppen pöpnifcpe ©eitenbtide gu merfen
bafj biefer uicpt eben fo ficperen ©cprittg $etb geminen fan atg eg jenem
in feinem $acpe gelingt unb bafür lieber burcp eine grobe Slmppibotie
ber gteflejiongbegriffe bie fßpitofoppie unb einen $meig berfefben bie
iö SKetapppfif gu einem gacpe ber fmatpernatif gu machen. ©g muff peiffen
Matheseos applicatae principia philosophica.
gjüm mu{ and) nod) bag ppilofoppifcpe ©rfentnig faint ipren fßrim
cipien oon ber fßpilofoppie (bag formale oom füiateriaten berfetben)
unterfd)eiben unb fan uicpt ben 5ßpitofoppirenben gum fßpitofoppen
20 umgiefjen ben jener ift ein btofjer £anbtanger (fo mie ein SBergmacper

in SBergteicpung mit bem ißoeten ber Originalität paben mu|)

2Iucp men man mie billig im 2öorte fßpdofoppie auf ben begriff
berfetben atg 2öeigpeitg//tepre (b.i.ber Söiffenfcpaft Oon bem ©nb*
gmede ber menfcpticpen Vernunft) Slüdficpt nimt bie nicf)t btog bag
25 jLed)nifdj//practifcpe fonbern gutept bag mag ben Scptugftein beg ©e=

bäubeg augmacpt bag 2Jtoratifcp//practifd)e fiept fo mirb fßpitofoppie

' mit ipren fßrincipien itner nocp bie 2Ingetegenpeit ber gjlenfcplitpen $er=
nunft füpten fetbft in fcpotaftifcper Stbficpt (beg btopen Söiffeng)

1 93aftart eine v. a. eine 2 nad) ä ift ein 8 nad) d als 4 untere

fdjieben abgekürzt. 488, 25-4 gleicpfam — unterfcpieben s. Z. 7 bod) s. Z. ©S
v. a. eS 8 ©ebiet & v.a. % gu welcpem erst: in roeldjeS 9 größte s. Z.
ai§ _ folget s. Z. 10 wie — aud) s. Z. Anmerkung zum Stern fehlt, nidjt
ö mit öopn 10-11 mit — Überlegenheit s.Z. 11 fjönifcpe (s.Z.) 12 eben
s. Z. al§ ö ber 13 in — gadje s. Z. lieber ö b 14 $f)ilofopl)ie verstümmelt.
16 Durch: vid @. 2 auf die vorige Seite verwiesen (vgl. S. 486, Zeile 2). 17 nod)
g Z baS v.a. bie? 18 baS v.a. bie? 21 Schlußklammer fehlt. 22 Wieder
y 3 in der früheren Schrift. 4ü)itofoff)ie ö and) 24 3Rücfficf)t v. a.? baS erst:
aufS 26 SKoralifcp// v. a. moralifd)// 27 mit g. Z. ^rincipien durch: verte
o-o auf die Fortsetzung V, 4, linker Rand oben verwiesen. imer nod) bte erst:
ber 28 in <5 ber SBiffenS) füfjlen.
490 Opus postumum

unb bie3Dfletopt)t)j'ij'd)e2l(nfanöigrünbe ben mathematifchen (obgteicf) betjbe

a priori gegeben finb) bor fe|jen müffen meil jene ben unbebingten ©e*
brauch alfo bag Object an fid) biefe aber nur ben bebingten gu einem
gemiffen .ßmecfe alg Söerfgeug bor Slugen fyat.
®en SJtathematif ift bag fyerrlicfjfte Qnftrument für bie ißhbfif 5
unb alte barin einfcfjlagenbe ^entniffe (für bie ©inegart) aber iiner
bocf) nur ^nftrument gu einer anbern Slbfidjt
®ie 33etitetuug muffte fo augf allen: Scientiae naturalis principia
vel philosophica vel mathematica ben bie f^orm lau pt)iIofop^ifcb fet)n
men bag SJtaterielle (ber Qnfjalt) gleich mathematifd) ift. — 10

©g ift i$t)iIofopt)ie bie 9Jtatl)ematif alg Qnftrument gur

2Biffenfd)aft in ber fßf)t)fif gu gebrauten aber bie SJtatljematif
ift nid)t felbft ein fßrincip ber ?ßt)itofo^t)ie unb enthält fie nid)t in it)ren
Gegriffen.
@g giebt mattjematifctje unb and) metagt)bfifd)e Stuf. @r. ber 9t SB. 15
aber nicf)t matt)ematifd)e ber $t)Uofof>f)ie beit bie finb unüerein*
bar. ‘Oie Scientia naturalis fan gmar fo eingetfjeilt merben aber nicht
eine philosophia naturalis fonft ift bag gryphes iungere equis eine
<$rogtf)uetet) beg SJtathematiferg in einem $elbe mo ihm bag (Element
morauf er fid) ftüigen müfjte mangelt SJtit ber fßoefie (meil SJtathematif 20
reine ®id)tung ift) läfjt fie fid) mot)I bereinigen: nämtid) fubjectib.
(Eg giebt eine ^ßt)iIofopt)ie (unb biefe ift bie SJtetaphhfif) metd)e bie
SJtathematif btog atg Qnftrument braucht um bie empirifdje ©inen*
toorftellungen (nach) einem ^ßrincip a priori (alfo nicht mieberum fetbft
empirifd)) unter gu orbnen unb meld)e ben ©d)ematigm ber Steflejiong* 25
begriffe guerft in einem ©hftem barguftellen bie reine Slnfdjauungen
(ber $orm nach) ctaffificirt unb gmar a priori.-fßljtjfi! (Statur*
funbe) fair nach ihrem formalen ben ©efejgen ber Statur aber auch
bem SJtaterialen (ber Dbjecte berfelben) betrachtet merben alg Steid)
ber Statur unb gehört aud) bermöge ber (Elaffeneintheilung gur 30

1 unb bie s. Z. 2 meil Fortsetzung 4 Zeilen tiefer. 2-3 ©ebraucf)

<5 ber 3 alfo — fid) s. Z. 6 für bie sollte in: ber verbessert werden,
aber wieder korrigiert. ©ineSart) erste Fortsetzung (8): Slber fie tl)ut nid)t§
gur 58efferurtg ber lienfungäart auffer bafj fie toie jebe ©eifteäcultur burd) bie
S3otlfomenfte Stunft bie nur fetyn fair felbft jur Statut toirb. 14 Nach unten abge¬
trennt. 15 Wieder V, 3. 16 finb ö toto 17 nid)t 6 bie 23 blo3 g.Z.
bie 8 © 23-24 ©inenöorftellungen v. a. Sßorftellungen 25 unter ju orbnen
unb roetdje erst: ju orbnen toeld)e 26 guerft s.Z. barguftellen 8 unb
28 formalen 8 (9)tatf)ematif u. ^ßtHjftl) 29 bet v. a. ? Dbjecte ber berfelben
 XI. Conv., V. Bogen, 3. Seite. 491

^ilofop^tfdjen 9?aturerfentni§. Physiologia specialis de regnis

naturae

1.) 2öa§ ift ^t)i)fif? 2) ift Übergang bon ben metaphhkken

91. ©r. bet 9tat. 2Ö. §ur 9ßhbfü (ben 91. 2B. ift nod) nid)t ^ßhhfif) 3. 2Bie
5 ift biefer Übergang bon einer 2ßiffenfcf)aft ju ber anberen möglich?
(burd) ben ©d)emati§m ber UrtheiMraft) burd) bie ißrincipien ber
©ubfumtion ber ©tfcheinungen unter ba§ ©efep ber Sßarnehmungen

©ie ift bie 2öiffenfd)aft ber üftaturgefepe in fo fern fie ein ©egem
ftanb ber Erfahrung finb. (Naturae scientia)
io Sie mitb eingekeilt a in bie ber 91aturbinge (rerum naturae)
bereu gufainenftellung in einem ©hftem empirifd) ift unb f)dfd aföban
(nad) bem Lineus) ©pftem ber 91atur — b bie ©efe|e ber 91atur in fo
fern fie in ber Erfahrung unb für bie Erfahrung (gum 93ef)uf bem
feiben) burd) ben ißerftanb, au3 gegriffen, b. i. a priori, gegeben merben;
15 mitljtn nicht aug ber (Erfahrung unb bon ber (Erfahrung entlehnt finb.
©o menig al§ e§ philofophifke 21nf- ber 9Jtatf)ematif geben
fan, eben fo menig lau eg mathematifd)e 91nfangggrünbe ber ‘Sßhüo*
fopffie (au melcper gleichtoohl bie ^hhÜ* Q&ßß tuirb) geben, ©leid)»
mohl hot Newton fein unfterblicpeg 2Berf fo betitelt. ®er Eitel füllte
20 fo lauten Scientiae naturalis principia mat. (nid)t philosophiae) 2C

ein SSieberfprud) au§ Slnmapung.

$a3 territorium ber Eßhhfü enthält eine gtof$e ftluft bie man nidjt
überfpringen fan (Styx interfusa coercet). ®a§ ißermögen in einer
ober ber anbern fort§ufcf)reiten ift fpecififd) untergeben felbft bem
25 Talent nach- $iefe fönen gmar gut m. bereinigt müffen aber burd)-
aug nicht oermifd)t merben

91u§ ber (Erfahrung fan gar feine SBiffenfcpaft herbotgehen. 2>er

erfahrene 2Jlenfd) (expertus) men er fonft nicht mehr ift, ift ein Um
miffenber ber am Seitfeit geht in bie ffjufftappen tritt bie ihm ein anberer
30 ober er fid) nach borher gehabten Übungen gemad)t hat.

3 Oberer Rand. 4 «ßtjfif 6 ber ö 9fteflepon3begriffe 8 Rechter

Rand oben. 10 a g.Z. 12 bie v.a. ein 14 SSerftanb <5 a pnon nach
19 unfterblicf)e§ verstümmelt. 20-21 k — Stnmafcung s. Z. 24 unterphteben
Fortsetzung 10 Zeilen tiefer. 27 In dem letzten Spatium, feinere Schrift.
492 Opus postumum

(Srfafyrung ift SSarnepmung in ipter burcpgangigen 93eftimung et>

fant (ober gebadet) baff man ©tunb pabe angunepmen fie merbe ft cf)
in allen gälten fo bemeifen
93on bem großen Slbfprung bon ber Gtlaffe ber <5aljj//£)pl unb Srbe
entpaltenben (Stoffe ber SRaterie überpaupt gu 2Jietallen übergugepen &
Scheinbare SJtetalle u. ÜUHneralifcp (St'apengolb—filber). Slnimalifcp
Qnfeften beren ffflügelbeden bie SJtetallfarbe geigen. — Störper aber bie
im Ofener flüfjig unb faltgemorben polirt finb geben eben biefelbe färben
mit gleicpfam eigenem Sicht aber bocf) blo§ reflectirt gu gtangen unb ba3
©emicpt berfelben ift abfpringenb, in SSetgleicpung mit anberen n>
3Jtineratifchen Wimpern men man aucp ba§ leicptefte berfelben mit bem
be§ 9)tinetalteicp§ bergleicpt, peip gepämert gu merben :c
S3on bem ©cpillernben ber ^lügelbeden ober aucp be§ 93aucp3
ber ^nfeften als blau angelaufen

XI. Convolut, V. Bogen, 4. Seite. 15

SEBie gefcpiept ber Übergang

S3on ben metapppfifcpen Stuf. ©r. ber 11. SS.
gur Sßppfif.
©rftlicp bet ÜÖiaterie gmeptenS ber $otm nad). 9ftaturfpftem u.
S3efcpteibung 2»
Stoffe Bases ber 33emegungen bie felbft nicht ortbemeglid) aber
an iprem Ort bemegenb finb. fßppfifcpe Körper bie ipren 9?aum bp=
namifd) felbft begrengen — SSie fan man a priori bie bemegenbe Kräfte
für bie (Srfaprung bollftänbig aufgäplen?
Sicht, abftopenb: Sßärmeftoff copäfib burd)bringenb: 5Uiagne= 25
tiSm permeabel burcpbringenb
®ie glüdlicpe SSermegenpeit be§ Newton bie matpematifcpe Sßtim
cipien ber S3emegung gu bpnamifcpen ber bemegenben Grafte gu macpen
— Slllgemeine ©rabitationSangiepung burd) ben leeren 9taum. ®ie
©entrifugalfraft ift abgeleitet. Slber bie bpnamifcpen Sßrhtcipien im 30

1 Größere Schrift. 2 Schlußklammer versehentlich 8. 3 Spatium eine

Zeile. 6 Schlußklanmer fehlt. 8 färben Ö meldfe 10 abpmngenb Komma¬
punkt. Erster Satzabschluß. Das Folgende veränderte Schrift und Tinte. 11 Jtör=
pern <5 in 23ergteicpu 12 bergleicpt Kommapunkt. 13 Wieder in der früheren
Schrift. 20 93efd)reibung in Klammern. 22 bemegenb <5 ift 25-20 burd)»
b r ingenb Sigel. £ i cp t — burd)bringenb steht über dem Vorigen. 27 Rechts
neben der Überschrift. Newton v.a.?
 XI. Conv., V. Bogen, 3. und 4. Seite. 493

Dollen fRaume melcpe urfprünglid) bag SDafepn einer notpmenbig ben

3taum ^um ©egenftanbe ber ©rfaprung in allen Runden macpt ift
abftofjenb n. Sicfjt
©g ift befremblicp; eg fcpeint gar unutöglicp gu fepn bag mag auf
5 Sßaprnepmungen (empirifepen SSorftellungen mit 93emuftfepn berfelben)

berupt a priori barftellen §u mollen §. 33. ben ©cpall, bag Sicpt, bie Söärme
2c meld)e ing gefamt bag ©ubfectibe ber äßarnepmung b. i. ber empiri®

fcpen ^orftellung mit 93emuftfepn ift mithin fein ©rfentnig eineg Dbjectg
bep fid) füprt; nnb bocp ift biefer 2Ict beg &orftellunggüermögeng notp®
io menbig. $£)en men biefem nicpt ein ©egenact beg Dbjectg correfponbirte
fo mürbe jeneg feine Söarnepmung beg ©egenftanbeg burcp bie be®
megenbe Straft beffelben erpalten melcpe bod) pier üorauggefept mirb.
f£>ie fReceptiüität ©inenüorftellungen §u paben fept alfo eine relatibe
Spontaneität ooraug inbirect SSarnepmungen in fiep felbft gu mirfen unb
i5 bie SRöglicpfeit a priori. — f£>ie ©rfaprung ift nicpt bag ÜIRittel fonbern
ber $med ber ©rfentnig ber ©inenobjecte in ipren bemegenben Kräften.

2Bag ift fßppfif?

fßppfif jRaturlunbe ift bag Seprfpftem (systema doctrinale) bon ben
(äufjerlicp ober innerlicp) ben ©in afficirenben bemegenben Kräften ber
20 9Raterie in fo fern fie ein ©egenftanb ber ©rfaprung finb.
21nmerfung. ©ie ift eine fRaturmiffenfcpaft bie bem ©ubjectiben
naep auf empirifepen ©rfenntniggrünben berupt, mag aber bag Dbjectibe
betrifft ein ©pftem ber ©inenüorftellungen augmaept melcpeg ein ©egen®
ftanb ber ©rfaprung ift; melcpe felbft nicpt ein blofjeg empirifepeg Aggregat
2 Lies: jum ©egenftanbe... maepenben ajjaterieau§macpen,finb? 3 Bricht
ab. 492, 19-3 ©rftlicp — £ icp t s. Zusätze in verschiedener Tinte oberhalb, unterhalb,
links und rechts von der Überschrift. 7 SubjectiDe erste Fortsetzung: beg ©egen»
ftanbeg ber ©tfaprung an bie §anb geben unb alfo nieptg mept atg ben ©egenftanb
in ber ©rfdpeinung ju erteilen geben unb feine 9lllgemeingültigfeit für jebeg Object
ber ©iiie entpalten mitpin auep nicpt fRotpmenbigfeit1) eben fo für jeberman geltenb
liefern tan toelcpe bocp ju einet ©rfentnig a priori erforberlicp ift SBarnepmung
erst: SSorftellung ber SBarnepmung b. i. ber g. Z. am Rande. 7-8 empirifepen
— ift s.Z. 8 eineg erst: beg 8-9 Lies: finb ... füpren? 9 ift <5 eg beg
v. a. ber 10 correfponbirte verstümmelt. 11 mürbe d be ©egenftanbeg ö entpalt
14 inbirect g. Z. 15 üflöglicpfeit 6 ber 16 ©rfentnig © v. a. S 18 fftaturfunbe
s.Z. 19 Strafte 21 Subjectiüen erst: Materialen 22 empirifepen ö © be»
rupt, ö b Dbjectioe erst: formale berfelben 23 Sinenborfteltungen erst: SBarnep»
mungen augmaept ö mag in 24 nicpt 6 blo ein — Aggregat erste Fassung:
ein blofjer Inbegriff

J) fftotpmenbigteit <5 fo
494 Opus postumum

bon SBarnebmungen (butcf) Obferbation unb (Experiment) fonbern afg

^ßrirtci^) ber bitrcbgängigen 33eftimung be§ Objects etrt ©egenftanb ber
©tfabtung ift
®en lmo (Erfahrung ift abfofute (Sintjeit beg Inbegriffs bet (Et®
fcpeinungen beg ©egenftanbeg unb man macf)t bie (Erfahrung; fie ift 5
fein bfofer (BirteneinftuS
2d0 (Eg giebt nicht (Erfahrungen (ben bag finb nur gerftreute Sßat®
nef)mungen) fonbern bie (Einheit beg ©pftemg beg SKanigfaftigen grünbet
fid) auf einen Schematism unb a
$er (sinffug beg (SubjectS auf ben äußeren ©egenftanb unb bie fKeac® 10
tion beg festeren aufg ©ubject machen eg möglich bie bemegenbe Kräfte
ber ÜRaterie u. atfo aud) biefe fetbft in ©ubftang §u erfehen u. für bie
$f)t)fif aufguftellen. — ©o bief bon ber 23emegung afg ben äußeren
Phänomenen ber 9teaction.— üftit ben innertief) bemegenben Kräften
ber (Empfinbung unb ber Steaction beg ©ubjectS auf ficf) fefbft iftS 15
eben fo.
SDer ©dfematigm ber SSerftanbeSbegriffe naef) ber ffjotm eines
S8ernunftfcf)tuffeS: 1 ber Oberfap, 2) bie ©ubfumtion beg Unterfa|e§
u. 3.) ber ©cfjtufj ober bie Conclusion §um 93ef)uf ber (Erfahrung über®
f)auf)t: bie (Etforbetniffe §ur 9Dftögfid)feit ber (Erfahrung mefcf)e bag 20
©pftem ber SKarnef)mungen a priori ber $orm nach barftettt unb bon
ber Sfnfcpauung burd) bie Sfnticipationen ber 2Batnef)mung §u ben
Sinologien ber (Erfahrung bag empirifcf)e ber SSorfteHung in it)rec burcf)®
gängigen Peftimung entl)äft.
2)ie fiebengfraft in ber (Erregbarfeit. Pemegung beg @ef)irnS (ber 25
Sterbenmurpef) bem bergen ber Sunge: getfepung ber fiuft unb Sfb®
fepung beg ©äureftoffS bet) ben ^ifepen beg SföafferS faft.
1. $ag Object in ber reinen Sfnfdjauung a priori, 2 in ber (Er®
fepeinung (feiner fefbft) 3. in ber SBarnehmung empir. Sfnfcpauung
4. in ber (Erfahrung (omnimoda determinatio, existentia). ®a§ iöe® 30
muftfepn feiner fefbft gebt a priori bor affer SScftimung beg
©ubjectS atS Objects borber. — $er ©djematigm ber UrtbeifSfraft

1 jonberrt ö eine burcpgän 4 1'"«' s.Z. beS Inbegriffs erst: in ber 3u®
famenftellung 4-5 (Srfdjeinungen ö: unb nicf)t an fid) bloße ©rfdjeinungen
5 beS ©egenftanbeS s. Z. 6 fein ö ©ineneinftu 8 Statt Schlußklammer
Komma. 0 Bricht ab. 10 Feinere Schrift. (Subject statt: SubjectS 14 ber
äteaction. g. Z. 16 Spatium 1 Zeile. 17 Etwas veränderte Schrift, ber 5>erftanbel=
begriffe g. Z. 18 1 und 2) g. Z. 28 reinen g. Z. 20 empir. Sfnfdjauung g. (s. ?)Z.
 XI. Conv., V. Bogen, 4. Seite. 495

bereitet ben Übergang gur $f)t)fif bem formalen nacf) oor. 4)

Aggregat be§ empirifdjen ®enfen§ überhaupt.
Drganifcpe ©efcpöpfe paben nid)t altem ein Seben fonbern aucf>
ein £eben§gefüt)t ba§ fid) burd) bie Begattung unb bet) $nfecten burd)
5 ©rfcpopfung felbft aufreibt. SBuuberfam bafj ot)ne gmep ©efcptecpter
fid) fein organifcpeg Söefen fortpftanjt.
Slufsere B3arnef)mungen finb Söirfuugeu ber bemegenbeu Grafte
ber Materie auf§ ©ubject innertid) e§ ju afficiren. innere SKaruep*
mungen finb empirifcpe Borftettungen mit Betnuftfepu ba ba§ ©ubject
10 fid) felbft mittfüprticp ober uumittfüprticp afficirt Steine finuticpe 2tm
fcpauungeu finb Staum u. $eit überpaupt: bereu jebe nur ©ine ift. —
©§ ift nur ©in Baum unb ©ine $eit

Bon ber notproenbigen ©pcentricität atter um eiuen BMtforper

bemegten Barticutar Börger in einem ©pftern. — Bon ber Botpmenbig»
i5 feit ber mit bem Umlauf eineg jeben Trabanten üerbuubeuen mit bem
Umtauf gteicpen Botation (ber SJtonbe beffetben)— Bon beu ätt)erifd)en
Btmofppären ber Söettforper in fo fern fie auf eiuanber in Bnfepung
beg Söecpfetg ber Witterung mirfen unb ber Söärmeftoff aufmärtg mirft,
unb bem ÜDtagnetigm
20 ^ßrincif? ber SErangfc. ^ßt)it. 2Bie finb fpntpet: Urtpeite a priori
mogticp? — ®urd) Sfriomen ber Bnfdjauung — Bntkipationen ber
Sßarnepmung Bnatogien ber ©rfaprung unb Bereinigung be§ em=
pirifdjen i£)enfeng überhaupt b. i. burd) beu ©djematigm ber Urtpeitg*
fraft ber a priori §um ©runbe liegt.
25 ©rfaprung ift nicpt ein Aggregat empirifcper Borftettungen fonberu
ein Büncip ber burcpgängigen Beftiinung ber BJarnepmung (ber
empirifd)en Borftettung mit Betouftfepn) metdie a priori atg in einem
attgemeinen ©pftern (ber BPPfü) atg üerbunben gebad)t mcrben $apcr
einen ©ap oon ber ©rfaprung ab§uteiten ober burd) ©rfaprung bemeifeu
30 ift met)r ein experiment atg ©pperien^ unb met)r ©bferüation atg fidjereg

Betouftfepn

1-2 4) — überpaupt. s.Z. 6 orgauifcpe§ <5 @ejd) 10 unmitlfüprtid) abge¬

kürzt. 13 Linker Band, letztes Drittel. 17 9Ul)mofpäf)ren 18 aufluerp
Kommapunkt. 20 Ehras größere, steilere Schrift. 21 2)urcp Sigel. 22 Sinologien
verstümmelt. 23 burd) Sigel. 25 Dickere Schrift. 27 Von mit an auf den
unteren Band übergreifend. 20 burd) Sigel. 31 töeiuuftfepn abgekürzt.
496 Opus postumum

XI. Convolut, VI. Bogen, 1. Seite.

X

®ie Sepre beS Überganges bon ben metapp. 2t. ©r. ber Mö. gut
^Sppfif enthält §toet) gortfcpreitungen (paßus) bereu jebe miebetum
gmep 2Ibtt)eilungert atS Spemate berfetben in fiep fapt: ben einen ber 5

2tggregation (complexus) sparsim empirifcpet 23orftettungen mit 23emufri

fepn b. i. ber SBarnepmungen nad) einem ©cpema ber 93epgefettung
(aßociation) ber empirifcpen 2tnfd)auung ben gmepten

I
A. 2BaS ift «ßppfil? 10

B. 2ßaS ift ein Übergang?

bon ben metapt). 2t. @r. ber 21. 2Ö. gur ißppfif?

II
a. 2öie ift Sßppfif (dfö fieprfpftem)
mögticp? 15

b. Söie ift ber Übergang bon ben

metapp. 21. @r. ber 9i28. gut fßppfif
mögtid)?

$>ie fJtaturfunbe aber überhaupt (physica) tan fid) entraeber btoS

mit bem formalen ber ffßppfif ein ©egenftanb ber Sinenborftettungen 20

gu fepn unb ber (Sintpeitung berfelben nad) ^Begriffen (b. i. a priori)

befcpäftigen, — ober mit bent SJtateriaten ber SrfaprungSgegenftänbe
als beftepenber SDinge unb ber ßtaffeneintpeitung berfelben ber=
mittetft ber (Srfaptung, rnobon bie metpobifcpe aber empirifcpe
famenfteltung ©pftem ber 9?atur peipt (g. 23. nad) bem SinäuS). — 25

SDaS Septere ift ein ©efdjäft ber fßppfif metcpeS nie gang bottenbet fepn
tan inbeffen bap baS (Srftere maS bie formalen fßrincipien ber 9i2B.
angept bottftänbig bargeftettt merbcn tan unb fott.
1 Am oberen Rande in Blei von fremder Hand: llte§ Convol. 6. Sogen.
XXIII, 1. 4 Erste Fassung: jioet) fragen zweite Fassung: 3mep (Scpritte
dritte Fassung: jloep gortfcpreitungen (paßus) g.Z. am Rande. 5 ber v.a.
Don ben 6 (complexus) sparsim g. Z. 7 b. i. ber Sßarnepmungen erst: (2Bar>
nepmungeit) einem ö ^Srincip 7-8 ber — (aßociation) g.Z. 8 Bricht ah.
5-8 ben einen — jtuepten s.Z. am Rande, an: (paßus) angesehlossen. 19 ISMe
Aa. 20 ber <5 ©egenftänbe dahinter undurchstrichen noch einmal: ber
28-24 Oermittelft — Erfahrung, g. Z. 24 aber empirifcpe g. Z. am Rande. 20 Da§
üeptere erst: 3)iefe§ nie 6 ool 28 bargeftettt v. a. aufgeftellt fott. Az.
 XI. Conv., VI. Bogen, 1. Seite. 497

Definition
ift bag Sel)tft)ftem oon ben Gfefcpen ber betoegenben Strafte
bet SRaterie in fo fern fie in bet Erfahrung gegeben toetben
^bgfit ift feientififepe fftaturfunbe in fo fetn fie ein ©egenftanb
5 bet Erfahrung ift. — ©ie ift entmeber 9taturforfd)ung obet boctrinale
fftaturlepre unb if)te fßrincipien finb enttoebet rational a priori gegeben
ober empitifd). Der Übergang aber üon ber 3D7et. jut $hhP dß einem
Dbeile ber fßhiM- ift bie fpftematifd)e Begrünbitng
1.) ÜInmertung. Erfahrung tan man nid)t t)aben (entp*
io fangen) ot)ne fie §u rnadten mithin gehört ju ihrer 3Jiögtid)teit ein ißrincip
a priori ber Darftellung ber ©innengegenftänbe bag öoraug beftimt
melcberlep 2ßarnet)mungen (empirifdfc SSorftellungen mit SSemuft»
fepn) eg fepn merben bie bet) Aufteilung ber Erfahrung bie burd)»
gängige 93eftimung beg ©egenftaubeg ber 2Barnchmung b. i.bie
iS (Sjifteng beffetben erforbert. — Ümgefetpt tan man SBarnehmung nid)t
madien fonbern nur alg gegeben empfangen Dag Vermögen eine
Erfahrung ju machen ift ber 2}erftanb. 9JUt ben fßrincipieu nad) melden
bag ©ubject biefelbe mad)t ober anftellt peipt biefeg Vermögen Vernunft.
— Diefe gehört nid)t gut ipt)i)fif al§ einem'Seprftjftem
20 2) Anmerf. Erfahrung ift abfolute Einheit beg Ertentniffeg
ber ©üiengegenftänbe unb eg ift ungereimt üon Erfahrungen (biefeg
finb blog miggebeutete SBatnehmungen) ju fpredjeu. Etmag Empirifcpeg
(alg ©toff ober bag lUlateriale für bie ©iuenaufd)auung) ift injeber
Erfahrung notptoenbtg enthalten aber nur bie öurcpgängtge iöe ft intun g
25 beg «egriffg biefeg ©toffg in allen tßerpaltniffen tooriu er bie ©innen
afficirt, toirb, atg bag formale ber Mnüpfung beg 3Jianigfaltigert ber
empirifepen Anfdiauung nod) bagu erforbert um ein Aggregat oon SKar*

2 ©efefeen bet g. Z. Straften statt: Strafte 3 in jo fern erst: jo fern

loerben ö tönen 4 P)t)fif ift fehlt; dieser Absatz s. Z. zu dem vorangehenden, durch
Zeichen mit: 'IMüijit verbunden. 6 a priori gegeben (J. Z. 8 bie <5 Dlüturf
4-8 jcientijijd)e — Sßegrünbung s. Z. oberhalb: Definition 9-10 (empfangen) s.Z.
11 ©innengegenftänbe ö : wetrfjeg bag formelle berfelben öoraug beftimt. 11-1-
baä — meliertet) s.Z. 12-13 93ewuftfet)n) erste Fortsetzung: finb bet) wettern
nod) niefit (Srfafjtung; beit ber biefer wirb eg feljn <5 eg fetjtt s. Z. 13 cg
- Erfahrung s.Z. 14-15 b. i. - beffetben s.Z. 15 Untgefet)rt verstümmelt
1(1 dg gegeben q. Z. 16-19 Dag Vermögen - 9et)rft)ftem s. Z. am rechten Rand.
20 abfolute ab v. a. ein 22 bto§ g. Z. miggebeutete v. a, mrööetftanbene
23 ober - fölateriale g.Z. am Rande. in doppelt durch al. *-4 nur g.Z
burrt)gämpgc ö ütcr 25 beg tPcgriffg g.Z. ^erpaltniffen 0 in -> mir ers.
ift (midurchstrichen geblieben). 26-27 alg—Anfdjauung s.Z. am Rande, nod) g.Z.
.Stnut’S Sd)tiftcn. Oj>ns vostumum H.
32
498 Opus postumum

Hemmungen eines DbjectS für ein in ber Erfahrung begrünbeteS Object

fetbft gelten gu taffen. — ®a nun bie burchgängige iöeftimung eines
Objecte ber 2Barnef)mung Ooltftänbig aufpfaffen unb barjuftetten eine
btofje $bee (probtematifcf)er begriff) ift bie §mar gur 2tnnäf)erung
(approximatio) aber nicf)t ber £otaütät ber SBarnetjmung geeignet ift 5
fo fan bie ©rfat)rung niemals bon ber ©jifteng beS Objects biefer ober
jener ©inenobjecte als betoegenber fräfte ber SJtaterie einen gefieberten
SSetoeiS liefern @S finb gefamette ißeftiinungSgrünbe metche tljeitmeife
(sparsim) niemals aber böttig bereinigt (omnimode coniunctim) §ur
föeurfunbung einer Erfahrung §ureid)en. ®ett nur bie burchgängige 10
beftünte mithin bie ©jifteng begrünbet Erfahrung

^hhf^ tbirb lftticf) nach Gegriffen beS formalen ifjreS ißrincipS

tfjrer 9Jtögtid£)feit 9?aturfunbe gu fetjn 2. nact) bem üütateriaten b. i. ben
mirlticben äußern ©egenftänben ber ($rfaf)rung Systema naturale u.
Systema naturae. 15
®aS erfte ift Systema physices naturale im ©egenfat) mit bem
artificiali metdtjeS Systema naturae heifjt. — $aS erftere f)at formale
ißrincipien a priori, baS jmepte btoS mett)obifct) aggregirte ©egenftanbe
ber ©rfatjrung.
©rfabrung ift nicf)t eine btoS natürliche fonbern fünfttief)e 2lggre* 20
gation ber 2Barnef)mungen. — Erfahrung ift nicf)t burcf) ©ine gegeben
fonbern rnirb für baS finnlicfje ©rfentniS gemacht

SBefi bie reagirenbe betoegenbe Kräfte a priori fotten aufgeftettt

merben fo müffen fie für fich ein ©pftem auSmachen für

1 eineg Objects g.Z.; d ate ein s.Z. Object <5 ang 2 felbft g.Z.
4 (problematifcber SSegriff) s. Z. Erste Fassung: bie jur zweite Fassung: bie
bloS jur dritte Fassung: bie jtüat jur 5 aber — 2Barnef)mung s. Z. 6 fan
6 bie feine ©eg bie <5 bie g. Z. bie g. Z. be§ Objecte s. Z., erst angesetzt:
beä ©e 7 ©inenobjecte ate s. Z. betoegenber v. a. betoegenbe 8 finb d
(g.Z.) sparsim SeftimungSgriinbe (5 (scopae dißolutae) 9 (sparsim) s.Z.;
Fortsetzung rechter Rand, untere Ecke, durch Zeichen verbunden. omnimode
erst: absolute coniunctim) 6 nid)t 10 Erfahrung d niefjt geeignet fonbern
11 beftimt statt: beftimte 12 Oberer Rand. Erst: nad) bem formalen
ihres g.Z. ißrincipS <5 ber Siaturfunbe jftaturgefd) betrachtet 14 ber 6
©ine (Srfaljtung <5 betrautet u. eingekeilt 1« Rechts neben der Überschrift:
f A. Üi)a§ ift iPhhfit ■ physices g. Z. Erste Fassung: Systema naturae
18 Kommapunkt. 20 Veränderte Schrift. Erst: 9ltle terfaljruttg bloS g. Z.
20-21 Slggregation verstümmelt. 23 Rechter Rand, zweite Hälfte; andere Schrift.
24 R.: attemad)en, ’Pkiä-
 XI. Conv., VI. Bogen, 1. und 2. Seite. 499

©rfatjrung f>at gurrt ©runbe 1) Söarnetjmung, metcfje gu tjciben

e§ jebergeit ba§ ©ubject afficirenber bemegenber Kräfte bebarf (e§ fetj
dufferer ober iuuerer) 2. ba§2Bargenomene gur ©rfafjrung gu ergeben
2)agu getjört ein innere^ fßrincif) be§ ©ubject§ ben margenomenen
5 ©egenftanb in feiner burcfjgängigen 93eftiinung gu benfen. SSobon mir bie
©rfatjrung macfjen bagu mirb ein formale^ fßrincip ber burdjgängigen
Söeftiinung erforbert

XI. Convolut, VI. Bogen, 2. Seite.

3.) Dnmerfuug. 2)er ©inftu§ ber betuegenben Kräfte ber SKaterie
io auf ba§ ©ubject in 2Infefjung feine§ inneren ©irte§ in ber 2Iction unb
Deaction berfetben metdje getoiffe fßtjdnomene für ben dufferen ©in
aB Sßirfungen bon jenen gur golge tjaben (bie ©mbfinbungen) madjt
ein befonbere§ gelb ber ©rfdjeinungen au§ metdjeS at§ ©egenftanb ber
©rfatjrung gur fßfjtjfit gehört metdje§ ba bie betoegenbe Strafte auf grnede
15 gerietet finb birect ober inbirect eine imateriefle Urfacfje gur S3afi§ tjat.
®ine Materie bereu gorm nur burdj gtoedbeftiinung mögtid) ift,
b. i. ein Drganifirter Körper tan nur burd) ein fßrincip metdjeg abfolute
©intjeit itjrer berbunbenen Kräfte folglich aß bon einem nicb)t materiellen
SBefen conftruirt, bemegt unb bemegenb gebad)t merben mobetj ber
20 Körper afö belebt unb Materie afö betebenb gebad)t roirb. — $ie

Diogtidjteit eine§ organifdjen Körpers tan_ofjne bie SSirtlidjteit beffen

in ber ©rfafjrung gu erfenen nidjt angenomen merben. — Sttfo ift ein
organifdjer Dörfler ein fo!d)er ber nidjt anberS ab? attein burdj bie
©rfatjrung b'enfbar ift. — ©in belebter Storger enttjätt atfo ein «ßrincip
25 be§ begetatiben ober animatifdjen £eben<§ in ficfj: ein ©efunb//franf//

fterbenb fetjn unb Degeneration gmar nidjt beffeiben gnbibibuumg fonbern

au§ dtjnlidjen ©toffen bie ©ftecieg erfjaltenben Störf>er§ burdj Begattung
gmetjer ©efcfjtedjter.

1 Schrift ivieS.498, Zeile 20 ff. Sßarnetjmungen? ibeldje <5 j 2 jebergeit

8 betnegen 4 ein 6 $ 5 SBobon bie 6 (Srfaljtung 6 gu burd>gängigen Sigel.
8 Oien mit Blei von fremder Hand: XXXIII, 2 10 ©inel in in v. a. im 11 ge»
miffe erst: bie für ben äußeren erst: ber äufjeren 12 machen (Ct.). 13 gelb d für
bie 14 meldjel lies: meldjel aber? 15 gur Bafil iricht ab. 16 beren gorm
mir erst: bie felbft nur burd) 6 bie ift Kommapunkt. 18 ©intjeit <5 bei ber»
bunbenen v. a. berbunben Strafte R. ergänzt: enthält 19 conftruirt, <5 unb
20 Materie v.a. materie all g.Z. 22 ift erst: tan 24 (grfabrung ö all
ein foldjer 25 ber statt: bei 26 fetjn ö unb in bem 27 ert)altenben <5 Jif)t)f
Begattung v. a. Begattungen 28 ©efdjledjter abgekürzt.
32*
500 Opus postumum

fßEjtlfif (jftaturfunbe) ift ein Inbegriff fo öufjerer aE§ inerer

©imtenborfteEEungen in einem ©gftem b. i. fomotjE üon äußeren aEs aucf)
inneren empirifdfen 2lnfd)auungen aEs> aucf) inneren SßarneEjmungen
be§ <Subject3 b. i. Gmgfinburtgen (®efüt)Ie genant men fie Suft ober
UnEuft enthalten) 5

©ie ift biefeö in gmiefadjer ^>infid)t lftEidj fubjectiü aE3 Eogifd)e§

2>octrinaEft)ftem nad) Gegriffen ber ©uborbination be§ SMngfaEtigen
empiri[c£)er SßorfteEEungen unter einem fßrincip ber ÜUlogEidjfeit ber Gr*
fatjrung: — 3met)ten§ objectio at§ in ber Grfaffrung gegebene^ Aggregat
ber ©egenftänbe ber Gcfatjrung in fo fern fie einanber coorbinirt ein 10

©ange§ nad) fßrincipien ber SJtogEidjfeit ber GrfaE)rung ein jftaturftyftem

au3mad)en — $n ber erfteren gefdjieEjt bie GinttjeiEung nacE) Gegriffen
ber SSergteidE)ung in ber gmegten burcE) gufamenfteEEung ber ‘ftaturbinge
at§ ©ubftangen nad) iEjren in ber Grfafjrung aufgefunbenen (Gattungen,
©efcE)lecE)tern nnb GEaffen (etma mie fie Sinne gfetdffam in einem fftatu* 15
raEiencabinet auffteEEt.)

2BarneE)mung !an äußere ober innere (b. i.) Gmßfinbung fegn; bie
letztere (in föegteEjung auf§ Object) ©efitljE ber ßuft ober Unluft b. i.
eine foEdje metct)e bie Gmpfinbung gu entfernen ober mit fidj gu oer=
einigen ftrebt unb atfo in 23egierbe ober 2EbfcE)eu augfdjlägt. 23et)be 20
gehören gur äufferen ober inneren GrfaEjrung mithin in ba§ gad) ber

S)ie ^E)t)fif aber aE3 GrfaEjrungSmiffenfdjaft ift natürtidfermeife in

gmet) $äcf)er gettjeiEt. S£)a§ eine ift ba§ ber formen in ber SBirtung

1 (ÜJtaturtunbe) g. Z. am Bande. äußeret v. a. äufferet 2 in — ©tjftem

g. Z. am Bande b. i. A a. tum (5 emp 4 ©efüljle v. a. ©efüljlen)
r» enthalten) A z. 6 biefeS in erst: auf £infid)t ö ein ©Aftern lftlid) ö als
fubjectiü — logifdjeS s.Z. 7 ber <5: Unterorbnung empirifcfjer eines 91g*
gregatS ©uborbination — SOEanigfattigen s. Z. 9 gtoetjtenS v. a. giue^te
gegebenes Aggregat erst: gegebener Inbegriff Inbegriff zweimal angesetzt.
11 (Srfatirung 6 auSmadjen 7-12 nad) Gegriffen — auSmadjen zweite Fassung
am Bande; ini Text erst: ®octrinalft)ftem 2teng ein ard)itectonifd)eS als
SEaturf tjftem. in statt: ein ard)itectonifd)eS v. a. ardjitectonifdjer hinter ard)itec=
tonifd)eS noch ein Beziehungsstrich, der auf die zweite Fassung am Bande verweist.
als doppelt. 13 gtoeljten Ö b ber <5 (SrfatjrungS 9Eaturbinge 13-14 SEaturbingc
— Subftangen s. Z. 14 (Srfalfrung <5 gufame 15 ©efd)led)ter Sittnee 17 Oberer
Band. 18 Object ©ubject 20 Von unb an linker Band. Söetjbe erst: Tie
bct)be 21 $ad) g v. a. iß 23 naturlidjenoeife tneife q. Z. 24 baS q. Z.
ber v. a. baS
 XI. Conv., VI. Bogen, 2. Seite. 501

unb ©egenmirfmtg ber Kräfte im Staunt unb ber $eit. $)aS anbere
ber ^nbegrif bet bert Staunt erfüttenben ©ubftanjen
$aS Sine faft bie ©pftematif ber Statur genant merben baS
Stnbere ffeifft (nad) Sinnb) baS ©pftem bet Statur
5 &em erfteren fjängt bie StaturerfentniS bon formalen fßrin»
cipien ber bemegenben ®raft im gmepten pängt fie bon ber f£)arftettung
ber ©egenftänbe ab fo mie fie neben einanber an einem fßtape er»
fcpeinen, ber nie atS teer borgeftettt merben mu|
$n bem letzteren Streite ber fßtfpfif ift bie oberfte ©intfjeitung ber
io Körper (nicpt bto§ SStaterie) in organifcpe u. unorganifdje 'Sic ©inttfei»
tung fan a priori auS Gegriffen perborgepen: befi bie SJtögticpfeit eines
Drganifcpen Körpers, b. i. eines fotdpen beffen jeber £peit um beS anbern
mitten ba ift ober ber fo befcpaffen ift baff nur auS bem SSegrif bie SJtog»
tidEjfeit ber SLpeite unb bie $orm ber inneren Sterpattniffe l)erborget)t
i5 ber atfo nur burcp Qmecfe mogtid) ift unb ba ßmcde ein immaterielles
‘’ßrinc© borauSfepen metcpeS mittelbar ober unmittelbar biefe ©ubftanj
formt ein teteotogifcpeS fßrincip ber gortbauer ber Strien unb ^nbioibuen
bemirtt als attbeperrfcpenb unb atlmäprenb in iprer ©pecieS gebacpt
merben fan
20 SSon einem fotd)en faft man fid) nicpt einmal bie SJtögticpfeit bettfett
unb nur bie (Erfahrung fan fie bemeifen
Smpirifcpe SSorfteltungen mit 23emuftfepn b. i. SBarnepntungen finb
burcf) bie baS ©ubject afficirenbe Strafte metcper Strt unb UrfprungS
fie aud) fepn mögen gegeben beft fonft gäbe eS gar feine fßppfif (6r=
25 faprungStepre ber Statur). — Stber baS Aggregat berfetben in einem
©pftem b. i. mit bem 93emuftfeptt ber SSottftanbigfeit (nidjt sparsim
fonbern stricte coniunctim) atS ein ©angeS §u geben metdieS nid)t anberS
als a priori nacp einem fßrincip gefd)et)en fan füf}rt ben 93egrif ber
1 im Stemm g. Z. 3e't- erste Fortsetzung: 'Sag artbere ber Subftanjen
2)ag erfte tan bie ©pftematif ber Statur ba§ anbere bag ©pftem ber Statur genant
merben d genant merben g. Z. 3 geant 4 Stnber Links und rechts ver¬
klammert. 5 Staturerfentnig sollte in; Staturfunbe verbessert werden. 5-6 Sßrin»
cipien d ab 6 ber — Straft g. Z. 7 an v. a. non 8 Kommapunkt, ber — muff
rechts in den Haupttext hineingeschrieben. 10 in organifdje fehlt. Unorganifcpe
Fortsetzung 5 Zeilen tiefer, durch Zeichen verbunden. 12 2peil Fortsetzung auf dem
unteren Theil der Seite selbst, durch: viele unten und Zeichen verbunden. 13 ba ift
darüber: vid 3 unten bag statt: baff 14 ffform 6 ihrer I)erborgef)t darüber: vid.
Pag 3 16 auf meldjegstatt: mehpeg meldjegöfie 17 gortbauer verstümmelt, lies :
bie pfortbauer 18 Lies: bag alg ihren 19 tan erst: muff. Bricht ab. 20 SStog-
Iid)feit SJt v. a. m 21 unb <5 bi bemeifen Fortsetzung unterer Rand. 23 bie
ö bemegenbe bag — afficirenbe g. Z. 27 stricte erst: absolute anber
28 führt ö auf (aud) ?)
502 Opus postumum

Stotpmenbigfeit bet) fid) rneldfe unb mieüiel berfelben bag Aggregat

berfelben in einem ©pftem augmacpen
Qn SInfepung ber Materie unb iprer bag ©ubject äufferlicp affi-
cirenben mithin bemegenben Kräfte finb bie SBarnepmungen felbft
an fiep bemegenbe Kräfte mit ber Stüdmirfung (reactio) öerbunben unb 5
ber fßerftanb antictpirt bie Söarnepmung nad) ben ein§ig//mogücb)en
formen ber 33emegung — Slngiepung, Slbftopung, Kinfcpliefjung (Um*
gebung) unb ®urcpbringung. — ©o errettet bie SKöglicpfeit ein ©pftem
empirifcper tßorftellungen a priori gu errid)ten mag fonft unmöglicp gu
fepn fd£)ien unb bie Krfaprung quoad materiale gu anticipiren io

XI. Convolut, VI. Bogen, 3. Seite.

®ag ÜDtateriale ber ©inenborftellung liegt in ber Söarnepmung b. i.
in bem Slct moburd) bag ©ubject fid) felbft afficirt unb ipm felbft Kr*
fcpeinung eineg Dbjectg mirb. SDag ^orma^e ift ber SIct ber ißerfnüpfung
ber Sßarnepmungen gur SCUoglitfjfeit ber Krfaprung überhaupt nad) ber 15

£afel ber Kategorien (21fiom ber Slnfcpauung, SInticipation ber 2öar*

nepmung, Sinologie ber Krfaprung unb bie gufainenfepung biefer ffßrin*
cipien gu einem ©pftem ber empirtfcpen Krfentnig überhaupt). — 5)ie
Söarnepmung burcp melcpe bag Object üom ©egenftanbe afficirt mirb
inbem bag ©ubject fid) felbft nacp ben Kategorien afficirt macpt au§ bem 20

Aggregat ber Söarnepmungen ein ©pftem ber betoegenben Kräfte ber

Materie melcpeg objectib unb a priori bie 93ebingungen ber SJtöglicpfeit
ber Krfaprung in benjenigen Slctionen u. Steactionen entpalt bie fomopl
äufferlid) in ber fRaumeganfcpauung alg audj imterlicp in ber Kmpfinbung
bie bpnamifcpe gunction inggefamt u. bereinigt entpalten melcpe bie 25

momente augmacpen bie gur Krfennung ber ©egenftanbe für bie fßppfif

1 fid) d b. i. 2 auämacpen Fortsetzung VI, 3 unterer Rand, durch Zeichen

verbunden. 3 bet <5 ba§ © ©ubject v. a. ©ubjecte äufjertid) s. Z.
5 Strafte <5 auf öerbunben <5 toorauf tootin bie 6 nad) ben erst: burd) bie
möglichen d: einfachen 3trten ber S3etoegung tueldpe (ö einfachen g. Z.). 10 quoad
materiale g. Z. VI, 2, linker Rand, untere Ecke noch folgende persönliche Notizen:
H ©cpitmacpet unb Mag. ©äfdje1) $er §r. SRagifter ©djutjj unb SR. ©äfdje ober
H ©cpitrmacper u SR ©äfcpe (Söratfifcf)) 11 Oben mit Blei von fremder Hand:
XXIII, 3. 14 ift d gufatn 15 jur d ©tfaprung 17-18 ißtincipien d ber
18 (Srfentniä verstümmelt. Schlußklammer fehlt. 19 loeldjet statt: toeldje
Object lies: ©ubject? 22 unb a priori g.Z. 23 fotoopt fehlt.

J) ®öfcpe erst: Schultz Das Folgende d.

 XI. Conv., VI. Bogen, 2. und 3. Seite. 503

erforberticp unb bocf) aucf) a priori in bem empirifcpen aggregat atS

«Stiftern nacf) ber Sieget bet ^bentität entpatten finb.
®te Spftemati! ber Statur unb baS Stiftern ber 31. — Qene
nadp Gegriffen ber SSerfnüpfung beS ©mpirifcpen in ©inem Stiftern §um
ö S3epuf ber ©rfaprung, biefeS auS berfetben.
®er SSerftanb fcpreitet in bem Übergänge bon ben metapp. St. ©r.
ber 31. SB. gur fßppfif bon ben Stpiomen ber reinen Slnfcpauung a priori
beS 0bject§ §ur SBarnepmung, b. i. ber empirifcpen S3orftettung mit
S3emuftfepn im Subject §ur mogticpfeit ber ©rfaprung meldpe fetbft nicptS
io anberS ift atS ein Aggregat bon SBarnepmungen unter einem jßrincip
iprer gufamenfaffung (complexus) in ©inen S3egriff. Stber nicpt auS
ber ©rfaprung fonbern gum S3epuf berfetben als einer fpftemotifd)en
SSerbinbung beS StRanigfaltigen empirifcper S3orftettungen
®er SSerftanb pat baS SSermögen fid) bon einem Sinengegenftanbe
15 eine empirifdje S3orftettung §u rnadpen unb baburcp aucp bie SBar*
nepmung eines Objects eben baburcp bafj er a priori bie betoegenbe
Grafte beS Objects auf ben er agirt §ur medpfetmirtung erregt. — 9?un
tan er a priori biefe Stetionen mit ipren Steactionen bie tebigtiep nur §ur
SBarnepmung gepören abjäpten toeil eS btofje SSerpättniffe bon ber»
20 fdpiebener qbatität finb
SOtefe unten angefüprte Organifationen tönen nicpt unter bie ©r»
faprungen ober SBarnepmungen geftettt merben bon benen bedangt
toerben tan bap ipre Sßrincipien unb ©rünbe ber SJiögticpfeit iprer
empirifepen SSerfnüpfung 5. S3. bie beS $ufamenpangeS ober abftopung
25 a priori fotten aufgejöptt merben unb boep gepört eS notpmenbig gur
fjSppfif fie als Stnticipationen mitpin naep ^ßrincipien a priori bargu»
ftetten (mie ift baS iUiögticp?)
©ine Subftan§ metepe in alter «üraftberbreitung nicpt anberS als
1 aggregat letzte Silbe durch Abtrennung vergessen. 3 $eneS statt: ^ene
3 Erfahrung Kommapunkt. Von inSgefamt an (S. 502, Zeile 25) links ein Raum
von 5 Zeilen freigelassen, darunter der letzte Absatz (s.Z.). 5 biefe statt: biefeS
3 fepreitet erst: gept 8 SBarnepmung — ber g. Z. bem statt: ber 9 93emuft*
fepn 6: b. i. ber SBarnepmung bem (?bexen?) Subject <5: metepe fetbft nicptS anberS
ift ju statt: jur 11 (complexus) <5 ju Einen v. a. einen 12 ftjfte*
matifepen das Folgende (bis: SSorftettungenj steht im oberen Teil des freien
Raumes (vgl. Zeile 5). 14 Etwas veränderte, flüchtigere Schrift. 16 eines
erst: beS 17 ben bezogen auf Sinengegenftanb ? Besser wohl: auf baS (sc.
Object;; Ad. schlägt vor: auf bem (?) mecpfelmirfung verstümmelt. 19 Ser-
pältniffe <5 finb 21 Weniger geneigte Schrift. 22 benen <5 man 23 bafj
ö bie Sebingungen jßrincipien <5 f 27 Spatium 4 Zeilen. 28 metcpeS
statt: metepe
504 Opus postumum

absolute ©inpeit mirfen fan (folglicf) fein aggregat bon Atomen fepn
fan) ift ein imaterialeS ißrincip.
Materie, 28cirme, £id)t fönen nicf)t in plurali genant tnerben biel*
Ieid£)t batum weil fie if)rer ineren S3efcf)affenf)eit nad) fcpIecpterbingS
feine 33egrengung gulaffen unb gmar biefe§ fogar fcf)on in iprem ^Begriffe 5
liegt. 9Iber ©rabe fönen bod) an einigen bon ipnen ftatt finben g. 5ß.
£eud)ten SBärme aber nicf)t fKaumeSgröfjen unb Scpranfen
Drganifirte Färber (nicpt bloS ÜJtaterie) geigen ein imaterielleS'
fßrincip an unb in fo fern bie Drganifation burcf) affe Sßelttpeile erftcecft
ift unb Störtet umbitbenb unb tobte burcf) (Srfepung neuer föilbungen 10
an bie ©teile ber ©eftorbenen barfteffen eine anima mundi morunter
man ficf) aber nicpt gar ein benfenbeS SBefen (spiritus) borfteffen barf
fonbern allenfalls nur anima bruta; ben opne bieS fäfft fiep bie gmed*
mäfjige ©rgeugung id) mill nid)t fagen, nid)t erflären fanbern gar nicpt
benfen. — 23on einem brganifirten SBeftförper fefbft in Slnfepung feiner 15
unorganifcpen £peile ober aud) organifd)er für einanber gum Sßerbraucp
beftimter organifcpen Körper.

©S ift befrembficf); eS fcpeiut gar unmäglid) gu fepn a priori SBar=

nepmungen gum 23epuf ber Gcrfaprung bargufteflen, unb gleicpmopl
mürbe opne baS feine ißppfif als bie ein «Stiftern berfelben ift ftatt finben. 20
SOian mu| fie biefe reagirenbe Strafte abgäplen fönen, hierauf foint
eS in Sfnfepung ber Aufgabe bon ben ffSrincipien ber -Jtaturforfcpung
an. iftur baS maS mir in bie fßpänomene für Strafte pineinfegen fönen
mir au§ bem Crmpirifcpen gum 58ef)uf ber ©rfaprung auSpeben. —
9^icf)t obferbiren fonbern (Sjperimentiren ift baS Mittel bie 9«?atur unb 2E
ipre Strafte aufgubeden. SIjiomen ber 9lnfd)auung fönen unb müffen
a priori begrünbet fet)n. Slber f)ier finb eS Sfnticipationen empirifcper
begriffe bie gu ©runbfäpen ntitpin aud] gu f]3rincipien ber ©rfentniS

5 ipten statt: iprem 6 finben <5 ber 8 Wieder die größere, flüchtigere
Schrift (vgl. S. 503, Zeile 14). bloS g. Z. 10-11 unb tobte ... barftetlen
eine lies: unb tobte burcf) neue Stiftungen .. erfefsenb, eine 13 allenfalls g.Z.
14 in statt: icf) 15 Süeltförper erst: jtoedmafjigen törper? 18 Rechter Rand
ölen. befremblid) verstümmelt. 18-10 Hinter: fepn eingefügt: 2, hinter: (Sr-
faprung eingefügt: 1) von Kant offenbar Umstellung beabsichtigt, in welcher Form
zweifelhaft. 19 Kommapunkt. 21 muf) R. ergänzt: für Von hierauf an
oberer Rand links. 25 obferiren 19-26 unb gleicptoopl toürbe — aufgubeden.
spätere Fortsetzung. 26 tönen ö gegeben 27 pier g. Z. 28 ©runbfäpen
v. i. ißrincipien, aber wieder in die alte Fassung gebracht. aud) ö a priori
Erst: gur (Mentniä
 XI. Conv., VI. Bogen, 3. Seite. 505

a priori erhoben merben. $)ie ©o<he bert}ält fiep fo: SBarnehmung ift
empirifd)e Porftellung mit Pemuftfepn baff fie eine fotcf)e ift unb nid)t
Mol reine 9iaumelanfd)auung. iftun ftettt bie SBirfung bei ©ubjectl
auf bal äußere ©inenobject biefen ©egenftanb in ber Krfcbeinung bor
5 unb jmar mit ben auf bal ©ubfect gerichteten bemegenben Kräften

meld)e bie Urfadfe ber 2öarnet)mung finb. 5llfo tan man a priori biefe
Strafte beftimmen meld)e bie Söarnehmung bedürfen all 2lnticipationen
ber ©inenborftellungen in ber empirifchen Slnfcpauung inbem man nur
bie SBirfung unb ©egenmirfung ber bemegenben Grafte [morunter bieü
io leid)t auct) Perftanb unb Pegepren gehört] bereu Porftellung mit ber
ber Söarnehmung ibentifd) ift a priori nach Principieit ber Pemegung
überhaupt barfteltt (fpecificirt) bie all bpnamifcpe potengen ber Per*
ftanb nacp ben Kategorien fpecificirt u. ctaffificirt.

9Jian muh bie ©tarrigfeit unb ^tüffigteit bie Pepulfion unb 9li>
15 traction bie Permeabilität unb ^mpermeabitität bie ponberabüität u.
Bmponberabiiität all bemegenbe Kräfte benfen.
®er organifirte Körper fan gefunb ober franf fepn unb ber Per*
brauch feine* Kräfte ift ber 2ob mit biefem aber Übergang in bie cpe*
mifche Operation ber Sluflöfung in bie (Stoffe melcfje gu neuen Pil*
20 bnngen übergeht.
[Pom Schematism unb Schematistick.]
A priori fan man bie ättö glich feit orgauifdjer Körper nod) meniger
ein bie Materie organifirenber t'örper (burdi Beugung u. ^ortpflangung
oermittelft gmeper ©efcf)led)ter) benfen. Xagu gehört Erfahrung. —
25 Kl fan aber and) eine Drganifation einel ©pftetnl organifirten SSefenl
nämlich g. P. ber Pepe für ben SBolf, ber SWoofe für ben Paum ber
Xanierbe für bal ©etrapbe unb felbft ber attenfcpcn für bie berfd)iebene
Pacen nach ben Klimaten geben unb fo bal ©ange bei Krbglobl orga*
nifirt fepn

1 roerben. abgekürzt. Fortsetzung 8 Zeilen tiefer. (bie erst: mar 2 mit

R. ergänzt: bem 3 9hm <5 ift bar ©ubject fiel) felbft 7 bemitfeti ö man (?)
9 Strafte <5 meldje 11 nad) <5 biefen 12 barfteltt verstümmelt. 14 Rechter
Rand, 13. Zeile von oben. 16 ^mfionberabilitcit durch Abtrennung zweite Hälfte
des Wortes vergessen. Dieser Absatz links umklammert. 17 Rechter Rand,
letztes Drittel. 19 ber <5 SSe 23 ein g.Z., lies: einen? oder ein zu streichen?
organifirenben (Sinn: einen — ®örper? ein organifirenber Sf5rincip . 25 Lies:
organifirter SBefen?
 506 Opus postumum

®ie Statur organifirt bie ÜRaterie nid£)t btoö gu Körpern fonbern

aucp btefe mieberum gu Korporationen bie nun aucp iprerfeitö ipre
tüecf)felfeitige 3^ecfberb)ättniffe paben (Kineö um be§ Rnbern mitten ba
ift) ba§ 9Roo3 fürs? Rentpier biefe§ für ben Qüger biefer aber für ben
Sanbeöbefiper ber jenen fcpüpt unb mit bem 23ebürftigen unterpätt. 5
Rtcpts> ift t)ier bto§ mecpanifcp fonbern f)at einen tertius intervenier.
Rtteö ift organifd) im SBettgangen unb gum Repuf beffetben
Drganifcper Körper ift ber bon bem ber S3egrif nicpt btoö bon ben
feiten gum ©äugen fonbern aucp mecpfetfeitig bom ©angen gu ben
feiten ein gteicpeö Refuttat giebt 2tu§ bem Daumen auf bie §anb, 10
ben Rrm :c fcptiefjen gu tönen. 2ttfo ift organifcper Körper nur burcp
Vernunft benfbar

XI. Convolut, VI. Bogen, 4. Seite.

“Rur baburcp bafj ba§ ©ubject fid) feiner bemegenben Kräfte (gu
agiren) unb 'ba in bem Rerpättniffe biefer 93emegung alles mecpfetfeitig 15
ift gteid) ftarf auf fiep ©egenmirtung margunepmen metdpeö Rerpättniä
a priori ertant (nicpt bon ber Krfaprung abpängig) ift merben bie ent»
gegenmirfenbe bemegenben Kräfte ber Rtaterie anticipirt unb bie Kigen»
fcpaften ber ÜRaterie beftgefept.
Kin Raturbing maö atö ba§ ißemeglicpe im Raum ein ©egenftanb 20
äufjerer ©ine (ber äufjeren SBarnepmung) ift b. i. ÜRaterie fan nicpt
fiep felbft burd) eigene Kräfte organifirenb fepn, unb organifepe
Körper bitben. — ü£)en meil bagu eine 3ufarnenfepung be§ ©toff§ nadp
Smeden erforbertiep ift fo müfjte fie ein üfSrincip ber abfotuten Kinpeit
ber mirfenben Urfacpe entpatten melcpeä im Raume gegenmärtig ein 25
Rtom' fepn mürbe Run ift atte ÜRaterie in§ unenbtiepe Speitbar unb bie
Rtomifti! atö Srftärungögrunb ber 3uf°irtebfepung ber Körper au§

1 Das Folgende im Haupttext dazrwischengeschrieben; Mitte der Seile; davor

das Zeichen: 2 biefe— gu g.Z., erste Fassung: fonbern aucp gu dieses gu
nicht gestrichen, so daß jetzt doppelt. 4 Säger v. a. ? 7 im — beffetben 2 Zeilen
tiefer. 8 Unterer Rand, davor das Zeichen: f f. bto3 g.Z. 9 fonbern
doppelt durch al. oom v. a. bon bem 13 Oberer Rand mit Blei:
XXIII, 4 (fremde Hand). 14 feiner erst: ber 17 ertant ö ift bon erst:
au§ Schlußlclammer fehlt. ift 6 tan bei 5 2)afepn R. ergänzt: betoufjt mitb
merben 6 an be 17-18 bie entgegenmirfenbe g.Z., bie versehentlich doppelt.
18-19 ©igenfepaften <5 ober $uncti 19 beftgefept v.a.? Links abgewinkelt.
20 Kleinere Schrift; davor das Zeichen: c°0 22 Kommapunkt, erst: fepn. ®en
meil 25 gegenmärtig <5 einen 2p 26 mürbe 6 unb
 XI. Conv., VI. Bogen, 3. und 4. Seite. 507

fleineften Streiten ift falfd). 51Ifo fan nur eine immaterielle Subftang
ben ©runb ber 9ttögli<hfeit organifcper Korber enthalten b. i. bie Sötaterie
organifirt fidj nicht felbft fonbern mirb burcpö ^materielle organifirt. —
®e§f)aib aber ift man nicpt berechtigt biefe mirfenbe Urfatfje al§ eine bem
5 Körper einmohnenbe (Seele angunehnten ober gum Aggregat ber Materie

überhaupt geljörenbe Beltfeele angunehnten fonbern e§ ift nur eine

mirfenbe Urfacf)e nad) ber Biologie einer ^ntelligeng b. i. eine Urfadfe
bie mir un§ auf feine anbere 9lrt üorfteltig machen fönen meit e§ gang
anbere Bten ber Kräfte unb ©efepe nach benen fie mirfen geben mag
io afö bie unferö SDenfenS finb. — 5XIte organifirte Körper finb Spfteme unb
mir (bie Schule) organifirt mieberum ba§ iftaturfbftem.
2)er erfte Stet gefct)iet)t burd) ben SSerftanb burd) ben ba§ Subfect
fid) fetbft in Bifehung ber ©egenftänbe im Sftaume unb ber $eit fidj
felbft a!3 einem Object beftiint unb äufjere fomohl al§ innere 51nfd)auung
io ba§ dabile al§ Phänomen mit bem cogitabili in ber empirifdjen 9tn-
fchauung im 9Raum unb ber 3eit auffafft in ber Barnehmung. (9?aum
u. $eit merben hieburcf) SinenObfecte: finb alfo nidjt Hoffe formen
ber 21nfd)auung).
©he ber fftaturforfeper bie bemegenbe Kräfte ber Materie bie bie
20 Urfache ber Barnehmungen finb für bie ißhbfif Wellt muh er über*
legen mie er bie Statur befragen folle melcpeö er nicht anber§ al§ nad)
ißrincipien a priori oerricpten fan meldje bie SSebingungen angeben
unter benen ein Sinenobject ein ©egenftanb ber ©rfahrung ober üiel*
mehr ber Barnehmung afö apprehension merben fan $a§ formale
25 ber Slpprepenfion muh in ber fftaturforfepung üorangehen
a.) ©in Qnbegrif (complexus) empirifeper Sßorftellungen oom Object
mit 93emuftfet)n al§ Aggregat unb nun alö Birfung ber bemegenben
Kräfte auf ba§ Subfect bereinigt gu ©iner SSorftellung be§ Objecte
b.) gu einem Spftem biefer Barnehmungen. — ®ie SSorftellung bc§
so 9taume§ ate SinengegenftanbeS b. i. in ber Barnehmung ift a priori
gegeben unb gmar ate in einem Spftem ber Station n. ifteaction.

1 eine ö ^mm 2 törper ö jet)ti 4 Erste Fassung: barf man zweite

Fassung: ift man nid)t berechtigt ift versehentlich nicht himugeschneben.
5 Seele ö anjufet)en ffltaterie get)örenbe 11 mir 6 organijiren organijirt
(statt: organifirenb) v. a. organifiren, doppelt durch al. 12 gefpieht 3-z- öurcf)
ben erst: baburd) das ba nicht mitdurchstrichen SSerftanb <5 mo 14 al§ äugere
statt■ at§ innere 18 Schlußldammer fehlt. 19 6t)e ö man 22 angiebt (mit R.).
26 (complexus) g.Z. Dom Object g.Z. 28 git erst: in ©ner v.a, ©ne
 508 Opus postumum

Sie 4 mecpanifcpe fßotengen finb bie bemegenbe Strafte ber Ep*

prepenfion it. mecpfelfeitigen fReaction
(gS finb 4 EctuS moburcp baS ©ubject fiep felbft afficirt atS Object
unb an ©icp einen ©egenftanb ben!t in ber (grfcpeinung burcp 28ar*
nepmungen ber action unb ber ipr correfponbirenben Sfteaction gu einem &
©pftem empirifcper 33orftettungen.
Eur baburcp baf) ber Eaum ein ©egenftanb ber ©iiie mitpin fein
(grfentniS empirifd) mirb finb in ipm fßpänomene ber SEaterie mögticp.
®a§ Sicpt fcpeint biefeS Mittel gu fepn maS baS äußere unb bie Sßärme
maS baS innere betrift io
£>er Eaum atS Object ber empirifcpen Enfcpauung ift bie 9J?aterie
in ber (grfcpeinung bie ins Unenbtidpe oerbreitet ift, ben ber Eaum ift
grenzenlos.
Materie ift baS maS ben Eaum gum ©egenftanb ber ©ine macht
mitpin baS ©ubftrat alter mögticpen empirifcpen Enfcpauungen metcpe 15
ein grengentofeS@ange auSmacpen.. Sie Materie ift atfo in ^ergleicpung
mit bem teeren Eaum abfotute fßppfifcpe (ginpeit
Eber in ber ÜEaterie (b. i. bem Eaum ber ben ©egenftanb ber
Söarnepmungen beS EaumeS als eines nnenbticpen Objects ber ©ine
auSmacpt mo nicptS SeereS ift) giebt eS bocp ©toffe mo für befonbere 20
©inneS Erten erforbert merben unb fpecififcp bemegenbe Kräfte eine
befonbere basis berfetben paben, g. 33. bie 33afiS ber ©alpfäure u. f. m.
SSobep man nicpt audp oon 33afen (in plurali) fprecpen tnufj fonbern
nur bon (giner 33afiS meit ein btofcer 33erpöltniSbegriff ift inbem mir baS
Object felbft nicpt Jenen fonbern nur bie fßpänomene aus ipren SSir* 25
fungen. — Sie ©cpeibung gmeper Materien Oon einanber atS beS SSaffer*
ftofS üom 3üßaffer mo bau ber anbere Speit atS ©äureftoff fiep mit bem
(Sifen bereinigt inbem er gugleicp ben 3®ärmeftoff atteS burcpbringen

3 tooburct) Sigel. 4 @id) v. a. fiep benft erst: fe|)t 507, 26-6 Von a.) an
links abgewinkelt. 7 baburd) Sigel. 9 baö v. a. bie 11 Materie <5 6
13 8 Zeilen Spatium. 16 Punkte i.O. 18 bem v.a. einem ben ö ganzen
20 nid)t3 Sigel. Schlußklammer fehlt; zweite (undurchstrichene) Fortsetzung;
durch Zeichen verbunden: giebt e§ aud) ©toffe b. i. abgefonbert bemegenbe Strafte
oon fpecififdjer 2trt ber »emegung j. S.1) Äoplenftoff 21 Von unb an über
dem Vorigen. Strafte ö unb 22 Kommapunkt. 23 man aud) bon 24 meit
R. ergänzt: e§ 25 Object 6 felbft an baS felbft g. Z. au3 q. Z.
25-26 Mürbungen 27 er statt: ber

J) j. 83. doppelt.
 XI. Conv., VI. Bogen, 4. Seite. 509

tafjt, begrünbet pieburd) feinen Sidjtftoff :c e§ fei) ben bto§ fßrobtema*

tifd). — ©§ ift nur (Sine $8afi§ (materia substrata).
®af3 man nicf)t fagen fan Materien fonbent nur bie Materie jo
mie nicf)t ©tfafjrungen jonberu nur bie (Stfaptung geigt an baff bet)be
ö begriffe öon (Sinem ^ßrincip abftamen ober einanber analog finb itnb
baff in bem erfenenben ©ubjecte nid)t im Object ber ©innenüorftet*
tung bag fßrincip a priori liege unb ber Serftanb ben (Sinftug auf bic
©ine anticipire. — 9Jtanfpridft aber and) Don (Stoffen — metcfje man
nur Basis ncnet Don bereu SBirfjamfeit eg mehrere Sitten geben favt,
io Don fpecififd) Detfdjiebenen elementarifdfen ©ubftangen. Sltg g. 33.
Sßarmeftoff, $of)tenftoff 2c unb itfren bemegenben Graften
jJiidft burd) ©toppetung fonbern nad) einem Sßtincip ber 33er=
fnüpfung ber bemegenben Kräfte ber Materie in einem ©pftem fönen
bie bemegenbe Grafte ber SJtaterie b. i. in 33egiet)ung auf bie SJtogtidffcit
io beg ©egenftanbeg gum 33epuf ber (Stfafjtung fönnen bie empirifdie Stn*
fd)auungen (marnefjmnngen) ein Srfentnig beg Dbjectg a priori abgeben.
©)et 33erftanb ift affo fubfectio ba§ Sßrincip ber Sftöglidffeit ©innen*
objecte gu einer ©rfafjrung atg einem Aggregat empitijcber 33orftettungen
gu rnadjen. — Stuf bie Stjiomen ber reinen Stnfdiauung atg ^rinciflp
so ber fjjorm folgen bie Stnticipationen ber (Stfdfeinung

cttoixeicc Principia materialia.

3.) Sßag btog ba§ formale ber 33ebtngungen ber 9ttögüd)feit ber
(Erfahrung enthält (ba§ ©ubfectiDe ber Grfdjeinungen) fan nocf) nid}t
gut (Srfaprung gegät)tt metben meit eg gmar finnticpe aber nod) nid)t
25 ©inneuDorftcttung (nidft btog bie $orm ber ©inen ©egenftönbe ber
(Srfafjtung a priori benfbat fonbern aud) bag SDlateriate enthält. Qeue
peiffen ©Stoffe) in iprem begriffe bet) fid) füprt bergteid)en alle SBar*

1 lafjt Kommapunkt. 2 ©ne v.a. eine 3 Letztes Fünftel der Seite.

fan <5 bie fo v.a.? 5 ober —finb g.Z., S bewerfet un b_g.Z._ 6-
7 ©innenborftellung ö ber ©eg 7 a priori 5 t) 3 nenet erst: neuen fan bon
beren SSirffamfeit erst: beren inerter (statt: mehrere) <5 giebt \on geben an
unterer Rand (bis: Straften). 10 berfd)iebenen erst: bemegenben 12 nad) erst:
burd) 14 Materie ö fort 15 ©egenftanbeS d in ber 17 9ftöglid)feit <5 eine aud
17-18 ©innenobjecten 18 gu einet erst: eine 20 folgen v. a. folgt
<5rfd)einung verschrieben für: ©tfafjtung ? 21 Linker Rand oben. cttoixeioc
abgekürzt. 24 gtoar ö bie nod) g. Z. 25 ©inen g. Z. ©egenftänbe <5 in
26 a priori benfbar g. Z. 25-27 nidft blöd — Stoffe g. Z. am oberen Rande,
durch Zeichen verbunden; keine Klammern.
510 Opus postumum

nepmungen atg empirifcpe SBorftettungen (Dort bem mag bie ©ine affi=*
cirt) finb
£)er leere dtaum u. bie leere $eit ift fein ©egenftanb ber ©ine unb
ber Sßarnepmung burcp biefetbe unb bocp mu| er atg ©twag ©egebeneg
für bie SBarnepmung borauggefept werben um ein Object ber jftatur- 5
funbe gu tjaben.
®ag Qsrjeugen eineg ®örperg burcp ben anberen. £)ag Söacpfen.
Stag begatten
Organifcper Körper (nicpt Materie) ift ber in metcpem jeber
Speit um beg anbern mitten (atfo nacp Qmedbegriffen) ba ift unb beffen 10
ütRögtidjfeit nid)t a priori borauggefept werben fan.. §ieju ift bie
Materie nidjt geeignet atg metcpe iiner gufammengefetd ift unb bie
feine 2ttomiftif öerftattet, atfo ein imaterietteg fßrincip metcpeg atteg
befaßt.
Corollar. jtftan faxt nicpt burcp ©toppetung (compilando) b. i. burd) 15
eine fttggregation ber SBarnepmungen opne ein fßrincip a priori ®r»
faprung gufamenfepen fonbern bie itJtögticpfeit ber ©rfaprung überhaupt
nämticf) eine fotcpe gu paben bebarf eineg ©cpema ber Qufamenfepung
empirifcper Stnfcpauungen wetdjeg bie ©rfcpeinungen in einer burcp-
gängigen föeftimung beg Objectg praedeterminirt 20

Orgauifdje Körper finb bie ein Seben paben ^langen ober Spiere
©onft fönen fie atg fotcpe befinirt werben beren inere formen fjmede
entpatten bie auf fie fetbft gericptet finb
Object beg ineren ©ineg für bie ©mpfinbung. ben bewegenben
Kräften gepört aucp ber SSerftanb beg fütenfcpen. ^mgteicpen Suft, 25
Untuft u. Sßegierbe.
Sftetigion bie pöcpfte Stngetegenpeit beg 9ttenfcpen in einer Stnrebe
ber Vernunft an fiep fetbft üorgeftettt öon I. K. unb gewibmet bem
Hn. ©. fßott.
2 Spatium 15 Zeilen. 3 u. — 3eit g.Z. ber ö Sole 9 nicpt Sigel.
10 bei ift durch Zeichen auf 2. Fassung (in dem letzten Spatium) verwiesen: Gtin
©efepöpf (creatura) tan um beS anbern mitten u. eine ©pecieS um ber anbern mitten
u. altes um beS SJtenfcpen J) mitten bafepn — baS gepört jum lex continui2) in
mundo 11 Punkte i.O. ift ö mirb niept eine 12 bie g.Z. 16 5(g»
gregation verstümmelt. 17 fonbern ö (Srfaprung ift 19 Slnfcpauungen ö unb
23 Links abgewinkelt. 27 beS SRenfepen erst: ber menfcplidjen Vernunft
28 ber Vernunft g. Z. 24-29 Object — ißott. s. Z. in 2 Stücken oberhalb und
unterhalb des Folgenden.

J) fütenfepen abgekürzt. 2) continui ö physica

 XI. Conv., VI. Bogen, 4. Seite und VII. Bogen, 1. Seite. 511

(Tourtelle) Da§ Seben (meldjeS in jo fern e§ öolllomen gebaut

mirb mit ©efunbljeit synonym ift) beftef)t nad) bem fßerfaffer in bem
Ifarmonijcfjen 3ufamenftnffe aller relatiben Dljätigfeiten bei gu einem
©t)ftem im Df)ierifd)en körbet berbunbenen Organe unter ber Seitung
5 eines if)nen allen gemeinjcfyajtlicfyen jenjitiben fßrincipS
©ef)irn, Sperg unb regio epigastrica (üermittelft beS diaphragma
.QmergfellS Antagonism) Krampf tonisch atonisch. Centrum, peripherie
Stranfljeit, (Symptome Miasma

XI. Convolut, VII. Bogen, 1. Seite.

10

Die Seljre beS Überganges bon ben metapl). ülnfangSgrünben ber

fftaturmiffenfctjaft gur ^Stjtjfif (fftaturfunbe, Philosophia naturalis)
enthält gmet) fragen: 1.) 2BaS ijt fßl)t)ji!? 2. 2SaS ift ein Über»
gang bon ben ' metapt). 21nf. ©r. ber jftaturmiffenfdjaft gur
15
mw?
A
2ßa§ ift
jßlfpfif ijt baS Seljrfbftem bon ben bemegenben Kräften ber ^taterie
in jo fern eS in ber ©rfal)rung bargeftellt (exhiberi) merben fan
1.) Slnmerfung. ©S ijt bet) biejer Definition nid)t objectib bon
bem (Stiftern ber bemegenben Strafte felbft bie fhebe fonbem nur fubfectib
ift eS um bie Sei)re bon ben bemegenben Straften (systema doctrinale)
ber S^aturmiffenfcfiaft gu tljun, — mobet) bau bie föenenung ber fßatur-

1 e§ ö all 3 Lies: reaftiben? 6 diaphragma g. Z. 7 Schlußklammer fehlt.

9 Am oberen Rande von fremder Hand in Blei: 11. Convolut 7. Bog. XXIV, 1.
13 fragen (g.Z. am Rande) erst: Aufgaben 15 fßhhf'f? verstümmelt.
18 ift ö bie jcientififdje Staturfunbe 20 nicfjt ö um ba§ (um? nur?) 20-21
objectib — bem g. Z. 31 felbft — Diebe g. Z. am Rande. nur g. Z. 22 Erste
Fassung: um zweite Fassung: ift e3 um 23 ber Dlaturmiffenfdfaft g. Z. am
Rande. tt)un Kommapunkt, ö: @3 ift auch nidjt fdjicflicf) fie atgfRaturmijfenjdjajt1) mit
bem DIat)men bet2) scientia naturalis (philosophia naturalis) gu belegen ba mürbe
e§ fdjeinen3) man molle4) bie 2Biffenfd)aft in Dlnfeliung ihrer Dbelle5) bon ber
übernatürlichen unterfcheiben fonbem fie foll nur al3 3Sijfenfd)oft bon ber DIatur
b. i. ben Straften berfelben

1) Dlaturmiffenfchaft verstümmelt. 2) mit — bei g.Z. am Rande. 3) fcheinen

Ö baff 4) man molle g. Z. 5) in — Dbelle g. Z. am Rande.
512 Opus postumum

wiffenfcpaft burcp Scientia ober gar philosophia naturalis einiger

.Üwepbeutigfeit unterworfen wirb inbem fte aucp im ©egenfap mit ber
übernatürticpeu oerftanben werben fönte.
2. 9fnmerf. $n einem befonbern Söerde betitelt: metapppfifcpe
Stuf. ©r. ber 912B. würben ppitofopptfcpe ijßrincipien berfelben auf* 5

geftettt; befi SDRetapppfif ift ein Speit ber fßpitofoppie unb üon feinem
anberen fan aucp in bem Übergange tion jener gu biefer bie Siebe fepn
wert ein ©rfeutniS au§ gegriffen im SBerfe ift. — Slun geigt fiep aber
pier ein SRePenfmpter nämtiep fein gringerer 9Jtan atS Newton fetbft in
feinem unfterbtiepen ©erfe: Philosophiae naturalis principia mathe* 10

matica.
Sa ift aber fepon in ber SSetiteXung biefeS feines 93ucpS ein lieber*
fprud) mit fiep fetbft: ben fo wenig eS ppitofoppifepe Sßrincipien
ber SJtatpematif geben fair eben fo wenig fan eS matpematifepe
Sßrincipten ber ffSpitofoppie geben (bergteiepen bod) bie ffßppfif 15

entpatten fott). ©S pätte tauten müffen Scientiae naturalis principia

mathematica; biefe ißrarcipien aber fönen niept unter fonbern müffen
neben einanber georbnet werben. -Ulan fair nämtiep bon ber SCRatpe*
matif nur inbirect nämtiep atS $nftrument aucp einen ppitofoppifepen
©ebrauep maepen opne biefer (ber SJtatpematif) ipr getb gu überfepreiten 20

unb gur fßppfif einen ©prung (salto mortale) gu maepen fonbern im

©teife beS Übergangeg öon ben metapp. 9t. ©r. ber gu bteiben
wen bie ©efepe ber Bewegung für bie gegebene bewegenbe Kräfte ber
SCRaterie wetepe in 9tngtepung unb 9tbftopung beftepen a priori in SlaumeS

1 ober — philosophia g. Z. am Rande naturalis <5 ober gar philosophia

4 betitelt g. Z., Beziehungsstrich hinter dem Doppelpunkt. 9 fein — als g. Z.
am Rande. 12 3)a ift erste Fassung: (SS ift zweite Fassung: 9tun ift feinen (statt:
feinet,) g.Z. st3ud)S ö fepon 13 toenig <5 als 15-16 tßppfif entpalten foll
erst: tßppfif ift 17 mathematica; 6: ben ba märe toenigftenS') jebem fein
Speit juftänbig geblieben. --Sod) fah bon ber Kltatpematif2) als einem Qn*
ftrument ein ppilofoppijrfter ©ebraud) gcmadit merben biefe v. a. bie fonbern
ö nur 18 näntlid) s.Z. 19 nur — nämlid) s.Z. aud) g. (s?) Z.
20 V ’on opne an Fortsetzung darüber in der Schrift der letzten s.-Zusätze. 23 Von
men an über dem Vorigen, durch Zeichen verbunden. meh bie ffiefepe ber 33e»
megung erste Fassung: meh auS ben ©efepen ber löemegung für bie gegebene
bemegenbe erst: burd) bie bemegenbe 24 melcpe — beftepen g. Z. a priori
<): beftiiüt merben borgefdirieben ftimt angegeben merben

’) menigftenS s.Z. SOtatpematif ö ein ppilo

 XI. Conv., VII. Bogen, 1. Seite. 513

unb 3ettöerl)ältniffen gegeben werben beten Beftiinung mattjematiftfjen

fßrincipien unterworfen ift.
2Bo bie Bewegungen oortjergehen müffen wett bewegenbe Strafte
[teilt finben folten finb bie fßrincipien mathematifd) wo aber biefe botfyer*
5 gehen müffen weit fene ftatt haben folten finb bie Kräfte für bie Bhhfü
wetdfe eine ®rfat)rung§wiffenfd)aft ift geeignet. — Bepbe finb ptfito*
fopt)ifcf)e 2ßiffen[cf)aften bie eine birect auf bie Baturwiffenfcpaft um
mittelbar bezogen bie anbere inbirect bermittetft be§ ©ebraudjS ben bie
9Jtatt)ematif at§ Qnftrument üon ben Begriffen ber bewegenben Strafte
io machen fan.
2Ben aber gleich bie SBathematü birect philofophifdje Brtnc4äen
ber 9Jtatt)emati! aufjuftellen b)at fo wireft fie boct) inbirect burcf) Stuf*
ftellung üon Aufgaben welche §ur Bhhftt (mithin and) jur Bhü°f°ht)ie)
unb ben bewegenben Straften ber ÜRaterie tjinweifen unb bie bretj
io berühmte Analogien Stepler'3 führten §u einem SDtadftftreidj Bewton§
@raüitation§anäiel)ung burd) eine füt)ne aber unumgängliche <pppothefe
für bie au^urufen woburd) bie üBathematif §um Behuf ber
Baturwiffenfdfaft mit einem Bermögen bewafnet würbe a priori ber
Statur ©efejje Oorjufd^reiben bie fie ohne jenes Organ fdE)ledhterbing§
20 nicht für bie ^tjilofo^ie hätte benupen tönen unb boef) ü>ar biefer

Übergang ein ©djritt

9Jtan fair §wat nid)t burd) 9Batf)ematif aber bod) über fie unb bie
Bntnüpfung mit ihr ^)b)ilofopb)irert
®urd) BPofopfpe alfo nicht burch äRathematif hat Newton bie
25 wieptigfte Eroberung gemacht.

B
Sßie ift möglich
Qn ben metaphhf- St- ©r. ber OT. würbe bie Biaterie überhaupt fo
erftärt: fie ift baS Bewegtid)e im Baum. (Sine anbere (Srflärung
2 ift. durch: -ese- verte @.3 auf die Fortsetzung, VII, 3, etwa 15 Zeilen von oben,
verwiesen. 3 tuen erst: bamit 4-5 t>orf)ergel)en gelten muffen 5 Strafte
ö nad) ©runbfäfien für bie erst: ber 7-8 unmittelbar g. Z. am Rande.
9 als fjnftrument g. Z. am Rande. 11 Unterer Rand VII, 1. Davor das
Zeichen: 9 birect ö ifSrincipien 11-12 Lies: birect Jeine philofopljifdte
fßtincipien ber ißbüfi!? 13 «Ph>itofop>l)ie ö hitttoeifen 15 9J?ad)tftreid)
ö bie füemtonS g.Z. 16 .^hpotpefe verstümmelt. 18 a priori ö @e>
fetje 22 Das Folgende darüber, vor dem Absatz wieder das Zeichen: f
burcf) Sigel. 24 $>urd) Aa. 25 gemacht. Az. 26 Letzter Teil des Haupt-
textes, Zeile 15 von unten. 29 fie ift erst: GS ift
fiant’l <3d) riften. Opus postumum II. 33
514 Opus postumum

fanaberauc£)fogeftelletfeiert:fteiftba^ trag ben 9taum gum ©egen»

ftanbe ber ©ine macf)t: nämtid) ba§ ©ubftrat aller äußeren ent»
pirifcben 2tnfd)auung mit SSemuftfepn b. i. aller 28arnef)mungen (Sparsim)
in fo fern fie (coniunctim) atä ©egenftanb möglidjer ©faffrung gebacbt
merben. 5

Xie gur Sßfypfif gefyörenbe bemegenbe Sträfte müffen oortjer burcb

Erfahrung (metd)er fetbft nod) ißrincipien gum ©runbe liegen müffen
nämtid) ifjrer 9Jiogtid)feit nacf)) a priori gegeben fepn
üftan fan fagen: ma§ ben tKaum gum ©egenftanbe ber Erfahrung
(2®arnet)mung) mad)t ift Materie ba§ finb bie bemegenbe Strafte einher» 10
lid) im Staunt unb innertid) in ber ©npfinbung. — Xert aud) ©npfinbung
unb ©efüßte gehören gur Sßppfif
®ie Stttraction al§ Urfacpe ber ©cbmeere ift gar bebingtermeife
a priori at3 bemegenbe Stdaft gegeben meil ofjne 9tngief)ung n.
Stbftofcung ber unenbtidje tRanm teer bliebe. 15

XI. Convolut, VII. Bogen, 2. Seite.

9?un finb bie begriffe bon üftaterie unb oon ©rfaprung über»
paupimon ber 2trt baff fie eine abfotute ©infyeit in ber burdigängigen
93eftimung be§ ©inenobject§ fo mie tKaum unb 3dt (ate> formen äußerer
nnb innerer ©fdjeinungen) enthalten: © ift ein tKaum nnb ©ne 3eit — 20
Ütian fan nämtid) nid)t Oon Materien (in plurali materiae, materiarum)
nodb Oon (Jrfaprungen (experientiae experientiarum) fpreeben fonbern
men man fie at» erfte ütpeite eines ©angen gu begeicbnett beabficbtigt
Don ©toffen b. i. ©ementarfubftangen (cttoixeicc) in bem ma§ bie
äußere ©inenobfecte be§ ©ubjectS unb maS im ineren 5?ert)ättniffe 25
bie 3e^ betrifft Oon 9Jiomenten e§ fet) ber iöemegung (äuffertid)) ober

1 tan — fet)n: erste Fassung: tan aud) biefe fepn: 2 nämtid) s. Z.

Ta§ (statt,• bag,) 3 9(nfdE)auung ö mithin Sßarnel)mungen Ö unb jum
3-4 (Sparsim) — atg s. Z. 6 Fechter Fand, letztes Viertel. 7 melcber und
nod) zweifelhaft. ^rincipien ö gegeben 12 unb fraglich. 13 SUtracticme»
ttjeorie statt: 9lttraction 14-15 9tnjiet)ung — bliebe, am unteren Fände links
neben dem. Vorigen, nach oben abgewinkelt. 19 Sinenobjectg ö enthalten 20 (5g
3eü g.Z. am Fände. 21 d-Schlußklanimer hinter: plurali materiae, materi¬
arum g. Z. am Fände. Schlußklammer hinter: materiarum fehlt. 22 (experientiae
experientiarum) g. Z. 23 men man atg 24 (aTo./eia) abgekürzt, in bem
g. Z. 25 beg ©ubjectg g. Z. am Fände. im — Serbättniffe g. Z.
 XI. Conv., VII. Bogen, 1. und 2. Seite. 515

ber Grmpfinbung im SBarnefjmen (unterlief)) bem ©rabe nad), macf)fenb

ober afmefjmenb*
3te Stnmerfung. SSen eg nun alfo gleid) feine matf)ematifd)e fßrin*
cipien ber fßf)ifofopf)ie im $ad)e ber -ftaturmiffenfepaft geben fan fo
5 fort eg bod) einen pf)iIofopf)ifd)en ®et>raud) bon ber ÜRatffematif
geben in fo fern biefe §um bloßen ^nftrumente ber Sßfjpfif alg Sßpilo*
foppie bient mithin ein inbirecteg ^ßrincip ber -K. SB. ift: par nid)t
in Objectiber fonbern fubjectiüer §infid)t aber bod) auf eine nicpt em=
pirifdje fonbern apobictifcpe ©emigpeit bie ber in ber SDiatpematif analog
io ift, 2Infpiucp madien fan.
SSemegung fan ganp matpematifd) abgef)anbelt merben: ben eg
finb bfog Siaumeg// unb geitbegriffe bie in ber reinen SKnfcpamtng
a priori bargeftellt merben fönen unb ber SSerftanb nt ad) t fie. Slber

* ®er ©runb biefer 95efc£)tänfungen im Renten liegt barin baff ber

15 ©egenftanb nicpt nad) Slnfcpauungen ber Objecte meld)e ber 23efd)ränfung
untermorfen finb fonbern nad) ^Begriffen borgeftellt mirb melcpe alg blofjeg
S3erpältnig ber borgefteilten ©egenftänbe bag fd)ranfentog (inde initum) ift
gebadjt merben. — SJiaterie ift bag, mag ben SRaum empirifd)//anfd)aulicp
b. i. fenfibel mad)t, biefer aber bem ©ubject blog bag formale alg Grfcpeinung
20 gufomt fo ift bag 2111 biefeg Cbjectg ber 2tnfd)auung fd)Ied)tpin gineg unb
gugleid) atlbefaffenb unb man fan nicpt bon Materien fonbern nur bon
ber SJtaterie fpreepen melcpe ber SßpPfi* §um ©egenftanbe barliegt. — 3)iefe
©ramatifepe Einheit in ber SSejeidnung läfet fid) aud) fonft in betriebenen
(Sprachen (5. SS. ber beutfepen unb lateinifepen) marnef)men. SJtan pat feinen
25 Singular für SBaffe fonbern nur arma, — ®ag grfentnig (gleid) alg ob
eg biel berfelben gäbe) läßt fid) nid)t fagen fonbern bie grfentnig. — Sßarum
aber fönen mir bag SBort förper in ber Sßppfif nid)t entbehren unb an beffen
ftatt nid)t bag SBortfieib (füllte gefagt merben Saib) fepen? SBermutplicp meil
eg ber Geologie palber einen lebenben Körper geben füllte ber bod) üftaffe ift
1 im erst: bepm bem v. a. bereu? 3 Neben 3te Slnmerfung am Rande:
Prolegomena (verstümmelt). eg g.Z. 6 in fo fern erst: inbem blofjen g.Z.
(juftrumente Ö bient 7 bient erst: bienen fan ätoar g. Z. 8 aber bod) erst:
unb bod) (g.Z.). 10 fan. durch Zeichen und: vid. oben auf die Fortsetzung am
oberen Rande (andere Schrift) verwiesen. 11 1 or 93etoegung dasselbe Zeichen
und die Bemerkung: vid. 3‘e 9lnmetf. 12 Von reinen an auch über den Rand
VII, 3 fortgesetzt. 13 unb — fie. g.Z. 15 Slnfcpauungen ö fonbern bet
Objecte g.Z. am Rande. 16-17 alg bloffeg SSerpältnig v. a. blofje tBerpältniffe
Sßerpältniffe versehentlich stehengebheben. 17 fdjranfenlog <5 fon 10 mad)t
R. ergänzt: ba bag formale lies: alg formale,? 21 nur g.Z. ^ 23 ©tama»
tifdje erst: logifepe 24 Schlußklammer fehlt. 25 SBaffe v. a. SBaffen nur
für statt: für 27 entbehren Ö ober
33*
516 Opus postumum

bemegenbe Kräfte als mirfenbe Urfacpen biefer Bemegungen mie bie

tßppfif berfelben unb iljrer ©efepe bebarf, bebürfen ppilofoppifcper Sßrin*
cipien. — 2Ran fan alfo mit aller SRatpematif einem ppilofoppifcpen
ErfentniS nicpt im minbeften nöper fomen men nicpt eine Eaufaü
üerbinbung bergleicpen bie ber Slngiepung ober Stbftofjung ber Materie 5
burcp ihre bemegenbe Kräfte §um BorauS auf ben ©cpauplap gebracht
nnb §um 93ef)uf ber Erfcpeinungen poftulirt mirb. ©o halb aber biefeS
eintritt ift ber Uberfcpritt jur sßppfif gefcf)ef)en unb eS fan philosophiae
naturalis princ. math. geben. — tiefer (Stritt ben SRemton ttjat
gefcpape üon itjm in ber Qualität eines fßpilofoppen ber neue Kräfte 10
auf bie Bühne bringt unb §mar nicpt aus üorauSgefepten Bemegungen
abgeleitete (centripetal// unb centrifugal) bie imer nur matpematifcpe
fßrincipien enthielten fonbern urfprünglicpe (vires primariae) mo bie
9Ratpematif nur gum Qnftrument ber bemegenben Strafte gebraucht
mirb inbeffen bap fßpilofoppie baju erforbert mirb fie uranfänglicp 15
§u begrünben
®iefer galt tritt ein bamit bap bie brep Analogien SteplerS alte
matpematifcp beftimte ©efepe ber Ummälpungen ber Planeten burd)
pinreidjenbe Beobachtung begrünbet hatten fo blieb nocp bie bie fßppfif
betreffenbe $rage megen ber mirfenben Urfacpe biefer Erfcpeinung 20
übrig, unb um hiefür tRatp gu fcpaffen fcplug ^Remton eine Brüde üon
ber SCRatpematif §ur tßppfif nämlicp bem üßrincip einer Straft ber alle
Störper burcpbringenben Bngiepung burd) ben leeren fRaum nad) bem
©efep beS umgefeprten BerpältniffeS ber ©üabrate ber Entfernung.
Er begnügte fiep alfo niept mit ben Erfcpeinungen fonbern brachte eine 25
uranfänglicp bemegenbe Straft auf bie ©eene meld)e einerfeitS all¬
gemeine med)felfeitige ©raüitation bloS §u einanber ftrebenben Strafte
naep Steplerfcpen ©efepen ban aber giriert biefe in einer allgemeinen
8 ißppfif verstümmelt. e§ <5 fönert bie bemegenbe 9 geben. Fort¬
setzung VII, 3 rechter Rand. 10 ipm Fortsetzung 5 Zeilen tiefer. 11 Von
bie an in den Haupttext VII, 3 eingerückt. 15 uranfänglicp abgekürzt.
17 Von tiefer an wieder Haupttext VII, 2. tiefer — baff bie erste Fassung:
4te Slnmerf. - Stacpbem nämlid) bie II.: tiefer galt trat ein bamit, baff
18 matpematifcp beftimte g.Z. 19 23eobad)tung ö beftiint patten 21 übrig
Kommapunkt. 21-22 Erste Fassung: griff Stemton gu einem fRotpanter nämlid)
22 fUtatpemj bem ^rincip g.Z., lies: mit bem fprincip 23 burcpbringenben 0
allgem^ 25 alfo g.Z. braepte ö: eine Sir gleicpfam burd) einen IDtacptfprudp 6
eine g. Z. 20 uranfänglid) g. Z. am Rande, ©eene (5; berfetben als einer urarn
fängticp//bemegenben Straft bie rneldje «5; ©cp mtraction anbererfeitS ©raöitation
piei unb fo matpematifd) bie bemegenbe Sträfte burep ben ganpen SBeltraum ipn
in§ Spiel festen 26-27 einerfeitS — Sträfte g. Z. am Rande. 28 aber 0 fg. Z.)
3itr julept g.Z.
 XI. Conv., VII. Bogen, 2 u. 3. Seite. 517

Stttraction bcr torper imb ber SJtaterie überbauet bie ben Weltraum
erfüllt im unenbtid)en Staume barfteUete; als ^bfotbefe
^icburdf) mürben bie fj$rincipien ber 9taturmiffenfd)aft (scientiae
naturalis s. naturae scientia) mie eS fepn muff als pr «ß^ilofo^ie
5 gehörig aufgeftellt in melcber bie matbematifd)en niefjt als SBeftanbftüde

pm ©bftem unmittelbar (birect) gel)örenb fonbern nur als SJtittel (im

birect) unb als SBerfpug eS abpfaffen aufgenomen merben.
SBaS er ft litt) bie ißerljältniffe ber bemegenbeu Strafte (im Staume)
betrifft fo bebiente ficb Stemton beS Begriffs ber Slttraction aller
io SSeltlörper im unenblidjen Staunte unb bereu SSemeguitgen burcb jene
Strafte in ber $eit. ^me^tenS ber Stepulfion aller Steile bcr SJtaterie
bie ficb nacb eben bemfelben ©efep im Söeltraum burdbS £id)t unb beffen
SSemegungSgefetje in färben (imponberabel, incoercibel, incol)äfibeI, im
ejljauftibel) mobet) burdfgangig SDtatbematif ift: bau aber au cf) bcr
io ^lüjjigfeit unb SSeftigfeit

2öir haben eS nid)t mit Materien fonbern ber SJtateric ebenfomenig

mit (Erfahrungen fonbern ber (Erfahrung p tfjnn
Xie Vorher aber als ficb felbft burcb irtere Strafte ber StRaterie be-
fdjränfenbe Steile ber Materie finb eine SJtenge
20 Slud) nicht mit Stemmen u. Qciten fonbern bem Staunt u. ber 3eit
p tfjuu unb nidit tbeilen beS Stau tu eS unb bcr 3ei( fonbern ©teilen
(positus) im Staum u. ber 3oü- ©eftalten unb Steifen bie imer fort*
febreiteub finb fubjectiü in bcr 3ciibeftiitiung

Xl.Convolut, VII. Bogen, 3. Seite.

Xer Staum fubjectiü in ber formalen Sfnfcbauuug als ©irtenobject
betrachtet als ©egenftanb in ber (Srfdjeinung ift ber fenfibele Staum
im ©egenfatj beS intelligibelen ber bloS fubjectiü ift, unb baS ©ubftraf
aller möglichen Sßarnehmungen melcbeS ein ©bftem ber bemegenbeu
Strafte ber SJtaterie aitSmadit ihn fdjott nadi ber Stegei ber ^bentität als

1 unb ber ber g. Z. 2 Bricht ah. 4 tuic — muß g. Z. am Bande.

b (birect) g.Z. am Bande. 8 erftlid) g.Z. am Bande. bie <5 äußere
U -Jtewton verstümmelt. 13 färben ergänze : bermanbelt? IQ Linker Band,
zweites Drittel von oben. *21 ©teilen v. a. [teilen *2*2 ©eftalten Fortsetzung 3
Zeilen tiefer. ‘27 ift Kommapunkt, im — ift. g.Z. am Bande; S ift 28 ein
erst: alS 2Ü au£madjt g.Z. fd)on g.Z. ^bentität ö il)n
 Opus postumum
518

abfolute Einheit pm ©egenftanbe ber_($rfal)rung mad)t, unb ein ab-

foluteg ©anje ber burchgängigen S3eftimung ber ©inenobjecte i[t
<3)ie bemegenbe Strafte ber Materie finb bie Urfacf)en ber fütoglichfeit
ber 2Bantef)mungen in if)r.
®ie erfte ber bemegenben ffiräfte ix»etc£)e bie (Sjiftert§ beg fenfibelen 5

gtaumeg conftituirt i[t bie Stnfdjauung eptenfiü in ber gjlöglidjleit ber

2Öatnef)mung bon bem mag im Object äußerlich ift empirifcf) 51t geben
bie piepte in ber ©mpfinbung intenfib in ber fenfibelen $eit bem ©rabe
nad) bepbeg fubjectio b. i. in ber grfcfjeinung nac£) ber ^orm mie bag
©ubject afficirt mirb. — 21njiet)ung unb Slbftofjung jinb bie 21ctug ber 10

agitirenben Kräfte ber 9Jtaterie melcpe a priori ein ijßrincip ber üüiög-
ticf)feit ber (Erfahrung unb ben Übertritt pr 2ßt)t)jif enthalten, unb eg
gehört p ben metaphpfifchen 21. ©r. ber mitbin pr ^ßf)ilofopt)ie bie
matbematifcbe ißrincipien atg ^nftrument jum 93ef)uf ber ^31)iIofop)f)ie
in 2lnfef)ung ber $Berf)ältniffe ber gegebenen Kräfte ber 9Jiaterie p ge¬ 15

brauchen unb bon ben ®eplerfd)en formen (ben brep Analogien) p ben
bemegenben Graften bie jenen gemäg mirfen bem allgemeinen ©raüt-
tationgfpftem aug ber urfprünglid)en 2lttraction ober bie 23emegung aug
ber Stepulfion in ber Siebt unb (ScfjaXI für Optif unb 2lcuftif unb fo
aud) mit anberen Sbraftoerpöltniffen bie ißppfif P begrünben.- 20

(Eg ift nterfmürbig baff bie ©Seihe beg fütemtong in feinen Princ. Phil:
Mathem. nicht aug einem ißrincip fpftematifcf) anfgeftettt fonbern
empirifcE) unb rpapfobiftifd) aufgelefen merben mußten folglich ifrier
noch neue 3ufä|e ermarteu lieben mithin fein Shtd) fein phifofophifebeg
©bftem enthalten fönte. 25

®ag Uniüerfum alg ©inengegenftanb ift ein ©pftem oon Kräften

einer SKaterie bie einaitber äu^erlief) (objectiü) im ütaum burch 23e-
megung unb inerlich fubjectio burd) (Empfinbung ber ©ubftanpn mit
33emuftfepn b. i. alg ©egenftänbe ber 2®arnef)mung afficiren. ®ie (Eie-
517, 29-1 a!3 — Sinpeit g.Z. am Rande. macf)t Kommapunki. 2 93e*
ftimung (5 ber (Sjiftenj 8 Ufoglidpeit 0 itjr 5 8 Zeilen tiefer; in dem Spatium
der zur 1.Seite gehörende Zusatz. 9 6tfd)einung <5 mar 12 enthalten Kommapunkt?
14 matf)ematifd)e 6 Stentniffe 15 in versehentlich durchstrichen. 3}erf)ältniffe
<5 rnelcpe bie 16 ben <5 5ormen 17 bem allgemeine (statt: allgemeinen,)
lies: in bem allgemeinen? 18 au§ g.Z. ber ö ütttr 20 anberen ö SSerpä
24 3ufäf>e v.a. ®efe|e? 26 bon <5 bemegenben 27 objectio g.Z., Schlu߬
klammer fehlt. 27-28 burd) Setoegung g. Z. 28 inerlid) S burch <5ub=
ftanjen 6 burd) afficiren 28-29 mit — b. i. g. Z.
 XI. Conv., VII. Bogen, 3. Seite. 519

mente berfetben ber ©ubftanj nach mattjematij’cf) betrachtet mürben atg

Atomen in ber Stftenge berfetben barmt fie ben 9taum erfüllen ober auch
bpnamifd) atg ÜDtomente ber 53emegung bem ©rabe ber Sträftengrofje
nach ©inengegenftänbe augmadfen men mir fie atg burch Bufamenfetmng
5 conftituirt anfetjen mottten. — 9tltein bie mathematifche Stheitung ber*
ftattet feinen testen Sheü beit biefer märe ein fßunct ber nur bie ©ren§e
einer Sinie unb bon ihr fein Sh eit ift bie Straft aber atg SRoment (ber
©chmere unb SIttraction) feine fteinfte SRomente ber 93emegung
@g fan mathematifche Sßrincipien ber ^31)ilofop£)ie geben meii bon
io Stepterfchen ©efepen auggepenb bie ÜRathematif urfprungtid) bemegenbe
Strafte im 9iaume aufftettt unb babitrcb bie ÜRafhematif mittelbar Qm
ftrument gu fener ift

9ttte med)anifdhe (burch mitg et heilte 53emegungen bemirfte)

Strafte ber Störper 33. bie burch eine in ©cpmung gefegten ©dfteuber
15 (Galilei, Keplers u. Hugens fdjöne mathematifche ßntbedungen) unb fetbft

bie phaenomene ber ©cpmeere mit ber großen mathematifchen (Srfinbitng

beg Qftupiongcatculg in 33erbinbung gebracht bemirften nidftg für bie
^hitofophie: ©o halb aber bag fßrincip ber 9Ittraction ber Sßettförper
atg einer unmittelbar auf bag Qnnere berfetben mirfenben Straft am
20 genoinen mar u. gmar mie ber 9taum (rein) mit fid) führt nach *5em
93erhättnig ber SRaffen unb bem umgefehrten ber Ctoabrate.
(Sin aggregat bon ÜRaterie (sparsim) im ©egenfap bon einem
(Sorpug berfetben (coniunctim) borgeftettt. (Snbttd) ©toffe crroixeia;
elementa materiae specifice diversa, translocabilia, atfo nicht Strafte
25 fonbern ©ubftanjen
2öarum ift eg eben allgemeine 2tn<pet)ung
(S§ giebt nid)t mathematifche 9t. ©r. ber -R3Ö. fonbern beg Uber*
gang eg bon ben metapf). 2t- ©r. §ur Sßhhfif- Transitus, a metaphysicis
1 berfetben ö (g. Z.): atä ber — nad) g. Z. als g. Z. 2 berfetben ä: bie
SlJtomente bie ben das erste bie versehentlich nicht mitdurchstrichen. 3 aI3 erst:
burcf) bem ©rabe nach bei 4 ö>ir ^ bon al§ g. Z. 3utaütenfe^ung <5
er 5 STheitung <5 meit fie 6 lefjte (statt: testen) 8 feine ö Iefcte
Bricht ah. 9 Über dem Vorigen; rechts von dem Doppelstrich. tion <5 Sepie:
12 Dieser Absatz s.Z. 13 Rechter Rand, zweites Drittel von oben, feinere Schrift
als bisher auf der Seite; zuerst in den Haupttext eingerückt. 9Ille mecbanifd)e
doppelt durch al. (zuerst: Stile med)anifd)e ShäfteJ. 14 burd) doppelt, darüber
verwischt: ber 9Jtat einen statt: eine 15 (Jntbedungen) fehlt, Schlußklammer
hinter; Hugens 16 bie doppelt. ©d)tt>eere fönten mit erst: faint Von hier an
wieder rechter Rand. 17beruirfte 19 auf ä alte 20 mie ergänze; e$ ? 21 Göabrate.
abgekürzt, Spatium 7 Zeilen. 23 ©toffe Fortsetzung darüber, in dem letzten Spatium.
24 Kommapunkt vor: atfo 26 Etwas veränderte Schrift. 28 metaphysicis <5 prin
 Opus postumum
520

princ. ad physicam principia mathematica weil bie Bewegungslehre

a priori mattem, beftiiubar ift
Taff ber Übergang öon ben metagh- 21. &>. bet B.2Ö. gur fßhhf^
burtf) bie SORathematif gefcfje^e wirb üorauSgefeht als fßoftulat u- W
parentas
SltleS waS gu ben bewegenben Kräften gehört (wie Siebt, Schall
Steuer unb SBärmeftoff) gehört gu ben 21nfangSgr. ber Sßhhftf u- bem
Übergang gu ihr _ _

Galilei, Kepler Hugenius n. Newton

Ter le|tere tonte ohne gu pfyM°t#ten fein ©hftem felbft in ben 10
SlnfangSgrunben nicht ausführen, ©r muhte bemegenbe iträfte h°öen-
2BaS ein Woher BerhaltniSbegrif ber 2Barnet)mung auf bas Subject
ift unb btohe $orm ber Stnfdjauung tan unb muh allgemein fein
2Bie tan bie ^ߣ)ttof. bie SORathematit bloS als SDRittel gu ihrer Stbfidjt
brauchen unb bloS ihr Qnftrument fet)n. 15

XI. Convolut, VII. Bogen, 4. Seite.

3Bir maten im erften Steile bon ben mctas>f)t)fifcf)en 21nfangS=
grünben ber Staturwiffenfdjaft auSgegangen. ^n bem gegenwärtigen
gmet)ten SLtjeit fuchen mir bie fßtincipien beS Übergangs oon jenen gur
^ßhh^ toelcher gleichfam eine Briide über eine ftluft bon gmet) ber= 20
fdjiebenen Territorien fdilägt unb biefe berbinben foll; finbet firf) in
ffteWtonS berühmtemSöert Philosophiae naturalis principia mathe¬
matica welches aber fd)on in feiner Betitelung einen Sßicberfprud)
mit fid) felbft gu enthalten fdieint Ten fo roenig als eS ph^ofophifd)e
Sßrincipien ber fDiathematif geben tan ebenfo wenig fair eS (wie eS 25
fdjeint) mathematifdje ^rincigien ber Bbdofobhic geben TaS ©efdjäfte
unb felbft baS Talent bagu ift gang bcrfd)iebener 21rt fo bah ber in feinem
$elbe mol)lgeübte SCRathematiter ben ^IpM0^)011 öfters mit Ber
ad)tuug ober SDtitleiben in einem ©cfdjäfte baS wenig ©lüd oerfpridü
befangen ficht. 30

5 parenter? 7 Schlußklammer fehlt. 9lnfctng3.©r. 18 tan S allg

fein nur angedeutet; links abgewinkelt. 17-18 IHnfaugb. Gbrnuben 20 Stuft 6 Hui die
21 foll; ö unb biefe ift finbet v. a. finben lies: et (sc. ber Übergang,) finbet fid)
in ö ben 22 9tetotonä verstümmelt, g. Z. 24 al§ g. Z. 25-26 (wie — fdjeint)
g. Z. am Rande. 27 ber ö SUlattjematifer gar 29 ober erst: wenigften§ mit«
leiben (statt: IDhtleibenJ v. a. mitleibig bad v. a. ?
 XI. Conv., VII. Bogen, 3. und 4. Seite. 521

@3 tritt aber aud) ber galt eineg befonberen S$erf)ältniffeg ber

SBiffenfchaften ein ba fid) gmet) berfelben unterftü^en unb eine pm
bittet ber anbern bie Sftatljematif gum 93ef)uf ber iptjitofob^ie hin-
dürfen unb biefe menigfteng fubjectiö nacf) Skfd)affenf)eit eineg be-
5 fonberg _bagu_gehörenben Safentg atg Qnftrumentg begrünben Jan.
®en tuen eg gleicf) birect feine matfjematifcfje ^ßrinci^>ien ber 5ßf)ito^
fopbte für bie 9t SB. giebt fo fair eg bocf) einen ©ebtaucf) bon ber 9ftatf)e*
matif geben ber^t)Uofopf)ifcf) ift unb ein fßrincip bag inbirect barauf
hinmeifet ben Übergang bon ben metaph- St. ©r. ber 9t SB ;$ur ^t)t)fif
io (meld)e ein pf)ifofopf)i[cf)eg ©rfentnig ift) ju machen.

* *
*

©g ift namticf) eine merfroürbige (Srfcbeinung im $elbe ber SBiffen¬

fchaften bafj eg einen geitpunft gab mo if)r Fortgang boltenbet fd)ien
mo bag Schiff bor Stnfer tag unb eg für bie Sßhitofophie in einem ge*
miffen ffadje nichts meiter ju tfjun gab.-Zepter g bret) Stnatogien *
io batten bie ißt)änomene ber Streigbemegung ber s$taneten bottftänbig
aber bod) nur empirifd) abgegäf)tt unb mathematifd) befd)rieben ohne
bocf) bie bemegenbe Kräfte famt ihrem ©efep §u ahnben metd)c bie
baju gebörenbe Urfad)en febn mochten.
Statt ber SIggrcgirung ber Skmegungen beg Zepter bag empi-
20 rifd) gefamelte 9tegetn enthielt machte 9temton ein ffßrincip beg (St)ffem§
bon bemegenben Kräften aug mirfenben Urfad)en. (Einheit
Hugenius hätte auch Centripetal u. fffugatfräfte nenen mögen u.
hoch toar 9temton’g £f)eorie nicht erfunben. SIttraction gehörte bagu.

* Planetae omnes 2C

2 berfelben <5 be 4 biefe d f 5 Satenti R. ergänzt: jene 6 birect

s.Z. 7 giebt v.a. geben tan bod) s.Z. einen <5 bbdofopbifdjen bon
s.Z. 8 bai v.a.? 9 bmn^’i^ erste Fortsetzung (ö): unb geioiffe Sähe
berfetben nottpoenbig mad)t. 10 Schlußklammer fehlt. 0-10 bett Übergang
— madjcn. g. Z. am Rande. 13 oor — tag erst: ober auf einer SSarre tag 14 gab.
-6 bie bret) 2ltt 16 bod) nur s. Z. aber — empirifd) g. Z. am Rande.
unb 8 fie (?) befdpieben erst: beftimt 17 Kräfte ö nadjjufuchen 17 famt
— abnben s. Z. 19 Statt ber lies: Statt bei 9ßrincipi ber 20 enthielt <5 erri
mache statt: machte 9temton verstümmelt. 22 fffugalfräfte verstümmelt.
23 Die letzten beiden Absätze s.Z.; der erste im Haupttext, der zweite am Rande
beginnend.
 O'pus postumum
522

9hm trat 9temton auf unb aB «ßhilofoph füfjrenb trug er eine

mit bem 9taum fetbft ibentifcf) berfnüpfte unb bloS aB fenfibeler 9taum
an§ufef)enbe betnegenbe traft ©rabitation§//9tnsief)ung genant in baö
Uniberfum hinein aB allgemeine SBeltattraction aller törper burcf)
ben leeren 9taum unb bie 93emegungen burcf) (Sentralfräfte meinem 5
btjnamifcfjen 'ißrincip er ein anbereö nämlid) baS einer ben 9taum er*
füllenben Stbftojjung be^gefellete unb gmar a priori nadj_Jßrincipien
meil fonft men nur (Sine biefer bemegenben träfte angenomen mürbe,
ber 9taum leer mithin gar nidb)t ©egenftanb ber ©ine fepn mürbe. SDan
aucf) ber 9fbfto^ung ber fßartifeln ber burcfB Uniberfum berbreiteten 10
Materie, bereu SBecpfetmirfung feine fRufje in bemfelben nicf)B leerel
(auch feine Atomen) enthalten follten unb fo für bie $f)t)fif bie fßrin*
cipien enthalten follten melcpe bebingter meife aB a priori gegeben
enthielten
SSon ben bemegenben tröffen in 51nfehung ber (Smpfinbung aB 15
$rab ber Sßarnehmung
2BaS hat ihm gu (Sröfnung biefer (Sinfidp ben ©djlüffel gegeben?
(SS ift baS SBagftüd bon ber ÜKftafhematif einen philofophifcf)en ©e*
braud) gu machen unb ba SSemegungen aB blofje ©tellberänberungen
beS Söemeglicfjen im Sftaum ihren ©efepen nach ganp mathematifcf) ab* 20
gehanbelt merben fönen auch tue bemegenbe träfte hiebet) fid) ber
9ftatf)ematif unb ben formalen 93ebingungen ber (Srfcpeinungen ihrer
©egenftänbe untermerfen müffen unb ein allgemeines fRaturfpftem nach
a priori begrünbeten fßrincipien ber 9fngtef)ung unb Sfbftofjung ber
torper unb Materie mithin auch ein phitofopf)ifd)eS Sehrfpftem bon bem 25
maS bie üftathematif bon 93emegungSgefepen borfd)reibt aufguftellen
1 Zeichen <j><|> vor: 9?un unb 6 führte . er erste ( undur chstrichene)
Fortsetzung: in biefe SBeltförper 2-4 mit — aU s. Z. (bis: hinein s. Z. am
Rande). 4 allgemein statt: allgemeine, 6: auggebreitete 2Itt Sörper d hinein
6 unb — ßentralfräfte g.Z. am Rande; das Beziehungszeichen wohl nachträglich
in ein anderes verändert, das auf die nachfolgende Fortsetzung (in feinerer Schrift) am
linken Rande verweist. Welchem erst: ju welchem 6 ba5 <5 ber 8 wen —
Würbe g. Z., Kommapunkt. 9 9iaum ö überhaupt fepn Würbe, erst: wäre.
6-9 welchem bpnamifchen — Würbe, s. Z.; erst am Rande, dann im Text. ban statt:
2)an erste Fortsetzung nach: Sftaum (Zeile 5). 10 Oerbreiten 11 3Jiaterie
Kommapunkt. 12 auch g.Z. Schlußklammer fehlt. 12 u. 13 Lies: fo'.Ite?
13 al§ g. Z. welche ergänze : fie (sc. bie Sdtaterie9 ? a priori dahinter noch ein¬
mal verwischt: alä 14 Lies: enthielt? 16 Feinere Schrift (wie die letzten s-Zu-
sätze); rechts neben dem Vorigen. (Smpinbung 17 Unterhalb der Zeile:
a priori — ©ine fepn Würbe. (Z.7—9). ihm v.a. ihn 18 bon o. a. ?
20 mathematifd) ma v. a. an
 XI. Conv., VII. Bogen, 4. Seite. 523

öerntögenb ift rnoraug bau auch ein fftaturfgftem pfytofopfyifd) herüor-

gehen unb fftetoton matfyemattj'cfje SInfangggrünbe ber -Katurmiffenfchaft
atg einer ^i)iIofopf)ie aufsuftetten fiel) beteiligt hatten fonte.

®et fRaum aß ©egenftanb ber ©inenanfdfauung ift etmag rnirf-

5 Iid)e§ unb in it)m bie em^irifcfjen enthält Materie mit ihren bemegenben
Kräften.

©g ift bie ffrrage ob man aug ben ^egterfcffen Analogien auf bie
allgemeine SKnjiehung alter SRaterie habe fdjtie^en fönen ober nur eine
§hhothefe ba§u habe augbenfen müffen
io ®ie SJlathematif fdjeint hier atg Qnftrument auf bie $thM°f#e
gteichfam burd) ein fßoftutat gemirft gu hoben.
SCftan hätte benfen fotten bah auf fo öottftänbig bargetegte @r=
fcffeinungen bie ein ©hftem augmachten (obgteid) nur atg obferOation
u. Erfahrung) föne eg nicht fehlen bah auf bag ©efetf bie Urfache toelche
15 fotcffe @rfd)einungen an bie £>anb giebt unb gtoar nach ber Üteget ber
gbentität nicht augbteiben föne. Stber eg ift ein ft)nthetifcheg,
nicht analt}tifcf)eg oerfahren üon ber gotge auf ben ©runb ju fcf)Uefeen
ber bie einzige mögüdfe Urfache babon ift.
$ag SSemegtiche im fRaum bie SKaterie (atg ber jenfibete 9faum)
20 mirb nicht atg atomiftifch sufamengefeht bargeftettt (ben eg giebt feinen

einfachen £f>eil ber Materie) unb auch aiidjt rein bguamifd) im äuheren
fßerffättnig ben Kräfte finb ohne ein ©ubfect berfetben atg ©ubftang
mirfenbe Urfachen ber fBemegung (bie mit ihrer SBirfung bort)er gegeben
fehn müffen) unb im ©ubject bie emgirifche Sßorftettung mit SBetouft-
25 fegn b. i. bie Söarnehmung begrünben metche atg gu einem ©gftem ge-
hörenb bie 2ftögticf)feit ber Erfahrung in ber burchgangigen föeftimung
beg Dbjectg augmad)t. iftun ift (5rfahrunggu>iffenfd)aft ber 9fatur 5ftatur-
funbe burch Dbferöation u. ©jgeriment (Physica) bag fiehrfgftem ber
äuheren unb ineren ©inenobjecte
1 bermügenb lies: möglich 1-2 hetborgefjen <5 tan 4 Oberer Rand. 5 Lies:
in if)m bie empirifcf)en ©egenftänbe, 7 Linker Rand, durch Zeichen <f><|> und. ©.
unten auf den Absatz: t«un trat 9? e to t o n auf (522, Zeile 1) verwiesen. 11 Wtulat
3 Zeilen Spatium. haben. 2 Zeilen Spatium. 17 bon bet golge erst: bom ©runbe
19 Linker Rand, letztes Fünftel. 9?aum 6 mar 20 als g.Z. 22 fmb ot)ne
lies: finb nicf)t ot)ne? 22-23 (Subftanj finb tbirtenbe 23-24 Klammern wohl
zu streichen bie v. a. bas ? 24-25 S3etbuftfet}n abgekürzt. 25 einem 6 @1}
<Shftem Fortsetzung unterer Rand. 26 in bet erst: burch bie bie versehentlich nicht
gestrichen. 27 ift <5 9?aturmiffen 27-28 tttaturfunbe — ©Eperiment g. Z.
524 Opus postumum

XLConvolut, VIII. Bogen, 1. Seite.

®er fRaum ift zmar bloS bie ^orm ber äußeren Slnfdjauung unb
baS ©ubjectiöe ber 21rt äufjerlid) afficirt zu merben aber er mirb bocf)
als etmaS äu^erlicf) gegebenes betrachtet als reales Verhältnis in fo fern 5
eS als ein Vrincip ber 9Jlögticb)feit ber 2Barnel)mungen gebact)t merben
mufe aber bocf) ber Erfahrung üort)erget)t.
$n biefer fRüdfid)t müffen mir unS Materie (baS 23emeglid)e im
Vaum) aber an biefer auef) eine bemegenbe Straft ber SRaffen üon it)nen
üorftellen bie eine SBirfung berfelben burct) ben leeren tRaum (actio in 10
distans) inS Unenblid)e auögebreitet borftettt melche unbegrenzt aber
jenes ©anje ber SUlaterie begrengenb ift (Körper) unb zmar burd) zmeg
Kräfte bie urfprünglid) ber Anziehung unb ber 21bftof)ung ohne bereu
bet)ber bereinigte Söirfung gar feine Materie fegn unb ber tRaum leer
als ein folcber aber bod) zugleid) erfant fegn mürbe melcbeS mieber* 13
fprecfjenb ift.
ES ift aber nid)t ein auf ber ißbdfif (ErfabrungSlehre ber beme-
genben Strafte) gegrünbeter fonbern fie uranfänglid) begrünbenber Sag
baf) eS eine Einziehung and) ol)ne entgegenmirfenbe Elbftofjung unter
Storgern bie fid) um ein gemeinfcf)aftlid)eS Zentrum ber Vemegung be= 20

megen geben rnüffe bermöge bereu unb ihrer StreiSbemeguugen fie (bie
EVeltforper) im Streife bemegt um VemegungSmittelpuncte unb fo enb-
lid) um einen unbemegten fid) im ganzen fRaum betuegen müffen.
Ellle Störper ftreben fid) einanber zu näheren burd) Vcmegung im
leeren tRaum unb ztuar nad) betn geraben ©efep ber Cöantitat ber 25

2Jtaffen unb bem umgefehrten beS ObabrateS ber Entfernungen bermöge

eines Antriebs (impulsus) ber Anziehung. (VJoburd) aber merben bie
Entfernungen margenonien men bie bemegenbe Strafte im leeren fRaum
mirffam fct)n follen?) Um bie ^iftanzen burd) 2ßarnef)mung zu be*
ftimen muff ber fRaum marnefjmbar, alfo fair er nicht leer fegn. — ES 30

I Am oberen Rande mit Blei von fremder Hand: 11. Convol. 8. Bog. XXV, 1
4 2(rt ö wie baä Su äufferlid) g. Z. aber ö ebe 6 ei ein 1» aud)
Ö bie Straft Ö borftetten itjnen R.: tl)r? 10 berfelben berfelben 13 bie
v.a. ber urfprünglid) g.Z. Beziehungsstrich hinter: ber Lies: bie ur*
fprünglid) finb, ber of)ne Ö welche be beten g.Z. 15 3ugleid) g.Z.
17 ber v.a. öon ben 19 ei g.Z. 20 ber 'Bewegung g.Z. 20-21 be-
wegen fehlt. 21 fie v.a. finb? fie versehentlich doppelt. 23 unbewegten
< rgänze: BeWegungSmittelpunct fid) Ö burd) ben Links abgewinkelt.
24 Kleinere, engere Schrift. fid) erst: ju 26 £lbabrate3 verstümmelt.
 XI. Conv., VIII. Bogen, 1. Seite. 525

finb atfo matpematifcpe SInfangggrünbe ber fttaturmiffenfcpaft bie §u*

gteicf) bet fßpilofoppie anheim fallen meil fie bie Qbalität ber berne»
genben Strafte iprer ©aufalität nacp betreffen u. bie Sötotpematif mirlt
pier als Qnftrument.
5 Stoffe complementa virium moventium materiae. — ®ie Dban»
tität ber Materie fan nicpt atomiftifcp fonbem mufe bpnamifcp begrünbet
gebaut merben — 2)iefe 23egrünbung ift bie urfprünglicpe Slnjiepung
ber Körper burcp ben leeren 9taum ber alfo fein ©egenftanb ber 23ar»
nepmung fepn fonbern blog gebad)t werben tan. ®er intelligibele fRaurn
io ift bie formale SSorftellung beg Subfectg fo fern eg Oon äußeren Gingen
afficirt toirb.
Slug ber (Sinpeit ber Materie folgt baff biefe ein gemeinfameg fßrin»
cip (basis) iprer Kräfte pat unb ben unbegrenzten 9taum §um ©egen»
ftanbe ber Sine macpt (originaria basis et communis) ober bie auf
15 befonbere Slrt bemegenbe Grafte enthält (basis specifica). — ®ie erftere
mirb borgeftellt alg ben fRaum überall einnepmenbe für fiep felbft a priori
borgeftetlte Subftanz opne befonbere (Sigenftpaften alg blog bie ©in»
nepmung beg fRaumg an fiep paben. tiefer fenfibele JRaum mirb
alg fiep felbft burep bemegenbe _^räfte begrängenb angenomen.
20 Materie ift ber duffere Sinengegenftanb überpaupt in fo fern er
nur @iner unb unbegrenzt fepn tan im ©egenfap mit bem leeren diaurn.
Spre bemegenbe Kräfte alg fpecififd)//berfcpiebene Slrten ber Materie
peiffen Stoffe (Materies, materiei) Speile ber Materie benen alfo
auep fpecififcp berfepiebene Kräfte gufomen unb finb bemegliepe Sub»
25 ftangen (alg Stidftoff, Äoplenftoff) einer biefer fo genanten Stoffe

5 complementa verstümmelt, moventium erst: motricium 8-9 burdE) ben

leeren Saum — tan. g.Z. rechts oberhalb des Absatzes, durch Zeichen verbunden.
10 bie formale SSorfteltung erst: ber ©egenftanb ber 12 ein v. a. einen ö
SKittelpunlt ihrer Bereinigung gemeinfameg <5 ber (g. Z). 12-13 ^rtncip <5 ber
13 ihrer Strafte g.Z. f)at ö: »nelcper entroeber gleichartige1) bemegenbe strafte )
ober ungleichartige Serbinbet (basis vel3) communis vel specifica) _ unbegrönptcn
(statt: unbegrenzten; Saum erst: Weltraum überhaupt 14 Sine ö h ori-
uinaria q. Z. 15 Schlußklammer fehlt. 16 felbft 6 bef 21 unb unbegrenzt
g.Z. tan 6 inbem ber in statt: im Saum. <5; ©pecififcp/./berjch m1
22 ^hren statt: ^hre Kräfte v. a. Straften alg — Strten erst: nach — Sipeuen
23 Jpeite erst: mitten (ö Srten versehentlich punktiert). SOtaterie ö bon (erste
Fassung: bon fpecififep betriebenen Straften; 23-24 benett — g: Z\
24 jutomen g. Z. unb erst: in fo fern 24-25 ©ubflanjen <5 finb 25 ©tifftoff
Ciiner — ©toffe erste Fassung: tiefer — ©toffe

!) gleichartige erst: alte 2) Strafte <5 in ©ner 3) vel g.Z.

526 Opus postumum

metcper at§ attermert§ gegenmartig unb attburdjbringenb angenomeit

mitb ber leitenbe (Stoff ift btog f)t)potf)etifd) namlid) (bet SCBätmeftoff)
bet gut 23emegung unb SBertfyeitung aller Stoffe geeignet ift unb aud)
motft btofje Dbatität ber föemegung fet)n mag.

Set JRaum at§ Sinengegenftanb folglicf) bet bemegenben Strafte bet 5

Materie unb bie $eit ober ba§ Moment bet S3emegung in berfetben
finb bie in bet 2lnfd)auung a priori gegebene tßorftellungen bet SRaterie
in ifjter gufamenfepung in $8egiet)ung auf metd)e atomi et inane bie
33efd)ränfungen berfetben finb; Stngiepung unb Wbftoffung aber ba§
formale biefet 2tnfd)auung enthalten. Sie utfprünglidfe 2tngiet)ung in io
bet ©raüitation :c.
Ser dtaum ift fein äußeres Sinenobfect fonbetn bie fubfectibe
$otm bet 9tnfd)auung fotgtid) nid)t etma§ auffer un§ fonbetn blo§ bie
fubfectibe 2trt tnie mir bon Stuffenbingen afficirt metbert. SSert man
fagt ein Sing ift im 9taume fo bebentet bas> nur baff mit bon Puffern 15
hingen afficitbat finb.
Sie ©egenmatt (praesentia) SineS ©egenftanbeg im dtaum ift im
begriffe bom dtaum gngleicf) 2tttgegenmart (omnipraesentia) b. i. burd)*
gängig beftimt unb e§ ift nur Sin 9taum unb Sine £eit
Sie Materie tan nid)t atomiftifd) in Stemente fonbetn muff bpna* 20
mifd) burd) ÜDtomente ber bemegenben Sträfte gum Sinengegenftanbe
gemacht merben fubjectib nid)t objectib. Sie ^(cceteration burd) bie*
fetbe Straft get)t nid)t butcb größere Momente fonbetn bon 2tnfang
bi§ gu Snbe burd) baffelbe SOtoment; auffer bet) betfdjiebenen Snt*
fernungen 25

Stttgemeine 9tngiet)ung; anfangs bet Söeltforpet, nadlet bet

9Jtaterie überhaupt
2ßa§ bie leidere betrifft aud) attgemeiue 2tbftopung opne bie alte
Materie in einen (ßunct gufainen flicken mürbe. — Siejenige bie für

1 al3 g.Z. allburcfybriugenb erst: burd)bringenb ift 1-2 angenoinen

— Stoff g.Z. 2 SSärnteftoff) 6: eben burd) biefe Ooalität bafs er nid)t bemiefen
merben fan 8 ber — ift g.Z. 9 finb; ö unb 12 (Raum erste Fort¬
setzung: u. beffen 2tnfd)auung ift — äuffereä g. Z. 13 auffer v. a. auffered
14 mie v. a.? auffen (Dingen 17 ©neS v.a. eineö 20 (Die üütaterie erst:
(Der (Raum 20-21 btmamifd) ä in 22 merben 6 objecti 28 burd) ?
(abgerieben). 26 Rechter Rand oben.
 XI. Conv., VIII. Bogen, 1. Seite. 527

fid) fetbft men eine biefer Grafte aufgehoben mürbe einen leeren Staum
übrig taffen mürbe, für fid) felbft aber ein ©angeg burd) irrere Stugiepung
bitben mürbe ift ber Steiper in ber Stbftohung (ßicptmaterie) unb SBärme*
ftoff in ber (Sinfaugung unb inneren burcpbringenben ©egenmart.

5 Vis viua, mortua. ©tofj, ©cptag harter Körper gegen einanber

S3emegung burd) ein SKoment ber Stcceleration. Motus oscillatorius
Potentiae physico mechanicae. Frictio ift nur Siebenfache beg
Äeitg.

$er §ebel muh nicpt brechen ba§ ©eit (in stoben) nicht reiffen
io ber $eit gufamengebrüdt ober nid)t eingebrüdt merbeu.
Sßir haben bie metapppf. St- ©*• 9i9B- abgehanbett je|t fomett
mathem. St. ©r. ing ©piet beren SJtßgticpfeit aber angefocpten mirb.
$ßen biefe megen ber unenbticpen theilbarfeit ber SJiaterie eiugeräumt
mirb treten bie p)ht)fiologtfcf)en St. ©r. ein bie fid) mit jenen üereinigenb
15 eine ^ߣ)üofophifci)e Slaturmiffenfcpaft fchaffen fotten: — inbem beme*

genbe fträfte ber Materie fetbft Urfachen ber SBarnepmungen beg ©ub-
fectg ma§ baburcp afficirt mirb, finb unb ben ©toff gur fßphfifin einem
©tjftem barftetten.
Stngiepung§// u. Stbftohungg traft metcpe gufamen bie bemegenbe
•2o träfte ber SKaterie finb machen in ber allgemeinen Söeltattraction bie
man einräumen muh (meit fonft bie Materie fid) ing unenblid)e gerftreuen
ober in einem fßunct gufainenftiehen u. fo ber Siaum teer fepn mürbe)
unb ber Stltgemeinen Sleputfion moburd) ber Siaum erfüllet mirb bie
agitirenben Strafte aug bie äupertid) burd) ©raüitation inerticp burd)
25 Söärmeftoff ober £id)t bemegenb finb.

®er §ebet lan nicpt atg eine btohe Vinie fonbern muh atg bon
einer f£)ide gebacpt merben.

2 burd) ö 91 n 5 Dickere Schrift. @d)lag 8 eines 10 Seil ergänze:

nid)t gufainengebrüdt (mehrfach verbessert) ö werben, dahinter verwischt: bet
nict)t Sigel. Spatium 14 Zeilen. 11 Wieder feinere Schrift. 18 wegen
(5 ihrer 15 Erst: ^hüoioh^ie ber Statur 16 Materie welche felbft SBat»
nehmungen v. a. 2Barnef)mung 18 Fortsetzung darüber in dem letzten Spatium,
durch Zeichen verbunden. 19 machen statt: Welche (Ct.) 20 machen ö ben
21 man statt: man 26 Letztes Fünftel des Randes. nicht alä al§ g. Z.
528 Opus postumum

®er fRaum mirb ni(f)t burcp Atomen erfüllt ben e§ giebt feine
fjpeile ber Sttaterie bie nicpt mieber tpeübar mären. — dagegen primäre
Kräfte

^mponberabele, incoercible, incopäfible, inejpauftible Materie bie

festere ift bie melcpe ben 9taum §unt ©egenftanbe ber äußeren ©ine 5

if)n affo perceptibel madjt. ©egenftanb ber ©rfaprung.

23on ben 5 mecpanifdjen potenten vectis :c in fo fern fie mirflicp

bemegenb finb burcp Sftafcpine ober bodj um üftafcpine §u fepn fefte
Körper auimacpen muffen unb fo fern bpnamifdje genant merben fönen
finb nur gmep: trochlea u. cuneus bie erfte im $ug bie anbere im ®rud 10

$ene um nicpt gu reiffen, bie anbere um nidjt auf ber Oberfläche gu

finfen glüpigfeiten geben Ippbroftatifcpe 9Rafcpinen. ®odj audj bie
Sluflöfung

XI. Convolut, VIII. Bogen, 2. Seite.

SDie S3emegung§gefepe toaren burcp Keplers brep Analogien pin* 15

reidjenb aufgeftellt. ©ie maren inigefaint medjanifcb. Huyghens fafite

aucp bie gufamengefepte aber abgeleitete S3emegung burdj ben ÜJättel*
punct fliepenbe unb §u biefem beftänbig pintreibenbe Kräfte (vis centri-
fuga et centripeta): aber fo nape audj bepbe (ben ©alilei patte fcpon
lange borper ba£ ©efep ber ©djmeere fallenber Körper in §öpen melcpe 20

ein ungefäpr gleicpei Moment iprei $alle§ bep fidj füpreten angegeben)*
— aber allei mai auigericptet mar blieb ßmpirüm ber 93emegung§lepre
unb ei feptete üner ein allgemeines» unb eigentlich fo ju nenenbei
^ßrincip b. i. ein SSernunftbegrif bon bem man al§ bon einer Itrfacpe
§ur Sßirfung a priori auf ein ©efep ber Iräftenbeftiinung fdjliefjen fönte 25

2 primäre verstümmelt. 5 ift roeldje ben 3Raum v. a. ber Utourn ?

6 ©egenftanb abgekürzt. 12 finfen Fortsetzung 2 Zeilen tiefer. geben?
13 Die letzten Worte fraglich. In dem letzten Spatium noch 2 Zeilen persönliche
Notizen (durchnullt). 17 aber abgeleitete g.Z. am Rande. 17-18 burdj
ben ÜJtittelpunct erste Fassung: burdj ben 9JfitteIpunct zweite Fassung: pm
HJtittelpunct dritte Fassung: burdj ben SDtittelpunct 19 natje <5 er 20 ba§
©efep v.a. bie ©efepe §öpen 6 b 21 ungefetjr (statt: ungefäpr) erst:
bepnape (g.Z. am Rande). gatle§ ö in §öpen Komma statt Schlu߬
klammer. Keine Anmerkung zum Stern.
 XI. Conv., VIII. Bogen, 1. und 2. Seite. 529

unb biefert 2Iuffd)IuS gab fftemton baburd) baff et bie bemegenbe Iraft
SInjiehung nante moburd) bemerflid) gemacht mürbe baff biefe Ur=
fad)e öon bem Börger fetbft unmittelbar unb nicht burd) fUHttheilung
ber Vemegung an anbere körbet alfo nict)t mechanifd) fonbern rein
5 btmamifcf) bemirft merbe.

Söoburd) aber mirb biefe ben ganzen Sßeltraum beherrfcpenbe Straft

offenbar ba fie eS nicpt empirifd) fet)n fan meit fie ein ©efep a priori
enthält. Söoburd) tnerben mir bie ©teilen erfenen an benen biefe alü
gemeine 5In§iehung unb in Vergleichung mit anberen ein größeres ober
io fleinereS Moment ber Vefcpleunigung bep fid) führt, um bie Entfer»
nungen in benen bie Slnjiehung mirft; ben baüon müffen mir borI)er
belehrt fepn ehe mir baS ©raüitationSgefep auf irgenb einen df)eil ^er
Materie anmenben, nnb actio imediata in distans fan feine SSarnefp
rnnng für baS anfdjanenbe ©ubject bemirfen meil ber 9taum leer unb
15 fd)Ied)terbing§ nicpt fenfibel ift.

ES mup alfo Materie in ber Verüffrung gegeben fepn bamit bie in

ber Entfernung als eine foldfe anerfant merbe b. i. nicht als ein fffort*
rüden burd) ben fatpleeren Vaum (ben biefer fan nicht margenomen
merben) fonbern barunter mirb nur oerftanben baff ein Körper auf
20 anbere aud) ohne Vermittelung einer ba^mifcpen üegenben Materie
toftauSübenb fepn föne nnb biefe§ bnrd) 2In§iehung bie für fid) allein
nichts ber Vernehmung fähiges ift aber bod) ohne ben Vaum in @nb=
ftang eingunehmen burch Kräfte jur Vemegung beftimt unb ben leeren
Vaum inbirect fpüfjrbar mad)t. dergleichen fan nur bie Vemegung einer
25 Materie fepn melcpe in geraber Sinie unb in einer gemiffen Beit in bie

$erne mirft
diefem 9?emtonifd)en fßrincip ber allgemeinen Vttraction burd) ben
leeren Vaum correfponbirt nun ein ähnliches ber Vepulfion (virium

1 biefert v. a. biefer 2 nant statt: turnte Woburdp ö er an bemerf*

lief) verstümmelt. 3 unmittelbar (g.Z.), erst: bpnamifcp (g.Z.). burd) d f
üorpergepenbe 3-4 TOttpeitung ber g. Z. 4 Bewegung <5 bermittelft einer
an anbere Körper erst: anberen Körpern alfo nicpt g. Z. 4-5 fonbern — bp»
namifcp g. Z. 6 biefe ö im 7 offenbar 6 in e§ g. Z. ein ©efep g. Z.
8 benen <5 fie 9 Slnpepung R. ergänzt: wirft 10 füprt Kommapunkt.
11 wirft R. ergänzt: ju beftimmen 12 ba§ v. a. bie 13 anwenben Komma¬
punkt. 14 für g. Z. ba§ v. a. ? 9lnfcpauenbe v. a. 9fnfcpauenben ? leer 6 ift
17 als erst• burep ein v. a. einen? 17-18 gortrüefen erst: gortftpreiten angesetzt.
18 facpleeren v. a, feeren 20 fiegenbe 22 boep <5 af 24-26 SDergleicpen - wirft
s.Z. 27 Slttraction v.a. 5fttractionen 28 nun? iRepuffion v.a. Stepulfionen
Sant’3 ©cfitiften. Opus postumum IT. 34
530 Opus postumum

repellentium) metd)e für fid) gteidjfatfS fein ©egenftanb ber Erfahrung

fetyn fort fonbern nur ben Staum als ©inenobject barguftelten notf)*
rnenbig ift. ES ift bie 9Se[cf)affenf)eit ber SDtaterie in ber Entfernung
auf bie ©ine gu rnirfen inbem baburd) nicfyt fo mot)t bie bagmifdjen
tiegenbe baS ©ubject afficirenb als üielmefjr ber ©egenftanb bermittelft 5
berfetben unmittelbar ber Emfjfinbung unb emfririfd)en Sfnfdiauung
bargeftetlt mirb. £icf)t unb ©d)att (mit ifyren färben unb Sönen) finb
fo!d)e Überfcfjritte bie eine Söirfung in bie $erne (actio in distans) als
unmittelbar mögticf) oorftetlig machen.. Söir fetfen ober fjören £id)t unb
©d)att nid)t als unfer Sfuge ober ©f)r unmittelbar berüf)renb fonbern 10
als einen Einfluß ber ©ifienobfecte auf unfer Organ als bon uns ent*
fernt an.
®ie bloS fubfectioe SJtobificationen ber Belebung unferer Sßarnet)*
mungen ©efüf)I genant meldjeS bie innere Söarnefjmung beren $uftanb
gu ermatten ober bon bemfetben uns gu befreien mir uns angetrieben 15
finben gehören nic£)t gur gegenmärtigen (bloS tt>eoretifcf>en) Unterfud)ung.
— ES ift f)ier nur um bie Aufgabe ber SranSfc. $f)itof. gu tf)un: 2öie finb
fpntt)etifd)e Erfennlniffe a priori mögticf)?

$ie Kräfte ber Sfngiefjung ber törper finb baS erfte maS Riebet)
gur $f)itofof>f)ie gehört. 3®te fönen mir a priori ein ©pftent ber beme* 20

genbeu Strafte im Staum erftlid) ber Slttraction ber Stärker burd) ben
leeren Staum begrünben ®er Staunt felber fair bod) bie törfrer nicf)t
bemegen 3)aS Eaufatprincif) (causarum efficientium) ber SSemegung er*
forbert baff im Staunt eine Straft berrfdte burd) metd)e bie Storger agitirt
merben im S3erf)aftniS if)rer SJtaffen unb bem umgefebrten ber qüabrate 25
ber Entfernungen too man fie and) fjinftettt (inbem fie fd)on bafetpt
ef)e bie Storger in biefe SSerfjäftniffe gefegt merben mithin ber Staunt
an fid) fetbft fie fo gu bemegen fcbeint). ®ie $rage ift alfo mie ift Er*

1 gteid)fatt§ 6 nidjt 2 ©inenobject ö ©egenfta 4 moljl (5 biefe

5 tiegenbe 6 alg ergänze: Materie afficirenb ergänze: ift 6 berfetben <5 ob eine
2Darnet)mung jen ein bet Iie§-• in ber? 8 Überfdjritte <5 btm ben fbon stehen
geblieben). 9 mögticf) <5 möglid) (al). Punktei. 0. ober erst} unb 11 auf
— Drgait g.Z., ö otjne 12 Daneben isoliert das Wort: ©ioffe IG gur v.a.:
3U auf getoärtigen tfjeoretifdjen) <5 Stuf Linker Fand, Mitte.
21 erftlid) abgekürzt. 23 betuegeu Fortsetzung 12 Zeilen darüber, durch Zeichen
verbunden. causarum efficientium g. Z., efficientium abgekürzt. 24 t)errfd)e
bie burd) 27 biefer statt: biefe 28 Schlußklammer fehlt. Fortsetzung 6 Zeilen
darüber, durch Zeichen verbunden.
 XI. Conv., VIII. Bogen, 2. und 3. Seite. 531

fahrung bom fRanm, bom ©angen beffelben unb ben ©teilen möglich
an weldfen fie burd) attraction fotlicitirt werben

SBarum fangen bie fßrincipien ber ytaiutwiffenfd)aft gerabe mit ben

phiIofopf)ifd)en an unb wie fomt biefer bie SRattjematif gur §ülfe bie
5 bocf) nicpt $wed ift. — SBarum fangen fie (bie philofopf)ifd)e) bom bp*
namifdjen (nicf)t med)anifd)en) fßrincip ber Slngieljung, and) anfangs
nidjt ber Slbftofpmg an — aud) warum nid)t tion viribus centripetis wie
Hugenius?

SDie fßrincipien ber fKatur//SBiffenfd). machen alfo eine fcientififdje

io Sßiffenfdjaft als ©pftem welkes 1. philofophifd) ift auS gegriffen a priori
2 burd) SOtattjemati! als ^nftrument ber ©inenborftellung als reine 2ln»
fcpauung gegeben ift.
®er 9taum felbft mu| guerft als äußerer unb bie £eit als inerer
©egenftanb ber ©ine (fener für bie Slnfcpauung biefe für bie ©mpfim
iS bung) gegeben fepn unb ©emeinfcpaft ber ©ubftangen bat erftlid) matl)e*
matifd)e berhältniffe ber Bewegung burd) äuffere fKaumeSberhättniffe
welche med)anifd) bau aber auch bpnamifcpe ber Dbalität nad) welche
gur Sßbbftf eine Senbeng haben, ©toffe als befonbere bewegenbe
$Mfte ber Materie, ^ene finb SIngiehung u. Sibftopung

20 XI. Convolut, VIII. Bogen, 3. Seite.

9ttatbematifd)e 2Inf. ©r. ber fKaturphtfofophie (nicpt bloS ber
fftaturmiffenfcpaft Scientiae naturalis) welche alfo nid)t btoS bie Dban-
tität fonbern aud) bie Düalität ber bewegenben Kräfte ber Materie in
einem ©pftem unb unter einem ^ßrincip ber SCftöglicpfeit ber Erfahrung
25 barftellen folglid) ben Übergang bon ben metaph- Slnf. ©r. ber 9tat. SB.
gur fßhhP anSmacpen ohne nod) ißhhf^ felber als ©rfahrungglehte ber
SB bewirten gu wollen machen baS Sßtoblem auS waS wir unter bctn
SBorte ber iftaturphilofophie nad) ihren mathematifcpen SI. ©r. berftehen.

1 ben v. a. ber ? 2 burd) S gegeneinanber 3 Linker Rand, untere Hälfte,

4 bie ö Statur gu 9 ißrincipien ber g. Z. iftatur.Sßiffenfd). ein statL
eine fcientififd)e§ 13 Größere, feinere Schrift. 16 ©evoegung <5 ban
17 bt)namifd)e <5 toel 24 ©pftem ersi: ^r'ncip <5 barftellen (v.a. barftellt).
26 nod) d bie 27 31. ffi gu benurlen gu »ollen ö finb ba§ »a§ o
34*
532 Opus postumum

$ie ©teilen für bie bemegenbe Strafte im Sfaum äuperlicp unb bie
'©rabe iprer Söirfung in ber $eit innerlicf) enthalten bie $tincipien
a priori gu ©inem ©Aftern berfelben unb ber Übergang ber nicpt mepr
eine 9Mapppfif aber aucf) nocf) nid)t Sßppfif enthält ben 93erpältnig*
begrif ber qbantitatiben unb qbalitatiben ©npeit eineg ©pftemg in ber 5
Sfteciprocitat (3öed)felfeitigfeit) ifjrer 93eftimungen. Xev 9taum ift in
ber allgemeinen 2Ingiepung gugleicp beftimenb unb beftimt. ®ie be*
megenbe Strafte ber SIngiepung ber Storper finb bor ber (Sjifteng ber
93emegung felbft im ©cpematigm berfelben angutreffen inbeffen bap ber
9taum leer unb bie ©raüitationgangiepung allburcpbringenb ift nicpt 10
irgenb ein ©toff (©ementartpeil ber Materie) in bemfelben angutreffen
märe mithin lein Streit ber Materie für fiep ein ©egenftanb ber 2Sar*
nepmung (empirifcpe 93orfteIIung mit 33emuftfepn)
Xie bemegenbe Strafte im 9?aum opne bie ©pifteng bon ©egen*
ftänben ber ©ine in bemfelben begegnen bag Object in ber ©fcpeinung 15
mithin enthalten fie nur bag ©ubfectibe ber Sßorftellunggart unb tein
©rlentnig beg ©egenftanbeg nacp bem mag eg für fiep felbft ift. — 2Sen
auffer einem SSeltforper fonft nicptg märe fo mürbe bocp ber 9taum
barin er ift Sßläfge ing Unenblicpe enthalten morin ein anberer Körper
in gemiffer SBeite fepn tönte. ?Iber bie 93eftiinung biefer Sßläpe mürbe 20
bocf) einen 9teatgrunb nämlicp einen «Begriff g. 93. ber SIngiepung men
nod) ein anberer Storper ejiftirte bon einer burd) ben erfteren bemirften
93emegung (Wngiepung) a priori enthalten.
®ie Quantität ber Materie tan nur bie 2Ingiepung (grabitation)
in eben berfelben 2Seite bon bem giepenben SBeltförper (burd) Söägen) 25
unb bem umgefeprten «erpältnig beg Qbabratg ber ©ntfernung'ge*
meffen merben unb bie Sträfte paben ipre ©teilen bie a priori für einen
Storper beftimbar finb opne bap biefer barin gegenmärtig ift. Xag
gepört gu ben matpem. 2Inf. ©r. ber M. burd) melcpe ber «Raum nacp
feinen brep ©imenfionen unb bie Qeit für ©ne (ber ©npfinbung alg so

1 Erst: (Sie ©teilen ber betoegenben äujjerlicp g. Z. 3 ©nem v. a.

einem 4 eine g. Z. 'Pptpü R. ergänzt: ift 5 qDantitatiüen v. a. qüantita*
tiberK 6 IReciprocitat <5 ipre 7-8 ®ie betoegenbe Sträfte ber erst■ S&emeqenbe
Sträfte in ber 8 Sjifteng ö ip 10 lepr statt: leer bie 3 Materie oliburd,
lo begetdpnen ö nur ba§ v. a. bie Object ö ber 2lnfd)auung 17 für fiep
felbft. — 21 nämlicp <5 b 23 6 Zeilen Spatium. 24 nnr R. ergänzt: burcp ?
25 eben g. Z. Sßeite ö be3 bon bem g. Z. giepenben <5 Sto ‘ 30 ©ne
v. a. eine ©npfinbung dahinter ö-Schlußklammer.
 XI. Conv., VIII. Bogen, 3. Seite. 533

©tab bet 2öarnef)mung) beftimbar i[t üon einer ©töfje = 0 in§ lln*
enblidje madjfen ober abnefymen ober burd) a—a berfdjminben fern.
2Iber tote fönen Grafte im 9taum ben bie reine 21ngiel)ung befjerrfcfyt
atö coejiftirenb in melden bie ^örpet gefegt merben fönen nm 93e*
5 megung ber Körper gu bemirfen angetroffen merben of)ne baf) ®inge

(Subftanjgen) Steifen in bemfelben einnefjmen unb gleicbfam fie er*

märten £)en bie 21ngiel)ung mirft im gangen Söeltraum nact) jenem
matf)ematifd)en $erf)a(tni§ in allen Runden bejjelben. — f£)ie 91b*
ftofjung ba fie in ber 93erüf)rung mirfenb fetyn fan, fafi bie Kräfte fort*
io pflangenb an berfcf)iebenen Drten fortfefjen mo bie SBirfung nicf)t
mel)r ift?
®a§ matf)ematifd)e ^rindg ber allgemeinen 91ttradion ift eigent*
lief) nicf)t objedib fonbern nnr fubjedio ein ^ßrincip be§ Üßerftanbe3 in
91nfef)ung ber bemegenben Grafte im 9taum nid)t med)anifd) fonbern
15 bgnamifcf) ben Dtaum gu beftiinen. — ®ie med)anifd)e 93eftimung ber

bemegenben Kräfte burd) Eentripetalfräfte u. Eentrifugalfräfte mie fie

burd) einen Sd)ieubetftein bemirft mirb fetd fd)on 93emegungen unb
Erfal)runggobied ber Strafte Oorauö. $ie btmamifebe burd) ben leeren
9taum ift ein IMfteuprindf) ber 93emegung ber SRaterie burd) 91ngiel)ung
20 u. Slbftofjung in ber Entfernung Körper gu bemegen (gravitatio et sen-
satio in distans: lux).
Söen 9Xngiel)ung eine§ H'orperg aufferfjalb bem fein atiberer iforfter
alg ejiftirenb gebad)t mirb bod) bemegenbe Kräfte in $erfd)iebenen
Entfernungen in bem Sftaum gefegt merben fo mürben biefe miebetum
25 in actioem 93erl)altniffe im leeren 9taum gegen einauber fteljenb oor*
geftellt merben unb ber 9Raum felber eine bemegenbe Straft feiner f£f)eile
gegen einauber enthalten müffen. E3 ift alfo nidit eine SBorftellung ber
SRäume al3 Sad)en (biefer 9tngiel)uug) fonbern ein blaffet ®erl)ältni§*
begrif möglicher 91ngief)ungen ber Storper-nid)t burd) Eentrifugal
30 n. Eentripetal Straft fonbern burd) 91ngief)ung unb 9(bfto|ung bemegenb gu

fetjn
Stoffe finb rabical ober birect bemegenbe Kräfte ber SCRaterie in
melden bie 93afi§ b. i. ber 9tereinigung§puud biefer Kräfte angetroffen
loirb. fDer Stoff (materia ex qua). Sßetfcfjiebene Elemente ber

2 fori. Fortsetzung darüber in dem letzten Spatium. 4 nl3 ö ^ugleicf) Cf 6 fie

v.a. bie 8 berfelbeu statt: beffelben 9-10 Sinn: fan fie Kräfte fortpflangen unb?
10 tvov.a.? 12 Letztes Drittel der Seite. 17-18 unb — Streifte g. Z. 21 Schluß-
klammer fehlt. 22 aufferl)atb v. a. auffer 23 bod) lies: unb bod) ? 24 fRaum ö ge*
bad)t 30 Eentripetal statt: ßentripetaltraft 32 ober birect g. Z. 33 93nfi3 <5 ifjrer
534 Opus postumum

Materie firtb (Stoffe nidjt betriebene Momente bet 58etoegung bet

elfteren.
2öag bie fpecififd)e 33etfd)iebenf)eit be§ Mannigfaltigen bet Materie
itjtet £tbatität nad) bettifft fo finb bie Utptincifnen betfelben (elementa
primi ordinis primitiua) Utftoffe (crroixeioc) bie ficf) nidft in mehrere 5

bon üetfd)iebenet 2Xtt auftöfen taffen fo toeit man fie nämlid) in bet
Stnftofung bon einanbet fcfjeiben fan (Sßafferftoff, Slofylenftoff n. f. m.)
bon benen man einen bie basis bet anbeten netit (fie fönen nicfjt S3afen
genant merben meil eine fotdje gu fetjn ein Hoffet 58erf)ältni3begrif jft
unb (Sine biet öerfdjiebenen bemegenben Kräften gut basis bienen fan.) 10

fptypoffjetifdfen Stoff mütbe man benfenigen netten beffen @ji=

fteng man nicfjt betoeifen fan ifjn abet gut (Stflärung gemiffet ißtjänomene
metjnt brauchen gu förten; tootuntet fjauptfäcfjfid) bet Mätmefioff al§
altburdfbringenb gegäfftt mitb. (S§ ift aber itner rättjlicfjer ftatt bet Stoffe
Kräfte gu netten 15

23on bem Moment bet S3etoegung (tobte ®raft) unb bet 58efd)fem
nigung bem Stoffe unb bet tebenbigen Straft (percußio) in einem 2tugen=
bticf (ictus)
58om Seben unb bem £)tgani§mu§; bet Sfranöjeit bem Sdjfaf unb
bem £obe. — 5ßon betn Sbftem bet tebettben Körper in fo fern einer 20

gum Seben be§ anbetn aI3 ©lieb gehört (g. 58. 9fentf)ier unb Moo§ ober
Scf)aaf_n. SBoIf).
friere Söatneffmung in bet (Smpfinbung. SDiefe gu beförbern ober
abgufjalten. Suft ober Untuft. ©effört gut ^ßfjtjfif, gehört nicfjt gut ©t*
fcfjeinung als Stnfdjauung fonbetn bet Autonomie 25

®ie negatiüe SIngiefjung ift Slbftoffung au. — a unb eine gef)t in

bie anbete übet butd) 0.
Scientiae nat. princ. vel philosophica vel mathem.
Scientiae nat. princ. physica vel anticipantia vel consequentia

2 Dieser Absatz dickere Schrift, s. Z. 3 be§ erst: in bem 5 primi

ordinis g. Z. 5-6 mehrere üon g. Z. 8 netit ( d nidjt 9 eine v. a. ?
10 ©ne v.a. eine 15 nenen d um? 16 Oberer Rand. 19 bei v.a. beu
Stranttjeit verstümmelt d unb 22 Schlußklammer fehlt. 23 Rechts oberhalb des
Vorigen. 24 Kommapunkt. 26 Rechter Rand, 5 Zeilen von oben.
negatiüe d 9tnsie 27 butd) Sigel. 28 Über dem Vorigen. 29 princ.
verstümmelt.
 XI. Conv., VIII. Bogen, 3. Seite. 535

Stuppung oor ber Stbftofpng. — Slbftofjung bor ber Stnppung. —

Kräfte ber ©mpfinbung: fid) fetbft beftimmenb
Dap ficb ade ffManeten u. ihre Trabanten bon SIbenb gegen SJtorgen
forifdjreitenb fort)of)I aß umbrepenb belegen fomt öon bem fßpänomert
5 ber rechten unb linfen £anb ber Slnfang nnb ©tibigung ber 2Bar=
nebmung.
Sticpt centripetal u. centrifugat// fonbern attractibe unb repulfiöe
Kräfte finb bie erften bpnantifdje S8ert)ältniffe ber Sltaterie Da? vnivers
ift nid)t (Sin Körper fonbern bie basis p Korbern

io 2Ben nun aud) nur ein einziger Söettforper im Staunt märe fo

mürbe ber fönen fo dein gebacpt merben mie ein fßunct bert e? finbet
feine Sltomiftif ftatt. Sttfo btiebe nicpt? übrig aß Kräfte ohne ©ubject
berfetben b. i. alter Staunt ift aß continuum erfüllt mit ber SOiaterie p
mögticpen Körpern bie einanber anppen u. abftopen. In actione
i5 reciproca

Die Steceptiüität ber ©rfcpeinungen beruht auf ber Spontaneitat

be? ßufamenfepen? ^er Slnfcpauung feiner fetbft
Materie ift ba? ma? ben Staum pm ©egenftanbe ber (Sine macpt.
(Object möglicher Sßarnepmnng) (bie Definition bap fie ba? S3emegtid)c
so im Staum fet) ift bie fffotge baoou) Die in Slufepttng ber bemegeuben
Kräfte fpecififcp//berfcpiebene Dpeite ber SJiaterie finb Stoffe Stoiclieia
bie einanber burcpbtingenb in bemfetben Staum finb
Giß fet) nur ein einziger Sßettförper gegenmärtig: Stutt ift bie ffjrage
ob e? aßban in bem unenbüdien Staum attentt)atben Strafte ber 9In=
25 ppung gebe obgmar unbenupt für biefen Staunt ober ob mirftid) nicpt?
auffer it)tn fet) fo batb aber ein gmepter bapin gefegt fet) fie fid) an einem
piepten offenbaren
ÜDtan mup oorper eine anfcpaulid)e fßorftettung oon ber ©rope be?
Staunt? ber Stelle n. Sage beffetbeu fatnt feiner ©eftatt paben um be*

1 Von Ütnjiepung an unterhalb des ersten Absatzes (534. 26 f.), durch Zeichen
verbunden. 16 Spontaneitat verstümmelt. 17 be§ 3uiQmenfelen^ ers^: ^er
SBarnepmungen 6 Zeilen Spatium. 19 Schlußklammer fehlt. 20 Von 1)ie
an über dcrp Vorigen, in dem letzten Spatium. 21 Stocheia 28 gegenmärtig
märtig g.Z. 24 aföbatt g.Z. 25 ob ö aud) mirftid) <5 fold) Kräfte
26 fei) 8 e§ fid) 27 2 Zeilen Spatium. 29 berfetben statt: beffelben
536 Opus postumum

[timen ju Ionen mag in it)m epifüre. $en eg ift nur ©in Staunt u. ©ine
3eit. ®ie ©inenobjecte in benfelben werben nur in ipnen gefegt
fßon ben Sinterungen nacp bem umgeleprten Sterpältnig ber
qöabrate ber ©ntfernung in fo fern eg eine a priori gegebene Siegel ift,
bereu ©runb im Staume liegt gteict) aß einem epperimentirten ©epen 5

XI. Convolut, VIII. Bogen, 4. Seite.

©in einzelner Körper im unenblicpen Sßeltraum t)at bet) aller Seere
beg lepteren bocp bag Slttribut an ficf) baff men nocp ein anberer (ober
aud) eine Materie) aujfer ipm ift nicpt blog ein Slnpepunggbermögen
fonbern aud) Slugübung beffelben b. i. Slnpepungglraft in Slnfepung 10

beffelben gu befipen. — SBett alfo aud) lein anberer auffer ipm märe
ber gegen ipn (unb mecpfelfeitig) graüitirte fo mürbe bocp bie bemegenbe
Straft in gegebenen ©ntfernungen nad) bem umgeleprten SSerpättnig
ber Qüabrate berfelben ba fepn melcpeg man fo augbrüdt jeber Körper
mirlt attrapirenb burcp ben leeren Staunt fa burcp jebe anbere SJtaterie 15

bie ipn erfüllt ungepinbert in umgeleprtem :c Sinn lau leine beme*

genbe Iraft opne ©ubftanj meld)e bemegenb ift bafepn Sllfo merben
alle fßuncte bie im Staume gebacpt merben mögen (Sltomen) alg ©ub=
[taugen angefepen merben müffen bie burd) anpepenbe Kräfte ben
Staunt einnepmen b. i. bie ©rennen ber ®inge merben bemeglicpe unb 20

bemegenbe Oinge fepn melcpeg fid) fetbft mieberfpricpt.

Sticpt bag Object ber Slnfcpauung beg Staumeg fonbern bag ©ub*
ject ift für bie allgemeine Slnpepung burcp ben S3egriff ber 3uf°men=
fepung beg SJtanigfaltigen alg bem ©djenta ber bemegenben Iträfte ber
$ornt nacp borper beftimt. 0)ie Slnpeputtg ber Körper bie im Staunte 25

nocp nicpt ba ftttb, finb mie bag ßeidptcn ber Figuren für bie ©eometrie
nid)t im Staunt epftirenbe bemegenbe Strafte bie SSorper gegeben finb
fonbern 33ebingungen ber Slnfd)auuttg unter ber fie gegeben merben
mögen nämlicp bie ber Slnpepung im umgefeprten SSerpältnig ber
Goabrate ber ©ntfernung ber ©egenftäube möglicper SBarnepmungen 30

men bagtt bie ©egenftänbe gegeben mürben.

2 ipttert 6 al3? 4 ift Kommapunkt. 5 als — ©epen fraglich.
7 einzelner g. Z. unenblicpen g. Z. pat 5 bocp 9 aud) g. Z. 10 fonbern
ö eine 9Injiepung3fraft aud) ö bie 13 umfeprten 14 aulbrüdt jeber
erst: augbrüdt: ber 15-16 toirtt — tc s.Z. 17 bafepn 6: 2Ufo ift eine ©ub=
ftanj erforberlid) 18 ißuncte verstümmelt. 18-19 ©ubftanjen ö angefepen
25 im Paume <7. Z. 26 finb mie lies: ift mie 27 finb ö fdp 28 fonbern d f
31 baju erst: bafür Dieser Absatz links eingeklammert.
 XI. Conv., VIII. Bogen, 3. u. 4. Seite. 537

2Bie ift Söarnelfmung üon ber 5tngiet)ung bet Körper burd) ben
teeren 9taum möglich? fejjt bie $tage üotauS mie ift S3arnef)tnung ber
Drtberpättniffe ber Körper unb biefer ipter Sßeränbetung im teeren
9taum möglid)?
5 Sie ben ©in beS ©ubfectS afficirenbe bemegenbe Kräfte geben ba§
(Object in ber Etfcpeinung b. i. mie eS fubjectiö ©egenftonb ber 9ln*
fdpauung nicpt aber mie e§ objectiö gebadjt metben mufj gu erfenen. —
ES foint t)ier nur auf ba§ $erf)ättni§ ber bemegenben Kräfte gut Sota=
tität be§ 9taum§ al§ ©inenobjectS an metcper als abfotute Einpeit oor*
io geftettt mitb unb bie Sßeltförper burcp 9lngiepung (ber medjfelfeüigen
©rabitation nad) bem umgefeprten SSerpältniS ber Omabrate ber Ent*
fernung) berbinbet.
SBoburd) mitb bie Siftang beS fßunctS ber Wngiepung bon bem
bemegenben färbet im teeren SRaume margenofnen ober überhaupt
15 beftiinbar? 'Sen ben SCßeltförper fair man ni(f)t mögen u. feine Quantität

ber Sftaterie nur SSerpattniSmeife beftimen men er burd) acceleration

einen anbern bemegt beffen 0rt burd) feine 9tnfd)auung matnepmbar ift
Sie föemegungen beS SicptS unb ©cpattS finb media burd) metcpe
Siftangen beftimt merben fönnen burd) bemegenbe Kräfte. 93epbe
20 paben aud) eigentt)ümtid)e Dbalitäten (subiectiv) ber Empfinbung

ES fan aud) bie Siftang feineg anbeten Körpers im teeren SRaum

burd) feine Etfaprung beftimt merben meil baS SXbfotute ber Ctbantität
ber Materie für fiep nid)t beftiinbar ift atfo nur (mie oben) burd) media
metcpe gu iprer föemegung eine $eit bebürfen.
25 (Sin jeber Körper b. i. eine fid) fetbft burd) Slngiepung feiner Steile
felbft befcpränfenbe Materie übt im unenbtid)en fftaum in alten Runden
bie fetbft nid)t angiepenb nid)t ©ubftangen finb (Atomen) b. i. im leeren
gtaum 2lngiepungSfrafte aus im umgefeprten $erpaltniS ber Omabrate
ber Entfernung biefer Körper unb alter Steile ber Materie barauS er
so gufainengefept ift. — Ser törper fetbft ift burd) Stngiepung u. 2tb*
ftofjung gebitbet b. i. bie SCRaterie beffetben ift im 3ufamenpange; aber

2 Fragezeichen nur angedeutet. 3 unb — 33eränberung s. Z. 6-7 ‘iln*

fdjauung ö ift 7 aber g. Z. 8-9 Erste Fassung: jum 9taum 9 toeld)er
6 bie 6 (bie versehentlich undurchstrichen geblieben). at3 g.Z. 10 tuecbjel»
fettigen verstümmelt. 11 Qbabrate ber <5 ©rfar 13 bon betn R.: be3 14 fför»
ber§ 15 u. 23 beftimbar 20 aud) darüber verwischt: ein Links abgeklammert.
24 Links abgewinkelt. 25 burd) ö (g.Z.): innere? 27 nid)t <5 (g.Z.). ©u
nidft ©ubftangen g. Z. finb <5 ober all fotcpe <5 (ober - Atomen) g. Z. am Rande.
538 Opus postumum

bie bemegenbe Kräfte beffelben im leeren ©aum (ober aud) bem botten
in fo fern ber fSßirfunggfreig ber Stn^ie^ung burd) feine 9tttraction
(©rabitationg//2tnäief)ung) im unenbticpen ©aum nicpt gepemet u. ein»
gefcprönft mirb) ift in alten ißuncten beffelben gegenmärtig (virtualiter
ober bpnamifd) obgteid) niept localiter b. i. meepanifd)) SDiefe ©uncte 5

firtb fetbft niept anjiepenb unb feine 2Itomen.

©et) ber reinen 9Jtngiet)ung ber Körper (b. t. einer folcfjen bie nid)t
in ©erüprung mit anberen ift) fragt fid) mie ber Körper in einem bon
ipm fetbft entferneten ©uncte unmittetbar bpnamifcp//gegenmärtig febn
föne bert biefe 2trt gegenmärtig §u fepn liegt ibentifd) im ©egrif ber io
©n^iepung in bie $erne.
iftun ift boep bie ©orftettung bon ber bemegenben Straft eines!
Ringes an einem Orte mo biefeg ®ing nid)t ift unmögtid) mithin ift eg
aud) unmögtid) unb ungereimt eine Wnjiepung (atg beroegenbe Straft)
in bem ©aume borper angunepmen epe bag bemegenbe ©rincip borper 15

in biefer ©tette ba ift.

©§ mufi atfo ein fenfibeter ©aum bort)er gegeben fet)n b. i. eine
©taterie auf bie bag ©ubject Sßirfung unb ©egenmirfung augüben fair
unb bie Stnjiefjung im teeren 9?aum ift unmögtid) mot)t aber eine SBirfurtg
gteid) atg burd) ben teeren ©aum. 20

SDie attgemeine Stnjiepung mit it)rer matt)ematifd)en ©eftimuug ift

atfo fein Object ber ©ppfif (atg ©rfaprunggtepre) jonbern ber ÜReta*
pppfif fotgtidt) nur §um Übergange bon biefer ju jener get)örenb.
f£>ie ©rabitationganüepung ift fein Object ber ©mpfinbung unb ber
unmittelbaren SSarnepmung mit ©emuftfepn. 25

©on ben jljortfcpritten in ber Philosophia naturalis big §u ben

matt)ematifd)en ©rtneipien berfelben bie apobictifd) finb bereu Streig
bon Galilei, Kepler, Hugen big auf Newton fid) fcptiefjt bep metepem
tepteren bie primitibe SInjiepung unb primitibe ütbftofjung jene in ber
©rabitation ber SBettforper gegen einanber (unb ben baburd) erzeugten 30

4 u. 5 Schlußklammer fehlt. 4 ift R.: finb virtualiter dahinter

durchstrichene Schlußklammer. 7 Linker Rand oben. 8-9 bon — fetbft g. Z.
13 an v.a.? 15 anjunepmen d ic bemegenbe verstümmelt. 18 fOJaterie
bie auf bie augüben v. a. au3übe ? 23 bon doppelt durch al. 26 Linker
Rand untere Ecke. in g. Z. 30 Von ©rabitation an unterer Rand.
 XI. Conv., VIII. Bogen, 4. Seite. 539

Gentralfraften) btefe in ben ineren 93eroegungen be§ £id)t§ unb färben

tSUang u. £on gerabtinigt ober SBettenartig betoegt ift äußere ©r*
Meinungen betoirfen beren ©efe|e bireft ober inbirect @rfentni§ ober
©efütjl (ber Suft ober Unluft) jur 5Ibficf)t t)aben

538, 30-1 (unb — (Jentraltraften) g. Z. 1 ben doppelt. Erste Fassung:

be§ fiidjtä u. <Sdf)aIl§ zweite Fassung: be§ £id)t3 unb färben (u. undurchstrichen
geblieben). 2 Slanft u. !£on g.Z. 3 ©r!enti§ 4 Unluft) <5 bewirten
 ■

.
3toö(fte3 ßoiüwlut.
 XII. Convolut, I. Bogen, Seite 1 — 4.
(Einleitung
SSon bem auf fßrincipien a priori gegrünbeten Übergange
bon ben rnetapf). Stuf. ©r. bet fJiaturmiffenfdjaft §ut $f)pfif

5 (Erfter Stbfdfnitt
formale (Einteilung ber äftetpobe beS Überganges.
tKefoton in feinem unfterblicpen SBerfe, betitelt: philosophiae
naturalis principia mathematica, mufite notpmenbig gum ©egenftüde
eine anbere -Jiaturmiffenfdfaft in ©ebanfen paben. Tiefe aber fönnte
io nidft philosophiae naturalis principia philosophica betitelt merben;
benn ba märe er in Tautologie gerätsen. — (Er muffte üon einem pöperen
begriffe ber fftaturmiffenfcpaft auSgepen nämlidp bem ber scientiae
naturalis, bie bann entmeber mathematica, ober philosophica fepn
fann. — §iebep aber geriet!) er mieber auf eine anbere IHippe nämticp
15 ben SBibetfptud) mit ficf) felbft.

(ES giebt nämticp eben fo menig matpematifcpe 2Xnf. ©r. ber 9?3Ö.
atS eS ppitofoppifcpe ber üKatpematif giebt. 23epbe finb burd) eine
unüberfcpreitbare ®Iuft bon einanber gefcpieben unb, obgmar bepbe
3Biffenf<paften Oon fßrincipien a priori auSgepen, fo ift bocp ber Unter*
20 fd)ieb baff bie erftere eS üon SInfcpauungen bie gmepte Oon 33e*

griffen a priori tput fo groff, als ob man in bem Übergange bon einer
gur anberen burd) biefelbe SSernunft (benn baS bebeutet (ErfenntniS
a priori) in gan^ üerfcpiebene SBetten berfept mürbe. (ES ift aud) eben
fo frud)ttoS unb ungereimt im getbe ber Objecte ber ÜUiatpematif ju

1 Hier beginnt die von fremder Hand hergestellte. Abschrift der Bogen 8—10
des V. Convoluts; sie erstreckt sich bis S. 555. Kant hat Verbesserungen im Text
und Zusätze am Bande vorgenommen. 3-4 Erste Fassung: S3on ber auf iprincipien
a priori gegrünbeten SJlaturtuiffenftpaft überhaupt. Kant hat vergessen SSott bet in:
SBon bem zu verändern und überhaupt zu streichen. 6 beS Überganges. s.Z.
(Kant). 21 tput v. a. tpun
544 Opus postumum

pfjifofopfyiren, * atS in bem ber ^fyifojo^ie burcE) 9ttatt)ematif gort*

fdritte machen gu motten fo mot)t maS ben 3toed atS aud) baS gu betjben
erforbertid)e £at ent betrifft** bie beßberfeitig auf Vernunft gegrünbet

* ©3 fönnte mot)t gefd)et)en baß über ©egenftänbe ber -äJtathematif

(geometrifdje) biScutfm, aber fret)Iid) frud)tto3 bemünftett mürbe; allenfalls 5
fann eS in ber 2lbfid)t berfudjt metben, um ben Unterfd)ieb ber Vbdofopheme
bon ben HJtatl)ematemen in ein IjelteS £icf)t gu ftelten. — 3- 93- ouS lauter
^Begriffen a priori Slntmort auf bie gtage gu bedangen: marum eine frume
Sinie (ßinie beten !ein 3St)etI gerabe ift) auf einer ©bene bon burcßgängig
gleicher Krümmung (b. i. beren gleiche Steile aud) einanber beden) menn 10
fie in biefer Dualität fortgefe|t rnitb in fid) felbft gurüdfeljre unb als ®rei3
eine ^läcbje einfd)tieße: — ober aud) roarum innerhalb ber gtäd)e bon biefer
Krümmung ein fßunft ift ber bon jebem anberen beffetben UmfreifeS gteicf)=
meit abftefit: ober etma auch bie Aufgabe ob eine gerabe Sinie gur frummen
jemals als in bemfetben Verhältnis mie eine gerabe fiinie gur anberen ftetjenb 15
a priori gegeben merben tonne? u. b. g. — ®aS mürbe über ©egenftänbe
ber äJtathematif pt)^o|opt)tren Ijeiffen meldjeS aber für biefe 2öiffertfcf)aft
feinen baaren ©eminn abmirft.
** D'Alembert in bem feinem enct)ctopäbijd)en SSörterbud) boran-
gefchidten DiScurS ift unerad)tet beS hohen unb gerechten 9lnfprud)3 beS 20
9Jtatl)ematifer3 in Vergleichung mit bem ißhitofoßhen bod) ber ben arroganten
£on beS erfteren giemticb herabftimmenben Dehnung baß baS gntereffe maS
bie 9Jtatl)ematif je^t einflößt (ba fie gmar im gortfdjreiten ift aber bod) ihrer
Vottenbung ftart entgegen eilt) batb unb gmar nid)t ohne Urfad) fehr abnehmen
bürfte; um, meit hoch ber menfdjtiche ©eift nid)t unbefchäftigt bleiben fann, 25
ber ißhilofohhie bagegen mehr ißt ah gu berfchaffen. — iJtämtid) baß bie 2Iftro-
nomie eS bemirfen merbe: beren ©roberung bet) altmäl)lig für fie ungutäng-
lid) merbenben gnftrumenten für bie VMtbeobad)tung im unermeßlichen
9taum, menn bann noch tue mathematifd)e 2lnalt)fi3 aud) ihre gülte erreicht
haben mirb (rnogu eS jeßt fd)on gefomen gu feßn fd)eint) bie rafttofe Ver¬ 30
nunft, fid) einem anbeten 3meige ber Vemunftmiffenfcbaft, ber VthMofhie,
i$u menbenb bon jener, bie bod) immer nur guftrument für ben ®unft gebt auch
ber Vernunft mar, gut 2BeiSt)eit3lehre ber Söiffenfd)aft beS GnbgmedS,
bod) unbefchabet ber 9Jtatf)ematif gumenben müffe.
Von biefer ©pod)e nun fd)eint §r. fäftner auS ©rfahrung bon ber 35

1 Von ^hitofophie an 1. Bogen, 2. Seite. 3 betrift 4 Die Stermn-

merkung beginnt I, 1 unterer Band (bis: burdjgängig, Zeile 9). 5 allenfalls s.Z.
(Kant), erst: pnt loenigften 7 Q. 33. v. a. g. 33. (Kant). 10 Von gleitet
an Fortsetzung 1, 2, 4 Zeilen von oben. einanber ö becfen 19 Die zweite
Sternanmerkung beginnt I, 2, 15 Zeilen von oben. 23 ba ö gioar 26 Vämlid)
v.a. nämlid) (Kant).
 XII. Conv., 1. Bogen, Seite 1—4. 545

finb (bettrt baS bebeutet (SrfenntniS a priori) unb Riebet) fid) nicf)t bem
©tobe fonbern ber ©pecieS nad) Ooneinaitbcr unterfcf)eiben, berett
heterogeneität man nicht ohne SSeitounberung an ben fie bearbeitenben
©ubjecten unb ihrer berfdjiebenen üffoturautage gu benfetbcn mar=

5 2lrt mie eS bie fid) fo nenncnbe ^h^°f°bhen bisher getrieben haben, fchtiefjen
gu fönnett, bah he nie eintreten merbe, unb baS gmar auS gmei Phänomenen
ihrer ißcrnünftelep. ©rfttidi meit jene Pbtfofaphen um ihre ©pfteme gu bauen
imet mieber bon üotue anjangett mühten, moburd) bie S8iffenfcf)aft bie immer
gum ^uritdgehen genötigt iturb, gu feinem mähren $ortfd)reiteu unb gum
io Biel §u gelangen hoffen fönne: gmepfenS, meil bet) ben ©inmürfen ber
©egner fie fid) immer gu ber 2tuSrebe bereit halten „fie mürben bon biefen
nid)t berftanbeu"; ma§ benrt fretilid) gu bem Perbadjt berechtigt fie möchten
mot)I fid) felbft nid)t berftehen. Set) biefer ©f)icane nun einer in feinen früheren
fahren gut SJtetmung einer nach mathematifd)er SJtetfjobe bänbereid)
15 gemöbelten p3b)iIofop*b)te (ber SSoIffcpen), ohne ©ritif ber Vernunft felbft,

mag eS nun bem in jener attgemorbenen Ptathematifer bleiben gumat ba e§

ihnt 2lntaS giebt fid) burd) mit acht//cauftifd^em 2ßit) angefüttter poetifdjer
Pautte gu erheitern unb neben bet) bod) auch beti PhiM°bhen gu fpielen;
meldjcS ©piel gum Slttmcrben aud) ba£ ©einige bepträgt.
20 §ierau§ Iaht fid) auch ber abfotute SSertp ber ÜJtathematif in Sergteicpung
mit ber Phitefohhie in Stufcpung beS praftifepen beurtheilen. Xer erftere ift
ber ber ted)uifcb//practifd)en (®efd)idlid)feit gu ©rfinburtg ber Mittel
gu beliebigen Ijmeden) ber anbere ber moratifch//practifd)en Pemunft
unb ift auf ben ©nbgmed ber fd)ted)thin (categorifd)) gebietenb ift, nämlich
25 irt ©efinnungen gebelferte Shmfcpen gu fd)affen, gerichtet.

9 hm tf)ut bie ©uttur beS Patents burd) Ptatpentatif gu bem leptem nid)t
baS Ptinbefte unb man farat groh in jenem ftadje, aber gugicid) hämifd), neibifd)
unb feiubfeetig fepn, ohne bah man babep aud) ein guter Ptenfd) in alten
Perhattuiffen feptt barf; mogu gteidfmopt ppitofoppie, metdje bie urfprüng»
30 lid)c Stntage bagu im ©ubjcct cuttioirt, birccte Seituug giebt. Sttfo fteht biefe
jener bennoef) int Sauge beS inneren uubeftreitbareu PorgugS bcS KparacterS
(ber XenfungSart) bei? Pcenfcpen uad); loeungtcid) baS Xatcnt feiner ©inn eS*
art nad) jenen bet) meitem überfd)imtnert; tpeih? meil eS ein Söerfgeug üott

1 Von nicht-<m I, 3, Haupttext. 4 Von berfepiebenen an 1,4, Haupttext.

5 lTo« nennenbe an 1,3, 3 Zeilen von ölen. 7 ©rftlid) v.a. erftlid) (Kant).
9 mirb, s.Z. am Rande (Kant). 10 Sweptenä v.a. gtteptenä (Kant).
11 bereit d gu 17 fid) s.Z. am Rande (Kant). mit s.Z. am Rande (Kant).
acht v.a. ed)t (Kant). onpefitllten poetifdjen 22 ©rfinbung s.Z. am Rande
(Kant), erst: Erfüllung 23 bie anbere 27 jenem s.Z. am Rande (Kant),
erst: feinem 29 bie g. Z. (Kant). 31 ßparafter? erst unterstrichen. 32 (ber
Xenfuug§art) s.Z. am Rande (Kant).
Staut’? Sdiriftcn. Opus pcstuimim II. 35
546 Opus postumum

nimmt fid) gor einonber med)fetfeitig in 2fnfef)ung itjrer 2Bicf)tigfeit unb

beS SöertfjS it»re§ fpecififcpen ©efd)afteS entmeber geringfcfjcipig ober
feinbfeetig gu betjanbetn.

3met)ter Slbfdjnitt
materielle ©intpeitung 5

ber jftaturfürper metdje biefe bemegenbe Kräfte

üorauSfepen

5£>ie jRaturförper finb entmeber organifcf) ober unor*

ganifcf) 10
Materie (-Jfaturftoff) !ann meber organifcf) nocf) unorganifcf) peifjen.
®er begriff üon einer fotcpen ift mit fid) fetbft im SSiberfptud) (sidero-
xylon): 5£)enn man abftrafjirt in bemfetben üon alter $orm (f^igur
unb Sieptur) nnb benft fidj) babet) nur einen (Stoff (materia ex qua)
ber altertet) formen fällig ift. — ©S ift atfo nur ein Körper (corpus 15

physicum) bem man eines biefer jßräbicate beptegen fann: unb biefe
©intpeitung gefjört notpmenbig gu bem Übergange üon ben metapfjpf.
3tnf. ©r. ber -JiSÖ. gur 5ßf)t)fif, atS einem ©pftem ber empirifctjen Statur*
miffenfdjaft, metd)e nie ein üottenbeteS ©ange merben fann. — ©s finb
innerticf) bemegenbe fräfte unter ben Steilen eines Körpers bie einen 20

gemiffen nacf) ©efepen beftimmten 58au auS einer Materie gur gotge
fjaben.

fo gtojjem ©ebraud) ift, (toeldje ©nbabfid)t man habet) aud) paben mag), ttjeilS
baburd) baf$, ba eS feine Sepreu in ber üotlfomenften ©üibeng gu geben üermag
ein ©egenftanb ber 2Id)tung ift unb für bie ©peculation frieblidje Neigung 25
ermedt (metcpe einStnalogon beS SßoplmollenS ift); obgtuar biefeS feineSmegeS
ein ftngrebienS in ber äflifdjung feiner Anlagen als eines ©eteprten fet)n
barf, oft aud) nidjt ift, fonbem Weib unb ©pottfudjt gar mof)l in eben bem»
felben ©ubject mit jener fcpmefterlid) gufammen paufen tonnen.

2 geringjäpig 9 bemegenbe b v. a. f 7 botauSfepen (Kant) v. a. in fid)

enthalten Neben der Überschrift am linken Rande (Kant): als ginn Über»
gonge gepörenb 9 Xie Jtoturtörfier (Kant) nicht unterstrichen v.a. ©ie
12-13 syderoxilon 18 entpirifrfjen v. a. empi)rifd)en (Kant). 19 finb ö einerlei
23 ift, s.Z. am Rande (Kant). 24 bn s.Z. am Rande (Kant). 29 mit
jener s. Z. am Rande (Kant).
 XII. Conv., 1. Bogen, Seite 1—4. und II. Bogen, Seite 1—4. 547

Definition
§ $ERan fann einen organifcf)en iRaturförper als eine natürliche
9[Rafd)ine, b. i. als ein ©tjftem äufjerlid) bemegenber, aber gu einem
©angen innertief) bereinigter Strafte, meldjem eine $bee gum ©runbe
s liegt, benfen fo: baff ein organifefjer Stärker als ein befter Störper,
unb (megen beS inneren fßrincipS ber Sßerbinbung feiner $orm naef))
als ftarrer Stärker gebad)t mirb. — Die bemegenbe Strafte ber ÜRaterie
in einem fotzen finb nun entmeber bloS 93egetationS// ober SebenS*
fräfte. — $u ©tgeugung ^er le|teren mirb

10 XII. Convolut, II. Bogen, 1. — 4. Seite.

notf)menbig ein immaterielles fßrincif) mit unteilbarer ©inf)eit ber
SßorftellungSfraft erforbert. Denn baS äRannigfaltige beffen fßerbinbung
gur ©infjeit auf einer ^bee eines gmedmäffig (fünftlid)) mirfenben ©ubjectS
berufjt fann nidb)t auS bemegenben Sträften ber Materie (als ber biefe
i5 ©inf)eit beS jßrincipS mangelt) Verborgenen. Dafj aber biefen Störpern
and) ein SSermögen gufome itjre ©pecieS auS ber bortiegenben SCRaterie
burd) gortfjftangung gu erhalten gehört nid)t notf)menbig gum begriffe
beS DrganiSmuS, fonbern ift ein emfnrifd)er S3et)fa^, um nod) anbere
©igenfdjaften ber organifcf)en Störper (g. 93. if)teS ©teilen burd) gwet)
20 ©efd)tecf)ter gu ergeugen) mobon man in bem begriffe berfetben ab*

ftrafjiren fan, jenen behgugefellen.

2 eine v.a. einen (Kant). Das Folgende s.Z. am Rande (Kant) Us; 6 unb
(Zeile 6). Der ursprüngliche Text lautete: einen folgen befiniren, beffen feber
£beil um bet übrigen SBillen unb fo umgefet)rt ba ift. — 9Kan fiet)t batb ba&
biefer 93egrif ein ©bftem ber Smecfe ber Steile in ihrem Verhältnis gu einanber in
fiA enthalte Alles durchstrichen bis auf: befiniren 3 ein v. a. einen folgen, ver¬
wischt angesetzt: t <5 natürliche äußerlich g.Z. betoegenber, 0 Strafte
5 benfen ö unb baff ö alfo ftötper Kommapunkt. 6 be§ v.a. ber (Kant).
inneren <5 Smecfberfiältniffe) «ßtinc4>3 —nach) s.Z. (Kant); undurchstnchen
(s Z , Kant): er 7 a!3 - «örper s.Z. (Kant); erst: al3 SRafchine ö (s.Z. Kant):
mithin 8 einem v. a. einer (Kant), nun s. Z. (Kant). 8-9 2 e b e n 3 fräfte erst:
2eben3fräfte folcher ftörper. 10 Am rechten Rande von Kant mit: 2 bezeichnet.
11 fBrincib ö VegehrungSbermögen) 13 einer — ©ubjecti s. Z. am Rande
(Kant); erst: auf Bmecfen 15 aber s.Z. am Rande (Kant). 17 erhalten <5
ift ein 18 ift <5 etma 17-18 gehört — um s.Z. am Rande (Kant); im
Text undurchstrichen: Vetjfah gu jener ®nt$eilung, dann ö: ber nicht nothtoenbtg
gum Sehrfhftem gehört 18 anberer 18-21 noch — behgugefellen. s.Z.
(Kant).
35*
 548 Opus postumuni

§ Nähere Söeftimmung beS 93cgrifS bon einem

organifd)en Körper
unb ber inneren Mögfidjfeit beffefben.
Man fantt if)n ©rftlirf) afS einen fofdjen befinden: »beffen jeber
Streit in bem Qnnern eines ©attgen um beS anberen SSiffen 5
ba ift« unb ba enthält bie ©rffärung beutlicf) eine |>inmeifung auf
3tuecfe (causae finales). — Man fann aber and) gmctjtenS feine Xefi»

nition fo ff eilen: »ein organifdjer Körper iff ber, an melcf)em

bie ^bee beS ©äugen bor ber Mögfichfeit feiner Jfjeife in
Slnfeljung if)rer bereinigt bemegenben Strafte borf)crgef)t« 10
(causae efficientes).
©in organifcber jftaturförper mirb alfe als Mafdjine (ein feiner
^arm nach ab jirt)tlirf) gebilbeter Störper) gebacht. Xa nun eine 2fb =
ficf)t gu haben nimmermehr ein Vermögen ber Materie feijn fann;
rneit eS bie abfefute ©inheit eines ©ubjectS ift, meldieS baS Manig* 15
faltige ber SScrfteffung in ©inent SSemuftfepn berfitüf)ft alle Materie
aber unb jeber Xf)eü berfelben gufamengefebt ift: fo fann ein fofcfjer
Körper feine örganifation nicht bfoS bott ben bemegenben Straften ber
Materie herfjaben. ©S mufs ein einfaches, mitbin immaterieffeS, ob als
Schleif ber ©innenmelt, ober ein bon ifjr unterfchiebeneS Mefen als 20
33 em eg er aufjer biefent Störper ober in ihm angenomen merben (beim
bie Materie fann fid) nicht felbft organifiren unb na cf) 3 bie den mirfen).
0b biefeS Söefen (gfeichfam als SMtfeefe) SSerftanb, ober bfoS ein, ben
SBirfuugen nach, bem ißerftanbe analogifcfjeS Vermögen befiüc: \)ier=
über liegt baS Urtf)eif auper ben ©rängen unferer ©infidit. Qnbeffen
gehört bod) ber Xitel, organifirter Störper, gur ©taffificaticm ber
begriffe, bie a priori int Übergänge bott ben ntetaph: 2fnf. Wr. ber

2 Üütper <5 unb ber 8 unb s.Z. (Kant). 4 (grfüid) v.a. erftlirf)
(Kant). 5 ©angen <3 unb be§ 7 gtbetytenä v.a. 5rt)el)teitö (Kant?). 5* bor
v.a. bott 10 bereinigt s.Z. am Knndr (Kant). 13 eine s.Z. (Kant).
15 ©ubjectst, ift, 16 ß'ittem v.a. einem (Kant?). 16-17 alle -- ift: s.Z.
am Rande (Kant). 20 unterfdjiebeneS v.a. unterfdiiebetter (Kant). SBJefen atö
s.Z. am Rande (Kant). 21 aufter <) it)r biefem — it)m s.Z. am Rande
(Kant). 22 Von gtoeefen an II, 2. 23 Db v.a. ob (Kant?). 25 Urttjeil
ö auf)
 XII. Cour., II. Bogen, Seite 1—4. 540

gur fßhhfif überfehen werben fönnen, ber ©egenftanb mag

uns begreiflxdf) fetjn ober nicht *

gwegte Eintgeilung
$om fpecififdjen Unterfdfiebe ber SJcaterie
5 gu Hörgern überhaupt.
SBenn über bie Egifteng einer gewiffen Materie bon eigentümlicher
Dualität bie $rage aufgeworfen wirb: ob fie a priori erweislich (bemom
ftrabel) ober nur empirtfcf) erweisbar (probabilis) feg fo fönnen wir nur
ju&jectiüe löebingungen ber 9Jtöglid)feit ber ErfeitntitiS berfelben,
io b. i. bie ber 9Jlöglid)feit einer Erfahrung bon einem foldieu ©egem
ftanbe, erwarten. Xcnn baS $afegn ift nicht ein gewiffcS befonbereS
ffSräbicat beS 2)ingcS, fonbern bie abfolute fjßofition beffelben mit allen
feinen ^räbicaten. — ES giebt bafjcr nur Eine Erfahrung unb, wenn
bon Erfahrungen gefprod)en wirb, fo bebeutet baS nur bie biftribu*
io tibc Einheit manigfaltiger SBarnehmnngeu, nidjt bie collectibe ihres
Objects fclbft in feiner burdjgängigeu iöeftimmuug; woraus bann folgt:
bah, tbenn wir a priori über ErfahrungSgegenftänbe urtheileu wollen,

* i?ie Statur organifirt bie fütaterie nicht bloS ber $lrt fonbern auch ben
(Stufen nad) fel)r manigfaltig. — 9tid)t p gebenfen: baff in beu Erbfd)id)ten
20 unb Steingebirgen Exemplare bon ehemaligen Xtyet;/ unb ©ewächSarten,
bie jept auSgegaugen fitib, SBeweiSthümer ehemaliger unb jept frember fjßrobucte
unfereS lebenbig gebärenben ©lobuS aufgugeigen finb, fonbern bie orgauifirenbe
Straft beffelben f;at aud) baS ©ange ber für einanber gefdjaffenen ^fkwgen//
unb Sh'ewrten f° organifirt bafj fie mit einanber als ©lieber einer itette
25 (ben ÜJtenfdjen uid)t ausgenommen) einen StreiS bilben: nid)t bloS nad) ihrem
ÜHominaldjaracter (ber Öihulidjfeit), fonbern bem fKealdjaractcr (ber Eaufalität)
einanber gum Safepn gu bebürfen: welches auf eine Söeltorgauifation (gu
unbefannten ffwetfen) fettft bcS ©ternfgfiewS, Ipweifet; woboit aber, ba wir
hier nur bom Elementarfgftem (nod) nicht bom'SMifgftem) gu reben oeranlafjt
so werben, hier nod) nicht geljanbelt wirb.

1 nicf)t ö auibleiben überfehen werben s. Z. am Bande (Kant).

3 $Wegtc Aa. 4 2$om v.a. bom (Kant). tl befonbereS s.Z. am Bunde
(Kant). 13 ©ine v.a. eine (Kant). Von wenn an II, 3 (weiter durch¬
strichen). 18 Die Sternanmerkung steht auf II, 2. 21 ißrobucte v.a. ipto*
bucten 23 ©ange für (mit B.) gefepaffenen ä ©jfengenf?) ißflangcn// g. Z.
(Kant?). 24 Komma vor: fo baf) fie einanber (mit R.). 25 in einen
$rei§ statt: einen StretS fin s.Z., Kant). 28 ©ternfüftemS Kommapunkt.
28-30 woüort aber — Wirb. s.Z. (Kant).
 Opus posiumum
550

mir nur ißrincipien ber Übereinftimmung ber $orftettung bon ben

©egenftönben mit ben SScbingungen ber 9Jtögtid)feit ber 6rfaf)rung
üon benfetben »erlangen unb ermarten fönnen.
(S§ giebt aber in bem Übergange bon ben metaßf). 2Inf. ©r. ber
jur fßf)t)fiE eine bergteicf)en unbermeibtitfje Aufgabe: ob nämticf) 5
ein im Weltraum burdjgängig (mithin aud) burcE) alte Körper burcf)»
bringenb) berbreiteter Stoff ben man etma ben SBärmeftoff nennen
tonnte (ot)ne bocf) habet) ein gemiffeg ©efüt)t beg ermärmeng, meit eg
blo§ ba§ Subjectibe in einer S3orftettung, atg SBarnetjmung, betrift in
2lnfcf)tag §u bringen), — ob fage id) ein fotcf)er Stoff, atg bie $aft§ aüer 10
bemegeriben Kräfte ber Materie bortjanben fet) ober nidft fet): ober
ob feine (Sjiftenj nur §meifetf)aft fet»; mit anberen ^Sorten: ob er, atg
btog t)ppotf)etifd)er Stoff, bon ben $f)t)fifern nur jur ©rffärung
getoiffer 6rfd)einungen angenommen merbe, ober categorifd) atg
«ßoftutat ju ftatuiren fei) — biefe $rage ift für bie fftaturmiffenfdjaft, 15
atg Stiftern, bon ber größten SBidjtigfeit; §umat fie bom Elementar*
fgftem berfetben gum SSettfpftem bie Seitung giebt.
äöenn bemiefen merben fann: baff bie ©intjeit beg ©an^en mög»
lieber (Jrfat)rung auf ber ©jiftenj eineg folgen Stoffg (mit ben genannten
©igenfcfjaften beffelben) beruht, fo ift aud) bie SSirftidffeit beffetben 20
jmar nid)t burd) (Srfatjrung aber bod) a priori, btog aug föebingungen
ber SWöglidjteit berfetben gum S3et)uf ber 2flögtid)feit ber ©rfaf)rung
bemiefen. ®enn bie bemegenbe Kräfte ber Materie fönnen gur cot»
tectib//attgemeinen ©intjeit ber SBarnetfmungen in einer möglichen
©rfatfrung nur jufammenftimmen in fofern bag Subfect burd) fie, 25
äußertid) unb innertief), in einen 93egrif bereinigt ftcf) fetbft mittetft feiner
SBarnetjmungen afficirt. 9?un fejjt ber Söegrif beg ©anjen alter äußeren
ßrfatjrung aud) atte mögliche bemegenbe Kräfte ber SJiaterie in cottec»
tiber ©intfeit berbunben boraug unb jmar im holten 9taum (benn ber

1 ißrincipien ö ber 9Jiögtid)!eit ber ßrfatjrung 10 Gedankenstrich s.Z.

um Rande (Kant). 11 üortjanben s.Z. am Rande (Kant). ober d aud)
12 groeifelljaft v. a. ätoet)felt)aft (Kant?). Jet); <5 unb mit — ob s.Z. am Rande
(Kant). 14-15 ober — feg s.Z. am Rande (Kant). 15 ißoftutat iß v. a. p
17 SBettftyftem Ö tjinmeifet bie Seiturig giebt. s.Z. (Kant). 21 -^mar s.Z.
am Rande (Kant). ßrfat)rung ö fonbern aber bod) s.Z. am Rande (Kant).
22 ber <5 bloßen berfetben ö für bie anjuftellenbe (6 anjuftettenbe s.Z. am
Rande. Kant). ®}ögtid)feit <5 berfetben jum iöebuf — ber s.Z. am Rande
(Kant). 26-27 mittetft — SSarnetjmungen s.Z. am Rande (Kant). 27 alter
s.Z. (Kant). 28 aud) s.Z. (Kant). Von Kräfte an II, 4.
 XII. Conv., II. Bogen, Seite 1—4. 551

leere, er [et) innerhalb eingefcffloffener ober aufjer ben Körpern fie um*
gebenber SRaum ift fein ©egenftanb möglicher ©rfaprung) * ©r fefct
aber aucf) eine ftetige 93emegung alter Materie borauS, melcpe aufs
©ubject als ©innengegenftanb mir ft benn ol)ne biefe 93emegung, b. i.
& offne ©rregung ber ©innenorgane, als jener ipre Söirfung, finbet feine
SSarnefjmung irgenb eines ©innenobjectS, mittjin aucf) feine ©rfaprung
ftatt; als melcpe nur bie ju jener gef)örenbe $orm enthält. — Sllfo ift
ein im fRaum ftetig unb unbefcpränft oerbreiteter ficf) felbft agitirenber
befonberer ©toff, als ©rfafjrungSgegenftanb (obgleich of)ne empirifcffeS
io Söemuftfepn feine§ fßrincipS) b. i. ber Sßörmeftoff ift mirflid) unb fein
bloS §um S3ef)uf ber ©rflärung gemiffer fßffänomene gebicfjteter fonbern
aus einem allgemeinen ©rfaprungSprincip (nidft aus ©rfaprung) nacf)
bem ©runbfat* ber Qbentität (analptifcb) ermeiSlidfer unb in ben s-8e*
griffen felbft a priori gegebener ©toff.

15 Slnmerfung
§um begriffe
$8om Söärmeftoff
®ie @jiften§ einer allberbreiteten, allburcfjbringenbcu unb
allbemegenben (man fan, maS bie 3eit betrifft, nod) fjinäufeben:
20 alle 93emegung §uer[t anffebenben) Materie, meldfe ben Söelt*
raum erfüllt, anjunef)men ift eine £>t)potf)efe, melcf)e gmar burd) feine

* $er 9taum bloS als fubjectiöe $orm ber 9lnfd)auung innerer

©egenftänbe oorgeftellt ift gar fein dufferer ©egenftanb unb in fo fern meber
tioll noch leer (roeldje ffkäbicate ju Seftimungen beS DbjectS gehören bon
25 benen fjier abftraljirt mirb). 2>er 9iaum aber als ©egenftanb ber äußeren
2lnfd)auung ift entmeber baS eine ober baS anbere. — 3)a baS -Ridftfepn eines
©egenftanbeS ber 2ßarnef)mung nid)t matgenofnen merben fan fo ift ber leere
IRaum fein ©egenftanb möglicher (©rfafjrung

1 eingefdjtoffener verstümmelt, s.Z. am Bande (Kant). 1-2 jie — Ütnum

s.Z. am Rande (Kant), Schlußklammer fehlt; Schlußklammer hinter: Stürmern in
Beziehungsstrich verwandelt. 5 SBirlung, b tjat 10 Sßörmcftoff b: nlS Grrfafp
rungSgegenftanb 14 ©toff. b: — 'Tenn burd) feine bemegenbe Straft in ben
Organen beS ©ubjectS bemegt 15-16 9tnmertung — begriffe s.Z. (Kant) Az.
Die nächste Zeile (wohl versehentlich) noch mit durchstrichen. 17 SS o nt erst ö,
dann (von Kant) wieder zugefiigt. 19-20 (man — anl)ebenben) s. Z. am Rande
(Kant). 20 fDlaterie, <5 me(d)e 22 Die Sternanmerkung (II, 4 unterer Rand)
ist von Kant hinzugefügt und nicht durchstrichen. bloS g.Z.
552 Opus postumum

Erfahrung Weber beimäfjrt wirb, noch bewährt werben fort unb affo,
wenn fie @runb tjat, a priori atS eine Qbee aus ber Vernunft f)erDor=
gehen müfjte; eS (et), um gewiffe ^f)ärtomene gu erftären, (ba atSbann
jene Materie, atS ein btoS J)ppot£)etifcf)er «Stoff, nur gebadjt) ober
fie gu poftutirert; weit bod) üon irgenb einer Gewegung bie bemegenbe 5
Kräfte ber Materie §u agitiren an!)eben müffen, ob er fd)ted)tt)in als
©egenftanb ber (Erfahrung (gegeben) angufetjen fet).
9)ian fietjt Ieid)t baff bie Gtpifteng eines fotdfen Stoffs groar nicht
atS ©egenftanb ber ©rfatfrung itnb bon biefer abgeleitet b. i. emptrifcf)
erweistid), aber bod) als ©egenftanb möglicher Erfahrung poftulirt 10
werben muffe, welches aud) inbirect a priori gar mof)t gefdjehen fann:
wenn nur baS Sinnenobject überhaupt, waS gar fein ©egenftanb mög =
litt)er Erfahrung ift— bergteidfen ber leere (einfchtiefjenbe ober ein»
gefd)toffene) Gaum fepn würbe — imgleidjen eine teere 3eit, bie
entweber bor ber Bewegung biefer Materie öother getje, ober burd) 15
einen bagwifcpen gebrad)ten abfotuten Stittftanb (ber eben fo ein GicptS
ift) eingefcpoben würbe.
©S ift aber objectib nur Sine ©rfatjrung unb, wenn bon (Jrfatp
rungett gefprodfen wirb, fo finb biefe nur atS fubjectio in einer ftetigen
9feit)e mögtidjer 28arnef)mungen berfnüpfte Gorftettungen ber ©pifteng 20
ber ®inge angufet)en. Xenn wäre eine Süde gwifdien benfetben fo würbe
burd) eine Muft (hiatus) ber Überfdbritt bon einem Stet ber (Jpifteng
gum anberen unb fo bie (Stnfjeit beS SeitfabenS ber ©rfaprung gerriffen
fepn; wetd)e Gegebenheit, um fie fid) borguftetten, fetbft wieberunt gur
(ärfaprung gehören müfjte, welches unmöglich ift; toeit baS Gichtfepn 25
fein ©rfahrungSgegenftanb fepn fann.
Puffere 2Baf)rnehmungen aber finb fubjectib, atS Stoff gur
möglichen (Erfahrung, (beneu nur noch bie gorm ber Gerfnüpfung ber=
fetben mangelt) fetbft nichts artbers als SBirfung agitirenber Kräfte ber
Giaterie auf baS warnehmeube Subject a priori gegeben, unb werben, 30

1 mebet s.Z. (verwischt) (Kant). wirb, <5 aber boef) uod) — atjo s.Z.
(Kant). 8 mühte v.a. muh (Kant). fet) Kommapunkt. 4 Von gebaut)
an III, 1 Aa. 6 ob — fd)led)tl)in s.Z. am Rande (Kant). 7 ber erst:
möglicher (Kant). 11 aud) 8 bebingtertoeife inbirect s.Z. am Rande (Kant).
13 einfepefjenbe v. a. ? (Kant). 10 3?id)t§ v. a. uid)t§ (Kant). 18 (Sine v. a. eine
(Kant). 21 angufeljen. s.Z. am Rande. (Kant). 22 burd) s.Z. (Kant), hiatus)
<5 entfielen (s.Z. am Rande, Kant). 24-25 tnieberum Erfahrung (mit R.).
26 Spatium 1 Zeile. 27 finb — (Stoff g. Z. 30 ©ubject 6 anjufetjen (s. Z. am
Rande, Kant). R. ergänzt: unb gegeben Kommapunkt. a priori gegeben. s.Z.
am Rande (Kant). toetben, s.Z. Kant, Beziehungsstrich nach dem Komma.
 XII. Conv., II. Bogen, Seite 1—4. 553

ef)e noch gefragt mirb metdje Objecte ber (Sinne ©egenftänbe ber ©r*
fatjrung fet)n ober nid)t fetyn mögen, poftutirt, men nur bon ber $orm
it)rer ^erfnüpfung b. i. bom formalen möglicher (Erfahrung bie fKebe
ift unb bie f^rage ob e§ biefer gemäg feg ober nid)t (forma dat eße rei)
5 mo bon ber collectiben (£in£jeit ber ©rfabrung unb ben 93ebingungen

berfetben gefjanbett mirb $>ie (Sinfjeit berfetben in ber burd)gängigen

SBeftimmung be§ Objectg ift gugteid) bie Sßirftichfeit beffetben.
Söemt nun ein gemiffer gmar anfangs nur f)t)pott)etifd) angenomener
Stoff atg ©egenftanb möglicher ©rfatfrung gebadft mirb fo ift bag bie
to gufammenftimmung feiner sJteqbifite menn ber begriff babon gugteid)
bie burdfgängige föeftimmung beffetben nad) bem ©ab ber $beutität
ent^ätt gugteid) ein föemeig feiner 3öirf(id)feit (existentia cst omni*
modo determinatio) unb ba biefe auf bag 2 * * SM ber mit einaitber ber*
bunbenen Kräfte geht feiner ©ingigfeit (vnicitas) bajj uämtid) jebeg
i5 ©ange beffetben im 9iaumelbert)ättni§ gu anberen ©pftemen mit biefen
retatib auf bie bemegenbe Kräfte ber ÜJiaterie ein abfotuteg ©ange unb
abfotute ©intjeit atter möglicher ©egenftänbe ber ©rfafjrung t)iemit aber
gugteid) bie ©jifteng eineg fotd)en ©angen augmacf)t beffen ©rfenn*
barfeit mithin fÜiögtidjfeit bag Xafetjn eineg fotzen a priori (atg nottj*
20 menbig) barguttjun babon bie fjjotge ift.

2)ag ©bfect einer attbefafjenben ©rfatjrung enthält in ficf) atte fub*

jectib//bemegenbe mithin finntid) afficirenbe unb SBarnehmungen mir*

fenbe Kräfte ber ÜJtaterie bereu ©efammtheit SSärmeftoff tjeifit atg
bie föafig biefer attgemeinen Slrafterregung metche atte (phhfifche)
25 törper unb Ijiemit auch baS ©ubject fetbft afficirt unb aug bereu fpn*

thetifchen 23emuftfepn metepeg nicht empirifcf) fepn barf bie formale

SBebingungen biefer bie ©inne bemegenbert Kräfte in Stngietjung unb
Slbftofjung eutmidett merbeu *

* fftur burd) bag mag ber SBerftanb fetbft macht berfteht bag ©ubject feinen
30 ©egenftanb unb biefeS ift bag formale ber ©efammtheit ber SSantehmungen
in einer möglichen ©rfaprung. — Xet teere 3taum ift fein ©egenftanb mög*
tid)er Erfahrung; alfo nur ber bon SJtaterie burd)gängig in ©ubftang ein*
genommene 9?aum. $>ie teere $eit b. i. bie ©jifteng beg föemeglidjen atg

2 mögen, Ö fo ift (6 fo s.Z. Kant). poftutirt, lt>eii s.Z. am Rande (Kant).

3-4 bie b 9tebe bie iRebe ift s.Z. am Rande (Kant), sodaß bie doppelt. 4 Von
fgrage an III, 2. 13 Stil v. a. alt (Kant?). 19 einer statt: eines 24 ppp*
fifdfje verstümmelt. 25 R.: beffen statt: beren 29 Die Sternanmerkung auf
111, 2, unterer Rand, mitdurchstrichen. 32-33 eingenommener (mit R.).
554 Opus postumum

$a eg t)ier nun in ber $rage ob eg einen atlburcf)bringenben u. f. m.

©tementarftoff gebe nur auf bag ©ubjectibe ber ©m.pfängtid)feit für
bag ©innenobject jenen gum ©egenftanbe einer fpntt)etifd)//attgemeinen
©rfafyrung §u fjaben anfoint nid)t ob er mit jenen Attributen an ficf)
ejiftire fonbern ob bie empirifcfye Anfd)auung beffetben atg gum ©äugen 5
einer möglichen ©rfafyrung getjöre'nb jene fcf)on in itjrem 33egrife (nad)
bem ©runbfajj ber gbentität) enthalte fonbern nur retatib auf bag
©rfenntnigbermögen infofern eg in ber $bee bag ©ange mögtidjer ©r=
faljrung in einer ©efammtborfteltung befaßt unb fo atg a priori gegeben
benfen mufj fo mufj jener fubjectib atg bie 33afig ber SSorftettung bag 10
©ange einer ©rfafyrung aud) objectib atg ein folcfyeg ißrincip ber SSer=
einigung ber bemegenben Kräfte ber SRaterie gettenb fet)n. — ®er
SSärmeftoff ift mirftid) meit ber SSegriff bon if)m (mit ben Attributen
bie mir ifjm betjtegen) bie ©efammttjeit ber ©rfat)rung mögtid) mad)t
nidjt atg tptypottjefe für rnargenommene Dbjecte um it)re fßt)änomene 15
gu erftären fonbern unmittetbar um bie fDtögticbfeit ber ©rfaf)rung
fetbft gu begrünben ift er burd) bie Vernunft gegeben**
Aug bem Lotten (atomi) unb bem ßeeren (inane) 9taume fann
atfo mie bie Atomifti! mitt nun bon bem Unterfd)ieb ber fpecififd)en
j£>id)tigfeit ber Körper feine ©rflärung gegeben merben meit einerfeitg 20

eineg fotdjen in fo fern eg ot)ne Sgetoegung fotgtid) (mag bie ©oejrifteng

unb ©ucceffion feetrift) fein ©innenobject ift, ift gteidjfallg fein ©egenftanb
möglicher ©rfatjrung.
** 2)ieie inbirecte SSemeigart ber ©£ifteng eineg 3)ingeg ift einzig in
itjrer Art unb barum aud) befrembtid); aber fie mirb meniger befremben, menn 25
man bebenft baff ber ©egenftanb berfelben aud) einzeln unb fein begriff
ift ber mehreren gemein ift. ®enn fo mie eg nur ©inen Aaum unb nur ©ine
$eit (atg Dbjecte ber reinen Anfd)auung) giebt fo giebt eg aud) nur einen
©egenftanb mögtid)er äußerer ©rfatjrung im getbe ber ©auffatität ber S8ar*
netjmung bon Auffenbingen; benn alte fogenannte ©rfat)rungen finb immer 30
nur atg Steile einer ©rfatjrung bermöge beg attberbreiteten unbefd)ränften
Sßcirmeftoffg melier atte Söettförper in einem ©pftem berbunben unb in
@emeinfd)aft ber Sßed)felmirfung berfe^t.

1 Von an III, 3 (ebenfalls ganz durchstrichen). eine statt: einen

(mit R.). 7 Schlußklammer fehlt (mit R.). R.: mithin statt: fonbern
9 unb R.: unb itjn 10 bag R.: für bag 18 Seeren v.a. leeren 24 Die
Sternanmerkung III, 3 unterer Rand, mitdurchstrichen. 27 ©inen v. a. einen
(Kant?). ©ine v.a. eine (Kant?). 80 bon erst: ber (Kant). 32 R.
Komma statt: unb (lies: Oerbinbet).
 XII. Conv., II. Bogen, Seite 1—4. 555

e§ feine Atomen giebt (benn jeher ^örpertheil iff immer mieberum

tfjeilbar in§ unenblicfje) anbererfeitö aber ber leere 9taum fein ©egen*
[tanb möglicher ©rfahrung mithin ber begriff eine§ ©angen bemegenber
Kräfte aus folcfjen Skftanbftücfen ein unhaltbarer ©rfahtungSbegrif ift.
5 ®a§ Object ber collectiö//aIlgemeinen ©rfafjrung (ber f^Ht^etifcJ)en
©infjeit ber Söahrnehmungen) ift alfo gegeben; baS Object ber biftri*
butib//allgemeinen ©rfafjrung mobon ber begriff bem ©ubject baS fict)
bon jenen einen begriff (ber aualt)tifchen Einheit ber möglichen ©r*
fal)rung) macht mirb nun blo§ gebacf)t benn e§ gehört bloö §ur ffform
io berfelben.

$on bem Unterf<f)iebe

ber medianifcf)// unb ber btjnamifch bemegenben
Kräfte ber Materie.
§
15 SDie bemegenbe Kräfte finb entmeber mechanifcf) als Körper ober
btynamifcf) al§ blofje Materie ((Stoff) §u gebilbeten ®örj>ern bemeglid)
unb bemegenb. f£)ie erftere finb Drtberänbernb (vis locomotiua) bie
le|tere innerhalb bem 9taume ben bie Materie einnimt (vis interne
motiua), in ihren feilen einanber bemegenb. — ^ene fönen als (natür*
20 lidje ober fünftlicf)e) SKafchinen betrachtet merben men man ihre

$orm nadh ber Sinologie üon Mitteln ju einem $mecfe benft.

9Re(hantfd)//betoegeni>e Kräfte finb biejenige burd) meldje bie
äftaterie ihre eigene S3emegung bto§ einer anberen mittheilt bt)na=
mifch//bemegenb finb bie burdj meld)e fie biefe 33emegung unmittelbar
25 einer anberen ertf)eilt.

3 Von möglicher an III, 4. 6 Schlußklammer fehlt (mit R.). Object

v. a. object (Kant?). 9 macht ergänze: borbergef)t? 10 berfelben. Az; Ende
der Alschriff von fremder Hand. 11 Unterfchiebe v. a. Unterfcf)ieben 10 ge«
bilbeten g. Z am Rande. 18 festere <5 innerlich einnimt ö bemegenb
19 Kommapunkt vor: in 20-21 betrachtet — benft. g. (s. ?) Z., von ihre an
am Rande. 22 burcf) g. (s.?) Z. 22-23 bie ÜDtaterie g. (s. ?) Z. 23 einer
anbeten g. (s.?) Z. 25 ettf)eilt. erst: bemirft Die untere Hälfte der Seite frei.
 556 Opus postumum

XII. Convolut, IV. Bogen, 1. Seite.

®eS KtementarfpftentS
$et bewegenbert Kräfte ber Materie
Kintpeitung
©ie fan nicpt anberS atS nacp einem fßrittcip a priori gemacht werben »
atS nacp bem ©pftem ber Kategorien. 2ttfo werben jene Strafte nad)
if)rer Drbnung ber Ot»antität, Obatität, Relation unb 2ttoba*
lität aufjufüpten fepn. — Riebet) aber wirb eine 2lmppibolie ber
Söegriffe eintreten wo baS fubjectibe fßrincip ber auSübettben Sßotengen
für baS objectibe b. i. für ben 23egrif ber inneren Sftögticpfeit ber be= t»
wegenben Strafte fetbft (baS Kmpirifdje für ein ißrinctp a priori) gc=
notnen unb ftatt ber Kategorie ipr ©cpematiSm im äußeren ©tüertobject
unterfcpoben wirb.

ßrfter 2tbfcf|mtt
23on ber Quantität ber Materie n*
überhaupt.

2Bäre atle ben Üiaum erfüttenbe sDtaterie gteicpartig fo würbe bie

Qbantität berfelben, in gleichen Räumen gtcid) oertpeitt allenfalls
geometrifd) burd) bie ÜtautneSgröpeu (volumina) genteffen werben 20

tönen. ütun aber btefeS ber galt nicpt ift fo muff eS ein bpnamifcpeS
b. i. burcp bewegenbe Streifte wirfenbeS bittet, wetcpeS bet ber 23e*
wegung alter Materie mit gteiepent Moment. ber ©efepwinbigfeit
(wetcpeS burd) bie ©cpwenfung beS ißerpenbifetS gefunben wirb) burd)
int Weltraum attgemein perrfepenbe in gleichen Kntfernungen oom 25

ÜUdttetpuncte eines SBettförperS ju jenem treibenbe Straft (@rabita=

tionSaippeputig) nämtiep eine 30?afdnne ÜBaage genant, geben wobttrd)

l Dieser Bogen am rechten Rande oben mit: Redactio 1. piep eine Einlage
vid. 33ogen A Übergang bie tepte ©eite üon ben £aarröpren. bezeichnet. 6 211)0
v.a. atfo 8 Pom Riebet) an s.Z. in feinerer Schrift, bis: unterfcpoben toirb,
(Zeile 13). 21 in p p i b 01 i e verstümmelt. 9 eintreten 6 ba TO b. i. g. Z. IT-T2
genomen versehentlich ö. 19 allenfalls g.Z. am Rande. 21 fo (5; if fort mir bie
»icigbarfeit (ponderabilitas) b. i. fo doppelt. 22 »tittel, ö (g.Z. am Rande):
geben 24 (meWpeS — toirb) s. Z. am Rande. 26-27 (ÖiraoitationSanjiepung)
R. ergänzt: loirtt (vgl. Ad. S.133). 27 geben g.Z. am Rande.
 XII. Conv., IY. Bogen, 1. Seite. 557

d(cm biefe ÜDteffung imb ©dpäfeung ber Qbantität bcr SDkaterie genau
berridjtet merben tan.*
9dk UJiaterie ift alfo an fid) mag bar (ponderabilis) unb eine
abfotut//imponberabe!e SJtoterie ift ein Söieberfprucp mit fid) felbft; ben
5 fie märe eine bemegenbe Straft optte alte Quantität betfelben. — Sabep
aber läfet ficf) gar mot)t eine relatib ober bebingt imponberabek ÜDtaterie
benfen für meldje !eine Söaage mögltd) fepn mürbe men nämtid) biefe
Materie mcoercibet märe ben akban mürbe fie burd) feinen Qmifcpem
forper (g. 93. bie SBaagfdfale) bom gallen abgepalten.

io Saä Moment ber ©efcpmiubigfeit momit ein Körper gum ©rb*

mittetpuncte getrieben mirb.
9Jtedjanifdj//bemegenbe Grafte fefeen bpnam. borau§
Stofe unb Sd)tag ift lebenbige ®raft men fie in ÜUiaffe nidft im
gluffe gefcpepen. Seit fonft ift e§ nur moment muttipticirt in ein Element
15 be§ Körpers
©emidftigfeit

* Sag Surrogat einer SSaage burd) ©panfeber ift ein fcplecpter föefeelf
an ©teile beg Jpebek ak ÜRafdpne bag ©emid)t eineg S’örped gu beftimen.
Sen ber IKaum in meldjen fie gufamengebrücft an ber perborgepenbeit ©tange
20 bie ©rabe bliden tafet tan akban nid)t nad) einer fRegel fonbern mufe für jebeg
©emidp befonberg burdfg (Sjperiment gefunbcn merben; meü bie ©panfraft
in ber gebet nicfet ak in allen ihren Speilen gleich angenomen merben tan.

2 Jan. g.Z. am Rande. 4 abfolut// erst: fdblechterbing»// 5 märe

sollte in: enthielte verbessert werden (punktiert). 6 aber g.Z. am Rande.
gar g. Z. 7 tt>eld)e ö nämlich möglich fet)n mürbe v. a. möglich märe
nämtid) g.Z. am Rande. 8-9 ßmifchenJörper 3 v.a. 3 10 Rechter Rand,
untere Ecke. Sa? Aa. gum v.a. jur 11 mirb. Az. Das Folgende ver¬
änderte, engere Schrift. 13 Dunklere Tmte. 17 einer erst: ber Sßaage
Ö ald «pebels 18 an bie ©teile (Ct) (mit R.). ba§ v.a. bie beftimen.
6 meit 20 at§ban g.Z. am Rande. 21 befonberg burd) burd)3 21-
22 meil — Jan. s.Z.
558 Opus postumum

XII. Convolut, IV. Bogen, 2. Seite.

f£ier ©rab ber bemegenben Straft burcpS ©emicpt ift bie ©emicp*
tigfeit (ponderositas) ber an einem SBurfpebet bie SBucpt
Slmppibolie
beS ©röfjenbegriffS ber bemegenben Kräfte &
ber Materie
§
2)ie SBaage als eine äftafcpine bie öermittelft eines £tebeIS bemegenb
ift fcpeint ganp matpematifcp bemonftrirt merben gu fönen unb <perr
H. R. Säftner pat ben 9tuf biefe Stufgabe guerft unb fcparf nacp fßrin* 10
cipien a priori getöfet gu paben. — Sittern bie Söfnng berfetben mar burd)
äftatpematif allein nidpt möglicf); eS muffte ein pppfifdpeS fßrincip
bemegenber Kräfte pier fo mopt atS bep ben übrigen SDtafcpinen bep*
treten um bie Sftögtidpfeit ber SSemegung burd) ein folcpeS SBetfgeug als
ber §ebet ift erftärtidp gn rnacpen. ^pn burep eine unbeugfam fteife i&
gerabe Sinie erftären gu matten ift erbettelter ©runbfap (petitio prin-
cipii). $)er fgebebaum (vectis) unb bie Unterlage (hypomochlium)
morauf er fiep ftüjjt mit feinen ©emicpten (onus et potentia) muff eine
$)icfe unb ©törfe beS ffufainenpangeS in ber geraben fiinie paben fo
bap men man ipn bis gur fSünnigfeit eines gabenS fepminben täpt er 20
burd) jenen gufamenpang mopt gmar nodp iiner gu einer medpanifdpen
ißoteng aber niept bie beS fpebetS fonbern ber Stolle (mit ©eit unb
Stoben) bienen mürbe inbem er an einen UnterftüpungS// ober Stufpänge*
punct gepeftet gu einer gang anberen Strt bet 93emegung bienen mürbe.
Sltfo ift bie SBägbarfeit atS ©dpäpungSart ber Quantität ber Materie 25
gmar objectiö möglicp naep Gegriffen unb ben ipnen cortefponbirenben
Stnfdpauungen opne fiep auf ©rfaprung (Dbferüation unb ©pperiment)
ftüpen gu bütfen, fubjectit) aber men bie SOWgticpfeit berfetben burep
fie atS SOtafcpine gu mirfen (gum Sßägen unb baburep bie Obantität ber
Materie gu erforfepen) in Slnftage föint unmöglidp opne in bie «ßppfif so
eingugreifen.-2>ie SDtafcpine (ber £ebet) bebarf fetbft eines bpna*
mifepen fßrincipS um atS eine fotepe möglicp gu fepn, b. i. meepanifep

2 betnegenben traft erst: Setregung 5 ber v. a. ? 8 als erst: ift

14 burep ein foIcpeS erst: burep biefeS 15 3pn g. Z. unbeugfam fteife g. Z. am
Rande. 16 erbettelter v. a. erbetteltes 19 Eide <5 paben 20 Eünnigfeit
verstümmelt. er ö paar 23 UnterftüpungS ober 26 ben v.a. benen?
28-29 burep fie g. Z. am Rande. 30 in 6 ünterfuepung gezogen mirb 31 §ebel
<3 (g.Z. am Rande): ober baS ©eit
 XII. Conv., IV. Bogen, 2. und 3. Seite. 559

hülfen gu fönen. SDer tpebet (aug meinem (Stoff er aucf) fep) mujg aK
©fange ober 93alfen eine gemiffe f£)ide unb gufamenfjang feiner Steife
f)aben um über bem unbemeglidjen Unterftüfgunggpunct nid)t gu bredjen
ober gu biegen. — 2Iber ber begriff bon ber Dbantität ber Materie
5 gehört bod), (offne in bie $f)pfif eingugreifen unb if)r bemegenbe Kräfte

empirifd) abguborgen) gum Übergange bon ben metapf). 2lnf. ©r. ber
üftSEß. gur *ßfjt)fif mefdjer nacf) fßrincipien a priori getfyan mirb inbem
ber 93egrif bon ber ©djäfjung ber Quantität ber Materie mit bem ber
SSägbarfeit afg ibentifd) borgeffellt mirb. — f£)ie Sttögfidffeit einer fofd)en
io 9ftafd)ine aug ben bemegenben Kräften ber ÜDtaterie mirb t)ier borläufig
poftulirt big bie ®ebuction eineg ©pftemg berfelben (in bem begriffe
beg SBärmeftoffg) fie nid)t afg bfog fjppotfjetifcfjen fonbern ermeigficfjen
Stoff in Gsinem abfotuten ©angen biefer Kräfte barguftetten berechtigt
fet)n mirb.

15 Qualität beg gießbaren bermittetft eineg ©eifg mefdjeg bie Qualität

beg gufairtenfjangeg ooraugfejgt.

XII. Convolut, IV. Bogen, 3. Seite.

3met)ter Slbfdfnitt
SSon ber Qualität ber Materie
20 ©ie ift entmeber ffüffig ober üeft*

§
©ine SJtaterie fjeijjt ffüfjig bie nur burd) ftetig auf einanber fotgenbe
©töfje einer unenbfid) geteilten ©röfge auf eine rut)ige $fäd)e eineg

* SSeft (corpus rigidum) ober ftarr ift ein Körper beffen Stpeile inner*
25 patb bem fRaume ben er einnimt ber fßerfd)iebbarfeit mieberftepen. $f)un
fie biefeg nur burd) bie 2fngief)ung berfelben auf feiner Oberfläche (mie tropfen
bie fid) Stugetförmig bilben unb, auf einer mit 93ärlappfamen beftreuten

1 Riebet ä at§ eine ©lange 3 unbetoeglidjen g.Z. am Rande. Unter*

ftüfumgspunct letzte Silbe durch Abtrennung vergessen. 4 St ber ber begriff Bon
ber erste Fassung: 9ltfo fan bie 5 getjärt bod), g. Z. am Rande. unb ö au§
6 empirifd) g. Z. Erste Fassung: abguborgen mithin um zweite Fassung: ab*
guborgen) gum bloßen Übergänge dritte Fassung: abguborgen) gum über*
gange 7 6 nod) nidit 10 SDtaterie <5 gur Borläufig g.Z. 13 ab»
fotuten g. Z. 15 Linker Rand, neben dem Vorigen. 24 rigidum) ö: ift nid)t bem
poten (cavo) fonbern ober ftarr g.Z.
560 Opus postumum

StörgerS betoegenb ift. — Umgefef)rt ift ein Storger beffen fläche als
unbemeglid) jenem Stoffe mieberfteht beft*
tiefes ift bie jftominalerflärung ber glüfjigfeit unb Sßeftigfeit bet)
ber man bon ber ©aufalität biefer 93efcf)affenheiten (Obalitäten) af>-
ftrat)irt. 5
®er $uftanb einet ÜWaterie in bem Moment it)rer 33eroegung fan
entmeber ber fegn mobet) fie in ÜÜtoffe (als Storger) ober im bluffe (nur
mit ber corgerlidien Dberfiacbe) bemegenb ift. — ©0 ift ber f£rud eines
SöaffergriSma auf ben fßoben eines ©efäfjeS 23emegung in Sftaffe bocf)
mit unenblicf)//fleiner ©efdftbinbigfeit; bagegen als 2Bieberf)alt einer 10

unbetoeglichen fläche im ©trohme auf toelche er red)tu>inflig trifft

(eine§ barin gehaltenen 93rettS), 93emegung im bluffe bet) melden
begben bie bemegenben Kräfte ein gleiches f^acit abgeben fönen

SInmerfung
2llle flüfjige mögbare ÜUtaterie bie burd) bie toedifelfeitige Sln-gehung 15
il)rcr einanber berührenben 21)eile ihr felbft bie fjjigur eines Borgers
beftimt heifjt tropfbare f^lü^igfeit. — diejenige meldie ihre SluSbefjnung
nicf)t felbft begröntd (mie Suft unb (£amgf) fonbern öon bem ©egen-

ffflädje nicht gerfliefsen fonbern felbft im fallen auf biefelbe burd) jene Straft
fpringeu) fo ift er habet) bod) ein fiüfjiger Storger. SDaS ©tarrmerben (rigescentia) 20
ift nidjt ein §unehmenber ffufamenbattg fonbern bloS bie Söitfung einer ber-
önberten SOtifchung ber heterogenen 2f)eile berfelben bie borher in bemfelben
homogen bertheilt maren ba burd) (Sntmeidjung einer ©gecieS berfelben 5. 93.
beS SßärmeftoffS ober ber geudftigfeit bie Hoffe innerlich erfd)ütternbe (motus
elementorum concußorius) bie Jede biefer Materie innerhalb anberS fteltt 25
unb eine £egtur unb gugleid) eine $igur (mie begnt ©efrieren) herborbringt
fie in fabeln (textura Obrosa) glatten (lamellaris) unb 931öcfen (truncalis)
5U bilbeu ohne baf? barum bet 3ufamenl)ang felber bergröfjert fegn barf

559, 23-1 eines St ärgert g.Z. am Fände. 1 betoegenb 5 \ei)(?) 2 unbe¬

weglich <5 bief Dieser zweite Stern bezieht sich auf dieselbe Anmerkung.
3-5 TiefcS — abftrafjirt. s. Z. 6 bem — ihrer g. Z. 7 fie erst: er ab v. a.?
8 mit ber corgerlidjett erst: mit feiner ift. ö ©0 9 eilte? erst: beb 11 red)t-
tuinHig s. Z. 12 (eines — SSrettS) s. Z. am Rande. Kcmmapunkt. 15 trmgbare
s.Z. 1« eine» StürgerS s.Z. am Rande. 21 ein v.a. eine 22 dorther *5 in ber
24 beS SSärmeftoffS erste Fassung: ber SBätme zweite Fassung: ber Söärmeftoffe
innerlicf) v. a. innere erfd)ütternbe R.: 93emegung 25 concußorius) <5 fo
innerhalb g. Z. 27 (textura fibrosa) g.Z., Schlußklammer fehlt. (lamellaris)
erst: (textura lamellaris) (truncalis) g. Z. 28 üergöfjert S tuerbe
 XII. Conv., IV. Bogen, 3. Seite. 561

bru! einer anberen gefperrt mirb mujj eigentlid) elaftifcfje ^lüfjigfeit

Reiften. f£>ie Materie aber meldfe bie allgemeine Urfadfe beg glüfjigfeing
i[t fan nid)t füglich eine glüfjigfeit genant merben meil unter biefer
Venenung oerftanben mirb baff fie einen für fid) abgefonbert ejiftirenben
5 ©toff augmadje ber at^ban mieberum noch einer anberen betoegenben
unb eppanbirenben Materie alg eineg ^luibum bebürfte. S)a§ ffjlüjjig*
fetm (fluiditas) im ©egenfap mit bem Veftfepn (rigiditas) ift blog
ein innerer guftanb ^er Materie; ihrer Vemegung ober Smutje offne baf)
man nötfjig hat bagu einen befonberen bemegenben Stoff angunef)men,
io ja ibn üor ber Ipanb f)iegu nicht annet)men mufj meit biefer bod) enblid)
ein urfprünglid) glüffigeg (fluidum originarium) boraugfepen unb atfo
bod) offne einen ßtrfef gu begehen teine ütealerffärung ber ^füfjigfeit
abgeben mürbe.

§
is ®ag £ropfbar//flüf3ige ift eine ponberabefe fid) burd) innere 21m
giepung im umgebenben üfaume in ^ugeffotm bilbenbe (gur ffeinften
Oberfläche ftrebenbe flügge) Materie: bag G£laftifd)//flüf}ige (g. 93. Suft
unb $ampf) fan in bag permanent// unb ©ranfitorifd)//flüBige eim
getffeilt merben oon bem bie erftere ©pecieg ben Nahmen ber ©ag//
20 21rten führt.
21bfoIut//imponberabel fan feine glüfeigfeit fehn auffer men fie
aud) incoercibef ift (mie man fid) ben Sßärmeftoff benft). 21ber relatio
imponberabel fönte hoch eine ÜJlaterie fet>n für bie alle Körper per*
meabel mären (elementa in loco proprio suae speciei non gravitant).

25 fRigegfceng, ©tarrmerben
Von ber Ixaft beg ©tofjeg eineg ÄötperS in Stoffe gegen einen
anberen Körper in Vergleichung ber Vemegung burd) ben ©tofj in ber

1 anberer treiben statt: mirb 2 be'ffen- s- am Fände; erste Fort¬

setzung im Text: unb rerliert fie burd) Sßärrne unb Stätte bie ©lafticität md)t ©a§
Reibt. f$ie A a. aber g. Z. allgemeine g. Z. am Rande. be§ v. a. ber
5 atgban (5 mirb mieberum g. Z. am Rande. 6 bebürfte. A z. Das Folgende
in der Schrift der s. Zusätze. 7 ift bto§ erst: ift 8 innerer g. Z. am Rande.
lObocbg.Z. am Rande. 11 ein v.a. einen? t>orau§fepen ö mürbe 1- bod)>öferne
13 Rechts daneben am Rande: vid. 58og. A Übergang <5. 4 mit rotber 2mte (™ der
Schrift der ersten Hälfte der Seite). 15 flüfeige f v. a. $ 16-17 (gut — flufeige)
g.Z. am Rande. 18 tani'. a. tonnen 19 ber ö ®a§arten 2- Ion (tme an
rechter Rand. 25 Rechter Rand. fRigeäfcenj Aa. 26 (StofjeS ö ge -7 in ber 0 burd)
Slant’3 Schriften. Opuä postumum II. 26
 562 Opus postumum

ber Scpmeere entgegengefepten fKicptung. ©in Sanbforn gegen einen

Körper be§ SSeftgangen.

XII. Convolut, IV. Bogen, 4. Seite.

$on ber Relation ber Materie
af§ Sfngiepung be§ Starren in ber 93erüprung 5

§_
$iefe Sfngiepung ift ber gufamenpang.-SCRan fan fiep if>n
afü oberffäcpficp (cohaesio superficialis) ober afg einbringenb (pene-
trans) benfen tuen fie mittelbar über bie föerüprungsffäcpe in ba§ Qnnere
be§ ^örperg mirft.—- $ie erftere macpt gerreibbare Körper (friabiles) 10

mie @fag, Steine, zc bie anbere giepbare (ductiles) mie SD^etatle

§
SRan fan bon affen [tarren Körpern fagen bap ipr gufamenpang
(mepr ober meniger) einbringenb fep. Seit men an einem 23focf eine
Scpeibe (lamella) bon unenbficp ffeiner $icfe ffebenb unb bon jenem 15
33focf angegogen gebacpt mirb jo müpte ba£ Moment ber föemegung
enbfidp fepn mitpin im ffeinften $eittpeife fefner Qfbreijjung eine un=
enblicpe ©efcpminbigfeit enthalten. Pfffo ift affe Sfngiepung ftarrer
Körper im gufainenpängen jebergeit in eine gemiffe Söeite innerpafb
ben Körper einbringenb unb e§ giebt feine abfofute Spröbigfeit. $ocp 20
ift bie SDuctifitat ber Körper (im Römern unb ®ratpgiepen) mepr ober
meniger grop nacpbem bie Sfngiepung mepr ober meniger tiefer ober
oberffäcpficper einbringenb ift*
* Sfucp gmep Materien (g. $8. rnenig «fall unb ecficpter grober ÄieSfanb)
mit äöaffer in einanber gefnetet geben einen äRörtel ber (morüber SBafferiug 25
feine «ermunberung begeugt) über affe ^ergfeicpung. ftärfer binbet als in ber
Sepmifcpung mepreren falcfS gefcpepen mürbe gum föemeife bap bicfer in
bie Subftang bei erfteren mit ipm fiep auf gemiffe 2frt amafgamirenb einbringe,
unb ber ßufamenpang niept bfog oberffäcpficp fcp
8Diese Seite trägt oben die Notiz: vid. Redactio 2. ©.2. (Kant). Erstes
Fünftel der Seite frei. 7 Erste Fassung: liefen fair man fiep 9 fie v. a. bie
10 gerreibbare erst: fprübe Körper ö (fragilitas) 10-11 (friabiles) -— jc g.Z.
am Rande. 11 anbere ö bepnb giepbare ö (ductilitas) (ductiles) g.Z. am
Rande. mie ö ©lag unb 14 (mepr — meniger) g. Z. an erst: bon
15 abge flebenb ö gebaept b. i. unb g.Z. 16 angegogen v.a. ange»
gogenb 17 fepn g. Z. 18 2Ingiepung 6 ber Körp 21 im erst: bep 24 rnenig
g. 7j. ecficpter grober g. Z. 25 morüber mo v. a. mie 26 über alle erst: opne
allen 28 be3 ö <Sanbe3 amalgamirenb v. a. amalgamire Kommapunkt.
 XII. Conv., IV. Bogen, 3. und 4. Seite. 563

Qm ÜUtineratreid) machen bie Metalle einen fetjr meiten GXaffen*

abftanb bon ben anberen Sftaterien berfelben nicfjt b!o3 burd) ipre jpe*
ctfifcf)e ©djmeere fonberu burd) ba§ eigentümliche £id)t ma§ fie (polirt)
gurüd metfen unb meld)e§ au§ intern Qnneren au§geftraf)It (gleidffam
5 felbftleudjtenb), butd) (Erregung eine§ befonberen fie butdjbringenben
(Stoffs burd) Römern unb ^brafjtgietjen ftrefbar mirb. ®od) at)mt bie
Statur biefe SMaltfarben in ben gtügelbeden unb anberen feilen mannet
Qnfecten nadj, mie ba§ polirte ©tat)! bon einigen unb bie ©dfitlerung
be§ ©olbeS bon anberen (§. 93. bem Cerambyx moschatus) ein ber»
io gteicpen au§ bem Qnneren ftröt)XenbeS, nid)t bloS reflectirteS Sid)t geigt.
S)ie Kategorie ber (bpnamifcpen) Relation in ber bemegenben
®raft eines? pri3matifd)en Körpers §u fudfen ber fid) burd) fein eigene^
@emid)t bet) gemiffer Sänge abreifft in einer 9tid)tung metcpe auf feiner
®urd)fd)nittgfläd)e fenfredjt ftef)t

iS ®ie Cohaesibilitaet ift biefenige SIngiepung ber Materie eine§

Körpers in itjrer 93erüprung bie nicpt beranbert merben fan afö burd)
Stbreiffen beffelben bon bem eigenen Körper feXbft.
®er geiler ben ÜKed)ani3m unb ^ominatbegrif bor bem Xpnamigm
at§ bem SRegelbegrif u. gar opne biefen bem 93egriffe ber bemegenben
20 Kräfte borgufepen g. 93. ben fpebet opnc feine (SteifigXeit ober ba§ ©eil
opne feine Qäpigfeit ober ben Qufamenpang ab? gtädfenfraft opne 2ln*
giepung in SD^affe burcpbringenb.
91nflebung metcpe eine gäpe (palbflüpige) Materie au§macpt ift
bom ftarren Qufainenpange gu unterfcpeiben
25 9tbftepen ber ©fagftriemen bon einanber
®er piepen// u. ber burepbringenbe Qufainenpang
ßebenbige £raft
®ie fRigefceng (©tarrmerben) ift entmeber ba§ ber ©rt)ftaXXifation
(9tnfd)iefjen§) mie be§ frierenben 9ßaffer§ ober fteinergeugenben ©toffS

1 weiten <5 2lb ff 3 (polirt) g. Z. am Rande. 4 toetcpeS g. Z. 5 Kom¬

mapunkt. eine§ <5 ipnen beptoopnenben (Stoffs 7 anbere Steile unb Jfjeile
g. Z. 6-10 ®ocp apmt — geigt, s. Z., von beefen an unterhalb des nächsten Absatzes.
11 5>ie A a. in bet ö ©auffalität dahinter noch einmal: bet 12 eines ö fförperS
priSmatifcpen ÄörperS g. Z. am Rande. 13 bet) erst: bon Sange ö ab feiner
v. a, feine 14 ftept A z. 15 Linker Rand oben, neben der Überschrift. 15-16
eineS StötpetS g. Z. 17 bem doppelt durch al. 18 Etwa 15 Zeilen tiefer, dickere
Schrift und andere Tinte. äRecpaniSmS (Ct.). 19 biefen 6 unter 23 Linker
Rand, untere Ecke. Schlußklammer hinter: auSmacpt. 26 Spatium 1 Zeile.
28 baS (sc. ©tarrroetben/ R.: bie
36*
 564 Opus postumum

ober beS ©erinenS mie 2ßad)S unb £atg. 2)ie $äpigfeit beS fcprnet»
genben unb ©pröbigfeit beS falten ©taS

XII. C onvolut, V. Bogen, 1. Seite.

®ie bemegenbe Straft ber SKaterie eines StörperS ber burd) fein 5
©emicpt eine $täd)enan§ief)ung übermäßigen fott fan nidjt eine tobte
Straft (beS XrudS) fonbern nur bie 28irfung einer tebenbigen Straft
(beS ©tofjeS) einer innigft burcpbringenben Materie fepn
S)en bie 2tngiepung metcpe unmittelbar aber bod) jugleid) in ber
Entfernung mirft mefcpe baju erforberlicf) ift mit einem unenblid)// 10

bünen 2(bfcpnitt berfelben einen 23tod (ißriSma) ju tragen fejjt ein

Moment ber föemegung borauS metcpeS eine enbticpe (affignabele) ©e=
fcpmiitbigfeit cntpält unb atfo in bem fteinften Qeittpeitcpen eine unenb*
lid)e ©efdjroinbigfeit perborbringen mürbe metcpeS unmöglid) ift. 2ltfo
fair nur eine burd) ©töpe einer burdpbringenben Materie ben mägbaren 15
Störper in ben ^uftanb beS gufamenpangeS (ber Eopäfibdität eines
25todS) bringenbe Materie bie Eppäfion beS StörperS in feinen Speiten
bemirfen $)ie Sänge ober §öpe beffetben beS fßriSma melcpeS fiep
burd) fein eigenes ©emid)t abreipt nicpt bie 3>ide beffetben beftimt ben
©rab beS gufamenpangeS; ben bie ©äuten beS 23todS finb nicpt Oon 20
eiuanbcr bep einerlei) $)urd)fdpnittSftäcpe fonbern neben einanber (bie
bicfere mit größerer Xurdjf’dfnittSflädje) §ufaiüenpängenb unb reiffen
burd) ipr eigenes C>3emid)t bep einertep Sänge (unb eben berfelben

2 @(a3 R.: ©lafeS 3 Dieser Bogen rechts oben von Kant mit: Redactio. 2
bezeichnet. Oberer Rand frei. 8 einer doppelt durch al. 9 bod) gugteicf) s. Z.
10 ift ö einen 10-11 mit — bürten g.Z. am Rande. 11 berfelben 6 ab»
galten alä 12 Von tocldjeS an s.Z. bis: unb alfo (Zeile 13). 15 nur 6
bie continuirlid) eine g. Z. einet — SWaterie g. Z. am Rande. 15-16 Erste
Fassung: ben mägbaren Stoff eitte§ StörperS 16 guftanb <5; beS ftarren unb
burd)bringenben gufatnen P unb burdjbringeitben g.Z. am Rande. 17 brim
genbe Materie bie erst: bringen mo ber 17-18 bie ©opäfion — bemirfen
g.Z. am Rande. _ 18 ober £ml)e g.Z., Kr.: Die Sänge ober §öpe beS fßriSma
beffetben Ö beftimt bet) beS ifStiSma r.Z., davor noch einmal: ober §öpe
metd)eS fid) erst: metd)eS berfelbe 10 ©emid)t 6 fid) 21 einanber ö ab»
(jänaenb bet) — Durd)fd)nittSfläd)e g. Z. am Rande.
 XII. Conv., IV. Bogen, 4. Seite und V. Bogen, 1. Seite. 565

Obolität ber Materie beffelben) ab fo btcf ober roertiger btcf fie aud)
fetyn mögen

$)ie 2Im.pt)tbolte gmtfcfjen bem mectjanifcfien unb bt)namtfd)en

<5t)ftem meifet beftanbig auf einen fölementarftoff unb bie bemegenbe
s Strafte ber ÜRaterie im Söärmeftoff t)in
Sitte ^njie^ung, aufter ber ber ©rabitation (unb be§ Siebte) ift
tobte Uraft unb uuenbticti Kein gegen bie be§ 3ufantenf)ange§ frer
^or^er metdjer nur burcf) [tofje u. tebenbige Straft einer burcfjbrim
genben Materie gefcf)ief)t
io ©d)iefe fläche. 9tutfd)en bebm ©infinfen. S'totbtu. Reibung
(Jin langer fret) in ber Suft ficb abreiffenb

564, 19-2 Erste Fortsetzung nach abreijjt' bie ’JJicfe befjelben (bie Durd)jd)nitt§*
fläcbe mag jo groS1) fet)n wie jie mit! itibem bie Säulen nid)t mie jie neben2) ein*
anber fonbern hinter einanber bongen unb eine ba§ ©emid)t ber anberen trägt *
3 Rechter Rand unten. 5 2 Zeilen tiefer 6: Son ber 3äl)igfeit u. fragilitas
6 3 Zeilen tiefer. 8 burd) Sigel. 11 Die leiden letzten Zeilen eingerückt.

!) jo gro§ g. Z. am Rande. — 2) neben erst: hinter

* 1)$ie jhecifijche Schmeere biefer ^ßri§men unb bie Sänge berjelbett bet) melier
jie burd) ihr eigene^ ©emicht jid) abreijjen bejtimen bett ©rab be§ gufamenhangeä
ber an bem2) Siegjamen (im Seit unb Stoben) noch3) oom jprüben unb bem4)
gäben im jDrathjiehen unterfd)ieben merben muf). — 2)ae> Verhältnis beS gufamen*
tjangS eines leinenen5) btoS in bie Sänge gezogenen gabenS ju bem ®emid)t burd)
baS6) er7) jid) jetbft mürbe8) unermejjlid) grob inStietalten ohne alten Vergleid) Heiner.
9Sietteid)t mürbe aber reines Steh men9) eS ohne jeine übrige ©genfehaften p oer=
änbern üoltig fpröbe märe mithin ein Stab oon biejer SJtaterie nidjt anberS als burd)
attmätige Verbünerung abrijfe einen gnjamenhang geigen ber bielteidht ben eijen»
brath bon berjetben ®ide überftiege

!) Durch 10 Zeilen Spatium vom vorhergehenden Haupttext getrennt. 2) Erste

Fassung: ber als ein fpröber oon bem zweite Fassung: ber an bem 3) nod) d bon
4) üom — hem g. Z. am Rande, bem durch Zusatz doppelt. 5) leinenen v. a.
leinen 6) burd) baS erst: momit bem ') er ö bon 8) mürbe R. ergänzt:
abreijjen, ift 9) men 6 oh
 Opus postumum
566

XII. Convolut, V. Dogen, 2. Seite.

«Bon ber actiben Relation bet Körper
in iprer ©opäfibitität

§
^(f) berftepe unter einer ftarren ©opäfion nicpt ben btopen Qu* 5

famenpang ber Materie in ipren feiten unter einanber fonbern eineg

törperg mit einem Körper ben bag ift attein mag bag ÜSerpättnig einer
fftiaffe mit einer anberen auffer ipr begeicpnet. — $er Sßieberftanb
gegen bie traft moburcp <£in törper in 3mep bermanbett (gerbrocpen
aber griffen) mirb ift nun bie Ütetation (bag äußere ißerpättnig) beg 10

förperticpen 3ufainenpangeg beffen ©egentpeit nicpt btog 2rem

nung Stufpebung ber 93erüprung fanbern aucp bie äftögticpfeit ber mecpa*
nifcfjen ^erftettung beg ©angen aug biefen (Stücten bebeutet, bpne bap
biefe Speite in 3tnfepung ber ©igenfcpaften ber Materie maraug fie be*
fiepen b. i. bpnamifcp beränbert merben. — $n ber cpemif^en Stuf- 15

töfung merben aucp peteragene üTpeite bau einanber getrent ober aucp
iprer äftifcpung nacp gerfept aber ipr 3ufamenpang entpätt ein bpna*
mifcpeg unb innereg iBerpättnig ber Sftaterie mitpin nicpt ben begriff
ber fRetation b. i. beg äußeren SSerpättniffeg eineg abgebrocpenen ©tücfg
beg törperg bon bem anberen gteicpartigen alg morin pier ber begriff 20

ber ßopäfibitität gefept mirb

3m Übergange bon ben metapp. 31. ©. ber 9^23. gur $ppfif mirb
nun nicptg meiter bertangt atg btog beutlicp gu macpen mag jener begriff
(ber ©opäfibitität) in fiep entpatte a priori gu entmiefetn unb metepe
folgen baraug fiep empirifcp (burep Dbferbation unb ©jperiment) mit 25

SBepfpieten aug ber ©rfaprung betegen taffen nur gur ©rtäuterung feneg
SSegriffg perbep gu fepaffen.

2 Erste Fassung: SSon ber Körper Relation ber äJiaterie 5 berftepe ver¬
stümmelt. einer ftarren g. Z. Gopäfiott durch Zeichen auf die zweite Fassung
am oberen Rande verwiesen (vgl. S. 567, Zeile 7 ff), nicpt ö btoS 7 einem doppelt
durch dl. ift R. ergänzt: cä baä erst: ein äufjere§ 58erpältni3 ö ber
9 ©n v. a. ein bermanbett d mirb 10 SBerpältniS) (5 b. i. 12-13 meepa*
nifd)en g. Z. 14 ber ©genjepaften g. Z. am Rande. ber SJiaterie ber ers>:
iprer 16 peterogene g.Z. am Rande. getrent d unb 19 abgebrocpenen
g.Z. am Rande. 20 morin (statt: morin) ö mir 24 entpalte v.a. entpatten
a priori — entmiefetn g. Z. am Rande.
 XII. Conv., V. Bogen, 2. Seite. 567

§
Gs» fern aber aller gufamenpang entmeber al§ blo§ oberflächlich
(cohaesio superficialis) ober and) alö einbringenb (penetrans)
gebaut merben. ©igentlicp enthält ber begriff ber Eopäfion nur ben
5 ber burepbringenben ülngiepung bie oberflächliche fönte man baö 31n=
hängen (adhaesio) neuen
.. 2>ie mechfelfeitige Slngiepung ber Speile eine§ öeften 3t'örper§ in
ihrer 33erüprung unter einanber in fo fern jene in ihrer 33erüprung§=
fläche bem 31breiffen mieberftept.
io fDaS natürliche 9Raa§ be§ gufainenpangel (cohaesio) cine§ $or*
per3 in feiner fenfreept auf bie ®irection be§ ,3uge§ geridfteteten SDurcp»
fcpnittäfläcpe ift baö ©emiept be§ ®örper§ felbft men biefer al3 ein
ißrisma an feinem oberen 2fpeile (^em ®opf be3 331odö) beöeftigt
fid) burch fein eigene^ ©emiept abreiht. — 3n ^er 33ergleicpung folcper
iö fßriämen Don gleicher Materie (5. 33. SSftarmor) foint e§ in ber ©cpäpung
be§ 3ufafnenf)angeg auf ihre Sänge (ober §öpe) an unb finb fie ungleich*
artig (5. 33. ba3 eine äftarmor ba§ anbere Etfen) auf ba§ fßrobuct ber
fpecififcpen ©cpmeere ber ibtaterie in bie Sänge an bie ®ide mag fepn
melche fie molle; ben gum ©emiept burep meld)e3 biefe ©täbe abreiffen
20 trägt bie Stenge berfelben neben einanber nicpt§ bet) (meil ber 331od

afö gaöcifel bieler folcper gleich langen ©täbe artgefepen merben fan)
fonbern nur bie Sttenge ber unterhalb in einer iReipe einanber ber 31m
giepung ber 33erüprnng nad) untergeorbneten mägbaren XRaterie ba
ein f£peil beö 331ocf3 bon bem anbercu abpärtgenb bi3 gu einem ©emiepte
25 getragen mirb moburep er fiep in ber SurdpfcpnittSfläcpe bon ipm abreipt.

2 fart erst: ift als g. Z. 4 entpält Ö jtoar 5 burd)bringenben erst:

oberflächlichen Slnpepung 6 ber bie v. a. ber 7 Das Folgende die zweite
Fassung des Absatzes: ^d) oerftehe unter einer ftarreu Sopäfion (vgl. S. 566, Zeile 5),
am oberen Rande, durch: <p mit dem Text verbunden. tuedifelfeitige verstümmelt.
ber <5 oeften öeften Körpers erst: einer öeften ffltaterie 8 iprer erst: ber
jene (g.Z. am Rande): mithin auch bie gut1) Slbreiffung2) erfotberlidpe Kraft
8-9 S3erührung§fläd)e <5 einem ®emid)te gleich ift 10 Unterer Rand, druck: $
und: vid. oben mit dem Vorigen verbunden. beS v. a. ber 11 auf g. Z.
$ircction d ber 15 SJtarmor 6 unb in erst: bet) 22 fonbern ö bie
unterhalb <5 einanber 23 ber — nach g. Z. am Rande. untergeorbneten ä
mägbarer

x) gur ä Trennung. 2) Stbreiffung g.Z

 Opus postumum
568

$ie mtraction ber Steile einer beften Materie ift entroeber bie
ber ©ugpenfion berfelben bon einanber bber ber SIppenfion. 93ep ber
(enteren foint eg ni<f)t auf bie ©löffe beg $urcf)fcf)nittg an fonbern nur
auf bie Sänge beg fßrigma melcf)eg fict> burcf) fein <55etüicf)t abreifct. —
$er gufamenhang ift entmeber ein gröber ober behnbarer. $>er teuere 5

pat malleabele ductilitat tuen bie Oberfläche eg fei) gerieben ober ge*
fcfftagen eine Sejtur beg $urcf)brmgenb//angief)enben bemeifet fo ift
ber Körper metattifcf)

XII. Convolut, V. Bogen, 3. Seite.

io
§
$>a3 Moment ber 93emegung in ber Sfttraction ber 6of)äfibitität ber
Störper ift in SBergteicpung mit bem Moment ber Sfttraction in ber
©cpmeere (bem ber ©raüitation) unenbticf) rneii bie Sfngiepung ber
erfteren btog atg $täcf)enangief)ung (superficialis) nicf)t atg ein*
bringenb (penetrabilis) angenomen mirb. f£)en im erfteren ^all mirb 15

bag 93tättcf)en mettipeg bag ©emicpt beg gangen ißtocfg trägt atg unenb*
tief) büite (of)ne atte Quantität ber Materie) gebacf)t bafür ein enbtiepeg
Moment ber ©efepminbigfeit feiner föemegung haben müffen metepeg
unmöglich ift. dagegen rneii atte (Sopäfion gugteiep atg einbringenbe
2tttraction big gu einer gemiffen SDicfe beg fötättepeng angenomen mirb 20

metepeg bon Sage (Stratum) gu Sage burcf) ben gangen Körper beg
ffßrigma burcf)gef)t ein Quantum ber Materie mit einer unenbtiepfteinen
Cöefcpminbigfeit eine beftiinte bemegenbe Straft enthalten mirb metepe
gur ßopäfion erforbertief) ift
§ 25

3)ie Sopäfibitität
ift 28irfung einer itebenbigen Straft
Unter ber tebenbigen Straft ber tOtaterie eineg Störperg (bie man
nicht mit Sebengfraft gu bermechfetn hat afg bon metcher nur im
1 Linker Band oben. 4 auf ber Sänge 6 Von tuen an Fortsetzung oberer
Rand, durch Zeichen verbunden 11-12 ber St'örper g.Z. am Rande. 13 ©rabitation)
berglid)en unenblid) 16 ba§ ©eW'icpt g.Z. am Rande. Erste Fassung: ben
ganjeu S9tod mit feinem zweite Fassung: ba§ ©ewiept be3 ganjen 23lod§ ben ver¬
sehentlich unverbessert geblieben. 17 bafür R.: aber 21 welcpeä Ad. ergänzt:
aSet£)ältni§ bon ö ©trat 22 i$ti3ma (g. Z. am Rande) erst: 93tod§
23 eine g. Z. enthalten (Hart 28 ber erst: einet Straft ber betu. a. ein?
28-2Erste Fassung: worunter man ja nidjt Sebenälraft berftepen muff zweite
Fassung: bie man nid)t mit Sebengfraft ju bermed)felit pat Über: worunter: ö
Wetdje
 XII. Conv., V. Bogen, 2. und 3. Seite. 569

organifchen Reiche ber fRatur bie fftebe feijn fair) berftehe ich bie be-
wegenbe traft beS ©toffeS ber Materie eines törberS auf einen Körper
ber bie continuirüd)e Erregung biefer ©töjje enthält gum Unterfd)iebe
üon ber beS 2)rudS als melier eine tobte traft (ein Moment ber 93ewe-
5 gung) ift welche nur in einem gewiffen 3eittt)eile Urfadfe ber 93ewegung
(burd) Ülcceleration) fetjn fan*. ©o ift ber ©tofc beS ponberabeten
glüfjigen (g. 93. beS 9BafferS) auf bie ftarre Oberfläche eines anberen
törberS nur bem $rude eines ©ewidjtS gleich; mithin tobte traft,
dagegen mirb ber eines harten gegen einen garten im ©tofje als
io tebenbige traft bie gegen jene unenbtich ift angefehen.
Qn Stnfehung biefer bewegenben traft ift bie Materie incoer-
cibet (begleichen man fich im begriffe beS SöärmeftoffS bentt) fo wie
fie auch atS allburd)bringenb in 2lnfel)ung jebeS 9ßartifelS biefeS törberS
als imhonberabet gebacht wirb nnb ber gläd)en//3ufamenhang in
i5 bem 3)urcf)fchnitte biefeS 93lodS ift eigentlich bie 923irfung einer be-
megenben Materie bie nicht btoS in ber Berührung als $läcf)enfraft beS
ihm anhängenben törberS fonbern aud) atS gefd£)ic£)tet (lamellaris)
atS förderlicher $heil ben anberen burch 9lngief)ung bewegenb gebaut
werben muff.

20 Slnmerlung
$ie ©ohäfibitität in ber üflifchung ber Zweite öerfcf)iebenartiger
törper g. 93. beS getönten tat!S mit tiefetfanb gemifcht beffen bim
benbe traft 9MeriuS bewunbert giebt ein 93et)fdiel bon biefem Ein¬
bringen ponberabeter ÜRaterien in einanber nnb barauf fich grünbenben
25 3nfainenhange; oornehmlid) finb eS bie SRetalle welche habet) aud)
gäben 3ufamenhang (©efdfmeibigfeit ©chmiebbarfeit, 3tJialfeabitität)
geigen.

* 9$om Stoffe harter f örber unb ber Unmoglid)!eit abfoluter &ärte ber
torper unenbtid) größeren traft ihres Stoffes als beS 3)rucfS (ben gangen
30 Erbtorber)

3 ber 6 burd) 2-3 ber — enthält s. Z. am Rande. 6 beS 6 SßafferS 6-

7 bonberabeten — SBafferS) g. Z._am Rande. 7 auf <5 eine 8 bem erst: einem
11 Vor tn <5: 9tun ift im 3ufament)ängen eines ®lodS biefer 6 ®ra (i5er'
ateidien — bentt) g. Z. am Rande. 15 bem g. Z. 17 als g. Z. (lamellans)
g z. 21 ber 2:heiIe 9■z• öerfcfjiebenartiger ä Materien -9-30 unenblich
_@rbtorber) als zweite Fassung darüber, ergänze. SSon ber
 570 Opus postumum

3) $on ber 2tn§iepung ftarrer glatten gtäden unb ber Reibung,

©tättung fßotirung metaUifdjer ©tang oberftätf)ttct)er 2ßärmeftoff 3)er
TOftogung beg gebrodenen ©groben. ®em teit. 2)em gufainenpang
im fötocf.
4.) ®ie iütobatität nämtid bie bemegenbe traft bie uranfanglid 5
befjarrlid u. gur mögltden ©rfaprung notpmenbig
®ie Stmppibotie ber 9Reft. föegr. in ber Sßermedfetung ber begriffe
beg ^erftanbeg (at§ Objecten an fid) mit ber 3)arftettung biefer 93e=
griffe in ber ©rfdeinung
®a§ btjnamifde ißrinctp (beg Söärmeftoffg) mirb implicite f)iebep io
bem medanifden untergelegt
Sebenbige traft ober bag ©urrogat berfelben in einer attburd*
bringenben bie Materie beg törperg pr föerüprung treibenben Materie
©efdmeibigfeit beg geften ©cpmiebbarfeit. Sftetattifder ©tanp
and bom Cerambyx ober ben Libellen Jungfern. is
^neppaufttbet
Sebenbige traft
$ne£pauftibel ift feine anbere bemegenbe traft al§ beg ©toffeg
metder alte Materie jum Object ber (Srfaprung madt: b. i. SBärmeftoff

XII. Convolut, V. Bogen, 4. Seite. 2o

Metalle maden im mineratogifden ©pftem in Stnfepung ipreg fpe*

cififden ©emidt3 pgteid aber aud, ba fie fid potiren taffen in Stn*
fef)ung beg ipnen eigentümtiden reftectirten fiidtg (nidt btog garbe
bie fid nad ber Analogie ber 3föne fpecificiren lägt) einen auffattenben
Stbfdnüt. ®iefeg bert)ätt fid gur ©rbfarbe mie ber ttang pm Xon: 25
mie ber eineg ©apteninftrumentg p bem eineg fötaginftrumentg moraug
abpnepmen ift, bag fie im ^otiren burd Reiben (metcpeg auf ber Ober*
ftäde big pr ©rpipung beg ©dmetpeng gepen fair) fid p einer ge*
miffen Xeptur hüben unb gteidfam anfdiejjen melde iprer inneren
»tifdung gemäg ift: mie bie Libellen, ber Cerambyx moschatus unb 30
anbere $nfecten

1 Rechter Rand, letztes Drittel. 2 ©lättung — SBärmeftoff g Z durch

Zeichen verbunden. 6 möglicpen ©rfaprung fSrfcpeinung ?) abgekürzt 14 heften 8
17 2 Zeilen tiefer. Kraft abgerieben. 18 R.: ab? bie be§ Stoff eS ©toff
statt: ©toffcä 21 einen statt: in (mit R.). 28 beS ö fe 25 ©rbfarbe (q Z
am Rande) erst: fjarbe 26 ber g. Z. 27 ift Kommapunkt. 28 m erst-in
einer v. a. eine 29 bitben <5 toppe loetcpe inneren g Z
 XII. Conv., V. Bogen, 3. und 4. Seite. 571

§
$Bon bet oberftädjtidjen (Sot)öfion
Hefter Körper
Sgtöbe aug einer ©djmet|ung entftanbene ftarre borget moruntet
5 bag ©tag (aud) gernife £at§e) gehören bemalten im 93tud)e itjren ©lang

beraubten aber men itfre $£f)eite nad) bem S3rud)e an einanber gehoben
metben (5. fö. men ein erf)igtet eifernet «Stift mit bet Sgi|e übet biefe
©tagtafel gezogen mitb ober umgefefjtt ein faltet übet ein erf)i|te§
©tag) einen gemiffen Wbftanb bet bet größten ©emalt biefe «Stüde an
io einanber §u fdfieben mieberftetjt. — (Sine ©tagtafel auf bie benante
21rt in biete ©tagftriemen geteilt bebedt unbetmeiblid) eine größere

gtädje alg ba fie gang mar. — (Sin Heiner 3tif3 im Sgiegetglafe bet nicfjt
einmal übet biefe gange ^läcfye fortläuft täfft imer fetjen baff bag ©tag
f)ier gefreut unb eine Seffge bombet anbeten abfteffenb fet) obgleich
io bie straft momit bag t)iet geborftene ©tag bergeblid) gut böttigen S3e-
rütfrung ftrebt gemif3 fet)r gtoff fein muff.
©ben fo t)ängt eine ©lagtafet an bet anbern bon bet fie überbedt
ift unb mitb men jene gehoben mitb mit gehoben; unb biefeg gilt bon
alten gotirten $täd)en bon genugfamet §ärte, mithin giebt eg einen
20 3ufainenf)ang bet jugteid) Wn^ietjung in bet $erne ift, metd)e§ fonft
ein Söiebetfgrud) fet)n mürbe men eg nicf)t ein butd)bringen gonbe-
rabeter Materie gäbe

§
2)ie (Sotjäfion be§ 5ßonberabeten mitb burd) bag ^ncotjäfibete unb
25 imgonberabete bemirft. — $en bag med^anifdje Vermögen beruht auf
bem bgnamifd)en, bag fD7afd)inenmefen auf ben urfgrüngtidjen beme=
genben fräften. — ®ie Sßaage (vectis) bie Me mit bem Seit (trochlea)
bie fd)iefe $tacf)e unb bet babon abtfangenbe ®eit (cuneus) unb bie ju
altem biefem erforbertidfe Starrigfeit bet S3afig motauf bet Sorget
30 garattet mit bet $täd)e tutfc^enb in 93eftrebung gut 33emegung ift.
Reibung aud) auf glatten unb men fie atg taug betrad)tet metben butd)
S3emegung bie Dbetftädfe gtättenben Hörgern.

B Sßefter v a fefter 4 <5d)meigung d unb 6 aber ö at tuen <5 jie

ihre Jbeile g.Z. am Rande. 7 erster <5 ®t 8 umgebt ein faltet ein
v a eine 10 ®n statt: ©ne 11 biete g.Z. bebedt erst: ntmt em (m?)
14 fieffae v. a.? 15 f)iet g.Z. ®la§ <5 fo bergeblid) g.Z. am Rande.
17 anbern darüber verwischt: fiei(?) 18 unb ö toirb 21 ein v. a. eine
burdfbringen v. a. burdjbtingenbe 32 Ü'ötger. statt: Borgern.
 572 Opus postumum

(£3 firtb 4 metf)anifcf)e fßotengen über einem §hpomocf)tion. Qtvet)

bie um einen fßunct bemegenb finb vectis et trochlea u. 2 bie über
einer $täcf)e bemegenb finb cochlea et cuneus: bie eine ber fperum*
füprung einer fcpiefen f^täd£)e um eine Slcpfe (brepenb) bie anbere in &
geraber fRicptung. — 2)ie Stn^iepung ift in einer berfetben tinear (bag
©eit) in ber anberen ptanimetrifcf)

®ag »toment ber SSemegung mit bem Ktement ber bemegenben

»taterie muttipticirt ift bag Qüantum ber bemegenben Äxaft ber Materie
in ber Kopäfion atg burcpbringenbe ®raft. io
©in continuum ber gefristeten (Iamettarifdj) Materie burcf) eine
burcpbringenb ogitirenbe Äraft beg Sßärmeftoffg
Stbreiffung eineg i£)rath3 ober Habens burct) fein eigen gemicpt ift
bag »taag beg gufamenhangeg.
SSon ber ^tächenanäiehung potirter Körper 15.
$><*g med)anifct)e Vermögen ber bemegenben Straft beruht auf bem
bgnamifSen einer incoercibeten imponberabelen unb atfo auch inco*
tjäfibeten »taterie. — SSon bem Stutfdfen auf fcpiefen f^tädbjen unb
unter einem gemiffen nicpt a priori beftimmbaren fcpiefen Söinfet. $m*
gleichen bem Reiben ber Stbbfen an ben gapfentagern 20

XII. Convolut, VI. Bogen, 1. Seite.

$ie Kategorie ber »etation ift bie beg actioen 93erf>ältniffeg (be*
megenber Grafte) bon Störpern gegen Körper bie in »taffe aber nur
in ber Berührung in bemfetben $tape einanber an^iepenb ober ab*
ftojgenb betrachtet merben; ben eg ift hier nicht bon ben Kräften ber 25
»taterie in biefer ihrer 93emegung fonbern bon ben bemegenben Kräften
in bem »toment ber 93emegung bie 9tebe.
Kohäfibitität ber »taterie ift atfo bie Slngiepung einer »taffe gleich»
artiger ponberabeter »taterie beren (ber Slnjiehung) ©rab burct) bag

3 bie um bie ö f«h 4 betoegenb abgekürzt. 6 ^Richtung g. Z., erst: Sinie

(undurchstrichen geblieben). 8 Linker Rand unten; dunklere Schrift. 11 Über dem
Vorigen, durch* verbunden. 13 Weiter unten, wieder Schrift wie Haupttext. burct)
Sigel. 14 Spatium 1 Zeile. 19-20 Von Qmgteicf)en an unterer Rand. 20 fjcrpfen»
lagern? 21 Dieser Bogen von Kant rechter Rand oben mit: Redactio 3 vid
3 93. 2 signiert. 22 beS v. a. ber <5 b 23-24 aber — «ßlafee g. Z. am Rande'
25 es v. a. ? ben Straften g. Z. 26 in ö ihrer 93 iprer <5 amtlichen 27 bem
erst: ihrem 28-29 gleichartiger g. Z.
 XII. Conv., V. Bogen, 4. Seite und VI. Bogen, 1. Seite. 573

©emidjt beftimt mirb burd) metdjeg bet baraug beftetjenbe öefte Störper
fid) fetbft abreifft. 9ttan fiept teidjt bafs bet Störper f)ier betjm Sbbreiffert
prigmatifdj unb rtidjt nad) bet ®ide fonbern btog nad) bet Sänge
beg ißrigma mag am 5Iuft)ängepunct bebeftigt ift gefdjäjjt mitb beft bie
5 f£)ide ift nur bie SJienge fotdjer neben einanber nidjt öon einanber
abt)ängenben Stäbe.
fDie Cohaesion enthält ein Moment öon enb(id)et ©efcfjminbigfeit
metdjeg aber nidft acceterirenb ift meit eg bet» feiner Slngietjung gugteid)
abftofjung atg mirtticbe 23emegung ber Vibrationen u. continuirtid)
io med)fetnben ©egenftöfje mitfjin tebenbige Straft enthalt. 35iefe bemegenbe
Straft ift SSärmeftoff bert alle öefte ift bod) aug bem ^tüfjigen entftanben
alfo aug gegenftöfjen bie gutept gleichförmig innertid) bemegenb
finb.
fj)ie S3Iodan§iet)ung fept einen oberen angiefjenben formet öoraug
15 öon bem ber Störper burd) fein ©emicpt fitf) öon feiner f£>urd)fd)nittg=
fläche ab^ureiffen ftrebt. liefet bebarf aber mieberum einer Stüpe
ben er hangt nicpt am leeren fRaum unb biefe ©tüpe muf) fetbft mieber
cohäfibet fepn um atg 2ttafcf)ine bem ©emicfjt ber augmcid)enben Materie
ju mieberftehen metd)eg mieberum ein 9ttoment ber 2Ittraction öoraug-
20 fept, morauf bie fubfectiöe fßonberabitität beruht unb eine 93afig nam-
tid) bie ©rbe unb fo enbtid) ein SBettftjftem ber Semegung burd) (Sentri-
fugat u. (Eentripetat Straft
©g tan feine gtädjenfraft fonbern eg muff eine tebenbige Straft ber
Materie b. i. eine burd)bringenbe unb in SJtoffe burd) ben Stop mir-
25 tenbe Straft fet)n moburd) ber 93tod bem Qetreiffen burd) fein eigen
©emidjt mieberftetjt.
®ie ©opäfibitität ift SBitfung einer tebenbigen Straft b. i. beg ©toffeg
eineg Störperg in SKaffe (mit atten feinen feiten jugteid)) nidjt im
gtuffe ben algban ift bie bemegenbe Straft nur ein '©rud unb tobte
30 Straft, tpier ift atfo ein Moment ber 2tngief)ung metcpeg unenbtid) aber
nidjt acceterirenb ober bod) atg in einer unenbtid) fteinen ift. -

1 öefte verstümmelt. 2 fid) S b 2lbreif)"en <5 aB bet)nt <5 aB g. Z.

3 blo§ nur nad) blo§ g. Z. 5 Side <5 beruht nidjt 6 Stäbe v. a. ? 11 alle
R.: atte§ öefte ergänze: JKaterie 12 gleichförmig <5 be 14 borauS «5 ber
bon beffen 20 Kommapunkt. worauf statt: luorauf 21 ©rbe <5 unb
22 Links algewinkelt. 25 Straft <5 aber 26 Spatium 4 Zeilen. 29 aBben?
31 acceterirenb Ö ift
574 Opus postumum

f£>iefe $eit ift biejentge metctfe ber förper gum Stbreiffen ber Samelle
ber einbringenben ntcJ)t btoS oberflächlichen 9tngief)ung braucht.
9ttit biefem ift ber gug in ber unenbtid) mirftichen 33emegung atS
tebenbige SEraft (im 9J(breiffen eines ^a^eTl^ burcb) bie üftaffe betyber
Sräufte) einertet) unb bie Streuung beS Habens in feiner SturchfchnittS* 5
ftädje einem ©emidjte gteid) rnaS angetjängt mar ober butd) feine eigene
©djmeere reifjt. — ®ie ®urdhdjnittSftäd)e beS 33todS tjätt baS gange
©emidjt fjangenb.
®ie ©ohäfton ber Steife einer $eite, moburd) baS ©ifen ober eines
Demants burd) ben ©taS gefcfynitten ober ein anberer Stemant ge* 10
fdjtiffen mirb. S£)aS Stbreiffen offne SSerfcfjiebung feiner Sttjeite mithin
entmeber fgrbbe ober buctite gerreiSbarfeit. — 3)aS ÜÜtaaS ber erfteren
ift bie Sänge eines fJSriSma metdfeS an einem oberen Sjßuncte bebeftigt
burd) fein eigenes ©emidjte abreifft (bie Stide fomt tjier nicht in 33e*
trad)tung). 15
£)ie ©ohäfibitität bom ÜDtörfel. 9IuS heterogenen Materien ©ranit.
A) SDie bemegenbe SEraft metd)e felbft baS Moment ber 33emegung
einer anberen ber 33emegung (nicht btoS bie 33emegung) bergröfjert
— biefeS ift nur möglich men bie S3erüf)rungSangief)ung auch sugleid)
burdhbringenbe 3Ingief)ung aber nidjt ber ©raüitation fonbern einer 20
bhnamifd) bemegenben Materie g. 33. SBärmeftoff ift, — ift eine leben*
bige itaft b. i. eine fotdje bie bem ©tofje gteid) gilt. — $)ie ßohäfion
ift bie bauernbe SBirfung berfetben unb bie mirfenbe Urfadje ift ber
s2öärmeftoff. ®ie ^ßonberabifität als trenenbe Urfadje ber Berührung
ift baS ülftaaS bon jenem ÜDioment 25
B) $)aS ^mponberabete, Qncoercibete, 3ncof)äfibete, ^nejhauftibete
enthält bie btjnamifd) bemegenben Kräfte meldje bie rnecbanifch//beme=
genbe b. i. ben medjaniSm ber Körper möglich machen.
jflicht bloS in einem Aggregat coorbinirter fonbern in einer 9?eif)e

1 SIbteiffen Ad. ergänzt: bon 2 9tngiet)ung Ad. ergänzt: entgegen

3 Das Folgende in dem letzten Spatium, durch Zeichen verbunden. unenbtid)
g. Z. 5 u. 15 Schlußklammer fehlt. 9 Weiter unten. geile Kommapunkt.
11 mithin 6 ©efcfjme 12 ober ö ju 16 $>ie — ©ranit. g. (s.?) Z., rechts
neben dem Vorigen. 17 felbft g. Z. 17-18 Über Setnegung einet undurchstrichen
(s.Z.?, zweite Fassung?): SIcceteration in 18 anbeten <5 in 19 bie 8 ülnjiefje
21 Kommapunkt. 19-21 biefeä — ift. — g. (s. ?) Z. unterhalb des Absatzes; vor
biefe§ kein Gedankenstrich. 23 bie 8 SBitJung 27 bie btjnamifcf) g.Z., bie
doppelt. 27-28 betnegenbe 8 möglid) machen 28 Spatium 2 Zeilen. 29 coorbi»
nirter g.Z.
 XII. Conv., VI. Bogen, 1. Seite. 575

fuborbinirter angieljungen bet ponberabelen 9Raterie beS förperS.

®t)namifdje ©röffe ber Dbantität ber Materie nidjt bloS medjantfdje
Me befte SORaffen firib aus einem flüggen $uftanbe entftanben.
f£)er SSärmeftoff fjatte ifjn barin gefegt u. ergäbt iljn jejjt im SSeften —
5 3) $er gebettete ^ufamenljang ber einanber in ber ©oorbination fub*
orbinirter (bon einanber in einer fReilje abtjängenben) Mgieljungen ift
bie ©oljäfibilität beS ©tarren ber ÜDtaterie in melcfjer 3. 93. bem ©ipS
bie Slngietjung burdjbringenb ift.
©otjäfion (ßufamenljang) ift biejenige 9Ingiet)ung eines priSma»
10 tifdjen Körpers in ber föerütjrung moburdj er fidjj burdj fein
©emidjte in feiner ®urdjfdjnittSfladje abreifjt.
$ur ÜRoglidjfeit einer fotzen Mgietjung gehört eine tebenbige
itaft, bie einer tobten gteicf) ift. Sänge nidjt ®ide mu^ fjiebetj in 2ln=
fdjlag fomen.
15 ®ie ©tarrigfeit ift nur bie SBirbung ber bemegenben Kräfte ber
SLRaterie moburdj fie bie festere in gemiffen fRidjtungen erijält unb ber
Mmeidjung bon berfetben mieberftefjt. — Sßidjt Söieberftanb gegen
Srenung ben baS ift cohaesion. — ^eterogeneität ber gefdjidjteten
Materien.
20 fRidjt in 9QRaffe, nidjt im gluffe, nodj mie bie magbeburgifdje §alb=
bngetn im äußeren ®rude fonbern im ©tofje einer alles burdjbringenben
äußeren SDRaterie bemegt folglidj lebenbige £raft burdj unenblicf)//bleine
gufamenfto^enbe unb einanber continuirlidj folgenbe ©tojge beme*
genbe ponberabele SDRaterie. — ®ie fmnberabilität burdj baS Qmpon*
25 berabele. — Mftofjung burdj föerütjrung.
®ie ©töfje tjeterogener einanber burdjbringenben ponberabelen
SOtaterien bringen bie ©otjäfion Ijerbor als ^lädjen//9lngieljung bie bodj
gugleidj Slngieljung in üDRaffe ift. — §ier ift ber Sfall mo baS Moment
ber Mgiefjung eine enblidje ©rö^e ift fo bafj bodj baS (Element beS
30 angietjenben Körpers (bie Samelle) unenblidj dein ift biefeS feine 9ln®

2 @röfje ber S Do 4 $er v.a. $ie 5 3 )_v.a. a)F 8 Spatium 1 Zeile.

9 Soljäfion — ift erste Fassung: (Jofjäfibilität (3ufament)ang) ift, die letzten 3 Silben
von ©oljäfibilität undurchstrichen geblieben. 3Injietjung <5 einer ftarren SJiflterie
(erst: ber SDtaterieJ. 9-10 briSmatifdjen g. Z. eine§ — torfier§ g. Z. 10 93e-
rüfjrung <5 meldje dahinter versehentlich undurchstrichen: einem fid) g.Z.
moburdj — fein g. Z. 11 ©emidjte ö gleici) ift moburdj 13 traft Kommapunkt,
ö ben 20 gluffe Kommapunkt. 21 fonbern <5 burdj ben burdjbringenben
ö Materie 24 ponberabele Ad.: imponberabele 25 burdj Sigel. 27 Materie
statt: SDtaterien
576 Opus postumum

•pepung ober baS ©emicpte eines 93todS atS einer ©ume unenbticp bieter
bon einanber abpängenben Materien trägt

f£)aS nacp unb nacp fotgticf) acceterirenbe Moment ber Stttraction

in ber SSeftmerbung ber Slnfepung mehrerer Materie ber ftüfjigen
HKaterie gelangt §u it)rem ajtajimum b. i. bem ©emicpt beS 3tbreiffenS 5

beS S3todS (prisma) unb mirb tebenbige traft mie burd) ben einem
©tofj entgegengericpteten $ug unb mirb SKafcpine ber SBägbarfeit bie
ipren StuSfcptag im Stbreiffen pat unb baS Moment mirb enbticp b. i.
ber gaben ober 23tod reifjt.

Sebenbige traft ift bie metcpe opne äußere mirfenbe Kräfte für fiep 10

fetbft acceterirenb ift. SiefeS ift nur burd) eine SJiifcpung bon Materien
berfcpiebener 5trt unb ©raben ber fßonberabitität mögticp.
ßopäfion ift SBirfung einer tebenbigen Straft (beS ©topeS) burd)
bie grabmeife gefteigerte $icptigfeit ber ben Körper burcpbringenben
Materie bis gu Sametten bon ber f£)ide beS ponberabeten. 15

f£>ie Cohaesibilitaet einer ponberabeten SJtaterie fo fern fie iprem

eigenen ©emicpte in ber Perüprung unb StuSfpaiiung entgegen arbeitet
ift einer bemegenben traft burd) Wcceteration in bem gatte beS törperS
gleid).
®er ®rud ober gug burd) ein ©emicpt ift atfo btoS tobte traft 20

b. i. einem Moment ber 93emegung eines ponberabeten Körpers gteid),

metd)e nur in einer geit burd) Stcceteration §ur mirfticben 93emegung
ermacpfen fan. — ®aS gerreiffen eioeS gabenS ober anberen ftarreu
ÄörperS burd) mirfticpe Pemegung beffetben g. 93. bepber gäufte atS
©emicpte fan atS burd) Stcceteration bemirft angefepen merbeu uub bau 25
peifjt bie mirfenbe traft tebenbig 9tber aud) opne biefe burd) baS btope
©emicpt eines 93todS abgureiffen fept er eine tamettarifcpe 9fngiepung
borauS mo eine unenbticp//büne ©d)id)t burd) ipre Stngiepung bas
©emicpt eines SUods trägt fotgticf) ber SBirfung einer tebenbigen traft
2 abpängenben? (verkleckst). 3 Oberer Rand. 4 be§ 2lnfepung (statt:
ber tdnfepungj — SQtaterie g.Z. 6 einen statt: einem 8 enblid) Fortsetzung
rechter Rand. 9 Links unterhalb dieses Absatzes: verte (vgl. S. 577, 17).
10 Rechter Rand, 10 Zeilen von oben. 11 bon <5 j 12 R.: (Stabe 13 @tofje§)
<5 inbem 15 bon 6 einer 17-18 arbeitet ift einer erst: arbeitet, — atfo eine
feiner unverbessert geblieben). 18 bemegenben v.a. beloegenbe 6 lebenbige
10 Dieser Absatz links umrandet; 20 Zeilen Spatium. 21 gleid) Kommapunkt.
26 tebenbig Fortsetzung darüber in dem letzten Spatium. 27 fept eine
28 ©d)id)t ö ba§ feine statt: ipre (mit Ad.).
 XII. Conv., VI. Bogen, 1. und 2. Seite. 577

gteicJ) ift Sttfo ift bie ßogäfion bet SSirfung einer tebenbigen ®roft
auf bte gonberabete SCRaterie gteict). $>ie mirfenbe Urfadfe aber mug
ob§mar eine imgonberabete bocf) bem Slbteiffen mieberftegenbe ben
f ärger burdfbringenbe b. i. bie S&ärmmaterie fegn als ©tementarftoff
5 ber Börger bitbet.
®ie fibröfe SStttraction beS ©lementarftoffS im SftadjS ober tpanf ift
bie ftärffte aber nicht im Stment fo mie bie tamettare im tgonartigen ftarfer
ift als im fatfartigen ©tafe ber Sfenfter
^erreiffen etneS gabenS burd) Raufte ift unenbtid) gegen baS burd)
io ©emidjt.
^ntenfibe ©röge beS burdfbringenben gufainengangeS Sänge — —
Textura fibrosa, lamellaris, truncalis. — (Sin 33t od ber an
einer lamella gängt an biefer mit einer 2tn§iegung metd)e nnenblicg
$u fegn fcgeint

15 SttteS Sßefte fegt eine ^tügigfeit äorauS aus metdfer eS entftanben

gebitbet ift.

XII. Convolut, VI. Bogen, 2. Seite.

f£)ie Sänge etneS burdg baS Sodjeifen gezogenen ÜDtetalt 'Sratgs
beg melcger er gerabgängenb bnrcg fein eigenes ©emid)t abreigt be=
20 ftimt bie ßogäfibitität biefer Materie bie $ide meit fie nur ein gaScifel
üieter fotdjer gteidftangen SDrätge ift bereu feber neben bem anbern
burd) fein @emid)t abreigt mag fegn metd)e fie motte: unb biefeS gitt
üon feber Qäatität ber Materie morauS ber cogäfibete Börger beftegt*

* (SS ift bietteicgt feine fDtaterie bon einer fotd)en Bafiigfeit in $ro»
25 gortion mit igrem ©emid)t als ein ^tad)Sfaben ober eine in bie feinfte f^afern
gefgattene Sgierferte ber ficf) faft inS unenbticge fgatten lägt. ®ennod) fan
man fid) benfen bag ein fotdjer im leeren fRaum bon einem feften 3ßunct ab»
bängenb beg einer gemiffen Sänge burd) fein eigenes ©ewicgt abreiffen müffe
1 gleich ift Fortsetzung darüber. 3 bem Stbreiffen v.a. bet Stbreiffung 4 2Bär*
materie 5 ber Ö ob? 6 Rechter Rand, letztes Viertel. fibröfe f v.a.
sß? im ö Sitten 7 2tment?? (von amentum, Blütenstand, Kätzchen? Wortbild
wie: Slmient; bei R. als unleserlich bezeichnet). 9 burd) Sigel. 13 Lies:
hängt, hängt 15 Oberer Rand, rechte Ecke. meinem statt: welcher (Ct.).
entftanben u. ? 17 Am oberen Rande: verte oben (vgl. S. 576, Zeile 9). 18 ®ie
erst: 2tuf ber gezogenen ä ftä eifer fupfernen SRetatt <7. Z. Praths d beftimt
baS ©eniidgt 19 abreigt <5 beruht 20 Sohäfibitität ö bag 21 ift g. Z. am Rande.
feber v. a. jebeS 22 abreigt ö macht l>tebet) feinen Unterfdfieb. 23 worau» ber
ber ö ju 25-26 ober — 3:gierfene s. Z. 27 ein v. a. im fotcher g. Z.
ffant’3 <3(f) rif tert. Opus postumum II. 37
578 Opus postumum

$iefe 33tocfan5ief)ung fie mag nun eine Materie betreffen metcfje

fie motte 3. 33. ben ßtjlinbrifcfjen ÜERarmorbtocf ober ein ©tafjlbratt) be*
trifft nun feberjeit eine borfjer ftüfjig gemefen nacfjtjer ftarr ge*
morbene Materie (tjiebon 33emeig). 5£)ie Stbreiffung aber fair burcf)
bag btofje ÜRoment ber ber 2tn§ief)ung entgegengefe^ten bemegenben 5

Straft ober burcf) mirftidje 33emegung ber Streite biefeg Störperg mit
einer beftimten ©efcfjminbigfeit gefcfjetjen. Qm erfteren Qatt ift eg eine
tobte im §met)ten eine tebenbige Straft metcfje ber ßofjäfion ent*
gegen mirft unb ben Körper trent.
2Sen icf) einen 33inbfaben §u gerreifjen ftrebe fo tan bag öfters 10
über mein Vermögen getjen inbem meine bet)ben Qäufte bon ber
Stufje (einem Moment ber 33emegung) burct) itner bergröfjerteg Moment
jur mirfticfjen 33etoegung aber nictjt OermittetftberStcceterationfortgetjen.
33emege idt) fie aber inbem icfj bie Qäufte atg fdjmeere Störper augfjotenb
um 9taum gur 93emegung gu getonten acceterirenb (mie bag attemat 15

gefd)iet)t men eg ein fttucf (nict)t ein btofjer ®rucf ober Qug) fetjn fott)
bemege fo fürenge ict) bie Stette burct) tebenbige Straft metcfje ^ier eine
acceterirte mirftidje 33emegung ift: unb fo in einer unenbticf)//fteinen
Qeit bag Moment ber 93emegung big ju biefer ©röfje anmacfjfen läfjt. —
©benfo ift bie bemegenbe Straft ber Qeile, beg §obetg ber ©äge unb 20
inbirect auct) beg Steitg in fo fern er burct) ben ©cf)tag ben Stärker fpattenb
ift, eine tebenbige Straft (beg ©tofjeg) burct) metcbe bag Starre gufamen*
fjängenbe getreftt mirb; aber eg ift eine tobte Straft men burct) ange*

unb ein nictjt gebretjteg Sütfertau mürbe bet) berfetben ßänge burct) fein eigeneg
©emicfjt abreiffen. — (5g märe eine Aufgabe für ben SRattjematifer ob nidjt 25

ein folcfjer Qaben men man fidj itjn einige taufenb SReiten lang unb perlen*
bicutäre im leeren 9taum fjängenb benft auctj otjne oben angefnüpft ju fetjn
btog burct) ben Unterfcfjieb berörabitationgangietjung fdjmebenb ja gar burct)
fein ©emictjt abreiffenb gebacfjt toerben föne

2 ober ö ben aug ißlatina gezogenen ein g. Z. ©taßlbratf) v. a. 2>ratf) 4 (f)ie-

bon Verneig) g. Z. bnrd) 6 an bie Übertoäftigung 5 bfoße g. Z. 5-6 bag
bloße Moment — ober g.Z. am Rande. 6 ber v.a. bie 6-7 mit — ®e*
fcöroinbigfeit g.Z. 10 ju g.Z. öftere <5 mir 12 93ett>egung) <5 jur
13 fortgefje. 14 inbem bie (mit R.) gäufte v. a. gauft 16 Schlußklammer
fehlt. 10 big öb 20 Von Straft an Fortsetzung linker Rand, durch Zeichen
verbunden. geite, 6 unb beg beg g. Z. £obefg <5 unb 21 ©cßfag <5 fpa
22 Kommapunkt. 20-22 unb — ift im Haupttext dazwischengeschrieben. 24 burcf)
(5 if)t 27 ßängenb aucf)
 XII. Conv., VI. Bogen, 2. Seite. 579

pängte ©ewicpte ein gaben bon welcher Materie er fep Pep bermeprtem
©ewicpt enbticp abreipt
Die Sftögtidpfeit ber (Sopäfibitität a priori eingnfepen wirb ein fßrim
cip ber Stngiepnng einel gufamenpangenben törperl ber all ein fßrilma
5 abwärtl pängt unb in gewiffer Sänge burcp fein eigenel ©ewicpt bon

fiep felbft abreipt erforbert. 2öie ift nun ein fotcper gnfamenpang unb
bie tnirfenbe Urfacpe beffetben gn er Hären?
2öen bie Stngiepung btol atl oberftäcpticp angefepen U)irb fo ift
ber Körper in ber gtäcpe feiner fBerüprung oerfcpiebbar ebenfo atl ob
io er ftüfgig toäre. ©I muff aifo eine burcpbringenbe Stngiepung unb gwar
in ber fBerüprung ber Durcpfcpnittlftäcpen einel fotcpen fßrilma ange*
nomen werben b. t. el mu| in bem wägbaren (Stoff biefel törperl
nocp eine unwägbare ÜRaterie enthalten fepn bie ifpt burcpbringenb
feiner ©nbftang einberleibet ipr bodp eine ^Bewegung bon einem enb*
i5 ticpen Moment ber ©efcpwinbigfeit einbrüclt opne baraul bie gotge bon
einer nnenbticpen ©efcpwinbigfeit ber ^Bewegung biefer Materie folgern
gu bürfen. (Der ©tofj ber gur Stufpebung ber ©opäfion erforberticp ift
beweifet biefen ©rab bei SD7oment§ ber ^Bewegung)
ÜRun ift bie ©opäfibitität nicpt atl gtäcpenftaft fonbem all burcp*
20 bringenbe angufepen weit fie ber gegebenen Definition gemäl mit
einem förperticpen gnpatte nicpt btol mit ber gtäcpe wirft unb angiept
Die tebenbige traft wetcpe ber ©opäfion entgegenwirft ift ber
2Inwacpl bei itRomentl ber SIttraction in berfetben fBerüprnngl*
ftäcpe bil gur enbticpen ©röfje wo ber gaben (ober ber SBIotf) fiep
25 abreipt inbem biefel SRoment gu einer enbtiepen ©efcpwinbigfeit in
einem 2tugenbticfe getangt ift weit bie Samette eine nnenbticp fteine
ftftaffe atl mit enbtieper ©efcpwinbigfeit bewegt bem ©ewiepte
bei fBtocfl wetcpel nur ein Moment ift entgegen wirft. — Diefel ift
bie einfaepe Drennung bei Qufamenpangel einel fpröben (fragilis)

2 Durch: vid. 3 in bet SWitte auf die Fortsetzung VI, 3 verwiesen (bis:
5üioment§ bet «emegung Zeile 18). 4 eineö erst: ämepet gufamenpangenben
v. a. gufainenpangenber ®örper§ 8 bie 5 unb <5 butep ipn 1B unmäg*
bare g. Z. bie 8 ber burepbringenb ö: burtp feine ©töfje bie be mägbate
14 einberleibet 8 ift ipr g. Z. eine <5 @ef 15 opne ö babutep 18 Schlußklammer
fehlt. Das Folgende wieder VI, 2. 19 3^un A a. 21 einem erst: iprem
nicpt ö b anjiept Az. 22 ift ö bie «er 25 Moment ö eine ®e»
fepminbigfeit ä ©efepminbigteit in v. a. an 26 meil erst: inbem Samelle
8 melcpe 27 al§ 8 im au 29 einfaepe g. Z. am Rande. be3 8 fpröben
AufamenpangS v. a. ?
37*
580 Opus postumum

Körpers, bet) bem er im Stbreiffen eine attmötig berminberte $täd)e

beS gufamenfjangS bteibenb anniint (cohaesio ductilis) mie betjm ’&rat»
gietfen ober Römern unb ftreden madjt in fötetatten einen unenbtidjen
Wbftanb ber Sejtur ber fpecififctjen ©dfmeere unb beS £td)tS auS maS
fie jpotirt bon ficf) merfen (Sin Sidjt baS man mit ber Hoffen $arbe nicf)t 5

bermecf)fetn muff unb eine ausgetretene flügge Materie bon berfelben

9trt §u bemeifen fdjeint.

$ie lebenbige Straft beS 2lbftoffenS ber SJtaterie burd) geite ober
©äge aß tebenbige Straft im @egenfa| beS StbreiffenS beS (StytinberS
burd) [ein btoffeS eigenes @emid)t atS tobte Straft — bie §ärte ber $eite io
fetbft (bie ftarre (£ot)äfion feiner Stfeite) ift tobte Straft.

$or alter ftarren (£of)äfion ift ber ftüffige guftanb ber ÜRaterie beS
StorperS üorfjergegangen. ®en bie $£>urd)bringung beS SöarmeftoffS
unb innere iöemegung ber fmnberabeten Materie beS StörperS rnaren
bie Urfadje ber 9[Rogtid)feit einer burd)bringenben 2tnjief)ung b. i. ber 15

(Sof)äfion.

XII. Convolut, VI. Bogen, 3. Seite.

®ie bemegenbe Straft burd) ©otticitation b. i. bie in einem SCRoment
beS $atteS eines burd) bie ©cfymeere bemegten StorfierS mithin btoS
atS ©emid)t rnoburd) ber f)riSmatifd)e Storger fid) in ber f£)urd)fcf)nittS» 20

ftädje abreifst ift berfenigen gteid) metcfye burd) Stcceteration ber gtcidjen»
an§ief)ung einer unenbtid) bünen Samette in einer gemiffen geit er=
morben mürbe, biefe aber fan feine anbere bemegenbe Straft atS bie beS
©toffeS eines beften StörperS ober baS ©urrogat berfelben, eine leben»
bige Straft [et)n. ®en fo mie baS (Stement beS s^8todS in ber $crmef)rung 25

1 &'örf>erd Kommapunkt, bet) bem ber 3 [treffen d: ift fd)on äufainengefefd

unb ift mad)t g.Z. am Rande. mad)t lies: madjt fie (sc. bie lebenbige Straft,)?
4 ber das Folgende Fortsetzung am linken Rande, durch Zeichen verbunden, d inneren
Sejturdunb ©d)lt>eere d and 8 Linker Rand, Mitte, ff-eilc v.a.? 11 Schlu߬
klammer fehlt. Spatium 11 Zeilen. 14 ber das Folgende. 3 Zeilen tiefer. 1 b Die
Randbemerkungen in anderer Schrift als der Haupttext der Seite. 18 bie g.Z.
13 Storperd <5; b. i. burd) ein ©emidjt meldjed 19 mithin g.Z. 19-20 blöd —
©emid)t g. Z. am Rande. 21-22 ber glädjenanäietjung g.Z. am Rande. 22 einer
v. a. eined unenblid) <5 Keinen 23 mürbe Kommapunkt, d ift folglid) 6 ift g. Z.
23- 24 biefe — berfelben, s.Z. Die Zeilen: ald — berfelben, am oberen Runde.
24- 25 eine lebenbige v. a. einer lebenbigen 25 fetyn. s. Z. bad Element v. a.
bie Elemente?
 XII. Conv., VI. Bogen, 2. und 3. Seite. 581

ber döantität ber ponberabelen Materie mit ber größeren Sänge be3
33toc!§ anmädjft fo mädjft audt) ba§ Moment ber ©rabitationganäieljung
nid)t in ber ©röfje ber Sßemegung mit gemiffer ©efdfminbigfeit fonbern
in ber Quantität ber §ur Slbreiffung ftrebenben bemegenben ®raft burd)§
5 ©emid)t unb bie tobte Sfraft ift ber iebenbigen ber SBirfung nad) gleid).
ift einerlei ob biefer angief)enbe Körper feiner Sänge nad) burcf) ben
galt bon einer gemiffen Epölfe (bet) einer unenblid) Keinen f£>ide ober
einem beftiinten ©rabe feiner Stn^ietjung) geflogen ober burcf) ba§ Moment
ber 2In§ief)ung im @emicf)te abgeriffen toirb ift einerlei) fißirfung ber
io bemegenben Uroft
Riebet) aber mirb itner eine allburdfbringenbe innerhalb bem
Körper feine Steile §ur S3erüf)rung in ber Sänge agitirenbe Materie
ein allgemeiner urfprünglid) bemegenber ©lementarftoff (SBärmeftoff
genant) erfobert moburd) ba3 medjanifcfye ber bemegenben ilraft (burd)
15 anget)ängte§ ©emidjt) enblid) bom bijnamifdjen abgeleitet mirb objmar
bie festere al§ eine lebenbige Staft angefelfen merben mujj.
Stile! (Starre muff al! au! bem ^lüfjigen Ejerborgegangen angefeffen
merben
9?id)t bie einanber betigeorbnete fonbern untergeorbnete Momente
20 ber 5lad)enan§ieE)ung meldje nid)t blo! ein Aggregat fonbern eine fReilje
bon einanber ablfängenber ©rabitation!ansiel)ung au!mad)en finb fo
biel anmadffenbe Momente ber Söägbarfeit in bem Sölocf at! einer
3Jtafd)ine burd) melcfje ba! Slbreiffen möglid) mirb nnb ba! Moment
ifyrer 33emegung ift einer Iebenbigen ®raft gleid) nämlid) ber be!
25 (Stoffe! melcfjer in 23erE)ältni! auf ba! Moment ber Trennung be!
fölod! in ber 3)urd)f<f)nitt!flä(f)e unenblid) ift oljne felbft eine enblidje

1 ailaterie <5 (g.Z. am. Rande): bet) gleicher $urd)fd)nitt§flad)e be3 in ber
33erül)rung anjieljenben Körpers mit erst: bet) 1-2 mit — 33Iocf§ s.Z. am
Rande. 2 aud) s. Z. 6 biefer 6 © anjielfenbe g. Z. am Rande. 7-8 (bet) —
2lnäiet)ung) g.Z. am Rande, geftoffen s.Z. am Rande. 9 im? in? ©e»
mid)te s.Z., ä: ber ®urd)fcf)nittgftäci)e 11 Riebet) Aa. ein statt: eine (aus
der ersten Fassung). 12 2f)eile <5 agitirenber 18 ein ä (Stoff ber all¬
gemeiner ö fidj 16 alä g.Z. muff. Az. (Die letzten Worte versehentlich
nicht mitdurchstrichen). 17 ffflüffigen fff v. a. f 18 Zwischen diesem und
dem nächsten Absatz stehen, durch: vid. <5. 2 am Stanbe verbunden, 18 Zeilen der
vorigen Seite (vgl. S. 579, Z. 3—18). 20 ber d ©rabitationg 9teit)e <5 ber
21 bon — abfjängenber g. Z. ©rabitationganjiefjung (lies: ©rabitationgangietjungen ?)
darüber verwischt: boneinanber 22 SJtomente S einer 28 ©toment <5 ber
26 ber <5 berüfjrenben eine enblid)e v.a. ein enblidfeg
582 Opus postumum

©efdjminbigfeit bie burd) Stcceteration madjfenb ift jum ©runbe

§u ^aben all tr>et(f>e einen SBieberffnud) in fict) enthält.
®ie mecf)anifd)//bemegenbe Kräfte finb f)ier mie altermerB ben
bt)namifd) bemegenben aB roetctje man fcf)Iecf)ttjin boraugfetjen mu§
um jener if)re Stftögtidjfeit §u begreifen untergeorbnet. ®er SÖIocf ber 5

ficf) burd) fein eigenes? ®emicf)t abreifjt ift bie 2Kafcf)ine.

2öie täfjt ficf) aber biefer begriff ber ßotjäfibitität mit bem obigen
©ajse bafj ba3 Moment ber 2In^iet)nng feine enbtidje ©röfje (©efcbmin*
bigfeit) fetjn föne meil e§ fonft burcf) Stcceteration in einer nodj fo furjen
Seit eine unenblid)e ©efdjminbigfett erlangen mürbe? io

®ie Stnjietjung in ber (£ot)äfion ift ber bemegenben Straft gteid) metdie
burd) ben galt be§ Storpers? Oon einer gemiffen £ot)e ermorben mürbe
mitfjin eine tebenbige Straft ba§ 2tbreiffen mie man einen £faben jer*
reifjt.
SDie Cohaesions Sfu^ietjung ift berjenigen bemegenben Straft gteid) 15

bie ein Storger burd) ben galt üon einer gemiffen feöfye ermirbt atfo
SCRaffe ber S3emegung mit einer beftimten ©efcfjminbigfeit, b. i. ba§ 2tb*
reiffen ift bie Söirfung einer tebenbigen Straft bie burd) 2tcceteration
einem enbtid)en SOtoment gteid) mirb.
SSor attem heften ift ba§ ^tüfjige (ober bie ffjtüfjigfeit ber Materie) 20
borfyergegangen
®a§ Moment ber ©efdjminbigfeit mirb bet) anmacf)fenber Sänge
be§ $rBma itner mef)r burd) ©olticitation bergröfjert bB e§ gur mirf*
ticfjen 33emegung angemadjfen ift
2>a§ Moment ber ©rabitation ift acceterirenb: ba§ ber (£ot)äfion 25
nicfjt, meit e§ fonft unenbtid)e @efd)minbigfeit in ber fteinften gegebenen
Seit bemirfen mürbe.
3) ®ie Urfadje ber (üofjäfibitität (bie bemegenbe Straft ber Materie
jur (Jofjäfion) be§ ©tarren mufj fetbft incof)äfibet fet)n: meit fie eine

7 Oberer Rand. 8 ®a§ SQtoment g. Z. ber v. a. bie ? 9 u. 29 Schlußklammer

fehlt. 9 in 6 ber 10 mürbe ergänze: bereinigen? 11 Rechter Rand, letztes
Drittel. Stnjiefyung d ift b in mitdurchstrichen ? bemegenben g. Z. 18 Lies :
be3 SlbreiffenS 14 Spatium 2 Zeilen. 15 berjenigen <5 gteid) 19 einem
<5 9Jt Spatium 11 Zeilen. 22 Das Folgende darüber in dem letzten Spatium.
23 itner ö großer 24 Durch: verte auf die Fortsetzung, rechter Rand VI, 4
oben, verwiesen. 26 in ö einer
 XII. Conv., VI. Bogen, 3. und 4. Seite. 583

burd)bringenbe ®raft ift ®ie bewegenbe ÜDtaterie mufj at3 in wirftidjer

Bewegung begriffen üorgeftettt werben unb gmar be§ ©tofjeö welker
einem unenbtidfen Moment gleich gefdjäfjt wirb unb tebenbige 5?raft
ober ber burd)bringenben Materie ift.
5 £k motu vnif°rmiter accelerato finb bie fRäume Wie
'-$k bie söbabrate ber $eiten. — $m vniformiter wad)fenben
• Moment ift bie §ra9e anatogifcf) fet).

XII. Convolut, VI. Bogen, 4. Seite.

®ie üftobalität
io ber bemegenben Kräfte ber Materie

§
3ur $bee be§ abfotuten ©angen ber bemegenben Strafte ber Materie
gehört nun aud) ba^ ein foldfeä (überbem bafj e§ imponberabet, incoerci*
bet, incot)äfibet ift) aud) afö inepfjauftibet gebadft wirb. ®iefe Kigem
io fdfaft beffetben ift bie beftänbige gleiche gortbauer itjrer Bewegung meii
fie atä a priori erfenbar gebadft wirb ift fftottfwenbigfeit in ber Kr*
fdjeinung (perpetuitas est neceßitas phaenomenon). Sttfo fiept bie
Üttobalitöt ber bemegenben Kräfte unter ber Kategorie ber iRotpmenbig*
feit ober im Übergange bon ben metapp. 2tnf. ©r. ber gur ißppfif
20 mirb eine Materie gebad)t bie in 2tufepung ber SBirfung iprer bemegenben
Kräfte meber atö auf einmal ganp nod) attmätig erfcpöpft fonbern at§
beftänbig in gteicpem SRaaffe fortbaurenb b. i. at§ inejtjauftibel äuge*
noinen mirb. 2)en bie Urfräfte ber Bewegung fönen at§ urfprüngtid)
agitirenb fiep fetbft nict)t in ©tillftanb bringen meit biefer Buftanb felbft
25 eine ©egenmirfung agitirenber Strafte ooraugfept unb gwar im Stet,
nicf)t bto§ im Vermögen mitpin bie Meinung biefer Bewegungen in
einer attgemeinen 9iupe fid) felbft mieberfprid)t.

1 ift Spatium 5 Zeilen, durch Zeichen verbunden. 4 bet g. Z. 5 5m

(v. a. \m.) von hier an wieder rechter Rand VI, 3. 12 Vor ff1« 6: ejiftirt
abfotuten g.Z. 13 getjört erst: mirb baff 5 fie ein v. a. eine 14 aud)
g.Z. am Rande. 15 gleiche g.Z. am Rande. Söemegung ö (perpetuitas)
16 a priori <5 gegeben ift ö bie 17 ftept erst: ift 18 ffröfte ö im <Spft
19 im ö S3e 21 meber erst: nid)t auf s.Z. nod) erst: ober erfdjöpft
erst: auftjörenb 22 beftänbig <5 f fortbaurenb 6 angenom 23 Jonen ö
fid) 26 bie Fortsetzung linker Rand, ö 18? 23-27 ®en — miberfprid)t. s.Z.
584 Opus postumum

§
XaS fßrinciü ber 3[J?ögti(i)feit einer fotdfen Materie unb bet 5Rotf)*
menbigfeit ber 2tnnet)mung berfetben gehört aber §um ©tementarftjftem
ber bemegenben Kräfte als einer fßropäbebtif beS Übertritts jur
fßlftjfi! bleibt atfo nocf) batjin auSgefe^t bis baS 3)afet)n eines alte Stärker 5

burd)bringenben atte bemegenbe 5§räfte ber tüftaterie in ©inet all*

gemeinen inneren SSemegung oereinigenben Stoffs (gemeiniglicf)
Sßärmeftoff genant) in Anfrage foint; momit ban baS öelfrftyftem beS
Überganges (nid)t baS ^aturftiftem) 3ur$f)t|fif befcf)loffen merben fan.

Nota 10

2)er Übergang 2C ift bie gufamenfteltung (coordinatio, com-

plexus formalis) ber begriffe a priori §u einem ©anfjen möglicher
©rfafjrung burcf) 5fnticif>ation it)rer ^orm fo fern fie §u einem empirifd)en
(St)ftem ber $ftaturforfd)ung (jur $f|t)fif) erforbetlid) ift. — $5iefe 2tnti=
Rationen mitten batjer felbft ein (Stiftern auSmadjen maS nicf)t bon 15

ber ©tfafjtung als Aggregat fragmentarifcf) fonbern a priori burcf) bie

Vernunft georbnet ift unb ein ©d)ema §ur möglichen ©tfafjrung als
einem ©an§en 2C

®ie belebte $teifct)fafer fdjeint ftärfer gu fet)n als bie teblofe.

StbmertS fyängenb f finb bie momente ber Stttraction in ber 20

23erüf)rung beS Starren (ber $ßerfd)iebbatfeit mieberftetjenben) bon

unten auf madjfenb bet) betfelben f^Iädfje bis jnm tReiffen butcf) tebern
bige Straft
®ie 2tn-pet)ung ber ©rabitation einer unenbtid) bürten ©djeibe u.
jmar ber unterften ift einem Moment ber ©rabitation gteid) aber bie 25

beS ganzen abmärtS Ifängenben 33IofS 2C erteibet eine Slngie^urtg bie

einem enblid»en Moment ber Stcceteration gteid) ift aber in bie ®ide
ber ©djeibe multipticirt bod) nur eine enbtid)e Straft f)at.

5 nod) g.(s.?)Z. 5-6 alte — burct)bringenben s.Z. am Rande. 6 in

Einer erst: jut Einer v. a. einer 8 in Anfrage fomt erst: an bie tJteilje
tornen lüirb ban erst: atfo ba§ v. a. bie 9 merben fan. erst: ttrirb.
Letztes Drittel der Seite frei. 10 Unterer Rand. 11 3 u f a rti e n ft e 11 u n g Ö a
priori (g.Z.). 14 5ftaturforfd)ung d erforberlicf) ift 19 Linker Rand, untere
Hälfte. belebte <5 (Sette ober ö ober g.Z. ftfieifcftfafer g.Z. 24 Gleich¬
mäßigere Schrift. 26 gangen ö abtjän 28 Scheibe v. a. ? Spatium
1 Zeile.
 XII. Conv., VI. Bogen, 4. Seite und VII. Bogen, 1. Seite. 585

©S fomt barauf an baff eine 3fteif)e einanbet untergeorbneter ÜDio-

mente ber 93erüt)rungSanäiet)ung ein ÜDtoment enblidfer ©röfje tjerbor*
bringe metcfyeS gmar als SBemegung unmöglich ift (ben baS mürbe eine
unenbticfje ©efdjminbigfeit bemirlen) aber bod) als Sßieberftanb gegen
5 bie Slraft beS ©tofjeS als einer tebenbigen Straft mit ber ber 93to! abreifjt.
®en baS SIbreiffen eines ißriSma bon ber baffelbe burdffdfneibenben
Sfladfe burd) fein ©emid)t ift gteid) ber ©uine ber Momente ber 9tn*
§iet)ungen aller XurdjfcfjnittSanjietjungen ber Sameflen bie abmeid)enb
bis jurn unterften ißunct gezogen (mithin gteid) bem ©emictjte eines
io Triangels bie §ätfte ber Straft betragen).

XII. Convolut, VII. Bogen, 1. Seite.

II
fBon ber ©tarrigleit (rigiditas) einer Materie
im ©egenfaf? mit ber glüfjigfeit
1B §
®ie fubfectiöe Söägbarfeit ber SJtaterie b. i. 93eftimbarfeit ber
Dbantität berfetben burd) baS ©jperiment beS SßägenS fe|t bie ©tar*
rigfeit (Söieberftanb ber einanber berüt)renben Materie eines StörperS
im SSerfdEjieben) eines gerabtinigten StörperS ber §ebebaum (vectis)
20 genant als einen jmebarmigten SBagebatfen borauS ber auf einen itnbe*
megtid)eh $unct (hypomochlium) geftü|t mit gleichem Moment ber
©rabitation in entgegengef. 9tid)tungen fotlicitirt gmet) fdjmeete Stärker
als ©emid)te unter bem 9?afjmen bau Saft nnb Straft bemegenb ift:
mobet) ber £ebebaum fetbft als ot)ne ©emid)t btoS nacf) feiner ange*
25 nomenen bottfomenen ©tarrigfeit gebad)t mirb. SBie ift aber biefe
©tarrigfeit mögtid)
3In bem £ebel als 9Kafd)ine mufj nod) bor ben äufjertid) berne*

2-3 Iferborbringe verstümmelt. 3 ift g.Z. 5 mit ber ber d f 6 ber d

ifjrer ? 7 gleicf) verstümmelt. 8 ®urd)f(f)nitt3anjief)ungen <3 bereu fiamelten 8?
9 gezogen ergänze: werben 10 Schlußklammer fehlt. 11 Am rechten Rande von
Kant mit: A Stement. @t)ft 4 bezeichnet. 17 SBägerW <5 Wel 18-19 (Sföieberftaub
— Sßerfdfieben) s. Z. am Rande ohne Klammern, ißetfcfjieben ber statt: 93erfct)tebert
im doppelt durch al. 19 gerabtinigten g.Z. Äörfwrä <5 ber g 20 jwetjarmigten
g.Z. am Rande. 21 $unct (<5^ 22 in entgegengef. 5tid)tungen s.Z. am
Rande, folticitirt g.Z. am Rande, törper <5 beren 24-25 angenomenen bolt-
fomenen g.(s.?)Z. am Rande. 25-26 SBie — möglicf) s.Z. 27 Sin
£ebel erste Fassung: 9?un muff aber zweite Fassung: ffn biefem ö muff v.a.
muffen 9J?afcf)ine (5 aufe über bie mufe — ben s.Z.
586 Opus postumum

genben Kräften bei Sßägenl eine innerlicf) bemegenbe boraul gebaut

merben nämlid) moburd) ber §ebel fetbft oll ein fotdjer mögticf) ift b. i.
bie Materie bei §ebell in ber geraben Sinie §um Unterftü|unglpuncte
i)inftrebenb bem liegen ober Söredjen nneberftefjt um bie ©tarrigfeit
biefel §ebe§eugel gn bemirfen. ®iefe bemegenbe ®raft fan nicf)t in 5

ber Materie ber 2ttafd)ine felbft gefegt merben meit fonft bie ©tarrigfeit
bon melier bol mecf)anifd)e Vermögen ber Sßaage abtjängt §um @r*
ftärunglgrunbe bei SBägenl gebraucht unb fo im ßirfet gefdjtoffen
mürbe
Sltfo mu§ el eine imponberabete Sttaterie [epn bermittelft ber unb 10

ifyrer 23emegung bie ©tarrigfeit bei SSaagbatfenl (vectis) felbft bemirft

mirb.
©I mu| atfo eine imponberabete Sflaterie fepn burd) bereu $8e=
megung bie jubjectibe Söägbarfeit mithin and) bie ©tarrigfeit oll 23e*
bingung berfetben möglich ift. £für bieje Materie aber mu| and) jeher 15

Körper (all ftKafcpine betrachtet) jeber tpebebaum permeabel fepn meit

fie innigft burd)bringenb unb feine gtädjenfraft
@1 mufe eine imponberabete Materie fepn metdje bie ©tarrigfeit
bei Söagebatfen! atl einel ®örperl bemirft metcpe Materie felbft jub*
jectib imponberabet ift 20

585, 27-1 bemegenbe (statt: bemegenben,) Slräften <5 aucf) 1 be§ SßägenS
s.Z. bemegenbe <5 fepn anjutreffen fet)n 1-2 oorauS— merben s.Z. 2 nämlid)
erste Fassung: bie nämlid) mobutd) ift 6 nämlid) ber £>ebel — b. i. s. Z. 4 ober
23red)en g. Z. am Rande. 5 Straft d alfo meldje in 5-6 fair — äRaterie s. Z.
6 gefegt erst: liegt merben v. a. mirb alfo erste Fortsetzung: nid)t mieberutn 4)
als medjanifd)//2) als bie einer ‘Dtafdjine (SSage) fonbern mufe3) bt)namifd) (auS
inneren Kräften) mirtenb angenomen merben4), bie SRatcrie aber5) bie fo mirft
mufj felbft fubjectio unmägbar 6) fet)n meil fonft bie ßtflärung im Girfel berumgeben
mürbe. 6-9 meil — mürbe s. Z. am Rande. 10-12 Sllfo — mirb. s. Z. im
Text dazwischengeschrieben. 18 Von @3 an Fortsetzung der zweiten Fassung am
rechten Rande, davor das Zeichen: 4=, das vor dem Absatz: 3llfo muff eS wohl ver¬
sehentlich durchstrichen ist. 14 SSägbarleit <5 möglich ift Fortsetzung 5 Zeilen
tiefer. 17 feine Fortsetzung 3 Zeilen tiefer. Durch: verte und Zeichen auf
die Fortsetzung VII, 2 (letztes Fünftel der Seite) verwiesen. Hier die Worte: unb
— glädjenfraft wiederholt (mit: verte und dem gleichen Zeichen). Das Folgende
darunter, erst linker Rand VII, 2. 18 ©tarrigfeit verstümmelt. 19 bemirft
<5 für 19-20 fubjectib g.Z.

x) mieberum <5 als 2) mecbanifd)// <5 fonbern muff d muff g.Z. 3) bie —-
muff s. Z. 4) merben, 5 unb 5) aber s. Z. 6) fubjectio unmägbar erst: impom
berabel
 XII. Conv., VII. Bogen, 1. Seite. 587

fDiefe fair feine anbere atg eine fotcf)e fepn für metcpe ein jeber
pppfifcpe Körper permeabel ift beit fonft mürbe mieberurn eine anbere
ftftafcpine n>eld)e bie ©tarrigfeit beg §ebetg ber fetbft ein mägbarer
^örfier ift gum ©runbe gelegt merben unb bie SBägbarfeit in einem
sßirfet erflärt merben.
$>iefe Materie metcpe fetbft atg fubfectib imponberabet gebaut
merben müpte meit fie in feiner $>irection pinmiegt nnb gugteicp in*
coercibet fepn mürbe mürbe nun bie bemegenbe traft ^ur ©tarrigfeit ber
2Bage entpatten.
10 Sttfo ift fcpon im begriffe ber Söägbarfeit (ponderabilitas ob-
jectiva) bie 2tnnepmung unb ^oraugfepung einer alle forper burcp*
bringenben Materie metcpe primitib bemegenbe träfte pat fotgticp
a priori entpatten opne empiriftp in bie «ßppfif (burcp föeobacptung unb
(Sjperiment) überjufcpmeifen unb opne irgenb einen pppotpetifcpen
io ©toff gur ©rftärung be§ fßpänomeng beg SBägeng augfinen ju bürfen
ber bietmepr pier poftutirt mirb
®ie ©tarrigfeit folgt atfo bon fetbft au§ bem begriffe ber mecpa*
nifcpen SSägbarfeit. 2öie jene aber überpanpt burcp bie bemegenbe
träfte ber Materie bemirft merbe nnb attein bemir'ft merben föne ift
20 eine gmepte $rage.

®ie Materie atfo metcpe bie ©tarrigfeit mirft mup imponberabet

fepn. $a fie aber aucp innerlicp//burcpbringenb fepn mup meit fie
rein bpnamifcp ift fo mup fie aucp atg in coercibet nnb im ganzen
Söettraum berbreitet atg ein für fiep beftepenbeg ©ontinuum gebaept
25 merben mobon man fiep fepon fonft unter bem fftapmen beg 2letperg
niept burcp ©rfaprung fonbern a priori (beit fein ©in fan ba§ SBerfgeug
ber ©ine fetbft atg ©egenftanb berfelben erfapren) bie btope ^bee er*
baept pat

4 ift ergänze: bewirft werben lies: Werben rnüffen 5 werben.

Durch Zeichen auf die Fortsetzung VII, 2, letztes Fünftel der Seite (neben dem
Vorigen), verwiesen. 6 aK fubjectin g.Z. gebaept erst: fepn 7 in erst: naep
7-8 incoercibel <5 ift 8 Würbe das zweite Würbe versehentlich ö. 12 pnmttib
q. (s. ?) Z. 14 opne <5 burcp 17 bem v. a. bet 17-18 meepanifepen g. (s.?) Z.
18 burcp v. a. ? 19 werbe d ift eine 20 Hinter gtage.; x x vid. Oben
Das korrespondierende Zeichen fehlt; vielleicht ist VII, 2 oberer Rand gemeint
(vgl. S.589, Zeile 13). 21 VII, 1 Fortsetzung des Haupttextes. welcpe d fo
bie ©tarrigfeit g.Z. 28-24 unb — Ko ntinuum g.Z. am Rande; eontmuum in¬
folge al. nur halb unterstrichen. 25 2Ietper3 <5 eine fjbee a p 26 fan S bat
28 Gegen den folgenden s.Z. nach rechts abgewinkelt.
588 Opus postumum

©<§ mu| ein 9^egatit)//flü^ige§ fepn ma§ incoercibet ift metcpeS

ot§ attburcpbringenbe Materie bem vectis bie ©tarrigfeit giebt burcp
ben er bie SSägbarfeit mögficp macpt. ®ie ofitiö ftü^ige Materie
metcpe ponberabet unb tropfbar ift ift coercibel
$>iefe Materie mirb man fiep eben barum aucp at§ ünperceptibel 5

benfen meil bie Organen ber Söarnepmung felbft auf ipren Kräften
berupen. — Man mirb fie aber meber flüfsige nocp befte Materie fonbern
atö eine fofcpe beneiten mefcpe alte Störper gu bem einen ober bem
anberen macpt nacp bem bie ejpanfibefe Materie an iprem Orte (non
per vim locomotiuam) burcp erfcpüttembe Söemegung mirft unb bie 10

(Elemente berfetben nacp Sßerfcpiebenpeit if)rer ißonberabüität unb ©£*

panfibilität in 23emegung fept
®ie pofitiüe ffflüfjigfeit ift entmeber eine etaftifcp fiep in mecpfel*
feitiger 23erüprung abftofjenbe Materie g. 33. Suft ober eine fofcpe
mefcpe jebe anbere ponberabefe abftofjenb macpt unb felbft incoercibef ift. 15

$>ie ©tarrigfeit ber Materie moburcp fie fäpig ift afe Mafcpiene
bemegenbe Straft auSguüben bebarf alfo felbft einer bie Mafcpine felbft
conftituirenben bemegenben Straft (nämfidp be§ ©oerciren§ ber ponbe*
rabefen einanber abfiopenben Stpeife fie in einer gemiffen ffticptung gu
befcpränfen bon ber fie nicpt abmeicpen fönen, burcp eine Materie bie 20
felbft imponberabel ift) ber Steile be§ fgebebaumS mitpin ber beme*
genben ®raft einer anberen Materie mefcpe felbft imponberabel ift um
ben §ebefarmen bie ©tarcigleit gleicf) af3 Sfngiepung ober eine ipr gfeicp
gettenbe mirffidpe aber innere 33emegung in ber geraben Sinie ber*
fetben gu üerfcpaffen opne mefcpe e§ feinen ipebef afö Qnftrument be§ 25
Sßägenä geben bie Materie be§ §ebef§ felbft fubjectib unmägbar fepn
mürbe.
©3 muff alfo eine unmägbare Materie geben bie alle Störper (aud)
bie ©cpaafen ber SBaage) burcpbringt mitpin felbft unmägbar mit biefer

3 ben? (mit Kr.). 1-4 Gl— coetcibel s. Z. zwischen den vorigen und den
nächsten Absatz in kleiner Schrift eingefügt. 5 fid) g. Z. all g. Z. 8 Äötpet
fi baju macht 9 Dtte <5 (nid)t butd) St 9-10 an — locomotiuam) g. Z. am
Rande. 10 erfcpütternbe v. a. Grfdjütternbe mirft v. a. mirb 14 Sufi S unb
15 anbere <5 abftofj Der Absatz s.Z. 16 Vor diesem Absatz das Zeichen =j=
(vgl. Seite 586, Zeile 13). 18 ®raft ö .• $. 58. bei gufamenbangel bei pebe
18-19 fionbetabeten 6 Steile 19 abftofjenben fie 20 Komma erst Punkt.
18-21 nämlid) — ift s. Z. am Rande. Punkt hinter: ift; keine Klammern. 21 mitbin
ber ber erst: einer 23 ben v. a. bie ? gleich — Stngiebung erst: butd) bie Sin3 * 5
jtebung 24 geltenben (statt: geltenbej ö beme aber innere g.Z. am Rande.
26 Lies: geben unb 28 Körper <5 burdjbr 29 unmägbar <5 butd)
 XII. Conv., VII. Bogen, 1. und 2. Seite. 589

©igenfdjoft aber beS 2fttburd)bringenS unb ber itjr correfponbirenben

febeS anbern Körpers atlburdfbrungen p merben (für atte törper
permeabel p fet>n) ficf) als incoercibel unb nur fperrbar burcf) fid) fetbft
morauf bie ©tarrigfeit ber Materie beruht fo bod) biefelbe pgteicf)

s f$)ie ©tarrigfeit beS ©eitS ber ©tauge unb ber Unterlage tuorauf
bie bret) med)anifd)e fßotengen berufen.
SSon ber inern 23efcf)aff entfett ber betoegenben Grafte ber SJtaterie
nidft bem äußeren SBertfältnifj — relation b) öon ber gtüfjigfeit im
©egenfaf) mit ber ©tarrigfeit

io ®ie ©tauge, ber $aben unb ber ®eil.

XII. Convolut, VII. Bogen, 2. Seite.

§
®ie innere bemegenbe fftdaft ber SJtaterie atS £>ebel einen fmnbe*
rabeten Körper bemegen p fönen ift bie ©tarrigfeit biefer ÜDtaterie
15 unb Düatification p einer $Dtafd)ine. — 2flte 3flafdeinen mithin aud)

ber §ebel fe|en eine ber Materie infjärirenbe befonbere bemegenbe

Straft burd) bereu GrinftuS abfonbertid) bie Streite eines fotcfjen Körpers
p (Srfjattung if)rer SJtafc^inengeftatt ftreben eS fei) in ber einer ©tauge
ober ©eitS ober aud) ber Unterlage einer $täd)e.
20 (£S mufj eine imponberabete Materie fetp melcfje burd) bie innere
93emegung ber Steile eines mägbaren Körpers nicf)t mecfyanifd) fonbern
btpamifcf) (nid)t burd) aufferfjalb fonbern innerhalb bemegenbe Kräfte)
bemegenb ift, — ben fonft mürbe bie ©rftärung fid) im ßirfel f)erum

2 jebeö — törperl g. Z. am Rande. 3 incoercibel S burd) 4 Bricht ab.

5 Oberer Rand. (Seitl <5 unb ber (Stange v. a. bei Riebet 7 Oberer Rand,
neben dem Vorigen. 10 Rechter Rand, etwa 15 Zeilen von unten. 12 Darüber ö.
S8on ben betoegenben Straften
bet flüggen Materie in 33erüt)rung
mit ben ftarren
§
13 Oberer Rand, durch Zeichen mit dem folgenden ersten Absatz des Haupttextes
verbunden. traft Ö einer 16 eine erst: bie 17 traft R. ergänzt: boraul
18 ju R.: jur it)rer R.: feiner 19 ober 5 bei Dieser Absatz s.Z.
20 toe!d)e <5 bie ©tat burd) d iljre 22 fonbern <5 inf) 22-23 Schlußklammer
hinter: ift statt hinter: träfte 23 betoegenb v. a.? fid) g.Z.
590 Opus postumum

bref)en. — gür einen folgen Körper aber afö ber [tarre SBaagbatfen ift
muf; jeber wägbare permeabel fetjn ben jeber Streit beffelben mufj
unmittelbar einen jeben fmnberabeten ineren Stjeit be§ SBaagbatfenS
treffen mithin nidjt at$> gtädjenfraft fonbern at§ ben Dfaum bmt ber
ferner einnimmt in ©ubftan§ erfüttenb burdjbringenb fetjn. 5

2ttfo ift bie ©tarrigfeit eine§ Borgers afö üttafdjine biejenige Qm

famenfejjung feiner Materie au§ in feinem gangen (Stoff fo fjeterogenen
2J)eiten bajj bereu innere erfdjütternbe 23emegung berfetben bie fjorno*
genen berfetben gufainen treibenb fie in gafeifetn bon glatten unb
©trauten unb gäben bereinigt eine Sejtur annetjmen müffen in metdjer 10
ber imponberabete ©toff ber urfprüngtid) betoegenb burd) bie §etero*
geneität biefer Steile fief) bon fetbft §u ber größten ©uine ber ßrfcfjut*
ternngen anfdjiden muff metdfe bie $8erfd)iebbarfeit ber Stjeite ihrer
ÜDftfcfjung am meiften mieberfteljt unb fo aus? ber gtüfjigfeit in bie heftig»
feit übergeht 15
®af3 atte ftüjgige ÜÜtaterie eine Sejtur annetjme men fie au§ ber
gtüfjigfeit in bie SBeftigfeit übergebt fan man mofjt au§ ber empi*
rifepen üftaturtetjre lernen ®afj aber bie letztere urfprüngtid) nur burd) bie
§ur EEejtur tjinarbeitenben Kräfte bie erftere mögtid) macht, ber*
mittelft einer gemiffen SJtobification (niefjt burd) ^injufunft ober 2ßeg= 20
nafjme einer befonberen SUtaterie bon berfepiebener ©pecieS) burd) eben
biefetbe Söetoegungen and) in einen ftüffigen Quftanb üerfept merben
fan, mirb nidjt fo attgemein eingefjen obgmar bie ©riftattifationen bon
ben mäjgrichten Stuftöfungen an g. §8. benen ber ©atpe gu ben ©teinen
bi§ §u ben SÜietatten ba§ ©efep berfetben attentpatben bartput 25

1 aber g. Z. ftarre g. Z. am Rande. 2 ben statt ben v. a. einen

3 jeben ö tragbaren anbe durüber ö anberen ponberabelen ineren g. Z. am
Rande. 4 treffen ä: b. i. biefer muff innigft in Subftanj burc£)bringenb
(ö in ©ubftanj g. Z. am Rande), gläcpenfraft <5 (berüprenb) fonbern 5 bureb*
bringenb g. Z. am Rande. 6 biejenige v. a. bie 7 in b allen in — fo g. Z. am
Rande. 8-9 homogenen R. ergänzt: SLljeile 9 bon g.Z. am Rande. 10 Lies:
an£unef)men jmingt? 13 muff R. ergänzt: bureb 16 £e£tur S bef 17 gliefjigfeit
18 (entere ä nur 19 pinarbeitenben v. a. binarbeiten? machen statt: macht
Kommapunkt vor (statt hinter:) machen Im Text schließt sich hier der Passus: toirb
“7 bartf)ut (Zeile 23—25) an. Dieser ist offenbar später eingeschoben. R. schließt
die Zeilen: bermittelft — merben fair unmittelbar an die Worte: heftig feit übergeht
des vorigen Absatzes an (vgl. Zeile 14f). Diese Lesart sehr unwahrscheinlich.
20 nicht <5 bermi 21 befonberen erst: anberen 22 einen statt: in einen (mit R.).
jjuftanb g. Z. am Rande. 23 taii. 25 machen (Zeile 19) und mirb nicht — bar*
tfjut s.Z. Text ursprünglich wohl 2 Zeilen Spatium hinter: möglich (Zeile 19).
 XII. Conv., VII. Bogen, 2. und 3. Seite. 591

@irte gängtidp homogene fotgticp in Stnfepung bet irreren (Srfcpüt=

terungen auf gleichen £on geftimte Materie mürbe jeber§eit flüfjig fepn.
f£)ie fRabicalflüffigfeit

XII. Convolut, VII. Bogen, 3. Seite.

5 §
S8on bem Übergange
au§ bem flüggen guftanbe
in ben heften unb Umgefeprt
®a§ ißeftmerben einer flüggen unb ba§ gtüfjigmerben einer
io beften 3J?aterie (rigescentia et liquefactio) finb Operationen ber Statur
bie men mir in ben Scptancfen beS bloßen Überganges üon ber ülRetapp.
berfetben jur $t)pfif unb fo bep ffßrincipien a priori bleiben opne in bie
fßppfif (etma bie (£pemie) überjufcpmeifen unb inS ©mpirifcpe gu ber*
falten — ben ©runb unb bie 2trt ber ftttögticpleit berfetben auS ben
io üorauSgefcpicften Gegriffen entmidetn Ionen.
$er föegtif ber Düantität ber Materie in fo fern fie butcf) bemegenbe
Kräfte pppfifcp nicpt burcp fRaumeSgröfje (matpematifcp) gemeffen
mirb füprt unmittelbar unb a priori auf ben SSegrif ber SBägbarleit
unb mit biefem auf ben einer SBaage b. i. ber erften einfachen SRafcpine
20 metcpe ein £ebet b. i. ein ftarrer gerabtinigter torper ift ben brep

tobte Kräfte §ut 93emegung treiben (foticitiren) in brep Runden be§

§ebebaumS bem ber ftraft ber Saft unb be§ UnterftüpungSpunctS ber
atS unbemegticp gebacpt mirb*
* Die Starrheit beS Debets als SSäginftcumentS lau nicpt gegen bie
25 einer gefpanten gebet umgetaufcpt merben unb biefeS feine Stelle bertteten
meit ber IRaum ber gufamenbrüdung ober StuSbepnung berfetben nicpt mie
bepm §ebel nacp einer fReget a priori eingetpeilt merben fan fonbem megen
beforglicper Ungleicpartigfeit ber Spannung bie man piebep §u beforgen pat
tpeitroeife nacp einer §ebelmaage ejperimentirt merben muff
1 Das Folgende neben dem Vorigen am linken Band, durch Strich damit ver¬
bunden und gleichfalls s.Z. 3 Die v.a. Da§ 8 Rechts neben der Über¬
schrift am Rande (s.Z.): c>pne bie Mi! unb befonberg ©pemie ptebep nrö ©ptel
,u lieben 12 $ppfif ö bleiben 13 etwa erst angesetzt: näm 15 Links
abgewinkelt. 17 ppbfifcp erst: (bpnantifcp) 19 SRafcpine S:^ nämltcp bent
einer Sßaage 20 ftarrer <5 Körper ift 21 Äräfte <5: mit gleuper StnfangJ-
gefcbwinbigfeit1) (ber ©rabitation 24 Die g.Z. 25 R.: biefe j,ene§ ©teile
bertreten erste Silbe v.a.? 28 beforglicper g.Z. am Rande, erst: ber

J) Erst: gleicpem Moment

592 Opus postumum

SDie ©tarrigteit aber bie bem liegen toieberfte^t (tote bepm

£ebet) muff Don ber bie bem 3^eiffert entgegen toirft an einem 2Bäg*
inftrument unterfcpieben werben toetcpeS üermittelft be§ ©eit§ burcp bie
gftotte (trochlea) einfad) ober gufamengefept (polyspastus) gteicpfattS
nacp mecpanifcpen ©efepen betoegenb ift nnb bie inbirecte (Starrheit 5
genant werben fort mithin iiner nod) ber gtüpigf eit (nid)t bto§ bem
©rabe fonbern and) ber ©pecieS nacf)) entgegengefept werben mufe
weit ba§ ©eit (ober ber gaben) ftraff gezogen in ben guftanb ber
©tarrpeit (3. $8. einer ®armfaite) gefegt werben fan, an fid) aber ein
ftarrer Körper ift 10
®er fnbfectibe begriff ber SSägbarteit (ponderabilitas subiectiva)
ift bie 9Jtögticpfeit ber ©cpäpung ber Quantität ber Materie oermittetft
einer Söaage wetcpe teptere ein ftarrer gerablinigter Körper b. i. ein
Söaagbatfen (vectis) ift wetcper für fid) fetbft and) atS unwägbar (Don
unenbticf)//fleinem ©ewicpt) angenonten werben tan bafür aber mit 15
inneren in biefer geraben Sinie gegen einanber ftrebenben unb aller
SSeränbernng ber ©eftatt wieberftepenben Straften Derfepen Dorgeftettt
wirb. — ®er objectioe begriff ber 2Bägbar!eit (ponderabilitas obiec-
tiva) b. i. bie Sftoglicpteit bie Dbantität ber übiaterie als ©ewidpt Der*
mittetft eine§ Debets §u beftimen ift bep ber ©teidppeit beS Moments 20
ber SIcceteration burcp bie ©cpweere bep alten Störpem (in einertep
Entfernung Dom Erbmittetpuncte) ift baS liegen (ponderare)

®aS gtuibitätSfeuer enttoeicpt fcpnetter aus bem SBaffer als eS in

fetbigeS gurüdfeprt.
®er ©omer wirb nid)t pinreicpen um baS EiS 3U fdpnetpen wetcpeS 25
bep ber Eriftattifation beS groftS erzeugt war

XII. Convolut, VII. Bogen, 4. Seite.

®ie fubjectiDe Sßägbarteit ift aber nid)t anberS mögtid) atS unter
ber $orauSfepung einer imponberabeten bie ©tarrigfeit beS <pebetS

1 33 i e g e tt <5 SBie 8 bertnittelft — @eit§ g. Z. am Rande. 5 nacp g. Z.

unb ö: eine SSeftigteit ift melcpe man ber bie g. Z. inbirecte v. a. inbirecten
©tarrpeit ö: b. i. ber 33iegfamfeit entgegen gefegt tuirb 6 tan dahinter durch-
strichene Anfangsklammer. 9 Kommapunkt? 11 Vor dem Absatz das Zeichen: =#=
Sßägbarfeit Ö ift 13 Körper ö obe 14 3BaagbaI!en ä ift melcper v. a. in melcpent
16 inneren S bemegen ftrebenben 6 Straften 18-19 obiectiva) 6 $a§ SBögen
fetbft 19 SJtaterie <5 an? at§ @enncf)t g.Z. am Rande. 23 Rechter Rand,
rechts neben dem Vorigen. 25 Anfangsklammer vor: melcpeä
 XII. Conv., VII. Bogen, 3. und 4. Seite. 593

bemirfenben unb primitib innerlicp bemegenben Materie. $)en jebe

äußere als ÜJlafcpine bemegenbe Straft fe^t mieberum bie ©tarrigfeit
beS EpebelS bet in bet geraben Sinie gegen einanbet ftrebenben beme*
genben Kräfte borauS
5 ©ine imponberabele gleicpmopl aber einen Körper innerlidp un=
mittelbar bemegenbe Sttaterie aber muff biefen burcpbringenb b. i. ber
torper mujj für ipn permeabel fie atfo fetber unfperrbar (incoercibilis)
fet)n mithin mit if)ter ©ppanfibilität opne Drtbemegung alle Staunte
erfüllenb unb bie Materie innerlich an intern Drte agitirenb fepn. ®en
io märe fie baS nicpt
©ine incoercibele Materie ift gugleicp imponbetabel b. i. ber Körper
ift für fie permeabel unb umgeleprt. 'Seit baS Sßägen fept eine ©per*
rung jener SJiaterie borauS getjt aber biefe burcp alle Körper (felbft
burcp bie ©cpaale ber SBage ober baS fie entpaltenbe ©efäS) melcpeS fie
i5 §urü!l)alten follen burcp fo fan fie nicpt gemogen merben; umgefeprt
men bie gebacpte fOtaterie unmägbar ift b. i. men fie bielleicpt ein Speil
ber Materie ift bie alle Stäume gleichartig erfüllt (mie man fict) ben
Sletper benlt) mithin in iprem eigenen ©lement nid)t graöitirt fo ift fie
aud) unfperrbar
20 $ie ©tarrigfeit ber Materie als bie bemegenbe traft eines törperS
in fo fern fie als §ebel (vectis) bemegenb fepn fan fept eine innere
bie Steile beffelben in geraber Sinie gegen einanber treibenbe traft
oorauS melcpe ber Sßerfcpiebbarfeit berfelben ober auep ber fnberung
ber $igur entgegen mirdt. S3on ber gjtögticpfeit einer bemegenben
25 traft als bie ©tarrpeit ift läpt fiep meiter jeine ©rflärung maepen. $en
biefe mürbe im ©irfet perum gepen. £>en ber £ebel felbft ift ein 28äg*
barer törper (Söaagbalfen) mit melcpem ju mögen b. i. bie Quantität
ber ÜJtaterie §u meffen ein ©gperiment ift melcpeS bie ©tarrpeit beffelben
fdpon borauSfept. — ©S muff alfo eine flüfjige nicpt//mägbare Materie

1 primitio v.a. primitioen innerlicp g. Z. am Rande 2 äußere <5 meepanifep//

all SUtafcpine g. Z. Straft ö oor 3 £ebelö ö unb bie Rebell ber ber g. Z.
ftrebenben ö Kräfte oorauS 3-4 ber — Kräfte g. Z. am Rande. 5 imfjonberabele ö
Wate 6 muff ö alle burepbringenb 6 unb op 7 für <5 fie incoercibilis) ö un*
fpertbar 8 iprer erst: feiner opne Drtbemegung g.Z. 9 bie SRaterie R.. ben
Körper an — Drte g.Z. 10 Bricht ab. Links verklammert. 13 Oorauö <5 ift biefer
14 ober — ©efäö) g. Z. am Rande. 16 bielleicpt g. Z. am Rande. 2peit <5 ber
einer 19 Links abgewinkelt. Spatium 1 Zeile. 21 fo fern alö 23 berfelben
d: ober auep intgleidjen ober auep g. Z. 25 Kraft <5 ber lä&t weiter (mit R.).
2)en (v.a. ben; statt: 2>en 28 meffen ö eö 29 fepon g.Z.
Sant’S Schriften. Opus postumum II. 38
594 Opus postumum

geben bie e§ aber nur retatib gegen eine anbere allgemein auggebreitete
prirnitib//hemegenbe Materie ift metcpe nicf)t ortberänbernb (locomo-
tiva) fonbern an bemfelben Orte bemegenb (interne motiua) unb meit
fie itner nur ein Speit einer gleichartig allen fftaum erfüttenben Materie
ift (mie man fiep §. 93. ben 9tetper benft) nacp ber 3teget: Elementa in 5
loco eiusdem speciei non gravitant, in SBegiepung auf allgemeine 9tu3*
breitung jener Materie refpectib (nicht abfotut) imponb er ab et ift

bon ber ftarren föiegfamfeit §um Unterfcpiebe ber ^tüfpgfeit

XII. Convolut, VIII. Bogen, 1. Seite.

A 10

93om ©tarrmerben (rigescentia)

be<§ ffjtüjgigen
@3 muh eine Materie bie nicht afö ftarr gebad)t merben fan fonbern
atö rabicate JJtüpigfeit bie erfte Urfad)e oder anberen mägbaren glüfjig-
feit angenomen mirb gum ©runbe gelegt merben bereu innere raftlofe 15
©rfcpütterung bie in jeber ponberabeten Materie berbreitete heterogene
Speite in ftarre Störper bon beftiinter Septur unb $igur bitbet nnb fo au3
ber glüpigfeit in ben $uftanb ber Starrheit berfept burd) bie nämticpe
bemegenbe Straft metd)e ben ftfijjigen bemirfte bto3 burd) bie £etero=
geneität ber einanber burcpbringenben Materien metche fidj in gafern 20
(©trapten) «platten unb Möpen bitben (nad) ben brep Simenfionen
be§ 9taum§) nach SSerfcpiebenpeit iprer fpecififcpen ißonberabititat ber
in jener primitiben gfüfjigfeit aufgetöfeten Materien inbem ipre innere
93emegung nacptäfjt unb fo bie Materien tpeifö in deinen berfcpieben*
artig geftatteten unb fo ftarrmerbenben geftatttofen Störper Speiten 25
burd) allmätigeä ©erinneu tpeilS in ganzen ©tüden einer nach ber fRegel

593, 29-1 nidpt mägbare bie e§ (mit R.). 2 ortberänbern 4 fie <5 nur
ein allen erst: ben 5 ift ö (gleicp bem 9letper benlt) ö an ipr 6 in
<5 ihren auf ö ben 9taum 7 jener Materie v. a. jenen 9taum refpectib
— ift g. Z. am Rande, im Text noch einmal: imponberabel 8 Linker Rand neben
dem Vorigen, ^lüfeigfeit abgekürzt 9 Von Kant rechts oben mit: A Element. St)ft.
5 signiert. 11 u. 22 Schlußklammer fehlt. 13 afö g. Z. 14 glüfjigfeit R.: Unb al§
anberen mägbaren g. Z. am Rande. 14-15 ftlüfjigfeit 6 mägbarer Materie 15 am
genomen <5 merben muh fan 17 in ö Körper beftiinter ö Se Lies: unb
fie fo 19 ben ö feften 23 Über ipre verwischt: ipr innere g.Z. 24 tpeitS
<5 burcp 25 fo g. Z. unb — Körper g. Z. am Rande. 26 Erste Fassung:
burcp§ ©erinnen burcp^ unverbessert geblieben. ©tüden d bon beft
 XII. Conv., VII. Bogen, 4. Seite und VIII. Bogen, 1. Seite. 595

beftimten gufamenfügung fitf) fcfjnett bitbenben ©eftatt (burcf) 9lm

fcpiefien ©rpftatlifierung) üereinigen mo bau burd) eben biefelbe beme=
genbe Kräfte metcpe bie fjtüfpgteit bemirdten bet Übergang bet ponbera*
beten Materie au§ bet ^tüffigfeit in bie ©tarrigfeit (rigescentia) burd)
5 eben biefelbe Kräfte bemirtt mirb at§ bet umgefet)tt (deliqucscentia)

beö ffrtühigmerbenö. — 9Xuf fotcpe 9trt [patten ficf) bie [tatten 2:peite eine§
fid) au§ bet gtüfjigleit bitbenben ®ötper§ bep SSermitterungen inbem
bie fpecififd) üetfdpebenen Materien nur burd) biefe fpeterogeneität bet
SJtaterien unb ihrer SSetbinbung in ©tratificationen fffafcifetn unb
io Sametten burd) bie fpecififcpe $etfd)iebent)eit bet ©tfcpütterung ihrer
2peite bie Urfadje beö ©tarrmerbenö [inb. — 93öttig//gteid)fötmich
gemifcpte Materien mürben ftüfjig bteiben men [ie ficf) nicpt in SRupe
entmifdjten
Qn altem biefen grünbet ficf) bie 2f)eorie feineömegeö auf @rfaf)tung
i5 unb entlehnt nid)B au§ bet ^t)pfif [onbern bto§ auf begriffe bet ÜJtög»
ticfjfeit gemiffer mitfenben Utfacpen nad) »emegungögefepen in fo meit
fie a priori bie (Erfahrung mögtid) machen unb al§ nottjmenbige $orau§=
fepung gum S3ef)uf be§ ©pperimenB oortjergeben

§
20 ©§ mup atfo eine Materie angenomen metben melcpe burd) if)te
iinetmäf)tenbe ©töfje iptet bemegenben fö'raft bie ©tarrigfcit bet ÜJiaterie
melcpe gut SBägbarfeit überhaupt nötpig ift mögtid) macht felbft aber
auf innigft//burd)bringenbe 9Irt fo mopl ponberabete ffflüffigteit aß
auch Starrheit gut mechanifchen 93emegung bemirdt
25 91ber eben biefelbe 3CRaterie muff gugleich aß unfpertbat (m-
coercibilis) unb ein jebet Körper für ficf) atö burdigängtid) angefepen
metben. $en fonft fönte fie nicpt bie iDtafd)ine mobutd) fie bemegt in
©ubftang nicpt büß virtualiter fonbetn aud) localiter butd)btingenb

1 beftimten ö ©eftalt gufamenfügung g. Z. am Rande. 1-- ?tnfd)iefien

g.Z. 2 (£rt)ftallirung ban S biefe burd) fehlt. 3 unb ber (statt ■bet) 6 SKatene
6 glüfiigmerben. 7 Sermitterungen ö miebetum in Camellen 9 ®tTattJ'c“tt0”en
g. Z. am Rande. 10 fpecififd) 10-11 burd) - Steile g. Z am Rande. 12 b eiben
erst: fet)n 14 (Srfahtung ö fon 15 blo§ g.Z. am Rande 16 in g.Z 17 f.e
9Z. a priori <5 fie Erfahrung <5 gu felbft erläuteren mogltd, maJen g. Z. unb
6- ba8 Gfeperiment felbft erflärlid) machen, dahinter undurchstnchen: unb
21 imermährenbe <5 Sem 22 meld)e 8 ihr 23 ponberabele g.Z am
Rande. 24 aud) g.Z. Starrheit 8 bemirtt ber 26 ein lebet erst, alle
27 nicpt <5 ba3 28 nid)t — localiter g. Z. am Rande. burd)bnngenb ergänze ■ fein
38*
596 Opus postumum

at§ burep metcpe ©igenfcpaft ben Körper in ber föerüprung §u bemegen

fie fiep üon ber ©rabitationgangiepung metcpe eg in ber gerne t£)ut
mefenttiep unterfcpeibet
$ßun ift aber jebe Materie bie incoercibet ift gugteicp imponberabet
nnb umgefeprt. — 3ttfo mirb bie öüatität ber Materie fo fern man fie 5

aug fßrincipien a priori gu benfen genötigt ift in einer alte Körper in

©ubftang burcpbringenben (materia interlabens) nnb jeben berfelben
in ben guftanb beg gtüfjig// ober ©tarrfepng oerfepenben für fiep fetbft
aber urfprüngticp//ftüf3igen Materie gefept merben müffen. — ®ie
©tarrpeit aber ift ^miefatp bie ber Stnjiepung ober Stbftopung. f£>ie 10
ber 2tbftofjung ift bie bemegenbe ®raft burep ben §ebeI bie ber 2tn=
giepung burep bag ©eit mit ber fRotle. 33iegfamfeit :c—a)bie ©tarrig*
feit beg §ebetg b) beg ©eitg um biefRotte c.) ber Untertage (hypomoch-
lium). Kreepen burep ben $)rucf, reiffen burep ben gug unb ©epteifen
(©leiten) burep ben ©epub auf einer fepiefen gtäcpe ©ine auf einer 15
fepiefen gtäcpe perabrottenbe ®uget ift fepon eine gufainengefepte ÜDiafcpine

gtüpigfeit bie gncoercibititat einer primitib ftüpigen üftaterie bie

fubfectio imponberabet ift inbeffen bafs bag ©anje atter ftüpigen Materien
gufamen genomen obfectiü ponberabet ift. f£)er attburepbringenbe 2letper
gteiepfam ber perceptibete 9?aum. 20

25ie ©tratification ber ponberabeten ÜUtaterie maept bie ©oerci*

bitität ber ütftaterie aug bie an fiep eg niept ift.
©in ftarrer förper ift barum nicht fteif ober ftraff (gefpant burep
innere Kräfte). — gm tpierifepen Körper finb Änoepen fo mopt alg
©epnen (unb SEttugfetfafern) ftarr unb fteif. — $>ag füttere gmifepen 25
fteif unb ftarr ift 5. 33. bie ©atterte.
33on einer imperceptibeten Materie beren erfepütternbe 33emegung

1 Äötpet ö aup bett — beluegen g. Z. am Rande. 4 jebe v. a. jebet

6 in v.a. eä in (g.Z.) einet v.a. eine Störpet ö burpbr 7 butp-
btingenben verstümmelt. materia interlabens s. Z. jeben <5 bet betfelben
g. Z. 8 betfefcenben verstümmelt. 10-11 $ie bet <5 «njiepung ift 13 b) beS
ö ©eifö in bem bie 3tolle 14 unb d ©pieben 15 (©leiten) g.Z. ohne
Klammern. Von ©ne an rechter Rand unten, durch Zeichen mit dem Vorigen
verbunden; veränderte Schrift (bis: ©iafpinej. 15-16 auf — gläpe g. Z.
17 Rechter Rand, zweites Drittel von oben, Schrift wie der letzte s. Z. 20 Spatium
etwa 8 Zeilen. 22 nipt Sigel. 23 Größere Schrift, wohl früher. 24 Schlu߬
klammer fehlt. 27 Rechter Rand, untere Ecke, Schrift wie der daneben stehende
Haupttext.
 XII. Conv., VIII. Bogen, 1. und 2. Seite. 597

bie Starrigfeit beS £>ebelS unb aud) bie cot)äfif>ilitat beS ^aben§ mög=
lief) macht mo^u aud) bie ber ©runbflädje fornt.

XII. Convolut, VIII. Bogen, 2. Seite.

Born Flüfjigmerben
& beS Starren.
tiefer Stet in fo fern er an einem ftarren Körper burd) bie be*
megenbe Sftaft einer befonberen Materie berricf)tet mirb Reifet bie
8<htnethung (solutio deliquescens); ben fonft !an eS aud) eine Stuf»
löfung eine§ f$rtüfsigen burd) ein anbereS geben bie aber alsban biefen
io Nahmen nicht führen mü^te
S07an fiefjt bah tuen bie SCRaterie bon ihrer Dbalität ber Starrheit
in bie ber ^lüfjigteit übergehen fotl bie ©ompofition biefeS Stoffs fich
in eine fDecompofition umänbent unb bie Schichtung toelcfje bie Urfache
ber erfteren mar in eine gleichförmige Verbreitung ber ©lemente biefer
15 ponberabelen Materie übergehen müffe (5. V. men §agel in Siegen»
tropfen bermanbelt mirb): bet) metd)er Operation ber bemegenben
Kräfte bie prünitibe gtühigteit jene ©ntmifchung rnieberum in eine
gleichartige SDüfcfjung übergehen läfjt.
DI)ne nun nad) ber Urfacpe einer fold)en Beränberung bermittelft
20 ber Beobachtung gu fragen als moburd) mir unbefugtermeife in bie

Bhhftf unb ihre empirifche ^3rinci^>ien eingreifen mürben fonbern nur

nach öem Begriffe eines folcpen B^önomenS maS er in fich enthalt
unb maS a priori für Folgerungen auS ihm allein gezogen merben
fönen ju urtheilen führt biefer Begrif auf ben eines unfperrbaren
6 ftarren g. Z. an — Körper g. Z. am Rande. 6-7 bie — Straft g. Z. Erste
Fassung: burd) eine befonbere Materie befonbere unverbessert geblieben. 8 Erst:
solutio); 10 ni<f)t ö führt 11 Zweite Fortsetzung zu: baf; siehe linker Rand
(S. 598, Zeile 14ff.), bon erst: nach 13 umänbern ö müffe 14 Verbreitung ber
ber <5 ponberab 19-20 bermittelft — Beobachtung g. Z. am Rande. 20 unbefugter»
roeife g.Z. 21 unb — Sßrincipien g.Z. 22 nad) v.a. burd)? 23 goIge»
rungen v.a. folgen allein g. Z. 24 ju urtheilen g. Z. am Rande. Erste
Fortsetzung nach fönen: fo muff eine urfptünglicf)e glüfjigfeit über bem bah fie im»
ponberabel ift aud)3) als incoercibel angenoinen toerben toelcpe bie Verfd)iebbarfeit
aller2) toägbaren £heiIe beffelben betoirft unb fo bie Starrheit aufhebt inbem fie bie
Befdjoffenheit3) fo tool)l beg eiaftifd)//flühigen alg beg4) SCropfbarflüfeigen5) möglich macht.
3>ie Obalität eineg törperg alg ein £ebel ju betoegen6) toelcpe eine coercibele
i) übet — aud) g. Z. am Rande. 2) aller ö SEheile 3) bie Befcpaffenheit g. Z.
4) beg g. Z. am Rande. 6) Jropfbatflüfiigen verstümmelt. 8) betoegen <5 oeränbert
fich in bie
 Opus postumum
598

©toffg (materia incoercibilis) bie fotg(icf) allgemein in ©ubflanj burd)*

bringenb unb iunerfid) primitiü bemegenb ift biefe 9Düfd)ung be§ hetero¬
genen jur homogeneitat mieber Ijerftellt ot)ne meld)e eg gar feine pon-
berabete f^lü^igfeit geben mürbe.
®a^ eg enbticf) eine imponberabele unb pgleid) incoercibete im 5

ganzen SBeltraum oerbreitete alte £örp>er in ©ubftanj burcf)bringenbe

unb für fid) fetbft burd) ofcillatorifdje (burct) mecf)felnbe 2tn§ief)ung
unb Slbftofeung) bon Stnbegin in alte Beit fortgefefcte «emegung ber
Materie alg einer flüggen geben müffe bie burd) feine ^Beobachtung
ober Ojheriment alg ein f)hpotl)etifd)er (Stoff feine 53emät)rung ertjätt 10

meit er über alte Erfahrung ber 3Kafd)inerte tjinaug reicht fonbern nur
aug bem begriffe ber 3Köglid)feit ber (Srfat)rung f)erborgef)en fan unb
ben Übergang Dom elementarstem §um Söeltfhftem augmad)t

attan fiept baff biefe bem ©tarrmerben gerabe entgegengefepte

Operation ber fftatur bie ©ompofition beg ©toffg im erfteren $alle in 15

eine Xecompofition ber $orm nacf) im ätoepten gerabe entgegen gefegt

mirb unb eine SOüfcpung ungleichartiger Materien in eine gleichartige
übtifcpung bem Starren bie ^lüffigfeit mieber geben merbe

XII. Convolut, VIII. Bogen, 3. Seite.

SBon ben bi)namifcf)//bemegenben 20

Kräften ber sJRaterie

in fo fern fie ben med)anifcf)en
gum ©runbe liegen
üfticpt blog bie (Starrheit (bag ©egentpeil ber glüfjigfeit) fonbern
auch bie (Steifigfeit (alg ©egentpeil ber Söiegfamfeit) unb bie Sftaupig- 25

Materie ooraubfept Oerwanbelt jicf) bepm gliifjig werben in bie eines ponbetabelen
SotperS roeldjet7) ber burd) eine unfpettbare Materie bewegt wirb bie 8) fcpon in
intern begriffe eine fftüffigfeit bet) fid) führt
597, 24 eines v.a. einer unfperrbaren d (ma 2 ptimitio ö. be-
Wegenb ift bie ponbetabeie ift R.: unb 3 gut homogeneitat g.Z. am
Rande. 7 toed)felnbe g.Z. am Rande. 8 Bewegung bet g.Z. am Rande.
9 flüjjigen Ad. schlägt vor: 'Bewegung fid) bewegende Materie als eine urfprüng»
lid) flügge fein statt: feine ö ©rfaprun 10 gpperiment <5 fonbern bloS
burd) ben Begriff 13 Bricht ab. 14 Linker Rand; zweite Fassung des
Satzes: Man fiept ba'jj (vgl. S. 597, Zeile 11 ff.). Man — baff nicht am Rande er¬
gänzt. 20 bpnamifd)// v. a. bpnamifdpen
7) welcper ö einer alte ©pert 8) bie erst: unb
 XII. Conv., VIII. Bogen, 2. und 3. Seite. 599

feit (atö ©egentpeit ber ©tätte unb ©dptüpfridpfeit im Sßerfcpieben ent-

gegenmirfenber ftarren ffftäcpen) finb in ben brep einfachen ÜJftafcpinen
auf bpnatnifcf)//bemegenbe Strafte gegriinbet. — 35iefe aber fönen <$u=
lept nur in ber $bee einer uranfängtid) (primitive) fiep fetbft innertid)
5 unb bie ponberabefe baburd) äupertid) beparrticp (perdurabiliter)

bemegenben ffftüpigfeit (oietleicpt SXettjer genant) gefept merben, meld)e

meit fie incoercibef ift aucp retatib auf ade anbere bie ben Söettraum
einnimt imponberabef ift unb fo ba3 (Stementarfpftem ber bemegenben
Strafte mit bem ätßettfpftem burd) begriffe a priori berbinbet opne in bie
io fßppfif überjufcpmeifen.

1.) fttnmerfung
iütafcpinen finb [tarre (nicpt//ftüpige) St'örper metcpe burd) ipre
©eftatt (gigur) äuperticp unb ipre innere gufamenfügung (2e£tur) ein
Vermögen entpatten anbere ponberabete Materien (ftüpige ober ftarre)
15 in eine ©rtbemegung §u üerfepen. — Xie einfacpen bon ber [tarren

9frt finb a) ber §ebet, metcper unbiegfam, b) baö ©eit um bie Sftotte unb
c) bie fcpiefe ffftäcpe al§ Unterlage beg bemegten Störper§ metcpe rneii
biefer mit §mep fotcpen gegen einanber geneigten $täcpen fetbft bemegt
burd) i^rucf ober ©top bemegenb ift ber SM peipt. — Sin auf einer
20 fcpiefen gtäcpe nicpt glitfcpenber fonbern rottenber Störper ift fdion eine
§ufainengefepte idfafcpine am§ einer ©erablinigten unb brepenb be¬
megten bergteicpen aucp bie ©cpraube ift.
®ie au3 bem gtüpigen mit bem [tarren in Wufepung iprer medifel-
feitigen 3tngiepung ober Stbftopung in ber äuperen 93erüprung (nicpt
25 ber Ütuftöfung) auf einanber mirfenbe Materien (§.in ipaarröpren)
finb baftarbige §ebejeuge (machinae hybridae) ber SBägbarfeit be3

1 (glätte ö ober @d)lüpfrid)feit <5 einanber 2 ftarren (R.: ftarrerj

(j. Z. am Rande. ^Iädjen Schlußklammer fehlt. 3-4 sutept g. Z. am Rande.
4 in ö be Erst: urfprünglicf) bewegten (primitive) g.Z. am Rande. innerlich
5 b 5 perdurabiliter die letzten drei Silben g. Z. 6 glüfeigfeit d gefegt werben
Kommapunkt. 9 burcf) — a priori g. Z. 12 ftarre 0 Storper 13 (Aeftalt 0
unb X ipre v. a. ipren inneren statt: innere 16 a) g. Z. b) über verwischtem :
baä Erste Fassung: ba8 ©eit mit ber SRolle zweite Fassung: bal Seit über ber
Atolle dritte Fassung: ba3 ©eil um bie Atolle 17 be3 v. a. ber 18 gläcpeu
0 oon 21 unb Ö fid) 21-22 bewegten v. a. bemegenben 23-24 meepfeitigen
24 dufferen g. Z. 25 ber ö inn (?) ($. A3. — £>aarröpren) s. Z. ? 26 baftartiae
600 Opus postumum

Stopf bar//gtüj3igen in fo fern biefeg eben burcf) jene 33erüprung am ©e=

micpte einbüfjt.
2.) 5lnmerfung.
Sie primitiöe ^tüpigfeit ift nur burcp fiep felbft coercibet in 2fn-
fepung aller anbern imponberabet meit fie bag ©an-$e ber attburep* 5
bringenben Materie für metepe jeber Körper alg Söaagfcpate ober 2Baag=
halfen permeabel ift entpätt fie naep feiner 9ticptung -$u fetten ftreben
mitpin gar niept grabitiren fan fotgtiep fubjectib imponberabel ift
Sie ©tarrigfeit mel(pe niept atg ©egentpeit ber ^tüfjigfeit fonbern
ber ©panung ber einanber in geraber Sinie anjiepenben Speile bep io
böttiger 33iegfamfeit b. i. bem gerteiffen entgegen mirft ift bie beg
$abeng (5. 33. bie in metepe bie ütftugfetn fiep tpeifen taffen). Siefenige
aber bie nur bem 93recpen niept bem 33iegen mieberftept bie fpröbe
©tarrpeit (mie beg Slnocpeng, beg ©tafeg unb bergteiepen). $ene-
©tarrigfeit ift fünfttiep (factitia) biefe natürtiep (naturalis). Sag ®ücp* 15
lein ma§ nur eben ber ßperfepate entfeptüpft ift pat bie fabenartige ©tarr=
peit in feinen ülftugfetn in meit größerem ©rabe atg bie fpröbe ©tarrpeit

Sa§ ©piel beg Stetperg fan auep attein bie bemegenbe Sfraft ber
ütttafepinen mögtiep maepen 93on ber ©tarrpeit beg 33iegfamen (fönoepen
unb Stftugfelfafern). 20
Tenacitas est vel glutinosa vel lentescens gattertartifcp ober feptei*
miep
©tarre biegfame Körper ©eit — §aarröpren.
$n StRaffe ober ^luffe bemegenb
ftüfjige incoercibete Sftaterie ift eppanfibet aber aucp burcp fiep felbft 25
coercibet.
3.) Ser gufamenpang peg ©tarren meteper oerftpiebbar ift (ben
ber beg gtüjjigen ponberabeten ift eg inier) gepört gut Relation gmeper
Störper bereu jeber für fiep feine ©eftatt bepauptet — Ober bag ungu»
famenpangenb//ftarre bag ©taubigte (pulverig) 30
Sag beffen Moment ber 33emegung enbtiep ift fotgtiep tebenbige

1 Stopbar// jene 6 be 1-2 ©ettnepte 6 Der 599, 26-2 finb — ein«

büfct. s.Z. 5 toeil ba fie 6-7 als — ÜEßaagbalfen g.(s.?)Z. 8 gar g.Z.
folglich erst: mithin 9 tneldje 6 bon als v. a, ber (?) ö ©egenfa 10 Ipeile
ö betrachtet 11 b. i. — ßerreiffen g.(s.?)Z. 12 bie d ber 14 $ene 6 Sp
15 fünftlid) <5 biefe natürlich 18 Rechter Rand, neben dem Schluß des ersten
Absatzes vom Haupttext. 21 Etwa 20 Zeilen tiefer, über Tenacitas: göpigfeit
22 Spatium etwa 15 Zeilen. 27 beS (Starren g. Z.
 XII. Conv., VIII. Bogen, 3. und 4. Seite. 601

®raft mit unenblid)//fleiner f5)ide bet ©Reiben im $urd)fchnitt. —

Spröbe utib gerreibbare (ftaubig trenbar lacryma vitrea) ober bepnbar
(malleabilis), ftredbare Körper
®ie fo polirt unb beleuchtet ein eignet Sidb)t als felbftleucptenb
5 jurüdmerfen. SJtetalle. 2öo baS fßoliren gleicpfam mie bet) Chladny
£ängenftrid)e an bet Dberflädje macht meil fie flieffenb burcpS 9teiben
gemotben ihre eigene fl?ecififd^e Hebungen betonten

XII. Convolut, VIII. Bo gen, 4. Seite.

f£>ie britte Kategorie
io ber bemegenben Kräfte ber Materie
bie Relation berfetben als Körper
®ie ©emidjtigleit (ponderositas) beS Starren in fo fern eines
bem anberen in Elnfeljung beS ©emid)tS untergeorbnet ift (pondero¬
sitas subordinata) too ein ber Stange am anberen nicht neben
15 ihm hängt
Riebet) mirb ein fßriSma (ein edigteS ober cplinbrifcheS) nid)t nach
ber gleichen ©röffe ber an einanber hattgenben Streite neben fonbern
unter einanber borgeftettt bon ber bendbar büneften ber unter einanber
tiegenben unb ein ©emid)t beffelben burd) Einziehung tragenben Sa-
20 metten an bis zu berfenigen Sänge beffelben ba eS burch fein eigen

©eroicpt fid) abreifet mobet) man jenes juerft als einen fptoben Körper
(beffen Speile fid) abtrenen ohne fid) ju berfd)ieben) ban aber aud) einen
gefchmeibigen (ductilis) allenfalls auch als fd)miebbat (malleabilis)
annirnt.
25 Kin priSmatifdier EJiarmorblod (ober eine begleichen Stange aus
©lag) ber an feinen oberen Knben mit einem ®opf an bem er burch
einen Strang hängt bebeftigt ift muh bet) butchgängig gleid)er ®ide
burd) fein eigen ©emid)t fich abreiffen (roo er als ein Men horizontal
aber unbiegfam in eine EBanb eingezapft burd) fein ©emid)t brechen
so mürbe läpt fid) barauS leicht beftimen); mobet) bon aller Euctilität ab-
ftrapirt mirb: nur mirb atigenomen bah bie Einziehung ber einanber

3 malleabilis keine Klammern. Kommapunkt. 5 1 on 2Öo an am unteren

Rande, links neben dem Vorigen. 7 fpecififcfje doppelt durch al. (das erste
fpecififdfe abgeriehen). 14 bet ©tange g.Z. 14-15 mo — hängt g.Z. am
Rande. 17 bet erst: feiner 18 bencfbar g.Z. bet 6 üb 18-19 ber —
tragenben g. Z. am Rande. 21 man a ben 26 feinem 27 Strang <5 gehängt
ift bei) — Tiefe g. Z. am Rande. 28 all ein Ralfen g. Z.
602 Opus postumum

bcrüfjrenben gtäcfjen nur ber 53erüf)rung nidjt auf eine gemiffe ©trede
ber Materie über biefelbe fjinaug ing innere reiche unb auf biefe coercibel
fet). — ®ie Samette bie mau fid) unmittelbar auf ber $Durd)fd)nittgftäd)e
auftiegenb beufen fan, mag fo bün mie mau mitt (5. 93. atg bie büuuefte
9$ergotbung) angenoinen merbeu fo mirb bag Stntjängen berfetbeu an 5

bie $urd)fd)nittgftäd)e beg Sßrtgma baburd) nidft im miubefteu ber*

gröjjert, obgleich eine unenbtid)e SJteuge ber auf eiuauber liegenbeu
gteidjen Sametteu ein ißrigma liefern beffeu ©emid)t bet) einer gemiffen
Sänge beffetben bie Slttraction berfetben übermättigt.
S3en bie Quantität ber einanber btog in ber 93erüf)rung an^ietjenben 10

ftarren SJtaterie (ber Samette ber SQicfe nad)) unenbticf) ftein ift fo mujj
bag Moment ber ülcceteration berfetben atg tobte Straft eine enbticbe
©efdjminbtgfeit bet) fid) führen; (ben märe biefe felbft aucf) unenbtid)
ftein fo mürbe atte bemegenbe Straft in 9äd)tg oerfd)minben). — 9ttfo
mu| eg eine tebenbige Straft beg ©tofjeg (unb ©egenftoffeg) fet)n 15

metdje in ber btjnamifdjen Stetation ber ^äd)enanjiet)ung beg ftarren

Storp erg ber abmärtg f)ängenb burd) Stngiepung fein eigeneg ©emid)t
trägt, * biefe Saft bemegenb ift.
93on ber ßoercibitität ber SJtaterie burd) ben attburd)bringenben
Stoff. 20

93on ber Sebengfraft bie fid) fetbft fortpftangt

* fßiefe tebenbige Straft metcbe btog med)anifd)//bemegeub ift muß nidjt
mit ber Sebengfraft meldfe organifd) unb auf 3mecfe fjinmirfenb ift öermed)fett
merben. SDie testete mirft nad) Qbeen unb ift nad) einem imaterielten ^rincip
bemegenb fotgtid) für bag 6Iemeutarft)ftem ber -ftaturmiffenfdjaft trang» 25
fcenbent unb gehört §um begriffe beg 2BeItft)ftemg beffen SBorftettung bon ber
3bec beg ©anjen §u ben £f)eitcn gurüdgetjt.

1 ber lies: big ju bet? 10 blog — 93erüf)tung g.Z. 11 ftarren g.Z. am

Rande. (ber v.a. (bie? (ber — nad)) g.Z. 12 alg— Straft g.Z. am Rande.
13 biefe felbft erst: fie 15 ©egenftofseg ä einer ftarren ÜRaterie (g.Z. am Rande).
16 Relation 6 bet ber g. Z. f^täd)enani(iet)ung g. Z. am Rande, v. a. ber fdadjen»
anjiefjung beg erst: eineg 17 ber ö alg ein ©emirfjt trägt <5 alg g. Z.
abmertg (statt: abmärtg) — 9tnjiet)ung g. Z. 18 Kcmmapunkt. biefe erst: biefeg
Saft g. Z. 19 Linker Rand, untere Ecke. 21 In der unteren Ecke noch
folgende undurchstrichene Rechnung:
17
12
34
17
204
22 blog//med)anifd) bemegenb 24 ift g. Z. am Rande. 26-27 bon Qbee (mit R.).
 XII. Conv., VIII. Bogen, 4. Seite und IX. Bogen, 1. Seite. 603

XII. Convolut, IX. Bogen, 1. Seite.

äßen bie fpecififcpe ©cpmeere eine§ folgen ftarren fßriSma gegeben
ift jo ift bie Sänge beffetben in atten fßriSmen auS biefer Slrt SJtaterie
gteicp bie ®icfe mag fetjn metcpe fie motte mett fie neben einanber parattet
5 ficf) ab^ureiffen ftreben. — 2Ben bie ©tär!e beS 3ufaröenpangeS e^ne§
folcf)en cptinbrifcpen biegsamen SÜörperS in fßergteicpung mit bem ©e*
micpte beffebben moburcp er reipt gleicpfam unenblid) ift (mie etma bie
eines leinenen gabenS ober mehreren neben einanber angefcptoffenen
parallelen gäben) fo ift bie (£opäfibilität bloS £ängen//2lnjiepung (linearis)
io opne Sßerfcpiebbarfeit berfetben in ber §mepten $imenfion nämtict) ber
£)ide eine ftraffe mecpanifcpe Slnjiepung beS ©eilS bie bgnamifcpe melcpe
ber 33iegfamfeit nur burep ein bemfetben angepängteS ©emicpt atS
ftttafcpine (trochlea) mieberftept unb bet) alter 33iegfamfeit bem 3er*
reiffen (ruptio) mieberftept metd)e iöetoegung ber beS ©paltens burd)
15 ben ®eil atS eines gläcpenäufamenpangS beS ©tarren in einer barauf

perpenbiculären ttticptung entgegen gefept ift unb bie iDiafcpine ber

fcpiefen gläcpe auSmad)t.
®er jäpe 3ufamenpang beS ftredbaren (cohaesio ductilis auep
malleabilis) in melcpem bie angepängte ©emicpte bie Materie ber*
20 fepieben opne gu reiffen üerglicpen mit bem fproben (cohaesio fragilis)
mo baS nid)t gefepiept unb morauf bie §ärte (5. 33. beS ©taplS in ber
geile ober beS Demants im ttlipen beS ©proben) berupt ift bon bem ber
burep fein ©emidft gar niept reipt fo taug auep ber gaben fepn mag ber
an einem beften unbemeglicpen fßuncte angefnüpftift, junnterfepeiben.
25 ®en bie ftärlere ©pahung beS gabenS burd) fein eigenes ©emicpt ift

ganj etmaS anbereS atS burep ein frembeS angepängteS ©emicpt. ®en
men bie erftere (nämtiep bie gafer) mit ber erfteren mäepft fo mäepft
auep gugleid) bie 3apt ber inneren ©cpmingungen jener als gefpanter
©apten im Songitubinat^ufamenpange unb ipr eigenes ©emicpt ift uner
30 and) ber ©pannung bie befto gröpere ©cpmingungen entpätt atS bie

1 Am rechten Rande oben von Kant mit: A (Stern. @pft. 6 signiert. 4 parallel
q.Z. am Rande. 6 biegfamen g.Z. am Rande. 8 Durchstochene Schluß-
klammer hinter: gaben§ 10 »erfcpiebbarfeit % v.a. b 11 ftraffe <5 dnj
9lmiepung <5 roetepe be§ @ei!3 g.Z. am Rande. 12 angepängten *:
ftredbaren g. Z. 18-19 auep malleabilis g. Z. 19-20 in - reiffen s.Z. -- Durch¬
stochene Schlußklammer hinter: berupt 23 fein 6 @ef mag ö ber a
24 einem 3 feften 25 $en <5 burep ftärder statt: [tariere be§ 0 lern
27 gafer v.a. Sängenfafer Lies: mit bem tepteren? mäepft v.a. mad)fen
30 att ö fie
 604 Opus postumum

©apte länger ift proportional. — 2Ben biefe Sängenfafera als 33ünbel

neben einanber üom obersten knoten ober ®opf abmertS pängenb unter
fiep parallel unb jo inS Unenblicpe getpeilt betrachtet merben jo paben jie
gegen baS fReiffen burcp ipr eigenes ©emicpt allermertS gleicpen SBieber*
[taub beS ßufainenpangeS melcpeS aber in einem geflogenen ftarr* 5
gemorbenen fßriSma fiep nidpt jo üerpält mo 5. 33. ein metallener SDratp
Oon fpröber ©ubjtanj niept eine Sinear// jonbern ^läcpenanjiepung §u
treuen pat unb mit feinem ©emidpt bie 33erfcpiebung ber Speile unb
33erbünerung beS $>ratpS bis gum 3teijjen bemirfen muff

2lllebemegenbe Kräfte (vires mouentes) merben einanber als be* 10

megenb (realiter) atS + a unb — a niept btoS logifcp als a unb non a
entgegengefept $n ber mirflicp entgegengefepten 33emegung
begriffen peipen fie vires agitantes unb menn biefe in mecpfelnber 21m
giepung unb Slbftopung beftepen lebenbe Kräfte (niept atS SebenS*
frafte). _ i5
2Ben alte Materie in einem ©an§en üerbunben atS ein ©pftem
innerer beftanbig agitirenben Grafte gebaept mirb nidpt als Drtüeränbemb
(vires locomotiuae) jonbern als innerpalb bemegenb (interne motiuae)
fo mirb bie ÜDtaterie atS nadp bpnamifdpen fßrincipien ber 9?aturppilo=
foppie ift fie locomotiv nadp matpematifdpen bemegt gebadpt. 2a
$)ie Sängenfafer fo fern fie aus mepreren parallel jufamengefept
ift reifjt burdp ipr eigen ©emidpt niemals
2) ie gefdpidptete in tafeln nur rneii biefe tranSüerfal gefdpnitten
merben.
3) ie geftoffene febergeit 25
®ie ^abenan§iepung (linearis) nadp einer 2)imenfion; bie plattem
anjiepung naep jmepen mit ber 33erfcpiebbarfeit; bie 331odEangiepung
nadp brepen nämlidp burdp baS ©emicpt unb bie SBägbarteit.
®ie ©emidptigfeit eines leinenen gabenS niint burdp feine Sänge

1 ©atyte <5 länger 603, 80-1 bie Satjte S länger g. Z. am Rande. 6 mo

<5 jum 8 pat unb unb d bet) 7 Sinear fonbern 9 Rest der Seite frei..
10 Rechter Rand Milte; andere Schrift als Haupttext. 11 realiter) 6 nidpt blo§
unb g. Z. non a d unb a 12 entgegengefefct d: , folglich agitirenb bor=
geftellt. 13 toecpfelnben Spatium 3 Zeilen. 14 befteben als lebenbe Kräfte
16 Dieser Absatz über dem Vorigen durch Zeichen verbunden. 18 motiuae)
Fortsetzung 4 Zeilen tiefer. 19 toitb erst: ift 19-20 Dtaturppilofobpie ö ift
20 fie R. ergänzt: bagegen matpematifepen R.: meepanifdjen (?) 21 18 Zeilen
darunter. 26 Dickere Schrift, wie Haupttext der Seite, nur nicht so geneigt.
28 Spatium 1 Zeile. 29 leinenen? Seinen?
 XII. Conv., IX. Bogen, 1. und 2. Seite. 605

rticEjt ab ben bie Steife gieren einanber bto3 in ber Sänge nid)t gugleicf)
in ber SDide unb ber fläche be§ ®urd)fchnitt§ an n>ie bet)m Sttetaffibratt)
ben ber mürbe ficf) borher berbünern ehe er riffe— 3ät)igleit (tenacitas)
Sftetaflfäben. ^ßoürte forper; unter biefen burd) reiben auf ber
5 Oberfläche fd)metpenb u. fid) in ©tragen fügenb gleichfam mit eigenem
Sichte ftratftenb. Stett)er.

XII. Convolut, IX. Bogen, 2. Seite.

IV
93on ben bemegenben Kräften ber ÜDiaterie
io nad) ihrer
ÜÜiobatität
$>ie irnermährenbe gortbauer («ßerpetuität) einer 93emegung in fo
fern fie auf einem ©runbe a priori beruht ift bie fftothmenbigleit (perpe-
tuitas est neceßitas phaenomenon): unb fo fern ber ©rab ihrer 93e=
i5 rnegung burch bie im ©anjen berfetben nicht oerminbert mirb ift bie
bemegenbe Sfraft unerfd)0pflich (inexhaustibilis). —"$>a fie nidjt Ort*
öeränbernb (locomotiua) fonbem primitib unb innerlich bemegenb ift
fo ift ihr Anfang meit fie reprobuctib ift mit ber gortbauer oon gteicbem
©rabe, unb biefe atfburd)bringenbe imponberabele unb incoercibete
20 Materie ift bem fRaume fo mopf afö ber Beit nad) nur burch fi$ W
befchränlt.
tiefer SXether barf barum nicht all ein hhpothetifdjer ©toff bon
irgenb einer 2lrt bemegenber fträfte (5. 93. atö 9ßärme// ober Sichte
materie) in bie fßhhfü mitlführftd) eingefd)oben merben toohin er mirftid)
25 nicht gehört inbem er bto§ gum Übergange bon ben metaphhf.
b. sß 2B §ur 9ßhhfi! gehört fonbem ift bon atten pofitiben ©tgenfäaften
entfteibet bie Agitation einer imponberabeten incoercibeten incohäfibeten
unb inejhnuftibeten in continuirtid)em SSecpfet ber Ingiehung unb SXb-
ftofjung an ebenbemfetben Ort begriffenen Materie melcpe atö $rincip
30 ber 9Rögüd)feit ber ©rfaprung be<S etaum§ unb ber Seit in bem abfoluten
©an§en ber bemegenben Kräfte ber Materie in ihrer 93emegung fo tme
2 ®urä)id)nitt§ inte (mit R.). B Schlußklammer zweifelhaft. Abgerieben.
12 (ißerpetuität) verstümmelt. einet SSemegung g.Z. 14 ber ersi. if)t
14-15 ihrer SSetoegung g.Z. am Rande. 18 fo it)t (mit R.). 18 Anfang 0
meid) 19 ©rabe Kommapunkt. aUbutd)bringenbe 6 (g.Z. am Rande): im-
bon, im Text 6: SRoterie 28 inejbauftibelen 6 anjiet)enb 29 an - Dvtg.Z.
am Rande. 30 SDWgtidjfeit ber ber erst: aller gett 6 überhaupt BO-dl
Erste Fassung: in einem ©anjen
606 Opus postumum

fienacpbem fie angefangen fjat fiep fortpin unberminbert erhält, poftutirt

mirb.
$n ben metapppf. 2t. ©r. ber 9^2®. finb Staunt unb $eit btoS bie
formalen 23ebingungen eines SpftemS ber bemegenben Kräfte ber
Materie nnb beS ©an-jen ber (Srfaprung beffetben. $n ber fßppfif mürben 5
fie bie reaten 23ebingungen ber 23erfnupfung biefer Kräfte fragmen*
tarifcp (sparsim) unb entpirifcp bie (Elemente berfetben auffucpen.
3m bloßen Übergange aber bon ben metapp. 2tnf. @r. b. 9?2®.

2®eit ein erfter Anfang ber 23emegung ber Materie im 2Bettraum

gebaut mirb fo mufj man fiep aucp ein burd) feine innere Kräfte ber* 10
bunbeneS unb fiep felbft begrengenbeS ©anpe berfetben benden; ben
opne ein fotcpeS angunepmen mürbe auep fein Anfang ber 23emegung
gebaept merben fönen; ein Sa| ber §u ben metapppfifepen Stuf. ©r. ber
9?2®. gepört unb meif biefer gorm and) ein Stoff (materia ex qua)
correfponbirenb gebaept merben mufj fo mufj biefer atS alter pppfifepen 15
23efd)affenpeiten (ber ünburepbringtiepfeit, beS ©emicptS beS gufamen*
pangeS fo mopt beS Starren atS gtüffigen) beraubt er peiffe nun
2®ärmeftoff ober 2tetper atS alte Materie metepe jene 23efcpaffenpeit
pat uranfängtiep unb beftänbig agitirenb gebaept merben
9ttan mirb aber biefen Stoff niept aß einen pppotpetifepen näm* 20
tiep eigenttiep empirifcp auS ber Sßppfif enttepnten unb fo §um ^Srincip
ber bemegenben Kräfte ber Materie erpobenen Stoff (j. 23. 2®ärmeftoff)
aufftetten unb ipn fo betiteln fönen: ben er ift btoS ein ©ebanfenbing:
fein ©egenftanb mögtieper ©rfaprung aber ber 23egrif bon bem einzig//
mogtiepen SRittet (Srfaprung anjuftetten in fo fern biefe felbft primitibe 25
2®irfung ber bemegenben Strafte ber SCRaterie auf nufere Sinne fepn fair

XII. Convolut, IX. Bogen, 3. Seite.

3)ie Sepre beS Überganges bon ben 9Retapp. jfjrincipien ber 9?2®.
pat eS gubörberft mit ber Sßottfomenen (Sintpeitung ber bemegenben

605, 80-1 in — erpält g. Z. am, Rande, Kommapunkt. 6 S3ebingungen <5

biefer Ära Strafte ergänze: fein, 7 Lies: aufjufuepen. 8 Bricht ah. 9 Linker
Rand, zweites Drittel. 13 2tnf. ® . ber Fortsetzung etwa 12 Zeilen tiefer. 14 biefer
f\onn auep v. a. biefem ©toff 15 merben mufj biefer (mit R.). 17 a!3 ffftüffigen
(mit R.). 19 pat <5 b 21 enttepnten Fortsetzung am unteren Rande, durch
9K?™vexrlXnden- 22 Materie <5 naep gern 23 aufftetten <5 fön motten
öa n V b,e Ad■ er9änzt: nut primitibe g.Z. 26 ©inne fan (mit R.).
*-» Der 1 ext beginnt erst auf dem zweiten Drittel der Seite. 29 SBollfomen
 XII. Conv., IX. Bogen. 2. und 3. Seite. 607

Kräfte ber ÜUtaterie iprer 5In§iepung unb SIbftopung nap fo tote fie
a priori aufgeftettt merben fair gu tpun epe nop bon ipren ©efepen bie
SRebe ift. — hierunter gehört aup bie ©intpeihmg ber ©tarrigfeit im
©egenfap mit ber gtüfjigfeit unb gmepteng ber ©tarrigfeit im ©egen-
5 fap mit ber 33iegfamfeit metpe bem 33repen mieberftept aber nipt
bem Sieiffen. Sem 33iegfamen ift bag ©probe entgegen gefegt (§. 33. beg
©tafeg bornepmlip in ber lacryma vitrea ober bem ©rantt)
©§ fragt fiep ob ein leinener gaben burp fein eigen ©emipt ab¬
reiffen tann tote etma ein 9fletattbratp ba jener ber Sänge naep fiep niept
io jiepen nnb fo berbünen täfjt gp antmorte bafj ein folcper gaben ing
unenbtiepe bon bem oberften $uncte feiner Sfnfnüpfung an nirgenb
reiffen mürbe ob ipn gtoar ein eben fo fpmeereg angepängteg ©emipt
in füKaffe abreiffen mürbe: meit bie parallele Speitung beg gabeng ing
unenbtiepe gept ba ein Speit am anberen pängt ber Surpfpnitt aber
in naep bem Qbabrat ber bon einanber abpängenben gtäpen bep meprer
33erbünnung im größeren SOtaape abnirnt. Ober bietmepr barum meit
fiep bep metattenen gaben, bag Moment ber 33emegung acceterirt ba¬
gegen bep fotepen beren Sicfe bepm Sfleiffen tiicpt abnirnt fie alte in einem
Stugenbtif abgeriffen merben müpten.
20 ©g mup eine Materie fepn burp melcpe bie practifpe Söägbarfeit
mögtip ift opne für fip ein ©emiept ju paben bie ©perrbarfeit opne
äupertip coercibet gu fepn bie ©opäfion opne innerlip gufamengupängen
enbtip bie ©rfüllung atter Zäunte ber Körper opne ©rfpöpfung ober
33erminberung biefeg att//burpbringenben ©toffg nnb gmar barum meit
25 alte mepanifp// b. i. äupertip bemegenbe Kräfte atg ©rfpeinungen
nur burp bie bpnamifpe möglip finb unb tiefer ipre SBirlung bie ©r-
faprung mögtip mapt. Sie Materie mit biefer iprer urfprüngtip unb
unabtäpig agitirenben traft (SBärmeftoff genant opne bop piebep
eine gemiffe SBirtung aufg ©efüpt babep eingumifpen) mirb pier nap
30 einem tßrincip a priori b. i. ber •Utotproenbigfeit biefer 33emegungen

nipt atg pppotpetifper ©toff fonbern atg ein fotper mit beffen atg eineg

4 ©tarrigteit ö ©teifigfeit 5 melcpe doppelt. »recpen erst: Retffen

8-9 abreiffen mie (mit R.). 10 in statt: in3 (mit R.). 11 bem erst: einem
an S nipt 14 Surcpfcpnitt <5 alfo 15 bon v.a. ein? abpängenben
v. a. abpängenb piepen g.Z. bep 6 gröp 16-19 Dber— müpten. s.Z.
22 äupertidr g.Z. opne ö in i innerlich 6 opne ‘-3 enbltdi g. /.
Beziehungsstrich nach: bie 24 biefe§ v.a. biefen <5 be innerlidi all,/ g.Z.
29 pier Fortsetzung am rechten Rande (Mitte), durch Zeichen verbunden.
608 Opus postumum

abfoluten ©anjjen Sln^iehung unb Gbftofjung atter feinet Steile bie

Gemegung uranfängticf) onfjebt (meldet $uftanb meiter nicht erftärticf)
ift) poftutirt meit mirflicf) ein fotdfeg Gerhältnig ber innerlich
bemegenben Kräfte mit bem begriffe eineg abfoluten ©anjen bet
mitfenben Urfactjen ber Gemegung ibentifd), bie erfte Utfacfje aber in 5
ifjtem Gctug (mie alte erfte Gegebenheit) fretjlidf) unerftärticf) ift.
2>a ju ben med)anif<f)// (b. i. äufjertich) bemegenben abgeleiteten
Kräften unb ihrer SGögticfffeit irrtet noch bpnamifd) unb urfprünglicf)
agitirenbe erforbert toerben metche bie 3Gafcf)inen felbft, atg Körper
mögtidh machen fo muff ein abfotuteg für fid) felbft beftefjenbeg @an§e 10
ber SUiaterie metche innerlich unb urfprüngtict) burch Gttraction unb
Geputfion bemegt unb bemegenb bon ben rnechanifch//bemegenben
Graften unabhängig folglich atg imponberabet incoercibet incohäfibet
unb inejhonftibet mithin allburchbringenb gebacht mirb atg Gafig beg
(Stementarfhftemg atter bt)namifch//bemegenben Kräfte poftutirt metche 15
(eg feh unter bem Gahmen beg SBärmeftoffg ober Getperg) fein hhpothe*
tifcher Stoff ift um Phänomene §u erftären (ben ba mürben fie atg
empirifch//begrünbet unb nicht a priori gegeben oorgeftettt merben)
fonbern atg Grincip ber Totalität ber uranfängtich unb irnermährenb
agitirenben Gemegung burch bie Gernunft in einem ©pftem urfprüng* 20
tich bemegenber Kräfte poftutirt merben.

6in jeber Übergang bon einem ©rfentnigprincip ber ©rfcpeinungen

8U einem anberen, ba er btog formal ift, gefchieht a priori. $>ie metd)e
bag Giateriate betreffen metche jenen untergeordnet merben finb empi*
rif<h- ®ie erfteren finb conceptus factitii 25
®er philosoph. Natur, princip. Mathematica gehen nur big §u beg

607. 31-1 R. setzt: als — ©angen nach: Jtjeile 2 33emegung Fortsetzung

in drei Abschnitten darüber. 3 poftulirt mirb; (Ct.). innerlich g. Z. 6 hülfen
statt: mitfenben ibentifcf) 6 ift 7 Wieder Haupttext der Seite, (b. i. äußerlich) g. Z
abgeleiteten g. Z. 10 abfotuteS — befteljenbeS g. Z. ©anje v. a. ©anjeS
11 tueldje R.: meldgeS unb urfftrünglid) g.Z. 12 bemegt unb g.Z.
13 als g. Z. 14 inejfjauftibel 6 gebad)t me als ö bie 15 elementar*
ftjftemS d ber poftutirt Ad.: poftulixt merben (besser mit R. p>oftuIirt zu
streichen). meld)e v.a. meldjeS lies: melcpeS (sc. ©anjeJ 16 unter ^afjtnen
17 als g. Z. 19 ber ö erften 93emegung Sotalitat ber 6 bemegenben 20 SSer*
nunft ä angettomen 21 merben. Ad. schlägt vor: mirb. 22 Rechter Rand,
zweite Hälfte. 24 betreffen R.: unb untergeorbnet ö f 25 Spatium etwa
- Zeilen, das Folgende hellere Tinte, flüchtigere Schrift.
 XII. Conv., IX. Bogen, 3. u. 4. Seite und X. (Halb) Bogen, 1. Seite. 609

Hugenius Sepre bon ben belebten Straften bie aug ber ^Bewegung ent»
fpringen
«ftetoton braute guerft principia dynamica melipe eine be»
fonbere attraction (bie nicpt blo§ phaenomenon ift) in Anregung.
5 — SXber ift nicpt aucp ber gefpante gaben eine befonbere Slttractiong»
traft aud) wenn 33lep an ipm pängt
Dpnamifcp.

XII. Convolut, IX. Bogen, 4. Seite.

Die Starrigfeit ber Spannung (tensio) ift factitia unb ift ent»
io Weber bie be§ Seilä begetabilifcp ober bes> 9J?etaItfaben§ factitia. —
Die ftarre (Sopäfibilitat ift barum nicpt gefpant fonbern tan biegfam
fepn fie ift nur ber flüfjigen entgegengefept
Die gjpanfibilität be§ unwägbar//flü£igen ba3 bocp opne loco-
motiv gu fepn betoegenb ift pat «ßerpetuität ber bewegenben Strafte
15 in fiep unb ift infenfibel weil e§ attburepbringenb ift unb eben fo wopl
bie Urfacpe be§ Starren afö be§ glüpigen wa§ ponberabel//fIüfjig ift
+ a u. — a ber beftänbige 2lntagoni3m ber betoegenben Strafte,
©ntweber gugleicp entgegen wirfenb: matpematifepe 2tnfang§grünbe ber
«ftaturwiffenfepaft. Hugenius bep (Sentralfräften au§ ber wirfliepen
20 «Bewegung im Streife — ober ber auf einanber unabläfjig folgenben
Söirfung unb ©egenwirfuug ber 2lngiepung3// unb 2lbftof$ung§bewegung
Pulsus entmeber at§ golge ber einmal angepobenen unb fiep felbft con»
tinuirenben ^Bewegung einer allburcpbringenben SJiaterie bpnamifcp
ober ber ber ponberabelen meepanifcp betoegenben «Ulaterie.

j XII. Convolut, X. (Halb) Bogen, 1. Seite.

Definition
Unter bem «Begriffe be§ 2öärmeftoff§ berftepe icp eine atlöerbreitete,
allburcpbringenbe, innertiep in allen feinen Dpeilen gleichförmig beme»

1 belebten? Straften erst doppelt durch al. 3 dynamica an toeldje (Ct.J.

4 nicpt blo§? hinter: nicf)t Sigel, Zeichen? 5 ber 6 gaben 9 Linker Rand, die
übriqe Seite frei. 16 Links abgewinkelt. 21 2lnpepung§ statt: 2lnstehunq§,/
23 SCRaterie <5 ober 24 R.: ponberabelen bemegenben ffllaterte meebanifq be»
loeqenben 6 Sir 27 alloerbreitete <5 gleichförmig (g.Z. am Rande). 28 allen
g. Z. feinen R.: ihren innerlid) — gleichförmig g. Z. am Rande; Ad, ergänzt:
fid) felbft
Sant’« Schriften. Opus postumum II.
39
610 Opus poslumuni

genbe unb in biefer ineren föetoegung (agitation) beparrticp begriffene

Materie loetcpe ein ben ftBettraum als ©tementarftoff eimtepmenbeS
(occupans) unb gugteicp erfüttenbeS (replens) abfotuteS, für ficf) be=
ftepenbeS ©anpe auSmacpt beffen Steile in iprem fßtape (folglich nicpt
locomotiv concufforifcp// nicpt progreffib) continuirticp einanber unb 5

anbere Körper unabtäfjig agitirenb baS ©pftem in beftänbiger föetoe»

gung erpatten unb aß äußeres ©inenobject bie betoegenben Kräfte
entpatten.
®iefe Materie roirb gu $otge obbenanter Attribute aucp negatio
cparacterifirt: atS imponberabet, incoercibet, incopäfibet unb ineppauftibet 10
loeit baS ©egentpeit biefer 33efcpaffenpeit jenen roieberftreiten toürbe. —-
SBägbarfeit, ©perrbarfeit, 3ufa^en^)ängen, unb ©rfcpopf bar feit fepen
betuegenbe Kräfte borauS bie jenen entgegengefept toirfen unb bie
Söirfung berfetben aufpeben.

2lpiom 15

@3 ift fubjectib betrachtet nur ©ine äufjere (Srfaprung ben eS ift

nur ein fRaum
®ie betuegenben Kräfte ber SRaterie bie ben fRaum einnepmen
(occupant) ober erfüllen (replent) ftepen in allgemeiner actioen $er=
binbung unter einanber unb ftetten objectib ein ©pftem berfetben bar 20
toetcpeS nicpt empirifcp auS ber ©rfaprung fonbern a priori auS bem
begriff ber SRögticpfeit einer Srfaprung perborgept unb baS $afepn
®ine§ abfotuten ©an^en berfetben fcpon in feinem begriffe entpätt.

609, 28-1 betuegenbe v. a, allbetuegenbe 1 biefer erst: iprer Hinter:

agitation) verwischter Beziehungsstrich ohne Ergänzungswort. 3-4 für — be*
ftepenbeä g. Z. am Bande. 4 au^macpt <5 baS in <5 allen ihren Runden
5 locomotiv verstümmelt. 4-5 nicpt locomotiv g. Z. am Rande. continuirlicp
c5 fiep unter 6 anbere fförper g.Z. am Rande. 7-8 bie — entpalten. g.Z. am
Rande. 9 toirb erst: muff obbenaiiten (statt: obbenanter) v. a. ber gebaepten
genanten negatiü ö beeigenfepaftet 10 cparacterifirt: g. Z. am Rande. löSljiom
daneben Zeichen: * darunter d: &§ ift nur (Sine ©faprung bom abfotuten ©anpen
ber dufferen ©inengegenft 16 betrautet g.Z. nur <5: ein ©an^eS bet ©.
faprung <5 ©faprung g.Z. ©ne ö: ©faprung al§ ©efaintpeit alter SEarnep
16-17 © — Staunt g.Z. zwischen dem folgenden und dem vorigen Absatz. 18 bie
ben erst: im 18-19 einnepmen — replent) g.Z. am Rande. 19 actiüen g.Z.
am Rande. 20 objectib g.Z. berfelben doppelt.
 XII. Conv., X. (Halb) Bogen, 1. Seite. 611

Stnmerfung
©3 ift nur ©ine ©rfatjrung unb men bon ©rfatjrungen gerebet mirb
(at§ ob e§ bereu biete gebe) fo ift ba§ nur 2Ri3berftänbni§; beit man
hat barunter nur 2Barnet)mungen (empirifd)e SSorftettung eine§ Ob*
5 ject§ mit Söemuftfetjn berfetben) gemeint beren e3 atterbingg biete
giebt. — f£)ie Allgemeinheit be3 ©rfahrung3begriff3 ift aber £)ier nictjt
biftributib roo biet 31ter!mate einem unb bemfetben Object betjgelegt
merben fonbern cottectib b. i. at§ ©efainteinfyeit gu nehmen metd)e
§ur ©intjeit möglicher ©rfat)rung bertangt mirb, bie nun nidE)t frag*
io mentarifcf) (ber ©toppetung ber SBametjmungen) fonbern notpmenbig
at3 fpftematifcf) au3 bem ißerftanbe t)erborget)enb gebaut merben muff
ben ein ©anpe3 möglicher 28arnet)mungen bie gugteid) at3 ©efefrn
SIflgemeinffeit (mithin and) fJiothmenbigfeit) in ihrem begriffe bet) Jtcb>
ftreten ift mit fic^ fetbft im Stöieberf^rud) meit empirifche ©äfce imer
15 mieber mit anberen empirifd)en SSebingungen (circumstantiae) ber*
tjaftet finb unb fo im $ortfd)reiten bon einem SCRerfmat jum anberen
in§ Unenbtidje fielen ®a3 Object ©iner attbefaffenben ©rfaprung ift
gugteid) ein ©injetne3 (individuum) 2)a3 Formate ber ©inpeit mög*
tiefer ©rfaprung ift nun ba3 ma3 a priori §u geben gefordert mirb.
20 2öa§ nun nic£)t ©egenftanb ber ©rfaprung fepn tan ber facpleere
fRaum unb bie tpatteere Beit gehört niept fubjectib §ur ©inen möglichen
©rfat)rung unb bie Atomiftif metepe gum SBefjuf berfetben ein elementar-
fpftem berfetben au3 biefen föeftanbftüden (atomi et inane) jimert ift
an fid) fetbft mieberfprecpenb ben einerfeit§ giebt e3 feine fehteebtpin
25 untpeitbare Materie anbererfeitö ift ber teere Sffaum lein ©egenftanb
möglicher Söarnepmung mithin aud) nicht ©rfaprungöobject.

2 ©ne V. a. eine 8 ift erst: finb 4 t)at <5 nur 5 berfelben <5 berftanben
6 biet S cotlectib 7 unb bentfelben g. Z. am Rande. 9 Erfahrung 6 erfo
berlaqt Kommapunkt. bie fid) nun 12 ein ©an|eS erst: baS SHl
Über ©efefce verwischt: \vai)te 2111 12-14 bie - führten s. Z. am Rande
14 ift <5: ein unausführbarer Siegriff ber ein gortfchreiten im .fMnjutt)un eines )
15 Slebingungen 8 öertjaftet finb 14-16 mit fid) felbft — etT,e™ 16
mal a. 9JierfmalS 17 Unenblid,e <5 in fid, enthält 17-18 ®a§ - Indi¬
viduum) s.Z. am Rande. 20 fachleere g.Z. am Rande. Erste Fassung: teere
(versehentlich stehen geblieben). 21 gut ©inen v.a.? 23 Verwischte Anfangs¬
klammer vor: auS Vor atomi erst angeselzt: vac 24 emerfeitS g. Z. am Rande,
erst: erftlicp

J) eines erst: beS

39*
612 Opus postumum

£f)eorem
©3 ejiftirt ein abfotuteö unb eingigeö ©antie einet Materie non ob=
benanten Attributen metcf)e§ fein f)t)potf)etif(f)er um gemiffe Phänomene
fdjicflicf) erftären §u fönen fonbern ein a priori ermeiöticffer (Stoff ift
ber unter bem tarnen ASärmeftoff (bocf) offne an bem ©efüf)t meld)e§ 5

ASärme ffeifjt gebunben §u feipn) e'in für ficf) beftefjenbeö innerlich burcf)
feine bemegenbe Kräfte continuirticf) agitirteö ©an^e au§mad)t.

©ottectiüe Allgemeinheit
Aneinanberf)ängen ift ein fuborbinirter 3ufa^iert^an9: Bufainen*
Rängen ber Sänge nad) ein coorbinirter. 10

®ie bemegenbe Urafte 2c finb auf bie ©ine mirfenb unb baburd)
Object ber äußeren SBarnefjmungen au§ benen mir altererft ©rfaf)rung
machen

XII. Convolut, X. (Halb) Bogen, 2. Seite.

©3 giebt objectiü einen ©egenftanb äußerer ©inne b. i. eine ÜDiaterie 15

(dabile) unb fubjectiü ein ©anjeö berfelben in ©iner ©tfaf)tung

(cogitabile): — ben e§ ift äufjertid) nur ©in 9taum (fo mie innerlich
nur ©ine $eit) unb atte ©egenftänbe berfelben ftefjen im actiüen $8er=
hättniffe berfelben §u einer ©tfaf)tung; beit ma§ nicht §u biefer gehört
(ber teere e§ fep ber eingefcfjtoffene ober umfchliejjenbe teere 9taum) 20

ift nicht ein ©egenftanb möglicher ©tfaffrung b. i. feine ÜJftaterie. 9tun ift
©rfatfrung ba§ ©rfentni§ eine§ in einem ©hftem oerbunbenen ©an£en
ber A8arnef)mungen (nict)t btoö ein Aggregat betfefben). SSarnefjmungen
aber finb ASirfungen bemegenber Uräfte ber Materie auf baö
©ubject in einem ©t)ftem berfetben in ©itter möglichen ©rfat)rung. 25

2 einjigeä erst: alleinige^ bon erst: mit 3 meldfel <5: unter bem SJamen
ber SBärmmaterie l)t)potl)etifd)er <5 fonber (Stoff ift 4 ein v. a. eine a
priori g.Z. ermei3tid)er v. a. ermeiglicf) ö für f 5 ber <5 bie S3afi§ SBärme*
ftoff b: obg 6 fepn) <5: bie obbenanten (5igenfcf)aften in ficf) enthält be=
ftef)enbe§ ö agitirenbeä ©an^e auämadfjt 8 Rechter Rand, untere Ecke.
(Sollectibe 6 (Sinfyeit Spatium 3 Zeilen. 11 je <5 mir? (nm?) baburcf)
Sigel. 12 ber <5 SB (?). 13 Rechts oben, neben dem zweiten Absatz des Haupt¬
textes noch ein durchstochener Passus: Subiective ©rfaf)rung Slllgemeinf)eit coffeo
tibe Subiective zweifelhaft. 15 giebt <5 (g. Z.): datur objectib g. Z. 16 (dabilt )
g.Z. 17 ift ö nur (Sin v.a. ein 18 actiben g.Z. 19 §u v.a. ^ur
22 ba§ v.a. bie eine§ v.a. in? 25 in <5 bem berfelben d namfief)
in g.Z.
 XII. Conv., X. (Hali) Bogen, 1. und 2. Seite. 613

folglich ift ber Söegrif bon bem SSärmeftoff nach ben it)m bermittelft
ber Definition gufomenben Attributen mit bem ber Übereinftiinung
unb fpinmirfung beffelben gu ©inet möglichen (Erfahrung einerlei) b. i.
bie ^orftellung ber (Ejrifteng beg SBärmeftoffg gehört §ur (Erfahrung;
5 mit anbern SBorten: Der Söärmeftoff ift nidbjt ein blog ^ppottjetifdjeg
gur (Erflärung gemiffer gur (Erfahrung gef)örenber Phänomene am
genomeneg Ding (ens rationis) fonbern ein mirflicf)eg Ding beffen 23e=
grünbung gugleid) aU bie 93afig ber primitiben Sßirtungen ber Materie
im fftaum bag oberfte fßrincip beg gortgangg metapf). 2t. ber
io ift. 2B. gur ißhhfif enthalt. Diefeg fßrincip ift aber nid)t atg empirifd)
angufef)en: eg ift nicht oon ber (Erfahrung abgeleitet (beit atgban märe
e§ Oon ber $f)t)fif abgeleitet) fonbern ift gum 23ef)uf ber (Erfahrung
a priori * mithin atg notfjmenbig conftituirt angufetjen.

Anmertung
15 Der 23emeig bon ber (Ejcifteng beg ASärmeftoffg mirb tjier nicht
fpnttjetifd) burd) (Ermeiterung beg 93egriffg bon. ben (Eigenfcfjaften

*3Sag nid)t a priori ertoeigbar ift unb bod) bemiefen merben folt mufj
feinen 93emeig aug ber (Erfahrung entlegnen. §ier aber fofnt ber galt bon
einem (Etfabrunggprincip bor ba ein Sab men gleid) nid)t aug ber (Erfahrung
20 ermeigtid) bod) für bie (Erfahrung unb beren 9ftöglicf)feit bemeifenb fet)n unb
auf bie Art objectio ein Sab a priori bod) aber gugleid) fubjectib ein (Erfafp
runggfab fjeiffen tönte, gu metdjer föenertung il)n ber 6f)aracter ber Aotf)=
menbigfeit berechtigt melden er in feinem begriffe beb fid) führt.
Der lächerliche Abfcfjeu ben bie ber (Eritif ber r. unfuubige fütjlen
25 men fie fid) reinen iöernunftprincipien, alg beb meldjen fie fid) botler Sid)er»
t,eit gemärtigen, fonbern biefe nur bom (Empirifd)en ermarten mo bet) bem
Sftanget ber Allgemeinheit gar feine Sicherheit, ift eine jdrt oom horror
vacui logicus ber fid) aug feierten föpfen fchmerlid) berbanen labt.

1 oermittelft erst: in 2 Definition <5 belegten 3 unb fjinmirfung g. Z.

4 fßorftetlung ber g.Z. 5 SSorten: <5 (Sä ejiftirt Der ö Segrif Bom (g.Z.)
bt)potbetifcf)e§ «. a. hOpothetifcper 6-7 angenomene§ v. a. angenomener S fonbern
7-8 S3egrünbung d bie 8 ®afi§ ö gut © primitioen g.Z. 9 oberfte
erst: ein 11-12 märe — ber erste Fassung: gehörte eä gur 12 Schluß-
klammer fehlt. 15 SemeiS erst: @a| mirb hier erst: ift 16 Segriffg <5
fonbern ' 18 ber galt bon erste Fassung: ein galt Bor baff 20 ermeislicb g. Z.
21 Art ö ein fo 21-22 ©rfahrunggfap 6 fepn tan 25 33ernunftprincipien
R. ergänzt: anbertrauen füllen 25-26 (Sicherheit R. ergänzt: nicpt 26 ©mpi*
rifepen 6 ©rro (?) 27 Lies: Sicherheit ift, ift 28 vacui 6 metaphysicus
614 Opus postumum

ber Materie fonbern anafytiftf) burct) bfoffe Verlegung beg in biefem

SBegriff enthaltenen (Erläuterung) atfo nact) bem ^rincih ber
Qlbentität geführt. SUtan geigt nämtict) bah bie Bnnef)mung einer
folgen Materie roetc^e ben ©runb ber 9Bogtict)feit ber Erfahrung (bie
{ich mieberurn auf ben bemegenben Kräften ber Materie unb ber Ber¬ 5

einigung berfetben grünbet) mit bem Begriffe beg ©an^en berfetben

einerteh fet) inbem bemiefen mirb bah er nothmenbig §ur SBögtichteit
Einer Erfahrung gufainenftime. 28ag aber bamit nothmenbig gufamen-
ftiint ift fetbft ein ©egenftanb ber Erfahrung b. i. eg ejiftirt ein fotdjeg
2)ing atg bag, mag unter bem Begrif öom Söärmeftoff gebaut mirb. 10

®ag mag in biefem Bemeife befremben möchte ift fetbft bie uner-
martete £eid)tigfeit beffetben. 2>iefe Befrembung aber hört auf fo halb
man fieht bah bag Object (quaest:) ein Einzeln eg (ens singulare)
ift: beit ber SBärmeftoff atg bie Bafig aller im Baum bemegenben Grafte
in ber Slllgemeinheit feiner SBirffamfeit öorgeftettt brücft hier feine 15

bigcurfiöe Allgemeinheit (eineg fßrabicatg mag Attem öon einer ge-

miffen ©pecieg §ufomt) fonbern eine cottectiöe Allgemeinheit aug,
bie nur bem Btt (ber SAaterie) eiuem abfotuten ©anjen in bem Begrif
beg SBärmeftoffg gugeftanben mirb

SBan muh nicht öom Object fonbern ber Erfahrung beg ©ubjectg 20

u. mag fie entfetten fan anfangen. — s2öen ber SBärmeftoff nach benen
a priori ihm behgetegten Attributen bag objectioe ©anpe ber bemegenben
Kräfte ber iütaterie üorftettt: eben berfetbe aber auch uacf) biefem Begriff
bag fubjectiüe ©au^e (bie ©efamteinheit) alter 2öarnef)mungen iu Einer
Erfahrung enthält fo ift bie Ejifteng beg SBärmeftoffg mit bem Begriff 25

ber 3ufamenftimung ber SBarnehntungen gu Einer möglichen Erfahrung

einertep; beit bie Einheit ift obfectiö in Anfefjung ber bemegenben Materie

1 btoffe <7. Z. 3 geführt, erste Fortsetzung: inbem man geigt bah

5 miebetum g. Z. ben v. a. bie bemegenben v. a. bemegenbe 6 grünbet) <5
einerlei) ift SBegriffe ö berf 7 inbem <5 man geigt bemiefen mirb
g. Z. er ö ju ben ©rfatjrun nottjmenbig <5 mit ber 7-8 jur — ©iner g. Z.
9 ©egenftanb ber g. Z. ©rfafyrung v. a. ©rfaf)rung§begriff eg ä ift 10 atg
<5 burdt) bag — unter g.Z. 11 ift ö bie 11-12 fetbft — unermartete g.Z.
12 auf <5 baff 13 Punkt hinter: Object 18 einen statt: einem einem —
©an^en g. Z. 19 SESärmeftoffg ö guftefyt 20 Linker Band oben. ber ö ©
22 a priori g. Z. obiectibe g. Z. 24 fubjectiüe g. Z. ©inet v. a. einer
27 in v. a. ?
 XII. Conv., X. (Halb) Bogen, 2. Seite. 615

aber aud) fubjectiö in 21nfef)ung ber @efamteinf)eit ber §u einer Sr*

fat)rung gefförenben 23orftettungen atö ba§ ©ubject bemegenber Grafte.
2ttfo (timt ber ©at3 üon ber ©jiftenj be§ 2Bärmeftoff§ mit ber @r*
fafyrung (als abfoluter ©infyeit) überein ®er Söärmeftoff mirb als bie
5 23afi§ ber bemegenben Grafte ber Materie categorifd) behauptet (ift
ab(otut gegeben) unb ift nid)t ein bloS Ift)botf)etifd)er (Stoff bergteicfyen
man anniint um ißfyänomene bürftig ju erftären, unb ber 23emeiS

2Inmerfung
tiefer 23emei§ mirb burd) (eine £eict)tigfeit auf gemiffe SBeife
io berbädftig; inbem er btoS ertäuternb (analtdifd)) nid)t ermeiternb (ftjn®
tlfetifcf)) ^erborjugetjen unb blo§ ein togifdfeS 23erf)ättniS §u enthalten
(cfjeint. 2tber eS ift in ber Stf)at ein metaf)f)t)fifd)e3 närnlid) ba§ ber gm
(amenftiinung beS SCRanigfaltigen emf)irifd)er 21nfd)auungen gu einer
©rfafyrung, meld)e§ ben Übergang bon ben ÜJietapf). 9Infang3gr. ber
io 2Ö. §ur i}ßf)t)fif betrifft
i\'B. 2Jled)anifcf)//bemegenbe SMfte finb bie metdje bie ifynen er=
tlfeitte 23emegung anbern mittbjeilen. f£)t)namifd) bemegenb finb bie
metd)e automatifcf) finb %. 23. 21ttraction

1 2Infef)uug 6 ihrer gufain ju v. a. jur? S ber Ginbeit 2 ba§ ©ubject

g. Z. 3-4 Erfahrung zweite Fortsetzung des Satzes linker Rand, untere Ecke,
durch Zeichen verbunden: mit bem ißrincip ber SDtügIicf)feit Girier Erfahrung über«
ein. 3>ag ©anje Einer Erfahrung ber bemegenben Kräfte ber 9?atur ift1) alfo
and) 5 categorifd) 6 beraubtet unb 7 Kommapunkt. Bricht ah. 9 S9ert>ei§
erst: (5a| 10 inbem erst: aber 11 berborjugeben ö fcbeint SBerbältniffe statt
3Serbättniö 12 ba3 v. a. ? 13 Einer ö allgemeinen IQ Etwas veränderte
Schrift. 18 In der unteren Ecke des linken Randes, unterhalb des Zusatzes Zeile
3—4 noch fünf unleserliche Zeilen, mehrfach durchstrichen: SBie ber Iäd)erlid)e 21b«
fd)eu oor Grfentniffen a priori unb £ang jum Gmpitifdien. Gr ift horror metaphy-
sicus oor bem Seeren

ift <5 aud)

.

■
2)rfije^ntc0 &om>olut.
 XIII. Convolut, I. Bogen, 1. Seite.
Söetctjen (£rtrag mirb bei gortjdEjritt gum 93efferen abmerfen?
üftidft ein irner macf)fenbe§ Bbantum ber Moralität in ber
finnung fonbern $ermef)rung ber ißrobucte ifjrer Segaütät in pfUdft*
5 mäßigen <panbtungen burd) welche £riebfebern fie aucf) berantafit fepn

mögen; b. i. in ben guten Staaten ber Sttenfdfen bie iiner gafjtreidjer

unb beffer auöfatten merben olfo in ben Phänomenen ber fittüdjjen
33efcf)affenf)eit be§ ilftenfd)engefd)ted)t3 mirb ber Ertrag (ba§ Sftefuftat)
ber Bearbeitung beffelben gum iöefferen allein gefegt merben fönen. —
10 $)eit mir ^aben nur empirifd)e ®ata morauf mir biefe iBortjerfagung
grünben nämticf) auf bie p^ljfifdje Urfadje unferer ^anbtungen fo fern
fie gefd)ef)en bie alfo fetbft (grfdjeinung ift nidjt bie moraüfdje mettf)e
ben Pflidjtbegriff bon bem enthält ma§ gefd)ef)en fottte unb ber allein
rein, a priori, aufgefteftt merben fan.
15 9tftmäticf) mirb ber ©emalttfjätigleit bon ©eiten ber 9ttäd)tigen

meniger ber gotgfamfeit in Slnfefjung ber ©efefje mef)r merben. mirb

etma mef)i SBo^tättgleit meniger $anf in Proceffen mehr Qubertäfcigfeit
im SSorttjatten u. f. m. tfjeifö au§ etjrtiebe theifö au§ mofjtberftanbenem
eigenem SSortijeit im gemeinen Söefen entfpringen unb fidj enbtid) bieö
20 aud) auf bie Sßötfer im äußeren 23erf)ältni3 gegen einanber bi§ gur Stöelt-
bürgerlichen ©efettfdjaft erftrecfen ohne ba£ habet) bie moralifct)e ©runb*
anfage im 3Jtenfc^engefc^tecf)te im Sflinbeften bergröfcert merben barf

1 Am Rande oben von Kant mit e (erst: 6t bezeichnet. 2 Erste Fassung

der Überschrift: SBorin ttirb ber gortf<f)ritt gum Reiferen als ißbänomen eigentlich
befteljen? 3 toacl)fenbe§ g.Z. am Rande, im Text erst: größeres 4 tf)ter
erst: bet Segalität ö naef) 6 guten g.Z. 8 SRefultat) <5 au«
9 u. 13 allein g. Z. 9 merben 6 müften 10 ®en mir ö fönnen 11 bie riljgjijdie
q. Z., rfmiiicbe g. Z. am Rande. Urfatfje v. a. ltrfactjen 13 «ßflidfjtbegriff <5
entlja allein g.Z. 17 etwa g.Z. am Rande. 2Bol)ltf)ätig!eit <5 21tmen=
unterftüfcung (v. a. ?). 18-19 mol)lt>erftanbenen eigenen (eigenen g. Z. am Rande).
19 bieg g.(s.?)Z. 19-20 enblicl) — aud) g.Z. am Rande. 20-21 SBeU-
bürgerlicher 21 habet) g.Z. am Rande, erst: boef)
620 Opus posiumum

als mogu aucf) eine 2lrt bon neuer ©djöpfung (übernatürlichem ©influS)
erforberlid) fepn mürbe. — ®en mir müffen unS bon 9Kenfd)en in ihren
gortfcf)ritten gum 93efferen and) nicht gubiel berfpred)en um nid)t in ben
Spott beS fßolitiferS mit ©runbe gu berfatlen ber bie tpofnung beS
erfteren gerne für Träumerei) eines überfpartten ®opfS halten möchte. 5

$n metcher Drbnung attein fait ber £fortfd)ritt gum 23efferen

ermartet merben?
$>ie Slntmort ift: nicht burd) ben ©ang ber 2)inge bon unten
hinauf fonbern ben bon oben herab. — 3U ermarten bah burd)
23ilbung ber Qugenb in häuslicher Untermeifung unb meiterhin in Schulen 10
bon ben niebrigen an bis gu ben höd)ften in ©eifteS// unb moralifd)er
burd) 9teligionSlel)re berftärfter ©ultur erlogen fie enbtid) bat)in fomen
mürben nicht btoS gute Staatsbürger fonbern gum ©uten maS iiner
meiter fortfehreiten unb fid) erhatten !an gu ergieljen ift ein fßlan ber
ben ermünfd)ten ©rfolg fchmertid) h°ffen tafjt. ®en nicht allein bah 1&
baS $otf bafür hätt bah bie Soften ber ©rgielfung feiner Qugenb nicht
ipm fonbern bem Staate gu taften foinen müffen, ber ©taat aber bagegen
feinerfeitS gu 93efolbung tüchtiger unb mit Suft ihrem Stmte obtiegenber
Sehrer fein

XIII. Convolut, I. Bogen, 2. Seite. 20

©elb übrig hat (mie 93üfd)ing flogt) meit er alles gum Kriege braucht,
fonbern baS ganpe Sb?afd)inenmefen biefer 93ilbung hat feinen gufainen*
hang mit fid) meit eS nicht nach einem überlegten ffßlane ber oberften
Staatsmacht unb nad) biefer ihrer 2lbfid)t entmorfen, inS ©pief gefegt
unb barin aud) iiner gleichförmig erhalten mirb mogu mofjl gehören 25
möchte bah ber ©taat fid) öon geit gu $eit aud) reformire unb (mie
£>r. ©rlfarbt fagt) ftatt Sfebolution ©bolution berfud)e gum iöefferen
beftänbig fortfd)reite. ®a eS aber bod) aud) 9Kenf<hen finb melche

1 als ö meldfeS 4 mit 6 ©runbe 3ted)t ©runbe g. Z. 5 für — galten

s. Z.; erste Fassung: gerne ganfj megmifd)en mödjte 6 Vor ber ö: $n meldfe
allein g. Z. 8 9Intmort ö nicf)t 11 t)öd)ften <5; gut <Sittlid)feit bis unb in ©
©eifteS// v. a. ©eifteScultur 12 ergogen enblid) 14 fortfdjreiten ö faft ein 5
SBunfd) ber 15 ermunfdjen 16 bie — grgiel)ung g.Z. am Rande. Erste Fassung:
baf) feine ^ugenb 17 bagegen g. Z. am, Rande. 18 gu ö bef 21 (mie — flagt)
g.Z. am Rande. 23 mit fid) (versehentlich?) durchstrichen. 24 biefer <5$
26 fid) ö felbft ftd) aud) statt: aud) (g.Z.). 26-27 (mie — berfud)e g.Z. am
Rande. 28 bod) erst: aud) finb <5 bie
 XIII. Conv., I. Bogen, 1 , 2. und 3. Seite. 621

biefe (Srgiepung bewirten fotten mithin fotd^e bie bagu felbft paben er*
gogen müffett werben fo ift beb tiefer ©ebrecptidjteit ber menfdjticpen
Statur unb ber 3ufäf(ig!eit ber Umftänbe bie einen fotcpen ©ffect be*
günftigen bie £>ofnung ipre§ $ortfdjreiten§ in einer SBetepeit bon oben
5 perab (wetcpe tuen fie un§ unficptbar ift Borfepung Ijei^t) afö einer
pofitiben Bebingung für ba§ aber wa§ pierin oon SDtenfdjen erwartet
nnb geforbert werben tan bto§ negatibe 2öei§f)eit gur Beförberung
biefe§ 3ü>eö3 gu erwarten nämticp bafj ba§ größte §inberni§ be§ morati*
fcpen gortfcprittä namtid) ben ®rieg ber biefen iiner rüdgängig rnacpt
io erftticp nad) unb nad) menfcplicper barauf feltener enbtid) afö Angriffs*
frieg ganp fd)winben gu taffen unb bie Botder be§t)atb eine Berfaffung
eingufd)tagen fid) genötigt fepen werben bie iprer Statur nad) opne fiep
gn fcpwäcpen auf äd)te BecptSprincipien gegrünbet beparrticp gum
Befferen fortfcpreiten tan.

15 jftidjt bie indiuidua fonbern bie ©attung fd)reitet fort.

3n 5Infepung meiner intettectuetten causalitat bin id) frei) nad)

bem wa§ id) at§ Object ber $flidpt mir fepe in Slnfepung ber pppfifcpen
fo fern id) ba§ ©efcpepen meiner ^anblungen erftären fott bin id) nid)t
at§ fret)e§ fonbern in ber Sfeaturtette beftimteg Sßefen angufepen.

20 XIII. Convolut, I. Bogen, 3. Seite.

Befcptuä
$ie borgetegte $rage war nid)t fo unwichtig um teicptfiiiig be*
antwortet unb at§ ob fie tein ^ntereffe bei) fiep führte bem ©piet einer
müffigen ©afniftit übertaffen gu werben. $ie Beantwortung berfetben
25 nad) bem regutatiben ^ßrincip ber moratifcf)//practifd)en Bemunft ift
nun gwar nnbebenftid): bap nämlid) ba§ fcfcpengefcplecpt bie «ßflitpt
1 fotten <5 unb mitpin fotepe (g. Z). bie bagu g. Z. felbft 6 bagu 3-4 unb
_begünftigen g. Z. am Rande. 5 men <5 f 6 Sdtenfcf)en v. a. menfepen
7 2Bei§peit <5 melcpe 8 fl»e© 6 bedangt mirb gu ermatten g. Z. bafc
g. Z. f)inberni§ <5 je be» v. a. ber 9 bet 6 ipn mad)t 0 feltener
10 nad) — nad) g.Z. feltener <5 gu madjen enblicp 8 ipn gang abguftellen darüber:
6 abgeftellt merbe 10-11 al§ — taffen g. Z. am Rande. 11 bie Sßoldet g. Z.
12 eingufcplagen erst: einfd)Iagen (v. a. eingufcplagen) fid) metben g. Z am
Rande. 13 3tecpt§principien erst: motalifcpe tßrincipien gegrünbet Ö tft ang
eingutreten 15 Linker Rand unten; andere Schrift als Haupttext. 9bd)t
v a 3?ur ? 18 ba§ v. a. ben ? 22 fo g. Z. 22-23 beantmortet <5 m 24 ber*
feiben ö au§ einem 25 ber 6 pract 26 grnar verstümmelt, nun gmar g. Z.
am Rande.
622 Opus postumum

auf fid) lfabe in allen geitaltern unb in allen 33ölfern baf)in gu mirfen
tuen gleich bag ©elingen biefer Slbfidjl nämlich beg ^ortfdjrittg gum
fBefferen hroblematifd) bliebe. 2lber man tierlangt mehr nämlich
nad) bem conftitutiüen fßrincip ber tt)eoretifd£)//urt£)eilenben SBernunft
affertorifcf) beraubten gu fönen baff bag menfcfjlicfje G5efd)lecf)t roirf= 5

fiel) in biefem gortfd)reiten un^ öon gjnbegifi f)er gemefen fet). 2)a
biefeg aber bod) burd) feine Erfahrung auggemad)t merben fort, fo mühte
ein Urteil a priori, folglich mit SSemufftfein ber 9?otf)menbigfeit jeneg
gortrüdeng gum 93efferen b. i. alg ein ajtobictifcheg fällen gu fönen
©runb fet)n meil ohne biefeg bie Drbnung ber ^Begebenheiten aug bem 10

menfd)lid)en £f)un unb Soffen für alle fünftige $eit unb bag ganjge
9Jtenfd)engefd)led)t nid)t natürlichertoeife üorljergefagt merben fönte
alg mogu bag ©rfeiitnig ihrer 9?otI)menbigfeit erforbert mirb.
$£)ag 9tefultat hietion ift erftlicf) bah toir unb alle SSölfer ber ©rbe
tierbunben finb fo gu hanbein alg erforberlid) ift bamit bag menfcE)* 15
lid)e @efd)led)t gum 93efferen fortrüde mobet) ban bie 9Jiöglid)feit eineg
foldjen ^ortfdjrittg (mie bet) allem mag ^j3ftidb)t ift) fd)led)thin poftulirt
tuerben tan: gmetjteng bah bie üftatururfachen meldje gu biefem Erfolg
mitrnirfen (bie Seiben tuefc^e bag menfd)lid)e ©efcl)led)t burd) feine
eigene* ©d)ulb treffen tuen tion jenem fßrincif) abgegangen mirb) bah 20
fage id) foldje duffere ^atururfadjen unb
®ag 9tefultat ift: bie Reichen biefer geit entbeden öffentlich am
menfchlichen ©efd)led)t im ©rohen ber ©efellfcfjaften morin fie anta*
goniftifch neben einanber ftef)en eine mora!ifd)e fonft niemalg in gleichem
©rabe tuahrgenoinene Anlage einer uneigennützigen Neigung fid) gu 25
bem $mede gu tierbünben bag gröfjte Ipinbernig beg fjjortfd)reiteng gum
93efferen ben Irieg meggufd)affen um fid) gu biefem ihren $iele eine

2 tren ö eS 2-3 baS ©elingen — 33efferen g. Z. am Rande. 4 93ernunft

ö um gu Hüffen ob 5 affertorifcf) erst: categorifcf) 7 botf) g.Z. am
Rande. tan Kommapunkt, ö er (?) baS 7-8 fo — ein g. Z. 8 folglich mit
erst: mit im 9 gortrüdenS 6 be S3efferen 6 folglich als und fällen — tonnen
zu streichen? 10 ©runb fet)n g. Z. am Rande. auS bem erst: bie baS
11 2bun v. a. 2f)unS für <5 bie g 12 natürlidjermeife g. Z. am Rande.
18 als <5 mogu baS Ö Semuftfe 14 3>aS Aa. erftlid) g.Z. 15 hanbein
<5: als ob eS in ber fllatur ber $inge fdhon fo gegrünbet fet) als — ift g. Z. am
Rande. bamit erst: bah 16 5Ülögtid)feit S b 17 (mie — ift) g. Z. am Rande.
19 burd) 6 ih 21 äuf)ere g. Z. am Rande. 9?atururfacf)en <5 mirtl unb
bricht ab, Az. 22 bie v. a, ba bie? (bie bie? biefe?J. öffentlich g.Z.
23 morin 28-24 antagoniftifd) g. Z. am Rande. 24 niemals erst: nicht
25 fid) 6 bag 25-26 fid) — berbünben g. Z. am Rande. 27 fid) ö jene
 XIII. Conv., I. Bogen, 3. und 4. Seite. 623

51ugfid)t gu eröfnen §u bem @nbe aber auch al§ SSölfer in foldfe gefefj*
Iic£)e SSerfaffung ju fefjen meld)e mit bem Dffenfiö//<sbriege unüertragfam
ift, unb finb alfo bereit bie ihrem 2öunfd)e günftige (Gelegenheit ent=
meber fetbft (mittelbar) §u ergreifen ober fid) an bie fo fid) ihrer be=
5 mädjtigt haben angufdjlie^en. ®ie§ ift £atfad)e, meld)e ©poche mad)t §mar

oielleid)t nod) nicht mit ihrer SBirtnng bod) ber ©rünbnng einer bal)in
§ielenben Urfadje. ®iefe Urfadfe aber au§ meld)er fid) jene Söirtung
üorf)erfagen läfjt liegt einerfeitg in ber allmälig burd) ©ultur be§ SSer=
ftanbeg unb ©eifteg fortgefdjrittenen Slufflärung meld)e bie fßölfer
io üorbereitunggmeife über ihr Qntereffe enblid) einmal §u belehren nid)t
ermangeln tonte, anbererfeitg aber in ber ®rieggfud)t felber meldje ihre
SMfte jum 93öfegtl)un erfdjöpft unb ob fie §mar gur Umftür§ung alleg
beffen mag jum 23efferen errungen mar bie natürliche £enben§ hat
jene SSeränberung bod) einmal unüermeiblid) machen mufjte aber aud)
15 men gleich unter manchen Meinungen unb fRüdfällen bod) im ©angen be*

harrlich fepn mu£i tneil ein auf moralifdje bornehmlid) bag 9ted)t ber
5Utenfd)en betreffenbe unb im SSold (burd) 21ufflärung) öerbreitete ©runb=
fäpe oermöge ber baffelbe berebelnben $bee ber grepheit einen fid) burd;*
gängig mittlfeilenben ©influg auf baffelbe I)aben muf3 ber einen conti=
20 nuierlicpen ©nthufiagm erregt unb fo im ^ortfdjreiten gum föefferen

nicht erfüllen läfjt.

XIII. Convolut, I. Bogen, 4. Seite.

©g ift alfo nid)t ein 2öal)rfagern nicht ein üftatioitätgftellen unb
betrügliche ^eidjenbeuteret) bem 5btenfd)engefd)led)te bag iiner fort
25 mäl)renbe gortfcpreiten §um 93efferen SBortjergufagen fo mie eg aud) bie

2 SSerfaffirtig v. a. SSerfaffungen 2-3 finb statt: ift ?u — ift, g. Z. am

Rande, Kommapunkt? 4 mittelbar 8 baju 5 melcbe <5 eine? (durchnullt). 6 mit
if)ret erst: ber SBirfung S aber 6-7 einer — gielenben erst: ihrer 7 Urfacf)e
6 nach. 8 einerfeitS g. Z. ber ö allmähti 10 borbereitung§_meife g. Z.
am Rande. ^ntereffe ö be enblid) einmal g.Z. 11 tonte, d unb
meldje 8 eine 11-12 ihre — jioar g. Z. am Rande. 18 hat <5 unb fo
14 bod) g.Z. machen muhte versehentlich ö. Lies: melcbe aber aud)? aud) 8
beharrlid) machen muff 16 ein lies: eine moralifcbe <5 ©runbfäfje nornehmlich
g. Z. am Rande. 17 im erst: bom 91ufflärung) ö begriffene oerbreitete g. Z.
am Rande. 17-18 ©runbfcifce ergänze: gegrünbete «ufllärung? 18 ber erst:
be3 grehheit <5 eine SBirfung einen g.Z. 18-19 einen — mittheilenben g.Z.
am Rande. 20 ßnthufiaSm 8 ang (?) im erst: jum jum 8 ©uten
24 betrüglid)e v. a. trügliche 25 fo 8 mie
624 Opus postumum

©efdjidjte beffelben öon feinem Anfänge t)er unerachtet aller ülbfprünge

bie fiel) bagmifetjen gugetragen fyaben bemeifen mürbe baff e§ imer in
biefem ^ortfcfjritte gemefen ift meii mir mit ber ©efcfjicfyte unferer
Gattung über ben Anfang ber ©cfjreibefunft betradjtlid) f)inau§ langen
fönten: 2öen gleict) ein neuerer (Stritt ober SSerfud) gum gortfcfyreiten
glängenber al§ alle üorige in bie, 9fugen fällt.
 Index
Bearbeitet von

Gerhard Lehmann

40
 Vorbemerkung.

Der äußere Zustand des Nachlaßwerkes und sein Unterschied von den Druck¬
schriften einerseits, den Losen Blättern andererseits, stellt einem Register Auf¬
gaben, die sich z. T. entgegengesetzt sind: Die innere Einheit, die das Nachla߬
werk zum „Werk“ macht, insbesondere die hier vielleicht noch stärker als in den
Druckschriften zur Geltung kommende Architektonik Kants soll hervortreten;
die Flüssigkeit und Vorläufigkeit vieler Formulierungen soll erhalten bleiben. Die
systematisch entscheidenden Begriffe der Druckschriften sind nicht ohne weiteres
als Systembegriffe des Nachlaßwerkes zu übernehmen; es kann aber auch nicht
ein vermeintlich neues, Kants Kritizismus abschließendes „System“ des Nach¬
laßwerkes zugrunde gelegt werden. Das ist Sache einer Interpretation, für die das
Register höchstens Vorarbeit leisten darf. So blieb nichts übrig als ein begriffs¬
statistisches Verfahren und eine, an Hand der in den einzelnen Entwürfen wieder¬
kehrenden Leitbegriffe gewonnene provisorische Systematik.
Wir haben Personen- und Namenverzeichnis vom Sachverzeichnis getrennt,
die Namen für chemische Stoffe, Mineralien, Planeten, Tierarten jedoch im Sach¬
verzeichnis gebracht; vom Personenverzeichnis haben wir die Personennamen der
persönlichen Notizen Kants (Allotria) abgetrennt. Das Sachverzeichnis sollte alle
wichtigeren Definitionen und Unterscheidungen, aber auch Schwankungen und
„Widersprüche“ Kants (die sich zumeist in der Weiterbildung seiner Gedanken
erledigen) wiedergeben. Innerhalb der einzelnen Artikel explizit systematisch vor¬
zugehen, verbot sich aus obigem Grunde. Eine alphabetische Untergruppierung
erwies sich als undurchführbar. Es konnte also nur die Seitenzahl für die Unter¬
gruppierung maßgebend sein. Ein besseres Bild hätte sich zweifellos ergeben,
wenn dabei die genetisch richtige Anordnung des Manuskripts zugrunde gelegt
worden wäre. Aber die Paginierung dieser Ausgabe richtet sich, aus den im Vor¬
wort angegebenen Gründen, nach der überkommenen Anordnung der Stücke.
Und daran mußte sich auch der Index anschließen.
Im Sachverzeichnis wurde die heute übliche Schreibweise angewandt, charak¬
teristische Wendungen des Originals wurden in Fraktur (oder bei lateinischer
Schrift in Kursiv) und Kantischer Schreibweise wiedergegeben. In Klammern
wurden gesetzt: Personen, die im Text nicht genannt, aber gemeint sind, Seiten,
die in den Fußnoten einen nicht von Kant angegebenen Personennamen enthalten,
Begriffe (z. B. Entropie), die Kant terminologisch noch fremd sind, inhaltlich aber
von ihm berührt werden, oder doch zur heutigen Kennzeichnung seiner Proble¬
matik dienen.
40*
628 Vorbemerkung.

Definitionen wurden durch D. bezeichnet, Unterschiede, Gegensätze und

Stufungen durch: /, die Richtung begrifflicher Entwicklungen, Beziehungen und
Unterscheidungen durch Abgekürzt wurden: Metaphysische Anfangsgründe
der Naturwissenschaft (M. A. G.), Naturwissenschaft (N. W.), Transzendental¬
philosophie (Tr. Ph.). I bedeutet Band XXI, II Band XXII der Akademieausgabe.
Bei der Mannigfaltigkeit Kantischer Terminologie überschneiden sich manche
Artikel (z. B. Kohäsibilität, Kohäsion, Zusammenhang). Wir glaubten uns nicht
berechtigt, hier aus sachlichen Gründen zu vereinfachen. Da Kant Raum und Zeit
sowohl getrennt als auch — weitaus häufiger — in Verbindung behandelt, und
hier dann auch in die Nähe des Raumzeitbegriffes moderner Physik kommt \ haben
wir im Sachverzeichnis die gemeinsame Behandlung von Raum und Zeit gleichfalls
neben der getrennten aufgeführt.

1Vgl. hierzu Hans Heyse, Der Begriff der Ganzheit und die Kantische
Philosophie, München 1927, S. 67. Über einige sachliche Ergebnisse der Arbeit
am Index vgl. meine Bemerkungen in der Zeitschrift: Geistige Arbeit, Oktober
1937 (Ein Index zum Nachlaßwerk Kants).
 I. Personen- und NJiinenverzeiclinis
Akademie Florenz I 94. (Gail) I 5.
d’Alembert I 239, 243, 555; II 544. Garve I 478, 483; II 260.
Allgemeine Deutsche Bibliothek I 416. Gehler I 162, 257, 303, 327, 339, 381
Amerikaner I 214. (480f.); II 212.
Andesgtbirge I 149, 155. Gilbert I 116.
Aenesidemus I 23, 30, 67, 99; II 4, 19, Göttingische Anzeigen I 415, 446.
20, 72, 99, 104, 107.
Haies I 262; II 238.
Asklepiades I 71.
Haller II 300, 301.
Augustin II 154.
Helmont I 88.
Beck II 353. Herder I 225.
Blumenbach I 180. Ilerrenhuter I 57.
Bode I 349. Herschel I 517.
Bouterwek II 304. Hildebrandt II 481.
Brown I 71, 612; II 177, 300, 407, 469. Hippokrates 1 18, 87,102,125,131,133,
Büsching II 620. 134; II 72.
Horaz (I 84) 360; II 486.
Camper I 213, 215.
Humboldt I 88.
Casbois I 484; II 145, 238.
Iluygens I 68, 279, 323, 501; II 66, 68,
Chinesen II 456.
107, 219, 247, 269, 315, 353, 479,
Chladny I 453; II 601.
483, 519, 520, 521, 528, 531, 538, 609.
Cousin I 434.
Cullen II 407. Indier I 8.
Italiener I 347.
Darwin II 375, 407.
Delphi (Tempel) II 73. Jupiter tonans (Standbild in Rom) I
de Luc I 70, 85, 195,197, 299, 338, 501; 284, 330.
II 224, 418, 427, 428.
Karsten I 433.
Deutscher Merkur I 417.
Kaestner I 52, 98, 239, 243, 294, 535,
Epikur I 218, 234, 246, 445, 559. 556, 607; II 75, 228f., 339, 486,
Erhard II 620. 544 f., 558.
Euklid 1 63, 80; II 81. Kepler I 68; II 68,269,315,353,479,483,
Euler (s. Anhang) I 425,427, 523; II213. 513, 516, 518, 519, 520, 521, 523, 538.
Europäer I 214. Kindervater I 446.
Fischer I 484; II 144, 238. Lagrange I 243.
Galilei II 68, 221, 353, 479, 483, 519, Lalande I 243.
520, 528, 538. Laplace I 243, 406, 625; II 205, 206.
630 Index

Leibniz I 411, 433, 461. Pyrenäen I 149, 155.

Lichtenberg I 6, 30, 39, 41, 43, 45, 52,
Reccard I 52.
69, 87, 96, 98, 127, 130, 181, 135;
Reinhold II 154.
II 55, 126.
Ritter I 88.
Linne I 567; II 482, 485, 491, 496, 500,
Römer I 60; II 56.
501.
v. Rumford I 153.
Luther I 6.
Scheele II 215.
Magdeburgische Halbkugeln II 575.
Schelling 1 87, 97.
Meiners II 39.
Scholastiker I 629.
Milton I 349, 568, 571.
Scirocco I 347.
Morland II 251.
Seile I 338.
Murhardt I 485.
Seneca I 176.
Newton I 19, 35, 47, 51, 55, 60, 64, 66, Spangenberg I 57.
67, 68, 70, 72, 82, 87, 90, 98, 100, Spinoza I 12, 13, 15, 17, 19, 22, 34, 43,
103, 105, 111, 124, 129, 131, 135, 48, 51, 55, 64, 69, 70, 87, 89, 98, 99,
138,139,141,151,161,166,191, 204, 101; II 54, 55, 56, 59, 61, 64, 304.
207, 238, 240, 241, 249, 286, 292, 340, Stäudlin II 286.
352, 356, 366, 377, 429, 482, 501,505, Symer II 418.
514, 515, 554, 612, 616, 617, 622;
Theätet II 4, 11, 19, 20, 36, 445, 447.
II 19, 56, 58, 66, 68, 81, 84, 88, 107,
Tourtelle II 511.
110,111,113,114,124,137,145,164,
Tramontane I 347.
167,190, 269,315, 353, 426, 427, 454,
Trinidad (Insel) I 149.
479, 483, 488, 489, 491, 492, 512, 513,
516, 517, 518, 520, 521, 522, 523, 529, Unzer I 484.
538, 543, 609.
Nicolai I 176. Vogler I 7.

Olbers I 3, 145, 154. Wallerius I 331, 332, 513, 610; II 21,

Ovid I 176, 511, 618; II 246. 256, 562, 569.
Wolff I 244, 556, 603; II 545.
Phelipeau I 4. Wünsch I 511.
Pictet II 274.
Portugal I 71. Zigeuner I 8.
Pott II 510. Zoroaster I 4, 5, 6, 8, 78, 96, 135, 156.

Anhang.

Personenverzeichnis zu den persönlichen Notizen Kants.

Abegg II 131. Brahl I 24, (124), 137; II (14).

Andersch I 103, 104, 113, 114, 123, Gruse I 471.
130; II 14, 57, 65, 76, 448. Dransch I 158.
Barkley I 113, 148. Ehrenboth II 286, 324.
 I. Personen- und Namenverzeichnis. 631

Euler (s. o.) I 471. Motherby, Robert I (479).

Frey I 137. —, Dr. William I 24, 41,103, 107, 111,
Gädecke I 104. 113, 117, 124, 125, 129, 132, 135;
Garve s. o. II 14, 437, 441.
Gensichen I 24, 97, 103, 113, 121, 123, Nicolai I 119.
126, 129, 130; II 14. Nicolovius I 71, 135; II 324, 405.
Graefe I 113. Nitschin (Köchin) I 112, 121, 124, 125;
Haberland I 137. II 335.
Hagen I 136, 137, 153. Pillat I 74, 113, 124.
Halterin II 14. Poerschke I 12, 103, 120, 129; II 14,
Hartknoch I 471. 70, 334.
Hasse I 106, 107, 111, 113, 137. Pott II 70, 334.
Herrig I 137. Reusch I 80, 108, 114, 117, 133, 503.
v. Heß I 12, 113, 126, 148, 153; II 103, v. Rhod I 3, 37.
118, 119. Rink I 103, 104, 143, 147; II 14, 56,
Jacobi I 41, 89, 122; II 14. 65, 76, 103, 118, 119, 291, 437.
Jaesche (öfter verschrieben als: Gaeh-
v. Sacken I 103, 104.
sche, Gäsche, Gosche) I 104; II 14,
Scheffner I 6.
56, 76, 118, 119, 502.
Schirmacher I 103, 107; II 448, 502.
Jensch I 49, 96, 104, 108, 126, 146;
Schleyer I 146.
II (14), 119, 324, 334.
v. Schroetter I 153.
Kant (Johann Heinrich) I (137), (142),
Schultz I 12, 24, 134, (148); II 502.
(145); II 76.
Schwinck I 129, 130.
Kanter I 130. Sommer I 96, 108; II 14, 119, 324.
Katz I 130.
Tieftrunk II 286.
Kelch I 144, 146; II 70.
Ungern v. Sternberg I 471.
Kiesewetter I 111.
Vigilantius (meist als: R. R.) I (114),
Koch I 129, 130.
(117), (119), (123), (130), 158; II
Koester I 74.
(14), (57), (65), (76).
Kraus I 12, 104, 111, 149.
Vogler I 7.
Kröhnert I 123, 129.
Wald I 3.
Lampe (Diener) I 49, 104, 112, 121,
Wasianski, (oft als: Caplan, Diaconus)
128, 130; II 65, 119, 387.
I 12, 108, 113, 114, 117, 119, 121,
Laubmeyer I 158.
126, 128, 130, 134; II 14, 50f.,
Lehmann I 112.
70.
Mangelsdorff I 111.
Mortzfeld I 24, 49, 137; II 14. Wochatius I 127.
Motherby, John (Joseph) I 125, 132, Wolke I 111.
135, 138, 158. Worm I 72.
 II. Sachverzeichnis
Aberglaube I 10, 98,
Abgötterei I 10.
Abscheu II 500.
Abstoßung (s. Abstoßungskraft, Anziehung, bewegende Kräfte, Körper, Raum,
Wärme) I 105, 124, 324 (D), 351, 4751; II 526.
—, allgemeine / besondere I 293.
—, Flächen- / durchdringende I 333, 490, 506.
—, durchdringende = Wärme (s. d.) I 333, 490.
— in der Entfernung I 375, 387; II 150.
—, ursprüngliche / abgeleitete I 410.
—, Moment der I 426.
— und Stoß I 504.
— des Aethers II 107, 110, 124, 527.
— in der Berührung (s. Kohäsion) II 1501
-bei Teilung eines Körpers II 151.
—; abstoßendes Subjekt II 252.
—; abstoßende Materie (s. Wärmestoff) II 426.
— als negative Anziehung II 534.

Abstoßungskraft (s. Wärme) I 38, 55, 60, 70, 89, 100, 105, 124, 162, 165,
170, 181, 182, 201, 227, 233, 307, 327, 343, 356, 445, 489; II 505.
— als Flächenkraft I 181, 275, 308, 348, 4151, 422.
--luftartige Abstoßung, als durchdringende Kraft Wärme I 333, 347, 391.
--— extensive Größe der I 445.
—, Grade der I 422.

Abstraktion I 237.
Acceleration I 165.
—, Moment der (s. d.) I 132, 2821, 313, 334, 409, 411, 429, 431, 436ff 44^
463, 610, 634; II 146ff., 224, 284, 526, 527.
—; accelerierende / nicht accelerierende Kraft I 620.
Acclamation / Reclamation I 6.
actio in distans I 39, 51, 55, 57, 60, 85, 97, 151, 203, 228, 231, 307, 311, 340,
408, 604; II 56, 101, 110, 111, 113, 124, 125, 425, 428, 479, 524, 529, 538.
—; Sehen und Hören als — I 97, Licht und Schall als Überfdpitte, die eine
-vorstellbar machen II 530, 537.
actio/reactio (s. Reaktion, Wahrnehmung), Gleichheit von I 378.
 II. Sachverzeichnis. 633

Adhäsion (s. Berührung) I 383, 387; II 174f.

—, durch Wärmestoff bewirkt (s. Wärmestoff) I 302.
— und Kohäsion I 387; II 567.
-; — als eerjd)icbbate Kohäsion I 411.
-; — als Anziehung des Flüssigen, Kohäsion als Anziehung des Festen II230.
adoratio (s. Gott) II 114, 130.
aerische Materie s. Materie.
Aerosphäre I 118.
Affektion (s. Akt, Anschauung, bewegende Kräfte, Ding an sich, Idee, Raum
und Zeit, Selbstbewußtsein, Subjekt), Wahrnehmung I 86, 131, 136,
337 f.; II 4, 16, 26, 30, 31, 42, 90, 91.
—; Selbstaffektion (s. Subjekt) I 99, 128, 572; II 20, 27, 33, 37, 43, 48, 70, 78,
300, 320, 323, 332, 333, 358, 359, 364, 367, 368, 371, 372, 376, 383, 390, 392,
395, 401, 405, 450, 456, 458, 461, 465, 468, 477, 478, 480, 502, 550.
-; — des @inne3 durch den Verstand II 69, des ©ubject§ durch den Verstand
II 73.
--; das Subjekt macf)t jelbft die Bewegung, durch die es affiziert wird (s. Selbst¬
setzung) II 321.
-; nicht empirische—, sondern Selbstaffektion ermöglicht den Übergang II 405.
-gehört nicht zur Physik II 484.
—, innere (s. innerer Sinn) I 138; innerlich affizierende Kräfte II 308.
—, empirische I 552, 573; II 10, 12, 19, 34, 116, 386, 388, 412, 425, 453.
--; — des Subjekts vom Objekt II 321, 408, 448, 450, 453, 458, 462, 473.
— -—; — durch Erscheinungen II 357, 446.
-; — durch Wahrnehmungen II 401.
_ ; Wahrnehmungen als bewegende Kräfte affizieren den Sinn II 470.
- durch bewegende Kräfte I 573, 575, 578, 583, 587, 588, 603; II 244, 293,
298, 300, 308, 315f., 318, 320, 328, 329, 338, 345, 346, 347f., 354, 359f., 362,
364, 377, 378, 384, 396, 398, 400, 432, 4531, 466, 474, 499, 501, 537, 553.
— durch Licht und Wärme II 81.
affizierende bewegende Kräfte sind selbst Erscheinungen II 320.
Lehrsystem der affizierenden bewegenden Kräfte (s. Physik) II 478.
—, affizierendes Objekt = X (s. Ding an sich) II 4, 36.
—, Einteilung: durch den ©egenftanb oder durch das ©ubject jelbft II 85.
—, Täuschung bei der II 320.
—, mittelbare II 326.
—, affizierende Materie II 375.
—, Affektibilität des Subjekts II 396.
—, sich affiziert füllen II 468.
—, fßrincip bet Slfficirung II 476.
— ber bewegenden Kräfte II 518.
—; intelligibler Raum als formale Vorstellung der — II 525.
—; Affizierbarkeit = Räumlichkeit II 526.
634 Index

Affinität (s. Chemie) I 107, 479; II 338.

—, nominale / reale I 561.
—, organische / chemische I 561.
— en gehören nicht zum Übergange II 162.
Agathodaemon / Cacodaemon I 118.
Aggregat (s. Erfahrung, Physik, System).
—; Aggregation, fragmentarische / systematische I 31.
—; Aggregation bringt das synthetisch-Allgemeine hervor I 237.
—; Aggregieren der die Sinne bewegenden Kräfte II 292, 293, 294.
—; ißrincip bet SIggregation bet SBarneljmungen (s. d.) II 300, 317, 330, 331, 345,
387, 391, 449, 467, 471, 496.
--; Aggregation der Wahrnehmungen bewirkt kein Ganzes der Erfah¬
rung (s. d.) II 309, 510.
— —-; Subjekt hebt nicht mehr zur — aus als es hineingelegt hat (s. Natur¬
forschung) II 334.
—; Aggregation der Erscheinungen, Physik als Doktrin der — — — II 383;
aggregatio phaenomenorum II 483.
— der Materie, im Subjekt zur Einheit der Erfahrung zu bringen (s. Wahrnehmung)
II 456.
— der empirischen Erkenntnis II 479.
—; Aggregat und Corpus (s. Körper) II 519.
Aggregatzustand (s. Materie, Qualität der) I 481.
—; spezifische Verschiedenheit des Zustandes der Materien I 395.
agitatio (s Erregung) I 200, 210; II 195.
Agitation (s. agitierende Kräfte) 1 600 (D).
— der bewegenden Kräfte (s. d.) I 539, 543, 591, 600 (D).
— des Aethers (s. d.) II 275.
— als Empfindung / Bewegung II 483.
agitierende Kräfte (s. bewegende Kräfte, System) I 539, 551, 584, 587, 593;
II 200 (D), 281, 583, 604.
—; brepfad)e3 ©piel der —n Kräfte (Attraktion, Repulsion, Oszillation) II 194.
—; Anziehung und Abstoßung als ÜtctuS der —n Kräfte II 518.

Akt (s. Apperzeption, Erkenntnis, Existenz, Imperativ, Raum, Reaktion, Ver¬

nunft, Verstand) I 165, 490f.
—; Tr. Ph. als — I 78, 131, 137, idealistischer — I 91.
— des Denkens I 99, der Vernunft I 105, 130, des Verstandes I 119.
— e des Erkennens I 99.
-: Apperzeption / Apprehension (s. d.) II 100, 413.
-: Anschauung / Begriff II 411.
--; Apprehension als — der empirischen Naturforschung II 136.
— der Bewegung I 165, 173, 200 , 490, 535, 539.
— des Überganges I 177, 625; II 451
— - der Existenz I 576; II 552.
 II. Sachverzeichnis. 635

Akt(e) der Zusammensetzung der bewegenden Kräfte I 491; II 285, 358.

— des Gemüts I 631; II 484.
—, ursprünglicher der Sinnenanschauung II 16.
— e der Spontaneität und Rezeptivität II 28, 31, 38, 42, 116, 466.
— der Reziprozität II 28.
— des Selbstbewußtseins (s. d.) II 58, 67, 69, 79, 477.
— e der Selbstsetzung (s. d.) II 71, 409, der Wirkung des Verstandes auf das Subjekt
II 377, der Selbstaffektion II 387, 390, 392, 502, der Autonomie, wodurch das
Subjekt sich selbst affiziert II404; die vier Akte der Selbstaffektion II 508.
— der Vorstellung von Raum und Zeit (s. d.) II 76.
— e des Vorstellungsvermögens II 77, 115, 452; System der Vorstellungs—e II 93.
— des Subjekts (s. Selbstsetzung) II 82f., 89; erster synthetischer Akt des Bewußt¬
seins II 85.
—; Vorstellung als Erkenntnis— II 87.
—- der Persönlichkeit II 115.
— der Materie II 163.
— der synthetischen Vorstellung der Wahrnehmungen II 316.
— der Wahrnehmung der Körper II 327.
— synthetischer Erkenntnis a priori II 364f., —e synthetischer Sätze a priori II412.
— Verbundenheit von £)injid)t und fRücfjidjt II 382.
— der bewegenden Kraft des Subjekts II 439.
— der Verknüpfung der Wahrnehmungen II 462, 502.
— und Gegenakt (s. Korrespondenz) II 493.
— der ersten Ursache (der Bewegung) II 608.

Akustik II 518.
Alaun I 79.
Alkalien I 465.

All (s. Ganzes, Welt) II 109.

— der Wesen I 22, 28, 52, 78, 82, 107, 109, 119, 136,140, 142, 143, 144, 145, 148,
150, 151.
-als Sein überhaupt II 65.
— der Dinge noch kein Ganzes I 24, 29, 53, 62; II 49.
— -als Ganzes / Menge II 59.
-; Gott / Mensch als — II 60.
— der Anschauung I 116; II 412.
— der Zwecke I 116.
— der Ideen I 131.
— der Materie I 210, 592; II 614.
— der Realität I 459.
—- der Objekte und des Subjekts II 64.
— der Objekte II 67, 308, der Gegenstände II 94.
— der moralischen Wesen II 109.
636 Index

All des Daseins (s. Gott) II 124.

— der bewegenden Kräfte (s. d.) = Objekt der Physik (s. d.) II 306.
Allgegenwart I 144.
Allgemeine, das analytisch und synthetisch — I 237, 247, 284 f.
Allgemeingültigkeit (s. Gültigkeit) II 344.
—; generaliter / universaliter I 629.
—; das System der Wahrnehmungen (s. d.) gilt für jebermanrt II 444.
Allgemeinheit (s. Allheit).
—, analytische / synthetische I 237, 247; II 81, 102.
— und Allheit (universalitas / omnitudo) I 241; II 78, 81, 84, 312, (universalitas /
Universitas) II 415.
—, distributive / kollektive I 586, 568, 603; II 288, 342, 406, 614.
—, logische / reale I 586.
—; generaliter / universaliter I 629.
—, subjektive II 67.
—, diskursive / intuitive II 84, 310, 342, 405.
—, logische / metaphysische / transzendentale / kosmologische II 84.
—; das Besondere vom Allgemeinen (in abstracto) ableiten ist Slenbtoerf II 245.
Allheit (s. Allgemeinheit) I 6 (Pantologie); II 84.
— der Realität I 455.
Ammoniak I 111.
Amphibolie.
— des Menschen (s. d.) I 43.
— der Reflexionsbegriffe II 105, 290 (D), 308, 315, 321 ff.
---im Übergange I 545f., 643f.; II 286.
— — —: was gemalt wird, als gegeben denken II 291.
-—: nur fubjectibeä für objectib gültig nehmen II 295.
-: (Srfdjeinung als ®ing an fidj II 322, als Object an fidj nehmen II,
339, 570.
-; Verwechslung des gufamtnengefe&ten mit der äufammenfefeung (s. d.)
II 331.
-- —; inbirecte @rfcf)einuug als (Schein (s. Erscheinung) II 343.
-— im Verhältnis von Mathematik / Philosophie II 489.
— der mechanisch / dynamisch bewegenden Kräfte der Materie I 637, 644; II 289f.
-; zwischen dem mechanischen / dynamischen System II 565.
— der Begriffe von bewegenden Kräften I 643f ; II 285, 2891, 556, 558.
— von logischem Grund / Kausalität II 317.
— der Erfahrungsbegriffe II 323.
— der reflektierenden Urteilskraft II 326, 353.
— von Kategorie / Schematismus II 556.

Analogien, Keplers II 315, 513, 516, 518, 521, 523, 528.

 II. Sachverzeichnis. 637

Analogien der Erfahrung I 68; II 240, 280, 281, 289, 292, 293, 294, 326, 338,
345, 366, 374, 473, 477, 494, 495, 502.
-; Analogie der Zusammenstimmung der Anschauung mit Gesetzen ihrer Ver¬
bindung zu einem Ganzen (s. d.) II 306.

Analysis I 158.
—, chemische (s. Chemie) I 273.
—, mathematische II 544.
analytisch s. synthetisch.
Anfangsgründe (s. metaphysische Anfangsgründe).
—, Einteilung der I 204, 354 f.; II 167, 190, 191.
anima.
— mundi (s. Weltseele).
—; animus / anima II 484.
— bruta II 604.
Anklebung II 563.
annehmen II 179.

Anschauung.
— und Begriff I 17, 96, 116, 554; II 22f„ 34, 85, 103, 286, 416f,
-: intuitus / conceptus II 12, 43, 97, 102.
-; Anschauung dem Begriff fpntfjetifcf) untergeorbnet II 417.

— a priori (s. Raum /Zeit) I 69, 337 f., als Formale der Erscheinung II 4.
— und Idee I 69, 79.
— reine / empirische I 69; II 24, 33,114f., 367, 371, 378, 413, 416, 419, 426, 450,
462, 476, 494.
-; reine — als Formale der empirischen II 69, 113.
_; reine — als Raum / Zeit (s. d.) II 80, 85; empirische — als das Subjek¬
tive der Wahrnehmung der bewegenden Kräfte II 367.
_; reine —en als Prinzipien der Wahrnehmung, Möglichkeit II 434.

—, innere I 96.
— und Denken I 112; II 88.
— und Gefühl I 129.
— und Konstruktion I 162.
—; Anschauen der Gottheit (s. Gott) I 346, — aller Dinge in Gott II 52, 55, 59,
61, 64.
— und Sinnlichkeit I 454f.
-; Konstruktion der Sinnen— durch den Verstand II 443
-; reine sinnliche II 495.
—, primitive / derivative II 4.
—; intuitus phaenomencn II 16.
— als Analogon einer Sehvorstellung II 17.
—, äußere / innere II 19, 107.
638 Index

Anschauung.
— als formale Bedingung, affiziert zu sein II 35.
—; Synthesis der — kann nicht von der Wahrnehmung anheben II 414.
—; Selbst— II 442, 443.
— als bewegende Kraft II 518.

Anschießen s. Kristallisation.
Anthropomorphismus I 344.
Antagonismus der bewegenden Kräfte (s. Gegensatz) II 609.

Antizipation (s. Übergang).

—; Transzendentalphilosophie als — 14.
—en der Wahrnehmung I 67, 172; II 4, 12, 21, 28, 240f., 280, 281, 292, 293.
300, 326, 338, 342, 366, 373, 444, 477, 494, 495, 502.
-quoad materiale II 345.
— empirischer Vorstellungen zum Übergänge I 530; II 235, 439f., 584.
—, problematische der Naturforschung I 531.
— der Physik durch die M. A. G. I 620.
— als (Sd)emati§mu3 der Verstandesbegriffe II 20.
— en der Erscheinung II 244, 387, 400, 473, 509.
— der bewegenden Kräfte II 263.
— und Apriorität der Materie, Befremdlichkeit II 362.
— der Erfahrung quoad materiale II 502.
— en empirischer Begriffe II 504f., durch Darstellung der Wirkung und Gegen¬
wirkung der bewegenden Kräfte II 505.
— der entgegenwirkenden bewegenden Kräfte (s. Reaktion) II 506.
—; System der —en II 584.

Anziehung (s. Anziehungskraft, bewegende Kräfte, Raum, Wärme) I 45, 70,

124, 200, 308, 309, 351, 454 (D), 475; II 20, 107, 150.
—; Weltanziehung (s. Gravitation) I 66, 173, 340, 352 (D), 364, 378, 382, 403,
i 404, 444, 501; II 269, 527, 629, 533; Frage der Anziehung eines einzigen
Weltkörpers II 533, 535, 536.
—, organische I 196.
— fester und flüssiger Körper (s. Haarröhrchen) I 248f., 399 (constringent/
relaxant).
—, innere des Aethers I 253.
—, ursprüngliche / abgeleitete I 275.
— in der Berührung I 2821, 302, 389, 390, 411, 444, 484, 496, 601; II 14, 147,
152, 256, 564f., im Zusammenhänge (s. d.) I 248, 326, 338, 342, und in
Masse (Wcltanziehung, s. o.) I 327; Attraktion des Zusammenhanges und
der Gravitation I 468.
—, allgemeine / besondere (s. Kohäsion) I 293, 430; allgemeine kein Objekt der
Physik II 538.
—, scheinbare (in Haarröhren, s. d.) I 308 f.
 11. Sachverzeichnis. 639

Anziehung; Lehre von der — gehört zu den M. A. G. I 311.

—; Übergang von der — zur Schwere (s. d.) I 311; II 264.
—, Moment der I 326, 425, 465; II 143, 147, 284.
—, parteiifdje / unparteiifcf)e I 333, 390f., 444.
—, innere I 343.
—, ursprüngliche I 352, 422, 450; II 524, 525, 526.
—; chemische Attraktion I 382.
—; Verhältnis von Anziehung und Abstoßung (s. d.)I 409, 626; II150,
178, 211, 242, 426, 431f., 433, 479, 492f., 533, 534f., 537.
-;-bei Newton II 517, 522, 529f.
—;-; — und Abstoßung enthalten das Formale der Anschauung der
Materie II 526.
—; Sollizitation (s. d.) durch — I 427; II 580.
— und Dimensionalität I 467.
— durch Affinität (Gegensatz: Expansivkraft) I 479.
—; Flächen— / durchdringende — I 490, 506, 611, 634.
— ohne Akzeleration II 153f.
—; Reihe subordinierter Flächen—en unmöglich II 245f.
— sgesetz als eEperimentirte§ @e|en II 536.
— analog Figurenzeichnen II 536.
—, Wahrnehmbarkeit der II 537.
—; wie kann ein Körper durch — an einem entfernten Punkte dynamisch gegen¬
wärtig sein? (s. Raum,jensibeler) II 538.
— gteicf) al§ durch leeren Raum II 538.
—; fibröse / lamellare Attraktion II 577.
—, Reihen— (s. Kohäsibilität) II 581.
—; Faden-/ Platten-/ Blockanziehung II 604.
Anziehungskraft (s. Attraktion) I 19, 24, 35, 38, 41, 45, 51, 57, 60, 64, 66, 70,
85, 89, 90, 100, 105, 124, 151, 165, 170, 173, 181, 182, 196, 201, 227, 228,
233, 305, 307, 353, 358 f., 489; II 505.
— und Freiheit analog I 36, 61, 70.
— als inwendige Kraft I 275.
— als durchdringende Kraft I 308, 340, 347, 364, 387, 422.
— in der Berührung als Flächenkraft I 331, 333, 342, 347, 387, 389, 406; II 142,
184.
—, intensive Größe der I 445.
— als Flächenkraft gleich der Anziehung als Gravitation (s. d.) II 184f., 186.
— als erste bewegende Kraft II 241 f.

apagogischer Beweis s. Beweis.

Apodiktik, transzendentale II 304.
apodiktisch (s. empirisch) I 83, 91, 93, 99, 102; II 25, 35, 40, 448, 449, 476.
Apostel II 296.
640 Index

Apperzeption (s. Akt, Übergang) I 71,105, 204, 455, 456; II 20, 31, 43, 54, 69, 70,
82, 89, 94, 100, 107, 115, 119, 243, 324, 330, 350, 353, 413, 478, 483.
—, Fortschritt von der — zur Apprehension (s. d.) II 72, 96.
—, Akt der -— kein Urtpeil II 89f., 93, 96; ein Urteil, aber kein II 95;
bloß copula ju einem ©ajj II 96.
-—, Gegenstand der: das Denkbare (s. gegeben) II 90.
-—, empirische / intellektuelle II 326.
Apprehension (s. Akt, bewegende Kräfte, Übergang) I 71, 82, 454, 456, 490;
II 17, 43, 54, 70, 72, 79, 82, 94, 100, 119, 136,187, 241, 243, 324, 330, 345,
353, 355, 411, 412, 413, 427, 458, 465, 468, 476, 477, 480, 483, 487.
—, apprehensio simplex II 43, 89f., 91, 93, 96, 97, 102, 115, 413, 416.
—, Gegenstand der: ba3 Spürbare (s. gegeben) II 90.
■—, Raum / Zeit als Formale der II 90.
-—, Synthesis der II 281.
— als Stggregation ber üfuffafjung II 352.
— als Reaktion II 389.
—; Formale der — in der Naturforschung II 507.

a priori (s, bewegende Kräfte, empirische, Erfahrung, Erkenntnis, Erscheinung,

Materie, Wärmestoff) I 240, 492.
—; Einteilung a priori muß widerspruchsfrei sein I 192.
— secundum quid / simpliciter I 331, 629.
—; Notwendigkeit I 538.
—, Erkenntnis a priori, D.: I 554, 556.
—, Principien — quoad materiale / formale II 175.
—, subjektive / objektive Prinzipien — II 236.
—; apriorische Begriffe für die empirische Erkenntnis II 341, 348f., 459, 493.
—; empirische Vorstellungen als — gegeben vorzustellen II 455.
Archäus II 421.
Archimedische Sandrechnung I 368 f.
Architektonik II 384.
— der reinen Vernunft I 31.
—, philosophische I 79, 179.
—; architektonischer Verstand I 185.
—; architektonisch / technisch I 630.
— der Naturforschung II 263.
—; architektonische Einteilung der bewegenden Kräfte II 263.
Arithmetik s. Mathematik.
Art s. Gattung.
artesischer Brunnen s. springender Brunnen.
Arzneikunde (-Wissenschaft) (s. Heilkunde, Medizin) I 102; II 469.
Arzneimittellehre I 4.
Arzt s. Medizin.
 II. Sachverzeichnis. 641

Askese I 150.
assertorisch I 83, 86, 91, 99, 102, 108; II 40, 448, 475.
assignabile / determinabile II 418.
ästhetische Komprehension I 455.
Astronomie I 243, 555; II 544.
Asymptote II 110.
Atheismus II 113.
A et her (s. Abstoßung, Agitation, Anziehung, Dichte, Kohäsion, Licht, Ma¬
gnetismus, Wärmestoff) I 192, 218, 221, 226, 236, 250, 268, 401, 404, 423,
515, 520; II 84, 129, 215, 520, 594, 605.
—, unterschieden von Wärmestoff 1252f., 256,374,378, 380, 464; II214.
—; Licht / Wärme als — modifikationen I 256, 340, 381; II 214, 254, 527, 605;
Licht / Magnetismus als —Wirkungen II 111.
—; Zusammenhang durch —druck I 374, 452.
—; ursprüngliche Erschütterung I 374, 423f., 444; II 275; — Vibrationen I 256,
418,428, 579; II 211; (Spiel be§ Stetfjerä II 600; pulsus aetheris (Euler) 1523.
—; Widerstand gegen —Oszillationen I 374f., 380.
— als Idee I 378; II 587, 599, als Dichtung II 109, als Postulat II 110.
— als Hypothese 1378 (dagegen: 537); II125,126,193 (dagegen: 605, 606,608).
—, ohne — kein Zusammenhang I 378.
— als iöajiä aller Materie I 380, des Elementarsystems II 608, macht alle be¬
sondere Materie möglich I 428.
—; Einsaugung / Ausströmung I 381.
— als geuerluft I 383, 410, (417), empprealifcpe Suft II 214.
—, inkoerzibel / imponderabel I 387 f.; II 599.
—; ursprüngliche Anziehung I 424.
—; Elastizität I 425; — als ursprünglich elastische Materie II 214.
— als Grundelement I 467.
— als Sinnenobjekt, das nicht in die Sinne fällt I 562; macht den Raum zum
Sinnengegenstande II109,110,115,124,126; als perzeptibeler Raum II 596.
—; Einheit des —s I 645; II 427.
—; lebendige Kraft des —s II 22.
— als primum mobile II 106, als uranfängliche, sich selbst bewegende hlüssigkoit
II 599 (s. Flüssigkeit, primitive).
—; Schichtung des —s (s. Stratifikat;on) II 106, 111.
—; Abstoßung des —s II 107, 527.
— und Gott II 109.
—, Unsperrbarkeit II 275, 599.
—; ätherische Atmosphären der Weltkörper II 495.
— als Kontinuum II 587.
— gehört bloß zum Übergange II 605.
— als Prinzip der Möglichkeit der Erfahrung II 605.
Atmosphäre (s. Aether, Polieren, Wärmestoff) I 88, 118.
Jfant’ä ©djriiten. Opus postumum II. 41
642 Index

Atom (s. Atomistik) I 218; II 63.

—; Begriff widerspruchsvoll I 234, 246.
—; unendliche Teilbarkeit (s. Materie) I 579, 590; II 519, 528, 555.
—; materielle Punkte (Laplace) II 205, 206.
— kein Erfahrungsgegenstand II 342.
— e als Substanzen II 536, 537.

Atomistik 1 18, 85, 89, 95, 108, 117, 127, 201, 215, 218, 234, 235f., 246, 411, 412,
441 f., 445, 614, 537, 542, 552, 559, 579, 590 (D), 596f.; II10, 89, 91, 96,124,
181, 193, 194, 270, 315, 324, 427, 429, 437, 438, 444, 463, 474, 481, 506, 523,
526, 535, 564 f.
— als Aggregat von Punkten II 96.
— als ©aulunft II 207.
— als falsche Naturlehre II 212.
—; keine —, sondern Fluxion II 269.
—, logische (s. Einteilung) II 365.
—; keine mathematische — II 429.
—; Korpuskularphilosophie ist versteckte — II 481.
— als Elementarsystem II 611.

Attraktion (s. Anziehung, Anziehungskraft, Freiheit).

— kein Akt I 85.
—, absolute / spezifische I 443.
—, Apriorität der II 113f., 514.
— und Repulsion, Korrespondenz von II 114, 517.
—, virtuale II 125.
—; Welt— (Kepler/Newton) II 315, 516f.
—, Wahrnehmbarkeit der — II 425.
— allgemeine, als Objekt der Metaphysik II 538.

Attribute, propria / communia II 372.

Aufklärung II 623.

Auflösung (s. Chemie) I 376, 387, 410, 424, 427f., 429, 444, 480, 529; II 253.
— durch Scheidewasser I 418.
—; Auflösungsmittel I 453.
— fester Körper als Bedingung ihres Zusammenhanges II 151.

Ausdehnung dureh Erschütterung (s. Flüssigkeit, Wärme) I 259, 467.

Auslegung (interpretatio) (s. Natur) II 172, 173, 174.
Ausspannungskraft (s. Expansion) I 175, 308, 309, 376, 380.
Autognosie I 106.
Autokratie der Ideen I 84, 91.
 II. Sachverzeichnis. 643

automatisch II 383.
automatisch / mechanisch I 333.
Natur im Ganzen ist — II 265.
Automatie der Zusammenfügung der das Subjekt affizierenden bewegenden
Kräfte II 384, 385.
Autonomie (s. Tr. Ph.) I 45, 59, 61, 81, 82, 89, 92, 93, 100, 101, 102, 103, 106,
107, 108, 109, 115, 116.
— des Menschen (s. d.) I 61, 62.
— der Ideen (s. d.) I 79, 81, 92, 93, 101.
— der Möglichkeit der Erfahrung I 100, 107.
— der synthetischen Erkenntnis a priori I 103.
— der bewegenden Kräfte II 398.
—; Prinzip der —, sich selbst zum Objekt zu machen (s. Subjekt) II 416.
—; Autonomie / Heteronomie der Zusammensetzung II 447.
—; autonomische Verbindung empirischer Vorstellungen der Erscheinung gemäß
II 455.
—; Autonomie / Heteronomie physikalischer Erkenntnis II 466.
Autor I 113.
Axiom I 600.
— e der Anschauung 167; II4, 9f., 12, 16, 18, 20, 27, 28, 29, 34, 240, 241, 244, 280,
292, 293, 300, 326, 338, 342, 366, 373, 387, 473, 502, 504, 509.
— e der Mathematik I 68; II 22.

Barometer (s. Mond) I 389, 483.

Basilisken I 71, 86, 88, 127.
Basis (s. Aether, Raum, Stoff, Wärmestoff) I 55; II 106, 107.
—; das Wort: Basis II 472.
—, allgemeine / respektive II 486.
— als Verhältnisbegriff II 534.
Begehrungsvermögen I 138, 212, 213, 558; II 500.
Begriff (s. Anschauung).
— und Wahrnehmung I 57
— und Objekt I 162, 322, 420, 530, 537; II 28.
— e, gegebene / gemachte I 358; II 608.
—; conceptus singularis (s. Wärmestoff) I 592; II 61.
—; Konstruktion der Begriffe (s. Mathematik) II 11, 12, 16, 18, 22f., 66, 67.
—; conceptus / notio / idea II 88.
— e a priori und Gegenstände, Konformität der II 291.
—; conceptus vagus II 473.
—; conceptus hybridus II 489.
—; Nominal- / Regel- II 563.
41*
644 Index

Beharrung (s. Trägheit) I 343, 442, 443.

Belohnung I 471.
Beneiden der Höheren I 86.
beneidungswert I 348 f.
Beobachtung s. Observation.
Bergkristall I 518; II 248, 341.

Berührung (s. Abstoßung, Anziehung) I 70, 175, 202, 281f., 302, 307, 375, 377
(D), 379, 491, 504, 509, 585; II 101, 162.
—; Moment der Bewegung in der — I 331.
— als Abstoßung (s. d.) I 376f.
—, mathematische I 504, 585.
— des Starren und Tropfbar / Flüssigen (s. Haarröhren) II 237 f.

Beschleunigung (s. Bewegung, Gravitation) I 308 (D); II 216.

—, Moment der II 209, 534.
Beschreibung II 341.
Betastung I 96.
Bettag I 150, 154, 155.

bewegende Kräfte (s. Affektion, Antizipation, automatisch, Autonomie,

Ganzes, Kräfte, Materie, Objekt, organischer Körper, Physik, Wahrnehmung,
Zusammensetzung) I 48, 131, 136, 163, 190 (D), 355 (D).
— als Kausalprinzipien enthalten die Vorstellungen von Gott, Welt und Subjekt 122.
— vom Subjekt in die Welt gelegt I 23.
— und Bewegung(s. d.) I 286f., 475,505,643; II 164f., 168,191, 252,266,513, 516.
-, lokomotiv/interne motiv I 65,97,181, 217, 305,307, 509, 528, 533.
575, 597f., 619, 620; II 1101,125,135,159,161,162,163,164,170,173,1761,
192, 195,199, 236, 245, 340, 394, 4291, 431, 469, 555, 604.
— —, mitgeteilte / natürliche I 167.
— —, mitgeteilte / eigene I 167, 170.
■ > ingenitae/ irnpressae I 171, congenitae / impressae 1173, innatae / impressae
1174, impressae / connatae I 615, 6161
— —, mechanisch/dynamisch (s. dynamisch) I 174, 195, 201, 206, 227, 479,
511, 608; II 235, 236, 238, 239, 2411, 245, 252, 285, 293, 299, 655, 557,
574, 582, 598, 607, 608, 615.
--, Bewegung erregende / reproduzierende I 205, moventes / motrices I 508;
II 136, 143, 163, 192, 281, 519.
-, primitive / derivative I 226, 356, 542; II 166, 1901, 239, 516.
-; bewegende Kraft mit und ohne Ortveränderung I 305.
-; innerlich/äußerlich bewegende Kräfte I 528.
—, Einteilung (s. d., Urteil).
-der — n — a priori I 162, 165, 166, 169, 171, 173, 193, 201, 206, 274, 291,
299, 356, 367, 478, 482, 483f., 507, 530, 604, 629; II 160, 175, 337f., 354,
376, 398; Einteilungsprinzip ] 1681, 171, 183; II 135, 338.
 II. Sachverzeichnis. 645

bewegende Kräfte, Einleitung.

-- nach Richtung, Grad, Relation, Modalität I 1651, 182, 356f., 510.
-nach Ursprung, Richtung, Platz, Erfüllung I 170, 171 f.
--nach Quantität, Qualität, Relation, Modalität (s. Materie) I 171,174f., 291,
311, 527f., 531, 533, 606; II 135, 155, 175, 226, 267, 337, 339, 556.
-nach Richtung, Grad, Ort, Substanz I 199.
--nach Richtung, Grad, äußerem Verhältnis, Dauer I 287 f.
-nach Richtung, Grad, aktivem Verhältnis, Zeit I 367 f.
- nach Gegensätzen:
Ausspannung/ Zusammendrückung, Flächenkraft/ durchdringende Kraft,
Zusammenhang / Abstoßung, Penetrabilität / Impenetrabilität I 380f.
-nach äußerer Anziehung, innerer Flüssigkeit / Festigkeit, äußerer Ab¬
stoßung I 476.

-nach Anziehung / Abstoßung, Wägbarkeit, Sperrbarkeit, Subsistenz I 483.

--: permeabel / impermeabel, koerzibel / inkoerzibel, ponderabel / imponde-
rabel, Starrigkeit / Verschiebbarkeit I 490.
-nach Richtung, Ort, Rauminhalt, Umfang I 531 f.
-nach Richtung, Geschwindigkeit, Einfluß auf Körper, Zeit I 618f.
-nach subjektiven Prinzipien: Wägbarkeit, Sperrbarkeit, Zusammenhang,
Perpetuität I 627.
-nach Richtung, Ort, Art der Einwirkung, Umfang II 169f.
-: die bloß die Strt ber iöetuegung betreffen, die Körper hüben, die ein inneres
Prinzip der gtoecfmäfjigfeit enthalten, die füfflenb unb lehenb sind II 315.

—, Relation der bewegenden Kräfte (s. Materie) I 166, 301 f., 356f.; II 150f.,
254f., 387, 589, 601 f.
—, Modalität der bewegenden Kräfte (s. Materie, Modalität) I 166, 303, 3561,
485, 5181; II 155, 188, 254, 459, 570, 5831, 605f.; Prinzip der Inexhau-
stibilität der —n — I 519.

—, Materiale / Formale I 1811, 193, 621; II 165.

— —; Form / Gehalt (phoronomisch / dynamisch) I 352, 415.
-; enthalten das Formale der physikalischen Gegenstände I 477.
--; enthalten das Materiale der Empfindung (s. d.) I 202, 387.

—, Verhältnis zu Anziehung und Abstoßung (s. d.).

-; Flächen-/ durchdringende — I 165, 1811, 506.
— —; allgemeine primitive Kraft I 183, 190.
— —; anziehende / abstoßende / ursprüngliche I 274.
— —; in der Berührung (s. d.) I 283, 491.
-; bewegende Kraft desKörpers / Anziehung und Abstoßung derMateriel 343.
-; Anziehung / Abstoßung als formale Bestimmungen der — II 154.
646 Index

bewegende Kräfte, organische / unorganische 1184f., 188,193,199, 211,

213, 293, 357, 488, 557.
-; absichtlich / unabsichtlich bewegende Kräfte I 187, 197.
-, mechanische / organische I 488.
-, mechanische / dynamische / organische I 511; II 307, 308.
—, Raumerfüllung (s. Raum, Wärmestoff) I 202, 233.
-; an Raumerfüllung gebunden 1220
--; liegen schon in der Raumvorstellung II 84, 114.
—, Gegensätzlichkeit (s. o , s. Gegensatz) I 203, 287; II 170.
-; Einteilung disjunktiv II 357, 375 378.
— im Übergange (s. d.)
--; können nur im Übergange gegeben werden I 204.
-; gehören nicht zu den M. A. G. I 475.
—, System der (s. Elementarsystem, Physik, System) I 287, 290, 306,477, 479,
487 f, 507, 531, 533, 539, 545, 568, 619f.; II 150, 152, 217, 308, 377, 380,
390, 391, 398, 400.
-; Topik der bewegenden Kräfte I 288, 475, 483.
— —, mathematische / physiologische I 354, 505; kein Unterschied der mathe¬
matischen und dynamischen Funktionen im System der — I 479; mathe¬
matische / physiologische Ableitung I 627; mathematisch (phoronomisch) /
dynamisch / mechanisch / physico-dynamisch — II 176.
— —; apriorische Erkenntnis des Systems der —n—, Möglichkeit I 490f.; II 408,
Form des Systems a priori gegeben II 136.
-; allgemeine / besondere I 512, besondere nur durch Erfahrung zu erkennen
I 530.
-; extensiv/ intensiv/ protensiv-II 169; extensive / intensive Größe
der —n— II 436.
-; sparsim / coninnctim (s. Ganzes) II 334.
— —; Einteilung nur nach Maßgabe der Hineinlegung (s. Naturforschung) II 345,
385.
--; bewegende Kräfte / agitierende Kräfte (s. d.) / lebende Kräfte II 604.
—, Kausalität
-; Einteilung nach Wirkungserscheinungen / Ursachen I 367 f.; II 327.
-, als Ursachen möglicher Erfahrung I 551, 573.
--; sind das, was das Subjekt selbst tut II 326.
-; ursprünglich bewegende Kräfte setzen jubjectiö luirfenbe voraus II 373.
-; primum movens intime II 469.
-; keine bewegende Kraft ohne Substanz (s. Stoff) II 536.
— und Erfahrung
-; sind uns nicht vollständig bekannt I 474.
-; nicht in der Erfahrung gegeben, sondern gut Erfahrung gedacht I 490:
müssen durch Erfahrung gegeben werden II 265.
 II. Sachverzeichnis. 647

bewegende Kräfte und Erfahrung; Erfahrung der — durch Akte der

Apprehension (s. d.) I 490f.
-; als Prinzipien der Möglichkeit der Erfahrung II 390.
-; apriorische Determination der I 530.
— des Subjekts (s. Akt)
-, des Empfindbaren und Denkbaren I 553.
-, der Intelligenz II 299.
--, der Willenskraft II 307, 308.
-, des Verstandes und Begehrens II 505, 510.
-; objektive und subjektive Prinzipien der Gesetze der II 242; subjektiv / ob¬
jektiv bewegende Kräfte II 376.
— und Wärmestoff (s. d., s. Aether).
-•; ©ejamteinfjeit der — als Wirkung des Wärmestoffs I 601 f.
—, Affektion und Reaktion (s. Affektion, Korrespondenz, Reaktion).
— —; Einfluß auf Vorstellungsvermögen I 605.
— —; können ohne Körper nicht wahrgenommen werden II 82.
— —; nicht als Dinge an sich (s. d.) zu betrachten, sondern als afficirenbe
$I)änomene II 300.
-; Einteilung nach ihren aktiven / reaktiven Verhältnissen II 338.
-; bewegende Kräfte der Wahrnehmung (s. d.) II 404.
-; äußerlich / innerlich sinnaffizierende II 469.
— —; der Apprehension und wechselseitigen Reaktion II 508.
— und Erscheinung (s. Erkenntnis, Erscheinung).
-; — an sich und in der Erscheinung II 321, 323.
— —; die Erscheinungen der — werden vor diesen selbst erkannt II 329.
— —; erst durch den Sinn au^uljeben, wenn durch den Verstand a priori hinein¬
gelegt II 454.
bewegende Materie- (s. Aether, Elementarstoff, Wärmestoff) I 192.
Bewegung (s. Berührung, bewegende Kräfte, Kausalität, Kraft, Übergang,
Wärmestoff) I 89, 96, 136, 138, 378, 387, 488, 625.
—, Moment der (s. d.) I 162, 175, 182, 197, 200, 249, 264, 281, 287, 308 (D),
3131, 3151,352ff., 381, 3891, 431, 4351, 463, 466, 489, 593, 620; II195, 534.
-: nisus / sollicitatio 1 175.
-; gleichförmig beschleunigte — (s. Fall) I 308, 3891, 405f., 411, 436, 442.
— in Masse / im Flusse I 162, 165, 190, 204, 2681, 312, 314, 348, 353, 355, 368,
489, 509, 598, 6231; II 162, 189, 195, 236, 253, 266, 557, 560.
— sgesetze a priori I 164, 167, 286, 366, 478, 621; II 137, 191.
-; mechanisch I 185; II 528.
-; mathematische / mechanische / dynamische — II 161.
-; mathematische / dynamische Prinzipien der — II 254.
-; mathematische Behandlung der — II 515, 5221
—, Einteilung I 489.
648 Index

Bewegung, Einteilung: progressive/undulatorische 1165,199, 357, 533; II252,

progressive / konkussorische 1 166,173, progressive / oszillatorische I 170, 171.
-, wahre / scheinbare I 419, 444f.
-, primitive / derivative I 575; primitive als Ursache der Gemeinschaft (s. d.)
II 195.
—, Verhältnis zu Raum und Zeit (s. bewegende Kräfte) I 203, 220, 223; II 440, 442.
—, erste Bewegung als Postulat (s. Gott) I 208, 217f., 220f., 222,224, 232,
253, 337, 518f., 544, 560f.; II 10$, 196, 198, 200, 272, 430, 605f., 608.
-; Undenkbarkeit eines absoluten Anfanges der — einer Materie I 218, 227,
232, 562.
—, Maximum / Minimum der I 214.
—, dynamisches Prinzip der I 227.
— flüssiger Materie (s. Flüssigkeit) I 272.
—, Quantität der I 274, 350, 449, 491.
— —; Erhaltung der Bewegungsquantität II 188, 396.
—, Wechselseitigkeit der — I 378.
—, Modalität der I 404, 518f.; II 155.
—; Kreisbewegung I 419, 430, 445, 452.
— durch Vorstellungen (s. Lebenskraft) I 488; subjektives Bewegungsvermögen /
objektive Bewegbarkeit II 140.
—; motus tremulus (s. Wärmestoff) I 504.
—, Modi der: Anziehung, Abstoßung, reziprozierende Agitation II 194.
—, Wahrnehmung der (s. Wahrnehmung) II 298.
Bewegungslehre, mathematische Prinzipien der (s. Bewegung) I 203; II 513.
Beweis (s. Existenz, Wärmestoff).
—, indirekter I 25, 43, 226, 540, 543, 544, 546, 548, 551, 563, 574, 579, 581, 586,603;
II121, 554
—, hypothetischer I 545.
—, demonstrativer I 603.
— nicht au§, aber für Erfahrung (s. Erfahrung) II 613.
Bewußtsein (s. Apperzeption, cogito, Selbstbewußtsein, Subjekt) I 82, 105,
114, 119, 148; II 73.
—, logisches / reales II 85, 96.
Bibel I 84.
Biegsamkeit I 401.
bildende Kräfte I 188 f.
Billigkeit s. Recht.
Block (s. Anziehung, Kohäsion, Kristallisation) I 196, 279, 320, 325, 332, 612;
II 562, 564, 567, 568, 569, 573, 576, 578, 579, 580ff., 585, 601f.
— als Maschine, durch die das Abreißen möglich wird II 581 f.
böse s. Mensch.
Böses, moralisch / physisch II 302f.
Bosheit II 296.
 II. Sachverzeichnis. 649

Braunkohlen I 116.
Braunstein I 111.
Buchmacherei 'II 260.
Buchstabe I 158.
Bußtag I 150, 154, 155.

Centralkräfte s. Zentralkräfte.
Cerambyx I 299; II 148, 225, 563, 570.
Ceres I 145, 154.
Champagner I 146.
Charakter I 446.
Chemie (s. Stoff) I 85, 88, 369; II 141, 149, 165.
— gehört zur Physik I 288, 316, 363, 488, 625.
—; chemische Kraft I 349.
—; Scheidung I 351, 453, 465; II 508, Scheidung / Mischung I 181
—; Auflösung I 427, 453 (D); II 253, 566.
-; Auflösung / Niederschlag I 376, 385, 410, 625; II 165, 449.
-; Auflösung / Zersetzung I 387.
— •—; Auflösung durch Scheidewasser I 418.
-, quantitative / qualitative I 453.
--; Auflösung in ungleichartige Elemente II 219.
-und spezifische Dichte II 238.
—; chemische Attraktion I 382, 444, Durchdringung I 428, Vermischung I 610.
— als Wissenschaft der inneren Kräfte der Materie I 453.
—; Affinität (s. d.) I 479, 481, 561; II 161.
—; chemische Stoffe I 558 (D), Potenzen I 588.
—; Übergang von den M. A. G. zur — I 623.
—; Lichtstoff, Wärmestoff, Feuerstoff als Regalien der — II 452.

Chinin II 13.
cogitabile s. Denken, cogitabile / dabile s. gegeben.
cogito ergo sum I 65, 82, 102f., 119, 148, 484; II 79, 83, 85, 89f., 91, 93,
95, 96, 98, 100, 102, 105, 115.
cognitio / recognitio II 54.
colla II 337.
comprehensio phaenomenologica II 54.
eonatus I 532.
concussio s. Stoß,
coniunctim s. sparsim.
consensus (der bewegenden Kräfte) s. Wärmestoff II 457.
Cosmotheoros (s. Mensch) I 31 (D), 43, 101, 553.

Dampf (s. Tropfen) I 382, 453, 501; II 284, 285.

— als elastische Flüssigkeit (s. d.) I 502.
650 Index

Dankbarkeit II 50.
Darstellung I 306; II 242, 304, 334, 343, 382.
Dasein (s. Existenz, Gott, Wärmestoff) I 7, 87, 101, 148, 231, 232, 363, 416,
440, 476; II 77, 121, 124, 264, 311, 428.
— als durchgängige Bestimmung I 26; II 452.
—, Welt als Inbegriff des —s I 36.
— gehört zur Natur I 87; — im Raum II 437.
—, unendliches — als positives I 231.
— und Erfahrung I 561.
— als absolute Position I 571; II 549.
— in der Erscheinung (s. d.) II 84.
— bewegender Kräfte II 432.
— des Subjekts (s. d.) II 465.

data (s. gegeben).

— der Anschauung nicht von den Vorstellungen entlehnt 1 41.
Dauer (s. Bewegung, Perpetuität, Zeit).
— der ursprünglichen Bewegung I 220, 222, 518ff.
—; sempiternitas est necessitas phaenomenon I 584.
Deduktion I 573.
Definition I 455.
Dehnbarkeit s. Materie, Metalle.
Dekalog I 25, 36, 49; II 121 f„ 126.
Demiurg s. Gott
Denken (s. Akt, Idee).
— und Erkennen (s. cogito) I 89.
— und Sprechen I 103.
—; denkbar / spürbar (s. Raum) I 245; cogitatio / perceptio I 552.
—; ich denke/ich weiß, daß ich denke II 305.
—; cogitabile, absolute / hypothetice tale II 321.
-, sensibile / cogitabile II 334, 336.
-, cognoscibile / cogitabile II 370.
Denkgegenstände: Wesen, Sache, Person I 29.
descriptio II 16.
despotische Verfassung I 71.
Diamant I 269, 330, 514; II 92, 267.
—, Brennbarkeit I 514.
Diätetik I 57.
Dichte I 269,272,339(D),341,373f.,425,428,429,441 f.,450f.,514,628; 11276,427.
—; absolute Dichtigkeit I 339; ursprüngliche Dichtigkeit, Grade der I 446 f.
— und Lockerheit I 339, 628.
—, spezifische I 354, 450, 452, 579; II 238, 554.
—, Ursachen der (s. Zusammenhang) I 425, 428, Aetherdruck als Ursache der I 428.
 II. Sachverzeichnis. 651

Dichte, körperliche/ Flächen- I 429.

— der Planeten (s. Erde) I 434.
—; Dichtigkeit als Maß der Kohäsion II 239.

dichten (Gegensatz: darlegen) (s. Gott, Idee, Wärmestoff) II 121.

Differentialrechnung s. Fluxionskalkül.
Dimension s. Anziehung, Raum, Zeit.

Ding an sich (s. Affektion, Amphibolie, Noumenon).

— als Maximum I 11.
— und Erscheinung (s. d.) I 28, 74, 129, 195, 197, 208, 440, 492; II 17, 26,
29, 33, 74, 335, 413, 414, 417, 419, 436.
-; Sinnenobjekte nicht als Dinge an sich zu betrachten II 335, 347.
-; inbirecte ©tfdjeinung als @ad)e jelbft II 339, 340.
Bestimmungen:
—, als X II 4, 20, 25f., 27, 28, 33, 34, 36, 37, 41, 42, 44, 46, 47, 48, 66, 69, 71,
73, 75, 78, 82, 412, 414, 416, 417, 421 (das X als das Inteliigibele II 4).
—, kein gegebenes Ding II 4, 33, 46; Objekt an sich kein Gegenstand II 20;
kein wirkliches Ding II 24; kein existierendes Wesen II 34, 71.
—, sondern ens rationis II 4, 27, 31, 32, 37, 414, 417f., 420, 421, cogitabile
II 24, 33, 37, Prinzip II 33, 34 (Objekt an sich Prinzip II 20).
—, Verhältnisbegriff II 4, 28, 31, 42, 43; andere Beziehung der Vorstellung
auf dasselbe Objekt II 26f., 44, andere Darstellungsart II 414.
—, als absolute Position II 28.
_; Korrelativität: — als Stellenbezeichnung II 31, als dem Objekt korre¬
spondierendes Gedankending (s. Korrespondenz) II 31, 47, als Korrelat
II 33, 48, 412, als pendant II 46.
_.? Negativität: — als negative Bestimmung (des denkenden Subjekts) II 36,
als negatiber ©tanbpurtft II 42, 412.
— als Einteilungsglied II 46.

— und Subjekt (s. d.)

-; — affiziert das Subjekt (s. Affektion) II 4.
-; Subjekt als — II 28, 412, 413.
_) ais Vorstellung der eigenen Tätigkeit II 37; kein Objekt, sondern andere
' Vorstellung des Subjekts II 42, 415; Unterschied von Ding an sich und
Erscheinung nur ein fcierttifijd)et für das Subjekt II 74.
— und Erkenntnis.
_, synthetische Erkenntnisse a priori aus Anschauungen können als —e an
sich beurteilt werden II 22f.
_, als Idee der Abstraktion vom Sinnlichen II 23.
— und bewegende Kraft.
_; abstoßendes Subjekt als substantia noumenon II 252.
— —; bewegende Kräfte nicht Dinge an sich II 300.
652 Index

Ding an sich und bewegende Kraft; Kraft des Subjekts, den Gegenstand
zu modifizieren als die ©ad)e felbft (s. u.) II 328.
-; bewegende Kraft als ©adje felbft (s. u.) II 471.
—; Sache selbst.
-; nur das System als Sache selbst II 343, 390; Sache an sich selbst nur ein
Gedanke, um den Gegenstand inbirect erfennbar vorstellig zu machen
II 416.
— als determinabile II 418.

diskursiv s. Allgemeinheit, Erkenntnis, Vorstellung,

disponieren II 154.
Divination I 151.

Druck I 165, 337, 374f., 379, 401, 424, 425, 427, 433, 447, 454, 464, 496f.,
503; II 139, 259, 528.
— als tote Kraft I 105, 173, 199, 249, 253, 309, 313, 331, 343, 357, 368, 379, 380,
435, 473, 491, 507, 619; II 253, 569.
— und Stoß (s. d.) I 105, 200, 264, 2741, 282, 288, 312, 313, 333, 343, 355, 357
368, 379, 396, 468, 489, 598; II 161, 170, 211, 220, 569, 573.
-in Flüssigkeiten (s. d.) I 201, 344, 4331
-; kontinuierliche Stöße als Druck I 201, 490.
—, kontinuierlicher in Masse und expansiver I 343.

Drüsen II 294.
Dunst (s. Flüssigkeit) I 181, 417 (D).
•—; dunstförmige Materie I 380.
durchdringende Kraft (s. Anziehung) I 165, 288, 340, 381, 489, 506.

Durchdringung (s. Chemie, Permeabilität) I 182, 440, 620.

—, mechanische / chemische I 440.
•—; Penetrabilität durch Intussusception I 441.
—, dynamische I 500.

Dyadik I 411.

Dynamik I 117, 338, 457; II 91, 137.

—; dynamica generalis I 366, 510, 631.
—, Postulat der II 200.
dynamisch (s. bewegende Kräfte).
—, dynamisch/mechanisch (s. Amphibolie, mechanisch) I 174,206, 227, 228,
233,354, 479, 5521, 637, 644; II 10, 66, 84, 124, 193, 235, 236, 238, 241, 242,
245, 285, 287, 294, 315, 339, 340, 354, 399, 430, 438, 467, 476, 531, 533,
555, 563, 565, 570, 572, 581.
—; primitiv / bewegende Kräfte dynamisch, mechanische nur derivativ II
239, 241.
 11. Sachverzeichnis. 653

dynamisch/mechanisch; dynamisches System der bewegenden Kräfte zum

Behuf des mechanischen II 282.
-; bewegende Kräfte in der Erscheinung mechanisch, an jid) dynamisch II 340.
—, dynamische Anfangsgründe der N. W. I 204, 354, 479.
—, dynamische Erklärung I 233, 234, 339, 442.
—, dynamische Reihe II 173.
—, dynamisch / mathematisch (s. Mathematik) II 225, 266, 268, 292, 293, 492,
604, 609.
—, dynamisch / atomistisch (s. Atomistik) II 437.

Egoismus.
—, transzendentaler I 53, 54; II 19.
—, moralischer II 129.
Eid I 98.
Eigentum I 472.
Einbildungskraft I 65; II 37, 76, 387, 476.
—, bilden (fingere) / dichten (s. dichten) II 476.

Einheit.
—, Einheit / Vielheit I 84, 455, 459; II 285, — Vielheit / Allheit II 111.
—, logische / reale I 241.
—, mathematische / qualitative I 455.
—, spezifisch determinierte I 456.
— der Materie (s. Elementarsystem, Wärmestoff) I 539, von Materie und Erfahrung
II 509.
—, distributive / kollektive I 552, 571, 573, 574, 686, 588, 589; II 60, 201, 549.
—, analytische / synthetische (s. synthetisch) I 574; II 41, synthetische des
Mannigfaltigen der Erscheinung (s. d.) II 443, 445, 446, 447, 448, 463.
— der Erfahrung (s. d.).
-, materielles Prinzip der I 585; II 313.
-und bloße Möglichkeit der Erfahrung II 94.
-, formale / materiale II 300.
-1-, — des Leitfadens der Erfahrung II 552.
— des Objekts und des Mannigfaltigen im Objekt II 179.
— logische / metaphysische II 421.

Einteilung (s. bewegende Kräfte) I 192, 206f.; II 330.

—, Prinzip der — a priori begründet I 171; II 329.
—, philosophische, empirische, mathematische II 175.
— und Teilung II 307, 311, 313, 315, 324, 333, 365, 373.
— der Körper II 311, 324, 374, 376.
— der Spezies II 313, 315.
—, logische: Koordination/ Subordination II 333, 357; Vollständigkeit der
Glieder II 337f.
654 Index

Einteilung der Gegenstände der empirischen Anschauung der Materie (s. d.)
II 374, der Erfahmngsgegenstände II 460.
— der bewegenden Kräfte (s. d.) II 376, 385f., 398, 406.
— des Überganges (s. d.) II 375, 376f.
— der Wahrnehmungsursaclfen II 376.
Einzelheit II 318, 554, 611.
einzig (s. Wärmestoff) I 677, 592, 603; II 62, 306, 553, 554.
Eisen I 273, 382.
Elastizität (s. Aether, Flüssigkeit, Luft, Wärmestoff) I 247, 293, 377 (D), 417,
467, 476.
—, spezifische I 299, 444.
—, Moment der I 324.
—, mechanische / chemische I 338.
— als Flächenkraft I 344.
— und Schwere I 424.
—, directa / inversa I 441.

Elektrizität (s. Licht, Säurestoff) I 88, 125, 126, 134, 136, 139, 248, 328,
338, 340, 373, 389, 443, 481; II 441.
—, positive / negative I 118; II 418.
—; elektrischer Funke II 8.
—; elektrische Anziehung II 215.
Element (s. Stoff) I 91; elementarische Substanzen II 509.
Elementarbegriffe I 45, 137, 177, 530, 623; II 135, 140, 141, 152, 162, 240,
244, 293, 342 f.
—, Kategoriensystem als (Schema der II 155.
—, Spezifizierung der II 391.
Elementarbildungen (starrer Materie) I 392.
Elementarlehre (s. Elementarsystem) I 386, 406, 488.
Elementarkräfte der Materie (Anziehung / Abstoßung) I 538f.
Elementarstoff (s. Aether, Wärmestoff) I 183, 222, 225, 228 (D), 637 (D), 547f.,
549, 652, 565, 678, 588, 602; II 384, 554, 577, 581, 610.
Element arsystein (s. Atomistik, Wärmestoff) I 237, 246, 507, 510 (D), 520,
533, 639, 552, 593, 595 (D), 624; II 194, 292, 325, 330, 331, 332, 337, 338,
339, 340, 347f., 354, 355, 356, 367 (D), 358, 371, 376, 378, 383, 386,
391, 400, 403, 404, 454, 461, 464, 465, 468, 485, 549, 584, 602, 608.
— (Überschriften:) I 181, 234, 245, 359, 483, 488, 511, 533, 689, 606; II 135,
155, 226, 267, 556.
—; Elementarsystem — Weltsystem (s. d.) I 572; II 193, 197, 550, 598, 599; —
geht vor dem Weltsystem II 201.
— kann nicht empirifcf) erkannt werden II196, nicht durch §erumtappen (s. Er¬
fahrung) II 344, 348, 355, nicht durch Sluffommlung II 347, kann kein empi¬
risches Prinzip haben II 391.
 II. Sachverzeichnis. 655

Elementar sy st ein, Teile -* Ganzes II 197, 200, 267.

—, formales, Möglichkeit II 240, geht vor der Erfahrung vorher II 350.
— der bewegenden Kräfte / ßelpfbftem der Physik, Korrespondenz II 280, 342,
358; — als Lehrsystem II 335; Elementarsystem —► Doktrinalsystem II 352;
Elementarsystem (subjektiv) -> Natursystem (objektiv) II 353, 468;
Elementarsystem, in der Erscheinung üorfjanbert, wird in der Physik zur
Erfahrung erhoben II 359.
—; die fünf Sinne als Leitfaden für das —? II 337.
—; Stufenleiter im — II 374.
— der Gegenstände II 460, der Sinnengegenstände II 478.

Elementarteile der Materie I 127; II 219.

Elementarverhältnis und Körperverhältnis II 159.
Eleutherologie II 105.
Ellipse II 110.

Empfindung (s. Moment) I 202, 234, 553; II 500 (D).

— und Bewegung II 459.
-; in Bewegung aufzulösen I 452.
-; Empfindung und bewegendeKraft I 537; II465, 494; — als bewegende Kraft
II 518, 522.
—; Grad der I 456; II 427, 432.
-als Grad der Wahrnehmung II 522, 533.
—; Korrespondenz (s. d.): Empfindung / Realität I 459, Empfindung / Wahr¬
nehmung I 603 f.
—; das ßmpfinbbare in der Vorstellung II 320ff., als Gegenstand möglicher Wahr¬
nehmung II 334.
—; die fünf Sinne (s. d., s. Elementarsystem) II 337, 341, 343, 387.
— —; Empfindungswerkzeuge II 341.
— und Subjekt.
-; — als selbsteigene Wirkung des wahrnehmenden Subjekts II 384.
-; — als Erscheinung meiner selbst II 438.
-; Rezeptivität / Spontaneität II 484.
— und Anschauung II 396.
—, Sitz der II 418.
— svorstellung (D) II 458.
— und Wahrnehmung (s. d.).
-; Wahrnehmung-> Empfindung II 472, 479.
-; — als innere Wahrnehmung II 500, 534.

empirisch (s. Anschauung, a priori, Erfahrung, Ganzes, Übergang) I 64, 83,

142, 164, 168, 169, 172, 178, 191, 230, 285, 289f., 291, 306, 402, 573, 604,
638; II 68, 72, 155, 171, 244f.
—, Stufen des —en I 90.
656 Index

empirisch , System des Empirischen / empirisches System II 297, 305, 310, 314,
321, 328, 329, 336, 342, 345, 346, 352f., 361, 364, 381, 386f„ 390, 392, 395,
403, 448.
—, Apriorität des Empirischen.
-, apriorische Bestimmung empirischer Erkenntnis quoad formale (s. Erkennt¬
nis, Formale / Materiale der) II 334.
-; Befremdlichkeit II 348.
— —, formaler ©mpirigm II 400.
-; Empfindungen a priori als bewegende Kräfte II 465.
—, das —e im Übergang (s. d.).
-, ein Empirismus für den Übergang unmöglich II 398.
-, Gmpirism der bewegenden Kräfte / SRationaliäm der Zusammenstimmung
zur Möglichkeit der Erfahrung II 399.
-■, nur gortfdjreiten zur Erfahrungserkenntnis, keine physische Erfahrungs¬
lehre (s. Physik) II 452.
--; Empirismus der Bewegungslehre II 528.
—, — es Urteil nie apodiktisch (s. Erfahrung) II 449.
—, unendlicher Progreß empirischer Sätze II 611.
Empirismus (s. empirisch) I 41, 91, 99, 126.
Endursache I 183, 184 (D), 186, 187f., 189 (D), 197, 198 (D).
— als bewegende Kraft I 184f.
Endzweck s. Zweck.
Energie I 352, 436; II 186.
— der bewegenden Kraft I 466.
— des Wärmestoffs I 584.
Ens (s. Gott, Wesen) I 109; II 428.
—, ens rationis (s. Ding an sich, organischer Körper) I 108; II 613.
—, ens extramundanum I 125, 127; II 131, entia mundana I 47.
—, ens singulare I 140.
—, ens per se / a se II 33, 411.
—, Einteilung der Entia II 81, der Wesen II 113.
—, ens rationale / rationis II 120, 122.
— und Existenz II 415.
(Entropie) I 310, 519.
Entwicklung s. organischer Körper, Welt.

Erde (s. Magnetismus, Schwere).

—; Abplattung I 180.
—; Erdrevolutionen I 212f., 214f., 567, 570; II 241.
—, Umdrehung der I 408
—; Dichte I 429.
—; Durchmesser I 429.
—; Mittelpunkt I 429.
—; Erdstoff I 567; erdartig / luftartig I 491.
 II. Sachverzeichnis. 657

Erde als organischer Körper I 567, als organisches Ganzes II 276.

— als magnetischer Körper II 14.
—; Erdsystem II 100.
Erden (Gegensatz: Metalle) I 309, 331:

Erfahrung (s. Autonomie, bewegende Kräfte, Beweis, Elementarsystem,

empirisch, Erscheinung, Ganzes, Physik, Raum, Subjekt, System, Übergang,
Wahrnehmung, Wärmestoff, Welt) I 5, 7, 18, 53, 59, 63, 83, 114, 421 (D),
603; II 279 (D).
— als absolute Einheit I 10, 15, 45, 46, 62, 76, 85, 87, 89, 90, 99, 101, 105,
106, 125,131,138, 241, 247, 564, 580, 595 f.; II 8, 20, 49, 66, 91, 92, 97f., 104,
108, 280, 305, 314, 319, 325, 330, 344, 346, 349, 352, 359, 380, 409f., 438,
445, 448f., 453, 457 , 470, 471, 473, 474, 497, 509, 549, 552, 554, 610, 611.
analytische / synthetische Einheit der — (s. Wärmestoff) I 241.
Identität des Erfahrungsbegriffs I 537.
Erfahrungen als Teile Einer — I 549, 553, 571, 676, 579; II 514, 517.
— als distributive Einheit der Wahrnehmungen 1571; als synthetische Einheit
der Wahrnehmungen I 587; II 27, 102, 305; als absolute subjektive Einheit
des Mannigfaltigen der Sinnenvorstellung II 97; als absolute Einheit des
Bewußtseins der Wirklichkeit eines Sinnenobjekts II 280; als subjektive Ein¬
heit dera priori verbundenen Wahrnehmungen II 316; als Einheit des Em¬
pirischen II 473.
— als Gesamteinheit I 574, 586, 589, 595, 601; II 555, 611.
materielles Prinzip der Einheit der — (s. Märmestoff) I 585.
formale / materiale Einheit der - II 300; formale Einheit: Erfahrung als
System der Wahrnehmungen II 300, materiale Einheit: Erfahrung als Ganzes
der bewegenden Kräfte II 300.
-; Einheit der —, Grund II 360.

— und Wahrnehmung (s. d.) I 84, 90, 114, 456, 601; II 24, 287, 341, 343f., 453.
_; —als asymptotische Annäherung zur empirischen Vollständigkeit der Wahr-
’nehmungen I 53, 61, 76, 79, 85; II 8, nur beständige Annäherung II 102,

103. 104, 107. , 0 4-

_; — als systematische Wahrnehmung I 89; als Tendenz zu einem System
der Wahrnehmungen 199; als systematische Verknüpfung der Wahrnehmungs¬
objekte II 40, 465; als in einem System vereinigtes Ganzes der Wahrnehmun¬
gen II 305, 474, 479f.; als System der Wahrnehmungen II 400, 405, 408,
447, 448; als subjektives System der Wahrnehmungen II 461.
_als kollektives Ganze (s. d.)der Wahrnehmungen I 582; II550; als Ganzes
'möglicher Wahrnehmungen II 50, 73, 92; - geht auf das Ganze der Wahr¬
nehmung II267, 448; als künstliche Aggregation der Wahrnehmungen II 498.
_; - als durchgängige Bestimmung durch Wahrnehmungen II 32> 492, als
’ durchgängig bestimmter Begriff der Wahrnehmung II 309, 482, 495, 499.
_; Elemente: Wahrnehmung, Aggregat von Wahrnehmungen, durchgängige
Bestimmung zum System der Wahrnehmungen II 93.
Sant’ä Schriften. Opus postumum II.
658 Index

Erfahrung und Gewißheit.

-; — ist nie Gewißheit I 61; II 72; keine völlige Gewißheit II 9, 13, 32,
Wahrnehmung affertorifd), — problematifd), nie apobictifd) II 448.
-; geftoppelte Erfahrung ist keine —, Sondern nur Grund, eine solche zu ver¬
muten II 353; — kein Prinzip der Tr. Ph. I 79.
—; lernen aus Erfahrung (s. Experiment, Observation).
— —; für die —, nicht au3 der — denken I 63.
--; ,,das lehrt die Erfahrung“ II 92, 438, 449.
--; aus — kann nichts abgeleitet werden II 412.
--; experiri II 486, 487; expertus als PTnwissender II 491.

— als Idee I 76, 90.

--; als Idee des Ganzen (s. d.) möglicher Wahrnehmungen, in einem System
verbunden II 92.

—; Prinzip der Möglichkeit der Erfahrung I 92, 99, 104, 124, 220, 2251,
227, 311, 538, 543, 544, 5461, 5481, 560, 564, 574, 583, 605; II 8, 40, 89, 93,
308, 314, 371, 385, 386, 387, 405, 406, 414, 434, 4461, 451, 453, 455, 457,
458, 461, 4691, 473, 476, 487, 550.
— —; Möglichkeit der — als Grund des Erfahrungssatzes selbst I 538.
— —; Prinzip der Möglichkeit der — fubjectio, Prinzip der — objectiö I 5481
, die subjektive analytische Einheit der möglichen — ist die objektive
synthetische Einheit der Gegenstände der — I 574, 588.
--; ein Prinzip a priori zur Möglichkeit der — nötig II 38.
-; regulatives / konstitutives Prinzip möglicher — II 368.
-; Prinzipien der Möglichkeit der —, Einteilung II 3951, 405.
-; Möglichkeit der —, nach Subjekt und Prinzip II 4731
-; was zur Möglichkeit der — erforderlich, das kommt nicht au§ — II 480.

— als System (s. Wahrnehmung) I 101, 585, 586.

— —; kein System auä — I 508.
— —, als System der Erscheinungen (s. d.) II 380, 387.

—; Erfahrung haben / machen.

-; aul —/für — (s. o.) I 102; II 95, 981, 280, 282, 286, 287, 289, 314,
3161, 320, 321, 325, 327, 352, 362, 364, 376, 379, 382, 383, 389, 391, 393’
401, 407, 408, 436, 461, 464 , 470, 476, 477, 487, 488, 491, 613.
-; burd) — / für — I 572; II 291, 300, 401, 404, 468, 473.
-; — nicht f)aben, sondern madjen II103, 280, 320, 390, 394,444,484,497; nicht
gegeben, sondern gemadjt II 107, 391, 392, 405, 406, 407, 408, 410, 486, 494,
498; nicht empfangen, sondern gemacht II 322; — machen hysteron proteron
II 747; nicht bekommen, sondern machen II 473.
-; aus — urteilen / zum Behuf möglicher — annefpnen II 179.
> machen nach einem objektiven Prinzip der Zusammensetzung (s. d.)
II 362, 366; machen als Verstandesoperation II 472, 475.
 11. Sachverzeichnis. 659

Erfahrung; Apriorität.
-; allen Erfahrungsurteilen liegt ein Begriff a priori zu Grunde I 476.
— —; — als aktive Verbindung empirischer Vorstellungen a priori II 475.

—, indirekte.
--; direkte / indirekte — I 2341, mittelbare / unmittelbare — II 474.
-; indirekte Erfahrungen I 5361, 592.
-; Erfahrung bon der Erfahrung II 455 (D).

— und Vorstellung (s. d.) I 537.

-; — durch Verknüpfung von Vorstellungen/ Aggregation von Vorstellungen
durch — II 356.

—, Formale / Materiale (s. Erkenntnis) II 453, 460, 474, 482, 4971, 509.
-; — materialiter als Wirkung der Sinnenobjekte aufs Subjekt I 552.
-; Formale möglicher — I 577.
__ was formaliter zur Einheit möglicher — gehört, ist realiter in der Erfahrung
enthalten I 683.

— und bewegende Kräfte (s. d.) I 573f., 5851, 587; II 1551

— —; — als System möglich durch Anziehungs-, Abstoßungs- und Zentrifugal¬
kräfte II 89.
— —• 3er Verstand — durch Hineinlegen der Elemente der Sinnenerkenntnis
in ein System der bewegenden Kräfte II 3161, 379, 464.

— als Ganzes (s. d.).

Ganzes möglicher— beruht auf der Existenz des Wärmestoffs I 572.
kollektiv / distributiv allgemeine — I 579; II 555.
als Ganzes durchgängiger Bestimmung des Gegenstandes II 66, 92.
Ganzes der — / Aggregat der Wahrnehmungen (s. Wahrnehmung) II 297.

— kann nicht aufhören I 584.

— ssatz, Gesetzlichkeit I 596; II 81, 484.

— als durchgängige Bestimmung (s. Existenz).

--; als durchgängig bestimmte empirische Erkenntnis II 21, 98.
_; als Modalität der Erkenntnis eines Objekts als durchgängig bestimmten
II 93.
_; «als durchgängige Bestimmung des Gegenstandes der Anschauung II 448.
_; _ machen erfordert ein formales Prinzip der durchgängigen Bestimmung
II 499.

— und Erkenntnis (s. d ).

-; Erfahrungssatz 1 596.
-; Erfahrungserkenntnis, das Denkbare in der II 321.
_; _ verschafft keine Allgemeinheit simpliciter, sondern nur secundum quid

II 477.
-; nicht SRittel sondern gtoecf der Erkenntnis II 493.
42*
660 Index

Erfahrung, äußere/ innere II 359, 458.

—, Gegenstand / Ursache II 474.
—, keine — vom Leeren II 474, 476.
— vom Raum, Möglichkeit (s. Raum, Wärmestoff) II 530f.

Erhabenheit s. Idee.

Erkenntnis (s. Denken, Erfahrung, Raum, Selbsterkenntnis, Zeit).

—, Formale/Materiale der Erkenntnis I 3, 5, 8, 63, 69, 72, 77, 84, 86, 125,
131, 135, 169, 291, 292f., 477, 577, 589, 590, 621, 632, 637, 639, 641 f., 643f.;
II 22, 23, 70, 76, 86, 103, 124, 172, 174, 189, 281, 309, 316, 322, 323, 331,
385, 390, 392, 445f., 460.
-; das Materiale als X II 70.
-; bloß das Formale können wir wissen II 97.

—, Einteilung I 26, 36, 106, 107, 123; II 415.

--: aus Satzungen / Grundsätzen I 72.
-: diskursive / intuitive I 114, 138, 140; II 309.
--: philosophische/mathematische (s.d.) I114f., 116,136,139,147,238ff., 242f.
-: empirische / rationale (s. empirisch, Erfahrung) I 142.
— —: direkte / indirekte I 230.
-: — a priori, secundum qvid / simpliciter I 331.
--; cognitio primaria / secundaria II 20.
-; Elemente: Anschauung / Begriff / Prinzip der Bestimmung II 93, 101 f.
-; intuitus / conceptus (s. Begriff) I 95; II 419.

—, „die“ Erkenntnis / „das“ Erkenntnis I 69; II 515.

—, Erkenntnisakt (s. Akt) I 99.
-; — als Vernunftakt I 105.

—, synthetische — a priori (s. synthetisch) I 104.

—, Erkenntnisprinzip I 133, 178.
> Selbstbewußtsein der Anschauung und des Denkens in einer Vorstellung
vereinigt II 22.
-; wir erkennen nichts als unter Regeln II 292.

—, Verstand und Erfahrung als Summe aller I 225.

—, Fortschritt zum System der (s. Übergang) I 386f.
—, physikalische (s. Physik) I 627f.
—; keine — enthält die durchgängige Bestimmung des Objekts (s. Existenz) II 24.
— vermögen II 92 (D), 105.
— „von vorne“ II 156.
—, praktische II 312.
Erklärung II 341.
 II. Sachverzeichnis. 661

Erregung I 200 (D); II 195.

— sprinzip II 300, 301; Elementarstoff als-(s. Wärmestoff) II 403.
—; Erregbarkeit II 469, 494.

Erscheinung (s. Aggregat, Anschauung, Erfahrung, Ganzes, Objekt, Physik,

Raum und Zeit, Wahrnehmung) I 105, 107, 114, 116, 123, 125, 197, 233,
501; II 30 (D), 33 (D), 43 (D), 85 (D), 87 (D).
— als Maximum I 11.
— und Dasein (s. d., s. Existenz) I 87.
— und Idee (s. d.) I 88, 145.
— und Wahrnehmung (Gegensatz) I 114.
—, Subjektivität I 123.
-; — als Qualität des Subjekts (s. d.) II 19.
-; —en nur subjektiv allgemein, nicht schlechthin allgemein gedacht II 67.
-; — als das Subjektive der empirischen Anschauung II 393.
—; Mensch als — vor dem inneren Sinn (s. d.) I 418f.
— und Welt (s. d.) I 440, 501.
— und Schein I 440f.; II 329, 343.

— und Ding an sich (Gegenstand an sich) (s. Ding an sich) I 440; II 20, 23,
25, 26. 33, 43, 44, 45, 46, 70, 72, 74, 75, 90, 112, 1151, 1181
-; Begriff von den —en weist durch die Vernunft auf die Sache an sich selbst
II 319.
— en machen kein übersinnliches Objekt begreiflich I 471.
—; synthetische Einheit der -—en geht der Erfahrung vorher (s. Erfahrung) I 477.
— en als Gegenstände in Raum / Zeit (s. d.) II 12, 41.

— und Affektion (s. d.) II 19, 30, 473.

-; — und Selbstaffektion II 34.
— —; — als subjektive Modifikation der Wirkung des Sinnengegenstandes
aufs Subjekt II 328.
— —; — als Form der Vorstellung, wie das Objekt vom Gegenstände affiziert
wird II 378.
— und Anschauung II 36.
—, Formale der.
-; Formale der — als Position des Gegenstandes in Raum und Zeit II 36.
-; Formale der — allein a priori zu begründen II 47.
-; Formale / Materiale II 381, 468.

— als Produkt (Bildsäulenbeispiel) II 37.

— und Apriorität II 38.
—; Begründung der —en II 97; Ursache der —en II 345.

—, Stufen der Erscheinung.

— -—; Phänomene in ber — II 317 f., 339.
662 Index

Erscheinung:, Stufen der Erscheinung; Erscheinungen bon Erscheinungen

II 314, 319, 321, 322, 325, 326, 327, 328, 332, 333, 334, 339, 340, 350, 357,
363 f., 367, 371, sind die Erfahrungsgegenstände selbst II 364.
-; direkte/ indirekte II 320, 327, 339, 340f., 343, 346, 367, 373.
-; metaphysische / physiologische II 320; metaphysische / physische II 325,
328, 340.
-; —en erster und zweiter Ordnung II339, vom ersten und zweiten Range II367.
-; subjektive / objektive —en II 339, 378.
-; —en a priori / a posteriori II 340.
-; —en jum S3el)uf der Erfahrung II 367.
-;'—en, mittelbare (D) II 368.
-; Koexistenz der Erscheinungen selbst nur Erscheinung II 236.
— des Ganzen der bewegenden Kräfte (s. d.) als Prinzip ihrer Einteilung II 338.
—, Wechselwirkung der —en II 340.
— en als passive Bestimmungen der empirischen Anschauung (s. Rezeptivität)
II 352.
—; repraesentabile als Einheit von cogitabile und dabile (s. gegeben) II 421.

Erschütterung (s. Aether, Wärmestoff, Welt) I 365, 398f, 431f., 453, 553.
— bewirkt Textur (s. Starrheit) I 365, 399, 432.
— sbewegung (s. Stoß) I 619.

Erstarrung (s. Starrheit) I 251, 254, 259, 2731, 3201, 3221, 332, 333, 382, 391,
3921, 3951 (D), 432, 4651, 477; II 1411, 145, 590, 594ff.
— durch Entweichen von Wärmestoff I 2761, 278ff., 280, 296, 322, 382, 385, 418,
428, 465, 477; II 213, 219, 2471, 262, 560.
—; Abscheidung der verschiedenartigen Teile (s. Flüssigkeit) I 2781,452; 11247,594.
—; veränderte Aggregation I 2791, 298, 382, 397, 465, 502, 522, 560; II 219.
—; Niederschlag (s. Chemie) / Anschießung (s. Kristallisation) I 385.
— als Zersetzung I 465.
—; textura fibrosa, laminea, truncalis (s. Kristallisation) I 279, 298, 309,323,3921,
396, 397 , 403, 500, 502; II 213, 2191, 232, 247, 253, 560, 577.
—; ungleiche Verteilung des Wärmestoffs als Ursache der — II 220.
—; Nachlassen der inneren Bewegung II 594.

Erziehung II 620.
Ethik (s. Moralität) II 38, 39.
Excentrizität I 136, 520.
excentrisch / concentrisch I 96, 126.
exhaustibel (s. inexhaustibel) I 202, 203; II 189.
Exhibition s. Darstellung.

Existenz (s. Akt, Dasein, organischer Körper, Raum, Raum und Zeit, Selbst¬
setzung, Welt). I 78, 79, 86, 91, 93, 103, 140, 151, 179, 217, 227, 235,
411, 4201, 246, 327, 535, 645; II 12, 22, 36, 94, 115.
 II. Sachverzeichnis. 663

Existenz; Beweis der — (s. Wärmestoff) I 221, 226, 237, 543, 546, 564,
571; II 121, 498, 553, 613f.
—; existentia Noumenon I 345.
— der Seele I 404.
— und Vorstellung I 419.
— als durchgängige Bestimmung.
I 550, 577, 583, 586, 603; II 74, 77, 81, 83, 85, 86, 89, 93, 97, 98, 102,
306, 364, 444, 449, 494, 497f„ 553; (bloße Idee II 498).
—; Akt der — I 576; ich fejpe mich als existierend II 32.
— des Elementarsystems I 596, der Materie II 211, 472, bewegender Kräfte II 264.
— in Raum und Zeit II 48, 71, 97, (wird gemacfjt: II 86); — des Raumes II 313,
332, 419, 442, 444, des sensibelen Raumes II 518, im Raum II 535f.
— der Welt II 96.
—; existentia / actualitas II 121.
—, modi der II121.
— und Empfindung II 210.
— des Sinnenobjekts II 320, 532, des Objekts II 369, 498.
— organischer Körper (s. d.) II 380, 393, 406.
— des Bewußtseins (s. cogito) II 414.
— begründet Erfahrung II 498.
— der Bewegung II 532.
— Gottes s. Gott, Dasein.
— des Wärmestoffs s. Wärmestoff.

Expansion.
— und Kohäsion (s. d.) I 175, 281.
—; Expansionskraft (s. Ausspannungskraft, Luft) I 308, 339f., 343; II 110.
—; expansio intima I 384.
— und Affinität I 479.

Experiment I 79, 82, 83, 85, 87, 89, 90, 93; II 8f„ 50, 66, 92, 104,128, 298, 317,
319, 321, 322, 325, 326, 328, 330, 331, 344, 346, 350, 359, 362, 368, 374, 390,
391, 395, 436, 447, 449, 451, 473, 474, 494, 495, 523, 536, 566.
—; Wägen als — (s. d.) II 208.
—; der Physiker bewegt das Objekt II 299.
— als Methode, das versuchsweise Ilineingelegte herauszuheben (s. Naturforschung)
II 318.
—; experiri, experimentum II 486.
—; nicht observieren, sondern experimentieren II 504.

facere / operari I 103.

facultas repraesentativa II 43, 73.

Faden (s. Erstarrung, Starrheit) 1 196, 200, 392, 397; II 3 (D), 225, 289, 589, 600,
604f., 609.
664 In^ex

Faden; Zerreißen durch eigenes Gewicht- II 3, 7, 14, 565, 574, 576, 577f., 607.
—; Zusammenhang II 154, 175.

Fall 1 267, 312, 436.

—; Fallgesetze (s. Beschleunigung, Gravitation) I 405f.; II 528.
—; Fallgeschwindigkeit I 447; II 293, 580f., 582, 583.

Farbe (s. Licht) I 68, 93, 97.

farrago I 114, 478, 484, 615; II 172, 474, 486.
fehlen (peccare) II 296, 303.
Feile II 290, 293, 370, 574, 578, 580.

Festigkeit (s. Erstarrung, Flüssigkeit, Kohäsion, Materie, Rigidität, Starrheit,

Zusammenhang) I 175, 333, 342 (D), 373 f. (D), 380, 423, 428 (D), 440,
608, 633 (D); II 143, 559f. (D).
— als Qualität der Materie (s. Materie, Qualität) I 162, 173, 269f.
— und Flüssigkeit (s. d., s. Kristallisation, Wärmestoff).
-; alles Feste aus Flüssigem I 301, 418, 431, 468; II 577, 581, 582.
-; feste Körper andere Schichtung der Teile als flüssige I 365; II 148.
-; Verflüssigung fester Körper als Bedingung ihres Zusammenhanges II 151.
—; Berühnmg (s. d.) und Reibung (s. d.) I 329; innerer Widerstand I 374; — als
absolute Kohäsibilität (s. d.) I 633, hat es nur mit der Verschiebung der
Lage der Teile zu tun II 252; Attraktion der Teile: Suspension / Appension
II 568.
—; Zusammenhang fester Körper als Wirkung des Stoßes (s. Wärmestoff) I 331,
423; II 186, 375.
—; Veränderung des Volumens durch Druck und Zerreiben I 302f., 338, 412, 515;
II 145, 187, 223, 571.
—; Zerreißen durch eigenes Gewicht (s.Block, Faden, Kohäsion) I 302, 325, 332,
599, 611 f.; II 568, 572, 573, 575, 5761, 5781, 581, 5841, 603.
—; alles Festwerden als Anschießen (s. Kristallisation) I 392.
—; Wärmeeinsaugung fester Körper (s. Wärme, Wärmestoff) I 424.
—, ungleichförmige Anziehung der inneren Teile als Ursache der I 465.
—; compositum heterogeneum I 4651
—; der Name: SSeft I 511; II 246.
—, absolute / hypothetische I 633.
—; firmitas / soliditas II 17.
—, bewegende Kraft der II 178.

Feuer I 309, 338, 348, 428, 480.

—; Feuerelement I 410.
—, Beziehung zu den Aggregatzuständen I 417.
—; Feuerstoff I 515; II 452.
—; Fluiditätsfeuer II 592.
 II. Sachverzeichnis. 665

Feuerluft s. Aether.
Fiction I 210; II 311.
Fieber II 13, 482.

Figur.
—; Figur / Textur (s. Textur)
I 188, 192, 209, 210, 215, 270, 274, 374, 391, 452f., 468, 558, 565, 608,
609 f.; II 287, 324, 365, 372, 378, 560.
-beruht auf Wärmestoff I 548.
-als Formbestimmtheit des Körpers (s. d.) I 565.
—; Änderung durch Stoß (s. Flüssigkeit) I 389.
— en, Chladnysche I 453; II 601.

Fingerzeige I 126.
Fische II 494.

Fläche I 108.
—; schiefe Fläche I 192, 283, 284, 329f., 411, 608, 628, 644; II 139, 198, 229,
235, 245, 276, 290, 369, 565, 572, 596, 599, 603.
—; Flächenkraft (s. Abstoßungskraft) I 165, 181, 275, 281, 288, 297, 381,
489, 490, 506; II 162.
Flaschenzug s. Rolle.
Fliehkraft s. Zentrifugalkraft.
Fluiditätsfeuer s. Feuer.

Flüssigkeit (s. Aether, Festigkeit, Tropfen, Wärmestoff) 1175,190, 201, 254(D),

269 (D), 276 (D), 342f. (D), 344, 373f. (D), 377 (D), 379 (D), 380 (D),
384 (D), 432, 440, 466 (D), 486; II 136, 183 (D), 218 (D), 276 (D), 505,
559 (D); flüssiger Körper I 565, 587 (D).
—, Tropfbar- und elastisch Flüssiges I 86, 173, 317, 500f.; II 560f.; tropf¬
bar / elastisch contrarie entgegengefe^t I 275.
-; fluidum / liquidum I 40, 81, 86; fluidum / liquor I 173.
— —; tropfbar-flüssig 1 173,254, 270f., 316, 338, 364f., 376, 427, 501 f. (D), 521,
II 160, 269.
elastisch-flüssig I 173, 247, 258, 324, in Ruhe und Bewegung I 310.
elastisch-/ attraktiv-flüssig I 201, 296; II 246, 247.
attraktiv-/ repulsiv-flüssig I 251f., 355; II 230, 259.
attraktiv-/expansiv-flüssig I 254f., 317, 364, 410, 501 f,, 587; II160, 264.
expansiv-flüssig I 271, 384, 502; II 485.
luft- / wasserähnlich (s. Luft) I 296.
tropfbar-flüssig / dunstförmig feucht II 145.
Tropfbarflüssiges widersteht bloß auf der Oberfläche dem Verschieben II 263,
permanent / transitorisch expansibele Flüssigkeiten II 285, 561.

— als Qualität der Materie (s. Materie, Qualität) I 162, 173.

 666 Index

Flüssigkeit, ursprüngliche (s. Wärmestoff) I 201, 252f., 337, 355, 364,

374; II 10, 233 (D), 241.
-; ursprünglich flüssig / Flüssigkeit in Substanz II 233.
-; fluidum originarium II 561.
-; fRcibicatflüffigfeit II 591, 594.
-, primitive II 694, 596, 597, 699, 600.

—, innere Erschütterung.
— —; Flüssigkeit als durch Wärme (s. d.) bewirkte Erschütterung I 251, 254,
2ö9fl., 321; ouf gitterung gegtünbet I 260f., 502.

—, Homogeneität / Heterogeneität.
-; heterogene Zusammensetzung I 254, 259, 273, 276, 279 f., 320, 322, 365;
II 262.
-; homogene Materie flüssig I 479; II 148.
-; Homogeneität heterogener Flüssigkeiten I 500.
—, Gesetze der (s. Hydraulik) I 257.
-; hydraulisches Prinzip der — I 257, 259f., 473.
—, Quellung trockner Körper durch (s. Haarröhren) I 263, 306, 351, 362, 400,
418, 454, 498f.; II 145, 238, 251, 253.
—; innere Reibung I 273, 278 f.
— und Starrheit (s. d.) I 273f ; II 246, 247, 252, 271, 272, 273f.
--; Flüssigkeiten, die erstarren / die nicht erstarren (s. Erstarrung) I 500f.
-; Flüssigkeit-> Festigkeit II 275.
-; Flüssigwerden fester Materie (analog Erstarrung flüssiger Materie) II 591,
595, 597 f.
—, Sperrbarkeit (s. d.).
-; sperrbare / unsperrbare —en I 295; II 199.
-; tropfbar / luftartig, wägbar / sperrbar I 503.
—, Berührung mit festen Körpern (s. Haarröhren) I 300f., 397ff., 610; II 248f.
—, Anziehung / Abstoßung (s. Anziehung).
-; Anziehung des Flüssigen wirkt auch auf Oberfläche I 309.
— —; Stoß der Flüssigkeit I 433f., Abstoßung in der Berührung 1 333; II160.
-; Oberflächenfigur (s. Haarröhren) I 401.
-; — verändert ihre Figur durch Selbstanziehung (s. Tropfen) I 496
—, Verschiebbarkeit der Teile.
I 327, 337, 364, 373, 396, 612; II 160, 181, 261, 269.
—, Druck.
-; Moment des Drucks einer — I 344.
-; Wirkung in Masse I 379.

—, spezifisches Gewicht (s. Gewicht) I 358.

—, Zusammenhang und Kontinuität.

 II. Sachverzeichnis. 667

Flüssigkeit,Zusammenhang und Kontinuität; Ursachen 1379 f., 424,427.

-; keine leeren Zwischenräume I 441.
-flüssige Materie als Kontinuum II 269 f.
-; Flüssigkeit als stetige, nicht starre Materie II 273.

—, Vergrößerung des Volumens durch Erwärmung I 382, durch Erstarrung I 382.

— und Wärme.
-; alle Flüssigkeit Wirkung der Wärme (s. d.) I 383, 496; II 230, 231.
— -—; flüssiger Körper in Wärmematerie aufgelöst (s. Wärmestoff) I 424.
-; das gluibe kein Wärmeleiter II 274.

—, flüssig/ Flüssigkeit I 608; II 246, 561.

-; — als Eigenschaft und Stoff I 383; fluiditas adiective talis / substantive talis
II 271, 275.
— —; fliefjenb / flüjfig II 236.

—, Elastizität I 401, 432; II 9.

—, f'tuidum internum I 423.
— als mechanische Kraft I 645.
—, äußerlich / innerlich bewegende II 198 f.
—, Wellenbewegungen auf Oberfläche II 264.
—; luftartige —en / Dämpfe (s. d.) II 284.
—; negativ / positiv flüssig II 588.

Fluxionskalkül II 519.
Forma dat esse rei I 82, 114, 544, 552, 569, 573, 577, 633, 637, 638, 641, 643,
II 11, 300, 306, 307, 313, 314, 318, 322, 330, 355, 368, 375, 385, 411, 446,
487, 653.
Formale s. Erkenntnis.
Form I 8, 76, 91, 92, 94, 112, 135, 340.
— en, ursprüngliche subjektive (s. Raum und Zeit) II 30.

Fortpflanzung (s. organischer Körper) I 453, 520, 566.

Fortschritt (s. Pflicht, Übergang) zum Besseren I 345f.; II 619ff.
—; nicht ißertnefytung sondern ißerebelung als Prinzip des s II 384f.

Freiheit (s Gott, Imperativ, Maximen, Noumcnon, Pflicht, Phaenomenon) I 16,

18, 19, 20, 21, 23, 24, 25, 27, 28, 29, 30, 32, 35, 36, 41, 46, 49, 50f„ 57, 58,
67, 70, 74, 87, 99, 152, 416, 417; II 104, 109, 299, 304, 621.
— als technisch- / moralisch-praktischer Begriff I 24.
—; Realität des Freiheitsgesetzes I 30; II 52, 304.
—; Analogie von — und Attraktion I 35.
— des Menschen (s. Mensch) I 42.
— und Pflichtgesetz identisch I 60.
—; Idee bezogen aufs Subjekt I 95.
—; Kausalität der — I 420f. (als Wirkung ohne Ursache I 32).
— als angeborenes Recht (s. d.) I 462.
 668 Index

Freiheit und Willkür (s. d.) I 470 f , 472.

— als negative Eigenschaft I 470 f.
— als Postulat II 52.
—, System der II 53.
—, indirekter Beweis der II 53.
— unter Zwangsgesetzen der reinen Vernunft II 118, 126.
Freude I 136.

Gallerte II 596, 600.

(Galvanisierung) I 514, 645; II 153, 602.
Galvanismus I 88, 116, 117, 123, 125, 133, 136, 137, 148, 154, 155.

Ganzes (s. All, Erde, Erfahrung, Materie, organischer Körper, Tr. Ph., Wär¬
mestoff, Zusammensetzung).
—, System der reinen Philosophie als absolutes Ganzes I 5, 8, 78, 80, 97, 106,
109, 115, 126, 147.
— der Philosophie I 78; II 260 (s. Philosophie), — in Mathematik und Philo¬
sophie I 209.
— der Ideen (s. d.) I 79, 89, 9(5, 97, 116; Idee als — I 161.
—, Idee des —n, von der Vernunft entworfen I 6, 7,147; nur die Metaphysik schafft
die Form des —n I 183.
— der synthetischen Erkenntnis (s. d.) I 9, 15.
— der Erfahrung I 15, 104, 106, 235; II 366, 400, 550, 610.
-; äußerer Erfahrung I 572, 584, 596; II 550.
— —; möglicher Erfahrung I 602; II 330.
-; der äußeren Sinnenwelt II 280, der äußeren Sinnenobjekte II 321, der
Sinnenvorstellungen II 438.
—; der empirischen Erkenntnis II 311, der empirischen Anschauung II 388,
empirischer Vorstellungen II 407.
! der Erfahrung als Basis des Elementarsystems II 346.
-; Erfahrung als Verstandesganzes II 361.
-; der Erfahrungsgegenstände II 392.
—; Weltganzes (s. Welt) I 29, 38, 42, 62, 519; II 308, 426.
-; Welt als — vernünftiger Wesen I 11, 22.
-; Welt als — der Sinnengegenstände I 13, 14, 21, 30, 115, 124; II 49.
-; Weltganzes imponderabel (s. Wärmestoff) I 353.
-; Welt als organisches — II 59.
-; unvollendetes — der Weltkörper II 428.
-; absolutes - I 31, 62, 80, 89, 95, 97, 99, 108, 109, 110, 117, 120, 126, 151,
lo2, absolute Totalität I 83, 116; Totalität / Notwendigkeit I 316.
—; Apriorität I 31, 77, 161.
-, Ganzes und Teil (s. Einheit) I 32, 77, 125, 189, 196, 197, 210f., 221 580-
II 267, 333, 369, 506.
-; Idee des —n vor der Möglichkeit der Teile I 569.
 11. Sachverzeichnis. 669

Ganzes, Ganzes undTeil; Wechselwirkung der Teile eines realen —n II194.

— als Einheit (s. All, Allheit).
-; oinnitudo /totum 140, omnitudo / Universum I 107, omnitudo collectiva/
distributiva I 582, 586, 589.
-; coniunctim / sp' ~sim I 58, 68, 124, 129, 140, 588, 642; II 104, 172,
178, 192, 194, 305, 308, 311, 322, 334, 335, 336, 354, 382, 397, 400, 403,
405, 407, 433, 438, 439, 462, 467f., 476, 501, 514, coniunctim / divisim
I 546, sparsim / divisim I 125.
-; nicht Inbegriff (complexus) I 109.
-; systematische Einheit des Ganzen des Empirischen II 240.
— der Zwecke (s. d.) I 55.
— der Natur I 158, 404f.; II 172.
-; der Körper (materielle Ganze) I 188; II 150.
-; der Materie I 235, 379, 592; II 192, 361, 433, 608, 612; dynamisches
Ganzes aller Materie II 188; Ganzes der Materie in beständiger reper-
kussorischer Bewegung II 270f.
_ —; der bewegenden Kräfte I 507, 535, 540f., 552, 572, 577f., 583, 589, 592,
596; II 172, 182, 293, 300, 306, 307, 313, 325, 330, 338, 469, 583, 605, 614;
kollektive / distributive Idee des —n aller bewegenden Kräfte II 201.
— —; organisches Ganzes der Erde (s. Welt) II 276.
-■ der Naturkräfte II 353.
-; der Bewegung II 606.
-; des Wärmestoffs (s. d.) II 608, 610.
— der Physik I 508; II 398, 444.
-; Physik als problematijcf)e§ ©aufje II 240.
_; der Prinzipien der Naturforschung II 244.
— der Wahrnehmungen (s. d.) I 602; II 92, 149, 305, 354, 397, 449.

und Anschauung.
kann nicht angeschaut, sondern muß gedacht werden I 633.
der subjektiven Anschauung II 18, 30, 69, 74.
des Mannigfaltigen der Anschauung II 37, 46, 66.
der sich selbst bestimmenden Anschauung seiner selbst II 193.
der technisch- und moralisch-praktischen Vernunft II 64. (— für H?f)t)fit
unb SJioral I 124).
des Mannigfaltigen der Vorstellungen II 76.
— Raum und Zeit als — (s. d.).
-; als absolute Ganze II 87.
-; — des Raumes II 325, 475.
— existierender Dinge (s. Welt) II 108.
— der Erscheinungen II 172.
670 Index

Ganzes der organisierten Geschöpfe II 241.

Gärung I 533.
Gas (s. Flüssigkeit, Luft) I 521; II 561.
Gattung und Art I 284.
—; Erhaltung der Spezies (s. organischer Körper) I 3451, 571; II 299, 307, 501.
—; nur die Gattung schreitet fort, nicht die Individuen II 621.
Gedächtnis I 443.
Gedanke I 137.
Gefährdung (periclitatio moralis) II 296.
Gefühl (s. Pflicht) I 23, 117, 128, 129; II 99, 500 (D), 514, 530 (D), 539.
gegeben (s. Amphibolie, Ding an sich, Erfahrung) I 35, 41, 358, 652, 579, 692;
II 8, 16, 187, 306, 331, 393.
—; unendliches Gegebene (Raum und Zeit, s. d.) II 11.
—; dabile / cogitabile II 18, 20, 23, 32, 38, 44, 45, 47, 65, 75, 78, 79, 86, 87,
88, 90, 94, 101, 104, 106, 107, 111, 119, 120, 280, 309, 313, 318, 335, 370,
377, 384, 385, 386, 393, 414, 415, 417, 435, 449, 452, 507; gegeben / gedacht
I 35; II 443, 477.
-; das Spürbare in der Konstruktion der Begriffe II 18.
-; das Denkbare geht dem Spürbaren vorher II 22.
—; synthetische Sätze a priori als Prinzipien gegeben II 23.
—; apprehensibile (s. Apprehension) II 38.
—; aspectabile / dabile II 39, 44, 76.
—; gegeben/gemacht II 66, 382, 384, 388, 392, 448.
; das SJlateriale = X ist nur das $beale der Zusammensetzung (s. Ding an sich)
II 86.
—; data zur Physik II 162, 329, 344, 459.
—; empirice dabile II 371, 408.
—; dari / intelligi II 402.
; formale a priori dabile II 476; Erscheinungen a priori gegeben (s. Erschei¬
nung) II 477.
—; Wahrnehmungen durch affizierende Kräfte gegeben II 501.

Gegensatz, logischer / realer 1 175, 182, 190, 193, 203, 205, 271f., 287, 291, 311,
530, 531, 582, 618f.; II 155, 170, 418, 421, 426, 604.
Gegenstand (s. Begriff, Denken, Objekt, Physik).
—; ursprünglicher Sinnen— (D) II 439.
Gegenwart (s. Raum, Zeit).
—; praesentia = omnipraesentia II 526.
Gegenwirkung s. Reaktion, Wahrnehmung.
Gehirn I 137; II 494, 611.
Geist (s. Gott, Seele) I 18 (D), 41, 42, 78, 85 (D), 99, 105; II 50, 55, 57.
—; Welt— I 33, 137, 196; II 295.
—, endlicher / unendlicher I 76.
 II. Sachverzeichnis. 671

Geist, heiliger II 60.

Geltung s. Gültigkeit.
Gemeinschaft (s. Bewegung).
—, Kategorie der I 179, 235, 309, 520, 623; II 152.
— der Sinne (s. Empfindung) I 570.
— der Welten 1 105, der Weltkörper (s. Wärmestoff) I 179, 339, 565, 566, 575,
579, 580.
— der bewegenden Kräfte I 226; II 152.
— des Wärmestoffs (s. d.) II 153.
— und Kohäsibilität II 174, 178
— der Stoffe II 394.
— der Substanzen II 531.
Gemüt II 112, 484.
Genie I 52, 140.
Genuß II 301.
Geognosie I 62.
Geologie I 62.
Geometrie s. Mathematik.
Geruch I 117.
Gesamteinheit s. Erfahrung.
Gesang I 68.
Geschichte I 115.
Geschlecht (s. organischer Körper).
—-, männliches / weibliches I 349, 561, 571, 580; II 288.
—, weibliches I 148, 520.
Geschmack I 117.
Geschwindigkeit (s. Bewegung, Moment) I 442, 443.
— und Masse (s. d.) I 451.
Gesetz (s. Lust) I 464; II 36.
— und Prinzip I 23, 26, 41; II 36, 523.
Gesundheit I 100; II 99f., 307, 312, 366, 375, 459, 465, 466, 483, 499, 605, 511.
— slehre II 379.
Gewicht (s. Festigkeit, Flüssigkeit, Materie, Schwere, Wage, Wägbarkeit) 1267 (D),
274 (D), 313 (D), 343 (D), 348 (D), 352, 355, 472, 534 (D); II 197 (D).
—, spezifisches I 269, 276f., 339, 376.
—; Gewichtigkeit und Wägbarkeit I 268, 293, 313, 348, 353, 405, 534,
607; II 157, 197, 209f., 216, 558.
-; Gewichtigkeit (D) II 227.
-; Gewichtigkeit / Wucht II 558.
—; Zusammenhang von Ponderabilität und Koerzibilität I 364.
— als Bewegung durch Druck I 379.
—; absolute Leichtigkeit I 409.
672 Index

Gewicht; Gleichgewicht (D) I 439.

—, durch Moment der Schwere (s. d.) und Masse bestimmt I 451.
—; Wucht I 534, 607; II 198.
—, elementa in loco proprio nongravitant I 607; II 183f., 229, 269, 388, 561, 594.

Gewissen I 149; II 125.

Gips I 251, 273, 331, 469; II 187.
—; Löschung I 334.
Glas I 275, 301, 331.
Glätte (s. Reibung) I 249, 303, 327, 361 f., 489.
Gleichartigkeit II 41.
Gleichheit I 462, 463.
Globosität (s. Tropfen) I 255, 317, 410, 495f., 497, 501.
—; —/Konkavität I 495.
Glück I 446.
Glückseligkeit II 122, 125, 128f., 298.
Gold I 587.

Gott (s. Anschauung, Imperativ, Pflicht, Raum, Religion).

— in der Idee der moralisch-praktischen Vernunft (s. d.) I 4, 11, 145;
II 105, 122, 126f., 130.
--; als Vernunftbegriff der Freiheit I 24.
-; kein hypothetischer Begriff I 36, 58; notwendige Hypothese I 151.
-; der Vernunft rtottuenbig gegeben 163.
--; als moralisch-praktischer Begriff II 53, 62.
--; als moralisch gebietendes Urwesen II 104.
--; als personifizierte Idee des Rechts und Wohlwollens II 108.
-; als Axiom der reinen praktischen Vernunft II 108.
--; als reine praktische Vernunft in ihrer Persönlichkeit II 118.
-; als Produkt der reinen praktischen Vernunft II 130.

—, Dasein Gottes I 4, 9,14, 15, 23, 25, 30, 33, 45, 54, 74, 81, 86, 92, 94,140, 146,
147, 148, 149, 150, 151, 153, 154, 259, 344; II 51, 52f„ 54f., 60, 61, 63, 64,
104f., 106, 108, 113, 116, 117, 120, 121, 122, 125, 126, 127, 128, 130, 312.
— —; Dasein Gottes, alö ob von Gott ausgesprochen I 21.
--; als Naturwesen hypothetisch II 126.
--; Sosein / Dasein —es II 129.

— als Person I 9, 10, 14, 17, 24, 26, 35, 43, 44, 46, 48, 51, 53, 54, 55, 58, 61, 67,
(dagegen: 113), 144,149,151,152,154; II 48, 49, 52, 53, 54, 63,119,130, 301.
-; hat Rechte aber keine Pflichten I 9, 10, 48, 51; II 49, 60, 120, ist
verpflichtend ohne verpflichtet zu sein II 59, 121, 124, 127.
--; dreifache Person I 29.
-; höchstes Ideal als Person I 30.
 II. Sachverzeichnis. 673

Gott, Einheit Gottes 1 10, 11, 13, 21, 24, 43, 63, 54, 58, 67,136,143,144,145,
147, 152 158; II 48, 49, 53, 57, 59, 61, 104, 108, 111, 114, 120, 124, 125,
127, 128, 131.
Einzigkeit Gottes I 33, 35, 37, 135, 151.
— als ens singulare I 140.
— als dynamische Einheit I 143.
Einheit —es nicht auf empirische Prinzipien zu gründen II 62.
— kein Gattungsbegriff (s. Polytheismus) II 61, 127 f.
Gott und Welt (s. d.) I 10, 11, 16, 17, 18, 21, 22, 24, 27, 36, 37, 38, 39, 41,
42, 43, 45, 46, 47, 54, 55, 56, 57, 58, 59, 61, 69, 70, 75, 77, 79, 80, 81, 82, 83,
84, 85, 86, 87, 91, 92, 94, 95, 140, 142, 143, 144, 145, 147, 150, 151, 154; II
49, 50, 51, 53, 54, 59, 60, 61, 62, 63, 112, 113, 114.
-; Gott nicht Weltseele (s. d.) 118,19, 29, 30, 33, 92,137; nicht Weltbewohner,
sondern Inhaber I 30, nicht Weltgeist I 33.
wir sind <Selbjifd)öpfet der Gegenstände Gott und Welt I 21.
Gott als Architekt der Welt I 33, 34, 344.
Gott als Weltschöpfer (Demiurg) I, 33, 34, 57, 66, 196, 344, 590; II 34,
38, 52, 55, 62, 114, 117.
Gott und Welt nicht koordiniert I 36; II 117.
Gott als Weltherrscher II 63.
Gott und Welt als Stil be§ $afet)n§ II 124.

, Gott als Maximum (s. d.) 1 11, 20, 33, 35, 41, 47; II 54, 61; Unendlichkeit
—es I 455, Vollkommenheit —es II 57.

, Prädikate Gottes:
_; Ens summum, summa Intelligente, summum Bonum 1 11, 13,
14, 29, 33, 46, 50, 54, 63, 67, 70, 78, 79, 80,91,135,143,152,157; II 48, 53f„
57f. 601, 63, 112, 114, 116, 117, 123, — als Urwesen I 58; II130, höchstes
Wesen II 113, höchstes moralisches Wesen II 114, 117, 127, höchste Ver¬
nunft II 109. n
_; Allmacht (Macht) I 17, 33, 46, 54, 63, 65, 67, 78, 83, 91, 144, 145 149,
154,157, 344, 346; II 48, 59, 64,108,116f„ 122, 412, - als Herrscher II130.
—; Allwissenheit I 33, 54, 58, 63, 65, 67, 83, 91, 141, 144, 145
—; Allweisheit (Weisheit, s. d.) I 33, 58, 120f., 124, 129, 130, 131, 134, 1 ,
144, 145, 148, 149, 154, 157, 346; II 48, 108, 109.
Heiligkeit I 52, 63, 66, 143, 146, 149, 150; II 64, 117.
Gerechtigkeit I 65.
— als Richter I 147; II 125, 302, als Richter und Racher II 117.
Güte I 136; II 48.
— als Herzenskündiger 1 147, 148; II 64.
Allgenügsamkeit (Selbstgenügsamkeit) I 148; II 127.
Unendlichkeit I 455.
AQ
Sfant’S Sdjriften. Opus postumum IX.
674 Index

Gott, Gott als Substanz? I 13, 21, 22, 25, 27, 32, 61, 79, 136, 143, 144, 149,
150, 151, 152, 154; II 48, 54, 60, 61, 108, 109,119,1221,125,128,131, 301.
—, Gott als Subjekt.
— —, als verpflichtendes Subjekt (s. Pflichten) 115; II 48, als gebietendes Subjekt
I 21; II 61, als ?tutor be3 ißflicf)tgefej}e3 I 113, 118.
-; Selbstanschauung Gottes I 135.
-; Freiheit Gottes I 25; Spontaneität in — I 43, 55, 57, 66.

— Gott als Idee I 27, 29, 32, 33, 43, 47, 48, 52, 56, 57, 58, 61, 86, 92, 113, 140,
142, 143, 144, 152, 153, 154, 344, 420; II 53, 58, 60f, 63, 105, 109, 1171,
120f., 123, 124, 127, 128; als Ideal I 33, 43, 143, 144, 149 (dagegen: I 63);
II 54, 55, 123,130; als Dichtung 1 105,144; als Vernunftwesen 1141; II112.
— — als Postulat I 144, 147; II 109, 110, 116.
-als bloßer Gedanke I 145, 153, 154, Gedankending II 126; der Gedanke
von — ist zugleich der Glaube an ihn II 62.
—, Wille Gottes I 54, 83, 143, 145.
-; — will das absolut Zweckmäßige I 91.
— —; — als Prinzip aller Zwecke I 145, 150.
-; Tätigkeit —es nach Analogie der technisch-praktischen Vernunft II 48.
—, Gott als Intelligenz I 140, 152, 344; II 48, 114, als ©eift II 58, 62, 63.
—; Transzendenz -—es I 27, 36.
-; — ist nicht in der Zeit I 113, 118, kein Sinnenwesen I 142, 144, kein Gegen¬
stand der Anschauung I 148, 151, 346; Unerforschlichkeit —es II 57f., 124.
— — und Immanenz —es.
-; — als Bestimmungsgrund meiner Allgegenwart 1144; octioe SSorftellung
von — I 154
-; — nur in un§ I 150; II 130.
-; in — leben, weben unb finb wir II 55, 62, 118; — über uns, neben
uns, in uns II 310.
-—; — in der Seele, ob auch in der Natur? Il 120.

— als erster Beweger (s. Bewegung) I 193, 217f., 222, 518f.; II 272, 282.
-; als Ursache, unserem Verstände analog I 344f.
-; als natura naturans I 405 (lebenbiger Gott I 48, 49; II 48).
-; gehört nicht in die Wissenschaft vom Übergang I 560f.
—; der Name Gott (von Gut) I 511.
—; —esbegriff problematisch, assertorisch, apodiktisch II 63.
—; divinitas formalis II 128.

Gottesbeweis (s. Imperativ) I 14, 15, 20, 23.

—, indirekter I 30; II 60.
—, praktischer I 74; II 127.
—, ontologischer I 140, 151; II 113.
—, (physicotheologischer) II 60.
 11. Sachverzeichnis. 675

Gottesbeweis; Religion als — II 111.

Gottesfurcht II 57, 108.

Gottesverehrung,
—; kann man Gott loben? I 70.
—; Anbetung —es (s. adoratio) I 111, 143, 144; II 114, 130.
—; Anruf —es bei Unrecht und Gewalttat II 109 f.

Gottlosigkeit II 108.
gottselig II 108.
Götzen II 61.
Granit I 82; II 574, 607.
—; Zusammensetzung I 332.

Gravitation (s. actio in distans, Anziehung, Schwere, Wägbarkeit) 1 165,196,

201, 202, 228, 231, 233, 269, 275, 290, 295, 305, 312f„ 353f„ 356, 358f.,
387, 390, 408f., 511, 512f., 534, 636; II, 6, 227, 242, 276, 293, 372, 425.
— szentrum I 359.
— sanziehung.
— —; generale, nicht spezifische Attraktion I 405, 492.
-, Moment der I 405f, 432; II 210, 557, 580f., 582.
— — und Zusammenhang I 512.
-und sensibeler Raum I 562f.; II 524.
— — bei Newton problematisch II 454f.; Newtons SCftadjiftteid) II 613, bei Newton
als sensibeler Raum II 522
— ssystem (Analogie zum Organisations- und Heilsystem) I 612.
— kein Gegenstand der Wahrnehmung II 427, 428.
— sgesetz II 524, 529.
—; gravitatio in distans (s. actio in distans) II 533.

Grenze.
—, Übergang zur — alles Wissens (s. d.) I 9.
— der Transzendentalphilosophie I 75.
—; Grenzsetzung der Ideen I 88.
— der Wissenschaften I 179.
— der Materie I 221.
und Übergang (s. d.) I 637.
—; Grenzenlosigkeit von Raum und Zeit (s. d.) II 45, 49.

Größe (s. Raum und Zeit) I 136, 454 (D).

—; alle Sinnesgegenstände haben extensive — 1 455.
—•, Kategorien der (s. Quantität) I 455.
—; quanta sind continua I 456.
; Begriff der — nicht aus Erfahrung I 456f, enthält eine Verstandeshandlung
I 456, nur angewandt auf Raum und Zeit I 457.
— und Qualität (s. d.) I 459.
43*
676 Index

Grund s. Kausalität.
Grundsätze (s. Tr. Ph.) der praktischen Vernunft I 416.
— der N. W. ll 288.
Gültigkeit, objektive auf Grund subjektiver Prinzipien (s. Allgemeingültigkeit,
Amphibobe) I 664; II 295.
Gut, höchstes I 23, 150.
gutes und böses Prinzip im Menschen (s. d.) II 290.
Gymnastik II 298.

Haarröhren I 174, 2491, 253, 261 ff., 282, 283, 288, 295, 296, 3081, 333, 351,
362, 389, 390, 3971, 400, 454, 484, 4981, 522, 587, 610; II 1441, 183,
233, 234, 236, 2491, 253, 599, 600.
—; Steigen des Wassers in — durch lebendige Kraft I 250, 262, 300, 390, 610, durch
schnellere Erschütterung des berührenden Glases I 300; II 212, 2371, 249.
—; Fehler der gewöhnlichen Erklärung I 2621, 300; II 237, 2491
—; Entbindung und Verdichtung des Wärmestoffs in — I 398, 499.
—; Quecksilber und Wasser I 398, 3991, 522; II 238.
—; Haarröhrchenphänomen und Porosität I 4981

Hagel I 248, 280, 322, 396, 501; II 597.

Härte.
— und Weichheit I 272; II 224.
—; absolute — unmöglich II 569.
Hebebaum II 289, 290, 5861, 588, 591.

Hebel (s. Wage, Wägbarkeit) I 95,186,192, 294, 299, 357, 369, 438, 4391, 472,
473, 484, 5291, 532, 5341, 607, 628; II 10, 150, 157, 158, 1961, 225, 245,
259, 260, 340, 369, 527, 528, 6581, 563, 5851, 692, 696, 599.
—; Steife des —s als Postulat I 532, 644; II 72, 76, 139, 196, 235, 558; Dicke als
Postulat (sonst Potenz der Rolle, s. d.) I 294; II 6581
—, mathematischer / physischer I 6071, 644; II 2281
—; Theorie des —s I 6071
—; Biegsamkeit und Zusammenhang des —s II 1381, 559.
—, gleicharmiger II 208.
—; materieller-setzt eine unsperrbare Materie voraus (s. Wärmestoff) II230, 5861,
588, 589, 593.
—, Möglichkeit des —s II 5851
— als starrer Körper, durch drei tote Kräfte sollizitiert (s. Potenzen, mechanische)
II 591.

Heilkunde (s. Medizin) I 131, 134; II 296, 375, 411.

Heilsystem (Brownsches) I 612.
Heimweh I 348.
Herz II 494, 511.
 II. Sachverzeichnis. 677

Heteronomie (s. Autonomie) I 62.

Hobel II 290, 578.
Holz als Element bei den Chinesen II 456.
Homogeneität / Heterogeneität der Materie (s. Festigkeit, Flüssigkeit, Materie)
I 479, 500; II 177.
Hören I 97, 103.
horror vacui I 469, vacui logicus II 613.
— annihilationis I 519.
Hospitalität I 349.
Humidität I 338.
Hydraulik (s. Flüssigkeit) I 257, 332, 438f., 473; II 248.
—, Prinzip der I 259, 439.
Hydrodynamik (s. Flüssigkeit) II 137, 248, 294.
—; hydrodynamisches Paradoxon II 234.
Hydrostatik (s. Flüssigkeit) I 259, 401; II 248.
—; hydrostatische Maschinen II 528.
Hygiene I 57; II 375.
Hyperbel II 110.
Hyperphysik I 289, 405; II 399.
Hypophysik I 289; II 399.

Hypothese (s. Wärmestoö) I 258f.

-; hypothesis directa / subsidiaria I 258, primaria / secundaria I 541, originaria/
subsidiaria I 584.
—, direkte / indirekte I 543.
—; hypothetischer Satz I 629 (D).
—; statutarische Begriffe II 10.
—; hypothetischer Stoff II 154 (D).

hysteron proteron I 633.

Ich (s. Bewußtsein, cogito, Selbstbewußtsein, Subjekt) I 42, 142; II 22, 81, 891,
95 ff., 119.
Ideal (s. Gott, Welt) I 27, 30 (D), 34 (D), 143.
— und Idee (s. d.) I 45, 75, 81.
-— e als Maxima (s. d.) I 94.
Idealität, Prinzip der (s. Idealismus, Realität).
I 55, 87, 96, 99; II 331, 42, 54, 72, 94, 96, 99, 477.

Idealismus (s. Tr Ph. I 63, 85, 88, 90, 91, 92, 94, 96, 97, 99, 116, 440f., 458,
552; II 19, 440, 441, 442, 447, 469.
—, transzendentaler I 38, 51, 87, 97; II 52, 55, 56, 59, 63, 64.
--; bie SBelt ift b(o§ in mit II 97.
-; transzendentale Idealität II 4451
678 Index

Idee (s. Erfahrung, Freiheit, Ganzes, Gott, Grenze, Imperativ, Selbstschöpfung,

Vernunft, Welt) I 27, 29, 34 (D), 43, 48 (D), 51 (D), 79, 88, 145, 147, 405.
—, Einteilung der —n I 45.
— als Urbild I 51.
— und Anschauung I 69, 79.

— und System (s. d.).

-; im System der —n konstituiert sich die Vernunft zum Universum I 69, 124,
zu Gott I 135.
-; Vollständigkeit des Systems der —n I 105.

—; sinnleere / übersinnliche —n I 72.

—; Autonomie der —n I 79, 81, 92, 93.
— n sind problematisch I 83, 86, 99, 102.
— n müssen als afficirenbe Kräfte gedacht werden I 86
— n als Gesetze des Denkens I 92.
— in Beziehung auf Objekte und aufs Subjekt I 95.
— als Dichtung I 101, 102, 126.
—; All der —n, verknüpft mit dem All der Wesen I 116.
— und Erscheinung (s. d.) I 145.
— als selbstgemachte Vorstellung I 153.
— n der praktischen Vernunft (s. d.), Erhabenheit II 53.
— n als bewegende Kräfte II 59, 105.
— und Existenz II 81.
Ideenlehre, Titelüberschriften I 9, 34, 35, 39, 41, 42, 46, 51, 52, 54, 55, 56, 94.

Identität I 60, 225f., 228, 229, 233, 241, 537, 538f.; II 365, 434.
—, Prinzip der.
-— und Wärmestoffexistenz (s. Existenz, Wärmestoff).
I 225 f., 228, 229, 537, 538, 539, 545, 549, 551, 559, 573, 577, 586,
597, 600, 605; II 388, 551, 614.
— —, für das Subjekt, nicht für das Objekt geeignet I 549.
-und System der bewegenden Kräfte II 408.
— in analytischen Sätzen II 11, als analytische Einheit (s. d.) II 41.
— des Subjektiven / Objektiven II 453.

Idololatrie I 150.
Immanenz s. Transzendenz.
Immaterialität (s. Leben, organischer Körper) I 29, 65, 83, 85, 95, 100, 116,
122, 189, 190, 194, 196, 198, 210, 212, 220, 222, 340, 558, 560, 569; II 50,
78, 97, 99, 100, 272, 283, 285, 300, 501.
—; immaterielles Prinzip (D) II 504, 548.
impenetrabel (s. Materie) I 441.
 II. Sachverzeichnis. 679

Imperativ, kategorischer (s. Pflicht, Subjekt, Vernunft) I 12, 13, 14, 16,
19, 20, 23, 26, 27, 35, 37, 39, 41, 51, 55, 61, 64, 84, 97, 99, 338, 416; II 49,
104 f., 108, 114, 117, 119f., 121 f., 123f„ 125.
— in der moralisch-praktischen Vernunft.
-; als Faktum der moralisch-praktischen Vernunft I 21, 25, 26, 36.
-; als Gebot meiner eigenen Vernunft II 51 (ist trotzdem als von Gott aus¬
gehend anzusehen II 51).
-; ist schlechthin gesetzgebend II 112.
-; als Ausspruch eines Vernunftprinzips über sich selbst II 120; dictamen
rationis practicae II 126f., 129.
-; als gutes Prinzip im Menschen (s. d.) II 290.
— und Gott (s. d.).
-; als Akt eines göttlichen Wesens I 42.
-; realisiert den Begriff von Gott I 55.
-; als Gottesbeweis (s. d.) I 74.
-als Idee Gottes I 152.
-; setzt keine Substanz außer mir voraus II 56.
-r-; als Stimme Gottes (s. Pflicht) II 64.
-; als einer Person zukommend dargestellt (s. Gott als Person) II 130.
—, unbedingter / bedingter II 50.
— und Freiheit (s. d.).
-; begründet das System der Freiheit II 53.
--; begründet den Begriff der Freiheit II 60.
—; hat das All der Gegenstände zum Prinzip II 65.
—, auf sich selbst angewandt = Idee II 110.
—, bejahend / verneinend II 121 f.

impermeabel (s. Permeabilität) II 252, 259.

Imperzeptibilität (s. Raum, Wärmestoff) I 246, 546.
Impfung (s. Pockennot) I 119.

Imponderabilität (s. Aether, Wärmestoff) 1 183, 231, 258, 260, 268, 290, 295,
337, 352, 353, 363, 490, 491, 509, 523; II 135f., 140, 158, 177, 179, 183,
196, 208, 210, 217, 236, 242, 252, 253, 257f., 276, 528, 569, 574.
—, absolut / respektiv imponderabel 1 268, 315; relativ / absolut imponderabel
I 275, 353, 354, 491; relative Imponderabilität II 255, 259, 557, 561;
schlechterdings / respektiv imponderabel II 268f., 594; subjektiv imponde¬
rabel/ objektiv ponderabel II 596
—, simpliciter / secundum quid I 295, 358; II 216, 266.
—; alle imponderabele Materie ist inkoerzibel (s. d.) II 225, 252, 255, 315, 593, 596.

Imputation, rechtliche / moralische I 462

indirekter Beweis s. d., s. Gott, Wärmestoff.
Individualbegriff s. Begriff, Vorstellung.
680 Index

inexhaustibel (s. Aether, bewegende Kräfte, Materie, Wärmestoff) I 183, 202,

203, 232; II 189, 196, 528, 570, 574, 583.
—; Inexhaustibilität der bewegenden Kräfte I 519.
Inbärenz I 174.
inkoerzibel (s. Wärmestoff) I 183, 202, 203, 224, 232, 258, 260, 282, 297, 317,
319, 337, 489, 523, 599, 643, 645; II 17, 140, 159, 177, 182, 183, 196, 242,
252, 258, 263f., 528, 557, 569, 574, 588.
—; keine inkoerzibele Materie ist ponderabel I 260, 295, 509; II 225, 229, 253,
255, 258, 260, 315, 593, 596.
—; absolut / respektiv inkoerzibel I 317; relative Inkoerzibilität II 255, 315.
—, secundum quid / simpliciter I 358.
inkohäsibel (s. Kohäsion, Kohäsibilität) I 183, 202, 232, 634; II 174, 196, 528, 574.
inkomprehensibel II 125, imprehensibel I 202.
Innen/Außen I 419.
innerer Sinn I 418f.; II 34, 458, 499, 510.
Insekten s. Metalle (Glanz).
Instinkt II 78.
Integrität I 37.
intelligibel/ sensibel II 23, 125, 334.
—; das Intelligibele gehört nicht zur Physik II 334.
Intensität I 347.
Interpretation s. Auslegung.
intuitiv s. Allgemeinheit, Anschauung, Erkenntnis, Vorstellung.
Inzitabilität der bewegenden Kräfte s. Korrespondenz.

Jupiter I 434.
—; Jupitertrabanten I 235, 434.
Kaffee I 116.
Kalender II 111.
Kalk I 118, 288, 331, 332, 376, 401, 469, 513, 610, 634; II 21, 256, 562, 569.
— stein II 275.
— spat II 275.
Kälte I 109 f., 118, 375, 384, 584; II 145, 215.
— als Reaktion gegen Wärmeexpansion I 395.
Kapillarität s. Haarröhren.

Kategorien (s. Amphibolie, Elementarbegriffe, Selbstsetzung) I 165, 172, 179,

183, 204, 311, 350; II 25, 67, 68, 86.
—; Relationskategorien 1 235.
—; Anwendung auf Noumenon I 418, 420f.
—; theoretischer / praktischer Gebrauch I 419, 420 f.
— der Materie (s. d.) I 445.
—; Quantitätskategorien (s. Quantität) I 455.
—; reine Kategorie I 458.
— Vereinigung der — I 460.
 II. Sachverzeichnis. 681

Kategorien der bewegenden Kräfte (s. d.) I 363, 4821, 593; Kategorien
und bewegende Kräfte II 454, 460.
Katzentod I 90.
Kausalität (s. Endursache, Ursache) I 16, 146, 235, 416.
—; wirken, tun, handeln I 18, 36, 103, 145, 151, 226, 566; II 49, 62, 130, 179,
477, 481.
-—; causa intellectualis I 151, causa finalis (s. Zweck) I 188, 198; II 362.
— nach moralischen Gesetzen (s. Freiheit) I 418.
—; Ursache / Grund (= Gesetz) I 508, 632; — und logische Begründung (s. Am-
phibolie) II 313; logische / reale Gründe II 382.
—; Realgrund und Subjekt (s. Ding an sich) II 4.
—; Kausalprinzip der Bewegung II 530.
—, intellektuelle / physische II 621.
Kegelschnitte II 106, 107.
Keil I 192, 206, 369, 535, 608, 644; II 5, 72, 198, 225, 235, 245, 259, 276, 289 (D),
290, 369, 527, 528, 570, 578, 589, 599, 603.
Kiesel I 331, 332, 401, 513.
Klerus / Laien I 134.
Kloben I 192, 392, 608, 628, 645; II 72, 235, 259, 527, 558.
Klotz s. Kloben.
Klugheit' II 39.
Knochen II 596, 600.
Koagulation (s. Kohäsion) I 305, 515, 643; II 154, 160, 266, 275, 564.
Koaleszenz I 333; II 184 (D).
Kobalt II 92.
koerzibel (s. inkoerzibel, Materie, Sperrbarkeit) I 175, 202, 203, 359, 364, 509,
511, 620; II 264, 273.
_; Zusammenhang von Koerzibilität und Ponderabilität (s. d.) I 364, 509, 515;
II 162, 176.
_; koerzibel / inkoerzibel: Maschine / Materie II 273.
—; Koerzibilität und Stratifikation II 596.
Koexistenz s. Erscheinung.
Kohärenz (s. Kohäsion, Materie) I 301; II 183 (D).
Kohäsibilität (s. Kohäsion, Materie) I 202, 509 (D), 623, 626, 633f.; II146 (D),
152, 153, 173, 174,185 (D), 243 (D), 563 (D), 623, 626.
—; Einteilungen: rigida / fluida 1 626; plana / solida II 173; coordinata / sub-
ordinata II 177, 185, 186, 236; spröde / dehnbare II 246, 579f.
—, absolute (s. Festigkeit) I 633.
— als Wechselwirkung von Anziehung und Abstoßung II 178.
— als Reihenanziehung II 243, 581, 585, 603.
_• aUe feste Materie entweder kohäsibel oder inkohäsibel (s. d.) II 184.
—'und Starrheit (s. d.) II 243; starre — und ©tarrifllcit ber (Spannung II 609.
682 Index

Kohäsibilität, extensive / intensive Größe der II 273.

— als Wirkung einer lebendigen Kraft (s. Wärmestoff) II 568f., 573,575,
576 f„ 582, 602.
—, inkohäsibele Ursache der II 582f.

Kohäsion (s. Adhäsion, Dichte, Expansion, Kohäsibilität, Zusammenhang) I 175,

281, 2821, 293, 3011, 309, 355,. 377, 381, 387, 398, 491, 528, 587, 599,
624, 626; II 10, 17, 147 (D), 221, 266 (D), 575 (D).
— und Anziehung.
— —; als Flächenanziehung I 302, 390, 429, 464, 531; II 21, 142, 146, 575.
-; Grad der —, bestimmt durch Prisma oder Zylinder (s. Block, Festigkeit)
I 325, 332, 611f.; II 146, 177, 567, 572ff., 5751, 579, 582, 583, 601.
-; Kohäsionsanziehung gleich der bewegenden Kraft eines fallenden Körpers
(s. Anziehung) I 326, 531; II 582, 584.
-, Moment der (s. Zusammenhang) II 582, 584.
—, superfizielle.
-; superficialis / stratifica I 513, 514, 568.
— — durch Aetherbewegung II 9.
—, dynamische / Korpuskular— I 6341
—, Einteilung in: Konglutination / Koagulation (s. d.) I 643.
— als Wirkung des Wärmestoffs (s. d.) II 152, 153, 186, 571, 572, 573, 574,
577, 580.
—, starre (D): Zusammenhang eines SörperS mit einem Körper II 566.
— als durchdringende Kraft II 571, 5721, 579.
—; Widerstand gegen Trennung II 575.

Kohlenstoff I 112; II 360, 450, 525, 534.

kollektiv s. Einheit, Erfahrung, Ganzes.
Kometen I 97; II 84.
kommunizierende Röhren (s. Haarröhren) I 398, 463.
Kondensation I 491.
konform s. Begriff.
Konglutination (s. Kohäsion) I 301, 333; II 266, 275.
konstituieren s. Idee, Mensch, Subjekt.
konstitutiv / regulativ (s. Naturforschung, Übergang) II 178, 311, 312.

Kontinuum (s. Aether, Materie, Raum, Wärmestoff) I 215, 219, 226, 269 450
455, 466; II 152, 193, 2691, 484.
—; Kontinuität als Qualität I 459.
~; lex. continm geometrica, dynamica, mechanica, cosmologica I 4601
; Leibniz’ logisches Kontinuitätsprinzip 1 461.
—; transzendentales Kontinuitätsprinzip I 461.
—; continuum formarum II 59, 282.
, lex continui in physischer, moralischer, transzendentaler Absicht II 128.
und interruptum II 212.
 II. Sachverzeichnis. 683

Kontinuum; Flüssigkeit als — II 269f.

—; Materie als — II 431, 440.
—; Raum als — (s. d.) II 440, 535.

Koordination / Subordination (s. Koliäsibilität) II 41, 42, 45.

Kopf I 126, 134.

Körper (s. Einteilung, Materie, organischer Körper, Relation) I 108, 188 (D),
341 (D), 347 (D), 405 (D), 565 (D), 629 (D); II 350 (D).
— und Materie I 40, 60, 71, 162, 170, 185, 192, 193, 209, 215, 273, 275, 307,
309, 343, 378, 476, 484, 510, 512, 557f., 561, 571, 575, 608; II 99, 124, 159,
178, 233, 241, 269, 299, 327, 334, 350, 355, 365, 369, 432, 434, 461, 501, 524,
537, 549, 555.
—; Körperbildung (s. Stoff).
-aus bewegenden Kräften I 1881, 216, 484, 565.
-aus bloßer Materie (durch Abstoßung) II 430, 440.
—; Einteilung der — I 193, 194, 2101, 212, 565; II 283, 355, 546.
-, physischer I 215 (D), 629; II 143 (D), 269 (D), 273 (D), 282 (D); II 437; physi¬
scher / mathematischer I 575; II 273, 282f.
— als System bewegender Kräfte I 627; II 190, 193, 281, 365.
— als Ganze (s. d.) II 1501, 282.
—; Zweckbestimmtheit des eigenen Körpers II 291.
— als Kunstprodukte / Naturprodukte II 365.
— als attrahierende Substanzen II 429 f.
—, fester / flüssiger (s. Festigkeit, Flüssigkeit) II 432 (D).
—, organisierte (s. organischer Körper) gehören zur Physik II 466.
— und Korporationen II 506.

Korpuskularkohäsion I 634.
Korpuskularphilosophie s. Atomistik.

Korrespondenz von
— Attraktion: Repulsion I 55; II 114, 529f.
— Realität: Empfindung I 459.
_ Wahrnehmungen: bewegenden Kräften I 537; Wahrnehmungen. Empfin¬
dungen I 6031; Wahrnehmung: Erscheinung II 476.
— bewegenden Kräften: Bewegungen I 537; agierenden: reagierenden bewegen¬
den Kräften II 180.
— Denkbarem: Spürbarem II 18.
— Vorstellung: Ding an sich (s. d.) II 24, 37; Ding an sich: Erscheinung II 476.
— Gegenstand: Anschauungsform II 28.
— Sinnenvorstellung: Idee des Objekts II 31.
— Phaenomenon: Noumenon II 33, 45f., 94, 112.
— Bewußtsein: Gegenstand II 69.
— Anschauung: Begriff (s. Anschauung) II 79.
 684 Index

Korrespondenz von Sensibelem: Intelligibelem II 125.

— Elementarsystem der bewegenden Kräfte: Lehrsystem der Physik (s. Physik,
System) II 396, 460; Lehrsystem: Natursystem (s. Physik) II 396, 460.
—; Korrespondenz der Gegenwirkungen II 326f.
— Affektibilität: Inzitatibilität II 396.
— Akt: Gegenakt (s. Akt) II 493, 508.
— Bewußtseinsganzem: Wärmestoff (s. Wärmestoff) II 606.
Kosmologie I 6, 24, 458.
Kraft I 129, 162, 206, 264, 380, 433, 507f. (D), 620; II 192 (D), 193.
—; lebendige Kräfte I 105, 173.
-; Verknüpfung I 17.
-; lebendige / tote I 105, 173, 182, 199, 200, 249, 250, 264, 269, 288, 3091,
313, 357, 368, 381, 404, 489, 532, 593, 5981, 619, 626; II 144, 161, 162,
170, 266, 527; Druck als Maß toter — (s. Druck) I 435.
-; lebendige / belebende (s. Lebenskraft) I 264; II 210; organisierende Kraft
I 444 (s. organische Kräfte).
— —; als wechselnde Anziehung / Abstoßung I 272.
-; bei Leibniz I 433.
-; ohne äußere Kräfte accelerierend II 576.
— und Gefühl I 129.
—, als qualitas occulta I 175; II 193.
—, formbildende I 1851, 187, 568, plastische I 488.
—; Einteilung der Naturkräfte I 349.
— e als wirkende Ursachen der Bewegung (s. bewegende Kräfte) II 523.
Krähenaugen I 145.
Krampf II 511.
Krankheit I 89, 100, 118; II 991, 307, 312, 375, 459, 466, 499, 505, 611, 534.
— als Übergang II 373.
—; Krankheitslehre II 379.
Kreis I 555.
Krieg I 14; II 620, 621, 622 f.
Kritik (s. Transzendentalphilosophie).
— der reinen Vernunft (s. Lücke) I 32, 416, 556; II 613.
-, Einteilung in Philosophie und Mathematik I 28.
—; kritisch, dogmatisch, heuristisch I 122; kritisch, dogmatisch, problematisch
II 3761
—; kritische Philosophie im Gegensatz zur Wolffsclien I 244, 556; II 545.
— der praktischen Vernunft I 4191

Kristallisation (s. Wärmestoff, Wasser) I 270, 278 (D), 279, 298, 299, 3081,
321, 3231, 3851, 392, 396, 409, 411, 452, 467, 469, 477,523, 609; II145,
148, 187, 213, 243, 263, 372, 563, 590.
—; der Name: Slnfdjiefjen I 270, 278, 279; II 218.
—, Formen (s. Erstarrung) I 2791, 323, 386; II 213.
 II. Sachverzeichnis. 685

Kristallisation gehört zur Physik, nicht zum Übergange I 321.

—, wäßrige / trockene I 323, 333.
— durch lebendige Kraft I 469, durch Wärmestoff (s. d.) I 609f.; II 160, 248.
—; alles Erstarren als — (s. Erstarrung) II 275.
Kugel (s. Tropfen) I 504; II 596.
Kultur der Vernunft I 244.
Kümmerer I 149.
Kunst, Natur als — I 404.
Kuß II 288. _

lacrvma vitrea I 303, 331; II 14, 223, 607.

Lage I 504 (D).
Laibkuchen I 5.
Lauge s. Säure.
Leben (s. Lebenskraft, organischer Körper) I 65, 66, 100,136,184,192, 211 (D);
II 481, 511, 534.
—; Leben im UniberS durch Licht, Wärme, Elektrizität und Nerveneinfluß 1136.
—; immaterielles Lebensprinzip (s. Immaterialität): 1 196, 211,558; 11481,499;
— stammt von einer biftinften ©ubftartß II 421.
—; kann man wünschen, ewig zu leben? I 349.
— als Vermögen der Spontaneität eines körperlichen Wesens I 566; II 78.
—; lebender Körper / lebende Materie (s. organischer Körper) II 411, 499.
— sverrichtung II 481.
— sgefühl und Begattung II 495.
lebendige Kräfte s. Kraft, Lebenskraft.
Lebenskraft (s. Archäus) I 103, 213, 264, 349, 376, 488f., 626; II 100, 193.
—, eigentliche / uneigentliche I 488.
—; Vegetations-/ Lebenskräfte I 558; II 283.
— und lebendige Kraft I 612; II 189, 272, 312, 568f., 602, 604, 612.
—; System der — (Brownsches) I 612.
—; gibt es nur eine —? I 643.
—; vita propria II 294.
— und Erregbarkeit (s. Erregung) II 494.
— wirkt nach Ideen II 602.
— gehört zum Weltsystem II 602.

Leib (s. Körper) II 515.

Leidenschaft I 132.
Libelle II 570.
Licht (s. actio in distans, Affektion, Aether, Sehen, Sonne, Warme, Waraiestoff)
I 24, 29, 55, 68, 69, 71, 85, 88, 89, 93, 100, 105, 110, 117, 118, 124, 126,
134, 136, 150, 191, 286, 292, 344, 348, 380, 404, 503, 520, 605; II 56, 264.
— aberration I 60, 71.
— geschwindigkeit I 69, 71.
686 Index

Licht und Wärme (s. d.).

-; — als entbundene Wärme I 86, als Wärme I 381.
-; Licht: Wärme wie Anschauung: Gefühl I 89.
-; Trennung von — und Wärme in der Elektrizität I 338.
—5 Lichtstoff I 131, 229, 515, 565, 585; II 84, 98, 375, 429, 441, 452, 455, 509.
-; Raumerfüllung durch Lichtstoff I 105, 229.
-; Licht als abstoßende Materie II 426, 492f., 527, 539.
—; Lichtbewegung I 235: II 225, 537, 539.
-, progressiv / oszillierend I 387.
-als wellenförmige Bewegung II 32.
—; dunkle Körper im Weltraum I 339.
—; Anziehung des — s I 377.
—, strahlendes / schimmerndes I 386, 467; Leuchten II 504.
— und Aether (s. d.) I 469.
—; Lichtbrechung I 505, 516, 518; Inflexion/ Reflexion II 225.
—; Lichtreiz der Metalle (s. d.) I 523.
—; Durchsichtigkeit I 612; durchscheinende / durchsichtige Körper II 452.
—; Lichtzersetzung (s. Metallglanz) II 14.
— und Farbe (s. d.) II 100, 539.
—; mathematische Behandlung II 169.
- als Medium II 434, 537, als Medium der Erscheinung der Körper II 508.
— nicht im Plural II 504.
—; sensatio in distans II 533.

Limitation I 457.
Linie I 108.
Locheisen II 218, 577.
loci communes (s. Physik, Topik, Übergang) I 486.
Logik I 108, 207, 355; II 58, 103, 105.
—; logisches / reales Verhältnis (s. Gegensatz) I 20, 175, 193, 203.
—; logischer Ort (s. Topik) I 485.
Lücke in der reinen Naturlehre (s. Übergang) I 167, 178, 286, 360, 475, 482,
486 f., 506, 509, 526, 528f., 615, 617, 624, 626, 637, 640, 642; II 182, in
der Kritik der reinen Vernunft I 420.

Luft (s. Flüssigkeit) I 40, 81, 118, 181, 251, 255, 257, 271, 282f., 325, 333 356
430, 608; II 140, 160, 177, 287, 588.
—; luftartige Materie, I 281 f., 283, luftartige Kräfte I 491.
—; Expansionskraft I 339 f., 699.
—; Elastizität (s. Mond) I 423, 467f., 483; Luftelastizitätsmesser I 254; II 251.
—; luftartige / erdartige Kräfte I 491.
— als permanente elastische Flüssigkeit (Gegensatz:Dampf) I 502.
—; Stratifikation der — II 7.
—; Luftpumpe II 206.
 II. Sachverzeichnis. 687

Luft; erapyrealische Luft (s. Aether) II 214f.

— Zersetzung bei Atmung II 494.
Luftelektrizität I 89, 117, 139, 148; II 7, 449.
Luftkörper I 275.

Lunge II 494.
Lust.
— und Gesetz I 70, 90, 95, 97, 132; II 106, 114, 117.
— und Schmerz I 129.
— und Unlust II 469, 500, 510, 534, 539.

Magnetismus, (s. Erde, Wärmestoff) I 88, 337, 338, 359, 381, 390; II 56, 92,
492, 495.
—; magnetische Materie I 126, 380, 425; II 7.
--inkoerzibel I 126, 387.
--- respektiv / imponderabel I 388.
— als Wirkung des Aethers (s. d.) I 381 f.; II 111.
—; Wahlanziehung I 390f.; magnetische Anziehung II 215; Ziehkraft des Magneten
im Winter und Sommer II 103, im leeren und lufterfüllten Raum II 103.
— dekomponierend I 443.
—; Mond als Magnet II 7, 14.
—; Erde als magnetischer Körper II 14.
—; magnetischer Stoff II 441.

Manometer II 284.
Marcipan I 5.
Mars I 434.

Maschine (s. mechanisch, Mechanismus, organischer Körper, Potenzen) I 186

(D), 187 (D), 192, 193, 194 (D), 197 (D), 206, 211 (D); II 369 (D), 599 (D).
—; Formbeständigkeit der Teile 1195.
—; allgemeine Maschinenlehre I 206.
—; natürliche —n I 211; II 369 (D).
-; natürliche / künstliche II 555.
— n bedürfen innerer bewegender Kräfte I 628; II 139, 229, 571.
—; einfache — n, Anzahl II 229.
-; Gesetz der einfachen —n II 229.
—; machinae hybridae II 599.

Maß I 455.
Masse I 35, 190, 341, 343 (I)), 347, 376, 379 (D), 442; II 427, 524.
—; intensive Kraft der —nteile I 343.
—, Grad der I 448, 451.
materia bruta I 192, 193 (D), 204; II 356.
materia deferens II 337, 350.
materia similaris I 273, 385.
materia soluta / ligata II 355.
688 Index

Materiale s. Erkenntnis.
Materialismus I 560.

Materie (s. Aether, Atom, bewegende Kräfte, Körper, Stoff, Zweckmäßigkeit)

I 89 (D), 162 (D), 164 (D), 337 (D), 340 (D); II 50 (D).

—, Einheit der (s. Ganzes) I 100, 227; II 346, 426, 438.

-; Materie nicht im Plural I 83, 85, 89, 90, 91, 100, 106, 131, 137, 138, 142,
229; II 92,106, 305, 349, 394, 402, 403, 457, 471, 475, 504, 509, 514, 515, 517.
— — als allverbreitete Einheit des Beweglichen II 360.
-; Ursache der Einheit der — (s. Raum) II 360.

-, Teilbarkeit I 236, 246; II 26, 212, 239, 269, 283, 307, 350, 373, 506, 523,
527, 528.
-; Elementarteile I 127.
— —; als Kontinuum (s. Atomistik) I 215, 411; II 180, 192.
-; Homogeneität/Heterogeneität I 479, 500; II177, Homogeneität II 387,402.
— —; keine ersten Teile (s. Atom) II 207.
— -—, qualitative / quantitative II 239; qualitative Elemente II 474.
— und Raum (s. d.) I 201f., 203, 286, 340f.
-; Materie als das Bewegliche im Raum I 164, 166, 286, 289, 303, 340f.,
347, 366, 477 , 483, 488, 507, 510, 526, 562, 616, 621, 638; II 106, 149,
161, 163, 189, 266, 432, 440, 513, 523, 524.
— —; Materie als das Bewegliche im Raum, sofern es bewegende Kraft
hat (s. bewegende Kräfte) I 162, 164, 289, 303, 305, 366, 478, 483, 488,
491, 510, 526, 535, 617, 621, 638; II 149f., 162, 163f„ 166, 173, 190, 266,
sofern es selbst für sich bewegend ist I 337.
-; Materie als bewegliches Expansum I 379, kann nicht an den leeren Raum
(s. d.) grenzen I 542.
-macht den Raum zum Sinnengegenstand (s. Raum, spatium sensibile)
II 437, 514, 525, 535.
-, Unendlichkeit der — I 441.
-; perzeptibele / imperzeptibele Materie I 203.
-, als Ganzes materieller Punkte II 211.
-; materia in qua, ex qua II 311, circa quam II 312.

—, Einteilung nach der Kategorientafel:

Quantität der Materie (= Wägbarkeit).
I 162, 203, 267f., 271, 288, 295, 307, 312f., 337, 340f., 342,
347 f., 350, 352f., 354f„ 359, 363f., 375f., 379, 387, 394, 403, 405ff.,
408f., 415f., 422, 436, 4491, 451, 466, 507, 509, 534, 6061, 611,
634, 643; II 1351, 137, 1381, 1561, 175ff., 179, 1961, 198, 20511,
2091, 2161, 2261, 2291, 236, 251, 257ff., 2681, 443, 532, 537,
556ff., 591.
 II. Sachverzeichnis. 689

Materie, Quantität der Materie; respektiv-imponderabele Materie (s.

imponderabel, Wärmestoff)
I 268, 275; imponderabile simpliciter / secundum quid II 210.
—; extensive / intensive Betrachtung der Quantität der Materie I 347.
—; Quantität der Materie als Quantität der Bewegung I 422, 436, 446f.
—; Quantum/ Quantität II 205, 257.
—; dynamische Schätzung der Quantität der Materie II 206f., 227, 575.
Qualität der Materie (= flüssig/ fest).
I 269f., 288, 296f., 307, 3171, 3641, 3941, 4031, 410, 544, 6081,
634; II 137, 140, 1411, 1581, 1601, 177, 1801, 198, 213, 2181,
2301, 2461, 2611, 269ff., 276, 559ff., 596.
—; friabilis / ductilis (s. Starrheit) I 269, 272, 303.
—; Qualität unbekannt I 423.
Relation der Materie (= Berührung).
I 2811, 288, 3011, 309, 311, 3241, 359, 395, 404, 410, 587,
6111; II 143, 1461, 1501, 1841, 210, 220, 2541, 5621
—; Einteilung der Relation I 333.
—; Stoß, Zusammenhang, Reibung II 220.
Modalität der Materie (s. bewegende Kräfte, Modalität).
I 288, 291, 303, 404, 411, 587; II 137, 1881, 257, 258, 583.
—, weitere Einteilungen:
prehensibel / imprehensibel, koerzibel / inkoerzibel, kohäsibel / in-
kohäsibel, exhaustibel / inexhaustibel I 2021, 699.
ponderabel, koerzibel, kohäsibel I 634.
ponderabel, koerzibel, kohäsibel, perpetuierlich II 137.
ponderabel, koerzibel, kohäsibel, exhaustibel II 337, 338.

—, Begriff der Materie I 175, 448.

_; Materie in empirischer/ apriorischer Beziehung I 2891, Apriorität der
Begriffe von der — (s. Übergang) I 624.
-; Materie in abstracto /in concreto (s. Stoff) II 459.
_; metaphysische Eigenschaften der — a priori aus Begriffen, nicht durch
Erfahrung erkannt II 447.
_; Materie phoronomisch, dynamisch, mechanisch, metaphysisch betrachtet
I 338; als Gegenstand der Naturwissenschaft überhaupt I 638.

—, Eigenschaften (s. o.).

-, ursprüngliche I 177.
-; Kohärenz / Inkohärenz (s. d.) I 301; II 18.
-; Dehnbarkeit (s. Metalle) I 324, 342, 396; II 220.
-; Eigenschaften in Gegensätzen I 344, 3801
_; innere Eigenschaften I 350; allgemeine synthetische Eigenschaften I 376;
-; Undurchdringlichkeit I 441.
_• Intensität: alle Materialität hat einen Grad I 466.
TT 44
Siant’ä ©djriften. Opus pcstumum II.
690 Index

Materie, Eigenschaften (s. o.)

-; Materie leblos, aber nicht tot I 566.
-; Volumen II 206.
—, ursprüngliche Materie (s. Aether, Wärmestoff) I 192, 209, 216.
— —; erste Materie I 312, 605.
•-•; materia primaria/ secundaria I 605.

—, Wirksamkeit (s. bewegende Kräfte) I 226.

-; Materie als das Ganze der bewegenden Kräfte I 639, als Inbegriff
bewegender Kräfte II 474.

—; und Bewegung (s. o.).

-; Bewegbarkeit I 236, 337, 341.
— —; dynamisch bewegte / mechanisch bewegende — II 193.
— —; — als mobile / movens II 294 f.
— —; bewegende Kräfte als transitorium, Materie als stabile II 433.
—, Möglichkeit I 373.
-; Materie als Objekt möglicher Erfahrung I 538, als absolutes Ganze mög¬
licher Erfahrung (s. Ganzes) I 235, als Elementarganzes der absoluten
Totalität II 433.
—, ätherische Materien (s. Aether).
-; bloß expansive, aerische Materie I 378.
— —; ätherische Materien: Lichtstoff, Wärmestoff, magnetische Materie I 381 ff.;
Auflösung in Licht und Aether I 404.
—; Zwischenmaterien I 387, 467.
—; alle M-en in Zitterung I 391 ff.
—, Materie und Stoff (s. d.).
— —; — als genus von Stoffen II 13, 92.
— —; Einteilung: Stoffe/ Körper II 373; Kräfte/ Stoffe, Stoffe/ Körper, organi¬
sche/ unorganische Körper, lebende / vegetierende organische Körper II 374.
— •—; Weltstoff und Weltgebäude II 427.
—, Stratifikation der — durch Anziehung und Abstoßung II 107.

Mathematik (s. mathematische Anfangsgründe, Tr. Ph., Physik, Übergang) 1130.

— als Instrument I 5, 9, 68, 69, 70, 73, 92, 95, 98, 102, 105, 106,109, 112, 115,
120,123,133, 135, 147, 148, 152, 161,194,195, 205, 206, 209, 239, 244, 288,
482, 492, 556; II 72, 77, 81, 83, 105, 108, 126, 490, 512f., 515, 518, 619^
520, 621, 522, 523, 525, Instrumentalwissenschaft I 120, Instrumentallehre
I 156; II 81; philosophischer Gebrauch der — I 139, 146.
-; als Kunstprodukt des Rechnens I 108, als Handwerk I 140; Erfinden ohne
Originalität I 197; als Kunstlehre II 75.
—, Mathematik und Philosophie (s. Erkenntnis, Philosophie, philosophiae
naturalis principia mathematica).
— —; — gehört nicht zur Transzendentalphilosophie I 8, 64 (dagegen: 67), 75,
77, 81, 82, 99, sondern zur technisch / theoretischen Vernunft (s. d.) I 22.
 II. Sachverzeichnis. 691

Mathematik, Mathematik und Philosophie; Mathematik und Philo¬

sophie, die j tu et) gelber der Erkenntnis a priori I 107, 208, 209, 245.
-; Transzendentalphilosophie geht üor der Mathematik borget I 112, stellt
mathematische Prinzipien auf I 115; wechselseitige Abhängigkeit I 133.
-; Verbindung von — und Philosophie in der Naturwissenschaft I 191; — als
inbirectel Prinzip der N. W. II 515, 517.
-; — gehört nicht zur SSei3f)eit3lef)te (s. d.) I 194; II 75.
-; kein Übergang von mathematischen zu philosophischen Prinzipien I 231,
238 f., 554 f.
— —; Philosophieren über Objekte der reinen — fruchtlos 1240f., 242,555; II 543f.
-; Wert der — im Verhältnis zur Philosophie I 244, 555f.; II 545.
— —; mathematische Sätze können nicht durch Philosophie begründet werden
II 72, aber sind inbirect-philosophische Sätze II 72, 78, 85, 513.
-; philosophische Mathematik als Widerspruch II 83.
--; es gibt keine philosophischen Anfangsgründe der Mathematik II 489, 491,
512, 520.
—; mathematischer Charakter I 98, 244, 492, 557; II 75, 546f.
— —; mathematisches Genie I 52.
-; mathematisches Talent I 239, 243, 555f.; II 489, 544.

—, Axiome der I 68.

-; synthetische Sätze der Arithmetik und Geometrie II 30, 39.
_ —; _ verfährt synthetisch, nicht analytisch II 80f.
— als System der Erkenntnis durch Konstruktion der Begriffe
(s.d.) I 72, 82, 205, 238; II 58, 72, 77, 103, 420f., 478; — marfjt ihre
Objekte II 75.
—, Möglichkeit der 1131, 196; II 40, hat es bloß mit Erscheinungen zu tun
I 492.
—; Geometrie I 392; II 25, 32, 39.
—; Arithmetik II 39.
—; mathematisch / dynamisch II 225, 266, 268, 292, 293, 492, 604, 609.
—^ Grenzen der II 489.
— als Dichtung II 490.

mathematische Anfangsgründe der Naturphilosophie II 531.

_machen den Übergang von den metaphysischen Anfangsgründen der N. W.
zur Physik aus II 531.

mathematische Anfangsgründe der Naturwissenschaft (s. philo-

sophiae naturalis principia mathematica) I 129, 161, 166, 194, 195, 203,
204f., 206, 209, 231, 286f., 292, 352, 356, 359, 475, 477, 479, 482, 484, 528,
554, 615, 616, 617, 622, 643; II 85, 88, 136, 137, 156, 1641, 167f., 1901,
219, 252, 266, 426, 444, 484, 525, 527, 532.
44*
 692 Index

mathematische Anfangsgründe der Naturwissenschaft; es gibt so

wenig mathematische Anfangsgründe der Philosophie wie philosophische
Anfangsgründe der Mathematik (s. d.) I 98, 209, 554; II 543, wie physische
Anfangsgründe der Mathematik II 167; mathematische und philosophische
Anfangsgründe der N. W. II 444.
-setzen bewegende Kräfte voraus I 290, 292.
-haben es nur mit dem Formalen der Bewegung zu tun (s. Erkenntnis) I 292,
482; II 168.
-, buchstäblich verstanden ein Unbing I 622; innerer Widerspruch? II 485f.
— — setzen physische Anfangsgründe der N. W. voraus II 164 f.
-nicht der N. W., sondern des Übergänge^ II 519f.

mathematische Anfangsgründe der Philosophie (s. Mathematik) I 87,

98, 191, 207, 231, 238, 240, 242; II 489, 490, 491, 520.

Maximen.
—, Wahl der — als libertas noumenon I 470.

Maximum (s. Ding an sich, Erscheinung, Ideal).

—, qualitatives / quantitatives I 11.
—; Gott und Welt als Maxima (s. Gott, Welt) I 20, 94; II 54, 61.
— kann nur eines sein I 33, 35, 41, 44, 47.
— der Bewegung I 214.
— der Transzendentalphilosophie II 65.

Mechanik I 338; II 226, 242.

— und Technik der Natur I 199.

mechanisch (s. dynamisch, Übergang).

—; mechanische Weltbildung I 388.
—; mechanische Erklärungsart (s. Mechanismus) I 442.
—; mechanische Potenzen (s. Potenzen) I 472; II 154, 275, setzen dynamische
voraus I 644.
—; mechanische Wirksamkeit, Flüssigkeit als Prinzip der — II 275.
—; mechanisch / mathematisch II 519.
Mechanismus I 68, 74, 182, 185 (D), 186f., 195, 198, 213; II 82.
Medizin I 57, 102, 125, 131, 134; II 449.
Meinung, meinen II 260.

Mensch (s. Recht).

— als Person (s. d.) I 14, 18, 29, 31, 36, 51; II 48, 55, hat Rechte und Pflichten
II 50.
—; Geist des Menschen als Verbindung von Gott und Welt I 23, 24, 27,
29, 30, 31, 34, 36f., 38; Mensch als copula I 27, 37.
— und Welt (s. d.).
-; Mensch als 2ßeItbeinof)ner I 27, 31, 36, 42, 47.
— —; Mensch als Sßeltinljaber I 38, 45.
 11. Sachverzeichnis. 693

M ensch und Welt; Mensch als complementum ber SBeltbinge I 39.

— —; Mensch als 28eltbeobacf)ter I 43, SBeltbefdjauer (s. Cosmotheoros) I 553.
-; Mensch als SBeltbürger I 51.
-; Mensch als Teil der Welt I 53, 54, 61, 63, 70.
— —; Mensch als denkendes Wesen in der Welt I 143; II 48.

— als Subjekt und Objekt I 34.

— als durch Natur und Pflicht beschränktes Wesen I 34.
— als Tier I 36, 85, — und Tier II 369.

— als Sinnen- und Yerstandeswesen I 44, 471.

-; Amphibolie des Menschen I 43.
-; Mensch als animal rationale I 45; II 57.

— als Idee I 481, 94 (als Ideal I 40).

— als Noumenon (s. Freiheit) I 49, 61, 471.
—; Natur und Freiheit im Menschen I 57, 58; II 52.
—; Autonomie I 61, 62; Würde des Menschen I 195, 462; II 124.
—; Form- und Stofftrieb im Menschen I 76.
— konstituiert sich zum Gliede I 81, versetzt sich in die Klasse der sich selbst
gesetzgebenden Wesen II 118.
—; Menschengattung, Vervollkommnung der 1212,3451; Leitung des Menschen¬
geschlechts I 345; Gesetz der Beharrlichkeit der menschlichen Spezies I 346;
Entstehung des Menschengeschlechts I 241.
— weiß sich als Maschine I 213.
— als Seele und Geist (s. d.) II 56.
—; Einteilung: Mensch logisch, metaphysisch, ästhetisch, transzendental II 57.
—; homo homini lupus II 61; Unlauterkeit und Gebrechlichkeit der menschlichen
Natur II 130.
— ju jcf)led)t für einen ©ott, p gut fürs 0f)ngefäf)r II 288.
—; kein böses Prinzip im Menschen II 290; habituell böser Mensch = bertuor-
fen II 296.

Merkur I 434 f.
Mgss6t II 290.
Metalle I 116, 273,326, 376 (D), 386 (D), 514 (D), 516 (D); 114 (D), 456,568.
—; Zusammensetzung I 269, 452; zäher Zusammenhang II 569.
—; Kristallisation (s. d.) I 280, 299, 386, 397, 398; II 570.
—; Schmelzung I 299, 376, durch Polieren etc. (s. d.) I 386, 394; II 148, 570.
—; Metallglanz I 299f., 309, 326f., 330, 376, 386, 467, 515, 611; II 4, 14, 21,
148, 184, 221 f., 492, 563, 570, 611.
-an Insekten I 299f., 516; II 14, 21, 148, 225, 452, 563, 570.
—; Dehnbarkeit I 303, 514, 516; II 218.
—; Starrigkeit I 330; metallische Rigidität II 218.
—; spezifisches Gewicht I 376, 386.
694 Index

Metalle; Undurchsichtigkeit I 376.

—; Metallstoff I 385, Metalle im Gegensatz zu den salz- / öl- / erdhaltigen Stoffen
II 492.
—; Schweißen I 431; Hämmern (s. Schmiedbarkeit) 1394, 398, 533; 11148,218;
malleabele Textur II 221.
—; Metallreiz I 464.
—; metallisches Gefüge der Anziehung und Abstoßung II 253.
—; Wärmeleitung II 274.
—; scheinbare Metalle II 492.
Metaphysik (s. Attraktion, metaphysische Anfangsgründe) 1 17, 48, 60, 64, 70,
169, 245, 440; II 24, 399, 490.
—, Metaphysik und Transzendentalphilosophie (s. d.), Unterschied I 60,
64, 78f., 81; II 79, 80, 108, 112, 119, 130, 179.
—, Metaphysik der Natur I 176 (D), 310 (D).
--; Tendenz zur Physik (s. Physik, Übergang) I 289, 291.
-; Möglichkeit II 67.
—, Metaphysik der Sitten II 39.
—, System der (s. System) II 88, 103.
-; ■— geht auf das System der Sinnenobjekte, sofern es a priori analytisch er¬
kennbar ist II 104; auf analytische Grundsätze a priori gegründet II 119.
metaphysische Anfangsgründe I 64, 128.
metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft I 59, 161, 163,
164, 167, 285, 311, 360, 366, 402, 408, 474, 483, 504, 508, 512, 527, 615,
638; II 113, 512.
—; Selbstzitate aus den M. A. G. I 257, 263, 271, 279.
— und Physik (apriorische / empirische Naturforschung) I 311; II 313.
—, Tendenz zur Physik (s. Übergang) I 366, 478, 482, 485, 504, 508, 528,
615, 616, 617, 620, 630, 631, 635, 636, 638, 624; II 142, 149, 156, 161,
162, 164, 166, 172, 175, 178, 188, 189, 286, 289, 292, 308, 313, 328, 346,
352, 355, 381, 386, 389, 464.
-; — sollen zur Physik gebraucht werden I 474.
-; -— enthalten die Prinzipien des Fortschreitens zur Physik II 84,189; Tendenz
zur Physik als Bestimmbarkeit des Raumes und der Zeit durch den Verstand
in Ansehung der bewegenden Kräfte II 193, ißrojpect auf die Physik II 292.
—, Gegenstand: Das Bewegliche im Raum (s. Materie) I 616, 621, 636, 638;
II 166, 189.
-; M. A. G. geben keine bestimmten empirischen Eigenschaften II 282, stellen
die Gegenstände in der reinen Anschauung vor II 386.
—; formale / materiale Anfangsgründe der N. W. I 622.
— und Transzendentalphilosophie (diese synthetisch, M. A. G. analytisch) II 113.
— und mathematische Anfangsgründe (gehen den M. A. G. vorher) (s. d.) II 484,
490.
—; Raum und Zeit in den M. A. G. (s. d.) II 606.
 II. Sachverzeichnis. 695

Methode (s. Tr. Ph.).

—, heuristische I 122.
— des Übergangs (s. d.) I 486, 492, 530, 623, 631 f., 637.
—, mathematische bei Wolff I 556.
Methodenlehre I 178, 386f., 492.
Mischung / Entmischung II 239.
Mißbehagen / Wohlbehagen II 99.
Mittelbegriff I 285, 289.
—, metaphysischer I 290.
— e zum Übergang (s. d.) I 173, 311, 361, 473, 487, 525f., 528f., 616, 617; Zwischen¬
begriff I 486.
Mixtur II 324.
Modalität (s. Möglichkeit) I 288; II 210.
— der bewegenden Kräfte (s. d.) I 166, 182f., 303, 356f., 485, 518f.; II 155,
188, 254, 459, 570, 583 f„ 605 f.
— der Materie (s. d.) I 288, 309, 404, 587.

Möglichkeit (s. Modalität) II 383.

—; Übergang von der — zur Wirklichkeit I 604 f.
—; Wirklichkeit, die der Möglichkeit vorhergeht (s. organischer Körper) II 399,
499.
Molekül I 392; II 373.
Moment (s. Acceleration, Bewegung, Gravitation, Zeit) I 197 (D), 343, 409,
426, 435ff., 442, 447 f.
— des Falles I 267.
— der Schwere (s. d.) I 312 f., 446, 451, 463.
— der Bewegung (s. d.) I 313ff., 354, 381, 389f., 431; II 514, 519, 526.
— der Masse I 442, 448.
— der Acceleration (s. d.) I 406, 610.
— der Attraktion (s. d ) I 426, 448.
— der Geschwindigkeit I 442.
— der Empfindung II 515.
—; Kraft als — hat keine kleinsten —e II 519.

Mond (s. Magnetismus).

Rotation I 394f„ 485, 520, 580; II 6f.
Einfluß auf Luftelastizität I 364, 389.
Einfluß auf Barometerstand I 389.
Magnetismus II 7, 14.
Anziehung durch die Erde II 165.
Möglichkeit II 445.

Moor I 116.
Moralität.
—, absoluter Wert der I 446.
696 Index

Moralität; moralische Kasuistik II 296f.

—; moralische SSBagljalfigfeit II 302.
— und Legalität II 619.

Moralphilosophie I 245, 544.

moralisch-praktische Vernunft 1 11, 12, 13, 15, 16, 19, 21, 26, 31, 43, 44, 47,
67, 73, 79, 95, 100, 108,109, 114, 122, 126, 135, 147, 152; II 52, 104, 489.
—; ihr Sitz in Gott I 143.
—; Selbstsetzung der —n — als Gott I 145.
—; auf Endzweck gerichtet I 556; II 545.
— als eine bewegende Kraft der Natur (s. bewegende Kräfte) II 105, wirkende
Ursache im Weltganzen II 114.

Mörtel I 401, 513; II 256.

Musik I 68, 97, 150

Muskel.
—; Muskelkraft (s. Wärmestoff) I 134; II 300, 301.
—; Muskelfasern.
-, Entstehung I 275, 298f., 305, 320, 397, 469; II 154.
--, Zusammensetzung I 321; II 262.
-, Steifigkeit I 469; II 596, 600.

Nägel I 139.
Nahrung I 6.
Natron I 118.

Natur (s. Ganzes, Kunst, Physik) I 13, 23, 151, 208, 404; II 104, 164, 385.
— und Freiheit I 26, Analogie I 553.
—, organische I 388, 403, 407.
—; natura naturans / naturata I 405.
—, Einfluß der — auf das sinnliche Subjekt (s. Affektion) I 603.
—, Sprache der: authentische / doktrinale Interpretation I 172, 173, 174.
— als Ganzes der Erscheinungen nach Gesetzen II 172.
—, System der (s. d.).
— — als Schema II 326.
-; Elementar-/Weltsystem II 485.
-; systema naturale / naturae, systema physices naturale / artificiale II 498.
-; System / Systematik der — II 501, 503.
—; natura non per saltum (s. Kontinuum) II 457.

Naturalismus II 59.
Naturdinge II 491.
Naturbeschreibung II 485.

Naturforschung (s. Ganzes, Physik, Übergang) 1161, 168, 363 (D); II 319 (D).
—, Prinzip der I 171, 172, 360f., 620.
 II. Sachverzeichnis. 697

Naturforschung, Prinzip; regulatives Prinzip der — II 311f.

-; subjektives Prinzip der — I 360; II 312, subjektives / objektives Prinzip
der — II 330.
-; materiales / formales Prinzip der — II 319.
— und empirische Naturwissenschaft (s. d., Physik) I 485.
— und Transzendentalphilosophie II 95.
—, Gesetze der (s. Naturgesetze) II 286, und Naturgesetzgebung II 288.
—; mir Ijeben fo Diel au§ aB mir Ijineingetragen fjaben II 287, 289, 309, 312, 318,
319, 323, 331, 343, 382, 385, 392, 504.
—, System der (s. d.) II 289.
-, Physik als System der II 299.
—; die Natur befragen (s. Experiment) II 317, 507.
— — durch Begriffe a priori über die Möglichkeit der Erfahrung II 317.
—, empirische / metaphysische II 339f.

Naturgeschichte II 485.
Naturgesetze (s. Physik) I 177, 486; II 491.
— haben direkt oder indirekt (SrfenntnB oder @efül)l zur Absicht II 539.
Naturkörper s. Körper.
Naturkunde I 161.
—, empirische / rationale II 265.
— und Naturforschung (s. d.) II 312.
—; Formale / Materiale II 496.
Naturphilosophie (s. Naturwissenschaft) I 132, 139, 172, 245, 361, 363, 475, 484f.;
II 531.
Naturrecht I 462 f.

Naturwissenschaft 1132, 166 (D), 176 (D), 190, 306, 402 (D), 474 (D), 485, 620.
—; Prinzipien: mathematisch / mechanische, physiologisch / dynamische — I 206,
352, mathematische, metaphysische, physische Prinzipien I 354.
—; formaler Begriff I 207.
—; Objekt (s. Materie) I 209, 215.
—; Einteilung:
-, reine / angewandte I 285.
-? Metaphysik der Natur, allgemeine Kräftenlehre, Physik I 286, 289, 290,
293, 294, 306, 510.
-metaphysische Anfangsgründe, Physik I 306, 402, 407, 474, 488, 624.
-Metaphysik, Physiologie, Physik I 361, 366, 620.
-, formale, materiale, physische Anfangsgründe I 622.
-, Metaphysik der Bewegungslehre, Physiologie der Naturforschung, Physik
II 187.
—; zur — als Erfahrungslehre ist Transzendentalphilosophie notwendig II 36.
—, ihre beiden 51ngelrt Philosophie / Mathematik II 430.
 698 Index

Naturwissenschaft als Lehrsystem der Sinnengegenstände (s. Physik) II 484.

—, Metaphysik und Mathematik als Hilfsquellen der II 485.
Negation I 457.
Neigung II 123.
Nervenkraft (s. Wärmestoff) I 134, 136, 137, 139; II 300, 301, Nervenstoff I 564.
Nichts (s. Wahrnehmung) I 215, 219f., 226, 231, 232f., 236.
—; das Nichtsein kann nicht wahrgenommen werden I 233, 539, 542, 546, 549f.,
577, 582, 588, 590, 604; II 463, 551, ist kein Erfahrangsgegenstand II 552.
—; negatives Prinzip des Leeren II 89.
—; keine Angrenzung ans — (s. Materie, Raum) II 429.
—; nihil privativum / defectus II 433.

nichtswürdig I 70.
Niederschlag s. Chemie,
nisus I 175, 307.
Nordlicht I 382, 389.
Nostalgie I 348.

Notwendigkeit (s. Modalität) I 182f., 316; II 182, 188, 265.

—; perpetuitas est necessitas phaenomenon (s. Perpetuität) I 518f.; II188, 583, 605.
— und Gemeinschaft I 309, 520.
— und Existenz II 363.

Noumenon (s. Existenz, Kategorien, Mensch, Objekt) I 28, 107, 345.

—; perfectio noumenon I 345.
—, Anwendung der Kategorien auf das I 418, 420.
—; causalitas noumenon (s. Freiheit) I 421; Freiheit als Eigenschaft des Menschen
als Noumenon I 470.
—; kein noumenon aspectabile II 33.
— als ens rationis II 36, Verstandesobjekt II 46 (s. Korrespondenz).
— als Verstandesakt II 94.

Oberhaus I 462.
Objekt (s. Begriff, Einheit, Existenz, Gegenstand, Observation, Subjekt, syn¬
thetische Urteile, Wahrnehmung) (Objekt an sich s. Ding an sich) I 54,
77, 80, 87, 90, 99, 105, 109, 112, 115, 135, 177, 241, 245, 458, 586, 589;
II 281.
— und Ding an sich.
-; — als Erscheinung / Sache an sich II 22.
-; objecta phaenomena II 354, objectum phaenomenon / noumenon II 416.
—, Funktionen der Objektbestimmung II 38.
— und Vorstellung.
-; — als Inbegriff meiner Vorstellungen II 64.
-; Vorstellungsvermögen schafft sich seine Objekte selbst II 67.
— —; Vorstellungen der Objekte kommen nicht ins Subjekt hinein II 86.
— der technisch-praktischen und moralisch-praktischen Vernunft (s. Ganzes) II 65.
 11. Sachverzeichnis. 699

Objekt; alle Objekte und 2111 der Objekte II 67.

— und bewegende Kräfte.
-; — als Inbegriff der bewegenden Kräfte II 308.
-; Wahrnehmung des —s gleich Bewußtsein der bewegenden Kraft des Subjekts
II 456.
-; — in der Erscheinung: bewegende Kräfte II 532.
— und Erscheinung.
-; -—e der k. ne als Erscheinungen bott Erscheinungen (s. d.) II 328.
—; Stufen des —s: in der Anschauung-» Erscheinung-»- Wahrnehmung-» Erfah¬
rung II 353, 49-.
— e, deren Möglichkeit nur durch ihre Wirklichkeit denkbar ist (s. organischer
Körper) II 383.
— e der Physik (s. d.) II 393.
—, intelligibeles II 415.
—, Einheit der durchgängigen Bestimmung des —s (s. Existenz) II 439.
— weder realistisch noch idealistisch gegeben, sondern blo§ gebacßt II 441.

Obrigeszenz s. Rigidität.

Observation (s. Experiment) I 79, 82, 83, 85, 87, 90, 93, 138; II 8, 50, 66, 92,
104, 128, 136, 298, 317, 319, 321, 322, 325, 326, 328, 330, 331, 344, 350, 359,
368, 374, 390, 391, 395, 436, 447, 449, 451, 473, 474, 494, 495, 523, 566.
—; das Objekt bewegt den Physiker II 299.
—; das versuchsweise Hineingelegte herausheben (s. Naturforschung) II 318.

(Offenbarung) II 64, 488.

(Okulation) II 294, 418.
Oligarchie I 461.
Onanie I 56.
Ontologie I 586.
Opazität I 392.
Optik II 518.
—; optische Instrumente I 284, 394.
Organ I 453.
Organisation (s. Zweckmäßigkeit) I 91,190, 212, 213, 264; II 78, 86; Organisations¬
system I 612; II 301; Organisationskraft II 301.

Organismus (s. organischer Körper) I 185 (D), 187 (D), 213; II 534.
—; Begriff problematisch I 198.
— gehört zur Physik II 398.
—, allgemeiner; Verstand muß dazu angenommen werden II 457.
organische Kräfte (s. bewegende Kräfte) I 293, 349, 357; II 57, 152, 300, 459.
— erfahren wir am eigenen Körper II 375.

organische Materie.
-• es gibt keine organische Materie I 65, 66, 83, 100.
700 Index

organische Materie.
-als Widerspruch I 191, 193; II 38, 271, 283, 481, 546.
-; organisierte / organisierende Materie II 299.
--; die Materie organisiert sich nicht selbst II 506f.
organische Natur I 184, 388, 403, 407.
organische Welt (s. d.) I 100.
organische Wesen I 105, 122, 184 (D), ,404; II 99, 179.

organischer Körper (s. Existenz, Geschlecht, System, Übergang, Zweck)

I 60, 65, 66, 83, 86, 95, 100, 185f., 188 (D), 189 (D), 190 (D), 193, 194
(D), 196 (D), 197, 204, 207, 210f. (D), 233, 316; II 124, 282, 285, 288, 355f.
— und Zweckprinzip I 85, 407.
— —; immaterielles Prinzip (s. Immaterialität) I 57, 65f., 83, 85, 95, 100, 122,
194, 196, 210, 558, 569f.; II 38, 50, 56, 59, 373, 499, 504, 610, 547;
immaterielle Substanz als Grund II 507.
— zu inneren Zwecken bestimmt I 453, 569; II 283, 285, 287, 295, 466.
Zweckganzes organisierter Geschöpfe II 241, 283, 288, 300.
Ursache in einem durch Zwecke wirkenden Wesen II 291.
— nur durch Endursachen erklärlich II 399, nur durch Vernunft denkbar
II 506.
—; organische Körper als natürliche Maschinen (s. d.) I 186, 194, 211, 558,
669; II 285, 547, 548.
—, Ganzes und Teil.
-; jeder Teil um des anderen tnillen I 184, 558, 666, 568f.; II 179, 501, 548,
nicht burd) den anderen I 629.
— —; Idee des Ganzen geht dem Begriff der Teile vorher I 196, 210, 213, 669;
II 283, 461, 548.
— —; — als Körper, dessen jeder (einfachster) Teil absolute Einheit des
Prinzips der Existenz und Bewegung (Form) aller übrigen Teile des Ganzen
ist 1 210 f., II 271.
-; Organisierung der Systeme organischer Körper (s. Organisation) I 211 f.,
566; II 504, 505, 506, 534; organisierendes Prinzip II 295.
-5 — kann nicht zusammengesetzt werden I 658; Sepgefellung I 566.
—, Funktionen:
-; Reproduktion I 197, der Teil reproduziert das Ganze (s. d.) I 568.
— —; Ernährung, Entwicklung, Zeugung I 376.
-; Arterhaltung durch Fortpflanzung I 659, 566; II 100, 193, 299, 366, 373,
442, 495, 499, 547.
-; Erzeugen, Wachsen, Begatten II 510.
— und bewegende Kräfte (s. d., s. organische Kräfte).
" ! Idee organischer Körper iubirect in der Idee eines Ganzen bewegender
Kräfte enthalten I 213; — gehört zur Physik (s. Übergang) I 305;
II 501.
 II. Sachverzeichnis. 701

organischer Körper, Bestandteile:

-; Zellengewebe I 316, 321, 496, 503; II 263.
--; Eiweißtextur I 392, 397; II 154.

—, Einteilung:
-; vegetierende / lebende Körper I 541, 565; II 179, 356, 373, 379, 399, 547.
-; belebte / leblose Körper I 565.
--; physisch-organischer / mechanisch-organischer Körper II 283.

—, Möglichkeit (s. d.) I 189, 213.

-j nicht a priori erkennbar II 356, 379, 388, 396, 398, 454, 478, 505, 510.
-; problematisch II 362, 402, 408, 480.
--; kann nicht eingesehen werden II 373.
-; müßte (ohne Erfahrung) als £irngefpin[t verworfen werden II 383,
457, 465.
-; — kann nicht postuliert werden II 481.
_; _ kann ohne seine Wirklichkeit nicht angenommen werden II 499.
-; — allein durch Erfahrung denkbar II 499, 501.

.— muß ein fester Körper sein II 283, 365, 547, ein starrer Körper II 285, 373, 547.
— als ens rationis II 386, 406, als Idee II 396, 481.
—; Erfahrung von einem-, Voraussetzungen II 401.
—; organische Körper, Verschiedenheit nach der Spezies II 457.
—; Jid) felbft als organischen Körper in der Erfahrung erkennen II 481.

organischer Stoff I 190, 558.

organisches Prinzip (der bewegenden Kräfte, s. d.) II 373.
organisches System der Materie II 272.

Originalität (s. Mathematik) II 489.

Ort (s. Raum).
— Veränderung II 441 f.

Oscillation (s. Bewegung) I 131, 181, 199, 233, 274, 322, 452, 598 (D), II
170, 192.
— als Wechsel von Anziehung und Abstoßung I 261.
—, ursprüngliche (s. Wärmestoff) I 310, 374f.; II 275, 394.
-; reflexio oscillatoria (s. Metallglanz) I 376.
Osterfladen I 5. _

Päderastie I 56.
Parabel II 110.
Parällelenaxiom I 63; II 81, 91.
Paralogismen der Urteilskraft II 339, 366.
Pelluzidität (der Materie) (s. Licht) I 392, 612; II 452.
Pendel I 353, 363, 634; II 209, 222, 266.
Penetrabilität s. Durchdringung.
702 Index

Permeabilität (s. Wärmestofi) I 181, 316, 344, 358, 359, 489, 620; II 110, 143,
158, 159, 162; II 505.
—; phoronomisch / dynamisch permeabel II 252.
Perpetuität (s. bewegende Kräfte, Dauer, Notwendigkeit) 1288, 593, 626; II155,
162, 265, 609.
Perpetuum mobile I 517.

Person (s. Subjekt) I 9 (D), 10 (D), 14 (D), 29, 43 (D), 44 (D), 62 (D), 66 (D),
74 (D), 142 (D); II 48 (D), 49, 51, 56 (D), 119 (D), 142, 151.
— und Sache (s. Denkgegenstände) I 30, 43; II 54, 121.
—; Sichselbstdenken als Merkmal der — I 103.
— als Substanz II 121.

Persönlichkeit (s. Gott, Mensch) I 12 (D), 20 (D), 31, 56, 70, 71 (D), 91, 99;
II 48, 63 (D), 119 (D), 124.

Pfefferkuchen I 5.
Pflanzen als Aggregate II 418.
Pflanzenleben I 568.
Pflanzenreich I 567; II 276.

Pflicht (s. Freiheit, Gott, Imperativ, Religion).

— en als göttliche Gebote I 25, 28, 37, 79, 112, 113, 142, 143, 149; II 51f., 53,
54, 56, 57, 58, 64, 108, 109, 111, 116, 117, 119f., 121, 122, 125, 126, 127,
128, 130.
— gegen Gott I 60, 62.
—, Voraussetzung der: Freiheit und Gott I 86.
— gesetze beziehen sich aufs Übersinnliche I 112.
—en, unbedingte / bedingte I 149.
—; Tugendpflichten I 4711; Rechts- und Liebespflichten II 118; Zwangspflichten
II 126.
— zu Triebfedern machen = Tugend I 472.
—; Idee der — als Gegenwart der Gottheit im Menschen II 108.
—; Pflichtgefühl II 108, 118.
—; Pflichtbegriff geht auf Endzweck II 126.
—; Prinzip der Erkenntnis meiner —en als Gebote II 129.
— en, late et stricte posita II 129.
— Verletzung II 2951, 3031, 3041
— für den Fortschritt (s. d.) zu wirken II 621 f.

Phaenomenon I 28, 107, 345, 419ff.

—; liberias phaenomenon I 470.
Phänomenologie I 174.
—; phänomenologische bewegende Kräfte (Gegensatz: phoronomische) II 238.
Phantasie I 152.
 II. Sachverzeichnis. 703

philosophia naturalis (s. philosophiae naturalis principia mathematica) I 166,

172, 176, 285, 289.
— naturalis / artificialis I 73, — supernaturalis I 142.
—, philosophia naturalis als Metaphysik der Natur / Physiologie I 172 (s. Natur¬
wissenschaft).
—; philosophia naturalis / scientia naturalis I 426.
philosophiae naturalis principia mathematica (s. mathematische Anfangs¬
gründe) I 67, 72, 82, 87, 95, 98, 103, 111, 112, 135, 138, 139, 191, 204f.,
207f., 238f., 240, 241f., 286f., 292, 352, 482, 505, 554; II 58, 81, 84, 143,
164, 190, 485f., 488f., 490f., 512, 516, 520, 543, 608f.
Philosophie (s. Mathematik, Transzendentalphilosophie) I 5, 6 (D), 7, 8, 17,
63 (D), 68, 69 f. 72, 73, 78, 90, 95, 98, 105, 106, 107 f., 109, 110, 114, 115,
116, 117, 118, 119, 120, 121, 122, 123, 127 (D), 130, 133, 136, 140, 141,
146, 147, 156, 158, 239, 243.
—, Einteilung I 18, 69, 118, 136, 146, 156, 245.
-; reine / angewandte I 5, 544.
-; Metaphysik / Transzendentalphilosophie (s. Metaphysik) II 108.
— und Mathematik (s. d., mathematische Anfangsgründe) I 28, 63, 64, 67, 68,
69, 70, 72, 73, 78, 81, 87, 94, 106, 108, 109, 114, 115, 116, 118, 123, 128,
131, 135, 136, 139, 140,146, 147, 157, 158,194; II 282, 488f„ 531, 534, 543f.
— als habitus oder Werk I 80.
—, System der (Überschriften) I 95, 118, 119, 122, 146, 155, 156, 158, 483.
— als Weltweisheit (s. Weisheit) I 108, 119, 120, 124, 127, 130, 140, 149, Weis¬
heitslehre 1 119, 130, 140, 141, 149,152, 239, 243, 492, 556; II 370, 489, 544.
— als Vemunftwissenschaft 1108, hat es nur mit Erkenntnissen a priori zu tun 1492.
— als Genieprodukt I 140.
—, objektiv / subjektiv I 146, 157.
—; fragmentarisches Philosophieren I 524.
—; Ganzes der — (s. d.), eher als die Teile II 260.
—; philosophische Erkenntnis als Instrument II 370.
— als Doktrin vom Endzweck der menschlichen Vernunft II 370.
—; Formale / Materiale II 489.
—; Philosophierender / Philosoph II 489.
philosophische Anfangsgründe I 129, der N. W. I 291, 484, 485, der Mathematik
s. mathematische Anfangsgründe.
Phoronomie (s. Permeabilität) I 173, 338, 352, 415; II 238.
Phosphor I 111, 122.
physicodynamisch s. dynamisch,
physicomechanisch (s. Potenzen) II 91, 430, 527.
Physicotheologie I 65, 66.
Physik (s. Aggregat, Naturforschrrng, Physiologie, Übergang) I 65, 134, 135,
156, 164, 169, 173, 176, 179, 287, 360f., 474f., 524; II 95, 156,161, 166,
704 Index

383f., 391 ff., 395, 396f., 3981, 400ff., 404ff., 407., 456ff., 459ff., 4631,
4671, 470, 4721, 475, 478, 4791, 481 ff., 4871, 493, 496ff., 5001, 511 ff.
Physik als Erfahrungslehre.
-; — als Erfahrungswissenschaft I 48, 133, 288, Erfahrungssystem I 134,
nicht au3, sondern für Erfahrung I 134.
-der Natur I 57, 67, 163, 167, 176, 177, 289, 307, 310, 361, 482, 504, 510,
der Naturerscheinungen II 172, der Naturkunde II 294.
-; — ordnet den Inhalt der Erfahrungserkenntnis I 402.
-der bewegenden Kräfte (s. u.) II 391.
-der Sinnengegenstände II 460, 481 ff.

— als Naturlehre.
-; — als Naturforschung I 161.
-; — als angewandte Naturlehre I 285.
-; — als scientifische Naturkunde I 505.
-; — als mechanisches System der Natur I 507.
--; — als System gesetzmäßiger Naturforschung I 623.
-; — als System empirischer Naturkunde I 630, 641.
-; — kann nur auf Naturforschung angelegt sein I 636.
-; — als System der empirischen Naturwissenschaft (s. d.) II 241.
— —; — als System der Bewegungsgesetze, sofern sie eine Erfahrungslehre der
Naturforschung möglich machen II 265.
-; •— als System der empirischen Naturforschung II 299, systematische
Lehre der empirischen Naturforschung II 313.
--; — als Wissenschaft der Prinzipien der Naturforschung II 329.
-; — als Lehrsystem der Naturwissenschaft, begründet durch Mathematik
II 444.
-; — als Wissenschaft der Naturgesetze, sofern sie ein Erfahrungsgegenstand
sind II 491.
-; — als scientifische Naturkunde II 497.

— als Aggregat.
-; — als fragmentarisches Aggregat I 164, 168, 176, 474.
— — aller empirischen Vorstellungen in einem System II 375f., 381.
-; — als Doktrin der Aggregation (s. d.) der Erscheinungen II 383.
--; — als Übergang vom Aggregat der Wahrnehmungen zum System der Erfah¬
rung II 468.

— als Lehre von den bewegenden Kräften.

I 166, 286, 476, 478, 491, 505, 510, 527, 528, 636, 639; II 166, 175,
188 f., 281, 328; — als Theorie des Beweglichen I 419.
—; — als System der a posteriori gegebenen bewegenden Kräfte I 306.
--; — als Theorie vom System der bewegenden Kräfte, so fern sie aucf)
unferen Sinn betuegen I 508; als Lehrsystem vom Ganzen der die Sinne be¬
wegenden Kräfte II 309f., 347; als Doktrin der affizierenden bewegenden
 II. Sachverzeichnis. 705

Kräfte II 389; als Lehrsystem der das Subjekt affizierenden bewegenden

Kräfte II 478.
Physik als Lehre von den bewegenden Kräften.
-; — als System der bewegenden Kräfte, a priori vorgestellt I 306, 639.
-; — als Erfahrungssystem der bewegenden Kräfte I 615, 621; II 313, 333.
— —; — als Lehrsystem der bewegenden Kräfte (Gegensatz: Natur¬
system, s. u.) I 641 f., II 174, 178, 306, 309f., 317, 319, 348, 380, 393,
396, 398, 453, 470, 497, 511f., 624.
-; — als System der mechanisch-bewegenden Kräfte II 152.
— —; — als 97atf)fotfcf)ung der bewegenden Kräfte als eines Systems II 189f.
-; — als problematisches Ganzes der bewegenden Kräfte II 240.
-; — als Erfahrungswissenschaft vom Inbegriff der bewegenden Kräfte II
'298,342.
-; — als subjektiver Inbegriff der bewegenden Kräfte zur Einheit der Erfah¬
rung (s. Übergang) II 306.
_— als Lehre von den Erscheinungen der bewegenden Kräfte II 329.
_; _ bestimmt ihren Inhalt durch Einteilung der bewegenden Kräfte des
sich selbst affizierenden Subjekts II 395.

—; physica generalis I 166, 293, 366, 4071, 474, 507, 512; II 245.
—/specialis I 293, 407, 474, 510, 512, 629, specialissima I 293, 510.

—; Propädeutik der — (s. d., s. Übergang) I 169, 171, 175, 286, 487; II 241.

—, Möglichkeit der (s. Übergang).

I 2901, 293, 367; II 162, 231, 265, 318, 325, 331, 3441, 3611, 3781,
381, 382, 387, 391, 454, 455, 460, 461, 463, 464, 476, 483.
_; Formale/ Materiale 1169, 487, 621; II 306, 311, 313, 361,366, 4041, 490,
498.
was zur Begründung der - gehört, darf nicht aus ihr genommen sein I 633.
- läßt sich nicht mit materialen Prinzipien begründen II 245.
- keine empirische Wissenschaft (s. empirisch) II 407.
- als Prinzip, das Subjektive der Wahrnehmungen objektiv vorzustellen
II 464.
-; — als Zusammenstimmung der Sinnenvorstellungen zur Möglichkeit der
Erfahrung II 478.

als System (s. d., s. o.).

System der — als Idee I 176, 360, 367, 487, 529, 6271; II *-64.
— als organisches System I 190 (dagegen: 507).
durch Mathematik kein System der — I 527.
problematisches System I 631.
ohne Prinzipien a priori kein System der — I 641; II 18-
Lehrsystem der - als Anordnung der Materie nach den Kategorien II 244.
Lehrsystem der - hat Senbenj zum Natursystem II 306.
ßant’3 Scfjriften. Opus postumum II. ^
706 Index

Physik als System; — als Doktrinalsystem empirischer Erkenntnis, insofern

seine Deduktion nicht a priori möglich ist II 356.
-; — als Doktrinalsystem der empirischen Erkenntnis II 361, 391, 398, em¬
pirischer Vorstellungen II 384, 391.
--; — als Lehrsystem der Wahrnehmungen II 363, 392, 403, 458,
459f., 460, 462, als Wissenschaft der gufammenorbnung aller empirischen
Vorstellungen I 582.
— —; — als Doktrin der Erscheinungen der Sinnenobjekte II 380, als Doktrin
von einem systematischen Ganzen der Erfahrungsgegenstände II 392.
— —; — als Doktrinalsystem der Sinnengegenstände II 395,396,407,458.
-; — als Lehrsystem der (äußeren und inneren) Sinnenvorstellungen II 472,
475, 500, 523.
-; ■— als Lehrsystem / Natursystem (subjektiv / objektiv) II 500.

—; physische Topik (s. d.), Protophysik I 288f., 475, 485f., 487.

—; Hyperphysik, Hypophysik (s. d.) I 289, 405, II 399.

—, Gesetze der.
-; Physik als Inbegriff empirischer Naturgesetze I 288.
-; Physik als Wissenschaft vom Einfluß der Materien aufeinander nach allge¬
meinen Gesetzen I 406.
— —; physikalische Gesetze gleid) all a priori gegeben I 525.
— —; in der — gibt es keine Freiheitsgesetze (s. Freiheit) II 299.
— —; Naturdinge / Naturgesetze II 491.

—, Gegenstände der (s. organischer Körper).

— —; Physik als Körperlehre I 474.
-; Stoff der — I 487.
--; natürliche / nur als künstlich möglich vorstellbare Gegenstände II 356.
-; Erfahrungsgegenstände / Gegenstände, deren Möglichkeit nur burd) Erfah¬
rung erkennbar ist II 398f., 402, 457, 461, 464, 466.
-; Gegenstände, deren Möglichkeit nur burd) Erfahrung erkennbar ist / primitiv
bewegender Stoff II 454 f.
-; was burd) Erfahrung erkannt werden kann / was nid)t anbet! all burd)
Erfahrung erkannt werden kann / was nid)t unmittelbar Gegenstand der
Erfahrung sein kann II 480.
-; Formen (der bewegenden Kräfte) / Substanzen II 500f.
— —; auch Empfindung und Gefühle gehören zur — II 514, auch Lust / Unlust
II 534 (s. bewegende Kräfte).

— und Wahrnehmungsganzes (s. o.).

-; — als Ganzes der Wahrnehmungen II 149.
— —; — begnügt sich nicht mit Wahrnehmungsaggregat II 279.
—; — als Wissenschaft vom Inbegriff der empirischen Erkenntnis der Wahr¬
nehmungen II 359, 377.
 11. Sachverzeichnis. 707

Physi k keine Naturbeschreibung oder Geschichte II 307.

— als systematische Physiologie (s. d.) II 307.
— als Idee einer nie vollendbaren, ständig fortjdjreitenben Wissenschaft II 310.
— in subjektiver / objektiver Absicht II 466f.
—, dogmatische / hypothetische II 469.
— enthält den Fortschritt von den M. A. G. (s. Übergang) II 487f.

Physikus II 297, 300, 375, 379, 407, 436.

Physiologie I 6, 57, 65, 99, 106, 156, 172, 206, 361, 458, 485, 507; II 187.
—; physiologia generalis I 286, 305, 474, 478, 529, 532, 620, 627, 629.
—; physiologia propaedeutica (s. Propädeutik) I 366, 510, 620.
— als Körper- und Seelenlehre I 458.
—, reine I 483, reine / empirische II 254.
—, allgemeine (= physica generalis, s. Physik) I 507, 642; II 161.
—; physiologische Kräftenlehre I 533.
—, rationale I 627.
—, physiologische Prinzipien I 638.
—; physiologische Vorstellung der Materie II 164.
—, systematische.il 307.
— und Physik (s. d.) II 323.
physiologische Anfangsgründe der Naturwissenschaft I 294, 355,639;
II 164, 167, 190f., 527.

Pietismus I 57.
Pinsel I 134.
planum inclinatum s. Fläche.

Planeten (s. Dichte).

— bahnen, Exzentrizität der I 520, 580.
— System I 580.
—; Ringbildung II 5.
—; Achsendrehung II 5f.
—; Trabantenbewegung II 6, 111, 445, 495.
—; Kreisbewegung II 521.
— bewegung und Phänomen der rechten / linken Hand II 535.

plastische Kraft der Materie I 488.

Platin I 409, 431.
Platte I 392.
Poesie II 489, 490.
—; Poet / Versmacher II 489.
Pockennot (s. Impfung) II 295ff., 298, 302ff.
Polarität (s. Gegensatz) I 88 (643).

Polieren (s. Metalle, Wärmestoff) I 269, 283, 284, 328, 329, 362, 517; II 601.
—; Ursache der Politur I 328.
45*
708 Index

Polieren; Atmosphären polierter Körper I 329, 362.

— als Schmelzung I 333, 386, 394, 396; II 605.
—; Zusammenhang polierter Körper I 334, 377, 396.
— kein Zerkratzen I 517, 518.
—; Austritt von Flüssigkeit beim — I 517; II 580.

Polyhistorie I 120.
Polytheismus II 111, 113.
Ponderabilität s. Materie, Ponderosität, Schwere, Wägbarkeit.
Ponderosität I 269, 375, 388 (D), 442.
Porosität (s. Haarröhren) I 316, 625, 628; II 271, 276.

Postulate.
— des empirischen Denkens II 240, 292.
—; Postulat der subjektiven Einheit der Wahrnehmungen II 293.

Potenzen (s. Maschinen) I 99, 512.

—, dynamische/mechanische I 182, 590; II 275f., 286, 421, 459.
—, mechanische I 201, 369, 472; II 5, 153, 154, 198, 225, 235, 273, 275, 290, 365,
366, 369, 508, 528, 572, 589.
—, mechanische / chemische I 588.
—, dynamische I 611; II 466.
•—, mechanische: Reduktion von 5 auf 3 II 6, 235.
—, animalische II 300; Lebenspotenzen II 301.
—, physische, Modalität der —n II 467.
—, physicomechanische II 527.

Prädikabilien I 136, 165, 457; II 88.

Prädikamente I 136, 165, 179; II 88.
pragmatisch / moralisch II 53.
Präliminarbegriffe zur Physik (s. Elementarbegriffe) II 265.
Präliminar-Physiologie II 137.
prehensibel (s. imprehensibel) I 202.

Prinzip (s. Substanz).

—; principia domestica / peregrina I 633.
—, gutes/böses (s. Mensch) II 123.
— ien in sensu stricto II 450.

problematisch II 40, 376, 378, 448, 475.

Prolegomena zum Übergang I 590.

Propädeutik (s. Physik, Physiologie, Übergang) I 582.

—; propädeutische Naturwissenschaft I 286, 358, 487 f., Naturlehre II 156.
; physiologia propaedeutica I 366, 510, 631; propädeutische Physiologie (s. d.)
II 217.
—; propädeutische Begriffe I 531.
 11. Sachverzeichnis. 709

Propädeutik; Vorstellung von Raum und Zeit als — der Transzendentalphilo¬

sophie II 82.
— betrifft nur das Subjektive der Erkenntnis II 240.
— des Überschritts (s. Übergang) II 584.

Psychologie II 60.
pulsus (s. Bewegung) I 503, 523.
Punkt (s. Atomistik, Raum, Raum und Zeit) I 108, 404, 406, 412, 419; II 37,
161,163,173, 304.
— als absolute Einheit, hat keine Realität I 459.
— als Grenze des Raums II 74, 163.
—; der Raum besteht nicht aus —en II 304.

Qualität (s. bewegende Kräfte, Materie) I 117, 456, 457 (D), 458 (D), 459 (D).

Quantität (s. bewegende Kräfte, Materie) I 7, 117, 136.

—; Quantum / Quantität I 412; II 217.
—; quantitas qualitatis I 447.
—, Kategorien der I 455.
—; quanta sind continua (s. d.) I 456.

Quecksilber (s Haarröhren) I 40, 273, 277, 322, 398.

—; Tropfenbildung I 321.
—; Glanz II 21.

Rad II 235, 369.

Rarefaktion I 339, 491.
Rasse I 213, 214, 567; II 505.
rational (s. Übergang) I 164, 178, 191.
Rationalismus s. empirisch.
Rauhigkeit I 284.

Raum (s. Affektion, Existenz, Gravitation, Materie, Punkt, Raum und Zeit).
—, Weltraum.
-als Basis der Körperwelt I 4.
_als Inbegriff des Ganzen aller möglichen äußeren Erfahrung I 247.
_als aus Materie und leerem Raum zusammengesetztes Ganzes I 536; absolut
ganzer Raum I 583.

— als Anschauung a priori I 51, 66.

-; — als subjektive Form der Anschauung I 18.
_;_ als Gegenstand der Anschauung a priori und als Materie I 235 f., 542,
543, 588.
-; — als Vorstellungsart des Subjekts I 550.
-, empirisch-/ a priori gegebener I 550.
710 Index

Baum als Anschauung a priori; — als Form der reinen äußeren An¬
schauung I 588, 594.
— —; — als Anschauungsform des Aggregats der bewegenden Kräfte II 4.
-; — als Formale der Setzung und Zusammensetzung des Mannigfaltigen
der Anschauung II 35, 42, Formale der Objektgegebenheit II 412, Formale
der Erscheinung II 444, der Anschauung II 444.
-; — als reine Anschauung a priori II 39, 445.

—, leerer Raum.
-; Wahrnehmbarkeit I 19; II 110, 114, 117,510,537;— kein Sinnenobjekt
I 67, kein Gegenstand der Wahrnehmung II 10, 82, 415, 435; wahrnehm¬
barer — als Basis der Erscheinung II 486.
-und bewegende Kräfte I 32, 124, 170, 306f., 535, 538f.; II 66, 89, 429,
442, 529; Raum als Inbegriff der bewegenden Kräfte I 231.
-als unendliches Nichts I 41.
-, mathematisch I 47.
-; leerer / bloßer Raum I 51; komparativ leerer — I 588.
-kein Erfahrungsgegenstand.
I 209, 216, 218, 223, 227f., 229, 233, 234, 235, 247, 376, 459, 535f., 538,
547, 650, 552, 559, 572f„ 574, 578, 579, 582, 590, 602, 604; II 49, 332, 342,
360, 551, 553, 555, 611, kein Gegenstand möglicher Erfahrung II 194, 425.
-; es ist kein leerer Raum I 428, 535, 564.
-als contradictio in adiecto I 550, 574; II 96, 524.
-; Bestimmung der Plätze im leeren Raum II 532.
-als Verhältnisbegriff möglicher Anziehungen II 533.

— und Existenz (s. d.).

— —; — kein äußeres Sinnenobjekt I 38, kein äßejen außer mir I 66.
-; kein existierendes Ding I 136, 158, 246, 442; II 36.
— —; — als Größe, die immer nur als Teil einer anderen existieren kann II 313.

—, ursprünglich erfüllter Raum I 60, 124, 209, 219f., 223, 228, 231, 312,
428, 535, 540, 543, 647, 550, 560; II 18, 194, 195, 327, 429, 457, 493.
-; Begrenzung des leeren Raumes durch den vollen I 226.
-; Raum erfüllen/ einnehmen I 319, 548, 550 (D); II 426, 479, 610; — einneh¬
men II 334.
-; Raumerfüllung als Anziehung/Abstoßung(s.d.) 1306, als gleiche Abstoßung
in jedem Punkt I 449, als durchdringende Abstoßung und Anziehung II 4.
-; horror vacui I 469.
-; erfülltes Raumkontinuum als Hypothesis I 540.

— als Substrat I 69.

—, Begrenzung (s. o.).
-; — unbegrenzt I 90, 235.
 II. Sachverzeichnis. 711

Raun), Begrenzung; geometrische Abmessungen I 392, 396; mathematische

Elemente der Raumesbeschreibung II 280.
-; Grenze I 541.
-; eingeschlossener / einschließender Raum II 194.

—, Einheit (s. Raum und Zeit) I 100.

-des —es als Grund der Einheit äußerer Erfahrung II 287.
-des —es und Einheit der Kräfte II 299.

—, Möglichkeit I 124, 151.

außerräumlicher Grund realer —Verhältnisse I 422.
— als Synthesis II 12.
— als Produkt des Vorstellungsvermögens (s. o.) II 42.
— als Prinzip der Möglichkeit der Wahrnehmungen II 524.
—, allgemeiner I 145.

—, empfindbarer / denkbarer.
-; spatium sensibile I 219, 228, 551, 561 f.; II 10,107, 431, 434, 436, 440, 517f.,
523, 538 (D); — als Gegenstand der Sinne II 508, 517 f., 523, 526, 531.
-; spatium insensibile I 232; II 542, imperceptibile I 246; objektive/ subjektive
Imperzeptibilität I 546; kein sensibeles Objekt II 4, 5, 18, 448; kein dabile
II 437.
-; spatium cogitabile I 235, 593; II 342.
-; spatium perceptibile I 235, 542, 590, 593; II 84.
-; jpürbaret — (s. Raum und Zeit) I 593; II 431, 436, 529.
-; — nicht apperzeptibel II 20; wird apperzipiert als ursprüngliches Bewußt¬
sein, ein Mannigfaltiges zu je£en II 41.
-; spatium sensibile / cogitabile II 332.
-; spatium dabile/ cogitabile II 342, 431.
-; spatium aspectabile / sensibile / inane II 438.
-; sensibeler / intelligibeler II 517, 624f.

—, Dimensionen I 231; II 11, 13, 16, 18, 25, 27, 28, 29, 38, 74, 173, 413, 434,
445, 449, 532.
—; Allgegenwart I 235.
—; wärmeleerer Raum I 303, 480.
—; mathematisches / dynamisches Solidum I 342.
—, inkompressibeler I 445.
— differential I 449.

— als Erscheinung.
-; absoluter — keine Erscheinung I 439.
-; spatium phaenomenon I 662.
-; — kein ens per se (s. Ding an sich) II 34.
— Vorstellung durch Betastung und Händebewegung I 590, 594.
—; Nebeneinander / Außereinander II 5.
712 Index

Raum, kein Akt der Apprehension (s. Akt) II 36f., 41, 42.
— als Inbegriff aller äußeren Sinnenobjekte dem formalen Prinzip nach II 99.

— und Gott (s. d.).

-; Gott über ihm, um ihn, in ihm II 312.

— und Subjekt.
— —; Raum nur ein Aggregat von Vorstellungen in uns II 415.
— —, Unterschied II 433 f.
—, Idealität des —es II 445.

Raum undZeit (s. Apprehension, Bewegung, Ganzes, Raum, Setzung, Zeit).

— Unendlichkeit I 54, 57; II 4, 9, 11, 12, 13, 15, 18, 19, 22, 27, 29f., 43, 45,
46, 49, 66, 71, 73, 76, 83, 85, 91, 93f., 96, 99, 100, 101, 410, 416, 417,
420, 441, 445, 451.
-nicht unendlich I 4, 57; II 17.
-; synthetische Einheit von --als Fortschritt ins Unendliche II 8.

— Einheit.
I 10, 54, 153, 224, 227; II 4, 12, 13, 15, 16, 17, 22, 42, 44, 66, 71, 80,
85, 86, 91, 95, 100, 109, 382 409, 416, 426, 449, 517, 536, 554.
— als Formen a priori I 51.

-; — als subjektive Formen der sinnlichen Anschauung I 59, 66, 71, 113,
143, 145, 151, 351; II 8, 76, 435, als subjektive Formen der äußeren und
inneren Sinnenanschauung II 440.

-; Formale/Materiale II 8; — als Formale der Erscheinung II 34, 43, For¬

male der Zusammensetzung des Mannigfaltigen der Anschauung II 71, 436,
Formale der Einheit des Mannigfaltigen ohne Existenz II 437.
-als mathematische Anschauungen I 112, 113.
— — als Anschauungen, die Axiome begründen II 9, 15, 101, 409f.
-als a priori gegebene Anschauungen II 12, 13, 16, 22, 45, 102, 417, birecte
primitibe Anschauungen II 441, 451.
-als Formen der reinen Anschauung II15, 18, 19, 30, 68, 69, 90, 98, reine
Sinnenanschauungen II 100, 101.
-als das Subjektive der Anschauung selbst II 41, 439.
-als modi der Anschauung des Objekts II 75f.
-als Formen der Rezeptivität unserer Vorstellungen II 79.
-als dem Subjekt inhärierende Formen II 419.
-als Formen der Anschauung des Mannigfaltigen der Erscheinung II 448.
-als Anschauungen ohne Gegenstand (s. u.) II 450f.

— Gegenständlichkeit.
•-nicht Gegenstände I 71.
-nicht Gegenstände empirischer Anschauung I 204; II 15.
 11. Sachverzeichnis. 713

Baum und Zeit, Gegenständlichkeit; — — nicht Gegenstände mög¬

licher Erfahrung I 549.
-nicht Gegenstände der Anschauung II 12, 13, 15, 16, 18, 20, 25,
26, 29, 31, 42, 74, 410, 434, 435, 436, 437, 439.
-nicht Gegenstände der Wahrnehmung II 19, 40, 76, 83, 409, 436.
-keine Objekte, sondern Bestimmungen des Subjekts II 38, 47 f.; nichts
Objektives II 95.
-nicht apprehensibele Gegenstände II 40, 45, 46, 47, 66, 69, 70, 74.
— — keine Dinge für sich II 41, 44 f., 45, 46, 98, 409, keine entia per se II 90,
99, 410, 416.
-als Gegenstände der Anschauung in unö II 47, 67.
-als Gegenstände in der Erscheinung II 88.
-als Inbegriff der Sinnengegenstände II 115, als Sinnenobjekte II 507, 531.

— Verhältnis von Raum und Zeit zueinander.

Raum cmfjer dem, Zeit im Subjekt I 84.
Punkt und Augenblick (s. Punkt, Zeit) II 27.
Koexistenz / Succession II 67, 71, 87, 435, 451.
Intussuszeption / Extraposition II 69.
Unzertrennlichkeit von Raum und Zeit II 98.
mathematische Einheit von II 193.
Extraposition und Intusposition des Mannigfaltigen der Anschauung (s
Setzung) II 443.
; Raum: Anschauung, Zeit: Empfindung II 531.

— Idealität I 351, 539; II 21.

-keine Ideen I 151.
-entia rationis II 414, 419.
-, subjektive Realität II 442,

— und Affektion.
-können nicht empfunden werden I 201, sind nicht fpürbar II 71.
_als Akte der Spontaneität und Affektionen der Rezeptivität (s. Akt) II 42f.
-als Rezeptivität, von Sinnengegenständen affiziert zu werden II 438.

— als Größen I 208, 221, 454; II 19.

-als stetiges Ganzes II 435.
__; nicht Seile, sondern ©teilen in Raum und Zeit II 517; Objekt als 33efe$uncj
von — I 458.

—, leerer Raum und leere Zeit (s. u., s. Raum) II 474.

-; subjektiv kein leerer Raum und keine leere Zeit I 539.

— nicht Begriffe 119,12,15,19, nicht diskursive, sondern intuitive Vorstellungen

II 42, nicht Begriffe, sondern Anschauungen als einzelne Vorstellungen
II 83, 98, 101.
714 Index

Raum und Zeit, Existenz.

-; leerer Raum und leere Zeit nichts Existierendes II 12, 13, 15, 18,
22, 29, 43, 46, 47, 70, 75, 76, 86f., 101, 434.
-gehen der Existenz der Sinnenobjekte vorher II 91.
— als Setzungen (s. Selbstsetzung, Subjekt).
-als Produkte unserer Vorstellungskraft II 15, 45.
-als primitive Produkte der Einbildungskraft II 37.
-als synthetische Vorstellungen a priori II 43, 46.
-als subjektive Prinzipien der Zusammensetzung (s. d.) II 45.
-als Setzungen des Vorstellungsvermögens II 73.
-als Selbstbestimmungen des Bewußtseins II 74.
-als actus bet SßorftellungMraft, ficf) felbft ju je|en II 88.
— — als unendliche Setzungen II 97.
-als subjektive Bestimmung der Gegenstände in der Erscheinung II 417;
nur im Subjekt gegeben II 76; liefern nur subjektive Vorstellungen II 94.
— und Gegebenheit (s. o.).
-nicht außer meiner Vorstellung gegeben II 19.
-; das Mannigfaltige von — nicht gegeben II 29.
— als Verhältnisse der Objekte reiner Anschauung II 43, 70.
—, dynamische Funktion der Raum- und Zeitanschauung II 44.
Reaktion (s. System, Wahrnehmung).
— des Subjekts auf die bewegenden Kräfte (s. Affektion) II 308.
—; Apprehension (s. d.) als — II 389.
— des Gegenstandes aufs Subjekt II 494.
— des Subjekts auf sich selbst II 494.
—; Bewegung als ^fjänomen der — II 494
—; Empfindung (s. d.) als — II 499.
— und Wahrnehmung (s. Antizipation) II 502.
—I Abzählung der reagierenden Kräfte (s. Wahrnehmung) II 504.
Reale (s. Dasein) I 231; II 69.
—; das — in der Physik II 407.
Realismus I 56, 99; II 441, 442.
Realität I 457, 459 (D).
— und Welt (s. d.) I 43.
— und Größe I 459 f.
—, Schranken der I 459.
—, objektive I 583.
—; Idealität als Gnind der — II 75.
— der Erfahrungsgegenstände II 375.
Recht (s. Mensch, Rechtslehre).
—, doppelsinniges I 461.
 II. Sachverzeichnis. 715

Recht und Gesetzgebung I 461.

— und Billigkeit I 461.
—; Rechtspflichten (s. Pflicht) I 462f.; II 118.
Einteilung der —e I 462.
Real—e I 462.
—szwang I 462;—sverhältnis als moralischer Zwang (s. kategorischer Imperativ,
Vernunft) II 129.
; Natur— I 463.
als ÜRinimum I 463.
der Menschheit I 471; II 56.
als Akt der höchsten Autorität (s. Gott) II 52.
Unrecht II 53; Unrecht tun/leiden II 302.
Rechtsbegriff II 65, — idee II 104 (D).
—sprinzip im kategorischen Imperativ (s. d.) II 109, 118, 125.
Natureinheit und Einheit der Rechtsprinzipien II HOf.
Rechtslehre I 178, 461 f.
—, Übergang von der reinen zur statutarischen I 178.
Reflexion, logische / absolute II 305.
Reflexionsbegriffe (s. Amphibolie) I 460.
Regel s. Erkenntnis.
regulativ s. Naturforschung, System.
regulativ / konstitutiv s. Erfahrung, Übergang.
Reibung (s. Flüssigkeit, Metalle, Polieren) I 272f., 281 (D), 284, 289, 298, 303,
304, 305, 324, 327 (D), 329, 361 f., 504, 516; II 22, 147, 151, 152, 215, 228,
571, 572.
— durch Lippenberührung I 284, 330, 517.
—; Glättung (s. Glätte) I 3031, durch Wärmestoff zu erklären I 304, 328.
— als Schmelzung I 333, 399; momentanes Schmelzen II 147, 222, 2231
Schlüpfrigkeit I 361.
alles Reiben Abreiben I 362, 517; II 222.
Ungleichartigkeit der berührenden Flächen I 399.
—, Wärmeerzeugung durch I 411; II 153, 221.
Relation (s. bewegende Kräfte, Kategorien, Materie) I 65,297, 311,357, 4571
(D); II 173.
—, innere / äußere I 458.
—, aktive der Äörpet II 566, 572.
Religion (s. Gottesbeweis) I 98, 101; II 510.
— als Gewissenhaftigkeit I 81, 98.
— als Gottesverehrung I 101.
— kein Glaube an Substanz I 143.
_ als Prinzip der Befolgung aller Pflichten als göttlicher Gebote (s. Pflicht) II111.
— und Dasein Gottes II 130.
716 Index

repraesentabile II 75.
repraesentatio primaria / derivativa II 451.
Reproduktion, organische (s. organischer Körper) I 197.
republikanische Verfassung I 71.
Repulsion (s. Abstoßung, Attraktion) I 55, 235; II 426.
Rezeptivität (s. Akt, Raum und Zeit).
— und Spontaneität (s. d.) I 40.
-; — auf Spontaneität gegründet I 52; II 493.
— —; — des affizierten Subjekts / Spontaneität der Zusammensetzung (s. d.)
II 394f.
-; — der Erscheinungen beruht auf Spontaneität des Zusammensetzens
II 535.
—; ich bin mir selbst nach einem @efe| ber iReceptibitöt bet 97atur ein Prinzip
der synthetischen Selbstbestimmung II 131.
—, Form der II 352.
— der Erscheinungen II 382.
— der Anschauung (Gegensatz: Spontaneität des Bewußtseins der Zusammen¬
fassung) II 412.
—; der Sinn enthält die — des Objekts II 456.
— der Wahrnehmung (s. d.) (Gegensatz: Spontaneität des Verstandes) II 465.
Rigeszenz s. Erstarrung.
Rigidität (s. Starrheit) I 282, 373, 382 (D), 391, 399, 428 (D), 452, 453, 523;
II 261.
— als Gegensatz von Flüssigkeit II 143, 233.
, Grade der — von der Schleimigkeit bis zur Sprödigkeit II 230f.

Rolle I 192, 299, 369, 511, 608, 645; II 5, 139, 225, 245, 257, 266, 276, 340
369, 528, 558, 592, 596, 599.

Sache selbst s. Ding an sich, Erscheinung.

Säge II 290, 293, 578, 580.
Säkularisationen I 134, 145, 146, 148.
Salpeter I 118.
Salzsäure I 67; n 13, 93, 106.
—, Basis der II 351, 450, 478, 508.
Saturn I 434; II 6.
Saugröhre I 192.

Säure (s. Säurestoff).

—, Basis der I 56, 67, 89.
—; Säure/Lauge I 297.
Säurestoff I 112, 118, 126, 134, 605; II 360, 450.
— ist nicht sauer I 67, 134.
 II. Sachverzeichnis. 717

Säurestoff; Oxygeneität, Desoxygeneität etc. I 88; Oxygen I 112.

— als Radikal der Säure I 89.
— reiner aus Braunstein I 111.
— als Prinzip der Elektrizität I 126; II 8.
— enthält Wärmestoff I 464.
—; Abscheidung bei Atmung II 494.
Schall (s. actio in distans, Hören) I 110, 150, 191, 199, 286, 292, 505; II 264.
— und Ton II 100, 162; Klang und Ton II 539.
—; Wellenbewegung II 225.
— als medium II 434, 587.
Schema (s. Schematismus) I 3, 68, 367.
— der Zusammensetzung empirischer Anschauungen II 510.
Schematismus (s. Amphibolie, Antizipation) 1 90, 162, 169, 174, 291, 363, 369;
II 20, 25, 263, 331, 494.
— der Urteilskraft I 291; II 484, 491, 494, 495.
— der bewegenden Kräfte II 265, 330, 532.
— der Reflexionsbegriffe II 339, 490.
— der Verstandesbegriffe als SSorfjof be§ Überganges II 487.
— der Verstandesbegriffe nach der Form des Vernunftschlusses II 494.
—; Schematismus / Schematistik II 505.
Scheidung s. Chemie.
Schere II 290.
Schichtung (s. Starrheit, Stratifikation) I 273ff.
Schlaf II 534.
Schlag s. Stoß.
Schlüpfrigkeit I 222, 281 (D).
Schmelzung (s. Schmiedbarkeit).
—; Schmelzbarkeit I 305 (D); II 397 (D).
Schmerz I 136.
Schmiedbarkeit (s. Metalle) I 281, 324, 326; II 148 (D), 184, 222, 569.
— und Schmelzung I 281; II 148.
Schnitt II 290.
Schöpfung (s. Gott) I 416.
Schraube I 608; II 289 (D), 369f.
Schreibkunst II 624.
Schub I 644 (D); II 139, 154, 259.
schwärmerische Begriffe I 26.
Schwefel I 251, 273.
Schwere (s. Elastizität, Gewicht, Gravitation, Materie, Wägbarkeit) I 55, 173,
191, 267f. (D), 281 f-, 288, 292, 311, 352, 363, 404, 417, 435, 483, 511, 626;
II 176 (D), 180, 264, 433.
—, Moment der I 200, 446, 451; II 143; — als Moment der Acceleration durch
Gravitation (s. d.) I 534.
718 Index

Schwere und Gewicht I 293, 295, 408; II 136, 140, 157f., 176, 258.
—, spezifische I 277, 354, 395, 422; II 21, 234.
Maß der I 313; II 136, 210.
—; absolute Leichtigkeit I 376, 409.
— und Erdumdrehung I 408.
— als Qualität I 459.

Schwindel I 348.
schwören I 52, 148, 152, 153.
Scientia naturae II 488.
Scientia naturalis (s. Philosophia naturalis) II 430, 488f.
Seekrankheit I 348.

Seele (s. Immaterialität, Weltseele) I 122, 404, 488.

— und Geist (s. d.) II 55f., 57, 65.
— als immaterielles bewegendes Prinzip II 97, 373.
— und Gemüt II 112.
— und Körper II 418; — des Körpers (nicht: der Materie) II 294.

Sehen (s. Licht) I 24, 55, 56, 69, 70, 71, 85, 97, 103, 110, 117.
—; Raumvorstellung als Voraussetzung des —s I 56.
Sehnen II 596.
Seil I 192, 299, 628, 644f.; II 5, 72, 198, 225, 235, 245, 259, 290, 527, 558f., 563,
571, 572, 589, 592, 596, 599, 609.
Sein (s. Existenz) II 65.
Selbstbestimmung, moralische (s. Imperativ) I 144.

Selbstbewußtsein (s. Apperzeption, cogito, Selbstsetzung, Subjekt).

—; Einheit des —s I 149 f.
— kein Gefühl I 484.
—; Selbstanschauung II 11, 107; empirische/reine II 26, 66, 107; Selbst¬
anschauung in Gott (s. d.) II 56.
— der Anschauung und des Denkens vereinigt II 22.
—; Spontaneität des —s II 57.
—, analytisches II 58.
—, logisch/metaphysisch II 66, 67, 69, 72, 79, 85, 420;— als logischer 21ft
(s. d.) II 77, 79, 82, 89, 93, 95, 98, 100, 102, 111.
— als jaculias repraesentaiiva (s. d.) II 73.
—; Affiziertwerden und Selbstaffektion (s. Affektion) II 78; das Subjekt betet*
minirt sein Selbstbewußtsein II 88.
— und Organismus II 73.
—; Ich bin.
-; ,,ich bin“, „ich existiere“ II 85, 96, 98.
—; ich bin nicht bloß logisches Subjekt, sondern auch Gegenstand der Wahr-
 11. Sachverzeichnis. 719

nehmung II 96, 102, der reinen Anschauung II105; doppelte Bedeutung des
Ich im Selbstbewußtsein: als Ding an sich und als Gegenstand der Anschauung
II 413.

Selbstbewußtsein Ich bin; ich bin = ich bin mir Gegenstand der inneren
Anschauung und des Denkens dessen, was ich mir beptege II 449.
—, Formale/Materiale.
■-; — als das görmtidje der Anschauung überhaupt II 87.
--; — hebt nicht vom Materialen, sondern vom Formalen an II 448.
—; Zusammenfassung der lebendigen Kräfte im — II 107.
—, empirisches als Koordination der Wahrnehmungen II 350.
—; Apriorität II 449f.
—; zwei Schritte des —s: Subjekt ist sich Objekt, Subjekt ist sich Sinnenobjekt
II 477 f.

Selbsterkenntnis I 36, 134, 144; II 22.

Selbstkonstruktion, Idee der I 152.
Selbstliebe I 12.
Selbstmord II 303.
Selbstschöpfung (s. Selbstsetzung, Vernunft) I 21, 152.
—; Idee als Selbstgeschöpf I 27, 88.

Selbstsetzling (s. Akt, Subjekt) 1 85, 89, 93, 96, 97, 98, 100; II 11, 18, 19,
20, 24, 28, 30, 31, 32, 36, 39, 44, 47, 54, 67, 70, 71, 73, 79, 85, 87, 88, 94,
97, 110, 409.
—; ich setze mich als Grjiftirenbe! (s. Existenz) II 32, 73.
—; das Subjekt setzt sich in der Vorstellung des Objekts an sich II 36.
—; das Subjekt setzt sich als Objekt in der Erscheinung II 39, 443.
-—; das Subjekt setzt sich in der kollektiven Einheit des Mannigfaltigen der An¬
schauung II 44, als synthetische Einheit des Mannigfaltigen in der Anschau¬
ung II 417.
—; das Subjekt setzt sich als das Formale der Erscheinung II 68.
—; mir madjen alle! felbft II 82; das Subjekt mad)t jid) felbft II 94; mir tnüjfert
un! felbft t>orf)ermad)en II 353; wir machen das Objekt al! $ufd)auer url^
gugleid) Urfjeber II 421.
— der Kategorien (s. d.) II 88.
—; das benfbare Ich setzt sich als das fpürbare II 119.
—, die drei Stufen der — II 418, 421.
sensibel s. intelligibel.

Setzung (s. Selbstsetzung, Synthesis, Zusammensetzung) I 81, 89, 454; II 31f, 441.
—; setzen / aufheben II 31.
—; Raum / Zeit als unendliche —en (s. d.) II 97; Raum als — II 442.
—; setzen / empfangen II 130.
—; Extraposition / Intusposition II 443.
720 Index

Silberton II 21.
Sinn (s. Affektion, Elementarsystem, Empfindung, Gemeinschaft, innerer Sinn).
—; Agitation der — e I 583.
—, äußerer / innerer II 458, 469.
Sinnenobjekt s. Objekt, Wahrnehmung.
Sittlichkeit II 60 (D).
Skepsis II 11.
Solidität (s. Festigkeit) I 342, 625.
Sollen und Können II 121.
Sollizitation (s. Anziehung, Bewegung) I 175, 176, 338, 395, 427, 432, 449,
451, 465, 618.
Sonne II 445.
— n als Lichtzentra II 84.
sparsim s. Ganzes,
spekulative Philosophie I 31.
spekulative Vernunft (s. theoretisch-spekulative Vernunft) I 95.
Sperrbarkeit (s. Koerzibilität, Materie) I 172, 175, 203, 294, 333, 376, 395,
507, 526; II 159, 254, 264.
—, bedingte / unbedingte I 477.
—; Unsperrbarkeit / Unwägbarkeit (s. inkoerzibel / imponderabel) II 257.
Spontaneität (s. Akt, Gott, Rezeptivität).
— der Bewegung (s. d.) I 222.
— der Freiheit, Prinzip der-als Prinzip der synthetischen Selbstbestimmung
II 131.
— der Zusammensetzung (s. d.) II 382.
—, bedingte II 456.
— geht vor Kezeptivität II 297.
— des Verstandes (Gegensatz: Rezeptivität der Wahrnehmung) II 465.
Sprache I 103, 417.
springender Brunnen I 103, 425f., 439, 463f., 472f.; II 274.
Sprödigkeit (s. Rigidität, Starrheit) I 281 (D), 283 (D), 297, 324, 326, 342,
384f., 396, 401 (D), 465, 515, 598, 612, 634; II 14, 184, 218 (D).
Staat (s. Verfassung) I 567.
—; Organisation der —en I 65.
—, göttlicher I 71.
Stahl I 398; II 92.
Stamm s. Volk.
Standpunkt s. Tr. Ph.
Stange II 589, 601.
Starrheit (s. Erstarrung, Rigidität, Wärmestoff) I 162 (D), 222, 317, 323, 344,
499f.; II 215, 253, 263 (D), 372, 505, 585ff.
—, sfarre Materie I 254 (D), 272 (D), 296, 325f., 371 (D), 382 (D), 401 (D),
417, 469 (D), 486 (D); II 183 (D).
 II. Sachverzeichnis. 721

Starrheit; starre Materie; Einteilung: zerreibbar / streckbar 1272,281,

326,331,514,612; 11148,160, 562; zerreibbar/schmelzbar 1305; geschmeidig/
spröde I 391, 401, 491, 634; II 21, 140; dehnbar / spröde II14; fest / höhligt
II 180, 181; steif / biegsam II 225f.; ductil / spröde II 266; spröde /zäh II
267; zerbrechlich / geschmeidig / zerreiblich II 275; steif/straff II 596;
steif / rauh II 598 f.
-; Textur I 385, 391f., 393, 396, 397, 403, 468f., 479; II 153, 218, 224, 252,
262, 590, 594; Schichtung heterogener Teile I 273f., 277, 279, 322f., 385,
423, 452, 500; II 274, 590.
—, starrer Zusammenhang (s. d.).
I 269, 277, 325, 384f., 479, 611 f., 626; II 562.
-; Widerstand gegen Verschiebung (s. Reibung) I 327, 399, 411, 486; II 14,
151,183, 218, 243, 247, 252, 263, 559, gegen Trennung I 399; II14 (dagegen:
II 183), gegen Biegen / Reißen II 392.
-; Starrigkeit und Zusammenhang I 486, 489; II 143.
-; unzusammenhängend-starr (= staubig) II 600.

—, Modi der I 272.

—; Dehnung und Reißen (s. o.) I 289, 423.
—; Biegsamkeit (s. o.) I 296; II 600, 607.
—, Theorie der — I 303.
— und Wärmestoff (s. d.).
-; Aufhebung der — durch gleichförmige Verteilung des Wärmestoffs I 333,
393, 500.
—- —; — beruht auf imponderabeler Materie II 588f., 595.

— beruht nicht auf der Attraktion der Teile I 385.

— als erste mechanische Kraft I 645.
— und Reibung (s. d.) II 183.
-; Zerreibbarkeit des Starren geht ins Unendliche II 150.
— und Flüssigkeit (s. Erstarrung); Verflüssigung des Starren II 248.
—; starrer Körper I 253 (D).
_—; jeder physische Körper kann als starr betrachtet werden II 2/3.
— und Ponderabilität (s. Hebel) II 274; — folgt aus dem Begriff der mecha¬
nischen Wägbarkeit (s. d.) II 687.
—, indirekte II 592.
— der Abstoßung und Anziehung (Hebel-Seil-Rolle) II 596.
—, factitia / naturalis II 600.
—, fadenartige (s. Faden) II 600.

Steinkohlen I 116.
Sternenheer I 150.
Stetigkeit, Gesetz der (s. Kontinuum) I 617; II 128.
Stickstoff I 112, 118, 126, 134; II 360, 450, 525.
Jtant’ä Schriften. Opus postumum II. 46
722 Index

Stoff (s. Körper, Materie) I 105, 131, 138; II 106 (D), 251 (D), 429.
—; Urstoff / Nachstoff I 605.
—; Grundstoffe II 10; Grundstoff / Urstoff II 351.
—; chemische / organische —e I 558.

— und Materie II 305, 346, 350, 351 f., 471, 508.

-; Stoffe nur durch das dynamische Verhältnis zur Materie zu erklären II 13,
525.
— —; Stoffe als bewegende Kräfte der Materie II 327, 346, 350, 360, 406, 525,
531, 533, 534.
-; Stoffe als Elemente der Materie II 441, 532f.
-; Stoffe als spezifisch verschiedene Teile der Materie II 635.

— und Element II 106.

—; primitive —e als entia rationis II 352.
—e als bewegliche Substanzen (s. d.) II 358, 360, 362, 366, 369, 372, 378,
387, 394, 409, 450, 519, 525; Stoff als Subjekt der Bewegung II 394, als
Basis der Bewegung II 492, als Basis bewegender Kräfte II 508; —e als
Elementarsubstanzen II 514.
—e, Klassifikation der II 358, 409.
—e, Heterogeneität der II 402.
—und Körper (s. d.) II 433.
—e als Verhältnisse II 469, 472, 508.
—e als Adhärenzen der Kräfte II 475.
—; hypothetischer Stoff (s. Wärmestoff) II 534 (D).

Stoß (s. Druck) I 105, 165, 173, 182, 192, 204, 264, 305, 313f., 315 (D), 316,
327, 333, 377(D), 533; II 198, 369f., 527, 534, 561 f.
—; Klopfungen (pulsus) 1181, 199, 310, 314, 357, 368, 503, 533, 598, 619; II 170.
—; Erschütterungen (concussiones) (s. d., Wärmestoff) I 181, 182, 199, 315,
316, 357, 368, 3981, 633, 698, 619; II 170.
— als lebendige Kraft I 199, 200, 204, 249, 309 (D), 343, 368, 396f., 403,
476, 486, 507, 598, 619; II 293, 557 569.
—; Schlag (percussio) I 315; II 527.
—; Stoßbewegung nur durch 2Intogoni§m I 351.
—; Schwenkungen (s. Oszillation) I 357, 368, 533, 598; II 161, 170.
— in Masse/im Flusse I 369, 401; II 162, 170f., 557.
— und Gewicht (s. d.) I 377.
— des Starren, des Flüssigen II 235.
— percussio / ictus II 534.

Stratifikation (s. koerzibel, Kohäsion, Materie, Starrheit) I 139, 273f., 305, 309,
322, 330, 513, 522, 523; II 7, 106, 107, 111, 274, 596.
 II. Sachverzeichnis. 723

Subjekt (s. Akt, Mensch, Objekt, Selbstsetzung, synthetische Sätze a priori).

— konstituiert sich zum Objekt I 67, 92, 93, 96, 97, 127, 128, 131, 152;
II 16, 22, 25, 71, 72, 81 f., 86, 88, 107, 110, 412, 452, 607.
-; — konstituiert sich zum Sinnengegenstand II 17, 368; macht sich selbst
zum Gegenstände der Anschauung II68,107; schabt sich selbst das Mannig¬
faltige des Sinnengegenstandes der Form nach II 96; macht sich zum
Objekt (s. d.) II 443.
-; — konstituiert sich zum Ganzen des Mannigfaltigen der Anschauung II
411, zum Gegenstände der Erfahrung II 414, zum System der Wahrneh¬
mungen II 487.
— wirkt außer sich I 70, auf Sinnengegenstände II 9.
— als Urheber seiner seihst I 78; II 54, seiner Denkkraft II 79, seiner Vorstellung
II 477.
-; — macht seine eigene Form nach Zwecken a priori II 78.
— konstituiert sich zur Person I 91; II 54.
— berftef)t seinen Gegenstand durch das was es tnadjt I 578.
—; Position des Subjekts in Raum und Zeit (s. Ding an sich) II 4, 12.
— setzt sich als gegeben II 11, 28.
— und Ding an sich (s. d.).
-; Subjekt als Ding an sich II 28, 415.
— setzt sich als absolute Einheit II 30.
— als Idee II 33.
—; Selbstbestimmung des — s durch technisch-praktische und moralisch-praktische
Vernunft II 57.
— und Affektion (s. d.).
-; — affiziert sich selbst und bestimmt sich zu Erscheinungen II 70, 477.
— —; das affizierte, sich selbst affizierende Subjekt als organischer Körper II 388.
— des kategorischen Imperativs (s. d., Gott) II 129f.
—, abstoßendes II 252.
—, wahrnehmendes II 368.
— macht sich die Sinnenvorstellung von Raum und Zeit II 443.
— als Prinzip der Möglichkeit der Erfahrung (s. d.) II 455.
— erkennt sich seihst als Phänomen II 465.
subjektiv/objektiv (s. Erfahrung, Erscheinung, Philosophie) I 45, 58, 69, 76,
93, 114, 172, 525, 564, 574, 580, 583, 589, 602, 627; II 18, 49, 297,361,
363, 364f., 368, 3721, 376, 378, 382, 4471
—; subjektive analytische Einheit der möglichen Erfahrung = objektive synthe¬
tische der Gegenstände der Erfahrung I 574, 588.
—; subjektives Prinzip der synthetischen Einheit I 583.
—; das Subjektive zugleich objektiv nach dem Prinzip der Identität II 453.
das Subjektive der Wahrnehmung — das Objektive der Erscheinung II 458.
—; das Subjektive und Objektive der Naturwissenschaft II 481 f.
724 Index

Subsistenz I 235.

Substanz (s. Atom, bewegende Kräfte, Gemeinschaft, Körper, Person, Physik,

Stoff) I 311, 338, 347, 350, 351, 445, 541, 564; II 121, 285, 328, 428.
—, Einfachheit der I 566.
— und Prinzip II 123.
—; Materie als Substanz II 163, 364.
—; substantia noumenon II 252.
—; Stoffe als —en II 358.
—; Aggregat von —en II 373.
— en als Subjekte (bewegender Kräfte) II 394, 533.
—; nur denkende Wesen können als —en gedacht werden II 438.
—; sulstantiae radicales II 450.

Syllogismus I 285.

Synthesis (s. synthetisch / analytisch, synthetische Erkenntnis, synthetische

Urteile) II 102, 323f.
— der Erscheinungen II 344.
— der Wahrnehmungen (s. d.) II 375.
—, empirische II 419.
—; Raum und Zeit in der — identisch gegeben II 446.

synthetisch/ analytisch (s. Einheit) I 69, 241, 539, 549, 559, 574, 582, 593,
600; II 33, 69, 80, 94, 99, 309.

synthetische Erkenntnis (s. Tr.Ph.) I 76, 104; II 438 (D).

— a priori, Möglichkeit der (s. synthetische Urteile a priori, Möglichkeit) II 4,
11, 16, 25f., 39, 45, 47, 49, 67, 86.
—; durchgängige Bestimmung der —n — (s. Existenz) II 486.

synthetische Urteile (Sätze) a priori I 140, 338; II 18.

—, praktische I 417, — in der Moral II 75.
—, Möglichkeit II 15, 18, 19, 20f., 23f., 27, 28, 29, 30f., 34f., 36, 37, 40f., 44,
45, 66, 69, 71, 73, 74, 82, 83, 102,105, 312, 331, 337 f., 379, 410, 411, 419,
440, 443, 450, 473, 474, 482, 495, 530.
-; Vergleichung des Sinnengegenstandes an sich mit der Erscheinung begründet
die Möglichkeit synthetischer Urteile a priori II 40f.
-; Möglichkeit —r-als Aufgabe des Übergangs von den M. A. G. zur
Physik (s. d.) II 45, 49, 69
— für das Subjekt und für das Objekt II 17.
— als Bedingungen der Möglichkeit der Erfahrung (s. d.) II 27.
— als Bestimmungen des Objekts II 33, gehen über den Begriff des Subjekts hinaus
II 40.
 II. Sachverzeichnis. 725

synthetische Urteile (Sätze) a priori durch Begriffe oder Konstruktion

der Begriffe II 40, 49, aus Anschauungen / aus Begriffen II 77, 80, 82, 411,
aus Anschauungen (reine Mathematik) / aus Begriffen (Transzendentalphilo¬
sophie) II 81.
— in der Mathematik (s. d.) II 80.
—; wie kann ich aus dem empirisch Gegebenen synthetische Sätze a priori tuebett?
II 187.

System (s. Elementarsystem, Ganzes, Ido, Philosophie, Physik, Tr. Ph.).

—, Idee des —s I 72, 77, 176, 185, 360, 524, 597; II 264.
-; Unsicherheit bei Mangel des —s I 508.
— und Aggregat (s. d.) I 114, 124, 128, 161, 164, 168, 174, 287, 290f., 360,
363, 482, 620, 621f., 641, 642f.; II 156, 165, 166, 171f., 241, 279, 288,
299, 306, 307, 314, 322, 333, 342, 343.
— und Erfahrung (s. d.).
— —; — nicht aus empirischen Begriffen (s. empirisch) I 161, 168, 285, 360,
474, 476, 492.
-; — nicht ou§ Erfahrung I 508.
-; — der Erfahrung I 359; II 314, 476.
-; — als Prinzip, unter dem das Mannigfaltige gegebener Vorstellungen zu¬
sammengeordnet ist II 328.
— —; Synthesis des Mannigfaltigen als Ausgangspunkt des Systems der Erfahrung
II 403.
-; — der empirischen Erkenntnis II 502.
— der Materie (s. d.) I 198, 425, 553; II 460.
— bewegender Kräfte (s. d.) I 171, 173, 180f., 184f., 188, 191 f., 197, 207,
287, 290f., 306, 478 487f„ 507, 508, 5311, 568, 592, 6031, 616, 617,
631, 6321; II 161, 176, 289, 333, 498, 530, 532, 610.
-; — agitierender Kräfte I 596; II 604.
-; jeder Körper objektiv ein — bewegender Kräfte I 618, 627, 630, 633;
II 281.
— der Sinnengegenstände I 545.
—; Nominal-/ Organisations- I 567.
—; Gravitations- / Organisations- / Heil- / Seligkeitssystem I 612.
—; Doktrinalsystem I 619, 622; II 174, 352; Lehrsystem / Natursystem (s. u.)
I 627; Doktrinalsystem / Natursystem II 353; Doktrinalsystem / zetetisches
System II 353.
— der Wahrnehmungen (s. d., s. Erfahrung) II 11, 27, 292, 307, 404, 444,
455, 460, 464.
— der Kategorien II 29.
— begriff als regulatives Prinzip II 178.
— der Grundsätze der Naturwissenschaft II 288.
—; redactio systematis II 297f.
726 Index

System; Natursystem (s. Physik).

-, nach Analogie eines ordnenden Verstandes II 306f.
Nominal- / Real- der Physik (s. Vorstellung) II 323.
künstliches / natürliches II 342.
Natur- / Elementar- / Weltsystem II 485.
System der Natur (s. Natur, Naturforschung) II 496, 498.
System / Systematik der Natür II 501, 503.
— organischer Körper (s. organischer Körper).
-; abfid)tlid)e3 — der organischen Körper II 365.
-; System organischer Körper und Natursystem II 507.
—; automatische / heteromatische / systematische Verknüpfung II 385.
— der Zwecke (s. d.) II 406.
— der Aktion und Reaktion II 507.
— der Antizipationen (s. d.) II 584.

Tastsinn II 339.
taubstumm I 103.
Technik der Natur I 199.
technisch.
—; technisch-praktische Vernunft (s. Gott) I 11, 12, 13, 15, 16, 21, 31,
43, 44, 47, 51, 95, 556; II 49, 52, 60, 122, 489.
— — als Mathematik I 556; II 545.
-; Fortschritt von der technisch-praktischen zur moralisch-praktischen Ver¬
nunft II 49.
-geht auf Erkenntnis der Mittel zu Zwecken II 69, 545.
-als Anschauung konstruierende Vernunft II 116.
—; technisch-theoretische Vernunft I 19, 22; technisch/spekulativ I 130.
—; technisch / architektonisch I 630.
—; technisch bewegend / mechanisch bewegend II 399.
Teilbarkeit (s. Atomistik, Materie).
—, fluxionistisches Prinzip der II 270.
Teleologie (s. Gottesbeweis, Übergang, Zweck) I 6; II 64, 287.
Tenazität I 443; II 143.
Tendenz (s. metaphysische Anfangsgründe) II 166 (D).
Teufel I 37, 83.

Textur (s. Figur, Kristallisation, Starrheit).

—; textura filosa, fibrosa, villosa I 399.
— als inwendige Gestalt I 468.
—; zur — gehört Starrheit I 565.
—; Stoff als Ursache der — II 362.

Theokratie I 150.

Theologie I 6, 140, 458; II 515.

 II. Sachverzeichnis. 727

Theologie, transzendentale I 9, 459; II 63, 64.

—; Kosmotheologie I 17, 19, 24.
theoretisch-praktische Vernunft I 78.
theoretisch-spekulative Vernunft I 44, 58, 67, 73, 79, 89, 91, 100, 108,
109, 112, 114, 122, 126, 152; II 112.
—; das Praktische ist in dem Theoretisch-spekulativen enthalten II 112.
Therapeutik I 57; II 375,
Tier (s. Welt) I 34, 137, 567, 568; II 276, 369, 418.
Tod I 100 (D), 118, 565f ; II 100, 373, 505 (D), 534.
— csgefahr II 296, 302.
—; Sterben II 499.
Ton (s. Schall) I 150.
— als Stoß II 162.
Topik (s. bewegende Kräfte, Physik, Übergang) I 179, 283, 475, 485.
— der Naturlehre und Naturforschung I 485; II 353.
—; loci topici I 288, physische Örter und Begriffe I 486.
— der Begriffe I 631; II 355, 381.
— allgemeine, als Vorbereitung der künftigen Physik II 256.
— der Prinzipien II 291.
— der bewegenden Kräfte II 299, 308, 356f.
Torf I 116.
Trägheit (s. Beharrung) I 350, 376, 442; II 188.
Transparenz (s. Licht) II 452.
transzendent (s. transzendental, Tr.Ph ) I 57, 60, 72, 74, 75, 115, 135, 133,
138, 141, 158, 455, 519; II 75, 420.
—; transzendent / immanent I 77, 81.
transzendental I 50, 126, 133, 141; II 75, 420.
Transzendentalphilosoph I 147.
Transzendentalphilosophie (s. Akt, Naturwissenschaft, Philosophie,
Zoroaster).
—, Definitionen I 3, 8, 9, 40, 44, 52, 60, 63, 67, 68, 69, 72, 73, 74, 75, 77, 78,
79, 80, 81, 82, 83, 84, 85, 86, 87, 89, 90, 91, 92, 93, 94, 95, 96, 97, 98, 99,100,
101, 102, 103, 104, 105, 106, 107, 108, 109, 110, 112, 113, 115, 117, 119, 120,
121, 122, 124, 126, 127, 128, 131, 133, 135, 136, 137, 139, 148, 155; II 23,
80, 87, 88, 312, 381, 438; negative Definition I 94.
—, System der, Titelüberschriften (s. Ideenlehre) I 5, 46, 53, 59, 95, 117,122f.
— als iptanentrourf bet S3ernunft I 7.
— und transzendente Philosophie (s. transzendent) I 8, 74.
—; transzendentaler Idealismus (s. d.) 113 (D), 15, 38, 63, 85, 87, 92, 97, 99.
—, System der —, Einteilung (s. Philosophie) I 16. 27, 59.
728 Index

Transzendentalphilosophie als synthetische Einheit der Ideen Gott und

Welt (s. d.) I 19, 37.
—, f) öd) ft er ©tanbpunct der I 23, 31, 32, 34, 35, 38, 39, 44, 48, 53, 54, 56,
58, 59, 84, 95, 121; f)öd)fter ©egenftanb der — 1 38; oberster ©tanbpunct I 48.
— als Autonomie (s. d.) I 59, 79, 102, 116, als @elbftgefd)öpf der Ideen I 84, der
theoretisch-spekulativen und moralisch-praktischen Vernunft I 100, 118, als
©elbftbarftellung I 116, 117, 118, 122.
— und Metaphysik (s. d.) I 60, 69, 76, 77, 78, 81, 82, 85; II 75, 87.
-; — als ©pecieä der Metaphysik II 27.
—, die drei Elementarprinzipien der I 65.
— als System der Ideen (s. d.) I 63, 73, 75, 77, 78, 79, 80, 81, 83, 84, 86,
87, 93, 95, 98, 99, 100f., 102, 106, 107, 113, 115, 120, 126, 127, 131.
— und Mathematik (s. d.).
— —; — weder Philosophie noch Mathematik, sondern was beide subjektiv vereinigt
I 68; — vereinigt Philosophie und Mathematik I 135, 141.
—; Apodiktizität I 82, 83, 93; höchster Grundsatz der — I 151.
— als Methode I 86.
—, keine Wissenschaft von den Objekten I 90.
—, Nominal- / Realerklärung I 91.
—, (Sjcentricifät in der I 96.
—, nicht Enzyklopädie I 96,106,110, und Rhapsodie I 97; — als architektoni¬
sche Enzyklopädie I 109.
— als reine Philosophie, of)ne ©mpirigm ober 9I?atf)ematif I 99, als ißf)tIofopf)ie
üon bet 5ßf)itofopl)ie I 135.
— als problematische Wissenschaft (s. Idee) I 104.
— als Totalität (s. Ganzes) I 116.
— als Postulat I 126, als Idee I 128.
— als Vernunftakt (s. Akt) I 130, 131.
— als ©düaniiomuä (s. d.) I 133, 135, 138.
— als Wesenlehre I 458.
— als synthetische Erkenntnis a priori (s. d.) II 16, aus Begriffen II 23,
58, 420.
—; nur inbirect erweiternd II 41.
transzendieren (s. Übergang) I 116, 141.

Traum I 65, 66, 440f.

Tropfen (s. Globosität, Tropfenbildung) I 255 (D), 270 (D), 3171, 384.
—; Analogie mit festen Körpern I 258, 365, 382, 497; II 274.
—, Elastizität I 258, 338, 384.
—; Möglichkeit der —gestalt I 2701, 497.
—, Kugelgestalt I 317, 379, 384, 497, 501.
—; Dämpfe inbirect tropfbar I 501.
—; Oberflächenspannung II 243.
 II. Sachverzeichnis. 729

Tropfen; Schalentheorie II 243, 274.

Tropfenbildung (s. Flüssigkeit, Quecksilber) I 248, 251, 254, 258, 393, 401.
— durch lebendige Kraft I 271, 317f., 390, 497.
— durch Aetherstöße I 401 f.
— durch Stöße der Wärmematerie I 318 f., 499, 501, 521 f.
Tugend I 472 (D), 484.
Tugendlehre I 471 f.
Tugendpflichten I 471 f.

Übergang (s. Affektion, Akt, Antizipation, Lücke, Grenze, Methode, Mittel¬

begriff, Propädeutik, Rechtslehre, Schematismus, synthetische Urteile,
transzendieren, Wärmestoff).
I 9, 14, 15, 46, 102, 116, 117, 141, 172, 174f., 177, 178, 180, 229,
284 f., 316, 330, 359, 360 f-, 362 f., 366, 373, 387, 388, 407, 463, 465, 475,
476, 477f., 482, 486, 487, 492, 504ff., 508f., 510, 512, 525, 526, 5281, 582,
584, 615, 617 , 628, 6291, 6311, 6351, 6391, 6411, 643; II 45, 75, 87,
99, 113, 136, 149, 152, 162, 165, 167, 221, 2391, 242 ff., 263, 2641, 279,
2811, 2861, 289, 2921, 3001, 310, 3141, 337, 354, 359, 3761, 386,
3931, 398, 408, 4571, 461, 4641, 4671, 469, 480, 487, 491, 492, 496, 5111,
5191, 584, 615.
—, Einteilung I 611
-; — von den M.A.G. zur Physik, von der Physik zur Tr.Ph., von der
Tr.Ph. zum System der Ideen I 17.
_; — von den M.A.G. zur Tr.Ph. 126,45, 59,61, 72, 73, 79, 80, 84 85, 101,
102; II 83, 86.
_; _ von den M.A.G. zur Physik I 62, 87, 102, 116, 117, 125, 161,
162, 163, 165, 168, 172, 174, 177 ff-, 1791, 195, 198, 2061, 305 (D), 366,
486, 487, 492, 504, 6161 (D); II 98 (D), 99, 113, 2421
-; — von der Physiologie zur Physik I 69.
-; _ von der Metaphysik der Natur zur Physik I 463, 465, 4751
-; — von der Tr.Ph. zur allgemeinen Teleologie (s. d.) II 64.
-; — von der Metaphysik zur Tr.Ph. II 78, 97, 105, 119, 129.
-; — von der Logik zur Metaphysik II 105.
_; _ von der Tr.Ph. zur Physik durch Mathematik II 119.
_; _ von den mathematischen A.G. (s. d.) zur Physik II 486 (s.u.).
—, Formale /Materiale des Übergangs II 244, 3101, 480, 492.
-; — nur quoad formale I 125.
_; _ enthält das Formale der Naturforschung I 359, die formalen Prinzipien
der Möglichkeit des Systems der bewegenden Kräfte I 207, 309, 359, 512;
II 221, 240, 288f.
_; —, formaler (a priori) / materialer (empirisch) II 608.
—; bedarf es besonderer Bearbeitung? I 163, 167, 4741, 482, 486, 487, 505,
5251, 640 ff.
730 Index

Übergang von den M.A.G. zur Physik kein Sprung I 163, 164, 175, 179, 285f.,
289, 360, 387, 482, 505f., 525f., 582, 615, 617, 620, 624, 641; II 167, 294, 381,
408, 465.
-; fortschreiten / überschreiten 1 141, 386f., transitus / progressus I 174, 284f.,
transitus/ saltus I 407, passus, gressus, transitus I 643; II 258.
-; fehlerhafte Metabasis I 285.
--; Elefantenbeispiel I 387.
— von den M. A.G. zur Physik als Teil der allgemeinen Naturlehre I 166,
169, 286, 361, 506; II 167.
— —; Begriff vom —e in dem der Naturforschung enthalten I 168.
-; — betrifft das Subjektive der Naturlehre I 506, 631, 639f.; II 244, 281,
294.
-; — als Tendenz der Naturlehre zum System der bewegenden Kräfte (s. u.)
II136.
— von Begriffen a priori zu empirischen (s. d.) I 169, 172, 174, 178f.,
183, 245, 273, 287, 289, 305, 306, 310, 316, 330, 362f., 366f., 387, 403,
4071, 475, 477, 482, 4831, 486, 508, 527 f., 529, 532, 624, 629, 630, 636;
II 102, 140, 149, 200, 231, 242f., 365, 371, 397, 459, vom Ritionüen zum
Empiiischen I 164, 310 f., 617.
—, Verhältnis zur Physik.
-; — als Propädeutik der Physik (s. u.) I 169, 173; II 241.
-; — als Hypophysik I 289.
-; — als Doktrin der Naturforschung I 478.
-; )ßf)t)jif im SSerben I 506, — als <3d)lüjjel gut )j?f)t)fif I 507, GntbecEunggreife
gut $f)pjif I 527 f.
-; — kein wirklicher Überschritt zur Physik I 512, 624, 625, 637, 639f.; II150,
161, 263.
— —; — hat Physik im ißrofpect I 617, 620; II 297.
-; — zur Physik in potentia I 624.
-; — zergliedert den Begriff des Subjekts von der Physik II 294.
-; Sefpfpftem des Übergangs / ÜJIaturfpftem der Physik (s. System) II 584.
—; Titelentwürfe I 174; Unbequemlichkeit des Titels I 361, 506, 632, 640f.
— von den M.A.G. zur Physik und Mathematik (s. d., mathematische Anf.Gr.)
-; — kann nicht durch Mathematik begründet werden I 195; II 113 (dagegen:
II 287), geschieht durch Mathematik al3 ißoftulat II 520.
-; — von den M.A.G. zu den mathematischen A.G. bei Huyghens II 353.
-; — durch mathematische A.G. der Naturphilosophie II 531.
— von den M.A.G. zur Physik und Organismus (s. d.).
-; — umfaßt auch den Begriff des Organismus I 198, 211, 214 (dagegen:
305, ?57, 588), 558, 565, 570; II 356, 548f.
-; — von der mechanischen zur organischen Natur I 388.
 II. Sachverzeichnis. 731

Übergang von den M.A.G. zur Physik und Raum (s. d.).
-; — vom Vollen durch das Leere zum Vollen I 219, 223, 229, 232f.
-; — als Erfüllung des leeren Raumes durch die Formen möglicher Gegen¬
stände der Erfahrung II 193.

— von den M.A.G. zur Physik und bewegende Kräfte (s. d.).
-; — als systematische Einteilung der bewegenden Kräfte I 287, als Prinzip
a priori die bewegenden Kräfte zu systematisieren I 305f., 477, 506; II 241,
als System der bewegenden Kräfte I 487, 504, 512, 617f., 625; II 165, 265,
als systematische Vorstellung aller bewegenden Kräfte II 152.
-; — vom Begriff der Materie zum System der bewegenden Kräfte I 478.
-; — als Theorie vom System der bewegenden Kräfte, sofern sie unseren Sinn
bewegen I 508; II 244.
-; — als Klasseneinteilung der bewegenden Kräfte als bloßer Raumesbe¬
stimmungen I 512.
-; — als Prinzip der Leitung zum System der bewegenden Kräfte I 639, 641, als
conftitutiDeö Prinzip des Systems der empirisch gegebenen Kräfte II178,240.
-; — als Tendenz der Bewegungsgesetze zum Prinzip der bewegenden Kräfte
II 200.
-; — als architektonische Einteilung der bewegenden Kräfte II 263.
_ —; — geschieht durch den Begriff des Ganzen der Verhältnisse der bewegenden
Kräfte II 310.
_; _ legt nicht das Verhältnis der Objekte, sondern das actibe Verhältnis
der bewegenden Kräfte der Objekte zum Grunde II 456.
_; — enthält den Verhältnisbegriff der quantitativen und qualitativen Einheit
eines Systems der bewegenden Kräfte in der Reziprozität ihrer Bestim¬
mungen II 532.

—, Fortschritt und Stufen.

_; — vom Fragmentarischen zum Systematischen I 291.
-; herabsteigen, nicht aufsteigen I 476.
_; _ als $ortjcf)reitung3»3ßijjenjcf)aft I 510; immer im Fortschreiten, nie voll¬
endet II 292.
_; _vom reinen Denken zur reinen Anschauung II 83, vom Denkbaren zum
Empfindbaren II 94, von der Erscheinung zur Erfahrung II 390, von der
Wahrnehmung (s. d.) zur Erfahrung II 393, 451, -i65, 477.
_; _ nicht analytisch, sondern synthetisch II 87.
-; Stufen II 135.
_ _j — zur affizierenden Materie —Stoffen —► Körpern -> mit Bewußtsein be¬
wegenden Körpern II 375.
-; zwei Schritte II 496.

—, Möglichkeit des Überganges I 309; II 281, 318, 371, 453.

-; Antizipation zum —e (s. d.) I 530f.; II 263.
 732 Index

Übergang, Möglichkeit des Überganges; — enthält die subjektiven

Bedingungen der Apprehension verbunden mit der Apperzeption (s. d.) im
Begriff der Physik II 243 f.
— —, — regulirt die Bedingungen der Aufsuchung der Erfahrung zum Behuf
eines Systems II 263 (kein bloß regulatives Prinzip II 240, sondern regulativ
und konstitutiv II 241).
-; Prinzipien: Axiome der Anschauung, Antizipationen der Wahrneh¬
mung, Analogien der Erfahrung, Postulat der subjektiven Einheit der
Wahrnehmungen (s. d.) II 293.
— ■—; — als fßräbetennination der inneren aktiven Verhältnisse des zusammen¬
stellenden Subjekts (s. Zusammensetzung) II 337.
-; — keine Aggregation von Wahrnehmungen, sondern Begriff ihrer synthe¬
tischen Einheit II 359.
-; — geschieht durch das was der Verstand in die Sinnenvorstellungen nach
den Kategorien fjineinlegt II 379.
-; Erfahrung als Übergang II 445.
—, Apriorität (s. o.).
-; — enthält die Prinzipien a priori der Naturforschung I 360; II 293f.
— —; — geht weder von bloßen Prinzipien aus, noch entlehnt er aus empirischen
Wahrnehmungen (s. Schematismus) I 369.
— —; Kategorien des —s I 388, 486.
-; — von den M.A.G. zur Physik setzt apriorische Prinzipien eines möglichen
Systems beider Wissenschaften voraus I 477.
-; Expositionen empirischer Bewegungsgesetze gehören nicht zum — II 232.
— —; — nicht durch Erfahrung, sondern durch Prinzipien der Möglichkeit der
Erfahrung II 239f., 244; nicht au§, sondern für Erfahrung II 280.
-; — als Inbegriff aller a priori gegebenen Verhältnisse der bewegenden Kräfte
II 240.
— —; — die S3rüde nach Prinzipien a priori gebaut II 244.
-; — als Zusammenstellung (s. d.) der Begriffe a priori zu einem Ganzen
möglicher Erfahrung II 584.
— von den M.A.G. zur Physik: Umfang.
-; Inhalt und Umfang des —s bestimmt I 475.
-, — als besondere Wissenschaft I 509, 525, 628; II 244, 266, 279.
-; Akt und Territorium I 625; ohne Territorium? I 635f.; II 165.
-; — als Grenzbestimmung I 635, 637.
-; keine @intüof)nung, aber doch Slufentfjalt II 167.
-; Kluft zwischen den beiden Territorien II 244, 279f., 520.
-; SSorfjof beS Überganges (s. Schematismus) II 487.
—, Topik des Übergangs (s. d.).
-, Aufstellung der physischen Örter in der Lehre vom — I 486.
— vom Natur- zum Weltsystem (s. d.) I 568, 572.
—, direkter/indirekter I 623.
 II. Sachverzeichnis. 733

Übergang als Postulat der Vernunft I 642; die Philosophie begehrt den —
II 279.
— als allgemeine Physiologie II 161.
— als Propädeutik (s. d.).
-der Naturforschung (s. d.) II 218, 263, 265.
-; — nicfjt bfo§ Propädeutik II 240.
— von den M.A.G. zur Physik bei Newton II 353.
—, (Sdjlüffel jutn Übergang II 393f.
—, ba§ ÜBeftembenbe be§ Übertritte II 408.
übersinnlich I 630.
Unbegrenzte, das I 231; II 417, 445, 474.
unbewußt I 82.
Unendliche, das (s. Raum und Zeit) I 4, 231; II 76, 91.
—; positiv / negativ —s II 417.
—; processus in infinitum / in indefinitum II 445.
Universum (s. Welt).
— als System von Kräften II 518.
— als Basis zu Körpern II 535.
Unsperrbarkeit (s. inkoerzibel, Wärmestoff) II 234.
Unsterblichkeit I 37, 259, 345f., 405, 420.
Urbegriffe (s. Elementarbegriffe) II 167.
Urbild s. Idee.
Ursache (s. Kausalität).
—; Einheit der wirkenden und Zweckursachen I 143.
Urstoff (s. Aether, Stoff, Wärmestoff) II 196, 355, 429, 534.
Urteil (s. Erkenntnis, synthetische Urteile).
— e, diskursive / intuitive 196.
— e, direkte / indirekte I 230.
—; Urteilen / Wissen II 36.
— und Satz II 40.
— e, analytische (diskursive) II 40, 47.
— e, kategorische, hypothetische, disjunktive, Bedeutung für Klasseneinteilung
der bewegenden Kräfte II 330.
— e, disjunktive II 357.
Urteilskraft (s. Paralogismen, Schematismus) I 95, 138, 291. 349, 363; II 91,
110,116, 119, 121, 339, 353, 484, 491.
vacuum II 342, 440, 468.
Vegetation und Animalität (s. organischer Körper) II 373.
Vegetationskraft s. Lebenskraft.
Venus I 434 f.
Verbrechen II 296, 303, Verbrecher II 49.
Verbrennung I 14.
734 Index

Verdorbenheit des Herzens II 305.

Verfassung, despotische / republikanische I 71.
Vernunft (s. moralisch-praktische Vernunft, technisch-praktische Vernunft,
theoretisch-spekulative Vernunft) 1 12, 91, 349, 420; II 91, 110, 116, 119,
288, 497 (D).
— entwirft Formen I 15.
—, praktische I 32, 44, 416.
—, Einteilung I 44, 95.
— konstituiert sich im System der Ideen I 69, 142.
— schafft sich selbst Objekte I 83.
— akte, Einteilung I 105.
—; Zwangsgesetze der reinen — II 118, 125.
— erkenntnis: Mathematik, Physik, Metaphysik II 481.
vernünfteln I 127.

Verstand (s. architektonisch) I 14 (D), 225 (D), 349; II 110, 116, 119, 283 (D),
497 (D).
—; Analyse des —es ergibt die Elemente unseres Wissens I 39.
— esakte I 165.
—; bewegende Kraft des —es (s. d.) I 194; II 481, 510.
—, reiner / angewandter I 225.
—; verstehen durch moc^en 1578; II533; berftef)en der eigenen Körperbeschaffen¬
heiten II 291.
— bestimmt die dompofition des Mannigfaltigen der Anschauung II 69.
— esganze (s. Ganzes) II 361.
— durch Einbildungskraft förperbilbenb oder bloß klassifizierend II 387.
— als Prinzip, Sinnenobjekte zu einer Erfahrung zu machen II 509.
Verwandtschaft, chemische s. Chemie,
verworfener Mensch II 296 (D).
Vielheit s. Einheit.
vis locomotiva s. bewegende Kräfte.
Viskosität II 230.
Volk I 367; II 621.
—; Völker und Stämme II 283.
Vollkommenheit II 179.
Vorbauungslehre (prophylactica) I 57.
Vorreden (Entwürfe zu) I 85, 110, 114, 174 f., 176, 179 f., 284, 402 f 407 416
524.

Vorstellung (s. Akt, Raum und Zeit) I 419, 488.

-svermögen I 137, Ö74f.; II 43, 58, 73, 77, 91, 92, 420; - und Erkenntnis¬
vermögen II 92, 94.
—, isolierte I 537, reine / empirische II 65f., logische / metaphysische II 66, 67.
 11. Sachverzeichnis. 735

Vorstellung; Einteilung: Anschauung / Begriff (s. d.) II 24, 39, 43, 65, 92;
diskursive / intuitive — II 67.
—; repraesentatio singularis / pluribus communis II 43.
— skraft, qualitative / quantitative Verhältnisse der II 67.
—, Einheit des Inbegriffs der II 68.
— en überhaupt / Wahrnehmungen II 94.
Subjektivität / Objektivität der —en II 309.
Nominal / Realsystem der —en II 320, 323.
mittelbare / unmittelbare II 323.
9tebaction der —en II 323.
innere / äußere II 375.
Ursache der —en II 380.
Materiale / Formale der —en II 462, 502.
Wachstum (s. organischer Körper) I 376; II 284.
Wägbarkeit (s. Gewicht, Gravitation, Materie, Wage, Wärmestoff) I 175, 231 f.
268, 293, 313, 348 (D), 606, 620; II 505, 557.
—, subjektive/ objektive I 294, 634; II 138, 140, 157f., 238, 260, 315, 692;
subjektives Prinzip der Ponderabilität I 645; II 196,.585f.
— als äußerlich bewegende Kraft (s. d.) I 511.
— durch Wärmematerie (s. Wärmestoff) II 138, 197, 607.
—; Koerzibilität als Bedingung der — (s. d.) II 150, 573.
—; Schwere als Bedingung der — (s. d.) II 175, 208.
—, natürliche / künstliche II 176.
—; dynamische Ponderabilität als Voraussetzung der mechanischen II 242.
—, ponderositas subordinata II 601.
Wage (s. Hebel, Wägbarkeit) I 307, 312 (D), 363, 408; II 176, 228 (D), 556f.,
558 (D), 571, 591.
Rigidität des Balkens I 363, 535; II 157, 196, 225, 227, 685f., 590.
relative Undurchdringlichkeit der Schalen I 363; II 217.
Anziehung der Balkenteile I 534.
Federwage als Surrogat der Hebelwage I 606; II 268, 557, 591, als Substitution
der Hebelwage I 634; Federwage mißt durch Abstoßung II 210, 227.
—; Wägen als Experiment II 208, 593.
_; Richtung der beim Wägen wirkenden Kräfte II 216.
Wahlverwandtschaft, chemische I 297.
Wahrhaftigkeit II 301.
Wahrheit II 24, 179.
—, Einteilung des Fürwahrhaltens I 75.
—, Bewahrheiten II 304.
W a h r n e h m u n g (s. Anschauung, Begriff, Erfahrung, Erscheinung, Physik, Selbst-
belto, System, Übergang, Vorstellung) I 117,146, 234, 369, 491, Begnff
der II 382f.
736 Index

Wahrnehmung; Prinzip der Verknüpfung der —en I 4, 7.

— und Begriff I 57, und Denken I 552.
— sorgane I 79, 125.
—, äußere / innere I 89; II 18; II 495.
— und Erscheinung.
-; —en gehen von Erscheinungen aus I 105.
-; —sgegenstand setzt Begriff vom Erscheinungsgegenstand voraus II 393.
—; keine — des Nichtseins (s. Nichts) I 218; Wahrnehmung und Dasein (s. d.) 1561.
— und Erfahrung.
-; Erhebung der —en zur Erfahrung I 367; II 300.
--; empirische Erkenntnis als Aggregat (s. d.) von —en I 402; II 92.
--en als materiale Prinzipien möglicher Erfahrung I 583.
-; Aggregat der —en^ System der Erfahrung I 585, 591f., 595, 596f.,
601, 604; II 280, 335, 349, 361 f., 365, 366, 368, 370, 378, 388, 389, 390, 396f.,
399f„ 403, 404, 426, 446, 447, 451f., 456, 457, 460, 464, 465, 466, 468, 471,
472f., 475, 477, 478, 493f., 501 f., 503, 507;-> System der bewegenden Kräfte
(s. u.) II 502.
-; Wahrnehmung als empirische Vorstellung mit Bewußtsein II10,
13,15,16,19, 24, 32, 39, 43, 69, 79, 91, 92,100, 107, 108, 287, 321, 325, 336*,
346, 359, 380, 386, 390, 397, 439, 453, 457, 462, 463, 464, 465, 473, 493, 495
497, 501, 503, 505, 532, 611.
-; — als empirische Erkenntnis mit Bewußtsein II 44, als Position des empi¬
rischen Bewußtseins der Sinnenvorstellung II 476.
—, Formale / Materiale II 349.
-; die den —en correfponbirenbe Begriffe a priori (s. Korrespondenz) I 510;
II 493; Dualität der Sinnenobjekte nicht a priori zu bestimmen I 609.
> als Materiale der Erkenntnis (s. d.) II13, der Sinnenvorstellung (s. Vor¬
stellung) II 462.
-; wir machen den Gegenstand der — I 341.
i -formale der systematischen Verknüpfung der Wahrnehmungen (s u )
II 473.
—, Einheit der (s. Einheit, Erfahrung).
-, distributive I 571, 573.
-, kollektiv- allgemeine I 572.
— und bewegende Kraft (s. d.).
-; —en als SBirfungen bewegender Kräfte I 573f., 577, 582f., 601, 630; II 298,
368, 377f., 389, 390, 400, 404, 408, 439, 461, 464, 486, 487, 495 501 50ö’
518, 527, 551, 552, 612.
; — der bewegenden Kräfte als Subsumtion des Empirischen I 637.
-; zur — gehören bewegende Kräfte außer und in mir II 18.
-! —sgegenstände geben uns bewegende Kräfte zu erkennen II 189.
 II. Sachverzeichnis. 737

Wahrnehmung und bewegende Kraft; — und Bewegung (D) II 298; —

als Agitation II 371 f.
-; —en als empirische Vorstellungen aus bem ©nflufj der bewegenden Kräfte
aufs Subjekt (s. Affektion) II 316.
_; Begriffe von den bewegenden Kräften gefjen den —en üorauS II 341.
-; —en berufen auf bewegenden Kräften II 359.
-; —en als mit Bewußtsein verbundene bewegende Kräfte II 392, 404.
_; —en als Wirkung eines 2Ict§ (s. d.) der bewegenden Kraft des Subjekts
II 439.
-; — als in der Empfindung wirkende bewegende Kraft II 444.
-; —en als subjektiv bewegende Kräfte II 469.
_; _en als bewegende Kräfte, mit Rückwirkung verbunden (s. Reaktion)
II 502.
—; actio und reactio.
_ _; _en als das Subjektive der Wirkungen des Wärmestoffs (s. d.) I 602.
— .—• aktiver / reaktiver Zustand in der — (s. Reaktion) II 385.
_j _en als Wirkungen des Subjekts auf sich selbst als Erscheinungsaggregat
II 395.
_; _ als Wirkung oder Gegenwirkung II 453.
_| _en vom Subjekt als Objekt hervorgebracht II 465.
_; Abzählung der zur Wahrnehmung gehörenden Aktionen und Reaktionen
II 503.
—, System der —en (s. o.) II 386, 426, 458, 459, 476.
_; ohne synthetische Sätze a priori kein System der —en II 27.
_• Observation und Experiment (s. d.) als Slßgregate von -en II 92; Knauf.
’ jäf)lbarfeit aller —en II 95; Utebaction der —en II 298; ©onftruction der —en
II 487.
-; —sarten, Einteilung der II 366.
—; repraesentatio originaria / derivativa II 77.
— der Materie II 257.
—; Vorstellung des Sinnenobjekts gehört nur inbirect zur II 389.
— en, mittelbare / unmittelbare II 434.
— und Selbstaffektion (s. Affektion) II 461.
— en nicht madjen sondern empfangen (s. Rezeptivität) II 497.
Wärme (s. Abstoßung, Affektion, Aether, Festigkeit, Flüssigkeit, Kälte, War-
“'«) I 89, 93 105, 1091, 123, 124, 120, 132, 134, 136, 150, 228, 296,
337, 344, 375.
— nicht strahlend I 12.
— und Gefühl.
-; — als Gefühlsvorstellung I 49.
_; — subjektiv und objektiv I 109, 110.
fiont’ä @tf)tiften. Opus postumum ir.
 738 Index

Wärme und Gefühl; — gefühl I 109, 117, 118, 572, 585, 588, 600; II 100,
343, 550, 607, 612.
-; •— als unmittelbare Wahrnehmung II 434.
— und Licht (s. d., s. Aether) I 88, 89, 93, 100, 105, 118, 124, 126.
-; — als gebundenes Licht I 86.
-; — empfindlichkeit analog Sichtbarkeit? I 110.
—; Ausdehnung durch — (s. Wärmestoff) I 110, 410.
— —; expansive Kraft der — I 255, 378, 430, 480, 521.
-; — kein für sich bestehendes Expansum I 381.
-; Ausdehnung der Körper durch — erschlossen II 84.
— und Wärmestoff (s. d.) I 609.
-; Wärme als Stoff oder Bewegung? I 175, 312, bloßer Zustand? I 410f.
-; Wärme zufällig, Wärmestoff notwendig I 282.
-; Wärme inhärierend, Wärmestoff subsistierend ? I 521; Inhärenz, nicht Sub¬
sistenz der Wärme II 215.
-; — als Bewegung des Wärmestoffs I 522.
-; — als Wirkung des Wärmestoffs I 551, 560, 585, 591.
-; — als subjektive Eigenschaft des Wärmestoffs I 585.
-; — als Übergewicht bewegten Wärmestoffs I 611.
— und Flüssigkeit I 521, 523, 609.
-; — und Tropfenbildung (s. d.) I 248, 318f.
-; — als Ursache der Flüssigkeit I 250f., 260f., 322, 382f. 609; II141, 213, 231.
-; — als elastische Flüssigkeit I 322.
-; — ursprünglich flüssig I 466; II 141.
-; — als innere Bestimmung der Flüssigkeit II 181.
— —; — keine zusammenhängende Flüssigkeit II 255.

-; Erschütterung I 258, 259, 274, 278, 299, 321, 410, 411f., 430, 502, 523.
— -—; — als oszillatorische Bewegung I 392; II 182.
-; —stoße verhindern das Zusammenfließen I 625.

—, latente I 275, 278, 296, 395, 396, 523.

— —, gebundene, D.: I 480.
-; — entbindung durch Reibung (s. d.) II 221.

—, Abstoßung und Anziehung.

-; durchdringende Abstoßungskraft der - I 333, 340; - als Abstoßung aller
inneren Teile der Körper II 214.
-; materielle Anziehung (im Gegensatz zur Attraktion) I 320, 340; — als
SBteberfpiel der Anziehung I 464.

— durch Reibung (s. d.) I 411.

—, absolute / relative I 424.
—, Schmelzungs- / Verdampfungs- I 480.
— leiter I 481.
 11. Sachverzeichnis. 739

Wärme, Ausbreitung der — I 585; — als Qualität der Bewegungsmitteilung

in der Berührung I 594.
—; Erwärmung II 213 (D), 215.
— als Prinzip aller Bewegung II 477.
— nicht im Plural II 504.
— als Medium der Erscheinung der Materie II 508.
Wärmematerie s. Wärmestoff.
Wärmestoff (s. Aether, Elementarstoff, Erfahrung, Erstarrung, Flüssigkeit,
Haarröhren, Säurestoff, Starrheit, Tropfenbildung, Wasser) I 67, 86, 97,100,
109, 122, 131, 165, 174; II 92.
—, Begriff und Existenz.
-; -— als Lückenbüßer I 36, qualitas occulta I 525.
— —; — als hypothetischer Stoff? I 53, 56, 110, 215f., 217, 218f., 221,
222f., 225, 229f., 2301, 233, 236, 2461, 255, 268, 297, 319, 383, 392, 410,
480, 509, 526, 538, 5431, 5451, 548, 549, 551, 553, 559, 572, 574, 576, 579,
587, 591, 603; II 561, 62, 921, 106, 108, 128, 129, 140, 158, 161, 177,
1811, 199, 216, 233, 259, 264, 270, 315, 331, 360, 363, 375, 378, 388, 440,
459, 468, 469, 4751, 550, 552, 598, 607, 613, 615; hypothesis originaria 1584.
— —; Existenz des —s I 2161, 218, 221, 222, 223, 224, 2251, 228, 236, 241,
348, 503, 536, 538, 540, 5411, 549, 551, 552, 553, 554, 559, 562, 565, 5721,
576, 578, 581, 585, 5881, 591, 6921, 594, 597, 600ff.; II 89, 388, 476,
5501, 5521, 554, 612ff., 615; — kann nicht für sich allein existieren I 503.
— Begriff gehört zum Übergange (s. d.) I 218, 223, 236; II 476, dient
nur zum Übergange I 587, 594.
— als Postulat I 227, 229, 576; II 475.
—) — zum Mechanischen postuliert I 192.
— als Gedankending I 231, 604, erdichtetes Wesen I 544; II 921, Idee
I 553, 571, 574, 576, 578, 5801, 601, II 552.
_; _ in der Erfahrung gegeben unb betoäfjrt I 537, 560; kein unmittelbarer
Gegenstand möglicher Erfahrung I 562.
_; birect als hypothetischer Stoff, inbirect als Prinzip der Möglichkeit des
Ganzen der Erfahrung I 543, 552, 576; II 552.
_; - als im ©bftem ejifütenbe Materie I 553; ©emeinfäaft aller Materie
im Raum I 561, 562, 565, 609.
_; als kategorisch gegebener Stoff (zur Möglichkeit Einer Erfahrung)
’ I 563, 670, 578, 584.
_, subjektive Realität des Begriffs vom — I 574, 578, 581, 595.
_, objektive Realität des Begriffs vom — I 575, 579, 601.
— und Licht, Magnetismus (s. Aether) I 40; II 492.
— / Lichtstoff I 131.
— als Eigenschaft des Lichtstoffs (s. d.) I 381, 383.
— als ätherische Materie I 383.
— als dynamische Potenz von Licht- und Feuerstoff I 615.
 Index

ärmestoff, Eigenschaften
I 216, 231 f. (Attribute: allverbreitet, alldurchdringend, allbewegend,
alldauernd I 584, 591, 593, 600; II 551, 609f.).
—: Alldurchdringlichkeit.
I 40, 122, 225, 228, 230, 236, 256, 258, 260, 311 f., 316, 338, 358, 380,
444, 464, 479, 543, 547, 549, 553, 559, 560, 564, 580, 584, 588, 589, 591,
593, 600; II 232, 287, 315, 550, 551, 554, 587, 688f„ 607, 609.
—: Ursache der Elastizität (s. d.).
I 255, 258, 282f., 293, 295, 296, 322, 324, 364, 401, 476, 521, 525,
634; II 140.
-; — nicht selbst elastisch I 49, 296 f., 324f., 364, 383 (dagegen: 423),
476, 521 (dagegen: 523, 634); II 246.
-; ursprüngliche Elastizität I 252f., 255, 256, 348, 523.
— —; macht Materien elastisch I 255; II 213.
--; Bindung des —s als Aufhebung seiner Elastizität I 479.
—; — nicht warm I 56, 67, 228, 233 (dagegen: 312).
—: Imponderabilität (s. d.).
I 174, 2311, 258, 260, 268, 275,295, 355,364, 476, 491, 503, 509, 513,
525, 607; II 21, 138f., 141, 152, 161, 183, 198, 201, 211, 215, 217, 224, 586,
588, 589, 598, 600, 607, 608, 610.
-; — Grund der Wägbarkeit (s. d.) II 197, 575, 607.
-; relative Imponderabilität(s. imponderabel) II 255, 259.
—: Unsperrbarkeit (s. inkoerzibel) I 203, 232, 258, 260, 282, 295, 297,
325, 337, 338, 348, 358, 364, 388, 395, 503, 509, 602, 643; II 17, 141, 142,
159, 161, 211, 234, 238, 254, 261, 264, 587f., 595f., 607, 608, 610.
-; Sperrung des —s (s. Wärme) I 297.
--; — durch Bindung (s. u.) koerzibel I 509.
— —; — sowohl sperrbar wie unsperrbar (secundum quid) II 183, 217, 231;
unsperrbare Kraft des —s und objektive Koerzibilität II 238.
—: Inkohäsibilität I 232, 233; II 18, 608, 610.
—: Inexhaustibilität (s. d.) I 232, 530, 611; II 583, 570, 607, 610.
—: Ursache der Expansion I 252, 255, 258, 293, 296, 333, 338, 348, 364,
378, 380, 384, 388, 410, 430; II 183, 201, 256, 259, 260, 588; — als 2Iu3befp
nungäftoff II 432.
—: Ursache der Flüssigkeit (s. d., Wärme) I 252, 276, 282, 283, 296, 301,
333, 400, 497, 530, 645; II 147, 261, 270 (Zirkelerklärung), 575.
— —; — als adhärierendes, nicht subsistierendes Flüssiges I 255.
-; — macht flüssig, ohne Flüssigkeit zu sein I 282, 333, 383, 384, 404, 521;
II 25, 158 f., 160, 182, 230.
—: Ursache der Starrheit (s. d., Erstarrung, Kohäsion).
I 278, 296, 298, 320f., 323, 331, 333, 404, 530; II 261, 586, 587, 595.
-; Aufhebung der Starrheit durch gleichförmige Verteilung des —s
I 333.
 11. Sachverzeichnis. 741

Wärmestoff, Eigenschaften: Ursache der Adhäsion (s. d.) I 302.

-: Ursache der Polierung (s. d.) I 328f330, 517.
-: Ursache der Kristallisation (s. d.) I 477, 530; II 262.
-: Ursache des Zusammenhanges (s. d.) I 513; II 284, 574f-
— ■—; — Bindung des —s bewirkt Zusammenhang II 148.
--: Inkompressibilität I 530.
-: Imperzeptibilität (s. d.) I 537, 538, 610; II 588, 596f.
-: Immiszibilität I 610.
-: Ursache der Wechselwirkung von Nerven- und Muskelkraft II 300, 301.
--: Ursache der Schmelzung II 597f.

— als Elementar- und Weltstoff I 210, 547f.

-; — als formloser Urstoff I 219.
-; — als distributiv und kollektiv allgemeiner Weltstoff I 602, 603.
--; — als erste Ursache und Urstoff (s. Materie) I 605; II 429.
-; — als Elementarkraft II 327, Urstoff II 330f., rabicaler SBeltftoff II 475.
-; — als Elementarstoff, der Körper bildet II 577.
— als Ganzes (s. Welt) I 2161, 222, 224, 537, 6401, 5471, 578, 583.
— —; — als Prinzip der Möglichkeit des Ganzen der Erfahrung I 224, 225, 228,
229, 231, 241, 551, 572, Grund der Möglichkeit der bewegenden Kräfte I
229, 233, 236.
_; — als objektives Ganzes der bewegenden Kräfte und subjektives Ganzes
der Wahrnehmungen II 614.
-- als Basis I 241.
-aller anderen Materie I 217, 544.
— — der bewegenden Kräfte I 225, 229, 233, 236, 540f., 542f., 545, 548,
549, 553, 561, 572, 574, 586, 588, 593, 597, 600, 602; II 475, 478, 550, 615.
-der Wärme (s. d.) I 525.
-der äußeren Sinnenvorstellungen I 538.
-- aller Erscheinungen I 563.
-möglicher Erfahrung (s. d.) I 573 574, 580, 584, 589
-des Elementarsystems (s. d.) I 595.
-der allgemeinen Krafterregung I 578; II 553.
—; Beweis der Existenz (s. o.).
-. subjektiver Beweisgrund I 222, 226, 230, 553, 560, 574, 581, 600.
_• Apriorität I 228, 229, 236, 5431, 564, 573, 576, 578, 586, 604; II 331,
551, 552, 612.
-; direkter Beweis wäre Sache der Physik I 546.
_; seine Wirklichkeit nicht burcE), sondern für die Erfahrung bewiesen I 5721,
601; II 550.
—, Wirksamkeit.
_; — als Hebemittel in Maschinen (s. d.) I 222; II 139 f.
— -—; rein dynamische Bewegung des —s I 228, 236.
742 Index

Wärmestoff, Wirksamkeit; — Grund der Beweglichkeit der Teile einer

Materie I 257.
-; — als Auflösungsnüttel I 297, 480, 530.
-; — dehnt die Teile an der Oberfläche, verbindet sie im Inneren I 298;
II 145, 147, als Verbindungsmittel I 530.
-; — wirkt im kubischen Verhältnis der Ausbreitung I 348.
-; — nur durch gitterung wirksam I 391 f., 401.
-; — fortirt die Materien I 397, 500, 522f.
-; Totalerschütterung durch — und Partialerschütterung I 452, 502.
-; Stoß als lebendige Kraft des —s I 489; II 142.
-; unaufhörliche Agitation I 503, 535f., 537, 561, 565; II 21, 607, 610.
-; Bewegung des —s entspringt aus Gravitation I 513.
-; — als primum movens (s. Bewegung) I 518, 553, 561.
-, nicht locomotiv, sondern interne motiv I 584, 589, 600.
— und Raum.
-; — als Kontinuum I 223, 565.
-; — als perzept-ibeler Raum (s. d.) I 224, 228, 236, 537; II 21, 421.
— —; — nicht frei im Raum I 252.
-; Raurneseinneljmung und Raumeserfütlung als Attribute des —s I 548, 561 f.
— —; — unbegrenzt in Raum und Zeit I 551.
— und Erfahrung.
-; — als Prinzip der Möglichkeit der Erfahrung I 224, 231, 236, Grund der
Erfahrung vom Dasein (s. d.) I 561.
-; — kein unmittelbarer Gegenstand möglicher Erfahrung 1 562.
-; — soll nicht Phänomene erflären I 579, sondern die Möglichkeit der Er¬
fahrung begründen I 579, 592; II 89, 554.
— —; — als phaenomenon substantiatum II 181 f.
—, Subsistenz (s. o., Basis) I 288.
-; — nicht subsistierend, sondern inhärierend I 282, 297, 312, 319, 489, 503,
521, 561.
-; — keine Substanz I 561.
-; — als Substanz im Raume I 604.
-; — als Subjekt der Flüssigkeit II 143.
-; Subsistenz oder Inhärenz? II 256.
— —; basis in substantia II 469.
—, Bindung/Entbindung I 248, 278, 316, 396, 479f.; II 236.
-; Erhaltung der Gesamtquantität des —s I 316, 410, 481.
-; Bindung des —s gehört zur Physik II 141.
—, Einzelheit des —s (s. einzig) I 563, 574, 577, 580, 584, 586, 592, 603; II 614.
—; in völlig dichten Körpern kein — I 584.
—, innerlich bewegend, nicht ortverändernd (s. bewegende'Kräfte) I 589, 600; II
142, 610; — bewegt, ohne beweglich zu sein II 255, allgemeiner bewegender
Stoff II 455, 457, 468, 483.
 II. Sachverzeichnis. 743

Wärmestof! als fluiduni deferens II 224, leitender Stoff II 526.

— als Grund aller innerlich bewegenden Kräfte II264; Gesamtheit aller affizierenden
Kräfte II 553.
— und Atmosphäre II 495.
Wasser (s. Haarröhren).
—; Zusammendrückbarkeit I 258, 264.
—; Kristallisation I 279f., 298, 309, 323f„ 391 f., 396, 424, 469, 501, 609; II 219f.,
232, 247, 280, 563, 592.
Zersetzung durch Wärmestoff I 321.
Zersetzung in brennbare und reine Lebensluft I 401, 453.
Verdampfung I 453.
Selbstanziehung der Teile I 496 f.
Aggregatzustand I 608.
Zersetzung in Haarröhren II 238, 251.
Dichte II 284.
Scheidung in Wasserstoff und Säurestoff II 508f.
Wasserstoff I 112, 126, 605; II 213, 233, 360, 450, 534.
Wechselwirkung I 226, 351.
— durch Wärmestoff I 579.
Wein I 116.
Weingeist I 318.
Weisheit (s. Gott, Philosophie, Weltweisheit) 1 5, 6, 7, 8, 32, 42,50,58,95,
104, 106, 108, 117, 119, 120, 121, 124, 125, 127, 128, 129, 130, 131 (D),
134, 135, 136, 137, 138, 141, 155, 194, 492; II 57, 75.
— als Inbegriff der Zwecke I 131.
— nur bei Gott I 149; II 38.
—; Naseweisheit, Vielwisserei II 38.
—; Unweisheit, Torheit II 39 (unweise / unwissend I 32).
Welt (s. Dasein, Erscheinung, Existenz, Ganzes, Gott, Mensch, organisch, Zu¬
sammenhang).
— als Einheit I 11, 21, 24, 30, 33, 37, 43, 47, 53, 64, 62, 64, 90, 143, 145, 152,
158; II 59, 96, 108, 109, als absolute synthetische Einheit I 143.
— und Gott (s. d.).
-; — Gott untergeordnet I 12, 143.
-; — gegeben, Gott gebaut I 58.
— als Ganzes (s. d.) I 89, 211.
_der Sinnenobjekte 114, der möglichen Sinnengegenstände I 21, 30; II 49,
116, der Sinnenwesen I 22; II 52 (System der Sinnengegenstände I 124).
-; — ganzes aus Wärmestoff I 216f.
— —; — ganzes absolut imponderabel I 353; II 258.
-; — als organisches Ganzes II 59.
_• — als Totalität des Ganzen existierender Dinge II 124.
— —; — als absolutes Ganzes II 426, 485.
744 Index

Welt als Idee (s. d.) I 20, 21, 22, 34, 35, 39, 42, 43, 46, 47, 48, 52, 53, 54, 55,
59, 70, 75, 79, 82, 84, 86, 94, 146.
-; — als Schöpfung des denkenden Subjekts I 23.
-; — als Ideal I 143.

— als Inbegriff der Naturdinge.

— als Inbegriff der Dinge in Raum und Zeit I 24, 42.
— kein Inbegriff der Dinge an sich I 440.
— als Inbegriff der selbstbewußten Sinnenwesen II 51.
— als Inbegriff aller Naturwesen II 60.

— und Existenz (s. d.).

-; — als Existenz der Dinge außer uns I 39.
-; Dasein der — I 54, 87, 153; Existenz der — II 96.

— und Erfahrung.
— —; — nicht durch Erfahrung meßbar I 42.
— —; — nicht Gegenstand der Erfahrung I 80.
-; — als Gegenstand aller möglichen Erfahrung I 143.

— als Erscheinung II 33, 64.

-; Rezeptivität in der — I 43.
-; — als Bewußtsein der Wesen in Raum und Zeit I 66 (s. o.).
-beweist Dasein von etwas, das nicht Erscheinung ist I 440.

—; Weltall.
— —; Universum / Mundus I 37, 53, 56.
— — und All der Wesen (s. All) I 52, 58, 145.
-; Welt in der Nußschale (de Luc) I 70, 85,195,197, 338, 501; II 4, 427, 428f.

— als Tier (s. Weltseele) I 55, 137 (dagegen: II 62).

— Welt in der Zeit (Entwicklung).
— und Zeit I 70.
— gebäude im Werden I 138.
Stufen der Weltorganisation I 211f., 213f., 561, 566f., 570, 630;
II 549.
-; —epochen I 70, 215, 567.
-; — anfang I 253, 517 f ; II 263.
-; — ende I 519.

—; Zweckmäßigkeit des Weltgebäudes I 100.

—; Vielheit der —en.
-; Gemeinschaft der —en I 105, 141, der Weltkörper I 179, 565, 566.
— —; Hypothese de pluralitate mundorum II 62, 108, 116, 124f.
 II. Sachverzeichnis. 745

Welt; Weltsystem der Materie (s. Elementarsystem, Lebenskraft) I 193,

222, 237,*245, 359, 483, 511, 519, 533, 568, 572, 625; II 100,155,192, 193,
226, 239, 266 (D), 300f., 340, 376, 549, 602.
-; —System, Ganzes-> Teile II 197, 200, 267.
— —; —System organisch II 301.
-; —System der Bewegung II 573.
— körper, allgemeiner I 378f.
-—; Bewegung der Welt im Ganzen kein Gegenstand möglicher Erfahrung I 439.
— erschütterung, allgemeine (s. Wärmestoff) I 453.
—; Wärmestoff als —begriff I 563.
—; Verschiedenheit von Natur und Freiheit in der — II 50, 52, 59.

weltbürgerliche Gesellschaft II 619.

Weltgeist s. Geist.
Weltraum s. Kaum.
Weltseele (s. Gott) I 33, 43, 55, 137, 196, 569, 570; 1158,62,78,97,100,109,
114, 504, 507, 548.
Weltstoff s. Wärmestoff.
Weltweisheit (s. Philosophie, Weisheit) I 119, 120f., 124, 128, 130, 134, 140,
141, 157.
Wert, bedingter / absoluter I 195, absoluter — der Moralität (s. d.) I 446.
Wesen s. ens.
Wille.
guter — kann nicht von Gott gegeben werden I 34, 37, 57, 58, 62, 65, 83.
— und Vorstellung I 65, und Begehren (s. Willkür) II 50.
—; reiner — als Kausalität (s. d.) der Vernunft I 421.
—; Willenskraft II 299, 307.
Willensfreiheit (s. Freiheit) I 5.
Willkür I 57, 226, 264, 470f., 472.
Wirklichkeit (s. Möglichkeit) I 596; II 121, 325, 399, 484, 553.
Wissen (s. Verstand, Wissenschaft).
—; Einteilung des —s I 6, 125.
—; Grenze des —s I 75.
—; Mechanismus des —s I 120.
Wissenschaft I 6, 7, 104, 106, 117, 128, 131, 135, 136, 137, 138; II 235.
— en, verwandte I 177f.; II 279.
—, Ganzes der —en (s. System) I 386.

Wissenschaftslehre I 155, 156, 207.

Wohlwollen II 50.
Wucht s. Gewicht.
Wunder I 439. __
Zähigkeit I 222, 297; II 605.
 746 Index

Zahl I 7, 456.
Zähne I 139.

Zeit (s. Bewegung, Raum, Raum und Zeit, Welt) I 37, 38, 136, 138, 145, 220.
—, leere II 553f. (D).
-mathematisch I 47.
-- kein Objekt möglicher Erfahrung I 220, 459, 578, 584; II 553 f.
-; absoluter Stillstand (analog: leerer Raum) II 552.
— als Anschauungsform I 66.
-; — als Form des inneren Sinnes I 69, 85, 416.
-; — als Inbegriff der inneren Objekte und des Denkens II 99.
-; — als innerer Sinnengegenstand II 531.
— und Zeitwahrnehmung I 85.
-; sensibele Zeit (analog: sensibeler Raum, s. Raum) II 518.
—, Anfang der — (s. Welt) I 541.
—; Augenblick I 582, 637.
-als Sein der Zeit II 5.
— — als Grenze der Zeit II 74.
—; Eindimensionalität II 11, 13, 27, 29, 74, 413, 434, 532.
—, Momente (analog: Stoffe im Raum) II 514.

Zentralbewegung I 430, 611; II 225.

Zentralgesetze II 137.
Zentralkörper I 452; II 106.
Zentralkräfte I 68, 173, 196, 205, 286, 292, 366, 482, 505, 616, 617, 622,
626; II 85, 165, 168, 170, 190, 252, 266, 428, 522, 539.

Zentrifugalkraft 1 165, 167, 170, 171, 173, 290, 316, 355, 488; II 209, 210 492
516, 521, 528, 533, 535, 573.
—; Moment der — II 209.
— mechanisch-bewegend II 287, 293.

Zentripetalkraft I 167, 170, 356, 359, 452; II 209, 516, 521, 528 531 533
535, 573.
Zerreißen (s. Zusammenhang).
— durch Zug, Ruck, Schlag I 473.
zetetisches System s. System.
Zeugung (s. organischer Körper) I 190, 520.
Zirkel II 110.
Zodiacallicht I 97, 382; II 84.
Zoologie (s. Tier) II 398.
Zoonomie I 99; II 62, 300, 301, 375, 398, 407.
Zufall (casus purus) II 463.
Zufriedenheit I 632.
 II. Sachverzeichnis. 747

Zug (s. Zerreißen, Zusammenhang).

I 644; II 139, 259, 290, 528.
— als tote Kraft I 403, 507, 619.

Zurechnung (s. Gott, Mensch).

—, aktive und passive I 74.
Zurückstoßungskraft s. Abstoßungskraft.
Zusammenfassung (complexus) (s. Zusammensetzung) II 23, 24f., 37, 38,
410 (D).

Zusammenhang (s. Aether, Auflösung, bewegende Kräfte, Festigkeit, Flüssigkeit,

Kohäsion, Starrheit, Wärmestoff) I 174, 175, 196, 248, 282 (D), 288, 294,
295 (D), 324, 326 (D), 327 (D), 342 (D), 344, 357, 373 (D), 375, 376, 377 (D),
390 (D), 398, 404, 409, 410, 416, 417, 423, 431, 440, 443f., 454, 464, 468 (D),
512 f„ 530; II 143, 256.
—; Einteilung I 196, 316, unmittelbarer / mittelbarer I 373, spröder / dehnbarer —
(s. Starrheit) II 185, 255, 562, 568, 601, 603.
— und Dichtigkeit I 326, 373, 427.
_■ Weltzusammenhang (s. Welt) durch lebendige Kraft des Stoßes I 331, 379,
430, 454, 467; II 284, 564.
_• Moment des —es I 344, 417, 467; II223, 284, 568; Maß der Kraft des es II 221.
—; ohne Schmelzung kein — I 377.
— als Flächenkraft I 384, 390, 397, 464, 472f.; II 185, 221, als tote Kraft
(dagegen: Flüssigkeit) I 396, 411, als Anziehung mit endlichem Moment
I 467, als innerlich bewegende Kraft I 511, als oberflächliche durchdringende
Anziehung I 512f., 634; II 562, 563, 567, als Anziehung in der Berührung
II 222f., 224, 255, als Anziehung ohne accelerierende Kraft II 223.

—; Entstehung des —es (s. Wärmestoff) I 424, 440.

— und Trennung II 151, 224.
—, starrer / flüssiger (s. Starrheit, Flüssigkeit) II 235.
—; koaguibel / konglutiniert zusammenhängend II 236.
—, körperlicher (s. Kohäsion) II 566.
—, geketteter II 575.
—; Aneinanderhängen / Zusammenhängen II 612.

Zusammensetzung (s. Akt, Amphibolie, Autonomie, Erfahrung, Synthesis, Über¬

gang) 1 162, 166, 173, 274f., 491, 583; II 41, 98.
— der Kräfte I 166, 182, der bewegenden Kräfte II 433
_• compositio vor compositum I 274f., 633, 637; II 172, 187.
—, Formale der II 107; materiale / formale II 239.
—• das Zusammengesetzte kann als solches nicht angeschaut I 173, 274 f., nicht
wahrgenommen werden I 491; II 174,187, ist kein Phänomen II 326; nicht
das Zusammengefefcte, sondern die ©ejjung (s. d.) ist II 441.
 748 Index

Zusammensetzung; objektive Einheit der Zusammenstellung II 335, 368.

—; modus compositionis II 336f.
—; subjektives und objektives Prinzip der Zusammenstellung II 345.
—; complexus / compositio II 360.
; das zusammensetzende Subjekt erscheint sich selbst (s. Selbstsetzung) in der_
II 368.
—; Prinzip der Zusammenstellung der Wahrnehmungen II 386, 408
454, 484.
—; Apriorität der — des Empirischen (s. d.) II 463.

Zweck (s. Gott, moralisch-praktische Vernunft, organischer Körper, Subjekt).

—; Lehre von den —en I 32, 105, 117, 127, 128, 133, 143, 289, 344f.
—; Inbegriff der —e als Idee I 53, 131.
—; Endzweck I 128, 135, 149, 156, 239, 566; II 260.
-; Freiheit als Endzweck (s. Freiheit) I 74.
-transzendent I 135, 136, 345 f.
-in der praktischen Vernunft I 156, 556.
-und Kunstzweck I 195.
— in Mathematik und Philosophie I 108.
— handlung I 226.
— Verhältnis als Hyperphysik (s. d.) I 289.
— begriff und Kausalgesetzlichkeit (s. d.) I 388.
— einheit kann nicht aus bewegenden Kräften der Materie hervorgehen I 558.
—; organisierte Geschöpfe ein Ganzes nach Zwecken II 241.
— annahme: problematisch, assertorisch, apodiktisch II 274.
— als Prinzip der Vereinigung des Mannigfaltigen zu Einem II 285.
—; System der —e II 406.

Zweckmäßigkeit (s. bewegende Kräfte, organischer Körper, Zweck) I 100.

—, innere / absolute I 91, innere / äußere II 287.
-der Materie I 100.
— als absichtliche Bewegung II 365.
Zwerchfell II 511.
Zwischenbegriffe s. Mittelbegriffe.
Zylinder ('s. Kohäsion) I 108.
Einleitung und Erläuterungen
.

V .
 Einleitung.
(Zitate aus Kant sind in Fraktur, alle anderen Zitate in Kursiv gesetzt, die römischen
Ziffern bezeichnen die Bände der Akademieausgabe.)

Die Vorrede zur Kritik der Urteilskraft schließt mit der Erklärung
Kants, f)iemit sein ganzes fritifdjeg ©efd)äft zu endigen, um nunmehr
ungefäumt gum boctrinalen zu schreiten (V, 170). Acht Jahre später,
in einem Brief an Garve (XII, 257) schreibt Kant jedoch von dem
Tantalischen Schmerz, ben böüigen Slbfcfjufj meinet 9ted)nung, in
©acfjen melcfje ba§ ©ange bet $f)itofopf)te (jo toof)I ,gmecf al§ SOtittet
anlangenb) betreffen, bot fid) liegen unb e§ nod) immer nid)t botlenbet
gu fefjen; obmol)! id) mit bet 2f)unli<f)feit biefet Aufgabe bemnft
bin. Er fährt dann fort, daß seine Aufgabe den Übergang bon
ben metapl)t)f. SInf. @r. b. jft. SS. gut fßf)t)fif betreffe und aufgelöst sein
will, meii fonft im @t)ftem bet crit. fßfjilof. eine Sude fepn mürbe.
Im Brief an Kiesewetter vom gleichen Jahre (19. Oct. 1798, XII, 258)
ist ebenfalls von dieser Süde die Rede und von einer Arbeit, mit der
Kant bag critifdje ©efdjäfte gu befc^liefeen . . bendt. Schon im
Jahre 1795 (8. Juni, XII, 23) hatte jedoch Kiesewetter brieflich
angefragt, wann die Bogen erscheinen werden, die Kant schon seit
einigen Jahren dem Publiko schenken wollte und die den Übergang von
den metaphys. Anfangsgründen der Naturwissenschaft zur Physik selbst
enthalten sollten. In der Tat muß, woher auch diese Kenntnis Kiese¬
wetters stammen mag (Vermutungen darüber bei Adickes, Kants opus
postumum, S. 1) der Plan einer besonderen Behandlung des Über¬
gangs von den metaphysischen Anfangsgründen zur Physik um diese
Zeit bei Kant schon bestanden haben, ln den Metaphysischen Anfangs¬
gründen der Tugendlehre, an denen Kant 1796 arbeitete, wird der Meta¬
physik der Sitten ein $l)nlid)eg mit Jtecfjt angefonnen wie der
Metaphysik der Natur: ein Übertritt, bet feine befonbeten Regeln
fjat (VI, 468). Der Übertritt bon bet 9Jletapf)l)fif bet Statut gut
fßfypfif, hier als bekannt vorausgesetzt, muß also eine analoge Aufgabe
752 Einleitung.

haben, wie die Aufgabe, die Kant der Metaphysik der Sitten an dieser
Stelle gibt: butcf) Süttoenbung reiner 3ßflicf)tprincipien auf gälte ber
Erfahrung jene gleid)fam §u fdjematifiren. Schematisierung der
reinen Naturprinzipien und Anwendung auf Fälle der Erfahrung
ist somit das Thema des Überganges von der Metaphysik der Natur zur
Physik. Beides aber verweist auf diejenigen Druckschriften Kants,
auf deren Problemkreis der Plan des Nachlaß Werkes zuletzt zurück-
geht: auf die Kritik der Urteilskraft und die Metaphysischen
Anfangsgründe der Naturwissenschaft. Die Ausdrücke 33rüde
und Übergang sind aus der Kritik der Urteilskraft geläufig; die Urteils¬
kraft bewirkt eben fo mof)! einen Übergang bom reinen (StfenntnifP
bermögen, b. i. bom ©ebiete ber 97aturbegriffe §um ©ebiete beö
greif)eit§begrip . . at§ fte im togifdjen ©ebraudje ben Übergang bom
SBerftanbe jur Vernunft möglich macf)t (V,179, vgl. V,196), und von der
Naturteleologie heißt es (V, 416), daß sie nicht zum Übergange von
der Naturwissenschaft zur Theologie gehören kann, meif biefer nur bie
Slrticulation ober Drganifation be§ ©tpemö unb feinen i$Iab in bem*
fefben bebeutet (vgl. dazu die Frage nach dem Territorium des
Übergangs im Nachlaßwerk, z. B. XXI, 635 u. s.). In den Metaphy¬
sischen Anfangsgründen der Naturwissenschaft aber soll die abge*
fonberte ÜDtetappfif ber förderlichen Statur ber allgemeinen bot*
treffliche unb unentbehrliche Tienfte tun, inbem fie SBeifpiele (gälte
in (Soncreto) t)erbeifdhafft, bie begriffe unb Sehrfäp ber leiteten
(eigentlich ber Trangfcenbentalphüofoplp) ju reatifieren. (IV, 478).
Wir dürfen also annehmen, daß Kant bei seiner Wiederaufnahme
physikalischer Probleme das Schema des Übergangs aus der Kritik
der Urteilskraft und die Forderung einer 91ealifietung der Transzen¬
dentalphilosophie aus den Metaphysischen Anfangsgründen der Na¬
turwissenschaft miteinander verbunden und daraus die Konzeption
der neuen Wissenschaft vom Übergange gewonnen hat, — eine
Annahme, die sich aus den zahlreichen Einleitungsentwürfen des Nach¬
laßwerkes auch unmittelbar rechtfertigen läßt (vgl. z. B. XXI, 526:
gerabe biefe Slntoenbung macht 33ebenfen unb enthält ©cbroierigfeiten).
In den beiden Briefen an Garve und Kiesewetter äußert sich Kant
auch über seinen Gesundheitszustand, gut ©eifteöarbeiten, bet)
fonft 3iemtichen förperlicf)en SSohlfepn, toie gelähmt gu fepn, schreibt
er an Garve (XII, 257); seinen ©efunbljeit^uftanb schildert er
Kiesewetter (XII, 258) al§ ben eines alten, nicht hänfen, aber
bod) inbatiben, bornehmtich für eigentliche unb öffentliche 21mtS=
 Einleitung. 753

pflichten auSgebienteu Cannes. 1796 hatte Kant seine Vorlesungen

eingestellt, seine Senatsstelle trat er freilich erst sehr viel spätei
an Hasse ab (vgl. XXI, 113); die Bemerkung, bennod) ein fteincs
9Jtaa§ bon Straften in sich zu fühlen, um die Arbeit nod) gu ©taube
;u bringen (XII, 258), zeigt daß Kant damals an einem Abschluß
der projektierten Arbeit nicht zweifelte. Indessen werden die Klagen
über seine, ihn nod) immer fdjtfanietenbe UnpäfjUdjfeit, bie jmar
eben nidjt jum Xobe l)inbeutet, aber bocf) gut Arbeit unb für bie
©efettfdjaft nnluftig mad)t (Brief an Scheffner, 24.1.1799, XII, 275)
lauter: die Suftbefcfjaffenfjeit ist ihm fd)on fange nachteilig (ebd.),
und in den Briefen seines früheren Famulus Lehmann und Kiese¬
wetters (beide vom November 1799) klingt seine Beschwerde über
eine spastische Kopf-Bedrückung (XII, 289) und heftigen Kopfschmerz
(XII. 293) wieder. Ende Dezember gibt Kant — schon Anlang ke-
bruar 1798 hatte er sich wegen eines ärztlichen Rates an Hufeland
gewandt (vgl. XIII, 475) — dem Arzt Erhard eine Beschreibung
seiner trüben ©efunbfjeMage, schildert seine fpaftifc^e Stopfbebrüdung
qlcidifam als (bef)iniftampf, schmeichelt sich aber, sich davon be*
freuet m fehen, wenn die Luftbeschaffenheit eine andere wird (XII,
296 - vgl. auch den Briefentwurf an Soemmering XII, 321).
'Die fix gewordene Idee Kants als sey die elektrische Beschaffenheit
der Luft einzige Ursache aller seiner Übel, und sey eben daher nicli s
weiter zu thun, als in Geduld eine Veränderung jener Luftbeschaffenheit
abzuwarten (Rink an Villers 1. VI. 1801; Vaihinger, Briefe aus dem
Kantkreis, 1880, S. 9) ist ein Symptom jener, um die Jahrhundert¬
wende einsetzenden, 1803 zum völligen Zusammenbruch führenden
geistigen Erkrankung, deren genauere Erforschung noch aussteht
H. Bohn diagnostiziert Kants Kopfleiden (/ tpi. ona ssc
Band 9 1872, S. 616) als Entzündung der inneren Gehirnhaut (Pachy-
menhmitis interna); Hufeland führte es (vgl. XIII, 475) mi Nerven-
schwäche des Alters zurück. Die Möglichkeit daß Kant an dement
senilis erkrankte, ist u. W. bisher in der Literatur nicht erörtert
man begnügte sich mit der allgemeinen Kennzeichnung von Kan
Alterserkrankung als „Senilität“, womit aber nichts gesagt, am
wenigsten der eigenartige, am Nachlaßwerk selbst erkennbare
Persönlichkeitszerfall Kants hinreichend charakterisiert; ist <£azu
Andeutungen bei Heller, Kants Persönlichkeit und Leben Bml
1924). Jedenfalls steht die fortschreitende Arbeit am Nachlaßwe
im Zeichen dieser Erkrankung; durch sie wird Kant gehindert, ■
rr 48
ftanfä Schriften. Opus postumumll.
754 Einleitung.

Werk abzuschließen. Gegenwärtig, schreibt Rink im gleichen Briefe

(ebd. S. 7), arbeitet unser Kant an einem Übergange von der Meta¬
physik zur Physik der Natur; aber es geht langsam, und ich glaube nicht,
daß er die Beendigung dieser Arbeit erleben wird. Auf keinen Fall kann
sie so, wie sie itzt ist, in das Publikum treten.
Diesen Eindruck hatten auch andere Tischfreunde Kants, Bo-
rowski, Jachmann, Wasianski und Hasse. Ihre im Todesjahr erschie¬
nenen biographischen Mitteilungen enthalten zudem die sehr wichtigen
Selbstzeugnisse Kants über seine Arbeit, die seine innere Unsicher¬
heit verraten. Er konnte, schreibt Borowski, das lange projectierte
Werk „Übergang der Physik zur Metaphysik“, welches der Schlußstein
seiner philosophischen Arbeiten seyn sollte, nicht beendigen und ant¬
wortete denen, die ihn fragten, was man noch von gelehrten Arbeiten von
ihm zu hoffen hätte: „Ach, was kann das seyn. Sarcinas völligere! daran
kann ich jetzt nur noch denken/“ (Darstellung des Lebens und
Charakters Immanuel Kaufs, Königsberg 1804, S. 183 f.). Dieses
sarcinas völligere will Borowski an einem Mittage 1794 mit Hippel
und Scheffner aus Kants Munde gehört haben; möglich, daß er falsch
datiert, stammt die Äußerung aber wirklich aus der damaligen Zeit, so
kann sie sich höchstens auf den ersten Planentwurf des Nachla߬
werkes beziehen (der Oktaventwurf, die erste Niederschrift dieses
Planes, stammt aus dem Jahre 1796). Nach Hasse (Lezte Aeußerungen
KanVs, Königsberg 1804, S.22) pflegte Kant das Werk im vertraulichen
Gespräche gerade „sein Hauptwerk, ein Chef d'aeuvre“ zu nennen, und
davon zu sagen, daß es ein (absolutes) sein System vollendendes Ganze,
völlig bearbeitet, und nur noch zu redigieren sey (welches leztere er immer
noch selbst zu thun hofte). Das stimmt mit Jachmanns Zeugnis über¬
ein, wonach Kant oft mit einer wahren Begeisterung über sein letztes
Werk zu sprechen pflegte, welches nach seiner Äußerung der Schlußstein
seines ganzen Lehrgebäudes seyn und die Haltbarkeit und reelle Anwend¬
barkeit seiner Philosophie vollgültig dokumentieren sollte (Immanuel
Kant in Briefen, Königsberg 1804, S. 17f.). Wasianski sagt gleichfalls,
daß Kant sein letztes Werk für sein wichtigstes ausgab, fügt aber hin¬
zu: ivahrscheinlich . . . hat seine Schwäche an diesem Urtheil großen
Anteil. Kant schien sich ungern darüber erklären zu wollen, wie es
mit diesem Manuscript nach seinem Tode gehalten werden sollte. Bald
glaubte er, da er das Geschriebene selbst nicht mehr beurtheilen konnte,
es wäre vollendet und bedürfe nur noch der letzten Feile, bald war wieder
sein Wille, daß es nach seinem Tode verbrannt werden sollte (Immanuel
 Einleitung. 755

Kant in seinen letzten Lebensjahren, Königsberg 1804, S. 194 f.).

Hasse warnt den etwanigen Herausgeber des Nachlaßwerkes, sich in
acht zu nehmen, weil K. in den lezten Jahren oft das ausstrieh, was
besser war als das, was er überschrieb, und auch viele Allotria (z. E. die
Gerichte die für denselben Tag bestimmt waren) dazwischen setzte (ebd.).
Dieser Eindruck, den die zuletzt geschriebenen Konvolute auf den
Betrachter machten (Hasse schreibt, Kant ließ es mich mit Willen
mehrere male an- und einsehen, und durchblättern. Da fand ich denn,
daß es sich mit sehr wichtigenG egenständen: Philosophie, Gott, Frei¬
heit.. .beschäftige, — was sich nur auf die Konvolute \ II und I beziehen
kann1)), muß auch das Urteil des ersten Begutachters bestimmt
haben. Wasianski berichtet, daß er das Manuskript nach Kants Tode
Herrn Hofprediger Schultz zur Beurtheilung vorgelegt habe; das Urteil
sei dahin ausgefallen, daß es nur der erste Anfang eines Werkes sey, dessen
Einleitung noch nicht vollendet und das der Redaktion nicht fähig sey (S. 19o).
Und Hasse will von Schultz die Versicherung erhalten haben, daß er
darinne nicht fände, was der Titel verspräche, und zu der Herausgabe
desselben nicht rathen könne (ebd.).
Jedenfalls entschied diese erste Begutachtung das weitere Schick¬
sal des Manuskripts. Die Papiere wurden Kants Erben zugestellt; der
Schwiegersohn Johann Heinrich Kants, Propst K. Christian Schoen
in Kurland nahm sie an sich. Aber durch die Mitteilungen der Bio¬
graphen war die Öffentlichkeit auf das nachgelassene Werk Kants auf¬
merksam geworden; die Zeitschrift: Der Freimüthige oder Ernst und
Scherz, die schon das Buch Hasses mit einer scharfen Kritik bedacht
hatte (in der Nr. vom 13. Juli 1804), brachte am 11. April 1805 einen ge¬
harnischten Protest von Friedrich Buchholz, worin der Akt freund¬
schaftlicher Anmaßung, ein Werk Kants der Welt zu entziehen, getadelt
und die Entschuldigung, dies Werk sei unvollendet geblieben, zuruck-
gewiesen wird. Ist das Werk nicht vernichtet, sondern nur zurück¬
gelegt, so gebe man es heraus als der Welt angehörend. Diese Betrachtung
muß den Ausschlag über alle übrigen geben (vgl. Adickes a. a. 0. S. 4ff.).
Dieser Artikel blieb zwar ohne Wirkung; Schoen selbst aber scheint
sich doch dadurch zu einem — allerdings bald aufgegebenen — Be-
daktionsversuch veranlaßt gefühlt zu haben. In seinem Nachla
(Preußische Akademie Ilb, 26) linden sich Abschriften aus dem II.

i j r)as „nt auch von Jachmanns Bemerkung (a. a. 0. S. 21): Kant hatte
einzelnl Begriffe tief durchdacht und lichtvoll dargestellt, aber sie waren auch nur
einzeln und ohne Verbindung hingeworfen.
48*
756 Einleitung.

und III. Konvolut. Sie umfassen folgende Stellen von Band XXI,
in der angegebenen Reihenfolge: S. 161—163,13; 164,8—165,13;
163.14— 164,6 (bis: fönne); 165,14—166,16; 166,21—169,18;
170,2—171,15; 173,23—174,14; 173,14—19; 174,16—175,31;
176.9— 179,10; 179,20—180,22; 181,6—182,7; 182,19—27; 183,
21—23; 179,11—17; 183, 8—18; 182, 8—183, 7; 184, 2—185,19 (bis:
au§mad)t); 185,20—186,12; 197,11—199,3; 199,7—200,25; 201,
3—14; 192,15—30; 190,20—192,14; 193,1—193,29; 194,1—7;
194.10— 30; 196,1—12, 196,16—20; 195,1—26; 197,5—9; 195,
27—33; 201,24—203,22; 204,15—205,23; 206,1—15; 206,22 (bis:
medjanijd)), 16—19; 205, 24—28; 206, 25—208, 27; 209, 7—210, 20;
211,1—8; 210,21—25; 211,10—29; 212,17—27; 213,1—214,11;
215.14— 217,17; 217, 23—218,17; 219, 5—22; 218,18—219, 4; 219,
24—222,12; 224,3—20; 224,23—225,10; 222,14—224,2; 225,
12-226, 20; 226, 25—227, 25; 228, 24-26 (bis: fet)); 227, 26—228, 23;
228,28—230,6; 231,8—13; 230,7—231,7; 231,27—235,13; 235,
19—237,17; 247,17—249,10; 187,6—188,5; 188,9—190,6; 190,
10—16; 249,12—256, 23; 258,15—23; 257, 2—258,14; 258, 25—260,9;
260.14— 262,11; 262,24—263,16; 262,12—22; 264,5—31; 241,
19— 245,18; 246,2—247,15; 267,2—269,5; 269,23—272,18; 273,
8—274,19; 276,2—19; 278,9—11; 278,15—281,24; 282,3—18;
283, 3—14; 282, 27—283, 2; 283, 24—284, 23; 288, 5—6; 288,10—29;
288,31—289, 2; 284,24—288,4; 289,26—290,9; 289,6—25; 290,
17—291,8; 291,25—293,20; 290,11—15. Ferner hat sich Schoen
aus dem I. Konvolut eine Reihe von Stellen abgeschrieben: Bd. XXI
9,9—20; 12, 5—9, 3—4; 9,21—26, die dann unter der Überschrift:
Fragmmte aus Kants Handschrift als eine Art Blütenlese aus dem
I. Konvolut fortgeführt werden: Bd. XXI 4, 6—17; 4, 21—5, 5; 5.
20— 26, 29—30, 33; 6,1—3,11—13, 22—26; 6, 29—7, 7; 7, 21—8, 2;
8.5— 8; 8, 3—4; 8, 9—22; 9, 2—4 (bis: ab[ttaf}iren statt abftraf)irenb);
72.5— 19,23—31; 74,8—13,20—23,17—20; 73,26—29; 73,1—10,
17—22; 75,7—12; 73,12—14; 74,1—6; 73,25—26; 75,13—77,7;
77,22—78,8; 77,8—20; 78,9—13; 81,1—9; 78,14—79,13; 81,
15—16; 81,19—22; 79,25—80,11 (bis: analog); 82,8—83,16; 83,
19 84, 7; 84,10—11 (bis: Vernunft); 84,13—85, 25 (bis: ©töfje); 85,
26—86,9; 86,19—87,15; 87,20—23 (bis: bereinigt); 87,32—88,3
(bis: entpicifcfien); 89,3—7; 89,21—30; 89,7—10 (bis: ift); 87,
26—28; 90,6—17; 90,27—30; 87,16—19,29—31; 88,17—19; 90,
3 5; 91,10; 99, 22—26; 91, 6—7; 87, 32—88,1 (ursprüngliche Fort-
 Einleitung. 757

Setzung); 88, 27—89, 2; 88, 7—15 (bis: fjaben); 88, 20—25; 89,12—13;
91,16—93,15; 93,22—94,23; 93,16—21; 95,14—16, 3—5; 98,
16—19; 95, 19—22 (bis: 2Bei§t)eit); 99, 5—25 (bis: apobictifd));
99, 28—100, 7; 102, 28—32; 100, 23—32; 101, 5—12; 102, 33—103,10;
102,17—25; 100,9—20 (bis: 9taum§); 101, 21—30,17—20; 101,
31—102,8 (bis: gtünbet); 106,3—7; 104,3—12; 106,9—11; 104,
13—105,5; 106,20/1 (2Jtatyemati! — $l)iiof.); 105,6—21; 106,
16—20 (bis: ic); 106,24—25; 105,22—24; 106,14—15; 113,11—13;
118,16; 117,30—118,3; 122,9—12; 120, 20—22; 120, 25—121, 7;
122, 14—18 (bis: @m{urifd)en); 134,10—11. Und schließlich hat er
eine Gegenerklärung entworfen:
Anzeige, den Nachlaß des seligen Kant betreffend1).
Jetzt noch auf das gravitätische Geschrei Rücksicht zu nehmen, welches
man vor einiger Zeit des Kantischen Nachlasses ivegen erhöhen hat, würde
zu spät seyen u. eben so wenig ist es nöihig rechtschaffene Männer gegen
grobe Angriffe zu vertheidigen, da sie ihre Gegner schon durch ihr Still¬
schweigen hinlänglich beschämt haben. Um aber beurtheilen zu können
ob es wirklich ein unvergeßlicher Frevel (m. s. Freimüth. 1805. No 72)
seyn würde, die nachgelassenen Manuscripte Kants ungedruckt zu lassen,
so folgt hier eine kurze Nachricht darüber.
Es sind ungefähr hundert folio Bogen da, wetche bis auf ein Paar
Bogen, alle von Kant eigenhändig geschrieben sind. Der Titel des Werks,
zu welchem sie nur Materialien enthalten sollte seyn: Uebergang von den
metaph. Anf. Gr. der Naturwissenschaft zur Physik. Dieser sollte eine
eigene Wissenschaft ausmachen, die sich eben so sehr von den metaph.
Anf. Gr. d. N. W. als von der Physik unterschiede, aber doch auf Prin-
cipien a priori beruhte und welche dadurch zur Erklärung der natürlichen
Erscheinungen diente. Sie sollte das Gebiet der metaph. Anf. Gr. der
Naturw. mit dem der empirischen Physik verbinden u. gleichsam den
Raum ausfüllen welcher zwischen diesen beiden Wissenschaften befindlich
ist, theils nur das, ivas in jener nach Begriffen a priori angenomen wurde,
durch Anwendung auf die toirklich vorhandenen Kräfte der Natur zu er¬
klären u. zu erweitern, theils auch, um für diese die Grundsätze aufzu¬
stellen, nach welchen allem ein geordnetes Ganzes derselben möglich wäre.
Für diese Wissenschaft wird das Princip postulirt u. in eine im ganzen
Weltraum als ein Gontinuum verbreitete, alle Körper gleichförmig durch¬
dringende u. erfüllende, mithin keiner Ortsveränderung unterworfene
1) Ein Teil dieser Anzeige ist bei Reicke abgedruckt; Altpreußische Monats¬
schrift Bd. XIX, 1882, S. 6ßf.
758 Einleitung.

Materie gesetzt, welche man mag sie nun Aether oder Wärmestoff nennen
kein hypothetischer Stoff ist. Ohne diesen Urstoff, welcher ur anfänglich
bewegende Kräfte besitzt icürde kein Sinnenobject, keine Erfahrung mög¬
lich seyn. Nach diesem Princip werden die bewegenden Kräfte der Materie
eingetheilt u. nach den Kategorien erläutert. Dies ist der erste Theil oder
das Elementarsystem, der 2te Theil sollte das Weltsystem enthalten, allein
nur das erste ist in diesen Heften enthalten u. vom letzten finden sich nur
Bruchstücke.
Das ist eine kurze Uebersicht des Hauptinhaltes. Jedoch muß man
sich nicht vorstellen, daß jene hundert Bogen diese Materien in einem
fortlaufenden Zusammenhänge enthalten, vielmehr sind alle diese Gegen¬
stände sehr oft wiederholet, so daß das, was icirklich da ist, einzeln ge-
nomen und in gehörige Ordnung gebracht, kaum zwanzig Bogen betragen
icürde. Hin u. wieder sind auch Reflexionen über andre Dinge an¬
gebracht, z. B. über Bußtage, über die Pockennoth, über das Fortschreiten
des Menschen zum Bessern etc.
Nun ist die Frage: soll dies Manuscript nach gehöriger Redaction
gedruckt werden? u. wem soll, wenn man den Druck icünscht, die Redaction
übertragen werden? Der Einsender dieses, in dessen Händen das Msc.
ist, wünscht u. bethont daß rechtschaffene u. unbefangene Männer sich
hierüber erklären u. ihre Meinung schriftlich an die Redaction der L. L. Z.
einsenden möchten. Dann wird man mit dem Executor des Kantischen
Testaments u. den Erben in Unterhandlung treten u. nicht ermangeln dem
literarischen Publikum den Erfolg derselben mitzutheilen.
Zum Schluß noch die Bemerkung, daß es gewiß nur mit einigem Mit¬
leiden anzusehen ist, wenn ein berühmtes nun entschlumerndes deutsches
Blatt alles, was Kants Namen führt, mit der gehäßigsten Partheilichkeit.
verunglimpfet, wahrscheinlich weil Kant seine Werke nicht in demselben
Format herausgeben wollte. Wenn man so sehr alle Wahrheitsliebe bei
Seite setzt, und sich nur bemüht Tadel zu finden, weh man statt philo¬
sophisch-gründlich über den Gehalt der Sachen zu urtheilen, nur Perso¬
nalitäten herbeizieht u. sich in seinen ruralischen Witzeleien gefällt; so
setzt man sich in die Classe der Verläumder u. Ehrenschänder. Aber
Kants Geist wird leben, u. Früchte tragen, wenn jener interessirte u. träge,
also körperliche Geist mit seiner papiernen Hülle längst vermodert seyn
wird.1)

x) Das „berühmte Blatt“ ist Nicolais Allgemeine Deutsche Bibliothek-, vgl.

Adickes a. a. ü. S. 7 f.
 Einleitung. 759

In den nächsten Jahrzehnten hörte man nichts mehr von Kants

Nachlaßwerk: Die durch Erschließung neuen Quellenmaterials be¬
achtenswerte Kantbiographie F. W. Schuberts (1842) brachte nach
einer Wiederholung der Nachrichten Wasianskis und Hasses die lako¬
nische Notiz, das Manuskript sei bis jetzt spurlos verschwunden (Kants
sämtliche Werke, hrsg. von Rosenkranz und Schubert, Bd.XI, 2,
S. 160f.). Indessen konnte derselbe Schubert 16 Jahre später in den
Neuen Preußischen Provinzialblättern (1858 dritte Folge, I 58—61)
von dem Vorhandensein des Nachlaß Werkes Mitteilung machen (Die
Auffindung des letzten großem Manuscriptes von Immanuel Kant).
Schoen war 1854 gestorben; die Erben wollten das Manuskript ver¬
äußern, und dazu mußte es begutachtet werden. Schuberts Bericht
(im Auszug bei Krause, I. Kant wider Kuno Fischer 1884, S. 18f.)
enthält eine kurze Beschreibung des Manuskripts: es bestehe aus 12
Lagen Conceptpapier in Folio, jede Lage von 5 bis 12 Bogen, angelegt zur
Reinschrift, zum größten Theile von Kant selbst geschrieben, teilweise von
anderer Hand geschrieben und von Kant eigenhändig durchkorrigirt, wie
die überschrieibenen Correduren bezeugen. Die Bogen sind ungeheftet,
ein drei Finger breiter Rand ist nicht nur mit Bemerkungen zur Sache,
sondern auch mit Notizen für die Häuslichkeit .. beschrieben. In den
einzelnen Bogen liegen wieder Zettel, beschriebene Brief couverte, in
gleicher Weise benutzte Rechnungen, akademische Schriften, von oben bis
unten beschrieben, welche Erläuterungen zu den behandelten Materien dar¬
bieten ... Diese eingelegten Zettel sind nicht zu derselben Zeit als der
größere Theil der Reinschrift geschrieben; die meisten wohl später. Den
Anfang der Reinschrift verlegt Schubert in die Jahre 1795—98. Ein
vollständiges Urteil abzugeben, will er sich bei der Kürze der mir zur
Durchsicht vergönnten Zeit nicht verstatten. Die Handschrift sei be¬
achtenswert, ein lebendiges Zeugnis für die Beschäftigungen des großen
Mannes in dem letzten Stadium seines Lebens. Und wer möchte, so
schließt dieser Bericht, nicht gerne der Hoffnung sich hingeben, daß bei
dem genaueren Studium dieser Handschriften nicht auch noch manches
Goldkorn originaler Gedankenfülle und selbständiger geistiger Produktion
gefunden werden dürfte?
Etwas positiver ist ein zweites Gutachten, das kurz danach
anonym in den von Rudolf Haym herausgegebenen Preußischen
Jahrbüchern (Bd. I, S. 80—84) erschien (Ein ungedrucktes Werk von
Kant): unstreitig sei hier die Anstalt gemacht und ein gleichsami ununter¬
brochener Anlauf genommen zur Lösung der höchsten Fragen, welche die
760 Einleitung.

denkende Vernunft interessiren können. Es wird hei diesen Versuchen

mit jener Gewissenhaftigkeit zu Werke gegangen, die für immer nach
Kant genannt zu werden verdient. Kein Schritt wird gethan ohne die
strengste, stets wieder von vorn anfangende Rechenschaft vor sich selbst.
Auch in diesem Bericht wird auf die Reinschriften von ganzen Gapiteln,
mehrmals von einer zweiten Hand' und auf die persönlichen Notizen,
sowie auf die zwischen den Foliobogen liegenden zahlreichen Blättchen
mit Verweisungen und anderweitigen Notizen Bezug genommen. Und
wie Schubert will sich auch Haym (der Verfasser) der Prätension ent¬
ziehen, ein entscheidendes Urtheil über die Bruchstücke zu fällen.
Beide Gutachten enthalten unrichtige Angaben (vgl. dazu Adickes
a. a. 0. S. 9—11); Schubert bemerkt, daß er Gelegenheit hatte, die
Handschriften einige Stunden in meinem Zimmer zu durchblättern. —
Dabei konnte nicht viel herauskommen. Daß das Manuskript mehr
Lose Blätter enthielt als jetzt in ihm enthalten sind, unterliegt keinem
Zweifel; wir bringen die in der Zwischenzeit aufgefundenen, zum op.
p. gehörenden Losen Blätter in Band XXIII der Akademieausgabe.
(Wenn Adickes vermutet, daß das II. Konvolut zur Zeit Schoens nicht
mehr, sondern höchstens weniger enthalten habe als jetzt, so fehlt dafür
jede Begründung).
Da die Pressemitteilungen l) über das ungedruckte Werk Kants
nicht den erwünschten Erfolg hatten, verschwand das op. p. wieder
von der Bildfläche, bis es 1864 Rudolf Reiche gelang, den Besitzer
zu ermitteln, ein von einem sachkundigen Verwanäten Kants aufgesetztes
„Inhaltsverzeichnis“ zu erhalten und sogar die Publikationserlaubnis
zu bekommen. Wie lebhaft mich, schreibt Reicke (Altpreußische
Monatsschrift Bd. 1 1864, S. 744), auch vor 7 Jahren diese Angelegenheit
interessierte, so war doch eben nichts weiter als das (von Schubert und
Haym) Mitgetheilte zu erfahren, und sie gerieth in Vergessenheit. Ich
hatte daher auch keine Ahnung, daß eine Besuchsreise nach meiner
Vaterstadt Memel verflossenen Sommer die Veranlassung sein würde,
mich von neuem und lebhafter mit diesem Gegenstände zu beschäftigen.
Da erhalte ich plötzlich von einem lieben Freunde und Landsmann die
Abschrift zweier Briefe Kants an seinen Bruder und an den Verlobten seiner
Brudertochter (vgl. Bd. XII, S. 140 und S 340), so wie die Nachricht,
daß die Originale nebst vielen andern Reliquien, besonders auch Ma-
1) Die Königlich privilegirte Berlinische Zeitung von Staats- und gelehrten
Sachen (Vossische Zeitung) brachte in der Sonntagsnummer vom 14. März 1858
einen Abdruck des Aufsatzes von Schubert.
 Einleitung. 761

nuscripte des Philosophen im Besitze einer seiner Großnichten in einer

Kurländischen Stadt sich befinden. ■ ■ . Natürlich waren die erwähnten
Manuskripte meinen Wünschen .. der stärkste Magnet, und man denke
sich daher meine freudige Überraschung, als ich unvermuthet zwar nicht
diese selbst, aber doch ein am 8. Mai 1863 .. aufgesetztes und jetzt einem
andern Kantschen Verwandten in Memel zugehöriges genaues Ver¬
zeichniß jenes handschriftlichen Nachlasses Kants zur Kenntniß- und
Abschriftnahme zugeschickt erhalte. Das „Inhaltsverzeichnis1 druckt
Reicke sogleich ah (1864); es ist alles andere als sachkundig und besteht
in einer rein äußerlichen Kennzeichnung der 13 Konvolute nach
Stichworten aus Kantischen Überschriften. Das erste Convolut, heißt
es z. B„ besteht aus 10 Bogen und scheint das BroAlton zu sein, wo
Kant seine Materialien sammelte. Das vierte Konvolut wird allein nach
der Menge kleiner Papiere in verschiedenem Format und beinahe 3 ganzen
Bogen, in ivelchen die nämlichen Gegenstände Vorkommen, die in 2 und 3
(bei der Beschreibung des II. und III. Konvoluts) angezeigt sind,
charakterisiert, usf.
Noch 17 Jahre sollten vergehen, ehe Reicke sich entschloß, mit
einem Abdruck des Nachlaß Werkes zu beginnen. Seitdem ich zuerst,
schreibt Reicke (Altpreußische Monatsschrift, Bd. XIX, 1882, S. 67)
über dieses Manuscript .. Nachricht gegeben, sind 17 Jahre verflossen,
seit 16 Jahren ist das Manuscript selbst fast ununterbrochen in meinem
Verwahrsam gewesen. So sehr ich .. vor Jahren noch der Meinung war,
es müßte sich eine Darstellung gleichsam als Kern aus dem Ganzen
herausschälen lassen, so brachte doch bald bei genauerer Prüfung die
Frage, welches die rechte Darstellung sei, die Ansicht ins Schwanken.
Wiederholt wurde die Sache überlegt, für günstigere Zeit und .. Muße
zurückgelegt, zuletzt über anderen Arbeiten vergessen (!). Jetzt trete die
Aufgabe zwingender als bisher entgegen; aber der Plan, aus den ver¬
schiedenen Convoluten ein Buch zusammenzustellen, ist aufgegeben; statt
dessen soll das ganze Manuscript in einer Reihe von Artikeln in diesen
Blättern erscheinen. .
Demgemäß begann Reicke einzelne Teile des Manuskriptes in der /
preußischen Monatsschrift zu veröffentlichen, einer Zeitschrift, wie es in
den ersten Jahrgängen hieß, „zur Spiegelung des provinziellen Lebens ,
in der sich der Text von Kant höchst sonderbar ausnimmt, übrigens er¬
klärte Beicke1), einen Separatdruck des Ganzen oder einzelner Teile nicht

B In einem Brief an Krause (Krause a. a. 0. S. 24).

 762 Einleitung.

herauszugeben: dem philosophischen Lesepublikum bleibt nichts übrig,

als den entlegenen und ungewohnten Weg zur Altpreußischen Monats¬
schrift zu nehmen. Die Veröffentlichung erfolgte in der angegebenen
Reihenfolge und Anordnungx): Bd. XIX (1882): XII. Konvolut
(S. 69—127); X/XI Konvolut (S. 256—308) (S. 425—479) (S. 569—
629). Bd. XX (1883): II. Konvolut (S. 60—122); IX. Konvolut
(S. 344—373) (S. 415—450); III. Konvolut (S. 513—566). Bd. XXI
(1884): V. Konvolut (S. 81—159); I. Konvolut (S. 310—387) (S. 389—
420); VII. Konvolut (S. 534—620). Der letzte Artikel schließt mit
der Bemerkung: Fortsetzung folgt: wann, noch unbestimmt. Jedem
Konvolut hat Reicke die darauf bezügliche „Inhaltsangabe“ aus der
Nachricht von Kants nachgelassener Handschrift (1864) vorangestellt
sowie einige kurze Bemerkungen, die sich zumeist auf die Umschläge
(der Konvolute), gelegentlich auch auf Briefstellen und auf den Inhalt
beziehen, nicht dagegen auf die Art des Abdrucks und die Text¬
behandlung.
Darüber wird auch sonst nicht Rechenschaft gegeben; weder wird
ersichtlich, welche Gründe für die Anordnung der Konvolute ma߬
gebend waren, noch werden die zumeist durch Striche angedeuteten
zahlreichen Auslassungen begründet, und — was am schwersten ins
Gewicht fällt — es fehlt jeder Hinweis auf die vielen Konjekturen und
angeblichen Textverbesserungen, an denen diese Ausgabe so reich ist.
Die Konvolute sind auch nicht gleichmäßig behandelt; alle Möglich¬
keiten werden sozusagen durchprobiert, von der freien Paraphrase des
Kantischen Textes bis zum diplomatisch genauen Abdruck. Reicke
hatte sich für die „Bearbeitung“ die Unterstützung Emil Arnoldts
gesichert, der bei der Herausgabe nicht genannt sein wollte. Aus
Arnoldts Briefwechsel (Emil Arnoldt, Gesammelte Schriften, herausg.
von Otto Schöndörffer, Nachlaß Bd. IV, Berlin 1911) geht hervor, daß
sich Arnoldt bei seiner Art der Textbehandlung selber nicht ganz wohl
fühlte: Bei meinen Änderungen verfolgte ich die Intention, einerseits
Kant vor dem Publikum so würdig als es mir möglich dünkte, erscheinen
zu lassen, andererseits aber di° Beschaffenheit seines Manuskripts kennt¬
lich werden zu lassen. Ob beides mir gelungen ist, scheint mir zweifelhaft.
Zumal bin ich dessen gar nicht gewiß, daß die Konjekturen, die ich ge¬
macht habe, gut, ausreichend, haltbar sind. Denn man erwäge die Art. der
Herausgabe: niemand kennt den Inhalt des Manuskripts genau; nach

D Die in Klammern gesetzten Ziffern bezeichnen die Seitenzahlen der Alt-

preußischen Monatsschrift.
 Einleitung. 763

einem beinahe bloß äußerlichen Ermessen wird bestimmt, in welcher

Reihenfolge die Konvolute sollen gedruckt werden; es kommen allmählich
Kopien .. zustande; und nun werden in dem Text derselben Konjekturen
gemacht von einem, der in das ganze Manuskript keine einheitliche Ein¬
sicht genommen hat, auch keine hat nehmen können, weil aus dem Ma¬
nuskript, wie es vorliegt, nicht klug zu werden ist, der also Anfang, Mitte
und Ende des Manuskripts nicht im geringsten übersieht; — was können
denn für gute Konjekturen bei solcher Behandlung des Textes heraus¬
kommen! (S. 380).
Arnoldt berichtet ferner, daß er, weil er (durch die Angegriffenheit
seiner Augen behindert) von Anfang an wußte, von keinem Stück des
Manuskripts eine Kopie machen zu können, die kein Buch bildende
Sammlung ihrer kein Buch bildenden Materialien Reickes
Verantwortung überlassen habe und „meint“: wenn die Sammlung
in der Altpreußischen Monatsschrift vorläge, so könnte ich ja, wie jeder
andere daraus auf eigene Hand ein Buch zu gestalten versuchen und dann
auch die ... von mir gelieferten Konjekturen als die meinigen in An¬
spruch nehmen.
In diesen Sätzen ist wohl die schärfste Kritik der Reickeschen
Edition des Nachlaßwerkes nach Anlage und Durchführung ent¬
halten. Diese Kritik im einzelnen durchzuführen, erübrigt sich. Wir
setzen zur Veranschaulichung nur eine, willkürlich herausgegriffene
Stelle des X. Konvoluts, wie sie bei Reicke wiedergegeben wird, dem
Kantischen Text gegenüber:

Opus postumum, Bd. II, Altpreußische Monatsschrift,

S. 367f. Bd. XIX, S. 436.

®ie reine Slnfcpauung be§ 9Jia* SSie reine SInfcpauung be§ 5Dta*
nigfaltigen im Staum enthalt bte nigfaltigen im Staum entpält bie
$orm be§ @egenftanbe§ in ber (Sr* $orm be§ ©egenftanbe§ in ber
fepeinung a priori bom erftenStange (Srfepeinung a priori bom erften
b. i. birecte. $ie Qufamen* gtange b. i. birect. $ie gufammen*
fepung ber SBaprnepmungen (Sr* fepung ber SBaprnepmnngen ((Sr*
fepeinung im ©ubject §um 23epuf fepeinung im ©ubject jnm SSepuf
ber (Srfaprung ift mieberum (Sr* ber (Srfaprung) ift mieberum (Sr*
Meinung be3 fo afficirten ©ub* fepeinung be§ fo afficirten ©ub*
jecteg mie e§ fiep fetbft borftellt alfo jecte§, mie e§ fiep fetbft borftellt,
inbirect unb ift bom §mepten bom jmepten Stange, unb ift (Sr*
Spange (Srfepeinung bon ber (Sr* fepeinung bon ber (Srfepeinung ber
764 Einleitung.

fcpeinung bet äöarnepmungen in Marnepmungen in ©nem 93e*

©nem 93emuftfepn b. i. ©fcpei* muftfepn, b. i. ©fcpeinung be3 fiep
nung be§ fiep felbft afficirenben felbft afficirenben ©ubjectS, mitpin
©ubject§ mithin inbirect, unb bet inbirect. ®a§ ©ubfectiüe ber 23er=
©pntpefi§ betfelben pr Moglicp* fnüpfung ber ®arftetlungen in
feit bet ©faprung (bie nut ©ne bem ©ubject nacp ^ßrincipien be§
ift). ®a§ ©ubjectioe bet SSet* 93etouftfepnä p einem ©fentnid
fnüpfung bet $)arftellungen in bem biefet ißpänomene — im 23ehmfD
©ubject nacp ^tinci^ien be§ iöe* fepn ber fpntpetifcpen ©npeit ber
ttmftfepns» bet gufamenfepung bet= ©faprung ift bie mittelbare ©=
felben §u einem ©fenntnig biefet fepeinung. — --
9ßpänomene im 93emuftfepn ber
fpntpetifcpen ©npeit bet ©fap*
rung ift bie Mittelbare ©fcpeinung.
ffjolglicp bie gufainenfaffung bet
SBantepmungen pr ©npeit bet
©faprung folglicp fo bafj ein ©p-
ftem biefet inneren äöarnepmungen
bie fid) a priori claffificiten u.fpecb
ficiten taffen ba ba§ gufarhen*
fepenbe ©ubject fid) felbft in ber
gufamenfefpng nach ^ßrincipien
erfcpeint unb fo a priori in einem
©pftem bet Söatnepmungen at§
bie ©ine afficirenben Graften bet
Materie gut Moglicpfeit einer ij$pp=
fif fortfcpreitet

Die weitere Geschichte des Nachlaßwerkes ist nicht zu verstehen

ohne eine Notiz, die Kuno Fischer 1860 in seiner Geschichte der
neueren Philosophie Bd. III über das op. p. brachte. Noch war Kant,
heißt es hier (S. 83) mit der Ausarbeitung eines umfassenden Werkes
beschäftigt, das er mit der Vorliebe eines Greises für das späteste Kind
gern als sein Hauptwerk bezeichnete ... Bis in die letzten Monate seines
Lebens schrieb er daran, so emsig es ging. Und nun folgt ein „Gut¬
achten“, das die Beurteilungen Schuberts und Hayms weit hinter sich
läßt: Man darf den Werth dieser Schrift, was die Neuheit des Gedankens
und die Schärfe und Bündigkeit der Darstellung betrifft, unbesehen be¬
zweifeln, wenn man den hinfälligen Zustand envägt, in dem Kant damals •
 Einleitung. 765

war, wenn man zugleich bedenkt, bis zu welchem Abschluß er selbst die
von ihm gegründete Philosophie geführt hat. Es ist nicht abzusehen, was
innerhalb dieser so begründeten Philosophie Neues zu leisten ihm noch
übrig war. Dieser apriorische „Zweifel“ Fischers brachte den Ham¬
burger Pastor Albrecht Krause auf den Plan: 1884 veröffentlichte
er eine Schrift Immanuel Kant wider Kuno Fischer zum ersten Male mit
Hilfe des verloren gewesenen Kantischen Hauptwerkes: Vom Übergang
von der Metaphysik zur Physik veriheidigt. Diese Schrift will erhärten,
daß Kuno Fischer als der Ankläger Kants (als welcher er in seiner, das
Nachlaßwerk nicht berücksichtigenden Kritik der Kantischen Philo¬
sophie, 1888, auftrat) weder den Willen, noch den Fleiß, noch die Objec-
tivität, welche er für die Darstellung der vorkritischen Philosophen gehabt
hat, auf die Kenntniß und Darstellung I. Kants verwendet hat.
Kuno Fischer antwortete kurz darauf in einem, an Bosheiten
reichen Heftchen über: Das Streber- und Gründerthum in der Literatur.
Vade mecum für Herrn Pastor Krause in Hamburg (1884). Sach¬
lich stellt er darin zwei Thesen auf, deren eine sich auf die Pro¬
blematik des Nachlaßwerkes, deren andere sich auf Kants Unver¬
mögen, in den Jahren von 1798—1808 (in welche Kuno Fischer die
unausgesetzte Beschäftigung Kants mit dem op. p. verlegt) noch einen
neuen Gedanken zu fassen, bezieht: Der Philosoph zeige uns weder den
Graben noch die Brücke; es ist auch nach Kantischer Lehre kein Graben
mischen Metaphysik und Physik, es bedarf daher keiner Brücke, denn
jene verhält sich zu dieser, wie das Fundament zum Gebäude, wie die Er¬
fahrungsgrundsätze zur Erfahrungserkenntniß (S. 33). Im Nachla߬
werke sehen wir den Philosophen vor uns, wie er fortschreibt, ohne
fortzuschreiten (S. 34). Im übrigen schließt die Schrift mit der Auf¬
forderung an Krause, seine mit aller Sensation verkündeten Verheißungen
hinsichtlich einer unverkürzten Gesamtausgabe des Nachlaßwerkes zu
erfüllen i) * * * * * * * * x).

i) In der letzten Auflage von Kuno Fischers Kantbuch (Hädefeerg 1928)

heißt es gleichfalls (S. 141): aber wir bekommen weder den Graben noch die Bruche
Zusehen &Die kurze Darstellung, die Fischer hier von der Geschichte und dem ersten
Editionsversuch des Nachlaßwerkes gibt, schließt mit dem Absatz: Wmn die
blinde und kritiklose Druckwut unserer Zeit ...den traurigen und öden Anblick.des
nachgelassenen Kantischen Werkes durchaus m aller Eul e ^ZLTMomtsschrift
und (lenießen wollte, so war dieses Bedürfnis m der Altpreußischen Monatsschrift
in ciwr Weise befriedigt, welche nicht vollständiger und zweckmäßiger sein konnte
<5. HB). -Tn dL Bekreben, Fischer gegen die rein »chhchen■ Aurfutaujen,
die sich bei A dickes (op. p., S. 17—25) finden, zu rechtfertigen, hat- der H^us
geber dieser (sechsten) Auflage, Hugo Falkenheim, im Anhang (S. 660-665)
 766 Einleitung.

Dieser Aufforderung versuchte Krause auch nachzukommen. Er

hatte sich schon 1883 an das Kultusministerium gewandt und gebeten,
daß dem verdienstvollen Herausgeber (Reicke) die Zeit angewiesen werde,
welche ein baldiges Erscheinen des großen Schatzes möglich macht (Brief
vom 30. Juni, vgl. Krause, a. a. 0. S. 25). Wir wissen aus dem Brief¬
wechsel Arnoldts mit Kuno Fischer, daß es nicht Uninteressiertheit
des Ministeriums, sondern Quertreibereien Arnoldts waren, welche
eine Unterstützung der Edition des Nachlaßwerkes damals verhin¬
derten: Ende des vorigen Sommers, schreibt Arnoldt im Juni 1884
(Arnoldt, a. a. 0. S. 368), teilte mir Reicke einen eben eingelaufenen
Brief von dem Ministerialrat Althaus mit, in welchem dieser den Wunsch
ausspricht, daß Reicke ihm über den Plan, die Art und den voraussicht¬
lichen Fortgang der Edition des Kant-Manuskriptes privatim berichte,
da Excellenz Gossler (der damalige Kultusminister) sich für das Unter¬
nehmen höchlich interessiere. Darauf erklärte ich Reicke, daß von dem
Augenblick an, wo eine Excellenz die Herausgabe zu protegieren anfange,
meine Tätigkeit dabei auf hören werde, und vermochte ihn, in einem Ant¬
wortschreiben an Althaus darauf hinzuweisen, daß alles, was .. zu be¬
richten nötig wäre, schon in gedruckten Erklärungen vorliege .. und die
Protection Sr. Excellenz für die Herausgabe des Kant-Manuskripts höf¬
lich abzulehnen. (Zwei Jahre später muß Arnoldt seine Abneigung
gegen die Exzellenzen mit seiner Verehrung für Kuno Fischer in Ein¬
klang bringen, da Fischer selbst diesen Titel erhalten hat.) So standen
die Dinge, als der damalige Besitzer des Manuskripts — Dr. Haensell,
Enkel Schoens an Reicke eine Anfrage richtete, welchen eventuellen
Preis er nach Herausgabe des Manuskripts in der Altpr. Mon. für alle
Konvolute desselben — vielleicht an das British Museum — ansetzen
könne (ebd. S. 369). Um einen Verkauf ins Ausland zu verhindern,
schlug Reicke Krause vor, selbst die Handschrift für 800 Mark anzu¬
kaufen und sie bis zur Beendigung der Edition .. in der Altpr. Monats¬
schrift in Königsberg zu lassen (ebd. S. 371). Krause zahlte den Preis
und erlangte nicht ohne Schwierigkeiten das Manuskript, das Haensell
nach Wiedergabe einer Reihe anderer absprechender Urteile berühmter Kantforscher
über das Nachlaßwerk den Streit zwischen Fischer und Krause noch einmal dar¬
gestellt. Es spricht gewiß für die Objektivität des Herausgebers, wenn er zum
Schlüsse schreibt: nach Adickes' ... Darlegungen finden sich auch in den übrigen
(spateren) Partieen so bedeutende Gedankengänge, daß das bisher angenommene Ver¬
hältnis von wertvollen und senilen Bestandteilen geradezu umgekehrt werden müßte • die
letzteren reduzieren sich auf ein bescheidenes Maß, während auch schwerverständliche
Ausführungen, die zuerst fragwürdig erscheinen, bei näherer Prüfung sich als sinnvoll
erweisen. Wozu dann aber der ganze Versuch, Kuno Fischers Fehlurteil zu decken ?
 Einleitung. 767

auf seinen Reisen stets mit' sich führte: Haensell hatte Rückgängig¬
machung des Geschäfts proponiert (ebd. S. 372), und mußte (nach Mit¬
teilung der Familie Krause) auf dem Wege einer einstweiligen Ver¬
fügung in Paris zur Herausgabe der Papiere gezwungen werden. Der
Vorwurf, Krause hätte eine eigene Edition des Werkes nicht ankündigen
dürfen, wenn er sich verpflichtete, den Abschluß der Reickeschen
Edition abzuwarten, mag begründet sein oder nicht; die ihm vertrag¬
lich gestellte Frist von 3 Jahren nutzte Reicke jedenfalls nicht aus —
und wieder ist Arnoldt derjenige, der ihm dabei in die Arme fällt
und damit das endgültige Scheitern dieser so wenig rühmenswerten
„Ausgabe“ bewirkt: Reicke hegte den Wunsch, daß diese (noch nicht
publizierten) Konvolute wie alle übrigen.in der bisherigen, zwischen
mir und ihm ursprünglich vereinbarten Weise ediert würden. Das
wollte ich aber nicht. Ich habe Reicke .. geraten, er möge die jetzt emp¬
fangenen Konvolute ganz allein — diplomatisch treu — abdrucken lassen
(S. 372).
Das geschah nicht, und Krause bereitete selbst eine Bearbeitung
vor, die 4 Jahre später (1888) unter dem Titel: Das nachgelassene
Werk Immanuel Kants: Vom Übergange von den metaphysischen An¬
fangsgründen der Naturwissenschaft zur Physik mit Belegen populär¬
wissenschaftlich dargestellt, erschien. Diese Ausgabe, eine Auswahl,
allerdings auch aus Stücken, die Reicke noch nicht publiziert hatte,
aber doch eben nicht das, was Krause selbst wünschte, geht davon aus,
das Nachlaßwerk auf Grund seiner Systematik zu rekonstruieren:
es sollte ermöglicht werden, daß eine spätere Gesamtausgabe des Manu-
scriptes nicht mehr ein mechanischer Abdruck zu sein braucht, sondern
nach den von Kant gegebenen Abtheilungen geordnet werden kann (S. 1).
Dieser richtige Gedanke schloß aber eine Voraussetzung ein, die da¬
mals nicht erfüllt war und die auch Krause nicht erfüllen konnte, die
Systematik des op. p. nicht bloß nach äußerlichen Indizien, sondern
nach ihrer Entstehung und Entwicklung von innen her zu erfassen.
Schon dadurch, daß Krause (wie Vaihinger) von der Zwei-Werke
Theorie ausging (vgl. weiter unten S. 769 f.), verbaute er sich alles. Er
glaubte zudem, als Kantianer eigener Prägung, über eine ausreichende
Kenntnis des kritischen Systems zu verfügen x), und stellt nun den
Kantischen Text in das Licht seiner eigenen Interpretation. So bringt

1) Vgl. dazu seine Schriften: Die Gesetze des menschlichen Herzens 1876, Kant
und Helmholtz 1878, Populäre Darstellung von Immanuel Kant's Kritik der reinen
Vernunft, 1881.
768 Einleitung.

er auf den linken Seiten seines Buches durchgehend Kantische Belege,

auf den rechten Seiten seine „populäre Darstellung“, und die Belege
sind nicht bloß ohne Rücksicht auf ihre zeitliche Entstehung, sondern
auch ohne Kenntnis der tieferen Problemzusammenhänge (die sich,
insbesondere in den späteren Konvoluten, eben nicht mehr aus den
spärlichen Überschriften Kants erkennen lassen) ausgewählt. Gleich
auf den ersten beiden Seiten seines Buches gibt Krause unter dem
Stichwort: ‘Vorrede’ vier „Belege“ aus dem II., I. und X. Konvolut,
von denen nur der erste einem Vorredeentwurf Kants selbst ent¬
stammt; der vierte gehört zu einem Einleitungsentwurf; die beiden
anderen Belege sind willkürlich herausgegriffen, um die daneben be¬
findliche Darstellung zu illustrieren. Krause ist sich dabei durchaus
bewußt, daß es nicht möglich ist, gleichsam, mit der Scheere ausschneidend
einen fortlaufenden Text des Kantwerkes zu geben. Er findet aber den
Grund darin, daß Kant dieselbe Materie zehn und zwanzig Mal behandelt
und entwarfen und fast immer mit so reichen, verschiedenen Beiwerken
und weiten Ausblicken versehen hat, daß der direde Gedankenanschluß
nur durch das Fortlassen solcher Perspectiven möglich ist.
Den restlichen Teil des Manuskripts, das von ihm für ein zweites
Werk gehaltene I. Konvolut (das in Wirklichkeit mit dem VII. Kon¬
volut eine Einheit bildet und als solche die Probleme des X./XI. Kon¬
volutes zum Abschluß bringt), hat Krause dann 1902 durch eine be¬
sondere Bearbeitung zugänglich zu machen versucht (Die letzten Ge¬
danken Immanuel Kants. Der Transscendentalphilosophie höchster
Standpunkt: Von Gott, der Welt und dem Menschen, welcher beide ver¬
bindet). Das frühere Verfahren ist hier aufgegeben; Text und Kommen¬
tar werden nicht mehr gegenübergestellt; Krause entwickelt das, was
er für den Plan Kants hält und gibt dazu — verhältnismäßig wenige —
Belegstellen. Als Grundsätze, von denen er dabei geleitet worden ist,
gibt er an: 1. Wo sich Eintheilungen zu Vorrede, Einleitung oder Theilen
des Werkes finden, sind diese zu Grunde zu legen; 2. wo viele Entwürfe
über denselben Gegenstand vorliegen, ist derjenige zu benutzen, welcher
die anderen voraussetzt; 3. wo sich Fragen vorfinden, z. B. ob die bekannte
Geschwindigkeit des Lichtes nicht vielmehr im Urtheil des Sub jedes liege ?
ist der Gedankengang zu reconsiruieren, aus welchem der Gedanke ent¬
sprungen sein kann; 4. alles, tvas unverständlich, räthselhaft oder unklar
ist, ist vorläufig zurückzulegen, weil wir im Manuscript nicht ein zum
Druck vorbereitetes Werk vor uns haben (S. 5).
Ist auch Krauses Bemühung um die systematische Rekonstruk-
 Einleitung. 769

tion des Nachlaßwerkes nicht als geglückt zu bezeichnen, so hat er sich

doch — schon dadurch, daß er in einer Zeit, wo man es nicht für nötig
hielt, sich ernstlich mit der letzten Phase des Kantischen Denkens zu
befassen, immer wieder die Aufmerksamkeit auf das opus postumum
lenkte x) — so mannigfache Verdienste um das Nachlaßwerk erworben,
daß sein Name aus der Geschichte des Manuskripts nicht wegzudenken
ist; wäre das Manuskript ins Ausland gegangen, so wäre eine voll¬
ständige deutsche Textausgabe außerordentlich erschwert, wenn nicht
unmöglich geworden. Leider kam zwischen Krause und der Preußi¬
schen Akademie, die 1894 unter Dilthey den Beschluß einer Aus¬
gabe von Kants Werken gefaßt hatte (1902 erschien dann der erste
Band) eine Einigung nicht zustande: die Akademie wollte schon da¬
mals das op. post, in den handschriftlichen Nachlaß aufnehmen, aber
vermutlich ohne Mitwirkung Krauses; sie ließ sich von Reicke und
Haensell die Herausgeberrechte abtreten und versuchte, Krause ge¬
richtlich zur Überlassung des Manuskripts zu zwingen (Adickes, a. a. 0.
S. 26); der Prozeß wurde in erster Instanz zu ungunsten, in zweiter
und dritter zugunsten Krauses entschieden (einen Einblick in die
Akten konnten wir nach den Akademiebestimmungen nicht erhalten,
im Besitz der Familie Krause befanden sich keine Aufzeichnungen
mehr). Im gleichen Jahre (1902) starb jedoch Krause, nachdem er
noch testamentarisch seine Wünsche für eine wissenschaftliche Ge¬
samtausgabe des Nachlaßwerkes festgelegt hatte.
Damit war es für lange Zeit ruhig um das Alterswerk Kants ge¬
worden; auch in der Literatur brachte nur Vaihinger 1911 m «einer
Philosophie des Als Ob einen, zur Stütze eigener Thesen dienenden,
Hinweis 1 2). Bis sich dann 1916 Erich Adickes der Sache annahm,

1) In seiner letzten Publikation (1902) hat Krause auch das Verhältnis Kants
zur nachkantischen idealistischen Philosophie richtig erkannt, wenn er Bchrabt.
Mit dem Auaenblicke da das große Manuskript Kants ans Licht gebracht wurde,
welches in die Jahre'der Wissenschaftslehre und des Systems des transzendentalen
Idealismus (Schellin°-s) fällt, heißt diese Frage: Hat Kant selbst noch die Losung dieser
ProuZe verslTangebahnt oder gegeben, vielleicht sogar mit bewußtem Gegensatz
gegen Fichte oder Schelling'I (S. 18). Atariomip vom 8 Februar
2) In einem Briefe Vaihingers an die Preußische Akademie vom i 8. lebraar
1916 anläßlich der Rücksendung der Schoenschen Papiere heißt es Die Mamscnptt
1 bis 3 (der Schoenschen Papiere) beziehen sich auf das sogen ‘

ÄÄ ÜJltk kaLcl nock antere. »Miete TM M Kan,).

Sfant’ä Schriften. Opus postumum II.
770 Einleitung.

auf vier Wochen nach Hamburg reiste, und in dieser kurzen Zeit die
Aufgabe löste, an der alle bisherigen Bemühungen gescheitert waren:
den zeitlichen Zusammenhang der Entwürfe und damit die genetische
Struktur des Manuskriptes zu erkennen. In dieser Zeit gelang es, die
chronologischen Verhältnisse in einem Umfang und mit einem Grad von
Sicherheit klarzustellen, die meine kühnsten Erwartungen weit übertrafen
(Adickes, a. a. 0. S. IV). Seit 1896 hatte sich Adickes mit den Fragen
des handschriftlichen Nachlasses Kants beschäftigt; nur die in langen
Jahren erworbene intime Kenntnis von Kants Schreibgewohnheiten
und Schriftphasen, und der Überblick über die sehr große Zahl Loser
Blätter, mit deren Edition Re icke und Erdmann begonnen hatten,
befähigten ihn, eine Arbeit zu leisten, die damals niemand außer ihm
leisten konnte. Auf das Nachlaßwerk — das ja nach dem damaligen,
erst 1925 abgeänderten, Plan der Akademieausgabe nicht mehr in den
von Adickes zu bearbeitenden handschriftlichen Nachlaß aufgenommen
werden sollte — stieß er bei Behandlung des Themas: Kant als Natur¬
wissenschaftler !), das schon vorher (1894), ebenfalls unter Einbe¬
ziehung des Nachlaßwerkes, aber mit unzureichenden Mitteln, von
A. Drewrs bearbeitet worden war2).
Trotz dieses Zugangs von den Sachproblemen ist das Buch, das
Adickes schließlich 1920 als Ergänzungsheft der Kantstudien (ein
seltsames „Heft von 855 Seiten) vorlegte, Kants opus postumum,
nur in seinen philologischen Partien zuverlässig und auch darin
nur insoweit, als Adickes seine Belege dem Manuskript selbst ent¬
nimmt (und nicht der Reickeschen Ausgabe). Die Seiten 38—154,
auf denen die Losen Blätter des IV. Konvoluts und die 13 Folioent¬
würfe analysiert werden, sind schlechterdings mustergültig: Adickes

Was Vaihinger hier „gezeigt“ zu haben glaubt, gründet sich nur darauf, daß
im ersten Konvolut zahlreiche Titelentwürfe auftreten. Diese beweisen aber
nicht, daß Kant ein zweites Werk schreiben wollte, sondern höchstens, daß er nach
einem zusammenfassenden Titel für seine, inzwischen (und zwar in den Konvoluten
X, XI, VII und I) über die ursprüngliche Thematik hinausgegangene Arbeit sucht
Aber auch das ist zweifelhaft. Die Titelentwürfe können auch den Sinn haben
eine abschließende Formulierung der Transzendentalphilosophie zu „erschreiben“!
Sachlich besteht diese von Krause, Vaihinger und Vorländer geltend
gemachte Unterscheidung der beiden „Werke“ nicht zu Recht.
D Wie im Vorwort, angegeben wird. 1924/5 erschienen dann die beiden Bände-
Kant als Naturforscher. Auf S. 173—205 des II. Bandes wird die Aethertheorie des
op. p. noch einmal zusammenfassend dargestellt.
2) A. Drews, Kants Naturphilosophie als Grundlage seines Systems, Berlin
1894 (S. VI spricht Drews von dem Nachlaßwerk als Monstrum voll ödester Wieder¬
holungen und trockenster Scholastik).
 Einleitung. 771

erkennt, daß der von ihm so genannte „Oktaventwurf“ (XXI, 373—412)

den frühesten uns erhaltenen zusammenhängenden Entwurf der projek¬

tierten neuen Wissenschaft vom „Übergänge'1 darstellt, dem wahrschein-
scheinlich kein früherer derartiger Entwurf voranging (S. 83), daß dieser
Entwurf aus der Zeit um 1796 stammt, daß Kant also um diese Zeit

schon mitten in der Arbeit war, das Material schon vollständig her bei¬
geschafft hatte und nun daran ging, das Gebäude selbst aufzuführen.
Adickes erkennt ferner an Hand von Kants Signaturen, Schriftmerk¬

malen und Leitfossilien, daß die 13 Folioentwürfe in der angegebenen

Reihenfolge entstanden sind: 1. $33(5; 2. a— e Übergang; 3. a, b, c;

4. $o 1—$o 3»?; 5. ©I. Stift. 1—7; 6. ‘gattago 1—4; 7. 21. Übergang

33 Übergang; 8. 21. (Hem. 1—6; 9. Übergang 1—14; 10. Sffebactto

1—3; 11. 21—ü, 3E—3> 3121, 3533; 12. SSeplage 1—8; 13. I. Kon¬

volut. Es gelingt ihm, die restlichen Losen Blätter (abgesehen von

denen des X. Konvoluts, die, auf S. 143, nur kurz erwähnt werden)

zu trennen in solche, die in keiner Beziehung zum opus postumum

stehen: 25, 26/32, 42, 31, 43/7, 37, 38, 41, 33, 35, 29, 28, 27, 44, 30, 23,

39/40 0 (was natürlich cum grano salis zu verstehen ist; S. 39 zeigt

Adickes selbst, daß Kant - auf Nr. 31 - den Bufammen^ang genau

in der späteren Weise auf Erschütterungen, der Wärmematerie zuruck-

führt; S. 47 f. zeigt er, wie in Nr. 23 die Erstarrungstheorie des Nachla߬

werkes entwickelt wird etc.), in solche, die Vorarbeiten zum op.

postumum enthalten: 36, 22, 24, 46, 6, und in solche, die nach dem

Oktaventwurf geschrieben sind: 3/4, 5, 7, 8. Er hat schließlich die

Beziehungen des X/XI. zum VII. und dieses zum I. Konvolut so

deutlich hervorgehoben, daß eigentlich schon damit die auch noch von

ihm vertretene These einer „Erweiterung des ursprünglichen Planes

(der letzte Rest der Zwei-Werke-Theorie) hinfällig wird (vgl. dazu

Adickes a a. 0. S. 79). . . .
Damit kommen wir auf die inhaltlichen Partien des Adickes-

schen Werkes, in denen der Stoff des opus postumum nach dem vor¬

wiegend naturwissenschaftlich/naturphilosophischen Teil (Konvolut

XX_ vi, VII—XII) und dem metaphysisch/erkenntnistheoretischen

Teil (Konvolut VII, I) gruppiert wird, und zwar so, daß in der ersten

Hälfte (S. 155—591) zunächst die Topik der bewegenden Kräfte, dann

i) Von ihnen hat Adickes dann die Blätter 29, 44, 39/40 sowie eine Stelle aus
 772 Einleitung.

die neue transzendentale Deduktion (!), dann der Aetherbegriff (!) und
das Elementarsystem der Materie behandelt wird, in der zweiten Hälfte
(S. 592—846) zuerst die Selbstsetzungslehre und dann der angebliche
„erweiterte“ Plan, — eine im Ganzen unmögliche Gruppierung: ist
doch die neue Deduktion sachlich aufs engste verbunden mit der vor¬
angehenden Aetherdeduktion und der ihr folgenden Selbstsetzungs¬
lehre, die schon äußerlich von Kant durch die Bezeichnung: 33et)Iagen
der transzendentalen Deduktion des X/XI. Konvoluts zugeordnet wird.
Fehlt so der Interpretation die einheitliche Linie, so wird auch bei den
Einzelproblemen der Mangel an synoptischer Fähigkeit spürbar: es
wird stets die einzelne Stelle analysiert ohne Rücksicht auf den Zu¬
sammenhang, in dem sie auftritt; nicht weniger als „vier bezw. sechs“
Typen von Selbstsetzung, drei Arten von Selbstaffektion, zwei Gruppen
von Ding an sich Begriffen werden unterschieden, ja Kants Persön¬
lichkeit wird zerlegt in den „Menschen“, den Moralphilosophen, den
strengen Erkenntnistheoretiker oder Transzendentalphilosophen (vgl.
S. 680ff. u. ö.), und zwar in einer Weise, die beim Leser die Vorstellung
erweckt, als wäre Kant an Schizophrenie erkrankt. Dazu kommt,
daß Adickes nicht bloß an Kant einen völlig inadäquaten Maßstab
anlegt — denjenigen eines transzendentalen Realismus — und ihm die
Beweislast für Hypothesen zuschiebt (Lehre von der doppelten
Affektion’)), die zur Rechtfertigung dieses Maßstabes ersonnen sind,
sondern daß er auch in nahezu unerträglicher Weise Kant fort und
fort kritisiert: Willkür und Künstelei .. ein Geist tyrannischer Kon-
struktionsivut, der den Tatsachen Gewalt antut ... unnütze, weil ergebnis¬
lose Zeit- und Kraftvergeudung (S. 362), .. unkritische, senile Nach¬
giebigkeit gegen Lieblingsmeinungen (S. 394) ... luftige Spekulationen
(S. 590) .. der Versuch, äußerlich gleichsam den Starkgeist zu spielen
(nämlich in der „strengen“ Erkenntnistheorie, S. 718), — das sind
einige von den Beiworten, mit denen Adickes seine Interpretation
schmückt. In den wenigen Arbeiten, die seit der Publikation seines
großen Buches erschienen sind (Heyse, Lüpsen u. a. * 2)), ist das Be¬
mühen erkennbar und begrüßenswert, die Negativa der Adickesschen
Auffassung durch positivere Gesichtspunkte zu ersetzen. Gelingen
kann das freilich erst nach Aufarbeitung der gesamten sach-
D Vgl. dazu auch die nachgelassene Arbeit: Kants Lehre von der doppelten
Affektion unseres Ich als Schlüssel zu seiner Erkenntnistheorie, Tübingen 1929, S. 11 ff.
2) Siehe dazu meine Arbeiten: Das philosophische Grundproblem in Kants
Nachlaßwerk (Blätter für Deutsche Philosophie 11, 1, 1937) und Gan:heitsbegnff
und Weltidee in Kants Opus Postumum (Kantstudien, 41, 3/4, 1936).
 Einleitung. 773

liehen Problematik des Nachlaßwerkes an Hand der von Kant

selbst verwendeten, bezw. neu eingeführten Begriffe, deren
reiche Gliederung und Stufung der Index zu unserer Ausgabe sichtbar
machen will.

Das Manuskript des Nachlaßwerkes, das wir nunmehr kurz zu

charakterisieren haben1), besteht aus 13Konvoluten, von denen 12 mit
Umschlägen aus Kants Zeit versehen sind. Die Konvolute enthalten
Folioblätter, Quartblätter und eine Anzahl Loser Blätter kleineren
Formats. Folioblätter: Das erste Konvolut besteht aus 10 ganzen
(4seitigen) und 2 halben (2seitigen) Foliobogen, das zweite aus 10
ganzen und 4 halben, das dritte aus 8 ganzen, das vierte aus 2 ganzen,
das fünfte aus 13 ganzen, das sechste aus 4 ganzen, das siebente aus
10 ganzen, das achte aus 7 ganzen und 1 halben, das neunte aus 7 ganzen,
das zehnte aus 4 ganzen und 15 halben Bogen (aus dem 14. Halbbogen
dieses Konvoluts ist ein Stück — 1472 X 11 — herausgeschnitten, der
Rand daneben stehen geblieben), das elfte aus 7 ganzen und 2 halben,
das zwölfte aus 9 ganzen und 1 halben, das dreizehnte aus 1 ganzen Folio¬
bogen. An Quartblättern enthält das fünfte Konvolut ein ganzes
(vierseitiges), das siebente ein halbes (zweiseitiges), das zehnte zwei
halbe (die als Lose Blätter I, 13 und III, 6 bezeichnet sind). Lose
Blätter sind im IV. und X. Konvolut enthalten; im vierten 12 Doppel¬
blätter (ganze Oktavbogen) und 24 halbe Blätter, im zehnten 5 halbe
(zweiseitige) Blätter. Von den Umschlägen hat Kant diejenigen
des ersten und vierten Konvoluts selbst beschrieben. Mit Einbeziehung
dieser beschriebenen Umschläge und der Seiten der Losen Blätter ergibt
sich folgende Anzahl beschriebener Kantischer Manuskriptseiten: Erstes
Konvolut: 46; zweites: 48; drittes: 32; viertes: 12+89 (der Losen
Blätter, wobei die gefalteten Blätter Blei 47/32 doppelt gerechnet
sind), zusammen 101; fünftes: 56; sechstes: 13; siebentes. 42, achtes.
29; neuntes: 28; zehntes: 48+10 (derLosen Blätter), zusammen 58;
elftes: 32; zwölftes: 38; dreizehntes: 4, — insgesamt 527.
Die aus Kants Zeit stammenden Umschläge (sie sind später durch
blaue Aktenumschläge geschützt; das XIII. Konvolut ist in den Akten¬
deckel des XII. hineingelegt worden) bestehen aus folgenden Papieren:

i) Eine solche Charakteristik versuchte schon 1889 J. von Pflugk-Hart-

tung im II. Bde. des Archivs für Geschichte der Philosophie (8.31 -44): Paläo-
graphische Bemerkungen zu Kants nachgelassener Handschrift.
774 Einleitung.

Erstes Konvolut: Einladung zur Gedächtnisrede auf Staatsminister

von Rohd vom 22. Mai 1801 (vgl. Reicke, Altpreußische Monats¬
schrift Bd. 21, S. 310; faksimiliert ist die erste Seite des Umschlags
bei Buchenau/Lehmann, Der Alte Kant, Hasses Schrift usw. Berlin
1925); auf diesen Umschlag bezieht sich die rechts unterhalb des
Namens D. Samuel Gottlieb Wald stehende Notiz Kants XXI, 3, Zeile
10/11. Zweites Konvolut: Einladung zur Königsgeburtstagsfeier vom
3. August 1803 (vgl. Reicke, ebd. Bd. 20, S. 60). Drittes Konvolut:
Makulaturbogen einer Predigt: Anhang. Das pflichtmäßige Verhalten
eines Christen gegen Feinde, Hasser und Widersacher (Reicke vermutet
Bd. 20, 513, daß er als buchhändlerische Emballage gedient hat). Viertes
Konvolut: Doktordiplom für T. M. Hübschmann, der 1798 bei C. G.
Hagen promovierte (vgl. Adickes a a 0. S. 94). Für das fünfte, sechste
siebente, achte, zehnte und zwölfte Konvolut sind als Umschläge aus¬
einandergefaltete Doppelquartbogen des Königsberger Intelligenz-Zettel
verwendet, und zwar tragen die Zeitungsnummern folgende Daten:
fünftes Konvolut 10. Aug. 1799, sechstes Konvolut 14. April 1800,
siebentes Konvolut 11. Juli 1801, achtes Konvolut 4. Februar 1799,
zehntes Konvolut 7. Oktober 1799, zwölftes Konvolut 24. Juni 1799
(vgl. Reicke, A.M. Bd. 19, S. 68, 256; Bd. 21, S. 81, 533). Der Um¬
schlag des IX. Konvoluts besteht aus einem Doktordiplom für G. F.
Parrot vom Jahre 1801 (vgl. Reicke, A M Bd. 20, S. 343). Und als
Umschlag zum elften Konvolut dient ein Weihegedicht zum Geburtstag
des Königs Friedrich Wilhelm III. am 3. August 1801 von Prof.
Pörschke (vgl. Reicke, A M. Bd. 19, Seite 356).
Daß die in diesen Umschlägen enthaltenen Blätter nicht durch¬
gehend die ihnen von Kant gegebene Anordnung besitzen, sondern teils
von fremder Hand, zum Teil vielleicht auch schon von Kant selbst
falsch eingeordnet worden sind, ergibt sich aus den Signaturen der
Entwürfe. Sie bilden die Indizien für die genetisch richtige Anordnung
des Manuskripts, die erkannt zu haben das Verdienst von Adickes ist.
Wir geben zunächst die Kantischen Signaturen innerhalb der einzelnen
Konvolute nach der überkommenen Anordnung des Manuskripts.
Erstes Konvolut: 1. (Halb) Bogen 1, 2. Bogen 2, 3. Bogen 3', fort¬
gehend bis 10. Bogen 10; der 11. Bogen trägt die Bezeichnung A, der
12. Bogen und Umschlag sind unsigniert. Zweites Konvolut:
1. (Halb)Bogen 916.1., 2. Bogen 2.; der dritte Bogen ist unsigniert;
4. Bogen 91. (Hem. ®t)ft.: 1 vid. 91 ©lern. ©pft. 2 ©. 2; 5. (Halb)
Bogen §u 91 (St)ft. 1 (dieser Halbbogen zählt in der überkommenen An-
 'Einleitung. 775

Ordnung als IV. Bogen, 5/6. Seite); 6. Bogen 51 Element. ©t)ft. 2 IV.
mit gmet) 51nmerfungen; 7. Bogen Übergang ic.; 8. Bogen Übergang 2;
9. (Halb) Bogen Übergang 3; 10. Bogen Übergang 4 vid. Übergang 2
©..2 unten; 11. (Halb) Bogen Übergang 5; 12. Bogen Übergang 6;
13. Bogen ß\ 14. Bogen y. Drittes Konvolut: 1.—3. Bogen a—c;
4. Bogen üftb 3. e; 5. Bogen 3-r/; 6.—8. Bogen 51, 53, E. Viertes
Konvolut (ohne die Losen Blätter): 1. Bogen 5to 3; 2. Bogen 5to 3y.
Fünftes Konvolut: 1. Bogen 6; 2. (Quart) Bogen 1; 3. Bogen
Übergang 14; 4. Bogen e; 5. Bogen 5lo 35; 6.—-11. Bogen Übergang 7—
Übergang 12; 12. Bogen Übergang 12 53ogett a) ©. 2; 13. Bogen Über¬
gang 12 53ogen b) ©. 2; 14. Bogen Übergang 13. Sechstes Konvo¬
lut: 1.—4. Bogen garrago 1 — $arrago 4. Siebentes Konvolut:
1—9. Bogen 53et)lage I—VIII; die Unstimmigkeit ergibt sich daraus,
daß der 5. Bogen und der 6. Halbbogen gleicherweise mit 53et)lage V be¬
zeichnet sind; der 6. (Halb) Bogen zählt daher in der überkommenen
Anordnung als V. Bogen, 5. und 6. Seite; der darauf folgende (Halb)
Bogen trägt unterhalb der Signatur 53et)lage VI die Bemerkung NB
Sollte bielleicf)t V jet)n; der 10. (in der überkommenen Anordnung 9.)
Bogen ist mit IX bezeichnet, der 11. (10.) Bogen trägt keine Signatur,
dafür in großen Lettern das Stichwort (jd) bin^ Achtes Konvolut:
1. Bogen El. Syst. 1., 2. (Halb) Bogen EL Syst53et)lage 3n Syst: 1 ©. 4;
3. Bogen Elem. Syst. 2. vid. ©. 3; 4. Bogen Elem. Syst. 3; 5. Bogen
Eiern. Syst. 4 Einleitung; 6.-8. Bogen Elem. Syst. 5 Einleitung —
Element. ©bftern 7 Einleitung. Neuntes Konvolut: 1. Bogen «2
Übergang; 2. Bogen Vlo3ß; 3. Bogen 51 Übergang; 4. Bogen 53. Über¬
gang; 5. Bogen 3a; 6. Bogen 3 ß\ 7. Bogen 51. Element. ©t)ft. 3.
Zehntes Konvolut: 1. Bogen Einleitung 1; 2. (Halb) Bogen 11.
(Halb) Bogen 51—f, wobei der 2. (Halb) Bogen zu 51 die Bemerkung
sßocfennotf) trägtx); 12. (Halb) Bogen — 18. Bogen §—91; der 19. Bo¬
gen ist mit 53et)lage V bezeichnet. Elftes Konvolut: 1. Bogen 5151;
2. (Halb) Bogen 5353; 3. (Halb) Bogen 5353;; 4.—G. Bogen ©—ü; 7 —
9. Bogen di—3- 'Zwölftes Konvolut: 1.—3. Bogen Abschriftent-
wurf mit 1—3 bezeichnet; 4.—6. Bogen Redactio 1 3, 7. 9. Bogen
51 Element, ©tjft. 4—6; 10. (Halb) Bogen unsigniert. Der eine Bogen
des dreizehnten Konvoluts ist auf der (jetzt) dritten Seite mit s be¬
zeichnet.

i) Die Ausführungen über ipocfenrtotf) hat Reiche abgedruckt in: Aus Kants
Briejwechsel, Königsberg 1885, S. 17—21.
776 Einleitung.

Von den Losen Blättern des IV. Konvoluts ist nur der Oktav¬
entwurf von Kant durchgehend, wenngleich inkorrekt, signiert, und
zwar nicht nach Seiten, sondern nach Abschnitten. Da wir diese
Signaturen beim Abdruck des Oktaventwurfs vorangestellt und auch
im Inhaltsverzeichnis zu Bd. XXI angegeben haben, können wir hier
darauf verweisen. Die Losen Blätter des X. Konvoluts sind ebenso¬
wenig von Kant selbst bezeichnet wie diejenigen des IV. Konvoluts.
Alle Losen Blätter einschließlich des Oktaventwurfs tragen dagegen,
wie die meisten Folioblätter, Bleistiftbezeichnungen von fremder
Hand (vgl. dazu Ad. S. 55 u. 92). (Die Bleistiftbezeichnungen der Losen
Blätter sind im Inhaltsverzeichnis zu beiden Bänden angegeben). An
Tintenbezeichnungen von fremder Hand enthält das Manuskript
die folgenden Konvolutangaben: II. Konvolut, Umschlag: 8. 9—16
2teä (Sonbolut; III. Konvolut, Umschlag: 3te# Uonöolut; IV. Konvo¬
lut, Umschlag: 4teg ßonüolut; V. Konvolut, 1. Seite des 1. Bogens:
5teä Uonbolut; VI. Konvolut, Umschlag: 6teä Uonbolut; VII. Kon¬
volut, Umschlag: (Sonbolut Beylagen; VIII. Konvolut, Um¬
schlag: 8teä Gonüolut; IX. Konvolut, Umschlag: 9te^ Sonüolut. und
so fort bis zum XII. Konvolut.
Beim Überblick über die Kantischen Signierungen hebt sich
sogleich eine Anzahl von Konvoluten heraus, bei denen eine (fast voll¬
ständige) Kongruenz zwischen der von Kant bezeichneten und der
tatsächlich vorliegenden Anordnung der Blätter besteht. Es sind das
die Konvolute I, VI, VII, VIII, X, XI, — also immerhin die Hälfte
aller Konvolute. Von ihnen sind diejenigen Konvolute zu unterscheiden,
die wenigstens einen vollständigen Entwurf Kants in sich enthalten
(neben Teilen aus anderen Entwürfen): so das III. Konvolut, das den
(frühesten Folio-) Entwurf 91—(£ auf Bogen 6—8, und sogar den voll¬
ständigen Entwurf a—c auf Bogen 1—3 enthält, das IX. Konvolut mit
dem Entwurf A Übergang, B Übergang (auf Bogen 3, 4), und das
XII. Konvolut, das auf Bogen 4—6 den Entwurf Redactio 1—3 ent¬
hält. Die restlichen Konvolute weisen eine völlige Inkongruenz von
überkommener und Kantischer Anordnung auf; das XIII. Konvolut
gehört überhaupt nicht — weder thematisch noch seinen Indizien
nach — zur Masse des Nachlaßwerkes, sondern bildet eine Umarbeit
zum Streit der Fakultäten (VII, 91 ff.)1). Nicht einmal die beiden

9 Vgl. Adickes a. a. 0. S. 36 und G. Kullmann, Immanuel Kant. Worin

besteht der Fortschritt zum Besseren im Menschengeschlecht ? Ein bisher ungedruckter
und unbekannter Aufsatz Kants, Wiesbaden 1914. Vgl. ferner Bd. XV (Ak.-Aus-
 Einleitung. 777

Foliobogen des IV. Konvoluts, die doch dem gleichen Entwurf an¬
gehören, passen zusammen: der Entwurf No. 1—No. 3/; verteilt sich
auf fünf Konvolute (II, IV, IX, V und III). Und die Losen Blätter des
IV. Konvoluts sind, abgesehen vom Oktaventwurf, völlig durchein¬
ander gekommen, da sie vermutlich jeder, der in das Manuskript
Einblick nahm, nach Gutdünken zusammenlegte. Nach den Bleistift¬
bezeichnungen, unter denen die Nr. 1, 2, 15, 16 fehlen, sich zu richten,
ist unmöglich; wir haben deshalb nicht gezögert, hier die von Adickes
erarbeitete genetische Anordnung als einzigen Anhaltspunkt für die
äußere Gruppierung zu benutzen.
Ist die Zusammengehörigkeit der meisten — leider nicht aller —
Folioblätter durch Kants Signaturen festzulegen, so doch nicht die
Reihenfolge der Entwürfe selbst; denn wenn auch über die spätere
Abfassungszeit des X/XI., VII. und I. Konvoluts aus inhaltlichen
Gründen kein Zweifel besteht, und die Bezeichnung Redactio immer¬
hin vermuten läßt, daß der so bezeichnete Entwurf den Abschluß der
Entwürfe zum „Elementarsystem“ bildet (was in der Tat zutrifft, Ad.
verlegt ihn als letzten der hierhergehörigen, also vor der-neuen Deduktion
geschriebenen, Entwürfe in den August—September 1799), so bleibt
doch der chronologische Aufbau der übrigen Entwürfe zweifelhaft. Es
ist daher zu fragen, ob die Tinten Aufschluß geben können, oder ob
sie als Kriterien unzureichend sind. Es sei gleich vorausgeschickt, daß
Adickes der den Tinten für die Kennzeichnung der Losen Blätter sehr
crroßen Wert beimißt, hinsichtlich der Folioentwürfe resigniert gesteht:
Die Schönschrift hat sich in der in Frage kommenden Zeit — abgesehen
von den durch die Konv. VII und I vertretenen letzten Jahre - verhältnis¬
mäßig wenig verändert; eine Datierung nur auf Grund der Schnft-
indizien wird dadurch sehr erschwert (a. a. 0. S. 36f.).
Wir geben am besten einen Überblick über die Tinten des ganzen
Nachlaßwerkes, nach den einzelnen Konvoluten. Erstes Konvolut:
Der Umschlag zeigt vorwiegend tiefschwarze Tinte, die zweite Seite
des Umschlags ist stark beschmutzt und lag wahrscheinlich außen );
auf der dritten und vierten Umschlagseite findet sich neben der tie -

„mal ii Hälftp S 650ff (L Bl. 1471a). Allerdings taucht das Thema des „tort-
Sritte :zum^£seivn ‘ auch einmal im Nachlaßwerk selbst auf, nämlich im I\. Kon-
vnlut fvd XXI S 344ff). Adickes möchte diesen „Beschluß als einen spcici
'verworfenen Plan ansehen/der Anthropologie einen besonders feierlichen Ausklang

m “lÄi^rke Beschmutzung des 3. Bogens vom neunten Konvolut (vgl.

XXII, 226) hat schon v. Pflugk-Harttung hingewiesen (a. a. 0. b. 41).
 778 Einleitung.

schwarzen aber auch etwas hellere Tinte (ausgeblaßt?). Bis zum

V. Bogen (einschließlich) zeigt die Handschrift den gleichen tief¬
schwarzen Ton, vom VI. Bogen ab treten Untermischungen mit etwas
hellerer Tinte auf. Auf Bogen 8 ist alles dunkelbraun; im Folgenden
herrscht wenigstens der dunkelbraune Grundton vor. Von Bogen g
an treten wieder mehr tiefschwarze Tintenstellen auf; diese Farbe
weist auch die Handschrift des letzten (randbeschriebenen) Bogens auf.
Zweites Konvolut: Hier ist die Schrift vorwiegend dunkelbraun
mit geringen tiefschwarzen Zusätzen (5f. (Element. ©t)ft. 1 besteht fast
ganz aus tiefschwarzer Schrift). Das dritte Konvolut ist durch¬
gehend in rötlichbrauner Tinte geschrieben. Viertes Konvolut (ohne
Lose Blätter): Während die beiden Foliobogen bräunliche Tinte mit
ganz geringen tiefschwarzen Zusätzen aufweisen, zeigt die erste, dritte
und vierte Seite des Umschlags rötlichbraune neben tiefschwarzer
Tinte (die erste Umschlagseite mehr rötlichbraune Schrift als die
anderen beiden); die zweite Seite des Umschlags hat tiefschwarzen
Schriftton. Fünftes Konvolut: Hier herrscht der dunkelbraune
Tintenton vor, mit geringen tiefschwarzen Zusätzen; der Bogen Über¬
gang 10 ist etwas dunkler geschrieben als das Übrige. Das sechste
Konvolut ist wiederum vorwiegend dunkelbraun im Schriftton, mit
geringen hell-rötlichbraunen Zusätzen, aber auch (^artago 3) tief¬
schwarzer Schrift. Das siebente Konvolut beginnt mit dunkel¬
brauner Tinte, die ab S3et)lage V tiefschwarz wird. Achtes Konvolut
ist bis (Hem. 3 in rötlichbrauner Tinte geschrieben; dann wird die
Schrift dunkler, und ab (Hem. ©t)ft. 5 ist sie vorwiegend tiefschwarz.
Das neunte Konvolut enthält vorwiegend dunkelbraune Schrift,
ebenso das zehnte: hier aber untermischt mit schwarzer Schrift, z. B.
der Quartbogen; ab $> herrscht der schwarze Ton vor. Das elfte
Konvolut weist dunkelbraune neben schwarzer Schrift auf, ab Bogen
2 rein schwarze in zwei Phasen (heller und dunkler). Der Abschrift¬
entwurf des zwölften Konvoluts trägt rötlichbraunen Schriftton,
Kants Zusätze sind von dunkelbrauner Tinte; die Bogen ab ÜRebaclio 1
tragen dunkelbraune Tinte, die Bogen ab (Hement. <St)ft. 4 bis 6
schwarze ; der unsignierte Halbbogen ist dunkelbraun im Tintenton.
Das dreizehnte Konvolut endlich weist schwarze Schrift auf.
Das ist eine recht summarische Kennzeichnung, aber wenn man
sie auch noch so verfeinerte, würde es Tatsache bleiben: daß man auf
Grund von Tintenkriterien nicht einmal zwei von Kant fortlaufend
signierte Bogen als zueinander gehörig beweisen kann; daß mithin
 Einleitung. 779

eine chronologische Ordnung an Hand der Tinten eine bare Unmög¬

lichkeit ist. Jedenfalls im Bereich des Nachlaßwerkes. Adickes stellt
(Bd. XIV, S. XLIII) für die Zeit von 1796—1804 zwei Schriftphasen
fest, die er als co4 und co5 bezeichnet. Von ihnen soll die erste zweiein¬
halb Jahre, von 1796 bis zum Sommer 1798, die zweite die ganze
übrige Zeit, von Sommer 1798 bis 1804, umfassen. Damit ist von vorn¬
herein die Hauptmasse des Manuskripts der zweiten Phase zugewiesen
und undifferenziert. Aber es treten ja in dieser „Phase“, wie unser
Überblick, der die Losen Blätter noch unberücksichtigt läßt, zeigt,
die nämlichen Farbtöne auf, die Adickes als für die früheren Phasen
charakteristisch hervorhebt: rötlichbraun, schwarz, bräunlich-schwarz,
schwarz mit bräunlichem Schimmer, teils schwarz, teils bräunlich etc.
Adickes hebt (ebd. S. XLVI) die Schwierigkeit hervor, in manchen
Fällen die Phase «p1 (1776—78) von co sicher zu unterscheiden, — weil
nämlich die Tinte in beiden Fällen schwarz bis schwarzbräunlich ist.
Er erwartet das Heil von einem weiteren Fortschritt der photographi¬
schen Technik. U. E. beruht die Sicherheit, mit der es ihm gelingt,
überhaupt die feineren Phasen der kantischen Handschrift zu unter¬
scheiden und zu Datierungszwecken zu verwerten (in vielen Fällen
steht seine „Objektivität“ freilich nur auf dem Papier, weil die Angabe
der Schriftphase durch Fragezeichen entwertet ist), auf der Erfassung
von „Ganzqualitäten“ der Kantischen Handschrift, wie sie
wirklich erfahrbar sind, und nicht auf vermeintlich , streng objektiven“
Einzelkriterien. Die Skepsis hinsichtlich der Tintenmerkmale stellt
sich bei der Beschäftigung mit dem Nachlaßwerk zwangsläufig ein,
trifft es sich doch oft genug, daß Kants Schrift mitten im Satz, jeden¬
falls mitten in einem geschlossenen Gedankengange plötzlich eine
andere Färbung annimmt (vgl. etwa XXI, 337, Zeile 20). Man kann sich
dafür nette Kombinationsmöglichkeiten erdenken1), die aber überflüssig
sind, wenn man die vermeintliche Sicherheit einer auf rein äußeren
Merkmalen beruhenden Datierung preisgibt. Da mit der Phasenska a
von Adickes für den engeren Bereich der Entwürfe des Nachlaßwerkes
(ab 1798) doch nichts anzufangen ist (sie hätte höchstens durch eine
neue Unterskala von co5 ergänzt werden müssen), haben wir grün -

SKSr-wisssä
geltend machen konnte.
780 Einleitung.

sätzlich darauf verzichtet; jede wichtigere Änderung der Schrift und

Diskontinuität des Tintentones wurde jedoch in den Fußnoten ver¬
merkt.
Was nun die Losen Blätter des IV. Konvoluts betrifft, so seien
ihre Tinten zusammen mit der Größe der einzelnen Blätter wieder¬
gegeben, und zwar in der Reihenfolge des Abdrucks. Der Oktav¬
entwurf besteht aus 5 Doppelblättern und 4 Einzelblättern, alle
doppelseitig beschrieben. Größe: Kantpaginierung 1—6 (Blei 9;
2. Seite von 9; 10; 2. Seite von 10; 21; 2. Seite von 21) je 10 x 18;
Kantpaginierung 7, 8 (Blei 2. Seite von 11; 11) je 8x14; Kantpagi¬
nierung 9 (Blei 12) 10 X 18; Kantpaginierung 10+ 11,12+ 12,12+ 13
(Blei 2. Seite von 12; 13; 2. Seite von 13) je 10 X 18; Kantpaginierung
14+ 15, 15+ 16 (Blei 2. Seite von 14; 14) je 11 x 16; Kantpagi¬
nierung 17,18 (Blei 15,16) je 10 x 16; Kantpaginierung 19 (Blei2. Seite
von 34, 1. Seite von 34) 9 x 20; Kantpaginierung 20, 21 (Blei 17, 18,
19, 20) je 11 x 19. Tinte: Die Schrift des Oktaventwurfs ist vor¬
wiegend dunkles Braun; Kantpaginierung 1, 2 (so auch ff.) bräunlich-
rot und gleichmäßig; 3 in verschiedenen Stücken mit verschiedener
Tinte aufgebaut, die Einteilungen in braunschwarzer Tinte; 4 hat am
Rande dickere Schrift, sonst gleichmäßig dunkelbraun; 5 beginnt mit
schwärzlicher Tinte, die in dunkelbraun übergeht und sich gleich¬
mäßig auf 6 fortsetzt; 7, 8 zeigt den gleichen Farbton; 9—13 in schwärz¬
licher Tinte; 14 enthält Stücke in verschiedener Tinte: der Absatz 5+ bie
— I)inau§ ist in hellerem Braun geschrieben; 15,16 wieder gleichmäßig
schwärzliches Braun; 17, 18 auch gleichmäßig; 19 zwar von gleichem
Ton, aber in etwas veränderter Schrift; 20, 21 zeigen die gleiche dunkel¬
braune Tinte und die gleiche Schrift wie die Hauptteile des Entwurfs.
Die Losen Blätter außerhalb des Oktaventwurfs zeigen folgende
Größen und Tinten: Blei 25 6 x 10 in bräunlichblasser Schrift; Doppel¬
blatt 26/32 11 x 21 rötlichbraun; Doppelblatt 43/47 11 x 14 rötlich¬
braun bis auf (XXI, 425): (Sine Materie - pjaihenfjängen (in dunklerer
Tinte); Blei 42 8 x 10 rötlichbraun; Blei 31 10 x 23 rötlichbraun;
Blei 37 4 x 21 rötlichbraun (die fremde Handschrift auf der Rück¬
seite des Streifens zeigt schwarze Tinte); Blei 38 10 x 20 rötlichbraun;
Blei 41 12 x 20 rötlichbraun; auf Blei 33 (10 x 21) sind die Absätze
(Sin Moment— märe (XXI, 435f.) in schwarzer Schrift geschrieben, das
übrige in rotbrauner; Blei 35, ein Doppelblatt, von dem aber nur das
erste Blatt beschrieben ist, von der Größe 11 x 19, zeigt rötlichbrau'ne
Tinte; Blei 29 (10 x 24) rötlichbraun, mit dunklerem s-Z. auf der
 Einleitung. 781

ersten Seite; Blei 28 10 x 12 auf der Vorderseite in braunschwarzer,

auf der Rückseite in rötlichbrauner Tinte; Blei 27 6 x 15 braunschwarz;
Blei 44 10 X 14 schwarz; Blei 30 7 X 14 tiefschwarz; Blei 45 13 X 17
schwarz; Blei 23 6 X 19 schwarz und schwarzbraun; Blei 39/40 9 X 15
schwarz; Blei 36 10 X 20 schwarz; das Doppelblatt 22, von dem aber
nur eine Seite beschrieben ist, und das nach der jetzt vorliegenden zu¬
fälligen Anordnung als Umschlag der ganzen Losen Blätter und des
Oktaventwurfs dient, zeigt schwarze Schrift mit bi äunlichem Ein¬
schlag und hat die Größe 10 X 22; Blei 2410 x 21 braun und schwarz¬
braun; Blei 46 10 X 21 schwarz; (der Brief) Blei 6 18 x 20 zeigt rot¬
braune Tinte, ebenso das Doppelblatt 3/4 11 x 19, (der Brief) Blei o
18 x 22, das Lose Blatt Blei 7 10 X 18 und das Doppelblatt Blei 8 von
der Größe 10 x 14.
Das von Kant verwendete Papier ist in den Folioentwurfen recht
gleichförmig: die Bogen bestehen fast durchweg aus gutem, körnigem,
holzfreiem Faserstoffpapier, das an den Rändern häufig abgegriffen,
an den Ecken abgestoßen und mitunter etwas vergilbt ist. Krause
ließ das ganze Manuskript photographieren: aus den Photogrammen
ist ersichtlich, daß die abgegriffenen Stellen schon zu seiner Zeit be¬
standen- auch Notizen Reickes verweisen darauf, daß die Rand¬
lädierungen und Abgegriffenheiten des Papiers schon zur Zeit des
Editionsversuches 1882—84 bestanden; in der späteren Zeit hat sich
der Zustand des Manuskripts kaum wesentlich verschlechtert. Stock¬
fleckig sind die aus schlechterem Papier bestehenden Umschläge des
I in IV., x., XI. und XII. Konvoluts. Die Losen Blätter des
IV. Konvoluts sind von sehr verschiedenem Papier: sehr dünn ist das
Papier der Blätter Blei 11, 14, 17, 19 (Oktaventwurf), Blei 33, 35 27,
44 23,3/4,5,8; dick dasjenige der Blätter Blei 9,10,21,12, 34 (Oktav¬
entwurf) Blei 26/32, 38, 28, 22, 24. Die übrigen Losen Blatter haben
dazwischenliegende Stärke. Von den Losen Blättern des X. Konvo¬
luts scheint Blei I, 13 ein Stück eines von Kant beschnittenen Folio
bogens zu sein; Blei I, 12 (Briefentwurf), I, 5 scheinen von gleichem
Papier; dünn ist dagegen das Papier von I, 7, I, 9.
Kants Handschrift zeigt vorab deutlich die Mittelstellung dis
Nachlaßwerkes zwischen einem, wenn nicht druckfertigen, so doc i
auf spätere Veröffentlichung angelegten Manuskript und einer Samm¬
lung Loser Blätter, die nur für den Privatgebrauch bestimmt waren.
Fü^den letzteren Charakter ist nicht das Vorhandensein einzelner
Loser Blätter im Nachlaßwerk entscheidend, sondern das Verhältnis
 782 Einleitung.

des fortlaufenden Textes der Foliobogen zu den darauf befindlichen

Notizen. Diese sind nämlich keineswegs nur Marginalien, gleichzeitige
oder spätere Zusätze, in der Art, wie Kant seine handgeschriebenen
oder abgeschriebenen Manuskripte zu behandeln pflegte, sondern be¬
ziehen sich häufig garnicht unmittelbar auf den „Haupttext“. Über¬
haupt ist die Unterscheidung von Haupttext und Nebentext, wie
sie Reicke bei seinem Abdruck dadurch festzuhalten suchte, daß er den
angeblichen Nebentext in kleineren Lettern (und mit noch erheb¬
licheren Abstrichen) brachte, unhaltbar. Denn Gedanken, die für
die Problementwicklung selbst von größter Wichtigkeit sind, finden
sich oft nur im „Nebentext“ — bei dem sich zudem unmittelbar gar¬
nicht entscheiden läßt, wieweit er überhaupt dem betr. Ent¬
wurf zuzurechnen ist. Man könnte provisorisch zwischen einer
„gebundenen“ und einer „ungebundenen“ Darstellung unterscheiden.
Und dafür gäbe dann die Größe der Schrift gewisse Anhaltspunkte.
Die sogen. „Schönschrift“ der fortlaufend signierten Entwürfe (ab¬
gesehen vom Oktaventwurf) gewährleistet zumeist die „gebundene“
Darstellungsform, d. h. eine solche, bei der sich Kant die gedanklichen
Voraussetzungen bereits „erschrieben“ hat; auch die korrektere Be¬
handlung der Interpunktion und Einbeziehung der Zusätze durch senk¬
rechte Striche im Text und am Rande spricht dafür. Für die späteren
Konvolute X, XI, VII, I aber wird diese Unterscheidung wieder zweifel¬
haft, erst im letzten (I.) Konvolut markiert sich die Sonderung ge¬
bundener und ungebundener Darstellung von neuem. Gerade die in
philosophischer Hinsicht gedankenreichsten Konvolute (X, XI, VII),
in denen sich Kants Denken am stärksten „im Flusse“ zeigt, weisen
merkwürdigerweise sehr viel „Schönschrift“ auf, — was durchaus
gegen die These spricht, daß Kant in dieser Schriftform nur den Ertrag
seiner Reflexionen niedergelegt hätte. Natürlich kann man annehmen,
daß aus diesen Konvoluten eine Reihe Loser Blätter verlorengegangen
ist (für das X. Konvolut trifft das auch in geringem Umfange zu), aber
ganz abgesehen von den fehlenden Hinweisen auf diese etwa verlorenen
Losen Blätter, — es bleibt unverkennbar, daß Kant auch in der
großen, sog. Schönschrift nach der Weise der Losen Blätter
denkt, d. h. sofort und unmittelbar seine ihn bewegenden Reflexionen
zu Papier bringt.
Sehen wir uns eine normale Manuskriptseite eines Foliobogens
an — die faksimilierte Seite (I. Konvolut, 11. Bogen, 3. Seite) von
Band XXI entspricht glücklicherweise so wenig der Norm wie die von
 Einleitung. 783

AdickesBd. XVI beigegebenen faksimilierten Seiten L 48' und L46'—, so

finden wir eine deutliche Verteilung des Textes auf den Hauptteil der
Seite (in einer Breite von ca. 15,5 cm) und S e i t e n r an d (durchschnittlich
ca. 4 cm). Zumeist hat Kant noch einen oberen Rand von 2—B cm
freigelassen, seltener auch einen unteren Rand. Der Seitemand ist
(wie aus unseren Fußnoten zum Text ersichtlich) fast immer be¬
schrieben, mit g. Zusätzen, s. Zusätzen, Marginalien oder vom Text
unabhängigen Bemerkungen. Es kommt auch mehrfach vor, daß zwar
der Seitenrand, aber nicht der Hauptteil der Seite beschrieben ist.
Gewöhnlich begnügt sich Kant mit einem Seitenrande (je nachdem
linker oder rechter); gelegentlich findet sich jedoch auch ein doppelter
Seitenrand. Und wenn die Ränder nicht ausreichen, beginnt Kant
„Randbemerkungen“ in den Hauptteil der Seite hineinzuschreiben,
erst zwischen den Absätzen, dann zwischen den Zeilen des Textes;
er hatte offenbar die Angewohnheit, lieber den Raum einer ganzen,
vor ihm liegenden Folioseite bis aufs letzte auszunutzen, als eine neue
Seite anzufangen oder aufzuschlagen1).
Die Schrift des Hauptteils der Seite ist gewöhnlich um die Hälfte
größer als die Schrift der Ränder; die am Rande befindlichen, in der
angegebenen Weise durch senkrechte Striche mit dem Text verbun¬
denen g. Zusätze (natürlich finden sich g. und s. Zusätze auch in den
Zeilen des Hauptteils selber) haben zumeist die gleiche Größe wie die
Worte des Hauptteils die s. Zusätze am Rande seltener. Wenn man
diese größere Schrift als „Schönschrift" bezeichnet hat, so ist das
insofern irreführend, als Kant nicht etwa besonders „schön schreibt,
sondern eben nur größer, und ohne Verwendung von Abkürzungen,
die sich am Rande häufiger finden. Merkmale, die für Kants Schrift
charakteristisch sind, z. B. Überstreichungen von n und m, finden sich
hier wie dort; das Wort: unb dagegen ist im Hauptteil meist ausge¬
schrieben, an den Rändern öfter (aber keineswegs regelmäßig) durch
ein punktloses u mit zum Buchstaben gezogenem Haken abgekürzt.
Hat ein normaler Großbuchstabe der „Schönschrift immerhin die
Größe von x/2 cm, so sind der Handschrift Kants nach unten hin bei¬
nah überhaupt keine' Grenzen gesetzt. Kant kann unwahrscheinlich
klein schreiben, selbst zu einer Zeit (I. Konvolut), in der die Sehschärfe
seines einen Auges, das er damals nur noch benutzen konnte, schnell
zu sinken begann. Dabei ist von einer Kurzsichtigkeit Kants, wie sie
v. Pflugk-Harttung spricht a. a. 0. S. 32 von Knauserei mit dem Be-
schreibstoffe.
784 Einleitung.

meist mit der Verwendung sehr kleiner Schrift zusammengeht, nichts

berichtet.
Daß der Text der Ränder — er greift mitunter so weit auf die
freien Teile der Seite über, daß die ganze Seite den Eindruck eines
Haufens von Notizen macht — nicht ohne weiteres dem betr. Entwurf
zugerechnet werden kann, ergibt'sich aus den mannigfaltigen Schrift¬
differenzen der Randstücke. Die Teile der Ränder sind meist zu ver¬
schiedenen Zeiten beschrieben. Für den Aufbau der Randstücke kann
dabei als Regel gelten, daß Kant von unten nach oben fortschrei¬
tet: zuerst etwa findet sich eine Bemerkung in der unteren Ecke des
Seitenrandes, dann tritt weiter oben eine Notiz auf, die nicht zu Ende
geschrieben werden kann, weil der unterste Raum schon besetzt ist die
Buchstaben werden immer kleiner, und ein Verweisungszeichen gibt
die Verbindung zu einem weiter oben neu einsetzenden Fortsetzungs¬
stück, für das wiederum der Raum nicht ausreicht usf. An Verwei¬
sungszeichen verschiedenster Form ist das Nachlaßwerk überreich;
Kant scheint geradezu Gefallen daran gefunden zu haben, immer neue
Zeichen auszudenken, durch die er seine Bemerkungen verknüpft1).
Der „gebundene“ Text des Hauptteils der Seiten ist gewöhnlich
viel stärker durchgearbeitet als die Rand- und randähnlichen Stücke:
verbessert, durchstrichen, mit mehrfachen Fassungen versehen. An
Durchstreichungen kennt Kant zwei verschiedene Formen: die üb¬
liche Durchstreichung mit wagerechtem Strich, die das durchstrichene
Wort zumeist noch recht gut erkennen läßt, und eine Durchstreichung,
die er mit Vorliebe zur Vernichtung persönlicher Notizen verwendet,
und die wir als Durchnullung bezeichnen; sie erschwert die Ent¬
zifferung außerordentlich. Nach dem Umfang des Durchstrichenen
sind zu unterscheiden: Durchstreichungen innerhalb eines Satzes und
Durchstreichungen ganzer Absätze bzw. Seiten (von uns in den Fu߬
noten als Ö und A unterschieden). Die Durchstreichungen ganzer Ab¬
sätze, z. B. im Abschriftentwurf des XII. Konvoluts (der von der
Mitte der 2. Seite des II. Bogens an durchstrichen ist), bestehen zu¬
meist in einem einfachen von oben nach unten gehenden Strich. Von
größter Wichtigkeit für das Textverständnis sind die mehrfachen
Passungen, die Kant öfter seinen Formulierungen gibt. Bei ihnen
ist uns die Unmöglichkeit der von Adickes durchgeführten Wieder¬
gabe (durchstrichene Stellen in eckigen, Zusätze in runden Klammern)

B Vgl. dazu V. Pflugk-Harttung, a. a. 0. S. 35.

 Einleitung. 785

klargeworden. Kant vergißt oft, wenn er einem Satze eine zweite oder
dritte Fassung gibt, die älteren Fassungen oder Teile von ihnen zu
tilgen, oft fährt er auch in ganz veränderter Konstruktion fort; die
Klammertechnik von Adickes muß hier versagen. Adickes weist selbst
anläßlich der bei Reicke/Arnoldt als sinnlos scheinenden Stellen dar¬
auf hin, daß sie ihre Schrecken verloren und klar und begreiflich wurden,
sobald ich sie im Ms. durchlesen konnte (Adickes, op. p. S. 16): durch
Tinte und Schrift sind eben die verschiedenen Fassungen, die der Druck
durcheinander gebracht hat, ohne weiteres unterscheidbar. Wir haben
daher Wert darauf gelegt, immer die Fassungen als solche zu kenn¬
zeichnen.
Hinsichtlich Orthographie und Interpunktion waltet im
Manuskript nicht nur eine ziemliche Nachlässigkeit, sondern oft gerade¬
zu das Prinzip, immer anders zu schreiben als kurz vorher, Re¬
gellosigkeit als Regel1). Dennoch weisen Orthographie und Interpunk¬
tion auch Eigentümlichkeiten auf, die für Kant charakteristisch sind
und als solche stets wiederkehren: Die Handschrift Kants, eine
abgerundete deutsche Schrift mit wenigen lateinischen Einsprengseln,
gleichen Ober- und Unterlängen, trotz mancher Rückläufigkeiten im
wesentlichen mit nach rechts geöffneten Bogen, kennt nicht nur Groß-
und Kleinbuchstaben, sondern auch ein Mittelding: großgeschriebene
Kleinbuchstaben an Wortanfängen innerhalb eines Satzes (z. B.
Ursprünglichen statt urfprüngficf)en, SSon statt bon); wn* konnten
diese Kantische Eigenart beim Druck leider nicht wiedergeben.
Ferner kennt Kant nicht bloß Komma und Punkt, sondern auch Punkte,
die als Kommata figurieren, — Kommapunkte, die für das Satz¬
verständnis sehr wesentlich sind. So sorgfältig Kant z. B. im Ab¬
schriftenentwurf die Interpunktion behandelt, wo ihm die schon recht
zahlreichen Interpunktionen des Abschreibers noch nicht genügen,
so selten sind Interpunktionszeichen in seinen eigenen Entwürfen;
er hat sich offenbar die Interpunktion für die spätere Redaktion Vor¬
behalten. Es kann so Vorkommen, daß z. B. in dem überaus kom¬
plizierten und langen Satz XXII, S. 332, Zeile 6-333, Zeile 6, nur ein
Kommapunkt auftritt (Zeile 12). Da jeder Interpunktionszusatz,
auch in der ohnedies kaum erkennbaren Wiedergabe durch andere
Lettern (wie bei Adickes), bereits ein Moment der Interpretation
enthält, wurde in dieser Ausgabe grundsätzlich darauf verzichtet.

J) Adickes, Bd. XIV, S. XXXIII.

Mant’ä 3 cf)t i f t ert. Opus postnraum 11.
50
 786 Einleitung.

Kants Eigentümlichkeit macht sich auch bei den Unterstrei¬

chungen geltend. Diese bedeuten nicht immer Sperrungen, sondern
oft Gedächtnisstützen nach Art jener ungemein zahlreichen Unter¬
streichungen wie sie auf bestimmten Gruppen Loser Blätter auftreten
(vgl. Adickes, Bd. XIV, S. LVII)). Arm ist Kants Handschrift an
Sigeln (für: butdj, nicfjt, ©ott1)), und auch an Kontraktionen (Zu¬
sammenziehung der Endsilben, Sföfdj für 9ttenfcf) usw.). Überhaupt ist
die Schrift, auch wenn sie noch so klein ist, wohlgebildet, artikuliert
und präzis, — nicht teigig, verschmiert oder verkleckst. Man ver¬
gleiche Kants Manuskripte einerseits mit Ficht es eng gedrängter,
fast ineinander geschobener, stark willensbestimmter, andererseits mit
Hegels unklarer, nachlässiger und zuweilen formloser Handschrift,
und man wird auch aus der Schrift des Nachlaßwerkes einen deutlichen
Eindruck von Kants überragender Persönlichkeit gewinnen. Freilich
ein Vergleich mit Kants eigener früherer Handschrift, wie sie etwa
im Losen Blatt Blei 32 vorliegt (das Adickes in die 80 er Jahre ver¬
legt; vgl. Adickes, op. p. S. 37f.), zeigt, daß sich das Tempo seines
Denkens verlangsamt und die Handschrift viel von ihrer Verbunden¬
heit verloren hat.
Anzumerken wäre noch, daß im opus postumum nicht bloß die
Veranschaulichung durch Zeichnungen sehr selten ist — wo Kant
den Versuch dazu macht, mißglückt er öfter2) —, sondern daß
auch jene Schematisierungen, wie Haering sie z. B. an Blatt 8
des Duisburger Nachlasses beschreibt (vgl. Haering, Der Duisburg'sehe
Nachlaß und Kants Kritizismus um 1775, Tübingen 1910, Seite 105),
kaum auftreten. Wenn Kant die Anwendung der Kategorientafel auf
die bewegenden Kräfte „ausprobiert“, so geschieht es in immer neuen
Fassungen, Durchstreichungen, Umstellungen, aber nicht in „Be¬
griffszeichnungen“.
Wir kommen nun auf jene Besonderheiten des nachgelassenen
Manuskripts, die schon die ersten Beurteiler als bedenklich empfanden:
auf die dem Text eingefügten persönlichen Bemerkungen (Allo¬
tria) und die senilen Stellen (Senilia). Selbstverständlich darf man
nicht beides in einen lopf werfen und das Vorhandensein persönlicher
Bemerkungen als Senilitätskriterium verwerten. Die Gewohnheit
Kants, Lose Blätter nicht bloß mit sachlichen, sondern auch mit persön-

)) Über Kants Sigel für Gott siehe Reicke, Lose Blätter aus Kants Nachlaß,
2. Heft, Königsberg 1895, Seite 275 Anmerkung 2.
2j Vgl. etwa XXI, 430, 437.
 Einleitung. 787

liehen Bemerkungen zu beschreiben, ist vielmehr so wenig „senil1', daß

sie sich schon für die Zeit der Ausarbeitung der Kritik der reinen Ver¬
nunft nachweisen läßt (vgl. dazu die bei Haering, a. a. 0. faksimi¬
lierte 4. Seite des Blattes Nr. 8 aus dem Duisburgschen Nachlaß).
Neu ist nur, daß derartiges jetzt auch auf fortlaufenden Manuskript¬
seiten geschieht. Wobei sogleich hinzuzufügen ist, daß die persön¬
lichen Bemerkungen des Nachlaßwerkes sich auf drei von dreizehn
Konvoluten verteilen (auf das I., VII. und X.), mithin keineswegs
für die Hauptmasse des Manuskripts charakteristisch
sind, daß sie zumeist von Kant durchstrichen (durchnullt) sind oder
(und) vom Texte deutlich abgetrennt werden, — abgesehen von
einigen Seiten des I. Konvoluts. Über ihren Inhalt und ihre große
biographische Bedeutung (welch letztere auf jeden Fall ihren Abdruck
rechtfertigt), braucht hier nichts ausgeführt zu werden. Daß Kant in
den späteren Konvoluten, vornehmlich im ersten, trotz Benutzung dei
ihm von Wasianski zurechtgeschnittenen Memorierbücher, auch sein
Manuskript, das einzige an dem er damals noch arbeitete, zu solchen
Notizen verwandte, erklärt sich hinreichend aus seinen Lebensgewohn¬
heiten. Hatte er doch diese Blätter vor sich bis unmittelbar zu dem
Eintreffen seiner Mittagsgäste (an dem Werk traf ich ihn oft, ivenn
ich zum Essen kam, noch schreibend an, berichtet Hasse a. a. 0. S. 21);
und es waren oft recht praktische Anliegen, die er mit seinen Freunden
besprechen mußte. Kann es da wundernehmen, wenn er sich alles
Wichtige in seinem Manuskript vermerkt? Übrigens stimmen die
persönlichen Bemerkungen des Nachlaß Werkes, insbesondere die¬
jenigen des ersten Konvoluts, so gut überein mit den aus jener Zeit
erhaltenen, noch unveröffentlichten Memorierbüchern (Konvolut L
Nr. 58,59,61; vgl. damit das von D e g e r in g 1926 faksimilierte,,Mittags¬
büchlein“’), daß sich daraus eine einwandfreie Datierung ergibt.
Was nun den „senilen“ Einschlag des Nachlaßwerkes betrifft, so
kann keine Rede davon sein, daß das ganze Manuskript eine „senile
Beschaffenheit besäße. Senilia im eigentlichen Sinne enthalten
überhaupt nur die letzten Bogen und der Umschlag des
spätesten (I.) Konvoluts. Hier ist zunächst eine gewisse Veraiide-
rung der Handschrift festzusteüen: die Buchstaben verraten das ^ltte™
der Hand, die Worte sind häufig verbessert, Silben werden verschluckt
(aufften statt cmfftefien), die Zeilenführung ist nicht mehr einheitlich.
Trotzdem treten keine neuen, pathologischen Merkmale auf; es ist im
Gegenteil erstaunlich, wie wenig etwa die Stellen links und rechts
788 Einleitung.

neben dem Universitätssiegel auf der ersten Umschlagsseite des I. Kon¬

voluts von der Kantischen Schriftnorm abweichen. Entscheidender
ist die Verteilung des Textes: Kant schreibt nur noch kleine Stücke,
oft bloße Wortfolgen mit vielen Unterstreichungen (von der Art der
bereits erwähnten, als Gedächtnisstützen dienenden Unterstreichungen)
und Verklammerungen. Aber auch das reicht als Kriterium nicht aus;
es bleibt zuletzt nur der Inhalt dieser Stellen, aus dem sich die be¬
ginnende Senilität erschließen läßt. Mit Recht hebt Adickes hervor,
daß man zwar häufig im Nachlaß werk auf stilistische Satzungeheuer,
Anakoluthe, Konstruktionsvermengungen, unklare Formulierungen von
nur unklar vorschwebenden Gedanken trifft, daß aber derlei Unvoll¬
kommenheiten, wenn auch nicht in so starker Ausprägung, auch schon in
Entwürfen und Reflexionen aus früherer Zeit begegnen, und daß man
selbstverständlich das Op. p. nur zu solchen Entwürfen in Parallele
stellen darf (Adickes, op. p. S. 23/24). Berücksichtigt man die sach¬
lichen Schwierigkeiten der Problematik des Nachlaßwerkes, so wird
man auch die stärkere „Ausprägung“ der „Unvollkommenheiten“ in
der Darstellung nicht — was Adickes leider selbst in seiner Kritik der
transzendentalen Deduktion tut*) — auf das Konto einer vermeint¬
lichen „Senilität“ Kants setzen. Anders steht es dagegen mit den, die
letzten Seiten des ersten Konvoluts durchziehenden, aber auch schon
vorher auftretenden, mechanisch-assoziativen Vorstellungsver-
bindungen, die zuweilen spielerischen, zuweilen zwangshaften Charakter
zu haben scheinen. Dazu zählen auch die Bruchstücke von Gedichten
undMemorierversen(vgl.XXI, 119), die sich Kant notiert. Immer aber
folgen doch solchen Stellen wieder Reflexionen rein philosophischen
Inhalts, die sich dem Plane des ersten Konvoluts einfügen: und dieser
Plan ist gewiß nicht von der Art, daß er einen Rückschluß auf Geistes¬
schwäche gestattete. Im Gegenteil enthält ja das erste Konvolut den
systematischen Abschluß der in der Wissenschaft vom „Übergange“
angelegten, im X. und XI. Konvolut weitergeführten philosophischen
Probleme, und wenn man alles übersieht, so kann kein Zweifel daran
bestehen, daß es Kant gelungen ist, diesen Abschluß im Entwurf der
Ideenlehre auch wirklich herzustellen, so daß das Nachlaßwerk in
sachlicher Hinsicht gar kein „unvollendetes“ Werk ist. Dies voraus¬
gesetzt, scheint sich die Überzeugung aufzudrängen, daß die „Senilia“
eben nur die physische Seite von Kants Persönlichkeit betreffen:
der Geist ist intakt, aber Körper und Gedächtnis versagen den Dienst.
*) Adickes, Kants opus postumum, S. 351.
 Einleitung. 789

Dem widersprechen jedoch einige Eigentümlichkeiten der letzten beiden

Konvolute, die zu „erklären“ oder zu einer Analyse von Kants Persön¬
lichkeitszerfall zu verwenden, hier nicht unsere Aufgabe sein kann:
Dunkelheiten des Sinnes, die mit den von Adickes gerügten „Unvoll¬
kommenheiten“ gar nichts zu tun haben, urtümliche Bilder und
Symbole (goroafter, @altiani§mu3), die sich nicht als Metaphern
erweisen. (Es ist etwas grundsätzlich anderes, wenn Kant in der
Kritik von seiner fopetnifanijcf)en Sßenbung, und wenn er im Nach¬
laßwerk von der Transzendentalphilosophie als einem ©alüam§mu§
spricht.) Diese Eigentümlichkeiten sind denn aber auch nicht mit
der laienhaften Berufung auf Kants „Senilität“ zu erledigen; hier
kann allein der Psychiater ein Urteil fällen, — ein Urteil, das auf jeden
Fall die kritische Philosophie und die letzte Form, die Kant ihr im
Nachlaßwerk gegeben hat, unberührt läßt.
(ierhard Lehmann.
 Erläuterungen.

Opus postumum I. Band (Band XXI).

3,8 Olbers planet] Wilhelm Olbers (1758—1840), Astronom aus Lieb¬
haberei, schrieb 1797 eine Arbeit über die Berechnung von Kometenbahnen, und
ist durch mehrere Entdeckungen in der Astronomie bekannt. Der planet (Plane¬
toid), auf den sich Kant wahrscheinlich bezieht, ist die von Olbers 1802 entdeckte
Pallas. 1780,1796 und 1798 hatte Olbers auch mehrere Kometen entdeckt. In dem
Memorierbüchlein aus dem Besitz der Preußischen Staatsbibliothek vom 17. August
bis zum 25. September 1802 sind mehrere auf Olbers bezügliche Eintragungen. Am
20. August notiert sich Kant mit Bleistift: Olbers in SSremen u. Ceres. Unter dem
9. September 1802 findet sich die Bleistiftnotiz: planet Pallas Olbersii ßntbecft
üon D. Olbers in Bremen D. Olbers tiefer ift aber nid)t im 24)ierfreife (Ol¬
bersii fraglich). Dann, am 17. September, heißt es (ebenfalls in Bleistift): $er
at§ 2lr$t unb Astronom gleid) berühmte D. Olbers in Bremen. — 3roifd)en Mars
u. Ceres. — TDotf) fjat feine S8af)n eine ungemöfjnlid) groffe Neigung (nämlid) über bie
Tropicos f)inaus> ic.
3.10 v. Rohd] Jakob Friedrich v. Rohd, Minister und Oberburggraf (1704
—1784). Der Umschlag des I. Konvoluts ist das Einladungsprogramm zu einer
Gedächtnisrede auf v. Rohd vom 22. Mai 1801. Nach dem Programm teilt der
Einlader, der Decan D. Samuel Gottlieb Wald, Nachrichten von den Schulen in Ost¬
preußen mit. ©tipenbium bezieht sich wahrscheinlich darauf.
3.11 9tuf Spandienen] v. Rohd war Erbherr auf Spandienen.
3.12 ©in Vigilantius] vigilantius Wächter; Kant denkt hier an seinen Tisch¬
freund und Berater, den Regierungsgerichtsrat Johann Friedrich Vigilantius
(1757—1823).
3.13 coma vigil] Medizinischer Fachausdruck für einen Betäubungszustand
mit Unruhe und Schlaflosigkeit, an dem Kant selber litt. Er unterscheidet also
(Zeile 14—17) sich selbst als einen mit dieser Krankheit behafteten Vigilantius
von dem Gerichtsrat, der seine (Kants) ®efd)äfte besorgen kann.
3,22 Störungen im Sülagenmunbe] Ein gewisses Aufstoßen, schreibt Hasse
(Lezte Aeusserungen Kant's, Königsberg 1804, S.21), das er hey Tische bekam, nannte
er, wenn er sich deshalb entschuldigte „Blähungen auf dem Magenmunde“ und sezte
dazu: „sie sind weder säuerlich noch fäulich, sondern bloße, reine Luft. Nach Jach-
mann (Immanuel Kant geschildert in Briefen, Königsberg 1804, S. 156) war die
beschwerliche Absonderung und der daraus entstehende Druck der Blähungen auf dem
792 Erläuterungen.

Magenmund das einzige Übel, worüber er sich zu beschweren hatte. Bey herannahendem
Winter (offenbar der Winter 1802/3), berichtet Wasianski (Immanuel Kant in
seinen letzten Lebensjahren, Königsberg 1804, S. 132), klagte er mehr, ab sonst
über einen Zufall, den er die Blähung auf dem Magenmunde nannte, und den kein
Arzt erklären, viel weniger heilen konnte. Ein Auf stoßen war ihm wohlthätig, der Genuß
der Speisen schaffte ihm kurze Erleichterung... Der Winter ging unter öfteren Klagen
dahin. Diese Klagen durchziehen das Memorierbüch lein (Loses Blatt L. 61) vom
15. Februar 1803 bis zum 12. März 1803. Mit Bleistift notiert Kant am 25. Februar:
3)ie fjödjftläftige 93läf)ung auf bem Sftagenmunbe felbft 3Jlorgenb3 früf). Am
3. März: $>ie fd)töflicf)e fßlage bei iSIüfjung auf bem Sflagenmunbe felbft früf)
bepm £f)ee Bor bem (Sffen (umrandete Tintennotiz).
4,12 goroafter] Vgl. H. Vaihinger, Die Philosophie des Als Ob21913, Seite
721 f. und Adickes, Kants opus postumum, 1920, Seite 728ff. Adickes verweist
S.729 auf Jh. Fr. Kleukers Übersetzung: Zend-Avesta, Zoroasters lebendiges Wort,
worin die Lehren und Meinungen von Gott, Welt, Natur und Menschen, imgleichen
die Zeremonien des heiligen Dienstes des Parsen usf. aufbehalten sind (Riga 1776ff.,
3 Bände; 2. Auflage des 1. Bandes 1786). Auch bei Hasse (a. a. O. S. 16) ist
die Rede von Gesprächen über den Persischen Dualism, oder Ormuzd und
Aryman.
4, 20 Phesipeau] Der Ursprung des Zitats konnte nicht ermittelt werden.
An Stelle von Phesipeau ist wahrscheinlich Phölippeaux zu lesen; A. le Picard de
Phelippeaux (1786—1799), der Rivale Napoleons, wird aber wohl nicht gemeint
sein, eher J. F. Phblypeaux, Graf von Maurepas (1701—1781), ein auch literarisch
hervorgetretenes Glied der verzweigten Ministerfamilit der Phelypeaux, Freund
Montesquieus, Mitglied der Akademie der Wissenschaften. Es könnte sich auch um
Paul Phelypeaux handeln (1569—1621), Sekretär der Königin Maria von Medici,
dessen Memoiren 1720 veröffentlicht wurden.
5,7—8 ®ie ©d)äbellef)te in 2Bien] Karl Reusch, ältester Sohn dts
Physikprofessors Carl Daniel Reusch (1735—1806) hatte bei Gail in Wien Vorträge
gehört und ein phrenologisches Modell mitgebracht. Vgl. Hasse a. a. 0. S. 30 und
F. Reusch, Historische Erinnerungen (Neue Preußische Provinzialblätter 1848,
S. 294). Xenien ®efd)enfe eine3 ©aftä] Goethes und Schillers Xenien er¬
schienen bekanntlich zuerst in Schillers Musenalmanach für 1797. Im gleichen
Jahre erschien eine anonyme Schrift gegen die Xenien (.von F. Chr. Fulda, vgl. XIII
493), auf welche J. H. I. Lehmann Kant in einem Briefe vom 1. Januar 1799 auf¬
merksam macht (XII 273f.). Vielleicht erinnerte sich Kant dieses Briefes, als er die
obige Notiz niederschrieb.
6, 8 Scheffner] Johann Georg Scheffner, Kriegs-und Domänenrat (1736—1820).
Vgl. Reicke, Altpr. Monatsschrift Bd. 1, S. 31 ff. und S. 706 ff. Scheffners
Selbstbiographie erschien 1821. Scheffner gehörte zu Kants Freundeskreis
(vgl. Ak. Ausgabe Bd. XII, S. 275). Kant hatte ihn längere Zeit nicht gesehen;
er wurde dann zu der (letzten) Geburtstagsfeier Kants am 22. April 1803 ein¬
geladen.
6,14 St. Omer — Bolongero] St. Omer ist ein Schnupftabak (Bolongero wohl
ebenfalls), den Kant von G. A. Kuhn besorgt erhielt; vgl. XII 263.
6,17 £ett Doctor Morgenstern] Vgl. Karl Vorländer, Immanuel Kant
Bd. II, Leipzig 1924, S. 324 f.: Am 7. Oktober d.J. (1802] besuchte ihn auf seiner
Reise von Danzig nach Dorpat ein Verehrer, der junge Professor Morgenstern. Kants
 Opus postumum I. Band (Band XXI). 793

alte Freunde hatten ihm davon abgeraten, weil Kant schon so schwach sei. Doch ging
er nach Tisch, wo der Philosoph sich gewöhnlich etwas frischer fühlte, auf kurze Zeit zu
ihm. Kant empfing ihn freundlich und erkundigte sich nach Danziger Bekannten.
Er versicherte seinem Gaste unter anderem., daß er keine Furcht vor dem Tode hahe.
Morgenstern (1770—1852), zuvor Privatdozent für klassische Philologie in Halle,
war 1802 in Dorpat Professor geworden.
6.18 Sickenberg] vgl. weiter unten Anmerkung zu 39, Z. 27.
7.19 Sübbt Vogler in $tag] Vgl. Adiek es a.a.O. S. 152. G.J. Vogler, a. o. Prof,
der Tonlehre in Prag, hielt dort am 9. November 1801 seine Antrittsvorlesung.
Vogler lebte von 1749—1814. .
8 23 Sßidjt ^ufetapfen fonbent gufr-taWen] Vgl. das hei Wasianski, a. a. 0.
S. 48, zitierte Lose Blatt, auf dem es heißt: $a§ SBott gufttabfen iß falfö; e§
muh heiften SJuStappen. _
8 24 Pollex truncatus] Vgl. Hasse, a. a. 0. S. 15: Bey den Worte Poltron
etymologisirte er fast jedesmahl also: „Poltron ist eigentlich pollex truncatus (ein
abqeschnittener Daumen). Die, die zu Rekruten enrouUirt wurden, schnitten
sich, aus Furcht vor dem Soldaten-Dienst, den rechten Daumen ah, um das Pulver
nicht auf die Pfanne legen zu können, und folglich zum Dienst unbrauchbar zu werden,
und davon hießen sie pol-troncs, d. i. Poltrons. .
8 25 Bigeuner — Snbiet] Vgl. Hasse, a. a. 0. S.31: Als er meine kleine
Schrift „Über die Zigeuner“ gelesen hatte, sagte er: „Die Zigeuner sind gewiß aus
Indien ■ das verräth am mehresten ihre Farbe, die so gelb ist, daß sie das Hemde färbt.
Die durchstochenen Verse sind, wie Reicke schon angibt, aus Gleim; die erste
Strophe (Üluf—97act)t) aus Gleims „Grenadierlied“, die zweite Strophe aus Gleims
„Siegslied nach der Schlacht bei Roßbach . . w_ . , 7
12 13 Sßötme—radians] Vgl.hierzu J. S. T. Gehler, Physikalisches Wörterbuch
Teil IV Leipzig 1798 S. 553f.: Scheele habe zuerst bemerkt, daß sich die Warme
eigentlich auf zweyerley Art fortpflanzt, - durch langsame Mittheilung an das um¬
gebende Medium und durch eine Losreißung vermöge ihrer Expansionskraft, welche sie
in geraden Strahn fortführt. Die letztere Fortpflanzung nannte Scheele
stralung (Radiatio) und die so bewegte Wärme stralende Hitze (calor radians, chaleiu

i adiante). Zu den zahlreichen Verweisungen des Nachlaßwerkes auf

Spinoza’vgl. Adickes, a.a.O. S. 761 ff. Nach Adickes hat Kant Spinoza mit
Malebranche zusammengeworfen {162) und ist durch Lichtenbergs Spmozismus auf
den Gedanken gekommen, Spinoza überhaupt
Kontroverse einzutreten, verweisen wir nur auf die Kritik der Uiteilskraft m
der Kant Spinoza als Vertreter des SbealiSm bet Swedma&tfllett oder bet ©nbur»
iathen behandelt(V,392ff.). $er Spino^m toll—nach Kant—-einen Lrflarung.

meint bloß bie ©n$eit be§ ©ubjectS, bem fie alle infjanten. (V, 393, vgl. auch vm,

224’ toT/Son Heß] siehe Anmerkung zu XXI, 113, Zeile 1. gtof. Kraus]
Phristian Jakob Kraus (1753-1807), Kants Schüler und Freund, Professor de
praktischen Philosophie und Staatswissenschaft m
nicht mehr zu Kants Tischgästen’ ^ u 1 fe]^ohliin ScHulS?MatHe-
 794 Erläuterungen.

Poerschke] siehe Anmerkung zu XXI, 129, Zeile 9. Caplan] Kaplan Wasianski

(1755—1831), Kants Freund und Pfleger in den letzten Lebensjahren.
18, 9 Hippocrates] Im Nachlaßwerk tritt der Name Hippocrates in ähnlicher
symbolischer Bedeutung auf wie Galvanismus, Zoroaster; siehe etwa XXI, 125:
e§ gibt nicf)t . . §ippocrate. Auf einigen Losen Blättern der gleichen Zeit findet
sich der nämliche Gebrauch dieses Namens, so auf dem Losen Blatt L 20 und L 38
(XV, 966). Auf dem Losen Blatt L 10 heißt es: 0b aud) Hippocratik in ben 5Dte-
biciner, Chirurg u. biaetetifer $er erfte braucht giffte bie mit ben (Säften eim
genommen, ber jrnepte betjanbelt ben torper mecfjanifcf). — $er britte pält
SHanlpeiten bloS ab. Vgl. unsere Anmerkung zu XXII, 297,12—15.
18, 22 24 ®ie97atur — dirigit)] Zu der, im Nachlaßwerk häufig auftretenden
Klimax von facere, agere, operari vgl. die Kritik der Urteilskraft V, 303: Sun ft
toirb bon ber Statur, ioie 2f)un (facere) bont §anbeln ober SBirfen überhaupt
(agere) unb baS ißrobuct, ober in golge ber erftern, als Sßerf (opus) bon ber
lejjtent als Sßirfung (effectus) unterfdfieben.
19,11—12 altos videt sub pedibus nimbos et rauca tonitrua calcatjVgl. hierzu
P. Czygan Wasianski’s Handexemplar seiner Schrift: „Immanuel Kant in seinen
letzten Lebensjahren“, Sitzungsberichte der Altertumsgesellschaft Prussia Heft 17,
Königsberg 1892, S. 129. Zu der Stelle: Kein Kummer hielt seinen Schlaf auf!
kein Schmerz weckte ihn, ergänzt Wasianski: Heftige Gewitter und Feuerlärm
erschreckten ihn nie, Sapiens videt altos sub pedibus nimbos et rauca tonitrua calcat.
Czygan bemerkt dazu: Wer das Citat brauchte, ob Was. oder K. selbst, läßt sich
heute mit Bestimmtheit nicht mehr entscheiden. — Es ist von Kant selbst gebraucht,
aber nach dem Gedächtnis abgeändert. Vgl. Statius, Thebais 2, 40: rauca temitrua
pulsant. Vorhergeht: Stat sublimis apex ventosque imbresque serenus despicit
23, 4 Aenesidemus] Zu den Aenesidemus-Stellen vgl. Adickes, a. a. 0.
S. 621 ff. und weiter unten Anmerkung zu XXI, 20, Z. 26.
25, 3 -21 @S ift — loerben] Diese Absätze sind zuerst abgedruckt in Hay ms
Mitteilung über Ein ungedrucktes Werk von Kant (Preußische Jahrbücher," I, 1
(1858), Seite 83). Dieser Abdruck enthält folgende Änderungen: 25 3 ©g'ift'in
mir ein SSefen statt ©S ift ein ÜBefen in mir; 25, 5—6 ohne bon Staturgefefcen,
31aum unb $eit statt offne bom 3taturgefe|e im 9taum unb ber $eit (dazu unsere"
Textanmerkung zu 25, 5-6); 25,8 toaS baS Sluffallenbfte statt mag baS befremblicpfte;
25, 11 ben fategorifcpen ^mperatib statt ben categorifchen 4Sflid)timberatib ’
11 1“ ©ott Söelt fehlt; 25, 20—25 ntuf als statt müffen als. — Vgl. weiter
unten Anmerkung zu 344, 18.
31,23 ©oSmotf)eoroS] Nach Adickes, a. a. O.S. 140, ist das Wort ©oSmo.
tf)eoroS aus dem Nachlaß von Chr. Huygens übernommen, und zwar aus der
deutschen Übersetzung (2. Auflage 1743) seiner 1698 publizierten lateinischen Schrift:
Cosmolheoros oder weltbetrachtende Mutmaßungen von denen himmlischen Erdkugeln und
deren Schmuck. Über den Sinn, in welchem Kant das Wort gebraucht vgl. V, 442
(Kritik der Urteilskraft): die ^Betrachtung ber SBelt macht nichts als 2)inge ohne
©nbjtoed borfteltig; erst unter Voraussetzung eines Endzwecks hat die 29eltbe=
trad)tung felbft einen SBertf).
39,27 üid)tenbergj Die zahlreichen Hinweise Kants im ersten Konvolut
auf Lichtenberg beziehen sich auf Lichtenbergs Vermischte Schriften, heraus¬
gegeben von L. Chr. Lichtenberg und K. Kries, II.Band, Göttingen 1801 (aber
schon 1800 erschienen, Kant zugesandt und von Kant gelesen). Kant hat das mit
 Opus poslumum I. Band (Band XXI). 795

Oktavblättern durchschossene Handexemplar bei der Lektüre mit Bleistift- und

Rotstiftstrichen versehen und auch einige (unwesentliche) Zusätze gemacht, die
Ak. Ausgabe Bd. XVIII, S. 693f. abgedruckt sind (vgl. ferner Adickes, a. a. 0.
S. 1491). Das Buch hat offenbar auf ihn starken Eindruck gemacht durch den
darin vertretenen und auf Kant selbst bezogenen (subjektiven) Idealismus. Zu S. 13
(Mir kommt es immer vor als wenn der Begriff seyn etwas von unserm Denken erborgtes
wäre, und wenn es keine empfindenden und denkenden Geschöpfe mehr gibt, so ist
auch nichts mehr) vermerkt Kant: reiner ^bealiättt. Zu Zeile 25—27 vgl. Lichten¬
berg S. 100: Was heißt mit Kantischem Geist denken? Ich glaube, es heißt,
die Verhältnisse unseres Wesens, es sei nun was es wolle, gegen die Dinge, die wir
außer uns nennen, ausfindig machen; das heißt, die Verhältnisse des Subjectiven
gegen das Objedive bestimmen.
43, 24 ®ie erfte — bie anbere] wohl umzustellen: Die letztere (nämlich die
Welt) durch technisch//practische; die erstere (nämbch die Gottheit) durch mora¬
lische //practische Vernunft, Kant wollte vielleicht schreiben: ®ie eine —bie anbere.
49,24 Hn Crim. R. Senjdi] Vgl. Akademie-Ausgabe Band XIII, S. 520.
Auf einem bei Schubert, Kants Leben (W. W. Rosenkranz und Schubert, Bd. XI, 2)
abgedruckten Memorierzettel heißt es (S. 163): §errn ßriminatratf) JJenjcf) ju fragen,
tute mein öerfoffener SSebiente (Sampe) abgejdjafft werben fott. In der Lampe-
Affaire war also Jensch der Berater. Seine andere Funktion war es, Kants Pfeifen
zu stopfen, an jedem Donnerstage für die ganze Woche, also 7 auf einmal (wie Wasians-
ki in einem handschriftlichen Zusatz zu seiner Biographie angibt, Czygan S. 132).
49, Anmerkung zu Zeile 29 3t9t] Regierungsrat Vigilantius, siehe oben An¬
merkung zu 3, 12. $octor Morzfeld] siehe Anmerkung zu XXI, 137, Zeile 8.
52,12—13 Reccardu. Kaestner] G. Chr. Reccard (1735—1798) war Theologie¬
professor in Königsberg und beschäftigte sich aus Liebhaberei mit Sternkunde;
Kaestner (1719—1800), der bekannte Mathematiker in Göttingen (vgl. Anmerkung
zu XXI, 239,18). , .
57,22 ©pangenberg] August Gottlieb Spangenberg (1704—1792), Bischof
der Brüdergemeinde in Barby, schrieb 1779: Begriff der christlichen Lehre in den
Brüdergemeinden.
61, 25—26] Vgl. Vergil, Aeneis, Buch VI, Z. 720f.: Prmcipio coelum ac terras
camposque liquentis lucentemque globum lunae Titaniaque astra Spiritus intus alit
totamque infusa per artus mens agitat molem et magno se corpore miscet.
62,9 Adrastea] Herders Adrastea erschien 1801; vgl. Adickes a. a. ü.

70, 7 de Luc] Andre de Luc war Professor für Geologie und Philosophie in
Göttingen (1727—1813). Eine Schrift über de Luc hatte der Hamburger Arzt
Johann Albrecht Heinrich Reimarus am 10. August 1802 Kant übersandt
Über die Bildung des Erdballes und ins Besondere über das Lehrgebäude des Herrn de
Luc, Hamburg 1802. (Vgl. Warda, Immanuel Kants Bücher, Berlin 192- S. 30).
In dem Begleitbriefe, den Reimarus an Kant schrieb (XII, 345) ist von dem wunder¬
lichen Lehrgebäude de Lucs die Rede (vgl. XIII, 532L). Zu univers in einer 9h&
fchale — eine im opus postumum sehr häufig auftretende, mit dem Namen e ucs
verbundene Wendung — vgl. Adickes, a. a. O. S. 100f., der das Bild auf Galilei

71 26 Nicolov.] Vgl. Akademie-Ausgabe Bd. XII, S.300. Am 28. März 1800

schreibt Kant an Nicolovius, in einer Nachschrift zu seiner Honorarforderung:
 796 Erläuterungen.

'Darf id) mir mof)l bie fyofnung madjen: iDafj Sie bie ©üte gehabt {»oben merben mir
bie ©öttirfger äßürfte ju beforgen, für weldje id) bie Soften mit greuben entrichten
roerbe. Nicolovius hatte es offenbar schon getan, denn fünf Tage später (am 2. April)
gibt Kant in einem neuen Brief seinem Dank für 16 gefdjenfte ©öttinger SBürfte Aus¬
druck, und setzt hinzu, daß er dadurch für ein gan£e§ ^af)r in 5lnfel)ung biefe£ 2Ir=
tifeß meinet ipaugmefeng reid)Itc£) berforgt, sei.
71,30 iöaftligfen Slugen] Vgl. Loses Blatt M 188. E I 84 Ak. Ausgabe
Bd. XV, S. 110: 93eim ©efidjt glaubt man ben ©egenftanb burd) bag 2lugfd)iefsen ber
Strahlen aug ben ülugen ju fühlen, e. g. bafiligfen 2lugen.
74, 7 Koester u. Pillat] In einer nicht ganz zu entziffernden Bleistiftnotiz
vom 2. September 1802 (Memorierbüchlein der Preußischen Staatsbibliothek)
werden Pilat u. Koester als Ministeriales genannt. Weiteres war nicht zu er¬
mitteln.
76,1—19 Ipier müffen mir — befümmern] Dieser Absatz ist nicht von Kant,
sondern ein Zitat aus dem neunzehnten Brief von Schillers Über die ästhetische
Erziehung des Menschen, in einer Reihe von Briefen (1795). Kant hat ziemlich genau
abgeschrieben; alle Unterstreichungen sind dagegen von ihm. Die kleinen Varianten
der Abschrift sind folgende: 76, 3 aß nur burd) / als durch 76,14 bie 9Röglid)feit ber
SERöglidjfeit / die Möglichkeit 76,15 ba nun bie Erfahrung / da nun Erfahrung
76,15—16 jene ©ntgegenfejjung aß / jene Entgegensetzung im Gemüte als 76,10
ohne abfolute ©infjeit / ohne die absolute Einheit Den übernommenen Sätzen folgen
bei Schiller noch die folgenden (E. Kühnemann, Schillers philosophische Schriften
und Gedichte2 Leipzig 1910, S. 226): Diese Inwohnung zweier Grundtriebe wider¬
spricht übrigens auf keine Weise der absoluten Einheit des Geistes, sobald man nur
von beiden Trieben ihn selbst unterscheidet. Beide Triebe existieren und wirken zwar
in ihm, aber Er selbst ist weder Materie noch Form, weder Sinnlichkeit noch Vernunft,
welches diejenigen, die den menschlichen Geist nur da selbst handeln lassen, wo sein
1 erfahren mit der Vernunft übereinstimmt, und wo dieses der Vernunft widerspricht,
ihn bloß für passiv erklären, nicht immer bedacht zu haben scheinen. — Am 30. März
1795 hatte Kant, nach Erhalt der Schillerschen Abhandlung, diesem geschrieben:
2>ie Briefe über bie äftfjetifdje SRenfchenerjiehung, finbe id) oortrefflid) unb
merbe fie ftubiren, um ^Ijnen meine ©ebanfen hierüber bereinft mittheilen ju
fönnen (XII, 11).
80, 16 $er ®octor Medicinae Reusch] Vgl. Anmerkung zu 5, 7—8; die jjntel*
ligenj blötter wohl die Intelligenzblätter der Erlanger Litteratur Zeitung.
80,18 Prof. Gensichen] Johann Friedrich Gensichen (1759—1807),
außerordentlicher Professor der Mathematik in Königsberg, häufiger Tischgast
Kants, Erbe seines ganzen 93üd)erborratI)g und nach der ersten Fassung des Testa¬
ments (vom 27. Februar 1798)ExecutorTestamenti (ImNachtrag vom 14. Dezember
1801 tritt Wasianski an Stelle von Gensichen).
82, 5 Mica] Mica ist die französische Bezeichnung für Glimmer, ruffifdieg
©la§] Wohl Kaliglimmer oder Muskowit aus dem Ural.
87, 29—31 (Stiftern —Btdunft.] Die Worte Gegenwart, Vergangenheit u. Zukunft
sind wohl (umgekehrt wie im Text) auf: Lichtenberg (Gegenwart), Spinoza
(Vergangenheit) und Schelling (Zukunft) zu beziehen. Lichtenberg und Schelling
bemfen sich beide auf Spinoza. \gl. Adickes a. a. O. S. 840, der entgegen seiner
sonstigen Gewohnheit diese Stelle ohne Konjektur hinnimmt: Lichtenberg werde
sogar als Vertreter des Idealismus der Zukunft angeführt.
 Opus postumum 1. Band (Band XXI). 797

88,10 H. v. Hu mb old] Zu A. v. Humboldts Beobachtung (1799), auf die

Kant im Text hinweist, siehe Humboldts Briefe an Fr. von Zach in: Monatliche
Korrespondenz zur Beförderung der Erd- und Himmelskunde 1800,1 392ff. (Adiekes
a. a. 0. S.löOf.).
88, 22—25 No. 16—1801] Am 18. April 1801 erschien im Intelligenzblatt der
Erlanger Litteratur Zeitung ein Aufsatz von Ritter: Chemische Polarität im Licht
(Adickes, a. a. 0. S. 151).
89,19 H Jacobi] Friedrich Conrad Jacobi, der Neffe von Kants 1774
gestorbenen Freunde Johann Conrad Jacobi.
89, 31 ßuftelectricität] Siehe weiter oben Bd. XXII, S. 753.
90,1—2 des Katzentodes] Er leitete, heißt es in Jachmanns Biographie (a.a.O.
S. 159), den Druck, welchen er in den letzten Jahren auf sein Gehirn fühlte, von der
Luftelectrizität her, die seit dem Jahre, als durch Europa so viele Katzen u. a. m. starlen,
ganz besonders gewesen wäre, und hatte diesen Gedanken sich so fest eingedrückt, daß
er wirklich löse wurde, als ihn eines Tages mein Bruder, sein ärztlicher Consulent
(Johann Benjamin Jachmann, 1765—1832), auf die Erscheinung des Marasmus
aufmerksam machte, und daß er in der Eitze hinzufügte: nehmen Sie mir
meinen Glauben, ich werde mich deshalb doch nicht todtschießen! In seinem
Briefe an Erhard vom 20. Dezember 1799 bezieht sich Kant auch auf den
tobt und eine Mitteilung darüber in der ©Hanger ®el. 3eitung (XII 296, vgl.
XIII 502).
94, 25 Die acad. bet SBiff. in glorenä] Im Jahre 1798 wurde Kant, wie
schon Mortzfeld in seiner anonymen Biographie (1802, S. 108) berichtet, bei der
Academie von Siena, Florenz, Turin zum Mitgliede gewählt.
97,14 Die eltppti]d)e gorm be§ 3obiacallicf)t§] In einem Memorierbüchlein
der Preußischen Staatsbibliothek findet sich am 28. August 1802 die Bleistiftnotiz
Kants: Da§ Zodiacale £id)t gteießfam (in ber glädje ber Ecliptic) linfenförmig (tum-
quam lens vitrea) jugejpi|t. , .
97, 25—26 System des transsc: Idealism — Erlangen No 82. 83.] Die Litteratur-
Zeitung Erlangen enthält in den von Kant angegebenen Nummern des V. Bandes
(1801, 28. April, 29. April) eine umfangreiche Besprechung von Schellings System
des transscendentalen Idealismus (ohne Angabe des Rezensenten), der im gleichen
Jahrgang der Zeitung Rezensionen der Zeitschrift für spekulative Physik (18. März,
19. März) und der beiden naturphilosophischen Schriften Schellings: Einleitung
zu seinem Entwurf eines Systems der Naturphilosophie (1799), Erster Entwurf eines
Systems der Naturphilosophie (1799) (7. April) vorangegangen waren.
99, 2 3 o o n o m i e] Zoonomia, or the laws of organic life ist der Titel des 1794
erschienenen, 1795—99 von Brandis übersetzten, Hauptwerkes des englischen
Naturforschers Erasmus Darwin (1731—1802). Kant bezieht sich im Nachla߬
werk öfter darauf. Auf die Brandissche Übersetzung hatte ihn S. Th. Soemmering
im Briefe vom 22. August 1795 (XII, 40) verwiesen.
101,13—15 Estque dei — moveris] Vgl. Ovid, Metamorphosen,Buch 1, Vers 15:
Utque erat et tellus illic et pontus et aer, Sic erat instabilis teUus, innabilis unda,
Lucis egens aer: nulli sua forma manebat ...
102,26—27 Sßie toeit ift £>© Prof. Rink in ber pf)t)f. ®eogtapf)ie fortgerüdt?
$jjc Diel '©jcmplare?] Rinks Bearbeitung von Kants Vorlesungen über Physische
Geographie erschien zur Jubilatemesse 1802 mit dem Titel: Immanuel Kants phy¬
sische Geographie. Auf Verlangen des Verfassers aus seiner Handschrift herausgegeben
 798 Erläuterungen.

und zum Theil bearbeitet von D. Friedrich Theodor Rink. (IX, 510; zur Vorgeschichte
der Ausgabe Rinks siehe auch die ausführliche Darstellung des Streites zwischen
Rink und Vollmer XIII, Ö26ff.; vgl. ferner Adickes, Untersuchungen zu Kants
physischer Geographie, Tübingen 1911). Die Frage, wieweit Rink in der physischen
Geographie fortgerüdt sei, schließt schon aus, daß sich das Wort ©Eemplore auf
die fertige Ausgabe beziehen kann. Es handelt sich vielmehr um die Anzahl der
Freiexemplare menn foldje bie fßreffe berlaffen, wie Kant im Brief vom 11. Mai 1802
an Rink schreibt (XII, 341). Adickes will (Kants opus postumum, S. 151) einen
Zusammenhang der obigen Textstelle mit dem Brief an Rink in Abrede stellen,
gibt aber keine Begründung dafür an. Vgl. weiter unten S. 143,18—19.
111,4 Wolke] Christian Heinrich Wolke (1741—1825) leitete bis 1785 das
Dessauer Philanthropin. Kant stand früher mit ihm in Verbindung.
111, 4 Mangelsdorf] Carl Ehregott Mangelsdorff (1748—1802) war in Königs¬
berg Professor für Geschichte und Dichtkunst. In dem Memorierbüchlein der Preu¬
ßischen Staatsbibliothek vom 17. August—25. September 1802 findet sich unterm
14. September eine Bleistiftnotiz über Mangelsdorff (Vermerk seines Todes, leider
nicht ganz zu entziffern), wozu Wasianski auf der letzten Seite bemerkt: Der unter
dem 14. Sept. angeführte erfolgte Tod des P. Mangelsdorff deutet auf die Meinung
Kants, die er von den nachtheiligen Folgen des Biertrinkens hatte, so wie die angeführten
Stellen des Trinkliedes: Mihi est propositum. Siehe auch II, 525.
111.13 0berfd)ul//collegium] Am 26.November 1800 fragt Kant bei Vigi-
lantius an, ihn, da er im 58egriff sei, morgen an ba! Dberfdfulcollegium toegen bet
jäprlidfen mir gugefidjerten ßepaltSgulage au! bem ^onb3 be! Dberfdjulcollegium! zu
schreiben, zu belehren: ob ber bepgepenbe ©tempelbogen nur al! enDeloppe (ober
gum ßouöert) bienen ober mein 93rief auf biefem ©tempelbogen felbft gefdprieben
merben fönne ober muffe ... Vigilantius antwortet unter dem gleichen Datum:
Ewr. Wohlgebohren schreiben die Quittung allein, und nichts weiter auf dem Stempel¬
bogen, legen sie dem Briefe bey der an den Rendanten des Ober Schul Collegii ergeht
und dann ist alles geschehen was nöthig ist (XII, 328).
14 SSrief an Kiesewetter] Der letzte erhaltene Brief Kants anKiesewetter
ist vom 8. Juli 1800 (XII, 315f.). Der letzte Brief Kiesewetters selbst trägt das
Datum 9. Nov. 1801 und ist ein Begleitschreiben zu einem Füßchen Teltower Rüben.
Vermutlich ist ein Schreiben Kants an Kiesewetter aus der Zwischenzeit verloren¬
gegangen.
112.13 ©cploSmaffer] Vgl. dazu die fast gleichlautende Notiz Kants auf dem
Losen Blatt L 4, Vorderseite: SSielteidjt ift unfer ©cplofjmaffer (fo genannte! parte!
JBoffer) ber Kerbauung ber ©peifen nid)t guträglicp. Sielleicpt fommt eS au! tponig-
ten i-riiicpten u. barum alaunartig. 2(uf faidartigen mürbe eS meicpmaffer geben. 6!
tft etma! ©tpptifd)e! meldje! meinem ©efcpmad in allen ©etränfen, felbft im ©urgeln
afcenb oorfomt. »ielleidfjt mürbe eS gefocpt uub nadpper falt genoffen ober als £pec»
maffer getrunfen 2C. ic. Auf der Rückseite heißt es (von der Hand Wasianskis,
y.?1' ^etr p- IIa8en meint, baff ba! Sßafjer Oom StltftäbtfdEjen Skardt jene
Ugenfdjaften nicpt patte, unb ber Serbauung guträglicper märe, ßr bat faft alle ÜBafier
tn Königsberg cpemifdp unterfucpt.
112,23 I1E Lehman] Johann Heinrich Immanuel Lehmann (1769—1808)
Sohn des Pastors Johann Gottfried Lehmann (1737—1820), war früher Amanuensis
an s gewesen und studierte jetzt in Göttingen (im Briefe vom 1. Jan. 1799 bittet
er Kant um ein Zeugnis, daß er bei ihm, sechs Jahre hindurch, alle Collegia,
 Opus postumum 1. Band (Band XXI). 799

so von Ihnen gelesen werden, gehöret und Ihren Examinatorüs leygewohnet

hahe). Er versorgte Kant mit Göttinger Würsten und Dörrobst (vgl. XII, 274
und 327 f.).
113, 1 HE v. Ipef)] Jonas Ludwig von Heß (1756—1823) hatte in Königsberg
Medizin studiert und sich dort am 11. Oktober 1800 immatrikuliert (XIII, 522). In
einem rührenden Brief vom 4. Februar 1801 (XII, 334f.) an Kant heißt es: Wenden
Sie sich doch nie, — so lange ich lebe — mit irgend einer Ihrer Wünsche die ich erfüllen
kann an einem Andern, als mich. Sie finden wahrlich keinen den Sie mehr durch, Ihre
Aufträge beglücken können als — mich.
113, 2 HE Barklev] David Barkley (vgl. XIII, 525) wird als Herr Barkley
im Briefe von Heß’ vom 15. Mai 1802 (XII, 341) erwähnt. Er soll Kant die Mühe,
selbst zu schreiben, abnehmen. Über den geplanten Dankbrief Kants an v. Heß
vgl. weiter unten Anmerkung zu 153,17.
113, 3 bie UnglücBfalte mit Dbft unb Jtaudjfteifd)] Offenbar ist beides
Kant bei der Aufbewahrung verdorben. Auf der 4. Seite des Losen Blattes L. 10
heißt es: Sie Unterfucfjung megen be3 trodnen Dbfte3 ttm§ an ©dfnüren f)ängt am
juftellen Ob ei öerborben ift unb mo bie Pflaumen geblieben imgleidjen jefct foldje am
jujdjaffen — Der frühere „Unglücksfall“ mit Dörrobst (vgl. XII, 274), bei dem der
Schiffer das Obst verzehrte, kann hier nicht gemeint sein, er würde sich auch nicht
auf eine Sendung des Herrn v. Heß beziehen.
113,14 Prudens-Deus) Horat., carm. III 29, 29. (tex.'t picht im Text).
113,22 D. Motherby] Gemeint ist Dr. William Motherby (1776—1847),
Zweitältester Sohn von Kants Freund Robert Motherby, der 1799 verstorben ist
(nicht 1801, wie es XIII, 659 heißt).
113, 24 S. ©raefe] Nichts ermittelt.
113, 25 HE Andersch] Timotheus Andersch (1736—1818), Schüler und häufiger
Tischgast Kants, war Weinhändler in Königsberg.
117, 30 Galvanism] Für die damals aufkommende Theorie des Galvanismus
interessierte sich Kant außerordentlich. Nach Wasianski (a. a. O. S. 44) war Augu¬
stins (Fr. L. Augustin, Vom Galvanismus und dessen medicinischer Anwendung 1801)
Schrift über diesen Gegenstand eine der letzten, die er las, und der er noch Bemerkungen
mit Bleystift an dem Rande beyfügte. Mir trug er in den letzten Zeiten auf, ihm Aus¬
züge aus dem, was ich darüber gelesen hätte, zu machen. Zu der Stelle 117, 30—118, 2
vgl. das Lose Blatt L. 19 (Bd. XV, S. 977): Ser ©albaniSm bet ßlectricität in ben f)ö*
fjeren Suftfcf)i(f)ten (ebd. S. 976 f. weitere Ausführungen von Adickes).
119, 3—5Um bepmfiefen-liegen] Zu der angegebenen Episode vgl. Wasianski,
a. a. O. S. 56 f. Er sank beym Lesen dreymal kurz nach einander mit dem Kopfe ins
Licht; die baumwollene Nachtmütze entzündete sich und stand in hellen Flammen auf
seinem Kopfe. Ohne darüber zu erschrecken, nahm er sie mit bloßen Händen
ab ... Ich stellte ihm indeß die Gefahr dieses Wagstückes vor, daß die Flamme
seine Schlafröcke ergreifen und er leicht verbrennen könnte, hielt von nun an
ein Glas und eine Flasche Wasser auf seinem Tische in Bereitschaft, ließ die
Form der Nachtmützen ändern und bat ihn,. . die Flamme ja nicht mit den Füßen
auszutreten.
119, 6 Vaccinatio —Brutalimpfung] Über Kants Stellung zur Impffrage siehe
weiter unten Anmerkung zu XXII, 295, Zeile 22 ff.
119, 7 HE Rector Nicolai] Prorector Nicoläi an der Löhenichtschen Schule
in Königsberg (XIII, 252).
800 Erläuterungen.

119,8—11] Diese läppische Schulschnurre wird auch bei Wasianski, a. a. 0.

S. 134, angeführt (hier richtig: rusiicus ein Knebelbart).
121,17 Gilberts Annalen] Der 8. Band ist vom Jahre 1801; vgl. Adickes
a. a. 0. S. 151.
122, 1—2 bom £)berfd)ulcollegium— finb.] Vgl. dazu Borowski, a. a. 0.
S. 137: Seiner verwittweten Schwägerin ließ er für sich und ihre Kinder jährlich
200 Thlr. durch seinen hiesigen Freund, den Kaufmann Conrad Jacohi, auszahlen.
Johann Heinrich Kant war 1800 als Pastor in Altrahden gestorben. In einem Brief
vom 16. Mai (XII, 306) bittet Kants Schwägerin nochmals (ein erster Brief vom
24. Februar war erfolglos geblieben) um einige Hilfe und Unterstützung in dieser
traurigen Lagen. Kant gab daraufhin an Jacobi Auftrag, die Zulage, die er seit
1786 vom Oberschulkollegium erhielt, an die Hinterbliebenen zu überweisen (vgl.
dazu die Darstellung bei Vorländer, Bd. II, S. 23 f.). meineä betftorbenen S3ruber§
S£ocf)tet wohl die Zweitälteste Tochter Minna Charlotte Kant.
123, 9 folget ne Uf)r] Vgl. 121, 26—27. Wahrscheinlich hat Kant diese
Uhr nicht schlagen hören; sonst wäre f)ölgerne tU)r in übertragener Bedeutung:
Totenuhr, Holzwurm zu nehmen.
125.9 Cabliau] Über diese LieUingsspeise Kants berichtet Jachmann,
a. a. 0. S. 168: Kant versicherte mich eines Tages, als er schon völlig gesättigt
war, daß er noch mit vielem Appetit einen tiefen Teller mit Kabeljau zu sich
nehmen könnte.
126.7 Shimft] Vgl. hierzu die Bemerkung bei Hasse, a. a. 0. S. 16: Wenn
weißer Kohl, Weiß-Kraut, Kumst genannt, (den er sehr gern aß,) auf seinen Tisch
kam, sagte er: „das ist compositum, (wegen der Lage der Blätter übereinander), Kum-
stum, Kumstu.
126.8 Somer] Georg Michael Sommer (1754—1826), Pfarrer im Vorort
Haberberg bei Königsberg, gehörte wie Wasianski zu den naturwissenschaftlich
interessierten Geistlichen von Kants Heimatstadt. Er war (Czygan, a. a. 0. S. 111)
Mitglied der physikalisch-ökonomischen Gesellschaft, Der 1791 von Sommer über¬
setzten Abhandlung Herschels über den Bau des Himmels hat er einen
Authentischen Auszug aus Kant's allgemeiner Naturgeschichte und Theorie des
Himmels beigegeben.
127, 2 $Iocf)atiu§] Die ersten beiden Buchstaben des Wortes wohl in W ver¬
bessert, so daß 2Bod)atiu§ zu lesen ist. Daß Kant sich den Namen des Theologen
Wlochatius, seines früheren Gegners (vgl. Vorländer, a. a. 0. Band I, S. 204),
notiert hätte, ist kaum anzunehmen. Es gab dagegen in Königsberg einen außer¬
ordentlichen Professor der Philosophie, den Mathematiker J. W. Wochatius.
Vielleicht ist er mit dem Worte gemeint.
127.10 Basilisken] Vgl. Anmerkung zu 71,30.
129, 6—9 1. — meffen] In dieser dunkelen Stelle bezieht sich wahrscheinlich
Nummer 2 auf den Hofprediger Schultz, Nummer 3 auf den Kriminalrat Jensch
und Pfarrer Sommer.
129.9 Poerschke] Karl Ludwig Poerschke (1751—1812) hat erst mit 37
Jahren promoviert (XIII, 155) und wurde später Extraordinarius für Poesie
an der Universität Königsberg. Vgl. den Umschlag zum XI. Konvolut, oben S 774
(XXII).
130, 22 Koch] Von Consul Koch ist auf den Losen Blättern des Konvoluts L
des öfteren die Rede, z. B. L 61 (Memorierbüchlein) heißt es am 17. Februar (1803):
 Opus postumum I. Band (Band XXI). 801

§(£ Konjut toi) t)ot an £K b. §efj megen llngarmein nad) Hamburg gefdpieben.
Auf früheren Losen Blättern tritt der Name Koch ohne Verbindung mit dem Titel:
Konsul auf, z. B. L 12, 1. Seite: SKotgen wirb bon 1p. ®od) nad) Kriminal 97 Senfd)
Vhtmeifung 1 minder rotier u. bito meiner 2ßein in meinem Seiler ber ®od)in jum
füllen u. ^Pfropfen überliefert ®ie pfropfen merben aud) bon bemfelben geliefert.
Auf der 2. Seite ist abermals von Sod) und der 23efiellung von \ Anker Wei߬
wein, 1 Anker Rotwein die Rede. Der bänifdje Sonful Sbd) war vermutlich Wein¬
händler in Königsberg.
130, 22 Schwenk] Nichts ermittelt.
133,16—17 ®ie Stanlfc. $f)U- — ift.] $a£ §© ®. 9teufd) ]e|t ben ©albanilm
bearbeitet, wird auf dem Losen Blatt L 59 (Memorierbüchlein) vermerkt (vgl. XV,
977). Vielleicht hat Reusch die galvanischen Erscheinungen durch eine Analogie
mit der kritischen Philosophie Kant verständlich zu machen gesucht.
134.8 $ie Kntfcpäbigungen] Vgl. dazu weiter unten 154,17—24.
134.9 Clerus unb bie Laici] Auf dem bei Wasianski angeführten Losen
Blatt (a. a. 0. S. 48) heißt es: Clerici, Laici. gene Reguläres, biefe Seculares.
Vgl. auch VII, 209.
134.10 Kin topf — ein 9ßinfel] Zu dieser, bei Kant ziemlich häufig auf¬
tretenden Unterscheidung siehe VII, 138 (Anthropologie): 2kan nennt ben, meldjer
biefe Vermögen (2Iuffaffunglbermögen, itlbfonberungloermögen, Überlegunglber-
mögen, wie Kant vorher unterschieden hatte) im borjüglidien ©rabe befi|t, einen
topf;' ben, bem fie in fefpc Reinem 3J7afj befcpert finb, einen ißinfel (weit er immer
bon 91nbern geführt $u merben bebarf) ... (vgl. auch XV, 221). In der Kritik der
Urteilskraft (V, 308) tritt die Unterscheidung von topf im ©egenfa|e mit bem,
melcper, meil er niemals etmal mefjr all blofs lernen unb nadjapmen fann, ein
9$ infei fjeijft, gleichfalls auf.
134, 17—19 ®te SWulfetfraft — bemegt.] Vgl. XV, 977—978 (Lose Blatter
Hagen 28 und L 59): ®ie Skulcebtraft roirb butdj ben Serben, ber nur ein
9Jlatf ift, ju einer 93emegung geteilt ... Sie ... fütulfelfafern bei ^erjenl, bie, opne
bemegtid) ju fepn, bod) bemegenb finb... 6et$ unb Xnberel fjaben ÜJtulfelSräfte.
Ser §et;$en! hülfet |at feinen ©cpmerj, ber 91erbe f>at feine bemegenbe traft. Siehe
auch weiter unten 137,17—24.
137, 4 Criminal Frey] J. G. Frey (1762—1831) am Stadtgericht in Königs¬
berg; vgl. Vorländer a. a. 0. Bd. II, S. 301.
137,4 Brahl] Johann Brahl, Oberstadtakzise-Inspektor in Königsberg
(1752 (4?)—1812); vgl. XIII, 613. . , TT .
137, 8 Mortzfeld, Herrig u. Haberland] Dr. med. Mortzfeld ist der Verfasser
jener 1802, also noch zu Kants Lebzeiten, anonym erschienenen Fragmente aus
Kants Leben, von denen Wasianski sagt, (a. a. 0. S. 5), daß sich Kant bey der davon
erhaltenen Nachricht sehr unwillig darüber äußerte (vgl. Czygan, a.a.O. S. 117).
Herrig u. Haberland nichts ermittelt.
142,14 Tum demum — res ] Nach Lucrez III 57 f.: Narn verae voces tum
•denrum pectore ab imo Eliciuntur et eripitur persona manet res.
149 90-95 97ad)rid)t — 93 e 3 ug.] Aus dem Memorierbüchlein L 59 ergibt sich als
Datum dieser Eintragungen der 17. bzw. 18. April (1802). Am Sonnabend, den
17. April, hat Kant vermerkt: 9723 ®ie 97ad)rid)t bon meinel 93tubet! $od)ter tu meinem
23ureau (verschrieben: S3urouj); amfolgenden Tage heißt es: bie Spberbunen ®ede
mufj aufgelegt merben. Vorher, am 22. März, hatte sich Kant notiert: $e|t muff bie
s ont’8 ©djriften. Opus postumum II. 51
 802 Erläuterungen.

©tjberbunen ®ecfe abgelegt rnibbie’SBolle ne mit ber bar üb er liegettben bäum motte*
nett aufgelegt tuerben. Der Sinn der durch die beiden Durchstreichungen verstüm¬
melten Stelle ist also offenbar der, daß Kant, da er unter der seit dem 22. März
aufgelegten Wolldecke gefroren hat, die schon abgelegte Daunendecke, die er im
Winter benutzte (vgl. Wasianski, a. a. 0. S. 31), wieder in Gebrauch nehmen will.
Wie Wasianski angibt, war der Theil der Federdecke von Eiderdaunen, der die Schul¬
tern bedeckt, nicht mit Federn gefüllt, sondern aus einem Ansatz von dickem wollenen
Zeuge. Vielleicht erklärt sich hieraus die Verwirrung, in die Kant bei der Nieder¬
schrift geriet.
143, 18—19 S3rief—roirb.] vgl. oben Anmerkung zu 102, 26—27. Der Brief
an Rink ist vom 11. Mai (XII, 341).
145,18 ®täf)en 2Iugen] Krähenaugen sind die Früchte von Strvchnos
nux vomica, der Brechnuß.
147,13—14 2I(te §efte—rebigiren] In der Vorrede zu seiner Ausgabe von Kants
physischer Geographie, auf Verlangen des Verfassers aus seiner Handschrift heraus¬
gegeben und zum Theil bearbeitet (wie der Untertitel lautet), bemerkt Rink (IX, 155):
Bei dieser Arbeit fanden sich nun, gegen Kants eigne Vermuthung, fast dreifache, zu ver¬
schiedenen Zeiten von ihm ausgearbeitete Hefte dieser 'physischen Geographie vor. aus
denen diese Ausgabe hervorgegangen ist. Kants Notiz 2Ule ipefte ... bie id) felbft ge»
fd)tieben könnte sich auf diese, zu verschiedenen Zeiten ausgearbeiteten Hefte be¬
ziehen. Tatsächlich hat Rink aber nur eine Handschrift Kants benutzt; die anderen
beiden Hefte sind nicht von seiner Hand und nur mit Randbemerkungen Kants
versehen (vgl. Adickes, Untersuchungen zu Kants physischer Geographie, Tü¬
bingen 1911, S. 16/7), — so daß sich von hier aus das sonderbare fast in Rinks
Satz rechtfertigt. Es muß also die eine Handschrift Kants aus mehreren Heften
bestehen. Das ist der Diktattext, von dem es IX, 512 heißt, er sei in zwei Gruppen
von Heften erhalten, die aber beide nicht auf Nachschriften nach seinen Diktaten,
sondern auf Abschriften nach Kants Manuskript zurückgehen. Da Kant Rink
schon 1800 mit der Redaktion beauftragt hatte (vgl. XIII, 527), so kann sich rebi»
giren nicht auf Kant selbst beziehen. Dagegen steht die Notiz wahrscheinlich in
Zusammenhang mit Rinks Brief an Kant vom 13. Juli 1802 (XII, 343 f.). Kant
will im Sinne des Briefes und der Aufforderung Rinks, seine erste Erklärung gegen
Vollmer als von ihm (Kant) selbst herrührend zu kennzeichnen, noch einmal fest¬
stellen, daß 2Itte Ipefte der physischen Geographie von Rink und von niemand
anders zu redigieren seien.
148, 15 SCReine iöüfte in Königsberg] Es hieß erst: TReine Söiifte in
Hamburg. Friedrich Hagemann, Schüler Schadows, hatte im Januar 1801
(nicht 1802, wie es bei Schubert, a. a. 0. S. 208, heißt) in Königsberg Modell
zu einer Büste Kants genommen. Auf Bestellung des Herrn v. Heß (vgl. Anm.
zu 113, Z. 1) hat er außer der in Königsberg befindlichen Büste noch eine zweite ver¬
fertigt, die nach Hamburg ging. Nach G. II. Glasen (Kant-Bildnisse-, Königsberg
1924, S. 26) muß die letztere als die bessere und lebenswahrere angesprochen werden
(Sie ist bei Glasen in Vorder- und Seitenansicht wiedergegeben). Kant hatte auf
die krage Hagemanns, ob er ihn ganz treu nachbilden sollte, geantwortet: So alt
und häßlich, wie ich nun bin, dürfen Sie mich eben nicht machen (wie es in Scheffners
Lebensbeschreibung heißt). Die Hamburger Büste ist von diesem Wunsche Kants,
weniger betroffen als die Königsberger.
 Opus posttmum I. Band (Band XXI). 803

149, 7 Prof. Math. (§ofptebiger)] Johann Schultz, Hofprediger und Mathe¬

matikprofessor in Königsberg ist 1739, also 15 Jahre nach Kant, geboren.
149, 8 Prof. Kraus] Christian Jacob Kraus ist 1753, also 29 Jahre nach Kant,
geboren.
150.14— 15 iBettag — iöufjtag] Vgl. Hasse, a. a. 0. S. 26 f.: Heute ist
Buß- oder Bettag", sagte ich ihm an dem Tage 1802. Anfangs bespöttelte er die
Sache etwas, wurde aber bald ernsthaft, und meynte, ,,es könnte die Anstalt sehr nüzlich
werden, wenn jeder an diesem Tage recht lebhaft an seiner Sünden Schuld erinnert,
und zur möglichst größten Restitution alles dessen, was er böses gethan hätte, auf das
kräftigste angehalten würde'1. Vgl. weiter unten Anm. zu S.154,15ff. Nach Reiche
(Altpreußische Monatsschrift, Band 21, Seite 417) fiel der Bußtag im Jahre 1802
auf den 12. Mai.
153,17 (Brief nacfi Hamburg] Der Brief ist nicht erhalten; vgl. XIII, 526.
153, 21 (Benjamin ober William Tompson, Graf v. Rumford] Der Physiker
Benjamin Thompson Graf v. Rumford (1753—1814) wird im Briefe Kants an
C. G. Hagen vom 2. April 1800 erwähnt (XII, 301). Vgl. dazu XIII, 505 und die
dort angegebenen Parallelstellen aus Losen Blättern.
153, 24 $er äJUnifter v. Schroetter auf Wohnsdorf (an bet 2ltte)] Reichs-
freiherr Friedrich Leopold von Schroetter (1743-—1815), in Wohnsdoif
geboren, der bedeutendste Mitarbeiter des Freiherrn von Stein, war ein Freund
Kants: auf seinem Gute hat Kant sich mehrfach aufgehalten. An v. Schroetter
sind die beiden neuaufgefundenen Kantbriefe vom 4. November 1802 und 15. De¬
zember 1802 gerichtet (vgl. Kantstudien 41, Heft 1/2, S. 172 ff.; die Briefe sind dort
faksimiliert). Kant bittet den Minister, befi bem eingetretenen 2nbe§fall be§ (Stabt
unb Griminalratfi Jensch den Stadt- und Polizeisekretär Buck in bie ©teile be§
(Berftorbenen zu versetzen. In dem zweiten Brief bedankt sich Kant für die
inzwischen erfolgte (Befötberung meineö ^reunbeö. — Auch der Antwortbrief
v. Schroetters ist erhalten. •— Zu Wohnsdorf (an bet 9Ule) vgl. auch W. Kuhrke,
Kant und seine Umgebung, Königsberg 1924, S. 45 ff., wo auf S. 47 der alte Schlo߬
turm des Herrensitzes abgebildet ist.
153,25 3tuet) ©apfuln mit Rrfebern] Diese Notiz bezieht sich auf die
sehr merkwürdige Einrichtung an Kants Kleidung, auf die Wasianski a. a. 0. S.36f.
verweist: Im heißen Sommer ging er leicht gekleidet, stets in seidenen Strümpfen,
die er nie aufband, sondern durch eine eigene künstliche 1 orrichtung in gehöriger Lage
zu erhalten suchte. In einer, einem Taschenuhrgehäuse ähnlichen, jedoch kleineren
Kapsel war in einem Federhause, um welches sich eine Darmsaite, wie die Kette in dei
Uhr wand, eine Uhrfeder angebracht, deren ziehende Kraft durch ein Gesperr vermehrt
oder vermindert werden konnte. An beyden Enden der doppelten Saite waren zwey
Häkchen, die auf beyden Seiten jedes Strumpfes eingehakt wurden. In den Kapseln
selbst waren neben der Uhrtasche, dieser ähnliche kleinere Taschen befindlich, die unten
eine kleine Öffnung hatten, durch welche die Saiten mit den daran befindlichen Häkchen
gingen. In dem Memorierbüchlein aus dem Besitz der Preußischen Staatsbibliothek
vom 17. August bis 25. September 1802 findet sich unterm 13. September die Ein¬
tragung: äMlte HE Diaconus niefit bie ©üte fiabeu bie Capsuin bon ben llfit»
febern in meinen (Beinfleibern ju reguliren unb einftimmig ju maefien.
153, 25 Sch ach leg er] Nichts ermittelt.
154.15— 155,10 Sitte — buffen.] Vgl. dazu die Innenseite des Losen Blattes
L 52 wo es heißt: Sefi millföfirig Xeinem (BMeberfndicr fo lange $u mit ifim auf bem
51*
 804 Erläuterungen.

äStege bift — bomit er bid) nid)t überliefere bem2Infläger unb bem9Iicf)ter unb werbet
in3 ©efängniS geworfen-roartid; bu wirft ntcf)t üon bannen tommen big bu ben
testen geller bejafjlt.
SSon einem ißrebiger in ßmglanb ber eine fotcfje ^ßrebigt an einem (Montage hielt:
unb jurn £f)ema gu einem 93u§tage £)ielt mo er nid)t§ a!3 SBieber (Jrftattung ißre*
bigte: Desine! fata deum flecti sperare precando: taff ab bad göttliche (Mefcf)if
gef)t aucf) beim Sitten nid)t jurücf.
(5r ftarb unter ber wütenben ßatotife Maria bon ©djottlanb am lßfaf)t oerbrant.
155, 11 ©ra§müde] Die ©ra§müde wird bei Hasse und Wasianski
erwähnt. Er hatte sich eine Grasmücke gemerkt, schreibt Hasse, die alle Frühjahr
in die Nähe seines Fensters kam, und ihn was vorpfiff-, im Frühjahr 1803 kam sie nicht.
Das machte ihn betrübt: Er sagte einigemale: ,Mein Vögelchen kömmt nicht‘ mit einer
Wehmuth, die anzuzeigen schien, daß auch er kein Frühjahr wieder erleben würde
(a. a. 0. S. 49). Die Wiederkunft einer Grasmücke war nach Wasianski (a. a. 0. S.
127 f.) die einzige Freude, die ihm noch die Natur gewährte. Blieb seine Freundin
zu lange aus, so sagte er: „Auf den Appeninen muß noch eine große Kälte seynu.
155, 22—24 Estque Dei — moveris.] Siehe Anmerkung zu 101,13—15.
157,13 Sophus (ber Steife)] Vgl.hierzu, wie auch zu den übrigenStellen über
Steilheit das bei Hasse, a. a. 0. S. 23ff. aufgezeichnete Gespräch. Hasse läßt Kant
sagen: Aber hier hilft Etyrmlogie weiter nichts; mit Sophos sind wir schon am Ende.
Sophos heißt sapiens, ein Weiser; Philosophie, Weisheitsstudium, wie es Cicero
giebt, und damit Punktum!
158,11—12 fjerglieberung be3 9Jtörber§ ®ranfd)] Am Donnerstag, den
17. Februar (1803) vermerkt Kant in seinem Memorierbüchlein: SLfRegierungöratl)
S igilantiug f)at ben törfier be§ 2)ranfd) unterfud)t (Loses Blatt L61).
158,19 Laubmeyer] Dr. Laubmeyer, praktischer Arzt in Königsberg.
158, 22 2Bettergla§ —- Sßörme ©Ia§] Barometer — Thermometer. Vgl. dazu
Jachmann, a. a. 0. S. 175: Die Beschaffenheit der Luft und der Witterung hatte
auf sein Wohlbefinden einen sehr großen Einfluß. Das veranlaßte ihn auch ein genauer
Wetterbeobachter zu werden. Er sah sehr häufig im Tage nach der Wetterfahne,
er beobachtete oft das Thermometer, Barometer und Hygrometer.
162,27 Gehler] Siehe Anmerkung zu S. 381, 5—6.
173, 2—3 nid)t Snfd)auung be§ 3ufamengefefsten a(§ eineö foldjen] Vgl.
hierzu Kants Brief an Tieftrunk vom 11. Dezember ,1797 (XII222): 2)a3 ^ufammem
gefegte nämlid) fann, al§ ein fold)e§, nid)t angefdjauet werben; fonbern ber Segrif
ober ba§ Sewufftfein be§ 3ufammenfefcenö .. muff borget gef)en.
176,1-2 Solicitare — Seneca.] Über dieses Zitat aus Seneca, de beneficiis 3,11
vgl. Adickes a. a. 0. S. 123 (verhältnismäßig selten, wie Adickes behauptet, gebraucht
Kant den Begriff der Sollizitation (solicitatio) wohl nicht). Adickes weist nach,
daß der erste Teil des Satzes aus Fab er s Thesaurus erudüionis scholasticae (1749)
genommen ist. Auch die Vesta-Stelle (Zeile 5—6) entstammt dieser Quelle.
176,3£>@ Fr. Nie.: ber Verleger] Vgl. Adickes, Kants opuspost. S. 108. 1798
waren Kants Briefe Über bie 93udtmad)erei erschienen (VIII, 431 ff.), in denen sich
Kant gegen Mosers, von Fr. Nicolai herausgegebenen Aufsatz Über Theorie und
1 raxis sowie gegen den bekannten Roman hr. Nicolais: Leben und Meinungen
Sempronius Gundibert's (1798) wendet (vgl. VIII S. 19f.). Siehe auch weiter unten
Anmerkung zu XXII, 156, Z. 13.
180, 27 23lumettbad)] Jh. Fr. Blumenbach (1752—1840), der von Kant oft
 Opus posiumum I. Band (Band XXI). 805

zitierte Zoologe, Prof, in Göttingen, verfaßte 1780 ein Handbuch der Naturge¬
schichte, das bis 1830 in zwölf Auflagen erschien. Kant bezieht sich, wie Adickes
(Kants opus postumum S. 109) nachweist, auf S. 558ff. der 3. Auflage (1788).
Zu Betänberung bei 2Beltad)fe vgl. auch Adickes, Kant als Naturforscher Bd. II,
S. 326ff.
207, 23 äBiffenfcljaftSlehte] In Kants Grflärung in Beäiefjung auf $id)te§ SBiffen»
f<haftSlef)re vom 7. August 1799 (XII 370f.) heißt es: Denn reine Sßiffen*
fcffaftSlehre ift rticf)t§ mehr ober weniger als btofje So gif, Welche mit i^ren ißrin»
cipien fid) nicht jum “materialen beS GrfenntniffeS oerfteigt, fonbern bom 5nhaÜe
berfelben als reine Sogif abftrafjirt, aus weld)er ein reales Object herauSjuflauben
bergebliche unb baher auch nie berfudßte 21rbeit ift, fonbern mo, menn eS bie DranSfcen*
bentabiPhilofophie gilt, allererft jur äJtetaphhfif übergefd)ritten toerben muff. Zur Vor¬
geschichte der Grflärung vgl. XIII, 542ff. Die Anmerkung Zeile 23—28 fällt
nach Adickes in die Zeit vom Mai—August 1799.
215, 9 Gamper] In der Kritik der Urteilskraft, V 428, bezieht sich Kant in
fast, gleichlautender Weise auf Camper (nach GamperS’ Ürtf)eile); im Streit der
Fakultäten VII, 89, auf Kamp er unb Blumenbad). Vorländer verweist VII, 345
auf die Schrift Campers: Vier den natürlichen Unterschied der Gesichtszüge.
1792, §3.
218, 9 a priori geltenbe @a|] Zur Ätherdeduktion siehe auch ein noch un¬
veröffentlichtes, im Besitz von Intendant Presting in Jena befindliches Loses Blatt,
das H. Leisegang der Akademie zugänglich machte. Darin heißt es (Vorderseite):
sßoftulat GS giebt eine allburd)bringenbe, burd) 2In3ief)ung unb Slbftoffung continuir»
lieh innerlich betoegenbe fomie uranfänglid) mit berBilbung beS SBeltfhftemS anhebenbe
aud) opne Gnbe fortmährenbe mit gleicher Quantität unb Qualität bie Bewegung fort»
fe^enbe SEkaterie beren Gpiftenj mit biefen Gigenfd)aften a priori gegeben (poftulirt)
werben fan bie alfo fein hhP°thetifd)er ©toff um getuiffe Phänomene (3. 33. bie
ber SBärme) 3U erflären aber aud) nicht als ein GrfahrungSfaft erfennbar ift. 2öie
ift ein foldjer ©a£ möglich? ber nicht bon ber Erfahrung abgeleitet bod) baS
Brincip ber möglichfeit ihr Object burd) ben blofcen Begriff beffelben feine_3Bitf»
lichfeit ju erfennen in fid) enthalt. Baum unb (bricht ab). GS ejiftirt ein
©pftem ber beWegenben Kräfte ber fllatur als ©egenftanb ber 3ßhbfif unb ber Über*
gang bon ben metaphhfifäert 21. ©r. berfelben jur lederen ift ber Berfud) ber Grfent*
ni§ beffelben. Diefe betoegenbe Kräfte müffen nicht als bloS äufferlid) betoegenb (burcf)
9J?afd)inen) fonbern auch als innerlich unb gtoar urfprünglid) betoegenb gebaut werben;
benn bie äufsere (med)auifd)e) SLräfte^finb nur mittelbar unb abgeleitet. GS müffen
alfo primitibe Bewegungen angenomen werben, unb eine Stotalfraft beS ©hftemS
berfelben mithin eine innere Bewegung ber Ükaterie beren formale in 2ln3ief)ungen
unb 2lbftofjungen a priori unb jwat nidjt baS ®anje beS UnibetfumS comunctim
fonbern alle Glemcntartheile beffelben in continuirlidjer Bewegung erhalten (Rechter
Rand:) Die äufferlid) betoegenbe Kräfte ber Sülaterie finb eS nur barum weil fie
innerlidt bewegenb finb 3. B. burd) ben fcebel als flarrer SWaterie (Rückseite:)
sjjacf) bem materialen aber biefer primitiben Kräfte als innerlich nicht ortoeränbernb
vis locomotiva fonbern interne motiva (concussorisch, oscillat., undulatorischc Be¬
wegung) (weld)e fonft als äußerlich bewegt feine p_rimitibe fepn würben) müffen
alle Körper für biefe non allem SBiberftanbe unb §emung ber Bewegung berfelben
fret) fepn: b. i. für biefen primitib// unb inerlich bewegenben Stoff müffen alle
Körper 1.) permeabel 2) incoercibel erpanfib aber burd) feinen ftfladjen
806 Erläuterungen.

SBiberftanb in ißret 2luöbreitung gefjemt 3. incofyäjibel enbücf) 4ten* in Uln*

feljung ber Stetige biefet SUlatetie ober tfjret bemegenben Sfraft nacl) unerfdjopfbar
ineybauftibet fetjn mitbin bie ©igenfdjaft befijjen meldje mir non einer ©mp»
finbung bie ibn begleitet ben SBärmeftoff netten tönen jmar anfänglich al§
blo§ Ijppotljetifcfyen Stoff (jur ©rflätung ber Phänomene) beplegen unb ibn alö einen
empirifdjen Segriff für bie ißljtjfif aufbebalten gleidjmof)! aber megen ber notlj*
menbigen fbntbetifd)en ©infyeit (meldje auö jener analptifd) folgt) beö ©lementar»
fbfteml ber bemegenben Kräfte alter URaterie a priori als $um begriffe beS SBelt*
fbftemS gehörig anerfenen ntüffen. Sille biefe formale Sßeftimungen unb problematifdje
SBerljältniffe ber bemegenben Strafte befomen categorifd)e Realität als ©efege burcb
baö ißoftutat ber ©infjeit iljtet SSerbinbung im Dtaum oermöge be§ ©runbfagei ber
SEenbenj berfelben gut Sßbbfit als einem ©gftem biefer Kräfte unb in S3ejiebung
auf biefe enthalten fie ijßrincipien a priori ber SSerbinbung berfelben im (Elementar»
fpftern ber ©egenftänbe ber Sine
225.10 91uöf)ängefd)ilb ^erberS] Der erste Teil von Herders Metakritik hat
den Titel: Verstand und Erfahrung, worauf sich Kants Ausführungen in diesem
Absatz beziehen. Beide Teile sind 1799 erschienen, und zwar — worauf Adickes
a. a. 0. S. 139 verweist — ini Mai des Jahres. Am 15. November schreibt J. G.
Kiesewetter an Kant, daß er ihm durch den Buchhändler den ersten Teil seiner
Prüfung der Herderschen Metakritik (Berlin 1799) schicken will (vgl. XII 295).
Am 8. Juli 1800 bedankt sich Kant für das Geschenk (nunmegro in 2 SSänben)
(XII 315). Da nicht feststeht, ob Kant die Metakritik unmittelbar nach ihrem Er¬
scheinen gelesen, oder ob er nicht vielmehr ihren Inhalt zuerst aus dem ersten Teile
von Kiesewetters Prüfung kennengelernt hat, ist die Datierung, die Adickes dem
Entwurf Übergang 1—14 gibt (Mai—August 1799), zweifelhaft.
239.10 D’Alembert] D’Alemberts Discours besaß Kant in der deutschen
Übersetzung von 1761 (Abhandlung von dem Ursprung, Fortgang und Verbindung der
Künste und Wissenschaften). (Warda, Immanuel Kants Bücher, Berlin 1922, S.45).
239,18 Ääftner] Über Kants Stellung zu Kästner, den Göttinger Mathe¬
matiker und Epigrammatiker, der in Eberhards philosophischem Magazin mehrere
Abhandlungen gegen Kant veröffentlicht hatte, siehe \V. Dilthey, Aus den
Rostocker Kanthandschriften, II, Archiv für Geschichte der Philosophie, III, 1 (1889),
8- 79ff. Dilthey veröffentlicht darin (S. 83—90) zuerst einen Aufsatz, den Kant
dem Hofprediger und Mathematiker J. Schultz für seine Rezension in der Jenaer
Litteratur-Zeitung zur Verfügung gestellt hatte (vgl. Dilthey, Kants Aufsatz über
Kästner und sein Antheil an einer Recension von Johann Schultz in der Jenaer Literatur-
Zeitung (a. a. O. III, 2 S. 275ff.).
263, 23 Haies] Stephanus Haies (1677—1761) englischer Naturforscher
und Dr. der Theologie an der Universität Oxford. Hauptwerk: Vegetdble Staticks,
London 1727 (deutsch 1748). Er schrieb auch über Statik der Tiere, über die
physische Ursache der Erdbeben u. a. Vgl. I 544 und Adickes, Kant als
Naturforscher 1925, Bd. II, S. 54 und 63.
299, 21 be Lüc] Über .1. A. de Lucs Stellung in der Geschichte der Wärme¬
theorien vgl. Adickes, Zur Lehre von der Wärme von Fr. Bacon bis Kant, Kant¬
studien XXVII, 3—4 (1922) S. 345, 347.
303.11 12 ©in mätmeleetet — Gehler] vgl. J. S. T. Gehler, Physikalisches
Wörterbuch, IV. Teil, 1798, S. 545 ff. Dieser Wärmestof, heißt es S. 546, ist auf unsrer
Eide überall verbreitet. Da er alle Stoffe durchdringt, so ist ein wärmeleerer Raum
 Opus postumum I. Band (Band XXI). 807

eien so wenig physisch gedenkbar, als ein luftleerer Raum gedenkbar wäre, ivenn es keine
für die I/aft impermeable Gefäße gäbe. Siehe auch weiter unten Anmerkung zu 480, 9f.
332, 24 Wallerius] J. G. Wallerius, Professor in Upsala, schrieb 1772—75
em Systema mineralogicum, und 1764 waren von ihm Chymische Grundsätze des
Ackerbaus erschienen.
337,23—338,5 <S§ giebt feine—mürbe] Vgl. Bd. XVIII, S. 679.
338, 4 Seile] Vgl. Bd XVIII, S. 678, Loses Blatt L 30, wo ebenfalls von dem
ißrinäp be3 allgemeinen @mpiri§mu§ bon ©eile die Rede ist. Diese Stellen, sowie
die der Losen Blätter Berliner Staatsbibliothek 18 und 21 beziehen sich auf die von
Seile (1748—1800, Mitglied der Akademie) inspirierte „Preisfrage“ der Akademie,
die Gründe für den allgemeinen empirischen Ursprung aller unserer Erkenntnis in ihr
ganzes Licht zu stellen. Vgl. Adickes, a. a. 0. S. 100.
339,18 © e b l e r] Vgl. weiter unten Anmerkung zu 381, 5—6.
344.18— 346, 33] Vgl. oben S. 776f., Anmerkung. Den 93efcf)lu3 druckt Adickes
a. a. 0. S. 94ff. ab, nachdem schon vorher R. Haym in der Mitteilung über Ein
ungedrucktes Werk von Kant im ersten Heft des I. Bandes der Preußischen Jahr¬
bücher S. 83 die Abschnitte 345, 9—24 ift ein — aber bod)), 345, 25—32 (®a3
—liegen), 345, 33—346, 4 (3>ie 3eitbebingungen — foll.) als Probe aus den uns zur
Verfügung gestellten wenigen Fragmenten, von denen unser Gewährsmann Abschrift
genommen (82), wiedergegeben hatte.
Hierin finden sich folgende Abweichungen: 345, 9—10 ift ein
Peben nacf) bem iobe. statt ©3 ift ein Seben nad) bem Stöbe; 345,10—11
fomeit man urteilen fann statt fo rneit mir urteilen fönnen; 345, 12 annefjnten.
Ülber statt annefjtnen. — 2lber; 345,12 ift, baff statt ift: baff; 345,14 gmed be3
©djöpfers statt 3med (be3 ©djöpferg): 345, 17 nid)t statt nid)t§ alfo jener statt
unb alfo jener; 345, 17—18 (Snbjmed. Da; statt ©nbjroed. — Sta; 345, 18 ©lieber
biefer Dieif)e statt ©lieber in biefer 9teif)e; 345, 23 (in biefer 2Belt statt (namtid)
in biefer kielt; 345, 24 aber bod) ergänzt H. zu: eben damit auch positiv, als Leben
nach dem Tode, bewiesen wäre: 345, 25 gortfd)reiten statt ®ag beftdnbige
g-ortjdjreiten; 345, 29—30 bie perfectio phaenomenon. Sie perfectio noumenon
mürbe statt bie perfectio phaenomenon märe bie perfectio noumenon mürbe; 345,
32 in einem teime statt in einem teim; 346, 1 phaenomena ber statt Phaenome-
nen ber; 346, 2—3 be§ äkenfcfjen, at§ in feiner SBernunft statt bes 9kenfd)en in feiner
©attung al3 in feiner Vernunft. Die andere, bei H. auf der gleichen Seite wieder¬
gegebene Stelle aus dem ersten Konvolut s. oben Anmerkung zu 25, 3—21. — Der
Abdruck von Adickes selbst enthält folgende Abweichungen: 344, 19 gauje DIatur
statt ©an|e -Dlatur; 344, 22 mit einer oberften Urfacfje statt mit einer Utfadje
(dazu seine Anmerkung S. 94); 345, 5 angetroffen roirb ufm.) statt angetroffen
roirb 2c. (dazu seine Anmerkung S. 95); 345, 8 um un§ statt unb unä; 345, 15
Untergefjn statt Untergeben; 345, 18 in biefer 9teif)e bie statt in biefer IReifje
baf)in bie; 346, 23 ju erflären. — Slber statt ju erftaren. 2lber; 346, 30 feiner
2kad)t statt ifjrer 3Jtad)t (vgl. unsere Textanmerkung zu 346, 30). — Zum Ganzen
siehe oben Anmerkung zu S. 776 (Band XXII).
347.19— 28 Sramontane—betlofjren] Diese durchstrichene Anmerkung bezieht
sich wohl, wie die Bemerkungen 348, 26ff., auf die Anthropologie. Vgl. VII, 278,
23ff., wo von der Fortsetzung eines Gespräches in der Gesellschaft die Rede ist:
Keiner getraue sich etwas Neues hineinzuspielen: meil er e3 nid)t au3 ber Suft
greifen ... foll.
808 Erläuterungen.

348, 26ff.] Vgl. hierzu Adickes, a. a. 0. S. 97f.

349,15 Milton] Vgl. hierzu Kants Brief an Schiller vom 30. März 1795: ©o ift
mir nömlicf) bie 97atureinricf)tung: baf) olle 93efaamung in betjben organiftfjen
9ieicf)en jmeb ©efcfftechter bebarf, um ifjre 2Irt fortjupflonjen, jeberjeit aU erftaun-
lid) unb tute ein Slbgtutib bes> $enfen3 für bie menfdjlicfje 9?atur aufgefallen,
tueil man bod) bie SBorfefjung Riebet) nicht, aU ob fie biefe Drbnung gleidjfam fpielenb,
ber 2tbtuec£)felung falber, beliebt habe, annefjmen wirb, fonbern Urfadje hat ju glauben,
baff fie nidjt anberg möglich fet>; tueld)e§ eine 9lugfid)t inl Bnabfefjlidie eröfnet
morau§ man aber fd)Ied)terbing§ md)t§ machen fann, fo tuentg mie auö bem, tua§
2kiIton§ föngel bem 9Ibam Uon ber ©d)öpfung erjäf)lt: „2kännlicfie§ 2id)t entferneter
(Sonnen Uermifd)t fid) mit toeiblidfem, ju unbefannten ßnbjtueden" (XII, 11; ge¬
meint ist: Milton, Verlorenes Paradies, VIII, v. 148—152).
349, 21—350,16] Zu diesem Exzerpt, das Adickes a. a. 0. S. 98f. abdruckt
(dabei falsch: beö bertorne statt: ba§ t>erIof)rene, 350, 6) ist Kant nach Adickes
aller Wahrscheinlichkeit nach durch Oberamtmann Schröters ,, Vorläufige Anzeige
von Beobachtungen an den Jupiter- und Saturns-Trabanten, Nebelfleck im Orion usw.“
angeregt worden (J. E. Bode, Astronomisches Jahrbuch für das Jahr 1801, Berlin
1798).
354, Anmerkung zu Zeile 7 Delametherie 1799] Vgl. Adickes, a. a. 0. S. 114
Anmerkung, der auf den dritten Band von Lametheries Theorie der Erde (über¬
setzt von Eschenbach) (1798) verweist.
360,16—17 Infelix—Horat.)] Horat., ars poetica V. 34/5.
377, 24—25 flüffige — ftarre SKaterie] Zu diesem Unterschied von Flüssig¬
keit und Rigidität siehe die Beilage zu dem Brief an S. Th. Soemmering vom
10. August 1795 (XII, 33): ®em glüffigen (fluidum) muff eigentlich baö ©tarr e
(rigidum), tote e§ aud) (äuler im ©egenfaft mit bem erfteren braucht, entgegen*
gefegt tnerben. $em ©oliben ift ba§ §oh!e entgegenjufe|en. — Diese Bei¬
lage ist auch in anderer Hinsicht für die Genesis der Grundgedanken des Nachla߬
werkes von großer Bedeutung. Vgl. dazu Adickes, a. a. 0. S. 265—268.
381, 5—6 vid. gutücfftofjung ©ef)(er] In dem Artikel zurückstoßen, Ab¬
stößen, Repulsion seines Physikalischen Wörterbuches (Teil IV, neue Auflage,
1798, S. 892ff.) führt Gehler aus, daß das Abstoßen sich keinesweges als ein allge¬
meines Phänomen der Körper ansehen läßt: Repulsionen finden, wie die Erfahrung
lehre, nur bey besondern Stoffen, oder unter besondern Umständen statt. Man kann
daher die Bemühungen, solche Repulsionen aus weitern physischen Ursachen zu er¬
klären, nur billigen. Viel Glück habe man damit aber bisher nicht gehabt. Wenn z. B.
das Abstoßen der Ijufttheile vom Wärmestoffe, die elektrische und magnetische Repulsion
von gewissen feinen Materien u. s. w. bewirkt werden soll, so muß man doch annehmen,
Wärmestoff und diese Materien seycn selbst elastische Stoffe, deren Theile sich abstoßen.
Und nun tritt augenblicklich die Frage ein, was für eine neue Ursache denn das Abstoßen
dieser Theile bewirke? (S. 893). Noch weniger könnte aber die Repulsion als Wirkung
einer in dem Körper wesentlich wohnenden Kraft erklärt werden. So muß man sich
darauf beschränken, die Idee von Repulsion blos als eine bequeme Vorstellungs- oder
Bezeichnungsart der Phänomene zu betrachten (S. 894).
415, 2 ©öttingifdje feigen] Vgl. Adickes, a. a. 0. S. 37. Es handelt sich
um eine Rezension der 2Retaphhftföen 9Infang3grünbe ber SRaturtoiffenfäaft in dem
angegebenen Stück der Göttingischen Anzeigen von gelehrten Sachen. (Adickes be¬
merkt irrtümlich, daß das Blatt nur auf einer Seite beschrieben ist).
 Opus postumum I. Band (Band XXI). 809

In dieser Rezension heißt es (S. 19151): Die Materie erfüllt Raum, nicht durch
bloße Existenz, sondern eine bewegende Kraft. Denn ihr Widerstand gegen das, was ein-
dringen will, ändert dessen Bewegung, und nichts kann Bewegung vermindern oder auf-
heben, als Bewegung in entgegengesetzter Richtung. Dazu wird: Phoron. Lehrs. citirt.
(Die Phoronomie enthält den einzigen vorhin angeführten Lehrsatz von zusammen¬
gesetzter Bewegung. Der Rec. gesteht, daß er daselbst gegenwärtiges nicht ausdrücklich
findet, und wenn er es auch etwa übersehen hätte, nicht begreift, wie es aus erwähntem
Lehrsätze folgen könne. Ein Körper, der Bewegung hat, bleibt freylich an einer und der¬
selben Stelle des absoluten Raums, wenn die Ebene, auf der er liegt, seiner Richtung
gerade entgegen, mit dem der Geschwindigkeit geführt wird, aber muß jedes Verbleiben
an einer Stelle auf diese Art gedacht werden ? Muß man sich an einer Mauer eine be¬
wegende Kraft denken, weil man an der Mauer nicht weiter fortgehen kann ? Es ist
nicht einmal deutlich, wie Phoronomie, die bloß Bewegung betrachtet, ohne an Kraft zu
denken, davon die Bewegung herrührt, auf bewegende Kraft führen könne.) — Vgl.
IV, 497.
416, 7 23orrebe] Stück eines Entwurfs zur 23ottebe bei tritif der praftifcpen
Vernunft (V, 31). Vgl. Adickes, a. a. 0. S.37.
416, 24—25 fcpapbaren iRecenfenten in bet 2IUg. ©eut. 93ibl.] Der Probst
Pistorius auf Fehmarn hatte in der Allgemeinen Deutschen Bibliothek Kants @runb=
legung jur ältetapppfif bet ©itten besprochen; vgl. V, 508, X, 463, und Adickes,
a. a. 0. S. 87.
417.14 Von neuer Sprache] 3<p heforge in 2lnfepung biefer »Ibpanblung nid)tö
üon bem 23otttmtfe, eine neue ©pracpe einfüpren ju toollen, heißt es in der
«otrebe zur Sfritif bet praftifcpen Vernunft (V, 10). Dieser 23ortt>urf bezieht sich
auf Tittels Schrift: Über Herrn Kants Mcralreform. 1786. Vgl. V, 506.
417.15 ©eutfcpet SketcurJ Im Deutschen Merkur erschienen 1786/87 die
Briefe über die Kantische Philosophie von C. L. Reinhold. Vgl. dazu Adickes,
a. a. 0. S. 37.
418, 24—419,10 ©iefed analptifcpe ejperiment — Ißpänomena] Auch dieses
Stück gehört zu einem Vorredeentwurf der tritif bet ptafttfcfjen 23ernunft. V, 6,
Zeile 20—25 heißt es: die ©nttmtfe toibet bie Kritik drehen sich gerabe um biefe
jroei Singel: nämlid) einerfeit§ im tpeoretifcpen ©rfenntnip geleugnete unb im praf¬
tifcpen behauptete objectiüe Realität bet auf 92oumenen angettmnbten Kategorien,
anbererfeitg bie pataboje gorbetung, fiep ald ©ubject bet $retpeit jum flloumen,
jugleicp aber aucp in 2lbficpt auf bie Dlatut jum ißpänomen in feinem eigenen empttt»
{dien 23ettmfjtfein su machen. Im Texte sind die ©ntnütfe ©cpmierigfeiten bte aud
bemfelben geficptöpuncte entfptingen und unter 1. und 2. kurz zusammengefaßt
werden (418, 26—28). Die Ausführungen über gaufalitöt 418, 28—419, 7 sind
dagegen V, 6, Zeile 7—12 wesentlich kürzer gefaßt. Indessen enthält der Ab¬
schnitt: SBon’bet ©ebuction bet ©tunbfdje bet reinen practifcpen Vernunft, ins¬
besondere V, 48ff. zahlreiche Anklänge an diese und die nächste Stelle (4l9ff.) der
auf die Kritik der praktischen Vernunft bezüglichen Teile des Losen Blattes (vgl.
Anm. zu 419, 29), so daß vermutet werden kann, Kant hat hier, und nicht bloß in
der 23ortebe, von den Aufzeichnungen Gebrauch gemacht.
419, 29—422,11 ©a bie Stil. b. p. 23.—ober niept] Vgl. V, 48ff. Zu 420, -
Süde siehe V, 49, Z. 7 leeren 2>lap. Zu 420, 9—13 siehe V, 49, Z. 9—13, usf.
425, 20 ©ulet pat niept Utfacpe gepabt] Vgl. 427,17—18.
433,3 Karsten] Adickes verweist a. a. 0. S.42 auf D. J. G. Karsten, An-
 810 Erläuterungen.

fangsgründe der Naturlehre 1780 (2. Auflage 1790, herausgegeben von Fr. A. K. Gren).
— Vielleicht ist auch an W. J. G. Karsten, Kurzer Entwurf der Naturwissenschaft,
vornehmlich ihres chemisch-mineralogischen Theils zu denken, der 1786 in Halle er¬
schienen und im 155. Stück der Göttingischen Anzeigen (30. September 1786) be¬
sprochen worden ist. Nach Angabe des Rezensenten beschäftigt sich Karsten hier
auch mit der Lehre von den anziehenden Kräften.
434, 3 Cousin] Cousin, Introdudion a Vetude de Vastronomie physique 1787. Vgl.
IX, 178ff. und XIV, 543.
440,16—441, 2 Metaphysik — fepn.] Vgl. XVIII, 305, und die auf den fol¬
genden Seiten wiedergegebenen Losen Blätter zur Idealismusfrage, insbesondere
Dil und DI (XVIII, 306ff., 312ff.).
446,2 ©öttingifdfe Slnjeigen] Die von Kant angegebene [Rejenfion findet
sich im 147. Stück, anstatt im 197. (Vgl. Adickes, a. a. 0. S. 46. Die 8-Stelle liest
Adickes als: Fuchs Sicf)tjtef)et).
453,13 D. Chladny] E. F. F. Cladny, der durch seine akustischen Entdeckungen
bekannte Physiker (Chladnysche Figuren) hatte sich auch in Königsberg aufgehalten,
die Bekanntschaft Wasianskis und Kants gemacht. Wasianski berichtet darüber
a. a. 0. S. 167f. und erwähnt bei dieser Gelegenheit auch das von Kant vorgeschla¬
gene Experiment, die durch einen Bogenstrich erschütterte Glasscheibe unter ein Sonnen-
mikroscop zu bringen; um zu sehen, was durch diesen wellenförmig bewegten- durch¬
sichtigen Körper, die so schnell hintereinander, unter verschiedenen Winkeln, gebrochenen
Sonnenstrahlen für eine Wirkung auf der Leinwand hervorbringen würden. Bey mit
machte, so setzt er hinzu, diese Idee viel Sensation. Auf Chladnys Königsberger Auf¬
enthalt bezieht sich der Brief Kants an Chr. W. Schwenckner (VIII, 358f.), in
welchem von dem ©jperiment über bie [Betoegung ber in einer fläche au3gebel)nten
ftörper, bie einen Slang geben fönnen, die Rede ist (18. Februar 1794). Chladny
lebte von 1756 bis 1827. Von seinen Schriften sind zu Kants Lebzeiten die Ent¬
deckungen über die Theorie des Klanges 1787 und die Akustik 1802 erschienen.
(Vgl. auch XIV, S. 20.)
454,20—461,12] Vgl. XVIII, 659,7—665,21. Adickes liest: 454,24 alö
©roften. statt alä ©rofsen a priori (vgl. dazu seine Anmerkung XVIII, 659, 31 ff.);
454,25—26 ©egenftänbe äußerer ©inne statt ©egenftänbe unjeter Sinne; 455,2
SDiejer statt biefer; 455,17 Qvantitas statt Qvantitat; 455, 24 [Rücfgang statt
3tucfgang Continuitaet statt Continuität, 455,27 ®taa§ statt maa»; 456, betermb
niert statt determinirt j. ©. statt j. 18. 456, 9 Qualitaet statt Qualität; 456,11
ober nicf)t oerbunben statt aber ni<f)t öerfnüpft (vgl. dazu seine Anmerkung
XVIII, 660,36); 456, 13 [tarieren jur fdpoäcfyeren statt ftarfen jur fdjmädjeren
(vgl. dazu seine Anmerkung XVIII, 661,32); 456,23 entloiteln statt enttuicfeln;
457, 4 [Realität statt [Realität; 457, 7 ©rfenntniäftüf statt ©rfenntnigftüd in am
menbung statt in Slntuenbung; 457,11 Mathesis statt mathesis; 457,20 enthalt
statt enthält; 457, 21 [Realität statt [Realität; 457,25 Definitio: statt Definition;
457, 26 läßt er die Punkte weg; 458, 2 entgegen gefefct statt entgegengefefct; 458, 3
[Realität statt [Realität; 458,6 nüfct man statt }ud)t man (vgl. dazu seine Anmer¬
kung XVIII, 662,35); 488,10 nidjt bei allen [Begriffen statt nidjt al§ [Begriffe (vgl.
dazu seine Anmerkung XVIII, 662, 35); 458, 17 Realität statt Realität negation
statt negation; 458,19 obiect statt Obiect; 458, 20 obiect statt Obiect; 458, 21 ali-
qvid sive objectum qvalificatum statt aliquid est obiectum qvalificatum (vgl. dazu
seine Anmerkung XVIII, 663, 34); 458, 24 [Raum statt [Raume; 458, 25 SSerfjaltnifje
 Opus postumum I. Band (Band XXI). 811

statt Perl)ältnifje; 458,27 obiect statt obiect; 459,3 anbern statt cmberen; 459,7
qoalitaet statt qöolitot; 459,12 qbalitaet stat qvalitat reatitaet statt realitat;
459,19 u. 20 Üteaütaet statt ^Realität 459, 21 u. 22 realitaet statt realitat; 459, 24
in ben ©nfcfjranfungen statt in bet (£rftrecEung; 459,25—26 negationen statt
negationen; 459,26 2)afs finb statt 2)a3 firib; 460,1 2JIogtid)feit statt SRanig»
faltigfett öorigen statt bereinigten (vgl. dazu seine Anmerkung XVIII, 664, 33);
460, 3 befinition statt definition; 460,6 ^bentitaet statt (fbentitat; 460, 7 qvalitaets-
begrif statt qvalitatsbegrif; 460, 12 homogeneae ipsae statt homogenea est hae;
461,4 motum statt inolem, impingente statt impingens qvacunqve statt qvaranqve
(vgl. dazu seine Anmerkungen XVIII, 665, 32—33); 461, 7 de viribus viris statt de
Omnibus viris; 461,9—10 per intermediam determinationem statt intermedium
determinationis; 461, 10 ziphrae statt ziphoni (dazu seine Anmerkung XVIII, 665,
33—34).
461, Anmerkung zu 13 Gratuiti Anthropol. — Gregorovius] Nach Adickes,
a. a. 0. S. 49, sind die Worte Gratuiti — 1795 von Kants Hand.
471, Anmerkung zu 19 groet) Briefe — Petersburg] Den ersten Datierungs¬
versuchen ist diese Notiz verhängnisvoll geworden. So schreibt Krause (Das nach¬
gelassene Werk Immanuel Kant's etc. 1888, S. XV): Die Zeit, in welcher es (das
Manuskript) geschrieben ist, schwankt zvjischen den Jahren 1783 und 1803. Als Beleg
für den terminus a quo gibt er die obige Memorialnoiiz (S. XVI) und fügt hinzu:
DirectorEuler in Petersburg starb 1783. (Ebenso Pf lugk-Harttung, a. a. 0. S. 38).
Wie Adickes (a. a. 0. S. 53) nachweist, handelt es sich nicht um Leonhard Euler,
sondern um seinen Sohn Johann Albrecht Euler (vgl. XIII, 453 und XIV, 475).
478, 28 2ln@arbe]Vgl. hierzu XIII, 486f. Kants Bemerkung bezieht sich auf
Garves Beurteilung der Kantischen Moralphilosophie in: Uebersicht der vornehmsten
Principien der Sittenlehre, von dem Zeitalter des Aristoteles an bis auf unsere Zeiten
1798. (In der Wiedergabe der Notiz XIII, 486 steht gewonnenen gtbecf statt ge»
noihnen 3roef; Adickes a. a. 0. S. 86 genommenen gmecf). Siehe auch weiter
unten 483, 12—13.
480, 9—481, 24] Die durch das Anführungszeichen eingeleiteten Notizen der
vierten Seite des L. B. 3/4 sind eine Zusammenstellung aus dem sehr umfangreichen
Artikel Wärme in Gehlers Physikalischem Wörterbuch Teil IV. Die Stellen, auf
die sich Kant bezogen haben dürfte, sind folgende (Gehlers Seitenzahlen in Klam¬
mem): 480, 9 freuet — SPätme Gehler (S. 534 Anmerkung): Jetzt brauchen mehrere
Physiker das Wort Feuer nur von der mit Licht begleitetenWarme. 480, 9—11 haumeb-
erroeiterung — glüfjigfeit. Gehler: Nächst dem in uns erregten Gefühl ist die
allgemeinste Wirkung der Wärme diese, daß sie alle bekannte Körper ausdehnt. Un¬
zählbare Erfahrungen lehren, daß Körper, wenn sie warm sind, mehr Raum, als sonst,
einnehmen (539). Da .. der feste oder flüßige Zustand keinem Körper wesentlich eigen
ist, sondern blos von dem Grade seiner Wärme abhängt, so wird die Wärme mit Recht
als die einzige Ursache der Flüßigkeit betrachtet (541). 480, 11 12 Permanent// ela»
ftifcbe — SBärmeftoff. Gehler: Manche Stoffe werden bey genügsamer Wärme., in
permanent//elastische Materien, Gasarten, Luftgattungen verwandelt.
Man hat hinlänglichen Grund zu vermuthen, daß diese bleibend-elastische Form oder
'Luftgestalt der Materien blos die Wirkung einer innigeren Verbindung mit der Wärme
sey .. (542). 480, 12—13 SBatme—erflärt merben. Gehler: Auch weiß man jetzt,
daß sich die Wärme gar nicht nach den Gesetzen schwingender Bewegungen mittheilt,
und daß überhaupt aus bloßen Schwingungen keine befriedigende Erklärung der Er-
 812 Erläuterungen.

scheinungen hergeleitet werden kann (544). 480, 13—14 £!)t)mifcf)e SJerbinbung —

Surfern. Gehler : . . bis endlich neuere Entdeckungen . . auf die Vermuthung einer
chymischen Verbindung des Wärmestofs mit den Körpern leiteten (544). 480,14—20
a3et)m <3cf)meljen — berbinbert tbitb Gehler: .. daß beym Schmelzen des Schnees
eine gewisse beständige Menge fühlbarer Wärme verlohren gehe,.. daß sich beym Ge¬
frieren des Wassers diese verlohrene Wärme ivieder einfinde, und daß eben dieses die
Ursache sey, warum ein in gefrierendem Wasser stehendes Thermometer nicht unter
den Gefrierpunkt hinabsinkt (weil die weitere Erkältung durch die aus dem frierenden
Wasser sich entbindende Wärme verhindert wird). . (544/5). 480, 21—24
fiel)t man — berlieren fan. Gehler: Ihnen zufolge (nämlich zufolge der vorher ge¬
schilderten Entdeckungen Wilkes und Blacks) sieht man jetzt den Wärmestof als
etwas an, das sich mit den Körpern nach seiner verschiedenen Verwandtschaft chymisch
verbinden, und dadurch die Wirksamkeit, die es im freyen Zustande zeigt, verlieren kan,
d. h. man betrachtet ihn als ein Auflösungsmittel der Körper (545). 480, 24—26 tiefer
©toff— unterwerfen. Gehler: Man kan auch eben nicht sagen, daß dieser Stof
ganz hypothetisch sey,. . Dennoch läßt er sich nicht dem Auge darstellen, in Gefäße ein¬
schließen, und unmittelbaren Versuchen unterwerfen (545). 480, 27—28 ^retje SBörme
— 9Jtaterien. Gehler : Die fr eye Wärme ... breitet sich nach allen Seiten aus, durch¬
dringt alle Körper und Gefäße, dehnt dieselben aus, macht feste Substanzen flüßig, ver¬
flüchtigt die Theile der Körper und verwandelt sie in elastische Materien (545). 480,
28—30 (Sin wärmeleerer 3laum — erregen if>n nur. Gehler : Da er (der Wärmestoff j
alle Stoffe durchdringt, so ist ein wärmeleerer Raum eben so wenig physisch gedenkbar,
als ein luftleerer Raum gedenkbar wäre, wenn es keine für die Luft impermeable Gefäße
gäbe... Dennoch ist der Wärmestof eine irdische Materie. Man hat keine Ursache,
seinen Ursprung aus der Sonne herzuleiten, da die Sonnenstralen ihn nicht herbey führen,
sondern nur erregen, wenn er schon vorher in den Körpern befindlich ist (546). 480,'
31—481, 5 Diefer Stoff — luftformig macfjt. Gehler: Man findet in diesem
Stoffe ein allgemeines Auflösungsmittel, das, wie alle Menstrua, durch die wirkliche
Verbindung einen Theil seiner Auflösungskraft verliert, bey völliger Sättigung diese
Kraft gar nicht mehr zeigt, nach der Entbindung aber dieselbe aufs neue äußert; eben so,
wie Säuren durch Verbindung mit Laugensalzen ihre Aetzkraft verlieren, und nach der
Trennung von selbigen nieder zeigen. In diesem gebundnen Zustande befindet sich alle¬
mal derjenige Wärmestof, welcher Materien flüßig, dampfförmig oder luftförmig macht
(549). 481,5—6 ®ie beßen Seitet— ©firme Gehler: ..daß die besten Leiter
der Elektricität zugleich auch die besten Leiter der Wärme sind (555). 481, litt SBaffer
1 u Gueffilber Gehler:.. daß 1 Pfund Wasser 21 mal mehr Wärme binde und
unwirksam mache, als 1 Pfund Quecksilber. 481, 8—10 1.) Sßen fefte törper —
Jßärme. Gehler: 1. Wenn feste Körper in den Zustand der Flüßigkeit
übergehen, so binden sie mehr Wärmestof: wenn flüssige fest werden,
so entbindet sich aus ihnen fühlbare Wärme (558). 481, 11—14 eine äRaffe'
ei§ Worben Gehler: D. Black .. bestimmte .. daß eine Masse Eis von 32 Grad
Temperatur nach Fahrenheit mit einer gleichen Masse Wasser von 172 Grad vermischt
ganz schmelze, und die. Mischung doch nur die Temperatur von 32 Grad behalte, daß
also 140 Grad Wärme blos aufs Schmelzen verwendet, und im flüssigen Wasser gebunden
werden (558). 481,15—16 ES entbinbet — crfftallifiren Gehler: Diesem Satze
gemäß entbindet sich Wärme, wenn sich Salze aus ihren Solutionen krystallisiren (561).
481,17—23 2.) 2Sen tropfbare ffflüffigfeiten—entbunben. Gehler: 2. Wenn
tropfbare Flüßigkeiten in Dämpfe übergehen, so binden sie mehr
 Opus postumuni I. Band (Band XXI). 813

Wärme: wenn sich Dämpfe zu tropfbaren oder festen Körpern ver¬

dichten, so entbindet sich aus ihnen Warme. (562). 3. Wenn feste, tropf-
barflüßige oder dampfförmige Stoffe in Luftgestalt übergehen, so
binden sie mehr Wärme: wenn Luftgattungen sich in feste, flüßige
oder dampf förmige S toffe verwandeln, wird fühlbare Wärme entbunden
(562). 481, 23—24 NB beiueifeti Gehler: den zweyten Theil (dieses Gesetzes)
aber bestätigen sehr zahlreiche und ganz entscheidende Versuche (5641.
481, Anmerkung zu 25] Nach Adickes, a. a. 0. S. 88, handelt es sich um die
Adressenseite eines Briefes von dem Rendanten Schröder, der von der Sendung der
vierteljährlichen Gehaltszulage von 55 Th. begleitet war. Vgl. dazu XII, 102 (wo von
49 rthlr. die Rede ist).
484,18—22 No. — gesetzt«] In den Nummern 201 und 202 (29. und 30. Juni)
des Jahrgangs 1798 brachte die Allgemeine Literatur Zeitung (Jena) eine Besprechung
von J. C. Fischers Anfangsgründen der Physik in ihrem mathematischen und chemi¬
schen Theile nach den neuesten Entdeckungen (1797). Darin heißt es: Auch Queck¬
silber steigt in den Haarröhrchen § 107 über die Oberfläche der äußeren Flüssigkeit, wenn
dem Haarröhrchen und dem Quecksilber auf das Sorgfältigste alle Feuchtigkeit entzogen
wird. Dieses hat Casbois zu Metz durch Versuche außer Zweifel gesetzt (Nr. 201). —
Das Urteil des Rezensenten (in Nr. 202) hebt hervor, daß Fischer das atomistische
System verlassen und das dynamische an die Stelle desselben gesetzt hat. Ree. hätte ge¬
wräuscht, daß in dem Abschnitte, welcher die metaphysische Naturlehre enthält, mehr
eigenthümliche Darstellungsart geherrscht hätte, allem selten entfernt der Vf. sich von
Kant's Worten. — Fischer war außerordentlicher Professor der Philosophie in
Jena. Vgl. auch Adickes, a. a. 0. S. 88.
484, 31 Unger in] Eine Beziehung dieser beiden hinzugesetzten Worte auf den
Buchhändler August Wilhelm Unzer (XII, 261, 263) wird auch von Adickes (a. a. 0.
S. 89) für unwahrscheinlich gehalten. Adickes läßt die Möglichkeit Unserin zu lesen,
und entweder an den Dichter Ludwig August Unzer oder an dessen Tante Johanne
Charlotte Unzerin zu denken.
485,16 ÜJiurfjarbt] Fr. W. A. Murhard, Assessor der Kgl. Sozietät der Wissen¬
schaften in Göttingen, gab 1798 ein Memoire sur VorUte d'un Systeme de satellites, qui
se tournent d\me planete prindpale. Vgl. Adickes, a. a. 0. S. 90.
492,14—15 ein 97arr—2ken]d)] Vgl. dazu Kants Bemerkungen über Kästner
XXII, 545 f.
511, 29 Ovid] Siehe oben Anmerkung zu 176,1—2.
511,31 §err 2Bün]d)] Chr. E. Wünsch, Unterhaltungen über den Menschen
(1. Teil Leipzig 1796, 2. Teil 1798). Vgl. Adickes a. a. 0. S. 117. Von Wünsch
(geboren 1744; Professor der Mathematik und Physik an der Universität Frank¬
furt a. 0.) sind früher, 1782, Gedanken über den Ursprung der Sprachen, bürgerlichen
Verfassungen, Künste, Religionen und Wissenschaften erschienen. 1817 veröffent¬
lichte er eine Autobiographie. .
535, 8 Kaestner] Über Kästners rein mathematische Hebeltheorie siehe weiter
unten S. 607, 24ff. und XXII, 228f. Gehler, der im Artikel Zusammensetzung der
Kräfte und Bewegungen des vierten Teiles seines Wörterbuchs S. 931f. diese Theorie
ausführlich wiedergibt, verweist auf Kästners Progr. Vcctis et composilionis vinum
theoria eiidentius exposita, Leipzig 1753.
568,10 Miltons] Siehe oben Anmerkung zu 349,15.
612,12 S3rotunfd)en ©pftem bet SebenMroft] Vgl. das Lose Blatt Berliner
814 Erläuterungen.

Königliche Bibliothek 14 (XV, 2, S. 961 fM und die dort angegebene Literatur).

Browns Seprfpftem, alle! auf bag ißrincip bet ©tpenifdjen unb 2lftljentfcf)en gotn-
plejion guriicf ju führen, ift unitarifcp . . Auf dem Losen Blatt K2 (XV, 2,
S. 963) heißt es weiter: SRan fann eintäumen: bag SStomrt ben begriff üon bem
©Aftern bet betuegenben Äräfte beg Sebeng im 3kenfcpen, mag bag formale betrifft,
untabelpaft borgefteltt pabe; benn eg ift ein Siegriff a priori unb btog tpeoretifd).
Hinsichtlich des SKateriale habe er freplidj peillofe Pittei gu biefem gmede in »or«
schlag gebracht. Im gleichen Sinne schreibt Kant am 20. Dezember 1799 an Johann
Benjamin Erhard: SDafj ©ie bag Brownfcpe ©pftem aboptiren unb in ßrebit gu
fepen berfudien ift, mag bie formalen ißrincipien berfelben (lies: begfelben) betrifft,
meinem Urteile nad) roopl gegrünbet; menn gleicf) bie materialen gum Sbeil mag'
pcilfig fepn mccpten.
John Brown (1736—1788) studierte in Edinburgh anfänglich Theologie,
dann Medizin als Schüler Cullens, mit dem er sich später verfeindete. Aus
Vorlesungen in Edinburgh sind seine Elementa medicinae (1780) hervorgegangen.
Jn Deutschland wurde er durch Weikard bekannt, durch den auch Kant die Be¬
kanntschaft mit dem System Browns machte (vgl. dazu Wasianski, a. a. 0.
S. 42 und Mortzfelds Fragmente aus Kants Leben, Königsberg 1802, S. 117).
618, 7 10 Solicitare — stando] Vgl. dazu oben Anmerkung zu 176, 1—2.
625, 25 La Place Sßeltfpftem] Laplace, Exposition du Systeme du monde 1796.
Kant vertritt im Nachlaßwerk nicht mehr ganz seine eigene, der Laplaceschen so
verwandte Kosmogonie, wie sie in der 9hturgefd)id)te beg Simmels (1755) ent¬
halten ist: die Weltentwicklung auf haltern Weg ist endgültig auf gegeben (Adiek es
Kant als Naturforscher, Bd. II 1925, S. 309).
638, 23 tiefer Xuflage] Von den Metaphysischen Anfangsgründen der
Naturwissenschaft erschienen zu Kants Lebzeiten drei Auflagen- 1786 1787 1800
(vgl. IV, 637).
 Opus postumum II. Band (Band XXII).
4, 26 Uljeätet] Theätet oder über das menschliche Wissen ein Beyirag zur Ver¬
nunft-Kritik ist der Titel eines von Dieterich Tiedemann verfaßten, 1794 er¬
schienenen Werkes, dem der Verfasser 1798 Idealistische Briefe als Antwort auf
mehrere gegen den Theätet gerichtete Einwürfe folgen ließ. Nach Adickes, a. a. 0.
S. 624, hat der Titel dieses zweiten Buches Kant auf die irrige Vermutung gebracht,
Tiedemann als einen Verteidiger des Idealismus aufzufassen, während er in Wirk¬
lichkeit den Idealismus bekämpft. Ob, wie Adickes sagt, nur die Annahme bleibt,
daß Kants Gedächtnis ihm hier einen ganz bösen Streich gespielt hat, möchten wir be¬
zweifeln. Tiedemann wird insofern von Kant ganz richtig aufgefaßt, als jener aus
der Selbstgewißheit des Bewußtseins (der oberste Satz ist nach Tiedemann, S. 2, ich
habe Bewußtsein: Nehmt das Beumßtseyn, und ihr nehmt alles Denken, alles Erfahren;
nehmt die Überzeugung von dem Daseyn des Bewußtseyns in euch selbst, und ihr ver¬
nichtet alle Gewißheit von dem was ihr denkt, empfindet und erfahrt, S. 3) einen
Sensualismus entwickelt, der insbesondere der Raumlehre Kants diametral ent¬
gegengesetzt ist. Vgl. weiter unten Anmerkung zu 447, 22.
20, 26 Theaetet — Cogitabile] Diese Gegenüberstellung von Theaetet und
Aenesidem zeigt doch wohl, daß Kant die Raumauffassungen beider vor Augen hatte.
Für Tiedemanns Sensualismus ist das Außereinander gegeben : die Vorstellungen
von dem Außeruns, Außereinander und vom Baume, heißt cs im Theätet S. 103, sind
nicht im Gemüthe allein, sondern entspringen zugleich aus der Organisation; und sie
haben auch dem Gemüthe und der Organisation zugleich nicht allein ihren Ursprung zu
verdanken; sondern die Gegenstände selbst müssen dazu ihren Beytrag geben. Für
G. E. Schulze gründet sich der Übergang von einer bloßen Modifikazion seines vor¬
stellenden Ich zur Erkenntniß realiter vorhandener Dinge auf ein dunkeles Baisonne¬
ment über eine besondere Beschaffenheit in gewissen Vorstellungen, die wir besitzen, und
auf einen undeutlichen Schluß, der uns aber nach und nach so geläufig wird, daß wir das
Daseyn der außer unserer Vorstellungen befindlich seyn sollenden Dinge nicht mehi
als etwas Geschlossenes, sondern als etwas unmittelbar Erkanntes ansehen (Aeneside-
mus, Neudruck der Kantgesellschaft, Berlin 1911, S. 175), — für ihn ist also das
Außereinander gedacht.
36, 2—3 3)a§ Dbject — $f) eö te t.] Vgl. hierzu die Darstellung und Kritik von
Kants Paralogismenlehre in Tiedemanns Theätet, 1794, S. 426 437. Es soll hier
allerdings Kant gegenüber erwiesen werden, daß der Satz, es giebt ein letztes Subjekt,
nicht aus der Vernunft alkin entsprungen ist, sondern zugleich objektive Gültigkeit hat
(426). Aber man braucht den Zusatz 2Ijeätet zu der obigen Stelle darum nicht als
falsche Einordnung Tiedemanns nnkr die extremen Idealisten oder gar Egoisten auf-
816 Erläuterungen.

zufassen, wie es Adickes a. a. 0. S. 621 tut, sondern kann darin eine kritische Be¬
ziehung auf Tiedemann erblicken: eben die dem »letzten Subjekt«, d. i. der Substanz,
im Theätet beigelegte Objektivität an sich ist bloße Selbstsetzung des Subjekts.
(Siehe auch Theätet, S. 431: Letztes Subjekt oder Substanz .. ist, was von uns ganz
allein und ohne alle Inhärenz in irgend einem andern empfunden und vorgestellt wird;
und als solche Subjekte zeigt uns äußere sowohl, als innere Empfindung uns selbst.)
39.1 97ad) SReinerä ift @tf)if bie SDtetapfjt)]. her Sitten] Vgl. hierzu Adickes,
a. a. 0. S. 148f., wonach diese Notiz Kants auf den I. Teil von Chr. Meiners’ Allge¬
meiner Kritischer Geschichte der altern und neuern Ethik oder Lebensurissenschaft (1800)
geht. Adickes behauptet, dieser Teil sei von scharfer, aber oberflächlicher Polemik gegen
Kant durchzogen, und verweist auf eine Rezension im 90. Stück der Göttingischen
Anzeigen von gelehrten Sachen (vom 7. Juni 1800), die er als Selbstrezension be¬
zeichnet. Diese Angaben sind nicht ganz zutreffend: eine Polemik gegen Kant ent¬
hält erst der II. Teil des Werkes (1801). In der (nichtdatierten) Vorrede hierzu heißt
es: Ich unternahm diese Arbeit ... weil ich die Kantische Ethik für eben so schädlich,
als leer, und grundlos hielt. Gemäß dieser Auffassung stellt dann Meiners in 6 Ab¬
schnitten Betrachtungen an über die Verwandtschaft der vornehmsten Lehrsätze der
theoretisch-kritischen Philosophie mit den Systemen, und Meinungen früherer Weltweisen
(1. Abschnitt), über die Verwandtschaft der Kantischen Moral mit der Ethik der Cud-
worthischen Schule (2. Abschnitt), Prüfungen der Kantischen Gründe für die Realität
einer reinen moralischen Erkenntniß, und einer reinen practischen Vernunft (3. Ab¬
schnitt), der Kantischen Lehren von dem Willen, und der Freyheit des Menschen
(4. Abschnitt), der Kantischen Ideen von Achtung, Selbstliebe, Selbstsucht, und Eigen¬
dünkel (5. Abschnitt), sowie der übrigen Paradoxen der Kantischen Ethik (6. Ab¬
schnitt). Im ersten Teil wird dagegen die Kantische Ethik nicht behandelt; nur
das (ebenfalls undatierte) Vorwort verweist in ähnlichem Tone auf die spätere Kritik.
Daß es sich bei der angezogenen Rezension um eine Selbstrezension handelt, mögen
einzelne Wendungen nahelegen. Kant selbst wird nur im letzten Satze genannt.
Vielleicht hat Kant in der obigen Notiz die Wendung dieser Rezension: der Verf.
bestreitet mit mehreren triftigen Gründen die bisherige Art der Deutschen Philosophen, die
Ethik als eine Pflichtenlehre vorzutragen, vor Augen gehabt. — Eine Wiedergabe des
II. Teiles ist dann im 208. Stück der Göttingischen Anzeigen vom 29. Dezember 1800
enthalten (mit Unterstreichung der Behauptung, die Grundsätze der Kantischen Ethik
seien aus der Cudworthischen Schule entlehnt). Ein Jahr später hat Meiners noch
einen kürzeren Grundriß der Ethik oder Lebens-Wissenschaft erscheinen lassen, dessen
Vorrede ebenfalls eine Polemik gegen Kant enthält.
70, Anmerkung zu-Zeile 23 $ott§ g-ormgebung] P.E. Pott, Geheimer Kom¬
merzienrat und Großkaufmann, stand, wie aus mehreren Losen Blättern hervor¬
geht, mit Kant in freundschaftlichen Beziehungen (vgl. weiter unten XXII,
510, 27—29). Er trieb, unter Anleitung Jäsches, Philosophie aus Liebhaberei. Vgl.
Adickes, a. a. 0. S. 145f.
©eftorben, geboljren,] bezieht sich wahrscheinlich auf die städtischen
Mortalitätslisten, die sich Kant regelmäßig von dem Bürgermeister Buck be¬
sorgen ließ.
£rocfne3 ^afternaf.] Die veredelte Form des gemeinen Pastinak (Pastinaca
sativa L.) ist ein in Ostpreußen beliebtes Wurzelgemüse (vgl. die hübsche
Schilderung bei Johannes Trojan, Zwei Monat Festung4 Berlin 1899, S. 71 ff
und das dort, S. 72, mitgeteilte masurische Kinderlied).
 Opus postumum II. Band (Band XXII). 817

73, Anmerkung zu Zeile 6 Podscharli — Stuben]. Statt Podscharli wohl

Podschadli zu lesen. Vgl. XII, 327 den Brief Kants an Chr. Fr. Jensch vom
28. Oktober 1800, und Jenschs Antwort: Ich habe das sichere Versprechen von Pod¬
schadli, daß Ew. Wohlgebohren von den ersten Paßenheimer Rüben welche hier an¬
kommen werden, eine Provision erhalten solle.
76, Anmerkung zu Zeile 2 S3rief an Kant] Ein solcher Brief Kants an seinen
Bruder ist nicht erhalten. Der letzte von Kant erhaltene Brief ist vom 17. Dezember
1796 (XII, 140). Da Johann Heinrich Kant am 22. Februar 1800 starb, so kann die
Entstehungszeit des VII. Konvoluts nicht in die Monate April bis Dezember 1800
verlegt werden, wie Adickes a. a. O. S. 149 angibt. Die Vermutung Reickes, daß
das Konvolut kaum früher als aus den Jahren 1799 u. 1800 sein dürfte (Altpreußische
Monatsschrift, Bd. 21, S. 533) bleibt somit gegen Adickes zu Recht bestehen. Adickes
hat, wie er angibt, keine Gelegenheit gehabt, das Manuskript des VII. Konvoluts
eingehender zu durchforschen. Auch sachlich hat er viel zu sehr den Abstand zum
X. und XI. Konvolut betont, indem er mit dem VII. Konvolut den metaphysisch¬
erkenntnistheoretischen Teil des op. p. beginnen läßt, während tatsächlich das Grund¬
problem des VII. Konvoluts, die Lehre von der Selbstsetzung, aufs engste zum
Problem der neuen Deduktion (X./XI. Konvolut) gehört und das Kernstück dieser
Deduktion, den „neuen“ Begriff von der transzendentalen Apperzeption, betrifft. —
Der Widerspruch, daß auf der letzten Seite des V. Bogens (65, Anmerkung zu Zeile 16)
vom ersten Do artal 1801 die Rede ist, ist nur scheinbar; denn Bogen V gehört, wie
Adickes hervorhebt, dem I. Konvolut an. Kants Bemerkung zur Signatur 93et)lage VI.
(65,18): 9733 Sollte bietleicf)t V jet)n, läßt vermuten, daß Bogen VI die Fort¬
setzung von Bogen IV ist. Das würde auch sachlich zutreffen, wie sich besonders
aus der Behandlung des Ding an sich-Begriffes auf der vierten Seite des IV. und der
dritten Seite des VI. Bogens ergibt.
109, 28—110,1 nec deus — inciderit] Horaz, epist. II, 3,191.
131, Anmerkung zu Zeile 6 33on Slbegg.] Georg Philipp Abegg war Wein¬
händler in Königsberg.
144, 30 in einer — Physik] Vgl. oben XXI, 484, Zeile 18ff.
148, 27 Cerambyx Moschatus] Zur Familie der Bockkäfer (Cerambycidae oder
Capricornia) gehörender Käfer.
154, 28 Recantatio, rehabilitatio; Augustini retractatio. Reinhold.] Vgl. dazu
den Biief von Jacob Sigismund Beck an Kant vom 20. Juni 1797 (XII, 163); Beck
schreibt darin, er habe sich schon vorgenommen, Retractationen seiner Arbeit (Grund¬
riß der critischen Philosophie, Halle 1796) abzufassen. Ich bemerke aber, heißt es kurz
darauf, daß ich darunter auch nur solche Retractationen meyne, wie ich glaube, daß der
heil. Augustin meynte. (Dazu XIII, 451). Zu: Reinhold verweist Adickes a. a. 0.
S. 122 auf einen Brief Kants an Kiesewetter (XII, 258f.),in dem von einer Sinnes¬
änderung Reinholds die Rede ist (vgl. dazu XIII, 487). 9teinI)olb, bet jjidjtcn
jeine ©tunbjöge übtrat, fjabe reconvertirt. Es ist aber auch in dem Biiefe
Becks von Reinhold die Rede: Herr Reinhold, schreibt Beck, hatte Sie corrigirt, wenn
Sie sagen: der Raum ist eine Anschauung a priori (XII, 167). Wir glauben also nicht,
daß die obige Notiz auf den Kiesewetterbrief zu beziehen ist, sondern auf den Brief
Becks an Kant vom 20. VI. 1797. Man kann dann aber auch nicht mein mit Adickes
die Stelle in den Herbst 1798 verlegen, sondern wird den Entwurf <£lem. ©pft. 1—7
früher zu datieren haben.
Sant’ä ©Triften. Opus postumum II. 52
 818 Erläuterungen.

156,13 ®ag 33on borne förfentnig] Zu dieser Stelle vgl. Kants Schriftchen
über die Buchmacherei, VIII, 4371: Sßag . . bie böllige Untniffen^eit . . btefer
jpöttijcf) nodjöffenben $£)ilofot^en . . flat bemeijet, ift: bafj fie gar nicf)t gu begreifen
feinen, mag ©rfenntnijj a priori (bon irrten finnretcf) bag 33onbornerfenntnifj genannt)
jum Unterziehe bom empirijcfjen eigentlicf) jagen tnclle. S)ie Äriti! ber r. 33. t)at eg
iZen jroar oft unb beutlicf) genug gejagt: bajj eg ©ä|e jinb, bie mit bem 93emu(jtjein
i^rer inneren S^ottoenbigfeit unb abjbluten äülgemeinljeit . . auggejprodjen
toerben. Daß die obigen Worte im Hinblick auf die Briefe über die Buchmacherei
niedergeschrieben sind, wie Adickes a. a. 0. S. 122 hervorhebt, ist sehr wahr¬
scheinlich.
177,32 Brown] Vgl. Anmerkung zu XXI, 612, Z. 12.
215,1 ©djeele] Carl Wilhelm Scheele (1742—1788), Entdecker des Sauer¬
stoffs und zahlreicher anderer chemischer Stoffe und Verbindungen. Zu der obigen
Stelle vgl. XIV, 452ff., insbesondere 455.
215, 5 Schegallien] Nichts ermittelt.
224, 5—6 bag leitenbe flüjjige — deferens)] Vgl. hierzu den Auszug Kants aus
der Besprechung von de Lucs Idees sur la Meteorologie (1786) auf dem L. Bl.
D22 (XIV, 484ff.), insbesondere S. 486, Zeile 7ff.: 2Itf)mojpf)at'Ze glüfjigfeiten
(bie fid) im ©lafe einjperren lajjen) jinb aug einem fluid deferent, baß ejpanjib ijt,
unb einet pur graben SRaterie sujammengejeZ Vgl. auch oben XXI 70, 7.
238, 17 £$n bet ©ötting. Jtecenjion] Siehe oben Anmerkung zu XXI 484
18—22.
241, 22 27 ®ie organijirte ©ejdjöpfe — £>erborbrad^ten] Vgl. dazu die be¬
kannte Stelle aus der Äritif bet Urteitgfraft V, 419, wo es dem Slrdjäologe n bet
97atur freigestellt wird, aug ben .. ©puren ifjrer älteften fltebolutionen .. jene gtojje
gamilie bon ©ejd)öpfen (sc. die organijirte ©ejcpöpje) entjpringen ju lajjen. S.
auch oben XXI, 213,18 ff. und weiter unten XXII, 549,18 ff.
251,4 ßuftelajticttätgmejjer] Über den hier erwähnten Sujtelafticitätg*
mejfer berichtet ausführlich Wasianski, a. a. 0. S. 163f. Diese „Erfindung“
Kants wild von ihm in das Jahr 1794 verlegt. (Er verlangte vor etwa zehn Jahren
meinen Beystand zur Erfindung und Verfertigung eines Elastizitätsmessers der Luft.)
Zwey Glasröhren, so beschreibt \\ . den Apparat, von sehr ungleichem Kaliber, wie bei
Thermometern, mit cylindrischen Gefäßen, sollten aneinander geschmolzen werden;
beyde offen und in einem Winkel von 45 Graden gebogen seyn. Die dickere Röhre sollte
etwa ein 1 iertheil Zoll im Durchmesser halten, die dünnere eine Haarröhre seyn und
mit Quecksilber zur Hälfte gefüllt werden. Dieses meteorologische Instrument sollte auf
ein Bret dergestalt befestigt werden, daß die dickere Röhre eine perpendikuläre Rich¬
tung; die dünnere, an welcher eine Skale von 100 Graden laufen sollte, die Richtung
unter 45 Graden erhielte. Bey verminderter Elastizität der Luft sollte der Merkurius
sich in der kleineren Röhre zurückziehen; bey vermehrter aber steigen. Wasianski be¬
richtet auch über das Scheitern der Versuche. Den Entwurf jfto. 1_jfto. 3 p verlegt
Adickes auf Grund handschriftlicher Indizien und einiger Leitfossilien in den Herbst
1798 (vgl. Adickes, a. a. 0. S. 112). Die Bemerkung Wasianskis steht damit nicht
im Einklang; entweder hat sich Wasianski in der Erinnerung getäuscht, oder Kant
hat noch 1798 an seiner 1794 gefaßten und ad absurdum geführten Idee festge¬
halten. Letzteres wird kaum anzunehmen sein.
260,18 93ucf)mad)erep] Vgl. Anmerkung zu XXI, 176, 3 und XXII, 156, 13,
sowie Adickes, a. a. 0. S. 113.
 Opus postumum II. Band (Band XXII). 819

260, 21 gtage an Garve] Vgl. oben Anmerkung zu XXI, 478, 28 und Adickes,
a. a. 0. S. 113.
274,10 Pictet] M. A. Pictet (1752—1825), Schweizer Physiker, Schüler
Saussures, Begründer der Bibliotheque britannique, verfaßte 1790 Essais de physi-
que, deren erster Teil eine Abhandlung über das Feuer bildet. Zu der ganzen Stelle,
Zeile 3—10, Pictet vgl. Adickes, a. a. 0. S. 128ff.: es handelt sich um ein Zitat aus
Rumfords Experimental essays (1797), das Kant, wie Adickes wahrscheinlich
macht, aus Gilberts Annalen der Physik 1799 (I, 2) ausgezogen hat.
286, Anmerkung zu 14 @ittenlel)re Jesu bon Stäublin] 1799 erschien in
Göttingen der dritte Teil von J. D. Michaelis, Moral, herausgegeben und mit
der Geschichte der christlichen Sittenlehre begleitet von Carl Friedrich Stäudlin.
Michaelis war Hofrat und Professor in Göttingen, Stäudlin Konsistorialrat und
Professor der Theologie. Das Werk ist Immanuel Kanten ziegeeignet. Kant
hatte seine Schrift „Der Streit der Fakultäten“ (Bd. VII 1 ff.) Stäudlin ge¬
widmet.
Inspector Ehrenboth] Friedrich Ludwig Ehrenboth, Inspektor der
Königsberger Armenschulen, gehörte zu Kants Tischfreunden (vgl. XIII, 576).
Kant, der sich um eine bessere Stellung für ihn bemüht hatte, wurde durch
seinen frühen Tod (1800) stark betroffen: Besonders stark wirkte auf ihn,
heißt es bei Wasianski, a. a. 0. S. 24f., bey aller Fassung der Verlust des In¬
spektor Ehrenboth's, eines jungen Mannes von durchdringendem Verstände und wahrer
aus gebreiteten Gelehrsamkeit, den er überaus hochschätzte.
Tieftrunk] Johann Heinrich Tief trunk (1760—1837), Professor der Philo¬
sophie in Halle, war der Herausgeber von Kants vermischten Schriften (1799).
Die $ tuet) Briefe sind vermutlich die XII, 297 erwähnten, von denen einer mit dem
Datum 12. März 1799 aufgefunden und XIII, 510ff. abgedruckt ist. Über den Streit
zwischen Tieftrunk und Nicolovius, von welchem in dem zweiten, nicht erhaltenen,
aber aus Tieftrunks Brief vom 7. Juni 1800 zu erschüeßenden Briefe, die Rede
war, vgl. XIII, 509f. und 512ff. Siehe auch Adickes, a. a. 0. S. 143f.
288,20—21 ju gut für einen ©ott — ol)ngefaf)t!] Vgl. hierzu XV, 211:-
Db nid)t alle 9Jlenfd)en in getuiffer Sßeife geführt finb (SRarrenfpital be§ Uni-
versi). 2Bieberff)tud) il)rer Vernunft unb Neigung, (ju fd)lecf)t bor einen ©ott,
ju gut borö ungefe^r. gtoebbeutig SDTittelbing bon ©ngeln unb bon Siel).)
Dazu der Nachweis XV, 212, Anmerkung, daß die Stelle ju — ungefefjr aus Les-
sings Fragment Die Religion stammt.
295, 22 ff.] Die Ausführungen Kants über IßocEettnotf) sind bereits bei Re icke,
Aus Kants Briefwechsel, Königsberg 1885, S. 17—21, und Bd. XV, 2 der Ak.-Aus¬
gabe, S. 972—976 abgedruckt. Dieser zweite Abdruck schließt sich an den ersten an
(vgl.’XV, 972, Anmerkung). Reicke liest: 295, 26 öftere statt öftere; 295, 27 genug
statt gnug; 296,3 unflug statt unflug; 296, 14 ber statt $er; 296,16 ©afuiftifdje
statt cafuiftifefje; 296, 20 fteuren statt fteuern; 296, 21 genante statt genante; 297, 3
älloralität statt äJloralitat; 298,8 SDtoral statt moral; 298,17 ipodeneinimpfung
statt ißoefenünpfung; 302,8 ift bie, Slnberen statt ift bie: anberen; hingegen statt
Ijiegegen; 302,13 ift eine 9lot§, ftranfljetten, wegen beren (vgl. Anmerkung zu
302,13); 302,25 93öfeö statt böfeä; 303,2 moralifd) SSöfes statt moralifd)//33öfeö;
303, 4 Umftönben statt Umftanben; 303, 21—22 vgl. Anmerkung zu 303, 22; 304, 2
müfsen statt müffen; 304, 7—8 erctugnenb statt eröugenenb; 304, 8 (wichtiger) statt
(mistiger); 304,12 93ebrol)enbe statt Sebro^ete.
 820 Erläuterungen.

Zur Sache hat, unter Hinweis auf die Stelle VI, 424, 3—8 (der 3Ueta(3f)t)fifd)ert
Slnfangggrünbe her Sugenblefjre) und des Losen Blattes Kuffner 2. (XV, 971f.)
zuerst H. Behn in seinem Aufsatz Vier Kants' Beziehungen zur Medizin (Altpreußi¬
sche Monatsschrift, 9. Band, 1872, S. 623ff.) Kants Stellung im Streit um die Blattern¬
impfung und die Kuhpockenimpfung gekennzeichnet: War Kant dort schwankend
geworden, so lehnte er sich gegen die Jennersche Entdeckung um so bestimmter auf.
Er verweigerte den Kuhpocken den Namen der Schutzblattern, indem er ihre Schutz¬
kraft gegen die Menschenpocken anzweifelt. Er befürchtete ferner, daß sich die Mensch¬
heit .. zu sehr mit den Thieren familiarisire .. (S. 625). Für die Bemerkung Behns,
daß Kant anders über die Vaccination geurtheilt haben würde, wenn die zweifellose Er¬
fahrung ihrer nützlichen Wirkungen nicht jenseits seines Lebens gefallen wäre (ebd.),
ist von Interesse eine Eintragung, die sich Kant in dem Memorierbüchlein L 58
(noch unveröffentlicht) macht: NB §©D Motherby toirb befragt, ob er ein tinb,
ba§ bie Schufpocfen gehabt mit ben natürlichen oculirt habe, unb e§ biefelben be=
fommen? Weitere Notizen Kants zur Pockenfrage XIII, 498 u. 518. Siehe ferner
Wasianski, a. a. 0. S. 43: Er fürchtete .. daß durch Vermeidung des thierischen
Miasma's mit dem Blute, oder wenigstens mit der Lymphe, dem Menschen Empfäng¬
lichkeit für die Viehseuche mitgetheilt werden könnte. — Der Ausdruck ißocfennotf)
tritt nach Reicke, a. a. 0. S. 17, in den Jahrbüchern der Monarchie (in denen
Kant (der Notiz XIII, 498 zufolge) als Antwort auf den Brief des Grafen von
Dohna (XII, 283f.) vom 28. August 1799 einen Brief veröffentlichen wollte) mehr¬
mals auf. Reicke sieht in den Reflexionen des Nachlaßwerkes über die ißodennotf)
einen Entwurf des für die Jahrbücher geplanten Artikels. — Tatsächlich war die.
öffentliche Erörterung der fpodennotf) damals so lebhaft, daß sich sogar ein eigenes
Archiv der Aerzte und Seelsorger ander die Pockennoth gebildet hatte, das von Professor
Juncker herausgegeben wurde und von 1796 bis 1799 in sieben Stücken (in Leipzig)
erschien.
296,14—15 „baff — fet)“] Römer 3,8.
297,12—15 (Sin $hhficu3—Septur.] Dieser Satz ist von Kuno Fischer
(Das Streber- und Gründerthum in der Literatur, 1884, S. 31) ausgewählt worden, um
zu beweisen, wie sehr dem gewaltigen Denker mit der Zerrüttung seines Denkorgans die
Kraft der Klarheit in den Ideen, wie im Ausdruck derselben abhanden gekommen war
(S. 30). Der Satz, sagt Fischer, ist sinnlos. Der Stadt- und Landarzt ist auch ein
Mediciner? Was ist er denn noch ? Er steht im Gegensatz der organischen Kräfte und
der unorganischen? Sind organische Körper nicht auch „Körper von gewisser Figur
und Textur“ ? Fischer gibt sich dann Mühe, den Satz auf seine Weise zu erklären. —
Kant unterscheidet zwischen fßhhftfuS und 3M>icu3 (vgl. XXII, 375, Zeile 13—15:
$er ^hhf'fuä he^t entmeber burch chemifcf)e ober mechanische Mittel (tröffe). 2)er
äRebicuß burch eigenen SSerftanb ((SinbilbungSfraft). Dieser Gegensatz ist durch 297,
15 16 angedcutet: goämofogifcheS u. pfhchologifcheä Spftem jufamen. Der «Stabt»
unb £anbphhf'cu3 ist also fßhhfcüS und SJIebicuS zusammen, also auch 2M>icu£
Der weitere „Einwand“ Fischers wird hinfällig, wenn er die Zeile 14 richtig zitiert
hätte. Bei Reicke ist nämlich hinter organifcf)en trafte ein unb eingefügt, aber
durch Klammern als Konjektur gekennzeichnet. Hätte Fischer diesen Zusatz Reickes
ebenfalls als solchen kenntlich gemacht, dann wäre es nicht nötig gewesen, zu fragen,
ob die organischen Körper nicht auch „Körper von gewisser Figur und Textur1'
sind. Zu lesen ist natürlich: im ©egenfafc ber organifcf)en trafte, ber tröffe ber
37atur in törpern bon getoiffer fftgur unb Steitur.
 Opus postumum II. Band (Band XXII). 821

304,13—15 $ie tran^fc. 9tpobidif—Bouterwek] Friedrich Bouterweks

(1766—1828) Idee einer Apodiktik erschien 1799. Bouterwek hat Kants Rechtslehre
rezensiert und stand auch früher mit Kant in Briefwechsel. Ein wenig freundüches,
aber wohl treffendes Bild von Bouterweks philosophischer Tätigkeit in Göttingen
hatte Johann Heinrich Immanuel L'hmaim in seinem Briefe vom 13. November
1799 Kant entworfen (vgl. XII, 291). Die kürzeste Darstellung der sehr wortreichen
und umständlichen transzendentalen Apodiktik gibt Bouterwek in seinem späteren
(2. Aufl. 1820) Lehrluch der Philosophischen Wissenschaften (Bd. I S. 56ff.): eine
Erkenntnis des Absoluten durch reines Denken läßt sich nach B. nicht bezweifeln;
dieses Absolute muß sich dem Inneren der Vernunft unmittelbar kund thun oder offen¬
baren (S. 77). — Zu negatibem ©pinojilm vgl. Idee einer Apodiktik Bd. I S. 392:
was ist das reine Resultat der transcendentalen Apodictik? Es ist negativer Spino-
zismus. S. 393f.: Der transcendentale Spinozismus der Apodictik ist ein negativer
Spinozismus . . Er entspringt nicht aus metaphysischer Einsicht, sondern aus der
Anerkennung des absoluten Unvermögens der Vernunft, den letzten Grund aller Ur-
theile den Bedingungen eines Urtheils zu unterwerfen. S. 395: Das Absolute . ., das
durch kein Merkmahl erkannt und in keiner Form beurtheilbar ist, ist überhaupt
nicht beurtheilbar. Also ist es auch in Begriffen nicht anders als negativ ein Gegen¬
stand der transscendentalen Speculation. S. 400: Es gibt kein theoretisches Rettungs¬
mittel gegen den Skepticismus als den negativen Spinozismus. (Zum Motto beider
Bände hat B.das Spinozazitat: Verum est index sui, genommen.) — Gibt der erste
Teil des Satzes Bouterweks eigene Meinung wieder, so ist der zweite (Ülnerfenung
— cmjuerfenen) kritisch, und nur insofern zutreffend, als die im II. Bande der
Idee der Apodiktik entwickelte, recht verworrene Freiheitstheorie davon ausgeht,
daß Vernunft und Freiheit, theoretisches und praktisches Selbstanerkennen
des Subjects, notwendiges Geheimnis sind, dessen Ergründung theoretisch ein Wider¬
spruch und practisch ein Nichts bleibt (S. 118). — Im übrigen behauptet B. 1. die
Freyheit unseres Willens ist eine absolute, die Freyheit unserer Handlungen eine rela¬
tive Freyheit (125), 2. die Freyheit aller unsrer Handlungen ist beschränkt durch Reize
(128), 3. die Beschränkung unsrer Freyheit durch Reize ist der Act des vernünftigen
Wählens (131), 4. die Freyheit unsrer Handlungen ist bloß negativ. Die Freyheit des
Willens allein ist positiv (134).
324, Anmerkung zu Zeile 2 Jtebolution in $ati§] Adickes verweist a. a. 0.,
S. 145 auf den 9. und 10. November 1799 (18. und 19. Bmmaire), an denen Napoleon
die Direktorialregierung durch einen Staatsstreich stürzte.
@d)itmad)er] vgl. weiter unten 448, Anmerkung zu Zeile 13.
334, Anmerkung zu Zeile 27 ?ßörfcf)fe] siehe XXI, 129, 9, Anmerkung. Senfcf)
siehe XXI, 49, 24 Anmerkung ®. SRatf) ißott siehe oben XXII, 70, 23. Nach
Adickes, a. a. 0. S. 14£1, der statt 8 bouteillen 6 bouteillen best, könnte es sich
hier um dieselbe Weinsendung handeln, die sich Kant auf dem Losen Blatt Reicke
XI, No. 6 notiert (vom 5. Dezember 1799).
ißetftopfen u. berfteben ber genfter] Ad.: SSerftopfen bon Seelen ber genfter
Vgl. dazu den Brief Wasianskis im VII. Convolut (XXII, 501).
abftöberet) bet ©tubierftube] Kants Studierstube hatte keine Tapeten;
die geweißten Wände waren mit Staub und Rauch bedeckt. Vorländer führt
a. a. 0. Bd. II, S. 61 aus Scheffners Autobiographie die Anekdote an, daß Kant, als
Scheffner einmal mit dem Finger die Staubschicht durchzog, zur Antwort gab:
Freund, warum wollen Sie den AUertumsrost zerstören ? Ist eine solche von selbst ent-
822 Erläuterungen.

Ebendort wird auch auf eine Stelle

standene Tapete nicht besser als eine gekaufte ?
in Voigts Kraus-Biographie verwiesen, wo es heißt: Kants Zimmer waren nicht bloß
sehr schlecht ausmöbliert, sondern von Rauch und Lichtdampf auch erstaunend schwarz,
so daß man mit dem bloßen Finger an die Wand schreiben konnte.
339, 4—5 u. bann— Kästner] Lies: u. bann ba§ medjamfdje folgen, nicfjt üor=
angefjen muff (sc.: wie bei Kästner, dessen Theorie des Hebels keine dynamische,
sondern eine bloß mechanische ist). Zu Kästners Hebeltheorie siehe Anmerkung
zu XXI 535, Z. 8.
353, 22 33ecf§ urfptünglidjeä SSorftellert] Als Band II seines Erläuternden
Auszuges aus den critischen Schriften des Herrn Prof. Kant (Riga 1794) veröffent¬
lichte Jacob Sigismund Beck seine Schrift: Einzig-möglicher Standpunkt, aus
welchem die critische Philosophie beurtheilt werden muß (Riga 1796). Hier formuliert
Beck als höchsten Grundsatz alles Verstandesgebrauchs das Postulat, sich ein Object
ursprünglich vorzustellen (S. 124), und berührt sich mit Fichte, wenn er erklärt
(S. 128), er könne nichts mehr tun als dem Leser die Handlungsweise andeuten, auf
der er sich selbst betreffen muß, um den Geist des Postulats zu vernehmen. Beck be¬
hauptet: zu jenem Punkte (des ursprünglichen Vorstellens) führe die Kritik der
reinen Vernunft den Leser nur nach und nach. Wir wollen diese Methode umkehren
und uns bestreben, den Leser auf Ein Mahl darauf zu setzen (S. 139). Das ursprüng¬
liche Vorstellen ist keine Verknüpfung von Begriffen, sondern eine ursprüngliche
Zusammensetzung, die alle Begriffe erst möglich macht, — es ist ein ursprüngliches
Setzen (S. 153,157). — Während Kant sich mit Fichte in keine Diskussion einließ,
stand er mit Beck in Briefwechsel, der allerdings nach einer Zwischenträgerei des
Herrn Hofprediger Schultz (des würdigen, guten, mir sonst sehr lieben Mannes; Becks
Brief vom 20. Juni 1797) recht einseitig wurde. Über das Verhältnis von Beck und
Kant vgl. Dilthey, Die Rostocker Kanthandschriften, Archiv für Geschichte der
Philosophie Bd. II, S. 593ff. — Wie schon Zeile 21—22 ein grundsätzliches Einver¬
ständnis Kants mit Beck verrät, s„ ist auch zweifellos der Gebrauch, den Kant im
I. Konvolut von dem Terminus: l)öcf)fter ©tanbpunft macht, auf Beck zurück¬
zuführen. Vgl. dazu die ausführlichen Darlegungen bei Adickes, a. a. 0. S. 608ff.
375,11 Zoonomie Darwin] Siehe Anmerkung zu XXI, 99, Z. 2.
387, Anmerkung zu Zeile 27] Lampe, der Diener Kants, war zweimal ver¬
heiratet. Von der ersten Ehe erfuhr Kant nur zufällig bei Gelegenheit der zweiten
Eheschüeßung. Lampes Frau und Tochter hatten — nach Rink (vgl. Vorländer
a. a. 0., Bd. II S. 9) — in späterer Zeit die Zimmerreinigung. Die Aufbehaltung
des bebingtermeife versprochenen Quartals scheint eine pädagogische Maßnahme
Kants gewesen zu sein, um Lampe das viele Trinken abzugewöhnen.
405, Anmerkung zu Zeile 12] Kants Anthropologie in pragmatischer Hinsicht
erschien 1798 bei Nicolovius, 1800 in zweiter, verbesserter Auflage. Die Notiz be¬
zieht sich vermutlich auf das Honorar der zweiten Auflage; in Kants Brief vom
28. März 1800 an Nicolovius (XII, 300) ist gleichfalls von 60 fl auf 2tbfcf)Iag bes
Honorars für bie 2lntf)to|>ol. die Rede. Wie aus dem Brief hervorgeht, ist das nicht
die erste Rate. Vgl. Adickes a. a. 0. S. 146f.
407, 2 SDartuinS Zoonomia — Brown] Zu Darwin vgl. Anmerkung zu XXI, 99,
Z. 2.; Cullen, Brown siehe Anmerkung zu XXI, 612, Z. 12.
418,3 Unterfdjieb — <3pmerfcf)en] Zu de Lucs, im ersten Bande der Idees
sur la Meteorologie (1786) enthaltener Elektrizitätstheorie siehe XIV, 484ff., zu
der dualistischen Theorie von Robert Symmer siehe XIV, 255.
 Opus postumum 11. Band (Band XXII). 823

418,9 vita propria] Zu dieser Stelle, wie zu 421,5 21rd)öuS vgl. Adickes,
a. a. 0. S. 231, der für die erste Stelle die Möglichkeit offen läßt, daß es sich um ein
Exzerpt aus einer fremden Schrift handelt. Wir möchten das auch für 421, 4—6
annehmen. Vom SlrdjäuS als Lebenskraft spricht J. B. van Helmont (1577—1644),
vom Äther im ähnlichen Sinne Friedrich Hoffmann (1660—1742). Nach J. D.
Brandis (Versuch über die Lebenskraft, Hannover 1795) ist die Lebenskraft den
organischen Körpern nicht vermöge ihrer Organisation eigen, wirkt auch nicht Mos
vermittels der Organisation, sondern unmittelbar. — Wenn Kant, wie Adickes hervor¬
hebt, die generatio aequivoca im X/XI. Konvolut ablehnt, so tut er das ja in der
Kritik der Urteilskraft V 424, unter Berufung auf Blumenbach, auch.
427,11 de Lüc] Vgl. oben Anmerkung zu XXI, 70, Z. 7.
445,8 24)eätet] In seinen Idealistischen Briefen (1798) erhebt Tiedemann,
der Verfasser des Theätet (s. oben, Anmerkung zu XXII, 4 Z. 26) Widerspruch gegen
die Behauptung, wir müßten uns jeden begränzten Raum, den wir uns vorstellen, immer
in einem ihn umgränzenden Raum vorstellen (S. 156). Wir müssen das nicht, meint
Tiedemann, wenn wir noch jene Vorstellung nicht erworben haben (die Vorstellung
des großen Umgebenden) und uns des Vermögens, in Gedanken immer weiter vorzu¬
schreiten, noch nicht deutlich bewust geworden sind (S. 157). Niemand wird zu be¬
haupten wagen, ein Kind habe gleich beym ersten Gebrauche seiner Sinne eine Vor¬
stellung von dem ganzen endlosen uns umgebenden Raume (S. 147). Es ist nicht sehr
wahrscheinlich, aber immerhin möglich, daß Kant diese oder eine ähnliche Formu¬
lierung Tiedemanns vor Augen hatte, als er obige Sätze schrieb.
447, 22 £f)eätet] Auch hier scheint es uns nicht unbedingt erforderlich, anzu¬
nehmen, daß Kant Tiedemanns realistische Auffassung mit einer subjektiv-idea¬
listischen einfach verwechselt hätte. Kants Ausführungen könnten in der Tat
gegen Tiedemanns Theorien gerichtet sein, so wenn Kant betont, daß wir uns
©innengegenftdnbe im ©anfcen .. möglicher ®rfaf)tung nid)t benfen fönnen, iuen
mir fie nid)t nad) ber Siegel ber ^bentität in ©neu SBegriff berfnüpfen. Nach Tiede¬
mann (Idealistische Briefe, S. 79) sind die Elemente der Raumvorstellung das außer
uns und außer einander: aus ihnen wird die \ orstellung oder das Bild des uns um¬
gebenden Raumes. Die Vorstellungen vom Raume und der Ausdehnung entspringen
zu allererst aus dem Gefühle (85). Dabei soll man sich hüten, in den Ausdrücken
des außer und neben einander schon den Raum vorauszusetzen (lOOff.). Gegen diesen
Sensualismus wehrt sich Kant.
448, Anmerkung zu Zeile 13 Schirmacher] Christian Schirmacher,
Schüler Kants, um 1788 Hofmeister in Schlobitten (vgl. XIII, 214), muß später
ein Schulamt in Königsberg innegehabt haben. Auf den Losen Blättern L 14 und
L 12 wird er als Tischgast Kants aufgeführt, desgleichen auf dem Losen Blatt L 58
(Memorierbüchlein) als H ©d)ulcoIlege Schirrmacher.
457, 29 um bie bemegenbe trdfte in einen ©onjenS ju bringen] Vgl. hierzu
V, 407 (Kritik der Urteilskraft): 97ad) ber S3ejd)affenf)eit unjereS SerftanbeS ift . .
ein realeß ©ange ber 97atur nur als SKMrfung ber concurrirenben bemegenben träfte
ber Steile anäujeljen. .
481,1 £>b Sehen nad) Hildebrandt eine ©igenjd)aft ber SUlaterte^ felbjt fetj]
In seinem mehrfach aufgelegten Lehrbuch der Physiologie (2. Auflage 1799, 3. Auf¬
lage Erlangen 1803) wehrt sich Friedrich Hildebrandt dagegen, die Lebenskraft
als von der Materie der belebten Körper verschieden zu denken: die allgemeinen chemi¬
schen und mechanischen Kräfte sind in den belebten Körpern auf besondere Art
zusammengestellt und geordnet. Vgl. Adickes, a. a. 0. S. 147f.
824 Erläuterungen.

486.1 (gryphes iungere equis)] Vergil, eclog. 8,37: iungentur iam grypes
equis.
486,17 Spectatum — Horat.] Horat., epist. II, 3, 5.
486,17—18 Hr. K—r] Vielleicht steht diese Anspielung auf Kästner, den
Mathematiker und Dichter, im Zusammenhang mit dem Briefe Johann Heinrich
Immanuel Lehmanns vom 15. November 1799, in welchem von Kästner und seiner
Lobschrift auf Lichtenberg die Rede ist (XII, 292).
510,29 Hn ®. 91. ißott.] Vgl. oben Anmerkung zu XXII, 70, Z. 23.
511.1 (Tourtelle)] Wie Adickes a. a. 0. S. 148 nachgewiesen hat, sind der
mit: (Tourtelle) eingeleitete und der nächste Absatz (bis: Miasma) Auszüge aus
einer Rezension von E. Tourtelles Elements de medecine tMorique et pratique (1799)
in der Jenaer Allgemeinen Literaturzeitung vom 30. Januar 1800.
558, 8 §err H. R. ffäftner] siehe Anmerkung zu XXI, 535, 8.
562, 25 28atteriu3] siehe Anmerkung zu XXI, 332, Z. 24.
620,21 iöüjdjing] Anton Friedrich Büsching (1724—1793), Geograph,
Oberkonsistorialrat und Direktor des Gymnasiums zum Grauen Kloster in Berlin.
Vgl. II, 525.
620,27 Qi. ©tfjatbf] Der Arzt Johann Benjamin Erhard (1766—1827)
schrieb 1795 in Niethammers philosophischem Journal eine Rezension der Fichte-
schen Beiträge zur Beurteilung der französischen Revolution.
 Berichtigungen
I. Band (Band XXI).
S. 60, Zeile 29 £eben3ptincip statt SebenSprinaip
S. 103, Zeile 13 ©inenobjectä statt ©hiertobjecte
S. 111, Zeile 3 D. Motherby statt P. Motherby
S. 112, Anmerkung zu Zeile 23 —24 ber ®öd)in
S. 127, Zeile 2 ^ßlocfjatiug siebe Erläuterungen Band II (XXII), S. 800
S. 129, Zeile 13 unb $oct. Motberby statt unb burd) Motherby
S. 306, Anmerkung zu Zeile 1 Kommapunkt
S. 532, Zeile 24 tebenbige Straft
S. 610, Anmerkung zu Zeile 28 Anmerkung
S. 632, Anmerkung zu Zeile 11 @intf)eilung und der Signatur statt <Stn«
leitung und der Signatur
II. Band (Band XXII).
S. 172, Zeile 16 (£r!enntni§ statt ©rfennti§
S. 237, Zeile 1 IX. Convolut, IV. Bogen, 4. (2.) Seite, statt IX. Convolut,
' IV. Bogen, 2. (4.) Seite. Ebenso Seitenkopf.
S. 239, Zeile 5 IX. Convolut, IV. Bogen, 1. (3.) Seite, statt IX. Convolut,
IV. Bogen, 3. (1. Seite).
S. 333. Zeile 19 unorganifd)
S. 369, Zeile 1 93etrmjtjet)n ber statt SSetuuft fei) ber
S. 420, Zeile 17 ©inencmjdjauung
S. 439, Zeile 27—440, Zeile 3 Lies: burd) 9(nticipationeu ber ... . su
begrünben?
S. 515, Zeile 17 indefinitum
S. 633, Zeile 10 v. o. Subjekt, Wahrnehmung)
S. 645. Zeile 1 v. o. Einteilung statt Einleitung
S. 662, Zeile 2 v. o. II 317 statt II 314
S. 705, Zeile 21 v. o. 173 statt 175
Sollten sich weitere Berichtigungen als nötig erweisen, so werden sie, bis zu
einer verbesserten zweiten Auflage des Nachlaßwerkes, in den Kantstudien ver¬
öffentlicht.

gant’ä ©Triften. Opus postumuni II. 53

 Das Nachlaßwerk in chronologischer Anordnung.

Konvolut und Bezeichnung Band der Seitenzahlen der

Mutmaßliche Entstehungszeit Kants Signatur
von fremder Hand Akademie-Ausgabe Akademie-Ausgabe

Lose Blätter 25, 26/32, 43/47, I 415—477

42, 31, 37, 38, 41, 33, 35,
vor 1796 29, 28, 27, 44, 30, 45, 23,
39/40, 36, 22, 24, 46, 6.
(IV. Konvolut)

1796 1—21 Oktaventumrf I 373—412

21—© III. Konvolut 1 307—334

IX. Konvolut \ II 205—215
Juli 1797—Juli 1798
<X—£ <! II. Konvolut I j 247—264
1 V. Konvolut l I i 495—504
April 1798—Oktober 1798 IV. Konvolut, Umschlag I 337—351

Lose Blätter 3/4, 5, 7. (IV. I 477—488

Konvolut)
Auqust 1798—September II. Konvolut, 174—181
I
1798 1 3. Bogen, unsigniert
0—c III. Konvolut I 267—294
1
II. Konvolut I 161—174
IV. Konvolut I 352—361
IX. Konvolut 1 II { 246—267
1 II t 216—226
September 1798—Oktober IV. Konvolut I 361—369
1798 V. Konvolut 1 528—535
III. Konvolut 1 294—307
V. Konvolut, 1 504—512
2. Bogen

Oktober 1798(?)—Dezember Elem. Syst. 1—7 VIII. Konvolut II 135—201

1798

Dezember 1798—Januar 1799 Farrago 1—4 VI. Konvolut 1 615—645

Januar 1799—Februar 1799 A Übergang, B Über» IX. Konvolut II 226—246

gang
II. Konvolut 1 181—206
A. (£lem. ©tyft. IX. Konvolut II 267—276
Februar 1799—Mai 1799 1
1-6 | XII. Konvolut II 585—609
l [ ‘

II. Konvolut I 206—247

V. Konvolut ( 535—612
1 l 512—520
Mai 1799—August 1799 (?) Übergang 1—14 XII. Konvolut II 609—615
10. (Halb) Bogen,
unsigniert

Redactio 1—3 XII. Konvolut II 556—585

August 1799—September 1799
Loses Blatt 8 (IV. Konvolut) I 488—492
1799 (?)

A—Z, dazu X./XI. Konvolut 295—409

[ 11
August 1799—April 1800
Iß U
453—539
425—452

3—101
Setylage 1—8, VII. Konvolut
dazu: VII. Konvolut, II 101—131
April 1800(?)—Dezember
1800 und: 9. u. 10. Bogen
23et)Iage V X. Konvolut II 409—421

1,2,3—10 r I. Konvolut I 9—139

dazu A \ I. Konvolut I 139—155
und: I. Konvolut, I 155—158
Dezember 1800—Februar 1803
12. Bogen u.
Umschlag I 3—9