0% fanden dieses Dokument nützlich (0 Abstimmungen)
85 Ansichten60 Seiten

1586 Anl. Zur Tracheo E1026 LowRes

Hochgeladen von

nukic.damir89
Copyright
© © All Rights Reserved
Wir nehmen die Rechte an Inhalten ernst. Wenn Sie vermuten, dass dies Ihr Inhalt ist, beanspruchen Sie ihn hier.
Verfügbare Formate
Als PDF, TXT herunterladen oder online auf Scribd lesen
0% fanden dieses Dokument nützlich (0 Abstimmungen)
85 Ansichten60 Seiten

1586 Anl. Zur Tracheo E1026 LowRes

Hochgeladen von

nukic.damir89
Copyright
© © All Rights Reserved
Wir nehmen die Rechte an Inhalten ernst. Wenn Sie vermuten, dass dies Ihr Inhalt ist, beanspruchen Sie ihn hier.
Verfügbare Formate
Als PDF, TXT herunterladen oder online auf Scribd lesen
Sie sind auf Seite 1/ 60

1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.

14 13:47 Seite u1

Margit Buchna
Johanna Gossens
Gabriele Holtz
Peter Marschner

ANLEITUNG ZUR
TRACHEOSTOMA-PFLEGE

EIN LEITFADEN FÜR

SCHULENDE PFLEGENDE

IM STATIONÄREN BEREICH

Beratung durch:
Dr. Angelika Zegelin-Abt, Institut für Pflegewissenschaft
der Universität Witten/Herdecke

ANDREAS FAHL
MEDIZINTECHNIK-VERTRIEB GMBH
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:47 Seite u2

„Anleitung von Patienten und deren Angehörigen im selbständigen Umgang


mit dem Tracheostoma unter Berücksichtigung laryngektomierter Patienten“

Hinweise für den Benutzer:


Die Erkenntnisse in der Medizin unterliegen einem laufenden Wandel durch Forschung/Entwicklung sowie klinische
Erfahrungen. Herausgeber und Autoren dieses Werkes haben große Sorgfalt darauf verwendet, daß die in diesem
Werk dargestellten Handlungsabläufe, Produktbeschreibungen usw. dem derzeitigen Wissens- und Erkenntnisstand
entsprechen. Dies entbindet den Nutzer dieses Werkes aber nicht von der Verpflichtung, die Anwendbarkeit dieses
Leitfadens auf die konkrete Versorgungssituation sowie seine Vorgehensweise im Einzelfall zu überprüfen und seine
Entscheidungen in eigener Verantwortung zu treffen.
Alle Rechte vorbehalten.
Auflage/Stand: 08/2014
Bei allen aufgeführten Produkten sind Änderungen, insbesondere technischer Art,
seitens des Herstellers vorbehalten.

Urheberrechte
Das Werk einschließlich aller seiner Teile sowie das Bildmaterial sind urheberrechtlich geschützt.
Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Urhebers
unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und
die Einspeicherung und Verarbeitung der Daten in elektronischen Systemen.

Eigentlich sollte dieser Leitfaden eine einfache


Mikroschulung zum Thema:
„Wechsel einer Trachealkanüle“ werden.
Aber schon bald stellten alle Beteiligten fest,
dass uns die praktische Umsetzung einer
isolierten Mikroschulung ohne den Bezug zu
einem Gesamtanleitungskonzept wenig
sinnvoll erschien.
An dieser Stelle möchten wir daher allen
danken, die uns bei der Erstellung dieses
Leitfadens unterstützt haben:
– Dipl.-Ing. Andre Buchna, der durch seine
Kenntnisse im Bereich des Projekt- und
Qualitätsmanagements wesentlich an der
Entwicklung einer strukturierten Dokumen-
tation mitwirkte und uns half die
Checklisten zu erstellen
– Dr. med. Heino Davids, Chefarzt der
Abteilung für HNO-Erkrankungen, der
die medizinisch-therapeutische Begleitung
übernahm
– Fa. Andreas Fahl für die kostenlose Bereit-
stellung des verwendeten Bildmaterials und
der verwendeten Geräte
IMPRESSUM
– Gisela Risse, Pflegedirektion, für die vielen
Hilfen im organisatorischen Bereich und die Andreas Fahl Medizintechnik-Vertrieb GmbH
Betreuung des Gesamtprojektes August-Horch-Straße 4 a, 51149 Köln
– Barbara Strohbücker, Pflegewissenschaftlerin, Telefon: 0 22 03/29 80-0
für die Durchsicht des Leitfadens und einige Telefax: 0 22 03/29 80-100
Ergänzungen e-Mail: [email protected]
Internet: www.fahl.de
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:47 Seite 3

VORWORT
Patienten-/Familienedukation –
eine Herausforderung für die Pflege
Das vorliegende Werk ist das Ergebnis ganz verschiedener Aktivitä-
ten zur Entwicklung von besserer Information, Schulung und Bera-
tung von Betroffenen.

Es besteht grosse Einigkeit darüber, dass alle Professionellen sich


diesbezüglich mehr anstrengen müssen: die Behandlungszeiten in
den Kliniken werden immer kürzer, die Patienten sind früh auf sich
allein gestellt und müssen durch moderne Therapien jahrelang
komplexe Verfahrensregeln einhalten. In der Regel möchten die
Patienten heute auch mehr wissen und selbst kompetent mitent-
scheiden können.

Die Rolle der beruflich Pflegenden in der pädagogischen Beglei-


tung der Patienten wird in Deutschland noch unterschätzt. Gerade
dieses vorliegende Werk zeigt aber, dass Tätigkeiten trainiert wer-
den, die Pflegende zunächst ohnehin durchführen und dann
schrittweise auf den Patienten übertragen sollen. Dass dies nicht
zufällig, sondern systematisch und von gleich guter Qualität
geschieht, dafür sorgt dieses Programm. Pflegende kennen die
Patienten und ihre Angehörigen, wissen um die Lebensumstände
– auch von daher liegt die Beratungstätigkeit nahe, zumal es in der
ersten klinischen Phase der Auseinandersetzung mit neuen Lebens-
umständen wichtig ist, „gute Momente“ der Patientenedukation zu
erkennen.

Der Ausgangspunkt dieses Dossiers war, eine „Mikroschulung“, ein


kurzes Training einer bestimmten Fertigkeit oder Verhaltensweise.
In der Entwicklung befinden sich weitere Mikroschulungen aber
auch weitere komplexe Anleitungen oder Beratungen zu anderen
Themen, auch in der häuslichen Pflege. Nach der Implementierung
sind Evaluationen und wissenschaftliche Auswertungen vorgese-
hen.

Eine der ersten Aktivitäten zur Förderung pflegebezogener Eduka-


tion war die Einrichtung von zwei Patienten-Informationszentren
nach US-amerikanischem Vorbild. Aus dem Arbeitshintergrund des
Zentrums am Lüdenscheider Klinikum entstand dieses Dossier.
Es wurde ein Netzwerk gegründet, um Aktivitäten der pflegebezo-
genen Edukation zu koordinieren (www.patientenedukation.de).
Ein wichtiger Arbeitsschritt war die Entwicklung spezieller Quali-
tätskriterien für unsere Angebote. Es geht dabei um einen
Alltagsbezug, weniger um Symptomkontrolle. Statt Compliance
streben wir die Befähigung der Betroffenen zur Selbstpflege an, sie
sollen autonom entscheiden und handeln können. Trotz schwerer
Krankheit ein Stück Kontrolle wiederzuerlangen, ist für uns ein
Kriterium von Lebensqualität.

Dazu ist es wichtig, Patienten und ihre Angehörigen als Personen


wahrzunehmen und zu akzeptieren. Verstehbarkeit, Handhabbar-
keit und Sinnhaftigkeit sind für uns Grundregeln der Patienten-
edukation. Bei den Durchführenden werden Fach- und soziale
Kompetenz, ebenso wie die Beherrschung psychologischer und
didaktischer Methoden vorausgesetzt – eine nutzerfreundliche
Gestaltung gehört ebenfalls zu allen Unternehmungen.

3
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:47 Seite 4

VORWORT FORTSETZUNG

Im vorgestellten Sinne möchten wir unsere Qualitätskriterien auch


bei diesem Programm verwirklicht wissen. „Nursing is teaching“ hat
eine amerikanische Kollegin einmal formuliert und dieses Motto
eignet sich zur Umsetzung des Programms.

Dieses Konzept ist noch vorläufig, es wird weiter überarbeitet und


zur Zeit an anderen Orten implementiert.
Die Evaluation an einer größeren Patientengruppe steht ebenfalls
noch aus.
Wegen des großen Interesses stellen wir jedoch schon jetzt den
Text zur Verfügung und möchten Sie anregen, das Programm anzu-
wenden und uns Ihre Erfahrungen mitzuteilen.

Angelika Zegelin-Abt, M.A., Frühjahr 2004


Pflegewissenschaftlerin, Universität Witten-Herdecke, Vorsitzende
„Netzwerk Patienten- und Familienedukation in der Pflege e.V.“

4
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:47 Seite 5

EINLEITUNG
Patienten, denen der Kehlkopf entfernt werden muss, sind in beson-
derem Maße auf die fachgerechte Anleitung durch die Pflegenden
angewiesen. Die derzeitige Situation ist jedoch in vielen Fällen nicht
zufriedenstellend. Dieser Leitfaden soll ermöglichen, dass alle Betrof-
fenen ein gleich hochwertiges Angebot an Information, Schulung
und Beratung erhalten und die Qualität der pflegerischen Aktivitäten
langfristig gesichert und verbessert wird.
Die Anlage eines Tracheostomas verändert die Lebenssituation der
Betroffenen in einer sehr komplexen Art und Weise. Auswirkungen tre-
ten in nahezu allen Aktivitäten des täglichen Lebens auf und die Betrof-
fenen benötigen Hilfen zur Lösung dieser Probleme. Eine geplante
und in den Pflegeprozeß integrierte Anleitung der Patienten und ihrer
Angehörigen im Umgang mit dem Tracheostoma bildet die Grund-
lage für die Bewältigung dieser Lebenskrise. Neben umfangreichem
Wissen über die Grunderkrankung und die veränderten anatomi-
schen und physiologischen Verhältnisse, müssen die Betroffenen auch
Fähigkeiten in speziellen Pflegetechniken erwerben, z.B.: Wechseln
der Kanüle, Absaugen, Inhalationen, Stomapflege, u.v.m..
Der autonome Umgang mit der neuen Lebenssituation beinhaltet
allerdings auch darüber hinausgehende Kenntnisse. Diese sollen dem
Patienten das Handeln in seinem sozialen Umfeld ermöglichen und
ihm auch die dazu notwendige Sicherheit vermitteln. Hierzu gehören
die Aufklärung über arbeits- und sozialrechtliche Ansprüche, evtl.
Kontakt zu Selbsthilfegruppen oder zu anderen Betroffenen, Kennt-
nisse über ambulante Versorgungsstrukturen und Hilfsangebote,
sowie Verhaltensregeln bei auftretenden Komplikationen und in
Notfallsituationen.
Nur auf der Basis dieses Wissens und dieser Fertigkeiten ist es mög-
lich, die Patienten wieder in eine Lebenssituation zu entlassen, die
geprägt ist von einer hohen Selbstpflegekompetenz und einer mög-
lichst großen Lebensqualität.
Die für die Anleitung und Schulung des Patienten zuständigen Pflege-
personen müssen ein hohes Maß an Fach- und Schulungskompetenz
besitzen. Dieser Leitfaden soll ihnen eine Hilfestellung zur Durchfüh-
rung einer geplanten und individuell an den Fähigkeiten und Bedürf-
nissen des Patienten orientierten Schulung geben. Er enthält sowohl
fachspezifische Anteile als auch methodische und didaktische Hin-
weise. Die Dokumentation des Schulungsprozesses soll durch den an-
hängenden Planungs- und Durchführungsbogen erleichtert werden.
Die Autoren haben sich bemüht, das Thema mit einem möglichst gro-
ßen Praxisbezug zu erarbeiten. Sie hoffen, dass dieser Leitfaden sich
auch in der Praxis bewährt. Anregungen und Veränderungsvorschlä-
ge sind ausdrücklich erwünscht, zeigen sie doch, dass eine inhaltliche
Auseinandersetzung mit dem Thema stattfindet und der Wunsch nach
Verbesserung der zur Zeit vorherrschenden Situation besteht.

5
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:47 Seite 6

6
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:47 Seite 7

INHALT
1. Der Anleitungsprozess – Eine pflegerische Aufgabe .................................................................... 9

2. Information der Patienten und ihrer Angehörigen ...................................................................... 11


2.1 Orientierungsgespräch für die anleitende Pflegeperson zur Einschätzung
der Ausgangssituation und zur Planung der Schulung .................................................................. 11
2.2 Präoperatives Informationsgespräch mit dem Patienten ................................................................ 12
2.3 Situationsangepasste Gespräche zur aktuellen Befindlichkeit.......................................................... 14
2.3.1 Körperbildstörung .............................................................................................................. 15
2.3.2 Die Bedeutung von Krebs .................................................................................................. 16
2.3.3 Der Umgang mit Schmerz .................................................................................................. 17

3. Schulung von Patienten und Angehörigen im Umgang mit dem Tracheostoma ...................... 18
3.1 Allgemeine didaktische und methodische Hinweise ...................................................................... 19
3.1.1 Letzter Check vor der Durchführung .................................................................................. 19
3.1.2 Durchführung einzelner Schulungsabschnitte .................................................................... 19
3.1.3 Reflexion der Schulungseinheit .......................................................................................... 20
3.2 Mikroschulung Absaugen ............................................................................................................ 20
3.3 Mikroschulung Kanülenwechsel und Tracheostomapflege ............................................................ 23
3.4 Mikroschulung Kanülenreinigung und -pflege .............................................................................. 27

4. Beratung und Vorbereitung auf die Entlassung .......................................................................... 29


4.1 Das Entlassungsgespräch.............................................................................................................. 29
4.2 Vorbereitung auf die häusliche Umgebung .................................................................................. 30
4.2.1 Die Körperpflege................................................................................................................ 30
4.2.2 Die apparative Ausstattung ................................................................................................ 30
4.2.3 Die Stimmrehabilitation ...................................................................................................... 31
4.2.4 Essen und Trinken .............................................................................................................. 31
4.2.5 Umgang mit Notfallsituationen .......................................................................................... 32
4.3 Konsiliarische Betreuung durch den Sozialdienst............................................................................ 32
4.4 Versorgung durch den ambulanten Pflegedienst .......................................................................... 32
4.5 Selbsthilfegruppen für kehlkopfoperierte Patienten ........................................................................ 33
4.6 Wichtige Adressen und Ansprechpartner ...................................................................................... 33

5. Dokumentation ................................................................................................................................ 35
Einschätzungsbogen............................................................................................................................ 36
Dokumentationsbogen Pflegegespräche .............................................................................................. 37
Planungs- und Durchführungsbogen .................................................................................................. 38

7
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:47 Seite 8

INHALT FORTSETZUNG

Checklisten:
– Pflegegespräche ...................................................................................................................... 40
– Absaugen ................................................................................................................................ 41
– Kanülenwechsel ...................................................................................................................... 43
– Kanülenreinigung und -pflege .................................................................................................. 45

6. Umsetzung auf der Station ............................................................................................................ 47

7. Evaluation ........................................................................................................................................ 48
Rückmeldebogen Patient .................................................................................................................... 50

8. Literatur ............................................................................................................................................ 52

Anhang I: Medizinische Grundlagen .................................................................................................... 53


Die Tracheotomie ................................................................................................................................ 53
Das endständige Tracheostoma............................................................................................................ 55

Anhang II: Fragebogen ........................................................................................................................ 57

8
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:47 Seite 9

1. DER ANLEITUNGSPROZESS – EINE PFLEGERISCHE AUFGABE


Der Berufsstand der Pflegenden orientiert sein Handeln an den
Aktivitäten des täglichen Lebens. Wenn wir die Aufgabe der Anleitung
eines Patienten zum selbständigen Umgang mit seinem Tracheosto-
ma als eine pflegerische Aufgabe begreifen, so muss sie sich daran
messen lassen, welche Autonomie der Patient in seiner neuen Lebens-
situation erreicht. Die zu vermittelnden Inhalte müssen sich daher an
den Aktivitäten des täglichen Lebens des Patienten orientieren. Ziel ist
es, dass der Betroffene ein umfassendes Wissen und eine, auch in
unvorhersehbaren Situationen, möglichst große Entscheidungs- und
Handlungsfähigkeit erreicht.
Die Anleitung eines Patienten zum selbständigen Umgang mit seinem
Tracheostoma ist ein sehr komplexer Prozess und fordert von den
zuständigen Pflegenden ein umfassendes Wissen im Bereich der
speziellen HNO-Pflege und darüber hinaus auch Kompetenzen in der
Vermittlung von Kenntnissen und Fähigkeiten.
Wichtig ist nicht nur die Frage: „Was muss ich dem Patienten ver-
mitteln?“, sondern auch die Frage: „Wie kann ich es vermitteln?“.
Die Frage: „Was muss ich dem Patienten vermitteln?“, muss also
umformuliert werden zu der Frage: „Was muss der Patient alles wissen,
können und erlernen, um in seinem alltäglichen Handeln möglichst
unabhängig von fremder Hilfe zu sein?“.
Die so gestellte Frage deutet schon darauf hin, dass der Anleitungs-
prozess mehr beinhaltet als die ausschließliche Vermittlung von
technischen Fertigkeiten, wie das Absaugen oder den Kanülen-
wechsel. Die Anleitung des Patienten besteht aus informativen,
schulenden und beratenden Anteilen.
Information bezieht sich auf die Vermittlung von Wissen über den
Verlauf des Krankenhausaufenthaltes, die veränderten anatomischen
und physiologischen Verhältnisse nach der Operation, die Aus-
wirkungen auf die persönliche Situation, die Stimmrehabilitation, die
Kenntnis von Rechten und Ansprechpartnern, sowie Wissen über das
Verhalten im Alltag und in Notfallsituationen. Die bei allen Betroffenen
wiederkehrenden Gesprächssituationen, in denen diese Wissens-
vermittlung stattfindet, werden im folgenden Kapitel näher bestimmt.
Die schulenden Anteile sind all jene, die sich mit der Vermittlung von
speziellen Pflegetechniken befassen. Hier sind vor allem das Absau-
gen, das Wechseln der Kanüle und die Pflege der Kanüle zu nennen.
Der Patient muss bestimmte Handlungsabläufe erlernen und ver-
stehen warum diese Abläufe zwingend notwendig sind. Zu diesen
Themen wurden drei Mikroschulungen erstellt und in den Leitfaden
integriert.
Die beratenden Anteile rücken die individuellen Probleme des Patien-
ten in den Mittelpunkt. Dies können zum Beispiel familiäre Probleme
sein, oder die Akzeptanz, die der Patient der neuen Situation ent-
gegenbringt, aber auch Probleme im Zusammenhang mit der Berufs-
ausübung oder mit der häuslichen Umgebung. Die Pflegenden
suchen zusammen mit dem Betroffenen nach Lösungsansätzen. Sol-
che Beratungsgespräche sind in ihrem Verlauf nicht vorhersehbar. Sie
entstehen aufgrund eines konkreten Beratungsbedarfs und sind von
ihrem Grundsatz her ergebnisoffen – ein Begleiten des Patienten auf
der Suche nach Lösungen für seine Probleme.

9
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:47 Seite 10

1. DER ANLEITUNGSPROZESS FORTSETZUNG

Die informativen, schulenden und beratenden Anteile in einem


Gespräch mit dem Patienten sind nur selten klar zu trennen. In der
Praxis finden wir meistens übergreifend alle Anteile, jedoch in ver-
schiedenen Gewichtungen. Das Modell vom Anleitungsprozess als
einem Informations-, Schulungs- und Beratungsprozess hilft uns
jedoch näher zu bestimmen, was wir in der komplexen Anleitung
eines Betroffenen leisten müssen.
Das geplante Anleiten eines Patienten muss sich jedoch auch mit der
Frage: „Wie vermittle ich die notwendigen Inhalte?“ befassen. Pfle-
gende haben viele praktische Erfahrungen auf diesem Gebiet, z.B.:
die Anleitung von Schülern, das Anleiten von pflegenden Angehöri-
gen und natürlich auch das Anleiten der Patienten selbst. Allerdings
haben Pflegende im Normalfall nicht gelernt, diese Anleitungssitua-
tionen vorher zu planen. Wissen in Didaktik und Methodik des Lehrens
sind nicht Bestandteil der pflegerischen Ausbildung. Dadurch waren
Anleitungsprozesse immer auch zu einem gewissen Teil vom Zufall
abhängig, z.B. von dem Umstand, dass gerade Zeit im Stationsablauf
war, davon, dass die zuständige Pflegeperson eine Anleitung für
wichtig hält und dass sie durch ihre Erfahrungen Geschick in der Ver-
mittlung von Inhalten erworben hat.
Der vorliegende Leitfaden soll helfen, diesen Prozess zu planen und
zu strukturieren, auch um damit einen Beitrag zur Qualitätssicherung
in der Pflege zu leisten.
In der folgenden Grafik wird der Ablauf des Anleitungsprozesses, auf-
geschlüsselt nach einzelnen Gesprächs- und Schulungssituationen,
dargestellt.

Orientierungsgespräch

Präoperatives
Informationsgespräch

Situationsangepasste Gespräche
Mikroschulungen 1–3
zur aktuellen Befindlichkeit

Entlassungsgespräch

10
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:47 Seite 11

2. INFORMATION DER PATIENTEN UND IHRER ANGEHÖRIGEN


Die Planung des Anleitungsprozesses beginnt im Anschluss an das
ärztliche Aufklärungsgespräch, in welchem dem Patienten die Dia-
gnose und die geplante Operation mitgeteilt werden.
Die anleitende Person sollte an diesem Gespräch teilnehmen, da sie
hier, durch eine gezielte Beobachtung, schon erste Informationen
über den Patienten erhalten kann.
䊳 Wo liegen Ängste des Patienten?
䊳 Wo müssen noch Aufklärungslücken geschlossen werden?
䊳 Wie steht der Patient zu seiner Erkrankung?
䊳 Wie ist die Akzeptanz für den vorgesehenen Eingriff?

2.1 Orientierungsgespräch für die anleitende Pflege-


person zur Einschätzung der Ausgangssituation
und Planung der Schulung
Im Anschluss an das ärztliche Aufklärungsgespräch sollte ein erstes
ungezwungenes Gespräch in ruhiger Atmosphäre zwischen Patient
und anleitender Pflegeperson stattfinden. Ziel dieses Gespräches ist es,
eine Vertrauensbasis zu dem Patienten zu schaffen und die aus dem
Aufklärungsgespräch vorhandenen Informationen zu vertiefen, um
eine Einschätzung der Ausgangssituation für die Anleitung vorneh-
men zu können (siehe Einschätzungsbogen).
Im Anschluss sollte die Pflegeperson folgende Fragen beantworten
können:
䊳 Wie erlebt der Patient seine Erkrankung, was bereitet ihm beson-
dere Probleme?
䊳 Wie ist seine Lernmotivation?
䊳 Wie umfangreich sind seine Vorkenntnisse?
䊳 Wo liegen seine Stärken und Ressourcen?
䊳 Wo liegen seine Schwächen; mit welchen Problemen ist zu
rechnen?
䊳 Welche Beziehung hat der Patient zu seinen Angehörigen – kön-
nen sie ihn bei der Bewältigung seiner Erkrankung unterstützen?
䊳 Wie ist die Aufnahme-, Beobachtungs- u. Wahrnehmungsfähigkeit
des Patienten?
䊳 Welchem Lerntyp ist der Patient schwerpunktmäßig zuzuordnen?
– dem auditiven (lernt durch aktives Zuhören)
– dem haptischen (lernt durch eigenes Handeln)
– dem visuellen (lernt durch Beobachtung und visuelle Hilfsmittel)
– dem kognitiven (lernt durch selbständiges Nachdenken)
Besonders wichtig sind das Erkennen und Bewerten der Beziehung
zwischen Patient und anleitender Person. Besteht eine gegenseitige
Akzeptanz oder sind Abneigungen zu erkennen, die einer Anleitung
im Wege stehen könnten?
Ausgehend von den Beobachtungen während des Orientierungsge-
spräches (siehe Einschätzungsbogen) wird der Anleitungsprozess an
die individuellen Bedürfnisse und Möglichkeiten des Patienten ange-

11
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:47 Seite 12

2. INFORMATION DER PATIENTEN UND IHRER ANGEHÖRIGEN FORTSETZUNG

passt. Ein Hilfsmittel ist hier die Checkliste Schulungs- und Gesprächs-
planung, in der die Inhalte und Ziele aufgelistet sind. Die eher infor-
mativen Anteile, wie z.B. die postoperative Situation und Probleme in
der ersten Zeit, sollten soweit möglich vor der Operation mit dem
Patienten durchgesprochen werden, da seine Kommunikationsfähig-
keit nach der Operation sehr stark eingeschränkt ist.
Die Wahl der Methoden und Hilfsmittel bei der Vermittlung von Pflege-
techniken sollte auf den Lerntyp des Patienten abgestimmt sein. So be-
nötigt z.B. ein handwerklich geschulter Patient, der eher dem hapti-
schen Lerntyp zuzuordnen ist mehr Anschauungsmaterial das er an-
fassen und „begreifen“ kann als ein Patient, der eher dem kognitiven
Lerntyp angehört und es gewohnt ist, Inhalte theoretisch zu erfassen.
Die Auswahl der Hilfsmittel sollte sich daher an den Fähigkeiten des
Patienten und seiner Art zu lernen orientieren.

2.2 Präoperatives Informationsgespräch


mit dem Patienten
Nach Auswertung der Informationssammlung und Grobplanung der
Schulung soll ein präoperatives Informationsgespräch zwischen dem
Patienten und der anleitenden Pflegeperson stattfinden. Wünschens-
wert ist die Teilnahme der Angehörigen an diesem Gespräch, unab-
hängig von ihrer Bereitschaft an der eigentlichen Schulung teil-
zunehmen. (Vorsicht! Eventuell auftretende Ängste der Angehörigen
können sich auf den Patienten übertragen und den Verlauf der
Schulung erheblich erschweren).
Das präoperative Gespräch muss dem Patienten Hilfen zur Orientie-
rung in der postoperativen Zeit anbieten. Inhalte können sein:
䊳 Beantwortung von Fragen, die bis zu diesem Zeitpunkt ungeklärt
sind
䊳 Ggf. Informationen über die Krankheit und die Operation ver-
vollständigen
䊳 Informationen über die postoperative Situation
䊳 Verabredungen mit dem Patienten zur Kommunikation nach der
Operation
䊳 Vorstellung und Darstellung des geplanten Schulungsverlaufes,
um Sicherheit über die zukünftigen Maßnahmen zu vermitteln
䊳 Möglichkeiten der Bewältigung der Erkrankung während und
nach dem Krankenhausaufenthalt benennen.
In der Checkliste Pflegegespräche sind die notwendigen Inhalte, die
vermittelt werden müssen, aufgelistet. Es muss nicht zwingend alles
mit dem Patienten vor der Operation besprochen werden, jedoch soll-
te dem Betroffenen nach diesem Gespräch der grobe Ablauf klar sein.
Die bereits vermittelten Inhalte werden auf dem Bogen vermerkt.
Es ist in jedem Fall wichtig, den Patienten vor der Operation auf die
postoperative Situation vorzubereiten:
䊳 Nach der OP wird der Patient eine Kanüle haben, die die Atem-
wege freihält
䊳 Die Atemluft wird nicht mehr durch die oberen Luftwege gereinigt,
angefeuchtet und erwärmt. Die Schleimhäute der Trachea und der
Bronchien produzieren infolge dieser Reizung vermehrt Schleim

12
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:47 Seite 13

2. INFORMATION DER PATIENTEN UND IHRER ANGEHÖRIGEN FORTSETZUNG

und Sekret. Die Kanüle kann sich, gerade in der ersten Zeit durch
dieses Sekret zusetzen, was zu einer akuten Atemnot führen kann.
䊳 Durch Absaugen des Sekrets aus der Kanüle und aus den oberen
Atemwegen (Bronchien) wird eine freie Atmung wiederhergestellt.
䊳 Dieser Vorgang des Absaugens muss in den ersten Tagen häufig,
später immer seltener durchgeführt werden.
䊳 Nach der Operation kann die Stimmbildung nicht mehr in der
gewohnten Art erfolgen. Das schränkt die Möglichkeiten, mit den
Personen im Umfeld in Kontakt zu treten, stark ein.
䊳 Es ist wichtig, vor der OP eine Vereinbarung über die Möglichkei-
ten zur Kommunikation zu treffen (Schreibtafel, Buchstabentafel,
Worttafeln...)
䊳 Die auftretenden Schmerzen nach der Operation können mit
geeigneten Medikamenten gut behandelt werden. Die Patienten
sollen gebeten werden sich zu melden, wenn sie ein Schmerzmit-
tel benötigen.
䊳 Sobald es der Zustand des Patienten zuläßt, wird der Patient in die
selbständige Versorgung seines Tracheostomas durch eine Kran-
kenschwester eingewiesen.
䊳 Diese Schulung erfolgt in mehreren kleinen Einheiten, bis der
Patient in der Lage ist, die Versorgung selbständig durchzuführen.
Das Tempo des Lernen bestimmt der Patient selbst.
䊳 In der jetzigen Situation erscheinen die Anforderungen an den
Patienten nahezu erdrückend zu sein, aber bis auf wenige Aus-
nahmen erlernen die Patienten recht schnell einen sehr kompe-
tenten Umgang mit dem Tracheostoma. Schon nach einigen
Wochen/Monaten werden sie selbst der „Fachmann“ für die Ver-
sorgung ihres Tracheostomas sein.
䊳 Die meisten Patienten geben 6 Monate nach der OP an, dass ihre
Lebensqualität deutlich besser ist, als vor der Operation.
䊳 Es liegt also eine anstrengende Zeit, mit großen Herausforderun-
gen vor den Patienten, aber sie dürfen darauf vertrauen, dass sie
von erfahrenen Pflegenden bei diesem Prozess zielgerichtet beglei-
tet werden.

Andere Folgen der Laryngektomie treten in der Regel erst nach der
Operation in den Mittelpunkt des Interesses:
䊳 Durch den Stimmverlust, die veränderte Atmung und das ver-
änderte Körperbild kommt es zu großen psychischen Belastungen,
sowohl für den Patienten selbst, als auch für seine nahen Ange-
hörigen.
䊳 Husten und Pressen ist nur erschwert möglich. Zäher Schleim kann
daher schlecht abgehustet werden.
䊳 Das Tracheostoma kann sich durch Borkenbildung zusetzen. In
beiden Fällen muss durch eine ausreichende Zufuhr an Flüssig-
keit, ein Anfeuchten der Atemluft und ggf. Inhalationen das Sekret
verflüssigt werden und die Schleimhäute feucht gehalten werden.
䊳 Der Patient kann, bedingt durch die fehlende Bauchpresse, Schwie-
rigkeiten beim Stuhlgang haben. Eine ausreichende Obstipations-
prophylaxe ist daher sehr wichtig.

13
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:47 Seite 14

2. INFORMATION DER PATIENTEN UND IHRER ANGEHÖRIGEN FORTSETZUNG

䊳 Es besteht die Gefahr, dass sich die umliegende Haut des Stomas
durch austretenden Schleim und mechanische Reizung des „Kanü-
lenschildes“, entzündet. Die direkte Umgebung des Stomas muss
trocken gehalten werden. Gerade in der Anfangszeit ist dazu ein
häufiger Wechsel der Kompressen erforderlich. Ist der Rand des
Stomas leicht gerötet oder gereizt, kann eine Fettsalbe aus der Tube
dünn aufgetragen werden.
䊳 Das Tracheostoma kann nach einigen Wochen eine Schrump-
fungsneigung zeigen. Dann ist das Tragen der Kanüle auch lang-
fristig erforderlich. Evtl. kann eine operative Erweiterung Abhilfe
schaffen.
䊳 Der Betroffene kann an Schluck-, Geruchs- und Geschmacks-
störungen leiden. Der Geruch und Geschmack wird über die Nase
und den Mund vermittelt. Diese Region liegt jedoch nicht mehr im
Atemstrom. Nur durch Zufächern von Luft in die Nase erfolgt eine
verminderte Geruchswahrnehmung. Dies ist auch wichtig für die
Appetitanregung!
䊳 Ein „Hochziehen“ und „Schnäuzen“ der Nase ist nicht möglich.
Wenn die Betroffenen eine Rhinitis haben, kann es erforderlich sein,
die Nase abzusaugen.
䊳 Nach einer Ausräumung der Lymphknoten in der Halsregion (Neck
dissection) können Bewegungseinschränkungen im Hals-Schulter-
bereich auftreten. Eine krankengymnastische Betreuung kann die
Beschwerden lindern helfen.

Der Einsatz von Anschauungsmaterial muss individuell auf den Patien-


ten und seine Bedürfnisse abgestimmt werden.
Mögliche Hilfsmittel:
䊳 Abbildung der Anatomie der Halsregion
䊳 Schreibtafel/Schiebetafel
䊳 Kanüle
䊳 Broschüren
䊳 Informationsblatt der Intensivstation
䊳 Präoperativer Besuch auf der Intensivstation, wenn möglich und
erwünscht.

2.3 Situationsangepasste Gespräche


zur aktuellen Befindlichkeit
Während des gesamten Anleitungsprozesses werden wiederkehrend
Gespräche zu aktuellen Problemen notwendig werden.
Diese Probleme können sehr verschiedene Ursachen haben:
䊳 Bewältigung der veränderten Situation/Selbstbildnis und
-wertgefühl
䊳 Mangel an Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten
䊳 Probleme in der Familie/Beziehungsprobleme
䊳 Probleme im sozialen Umfeld/Beruf
䊳 Körperliche Ursachen (Komplikationen, Schmerzen, Luftnot...)

14
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:47 Seite 15

2. INFORMATION DER PATIENTEN UND IHRER ANGEHÖRIGEN FORTSETZUNG

䊳 Motivationsprobleme
䊳 Konflikte mit den Bezugspersonen auf der Station aufgrund der ein-
geschränkten Kommunikation
Anfallende Probleme zu erkennen, erfordert von den betreuenden
Pflegepersonen ein hohes Einfühlungsvermögen in die Situation der
Betroffenen, da sie nur selten direkt artikuliert werden.
So unterschiedlich wie die Ursachen der Probleme, so unterschiedlich
sind auch die Lösungsansätze. Hier sind die beratenden Kompeten-
zen der Pflegenden gefordert.
Die eingeschränkte Fähigkeit der Betroffenen zur Kommunikation
führt gerade im Stationsalltag häufig zu Problemen.
Da sind auf der einen Seite die Patienten, die ein Bedürfnis haben sich
mitzuteilen, aber in ihren Möglichkeiten sehr eingeschränkt sind und
andererseits die Pflegenden, die durch ihre Einbindung in den
Stationsalltag oft unter großem Zeitdruck stehen.
Diese Situation führt unreflektiert zwangsläufig zu Konflikten, mit der
Folge, dass die Betroffenen sich nicht verstanden oder schlecht ver-
sorgt fühlen und sich zurückziehen.
Diese Reaktion des „Sich-zurückziehens“ und der Verweigerung muss
unter allen Umständen vermieden werden, da sie sich ausgesprochen
negativ auf die Krankheitsbewältigung der Betroffenen auswirkt. Die
Gespräche mit den Betroffenen sind sehr zeitintensiv. Daher ist es bes-
ser einen Termin für ein solches Gespräch zu vereinbaren und sich
dann die benötigte Zeit zu nehmen, als es „zwischen Tür und Angel“
zu führen und das Gefühl zu vermitteln, dass man eigentlich gar keine
Zeit hat. In den meisten Fällen macht erst die Reaktion der Umwelt aus
einer körperlichen Einschränkung eine Behinderung. Wollen die Pfle-
genden die Bereitschaft der Betroffenen, sich mit der neuen Situation
auseinanderzusetzen, fördern, so muss eine Benachteiligung auf-
grund der eingeschränkten Kommunikationsfähigkeit möglichst ver-
mieden werden.

2.3.1 Körperbildstörung
Menschen mit einem Tracheostoma können unter einer Störung ihres
Körperbildes leiden, Pflege hat auch den Auftrag, den Betroffenen zu
helfen, die Veränderungen zu akzeptieren. Das Körperbild ist ein
wesentlicher Teil unseres Selbstkonzeptes und hängt eng mit unserem
Selbstwertgefühl zusammen.
Das Körperbild repräsentiert alle Einstellungen und Gefühle wie ein
Mensch sich selbst sieht und wie er glaubt, dass andere ihn sehen. In
diesem Zusammenhang bestimmen auch die wichtigsten Bezugs-
personen die Wahrnehmung des Körperbildes, sie sollten auf jeden
Fall in diese Thematik einbezogen werden.
Menschen mit einem dauerhaften Tracheostoma geraten oft in eine
Isolation, sogar in der eigenen Familie und dies nicht nur wegen der
Spracheinschränkung. Es handelt sich ja um eine sichtbare Behinde-
rung, oft verbunden mit unangenehmen Geräuschen, mit Schleim-
absonderung oder auch mit Gerüchen. Es gehört enorm viel Selbst-
bewusstsein dazu, neugierige Blicke auszuhalten, mit Abwendung
oder Ekel von Mitmenschen umzugehen. Diese Auseinandersetzung
dauert recht lange, trotzdem sollten in der klinischen Akutphase vor-
sichtig auch diese Dinge angesprochen und evtl. Hilfemöglichkeiten
für später aufgezeigt werden.

15
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:47 Seite 16

2. INFORMATION DER PATIENTEN UND IHRER ANGEHÖRIGEN FORTSETZUNG

Zunächst ist für die Pflegenden wichtig, überhaupt das Ausmaß


möglicher Störungen bei jedem Betroffenen einzuschätzen: durch
Beobachtung und offene Fragen kann herausgehört werden, ob der
Patient oder seine Angehörigen sich Sorgen machen. Manchmal
weisen auch selbstkritische Äußerungen oder geäußerte negative
Gefühle auf Probleme hin – in den Publikationen zu Körperbild-
störungen werden zahlreiche Assessmentinstrumente und auch
Pflegeinterventionen vorgestellt.
Möglicherweise können mit Hilfe der Angehörigen andere Lebensbe-
reiche bzw. Eigenschaften positiver aufgebaut werden, um das Selbst-
wertgefühl zu stützen. Für den Betroffenen ist wichtig, dass er sich
weiter Mühe gibt, gut auszusehen und Wert auf ein gepflegtes
Äußeres und hygienisches Umfeld legt.
In Medizin und Pflege sind sehr viele Menschen durch Körperbildver-
änderungen betroffen, auch aus diesem Grund widmet die nord-
amerikanische Pflegediagnosenvereinigung NANDA der Körperbild-
störung eine eigene Pflegediagnose. Manchmal treten die Probleme
auch nur vorübergehend durch Nebenwirkungen der Behandlung
auf. Die meisten dieser Betroffenen brauchen sicher keine Fachhilfe
durch Psychologen, sie brauchen aber verständnisvolle und kompe-
tente Mitmenschen, die ihnen Hilfestellung leisten. Leider hat sich die
berufliche Pflege in Deutschland dieses Themas noch nicht aus-
reichend angenommen, aus diesem Grund empfehlen wir Ihnen,
darüber nachzulesen.

2.3.2 Die Bedeutung von Krebs


Wenn die Betroffenen lernen, mit ihrem Tracheostoma umzugehen,
ist dies auch ein wichtiger Schritt auf dem Weg, sich mit der Diagno-
se Krebs auseinander zu setzen. Eine ablehnende Haltung der Betrof-
fenen gegenüber der Anleitung kann Ausdruck sein für ein „Nicht-
wahrhaben Wollen“ der Erkrankung. Es ist wichtig, ihnen mit Ver-
ständnis zu begegnen und sie selbst bestimmen zu lassen, was sie und
wann sie lernen wollen. Kontrolle zu bekommen über die Situation
trägt wesentlich zur Bewältigung einer Krebserkrankung bei.
Wie ein Mensch auf eine Krebserkrankung reagiert, kann nicht
vorausgesagt werden. Krebs ist nach wie vor die meist gefürchtete
Erkrankung, die häufig assoziiert wird mit Siechtum, qualvollen
Schmerzen und Tod. Eine hilfreiche Strategie ist es, über seine Ängste
zu sprechen. Pflegende können den Patienten und seine Familie
ermutigen und ihnen helfen, ihre Gefühle auszudrücken. Dabei
kommt es nicht darauf an, ihnen die Ängste zu nehmen sondern diese
zu akzeptieren. Darüber hinaus können Pflegende helfen heraus-
zufinden, über welche Ressourcen der Patient und seine Familie ver-
fügen, um mit der Erkrankung umzugehen. So können Pflegende
z.B. danach fragen, welche schwierigen Situationen die Betroffenen
in der Vergangenheit bewältigt haben und welche Strategien dabei
erfolgreich waren.
Eine erfolgreiche Bewältigungsstrategie ist es, sich zu informieren.
Auch wenn die Betroffenen im Moment keine Informationen haben
wollen, kann es hilfreich sein, sie auf mögliche Informationsangebote
sowie Adressen von Selbsthilfegruppen aufmerksam zu machen. So
können die Betroffenen bei Bedarf darauf zurückkommen.

16
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:47 Seite 17

2. INFORMATION DER PATIENTEN UND IHRER ANGEHÖRIGEN FORTSETZUNG

2.3.3 Der Umgang mit Schmerz


Viele Menschen leiden trotz der heute weit entwickelten Schmerz-
therapie immer noch unnötig an Schmerzen. Studien haben gezeigt,
dass Tumorschmerzen in 80-90% der Fälle sehr gut gelindert werden
können. Dennoch sind über 60% der Betroffenen nicht adäquat ver-
sorgt. Gründe hierfür sind mangelnde Kenntnisse seitens des medizi-
nischen und pflegerischen Personals sowie seitens der Patienten.
Wesentlich für eine erfolgreiche Behandlung der Schmerzen ist es, die
Schmerzen zu identifizieren. Viele Patienten melden sich nicht, wenn
sie Schmerzen haben, z. B. weil sie dem Personal keine Zeit stehlen
wollen, oder weil sie keine Schwäche zugeben wollen. Vor allem bei
Menschen mit Krebserkrankungen kommt hinzu, dass sie fürchten,
ihre Krankheit schreitet voran und sie dies nicht wahrhaben wollen.
Nicht ausreichend behandelter Schmerz kann jedoch schwerwiegen-
de Folgen nach sich ziehen, so z. B. mangelnde Bewegung, Schon-
haltung, flache Atmung, Appetitlosigkeit, Depressionen, Stress, Beein-
trächtigung der Immunabwehr etc.
Pflegende sollten deshalb bei jeder stationären oder ambulanten Auf-
nahme den Patienten gezielt nach seiner Schmerzsituation fragen.
Dabei sollte unterschieden werden zwischen Ruheschmerz und Bela-
stungsschmerz (z. B. bei Husten, tiefem Einatmen). Gibt der Patient
an, Schmerzen zu haben (oder in der letzten Zeit immer wieder
Schmerzen gehabt zu haben), dann sollte der Patient gebeten wer-
den, mittels einer Schmerzskala (z. B. von 0 -10) die Schmerzintensität
einzuschätzen. Spätestens bei einer Intensität von ≥ 4/10 oder aber,
wenn der Patient die Schmerzen als belastend empfindet, sollte eine
ärztliche Anordnung zur Behandlung eingeholt werden.
Patienten benötigen Informationen darüber, dass es notwendig ist,
Schmerz effektiv zu lindern und nicht unnötig auszuhalten. Vor allem
eventuelle Vorbehalte gegenüber Morphinpräparaten sollten ausge-
räumt werden. Menschen mit Krebserkrankungen denken häufig,
dass Morphium erst im „Endstadium“ eingesetzt wird oder sie haben
Sorge, davon süchtig zu werden. Es ist wichtig zu wissen, dass
Morphin und ähnliche Präparate sehr wirksame Medikamente zur
Schmerzbehandlung sind, deren Nebenwirkungen heute weitge-
hend kontrolliert werden können. Die Gefahr einer psychischen
Abhängigkeit liegt bei unter 1 % und kann somit vernachlässigt
werden.
Auch die Angehörigen benötigen Hilfestellungen in dieser Situation.
Sie sollten ermutigt werden, ihr Erleben der Gesamtsituation zu arti-
kulieren und Fragen, die sie bewegen zu stellen. Nur so können
Ängste und Unsicherheiten abgebaut werden.
Ziel der Arbeit mit den Angehörigen ist es, sie möglichst früh in den
gesamten Prozess zu integrieren.

17
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:47 Seite 18

3. SCHULUNG VON PATIENTEN UND ANGEHÖRIGEN


Das Ziel der Schulung, dass der Betroffene, bzw. der pflegende An-
gehörige, ein größtmögliches Maß an Alltagskompetenz im Umgang
mit dem Tracheostoma erreicht, lässt sich an folgenden Merkmalen
messen:
䊳 Sicherheit in der Versorgung des Tracheostomas
䊳 Entscheidungsfähigkeit, auch und gerade in außergewöhnlichen
Situationen
䊳 Akzeptanz gegenüber der neuen Situation
䊳 Soziale Integration/Aufrechterhalten eines intakten sozialen Um-
feldes
Grundsätzlich gilt, dass jeder tracheotomierte Patient lernen soll, die
Versorgung seines Tracheostomas selbst zu übernehmen.
Nur im Ausnahmefall wird die primäre Schulung der pflegenden
Angehörigen erwogen, z. B. bei schwerstpflegebedürftigen und
verwirrten Patienten.
Jedoch auch wenn die Betroffenen in der Lage sind, sich selbst zu
versorgen, sollten die Angehörigen zu einem späteren Zeitpunkt in die
Schulung mit einbezogen werden. Dies führt innerhalb der Familie zu
einem besseren Umgang miteinander und fördert die Akzeptanz
gegenüber der neuen Situation.
Für den Fall, dass die Betroffenen Probleme mit der Versorgung des
Tracheostomas haben (z. B. akute Erkrankungen), können die
geschulten Angehörigen die Versorgung zeitweise übernehmen.
Dies verleiht auch den Betroffenen eine größere Sicherheit für die Zeit
nach dem Krankenhausaufenthalt.
Sobald der Patient seine Kanüle selbst wechseln kann, sollten die
Angehörigen an den Mikroschulungen teilnehmen und auch in den
notwendigen Techniken geschult werden. Dazu ist eine frühzeitige
und verbindliche Terminabsprache erforderlich.
Die vorliegenden Inhalte der Schulung zum selbständigen Umgang
mit dem Tracheostoma sollen dem Patienten/Angehörigen in mehre-
ren Sitzungen vermittelt werden, um ihn nicht zu überfordern.
Einen Überblick über den gesamten Anleitungsprozess mit den
wesentlichen Inhalten, den möglichen Hilfsmitteln, den angestrebten
Zielen und den Merkmalen, anhand derer diese Ziele überprüft wer-
den können, enthält die Checkliste „Schulungs- und Gesprächspla-
nung“ (siehe Anhang).

RÄCHE r
Auf der Basis der bereits geführten Gespräche erfolgt, sobald es
EGEGESP
gsdaue
Schulun
Datum/

GEN PFL
DOKUME
Anleiten
de/r
NTATION
SBO

gektomie/
Tracheoto
mie – Alltag
skom petenz die Wundverhältnisse zulassen, die eigentliche „Schulung“. Die Be-
und Angehö
rige n der Laryn
die Folge

troffenen und zu einem späteren Zeitpunkt auch ihre Angehörigen


Patient en
nten über Maßnahm
g des Patie nahmen
: Aufklärun emaß
Schulung 䊳 Pfleg PLANU
/Folgen ente
Ziel der Ursachen 䊳 Med
ikam NGS- UN
htsoedem
e
erzen D DURC
Probleme
䊳 Gesic
iges Absa
ugen/Schm Patient
uppen
HFÜHRU
postoper
ative 䊳 Häuf
/Magenso
nde/ZVK
-Helfer/Se
lbsthilfegr NGSBO
GEN
erlernen die Pflegetechniken und Fertigkeiten im Umgang mit dem
tion
Frühe 䊳 Redon/DK Reha
䊳Angehö rige Rehabilita
n berufliche st
Situatio Situation 䊳 ggf. Pflegedien
derte soziale atomie ulanter
䊳 Verän iologie/An 䊳 amb
Ange boteldienst
derte Phys sche Prob
leme
䊳 Sozia g
䊳 Verän e/hygieni
Orie
ntierung n/Beratun
Psyche etisch Informatiosgespln
zur䊳Eins Besonder
䊳 Aesth chät srege räch heiten
Ausgan zung
alten
䊳 Verh
gssituat der

䊳 Verän
derte Anatomie
Verständig
Schreibtafe

Informa䊳 Pseudoflü
für den tion sges
ion h:
ung durc
l/ Schie
stern
k/Mimik/Klo
betafeln

pfzeichen
Konseque
nzen
Datum/D
auer
Fortschrit
1 2 3
t
4 5
Tracheostoma, die sie in der häuslichen Umgebung benötigen. Diese
䊳 Gesti präch
Pati
ikation entenprothese
Kommun

Pflegetechniken entsprechen den im folgenden Text aufgeführten


䊳 Stimm
hkanüle pie
䊳 Sprec
che Thera
Logopädis
䊳 luft
men der Atem
Mikrosch en/Erwär
Anfeucht
Absaug ulung䊳 ugen
en 䊳 Absa
trinken

Mikroschulungen. Hier werden im wesentlichen Anforderungen an


nbild ung
䊳 Borke 䊳 Viel hutz
tbildu ng eostomasc
䊳 Sekre 䊳 Trach
entengabe
Atmung Medikam 䊳
Mikrosch flege
Kanülen ulung eostomap
䊳 Trach
Tracheo wec nen,hsel albe
stomapfl und䊳 Fetts
ngen, Lesio

Tracheo
stom a
䊳 Rötu
ngen, Blutu
Schrumpfu

䊳 Neck
ng, Entzü

-Diss
ndung

ectio
Mikr
osch
n
Kanülen ulung
ege

䊳 Kran
kengymna
stische

䊳 Körp
Übung

erlich e Bewe
gung

gsumstellu
ng
die Merkfähigkeit, das manuelle Geschick, das technische Verständ-
rein gang hrun
eich und -pfle Stuhl
igun 䊳 Ernä
ulterber eiten beimge der Naseg von Luft

nis und das Einüben von zuvor festgelegten Handlungsabläufen


hern
Hals-/Sch 䊳 Schw
ierigk hen 䊳 Zufäc
äuze n/Hochzie gen
leme 䊳 Schn cksstörun umstellen
ine Prob Geschma woh nheiten
Allgeme 䊳 Geru
chs-/
䊳 Essge
Apparat gkeiten Baden
ive
wieri , Naßrasur,
Aus
䊳 Schlu
cksch
stattung 䊳 Duschhilfe
/Einweis

gestellt.
ung gen
g Anatomie sanweisun
Ernährun 䊳 Veränderte 䊳 Hand
lung

lege Stomas
Körperpf gung des
Verle
䊳Vorb
ereit
auf die ung
Entlassu
Notfälle g: ng
/Bewertun
urteilung
Gesamtbe

Bemerku
ng 37
Komplizierte Begleiterkrankungen, z. B. Parkinson-Krankheit oder
1. Informa
2. Verstan tion/Beratung
3. Zeigen
4. Unter
5. Selbstä
den

Anleitu
ng durchfü
ndig durchfü
hren
hren
Paresen nach einem Apoplex können die Schulungen erschweren
38
und müssen besonders berücksichtigt werden.

18
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:47 Seite 19

3. SCHULUNG VON PATIENTEN UND ANGEHÖRIGEN FORTSETZUNG

Grundsätzlich gilt:
䊳 Die Hemmschwelle für die Selbstversorgung, die aufgrund unan-
genehmer Begleiterscheinungen besteht, muss abgebaut werden.
Solche Begleiterscheinungen können sein:
– Husten
– Schmerzen
– ästhetische Probleme
䊳 Die Anleitung auf der Station erfolgt unter hygienischen Gesichts-
punkten analog zu den gültigen hausinternen Pflegestandards

3.1 Allgemeine didaktische und methodische Hinweise


Wodurch zeichnet sich ein geplanter Schulungsprozess also aus?
Es gibt einige Grundregeln, denen jeder Informations- und Schulungs-
ablauf folgt:
1. Das Einschätzen der Ausgangssituation
2. Das Festlegen der Lernziele als Grobziele
(Was muss/soll der Pat. lernen?)
3. Das Unterteilen dieser Grobziele in Feinziele, Ziele die
in einer Schulungseinheit vermittelt werden können
(Was soll/will der Pat. heute lernen?)
4. Die Auswahl der geeigneten Anschauungsmaterialien
und Hilfsmittel
5. Die Durchführung der einzelnen Schulungseinheiten
6. Die Kontrolle, ob diese Feinziele auch erreicht wurden
7. Die Rückmeldung an den Lernenden, also eine Art Bewertung der
Fortschritte
8. Die Dokumentation der Schulungseinheit und der erreichten Ziele

3.1.1 Letzter Check vor der Durchführung


Ein letzter Check vor der Durchführung der einzelnen Schulungs-
einheit soll Folgendes beinhalten:
䊳 Sind Ort und Zeit richtig gewählt?
䊳 Wie fühle ich mich selbst, wie ist meine Eigenmotivation?
䊳 Habe ich die richtige Anleitungsmethode gewählt?
䊳 Habe ich die möglichen Hilfsmittel ausgeschöpft?
䊳 Reicht mein Fachwissen zur Beantwortung spezieller Fragen aus?

3.1.2 Durchführung einzelner Schulungsabschnitte


䊳 Der praktische Schulungsabschnitt soll 15 Minuten täglich nicht
überschreiten
䊳 Den Termin für die Schulung zuvor mit dem Patienten vereinbaren
䊳 Zu Beginn des Abschnitts erfolgt eine Kontrolle des Erlernten aus
der letzten Sitzung

19
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:47 Seite 20

3. SCHULUNG VON PATIENTEN UND ANGEHÖRIGEN FORTSETZUNG

䊳 Die Ziele für die einzelnen Schulungseinheiten müssen für jeden


Patienten individuell formuliert und mit dem Patienten abgespro-
chen werden. (Eine Über- oder Unterforderung kann den Patien-
ten demotivieren, mit der Gefahr des Scheiterns der Schulung.)
䊳 Wissensdefizite ausgleichen
䊳 Praktische Vorführung
䊳 Anschauungsmaterial zeigen und Übungsmöglichkeiten geben
䊳 Evtl. vorhandene Fragen beantworten
䊳 Kontrolle, ob die gesetzten Ziele erreicht wurden
䊳 Rückmeldung an den Patienten geben
Ein ins Stocken gekommener Schulungsabschnitt soll nicht abrupt
abgebrochen, sondern ausleitend beendet werden und zu einem
späteren Zeitpunkt wiederholt bzw. fortgesetzt werden.

3.1.3 Reflexion der Schulungseinheit


Nach jeder durchgeführten Schulungseinheit soll eine kurze Reflexion
erfolgen und schriftlich fixiert werden. Der Fortschritt der Schulung
wird auf dem Planungs- und Durchführungsbogen festgehalten, bzw.
auf dem Dokumentationsbogen für Pflegegespräche dokumentiert.
Vor der Durchführung eines neuen Schulungsabschnitts soll mit dem
Patienten eine Reflexion der vorangegangenen Schulung erfolgen.
Fragen können dann besprochen werden.

3.2 Mikroschulung Absaugen

䊳 Lernziele zusammen mit dem Patienten festlegen


Das Grobziel ist, dass der Patient die Technik des Absaugens sicher
beherrscht und weiß, wann und wie er absaugen muss und über das
dazu notwendige Hintergrundwissen verfügt. Er sollte informiert sein
über die Möglichkeiten, Einfluss auf die Menge und die Konsistenz
des Sekrets nehmen zu können, z.B. durch Anfeuchten der Raumluft,
Inhalieren oder erhöhte Flüssigkeitszufuhr.
Die Feinziele für die einzelnen Sitzungen müssen mit dem Patienten
abgesprochen werden. So kann es sein, dass bei einem Patienten, der
eine sehr hohe Hemmschwelle gegenüber dem Absaugen hat, in der
ersten Sitzung nur ein „Hinsehen“ im Spiegel das Ziel ist, um die Tätig-
keiten der Pflegeperson zu beobachten. Ursachen für diese Hemm-
schwelle können die unangenehmen Empfindungen während des
Absaugens sein, wie Hustenreiz, Schmerzen oder die Angst, die Auf-
gaben nicht bewältigen zu können. Diese Hemmschwelle muss
schrittweise abgebaut werden. Im weiteren Verlauf kann ein Absau-
gen durch den Patienten erfolgen, zuerst nur innerhalb der Kanüle
und dann schrittweise tiefer. Ein anderer Patient ist vielleicht schon
Vakuummeter und -regler beim ersten Training in der Lage sich unter der Anleitung der Pflege-
person selbst abzusaugen. Weitere Feinziele wären das selbständige
Absaugen und das Trainieren des Absaugens, um diesen immer
wiederkehrenden Handlungsablauf zu verinnerlichen.

Sekretbehälter mit Bakterienfilter

20
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:47 Seite 21

3. SCHULUNG VON PATIENTEN UND ANGEHÖRIGEN FORTSETZUNG

䊳 Vorkenntnisse des Patienten feststellen


– Hat der Patient Vorwissen im Bereich des hygienischen Arbei-
tens?
– Hat der Patient schon einmal mit ähnlichen, nichtmedizinischen
Geräten gearbeitet?
Absaugkatheter – mit Metrik – Kennt der Patient die neuen anatomischen Verhältnisse?

䊳 Wissensdefizite ausgleichen
Das Absaugen dient der Freihaltung der neuen oberen Luftwege.
Gerade in der ersten postoperativen Zeit bildet sich vermehrt Sekret
im Bronchialsystem. Aber auch Borken oder Blutbestandteile können
zu einer Einengung der oberen Luftwege führen. In der ersten post-
operativen Zeit muss daher oft abgesaugt werden. Später regulieren
sich Borkenbildung und Schleimproduktion und es muss weniger
häufig abgesaugt werden.
Da es sich bei dem Absaugen um eine invasive Maßnahme in
Wichtig! das obere Bronchialsystem handelt, müssen die hygienischen An-
䊳 Der Absaugkatheter darf nicht forderungen zur Vermeidung einer Infektion strikt eingehalten wer-
im vorderen Bereich berührt den. Hier ist eine inhaltliche Auseinandersetzung mit hygienischen
werden! Arbeitsweisen erforderlich. Der Betroffene muss eine Vorstellung
von dem Begriff „Sterilität“ erhalten. Im weiteren muss ihm erläutert
䊳 Die Absaugkatheter dürfen werden, dass das Absaugen im Krankenhaus aufgrund des hier vor-
auf jeden Fall nur einmal benutzt handenen Keimspektrums von den Pflegenden mit sterilen Hand-
werden! schuhen durchgeführt wird. Sie selbst brauchen in der häuslichen
Umgebung keine Handschuhe zu tragen. Hier reichen eine gründ-
䊳 Die Absaugverlängerung sollte
liche Händereinigung und ein steriles Einführen der Katheterspitze in
auf keinen Fall den Fußboden
das Stoma aus.
berühren!
Bei Bedarf sollten beim Wechsel der Kanüle auch die oberen Atem-
wege abgesaugt werden. Falls es aufgrund einer hohen Sekret-
bildung erforderlich sein sollte auch häufiger. Ziel ist es jedoch, so
wenig wie möglich abzusaugen, um das Infektionsrisiko möglichst
gering zu halten und eine zusätzliche Sekretproduktion durch die
Reizung der oberen Atemwege zu vermeiden. Die ausreichende
Belüftung des Atemsystems muss allerdings gewährleistet sein
(Pneumoniegefahr).
Für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr soll gesorgt werden, um das
Eindicken des Schleimes zu vermeiden. (Außerdem erhält der Patient
Medikamente zur Verflüssigung des Sekretes, um ein leichteres Ab-
husten zu ermöglichen)
Wichtig sind das regelmäßige Anfeuchten und Erwärmen der Atem-
luft durch einen Raumluftbefeuchter, regelmäßige Inhalationen und
das Tragen eines Tracheostomaschutzes, insbesondere in der Heiz-
periode mit trockener Raumluft. Eine Luftfeuchtigkeit von min. 60 %
ist erstrebenwert.
Der Patient muss mit der Funktionsweise des Absauggerätes ver-
traut gemacht werden. In die Funktionsweise seines Gerätes für
zu Hause wird er gesondert durch die Mitarbeiter der Lieferfirma ein-
gewiesen.
– Wie funktioniert das Gerät?
– Wie kontrolliere ich die Absaugfunktion des Gerätes?
(Ist ein Sog vorhanden?)

TRACHEOPORT® 22 Absauggerät

21
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:47 Seite 22

3. SCHULUNG VON PATIENTEN UND ANGEHÖRIGEN FORTSETZUNG

䊳 Praktische Darstellung der Technik des Absaugens


Material:
– Funktionstüchtiges Absauggerät
– Steril verpackte Absaugkatheter
TRACHEOPORT® 22 Absauggerät – Spiegel
– Abwurfbehälter
– Checkliste Absaugen

Durchführung:
Eine gründliche Händereinigung wird durchgeführt.
Absaugkatheter – mit Metrik Der sterile Absaugkatheter wird mit der Absaugverlängerung (Absaug-
schlauch) verbunden.
Der Katheter wird ohne Sog, bei Bedarf bis zu maximal 15 cm, vor-
geschoben, ohne die Katheterspitze zu berühren. Anschließend wird
der Absaugkatheter unter leichten Drehbewegungen mit Sog wieder
zurückgezogen.
Das Einführen ohne Sog ist wichtig, da dem Patienten sonst die Atem-
luft genommen und ein starker Hustenreiz ausgelöst wird.
Die Dauer des Absaugens sollte 15 Sekunden nicht überschreiten.
Falls erforderlich, wird mit einem neuen Absaugkatheter der Mund
bzw. die Nase abgesaugt.
Danach wird die Absaugverlängerung mit Wasser durchgespült.
Das Einmalmaterial wird entsorgt und aufgeräumt.

䊳 Übungsmöglichkeiten geben
Nach der Schulung sollte der Patient die Möglichkeit haben und auch
dazu aufgefordert werden, das Handling zu üben, z.B. durch vor-
sichtiges Absaugen der Kanüle.

䊳 Fragen beantworten
Im Anschluss an die praktische Schulung sollte der Patient Gelegen-
heit haben, evtl. noch vorhandene Fragen zu stellen und beantwor-
tet zu bekommen.

䊳 Informationsmaterial aushändigen
Falls vorhanden, sollte dem Patienten Informationsmaterial über die
gelernte Technik ausgehändigt werden. Im Klinikum Lüdenscheid ist
auch der Hinweis auf das PIZ eine Möglichkeit für den Patienten, sich
SAUGEN Absaugen
s
llung
noch mit zusätzlichen Informationen zu versorgen.
STE AB Durchfüh
rung des Bilddarste
CHECKLI en der Fertig
keiten zur
CHECKLI
: Erlern Material bzw.
Schulung 䊳 Reini
gungs-
nsmittel
STE AB
Ziel der und Desinfektio nungsanleitung
SAUGEN
ktion
. -desinfe prüfen 䊳 ggfs.
Bedie
Schritte ung bzw n über Absaugge
rät
dereinigt auf Funktio Schritte
1. Hän gerä
Absaug

䊳 Kurze Kontrolle des Erlernten durchführen


7. Falls
erfo
mit neu rderlich, Abs FORTSET
bzw. derem Absaug augen
Material ZUNG
Nase katheter
des Mun 䊳 Abw
des urfbehälte
r 䊳 Steril
ugkathete er Absa r Bilddarste
llung
er Absa 䊳 Absa ugkathete
䊳 Steril uggerät r
uggerät der/Fingertip
䊳 Absa
uchverbin
il 䊳 Schla
eter ster g
augkathverlängerun
2. Abs aug
mit Abs schlauch) 8. Durc

Durch einige kurze Fragen sollte geprüft werden, ob der Patient die
hspü
(Absaug n mit Was len der Abs
verbinde ser augverl
ängerun
g
䊳 Spülb
ehälter
el
䊳 Spieg

wesentlichen Informationen und Handlungsabläufe verinnerlicht hat.


eter s
des Kath
ührung cm
3. Einf maximal 15
bis zu 9. Ach
Sog tung
ohne Absaug :
im vord katheter
eren Beredarf nicht
ich berü
hrt werd
en
el
䊳 Spieg
eters
augkath egungen
des Abs bew
ckziehenr leichten Dreh
4. Zurü unte
mit Sog 10. Ach

䊳 Feedback zur Schulung geben


tung
Absaug :
kath eter nur
einmal
benutze
n

uggerät r
䊳 Absa
urfbehälte ige
䊳 Abw ndenanze
n mit Seku
nde 䊳 Uhr
15 Seku
augen maximal
5. Abs 10 bis
Dauer: 11. Mat
eria

Der Patient braucht eine Rückmeldung über den Verlauf der Schu-
l entsorge
n

䊳 Abw
urfbehälte
r r
ugkathete
er Absa
䊳 Steril
uggerät r
䊳 Absa
lung urfbehälte

lung. Hier ist es wichtig, die Anteile, die der Patient gut gemacht
ige
Wiederho aug- 䊳 Abw ndenanze
tänden: Abs mit Seku
r Ums s mit neuem 䊳 Uhr
6. Unte ang
des Vorg
katheter

41 hat zu benennen, um das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu


42
stärken. Evtl. aufgetretene Probleme immer nur im Zusammenhang
mit einem möglichen Lösungsansatz benennen.

22
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:47 Seite 23

3. SCHULUNG VON PATIENTEN UND ANGEHÖRIGEN FORTSETZUNG

䊳 Dokumentation der Schulung


Die durchgeführte Schulung und deren Verlauf müssen im Anschluss
auf dem Dokumentationsbogen Pflegegespräche (informative Antei-
le) bzw. auf dem Planungs- und Durchführungsbogen dokumentiert
und mit Datum und Handzeichen abgezeichnet werden.

䊳 Mögliche Hilfsmittel für die Schulung


– Übungsmaterial: Absaugkatheter, Absauggerät
– Informationsmaterial über das Gerät, über die anatomischen
Verhältnisse
– Patientenbroschüren
– Hinweis auf das PIZ, als mögliche weitere Informationsquelle

3.3 Mikroschulung Kanülenwechsel und


Tracheostomapflege
䊳 Lernziele zusammen mit dem Patienten festlegen
Folgende Grobziele lassen sich für diese Mikroschulung benennen:
– Der Patient ist in der Lage, den Kanülenwechsel korrekt durchzu-
führen.
– Er kann Veränderungen im Zusammenhang mit dem Tracheosto-
ma frühzeitig erkennen und ist in der Lage, deren Wichtigkeit
einzuschätzen.
– Er hat das notwendige Hintergrundwissen, um auch in außer-
gewöhnlichen Situationen adäquat zu reagieren.
Die Feinziele müssen zu Beginn der einzelnen Sitzungen mit dem
Patienten abgesprochen werden und sind individuell sehr unter-
schiedlich.

䊳 Vorkenntnisse des Patienten feststellen


– Hat der Patient Vorwissen im Bereich des hygienischen Arbeitens?
– Kennt der Patient die neuen anatomischen Verhältnisse?
– Hat der Patient Vorkenntnisse aus dem Bereich der Wundver-
sorgung?

䊳 Wissensdefizite ausgleichen
Durch das Tracheostoma wurde operativ ein neuer Zugang zur Luft-
röhre geschaffen. Die Kanüle stabilisiert diesen Zugang von innen und
stellt so sicher, dass eine ausreichend große Öffnung für den Durch-
strom der Atemluft vorhanden ist. Die Häufigkeit des Kanülenwechsels
ist abhängig vom Zustand des Stomas, von der Menge des produ-
zierten Sekrets und der vorhandenen Borkenbildung. Meistens ist ein
Wechsel pro Tag ausreichend. Zähes Sekret, das an der Kanüle haftet,
sowie Borken werden auf diese Weise mitentfernt.
Wichtig sind weiterhin Kenntnisse über den Zustand des Stomas. Der
Patient muss lernen, auf Veränderungen des Stomas zu achten und
wissen, wann eine ärztliche Behandlung notwendig ist. Grundsätzlich
muss das Tracheostoma möglichst trocken und sauber gehalten wer-
den. Manchmal müssen die Kompressen mehrmals täglich gewech-
selt werden. Die umliegende Haut wird bei Bedarf eingefettet.

23
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:47 Seite 24

3. SCHULUNG VON PATIENTEN UND ANGEHÖRIGEN FORTSETZUNG

Ist das Stoma reizlos oder liegt eine Irritation des Stomarandes vor? Ist
es vielleicht sogar entzündet? Ist das Stoma stabil oder zeigt sich eine
Schrumpfungsneigung?
Diese Fragen muss der Patient für sich beantworten können und
wissen, wie er das Stoma entsprechend versorgen kann, bzw. wann
er seinen behandelnden Arzt aufsuchen muss.
Bei Schrumpfungsneigung des Stomas ist es erforderlich, langfristig
eine Kanüle zu tragen. Führt die Schrumpfungstendenz des Tracheo-
stoma zu Problemen, kann eine Tracheostomaerweiterungsplastik
notwendig werden.
Dem Patienten müssen auf jeden Fall Instruktionen für Notfälle gege-
ben werden (siehe Kap. 4.2.4).
Informationen über die verschiedenen Kanülentypen (evtl. Ansichts-
exemplare mitnehmen) und die möglichen Einsatzzeiten, z. B. metall-
freie Kunststoffkanüle während der Bestrahlung, sollten dem Patien-
ten zur Verfügung stehen.

䊳 Praktische Darstellung der Technik des Kanülenwechsels


Material:
– gute Lichtverhältnisse, evtl. Lichtquelle mitnehmen
– funktionstüchtiges Absauggerät
– Absaugkatheter
DURAVENT® KOMBI 1 IC + 1 ICK
– Spiegel
– Ersatzkanüle mit Kompresse, Halteband
– NaCl-Lösung 0,9 % zum Anfeuchten der Kanüle
– 1 feuchte Kompresse bzw. 1 sauberer Waschlappen
– pflegende Fettsalbe in einer Tube
Kanülentrageband mit Haken /
KACLIP® HM – Abwurfbehälter
– Checkliste Kanülenwechsel
Durchführung:
Zuerst wird eine gründliche Händereinigung durchgeführt und die
saubere, vorbereitete Kanüle wird mit 0,9 %iger NaCl-Lösung ange-
feuchtet.
SENSOTRACH® DUO SLIT – Das Kanülenhalteband wird einseitig am Kanülenschild befestigt.
Die Kompresse wird über das Kanülenrohr bis unter das Kanülen-
schild geschoben.

CHECKLI
STE KA
Schulung
NÜLEN
: Erlern
en
WECHSEL
der Fertig
keiten zur
Durchfüh

Material
rung des

Seife bzw.
Kanülenw
echsels

Desinfektio
nsmittel
Bilddarste
llung

CHECKLI
STE KA
– Bei vermehrtem Sekretauswurf saugt sich der Patient zuerst ab.
Ziel der 䊳
NÜLEN
WECHSEL
Schritte inigung
1. Händere Schritte
7. Rein

䊳 Trach
ealkanüle
and
igun
des Stom g und Troc
arandes knen


Material
䊳 Feuchtes,
freies Tuch sauberes und
Trockenes oder Kompress
fussel-
Bilddarste
llung
FORTSET
ZUNG
– Danach wird das Kanülenhalteband von der liegenden Kanüle
lentrageb ssen Tuch oder , sauberes fusse e
Kanüle 䊳 Kanü el
ealkompre Xylocain-G

gelöst und diese wird entfernt.


䊳 Stoma-Rei Kompresse lfreies
r sauberen 䊳 Trach oder
ung eine -Lösung nigungstu
ereit 䊳 NaCl ch
2. Vorb
8. Beo
bach
des Trac tung auf Verä
heostom nderung
as en
䊳 Gute
Lichtverhä
䊳 Spieg ltnisse
r 2. el
䊳 Siehe unte
ülen-

– Der Rand des Stomas wird mit einem feuchten, sauberen und
Kan
ng des
Befestigu ülenschild
eitige Kan
3. Eins des am
halteban 9. Bei
Bed
im äuß arf: Auftrage
eren uml n eine
des Trac r Fettsalb
heostomiegenden Bere e
as ich 䊳

fusselfreien Tuch gereinigt und anschließend getrocknet, bei Bedarf


Pflegende
uggerät in der TubeFettsalbe
es Absa
tionsfähig
䊳 Funk r
swurf ugkathete r
䊳 Absa
Sekretau urfbehälte
verm ehrten 䊳 Abw
aug en bei
4. Abs
10. Eins

mehrmals täglich.
etzen der
vorbereit
eten Kan
üle
䊳 Stomaöl

bandes
Kanülen Kanüle
n des n
5. Löse liegende
von der

䊳 Abwurfbe
hälter
– Der Patient muss auf Veränderungen des Tracheostomas achten.
6. Entf
ernu ng der
Kanüle

(Rötung, Blutung, Läsionen und Schrumpfung)


– Anschließend wird bei Bedarf nur im äußeren umliegenden Bereich
43

44
des Stomas eine Fettsalbe (aus der Tube) dünn aufgetragen.

24
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:47 Seite 25

3. SCHULUNG VON PATIENTEN UND ANGEHÖRIGEN FORTSETZUNG

– Die vorbereitete Kanüle wird dann von dem Patienten eingesetzt.


Die Kanüle soll aus hygienischen Gründen nur am Kanülenschild
angefaßt werden.
– Das Kanülentrageband wird so befestigt, dass man noch zwei
Finger darunter schieben kann.
– Das Material wird entsorgt, die Kanüle gereinigt.
– Zum Schluß erfolgt nochmals eine gründliche Händereinigung.

䊳 Übungsmöglichkeiten geben
Der Patient erhält eine zweite Kanüle, an der er nach der Reinigung
das Zusammensetzen der Kanüle üben kann. Die Checkliste Kanülen-
wechsel ermöglicht dem Patienten durch die Abbildungen den Vor-
gang zu reflektieren und den Ablauf zu erlernen.

䊳 Fragen beantworten
Im Anschluss an die praktische Schulung sollte der Patient Gelegen-
heit haben, evtl. noch vorhandene Fragen zu stellen und beantwor-
tet zu bekommen.

䊳 Informationsmaterial aushändigen
Falls vorhanden, sollte dem Patienten Informationsmaterial über die
gelernte Technik ausgehändigt werden. Im Klinikum Lüdenscheid ist
auch der Hinweis auf das PIZ eine Möglichkeit für den Patienten, sich
noch mit zusätzlichen Informationen zu versorgen.

䊳 Kurze Kontrolle des Erlernten durchführen


Durch einige kurze Fragen sollte geprüft werden, ob der Patient die
wesentlichen Informationen und Handlungsabläufe verinnerlicht hat.

䊳 Feedback zur Schulung geben


Der Patient braucht eine Rückmeldung über den Verlauf der
Schulung. Hier ist es wichtig, die Anteile, die der Patient gut gemacht
hat zu benennen, um das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu
stärken. Evtl. aufgetretene Probleme immer nur im Zusammenhang
mit einem möglichen Lösungsansatz benennen.

䊳 Dokumentation der Schulung


Die durchgeführte Schulung und deren Verlauf müssen im Anschluss
auf dem Dokumentationsbogen Pflegegespräche (informative Antei-
le) bzw. auf dem Planungs- und Durchführungsbogen dokumentiert
und mit Datum und Handzeichen abgezeichnet werden.
ZU R
IT TE L
H IL FS M
HIL FSM
ITT ELV
IO N ERS OR
GU NG
IL ITAT
䊳 Mögliche Hilfsmittel für die Schulung
䊳 TRA UN D -BE

RE H A B
CH EO RAT UN
TO MIE G FÜR
RTE
䊳 LAR
YNG EKT
OM IER
䊳 STI TE
MM PRO THE
SEN AN
䊳 WA WE ND
CH KO ER
MA -PA
TIE NTE
䊳 BEA N
TM UN
GS- PAT
IEN TEN
– Hilfsmittelkatalog mit Abbildungen von verschiedenen
Kanülentypen
– Informationsmaterial über die veränderte Anatomie
IE RT E
KT OM
AR YN GE
FÜ R L E
OM IE RT
AC HE OT
UN D TR
䊳 LIE

䊳 REP

䊳 24-
FER SER

ARA TUR
VIC E MIT

- & WA
PER SÖN

RTU NG
LIC HE
R EIN WE
ISU NG
– Dia-Serie Kanülenwechsel
H-N OT SSE RVI
FAL LDI CE
EN ST
䊳 SCH
ULU NG
EN FÜR

– Checkliste Kanülenwechsel
AN WE
ND ER
HL kostenlose GM BH
ation 01/2013

EA S FA Service-Hotline:
RT RI EB
AN DR NI K- VE
IN TE CH
l zur Rehabilit

M ED IZ 0800/29 80-200
BR Hilfsmitte

AN DR
01 DOK

EA S FA
– Hinweis auf das PIZ als weitere Möglichkeit sich zu informieren.
Fb1408/

M ED IZ HL
August-HIN TE CH
Fax + 49(0 NI
orch-Stra
ße K- VE RT
)22 03/2 4a · D-51149 RI EB GM
9 80-100 Köln
· Germany · Phone +49 BH
· mail vertr (0)2
ieb@fahl. 2 03/ 29 80-0
de · www
.fahl.de

25
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:47 Seite 26

FOTODOKUMENTATION DES KANÜLENWECHSELS MIT ABSAUGEN

1 6 11

2 7 12

3 8 13

4 9 14

5 10 15

26
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:47 Seite 27

3. SCHULUNG VON PATIENTEN UND ANGEHÖRIGEN FORTSETZUNG

3.4 Mikroschulung Kanülenreinigung und -pflege

䊳 Lernziele zusammen mit dem Patienten festlegen


Das Ziel für diese Mikroschulung ist, dass der Patient unter Einhaltung
der hygienischen Standards seine Kanüle reinigen und pflegen kann.
Er sollte in der Lage sein, die Kanüle auf ihre Funktionsfähigkeit und
ihren korrekten Zustand zu überprüfen.

䊳 Vorkenntnisse des Patienten feststellen


Hat der Patient Vorkenntnisse im Bereich des hygienischen Arbeitens?

䊳 Wissensdefizite ausgleichen
Die eingesetzte Kanüle kann ihre Funktion nur erfüllen, wenn sie
sich in einem korrekten Zustand befindet. Sie darf keine Kanten,
Grate oder andere Unebenheiten aufweisen. Die Innenkanüle muss
genau in die äußere Kanüle passen und darf kein Spiel aufweisen.
Die von den Herstellern angegebenen Hinweise und Einwirkzeiten
für die Desinfektion müssen eingehalten werden.

䊳 Praktische Darstellung der Technik der Kanülenpflege


Material:
– Kanülenreinigungsdose
– Kanülenreinigungspulver
Kanülenreinigungs-Set
OPTIBRUSH® – Kanülenreinigungsbürste
– Stomaöl
– Checkliste Kanülenreinigung und -pflege

Durchführung:
Kanülen mit Innenkanüle werden auseinandergenommen.
OPTIFLUID® Stoma oil
Die zerlegte Kanüle wird unter Leitungswasser abgespült und in
die Reinigungsdose mit der lauwarmen Reinigungslösung gelegt
(genaue Dosierung des Reinigungspulvers nach den Angaben des
Herstellers beachten!)
Nach der vom Hersteller empfohlenen Einwirkzeit wird die Kanüle
unter fließendem Wasser abgespült. Festsitzende Borken werden mit
Trachealkanüle aus Sterlingsilber der Reinigungsbürste von der Kanülenspitze aus vorsichtig entfernt.
mit zwei Innenkanülen /
SILVERVENT® 2 IC
Die Reinigungsbürste muss vor dem Gebrauch entsprechend der
Kanülenform vorgebogen werden.
E
D -PFLEG

CHECKLI
STE KA
NÜLEN
REINIGU
der Fertig
keiten zur
NG UN
Durchfüh
rung der
Kanülenre
inigung
und -pfleg
e

Bilddarste
llung Nach dem Trocknen der Kanülenteile wird nur die Innenkanüle mit
: Erlern
en Material CHECKLI
Schulung STE KA
Ziel der

Schritte
pülen
1. Abs Leitungswa
unter
gten Kan
der zerlesser
üle

Schritte
7. Zusa
mme
Auf Riss nsetzen der
NÜLEN
REINIGU
NG UN
D -PFLEG
E
einem geölten Tuch abgerieben und dann in die Außenkanüle
FORTSET
der Kan e und scha Kanüle: ZUNG

geschoben. Der Patient muss auf Risse und scharfe Kanten an der
üle acht rfe Kan Material
en! ten
䊳 Innen
ngsdose 䊳 Auße kanüle Bilddarste
nkanüle
lenreinigu ngspulver llung
䊳 Kanü
se lenreinigu
igungsdo n 䊳 Kanü
die Rein sung lege
üle in gslö
egte Kaner Reinigun gspulvers nach
2. Zerl arm igun
mit lauwng des Rein rs)
(Dosieru des Herstelle
Angaben
8. Aufb
ewa
Kanüle hren der zusa
und Haltmit einer Trac mmengesetz
schlosse eband in einehealkompres ten
nen Beh
älter
m saub se
eren ver-
䊳 Trach
䊳 Halte
ealkompre
Trachealkanüle achten, um Verletzungen im Stomabereich vorzu-
band sse
䊳 saub

beugen.
erer versc
hlossener
Behälter
üle unter
der Kan
pülen Wasser
3. Abs em
fließend 9. Sorg
fälti
fließend ge Reinigun
em Was g der
ser Bürste
unter

ngsbürste
lenreinigu

Die zusammengesetzte Kanüle soll mit einer Trachealkompresse und


䊳 Kanü
rste
igungsbü
der Rein form
iegen d der Kanülen
4. Vorb hen
entsprec 10. Troc
knen
der Bürs
te an der
Luft

en mit
gs
Reinigun e
spitz
-
䊳 Kanü
lenreinigu
ngsb ürste
Halteband in einem sauberen verschlossenen Behälter aufbewahrt
der Borkder Kanülen
ernen von

werden.
5. Entf dabei n
bürste, te einführe 11. Aus
aus Bürs wec
einmal hseln der Bürs
wöchen te:
tlich
䊳 Kanü
lenreinigu
ngsbürste
aöl
䊳 Stom
nach dem
nkanüle
der Inne
6. Ölen
Trocknen

Die Bürste nach Benutzung sorgfältig unter fließendem Wasser reini-


45
gen und an der Luft trocknen. Die Bürste soll einmal wöchentlich aus-
46 gewechselt werden!

27
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:47 Seite 28

3. SCHULUNG VON PATIENTEN UND ANGEHÖRIGEN FORTSETZUNG

䊳 Übungsmöglichkeiten geben
Der Patient erhält eine zweite Kanüle, an der er das Zusammensetzen
der Kanüle üben kann. Die Checkliste Kanülenreinigung und -pflege
ermöglicht dem Patienten durch die Abbildungen, den Vorgang zu
reflektieren und den Ablauf zu erlernen.

䊳 Fragen beantworten
Im Anschluss an die praktische Schulung sollte der Patient Gelegen-
heit haben, evtl. noch vorhandene Fragen zu stellen und beantwor-
tet zu bekommen.

䊳 Informationsmaterial aushändigen
Falls vorhanden, sollte dem Patienten Informationsmaterial über die
erlernte Technik ausgehändigt werden. Im Klinikum Lüdenscheid ist
auch der Hinweis auf das PIZ eine Möglichkeit für den Patienten, sich
noch mit zusätzlichen Informationen zu versorgen.

䊳 Kurze Kontrolle des Erlernten durchführen


Durch einige kurze Fragen sollte geprüft werden, ob der Patient die
wesentlichen Informationen und Handlungsabläufe verinnerlicht hat.

䊳 Feedback zur Schulung geben


Der Patient braucht eine Rückmeldung über den Verlauf der Schu-
lung. Hier ist es wichtig, die Anteile, die der Patient gut gemacht
hat zu benennen, um das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu
stärken. Evtl. aufgetretene Probleme immer nur im Zusammenhang
mit einem möglichen Lösungsansatz benennen.

䊳 Dokumentation der Schulung


Die durchgeführte Schulung und deren Verlauf müssen im Anschluss
auf dem Dokumentationsbogen Pflegegespräche (informative Antei-
le) bzw. auf dem Planungs- und Durchführungsbogen dokumentiert
und mit Datum und Handzeichen abgezeichnet werden.
HILFSMITTEL ZUR
REHABILITATION
䊳 Mögliche Hilfsmittel für die Schulung
– Informationsmaterial über Kanülenpflege
– Kanüle zum Üben
FÜR L ARYNGEKTOMIERTE – Checkliste Kanülenreinigung und -pflege
UND TRACHEOTOMIERTE

– Informationsmaterial der Herstellerfirmen


ANDREAS FAHL
MEDIZINTECHNIK-VERTRIEB GMBH

Dr. med. F.-J. Ganz

LEITFADEN
FÜR KEHLKOPFLOSE

INFORMATIONEN

FÜR BETROFFENE

UND ANGEHÖRIGE

ANDREAS FAHL
MEDIZINTECHNIK-VERTRIEB GMBH

28
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:47 Seite 29

4. BERATUNG UND VORBEREITUNG AUF DIE ENTLASSUNG


In einem dritten Bereich besteht der Anleitungsprozess auch aus be-
ratenden Anteilen. Neben den Inhalten, die für alle Patienten nach
einer solchen OP gleich sind, gibt es gerade in der Einbettung der
Erkrankung in den Alltag des Patienten große Unterschiede. Beson-
ders vor der Entlassung liegt hier sicher ein Schwerpunkt. Probleme in
der weiteren ambulanten Versorgung, Probleme in der beruflichen
Perspektive, der familiären Situation und der Einbindung des Patien-
ten in sein soziales Umfeld sind nur durch eine individuelle Beratung
zu lösen. Gefordert werden vom Patienten die Bereitschaft zum
„Gespräch“, Einschätzung der eigenen Situation, Reflexionsfähigkeit
und die Motivation an der Lösung der Probleme aktiv teilzunehmen.
Die meisten Inhalte aus dem Bereich der Informationsvermittlung wur-
den sicher schon vor der Operation durchgesprochen. Eine Übersicht
über die schon gegebenen Informationen liefert der Dokumenta-
tionsbogen Pflegegespräche (siehe Anhang). Gerade zur Planung der
Entlassung muss noch einmal überprüft werden, ob der Patient alle
Informationen erhalten hat und auch auf sie zurückgreifen kann.

4.1 Das Entlassungsgespräch


Einige Tage vor der geplanten Entlassung in die häusliche Umgebung
muss ein Entlassungsgespräch mit den Betroffenen und wenn mög-
lich auch mit den Angehörigen geführt werden. Ziel dieses Gesprächs
ist die Klärung noch bestehender Fragen und die Überprüfung der
Situation nach der Entlassung.
Für noch bestehende Probleme muss zusammen mit den Patienten
und ihren Angehörigen nach Lösungen gesucht werden.
Im Anschluss einige Fragen mit denen die Einschätzung erfolgen
kann:
– Ist das häusliche Umfeld vorbereitet?
(Apparateversorgung, Einweisung in die Geräte, Pflegehilfsmittel
erforderlich?, Verhaltensregeln für die Personen im direkten
Umfeld ...)
– Ist die Versorgung sichergestellt?
(Selbstpflege, Pflege durch Angehörige oder ambulante Dienste...)
– Wissen der Patient und ggf. die Angehörigen über die Grund-
sätze in der Versorgung eines Tracheostomas Bescheid?
(Hygiene, Pflegetechniken, Raumluft, Stimmrehabilitation,
Notfallsituationen)
– Ist die weitere berufliche/soziale Situation geklärt?
(Weiterbeschäftigung im alten Beruf langfristig möglich,
Umschulung erforderlich, Rentenantrag, Schwerbehinderten-
ausweis, ggf. Pflegegeld...)
– Sind Kontakte zu anderen Betroffenen erwünscht, wenn ja wurden
sie hergestellt?
– Verfügen der Patient und seine Angehörigen über eine Liste von
Ansprechpartnern, mit denen er bei auftretenden Problemen in
Kontakt treten kann?
Am Ende des Gesprächs sollte auf jeden Fall nochmals darauf hinge-
wiesen werden, dass die Betroffenen sich auch nach der Entlassung
mit Fragen an die HNO-Station wenden können.

29
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:47 Seite 30

4. BERATUNG UND VORBEREITUNG AUF DIE ENTLASSUNG FORTSETZUNG

4.2 Vorbereitung auf die häusliche Umgebung


4.2.1 Die Körperpflege
Grundsätzlich muss darauf geachtet werden, dass keine Flüssigkeiten
oder Fremdkörper in das Tracheostoma eindringen. Dies ist besonders
wichtig im Zusammenhang mit der Körperpflege der Betroffenen.
Beim Duschen und beim Waschen der Haare dürfen kein Wasser oder
Schaum in das Tracheostoma eindringen. Beim Baden sollte die Bade-
wanne deshalb nur bis ungefähr Bauchnabelhöhe mit Wasser gefüllt
werden.
Ein Duscheschutz verhindert weitgehend das Eindringen von Wasser
in das Tracheostoma.
Beispiel Erstausstattungs-Set
Männern wird die Nassrasur empfohlen, wobei sie am Hals und Kinn
beginnen sollen. Das Eindringen von Barthärchen, Feuchtigkeit und
Rasierschaum in das Tracheostoma ist unbedingt zu vermeiden.
Das äußere Erscheinungsbild trägt wesentlich dazu bei, die neue
Situation zu meistern. Im Fachhandel gibt es z.B. eine große Auswahl
an Halstüchern, die das Stoma abdecken, und zugleich einen aus-
reichenden Luftstrom zulassen. Fragen Sie ihren Erstausstatter nach
entsprechenden Bezugsquellen und Katalogen.

4.2.2 Die apparative Ausstattung


Bereits vor der Entlassung ist der Patient durch den Medizinprodukte-
berater in die Handhabung der Geräte einzuweisen. Für die Zeit nach
dem Krankenhausaufenthalt verordnet der Arzt ein Erstausstattungs-
Set.

Lieferumfang Erstausstattungs-Set
(Beispiel)
SENSOTRACH®, Trachealkompressen
Kanülentragebänder
OPTIBRUSH® CLEAN
Kanülenreinigungspulver, 100g
OPTIBRUSH® CONT
Kanülenreinigungsdose mit Siebeinsatz
OPTIBRUSH® Kanülenreinigungsbürsten
OPTIFLUID® Stoma oil
TRACHEOTEX® BIB
Stoma-Schutzlätzchen
TRACHEOTEX® Scarf
Stoma-Schutztücher
Duscheschutz
OPTIFAHL®
Stoma-Reinigungstücher
Tracheal-Inhaliergerät
Tracheal-Absauggerät
Tracheostomakatheter
Bakterienfilter für Absauggerät
Erst-Info-Set
Tasche zur Erstausstattung

30
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:47 Seite 31

4. BERATUNG UND VORBEREITUNG AUF DIE ENTLASSUNG FORTSETZUNG

4.2.3 Die Stimmrehabilitation


Die Stimmrehabilitation beginnt nach der abgeschlossenen Wund-
heilung.

䊳 Die Stimmprothese:
Die Stimmbildung erfolgt durch Verschluß des Tracheostomas mit
einem Finger und gleichzeitiges Ausatmen über die Luftröhre durch
ein Ventil in die Speiseröhre und in den Hypopharynx.
Erst durch Schwingungen der Schleimhautfalten wird die Stimm-
bildung möglich.
Die tägliche Pflege des eingesetzten Shunt-Ventils erfolgt mit einer spe-
ziellen Reinigungsbürste.
Abb. 1
Sprechen mit der Stimmprothese / Shunt-Ventil
䊳 Die Oesophagus-Ersatz-Stimme:
Patienten ohne Stimmprothese erlernen die „Ructusstimme“. Dabei
wird Luft durch den Mund in die Speiseröhre verschluckt und wieder
kontrolliert herausgelassen. Die Stimmbildung wird durch Schwin-
gungen der Schleimhautfalten in der Speiseröhre möglich.

䊳 Elektronische Sprechhilfen:
Für Patienten, die andere Sprechtechniken nicht erlernen können,
wird der Einsatz einer elektronischen Sprechhilfe empfohlen. Diese
Sprechhilfe wird an den Mundboden angesetzt. Durch die in den
Abb. 2
Reinigen der Stimmprothese / Shunt-Ventil
Mundraum eingebrachten Schallschwingungen und Bewegungen
des Mundes/Lippen und Zunge wird dann die Sprache geformt.
Die Behandlung von Schluckstörungen und die Sprachtherapie wer-
den von einem niedergelassenen Logopäden durchgeführt.

4.2.4 Essen und Trinken


Bei einem komplikationslosen Verlauf bestehen grundsätzlich keine
Einschränkungen bei der Nahrungszubereitung und -aufnahme.
Einige Dinge sollten die Patienten jedoch berücksichtigen:
– Gründlich kauen und nur kleine Portionen schlucken. Die Nahrung
sollte so angefeuchtet sein, dass sie nicht „im Hals stecken“ bleibt.
Evtl. bei trockenen Speisen kleine Schlucke dazu trinken.
– Patienten können heiße Speisen nicht durch „Pusten oder Schlür-
fen“ abkühlen, daher ist große Vorsicht bei heißen Speisen ge-
boten, damit es nicht zu Verbrennungen oder Reizungen an der
Speiseröhre kommt.
– Der Geruchssinn ist stark eingeschränkt. Dies hat unter Umständen
Auswirkungen auf den Appetit der Patienten. Durch Zufächern von
Speisedämpfen in die Nase ist eine Geruchswahrnehmung mög-
lich, wenn auch in abgeschwächter Form.
Der fehlende Geruchssinn kann in einigen Situationen auch Gefah-
ren mit sich bringen. So können z. B. verdorbene Nahrungsmittel,
die man üblicherweise zuerst am Geruch erkennt, nicht wahrge-
nommen werden. Es ist daher besonders wichtig auf Verfallsdaten
und Mindesthaltbarkeitsdaten genau zu achten.
– Während oder nach einer Strahlentherapie kann die Speiseröhre
stark gereizt und geschwollen sein. In diesen Fällen ist das Schluk-
ken fester Nahrung mit starken Schmerzen verbunden. Hier sollte

31
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:47 Seite 32

4. BERATUNG UND VORBEREITUNG AUF DIE ENTLASSUNG FORTSETZUNG

eine möglichst flüssige/breiige Kost empfohlen werden. Vor dem


Essen kann mit einem Lokalanästhetikum, gestoßenem Eis und
einer ausreichenden Schmerzmedikation das Schlucken erleichtert
werden.
Im Trias-Verlag ist ein Buch erschienen, dass sich mit den Problemen
der Nahrungsaufnahme nach Kehlkopfoperationen auseinandersetzt
und auch einen großen Rezeptteil beinhaltet.
Richtig essen nach Kehlkopf-Operationen
Dr. med. Heino Davids, Anne Iburg
Trias-Verlag, ISBN 3-8304-3063-9

4.2.5 Umgang mit Notfallsituationen


LARYVOX® Tracheospreizer
In folgenden Notfallsituationen sollte umgehend der behandelnde
Arzt, bzw. die Notfallambulanz im Krankenhaus aufgesucht werden:
– Alle Zustände, die mit Atemnot einhergehen
– Blutungen aus dem Tracheostoma oder aus der Luftröhre
– Zunehmende Schluckstörungen
Sollte eine Atemnot auftreten, so muss der Patient zuerst durch Ab-
saugen versuchen das Tracheostoma wieder frei zu machen.
Gelingt dies nicht, so ist auf jeden Fall die Kanüle zu entfernen.
Meistens wird die Atemnot schon durch das Entfernen der Kanüle
gelindert, da zäher Schleim häufig mit der Kanüle entfernt wird.
Falls nicht, so muss erneut abgesaugt werden, diesmal ohne Kanüle
LARYVOX® SOS safe-mask
und entsprechend vorsichtig, damit keine Blutung provoziert wird.

4.3 Konsiliarische Betreuung durch den Sozialdienst


Vor der Entlassung wird ein Sozialarbeiter/Sozialdienst eingeschaltet,
um schon im Krankenhaus sozialrechtliche Fragen zu klären und not-
wendige Maßnahmen in die Wege zu leiten (z.B. Antrag auf Feststel-
lung einer Schwerbehinderung beim zuständigen Versorgungsamt,
ggf. berufliche Rehabilitation, Einstufung in die Pflegeversicherung,
Antragstellung für eine Anschlussheilbehandlung, Hilfestellung bei
einer Heimplatzsuche...).

4.4 Versorgung durch den ambulanten Pflegedienst


Ist die Versorgung durch Angehörige gewährleistet, kann zusätzlich
für eine bestimmte Zeit ein ambulanter Pflegedienst/Gemeinde-
schwester hinzugezogen werden, der die Patienten und ihre Familien
in den ersten Wochen sowohl mit pflegerischen Maßnahmen und
Ratschlägen, als auch psychisch unterstützt und den begonnenen
Anleitungsprozess weiterführt.
Für die ersten zwei Wochen nach der Entlassung kann der behan-
delnde Krankenhausarzt (mit Kassenzulassung) eine häusliche Pflege
verordnen. Diese Einsätze des Pflegedienstes werden nicht über die
Pflegeversicherung, sondern über die Krankenversicherung abge-
rechnet. Hat der Krankenhausarzt keine Kassenzulassung, so muss die
Verordnung vom Hausarzt ausgestellt werden.

32
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:47 Seite 33

4. BERATUNG UND VORBEREITUNG AUF DIE ENTLASSUNG FORTSETZUNG

4.5 Selbsthilfegruppen für Kehlkopfoperierte


Ausgebildete Rehabilitationshelfer sind Kehlkopfoperierte, die andere
Betroffene vor und nach ihrer Operation beratend betreuen.
Bei den regelmäßigen Treffen von „Gleichgesinnten“ werden Erfah-
rungen ausgetauscht oder Freizeitaktivitäten organisiert.
Die Selbsthilfegruppe unterstützt den Menschen im Umgang mit der
neuen Lebenssituation und den Veränderungen im sozialen Umfeld.
Themenschwerpunkte sind z.B.:
– Die veränderte Kommunikationssituation
– Die neue Situation und die Herstellung oder Aufrechterhaltung von
sozialen Kontakten
– Hilfestellung bei arbeits- und sozialrechtlichen Fragen
– Umgang mit Problemen in der „normalen Umgebung“ (Husten,
hygienische Probleme, sowie die notwendige Pflege während des
Tages)
Ein erster Kontakt zu einem solchen Rehabilitationshelfer wird durch
die Station routinemäßig schon vor der OP hergestellt.

4.6 Wichtige Adressen und Ansprechpartner

䊳 Schwerbehindertenausweis
Der Antrag wird beim zuständigen Versorgungsamt gestellt.
Die Antragsformulare erhalten sie auch in Ihrer Stadtverwaltung.
Wenn ein Schwerbehindertenausweis ausgestellt wurde, stehen dem
Patienten unter Umständen weitere Hilfen zu. Diese sind abhängig
vom Grad der Behinderung (GdB) und evtl. vorhandenen zusätz-
lichen Merkzeichen.
– Lohn- und Einkommenssteuerfreibeträge Finanzamt
– KFZ-Steuerermäßigung Finanzamt
– KFZ-Versicherungsermäßigung Versicherung
– Befreiung von Rundfunk- und
Telefongebühren GEZ/priv. Anbieter

䊳 Berufliche Rehabilitation
Kann aufgrund der Erkrankung der erlernte Beruf nicht mehr ausge-
übt werden, z. B. wegen einer hohen Staubbelastung, so hat der
Patient evtl. die Möglichkeit, einen neuen Beruf zu erlernen und dies
als Umschulung vom Arbeitsamt oder dem zuständigen Rentenver-
sicherungsträger finanziert zu bekommen. Der Antrag wird beim
zuständigen Arbeitsamt gestellt.

䊳 Renten
Ist der Patient nicht mehr in der Lage einen Beruf auszuüben und
kommt keine Umschulung in Frage, so kann ein Antrag auf Erwerbs-
unfähigkeitsrente, bzw. ab einem bestimmten Alter auf Vorruhestand
beim zuständigen Rentenversicherungsträger gestellt werden.
Eine Vertretung der gesetzlichen Rentenversicherer befindet sich in
jeder Stadtverwaltung.

33
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:47 Seite 34

4. BERATUNG UND VORBEREITUNG AUF DIE ENTLASSUNG FORTSETZUNG

䊳 Pflegebedürftigkeit
Ist ein Patient auch nach seinem Krankenhausaufenthalt weiterhin auf
die Pflege z.B. von seinen Angehörigen angewiesen, so sollte ein
Antrag auf Leistungen aus der Pflegeversicherung gestellt werden.
Dieser Antrag wird bei der Krankenkasse gestellt.
Ein Mitarbeiter des medizinischen Dienstes der Krankenkasse wird in
einem Hausbesuch den Pflegebedarf feststellen.
Es ist hilfreich, wenn die pflegenden Angehörigen im Vorfeld ein „Pfle-
getagebuch“ führen, in das sie alle pflegerischen Maßnahmen mit
Datum, Uhrzeit und Dauer eintragen.

䊳 AHB/Kuren
Nach einer Laryngektomie hat der Patient einen Anspruch auf eine
Anschlussheilbehandlung (AHB). Der Antrag wird durch den behan-
delnden Arzt im Krankenhaus gestellt und die Rehabilitation muss in
einem kurzen zeitlichen Zusammenhang zum Krankenhausaufenthalt
stehen.
Anträge für eine Kur aufgrund der bestehenden Grunderkrankung
werden im späteren Verlauf wie gewohnt über den Hausarzt des
Patienten bei der Krankenkasse oder dem zuständigen Rentenversi-
cherungsträger gestellt.

䊳 Weitere Ansprechpartner
– Der behandelnde Arzt/im Notfall die HNO-Ambulanz im Kranken-
haus
– Die Station
– Die Selbsthilfegruppe der Kehlkopflosen

34
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:47 Seite 35

5. DOKUMENTATION
Eine besondere Bedeutung innerhalb des Anleitungsprozesses hat die
Dokumentation.
Auch hier gilt, wie in allen anderen Bereichen im Krankenhaus, dass
in letzter Konsequenz nur das als durchgeführt angesehen wird, was
auch dokumentiert wurde. In diesem Sinne ist eine gute Dokumen-
tation auch ein Stück Rechtssicherheit für die Einrichtung.
Innerhalb des Anleitungsprozesses ist die Dokumentation aber auch
aus einem anderen Grunde wichtig:
Durch sie kann jederzeit eine umfassende Information aller Personen
erfolgen, die am Anleitungsprozess beteiligt sind. Dies gilt auch für die
fachübergreifende Information (Ärzte, Logopädie, Physiotherapie ...)
Neben der Qualität der Informationsweitergabe kann durch die Doku-
mentation auch sichergestellt werden, dass alle Betroffenen die not-
wendigen Informationen erhalten.
Eine mehrfache Erläuterung von Inhalten kann vermieden werden,
wenn sie nicht aus anderen Gründen erforderlich ist.
Für die Dokumentation wurden drei Bögen entwickelt:
䊳 Einschätzungsbogen
䊳 Dokumentationsbogen Pflegegespräche
䊳 Planungs- und Durchführungsbogen
Ausser den Dokumentationsbögen wurden noch 4 Checklisten er-
stellt, die den Pflegenden helfen sollen, die wichtigsten Punkte zu
vermitteln. Diese Checklisten sind die drei Mikroschulungen und die
Planung der Schulungen und Gespräche.

Welcher Bogen? Wann ausfüllen? Warum?

Einschätzungsbogen Orientierungsgespräch Grundlage für die Planung

Dokumentationsbogen Im Anschluss an die Dokumentation der


Pflegegespräche Gespräche Gesprächsinhalte

Planungs- und Im Anschluss an die Dokumentation des


Durchführungsbogen Gespräche und Mikroschulungen Gesamtprozesses – Übersicht

35
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:47 Seite 36

EINSCHÄTZUNGSBOGEN
Anleitende/r Datum

Patient

Alter Beruf Hobbys/Gesellschaftliche Aktivitäten

Praktische Veranlagung

Technisches Verständnis

Körperliche Einschränkungen

Lernmotivation
Gut Mittel Schlecht

Bemerkungen

Lerntyp
Aufnahmefähigkeit
Gut Mittel Schlecht

Beobachtungsfähigkeit
Gut Mittel Schlecht

Wahrnehmungsfähigkeit
Gut Mittel Schlecht

Bemerkungen

Aktives soziales Umfeld


Freundeskreis
Ja Nein

Verwandschaft
Ja Nein

Einbeziehung von
Wer:
Angehörigen

Bemerkungen

Ängste und
zu erwartende Probleme

Vorkenntnisse/
Erfahrungen

Weitere Informationen

36
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:48 Seite 37

DOKUMENTATIONSBOGEN PFLEGEGESPRÄCHE
Anleitende/r Datum/Schulungsdauer

Patient und Angehörige

Ziel der Schulung: Aufklärung des Patienten über die Folgen der Laryngektomie/Tracheotomie – Alltagskompetenz

Probleme Ursachen/Folgen Maßnahmen

Frühe postoperative 䊳 Gesichtsoedeme 䊳 Pflegemaßnahmen


Situation 䊳 Häufiges Absaugen/Schmerzen 䊳 Medikamente
䊳 Redon/DK/Magensonde/ZVK

Psyche 䊳 Veränderte soziale Situation 䊳 Reha-Helfer/Selbsthilfegruppen


䊳 Veränderte Physiologie/Anatomie 䊳 ggf. berufliche Rehabilitation
䊳 Aesthetische/hygienische Probleme 䊳 ambulanter Pflegedienst
䊳 Sozialdienst
䊳 Information/Beratung
䊳 Verhaltensregeln

Kommunikation 䊳 Veränderte Anatomie Verständigung durch:


䊳 Schreibtafel/ Schiebetafeln
䊳 Pseudoflüstern
䊳 Gestik/Mimik/Klopfzeichen
䊳 Stimmprothese
䊳 Sprechkanüle
䊳 Logopädische Therapie

Atmung 䊳 Borkenbildung 䊳 Anfeuchten/Erwärmen der Atemluft


䊳 Sekretbildung 䊳 Absaugen
䊳 Viel trinken
䊳 Tracheostomaschutz
䊳 Medikamentengabe

Tracheostoma 䊳 Rötungen, Blutungen, Lesionen, 䊳 Tracheostomapflege


Schrumpfung, Entzündung 䊳 Fettsalbe

Hals-/Schulterbereich 䊳 Neck-Dissection 䊳 Krankengymnastische Übung

Allgemeine Probleme 䊳 Schwierigkeiten beim Stuhlgang 䊳 Körperliche Bewegung


䊳 Schnäuzen/Hochziehen der Nase 䊳 Ernährungsumstellung
䊳 Geruchs-/Geschmacksstörungen 䊳 Zufächern von Luft

Ernährung 䊳 Schluckschwierigkeiten 䊳 Essgewohnheiten umstellen

Körperpflege 䊳 Veränderte Anatomie 䊳 Duschhilfe, Naßrasur, Baden

Notfälle 䊳 Verlegung des Stomas 䊳 Handlungsanweisungen

Gesamtbeurteilung/Bewertung:

37
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:48 Seite 38

PLANUNGS- UND DURCHFÜHRUNGSBOGEN


Patient

Angehörige

Angebote Besonderheiten Konsequenzen Datum/Dauer Fortschritt


Orientierungsgespräch 1 2 3 4 5

zur Einschätzung der


Ausgangssituation

Informationsgespräch
für den Patienten

Mikroschulung
Absaugen

Mikroschulung
Kanülenwechsel und
Tracheostomapflege

Mikroschulung
Kanülenreinigung
und -pflege

Apparative
Ausstattung/Einweisung

Vorbereitung
auf die Entlassung

Bemerkung 1. Information/Beratung
2. Verstanden
3. Zeigen
4. Unter Anleitung durchführen
5. Selbständig durchführen

38
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:48 Seite 39

PLANUNGS- UND DURCHFÜHRUNGSBOGEN


Patient

Angehörige

Angebote Besonderheiten Konsequenzen Datum/Dauer Fortschritt


1 2 3 4 5

Bemerkung 1. Information/Beratung
2. Verstanden
3. Zeigen
4. Unter Anleitung durchführen
5. Selbständig durchführen

39
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:48 Seite 40

CHECKLISTE PFLEGEGESPRÄCHE
Inhalte Hilfsmittel Lernziel Überprüfungsmerkmale
Orientierungs- Einschätzungsbogen Richtige Einschätzung Beobachtungskriterien:
gespräch zur des Patienten durch die anleitende 䊳 Einstellung des Patienten
Einschätzung der Person. Die anleitende Person 䊳 Lernmotivation
Ausgangssituation muß anschließend in der Lage 䊳 Vorkenntnisse
sein, mit den Informationen, 䊳 Stärken und Ressourcen
die individuelle Schulungsplanung 䊳 Schwächen und Probleme
für den Patienten durchzuführen. 䊳 Beziehungsverstrickung
䊳 Aufnahmefähigkeit
䊳 Beobachtungsfähigkeit
䊳 Wahrnehmungsfähigkeit
Dokumentation erfolgt
auf Einschätzungsbogen

Präoperatives Dokumentations- Der Patient sollte nach dem Pflegerische Einschätzung durch
Informations- bogen Gespräch über Krankheitsbild stichpunktartiges Fragen:
gespräch mit dem Pflegegespräche und deren möglichen Folgen (siehe Dokubogen Pflegegespräche)
Patienten aufgeklärt sein. Informationen, 䊳 Informationsbedarf
Broschüren
die den Patienten belasten, sollten 䊳 Wissenslücken
Anschauungsmaterial zu einem späteren Zeitpunkt Dokumentation erfolgt auf dem
benannt werden. Dokumentationsbogen Pflege-
gespräche sowie Planungs- und
Durchführungsbogen

Mikroschulung Absauggerät Erlernen der Fertigkeiten zur Überprüfung durch anleitendes


Absaugen Vernebler Durchführung des Absaugens Personal (siehe Checkliste)
䊳 Verfahrensschritte
Absaugkatheter
䊳 Gesamtvorgang
Leitfaden und Dokumentation erfolgt auf
Patientenbroschüre Planungs- und Durchführungs-
Spiegel bogen

Mikroschulung Spiegel, Erlernen der Fertigkeiten Überprüfung durch anleitendes


Kanülenwechsel Trachealkanüle, zur Durchführung des Kanülen- Personal (siehe Checkliste)
und Tracheo- Kompresse, wechsels und der selbständigen 䊳 Verfahrensschritte
stomapflege Kanülenhalteband, Tracheostomapflege 䊳 Gesamtvorgang
Dokumentation erfolgt auf
Gleitmittel,
Planungs- und Durchführungs-
Feuchte Kompresse, bogen
Fettsalbe, Leitfaden,
Patientenbroschüre

Mikroschulung Kanülenreinigungs- Erlernen der Fertigkeiten zur Überprüfung durch anleitendes


Kanülenreinigung dose Durchführung der Kanülen- Personal (siehe Checkliste)
und -pflege Reinigungspulver reinigung und -pflege 䊳 Verfahrensschritte
䊳 Gesamtvorgang
Reinigungsbürste
Dokumentation erfolgt auf
Leitfaden und Planungs- und Durchführungs-
Patientenbroschüre bogen

Apparative Absauggerät Selbständiger Umgang mit der Überprüfung durch Medizin-


Ausstattung/ Inhalierer apparativen Ausstattung produkteberater
Einweisung Raumluftbefeuchter 䊳 Geräteumgang
䊳 Verhalten bei Geräteausfall
䊳 Gerätepflege

Vorbereitung Ansprechpartner Der Patient muss in der Lage sein, Pflegerische Einschätzung durch
auf die Entlassung Adressen mit den erhaltenen Informationen, stichpunktartiges Fragen
Telefonnummern in Notfällen richtig reagieren zu (siehe Checkliste Entlassung):
können 䊳 Informationsbedarf
䊳 Wissenslücken
Dokumentation erfolgt auf
Dokubogen Pflegegespräche

40
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:48 Seite 41

CHECKLISTE ABSAUGEN
Ziel der Schulung: Erlernen der Fertigkeiten zur Durchführung des Absaugens

Schritte Material Bilddarstellung


1. Händereinigung bzw. -desinfektion und 䊳 Reinigungs- bzw.
Absauggerät auf Funktion überprüfen Desinfektionsmittel
䊳 ggfs. Bedienungsanleitung
Absauggerät

2. Absaugkatheter steril 䊳 Steriler Absaugkatheter


mit Absaugverlängerung 䊳 Absauggerät
(Absaugschlauch) 䊳 Schlauchverbinder/Fingertip
verbinden

3. Einführung des Katheters 䊳 Spiegel


bis zu maximal 15 cm
ohne Sog

4. Zurückziehen des Absaugkatheters 䊳 Spiegel


mit Sog unter leichten Drehbewegungen

5. Absaugen 䊳 Absauggerät
Dauer: 10 bis maximal 15 Sekunden 䊳 Abwurfbehälter
䊳 Uhr mit Sekundenanzeige

6. Unter Umständen: Wiederholung 䊳 Steriler Absaugkatheter


des Vorgangs mit neuem Absaug- 䊳 Absauggerät
katheter 䊳 Abwurfbehälter
䊳 Uhr mit Sekundenanzeige

41
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:48 Seite 42

CHECKLISTE ABSAUGEN FORTSETZUNG

Schritte Material Bilddarstellung


7. Falls erforderlich, Absaugen 䊳 Abwurfbehälter
mit neuem Absaugkatheter des Mundes 䊳 Steriler Absaugkatheter
bzw. der Nase 䊳 Absauggerät

8. Durchspülen der Absaugverlängerung 䊳 Spülbehälter


mit Wasser

9. Achtung:
Absaugkatheter darf nicht
im vorderen Bereich berührt werden

10. Achtung:
Absaugkatheter nur einmal benutzen

11. Material entsorgen 䊳 Abwurfbehälter

42
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:48 Seite 43

CHECKLISTE KANÜLENWECHSEL
Ziel der Schulung: Erlernen der Fertigkeiten zur Durchführung des Kanülenwechsels

Schritte Material Bilddarstellung


1. Händereinigung 䊳 Seife bzw. Desinfektionsmittel

2. Vorbereitung einer sauberen Kanüle 䊳 Trachealkanüle


䊳 Kanülentrageband
䊳 Trachealkompressen
䊳 Stoma-Öl

3. Einseitige Befestigung des Kanülen-


haltebandes am Kanülenschild

4. Absaugen bei vermehrten Sekretauswurf 䊳 Funktionsfähiges Absauggerät


䊳 Absaugkatheter
䊳 Abwurfbehälter

5. Lösen des Kanülenbandes


von der liegenden Kanüle

6. Entfernung der Kanüle 䊳 Abwurfbehälter

43
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:48 Seite 44

CHECKLISTE KANÜLENWECHSEL FORTSETZUNG

Schritte Material Bilddarstellung


7. Reinigung und Trocknen 䊳 Feuchtes, sauberes und fussel-
des Stomarandes freies Tuch oder Kompresse
䊳 Trockenes, sauberes fusselfreies
Tuch oder Kompresse
䊳 Stoma-Reinigungstuch

8. Beobachtung auf Veränderungen 䊳 Gute Lichtverhältnisse


des Tracheostomas 䊳 Spiegel

9. Bei Bedarf: Auftragen einer Fettsalbe 䊳 Pflegende Fettsalbe


im äußeren umliegenden Bereich in der Tube
des Tracheostomas

10. Einsetzen der vorbereiteten Kanüle 䊳 Stomaöl

44
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:48 Seite 45

CHECKLISTE KANÜLENREINIGUNG UND -PFLEGE


Ziel der Schulung: Erlernen der Fertigkeiten zur Durchführung der Kanülenreinigung und -pflege

Schritte Material Bilddarstellung


1. Abspülen der zerlegten Kanüle
unter Leitungswasser

2. Zerlegte Kanüle in die Reinigungsdose 䊳 Kanülenreinigungsdose


mit lauwarmer Reinigungslösung legen 䊳 Kanülenreinigungspulver
(Dosierung des Reinigungspulvers nach
Angaben des Herstellers)

3. Abspülen der Kanüle unter


fließendem Wasser

4. Vorbiegen der Reinigungsbürste 䊳 Kanülenreinigungsbürste


entsprechend der Kanülenform

5. Entfernen der Borken mit Reinigungs- 䊳 Kanülenreinigungsbürste


bürste, dabei von der Kanülenspitze
aus Bürste einführen

6. Ölen der Innenkanüle nach dem 䊳 Stomaöl


Trocknen

45
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:48 Seite 46

CHECKLISTE KANÜLENREINIGUNG UND -PFLEGE FORTSETZUNG

Schritte Material Bilddarstellung


7. Zusammensetzen der Kanüle: 䊳 Innenkanüle
Auf Risse und scharfe Kanten 䊳 Außenkanüle
der Kanüle achten!

8. Aufbewahren der zusammengesetzten 䊳 Trachealkompresse


Kanüle mit einer Trachealkompresse 䊳 Halteband
und Halteband in einem sauberen ver- 䊳 sauberer verschlossener Behälter
schlossenen Behälter

9. Sorgfältige Reinigung der Bürste unter


fließendem Wasser

10. Trocknen der Bürste an der Luft

11. Auswechseln der Bürste: 䊳 Kanülenreinigungsbürste


einmal wöchentlich

46
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:48 Seite 47

6. UMSETZUNG AUF DER STATION


Die folgenden Vorschläge entstammen der ersten Umsetzungsphase
auf der „Ursprungs-Station“.
Wir gehen davon aus, dass nur dreijährig ausgebildete Pflegende die
Patienten verantwortlich anleiten, SchülerInnen sollen natürlich in
Begleitung teilnehmen können.
Es ist günstig, wenn zunächst nur eine erfahrene und an Edukation
interessierte Pflegeperson die Anleitung durchführt und später ihre
Erfahrung auf ein bis zwei weitere KollegInnen überträgt. Im „Schnee-
ballprinzip“ können dann weitere Krankenschwestern/pfleger in diese
Aufgaben eingewiesen werden.
Wir raten Ihnen, sich anfangs gegenseitig zu begleiten, damit Sie eine
Rückmeldung zu Ihrem Verhalten bekommen. Vielleicht kann auch
die innerbetriebliche Fortbildung oder die Qualitätssicherung Ihr Vor-
haben unterstützen.
Insgesamt empfehlen wir, die Einführung dieser Anleitung als „Projekt“
zu deklarieren, d.h. es gibt definierte Zeiträume, Termine, Bespre-
chungen, Protokolle, Verantwortliche usw.
ACHTUNG
Vergessen Sie nicht, als Erstes die Bögen Starten Sie mit einer Auftaktveranstaltung in der alle Beteiligten, auch
der Seiten 36 – 46 als Kopiervorlage zu die verantwortlichen Ärzte, informiert werden und halten Sie Ihre
hinterlegen und zu vervielfältigen. Diese Pflegedienstleitung „auf dem Laufenden“. Besorgen Sie sich die an-
sind „Verbrauchsgüter“ und sollten in gegebene und weitere Literatur zu dieser Patientengruppe und zu
den nächsten Jahren ausreichen. pflegebezogener Edukation. Legen Sie einen Ordner an, in dem Texte,
Protokolle und die Daten der angeleiteten Patienten erfasst werden.
Nach etwa einem Jahr sollte die Anleitung dieser Patientengruppe als
festes und selbstverständliches Angebot Ihrer Station etabliert sein.
Jetzt bleibt uns nur noch übrig, Ihnen einen guten Start zu wünschen!
Lassen Sie uns wissen, wie es vorangeht.

Kontaktadresse:
HINWEIS
Sollten Sie an der Evaluierung teilnehmen Klinikum Lüdenscheid
wollen, wenden Sie sich bitte an neben Patienten-Informations-Zentrum
stehenden Kontakt. Paulmannshöherstr. 14
58515 Lüdenscheid

47
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:48 Seite 48

7. EVALUATION
Eine Auswertung (Evaluation) ist wichtig, um den Nutzen nachzu-
weisen und das Programm an neue Gegebenheiten anzupassen.
Zunächst raten wir Ihnen, Ihre Aktivitäten selbst auszuwerten. Füllen
Sie dazu die vorgesehenen drei Dokumentationsbögen pro Patient
sorgfältig aus, später sollen diese Bögen der Patientenakte beigefügt
werden.
Weiter finden Sie im Konzept einen Vordruck zur Evaluation des ge-
samten Anleitungsprozesses durch die verantwortlichen Pflegenden.
Dieser Bogen sollte immer ausgefüllt werden, er dient der gemein-
samen Reflexion und Weiterentwicklung.
Nach etwa fünf bis zehn Anleitungen sollten Sie die Erfahrungen in
einer Besprechung thematisieren und dazu Notizen machen.

Patientenseitige Auswertung
Diesem Konzept beigefügt ist eine Einverständniserklärung des
Patienten, an der späteren Auswertung des Programms teilzunehmen
– bitte lassen Sie den Patienten diesen Bogen unterschreiben.
Natürlich ist die Rückmeldung der Patienten und deren Beurteilung
des Schulungsverlaufes insgesamt sehr wichtig. Dazu haben wir einen
Fragebogen entwickelt, der vor der Entlassung aus dem Krankenhaus
an die Patienten ausgegeben wird (Seite 50). Diese Rückmeldungen
der Patienten können sie auswerten, um die Qualität ihrer Schulun-
gen zu verbessern. Dieser Bogen muss selbstverständlich auch den
Unterlagen beigefügt werden.
Eigentlich können die Patienten die Hilfe durch das Programm erst
nach einiger Zeit in der Häuslichkeit beurteilen. Aus diesem Grund ist
es wichtig, eine spätere Auswertung vorzunehmen, etwa nach drei
Monaten. Beigefügt ist ein Fragebogen, der von den Patienten nach
drei Monaten in der häuslichen Umgebung ausgefüllt werden soll.
Vielleicht kann er zu einem Nachsorgetermin überreicht, oder auf dem
Postweg zugestellt werden.
Insgesamt befindet sich unser Anleitungsprogramm noch in der Ent-
wicklungsphase. Es soll weiter optimiert werden und dazu benötigen
wir Ihre Hilfe.
Wenn Sie teilnehmen können, bitten wir Sie, uns Ihre Dokumenta-
tionsbögen regelmäßig zuzusenden (durch die Postleitzahlangabe auf
dem Bogen „Patientengespräche“ können wir Ihre Sendung zuord-
nen, Patientennamen unkenntlich machen). Bitte teilen Sie uns auf der
ersten Sendung kurz etwas über die Station mit (welches Kranken-
haus, Adresse, Bettenzahl und Art der Station, verantwortlicher
Ansprechpartner für uns) und welche Erfahrungen Sie bei der Umset-
zung gemacht haben.
Als Dank für Ihre Rückmeldungen werden wir Sie über die Weiterent-
wicklung des Programmes informieren und Ihnen die „Updates“
zukommen lassen.
Nach der Erstentwicklung wurde das Programm bei uns von der
Stationsleitung bei 12 Patienten getestet. Diese allererste Evaluation
hat vor allem dazugeführt, dass die Dokumentationsbögen präzisiert
wurden.
Das Programm wurde wie geplant umgesetzt und alle Teilnehmer
äußerten sich sehr zufrieden.

48
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:48 Seite 49

7. EVALUATION FORTSETZUNG

Dennoch zeigte sich, dass der Anleitungsverlauf bei allen Betroffenen


unterschiedlich war und verschiedene Strategien erforderlich wurden.
Mal waren Vorkenntnisse vorhanden oder auch nicht, mal waren die
Betroffenen hoch motiviert, mal eher apathisch, die Rolle der Ange-
hörigen wechselte, in einem Fall musste der Anleitungsfortgang
wegen Krankheitskomplikationen unterbrochen werden.
Diese erste kleine Auswertung reicht nicht aus, um fundierte Aussagen
über die Qualität des Programmes zu treffen. Wir sind Ihnen dankbar,
wenn Sie uns für jeden Patienten Kopien der drei Dokumentations-
bögen senden könnten, bitte teilen Sie uns dazu die erforderlichen
Daten auf dem beigefügten Erfassungsbogen „Patientendaten“ mit.
Aus Datenschutzgründen sollten Sie den Namen des Patienten auf
allen Bögen unkenntlich machen.

49
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:48 Seite 50

RÜCKMELDEBOGEN PATIENT
Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient!
Sie befinden sich seit einiger Zeit in der stationären Behandlung durch die HNO-Abteilung dieses Krankenhauses.
Während ihres Aufenthaltes auf unserer Station wurde Ihnen ein Tracheostoma angelegt und Sie wurden durch die
Schwestern und Pfleger der Station im Umgang mit diesem Tracheostoma geschult. Um das bestehende Schulungs-
konzept auch weiterhin verbessern zu können, bitten wir Sie die folgenden Fragen zu beantworten:

1. In welchen der folgenden Handlungen wurden Sie unterwiesen?


Absaugen Reinigen der Kanüle Wechseln der Kanüle

2. Hatten Sie das Gefühl, dass während der Schulungen ausreichend Zeit vorhanden war,
um die angestrebten Ziele zu erlernen?
Ja Nein

3. Hatten Sie einen Ansprechpartner, an den Sie sich bei auftretenden Problemen oder Fragen
wenden konnten?
Ja Nein

4. Fühlen Sie sich gut vorbereitet auf die neue Situation zu Hause?
Ja Eher ja Eher nein Nein

5. Sind Sie mit den Schulungen und Beratungsgesprächen insgesamt zufrieden?


Ja Eher ja Eher nein Nein

Mit den folgenden Fragen wollen wir untersuchen, ob es uns gelungen ist, Ihnen die grundlegenden Informationen
zu vermitteln, oder ob wir die Schwerpunkte in unseren Informationsgesprächen verändern müssen. Wenn eine Liste
von Antworten angegeben ist, kreuzen Sie bitte alle Antworten an, die Ihnen richtig erscheinen.
6. Können Sie sich die veränderten Verhältnisse in Ihrer Halsregion vorstellen?
Ja Nein

7. Der fehlende Luftstrom durch die Nase führt zu einigen Problemen


Ein Schnäuzen der Nase ist nicht mehr möglich, Der Geruchssinn ist stark eingeschänkt,
falls erforderlich muss die Nase auch abgesaugt werden dies hat Auswirkungen auch auf den Geschmackssinn

Riechen und Schmecken werden dadurch Es fehlt das Anfeuchten der Atemluft,
nicht beeinflußt dass normalerweise durch die Nase geschieht

8. Mit welchen Maßnahmen können Sie erreichen, dass zähes Sekret in Ihren Bronchien flüssiger wird?
Häufiger die Mehr Weniger Raumluft Vernebler Häufiger
Kanüle wechseln trinken trinken anfeuchten benutzen absaugen

9. Wie häufig sollten Sie ihr Tracheostoma absaugen?


Grundsätzlich alle drei Stunden Immer wenn ich die Kanüle wechsle

Erst wenn es durch vorhandenes Sekret So oft wie nötig, aber so selten wie möglich,
zu Atemnot kommt weil das Absaugen zu einer Reizung der Bronchien führt

In den ersten Wochen muss ich wahrscheinlich häufiger


Immer wenn viel Sekret vorhanden ist
absaugen, später wird es seltener erforderlich sein

10. Beim Absaugen müssen folgende Punkte beachtet werden


Die Spitze des Katheters darf nicht berührt werden Vor dem Absaugen immer erst die Hände waschen

Beim Einführen des Katheters muss Sog Beim Einführen des Katheters darf kein Sog
im Katheter sein im Katheter sein

Der Saugvorgang darf nicht länger als


Absaugkatheter dürfen mehrfach verwendet werden
10-15 Sekunden dauern

Die Katheter dürfen nur einmal benutzt werden

50
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:48 Seite 51

RÜCKMELDEBOGEN PATIENT FORTSETZUNG

11. Bei der täglichen Körperpflege müssen folgende Punkte beachtet werden
Auf Duschen und Baden muss ich wegen Zum Duschen muss ich einen besonderen Duschschutz
des Tracheostomas in Zukunft verzichten tragen

Das Eindringen von festen Bestandteilen oder Flüssigkeiten in


Besser nass rasieren, als mit einem Elektrorasierer
das Tracheostoma muss in jedem Fall vermieden werden

Beim Baden sollte die Badewanne nur gut zur Hälfte gefüllt
Besser einen Elektrorasierer benutzen, als nass rasieren
sein und ich sollte auf schäumende Badezusätze verzichten

12. Haben Sie zu folgenden Punkten Informationen erhalten

Verhaltensregeln im Notfall Ja Nein

Adressen von Ansprechpartnern Ja Nein

Wann müssen Sie einen Arzt aufsuchen Ja Nein

Mögliche Anträge an öffentliche Stellen Ja Nein

Zum Schluss benötigen wir noch die Angabe Ihres Alters und des Geschlechts
Alter Geschlecht männlich weiblich

Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!

51
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:48 Seite 52

8. LITERATUR
Zur Erstellung dieses Leitfadens wurden folgende Quellen heran-
gezogen:
䊳 Armstrong E; Isman K; Dooley P; Brine D; An investigation into
quality of life of individuals after laryngectomy; Head Neck; Heft 23,
Jan 2001, S.16-24
䊳 Davids, Heino; Iburg, Anne; Richtig essen nach Kehlkopf-Operatio-
nen; Trias-Verlag; 2002
䊳 De Boer MF;Van den Borne B; Pruyn JF; Psychosocial and Physical
Correlates of Survival and Recurrence in Patients with Head and
Neck Carcinoma; Cancer; Heft 83, Dec. 1998, S. 2567-79
䊳 De Boer MF; Pruyn JF; van den Borne B; Rehabilitation outcomes
of long-term survivors treated for head and neck cancer; Head
Neck; Heft 17, Nov 1995, S. 503-515
䊳 Deleyiannis FW; Weymuller EA; Coltrera M; Quality of life after laryn-
gectomy: are functional disabilities important?; Head Neck, Heft 21,
Jul 1999, S.319-24
䊳 Deutsche Krebshilfe, Die blauen Ratgeber Heft 11, Rachen- und
Kehlkopfkrebs
䊳 Ganz,F.-J.; Leitfaden für Kehlkopflose; Fa. Fahl (Herausgeber)
䊳 Keim, Michael; Die Pflege des tracheotomierten Patienten;
Krankenpflege-Journal 7/8 1988
䊳 Klug-Redmann, Barbara; Patientenschulung und -beratung; Ull-
stein Mosby; Berlin/Wiesbaden 1996
䊳 Knöbber, Dirk F.; Der tracheotomierte Patient; Springer Verlag; 1991
䊳 Menche,N.; Bazlen,U.; Kommerell,T.: Pflege heute; Gustav Fischer
Verlag; Stuttgart; 1998
䊳 Natvig K; Laryngectomees in Norway. Study No. 2: Pre-operative
counselling and postoperative training evaluated by the patients
and their spouses; J Otolaryngol, Heft 12, Aug 1983, S.249-54
䊳 Natvig K; Laryngectomees in Norway. Study No. 5: Problems of
everyday life; J Otolaryngol, Heft 13, Feb. 1984, S. 15-22
䊳 Papadas T; Charokopos N; Karamouzis MV; Rehabilitation after
laryngectomy: a practical approach and guidelines for patients;
J Cancer Education; Heft 17, Jhg.2002, S. 37-9
䊳 Stafford ND; Lewin RJ; Nash P; Hardman G; Surgeon information
giving practices prior to laryngectomy: a nationalsurvey; Ann R Coll
Surg Engl; Heft 83, Nov 2001, S. 371-5
䊳 Weiße-Albrecht, A.; Wegweiser für Kehlkopflose;Hrg: I.R.L. Institut
für Rehabilitation Laryngektomierter GmbH; Köln
䊳 Salter, M.: Körperbild und Körperbildstörungen, Ullstein Medical,
Wiesbaden, 1998
䊳 Zegelin-Abt,A.; Georg,J.: Körperbildstörungen – eine Aufgabe für
die Pflege; Die Schwester/der Pfleger, 39.Jhg.; Heft 12/2000,
S.1028-1031
䊳 Zegelin-Abt, Angelika; Neue Aufgabe für die Pflege – Patienten-
edukation; Die Schwester/Der Pfleger; 39. Jahrg. 01/00

52
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:48 Seite 53

ANHANG I: MEDIZINISCHE GRUNDLAGEN DIE TRACHEOTOMIE

Die Tracheotomie

Definition
Die Tracheotomie ist ein Verfahren, in dem durch einen Halsschnitt ein
Zugang zur Trachea, meist zwischen dem 3. und 4. Trachealsegment,
geschaffen wird.
Die auf diese Weise geschaffene Verbindung wird Tracheostoma
genannt.
Die Anlage eines Tracheostomas kann vorübergehend oder perma-
nent erforderlich sein.
Das Ziel des Eingriffs ist es, die Atemwege freizuhalten bzw. frei zu
machen.

Indikation
䊳 vor großen Operationen im Kopf-/Halsbereich
z.B.: Patient mit Oropharynxtumor (individuell erforderliches
Zeitfenster)
䊳 bei Langzeitbeatmeten
z.B.: Patienten mit schwerem Schädel-Hirn-Trauma
䊳 bei Luftnot
z.B.: Patienten mit Rekurrensparese
Patienten mit neurologischen Erkrankungen
Patienten mit Tumorerkrankungen
(Anlage passager oder permanent)

Operationstechnik
Nach einem Längsschnitt durch die Haut werden Subcutan- und
Fettgewebe sowie der Schilddrüsenisthmus durchtrennt, so daß die
Trachea frei liegt. In Höhe der 3. und 4. Trachealspange wird die Luft-
röhre mit einem U-förmigen Schnitt eröffnet. Durch Vernähen der
Trachealvorderwand mit der unteren Hautwand entsteht der Unter-
rand des Tracheostomas (Lappen nach Björk).
Vorteile:
䊳 Pflegeleicht
䊳 Kanülenwechsel ist problemlos durchzuführen
(ohne Hilfsmittel möglich)
䊳 Das Tracheostoma kann fast nicht kollabieren

Im Gegensatz dazu besteht eine Kollapsgefahr bei:


䊳 Tracheostoma ohne Ausklappen eines Knorpeldeckels
䊳 Tracheostoma nach percutaner endoskopischer Tracheotomie.

53
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:48 Seite 54

ANHANG I: MEDIZINISCHE GRUNDLAGEN DIE TRACHEOTOMIE

Postoperative Kanülenversorgung
In den ersten Tagen nach der Operation wird z. B. eine „SPIRAFLEX®
Kanüle“ eingesetzt, die postoperativ für einige Stunden geblockt
bleibt, um eine Aspiration von Sekret und Blut zu vermeiden.
Der erste postoperative Kanülenwechsel wird durch den behandeln-
den Arzt nach 2 Tagen durchgeführt, falls erforderlich auch früher.
Sobald es die Wundverhältnisse zulassen, wird der Patient mit einer
einfachen Sprechkanüle versorgt, die ihm ein Sprechen ermöglicht
(z. B. Biesalski-Kanüle, DURAVENT® Sprechkanüle).
SPIRAFLEX® UNI CUFF
Diese einfache Kanüle besteht aus einer Außen- und einer Innen-
kanüle.
Das Sprechventil wird auf das Ende der Kanüle aufgesetzt.
Bei Luftnot und nachts wird der Aufsatz bzw. die Innenkanüle weg-
gelassen.
Zum Sprechen kann dann der aufgesetzte Finger als Ventil benutzt
werden.

Für zu Hause werden dem tracheotomierten Patienten 2 Sprech-


kanülen aus PVC rezeptiert. Jede Kanüle ist mit 2 verschiedenen Innen-
FAHL® Biesalski
kanülen ausgestattet. Eine davon ist mit einem Sprechventil aus Metall
als Schiebeventil versehen.

Während der Radiatio (Bestrahlung) muss die Kanüle – kurzfristig –


gegen eine metallfreie Kanüle ausgetauscht werden.
Die Kanülengröße richtet sich nach den anatomischen Verhältnissen
des Tracheostomas.
Der Verbandwechsel wird je nach Sekretabfluss vorgenommen.

DURAVENT® UNI LINGO-PHON


Kostaufbau
Am Abend des Operationstages erhält der Patient Tee und breiige
Nahrung.
Je nach Befinden des Patienten erhält er am ersten postoperativen Tag
ebenfalls breiige bzw. weiche Kost.
Dabei muss auf die Gefahr der Aspiration durch eine vorhandene
Schlucklähmung geachtet werden. Weitere Probleme können eine
Schwellung im OP-Gebiet mit Beteiligung der lokalen Nervenver-
sorgung sein.

SILVERVENT® LINGO-PHON

* Bei ausgedehnten Tumoren im Oropharynxbereich kann der Patient oftmals


nur über eine PEG ernährt werden.

54
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:48 Seite 55

ANHANG I: MEDIZINISCHE GRUNDLAGEN DAS ENDSTÄNDIGE TRACHEOSTOMA

Das endständige Tracheostoma


(permanentes Tracheostoma nach Kehlkopfentfernung)

Definition
Künstlich angelegte Öffnung der Trachea zum Halsbereich

Indikation
䊳 Kehlkopfmalignom
䊳 Hypopharynxtumor
䊳 Mundhöhlentumor

Die Operationstechnik
Wird der Larynx wegen eines Tumors entfernt, kommt es zwangsläufig
zu einer Trennung von Trachea und Ösophagus.
Die Speiseröhre behält den Anschluß zur Mundhöhle. Der Trachea-
stumpf wird oberhalb der Schlüsselbeine in der Halsmitte zirkulär ver-
näht.
Der Kanülenwechsel ist meist einfacher als bei einem vorübergehend
angelegten Tracheostoma.
Bei Verdacht auf Lymphknotenmetastasen wird eine „Neck dissection“
vorgenommen. Während der operativen Sanierung werden auf der
betroffenen Seite auch die regionalen Lymphknoten entfernt.
Zur Stimmrehabilitation wird heute meist eine Stimmprothese zwi-
schen Tracheastumpf und dem unteren Hypopharynx eingesetzt.

Stimmprothese
Die frühe postoperative Versorgung
䊳 Intensivüberwachung für ca. 2 Tage
䊳 Parenterale Ernährung über ZVK
䊳 Am ersten postoperativen Tag maschinelle Beatmung
䊳 Anlage eines Urindauerkatheter
(je nach Befinden des Patienten wird dieser wieder gezogen)

Stimmprothese (Shunt-Ventil) / Blom-Singer® Dual Valve™ Postoperative Kanülenversorgung


Der laryngektomierte Patient wird bis zum 8./9. Tag mit einer block-
baren Kanüle („SPIRAFLEX® Kanüle“) versorgt. In den ersten Stunden
bleibt die Kanüle, bis zum Nachlassen der Blutung, wegen der Aspi-
rationsgefahr geblockt.
Der erste Kanülenwechsel wird am zweiten postoperativen Tag durch
den behandelnden Arzt vorgenommen, danach täglich durch das
Pflegepersonal.
Nach abgeschlossener Wundheilung wird der Patient mit einer
„gesiebten“ Silikonkurzkanüle versorgt. Diese kann zuerst nur zeit-
weise, später bei stabilem Tracheostoma auch ganz weggelassen
Gesiebte Silikonkurzkanüle / LARYNGOTEC® KOMBI CLIP LINGO werden (stabile Narbe).

55
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:48 Seite 56

ANHANG I: MEDIZINISCHE GRUNDLAGEN DAS ENDSTÄNDIGE TRACHEOSTOMA

Kostaufbau
Der Patient wird 8-10 Tage über eine nasogastrale Sonde ernährt, um
Wundheilungsstörungen zu vermeiden. Danach erhält der Patient
anfangs Suppen und breiige Kost, die langsam bis zu Vollkost aufge-
baut wird. Blähende und säurelockende Speisen sollen vermieden
werden.

Komplikationen
䊳 intraoperativ:
Blutungen, Pneumothorax, kardiale Arrhythmien, Magenblutung,
Stressulcus
䊳 früh postoperativ:
Blutungen, Wundinfektionen, Mediastinitis, Emphysem
䊳 spät postoperativ:
Granulation, tracheo-ösophagiale Fistel, Trachealstenose,
Stenose des Tracheostomas

56
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:48 Seite 57

ANHANG II: FRAGEBOGEN


䊳 Patientendaten
䊳 Evaluation durch die anleitende Pflegeperson
䊳 Einverständniserklärung
䊳 A. Nutzen des Anleitungsprogramms
„Umgang mit einem Tracheostoma“
䊳 B. Pflegeberatung
䊳 C. Aktuelle Situation
Allgemeines Wohlbefinden
䊳 D. Angaben zur Ihrer Person

sels g
EL nwech darste
llun
ECHS Kanüle Bild
LENW führun
g des DOKUMENTATION
KANÜ zur Durch ittel SBOGEN PFLEG
KLISTE eiten nsm
Fertigk Mater
ial
Desinfektio EGESPRÄCHE
CHEC bzw.
Anleitende/r
n der Seife
Erlerne 䊳
ng:
Schulu Patient und Angehörige
der
Ziel Datum/Schulun
gsdauer

e ng
Schritt ere inigu
Ziel der Schulun
1. Händ g: Aufklärung
des Patienten über
die Folgen der
Probleme Laryngektomie/Tra
cheotomie – Alltagskom
Ursachen/Folgen petenz
üle Frühe postope
healkangeband rative
䊳 Gesichtso Maßnahmen
䊳 Trac l Situation
ülentra pressen cain-Ge edeme
䊳 Kan Xylo
nü le healkomg oder 䊳 Häufiges
Absaugen/Schmerz 䊳 Pflegema
ßnahmen
en Ka 䊳 Trac l-Lösun en
䊳 Redon/DK/Magen 䊳 Medikamente
er sauber 䊳 NaC sonde/ZVK
g ein Psyche
rbe reitun
䊳 Veränder
2. Vo te soziale Situation
䊳 Veränder

HINWEIS
te Physiologie/Anatom 䊳 Reha-Helfer/Selbst
ie hilfegrup
pen
䊳 Aesthetisc 䊳 ggf. berufliche
he/hygie nische Probleme Rehabilitation
2. 䊳 ambulant
unter er Pflegedienst
䊳 Siehe 䊳 Sozialdien
st
len - 䊳 Information/Beratu
Kanü Kommunikation 䊳 Verhalten
ng
des ild
ung sregeln
festig nülensch 䊳 Veränder
te Anatomie
e Be
seitig am Ka Verständigung
3. Einltebandes durch:
ha

rf
䊳 Fun
higes
ktionsfä eter
augkath lter
䊳 Abs urfbehä
Abs augger
ät
䊳 Schreibtafel/
䊳 Pseudoflü
䊳 Gestik/Mi
䊳 Stimmpro
Schiebetafeln
stern
mik/Klopfzeichen
these
䊳 Sprechkanüle
Alle Checklisten und Formulare dieser
auswu
Sekret 䊳 Abw Atmung 䊳 Logopädische

4. Ab
sau gen
bei ver
me hrten

SBOGEN
䊳 Borkenbil
䊳 Sekretbild
dung
ung
Therapie

䊳 Anfeuchten/Erwär
䊳 Absaugen
䊳 Viel trinken
men der Atemluft „Anleitung zur Tracheostoma-Pflege“
DURCHFÜHRUNG 䊳 Tracheost
PLANUNGS- UND
omaschu tz

des
lenban le
Kanü en Kanü
en des end
Patient

Angehörige
Tracheostoma

Hals-/Schulterbe
reich
䊳 Rötungen

䊳enzen
, Blutungen, Lesionen,
Schrumpfung,

Neck-Dissection
Entzündung
Datum/Dauer
1
䊳 Medikamentengab

䊳 Tracheost
tt
䊳 Fettsalbe
Fortschri
2 3 4
omapflege
5
e

können im Internet unter www.fahl.de


Konsequ
5. Lös der lieg rheiten

als pdf-Datei abgerufen werden.


von Besonde
Allgeme 䊳 Krankeng
ine Problem ymnastisc he Übung
Angebote e 䊳 Schwierig
gespräch keiten beim Stuhlgan
Orientierungs g
tzung der 䊳 Schnäuze
n/Hochziehen 䊳 Körperlich
zur Einschä ion ehälter der Nase e Bewegung
䊳 Geruchs-/Geschm
AusgangssituatAbwurfb acksstörungen
䊳 Ernährun
gsumstell
䊳 ung
Ernährung 䊳 Zufächern
von Luft
䊳 Schlucksc
le hwierigke iten
Kanü Körperpflege 䊳 Essgewoh
rnu ng der spräch nheiten umstellen
Entfe Informationsge n 䊳 Veränder
te Anatomie
6. für den Patiente Notfälle 䊳 Duschhilf
e, Naßrasur, Baden
䊳 Verlegung
des Stomas
Gesamtbeurteilung 䊳 Handlung
/Bewertung: sanweisu ngen

43
Mikroschulung
Absaugen

37
Mikroschulung und
Kanülenwechsellege
Tracheostomapf

Mikroschulung g
Kanülenreinigun
und -pflege

Apparative nweisung
Ausstattung/Ei

Vorbereitung ng
auf die Entlassu

eratung
1. Information/B
2. Verstanden
3. Zeigen
durchführen
4. Unter Anleitung
Bemerkung
durchführen
5. Selbständig

38

57
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:48 Seite 58

NOTIZEN

58
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:48 Seite u3

NOTIZEN
1586 Anl. zur Tracheostoma-Pflege 08-0214-3 12.08.14 13:47 Seite u4

HILFSMITTELVERSORGUNG UND -BERATUNG FÜR

䊳 TRACHEOTOMIERTE

䊳 LARYNGEKTOMIERTE

䊳 STIMMPROTHESENANWENDER

䊳 WACHKOMA-PATIENTEN

䊳 BEATMUNGS-PATIENTEN

䊳 LIEFERSERVICE MIT PERSÖNLICHER EINWEISUNG

䊳 REPARATUR- & WARTUNGSSERVICE

䊳 24-H-NOTFALLDIENST

䊳 SCHULUNGEN FÜR ANWENDER

lose
kosten tline:
-Ho
Service 00
9 80 -2
0 0 / 2
08
Fb 1726/02 DOK BR Anleitung zur Tracheostoma-Pflege 08/2014

ANDREAS FAHL
MEDIZINTECHNIK-VERTRIEB GMBH
August-Horch-Straße 4a · D-51149 Köln · Phone +49(0)22 03/29 80-0
Fax + 49(0)22 03/29 80-100 · Germany · mail [email protected] · www.fahl.de

Das könnte Ihnen auch gefallen