Die
slowenische Sprache
nach ihren
R e d e t h e i l e n.
Behandelt
von
Fr. L v v s t i lt.
Laibach 1 8 6 « .
Verlag von J o h a n n G i o n t i n i .
Druck von R. Eg er in Laibach.
Vorrede.
l5
^ s ist scho» eine beträchtliche Anzahl von Lehrbüchern nn>
serer Mulldart sowol i» slowenischer als auch in deutscher Sprache
erschienen; dennoch gibt rs in der sloocnischen Schnftsprache
noch gar ^,isl Schwankendes. Daher war bei d^r volliegcnden
kleinen Arbeit nicin Angennierk mitnntcr anch dahin abrichtet,
eine Feststcllnng dirscr schluankcildcu Foiinen, nieistenlhrils anf
Grnndlage des Altsloucnischc», zn versuchen, wobei die qclehr-
ten und gründlichen Werke unftres bcrnlxnten Sprachforschers
Dr. Mikloziö, so viel mir davon znr PcifiMNH stand, gc-
wisscnhast nnd dankbar bcnicht wnrdcll. !^)b nnd inwiefern ich
in dieser Nichtnng znin bc'seren Verständnis nnserer herrlichen
Muttersprache beizutragen iin Stande war, darüber sollen Sprach»
tenner urtheilen.
Ich fühle selbst gar wol, dass insbesondere das Nenn>
wort <» diesen Blättern etwa? dürftig behandelt erscheint-, na-
menlüch die scharfe Grenze zwischen der ersten nnd zweiten Ab-
thcilnng der I . Abändernngsart konnte, indem diese Partie
zn den schwierigsten unserer Formenlehre gehört, derzeitig noch
nicht so lnnfassend untersucht werden, nm darüber zn einem
befriedigenden Resultate zu gelangen. Die Behandlung des Ci-
IV
gcnschafts- und des Zahlwortes, wenn wir schon die audercu
Mängel des Vüchlcius hier nicht bcrührcu, ließc auch sicherlich
noch manches zn wünschen übrig. Doch ist hicbci dieser Um-
stand nicht anßer Acht zn lassen, dass nnserc Schriftsprache
gegen dic richtige Abänderung im Allgemeinen weniger süu-
diget, als ;. V . gegen die richtige Abwandlung.
Die Regeln des slovcuischcu Akzentes nntcrliegcn eben-
falls noch vielen Schwankungen, und somit ist es leicht mög-
lich, da man ja die Wörter in den verschiedenen Gegenden gar
so verschiedenartig betont, dass auch hier Fehler mit uuterlau»
sen sind, die aber aus Sprachbüchcrn nicht gau; verbauut
werden können, solange das Gcseh der Vrtonnng nach den
verschiedenen THcilen des Sprachgebietes nicht sorgfältig studiert,
kritisch untersucht und in einem gründlichen lexikalischen Werke
eudgiltig frstgeseht werden wird.
Bezüglich der hie und da angeführten altsloveuischeu
Wörter, zu deren Vezeichuuug mau sich der Antiqua bedieuen
mnßtc, wobei ^ den altsloveuischeu Nasenlant om, ^ den alt-
slovcnischeu Nasenlaut on nnd tz das altsloftenischc ^»t bezeichnet,
bitte ich den Umstand, dass der harte vom weicheu Halblaute
gewöhnlich nicht nnterschirden wuvde, nnd das^ hin nnd wieder
das Zeichen des Halblaute? vielleicht gar gänzlich weggeblieben
sein dürfte, nicht zu strenge zu beurtheilen, da ja dies nicht
in einem Lehrbuche der altslovenischcu Sprache geschehe» ist, nnd
an der Sache selbst, an die mau sich lediglich halten möge,
nichts ändert.
I m Laufe der Untcrsnchnngen habe ich die richtige Schrei-
bnng vieler Formen nnd Wörter nicht nnr angegeben sondern sie
öfters auch sehr warm anempfohlen, bin aber selbst gegenwärtig
V
trotzdem im Allgemeinen bei dem bis jetzt üblichen Schreibe-
gebrauche geblieben, weil der Grammatiker wol forschen und
die gewonnenen Resultate bekannt geben darf, die herrschende
Schreibart und Formgestaltung aber nicht plötzlich über den Hau-
fen zn werfen berechtiget ist, — dies kann erst in Folge seiner For-
schlingen geschehen, wenn sich diese als richtig erweisen. Aus diesem
Gcsichtspnuktc will anch der Umstand» benrtheilt werden, dass vor
dem I-, welches zwar zn einem Selbstlaute allerdings in diesem
Büchlein ei klärt erscheint — um dies, so wie uoch manches
andere, dringend Nothwendige ;u bcweisen, da;» war hier der
Ort nicht — doch das 6 noch auftritt, weil sich das bloße
r in Wörtern wie: vi-t, smrt ». s. w. bis jetzt die allgc-
meine, verdiente Aufnahme uoch uicht erringen konnte.
I n den am Schlüsse beigefügten „Verbesserungen nnd Zn-
sätzeu" erscheinen mitunter etliche Beiuerkllugcu, auf welche mich
theils Vettnrr theils der Volksgebrauch ;u fpät geleitet hat,
nm sie in das Büchlein selbst aufuehmen zn können.
Ich darf anch jene Frage, welche melrn wichtig erschci-
nen dürfte, ivarum ich nenilich dich' Blätter deutsch
geschrieben habe, nicht mit Stillschweigen übergehe». Dazn
haben mich mehrere Gründe bewogen. Crsllich gibt es uoch
immer ei»r bedeutende Anzahl auch rüstiger, strebeudcr Slo^c»,
»cn. welche» die deutsche, in einem Sprachbuchc zur Auwrn-
duug kommende Terminologie geläufiger ist als die skweuische;
dau» glaubte ich mitunter auch auf die Deutscheu, welche sich
uusere Mundart aneignen wollen, so wie auch auf die unr
deutsch zn denken gewohnten Beamten Nücksicht nehmen zn
sollen, wobei aber anch die übrigen, ihrer Muttersprache zu-
nächst beflissenen, gebildeteren Stammcsgenossen, anf die ich
VI
vorzüglich bedacht war. doch nicht verkürzt worden sind, da sie
ja den Trrt auch verstehen.
Sollte dirscr slcinc, schwache Persnch Nachsicht imd Theil»
nalnnc finden, so dürfte ich vielleicht, wenn mir Grsnndhcit
nnd Mnsie bliebe, in dem bc^ol.nrncn Werke fortfahre».
Laibach an« 3 1 . Jänner 1tz66.
Der Verfasser.
VII
Inhaltsverzeichnis.
Seite
Nie Vuchsiaben 1
Der Ton 3
Das Nennwort 4
Das Geschlecht 4
Zabl und Vieguugsfälle 6
Abänderung ?
I Abändcrungsart ?
Erste Abtheilung 8
Zweite Abtlieilung 11
II, Abänderungsart 1b
III. Abänderungsart 18
Erste Abteilung 18
Zweite Abtheilung F . 20
Abänderung der Ortsnamen 22
Das Eigenschaftswort 24
Abänderung des Eigenschaftswortes 25
Steigerung des Eigenschaftsworte« 27
Das Zablwort 2»
Grundzahlwörter 3l>
Ordnungszablwörter 32
Oaliungszahlwörter 33
Vervielfältigungszahlwörter 34
Wiederbolungszahlwörtcr »4
Unbestimmte Zahlwörter 34
Das Fürwort 35
Persönliche Fürwörter 35
Da« persönlich rückbezügliche Fürwort 4l)
Zueignende Fürwörter 41
Anzeigende Förwörter 43
Bezügliche Fürwörter 43
Fragende Fürwörter 44
Unbestimmte Fürwörter 45
Das Zeitwort 46
VIII
Seite
Dauer- und Vollendungszeitwörter 47
Personen 50
Zahlen 50
Zeiten 51
Arten 51
Form 55
Abwandlung 55
Klasseueinthciluug 55
Bindesclbstlautische Abwandlung 56
I. Klasse 56
Erste Abtheilung 56
Zweite Abtheilung 60
Dritte Abtliciluug 60
Vierte Abtheilung «1
Fünfte Abtheilung 62
Sechste Abtheilung 64
Siebente Abtheilung - 65
II. Klasse 68
III. Klajse 72
Erste Abtheilung 72
Zweite Abtheilung ?:j
IV. Klasse 75
V. Klasse 81
Erste Abtheilung 81
Zweite Abtheilung 82
Dritte Abtheilung 85
Vierte Abtheilung 86
VI. Klasse 92
Bindcsclbsllaullosc Abwandlung 96
Sich crgäu;cudc Stämme 100
Abwandluugimmstcr sür alle Zeiten und Arten 110
Das Umstandswort 123
Daö Verhältniswort 130
Das Bindewort 136
Das Empfindungswort 140
Perbcsscruugeu und Zusähe 143
Grftes Haupt stück.
Die Buchstaben (ösrks).
8. 1. Wir haben 25 Buchstaben, nemlich: », b, «,
t, d, e, f, g, h, i, j , k, 1,ra,n, o, p, r, s, B, t, u, v,
SelbstllUltc (samogi^Zniki) silld: «, 6, i, ", u ; dic
andern sind Mitlailtc (»OFläLniKi).
<j. 2. Das o muß im Sllwciiischcn oicl-^crschicdencLautc
ucvtictcll: I) das offciic o, wclchcs brcit, wic das crstc deutsche
e i»: w e r d e n , G r d e , lautet: döreni ich lcft, x^öiuo wir
lneinlril; 2 ) dao ^'schlosscilc u, welchcs in rincillssrosieuTHcilc
d»'ö sllN'cuischeu Sprachgebietes eiu faustcs ^ uachklingcil lässt:
d^Io iuI6I(0 weis.c Milch, etwa wic: do^ic» inlojko auszll»
sprcchcu, —- sin- diesr^ « bedienen sich inanchc dcs Zeichens: ö ;
3) das gcschlussenc o, welchem rm sanftes ^ dorkliugt: pet süuf,
äo»6t '^'Hn, 8v6t Heilig etwa wie: p^6t^ llosM, »vj6t ans-
zusprechen; 4) drn '^alblant, welcher wie rin knr;ei< Halbes i
ans^esprl'chcn loird, nud wic das deutsche e in dcr Silbe: v e r
und in dc» Endsilben l'0n: „leiden, getrieben, die Vösett"
lautet. Drr Halblaut lummt lwr: <,) iu Stammsilben: vö»
gauz, 1)^8 Huud, äiii Nr^e», li^olc leicht u. s. w.; b) iu
dcu (indsilbeu: ek, cc, «n, uv, »on, »om, 26», z. V.
äävok Abgabe, puvo« Sänger, trüden Nlüde, >.6tsv Erutc,
pleson Schinimel, p6»em Lied, dojäxon Furcht, dolc^ßu
KraukHcit; e) w r deu> r unt uachsolgrildcu Mitlauten:
1
2
V6lt Garten, umeria ^s^ sic ist gestorben, porst Finger, tord
hart. Einige lassen in der Schrift dieses 6 ans, indem sie das
r als einen Sclbstlant betrachten, was es eigentlich auch ist,
nnd schreiben: vrt^ umria, pi-8t, ti-ä.
Nur vor dem hier be;eichuetcn r nuiß der Halblaut
immer als solcher ausgesprochen werden; in den andern ans-
gezählten Fällen kann man ihn auch wie ein deutliches e
hören lasseu.
Das o vertritt zwei Laute- 1) das offene o, welches
breit ist und sich in der Aussprache dein n nähert, ^ V. otl-ök»
des Kindes, lepüw Schönheit; 2) das geschlossene o, welches
wie das arwohuliche c> anderer Sprachen klingt: ^üd» Schwamui.
pöt Weg, mükn Mehl, iiüäsln ich werde sein.
Die Selbstlaute': a, i, u lauten l^ie in audern'S^praelien.
§. 3. Das t' kommt in keinem ursprünglich slavischen
Worte vor.
Daö 1 wird als v (n) ausgesprochen: 1) im Stamme,
wenn es vor anderen Mitlauten steht: völk Wolf, 6öl^ laug,
poßölwitl, poZölnit'l verschlucken, sprich: wouk, doug u. s. w.;
2) vor dcu Vildungvsilbru: ee, «u, i n l ^ iiion, z. V. dläluu Leje>',
uiuötaieu kullstfertig, z^liiilc jUautacker, Iirnuilni^n. Sparkasse.
Einige schreiben hier v, jedoch falsch: dl'ävoc, um^tavon^ lirn-
uivnio»; 3) am (5ndc der Wörter, mag nun vor dem l cm
Selbstlaut oder cin r stehen: ckU ^jo, er hat gegeben, pössl
Dienstbote, oäpoi-I ^o, er hat aufgemacht. - - I m Wrssenfnlle
der Zwei- und Mehrzahl bei weiblichen und sächlichen Nenn-
Wörtern wird das l dentlich ausgesprochen: cl^koi der Mägde,
lßel der Nadeln, cl<51 der Arbeiten, von: ääkla, jj;I») äöio.
Wenn mit den Mitlanteu 1 uud n eiu i vcrschlnilzt,
so entstehen dadurch die als selbständige Mitlaute zu bctrach-
tenden: n^j und 1j> welche sehr weich ausgesprochen werden,
nnd anch iu der Schrift eigene Zeichen haben sollten: ljublw
vso I^juäl, liebet alle Menschen; njilwv kou^ ^o wou^ vrü-
äou oä uüßoßn, ihr Pferd ist wcuigcr wert als das unsrige.
3
§. 4. o klingt wie das dentsehe: z ;
ii , tt . . tsch-,
n .. - . ., ss oder H -,
u , - .' « sch,
2- ., „ „ ^ s i l l : Rich;
5 klingt weicher als dasdenischc: sch.
Z. V, «än.i Prliö, 5510 Ttir», 36110a Tchaltcii, «ä»t sechs.
211UH Wil><ll', /.iiu^ Nofthaar.
Z w e i t e s H a u p t stuck.
Der Ton (näglas).
j». .">. Dcr Ton der sllwcilischcn Wörter ist zweifach:
" ) gedehnt, wic i n : tüt Dieb, i'udü dcr Aliknuft. 2ttvirani
ich spcrrc; i») geschärft, wie in: driXt Vr»dr>', !2öt Tchwie-
l^rsoh», ^i-izl-l jL, sic ist gckoiliillcil. - Der geschärfte Toll steht
»icht mir auf dcr lchteil Tilbc: koloviix ^ahllvcg, folwern
a»ch auf dcr lwrlelttell: uösi trage dll ». s. lu.
Das Zeichen " wendet lualt au, lull damit daö offene
« uud 0 anzudeuten, z. V- döä«m ich steche, ßlödom ich
scharre.
A » »I e r l I , u ^. Vcr Ton der slovcuischcn Wlk'tcr ist cisseutlich ein vierfa"
chev; allein d,i cv in nnstiil Biichrvn uud Zeitschriften jetzt
lil'ch nicht auf diese "Art dc;cichnct >vird, »ocil die Drucke»
reien dafür noch keine Zeichcll I'.iben, fo lann der vier^
fache Tou allch hier nicht ;nr Abhandlung toinmen.
1*
4
D r i t t e s Hauptstuck.
Das Neunwort M i n o L t ü w i k ) .
8- 6. UnsllcTprachc hl^t!U'ii»lr!cl Wlnt^<ittul!gc». welche
Bestandtheile dcr Nede bilden. Sie sind:
1. Das Nennwort sßninoZt^lnik).
2. Das (Eigenschaftswort (prid^vliik).
3. Das Zahlwort sutovilnik).
4. Das ssnrwort (xailnok).
5. Das Zeitwort (ßlliAoi).
6. Das llinstandswort (pl-i»lov).
7. Das Verhältniswort sl-axm6iinlc).
^. Das Vindcwort (voxnilc).
li. Das EmpfindlnuM'ort smoämöt).
A n m e r k u n g . Die jlovcnischc Epmche hat lein ^eschleckt^wort.
§. ?. Daö Ncnniu o r t ^eigt cine Person oder Eachc a»!
^,närH Andreas, m^ti Mnttcr, »län.i Reif, trüvnik Wiese
». s. W,
Bei den Nrniilvörtern nnterscheidrt man- N das Ge-
schlecht (»pül), 2) die Zahl (ßtovilo), 3) die Viegnnqsfälle
(p^äyii), 4) die Al'ändcrnnss s»^I»u^ll,n^'o).
Das Geschlecht.
8- 8. Die slowenischen Nennwörter haben ein dreifaches
Geschlecht: das männlichc (mü»l(l npol), das weibliche s/^n-
»ki »pol), das smiilichc (ul-äänji 8p«I).
I ) Des niäiiülichen (Geschlechtes sind alle jene Nennwörter,
welche männliche Personen nnd Thiere anzcissen. z. V. diät
Nrnder, 6öo ^^ter. v<)lk Wolf. m5<!voä Pär. «wl-v«i„li ?ll-
tersuor^eset.;trr, vü^voäa .^cersührcr.
Männliä) sind ferner alle jene, dir anf: j , «, ^, I», I^
anslanten: k r k j Rand, Gegend, »vlueo Blei, ärüg Stange.
8^1» Erbse, otri>ll. Kind n. s, lv.
8
2) Weiblich sind jene Nennwörter, welche weibliche Per»
soncn oder Thiere bezeichnen: köi Tochter, volöica Wölfin,
M6äv6äl«l, Bärin u. s. w.
Weiblich sind ferner alle Nennwörter, welche auf: «, n»t,
Q3t, ULt^ ll26N) L26N) LV) ^'»6, ill auslauten: ziiön, Futter,
äü»a Seele, posäät Gespenst, pil6no8t Fleiß, öyljn8t Kinn»
backen, prhäiion Frenndschaft, dolälLen Krankheit, eörkev
Kirche, F n j i l ^ d das Fanlende, »u^^'M das Dnrre, xolyn^ä
das Grüne, xiväi Thier, onU das Ackcv», äoi-IlälGesindcl.
Die anf ^ p, v, m; n, 1) r; 6, t, 8t; 8, 2; ö, 8, i
Anölantcndcn sind theils des männlichen theile des weibliche»
Geschlechtes.
3) Sächlich sind jene Nennwmter. die auf 0 oder l, aus-
lallten: toiü Lrib, tölo .^alb, no^ö.^inunrl, töiu« Scheitel.
Es gibt jetwch viele Nennwörter, welche von diesen Ncgcln
ablveichen. Mänlllich z. B. ist: äokNö Mädchen.
Folgende merke mau sich als weiblich: dä«on Fabrl,
dil Halm, !i6i' Sammlung, di>1 Krankheit, ön»t Lhre, 5ör Felsen-
spche, öowrt Uertcl, ^oxöl Land, ^ll.',^ flache Hand, j;1ü^o1 Vcr-
tiefumi, ßn^ätSchinken, ßnien Schicilbei», ßü» Gans. ^ d l a u
nnd^ädlana Apfelballin, ^'«ä Speise, ^o»än Herbst, k?».ä Wanne,
liiet Keller, 1^1<>
' i> Bank. kukü» Henne, 1^6^ das Hallen, kü-
p^'I Bad. ^c»»t Vcin, läkot »lid Ilikow Hullsscr, Iä»t Eigentum,
I^x ^ng^, Ijudäv Grfallen, 1<>v Fanss. lüö ^icht. m«ä Messing
(irz, lniscl Gedanke, müi: Macht, n>t Fade», n»'»ö Nacht,
5«t Spihe. s)«torv Harpfc l'hne Dach, pämot Vernunft, p^»t
Falle, pöö Ofen, p<^ä Spanne, iiö»om Lied, p<:»t Fanst,
plät Seite, poniläll Frnhlin^, postorv Furrllc, povoäen^j
Ueberschwrmmnn^ porst. Danimerde, räst Nachstllin, rävon
(3benr, r^dor abschüssige Gegend, !'<5ü Sache, '^3i Naggeli, »öö
lebendiger Zaun, ueucižot Wiese, «^ord Sorge, «kri! Frlsen>
platte, »1ä»t Eüssigkcit, »wöt Anskehricht. »növ Stoff, «trän
Seite. »trä»t Leidenschaft, »v6»t Bewusstsein, «ööt Bürste, vä«
e
Dorf, vsrv Seil, vorbei Zaunöffnmig, vö»t Gewissen, V62
Band, viAi-sä Frühling, 2ibe1 Wiege, Lnies die Mischung,
2vör Wild, 26rä Wicobanm.
Die nur in der Mehrzahl üblichen Neuuwörter sind
männlich, wenn sk' anf i^ weiblich, wenn sie anf o, sächlich,
wenn sie anf :>. anolailtcu: wo^gäni (Gehirn, lloidti eine Art
Leiterwagen, bükvu Vnch, F^dl^o Rechen ; äorva Holz, üstna
Lippen, pl^iöa Lunge, vriUa Thor n. s. w. Dennoch weiblich,
obwol auf i anölantcnd, find: ^'ääii Klippe, äüi-i Thiir, i>Li'3i
Brnst, 8»ni oder »eni Schlitten, nsti Harpune, odorvi Angen-
brnnen, ^ü»1i Geige, n v ^ i i Strohbodcn, o^rücii Skelct.
?i»t Weg ist in der Einzahl des männlichen nnd wcib-
liche» Geschlechtes, in der Mehrzahl kann cö anch sächlich sein,
Zahl nnd Vieguugsfälle.
8. 9. Die slowenischen Neniüuörter haben eine dreifache
Zahl: E i n z a h l (^ainstvo), wenn von einer einzige» Person
oder Sache die Nede ist, Z w e i z a h l ((IvH^vn), wenn lion
zwei Personen oder Sachen die Rede ist, M e h r z a h l (mnüötvo),
wenn von drei oder
8. 10. Die Nennwörter werden an ihrem Anölantc 0er-
ändert, welche Veränderungen V i e g n n g o f ä l l e heißen.
Da? Skwemsel'e I,at srcht' Piegnngofälle:
1. im6liov<<1nil< (Werfall oder Xominntiv),
2. i-oäilnik (Nesscnfall oder (xcnitiv),
3. ä»)'ä1nil< (Wemfall oder Dativ))
4. toöiinik (Wenfall oder ^cou8»tlv),
5. inästnik (Ortosall oder I^oeal),
i>. clruxilnilv (Gesellschaftofall oder kocintiv),
Die ersten m'er Vicgnngöfälle stehen anf dieselben fragen,
wie im Deutschen; der Ortofall »vird meistens nnr nül ^er-
hältni^wörtern gebraucht nnd zeigt den Ort an; der Gesell-
sehaftbfall zeigt eine Gesellschaft oder das Werkzeug an, womil
7
etwas zn Stande gebracht wird, und heißt deswegen anch I n -
8trum6nwl, d.i. Piegnngsfall des Werkzeuges, als welcher er
ehemals selbständig angewendet wnrde, was jeht nicht mehr
geschieht, da er auch in diesen: Falle, wie immer, nur mit Ver-
hältnisluörtern oorkonlmt, z. V. 2 Iirät^ui 86M d i l v mästu,
ich war mit dc,n Vrndcr in der Ttadt; — 2 drätniu ist der
Oesellschaftofall, v m6»tu der Ortofall. 8 pei-^soiu pissiuo,
wir schreiben niit der Feder; — 5 perösoiu ist der Biegnngs»
fall des Wcrkzcnges.
A b ä n d e r n n g.
§. I I . Das Slowenische hat drei Äbändernngsartcn:
eine für männliche, cinc fiir sächliche, eine fnr weibliche Nenn»
Wörter.
A n m c l l l l u g e n.
») Vei mälmlichen Neuiiwörler» b e l e b t e r Wesen ist in der Einzahl
der Wenfall gleich dein Wessciifalle, nnb bei männlichen Nenn*
Wörtern n n b e l e b t e r Din>ic ist in der Einwahl der Wenfall
gleich dein Werfälle; der Wenfall dcS sächlichen Geschlechtes ist
in allen drei Zahlen dem Werfalle gleich.
b) Die ans: ^', h, i^', 2, », «ö, c>> und i! auslanlcnden männlichen
nnd sächlichen Nennwörter nehmen in der Abändernng: ev, »m,
»?,»» statt: <>v, 01», nmn, und im OrtSfallc der Einzahl ein l
statt n an.
«) Vor Nennwörtern aller Gcfchlechler, welche mit einem Selbstlaute
oder mit d, <l, ^, j , !, h, m, n, ,^, r odcr v anlanten, mnß im
OescllschaftSfallc da« Wörtchc»: „ m i t " durch: 2, bei allen übrigen
aber dnrch: « ausgedrückt werden.
I. A b ä n d c r n n g s a r t.
8. 12. Zn dieser Abändernngöart gehören die lnännlichcn
Ncnniuörter. Sie zerfallen in zwei Abtheilungen: die erste nin-
fasot jene, welche im Messenfallc der (5inzahl » ansehen, die
zweite aber jene, welche im Wcsscnfalle der Einzahl ein bctontcS
ü odcr ov» annehmen.
8
Erste Abtheilung.
8. 13. Ansschlieftlich zn dieser Abtheilnng gehören: 1) aNe
Mehrsilbige», 2) jene Einsilbige», welche anf: ^ Ij, n^ ö,
8^ Lö) 2 anölantc» oder den geschärft eil Ton haben.
Wir stellen fnr die Belebten: kovaö Schniied, niid für die
Unbelebten: snop Gnrbc als Mnster nnf.
a) Mnster: Icoväö. i,) Vollster: Lnop.
Einzahl.
1. kovaö dcr Schmied, snop,
2. Icoväö-n deö Tchiniedri«, snop-a,
3. koväö-u dein Schmiede, snöp-u,
4. Koväö-H den Schmied, snop,
5. pri I^oväö-i beim Schmiede, pri sn6p-u,
6. 8 koväö-oui mit dem Schmiede. s snop-om.
Zweizahl.
1. I:ovä,ö-a zwei Schmiede, Bnöp-a,
2. kovli,ö-ev zweier Schmiede, sn6p-ov,
3. kov^ö-ema zwei Schniieden, snop-onia,
4. kov^ö-a zwei Schmiede, snop-a,
5. pri Icoväö-ill bei zlvei Schmiede», pri snöp-ih,
6. 8 Ilov^ö-cml«, mit z>^'ei Schiniedcn. s snop-oma.
Mehrzahl.
1. Icovaö-j dic Schmiede, 8nöp-i,
3. I<0väö-ov der Schim'cde, snop-ov7
3. I^ftväö-em de» Schmiede», snop-om,
4. Ic0v<^<>6 die Schmiede, snöp-o,
5. pri kovaö-ili bei den Schmiede», pri snöp-ili,
6. 8 kovaö-i ,»it de» Schlnieden. s snöp-i.
Allinertiin^cü.
») Neniüv^tter, welche im I^crfalle der Einzahl vov dem Anölante
einen Halblaut Haben, stoßen denselben in der Abänderung an«:
p6ve« Sänqcr, i,l!v<ül; öi^I Adler, ö i l l l ; zi<!» Hnnd, i'»ir; ^I"»oc!
tanber Mensch, 8l'l»o"; äööek Knabe, 66ök»; ndäuiloii ein Arnier,
9
ndäuölc»; vräböek ein kleiner Spatz, vradöka. — N u r d a m a l s ,
wenn dnrch die Ausstoßung die Aussprache u n m ö g l i c h gemacht
werden sollte, bleibt der Halblaut immer im W o r t e : ^ d e «
Dachs, ^ 2 d e « 2 ; mertvec ein Todter, murtvoea; ^ i l ä e e Reiter,
^v^äocll. — I^llllääniö Jüngling, ridiö Fischer, toväi-i» Gefährte
milliu Miihle, I^iriö Scherge, kümon Stein, m63oc Monat, Mond
dürfen das i und das e nicht ausstoßcn.
Die Nennwörter: loc^n^ Korbbogen, poül-nj Spanne, öFel
Ecke werfen den Halblaut o ans: loonM, i ' e ä n ^ , 6^1a; erhält
aber der Halblaut in den genannten Wörtern den gedehnten Ton
uud übergeht in Folge dessen in 5, so tanu dieses derartig cutstau»
dene <l durch alle Biegungsfälle bleiben: locüi^', I n c ä n ^ n. s. w.
Dergleichen hat auch v/lwl Elle: vittl» und v-Vtala; aber oZät
Distel nnd die einsilbigen: i ) . ^ ' Bienenstock, lün Flache, müli
Moos, möü Schwert, löv ^öwc behalten das auö dem Halblaute
eutstaudcne n und « immer bei.
Hiehcr gehörige Eigennamen werden vou etlichen, die da
irrig meinen, aus jedem Bieguugsfallc müs,c der Werfall der
Einzahl ersichtlich sein, auf folgende gauz unslavisclic A r t abge<
ändert: ^ 8vüteo, l^v^te^ll; ^lils^, Klilo«^; Xl»^i^«Il, Ivi^Iii-
öokn,; ()>^I, 0r>!'l!l ^statt der einzig richtigen Formen: 8vot«l,
Hlilc», X i l l ^ l i / K l l , Orl.'l. Gerade so grundfalsch bilden etliche
die Eigenschaftswörter des Besitzes von derartigen Eigennamen:
'I'rädoeev, 5lupmn!«!V,^UiIc'<:kv, statt: 'I'rüdöov, Hup/lnö«v, > l l l -
ö s v : dem ^ i u l x « , ^ u ^ n c c ' , klilou gehörig.
Die auf u ^ k auslautenden Eigennamen dürfen das «
nicht ansstoßen; denn 3<^l steht statt des r i c h t i g e n »ö-lk, was
daraus klar licrvorgel't, weil das ;l immer deutlich gehört wird,
sobald darauf der gedehnte Ton ruht: i;c>i-nv»Läk, OalziNK,
X u ^ i ' l k , l^t>,»^,'lk; miti'in sollte m a n : .Ioll>v«<5nk, .I«Inv«ö»Il^
schreiben, da solche Eigennamen vou Eigenschaftswörtern auf x k :
l i o i - o v ! ^ ! ) u. f. w. mittels der Änhaugsilbc: ^»l< gebildet sind.
Dass al'er in der Aussprache, wenn die auslautende Silbe un-
betont ist, ein «' gel'ört zn werden scheint, daran ist der Weich»
lant 5<5 ^ ) allein schuld. M a n Vergleiche damit: i n i ^ l i ^ W i n l ,
liinll!^,'., Schlag, 1^,^'K Hascluuss, kr/lvjok Kuhmist, welches auch:
l n i ^ t t i , i!,l'l1>I^ni, l ^ n j n k , kr/lvjllli geschrieben U'crdeu sollte, wie
mau a u s : toö/lj Laufwerk, I l i ^ / l j Schreihals, Iluioii^'lk ein starlcr
M a u n , fUv^'-lk Wildling u. s. w. deutlich sieht.
d) Fremde, auf I.j anslauteude Nennwörter Pflegen in der Abäudernnq
ein ii cinzufchicbeu: i-.^dcl^ Henlcr, i-Zlbel^u»; t5n>i>oh Tempel,
t^mpeliu»,; ,lz»'>«wlj, »iiü»tl;^!,^ u. f. w. Besser jedoch siub
die in vielen Gegenden »och üblichen Formen: l-nbha, tömp^'»,
»pü»w!» n. s. w.
to
Dieses eingefchobene n ifi die im Mslovenischen übliche, mei«
siens den Ä>öllcrnamen angehängte Silbe i u , z. B . liimi.sanin
statt liinch'.-^ Römer. D a f t dies wirtlich der Fall ist, sicht man
darauß, weil die an der troalischen Grenze wohnenden Slovene»
deutsche, a»f c l anolautendc Eigennamen immer in selche ver<
wandeln, die schon im Werfälle der Einzahl auf I.jin anblauten;
auo: S t a m p f e t machen sie ötämHi», uud bildcu den Wcffrn»
f a l l : ßl,!'>!!><!^!!.'>, «"mit dcutliäiem i ^ was niä>tv< andcreö ist, als
unser: ^^mf>>^»!l, rkd^u.-i n. s. w., welcheo also: ßtämtljii»»,
l ^ i i i n u. f. w. geschrieben werden mnft, wenn man cd überhaupt
i n der Schriftsprache dulden soll.
Üchl flovcuifche Ncunwöncr alls !., dilden die Äiegungs»
sällc immer ohne u : ni/it^h Lehrer, u ^ i t ^ l M ; »vil«tl.>^ Eriualmer,
«vurltciju,. — Freund licistt: i'li^/ltol, i ' l i M l a u n d : i>ri^tl>^,
Durch allilcvcnische Wörter, wie: 'i^it^inio.-l Lcbrcrin,
kiinitoijuic.'l Ernährerin u. s. w . , welche aber nicht numittclbar
v o n : uöltoh, Ilimitc!^', sondern von Ei^euschaft^N'örteri?: uöi-
wl^eu, — tcl^n.-l. n hergeleitet stud, hat fich die Kur;sichlia,leil
des sosstuanntcn Sprachtonservatil>nlulj verführen lassen, falsche
Aieqnügöfällc: ui^ite^nu deü Lehrers n. s. w. zu bilden.
e) Ans r Auölau^'nde schieben nach dem r gewöhnlich ein ^ ein:
euvor Nordwind, « ^ v ^ . i z i,.l^lir H i r t , l>il^!>'rjl». Dieser Regel
folgt auch: 6^X Negen, <1cv,^. — Folgende schieben aber dennoch
lciu H c i u : ^ v o r Ahorn, p ^ p i i - Streit, zirüliwr 3taum, l>u' Käse,
üvür Hof, veöär Abend, r»2or Furche, präpor Fahne, Ilntar
Vczirl, «äwr Zelt, 2^>s>r Vcrsammlnna,, tüvnr uud tnvnr Sanmlast.
^»vcir Ncde, »v^Ior Bohrer, ^t^d^s Eällle, ä/lr Gabe.
^) Die auS fremde» Sprachen stammenden, ans i auelaulcudcn
Neuuwörler schieben in der Abauderuuq ebenfalls eiu ^ ein: .lüri
Georg, .lüri^'a; ^'nli Monat J u l i , .i'iIH.i; ev.'lii^^Ii Evangelium,
«vaü^äli^ll, welches letztere auch fächlich: l>v.'m^I^o, lautet.
«) Die im Wesseusalle der Einzahl aus: !m, 6», t«, Auslautenden
haben im Werfalle der Mehrzahl ^«>, z . B . ssaluli Tanbe, 8«l'U»>:
g o » i M Herr,ssu,-<s»6<^n;)linl>t Landmanu, kn^ti'?.
Nichtig sollte m a n : ^ul<'>!'i^>, ^«pällHo, Kmäti^ja schreiben,
weil, weuu vor dem ^ lein i stünde, nach den Regeln der sloveni«
fchcn Lautlehre l>j z u : dh, 6^ zu: ^ uud h z u : ö verschmelzen
ulilßtc. (Sieh ß. <',5, l>).
k) Die auf K, ^ und li Än?Iaulendeu verändern biöwcilen im 23er.
falle der Mehrzahl nud im OrtSfallc der E i n - , Zwci^ und
Mehrzahl K in c, x in ?., l> in ?, z . V . : p r i ^>nuu>i beim Helden;
l'ri ^unncül bei den Helden; M>n«>l bie Helden; s l i V!«?.i!>
bei den Feinden; ^>6»i die Sünden, von Huuük, v r ü ^ , ^röl,.
11
Allgemein üblich ist: oti-öci die Kinder, pri otl^<.,I> bei den
Kindern; falsch hingegen, obwol gebräuchlich: 2 «ti-ä^I mit den
Kindern,
ß) (!Iüv«^ Mensch hat in der Zweizahl: Llov^kn, in der Mehrzahl
in ältern Schriften: i-Iuv^W', jctzt aber n u r : I^'uch'ä, (^cute).
1<) Ans >l Anölantende haben im Werfalle der Mckrzalil: »i lind n j « ,
z. V . Ivu^ün Kapaun, Iic>i>üni und I:npüi^<,; I^juliij/lnslui l*ai<
bacher, !^u!»^i'lu(?l>!ll und I>^lil)^!n>ö2i^<,>.
M a n milstte auch d a : Icopüni^'«, I^ulHäilLallij« schreiben.
(Sieh Anmertnng <.') dicsci, §.)
Zweite Abtheilung.
8. 14. Hichcr gchm'cn in dcr Ncgcl jcin' cmsilliigm Neun»
wöttcr, wrlchc d^i ^cdch:ilcil Toil l)nbr>,, und nicht auf: ^, ^ ,
^ ! ' ^ ^ ^ 7 2 auolantcu. Sic bekommen im Wcssclifallc der
Cili'^ahl cin betcultcs n oder statt dessen nnd mcislens anch
ncl'en ihm ein: 6va.
lleblihanpt nbcr greifen diese nnd die erste Abtheilung
so stark in einander, daft allqeincm Willige Negeln schwer auf-
Anstellen sind, indem fast allc Nennwörter dieser Abtheilung
omelMhendb anch nach der ersten abgeändert werden sönnen,
wie die nachwlqelldcn Mnster zeigen; darnm möge sich der
innrere Anfänger nnr die Anmelkiiiigen: c ) ) s ) , 1l), i ) nnd ^')
dieser Abtheilung nnd die aufgestellten Mnstcr aneigne»; die
nbiigen ^lennwörler kann er iinmer nach der erste» Abtheilnng
abändern.
,,) Mnster: KIn» lAchre).
Ein^ihl. ZwcizaHl.
1. kläa, klds-a? (klas-ä),
2. klas-u, khls-a, (klas-11), khls-ov, (kla8-6v),
3. kljls-u, klas-i'i, klas-ciua, klas-oma,
4. klds, klAs-a, (klas-ä),
,0. pri khls-u, (klas-ü), pri klas-6h, klas-ih,
<r>. H klils-om. 8 klas-ema, klas-oma.
12
Mehrzahl.
1. klas-i,
2. klas-ov, (klas-öv),
3. klas-em, klas-om,
4. klas-e, klas-c,
5. pri klas-eh, klas-ih
(5. s klas-mi, klas-i.
b) Mnstcr: trdk sBand),
1. trdk,
2. trak-ü, trak-6va, träk-a, (trak-a),
3. trak-ovi *), trak-u, (trak-ü),
4. trAk,
5. pri trak-ovi*), träk-u, (trak-ü),
6. 8 trak-övoiu, trak-om.
Zwli,aHl.
1. trak-ova, trdk-a, (trak-jl),
2. trak-ov, (trak-rtv),
3. trak-6ma, trak-ovoma, trak-oma,
4. trak-6va, trak-a, (trak-A),
5. pri trak-el», trak-ovih, trak-ih,
6. 8 trak-ema, trak-ovoma, trAk-oina.
Mehrzahl.
1. trak-j<!', trak-6vi, trak-üvje, träk-i,
2. trak-oVj (trak-ov),
3. trak-6m, trak-övom, trak-om,
4. trak-6, trak-i, trak-6vo, triik-o,
f). pri trak-čh, trak-iSvih, trAk-ili,
(). s trak-rui, trak-ovi, tnlk-i.
' ) Fehlerhaft sind die im Wc»i< »»b Ortsfalle dev Einzahl i» bei
Schrift üblichen Formen: Unk c>v«.
tg
Anmerkungen.
n) Jene Fornlen der aufgestellten Muster, welche auf der Stamm»
silbe betont oder eingelsammcrt erscheinen, sind nach der ersten
Äbtheilung gebildet.
Die eingeklammerten Formen wären, mit Ausnahme der
Wessenfälle: Kln»äv, wlkäv, im Allgemeinen nicht zu empfehlen,
weil sie seltener vorkommen. Nur" bei den auf x Auslautenden
find die betonten BiegnugsauSlaute ä, ziemlich ilblich: 5täxHarpse,
'üss Horn, (Ii-c^ Slange, 1^»^ Hain, di-ox Ufer, 8n6ß Schnee,
haben: ro^K, lo^ä, li. s. w.; aber Ilü^ Gott betont nebstdem
auch denBieguugsauölaut ü, z. V. ^n^ü dem Gott, pri I^o^ü bei
Gott. Uebrigenö können sich in der Zwei- und Mehrzalil alle
diese auch nach der zweiten Abtheilung richten, wo sie meistens
üv— ansetzen: i-oAÜvn, drcxovi, dro^övom u. s. w., uud imOrtSfalle
der Zwei» und Mehrzahl löuucn sie auch: 6Il aunchmcn.
Vi-ilss Feind, dl>^ Flucht so wie auch: Khüu Schnabel,
öort Haß, v«rt Garten, pert Tischtnck, 1ln«2 Fürst, tül^' Köcher,
ßiM Sünde u. a. bleiben immer uur bci der ersteu Abtheilung.
b) Wie man sieht, kann der Werfall der Mehrzahl auch auf: äv^«
statt auf: üvi nuölanten. (Ueber die Formen: tr.-^6 und trnki
siehe: Ii) uud i) diefer Aumerknngen).
t>) DaS einzige mul Mann, obschon auf X auölautcub, folgt iu den
meisten Bieguugsfällcn dein Muster Klä», und lain» auch die Vie-
gunaMnslautc .^ und u bctoueu, daö u jedoch nur im Wenlfalle
der <Hiu;al,l.
^^liet Nagel am Finger, nimmt, obschon zweisilbig, den-
noch: noktn und iwntüvil an, so wie npül Geschlecht zwar den
geschärften Ton hat, in der Einzahl aber doch auch dem Muster
lM» folgen kann.
ch Die meisten Einsilbigen, welche anf: r«t oder k anölautcu:
wr»t Rohr, Koi^t, Taufe, por»t Fiuger; »tük das Äechzcu, ^>'»k
dat< Wciueu, Kiill Geschrei, läk Bogcu, i'^ll Bäcker, vük Ewig<
leit, Kraft, ?.r^K Gesichtskreis, i?uft u. f. w. richten sich, obwol
sie den gedehnten Ton haben, ausschließlich nach der ersten Ab<
lheilnug, iu welcher eiuigc davou dcu Aieguugölaut k bcloueu
können: »!k^ (in der Bcdeutuug: Kraft), ^ukk u. f. w.; nur dcnOrtö-
fall der Zwei- nnb Mehrzahl können etliche von diesen auch uach
deui Muster !M» bilden: i»i Ilorut6l», v /.rnk«!l. — Ueberhaupt
merke man sich, dass viele, obschou in allen übrigen Aieguugs«
fällen ausschließlich der ersten Abtheilung folgend, den Ortsfall
14
der Z w c i " und Mehrzahl nebstbei mich auf: öl» zu bilden lieben:
v l w d Ä l in den Bohnen; pri liotak bei den Schlegeln; i"-l
iilli^Il bei den Stieren; p i i volöl» bei den Achsen; u» vsrt«!»
in den Gärten; u» pei-täl» auf den Tischtüchern, selbst: pri
KIn86ll u. f. w. — ' l l / l k , wie w i r gesehen haben, folgt diesen, auf
dcn Auslaut K Bezug habenden Regeln nicht, und anch: mr/lk
Dämmerung, tlük Estricb haben: mr/cil», t l k k u u n d : iiuüliü, t l ^ k n .
»>) Das ov— nehmen Viele schon in der Einzahl au, ;. B . »iu Sohn
hat: «liül, «>n^ und »iu6vn, desgleichen anch: t ä t " ) Dieb, liraä
Furt, üär Gabe, uläp Wasserfall, pI6t Zaun, inä»t Brücke, v/>x
Wageu, 36a Fest, ssiää Schloss, t<^t Schwiegervater, I/ln Flachs,
2iä Mauer, r6^l Abtnnft, Geschlecht, väl Welle, »tr.^li in der Be-
deulung: Gespenst u. a.
Etliche hingegen richten sich in der Einzahl nur nach Klä«,
nud lönncn erst in der Zwei- und Mehrzahl nebstdcin anch äv—
annchnien: «mr/lüGeftanf, p/u^ Bienenstock,^62 Damm, <^6inHaus,
Heimat, »täu Stand, Vager, Wohnuug, Herberge, kvkK Sauev^
teig n. a., so auch die g e s c h ä r f t betouieu, in der Einzahl unr zur
ersten Abtheilung gehörigen: «l<'»l S t u h l , iui-l>,/Kälte, ^rüiu Douuer,
zsr>»I> Grab. — Hicher gehören anch die auf ^ Auslautenden (sich n)
dieser Aumerliingcu), so wie auch etliche auf I», die in der E i n -
zahl dein Mister K I / ^ folgen und auch dcn Äiegnugöauslaut n
betonen lönnen: «>n^!i Gelächter, ß^^i Fertigkeit, miU» M o o s , -
pl/lk Staub, s t i Ä l , iu der Bedeutung: Furcht. ^ 5I6li Schlauch
uimmt schon in der Einzahl, lin'Im, ,uo1>/», monü und molwvk
nn. D ü l i , i n der Bedeutung: Gespenst hat in der Einzahl <!ü!>»
nnd <Iu1>6vn; in der Bedeutung: Geruch, Geist folgt es in der
Einzahl blos der ersten Abtheilung, in welcher es «lüliu nnd
«^nlü'l lantcn lau»! in der Mehrzahl jedoch richtct cs sich in allen
drei Bcdentuugen entweder uach der ersten Abüicilung oder nimmt
es « v — a n , — nebstbei sagt man aber dock, anch: i'i-i ünIxU,.
v ä m dient zn folgenden Bezeichnungen: llomä zn Hause, llollm,
äomäv nach Hause, 7. (^»un vom Hause.
s) V<,',IK Wolf uud <l/'Iss Schuld richten sich nach t'-KK, bilden aber
doch den Wenfall der Mehrzahl nicht auf l, und vüllc ver-
wandelt sein k vor ^ uud 6 iu «: v u l c ^ , (lo!<;^; vul<:6mn,
l^ul^''m; z,!-! vol^<'ll, l!ul^,'Il; aber im Wcufallc der Mehrzahl
sagt man doch: voll«/ (nicht v«lc>5) nud im Gcselljchaftsfallc der
Mehrzahl: 2 v ä l k i (nicht L vulknu), aber w o l : 2 <Iu!^l»>.
*) Diefes hat wtüvn und sogar auch Kttüv».
15
kö» Hund hat im Wcmsalle der Zwei» und Mehrzahl:
p!,im», psüin, p«»>m, im OrtSfalle der Zwei- und Mehrzahl:
pri p/l1>, p«^n, und im Gescllschaftöfalle dcr Mehrzahl: » p«i.
ßs) Die Neuuwörler: otri<!c Kind, 16ue<: Topf, v<!>2 Wagen, w«;l
Mann, Il'!>l^' Pfcrd, ^üb Zahn, !ils Haar, utr^men Steigbügel,
lüvor Taumlast und biöweilen auch dän Tag haben im Wessenfalle
dcr Zwei» und Mehrzahl: otrük. lönec, vüx, mö2, Ilünj, «ül^,
Ii'»«, «tr«m6n, tovui-, ä^n mit doppelter Dehnung.
Kl Da? uicisteuS nur in der Mehrzahl üblicbe, ans h'uä Volt, ent>
standene: i^u6^ Leute wird so abgeändert: 1. huHü, 2. Hn6li,
Auf ähnliche Art bilden die Mehrzahl, mit AuSnahü,c
dcS Wesseu» und Wenfalles, inmier auch diese: mo^'ü, I<v^ä, ^ « ^ ' 6 ;
folgende aber tonnen sie bilden, jedoch wieder uur mit Ausnahme
de« WessenfalleS: nudt^,;, w t ^ o , vn^'6, t r i ^ ä .
Auch hier mi'lfzle m a n : h>uU^,, no^ti^ä, wti^'6, mozi^'ü,
t<-»^!^^ so wie auch: tl-,»Küv^a schreiben. (Ziehe H. I^j «.)
i^ Folgende Nennwörter haben im Wenfälle dcr Mehrzahl, wenn sie
nach KIK» abgeändert werden, ein gedehntes 1 statt u : i>I6t, !>i-6^,
»tön, «lilr, vr/il, HalS, liülict, uiu-zt, ^»ill, ^ i i n ^ r^ä, LV^>ii Glocke,
lkn, ssn»t Gast; aber: <ä,t, «>/»k, vüx, p^i^' lönncn sowol l als
auch ä annehmen, m i t h i n : tnl», tr»1il, voxl, i>nn^I u n d : w t ^
t,ük6, vu/.^>, l'!>n^. — Vi»I ^chS hat: vüii und vül«.», c»^l,'!<I
Besichtigung abcr nur: 6^1uäi, weuu cö Brautschau bedentcn
soll.
j, Oün Tag, wird solgeubcrmaßcn abgeändert: Einzahl. 1. ck',»,
2. dnö, dnövn, 3. (inevi, 4. dun, 6. pri dnevi, dn6, Ct. z IIIUMII,
dncvoin ; ^wfizohl: 1. (lni, dnöva, 2. dnf, ünbv, 3. dnomn, dno
vonm, 4. dni, dn£vn, 5. pri dnöh, 0n6vih, 0. z diu^nin, dno-
roniA; MfHijaHI: l.dn^vi, 2. dni, iln6v, (di'm), 3. dn£in, dnövom,
4, »Ini, duijvo, s). pri dnöli, ducvih, (3. z diid'ini, du6vi.
I I . A b si I! dcV ,l l-, tt i' a r t.
?icll>lN'mtcr. Sic lmitl'i» ohnc AnöuaHlNl,- s>»f o odcr 0 ans.
Für dic nstcrril ^elirn wir das Mnstcri ^öio Arbeit, sin' die
lel)tercn das Musler: U00 Wa»ge.
16
n) Mllstcr: delo. b) Muster: lice.
Einzahl.
1. del-o, lic-e,
2. del-a, lic-a,
3. del-u, lic-u,
4. del-o, lic-e,
5. pri del-u, pri lic-i,
6. z dtil-om. z lie-em.
Zwcizahl.
1. del-i, lie-i,
2. del, lie,
3. del-orna, lic-ema,
4. deli, lic-i,
5. pri dčl-ih, pri lic-ili,
6. z del-oma. z lic-ema.
Mehrzahl.
1. del-a, lic-a,
2. d61, . lie,
3. d61-om, lie-em}
4. del-a, lic-a.
5. pri ddl-ih, pri lic-ih,
6. z del-i. z lic-i.
A n m e r k u l l g e n.
«) Die im Wcvfallc bciEinzahl ciüf i« Anslantenden: p!-«ümä8tjo Vor>
stadt, !-n/.iiäfic> Kcheidrweg, »»»->,''^'<> Fichtenwald u.s. w. bclomml'ii
i«n Wtssensallc dcr,^wci- mid ÄccHvzal'l i.i: i>l<><l»><>,>,t!j, xmiüöi^.
Das geschieht bannn, writ schon im Wcvfatte der E i « '
zahl: pl-l!<l,n»>8t^u ». s. w. geschrieben N'crdcn müßte, (siehe
8. 13. v.)
d) Nennwörter, welche iin Werfälle der Einzahl vor dein c zwei
Mitlaute Haben, schalten im Wessenfallc der Zwei» nnb Mehrzahl
ein o ein: 6Koi> der Fenster, z»i«om der Vricse n. s. w. von: ükno,
I»'»mc>. — ?>^H'<.' Feld Hat iin Wcsseiisallc der Zwei nnd MHr»
zahl: i ' ^ .
1?
e) Die auf e Auslautenden, welche größtenthcils junge oder ver-
ächtliche Personen, so wie auch junge Thiere bezeichnen, lassen i n
der Abänderung nach dem s ein t auftreten: (leklüta des M ä d -
chens, v o n : äoklö. Desgleichen auch: uöeuii junger Hund, osli,
junger Esel, äütc, Kind, ^ ^ o k ä m m , otrosü Kindlein, vnüso
Enkclchen, t>:Io Kalb, irodu Fohlen, Klapö« geringer Knecht, ö!o-
voö« verächtlicher Meusch u. s. w.
Eben so werden in der Einzahl die männlichen auf e aus-
lantcudcn Nennwörter abgeändert: üöe Vater, /..^»iian« Schlafhanö:
«öetn, /.ll«i«lnät.i; in der Zwei- und Mehrzahl haben sie: oöutov,
«ö6tomll, oöö»^'« n. s. w. Fremde Eigennamen schiebcu statt des t,
nachdem e richtiger^ ein: XI/u-Kn, Ki/lrksj.'l. — Die auf o auS-
lautenden Eigennaincn werfen aber i n der Abänderung daS o dcS
Werfalles ab, und folgen bann dem Muster « l o p ; also zl.^rlla,
I'Li-Ko, ^unlln, haben: ^ l ä r l i n , I'Lrli.l, .Icüniiü, waö besser uud edler
ist, a l s : T r i c o t » , r ö r ^ o t « u. s. w.
Die Nennwörter: ü^t«, o»!^ u.s. w. sollten schon im Wer-
fälle der Einzahl: <!<>t<!t, o ^ t lauten, sie werfen aber das t im
Auslaute ans, und nehmen es erst iu der Verlängerung des Wortes
wieder auf; die mäuulichcu hingegen: üö«, /.'^».iin!, welche
theils aus alteu Volativcn cutstandcu fiud, theils vielleicht auch
aus ehemaligen Auslauten anf : i , was die in Obcrlrain noch
üblichen Formen: .inXll n. s. w. andeuten dürften, haben dieses t
im Werfälle nie gehabt, richten sich daher mir wegen des mit
<,lütu, «»l?! glcicheu Auslautes so, als ob sie es auch gehabt
hätteu, was man ihnen vielleicht gewälneu lasseil tonnte; aber
welche Analogie ist zwischen: U ä r k u , IVi-Kn nnd zwischen: »l^tn
denkbar? Uud doch spricht der verdorbene Volksmnnd: >lärkow,
I'^i-Kntll, N'odnrch sich jedoch die veredelte Schriftsprache nicht znr
Nacheifcrnug gereizt fühlen darf!
<1) Die anf nw Anslantcuden lassen in dcr Vicgnng nach dem « ein n
erscheinen: vi-em^ll.^ des Wetters, von vrömo. Desgleichen anch:
t«5m<! Scheitel, «I^inn Firste, lir^m« 5!ast, imü Name, vimu Euter,
M m o Gattung, Zncht, r/l»lo Cchnlter, ^6m« Same n. f. w.
o) Einige anf o Auslautende verwandeln in der Aiegnng das « des
Werfalles iu o«, vor welchem K i n ö, x in /. nnd l> in « llber-»
geht: <^«v<'«:» des Vaumcs, vou <lr«vä. Dcsglcichcu auch: koiü
Rad, i,or<^ Feder, »Iov6 Abschied, t ^ l ^ ^cib, 150 Joch, okä Auge,
ul»«'' Ohr, 5,n,ln Wunder, u. f. w. I l l / , (Geschwür uud <>^ Deichsel haben,
obwol nicht ans u anslauteud, denuoch: ulc'^l, o ^ » ^ . ('iu1c>,
nol»6, u1>s'<, oll/, haben öfters auch: 5''«Kl, >>6l).l, nii.l, <>1ll»,
»eben: ö l ' x l ^ i l , li^!^8.v, u»l!«.^ o^6»n. Die in der Mehrzahl
2
18
üblichen: Köln, der Wagen, äerva Brennholz, sisv», Eingeweide,
verändern die Bedeutung.
Oko ist in der Mehrzahl weiblich, und wird auf folgende
Art abgeändert: 1. oöi, 2. oöij, 3. uöum (oöima), 4. n^i,
5. pri oöoll, 6. 2 aömi (oöimll).
M d c « Firmament, 8lc»v«« Leumund, Nnhm, so wie auch
öud<32 und öi'ill<'5 Wunder, statt: u«.>l>6, »luv«, öüä«, sind der
Schriftsprache nnwürdige Astcrformcn.
f ) Das nur in der Mehrzahl übliche Nennwort: tl/l der Boden,
wird fo abgeändert: 1. t i n , 2. t ä l , :!. tl.'.m, t ! u m , 4. tl,'.,
III. A b ä l> d c r n l! g ö a r t.
§. 16. Zu dil.'ftr Abmidclllügsart gchmcil dic weiblichen
Ncnnlvmtcr. Sic ^'lfl->lle!> in zwci Al'theililiigcii: die crstc uni-
fasst jc»c, wclchc iin OcchUlc dcr Einzahl anf a anslantcn,
dic zwritc abcr jcne, welche im Werfälle, der Einzahl anf einen
Mitlaut anölanten.
Erste A b t h e i l n n g.
8. 17. Die 5>l dieser Abtheilung Gchörissen nehinen iül
Wcsscnfallc der (5'ixzahl « an. Wir stellen rokn Hand alö
Muster a»lf.
Mostcr.-: röka.
Einzahl. Zweizahl.
1. r6k-a, 1. r6k-i, rok-6,
2. rök-e, rok-6, 2. rök,
3. r6k-i ; 3. r6k-am<a,'rok-dma,
4. r6k-o, rok-ö; 4. r6k-i, rok-6,
5. pri nik-i, 5. pri r^k-ali, rok-uh,
6. z r6k-o, rok-6 (oj, -6j). 6. z rok-atna, rok-ama.
Mehrzahl.
1. rok-c; rok-e,
2. rok,
19
3. rßk-am, rok-km;
4. rök-e, rok-6,
5. pri rök-ah, rok-ah,
6. z rök-ami, rok-Ami.
A u ni e r l n n g c n.
«) Die Biegnugösilbeu: 6, 6, :'lM!l, .'lli, .'mi, ^>ni, lönncu bci ciuigcn,
jedoch nicht bci allen ^icnnwörtcrn, auch betont werden. Das
betonte 6 des Wer- und Wenfalles der Zweizahl lalltet mit nach»
klingendem ^ : clv6 i-oK6 (roK<>,'X zwei Hände.
li) Dcui Mnster i/>K-l folgen auch dic auf vv Auslautenden: dr<-»Kov
Pfirsicl>, lii-it^v Nasirincsfcv, ^^rkcv Kirche, mollt«v Gebet, rKtKev
Rettisss «l'ltov Saat, ti<'^K«v Splitter n. s. w., — nur i m Ocscll-
schafti<falle der Einzahl Habe» sie innner i.io: L di-ltv^o n. f. w . ;
allein alle diese lönncn auch schou iiu Werfälle dcr Einzahl: di-o^Kv»,
dl'itv.-v n. s. w. lautcu.
Z n beincrken ist, daft die steierischen Slovencn bei alleu
auf n Än^lcinlcuden dcn (>)escllschaft<<fall anf oj bilden: 2 r<',1<s>i
oder 2 l'<'K<>.i» wai> anch der Schriftsprache dienlich wäre, nui nicht
bloü dciu Tone nach s»udcru au6) dcr Form nach dcn Gesell»
schaftöfall voni 2^'ensallc zu nntcrschcidcn.
<°) Vor dein Bie^lin^anölaute i taun Ic in c>, ^ in 2, 1> in » vcr^
wandelt werden: v r6cl in dcr Hand, v Ku^lxl ini Buche, im
nl»l ans dein i!cintuche, von: rükn, Kn^i^l, rülül.
6) Mäuuliche auf » auslautende Ncuuwo'rter werden richtig nach dem
Muster iV»K.'>, abgeändert: «t/lro»!il», 8tn>-<!»ln<z; .ferc't2un, .IcrLtiuo u.
s. w. T i c ungenaue Vollosprachc scht aber dein n ciu t au, uud
folgt daun dcni Muster »nüp, was jedoch nicht nachzuahmen ist.
(SicHc 3-15, «>)
0) Die Sammclwörter: ssnnpüüll Herrschaft, die Herrcu, äutcll die
Kinder, Habeu lciuc Mehrzahl, weil sic schou iu dcr Einzahl die
PielHcit alii,<drückcu.
s) EtcHcu im Wcrfallc der Einzahl vor dem » zwei oder mehrere
Mitlaute, so wird im Wesscufallc der Zwei^ uud Mehrzahl eiu s
eingeschaltet: j»K<?r dcr Fuukcu, mlkoi^ der Nöcke, <l'!k»>I dcr
Mägde, i'ss>>! dcr Nadel», «In^cii dcr Dicnslc, v o u : i,xkl!l, »üki>jl»,
«l»:ll^l, il?1ll, ft1>'!/.!i.^.
0v<?,l Schaf, t»>«Ku Holzspann, <!ü«ll,l Brett, Habcn: <^v<>c,
tr^zoil, <ll^o1<, odcr: nvi'lC, tro?/l^ cll«/lk.
2«
20
ßKäi'^lNiüde, läHn Schiff n. s. w. haben: ?^6r!,j, l ^ ' , woraus
man sieht, dass sie: »Km-^'n, l/uli^',, geschnoben werden sollten.
Daö ans dem gedehnt betonten Halblantc entstandene n in:
vll» Dorf bleibt immcr im Worte,—das gleichartig entstandene .1
in: Iä2 k?ngc geht aber wieder in den Halblaut nber, soba.d es den
gedehnten Ton verliert: I<?5^m den i'ilgcn n. s. w . ; allein besser wäre
es, in diesem Worte daS .1, immcr oder doch wenigstens dort bei >
Anbehalten, wo durcl) Schrcidnng des c Zwcidentiglcitcn entstehen
könnten, wie in: Ic>5.i der ^'ügc nnd lc'/.i er liegt; I»'^» (2ücm>
fall) nnd 1,'^l bleibe liegen; 1^/.«'in den tilgen nud lui«?», ich
lege mich.
ß) Ilo^cill, Wort, hat im Wessenfallc der Zn'ei> nnd Mehrzahl: d««<!ll
NNd 1>oke<1H.
I,) Uo»i>l<, die Dame, wird also abgeändert: Einzahl. 1. ssinpä,
2. gospiS, 3. gospü *), 4. gosp6, 5. pri gosp6 *), G. » gosp6 (-(\j);
3^CtJiih(. 1. gospc *), 2. gospij, 3. gospünm, 4. gosptS *), 6. pri
got"p6h, C. z gosp^inji;^ äWeHijaHl. 1. gospö, 2. gospij, 3. gotipöm,
4. gospe, 5. pri gonp^'h, G. z gospämi. ->
Zweilc Abtheilung.
8- 18. Zl, dirscr AbtHciln»^ zühlcil jcnr Wcil'lichcl!.
wl-lchl' auf ciillil Mitlaut aii^Iaotcn, und i,n Nesscufallc der
EixzaHI ciil i!»l'r<^ü<ls vdcv la»^ l'ctolite^ i ailsc^c». N>ü»,'-
i»»tl's i ailiirhiln'iid, für lurlchl' luir das Mlistcr: iiv:U Thier
anfstcllc», si»d allc MrHrsill)!.^'» imd ttlichc (!i>»sill,!l^; belon-
tl'ö l nchülcil abcr fast lantcr Cillsilbigc a», mid f^Igm dcm mif-
«rsteUten Mlistrr: k<')3t Veil,.
a) Muster: živdl. i.) Mllstcr: kAst.
Einzahl.
1. živAl, k6st,
2. živdl-i, kost-i,
3. živiU-i, kost-i,
4. živAl, kost,
5. pri živdl-i, pri kost-i,
G. g živill-jo, 8 kost-j6.
") Mit dem «achllingendr» ,! z» ltsrn, aber nichl: go,»<p^ z»
lchltil'cn!
2t
Zweizahl.
1. ziväl-i, ko8t-i,
2. žival-ij, kost-ij,
3. žival-inia, kost-erna,
4. ziväl-i, kost-i,
5. pri žival-ih, pri kost-čh,
6. s žival-ima. s kost-čma.
MeHr;aHl.
1. žival-i, kost-i,
2. živdl-ij, kost-ij,
3. živill-im, kost-om,
4. ž,ivAl-i7 kost-i,
5. pri žival-ih, pri kost-6h,
G. 8 žival-imi. 8 kost-mf.
A NMerluNsscN:
u) Dcin Mnstcr iiv/ll folgen jene Einsilbige», welche auf dem
Stamme einen ^cschävftcuTon Habeil: nil, Faden, mi3 Vlano. ^)
Ani«gci!0!N!ncn Hicvon sind: l»',v Fang, I<^v Beschläge, »»<)v
S t o f f , Ii^«I Wanne, Kui KranlHcit, indem sic nach dcm Muster
lc6»t abgeändert werden.
Dein Muster Kü»t folgen in der Regel diejenigen Einsilbigen,
die anf dcin Stainnie einen gedehnten Ton Haben: m<)ö Macht, z M
Spanne, i>^6 ^ f c n u. s. w. HicHcr gehövcn a»ch alle jene,
wclchc nach dcnl als Selbstlaut zu betrachtenden »- cmcn M i t l a u t
oder «t Haben: i'eL Roggen, «^erd Sorge, vorv S e i l , Iierv
Steg, lyrist Dainmcrdc. !<ri A l n t , wclchco Hin und wieder auch
schon iin Werfalle dcr Ein;aHl 1<orv lauict, Hat: Kei-vi. —
Aufgenommen sind: i>6t Weg, wenn cs weiblich ist, und 8>u«i-t,Tod,
indem sich bcidc nach Xiväl richten.
V^>«t Ocwisfeu, Hal: v<!«U, aber sv6«t Bewusstsein: »västi;
l»/l1 das Ackern, obwol zweisilbig, nimmt N'cgcn dcr Ucl'ereiu-
stinlninng ,nit dein cinsilbigcn, gleichbcdcutcudcn r/^I immer ein
betontes i a n ; aber i'nK Haut, lann i><>1li und i'uill Haben.
Folgende Mehrsilbige tömicn beliebig entweder dem Muster
ziväl oder dem Muster Kü»t folgen: KoKü« Henne, «dei-v Augen«
*) IHi3 lc>«N auch männlich scin und dcnl Muster »nop folgcn.
22
branc, po8wrv Forelle, o^terv Harpfe ohne Dach, oskerä Hammer,
mit dem der Müller den Mühlstein schärft n. s. w . ; aber «tr«ln Seite,
Iiat auch: ßtrlliu'inül, »trun^m, strunilll, neben: »trnuüin», ßtnl-
n^m, 8trlni<!>ll, »nd i^sein i!icd, Hal: ^ z m u m neben i,<>5mlin.
d) Die nur in der Mehrzahl üblichen: ss^U (^cige, > ^ U Krippe,
«vi^Ii Stroliboden, Fencrmancr, <iü,i Thür, ^ei^i Brnst, folgen
dem Muster: ^iv/ll, n n d : sinn, »^nl Schlitten, dem Muster Ka«t.
e) Nennwörter, welche vor dem anslantendcn Mitlaute einen Halb»
, lant haben, stoßen denselben in der Abänderung aus, und bilden
den OcscUschastsfall der Einzahl anf h o : pesom Lied, inisei
Gedanke, b o l z e n Kranthcit u. s, w., haben: ^6»,ni, mi«li, duläxni;
Tas« alle Nennwörter dieser Abthcilnnq im ("esellschafl«-
fallc der Cinzahl m i t : i.jc» (nicht m i t : ,i<») geschrieben werden
sollten, sieht man anch daraus, weil bei den ans I und n Äuö>
lautenden daö ^ innner für sich allein deutlich ausgesprochen wird,
und mit dem I nnd n ;n tcincm >i und ,^' verschmilzt: 8 »tnn,^«'»,
i l v i l l ^ o n. s. w. (Uebrigcno siehe iibcr diesen Gegenstand §. 1!i, e.)
ä) I^k.'tt Ellbogen, Elle ist in der Einzabl männlich, lind folgt dem
Muster: Kl5«, indem cd: Il!lltn für lukt,», so w i e : nulitü f ü r :
uu^tü hat; in der Zwei- lind Mehrzahl hingcgcn ist es weib-
lich, dem Muster K6«t folgend: clvu leliti — t>i loilti ^Int»u,
zwei — drei Elle» Leinwand.
e) Kl/lti Mutter, wird also abgeändert: Einzahl. I . m k t i , 2. m/lwr«,
^t. in/lwri, 4. Mieter, 5. !»>'! llüllcri, <i. X Ml'ltnri«; ^wcizahl.
l. mi'ltlü'i, 2. nl.^tsr, ^ l . ni/lt<'r^mn, 4. in/lteri, ü. ziri u»l'U«luI>,
K. il i»üturn!n,l; Mehrzahl, l . nM«?n>, 2. ni/lt^r, <j. n>llloi-^>l>,
4. inktvre, 5. z,ri ,n/^t«>,U!, <». / ,nü,wrll»ll.
Gerade so geht I>?l Tochter: 1. Iiili, 2. Iiömo, Z. l>ö6»i,
4. I . « l u. s. w . ; — I m Wesseusalle der Mehrzahl hat cö: Iiöär
und Ilöni-lj.
A b ä II d c r ll l> !^ dc r O l' t s n a III c!!.
ß. 111. Sind dic Ortonamm Nnnurmirr, so irndc» sic
als solche imch dr» bi^ jctztssrsscbcnrüRr^'lü libgrändcit.
Sic fömn'ii lillc drei Gcschlcchtcr hal'cn n»d cutmrdcr
blos Nl drr i5i„^hl oorkoinüici!: 'i'lli^Uc Anclsbcrg, M)1crü-
nog Msscnfllft (niälllllich), — I^udi^'iwi^ ^iilmch, liääo-
Uon Nadülanll^durf (weiblich), — 851o, ^oi-äl), Xoöövio
Gottschce, Zagörje, Podbrczjc, Scnodoljc (sächlich).
23
oder sind sir nnr ill der Mehrzahl üblich; niännliche: Xoxärjj,
liicmllni, I^o^a^'i', Köxni'ii) ?iiniki; ircibliche: lietj«,
Oravlje; sächliche: 86Ic>Ä >l. s. w.
Dic nnv in der Mehrzahl liebliche!,, li»f äua Anslan-
tendcn sind in allen Niegungofällen, in denen sie au anfwcisen,
männlich, sonst weiblich, nnd werden folgendermaßen abgcän-
dert: 1. (Foriö^NO) ^. (,iariö:zn^ 3. (^ni-iölliu, (^oi'iöauom,
Drii Wcsstufall auf un bilden auch ctlichc andcrr: (.'Lrkl^,
(FÜi^'o, 1)üj)h'6, I^vii'öo: (1oll<l^än II. s. w.
Siüd dic Drtönann'ii ^i^'iischaftowörtrr, so fmiimm sie
nur ilu sachlichcn O^schlcchtc oor, nud wcrdcu auch als üigm-
schastowörtcr ab^rändni: HI^Iiüvo, Vel^^ovn, ^rcüdn^^ Oi--
^o^ Hloi'üvöO) ^«Iiil^I^o^ habcn: ^lolu'ivo^a n. s. w.
Vestcht dic Ortol'czrichnnüss ans rincm ^i^cnschafts- und
nno cinciu Mnnwmtl-, so l^l-rd^n b^idl,'. jcdeo fnr sich, al'gl'-
ändert 1 V ü l i i vLl'Ii, ^ l ä t l rä^i, V6Ii Frad, V(5/.ii ^r^d^
haben: Vin^L^n vorl^a, Änt^AH i'6^>^ n. s. >v.; OariZraä
Honstautiiwprl, hat: (^arißl-näii.
(5<< müßte Wol: Knöuv^e, ^ttssür^>, ?oädr62!^e, 6«noü6Ii^'y,
Iv^ti^(> i i . s. w. geschrieben werden.
Aliinaßllll^ lüld Spvachlüileniitilii! hat ni dcr jüttgsten Z e i t :
Novnmcxw, >i!ivnm,^tn, wie man ci< nie nnd nirgends hören kann,
statt: Kovn ml.»«!«, Kove^ll, mc>,<lt» n. s. w. ad^iiändern angcfangcn.
Viele auf c> aii^laülende, aüö Ei^cnschasl? oder Nennwörtern
bestellende, in dcr Ein^alil übliche Ortsnamen sind cisscntlich deO sächlichen
Geschlechtes, wie nian sie in der Schrift wol immer gebrauchen sollte,
vdwol sie im Munde dc<< Volles sehr oft fälschlich alö Weibliche der Mehr-
zahl abgeändert werden: ^Inrüvöc, ^ l c n l v l ^ ; I'oclbn'/.^«, I^osll»r<^^
n. s. w., statt dei> richtigen: I^l<»:lv^c'^!l, ^'ulN»!'^^'li. E>^ dürfte hiehcr
nebst »nzähliaen anderen auch tt<'»oi>>öu gehören. — Um so mancher,
in der Schriftsprache wo m'ocsiich zn vermeidender Entstellung, der
Ortsnamen jel^t nicht zn czedenlen, möge hier nur noch des falschen
Andlaute«, der so oft im Werfälle auftritt, erwähnt werden: X « ^ s j o ,
X6/.nr.io, 56le<>, Xlx'.sl', I^,'tnl'i<>, «l/lp«, statt des richtigen: Xo2Üi^>,
K ^ u ^ i , ^>lcn, Xduri, I'löws^i, !^I.^>l n. s. W. U. s. W.
Slrht vor dclll Ortsnamrn rin Verhältniswort, Welches
unbetont und vom Ortsnamen eigentlich getrennt ist, mit dem»
selben abcr doch einen Begriff bildet, dann ändert man so nb:
24
Werfall: pred Jaino, pod Gabrorn, ua Brežini;
Wessenfall: do Predjame, Podgabra, Nabrožinc;
Wem fa II: proti Predjanii, Podgabru, Nabrežini;
Wenfall: prcd Jäino, pod Gaber, na Brežino;
Ortöfall: pred Jarno, pod Gäbrom, na Brežini;
Gcscllsch^ftofnll: za Prcdjamo, Podgäbrom, Nabrcžlno.
V i e r t e s H a u p t stück.
Das Eigelischastswort Cpridövnik).
8. 20. D a s l H i ^ n s c h a f t s w o r t zci^t die Ei^coschaft
der Pcrsmicii odcr Sachcll an, z. V. l^iüli ^o d o b o r , das
Brot ist gut.
§. 2 1 . Eil'^iischaflowm-Kr habcll i»l Sloocinschci»: das
miiimlichc, lvcil'Iich».' i„id sächliche G^schlcchl, fmirv: Cinz^hl,
Zlvcizahl und Mchvzahl, wcitcrs sechs ViclNlNl^'fälll', wic dic
NclmN'M'tci', und eidlich rinc dlrifachc AlmiidrviniH: cilic fsir
das niälililich»,', ciuc für das wciblichc. ciue für daö sächliche
Gcschlccht.
I m Sllwriiischcil ums; daö Eigcllschaflswort i>l>»,cr ak-
^'älldcvt lvcrdl'ü, mag cs mm lnir oder „ach de»l Ncmlwortc
stehen: w i d llämon) ein harter S t e i n ; Kamen ^'« t c r d , der
Stein ist hart; m o ö n a rolca, d i e oder e i n e starke H a n d ;
i-oka jc; moönn, die Hand ist stark; i'ud6i5o s u k n o , d a ö
rothe »der c i n ruthcs Tnch; »ukiio ^o r u d ö ö o , dai< Tnch ist
roth.
25
I . A l ' ä >I d e r u n H d e s E i g e n s c h a f t s w o r t e s
8. 22. D a ö Eigenschaftswort wird abgeändert, wie folgt:
Muster: star alt.
Einzahl.
Männlich. Weiblich. Sächlich.
1. star, stdr-i, stdr-a, stdr-o,
2. stdi'-ega, stdr-e, stdr-ega,
3. stdr-emu, star-ej(i), star-emu,
4. stdr, stdr-i, stdr-ega, stdr-o, stär-o,
5. pri stdr-em, pri süir-ej (i), pri star-em,
0. s stdr-im. 8 stdr-o, (oj). 8 star-im.
Zweizahl.
1. star-a, stdr-i, star-i,
2. 8tar-ih, 8tdr-ih, stdr-ih,
3. star-ima, star-ima, ßtilr-irua,
4. ßtar-a, stiir-i, stdr-i,
5. pri Btar-ih, pri stdr-ih, pri stdr-ih,
0. 8 star-ima. 8 sülr-ima. 8 stdr-ima.
McHvzaHl.
1. stdr-i, stdr-o, stdr-a,
2. stdr-ih, stdr-ili 7 stdr-ih,
3. stdr-im, stdr-im, stdr-im,
4. stdr-c, stdr-c, star-a,
5. pri stdr-ih, pri stdr-ih, pri stdr-ih,
6. s stdr-imi, 8 stdr-imi. 8 8tdr-imi.
A l l m e r l u n g e»,.
») Nach diesem Must« richte» sich alle Eigenschaftswörter; mir
werben vor den Viea.unMante>l: < ^ i , «m, oft ss, I> und 1c i n : c-,
2 und » verwnildrlt: ^».^ossn, von ä r » ^ theuer; i'rl 8Ü8oui,
voll 8u!i lrocke»; ^loböoonn,, von sslod^k tief u. s. w.
26
b) L t i l l ölüvek heißt: t i l l alter Mensch, «täi-i ölöv^c: d e r alte
Mensch; »t^ni, 2c nn bedeutet aber sowol: d i e alte, als auch:
e i n e alte Frau, »täro i'liUuu sowol: d i e alte, als auch: e i n e
alte Leinwand. Lautet der Werfall deb männlichen Geschlechtes
in der Einzahl auf i a u s : «täi-i, i^Iuveic, so heißt er der be»
stipi i n t e Werfall, lautet er aber ohne i auS: »tH,r öioveil, so
wird er der u n b e s t i m m t e genannt.
Also das Eigenschaftswort kann nnr im Werfälle der
Einzahl beim männlichen Geschlechte durch das augebäiigte i das-
jenige ausdrücken, was der Deutsche in diesem ssalle durch das
bestimmte Geschlechtswort: d e r , d i c , d a s , anzeigt; alle anderen
Bicguugsfälle in allcu drei Zahlen müßen sowol der deutschen
Abänderung des Eigenschaftswort« m i t : d e r , d i e , d a s , als
auch der Abänderung m i t : e i n , e i n e , e i n , entsprechen: ^»-cxu,
ölov6K» heißt: des nnd e i n e s alten Menschen; »t^rini»
2öu»in»: d e n zwei alten nnd z w e i e n alten Franc»; llüdi»
l ü t « : d i c guten uud g n t c Jahre u. s. w.
<:) Jene Eigenschaftswörter, welche im männlichen unbestimmten
Werfälle der Einzahl auf: ö, ^', l,j, n^, 8, 35, 5 auslauten, vcr-
waudelu das o des sächlichen Wer- uud Wenfalles in dcr Einzahl
in «: ru«Iäöu (nicht i^ul^öu) ^'^«Ilin rother Apfel; lnö>o «^ü
mein Auge; ^)>'hu, Or^'e^n (Ortsuamc); vnukc!/^« <1ülu täg>
liche Arbeit; vi3« »tcvilo höhere Z a h l ; ^ » ö « tül« ein Kalb,
welches gcruc frisst, ä r ^ i o dl/lsso theuerere Ware.
<l) Diejeuigeu mehrsilbigen Eigenschaftswörter, welche im männlichen
unbestimmten Werfalle dcr Einzahl auf: «n, «k oder: än, nk
auslauten, werfen dicfes o, welches ein Halblaut ist, oder auch
dieses », welches aus dem Halblaute durch dcu gedehnten Ton
cutstanden ist, in den übrigen Aicgnngsfätlcn aus: !nü5«n oder:
inuöün stark, ^ui-^K oder: ßurkk warm, haben: i n ö s u o ^ ,
^«'nllciun u. s. w.
«) Dcr Wenfall des männlichen Gefchlechtcs in der Einzahl gleicht
dem Werfälle, wenn das Eigenschaftswort vor einem nnbelebten
Dinge steht, dem WrsscnsaNc aber, w«uu es sich vor ciuem belebten
Wesen befindet: wlc>>: il/unon ^c, vxlU'ssüil, er hob ciucu schweren
S t e i n ; I^'o^u k ü l ^ ^ »to Ii»i,ili, chr habet ein schönes Pferd
gelaust.
Steht der Wenfall der Einzahl des männlichen Eigcnschastö-
Wortes crft im Nachsahe, und bezicht sich auf ein Nennwort des
Hauptsatzes, so sollte das Reinliche stattfinden. Richtig ist: «lr/^
27
^'6 li^n^', l i t o r o ^ l l nlo I l n p l l i , theuer ist daö Pferd, welches ihr
gekauft habet; falfch hingegen, obschon hcnt zn Tage i n der Schrift
allgemein iiblich: 6 , - ^ ^o trä,vl>ik, l i t v i - e ^ » (statt des richtigen:
kwi'i) «t« Ivuinli, theuer ist die Wiese, welche ihr gekanft habet.
f ) Iiil<1 gerne, uon'lä nngcrne, werden nnr in den Werfällen aller
Zahlen gebraucht und abgeändert; p65 zu Fuß gehend, «'« wahr,
näz,»Ii verkehrt, v3«ö nach Wunsche seiend, süvi-ax feindlich ge-
sinnt, stchen unabgeäudert vor ihren Nennwörtern; 2^1 leid, kann
aber entweder abgeändert oder unabgcändert gebraucht wcrdcn.
^) Wahre Eigenschaftswörter sind auch die anf: «ki auslautenden
Eigennamen, und werden wie diese abgeändert: I^c!i!l»ki, 1 ^ -
6in»^«ß»,, I^'<1l'll8l!0NNl N. s. W.
Barbarisch ist der neuere, aus Unverstand nnd gäuzlickicr
Sprachuuleninnii! eingeführte, alleö Vorganges in der Volkd-
spräche bare Gebrauch: K u i c k k i , K o ^ s k i l » , 1(u«^«klt,i n. s. w.,
wa«> so haarsträubend klingt, alö würde man sagen: i w v ü c w l « »
^i«iit<>^!l.
I m weiblichen Wem- und Ortöfallc der Einwahl wird
der Biegnugöauölanl >',i stall i in der Schrift immer mehr üblich;
I'ingegcn kommt derBirgnnaMublaut dc^ weiblichen Gesellschaft^-
falles der Einzahl: u^, obwol empfehlenswert, meistcn'3 nur bei
den steierischen Slovene» vor.
II. S t c i s t c r ü ü g d c ö ( i i ^ r n sch a f t s >r o r t c i<.
8. 23. I n dcr rrstcü Ttuft stcht jcd^'l migcskigcrtc L i -
«icilschliftowm't: 6ödor ^>it, !<w fanl ». s. w.
§. 24. Dic zwcitcVcistlcichilNgöstllfc dco (iissrnschaftswor-
tco wil'd grbi!dc<, ll'cii» nllNi drin Stal»»>l', wclchc» Nlan dadurch
fiildtt, dass dmi inällüüchcil ln'stiüinilrli W n i a i l l ' drr Einzahl dai^
i al'i^'lvlnfcil wird, rili: u i , i « i , ojöi oder: ^ i , i^'i) o^i all»
hängt: 8tnr nlt: 8t:i,i-5i) 8wi'<^»i) lztlu-ji) »wi'äii; »läd
schwach: »I^d«!, »ilrliHzi, nll^'i, »Ilrd^i; »rö^on glück-
lich: Li'ööniz;, 8r65n<^3^ Li-üöni^i, 8 i ' 6 ö n ^ l ll. f. w.
A n m c r l n n g c n.
n) Das: i^i, ^ 3 i , hi, c^i, unter welchen BildnngSanhängcn in
Vezng anf die Bcdeutnng gar kein Unterschied obwaltet, nehmen
alle jene Eigcnschaftswlrtcr an, deren Stamm anf zwei Mitlaute
28
auslautet: mn^üöen mächtig: mnss6öni»i, mo^ööne^i, mo^äön^i,
i n u ^ ä ö n ^ i . Diese können das: «i oder ^i nicht annehmen.
D a s : »i oder ^'i wird nur an jene Eigenschaftswörter
angehängt, deren S t a m m auf einen einzigen M i t l a u t anstautet:
«Uli- a l t : stHräi, «t/u-^i, aber auch: «wi-^si, «Wi-Hi. Diese ertra-
gen das: i»i oder i^i llicht, wol aber, wie man sieht, auch: o M ,
eji. — I^6p schön, hat u u r : 16ii3i.
I>) Die Einsilbigen, deren Stamm aus ä, vor welchem sich ein Selbst-
laut befindet, auslautet, verwandeln das ä i n ^' und bekommen
dann: ^ i oder ^ i : ml/ul jung, räd genl, Kü<I schlimm, haben:
m I » M , I ' ^ 3 i , ^n^'3i, oder: m l » j i , r/»^'i Iiu^l.
Steht aber vor'dem auslautenden ll ein Mitlaut, so wird
daß aus dem <l entstandene ^ vor »I ausgestoßen: <mcl hart,
L^rä hässlich, haben: wi-ui, t<>,^I; ss«»i, ^ e r j i n. s. W.
o) Dav den S t a m m schließende »t übergeht i n « ö i : öi«t reiu, hat
<?l3<5i, noch lieber aber: ^i«t^«i, öi«t»'^i u. s. w . ; das dcu S t a m m
schließende ^ verwandelt sich i u : i i oder H i : llräss theuer, hat:
ül-ü'2l oder <Iil'l^l u. s. w.
ä) Eigenschaftswörter, welche i m männlichen unbestimmten Werfalle
der Einzahl auf ek, KK oder auf o k auslanlcu, werfen das
ek, KK und ak ab, und bildeil von dein zurückgebliebenen reine»
Stamme die zweite Vcrglcichuugsstnfc:
ß l ä . i ^ glatt h a t : jflAjSi, plAji;
wü/lk oder t^'nok diiun n tAnjwi, tAnji;
me1l^K(!uc!l>/lk) oder m,'!«k(>n!!i»l>K) weich » möci, im'fji;
lo^ (Icli^k) oder Ic>^k (Ii,>I.«k) leicht « l.'izi, lA/ji;
l c i ü l l oder t«2«k schwer „ tuži, ti^Xji;
«irkk breit „ tirM, Sirji;
vi»<>>< hoch „ vfSi, viSji;
ß1ul),,k tief „ glob<Sči, globo^ji;
ssreniVK oder ssriiiuk bitter „ grencjäi, ^reneji;
Ilr/lwil kurz „ krAči, kr.Vji, k r:\jsi, krAji.
Doch lönueu alle diesc dic zweite i!>crglcichnngsstnsc auch
mit Beibehaltung dcS: ek, ^ k , uk regelmäßig mittels: .>^>,
, ^ i bilden: xl.-nlkh", ^ I ^ i k ^ i u. s. w.
v) folgende bilden die zwcitc Vcrglcichungostnsc unregelmäßig:
llübor gut hat: däh3i, Iiül^'!;
dernck stattlich ^ 3«^»', ^ r ^ i ;
29
m/vjlien cbcv niAl Flcill fyat: m&nj»i, munji;
(lolg latta, „ diljSi, di'ilji;
vclik avcfi - vdüfi, voSji, vektsi.
Pon äülss lann mau auch regelmäßig: 60I8I, däl^'i cut»
sichcn lassen; nd6^ arm, bildet von dem gleichbedeutenden u^üxen:
s) Bei den ans ö auslautenden Mittelwörtern wird bisweilen dü'
Bildung der zweiten Pcrglcichnngbstufc nnischricbcn, indem man
der ersten Slufc bül^ (mehr) vorseht: d«!»^' nicli-ö, mehr roth u. f. w.
Doch ist diese Art zusteigern,alö nnslavifch, wenig empfehlenswert.
8. 25). Die diitlc Vcrglcichiiin^stufc wird ^cbildrt, wl'Ml
Ulan l'lU' dic zlrritc das Wöllchrn: naj sr^t, z. V. n.^d/il^i
uö^nco, dcr brstc Schülrr.
Wciill wir liilzci^'il wlillcii, dliss m m Pcisml odcr Tachc
rilic liigclischaft i»l l^hm Gradc zilkonilnt, so sclzcil wir vor
dic rrstr Stxfc dic Wörtchcll: pr.^v, ^ ^ 0 , kilno, iniiöno,
ilol«>, v«1o: ^i-ilv ktar^ rccht alt; ^äko I6j), schr schött; «iliiu
w0g<>ö«N) iiberanö niächiist; volo »I^von, schr bcriihint 11. s. >l'.<
odcr scheu wir: i>ro übcr, pra ur — n>it dciil lÄa.l',ischafls-
loorlr ,^isalln>il'»: ^r.'^tai', z>i-s>I^^ 11. s. w.
Dir grst>.-!lV'^c» Ei^iischaftt'wörlrr werden gerade fu
abgeändert, wie dic l»!^'stcistcr<l-l>; luir habl'll sic im >i>än»-
lichrn Wrrfalle der Eil^ahl l'Io^ d^ii bchiililülcü A n l a u t :
«t.^ixDi, I^>K>, nichi: «ta,-»^, I^i» >l. s. >v.
F ü n f t e s H a u p t st,ick.
Das Zahlwort (štovilnik).
<j. 2i!. D i l Wml^r, ,»>l wrlchc» wir ziihlc,,, hcisi>,',i.i a h l-
w 0 r l r r.
30
Es gibt:
1) Grundzahlwörter (ßiavni »tsvilniki);
2) DrdlluillMahlwörter (voi'stilui Lwviiuiki);
3) Gattuugszahlwürtcr (rä^polni »tevilniki);
4) Verniclfältiguugözsihll^örter (mnoxilni »wvilniki);
5) Wicdcrholllngszahlwmtcr (ponavi^ävni »tevilnilci);
6) Uubcstiiuiutc Zahlwörter (nodol^öni »tovilniki).
§. 27. G r n i i d z a h l w ö r t r r stchcn auf dic Fra^>,':
wi>,- ^'icl?^ Eic lauten:
1. Näon riiicr, ön rin („lminlich), önn ci«>c (wc'!l.'Iich),
öno cill, cine^ (sächlich);
2. dv;t (l»äil»Iich), dvc^ (weiblich li»d sächlich)-,
3. trije (inäilnlich), tri 'weiblich und sächlich);
4. stirje ^mäuulich), Stiri (irciblich uud sächlich);
ö. pet,
G. §žst,
7. s6dem,
8. 6sem,
0. devet,
10. deset,
1.1. cmijst,
12. dvilnujst,
13. trinajst,
14. ätiriiifijst,
15. pötnajst,
IG. Sestnajst,
17. BÖdemnajst,
18. 6semnajst,
19. dovčtnajst,
20. dvajset,
21. eden, cna, eno in dvajset,
22. dvjl, dvc in dvAjsot,
23. tri in dvAjsct,
24. Stiri in dvjijsct,
31
25. pet in dväjset,
26. sest in dväjset,
27. seciern in dväjset,
28. dJsein in dvajset,
29. devot in dv;ljset,
30. trideset,
40. stirideset,
50. petdeset,
60. š^stdeset,
70. sedeindeset,
80. osemdeset,
90. devetdeset,
100. stö,
101. sto in eden, Ona, eno,
1000. tisöc.
A n m er t u n g en.
n) I^<1«n wird iiu Wcvfalll des männlichen Geschlechtes mir dalili
qebralichl, wenn rs nicht vor einem Neiulwortc steht, vor wcl^
chcö iinnicr <^n, «»n, <>»<> gesetzt werden nuist. — I^>, ynn, on»,
fl'lgt ganz bei» Muster «>.-u' in der Abänderung.
b) Dv& wird so abgeändert:
1. dvA (männlich), dv6 (weiblich und sächlich),
2. dv6h,
3. (lvuinn,
4. dvA (niänttlich), <Iv«^ (N'ciblich nnd sächlich),
ö. pri dv^li,
C. '/, dvoina.
Diesem Muster folgt auch: «Ii-V, beide.
<-) ^'>l und «tii-i äudcrt mau so ab:
t. trije ^nänlllich), <ii (weiblich »nd sächlich),
2. troli,
3. tW-m,
4. tri
5. pri tröIi,
(>. H trojni.
32
1. ätirje (männlich), utli-i (weiblich und sächlich),
2. Btireli,
3. Stirem,
4. Stiri,
5. pri Stireh,
G. 8 Stirimi.
Wie ti-ljn, so sollte richlig auch «tlrije geschrieben werden;
, denn in dicscin Worte scheint da« i nach dem » nnr deßwegen
nicht gehört ;n wcrdcn, weil dcr Ton nicht ans demselben rnhet,
was in ti-He wol der Fall ist.
z) r 6 t , »6«t n. s. w., biß einschließlich: äc'v^t in <leveUl<>»<üt richten
sich nach folgendem Muster:
1. pet,
2. petih,
3. petim,
4. pot,
5. pri pčtih,
C. s pčtiini (-6mi).
o) 8tä, und stewöhnlich anch U«6i<, werden nicht abgeändert.
f) Die zusammengesetzten Zahlen: trlim^t, <1v» in tri<Ie««t u. s. w.
ändern nur da<j lc^le Wort ab.
ß) Von pet angefangen find alle Grundzahlwörter im Wei> und Wenfälle
gewöhnlich wahre Nennwörter, nnd Haben deßwegen den Theilung« >
wefsenfall bei sich: pet, km>^, fiinf Pferde u, f. w.; iu den
ilbrigcu Äiegnugsfällcn sind sie Eigenschaftswörter: pri tri i»
«6äomlle»«tili llünjü!, bei drei nnd siebeuzig Pferden.
8- 28. O r d l i n n n ö z a H l w ö r t c r stchcu auf die Fva^r:
dcr w i c v i c l t c ? Sir lautcl,:
pervi, «i, o, dcr, die, das crstr,
drügi, a, o, ,. ., ., zwei!?,
tretji, a, c, ,. ,. „ drille,
čctcrti, a, o, .. ,. „ l'inle.
pčti, a, o, „ ,. .. fll'lstr,
S(Ssti; a, o, ftchste.
setlmi, a, o, ,. .. ,. siel'cnte.
6srai, a, o, .. .. .. achte.
deveti, a, ü, .. ,. .. nemile.
tlcsuti, a, o, .. .. ,. zchilte.
33
enajsti, a ; o, dcr, die, das cilfte,
petnajsti, a, o, „ ., .. fünfzehnte,
dvajseti, a, o, „ ., „ zwanzigste.
pet in trideseti, a, o, „ ., „ fünfnnd drcißissstc,
stötni, a, o, „ .. „ hnndertste.
tis6cni, a, o, ,. „ ,. tcmsclldstr, n. s. w.
Anmerkungen,
u) Alle Orbnungszahlwörter werden, wie wahre Eigenschaftswörter,
nach dem Muslcr »lm- abgeändert.
>^) Eigentümlich sind die Zuscmunenschiingen der Ordnungszahlen
mit »nmn (dem deutsche» selb entsprechend), z. B . »llmnodin, n,
n, der, die, das eiu;ige; «llinoülü^i, n, o, selbander; «»inotr^tji, »,,
«, selbdiitt; »ilmu»<^t,i, », n, selbsechst n. f. w.
Statt: t r u ^ i , sollte: t i - ^ ' i geschrieben werden. ^Siche
§. 13, e)1.
8- 29. G a t t l l i i g s z a h l w ö l t c r sichcli auf dic Fm^c:
w i r v i c l c r l c i ? Sic lautr»:
enoter, a, o cilicrlci,
saraottür, a, o ci»z>,'ln,
dvoj, a, e zweierlei,
oboj, a, e beiderlei,
troj, a, e dreierlei,
četvcr, a, o vinttlei,
pctör, a, o fmlferlei,
šestčr, a, o sechserlei,
sodmer, a7 o siebencrlci,
osin6r, a, o achterlei,
devoter, a, o uclüierlei,
desčter, a, o zrhükrlei,
cnajstcr, a, o cilferlci,
pct in tridcseter, a ; o fmifliuddrcißigerlei,
stoter? a, o hmidevterlei,
koliker, a, o »vieuielerlei,
toliker, a, o sc>l'iclcrlei,
mnogoter, a, o lnancherlei, tt. s. >u.
3
34
A n m e r l » n ii e n.
») Tiese so>>v?n in dcr Abänderung gain. dcni Muslcr »tm-.
d) Eeyt man vl?r die O''niüd oder (^ottüngszal'lwöttor da<? W'örtchen
p", so enlstelM dadurch dir sogenannten V er t h e i l n n qs z a h l -
w ö r t e r : po o ^ ' > , ie einer' pn <1v.^,, <lv«, «^vü^'l», je zwei; iiu
trhl', t i l , U'!>.!>',, ic dvci II. s. nv
8. .'l0. ^ c r v i r l f ^ I t i ^ l i u g ^ ^ a h l w ^ r t r i ' stl'hcn nils
die ^rnq,,': W N ' v i r l f t t c h ?
Hlinqt niaii dcn Gattun^zablr» m i - on odcr! n^t a»,
so schält man dir ^cwlrlfaltisinngozlihl^l!: c>nnt«'>rcn, onot^i-uu^
t ^ r n l l t , u, n rinfaä»; ä v ^ o u , <1v<^n«,^ 0 odcr: ^vn^ullt,:», c»
p e t ^ r n n , 0 odi'r.- ^ v t ^ r x n t ) n, 0 füüs'sülli^ u. s, >v-
Auch dicse flill^'u i» d^i Abmidri'iniq d^» Mxstrr «t-l,'.
8. ^ 1 . W i l ' d o i l n ' l ü n s i o z l i h l i r ü i t r v stche,i ciuf di('
s^ragc: w i c l ' i c ! » n i >?
T i c wcrdrii vlni dcu Grnndzahlcil, dclirn »uin ^l-ilt <inal>
lnihällsil odtt' p ü t ( N c g > nnchfttzf. sscbildrt: ä v ü k i ' ^ t M ' i n m l ,
olii^krnt bl'idconiiU, ti-ikrat d'.cinial, 5<''<,1<im p»'itov sirblnnial
». s, w.
T ^ ' t NUN! d«.'» Ord!U!i!g<<^ah!c>^ a>! dc'N inännIimcn Wer-
fall dcr <^i»^alil cm ö an, so mtftrl)t: pei-vi<1 rrstcn«, <Irü^i<^
zwritcno ». s. w. Aelnllichcr A t t !st: <ll'l>^<)6 ri» andcrrs ÄilU,
nnviö ne»crdil!^v o!x'>.iiö ln'idconml.
A n m e r l i l n 5.
IV't wird i»!!»cr ill'^emidrrl, I<r-l<, wrlckilo ein lnännliche^^ll'NN-
wov! ist, al'rv sclllü, lind da hat cs sms unr die in nachstehenden Bei>
spielen uorlommendcn Fovnien : ix'^KlM oder i»'t, Ili/ttov fünfmal, K»'>lik„
llrilwv oder k<,Iik!>Ic>!tt nnd Ilnlikl^t, wieviclnial; !,<-lit<'io krü,ti, einige
Male; uo!it6,-ikrn<, inauchmal. Ans <!v/lli,-!,l, tr>'Iil.lt n. f. w. bildet
man: üv/lkrnwn, llv,'>llii»tnn, n ',weimalia, n. s. N'.
8. .'j->. U „ b »' sl i »l ill tc Z a I,! w li r l c r drücken rille il»-
bestimillte Menge a>l0: tem:». cinc U u ^ b l , «ill,, sehr lii'cl, n n i ü -
35
Diel, nobeden, nobena, o über: noben, — bena, o Fein, ves,
vsu, vse flail}, v &ak (nid)t v s a k i ) , a, o jeber; mnogo,
veliko nid, dosti flemifl, nrnlo jueuijv pol Ijalb, nekaj etlunS,
vec mc()r, nič nicht* u. )'. lu.
Anmcrtungcn.
ll) Ve» wird wic cin Ligcuschaftiiwort abgeändert, nuv hat es i>«
sächlichen Wer und Wenfälle der Einzahl « statt 0, nnd e>j betont
immer da>? e der Bildungsendnngen qcdehnt: »'^», l'xnl n.s. w . ;
ferner ninimt c<< ini männlichen und sächlichen Gesellschaftöfalle der
Einzahl <^m statt i>u an, so wie cs auch dnrch die ganze Zwei- und
Mehrzahl: <'n, <^m:r, «m, «nii, statt: i>>, iiun, i,n, imi ansetzt.
K) r ü l ist eigentlich ein männliches Nennwort nnd wird als solches
abgeändert, tommt jcdock' iinr im Wessen nnd Ort<<falle vor: än
),üln «ln^vil bi'!> ^.>littag ; 0 i>nln 5ne um balb ein lll>r, <» z»ül>i 6vüli
um halb zwei M r ; doch sagt man anch zusammengezogen: 0 zi6Iclu«
zu illiittag, « iioliwöi um Mitternacht, i>n1<ln'l^i, ! l , o anderthalb,
pc>I«6<l!m, «, c> sechij und ein halb u. s. w. >>61wird auch nüt Nenn«
Wörtern zusammengesetzt: ^ülullloss oder ziolkrnss Halbfrei<j, pöl-
nwK Haldinftl ». s. w.
Sechstes Hauptstück.
Das M - w o t t (2»imsk).
8. AA. Iciic Wörltt', wclchr ill dl'r Ncbr die Ttd!»,' der
Nclinwm'tcr vcrtrctr», hlißru ^ ü r w ^ N c r .
Es qibt ftchfrrlci ^nrluöiicr.' !> P^rsöülich,,' (<,3<'>bni),
2j ^irignriidl' ((»»voi.iini)) ,'i) mi^'iqrüdc (kn/iUni), 4) l>e-
^ii^Iichc ( o ^ ' a l i n ) , .">) fm^clidc (vin'a«!'llnj), li) unl'sstimmte
8- '^- P e r s ö n l i c h e ^iirlvmtcr sind jene. welche Per-
sonen allzci^e».
N i r niitrrscheidrn in dcr Ncde drei Personen: die erste
>!t die sprec1)ende, nnd lm,iet: ^,» ich; »uidv» wir ^wri (Män-
36
lier), möäv6 wir zwci (Frauen); mi wir (Männer), mö wir
(Frauen) ; die zweite ist dir, zu der man spricht: ti du; viäva
ihr zwei (Männer), veävo ihr zwei (Francn); vi ihr (Männer),
vö ihr (Francu); die d r i t t e ist jene, uou welcher man spricht:
on, öna, ünc> er. sie, es; onn sie zwei (Männer), öni> onä (onL)
sie zwci (weiblich und sächlich); öni, oni sie (inännlich), öuo,
on6 sie (ivcil'lich), öu^ sie (sächlich).
Die persönlichen Fürwörter werden f^lgenderinaßcn ab-
geäußert:
(5rstc P e r s o n .
Einzahl.
1. jäz ich,
2. m&ne, me meiner, Für alle
3. meni, rai mir, drei
4. mene, me mid), Geschlcch-
5. pri meni bet mir, tcr.
6. z menqj, mdnoj, meno, mano mit mir
Zwci;ahl.
1. midva wir zwei (Männer) medve lvir zwci (Frcmen),
2. naju unser zweier.
3. ndma nns zweien,
4. ndju nni^ ;wei, Für alle drci Geschlechter.
5. pri ndju bci nns zweie»,
6. z njima lnit nns zweien.
Vichrzahl.
1. mi wir (Männer) me wir (Frauen).
2. nas miscr,
3. näm mrä,
4. nas nii^, Fnr alle drei Geschlechter,
5. pri näs bet nn«i,
6. z ndmi mit unž.
37
Zweite P e r sun.
Einzahl.
1. t i bii,
2. tebe, te bciuer,
M r alle brci
3. tebi, ti bir,
4. tebe, te bid), Gefd)led)ter.
5. pri tebi bei bii",
6. s teboj, taboj, teb6, tdbo in it bir.
Zweizahl.
J. vidva \\)v 3»uci (9?uinucr), vedve ihr zwei (Frauen),
2. vaju cncr juicier,
3. värna cud) vucicn,
4. vdju cud) .jinci, Für alle brei Gefd)led)ter.
5. pri vaju bei end) jweien,
G. z varaa mit end) jiueieu.
Mehrzahl.
1. vi ihr (Mäüner), v6 ihr (Fvauen),
2. V!>.8 encv,
3. viVm end),
4. vas end), Für alle drei Geschlechter.
5. pi'i va8 bei end);
(). 2 vii,wi mit end).
Dritte Person.
Einzahl.
Männlich. Weiblich.
1. on cvr öna sie,
2. njoga, ga seiner,
3. njemu, mu ihm,
4. njega, ga, i ihm, »j»; j ° fif. #
5. pri njem bei ihm, pri njej, nji bei if)f,
6. z (ž) njim mit ihm. z (ž) nj6 (-(3j) mit ihr.
38
Sächlich.
1. öno cö,
•2. n j e g a , g a feiner,
o. njchnu, ran iljin,
4. j e c«,
o. p r i njem bei iljui,
(5. z ( ž ) njim mit ihm.
Zwe,;ayl.
1. önl< sir ^wri l»iä»»lichl, ö n i , <)«(> ( o u 5 ) sic zmci (wcililich
iiud sachlich),
2. n i i i u * ) w ihn-r ^>vricr, / .,, ,, ^ ,,....
», ^!mü, ^im« i„m„ , « , . , , ! '"> " l " d.n d',,ch,.ch„r
4. n j n , j » , sil> ^>vci i»!lUi»Iich), n j i ^ j i sir zwri (wriblich inid
sächlich).
5. pl-i njiju l,ri ihür» ^wrir». , ^ii^ .i>,s drei (sc-
l^. 2 (?.) njim.1 mit ihnrn ^».'rirü. ^ schlrchtrr.
Mehrzahl.
1. <ml, ONI sir liüMNllich), ÜN0^ l i n ^ sic (wril'lich), <M» sic
(sächlich).
2. nl'lll, n l i ihrer, / ^,- , . .. .
3. N^,M, ; , M i l M „ , l !"> ">lc w , !»>,ch!.ch,«,
4. n^6, j«'> sir (männlich »lid >r'ril'l>ch>, n j : ^ j«l sir <sächlich>.
5. p r i njil. bri il'xrn / sin .Ilr drri (^schlrchtcr.
6. /. ( 2 ) il^imi »ltt ihlir». '
*) Heut ui Ta^e sckncil't man aN^emtiil da<? mnichli^c: »ji'i, N'l'vl'n
dni> noch lilinchli^cre ziici^iirndc: x.iü», .-,, «> qel'ildtt wovdc» ist.
Wl'iüi »jü wivlüch iv^cndwo qrlwtt wivd, s» lalin el« nuv f i l l :
»!>.,,'» stel'cn, indriii dl'r aus >i übcvspvin^cudc Ton m drr nach-
läjsiqcu All^spvaciir das i zuerst zn», Halblaulc schwächt nnd daiül
gänzlich l'csciti.^t. Dic einzig richtige, schon im Allslovcllischcil
neben »i,^,, und auch iln Ecrl'ischcn vovlominende F o r m : »ii>,i
lebt in Nnierkrai» »och kräftig fort, lind mau findet sie auch l'ci
T n l b a r : u i u , dci D a l i n a t i » : u ) l , und dci Pvcäiren: »>.iu.
39
A !l m e r k n II si e n.
il) Die erste und ;weitc Person der per'önlicheu Fü'rwöner hat fur das
sächliche (Geschleckt teiuc Bezeichnung: denn man lann von sich selbst
und anch zur zweiten Person nur in einem bestimmten (dem
mänillichcn oder weiblichen) Geschlechte sprechen,
d) T i e ans L anslantenden ^crliältniowörtcr könne» vor den mit n
anlautenden persönlichen Fürwörtern der dritten Person dao /. in
i verwandeln: 2 u M i mit ihm, luii ü . i ^ l von ihm >>crab, d r o i
»>Di ohne sie, ö>'2(.>>,^ (fnr: ö ^ n j ' ) iibcr ilm, statt und uebcu: 2
n^iiü, ll,l5 >^>^», I»»«'/. »,>>!>, c,'!.^«'»,!; ader imnicr n»r: «käi
>>il!^tt dnrck' idn, weil »!il'>/. statt deo r i c h t i g e r e n : ^k<«> (?kvÜ2^)
steht.
-) Die längeren F o r m e n : nn'no, tl'I^', „ ^ ' s ^ 11. s. w. stehen:
!) i m A n f a n g e des ^ a y e t z : i^'^^l >,« vjir-^lUi, sie l'cil'en
ilm gefragt, deinem ist die im ^olkomunre ;war übliche,
in der ä ä n i f t jedoch ;n vermeidende Worlstellnüg: ^-> »i-
«!»u « l l ^ l l i , wir haben ihn nicht gelwrt, statt: »I^ilu ss»»-^
rdcr: l>,i>^ i>i'»»!o «Il>»li;
2) wenn anf dem Fnrlvortc ein N a c h d r n c t liegt: »«^s'köron
^<i m o m , Ili 8<?m tvc'^' uilitc^i, du bist m i r , der ich dein
Lehrer bin, ungehorsam;
.'<) beim G e g e n s a t z e : i»l ^ü><.> n ^ ' ^ l vpill^-lü, >lu t>'^'>, wir
haben ibn, nicht dich gcfv.igt'.
4) nach V e r h ä l t n i s W ö r t e r n , welche n i c h t d e n Ä i e n -
f a l l verlangen: il!>r.>>'! !i„'>!«> sWessciifall) meinetwegen, >< »l>l,i
<^'cmfüll) zu dir u. s. w . ; im Weojallc stehen nur »ach mehr.
silbigen ^erliällni^wl^rtern die längeren Fonncn: xupel-m?««
wider mich, nach einsilbigen abcr die lnr;eren: v t«oder: vüt«'
in dich, v " ' oder: v.'^«!'^ in sich, v«».il'i» sie, >V'xm<> über
inich, i»n':ät»' vor dich, /,z'mn' oder: /.^ >»v siir mich. Ruht
der Ton auf dem Verhälmioworte, so schreibt m a n : 662m«',
I»-«!lIt^ u, s. w., oder: l<<'/»i!', >,i<',lt>> u. s. w. — Aber
auch nach einsilbigen Verhältniswörtern l ö n n e n N'ol, luiisteu
jtdc>6) nicht, die längeren ssormcn stehen, und zwar im Nach-
druck oder (^egensan: ^lo'l ,m'»" .i<> v,>!^>>I, „<> ,>,<><> täl,<>,
er hat vor mich, nicht vor dich geworfen, oder: I ' l ^ m n ^>
v<>r^,>>, no ^>,'<It>'.
*) V/ltu, v'l«« steht f i l r : v't..>, v'»<?, wo ' d.'n Halblaut vorstellt, welcher
durch de» gedehnten Ton in « ilbcrgieng.
40
ll) Das bei den Fürwörtern der dritten Person im männlichen Wen-
fallc der Einzahl angeführte: i (ihn) kommt nur in Verbindung
mit Verhältniswörtern vor, auf welche es den Ton wirft. Es
nimmt in diesem Fallc zur Verstärkung ein n ;u sich, mit welchem
es zu n.i verschmilzt: 2Ün^ für ihu, näi^' auf il,n. bautet das Per»
hältniswort auf einen M i t l a n t a u s , so kommt vor das nj wegen
der leichtern Aussprache der Halblaut e ;u stehen: iiräci^i^ vor
ihn, ,u'll1o»^' über ihn.
I m Altslovcnischcn stand im männlichen Wenfälle der Ei»,
zal'l das i für . j ' ldas ' stellt deu Halblaut vor), nnd soniit dabcn
w i r : x/l»s, iii'mj f ü r : ?..'>>>>', nü-ns', nud dieses f ü r : ^.V>', > u ^ ' ;
eben so stcln: vnni f i l r : v'i,^', indem der Halblailt nach dem v
durch den gedehnten Ton ;u .'r wurde, wie i n : v/lw, vü«?, f ü r :
v'w, v'«t>. — Das uutcr dem Volle übliche: / ^ i , n/lj. ^r^cU,
f ü r : /.:'ms, n/ln^', l'rö^eni ist, weil schou im Altslovenischcil die
Formen von i nach eiusilbigrn Verhältniswörtern immer mit n
verstärlt wurden, somit weiter nichtö, als die durch falsche Aus-
sprache entstandene Erweichung des 1^ zu , j , wie i u : .ilvll f ü r :
„.jivlv Ncter, 1^>> f ü r : k<>!,,,'Pfcrd, uud höchst wahrscheinlich auch:
^'ssu, .il'niii f ü r : nioss«,, n^'^inn. . ^ Uurichtig ist die Schreibart:
I)ru<1-nj, mv^-i!^ u. s. w., statt: pi-äciüni, m«<l<>nj, weil hier
dcr Halblaut, welcher nach n^ stehen sollte, umspringt, um die
Aussprache zu ermöglichen. M a n vergleiche damit das serbische:
r,rf!6.inj, »/mi^, entstanden aus den Verhältniswörtern: proä, «2,
nnd dem Fürwortc: i.
c,) ()n, <mn, mw bedeutet: j e n e r , j e n e , j e n e s , ist anzeigend, uud
wird wie «tnr abgeändert. ^ Onl, «n/i, om'» der D i n g da, ist
auch anzeigend, und richtet sich in dcr Abänderung nach: vi>».
S t a t t : än, än», /»ix, spricht das Volk: nn, ünn, nnu, wie es
auch geschrieben wird, was aber so falsch ist, als wem» mau statt: l i n ^ ,
rüß. käut, darum ÜÜ3, rüss, Kn»t schreibe» wollte, weil «S so gesprochen
wird.
8. A5. Das persönlich r i'ickb c z i'l n l ichc Fmivort
zcizzt m>. dass sich die Haildllll,^ auf dcn Haudcludcil zilrilck-
bezicht. Es hat für alle drci NcschlcclM. Zahlcll imd Pcv-
soncn emc einzige For,», wclchrr dcr Ncrfall al'l^chl.
l
2. 8cbo, so sich,
3. sebi, si sich.
4. eöbo, so sich.
41
5. pi'i 8«di"') bei sich,
6. 8 8 o l ) 0 ^ 8Ä^)0^ 8<3^6, 8 ^ 0 m i t sich.
Anmerkungen.
u) Ueber den Oebrauch dcr längeren und kürzeren Formen siehe §.34, o).
d) I n , Elovcnischcn wendet man dieses Fürwort so an: ^.12 »ede
(Ze) ^r^'ßn,, ich wärme mich; l i »ed« (»«) — du dich; on, ona,
ono »<?ds («<?) — er, sie, es sich; inl<^vn, m66vo »ebc? (»e) —
wir zwei uns n. s. w. Eben so muß es heißen: ^ 2 «edi (gi) n<',-
«im, ich trage m i r ; t l «odl (si) — du dir; ml »odi (»>) — wir
uns n. s. w. Eö ist ein grober Fehler, zu sagen: ^nx mono —;
t i t»'I»<! — ; ^'ll^ inonl — ; INI IMM — n. s. w.
8. ."(>. Z u e i g n e n d e Fürwörter zeigen on, wein die
Person oder Tache geliört.
l^ie laittcn: m o ^ <^ 6 »nein; n : ^ i n , n:'l^in.i) 0 unser
zweier; n^ß, », 0 unser; t v H , », 6 dein-, v ^ i n , v l ^ i n a , a
ciler zweier; v u ^ a, « rncr; n^js^öv, », 0 sein; n j ü n , a, 0
ihr (der Fran gehörig); n^i^ri) i r j h n a , <» ^ ) ihrcr zweier;
n^il,ov, a> c> ihnen gehini^; ane^ov^ a , 0 einem Menschen,
den man nicht nennen will oder kann, gchörig; k v ü j , a, 0.
Anmerkungen.
») Statt: n^e^v, n, 0; ujsn, n, 0; ni^'in, a, o; Vlljin, u, n; i^i^'n,
n, o; n^iluiv, n, 0 tonnen auch die Wcssensälle dcr persönlichen
Fürwörter: »^ssll, n^'u, n^'n, v/i^ju, n^iju. n^Ii durch alle Zahlen
und Viegnnsskfälle gebraucht werden, '1. B . n^ssa 5^«, sein Va-
ter; i>^'> w'lvüik», n><"i.l, ihrer (dcr Frau) Wiese Oreuzc; n ^ n
«inüvum.'l, dcu zwei Söhnen unser beider; v^'»i lii-.^tje, die Nrü«
dcr cucr beider; i>n u^ili I,i5.'ll>, bei dcu ihncn gch'örigcn Häusern.
l>) N a ö inl ß. ,'H, l>) von «ölw gesagt worden ist, das gilt auch von
»vh, u, «, z. V . M2 «v<^ I^IudüK n5»im, ich trage meinen H u t ;
*) Dieser Bicgnngsfall lantet auch »od« (nedu) i n : iio»übe beson<
dcrs. Bei ältern Schriftstellern liest man oft: pc> »eki, statt:
pn»«!)«, welche« also nicht iw«>>Iiaz geschrieben werden darf, wcil
daö so falsch ist, als: ss««i"'H statt: ^u»l»^.
**) Statt: >^>^!n, »ach altslovcnischcr Art geschrieben, wie: Kl-u-hn
statt: ölnrijin (der »l»r^» gehörig), I/läi^», Klni-H«», »5»njök» statt:
liul^'icli (Schifflein) u. f. w.
42
t i ljvnj — ^>li deinen; UN, on», ona 8vci^' — cr, sie, e^ seinen
u. s. w. Gefehlt wäre: ^»2 mo> — ; t i tvoj n. s. w.
«-) Wie etliche Formen der zueignenden Fürwörter von den Wessen-
fällen der persönlichen dadurch gebildet erscheinen, dass an den
Fürworistamm: <>v, nv«, ovo u n d : in, in«, ina angehängt wird, so
entstehen auch von Nennwörtern l e b e n d e r Wesen Eigeuschaftswör-
ter deS Besides, indcin man an das männliche und sächliche Nenn«
w o r t : ov, ovn, «vo, nnd nach: i>, . j , h , n,j, 3, Z^, L, statt dessen:
liv, ov», evo, an die weiblichen aber: i n , in.i, inu ansel't: 1'i-i'tt»v
Kin, des Bruders S o l m ; uiütoilnc» bo^'^tvo, der Mntter Reick
tuui n. f. w. Die auf c und x Anölantcnden müßen in diesem
Falle immer daö « in ö nnd dai< ?. in L verwandeln: lil-'lnöov,,
(unrichtig: Illü^cnvo) i m ^ i i j l ! , dc<< Xucchtcv Habe; «tn'^^'v^^
lo'»^', de<> Onkeln Pferd; K»«>2<?v clviir, dcö Fürsten Hof n. s. w. ^ )
T i c Ei^euschaft^N'örtcr des Vesibci« können nie den b e s t i m m t e n
männlichen v e r f a l l bilden, mithin falsch: ,"t!^'o<!vz ^I»^-!, dco
^nf>,Io Diener: n^^'>v» i>i-iM<>h, sein Freund; inl'lt<rinl lim»,
der Mutter »anö n. s. w . ; aber eben so verwerflich ist aueb:
nuU^inll (statt: m - ^ i i n a ) I>i.^, der Mutter Hau>>; lilll^i^ü!»
(jtatt: Ki-iilji^inil) I>(ll, der Königin Tochter n. s. w.
Die weiblichen, l e b l o s e ?in>^c bezeichnenden ^lennwörtcr stl)en,
um Eigcuschaftowörter ;n bilden, nie: i n , i»n, inc», sondern inimer m i r :
!>!>, nn, NO a n : I>!'!lni'!ni^cn »I'l'xinilc, eil! ^cauiter der Sparkasse, nc'il-
niöno z's^lüi,^, Srl'ul^rt'äüde n. s. w. Wenn schon: In-llnilinöin üi/ul-
iiik unrickli^ ist, so ist: In-ünilni^ini ü i ^ l n i k nocii bedeutend verwcvs
lichcr, obwol man eo oft z^'uug zn lescil belommt.
Von weiblichen i^anieil der P f l a n z e n werden die Eiqenschafli^
Wörter ani?nal)insweisc mittels uv, uvn, uvo gebildet: uini-l-Kovu <lL»I<!l,Brctl
aui« Fichtenhol;; I>i""' l^K, Vindcnholz; i>l^3!^<,>v «.'ld, Kirscheufrucht; .!/>>;!>'
lluvu cv,'t^', (5rdbeercnblüte u. f. w . ; die auf K'.l Aiii>Ianleuden setzen
statt dessen: en, nn, nu a n : niuli<',v»iöuu li^ti<.>, Mclilbanmdlalter n. s. w.
*) I m Werfalle der (5iu;al,l sollte mau (nach altslovenischcr Art): xti-sjc.
(»tl'iniöGcsti'wistcrtlnd) schreiben, (von «t»)'^), sowie: k,>Keule
(von l<>1. allslov. K.v^), statt: »tri^'l-, 1<^«c, welchem letUerc ;u
schleppend für die Anosprackic wäre.
*^) Eigennamen aus »k! tonnen, weil sie seldsl nicktt? alo Eigenschaslo
n'örter sind, somit auo sich lein ^igcnschaftowort dcv' ^'esii'e^ cut-
stehen lassen; sie driicle» also den Besiy durch den Wessenfall an<^:
z>,'»»>i lin«ä»lll»^^, Gedichte XoseHki's, x^ollovi'n.'i I'-M^k^ss», die
Geschichte von Palacly n. s. i v ; barbarisch klingt es: Kn«'',i1^v>-
P^»n!, 1'illllckuv» />>;c)ll!)vn,!l!
H
8. .'j?. A l i ^ c i s s c n d c Fürwörter hcimi jci>r, wclchc
auf Prrsoilcn obcr Sachcil hiiu^'cisc».
Sic laiitcn: ta, ta, to, — ta-1o, tä-ie, to-Io, — I«-b'^
le-ta, Ie-t6 ; — toti, töta, toto ; bicjer, bicfc, biri'cfl; 6n, öna,
6no, — le-on, le-öna, le-uno, — 6n-le, öna-le, öno-lo
jcnrr, jciu\ jciicc; isti, a, o, — tisti, a ; o, — taisti, a, o,
— ta isti, a,.o bcrfcltu1, bicfcllic, btuM'dbc; tak, a, o, — takošen,
takošna, o ; — täkov, a, o so bcfcljaffcii; tulik, a, o, —
tolikosen, tolikosna, o |'o flrojj; enölik, a, o ßlcid) i]i'0|;.
A n in c r l li n <1- '1'n mid l,'»ti werden wie vc'» abgeändert: die anderen
richten sich nach dem Muster: «ti>r. Z u uicvkeii ist, dass
tc'ti, n, o l'loo den letzten Tlicil, t>«ti, tln'^U aber entweder
nur dcil letzten Thcil der Znsa'iimcnsctzling: tiüteß«,
tai^te^», oder l'eidc Theile abändern lann: temu i»t«-
INU l l . s. W.
8- -l". B e z ü g l i c h e Fmwöilcr l'czirhrn sich auf Per-
sour» ober Eachrn, limi bencn bic Nrbc ist.
Tic lmttcii: kdür ll'cr, k:'u> was, kcloi' (k^'i') wo.
kücler wo hmli», k.'^oi' wann, llükier so lmi^c o,Io, so wcii
ttlo, käiuoi' »uohiil; kturi) a, o, — kat^ri, a^ u kot^ii, a^
n sDnlmlUi») w!,'Ichrl', s, es; üö^arßon, — «na> n^ - öo<;a>
vur, - ö''^ai' ll'rffcii; kakoi' wic; kakoi-««») — «na^ u —
kak»'>vci- wic bcschoffc»', k<'>Iik<^- ll'ic dicl; kulikorson, — 3na,
<> wic <^osi; k i ^ kii, k<'>, wrlchcv.
Kdnr nub k ä r ircrb«.'!! so nb^cänbell:
1. Kdor, kär,
"2. kügar, ecsar,
3. komur, čemur,
4. kog.-ir, k:lr,
:'). pri kömor, *) pri comer, *J
i). 8 kömor*) 8 eimcr. *)
") I n diesen ^ i e g u u ^ M c n ist die Schrril'»»^: li,',»,'!,-, <^<»,,i n».
richtiq, da man eigentlich mit dem «uci: ><äi»2»', «"l'miie c»!»
staudtneu: kmuro, önmr« zu thiiil hat. Das ;iun Hall'lanlc
44
Anmerkungen.
a) X l j , Kä, Kü kommt in der Schriftsprache seltener vor, da man
gcwönlichcr: Ktori, lv, u anwendet ot«cr sich durch !« ausdrückt,
welches nnabgcändcrl mit den persönlichen Fürwörtern verbunden !
' wird, nnd in der Anwendung am meisten dem deutschen nnbica/ ,
! samcn bezüglichen Fürworte: so cutspricht: inüö, k i n-is ^e viclei,
der M a n u , so uns gesehen hat; m 6 i , I i i 8o:n z^a vläcl, der M a n n , >
den ich gesehen habe; 85'ia, l i i smo ^n vi«!«!,, die Frau, die w i r
gesehen haben; iiöiio, Ki »c» n»3 viäelo, die Frauen, so nn^ gc-
ssbcn baben; <l<^te, 111 «mo inn d/lll, das Kiud, welchem w i r ge?
geben haben; priMel.,!, k i 8nio i,ri i!^!'.i In'li, die Freunde, bei
denen w i r waren u. s. w.
Dieses !<i ist wahrscheinlich nick>ti< audercs alö ^ n (waö),
auö welchem da« fragende: K^i cutftandcn ist, worauf aucki der
Umstand hinzuweisen scheint, dasö die übrigen slavischen Mund«
arten in den Fällen, wo der Slovene sein Ki anwendet, i h r : öto,
3ta, <>« (wa<<) setzen.
l>) ^'»'?ni-, öossnvci-, lil>.l<üvor U'erdcn mit den Vicgungöfällen aller
Zahlen nnd Geschlechter unabgcändert verbunden: ö6^«i- oder
io^-lvc?!'^'o Kludi'lk, toss.T ^e »nki^«, wessen der Hnt ist, dessen
ist der Rock; i ^ a i - oder Lü^vc,- »tn i-ok-n-lci, t ^ l l ^o ^i'llicn,
wessen die zwei Handschuhe siud, dcsseu ist der Nock; Klik^vcr so
mkwro, ti'l^o 8c> Ii<?<'ro, wie die Mütter sind, so sind die Töchter;
Ilk<Il>r k<5<> l<.il«'!vc!r 1<('>Ii xivi»a l l / l , wenn Jemand ein irgend
wie beschaffene? Pieh ssibt; zin övssni- oder 5<^vc?r n.iivall ^e
tnkn, I,o/Ül», Ul l l i clü»tl zilkl^lnl, auf wessen Aeckcrn der Hagel
gcerntct hat, der hat nicht viel gefechdt n. s. w.
§. 3!). F l ' a g c » d c ssi'nlumtcr hl'isicn dicjeni,^'», welche
nach ciin-r Pcrft'ii odcr Lachc fragil.
Sir sind: Icclo ivcr; KH w^s (rxtstandci, ans ka und
dcnl an^hän^trll ^')^); ^ t ö r i , a, o, — klttei-i, «, o, — ko-
tori, », u Ivrlchrr; ö e ^ v , :>, o, — ö i ^ u, c, Nicsscn; kov^
», o, — k ü k , a, c>) — kaköv, », o lvic beschaffen; Kolik,
», o, — Kü1ik<)3ol>) — »nll, o lvie «ii'os,.
geschwächte « nach dem i- wird iu allen anderen Fällen dieser Äb>
ändernng ganz abgeworfen, hier aber springt eö wegen der leichtern
Aussprache vor das r u m .
*) Also steht K^.j filr l<^-^«, wie tnk.lj für t u l l e s , und man must
K5U (oder was), nicht: K ^ U schreiben.
46
Kdo ltiib kaj werden so abgeändert:
1. käc>, Ica^
4. ko^a, 1^^)
6. 8 Icuiu. 8 öim.
Die andern richten sich nach dein Mnster 8wr.
Anmerkung. Ans folgenden Beispielen wird der Unterschied zwi-
schen dem bezüglichen und fragenden Fürworte llar:
Fragend. V e l ü glich.
Ü66^v ^riLel? wer ist gctom- X66r Hc: M 3 « I , unj z)s><<:l1lll,
nicn? wer gekommen ist, der soll warten;
Illlu »i dil? wo warst dn? Ildär »i dil, <^L 8« voini, Wo
du warst, dorthin kehre du znrück;
Ilo<! Iiü6i»? wo gehst dn Böller li66i», t^m »o te lio^«,
herum? wo du herum gehst, dort fürchten
sie dich;
lillin i>^'<1eto? wohin werdet
lhr gehen? niw, wohin ihr gehen werdet, blei-
bet fleifziq n. f. w.
8. 40. Nnbestiinnite ssi'nlvövtcr dcnten nnf Personen
oder Suchen, welche wir entweder nicht benennen können oder
uicht benennen wallen.
Eic lantcn: I<6ü wer; n61l6o irgend wer; nik^o oder
wll«o niemand; mulok^o selten ciner; k:>^ **) — n61i^ etwao;
niö liichlö; kt^i-i^ u, o^ — k k t i r i , il, o^ — I^ut^ri, », u
luelchcr; mursilit«!'^ a^ 0 inanchrr; n«^töri, li, 0 etlicher;
MaloktlN'i, a, 0, selten einer; Icov, »^ 0) — käk, u,, o irgend
Wie beschaffc»; u ö ^ i , », 0 ^ ^ ) ein gewisser; V8^ll, a , 0
jcdcr; vö», v»!l, vgö aller.
*) Im Wenfälle ist Ico^ä, statt II^', gefehlt.
**) Gefehlt ist die Schreibung: kh, weil nur der auf » vor ^' ruhende
scharfe Ton und nicht« anderes fchuld daran ist, dass ein 0 ge»
h'^rt zn werden scheint.
***) Gefehlt ist: u6k, il, o.
46
Xiköo wird so abqeändcrt:
1. niliöe odcl' niil^o^
6. 2i nilc<>w«r^) „ nil^om.
I^iö ll'ird s^ nbMN^rt-
1. uiö,
4. niö,
Dir nnt K6o Znslinl,nrl!^mhtcu fl'l^n in dcr Al'inidcniuq
dclliMilstn- k^l', dli,' nnt Kli^j und Kt^i'i ^»snnünoü^'sctzlc!! richtru
sich nach Kai und k t ^ r i ; dic übrige» f»!^'!! dcin MoM'r »wr.
S i e b e n t e s Hauptftück.
Das Zeitwort (Msoi).
!^. 41. ^ r i i i v ö r t c r si»d jcm'Wm'tcr, ll'clch^ rill Iliu»,
cin ^ridcll odrr l'iiicil Zustand auz^igci!- pti».^ Ict^ dcv Vo^cl
flicht; träva, ^'o ^«1v0«»"na, dao Gmö ist nb^nnäht; är^vo
*) Vetrch'ö der Formen: »ill<'>m»'!', ü i ^ m « , - , niöim«»r jiebe ß. ! l ^ , An-
mevtiMH uulcv dem striche! Man!,>övl nntcr dein Volle noch dic vol
len Formen: ,»ri (/) »ik»',»,»' l,si!v - uiku!»/.,.,^ adcr linch stall »illümu,-
spricht m a n : n!ll<'.m,l>, waO vollständig nikümur.: lante» sollte.
47
8. 4^. U e b e r g e h e n d (z)i'e1,l^^1ni ^lägoli) sind jene
Zeitwörter, deren Thätigkeit anf eine Perfon oder Tachc nber-
geht: »oini.'« 3i'<^6 2l>mhc>) die ^onne erwärmet dir (^rde.
N » ü b e v g e h cii d < n o p i e l l ^ ä l n l ^ l ^ u 1 i > sind jcncZeit-
ivmlci', dcn'ii Thätigkeit auf cii»,' audcrc Pcisoii adcrTachc nicht
übm^rht: 86l1iwo, wir sihcli; »oluoe 3v«ti, dicTlnmc leuchtet.
D r i t t p e r s o n ! ich (^lugoli tr^tjo 08c»I)o) sind jene
^citwm'lcr, welche nur in der dritten Person der Einzahl lwr-
f^nline» - ^ei'mi^ eo donnert; doiü^'L) cö regnet anhaltend. —
Etliche lnni diesen U'erden auch niit »o gebraucht: klisivl! 86^
co blitzt.
Rückbcznglich spovi-aöälni ^ i u ^ o i i ) sind jene Zeitwöitcr,
deren Handlung sich auf die Handelude Persml znrückl'c^ieht:
!)i'tti «o, furchte»; n:'l<I«^t,i 80^ huffru; 8lui^'i'lti »«> lachen;
<:u6iti 8 ^ sich im'.ndcru. — Manche Zeitwörter sind an nnd
für sich nicht ^urückfülireud. können aber als solche gebraucht
werden: llvuliti »c^, sich loben, d. i. praleu; nöiti »e, sich
lehren, d. i. lernen.
8. 4.'l. ^in Hloucnischeu, so wie im slavischen überhaupt,
ist die (iiulheilnug der ^eitll'ötter iu D a u e r - nud V o l l e n »
d u u g ^' ^ eit w ö r t e r besondei o wichtig.
1. D a n e r ; ei l w ö r t e r snedovorsm ^lägoli) geigen an,
dass die Handlung daueit, also noch nicht ^n»> Abschlüsse grkoui-
inen ist, nud stcheu auf die ŽMge: w a o uia cht n i a n ? '^. V .
plains, pi3c?m. ich bin mit dem Vriefschreibeu beschäfliget; «lurv.-»
'n<^(?mu^ wir sind mit dem Hol^tragen beschäftiget n. s. w.
D a u e r z e i t l r ö r t e r N'erden wieder eingetheilt:
<^ >u ^eiürörtcr der c i u m a l i g e n d a u e r ü d e n H a n d -
luug:
>n"»ti)s l»!l dem eiumalige» Treibe», Trage», Fliegen,
lot^ti^l kriechen beschäftiget fei»;
lösti, 1
48
b) in W i c d e r h o l u n g s z c i t w ö r t c r sopktovälni glö.»
goli), welche eine wenig nnterbrochene. öftere Wicderho»
lung derselben Handlung anzeigen:
goniti,
nositi, mit drin öftcrn Treiben, Tragen, Fliegen,
leülti, Kricchcil beschäftiget sciu;
laziti,
c) in G c p f l o g c n h c i t s z c i t w ö r t c r ( p o n k v h ä v n i g l ä -
goli), loclchc einc in verschiedenen ZeitabschuiNen zurück-
kehrende Handlung anzeigen. Dcr Dclltsche wendet in
dicscm Falle das Zeitwort p f l e g e n a n :
gonevati,
nosevati, zll treiben, tragen, slicgen, kliccheu
Iet6vati, pflegen,
Iaz6vati,
Unzusanuncugcschte Zeitwörter sind »lcistclls Danerzeit-
Wörter.
2. V o l l c n d n n g s z c i t w ö r t e r (clovyr^rii M F n U )
zeigen entweder den B e g i n n oder die V o l l e n d u n g einer
Handlnng au, welche mithin nicht danc.rt. Derartige^eit-
Wörter können also anf dic Frage: w a s macht m a n ? nicht
in Anwendung kommen: pisiuo 8pi8ati, mit dem Äriefschrci-
bcn fertig werden.
Diesc Zeitwörter wcrdrn wieder eingetheilt:
a) in Zeitwörter, welche cine einmalige, im Augenblicke vol-
lcudetc Haudluug auzrigru, uud ziuar ohue Rücksicht auf
dic Zcit: ävi^niti cinuial hcbc»; lirc^niti oder »üniti
einmal stosicn; mäliniti einuial zum Cchlagc ancholeil
n. s. w.
b) in Zeitwörter, wclchc anzeigen, daft die vollendete Halid-
lnng länger gedanert hat: ixnositi, mit dem öfteru Hiu-
austragcu fertig fein; po86ä(>ti, ei» wenig sij)en bleiben;
2»zitäi-iti, mit dcul Gctrciochandel verthllii n. s. w.
49
Dancrzcitwörter wcrdcn dadurch ;n Vollendungszcitwör-
tern, dass nia» sie: 1) in die zweite Abwandlnngsklasse scht,
in welcher sic »icistcns eine einmalige, inlAngcnblickc vollcndetc
Handlnng bezeichnen, wenn dcr Tprachgebranch dieVersetznng des
Zeitwortes in dicsc Abwandlnngsklassc znlässt, was wol nicht
inimrr dcr Fall ist; z. V. »uväti stoßen, Ltiskati znsainmen-
dri'icke», KnplUi tropfen n. s. w. sind Dancrzeitwortci', —aber:
»üniti stoße», Ltisnitl znsanilncndrnckcn, käuiti tropfen,
sind Vollcndnnlpzeitwörtsr; 2) dass man das in der ur-
s p r n n ^ I i c h c n ^orin anftrctende Dancrzeitwort, oder das
ano der I. blasse dnrch La n tstcig c r n n ^ entstandene W i e -
derho In n l^ozeitwort der I V . Klasse mit einem Verhält-
ni^worle znsnüünenscht-, ;. V. dnäti stechen, ^nätl treiben,
l<rjtl decken, vuliti wälzen, veniti welken, Aoniti treiben, n. s. w.
sind Danerzeitwörter, — aber: predostl durchstechen, oä^näti
U'e^treiben, ^«Icriti bedecken, i-iixvllliti ans einander wälzen,
uv6inti l'erlvelten, inFoniti niit dem läilger dancrndell Hill»
Austreiben fertig werde», sind Vollendnng5;eilwörter.
Echt man hingegen ein Pollendnnssszcitwort mit einem
Pcrhältnio»,'ortc Zusammen, so bleibt es immer noch Vollen-
dnngozeilwmt, v V. liupiti kanfen, nnd c>äkn^>jtl lo^kanfrn;
pu«titi lassen, nnd i2pu»tltl allslasseii', »koöiti springen, nnd
ocislvoöiti »Zerspringen; pilLti fallen, nnd o6^ä8ti abfallen,
sind alle Vollrndnng^eitlvmter.
Will man nnn ein Vollendnn^zeilwort '^n einem Daner^eit'
looite machen, so »ms; man es in eine höhereAbwandlnn^klasse
rücke», in welcher es oft seinen Laut steigert*), »»d meistens
nnch einen Eilbenznwachs bekonimt, ;. V. ^ » t i sich setze»,
lööi sich niederlege», pnsti fallen, »lcoöiU springe», pu»titi
lasse». si»d Vollendnngszcitworter; aber: g^äati, sich im ^n-
* ) Z . B . iw»ltl ist an? nc>»U, 1<wUi ^Ii<W»l) aus 1l!t^t:, l^n/l^nti aus
i2uo»lti u. s. W. durch Vautsteigcnmg fnlstaudeu.
4
50
stände des Sichniedersetzens befinden; Is^ati, sich iili Zustande
dcs Sichnirderlegenö befinden; paä^ti, sich im Zustande dcö
Fallens befinde»; »källati, mit dein Springen beschäfiigrt seiu;
z)üööttti, mit dem lassen beschäftiget sein, sind Danri^eilwör-
t ^ — (itlichc haben fiir den Anodruck dcr Pollendung eine»
eigenen EtanllN, z. V. odljüditi lielsplcchcn, vräöi weife»,
u^öti sangen, stoi-iti niachen n. s. w., sind Volleüdüügs^eit-
Wörter; aber die ihnen rntsprecheilden Dalierzritivmter laiitcll^
odötati versprechen, mot^ti werfen, loviti saugel!, äölati inachen,
Dailcrzeitwörter driick.» in ihrer einfachen Gestalt in
der Regel die e i n m a l i g e dan crn d e Handlung ans. z. V. nösti
trage», Fn^ti treibe», di-östl wate», ti-önti schnttel», lßteti
fliegen, I^Lti kriechen n. s. lv.; wird aber der Lant dieser
gesteigert. wc>bl,i sie znglcich in eine höhere Ablua»dl»»gi'llasse
rücken, su werden daraus W i e d e r h o l l l l l g s z ei t w ü rte r:
nositl, ß,)niti, Iirociiti, trositi, Ißtliti, I^xiti. G epfl o g e »-
l i e i t o z e i t w o r t c r stehen in der V. Abwandlungotlassr, nnd
lauten anf 6V2ti (tzvati) a»s: nos^viiti, ßnn^vati, treß^vati,
Ifttövati n. s. >u.
P e r s o n e n.
§. 4 4 . D i e Z c i t w ö r t e r h a b e n d r e i P e r s o n e n : die
c r s t e , welche spricht, die z w e i t e , zn welcher ma» spricht, die
d r i t t e , do» lvelcher m a n spricht.
s l n m e r l u n g. Die persönlichen Fünvörier werben in der Abwand»
lung vor das Zeitwort gewöhnlich nicht gesetzt, außer
wenn dadurch Nachdruck oder Gegensatz lx'zeich>
net oder Z w e i d e u t i g k e i t vermicdrn werden soll.
Z a h l r n.
8. 4 5 . M a n nntcrschcidct bei den Zeitwörtern, sa wie
bei den Nennwörtern, d i e : E i n z a h l , Z w c i z a h l n n d M e h r -
zahl.
51
Zeiten.
8. 46. Die slowenische Sprache hat fünf Zeiten,
a) G e g e n w a r t s-äänji öa»), welche anzeigt, was jcht
geschieht, z. B. nö6n6« döi-s^ der Schüler liest,
i») Z n k n n f t (doäüöi oder priküänji ön»), welche anzeigt,
was erst geschehen wird, z. P. drä,ta düäsino viäeli,
wir werden dcn Vrndcr scheu,
c) V o r z n k n n f t (pi'e6prili<)6i^i öa»), welche eine znfnnf-
tige Handlung anzeigt, die vollendet sein wird, bevor eine
andere beginnen soll, z. V. ^ääor «piöetu pißmo, poj-
äom na voi-t, wrnn ich wcrde den Vrirf geschrieben
haben, werde ich in den Garten gehen,
ci) V c r g a n gcnhei t (mluöli iiag), weläic eine vergangene
Handlung anzeigt, z. V. L n ^ ^o 8vet u»tvä,ril, Gott
hat die Welt erschaffen,
e) V o r v e r g a n g e n h e i t (pro<Innn61i öa»), zeigt eine
vergangene Hnndlnng an, die frnhcr vollendet wnrde,
bevor eine andere, daranf folgende, begann, z. V. lc^kor
8Lln luu I^il NÄioöii^ tnlio ^o «tnl-il, wie ich ihm
anfgttragen halte, so hat er gemacht.
A r t e n.
8. 47. Vei der Abwandlilng unterscheidet mail:
1) die anzeigende Art (äolüöni n^kion), welche ge-
radezn anzeigt, was man thnt oder leidet, z. V. pö3 lä^jo,
der Hnnd beNt;
^) die V e d i n g n n g s a r t (po^oäni nation),, welche die
Handlnng nnr al^ eine bedingte darstellt, z. V. l^o N6
di to dil viäol, no di t« ä o l i i l , hätte ich dich nicht
grsehen, so wnrdc ich dich nicht bcschnldigcn;
^ die Z n l a s s n n g ö a r t ( d o v o l i i n i n ^ ^ i o n ) , welche eine
Zulassnng ansdrilckt, z. V . n.jt>8"^ l^?^^ ""^ ^'^' ^ ^
poki'iva, seine Asche nioge der stille Friede decken, eigentlich:
man lasse dcn stillen Frieden seine Asche decken;
4*
52
4) die z n l a s s e n d e V e d i n g ll » g s a r t ^ovoiilnopO'
^<!ȟni n a t i o n ) , luelche die Vedingnng als eine solche,
die eintreten darf, bezeichnet, z. V . na^j d i clsial, i>«
l u i g i i p r i na« o s t ä t i , man sollte ihn arbeiten lassen,
menu er bei nns zn bleiben gedenkt.
Weil das Tlovenischc trine cigeue Form für die Wum'ch«
art besitzt, so driiät man dcu Wunsch, jc nach Umständen, cut-
wcder durch die Bediugnug<«art oder durch die Znlassuugsart
oder durch die zulassende VedmgulMart aus.
5) Die V r f e h l a r t ( v y i ^ I n i nH^Ion), w.Iche rinen Ve-
sebl an^drnckt, '^. B . t s e i w na p^moö, lanfet ^ii Hilfe!
Da<< Umstandswort der Verneinung: i>u (uicht), welches
immer vor die Befehlart ;u sichcn tommcu muß, verlangt die
Befehlart eines T a u e r z c itwortei« uach sich: n« 1>o>!it« a<I
«16,,,n, gehet nicht vom Hause; falsch: ne p^r« n. s. w.
8) Die nnbcstinimtc Art (neclolüölulv)) anch Nenn-
f o r , n genannt, ;. V. iti gehen, igrätl spielen;
7) das S l i p i n n n i (namonilnik), welches eine i»n das
mislantmdc i lierkiirztc Nennforin ist, nach den Zeit-
irwrtern der Newegnng steht, nnd ineistens non Daner-
Zeitwörtern gebildet wird, z. V. I(ri8w» ^ prizel
xlUcm^ liopoln^'ävat) ähristnö ist gekommen, das Gesetz
zn erfüllen.
Nur damal« lann auch ein Vollendung szei twort
in'c< Snpinnm ;ustehenkommen, wenn durch dasselbe ciue
Haudluuss vou defend cri« cierinqer Dan er bezeichnet
werden soll: i«'>M m-ol» podi-itt, gche die vtnft anftlaubcn u. f. w.
8) Das M i t t e l w o r t ( ä s i ^ n i k ) , so ein Zeitwort in Oe-
stalt eines Üigeüschafts- oder UinstandswortcS ist. Das
Mittelwort ist dreifach:
«) das der (He gen w a r t , so selbst wieder zwei-
fach ist, nnd zwar das nmstandi>wörtliche, welches
nicht abgeändert, fondern wie ein Umstandswort
angewendet wird, z. ^ . mimo ^reäö sein ^»
vltlßl^ oorbeigcliend liabc ich (Mann) ihn gesehen;
nnd das eigenschaftswörtliche, das wie ein (5i>
O
gcnschaftöwort abgeändert lvird, z. V. lotöö» ptlo»,
der flieqeudc Vogel.
Das umstaudöwörtliche Mittelwort wird innner
als ein Umstandswort gebraucht, daij cigenschafttzwörtliche
lann aber im W e r f ä l l e aller Zahlen auch die Stelle des
umstandöwörtlichen vertreten, in welchem Falle c^l nicht
abgeändert w i r d : mi»v) ss!l>d,',L (statt: z ^ M ) »em,jc>
viäolil, vorbeigehend I'abe icb (Fran) sie gesehen; «wj^ö
istatt: 8to^«) »>,w üpüli, wir (Männer) haben stehend
geschlafen.
M a u lässt beide Mittelwörter der Gegenwart ge>
meiniglich n u r v o n D a n e r ; e i t w Ö r t e r n enlstchen;
die an dcr kroatischen <v>ren;c wohnenden öiovencn b i l -
den aber ncbstdem das cigenschaftswörtliche I)iiltelworl auch
von VolleüdnngözcitwöUcrii, nnd schaffen sich dadnrch
nach dem Beispiele des: >>c>ää<", n, e liiilftig seieiid, ninel-
.jnö, », « stcroen werdend (sterblich), dao Äiittclwort der
Ankunft: Ilt^i-i je i/.ssllli«öl? welcher ist derjenige, der
verlieren w i r d ? ^ut<)vu tu, «KI<.^> »u v»i puwrclööi, ge-
wiss werden diesen Beschluss alle bestätigen. (Ceguar).
5) Dlis Mittelwort d c r t h ü t i g e n V c r g a n g e n h >: i t ,
so nnch zwrifach ist: das z c i t l u ö r t l i c h e , loclches
nur uoii Volll'iiolingozcitwörlml ^cbildct werden
darf: »Mt»i) der, die das geflochten liahendc*), und
das umschreibende, welches sowol von Dauer-
als auch von Vollendung^eitwönern gebildet wer-
den kann: n^sol, n^sln, 0, der, die dao gelvageu
habcude.
Das ^ e i t w ö r t l i c h e Mittelwort wird in den
Werfällen allcr Zablcn unabgeändert auf «> anölantcnd
gebraucht: <I^l^v1<<', i>l!^Uv,^i i^'ivu, l»»>?./' «lumn, die Arbei«
tcrinnen, den Acker verlassen babcnd, fliclicn nach Hanse;
in den übrigen Bicgnngdsälleu wird ed aber auch als ein
Eigenschaftswort angewendet nnd abgeändert: ^ti-hl'u, pr?c!
<!o!<^tc'i»i !»'ll >!!»»>><^.'l, nu">i.'l ^s^ti.'l n i ^oxiüVI.», den
vor zclni Jahren verstorbenen Onlel hat meine Schwester
nicht gel.mnt. ? a « u u i s c h r c i b c i l d e Äiittclwovt dient
nur -M- Bildung der Zeiten, und ums; immer wie eiu
Eigenschaftswort abgeändert werden: lmöil«: döäu rojil«,
die Vicncn werden schwärmen.
*) Tiefe« 2>tittclwort hat die Vedeutnng der Vergangenheit, nicht
d i e d e r O e g c n w a r t , folglich falsch: p " ' " ^v6u, die t ö n e n d e
Olotte.
54
o) das Mittelwort der lcid end en Vergangenheit,
welches sowol vou Dauer- als auch rwu Vollen-
dungszcitwörtcrn gebildet werden kauu: plotöu,
xletöua, o^ der, dir. daö geflochtene; »^rit, », o,
der, die, das vcrborgeuc. (5s wird theils zur Vil»
dung der Zcitcu theils als wahres Eigcuschafts-
wort gebraucht uud innner uach dem Muster star
abgeändert: Icon^ He proään, kräva Icüri^en»,
das Pferd ist verkauft, die Kuh gekauft; rnzan
trävnik) eiuc bunte Wiese.
Da« Slovenische hat das Mittelwort der l e i d e n d e n
G e g e n w a r t verloren, erseht es aber in der Noth theilweist
durch die von Wiederholuugs- odcr Gepflogcuheitszeitwörteru ge-
bildeten Mittelwörter der leidenden Vergangenheit, z. V . «däe-
l o v i n » (ober odäelüvnn») n^i'vn, ein Äcker, welcher bcarbeilct
w i r d ; no3en (oder nugävnn) Kloliük, ein Hnt, dcr getragen wird
(getragen zu werden pflegt) u. s. w.
9) Das z e i t w ö r t l i c h e
N e n n w o r t (Flä^oMak) ist
das Zeitwort in der Gestalt des Nennwortes, nud wird -^
ulcistens mir liou Dauerzcitwörteru — dadurch gebildet,
dass mau dem Mittrlwortc der leideudru Pergaugeuhrit
ein ^js auhäugt, z. B. p i g ^ n ^ das Ichreibr». Diesc
Neuuwörtcr siud sächlich, gewöhnlich blos iu der Ciuzahl
üblich, uud folgcu dem Muster 1ic>,o.
Die altslovlnische Mnudart scheint sich nm die Nessel, das
zeitwörtliche Nennwort nur von Dauerzeitwörtern ;u dildcu, gal
nicht aetiiiumert zu haben, und auch heut zu Tage hält selbst der
sprachlich unverdorbene Slovene nur g r o ß ten t h e i l s , jedoch
n i c h t i l n n i c r strenge darau, indem er derartige Nennwörter
mitunter anch von Bollendungszeitwörtern entstehen läsot, z. V-
v»„ prnlelnnje iit<^, die ganze ^clraidefechsnug; 1,^1,,/lniKlv,^'«'
üei-v, Mangel an H o l ; u. s. w. Dennoch wäre dies, als seltener
vorlommend, der Schriftsprache uicht allgeineiu zur Nachahmung
zu empfehlen.
Anch da miihtc m a u : pisänho, pütlic! da« Singen u. f. w-
schreiben, waö, wie schon §. 15, n) bemerkt wurde, auch von den
auf ^e auslautenden Sauunelnamen: cvl'Hn die Älilte, ^ l ä v ^
die Gesundheit n. s. w. gilt. lSiehe §. 65, d).1
55
F o r m.
8. 48. Das Slovcnischc hat:
«) die T h a t f o r m (tvorna odiika), welche anzeigt, was
die Person oder Sache selbst thut: vöäu. 3 u w i , das
Nasser rauscht; l o v ^ o v o , der ^öwc blüllt; ptiöi po^o,
dic Vögel siugen;
b) die L e i d e f o r m (t«rpna olilili»)^ lvcschc anzeigt, was
die Person lider Sache leidei: äsn«» jo na gemu^i
äö8ti i i v i n o procläno, heilte ist alls dem Markte viel
Pich verkauft wmdril.
D i c A b >v a n d l u u s s (»prö^»).
Klasseneintheilung (rllLverntltev).
8- 49. Zul» Pehxfc der Mlvandlllllg lhcilt »Mll die Zeit-
Wörter in sechs Klassen ein:
I . Klasse umfasst jeuc Zeitwörter, welche die Abwand-
lun^SendnnHeu an den reiuen Stamm anscheil: päs-ti weide»,
pi-ti trinken, li, s, w.
II. Klasse un>faj>t jene Zeitwörter, wclche an den Slamm
yierst eill n i sno)^ und an dieses erst die Abwandlnu^sendnN'
a,m ausrhl'u: ä r ^ - n i - t l stoßen, i-i-ni-tl schiebe», n, s. w.
III. Klasse nmfaspt jene Zeitwörter, lvelche a» den Slauun
zueist ä (5), oder nach ^ ö, 3, 8ö^ i ein a, »nd au dieses erst
Aor-ä-ti brenne», loi-ä-ti
liegen n. s. >r.
I V . Klasse ilinfaftt jene Zeitwörter, welche a» den Stamm
fielst i, nnd an dieses die Abwandlnngsendungen anseizen:
nos-i-ti tragen, lov-i-ti fange» u. s. w.
V . Klasse umfasst jene Zcitwörler, welche an de» Stamm
zilnst ein «, nnd an diese? die Mwandlluigsendungen an-
sehe»: äöl-^-tl arbeiten, lcop-ü-t, grabe» n. s- w.
S6
VI. Klasse mnfasbt jene Zeitwörter, welche an dcn T l a m i n
zuerst ova, oder nach: ö, ^ 3, öö, i cin «v<^ nnd an dieses
erst die Abwandlnngsendnngcn ansetzen: k n ^ o v i i t i fanfen,
kr»1^'ovä, t i als König herrschen n. s. w.
A n m e r k u n g . Dieser Eintheilung gemäß werden wir immer nur dic
bloßen Stämme der Zeitwörter anzugeben brauchen.
SindesllbftllNltischc Abwandlung.
I. K l a s s e(vcrsta).
8, 5N. Diese blasse ilmfafot jene Zeitwörter. welche die
Aliwandlnngsendnngen an den reinen T t a m m ansclun. Die
Etänline dieser blasse sind lauter Wnrzeln, nnd der reine
Zcitwm'lflamm, v B- p : ^ , 00N: ^ns-ti lveide», ist anch zn^leich
KlassenslalNln. T i e zerfallen in sieben ÄlUheilnn^en.
Erste A l ' t h e i l n i l g (razrcd).
§. 5 1 . Hieher gehören jene .5eitwütter, deren ^tainn!
anf ein ä lider t anolanlet.
Sie sind: d i e d irren, fantasieren, d<xl sein, d<x1 stechen,
d r ö ä waten, ßüd ^ei^en, ^ I ^ d le^eii, l i i / n l stele», i ^ d fallen,
proä spinnen, söä sich ft^e». vc>ä führe». ^><I efsen. vöä
wisseu, ^ r ä ä gehen. Löä gehen; «vöt bllihe». »i-öt l'egegnen,
ßnöt llleten, m^'t verwirre», m5t fegen, plöt flechlen, i-äst
wachsen.
W i r geben das a»f der folgende,« Seite vorkoniniende
Muster: ^iö»I
für diese Abtheilnng alo Beispiel.
57
Zahl ^ (^eczcmvart Beschlart Mittelwort !
-. 1. ^röä-o-m, ich spinne. — a) d e r ( G e g e n w a r t - .
B 2. prää-o-z, dn spinnst. l'l<'ä.i, spimic du. ^' ^'^ ginnend.
Z , ,, . , ., ^» P^cci c» c, 2,6 on, die,
—— - ö) d e r t l ^ ä t i ^ c n V e r g ä l l -
spiliiicil, '^wrl spill'.lcn, I. (na)pi^ä-si, aiisscftw'.i-
^ zwci Mm spmlicn, habende;
,^ c) d e r l e i d e n d e ! ! V c r -
1. ^r^ä-o-iuo, wir spimicn, pi-oä-iino, l^ssct nils spin- gangcnbcit:
K 2. pröä-o-te, ihr spinnet. pi-cä-i-w, spinnet ihr. der. die. das gesponnene-.
-^ 5, ' . / . . . , . , . 1' > .^ ch Nennwert:
spinnen. ^-o), sie sollen spinnen.
Nennform.- pi-c^-ti, spinnen; Silpinnu!.' pr^g-t, spinnen.
V8
Allgemeine (5 r l ä n t c r n n g c ».
a) Das in dcr Abivandlnng vor dcn Personcnendnngcn
nieistcns erscheinende o dcr Gegenwart, so wie das i
der Befchlart nnd dao o der dritten P^son dcr Mehr»
:cihl dcr Gegenwart, fcriler das 0 des I I . Mittelwortes
dcr Gegenwart, heißen Vindcselbstlante, niid die Ali-
wandlnng der obcn anfgczähltcn scchs Klassen, weil sie
mittels dcr Vindcsclbsllantc geschieht, ncnllt man die
b i n d c s c l d s t l a n tische A b l ^ a n d l n ilg znnl Unter-
schiede von jener, cinc geringe Anzahl von Zeitwörtern
nnifasscnden Abwandlung, welche keine Vindcscllistlante hat.
i^) I n dcr ersten Person dcr Zwchahl steht die Personen-
cndnng ^ " V a fnr das mnnnlichc, — v i fnr dao weil'-
liche Geschlecht, s^ich 8. 34. » ) j ; in der zweiten nnd
dritten Person dcr Zwcizahl wnn dic Personcncndnng
— t a nach altslovenischer A r t , die jcdoch anch hent zn
Tage nnter den Slovenen noch kräftig gang nnd gebe
ist, alle drei Geschlechter vertreten, — t i nnd — t o * ) aber
nnr das weibliche n»d sächliche.
5) I n dcr drittcn Person dcr Mehrzahl sind die langen Endnn-
gcn: — o j o (in etlichen Abwandlnngsklassen: —i^a) fast
bci den n,cistcn Zeitwörtern gewöhnlicher, die knrzen! — ö
( i n etlichen Abwandlnngoklassen: — ö) sind aber älter,
edler nnd schöner, nnd fnr die Schriftsprache anoschließlich
zn empfehlen, weil sic in den älteren Schriftstellern nnd
anch noch nntcr dein Volke, wenn anch nicht nbrrall
gleichinäsng. so doch viel hä'nfiger, alö in den nenrren
Vnchrrn vorkonnnen, nnd wcil die Slovcnen dadnrch
»lit allen anderen slavischen Mundarten hierin mehr i'lbcr-
einstimmen wnrdcn. Der lernende ninß sie schon deshalb
*) Obwol schon im Allsk'veiuschcu, abcv für »illc dvci ^eschlech-
t e r , hier vorlommcnd, ist to doch milidcr rich!,^ als —w odcv —tä,
weil eo die Personeuenduug filr dic zweite Person dcr Mehrzahl ist.
59
bei jedem Zeitworte g e n a u k e n n e n , weil er sonst das
I I . Mittelwort der Gegenwart nicht bilden kann, welches
Mittelwort nnr dadurch richtig entsteht, dass man an die
kurze — nicht an die läugerc — Form der dritten Person
der Mehrzahl der Gegenwart ciu ö anseht. Dagegen fehlen
sogar die besseren slowenischen Zeitschriften »ud Bücher,
ci) D i e dritte Person der Zwei- nnd Mehrzahl wird in der
Vcfehlart dnrch die Znlassnngsart umschrieben i na^ rn-<>
e) Der Kürze wegcu werdeu wir l'ou uuu a u , wo eö nur
thunlich erscheinen wird, iu der Abwaudliulg gewöhnlich
bloö Folgendes angeben: in der G c g c n w a r t : I . Person
der (5iu:,ahl uud Z.Person dcr ^iehrzahl; in der B e f e h l -
a r t : 2. Person der Einzahl nnd ). Person der Mehr-
zahl; ferner: alle M i t t e l w ö r t e r und die N cn n f o r m .
D a s übrige kann der Lernende alleo ohne Schwierig-
keit hernach selbst bilden.
A ii m e r k u n g c n.
«) Die Zeitwörter, welche in die erste Abtheilung der I. Klasse gehö'
reu, lönnen bei der Bildung des I I . Mittelwortes der thätigen
Vergangenheit das anslautende ,1 und t, abwerfen, mid dann das I
gleich an den durch die Abstoßnng ;um Vorschein gekommenen
Selbstlaut anhängen: «vi)I, «völu, u; ^»l, n, « u. s. w., statt: uvöwl,
vvvtln,, o; ^öliol, l?"N», <».
d) I n der Nennform geht das »l nnd t vor dem t> in « iider: r»i6«-ti,
p/»»'ti u. s. W. slir: prciä-ti, p/ul ti.
I) Der Stamm: rn«t hat in dcr Nennform: n'^ti (für r-^-t,!), nud
kann in dcr Abwandlung das t an^stohcn: I) in dcr Gegenwart,
mit Ausnahme dcr 5l. Pcrfon der Mehrzahl: i-äncm u. f. w.,
^) in der Befehlart, :y im I I . Mittelwortr der thätigcil Äergan«
genheit. Unrichtig, obwol iiolich, ist das leidende Mittelwort:
—i-^ö«n, statt: —rügwll s/ub)r!l»t«n umwachsen^.
II) Das Zeitwort «vet wird von manchen auch nach dcr I I I . Klasse
abgewandelt, waö minder richtig ist.
e) Die Formen: in<5<Iom, möciem, liviclom, «r^<I«m, m«äe1, eviiilol
U. s. w., statt: mötem, mötou,, cv^Uu,, »rotem, m«t<!l, «vetoi, oder:
60
mi:!, c-vel, obwol hin und wieder üblich und sogar in Sprachbii«
chern vorkommend, sind falsch.
l ) T i c volle Abwandlung der Zeitwörter: ßräö, ^ < l , v^>cl, düä und
di!(^ konittlt später zur Sprache.
Z w e i t e A b t h e i l n » g.
§. 52. Hichcr gehören jene Zeitwörter, deren Stainni ans
» udcr 2 anslantct.
Sie sind: uög tragen, päs weiden, trö» schütteln, ^^'^
dcißcu, I62 krirch>,'!l, M0I2 inrlkcü, vLx fahrcli (ill thätiger
Vcdclitnluz), sticken, tv«2 nubindeü, faseln-
Anmerkungen.
») Diese werden gerade so abgewandelt, wie die Zeitwörter der vo-
rigen Abtheilung', zn bemerken ist mir, dass das auslautende ?.
in der Nennform vor t i iil-» übergeht: 1<'»ti, tv^»-ti, n. s. w,,
statt: löx-ti, tvöx-ti. ^lölx hat iü der Nennform: möl^ti und
n>1«»ti.
d) Falsch sind die leidenden Mittelwörter: nouim, i,:lÄ<:n n. s. w.,
statt: iissön, p/l?eu.
Dritte Abtheilung.
8. 5H. '^iehcv gehören i'enc Zeitwörter, deren Stnilim
ans: d, p oder v anolmitet.
Sie sind: llöld >neis;eln, ßröd scharren, »Icü!^ rnpsen,
2ed talt sein, fiicrcn, 8»)p stark athmen, liröp röcheln, l>p
schntten, töp s6)Iagcn, pl^v jäten, 2iv leben.
A n m e r t u n g e n.
n) Diese Zeitwörter werden durchan» so abgewandelt, wie jene der
ersten Abtheilung; nur in der Nennform wird bei den auf !> und
I> auslautende» ein » eingeschalt«,-!: ^n-li-n-ti, <l^>Id-«-ti u. s. n'.,
statt: ssiol) t i , »^'»üi-ti-, bei den anf v anslantenden wird alicr das
v hier gänzlich ausgcstoßen: i>!^-U, iil.ti, statt: i»I<!>v t i , x i v - t i , nud
auch das I I . Mittelwort der thätigen Vergangenheit ohne v gebildet:
I>l«;i, n, 0 ; (u)?.il, », 0, so wie auch das leidende Mittelwort: M t ,
n, o, ( u ) i i t , «, u, neben: plüveu, », c», suMvo«, n, o.
l>) Der Ctamm »i> bildet nur die Gegenwart: »i>>>m, — z<i,ü («l>^o),
Vcfehlart: «i»i, und die beiden Vtittclwörter der Gegenwart s«i>u,
«?üL); Me« übrige wird vom Stamme »u (schütten) hergeleitet,
61
wovon nebstdem auch die Gegenwart, Befehlart und die Mittel-
wörter der Gegenwart gebildet werden können. (Siehe §. 57.)
«-) Falsch sind die leidenden Mittelwörter: oßnilihen, o8knb!^'!l n.
s. w., statt: oßi^li««, o»I<ndcn. ,^
Vierte Abtheilung.
8. 54. Hicher gchöreil i/nc Zeitwörter, deren Ttlininl
a»f F oder 1c anölantet.
2ie sind: 16^ sich legen, m 5 ^ können, pix>x spnnncu,
ß<^g- I^nge». L t r ^ anfu^ntrn, ^ti-i^ scharen, voi-F wcrfcil.
pölc l'ackc», i-ök sassr», »6K haurn, nilihcn, t s k lanfcu. flirßeu,
t<'»I!< schlal^'N.
Mnstl'r: pek.
Gl'sscnwal'l. 1. Pciftnl d^l' (5i»zahl: pöi>6-m, .8. Pcrson
dcr Mlhrzahl: psic-ü spt-ö-o^-o);
N c f r h l a r t . I. Pciftin dcr (iinzlihl: p^o-i, I. P o sun dcr
M i l t c l W ö r t e r . I. dcr G c ^ c u l u a r t : (fehlt); I I . der Ke-
l ^ c n w a r t : psk-o-ö n, o;
I. dcr t h ä t i ^ c l i V c r g c i n g e n l n ' i t : (8)p«Ic-ul;
II. der t h ä t i g e n V e r g a » ^ e l^ h e i t : l>üK-o1, p^K-Ia,
n; drr lcidenl>cl> V e r g a n g e n h e i t : pc^-o-n, peö-
5 na, o.
N e n n f o r m : pööi.
Ä n m e r t n n g c n.
l^) Tas K übergeht vor dem Vindesclbftlante s in ö, das 3 in i :
pliu n » , z»^i'l!-t!', «trl'i 0 n, «tr«>.-L >'N, c» n. s. w.; vor dein i
der Vefchlart iibcrgeht das K in «, daS ^ in /.: i«'o-i, »ti^x-i-t«
u. s. w. Falsch sind dic Formen der Befeblart: l^N, vor^imo u.
s. w., statt: töei, verLlmo.
d) I n der Nennform verschmelzen die AliSlautc des Stamme«
ss nnd K mit dein t in i>: tööi, »ti^öi u. s. w., stall: tLK-ti,
»träss-ti n. f. w.
62
e) Das Zeitwort max können, hat i n der Gegenwart statt des 2 ein
I-: NNÜ'KM, more« — MOAÜ (müll^'o); sonst weicht es von
den anderen Zeitwörtern nicht ab. — Klo^üö, », s bedeutet jetzt:
m ö g l i c h , in älteren Schriften aber: v e r m ö g e n d , daher schrieb
man: vsemoA«?, :>, e allmächtig, für das jetzige: v»6>nn^uö«n,
oder: v»e^unw^ukeii, was noch schlechter ist.
cl) Die Zeitwörter v«i-F und tülk haben in der Nennform: vräöl,
tlsöi statt: veröi nnd neben tülöi; sonst weichen sie nicht ab.
Fünfte Abtheilung.
8. >')'). Hicher grhörcn jene Zritivörter, drlr» S t a m m
auf ni l'dcr n miölantrl.
S i l ' siüdl n n fcissc», aiifliugr», ^ n i plcss,.'!!, ön niifall-
gel«, k i n flllchru, m n vcibl», i>n spauiic», t n hackc», fcissc»,
i n Getreide schneide».
Muster i pn.
G c ^ c » w a r t . I . Prrso» dcr Einzahl: p n - ^ - m , I. Person der
Mehrzcihl: pn-L-nio, .",. Person der Mehrzahl: pn-6
V c f c h l a r t . 1. Person der iiinzuhl: ^n->, 1. Person der
Mehrzahl: p n i u i o ;
M ü t e l i o ö r t c r . I . der G e g e n w a r t : p n - 6 ; I I . der G r -
^ r n w a r t : pn-<>c-, n^. <>; l . der t h ä t i g e » V r r g a n -
g l ' n h e i t : (i'!»/.)^6n.3I; I I . der t h ä t i g e n B e r g a n »
g e n h e i t : ^6-1, p<'-I-i>, n ; der l e i d e n d e n V e r g a n -
g c n h e i t : p^-t, n, c>.
N e n » f o r m : p6-ti.
Ä n ni e r k n n g e n.
«) T a ö u» oder >i der Stämme lommt ;»m Vorscheine: in der
Gegenwart, in der ^eschlart, in den beiden Mittelwörtern dcr Ge-
ssenwart nud i,n I. Mittclworle der thätigen Vergangenheit, z. B .
G e g e n w a r t : inu»», w i m , (pri)^!,.'»,, — i m ^ , w ä , (l»ri)6nü
simK^o, t»«^o, ( p r i ) L l w ^ ; B e f e h l a r t : Xm'i, t u l , ( p r y ö n i ; M i t »
66
t e l w ' ö r t e r d e r G e g e n w a r t : Lm6, Lmüc:; w u , w ü ö ; I . M i t<
t e l w o r t d e r t h ä t i g e n V e r g a n g e n h e i t : (c>Mm3i, (xil)-
ten3i, (pi-i)i^n3i. — Wie nian sieht, wird im I . Mittelworte dir
thätigen Vergangenheit vor das m oder u wegen der leichteren
Aussprache ein 6 eingeschaltet; unr primem ich greife, ut,m>!!in ich
nehme weg, reite, und ixm<m, ich nehme ans, haben: pi-im-li,
ntl'm3i, iüiiu3i.
I m I I . Mittclworte der thätigen Vergangenheit, in der
Nennform nnd im S u p i n u m , welches letztere bei den Zeitwörtern
dieser Abtheilung immer dem Mittclwortc der leidenden Vergan»
genheit — mit Ausnahme der Betonung, die im S n p i n u m mei-
stens scharf ist — gleich lautet, übergeht das m oder n in 6,
5. B . I I . M i t t e l w o r t d e r t h ä t i g e n V e r g a n g e n h e i t : i b l ,
Xel«l, c>; tul, ! l , n ; i?.6I, :>, c>; ( p r i M I , .1, c>; N e n n f o r m : i ü t i ,
täti, ix^ti, (>)l-i)L«U; S n p i n i I M : x^t, ti.>t, ixüt, (s>ri)(/«t.
d) Der S t a m m KIn hat in der G e g e n w a r t : külneln — Köln/»
(Ilüln^'n), iu der B e f e h l a r t : Kului; in den M i t t e l w ö r t e r n
d e r G e g e n w a r t : koluu, Koluüö; i m I . M i t t c l w o r t c d e r
t h ä t i g c n V e r g a n g e n h e i t : (?.ll)^üln3!; im I I . M i t t c l w o r t c
der t h ä t i g e n V e r g a n g e n h e i t : klul, n, « ; in der N e n n «
f o r m : 1ll6ti.
«) Der S t a m m xn erweicht, aber nur in der Gegenwart, in der
Pefchlart nnd in dcn Mittelwörtern der Gegenwart: das n zu i>^:
in^l>m, Li^'»', (/.,^^'n) oder: i m ^ e m , xm^'<'» (2/lnjl^o); z,^"i, oder:
X<!»^i; z>.>i>.i<!, Xon^üö. Die übrigen Formen sind regelmäßig.
T e r Stamm mn schiebt in der Gegenwart, in der Befehl»
art und in dcn Mittelwörtern der Gegenwart ein n vor das n
e i n : in/lnoin — inenü (>»i'me>'u); M l ! n i ; »noi^, m^uüö. Alles
ilbrige ist regelmäßig.
«!) Der Stalnm im hat in dcn Zusammensetzungen: I ) l,,,«,»,»» i n :
pilloom ich greise, (statt i>i-n'm<>>n) — zn-Imü (>)rlm,^n); ^,-iini;
prim«i; l»sii«!>l; p r i ^ t i ; ^> « > « , « i n : ntun'ln ich nehme Weg, rette,
iilluem ich nehme aus — utnx'i, i/.in>.'> (c.tm^o, i x m ^ u ) ; ntnn,
i/.mi; utim3i, i/.i>«3i; utül, i ^ I ; otuti, i^eti; <j) ^ß,»»«,,» i n :
n.^mom ich üehmc in Taglohn, x/ljmom ich schöpfe, i ^ m « m ich
empfange — nu.iin^», /ll^>n<'>, i>i-ojmo ( n / ^ m ^ a , / ^ ' » K ^ n , pr^.i-
NIO^'o); nä,!!!,', 2!^mi, p l ' ^ i n i ; >>!l^M»i N. s. W.; Ullj,N N. s. W.,
>mi»'ti n. s. w . ; 4) »«»«.»,», i n : »n/lin<!m ich nehme herab, V2!l'
ml!iu ich nehme, vuiuneui ich r»t;iindc — nimiuö, vilt-ui»!», vnemä
(»ni'lm^'o, v»/uno^'o, vuümHo); »»(i,,,; , i . s. w . ; »u6in3i u. s. w . ;
64
»nöl u. s. w.; »n«ti u. s. w.; 5) H»»»««» i n : ^/nnnm ich bt"
ginne, und in den damit zusammengesetzten: vmMmoui ich glaube,
»Hi'linOm ich umfange — .!c>n<'>, verjvinn, n^'eniä ^!lm?i<i, ver-
^/>,>n«i<i, cilii/linoi»); ^eini, v e i i i m i U. s. W.; i6m3i, veriuinui U.
f. w . ; ^sl u. s. w . ; M i u. s. w. — Nuch ni^'mom, ü!^'niom,
p r ^ m e m können neben deu oben augefiihrten Fonuen: najüniem,
xllj^meni, pr^'-^mt-m u. s. U,'. haben.
«^) Dirjeuigcn, welche in der Gegenwart, iu der Befehlart uud iu
deu Mittelwörtern der Gegenwart Vor das ,n oder n cin » ein«
schieben, behnltcu dieses n, so lange, nlö der gcdebnte Ton daraus
ruht, verwandeln cö aber in ein e, sobald der gedehnte Ton vom
n weg gegen daö Ende dc^ Wortes n u n oder sobald er sich in
einen geschärften verwandelt, daher: vxämem, v^rjkmet?; v^eniü,
ol^lünü; lnenl!, !NLnä6; vxöini, ol>i<!mi u. s. w.; im I. M i t '
t^lwortc der thätigen Vergangenheit bleibt das « trol.^ de>< gedehn»
ten Tones: lll/.p6n3i, v/<',ln3i n. s. w.
Sechste Abtheilung.
ails 1 odl'r r anolantl'l.
Tic siüd: n i l ui^hlrn a»f der Mnhlc. cvör rösten, är
schinde»!, ml- sterben, pi- sti'chrn, /.r fresst», »tr anöbrcitcn,
t r veiden, 2r dlicken.
Mnster: 2i>.
Ge^enlvlirt. ^. Person dcrLin^alil: 2l--(>m^ 1. Person der
Mehrzahl: /l--5-mn, Z. Person der Mehrzahl: 2l--ü
Vefehlart. 1. Person der ( 5 m ^ h l : » r - ^ 1. Person der Mehr-
^ahl: xl'-i mc»;
MiNelN'örter. I . der ttc^enwart: »r.6, I I . der Gc-
sie » w a r t : xr<'»-^ ^ «) I . der t h ä t i g e n ^ cr^an-
sie»he i t : s<»)/c,i--«l (so); I I . der thätigen ^rr-
si a u sienhcil: ^ui'-I, u> <>; der l e i d e n d e n V crsi a n-
sienhcit: xcir-t, ») «, lider ^ r - i i - i , , 2r li-n-u, u.
Neunsurm: 2l<iti.
ßß
Anmerkungen.
») I n der Neunform wird das auslautende I und r der Stämme
zu 16 und re gesteigert: m1<?ti, mröti u. s. w.
d) Der Stamm ml steigert in der Gegenwart, in der Befehlart und
in den Mittelwörtern der, Gegenwart das 1 zu eis, daher: ms-
H«IU — inl!^'<! (mul^'o); !Nl>!^i; ineli^, ine^'üö; weiter hat
eil: ln16v«i; mliii, lülälu, n; mlot, », c> oder: inl«n, mlönll, o.
Auch vi-üü sieden uud 2«vr«ti sieden, richten sich darnach, jedoch
nur iu folgenden Formen: xevl-«v31; v r ^ I , vr^I-r, o ; vret, », o
oder: vrön, vi-^ull, «. — 2»vi-«ti das Rad sperren, folgt dem
Muster x!-; es hat aber doch n u r : x.^vert, a, o.
o) Die Stämme: mr, clr, t,r, 8tr gehen entweder ganz nach dem Muster
'/.!', oder sie habeu auch: incü^'iu, 6o,^m, t!'li-c>m (»»»i-em), »terem —
MLr>l», äkl-6, torn, 8tei6 (luei'i^'ci, lls's^n, K'lr^io snebst tör^'o^,
«tßre^o); — möi^i, cli;ri, t m i , 8t«>i 1; i»m^V>, in(!i^<',ö; «lerö, clei'öö; tor6,
terüö; »terc', «teröö; alles übrige richtet sich nur nach - r . I n Be^
zug auf daS ^ deij ucbcu törem üblichen t/lrein gilt die Negel des
tz. 55 e).
>l) Daö leidende Mittelwort der Vcrgaugenhcit wird cutweder durch
das au dcu rciuen Stamm angehängte t, was bei alleu Zeitwör-
tern geschehen kaun, oder durch n, welches dcu Bindefelbstlant e
vor sich nimmt, gebildet: c v<>,t, n, c> u. s. w., oder: «vi-^n, cvr5n», o.
I i n Ostcu dc>3 sloucnischen Sprachgebietes uud auch i n
Schriften trifft m a n : p>^ (mau sagt: c>n ^e i » i : vi6«I, er soll
gesehen habeu; mau sagt, dass er gescheu hat), waü nicht, wie be-
hauptet wurde, fra»;ösischeu Urspruugcij ist, soudcru als die dritte
Person der Ein^al'l der (Gegenwart von i"<>li scheint aufgefasst
werdcu ; u lönueu, zumal da es auch im öechischeu uud Polui-
scheu (!»-)') i m gleichen Sinue vorloiuiut.
Siebente Abtheilung.
8. 57. Hichcr stchm'cn jcoc Zcitwörtcl', dcrcu Staillin
a»f cim'N Erlbsllaltt auslautet.
Sic sind: 2N<i kciinr», «ta stch,,'», 66 thun, sa^cn, p« singen,
v^ Wchc». di schlagcn, di sci,^ i gehe», d,-i rasiere», (po)öi ans-
^'»hrn, ^n^i falilen.icli keimen, k r i decken, l i gieße», mi waschen,
pl lrinken. r i wühle»,''i dränge», «i nähen, v i winden, v i hen-
^'», vpi schreie», (u)xi genießen, I^Iju speien, 6u wachen, hören,
liu, blasen, alhnien, In-u, tlisen, plu schwiinnien, i^u brülle»,
5
66
r u cmsreißcn, slu berühint sein, snu anzetteln, errichten, »u
schulten, 3(w hrl;cn, t i u vergiften, anstecken, (od)u anziehen
(Schnhe, Ttrnnipfe nnd Hosen), (12)11 oder (862)u, anszichcn.
Mnstcr: Icri.
G e g e n w a r t , I . Person der (5inzahl: kl-i^-e-m, ^. Person
der Mehrzahl: kri-^'-ü (kl-i-^-e-j-o);
B e f e h l a r t . 1. Person drr (5'inzahl: k l ' i - ^ 1. Person der
Mehrzahl: 1<ii^-ma;
M i t t e l w ö r t e r . I . der G e g e n w a r t : k l - i ^ - o ; I I . der b)r-
ften i v a r t : ^ri-j-u-ö) .1, 6 ; I . der t h ä t i g e n V e r g a n -
^ e n h e i t : ( ^ k i - i - v ö i ; I I . der t h ä t i g e n V e r t a n -
gen h e i l : Kri-I, k r i l - » , 0 ; der l e i d e n d e n ^ e r-
g a n g e n h e i t : I^ri-t, :^ 0 odcr I^ri v-o-n, u, c,.
N c n N f 0 r ni: 1c, l-ti.
A n m e r k u n g e n.
») M a n beachte die Bildung deö I . M i t t e l w o r t e s d e r t h ä t i g e n
V e r g a n g e n h e i t auf v3i statt anf »i, und merke sick, dass dies
bei a l l c n Zcitwültern stattfindet, bei denen das »i uninittelbar nach
einem Eeldstlante ;n stehen kommen sollte; ferner beachte man,
das« in der V e f e l ' l a r t der AindescN'stlant i wegen des vorl'er-
gchendcn Selbstlautes in ^ übergeht, wa? ebcnfallt« i m m e r d o r t
geschieht, wo das , der Befchlart unmittelbar an einen Selbstlaut
angesetzt werden sollte.
Das in der G e g e n w a r t nnd in den M i t t e l w ö r t e r n
der G e g e n w a r t auftretendes gehört nicht zum Stamme, sondern
wird nur darum eingeschoben, um da« Zusammenstoßen zweier
Selbstlaute ;u vcrlnuderu, was ill der Gegenwart und in den
Mittelwörtern der ("cgcnwart gleichfalls i m m e r d a m a l s ge-
schehen mnß, wenn sonst die Aindesclbstlaute unmittelbar au einen
Selbstlaut angehängt werden müßten.
b) Das leidende Mittelwort bildcu einige Stämme beliebig entweder
anf t, was wieder bei allen Zeitwörtern geschehen laun, oder auf u,
welches letztere deu Viudeselbstlaut <> und vor dieses theils ^ theils v
einschiebt: u d i ^ n erschlagen, ndnvl>», i/nvm,, ^ollrlvl:» bedeckt
U. s. w., oder: ublt, vbüt, i/.üt, pokrlt.
65
o) Die Stämme 2Nll und äß (hier in der Bedeutung: s a g e n ) bilden
die Gegenwart ohne Bindeselbstlaut: 2»ä,m, <1äln, xnäta, 6 ö t » ; * )
inüto, ciote,"") 2 u h o , < ^ > , (sür die 8. Person der Mehrzahl sind
nur diese Formen üblich), sonst folgen sie gan; dem Muster
K r i ; nnr hat 2na im leidenden Mittelwerte immer: ^u^n, xn.^n», n,
der Stamm ä« aber anßcr Zusammenschnugen ( i n der Bedeu-
t u n g : l e g e n ) 66veu, cloven«, o, nnd in Zusammensetzungen sowol:
6«t, », o, als auch: <1«ve», »,, a : oüüt und uüäveu bedeckt,
l«2N<1öt und ra2«äövl)u enthüllt U. s. W.
l!) 8t» wandelt, wenn es D a u e r z e i t w o r t ist und stehen, t o s t e n ,
bedeutet, d i e G c g e n w a r t (»tc^'lm), B e f e h l a r t («t<'>j) und die M i t-
t e l w l > r t e r d e r G e g e n w a r t («ta>'6, «tc>^«ö) nach der I I I . Klasse
ab, — die übrigen Formen folgen den, Muster Kri, nur hat das hier
l a n g e » des Stammes stets den g e d e h n t eu T o n , «nd das zeit«
wörtliche Nennwort lautet: »ln^'«; soll es aber V o l l e n d u u g ö z e i t <
w o r t sein: »tkti t r e t e n (gleichbedeutend mit dem PollenduuH»zeit'
Worte «tu^itl treten, von dem es auch das I. Mittelwort der thätigen
Vergangenheit: »ta^iv^i cullehuen muß), so richtet es sich, so wie
auch: V8t»t> aufstehen, c>»t,tti wegbleiben, übrig bleiben, i'unkUi ent-
stehen, ein wenig stehen bleiben u. s. w., in der G e g e n w a r t und
in d e r B e f e h l a r t nach der I I . Klasse: »wnc n,, «Umi, — die übri»
gen Formen folgen wieder dem Mnster I l , i , aber das jetzt k u r z
gewordene » des Stammes liebt den g e s c h ä r f t e n Ton.
o) Der Stamm i ^ hat in der G e g e n w a r t : puj«»! — ^»^'ö ^>n-
> ^ ) ; in der B c f e h l a r t : p''^- p ^ m « ; in den M i t t e l w ö r -
l e r n d e r G e g e n w a r t : i'^'«, p^'6ö, — alles übrige richtet
sich nach k l i .
f ) Die Stämme: p w , «Ili, rju richten sich entweder ganz nach dem
Muster kl-i, oder sie haben in der Gegenwart anch: Mv<m>, »I,^
vem, r^övom — ^)Iov6, »lovä, ljovc> ^)I5v»^'c>, »l»>v<^'n, rj<'>veju);
in der Aefehlart: zü^vi, «lüvi, H u v i ; in den Mitlel.oörtern der
Gegenwart: plav,», ^ilnvüö; »lov»!, «lovüö; i'^ovö, rjoväö;
aber »luväli nnd r j o v i t i tönilen uebstbei auch ganz nach der
I I I . Klaffe abgewandelt werden.
ss) Die S t ä m m e : i H u , r u , »uu, 3iüu, tru, II, <I«, v<^ können in der
Abwandlung auch der vierten Abtheilung der V. Klasse folgen.
*) Die in Innertrain üblichen Formen: <1<j»kl, äo,te sind eben so
falsch wie: 2iiü«t«, xovnri»to u. f. w. statt ^uüta n. s. w. —
68
§. 58. Alle n n zusammengesetzten Zeitwörter dieser
Klasse sind D a n e r z e i t w ö r t c r der e i n m a l i g e n dancrn>
den H a n d l u n g ; nnr folgende, sind ansnahnlsweise Vollen»
d n n g s z c i t w ö r t c r : pä»ti fallen, Lesti sich setzcu. 16öi sich lc-
gen, 8vöi langen, vreöi werfen, ^ t i anfangen, äöti, in der
Bcdentliug: l e g e n . — l i ö ö i sagen, wird zwar gewöhnlich als
N o l l e u d n n g s z c i t w o r t gebraucht, hnt aber trotzdem das
Mittelwort der Gegenwart: i-sküö sagend. (8)rä5ti begegne»,
ist zusammengesetzt aus: » nnd dcmTtannne i-ot, folglich muß
es Vollcndllng^zeitwort fein; aber v e r ^ t i glauben, weil es »nit
einem N c n n w o r t e und nn't keinen» Vcrhältmöwortc znsanlmru-
gesekt ist, bleibt troy der Zusammensetzung D a n c r z e i t w o r l.
'','^ II. Klasse.
8. 59. Diese Klasse nmfasöt jene Zeitwörter, welche au
den Stamm zuerst ein ni (no) nud au dieses erst die Ab-
waudlnngsruduugen nusehcu. I m Zeitworte ä v i ^ - n i t i hebeu
z. B., ist ä v i ^ der ZcitworlstaulM nnd a v i ^ n i (ävi^no) der
Klassenslamm. Tie ^ahl der hicher gehörigen ist sehr groß,
nnd alle richten sich nach folgendem
Mnstcr: v<'ni (v6no) lvelken.
G e g e n w a r t . I . Person der Einzahl: v ^ n - e - m , N. Perso»
der Mehrzahl: v<?,n-<'> (v^n-o-i-o);
V c s e h l a r t . 1. Person der Einzahl: v o n - i , 1. Person der
Mehrzahl: väu-i-mo;
M i t t e l w ö r t e r . I . der G e g e n w a r t : ven-6; II.der (Hegen-
w a r t : ven-ü-ö, u, o ; I. der t h ä t i g e n V e r g a n g e n -
he i t : (u)vönl-vöi s(u)vüno-v8^; I I . der t h ä t i g e t t
V e r g a n g e n h e i t : veni-I, a, n (Vüuo-1, a, n ) ; der l e i-
d c n d c n V c r g a n g c n h c i t : ävi^n-e-N) a, o^) lgehoben).
N e n n f o r m : veni-ti (v6no-ti).
^) Da väni ein solche« Zeitwon ist, welches einen Zustand bezeichnet, so
lann es seiner Natur nach tc,in leidende« Mittelwort haben; darum
sehen wir an dieser Stelle die Form von ävi^iü heben, Hieher.
'ßh
Anmerkungen. ^!^> " ^ ' ^ ^ ^ n^i ^ ' - ^ ^
») Die Form vänuti ist älter als vöniti, sie wird i n Steiermarl
noch gesprochen; dennoch bedient sich heut zu Tage die Schrift
gewöhnlich nur der Formen auf u i .
Höchstens nunoti vergehen, findet vor einigen Schriftgelebr-
ten Gnade, w e i l es i n O b e r k r a i n ü b l i c h ist. M a n muß aber
den Formen m i t : no entschieden den Vorzug geben, wenn mnn
bedentt, dass fast alle übrigen Slaven, denen sich der Slovene in
der Schrift möglichst (jedoch okne Verletzung seines mundartlichen
Charakters) nähern sollte, in dieser Klasse: UH, n u , n o u , aus-
weisen, und dass auch iu Stcicnnark n o gesprochen w i r d ; dazu
kommt auch dieser wol zu berücksichtigende, für das Festhalten an
der Form n o sprechende Umstand, dass das Slovenische bald
auf dem Punkte stehen dürfte, diese Abwanblnngsklasse ganz
cinzlibüftcn, da sich etliche hiehcr gehörige Zeitwörter fälschlich
bereits anderen Klassen zugewendet haben: so liest man oft falsch:
vcm'n welken, ß^liln'ti verdorren statt v^nuti (vsniti) u. s. w.,
desgleichen trnlm<'ti modern, obwol Kiel «twiuwli schrieb, — fer-
ner folgt das oben erwähnte miunti in llutertrain schon durchaus
der I V . Klasse, nach welcher auch die Pückerspracke allgemein
bas leidende MittrlU'ort aller Zeitwörter der I I . Klasse bildet,
obschon dies ganz unrichtig ist, indem in <1vl^!y'en das ^ eben so
wenig Berechtigung hat, als i n : ävi'xnem, «Ivi'^ni, vonc', veuuL;
denn ä v i ^ - i i n t i entspricht der alten F o r m : clviss n.^-ti^ in welcher
das H eine nascnlautliche Verstärtnng des u bildet, welches in der
Abwandlung, zu v abgeschwächt, wieder ;nm Vorscheine lä'me, wenn
es des Wolllaugcs halber ilicht ausgrstoßen werden müßte,
so dass: livi'ß.n.e-n f ü r : 6 v i ^ - n ^ ' 0 - N ) c 1 v i > ; - n u - s - n , c l v i ^ -
n v - L - n stcbt^); gerade fo sind auch die Formen: <1vl'ss.n-o-m,
« l v i ^ N ' i , ve-n-6, Vs».,! ,','ö einstanden.— Jene, welche den Formen
anf nu, z. B . <1vi'ssni>ti n. s. w., vor denen auf m, («Ivissnoti) im
Slovenischru den Vorzug geben, bedenlen nicht, dass dies gegen den
Charakter der slovcuischen Hl'uudart ist, welche jedes altslovenische
i^, das dem u oder c>n anderer Tialeltc entspricht, regelmäßig in
n verwandelt, z. B . rük«, möz n. s. w. ans: i - ^ k n , i n l l , ^ ' .
d) Vor dein ni (nn) fallen die Mitlaute: l», z», ^', l l , 3, 6, t wegen
des WolNangcs gewöhnlich ans, z. B .
^) leidende Mittelwörter, welche nach altslovcnischer Weise und nach
der Weise anderer slavischer Mundarten mittels dcS an den Klassen«
stamm angehängten t gebildet werden, hört man hin und wieber
in I m i c r l r a i n : nnssm't gebeugt, (b. i. imᯁt, wie im^niti bengen,
statt: nllssnöti), und allgemein üblich ist auch: treuötj«, trenätek,
Augenblick.
70
(n)sslöniti, abschaufeln, den Schwärm einfassen, statt: ogrebniti;
ßlniti, schwinden, „ gibniti;
(po)3initi »e, gebogen werden, (o)»imti, schlagen
mit der Ruche ,, poSibniti, osibniti;
geuiti, rühren, g'bniti * ) ;
(«)ssniti »e, ausweichen, og'bniti*) se;
(nn)ssniti, neigen, nag'bniti * ) ;
(pl-ipc,)ssniti. herab beugen, pripng'bniti * ) ;
(u)365.niti, kneifen, ušČepniti;
x
(pa)6öniti, niederhocken, po( ^pniti;
küniti, tropfen, kdpniti;
(u)kröniti, beschließen, ukrepniti;
treniti, blinzeln, trcpuiti;
(u)tüniti. erttiuten, utopniti;
^v)klöniti, entschließen, vklepniti;
«iuiti, schnell springen, bfvniti;
pr^»niti, kratzen, pr&skniti;
d«r»niU, wcgschncllen, berskniti;
blisniti, aufblchen, bliskniti;
(»)tl»niti, zusammendrücken, sti'skniti;
(2)ärüiliili, zerdrücken, zdrijzgniti;
venitl, welken, viulniti;
Ill«nitl, beugen, bewegen, krdtniti;
(z>o)^6Initi, verschlucken, pogoltniti;
^a)»v/lniti, stralen, leuchten, (o)sv'tniti * * ) ;
(o)ß«i-int.i, umhüllen, ogertniti;
verniti, ablehren, vertniti.
Doch sagt man auch: »»öipniü kneifen, bll5kniti, pog^Itmti,
pri»Kuiti, bor»kiliti.
e) Der Stamm: «16n> (s6n«) legen, hat nur in Innerlrain alle
' ) Da« Zeichen ' bedeutet den Halblaut. Rückt ma« diese Zeitwör-
ter in eine hiihevc Klasse, so muß dazu der volle, vom Klassenzu-
sahe ni (iltt) befreite Stamm venveudet werden: gibnti, oxi^bnti,
k^p»ti, nngibnt!, pripo^ib»t2 (nicht prip<^v»ti). Unrichtig gebildet,
obwol ausschließlich gebräuchlich, ist: oti-ii'.jnti ^,'icht putzen, mii^-
v»ti im Aufhören begriffen fein, «ssrlnMti umhüllen, statt: «Uroti.
mi^v»ti. ogel-wti oder ogr/lö<tti (wie vr^öllti).
" ) Auch hier wird durch ' der Halblaut vorgestellt, der dann in n»v^
niti, in Folge des gedehnten Tone«, in ^ ilbergeht.
>51
Formen dieser Klasse: äsnoiu — ü«nä (,16n^c>); ä ö i l i ; donivZi;
llonil, », a; c^nLii, n,, o; üüinti; in den übrigen Theilen unseres
Sprachgebietes bildet er nach der I I . Klasse b l o 3 die G e g e n w a r t
und d i e B e f e h l a r t ; alles andere ergänzt der Stamm äs und der
zur V. Klasse gehörige Staunn ä ^ ä , welche beide, gegen ihre N a -
tur, auch u n ; u s a m m e n g e s e t z t schun V o l l e n d u n g s z e i t w ö r -
t e r sind,— blos die V e f e h l a r t : 6ü^', 6^'t« wolan! u. s. w. und
das N e n n w o r t : ä^üi^'ß Handlung, hat die Bedeutung der
Dauer. Die ergänzenden Formen lanten: clel, ääln, «, gelegt
hubend, <^«vLn, », n, der, die, das gelegte, äoti, legen, (alle drei
Formen in Untertrain üblich), ä ^ ä l , u, o bedeutet in Unterlrain
blos: g e s a g t h a b e n d , in Oberkrain aber n e b s t d e m auch:
g e l e g t h a b e n d , äo^än, », o, der, die, da« gelegte, ä e M i , legen
(die zwei letzten Formen sind nnr oberkraiuisch).
8. 60. Dic Zeitwörter dieser Klasse sind schml ihrer Natnr
»ach V^i l l c l l dll n ^ ö z c i t w ö r t c r , lind bc^cichuen: 1) cilie
c i l l l l i a l i l z c H a l l d l n u g , zu welcher Gattung die meisten gc-
hörcui ä v i ß m t i ciinual heben, äedniti ciuiual Athem hulc»,
wi^Qiti mnulil winleu, u. s. w>; 2) die L e i d e f o r m uder
einen Z u s t a n d : u^äsnitl erlöschen, i x ^ i n i t i ucrschll'indcu, oä-
m ö k n i t i weich werden, xmoi-xniti erfrieren, uv6niti verwelken
N. s. W. — Fulgeude sind aber anouahlnsweisc doch D a u e r -
z c i t w ö r t e r : 6oi'gniti reiben, vöniti welken, ^äsniti im Er-
löschen begriffen sein, Finiti, schwinden, r n M schieben, tüniti
untersinken, e i l i i M nach etwao schmecken, t^ivuiti gedeihen.
A n m e r t n i t g . Kein slovenischcs Zeitwort, welches einen Zustand oder
die Leideform aufdrückt, kann ein leidendes Mittelwort
bilden, da ja schon das Mittelwort der thätigen Ver.
stangenheit einen leidenden Znstand bezeichnet. Die zu
dieser Klasse gehörigen leidenden Zeitwörter bilden daö
als Eigenschaftswort gebräuchliche I I . Mittelwort der
Vergangenheit richtiger Weise nur vom r e i n e n , des
Klassenzusatzes ui (no) entkleideten S t a m m e : oämä-
kcl, — k!n, c> erweicht, U8o1>^1 nud ««ukoi etwas trocken,
uvöl welk, aziäl/el schlüpfrig, /.mer^oi erfroren, «»tki
übrig geblieben, c>«üi<el erschreckt, von: oüme-Iiniti n. s. w.
Unrichtig sind dieFormen, wen» auch etliche davon üblich:
u»ü,liiien, iütnerxnon, uvöueu, ouu^nen u. s. w.
72
III. Klasse.
§. 6^1. Diese Klasse uuifasot jene Zeitwörter, welche an
den Ttauiui zuerst cm 6 und an dieses erst dicAblvandlluigc"
cndnngeu ansetzen.
Sic uiuuut in» Allgeniciueu zwei 3täun»e, dm Gegeu-
warts- und dru Nruuformstaimu, zuui Behnsc dcr Abwaild-
lung an, nnd hat zwei Abtheilungen.
Erste Abtheilung.
§. l>^. Hiehcr grhüreu jene ^eiüvötter, welche in dcv Ab-
wandlnng noch einen einzigen ^tamni behalten.
Cs sind nur folgende secho^ «t« zählen, sm6 dnrfen,
^ r ö wärmen, sp6 eilen, n w ä lieistehen, i w ä habe».
l5iu eigenes Mnster brancht nicht aufgestellt zu werden,
mdem sich die Abwandlung ganz nach der siebente» Abtheilung
der I . Klasse richtet. Veiin Zeitwerte ninc^'l z. V . ist um (Ver>
staud) der Zeitn,'0rtstau»li und umö der Klasseiistmm».
N u m e r k » l i i g e n.
n) Die Stämme: 5t6 und Frö folgen immer nur dem Muster K r i ;
aber »m^, «p^ und uiuc'l tonnen in der G e g e n w a r t auch ohne
V i u d e s e l b s t l a u t , wie ^nn, und <I>?, abgewandelt werde»; die
dritte Person der Mehrzahl wird jedoch immer mir nach Ki-l gcbil^
det, und die k n r z e Form davon so betont: 3tt>.j6, ^ro^'6; »»»'jo
»poja, m n h o . Die drei letzteren haben mir die kurze F o r m .
b) Der C t a m m : im« hat eine eigene Abwandlung. G e g e n w a r t :
im!»« — i m » ! « ; B e s c h l a r t : l!»''^', i m ^ x i « ; M i t t e l w ö r t e r
der O c g e u w a r t : ii»<>iy, i,»oj>'>^ oder: ilnl'^o, iü!!,j<',ö; I . M i t >
t c l w o r t der t h ä t i g e n A e r g a n g e n h e i t : (fehlt); I I . M i t °
t c l w o r t d e r t h ä t i g e n V e r g a n g e n h e i t : inn?!, ünäl«, o ;
leidendes M i t t e l w o r t : >>n«t, », « oder: ünön, », n ; ^ i e n n w o r t :
iiuün^« oder: iiuotje; N e n n f o r m : imüti. — Statt imilul findet
mau, aber nnr in der Oegcnwart, auch: im/uiem, im!l«l(!3 — iiü/ld«.
M i t uo (nicht) wird c<<, aber wieder nnr in der Gegenwart, so
zusammengesetzt: nun,«»» — n'mu^u oder richtiger: m'milin, n^'-
v) Da« leidende Mittelwort bildet man gewöhnlich mittels t, aber
auch mittels u, z. Ä . »t^t, », u oder: »t^v«u, », «.
73
Zweite Abtheilung.
§. 63. Hichrr gehören jene Zeitwörter, deren Gegenwarts-
stannn auf i und der Ncnnfornistamni auf 6 anolantct; ihre
Anzahl ist sehr groß.
Alle Zeitwörter, welche znin Vehnfe der Abwandlung
zwei Stänunc annehnien, dilden voin (Z e g c n w a r t s st a ni ni r:
die G r g c ll w a r t , dic V c f c h l a r t und dir M i t t cl w ö r t cr
d r r G c q c n w a r t ; dl^s andere entsteht ans dcm N e u n -
f u r ni st a ni ni c. J i n nachstchcndcn Alnstci,' ist i o i der Zeit-
lvm'tstmnm, ^ e l i nnd 2(?i6 sind .^llisscnsllunnic.
M n s t c r : ^^16 lwünschrn).
G c g r n w a l - t o s t a n i n i : iicli.
N c n n f o l ' i n s t a n i n i : ^elö.
G l g r n i u > i r t . I . Person dcr Einzahl: 2o1i-m^ ?;. Prrson dcr
V r fch l a v t. 1. Prrsmi drr Einzahl: 2öli) 1. Person dcr IV! ^br-
z>ihl l ^ e l i - m u ;
M i t t l ' l W ö r t e r . I . der (Hegen w a r t : xelö, I I . der K e -
genwart: 2e1ö-ö, iielö-ö-u, r ; I . der t h ä t i g e n V c r -
g a n g c n h e i t : (/!l)/.e16-vzi, I I . drr t h ä t i g e n Ver»
g a n g e n h e i t : HLIo-I, /o16-1-a, u ; der l e i d e n d e n
Pc, r g a n a e n l n ' i t : x«1i!-n, x«1L na, c>.
^l e n n f u r i n : xoI6-ti.
A li m c r f u n <; c u.
») M a n beachte die b i n d e s c l b s t l a u t l o s c Abwaudlnnss und das
I I . M i t t e l w o r t d e r G e g e n w a r t auf: «6, nicht auf: «ö!
b) I u diefe Abtheilung gehören anch: vi<I<^i sehen, und vuäuü wissen,
die iu der Schrift sehr oft falsch nach der I V . Klaffe abgcwaudelt
erfcheiucu, woran der auf dicötaunusilbe gefallene ged eh n t c Tou
srbnld ist, weil er dadurch das o in «ü slninui macht. — V/cleti
hat tciu S u p i m n n , es wird statt dessen: xlmlllt (schaueu) ge-
braucht; wol hat es aber die selten vm'lommeudc, uuregelmäßige,
Befehlart: v i i i , vi'Xitu u. f. w., nebst der rcsselmäsiigeu, die
jedoch nur in Bedingungssätze»! erscheint: viäiiun dl/lt!v nl, no
74
viäimo, k«^' lilun ziamil^»? wir mögen den Bruder sehen oder
nicht scheu, waö bilft eö uns? — so dass m der wahren Bc<
fchlart am liebsten: ifl<xl<xj, ^ l ^ , !<>> — ^I6«l«^mo, ßlä^mo, I^mo
u. s. w. gebraucht wird. I n I n n e r l r a i n ist die kurze Form der
dritten Person der Mehrzahl: vidu (sie scheu) noch üblich.
«) Der Stamm i i v (leben) findet sich nur noch in älteren slovcnischen
Büchern nach der dritten Abtheilung der I . Klasse abgewandelt:
xlveiu — Aivä (xiveju); 2 i v i ; 3ivö, 2 i v 6 ^ ; xi'l, », n ; 8i'ti; im
Voltsmunde wird nur u i i t i genießen, hin und wieder noch auf
diese Art abgewandelt, obwol es auch hier lieber: uiHem u. s. w.
nach der siebenten Abtheilung der I. Klasse lautet; sonst bietet
die Sprache nur den Stamm 2ivä (leben), der in dieser Klasse
nebst dem terpä leiden, das zcitwörtlichc Nennwort unrichtig
bildet, als ob er zur I V . Klasse gehören würde: Livljei^o, w>-
phenio, obwol man die richtigen Bildungen: xivüi^c:, toi-zn-ni«
auch liest. Eben so unrichtig bildet: »kerdeti sorgen, das leidende
M i t t e l w o r t : (pi-vMorlHon versorgt, statt: (pre)»kkrl)iiu.
ä) Der S t a m m : katä oder nt« wollen, hat eine gan; eigene Ab-
wandlung: G e g e n w a r t : Iwöoin oder l,öi?m — notä oder lit«
(Iiüönjo, l ^ ö j u ) ; V e f c h l a r t : l ^ ' t i ; V l i i t c l w ö r t e r d e r G e -
g e n w a r t : lwtu, Iwtüi-, oder: I»tü, I,töö; I . M i t t e l w o r t d e r
t h ä t i g e n V e r g a n g e n h e i t : (fehlt); I I . M i t t e l w o r t d e r
t h ä t i g e n V e r g a n g e n h e i t : Iu>wl, noU'In, o * ) , oder: dtöl,
llt<ila, u ; l e i d e n d e s M i t t e l w o r t : 1>ot«n oder Iiti-n; ^ l en n-
f o r m : I'otvti oder W«ti. Daö II der Form lit« lann nach ser-
bischer Art auch gan; abgeworfen werden, aber nur in der Ge-
genwart, welche dann lautet: ööm, <^5, ?i>, — I»t6 (^^'a), wobei
zu mcrtcu ist, dass diese Wörtchen eben so wenig, a l s : ^ n , m»,
«« u. s. w., den Satz anfangen dürfen.
M i t dem UmstandSwortc no (nicht) wird 1>tä, nach Abwcrfung
des I,, zusammengesetzt, jedoch auch n u r i n d e r G e g e n w a r t :
in>ö«m, nööo» — net« ( i M H o ) , welche Formen richtiger sind als:
uüöem, noöe« N. s. W.
«) Nach ö, )', 3, »e, z nimmt der Nennformstamm statt 6 ein n
a n , und dehält es durch alle jene Bildungen, welche von
ihm abgeleitet werden, z. B . molö/l statt: malöä schweigen, hat
in der G e g e n w a r t : mc>I5lm, — m M 6 (innlili^o); in der V e-
s e h l a r t : m M i ; in den M i t t e l w ö r t e r n d e r G e g e n w a r t :
* ) Die oft vorkommenden Formen: lu,wl, iiötlll, liütio sind so falsch
als: victol, viclln, o ; vöüol, vulUa, u.
75
molöä, molöeö; im I . M i t t e l w e r t e d c r t h ä t i g e il V e r g a n -
g e n h e i t : (L»)inälkav3i; im I I . M i t t e l w o r t e d e r t h ä t i g e n
V e r g a n g e n h e i t : mülsnl, nwlsäl.i, n ; im l e i d e n d e n M i t -
t e l w e r t e : molöün, «,, o; in dcr N e n n f o r m : molö^ti. —
Hicher gehören auch: d/tti «o fürchten, und »iiitt.i schlafen, welche:
a se u. f. W.; »pim, — »pä («pijo); »pi; 8pe, 8pi:i:^); 8päl, n, n
u. s. w. lauten. — Die Zeitwörter: p«,.?utl fein regnen, oss!u»öü
taub werden, Lüäu-ioti ersticken, behalten doch nach dem » das 6,
und »l'i-3/tt! in die Höhe starren, kann auch »ei><>ti lantcn.
f) Das Zeitwort v«rt«ti drehen, obwol e« in Untcrtraiu ausschließlich
nach der I V . Klasse: vertlti iiblich ist, wird doch richtiger nach dcr
I I I . Klasse abgewandelt.
3) Viele Zeilwörtcr dieser Klasse drücken die L e i d e f o r m oder einen
Z u s t a n d ans: zivöti leben, I)o^u«t,i reich werden, 2e,leu«5t» grün
werden, öeruöti schwarz werden, xnnlcläti »« roth werden, 2ni-i>
p^ii »e hochroth werden, otemnoti finster werden, äervunoti erstarren
(zn H o l ; werden), n.-tekl<>tl erstarren (^n Glas werden) n. s. w.
Bei den Zeitwörtern dieser Art ist der Gebrauch mit »«
falsch, z. V . ?.olc?ni«i »e, öt'rinti ?^ u. s. w . ; noch unrichtiger
aber ist die ÄnSdrncisweise mit po»töti, welches eigentlich: ent-
stehen, a n f a n g e n ^u s e i n , bedeutet, somit: 2ul«n ^«»t-vti
u. s. w. ganz unslavisch.
Diese Zeitwörter tonnen ebenfalls lein leidendes Mittelwort
bilden, da auch hier schon das Mittelwort dcr thätigen Vergangenheit
eine leidende Bedeutung hat: nxelon^Ii ti-kvlnki, ginn gewordene
Wiesen; nßoi^Io lice, von der Sonne gebräunte Wange n. s. w.
Den meisten dieser leidenden Zcitwöncr entsprechen thätige
der I V . Klasse: 3iviti nähren, »eleniti griln machen u. s. w.
§. 64. M c » i l z i l s a l u n i c n g c s c h t c i l Zritwöitcr der
I I I . Klasse sind oh»c Ansnahilic D a i i c r z c i t w o r t c r d e r
c i n l i l n l i ^ c >l d a » l c r l i d c n H a » d l >l» g.
IV. .Klasse.
8. ttli. Dicsc .sUdssc limfasst jc»c großc Anzahl UlN! Zeit-
lvmtcrü, welche an den Stau»» zuerst cm i »nd an dieses
erst die Al)waudln>u^sc»duu^cn ansehen. Tie haben !>ur eiuen
*) Gefehlt ist: »pijüö, »> o.
76
Abwandlnngsstainni. Iili nachstehenden Muster ist plen
(Bellte) der Zcitwortstaimn und plöni der .^lassrnstanun.
Mnstrr: plöni (plnndern).
Gegenwart. 1. Person der Einzahl: ploui-m, 15. Persun
der Mehrzahl: p16n<3 ( p i ^ u i ^ - o ) ;
Vefchlart. 2. Person der Cin;ahl: pläni, 1. Person der
Mehrzahl: ploui-mo;
M i t t e l w ö r t e r . I . der G e g e n w a r t : ^len«, I I . der Oe-
g c n w a r l : plouö-ö) pisuu-ö-Ä, o ; 1 . der t h ä t i g e n
Vergangenheit: (lio)pIäni-V8i; 1 1 . der t h ä t i g e n
- Vergangenheit: p ! 6 n i - 1 , p l e n i - i - g , o ; der l e i d e n '
den V e r g a n g e n h e i t : p I ^ - L - u , l«, o .
N c n n f l i r i n : p16ni-ti.
Aumerkun^en.
») M a u beachte auch hier die b i u d c s c l b s t l a u t l o sc Abwandlung, so
wie das I I . M i t t e l w o r t d e r H e g c n w a r t auf: oö, nicht auf: „ ö !
Die so schöne kurze Fl'nn der dritten Person der Mehrzahl lebt
in einem großen Theile InncrkrainS bei a l l e n Zeitwörtern d i e s e r
Klasse, so wie bei a l l e n der d r i t t e n Klassc, noch träftig fort;
<'' doch findet sie nickt die v e r d i e n t e Wnrdignna, in der Schrift-
sprache, welche nnr b e t o n t e kur;e Formen i n dieser so wie i l l
der I I I . Klasse leidet: d,«iV>, sie weclen; 5c»t«!>, sie ehren; ßui^,
sie brennen ii:' s. w., v o n : l m < M , ^«»tlti, ^cnx'ti; aber nicht:
liv/ll«», sie loben; nö«r, sie tragen; »Ii3e, sie hören; — sondern:
Iiv/ll^o, no»'.!», »!l3i^<i, v»»: Iivnliti, n«»iti, «Ii3uti.
d) I m leioenden Mittelwerte verschniilzt vor dem Aindeselbsllantc «
das auölantendc i des KlassenstammeS m i t dem vor ihm stehenden
Mitlaute, und es verwandelt sich dadnrch: <i i n ^ i , t in ö, »t i n
z<?, » i n «, /. in X, " 1 >n li, l in h, n in n^', r i n r j ; nach: l,,
p, v, in wird aber ein I.j eingeschaltet, nnd die dor dem i des
Klassenstammei« stehenden: i', ^, "^, », /. vcrschmcl;cn mit dem i
derartig, dass sie es ganz in sich aufnehmen, und somit verschwind
den lassen, z. V . :
ll statt: nnd dies statt:
s6jen, HÖdjon, ß^dien, t>01l: soditi richten;
(o)ml/ičen, (o)mlAtjen, (o)mlAticn, „ (o)mlatiti abbrefchnt;
77-
statt: und dies statt:
pusČen, pustjen, pustieu, fcoiKpustiti fassen;
nošen, nusjcn, nosien, „ nositi tragen;
(ob)rdžen, (ob)räzjen, (ob)räzien, „ (ob)raziti rillen;
(po)ježeu, (po)jezdjen, (po)jezdien, „ (po)jezditi niederreiten;
hval"~~"jen*),hv;il-jen *), hvAlien, „ hvaliti toten;
r&n^jen*), Win-jen*), rAnien, „ raniti toerrounben;
(u)stvarjeu, — (u)stvarien, „ (u)stvariti erschaffen;
(ia)gubljen, (iz)gubjen, (iz)gubien, „ (iz)gubiti Uerlievcn;
(u)topljt'n, (u)topjen, (u)topien, ,, (u)topiti evtränlen;
lovljen, lorj^n, lo^en, „ loviti fangen;
lömljen, lomjen, löniien, „ lomiti fcrectyen;
pojen, pojjen, pojiön, ,, pojfti träufelt;
UČe.n, u s jen, uči«n, ,, uciti lebvcit;
ve.ščen, veščjen, veSČien, ,, vcščiti iDac^CH**)^
suSJjn, su?jt-n, suši^n, ,t suSiti tvocfnen;
mnčžeii, množicn, množien „ množiti tennefiren. ***'
Kli^Iiti denken, hat im leidenden Mittelworte: mi3!.,«m, indem
sogar das » vor dem h dnrch diese ^antvcrschmelznng in 3 ver-
wandelt N?ird.
Diese Perschmelznna, findet — mit wenigen, sehr unbeden-
tenden, durch Wolilana, oder dnrch Klarbeit des Sinnes beding»
ten An5nal»nen — nach den slovenischcn ^antgesetzen noth-
wendiger Weise statt, sobald zwischen: <!, t, »t, «, «, 2, 5, 3, L,
I, », b, p, v, >n nnd dem daranf folgenden.i kein anderer ^'ant
steht, der die Verschmelzung hindert/ Weil man n n n : gn»jw<h>
^) I^vAl^icüi nnd riui^'011 find so ;n lesen, dasi< ^ nnd N.i als
verschmolzene Mitlante, welche anch in der Schrift eigene Zeichen
haben sollten, aufgesprochen werden; i n : uvül-.jen nnd i-ün^on
hingegen wäre 1 nnd 11 getrennt von ^ aufzusprechen.
-**) I n Unterkrain im verächtlichem Sinne üblich; es scheint von
v«»5u, Here, zn stammen.
***) Hs wird nun klar, das« die Formen: ssröbl.j«n, —i-ali»^», n«:3i,n
(für: gn'bet', —rA«teu, nc.'»i>n)darnm falsch sind, »veil ^iüb'8-ti, ,^5-ti,
n««-<i, al<j Zeitwörter der ersten AbwandlnnMlasse, vom reinen
Z e i t w o r t s t a m m e : z>i-<>b. ,-rnt, nc>8, nnd n i 6 ) t vom K l a s s e n -
stamme: glx-i'i, n ^ l da« leidende Mittelwort bilden miißen; nnr
die in der IV. Mwandlungottaffe vorkommenden, davon abgeleiteten:
ßläbiti, no8>ü können, und miißen anch, im leidenden Mittelworte:
tzrAb^on, nd»on lanten.
78
kmötje, evätj« (Blüte), » 8merh'o, Ilr^tjs (Eichenwald), vole^ä,
1ll^6, vo^'ü, »ml«ö.j^, Lü^'e (Ortönanie), mn^'u, 8 iiväl^n,
»tran-in, ^rüd^> (Gräber), k<»^j« (^.'^'lze), Ko^vjL, xäi/lv^ (Oe-
snndl,elt>, zf^r»,^ (Gesträuch! u. s. w. ohne Verschmelzung auf-
spricht, nicht aber: Ans^He, ^m^öe, ov^öe *>, nmoröo *<, lir/l,3ö<>,
voiö^, 1»»ö, vo2s, «msööe, 8ü»o, moiä, L i v ä l ^ n , «trnu^o,
ßrulihe**), liüpljo^>, Xoosvl^'«^, 2<Ir/lv!^e^), ^erm^y °<^) sagt,
so müßte man folgerichtig den vor ^' stehenden, die Berschmel;ling
hindernden Laut, N'elrber, wie un? das Altslovenische zeigt, ein i
ist — in unserer Mnudart jedoch ;um Halblaute herabgesunken —
auch i n der Schrift bezeichnen, u n d : ^««iiüäi^'«, Iiinuti^u u. s. w.
schreiben.
Einige wenige Zeitwörter dieser Klasse widerstehen, theils
um teiue Zweideutigkeit zu veranlassen, theils des Wollantes
halber, der so eben besprochenen ^antverschinelznng, so z. B . sagt
n i a n : üupe^/tten versiegelt, i/<plidl!n verdorben, 2luüt«n verwirrt,
von: Lllpeöktiti, i^inicilti, lüillütiti. ^'^)
Hat daö vor dein i des Klassenstammes stehende r noch
einen oder mohrcrc 3)lillante vor sich, so mnß das i im leidenden
Mittelworte immer ausfallen, weil sonst die Aussprache unmöglich
wäre, ;. V . po«r«!>r»,n, ulludr<!n, zioontnm, nttrllbr^u u. s. W.
v o n : i)U8i-<!l)ritt versilbern, oäudl-lti gutheißen, ptt«8tri'tä schärfen,
olir^driti muchig machen.
D a die slovenischm Schriftsteller das l . M i t t e l w o r t d e r
t h ä t i g e n V e r g a n g c n l i c i t gar so gerne a u f falsche A r t
v e r k ü r z t bilden, darmn sei hier im Voröeigchcn bemertt, dass die
* ) I m Serbischen, wo in diesen Fällen, nach Ansfall des hindernden
Zwischenlantes, die Vcrschniclznng schon vor sich gegangen ist,
spricht und schreibt man thatsächlich: c v ^ o , »mi-öu.
* * ) Xoz)^^. xcirttvl^« u. s. w. spricht nud schreibt der Serbe eben-
falls; desgleichen lann man in Obcrlrain, wo der Ausfall des
Zwischenlauteö in derartigen Fällen auch fchou begonnen hat, in
etlichen Gegenden: K o i k v h o , /^r/lviio, ^ n n ^ « n. s. w. zu huren
bekommen, woniach sich aber die Schriftsprache weislich nicht richtet.
* " * ) Deni Umsichgreifen derartiger Ausnahmen sollte die Schriftsprache
so wenig als möglich Älaum geben, weil sie falsch sind. Die so
woltlingende serbische Mnndart ^. A . hat trovdem doch: -!nz»«M.
<ien, und auch die Slovene» sprechen in sehr vielen Gegenden
statt: 2müt«u richtiger: / m ü ^ - n (verwirrt), wodurch im Grunde
auch leine Zweidentigteit entsteht, da ja d u r c h n ä s s t «müöen
(mit 5') heiftt. Ganz falsch aber ist das in Overtrain übliche:
/.mütl^vn ( v e r w i r r ! ) .
79
auf Ii und ni auslautenden Stämme dieser Klasse das genannte
Mittelwert uach allslovcuischcr Weise auf: —H5i und —i^'»i, und
die auf: l»i, i>i, vi, n,i, auolauteuden auf: —l>eh«i, —pe1^»i,
—v<?^'»>, — i n o l M abgekürzt bilden k ö n n t e n , z. B . 2.iin6ujäi,
statt: 2llmeuiv»i; z,o!iv/^»i statt: pokvnllv^i; po2/lbe!^'3i statt:
pn/.a1iiv.>i; utüziolM statt: >ll,oj)iv3i; ul6vo^'3i statt: nIovivZi;
nlümol^ni statt: ulumivzi, v o n : ilümoniti verwechseln, poliv.iliti
beloben, i>o?.n,l)iü vergessen, utoi'lti ertränken, uloviti fangen,
ulümiti abbrechen.
Diese alte Mittelwortform lebt im Volksmuudc nur noch in
dem an vicleu Orten allerdings üblichen: pn-üdelM, für welches
mau meistens das unrichtige: z i u ^ d h i v » ! höreu und lesen taun.
Um bei der jetzt üblichen Schreibung der I I . Abwandluugötlasse
mit Sicherheit bestimmen zu können, ob ein Zeitwort nach der
I I . oder nach der I V . Klasse abgewandelt werben soll — worin
selbst die besseren slovcuischm Zeitschriften oft gruug fehlen —
betrachte mau nur das in der Neuufonn vor iti stehende n. Ge-
liürt dieses u zum Zeitwortstamme, so muß das Zeitwort nach
d'cr I V . Klasse abgewandelt werden; gehört eö aber blos zum
Klasscnstamme, so ist nach der I I . Klasse abzuwandeln. Z . V . i n :
I»<'>l!nti füllen, »Klüniti (statt: «Kvrmtl) befledtn, präuniti leeren,
i-^liitl verwunden, «lüniti anlehnen, Iclnmti <') bengen u. s. w.
haben wir Zeitwörter der I V . Klasse, da sie v o n : pulu
voll), stkl-üu— (altslovenisch: »Ilvrn-il Vcsteckung),
sz».lxn'>t<l die ^ecrc), rnn— si/ln-n Wunde), «Ion— («!<!>u
Elefant, der sick ^lnlehncndc), Klon— ski/m-o^, steiler Weg) ab
geleitet find; aber: imm'ti vergehen, i><)V(.'xn!ti umstürzen (Olas
oder Schüssel), plkniti aufflammen, rasch aufspriugen, i-initl fchie-
bell u. s. w. gehören zur I I . Klasse, weil sie v o n : n>i— („»«-nn
Wechsel), v«,^— ( v < ^ n^t, schief gebogeu), l'i.'l— (i>Il'l-mcn Flaiumc),
r l — (li-iec Rüssel) stammen.
§. 66. D i c i i l i z l l s a i u n i c i l g r s c h t c » Zcitwöl'tcr dirscr
üd D ali r r z e i t l u ö r t c r d c r c i » m a l i q c i i d a i i c r i l -
d c n H a i l d l u u l^; »»r U'ciin sie diivch Lalllstcii^'liili^ anö
hllhrr »M'lckt wm'dm smd, mic i voLiti vo
oii nc» lro^cü, Iwcliti lwn öc!cl gchcll, ^ r
* ) K l ü n i t i (statt: klün-niti) wird auch nach der I I . Klasse abgewau-
delt; aber dann hat es die leidende Bedeutung, nnd heisit: ge-
beugt werben, s i n k e n : i-ükn ,»,l klänc- die Hand sinkt i h m ;
sslkva mu ^e KI<»uiln (Illönol»), da« Haupt ist ihm gesunken.
80
recken, von Fred scharren, viaöiti von viek ziehen n. s. w., sind sie
N i c d e r h o l n n g s z c i t w ö r t c r , welche, mit Vcrhältniowör-
tern znsamlncngescpt, zn solchen V o l l c n d n n g s z c i t w ö r t c r n
ivcrdc», die da anzeigen, dass die v o l l e n d e t e H a n d l n n g
vor ihrem Abschlüsse l ä n g e r d a n c r t , z. B . i^vlaoiti, niit
dcm öftern Hinansziehen zu Ttailde konnncn n, s. w. —
Zeitlvörtcr jedoch, welche den so eben besprochenen an der au-
Hern Gestalt ähnlich sind, aber trotzdem ihre (intstehnng nicht
unmittelbar dem ^citwortstamnic verdanken, sondern erst ans
einem durch ^anlsteigcrnng ans der Zeitwortwnrzcl gebildeten
^lenmrorte einspringen, sind D a n c r z c i t w o r t e r der e i n -
m a l i g e n d a u e r n d e n H a n d l u n g , nnd werde» dnrch Zn-
sammenschnng mit Verhältniswörter» g e w ö h n l i c h e V o l -
I c n d n n g s z e i t w ö r t e r , z. V . P ^ i t i tränken lvon, dem
ans der Nnrzel p i gebildeten, jedoch nicht nblichen: p<^j
Trnnk); l-ojiti schwärinen (von dem an5 der Wnrzel r i dran-
gen, gebildeten: r o j Cchwarm); toöiti gießen, anoschenken
<vo» dem a»!,' der Wlirzel w l ^ gebildeten: ti»k Flnss); 1u2it,i
von dem ano der Nnrzel 1oF gebildeten, in der Zusammen-
seeing üblichen: s)ä-I»>F Aufschub); »:uliti psiauzeu, sr<.;en svou
denl ans der Wurzel söä gebildeten: »üä dao Gepslaxzte,
Frucht); «trü,2iti bewachen (von dcm ans der Nnrzcl Lti-ä^
gebildeten: ßti-il2-« Wache) n. s. w.
Die ^eitlvörter: pustiti lassen, rutüti gebären, l o t i t i 8«
sich uuterzieheu, nuternehmcu, »ti-eUti schießen, !iüz)!tl kanscn,
pll'Uitl zahlen, swöiti bersten, rööiti relten, »t«'»^!ti treten, »li«'»-
öiti springen, 1^'löiti werfen, t o r ö i t l * ) anstoßen, t«I^dit,l stark
nnd nngeschickt fallen, t i - ^ ö i t i ^ ) einschlagen svom Blitze), pi6iti,*)
stechen (von der Schlange), ssl-oMi siindigrü. sind an^iiahmsweise
n n z n sa m m engcfetzt schon V o11eud n n g o zeit w ö r t c r ,
' ) Wrvden Heilwörter wie: Ui'NU, t!»!,^lti, piöiti in die I I . Ab-
waudlull^oklasse ^cscht, ^, ^iivsen sie ni6)t: teröuiU, ti«3^,nti,
I'löniti, wie mau sie oft lesm l>nni, sondern: Ki-Kniti, tr«»»iti
(.statt: ti^uwliti), ^ikuiti lautcil.
sk
so auch: ( u ) ä ä r i t i ^ ) schlafen, (8)prömiti, begleiten, (8)tor2ti * * )
thnn, machen, jedoch nur darnm, weil sie znsammengcscht sind. —
T ß r s t i t i tanfcn, lööiti trennen, scheiden, unterscheiden, können,
je nach Bedürfnis, D a n er- oder V o l l e n d n n g s z c i t w ö »
tcr sein.
Anmerkung. Itoäiti und lotiti »u haben für den Ausdruck der
Dauer sonderbarer Weise die oft sehr schwer vermiss«
ten Formen: r.^»ti, 1/löutü »s gänzlich verloren, —
die übrigen aufgezählten Zeitwörter bilden sie regel»
mäßig: püilsnti, »trel^lti, plaöevuti ***), i>ükllti, rs-
LvVi'lti, «täpnti, »Iläkati, Iü6»ti, terllnti, telüb»ti,
tl-^»1lllt>, piklUi, —ßi-üiinti, ^re3ev^ti, »^s^ml^nti; auch
Ke,-8titi hat: liei3öov/lU, und lo^it! lautet: —lüönti,
loöev/ltl; nclüriti hat lieber tl!z>8ti, diti als „Msjnti.was
aber gleichwol vorkommt, und 8tonti hat: ä«1nU
machen, nebst: n»t,v/lrjnti erschafien, welche« letzte«
anch in der IV. Klasse schon »tvllnti lalltet, und von
»tvär (Geschöpf) stammt.
V. Klasse.
8. 07. Diese Klasse ninfaftt jene Zcitwmter, deren Stamm
zuerst ein a, nnd a» dieses erst die Abwandlnng5endl!na,en
ansetzt. ^ z^ibt mcr Al'lheilnn^cn dieser Klasse, nnd mit Ans-
»ahme der ersten sind aNc iilmgcn zwcistämnli^.
Erste A b t h e i l u n g .
8. (i8. Dic große Anzahl der hiehcr gehörigen Zeitwor-
tcr behält das a immer, nnd hat somit nnr e i n e n Abwand-
lumMainm. I n l nachfolgenden Mnstrr ist M v (^loso) der
^eitwortstamm, lind piävu der Klasseilstamm-
*) Daneben kommen auch die Formen: ml^!, u<Ul»w; üiirll, nili-iln, n;
u<!riti vor.
**) Statt: (»)tvoritl.
***) I'l/uitl zal'le», ist unter dem Volle nicht mehr allgemein üblich, und
dai« ist der Grund, warum au« dem au dessen Stelle getretenen
Möati gegen seine wahre Natur ein VollendungSzeitwort gcwor»
den ist.
6
82
M u s t e r : M v a schwimmen.
Gegenwart. 1. Person der Einzahl: p i ä v a i u , 3. Person
der Mehrzahl: piäva-^'-o;
B e f e h l a r t . 1. Person der Einzahl: piäva-^ 1. Person der
Mehrzahl: pläv^-mo;
Mittelwörter. I . der G e g e n w a r t : plav^'-L, I I . der
Gegenwart: ^ I l i v ^ - ü - ö , a, e; I . der thätigen
V e r g a n g e n h e i t : ( p i - ^ M v a - v ö i ; I I . der t h ä t i g e n
Vergangenheit: pläva-i, a, o; der leidenden
V e r g a n g e n h e i t : pläva-n, a, o.
N e n n f o r m : p!äva-ti.
Anmerkungen.
») Man beachte, dass für die dritte Person der Mehrzahl der Ge»
genwart eine e i n z i g e Form vorhanden ist, nnd dass die Gegen«
w a r t (mit Ausnahme der dritten Person der Mehrzahl), so wie
auch da? M i t t e l w o r t der leidenden Vergangenheit k e i n e n
B i n d e s e l b s t l a u t hat.
b) 6I<^1iUi schanen, hat in der Bcfehlart: 3>6ä,^', ^lüäi, ß!H und
löj, ferner in den Mittelwörtern der Gegenwart neben: ßleäkje,
ßlec^äö, anch: 3lL(I6, ^I6ä«ö, dies aber daher, weil dieses Zeit
wort einst anch in dcr I I I . Abwandlungstlasse: Fieäuti üblich
war, woher obige Formen stammen. ö ü k M warten, hat in der
Besehlart: ?uk«i, ö/lki uud i»»^'. °")
o) Z u dieser Abtheilung gehören anch alle jene Zeitwörter, welche
auf: /lvnti, ^vitti, (Lv»ti), ivnti, u v M anstauten: iirimorüvnti
nöthigen, zwingen, von: inüi-»ti nöthigen, müßen; viclävati zu
sehen Pflegen; (p^)divnti wohnen, von d M scin; (i^üvllti, sad)-
üvnti, aus', anziehen, von: (ix)uti, (uli)utl n. s. w.
Zweite Abtheilung.
8. 69. Hieher gehören jene Zeitwörter, deren Gegen-
wartsstamln ans i nnd der Ncnnformstamm anf n anslantct.
Vor deni a des Ncnnfornlstammrs steht: 1 ) 1 , u , r ; 2)6,
t ; 3) k, nk, A k ; 4) o, », 2; 5) b, p, v, m. Sie lanten-
*) Nicht von ö^Ilnti, sondern von der ursprünglicheren Form desselben:
S3
1) XIa spalten, schlachte», pia schöpfen, 8t1a strcnen,
(po)8ia schicken, peha führen, »teua seufzen, pra ans ein-
ander reißen, ora ackcrll;
2) ^loäa nagen, straän darben, mstä werfen, (i2)möta
(ixmöta) auswerfen, ßöw 86 lustwandeln, so wie anchallcanf:
ewti nnd otati in der Nennform auslautenden Zeitwörter;
3) täka. laufen, »e^a hacken, sv)ti!v» einfüge», » l c ^ a
springen, luika reizen, piska blasen sz. P. die Flöte), iska
suchen, la^H Ingen, tei-^a reißen, 8toi-^» schaben, ^ol:«,, piaka
Weinen, ävi^a heben, ^jsli» ^) reiten, aid» athnicn, pika blasen
n. s. w.;
4) lclica rnfcn, vö^a binden, r62a schneiden, m»2»
schiniercn, di-isa wischen, kresa Fcncr schlagen, pisa schreiben,
pI68l>, tanzen, pa^':i8ll neben dem gewöhnlicheren: pasa gürten,
t«8u, behancn, zimmern, öon» kämmen n. s. w.;
5) Fida sich rühren, bewegen, -öda Körner, Kirschen,
Erdbeeren oder Tranbeil essen, 2lda wiegen, 8i-«d<i schlnrfen,
IlÄp^ tropfen, klöpa klopfen, dengeln (die Sense), (v)ki6pH
(v^Iöpll.) einschließen, l^üpa graben, küp» baden, ei^a schütten,
Köipll kneifen, tizia tasten, Lkri^u knirschen, knarren, trc^a ans-
schnellen, klopfen, (u)tripa stark klopfen, döva legen, thnn,
^em^ nehinen, äi-6ma schlnnnnern n. s. ir.
I m nachfolgenden Muster ist klio (Nnf) der Zeitwort-
stnnnn, klici nnd klica, sind 5Uasscnstämmc.
M ll st e r: klica.
G e g e n w a r t östamm: klloi.
N e n n f o r msta n, m: I^Iicll.
G e g e n w a r t . 1. Person der Einzahl: Kliö-L-m, 3. Person
' der Mehrzahl: Kiiö-6 (lcliö-o.j-n);
. ,- ^
*) Gefehlt ist die Abwaudluu», dieses Zeilwoites nach der IV. Ab<
wandlungSklasse: M i t i , wie man eS hin und wieder lesen und
hören lall».
_ 6*
84
B e f e h l a r t . 1. Person der Einzahl: k l i ö - i , 1 . Person der
Mehrzahl: k l i ö - i - i u o ;
M i t t e l w ö r t e r . I . der G e g e n w a r t : KIiö-6, I I . der Gc»
genwart: kliö-o-ö, a, e; I . der t h ä t i g e n V e r g a n «
g e n h e i t : (po)1<Iicll-v8i) I I . der t h ä t i g e n V e r -
g a n g c n h r i t ; ^ I i o ^ - ^ a, o ; der l e i d e n d e n V e r -
g a n g e n he i t : kliea-n, », o.
N e n n f o r m : K1i«a-ti.
A u m e r k u n g c n.
») Die auf: I» und i l l auslautenden Nmnformstäminc steigern i m
Oegcnwartöstamme das 1 zu ul, daö r zu «r, und haben daher:
, . Ilü^ew, l>^eui, i)ürjein — koljo, 110^6, iiorjü (Ilü^^'n, püi^Ljo,
pni-^o); Ill,I^i, piilji, l><!»^i; 1<o^s, koljüö u. s. W.» statt:
k v ! i ' ? - m , poli-e-m, ^ori-e-m n. s. w. ISiehc Z. (>5. d)^. Der
Stamm »Un, steigert das I zu ei uud liat: »t,'hsm — «toljö
(utölin^o) u. s. w . ; der Stamn» »1«, steigert nichts, aber das i des
OcgcnwartöstammeS verschmilzt mit dem I zu h und verwandelt
da<< » in », daher: p<)»!^in — ^05I^ü spü"l^^o^)^; d i c ö t ä n i m e :
»teim, i i r i j l l haben in beu Ocgenwart^stämmen: stein, pehi,
daher: 8t«nsc>m, p«^'oiu <— »t«ii.i6, pei.i^ (»t^i^rju, p(^«^u) u.
s. w. — pühem steht f i l r : pe^e>m, und dies für peljiein, tann
aber nebstbei ganz der ersten Abtheilung dieser Klasse folgen:
^«i^/liii, i>ol.i!^ u. s. w. — Or» hat im Ocgcnwartöstammc: nri,
daher: ü^'<.>,n — o > ^ (üi-jolu) u. s. w.
d) Die auf »In und ta auslautenden ^tenuformstämme haben im Ge-
genwart^stamme: ßluäi, m«ti, daher: sslc^in, m^^oin — ssiHä,
ööö, statt: Flc>(U-L-m, m«ti-e-in u. f. w. ^Siehe §. li5i, d)). —
Alle diese lönncu, mit Ausnahme dcö ,u(;t/tt!, auch durchgehende
nach der ersten Abtdeilnng dieser Klasse abgewandelt werden,
v) Die auf: Kil, «Kn, ss», lin auslautenden ^l'cnnformstämme habcn
im^cgenwarlöstaulme: t6ki (töki), i ^ i ^ i , ^ , , »Ul»,^ daher: t^oom,
l3öem, i/liom, äi3«u> — t«öü, i3öu, Inzü, äi»ö (iin Volke ist
jedoch immer n u r : t^Loju, M e . i n , M . ^ ' u , ä!3o^'o üblich); t6öi,
^) M a u vergleiche damit im 8. t'»5, b ) : mlZ^'«n, ll, n, fnr:
W
i'3ci, Iä3i, 6i^i; tsöe, teöüö; i»i>^, i»öoö; Ia8^, la^äe; äi5e,
<Ii»äö; für: tölli-o-iu, iL^i-e-m, la^i-om, äitii s-iu u. s. W.
l^Siehc §. 65, d)^. — Alle diese, mit Ausnahme der Stämme:
i»ka und I2F», können auch durchgeheudö der ersten Abtheilung
dieser Klasse folgen.
ll) Die auf: c», x.^, »n, auslautenden Nennformstämme haben: K l l -
ö«m, w/llem, dli»em — 1lliö>!>, milLu, dri3ü (kliö^'n, inäxe^a,
t)ri3c^'(i); Illiöi, m/lxi, l)ri,>!i; lilii^ä, Illiöö6, für: 1ilici-e in u.s. w.
sSiche §. 65, b)^. — Diese folgen n i e der ersten Abtheilung.
e) Die auf: d», pa, va,, m» auslautenden Ncuufornistämmc haben:
ßili^'em, »ip^em, äüvi^em, clrüinhem — 3il)^ö, 8 1 ^ 6 , 6av^6,
<I^'vl^i, slr«ln^i; ssü'^6, Aldhuö; «ip^'6, 8ip^ä3; <1ev^'>>, clev^'nö;
l1i-«uih«, 6rom^äö, statt: ssidi e-m n. f. W. ^Siehc §. 65, b)).
Alle bicsc können auch durchgehende nach der ersten Abtheilung
abgewandelt werden.
Diejenigen der ;n dieser Abtheilung q-hörigeu Zeitwörter,
welche nicht auch uebstbei uaä> der ersten Abtlieilung abgewandelt
werden, könucn somit auch die M i t t e l w ö r t e r d e r G e g e n -
i v a r t nicht uach der erstcu Abtheilung bilden; daher sind die i n
der Schrift heut ;u Tage allriu üblichen Formen: K l i c ^ n , K l i -
l',»i<'»ö; i»l<:'>i<', i«!c?rj!>ö; l ü ^ i c l a ^ n i ^ II. s. W. unrichtig, aus
Uuteuutnis dct« Zeitwortes von Unwissenden in die Sprache hin-
eingepfuscht, folglich der Abschaffung würdig. — Es sei erlaubt,
bicr die Vcmerlung ;u machen, dass etliche slovcnische Schrift-
steller die f a l s c h e n Mittelwöncr der Gegeuwart vou den r i c h -
t i g c u sehr gul ;u uutcrschcidcu wissen, lro^dcm aber iu ihreu
Schriftcu auch falsche Vildungen dulden, weil sie zu befürchlen
scheinen, der gemeine Mann lönntc sie vielleicht sonst nicht ver-
steben. Dicfc Befürchtung ist- grundloi«. Der Sprache de<< gemei-
nen Manne«? ist die Regel, «ach welcher diese Mittelwörter, die
er nur sehr s p ä r l i c h amoeudet, zu bilden sind, gänzlich abhan-
den grkommcu; darum taun man von ihm bald daö Nichtige:
<^n'5, lotbö, «tc»i>'>ö n. s. n'., bald dad Falsche: <Ic^»'>ö, lotöö,
ntojoö hören, und es ist ihm vollkommen gleichgiltig, ob er äereä
oder äorc',^, leti'ö oder lot^i!, »tc>i>'^(! oder »tc^üö liest; der r e i -
n c u , k o r r e k t e n Schriftsprache kann aber die« leiueswegs so
gleichgiltig sein.
Dritte Abtheilung.
8. 70. Hichcr grhurcn jrnc Zcituwrw', dl'rcn Ncunform-
staulill ailf a, der bx'^'nwartostailnn nbn- oft anf cincn g e>
stcisscrtcu Mitlallt auslautet.
ss
Sie sind: dra lesen, sammeln, ßna treiben, pra waschen,
2va rufcn, nennen, tkn, (tek^) weben, i^a brennen, 2v»
wiederkäuen. 8«8» sangen, pka (^e^a)stoßen,2vi/^a pfeifen. -^
Die Gegenwaitsstünunc lantcn: bor, psr, 2öv, tk (tek), 2ß,
i v , sö», pk (pök)^ 2vi2F. — I m nachfolgenden Muster ist
x r der Zcitwortslannn, pör und pra sind Klasscnstämlnc.
V^ n st c r: pr».
Gesscliwartsst a in m : pör.
N c n n f o r Nlsta ni m: pra.
' G e g e n w a r t . 1. Person der Einzahl: pör-e-m, 3. Person
der Mehrzahl: per-ö, (pör-s-^o);
V e f c h l a r t . 1. Person der Einzahl: pör-i, ^l. Person der
Mehrzahl: psr-i-wo;
M i t t e l w ö r t e r . I . der G e g e n w a r t : psr-ö, I I . der G c-
gen w a r t : psl-o-ö^ » , 6 ; I . der t h ä t i g e n Ver»
gangen he i t : (o)pr^-v8i, I I . der t h ä t i g e n Vcr»
gangen he i t : pi-ä,-1, a, o ; der leidenden V c r-
gangen he i t : prä-n, a, o.
N e n n f o r m : prä-ti.
Anmerkung. Die Stämme: tk (ti,K) und pk (z>«l>) tonnen auch
nach der ersten Abtheilung: tk/un (tek/un), z>1l^,n
(l'ollilin), oder nach der zweiten Abtheilung dieser
Klasse: töl-ni (toäöm), p3c:m (pe5i.>m) — töä (teöä),
pȟ (peȊ) lauten, was jedoch selten der Fall ist;
die Stämme: »i>» und «viiß löunen gleichfalls der
ersten Abtheilung dieser Klasse folgend: ««»äm, nvi-
i^»m u. s. w. haben.
Vierte Abtheilung.
§. 71. Hieher gehören jene Zeitwörter, deren Nennform-
stamm ans a nnd der Gegenwartöstannn ans einen Telbstlant
anolantet.
Sie sind: I)1i6v» speien, pliova spncken, Ivijov» mit
dem Schnabel hacken, «öevu hehen, 8uva stoße», kova schmic»
den, rov» anorrißcn, gnova anzetteln, stiften, trov» vergiften,
«7
anstecken, IHa gießen, Lwi^a 86 lachen, ä ^ a , thun, sagen, legen,
86)6. säen, vä^'a wehen, worfeln, 8vj» scheinen (uon stralcnden
Körpern), 2ijH gähnen, lu)», bellen, (v)»t»jH anfstchen, ba^ja
bezallbcrn, claja geben, k ä j u 86 bercnen, ölrja warten, ta^»
anfthancn, schnielzcn. - ^ Die Gegcnwartsstänunc lauten: I ) ^ u ,
pl^u, KI^U) 8LU, 8U) I l u , r u , 8NU, t r u ; 1ö, 8mö SV, ä6,
«6, v<5; 8i) 2 i ; 1a, ( v ) 8 w , Ina^ cig.^ Ka, öa^ t » .
I>n nachfolgenden Mnster ist k u der Zeitwort- und zu-
gleich Gegenwartöstamm, nnd I^ov«. KlasscnstamlN.
M nstc r: kova.
G c g e n w a r t s s t a m i n : Icu.
N c n n f o r l n s t a l n i n : Kov».
G e g e n w a r t . 1. Persoll der Einzahl: K ü ^ - 6 - m , 3. Person
der Mehrzahl: Ku-^-6, ( K ü ^ - e ^ - o ) ;
V c f c h l a r t . 1. Person der Einzahl: K ü ^ , 1. Person der Mehr«
zahl: K ü - ^ m o ;
Mittelwörter. I . der G e g e n w a r t : K u ^ - e , I I . der Ge-
genwart: Ku-i-ä-ö, », o ; I . der t h ä t i g e n Ver»
g a n g c n h e i t : (»)Kc)vä-v8i; I I . der t h ä t i g e n Ver«
gangenheit: Kovä,-!, » , 0 ; der l e i d e n d e n Ver-
g a n g c n h e i t : K o v ^ - n , a, 0.
N e n n f 0 r n i : Kovä-ti.
Anmerkungen.
») Die Zeitw'örter: bheväti, «sev^ti, ruvüti, »novM, trov^ti, !Hntl,
lioi-'lt!, v ^ » t i lljnnen auch der siebenten Abtheilung der I . Klasse
folgen, wo aber immer nur die r e i n e n Stämme: l H u , 3su,
l » , »,ni, t n i , II, <I6 vü angewendet werden. ^Siehe §. 57, ^ .
l>) Die Zeitwörter: «Injnti, —»w^tti, welche eigentlich durchaus der
ersten Abtheilung dieser Klasse folgen sollten, und nebstbei that-
sächlich, und zwar richtiger, auch folgen, Ib'nnen trotzdem nach dieser
Abtheilung abgewandelt werden, aber n u r i u der G e g e n w a r t .
«) Die ungenaue Volkssprache und auch einige Schriftsteller wandeln
88
die Zeitwörter: d1i«v^t,i, ^I^'ev/UI, Icljsv^ti, trov/ui, » m i ^ t i 86,
v^'äti, I^'uti, ti^'ati unrichtig nach dcr ersten Abtheilung dieser
Klasse ab: I)h«vlmi, pliev/mi, ^I^ev/lin, trov/lin, 8m^'mn »<?,
v^'llm, I/^nm, t.^llm. — Noch verwerflicher aber ist es, das Zeit-
w o r t : » i n i M i 8o nach der I I I . Klasse: 8m<^lm go u. s. w. abzu-
wandeln. — O b w o l : smi 36 und I» iin Gegenwartsstamme das
i regelrecht zu ü steigern: »in^join 8«, I H e m , so ist diese Stei-
gerung iu !«l scheine«: ^ e m > statt: »,'i«m) doch uicht ,;u billigen,
und zwar schon darum nicht, weil dann die Stäinme 8i und 8>^
mit einander vermengt werden. — X i ^ t i kann aber wol auch
der crsteu Abtheilung dieser Klasse folgen.
ä) Datz Feitwort li^.-rti 8e ist iu Oberkraiu üblich; von ö ^ . i t i hat
die Sprache nur die Bcfehlart: c-^ u. s. w. sSichc ß. 68 d)^.
I > M I hat alle Formeu, uur kommt die Gegenwart: ä»>^>!n blos
iu älteren Schriften vor, und dic Vcfchlart: 6<:j, «lä^ma u. s. w.,
wird bloS als eiu aufmnnterndcö Empfindungswort: wotan!
(»^s!) gebraucht. ^) ^Sichc iil,'rigcn<> bezüglich dieses Zeit-
wortes §. 57, ^-), t;. 5« und 8- 5!>, ^ 1 - — Das ans n« und 66
zusammengesetzte: n ü ä u M i »l^ ^ ) l'ofsen, folgt gegen die Regel
immer nur dcr ersten Abtheilung dieser Klasse.
e) Die Volkssprache bildet nebst der regelmäßigen B c f c h l a r t die-
selbe auch vom Nrunformstamme, nach Art dcr ersten Abtheilung
dieser Klasse: .^livü.j, Kciv/lstn, ?^'-'linw u. s. w . ; für die veredelte
Schriftsprache sind aber die noch sehr stark ü b l i c h e n , uach
dieser Abtheilung gebildeten k ü r z e r e n Formen: »inh, küit»,
»Hm« u. s. w. immer vorzuziehen. — Desgleichen liest man die
beiden Mittelwörter dcr Gegenwart beinahe ausschließlich nach
dem Ncuuformstamme gebildet: 3»l,ivl'l,> ^önv.'^üi- u. s. w., was
gleichfalls leine Nachahmung vcrdicut, statt: Zö^'ä, »i!u^',ö.
8. 72. Vci Vrsprcchmiq drr D a l i c r - n»d V o l l c n -
d u n g s z c i t w ö r t c r m»ß dic crsl».' Abthcilling dirscrMassc vor
den alldcni für sich abgchcnidrlt il'^dr».
Zeitwörter, welche ill dicscr Abtheilung znnl ersten Male
,., ») Z . B . <!i»j, V2<1l^ni! wolan, hebe d u ! Gefehlt ist die Schreibart:
clllj u. s. w . , als ob dies von <Mi herkäme: u<1i-i, «äri, äa^!
(Kosesli.)
**) D a r u m auch: u ä ä s ^ U , und nicht: n ^ j » t i geschrieben.
89
auftreten, sind, wenn sie nicht mit Verhältniswörtern .znsam-
mcngcsctzt werden, D a n c r z c i t w ö r t c r der e i n m a l i g e n
d a n c r n d c u H a n d l u n g , nnd ans ihnen werden dnrch Znsam-
Mensehnng gcwöh n l ichc V o l l e n d n n g o z c i t w ö r t c r , z. B.
piwti äl)cn, ^I6xati klettern, ^löäati schancn, tomliäti^)
abrichten, dsrskHti stöbern, präLkati krähen, Lvitati »6 * * )
^icht werden, n. s. w. — I n Vrzng auf die Dancr oder
Vollendung sind den bis jcht genannten ganz gleich anch:
1) die in dieser Abtheilnng ebenfalls znm ersten Male anf-
tretenden, von Nennwörtern abgeleiteten Zeit-
Wörter: ißrati spielen (von i^ra Spiel), ä6lati arbeiten
(von äöio Arbeit), ^ri2»ti kreuzen (von k r i i Kreuz) n. s. w.,
2) jene Zeitwörter, welche allerdings ans anderen Klassen —
aber in stark abweichender Bedentnng — hichcr gekom»
inen sind, z. B. mntati weifen (von met werfen), törati
treiben inid to^ati ^ ^ ) fordern (beides von tr drnckc»),
v^r^Lati, piä^llti fragen (von proLiti bitten), —väi^ati
beschmnhen: povälj^nH odlüka, beschmnhtcs Kleid (von valiti
wälzen n. s. w.)
Etliche Zeitwörter dieser Abtheilung welche jetzt n u r i n e i n i -
gen Oessenden des sloveuischen Sprachgebietes in der ursprüngli-
cheren Gestalt anderer Klasse», anö denen sie dnrch ^autstciqernng bichcr
sseriickt werden sind, — miNniler auch in abweichender Bedeutung - ^
Noä) vorkoinincn, wie z. V . ^>!^vnti schwiininen iziluti in wenigen Oegcn-
t>en niebr üblich, — in Obcrlrain sagt man: <'.i'vji ii!>t>!>n i'!».!«', der
Annbalni f l i e g t ) , «!'I:ilt,i hacken («l!^l hcißt i» Iniicrfrain wol noch
hacke», in Oberlrain aber: i n ä h e n ) n. s. w. sollte» ilncr Natur
«ach Wiederholungivzcitwörtcr sein, sind aber in der jetzigen Schrist-
*) I n der Volkssprache gewöhnlich: t e m l M , vom nicht mehr übli«
chcn altslovcnischcn: wmiti hcruin jagen, plagen.
**) Die drei letzteren lamcn von da erst in die I I . Klasse, wo sie:
1^'r»iiiti, prk8Mti, («)8vü,niti lallte».
» ^ ) 'I'«ri<tti heisst also: b e t r e i b e n , b e d r ä n s s e n , darum ist die im
Polte übliche Redeweise: t ^ j M Kc'^l iili Knj richtig, und falsch
daS in der Schrift vortommmdc: tor^lti (statt: nut<5t,i, /^Ktövati)
90
spräche nur Dauerzeitwörter der einmaligen dauernden Handlung, und
zwar aus dein Grunde, weil mau ihre einfachen, ursprünglicheren Formen
allgemein schon als verlorcu betrachtet, und somit diese Zeitwörter so
behandelt, als wären sie hier zum eisten Male aufgetreten. — Derartig
ist auch nääe^ti 8« ^) hoffen.
Wenige u n z n s a m m cn gesetzte, hier zum ersten
M a l e anftretende Zeitwörter, wie: ^laöati ^ ) zahlen, i u 6 i ^ a t i
wechseln, u ö I l l U i ^ « ^ ' i l t i anshörcn, Lrööati begegnen (uon »räöa
Glück), sind V o l l e n d n n g ö z c i t w ö r t e r .
Jene Zcitiuörtcr dieser Abtheilung hingegen, welche durch
Lautsteigeruug oder Silbenzuwachs ans den vorhergehenden Klassen
oder aus den drei anderen Abtheilungen der V . Klasse hirhcr
verseht worden sind, drücken — auch m i t V e r h ä l t n i s -
W ö r t e r n z u s a m m e n g e s e t z t — je nach Bedarf nnd Ab»
sicht des Sprechenden, entweder mir die e i n m a l i g e dau»
c r n d c H a n d l u n g an?, oder sie dienen nebstbci auch zur Be-
zeichnnng der W i e d e r h o l n n g d e r d a i l c r n d c n H a n d -
I n n g , z. V . (i)i'6)I)ä6utl kann entweder das Durchstechen
als d a n c r n d r oder als die sich w i e d e r h o l e n d e H a n d »
l u u g bezeichnen, eben so: (po)dil'»ti auflesen, (2)nä3ati zu»
sannnentrageu, ( r l ^ ) o v i w t l ^ * ) aufblühen, NÄr^gtiiti 86 ^ * ^ )
anwachsen, p08tih»ti aufbetten n. s. w. — W i l l man jedoch
für die W i e d e r h o l u n g der dauernden Handlnng. falls sie
besonders nachdrücklich bezeichnet werden soll, eine eigene Form
*) Daraus, dass nkaejM 8« Dauerzeitwort ist, sieht man, wie sehr
gegen alle Regel das: ä^'ül »«m u. s. w. zum Hjolleudungüzeit-
worle heral'gcsiintcn ist. Auf dem ncmlicheu Wege ist auch bereits
das Dauerzcitlvort: -«m/^iui nberwindeu, welches im Volklünunbe
gegen seine Natur beiuahe anch scheu gau; zum Volleuduugszeit"
Worte hcrabgesuntcu ist, weil ma» das wirtliche VolleudnugVzeit-
wort: »moii, welches sich ;» 2m/l^ti gerade so verhält, wie
pomoöi ;u i)om<^ss«ti, zu vernachlässigeu angefangen hat.
" ) Siehe über plkön« ß. <il; Aumertung.
""*) Ii<l/.l!vit,lt,i, n»rl^<nt,l »« einzig richtig, trotzdem dass in Vilchern:
llUlcv^tiUi, und unter dem Volle und in Oilchern: nüräZöati ««
vorkomnit.
N
haben, so la'söt nmi' diese znsannnengeschten Zciiwörtcr auf
avati anolanten, z. B. (pro)badavatl^ sps>)bil'ä,vati, (prs)t,6-
pävatl, ^2)n»3ii,vati) (r32)llvit:i,V!ltl 86, pnstil^avati u.
s. w. — Nur jene Zeitwörter, welche in dieser Abtheilnng
auf övati oder ivati anolanten, z. V- (o)grövati erwärmen,
(po)öivati ansrnhcn n. s. w., nehmen, nin nicht gegen
den Wulklanss zn licvstoßrn, kein avati an, nnd können
somit cinc rigcnc Forin fnr dic Wicdrrholnm^ nicht bilden, so
wie anch jene Zeitwörter nicht, welche blos auf avati sodcr anf
bas dem avnti in dieser Pezichnn^ gleichstehende ovati, evuti
der V I . Klasse) anlautende Forn^cn sin- den Ansdrnck der
Danci' besitzen: popis^vati sode»' popisoväti) beschreiben n. s. w.
Die meisten Zeitwörter, wclckic aus anderen Klassen hicher qerilckt
werden, sind hier bli)t' nüt Vcihältniön'öitein zusammenssesetzt üblich;
Mir wenige lonuncn anch un;iisa!!nneiisiescbt vor, wie: 26v«tt gähnen,
»äältti sich im Znstande des Sichniedcrsckcnö befinden, »''^»i, lanczen,
^iv.^ti nähen, püvlUi singen (dichlevisch!, »sinvitti schlafen (dichterisch), pik-
Vltti schwimmen, !i<'k.'ttl backen, n'klrti sa>^en, ^<!va<i legen, ^«milti
nel>mcn, u. s. w. Sie bleil'en anck' in drrZusanimensehnnq noch Danerzeit-
Wörter der einmaligen dauernden Handlmiss, nur: /^vntl, »^knti, p15v»ti
werden Pollcndnngszeitwörtcr, wenn man sie yisammensctzt, — nnd «iv«,tl
wird gar nicht znsammengesebt, sondern man nimmt statt dessen immer
ben reinen Stamm 5i da;n. Nelnigcnel l^nnen aber die Zeitwörter: n'>knt,i
lbesonder? in der Zusammcusct?nng), <1»!v«li nnd ^-Kltti ncbstbri anch
der zweiten Abthcilnng dieser iilasse folgen, nach welcher sich ^'em-'^i,
wenn es nicht znsammengesctzt ist, ausschließlich richtet.
Die G e p f l o g e n ! ) ei t o z r i t w ö c t e r , welche anch nach
dieser Mthcilnng abgewandelt werden, lanten anf 6v.'Ui ( ü v » t i )
anö: evotövlitl ,ln blnhcn pflegen, pllsüvati, p l o v ö v l l t i , tßöö-
vati, žcnjevati, kolncvati, mcljčvati, dercvati, žer6vati,
apevati, viscvati, klcčcvati, hodčvati *), gasevati, dro-
bevati, delevati und dehlvati, orjcvati, briscvati, pis6-
vati, glodevat!, zibtüvati, berevati, kovevati n. s. in., Don:
cvesti, pasti, pleti, teči, žeti, kl6ti, ml6ti, dreti, žrčti,
*) E« ist leider noch nicht festgestellt, ob dic Formen: noäövati, ß»-
N^vnli, <IrnI)«v,^l, di-i»üv»U, sii«6v!>,t', oder: 1l<,j6vnt>, sslr3l»vn,ti,
lllud^livnU, dli3«vnti, i,i«>'!vnti richtig sind. Beides lann man itt
Innerkrain nnd Istrien nnter dem Volle Hiircn.
92
spati, viseti, klečati, hoditi, gasiti, drobiti, dčlati, oräti,
brisati, pisati, glodati, zibati, brati, kovati.
W a s dic Daucr und Vollcuduug dcr d r c i l c h t c n Ab>
t h c i l u u s s c u dicscr Klafft miliclaugt, so find ihrc mcistcuZcit-
wörtcr, wcil sic Hicr ;nm crstcu ^l'alc nilfttctcn, D a » c r z e i t w 5 r-
t c r d c r c i n u i a l i g c u d a u c r n d c n H a n d l l i l i s s , so lmige
sic niÄ)t llüt VrvHalwismortcrli zusainiucngcsejit crschcmcu; sic
l^crdcn abcr zn V 0 l l c n d l l n g ^ z c i t w ö r t c v u . suliald uiaii sic
znst-lninicnscht. Nur jcuc, wclchc ails u^vhcrgchriidcn Klassen durch
^antstcigcrung udcr Eilbcuzuiunchs HicHcr gmickt ircrdcn, wic:
sl2)m6tati (iüimötati) *) auowcvfcu, (u)tokati (ottzkati) an-
schwcllcn, (v)tikati einfügcn, (od)mikati wclpückcu, (vl:)dvigati
Hcbc», ^o)8ibati «o alioivcichc», (v)k1«pati riuschlicßcu, (xa)»!-
pati vcvschnttcn, d6vati lcgru, M n a t i nchnicn u. s. w., mm: m«t-
sm, tßö-LM) (v)t^k'Usm, (od)wäk-u6!n, dvig-nem, (o)FN-
om, vk16-n6m, np öln, dö-in, ^am-em^ blcibcu, ^an^ wic dic
glcchartil^cn Zcitwmicr dcr cistril Abtheilung uach wclchcr
sic ucbstbci abgcwandclt wcrdcu, auch zusaunncugrscht noch
D a u c r z c i t w ö r t c r.
V I . Klnssc.
§, 73. Dich Klassc uinfaftt jcuc lzrosic Anzahl lwu
Zcitwurtcr», wclchc nn dcn Ttamni zurrst ciu ova^ odcr uach:
ö, ^ 8, 3ö und 2 ciu ovn, und dann crst dic Abwaudluug^-
cndnnsscn ausctzcn.
Sic Habcu zwci Abwandlun^sstmuillr: drr Gcsscnwarts-
stamm lautet anf u, dcr NcunflU'mstaium nuf ova odcr ov»
ans. I m nachstchcudcn Mustcr ist dar (Gabc) dcr Zeitwort-
stamm, daru uud darova sind Klcisscustämmc.
*) l2N!«t»t,i ist DauerzciNvort, und i^met/lti (nnt dem offenen 0) Poll-
mbuugözcitwort; so auch: oä-, 2-, (n»)mötllti, u n d : ocl-, i°-,
(u»)iuotH,tl u. f. w.
93
Muster: darova schenken)
G e g e n w a r t ? st a in :n: 6aru.
N c n n f o r uista m ni: äarova.
G e g e n w a r t . 1. Person der Einzahl: 6ar>ü^-6-m, 3. Per-
son der Mehrzahl: dar-ü^-o säar-ü^-e^'o);
B e f e h l a r t . 1. Person der Einzahl: äar-ü^, 1. Person der
Mehrzahl: ä a r - ü ^ - m o ;
M i t t e l w ö r t e r . I . der G e g e n w a r t : ä a r u ^ - 6 , I I . der
G e g e n w a r t : äar-u^-ö-ö, a, e ; I . d e r t h ä t i g e n
V e r g a n g e n h e i t : (p0)6arova-v3i, I I . d e r t h ä t i »
g e n V e r g a n g c n h c i t : äarova-^ 6arovä,-1-a^ o ; der
l e i d e n d e n P e r g a » g e n h e i t : äarova-n, a, 0.
N e n nf 0 r nl: äarovä-ti.
A ! i ül c r t u n g c n.
.'l) Vom Zeitworte: pi-iö«v/lti, in der Bedeutung: g e g e n w ä r t i g
s e i n , lebt nur noch das I I . Mittelwort der Gegenwart: priiw-
Hü5, n, 0, anwesend.
d) Die kurze Form der dritten Person der Mehrzahl der Gegen-
wart trifft man in älteren slovcnischen Werlen häusig.
<!) Die dci Form nach zur eisten Abtheilnng ber V . Klasse, dem
Wesen nach aber in jeder Beziehung hicher gehörige Abwandlung:
I/^l'i-'lVllM, Kmutl'lVlUN, I)!Vl2MlVl>,M, Z)l«p!8llVHM l l . s. w., statt:
ixcleln^in n. s. w., i)0N ix«1«1^vHtl an^arbeiten, kmet/lVlUi Land'
bauer sein, plN2n/lv»,ti feiern, pi'opin-Vvllti abschreiben, ist aus dein
Gcgenwartkstanmie: i^äeln u. s. w. dadurch richtig entstanden,
dass da« auslautende n desselben zu nv gesteigert wurde, wie
z. V . i n : ^lüv-ll-ti v o n : plü-ti, M v » R n h m , v o n : »lü-ti, n. s. w.
ä) Die ausschließlich ;n empfehlende, in Steiennark und bei den
ungarischen Slovcnen anch im Polkömundc übliche ssonn des I .
Mittelwortes der (Yegemnart ist: <1ni-»^6; da« in der Schrift vor-
herrschende: «lllrov-'lj« entstand ans jener in Krain start verbrei-
teten, aber dennoch minder zn billigenden Abwandlung, welche
die Zeitwörter dieser Klasse a l l e s ans dem Nennformstamme
bilden, nnd somit nach der ersten Abtheilung der V . Klasse ab-
wandeln lässt: v'i-uvum, v6rnvn3 n. s. W., statt: vüi-i^'sm, —
v e r h u. s. w, (Vergleiche übrigens damit doch: «1üv-l!m, ^>1üv-
«ni, sjöv-om, »leben: M - j e m , plü-jsm, , j n ^ « m Z. 57, l ) .
94
Die Ansicht, dass m a n : Km6tv»m, värv»m, pri8tv»m ich
passe zu etwas, o d ^ v « m ich esse gegen Mittag u. s. w. schreiben
könne, ist sichcrlicki i r r i g ; denn kmetvnm kann nur auö Km6tu
entstanden sein, nnd dieses entweder dadnrch, dass mau das u in
«v auflöst, um in der Abwandlung das Zusammenstoßen zweier
Selbstlaute zu hindern, wie auch der Neunformstamm: ällrov». aus
6llru entstanden ist, wobei der Umstand gar nicht befremden kann,
dass z.V. iu der Aussprache des Kmüwvilin das u n b e t o n t e c> zuul
Halblaute herabsinkt und in Folge dessen gan; verstummt, da dies
bei den Zeitwörtern der V I . Klasse in allen jenen, vom Nennform-
stamme herrührenden Vildungeu, in denen das « uicht betont wird,
in der Aussprache meisteus geschieht, indem der gemeine Aolksmuud:
vörvllti. kuj>v/tti, kupvi'l!, Ilui>vi'nl l l . s. W. spricht, statt: vörovati. llU-
pov.^ti, kupavkl, kupc>v/ui, — oder es könnte kmütvnin vielleicht
unmittelbar ans Kin^tu uach bulgarischer A r t dadurch cntsteben,
dass inan nach dein u ein v einschaltet, um den Zusammenstoß
zweier Selbstlaute in der Abwandlung ;n vermeiden, so dass
kmotuvilin zn schreiben wäre, was anch möglich ist, da im Osten
des sloveuifchcu Sprachgebietes anch: Kmolnv»!, liupüv-ll vor-
kommen soll; am allerwenigsten dürfte man sich aber der
Anschauung hingeben, dass in!i»,l'l>l das n ;n v geschwächt wird,
wie dies iii dciii dnrch die gan;e Abwandlung vereinzelt dastehenden
Falle der I I . Abwandlnngstlasse geschieht, w o m a n : ävl'ssix'm, <lvi-
^i><?il n. s. w., statt: »lvi>fllv«m, »Ivl^nv^n, llnd dies statt: clvi^miem,
<iv,'^in,«n hat. M a u müßte also: kmc'wvllin, värov^iu u. s. w.,
oder: Km6!nvun,. vöruvlnn n. s. w. schreiben,
e) Die auch in besseren Werken oft vorkommende F o r m : v / ^ o m ,
ich hüte, vüri hüte du n. s. w., statt: väi-i^m!,, v/li-,^', ist eben so
falsch, a l s : verjem, vl>l-i statt: vc'i-u^cm, v ^ i n j . Enlstanden ist das:
v n r ^ i n , väi-i dadurch, dass das u n b e t o n t e u zuerst zum Halb-
laute herabsinlt. nnd dann in der Aussprache vernachlässiget wird.
W i r haben 'öfters Gelegenheit gehabt, zu feheu, wie die
slovenisclie Sprache das u n b e t o n t e , znm Halblaute herabgesnn-
teue i unbilliger Weife vernachlässigt; oben haben wir bemerkt,
dafs dies anch dem u n b e t o n t e n o geschieht, und lncr heben
w i r d e n Umstand hervor, dass das u n b e t o n t e , zum Halblaute
gewordene n gleichfalls oft fälschlich vernachlässigt w i r d : so schreibt
man ;. A . vkrll Veschnhcr, zn'r!, Osterei, «('^ne Vigaun ( O r t s '
name), ö l l M : , Dorf (wo das alte Metullum gestanden haben
soll), mc-Ujilv, n, n egeltrank, i>6«Ulil itindswärtcrin (oder sogar
noch verdorbener: ^ « t o r i m ) . Klolikn- Hntmacher, or^li strömen n.
s. w., statt: v^ruli, ^ii-nl,, N<'^!in«, 5ls!tn!.!<', n>ct,>lj!>,v, , l , «, p<^
«wml, Klodliö/lr, «ii!!>ti. — Dass Vilriil,, und wahrscheinlich anch
pir>i!>, in denen das » ulir deshalb, weil es uie bctount wird,
unmcr stnmm bleibt, wie K65»I> (Pelz) zu schreiben fei, sieht
man daraus, weil die slavische Sprache, Neunwörtcr bildend, den
Vildnngsanbaug 1, n u r au s e l b s t l a n t i s c h ausgehende Wurzel»
ansetzt: ^ m ^ i Oclächter, «i><>li Eile, von: nm<', «>>ä; mitlantisch
ausgehende Wnrzeln werde» aber vorher in sclbstlantisch auöla»-
9K
tende verwandelt, und dann erst setzt man ihnen das k a n :
prä-d Staub, aus iir. — Dass 1^6^uno wirklich nicht ohne u ist,
sieht man aus dem Wessenfalle dieses Wortes: U ^ ü n , ferner
aus dem Namen des Bewohners: ^lij^üüeo, dann aus dem N a -
men des benachbarten Baches: N o ^ i ' i n ^ i ^ l und aus der deutschen
Benennung selbst: V i g a u n ; dass man I ^ w h « schreiben soll,
beweist uns M c t u l l n m ; dass metuljkv ebenfalls ein n hat, siebt
man ans motüh (Schmcltcrliug), woher das Wort stammt, und
aus der Aussprache des Inuertrainers: nu>tn!itlv, .1, « ; dass p«>
swnil geschrieben werden soll, beweist das altslovcniiche: postum»,
und i'«-,tun i^iiidcrerzichcr); dass c,-,u6tl richlig geschrieben wird,
beweist das Wort cnr^c S t r o m , woher e u ^ t i stammt, welches
letztere immer n u r nach der zweiten Abtheilung der I I I . Klasse
abgewandelt w i r d , nicht aber auch nach der sechsten Abtheilung
der I. Klasse, wie Mctelko irrig meinte.
8. 74. Die Zeitwörter dieser Klasse, auch die mit Vcr-
hältniowörtcrn znsammcngesehtcn, wenn sic scholl in einer der
lwrhci^ehcudcn Klassen anfgctretcn wcuen, sind entweder D a u e r -
z e i t w ö r t c r der W i e d e r h o l u n g , oder, da die Form dieser
Klaffe doch keineswegs anoschließlich dem Änodrncke der Wie-
dcrholnng bestimmt bleibt, tonnen sie ncdslbci anch — wieder
Nach Bedarf deo sprechenden — D a n e r z c i t w ö r t c r d c r c i n-
U l a l i g e n d a u e r n d e n H a n d l u n g sein, z. B. o^Ioäüjoin
ich beschaue, ixxikopajem ich nntcrgiabc n. s. w.-> treten sie hin-
gegen in dieser,5Uasse',nm ersten Male ans, in welchem ^allc sie
von Neun-nud (iigenschaftowöttern stanimcn, so sind sie D a n -
n z e i t w ö r t e r dcr e i n m a l i g e n b a l l e r n d e n H a n d l n n g ,
Und dle lueiligsten daoou lieben init Verhältniswörtern znsam-
Uicngesel)t zn werden, bleibcn jedoch trol) der Znsa>nnlcn-
schling meistens Danerzcitwörter, wie z. V . ( n ^ ä i ü ü o v ^ t i
Nachfolgen (von »1«ä Spl»r), (po)p(ituvatl reisen, (von pot Weg),
(nll)nvätovatl anrathen, svoil »vi;t Rath) n. s. w . ; größten-
thcilo pflegen jedoch diese, mit Auonahine der gleich nnten aufgc-
zählten Fälle, gewöhnlich gar nicht zusammengesetzt zn werden,
Wie z. B. iluonovliti nennen l>'ou im« Name), dujLViiti und
^>^6V2Ü 36 kämpfen (von d H Kanipf), raäovlUi »6 sich frrilcn,
(von r ä ä fröhlich, gern). — Sowul diejenigen der in dieser
Klasse zum ersten Male auftretenden Zeitwörter, welche mit Ver-
96
hältniswörtcrn zusammengesetzt noch Dancrzeitwörter bleiben,
wie: (na)8iüäovilti) (po)p»')tc)VHti n. s. w., als allch jene, die
in gewöhnlichen Fällen gar nicht zusammengesetzt werden, können
doch anch P o l l endnngo Zeitwörter weiden, aber nnr, wenn
man sie mit: po in dcrBcdrntnng: f e r t i g machen, mit: äo,
oä, ebenfalls in dcrBcdcntung: f e r t i g machen, mit: na, in
der Vedentnng: sat^t gcivorden sein; mit 23, in der Beden-
tnng des e i n m a l i g e n T h n n o , znsannnensetzt, z. B. p o ^ k a j ,
äa poilmc'tu^'oln, oder 6olcm6w^6m, oder oäkml'tuiem, warte,
bis ich mit der Banernarbcit fertig werde; p o ö k ü ä o v u l ^ , er hat
ein wenig beschädiget; nnsv^tov.^! «oin »o, ich bin des Nath-
gebcns satt geworden; napopöwval, oder napuwvlii 8«m
8<3, ich bin des Nrisens satt geworden; 2:!2lü(lc>val ^l?) er hat
einmal geflucht (öiääoj gesagt). Haben die genannten Vcr-
hältniowörter in der Znsammcnschnng nicht die oben angcge«
benen Vrdrntungen, oder sollen sie mit den oben angegebenen
Pcdcntnngen dennoch Dauevzeitwörtcr bilden, dann wendet man
lieber die Forin: nvati oder die Vetonnng des u in u^jem
an, '^. V. n^8vot:i,vum oder «»»vctu^Liu ^abcr anch nu8v6-
t u ^ m ) ich trage an, nnpotHom oder napot^vnm ich gebe
Anweisnng; ^nlimotävam, iä) bin im Begriffe, die Vanern-
arbeit zn vollenden; aber nupüwiom heißt anch: ich bin im
Wege, nnp<'»tovil1 »em, ich lvar im Wege, von naplitjo Hi»,
dcinis. ^ 0 fann also hier das nemlichc Zeitwort, manchmal
anch mit der nemüchen Vrtonnng versehen, nntrr verschiedenen
Umständen bald Dancr- bald Vollendnngszcitwott sein.
Qludcsrli'jNlNltllisc I b w a u d l n u g .
8. ?'». Hieher gehören im Tlovenischcn die Ttämme: ^jo»
sein, doä sein, cin«^ geben, .jüc! essen, vücl N'issen, i;rl'>ä gehen.
Die Ttämlne der bindeselbsl!antlojen Mwandlnng sind lan-
tevNnrzel», >rie die Zritwortstämmc der I . Abivandinngoklasse.
9?'
Die A b w a n d l u n g d e r S t ä m m e : äaä, ^6cl, vvä.
Zahl ^ Gegenwart Btfehlart Mittelwort
^
7
^ 1 ä^-m; ^«-m; vä-in; — n) der G c c i e n w a r t :
-—. g e n d « it:
^' (^^^. v^); o)der leidendenVergan.
genbeit:
N e n n f o r m : 6ä-ti; ^6« t,',' v6<j«-ti,- Supinum: clä t / ^'os-t, vsclot. ,
9ß,
Allgemeine Erläuterungen.
a) Weil die Stämme: ^es, doä und ^rsä bei den sich
ergänzenden Zeitwörtern zur Abhandlung kommen, so
bleiben sie hier einstweilen ans.
b) Die bindesclbstlautlose Abwandlung wird darnm so be>
nannt, weil sie die Vindcselbstlautc nicht auninnut. Sie
beschränkt sich nnr ans die G c g c n w a r t , jedoch mit Ans-
schlnssder dritten Person der Mehrzahl, in welcher 6aä
n u d ^ ä den Bindcsclbstlant 6^ vsä aber den Bindcsclbst-
lant o hat, uud auf die B c f c h l a r t .
I n der Befchlart ist daö ^ nicht so zu erklären, als ob
das auslautende <i der Stämme abgefallen wäre, und in Folge
dessen das i der Äefehlart sich in.i verwandelt hätte, wie dies
bei den sclbstlautischen Stämmen zu geschehen Pflegt, sondern das
H ist auö i ü entstanden, welches im Allslovcuifchen nur in der
zweiten und dritten Person der Einzahl auftrat: 6n,xä',*) vöici'*),
^ i ä ' , *) während iu der Zwei- und Mehrzahl wieder das reine
<1 zum Vorscheine tam: 6:'ulit.'l, j.^ito u. s. w.; nur dieses ist
dabei unregelmäßig, dass im Musloveuischen bei 6»cl nud M
das ^ auch ,n der Zwei- und Mehrzahl statt des ä auftritt.
c) Die Formen der G e g e n w a r t : ^6iu, ää», vämo u.
s. w. stehcu für: )'6äin, äääu^ veämo; hier fällt also
das anslantendc <1 der Stämme wegen des Wolklauges
ab. Dieses ä erhält sich aber doch: 1) in der z w e i t e n
nnd d r i t t e n Prrson der Z i u c i z a h l nnd in der
z w e i t e n Person der M e h r z a h l , wo cö nor den Ab-
wandluugseudungcn: ta, t i , to in 8 übergeht: ^'ö»w,
dä8ti, v6st6, für: ^oät», äli,äti) vääts; ^!) in der
d r i t t e n Person der M e h r z a h l , wo das ä vor dem
Vindeselbsllautc nnoeründert bleibt: ^ < M , ä«,äö, v«ä6.
(Bezüglich del Formen: ^ößw, äästi, v6»t^ für:^6ä<H,
äHäti, vääto, vergleiche mau: pr^gti, pästi u. s. w.
für: pröäti) päclti §. 5 1 , Anmerkung d). —
*) Das Zeichen ' stellt den Halblaut vor.
99
Anmerkungen.
») Die Stämme: ä»6, ^ ä , vää werden, aber sehr selten, in der
Gegenwart auch binbeselbstlautisch abgewandelt: ää,äem, ^'6äe3,
veäemc» u. s. w.
d) Die S t ä m m e : v<!>ü und ^ää gehören eigentlich zur ersten Abthei-
lung der I . Abwaudluugsllasse, nach welcher jedoch v<>6 nnr die
M i t t e l w ö r t e r d e r G e g e n w a r t : vl.>c16, v«<1<'>«, n, ^, nnd
^ c i — mit Ausnahme der Gegenwart und der Befehlart —
alles übrige bildet: ^e<1ä, ^Lliäö; (p())Ml3i; ^ c l e l , . j ^ l l a , o
oder ^>I, M ^ , o ; ^ 6 « n , a, y ; ^ 8 t i . Dieses Zeitwort wirft das
anlautende.j ab und setzt au dessen Stelle cm n, wenn es mit
dem Vcrhältuisworte s zusammengesetzt w i r d : «n«»ti (aufessen),
»lNülei, »n^cll», o oder «ili^I, »ii^la, o u. s. w.
e) Der S t a m m älld hat sich aus «1«. um das <I verstärkt, welche
Verstärkung nur in der Gegenwart nud in der Bcfehlart bleibt,
dann aber tritt wieder daö reine 6a in der Abwandlung auf,
daher: 6n-v»i, ä/l-l, «i, «; ü/l-n, »,, c>; 6/l t i .
ü) Der Stamm vod bildet «ur die Grgeuwart, Bcfchlart nub die
Mittelwörter der Gegenwart; alles übrige entsteht aus dem zur
I I I . Abwaudluugöklassc gehörige» Stamme: vüds. ^Eiclie 8. <>3,1^)^.
Die ^ e f e h l a r t dieses Stammes, mag er ;,isammcugesetzt
oder unzusammciigcsetzt sein, lautet: vl'-cll, v^cUtc: 2v<5äi, /.v'-äite;
xni>c>v,''<li, /ltiiuv^ditl', von : Lv^clcti (nicht liiv^äeti) erfahren, Lkpo-
v»;<lllti gebieten; blos pc>vc>älUi erzählen, uud scltcucr ln-opuv^i-lti ver-
bieten, haben ncbstbci auch: i>uv^, p n v h w ; i!r!>z>c,vl^', p r o ^ a v ^ t o .
Nlir xv^äoti erfahren, xn,v^«1<;ti 8« sich bcwusst sein, ovs-
äc'ti sich erkuudigcu, bilden, weuu sie P o l l r n d u n g s z e i t w ö r -
t e r sein sollen, alle Formen von den Stämmen vuä nnd vuäe:
2V»!»l, /.llv»':in l<e, „V«!N; xvl'xli, '/.nv'di «(>, nv<^<li: «vöc1<>v,^i, 2«l-
Vl>(lov«i »«, uvucl«v,^l; xv(!ll<!>, /.v^^^I.l, u, /.«,väll«l, xilVlulolll, «
»o, ov«<I«I, ovu,I(>l.'l, c>; /.v/nl<'N, n, n, ovalen, », u; ^vüllc^ti,
/..'lvl'llüti »e, uv'ül.'t!, — sollen sie aber D a n e v ^ c i t w ö r t e r
sein, dann bilden sie alles aus dem zur V . Klasse gcbörigen
Stamme: v<!<!nti' die anderen Zufammensetzimgcu rittlclnien aber
dem v(!<i blos die G e g e n w a r t und die B e f e h l a r t : i>r<>i>n-
v<,'ü,! ich verbiete, x ^ i o v ' m ich gebiete, povm,! ich erzäble, <»<l!»"-
v('»> ich sage ab, !>.'li)«v<'„> ich s^igc a u ; l»c>l>ov»'!li,/»>,<>vl'>,l>, i>ov»!cli,
«<Ipuv^<Ii, i l n p u ^ ^ l i ; alles übrige eutsteht aus dem Elamme v<!,In,:
prc>z,uv«l!,lv5i N. f. W . ; i»r<>>><>v>'!<llll, <l, <i N. s. W. ^!<>z><,v^<l!l». n, u
u. s. w. ; z>soii«v»'!<!M u. s. w., doch bleiben diese sämmtlichen
Formen gegen alle Regel P o l l e n d u n g s z e i t w ö r t e r , nnd
wenn sie Daucrzcitwörter werden sollen, so nimmt man die
S t ä m m e : — v ^ ü v u t i oder —vuüuvüti: pro^uv^l^vlun oder i>r«-
7*
100
poveäh'sm u. s. W. Es sollten, wie ^vä^eti, 2»vo6eti »u und ovoäoti
— dem Beispiele anderer slavischer Mnndancu, ferner dem Porgange
etlicher jetziger, besonders aber dem der älteren slovcnischen Sckrift-
steller und auch dem Gebrauche der ungarischen Sloveneu folgend —
alle diese P o l l e n d u u g 5 z e i t w ö r t e r so lauten: i»-«pov»>n!, lü^,n-
väm, pnvum, «äpovöm, Nlls»ovl>in; prepov^cli, xnpov^cli, z)avölii,
o6r!uv6lli, nnp«vö6i; propovüd^v»!, 2l>iinvu<lev3i u. s. W.; pre-
poväciel, prepoväciellr, a n. s. W.; s,i-oz)ovc'6en, .^, n u. s. W.;
ps«»p<)v6cietl u . s. w . , — u n d die D a u e r z e i t w ö r t e r sollten
heißen: pi-ppc>ve,l»m, xnziov6«iilni, z,ov«<1n!», cxlpov^ci^m, nn^ci'
v ^ u m ; prc^uvea/l^ u. s. W.; z>r^)0vel^u U. s. W.; pi opove^ll-
Hüö, », e u. s. w . ; ^r<>pov6clnl, », o u. s. w.; ^l^povöliaii, n,
a u. s. w . ; pi-Lpc>v«><1iUi u. s. w.
Iuteressaut ist der Umstand, dass die ;wei einzigen S t ä m m e :
vsäs und via« in Uuterlrain dab uinstaudowörtliche Mittelwort
der Gegenwart noch deut ;u Tage uach allslovenischer Art bilden:
v»?<li nnd vi'<Ii (für: v « ^ v , v l ^ v ) , statt der in der Schrift vor-
kommenden Formcu: veäo, v i ä ü , z. Ä . ^ovoi-i^, nl5 voäi k.^,
du redest, unwissend w a s ; li,''äi1 »em, »»m ne v i ä i koä, ich gieng,
selbst uicht sehend, wo hernm.
Das ebenfalls in Untcrkrain noch übliche, auch in älteren
slowenischen Werten angetroffcuc: vl>sloö, n, « bclannt, ist eine
falscheVildung, so wie vluööö, n, « zähe, f ü r : vl>>öon, vl.'c'n.l, o.
e) I n der dritten Person der Mehrzahl lomml in der Schrift nnd
Voltssprache uebcu: änäo, M l « auch das »linder richtige: <!»<!<',,
^«6« v o r ; der Stamm vää hat immer nur veää. Ganz verwcrf
lick jedoch sind die zwar auch üblichen, aber kraftlosen Formen:
äHa, ^ ' u , v^'l», so wie auch: ssi'l'ic» <vou ssroä).
Wenn der Zeitwörter: « M i , ><>äot,i, ^ ' ^ t i , wie überhaupt
der S t ä m m e , welche mau ohne Vindesclbstlant abwandelt, auch
früher schon Erwähnung geschah, so ist ihre Abwandlung doch erst
hier vollständig abgehandelt worden.
§. ? l l . ^ 0 8 Ü und v ä ä e t i sind D a l i l ' ^ c i l w o r t r r
der c i i n u a l i g c l i d a n c r u d c l l H a i l d l u l l ^ ; ä l l t i ist
V o l l e n d n n g 5 z c i t w >n t.
Sich crssänzcndc S t ä m i n c .
§. 77. Emiqc Zeitwörter crgä»;en in der Abwandlnuq
einander darnnl, lreil feines von ihnen alle Forinen anö sich
selbst zu bilden vermag.
101
D a s Slowenische hat sich ergänzende Stäunnc blos zur
Vezeichuuug der Begriffe „gehen" und „sein." — Uni alle
Formen des Begriffes g e h e n auszudrückcu, werde» dic
Stämme: i, g i ^ d und söd, und um alle Formen des Be-
griffeo sciu zu geben, dic Stämme: ^ » ( s ) ) b i uud d o ä vcr»
wcudct.
78. G e h e n , ausgedrückt durch dic Stämme:
G e g c u >var t. Befehlart.
E;. grcd-e-m (gre-m), id-c-m,
grdd-e-s (gre-S), id-e-iü, id-i,
gred-e (grc), id-e, id-i,
Zz. gred-e-va, -vi, (gre-va, -vi), id-i-va, -vi,
id-c-va, -vi, id-i-ta, -ti, - t e ,
gr6d-c-ta, -ti, -te (gres-ta, -ti, |naj gr6deta (grösta)
-tc), id-e-ta, -ti, -te, ideta],
M; ,gr6d-e-mo (gx'd-mo), id-c-mo, id-i-mo,
gr6d-e-te (gres-te), id-e-te, id-i-te,
grcd-ö, id-6 (id-e-jo). (naj gredo, id6).
M i t t e lll'bl ter. a) der G e g e n w a r t : I. g r o ä - 6 , id-6;
N . gi«d-l')-ö, a, 6, id-ü ö, a, o; d) der t h ä t i g e n
V e r g a n g e n h e i t : I. (p,'i)ß6d-8i; I I . 8^1, »1a, »1o;
o) der l e i d e n d e n V e r g a n g e n h e i t : i d - o n , a, o;
d) N e u u f u r m : i-ti.
A n N l e r l i i n g e il.
l^) I m Allslovcnischru wurde dcr Stanlui ssr«ä nur binbeselbstlau»
tisch abgewandelt; im ^clislovcinjckieii komntt cr sowol in der UlN'
qangSsprache alt< auch iu Bücheru meistens bindeselbstlautloi« vor,
— doch liest mau auch: ßi-ääem, ^l66«3 u. f. w . ^ Wie man
ficht, lömicli: dic (^cqcnwart und die Mittelwörter bcr Gegen«
wart sowo! durch dcu E l n m m gr^ä nliü auch durch i ausgedrückt
102
werden; die Vefehlärt, die Nennform und die Mittelwörter der
leidenden Vergangenheit: s(n^'äen gcfnndcn, f ü r : (nn)ia-e-u;
(c)d)i(!eu umgangen; (äö)^üeii und (llo)i^(,>,i eingeholt) werden
aber nur vom Stamme i gebildet, während man die Mittelwör-
ter der tl'ätigen Vergangenheit blos vom Stamme 3«ä entstehen
lassen darf.
d) Der S t a m m i lonunt nur in der Nennform: i t i rein zumVor^
scheine, in den übrigen Bildungen wird ihm ein «^ darnm ange-
hängt, um dem Zusammenstoße zweier Selbstlaute auszuweichen:
i'cl^m; icli; i<!^, iäuö; idon, statt: i?in, i i u. s. W.
Diese Ansicht wird aucl, dadurch mttersli'cht, das« die neu-
slovenischc Volkssprache lnicht Schriftsprache) in der dritten Person
der Mehrzahl der Gegenwart bei den Zeitwörtern statt.i biowei-
len cbcusalli< ein <l einschaltet: ssovosi'I», ,>l».>«'><I,). v^i-l'^luln statt:
^ o v n r i j n , no«('jn, vl>rl'^nic>. I n den Nazionalliedern der österrei-
chischen Serben liei^t man ebenfallö ali< Seileustü^e da;n: ^Vll^ nu,3i
<l»<fo v o ö ^ r i l l l u ; — ;>!' i i l ' » l n l ! < l u !>o<'<>i» <l<r i<l«<1u; — Z'n,
u«'e<!u, dil im« n l n v i c l u ; — ^s>!' 2 < ' I i < l » , <1:> n.l3 i'llstn,-
v i l l u , — aber von der zur Geltung gelangten serbischen Schrift-
sprache n'erdeu diese Formen sonst n'olwciölich nicht berücksichtigt,
was auch deu Slovcncu bezüglich dev i'«I«'.iu, ln'x'l'io, nlovi^o, i c -
Iijo. i»/.»t/>,vii<> u. s. w., statt: icln, Iiot^, lilov«!:, ra?<»t/lvo, an-
zuratheu '.rare.
e) Der S t a m m ^ ' c ! leidet keine Ziisammeiiscl.u!Ngen ^ ) ; c?l muf; dazu
dcr S t a m m i dienen: <ll'>^tom, für und neben: lloi<l<!m, ich hole
ein; i>/li<l<>m, f ü r : n.'ndem, ich finde; l>^'»l<>in, für: iini<1t.'m, ich
werde gehen; i,oi<1oln, ich gehe ;n Ende; i»ivi<!vni, für und neben:
1>!x>i<l?m, ich gehe über, ich vergehe; 2,'ljllom, für nnd neben: xn>
icleiu, ich gehe hinler etwas, ich gehe irre; ixillam, ich gehe a u s ;
nülom ich entgehe, udidom, ich umgehe; i»ll'<!<>m, für: prlnlom,
ich lommc; «!!!<!<>,» !«;, filr »'>'<1<>m ^ ) »<!, ich lonune zusammen.
Diese Zusammensetzliugcn haben alle Formen, auch die mittclt! des
Stamme« »e»l gebildeten- cl!'>j<^„i oder<1<>i'<l<>,»; <l<',i,li oderclaüli;
äoul'cliii; llu»i>l, «ln.^Iü, ^»; <1<>j<I<?ii oder äui'ilon; clü^'ti oder <I«iti;
blos i'üjäom, wodurch die Znlunft besser als durch »i-1 du6e,n
ausgedrückt w i r d , hat iu der Schriftsprache heut zu Tage lciue
*) I n tarnten ist das aus vi (statt i» aus) und xi-66 entstandene
Nennwort: vi^n-ä Frühling (eigentlich Auszug, Ausritt) üblich,
und die slovenische Schriftsprache hat nach desfen Beispiele: i/^ro<!
Ausflug, gebildet.
**) Das Zeiche» ' stellt dcu Halblaut vor.
103
Nennform (püjti) mehr, die aber in Istrien noch gesprochen und
auch in älteren slovcnischen Werken gelesen wird, so wie es auch
die Mittelwörter der thätigen Vergangenheit nicht bildet, — da-
für wendet man aber seine Befehlart: pöjäi u. s. w. lieber als
die des einfachen iäi an, wobei zu bemerken ist, dass die zusam»
mengezogenen Formen: pHva, pöjt», z>üjmo, pöjt« in der Schrift
statt: pü^äiv», pöjäita, p^'äimo, riojäite, weniger zu billigen
find.
ä) Der Stamm »eci gehört eigentlich zur ersten Abtheilung der I .
Klasse, und die Form: »el, ulü,, ü steht anstatt des nie vorkom-
menden: »cäel, »ecll», « *), wie i>KI, M » , a anstatt und neben:
pkäsi, p«.<II«,, o.
Bemerkenswert ist der Umstand, dass sogar die nordsla-
vischen Mundarten, welche im I I . Mitlclworte der thätigen Ver-
gangenheit bei Zeitwörtern wie: paäel, pncil«,, «; zilet«!, pietiu,,
c>, das ä und t nie abwerfen, bei «ei, »1», o das <l dennoch ab°
stoßen; nur im Polnifchen kommt neben ö e 6 t , öta, o allch:
Ganz falsch sind die sowol in dcr Volkssprache als auch
in Büchern vorkommenden L i e b l i n g s f o r m e n etlicher Zeit»
schriften: liHäel, nü,^cU», «; »nläsl, »inäl.i, o »e, f ü r : n«,3bl,
u»3l», a; »eu^I, »sulil, u uu; gefehlt ist auch: pllliol, nHääi,
»uiä»i 8e, statt: pri»e63i, nQ»eä»i, »o»oä»i »e.
8. 79. Die Stmmiic: ^ r ä ä , i und 86<i sind unznsam-
»lcngescht D a n r l z c i t l v ö l t e r dcr e i n m a l i g e n d a n e r n -
drn Handlnnq.
8. 80. S e i n , a n s g e d r ü c k t d n r c h die S t ä m m e :
1) U n z l l s a n i l n c n ^ esehte B > l d n n ^ c n.
Gegenwart. Znknnft. Bcfehlart.
8-eru, b6d-e-m (b6-m),
vz. si, b6d-e-§ (b6-5), böd-i,
je, (jeB-t), b6d-e (bö), bod-i,
*) Das u nach 3 ist Halblaut.
104
G e g e n w a r t. Z n l n n f t. Vcfehlart.
Zz. s-va; -vi, böd-e-va, -vi (bo- bod-i-va, -vi,
va, -vi),
8-ta, -ti, -te, böd-e-ta, -ti, -te bod-i-ta, -ti, -te,
(b6s-ta, -ti,-te), (naj b ö d e t a , b 6 -
sta),
M i . 8-mo, bod-e-mo (bo- bod-i-rao,
mo),
8-te, böd-e-te (bos-te), bod-i-te,
a-o. böd-o. (naj bödo).
M i t t e l w ö r t e r . a ) d c r G e g e n w a r t : 8-ü-ö a , 6, lind
b i - j - 0 - ö , a , 6 , scicnd, (beides vcraltct); b ) d c r Z u -
kllllft: b o d - ü - ö , a , « sein w e r d e n d ; o ) d e r t h ä t i g e »
V e r g a n g e n h e i t : I . b l - v ö i ; I I . bi-1, a , o ; d ) d e r
l e i d e n d e n V e r g a n g e n h e i t : b i - t , a, 0.
N e n n w o r t : bi-t-je; N r n n f o r n i : bi-ti.
2) Z n s a i i l m c n g c s r h t c V i l d u n g c n .
Vergangenheit. Dedingung5art. Zulassungzart. Zulassende Pe-
dinstung5arl.
Einzahl: Einzahl: Einzahl: Einzahl:
° sem, nij b6cletn (b6m),
« si, bil, a, o riiij bi bil, a, o,
c3 je, bi, naj b6de (bö),
3>uei,5sthl: Zweizahl: 3^cizahl: Zweizahl:
sva, svi, iijij b6dcvn, -vi
(b6va, -vi),
ata, sti, ste, bila, i, >
£ sta, sti, ste, lic'ij bi bila, i, i,
bi näj b6dota, -ti,
\3 -te (boata, -ti,
-te),
2Kehrzahl: Mehrzahl: afJehr,ctI;l: Mehrzahl:
as smo, naj bödemo (b6-
bili, o, a mo),
naj bibfli,e,a.
bi.
•° BO. näj b6do.
105
A n m e r k u n g e n.
n) Die Formen: 86IU, »i, 8VN, »vi, 8kl, 81110, 8w stcben für das alt-
slovcnische: . ^ » m ' ^ ) , ^ » i (und dies snr: ^es-ni), je» v8, ^ » t n ,
.is8-ln"^), .jen-w. Das ,i« steht für das altslovcnischc ^,8-t',
welche Form in einigen Theilen des slovcnischcn Sprachgebietes
noch üblich fein soll, und sprachlich besonders darum wichtig ist,
weil sie im Reuslovcuischen den einzigen Nest der Abwandlnngs-
cndnng für die dritte Person der Einzabt ( t ) darstellt', indem
sonst überall n u r : nöss, x n l l , ^ u p ^ L n. s. w., statt des älteren:
ue8et, Forit, Kupu^et, auftritt. — Ans dein Gesagten erhellet,
dass im Nrusloveuischeu der Staunn ^'o« das anlautende,jo ver-
l i e r t ' ^ ) , was im Altslovcnischen blos in der dritten Person der
Mehrzahl beständig geschah: ».^t'; nur in der Form der dritten
Person der Einzahl: ^ , die wol schon im Altslovenischcn hin
und wieder vorkommt, wirft man das auslautende » des S t a m -
mes ^ 3 sammt der Abwandlnugseudung t ab. Dieses ^ wird
in Verbindung mit dem Wörtchcn I i als Fragepartitcl: Heli gelt,
angewendet, in welchem Falle es in der Volkssprache anch die
Äbwandlnngscnduugeu: tn, ti, to annimmt: ^'^litll, j<'Ilti, ^l'Iit«,
was aber nicht zu billigen ist, nnd es wird anch — dies
schon im Nltsloveuischeu — statt des Fragewörtcheus ,-lli gebraucht:
^el! .je r<5»? ist es wahr? Vom Stamme .jo« ist auch das veral-
tete, des anlautenden ^« ebenfalls beraubte Mittelwort der Gegen-
wart »-ö-s, », « herzuleiten.
I n dcr ne»slovcnischcn F o r m : »0ni (sur sm') springt der
Halblaut um, wie iu clö^ulj, <lnl<I1<l, « im Stande seiend, für
das altslovcuische ,I<>dI', um die Aussprache ;n erleichtern, folglich
ist nicht elwa darnm »iin zu fchreiben, weil die zweite Person
» i ' ^ ^ ) lautet; denn wollte man bei diesem, rücksichllich sriuer
Abwandlung in vielen Veziclmngcn einzig dastehenden ^ritivoNc
von einer Person auf die andere schlicstcii, dann tönule mau
auch so behaupten: weil die dritte Pcrfon der Einzahl ^«, lanlet,
so musi man regelrecht: ^<-m, j ^ » , ^e n. s. w. abwandeln,
») Das Zeichen ' stellt hier den weichen, und das Zeichen " den
harten altslovenischcn Halblaut vor.
**) N n r die ungarischen Elovencn haben noch: ,><!«oi», jc><l, j«, jc»mo,
^e»w, > « n , wenn lein persönliches Fürwort davor steht, in wel-
chem Falle die kurzen Formen: 8«m u. s. w. angewendet werden.
***) I m Altslovenischcn hatten alle Zeitwörter der bindcselbstlanllosen
Abwandlung in der zweiten Person dcr Einzahl die Abwanh«
106
ober man könnte umgekehrt so folgern: wenn die erste Person
der Einzahl mit i («im) richtig geschrieben wird, dann muß die
Abwandlung: »im, »i^. 8i, 8lva, »ikl, »iiuo, sito, »ä lauten, was
offenbar ein Unsinn wäre.
M i t u« wirb sem u. s. w., wie liaLem unbim«,m, znsam»
mengeseht, aber wieder n u r in der G e g e n w a r t , und lautet
dann in der Schrift nach oberkraiuischer A r t : ui»em, ni»i, n i , nizva,
in»t», UI8MU, Ili8tk!, N180, welche Formen aber keineswegs z u b i l l i -
gen sind; an ihrer Stelle hätte: n ^ e m , uö»i, ntz, uusva — ii«»o,
oder: uejgom, u ^ » i , ue^', n^-zv«, — u^'»o mehr Berechtigung.
Diese Ansicht unterstützen folgende Gründe: 1) das i in
lunLm u. s. w. ist ein Verstoß gegen die altgemeinen Regeln
der slovenischen ^autgcsetze. Ai»om steht neml ich durchaus nicht f ü r :
n i ^«»6M, ni i«»l n. s. w., oder verkürzt f ü r : Ili «om, »i »i,
wie man behauptet bat. Das geht daraus klar bervor, weil gegen
diese Anschauung alle slavischen Mundarten sprechen nnd auch
das Altslovenischc, wo die dritte Person der Mehrzahl, i n wel-
cher das anlautende ^'o, wie schon oben bemerkt, anch abfällt,
dann u i 8«^t' lauten müßte, — sie lautet aber n o 8 h t ' ; mithin
steht ni»om, ul8> u. s. w. f ü r : nn .i^^eili, no ^ » i , — das i ist
also eine Zusammenziehnng, nnd entspricht dem c'.i«, welche Z n -
sammenzichung iul Altslovcnischcu: nö^m', ,>c!»i, nö»t' (ncbcu dem
selteneren: n^) u. s. w. lautete, — sonnt babcn w i r hier mit ei-
nem altslovenischcn ö zu thun; im Ncuslovenischcn übergeht aber das
llltslovcnischc « regelmäßig nicht in >, wie dies in einigen Theilen
des serbischen Sprachgebietes wol geschickt, wo man anch lip,
m l i k n ucben I>,j<>i», n>li.jeka spricht, statt des alt- nud neuslove-
uischcn löp, mllikn, nud darum tritt im Serbischen regelrecht ne-
ben: ,»>.ie»nm auch uinllm anf, nicht so im Nenslovcnischen, wo
jedes gedehnt betonte altslovcnisch ö immer 5 bleibt, ^i) Gegen die
erst in jüngerer Zeit *) allgemein aufgenommenen Formen:'in«,'m,
ni»i u. s. w. sprechen anch die älteren slowenischen Schriftsteller,
welche: i>6»!.>m, „»'«i, ,>^', n««v<>r, l>6,«,t.'l, «('»mu, n^«w, in^«« (nieistens
mit dem Tonzeichen auf e) bieten, so besonders Dalmalin, Bochoriö
und Kastclec - ^ Trubar trennte das n« gewöhnlich von 8«m:
no »«ni, iin 81, ilc> »mo, n« «w, n« »o, doch schrieb er fast
immer n ^ ; dagegen spricht weiter die ganze Melelko'sche Schule,
zu der viele sprachgelchrtc Männer zählten, welche immer: m ^ m ,
nssi, ni! u. s. w. schrieb; dagegen spricht serucr die größte Autorität
i n slavischer Sprachforschung, T r . Miklvöiö, der in seiner For-
lnngscndung »i statt der sonst gewöhnlichen «i, somit: v 8 » i , ü^-»i,
M-«i, ^o»i sfilr.jl'8'»i); inl Neuslovcnischen tritt aber anch da nnr
3 auf: v«.«, M «, ^ä-», — blos in ni (du bist), für »-«>, und
dies für das vollständige: i'o»-»!, hat sich die altslovenische Ab-
wandlnngscndung »i erhalten.
*) Wie es scheint, erst seit Vodnil und Kopitar.
107
meulehre auf Seite 217 vom Neuslovenischen sagt: „DaS meist
abfallende.j bildet mit e ein n i n : ns^om, nu»i aus nu ^esom,
NL ^08l, wie iximkm, ,!<">!Nli3 aus ne i m i l i n , n« iiu»»; doch auch
ns»n au« n o 8 n t ' . " Dieser Gelehrte fiudet also die hent zu Tage
alleiu herrschenden Formen: nl^cm. ni«, u. s. w. so wenig der
Berücksichtigung wert, dass er sie stillschweigend übergebt; dann
spricht dagegen auch die lebende Epracke eines großen Theiles der
Neuslovencu, welche in Inner- und Untcrkrain: *) nösem, n«»!,
nu n. s. w. haben; in Steicrmark wird in etlichen Gegenden
sogar ««in lie gehört; bei dcu ungarischen Slowenen ist: ne »nm,
us »I, no (neben n! und no ^'o), no »inn, n« »to, n« 8u (ueben
ni^n) üblick, wobei bemerkt werden mnß, dass die hier unslove-
nischen Formen n i , ni«n, so N'ie auch die in einigen Theilen
Steiermarks vorkommenden: ni'jnein, nii»i n. s. w., dem serbo-
kroatischen Einflüsse zuznsclireiden sind, welcher Linfluft siä> besonders
im Ungarisch Slovenischcn auch sonst so stark äußert, dass es, um
alles andere unerwähnt ;n lassen, in jenen Wörtern, in denen
das Ältslovcuiscbc ein >^ nud das Ncuslovcuischc n bietet, mit
deu jtroateu meistens ein n ausweist; endlich sprechen dagegen
auch alle anderen slavischen Mundarteu; dcun das Bulgarische
trennt das n« gewölnilich vou »ein; das Neckische hat: n^j»<?m, i,^»i
u. s. w., dai^ ^bcrscvbischc: !><>,i«v>n und das Nicderscrbischc:
n<>j!«»i!; — das Polnische und Russische haben andere Wege ein-
geschlagen; nur das Serbisclic kaun, wie schon bemerkt, aus den
obcu angefillnteu, in seinen ^antgeseben fugenden Gründen ueben
n^'l'nl»» auch niv.'lin anfwcisen. ^) Seitdem man ni — ni (weder
— noch) in die Schriftsprache neuerdings aufgcuommcn hat, wirkt
das in' (er ist uicht) auf deu i'escr störend, weil es mit dein obigen
ni leickt verwechselt wird, besonders wenn man es nicht mit dem
Tonzeichen versiebt, was beim schnellen Schreiben gewöhnlich zu
geschehe» pflegt. * " )
Wenn man die Formen: ni»0m, ul«i n. s. w. fahren
lief;e, so käme ohne alle Frage an deren Stelle am richtigsten
nöncm, nö»i, »5, u. s. w., welches man natürlich n»!!,em, Nl'»i, nö
u. s. w. sä)reibcn nnlsitc. Aber es ist bei dem gar so mangelhaften
*) Der Untertrainer sagt zwar il<^'»«m u. s. w . ; es ist aber dies keines-
wegs die im ^'cchischcu, Ober- und Niederscrbischcn vorkommende,
gewiss richtig entstandene, auch den slovenischcn Lautgesetze» sicher-
lich angemessene F o r m : ne-^om u. s. w., in welcher nur daß «
des Stammes > n ausgestoßcn wird, daS ^' aber nicht abfällt;
fondcrn das untcrtraiuische ^ in nl,^«!n ist nichts anderes als 6,
wie i u : 15p, < ^ n. s. w.
**) Den Dichtern, denen mau seit jeher manches nachzusehen gewohnt
ist —aber freilich nur in der Sprache —sollte anch hier gestattet
bleiben, die dritte Person der Einzahl: n i ;n gebrauchen, wenn ihnen
der Renn gebietet; nur mühten sie nach Art der kroatischen Poeten
108
slovenischen Alphabete, welches sich gewöhnlich nicht einmal des Z
bedient, obfchon dieses durch <: keineswegs gehörig ersetzt werden
kann, das wol zu bedenken, dass dann beim schnellen Schreiben,
in welchem die anch iiu Trutte meistens weggelassenen Tonzeichen
oft gänzlich vernachlässiget werden, die Formen' i>68«m, n^»>,
n6»n mit den zum Zeilworte n?«-ti (tragen) gehörigen, die ncm-
lichen Buchstaben ausweisenden Formen verwechselt werden dürsten,
und dass auch das n<'> srr ist nickt), wenn das Tonzeichen weg/
bliebe, für das Umstandswort no (uicht) genommen werden könnte.
— S o lange also dao sloveiiischc Alphabet uicht ergänzt wird, bleibt
gar nichts anderes ilbrig, als sich der Formen: nej^om, n«i«i, i>^
u. s. w. zu bedienen, welche, wie oben erwähnt worden ist, rich«
tiger sind, al»> „incm, ni«i n. s. w . ; nur wäre auch in der dritten
Person der Mehrzahl nc>,>«0 (bei ergänzten: Alphabete «5««), gc»
gcu dic altslovenische Regel, zn schreiben, weil mau so spricht.
Was von >,I«>m gesagt worden ist, das gilt auch vou dem
in Z. <!'2, d) abgehaudelteu nioilu», welches, da hier leiuc Form<
Verwechselung möglich ist, in'm-un oder »cjüün» geschrieben wer-
den taun; altslovenisch: n« i»min, n« i m - ^ i n. s. w.
l») Vom Stamme di werden gebildet: die beiden Mittelwörter der
Vergangenheit: d i v ^ i ; d l l , <^, n , das leidende Mittelwort: dit,
n, n, das zeitwörtliche Nennwort: W'tjo, die Nennform: di'ti, fer-
ner da« dem altslovcnischcn ^i.i</ entsprechende Mittelwort der
Gegenwart: di.j<>ö, », c>, welches jedoch nnr in slovcnischcn Sprache
lehren, sonst aber weder im ^cbeu noch in der Schrift vorkommt,
und endlich das in der Bcdingungsart auftretende, starr gewor-
dene di, welches die dritte Person der Einzahl des im Ncuslovc-
uischen ausgcstorbcuen Aoristes ist.
Die Znsam!ne»sct5uugen des diti lauten: pal)lti ein wenig
verbleiben, das nur in der Pcfchlart gehört w i r d : i>od<»<1i »mla
^)li iill«, bleibe ein wenig bei n n s ; <1<>>>iti delommc», i/nelnt,i »e
los werden, i>!-«>dit,i °") ansdauern, / / l k i t i und i,c>/.!'l!>iti vergessen.
Sie folgen in der Abwandlung, ihrer Abstammung uncingedenl,
gegen alle Regel gewöhnlich der I V . Klasse-, i>r^,lt,i richtet sich
sogar nach der siebenten Abtheilung der I. Klasse, wo es sich mit
s!ll>I,iti durchschlagen, vermengt; i>rl'1>h<?m; i»n,l>h; pr«w'v3i; p r o -
dafür da« auch in Steicrmart übliche nl.i schreiben; so wie ma»
ilmcn auch die — jedenfalls fcbr zu cinznschränlende - bindeselbst-
lautlose Abwandlung des Stammes !><><! nnd die ebenfalls möglichst
cinznschränlcudcn längeren Fl'l'mm der dritten Person der Mehrzahl
nicht leicht wird ganz uelnncn können.
*) I n älteren Schriftstellern bedeutet i>r<!liiti auch ilbrig bleiben, wo-
her i>r<Mt«K Uebcrstuso, noch jetzt m der Sprache üblich ist.
109
bil, », o ; predit, u, o ; ^ i i o l M ; aber bei cloditi, i^nediti 8S uud
auch prediti leben noch dic richtigen, in der Schriftsprache bei
weitem vorzuziehenden Formcu: cludöäem, i^uodüäcm 8«, preduäeul
neben: ä u d i m . ixnodim no; ci^di, i/.nödi «e; die Mittelwörter
der leidenden Vergangenheit lauten: ändit, .1. 0 (Dalmatin), ne>
ben: ä o b l ^ n , clodl^'nu,. u ; ixuedlj^n, ixilod^ünn, 0 ; predit, »,
o. — ?o7./ldit'l richtet sich ansschlicsilich nach dcr I V . Klasse.
Etliche sind dcr irrigen Mcinnng, dass auch ixssudlü ver-
liereu (altslovenisch i/,^nl,iti) eine Zusammcnsckuiig dcs diti salt-
slrvemsch livti» ist, wozu sie wadrscheiulich die allerdings übliche,
aber falsche Abwandlung: i/.xnlnnn n. s. w. verleitet hat.
e) Der S t a m m Iio<1 (altslovcuisch ^>l^ä) ist ursprünglich eine naseu-
lautliche Vcrstärknng des ! ) i , welche am Lndc noch ein <1
deshalb annimmt, um in der Abwandlung dem Zusammenstoße
zweier Selbstlaute anöznweichen. (Vergleiche damit den S t a m m i
in tz. 76, d). Dcr Stamm dc,<I bildet: die Znkuust: doäein u.
s. w ; die Befchlart: dü<!i n. s. w. uud das Mittelwort dcr Z u -
kunft: l)o«!üö. n,. L. — Die Z n l u n f t : lindem n. s. w. tann auch
ohne Bindesclbstlaut abgewandelt werden, dies aber weder im
Altslovcnischcu noch iu dcu übrigen slavischen Mundarten, wes-
halb auch in dcr ncusloveuischcn veredelten Schriftsprache die bin-
dcsclbsllantisclie AbN'audluug bei weitem vorzuziehen ist; nur in
dcr zweiten und dritten Person der Zweizahl uud iu der zweiten
Person dcr Mehrzahl llingen anch die kurzen Formen: d»^w, Knsto
schön. — Die Formen: düt-l, d<'>t«. statt: Ix'xlotn, lxnlcw, oder: Iiögt»,
dügw siud so falsch, a l s : <^>,w, vut«, ^«t», statt: änsta, v^>3tH, ^'»t».
Von der auch uicht zubilligenden F o r m : d ^ n statt düäc» gilt das
uemlichc, was im tj. ?'), Numcrtnng l!) über (^'^0 vö^o, ^ch'o,
ßr6jc>, statt: <i!l'1<'>, v<>,l<'>, ^r<!6. ^!<'<I>'> gesagt worden ist. I n der
Znlassnngsart dcr Gegenwart hat die gute Sprache n u r : n.'^'lxxlom
u. s. w., uud uicht auch: no.j ^'u, obwol audcrc Dancrzeitwörtcr diese
Art allerdings bildcn können: ».'^ l»»Um. nllj »tn^nn n. s. w.
Die Znlassnngsart dcr Vergangenheit tonnte aber doch auch gebildet
werden: n-lj ^« l>N u. s. w.
8- k l . D i c Etännnc ^C8 (3) »nid d ! sind D a u c r z c i t -
l v ü r t c r d l ' r c i » >»" l> >^'» dli n l - l n d c n H a n d l u n g ; drr
C w n i n i d o ä ist V l ' l l r n d n n q o ^ ' i t w o r t . und d a r n n i
l)at srinr O c g c n w a r t : ^ 6 a « n i n. s- w. d i e V c d c n -
t l l n g d c v Z n k u n f t . Anssallcnd dlü'ci ist dcr Umstand, dass
110
bi doch das I. Mittelwort dcr thätige» Vergangenheit: biv8i
und bod das Mittelwort dcr Gegenwart mit der Pcdcntnng
dcr Inknnft: bodüö, a, e schon seit nraltcr Zeit bildet. (Vcr-
gleiche damit §. 47, 8.)
Abwandlnugsmustcr für alle Zeiten und Arten.
§. 82. Ans folgendem Mnster wird die ganze slomn-
schc Zeitenbildnng ersichtlich.
Mnster dölati (arbeiten.)
Gcgcnwar t. Befchlarl.
Einz, 1. Delam,
2. delas, delaj,
3. dela, dčlaj,
Zwciz. 1. delava, -vi, delajva, -vi,
2 ^ delajta, -ti? -te,
' / delata, -ti? -tc,
ö. ) (naj delata, -ti, -te),
Äichrz. 1. delaiüo, delajmo,
2. delate, delajte,
3. d61ajo. (naj delajo).
Zukunft.
Einz, 1. b^dem,
2. D61al, a, o bodeS,
3. bode,
Zweiz. 1. bödeva, -vi,
2. dölala, i, i budcta (bosta), -ti, -te,
3. bodeta (b6sta), -ti, -to,
Mehrz. 1. V)demo,
2. delali, e, » bodeto (boste),
3. b6do.
Ill
Die Zukunft kanu auch durch die Volleudiiugszeitwm'lcr:
do-, 12-, po-, ua-, pri-, 2adä1am, xadölas u. s. w. gebildet
wcrdeu.
Vc> v z u k ll u f t.
Eiuz. 1. b6dem,
2. Dodelal, a, o bodeš,
3. bode,
»l. s. w. wic dic Zuknllft.
V e r g a >l g e u h c i t.
Eiuz. 1. sem,
2. D61al, a, o si,
3. Je;
Zwciz. sva, svi,
2.J delala, i, i sta, sti, ste,
3. sta, sti, ste,
Mchrz, 1. srao,
2. delali, e ; a ste,
3. so.
V orocl-^ augeuheit.
«z^ \. i sein
2. Doddlal, a, o | si bil, a, o,
3- | je
3z, 1. sva, svi
2. dodčlala, i, i sta, sti, ste bila, i, i,
3. sta, sti, ste
Mz ,. 1. smo
2. dodelali, c, a ste bfli, e, a.
3. so
112
Bcdingnngsart der Gegen wart.
delali, e, a
delala, i. i
Ei 1. Delal, a, o Z; Mz.
2. bi, bi, bi.
3.
V c d i n ^ i l n s s s a r t d c r V c r g a u g c n h c i t.
Ein;. Zwciz. Mchr;.
delala, i; i
delali, e, a
Delal, a, o
1.
bi \ bil, a, o, bi \ bila, i, i, bi \ bili, e, a.
3.
Z l l I a s s I I I ! g 6 a r t d!,' r G c g c II !U a r t.
Ez, 1. n ä j d e l a m ,
o
8. n a j d c l a n. f. Ri., lyic: n ä j b o d e r a n. f. lu.
Znllissiin goari d c r V c r g a i i ^ e n heit.
(5z 1. naj sem dölal, a, o,
2.
3. näj jo delal, a, o u. f. m.
Z ii I a s s c » d e V c l ' > n ^ i> n g s a r t d >,' r (>) r ^ c n >v a r t .
6z. 1. naj bi d61al, a, o, ^ j . J. naj bi tUlala, i, i,
9 9
Wj. 1. naj bi delali, e, a,
*" V V )) V V
113
Zulassende Bcdingungsart der Vergangenheit.
Ez. 1. naj bi bil, a, o delal, a, o,
2« j) )•) » )} J7 )) » ))
«• }) )) » }) 7f }) V ))
^3- 1. naj bi bila, i ; i delala, i ; i,
2. ;> t) )) )) )) j) )t st
3- V V V )) )> 7) » J>
Mz.. 1. naj bi bili, e, a delali, e, a,
2" 77 » ?? ?? JJ J7 J? »
"• » ?? » » >J ?? )7 ?J
Mittelwörter dcr Gegenwart:
I. deläjc,
II. dclajoč, a, e.
Mittelwörter derthätigen Vergangenheit:
I. dödclavSi,
II. delal, a, o.
M i t t e l w e r t der leidenden Vergangenheit:
delan, a, o.
N c n n w o r t : delanje;
N c n »f o r in: delati;
S u p i n u in: delat.
Allgcincine E r l ä n t e r n n g e u.
») Es werden sowol das Hilfszeitwort biti als auch die
Mittelwörter deo Anosagc^itwortes den drei Zahlen
nnd Geschlechtern gemäsz adgräildrrt. D a s deutsche: „ich
h a k e g e l e s e n " n. s. w. steht fnr alle drei Grschlech-
tcr; im Slouenischen hat mcm aber:
8
114
Einzahl:
Bral sein, ich Mann
1. brala „ )) Fran habe gclescn;
bral si, dn Mann
2. brala „ hast gelesen-,
*\
bnÜ jo, cr Mann
3. brala „ sie ssran hat ^lll-ftn.
bralo „ kö Kind
Z iv c i z a h I
Brdla sva, wir zioci Mannn-
1. brdli svi, „ habrn
» F>"»"l
*\ l^rlrftn;
brdla sta, iihr zwci nndsiezwei Männcr habct,
nnd:
2.U.3 brali sti, sta. hallen
^clcftn.
M c h r z a H l:
Brali smo, wir Männrr
1. brdle „ „ Francn hal'c» ssclesen;
brali sto, ihr Männcr
2. brale „ „ Francn habet gelesen;
. *\
brali so, si»,' Männer
3. brale „ „ Fmncn haben gelesen n. s. w.
brala „ „ Kinder
>») I n der ersten und zweiten Person aller Zahlen hat da« Slovenische
gewöhnlich leine Be^ichnlinq für da« sächliche Geschlecht, weder
bei den persönlichen Fürwörtern noch bei den zeitwörtlichen
115
b ) Die 3 n k u n f t wird entweder dnrch d i e G c g e n w a r t der
V o l l e n d n n g ö z c i t w ö r t e r gebildet, was besonders bci
jenen »lit dem Vcrhältniswortc po znsamnicngcsehtrn Zeit-
Wörter», welche cillc V e w e g n l l g bezeichne», anch in der
Volkssprache gewöhnlich geschieht, z.B. pon686iu, ich werde
tragen, p o l o t i w ich werde stiegen, p H ä o m ich werde gehen,
p o M m m oder ^n^öLäim ich werde reiten, potLöcm ich
werde laufen l>. s w,, oder man verbindet das Hilfs-
zeitwort d ü ä s m n. s. w. mit dem I I . Mittclwortc der
thätigen Vergangenheit eines D a n c r z c i t w o r t e s : v i -
äeli düliLino, wir werden sehen.
o) Um die V o r z n k u n f t zn bilden, verbindet man das
I I . Mittelwort der thätigen Vergangenheit eines V o l l e n-
d n » g s zei t w o r t r s nlit Ixiclein n. s. >u.! Icaäl^r du-
äemo ä o ä ^ I i , po^äonw v vä8) wenn wir mit der
Arbeit werde» fertig geworden sein, werden wir ans Vcsnch
(eigentlich: ins Dorf) gehen. — Die Vorznknnft kann
aber anch dnrch die G e g e n w a r t der V o l l e n d n n g s-
Z e i t w ö r t e r ansgedrnckt werden, dass somit in diesem
Falle der änsieren ^orm nach zwischen der Znknnft lind
Vurzllknnft lein Unterschied stattfindet, z. V . I^ädor 6066-
lumo, ^x'^domo v vä,8.
A ü m c r l i i l l g . I n sscwählter Schnftsprachc sollte man die Zukunft,
wenn man da;n schon daö I I . Mittelwort der thäti-
gen Vergangenheit verwendet, immer wenigstens mit-
Mittelwörtern; denn jeder, anch das Kind, spricht von sich selbst
entweder (der Knabe) im männlichen oder (das Mädchen) im weib-
lichen Geschlechte, so wie auch wir sogar znm Kinde immer nur
entweder im männlichen (;um Knaben) oder im weiblichen Ge-
schlechte (;mn Mädchen) sprechen. — Dennoch sagt man in der;weitcn
Person der Ein;ahl, aber mir in Märchen u„d ^abcl», auch:
«<'>!»(.'<!, k<><! »i !w<1llo? o ^ r wenn matt mit Kindern (mögen es
Knaben oder Mädchen seiu) zärtlich spricht: K-^j »i (l.'lülo? u. s. w.,
oder wen» mail Erwachsene (Männer und Weiber) verächtlich
behandeln w i l l : öoinü «i »u rüvu v^inllo! ^Vergleiche §. 34, »)1.
8*
116
tels rmes D a u e r z e i t w o r t e s bilden: plsa! dä,1eni
(Zutunft), Iliuler li>><lsm »insal (Vorzutnnfl), weil
soust auch der änßcrc Formmncrschied zwischen dcrZn-
timst und dcr Vorzuknnft gänzlich aufgehoben w i r d ;
ein innerer besteht eigentlich obncdics nicht, den pl»»!
düäom ist auch nur Porzuknnft, und heißt: ich
werde nnt dem Schreiben beschäftiget gewesen sein,
und ^ii»nl dü^em: ich werde mit dem Schreiben scr
tig geworden sein. Lö wäre daher viel richtiger,
dass die Sprache zur Bildung dcr Zukunft daö M i t -
telwort der Gegenwart verwendet hätte: »i<^ö !>,'«lem:
ich wcrde schlafend sein. — Unsere älteren Schriftsteller
drüctten die Zulunft oft auch durch die Gegenwart
der Vollendungözcitwörter aus, w o r i n m a n sie
i m m e r n a c h a h m e n s o l l t e : ^e/u» mu ne^' < ^ - l l :
s»n n»> uin<.'i^<!, Ilsui« sprach nicht ;n i h m : er wird
nicht sterben s>tastclcc); vli^ v v»o 1o-t^ j,n8<'»<1«.>, ina
Il/läoi- 1>ncla ^,'»lno, ^roL ^« v « ^ m e » , gieße in alle
diese Ersässe ein, und wenn sie voll sein werden, wirst
du sie wegnehmen (Kaslclcc); i » l i « l o ön», v ll»terom
ns doäe knmun n^ Ilnmou» pn3öün, es wird die Zeit
kommen, in welcher lein Stein ans dem andern wird
gelassen werden (Dalniatin). S o drückt sich die stove-
nischc Pollospraelie, wie schon friiber bemertt, aber
freilich nnr bei den mit z>u znsammengesryten Zeit'
Wörtern dcr Bewegung, noch jedt aus. — Man
schrieb ehemals auch viel mehr als jetzt die Zulunft
nach altslovcnischcr Hiicise durch Ilut^ti uud inx'-ti ,uit
der Nennform u m : ^VKa ^l»'>^ I>üc<', «<>int I>l>ö«»»
k vnm I , s i u , so Gott w i l l , werde ich wieder zu euch
lommen (kastelec); ul> le-t^in ö i ^ i l Il«,>öoul i > r i t i ,
»UN ftillu i ül!l uii),l i i u l ' t i , Ilitt diese Zeit werde ich
tommcn, und Sara wird einen Sühn haben (Dalma-
tin)"'). Diese echtslavischcAnodrnclweisc verdient eben
fall« dringend zur Nachahmung aucmpsolcn zn wer
den. — Besonders in untergeordneten Sätzen nach den
Bcrhaltlliijwortcrn: ukn, ö«, li/llll'r, <1» u. s. w., soll
-) I n den hier angeführten Sätzen des Dalmatin nnb Äastelcc hat
man die heut zu Tage übliche Schreibung angenommen, uud auch
etliche sprachliche Fehler sind verbessert worden.
117
die w a h v e Zukunft, d. h. wenn sie nicht auch als
Vorzutimst anfgefasöt werden kann, immer nur durch
die G e g e n w a r t der V o l l e n d u n g b z e i t w ö r t e r
ausgedrückt werden.
ä) Die a uzei g c n d c A r t der A o r 0 e r g a u g c u h c i t kaun
dcr Natur dcr Tache, uach nur durch V o l l e n d u u g s z e i t -
-,'.^? »Wörter allsgedrückt werde», da sic cinc oergaugcue
Handlung bezeichnet, welche lior eiuer audrrcu l'cvgau-
gcucll schon vollcudct war, z. V . kümor «mo A3. b i l i
^ o ^ i ^ I i , w i u ^'o vll8 öül<ul) wohin wir ihn geschickt
,, hattci!, dort »uartclc cr auf cuch.
' , , i ^ „.- ..^Dlc D a n c r Z e i t w ö r t e r der e i u i u a l i ^ e u
,, dauc r u d e» H a u d l u n ^, lvclche nieist rine B e w e »^ u n ^
auodlückVii, wic z.5i). i t i , uösti^ ^uüti, ^o^'uti)tlöi^ d e i a t i ,
^ / ä i t i u. s. w. to'llucu doch auch in die anzeigende Art der
Cornel gangenheit gesetzt werden, — nie aber Dauerzritwör-
,,^ tcr der Wiederholung, so luie anch Oel.'sIogenheilo;eitwörtrr
^ , , nicht M a u kaun also wol sagen: k ä m 8i d i l 3u1) ne«Vl,
ßnul) ^ol^ili, täkel, I»6/u,I, ^öxsli!? uie aber: k a m si
I^il In">lli1, nösil, Iiullüvui, no8Üvll! ? u. s. >v.
e) Vl^Ittl d i heißt: ich würde arbcitcu; äöi^i d i I»il^ ich
hätlc gearbeitet; n^j äöli»u, man lasse mich arbeiten;
n:lj di ä^I^l, »lau sollte niich arbeiten lassen-, nkj d i
d i l dV'Ial, uiau hätte ulich arbeiten lassen sollen.
Das Serbische drückt den Wunsch in leidenden Zähen
durch das leidende Mittelwort dcö anessenden Zeilwortciü in
Verbindung mit dem I I . Mittelworte der tdätiqen Vergangenheit
von >»>U a u s , ; . B . ix, !)i!k t i mnjll !»<»>» KIctn! iii thätigen Sätzen
l'ingegcn bloi- durch da<> I I . Mittelwort der tdätigen Vergangen«
l'cit dei» aussagenden ^si!worte>?, z . P . l»<"'l»V,!n, ^i-I» tc l)ol«ln!
Der Slovene aber, der anch leine eigene Form fnr die LVunsch«
art bcscht, dediciit sich , „ diesen Fällen enlwcder der B c d i n <
g n n g s a r t mit <kl. z. ^ . ,i..l l», ti n<^ diln mnjil lü-knx klot»;
!>ll l,i <<>ssl'i-Is»lwlälo, yh^s ^,s^ Z u l a s s u n g V a r t : ullj ti no
>"'«l^ m,'i«l I,r/!im l l l ^ t i , ; n^i to ssorlci l»i!i, oder (in leidenden
Säven) durch die z u l a s s e n d e V e d i n g u n g S a r t : n«.i di t i
ne, l,il» i!!n,i»v l>r«n«, Kl,!tn, u„t. zuletzt sossar vurch die B e f e h l «
a r t : n,' l>^<li ti N!l>i^ I>l/llm Ill6t»; ssorlo t« b u l l ! (Vergleiche,
damit 8- 47, 4.)
118
L c i d e f o r in.
§. 83. Die ^cideforni wird im Slovcmschcn ailsgrdrnckt:
a) Wenn mail nlit dem thätigen Zeitworte das rnckbezng-
liche Fiirwort so verbindet: tukl^e so »61 proääja,
hier wird Salz verkauft l>. s. w.
d) Wenn mau zum leidenden Mittclworte die betreffende
Form des Hilfszeitwortes b i t i hinznseM, inid zwar:
1. Die w a h r e , d. i. jene G e g e n w a r t , welche
eine Handlung bezeichnet, die gerade damalo vor
sich geht, als man dcwon erzählt, so wie anch jene
Gegenwart, welche sich der Sprechende zn seinen
Zwecken als die wahre vorstellt, verbindet »em,
si, ^jo „ . s. w. — je n a c h B c d a r f nnd A vsicht
des Sprechenden — entweder, wenn es möglich ist,
nlit einem W i c d crh o l n n g s - , oder mit einem G c-
p f l o g r l l l ) c i t s z e i t ! v o r t e z. B. 8Ül<i^a ^o nö-
Lena, der Noek wird getragen; 8 Ü k n ^ i ^ o noßö-
vann, der Rock pssegt getragen zn werden (Vcr-
gleiche §. 47. 8. o) Anmerkung) — oder hat sie
^ divaiu, divas, d i v a * ) n. s. w. mit dem leidenden
Mittelworte eines der vielartigen D a n c r z e i t w ö r »
t c r : ^n:ln k l v a , er wird getrieben, nonoN) nn-
ßen, no«6vnn, diva n. s. w. — obwol lnan
hier. da die Anodinckoweise mit divnti nicht volks'
lüilllich ist, meistens die Thatform anwendet.
Die immerwährende Gegenwart, d. i.
jene Gegenwart, welche eine Handlnng bezeichnet, die re-
sselmähia, zn geschehen pflegt, tann auch ein Dancrzcit-
w o r t der e i n m a l i g e n d a n c r n d e n Handlung
oder sogar ein B o l l c n d n n g t l z c i t w o r t „ u t »<!,n n. s.
w. verbinden, z. V . tl^ ti/lvülk j« v»/<,1ln !<'t» z>s) t>il<!»t
!<«»<!!,, diese Wiese wird jährlich dreimal gemährt; ^
nüd» ^« v«»K cinn pnim-tülln, diesctl Zimmer wird täglich
auegclchrt n. s. w. Hier ist jedoch die T h a t f o r m in
*) Das ist das Wieberholungszeitwort von I M (sein).
!W
jeder Hinsicht besser, weil die Ausdrucksweise durch Mittel-
wörter, wie: poinetc n, von der in der Gegenwart;mu Al>
schlussc gebrackten vergangenen Handlung der Form nach
nicht unterschieden werden kann, was also erst dem Zu-
sammenhange der Rede anheimgestellt werden muß; mithin
besser: t» trävnik »n vs/lko lot« pa trikrat ko»i (lcnnäva *),
oder: t» trkvnik v»5ko let« PO tlilllat Il08^ (kogevll^'o * ) ;
ta »öli«, 8E v»»k ä^n ^omiite (pomöta — pomotöv» ^),
oder: to »abo V8a1i cl»n rioinutemo (pomßtamo — p«-
metev»nl« ^) — powstü <polu8t»^'u — pometäv.^'o ^), oder
2. Dic Z u k u n f t vrrbiudct kücism II. s. w. uiit dcm
lcidcudcu Mittclmurl» ciucs Dauerzcitwortcs,
welches — je nach Umständen — die schlechtweg
d a u e r n d e H a u d l u u g , oder die e i n m a l i g e
d a n c i n d c H a n d l u n g oder die W i e d e r ho-
l n n g oder das P f l e g e n ausdrückt, z. B. l^ä-
men i)6ä6 vxäi^ovli,«, der Stciu wird sich im
Zustande des Gchobmwcrdcns befinden; ^römo
böäo N030U0, die ^iast wich sich im Zustande
des einmaligen Gctragenweidcns befinden; ki-ö-
ms I)üäe NÜ86N0, die Last wird sich im Zustande
des öfteren Octtagcnwcrdens befinden; dromo
d6äo nosovauo, die ^ast wird pflegen, sich im
Zustande des Gctiagenwerdens zu besinden.
3. Die V o r z n k n n f t verbindet duäeni mit dem
leidenden Mittclworte eines V o l l c n d n n g s z c i t -
lu o r t c o : Iciläer I)öä6 i i t o ^oiäto, 08t.<us »tor-
niööo po njivali, wenn das Getraidc wird abgc-
schnitten worden sei», werden die Stoppeln auf
den Acckrrn bleiben.
4. Die V e r g a n g e n h e i t ist dreifach' n) die V c r -
*) Wenn in dicseu Fälle» das „ P f l e g e n " hervorgehoben werben
soll, danu siud die O c p f l o g e n h c i t e f o r n i e n : Ko!,6v», Kosi-
vn^o, so wie auch: pometävn, ^«metävlimn, poinutl^v^'n, richti-
ger als: Koni, ko»6, zinms^ n. s. w., — nur lommen sie nicht
ilberall im slovenischen Sprachgebiete vor.
120
g a n g e n h c i t dcr in der G e g e n w a r t zur
V o l l e n d u n g g e b r a c h t e n H a n d l u n g ; diese
vcrbindrt »ein, ni n. s. w. mit dcm lcidendru Mittel-
wortc cincs V o 1 1 c n d n n g s z c i t w o r t c s : kon^i
80 u»pr62«ui, die Pferde sind eingespannt, d. i. die
Handlnug dcs (tiuspanncus ist soeben zum Ab-
schlusse gelangt; d) die V c r g a ng en h e i t e i n e r
H a n d l u n g , welche in einer früheren, zur Ge-
gcuwart nicht mehr gerechneten Zeit g c d n n e r t
h a t ; sie verbindet: d i l , 9, 0 »em, ßi, ^6 u. s. w.
nüt dem leidenden Mittclwortc eines D a u e r -
z c i t w 0 r t e s : Ilämon ^'6 d i l clävi v^cli^ovän, der
Stein war heute Morgeno im Zustande des Geho-
bcnwerdeus, d. i. mau war beschäftiget, ihn ;u heben;
c) die V e r g a n g e n h e i t e i n e r H a n d l u n g ,
welche in einer früheren, zur Gegenwart »icht
mehr gerechneten Zeit v o l l e n d e t w n r d e; sic lier-
bindet d u , a, 0 som, 8i, ^0 u. s. w. mit dein
lcidcüdcu Mitielwortc eines P u I I e n d n u g ö z e i t -
W o r t e s : luni ^0 Kilo Iirätu mno^o 8r«I)r^
ukrääoneF», iiu vorigen Jahre ist dein Prüder
viel Silber gcstolcn ivorden.
5. Dic V e d i n g u n g s a r t verbindet d i l , «, 0
l i i — je nach Umstände» nnd nach dcr Ab-
sicht des Sprechens oder Schreibens — entweder
mit dem leidenden Mittelwore eines Daner^eit-
" ' ^ W o r t e s , welches schlechtweg die Dauer anzeigt:
ltcl-ii so, k a k o r äu, d i d i l ßvni^ön, er macht
eine Miene, als wäre er ermahnt (worden); --
oder mit dem leidenden Mittelwort,,' eines Dauer-
zeitwortes dcr einmaligr,, dauernden Handlung:
ßuvoi'i, Ic^lcur (In no I>1 to Kilo k i ä,tu no»^no,
cr spricht, als Ware dns nicht dem Vrnder (einmal)
getragen (worden); — oder mit dem leidenden
M
Mitlelwortc eines Dancrzcitwurtcs der Wilder-
holnll^: F u v o r i , l<a1coi' d» no ^ii to I)i1o krittu,
n«8on0, cr spricht, alö wäre dies uicht (öfters)
zilill Vrnd^r ssctnissen (worden); — oder »lit dem
leidenden Mittelwerte eines Gcpslogenhcitozcitwor-
tco: ^ o v o i i ) iil^or 6» no di to Kilo di'üt^
nc»86viin0, er spricht, nls würde nnin nicht pflc»
l^rn (als hätte nimi nicht gepflegt), dico dein V r n -
der zn tragen; — oder endlich niit dein leidenden
Mittclwmte rinco Vollendnn^c^citwortes: soiuoo
öisto 8^,3, 1^ii!^or 6:«, I i i Kilo i ^ o ^ a n o , die
Tonne scheint rein, als wäre sie a'.iogebndct (w^r-
den).
Dic sämmtlichen oben cmgrfiibrtsn Tähc drücken
eigentlich nnr die BedingumMrt der Pcrganqcnheit aus;
danim erscheint auch in der dcutschm lieberscdung der-
selben daö ,,worden" überall beigesetzt; doch wird diese
Form der AcdingnuMrt allerdings oft auch für die Ge-
genwart gebraucht, und e^ »msi dann freilich nur der .^u-
sammenl'cmg der Ncde entscheiden, od man die Vcdin-
gnugöart der (Gegenwart oder die der Vergangenheit vor
sich habe. — Um diesen Formenmangcl ;n beheben, tamcn
einige anf den Einfall, die Bedingnngsart der Gegenwart
so aufzudrücken: ^,>v,»l, !<!l!c«r <lll i>« Iii w Iiilo drntu
n<?«s'ns>, und die der Vergangenheit so: ^ ^ v o i ! , K-lkni- <I^
nl^ lii tn l>I!u >>!!lt>> n!'f"'n<i Iiii«. Viese letztere An^drnetij-
weise ist unrichtig, denn sie setzt das bil k i l . d. i. die
Vorvergangenheit de^ >ntl voraus, welches alö 3ancr;cit-
wort, das eine Bewegung uicht an;e!gt, keine Vorvergan-
genheit haben tann. Homit ist beim Zeitworte Kit, dic
Bedingiiug^art der Vcrgangenlieit gleichfalls falsch, wenil
man sie anf folgende ?lrt an^drllckt: «,kn !)i ^.-»/, !>il
tnk.'lj i » i l , wen» ich hier gewesen wäre, so wie bei je-
dem tl'ätigcn Zeitworte die Bediiignng^art der Ver-
gangenheit unrichtig ist, wenn sie so lautet: kn n« di
w ,s.'lx l,il i»I«n^>I !»>!, ivcnn ich dich nicht gr;al'lt l'ätte. —
Eö cutsieht nun die ^ragc: Wie soll man sich denn in
solchen Fällen richtig au«dri!ckeu? — Der Sprachgeist
hat diesem Mangel selbst abgeholfen; denn wenn der Ang-
druck gan; dcnllick, fein soll, so sagt man: clmv.l »<>, !l/»ll<>r
<1n .jo »vnri.'-n <Beding»ng<<art der Gegenwart)! 'li-ii «u,
Iln^c»!- <!.'>, i<! I»l «v»ri>',i sVedingung?art der Vergangen-
heit) ; govoi-i, kukur ^ jo ni I'r.ttn ü«»6»o — lu'.^iic»
uos^vuuo (Vedinguligoart, der Gegenwart); xuvori, Ka-
122
Kor ä» to ni Iiilo dratunesuiio — ll53sn<> — no8«v»no
(Vedingungl>art der Vergangenheit). Eben so taun man
auch sagen: 8o!nco öi«w nijs, knko,- än >> i/k,>i».,nc>,
oder: kukor <I» .j« dilo ixllop.ino. I m gleisen Sinne
sagt m a n : ci.l «c» ^'n/. tnil.'^, wenn ich liier wäre
(Vedingungsart der Gegenwart), <ln «om jl>/. t,ik«j I»,I,
wenn ich Iner gewesen wäre (Bcdingnngssaft der Vcrgan"
genheit); 6^ ^.^ zil-vöam (Vedingung^art der Gegenwart);
äü »«m M2 plaöill, oder: dil p!»6ill (Bedingnngsart der
Vergangenheit).
Nicht nnsladisch ist die Wortstellung: kakor d i t o
n e diln, statt: Il'lkur n« di,tn diln, ober: I<^kor to n«
di d i l o , da man auch im Altslovenischen lieöt: r»ä' b^,
» l»>" (statt unseres: ä!l di) x^'», äuZil vt' töl«l » ? ! ,-»2-
l u ö i l » ; 2Ns>ovö<l»I, » >»^ il«? povö6»I» U. s. W. M i l l o ^
»iö, ^'eficon 1 .
6. Dic Z l l l a s s u l l g s a r t dcr Gcgcnwatt ^rbnldct
nilj dääam ». s. w. und dic dcr Vci^aüsscuhcit
niij «em I)i1, »^ o >l. s. lv. — wicdcr jc nach Um»
stlindcn und uach drr Absicht d>,'ö Ncdcudru —
cutwrder luit dcm lcidrudcu Mittclwortc ciurs der
diel^rti^cn Dauerzritwörtcr udcr niit dein ciucs
Pollcuduiiss^ritwurtl^: un^ doä« N68on, cr müsse
sich rilluml i>u Zllstaildc des Gctrcisscuwcidcus bc-
fiudl'u; nl^j büäo i ^ n ä n cr soll a>l0stctrill'cn
werden; nl^ ^« dil s>i'0clän^ cr mag vclfmift ^c-
wcscn sriu ». s. ll'.
?. Die P c f e h l l ^ r t vcrl'indct ^)l'»^i n. s. lv. wieder
cutivrder mit dem leidenden Mittelworte eines der
Mclarti^eu Daueizeitwörtcr oder mit jenen« eines
PollendnülU^eitwm'tcs: ^üäi uosyn, nüsun, no-
»övnn, v^äi^ovän, v^äi^non n. s. lv.
8. Dic N c n u f o r n l verbindet cbenfallö das leidende
Mittelwort eines der vielattia.en Daner^eitwörtcr
oder jenes eines Vollendiliu^citwortes mit d i t i :
NK8^N, nässn, N03LVHN, vxlüssovän, VLiälFnon
diti ». s. IV.
123
Achtes .Hauptftück.
Das Umstandswort (prisiov).
8. 84. Die Umslcmdomiimr dienen zur Veslinilnung des
3)rtcs. der Zeit, der slrt nnd Weise nnd des Grundes.
Jedes nngcsteigertc und ^estci^cttc Ci^cnschaftewort kann
iu der Form des sächlichen Geschlechtes a!s Uiustaudowort ssc»
braucht werden: LOLöäov »in lopö, l e ^ o , naMpLe pi»6.
Man merle sich folgende Umstandswörter, welche nnr als solche
gebrannt und doch gesteigert werden: dU?, dU/n *) nahe, dUi«, «»)-
b l i i y ; ä^l^ö (statt äaloöe, — nicht llal^oö) weit, M h e , nnMch'e; »k<>i-c»,
l l m l l l u " ) bald, pl-eä, pruje, pr«^, n ^ p r ^ e , n » , ^ , popi-H«, i>o^r^,
nn,^pns»r6io, nn^'popr«^; m/llo, m^jlin« wenig, m/m>e, n . ^ m ^ e ( D l l l -
matin), lul!»^, u^m«l!^ (nach abgeworfenem e ) ; nmn^o, ä<i»ti, äü»t»***),
vvlikc» viel, vi)ö, n ^ v o ö (statt v i ^ o ) .
I'r^ä ist eisstlltlich ein Ortbfall und steht für da« altslovenische
v' prscii (vorerst!. Neben pi-He, welches den, altslovenifchen pl-öicl« ent-
spricht, ist jetzt, nach Äeseitigung des bei den Umstandswörtern so acrne
abfallenden ?luölautei> «>, üblicher i»r<'.i, so auä): t,ü!<»i, t/linkn^, i/.un,^,
»il!!,^, »^<^!n.i, ^ss<'l,li, i/.iü'»ti-»i, «pr66.^, «ix'xln^, /l'lci^j, statt des vollen,
in Unterlrain noch üblichen: tüku^e, t/l,»!«^« n. s. w . I n w-kn-je
N'nrde dclil tu zuerst K" und dann noch daü dem allsiovcnischen ^.<l«
entsprechende ^l> angehängt. Auf gleiche A r t ist K h au« ll.V^u ent-
standen. (Vergleiche tz. ljl).>
§. «5. D i e Tprachc hat noch mclc andrrc Uülstauds-
worter, a l s :
I . Alis diessw.^e:w o ?
I'll, tn-1«, tük.^e,, tV,k.»,i d a ; <äm, täm-Io, t/lm^»j«, t^mlll^j
*) Orfthlt: '»!!»«; altslovenisch ist: »>!!/.'und l'N»". D i e Innertrainer
sagen anch: l'li/,<>Ic j« « ^ l ; kUxok <>'«<" .!<' vl>,rt u. s. w . — D a s
Eigenschaftswort Iilixek, —?.K», o tennen sie aber nicht.
**) Nicht »k<»s»^; altslovenifch ist: «Kur». — I n kmnln (Wemfall)
haben w i r das Verhältniswort k nnd da« deutsche: „ m a l . "
***) Altflov.: li« « ) ! i nnd ll,i „)t«l, nnglliifch«stl>v.: a<> mtoyti sattsam.
124
dort; 6n<l6 * ) , ünäu (Trubar, Dalmatin), u l l ä n k ^ ' « , nnäüklij eben
dort; pnvsüäi, z»ov86ä'^) überall: ll>>'>^<li, «lin^llu ( d r u ^ u ) , iu<Ie wo
anders; kll<- ^k.ju) wo? uek>I« (nek^ä) irgend w o ; kclär (ki»>r) wo < be-
züglich) ; kc^r Kuli wo iüüürr, üik<!^>- nirgends; vno, 12 vüiiu ^Dal-
matin), i/.lll,nj(e), 2Ün»j<e), «ä 2Ün<Ti(o) draußen; ciüli, 2äü1^'(e), oä
?.(löli^(c>) unten; FÜri, Tißöll^e), ocl 2^^r«^e) oben; Ntttri, i^uätr»,
ixlwtr»^«), 2u6tl»j(e), oä (j)xnotsHi(e) drinnen; »pr«6!, 8pr«<1u,^(<), <>ä
8l>rücl»^^) vorne; »I^sill, 8i>''><I:>,i(u), n<1 ^,Xll>,i(e) unten; «1-^'li Nlilten;
x/^ii, 2^äll^(o), aä 2ll6«i(e) binten; LNl^sn (i-^veu Dalmatin, Kastelec)
neben; i»»'>less> poll **^) (istrianisck) neben.
B e i : 6,-u^Iü, 1l^»> und K6<>!-, altsloveuisch: <lr»ss'cll>, k'clc neben
l l ' « ^ , ist in der Aussprache des Krainrr Slrvencn dal< <! ausgefallen.
Es scheint in der Schrift das in diesem Aalle den slovcnischen ^aiit^o
se^cn nickt entsprechende.j ^oer^lciche 8- <>5, ^)^ statt drsfen U'illlührlich
ein.qcsckoben worden ;n sein, niid die<< wablschemlick, querst in ^s>s, um
es von K<>r weil, ^ii untersckeiden, — oder ist vielleicht daß,j« Il<(^'l>)^
uill>l<< anderes, al« da') au>> dem seinen <l brranbtrn k'<!>! herrührende «,
dü in Oberlrain auch sonst das 5 dem . ^ manchmal ähulich lautet, und
da man iu llnterlraiu !<l" (d. i. Kl'.!, wie <!v^i für <lv>") sa^t.
Die Wörter: v,'>n <altslov. v'n' männl.); <1ül T h n l ; ^<',l-!l Perq ;
»»('»tor saltstov. «Ur' weibl. — daö anlanlcndc n tritt im ''lttslovrnischen
nur nach Vcrlmliuiowörlern ans); pn''«1 (altslov. i»»!<l' weibl.); l«'^l das
Untere; 5»'<lll M i t t e ; /.,'l,I (altslov./n<I' wcibl.»; r/lvl>» Edcnr sind?lcnn-
wörtcr, und stellen, wenn sie llmslaiidöwo'rtcv bilden, cutuvdcr im W e ss c n^
f a l l e , welcher theile vom Verl'ältniSworte i/.: »2 v » „ n . i?.üi„l u»'),
i5-n,',ts». ix n'''tr«-j(«'), theils von dem zur Orts« uud,^eitbe;eichnuug
dieneudri! Verhältnisworte « ') abbauet: ^. »n»-jici), 2-cl<'>l»>.j(<'), »-^ni-»-
js«'), » z » ^ ^ i (weibl. Vessenfall», »-pn^in-isl'), /««l»-,!«') f i l r : «-?.«<!,»-j(n),
- ^ oder stehen sie im i7rt<< f a l l e obne Verhältniswort: v»»',,ss>',r>,<lnli,
n<''tsi, ^v'<!i. /.-'xN, — oder stehen sie endlich in dem vom ^erhältninworte
v<>5 laltslov. v'/,') abhängigen W e n f ä l l e : x-i^v^li statt: v/.-r/,v,'l!> in
welchem stalle das v»-/. auch y a „ ; abfallen lann, N'ie nian bei r^vm» firht,
welche« aber lrokdem noch Immer Wri,sall Oiicht Werfall) ist. - ^emer'
lenbwert ist der Umstand, das<< hier auch »veiblichc Nennwörter milnuler so
abgeändert werden, al? wären sie männlich, nnd die<< ;nm Theile schon
im Ältslovcuischen: / ^«'»^ .j(l-),» lir.'-dn.js«') n. s. w. ("eselilt ist »<>t, statt:
i>i»t<>l' oder ü'^i!, welche letzteren beide h i n e i n uud d r i n n e n bedeuten.
*) Nltslovenisch: an'.in dort, u » ' , ^ und un'cklj damals.
**) Die volle ssorm ist: lm-v^'xll lOrt^fall); in i><'V5.'.<! ist der
Anvlaut, wie sonst bei den Umstandswörtern so oft, abgefallen,
'.'lllslovenisch: v ' s . ' ^ l n , v ' » i ^ i l , v'^»,1ü.
- ^ ) 1>»!>>ss entspricht dcnl altslovcmscheü: i»ul'^' und i><»I> dem altslo.
vcuischen p o ä l i l .
') Die Verhältniswörter '2 nnd « scheinen in diesem Falle ziemlich
willlUhllich abzuwechseln.
125
2. Alif die Fwssc: wuh i n ?
8öiu*) IÜ-80IN, »i-mllll^s) hiehcr; Hl» (tjli), t i ^ ' l e , ti^'/llilli'so)
dorthin; ««ni t«r ti^»,, ««w w r w i n hin »nd her, hie und da; dru^Km,
iullm, wo anders h i n ; k»iu wohin? nükuw irgend wohin; nikainor
uirgendo hin; v«n, vl-nk^(e) hinaus; l l v i ä k u ^ ^ ) in die Höhe; pl-oö^^)
weg; nü/.5j ^) zurück; impi^' ^) vorwärts, str^ni ( O r t s f . ) weg u. s. w.
Heut zu Tage schreibt man, den slouenischen Lautgesetzen znwidcr,
ünmer nur t^'o linn) — das «, geht durch die S6)ärfung in l! über;
allein Trubar, Dalinatin, Kastclcc weisen h.'l anf; die ungarischen S l o -
vencn l>c>bcn tls-i nnd die Serben 6.>l <statt tija, n'ic ov«><; statt: <'vi>ti,>):
die richtiqe Fl,'rm ist also oficnbar ti.jk. — T a b bei den an der kroatischen
Orrnze wolnienden Slovencn vorloninien sollende c'i.>n, so wie anch daö
steierisch jlovcnische </^ (hin), sind dnntcl, nnd dürften wahrscheinlich nicht
nüt dc,ntl.ill znsannnenzlislellen sein, indem t nie in <- übergeht'), so wie
ancl> der an^ dein i rntslandcnc Halblaut durck den gedehnten T o n nicht
in .-1 verN'andelt w i r d , statt dessen die steierischen Slovcncn in diesen
Fällen ohnelnn lieber u spreckien: llin<,'knem, d ^ u , o»«t n. s. w . , statt
dci> in i t r a i l l üblichen: uln/<,kuolu, üä,n, <,«H.t.
.l. Auf dic /,>a>^': w o h c r u i l l I^oä?
^<;>^, I<Z't<>«I. t,,'»l1-1n. t^<lll^(<>) da Iiernni; «<I w<l von da; cletls
bis da; «»<1<i<1 dort Hern»«! uli <'>n»«I ( T a l i n a t i u , ilastelec) von dort;
«Ii-ußüd, wo anders hcrnln; ko<I wo herum? uekm! irgendwo herum;
kollor Iloli wo immer hernm; inkl!>l1 ^), uiko^lor nirgelldi! herum.
") Altslovcnisch: /jloiuo und «!>,mo, dai< ö mit <>, abwechselnd, was auch
sonst, sowol im Alt- als auch im Ncnjlovenischen zn geschehen
pflegt. — I n »<ü», statt: ««m«, so wie auch in kun, k»m, , 1 , ^ -
ssmu, iixul!, statt: wlno n. s. w. ist das auslautende o ebenfalls
abgefallen.
**) I n kviäku haben wir das Verhältniswort k und vi«ll.u (Wcm-
fall), von vi»l:k (Höhe), welches auch sonst vorlommt: nil vi,^'K
vr,'i?i, ^I,,<l,ltl u. s. w.
* ^ ) - S t a t t I'roi! (altslov. I)roc!') schreibt nnd spricht man das minder
richtige i,r«ö; das o gieng durch den scharfen Ton in o ilher.
') Aus dem Verhältniswort!,' »n und aus: «äj, p»-^, welche beide
deu allsloo. Nennwörtern: /.n/.,i' männl. (Hintcrlhcil) und ,>n1/.,1'
männl. (Vorderlheil) entspreche». Nill»rH, welches unr vorwärts
beocntct, wird oft falfch filr dnli« weiter, gebraucht.
") Oder sieht vielleicht <'i.i» für Ili^'l, da mau in älteren slovenischen
Büchern anch I<.j» lie<<t und im ^ o l l c noch jel)t ^ « ' hört?
") 'l'.'.ll, .»i'l.'xl n. s. U'. sind lauter ^ieunwörter im Ortsfalle mit dem
abgefallenen Allslaute i. Da« Altfluvcnische bietet dic Formen:
526
4. Auf die ssragr: maun?
ßeäkj, 2äkj jetzt; toiln^ * ) , Ilär sogleich; 2<1/ljoi sogleich jetzt,
sogleich; teck'ljei (Krcl) sogleich damals, sogleich; llone» heute; nocüj beule
Nacht; » pomI^cli^Weffenfall» oder »pomlää (für vL-poml/lci) iin Früh-
jähre; ^e»6ni ( O r t s f a l l ) , ^«8Ün(für vü^'esän) im Herbste; M r i ( O i t s -
fall) morgen; todi, otViäi gerade früher; I^ta» heuer; pr«e^(«) sogleich;
ke<^, k d i ^ wann? »küro, kmlllu bald; näviö neuerdings; äru^uö ein
andereil M a l ; potäm hernach; stoporv ^ ) , 3e I« erst; äi-ävi heute Abend;
nekeäaj, nsll^^j ehemals; u i « ***) schon ; wd<Xj, onci^' damals; vc«»-^(e),
gestern, <I^v> heute Morgens; smäöi, «nüöi gestern Abends; <1nn 6eno» heut
zn Tage; Il'mi im vorigen Jahre; clävno, ^<1/lvn», xcl-lvnn,^^) längst; 2^,1-
tl-n^' ^) des Morgens; ?.veil6rn. -voö«,- (filr v^-vvöär) des Abends; pöxnn
spät; »il:el sonst; provruc! 2) zu f r ü h ; u<l,)»«vrö, o ( l ) ) z a r 6 ' ) mn diese
S t u n d e ; o(b)tevrü, <^l))toru um eine solche Stunde; llo»1«, <^«tlv bis
jeHt; i'08l6 von nnn an (altslov. »('I^); i M I < ^ ) , iilitloi- dann; n(d)-
kovi-e, n(li)llnr« um welche Stunde? «loknvr«, dokoi-^ bis zu welcher
Stunde? äoklö wie lange? bis wann? uäki« von wann?
5 . A u f dic F r n q c : wic oft? Wie lauqc äokl<^?
1'oIiKoKM. wllll^nt so oft; llüutiki-ut, ö«»to (Dalniatin) oft;
mlllukrat, lüllko selten; volikviir/lt, v^ilkr.'lt viele Male; v ö»»i, ö»»» ^)
ti^da, tytlu, tqdü) do tolč, tie, tlaj; on<^da, on^du,
onadč: ksida kadu. kadö.
*) I n Oberlrain sagt man zwar nur I I ^ ' ; aber die Slovcnen an der
lroalischen Grenze sprechen täKu^'. nnd in einem handschriftlichen Nach«
lasse Voduil's findet man t k ^ ' : folglich ist dic richtige F o r m : t«KH.
^ ) Dalmalin hat »t»>>r»v mid »w^rov nud dic ungarischen Slovene»
«wpiilv; altslovenisch ist: to^l-'vo.
**^) Obwol man hcnt zu Tage allgemein i u schreibt, so ist dicscs boch min -
der richlig, als das in llittcrtrain noch ilbliche »z«, welches auch ur»>,
vr^ lautet, wie rlüiLm für i 5 n « m ; altslovcnisch: uic>,; russisch: uxc,
n l ; oberserbisch: >>lic>; öcchisch: M für ^ ' l i ^ ) , wie ^itro fiir.jllti-u.
') Das « der Anhängsilbe ^ fällt bei alle» dicfcn Uinstandswörteni
meisten» ab.
' ) 1i('<l bedeutet bei den alteren slovcnischen Schriftstellern auch:
„ Z e i t , " folglich ist das in Ulilcrlrain übliche p r o v r ^ I fo zn lhci<
lcn: i>l<>-v-r^I. M a n vergleiche damit: i)l-l!)M<>^o, cs ist zn lothig.
^) 0l>8«vr^, «b»vrö N. s. w. steht f i i r : ul) »e^ uri> nub ist also ci>
gexllich cin O r l s f a l l .
' ) (:>«i ist der Orlsfall ohne Verhältniswort, wie ^'ütli, j«»^ni „ . s. w.
127
bisweilen; ärusslö znm zweiten Male, odüjiö beides M a l ; ti-Hiö dreimal;
nezirensliom», ne^regt^uu, LäorXomn unausgesetzt; vökom», v^komlvj
(nicht vcilomö) ewig; ^ m ^ i o i u ^ ) , ^m«r^(e) swie 2 ^ ü l ^ ' ^ ) ^ , 2m«r M r
xm«r.^, wie x^ül fiir 2^o!a) immer; vZe^äar, vz^Ie^' immer; 2<>pot,
^p<-t wieder; n . ^ v e L ^ ) größtentheils, vöäno ( f ü r : v-^eäno) m einem
f o r t ; 2 nov» neuerdings u. s. w.
6. A«f die Frage: w i e v i e l ?
' l M k a so v i e l ; tüliöko laum etwas; onülilco gerade so viel,
gerade so groß; nökH etwas; niö, ni»tl,>r ( D a l m a l i n , Kastelec) nichts;
Ilölikoi-, Küii * * * ) (Äochoriö) wie viel auch; 6ü»ti, liliängti genug;
<Inv^I^ ' ) genug; ^Kko, ?.«Iü, 8>lno, moöno, vele sehr; ^«äv», K6-
mn,^'") l a u m ; tciliko <i», tüliöko <Ia l a u m ; I« n u r ; pll»v recht; pl-eciH
so ziemlich; ^i-emlUu — prevail, zu weuig — zu viel; v » h , konsi
wenigstens; üßül» l ^ u l ) " i lauter: ö>-«>2 n^moö ilber die Kräfte u. s. w.
Da« 2«In (altslrv. ü6!o) ist nicht etwa xla zu schreiben, als ob
es nut 7.1s> (iidel) eins wäre. Von zlöl-u habeu wir auch das Eigeu-
schastöwrrt: ^ül. il, n l'übsck, in wclä'cm dai> »! mit » wcä)selt, wie in
»^nk« neben »öuke Schlitten saltslov. 8l»>i): 'i'niv^n neben 'I'r/lv«n
sEigcnnamc); ii!v» Kamin in der Mauernische (altslov. und russisch:
lnvk B a n l , polnisch, ober- nnd nicderserbisch jnvll). — Dass uöl-o
und x/ll, », o eins und dasselbe ist, beweist Kastelrc, der da schreibt:
-Mo (statt «ei,'») du<I äull, ein sehr schlimmer Geist.
*) Es stammt von insr» ( M a ß ) , und ist nin^i-oin (nicht xmiiam,
als ob es von mir hcrläme) zu schreiben, worauf der Umstand
hindeutet, dass mau auch v onc> m«5ro, v eno in^r sagt. 2-m^rom
ist auch darum bemerkenswert, weil es der uralte, w e i b l i c h e ,
hent zu Tage im Serbischen und Kroatischen uoch Mliche G e s e l l -
s c h a f t s f a l l der Ein;ahl auf um ist. Von solchen («esellschafts-
fällen sind auch: ll^ü/läun»l unverhofft, »ilom^ mit Gewalt u. s.
w. abzuleiten, und somit nicht: nmm6»mn, »i!»m» zn schreiben.
" ) Das v(,öi <!6l ist dentschtilmlich.
* * * ) I n Untcrlraiu sagt man noch: k ä l i nem m ^ n o n , r>» »« t« ven-
<ll»r no lx^l'm, so tlein ich auch bin, so fürchte ich dich doch »icht.
') Altsloveuisch: >lnvnl^. I u dem minder richtigen »lnv^y ist das e ans
c> durch dett scharfen Ton entstanden, wie in pr^il statt proö.
") Voin dentschcn: t a u m .
") Allslovenisch: ^ ^ ' I ' l ; im Nensloveuischeu ist das » z»m Halblaute
geworden, nnd darnm behält das I seinen eigenen i!aut in der
Aussprache, was mau iu der Schrift durch h l > 3 « h ) anzeigt,
obwol dies so unrichtig ist a l s : »h statt nl' oder « l i .
426
Dass prkv — und nicht pl-üvo, wie etliche unwissend behaup-
ten — z» schreiben ist, beweist daü altsloveuische Umstandswort prav'.
Unseren Sprachgelelnten wäre gar ost zu einpfelen, sich selbst zu belehren,
bevor sie ihr Lehramt antreten.
?. A u f die Frage: w i e ?
I'üko so; t»ki«tn gerade so -, on-'lli!, ähnlich; l^k.iko irgend w i e ;
nilil'lko, niliä^or ans tcine Weise; i n k k o , ini'^e auf andere A r t ;
üru^äkc», ^ r u ^ ö « anders; dol^(e) mehr, muri (Kastelec) m c h r ^ ) ,
n : l l n ^ ^ ) absichtlich; 2ll«tm>^ * * * ) , 7.^1,1^1^) uinsonst; ni^mk ^) aus
unrechte A r t ; n,l n'lvilcizt, geradezu; i m r ^ u o ^), n» äv^».> an« einander;
n» rülie äbig, verkehrt; «eNi'l»Iuin^ unverhofft; Intro, n.'l^o, ^»ei'^o. d a r i ' )
schnell; pc»i!,'l8i langsam; i»<,»l!l)« besonders; i i n ^ k n o , »«used ( D a l m a -
t i n ) sonderlich; nll»u'>wi alllin ziehend; » k ! l v ^ ' ( L ) ^ ) , «K,iv3i insge-
heim; Ukomil tuapp an etU'as seiend; v<,'><lo>l»», wissentlich; viäolniv
sichtlich; v » v ^ t i iu sicherer Erwartung seiend; t«kmi> ohne Darans-
gäbe (tauschend); vlinzi, »liüi) °) »Külm^oj zujamuien; v 3 « ö ' ) pu
^ ) M a n schreibt jetzt nur m/ll-, obwol es mit i geschrieben werden sollte,
wie man in Unterlrain noch spricht, weil cö der W c m f a l l oder
O r t 0 f a l l ohne Verhältniswort ist; iiastelec schreibt: »nclit« vi 8»i»i,
I l o ^ ' l . urtl'eilet selbsl, ob eö vor dem Angcsichtc Oottes recht ist,
, ,, euch mcl,r zn folgen, alö Gott.
^^) Für im,'I«l,^, von vln«t.
-'^») Altslov. wn^.>.
') Nichtiger als /.llvioun, wie mau es bei den ältern slovenischen
Schriftstellern liest; alljlov. -«mim' von u ^ ' - l U ^ n - . ^ U tänscheu.
") Stall: lmni'lllio, folglich n»i)»I<, »npl^en, — önn, 0, nicht:
lllliiull, nüi'iiou, ll, u zu schreiben.
') Allslov. u» r,l//iw.
' ) Nori<o) ist eigentlich die zweite Bergleichnngsstufe und sollte schn e l
l e r heißen: es heisft aber anch s c h n e l l sowol im Slovcnischen
als auch im Gerbiscl'tu.
^) Diestü Wort ist darum bcmerlen<<wert, weil ei>, obwol ein Mit^
tclwvrt der GcgcnN'arl, doch dao auolanlcudc e «ach Art der Um-
slandöwörler abwerfen tann.
") S t a t t : v!« Kilp.
' ) S t a t t : vl.i«!ö<t!>; eo ist dies ein thätiges Mittelwort der Vegen-
,, ,, wart in leidender Bedeutung voi« vu-iti wüujchen, wie v><l«ku
12g
v3eöi, po xaäl nach Wunsch; 2»por6äolun, nach der Reihe; vxnkk *)
rücklings; oenü**) wolfeil u. s. w.
8. A u f die F r a g e : w a r u m ?
Xlltä, torejsl?)^^), 2»tor^'se), teäkj, 2N, teß» ä6I^ darum.
§. 86. Anßcrdcm haben w i r :
2) B e j a h e n d e Nnistandswörter:
D n , Ilu,^ p u , Il»1lu M ^ , to ^ e , to ^e «In, to 80 vu (<!») j a ;
v»olln!ln jeden F a l l s ; ^owvo gewiss; p»ö ä», p»ö ^o r i g wol wahr;
re», l«»llo ^) Wahrlich; nil ^) wol.
ii) V e r n e i n e n d e :
l^o nein; nilcär — no sogar — nicht; lii m»Io Nl äogti na
gar nicht; nik-'lkui- keineswegs.
c) ^ i v e i f e l h a f t Bejahende:
l i l e / , d1«2o ^) wahrscheinlich; Iinji: '), l>l^'^ cl«, n6Ili ^) n«Ili 6»,
prü drücken das aus, was das deutscht s o l l : b»j« ä» ^'e bil tuk»^',
ei soll da gewesen sein; leliko ü» kann sein; inouä» (aus lnonim ä»j
wahrscheinlich; inui-äu (aus more sliiti^ än), innre l>itl vielleicht; ^ l v n -
lino schwerlich ( i n diesem Sinne scheint: t « i k o deulschtümlich zu sein),
>neist^'»v^!lo geschrieben, a u s ^ o nü ne, wie eö in Nntcrlrain noch lautet.
») Aus v<-2 und dem Ntnnwortc unk, anvcrwandt den» deutschen
^1i ackcn.
»^) Statt v^/ eo»c.; es ist dies also der Wenfall, uud wird gesteigert
wie ein Eigeuschaftowort: cenäM, n, 0 ; u.^oon^»:, n, «.
* ^ ) F ü r : wz«z.In.
') S o sollte das steierische: rö»en geschrieben werden. Vergleiche damit
das altslovenische Eigenschaftswort: r<>»'n' wahr.
") XU kann in etlichen Gegenden Untertraius nur eine verneinend«
Frage beantworten: ni»i dil v «,<«rkvi? — ^,!,! D « warst nicht in der
K i r c h e ? — W o l ; in anderen Thcileu Unlerkrains stcht es hingegen
auch nach einer bejahenden Frage: » ^ »i xu tl vl>lol? —^VN. D u
hat il,n ja gesehen? — Wol.
' ) Vielleicht vom altslovenischen: di'x' für l i l i x ' ; dann dllrflt die««
und !>le«! richtiger sein.
^) Walnscheinlich die .'!. Person der Einzahl der Gegenwart von
l»n^inti reden.
°) Wie nuki (»üki^) irgend jemand, zn dieser Bedeutung lommt, ist
auch nicht so leicht zu sagen; es scheint, dass man sich: i " " " oder
pravi^o hinzu denlen soll.
9
130
ü) Beleuchtende:
8 ki-ntk»*) kurz gesagt; 2lö«ti (für nvl^sti), po»6bno, »o8älino
besonder?! p^nv ?.«, mnv eigentlich; ßpI6d, v odöe im Allgemeinen.
Neuntes H a u p t ft «ck.
Ä a s Verhältniswort (r»2inHrink).
8. 87. V e r h ä l t n i s w ö r t e r zeigen Verhältnisse ail, in
denen Personen oder Tuchen zn einander stehen.
Os giht Verhältni^wörtel', welche r i u c u , z w e i lind
d r r i Vic^ini^-fiillc von sich a b l m i i M nuichc»,
ß. 88. Vsl'llültluolrm'w- c i n r o Vic^üinpfallc^ vcrlc,»-
ssrn rlltwrder den Wesftnfall odcr dcn W c m M odrr den
Wcufdll oder den Ottofall.
^ . V e r h ä l t n i s w ö r t e r ei lies B i e g u n s s s f a l l e ö .
8- 89. a) Fulgcndc Verhältniswörter verlangen den
Wesscnfall:
Nl>2, lire?. 5*) obne; do bi<<! ii: and; u<I Von; ixm^'u, ixi»e^,
iLMl>,(!***) auS der Mitte herauß; i2,m<1 von oben weg; i-^liod von
unten weg! i?l>>'"1 voil ^onie weg; 122» von hinten heraus; l>I>2. dlixu
nahe; l f l c l ä in Riictsicht; ml,»c» vorbei; oll<'>li, okrüzf, k n ^ hcrnm;
pol«'3 neben, nebst; i>ruk >) c,uer üder, der ^'änge nach, dem Gegen»
*) Dad ist der von 5 abhängige Wessenfall, wie: 2 »<>v» neuerdiügxj,
/. I.'ii!l auf schöne Art (ohne Hwang), » t 6 i k « schwer, / ^>>><!.l
mit Zwang.
" ) Des Wollauteö wegen setzt eS bisweilen am Ende ein i an, z. V .
do?.l oder l»r«2i !,1<lil>i ohne, Sorgf.
" " ) Da«! I!!<^,I, m»'.i entspricht dem altslovcnischcn ineiäu, nud es sind
die im Volle u»d bei den alleren Schriftstellern vorlommenden
Formen: mc^'u, n , ^ richtiger als das ebenfalls übliche n>«l<.
') Altslovenisch: pröll?.
131
stände ruhig gegenüberliegend; r » 2 e n * ) , 2nn«,j außer; v3trle, v > t r l t * * )
in der Reihe neben etwas; takraj, tÜ3ti-.in, diesseits; ü n k r l ^ , änv8ti-ün
jenseits; tlk knapp an etwas; 2nätr^' innerhalb; xün«,^ außerhalb; v ^ s über
etwas in der Höhe; xr^ven, l-rvou neben; clnü, na äuü auf dem Ornnde;
icouci, koiic« am Cude; i l l l l j am 3!andc; inöutil, uainästu anstatt; »rsäi
mitten; (6i,n, knnci, l>^<!w, »r^äi sind Ortsfälle ohne Verhältniswort,
w i e ^ « « » ! im Herbste, ^utri morgen, 8t>Hni weg u. s. w . ) ; v^ri^o iu Gegen-
w a r t ; vor!,! oben auf; v M ä * * * ) in Folge; 2l'lrli<!, (für und neben:
/..il.'nli),'/doßlv, xidoS, /.» d«^', 2N8tr»n, «priöo ') (innerkrainisch) wegen.
Es sei erlaubt, hier die Anmerkung zu machru, dass das N e n n -
w o r t i m W e r f a l l e nie als Umstandst-, Verhältnis- oder Binde-
wort gebraucht werden kaun, weil ja der Werfall kein Verliälüiis der
Dinge zu einander auszudrücken vermag; folglich ist das Erzeugnis der
jüngsten Z e i t : «2l'r t o ^ , in Nüdsicht dessen, falsch, so wie auch die
Schreibung: t/l»trn», ^»»trn» (ün«t!-nn) uurichlig ist. — T i e Wörter:
kr"lf, ^>'l.!, knno(,', t<'>k>-!>j, 6nlirn> scheu wol fo aus, als ob sie Wer-
fälle wären, sind cs aber keineswegs, sondern W e n f ä l l e , von denen
das v<:/> abgefallen ist, wie >/lvon für vl>« n'lv«n.
Dcutschtümlich ist auch der Gebrauch zweier Perhältuiswkrter nach
einander, vou dcncu das erstere?.<l ist, z. V . poki <>v ^ „ » ll.'ul n. f. w.,
weil dies nichts anderes ist, als der abgekürzte dcntschlümlichc Satz, welcher
vollständig fo lauten müßte: ziukruv x,l na kiVä <!üti, statt: pukrov
I ) ) ^ o i ^ c n d c verlangl'ü dc» W c m f a l l :
k, II zu; pl-üti gegen (im sreuudlichen und feindlichen Sinne.)
Statt K wird 1l gesprochen, wenn das darauf folgende Wort mit
k oder K aulantct.
* ) Nicht iil?.un zu fchreibeu; dcun es ist dies der von dein abgefallenen
Vcrhältniswortc ><>,< abhängige Wenfall des altslovenischeu weiblichen
Ncunwortes: i-n/.'ii', welches anch im Neuslovenischeu m ä u u l i c h
noch vorkommt und S p a l t e bedeutet, wic die von Millo,;i<5 in sei-
nem altslovcuischenWörterbuche ltt<!l augeführtcu Stelle» beweisen:
/.ll'l/.ou Ill,ßn; n« i«.li ni(^, »r»2on Kur .j(5 prllv. Somit ist neben:
n/ls.l»no aus einander, auch die Schreibart: u«,rnxon berechtiget.
**) W i r d von v nnd »-^>t, von welchem letzteren auch-zr^ok stammt,
abgeleitet.
^ ^ ) Vl>si^c> und v«>!'ll für v<>/, p!-i'5n, v i x »l^il.
') In/lic><; fällt das auslautende u ab, wie in /.^ol, --mär, für ?!sso!n,
'/.>!,<,'!»; /.<l <I.'H fleht für das altslovcnische: <l«I>, also ist <l»^'auch
ohuc das anslaulcndc « — dafür liest mau aber auch: 2 " <!»>!o, 2»
ll^li wegen; «i»riöu wieder für v«2 z>liöc,; deutschtüiulich ist 2,lvo^a
(wegen.)
9*
132
Z u den Verhältniswörtern, wclrlie bloS ben Wemfall verlanden, wirb
auch das durch deutschen Einfluss entstandene, seinem Ncnuworte immer
nachzusetzende vkhudu lrov, gerechnet, siir welches auch i ^ v k l ^ i d u üblich ist.
VKIji,!,» strbt für vc/!i'!.>u!ni ,,;u Vicbr," und iiuvlilindu für n^-ve/i-ll-
^inlni! es wird nemlich liier, wie auch sonst öfters, wenn das ;ucrst voran-
gesebte Perl'ältuiowort vom Vewusstsciu der^prackc als solches uicht mehr
stark genug gefühlt wird, dazu noch ciu anderes Verhältniswort vorange«
fct^l, wie i u : n»/.ü</für das richtige uilvx-^c'i gegenwärtig, v o n : ml, v«»
uud o1<s>; ^< nn vx-krix übers ^ireu^, iw-vjii-öll für ^io-v/. ^rull quer
u. s. w.
o) ssul^'ndc vrillNissl'il d r n Wciifall:
^,-02 <?e/) llber, iibcr hinweg, gegen; »Ko/., »^o^i durch; n « ' " ^ )
von oben licrab; /.<'>i,l>r wider.
Hicher geliört auck>: v>>/. ^ ^ > a u f , welches aber im Slovenischen
selten ganl erkalten bleibt, wie i u : v/.nl'lk rücklings, vz-ki-ii über's
)trcu; u. s. N'.; es fällt uemlich entweder das v ab, wie i n : xr/lv«n
neben, «i»ri'ö<, wegen, n. s. w. f ü r : vx s/lv<>n, v / ' i „ l ö n , oder gclit das
^ verloren, wie i n : vuk'cl iu Folge, v ^ r « , v !»i>> den Berg lnuauf,
für v/, 5><,',I. v/. ^,'»,», v/. 1,ri!>, oder verschwinde! endlich das gan;e vo?i,
nnd c« bleibt nur der davou abhängige Wenfall: r-Vv^n, nebe», lo-l'^
am Nande, l l n , « ^ am Ende u. s. w. für v/.,.'lv<,», v / . k <>»<><!, v/.ll!il>.
I i n Toliueinischeu ist auch n/lx saltslov. »ix') vou oben herab, üblich,
uud vcrlaugt den Weusall. ^ft dies das allsloveuische >»>// oder ist es rn?.
oder eine ^usamnicu;iel'iiug des: n.'l >>,/? Wenn n,'l/. statt iü'/.' ste!>t, so
wäre diec' ein ^citeustikt ;u dem steierischen: t^j l>in, f i i r : t i i ( , l ) , in
dem der aus i einstaüdcuc Halblaut durch deu gcdehutcu Tou denn doch
iu «l übcrgieuge. vergleiche daiuit das serbische Illximti eiumal lecken,
*) Das Eigeuschaslswort: lül/.oö, n, (! ist falsch, — es müßte: i>llv?><^^»'»,
— » ! , , „ lauten; dasselbe gil! anch von: «v»',^t, n, <» in sichererer
wartung stieub, statt des richligeu uud übliche»: v « v ^ U : im Vc-
wusstseiu; die Sprache des Voltes lennt lein Eigenichaftsworl:
,v»^»t, », «>, welche« auch wieder n u r : »vöuwn, —nn, o laulcn
tönute; in die Schrift ist l>v»>»t, n, c> wegen Uuverstäuruisscs des: *
» v ^ t i , womit immer l,i!i verbünde» wird, eingedruugeu.
" * ) I n ^berlraiu, wo r-l» als selbständiges ^erl'ältuiswort üblich ist,
sagt mau immer: rn/> »tl^Ii,» .j,- z„l,l!,I, er fiel vom Dache, nicht:
r.4/. «tn>I>«', wol aber >»/ Ko»^»» «Ko^iti, voiu Pferde springen,
weil hier kol>> Wenfall ist.
* * * ) Das »' in v>/. ist Halblant, der aber im slovenischen fast immer
, verlöre» geht, weil sich die »och üblichen Ueberreste des v,'>?. an
den von demselben abhängigen, daraus solgendcn Biegnngofall so
anschließen, dass daraus eiu e i l i g e s Wort wird. Wollte mau das
vl!/ wieder iu die Sprache vollständig einfübrcu, so mühte u>au
jtbtnsalls vl>i« schreibe».
1s3
f ü r : liömiti saltslov. Il2—) und das neuslovenische: udc»I«„iti einmal
belecken lneben: ol'Iixnin') f ü r : udl'xuiti. wie -<u!iic'»,> f ü r : «l'n'c"., in
wclcken Fällen der auö i entstandene Halblaul ebenfalls einem ur»
iprllnglickrn Halolaute gleich behandelt wird. Ader soll neben: lix—
auch l'/. — augenomiiicn werden?
6 ) Folgendes licrlan^t den O r t s f a l l :
I'1-i bei.
L. V c r h ä l t l i i s w 0 r t c r ^ 11.1 cicr V i c ^ 1111 g 0 f ä I ! c.
§. l)0. »,) ^l,illzcndco Vcchältiiieiw^'.t v^llan^t d^i Wcs-
s r i l f a l l lNif dic Fragc: wuhcr? »lld dc» Grscllschafto-
f a l l auf die ^mgc: wo in it? »lit we in?
8, «, 2 *) bedeutet v o n h e r a b , v o n w c ^ , wenn et« den
Wessenfall bei sich hat, nnd m i t , irenn e«! den Oefellfchafli»fall regiert:
» kl»n^,» l>il»ti, vom Pferde herab fallen; 2 in«8t» »e i>i ^euil, er rührte
sich nicht von der Stelle; 2 rukümi äül»U, mit den Händen arbeiten;
2 «lätoin i i i , mit dem Vater gehen.
d ) W g e n d c V c c h ä l t n i o w ö t t t t hallen dc» W e n f ^ l l a»f die
F r a g e : w o h i n ? n»d dcn O r t s f a l l a u f d i c ^rnss'.'w 0?
n» an, po um, in herum, auf herum, v in, z. V . ptii! ^«
^I»'te1 nn cirevo, der Vogel ist auf den Baum geflogen; ptiö ^» n»
<Ir<!V(>8u, der Vogel ist auf dem V a u m e * * ) ; i«'>M pn Ilcdi-1 vaäs,
gehe um eiil Schaff Wasser; dorköi p« I,l«»li (nicht v l>i3«I>) plci»!^c»,
die Bettler bcüeln in den Hänscrn herum; «>n'^ pn ^arnn clol^o
I»?zi, der Schnee liegt auf den Vrrgcn herum lange n. f. w.
Das Verhältniswort «d verlangt den W e n f a l l in der Be>
deutung: a n , a u f , r i n g s h e r n m , e n t l a n g , auf die Frage: w o ?
z. B . od il/lme» xtldl'ti, an den Stein anstoßen; ob ^orm ^« obprxnil,
et» hat ihn der Bnsch gestreift; <>b t1?l, »d /.i,I, ul» mixo itä. )'<> uäülil,
er hat auf den Boden, auf die Mauer, auf den Tifch n. f. w. geschla»
gen; ll/l^» «l! j« <>>, ^,/llil'u nvi'lil, die Schlange bat sich nm den Stock
herumgewickelt; al» put»1< * * * ) »ino vorlw i m ^ i l i l i , wirhaoen denVach
*) Daö » behält bisweilen wegen des Wolllangc« den ursprünglichen
Halblaut bei: »i: »tr6l>y piu«ti, vom Dache herab fallen; »<! »tr^-
l»am mit Furcht.
*^) Gefehlt, obwol in, Vollsmundc und noch mehr in der Schrift
i.l'lich, ist: »ml , statt: »«) 'l'„rl<», «nvi-ilinilln ltä. i t i , gtsstN den
Türlen, gegen den Feind ziehen.
* * * ) Hier tann anch — je nach der Vorstelluua. des Sprechenden —
der O r t s f a l l : c»d i'owku, stehen.
134
entlang Weiden gepflanzt. — Ferner verlangt c,d den Wenfall in der Bedeu-
tung w e g e n : od w dcowcgen (veraltet und vielleicht dcutschtümlich).
Dcu Ortsfall verlangt ob in der Bcdentuug: r i n g s h e r u m ,
e n t l a n g , p a r a l l e l zu, anf die Frage: w o ? z. B . Knön je ob pü,-
lici uviw, die E6)langc ist um den Stock herumgewickelt; ob potoci
luvec licxli, längs des Baches geht der Jäger h i n ; pklica ob xläu
«Ion!, der Stock lehut au der M a u e r ; ob Iii»i«t,o^i dr^v^jo, an dem Haust
(d. i. parallel zu demselben) stehen die Bäume; ferner in der Bedeutung:
a u f , v o n , m i t , nach P e r l a u f in folgeudcu Redensarten: ub
«vojil,, oö«tovili Ittl. 8ti-c»3l<in, anf eigene, des Vaters n. f. w. Kosten;
ob »vo><?m slülnti, sich selbst verköstigend arbeiten; «b t«m (brniln,) »s
priäe» <Ia '1'erut», damit (mit diefcr Zehrung^ lommst du nicht bis
T r i e f t ; ölovck HL i i v i »«lmo ob k r ü l i u , der Mensch lebt nicht allein
vom Brote, tu n i »»mn nd »5di, das ist uicht an sich selbst <es geht
nicht mit rechten Dingen ; u ) ; »umo od «l'di so umHe, cö versiebt sich
Von sich selbst; oli »vo^ej ßl'lvi, »uiu ob »«di i»' »türil (auch: «ä»n x»
»öbs), er that es nach seinem Sinne, von freien Stücken; n piUioi, o d^rllll,
lioäitä, auf den Stock, auf die Krücken gestiltzt gehen*); c>d teänu, c»I)
mä»eci, ob l ä t u , nach Verlauf einer Woche, eines Monates, eines
Jahres * * ) .
Das Umstandswort o verlangt den O r t s f a l l : l) in der Be-
deutung v o n «von ctwaö reden, singen, deuten, schreiben, träumen,
hören, zweifeln ilber etwas u. f. w.), z. B . ^ovui», o in/»toi-i, sie reden
von der M u t t e r , p仫m o I'e^nmn, das Lied von P e g a m ; — vor
einem Selbstlaute lann auch ud stehen: i'lilvi mi od ^dincm »iini mo-
^'<?n>, erzähle mir vou meinem einzigen Sohne (Ienlo) ^ ^ * ) ; ii) in der
Bedeutung: z n r Z e i t , in welchem Falle aber fast lieber <»l) als <>
steht, welches letztere nur vor !, und i' immer angewendet w i r d : (nd) «
i e t v i , zur Zeit der Ernte; (»I>) o «Iliii-v^ '), ;ur Ncgenszeil; («1»^, <>
ces^rji ^v^i'lnw, zur Zeit des Kaiscrö Augustus; o vc-lik^ uoc^i zu
") I n den zwei lchten Beispielen steht c, filr o»>, wie überhaupt o
uno nb gern mit cinandcr abwechseln.
" ) Deutschtümlich ist oli iu der Bedeutung u m (nm etwas lommen):
od ll^ivu, ul> i-s^kn, ub v»u jl! pn.^'I; er ist um den Acker, um
die Hand, um alles gelommen; ob ok<> ^ , er hat da« Auge ein-
gebüßt n. s. w.
* " ' ) Hier ist uä statt <> deutschtümlich.
') Deutfchtümlich ist attch: ob öil»u (Inli^vj», i^tve, ««»ärja ^ v -
ssu»t» u. s. w.
M
Ostern; o lcrs«u; <, » v ^ t v m ^ ü n i zu Georgi; a knziöi zu Weihnachten;
u püstvi zur Faschingszeit u. s. w.
Z u den Verhältnit'wörtcrn zweier Biegungsfälle rechnet man ge<
wönlich auck ü<>>>pr wider, obwol unrichtiger Weise; deun wenu es dem
Nenuwortc iniWcmsalle nachgesetzt wird, so ist dies nicht slavisch, son»
dern dcutschthiinilich: n5<>tu x^iiei- 661<'tti, dein Vater zuwider handeln.
c) folgende Vcihältuiewörter »erlangn auf die Frage-
w ^ l i i u ? den Wenfall, und auf die ssraqc: w o : den
Gcscllschaftofall:
me^ (wsä) zwischen, uilä über, in der Höhe über, poä unter,
p r t ä * ) vor.
(ü. V e r h a l l >iiöw o r t dreier 3>ilglilisssf(ille,
§. 9 1 . Dcio P c r h ä l t n i o w m ' t : 2 » hat:
«) den W essen f a l l in der Bedeutung: w ä h r e n d , z u r Z e i t ,
b e i (in Ausrufungen), z. V . 2» 6n6, während es noch Tag ist;
2» el'3/ll-j» ^»z^f^, zur Zeit des Kaisers Josef; 2» mnjo pämst,
so lange ich mich zurück ;n erinnern weiß; 2» Mzf», bei G o t t ! * * )
k) dcn W e n f a l l in der Bedeutung: f ü r , u m , a n s t a t t , l, i n t e r ,
und zwar das letztere auf die Frage: w o h i n ? ;. B . I ^ ü k n mi
6ä,3 ?.u viiinßsnul? wieviel gibst du mir fiir den Weingarten? nb
IKKoti u« 2n Iiled llrnlül i^iv.l Ku>,i, zur Zeit der Hungerönoth
wirb um einen Laib Brot ein Acker gelanfth «in ^rs 2» oiläta v
dn^j, der Sohn geht anstatt dc« Vaters in den Kampf; ^ n^K^»
^ knlhovlll, er herrschte als König an seiner Statt (Kastelcc); 2»
plüt «e ^'e »1<nl, er hat sich hinter den Zauu versteckt,
v) den O e s e l l s c h a f t s f a l l in der Bedentung: h i n t e r , auf die
Frage: w o ? z. V . 2» plütom j « »Knt, er ist hinter dem Zaune
versteckt.
*) Dentschtilmlich und gefehlt ist jenes „ v o r , " welches die Ursache
anzeigt, dnrch p>-<'<l zu übersehen, indein es richtig slavisch durch
<"l gegeben wird, ;. B . c><l inrn/n toi zx^^m, ich zittere vor Kälte;
<><1 vra5ine t>o zwtiin, ich schwitze vor Hitze; <><l «tläli» j« mu!6»l,
er schwieg vor Fnrcht; daher auch: »tnld u<1 »merti, Furcht vor
dem Tode; i>n lrc,,Wm «« o<l ^rnmn, in l,ll!,ktt, ich zittere nicht
vor Donner und Blitz u. s. w., und nicht: »tr»li p r s ä »mert^'o;
n« tr<!>!,<>in nc> i>re<I ffromom u. f. w.
* * ) Deulschlilmlich ist: z>ri Ilogu, pri >l,o^e^ v i r i u. s. w.
13s
Z e h n t e s Hauptstück.
Das Bindewort (veznik),
§. 92. B i n d e w ö r t e r verbinden einzelne Wörter oder
ganze Siitzc der Nrdc niit einander.
S i c werden in b c i - und u n t e r o r d n e n d e eingetheilt.
8. 93. I . Beiordnende Bindewörter sind wieder:
») v e r b i n d e n d nnd ausschließend, d) cutgcgeu-
stellend n n d s o n d e r n d , o) b e h a u p t e n d n u d schluss-
folgernd.
») V e r b i n d e n d e und ausschließende Bindewörter:
1) V e r b i n d e n d e : i, i», ,'nc»*) uud; zi» und; tor und; tuäi
auch; i — i (in — iu) sowol — als auch ; no le (unmo) — »lmpilk **)
*) I m Altsloveuischen haben wir: i u u d , iu' und auch; aber filr
das allein stehende n' ttilt auch Nl) auf. Das neuslevenischc in
entspräche also dem W' nnd das inu einem !nl^.
**) ^.mpuK nach Milloiliö aus: » n» opllll(o). Vielleicht eher ans:
n'p»K, indem da« n' (das ' stellt den Halblaut vor) im Ncu-
slovtuischcn deu Halblaut umsprinsstn lässt, nud ihn dann in
ssolge des stcdehnten Tones, '.vie auch sonst oft, in « vcrwaudclt,
was in Unterlrain auch bci dcm unjusammcngesefttcn, statt des
»mMk gebrauchten: ml geschieht, z. B. vz„-/l3»l »«m x», «>»
6» n>i in uclssoväril, ich habe ihn gefragt, aber er hat mir
nicht geantwortet, — und statt: »mzmK und »n spricht man in ci-
nigen Gegenden auch: ompnK nnd on. Man vergleiche damit aber
doch das resiauische: »»o uud, souderu; inioduj ^nol>u.^e)^ aber,
sondern, ja auchi ttuop^ uud auch; <m> — »,>, weder — noch;
uuuku^ ^l-nn Kn^( e)^ als: vuntüi <m<>KH j ^ , gröszer als ich. — Das
bciDalmalin vor ixlK anch als Bindewort auftretende „n scheint wol
das deutsche: nun aber zu stiu: i,u ^'n zi«,K ten»» t^Ku, <ln Kl v<>K»l
t«^a m»n^3e^n iossnu^'«, nun es aber dem so ist, dass ». s. w.; !>»
l>»Il oni KI»>^ll dollilnss" i< I", 2<lta »o N«f!s NU «r<unu^'(!, l^ill l l u ^
ilu»'N(iv»n liiti, nuu sic aber cinru Besseren wünschen, darum u. s. w.
l ' i ' l i n u t » K o , del» so; t» vorv(>Ili;i; to^n vor n>nn^»nzf»; ie^lN^'o;
« u « ^ vor dohivßo sind DtutschtUlnlichleiten).
137
w l l l , nicht nur allein — sondern auch; t»ko — k»kor, so — w i e ; ä»U«
weiter; poteni. notle^(e), putlel, 2» tem, n» to, hernach; v tem *) inzwi-
schen; verliu t?^a, dazu; »locikar sungarischslovcnisch), nnsx^nlecl, endlich;
^u»! — ö»«i, n6kz^(e) — n6lln^<')' N!>1i('I,ku — noiinliko, theils —
t h e i l s ^ ) ; 2<ii,^ — Lll»^, 8o6ü.j — »rd^j, bald — bald;' kaknr, kuti,
(Kot)***), w i e ; nilmreö (nn,im« reci) uemlich, ülüuti, ^c>8«l^uo, »o»euna
insbesondere; ri?«, »nöe» ') in der Meinung, in der Absicht seiend.
2) A u s s c h l i e ß e n d e : ni, und auch nicht; n i — n i , niti —
n i t l , ni — n i t i , niti — n i , weder noch; » ne, PH lie, und nicht; UM'
p»k no, tenmö (aus: tem vec) n«, aber nicht.
b) E n t g e g n e n d e uud s o n d e r n d e Bindew'örter.
1> E i n r e g n e n d e : a, aber; .ili, aber; uo ( f ü r : NH, n') "j
aber; pn '), p!lk. aber; taän, allciu; !<?, nur; I« <Ili, nnr dass; »umo,
n u r ; «nmo <1li, nur dass; kn, cla, nur dass (uuterkrainisch); veucl»!-
(aus: v«>m 6» r«, f ü r : vöm än ie), doch; venclilr 1«, doch wol, doch
n u r ; ll« — »mpllk, nicht — sondern; no — no^o, nicht — sondern;
»iiti '), ja doch; ne — temuv, nicht — sondern; no — »ainuö ^) nicht
— sondern allein; niti. nicht einmal; n,k»l, nicht einmal (Kastelcc).
2) S o n d e r n d e : «Ii, oder; »Ii (veraltet), oder; »li, aber; »Ii
— »Ii, entweder — oder; büäi — lx^äi, lio»U-»i — l)o<U-»i, sei es —
sei es.
*) I^lscl t«m (während, inzwischen) ist oft dcntschtilmlich.
**) Unslavisch ist: <^6lo>n» — 66l,imn.
***> X«ti ist richtig, indem hier dein kc wie i n : k»^ü und niti dem:
K,^ uud ni die Partilcl ti angehängt wird.
') Wahrscheinlich auch statt: n'öo>, wie mnnak (für: »iinnk) statt:
n'l>nll.
' ) Das E m p f i n d u n g s w o r t nu wird richtiger mit u als mit u
geschrieben, wie man a » s : nn, nüto. nüi't« wolan, sieht.
") ^ mit gedehntem Tone ist ein bejahendes Umstandswort nach
einer verneinenden ssragc: »nj niiji l>il s><»„/l? — I'/l. D u warst ja
nickt ;u Hanse? — Allerdings.
<) ü s wird nur im verächtlichen Sinne gebraucht: n,nti v«», du
weißt es ja doch; " " l i ni »wi>>! (Innerlrain), es ist ja doch
nicht der Plunder! Millo«iö vergleicht das ,m dem^cchischen »n<»;
es bürste aber vielleicht auch dieses nn f ü r : n' stehen.
^) N i e es scheint, a u s : «mno v«s, wie tomnö aus: tvni veü.
138
e) Behauptende und schlussfolgernde Bindewörter.
1) B e h a u p t e n d e : 8ilj, ja doch; »icer <aus: »icere, für: gi-
eexe), sonst; dru^nilu, äru^se, innko, iuüö« sonst, anders.
ii) S c h l n s ö f o l g e r n d e : Il^t.1, denn; L»tä, xllwl-s^e), wr^(e),
Aki^d tl^a,, ^«, teF», ( i v l ^ ) darum; tccll^, tuliilzto, somit; V8i«<1 tßß»,
i n Folge dessen; t u ' - " ) , so.
§. 9 4 . I I . N i l t e i o r d n e n d e Vindcwürtcr werden ein-
^elheilt:
») in O r t mid Zeit bezeichneüde;
d) in A r t lind Weise bchimmciidc;
o) in O r n i i d ali^ebclidc.
») O r t und Z e i t bezeichnende Bindewörter.
1) O r t bezeichnende: käur (Il^sr), wo; Käär (^6r) Kuli, wo
immer herum; KKmur wohin; 1<.^mor Ilali wohin immer.
2) Z e i t bezeichnende: llücier, K«Mr * " * ) , wenn, wann; lluklur,
^ttkläl^r ^), bii>, so lange als; äo k/lr, bis^ so lange alö; kil, liur ^)
da; Käi- seitdein; nl!kl'»r seitdem; pr6<lno') bevor; Kilkur, sim, » öil»
so bald.
*) Dcutschtilmlich ist: 2N to^ll voljn, wie anvoijo, /nvul^ immer
dentschtiimlich ist, wenn es als Verhältniswort in der Bc-
dcnNiua,: „ u m w i l l e n , wegen" gebraucht wird, z. B . 2ilvn1io
m l » o , meinetwillen; x»vo!^ äal,lö,K«l, um des Oewinnce w i l l e n ;
2» d»ii<i vn!>!', UM Gottes w i l l e n ; -°a n«8ili ^röliov vuljo, „n>
serer Siinden N'rgen n. s. w.
**) Da« altslovcnische to lautet im Volle jetzt: t', ;. B . ö« pride, t'
l5» ,i»wvi, wenn er lommt, so lialte il,n ans.
-"»») Zwischen K/l.ll'l- und I«'<!.'lr ist gnr lein Unterschied; man schreibt
das erste oder da« zweite, je nachdem der Ton ans der ersten
oder zweiten öilbe nchet. Allslovenisch: k'<In und K'<l«>,
') I n Harnten üblick, und entspräche einem altslovcuischen: <1n kulö
^) I n llnleilrain sagt m a n : pr^ci liisu «oiu l»!I, Kil ober ll»>' i»>-
t«öl; kn«.j, ich war vor dem Hause, da lommt ein Pferd gelanfeu.
') Vlesiauisch: pre<iu'.
139
d) A r t und W e i s e bestimmende:
kilkoi- — t«,k«, wie — so; I l k i ») so w i e ; kulikc»- — tollko,
wieviel — soviel; negn, nc> *^) al<<; r i m — tom, je — desto.
e) G r n u d angebende:
k o , d a ; 1:6r * * * ) , w e i l ; öe wcnn; n k o , wenn; 8»mc> ä.'l,
nur dasö; <i» II», wenn nur; n^'-si, obschon (Dalmatin, Kasielcc); än-
»i, l1il»itu<Ii, wenn auch; »kc» tnäi. öe tn^i ^) obwol; ttkl'plam ^) clll bi
prom, ^löiudn, nlin^rsm obschon.
Anmerkung. ^,korn,vnc>, ll!l8iravn(, ol'wol, halte ich für deutsch-
tümlich, dem: w e n n g l e i c h wörtlich nachgebildet.
Ililvno bedeutete ;war schon iin ?lltslovcuischen nebst-
bei anch: g l e i c h , puritoi-, es war jedoch nur als Um-
standswort, nie al? Bindewort üblich, mid rö hat im
^Itcilslovciiischcu ebenfalls noch diese Bedeutung i n :
i-ilvn« Ku lkll!<s>l-), gleich ale: »li^-llc» »« >l! l>udiu'iii(',
i°nvnn 1<n <Il«k<»r) lii ^<>i m«I'i; r!lvi><> tn!<, gerade
solcher; ravnc» tnks», gerade so; i-^vnn talik, aerade
so groß; — e« ist aber auch bei den letzlcn drc» Fäl-
len schoii die Frage, ob sie rein slavisch sind, so wie
auch bei: i-nvuu i u : inv»« /,lu,j ^ » ' , eben jct^t
*) Besonder? bei den imgarischen Sloveucu üblich; altslovenifcl,: I<"1lv.
**) l^oßn odcr stall dessen i>" wird bei Vcrgleichnngen angewendet,
wenn die ',u vergleichenden Gegenstände als ungleich bezeichnet
werdcu, z. B . r ^ 3 n !,n:nkn, «Wklom ncz;a ^uklum, sie (die Ar-
mee) läsvt lieber da? OsaS als deu S t a l llirrcn sCegnar). (8t<>.
klom uud ,i«^Il>m sind Vieguug^sällc dct< Werkzeligc« ohue Perbält'
niswort); ^'»! »>Ill<1il !>i s„i>i »tnio »Invo, nn tliix-ls? wo sollte er
lieber deu alten Ruhm verjüngen al« hier? l Cegnar.) !^in ^<» vc'ili
ness« u5« oder n<I <>^»'tn, der Sohn ist grösser als der Vater.
I n diesen Fällen ist: k»kc»r, kn ober knti deutschtümlich. I n cini»
gen Gegenden Oberlraiuö und iin Tolmcinischcn soll nex statt
n«»^" «wie nni'ilk statt iluzmlll) für iiln^xlkn) noch üblich sein.
Vergleiche mit nc, dast rcsianische: l l - n o - i l o j .
* " ) Woraus ist diese« k»',- cnlstaiideu, und wie lautet seine vollstän-
dige Form? Vielleicht auch lo^'r?
') Serbisch: nk« i.
^) ^Ks'i'nvm ist die richtige Form für »lknprnv. woraus das letztere
entstanden ist. Vergleiche damit daS nnssarisch^slovenische: »wi)rnm,
fl'lr nnd neben: «t«i)5liv, erst. Allslovenisch: prömn, woraui« (durch
Wcchseluust deo ö „ l i t <l) M l m ( u ) entstanden ist.
140
geht er; r»vu« tl»t, eben derselbe; r»vua t.1^8,
t«änj, tnkrat, eben damals; rilvuc» t n . eben liier;
sllvno tocl, eben ill dieser Richtung u. s. w. Eben-
falls dcutschtümlich ist: nkolili, wenngleich, da dieses
lili feine slavische, wie man behauptet hat, sondern
deutsche Vildung ist; verbleiche: gleich aus: ge-lich;
welch auo: wic-lich; solch an«: so°lich; " t ü h n -
l i c h , w e i s - l i c h n. f. w. Diese Bildnng hat sich im
Slavischen zu lik gestaltet: to-!ik, onu-lik, Ilo-Iik,
lilii (ungarisch.slov.) so wie. Das slavische, sicher-
lich nickt hichcr znzicliende: Uno überzählig, über-
mäßig, über, ist den Slovene« nur noch im Kinder-
spiele: sslik für: lin (volle Form: lilw) »Ii «6<lov,
^wahrscheinlich für nnävu) gerade oder ungerade*)?
(nemlich Fahl) geblieben. Lüllev scheint ein wie: plit«v,
trä/uv, von 8n und ää-ti gebildetes Eigenschaftowort
zu fein.
G i l f t e s Hauptstück.
Das Empfindungswort (meämst) **).
8, l)5>. ( 5 > n p f l ! l d » ! ! ^ < ! w d r t c r dlückci! lN'lschirdl'üc
H m p f i ü d i l M M dcr Scclc clu?.
Es gibt:
») Einpfilldunssswörtcr der F r e u d e : n! ^'u! ^ , ! i,l!1„l!m! liop»»»»!
dl/^or Heil!
A n m e r k u n g . Altslovenisch ist: >>l!>^>i« Heil! Aus Iiln^nr hat das
Voll in Uuterlrain gebildet: kuz» l>l»ssur«v/lti und:
*) Wird jedoch meist schon falsch gebraucht: III» für gerade, «ücluv
fllr ungerade, woran das aus dein Deutschen entlehnte lin (gleich)
die Schuld trägt.
**) Uelimot. ist eine schlechte, dem lateinischen mtolisetio nachgcbil-
dete Bezeichnung, nnd muß „ur aus Mangel eines passenderen
Ausdrullev in der Sprachlehre geduldet werden.
141
knnni l)1/lßor« und dlllForei: 6 e M "°), jemanden glück-
lich preisen, eigentlich: zn jemanden l>1»^ar sagen.
Pcrglciche damit das serbische dn^nnläiti betteln,
weil die Bettler zn sagen pflegen: ä^'te Ijc,^«, rncli,
gebet um Gottes willen. l i l ^ n , - an sich selbst aber ist
nnd ta»n dnr6)aus lein N'ennworl sein, wie es die
slovcnische Schriftsprache falsch f ü r : Wolstand, Ge-
deihen u. s. w. gebraucht; daoH>olk weiß nichts davon,
und ei! ist dies gerade so gegen den Geist der Sprache,
alö wenn man das bezügliche Fürwort: k/lkor ;nm
^iennworte: li.^oi-, Il/lkr^ (wie: lill'^nr, dlu^r.i) stem-
peln wollte, nm dadurch das, was man „ A e s c h a f -
f e n h e i t D u a l i t ä t ) " nennt, zu bezeichnen,
l,) Empfindungswörter der B e t r ü b n i s : » d ! o l i ! u i i ! o^! ^o^!
^o,.j<', webe!
e) Empfindnngswöter der V e r w u n d e r u n g : o ! cla t e ! dass dich,
ä» t« veuünr! kll^' pn, 3e! waS denn noch.
<l) Empfindungswörter der U e b e r r a s c h u n g : lwl>c>! u« M ! wi-3k»
»n^tikll! t>ii«I<!l »lll»!,jil! v«n«liU' n«! u. s. W.
e) Empfiuduugsw'örtcr der A u f m u n t e r u n g : n-'l, n/lt« * ^ ) , hier
hast du, habet i h r ; im, in'tt«' und nnjtc ^ " ) , wolan; noti * " * ) ,
sieh (en); üej, «le^to wolan! ü d r i ! ^ i l i u i ! clei-Li ä e r i i ! u. s. w.
*) Das Volk sagt zwar: dlu^rov/lti, dlä^re, d l i ^ i - l : « ( d l » ^ ' « ) <!«'
l i t i ; es ist dies aber wie: ln,<Ivü,ti »o, kuävill »c> ^>e u. s. w.
statt: nuäuvi'lti »e, Imdnv^l »o ^'«; folglich wird das in der Schrift
gebrauchte 1)1.'lFar auch falsch abgeändert, weil man dabei das «
au«läs<<t, welcbes in's Wort hinein gehört.
* * ) Bei Dalmatin lieot man: n u , nwiiina »i iu^»to, wolan, lasset
n»s eine Stadt machen; nn t«ll<^' v i bo^nti, i,I<löiw, »o! wolau
ihr Reichen, weinet!— Dem nu werden auch die Abwaudlungsen-
düngen der Befchlart angesetzt, daher: »>> ' > neben n u ; in'^t«,
nü^t« neben: nut,'», imt<;; dasselbe geschieht auch bei: nü, uilt»,
„i'ttc, nur tritt hier lein.i auf. Unrichtig aber ist die hie nud da
übliche Anschung dieser Abwaudluug^enduugcu a n : nik/lr, thue
es nicht, nnd an ^>Ii, ist es w o l ! nicht wahr? gelt! fo dass man
daraus die Formen: n i k / l r , n i k n l t » , u i k ü r t n ; ^«Ii, .jeliw, ^«'Ntu
hat, was darum nicht stattfinden sollte, weil ja ni-käi- ein an«
ni nnd knr zusammengesetztes Fiirwort, nnd ^'o-li die dritte Person
der Einzahl von !«i>l> nebst der angehängten ssragepartitel N ist.
""''*) Die richtige, volle Form ist: nc>U, w i e : k<>.ti, ni t,i nnd K/cj-ti;
die Slovcncn an der lroatischen Grenze sagen aber n u r : uut, wie
man anch Kot statt kuti sagt.
142
f ) Empfindungswörter des l e i s e n R u f e S : 8t! p»t! d»t! i n u !
kl<i! ö.^te! »liiii«! ne! nik^r! u. s. W.
^ ) Empfindnngbwörter des h e f t i g e n S c h m e r z e s : u»! K8»! »3
»»! nii! oll pro^äll! ^«^' p r ^ o j ! u. s. W.
n) Empfindungswörter des E k e l s : du! p H ! pi te doäi! dös ts
I,',1)ü schlage dich der böse Geist!
Nnch andere Wörter so wie ganze Sätze können als Empfin-
dungswörter gebraucht werden: 2 Ilc'^nm! Xäi^v ««tain! No^ d ^ !
v^Ill! Živeli! 8I^v:l! — Ferner gibt es ^ante, nnt denen wir Thiere
anlocken und verscheuchen: !>» d»! den Hund anlockend; l ü k i ! den
Hund versckicnchcnd; inn« muc! muc» innen! die Katze anlockend; K«?!
keen! die Katze verscheuchend; K H ! die Ochsen antreibend; liuliu! die
Ochsen aufhaltend; ^ ' » ! die Ochsen ;n sich lenken wollend u. s. w. —
Endlich werdeu auch Naturlaute nachgeahntt: pik i»<>K! r<»p! i,!l,-»K!
tl<'8k! t<,rl^«k! u. s. w.
* ) Ž^vio (dem Slovcnische» würde statt dessen i i v d sz>vl>o1 ent<
sprechen) ist die dem Serbokroatischen in jüngster Zeit entlehnte
Wunschform, und taun nur daö männliche Geschleckt in der Ein
zahl bezeichnen; es ist daher >?prachuu!euut»i<<, weuu mau, wie
es ?st geschickt, eincr Fran 5>vi» slalt iiv<>I.>l sagt, ober wenn
mau mehreren Personen iiviu anstatt iiveli (den Männern) oder
i»vl,!o (den Frauen) zuruft.
143
Verkejsel lmgm und Zusätze.
Seite 10 soll die Anmerkung ä ) so lanten: „ D i e aus fremden S p r a -
chen stammenden, in der slovenischcn Schriftsprache jetzt auf
i auslautenden Nennwörter sollten schon im Werfälle der E i n -
zahl auf i^' ausgeben: .lurlj Georg, ^lnrisll; ^'nH Mouat J u l i ,
i n l l ^ l ; evm!F«Ii^ Evangelium, e ? . ^ » ^ ! , ^ , welches letztere
auch sächlich: e v l l u ^ I ^ ' o lautet; denn diese Wörter sind ans
den fremden Formen: ^'ullu», evan^elium, welche slavisch
^'ulhu!,, ov«nsseli^'u!n lauteu wiirden, durch Abwerfung der End-
silben u» uud uni enlstandcu, nnd es ist dabei auch der Umstaud
nicht zu vergessen, dass die slavischen männlichen Werfälle der
Einzahl nicht auf i odor )' auolautcn, wol aber auf ^. Ver-
gleiche damit das ueusloveuischc: ><^' ileule, und das altslovc-
nischc: 1urI.I, ^'uli^, K>.j ilcule, Ki^'i'^'ö^' Schreiber u. s. w.
„ 15 soll zur Aumerlung x ) hinzugesetzt werden: „ I n der Gegend
von X?,rll» sObergurk) iu Unterlrain werden noch die mci»
sten männlichen Nennwörter im Wcssenfalle der Mehrzahl
nach allslovcnischer Art nnd nach jener der öakav«i ohne der
Bicguugscnduug ov abgeändert, und haben dauu auch die
doppelte Dehnung: c»3om r/ck, acht Krebse; i>üt 1il/l», fünf
Achrcn u. s. w.
„ 22 in der neunten Zeile von unten ist iu einigen Exemplaren
der Druckfehler: Iiöl'rh geblieben, statt: l i ^ i - l i .
„ 23 in der achten Zeile vou unten mnf; der Beistrich nach dem
Worte: „ E n t s t e l l u n g " wegbleiben.
„ 2i> soll die Anmertnng <1) folgendermaßen lanten: „Diejenigen
mehrsilbigen Eigcuschaflswörtcr, welche im mäuulichcu uube»
stimmten Werfälle der Einzahl auf: ov, or, l,u, <:K oder: ,'^u,
/^ll auslauten, werfen dieses o, welches eiu Halblaut ist, oder
auch dieses n, welches aus dem Halblaute durch den gedehn-
ten Tou cutstaudcu ist, iu den übrigeu Vicguugsfällcu aus:
zillwv fcicht, truxov uilchtcru, «ludcr gut, n,u6<n oder: ino-
öän slarl, z;'»uk oder: ^ni/lk warm, haben: i»Iitvez;ll, tiV:/.-
ve^,l, >ns>»?!!«^<l, ^orkeu», u. s. w . "
„ 29 in der siebenzehulen Zeile von oben soll v«Io — statt volo
und in der achtzehnten Zeile von oben voleMvon stall volo
»^vvn stehen, weil volu nur in Zusammcnsctznugcu vorlommt.
„ .'il soll bei der Abänderung des tri, neben: trlUl anch: tiii»^,,
neben: tr<5m anch: t n ^ m und neben: tr^ini anch: t i l ^ l u i
144
stehen, weil diese schon im Nltslovenischen vorkommenden For»
men in Unterkram noch üblich sind.
Seite 43 in der sechsten, siebenten nnd zwölften Zeile von oben soll:
ist, l,i»t, tuist, tü ist für: I8tl, tisti, tnisti, t» !»ti stehen.
„ 45 in der zweiten Zeile des Textes von unten soll u«KH statt
n«lli stehen, da dieses Wort a n s : n»5 und Kh, K», ll<> zu-
sammengesetzt ist.
„ 68 soll in der fünften Zeile von oben nach: „ l « ö i sich l e g e n "
eingeklammert stehen: lüöl brüten ist Dancrzeitwort.
„ 71 in der vierzehnten Zeile von öden hat in der eingeklammerten
Stelle: „ b i c z w e i l e t z t e n u.s. w . " das Wörtchen: „ n u r "
wegzubleiben.
„ 71 in der vierzehnten Zeile von unten soll nach den Wörtern:
„ t ö k » l t , i g e d e i h e n " hinzukommen: Kisuiti etwas sauer
schmecke»; r ^ u i t i cineu etwas scharfen Geschmack haben; ute-
ßniti Zeit haben, können.
„ W soll znr ersten Anmerkung uutcr dem Striche hinzugesetzt
werden: wcuu to,»!^l'lU nicht den» deutschen: t u m m e l n seine
Entstehnng verdankt.
„ 94 in der zweiundzwanzigsten Zeile von oben sollen vor: „ v e r -
e i n z e l t " die Worte: „so z i e m l i c h " stehen.
„ 96 soll in der sechsten Zeile von unten nach den Wörter» : „ V o l «
l e n d u n g s z e i t w o r t s e i n " hinzukommen: I n etlichen Ge-
genden des slovcuischen Sprachgebietes bildet man aber aus
Zeitwörtern, w i e : <1«km<'>tttv»t!, i)c»»!l,'>c!nviiti ». s. w. deutlich
ausgevrä'gte Dauerzcitwörter bidweilcu dadurch, dass mau ste
auf ov/lvlUi auslaulen lässt: ^ulllnetov/lvniu, zin«l<l><I<iv/l>
vnni u. s. w. Vergleiche damit das serbische: »tvwv»tl be-
schädigen, welches Pollcndnugszeitwort ist, lind »wtovnvntt
beschädigen, welches Dancrzcitwort ist.
„ 1l>8 soll nutcr dem Striche in der zweiten Zeile von oben das
Wörtchen „ z u " vor: „ e i n z u s c h r ä n k e n d e " wegbleiben.
„ 123. in der zweiten Anmerknng unter dem Striche sollen die Worte:
„nicht 8 k a r , » j " wegbleiben, da »kni,^ für »-»kora^!» auch
möglich ist. Vergleiche damit das serbische: »Ill'ro nud n<l »Knr».
„ 125 soll in der erstcu Zeile der ersten Anmerkung nnter den,
Striche »ilm<> statt «nm<> stehen.
„ 12? soll die mit 2) bezeichnete Anmerkung unter dem Striche
lauten: vom deutsche»: k a u m , mittelhochdeutsch: kümu.