Einführung / Was man über Sätze wissen sollte.
Ein Satz kann aus vielen einzelnen Wörtern bestehen. Diese Wörter können aber nicht beliebig irgendwo
im Satz stehen. Sie werden geordnet und in Satzgliedern zusammengefasst. Ein Satzglied kann also
durchaus aus mehreren Wörtern bestehen, den so genannten Wortgruppen. Die einzelnen Satzglieder
wiederum haben in einem Satz feste Regeln. Es werden drei Satzglieder unterschieden:
• Prädikat
• Ergänzungen
• Angaben
Um einen vollständigen Satz bilden zu können, braucht man mindestens zwei Satzglieder:
SUBJEKT + PRÄDIKAT
SUBJEKT PRÄDIKAT
Das Kind Spielt
Das Subjekt ist eine Nominativ-Ergänzung.
Die Nominativ-Ergänzung ist ein obligatorisches Satzglied.
Das Prädikat wird durch ein Verb ausgedrückt.
Das Herzstück eines jeden Satzes bildet das Prädikat. Das Prädikat wird im Satz durch ein Verb vertreten.
Das Verb kann jedoch nicht alleine stehen und benötigt mindestens einen Begleiter, das so genannte
Subjekt. Das Subjekt ist eine Nominativ-Ergänzung. Die Nominativ-Ergänzung wird durch das Verb
bestimmt und ist eine notwendige Erweiterung des Verbs. Eine notwendige Ergänzung kann also nicht
weggelassen werden, sonst ist der Satz unvollständig. Ein Verb kann auch weitere (notwendige)
Ergänzungen haben. Welche anderen Ergänzungen, auch Objekte genannt, in einem Satz benötigt
werden, wird jeweils vom Verb bestimmt. Bei weiteren (notwendigen) Ergänzungen gilt:
Subjekt + Prädikat + Objekt
Ergänzung Subjekt Prädikat Objekt
Nominativ-Ergänzung Verb Akkus. /Dativ/Dir….Ergänzung
Akkusativ Das Kind liebt seine Eltern
Dativ Die Lehrer helfen den schwachen Schülern
Dativ+Akkusativ Das Mädchen gibt der Mutter keinen Abschiedskuss.
Situativ Das Buch liegt auf dem Tisch
Akkusativ+Direktiv Mario legt das Buch auf den Tisch
Direktiv Safari fährt nach Kigali
Präpositional Augustin warten auf den Bus
Demnach kann ein Verb auch zwei oder drei Objekte (Akkusativ- + Dativ-, Akkusativ- + Direktiv-Ergänzung)
oder eine Ergänzung beginnend mit einer Präposition (Situativ-, Direktiv-, Präpositional-Ergänzung)
verlangen. Nicht alle Ergänzungen sind obligatorische Satzglieder. Gelegentlich können sie auch
weggelassen werden.
• Tom liest (ein Buch).
• Louise kocht (eine Suppe).
• Kadogo lernt (Deutsch).
Aussagesätze werden mit einem Punkt abgeschlossen. Der erste Buchstabe eines jeden neuen
Satzes wird stets mit großem Buchstaben geschrieben.
Tipp: Lerne jedes neue Verb mit seinen jeweiligen Ergänzungen:
• lieben = Nominativ + Akkusativ
• helfen = Nominativ + Dativ
• geben = Nominativ + Dativ + Akkusativ
Verben mit einer Direktiv-Ergänzung geben eine Ortsveränderung von Ort A nach Ort B an. Diese Verben
haben kein Akkusativ-Objekt! Das Fragewort zu diesen Verben lautet "Wohin". In der Antwort können
sowohl
Präpositionen mit Dativ
Wohin gehst du? - Zu Martina.
Wohin fährt Gerd? - Nach Hamburg.
als auch Wechselpräpositionen + Akkusativ stehen!
Wohin gehst du? - In den Keller.
Wohin fährt Gerd? - An den See.
Auf eine Wechselpräposition folgt der Akkusativ!
Position 1 Verb Subj. Direktiv-Ergänzung
Wohin fährt Oscar?
ans Meer.
nach Amsterdam.
Er fährt in die Türkei.
zum Arzt.
auf die Seychellen.
- Die W-Frage der Direktiv-Ergänzung lautet wohin.
- Die Verben haben zwei Ergänzungen: Nominativ + Direktiv-Ergänzung!!!
- Die Direktiv-Ergänzung wird mit einer lokalen Präposition eingeleitet.
- Es handelt sich dabei entweder um eine Präposition mit Dativ (nach, zu)
- oder um eine Wechselpräposition (an, auf, in, hinter, ...).
- Eine Wechselpräposition verlangt in einer Direktiv-Ergänzung den Akkusativ.
- Nur wenige Verben haben eine Direktiv-Ergänzung.
Ja-/Nein-Frage - Antwortsatz
Position 1 / Verb Pos. 2 / Subj. Satzende - Ja / Nein, Aussagesatz
Liebst du mich? - Ja, ich liebe dich.
Liebt er dich nicht? - Doch, er liebt mich.
Kocht ihr Suppe? - Nein, wir kochen Eier.