Goethe: Die Leiden des jungen Werthers (1774)
1 Lesen Sie die beiden Auszüge aus Goethes „Die Leiden des jungen
Werthers“. Vergleichen Sie die beiden Briefe! Welche Gefühle hat Werther?
Was könnte zwischen den beiden Briefen passiert sein? Spekulieren Sie!
Am 10. Mai
Eine wunderbare Heiterkeit hat meine ganze Seele eingenommen, gleich den süßen
Frühlingsmorgen, die ich mit ganzem Herzen genieße. […] Ich bin so glücklich, mein
Bester, so ganz im Gefühle von ruhigem Dasein versunken, dass meine Kunst
darunter leidet. Ich könnte jetzt nicht zeichnen, nicht einen Strich…
Am 22. August
Es ist ein Unglück Wilhelm, meine tätigen Kräfte sind zu einer unruhigen Lässigkeit
verstimmt, ich kann nicht müßig sein und kann doch auch nichts tun. Ich habe keine
Vorstellungskraft, kein Gefühl an der Natur und die Bücher ekeln mich an. Wenn wir
uns selbst fehlen, fehlt uns doch alles….
In dem ersten Brief hat Werther sein fröhliches, erhebendes Gefühl vor der Natur beschreibt. Im
Gegensatz dazu wurden im zweiten Brief Werthers Gefühle von , Müdigkeit und Depression erwähnt.
Werther__________________________________________________________________________________
schrieb seinen ersten Brief, als er zum ersten Mal in dem Landschaft zog, und die friedliche
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und doch majestätische Natur der Landschaft zu bestaunen. Er mochte die atemberaubend schöne
Natur zeichnen, aber die Lanschaft war zu attracktiv, folglich konnte er nichts zeichnen. Werther
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schrieb__________________________________________________________________________________
den zweiten Brief, als er keine glänzende Zukunft seiner Liebesbeziehung mit Lotte sehen
konnte, weshalb er verzweifelte. Alle Motivation und Energie verlor, um zu arbeiten, sogar auch die,
die ihm am besten gefielen: Bücher lesen und die Natur genießen.
2. Sehen Sie sich die Skizze an. Was können Sie über die Personen sagen?
Diese Personen haben eine Dreiecksbeziehung. Wir können sagen, dass alle drei
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erbärmlich sind, weil es mit dieser Situation sehr schwierig ist, miteinander zu
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verhalten und eine Entscheidung zu treffen, um zwischen Vernunft oder Herz zu
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wählen. Werther musste die unerwiderte Liebe zur die Frau seines Freundes
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ertragen, es muss für ihn schmerzhaft gewesen sein, sie aneinander kuscheln zu
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sehen. Lotte musste unter Dilemma leiden, sie wollte niemanden verletzen, aber
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sie konnte Werthers Gefühle definitiv nicht erwidern. Was Albert anbelangt, wird
es sicherlich viele Zeiten ideologischer Kämpfe, und natürlich machte er sich
Sorgen um das Verhältnis zwischen Werther und Lotte.
Goethes Briefroman „Die Leiden des jungen
Werthers“ (1774) ist wohl der erste Bestseller
der deutschen Literatur; man sprach sogar von
einem um sich greifenden „Werther-Fieber“. So
wurde es z.B. Mode, sich wie Werther zu kleiden
(blauer Frack, gelbe Weste) und gefühlvolle
Briefe zu verfassen. Auch kam es zu mehreren
Selbstmorden aus Liebeskummer. Worum geht es
in dem Werk, das viele zu Tränen rührte, aber
auch viele Theologen wütend machte?
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In dem Werk geht es um eine leidenschaftliche, reine, aber in Bezug auf die
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Vernunft falsche Liebe eines jungen Mannes, heißt Werther, mit einem
verlobten Mädchen. Das ist der ersten Punkt, der viele Theologen wütend
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machte. Daneben beendete Werther seine Liebe mit Lotte durch Selbstmord,
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der damals als illegal galt. Die Leser trauern auch um Werther, weil er ein
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Leben mit einer von niemandem verstandenen Seele führt, er wurde auch
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von den starren Vorschriften der Bürokratie gefesselt.
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Werther, der Romanheld, berichtet seinem Freund Wilhelm in Briefen
von seiner unglücklichen Liebe zu Lotte. Er hat sie auf einem Ball (=ein
großes Fest) kennen gelernt und sich sofort in sie verliebt. Aber Lotte
ist mit Werthers Freund Albert verlobt, der oft auf Reisen ist.
Werther besucht Lotte gern. Sie ist schön und alle bewundern sie, weil
sie sich liebevoll um ihre acht jüngeren Geschwister kümmert, denn
Lottes Mutter ist tot. Lotte hat Sympathien für Werther, aber sie
liebt ihren Verlobten Albert. Weil sie ihn heiratet, endet Werthers
Liebe zu Lotte tragisch: Er erschießt sich.