Dietrich Mair, 1.
Klasse MHG
Fragen zur Invasion der russischen Streitkräfte
in das souveräne Land Ukraine
Quelle: ARTE Concert „Mit offenen Karten – Geopolitisches Magazin“
https://www.arte.tv/de/videos/108166-001-A/mit-offenen-karten/
1:10 – 2:26 Zähle die Grenzländer der Ukraine auf.
Steffi und Pia Russland, Weißrussland/Belarus, Polen, Slowakei, Ungarn, Rumänien,
Moldawien/Moldau, Schwarzes Meer, Asowsches Meer
Wie lange ist die Grenze zu Russland?
2.000 km
Wie viele Einwohner hat die Ukraine?
44 Millionen
Wie heißt der längste Fluss, der das Land durchfließt?
Dnjepr.
Wo wird welche Sprache gesprochen?
Im Westen und im Zentrum des Landes wird vorwiegend Ukrainisch
gesprochen, im Süden und Osten Russisch.
Welche drei Gebiete der Ukraine sind besonders?
Die Halbinsel Krim und die Gebiete Donezk und Luhansk/Lugansk sind
besonders. Diese Gebiete sind besonders, da dort vorwiegend Russisch
gesprochen wird.
Die Krim wurde 2014 von Russland annektiert. Donezk und Lugansk sind
von russischen Separatisten besetzt.
2:27 – 4:11 Von wem wurde die Kiewer Rus gegründet?
Nicole und Maja Die Kiewer Rus wurde im 8. Jahrhundert von den Warägern, einem Volk,
das aus Skandinavien kam, gegründet und umfasst das Gebiet zwischen
Kiew und Moskau.
Wer war ein Mitbegründer der russisch-orthodoxen Kirche?
Wladimir der Große war ein Mitbegründer der russisch-orthodoxen Kirche.
Die Kiewer Rus vertrat was in dieser Zeit ihrer Existenz?
Übertritt Wladimirs des Großen zum Christentum Geburt der
russisch-orthodoxen Kirche
Als slawisches Großfürstentum war die Kiewer Rus ein sehr
bedeutendes kulturelles und wirtschaftliches Zentrum.
Dietrich Mair, 1. Klasse MHG
Es erstreckte sich von der Ostsee bis ans Schwarze Meer und
kontrollierte die Handelswege.
Die Kiewer Rus war der mächtigste Staat Europas.
Was bedeutet, die „Wiege der russischen Nation“?
Früher war die Kiewer Rus der größte Staat Europas und galt als
kulturelles, religiöses und wirtschaftliches Zentrum.
So begründet Putin seine Meinung, dass die Ukraine historisch zu Russland
gehört. Er will sie wieder zurückerobern.
Wer herrschte im 17 und 18 Jh. in der Ukraine?
Königliche Republik Polen-Litauen (westlich des Dnjepr)
Zarentum Russland (östlich des Dnjepr)
Khanat der Krimtataren (im Süden)
1783 annektierte Russland die Krim.
1795 eroberte Russland unter Katharina der Großen die Gebiete
westlich des Dnjepr.
Der restliche kleine Teil im Westen fiel an das Habsburgerreich
(Österreich-Ungarn).
Welche besonderen Eigenschaften in Bezug auf die LW und dem Bergbau
finden wir in der Ukraine?
Die Ukraine hat sehr fruchtbare Böden. Daher wurde und wird dort sehr
viel Getreide angebaut. Früher war die Ukraine die Kornkammer des
russischen Zarenreiches. Heute ist die Ukraine auch als Kornkammer
Dietrich Mair, 1. Klasse MHG
Europas sehr bekannt. Auch Afrika ist vom Getreide aus der Ukraine
abhängig. Aufgrund ihres Kohlevorkommens ist Donezk eine wichtige
Industrieregion.
4:12 – 5:55 Welche Epoche begann 1917?
Emily und Marie 1917 begann die Epoche der Unabhängigkeit in der Ukraine (nach der
Februarrevolution).
Wie heißt das erste ukrainische Parlament?
Das erste ukrainische Parlament heißt Werchowna Rada.
Wie lange dauerte die Selbständigkeit und was passierte danach?
Die Selbständigkeit dauerte bis 1922. 1922 marschierte die Rote Armee in
die Ukraine ein. Die Ukraine wurde Teil der Sowjetunion (UdSSR).
Was passierte in den 20er Jahren?
In den 20er Jahren wurde aufgrund des Kommunismus die Landwirtschaft
zwangskollektiviert. Dies führte zum Widerstand der Bauern.
Was ist der Holodomor?
Der Holodomor war eine Hungersnot in den 30er Jahren, die der
sowjetische Diktator Stalin herbeiführte, um den Widerstand der Bauern
und den Nationalismus in der Ukraine zu brechen. Er war Tötung durch
Hunger. Beim Holodomor sind 6 Mio. Menschen gestorben, mehr als unter
Hitler. Er ist aber noch nicht als Völkermord anerkannt.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Ukraine wie erweitert?
Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen Teile Rumäniens, Polens und der
Tschechoslowakei zur Ukraine dazu.
Was machte Chruschtschow?
Chruschtschow, der Nachfolger Stalins, gliederte 1954 die Krim an die
Ukraine an. Dies machte während des Kommunismus keinen Unterschied,
da diese so und anders zur UdSSR gehörte.
Welche Güter wurden von wem geliefert?
Die Ukraine lieferte ein Viertel der russischen Agrarerzeugnisse, Eisenerz
und Kohle aus der Ukraine bildeten die Rohstoffe für die Herstellung von
Stahl für die russische Rüstungsindustrie.
5:56 – 7:20 Was passierte 1991?
Johanna und 1991 zerfiel die UdSSR und die Ukraine wurde dadurch wieder
Yasmina unabhängig.
Was prägte die 90er Jahre?
Die wirtschaftsliberale und autoritäre Politik unter Präsident Leonid
Kutschma prägte die 90er Jahre.
Das hin und her in der Geschichte der Ukraine ist wie zu interpretieren?
Im gesamten 21. Jahrhundert und bis heute gab es in der Ukraine in der
politischen Geschichte ein Hin und Her zwischen Osten und Westen. In
den 1990er Jahren stand die Ukraine im Einfluss von der EU und von
Russland.
Viele Menschen hatten den Wunsch nach Europäisierung und Demokratie.
Dies beunruhigte aber den Kreml.
Was passierte bei der Präsidentschaftswahl 2004?
Bei der Präsidentschaftswahl im Jahre 2004 in der Ukraine gab es zwei
Kandidaten: den prowestlichen Wiktor Juschtschenko und den
prorussischen Wiktor Janukowytsch. Janukowytsch gewann die Wahl. Die
prowestlichen Wähler empfanden das als Wahlbetrug und es kam zur
orangen Revolution.
Was verstehen wir unter dem Begriff der „orangen Revolution“?
Unter dem Begriff der orangen Revolution versteht man eine Serie von
Dietrich Mair, 1. Klasse MHG
Protesten, Demonstrationen und einen geplanten Generalstreik in der
Ukraine im Jahre 2004 und 2005 infolge des mutmaßlichen Wahlbetrugs.
Orange war die Farbe der prowestlichen Opposition in der Ukraine.
Was passierte in Europa unter anderem im Jahr 2004?
2004 traten mehrere osteuropäische Länder der EU bei.
Was passierte ebenfalls 2004 in Bezug auf die NATO?
2004 beantragten mehrere ehemalige Sowjetrepubliken im Osten Europas
die Aufnahme in die NATO, um sich von Putins Expansionsplänen zu
schützen. Die NATO hat zugesagt.
7:21 – 09:00 Welchen Stellenwert hat das Erdgasgeschäft?
Doris und Sondos Die Ukraine bezog im Jahre 2004 65% seines Erdgases aus Russland und
Zentralasien.
Wo verlaufen die wichtigsten Pipelines?
Die wichtigsten Pipelines, durch die russisches Erdgas nach Westeuropa
gelangt, verliefen durch die Ukraine.
2009 kam es welchem Konflikt in Bezug auf Gaslieferungen?
Aufgrund eines Konfliktes zwischen den russischen und den ukrainischen
Gasunternehmen kam es im Jahre 2009 zu einem mehrwöchigen
Lieferstopp. Schließlich fanden Putin und die ukrainische
Ministerpräsidentin, Julia Timoschenko, eine Einigung, sodass das Gas
wieder geliefert wurde. Der Gaskonflikt war aber lange noch nicht
beendet.
Was versteht man unter der Aussage: „zwei Modelle der Integration
stehen sich gegenüber“?
Die EU erweiterte ihre wirtschaftlichen Beziehungen mit einigen
ehemaligen Sowjetrepubliken und bot im Jahre 2009 sechs Staaten eine
östliche Partnerschaft an, die Ukraine gehörte dazu.
Putin hingegen „zwang“ die Ukraine dazu, sich einer Zollunion
anzuschließen, bestehend aus Russland und den ehemaligen
Sowjetrepubliken, gegründet 2010.
Dadurch war die Ukraine zwischen den beiden Projekten wirtschaftlicher
Integration hin- und hergerissen.
09:01 – 10:58 Was passierte 2010?
Claudia und Nelly 2010 wurde die Ukraine Mitglied einer russischen Zollunion, bestehend
aus Russland und den ehemaligen Sowjetrepubliken.
Was wurde 2013 vom damaligen Präsidenten verweigert?
2013 wurde vom damaligen prorussischen Präsidenten Janukowitsch die
Unterschrift eines Assoziierungsabkommens verweigert. Dieses
Abkommen sollte die wirtschaftliche und politische Partnerschaft mit der
EU fördern.
Was waren die Folgen dieser Verweigerung?
Es kam zu Demonstrationen vonseiten der Befürworter des Abkommens.
Dietrich Mair, 1. Klasse MHG
Welche Situation finden wir im Jänner 2014 in der Ukraine vor?
Im Jänner 2014 wurde die Ukraine in ein prowestliches Lager im Westen
und in ein prorussisches Lager im Osten gespalten.
Es kam zu Demonstrationen und zu?
…einem Demonstrationsverbot
Was passierte mit der Krim?
Die Krim wurde nach der Flucht Janukowitschs nach Russland von
Separatisten mit russischer Unterstützung besetzt und zu Russland
annektiert.
Was waren die Folgen der Krim-Annexion zu Russland?
Die Folgen der Annexion waren wirtschaftliche und politische Sanktionen
vonseiten des Westens.
Wie versuchte man diesen Konflikt zu beenden? Gelang dies?
Nach etwa zwei Monaten mit Bomben kam es im September 2014 zu
einem Abkommen in Minsk, das aber nie umgesetzt wurde. 2015 wurde es
durch ein zweites Abkommen ergänzt, das aber auch nur auf dem Papier
stand.
10:59 – 15:17 Was war alles schon passiert, als Moskau die Separatistengebiete kurz
Isabell und Jana vor Kriegsbeginn am 21. Februar 2022 anerkannte? Wie heißen diese
Gebiete?
Es waren bereits tausende Menschen aufgrund des Krieges seit 2014 in
der Ostukraine gestorben. Diese Gebiete heißen Donezk und
Luhansk/Lugansk.
Was wiederholte sich immer wieder von Seiten Putins?
Vonseiten Putins wiederholte sich immer wieder die Forderung an die
Ukraine, Donezk und Luhansk als unabhängige Volksrepubliken
anzuerkennen.
Wie steht es mit der Verankerung des Staates der Ukraine im Westen?
Obwohl es in der Ukraine verschiedene Volksgruppen gibt (ethnische
Ukrainer, Russen und Tartaren), spielt das Zugehörigkeitsgefühl eine
größere Rolle. Beim Euromaidan im Jahre 2014 hat noch ein Teil der
ukrainischen Bevölkerung zu Russland gehalten und ein Teil zum Westen.
Nach der Annexion der Krim (2014) wuchs die ukrainische Gesellschaft
zusammen. Immer mehr Menschen sehnten sich nach Zugehörigkeit zum
Westen. Nach der Invasion Russlands in die Ukraine am 24. Februar 2022
wurde die ukrainische Bevölkerung immer mehr proeuropäisch.
Allerdings ist der größte Teil der Bevölkerung im Donbass (Donezk und
Luhansk) seit 2014 prorussisch geworden und will von der Ukraine
unabhängig sein.
Fühlt sich das Volk der Ukraine eher zum Westen oder zum Osten
hingezogen? (siehe Interview)
Beides. Es spielt aber keine große Rolle, ob man ethnischer Russe oder
ethischer Ukrainer ist. Wichtiger ist das Zugehörigkeitsgefühl zum
gesellschaftlichen Projekt, das der heutige ukrainische Staat verkörpert.
Derzeit fühlen sich die Ukrainer aufgrund der Gewalt und des Krieges
vonseiten Russlands immer mehr zur Europäischen Union hingezogen, was
ihnen als besserer Schutz vorkommt.
15:18 – 20:11 Was sind die Folgen der russischen Invasion in der Ukraine?
Dietrich und Sophie (siehe Interview)
und Marissa Die Nachbarstaaten der Ukraine, die nicht zur NATO gehören, fühlen sich
bedroht. Besonders Georgien und Moldau, beide Nachbarstaaten der
Ukraine, haben Angst, weil russische Truppen in ihrem Land stationiert
Dietrich Mair, 1. Klasse MHG
sind. Deshalb verfolgen sie das Geschehen mit großer Sorge.
Europäische Staaten wie z.B. Deutschland, die seit Jahren abgerüstet
haben, rüsten jetzt wieder auf bzw. sie investieren mehr Geld in das
Militär und in die Waffenproduktion. Viele Menschen in Europa haben
Angst vor einem Krieg.
Wir sehen, dass es schon freie Staaten gibt, die von Russland in
irgendeiner Weise kontrolliert werden.
Was passierte mit den Baltische Staaten? Was bedeutet für sie die
NATO-Mitgliedschaft?
Für sie bedeutet die NATO-Mitgliedschaft eine Sicherheitsgarantie
gegenüber Russland, von dem sie früher abhängig waren. Trotzdem
fürchten sich diese Länder vor einer russischen Besetzung, da sie erst seit
kürzerer Zeit zur NATO gehören.
Was waren die Gründe des NATO-Beitritts?
Die baltischen Staaten wollten von Russland sicher und unabhängig sein.
Was bedeutet eigentlich ein Militärbündnis?
Ein Militärbündnis ist ein zwischen verschiedenen Staaten geschlossenes
Bündnis mit dem Zweck, militärisch zusammenzuarbeiten. Wird ein Staat
des Bündnisses angegriffen, so helfen ihm die anderen Staaten, sich zu
verteidigen.
Was bedeutet nun die mögliche Aufrüstung der EU?
Die Aufrüstung kommt viel zu spät. Es treten Verluste der Geldmittel auf,
da in den letzten Jahrzehnten abgerüstet wurde. Es hätte sich niemand
vorstellen können, dass jemals ein Krieg kommen würde. Eine Aufrüstung
könnte bis zu 10 Jahren dauern.
20:12 – 24:15 Wie war das Ergebnis der Abstimmung bei der UN-Resolution?
Lilly und Jan Andreas Vier Staaten haben gegen die Verurteilung Russlands, also für Russland,
gestimmt. Etwa 30 Staaten haben sich enthalten. Die restlichen Staaten
haben für eine Verurteilung Russlands gestimmt. 140 Länder haben
Russland verurteilt, was die Mehrheit ist, aber bevölkerungsmäßig ist die
Mehrheit gegen die Verurteilung bzw. hat sich enthalten.
Bevölkerungsmäßig bilden diese Staaten die Mehrheit, da auch China mit
über einer Milliarde Einwohnern und Russland dazugehören.
Wie ist das chinesische und russische Verhältnis?
Seit den Olympischen Spielen gilt das Verhältnis zwischen Wladimir und
dem chinesischen Staatsoberhaupt, Xi Jinping, als ausgezeichnet.
Allerdings weiß niemand, was die Absichten der beiden sind und ob sie
sich nur zur Schau gestellt haben.
Welche Annäherungen gibt es? Welche Ablehnungen gibt es?
Es gibt Annäherungen im militärischen und im finanziellen Bereich.
Trotzdem lehnt China das Prinzip eines Militärbündnisses ab.
Was sind Transatlantische Beziehungen?
Transatlantische Beziehungen sind politische und wirtschaftliche
Beziehungen über den Atlantik, also zwischen Europa und Nordamerika.
Das beste Beispiel dafür ist die NATO.
Allgemeine Informationen zum Ukraine-Krieg
Warum hat Putin angegriffen? Warum ist es zu diesem Krieg gekommen?
Dietrich Mair, 1. Klasse MHG
Es wird vermutet, dass die russische Invasion in die Ukraine von Putin bereits jahrelang geplant war.
Er schränkte die Presse- und Meinungsfreiheit stark ein, ließ Gegner verhaften, Kremlkritiker Alexej
Nawalny sogar vergiften. Aber warum kam es zu diesem Krieg?
Putin bezeichnet diesen Krieg nicht als Krieg, sondern als militärische Spezialoperation, als
Befreiungsmission. Er möchte das ukrainische Volk vom scheinbaren Völkermord (Genozid)
befreien. Es stimmt nicht, dass prorussische Menschen oder ethnische Russen in der Ukraine
verhaftet oder getötet werden. Tatsächlich gibt es in der Ukraine kleine rechtsextreme
Gruppierungen, die Gewalt in dem Sinne anwenden, aber diese sind eine sehr kleine
Minderheit. Bei den Wahlen haben nämlich die rechten Parteien in der Ukraine relativ
wenige Stimmen bekommen.
Da die Ukraine der EU und der NATO beitreten wollte, fühlte sich Putin bedroht. Würde die
ehemalige Sowjetrepublik Ukraine der NATO beitreten, so könnte die NATO dort Waffen
stationieren und sie befände sich direkt vor Putins Haustür.
Allerdings sind die baltischen Staaten (Estland, Lettland und Litauen) auch der NATO
beigetreten und der Beitritt stellte für Putin kein großes Problem dar. Bei der Ukraine spielen
aber auch wirtschaftliche Faktoren eine große Rolle.
o Die Ukraine hat sehr fruchtbare Böden, wo viel Weizen angebaut wird. Sie ist die
Kornkammer Europas und war früher die Kornkammer des russischen Zarenreiches.
Zudem wird in der Ukraine viel Samenöl und Futtermittel hergestellt.
Man vermutet auch, dass es in den nächsten Jahren den Thunfisch in der Dose nur mehr in
Wasser und nicht mehr in Öl geben wird. In der Ukraine sind nämlich viele Felder vermint.
Das Saatgut fehlt. Die Bauern müssen für ihr Land kämpfen. Deshalb wird weniger Samenöl
hergestellt und es steht deshalb weniger zur Verfügung.
o Wichtige Pipelines verlaufen durch die Ukraine. Sie transportieren russisches Erdgas
und Rohöl nach Westeuropa.
o Die Ukraine ist reich an Rohstoffen, und zwar an Uran, Erzen und Kohle.
Bereits seit 2014 gab es Krieg in der Ostukraine.
In der Ukraine gibt es zwei Lager, ein prorussisches und ein prowestliches. Daher gibt es
interne Konflikte und Spannungen. Die einen wollen zum Westen (EU, NATO…) gehören, die
anderen zu Russland. Der derzeitige Präsident Wolodymyr Selenskyj ist sehr
westenfreundlich und möchte dringend einen Beitritt der Ukraine zur EU und zur NATO.
Putin wollte eine Eurasische Union gründen, als Gegenzug zur Europäischen Union. Dabei sehnt er
sich nach der ehemaligen großen Stärke der Sowjetunion. Auch die Ukraine wäre ein wichtiges Land
für dieses politische und wirtschaftliche Bündnis und sollte dazugehören.
Wieso zielt Russland auch auf zivile Ziele (z.B. Wohnblöcke)?
Einem Militärexperten zufolge greifen die russischen Streitkräfte zivile Ziele an, damit dadurch
möglichst viele Menschen aus der Ukraine flüchten. Dadurch könnte Putin das Land besetzen bzw.
für sich bekommen.
Wer unterstützt Russland und damit Putin?
Dietrich Mair, 1. Klasse MHG
Bei der UN-Resolution zur Verurteilung Russlands haben 5 Staaten dagegen gestimmt, 35 haben sich
enthalten und es gab 195 Ja-Stimmen.
NEIN-STIMMEN: Nordkorea, Belarus, Eritrea, Syrien, Russland
ENTHALTUNGEN: Kuba, Indien, Iran, Irak, Südafrika, Sudan, Tadschikistan, Pakistan, China,
Vietnam und einige afrikanische Staaten z.B. Tansania
JA-STIMMEN: alle anderen Staaten
China hat sich wahrscheinlich enthalten, obwohl es für Russland steht, weil es sich das nicht trauen
würde, JA zu stimmen, weil China wirtschaftlich vom Westen abhängig ist. Es ist auch von Importen
aus dem Westen abhängig und könnte selbst nicht alle Menschen versorgen. Würde der Westen
weniger Produkte (z.B. Kleidung, elektronische Geräte…) in China herstellen lassen, hätte dieses ein
großes wirtschaftliches Problem.
Wirtschaftliche Situation Russlands
In Russland gibt es drei große Gebiete:
Die Städte Moskau und Sankt Petersburg sind hochmodern.
Es gibt einen Mittelbereich aus Metropolen mit schleppender Modernität.
Der große ländliche Bereich ist veraltet. Das Eisenbahn- und Straßennetz, die
Krankenversorgung, die Schulen und die Infrastrukturen sind sehr schlecht.
Hochgeschwindigkeitszüge verkehren nur zwischen Moskau und Sankt Petersburg. Im
restlichen Russland sind die Gleise veraltet.
Seit Putin an der Macht ist, ist die Schere zwischen Arm und Reich in Russland viel größer geworden.
Er hat die Oligarchen, also die russischen Millionäre und Milliardäre unterstützt, um durch sie
wirtschaftlichen Einfluss auch in anderen Ländern der Welt ausüben zu können.
Hintergrund
In den letzten Jahren sind einige Länder in Osteuropa, die früher Teil des Ostblockes waren,
der EU und der NATO beigetreten. Trotzdem sind die meisten ehemaligen Sowjetrepubliken
russlandtreu geblieben und lassen es teilweise sogar zu, russische Truppen in ihrem Land zu
stationieren.
Auch in Weißrussland/Belarus gibt es ein prorussisches und ein prowestliches Lager. Derzeit
ist Weißrussland unter Alexander Lukaschenko prorussisch regiert. Das ist für Putin sehr
wichtig.
Die neutralen Staaten in Europa, die nicht im Sinn haben, einem Bündnis beizutreten, sind
die Schweiz, Österreich, Schweden, Finnland, Irland und Kosovo.
Die Sanktionen sollen das russische Volk treffen, damit es sich traut, gegen die Regierung zu
demonstrieren. Gehen einige hunderte Menschen auf die Straße, so werden sie ihn Russland
verhaftet. Würden aber Tausende Russen auf die Straße gehen, könnte der Staat nicht alle
einsperren, außer er würde in die Menge schießen.
Dietrich Mair, 1. Klasse MHG
Barack Obama, der erste afroamerikanische US-Präsident hat gesagt: „Russland ist eine
Regionalmacht.“ Damit ist es keine Großmacht mehr, wie es früher im Kalten Krieg gewesen
war, sondern nur mehr eine Regionalmacht. Diese Aussage hat Putin sehr verletzt.
Eine Annexion, wie es bei der Krim im Jahre 2014 der Fall war, ist völkerrechtlich verboten,
da dabei die Souveränität eines Staates verletzt wird.
Unter Souveränität eines Staates versteht man, dass jeder Staat laut Völkerrecht unabhängig
ist und selbst entscheiden darf, zu welchem Bündnis er gehören will.
Selenskyj hat auch Menschen, die nicht in der Ukraine leben, dazu aufgefordert, für die
Ukraine zu kämpfen. Es gibt sogar Österreicher und Schweizer, die in die Ukraine reisen, um
dort für sie zu kämpfen. Dabei verlieren sie die österreichische bzw. schweizerische
Staatsbürgerschaft, da sie dabei die Neutralität ihres Staates, welche in der Verfassung
verankert ist, verletzen.