Die Strukturen Der Deutschen Wortbildung
Die Strukturen Der Deutschen Wortbildung
deutschen
Wortbildung
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1. Die deutsche Sprache
• Die deutsche Sprache gehört zu indoeuropäischen Sprachfamilie.
• Von einer deutschen Sprache können wir jedoch erst seit etwa dem 7.
Jahrhundert n.Chr. sprechen. Natürlich ist sie damals nicht plötzlich
entstanden, sondern sie ist das Ergebnis eines langen
Entwicklungsprozesses.
• Das frühe Deutsch tritt uns keineswegs als einheitliche Sprache,
sondern in Form der Sprachen jener germanischen Stämme
entgegen, die den Raum zwischen Nordsee und Alpen bewohnten.
• Das deutsche Sprachgebiet war zu Beginn des 7. Jahrhunderts n. Chr.
noch wesentlich kleiner als heute, es erweiterte sich jedoch in den
folgenden Jahrhunderten bedeutend.
Das Deutsche wird in drei großen Dialektgruppen gegliedert:
Oberdeutsch, Mitteldeutsch (zusammen: Hochdeutsch) und
Niederdeutsch.
Zeitliche Gliederung:
1. Althochdeutsch (6. bis 11. Jahrhundert)
2. Mittelhochdeutsch (11. bis 14. Jahrhundert)
3. Frühneuhochdeutsch (1350- 1650)
4. Neuhochdeutsch (ab 1650)
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2. Das Wort als lexikalische Grundeinheit
• Jede Sprache verfügt über einen größeren oder geringeren Vorrat an
Wörtern. Alle Wörter, die es in einer Sprache gibt, bilden ihren
Wortbestand.
• Aber der Wortbestand macht noch nicht die Sprache aus. Sprache tritt
in der Wirklichkeit nicht in Gestalt vereinzelter Wörter auf, sondern
mit Ausnahme von sog. Einwortsätzen (Feuer! Einverstanden!
Wirklich?) immer in größeren Redeeinheiten, in Sätzen, die nach den
Regeln der Grammatik aus Wörtern zusammengefügt sind.
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• Um die Grenzen des Begriffes „Wort“ etwas deutlicher darzustellen, ist
es erforderlich, das Wort sowohl nach oben als auch nach unten, also
gegen die nächsthöheren und die nächstniederen sprachlichen
Einheiten abzugrenzen.
• Wie schon erwähnt, kann das Wort aus der höheren sprachlichen
Einheit, dem Satz ausgegliedert werden. Zwischen dem Einzelwort und
dem Satz stehen jedoch noch andere sprachliche Einheiten, die kleiner
als der Satz, aber größer als das Einzelwort sind. Zum Beispiel
Wortgruppen im Satz:
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3. Morpheme
• Kleinere sprachliche Einheiten als die Wörter sind die Morpheme. Das
können Lautgruppen oder einzelne Laute sein. Morpheme sind die
kleinsten sprachlichen Einheiten, die eine konstante Bedeutung oder
eine grammatische Funktion haben.
• Wenn wir diese Definition mit der des Wortes vergleichen, stellen wir
folgenden Unterschied fest:
Die Morpheme sind zwar ebenfalls Bedeutungsträger,
sie treten jedoch in der Rede nicht als selbständige
Bezeichnungen von Gegenständen und Erscheinungen
der Wirklichkeit auf, sondern als Bestandteile, als
Bildungselemente von Wörtern.
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• Morpheme tragen dieselbe Bedeutung, auch wenn sie in
verschiedenen Kontexten auftreten.
• Der begriffliche Inhalt eines Wortes ist an seine Morpheme
gebunden.
Basismorphem/ Stammmorphem
Ein Basismorphem ist ein Grundmorphem, an das sich andere
Morpheme anhängen:
Ein-sicht
Ein Basismorphem ist einfach , wenn er nur aus einem Morphem
besteht. Es ist komplex , wenn es aus mehreren Teilen besteht.
Sicht
ein-sicht-ig
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Affixe
Morpheme, die sich an ein Basismorphem hängen, nennt man Affixe.
Affixe, die vor dem Basismorphem stehen, sind Präfixe.
Durch die Kombination mit Präfixen ändert sich nie die Wortart der
Morphemkonstruktion.
Ein-sicht ver-suchen
Ab-sicht aus-suchen
Um-sicht ab-suchen
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3.2. Man unterscheidet freie und gebundene Morpheme:
freie Morpheme (als selbstständige Wörter auftretende Morpheme)
Ein Morphem ist frei, genau dann, wenn es alleine in der Syntax
stehen kann, also ohne sich mit einem anderen Morphem verbinden
zu müssen.
Zum Beispiel:
Hasutür (Haus) (Tür)
Glücklich (Glück)
weniger (wenig)
gebundene Morpheme
Ein Morphem ist gebunden, genau dann, wenn es nicht frei ist und
nur innerhalb von Wörtern auftreten kann.
Glücklich (-lich)
weniger (-er)
fisch- Basismorphem
-er- Wortbildungsmorphem
-s grammatisches Morphem
Basismorpheme / Stammmorpheme
ausschlaggebend für die inhaltliche Bestimmung:
Freund, freund-lich, be-freund-en, Freund-e,
Freund -schaft, an-freund-en
Auch verbal Basen werden als Basismorphem verstanden:
Bau, bau-en, an-bau-en, be-bau-en, ver-bau-en, ge-bau-t
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Eine verbale Grundform ohne Flexionsendung (bau) ist ein
Basismorphem, da es als bedeutungstragende Einheit und als
semantische Kern einer Morphemkonstruktion verstanden wird.
Wortbildungsmorpheme
Präfixe (Vorsilben) und Suffixe (Nachsilben)
Präfixe (Vorsilben, z. B. be-, ent-, ge-, ver- usw.)
be-leben, be-tonen, ent-fernen, ge-fallen, ver-gessen, ver-
laufen
Suffixe (Nachsilben, z. B. -keit, -lich, -ig, -heit, -ung usw.)
Sauber-keit, Kind-heit, gier-ig, ärger-lich, höf-lich, Bild-ung,
Deut-ung
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grammatische Morpheme/ Flexionsmorpheme
Konjugationsendungen, Deklinationsendungen, Pluralendungen
usw.
Konjugationsendungen: geh-st, sieh-st, lern-st, schreib-st, hör-st
Deklinationsendungen: des Mann-es, des Kind-es
Pluralendungen: die Männ-er, den Kind-ern
klein-er, klein-ere, klein-eren, klein-sten
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Sprachliche Einheit, die Teil
einer größeren Einheit ist
سازه
سازه1
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wachsam
wach -sam
Morphologische
Analyse eines Wortes
Wachsamkeit mit Hilfe des
Strukturbaums
Wachsam -keit
wach -sam
Furchtsamkeit
Furchtsam -keit
Furcht -sam
Das Ergebnis einer derartigen morphologischen Struktur ist eine
Konstituentenstruktur2.
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◼ Diese Struktur zeigt die binäre Struktur der unmittelbaren
Konstituenten.
◼ Um die Konstituentenstruktur eines zusammengesetzen Wortes
beschreiben zu können, muss man ihre einzelnen
Bedeutungsbestandteile verstehen und die Struktur klassifizieren.
◼ Eine falsche Analyse macht die Struktur unveständlich:
Blumento-pferde
☺ Blumentopf-erde✓
Die Morphologie betrachtet den internen Aufbau von komplexen
Wörtern, Wortformen und die dazugehörigen bedeutungstragenden
„Bausteine“.
Sie erstellt das Morpheminventar einer Sprache und beschreibt die
Kombinationsmöglichkeiten von Morphemen zu komplexen Wörten.
واژه شناسی (ريخت شناسی واژه) ساختار داخلی واژه ها و حامل های معنايی متعلق به
دستگاه مجموعه واژک های يک زبان، اين علم.آن ها را مورد بررسی قرار می دهد
را تعيين می کند وامکانات ترکيب واژک ها را برای ساخت واژه های پيچيده توصيف
. می کند
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4. Wortbildung, Flexion und Wortschöpfung
➢ Wortbildung befasst sich mit der Schaffung neuer Wörter, die auf der
Grundlage bereits vorhandenen Wortmaterials auf verschiedene Art
und Weise entstehen können.
➢ Die Wortbildung wird einerseits von der Wortformen-Bildung
(Flexion) und anderseits von der Wortschöpfung abgegrenzt.
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So wird aus dem Substantiv „(die) Tat“ durch Wortbildung,
beispielsweise durch Ableitung mit dem Präfix „un-“, das neue Wort
„Untat“.
Durch Flexion aber entsteht aus „Tat“ in einem Satz wie „Die Taten
müssen bestraft werden“ kein neues Wort, sondern mit der Form
„Taten“ wird das zusätzliche Merkmal Plural angezeigt.
Der gleiche Fall liegt etwa bei „schreiben“ und „beschreiben“ vor (zwei
Wörter) bzw. „schreiben“ und „schreibst“ (zwei Wortformen).
Flexionsmerkmale können auch mehr oder weniger bedeutungshaltig
sein (etwa im Fall des Plurals).
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die in der Sprache (noch) nicht als bedeutungstragende Elemente
(Zeichen) vorhanden sind; es entstehen also neue Wortwurzeln.
➢ Unter Wortschöpfung versteht man also ein neugebildetes Wort, das
im Gegensatz zur Wortbildung nicht aus bereits bekannten
Morphemen hergeleitet ist, sondern lautlich neu entwickelt wurde.
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5. Die Wortbildung
➢ Das wichtigste Mittel der Erweiterung des Wortbestandes der
deutschen Sprache ist die Wortbildung.
➢ Wortbildung befasst sich mit der Schaffung neuer Wörter, die auf der
Grundlage bereits vorhandenen Wortmaterials auf verschiedene Art
und Weise entstehen können.
5.1. Ausdruckserweiterung
➢ Mit Hilfe der Ausdruckserweiterung werden die meisten neuen
Wörter gebildet.
➢ Dieser Wortbildungstyp kommt weit häufiger als die Konversion oder
die Ausdruckskürzung vor und betrifft einen viel größeren Teil des
Wortschatzes.
➢ Ausdruckserweiterungen werden nach den beiden Typen der
Komposition und der Derivation unterschieden:
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Komposition: Zusammensetzung von zwei Basismorphemen
(oder Morphemkonstruktionen = MK).
Derivation: explizite Ableitung von einem Basismorphem (oder
MK) durch Hinzufügen von Wortbildungsmorphemen. Oder
implizitr Ableitung eines Basismorphems durch innere
Umstrukturierung ohne die Verwendung von
Wortbildungsmorphemen.
➢ Ausdruckserweiterung heißt, dass durch die kombination von
Basismorphemen oder durch die Verbindung von einem
Basismorphem mit einem Wortbildungsmorphem neue
Bennenungseinheiten (Begriffe) geschaffen werden.
➢ Die deutsche Sprache hat unbegrenzte möglichkeiten der
Kombination, um neue Bennenungseinheiten zu bilden.
➢ Der Bauplan aller Wortbildungen hat immer eine binäre
Grundstruktur. Bei einer Wortbildungsanalyse lassen sich die
Wortbildungen immer binär in zwei unmittelbare Konstituenten
gliedern.
➢ Die Bildung neuer Bennenungseinheiten nahezu ausschließlich auf
der Basis vorhandenen sprachlichen Materials.
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5.1.1. Die Komposition (Zusammensetzung)
➢ Die Komposition oder Zusammensetzung ist ein häufiger Vorgang
in der Wortbildung. Jedes Kompositum besteht aus zwei Gliedern
(Basismorphemen) , die ihrerseits wieder zusammengesetzt
(Morphemkonstruktionen) sein können:
Mond- nacht
dunkel - rot
frei - sprechen
Haus – tür === schlüssel
Haupt ==== bahn – hof
Bahn - hofs === vor – steher
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hoch - haus
Adjektiv + Substantiv
hell - blau
Adjektiv + Adjektiv
unter - geschoss
Präposition + Substantiv
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➢ Die Zusammensetzung besteht aus freien Basismorphemen oder
freien Morphemgefügen (Morphemkonstruktionen):
Kartoffel - salat
Schreib - tisch
Umwelt - freundlich
Mutter - sprache
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5.1.2. Folgende Kombinationen sind möglich:
BM (Basismorphem) + BM (Basismorphem):
BM BM
-en-: Fugenelement
BM (Basismorphem) + MK (Morphemkonstruktion):
BM MK
Abend + Dämmerung = Abenddämmerung die Dämmerung am Abend
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MK (Morphemkonstruktion) + BM (Basismorphem):
MK BM -s-: Fugenelement
MK (Morphemkonstruktion) + MK (Morphemkonstruktion):
MK MK -s-: Fugenelement
Adjektiv Substantiv
Verb Substantiv
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➢ Komposita haben den Größten Anteil an neuen Wortbildungen, „die
Zunahme und Verstärkung der Univerbierung kann als Haupttendenz
im Berich der deutschen Wortbildung angesehen werden.“
Unuverbierung bezeichnet die Tendenz, Wortgruppen zu einem Wort
zusammenzufssen. Daher lassen sich diese Wortbildungen leicht in
satzförmige Paraphrasen überführen:
Parkplatz:
ein ausgewiesener Bereich auf einen öffentlichen oder privaten
Grundstück, auf dem Fahrzeuge längere Zeit, zum Teil gegen
Entgelt, abgestellt werden können.
oder:
ein Stellplatz, auf dem man das Auto parken kann
➢ Durch Univerbierung wachsen mehrgliedrige syntaktische
Konstruktionen zu einem Wort zusammen. Der
Wortbildungsprozess der Komposition basiert auf diesem Prinzip
der Sprachökonomie.
➢ Eine Wortbildungsanalyse von Komposita kann nur dann
vorgenommen werden, wenn die Gesamtbedeutung erkennbar
aus den Einzelbedeutungen der unmittelbaren Konstituenten
hervorgeht.
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➢ Ausgenommen von einer Kompositionsanalyse sind die Fälle, in
denen die Motivation der Wortbildung nicht mehr erkennbar ist;
besonders wenn diese Wörter bereits selbst lexikalisiert und
idiomatisiert sind.
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5.1.3. Die Arten der Komposita
Determinativkompositum
Zusammenrückung
Possessivkompositum
Kopulativkompositum
Determinativkompositum
Der Typ des Determinativkompositums ist die häufigste nominale
Wortzusammensetzung. Hierbei wird in der Regel das zweite Glied
der Komposition (das Grundwort = Determinatum) durch das erste
Glied (das Bestimmungswort = Determinans) näher bestimmt.
Determinativkomposita zeigen die Reihenfolge Determinans
plus Determinatum.
Sonderfälle sind zum Beispiel Ortsnamen wie Berlin - West, bei
dem das näherbestimmende Element nach dem Grundwort
folgt.
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Beispiel:
Determinatum Tisch
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➢ Weitere Beispiele für kompositorische Zusammensetzungen
unterschiedlicher Wortarten sind:
Substantivkomposita
a) Teegeschirr Substantiv + Substantiv
b) Roggenmehl Substantiv + Substantiv
c) Hochhaus Adjektiv + Substantiv
d) Edelstein Adjektiv + Substantiv
e) Untergeschoss Präposition + Substantiv
f) Hinterhof Präposition + Substantiv
g) Schlafmütze Verb + Substantiv
h) Waschmaschine Verb + Substantiv
Adjektivkomposita
a) stadtbekannt Substantiv + Adjektiv
b) todmüde Substantiv + Adjektiv
c) tropfnass Verb + Adjektiv
d) röstfrisch Verb + Adjektiv
e) hellblau Adjektiv + Adjektiv
f) frühreif Adjektiv + Adjektiv
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Verbkomposita
a) lobpreisen Substantiv + Verb
b) Acht geben (achtgeben) Substantiv + Verb
c) Dank sagen (danksagen) Substantiv + Verb
d) stillsitzen Adjektiv + Verb
e) ruhigbleiben Adjektiv + Verb
f) sitzen bleiben (sitzenbleiben) Verb + Verb
g) bleiben lassen (bleibenlassen) Verb + Verb
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Beispiele:
تأويل معنايی4
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Beispiele:
hellbraune Haare Haare, die ein Braun haben, das hell ist
vergessen hat
druckreife Arbeit eine Arbeit, die reif für den Druck ist
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Paraphrasen sind deshalb wichtig, weil sie sowohl die unmittelbaren
Konstituenten einer Wortbildung, als auch deren inhaltliche
semantische Beziehung satzförmig aufzeigen:
Großvater nicht: „Vater, der groß ist“ sondern „der Vater des
Vaters“
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➢ Durch Überführung einer Wortbildung in eine Paraphrase lassen sich
„Schein-Komposita“ wie etwa Großvater erkennen.
➢ Großvater lässt sich nicht paraphrasieren als „ein Vater ,der groß ist“.
Dieses Wort kann nicht als Determinativkompositum bezeichnet
werden, da sich seine Bedeutung nicht mehr aus der Summe der
beiden Einzelbedeutungen groß und Vater ergibt.
➢ Vielmehr muss Großvater als lexikalisiert gelten, denn die
ursprüngliche Motivation der Wortbildung ist nicht mehr
durchsichtig.
weitere Beispiele für Schein-Komposita:
Zeitschrift, Augenblick, Regenbogen
➢ Diese Wörter sind zu eigenständigen, nicht weiter zerlegbaren
Einheiten des Lexikons geworden.
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❖ Die zwei Schritte der Wortbildungs-Analyse:
inhaltliche Analyse
Schritt 1: der Schutz vor Lärm
n
Wortbildungsparaphrase
formale Analyse
Schritt2: Determinativkompositum
Wortbildungstyp
Die Zusammenrückung
➢ Bei der Zusammenrückung handelt es sich um einen Spezialfall der
Determinativkomposition. Bei diesem Wortbildungstyp wird eine
Gruppe aufeinander folgender Wörter unter Beibehaltung iherer
Reihenfolge zu einem Kompositionsglied zusammengezogen und
als Determinans (Bestimmungswort) vor ein Determinatum
(Grundwort) gestellt.
➢ Die unmittelbaren Konstituenten der Zusammenrückung
„Unterwassergeburt“ sind die Wortgruppe unter Wasser
(Determinans) und das Basismorphem Geburt (Determinatum).
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Die Paraphrase lautet: „Eine Geburt, die unter Wasser stattfindet“.
Definition Zusammenrückung:
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Heißwasserspeicher
Unterwassergeburt
Fünfmarkstück
Elftagereise
Fünfuhrtee
Kaffeeundkuchengäste
Das Possessivkompositum
◼ Auch der Typ Possessivkompositum wird wie die
Zusammenrückung als Untergruppe der
Determinativkomposita eingeordnet. Denn auch bei diesem
Wortbildungstyp spezifiziert das erste Glied semantisch das
zweite.
◼ Beim Possessivkompositum „Trotzkopf“ bezieht sich das
Bestimmungswort „Trotz“ als ein hervorstechendes Merkmal
auf eine besondere Eigenschaft des bezeichneten Objekts
„Kopf“, wobei allerdings eine Person als Träger des Merkmals
nicht in der Wortbildung direkt angesprochen wird, sondern
nur ein Teil dieser Person.
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◼ Der Merkmalsträger wird semantisch durch possessives
Verhältnis klassifiziert, und ist durch „Haben- Verhältnis“
charakterisiert. Ein „Trotzkopf“ ist nicht ein Kopf, der trotzig
ist, sondern eine Person, die oft einen trotzigen Kopf hat.
◼ Bei einem `Rotschwänzchen` handelt es sich um einen Vogel
mit einem roten Schwanz, doch wird das bezeichnete Objekt,
der Vogel, nicht explizit genannt, sondern nur durch sein
besonderes Merkmal – den roten Schwanz – als par pro toto5
charakterisiert.
Das Inhaltsmuster dieser Bildung und das possessive
Verhältnis der beiden Uks rot und Schwanz zueinander sind
mit einer Haben-Paraphrase zu umschreiben als `hat einen
roten Schwanz` .
Das Diminutivsuffix6 -chen kann sich auf den Vogel und auf
seinen Schwanz `kleiner Vogel mit einem kleinen roten
Schwanz` beziehen.
◼ Genauso lässt sich das Inhaltsmuster bei Rotkehlchen in die
Paraphrase `Vogel, der eine rote Kehle hat` überführen.
Das Kopulativkompositum
Wenn bei den Zusammensetzungen die beiden Kompositionsglieder
addiert werden, nennt man diesen Wortbildungstyp
Kopulativkompositum. Beide Wortbildungselemente sind
parataktisch verbunden und stehen in einem gleichgeordneten
Verhältnis zueinander.
Die Inhaltsseiten der beiden Bestandteile stehen im Gegensatz zur
Determinativkomposition nicht in einem unterordnenden Verhältnis.
Vielmehr sind beide Kompositionsglieder semantisch gleichrangig an
der Wortbildung beteiligt und ergeben zusammengesetzt eine neue
Inhaltsseite.
Die Bestandteile dieses Wortbildungstyps gehören stets der gleichen
Wortart an.
Diese Wortbildungstyp ist vergleichweise selten.
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Bei dem Kopulativkompositum Dichterkomponist ist die bezeichnete
Person gleichermaßen als Dichter wie als Komponist tätig.
Als Franz Beckenbauer bei dem Fußballverein Bayern München am
Ende der Spielzeit 1995/96 als Präsident des Vereins kurzzeitig auch
die Funktion des Manschaftstrainers übernahm, wurde er in den
Medien häufig Trainerpräsident genannt. Diese Ausdruck bezeichnete
die Gleichgewichtigung seiner beiden Tätigkeiten.
Beispiele:
Autor-Regisseur
Strich-Punkt
Hosenrock
Fürstbischof
süß-sauer
taub-stumm
schwarz-weiß
Häufig werden Kopulativkomposita mit einem Bindestrich
geschrieben, um auf diese Weise besser das gleichwertige Verhältnis
der beiden unmittelbaren Konstituenten anzuzeigen. Die ist bei der
deutsch-polnisch in dem Ausdruck „Die deutsch-polnischen
Beziehungen“ der Fall.
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5.1.2. Die Derivation – Ableitung
Dumm-heit
Ein-wurf
trinken ➔ Trank
45
➢ Charakteristika der expliziten Derivation:
Sie besteht aus: Derivationsbasis10 plus Derivationsaffix11
<BM (oder MK) + A>
Derivationsbasis kann sein: ein Basismorphem (BM) oder eine
Morphemkonstruktion (MK)
Derivationsaffix (A) kann sein: ein Präfix oder ein Suffix
Beispiele
Schön -heit
stück -eln
zer- reden
un- klug
Hinweis:
Flexionsmorpheme (grammatische Morpheme) sind nicht Bestandteil
der Wortbildungsanalyse.
Im Beispiel «sein jugendlicher Leichtsinn» ist {-er} ein
Flexionsmorphem.
Flexionsmorpheme (grammatische Morpheme) bilden nur eine
Wortform, aber kein neues Wort. Die Wortart bleibt nach dem
Hinzufügen von Flexionsmorphemen immer gleich.
Flexionsmorpheme (grammatische Morpheme) zeigen lediglich
syntaktische Relationen im Satz auf und sind daher nicht Gegenstand
einer Wortbildungsanalyse.
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a) Die Suffigierung – explizite Suffixderivation
Affixe werden in Präfixe und Suffixe unterteilt. Entsprechend dieser
Unterteilung wird der Wortbildungstyp expliziter Derivation mit
Suffix auch als Suffigierung bezeichnet.
Dieser Wortbildungstyp ist durch folgende Wortbildungsstruktur
charakterisiert:
Basismorphem (oder Morphemkonstruktion) plus
Wortbildungsmorphem (WB), das direkt rechts vom Basismorphem
steht (=Suffix).
Definition Suffigierung:
Suffigierung (auch: explizite Suffixderivation) nennt man die Bildung
von komplexen Wörtern zu neuen Benennungseinheiten durch
Anhängen eines Suffixes rechts an ein Basismorphem (oder an eine
Morphemkonstruktion).
Mehr als zwei aufeinander folgende Suffixe sind im Deutschen selten.
Suffixe zur Bildung von Flexionsformen gehören nicht zu diesem
Wortbildungstyp.
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Bauplan Suffixderivation:
Beispiele:
BM + Suffix
49
✓ Häufig ändert sich durch den Prozess der Derivation mit Suffix auch
die Wortart.
✓ Die Suffixderivation ist besonders bei der Substantivbildung
augeprägt.
✓ Suffixe haben eine vergleichsweise hohe Kombinierbarkeit. So gibt
es viele Wortbildungen auf -heit: Feigheit, Menschheit, Kindheit,
Reinheit.
✓ Außerdem ist für ein Suffix unterschiedliche Derivationsbasen
möglich. So lässt sich das Suffix {-tum} mit substantivischen Basen
(Christentum, Beamtentum) und mit adjektivischen Basen
(Reichtum, Heiligtum) kombinieren.
{-tum} ➔ Christentum, Beamtentum
Reichtum, Heiligtum
✓ Der Gebrauch von Suffixen ist nicht beliebig, die Distribution ist bei
Derivationssuffixen strenger geregelt als bei anderen
Wortbildungsmitteln. Ein Suffix lässt sich abhängig von seiner
Bedeutung und seiner formalen Funktion eben nur mit
ausgewählten Basen kombinieren. So ist das Suffix {-ling} nur zur
Bildung von substantivischen Personenbezeichnungen möglich:
(Lehrling, Prüfling) , wobei häufig eine abschätzige oder
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abwertende Kennzeichnung menschlicher Qualitäten gemeint ist
(Feigling, Schönling).
{-ling} ➔ Lehrling, Prüfling, Feigling, Schönling
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-ent/-ant Student, Assistent, Patient
Simulant, Praktikant
➢ Weibliche Personenbezeichnungen werden häufig von männlichen
abgeleitet. Dies geschieht vor allem mit dem Suffix -in:
Lehrer-in , Bassist-in, Student-in , Schüler-in.
Diese Art der Ableitung heißt Motion bzw. Movierung. Die Formen
heißen movierte Femina.
Der umgedrehte Fall, also die Ableitung männlicher
Personenbezeichnungen von weiblichen, ist deutlich seltener:
Witwe zu Witwer, Hexe zu Hexer.
➢ Als wortklassenspezifische Suffixe können gelten:
-ung: nur zur Derivation von Substantiven (Heizung, Forschung,
Leitung)
-lich: nur zur Derivation von Adjektiven (ärgerlich, mütterlich,
peinlich)
-ieren: nur um (fremdsprschigen) Verben abzuleiten (laborieren,
reparieren, produzieren, telefonieren)
-chen/-lein: nur um Substantive zu diminuieren (Tischchen,
Hütchen, Männlein, Vöglein)
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Beispiele:
{-e} Pfeife , Spucke , Fähre , Pflege
{-ei} Brauerei , Pfarrei , Schreinerei, Wäscherei
{-sal} Labsal, Mühsal, Trübsal
{-schaft} Feindschaft, Studentenschaft, Mannschaft
{-icht} Röhricht, Dickicht, Kehricht
واژگونه12
53
Belebtheit, Benommenheit, Frechheit
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besitzend“ wie in rauscharm, schadstoffarm , fettarm und
kalorienarm.
Derselbe Fall liegt bei mäßig vor, das als Basismorphem „das rechte
Maß einhaltend, maßvoll“ bedeutet, zum Beispiel in Mäßigkeit und
sich mäßigen.
In den suffixderivationen unimäßig, und arbeitsmäßig hingegen
bedeutet mäßig stattdessen, was die Uni/Arbeit betrifft; hinsichtlich,
bezüglich der Uni/Arbeit.
Weitere Beispiele sind:
-echt in farbecht , gefühlsecht
als Suffix `die Farbe/das Gefühl erhaltend; bleibend`
als Basismprphem: {echt} `nicht nachgehamt, unverfälscht`
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Exkurs: Modifikation und Transposition
Es gibt zwei möglichkeiten der Suffixderivation: die Modifikation
und die Transposition.
Modifikation bedeutet, dass durch Wortbildungsmittel (Präfixe und
Suffixe) ein neues Wort entsteht: Dabei bleiben sowohl die Wortart
wie auch die onomasiologische Kategorie gleich. Es ändert sich der
Inhalt des Wortes. Dabei wird die Wortbildungsbasis semantisch
modifiziert, in dem ein semantisches Merkmal hinzukommt.
Beispiele:
Auge – Äuglein bleibt Substantiv
Arbeiter – Arbeiterschaft bleibt Substantiv
Krank – krankhaft bleibt Adjektiv
schön – unschön bleibt Adjektiv
Hof – Vorhof bleibt Substantiv
schlafen – einschlafen bleibt Verb
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Bei der Transposition entsteht, ebenfalls durch
Wortbildungsmittel, ein neues Wort. Auch hier wird die
Wortbildungsbasis semantisch erweitert. Die Wortart kann sich
verändern.
Beispiele:
schön – Schönheit aus Adjektiv wird Substantiv
Rad – radeln aus Substantiv wird Verb
hinder(n) – hinderlich aus Verb wird Adjektiv
Präfixe dienen zur syntaktisch-semantischen Modifizierung und
Suffixe sind meistens Mittel der Transposition.
b) Die Zusammenbildung
Als Sondertypus der Suffixderivation gilt die Zusammenbildung, wie
sie in folgenden Fällen vorliegt:
zweistöckig, dreitürig, hochnäsig, siebenköpfig
Unter Zusammenbildung versteht man einen Spezialfall der
expliziten Suffixderivation, bei der die Derivationsbasis eine
Wortgruppe ist, an die ein Suffix tritt.
Die Paraphrase ist im herkömmlichen Sinne problematisch,wie das
Beispiel zweistöckig zeigt, da sich die Wortbildung nicht in die beiden
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Konstituenten zwei und *stöckig auflösen lässt. Stattdessen muss die
Paraphrase lauten: „zwei Stockwerke habend“.
Bei der Zusammenbildung dreitürig lautet die Paraphrase „drei
Türen habend; mit drei Türen versehen“.
Bei den unmittelbaren Konstituenten handelt es sich in diesem Fall
um die Wortgruppe drei Türen und das Derivationssuffix -ig, denn
die Wortbildung *türig gibt es im Deutschen nicht.
Hier wird der enge Zusammenhang mit dem Wortbildungsmuster
der Zusammenrückung deutlich.
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Definition Präfigierung:
Bildung von komplexen Wörtern durch Anhängen eines Präfixes an
den Wortstamm.
Ein (oder seltener mehrere) Präfix-Wortbildungsmorphem(e)
verbinden sich mit einem Basismorphem (oder
Morphemkonstruktion).
✓ Bei der Präfigierung wird die Bedeutung der Derivationsbasis durch
das davor stehende Präfix modifiziert.
✓ Die Präfigierung bewirkt keinen Wortartwechsel:
schlafen ➔ verschlafen
cod ➔ uncod
✓ Fast alle Präfixe sind wortartenunabhängig, so kann sich etwa das
Präfix miss- mit einem Substantiv, Adjektiv und Verb verbinden:
Miss-handlung, miss-mutig, miss-brauchen
✓ Weitaus am häufigsten sind Präfixe bei Verben produktiv, nahezu
für jedes Verb ist im Deutschen eine Präfigierung möglich:
be- : -gehen, -steigen, -suchen
ver-: -gehen, -steigen, -suchen, -geben
ab-: -gehen, -steigen, -suchen, -geben
ent-: -gehen, -stören, hemmen
zer-: -gehen, -stören, -schlagen
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er-: -gehen, -kämpfen, -schlagen
Bauplan Präfixderivation
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➢ Es gibt eine Reihe von Augmentativpräfixe13, um etwas mit
Nachdruck als `groß, besonders oder wichtig` darzutellen:
Un- in Unmenge ➔ besonders große Menge
13
Präfix, das die Größe eines Dinges oder Wesens ausdrückt .
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➢ Präfixe wie Haupt- in Hauptgewinn und Hauptstadt oder hoch- in
hochwertig und hochmodern sind nicht bedeutungsidentisch mit den
gleichen Basismprphemen Haupt (Kopf) und hoch (große, vertikale
Ausdehnung nach oben).
Alerdings sind sie mit den Basismorphemen bedeutungsverwandt,
denn sie haben sich als eine Bedeutungsvariante entwickelt.
Dieser Präfixtyp wird als Präfixoid oder Halbpräfix bezeichnet:
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Es handelt sich bei einer kombinatorischen Derivation immer um
eine Wortbildung, die an ein Basismorphem bzw. eine
Morphemkonstruktion ein Präfix und ein Suffix gleichzeitig anhängt:
singen Ge- sing -e
fragen Ge- frag -e
g(e)rad(e) be- grad -igen
Die kombinatorische Derivation ist im Bereich des Substantivs nur
noch bei Ableitungen mit Präfix Ge- produktiv.
Der Wortbildungstyp kombinatorische Derivation kommt am
häufigsten als deverbale Derivation mit den unmittelbaren
konstituenten Ge- + -e vor. (bezeichnet in Bildungen mit Verben
(Verbstämmen) ein andauerndes Tun, Geschehen).
Ge-bäud -e , Ge-renn-e, Vor-ge-sag-e......
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Definition implizite Derivation
Bei der impliziten Derivation wird aus einem Basismorphem oder
einer Morphemkonstruktion eine neue Benennungseinheit gebildet.
Dies geschieht gänzlich ohne Wortbildungsmorpheme (Affixe),
sondern ausschießlich durch eine Änderung des Stammvokals.
Mit der impliziten Derivation geht ein Wortklassenwechsel einher.
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Durch Konversion entsteht aus einem Basismorphem (oder einer
MK) eine neue Benennungseinheit (= Konversionsprodukt) in einer
anderen Wortart.
Auch bei der Konversion ist, wie bei den Wortbildungstypen
Komposition und Derivation, eine vollständige inhaltliche und
formale Wortbildungsanalyse notwendig.
Besonders produktiv ist die desubstantivische Verbkonversion.
Dabei entstehen Verben, die aus einer substantivischen Basis
gebildet sind:
filtern aus Filter
fischen aus Fisch
Auch der Fall der Substantivbildung auf Verbbasis tritt häufig auf:
deverbale Substantivkonversion:
Blick aus dem Verb blicken
Knall aus dem Verb knallen
Rutsch aus dem Verb rutschen
Verfall aus dem Verb verfallen
Fall aus dem Verb Fallen
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Definition Konversion:
Bauplan Konversion
Wortart 1 zu Wortart 2
BM oder MK keine ausdruckseitige Veränderung BM oder MK
Beispiele:
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Nicht immer ist eindeutig zu klären, ob das Verb die
Ausgangsform für die Konversion eines Substantivs ist oder
umgedreht.
Während Abstrakta14 eher deverbale Bildungen sind (besuchen
➔ Besuch), sind Konkreta15 primär desubstantivisch Schaufel ➔
schaufeln.
Dies gilt logischerweise vor allem bei Geräten und Instrumenten:
Flöte ➔ flöten
Beispiele
BM ➔ BM
rufen Ruf
fluchen Fluch
schreien Schrei
Pumpe pumpen
Schock schocken
Geige geigen
14
abstrakte Substantive, die etwas nicht Gegenständliches benennen.
15
Substantive, die etwas Gegenständliches benennen.
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5.3. Ausdruckskürzung
Die Tendenz zur Verkürzung von Wörtern und Wortbildungen
gehört zum Prinzip sprachlicher Ökonomie und ist im Deutschen
recht häufig. Die Wortbildungstypen der Ausdruckskürzung lassen
sich folgendermaßen gliedern:
1. Kurzwörter
Kurzwörter sind aus einem komplexen Wort durch
Verkürzung gebildete Varianten des Ausgangswortes.
Man unterscheidet drei Typen:
a. Kopfwort
b. Schwanzwort
c. Klammenform
a. Kopfwort
Hier bleibt der erste Bestandteil eines Wortes, eben der
Kopf, erhalten, der zweite Bestandteil fällt weg:
Kilo Kilogramm
Profi Professioneller
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Uni Universität
Demo Demonstration
Auto Automobil
Lok Lokomotive
Bio Biologie
Foto Fotoapparat
Foto Fotografie
Ober Oberkellner
Krimi Kriminalroman
b. Schwanzwort
Hier wird nur der letzte Bestandteil einer Wortbildung
verwendet. Der oder die ersten Bestandteile fallen weg:
Rad Fahrrad
Band Tonband
Bahn Eisenbahn
Bus Omnibus
Platte Schallplatte
Kapitän Mannschaftskapitän
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c. Klammerform
Wenn der erste und der letzte Bestandteil einer
komplexen Wortbildung erhalten bleiben und nur der
mittlere Bestandteil (=ein Basismorphem) entfällt, dann
spricht man von Klammerformen:
Ozonloch Ozonschichtloch
Flugführer Flugzeugführer
Polarforscher Polargebietsforscher
2. Abkürzungswörter
Ein Abkürzungswort wird aus den Anfangsbuchstaben oder
Anfangssilben mehrerer Wörter oder mehrgliedriger
Wortbildungen gebildet:
LKW Lastkraftwagen
ICE Intercityexpress
EDV Elektronische Datenverarbeitung
U-Bahn Untergrundbahn
Onko Ohne Koffein
Azubi Auszubildender
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3. Kontamination
Als Kontamination bezeichnet man eine Wortbildung bei
der zwei Ausdrücke in Teilen zu einem Ausdruck kombiniert
werden und dadurch zu einem neuen Wort fusionieren.
Der neu-gebildete kontaminierte Ausdruck ist in seiner
Bedeutung mehr als die Summe der Einzelbedeutung,
sondern geht darüber hinaus:
Kurlaub Kur+ Urlaub
tragikomisch tragisch + komisch
Telematik Telekomunikation+Informatik
verschlimmbessern verschlimmern+verbessern
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Die Komposition ist ein zentraler Bestandteil der deutschen Wortbildung und unterscheidet sich von der Derivation durch die Zusammensetzung von Basismorphemen (freien Morphemen) zu einem neuen Wort, wobei jedes Kompositum aus zwei Gliedern besteht . Häufig ist das zweite Glied dabei bestimmend für die Wortart und das Geschlecht des Kompositums . Im Gegensatz dazu beinhaltet die Derivation typischerweise die Kombination eines Basismorphems mit einem Affix, wodurch neue Wortformen gebildet werden können, ohne zwangsläufig neue Wörter zu erzeugen .
Fugenelemente dienen in der Komposition dazu, die Lesbarkeit und Klarheit der Wortbildung zu verbessern, indem sie die Verbindung von Morphemen flüssiger machen . Sie unterstützen die Sprachökonomie, indem sie helfen, längere syntaktische Konstruktionen in kompakte, leicht interpretierbare Formen zu überführen, was ein charakteristischer Prozess in der deutschen Kompositionsbildung ist . Dennoch können sie auch zur Verwirrung führen, wenn der Gebrauch nicht einheitlich ist oder das Fugenelement semantisch irrelevant erscheint .
In der Wortbildung wird zwischen expliziter und impliziter Derivation unterschieden, um die unterschiedlichen Methoden zu charakterisieren, wie neue Wörter gebildet werden . Die explizite Derivation verwendet Affixe (Präfixe oder Suffixe) zur Änderung des Basismorphems, während die implizite Derivation völlig ohne solche Affixe auskommt, stattdessen eine innere Veränderung des Stammvokals oder der Struktur bewirkt . Diese Unterschiede verdeutlichen die Vielfalt der morphologischen Prozesse in der deutschen Wortbildung .
Es gibt vier Hauptarten von Komposita: Determinativkomposita, Zusammenrückungen, Possessivkomposita und Kopulativkomposita . Determinativkomposita sind die häufigsten und bestehen aus einem Grundwort (Determinatum) und einem bestimmenden Wort (Determinans), wobei das Determinans das Determinatum näher bestimmt . Zusammenrückungen fusionieren zwei Wörter zu einem, während bei Possessivkomposita ein Teil eine metaphorische Bedeutung entfaltet. Kopulativkomposita verbinden gleichwertige Teile, die unabhängig die Bedeutung tragen . Jedes dieser Komposita erfüllt unterschiedliche Funktionen und trägt zur Vielfalt der deutschen Wortschatzbildung bei .
Komposita entstehen durch die Zusammensetzung von zwei oder mehr Basismorphemen, wobei jedes Teil des Kompositums häufig aus freien Morphemen besteht . Diese Struktur erlaubt eine binäre Grundstruktur, die unendliche Kombinationsmöglichkeiten zur Schaffung neuer Bezeichnungen bietet . Im Gegensatz dazu beruht die Derivation auf der Modifikation eines Basismorphems durch das Hinzufügen von Affixen, wodurch neue Formen meist ohne vollständige semantische Transparenz der Einzelbestandteile geschaffen werden .
Ein Determinativkompositum ist dadurch charakterisiert, dass das erste Glied (Determinans) das zweite Glied (Determinatum) näher bestimmt. Es ist die häufigste Form der nominalen Wortzusammensetzung und im Gegensatz zu anderen Kompositatypen wie dem Kopulativkompositum, bei dem beide Teile gleichwertig sind, ist die Beziehung hier assymetrisch . Das Determinans gibt zusätzliche Merkmale und trägt meist den Hauptakzent, während das Determinatum die Hauptaussage bestimmt .
Der Begriff ‚Univerbierung‘ beschreibt die Tendenz, Wortgruppen zu einem einzigen Wort zusammenzufassen . Dieser Prozess spielt in der Wortbildung eine wichtige Rolle bei der Verstärkung der Sprachökonomie, da mehrgliedrige syntaktische Strukturen zu einem Wort vereinfacht werden . Ein Beispiel hierfür ist "Parkplatz", der aus einer ausführlicheren Definition, wie "ein ausgewiesener Bereich, auf dem Fahrzeuge parken können", zu einem kompakten Ausdruck zusammenfasst wird .
Präfixe in der deutschen Wortbildung modifizieren die Bedeutung der Derivationsbasis, ohne typischerweise die Wortart zu verändern . Sie können zur Negation, Verstärkung oder Steigerung eingesetzt werden und tragen zu einer bedeutungsbezogenen Variation der Wörter bei . Oft haben Präfixe eine eingeschränkte inhaltliche Distribution und sind nicht beliebig kombinierbar, was ihre Bedeutung modifiziert und den semantischen Rahmen des Ausgangsmaterials erweitert .
Implizite Derivation ist ein Wortbildungstyp, der eine Änderung des Stammvokals ohne Hinzufügung von Affixen beinhaltet, um eine neue Benennungseinheit zu bilden . Dieser Prozess führt typischerweise zu einem Wortklassenwechsel, was bedeutet, dass die Wortart der Derivationsbasis geändert wird, wie etwa aus einem Verb ein Substantiv wird . Beispiele hierfür sind die Umwandlungen von "fliegen" zu "Flug" oder "werfen" zu "Wurf" .
Die Zusammenbildung ist ein Spezialfall der expliziten Suffixderivation, bei der die Derivationsbasis eine Wortgruppe ist, an die ein Suffix tritt . Im Gegensatz zur standardmäßigen Suffixderivation, die ein einfaches Basismorphem mit einem Suffix kombiniert, nutzt die Zusammenbildung eine komplexere Struktur, was oft zu problematischen Paraphrasen führt . Dies zeigt sich darin, dass Paraphrasen nicht immer direkt aus den Konstituenten ableitbar sind, wie z.B. bei „zweistöckig“ .