TN-Unterlagen HUB - 12 Einheiten
TN-Unterlagen HUB - 12 Einheiten
BEWEGUNG DURCH
GANZKÖRPER-
KRÄFTIGUNG
Informationsmaterialien
Zertifiziert mit dem Qualitätssiegel SPORT PRO GESUNDHEIT
SPORT PRO GESUNDHEITwww.sportprogesundheit.de
Muskelkater
Nach Aufnahme eines Trainings kann es zu leichten Muskelschmerzen kommen. Das ist durchaus normal. Bei
dem im Volksmund „Muskelkater“ genannten Zustand handelt es sich um feinste Muskeleinrisse, die durch hohe
Dehnungsbelastungen beim Sport entstehen können. Das passiert, wenn die Muskulatur nicht ausreichend
für bzw. auf die anstehende Belastung trainiert oder vorbereitet ist. Es dauert eine Weile, bis die „verkaterten“
Muskeln wieder vollständig regeneriert sind. Während dieser Zeit kann trotzdem moderat trainiert werden.
Das bedeutet, dass der betroffene Muskel beim Training für zwei bis drei Wochen nicht komplett belastet
werden kann, denn wer in gleichem Ausmaß weiter trainiert, riskiert einen Muskelfaserriss. Sollte es Dich stärker
„erwischen“, reduziere die Trainingsbelastung oder gönne Dir ein bis zwei Tage Pause und beginne dann mit
etwas leichterer Bewegung.
Wertsachen/Schmuck
Nimm nur unverzichtbare/s Papiere oder Geld mit zum Sport. Für Verlust oder Diebstahl können wir leider keine
Haftung übernehmen. Schmuck/Uhren solltest Du wegen der damit verbundenen Verletzungsgefahr beim Sport
nicht tragen – zur Sicherheit der Mitsportler/innen und auch Deiner eigenen.
Du entscheidest mit!
Passt Dir was nicht? War etwas zu leicht oder zu schwer? Kein Problem! Sprich die Übungsleitung an, damit nach
einem Weg gesucht werden kann, der für alle annehmbar ist. Du kannst direkten Einfluss auf das Sportangebot
nehmen, indem Du Rückmeldung darüber gibst, was Dir besonders am Herzen liegt.
Solltest Du noch Fragen haben, zögere nicht und sprich die Übungsleitung an!
GESUNDHEITS-CHECK INFO
Name: Datum:
der Eingangsfragebogen ist ein Fragenkatalog, mit dem Sie auf einfache Weise selbst einschätzen können, ob
aus medizinischer Sichtweise grundsätzliche Bedenken bei der Ausübung von körperlichen Aktivitäten bestehen.
Bitte beantworten Sie die nachstehenden Fragen mit „Ja“ oder „Nein“:
1. Hat Ihnen jemals ein Arzt gesagt, Sie hätten „etwas am Herzen“ und Ihnen nur unter
medizinischer Kontrolle Bewegung und Sport empfohlen? Ja Nein
2. Hatten Sie im letzten Monat Schmerzen in der Brust in Ruhe oder bei körperlicher Belastung? Ja Nein
3. Haben Sie Probleme mit der Atmung in Ruhe oder bei körperlicher Belastung? Ja Nein
4. Sind Sie jemals wegen Schwindel gestürzt oder haben Sie schon jemals das Bewusstsein
verloren? Ja Nein
5. Haben Sie Knochen- oder Gelenkprobleme, die sich unter körperlicher Belastung
verschlechtern könnten? Ja Nein
6. Hat Ihnen jemals ein Arzt ein Medikament gegen hohen Blutdruck oder wegen eines
Herzproblems oder Atemproblems verschrieben? Ja Nein
7. Kennen Sie irgendeinen weiteren Grund, warum Sie nicht körperlich/sportlich aktiv sein sollten? Ja Nein
Gesundheit hat etwas mit der Fähigkeit zu tun, mein Leben verantwortungsvoll und selbst zu „gestalten“
Gesundheit ist immer mit dem eigenen Verhalten gekoppelt. Wenn bestimmte Aspekte des Verhaltens die
Gesundheit gefährden oder beeinträchtigen, muss jede/r, wenn sie/er gesünder leben will, das eigene Verhalten
ändern. Das Verhalten ist wiederum von Mustern und Regeln geprägt, mit denen sie/er sich auseinandersetzen
muss, um sich klar zu werden, welche Verhaltensweisen gut und welche schlecht für ihre/seine Gesundheit sind.
Ich kann mich meiner Umwelt anpassen oder ich verändere meine Umwelt; beides erfolgt zugunsten meiner
gesunden Lebensführung.
Ohne Körperwahrnehmung können selbst alltägliche automatisierte Bewegungsabläufe nicht stattfinden. Der
Körper gibt ständig bewusst oder unbewusst Rückmeldung über Körpervorgänge und bildet damit u. a. die
Grundlage für Bewegung. Ein Beispiel hierfür ist, die Nasenspitze mit dem Zeigefinger bei geschlossenen Augen
zu treffen. Zusätzlich ist es möglich, Bewegung durch bewusstes Wahrnehmen zu steuern und anzupassen.
Manche Rückmeldungen unseres Körpers verstehen wir leicht wie z. B. Magenknurren oder Hungergefühl. Andere
sind komplexer und wir müssen die Umstände bewusst wahrnehmen, um diese verstehen zu können wie z. B.
den Rückenschmerz. Wir nehmen den Schmerz wahr, aber um herauszufinden, was ihn auslöst, muss man die
Körperanzeichen bewusst und aufmerksam wahrnehmen. Um die Zeichen richtig zu deuten, bedarf es Übung.
Für die Gesundheit sind beide, die unbewusste und die bewusste Körperwahrnehmung, unverzichtbar.
Wusstest Du schon?
Der Hör- und Sehsinn ist im Alltag einer Vielzahl an Reizen ausgesetzt, im
Gegenzug dazu wird der Tast- und Gleichgewichtssinn sowie das Bewegungs
empfinden vernachlässigt. Hier gilt es, letztere gezielt zu schulen, um diese als
Gesundheitsressourcen nutzen zu können, denn eine gute Körperwahrnehmung
kann zur Gesunderhaltung beitragen.
Körperwahrnehmung im Alltag
Wozu? Wie?
• Eigene Stärken und Schwächen • Augen schließen und den eigenen Atemrhythmus und Herzschlag
erkennen. spüren (Mittagspause).
Vorbereitung
• Ruhiger, ungestörter Raum, bequeme Körperhaltung und Kleidung
• Liegeposition, evtl. mit Kissen unter dem Kopf und Rolle unter den Knien
• Zur Ausschaltung der Außenreize am besten mit geschlossenen Augen üben
Durchführung
• In der Sitzhaltung gut angelehnt, Hände auf Lehnen oder Oberschenkeln („Droschkenkutscherhaltung“).
• Die Entspannungsphase muss deutlich länger sein als die Anspannungsphase.
• Die Aufmerksamkeit wird möglichst genau auf den Wechsel von Anspannung und Entspannung gerichtet.
• Einbezogene Muskelgruppen: Arme, Beine, Rücken, Bauch, Schultern/Nacken, Gesicht (je nachdem kann
auch noch in kleinere Muskelgruppen, z. B. Hand, Unterarm, Oberarm etc., unterteilt werden).
• Anspannung und Entspannung erfolgen so:
– Muskeln für circa vier bis sechs Sekunden anspannen
– Ruhig weiteratmen (auch bei Anspannung des Bauches)
– Spannung soll deutlich spürbar sein, aber nicht in Verkrampfung übergehen
– Nach circa vier bis sechs Sekunden Spannung vollständig lösen
– Ruhepause von circa 30 Sekunden
– Konzentration auf die Empfindungen im betreffenden Muskel richten
• Bei Bedarf die einzelnen Übungen ein- bis zweimal wiederholen.
BEWEGUNGSEMPFEHLUNGEN INFO
FÜR DICH 27
Gut zu wissen:
• Erziele weitere Gesundheitseffekte, indem Du Dich über das Maß hinaus der Mindestempfehlungen bewegst.
• Meide lange, ununterbrochene Sitzphasen und unterbreche diese regelmäßig nach Möglichkeit mit
körperlicher Aktivität.
150
Ausdauer
Ausdauerorientierte Bewegung,
die etwas anstrengend ist,
z. B. Nordic Walking, Tanzen,
Minuten Skilanglauf
pro Woche
ODER EINE KOMBINATION
75
Minuten
Ausdauerorientierte Bewegung,
die anstrengend ist,
z. B. Laufen, schnelles Radfahren,
schnelles Schwimmen
pro Woche
ZUSÄTZLICH ZUSÄTZLICH
Kraft Koordination
Tage
Muskelkräftigende Gleichgewichtsübungen,
Aktivitäten, z. B. funktions für ältere Erwachsene
gymnastische Übungen oder ab 65 Jahren zur Sturz
Bewegen von Lasten prävention
Lange Sitzphasen vermeiden und Sitzen durch körperliche Aktivitäten unterbrechen – z. B. kleine Spaziergänge, Arbeiten im Stehen
Quelle: modifiziert nach BZgA: Menschen in Bewegung bringen, 2019, S. 12 & 18 Piktogramme: © DOSB/Sportdeutschland
Quelle: modifiziert nach BZgA: Menschen in Bewegung bringen, 2019, S. 12 & 18
INFO
DAS MUSKELSYSTEM 31
INFO
DIE BORG-SKALA 32
Die Borg-Skala erfasst das subjektive Anstrengungsempfinden nach einer Belastung und reicht von 6 (überhaupt
keine Anstrengung) bis 20 (größtmögliche Anstrengung). Neben objektiven Messparametern (Herzfrequenz, Blut-
druck) kann die Einschätzung der Anstrengung und Belastung mittels der Borg-Skala ergänzende Hinweise zum
individuellen Empfinden geben.
9 – 10 sehr leicht
11 – 12 ziemlich leicht
13 – 14 etwas schwer
15 – 16 schwer
17 – 18 sehr schwer
Prozent der maximalen Pulsfrequenz subjektives Empfinden Skalenwert nach Borg Atmung
Schonbereich 50 % ziemlich leicht 11 – 12 etwas beschleunigt
(Erholungstraining)
optimaler 60 % etwas schwer 13 – 14 mehr beschleunigt
Gesundheitsbereich 70 % schwer 15 – 16 sehr beschleunigt
(Grundlagenausdauer 1)
GENERELLE INFO
TRAININGSPRINZIPIEN 65
Denke an ein vernünftiges bzw. optimales Verhältnis von Belastung und Erholung.
Training ist ein langfristiger Prozess, der Kontinuität als wichtigsten Baustein braucht.
Die Belastungssteigerung (von Woche zu Woche, Monat zu Monat, Jahr zu Jahr) sollte moderat sein, um
Überlastungsprobleme zu vermeiden.
Progressive Trainingsbelastung
1. Steigerung der Trainingseinheiten pro Woche
Anschließend:
2. Erhöhung der Dauer der einzelnen Trainingseinheit
Zuletzt:
3. Erhöhung der Intensität des Trainings
INFO
DAS KRAFTTRAINING 38
• Wärme Dich vor jedem Training auf durch Gehen/Laufen, Fahrrad fahren oder Tanzen. Vermeide Sprünge und
kurze Stopps beim Aufwärmen.
• Beginne langsam.
• Die Wiederholungszahl bestimmst Du selbst. Im Idealfall sollte die Übung etwas anstrengend sein. Die Qualität
der Bewegungsausführung darf aber nicht darunter leiden. Somit kann die Anzahl, je nach Tagesform, variieren.
Mit regelmäßigem Training wirst Du Verbesserungen wahrnehmen, sodass eine Steigerung nötig ist, um die
Übung als „etwas anstrengend“ wahrzunehmen.
Gönne Dir zwischen den Übungen Pausen von circa einer Minute und wiederhole dann die Übung.
• Während der Übungen gleichmäßig weiteratmen. Vermeide „Pressatmung“ durch Luft anhalten.
• Richte Dir gegebenenfalls einen Trainingsraum schön ein. Höre evtl. motivierende Musik.
• Mache Dir immer wieder bewusst, was Du davon hast, wenn Du regelmäßig Kräftigungsübungen durchführst.
DEM THERA-BAND 59
• Die Bänder haben in der Regel unterschiedliche Zugstärken, die durch verschiedene Farben gekenn-
zeichnet sind.
• Fixiere das Band je nach Übung mit den Händen, Füßen oder an feststehenden Gegenständen. Achte
dabei auf eine sichere Befestigung.
• Wickel das Band so um die Hände, dass es alleine durch die Zugspannung hält. Einige Hersteller liefern
auch Handgriffe dazu.
• Wärme Dich vor jedem Training auf, z. B. durch Gehen oder Laufen (auf der Stelle oder im Raum), bewege
dabei Deine Arme.
• Führe die Übungen mit gleichmäßigem Tempo nicht zu schnell und kontrolliert durch. Vermeide ruckartige
Bewegungen.
• Die Wiederholungszahl bestimmst Du selbst. Im Idealfall sollte die Übung etwas anstrengend sein,
worunter die Qualität der Bewegungsausführung nicht leiden darf. Daher kann die Anzahl, je nach
Tagesform, variieren und zwischen 5 – 20 Wiederholungen liegen. Mit regelmäßigem Training wirst Du
Verbesserungen wahrnehmen, sodass eine Steigerung nötig ist, um die Übung als „etwas anstrengend“
wahrzunehmen. Dann kannst Du auf ein stärkeres Band wechseln oder das Band doppelt legen.
• Bei statischen Übungen sollten maximal zehn Sekunden gegen den Widerstand gehalten werden.
Wichtig: Weiter atmen!
Wichtig:
• Ein Ziel muss realistisch und erreichbar sein, sonst wird es nicht umgesetzt.
• Es ist wichtig, sich vorher damit zu beschäftigen, was einen davon abhalten kann, sein Ziel umzusetzen.
Damit steigt die Wahrscheinlichkeit erheblich, das Ziel auch zu erreichen.
• Welche persönlichen Vorteile bringt es mir, wenn ich mich im Alltag mehr bewege?
• Was ist für mich ein realistisches erstes Ziel? Bis wann will ich es erreicht haben?
• Was kann ich dann tun, um mich davon nicht abbringen zu lassen?
• Wie will ich mich belohnen, wenn ich mein erstes Ziel erreicht habe?
SYSTEM RÜCKEN 07
80 Prozent der Bevölkerung leiden im Laufe des Lebens zumindest
Wir sind zwar mobil, aber wir bewegen uns zu wenig! Steißbein
Entscheidend für eine optimale Haltung ist die Muskulatur, die den Querfortsatz
Rumpf und das Becken umgibt. Muskelpflege durch gezielte Kräf-
tigungs-, Dehn- und Mobilisationsübungen ist entscheidend, um Wirbelloch
den normalen Alltagsbedingungen gerecht zu werden und sowohl
die Beweglichkeit als auch die Stabilität unserer Wirbelsäule zu Wirbelkörper
erhalten. Ein gutes Körpergefühl und Selbstbeobachtung tragen
hierzu entscheidend bei! Aufbau eines Wirbels
RISIKOFAKTOREN 44
Schutzfaktoren sind Umstände oder Wirkfaktoren, bei deren Vorhandensein die Wahrscheinlichkeit bestimmter
Erkrankungen vermindert ist.
SCHUTZFAKTOREN,
die Beschwerden im Bereich Haltungs- und Bewegungssystems entgegenwirken können
Risikofaktoren sind Umstände oder Wirkfaktoren, bei deren Vorhandensein die Wahrscheinlichkeit bestimmter
Erkrankungen erhöht ist.
RISIKOFAKTOREN,
die mit Beschwerden des Haltungs- und Bewegungssystems direkt oder indirekt in Z
usammenhang stehen
• Bewegungsmangel
• Anspannung, schlechte Körperwahrnehmung
• Unbewältigter Stress, innere Konflikte, Niedergeschlagenheit
• Extreme einseitige Belastungen mit zu hoher Trainingsintensität und -dauer bei unzureichender Erholung
(z. B. Tennis, Wurfsportarten, Marathon)
• Sorge vor Verletzungen
• Fehlende Pausen, wenig Erholung
• Einseitig strukturierter Arbeitsplatz bzw. einseitige Belastungen und Anforderungen in Beruf, Alltag und
Freizeit
• Übergewicht (höhere Belastung für Muskeln, Gelenke, Knochen)
• Unzufriedenheit durch z. B. Termindruck, Streit, hohe Anforderungen, Erfolgsdruck, nicht für-sich-sorgen etc.
• Qualitativ schlechte Produkte, die den Stützapparat negativ belasten, wie z. B. Betten, Schuhe, Büromöbel,
Polstermöbel, Fernsehsessel, Autositze, Fahrräder etc.
Es ist sehr wichtig, Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken. Prävention ist wirksam:
Zur Vorbeugung einer Herz-Kreislauf-Erkrankung gilt Bewegung als der wichtigste Faktor, da regelmäßige und
ausreichende körperliche Aktivität positive Effekte auf Risikofaktoren wie z. B. Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes
mellitus, Fettstoffwechselstörungen und Übergewicht bzw. Adipositas hat.
UND ABSETZEN 18
Durch regelmäßiges Training ist Dein Körper allen Alltagssituationen gewachsen, da Deine Muskulatur stark ist
und Dein Knochengerüst schützen kann. Bei sehr schweren Lasten gibt es einige Verhaltensweisen zu beachten,
die das Anheben, Tragen und Absetzen erleichtern.
Anheben
180° 150°
• Frontal zum Gegenstand stellen, die Füße hüft-
breit auseinander, im sicheren Stand stehen.
• In die Knie gehen. Der Oberkörper bleibt dabei 120°
aufrecht.
• Den Gegenstand mit beiden Händen fassen.
Die Last körpernah heben.
• Die Rumpf- und Bauchmuskeln beim Anheben
anspannen, damit die Wirbelsäule stabilisiert 90°
wird und um ein Hohlkreuz zu vermeiden.
• Beim Ausatmen mit der Kraft der Beine den
Körper nach oben drücken und den Gegen-
stand mit gestreckten Armen möglichst nahe
am Körper halten.
• Gleichmäßig heben, ruckartige Bewegungen
Quelle: © Landessportbund Nordrhein-Westfalen e. V.
vermeiden.
• Einseitige Belastung vermeiden. Nach Möglich-
keit eine Kraftverteilung auf beide Arme 50 kg
anstreben.
• Schwere Lasten nach Möglichkeit aufteilen Druckbelastung des
oder zusammen mit einer zweiten Person 5. Lendenwirbels bei:
heben. 180° = 90 kg
150° = 360 kg
• Heben wie ein professioneller Gewichtheber 120° = 630 kg
schafft Vorteile. Dabei werden sogar wichtige 90° = 720 kg
Muskelgruppen trainiert.
Wirbelsäulenbelastung beim Heben
Tragen
• Die Last zeitlich möglichst kurz tragen.
• Evtl. schon im Voraus planen, wo das Gewicht wieder abgestellt werden kann.
• Die Türen nach Möglichkeit schon vorher öffnen, um zusätzliche Belastungen zu vermeiden.
• Die Gegenstände in Bauchnabelhöhe nahe am Körper tragen.
• Die Bauch- und Pomuskeln beim Tragen angespannt lassen.
• Beim Tragen die Wirbelsäule gerade halten, nicht verdrehen bzw. kein Hohlkreuz bilden.
• Ruhig und regelmäßig ein- und ausatmen.
• Für größere Entfernungen Transporthilfen wie Sackkarren oder Hubwagen benutzen.
• Bei Treppen oder anderen Hindernissen das Gewicht der Last halbieren, da hier die Belastung für die
Wirbelsäule am größten ist.
• Mit steigendem Schwierigkeitsgrad Hilfsmittel einsetzen, den Organisationsgrad erhöhen, Zeitverluste
akzeptieren und sehr konzentriert arbeiten.
Absetzen
• In die Knie gehen und den Gegenstand mit geradem Rücken zügig absetzen.
• Beim Absetzen aus dem Mund ausatmen.
• Beim Absetzen die Arme möglichst lang machen, um nicht so tief in die Kniebeuge gehen zu müssen.
• Die Last zwischen den Armen und dem Körper herunterrutschen lassen. Hebelwirkungen vermeiden, die
durch Ausstrecken der Arme nach vorne entstehen.
• Nach Möglichkeit Vorsprünge oder Abstellflächen zum Absetzen suchen, die höher als Bodenniveau sind.
• Es ist wichtig, durch das Beugen der Beine die Wirbelsäule zu entlasten. Dabei aber den Kniewinkel nicht
kleiner als 90° werden lassen. Das würde das gebeugte Knie zu stark belasten.
• Reicht der 90°-Winkel in den Knien nicht aus, um die Last zu ergreifen, sollte gekniet werden (Aufsetzen
eines Knies auf den Boden).
IM BERUFLICHEN ALLTAG 20
Vergiss nicht: Dein Körper dankt Dir jede Aktivität ein ganzes Leben lang. Als Faustregel gilt: Kein Körperteil
sollte für längere Zeit in einer Position (z. B. Sitzen oder Stehen) verharren. Jetzt geht es darum, wie Du in
Deinen Arbeitstag zusätzlich unkomplizierte Bewegungselemente einbauen kannst.
• Unterbrich so oft wie möglich einen „Sitzmarathon“. Gehe persönlich zu Kolleginnen und Kollegen, anstatt
anzurufen oder eine Nachricht zu schicken. Diese Minipausen sind wichtig! Stehe zum Telefonieren, Post
lesen oder Nachdenken auf, „wandere“ auf und ab.
• Achte sowohl beim Sitzen als auch beim Stehen immer auf eine gute Haltung. Hebe den Brustkorb etwas
an und stelle Dir vor, an Deinem Hinterkopf befände sich ein Gummiband, das Dich nach oben zieht.
• Atme besonders in Stresssituationen bewusst aus, bis keine Luft mehr in der Lunge ist. Anschließend tief
einatmen, dabei den Bauch leicht nach außen wölben („Bauchatmung“). So wirst Du mit jedem Atemzug
ruhiger.
• Verlagere beim Dauer-Stehen möglichst oft das Gewicht. Wippe von links nach rechts, von vorne nach
hinten oder „gehe auf der Stelle“. Ziehe – egal ob im Sitzen oder Stehen – die Fußspitzen an (unter
Anspannung der Bein- und Gesäßmuskulatur).
• Verzichte ab sofort möglichst auf alle Fahrstühle. Gehe die Treppe mindestens zwei Etagen zu Fuß (nach
oben) und nimm später zwei Stufen auf einmal.
• Auch rund um den Weg zur Arbeit und zurück gibt es attraktive Bewegungsmöglichkeiten. Fahre bei
schönem Wetter mit dem Rad oder gehe vorher noch eine Runde um den Block.
Jeder Arbeitsplatz ist unterschiedlich. Schaue, was Deiner Arbeitssituation entspricht und was Dir besonders
wichtig ist. Sicher fallen Dir noch weitere gute Möglichkeiten ein, den Berufsalltag mit Aktivitäten anzureichern.
INFO
Stehen
Nach langem Stehen ermüden die Muskeln häufig; Vorschläge zur
Entlastung im Stand:
Sitzen
Wechsel öfter mal die Position und bleibe in Bewe-
gung. Wenn Du zum Beispiel bei der Arbeit doch
einmal länger sitzend verharrst, kann es Deinen
Rücken entlasten, wenn Du Deine Arme ab und zu
auf seitlichen Armlehnen abstützt oder Dich gele
gentlich zurücklehnst.
IM ALLTAG 34
Was zählt zu den Alltagsbewegungen?
Fortbewegung: Gartenarbeit:
Hausarbeit: Sonstiges:
Konkret:
Wo und wann kann und will ich mich sonst körperlich betätigen?
• Bei der Gartenarbeit
• Im Haushalt
TAGEBUCH 16
Ein Bewegungstagebuch kann helfen, die tägliche körperliche Aktivität festzuhalten und eine motivierende
Unterstützung auf dem Weg zu einem körperlich aktiven Lebensstil sein. Zur körperlichen Aktivität zählen jede
Form der Bewegung und jede Art der Kalorienverbrennung – auch Alltagsaktivitäten wie Treppe steigen oder
spazieren gehen gehören dazu.
Name: Datum:
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
4. Wie bin ich mit der Bewegungsmenge des heutigen Tages zufrieden?
Sehr unzufrieden
Sehr zufrieden
Quellen: W. Geidl, J. Hofmann, W. Göhner, G. Sudeck, K. Pfeifer (2012): Verhaltensbezogene Bewegungstherapie – Bindung an
einen körperlich aktiven Lebensstil. Die Rehabilitation; K. Pfeifer, G. Sudeck, S. Brüggemann, G. Huber (2010): DGRW-Update:
Bewegungstherapie in der medizinischen Rehabilitation – Wirkungen, Qualität, Perspektiven. Die Rehabilitation; www.heart.org
MOTORISCHES TRAINING? 35
Das Sensomotorische Training, auch Posturales Training, Propriozeptives Training oder Balance Training genannt,
ist eine sehr effektive Trainingsmethode, welche sich in den letzten Jahren in allen Bereichen des Sports etabliert
hat. Im Wesentlichen zielt das Sensomotorische Training auf Folgendes ab:
Zentrale Trainingsinhalte sind Gleichgewichtsübungen, die alleine oder in Kombination mit Kraft-, Dehn- oder
Koordinationsübungen umgesetzt werden können. Für die Umsetzung werden häufig instabile Untergründe
verwendet wie Therapiekreisel, Schaukel-, Kipp-, Balancierbretter, Ballkissen, Balance Pad, Gymnastikball u. v. m.
Wusstest Du schon?
Sensomotorisches Training ist auch zu Hause mit wenig organisatorischem und finanziellem Aufwand möglich.
Alle im Kurs erlernten Übungen können als Sensomotorisches Training durchgeführt werden. Dazu ist nur ein
instabiler Untergrund notwendig. Du musst dafür aber keine speziellen Geräte kaufen. Es genügt, ein Hand-
tuch mehrfach zu falten, ein gewöhnliches Kissen oder eine dickere Gymnastikmatte unterzulegen. Wusstest Du
außerdem, dass Inlineskating auch als Sensomotorisches Training gilt?!
FREIZEITBEWEGUNG 36
Langsam anfangen
Viele Anfänger machen den Fehler, alles auf einmal zu wollen und zu schnell zu viel zu tun. Ausgebrannt und
mit Muskelkater vergeht einem schnell wieder die Lust an der Bewegung. Besser: Langsam anfangen. Erstelle Dir
einen Trainingsplan, mit dessen Hilfe Du die Belastung langsam steigern kannst. Lasse Dich von einem erfahrenen
Übungsleiter/in beraten.
Ziele setzen
Mache Dir vorher bewusst, welche ganz persönlichen Vorteile Du davon hast, wenn Du Dich mehr in Deiner Frei-
zeit bewegst. Setze Dir erste Ziele so, dass es realistisch ist, sie zu erreichen. Nicht übertreiben! Mache Dir vorher
klar, was Dich von der Erreichung des Ziels abhalten könnte und was Du gegen diese „Störfaktoren“ tun könntest.
Überlege Dir eine Belohnung, die Dich erwartet, wenn Du Dein erstes Ziel erreicht hast.
IM TRAINING 39
Individualität
Die Herzfrequenz ist eine individuelle Größe, sie hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, z. B. Alter, Trainings
zustand, Geschlecht, Nahrung, Befinden, Stress, Schlaf, Temperatur etc. Ein Vergleich von Personen untereinander
ist daher ohne Weiteres nicht möglich, d. h., wenn zwei Personen bei einer Belastung die gleichen Herzfrequenzen
haben, bedeutet dies nicht unbedingt, dass sie sich auch genauso angestrengt haben oder gleich trainiert sind.
Beispiel:
Agnes Ausdauer, 60 Jahre, mit gemessener HFRuhe von 70
HFmax per Faustformel = 220 – 60 = 160
SICH ZU BEWEGEN … 26
TEILNEHMERBEFRAGUNG INFO
zur Zufriedenheit mit dem Gesundheitssportangebot im Verein 25
01
Liebe/r Teilnehmer/in,
mit Deiner Unterstützung möchten wir die Qualität unserer mit dem Qualitätssiegel SPORT PRO GESUNDHEIT
zertifizierten Angebote sicherstellen. Deine Rückmeldung hilft dabei, das Angebot attraktiver zu gestalten und
herauszufinden, wie es weiter verbessert werden kann.
Angebotstitel: Veranstaltungsort:
Angebotsprofil: Veranstaltungszeit:
Verein:
Bitte teile uns mit, auf welchem Wege Du von dem Gesundheitssportangebot erfahren hast bzw. wer Dir das
Angebot empfohlen hat:
2. Zielgruppengerechtes Sportangebot
Bitte bewerte, in welchem Umfang die folgenden Aussagen für Dich zutreffen:
Seitdem ich an einem Gesundheitssportangebot teilnehme, habe ich das Gefühl, dass …
Bitte bewerte anhand der folgenden Aussagen, wie zufrieden Du mit dem Gesundheitssportangebot bist:
• Ich habe den Eindruck, dass der Verein die Durchführung des Gesund-
heitssportangebotes unterstützt und fördert.
4. Qualifizierte Leitung
DURCH GANZKÖRPERTRAINING 89
Heimprogramm
Bitte beachten Sie beim Trainieren die generellen Trainingsprinzipien (siehe Info 65) und die Hinweise zum
Krafttraining (Info 38).
Gesäß-Dehnung im Langsitz
Ausgangsposition:
Hinsetzen und ein Bein ausstrecken; das andere Bein anwinkeln
und den Fuß auf die gegenüberliegende Seite des ausgestreckten
Beines neben das Knie stellen.
Kräftigungsübungen
• Das Gesäß nach hinten (als würde man sich • Die Arme und Beine langsam zum Bauch hin
hinsetzen) schieben. anheben.
• Die Knie bleiben dabei über den Fußspitzen. • Die Knie und Ellenbogen berühren sich nach
• Auf die Bauchspannung achten, der Rücken bleibt Möglichkeit über dem Bauch.
dabei gerade. • Langsames Absenken in die Ausgangsposition.
• 3 × 5 – 20 Wiederholungen, kurze Pause nach jeder • 3 × 5 – 20 Wiederholungen, kurze Pause nach jeder
Serie. Serie.
Diagonale Crunches
Ausgangsposition:
Rückenlage, linkes Bein anstellen, rechtes Bein gestreckt.
Beckenlift
Ausgangsposition:
Rückenlage, beide Fersen sind aufgestellt, Arme liegen
locker neben dem Körper.
• Variation 1:
Einbeinig, das eine Bein auf das Standbein stemmen.
• Variation 2:
Einen Ball um die Hüften kreisen.
• Die Arme vom Boden abheben und abwechselnd strecken und beugen (90°-Winkel in den Ellenbogen).
• Variationen: Beide Arme und Beine vom Boden abheben.
• Die Arme und Beine ausstrecken und leichte Hackbewegungen ausführen (kleine Bewegungsamplitude).
• Die Beine ausstrecken, die Arme sind gebeugt und die Handflächen zeigen zueinander, kleine Hackbewegungen
ausführen (kleine Bewegungsamplitude).
• 3 × 5 – 20 Wiederholungen, kurze Pausen zwischen den Serien.
Titel: Informationsmaterialien
Redaktion: Constanze Gawehn, Imke Hoppe, Miriam van Geenen, Meike Henning, Ewelina
Profaska, Sabrina von Au (alle DOSB), Nina Kläber
Bildnachweise:
aid infodienst, Idee: Sonja Mannhardt (INFO 13, INFO 71 S. 1)
Bayerischer Landes-Sportverband e.V. (INFO 42 S. 1/unten, INFO 69, INFO 73 S. 1, INFO 85 S.
1/2)
https://allurebikerental.com (INFO 15 unten)
https://commons.wikemedia.org (INFO 83 S.1/links)
Landessportbund Hessen e.V. (INFO 54; INFO 63)
Landessportbund Nordrhein-Westfalen e. V. (INFO 06 S. 1,2; INFO 07, INFO 17, INFO 18 S. 1,
INFO 30 S. 1, INFO 31, INFO 39, INFO 40, INFO 67, INFO 83 S. 1/rechts)
Landessportbund Nordrhein-Westfalen e.V. /Andrea Bowinkelmann (INFO 61, INFO 64; INFO 65)
Landessportbund Sachsen e.V. (INFO 78, S. 2, INFO 88 S. 2, INFO 89 S. 1-4)
Landessportbund Thüringen (INFO 84 S. 1/2)
J. Kretschmer, R. Baumann, U. Guse, R. Matthias, U. Steiner (2009): Sport in der Primarstufe –
Band 1. Schorndorf: Hofmann (INFO 37)
Jörg Obernolte (INFO 12 S. 1; INFO 15; INFO 21, INFO 35, INFO 38, INFO 41, INFO 50, INFO 62,
INFO 66, INFO 75, INFO 83 S. 2,3)
Prof. Dr. med. G. Uhlenbruck (2000)/Landessportbund Nordrhein-Westfalen e.V. (INFO 68)
Unfallkasse Nordrhein-Westfalen e.V. (INFO 79)
www.fotosearch.com (INFO 12, S.2/unten)
www.pixabay.com (INFO 22, S. 1, INFO 42 S. 1/oben)
www.stepbystep-schulranzen.com (INFO 12, S.2/oben)