Illustrierende Prüfungsaufgabe zum LehrplanPLUS
Gymnasium, Latein, Jahrgangsstufe 5
Aufgabenteil (B) einer Schulaufgabe
Fach Latein (L1)
Jahrgangsstufe 5
Prüfungsart großer schriftlicher Leistungsnachweis, Teil B
Zeitrahmen In Jgst. 5 für die gesamte Schulaufgabe 35-45 Minuten
Aufgabenstellung
A) Übersetzung: Übersetze folgenden Text in angemessenes Deutsch!
[Dt. Überschrift und Einleitungssatz; ca. 50 – 60 lat. Wörter; das Thema des Schulaufgaben-
textes soll mit einem der im LehrplanPLUS, Lernbereich L 5.1 (Texte) oder L 5.3 (Kultureller
Kontext), genannten Themenbereiche korrespondieren; Gewichtung A : B = 3 : 1; Angabe
der Wörterzahl]
B) Lies den folgenden bekannten Textabschnitt aufmerksam durch! Bearbeite dann
die folgenden Aufgaben!
1 Pater dixit: „Audi verba mea, fili! Audi fatum tuum, Troiane! Audi fatum populi Romani!
2 Res futuras tibi aperiam: Filius tuus oppidum Albam Longam aedificabit. Cuius posteri
3 urbem Romam condent. Quae urbs domina orbis terrarum erit. Profecto Romani,
4 domini orbis terrarum, alios populos imperio regent et inimicos superbos bello
5 superabunt.“
1. Überprüfe, ob die folgenden Aussagen mit dem Textinhalt übereinstimmen!
Kreuze die einzig richtige Aussage an! [2 BE]
Aeneasʼ Nachfahren werden um die Herrschaft über die Stadt streiten.
Aeneas bekommt wichtige Informationen von seinem Vater.
Alba Longa wird zur Weltmacht aufsteigen.
Herrscher der Welt sind oft feindselige und hochmütige Menschen.
2. Belege jeweils mit geeigneten Stellen aus dem Text B), dass die Römer hier als
besonders mächtig und als militärisch sehr erfolgreich beschrieben werden! [2 BE]
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3. Erkläre an geeigneten Beispielen aus Text B), auf welche zwei verschiedenen Arten im
Lateinischen das Futur von Vollverben gebildet wird! [2 BE]
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4. Weise den folgenden Wortformen aus dem Text B) jeweils die einzige korrekte
grammatikalische Bestimmung zu! (z. B. C 7) [2 BE]
A) fili (Z. 1) _____ B) Cuius (Z. 2) _____
1. Dativ des Besitzers 2. Dehnungsperfekt 3. Imperativ
4. Plural 5. Relativer Satzanschluss 6. Vokativ
5. Griechische und römische Gottheiten
a) Gib zu den folgenden beiden Gottheiten jeweils die fehlenden Informationen an! [2 BE]
Gottheit I Gottheit II
griechischer Name: ________________ griechischer Name: Aphrodite
römischer Name: Mars römischer Name: ________________
Zuständigkeit. ________________ Zuständigkeit: ________________
b) Erkläre, welche Rolle der Gott Mars bei der Gründungsgeschichte Roms spielt! [2 BE]
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Gymnasium, Latein, Jahrgangsstufe 5
Erwartungshorizont
1. Überprüfe, ob die folgenden Aussagen mit dem Textinhalt übereinstimmen!
Kreuze die einzig richtige Aussage an! [2 BE]
Aeneasʼ Nachfahren werden um die Herrschaft über die Stadt streiten.
Aeneas bekommt wichtige Informationen von seinem Vater.
Alba Longa wird zur Weltmacht aufsteigen.
Herrscher der Welt sind oft feindselige und hochmütige Menschen.
[für das Ankreuzen der richtigen Aussage: 2 BE]
2. Belege jeweils mit geeigneten Stellen aus dem Text B), dass die Römer hier als
besonders mächtig und als militärisch sehr erfolgreich beschrieben werden! [2 BE]
a) „Quae urbs domina orbis terrarum erit.“ (Z. 3) / „Romani, domini orbis terrarum“ (Z. 3f.)
[für einen korrekten lateinischen Beleg: 1 BE]
b) „alios populos imperio regent“ (Z. 4) / „inimicos superbos bello superabunt“ (Z. 4f.)
[für einen korrekten lateinischen Beleg: 1 BE]
3. Erkläre an geeigneten Beispielen aus Text B), auf welche zwei verschiedenen Arten im
Lateinischen das Futur von Vollverben gebildet wird! [2 BE]
Bei der ersten Bildungsart des Futurs wird das Tempuszeichen -b- / -bi- / -bu- verwendet,
wie bei aedifica-bi-t (Z. 2) oder supera-bu-nt (Z. 5).
Bei der zweiten Bildungsart wird in der 1. Person Singular wie bei aperi-a-m (Z. 2) das
Tempuszeichen -a- verwendet, in den übrigen Futurformen das Tempuszeichen -e- wie
bei cond-e-nt (Z. 3).
[für jede korrekt erklärte Bildungsart mit passendem lateinischen Beispiel: 1 BE
Hinweis: Da erit in Z. 3 als Hilfsverb fungiert, kann es hier nicht als „geeignetes Beispiel
aus Text B)“ für die Futurbildungsarten von Vollverben herangezogen werden.]
4. Weise den folgenden Wortformen aus dem Text B) jeweils die einzige korrekte
grammatikalische Bestimmung zu! (z. B. C 7) [2 BE]
A) fili (Z. 1) __6__ B) Cuius (Z. 2) __5__
1. Dativ des Besitzers 2. Dehnungsperfekt 3. Imperativ
4. Plural 5. Relativer Satzanschluss 6. Vokativ
[für jede korrekte Zuweisung: 1 BE]
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5. Griechische und römische Gottheiten
a) Gib zu den folgenden beiden Gottheiten jeweils die fehlenden Informationen an! [2 BE]
Gottheit I Gottheit II
griechischer Name: Ares griechischer Name: Aphrodite
römischer Name: Mars römischer Name: Venus
Zuständigkeit. Krieg Zuständigkeit: Liebe / Schönheit
[Für jede korrekte Angabe: 0,5 BE]
b) Erkläre, welche Rolle der Gott Mars bei der Gründungsgeschichte Roms spielt! [2 BE]
Die Vestalin Rea Silvia wird von Mars schwanger und bringt die Zwillinge Romulus und
Remus zur Welt. [1 BE] Diese beiden Söhne des Gottes, der passend zur Geschichte
Roms für den Krieg zuständig ist, gründen eine Stadt, die nach ihrem ersten König
Romulus Roma heißt. [1 BE]
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Hinweise
Das vorliegende Prüfungsbeispiel basiert auf der Voraussetzung, dass der in B)
zugrunde gelegte Text aus einem von den Schülerinnen und Schülern im Unterricht
und/oder als Hausaufgabe übersetzten sowie verbesserten Lesestück (oder einem
vergleichbaren Text) stammt. Die Schülerinnen und Schüler sind rechtzeitig im
Vorfeld der Schulaufgabe darüber zu informieren, dass die o. g. Texte Gegenstand
der Aufgaben des B-Teils sind, sodass sie sich gezielt darauf vorbereiten können. So
wird die Nachhaltigkeit des Gelernten gesteigert, und es entsteht eine Grundlage für
die weitere Progression und den rekursiven Kompetenzaufbau, wobei bereits
Bekanntes durch neue Aspekte angereichert wird.
Bei der Aufgabenstellung ist darauf zu achten, dass nicht nur eine Reproduktion des
Wissens verlangt bzw. im Unterricht bereits Behandeltes zum Prüfungsgegenstand
gemacht wird, sondern dass Wissen intelligent angewandt wird. So sollte der
vorliegende Text noch nicht anhand der in der Schulaufgabe gestellten Aufgaben
bearbeitet worden sein. Es bietet sich jedoch zur Gewöhnung der Schülerinnen und
Schüler an die entsprechenden Aufgabenformate an, im Vorfeld der Schulaufgabe zu
anderen Übersetzungstexten vergleichbare Aufgaben zu stellen. Grundsätzlich gilt,
dass Unterrichts- und Prüfungsgestaltung entsprechend aufeinander abzustimmen
sind. Im Sinne der Kompetenzorientierung werden bei der Aufgabenstellung jeweils
geeignete Operatoren verwendet.
Teil B) besteht aus Aufgaben zu den Bereichen „Text“ (hier Aufgaben 1 und 2),
„Sprachliche Basis“ (hier Aufgaben 3 und 4) und „Kultureller Kontext“ (hier Aufgaben
5a und 5b). Von den BE werden max. 1/3 für den Lernbereich „Sprachliche Basis“
und mind. 2/3 für die Lernbereiche „Text“ und „Kultureller Kontext“ vergeben.
Sämtliche Aufgaben weisen einen klaren Bezug zu Text B) auf.
Die Gestaltung der Leistungsnachweise ist für das Fach Latein im LehrplanPLUS
(LPP) ab dem Schuljahr 2017/18 grundsätzlich durch das KMS Nr. V.3-
BS5402.7/25/1 vom 09.02.2017 mit seiner Anlage geregelt.
Bezug des Textthemas zum LehrplanPLUS:
Die Schülerinnen und Schüler ...
übersetzen altersgemäße Lehrbuchtexte u. a. aus folgenden
Themenbereichen:
o Religion und Mythos: u. a. […] Aeneas, Roms Gründungsmythos
(Lernbereich L 5.1 „Texte“)
stellen Informationen aus dem römischen Gründungsmythos (v. a. im
Zusammenhang mit Aeneas, Romulus und Remus) […] zu einem klar
gegliederten Überblickswissen zusammen. (Lernbereich L 5.3 „Kultureller
Kontext“)
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Zu den einzelnen Aufgaben in Teil B):
Aufgabe 1
Bezug zu den Kompetenzerwartungen des Fachlehrplans im LehrplanPLUS:
Die Schülerinnen und Schüler ...
erfassen wesentliche Inhalte altersgemäßer Lehrbuchtexte und stellen
sinnvolle inhaltliche Bezüge her. (Lernbereich L 5.1 „Texte“)
arbeiten u. a. mithilfe von Erschließungsfragen Inhalte und Themen von
Texten heraus. (Lernbereich L 5.4 „Methodik“)
Anmerkung:
Der Operator „Überprüfen“ ist der prozessbezogenen Kompetenz des reflektierenden
Umgangs zugeordnet, und zwar im Anforderungsbereich III. Aufgrund der
entsprechend hohen kognitiven Leistung, die mit dem Blick auf den gesamten
Textabschnitt zu erbringen ist, werden für diese Aufgabe 2 BE vergeben.
Im Rahmen der Erfassung wesentlicher Textinhalte, welche der Lehrplan für die
Jahrgangsstufe vorsieht, handelt es sich um eine komplexe Aufgabe, die so erst
gegen Ende der 5. Jgst. gestellt werden sollte. Dieser Aufgabe sollten im Lauf des
Schuljahres bereits einfachere Erschließungsaufgaben zu einzelnen, leicht zu
identifizierenden Textinhalten vorausgegangen sein. Von der Auswahl des korrekten,
inhaltlich stimmigen Satzes führt ein Progressionsstrang hin zur eigenständigen
Formulierung passender Überschriften für Textabschnitte oder abstrakterer Zusam-
menfassungen bei der Paraphrase in höheren Jgst.
Aufgabe 2
Bezug zu den Kompetenzerwartungen des Fachlehrplans im LehrplanPLUS:
Die Schülerinnen und Schüler ...
erfassen wesentliche Inhalte altersgemäßer Lehrbuchtexte und stellen
sinnvolle inhaltliche Bezüge her. (Lernbereich L 5.1 „Texte“)
arbeiten u. a. mithilfe von Erschließungsfragen Inhalte und Themen von
Texten heraus. (Lernbereich L 5.4 „Methodik“)
Anmerkung:
Für Jgst. 5 sind hier zutreffende inhaltliche Beobachtungen bereits vorgegeben, die
nur noch zu belegen sind. Das Herausschreiben von Belegen aus einem lateinischen
Text sollte während der gesamten 5. Jgst. immer wieder geübt werden. Damit wird
ein methodischer Grundstein gelegt, der kumulativ bis in die Interpretation der
Oberstufe eine zentrale Rolle spielt, in der eigene Untersuchungsbefunde oder auch
Positionen aus der Forschungsliteratur durch geeignete Textstellen oder
einschlägige Argumente zu belegen sind.
Hier wird schon früh eine Basis für die Progression zur direkten und indirekten
Charakteristik von Figuren oder Figurengruppen in höheren Jgst. gelegt. Der
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Operator „Belegen“ wird ebenfalls der prozessbezogenen Kompetenz des
reflektierenden Umgangs zugerechnet, allerdings im Anforderungsbereich II, weshalb
hier für die zwei erforderlichen Belege ebenfalls 2 BE wie in Aufgabe 1 vergeben
werden.
Bei den zu belegenden Charakteristika der Römer liegen auch inhaltlich zentrale
Aspekte vor, welche in der inhaltlichen Fachprogression u. a. von der Ausdehnung
des Imperium Romanum (Unterstufe) über die Lektüre von Caesars Bellum Gallicum
(Mittelstufe) bis zum römischen Selbstverständnis in Vergils Aeneis (Oberstufe)
relevant sind.
Aufgabe 3
Bezug zu den Kompetenzerwartungen des Fachlehrplans im LehrplanPLUS:
Die Schülerinnen und Schüler ...
benennen einfache sprachliche Erscheinungen mit grammatikalischen
Grundbegriffen (u. a. Substantiv; Adjektiv; Pronomina; Numeralia; Deklination;
Kasus, Numerus, Genus; Verb: Voll- und Hilfsverb; Konjugation; Person,
Numerus, Tempus, Modus; Adverb), ordnen sie in ein Basissystem der
Grammatik ein und begründen ihre Einordnung. (Lernbereich L 5.2.2 „Sprach-
liche Basis: Formenlehre“)
analysieren und bestimmen elementare lateinische Wortformen aus folgenden
Bereichen: …
o Verben: aus allen Konjugationsklassen sowie esse, posse, velle, nolle,
malle in allen Personen und in allen Tempora des Indikativs Aktiv …
(Lernbereich L 5.2.2 „Sprachliche Basis: Formenlehre“)
erfassen die Bedeutung der Wortbestandteile (u. a. Tempuszeichen,
Endungen). (Lernbereich L 5.2.2 „Sprachliche Basis: Formenlehre“)
Anmerkung:
Für eine zusammenhängende und korrekte Lösung dieser Aufgabe können
verschiedene Wissenselemente (v. a. Unterscheidung Hilfs- und Vollverb, Futurarten
und ihre Bildungselemente) hier nicht einzeln linear abgerufen und wiedergegeben
werden, sondern müssen unter Einhaltung grammatikalischer Regeln miteinander
kombiniert und in Bezug auf Text B) intelligent angewandt werden. Entsprechend
wurde mit „Erklären“ ein Operator gewählt, welcher der prozessbezogenen
Kompetenz des synthetisierenden Umgangs im Anforderungsbereich II zugeordnet
ist. Die hier nötigen Kompetenzen im Bereich der Formenlehre können längerfristig
auch für ein vertieftes Textverständnis, hier der Textsorte „Prophezeiung“,
herangezogen, also zunehmend auch integrativ im Sinne der Textarbeit fruchtbar
gemacht werden. So wird bereits früh eine Basis für spätere Untersuchungen der
Relationen zwischen Form und Inhalt in höheren Jgst. gelegt; hier führt die
Progression speziell zur Auswertung von Tempusprofilen.
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Aufgabe 4
Bezug zu den Kompetenzerwartungen des Fachlehrplans im LehrplanPLUS:
Die Schülerinnen und Schüler ...
weisen lateinische Wörter und Wortformen ihren fundamentalen
grammatikalischen Kategorien zu. (Lernbereich L 5.2.2 „Sprachliche Basis:
Formenlehre“)
analysieren und bestimmen elementare lateinische Wortformen aus folgenden
Bereichen:
o Nomina: Substantive und Adjektive aller Deklinationsklassen in allen
Kasus ...
o Pronomina: Personalpronomen, Possessivpronomen,
Reflexivpronomen, Pronomen is, Relativpronomen qui; …
o Verben: aus allen Konjugationsklassen sowie esse, posse, velle, nolle,
malle in allen Personen und in allen Tempora des Indikativs Aktiv, dazu
die Infinitive und Imperative I; alle Arten der Perfektbildung;
Stammformen einiger Verben. (Lernbereich L 5.2.2 „Sprachliche Basis:
Formenlehre“)
erkennen und unterscheiden einige einfache Erscheinungen der Satzlehre,
benennen sie mit Fachbegriffen und ordnen sie in ein Basissystem der
Grammatik ein: …
o Nebensätze: Relativsatz (mit relativem Satzanschluss); …
(Lernbereich L 5.2.3 „Sprachliche Basis: Satzlehre“)
Anmerkung:
Die präzise Kategorisierung und terminologische Erfassung sprachlicher Phänomene
leistet einen wesentlichen Beitrag zur Sprachreflexion, wobei die Progression vom
„Basissystem der Grammatik“ in Jgst. 5 bis zum „grammatikalischen Gesamtsystem“
am Ende der Spracherwerbsphase in Jgst. 8 reicht; vgl. auch Punkt 1 des Fachprofils
Latein im LPP: „Das Fach Latein ermöglicht am Modell und an der Systematik der
lateinischen Grammatik grundlegende Einsichten in das Funktionieren von Sprache
überhaupt.“
Durch den Operator „Zuweisen“ (prozessbezogene Kompetenz des synthetisieren-
den Umgangs im Anforderungsbereich I) müssen hier abstraktere sprachliche
Wissensbestandteile auf konkrete Einzelfälle bezogen werden, wobei der Zusam-
menhang des Textes B) zu beachten ist.
Aufgabe 5
Bezug zu den Kompetenzerwartungen des Fachlehrplans im LehrplanPLUS:
Die Schülerinnen und Schüler ...
geben die Zuständigkeitsbereiche wichtiger griechischer und römischer
Gottheiten an. (Lernbereich L 5.3 „Kultureller Kontext“)
Illustrierende Prüfungsaufgabe zum LehrplanPLUS
Gymnasium, Latein, Jahrgangsstufe 5
stellen Informationen aus dem römischen Gründungsmythos (v. a. im
Zusammenhang mit Aeneas, Romulus und Remus) […] zu einem klar
gegliederten Überblickswissen zusammen. (Lernbereich L 5.3 „Kultureller
Kontext“)
Anmerkung:
Hier wird kulturelles Hintergrundwissen für eine erweiternde, vernetzende
Kontextualisierung von Inhalten des Textabschnitts (s. Z. 2f.) fruchtbar gemacht. Bei
dieser Art intelligenter Anwendung kulturellen Wissens reicht die Progression bis zur
Interpretation in der Oberstufe.
Entsprechend wurde für Aufgabe 5b) mit „Erklären“ ein Operator gewählt, welcher
der prozessbezogenen Kompetenz des synthetisierenden Umgangs im Anforde-
rungsbereich II zugerechnet wird, denn hier müssen verschiedene Wissenselemente
und Aspekte, die auch auf Aussagen des Textes B) bezogen sind, miteinander
kombiniert werden, damit die bestehenden inneren Beziehungen dargelegt werden
können. In Aufgabe 5a) liegt dagegen mit „Angeben“ ein Operator vor, welcher der
prozessbezogenen Kompetenz des analysierenden Umgangs im Anforderungs-
bereich I angehört, da hier nur bestimmte Einzelaspekte aufgeführt werden müssen,
wobei die beiden Gottheiten bezüglich des Gründungsmythos Roms höchste
Relevanz besitzen.