9 Witzige Weihnachtssketche Humorvolles Fuers Feierliche Schultheater
9 Witzige Weihnachtssketche Humorvolles Fuers Feierliche Schultheater
Witzige
Weihnachtssketche
für das Schultheater
Stolz Verlag
Edition Lendersdorfer Traumfabrik
www.stolzverlag.de
Inhalt
5 Kein Auto
8 Weihnachtspost
10 Letzte Deutschstunde im Advent
12 Der bestohlene Weihnachtsmann
16 Himmlische Demo
18 Weihnachtsbaum-Notdienst
21 Warteschleife
24 Der Weihnachtshut
27 Der Stern von Bethlehem
Kein Auto
Personen: Anna, Bärbel, Andreas, Karlheinz, Willi, Sabine, Karin,
Fußgänger, kleiner Junge, beliebig viele Statisten
Requisiten: Verkehrsschild „Achtung, Kinder“, Straße angedeutet,
Winterkleidung, Schultaschen
An einem Straßenübergang vor der Schule. Kinder überqueren in Gruppen die Straße. Sie halten
vor der Fahrbahn an, schauen nach links und nach rechts und gehen dann hinüber. Nachdem
einige Gruppen das stumm, sich nur pantomimisch unterhaltend, getan haben, kommen Anna,
Bärbel und Andreas. Sie unterhalten sich laut. Dann schauen sie nach links und rechts, und
überqueren die Straße. An derselben Straßenseite steht ein kleiner Junge mit einem großen Ranzen
auf dem Rücken. Er steht die ganze Zeit über da und sagt nichts, schaut zunehmend verzweifelt.
5
Willi Wir haben eine ganz gute Lösung gefunden. Ich habe
meinen Eltern versprochen, nur dann zu üben, wenn sie
schlafen, oder wenn Tante Elli zu Besuch da ist.
Die Kinder überqueren die Straße. Der kleine Junge bleibt zurück, ungeduldig von einem Bein aufs
andere tretend.
Sabine, Karin
Sabine Also, Karin, ich muss mal mit dir reden. Ich werd’
noch verrückt. Seit dem 6. Dezember schlaf ich nicht
mehr richtig.
Karin Aber wieso das, was ist los?
Sabine Ich hab’ solche Angstzustände. Kaum habe ich mich
abends ins Bett gelegt, stehe ich mindestens zwanzigmal
wieder auf und schaue unter das Bett.
Karin Warum das? Was ist denn mit dem Bett?
Sabine Ich meine immer, da ist einer drunter.
Karin Und wer soll denn das sein?
Sabine Na, der Knecht Ruprecht oder einer von den schwarzen
Gesellen, die mit ihm herumlaufen.
Karin Ach so. Klar, dann ist es natürlich Essig mit Schlafen.
Aber, Sabine, ich weiß einen Trick.
Sabine (erwartungsvoll) Mensch, Karin, wenn du mir helfen könntest.
So geht das nicht weiter. Ich will nicht mehr dauernd
unter das Bett schauen müssen.
Karin Also, säge doch einfach die Bettfüße ab!
Die Kindergruppen sind fort. Der Junge steht noch immer an derselben Stelle wie am Anfang. Jetzt
beginnt er bitterlich zu heulen. Ein Fußgänger kommt vorüber.
Fußgänger (beugt sich besorgt zu dem schluchzenden Jungen) Aber mein Junge,
was weinst du denn so furchtbar?
Junge Weil kein Auto kommt!
Fußgänger Will dich deine Mutter abholen?
Junge Neeeein.
Fußgänger Welches Auto soll denn kommen?
Junge Eben irgendeines. Huhu.
6
Fußgänger Das versteh ich nicht. Kannst du mir erklären, was los ist?
Junge Na, da war doch der Weihnachtsmann bei uns, und er hat
gesagt, ich soll gut aufpassen, weil ich jetzt nach den
Ferien zu Fuß zur Schule gehe. Er hat gesagt, über die
Straße darf ich erst dann gehen, wenn das Auto schon
vorbeigefahren ist. Das hab ich versprochen. Aber es
kommt doch kein Auto ... huhuh.
ENDE
7
Weihnachtspost
Personen: Schalterbeamter, Junge, Mann, Dame, Statisten
Requisiten: Postschalterambiente, Pakete, Briefe, „Stempel“
Im Schalterraum eines Postamtes. Mehrere Personen warten vor dem Schalter, alle wollen etwas
aufgeben: Pakete, Briefe usw. Der Junge hat einen dicken Brief in der Hand. Er steht an dritter
Stelle in der Warteschlange.
8
Rauscht beleidigt davon. Der Junge mit dem Brief tritt an den Schalter heran.
Junge (reicht den Brief über den Schalter) Diesen Brief hier wollte ich
aufgeben. Er ist an das Christkind.
Schalterbeamter Ah, ein Wunschbrief, nicht wahr? Gib mal her. (legt den Brief
auf eine Waage) Das macht ein Euro fünfundvierzig Cent.
Junge (erschrickt) Waaas? So viel? Ich dachte, das kostet fünfund-
fünfzig Cent.
Schalterbeamter Ja, ein Normalbrief kostet soviel. Dieser ist 50 Gramm zu
schwer.
Junge (kramt in seinen Taschen) Oh. Ich hab nur einen Euro zehn
Cent.
Schalterbeamter Dann tut es mir leid. Diesen Brief können wir für dieses
Geld nicht befördern. Er kostet ein Euro fünfundvierzig.
Junge Und wenn ich den Brief leichter mache?
Schalterbeamter Dann kostet er weniger.
Junge Okay, mach ich. (zieht sich mit dem Brief in eine Ecke zurück, packt
ihn aus und macht etwas damit, was das Publikum nicht sieht, weil er
mit dem Rücken zu diesem steht)
Inzwischen können noch ein oder zwei Personen abgefertigt werden, einfach pantomimisch oder mit
einem Text, den man selbst gestalten kann. Dann ist der Junge wieder an der Reihe.
Junge So, hier ist der Brief.
Schalterbeamter Hast du was rausgenommen?
Junge Ja.
Schalterbeamter (legt den Brief auf die Waage) Aber der ist doch noch genauso
schwer wie eben! Es macht immer noch ein Euro fünfund-
vierzig.
Junge (weinerlich) Das versteh ich aber nicht! Den Papagei habe
ich rausgestrichen. Der war doch bestimmt 50 Gramm
schwer!
ENDE
9
Letzte Deutschstunde im Advent
Personen: Lehrer, Max, Hilde, Rudi, Sigi, Kurt, Ria, Michael, Bärbel
Requisiten: keine außer Schulmöbel, Schultaschen etc.
Klassenzimmeratmosphäre
Eine Schulklasse. Die Kinder sitzen und schreiben fleißig an ihren Wunschlisten. Der Lehrer geht
durch die Reihen und schaut ihnen über die Schulter.
10
Zeit, bis die Stunde um ist. Erzählt mir mal, wie ihr zu
Hause Advent und Weihnachten feiert.
Sigi Wir haben einen schönen Adventskranz mit vier roten
Kerzen. Die sind jetzt fast runtergebrannt. Nur die vierte
Kerze ist noch lang. Die brennen wir vor Weihnachten
auch noch ab.
Kurt Dazu weiß ich ein schönes Gedicht!
Lehrer Sag es.
Kurt Advent, Advent, ein Lichtlein brennt –
alle Kinder (stöhnen) Ehh, haaa – wie öde, das kennen wir usw.
Lehrer Ruhe! Kurt, sprich weiter.
Kurt dann zwei, dann drei, dann vier ... (Mitschüler stöhnen weiter
und fallen dann im Chor ein)
alle ... dann steht das Christkind vor der Tür.
Kurt Das heißt anders.
Lehrer Dann red!
Kurt Und wenn der ganze Christbaum brennt, dann steht die
Feuerwehr vor der Tür.
alle (ironisch) ha ha ha
Ria Herr Lehrer, ich weiß ein Wort mit vier tz.
Michael Das ist doch auch ein alter Hut. Das ist die
Atzventzkrantzkertze.
Bärbel Ich weiß aber eines mit fünf tz.
Lehrer So ein Wort gibt es gar nicht.
Bärbel Doch. Das Wort heißt Atzventzkrantzkertzenglantz.
Es schellt. Vorhang.
ENDE
11
Der bestohlene Weihnachtsmann
Personen: Weihnachtsmann, Wächter, Brune, Richartz
Requisiten: Schreibtisch, Papier, Stift, Gegenstand zum Stolpern,
Türgeräusche (Schlüsseldrehen, Öffnen, Schließen)
Der abgedunkelte Bühnenraum ist leer. Der Weihnachtsmann, in schwarzer Robe, mit schwarzem
Bart, kommt langsamen Schritts herein, auf dem Rücken schleppt er einen prall mit Geschenken
gefüllten Sack. Als er über einen Gegenstand stolpert, poltert und kracht es oder klirrt.
Wächter (kommt herbeigeeilt) Ja, wen haben wir denn da? Halt! Bleiben
Sie stehen! Hände hoch!
Weihnachtsmann Kann ich nicht.
Wächter Was heißt: Kann-ich-nicht?
Weihnachtsmann Kann ich nicht. Meine Hände halten den Sack.
Wächter Dann stell den Sack auf die Erde.
Weihnachtsmann Ich muss zu den Kindern.
Wächter Red keinen Unsinn, stell sofort den Sack hin.
Weihnachtsmann Wieso sind Sie so frech zu mir? Also gut. (lässt ächzend den
Sack auf die Erde)
Wächter Hände hoch!
Weihnachtsmann Also ... (hebt kopfschüttelnd die Hände über den Kopf) Was soll
denn das?
Wächter Hier einbrechen im Kaufhaus, das haben wir gern!
Weihnachtsmann Kaufhaus? Im Kaufhaus bin ich? (schlägt sich an die Stirn) Da
bin ich ja völlig falsch gelandet. Ich dachte mir’s gleich,
weil der Kamin so groß und breit war. Nicht einmal Ruß
habe ich in die Nase bekommen.
Wächter Da ist also die Schwachstelle. Das muss ich morgen
sofort dem Sicherheitsbeauftragten melden (notiert sich das
auf einem Zettel).
Weihnachtsmann Klar, dass ich das Wohnzimmer nicht gefunden habe.
Wächter Ganze Wohnzimmer klauen, das fehlte noch! Jetzt
kommst du erst mal mit auf die Wachstube. Dort werden
12
wir deine Personalien festhalten. Nimm den Sack, hopp,
hopp!
Weihnachtsmann Aber –
Wächter Nichts aber!
Weihnachtsmann Ich komme zu spät, wenn ich nicht gleich –
Wächter Wenn du nicht gleich mit mir kommst, dann krachts!
Weihnachtsmann Also gut. Die Kinder müssen auch mal warten lernen.
Der Wächter geht vor, der Weinachtsmann kommt mühsam hinter ihm her, den Sack hat er wieder
geschultert. Der Wächter murmelt in sich hinein, während sie auf der Bühne eine Runde drehen:
So ein Blödmann, Kinder, was der für einen Unsinn redet. Ob der einen zuviel hinter die Binde
gekippt hat? Wie der auch aussieht ... (und ähnliches)
Wächter So, da wären wir! (ruft laut) Herr Brune! Herr Richartz!
Wir haben einen Klienten hier! Stellt mal das Diebesgut
sicher!
Zwei Männer kommen und holen den Sack von der Bühne. Der Weihnachtsmann protestiert und
will den Sack festhalten, es kommt zu Handgreiflichkeiten. Schließlich wird der Weihnachtsmann
auf einen Stuhl gedrückt.
Weihnachtsmann Das ist kein Diebesgut! Und das sag ich Ihnen, Sie alle
bekommen nie mehr was von mir gebracht!
Die Männer lachen schallend über diesen Satz. Brune und Richartz schleifen den Sack hinaus.
Wächter So, jetzt fangen wir an. Wer bist du?
Weihnachtsmann Der Weihnachtsmann.
Wächter Dann bin ich das Christkind.
Weihnachtsmann (kichert) Ziemlich unwahrscheinlich. Ich habe es eben
noch gesehen. Es sieht ganz anders aus.
Wächter Klappe. Der Weihnachtsmann sieht auch anders aus.
Also noch einmal: Wie heißt du?
Weihnachtsmann Weihnachtsmann. Ich bin ja nur vom Ruß so schwarz.
(zupft und klopft an seiner Robe herum)
Wächter Also gut. Die Identität finden wir heraus. Was hast du
mitten in der Nacht im Kaufhaus Allrausch zu suchen?
Weihnachtsmann Heute ist der 24. Dezember!
Wächter Das weiß ich auch. Was du hier suchst, will ich wissen.
13
Weihnachtsmann Die Familie Seibold.
Wächter Was?
Weihnachtsmann Seibold. Zu Heidi und Michel Seibold will ich.
Wächter Heidi? Michel? Seibold? (wendet sich ab und murmelt für sich)
Komisch, ich heiße Seibold, und meine Kinder heißen
Heidi und Michel. Der kommt mir komisch vor.
Weihnachtsmann Bitte, darf ich gehen. Michel und Heidi warten auf mich.
Sie müssen hier in der Nähe wohnen.
Wächter Der Typ wird mir unheimlich. Ich wohne tatsächlich in
derselben Straße, in dem dieses Kaufhaus steht.
Weihnachtsmann Ich hab mich nur im Kamin vertan.
Wächter (rafft sich auf) Schluss jetzt! Ich glaube ich werde auch
schon ganz konfus. Kannst du dich ausweisen?
Weihnachtsmann Ausweisen? Abschieben?
Wächter Depp. Deinen Ausweis will ich sehen.
Weihnachtsmann (ist ziemlich entrüstet) Also ... (kramt dann in seinem Rock und zieht
ein Kärtchen heraus, gibt es dem Wächter)
Wächter (hält das Kärtchen in Augenhöhe, liest) Weih-nachts-mann, gebo-
ren 1800, wohnhaft im Himmel. (schreit zornig) Jetzt reicht’s!
Ich lasse dich von der Polizei abholen!
Der Wächter steht auf und schiebt den Weihnachtsmann von der Bühne. Man hört im Hintergrund
eine Tür knallen und einen Schlüssel drehen. Der Wächter kommt auf die Bühne zurück. Sein
Handy klingelt. Zuhörpausen machen!
Wächter Ja, hier Seibold. Ach du, Kathrin! – Ach was! Noch nicht?
– Aber das ist doch ... – Ja, ich weiß warum. – Das erklä-
re ich dir später. Sag den Kindern, es geht gleich los.
Noch ein wenig Geduld.
Der Wächter stürzt hinaus. Man hört wieder Schlüsseldrehen, Türöffnen, Schritte. Wächter und
Weihnachtsmann kommen zurück auf die Bühne.
Weihnachtsmann Aua, Sie tun mir weh!
Wächter Entschuldigen Sie, lieber Weihnachtsmann!
Weihnachtsmann Wie? Was? Wie soll ich das denn nun schon wieder
verstehen?
14
Wächter (schreit) Brune! Richartz! (die Männer sind sofort zur Stelle) Den
Sack! Holen Sie sofort den Sack wieder her!
Brune Den Sack?
Richartz Den Sack? Welchen Sack?
Wächter Na, den Sack vom Weihnachtsmann!
Brune + Richartz Das geht nicht.
Wächter Wieso geht das nicht?
Brune Weil eben einer da war und den Sack geholt hat.
Wächter Und ihr habt den Sack einfach herausgegeben?
Richartz Klar. Das war doch der Weihnachtsmann!
Wächter (schreit) Woher wollt ihr das denn so genau wissen?
Richartz Weil er es gesagt hat.
Wächter (rauft sich die Haare) Ihr glaubt aber auch jeden Mist!
Weihnachtsmann (Lacht wie irre) Dann kann ich wohl gehen.
Wächter (jammert) Meine armen Kinder!
Alle vier gehen ab, der Wächter jammernd, der Weihnachtsmann lachend, Brune und Richartz
betröppelt.
ENDE
15
Himmlische Demo
Personen: Chef der Weihnachtsmänner (Chef WM), 1. Besucher,
2. Besucher, jede Menge protestierender Engel
Requisiten: Geschenke-Verpackungs-Maschine (angedeutet aus Pappe),
ein halbes Dutzend kleinere und größere Geschenkpakete,
Transparente und Schilder mit großer Aufschrift für die
Demo – die Beschriftung mit vielen Rechtschreibfehlern.
Im Himmel wird seit Jahren rationalisiert. Für das Verpacken der vielen Geschenke werden immer
leistungsfähigere Maschinen aufgestellt. Während vormals die Engel den Weihnachtsmännern beim
Einpacken geholfen haben, erledigt das jetzt die Maschine vollautomatisch. Die Engel aber sind
unzufrieden, sie vermissen ihre Arbeit, das gemütliche Zusammensitzen und Kaffeetrinken in den
Arbeitspausen. Sie kommen sich reichlich überflüssig vor und demonstrieren.
Der Sketch spielt in der Geschenke-Verpackungs-Halle. Am Rand der Bühne erkennen die
Zuschauer eine Maschine. Daneben steht ein Stapel Pakete. Zwei Besucher von einem anderen
Stern sind gekommen, um die Maschine zu begutachten. Während der Chef der Weihnachtsmänner
ihnen alles erklärt, erleben wir eine Demo der unzufriedenen Engel.
Chef WM (führt die etwas seltsam aussehenden Besucher herein) Es freut mich
sehr, dass Sie den weiten Weg vom Planeten Ergeo
hergekommen sind, um unsere Geschenke-Verpackungs-
Anlage anzusehen! Sie ist unser ganzer Stolz: Diese
Maschine kann in einer Minute 1.356 Geschenke
verpacken. (sehr betont) 1.356!
1. Besucher In Seidenpapier?
Chef WM In Seidenpapier, in Metallfolie, was man eben so
wünscht. Man kann aber alle möglichen Verpackungs-
materialien wählen.
2. Besucher Und die Schleifen?
Chef WM Natürlich bindet diese Maschine auch kunstvolle
Schleifen. (greift in den Paketestapel) Schauen Sie!
Die Besucher begutachten die Pakete und äußern sich staunend und zustimmend.
1. Besucher (zeigt Paket) Und das macht alles diese Maschine?
Chef WM Alles! Es ist nur eine Person nötig, um die Maschine zu
beaufsichtigen. Alles vollautomatisch.
1. Besucher Wie habt ihr das denn früher gemacht?
Chef WM Noch vor zehn Jahren saßen wir hier alle zusammen, die
16
Engel, die Weihnachtsmänner. Wochenlang wurde nichts
anderes getan als Geschenke verpackt. Heute muss sich
niemand mehr die Finger wundarbeiten. Aber komischer-
weise sind sie nicht zufrieden.
2. Besucher Wer ist nicht zufrieden? Die Menschen?
Chef WM Nein, nein, die Engel. Die Engel motzen.
2. Besucher Wieso das denn? Die haben doch den Vorteil?
Chef WM Möchte man meinen.
1. Besucher (betastet die Maschine, reckt den Kopf und schaut) Wie groß ist
diese Geschenke-Verpackungs-Maschine denn?
Chef WM Ich zeige sie ihnen. (geht mit den Besuchern von der Bühne, man
hört ihn mit zunehmender Entfernung immer leiser sprechen) Hier
geht es weiter. Da sind die Papierrollen angebracht, und
hundert Meter weiter haben wir den Einfüllstutzen für ...
Die Bühne ist für einen Moment lang leer. Dann hört man Lärm, und die protestierenden Engel
kommen mit Transparenten und Tafeln herein. Sie stellen sich im Halbkreis auf, halten die Tafeln
hoch und skandieren ihre Forderungen:
WIR WOLLEN KEINE STÄHRNE PUZEN!
RISCHTIGE ARBAIT FÜHR ALLE!
WIR PROHTESTIREN!
MÄHR GELLD FÜHR ENNGEL!
FORRT MIT DEN MASCHIENEN!
Der Chef WM und seine Besucher kommen wieder zurück auf die Bühne. Die Engel verstummen
und stehen nur still da mit ihren Schildern und Spruchbändern.
1. Besucher Das ist ja ...
2. Besucher So etwas haben wir noch nie gesehen!
Chef WM (gelassen) Ach, das geht jedes Jahr so. Die beruhigen sich
schon wieder!
2. Besucher Ist das denn jedes Jahr so schlimm? (deutet auf Transparente)
Chef WM (lacht) Oh nein! Probleme gibt es erst, seit wir im Himmel
ein dickes, gelbes Buch angeschafft haben.
2. Besucher Ein dickes, gelbes Buch?
Chef WM Na, den (deutlich, laut) Du-den!
ENDE
17
Weihnachtsbaum-Notdienst
Personen: Vater, Mutter, Tochter, Sohn, acht Engel
Requisiten: Großer Tannenbaum (echt oder Attrappe), Ständer, Besen,
Kehrblech, Porzellanscherben, Mobiltelefon, Telefonbuch
Heiliger Abend. Der Weihnachtsbaum soll gerade aufgestellt werden.
18
Tochter Hoppla!
Mutter (Kommt mit dem Telefonbuch herein) Es reicht jetzt. Ich rufe den
Weihnachtsbaum-Notdienst an! Ihr schafft das ja doch
heute nicht mehr.
Vater So’n Quatsch aber auch.
Mutter (wählt auf dem Handy, spricht evtl. die Nummer dabei mit) Hallo?
Ist da der Weihnachtsbaum-Notdienst? Wir haben einen
Notfall, ja, dringend. Können Sie bitte sofort zu uns
kommen? Danke. Wie lange? Aha. Sehr gut. Bis dann.
Die Türglocke geht.
Tochter Was, so schnell? Ich mach auf!
Mehrere Engel kommen herein.
1. Engel Guten Tag. Wir kommen vom Weihnachtsbaum-Notdienst.
Wo ist der Notfall?
Mutter (zeigt auf den Baum) Hier. Er fällt immer um.
2. Engel Kein Problem für uns.
3. Engel Darauf sind wir spezialisiert.
4. Engel Ganz klarer Fall.
5. Engel Dafür haben wir das entsprechende Werkzeug.
6. Engel Das haben wir schon oft gehabt.
7. Engel Routineangelegenheit.
8. Engel Also, fangen wir an.
Die Engel stellen sich vor den Baum und beginnen ihn zu bearbeiten. Das Publikum kann nicht
sehen, was sie damit anstellen. Der Sohn kommt mit dem Kehrblech voller Scherben auf die Bühne.
Sohn Wo soll ich das ...?
Mutter Wie – wo soll ich das?
Sohn ... hintun.
Mutter (genervt) Kipp es auf dein Bett.
Sohn (beleidigt) Nicht mal eine richtige Antwort bekomme ich.
Vater Wie wäre es mit der Mülltonne?
19
Sohn Gute Idee. (geht ab)
Vater (zu den Engeln) Kann ich irgendwie behilflich sein?
5. Engel Nein, wir kommen schon zurecht.
3. Engel Gleich sind wir fertig.
1. Engel Gerade noch einen Augenblick, dann steht er.
Sohn (kommt mit dem Kehrblech zurück) Wo steht der Mülleimer?
Mutter Wo er immer steht.
Sohn Ach so. (geht wieder ab)
Vater (geht ruhelos herum) Ich hätte ihn so gerne selbst aufgestellt.
4. Engel So, wir sind fertig.
Alle Engel richten sich auf und treten zurück. Der Blick auf den Baum wird frei. Er ist jetzt ein
Winzling von etwa 20 Zentimetern Höhe.
Vater (schaut sich suchend um) Wo ist denn der Baum?
Mutter Huch!
8. Engel Wir mussten ihn etwas stutzen. Aber er steht.
1. Engel Nun, wie haben wir das gemacht?
Mutter (sarkastisch) Phantastisch!
Vater (entsetzt) Ist ja wirklich ‘ne Wucht.
Sohn (kommt mit dem vollen Kehrblech herein, erblickt den Minibaum) Was
soll denn das sein? (zeigt auf das Bäumchen)
alle Engel Schöne Weihnachten und auf Wiedersehen. (gehen ab)
Vater (ruft den Engeln hinterher) Das hätte ich auch gekonnt!
1. Engel (ruft zurück) Warum haben Sie uns dann gerufen?
Mutter Na, nun wollen wir ihn halt schmücken. (hängt eine Kugel an
den Ast, das Bäumchen fällt sofort um)
Tochter Hoppla!
ENDE
20
Warteschleife
Personen: Pilot, Copilot, Stewardess, Weihnachtsmann, Stimme
des Fluglotsen vom Tower, 1. Passagier, 2. Passagier,
3. Passagier, beliebig viele weitere Passagiere
Requisiten: Tisch (Cockpit), Mikrophon, Stühle für die Passagiere,
Robe für den Weihnachtsmann, Fluguniformen andeuten,
Geräuschkulisse: Flugzeugmotor; sehr lauter Rumms
Im Flugzeug. Es ist Heiliger Abend, die Maschine soll landen. Alle wollen rasch nach Hause.
Das Flugzeug befindet sich kurz vor dem Landeanflug.
Pilot Hoffentlich geht alles glatt. Ich will heute abend pünktlich
zu Hause sein. Es gibt Würstchen mit Sauerkraut.
Copilot Du hast es gut. Bei uns zuhaus gibt es nur ein armes
Würstchen – und das bin ich.
Pilot Da hat dein Hund bestimmt Freude mit dir.
Copilot Kann ich dir sagen.
Stewardess (schaut ins Cockpit) Und? Landen wir bald? Meine Familie
wartet mit der Bescherung auf mich! Ich habe auch aus
Bombay tolle Geschenke mitgebracht.
Copilot Man tut, was man kann. Keiner will Heilig-Abend im
Flugzeug verbringen.
Pilot Nur noch ein paar Minuten. Sie können schon einmal die
Fluggäste auf die Landung vorbereiten.
Stewardess (zieht den Kopf zurück, greift zum Mikrophon) Sehr verehrte
Damen und Herren, liebe Fluggäste. Wir werden in Kürze
auf dem Flughafen Riem landen. Legen Sie die Gurte an.
Wir alle von der Lufthänselei danken für Ihr Vertrauen
und wünschen Ihnen ein wunderschönes und frohes
Weihnachtsfest!
Copilot Tower, Tower! Erbitten Landeerlaubnis für Flug Nummer
24-12.
Stimme Hier Tower. Kann leider keine Landeerlaubnis erteilen.
Starker Nebel hier unten. Fliegen Sie eine Warteschleife
und beachten Sie unsere weiteren Anweisungen.
Pilot Was? Das kann doch nicht wahr sein. Hallo, Tower!
21
Seid ihr übergeschnappt? Es ist Weihnachtsabend,
wir wollen alle nach Hause! Bitte dringend um
Landeerlaubnis!
Stimme Tut mir leid, da ist nichts zu machen. Bei dieser
Nebelsuppe darf nicht einmal der Weihnachtsmann
landen.
Copilot So ein Witzbold! Und was sollen wir jetzt machen?
Pilot Dein Hund wird eben noch etwas auf das Würstchen
warten müssen.
Stewardess (zu den Passagieren) Achtung, eine Durchsage. Wegen dich-
ten Nebels ist zur Zeit eine Landung ausgeschlossen.
Wir müssen es uns hier oben noch etwas gemütlich
machen. Die Fluggesellschaft gibt einen aus. Was
möchten Sie trinken?
Passagiere (durcheinander) Wir wollen nichts trinken – Wir wollen nach
Hause! – Ich glaube, mein Baum brennt! – Nicht mit mir,
ich steige aus! – Das sag ich meinem Anwalt! – Das ist
doch der Gipfel, Weihnachten in der Warteschleife! –
Die denken wohl, sie können alles mit uns Kunden
machen! – Wenn sie schon fliegen, sollen sie wenigstens
für gutes Wetter sorgen! – Das sag ich meiner Mutter! –
Früher war alles besser! – Die spinnen doch! – Fröhliche
Weihnachten! (und ähnliches)
Stewardess (beschwichtigend) Aber meine Damen und Herren, so beruhi-
gen Sie sich doch bitte! Der Nebel wird sich bestimmt
bald lichten.
Es gibt einen lauten Rumms wie von einem Zusammenstoß. Das Flugzeug wackelt (pantomimisch
darstellen), die Passagiere schreien vor Angst auf.
Copilot Achtung, Achtung! Es hat einen kleinen Zusammenstoß
gegeben, aber es besteht keine Absturzgefahr.
Pilot (schreit aufgeregt) Ein unbekanntes Flugobjekt hat angedockt,
jemand versucht einzudringen.
Copilot Alarm!
1. Passagier Mein Gott! Sind das Piraten?
2. Passagier Piraten! Luftpiraten entern das Flugzeug!
3. Passagier Was? Wir werden entführt? Um Himmelswillen!
22
Stewardess Bleiben sie ruhig! Atmen Sie tief durch! Möchte jemand
die Sauerstoffmaske benutzen?
Der Weihnachtsmann stürzt herein. Er wirkt außer sich.
Weihnachtsmann Guten Abend zusammen! Bitte entschuldigen Sie die
Störung, aber Sie sind meine letzte Rettung! Fast wären
wir abgestürzt, meine Rentiere sind völlig erschöpft.
Schon seit zwei Stunden fliegen wir diese dumme
Warteschleife, weil wir wegen des Nebels nicht in Riem
landen dürfen. Haben Sie vielleicht etwas Heu für die
armen Tiere?
ENDE
23
Der Weihnachtshut
Personen: Schneemann, Weihnachtsmann, Engel, 8 Kinder:
Sandra, Conny, Gerlinde, Birte, Konrad, Manni, Ottokar,
Adam
Requisiten: Schneemannverkleidung, Besen, großer Kochtopf als Hut,
rote Weihnachtsmann-Robe und -Mütze
Die Kinder haben einen Schneemann gebaut. Der wird jetzt geschmückt mit Mohrrübe und
Knöpfen, einen Besen bekommt er auch in die Hand. Zuletzt setzen ihm die Kinder einen Kochtopf
auf – als Hut.
Schneemann Aua! Au! Muss das denn so ein harter Topf sein? Eine
Mütze wäre mir lieber.
Sandra Ein Schneemann hat niemals ...
Conny ... eine Mütze auf.
Gerlinde Eine Mütze wäre dir viel zu warm.
Birte Da würde dir das Hirn fortschmelzen.
Konrad Möchtest du ein Schneemann ohne Hirn sein?
Schneemann Nein.
Manni Na siehst du.
Ottokar Deshalb der Kochtopf.
Adam Zu einer Mohrrübe als Nase gehört ein Kochtopf als
Mütze. Das war schon zu Omas Zeiten so.
Sandra Hier ist dein Besen.
Schneemann Wozu denn das? Soll ich etwa den Hof kehren?
Conny Das wäre keine schlechte Idee.
Schneemann (klagend) Ach, ich armer Schneemann. Da hat es doch
mein Kollege besser. Der bekommt keinen Besen.
Dafür eine schöne, weiche Mütze.
Der Weihnachtsmann tritt auf. An seiner Seite schwebt ein Engel. Der Weihnachtsmann scheint
verärgert zu sein. Er macht ein trotziges Gesicht.
Weihnachtsmann (zum Engel) Und jedes Jahr setzen die mir da oben diese
lächerliche Mütze auf den Kopf!
24
Engel Aber ...
Weihnachtsmann Ich habe diese rote Mütze satt. Viel besser wäre ein
Strohhut.
Engel Aber doch kein Strohhut!
Weihnachtsmann Kann auch einer aus Filz sein.
Engel Was sollen denn da die Leute denken.
Weihnachtsmann Was die Leute denken, ist mir egal. Mir ist diese Mütze
lästig. Ich würde alles dagegen eintauschen, und wenn
es ein Kochtopf wäre.
Schneemann Kochtopf? Damit könnte ich dienen.
Weihnachtsmann (erblickt den Schneemann, freut sich) Schneemann, alter Freund!
Lange nicht mehr gesehen! Wie geht’s denn so?
Schneemann und Weihnachtsmann umarmen sich herzlich. Die Kinder scharen sich erstaunt um die
beiden.
Konrad He, bist du wirklich der Weihnachtsmann?
Conny (greift nach dem Mantel des Weihnachtsmannes) Fühlt mal! So ein
weicher, warmer Mantel.
Birte Wow, der Weihnachtsmann! Ich bin platt!
Ottokar Wenn ich das meiner Schwester erzähle, die glaubt das
nie und nimmer!
Weihnachtsmann Da könnt ihr mal sehen, was für ein Glück ihr habt!
Gerlinde (betrachtet den Engel) Und du bist wirklich ein Engel?
Engel (lacht) Klar.
Gerlinde (befühlt die Flügel) Wow, echte Flügel!
Weihnachtsmann An uns ist alles echt, nicht wahr Engel?
Engel Klar.
Weihnachtsmann Echt ist auch diese dumme Mütze. (zieht sie vom Kopf, wischt
sich den Schweiß von der Stirn, stöhnt)
Engel (schaut auf die Armbanduhr, dann zum Weihnachtsmann) Ich muss
dich erinnern, dass wir es eilig haben! Die Rentiere
sind vor den Schlitten gespannt. Wir müssen mit dem
Verteilen der Geschenke beginnen, es dämmert schon!
25
Weihnachtsmann Ich eile ja schon. Tschüs, mein lieber Schneemann, auf
Wiedersehen, Kinder! (geht mit dem Engel ab, dreht sich dann um
und kommt noch einmal zurück) Hoppla, da habe ich eine Idee.
alle (Kinder und Schneemann zusammen) Was für eine Idee?
Weihnachtsmann Mir gefällt deine schöne Mütze, lieber Schneemann.
Schneemann Das ist keine Mütze. Das ist ein dämlicher Kochtopf.
Weihnachtsmann Nicht dämlich, sondern wunderschön. Hm. Könntest du
dich davon trennen?
Schneemann Liebend gern! Ich muss nur etwas auf dem Kopf haben,
sonst friere ich.
Weihnachtsmann Ich geb dir meine Mütze dafür.
Schneemann Gut, tauschen wir.
Weihnachtsmann Ja, tauschen wir.
Kinder Denk an dein Hirn, Schneemann!
Die Kopfbedeckungen werden ausgetauscht. Dann eilt der Weihnachtsmann froh und beschwingt
davon. Die Kinder winken und rufen ihm hinterher. Dann verlassen sie gemeinsam mit dem
Schneemann die Bühne. Nach einer Weile kommt der Engel zurück. Er schaut sich um. Der
Weihnachtsmann kommt hintendrein; er ist außer Atem.
Engel Da bist du ja.
Weihnachtsmann (Schaut an sich hinunter) Da bin ich, ja.
Engel (bleibt stehen, entsetzt) Wie siehst du denn aus!
Weihnachtsmann Wieso? (greift sich an den Topf auf dem Kopf) Ist was nicht
in Ordnung?
Engel Der Hut ...
Weihnachtsmann Das ist mein neuer Weihnachtshut.
Echt italienisches Design.
Engel Wieso italienisch?
Weihnachtsmann Da drin sind früher einmal
Nudeln gekocht worden.
ENDE
26
Der Stern von Bethlehem
Personen: Sprecher, Regisseur, Regieassistentin, Aufnahmeleiter,
Kameramann, Tonmann, Maskenbildnerin, Experte für
„special effects“, 5 Hirten, Josef, Maria, viele Schafe
Sprecher Ist das eine Aufregung. Heute sollen die ersten Szenen
für den Weihnachtsfilm „Der Stern von Bethlehem“
gedreht werden. Alle sind im Studio drei versammelt und
fiebern den Dreharbeiten entgegen: der Regisseur – die
Regieassistentin – der Aufnahmeleiter – der Kamera-
mann – der Tonmann – die Maskenbildnerin – und ganz
besonders erwähnen muss ich den extra aus Amerika
eingeflogenen Experten für „special effects“.
Auch die Schauspieler sind pünktlich eingetroffen: die
Hirten, Josef, Maria und unsere Schafe. Jetzt bitte ich um
absolute Ruhe; wir beginnen nun mit den Dreharbeiten.
Regisseur Also, wir machen das alles wie gestern besprochen. Die
Hirten hüten die Schafe, die Schafe blöken leise im
Hintergrund. Der Stern von Bethlehem erscheint. Ist der
Mann für Spezialeffekte aus Hollywood an seinem Platz?
Regieassistentin Steht schon auf der Leiter.
Regisseur Gut, dann können wir mit den Dreharbeiten beginnen.
Aufnahmeleiter Alles auf Anfang.
Kameramann Kamera läuft.
Tonmann (mit Kopfhörern) Ton läuft.
Regisseur Klappe!
Aufnahmeleiter Stern von Bethlehem, die Erste.
27
Die Schafe blöken laut: Mäh-bäh-mähähähä! Es ist ein ohrenbetäubender Krach. Der Tonmann
reißt die Kopfhörer vom Kopf.
Regisseur (schreit) Aus!
Tonmann Das war viel zu laut!
Regisseur Ich sagte doch, die Schafe sollen l e i s e im
Hintergrund blöken. Noch einmal von vorne.
Aufnahmeleiter Alles auf Anfang.
Kameramann Kamera läuft.
Tonmann Ton läuft.
Regisseur Klappe!
Aufnahmeleiter Stern von Bethlehem, die Zweite.
Maskenbildnerin Halt! Ein Schaf glänzt! (geht zum Schaf und pudert es ab)
Regisseur Kamera laufen lassen!
Kameramann Kamera läuft weiter.
Maskenbildnerin Fertig.
Regisseur Klappe!
Aufnahmeleiter Stern von Bethlehem, die Dritte.
Die Schafe blöken leise im Hintergrund. Der amerikanische Experte für „special effects“ schaltet die
Taschenlampe ein.
1. Hirte Es ist so dunkel
2. Hirte Ja, man sieht kaum die Hand vor Augen.
Regisseur (schreit) Aus! (zum amerikanischen Experten für „special effects“) Sie
sollen die Lampe erst einschalten, wenn der Hirte gesagt
hat: „Ja, man sieht kaum die Hand vor Augen.“
Experte Yes, I understand.
Regisseur Noch einmal von vorne!
Aufnahmeleiter Alles auf Anfang.
Kameramann Kamera läuft.
Tonmann Ton läuft.
Regisseur Klappe!
28
Aufnahmeleiter Stern von Bethlehem, die Vierte.
Die Schafe blöken leise im Hintergrund.
1. Hirte Es ist so dunkel.
2. Hirte Ja, man sieht kaum die Hand vor Augen.
Der amerikanische Experte für „special effects“ schaltet die Taschenlampe ein.
3. Hirte Seht, dort! (zeigt auf den Experten) Ein Stern!
4. Hirte Er zeigt uns den Weg
5. Hirte Folgen wir ihm!
Josef und Maria erscheinen auf der Bühne und platzen unvorhergesehen mitten in die Szene.
Josef Wann sind wir denn endlich dran?
Maria Wir sitzen schon seit einer Ewigkeit in der Garderobe.
Regisseur (schreit) Aus! Maria und Josef, ihr habt die ganze Szene
verdorben. Nun müssen wir alles von vorn drehen.
(Gemurre bei den übrigen Schauspielern) Also noch einmal von
vorn.
Aufnahmeleiter Alles auf Anfang.
Licht aus oder Vorhang zu – verdeutlicht werden soll, dass nun die Proben weitergehen und sich
endlos hinziehen. Vorhang wieder auf, Licht an. Es bietet sich folgendes Bild: Die Hirten liegen
auf dem Boden, die Schafe essen Butterbrote und trinken aus Pappbechern. Unter der Leiter des
amerikanischen Experten für „special effects“ liegt ein Haufen leerer Batterien. Alle sind sichtbar
müde und erschöpft.
Aufnahmeleiter Alles auf Anfang.
Kameramann Kamera läuft.
Tonmann Ton läuft.
Regisseur Klappe!
Aufnahmeleiter Stern von Bethlehem, die Siebenundachtzigste.
1. Hirte Chef, mach mal den Stern an!
Der amerikanische Experte für „special effects“ schaltet die Taschenlampe ein. Ein Schaf blökt lustlos
im Hintergrund. Maria und Josef treten auf.
Maria Es ist ein Junge, Josef.
Josef Na, Gott sei Dank.
29
Regisseur Danke, das war’s.
Aufnahmeleiter Alles im Kasten. Warum nicht gleich so.
END E
30
Stolz Verlag
Schneidhausener Weg 52, 52355 Düren, Tel. (02421) 5 79 79 [email protected]