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Sucht Und Abhängigkeit

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Willkommen zu meinem Referat zum Thema Sucht und

Abhängigkeit und substanzgebundenen Substanzen. Erst


einmal würde ich auch einen kurzen Film zeigen, um euch auf
das Thema einzustimmen

Dann sollten wir klären, was Sucht und Abhängigkeit überhaupt


sind.

Sucht:

 Allgemein: Sucht ist ein zwanghaftes Verlangen nach


einer Substanz oder Aktivität, das zu einem Verlust der
Kontrolle über das Verhalten führt.
 Psychologisch: Sucht wird oft als psychische Störung
angesehen, die durch wiederholtes und intensives
Verlangen nach einer bestimmten Erfahrung
gekennzeichnet ist, trotz schädlicher Konsequenzen.
 Biologisch: Aus biologischer Sicht ist Sucht häufig mit
Veränderungen im Gehirn verbunden, besonders in den
Bereichen, die für Belohnung, Motivation und Gedächtnis
zuständig sind.

Abhängigkeit:

 Körperliche Abhängigkeit: Entsteht durch anhaltenden


Gebrauch einer Substanz, wobei der Körper sich an diese
Substanz gewöhnt (Toleranzentwicklung) und bei
Absetzen Entzugserscheinungen zeigt.
 Psychische Abhängigkeit: Bezieht sich auf das
emotionale und psychologische Verlangen nach einer
Substanz oder Aktivität. Hier geht es um das starke
Verlangen oder den Drang, die Substanz zu konsumieren
oder die Aktivität auszuführen, oft als Weg, um negative
Gefühle oder Stress zu bewältigen.

Substanzgebundene Süchte:

 Diese Form der Sucht bezieht sich auf die Abhängigkeit


von bestimmten Substanzen wie Alkohol, Drogen (illegal
oder verschreibungspflichtig), Nikotin etc.
 Die Abhängigkeit entsteht durch die chemische Wirkung
der Substanz auf den Körper und das Gehirn.

Psychoaktive Substanzen und ihre Wirkung auf das


Gehirn:
Viele psychoaktive Substanzen haben ein Suchtpotenzial und
aktivieren das Belohnungssystem des Gehirns. Dies führt zu
intensiven Gelüsten und schwächt gleichzeitig die Fähigkeit,
das Verhalten zu kontrollieren.

 Alkohol:

Alkohol ist weltweit das am weitesten verbreitete Rauschmittel


und wird seit der Steinzeit genutzt. Es wirkt als
Zentralnervensystem-Depressivum mit sedierenden und
angstlösenden Effekten. Die Grenze zwischen sozialem Trinken
und Alkoholmissbrauch ist oft nicht klar.

 Cannabis:

Cannabis wird oft zur Bewältigung von Stimmung, Schlaf,


Schmerzen oder anderen physiologischen oder psychologischen
Problemen verwendet.

 Halluzinogene:

Ein Beispiel für Halluzinogene sind Psilocybin-Pilze, auch


bekannt als "magic mushrooms". Halluzinogene erzeugen
veränderte Wahrnehmungen und werden sowohl in der
psychologischen Forschung als auch im Mainstream untersucht.
Sie stimulieren das Wachstum von Nervenzellen im Gehirn und
können bei der Behandlung von PTSD, Alkoholismus und
anderen Süchten helfen.

 Opioide:

Opiate wie Heroin, Morphin und synthetische Schmerzmittel wie


Fentanyl gehören zur Klasse der Opioide. Sie erzeugen
intensive Euphorie und Wohlbefinden. Die Opioidkrise in den
USA wurde durch die Verschreibung von Schmerzmitteln und
die Umstellung auf Heroin und Fentanyl verschärft.
 Stimulanzien:

Stimulanzien wie Kokain und Methamphetamin sind starke


Zentralnervensystem-Stimulanzien, die Euphorie und
Wohlbefinden erzeugen. Sie werden oft verwendet, um Gewicht
zu kontrollieren oder Leistung in Schule, Arbeit oder Sport zu
steigern. Die Suchtentwicklung kann sehr schnell erfolgen.

 Tabak:

Tabakabhängigkeit entsteht durch Nikotin, das über


Zigarettenrauch, E-Zigaretten-Dampf oder Kautabak
aufgenommen wird. Nikotin stimuliert das Zentralnervensystem
und aktiviert das Belohnungssystem des Gehirns, was zu einem
starken Anreiz für wiederholten Gebrauch führt.

Insgesamt variieren die spezifischen Effekte und das


Abhängigkeitspotenzial der verschiedenen Substanzen, aber sie
haben gemeinsam, dass sie das Belohnungssystem des Gehirns
aktivieren und zu einem Kontrollverlust über den Konsum
führen können.

Nicht-substanzgebundene Süchte (Verhaltenssüchte):


 Neben substanzgebundenen Süchten gibt es auch nicht-
substanzgebundene oder Verhaltenssüchte. Diese
umfassen Suchtverhalten, das nicht durch chemische
Substanzen hervorgerufen wird, sondern durch
wiederholte Aktivitäten, die das Belohnungssystem des
Gehirns aktivieren. Beispiele hierfür sind Sexsucht,
Glücksspielsucht, Internetsucht und Arbeitssucht. Diese
Süchte können ähnlich tiefgreifende Auswirkungen auf das
persönliche Leben, die Gesundheit und soziale
Beziehungen haben wie substanzgebundene Süchte,
obwohl die spezifischen Herausforderungen und
Behandlungsmethoden variieren können.
In beiden Fällen, sowohl bei substanzgebundenen als auch bei
nicht-substanzgebundenen Süchten, ist das zentrale Merkmal
der Verlust der Kontrolle über das Verhalten und die
Fortsetzung dieses Verhaltens trotz negativer Auswirkungen auf
das persönliche Leben, die Gesundheit oder die sozialen
Beziehungen.

Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen


verschiedenen substanzgebundenen Süchten lassen sich wie
folgt erweitern:

 Unterschiede:
 Wirkungsweise: Jede Substanz hat eine einzigartige
Wirkungsweise. Alkohol wirkt als Zentralnervensystem-
Depressivum, während Stimulanzien wie Kokain und
Amphetamine das Zentralnervensystem stimulieren.
Opiate erzeugen Euphorie und Schmerzlinderung, und
Halluzinogene verändern die Wahrnehmung.
 Abhängigkeitspotenzial: Manche Substanzen führen
schneller zu Abhängigkeit als andere. Beispielsweise
entwickeln sich Abhängigkeit und Toleranz bei Opiaten
und Stimulanzien oft schneller als bei Cannabis.
 Nebenwirkungen: Die Nebenwirkungen der Substanzen
unterscheiden sich stark. Während einige relativ harmlos
sind, können andere schwere Schäden an Organen wie
z.B. den Nieren anrichten oder sogar tödlich sein.
Gemeinsamkeiten:
 Aktivierung des Belohnungssystems: Alle diese
Substanzen aktivieren das Belohnungssystem des Gehirns,
was zu positiven Gefühlen führt und das Verlangen nach
wiederholtem Konsum fördert.
 Kontrollverlust: Unabhängig von der Art der Substanz
kann der wiederholte Konsum zu einem Kontrollverlust
führen, wobei die Person trotz negativer Konsequenzen
weiter konsumiert.
 Entwicklung von Toleranz und
Entzugserscheinungen: Bei fortgesetztem Gebrauch
entwickeln die meisten Substanzen Toleranz, wodurch der
Nutzer mehr von der Substanz benötigt, um die gleichen
Effekte zu erzielen. Beim Absetzen der Substanz können
Entzugserscheinungen auftreten.
Diese Faktoren zeigen, dass trotz der Unterschiede in der
spezifischen Wirkung und dem Abhängigkeitspotenzial
verschiedener Substanzen, die grundlegenden Mechanismen
der Suchtentwicklung ähnlich sind.

Die Entwicklung des Verständnisses von Sucht und


Abhängigkeit sowie die Veränderung der Wahrnehmung von
substanzgebundenem Verhalten lässt sich aus historischer
Perspektive folgendermaßen zusammenfassen:
 Historischer Überblick:
 Antike bis ins Mittelalter: Sucht oft = moralisches
Versagen oder Charakterschwäche, Alkoholkonsum z. B.
einige Kulturen akzeptabel oder rituell notwendig,
während andere Substanzen verpönt.
 Im 18. und 19. Jahrhundert: Während Aufklärung
begann Sucht wissenschaftlicher zu betrachten.
Alkoholismus erste Mal als Krankheit anerkannt ->
differenzierteren Blick auf Süchtige.
 Anfang 20. Jahrhundert: Geprägt von der Prohibition ->
negative Wahrnehmung substanzgebundenen Verhaltens
widerspiegelt, Mitte des Jahrhunderts wissenschaftlichere
Betrachtung von Sucht und Forschung konzentrierte
psychologische und biologische Ursachen, Gründung von
Anonymen Alkoholikern (1935), Anerkennung von
Alkoholismus als Krankheit
 Ab den 1970er Jahren: Intensivierte Deutschland
Forschung zu Drogenkonsum und -missbrauch, erhöhte
Finanzierung für Erforschung und Behandlung von
Suchterkrankungen und Entwicklung präventiver
Maßnahmen/ Aufklärungskampagnen.
 21. Jahrhundert: Forschung zu Sucht weiterentwickelt ->
zunehmender Fokus auf neurobiologische Erkenntnisse
(Rolle von Genetik, Umweltfaktoren und neurologischen
Grundlagen von Sucht) breitere Akzeptanz für Sucht als
Krankheit -> vermehrten Förderung von
Behandlungsprogrammen und Entstigmatisierung von
substanzgebundenem Verhalten.
Diese historische Betrachtung zeigt, wie sich das Verständnis
und die Wahrnehmung von Sucht und substanzgebundenem
Verhalten von einer moralischen Bewertung hin zu einem
medizinischen und sozialen Problem gewandelt hat.

Eine bekannte psychologische Theorie zur Entstehung von


Sucht sind die Lerntheorien, die sowohl operante als auch
klassische Konditionierungsprinzipien umfassen:

Klassische Konditionierung:

 Dieser Prozess erklärt, wie Umweltreize oder körperliche


Empfindungen ein Verlangen nach einer Substanz
auslösen können. Beispielsweise können bestimmte
Gehirnregionen allein durch den Anblick von
Drogenutensilien aktiviert werden, was ein intensives
Verlangen nach der Droge auslöst. Dies ähnelt Pavlovs
Hunden, die lernten, Futter mit dem Läuten einer Glocke
zu assoziieren.

 Operante Konditionierung:
 Hier geht es um Belohnungen und Bestrafungen. Ein
Mensch könnte zum ersten Mal eine Droge verwenden und
die dabei entstehenden Gefühle genießen, was eine
positive Verstärkung für das Verhalten darstellt. Ebenso
könnte die Droge negative Gefühle wie Schmerz,
schlechte Stimmung oder Angst verringern, was ebenfalls
verstärkend wirkt. Das Verständnis der operanten
Konditionierung wird durch die soziale Lerntheorie
erweitert, wonach Menschen auch durch die Beobachtung
anderer und deren Erfahrungen lernen.

 Beobachtungslernen:
 Durch Beobachtungslernen imitieren wir spezifische
Verhaltensweisen und allgemeine Verhaltensklassen, die
von anderen in unserem sozialen Umfeld modelliert
werden. Eine Person könnte beispielsweise nicht das
spezifische Verhalten eines Elternteils (z.B. Alkoholkonsum
zur Entspannung) imitieren, aber die allgemeine Klasse
des Verhaltens durch den Gebrauch von Marihuana auf
diese Weise nachahmen.

 Psychodynamische Theorien, Bindungstheorie und


Selbstmedikation:
 Diese Ansätze legen nahe, dass eine Person Drogen
verwendet, um eine große emotionale Leere zu füllen oder
innere Konflikte zu beruhigen. Drogen könnten verwendet
werden, um physische oder emotionale Schmerzen zu
lindern.

Diese Theorien bieten verschiedene Perspektiven auf die


komplexen psychologischen Prozesse, die zur Entwicklung von
Sucht führen können.

Biologische und neurologische Aspekte der Sucht konzentrieren


sich hauptsächlich auf das Belohnungssystem des Gehirns:

Belohnungssystem: Sucht entsteht durch Veränderungen im


Gehirn, insbesondere im Belohnungssystem, das Dopamin,
einen Neurotransmitter, involviert. Substanzen oder bestimmte
Verhaltensweisen führen zur Freisetzung von Dopamin, was ein
Gefühl von Vergnügen oder Belohnung erzeugt.

Veränderungen im Gehirn: Regelmäßiger Substanzgebrauch


kann zu anhaltenden Veränderungen in bestimmten
Hirnarealen führen, was die Funktionen des Belohnungssystems
beeinträchtigt. Dies kann zu einer erhöhten Toleranz
gegenüber der Substanz und einem verstärkten Bedürfnis nach
dem Konsum führen, um das gleiche Belohnungsgefühl zu
erreichen.

Abhängigkeitsentwicklung: Mit der Zeit kann das Gehirn


beginnen, die Substanz oder das Verhalten als notwendig für
das Wohlbefinden anzusehen, was zu Abhängigkeit und Sucht
führt.

Diese biologischen und neurologischen Prozesse sind zentral für


das Verständnis von Sucht als einer Erkrankung, die über bloße
Verhaltensweisen hinausgeht.

Körperliche Folgen:

 Drogenabhängigkeit kann weitreichende körperliche


Auswirkungen haben, darunter Erkrankungen von Lunge
und Herz, Schlaganfälle, Krebs und psychische
Gesundheitsprobleme. Langfristiger Drogenkonsum zeigt
sich in bildgebenden Verfahren, Röntgenaufnahmen der
Brust und Bluttests. Beispielsweise kann Tabakrauch viele
Krebsarten verursachen, Methamphetamin schwere
Zahnprobleme und Opioide zu Überdosierung und Tod
führen. Einige Drogen können auch Nervenzellen im
Gehirn oder im peripheren Nervensystem schädigen oder
zerstören.

Psychische Folgen:

 Die psychologischen Auswirkungen der


Drogenabhängigkeit entstehen sowohl aus den Gründen
für die Sucht als auch aus den Veränderungen im Gehirn,
die sich nach der Entwicklung einer Sucht ergeben. Viele
Menschen beginnen mit dem Drogenkonsum, um mit
Stress oder Schmerzen umzugehen, was einen Zyklus
erzeugt, bei dem sie bei Stress oder Schmerzen das
Bedürfnis verspüren, die Droge zu verwenden. Zu den
psychologischen Auswirkungen gehören
Stimmungsschwankungen, Depressionen, Angstzustände,
Paranoia, Gewalttätigkeit und Halluzinationen.
Drogenkonsum kann bestehende psychische
Erkrankungen wie Angstzustände oder Depressionen
verschlimmern und das Risiko einer Suchtentwicklung
erhöhen.

Soziale Folgen:
 Soziale Auswirkungen umfassen Schwierigkeiten in der
Familie, am Arbeitsplatz und in anderen sozialen
Situationen. Drogenabhängigkeit kann zu einem Rückzug
aus sozialen Aktivitäten, Vernachlässigung von
Verantwortlichkeiten und Konflikten mit
Familienmitgliedern und Freunden führen.

Rückfallrisiko:

 Die Rückfallrate bei Drogensucht liegt zwischen 40% und


60%, ähnlich den Raten chronischer Krankheiten wie Typ-
2-Diabetes und Hypertonie. Frühe Rückfälle nach der
Genesung treten oft auf, weil der Betroffene noch immer
Symptome des postakuten Entzugs erlebt. In späteren
Phasen der Erholung können Menschen nachlassen und
sind dann anfälliger für Trigger wie alte Trink- oder
Drogenfreunde, versteckte Drogenutensilien oder
Alkoholflaschen im Haus, Szenen in Fernsehen oder
Filmen, die Drogenkonsum zeigen, oder den Geruch von
Alkohol oder Cannabis.

Methoden der Suchtbehandlung

Medikamentöse Behandlung und Entzugstherapie: Bei


der Behandlung von Opioidabhängigkeiten ist die
medikamentöse Therapie oft die erste Behandlungslinie,
kombiniert mit Verhaltenstherapie oder Beratung.
Medikamente werden auch zur Unterstützung der Entgiftung
eingesetzt, obwohl Entgiftung allein nicht ausreichend für die
Genesung ist.

Psychotherapie:

 Kognitive Verhaltenstherapie (KVT): KVT hilft


Patienten, Situationen zu erkennen, zu vermeiden und mit
ihnen umzugehen, in denen sie am wahrscheinlichsten
Drogen konsumieren.
 Kontingenzmanagement: Dieser Ansatz verwendet
positive Verstärkung wie Belohnungen oder Privilegien für
drogenfreies Verhalten.
 Motivationssteigernde Therapie: Diese Methode nutzt
Strategien, um die Bereitschaft der Menschen zur
Verhaltensänderung zu maximieren und die Behandlung
zu beginnen.
 Familientherapie: Diese Therapie hilft besonders jungen
Menschen mit Drogenproblemen und ihren Familien,
Einflüsse auf Drogenkonsummuster zu adressieren und die
allgemeine Familienfunktion zu verbessern.

Präventionsansätze und Aufklärungsarbeit

Aufklärungsprogramme: Sie zielen darauf ab, das


Bewusstsein über die Risiken des Drogenmissbrauchs zu
erhöhen und alternative Bewältigungsstrategien für Stress und
Schmerzen zu vermitteln.

Community-basierte Initiativen: Diese umfassen Aktivitäten


und Kampagnen, die auf die Stärkung der Gemeinschaft und
die Reduzierung von Risikofaktoren für Drogenmissbrauch
abzielen.

Sozialarbeit im Kontext von Sucht und Abhängigkeit

Rolle der Sozialarbeit:

 Sozialarbeiter spielen eine zentrale Rolle bei der


Behandlung von Drogen- und Alkoholabhängigkeit durch
individualisierte Beratung und therapeutische
Interventionen.
 Sie führen umfassende Bewertungen durch, um die
spezifischen Dynamiken zu verstehen, die ihre Klienten
beeinflussen, und entwickeln daraufhin maßgeschneiderte
Behandlungspläne.
 Klienten mit Suchtproblemen haben oft begrenzte
Unterstützungssysteme, und ihre Beziehungen können
durch die Sucht belastet sein. Sozialarbeiter bieten einen
nicht wertenden Raum und Unterstützung, während
Klienten auf Genesung hinarbeiten.
 Sozialarbeiter müssen oft mit Klienten zusammenarbeiten,
die Schwierigkeiten haben, sich auf die Genesung
einzulassen. Dazu gehört das Engagement im Dialog, um
Hindernisse für die Genesung zu identifizieren und
Lösungen zu erarbeiten.

Insgesamt umfasst die Behandlung und Prävention von Sucht


einen integrativen Ansatz, der sowohl medizinische als auch
psychotherapeutische Methoden einbezieht, ergänzt durch die
entscheidende Rolle der Sozialarbeit, die individuelle
Unterstützung und Anleitung für Menschen auf ihrem Weg zur
Genesung bietet.

Erfahrungsbericht
Max, ein 30-jähriger Büroangestellter, begann vor einigen
Jahren Schmerzmittel zu nehmen, nachdem er sich beim Sport
eine Rückenverletzung zugezogen hatte. Anfangs halfen die
Medikamente gegen die Schmerzen, aber mit der Zeit merkte
Max, dass er immer höhere Dosen benötigte, um den gleichen
Effekt zu erzielen. Er fing an, die Medikamente häufiger und in
größeren Mengen einzunehmen, auch wenn er keine
Schmerzen mehr hatte. Max begann, sich auf die Medikamente
zu verlassen, um Stress abzubauen und sich zu entspannen.

Mit der Zeit entwickelte Max eine physische und psychische


Abhängigkeit von den Schmerzmitteln. Er versuchte mehrmals,
den Konsum zu reduzieren, litt aber unter starken
Entzugserscheinungen wie Zittern, Unruhe und Schlaflosigkeit.
Seine Sucht begann, sein Berufs- und Privatleben zu
beeinträchtigen. Er vernachlässigte seine Arbeit und zog sich
von Freunden und Familie zurück.

Als er merkte, dass er die Kontrolle verloren hatte, suchte Max


schließlich Hilfe und begann eine medikamentöse und
psychotherapeutische Behandlung. Mit Unterstützung von
Fachleuten und seiner Familie begann er den langen Weg der
Genesung.

Nachdem Max erkannt hatte, dass er Hilfe benötigte, wandte er


sich an einen Suchttherapeuten. Dort wurde zunächst seine
physische Abhängigkeit von den Schmerzmitteln behandelt. Er
begann eine medikamentös unterstützte Entzugstherapie, bei
der die Dosis der Schmerzmittel schrittweise reduziert und
durch Medikamente ersetzt wurde, die die
Entzugserscheinungen linderten. Parallel dazu nahm Max an
einer kognitiven Verhaltenstherapie teil, um die psychischen
Ursachen seiner Sucht zu adressieren. In dieser Therapie lernte
er, seine Gedanken und Verhaltensmuster, die zur Sucht
führten, zu erkennen und zu verändern. Zudem besuchte Max
regelmäßig Selbsthilfegruppen, um sich mit anderen
Betroffenen auszutauschen und zusätzliche Unterstützung zu
erhalten.

Diskussionsfrage
Glaubt ihr, dass es derzeit genügend Unterstützung und
Ressourcen für Menschen mit Suchtproblemen gibt, und falls
nicht, welche Verbesserungsvorschläge hättet ihr für
bestehende Unterstützungsangebote und Ressourcen?

Zusammenfassung / Fazit
Sucht bezeichnet ein zwanghaftes Verlangen nach einer Substanz oder Aktivität, das zu
 Kontrollverlust führt. Psychologisch wird es als wiederholtes, intensives Verlangen trotz schädlicher
Konsequenzen angesehen, während biologisch oft Veränderungen im Gehirn, besonders im
Belohnungssystem, beteiligt sind.
Es gibt körperliche und psychische Abhängigkeit, wobei körperliche durch Toleranzentwicklung und
 Entzugserscheinungen gekennzeichnet ist, während psychische ein emotionales Verlangen darstellt.
Die Sucht kann substanzgebunden (wie bei Alkohol, Cannabis, Halluzinogenen, Opioiden,
 Stimulanzien, Tabak) oder nicht substanzgebunden sein, wie bei Verhaltenssüchten (z.B. Sex-,
Glücksspiel-, Internet-, Arbeitssucht). Beide Formen führen zum Verlust der Kontrolle und haben
negative Auswirkungen auf das Leben, die Gesundheit und soziale Beziehungen.
Historisch wurde Sucht oft als moralisches Versagen gesehen, aber im Laufe der Zeit hat sich ein
 wissenschaftlicheres Verständnis entwickelt, wobei das 20. und 21. Jahrhundert einen zunehmenden
Fokus auf neurobiologische Erkenntnisse legten.
Die Folgen von Sucht sind weitreichend, von körperlichen über psychische bis zu sozialen
 Auswirkungen, und die Rückfallraten sind hoch.
Behandlungsmethoden umfassen medikamentöse Therapie, Psychotherapie, und Präventionsansätze
 sowie die Soziale Arbeit, welche eine zentrale Rolle in der Unterstützung von Betroffenen spielt.

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