Feste feiern – rund ums Jahr
Weihnachten
Weihnachten ist in den deutschsprachigen Ländern traditionell das schönste und
wichtigste Familienfest. Am 24. Dezember feiert man Weihnachten. Während des
Tages schmücken die Eltern und die älteren Kinder den Weihnachtsbaum mit bunten
Kugeln und Lichtern. Unter dem Baum liegen die Geschenke für die Kinder und
Erwachsenen.
In vielen Familien geht man am späten Nachmittag in die Kirche. Dort singt man
Weihnachtslieder und hört die Weihnachtsgeschichte aus der Bibel: Es ist die Geburt
von Jesus. Überall wünscht man sich „frohe Weihnachten“. Am Abend gibt es dann
endlich die Geschenke. Kleine Kinder hören: Die Geschenke hat der
Weihnachtsmann bzw. das Christkind gebracht. Am 25. Und 26. Dezember geht das
Feiern weiter und es gibt immer etwas Besonderes zu essen. Denn zu diesem Fest
kommt die ganze Familie zusammen.
Advent
Die Weihnachtszeit beginnt vier Sonntage vor dem 25. Dezember mit dem 1. Advent.
Der Advent ist eine Zeit der Vorbereitung auf das Weihnachtsfest. Der Name Advent
kommt vom Lateinischen adventus (Ankunft). Mit adventus ist die Ankunft Christi
in der Welt gemeint.
In jeder Wohnung, aber auch in Büros, Schulen und Fabriken hängen grüne
Adventkränze mit vier roten Kerzen. Am ersten Adventssonntag zündet man die
erste Kerze an, am zweiten die nächste, bis am vierten Sonntag im Advent alle
Kerzen brennen.
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In vielen Straßen gibt es bunten Lichterschmuck. Auf den Plätzen und in den
Geschäften stehen Weihnachtsbäume und überall hört man schon Weihnachtslieder.
Die Kinder zählen die Tage bis Weihnachten. Sie denken an de Geschenke und
schreiben Wunschzettel. Sie haben einen besonderen Kalender mit 24 kleinen
Fenstern, er heißt „Adventskalender“. Vom 1. Bis 24. Dezember öffnen die Kinder
jeden Tag ein neues Fenster und finden darin ein Bild oder ein kleines Stück
Schokolade.
Sankt Nikolaus
Der 6. Dezember ist für die Kinder der wichtigste Tag im Advent, denn an diesem
Tag geht der Heilige Nikolaus von Haus zu Haus bringt ihnen Geschenke. Natürlich
vergessen sie nicht, am Abend vorher ihre geputzten Schuhe vor die Tür zu stellen.
Am nächsten Morgen finden sie dann Süßigkeiten und kleine Geschenke darin.
In Norddeutschland kommt der Nikolaus oft nicht allein. Knecht Ruprecht, der von
Kopf bis Fuß schwarz und zottig ist, begleitet ihn. In Bayern und Österreich kommt
der Nikolaus mit dem Krampus. Der Krampus ist eine schwarze Teufelsgestalt.
Kleine Kinder haben große Angst vor ihm. Aber wenn sie ihm versprechen, sich im
nächsten Jahr gründlich zu bessern, bekommen sie zum Schluss ihre Geschenke.
Nikoläuse kann man mieten. Das ist ein guter Nebenjob für Studenten. Es gibt auch
spezielle Kurse, wo man lernen kann, wie man Nikolaus spielt.
Ostern
Ostern ist das wichtigste Fest der Christen. Man feiert die Auferstehung von Jesus
Christus. Ostern ist auch aus einem anderen Grund ein Fest der Freude: Der lange
Winter ist vorbei.
Es gibt kein festes Datum. Ostersonntag ist der erste Sonntag nach dem ersten
Vollmond im Frühling. An diesem Sonntag suchen die Kinder bunte Ostereier oder
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Schokoladenosterhasen im Haus oder im Garten. Sie sollen denken: Der Osterhase
hat sie gebracht. Bunte Eier spielen eine große Rolle. Sie symbolisieren den Frühling
und neues Leben. Die Tradition der bunten Eier war schon 5000 vor Christus in
Ägypten und Persien bekannt.
In der Nacht zum Sonntag gibt es in vielen Kirchen einen Oster-Gottesdienst und an
vielen Orten brennen Osterfeier. Zu Ostern wünscht man sich „frohe Ostern!“.
Maifest
Das Maifest am 1. Mai ist schon sehr alt. Es ist kein christliches Fest. Man feiert den
Frühling. Der ist nämlich richtig da. In jeder Region feiert man anders. Im Süden
zum Beispiel gibt es den Maibaum. Am Abend vor dem 1. Mai schmückt man ihn
mit bunten Bändern. Größere Maibäume tragen oft auch Symbole von Handwerkern:
die Brezel zum Beispiel für den Bäcker oder die Schere für den Friseur. Am nächsten
Tag stellt man den Baum auf und tanzt und feiert bis spät in die Nacht. Seit mehr als
100 Jahren ist der 1. Mai auch „der Tag der Arbeit“, ein sozialer Feiertag.