Stadt Reutlingen 18.04.
2024
Dezernat II
24/046/01
Gz.: II-2 hau
Beratungsfolge Datum Behandlungszweck/-art Ergebnis
gem. Sitzung BVUA-FiWA 18.04.2024 Kenntnisnahme öffentlich
Mitteilungsvorlage
Maßnahmenpaket zur Stärkung der Innenstadt
- Antrag der CDU-Fraktion vom 19.07.2015
- Antrag der FDP-Fraktion vom 22.06.2016
- Antrag der SPD-Fraktion vom 23.09.2020
- Antrag der Fraktion Die Grünen und Unabhängigen vom 08.11.2020
- Antrag der CDU-Fraktion vom 22.02.2021
- Antrag der CDU-Fraktion vom 14.10.2021
- Antrag der CDU-Fraktion vom 05.09.2023
- Antrag der CDU-Fraktion vom 26.03.2024
- Anträge der SPD-Fraktion vom 06.04.2024
Bezugsdrucksache
15/005/92, 16/005/54, 20/005/076, 20/005/094, 21/005/017, 21/005/065, 23/005/044, 24/005/017,
24/005/018, 24/005/021
Sachverhalt
Innenstadt im Strukturwandel
Seit Jahren sind die Innenstädte landauf landab einem erheblichen Wandel ausgesetzt. Die-
ser Strukturwandel setzte bereits lange vor Ausbruch der Corona-Pandemie ein. Die meist
stark einzelhandelsgeprägten Innenstädte sind dabei mit zunehmendem Online-Handel, ver-
ändertem Einkaufs- und Freizeitverhalten, teuren Immobilien und hohen Mieten konfrontiert.
Reutlingen hat bereits vor Jahren auf diese Veränderungen reagiert, was sich an wichtigen
strategischen Weichenstellungen und zahlreichen operativen Maßnahmen zeigt: Im Jahr
2002 wurde beispielsweise das Märkte- und Zentrenkonzept erarbeitet und 2006 vom Ge-
meinderat beschlossen. Der Altstadtrahmenplan folgte im Jahr 2007. In den Jahren seit 2006
wurde im Wege der Altstadtsanierung umfangreich in die Altstadt investiert: Insgesamt konn-
ten mehr als 14 Mio. € Zuschüsse aus der Städtebauförderung eingeworben und abgerufen
werden. In diesem Zuge wurden große Teile der Fußgängerzone saniert. Durch gleichzeitig
geltende steuerliche Erleichterungen und bessere Abschreibungsmöglichkeiten flossen im
Zuge der Altstadtsanierung im selben Zeitraum zusätzlich zwischen 110 und 180 Mio. € an
privaten Investitionen in die Altstadt. Damit wurden unter anderem mehr als 100 Wohnungen
in der Altstadt saniert oder neu erstellt. Mit der Abrechnung des bisherigen Sanierungsge-
biets Altstadt wurden umgehend die Weichen für eine Fortsetzung der Altstadtsanierung ge-
stellt und nahtlos das Sanierungsgebiet "Quartier Oberamteistraße" mit Oberamteistraße,
Kanzleistraße und Marktplatz festgelegt. Zudem erfolgte die Etablierung eines Citymanage-
ments als Ansprechpartner für Einzelhändler und Gastronomen in der Innenstadt. Und nicht
zuletzt hat sich die Stadt im Jahr 2022 erfolgreich um das Bundesförderprogramm „Zu-
kunftsfähige Innenstädte und Zentren (ZiZ)“ beworben. Mit den dadurch generierten Mitteln
von 2,5 Mio. € werden entsprechend den Vorgaben des Fördermittelgebers modellhaft im
Umfang von 70% innovative Konzepte und Handlungsstrategien sowie im Umfang von 30%
konkrete Einzelmaßnahmen zur Stärkung der Innenstadt unterstützt.
Im Zuge der aktuellen Erarbeitung eines Einzelhandelskonzepts für die Innenstadt von
Reutlingen hat der beauftragte Gutachter ecostra im November 2023 ein Zwischenfazit zur
aktuellen Situation des Einzelhandelsstandorts Reutlingen gezogen:
In Anbetracht der Marktveränderungen (Online-Wachstum, Intensivierung des Wett-
bewerbs, Outletcity Metzingen etc.) und der sonstigen Herausforderungen (Corona-
Krise, Inflation, Klima-Krise etc.) hat sich der Standort gut behauptet.
Die Passantenfrequenzen in der Innenstadt haben das Vor-Corona-Niveau bereits
wieder erreicht, die Umsätze sind noch nicht auf demselben Niveau (geringere Kon-
versionsrate).
Mit 2 großdimensionierten und leistungsstarken Modehäusern verfügt die Innenstadt
über wichtige Magnetbetriebe, weitere Filialisten und ein vielfältiger Facheinzelhandel
ergänzen das Angebot.
Reutlingen hat eine vergleichsweise „saubere“ Standortstruktur, wobei der Anteil zen-
trenrelevanter Sortimente an dezentralen Standorten gering ist. Dies deutet auf eine
stringente, zielorientierte Politik und kaum planerische Fehlentscheidungen in der
Vergangenheit.
Ladenleerstände in den A- & B-Lagen der Innenstadt sind vergleichsweise gering,
dabei ist die Wilhelmstraße auch für eine Stadt dieser Größenordnung bereits sehr
ausgedehnt.
Nebenlagen kriseln, wobei manche frühere Geschäftslagen (z.B. südliche Kanzlei-
straße, Gerberviertel) zukünftig als Handelsstandorte nicht mehr in Frage kommen.
Andere (z.B. Metzgerstraße) können ggf. mit spezifischer Thematisierung stabilisiert
werden.
In der historischen Betrachtung zeigt sich ein Bedeutungsverlust von Reutlingen als
Versorgungs- und Einkaufsstandort innerhalb seines Einzugsgebiets (u.a. auch be-
dingt durch das handelsbezogene Aufrüsten der diversen Mittelzentren). Das weit
nach Süden auf die Alb ausgreifende Einzugsgebiet ist nach wie vor von großer wirt-
schaftlicher Bedeutung; hier spielen Erreichbarkeit und das „Ankommen in der Stadt“
eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Quelle: ecostra, Einzelhandelskonzept für die Innenstadt der Stadt Reutlingen, Präsentation
der Zwischenergebnisse bei der Sitzung des BVUA am Donnerstag, 7. November 2023 in
Reutlingen
Der Gutachter wird in der gemeinsamen Sitzung anwesend sein und zur aktuellen Situation
aus seiner Sicht berichten.
Derzeit ist eine Reihe von Projekten und Maßnahmen in Planung oder bereits in Umsetzung,
die gezielt die Innenstadt in den Blick nehmen:
Reutlinger Biosphärenmanufaktur M59: Anmietung von Räumlichkeiten und Unter-
stützung der Bürgergenossenschaft i.Gr. zur Etablierung einer Biosphären-
manufaktur sowie eines Biosphären-Quartiers in der Innenstadt (ZiZ-Maßnahme)
Umgestaltung der nicht mehr benötigten Flächen des ehemaligen ZOB zu einer neu-
en Veranstaltungsfläche (Echaz-Terrasse) mit Gastrohütten, Sitzgelegenheiten und
einer kleinen Bühne (ZiZ-Maßnahme)
Fortschreibung des Einzelhandelskonzepts und des Innenstadtentwicklungskonzepts;
zwischenzeitlich hat der Gutachter das Einzelhandelsgutachten fertig gestellt und der
Verwaltung als Entwurfsfassung vorgelegt; dieses wurde zudem zu einem gesamt-
städtischen Märkte- und Zentrenkonzept erweitert; damit liegt nun im Entwurf zusätz-
lich ein aktuelles und vollständiges Märkte- und Zentrenkonzept vor; parallel wurde in
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enger Abstimmung mit dem Einzelhandelsgutachter durch die Büros blocher partners
und Planstatt Senner der bisherige Altstadtrahmenplan fortgeschrieben und zu einem
Innenstadtentwicklungskonzept erweitert; auch dieses liegt zwischenzeitlich im
Entwurf vor; als nächste Schritte stehen die weitere Gremienbeteiligung sowie die
Beteiligung der Öffentlichkeit (geplant für den 10.09.2024) an (ZiZ-Maßnahme)
Einsatz einer neuen Online-Plattform (Visit Reutlingen) bei der StaRT GmbH, die das
Innenstadtangebot und unterschiedliche Innenstadtakteure sichtbar macht (ZiZ-
Maßnahme)
Realisierung des sog. Wilhelm-Hub, um unter anderem für die Studierenden der
Hochschule eine Anlaufstelle mit Arbeits- und Lernmöglichkeiten mitten in der Stadt
zu schaffen (ZiZ-Maßnahme)
Bahnhofsmodernisierung, die einen barrierefreien Zugang von den Gleisen ermögli-
chen, mit Anpassungen an der Überdachung, der Möblierung und nicht zuletzt auch
einer optischen Aufwertung der Personenunterführung
Angebot eines digitalen Reutlinger Einkaufsgutscheins „Reutlinger Kärtle“ (ZiZ-
Maßnahme)
Wiederbelebung des Stadtfestes in 2024, welches zuletzt vor der Coronapandemie
im Jahr 2018 stattgefunden hat
Erarbeitung eines Mobilitätskonzepts für den Individual-, Rad- und Fußverkehr zur
Verbesserung der Erreichbarkeit der Innenstadt und Steigerung der Aufenthalts-
qualität in der Innenstadt (ZiZ-Maßnahme)
Vorbereitungen für ein weiteres städtebauliches Sanierungsgebiet mit Rathausareal,
Federnseeplatz und Stadtbachstraße gemeinsam mit der GWG zur Fortführung der
Altstadtsanierung; in diesem Zuge soll der Federnseeplatz umgestaltet werden; zu-
dem plant die GWG die Entwicklung des Gerberviertels zu einem lebendigen und at-
traktiven Quartier; Sanierungsgebiete generieren nicht nur Fördermittel, sondern er-
zeugen auch in erheblichem Umfang private Investitionen in die Innenstadt und wer-
den so die Möglichkeit bieten, Ergebnisse aus den über ZIZ geförderten Konzepten
tatsächlich (investiv) auch umzusetzen
Planung und Bau der Regionalstadtbahn Neckar-Alb, die die regionale Erreichbarkeit
der Innenstadt erheblich verbessern wird
Planungen für eine Bundesgartenschau gemeinsam mit den uns umgebenden Echaz-
Kommunen zur Stärkung der Attraktivität und Erschließung neuer Besucher für die
Innenstadt
Sanierung der historischen Häuserzeile mit Neubau in der Oberamteistraße sowie der
Kanzlei- und Oberamteistraße im Rahmen des aktuellen Sanierungsgebiets; ein
Vorhaben, welches neue kulturelle Nutzungen in der Innenstadt etabliert und mit
seiner Strahlkraft für zusätzliche Besucher sorgen wird
Trotz schwieriger gesamtwirtschaftlicher Rahmenbedingungen investieren auch priva-
te Investoren in die Innenstadt, beispielsweise:
o Fertigstellung des Katharinenhofes mit 31 Wohneinheiten und mit einer Ede-
ka-Filiale im EG; damit wird es nach langer Zeit wieder eine Lebensmittel-
Filiale in der Innenstadt geben
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o Entwicklung und Bebauung Obere Wässere mit Geschäfts- und Wohngebäu-
den durch Schöller SI
o Sanierung mehrerer privater Häuser in der Oberamteistraße mit 20 Wohnein-
heiten durch die Fa. Akabus
Zusätzliches Maßnahmenpaket für die Innenstadt
Die Schließung der Galeria Kaufhof im Januar dieses Jahres und mehr noch die jüngste An-
kündigung der Schließung des Modehauses Breuninger zum Jahresende 2024, sind promi-
nente Beispiele dafür, dass der Wandel der Reutlinger Innenstadt an Dynamik zunimmt. Die
Verwaltung hält es deshalb für wichtig, die o.g. Projekte und Maßnahmen konsequent wei-
terzuführen. Sie hält es aber auch für geboten, auf die erhöhte Dynamik mit einem zusätzli-
chen Maßnahmenpaket zu reagieren, welches gezielt, konkret und kurzfristig die Innenstadt
stärken soll. Gleichzeitig soll dieses Maßnahmenpaket auch ein starkes Signal an die Innen-
stadtakteure, an Einzelhändler und Gastronomen einerseits sowie an die Besucherinnen und
Besucher andererseits sein: Die Stadtverwaltung lässt die Innenstadt nicht im Stich, sondern
ist bereit – trotz anhaltend angespannter Haushaltslage – dynamisch auf sich verändernde
Situationen zu reagieren.
Im laufenden Doppelhaushalt 2024/2025 sollen deshalb folgende Maßnahmen zusätzlich
realisiert werden:
1) Kostengünstiges Parken in den Tiefgaragen
Aussetzen von Gebührenerhöhungen in den städtischen Tiefgaragen im Doppel-
haushalt 2024/2025. Damit hält die Stadt die Parkgebühren in ihren Tiefgaragen seit
2010 unverändert. Eine Stunde kostenloses Parken in den Tiefgaragen Rathaus,
Tübinger Tor und Stadthalle an allen Tagen. Die Verwaltung beabsichtigt, die zweite
Stunde kostenlos zu machen, um die Aufenthaltsdauer in der Innenstadt zu erhöhen.
Mit Mindereinnahmen von zwischen 150.000 und 200.000 €/a ist zu rechnen. Fi-
nanziert wird diese Maßnahme über Mehreinnahmen durch eine zu erwartende höhe-
re Nutzungsintensität sowie Umschichtung bzw. Verschiebung im Budget der
betroffenen Ämter. Zusätzlich sollen Einzelhändler und Gastronomen bei der Stadt
Wertschecks o. ä. für die Tiefgaragen Rathaus, Tübinger Tor und Stadthalle kaufen
können, damit diese einzelnen Kunden die Parkgebühren über die o.g. kostenfreie
Stunde für eine weitere Zeit oder einen bestimmen Betrag individuell erstatten
können.
2) Kostenloses Busfahren am Samstag
Kostenloses Busfahren an allen Samstagen im gesamten städtischen Netz. Diese
Maßnahme muss mit dem naldo und der Gruppe von Behörden abgestimmt werden
und kann unmittelbar nach Zustimmung durch den naldo umgesetzt werden. Die
dadurch entfallenden Einnahmen belaufen sich auf voraussichtlich zwischen 350.000
und 450.000 €/a. Zusätzlich soll samstags ein Bus-Ringverkehr um die Altstadt einge-
führt und erprobt werden, um die Erreichbarkeit der Innenstadt zusätzlich zu verbes-
sern. Dies erzeugt Kosten von rund 30.000 €/a. Finanziert werden können diese
Maßnahmen durch Inanspruchnahme von zur Abdeckung der Betriebsdefizite der
RSV voraussichtlich nicht benötigten städtischen Zuschüsse an die RSV.
3) Mehr ZiZ-Mittel für die Innenstadt
Umwidmung von ZiZ-Fördermitteln, die ursprünglich für die Zwischen- bzw. Nachnut-
zung des Galeria Kaufhof-Gebäudes vorgesehen waren, für Innenstadt-Maßnahmen.
Der Fördermittelgeber hat einer Umwidmung zwischenzeitlich grundsätzlich zuge-
stimmt. Bis dato stehen für das Jahr 2024 rd. 280.000 € für eine Umwidmung zur Ver-
fügung. Davon sollen 30.000 € für zusätzliche Begrünungsmaßnahmen und mobile
Möblierungselemente und 70.000 € für das Mobilitätskonzept verwendet werden.
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Mit den weiteren rd. 180.000 € ZiZ-Mitteln, die umgewidmet werden können, sollen in
Abstimmung mit dem Fördermittelgeber zusätzliche Projekte oder Veranstaltungen
umgesetzt und Maßnahmen aus dem Innenstadtkonzept vorgezogen werden. Welche
das sein können, muss noch konkretisiert werden.
4) Längerer Betrieb der Wasserspiele
Rücknahme des im Rahmen der Haushaltskonsolidierung beschlossenen reduzierten
Betriebs der Wasserspiele in der Innenstadt. Die Wasserspiele werden wieder wie
früher während der gesamten warmen Jahreszeit betrieben. Voraussichtlich Ende
April gehen die Wasserspiele dieses Jahr wieder in Betrieb. Mit Mehrkosten von bis
zu 50.000 € ist zu rechnen. Finanziert wird diese Maßnahme durch Umschichtung
bzw. Verschiebung im Budget des Amts für Tiefbau, Grünflächen und Umwelt.
5) Mehr und gebührenfreie Dekorationen in der Innenstadt
Unterstützung der Einzelhändler und Gastronomen in der Innenstadt, wenn diese mit
Dekorationen o.ä. zu einem attraktiven Erscheinungsbild der Innenstadt beitragen
wollen. Dazu werden die anfallenden straßen- und verkehrsrechtlichen Gebühren er-
lassen, sofern die Dekorationen o.ä. nicht direkt kommerziellen Charakter haben und
im Einklang mit dem Gestaltungsleitbild der Innenstadt stehen. Um einen guten und
konstruktiven Kontakt zu den Innenstadtakteuren zu gewährleisten, wird das Amt für
öffentliche Ordnung künftig mit dem Citymanagement der Stadtmarketing und Tou-
rismus Reutlingen GmbH zusammenarbeiten.
6) Mehr Sicherheit in der Innenstadt
Aufstockung des kommunalen Ordnungsdienstes um zwei weitere Mitarbeiter, die
sich ausschließlich um die sicherheits- und ordnungsrelevanten Innenstadtthemen,
wie organisiertes Betteln, Straßenmusikanten, Fahrradfahren in der Fußgängerzone,
Falschparken etc. kümmern. Finanziert wird diese Maßnahme durch Umschichtung
bzw. Verschiebung im Budget des Amts für öffentliche Ordnung.
7) Mehr Sauberkeit in der Innenstadt
An den städtischen Gebäuden in der Innenstadt werden Graffitis u.ä. schnellst-
möglich entfernt. Finanziert wird diese Maßnahme aus dem Budget des Gebäude-
managements. Die TBR werden die seit 2010 jeweils in den Monaten Januar bis
März ausgesetzte Sonntagsreinigung ab sofort wieder aufnehmen. Wilde Plakate an
Schaufenstern leerstehender Läden werden von den TBR schnellstmöglich und ohne
weitere Ankündigung entfernt. Zudem erarbeiten die TBR ein Konzept für mehr Sau-
berkeit in der Innenstadt. Das umfasst neben der Entfernung von Graffitis, Aufklebern
oder wilden Plakaten auch die effektivere Reinigung und Leerung der Mülleimer in
der Innenstadt.
8) Mehr Fahrradabstellmöglichkeiten in der Innenstadt
Die Verwaltung wird die Realisierung zusätzlicher Fahrradabstellmöglichkeiten in der
Innenstadt vorziehen und diese soweit wie möglich bereits im Jahr 2024 herstellen.
Dies erfolgt durch Umschichtung im Budget des Amts für Tiefbau, Grünflächen und
Umwelt.
9) Mehr Licht und Farbe in den Tiefgaragen
Die Stadt wird in der Tiefgarage Rathaus mit kurzfristigen, temporären Maßnahmen
für mehr Beleuchtung, mehr Farbe und einer besseren Wegeführung Richtung Innen-
stadt sorgen. Finanziert wird dies durch Umschichtung bzw. Verschiebung im Budget
des Hauptamts.
10) Kostenloses WLAN in der Innenstadt
Die Installation und Bereitstellung von kostenlosem WLAN in der Innenstadt wird vor-
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gezogen und im Laufe des Jahres 2024 realisiert. Dies erfolgt durch Umschichtung
im Budget des Amts für Wirtschaft und Immobilien.
11) Anmieten von Leerständen
Die Stadt mietet im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten Leerstände interims-
weise für temporäre Zwischennutzungen z.B. für Popup-Stores, kulturelle Angebote
o.ä. oder nur zur Schaufensterdekoration an. Bei Bedarf wird hierfür eine zusätzliche
Stelle bei der Wirtschaftsförderung zur Verfügung gestellt. Die Kosten werden im
Budget des Amts für Wirtschaft und Immobilien finanziert. Die Stadt und die GWG
wollen zusammen mit Haus&Grund den Eigentümern von leerstehenden Innenstadt-
immobilien Angebote zur Reaktivierung machen, indem auch die GWG im Rahmen
ihrer Möglichkeiten als Zwischenmieter – hauptsächlich für Wohnflächen – auftritt.
12) Sperrzeitverkürzung
An den Spieltagen der Fußball-EM 2024 werden die Sperrzeiten verkürzt, so dass al-
le Spiele bis zum Schluss in Gartenwirtschaften miterlebt werden können (vgl. GR-
Drs 24/042/01). Darüber hinaus können Gastronomen auf Antrag eine Sperrzeit-
verkürzung erwirken.
13) Mehr Innenstadt-Erlebnis
Die StaRT GmbH erweitert ihre Kapazitäten im Geschäftsbereich Citymanagement
zur Unterstützung der Citymanagerin und zur Realisierung zusätzlicher Events und
Aktionen in der Innenstadt. Neben personeller Kapazitätserweiterung wird ein
zusätzliches Projektbudget zur Umsetzung von Events und Aktionen von der StaRT
GmbH eingeplant. Zusätzliche Events oder Aktionen können auch in Zusammen-
arbeit mit oder durch Unterstützung von RTaktiv und anderen Akteuren umgesetzt
werden. Des Weiteren wird die StaRT GmbH auch überprüfen, wo ihr innenstadt-
bezogenes Aufgabenportfolio darüber hinaus noch sinnvoll ergänzt werden kann.
Die Kapazitätserweiterung sowie die Bereitstellung des zusätzlichen Projektbudgets
kann in den Jahren 2024 und 2025 über den Wirtschaftsplan der StaRT GmbH aus
der vorhandenen Rücklage der StaRT GmbH finanziert werden.
14) Mehr Innenstadt-Marketing
Unabhängig von Veranstaltungen oder Aktionen soll mit einer zusätzlichen Marke-
tingkampagne durch die StaRT GmbH die in dieser Vorlage enthaltenen Maßnahmen
zur Stärkung der Innenstadt sowie die bereits vorhandenen Angebote in den Fokus
der Bevölkerung, der Besucher – gerade auch überregional – rücken. Die Marketing-
kampagne ist Teil des in Ziffer 13 genannten zusätzlichen Projektbudgets.
15) Mehr Koordination und Abstimmung
Ab sofort übernimmt der Finanz- und Wirtschaftsbürgermeister gemeinsam mit der
Baubürgermeisterin die Koordination der innenstadtrelevanten Themen innerhalb der
Stadtverwaltung. Ebenso werden die unterschiedlichen Stellen innerhalb der Stadt-
verwaltung besser miteinander verzahnt, um Entwicklungen in der Innenstadt – städ-
tische sowie private – schneller und zielgerichteter zu ermöglichen.
16) Mehr Austausch zwischen Stadtverwaltung und Innenstadtakteuren
Als Pendant zur Veranstaltung „Wirtschaft trifft Kommune“ wird eine Veranstaltung
„Innenstadt trifft Kommune“ ins Leben gerufen. Dies soll als festes Format einen tur-
nusmäßigen Austausch zwischen Verwaltung und Innenstadtakteuren ermöglichen.
Gedacht ist an eine Key-Note zu Beginn, die ein aktuelles Thema aufgreift, welches
alle beschäftigt. Weiter könnten aktuelle Themen präsentiert und diskutiert werden.
Als Abschluss könnte ein lockerer Austausch und Netzwerken vorgesehen werden.
Das genaue Format und der Titel werden noch abgestimmt.
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Diese Maßnahmen sollen möglichst schnell umgesetzt werden. Sofern hierfür im Einzelfall
noch Gremienbeschlüsse einzuholen sind, werden diese so rasch wie möglich vorbereitet
und zur Beschlussfassung vorgelegt.
gez.
Thomas Keck
Oberbürgermeister