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Neurophysiologie I - Nervengewebe

Das Dokument behandelt die Struktur und Funktion des Nervensystems, einschließlich der Unterteilung in zentrales und peripheres Nervensystem sowie somatisches und vegetatives Nervensystem. Es beschreibt die verschiedenen Zelltypen des Nervengewebes, insbesondere Neurone und Gliazellen, sowie das Ruhemembranpotential und dessen Bedeutung für die Erregungsleitung. Zudem werden die Aufgaben der einzelnen Neuronenstrukturen und die Rolle der Myelinscheiden bei der Signalweiterleitung erläutert.

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Neurophysiologie I - Nervengewebe

Das Dokument behandelt die Struktur und Funktion des Nervensystems, einschließlich der Unterteilung in zentrales und peripheres Nervensystem sowie somatisches und vegetatives Nervensystem. Es beschreibt die verschiedenen Zelltypen des Nervengewebes, insbesondere Neurone und Gliazellen, sowie das Ruhemembranpotential und dessen Bedeutung für die Erregungsleitung. Zudem werden die Aufgaben der einzelnen Neuronenstrukturen und die Rolle der Myelinscheiden bei der Signalweiterleitung erläutert.

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Die Bildung

meiner Zukunft

Neurophysiologie I
Nervengewebe

26.05.2023
Übersicht

1. Unterteilung Nervensystem
2. Nervengewebe
3. Ruhemembranpotential
Das Nervensystem

Unterscheidung nach Lage


▪ Zentrales NS
▪ Peripheres NS

Unterscheidung nach Funktion/Ansteuerung


▪ Somatisches/willkürliches NS
▪ Vegetatives/autonomes NS

3 Physiologie D.Scheck (B.Sc.) 2021


Das zentrale Nervensystem

Gehirn Rückenmark

4 Physiologie D.Scheck (B.Sc.) 2021


Das periphere Nervensystem

5 Physiologie D.Scheck (B.Sc.) 2021


Funktionelle Einteilung

Afferente Neurone
▪ Aufsteigend, von peripher nach zentral
▪ sensibel

Efferent Neurone
▪ Absteigend, von zentral nach peripher
▪ Motorisch

Interneurone
▪ Verschaltungen zwischen anderen Neuronen
▪ Können hemmend oder fördernd sein

6 Physiologie D.Scheck (B.Sc.) 2021


Funktionelle Einteilung

Somatosensibel
afferent
Viszerosensibel

Somatomotorisch
efferent
Viszeromotorisch

7 Physiologie D.Scheck (B.Sc.) 2021


Das autonome/vegetative NS

Sympathikus
▪ Erregung von Körperfunktion zur erhöhten Leistungsbereitschaft
▪ „fight and flight“
▪ Aus Seitenhorn C8 - L3

8 Physiologie D.Scheck (B.Sc.) 2021


Das autonome/vegetative NS

Parasympathikus
▪ Innervation von Körperfunktionen zur Regeneration und Aufbau von
Energiereserven
▪ Wiederherstellen von Homöostase
▪ „rest and digest“
▪ Aus Hirnstamm (Hirnnerven III, VII, IX, X (N.Vagus))
▪ Sakralmark (S2-S4)

Sympathikus und Parasympathikus wirken Antagonistisch


→ Wasserhahnprinzip
Arbeitsauftrag

Überlegen Sie in Partnerarbeit wie der Sympathikus/Parasympathikus


folgende Körperfunktionen beeinflusst:
▪ Pupillengröße
▪ Schweißsekretion
▪ Gefäßgröße
▪ Verdauungssystem
▪ Herz-Kreislaufsystem
▪ Atmung
▪ Muskulatur
▪ Blutzuckerspiegel

Zeit: 15 Minuten

10 Physiologie D.Scheck (B.Sc.) 2021


11 Physiologie D.Scheck (B.Sc.) 2021
Zelltypen des Nervengewebes

Neurone (Nervenzellen) Gliazellen (Stützzellen)

Ca. 10% Ca. 90%

12 Physiologie D.Scheck (B.Sc.) 2021


Arbeitsauftrag

▪ Schauen Sie das Video „Neurone – Bausteine des Denkens“


▪ Lesen sie die Texte
▪ „Bau und Funktion einer Nervenzelle“ (Silbernagel S. 46)
▪ „Nerven und Stützgewebe des peripheren Nerven“ (Zalpour S. 87)

1. Skizzieren sie ein Neuron und beschriften sie dieses.


2. Welche Aufgaben kommen den einzelnen Strukturen zu?
3. Nennen sie die Gliazelltypen und deren Aufgaben

Zeit: 25 Minuten

13 Physiologie D.Scheck (B.Sc.) 2021


Neurone – Bausteine des Denkens

© 2012 www.dasGehirn.info

14 Physiologie D.Scheck (B.Sc.) 2021


Arbeitsauftrag

▪ Schauen Sie das Video „Neurone – Bausteine des Denkens“


▪ Lesen sie die Texte
▪ „Bau und Funktion einer Nervenzelle“ (Silbernagel S. 46)
▪ „Nerven und Stützgewebe des peripheren Nerven“ (Zalpour S. 87)

1. Skizzieren sie ein Neuron und beschriften sie dieses.


2. Welche Aufgaben kommen den einzelnen Strukturen zu?
3. Nennen sie die Gliazelltypen und deren Aufgaben

Zeit: 25 Minuten

15 Physiologie D.Scheck (B.Sc.) 2021


Das Neuron

16 Physiologie D.Scheck (B.Sc.) 2021


1. Dendriten: Reizaufnahme
2. Zellkern der Nervenzelle
3. Soma: Infoverarbeitung
4. Axonhügel: Infosammlung / Entscheidungsstelle
5. Ranvierscher Schnürring: Zwischenstelle zwischen Schwannschen
Zellen
6. Schwannsche Zellen: Gliazellen, die Axon umschließen und isolieren mit
sog. Myelinschicht
7. Zellkern der Schwannschen Zelle
8. Axon: Fortsatz, der Nervenimpulse zur Zielzelle leitet
9. Axonkollateralen: Verzweigungen des Axons
10. synaptisches Endknöpfchen: Übertragungsstelle der Information an
Zielzelle

17 Physiologie D.Scheck (B.Sc.) 2021


Aufgaben des Neurons

▪ Aufnahme von Informationen in Form von elektrischen Impulsen


(Dendriten)
▪ Verarbeitung von Informationen (Soma)
▪ Weiterleitung von Informationen/Erregungsweiterleitung (Axon)
▪ Weitergabe von Informationen an z.B. andere Nervenzelle o. Muskelzellen
(Endknöpfchen/Synapse)

18 Physiologie D.Scheck (B.Sc.) 2021


Nervenzell-Typen

19 Physiologie D.Scheck (B.Sc.) 2021


Nervenzell-Typen

Unipolares Neuron
▪ Nur ein Axon, keine Dendriten (selten, Reizaufnahme an Retina)

Pseudounipolares Neuron
▪ Nur ein Zweig, außerhalb gelegenes Soma (Ganglien von Spinal- und Hirnnerven)

Bipolares Neuron
▪ Ein Axon, ein Dendrit (vor allem zur Reizweiterleitung z.B. an Retina, Innenohr)

Multipolares Neuron
▪ Ein Axon, mehrere Dendriten
▪ Häufigste Form (z.B. Vorderhorn im Rückenmark, Hirnrinde)

20 Physiologie D.Scheck (B.Sc.) 2021


Gliazellen

▪ nicht zur Erregungsbildung oder -


leitung fähig

▪ Stütz-, Ernährungs-, und


Schutzfunktion

▪ Astrozyten
▪ Oligodendrozyten
▪ Mikrogliazellen
▪ Ependymzellen

21 Physiologie D.Scheck (B.Sc.) 2021


Astrozyten

▪ Sternförmig (astron = Stern)


▪ bilden schützendes, stützendes und isolierendes Netzwerk
▪ stehen mit den Blutkapillaren im ZNS
▪ beeinflussen den Übergang von Stoffen aus dem Blut zu den Neuronen

→ Blut-Hirn Schranke

22 Physiologie D.Scheck (B.Sc.) 2021


Oligodendrozyten

▪ bilden Markscheide/Myelinscheide um Axone


▪ Elektrische Isolation
▪ Nur im ZNS
▪ Vergleichbar mit Schwannschen Zellen im PNS
▪ Ein Oligodendrozyt umfasst mehrere Nervenzellen

23 Physiologie D.Scheck (B.Sc.) 2021


Mikroglia- & Ependymzellen

Mikroglia Ependymzellen
▪ „Makrophagen des Gehirns“ • Kleiden Hohlräume in Gehirn und
Rückenmark aus
▪ Wichtige Rolle bei
Entzündungsprozessen und
Immunabwehr

24 Physiologie D.Scheck (B.Sc.) 2021


Mark-/Myelinscheiden

▪ bilden dicke Isolierhülle aus Fett-Eiweiß-Gemisch


▪ durch Ranvier-Schnürringen unterbrochen
→ schnelle Weiterleitung elektrischer Impulse (Saltatorische
Weiterleitung)
▪ V.a. bei Axonen mit hoher Leitungsgeschwindigkeit
z.B. Motoneuron im PNS mit Schwann-Zellen

▪ Axone die keine hohe Leitungsgeschwindigkeit benötigen haben


keine/weniger gute Isolierung
z.B. vegetative Fasern→ marklose Nervenfasern

25 Physiologie D.Scheck (B.Sc.) 2021


Mark-/Myelinscheiden
Schädigung der Markscheiden

▪ eine Zerstörung / Schädigung der Myelinscheiden führt zu neurologischen


Erkrankungen
▪ Ausfallerscheinungen/Sensibilitätsstörungen
▪ Abhängig davon welche NZ in welchen Hirnarealen betroffen sind

z.B. Multiple Sklerose

27 Physiologie D.Scheck (B.Sc.) 2021


Lage im Rückenmark

28 Physiologie D.Scheck (B.Sc.) 2021


Ruhemembranpotential

Definition:
Spannungsdifferenz zwischen Innerem und Äußerem einer
unerregten Zelle.

Bein Nervenzellen ca. -70 mV


Zellinneres ist gegenüber Zelläußerem negativ

29 Physiologie D.Scheck (B.Sc.) 2021


Ruhemembranpotential

Zellmembran = semipermeable Membran

Durchsetzt von Membranproteinen z.B.

▪ Kanalproteine

▪ Ionenpumpen

Dadurch:
▪ Gute Durchlässigkeit für Kalium
▪ Schlechte Durchlässigkeit für Natrium
▪ Nicht durchlässig für Proteine und Chlorid

30 Physiologie D.Scheck (B.Sc.) 2021


Ruhemembranpotential

Ionen = Teilchen mit elektrischer Ladung

Kationen
▪ Positiv geladen (Na+, K+)

Anionen
▪ Negativ geladen (Cl-, Proteine)

31 Physiologie D.Scheck (B.Sc.) 2021


Ruhemembranpotential

EZR

Cl-

Na+ Na+ Proteine-


Na+ Ka+
Ka+ Proteine- Ka+ IZR
Cl-
Na+ Cl- Proteine-
Ka+
Cl-

32 Physiologie D.Scheck (B.Sc.) 2021


Ruhemembranpotential

Natrium Kalium
EZR 150 mmol/l 5 mmol/l
IZR 15 mmol/l 140mmol/l

33 Physiologie D.Scheck (B.Sc.) 2021


Ruhemembranpotential

Chemischer Gradient
Konzentrationsunterschied, welcher durch ungleiche Verteilung von Ionen
entsteht

Ionen haben Bedürfnis Konzentrationsunterschied auszugleichen


→Diffusionskraft

34 Physiologie D.Scheck (B.Sc.) 2021


Ruhemembranpotential

Elektrischer Gradient
Ladungsunterschied durch ungleiche Verteilung von Kationen und Anionen

Ionen sind bestrebt diesen Unterschied auszugleichen.

Elektrischer und chemischer Gradient wirken für Kalium an Zellmembran


entgegengesetzt

35 Physiologie D.Scheck (B.Sc.) 2021


Ruhemembranpotential

1. Durch Konzentrationsunterschied diffundieren K+ Ionen in EZR


(chemischer Gradient)
2. Negativ geladen Anionen (Proteine, Cl-) versuchen zu folgen (elektrischer
Gradient)
3. Diese können Membran nicht passieren und verbleiben im Inneren
4. Zieht positive K+-Ionen ins innere (elektrischer Gradient)
5. Chemischer und elektrischer Gradient von K+ gleichen sich bei ca. -90 mV
aus
6. Durch geringfügigen Einstrom von Na+ (chem. und elektr. Gradient)
pendelt sich das RMP bei ca. -70 mV ein

36 Physiologie D.Scheck (B.Sc.) 2021


Ruhemembranpotential

Merke:
Jede Veränderung der Membran-Permeabilität bringt eine Veränderung
des Ruhemembranpotentials mit sich.

Verschiedene Zelltypen haben auf Grund unterschiedlicher Permeabilität


unterschiedliche Membranpotenziale.

37 Physiologie D.Scheck (B.Sc.) 2021


Rolle der Na/Ka-Pumpe

▪ Erhält Ruhemembranpotenzial aufrecht


→ Natrium zurück in EZR
→ Kalium zurück in IZR

Dies geschieht unter Verbrauch von ATP (aktiver Transport)


D.h. das Aufrechterhaltend des RMP bedarf Energie!

38 Physiologie D.Scheck (B.Sc.) 2021


Arbeitsauftrag

Erklären Ihrem Sitznachbar*in das Ruhepotential und wie es zustande


kommt. Nutzen sie dafür auch Skizzen.
Wechseln sie nach der Hälfte der Zeit die Rollen.

Notieren sie sich Fragen die dabei aufkommen.

Zeit: 20 Minuten

39 Physiologie D.Scheck (B.Sc.) 2021


Quellen:

Zalpour, C. (2006). Anatomie Physiologie (2. Auflage). München: Elsevier, Urban & Fischer Verlag.

Schmidt,R. F., Lang F., Heckmann M. (2010). Physiologie des Menschen (31. Auflage). Heidelberg: Springer Medizin Verlag.

Campbell, N. A., Reece, J. B., Kratochwil, A. (2009). Biologie (8. Auflage). Deutschland: Pearson Studium.

Silbernagl, S. (2018). Taschenatlas Physiologie (9. Auflage). Deutschland: Thieme.

F. 4 https://www.minimed.at/medizinische-themen/gehirn-nerven/gehirn/

https://www.gehirnlernen.de/gehirn/das-r%C3%BCckenmark/

F. 5 https://www.spektrum.de/lexikon/biologie-kompakt/rueckenmark/10065

F.11 https://www.neuronavi.de/regeneration-2/

F.12 https://www.ratgeber-nerven.de/nervenschaedigung/aufbau-nervensystem/aufbau-nervenzelle/

https://viamedici.thieme.de/lernmodul/546328/subject/histologie/gewebe/nervengewebe/gliazellen

F. 14 https://www.youtube.com/watch?v=usosLatcMK8

F.16 https://lehrerfortbildung-bw.de/u_matnatech/bio/gym/bp2004/fb7/3_neuro/3_ruhe/1_selbst/1_lsg/

F.19 https://www.amboss.com/de/wissen/Nervengewebe,_Synapsen_und_Transmitter/

F. 21 https://viamedici.thieme.de/lernmodul/546328/subject/histologie/gewebe/nervengewebe/gliazellen

F. 26 https://docplayer.org/15829970-Zellulaere-kommunikation.html

F. 27 https://www.trotz-ms.de/wissen/grundlagen/storung-im-nervensystem-wenn-reize-nicht-mehr-richtig-weitergeleitet-werden

F. 28 https://eref.thieme.de/cockpits/clAna0001/0/coAna00078/4-9839

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