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Diskussion - Bagatelldelikte Am Arbeitsplatz

Das Dokument behandelt fünf Bagatelldelikte am Arbeitsplatz, darunter das Verfassen privater E-Mails, Telefonate, private Kopien, Arztbesuche während der Arbeitszeit und das Aufladen von Handys. Die Erlaubnis für private Angelegenheiten hängt von den jeweiligen Arbeitsverträgen und Betriebsvereinbarungen ab, wobei Verstöße gegen diese Regelungen zu Abmahnungen oder sogar Kündigungen führen können. Es wird betont, dass Arbeitgeber in der Regel private Aktivitäten dulden, jedoch nicht dazu verpflichtet sind.

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Das Dokument behandelt fünf Bagatelldelikte am Arbeitsplatz, darunter das Verfassen privater E-Mails, Telefonate, private Kopien, Arztbesuche während der Arbeitszeit und das Aufladen von Handys. Die Erlaubnis für private Angelegenheiten hängt von den jeweiligen Arbeitsverträgen und Betriebsvereinbarungen ab, wobei Verstöße gegen diese Regelungen zu Abmahnungen oder sogar Kündigungen führen können. Es wird betont, dass Arbeitgeber in der Regel private Aktivitäten dulden, jedoch nicht dazu verpflichtet sind.

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Bagatelldelikte am Arbeitsplatz

Dürfen private Angelegenheiten am Arbeitsplatz verrichtet werden? Wir präsentieren Ihnen


fünf Bagatelldelikte und die jeweilige Rechtsprechung.
Arbeitgeber lassen es durchaus zu, dass die Mitarbeiter auch private Angelegenheiten während
der Arbeitszeit regeln – sie müssen es mitunter jedoch nicht. Fünf Fälle und die dazu passende
Rechtslage.

Private E-Mails aus dem Büro

Ob private E-Mails am Arbeitsplatz erlaubt sind, hängt im Wesentlichen vom Arbeits- oder
Tarifvertrag beziehungsweise den Betriebsvereinbarungen ab. Ist hierin das Verfassen und der
Versand privater Mails vom Arbeitsplatz aus verboten, muss sich der Arbeitnehmer daran halten,
sonst kann es eine Abmahnung geben.

Eine Kündigung muss er aber auch dann nur in Ausnahmefällen fürchten, wie ein konkreter Fall
zeigt: Hier hatte die Arbeitnehmerin einer Anwaltskanzlei einen Kettenbrief an Kolleginnen im
Sekretariat weitergeleitet. Ohne vorherige Abmahnung wurde der ansonsten unbescholtenen Frau
gekündigt.

Die Richter konnten in diesem Fall keinen absichtlichen Verstoß erkennen, sondern attestierten
der Betroffenen ein eher gedankenloses Vorgehen, was erst- und einmalig gewesen sei. Daher
hätte es vorher eine Abmahnung geben müssen (AG FaM, 5 Ca 4459/00). Ausnahmen vom Mail-
Verbot sind absolute Notfälle, wozu allerdings nicht die Verspätung zur Verabredung am Abend
gehört.

Sind private E-Mails grundsätzlich erlaubt, besteht jedoch die Einschränkung, dass private Zeilen
in den Pausen geschrieben werden müssen. Ist in den Verträgen nichts erwähnt, kommt es auf die
betriebliche Praxis an. Grundsätzlich sind in diesem Fall offene Gespräche mit dem Vorgesetzten
ratsam.

Private Telefonate am Arbeitsplatz

Bei Telefonaten am Arbeitsplatz ist es ratsam, sich kurz zu fassen: Ausgelassene Telefonate
können zu einer Abmahnung führen.

Grundsätzlich sind private Telefonate am Arbeitsplatz erlaubt, wenn der Arbeitgeber keine
Regelungen hierfür im Betrieb aufstellt und privates Telefonieren duldet oder gar sein
Einverständnis hierzu erklärt. Es ist allerdings ratsam, sich kurz zu fassen: Ausgelassene
Telefonate können zu einer Abmahnung führen. Private Telefonate auf Kosten des Arbeitgebers
können sogar Grund für eine Kündigung sein (BAG 2 AZR 147/03).
Bagatelldelikte am Arbeitsplatz

Dürfen private Angelegenheiten am Arbeitsplatz verrichtet werden? Wir präsentieren Ihnen


fünf Bagatelldelikte und die jeweilige Rechtsprechung.
Arbeitgeber lassen es durchaus zu, dass die Mitarbeiter auch private Angelegenheiten während
der Arbeitszeit regeln – sie müssen es mitunter jedoch nicht. Fünf Fälle und die dazu passende
Rechtslage.

Private Kopien

Bei privaten Kopien handelt sich um ein sogenanntes Vermögensdelikt. Streng genommen kostet
der Weg zum Kopierer auch Arbeitszeit. Kopiergeräte dokumentieren übrigens mittlerweile jede
Kopie. In einem konkreten Fall wurde einem Arbeitnehmer sogar gekündigt, nachdem er trotz
ausdrücklichen Verbotes und mehrerer Abmahnungen weiterhin private Kopien im Büro anfertigte
(Arbeitsgericht Berlin, 12 Ca 3/80).

In diesem Zusammenhang muss auch auf die milde Rechtsprechung im Fall von Barbara Emmely
hingewiesen werden: Sie sollte ihren Job an der Kasse verlieren, weil sie zwei Getränkebons im
Wert von 1,30 Euro eingelöst hatte, die nicht ihr gehörten. Hier hatte das Bundesarbeitsgericht
festgestellt, dass nicht jeder vorsätzliche Verstoß gegen die Vertragspflichten, der sich gegen das
Vermögen des Arbeitgebers richtet, eine fristlose Kündigung rechtfertigt (BAG 2 AZR 541/09).

Arztbesuch während der Arbeitszeit

Erkrankt der Arbeitgeber akut am Arbeitsplatz, hat der Vorgesetzte eine Fürsorgepflicht. Er darf
demnach einen Anruf beim Arzt nicht verbieten. Der Arzttermin selbst muss dann allerdings
grundsätzlich in die arbeitsfreie Zeit verlegt werden. Es gibt jedoch Ausnahmen: Ist die
Untersuchung medizinisch unvermeidbar und ein Termin außerhalb der Bürozeit nicht mit der
Öffnungszeit der Praxis vereinbar, darf der Arbeitnehmer auch während der Arbeitszeit zum Arzt
gehen. Auch organisatorische Gründe in der Praxis, wie beispielsweise das morgendliche
Blutabnehmen, können dazu führen, dass man während der Arbeitszeit zum Doktor darf. Es muss
allerdings darauf hingewiesen werden, dass es Regelungen im Arbeitsvertrag geben kann, die
eine Entgeltfortzahlung für kurzfristige Arztbesuche verwehrt.

Handys im Büro aufladen

Wer Handys oder andere Geräte im Büro auflädt, missbraucht betriebliche Einrichtungen für
private Zwecke und klaut streng genommen Strom. In einem konkreten Fall wurde einem Mann
aus genau diesem Grund sogar gekündigt (Arbeitsgericht Oberhausen, 4 Ca 1228/09). Zwar nahm
der Vorgesetzte die vollkommen unverhältnismäßige – und damit wahrscheinlich rechtswidrige
und unwirksame – Kündigung zurück, und das Gericht musste diesen Fall nicht endgültig
entscheiden. Doch er zeigt, welche Brisanz derartige Bagatelldelikte annehmen können.

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