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141 Trainingsbuch Stirbt Der Genitiv

Das Trainingsbuch zur Podcastfolge 'Stirbt der Genitiv?' bietet eine umfassende Anleitung zur Verwendung des Genitivs im Deutschen, einschließlich Regeln, Beispielsätzen und Übungen. Es thematisiert den Genitiv 's', den Apostroph, sowie Präpositionen, die den Genitiv erfordern, und enthält auch einen Lesetext mit Reflexionsfragen. Zusätzlich werden wertvolle Lerntipps und ein 30-tägiger Lernplan zur Vertiefung des Themas angeboten.

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141 Trainingsbuch Stirbt Der Genitiv

Das Trainingsbuch zur Podcastfolge 'Stirbt der Genitiv?' bietet eine umfassende Anleitung zur Verwendung des Genitivs im Deutschen, einschließlich Regeln, Beispielsätzen und Übungen. Es thematisiert den Genitiv 's', den Apostroph, sowie Präpositionen, die den Genitiv erfordern, und enthält auch einen Lesetext mit Reflexionsfragen. Zusätzlich werden wertvolle Lerntipps und ein 30-tägiger Lernplan zur Vertiefung des Themas angeboten.

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TRAININGSBUCH

ZUR PODCASTFOLGE

STIRBT DER
GENITIV?
ÜBERSICHT
GENITIV "S"

APOSTROPH

ÜBUNGEN

DEN GENITIV BILDEN

BEISPIELSÄTZE

ÜBUNG

LESETEXT

LERNWORTSCHATZ

WERTVOLLE LERNTIPPS

LERNPLAN

REFLEXIONSBOGEN

TRANSKRIPT

LÖSUNGEN
ANLEITUNG
Dieses Trainingsbuch ist eine Ergänzung zur
Folge #141 Stirbt der Genitiv?

In diesem Monat haben wir ein tolles


Grammatikthema!

Achte in diesem Monat besonders auf


diese Grammatikregeln.

Bilde eigene Sätze und schaue dir den


Unterschied zwischen der
gesprochenen und geschriebenen
Sprache an.

Konzentriere dich auch auf den


Wortschatz und bilde wieder hilfreiche
Sätze.
DAS GENITIV "S"
Der Genitiv im Deutschen wird benutzt, um zu zeigen, dass etwas
jemandem gehört, zu jemandem gehört oder von jemandem
kommt. Bei Namen verwenden wir das Genitiv "s".

Das ist das Handy von Virpi.


Das ist Virpis Handy.

Das ist der Computer von Sandra.


Das ist Sandras Computer.

Das ist das von Mama und Papa.


Das ist Mamas und Papas Haus.

Das ist die Freundin von Peter.


Das ist Peters Freundin.

Das ist die Innenstadt von Lübeck.


Das ist Lübecks Innenstadt.
(auch: Das ist die Lübecker Innenstadt.)

Umgangssprachlich kannst du auch das "von" bei Namen


und Eigennamen verwenden. In der geschriebenen
Sprache bevorzugen wir aber den Genitiv.
APOSTROPH?
Das Genitiv "s" braucht im Deutsch kein Apostroph! Aber natürlich
gibt es auch dafür eine Ausnahme: Endet der Name auf "s" oder
einen ähnlichen Laut, ersetzt das Apostroph das zweite "s".

Das sind die Schuhe von Thomas.


Das sind Thomas' Schuhe.

Das ist die Schwester von Max.


Das ist Max' Schwester.

Das ist das neue Auto von Lars.


Das ist Lars' neues Auto.
ÜBUNGEN
Formuliere die Sätze mit Genitiv "s" um.

Dieses Auto ist das Eigentum von Johanna.

Dieser Stift gehört Frida.

Dahinten steht doch der Bruder von Max!

Das ist die Entscheidung von Anna.

Das ist das Problem von Thomas, nicht meins.

Die Kaffeemaschine von Virpi macht perfekten Kaffee.

Der Apfelkuchen von Sandra schmeckt hervorragend.


DEN GENITIV BILDEN
Der Genitiv kann Besitz, Zugehörigkeit oder Herkunft anzeigen.
Aber wie bildet man den Genitiv?

Artikel Genitiv

der des

die der

das des

die (Plural) der

Die Endungen der unbestimmten und der


Possessivartikel sind ähnlich:eines, einer, meines,
meiner, deines, deine, ...
BEISPIELSÄTZE
Grammatikalische Strukturen lernst und festigst du am besten
durch Beispielsätze. Bilde auch deinen eigenen Sätze.

Die Farbe des Himmels ist wunderschön.

Ich habe das Buch des Autors gelesen.

Die Entscheidung des Richters war gerecht.

Ich bewundere die Schönheit der Natur.

Das Lächeln des Kindes zauberte allen ein Lächeln ins


Gesicht.

Die Reise des Präsidenten war von großer Bedeutung.

Die Größe des Hauses beeindruckte mich.

Die Meinung des Experten ist sehr wichtig.

Die Musik des Komponisten berührt die Herzen der


Zuhörer.

Ich habe die Freude des Siegers miterlebt.


PRÄPOSITIONEN
Es gibt Präpositionen die den Genitiv erfordern. Achte darauf,
dass nach einer Präposition immer ein Nomen folgt. Verwendest
du ein Adjektiv solltest du auf die richtige Deklination achten.

angesichts jenseits

anstelle trotz

außerhalb wegen

binnen statt

diesseits um... willen

laut trotz

innerhalb während

infolge zuliebe
BEISPIELSÄTZE
Auch hier haben wir einige Beispielsätze für dich. Bilde unbedingt
eigene Sätze. Vielleicht möchtest du sie in der Community teilen?

angesichts: Angesichts der drohenden Gefahr blieben sie


ruhig.

anstelle: Anstelle des erkrankten Lehrers unterrichtete die


Vertretungskraft.

außerhalb: Das Hotel liegt außerhalb der Stadt, inmitten


der Natur.

binnen: Der Vertrag muss binnen einer Woche


unterschrieben werden.

diesseits: Diesseits des Flusses erstreckt sich ein


malerischer Park.

während: Während des Films mussten alle ihre Handys


ausschalten.

innerhalb: Innerhalb des Gebäudes befindet sich ein


geheimes Büro.
BEISPIELSÄTZE
Auch hier haben wir einige Beispielsätze für dich. Bilde unbedingt
eigene Sätze. Vielleicht möchtest du sie in der Community teilen?

infolge: Infolge des Streiks fielen alle Flüge aus.

jenseits: Jenseits des Horizonts eröffnet sich eine neue


Welt.

trotz: Trotz des schlechten Wetters gingen sie zum


Strand.

statt: Statt des erwarteten Applauses erntete er nur Kritik.

um ... willen: Sie verzichtete auf ihren Urlaub um ihrer


Mutter willen.

trotz: Trotz des Zeitdrucks meisterte er die Aufgabe


erfolgreich.

zuliebe: Er trug seiner Frau zuliebe eine Krawatte.


ÜBUNGEN
Wähle die richtige Präpositonen aus. Die Lösung findest du hinten

1. Angesichts/Trotz/Statt des schlechten Wetters blieben


wir lieber zu Hause.

2. Ich erkläre es dir gerne anhand/infolge/statt eines


Beispiels.

3. Trotz/Unweit/Anlässlich ihres Geburtstags haben wir


eine Überraschungsparty organisiert.

4. Ich trinke lieber Tee anstatt/trotz/wegen Kaffee.

5. Wegen/Laut/Anstelle des alten Sofas habe ich ein


neues gekauft.

6. Trotz/Aufgrund/Mittels der starken Regenfälle wurde


das Spiel abgesagt.

7. Das Hotel befindet sich außerhalb/binnen/infolge der


Stadt.

8. Statt/Bezüglich/Innerhalb deiner Anfrage werde ich


mich bald bei dir melden.
LESETEXT
DIE GESCHICHTE DES GENITIVS
Meine lieben Freunde des Genitivs, heute möchte ich
euch eine amüsante Geschichte über dieses manchmal
etwas vernachlässigte grammatische Phänomen
erzählen. Nehmt Platz und lasst uns in die Welt des
Genitivs eintauchen!

Es war einmal ein stolzer Genitiv, der sich in einem Satz


präsentieren wollte. Er stand dort mit hoch erhobenem
"s", bereit, seine Besitzansprüche geltend zu machen.
Doch plötzlich tauchte der listige Dativ auf und sagte:
"Halt, halt! Ich übernehme das jetzt!" Der Genitiv, etwas
verwirrt, fragte: "Warum denn? Ich bin doch der wahre
Herrscher über den Besitz!"

Der Dativ lächelte schelmisch und antwortete: "Mein


lieber Genitiv, du bist zwar formell und elegant, aber
manchmal auch ein bisschen sperrig. Die Menschen
bevorzugen es, mich zu verwenden, weil ich einfacher
und alltäglicher bin." Der Genitiv, leicht gekränkt,
murmelte vor sich hin: "Aber ich bin doch viel eleganter
und ausdrucksstärker!"

Plötzlich mischte sich der Akkusativ ein und meinte: "Ihr


beiden streitet euch schon wieder über euren Besitz?
Wisst ihr was? Ich übernehme das einfach! Ich bin
immerhin der Direktobjekt-König!" Der Genitiv und der
Dativ schauten sich verdutzt an und mussten lachen. "Na
gut", sagten sie, "dann überlassen wir dir das Feld."
So wurde der Genitiv manchmal zum Außenseiter der
Grammatik. Er zog sich in die Bücher der
Sprachliebhaber zurück, die seine Schönheit und
Eleganz schätzten. Sie genossen es, mit ihm zu
jonglieren und ihn in ihre Sätze einzuflechten, um eine
gewisse Raffinesse zu verleihen.

Und so, meine lieben Genitiv-Freunde, mögen wir den


Genitiv zwar nicht immer im Alltag verwenden, aber wir
können seine Magie und seinen Charme dennoch
schätzen. Lasst uns dem Genitiv hin und wieder ein
Lächeln schenken und ihm eine Bühne bieten, auf der er
seine einzigartige Schönheit entfalten kann.
FRAGEN ZUM LESETEXT
Beantworte die Fragen zum Text. Sind die Aussagen richtig oder
falsch? Die Lösung findest du am Ende des Trainingsbuchs.

1. Welche grammatische Figur möchte sich im Text


präsentieren?
a) Der Dativ
b) Der Akkusativ
c) Der Genitiv

2. Warum bevorzugen die Menschen manchmal den


Dativ?
a) Weil er formell und elegant ist.
b) Weil er einfacher und alltäglicher ist.
c) Weil er ausdrucksstärker ist.

3. Welche grammatische Figur mischt sich zusätzlich in


den Streit ein?
a) Der Nominativ
b) Der Akkusativ
c) Der Dativ
4. Wie reagieren der Genitiv und der Dativ, als der
Akkusativ sich einmischt?
a) Sie kämpfen weiter um ihre Besitzansprüche.
b) Sie lachen und überlassen dem Akkusativ das Feld.
c) Sie schließen sich zusammen, um gegen den
Akkusativ vorzugehen.

5. Wo zieht sich der Genitiv zurück?


a) In die Bücher der Sprachliebhaber.
b) In die alltägliche Sprache.
c) In die grammatikalischen Regeln.

6. Welche Eigenschaften schätzen die Menschen am


Genitiv?
a) Eleganz und Schönheit.
b) Einfachheit und Alltäglichkeit.
c) Raffinesse und Ausdrucksstärke.

7. Wie wird der Genitiv von den Menschen im Alltag oft


verwendet?
a) Häufig und präzise.
b) Selten und fehlerhaft.
c) Variabel und nach persönlicher Vorliebe.
LERNWORTSCHATZ
Für einige Wörter haben wir den Plural angegeben weil das Wort
so um Interview vorkam. Arbeite weiter mit den Wörtern, indem du
sie z. B. übersetzt oder Sätze bildest.

die Atemübung

rätselhaft

die Klarheit

global

sich begegnen

die Geschäftszeit

einen Dienst anbieten

verwirrend

die Nuance

automatisieren

verzeihen

ernsthaft

das Apostroph

© 2023 Deutsch-Podcast
LERNWORTSCHATZ
du kannst auch mit dem Wörtern arbeiten, indem du bei Verben
die Zeitformen änderst, Adjektive steigerst und Nomen kannst du
in die verschiedenen Fälle setzen.

der Depp

der Idiot

etwas mit Humor nehmen

gebräuchlich

regional

die Konstruktion

definitiv

begrüßen

beibehalten

lebendig

dermaßen

fortgeschritten

erreichen

© 2023 Deutsch-Podcast
WIE GEHT ES WEITER?
Der Genitiv ist wirklich toll! Nutze und trainiere ihn!

Ein Schlüssel für die Authentizität ist, dass du den


genauen Unterschied zwischen der gesprochenen
und geschriebenen Sprache beherrschst. Variiere
deine Sätze!

Du hast neue Wörter gelernt? Prima verwende sie


mehrmals am Tag!

Motiviere dich selbst und sei stolz auf dich!


Vielleicht kannst du dir ein kleines Geschenk
machen.
Reflexionsbogen
Monat:

DAS HABE ICH IN DIESEM MONAT NEUES GELERNT

DAMIT HATTE ICH NOCH SCHWIERIGKEITEN

DAS KANN ICH SCHON RICHTIG GUT

DAS MÖCHTE ICH IM KOMMENDEN MONAT VERBESSERN


LERNPLAN FÜR 30 TAGE
DIESER LERNPLAN IST EIN VORSCHLAG, DU KANNST
NATÜRLICH AUCH EIGENE IDEEN UMSETZEN.

Tag 4
Tag 1 Tag 2 Tag 3 Tag 5
5 Sätze mit
Podcast hören Lernwortschatz 10 neue Wörter Wörter von Tag
Präpositionen
und neue Wörter lesen und ggf. markieren und 3 wiederholen, 5
mit Genitiv
notieren übersetzen Sätze bilden neue markieren
bilden.

Tag 7 Tag 9
Tag 6 Tag 8 Tag 10
Podcast hören Beschreibe in
Pause Präpositionen Wörter von Tag
und Transkript deinem Umfeld
von Tag 4 3 und 5
lesen. mit dem Genitiv
wiederholen und wiederholen, 5
Abschnitte "s" wem was
Sätze bilden. neue markieren.
nachsprechen. gehört

Tag 13
Präpositionen Tag 14 Tag 15
Tag 11 Tag 12
von Tag 11 Wörter Lesetext mit
Wähle 5 neue Pause
wiederholen und wiederholen, Fragen
Präpositonen
neue Sätze 5 neue bearbeiten
mit Genitiv aus.
bilden. markieren

Tag 16
Aussprache- Tag 17 Tag 18 Tag 19 Tag 20
übungen mit Was ist deine Pause Wortschatz Wähle 5 neue
dem Podcast. Meinung zur wiederholen, 5 Präpositonen
Höre einige Entwicklung des neue markieren mit Genitiv aus.
Passagen nach. Genitivs?
Verfasse einen
Beitrag.
Tag 23
Tag 21 Tag 22 Tag 24
Wiederhole die
Formuliere Was hältst du Wortschatz Tag 25
Präpositonen
Sätze für das von dem Begriff wiederholen, Pause
von Tag 20
schriftliche und "Deppen- schwierige
mündliche apostroph"? Wörter
Deutsch. Schreibe deine markieren.
Meinung.

Tag 26 Tag 27 Tag 28 Tag 29


Halte einen Podcast hören Schreib eine Wortschatz Tag 30
Kurzvortrag über und einige Zusammen- wiederholen Reflexion
die Bedeutung Passagen fassung des
des Genitivs im nachsprechen Lesetexts
Deutschen.
LÖSUNGEN
Dieses Auto ist das Eigentum von Johanna. Dieses Auto ist Johannas Eigentum.
Dieser Stift gehört Frida. Das ist Fridas Stift.
Dahinten steht doch der Bruder von Max! Dahinten steht doch Max' Bruder!
Das ist die Entscheidung von Anna. Das ist Annas Entscheidung.
Das ist das Problem von Thomas, nicht meins. Das ist Thomas' Problem, nicht meins.
Die Kaffeemaschine von Virpi macht perfekten Kaffee. Virpis Kaffeemaschine macht perfekten Kaffee
Der Apfelkuchen von Sandra schmeckt hervorragend. Sandras Apfelkuchen schmeckt hervorragend.

1. Angesichts des schlechten Wetters blieben wir lieber zu Hause.; 2. Ich erkläre es dir gerne anhand eines Beispiels.; 3. Anlässlich
ihres Geburtstags haben wir eine Überraschungsparty organisiert.; 4. Ich trinke lieber Tee anstatt Kaffee.; 5. Anstelle des alten Sofas
habe ich ein neues gekauft.; 6. Aufgrund der starken Regenfälle wurde das Spiel abgesagt.; 7. Das Hotel befindet sich außerhalb der
Stadt.; 8. Bezüglich deiner Anfrage werde ich mich bald bei dir melden.; 9. Er hat mir halber bei der Arbeit geholfen.; 10. Infolge eines
Unfalls

Verständnisfragen zum Lesetext:


1. c; 2. b; 3. b; 4. b; 5. a; 6. a; 7. b
Transkript
Virpi: Herzlich willkommen zu unserer neuen Folge. Und heute haben wir ein Ritual
begonnen. Vor der Aufnahme machen wir nämlich eine kleine Atemübung, aber
bevor ich irgendwas noch erzähle, erzähle ich natürlich, wer sind wir? Neben mir
sitzt Sandra, meine langjährige Freundin und Kollegin, und ich bin und wir beide
sind nicht nur Kolleginnen und Freundinnen, sondern auch Prüferinnen.

Sandra: Lehrerinnen, und zwar unterrichten wir Deutsch als Zweitsprache, als
Fremdsprache. Wir prüfen auch, ja, wir sind eigentlich eure Expertinnen, wenn es
um die deutsche Sprache geht, und das ist manchmal ganz schön stressig.
Deshalb die Entspannungsübung vorweg.

Virpi: Genau, und das ist ja auch, wir wollen für uns was Gutes tun, und dann läuft
die Stimme auch noch besser. Und ja, genau das werden wir jedes Mal vor der
Episode machen.

Sandra: Wir beide kommen ja auch heute. Du hast noch Ferien gehabt, aber ich
kam jetzt zum Beispiel auch direkt aus meinem Unterricht, und ich weiß nicht, wie
es dir geht. Oft hat man dann eben nach dem Unterricht auch noch so ein bisschen
diese Anspannung, man ist noch so ein bisschen vielleicht aufgeputscht, und dann
neige ich dazu, wahnsinnig schnell zu sprechen.

Virpi: Ja, und das wollen wir natürlich nicht mitnehmen, also deswegen wollen wir
ein bisschen zur Ruhe kommen, und für euch ist es natürlich auch angenehmer,
wenn wir nicht zu schnell sprechen. Wir wissen nicht, wo ihr unterwegs seid, also
vielleicht beim Joggen oder vielleicht liegt dir auf dem Sofa oder was weiß ich
genau, und wir möchten so angenehm, ja wie möglich für euch da sein.

Sandra: Ich habe einen neuen Podcast zum Beispiel entdeckt, und bei dem habe
ich das jetzt auch gemerkt, dass es eben gerade, wenn man nicht in seiner
Muttersprache etwas hört, dass es wirklich volle Aufmerksamkeit erfordert, wie du
weißt. Ja, ich bin Science-Fiction-Fan, und ich habe einen wunderbaren Podcast
entdeckt. Also da geht es um Star Trek, und der ist eben auf Englisch, und diese
beiden Frauen, die das machen, die sind wunderbar, sie erinnern mich so ein
bisschen an uns, weil es eben zwei Frauen sind, die, die einen Podcast gemeinsam
haben, und die sind auch Freundinnen und haben lustige Sachen zu erzählen. Und
ich hab den Podcast vorhin beim Kochen gehört, und da ist es mir richtig schwer
gefallen, weil es so viele Hintergrundgeräusche noch dazu gab und die beiden
eben schnell gesprochen haben. Und dann habe ich mich auch wieder an unseren
Podcast erinnert und dachte, okay, wir müssen einfach darauf achten, langsam zu
sprechen, sodass man uns einfach gut verstehen kann.

Virpi: Richtig, und ich muss auch sagen, ich gucke mir jeden Sonntag um 20.15
Uhr eine Sendung an, und da gibt es auch also, es spielt ja in unterschiedlichen
Orten, und dann sind die Dialekte auch unterschiedlich, und ich merke als Nicht-
Muttersprachlerin sage ich, könnte mal bitte den Fernseher ein bisschen lauter
stellen, und am liebsten, um ehrlich zu sein, hätte ich die Untertitel. Das kenne ich
von meiner Heimat, also auch mit meiner Muttersprache habe ich gerne die
Untertitel mitgelesen, weil das auch enorm hilft.

Sandra: Auf jeden Fall, es ist der Tatort. (Virpi: Ja!). Für alle, die, die nicht in
Deutschland leben. Das ist hier so eine Institution eigentlich, der Tat Ort, müsste
man auch mal eine Podcast-Folge zu machen. Ich finde, Lautstärke ist auch ein
Thema, also ich merke das auch in meinem Unterricht, dass ich natürlich auch die
Hörbeispiele sehr laut stellen muss, weil man einfach diese volle Konzentration
braucht, diesen vollen Fokus.

Virpi: Ja, und das vergisst man schon oft, wenn es nicht die eigene Muttersprache
ist oder wenn man Muttersprachlerin ist, dass man also, man muss die Wörter
ganz anders hinaus hören können.

Sandra: Ja, auf jeden Fall. Also, ihr merkt schon, wir sind so mitten in unserem
Lehrerthema, Lehrerdiskussion, was wir auch so in unserem beruflichen Alltag
mitbekommen, und da haben wir uns nämlich heute ein besonderes Thema
überlegt, über das wir auch schon mal am Rande oder quasi mit einem anderen
Fokus gesprochen haben, nämlich der Genitiv. Vor dem haben viele Angst, hab ich
das Gefühl?

Virpi: Ja, und auch großen Respekt, aber ich glaube, wenn man das einmal gelernt
hat, dann benutzt man auch den Genitiv sehr gerne.

Sandra: Das denke ich auch. Wie viele Fälle gibt es im Finnischen?
Virpi: Haben 14 Fälle, die wir aktiv benutzen, und zwei Fälle kommen noch dazu,
die eher so in die Richtung Literatur oder Poesie gehen.

Sandra: Also na ja, also da sind wir im Deutschen mit unseren vier kleinen Fällen
eigentlich gar nicht so kompliziert.

Virpi: Ja, ja, bei euch fallen schon schöne Sachen ein, also wie man die Sprache
auch ganz schön so rätselhaft, mal herausfordernd, also selbst für mich. Also ich
gucke schon hin und wieder oder ganz oft auch nach die unterschiedlichen
Bedeutungen. Und ja, also, ich möchte einfach Klarheit haben, und ich gebe auch
zu, ich muss auch nach 20 Jahren immer noch nach einem Artikel hin und wieder
nachsehen, oder ich sage den Artikel einfach falsch, ich habe es akzeptiert, es
bleibt so. Aber damit kann ich leben.

Sandra: Und du lernst ja auch immer noch dazu. Und auch das, was, was wir
immer wieder sagen, ist, das Lernen hört nie auf, das heißt, du wirst nie an einem
Punkt sein, wo du sagen wirst, ich weiß alles, und auch das weiß ich nicht über
meine Muttersprache, und ich glaube, wenn man das mal akzeptiert hat, dann läuft
es doch auch leichter.

Virpi: Ja, das stimmt. Also, es kommen neue Wörter oder es kommen neue
Strukturen, aber es verschwinden auch manche, und das ist heute auch das
Hauptthema bei uns. Was kann überhaupt in der Sprache verschwinden?

Sandra: Also genau nicht nur aus unseren eigenen Köpfen, sondern sozusagen aus
dem ganzen oder aus dem globalen Gedächtnis vielleicht. Wann begegnet uns der
Genitiv denn? Also auf welchem Sprachniveau begegnet er uns denn das erste
Mal? Weißt du dass etwa? So die ersten Präpositionen?

Virpi: Sind das jetzt dann die? Moment mal? Ich muss kurz überlegen, B1, da
solltest du schon einiges beherrschen.

Sandra: Also, ich würde auch A2 sagen.

Virpi: Ende A2, ja, genau.


Sandra: Mir fallen sofort die Präpositionen innerhalb und außerhalb ein.

Virpi: Ja, natürlich oder dann. Was, was ich ganz oft höre, ist mithilfe oder
während.

Sandra: Ja also, und gerade bei innerhalb und außerhalb, finde ich, ist es auch so,
oder bestimmt auch mit mithilfe, dass wir das sehr oft im Alltag auch hören. Sie
rufen leider außerhalb unserer Geschäftszeiten an.

Virpi: Ja, das könntest du übrigens ganz schön bei den Praxen nachsprechen.

Sandra: Soll ich? Ich könnte das als Dienst anbieten, vielleicht.

Virpi: Das könntest du auch als Nebenjob haben. Und dann, es gibt auch eine
Präposition, die ganz oft falsch benutzt wird, und ich muss sagen, ich als Nicht-
Muttersprachlerin nochmal betont, achte darauf, und auch die Lernenden, die das
gerade kennengelernt haben, achten auch danach darauf, dass ist die Präposition
wegen.

Sandra: Ja, wegen dir.

Virpi: Nicht wegen dich.

Sandra: Wegen dir ist natürlich eigentlich das Falsche. Das heißt eben
deinetwegen, also mit Genitiv oder wegen des schlechten Wetters habe ich auch
schlechte Laune. Aber Virpi die Frage ist, ist das wirklich falsch? Wegen mit Dativ
zu verwenden?

Virpi: Also, in der Umgangssprache verwendest du das schon, das ist auch schon
so akzeptiert, und es wird also, man hört das öfter mit Dativ als mit Genitiv.

Sandra: Definitiv, es gibt Lieder, die heißen wegen dir. Also, und ich finde, ich finde
es dann auch nicht falsch. Es ist natürlich verwirrend, wenn, es so ist, wie du das
gerade gesagt hast. Ich habe die Sprache neu gelernt. Ich lerne in der Schule, es
heißt deinetwegen, es heißt wegen des Wetters, und dann spreche ich mit meiner
Nachbarin, und die sagt, wegen dem Wetter habe ich heute schlechte Laune. Also
geht auch. Ich denke, man muss es kommunizieren, muss eben sagen, mündlich
ist es total okay. Aber schriftlich nicht so.

Virpi: Aber was mir besonders gefällt, wenn ich den Genitiv benutze, ist es einfach,
dass die Sprache irgendwie noch so eine so eine Nuance bekommt. Es hört sich
einfach schön an, meine Ohren. Also, ich weiß es nicht, wie es bei dir geht, aber
ich benutze den Genetiv schon möglichst viel, und das ist auch sehr automatisiert,
und das macht die Sprache auch interessanter.

Sandra: Ja, ich finde, es klingt gleich ein bisschen klüger. Das haben wir, wenn
man den Genitiv richtig benutzt. Es klingt nicht ganz so klug, wenn man den
Genitiv falsch benutzt. Also, ich glaube, manche Leute benutzen Präpositionen, die
man mit Dativ verwendet, dann mit Genitiv. Dass ja, klingt dann auch wieder nicht
so schön. Aber ja.

Virpi: Ja, wobei, dann muss man vielleicht eben, dass die Alltagssprache auch
unterscheiden oder die Umgangssprache, dass man das voll akzeptiert, und
natürlich macht man sich nicht Gedanken, und das hört sich ja ganz blöd an, ist es
jetzt also etwas ganz Normales und also was, was man verzeihen kann. Aber wenn
man irgendwie die Ruhe hat und also wirklich ernsthaftere Themen hat oder auch
bei mir alltägliche Themen, benutze ich den Genetiv sehr gerne.

Sandra: Ja, ich finde ihn auch wirklich scheen. Schön schön! Aussprache machen
wir auch noch mal! Wo wir den Genitiv auch finden. Also, natürlich brauchen wir
den Genitiv, wenn wir Präpositionen benutzen, bestimmte Präpositionen. Eine Liste
dazu findet ihr ja auch einfach mal in der Podcast-Beschreibung, und da könnt ihr
mal reinschauen. Ansonsten haben wir den Genitiv auch zum Beispiel versteckt
oder gesehen ihn an einem „s“. Also wenn ich jetzt zum Beispiel sage, Virpi hat ihre
Brille hier auf den Tisch gelegt, dann könnte ich sagen, Virpis Brille liegt auf dem
Tisch.

Virpi: Genau, und dann gibt es die besonderen Buchstaben. Da siehst du eigentlich
gar nichts, und wunderst dich, was ist das für ein Apostroph? Dahinten zum
Beispiel Alex‘ Buch, also das Buch von Alex.
Sandra: Genau oder Thomas‘ Pullover liegt auf dem Stuhl. Das heißt, wenn wir
hinten im Namen schon einen s-Laut haben, dann haben wir das „s“ oder das „x“
wie bei Alex und haben dann ein Apostroph.

Virpi: Aber es gibt ganz was Blödes, also das habe ich noch nie verstanden. Wenn
ich das schon höre, tut es mir fast schon leid. Ja, und diese, das heißt
Deppenapostroph, also zum Glück höre ich das nicht oft, aber das ist das. Ich weiß
nicht, wie es dir geht, aber sowas mag ich überhaupt nicht.

Sandra: Nee, vielleicht einmal zur Erklärung, also Deppenapostroph, also das Wort
„Depp“ ist ein Wort für einen dummen Menschen oder auch der Idiot, könnte man
vielleicht sagen. Tatsächlich gibt es das Wort auch Idiotenapostroph, und das
meint ein falsches Apostroph. Und zwar hast du ja im Englischen beim Genitiv ein
„s“ plus Apostroph, und es gibt eben einige Menschen, die das verwechseln, also
die dann denken, das macht man im Deutschen auch so, und das machen sehr
viele Deutsche auch so. Also zum Beispiel Sandras Buch wäre dann Sandra
Apostroph „s“ Buch, und das ist falsch, das machen wir im Deutschen nicht, und
sehr hochnäsig muss ich sagen, wird das als Deppenapostroph bezeichnet. Ich
mag‘s auch nicht.

Virpi: Nee, überhaupt nicht, aber das muss man auch mit Humor nehmen, sonst
hält man das nicht aus.

Sandra: Ich finde, es hat sowas oberlehrerhaftes, es hat so etwas von, ich weiß es
besser, und du weißt es nicht. Und das ist weder dein noch mein Stil, etwas zu
berichten, äh zu unterrichten oder auch zu bewerten. Das Besondere an dem, ich
sag mal, nicht vorhandenem Genitiv. Oder wo finde ich den Genitiv und wo nicht?
Das spielt ja auch eine regionale Rolle.

Virpi: Ganz stark, sogar, genau. Also hier im Norden verwendet man den Genetiv
noch eher, aber je südlicher man geht, desto weniger wird der Genitiv auch wieder
benutzt.

Sandra: Es gibt so ‚ne…eigentlich ist es eine wunderschöne Konstruktion, und


zwar, ich benutze zweimal den Dativ, um den Genitiv zu ersetzen. Also zum
Beispiel könnte ich sagen, der Virpi ihre Brille liegt hier auf dem Tisch. Und das
machst du im Süden.
Virpi: Genau das wollte ich gerade sagen. Im Süden sagst du das eher so. Hier
hörst du das gar nicht?

Sandra: Hier hört man das gar nicht, aber im Süden total gebräuchlich.

Virpi: Eben auch echt niedlich, irgendwie.

Sandra Also ich mag’s irgendwie. Ich hatte neulich, einmal hatte ich das in einer
Runde voller Frauen zum Thema, in dem ich dann erzählt hatte, das gibt dann
diese Konstruktion zweimal Dativ. Also der Virpi ihre Brille liegt hier auf dem Tisch.
Und dann war da eine Frau, die aus Süddeutschland kam, und die fragte dann,
aber, wie heißt das denn richtig?

Virpi: Ach wie süß!

Sandra: Das fand ich so niedlich. Klar, es ist einfach, gerade, wenn du eben in
Süddeutschland wohnst, ist es dann eben ganz normal. Okay, Virpis Brille liegt auf
dem Tisch, ist eigentlich der korrekte Genitiv.

Virpi: Ganz einfach.

Sandra: Aber die Frage ist ja, gibt es überhaupt richtig und falsch in der
gesprochenen Sprache, wie das, was du am Anfang gesagt hast, was bleibt, wie
entwickelt sich eine Sprache?

Virpi: Genau, und die entwickelt sich definitiv weiter, was auch sehr interessant ist,
und ich begrüße auch die Entwicklung der Sprache immer. Also ich bin eher so,
dass ich nach vorne gucke. Natürlich muss man vieles beibehalten, aber wenn es
bessere Möglichkeiten gibt, die sind immer herzlich willkommen.

Sandra: Ja eben! Sprache ist lebendig.

Virpi: Okay, genau, wir haben in unserem Trainingsbuch natürlich weitere Übungen
für euch…
Sandra: lebendige Übungen

Virpi: …lebendige, und dann haben wir natürlich unsere interaktiven Übungen
ebenfalls. Genau, was haben wir noch? Wir sind nach wie vor in den sozialen
Medien: auf Instagram, auf TikTok, auf Facebook ebenfalls und habe ich etwas
vergessen?

Sandra: Nein, es gibt etwas. Virpi, ich weiß nicht, ob du die Zahl neulich gesehen
hast, aber wir haben oder wir nähern uns immer mehr. Der 2 Millionen Downloads,
was ich einfach nur wahnsinnig finde.

Virpi: Das finde ich auch so dermaßen wahnsinnig, und wir haben einfach euch zu
danken, dass ihr immer uns hört und kommentiert und ja mit uns geht.

Sandra: Also ja, tolles Feedback, einfach. Vielen, vielen Dank dafür. Und ja, dann
würde ich sagen, wegen des fortgeschrittenen Tages beenden wir langsam die
Folge.

Virpi: Mithilfe unserer Community haben wir diese Zahlen erreichen können.

Sandra: Perfekt, also…

Virpi: Genau, tschüss!

(Musik)
Sandra: Ein Hoch auf den Genitiv!
Virpi: Genau! Wohooo!
Sandra: Yeah! Genitiv!

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