Bildschirmfoto 2025-03-07 Um 09.26.48
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Historischer Kontext.
Der Aufstieg New Yorks zur Welthauptstadt der Kunst in den 1950er Jahren.
In den 1950er Jahren wurde New York zur neuen Hauptstadt der Kunstwelt, was auf
die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen des 20. Jahrhunderts
zurückzuführen war. Durch den Nationalsozialismus und den Zweiten Weltkrieg
flohen viele europäische Künstler nach New York. Diese Exilanten prägten die
amerikanische Kunstszene stark, indem sie ihre Werke in Galerien ausstellten und
an Universitäten unterrichteten. Dadurch beeinflussten sie junge amerikanische
Künstler entscheidend.
Nach den Schrecken des Zweiten Weltkriegs gab es in vielen Ländern große
politische und gesellschaftliche Veränderungen. Vor diesem Hintergrund war die
Entscheidung vieler Künstler, abstrakt statt gegenständlich zu malen, mehr als nur
eine künstlerische Wahl. Viele Künstler wandten sich der abstrakten Kunst zu, um
sich von der gegenständlichen Bildsprache abzugrenzen, die im Krieg ideologisch
missbraucht worden war. Die abstrakte Kunst wurde somit zum Symbol für
künstlerische Freiheit und individuellen Ausdruck.
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Fotografie der Ausstellung “Artists in Exile” (Links nach Rechts): Erste Reihe: Matta Echaurren, Ossip Zadkine, Yves Tanguy,
Max Ernst, Marc Chagall, Fernand Léger. Zweite Reihe: André Breton, Piet Mondrian, André Masson, Amdée Ozenfant, Jacques
Lipchitz, Pavel Tchelitchew, Kurt Seligmann, Eugene Bermann.
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Education Artistique – 3e 2024/2025
Der Abstrakte Expressionismus ist eine Kunstbewegung, die in den 1940er und 1950er
Jahren in New York (USA) entstand. Es ist die erste wichtige amerikanische
Kunstbewegung, die internationale Anerkennung fand.
Geprägt durch die traumatischen Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs, spiegelte der
Abstrakte Expressionismus den Wunsch nach einer radikalen künstlerischen
Erneuerung wider. Die Künstler wandten sich deshalb von traditionellen
Darstellungsformen ab und legten den Fokus auf individuelle Emotionen und
spontane Improvisation. Dies wird gemacht anhand von:
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ABSTRAKTER EXPRESSIONISMUS
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Education Artistique – 3e 2024/2025
Die „automatische Bilderzeugung“ ist eine Ausdrucksweise, die sich auf das
Unbewusst und Spontane bezieht. Sie wurde im Surrealismus und im Abstrakten
Expressionismus zum Teil verwendet. Dies jedoch auf unterschiedliche Art und Weise
Das Ergebnis war am Ende eine Leinwand, die nicht die Darstellung eines vorher
gedachten oder geplanten Bildthemas zeigt. Vielmehr wurde der Vorgang des
Malens (Malprozess), zum Bildinhalt.
Künstler.
- Jackson Pollock (1912-1956)
- Mark Rothko (1903–1970)
- Barnett Newman (1905–1970)
- Willem de Kooning (1904-2019)
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Die „automatische Bilderzeugung“ ist eine Ausdrucksweise, die sich auf das Unbewusst und
Spontane bezieht. Im Automatismus hatte ein Teil der Surrealisten versucht, spontan ohne
gedankliche Vorarbeit, ohne die Kontrolle durch angelerntes, quasi automatisch, innere Zustände
möglichst direkt auf der Leinwand umzusetzen und dadurch das Unbewusste zum Ausdruck zu
bringen.
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Education Artistique – 3e 2024/2025
Jackson Pollock war ein amerikanischer Künstler und einer der Hauptvertreter des
Abstrakten Expressionismus. Er ist besonders bekannt für seine „Drip Paintings“. Der
Spitzname von Jackson Pollock war „Jack the Dripper” (von Jack the Ripper), weil die
Werke wegen der Maltechnik des „Drippings“ in Europa zum Teil auf Ablehnung
(=Zurückweisung) stießen. Diese Werke zeigten seine einzigartige, energische
Technik, die später als Action Painting bekannt wurde.
1. 2.
1. Jackson Pollock: Autumn Rhythm (Number 30), 1950, Enamel paint on canvas, 266.7 × 525.8
cm, Metropolitan Museum of Art, New York.
2. Jackson Pollock: Number 1A, 1948, Öl auf Leinwand, 172,7 x 264,2 cm, Museum of Modern Art,
New York.
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Education Artistique – 3e 2024/2025
- Beispielvideo: https://www.youtube.com/watch?v=8XFJtv6FavA
„Dort (am Boden bin) ich dem näher und auf diese Weise eher ein Teil von ihm. Ich
kann um das Bild herum gehen, von allen vier Seiten an ihm arbeiten und
buchstäblich im Bild sein.“ – Jackson Pollock
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Education Artistique – 3e 2024/2025
Der Aufstieg von Jackson Pollock zu einem Weltstar wurde vom Deutschen
Fotografen Hans Naumuth beschleunigt, indem er den Künstler im Atelier
fotografierte und filmte. Die schwarz-weiss Photographien fingen zum ersten Mal die
malerische Methode und instinktive Choreografie von Pollocks Technik ein und trug
zur Entstehung romantischer Mythen rund um den Künstler bei.
Die Menschen sahen wie er mit der Farbe sein Herz ausschüttete und fühlten seinen
Schmerz. Indem sie Zeuge des Malprozesses wurden begannen die Menschen sein
Werk neu zu bewerten und mehr darin zu sehen als auf die Leinwand verspritzte
Tropfen!
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Education Artistique – 3e 2024/2025
Mark Rothko war ein amerikanischer Maler und einer der wichtigsten Vertreter des
Color Field Painting, einer Strömung des Abstrakten Expressionismus.
Bekannt wurde er durch seine großformatigen Gemälde, die aus rechteckigen,
schwebenden Farbflächen bestehen, meist in gedämpften oder leuchtenden
Farbtönen, die auf farbigen Hintergründen liegen. Seine Werke sind für ihre
meditative Tiefe und emotionale Intensität berühmt und sollen beim Betrachter
eine direkte, spirituelle Erfahrung hervorrufen.
Arbeitsprozess.
Rothko verwendet die sogenannte “Soak-Stain-
Technik”. Hierfür trug er die Farbe in vielen dünnen
übereinanderliegenden Schichten (Lasuren) auf,
sodass sie eine fast transparente Wirkung erhielt. Er
vermied harte Kanten und die Übergänge zwischen
den Farbfeldern sind oft weich, was den Farbflächen
eine fließende Qualität verleiht. Diese Technik führt
dazu, dass man beim Betrachten ein Gefühl von Tiefe
verspürt.
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Education Artistique – 3e 2024/2025
1. Rothko, Mark: Untitled (Red), 1956, glue, oil, synthetic polymer paint and resin on canvas, 209.5
× 125.3 cm, National Gallery of Victoria, Melbourn, Australia.
2. Mark Rothko: No. 61 (Rust and Blue), 1953, Oil on canvas, 292.74 cm × 233.68 cm, Museum of
Contemporary Art, Los Angeles.
3. Mark Rothko: Orange and Yellow, 1956, Öl auf Leinwand, 231,14 × 180,34 cm, Galerie d'Art Albright-
Knox.
Mark Rothko: Red, White and Brown, 1957, Öl auf Leinwand, 252,5 x 207,5
cm, Öffentliche Kunstsammlung, Basel.
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Education Artistique – 3e 2024/2025
Die Rothko-Kapelle.
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HÄNGUNG: Die Art wie das Werk im Museum aufgehangen wird.
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Barnett Newman war ein amerikanischer Maler und ein bedeutender Vertreter des
Abstrakten Expressionismus, speziell des Color Field Painting.
Sein Werk ist geprägt durch großflächige, meist einfarbige Leinwände, die von
vertikalen Linien durchzogen sind, die er „Zips“ nannte. Die an Reissverschlüsse
erinnernden Streifen untergliedern bzw. beleben die grossen rythmisch geordneten,
monochromen Farbflächen. Die “Zips” machen aus der Leere der Leinwand eine
Komposition, die aus unterschiedlichen kleinen Flächen besteht. Diese Linien
schaffen eine klare Unterteilung der Farbflächen und erzeugen eine tiefe, meditative
Spannung im Bildraum. Die geometrischen Farbfelder sind auf diese Weise hart und
klar voneinander abgegrenzt. Diese Art der Abgrenzung der Farbflächen heisst Hard-
Edge Painting.
Barnett Newman: First Station, 1958, Magna auf Leinwand, 197.8 × 153.7 cm, National Gallery of Art,
Washington, D.C.
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Education Artistique – 3e 2024/2025
Barnett
Newman:
Vir Heroicus
Sublimis,
1950-51, Öl
auf
Leinwand,
242.2 x 541.7
cm,
Museum of
Modern Art,
New York.
Werke wie "Vir Heroicus Sublimis" (1950-1951) bestehen aus kräftigen roten Flächen,
die durch wenige „Zips“ gegliedert sind, und sollen intensive, fast spirituelle
Erfahrungen beim Betrachter hervorrufen.
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Werkbetrachtung.
Newmann nach sollen seine monumentalen
Werke aus der Nähe betrachtet werden, was
gerade eben entgegen der Gewohnheit des
Menschen ist.
Diese Serie markiert den Höhepunkt von Newmans Werk. Er starb im selben Jahr, in
dem er das letzte der vier Gemälde fertigstellte. Zwei Gemälde haben ein vertikales
Format und zwei ein horizontales Format. Jedes Gemälde ist in drei vertikale Flächen
unterteilt, die in den drei Grundfarben Rot, Gelb und Blau gehalten sind. Das Werk ist
zudem sehr symmetrisch aufgebaut. Der ungewöhnliche, provokante Titel dieser
Serie verweist auf die physiologische Qualität der Farben und insbesondere auf die
Aggressivität von Rot.
Rot dominiert die Fläche von „Who's afraid of Red, Yellow and Blue I“. Der blaue
Streifen, ist hier wesentlich breiter und zeichnet eine klare Abgrenzung der roten
Fläche, während der schmale gelbe Streifen unregelmäßige Konturen aufweist, die
die Hand des Künstlers verraten. (nicht mechanisch hergestellt) Sie steht im Kontrast
zu den vollkommen glatten Oberflächen der anderen Farben.
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Education Artistique – 3e 2024/2025
Heute wurden
zwei
verschiedene
Gemälde aus
Newmans Serie
“Who's Afraid of
Red, Yellow, and
Blue” mit
Messern zerstört.
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Besonders bekannt ist er demnach für seine Serie „Women“, die er in den 1950er-
Jahren malte. Die Serie entstand als Reaktion auf sein als Kind schwieriges Verhältnis
zur sexuell freizügigen Mutter. Diese Werke verbinden abstrakte und figürliche
Elemente, indem sie Frauenkörper in wilden, energetischen Pinselstrichen
darstellen.
1. 2. 3.
1.Willem de Kooning: Woman I, 1952, Ölfarbe, Pastel, Graphit, 1.93 m x 1.47 m, MOMA, New York.
2.Willem de Kooning: Woman V, 1953, Öl und Kohle auf Leinwand, 154.5 x 114.5 cm, National Gallery of
Australia, Canberra.
3.Willem de Kooning: Woman and Bicycle, 1952–1953, Öl, Emaille und Holzkohle auf Leinen, 194.3 ×
124.8 cm, Whitney Museum of American Art, New York.
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Education Artistique – 3e 2024/2025
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Education Artistique – 3e 2024/2025
Begriffs-Defintionen.
Das Dripping bezeichnet einen Entstehungsprozess, bei dem der Künstler Farblacke,
direkt auf die Leinwand schüttete, tropfte oder fließen lässt. Die Resultate der
Drippings sind aus der Bewegung entstandene, kalligraphische und in vielen
Schichten übereinander liegende Netze aus Farbspuren. Diese Farbspuren
überziehen die gesamte Leinwand und geben ihre eine hierarchielose Erscheinung.
Diese wird auch All over bezeichnet.
Das All over bezeichnet eine Kompositionsmethode, bei der die gesamte Fläche der
Leinwand mit gleichmäßigen Strukturen und ohne kompositorischen Schwerpunkt
gestaltet wird. Es handelt sich um ein labyrinthisches Durcheinander, was das Werk
hierarchielos und fast grenzenlos erscheinen lässt. Diese Technik eliminiert
traditionelle Bildhierarchien, indem sie keine bestimmte Stelle im Bild als wichtiger
hervorhebt.
Der Begriff Hard-Edge-Painting (dt. Harte Kanten) bezeichnet einen Stil der Malerei,
der sich durch Farbzonen kennzeichnet. Diese sind durch scharfe Kanten klar
voneinander abgegrenzt. Beim Hard Edge werden die Farbflächen, ohne sichtbare
Pinselstriche oder Verläufe dargestellt. Die Leinwand ist durch eine streng
gegliederte Komposition gekennzeichnet. Die präzise Ausführung du der perfekte
Farbauftrag lassen keine persönliche Handschrift mehr erkennen. (Künstlerbeispiele:
Frank Stella, Barnett Newman)
Das entscheidende formale Kennzeichen der Gemälde, die dem Colorfield Painting
(dt.: Farbfeldmalerei) zuzurechnen ist, sind die monochromen Farbflächen. Die Bilder
des Colorfield Painting zeigen klar organisierte Farbräume, die eine ruhige und
meditativ Wirkung entfalten. So wird eine emotionale Wirkung erzielt. Dieses
kontemplative (meditative) Versenken ins Bild, wird durch einen nahen
Betrachterstandpunkt (= der Ort, wo der Betrachter steht) ermöglicht.
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