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Die Völkerwanderung - Hintergrund - Inhalt - Germanen Im Südwesten - Wissenspool

Die Völkerwanderung im 4. und 5. Jahrhundert war eine bedeutende Migrationsbewegung, ausgelöst durch den Einfall der Hunnen, die zahlreiche germanische Völker nach Mittel- und Westeuropa trieben und letztendlich zum Untergang des Römischen Reiches führten. Wichtige Ereignisse wie die Schlacht auf den katalaunischen Feldern und die Herrschaft von Theoderich dem Großen prägten diese Zeit, während Karl der Große schließlich die verbliebenen Stämme vereinte und eine neue Ordnung in Europa schuf. Die Ursachen der Völkerwanderung umfassten klimatische Veränderungen, Überbevölkerung und militärische Konflikte.

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Die Völkerwanderung im 4. und 5. Jahrhundert war eine bedeutende Migrationsbewegung, ausgelöst durch den Einfall der Hunnen, die zahlreiche germanische Völker nach Mittel- und Westeuropa trieben und letztendlich zum Untergang des Römischen Reiches führten. Wichtige Ereignisse wie die Schlacht auf den katalaunischen Feldern und die Herrschaft von Theoderich dem Großen prägten diese Zeit, während Karl der Große schließlich die verbliebenen Stämme vereinte und eine neue Ordnung in Europa schuf. Die Ursachen der Völkerwanderung umfassten klimatische Veränderungen, Überbevölkerung und militärische Konflikte.

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6/12/22, 8:17 PM Die Völkerwanderung | Hintergrund | Inhalt | Germanen im Südwesten | Wissenspool

Hintergrund: Die Völkerwanderung

Der Einfall der Hunnen


Mechanismen der Völkerwanderung
Die Schlacht auf den katalaunischen Feldern
Theoderich der Große: Ein Gote auf dem römischen Thron
Karl der Große eint die Volksstämme

Der Einfall der Hunnen


Die große Völkerwanderung des 4. und 5. Jahrhunderts war eine
dramatische, in ihren Dimensionen vorher nicht gekannte
Migrationsbewegung in Richtung Westen, die zahlreiche germanische
Völker erfasste und nach Mittel- und Westeuropa führte. Im Zuge der
Völkerwanderung ging das Römische Reich unter, dessen über
tausendjährige Geschichte das Schicksal der Menschen der Antike und
des Frühmittelalters weit über Kontinentaleuropa hinaus bestimmt
hatte. Zahlreiche Stämme
wurden von den
Auslöser dieser globalen ethnischen Verschiebungen war der Angriff Hunnen vertrieben;
der Hunnen. Die Hunnen, ein schlagkräftiges, mongolisches Reitervolk Rechte: AKG
aus Zentralasien, drangen 375 nach Christus völlig unerwartet über die
Wolga in den Balkan ein, wo sie das einst mächtige Reich der Ostgoten
in der Region der heutigen Ukraine zerstörten. Während die Ostgoten
von den Hunnen unterworfen wurden, verließen die westgotischen
Stämme ihre Siedlungsgebiete an der Mündung der Donau. Sie
erhielten zunächst das Einverständnis des römischen Kaisers Valens,
um sich auf römischem Reichsgebiet anzusiedeln und sich so in
Sicherheit zu bringen. Doch bald schon führte der Migrationsdruck der Die Westgoten zog es
vordringenden Westgoten zur offenen Auseinandersetzung mit Rom. bis nach Spanien;
Als die Römer die eindringenden Germanen zwei Jahre lang hinhielten Rechte: AKG
und ihnen Siedlungsgebiete verweigerten, eroberten die Westgoten
378 nach Christus kurzerhand das Land mit Waffengewalt und drangen unter ihrem König
Alarich weiter nach Süden vor. Im Jahr 410 belagerten und plünderten sie schließlich die
Weltstadt Rom. In den folgenden Jahren zogen die Westgoten weiter und begründeten ihr
Herrschaftsgebiet auf französischem und spanischem Boden, wo sie sich von der Loire bis zur
Meerenge von Gibraltar niederließen.

Mechanismen der Völkerwanderung


Die aus den zentralasiatischen Steppen westwärts drängenden hunnischen Nomaden lösten
einen Dominoeffekt aus. Sie trieben bei ihrem Vorstoß ganze Völkerschaften, die sich nicht
unterwerfen wollten, vor sich her. Innerhalb weniger Jahrzehnte wurde die europäische
Landkarte völlig verändert. Das mongolische Reitervolk setzte die vor ihrem Eindringen
ansässigen Ethnien in Bewegung. Kelten, Germanen und Slawen gingen auf die Suche nach
neuen Siedlungsgebieten. Sie gaben den Druck der Wanderungsbewegung weiter und
annektierten Landstriche, die ihrerseits von den Bewohnern verlassen wurden, um sich in
Sicherheit zu bringen.
So betraten die Westgoten römisches Gebiet und begannen sich dort niederzulassen. Die
Vandalen, ihrerseits aus Gebieten östlich der Oder nach Gallien und Spanien vorgedrungen,
wichen den einwandernden Goten hingegen nach Nordafrika aus. Dort eroberten sie unter
ihrem Anführer Geiserich Karthago, damals die Kornkammer Roms, und kontrollierten somit
die Getreidezufuhr nach Italien. Sie beherrschten das westliche Mittelmeer und kehrten nach
Rom zurück, das sie im Jahr 455 ungehindert belagern und plündern konnten.
Neben dem Migrationsdruck benennen Historiker weitere zentrale Ursachen, die sie als
Auslöser für die Völkerwanderung und die Anziehungskraft Roms ins Feld führen:

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Klimaverschlechterungen, Überschwemmungen (zum Beispiel an der Nordseeküste),


Überbevölkerung, Hungersnöte, aber auch Kriegsfahrten und Beutezüge in die römischen
Kernlande.

Die Schlacht auf den katalaunischen Feldern


Während das Römische Reich, das nach Kaiser Theodosius 395 nach
Christus unter seinen beiden Söhnen Arcadius und Honorius in West-
und Ostrom geteilt wurde, im Niedergang begriffen war, erstarkten die
germanischen Völkerschaften. Aus kleinen Stammesgruppen hatten
sich allmählich Völker herausgebildet, neben den Goten zum Beispiel
die Alemannen, Franken, Vandalen, Burgunder, Thüringer und Sachsen.
Sie betraten römischen Boden und drangen weit von Osten nach
Kontinentaleuropa, ins heutige Deutschland, Großbritannien,
Frankreich, Spanien bis nach Nordafrika vor.
Die römischen Einwohner versuchten unter der Leitung fähiger
Feldherren, durch wechselnde Koalitionen die vordringenden Attila vertrieb die
Volksgruppen gegeneinander auszuspielen. Berühmt geworden ist der Burgunder aus
römische Anführer Aetius, der mit Hilfe des gefürchteten Hunnenkönigs Worms; Rechte: AKG
Attila 443 nach Christus erfolgreich gegen die Burgunder vorging. Die
Burgunder, ursprünglich aus östlicher Gegend unweit vom heutigen
Berlin entfernt, hatten sich in der Gegend von Worms und Mainz
niedergelassen und dort ihr eigenes Reich gegründet. Nach der
siegreichen Schlacht siedelte Aetius die Überlebenden der
burgundischen Stämme im oberen Rhônetal an, einem Gebiet, das
daraufhin ihren Namen annehmen sollte – und ihn bis heute behalten 451 wurden die
hat. Hunnen vernichtend
Nur wenige Jahre später rief Attila die Hunnen zu den Waffen, um geschlagen: AKG
Gallien zu erobern. Aetius stellte ihm ein Heer aus den römischen
Bewohnern Galliens und Westgoten entgegen. 451 nach Christus kam es zur großen Schlacht
auf den katalaunischen Feldern unweit von Paris: Die Hunnen wurden durch Aetius und seine
germanischen Bundesgenossen vernichtend geschlagen.

Theoderich der Große: Ein Gote auf dem römischen Thron


Während der Vorstoß der Hunnen endgültig gebrochen war und die
Reiterschaften sich nach Osten in die heutige Gegend von Ungarn
zurückzogen, waren die nach Westen orientierten Migrationsströme der
Germanen nicht mehr aufzuhalten. Ihre Söldnerführer hatten am
weströmischen Kaiserhof längst großen Einfluss gewonnen. Schließlich
rissen sie die Macht an sich. Odoaker setzte 476 nach Christus den
Romulus musste vor letzten römischen Kaiser Romulus ab und ernannte sich selbst zu
Odoaker kapitulieren; dessen Nachfolger. Das antike Rom war endgültig zerfallen.
Rechte: AKG
Am oströmischen Hof machte sich daraufhin Theoderich, der junge
König der Ostgoten, bereit, im Auftrag des oströmischen Kaisers Zenon
gegen Odoaker nach Italien zu ziehen, um diesem die Herrschaft über das ehemalige
Westrom zu entreißen. Theoderich hatte von Kind auf als königliche Geisel in der Obhut des
oströmischen Hofes eine hervorragende Erziehung genossen und war in alle Belange der
römischen Verwaltung, Politik, Kultur sowie ins Heereswesen eingeführt worden. Es gelang
ihm, 493 nach Christus Odoaker zu besiegen und zu ermorden. Als vom oströmischen Kaiser
ernannter Statthalter über das westliche Rom konnte er in der Folgezeit seine Herrschaft
über Italien festigen. Theoderich bekam den Beinamen "der Große". Ravenna wurde sein
Herrschersitz und die prächtigen Mosaikarbeiten in seinen Kirchen zeugen heute noch von
der Blütezeit seiner Regentschaft. Theoderich bemühte sich um Rechtssicherheit und
Interessensausgleich zwischen italischen und gotischen Bevölkerungsgruppen. Er trieb
Straßenbau und Ausbau der Infrastruktur voran und tolerierte eine Vielzahl von Religionen.
Sein monumentales Grabmahl in Ravenna mit der aus einem einzigen Stein bestehenden
kolossalen Kuppel steht noch heute.

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Karl der Große eint die Volksstämme


Als Theoderichs Tochter, Mutter des künftigen ostgotischen Herrschers,
ermordet wurde, war das der Anlass für den oströmischen Kaiser
Justinian einen langen Krieg gegen die Ostgoten zu beginnen. Im Jahre
553 nach Christus wurden die Goten vernichtend geschlagen,
Theoderichs Reich ging unter. Unter Kaiser Justinian, der bestrebt war
die römische Herrschaft über das Mittelmeer wieder herzustellen,
erlebte Rom eine letzte Blütezeit. Es gelang ihm, neben den Ostgoten
auch die Vandalen zu besiegen und den Westgoten den südöstlichen
Zipfel Spaniens zwischen Cádiz und Córdoba zu entreißen. Doch dem
Vormarsch der Langobarden wussten Justinians Nachfolger nichts
entgegenzusetzen. Im Jahr 568 nach Christus drang das germanische
Volk aus Pannonien (damals das Reich der Ostgoten im Gebiet des
Die Langobarden
heutigen Ungarn) in Italien bis nach Rom vor. Dies war der letzte
machten Pavia zur
bedeutende Zug der Völkerwanderung.
Hauptstadt; Rechte:
Erst Karl der Große, König der Franken, besiegte die Langobarden 774 AKG
und krönte sich selbst zum langobardischen König, das Zeitalter der
fränkischen Karolinger begann. Karl der Große unterwarf während
seiner Regierungszeit systematisch Stammesverbände, Staaten und
Reiche, die sich im Zuge der Völkerwanderung in Europa angesiedelt
und niedergelassen hatten. Als er sich im Jahr 800 in Rom von Papst
Leo III. zum Kaiser krönen ließ, war von den einst unabhängigen
Reichen der Völkerwanderung nur noch das fränkische Reich Karl der Große gab
übriggeblieben. Der europäische Kontinent bekam eine Ordnung, die Europa eine neue
bis in die Neuzeit prägend werden sollte. Ordnung; Rechte: AKG

© Text: Gregor Delvaux de Fenffe

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