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Microjobs Durch Apps Leseverstandnis 58579

Thomas Oswald, ein Polizist und Microjobber, nutzt die App Streetspotr, um kleine Aufträge in München zu erledigen und dafür Punkte oder Geld zu verdienen. Die App ermöglicht es Nutzern, Informationen zu sammeln, die dann an Unternehmen verkauft werden, was als neue Form der Datensammlung gilt, jedoch auch kritisiert wird, da die Vergütung im Verhältnis zur geleisteten Arbeit gering ist. Trotz der Bedenken empfinden viele Nutzer die Aufgaben als unterhaltsam und sehen sie als Hobby, während die App weiterhin an Beliebtheit gewinnt.

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Microjobs Durch Apps Leseverstandnis 58579

Thomas Oswald, ein Polizist und Microjobber, nutzt die App Streetspotr, um kleine Aufträge in München zu erledigen und dafür Punkte oder Geld zu verdienen. Die App ermöglicht es Nutzern, Informationen zu sammeln, die dann an Unternehmen verkauft werden, was als neue Form der Datensammlung gilt, jedoch auch kritisiert wird, da die Vergütung im Verhältnis zur geleisteten Arbeit gering ist. Trotz der Bedenken empfinden viele Nutzer die Aufgaben als unterhaltsam und sehen sie als Hobby, während die App weiterhin an Beliebtheit gewinnt.

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Micro

jobs Thomas Oswald hat ein ungewöhnliches

durch
Hobby. Der 44-jährige Polizist ist
Microjobber. "Ich mache Fahrradtouren
durch München und erledige dabei kleine

Apps Aufträge, nehme z. B. Fotos von bestimmten


Orten auf oder schaue nach, ob eine
bestimmte Kneipe WLAN hat." Für jede erledigte Aufgabe erhält Oswald Punkte
oder Geld. Zwischen ein und manchmal sogar dreißig Euro kann man mit einer
Aufgabe verdienen. Möglich macht das die App Streetspotr.

Die Nutzer öffnen die App auf ihrem Smartphone und sehen dann auf einer
Landkarte die Orte markiert, an denen sie kleine Aufgaben erledigen können.
Manchmal soll die Speisekarte eines Restaurants abfotografiert werden, ein
anderes Mal in einem Imbiss nachgeschaut werden, ob dort bestimmte
Getränke verkauft werden. Und manchmal sollen die Treppenstufen vermessen
werden, um zu überprüfen, ob Kneipen barrierefrei sind.

"Die gesammelten Daten verkaufen wir dann an unsere Auftraggeber", erklärt


Dorothea Utzt, die die Idee für die App in Deutschland umgesetzt hat. "Unsere
Kunden sind zum Beispiel Branchenverzeichnisse, die die Öffnungszeiten von
Läden erfassen möchten oder Navigationshersteller, die aktuelle Karten
erstellen wollen." Die Unternehmen kommen also an Informationen, deren
Beschaffung vorher extrem aufwendig und teuer war und deshalb oft gar nicht
infrage kam.

Die App macht potenziell jeden, der ein Smartphone besitzt, zum
Datensammler. Obwohl die Nutzer dafür nur sehr kleine Beträge erhalten,
kommt die Idee gut an. Inzwischen nutzen über 210.000 Menschen die App und
die Gemeinschaft wächst weiter. Auch andere Microjob-Apps wie Appjobber
haben Zulauf. Markus Beckedahl vom Bürgerrechtsverein "Digitale
Gesellschaft" wundert das nicht: "Spielerische Elemente wie das Sammeln von
Reputation können motivierender sein als Geld."

Für Beckdahl ist das Geschäftsmodell trotzdem fragwürdig. "Es ist eine neue
Form von Ausbeutung. Die Nutzer erbringen eine Dienstleistung für ein
Unternehmen. Das Geld, das sie bekommen, steht in keinem Verhältnis zu der
Zeit, die sie reinstecken. Ein Hungerlohn, kein Arbeitsschutz, keine
Gewerkschaften - eigentlich haben wir es hier mit einem Kapitalismus 3.0 zu
tun."

Dorothea Utzt von Streetspotr lässt solche Vorwürfe nicht gelten. Alles sei
freiwillig. Die Nutzer seien vergleichbar mit Freiberuflern und müssten sich
also selbst um Versicherung und Steuererklärung kümmern. "Es ist natürlich
kein sozialversicherungspflichtiger Job, aber es ist alles rechtlich abgesichert
und keine Ausbeutung", sagt Utzt.

Bei einem durchschnittlichen Verdienst von fünf bis zehn Euro pro Nutzer und
Monat sei der finanzielle Aspekt bestenfalls ein zusätzlicher Anreiz. "Viele
Nutzer empfinden es eher als Schnitzeljagd, bei der man mit dem Fahrrad
verschiedene Adressen abfährt."

Diese Schnitzeljagd hat das Potenzial, die


Gesellschaft zu ändern. Denn die Nutzer tragen
wie Ameisen Stück für Stück einen gigantischen
Berg an Informationen zusammen - nicht nur bei Streetspotr. Die Speisekarten
und Öffnungszeiten aller Restaurants in Deutschland? Könnte es bald
verlässlich und aktuell im Internet geben. Freie Parkplätze in der Innenstadt?
Vielleicht bald in Echtzeit auf dem Smartphone.

Es gibt viele gute Gründe, nicht jede Information verfügbar zu machen.


Dorothea Utzt von Streetspotr ist sich dessen bewusst. Jeder Auftrag wird
deshalb vorher geprüft, bevor er an die Community gestellt wird. Die Anfrage
eines Detektivs, der alle Kennzeichen in einer Stadt abfotografiert haben wollte,
hatte deshalb keine Chance.

Für Thomas Oswald spielen diese Aspekte keine Rolle. Seit er die App Ende
2012 installiert hat, hat Oswald über 450 Spots besucht - manchmal vierzig am
Tag. Dass er dafür nur einen niedrigen dreistelligen Betrag überwiesen
bekommen hat, ist für ihn Nebensache. "Es geht nicht ums Geld verdienen,
sondern es macht einfach Spaß", sagt Oswald. Die meisten Microjobs seien
überhaupt nicht bezahlt. "Ich komme raus und sehe interessante Sachen. Ich
habe viele Sehenswürdigkeiten in meiner Stadt gesehen, die ich vorher gar
nicht kannte." Ausbeutung sei das nicht, denn alles sei freiwillig. "Es ist eine

Diskutieren
Sie, was Sie
Mischung aus Hobby, Zeitvertreib und Fitness. Wer das nicht machen will, der
soll es einfach lassen."

Textquelle: http://www.dw.de/microjobs-durch-apps/a-17050141

Aufgaben:
1. Wie vergütet Streetspotr seine Mitarbeiter?
2. Woher wissen die Mitarbeiter, welche Jobs ihnen zur Verfügung stehen?
3. Welche Motivation haben die Mitarbeiter von Streetspotr für das
Ausführen ihrer Jobs?

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