Dein Weg zur
Traumküche!
Mit dem richtigen Wissen zur optimalen Küchenplanung
Mit freundlicher Unterstützung der BSH Hausgeräte GmbH
IMPRESSUM
Für den Inhalt verantwortlich: Edelseer Tischlereibetriebs-GmbH & Co KG (© 2024)
Der Inhalt dieses Buches wurde von uns sorgfältig und nach bestem
Gewissen geprüft. Eine Garantie kann jedoch nicht übernommen
werden – die juristische Haftung ist ausgeschlossen.
Herausgeber: Edelseer Tischlereibetriebs-GmbH & Co KG
Text, Layout & Umschlaggestaltung: Tischlermeister Ing. Emil Geier, Ing. Thomas Sommer
BA
Lektorat: Angelika Sitzwohl, BA MA
Fotos: Eigene Fotos (Nennung „Edelseer Tischlerei“),
Herstellerfotos von Rauchenzauner, nobilia, Bosch, Siemens, NEFF
sowie www.pixabay.com, www.pexels.com
Titelbild: www.istockphoto.com (Drazen Zigic)
Druck und Vertrieb im Auftrag der Autorin/des Autors:
Buchschmiede von Dataform Media GmbH
Julius-Raab-Straße 8
2203 Großebersdorf
Österreich
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Kontaktadresse nach EU-Produktsicherheitsverordnung:
[email protected]ISBN:
978-3-99165-338-7 (Softcover)
978-3-99165-337-0 (Hardcover)
978-3-99165-339-4 (E-Book)
Printed in Austria
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne
Zustimmung des Verlages und der: s Autor: in unzulässig. Dies gilt insbesondere für die
elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche
Zugänglichmachung.
Edelseer Tischlerei GmbH & Co KG
Gschaid 157, A-8190 Birkfeld
Tel: +43 (0) 3174 4486
[email protected]www.edelseer-tischlerei.at
– Inhalt –
Vorwort
Vor der Planung – ein Blick in die aktuelle Küche
Gewohnheiten und Küchenalltag
Die Küchen-Ampel
Der externe Blick
Einfach mal „fremdkochen“
Wohnraumkonzept – nur Küche oder mehr?
Der Klassiker: die geschlossene Küche
Vorteile einer geschlossenen Küche
Nachteile einer geschlossenen Küche
Ein neues Wohngefühl: die offene Küche
Vorteile einer offenen Küche (Wohnküche)
Nachteile einer offenen Küche (Wohnküche)
Der Mittelweg: eine halboffene Küche
Bestehende Räume – nachträglich zur Traumküche
Bestehende Mauern abreißen oder neue Mauern aufstellen
Trockenbauwände – nicht nur für Mietwohnungen ideal
Küchenzeile als Raumteiler
Funktion der zukünftigen Küche
Sonderthema Speisekammer
Bedarfsklärung
Haushaltsgröße und Lebenssituation
Einkaufsverhalten
So wird gekocht
So wird gegessen – Mahlzeit!
Kleine Essbereiche
Großer Esstisch
Stauraumbedarf
Spezielle Wünsche
Budget
Spüle
Geräte
Besondere Bedürfnisse
Warum die Bedarfsklärung überaus wichtig ist!
Der Grundriss – der Raum deiner Küche
Schritt 1: Der Grundriss des Raumes
Schritt 2: Fenster und Türen
Türen
Fenster
Alle Raummaße zusammen
Schritt 3: Heizkörper
Schritt 4: Wasseranschlüsse & Abfluss
Schritt 5: Strom – Steckdosen, Herdanschluss & Licht
Schritt 6: Auslass für Dunstabzugshaube
Fotos für einen besseren Überblick
Gut zu wissen: richtig messen
Ergonomische Aspekte bei der Küchenplanung
So macht kochen keinen Spaß
Was ist „Ergonomie“?
Größe und Höhe der Arbeitsfläche
Ist die Arbeitsfläche groß genug?
Die optimale Arbeitshöhe in der Küche
So findest du deine optimale Arbeitshöhe heraus
Einbauhöhe deiner Geräte
Zwei Geräte übereinander?
Aufgepasst bei zu hoch positionierten Geräten!
Die optimale Anordnung in deiner Küche
Die Arbeitsbereiche deiner Küche
Aufbewahrung 1: Vorräte und Kühlen
Spülen und Waschen – und Abfälle
Vorbereiten
Kochen, Backen, Braten und Co.
Aufbewahrung 2: Essgeschirr, Gläser, Tassen, Besteck
Essen
Die ideale Arbeitsrichtung
Das Arbeitsdreieck
Lichtquellen in der Küche
Steckdosen in der Küche
Die Planung deiner zukünftigen Küche
Planungsablauf: Wie gehst du dabei am besten vor?
Bekomme ich nach dem Planungsgespräch auch einen Detailplan?
Was du noch besprechen solltest
Deine Küchenplanung im Detail
Bestimmung der Küchenform
Die drei wichtigsten Faktoren für die Küchenform
Die Küchenformen im Detail
Die Kompaktküche
Die einzeilige Küche
Die zweizeilige Küche oder Durchgangsküche
Die Eck- oder L-Küche
Die U-Küche
Gut zu wissen: Wann ist eine U-Küche sinnvoller als eine zweizeilige
Küche?
Die G-Küche
Die Kücheninsel bzw. Halbinsel (auch Kochinsel)
Gut zu wissen: Tiefe Halbinsel oder doch normale 60er-Tiefe?
Gut zu wissen: Warum eine Kücheninsel nicht immer sinnvoll ist
Die verschiedenen Funktionen einer Kücheninsel
Notwendige Raumgröße für die Kücheninsel
Größe und Abstände
Anschlüsse
Vor- und Nachteile einer Kücheninsel
Das Design deiner Küche – Küchenstile
Klassische Küchen
Designküchen
Landhausküchen
Front ist nicht gleich Front!
Folienfronten (Kunststoff)
Melaminfronten (Kunststoff)
Lacklaminatfronten
Schichtstofffronten/Laminatfronten (Kunststoff)
„Plexiglas“-Acrylfronten (Kunststoff)
Glasfronten
Lackierte Fronten/Lackfronten
Furnierholzfronten (Echtholzfronten)
Massivholzfronten
Gut zu wissen: ABS-Kanten, Umleimer und Laserkanten
ABS-Kanten – Umleimer
Laserkanten
Gut zu wissen: das Design und Auswahlkriterium Zeit
Die Arbeitsplatte
Arbeitsplatten aus Vollholz, Massivholz oder Echtholz
Laminat-/Schichtstoffplatten
Arbeitsplatten aus Naturstein
Arbeitsplatten aus Kunststein/Quarzkomposit
Arbeitsplatten aus Mineralwerkstoff
Arbeitsplatten aus Keramik
Arbeitsplatten aus Edelstahl
Arbeitsplatten aus Glas
Arbeitsplatten aus Beton
Gut zu wissen: Zusammenfassung der verschiedenen Arbeitsplatten
Gut zu wissen: Kriterien für die Wahl deiner Arbeitsplatte
Optik
Belastbarkeit
Hygiene und Reinigung
Preis
Die Küchenrückwand
Der klassische Fliesenspiegel
Küchenrückwand aus Glas – stylische und beste Alternative
Küchenrückwand aus Holz
Küchenrückwände aus Naturstein
Küchenrückwände aus Edelstahl oder Alu-Verbund
Alternativen zu Fliesen, Glas, Holz und Metall
Spieglein, Spieglein an der Küchenrückwand
Abwaschbare Tapeten
Tapeten und Tapetenschutzlack
Wandfarbe und Tapetenschutzlack
Latexfarbe oder Arcyllack
Gut zu wissen: aufgepasst bei abwischbaren Wandfarben
Tafelfarbe
Keramikfarben
Mikrozement oder Beton
Kunststoffplatten oder Kunststofffolien
Gut zu wissen: Montage von Küchenrückwänden
Küchenrückwände bei bestehendem Fliesenspiegel
Abdichtung der Küchenrückwand
Griffe oder doch eine grifflose Küche?
Küche mit Griffen
Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Griffe
Griffleisten
Grifflose Küche
Gut zu wissen: kleine Details mit großer Wirkung
Wie du die richtigen Griffe für dich findest
Spüle und Armatur
Deine Spüle
Überlegungen bei der Auswahl und Planung
Die gängigsten Materialien
Gut zu wissen: Lotus-Effekt/Nanoversiegelung
Deine Armatur
Gut zu wissen: Spülen, Armaturen und Fenster
Gut zu wissen: Anschlussformen
Abfall und Mülltrennung
Einbausysteme
Freistehende Abfallbehälter
Weitere Entsorgungsmöglichkeiten
Schrankformen
Unterschränke
Oberschränke – Hängeschränke
Gut zu wissen: verschiedene Öffnungsmechanismen
Aufsatzschränke
Hochschränke
Gut zu wissen: deckenhoch planen
Gut zu wissen: Maße von Schränken
Gut zu wissen: Ecklösungen – die Sache mit den Ecken
Tote/blinde Ecke
Normaler Fachboden bis in die Ecke
Auszugssystem
Eckschrank mit Karussell/Rondell oder Fachboden
Liftsystem
Eckhochschrank
Wichtige Überlegungen
Wenn der (erste) Plan fertig ist – in Gedanken einräumen
Elektrogeräte
Die Sache mit den Kombigeräten
Die Sache mit den Funktionen
Die Sache mit dem Energieverbrauch
Kochfeld – Herd
Autarkes Kochfeld oder Herd-Set?
Range-Cooker – der ultimative Herd
Modulkochfelder – flexibel und vielseitig
Der Klassiker: Feststoffherd oder gesetzter Herd
Gut zu wissen: Cerankochfeld, Induktion oder doch Gas?
Kochfelder mit Wärmestrahlung (alias „Cerankochfeld“)
Highlight-Kochfelder
Induktionskochfelder
Gaskochfeld
Auswahl des Kochfeldes
Backofen
Zwei Fragen zur Auswahl deines Backofens/Kombigerätes
Kochfeld-Backofen-Set oder autarke Geräte?
Kombigerät oder separate Geräte?
Programme deines Backofens
Dampfgaren ohne Dampfgarer im Backofen
Reinigung deines Backofens
Backofen mit Selbstreinigungsfunktion
Gut zu wissen: Geräte übereinander nur als Notlösung
Dampfgarer
Wasserversorgung des Dampfgarers
Sous-vide-Garen im Dampfgarer
Reinigung des Dampfgarers
Dunstabzug
Welche Formen von Dunstabzügen gibt es?
Abluft- oder Umluft?
Umluftdunstabzug – Abluft zurück in den Raum
Abluftdunstabzug – Abluft nach außen
Dunstabzug über dem Kochfeld
Dunstabzüge in Kombination mit Oberschränken
Freihängend montierter Dunstabzug (ohne Oberschrank)
Gut zu wissen: Größe des Dunstabzuges
Gut zu wissen: Form der Absaugung
Dunstabzug nach unten – im oder hinter dem Kochfeld (Downdraft) …
Gut zu wissen: Wann ein Dunstabzug nach unten NICHT sinnvoll ist
Dein Dunstabzug – Entscheidungshilfe und offene Worte
Gut zu wissen: Fett- und Geruchsfilter
Gut zu wissen: Reinigung des Dunstabzuges
Geschirrspüler
Die Geschirrspüler-Größen im Detail
Bauformen von Geschirrspülern
Die Programme eines Geschirrspülers
Die Ausstattung des Geschirrspülers
Die Sache mit Klarspüler und Salz
Den Geschirrspüler reinigen
Kühl- und Gefrierschrank
Kühlschränke
Anhaltspunkte für die Kühlschrankgröße
Geräteform: Solo- oder Kombigerät?
Kühlschranktypen
Die Qual der Wahl
Den Kühlschrank richtig einräumen
Gut zu wissen: Einbaugerät(e) oder großer Side-by-Side?
Gefrierschränke und Gefriertruhen
Gefrierstufen und Haltbarkeit
Weg mit dem Eis – abtauen und enteisen
Kühl- und Gefrierschrank reinigen
Gut zu wissen: „Energiehunger“ von Kühl- und Gefriergeräten
Smarte Geräte
Stufen der smarten Küche
Geräte mit erweitertem Funktionsumfang
Intelligente Geräte
Fernsteuerung via App oder Sprachassistent
Vernetzung von verschiedenen Geräten
Vorteile von smarten Küchen
Zeitgenaue Steuerung und Fernsteuerung
Komfort und Zeitersparnis
Besserer Geschmack
Sicherheit
Kostenersparnis
Installationsplan
So überprüfst du die fertige Planung
Küchenplanungscheck 1: Einräumen
Küchenplanungscheck 2: Bewegungsabläufe vorstellen
Küchenplanungscheck 3: Feedback von unabhängigen Personen
Deine Schritte zur Traumküche
Die häufigsten Fehler bei der Küchenplanung
Vorwort
Die Planung einer Küche kann durchaus eine Herausforderung
sein …
Einerseits, weil es dabei so viel zu berücksichtigen gibt – von den
eigenen Wünschen und Anforderungen bis hin zur Küchenform, dem
Stil der Küche und der Auswahl von Geräten. Außerdem ist die Küche
oft mehr als nur ein Ort zum Kochen. Oft ist sie der Mittelpunkt des
Wohnraumes und Lebens: Gemeinsam kochen, essen,
zusammensitzen und die Erlebnisse des Tages austauschen – all das
passiert in der Küche.
Darum sollte deine Traumküche auch deinen individuellen
Bedürfnissen und Anforderungen entsprechen!
Und andererseits, weil die Qualität von Küchenplanungen nur
schwer eingeschätzt und beurteilt werden kann. Was hat der Planer
(Möbelhandel, Küchenstudio oder Tischler/Schreiner) wirklich drauf?
Ist es ein Planungsprofi mit umfangreichem Küchenwissen?
Hast du als Kundin oder Kunde keine Erfahrung und kein Wissen in
diesem Bereich, so musst du dich darauf verlassen, was dir der Planer
erzählt und vorlegt.
Genau das wollen wir mit diesem Buch ändern – wir wollen dich
perfekt auf das Planungsgespräch und die Planung vorbereiten.
Damit dir niemand mehr etwas vormachen kann und du bei der
Planung an alles denkst!
Und jetzt wünschen wir dir viel Spaß beim Planen deiner Traumküche!
Liebe Grüße und viel Erfolg wünscht dir
das Team der Edelseer Tischlerei
PS: Falls du dich wunderst, dass wir in diesem Buch per DU sind,
obwohl wir uns ja gar nicht persönlich kennen – es macht die Sache viel
einfacher. Schließlich ist Küchenplanung ja Vertrauenssache und
höchst persönlich! Und wenn du möchtest, sind wir im Gespräch auch
gerne wieder per Sie.
Foto: www.istockphoto.com
Kapitel 1:
Vor der Planung – ein Blick in die aktuelle
Küche
Bevor wir uns mit deiner neuen Küche beschäftigen, werfen wir noch
kurz einen Blick auf deine aktuelle Küche.
Warum?
Weil du ausgehend von deiner bestehenden Küche viel für die Planung
deiner neuen Küche mitnehmen kannst – schließlich benutzt du sie
jeden Tag!
Gewohnheiten und Küchenalltag ____________________
Für den ersten Schritt legst du dir am besten ein kleines Notizbuch in
die Küche. In diesem kannst du die Erkenntnisse der nächsten Tagen
notieren.
Beobachte dich und alle Familienmitglieder: Wie benutzt ihr die
Küche? Welche Gewohnheiten habt ihr? Welche Abläufe
wiederholen sich immer wieder? Was ist praktisch – und was
nicht?
Die Küchen-Ampel ____________________
Im nächsten Schritt bewertest du deine Notizen und die Details deiner
Küche. Und teilst sie wie bei einer Ampel in drei Kategorien ein:
ROT: Was möchtest du in deiner neuen Küche NICHT MEHR HABEN?
Was würdest du AUF JEDEN FALL ÄNDERN, weil es unpraktisch,
umständlich oder einfach nur unbequem ist? Oder weil es dir nicht
(mehr) gefällt…
GELB: Was KÖNNTE BESSER bzw. LEICHTER SEIN? Wo läuft es nicht
ganz so rund bzw. ist es etwas umständlich? Was würdest du ÄNDERN?
GRÜN: Was MÖCHTEST du auch IN DEINER NEUEN KÜCHE HABEN?
Was würdest du WIEDER GENAU SO PLANEN, weil es einfach perfekt
für dich/euch ist? Weil es dir gefällt…
Aber aufgepasst: Sei ehrlich zu dir! Denn oft sieht man etwas als
„perfekt“, weil man sich einfach daran gewöhnt hat. Und in Wirklichkeit
würde es doch besser oder leichter gehen.
Auch wenn es verlockend ist, bei diesen Fragen andere um
Unterstützung zu bitten, in diesem Schritt solltest nur du die Fragen
beantworten. Und natürlich deine Familie und die Personen, die deine
Küche regelmäßig nutzen.
Der externe Blick ____________________
Anschließend ist der richtige Zeitpunkt, andere Personen um ihre
Meinung zu fragen. Einerseits kennen sie dich und dein Kochverhalten.
Und andererseits sind sie als Außenstehende (viel) kritischer als du –
sie erkennen oft die „Problemstellen“ deiner Küche, an die du dich
längst gewöhnt hast.
Einfach mal „fremdkochen“ ____________________
Während du in den vorigen Schritten beim Kochen bewusst auf die
Vor- und Nachteile deiner Küche geachtet hast, kannst du nun neue
Ideen sammeln.
Inspirationsquellen wie Küchenmagazine, Suchmaschinen, Pinterest,
Instagram, Facebook-Gruppen, Foren oder YouTube sind perfekt, um
neue Ideen zu gewinnen und andere Blickwinkel zu bekommen. Nur
leider kannst du dabei nicht mit Sicherheit sagen, ob es auch für dich
„passt“.
Du kannst es einschätzen, aber du weißt es erst, wenn du es wirklich
ausprobiert hast. Genau darum solltest du mit deiner Familie, deinen
Freundinnen und Freunden gemeinsam in deren Küchen kochen. Und
so in den unterschiedlichsten Küchen „probekochen“!
So wie du deine Küche mit der Küchen-Ampel beurteilt hast, kannst du
auch diese Küchen entsprechend bewerten und so noch mehr
Erkenntnisse für deine optimale Küche gewinnen.
Warum nicht mal für Freunde in deren Küche kochen – und so eine andere Küche ausprobieren?
Foto: nobilia Küchen
Kapitel 2:
Wohnraumkonzept – nur Küche oder mehr?
Die offene Wohnküche – oft mit einer Kücheninsel – ist der
Küchentrend der letzten Jahre: Küche, Essbereich und Wohnzimmer
bilden dabei eine Einheit. Dieser Trend ist auch verständlich, denn als
Köchin oder Koch bist du immer dabei und alle sind zusammen!
Aber auch der Platzbedarf ist bei offenen Wohnküchen geringer als bei
einer geschlossenen Küche. Darum werden bei Neubauprojekten meist
offene Küchen geplant.
Doch ist das immer ein Vorteil? Egal ob offene Küche oder große
Kücheninsel – du solltest diese Trends trotzdem immer mit einem
kritischen Blick betrachten. Passt das Wohnkonzept einer offenen
Küche auch zu deinem Alltag, Kochverhalten und deinen Ansprüchen?
Darum sollte beim Neubau oder bei Renovierungen das
Wohnraumkonzept eine der ersten Überlegungen sein. Und auch beim
Kauf einer Wohnung – oder bei einer Mietwohnung – solltest du dir
immer die Frage stellen, ob die Raumaufteilung für dich passt. Vor
allem in Bezug auf die Küche.
Worin unterscheiden sich diese beiden Wohnraumkonzepte?
Beginnen wir bei der „klassischen“ Küche …
Der Klassiker: die geschlossene Küche
____________________
Eine geschlossene Küche befindet sich – wie der Name vermuten lässt
– in einem eigenen Raum. Je nach Raumgröße ist auch ein kleiner
Essbereich oder sogar ein großer Esstisch möglich.
Bei geschlossenen Küchen ist die Planung recht einfach, da du nur auf
wenige Aspekte Rücksicht nehmen musst – etwa Raumgröße und -
form.
Neben dem Raum spielt aber auch die Bedarfsklärung eine wichtige
Rolle. Nur so weißt du, wie groß die Arbeitsfläche sein soll und wie viel
Stauraum du benötigst. Und weiters welche besonderen
Anforderungen du an die Küche und den Essbereich in der Küche
stellst.
Vorteile einer geschlossenen Küche
+ du hast beim Kochen deine Ruhe
+ Unordnung ist nicht sichtbar
+ keine „Störung“ in anderen Räumen durch Geräusche und
Gerüche
+ oft mehr Flexibilität bei der Planung
+ Sicherheit bei Kindern oder Haustieren, da die Küche in einem mit
einer Tür abgetrennten bzw. abgeschlossenen Raum ist
+ klare Funktionstrennung (Kochen – Essen – Wohnen)
Nachteile einer geschlossenen Küche
– du bist beim Kochen „alleine“ und in die Küche „abgeschoben“
(außer deine Lieblingsmenschen sind mit dir in der Küche oder du
hast auch Platz für einen Essbereich)
– begrenzte Sicht- und Aufsichtsmöglichkeiten
(etwa wenn Kinder im Wohnzimmer sind)
– kleinteilige Raumaufteilung durch Küche, Ess- und Wohnbereich in
jeweils eigenen Räumen
– nicht immer alle Küchenformen möglich
Eine kleine, funktionale Küche in einem abgeschlossenen Raum. Bei Bedarf wäre auch noch Platz
für einen kleinen Essbereich an der rechten Wandseite.
Foto: Edelseer Tischlerei
Eine moderne Küche mit einem Essbereich – inklusive Sitzecke – in einem großen,
geschlossenen Raum. Die Kücheninsel ist nicht nur eine optische Trennung zwischen Küche und
Essbereich, sondern bietet auch genug Stauraum für Geschirr, Gläser und Weinflaschen.
Foto: Edelseer Tischlerei
Ein neues Wohngefühl: die offene Küche
____________________
Im Gegensatz dazu sind bei einer offenen Küche – oder Wohnküche –
zumindest Küche und Essbereich zusammengefasst. In den meisten
Fällen sind aber Küche, Essbereich und Wohnzimmer ein großer,
zusammenhängender Raum.
Vor allem bei Neubauwohnungen planen Architekten gerne offene
Wohnküchen, da sie weniger Platz benötigen als Küchen in separaten
Räumen. So entsteht auch bei kleineren Wohnungen ein großzügiger
und offener Eindruck. Ob das auch immer alltagstauglich ist und zu
deiner Lebens- und Familiensituation passt, musst du für dich
entscheiden.
Darum solltest du bei der Planung einer offenen Küche immer den
ganzen Raum im Auge haben – und nicht nur die Küche alleine.
Andernfalls kann es schnell passieren, dass du zwar eine wunderschöne
große Küche hast, die übrigen Wohnbereiche sich aber in den
restlichen Platz hineinquetschen. Dazu gehört auch, dass du vor allem
bei kleineren Wohnküchen immer wieder Kompromisse eingehen
musst, was die Planung deiner Küche und des ganzen Wohnraumes
betrifft.
Offen und doch irgendwie geschlossen – und alles in einem Raum: Küche, Esszimmer und um die
Ecke ein kleiner Wohnbereich mit Sofa und TV. Im Zentrum der große Esstisch.
Foto: Edelseer Tischlerei
Der größte Vorteil von offenen Wohnküchen ist sicherlich, dass du als
Köchin oder Koch immer mit dabei bist und nicht alleine in der Küche
arbeiten musst. Wenn du eine Kücheninsel hast, kannst du beim
Kochen auch direkt in den Raum blicken, um mit deinen Gästen zu
tratschen oder ein Auge auf deine Kinder im Wohnbereich zu haben.
Genau DAS ist gleichzeitig auch der größte Nachteil: Alles in deiner
Küche ist sichtbar, hörbar und riechbar! Geräte und benutzte
Kochutensilien auf der Arbeitsfläche? Nach dem Kochen das
schmutzige Geschirr stehen lassen? Ein klein wenig Unordnung in der
Küche? Bei einer offenen Wohnküche ist alles sichtbar –
Zusammenräumen und Ordnunghalten sind Pflicht. Auch auf der
Arbeitsfläche abgestellte Küchengeräte können schnell unordentlich
wirken.
Hast du keinen leistungsstarken Dunstabzug, verteilt sich der Kochduft
– oder eben die nicht so schönen Gerüche – im ganzen Raum. Gleiches
gilt für Geräusche. Gleichzeitig in Ruhe Musik hören oder fernsehen ist
nicht drin, wenn du gerade in der Küche mit dem Mixer arbeitest.
Vorteile einer offenen Küche (Wohnküche)
+ großzügige Wirkung statt kleinteiliger Raumaufteilung
+ Kochen, Essen und Wohnen in einem Raum
+ du bist als Köchin oder Koch immer mittendrin und dabei
+ Kinder stets im Blick
+ Küche oft als Mittelpunkt und Hingucker der Wohnung
+ größere Geselligkeit beim Kochen
Nachteile einer offenen Küche (Wohnküche)
– Herausforderung bei der Planung – gesamter Wohnraum muss
berücksichtigt werden statt nur die Küche
– „Störung“ durch Geräusche und Gerüche in den anderen
Raumbereichen
– leistungsstarker Dunstabzug notwendig – je nach Modell eine
zusätzliche Geräusch-/Lärmquelle
– Unordnung beim und nach dem Kochen immer sichtbar
– Sauberkeit und Ordnung sind Pflicht – stehengelassenes Geschirr
nach dem Kochen ist immer sichtbar
– Kochutensilien und Geräte müssen oft „versteckt“ werden, damit
es nicht unordentlich wirkt
– du hast beim Kochen keine Ruhe
Wer sagt, dass eine offene Wohnküche mit großer Kücheninsel immer modern sein muss? Auch
im Landhausstil lassen sich traumhafte offene Küchen zaubern!
Foto: Edelseer Tischlerei
Der Mittelweg: eine halboffene Küche
____________________
Mit einer höheren Theke bzw. Abgrenzung an der Kücheninsel lässt
sich die Küche zumindest optisch vom übrigen Wohnraum abtrennen.
Die übrigen Nachteile der offenen Wohnküche bleiben dadurch aber
weiter bestehen.
Die optimale Lösung, um die Vorteile beider Wohnraumkonzepte zu
nutzen, ist eine größere Raumöffnung – die bei Bedarf mit einer (Glas-
)Schiebetür verschlossen werden kann.
Bestehende Räume – nachträglich zur Traumküche
____________________
Bei einem Neubau ist die Sache sehr einfach. Was aber, wenn du
bereits ein schon gebautes Haus oder eine bestehende Wohnung
hast? Hier gibt die Raumaufteilung das Wohnkonzept vor.
Naja, nicht immer! Öfters als du glaubst, kannst du in bestehende
Strukturen eingreifen und die bestehende Raumaufteilung verändern:
Bestehende Mauern abreißen oder neue Mauern
aufstellen
Die einfachste Variante ist sicherlich, bestehende Wände zu entfernen
bzw. zu versetzen oder eine entsprechende Raumöffnung zu schaffen.
Wichtig: Auf Statik und tragendes Mauerwerk sowie Stabilität und
Tragkraft achten! Darum sollten auch nur Fachkräfte einen solchen
Umbau planen und durchführen.
Du kannst auch Trennwände aufmauern und so eine neue
Raumaufteilung schaffen. Eine Alternative sind Trockenbauwände
oder Möbel als Raumteiler:
Trockenbauwände – nicht nur für Mietwohnungen ideal
Bei Mietwohnungen kannst du natürlich nicht so einfach bestehende
Wände einreißen oder neu aufstellen. Aber auch hier hast du einen
gewissen Spielraum, um die bestehenden Räume zu verändern.
Du kannst aus einer geschlossenen Küche zwar keine offene
Wohnküche machen. Aber umgekehrt sehr wohl!
Mit Trockenbauwänden (Aluminiumprofile und Gipskartonplatten)
kannst du größere Räume in mehrere kleine aufteilen. Für eine bessere
Stabilität und Tragfähigkeit solltest du diese Profile entsprechend in
den Wänden, im Boden und an der Decke verankern.
Mit höheren Theken oder Schränken lässt sich die Küche optisch vom übrigen Wohnraum
abtrennen. Für noch mehr Abtrennung und um gleichzeitig den offenen Flair zu bewahren,
könnte eine Glaswand mit Schiebetür eingezogen werden.
Foto: Edelseer Tischlerei
Damit der Parkett-, Laminat- oder Fliesenboden unbeschädigt bleibt,
sollten entsprechende Schutzmaßnahmen berücksichtigt werden –
Trockenbau-Profis haben aber auch dafür eine Lösung, damit es
später nicht zu Problemen mit dem Vermieter kommt.
Küchenzeile als Raumteiler
Du kannst auch eine deckenhohen Küchenzeile aus Hochschränken als
Raumteiler verwenden. Oder Unterschränke mit einer kleinen
Erhöhung als einfachen Raumteiler. Egal für welche Variante du dich
entscheidest, die Rückseite kannst du entweder mit Holzdekorplatten
verkleiden. Etwas günstiger sind MDF- oder Spanplatten, die du
anschließend tapezieren oder bemalen kannst. Oder eben auch auf
der Rückseite Möbel aufstellen.
Wichtig ist, dass du diese Schränke so miteinander verbindest und an
der Decke fixierst, dass sie nicht kippen können!
Funktion der zukünftigen Küche ____________________
Eine Küche ist grundsätzlich zum Kochen da – in vielen Familien ist sie
aber auch der Mittelpunkt des Familienlebens.
Wie ist es bei dir, welche Funktion soll deine Küche haben: Ist sie nur ein
Platz zum Kochen? Soll ein Esstisch in die Küche? Oder ist sie vielmehr
ein Treffpunkt für Familie und Freunde – wie ein zweites Wohnzimmer?
Bei vielen ist der große Esstisch in der Wohnküche auch gleichzeitig ein
Platz für die Kinder, an dem sie ihre Schulaufgaben machen. Oder der
Esstisch dient auch als Homeoffice. Und manchmal findet sich auch ein
kleiner Spielbereich im Küchen-Esszimmer.
Je nach Funktion solltest du auch den Platzbedarf für diese Bereiche
einplanen. Etwa für Sideboards oder sogar einen – versteckbaren –
Schreibtisch.
Je mehr in der Küche auch gelebt wird, desto größer, einladender,
wohnlicher und gemütlicher sollte sie auch sein!
Eine schöne Wohnküche, in der gekocht, gegessen, gearbeitet und mit Freunden
zusammengesessen wird … kurz: eine Küche zum Leben!
Foto: Edelseer Tischlerei
Sonderthema Speisekammer ____________________
In vielen Häusern und Wohnungen gibt es direkt neben der Küche
einen Abstellraum bzw. eine Speisekammer. Und auch bei Neubauten
werden immer wieder Speisekammern eingeplant.
Ob eine Speisekammer wirklich sinnvoll ist, hängt vor allem vom
verfügbaren Platz ab. Denn für eine Speisekammer brauchst du ja
nicht nur die Fläche für die Regale bzw. den Stauraum, sondern auch
einen entsprechenden Bewegungsraum, damit du dich in der
Speisekammer bewegen und ganz bequem auch größere Dinge aus
den Regalen holen kannst. Zu eng oder klein sollte die Speisekammer
also nicht sein.
Wenn die Tür der Speisekammer nach innen aufgeht, musst du auch
den notwendigen Radius der Tür einplanen. Oft werden diese Türen
aber als normale Schranktüren getarnt – wodurch eine einheitliche
Optik entsteht.
Vor allem bei kleinen Räumen lässt sich mit speziellen
Vorratsschränken und großen Haushaltsschränken viel mehr Stauraum
schaffen und gleichzeitig der verfügbare Platz optimal ausnutzen.
Bei genügend Platz kann auch eine großzügige Speisekammer eingeplant werden. So können
platzfressende Geräte „versteckt“ und zusätzlicher Stauraum geschaffen werden (links). Mit
Schränken und Fronten kann ein neuer Raum realisiert und gleichzeitig versteckt werden.
Jedoch geht dabei auch wertvoller Platz verloren, da du dich ja auch in der Speisekammer
bewegen musst. Vor allem bei kleineren Räumen ist es gut zu überlegen, ob ein großer Vorrats-
und Haushaltsschrank nicht sinnvoller wäre (rechts).
Fotos: Rauchenzauner
Kapitel 3:
Bedarfsklärung
Eine ausführliche Bedarfsklärung ist die Grundlage für jede
erfolgreiche Küchenplanung!
Das klingt jetzt mal ziemlich langweilig, ist aber für die spätere Planung
besonders wichtig. Denn nur mit einer ausführlichen Bedarfsklärung
kannst du sichergehen, dass deine zukünftige Küche auch deinen
Anforderungen, Wünschen und Bedürfnissen – vor allem aber deinem
Kochverhalten – entspricht! Und dass du ganz bequem kochen und
backen kannst.
Welche Aspekte beeinflussen die Planung deiner Traumküche?
• deine Lebenssituation und Haushaltsgröße
• deine Gewohnheiten beim Kochen, Einkaufen und Essen
• die Ergonomie beim Kochen
• die Menge von Vorräten, Geschirr, Kochutensilien …
• die verschiedenen Elektrogeräte
• das Spülbecken und die Armatur
• das Abfall-/Mülltrennungssystem
• das Wohnraumkonzept und die Funktion deiner Küche
• dein Budget – wie viel Geld kannst oder willst du ausgeben?
Nur wenn du diese Aspekte berücksichtigst, weißt du, wie viel
Stauraum du für Vorräte, Kochgeschirr, Gläser, Tassen, Teller, Koch-
/Backutensilien … brauchst. Du kannst abschätzen, wie groß die
Arbeitsfläche sein sollte, damit du bequem vorbereiten, kochen und
backen kannst. Und damit alles Platz findet, was auf der Arbeitsfläche
steht (wie Kaffeemaschine, Wasserkocher, Kochutensilien …).
Nach dieser Bedarfsklärung – unter Berücksichtigung des Grundrisses
(Raumform) – richtet sich die optimale Gestaltung deiner neuen
Küche. Denn leider ist nicht immer alles sinnvoll – und möglich –, was du
dir für deine zukünftige Traumküche wünschst, wie etwa eine
Kücheninsel.
Auch wenn du die Küche nicht alleine, sondern mit deinem Freund,
deiner Mitbewohnerin, deiner Lebensgefährtin oder deinem Mann
planst, bei der Bedarfsklärung sollte die Person federführend sein und
entscheiden, die hauptsächlich in der Küche kocht!
Haushaltsgröße und Lebenssituation
____________________
Beginnen wir mit einer einfachen Frage zur Haushaltsgröße: Wie viele
Personen befinden sich in deinem Haushalt? Diese Frage ist besonders
wichtig, weil sich danach die gesamte Planung richtet.
Denn eine Singleküche hat ganz andere Ansprüche an die
Arbeitsfläche, vor allem aber an den benötigten Stauraum, als die
Küche einer Großfamilie. Wie du dir vorstellen kannst, braucht eine
große Familie viel mehr Geschirr, Besteck und natürlich auch Vorräte.
Auch das Alter der Kinder spielt eine gewisse Rolle – schließlich
brauchst du vor allem für kleine Kinder eigenes Geschirr und Besteck.
Aber auch Babyfläschchen oder die spezielle Kleinkindnahrung
brauchen oft mehr Platz, als man denkt.
Es geht aber auch darum, wie viele Personen gleichzeitig – gemeinsam
– kochen und backen. Dementsprechend brauchst du nicht nur mehr
Platz auf der Arbeitsfläche, sondern auch mehr Bewegungsraum in der
Küche und rund um den Arbeitsplatz.
Natürlich spielt die Haushaltsgröße auch bei der Größe vom
Essbereich – bzw. Esstisch – eine wichtige Rolle. Eine fünfköpfige
Familie auf einem kleinen Tisch? Das ist alles andere als praktisch und
gemütlich!
Eine kleine Singleküche mit viel Platz für eine Person – aber für eine Familie wird es schnell zu
eng.
Diese große Familienküche bietet ausreichend Raum für eine sechsköpfige Familie – zum
Kochen, Essen und Wohnen. Und auch für Gäste ist noch genügend Platz, wenn der Tisch
ausziehbar gestaltet ist.
Fotos: Edelseer Tischlerei
Während tierische Käfig- oder Aquariumbewohner in ihrem „Zuhause“ gefüttert werden,
brauchen Hunde und Katzen einen eigenen Fressplatz. Beim Fressen sollten Haustiere ihre Ruhe
haben, darum ist ein Fressplatz im Durchgangsbereich nicht ideal (links). Damit der Boden nicht
in Mitleidenschaft gezogen wird, sollte eine Unterlage verwendet werden (rechts).
Fotos: Edelseer Tischlerei
Damit deine Haustiere – egal ob Katze, Hund oder Meerschweinchen –
nicht verhungern, brauchen auch sie etwas zu fressen. Das Tierfutter
wird in vielen Fällen ebenfalls in der Küche bzw. im Vorratsraum
gelagert. Überlege auch, ob Hund oder Katze in der Küche gefüttert
werden oder ihr Fütterungsplatz in einem anderen Raum ist.
Einkaufsverhalten ____________________
Gehst du gerne einkaufen? Eigentlich ist das auch gar nicht so wichtig.
Viel wichtiger ist, wie oft und wie viel du in der Woche einkaufst.
Während manche öfters kleinere Mengen einkaufen, gibt es bei
anderen einmal in der Woche einen Großeinkauf.
Dementsprechend sollte auch der Platz für Frischwaren und Vorräte
eingeplant werden. Schließlich will das Eingekaufte ja auch verstaut
werden.
Im Zusammenhang mit der Haushaltsgröße bestimmt dein
Einkaufsverhalten die Stauraumgröße deiner Schränke und das
Fassungsvermögen des Kühlschrankes.
Viel leichter ist es natürlich, wenn du genügend Platz in einem extra
Vorratsraum (Speisekammer) oder im Keller hast. Muss alles in der
Küche seinen Platz finden, brauchst du mehrere große und tiefe
Schränke, um alle Vorräte verstauen zu können.
So wird gekocht ____________________
Jetzt wird gekocht! Naja, ein wenig musst du dich noch gedulden, bis
du wirklich in deiner neuen Traumküche kochen kannst.
Vorerst sind folgende Fragen wichtiger: Wie kochst du? Eher kleine
Gerichte oder doch umfangreiche Menüs? Alleine oder auch mit
anderen zusammen? Für wie viele Personen – Familie und Gäste –
kochst du?
All das hat natürlich großen Einfluss darauf, wie viel Platz du auf der
Arbeitsfläche zum Kochen sowie für Vorräte und Kochutensilien
brauchst.
Bei umfangreichen Gerichten sollte auf der Arbeitsfläche genügend
Platz sein, damit du nicht immer Schüsseln und Teller herumschieben
musst, um überhaupt ein wenig Platz zum Arbeiten zu haben.
Das Gleiche gilt, wenn mehrere Personen gemeinsam kochen – jeder
braucht genügend Platz, damit ihr euch nicht gegenseitig im Weg steht
und immer ausweichen müsst.
Zudem sollte die Küche so eingeräumt werden, dass die zum Kochen
benötigten Dinge in Griffweite und frei zugänglich sind. Sowohl auf der
Arbeitsfläche als auch in Schränken – auch, wenn mehrere Personen
gleichzeitig kochen. Plane daher deiner Schränke und Laden nicht
wahllos, sondern gezielt für Töpfe, Pfannen, Kochutensilien, Geräte,
Vorräte und Gewürze.
So ist alles in Griffweite und gut sortiert … egal ob auf der Arbeitsfläche oder in Schubladen.
Fotos: Edelseer Tischlerei
Diese Küche bietet nicht nur ausreichend Platz zum Kochen, sondern auch Sitzplätze für Gäste.
Foto: Edelseer Tischlerei
Bleiben wir noch kurz bei den Geräten: Welche Geräte brauchst du
zusätzlich beim Kochen? Welche davon bleiben dauerhaft auf der
Arbeitsfläche stehen? Dafür brauchst du natürlich auch entsprechend
Platz und genügend Steckdosen. Und was sollte direkt in Griffweite
sein? Welche Geräte brauchst du sogar „doppelt“ statt einem Kombi-
Gerät? Etwa einen großen Kühl- und einen Gefrierschrank. Einen
Backofen und einen Dampfgarer.
Auch wenn du alleine kochst, sind oft andere Menschen anwesend –
zum Tratschen und Spaßhaben. Kinder helfen ebenfalls gerne beim
Kochen. Je mehr Personen sich in der Küche aufhalten – egal ob als
Köche, Esser oder Gäste –, desto größer sollte auch die Küche sein.
Wenn mehrere Personen zusammen kochen, braucht es auch entsprechend Platz dafür.
Foto: nobilia Küchen
So wird gegessen – Mahlzeit! ____________________
Nach dem Kochen kommt … nein, noch nicht der Abwasch … zuerst
wird natürlich gegessen. Auch das ist ein wichtiger Aspekt bei der
Küchenplanung.
Denn wie schon im Kapitel Wohnraumkonzept angesprochen, wird in
der Küche nicht nur gekocht, sondern oft auch gegessen.
Kleine Essbereiche
Das kann ein kleines Sideboard sein, an dem stehend nur ein Kaffee
oder Tee getrunken wird. Oder eine Theke (oft direkt an der
Kücheninsel), an der gesessen und eine Kleinigkeit gegessen wird. Eine
Theke bzw. ein Sitzbereich bietet auch Platz für Gäste, die beim
Kochen dabei sein wollen.
Mit einem kleinen Esstisch – oder einem in die Arbeitsfläche
integrierten Sitzplatz – lässt sich auch in kleineren Küchen ein eigener
Essbereich umsetzen. Das ist vor allem in Bezug auf die Sitzhöhe
bequemer als eine Theke.
Sitzplatz an der Kochinsel – als aufgesetzte und überstehende Theke oder mit einer Sitznische.
Fotos: Edelseer Tischlerei
Für viele ist ein niedrigerer Essbereich bequemer als eine höhere Theke mit Barhockern.
Fotos: Edelseer Tischlerei
In einem so großen Raum findet nicht nur die Küche, sondern auch ein großer Esstisch Platz.
Foto: Edelseer Tischlerei
Großer Esstisch
Je nach Raumgröße und Planung für die anderen Räume wird in der
Küche auch ein größerer Essplatz eingeplant.
Dabei sind zahlreiche Varianten denkbar:
• ein freistehender Tisch mit Stühlen an allen Seiten
• eine bequeme Eckbank mit zusätzlichen Stühlen
• eine (Eck-)Bank und eine zusätzliche Sitzbank
• zwei lange Sitzbänke
Ein häufig gemachter Fehler ist, dass zwar ein Essplatz eingeplant wird,
in der Küchenplanung aber nicht auf Details wie die Tischgröße oder
Sitzmöbel eingegangen wird. Dabei spielt genau das eine wichtige
Rolle, damit alle Personen letztendlich auch genügend Platz zum
Sitzen und Bewegen haben.
An dieser Stelle also die Frage an dich: Wird in deiner neuen Küche
auch gegessen? Wenn ja, reicht ein kleiner Essbereich oder soll es ein
gemütlicher Essbereich mit einem großen Tisch sein? Wie viele
Personen sollen an diesem Tisch Platz finden? Welche Variante zum
Sitzen?
Stauraumbedarf ____________________
Überlege, was alles in die Küche soll – also wie viel Stauraum du wirklich
brauchst. Dabei gilt: lieber mehr Platz als zu wenig!
Was soll in Schränken, Schubladen und auf der Arbeitsfläche verstaut
werden? Was hättest du gerne in direkter Griffweite in den Schränken
unter und über der Arbeitsfläche? Was in offenen Regalen? Was in
großen Schränken? Und wo sind Schubladen und Auszügen
praktischer?
Aus diesen Überlegungen ergeben sich der für dich notwendige
Stauraum in Unter-, Ober- und Hochschränken sowie die passenden
Schrankformen.
Was wo seinen Platz findet, darum kümmern wir uns im Abschnitt rund
um Ergonomie, Arbeitsbereiche und deine Arbeitsabläufe (ab
Seite 47).
Mit den richtigen Lösungen kann auch in kleinen Küchen viel Stauraum geschaffen werden –
egal ob mit Schubladen, Auszügen oder einfachen Schränken.
Fotos: Edelseer Tischlerei
Spezielle Wünsche ____________________
Jetzt darfst du dir etwas wünschen und mal so richtig träumen!
Möchtest du eine besonders große Arbeitsfläche oder sogar eine
große Kücheninsel, auf der du dich beim Kochen und Backen so richtig
austoben kannst? Oder doch große Schränke, in denen du alles
verstauen und verstecken kannst?
Wie wäre es mit einem kleinen Kräutergarten direkt in der Küche? Und
was hältst du von smarten und miteinander vernetzten Geräten? Oder
einem großen Side-by-Side-Kühlschrank?
Sammle alle deine Küchenwünsche! Aber behalte im Hinterkopf … es ist
wie mit Weihnachten. Nicht alle Wünsche lassen sich verwirklichen.
Etwa weil es der Platz nicht zulässt oder es bei der Raumform einfach
nicht sinnvoll bzw. praktisch wäre. Manche Wünsche passen auch
einfach nicht ins Budget.
Trotzdem solltest du beim Planungsgespräch deine Wünsche äußern.
Es wäre doch blöd, wenn der eine oder andere Wunsch dann doch
möglich oder leistbar gewesen wäre …
Budget ____________________
In welcher Preisklasse darf bzw. soll die Küche liegen?
Das Budget ist sicherlich eine der wichtigsten Fragen des
Planungsgespräches: Welchen Höchstbetrag hast du dir für deine neue
Küche gesetzt?
Denn wie bei vielem ist auch bei der Küche unglaublich viel möglich:
von der kleinen und günstigen Küchenzeile bis hin zu unglaublichen
Luxusküchen.
Doch mit dem Preis deiner Küche ist es nicht so einfach …
… denn dieser ist von zahlreichen Faktoren abhängig:
• Preisgruppe und Qualität der Fronten
• Qualität des Korpusmaterials
• Material und Qualität der Arbeitsplatte
• Beschläge
• Elektrogeräte (Marke, Preisklasse,
Ausstattung/Funktionsumfang)
Hinzu kommen weitere Kosten wie etwa für
• die Montage der Küche
• gegebenenfalls Abbau und Entsorgung der alten Küche
• Umbauarbeiten
• Renovierungsarbeiten (Boden, Wandfarben, Fliesen, Tapeten, …)
• Installationsarbeiten (Wasser, Elektrik)
• Beleuchtung
Darum solltest du nicht nur die Küche an sich budgetieren, sondern
auch einen entsprechenden Betrag für die zuvor genannten
Zusatzausgaben mitplanen.
Aber auch wenn du nur ein kleines Budget hast – mit der richtigen
Planung kann auch eine günstige Küche individuell und stylisch sein!
Spüle ____________________
Auf den ersten Blick mag es vielleicht nur ein kleines Detail deiner
Küche sein. Aber du solltest bereits bei der Bedarfsklärung darüber
nachdenken, wie groß und tief die Spüle sein soll und ob diese eine
Abtropffläche haben soll oder nicht.
Geräte ____________________
Bei diesem Punkt geht es weniger darum, dass du bereits weißt,
welches Gerät du genau in deiner neuen Küche haben möchtest –
sofern du nicht die deiner alten Küche weiterverwendest. Hier ist die
Überlegung entscheidend, welche (Einbau-)Geräte wie Kochfeld,
Backofen, Dampfgarer, Mikrowelle, Geschirrspüler, Kühlschrank und
Gefrierschrank du brauchst, welche davon Kombigeräte bzw.
Einzelgeräte sein sollen und welche erhöht in einer bequemen
Arbeitshöhe eingebaut werden sollen.
Vor der Planung solltest du überlegen, ob Backofen und Geschirrspüler unter der Arbeitsfläche
oder in einer bequemen Arbeitshöhe eingebaut werden sollen – denke dabei auch ans Alter!
Fotos: Edelseer Tischlerei
Besondere Bedürfnisse ____________________
Je nach Alter oder körperlichen Einschränkungen kann es sein, dass du
bei der Planung deiner Küche auch Aspekte rund um eine barrierefreie
Küche berücksichtigen solltest. Denn im Alter ist man nicht mehr ganz
so beweglich und kann auch nicht mehr so lange stehen.
Dazu zählen etwa ausziehbare Arbeitsflächen oder Arbeitsbereiche, an
denen du auch ganz bequem sitzen kannst. Zudem sollten
Oberschränke und auch Geräte wie Geschirrspüler, Backofen und
Kühlschrank so zu bedienen sein, dass man sich nicht übermäßig
bücken oder strecken muss.
Bei körperlichen Beeinträchtigungen – etwa wenn ein Rollstuhl
benötigt wird – müssen noch mehr Faktoren berücksichtigt werden.
Schließlich muss alles im Sitzen bedienbar und erreichbar sein. Und mit
einem Rollstuhl brauchst du auch einen größeren Bewegungsraum.
Mittlerweile gibt es zahlreiche Lösungen für Rollstuhlfahrer, wie etwa
absenkbare Oberschränke, abgesenkte – oder höhenverstellbare –
Arbeitsflächen mit nach hinten versetzten Fronten und höherem
Sockel, an denen du auch mit einem Rollstuhl ohne Einschränkungen
arbeiten kannst, sowie verschiebbare Rollcontainer und Falt-
/Klapptüren statt Schwingtüren.
Mit absenkbaren Innenschränken – die je nach Schrankmaß auch nachgerüstet werden können –
sind Hängeschränke auch im Alter oder sogar mit einem Rollstuhl zugänglich.
Fotos: nobilia Küchen
Auch wenn du noch nicht (!) im entsprechenden Alter bist, solltest du
diese Aspekte trotzdem berücksichtigen – schließlich wird eine Küche
durchschnittlich 15 bis 25 Jahre verwendet. Manche sogar noch länger.
Eine nachträgliche Änderung deiner bestehenden Küche ist immer mit
Notlösungen verbunden. Weil nicht von Grund auf barrierefrei bzw.
rollstuhlgerecht geplant wurde und eben nur die aktuelle Situation
adaptiert werden kann.
Warum die Bedarfsklärung überaus wichtig ist!
____________________
Auch wenn du dich zu Beginn lieber um die Planung und
Gestaltung deiner Traumküche kümmern würdest, eine
ausführliche Bedarfsklärung ist ausschlaggebend für eine
erfolgreiche und zielgerichtete Küchenplanung!
Denn nur so weißt du, was du brauchst – angefangen beim
notwendigen Stauraum und der Größe deiner Arbeitsfläche bis
hin zu den Details deiner zukünftigen Küche.
Natürlich könntest du auch ohne Bedarfsklärung deine Küche
planen. Sie wird zwar deine Träume und Wünsche erfüllen, aber
nie deinen Ansprüchen und Bedürfnissen entsprechen.
Mit der Checkliste zur Küchenplanung bekommst du
gleichzeitig auch eine umfangreiche Bedarfsklärung, die
alle Aspekte deiner neuen Traumküche berücksichtigt!
Du kannst das PDF ganz einfach downloaden:
www.edelseer-tischlerei.at/checkliste
Kapitel 4:
Der Grundriss – der Raum deiner Küche
Damit bei der späteren Montage keine Ärgernisse entstehen – etwa
weil der Schrank dann doch zu breit oder die Arbeitsplatte zu kurz ist –,
solltest du den Raum genau ausmessen. Im Optimalfall den fertigen
Raum, also wenn die Wände fertig verputzt und gestrichen sind und
der Boden verlegt wurde. Auch Fliesen sollten bei den Maßen
berücksichtigt werden – dieser eine Zentimeter könnte mitunter
entscheidend sein.
Das mag vielleicht nach einer Kleinigkeit klingen – doch ungenaue
Maße können deinen Küchentraum schnell zum Albtraum werden
lassen (auch wenn bei der Montage so manches angepasst, gekürzt
oder ausgeschnitten werden kann): Anschlüsse sind an den „falschen“
Stellen, vorstehende Fensterbänke ragen in die Arbeitsfläche oder die
abschließenden Regale bzw. die Arbeitsplatte sind zu breit und gehen
sich nicht aus. Das ist natürlich ärgerlich! Aber es kommt noch
schlimmer … nachträgliche Anpassungen und neue Möbel sind
kostspielig.
Damit dir das nicht passiert, erfährst du auf den nächsten Seiten, wie
du selbst einen Grundriss – auch Aufriss genannt – erstellst. Auf
Seite 45 kannst du nachlesen, wie du richtig misst, solltest du dir
unsicher sein.
Viele Küchenplaner, Tischler/Schreiner und Küchenstudios bieten
im Rahmen der Planung an, dass sie den Raum für dich ausmessen.
In diesem Fall solltest du das Ausmessen den Profis überlassen,
denn sie wissen genau, worauf sie achten müssen!
Wenn du eine offene Küche planst/hast – also Küche und Ess-
/Wohnraum in einem –, dann bitte den gesamten Raum ausmessen
und den für die Küche vorgesehenen Bereich markieren. Und alles
gemeinsam planen!
Was brauchst du dafür?
• ein Blatt Papier
• etwas zum Schreiben (optimal ist ein Bleistift)
• einen Zollstock/Meterstab oder ein Maßband
• optimal ist auch eine zweite Person, die dir beim Messen
hilft (vier Augen sehen mehr und genauer als zwei)
Optimal ist – wie schon angesprochen – die Naturmaße der fertigen
Küche zu nehmen. Also mit Bodenbelag und verputzten sowie
ausgemalten (bzw. verfliesten oder tapezierten) Wänden. Ist das nicht
möglich, gib das bei der Planung bekannt, damit Estrich, Bodenbelag,
Putz, … mitberechnet werden!
Schritt 1: Der Grundriss des Raumes ____________________
Der Grundriss zeigt die Form des Raumes. Als Erstes zeichnest du
einfach die Form des Raumes und trägst die Maße der einzelnen
Wände ein. Wir empfehlen, jede Wand abzumessen. Denn es kann gut
sein, dass gegenüberliegende Wände nicht automatisch gleich lang
sind. Zum Schluss noch die Raumhöhe ausmessen – zur Sicherheit an
mehreren Stellen – und fertig.
Wenn du beim Ausmessen bemerkst, dass Wände, Boden oder Decke
nicht gerade sind, bitte gleich im Grundriss einzeichnen. Vor allem bei
älteren Wohnungen oder Häusern ist das keine Seltenheit. Wichtig ist,
dass du auch Vorsprünge, Nischen, Raumteiler und Schrägen einträgst!
Nicht dass dann bei der Montage ein Vorsprung ist, der am Plan nicht
da war …
Alle wichtigen Raummaße wurden eingetragen – auch der kleine Mauervorsprung.
Schritt 2: Fenster und Türen ____________________
Wenn du den Raum fertig skizziert hast, geht es an die ersten Details –
du zeichnest alle Fenster und Türen ein.
Türen
Obwohl die Türen in der Regel genormte Breiten haben, solltest du sie
zur Sicherheit trotzdem abmessen.
Bei Türen sind 2 Maße wichtig:
• Die Breite der Tür – dieses Maß ist gleichzeitig der
Öffnungsradius. Dieser ist besonders wichtig, wenn die Tür nach
innen geöffnet wird. Handelt es sich um eine Schiebetür, so gibt es
natürlich keinen Öffnungsradius.
• Die Breite, Höhe und Tiefe vom Türrahmen – also von
Außenkante zu Außenkante.
Bei Ausschnitten, wie etwa bei dieser überstehenden Theke und Arbeitsplatte, spielen die Tiefe
und Breite vom Türstock eine große Rolle – auch wenn diese Ausschnitte direkt bei der Montage
erfolgen. Damit die Tür bei direkt anschließenden Möbeln auch ganz geöffnet werden kann,
müssen Türstockbreite und die Tiefe der Griffe berücksichtigt werden. (links) Auch wenn nicht
beabsichtigt wird, direkt an den Türrahmen anzuschließen, sollten trotzdem alle Maße
abgenommen werden, damit genau geplant werden kann. Bei Schiebetüren entfällt der
Öffnungsradius. (rechts)
Fotos: Edelseer Tischlerei
Fenster
Als Nächstes werden alle Fenster abgemessen und eingetragen. Hier
gibt es mehr Dinge und Details zu berücksichtigen, als du vielleicht
glaubst.
Bei Fenstern sind folgende Messungen wichtig:
• die Breite der Fensteröffnung (Laibungsbreite) [1]
• die Höhe der Fensteröffnung (Laibungshöhe) – bitte angeben, ob
bis zur Oberkante der Fensterbank oder bis zum gemauerten
Fenstersockel gemessen wurde (ohne Fensterbank) [2]
• die Tiefe der Fensteröffnung – also die Tiefe der Fensterbank von
der Mauerecke bis zum Fenster (Laibungstiefe) [3]
• die Gesamttiefe der Fensterbank (inklusive Überstand nach
vorne) [4]
• die Gesamtbreite der Fensterbank (inklusive seitlichem
Überstand) [5]
• die Breite und Tiefe des seitlichen Überstandes [6]
• die Höhe vom Boden bis zur Unterkante der Fensterbank [7]
• die Höhe vom Boden bis zur Oberkante der Fensterbank [8]
• die Höhe vom Boden bis zur Unterkante des Fensterflügels [9]
• der Öffnungsradius des Fensters bzw. der einzelnen
Fensterelemente [10]
• bei einem geteilten Fenster mit fixem Teil unten und zu öffnenden
Teil oben sollte auch diese Höhe angegeben werden [11]
Ganz schön viele Maße, oder? Dabei sind je nach Planung
unterschiedliche Maße wichtig. Sprich am besten mit dem Planer,
welche Maße er braucht.
Warum sind die verschiedenen Maße so wichtig – etwa vom Boden
zum Fenster? Wird ein Sideboard unter dem Fenster geplant, so ist
Maß 7 wichtig, damit nicht plötzlich das Sideboard zu hoch und so die
Fensterbank im Weg ist. Soll etwas bündig mit der Fensterbank sein, so
ist hingegen Maß 8 notwendig. Und wenn statt der Fensterbank die
Arbeitsfläche bis zum Fenster gehen soll, musst du wissen, wo das
Fenster beginnt (Maß 9), damit du das Fenster anschließend auch
problemlos öffnen kannst.
Alle Raummaße zusammen
Auch wenn es ein klein wenig mehr Arbeit ist, empfehlen wir, alle
Naturmaße – also echten Maße – zu nehmen, anstatt diese nur
auszurechnen. Also nicht nur die Abstände der Fensterlaibung zur
nächsten Ecke, sondern auch die Zwischenabstände von Fenstern und
Türen.
Wichtig ist, dass du immer die vollen Maße – also inkl. Türstock oder
Fensterrahmen/-nische (= Außenmaße) einträgst und diese am
Grundriss auch entsprechend kennzeichnest.
Zur Kontrolle kannst du die Gesamtlänge einer Wandseite messen.
Und alle Einzelmaße am Plan zusammenzählen. Das Ergebnis sollte
natürlich gleich wie die gemessene Wandbreite sein. Wenn nicht, lieber
noch einmal kontrollieren und nachmessen.
Schritt 3: Heizkörper ____________________
Wenn du Heizkörper in deiner Küche hast, solltest du natürlich auch
diese im Aufriss einzeichnen. Aber nicht nur die Abstände, sondern
auch die Länge, Höhe und Dicke/Tiefe (von der Außenkante bis zur
Wand) von jedem Heizkörper.
Denk daran: Auch die Position und Breite vom Heizkörperregler, die
Position der Entlüftungsöffnung sowie vorhandene (Überputz-
)Leitungen einzeichnen. Das wird gerne vergessen und plötzlich ist der
Regler vom Heizkörper im Weg oder der Heizkörper kann nicht mehr
entlüftet werden, weil zu knapp geplant wurde. Bei manchen
Heizkörpern sind auch noch zusätzliche Wärmemengenzähler
(Heizkostenverteiler, Wärmesensor) angebracht.
Häufige Stolperfallen bei der späteren Montage sind nicht berücksichtigte Regler oder
aufgesetzte Wärme-Messsensoren. Auch Aufputz-Leitungen sollten eingezeichnet werden,
damit diese im Sockel versteckt oder umkoffert werden können.
Fotos: Edelseer Tischlerei
Die wichtigsten Zahlen sind im Grundriss vermerkt – damit es nicht zu unübersichtlich wird,
kannst du die übrigen Maße auf einem zusätzlichen Blatt notieren.
Schritt 4: Wasseranschlüsse & Abfluss
____________________
Als Nächstes sind die Wasseranschlüsse und der Abfluss dran. Hier ist
neben den seitlichen Abständen auch die Höhe – vom Boden
gemessen – entscheidend. Dabei solltest du immer vom Boden bzw.
den Ecken bis zur Mitte (!) des Anschlusses oder Abflussrohres
messen.
Denk auch daran: Oft stehen Eckventile oder Rohrstücke vor! Natürlich
solltest du auch das einzeichnen.
Wenn du in der Küche keinen Warmwasseranschluss hast und du einen
entsprechenden Durchlauferhitzer bzw. Untertischboiler benötigst,
solltest du auch das im Plan vermerken, damit der notwendige Platz
dafür nicht vergessen wird.
Die genaue Position von Eckventilen und Abfluss sowie Steckdosen ist besonders wichtig, damit
entsprechende Aussparungen schon bei der Planung berücksichtig werden können.
Foto: Edelseer Tischlerei
Foto: www.pexels.com
Schritt 5: Strom – Steckdosen, Herdanschluss & Licht
____________________
Wie gehabt, auch hier wieder alle Abstände und Höhen von den Ecken
bzw. vom Boden bis zur Mitte des Anschlusses oder Schalters
abmessen. Und notiere dir auch die Breite und Höhe der
Abdeckungen. Bei Mehrfachsteckdosen zusätzlich eintragen, ob diese
übereinander oder nebeneinander sind. Auch Unterputzdosen solltest
du eintragen – und ob diese zugänglich sein müssen oder problemlos
verstellt werden können.
Steckdosen, Schalter und Lichtquellen können nach Belieben ganz
einfach versetzt werden. Das Verlegen von Wasserleitungen ist aber
wegen des notwendigen Gefälles bei der Abwasserleitung
eingeschränkt. Bei einer Mietwohnung solltest du auf jeden Fall
abklären, ob du die Anschlüsse für Wasser oder Strom überhaupt
versetzen darfst.
Schritt 6: Auslass für Dunstabzugshaube
____________________
Wenn du einen Abluft-Dunstabzug für deine Küche planst, brauchst du
eine entsprechende Öffnung in der Wand, durch die die abgesaugte
Luft nach draußen geführt werden kann. Ist ein solcher Auslass bereits
vorhanden, solltest du diesen natürlich auch einzeichnen.
Ein Umluft-Dunstabzug braucht keine Ableitung, darum brauchst du
hier auch nichts einzeichnen. Den Unterschied zwischen Um- und
Abluft-Dunstabzug erfährst du ab Seite 157.
Fotos für einen besseren Überblick ____________________
Wenn du sämtliche Wände sowie wichtige Details fotografierst, kann
sich die Planerin/der Planer ein besseres Bild vom Raum machen.
Die Erstellung des Grundrisses (Aufriss) ist, wie du siehst, eine umfangreiche Aufgabe – darum
bieten viele Küchenplaner, Küchenstudios oder Tischler auch ein Ausmess-Service an.
Hintergrundfoto (Block): www.pixabay.com
Gut zu wissen: richtig messen ____________________
Wir empfehlen, zum Ausmessen ein Maßband zu verwenden. Im
Baumarkt findest du viele unterschiedliche Ausführungen. Optimal sind
Rollmaßbänder mit einem eckigen Gehäuse und mit einer Zentimeter-
Angabe am Gehäuse.
Warum? Das hat einen ganz praktischen Grund.
Wenn du von einer Kante – in der du den Anschlagwinkel ansetzt – bis
in die andere Ecke misst, ist das genaue Maß nur schwer abzulesen. Mit
einem geeigneten Maßband kannst du dir das erleichtern: Setze das
Maßband in die Ecke (1), notiere dir das gemessene Maß (2) und
addiere die angegebene Länge des Gehäuses (3). Schon hast du das
Gesamtmaß.
Vor allem Ecken sind eine Herausforderung – mit dem passenden Maßband, das du auch in die
Ecke setzen kannst, und einer entsprechenden Angabe über die Länge des Gehäuses ist alles
gleich viel leichter. Andere Maßbänder (wie das untere) sind dafür nicht geeignet. Noch leichter
ist es mit einem Lasermessgerät, das aber viel teurer als ein normales Maßband ist.
Foto: Edelseer Tischlerei
Der Anschlagwinkel des Maßbandes sitzt locker und lässt sich nach
vorne und hinten verschieben? Keine Sorge, da ist nichts kaputt.
Vielmehr ist das eine nützliche Funktion: Der Spielraum beträgt genau
die Dicke des Winkels. So kannst du auf den Millimeter genau messen –
abhängig von Außen- oder Innenmaß wird der Nullpunkt verschoben.
Bei Innenmaßen ist außen 0 Zentimeter, bei Außenmaßen innen – dank dem flexiblen Winkel.
Foto: nobilia Küchen
Mit einem Lasermessgerät kannst du dir das Ausmessen um ein
Vielfaches erleichtern. Jedoch sind diese Geräte auch um einiges
teurer.
Im Optimalfall hilft dir jemand beim Ausmessen – so kann jemand das
Maßband festhalten, während du misst und abliest. Und schließlich
sehen vier Augen auch mehr als zwei – was gleichzeitig eine
Kontrollfunktion ist!
Ein Zollstock/Maßstab kann in bestimmten Situationen leichter zu
handhaben sein, weil er stabiler ist und auch zusammengeklappt
werden kann.
In der Checkliste zur Küchenplanung kannst du ganz
bequem deinen Grundriss skizzieren und hast ihn
gemeinsam mit der enthaltenen Bedarfsklärung immer zu
Hand!
Du kannst das PDF ganz einfach downloaden:
www.edelseer-tischlerei.at/checkliste
Kapitel 5:
Ergonomische Aspekte bei der
Küchenplanung
Einer der größten Fehler bei der Küchenplanung ist sicherlich, dass
dabei nicht auf ergonomische und funktionale Aspekte eingegangen
wird, sondern die Küche nur nach Design-Wünschen geplant wird.
Natürlich sollte der Planer das alles wissen, aber nicht jeder „Profi“
achtet auch darauf …
Weitere Planungsfehler, die du auf jeden Fall vermeiden solltest,
findest du im Anhang 2 „Die häufigsten Fehler bei der Küchenplanung“
ab Seite 198.
So macht kochen keinen Spaß ____________________
Leider gibt es nicht den einen Faktor, der einfaches und
ergonomisches Kochen ermöglicht. Vielmehr sind es mehrere
Faktoren, die zusammenspielen:
Bei einer zu niedrigen Arbeitsfläche musst du in einer gebückten
Haltung arbeiten und kochen. Das ist nicht nur unbequem, sondern
kann auch zu Haltungsschäden führen. Ist die Arbeitsfläche hingegen
zu hoch, haben deine Arme eine unnatürliche Haltung, wodurch sich
Verspannungen einschleichen können.
Sind die Arbeitsbereiche in deiner Küche nicht optimal angeordnet,
so musst du bei jedem Kochschritt quer durch die Küche laufen oder
dich verrenken. Bewegung ist zwar gesund, beim Kochen kostet sie
dich aber Zeit und oft auch Nerven. Vor allem, wenn du zwischen zwei
Schritten – etwa vorbereiten und umrühren – hin- und herspringen
musst.
Auch eine falsche Arbeitsrichtung kann schnell ungemütlich werden.
Jeder von uns hat eine Haupthand, mit der wir arbeiten (eben Links-
oder Rechtshänder). Die andere Hand wird hingegen zum Halten
verwendet. Stell dir jetzt vor, du müsstest bei jedem Arbeitsschritt
umgreifen oder über die Arbeitshand etwas abstellen oder nehmen.
Ist die Arbeitsfläche zu klein, musst du ständig Sachen wegräumen
oder herumschieben, damit du überhaupt Platz zum Kochen hast.
Letztendlich ist auch eine optimale Beleuchtung sehr wichtig … wer
möchte schon im Dunklen – oder im eigenen Schatten – kochen?
Wie du dir vielleicht denken kannst, beeinflusst all das die Funktionalität
und Ergonomie – und somit bequemes Kochen in deiner Küche!
Was ist „Ergonomie“? ____________________
Die Ergonomie beschäftigt sich damit, dass Produkte – wie dein Küche
– schnell, einfach und ohne großen Aufwand benutzbar sind.
Für deine Küche bedeutet das, dass die Planung an deine körperlichen
Bedürfnisse und persönlichen Arbeitsabläufe, aber auch an
ergonomische Grundlagen, angepasst werden sollte.
Warum? Damit du eben nicht bei jedem Kochschritt unnötig quer durch
die ganze Küche laufen oder dich immer wieder bücken oder
hochstrecken musst. Gute Arbeitsergonomie sorgt dafür, dass du mit
wenigen Bewegungsabläufen und Handgriffen – und den wichtigsten
Dingen in Griffweite – in der Küche arbeiten kannst.
Welche Aspekte sind dabei ausschlaggebend?
• Arbeitshöhe der Arbeitsplatte – und ausreichend große
Arbeitsfläche
• Geräte (wie Backofen oder Geschirrspüler) in Arbeitshöhe
• Anordnung von Arbeitsplatte und Schränken entsprechend der
Arbeitsabläufe und Arbeitsrichtung (somit geringer
Bewegungsaufwand)
• Lichtquellen und Steckdosen
Wie du dir vielleicht vorstellen kannst, spielt dabei die Körpergröße –
genauer die Ellbogenhöhe – eine große Rolle. Und ob du Links- oder
Rechtshänder bist.
Nutzen zwei oder noch mehr Personen die Küche, sollte der Mittelwert
genommen werden, damit es für alle passt. Kocht aber hauptsächlich
nur eine Person, so ist die Größe dieser Person ausschlaggebend.
Aber auch körperliche Einschränkungen durch Alter oder
Behinderungen – wie bei der Bedarfsklärung unter „Besondere
Bedürfnisse“ schon beschrieben (Seite 35) – beeinflussen die
Ergonomie und einfache Nutzbarkeit der Küche.
Größe und Höhe der Arbeitsfläche ____________________
Ist die Arbeitsfläche groß genug?
Die Arbeitsflächen sollten groß genug sein, damit du entspannt kochen
kannst – ohne dazwischen immer wieder Dinge um- oder wegräumen
zu müssen. Eine zu kleine und somit vollgeräumte Arbeitsfläche
schränkt deinen Bewegungsraum auf der Arbeitsfläche ein und kostet
Zeit.
Am Plan – egal ob Aufsicht oder 3D – wirkt die Arbeitsflächengröße
meist völlig ausreichend. Aber im Küchenalltag sammeln sich Koch-
und Reinigungsutensilien, Geräte wie Kaffeemaschine oder
Wasserkocher, Obstschale, Brotdose, Saftflaschen … an. Und schnell
wird der Platz rar. Darum solltest du schon bei der Bedarfsklärung
soweit wie möglich bestimmen, was alles auf die Arbeitsfläche kommt
und dann die Arbeitsfläche entsprechend umfangreich planen.
Die optimale Arbeitshöhe in der Küche
Neben der Größe der Arbeitsfläche spielt auch die Arbeitshöhe eine
wichtige Rolle, damit du bequem und vor allem rückenschonend
kochen und arbeiten kannst!
Im Idealfall sind die verschiedenen Arbeitsbereiche in
unterschiedlichen Höhen positioniert – angepasst an die jeweilige
Tätigkeit:
• Ausgangshöhe ist der „normale“ Arbeitsbereich, an dem du
schneidest, mixt und vorbereitest.
• Das Kochfeld hingegen sollte im Vergleich zur Arbeitsfläche etwas
niedriger sein. Warum? Weil sich durch die Höhe der Töpfe auch
die Arbeitshöhe und Handhaltung ändert.
• Der Spülbereich sollte aufgrund der Tiefe des Spülbeckens
wiederum etwas höher als die umliegenden Arbeitsflächen sein.
So findest du deine optimale Arbeitshöhe heraus
Deine ideale Arbeitshöhe zu ermitteln ist ganz einfach. Stelle dich
aufrecht hin und lass deine Arme ganz locker neben deinem Körper
hängen.
Winkel nun deinen Ellbogen im rechten Winkel ab. Eine zweite
Person misst nun vom Boden bis zur Unterkante (!) deines Ellbogens.
Wenn du beim Kochen in der Regel Hausschuhe oder Ähnliches trägst,
solltest du diese natürlich auch hier tragen bzw. mit einberechnen. Nun
ziehst du von der Ellbogenhöhe 10-15 Zentimeter ab – das Ergebnis ist
die optimale Arbeitshöhe. Jetzt weißt du auch, warum diese Höhe
auch Ellbogenhöhe genannt wird. Natürlich solltest du immer in der
Praxis ausprobieren, ob diese Höhe auch wirklich für dich passt und
auch bei längerem Kochen bequem ist. Ob du es glaubst oder nicht …
schon ein paar Zentimeter Höhenunterschied können entscheidend
sein!
Nur mit der richtigen Höhe der Arbeitsplatte kann auch bequem und vor allem Rückenschonend
gekocht werden.
Foto: nobilia Küchen
So ermittelst du ganz einfach deine Arbeitshöhe – und somit die ideale Höhe deiner
Arbeitsplatte.
Deine Körpergröße ist aber nicht nur bei der Höhe der Arbeitsfläche
wichtig. Sie bestimmt auch, in welcher Höhe die Oberschränke
eingeplant und montiert werden. Eine auf deine Körpergröße
abgestimmte Küche sorgt dafür, dass du alles bequem erreichen
kannst, du dich nicht übermäßig bücken musst und dass das Kochen
angenehm und die Arbeitsfläche jederzeit gut einsehbar ist.
Einbauhöhe deiner Geräte ____________________
Geräte wie Backofen, Dampfgarer oder Geschirrspüler kannst du nicht
nur unter der Arbeitsfläche positionieren, sondern auch in einer
bequemen Arbeitshöhe in Hochschränken integrieren.
Der Vorteil ist, dass du ohne lästiges Bücken – rückenschonend – in
deiner Küche arbeiten kannst. Sind Kinder im Haushalt, wird es durch
die Erhöhung aber schwieriger, dass sie im Haushalt mithelfen und
etwa den Geschirrspüler selbst einräumen können.
Zwei Geräte übereinander?
Sehr gerne werden auch zwei Geräte übereinander geplant. Leider
befindet sich so aber keines der beiden Geräte in einer wirklich
optimalen Arbeitshöhe. Es ist also eher eine Notlösung, wenn du zu
wenig Platz hast, die Geräte aber trotzdem erhöht haben möchtest.
Sofern möglich, solltest du Backofen, Dampfgarer und Co. immer
nebeneinander positionieren!
Als Alternative zu einem erhöhten Geschirrspüler gibt es auch Geräte,
bei denen du den unteren Korb zur leichteren Bedienung beim Ein-
und Ausräumen nach oben klappen kannst.
Erhöhte Geräte sind im Alltag praktisch – für Kinder aber schwerer zugänglich.
Fotos: nobilia Küchen
Aufgepasst bei zu hoch positionierten Geräten!
Zu hoch positionierte Geräte sind nicht nur unpraktisch, sondern
können auch schnell gefährlich werden. Egal ob zwei Geräte
übereinander angeordnet sind oder die Mikrowelle in den
Oberschränken integriert wird, du solltest nie über Schulterhöhe
heben. Denn in diesem Fall kannst du nicht mehr sehen, ob ein Teller
oder eine Schüssel gerade oder schief steht – oder sogar übergeht. So
sind Verbrennungen am Oberkörper durch das heiße Kochgut
vorprogrammiert.
Die optimale Anordnung in deiner Küche
____________________
Die Arbeitsbereiche deiner Küche
Bei der Küchenplanung wird an viele Dinge gedacht: Küchenform,
Design und Farbe von Fronten sowie das Material der Arbeitsfläche.
Auch die zukünftigen Elektrogeräte spielen eine große Rolle.
Aber die optimale Anordnung von Spüle, Kochfeld und Kühlschrank
beachten leider nur wenige. Vorhandene Anschlüsse, Fenster und freie
Flächen geben in den meisten Fällen den jeweiligen Arbeitsbereich vor.
Dabei sind genau das die Kernbereiche einer Küche und sollten auch
entsprechend sinnvoll angeordnet werden.
Warum?
Stell dir vor, du musst immer quer durch deine Küche laufen: Etwa
wenn du frisches Gemüse aus dem Kühlschrank holst und abwaschen
möchtest. Und dann nochmals quer durch die Küche zum Schneiden,
weil neben der Spüle kein Platz dafür ist. Und dann rüber zum
Kochfeld, wenn du es nach dem Kleinschneiden in die heiße Pfanne
geben möchtest.
Bevor wir uns an die richtige Anordnung machen, betrachten wir
einmal, welche Arbeitsbereiche es in deiner Küche gibt.
Aufbewahrung 1: Vorräte und Kühlen
Neben Kochutensilien und Geräten finden in den Schränken vor allem
deine Vorräte ihren Platz, etwa Konserven, Nudeln, Reis, Mehl,
Getränke, aber auch frisches Brot, Gemüse oder Obst. Der
Platzbedarf richtet sich nach deinen individuellen Bedürfnissen,
deinem Einkaufsverhalten, aber auch nach der Anzahl der Personen im
Haushalt.
Auch der Kühlschrank gehört in diesen Bereich und sollte
dementsprechend nahe bei der Spüle sein.
Der Vorratsraum kann hingegen auch etwas abseits sein, da du hier
meist nur die Sachen lagerst, die du nicht so oft brauchst.
Spülen und Waschen – und Abfälle
Alles, was nicht sauber ist, muss auch irgendwo abgespült werden –
egal ob schmutziges Geschirr oder Gemüse bzw. Obst. Und natürlich
auch deine Hände oder Kochutensilien vor und während des
Vorbereitens und Kochens. Darum findest du in diesem Bereich alles,
was damit zu tun hat: Spüle, Geschirrspüler, aber auch Spülmittel,
Schwämme, Schwammtücher oder Geschirrtücher. Achte darauf, dass
die offene Tür vom Geschirrspüler nicht den Zugang zur Spüle oder zu
Schränken für Töpfe, Pfannen und Geschirr versperrt.
Oft ist unter der Spüle auch der Platz für Mülleimer oder ein
praktisches Abfalltrennsystem. Dieser Platz bietet sich dafür an, ist
aber nicht zwingend. Immer öfter findet sich das Abfallsystem auch
direkt unter der Hauptarbeitsfläche, damit beim Vorbereiten alles ganz
bequem von der Arbeitsfläche direkt in die Abfalleimer gewischt
werden kann.
Vorbereiten
Der nächste Schritt beim Kochen ist das Vorbereiten der Zutaten.
Dafür brauchst du eine ausreichend große Arbeitsfläche. Die genaue
Größe dieses Bereiches richtet sich nach deinem Kochverhalten und
sollte so gestaltet sein, dass du beim Vorbereiten nicht ständig etwas
wegräumen oder verschieben musst – egal ob Geräte, Zutaten oder
Kochutensilien. Aber auch zum Abstellen der fertigen Zutaten sollte
genug Platz sein.
Wir empfehlen mindestens 60-90 Zentimeter. Im Idealfall befindet
sich die Fläche zwischen Spüle und Kochbereich. Oder zumindest in
deren Nähe, damit du zwischen den Schritten Spülen, Vorbereiten und
Kochen nicht unnötig weit „laufen“ musst. Achte aber auch darauf,
dass du nicht umständlich um Spüle und Kochfeld „herumarbeiten“
musst.
Zudem sollte alles dafür Notwendige in Griffweite sein: Messer,
Schneidbretter, Gewürze, Kräuter, Würzsaucen und Vorräte wie Öl,
Essig oder Mehl.
Ein Apothekerschrank bietet viel Stauraum – macht aber nur Sinn, wenn er von beiden Seiten
zugänglich ist (links). An der Wand oder bei breiteren Schränken ist ein „normaler“ Schrank mit
Auszügen besser (Mitte). Mit Auszügen ist beim Vorbereiten und Kochen alles in Griffweite
(rechts oben). Ausreichend Platz auf der Arbeitsfläche ist unumgänglich (rechts unten).
Fotos: Edelseer Tischlerei
Kochen, Backen, Braten und Co.
Hier geht es heiß her und es kommen endlich Töpfe, Pfannen,
Kochfeld und Backofen/Dampfgarer ins Spiel. Aber auch
automatische Küchenmaschinen (etwa Thermomix) gehören in diesen
Arbeitsbereich.
Alles, was du zum Kochen und Backen benötigst, sollte in diesem
Bereich sein, also Töpfe, Pfannen, Auflaufformen oder Backbleche.
Aber auch Kochutensilien und Gewürze sollten sich in direkter
Griffweite befinden.
Je nachdem wie oft du Küchenmaschinen aller Art brauchst, solltest du
auch dafür einen entsprechenden Platz auf der Arbeitsfläche bzw. in
den Schränken (Aufbewahrung) einplanen.
Idealerweise bewahrst du alle diese Dinge in den Bereichen
„Vorbereiten“ und „Kochen/Backen“ in den Unter- und Oberschränken
sowie Hochschränken auf.
Aufbewahrung 2: Essgeschirr, Gläser, Tassen, Besteck
In diesem Bereich bewahrst du alles auf, was du zum Servieren und
Essen benötigst. Hier richtet sich der Platzbedarf hauptsächlich nach
der Anzahl der Personen im Haushalt. Und natürlich auch danach, wie
viele unterschiedliche Teller, Tassen, Gläser und Besteck du hast.
Optimal ist, dass sich dieser Bereich zwischen Geschirrspüler bzw. der
Spüle (sauberes Geschirr ausräumen), Herd (anrichten) und
Essbereich (aufdecken) befindet.
Dafür eignen sich besonders Sideboards oder auch die Rückseite der
Kücheninsel.
Essen
In der Küche wird aber nicht nur gekocht, sondern häufig auch
gegessen! Entweder auf einem großen Esstisch oder einer kleinen
Frühstücks- und Jausen-Theke.
Je nach Raumgröße lässt sich auch ein Essplatz in die Küche integrieren. Zwei Hocker unter der
Arbeitsfläche ermöglichen einen praktischen Essplatz, der auch ganz normal im Küchenalltag als
Arbeitsbereich genutzt werden kann. Andere Möglichkeiten sind verschiedene Formen von
Theken oder sogar ein großer Essbereich.
Fotos: Edelseer Tischlerei
Nicht zu vergessen: Oft findet sich nicht nur der Essplatz für die
Zweibeiner, sondern auch für die Vierbeiner in der Küche. In diesem
Fall sollte auch das Tierfutter in der Küche oder in der Speisekammer
aufbewahrt werden.
Die ideale Arbeitsrichtung
Wie du dir vorstellen kannst, ist es sinnvoll, dass die beschriebenen
Bereiche entsprechend der Arbeitsabläufe und der Arbeitsrichtung
angeordnet sind. Bei Rechtshändern im Uhrzeigersinn oder von links
nach rechts. Bei Linkshändern genau umgekehrt. Zudem sollten die
Bereiche auch groß genug sein, damit du nicht ständig etwas
wegräumen oder verschieben musst.
Der Bewegungsraum zwischen diesen Bereichen sollte so klein wie
möglich sein, damit du alles bequem und ohne viel Bewegung
erreichst, und zugleich so groß wie notwendig, damit du beim Kochen
– vor allem wenn mehrere Personen dabei sind – genügend
Bewegungsfreiraum hast. Ideal ist eine Durchgangsbreite zwischen
1,20 und 1,50 Meter.
Wenn du wenig und nur kleine Gerichte kochst, macht die
Herumlauferei natürlich nicht viel aus. Aber je umfangreicher du
kochst, desto bequemer wird es, wenn alles in Griffweite bzw. mit
wenigen Schritten erreichbar ist. Einzeilige Küchen sollten daher nicht
länger als 6-7 Meter sein.
Damit du bequem kochen und auch Schubladen und Schranktüren öffnen kannst, sollte die
Durchgangsbreite zwischen zwei Küchenzeilen – oder wie hier zwischen Küchenzeile und
Kücheninsel – mindestens 120 Zentimeter breit sein. Für die Sitzmöglichkeit hinter der Insel
solltest du mindestens 90 Zentimeter einplanen.
Das Arbeitsdreieck
Im Idealfall sind die drei wichtigsten Bereiche Vorräte/Kühlschrank –
Spülen – Kochen/Backen in einem Dreieck angeordnet.
Bis auf einzeilige Küchen lässt sich das in allen Küchen umsetzen –
sofern sich die Anschlüsse an den richtigen Stellen befinden bzw.
verlegt werden können. Ist dies nicht der Fall, muss man bei der
Planung oft einen Kompromiss eingehen.
Beispiele für das Arbeitsdreicke
in verschiedenen Küchenformen:
Lichtquellen in der Küche ____________________
Oft übersehen und doch keine „Kleinigkeit“: die Beleuchtung in der
Küche. Du willst ja nicht im Dunklen kochen, schließlich kocht es sich in
einer hellen Küche leichter.
Tageslicht durch ein Fenster ist eine natürliche Lichtquelle, die du auf
jeden Fall nutzen solltest – an dieser Stelle den Hauptarbeitsbereich zu
planen ist immer eine gute Sache.
Zudem solltest du direkt über der Arbeitsfläche eine Beleuchtung
einplanen. Denn befindet sich die Lichtquelle in der Mitte des Raumes,
kann es gut sein, dass du dir selbst im Licht stehst und einen störenden
Schatten auf die Arbeitsfläche wirfst.
Besonders eignen sich LED-Leisten dafür, die du ganz einfach unter
den Hängeschränken montieren kannst. Durch den geringen
Stromverbrauch brauchen sie auch keinen Stromanschluss – ein Akku
reicht völlig aus.
Steckdosen in der Küche ____________________
Eines der wichtigsten Details sind die Steckdosen deiner Küche. Diese
solltest du so positionieren, dass die Steckdosen genau dort sind, wo
du die Geräte aufstellst bzw. benutzt. So vermeidest du einen
Kabelsalat quer über die Arbeitsfläche oder Notlösungen, weil das
Anschlusskabel zu kurz ist. Steckdosen kannst du direkt in die
Rückwand integrieren oder als Steckdosenleiste auf der Arbeitsplatte,
in Ecken oder unter den Hängeschränken montieren. Es gibt aber auch
Steckdosen, die sich bei Nichtbenutzung in bzw. unter der
Arbeitsfläche verstecken lassen.
Eine Ausleuchtung der Arbeitsfläche ist besonders wichtig (links). Steckdosen müssen nicht
immer an der Rückwand oder als Ecksteckdose geplant werden – Klappsteckdosen (oder
ausfahrbare Säulensteckdosen) können auch direkt auf der Arbeitsfläche platziert werden
(rechts).
Fotos: Edelseer Tischlerei
Kapitel 6:
Die Planung deiner zukünftigen Küche
Nach deiner Bedarfsklärung – und nachdem du den Grundriss
gezeichnet hast – ist JETZT der richtige Zeitpunkt für die
Küchenplanung.
Planungsablauf: Wie gehst du dabei am besten vor?
____________________
Nachdem du die Küchenform bestimmt hast – wie, dazu kommen wir
gleich –, kannst du deinen Grundriss kopieren und die Küchenform und
die einzelnen Möbel maßstabsgetreu (!) einzeichnen. Achte bei der
Positionierung der Möbel vor allem auf die ergonomischen Aspekte.
Du kannst dir deine Wunschmöbel auch in der Sicht von oben
aufzeichnen, ausschneiden und nach Belieben auf dem Grundriss hin-
und herschieben.
Natürlich gibt es im Internet auch zahlreiche kostenfreie 3D-
Küchenplaner, die du für die Vorplanung verwenden kannst. Das
Problem dieser OnlinePlaner ist aber, dass sie in der Regel auf einen
bestimmten Küchenhersteller konfiguriert sind und somit auch nur die
Möbel aus dessen Sortiment eingeplant werden können.
Diese Vorplanung dient vor allem dazu, verschiedene Anordnungen
und Planungsvarianten auszuprobieren.
Aber spätestens jetzt solltest du zu einem professionellen Planer
gehen, der deine Vorstellungen, Wünsche und Anforderungen (aus der
Bedarfsklärung) mit seinem Know-how in einem detaillierten
Küchenplan umsetzt.
Leider kannst du vor der Planung nur schwer herausfinden, was der
Planer, das Küchenstudio, der Tischler wirklich auf dem Kasten hat.
Außer er wird dir als Profi in deinem persönlichen Umfeld empfohlen.
Es gibt aber ein paar Qualitätsmerkmale, auf die du achten kannst:
• Wie ausführlich ist das Beratungsgespräch?
• Führt der Planer mit dir eine ausführliche Bedarfsklärung durch?
• Geht der Planer auf deine Wünsche, Vorstellungen und
Anforderungen ein? Oder plant er nur nach seinen eigenen
Vorstellungen?
• Erklärt dir der Planer, warum manche deiner Vorstellungen nicht
ideal sind und eine andere – ergonomische – Lösung besser wäre?
Bekomme ich nach dem Planungsgespräch auch einen
Detailplan? ____________________
Es ist verständlich, dass du einen detaillierten Plan mit nach Hause
nehmen möchtest, damit du darüber nachdenken und ihn mit anderen
besprechen kannst. In der Regel bekommst du aber nur eine Planskizze
oder 3D-Planung. Bei manchen Planern darfst du dir auch nur ein Foto
vom Bildschirm machen. Und wieder andere Planer rücken gar nichts
raus.
Das ist nicht böse gemeint … denn leider kommt es sehr oft vor, dass
ein Planer viel Zeit und Kreativität in die Planung einer Traumküche
steckt und die Kunden dann mit diesem Plan zu anderen Anbietern
gehen. Natürlich können diese die Küche günstiger anbieten, da sie
sich den gesamten Planungsprozess ersparen. Und der ursprüngliche
Planer bleibt auf seinen Kosten sitzen – schließlich kostet die Planung
Zeit und somit auch Geld.
Was viele übersehen: Die Planung ist nicht nur die Vorstufe zur fertigen
Küche, sondern eben auch eine Dienstleistung, die ihren Wert hat!
Eine für beide Seiten faire Lösung ist, dass du gegen eine gewisse
Planungsgebühr alle Pläne und Details bekommst. Entscheidest du
dich dann für diesen Anbieter, wird dir dieser Betrag natürlich
gutgeschrieben.
Was du noch besprechen solltest ____________________
Beim Planungsgespräch solltest du aber nicht nur die Planung selbst,
sondern auch Vertragsklauseln und Lieferbedingungen
besprechen:
• Liefer- und Montagezeitpunkt
• Bezahlfristen und Teilzahlungen
• Datum, bis zu dem bestellt werden muss, damit die Küche bis zum
gewünschten Zeitpunkt auch geliefert werden kann
• zeitliche Gültigkeit des besprochenen Preises
• Zeitraum, in dem noch Änderungen möglich sind
• Vorgehen bei Beschädigungen (Meldung und Beheben)
• Vorgehen bei verspäteter Lieferung oder komplettem
Lieferausfall der Küche oder einzelner Elemente/Geräte
• Modalitäten zum Vertragsrückritt (Zeitpunkt, Fristen) und zu
Stornogebühren
• Notwendige Vorarbeiten, die nicht vom Montageteam erledigt
werden – wie Installationsarbeiten (Wasser, Strom) oder Verlegen
von Anschlüssen
Deine Küchenplanung im Detail ____________________
Jetzt ist es aber so weit – du hast deine Wünsche und Anforderungen
geklärt und es geht an die Planung deiner neuen Küche. (Auch wenn
du dich damit vor dem Planungsgespräch nicht beschäftigen
möchtest, solltest du dir diesen Abschnitt trotzdem durchlesen, damit
du weißt, worum es geht.)
Folgende Planungsaspekte werden in diesem und im nächsten
Kapitel behandelt:
• Küchenformen (siehe unten)
• Küchenstile – das Design deiner Küche (ab Seite 83)
• Positionen der einzelnen Möbel (ergonomische Aspekte, ab
Seite 52)
• Küchenfronten (ab Seite 86)
• Arbeitsplatte (ab Seite 91)
• Küchenrückwand (ab Seite 102)
• Griffe bzw. grifflose Küche (ab Seite 112)
• Spüle und Armaturen (ab Seite 120)
• Abfall und Mülltrennung (ab Seite 125)
• Schrankformen (ab Seite 127)
• Ecklösungen (ab Seite 136)
• Geräte (ab Seite 139)
• Installationsplan für Elektriker und Installateur (ab Seite 191)
Bestimmung der Küchenform ____________________
Lass uns mit der Form deiner zukünftigen Küche beginnen – neben
dem Küchenstil sicherlich eine der wichtigsten Fragen für alle, die
gerade ihre neue Küche planen.
Vielleicht hast du ja schon eine gewisse Vorstellung, wie deine
Traumküche aussehen soll: etwa eine große Kücheninsel mit viel Platz
zum Kochen und Sitzen oder eine praktische U-Küche.
Wir möchten an dieser Stelle ganz ehrlich sein – leider lassen sich nicht
alle Küchenträume realisieren. Warum?
Weil sich nicht jede Küchenform für jeden Raum eignet. Entweder, weil
es sich vom Platz her gar nicht ausgehen würde oder weil aufgrund der
Raumform und aus ergonomischen Gründen eine andere Küchenform
sinnvoller und praktischer wäre.
Natürlich kannst du deine Traumküche auch so verwirklichen, wie du es
dir vorstellst. Die entscheidende Frage ist nur, ob es dann auch im
Küchenalltag praktisch und bequem ist.
Denn bei der Küchenform gilt wie beim Stil der Küche: Funktion geht
vor Design! Wenn du dich also zwischen einem stylischen Design-
Aspekt und einer alltagstauglicheren Lösung, die vielleicht nicht so
stylisch ist, entscheiden musst, sollte immer die Funktionalität im
Vordergrund stehen.
Die ideale Küchenform hängt von mehreren Faktoren ab:
• deinem Kochverhalten (ab Seite 28)
• der Nutzung der Küche bzw. des Raumes (ab Seite 22)
• deinen Anforderungen hinsichtlich Stauraum und Arbeitsfläche
(ab Seiten 28 und 32)
• dem Wohnraumkonzept (ab Seite 15)
• den räumlichen Gegebenheiten (ab Seite 37)
• ergonomischen Aspekten (ab Seite 47)
• persönlichen Wünschen bzw. Anforderungen (ab Seiten 32 und
35)
Die drei wichtigsten Faktoren für die Küchenform
Lass uns mal kurz einen Blick auf die drei wichtigsten Einflussfaktoren
in Bezug auf die Küchenform werfen.
Der größte Einflussfaktor ist sicherlich der Raum. Also die räumlichen
Gegebenheiten (Raumgröße und Raumform). Darum ist ein
detaillierter Grundriss auch so wichtig.
Denn in quadratischen Räumen sind andere Küchenformen möglich –
oder besser gesagt sinnvoller – als in schmalen und länglichen Räumen.
Auch die Funktion – also wie du deine Küche später nutzen möchtest
– spielt eine entscheidende Rolle. Genau darum ist eine ausführliche
Bedarfsklärung auch so wichtig!
Bespielfragen für die Bedarfsklärung:
• Ist die Küche nur Raum zum Kochen oder auch
Gemeinschaftsraum für Familie und Freunde?
• Kochst du alleine oder mit deiner Familie und/oder Freunden?
• Sind die anwesenden Personen „nur“ Gesprächspartner oder
kocht ihr auch gemeinsam?
• Kochst du einfache Gerichte oder umfangreiche Menüs?
• Wie groß soll die Arbeitsfläche sein – zum Arbeiten und für alles,
was noch drauf steht?
• Wie viel Stauraum brauchst du für Vorräten, Kochutensilien,
Geräten und Geschirr? Hast du einen zusätzlichen Vorratsraum?
• Möchtest du in deiner Küche auch essen? Reicht dir dazu eine
kleine Esstheke oder möchtest du einen großen Esstisch?
Natürlich spielt auch das Wohnraumkonzept eine wichtige Rolle.
• Wie ist die Küche in deinen Wohnraum eingegliedert: Befindet sich
die Küche in einem eigenen Raum oder hast du eine offene
Wohnküche geplant?
• Ist die geschlossene Küche auch groß genug für einen Essbereich
– also Küche und Esszimmer in einem Raum kombiniert?
• Oder ist eine offene Wohnküche vorgesehen? Küche, Ess- und
Wohnzimmer sind dabei ein großer, zusammenhängender
Bereich.
Eine offene Küche ist für viele die schönste Küche, da du als Koch oder
Köchin mitten im (Wohn-)Geschehen bist. Sie bringt aber auch
besondere Herausforderungen in Bezug auf Gerüche, Lärm und
Ordnung mit sich.
Du hast noch keine Bedarfsklärung gemacht? Unserer
Checkliste zur Küchenplanung ist gleichzeitig eine
ausführliche Bedarfsklärung, die du ganz einfach selbst
machen kannst!
Du kannst das PDF ganz einfach downloaden:
www.edelseer-tischlerei.at/checkliste
Die Küchenformen im Detail ____________________
Die Kompaktküche
Das sind die kleinsten Küchen, die oft in Schränke verbaut – oder
besser gesagt versteckt – werden. Kompaktküchen sind vor allem für
Kaffeeküchen in Büros, Besprechungs-/Seminarräumen oder
Ferienappartments geeignet. Aber auch in sehr kleinen Wohnungen
sind sie zu finden.
Raumbedarf: sehr gering
passend für: Büros, Besprechungs-/Seminarräume,
Ferienappartments
Arbeitsfläche/Stauraum: sehr begrenzt
Ergonomie: Kochen auf kleinstem Raum (–)
Besonderheiten: Kompaktküchen lassen sich optimal in
Schränken „verstecken“
Vorteile: auch in kleinsten Räumen umsetzbar,
kostengünstig
Nachteile: geringe Arbeitsfläche und und wenig
Stellflächen für Geräte; geringer
Stauraum für Kochutensilien, Geschirr
und Vorräte
Kleine Büroküche – die Spüle versteckt sich unter dem Brett (links). Oft ist eine größere
Arbeitsfläche auch gar nicht notwendig – vor allem, wenn „nur“ aufgewärmt wird. (rechts).
Fotos: Edelseer Tischlerei
Die einzeilige Küche
Bei einzeiligen Küchen befinden sich alle Arbeitsflächen und Schränke
in einer Linie (Zeile). Schubladen, Hoch-, Unter- und Oberschränke
bieten je nach Planung auch ausreichend Stauraum für Kochutensilien
und Vorräte.
Vor allem für kleine und schmale Räume eignet sich diese Küchenform
ideal. Abhängig von der Länge musst du dich beim Kochen aber mehr
bewegen, als bei anderen Küchenformen.
Bei größeren Räumen kannst du eine einzeilige Küche sehr gut mit
einer weiteren Küchenzeile oder Kücheninsel kombinieren.
Schematische Planung einer einzeiligen Küche
Raumbedarf: gering
passend für: geschlossene Küche (in eigenem Raum)
oder in (kleinem) Wohnraum integriert
(offene Küche) – für kleine oder schmale
Räume kleine Haushalte,
Singlewohnungen
Arbeitsfläche/Stauraum: begrenzt
Ergonomie: bei längeren Küchenzeilen auch längere
Arbeitswege (–)
Besonderheiten: kann gut mit einer zweiten Küchenzeile
oder einer Kücheninsel kombiniert
werden
Vorteile: platzsparend, preisgünstig
Nachteile: kleine Arbeitsflächen, geringer Stauraum
Eine kleine, einzeilige Küche als praktische Singleküche mit kleinem Essplatz.
Foto: Rauchenzauner
Auch auf kleinstem Raum lassen sich großartige Gerichte kochen!
Foto: Rauchenzauner
Die zweizeilige Küche oder Durchgangsküche
Hier wird die Küchenzeile durch eine weitere, gegenüberliegende
Küchenzeile ergänzt, wodurch sich mehr Arbeitsflächen und ein
größerer Stauraum ergeben.
Du kannst die Funktionsbereiche Zubereiten, Kochen und Spülen auf
beide Seiten aufteilen. Oder du nutzt die zweite Zeile als zusätzliche
Arbeitsfläche oder erweiterten Stauraum (Hochschränke). Bei offenen
Küchen kannst du die zweite Küchenzeile gleichzeitig als Raumteiler
verwenden.
Das Verhältnis zwischen Arbeitsfläche und Hochschränken sollte sich
ganz nach deinen Bedürfnissen und Anforderungen richten.
Berücksichtige bei der Planung, dass auch bei geöffneten
Schranktüren noch genügend Platz ist. Oder andersrum, dass du noch
bequem Schubladen und Schranktüren öffnen kannst – die
Durchgangsbreite sollte daher mindestens 120 Zentimeter betragen.
Bei offenen Küchen kannst du mit Hochschränken den Raum teilen
und so eine (halb-)geschlossene Küche schaffen. Oder du kombinierst
die Zeile mit einer Kücheninsel bzw. Halbinsel für eine noch größere
Arbeitsfläche. Ein größerer Essbereich (Tisch, Sessel, Eckbank) lässt
sich in dieser Küchenform aber nur schwer integrieren.
Schematische Planung einer zweizeiligen Durchgangsküche
Zweizeilige Küche mit umfangreichem Stauraum und großem Arbeitsbereich.
Foto: Edelseer Tischlerei
Eine ausreichend große Durchgangsbreite ist entscheidend.
Foto: Edelseer Tischlerei
Raumbedarf: mittel
passend für: schmale Räume und Durchgangsräume
(Küche in eigenem Raum), bei offenen
Küchen in Kombination mit einer
Kücheninsel bzw. Halbinsel kleine bis
mittlere Haushalte
Arbeitsfläche/Stauraum: begrenzt bis umfangreich (je nach
Größe/Aufteilung)
Ergonomie: bei optimaler Aufteilung der
Funktionsbereiche kurze Arbeitswege
zwischen den beiden Küchenzeilen –
Arbeitsdreieck (+)
Besonderheiten: kleiner Essbereich integrierbar, zweite
Küchenzeile (halbhoch oder mit
Hochschränken) kann bei offenen
Küchen als Raumteiler verwendet
werden
Vorteile: zusätzliche Möglichkeiten für
Arbeitsflächen und Stauräume
Nachteile: abhängig von der Aufteilung weniger
oder mehr Arbeitsflächen/Stauraum,
(größerer) Essbereich lässt sich nur
bedingt integrieren
Die Eck- oder L-Küche
Hier ist die Küche „ums Eck“ angeordnet – also L-förmig. In der Regel
werden die beiden Schenkel der Küche in eine Ecke des Raumes
gestellt.
Um bei kleineren Küchen keinen Stauraum zu verlieren, solltest du
Eckschränke optimal nutzen – etwa mit einem LeMans-Auszug,
Drehkarussell oder einfach nur einem Regalboden bis in die Ecke.
Du kannst diese Küchenform in nahezu jedem Raum verwirklichen und
auch sehr gut einen größeren Essbereich integrieren. Auch eine
freistehende Kücheninsel lässt sich sehr gut mit einer Eckküche
kombinieren.
Du kannst die Eckküche auch drehen, sodass einer der Schenkel in den
Raum ragt, wodurch eine Art „Kücheninsel“ entsteht. Wobei hier eine
tiefere Halbinsel weitaus sinnvoller wäre. Und wenn es der Platz zulässt
auch eine U-Küche, weil so auch die rückseitige Wand genutzt wird.
Eine Eckküche eignet sich besonders für kleine Wohnungen.
Foto: Edelseer Tischlerei
Eine großzügige Eck-Küche in einer Dachgeschosswohnung – inklusive großem Essplatz.
Foto: Edelseer Tischlerei
Schematische Planung einer Eck-Küche (L-Küche)
Raumbedarf: mittel bis groß
passend für: geschlossene oder offene Küche kleine
bis große Haushalte
Arbeitsfläche/Stauraum: abhängig von der Küchengröße
ausreichend bis umfangreich
Ergonomie: kurze Arbeitswege zwischen den beiden
Küchenzeilen – Arbeitsdreieck (+)
Besonderheiten: gut mit größerem Essbereichen
(Esstisch mit Sessel und/oder Eckbank)
kombinierbar
Vorteile: Essplatz in der Küche gut möglich
Nachteile: Ecke durch teurere Ecklösungen sinnvoll
nutzbar, oder nur Regalböden bzw. eine
„tote“ Ecke
Die U-Küche
Bei ausreichend Platz kannst du eine zweizeilige Küche oder Eckküche
um eine weitere Küchenzeile ergänzen – ganz egal ob sich die
zusätzliche Zeile an der Wand befindet (etwa bei schmalen Räumen)
oder in Form einer größeren Halbinsel frei im Raum steht (siehe auch
übernächste Seite). Darum eignet sich die U-Küche gleichermaßen für
offene und geschlossene Küchen.
Die U-Küche ist aus ergonomischer Sicht die ideale Küche, da du die
Bereiche Zubereiten, Kochen und Spülen in einem Dreieck anordnen
kannst. Wie bei der zweizeiligen Küche solltest du aber auch hier auf
ausreichend Platz zwischen den einzelnen Bereichen achten (rund 120
Zentimeter).
Eine moderne U-Küche inklusive Halbinsel im klassischen Landhausstil.
Foto: Edelseer Tischlerei
Eine U-Küche mit viel Stauraum – trotz relativ schmalem Raum.
Foto: Edelseer Tischlerei
Schematische Planungen: als geschlossene Küche und als offene Wohnküche mit Halbinsel
Raumbedarf: mittel bis groß
passend für: geschlossene oder offene Küche
mittlere bis große Haushalte
Arbeitsfläche/Stauraum: umfangreich
Ergonomie: kurze Arbeitswege zwischen den
Bereichen – Arbeitsdreieck (+)
Besonderheiten: bei offenen Küchen mit großer Halbinsel
optimal, Esstheke/Bar lässt sich sehr gut
integrieren, bei sehr großen Küchen
auch mit zusätzlichem Essbereich
kombinierbar
Vorteile: umfangreiche Arbeitsflächen und
Stauraum, optimale Lösung für
geschlossene Küchen
Nachteile: Hochschränke über allen Arbeitsflächen
wirken überladen bzw. „erdrückend“. Bei
schmalen Küchen kann eine U-Küche zu
eng sein/wirken.
Gut zu wissen: Wann ist eine U-Küche sinnvoller als eine
zweizeilige Küche?
Je breiter der Raum ist, desto sinnvoller ist auch eine U-förmige
Küche, da du bei dieser dank der mittleren Küchenzeile mehr Stauraum
und Arbeitsfläche schaffen kannst. Ab einer Durchgangsbreite von 120
Zentimetern ist eine U-Küche generell sinnvoll (mit oder ohne Eck-
Lösung – siehe Seite 136). Darunter verlierst du durch die schmäleren
Schränke und das „Wegfallen“ der Schränke links und rechts davon
wertvollen Stauraum.
Eine großzügige G-Küche – viel Stauraum und großer Arbeitsfäche, dahinter der Essbereich.
Foto: Edelseer Tischlerei
Mit einer G-Küche mit Küchenzeile inklusive Tresen lässt sich der Raum optisch abgrenzen.
Foto: Edelseer Tischlerei
Die G-Küche
Wenn du das Glück eines großen Raumes hast, kannst du deine Küche
in G-Form planen. Dabei wird die U-Küche um eine weitere, kürzere
Küchenzeile oder Halbinsel ergänzt. Das ergibt zusätzlichen Stauraum
in Unterschränken und eine noch größere Arbeitsfläche.
Auch die G-Küche kannst du sehr gut mit einem Essbereich
kombinieren oder einen der kürzeren Schenkel als Esstheke
verwenden. Die G-Küche ist wie die U-Küche besonders gut für eine
offene Küche geeignet.
Raumbedarf: große Räume
passend für: geschlossene oder offene Küche große
Haushalte
Arbeitsfläche/Stauraum: umfangreich
Ergonomie: kurze Arbeitswege zwischen den
Bereichen – Arbeitsdreieck (+)
Besonderheiten: Esstheke/Bar lässt sehr gut integrieren
oder ein Bereich als „Kücheninsel“
gestalten, bei sehr großen Küchen auch
mit zusätzlichem Essbereich
kombinierbar
Vorteile: sehr viele Arbeitsflächen und Stauraum,
optimal für Wohnküchen
Nachteile: hoher Platzbedarf, Hochschränke über
zu vielen Arbeitsflächen wirken
überladen bzw. „drückend“.
Schematische Planung G-förmigen Küche mit einer Halbinsel
Die Kücheninsel bzw. Halbinsel (auch Kochinsel)
Kücheninseln sind freistehende Küchenblöcke, die du mit fast allen
Küchenformen kombinieren kannst. Sie bieten je nach Planung nicht
nur umfangreiche Arbeits- und Stauflächen, sondern können auch sehr
gut in offene Küchen integriert werden. Vorausgesetzt, der Raum ist
dafür auch geeignet bzw. groß genug.
Der Unterschied zu normalen Küchenzeilen ist die größere Tiefe – rund
90 Zentimeter statt nur 60 Zentimeter – und die beidseitige
Nutzbarkeit.
Grenzt eine Schmalseite der Kücheninsel an eine Wand, spricht man
von einer Halbinsel. Bei Kücheninseln, die direkt an eine Küchenzeile
angeschlossen sind, wird von einer U- oder G-förmigen Küche mit
Halbinsel gesprochen.
Werden Herd, Backofen und/oder Spüle in die Insel integriert, musst
du auch die notwendigen Anschlüsse (Strom, Wasser, Gas) einplanen
und (im Boden) verlegen lassen. Vergiss nicht einen entsprechenden
Dunstabzug (Abzug nach unten oder von oben – auch absenkbar
möglich).
Raumbedarf: große Räume
passend für: vor allem offene Küche oder als
optischer Raumtrenner zum Essbereich
Arbeitsfläche/Stauraum: je nach Kombination mit anderen
Küchenformen begrenzt bis sehr
umfangreich
Ergonomie: kurze Arbeitswege zwischen den
Bereichen – Arbeitsdreieck (+)
Besonderheiten: kann als alleinstehendes Element mit
Hochschränken verwendet werden oder
mit einer Eckküche bzw.
Küchenzeilekombiniert
Vorteile: moderne Küchenform, offene
Atmosphäre, Koch/Köchin ist mitten im
Geschehen, mitunter sehr viele
Arbeitsflächen und Stauraum, optimal
für Wohnküchen
Nachteile: großer Platzbedarf, Anschlüsse müssen
bei Bedarf (im Boden) verlegt werden
Schematische Planungen von Insel-Lösungen: In Kombination mit einer L-Küche, als große
freistehende Kücheninsel sowie als Halbinsel mit einer einzeiligen Küche
Gut zu wissen: Tiefe Halbinsel oder doch normale 60er-
Tiefe?
Klar könnten wir jetzt darüber diskutieren, ob eine normale Küchenzeile
mit 60er-Tiefe überhaupt eine Halbinsel ist. Aber das ist gar nicht das
Thema.
Vielmehr geht es darum, dass du bei einer Kücheninsel oder eben
Halbinsel genügend Platz in der Tiefe hast. Bei einer 60er-Tiefe kann
es aber schnell eng werden. Denn während du bei der „normalen“
Küchenzeile durch die Mauer begrenzt bist, kann es bei den schmalen
Inseln gut sein, dass du unabsichtlich etwas nach hinten schiebst … und
das dann hinunterfällt. Darum solltest du hier auch eine entsprechende
Abgrenzung einplanen.
Bei einer freistehenden 60er-Küchenzeilen ist eine Abgrenzung an der Rückseite sinnvoll.
Foto: Edelseer Tischlerei
Eine große Kücheninsel mit zusätzlichen Sitzplätzen in Kombination mit einer L-Küche.
Foto: Edelseer Tischlerei
Landhausküche mit Kochfeld auf der Kücheninsel und einem zusätzlichen Feststoffherd.
Foto: Edelseer Tischlerei
Gut zu wissen: Warum eine Kücheninsel nicht immer
sinnvoll ist
Durch das offene Wohnraumkonzept finden wir auch immer mehr
Kücheninseln. Waren die Küchen früher meist in einem eigenen Raum
„versteckt“, werden heute Küche sowie Wohn-/Essraum häufig als ein
großer Raum geplant. Sei es aus Platzgründen – Grundfläche wird
eingespart – oder eben ganz bewusst im Sinne eines offenen
Wohnraumkonzeptes.
Die verschiedenen Funktionen einer Kücheninsel
Im Küchenalltag kann eine Kücheninsel mehrere Funktionen
übernehmen:
• Typische Kücheninsel mit Kochfeld auf der Insel und Spüle auf der
angrenzenden Küchenzeile.
• Große Arbeitsinsel mit Kochfeld und Spüle – und dazwischen der
Hauptarbeitsbereich. Die Küchenzeile dahinter besteht dabei oft
aus Hochschränken. Teilweise wird hier auch noch eine kleine,
zusätzliche Arbeits-/ Abstellfläche eingeplant.
• Große Arbeitsinsel, die als Arbeitsplatz dient – Spüle und Kochfeld
befinden sich auf der (L-förmigen) Küchenzeile.
• Zusätzlich bietet eine verlängerte Arbeitsfläche mit Überstand –
oder eine aufgesetzte Theke – einen bequemen Sitzbereich direkt
am Kochgeschehen.
Darum träumen auch viele Menschen von einer großen Kücheninsel in
ihrer Küche. Doch leider lässt sich dieser Traum nicht immer
verwirklichen – und manchmal ist eine Kücheninsel auch gar nicht
sinnvoll.
Aber warum ist das so?
Wie bei „normalen“ Küchen auch, gibt es ebenso bei Kücheninseln viele
Faktoren, die du – zusätzlich – berücksichtigen solltest:
• Notwendige Raumgröße und -form
• Größe und Abstände
• Anschlüsse
Notwendige Raumgröße für die Kücheninsel
Leider eignet sich nicht jeder Raum und Grundriss für eine Kücheninsel.
Vor allem bei kleineren, länglichen Räumen ist der Insel-Traum nur
bedingt oder sogar gar nicht umsetzbar. Optimal ist ein quadratischer
Raum mit mindestens 15 Quadratmetern.
Größe und Abstände
Beim Kochen möchtest du dich bequem und ohne Einschränkungen
zwischen der Küchenzeile und der Kücheninsel bewegen können,
oder? Darum sollten sie auch einen Mindestabstand von rund 120
Zentimeter zueinander haben.
Damit hinter dem Kochfeld nichts hinunterspritzt oder gar fällt, sollte
die Kücheninsel mindestens 90 Zentimeter tief sein.
Befindet sich hinter der Kücheninsel eine Wand und möchtest du
trotzdem Sitzmöglichkeiten einbauen, solltest du hier ebenfalls 90
Zentimeter als Bewegungsraum einplanen.
Damit du bequem kochen und auch Schubladen und Schranktüren öffnen kannst, sollte die
Durchgangsbreite zwischen Küchenzeile und Kücheninsel mindestens 120 Zentimeter breit sein.
Soll an der Insel auch eine Sitzmöglichkeit sein, so solltest du dafür mindestens 90 Zentimeter
einplanen.
Um beim Arbeiten und Kochen genügend Platz auf der (Halb-)Insel zu
haben, solltest du die entsprechenden Mindestfreiräume auf der
Arbeitsfläche sowie Abstände zu den seitlichen Rändern einhalten.
Je nach Funktion (Kochinsel oder Kücheninsel mit Spüle) ergibt sich
auch eine Mindestlänge. Die Kücheninsel sollte aber auch nicht länger
als fünf Meter sein, damit du beim Kochen nicht zu viel laufen musst.
Egal ob Küchenzeile oder Kochinsel – um bequem arbeiten zu können, solltest du dich an den
entsprechenden Abständen bzw. Größen orientieren.
Anschlüsse
Wenn die Kücheninsel ein Kochfeld oder auch eine Spüle beinhalten
soll, brauchst du natürlich auch Anschlüsse in diesem Bereich: Strom,
Wasser und Abwasser. Und bei einem Abluft-Dunstabzug eben auch
das dafür notwendige Abzugsrohr.
Denke in jedem Fall auch daran, dass du genügend Steckdosen auf der
Koch-/Arbeitsinsel hast – und zwar dort, wo du diese benötigst.
Vor- und Nachteile einer Kücheninsel
Wie jede Küchenform hat auch die Kücheninsel – und eben die
Kombination mit einer solchen – Vor- und Nachteile.
Vorteile:
+ Bei offenen Wohnraumkonzepten ist die Kücheninsel gleichzeitig
Bindeglied und Raumteiler zwischen Kochbereich und Wohnraum.
+ Der Trend geht seit Jahren zu offenen Küchen und Kücheninseln
strahlen einen modernen Look aus.
+ Eine Kücheninsel bietet dir eine größere Arbeitsfläche und du
kannst auch von beiden Seiten kochen, wodurch …
+ … das gesellige Beisammensein und gemeinsame Kochen mit einer
Kücheninsel viel intensiver ist. Statt Rücken an Rücken oder mit
Blick in die Wand.
+ Bei offenen Küchen blickst du mit einer Kücheninsel in den
Wohnraum bzw. zu deiner Familie/deinen Gästen, anstatt wie bei
anderen Küchenformen in die Wand zu schauen.
+ Bei einer Kücheninsel hast du im Vergleich zu einer gleich langen
Küchenzeile (ohne Oberschränke) durch die Tiefe mehr
Stauraum.
Nachteile:
– Die mitunter notwendigen Anschlüsse bedeuten oft zusätzlichen
Mehraufwand und höhere Kosten – vor allem bei
Umbauten/Renovierungen.
– Befindet sich das Kochfeld auf der Kücheninsel, brauchst du
natürlich auch einen entsprechenden Dunstabzug. Entweder über
dem Kochfeld, was oft den offenen Charakter stört
(ausgenommen Deckenlüfter oder Deckenlift), oder eben als
Downdraft, wodurch aber wieder Stauraum verloren geht.
– Eine aufgesetzte Theke auf der Kücheninsel ist zwar stylisch,
gleichzeitig aber auch eine zusätzliche Schmutzecke/-kante.
Gleichzeitig nimmst du dir durch die unterschiedlichen Ebenen
auch wertvolle Arbeitsfläche.
– Kücheninseln benötigen mehr Raum als andere Küchenformen,
was die Umsetzbarkeit in vielen Räumen und bei vielen
Grundrissen einschränkt.
Die (kritische) Frage ist somit: Passt eine Kücheninsel zum Raum,
Grundriss und Wohnraumkonzept? Und ist sie die optimale Lösung für
deine Wünsche und vor allem Anforderungen? Oder ist es einfach
„nur“ ein Wunschtraum und eine andere Küchenform ist eigentlich
sinnvoller?
Das Design deiner Küche – Küchenstile
____________________
Schon die erste Frage hat großen Einfluss auf das Aussehen deiner
neuen Traumküche: In welchem Stil soll deine zukünftige Küche
erstrahlen? Wir unterscheiden dabei zwischen klassischen
(funktionalen) und modernen Küchen, sowie Küchen im Landhausstil.
Klassische Küchen
Die klassische Küche zeichnet sich durch zeitlose Farben bzw.
Holzstrukturen und einer funktionalen Gestaltung aus. Das
Hauptaugenmerk liegt zwar auf Funktionalität und Stauraum, schließt
modernes Design und Gemütlichkeit aber nicht aus.
Designküchen
Moderne (Design-)Küchen folgen hingegen den Trends der
Innenraumgestaltung. Aktuell gehört dazu ein schlichtes Design mit
klaren Linien und glänzenden oder matten Lackoberflächen. Auch
Holzoberflächen spielen eine große Rolle – kombiniert mit Stein,
Edelstahl oder Glas. Beliebt sind auch grifflosen Küchen. Das ist in der
Herstellung oft etwas teurer, sieht aber auch „moderner“ aus.
Eine klassische Küche – der Fokus liegt auf Funktion und klaren Linien.
Foto: Edelseer Tischlerei
Eine modere Küche mit unifärbigen und Holz-Fronten und großer Arbeitsfläche.
Foto: Edelseer Tischlerei
Landhausküchen
Der Landhausstil (in der rustikalen Version auch Bauernküche genannt)
ist verspielter und für viele der Inbegriff für Gemütlichkeit – im
Vordergrund steht die Natürlichkeit. Im Gegensatz zu anderen Stilen
spielen hier auch Dekoelemente wie Körbe, Vasen … eine große Rolle.
Landhausstil ist aber nicht Landhausstil:
Die bei uns typische Landhausküche setzt auf traditionelle
Holzoptik, die Holzfarbe und -maserung sind sichtbar. Hauptstilmittel
sind Holzverzierungen und verspielte Elemente, profilierte Rahmen-
oder Kassettenfronten sowie Glaseinsätze in den Türen und andere
Schmuckelemente wie Zierleisten oder abgesetzte Säulen.
Beim skandinavischen Landhausstil hingegen sind die Oberflächen
mit zarten Farben (Weiß oder Pastelltöne) lackiert und die Fronten
sind weniger verspielt und viel schnörkelloser.
Eine Landhausküche im klassischen Stil mit einer Arbeitsplatte aus dunklem Stein.
Foto: Edelseer Tischlerei
Rustikaler Landhausstil geht auch modern – stylische Kassettenfronten mit viel Holz.
Foto: Edelseer Tischlerei
Front ist nicht gleich Front! ____________________
So vielseitig wie das Küchendesign sind auch die Qualitätsstufen der
Fronten: Ob günstige Folierung, hochwertige Fronten mit besonders
widerstandsfähigen Beschichtungen oder sogar lackierte Fronten – die
höhere Qualität ist meist nur eine Frage des Preises. Auch wenn
Fronten eines Herstellers mitunter gleich aussehen, kann es gut sein,
dass sie unterschiedlich teuer sind (Preisklassen). Darum kann eine
andere, geringere Preisklasse den Küchenpreis auch schon mal um
einen großen Sprung reduzieren.
Aber was steckt hinter den verschiedenen Bezeichnungen?
Folienfronten (Kunststoff)
Beschreibung:
Bei Folienfronten wird eine dünne, bedruckte Kunststofffolie auf eine
Trägerplatte (Spanplatte, Pressspanplatte oder MDF) aufgeklebt.
Vorteile:
+ sehr günstig
+ pflegeleicht
+ zahlreiche Dekore/Designs
Nachteile:
– äußerst empfindlich gegenüber-Kratzern, Stößen oder Hitze
– kann sich mit der Zeit ablösen
(je nach Verarbeitungsqualität)
Melaminfronten (Kunstharz)
Beschreibung:
Hier werden die bedruckten Dekorpapiere mit Melaminharz getränkt
und mit großem Druck auf die Trägerplatte gepresst.
Vorteile:
+ widerstandsfähig/robust
+ pflegeleicht
+ kratz-/stoßfest
+ hitze-/säure-/lichtbeständig
Nachteile:
– kein natürliches Material
Lacklaminatfronten
Beschreibung:
Hier wird nicht die Front selbst, sondern nur eine Folie lackiert, die auf
eine Trägerplatte aufgepresst wird.
Vorteile:
+ hochwertiger Glanz
+ günstiger als Lackfronten
+ etwas widerstandsfähiger als Folienfronten
+ farbintensiver und glänzender als Folienfronten
+ pflegeleicht
Nachteile:
– je nach Qualität kann sich die Folie mit der Zeit von der
Trägerplatte lösen
– empfindlich gegenüber Kratzern und Hitze
– geringerer Glanzgrad als lackierte Fronten
Schichtstofffronten (Kunstharz)
Beschreibung:
Diese Fronten bestehen aus mehreren Schichten mit Melamin-/
Phenolharz getränkten und bedrucktem Dekor- bzw. Kraftpapier und
einer durchsichtigen Deckschicht.
Vorteile:
+ sehr widerstandsfähig/robust
+ härter als Melaminfronten
+ pflegeleicht
+ fugenlose Verformung von Kanten möglich
+ aufgepresste Struktur möglich (noch realistischere Optik)
Nachteile:
– nicht alle Formen möglich (wegen Materialstärke)
– kein natürliches Material
„Plexiglas“-Acrylfronten (Kunststoff)
Beschreibung:
Für einen schönen Glanz wird eine dünne Acrylplatte auf die
Trägerplatte geklebt. Dabei befindet sich entweder auf der
Trägerplatte eine Dekorfolie oder die Acrylplatte ist an der Innenseite
direkt bedruckt.
Vorteile:
+ viele Designs/Dekore
+ sehr glänzend oder matt
+ lichtbeständig
+ pflegeleicht
+ preiswerter und leichter als Glas (Gewicht)
Nachteile:
– kratz- und hitzeempfindlicher als Glas
– zieht Schmutz durch elektrostatische Aufladung an
– empfindlich gegenüber alkoholhaltigen Putzmitteln
Glasfronten
Beschreibung:
Hier wird eine lackierte oder bedruckte Glasplatte
(Einscheibensicherheitsglas) auf die Trägerplatte geklebt. Als
Kantenschutz wird oft Acryl oder Aluminium verwendet.
Vorteile:
+ viele Designs/Dekore
+ hoher Glanzgrad – so wie lackierte Glanzfronten
+ hitze- und lichtbeständig
+ kratzfest
+ pflegeleicht
Nachteile:
– Fingerabdrücke schnell sichtbar
– Gefahr von Kantenbruch bzw. Absplitterungen
– hoher Preis
Lackierte Fronten/Lackfronten
Beschreibung:
Dabei werden die Fronten in mehreren Schichten lackiert, wobei
zahlreiche Farben und ein Glanz- oder Matteffekt möglich sind. Je
mehr Lackschichten, desto hochwertiger sind die Fronten (aber auch
teurer).
Vorteile:
+ viele Farben möglich
+ Glanz- oder Matteffekt
+ strapazierfähig
+ einfach zu reinigen – unempfindlich (gegenüber
Reinigungsmitteln)
+ hochwertige Optik
+ Fingerabdrücke bei matten Fronten geringer sichtbar
Nachteile:
– je nach Qualität/Anzahl der Lackschichten höherer Preis
– Glänzende Fronten empfindlich gegenüber Fingerabdrücken und
feinsten Kratzern
– höherer Putzaufwand bei glänzenden Lackfronten (gegenüber
matten Fronten)
Furnierholzfronten (Echtholzfronten)
Beschreibung:
Bei Furnierholzfronten wird eine sehr dünne Holzplatte (Furnier) auf
eine Trägerplatte aufgeklebt. Wie jedes Holz kann diese Schicht geölt,
gebeizt, lasiert oder mit Farben (oder einfach nur einem Schutzlack)
lackiert werden.
Vorteile:
+ natürliches Material und daher auch eine natürliche Wirkung
+ wirkt wie echtes Holz
+ günstiger als Massivholzfronten
+ unzählige Holzdekore möglich
Nachteile:
– empfindlich gegenüber Feuchtigkeit/Flüssigkeiten (aufquellen)
– nicht schnitt-/kratzfest
– abschleifen nicht möglich
– nur bedingt ausbesserbar
Beschichtete Platte, wie sie für Korpusse und Fronten verwendet wird – gut erkennbar die ABS-
Kante (hier mit einer helleren Trägerschicht) und das Material der Platte im Bohrloch.
Foto: www.pexels.com
Massivholzfronten
Beschreibung:
Hier ist „Natur pur“ angesagt – die Küchenfront besteht durchgehend
aus echtem Holz (Massivholz). Ganz nach Belieben kann dieses
gebeizt, lasiert oder mit Farben (oder einfach nur einem Schutzlack)
lackiert werden.
Vorteile:
+ natürliches Material und daher auch eine natürliche Wirkung
+ langlebig und robust
+ unzählige Holzdekore möglich
+ abschleifbar und ausbesserbar
+ keine „Umleimer“ notwendig
Nachteile:
– empfindlich gegenüber Feuchtigkeit/Flüssigkeiten (aufquellen)
– nicht schnitt-/kratzfest
– aufwendige Pflege – regelmäßiges Ölen/ Wachsen notwendig
Gut zu wissen: ABS-Kanten und Laserkanten
Sie dienen einerseits dazu, die Schnittkanten des Trägermaterials zu
schützen. Und andererseits dazu, das Spanplatten- bzw. MDF-Platten-
Material zu überdecken und eine schöne sowie einheitliche Optik zu
schaffen.
ABS-Kanten – Umleimer
Dabei wird eine beschichtete Kunststoffleiste mittels eines
Schmelzklebestoffes mit der Holzplatte verbunden. Sehr gut
erkennbar sind diese Kanten durch einen andersfarbigen Streifen
zwischen der Beschichtung und der Holzkante. Diese Zwischenschicht
ist je nach Ausführung unterschiedlich dick.
Laserkanten
Hier werden das Trägermaterial und die Holzplatte mit einem Laser
verschweißt. Im Gegensatz zu den ABS-Kanten entsteht bei
Laserkanten ein einheitliches und nahtloses Design.
Gut zu wissen: das Design und Auswahlkriterium Zeit
____________________
Unabhängig davon, für welchen Designstil und welche Farbe du dich
entscheidest, solltest du immer darauf achten, dass dir die Küche auch
noch viele Jahre später gefällt. Denn die durchschnittliche
„Lebensdauer“ einer Küche liegt bei 15 bis 25 Jahren – da wäre es doch
blöd, wenn du dich nach kürzester Zeit am Design sattgesehen hast
und es dir nicht mehr gefällt, oder?
Die Arbeitsplatte ____________________
Bei der Arbeitsplatte stellt sich nicht nur die Designfrage, auch bei den
Materialien hast du große Auswahlmöglichkeiten. Während die
Steinoptik eher kühl wirkt, verfügt Holz über eine warme und sanfte
Optik – egal ob als Naturmaterial oder bedruckte Schichtstoffplatte.
Bei letzterer kannst du neben Holz- und Steindekoren auch aus
zahlreichen weiteren Designs (Muster, Struktur, Farbe) wählen.
In den letzten Jahren haben aber auch Arbeitsplatten aus Edelstahl,
Beton, Keramik oder sogar Glas Einzug in die Küchen gefunden.
Die Auswahlmöglichkeiten sind fast grenzenlos – jeder Werkstoff hat
natürlich auch Vor- und Nachteile. Und auch die Preisspanne reicht von
günstig bis (sehr) teuer.
Neben den Fronten hat die Arbeitsplatte einen sehr großen Einfluss
auf die optische Wirkung deiner Küche! Und so vielfältig wie die Palette
von möglichen Fronten sind auch die Wahlmöglichkeiten bei der
Arbeitsplatte. Darum solltest du nicht vorschnell entscheiden, sondern
genau in Bezug auf Qualität, Robustheit und Optik überlegen, was für
dich am besten passt. Doch welche Materialien gibt es überhaupt? Und
was sind die Vor- und Nachteile?
Arbeitsplatten aus Vollholz, Massivholz oder Echtholz
Arbeitsplatten aus Holz haben eine eigene Optik und Haptik. Und dank
ihrer Natürlichkeit eine ganz eigene Ausstrahlung – warm und
gemütlich.
Es stehen unzählige Holzarten zur Auswahl – durch die vielfältigen
Farben und Maserungen sind Arbeitsplatten aus Holz für jede Küche
denkbar. Aber auch abseits von Farbe und Struktur ist Holz nicht gleich
Holz.
Arbeitsplatten aus Vollholz sind am hochwertigsten. Sie werden im
Ganzen aus einem Stück Holz gesägt und sind dementsprechend
teuer.
Arbeitsplatten aus Massivholz bestehen aus mehreren Holzstücken,
die zusammengeleimt und anschließend entsprechend zugeschnitten
werden. Obwohl auch sie zur Gänze aus echtem Holz bestehen, sind
sie aufgrund des Zusammenfügens preisgünstiger als Vollholzplatten.
Zudem können so auch „Schadstellen“ und Äste im Holz ausgespart
werden – wobei für manche genau das erst den Charme einer
Holzarbeitsplatte ausmacht.
Bei Arbeitsplatten aus Echtholz solltest du genau auf die Qualität
schauen. Denn der Name täuscht: Bei diesen Arbeitsplatten besteht
lediglich eine dünne Holzschicht (Furnier) aus echtem Holz. Der Kern
besteht aus Sperrholz- oder Faserholzplatten (Trägerplatte). Also aus
viel minderwertigeren Materialien als echtes Holz, was den günstigen
Preis ermöglicht.
Schwer zu erkennen: Echtes Holz, dünnes Furnier oder bedrucktes Laminat?
Foto: Rauchenzauner
Vorteile von Arbeitsplatten aus Holz:
+ Holz hat eine eigene Optik und Haptik sowie warme und
gemütliche Ausstrahlung
+ Holz ist ein natürlicher Rohstoff
+ große Auswahl an Holzarten/-dekoren
+ lange Lebensdauer, da du es immer wieder abschleifen kannst
(nur Voll- und Massivholzplatten)
+ günstiger Preis (nur Echtholzplatten)
Nachteile von Arbeitsplatten aus Holz:
– geringe Beständigkeit gegenüber Feuchtigkeit – bei zu viel
Feuchtigkeit quillt Holz auf, was du aber ausbessern kannst (nur
Voll- und Massivholzplatten)
– regelmäßiges Imprägnieren als Feuchtigkeitsschutz notwendig
– Holz verändert bei längerer Lichteinstrahlung die Farbe
– empfindlich gegenüber Kratzern und Schnitten
(nicht kratz-/schnitt-/stoßfest)
– sehr empfindlich gegenüber Hitze
– durch die offene Struktur (Poren und Maserung) nicht ganz
hygienisch
– höherer Zeitaufwand bei Reinigung und Pflege
– mittlerer (Massivholzplatten) bis hoher Preis (Vollholzplatten)
Laminat-/Schichtstoffplatten
Wie Echtholzplatten bestehen auch diese Arbeitsplatten aus
günstigeren MDF- oder Sperrholzplatten. Auf diese werden im
Sandwich-Verfahren mehrere Harzschichten übereinander
aufgetragen. Die Dekorschicht wird bedruckt, wodurch sämtliche
Designs möglich sind. Das macht diese Platten widerstandsfähig, leicht
und günstig.
Besonders hochwertige Laminat- bzw. Schichtstoffplatten kannst du
auf den ersten Blick schwer von Holz- oder Steinarbeitsplatten
unterscheiden.
Vorteile von Laminat-/Schichtstoffplatten:
+ preiswerte Arbeitsplatte
+ pflegeleicht
+ umfangreiche Dekorvielfalt
+ Schichtstoffplatten je nach Qualität sehr robust
Nachteile von Laminat-/Schichtstoffplatten:
– wie Holz empfindlich gegenüber Feuchtigkeit (bei
Kratzern/Schnitten)
– je nach Qualität empfindlich gegenüber Kratzern und Schnitten
(nicht schnittfest)
– sehr empfindlich gegenüber Hitze
– abschleifen nicht möglich
– mitunter geringe Lebensdauer (je nach Qualität)
Arbeitsplatten aus Naturstein
Arbeitsplatten aus Stein sind ein Naturprodukt mit einer ganz eigenen
Optik und Haptik. Im Gegensatz zu Holz wirken sie jedoch viel kühler.
Auch Steinplatten sind in reicher Auswahl vorhanden – jedoch
unterscheiden sich die verschiedenen Steinarten in Bezug auf die
Widerstandsfähigkeit gegenüber Kratzern, Schlägen und Feuchtigkeit.
Durch die vielfältigen Farben und Maserungen passen
Natursteinplatten in (fast) jede Küche. Besonders beliebt sind Granit,
Schiefer und Basalt, aber auch weichere Steinplatten aus Marmor oder
Kalkstein.
Vorteile von Arbeitsplatten aus Naturstein:
+ edle und hochwertige Ausstrahlung
+ hitzebeständig
+ lebensmittelecht und schadstofffrei
+ unempfindlich gegenüber Kratzern und Schnitten (nur
Hartgestein ist kratz-/schnitt-/stoßfest)
+ langlebige Arbeitsplatten
+ natürlicher Rohstoff
+ lichtbeständig
Nachteile von Arbeitsplatten aus Naturstein:
– hoher Preis
– geringe Beständigkeit gegenüber Feuchtigkeit, Säuren und Öl
(Imprägnierung notwendig)
– weichere Steinplatten sind empfindlicher gegenüber Kratzern und
Schnitten
– Farbe und Muster an Steinart gebunden
– Naturmaterial – keine einheitliche Struktur
– teilweise brüchiges Material
Edler Naturstein mit auffälliger Musterung und flächenbündigem Kochfeld.
Foto: Edelseer Tischlerei
Arbeitsplatten aus Kunststein/Quarzkomposit
Bei diesen Arbeitsplatten wird natürlicher Quarzsand mit Kunstharz,
Farbstoffen und weiteren Elementen vermischt und gepresst. Durch
die verschiedenen Inhaltsstoffe sind zahlreiche Strukturen, Farben und
Designs möglich. Sogar einfarbige Arbeitsplatten sind mit
Quarzkomposit möglich.
Im Vergleich zu Natursteinplatten sind Kunststeinplatten aufgrund der
glatten Oberfläche viel pflegeleichter und sehr hart. Nur Hitze
vertragen sie aufgrund der enthaltenen Kunststoffe nicht ganz so gut
wie Naturstein. Ansonsten sind Platten aus Quarzkomposit wahre
Alleskönner in der Küche.
Vorteile von Arbeitsplatten aus Kunststein/Quarzkomposit:
+ sehr pflegeleicht und hygienisch
+ viele Dekore/Designs
+ unempfindlich gegenüber Flüssigkeiten (Wasser, Säure, Öl)
+ unempfindlich gegenüber Kratzern und Schnitten
(relativ kratz-/schnitt-/stoßfest)
Nachteile von Arbeitsplatten aus Kunststein/Quarzkomposit:
– nur bedingt unempfindlich gegenüber Hitze
– relativ hoher Preis
– nicht UV-beständig – Farbe kann sich bei längerer Lichteinwirkung
verändern
Arbeitsplatte mit eingefräster Abtropffläche: Naturstein oder doch Kunststein?
Foto: Edelseer Tischlerei
Arbeitsplatten aus Mineralwerkstoff
Ähnlich wie Quarzkompositplatten bestehen auch Mineralwerkstoff-
Arbeitsplatten aus mineralischen Bestandteilen (Quarzsand, Glas,
Keramik), Kunstharz und Farbstoffen. Diese Masse wird entweder auf
eine Trägerschicht aufgetragen oder bei dickeren Platten nur aus
Mineralwerkstoff gefertigt.
Vorteile von Arbeitsplatten aus Mineralwerkstoff:
+ sehr pflegeleicht und hygienisch dank porenfreier Oberfläche
+ geringer Pflegeaufwand – keine Imprägnierung notwendig
+ viele Dekore/Designs
+ Nahtlos-Design möglich
+ warme und seidige Optik und Haptik
+ unempfindlich gegenüber Flüssigkeiten (Wasser, Säure, Öl)
Nachteile von Arbeitsplatten aus Mineralwerkstoff:
– empfindlich gegenüber Kratzern und Schnitten (nicht kratz-
/schnitt-/stoßfest)
– empfindlich gegenüber Hitze
Arbeitsplatten aus Keramik
Keramik – oder Feinsteinzeug – ist ein wahrer Superheld. Ob als
Geschirr oder feine Dekoration, als Material für Fliesen oder
Dachziegel oder in der Automobil-Industrie und sogar Raumfahrt –
überall findet dieser Naturwerkstoff Verwendung.
Keramik ist eine Mischung aus verschiedenen fein gemahlenen
Tonmaterialien, die nach der Formgebung bei großer Hitze gebrannt
wird. Die Herstellung ist schon seit Jahrtausenden bekannt. Trotzdem
sind Keramikarbeitsplatten erst seit kurzer Zeit in unseren Küchen zu
finden. Das liegt vor allem am sehr hohen Anschaffungspreis.
Vorteile von Arbeitsplatten aus Keramik:
+ extreme Alltagstauglichkeit!
+ sehr pflegeleicht und hygienisch durch porenfreie Oberfläche
+ unempfindlich gegenüber Flüssigkeiten (Wasser, Säure, Öl)
+ hitzebeständig
+ unempfindlich gegenüber Kratzern und Schnitten (relativ kratz-
/schnitt-/stoßfest)
+ langlebig
+ hochwertige Optik und Haptik
+ lichtecht – keine Farbveränderungen bei längerer
Lichteinstrahlung
+ auch dünnere Arbeitsplatten können aus Keramik hergestellt
werden
Nachteile von Arbeitsplatten aus Keramik:
– extrem hoher Anschaffungspreis
– leicht „künstliche“ Wirkung durch Herstellungsverfahren
Deckplatten aus Keramik finden sich in den letzten Jahren nicht nur mehr im Badezimmer …
Foto: Rauchenzauner
Arbeitsplatten aus Edelstahl
Auch Arbeitsplatten aus Edelstahl (rostfreier Stahl) finden sich immer
häufiger in Küchen. Es ist aber nicht nur die ganz eigene Optik – vor
allem in Kombination mit Holz –, auch in Bezug auf Hygiene und
Widerstandsfähigkeit kann Edelstahl brillieren.
Dabei wird der Edelstahl (vorrangig Edelstahl 18/10) auf eine
Holzträgerplatte aufgebracht. Um die extreme Alltagstauglichkeit zu
gewährleisten, werden die Kanten rundum geformt und verschweißt.
Vorteile von Arbeitsplatten aus Edelstahl:
+ langlebig und pflegeleicht
+ sehr pflegeleicht und hygienisch durch porenfreie Oberfläche
+ unempfindlich gegenüber Flüssigkeiten (Wasser, Säure, Öl)
+ hitzebeständig
+ sehr widerstandsfähig
+ fugenloses Design möglich
+ edles Design – vor allem in Verbindung mit Holz
Nachteile von Arbeitsplatten aus Edelstahl:
– empfindlich gegenüber Kratzern und Schnitten (nicht kratz-
/schnitt-/stoßfest)
– Kratzer und Fingerabdrücke schnell sichtbar
– kühle Optik und Haptik
Edelstahl gibt es nicht nur in Profi-Küchen – hier als Material für Fronten im Industrial-Look.
Foto: nobilia Küchen
Arbeitsplatten aus Glas
Als Deckplatte für Esstische haben sich Glasplatten längst etabliert.
Aber als Arbeitsplatte? Auch das ist möglich! Denn
Einscheibensicherheitsglas (ESG) ist auch für diesen Einsatz robust
und hart genug. Und natürlich ein besonderer Hingucker – egal ob
glänzend oder mattiert, einfarbig oder beliebig bedruckt! Trotzdem
solltest du im täglichen Gebrauch ein klein wenig vorsichtig sein. Vor
allem bei Schlägen mit spitzen Gegenständen kann die Arbeitsplatte
springen.
Vorteile von Arbeitsplatten aus Glas:
+ langlebig und pflegeleicht
+ sehr pflegeleicht und hygienisch durch porenfreie Oberfläche
+ unempfindlich gegenüber Flüssigkeiten (Wasser, Säure, Öl)
+ hitzebeständig
+ edles Design – vor allem in Verbindung mit Holz
+ vielfältigste Designs und Gestaltungsmöglichkeiten
Nachteile von Arbeitsplatten aus Glas:
– empfindlich gegenüber Kratzern und Schnitten (nicht kratz-
/schnitt-/stoßfest)
– Kratzer und Fingerabdrücke schnell sichtbar
– kühle Optik und Haptik
– Gefahr, dass Kanten absplittern können
– hoher Preis
Arbeitsplatten aus Beton
Arbeitsplatten aus Beton finden wir in Küchen noch sehr selten. Das
liegt vor allem daran, dass diese Platten individuell in einem Stück
gegossen werden und auch dementsprechend teuer sind. Mit etwas
handwerklichem Geschick lassen sich Arbeitsplatten aus Beton sogar
selbst herstellen.
Aufgrund der grobporigen Struktur sind diese Arbeitsplatten sehr
pflegeintensiv. Und auch das Gewicht ist keine Kleinigkeit –
entsprechend stabile Unterschränke sind Grundvoraussetzung.
Vorteile von Arbeitsplatten aus Beton:
+ stylisches Design
+ langlebig und robust
+ unempfindlich gegenüber Kratzern und Schnitten
(nicht kratz-/schnitt-/stoßfest)
+ unempfindlich gegenüber Hitze
Nachteile von Arbeitsplatten aus Beton:
– empfindlich gegenüber Flüssigkeiten (Wasser, Säure, Öl)
– hoher Pflegeaufwand (Imprägnierung)
– hohes Gewicht
– geringe Auswahl an Farben und Designs
– aufwendiger Produktionsprozess, darum sehr teuer
Gut zu wissen: Zusammenfassung der verschiedenen
Arbeitsplatten
Gut zu wissen: Kriterien für die Wahl deiner Arbeitsplatte
Nach welchen Kriterien solltest du deine Arbeitsplatte auswählen?
Keine Sorge, wir helfen auch hier weiter!
Optik
Die Arbeitsplatte sollte zum Rest der Küche passen. Und mit den
anderen Farben, Designs und Strukturen harmonieren. Oder du wählst
eine Arbeitsplatte, die einen harten Kontrast darstellt. So setzt du nicht
nur die Arbeitsplatte, sondern die gesamte Küche in Szene.
Und natürlich sollte dir die Arbeitsplatte auch gefallen!
Belastbarkeit
Die Arbeitsplatte deiner Traumküche muss einiges aushalten. Ist die
Platte hart genug, dass ihr Schnitte und Kratzer nichts oder nur wenig
ausmachen? Können Flüssigkeiten wie Wasser, Öl oder Essig auf sie
tropfen, ohne dass sich unschöne Flecken bilden? Und riskierst du
Brandstellen, wenn du eine heiße Pfanne auf der Arbeitsfläche
abstellst?
Hygiene und Reinigung
Der Pflegeaufwand ist abhängig vom Material. Vor allem Massivholz
oder Naturstein musst du regelmäßig imprägnieren, damit keine
Feuchtigkeit oder Bakterien eindringen können.
Auch die Reinigung unterscheidet sich je nach verwendetem Material.
Manche Oberflächen lassen sich ganz einfach abwischen. Andere
brauchen aufgrund der gröberen Struktur oder Poren etwas mehr
Zuwendung.
Preis
Abschließend ist es natürlich auch eine Preisentscheidung. Denn je
nach Material kann alleine die Arbeitsplatte gleich viel kosten wie die
restlichen Möbel.
Spare aber nicht an der falschen Stelle! Wie bei den
Elektrogeräten solltest du auch bei der Arbeitsplatte lieber ein
klein wenig mehr investieren, damit du nicht schon in ein paar
Jahren wieder eine neue Arbeitsplatte kaufen musst.
Die Küchenrückwand ____________________
Egal ob Spritzer beim Kochen, Abwaschwasser oder Stöße durch
Pfannen oder Töpfe – nicht nur die Arbeitsplatte, auch die
Küchenrückwand muss viel aushalten! Darum sollte sie
widerstandsfähig genug sein, dass häufiges Abwischen – auch mit
Reinigungsmitteln – problemlos möglich ist.
Die Küchenrückwand ist aber nicht nur ein Spritzschutz und
Dekoelement. Sie schützt auch das Mauerwerk dahinter vor
Feuchtigkeit.
Wie du dir vielleicht schon vorstellen kannst, hast du bei der
Küchenrückwand viele Gestaltungsmöglichkeiten: Du kannst dabei das
gleiche Material bzw. Design wie bei der Arbeitsfläche weiterführen
oder mit einem anderen Material für Kontrast und Abwechslung
sorgen. Achte nur darauf, dass es nicht unruhig oder „zu viel“ ist und
somit unharmonisch wirkt.
Bei Küchenrückwänden solltest du auf drei Faktoren achten:
• Hitzebeständigkeit,
• Widerstandsfähigkeit gegenüber Flüssigkeiten
• Abwischbarkeit bzw. Abriebsfestigkeit
Während Fliesen, Glas und Edelstahl alle Faktoren erfüllen, sind vor
allem Naturmaterialien wie Holz oder Stein nicht ganz so
widerstandsfähig gegenüber Feuchtigkeit oder Hitze.
Latexfarben oder Tapetenschutzlack (Elefantenhaut) sind zwar sehr
robust und abriebfest, aber leider nicht hitzebeständig. Hier ist ein
zusätzlicher Hitzeschutz notwendig.
Die unterschiedlichen Möglichkeiten im Detail:
Der klassische Fliesenspiegel
Längst haben andere Materialien Fliesen den Rang abgelaufen. Doch
unterschätze sie nicht! Du kannst mit den verschiedensten
Fliesenformen, -farben und -größen spielen und eine stylische Küche
schaffen.
Fliesen sind langlebig, robust, hitzebeständig und auch mit stärkeren
Reinigungs- oder Scheuermitteln abwaschbar. Ein echtes Multitalent in
der Küche!
Verschiedene Möglichkeiten für Fliesenspiegel.
Fotos: nobilia Küchen
Einziger Nachteil sind die Fugen. In diesen kann sich leicht Schmutz
absetzen und sie sind schwer zu reinigen.
Küchenrückwand aus Glas – stylische und beste
Alternative
Eine Küchenrückwand aus Glas ist genauso widerstandsfähig wie ein
Fliesenspiegel – und (bis auf eventuelle Stoßstellen) völlig fugenlos!
Darüber hinaus hast du bei der Gestaltung einen sehr großen
Spielraum:
• transparentes Glas
• halbdurchsichtiges (semitransparentes) Glas
• undurchsichtiges Milchglas
• eingefärbtes Glas (in den unterschiedlichsten Transparenzgraden)
• an der Rückseite farbig lackiertes Glas
• mit beliebigen Motiven bedrucktes Glas
• verschiedenste (sandgestrahlte) Muster auf Klarglas
Der Aufdruck oder die bedruckte Folie befindet sich dabei auf der
Rückseite der Glasplatte, wodurch nichts passieren kann.
Aber aufgepasst, unter der allgemeinen Bezeichnung „Glasrückwand“
sind mehrere Varianten erhältlich:
• „normales“ Glas
• Einscheibensicherheitsglas (ESG)
• Acrylglas/Plexiglas
Rückwände aus Einscheibensicherheitsglas (ESG) bieten einen
besonderen Schutz, da sie nicht wie „normales“ Glas in scharfe Splitter
zerspringen, sondern in kleine Würfelstückchen zerbrechen.
Küchenrückwände aus Glas (ESG) bieten zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten – ob einfärbig
oder individuell bedruckt.
Foto: Edelseer Tischlerei
Glasrückwände sind im Allgemeinen hitzeresistent, wasserabweisend
und dank der glatten Oberfläche einfach zu reinigen.
Vorteile von Einscheibensicherheitsglas:
+ fugenlose Montage
+ zahlreiche Design-Möglichkeiten – sogar bedruckbar
+ einfach montierbar
+ sehr widerstandfähig und hitzeresistent
Acrylglas (Plexiglas) ist ein Kunststoff und somit nicht so
widerstandfähig und hitzeunempfindlich wie „echtes“ Glas bzw. ESG.
Die Montage von Glasrückwänden ist kinderleicht: entweder mit
Silikonkleber auf einen bestehenden Fliesenspiegel aufkleben oder mit
Tellerschrauben und stylischen Abdeckungen befestigen. Den Spalt
zwischen Arbeits- und Glasplatte verschließt du am besten mit einer
transparenten Silikonfuge, damit sich kein Schmutz dazwischen
absetzen kann.
Küchenrückwand aus Holz
Holz als Arbeitsfläche und Rückwand hat aufgrund seiner Natürlichkeit
eine ganz eigene Ausstrahlung – warm und gemütlich. Wie bei den
Arbeitsplatten ist Holz aber nicht gleich Holz. Vielmehr gibt es
Arbeitsplatten und Küchenrückwände aus echtem Holz und welche, die
nur in einem Holzdekor erstrahlen (Laminat/Schichtstoff mit
Kunststoffoberflächen).
Darum haben Küchenrückwände aus Holz nicht nur unterschiedliche
Farben und Strukturen, sondern auch unterschiedliche Eigenschaften
– vor allem in Bezug auf die Robustheit und Empfindlichkeit gegenüber
Hitze.
Dank der vielfältigen Farben und Maserungen sind Arbeitsplatten und
Rückwände aus Holz für jede Küche denkbar.
Einziger Wermutstropfen: Echtes Holz ist nicht so widerstandsfähig
und hitzeempfindlich wie etwa (hochwertige) Schichtstoffplatten. Da
es ein Naturmaterial ist, solltest du eine Holzrückwand regelmäßig
imprägnieren, damit Feuchtigkeit keine Spuren hinterlässt.
Vorteile von Rückwänden aus Holz:
+ eigene Optik und Haptik sowie warme und gemütliche
Ausstrahlung
+ Holz ist ein natürlicher Rohstoff
+ große Auswahl an Holzarten/-dekoren
+ lange Lebensdauer (Massivholz kann auch abgeschliffen werden)
+ Schichtstoffplatten je nach Qualität sehr robust
Nachteile von Rückwänden aus Holz:
– sehr empfindlich gegenüber Hitze (echtes Holz)
– je nach Qualität empfindlich gegenüber Kratzern
– geringe Beständigkeit gegenüber Feuchtigkeit (wenn nicht
behandelt)
Rückwände aus Holz bringen eine gewissen Natürlichkeit in deine Küche: Entweder als
Fortführung der Arbeitsfläche …
Foto: Edelseer Tischlerei
… oder als starker Kontrast zu einer Arbeitsplatte aus (Natur-)Stein.
Foto: Edelseer Tischlerei
Küchenrückwände aus Naturstein
Stein ist ein Naturprodukt mit zahlreichen Farben und Strukturen. Wie
bei Arbeitsplatten aus Naturstein kannst du aus unterschiedlichen
Bearbeitungen wählen: matt, satiniert, geflammt oder patiniert.
Rückwände aus Naturstein sind je nach Härte wasserresistent und
robust. Wie Glas und Metall ist auch Stein hitzebeständig – auch eine
heiße Gasflamme macht der Steinrückwand nichts aus.
Vorteile von Küchenrückwänden aus Naturstein:
+ edle und hochwertige Ausstrahlung
+ hitzebeständig
+ langlebige Arbeitsplatten
+ natürlicher Rohstoff
Nachteile von Küchenrückwänden aus Naturstein:
– geringe Beständigkeit gegenüber Feuchtigkeit, Säuren und Öl (je
nach Härte, Imprägnierung notwendig)
– Farbe und Muster an Steinart gebunden
Neben Naturstein gibt es auch andere Arbeitsplatten-Materialien wie
Kunststein/Quarzkomposit, Mineralwerkstoff oder Keramik. Im
gleichen Dekor kannst du diese auch als Rückwandplatten verwenden.
Achte hier auf die jeweiligen Eigenschaften, vor allem auf die
Hitzeempfindlichkeit!
Landhausküche mit Arbeitsplatte und Rückwand aus Stein – ein harmonischer Kontrast.
Foto: Edelseer Tischlerei
Küchenrückwände aus Edelstahl oder Alu-Verbund
Rückwände aus Edelstahl kennen wir vor allem aus Restaurants und
Großküchen. Doch auch in privaten Küchen werden sie aus Gründen
des Geschmacks immer beliebter: egal ob blank oder matt gebürstet.
Da sie sehr dünn sind, kannst du sie einfach an die Wand kleben:
entweder direkt auf den Putz oder auf eine bestehende Rückwand, die
du verdecken möchtest.
Den typischen gebürsteten Aluminium-Look in deiner Küche
bekommst du mit Aluminiumverbundplatten – auch unter der
Herstellerbezeichnung Aludibondplatten bekannt. Sie sind rund 3
Millimeter dick und superleicht.
Wie Glasplatten kannst du auch diese Platten mit beliebigen Motiven
bedrucken lassen. Jedoch wird hier die Vorderseite bedruckt, was sie
empfindlicher gegenüber Kratzern macht.
Vorteile von Küchenrückwänden aus Metall:
+ stylische Optik
+ fugenlose Montage
+ individuell bedruckbar
+ sehr dünn und leicht
+ einfach montierbar
Nachteil von Küchenrückwänden aus Metall:
– bei blanken Metallflächen sind Fingerabdrücke leicht sichtbar
Es muss nicht immer Glas sein – auch Alu-Verbundplatten lassen sich bedrucken.
Foto: Edelseer Tischlerei
Alternativen zu Fliesen, Glas, Holz und Metall
Neben Fliesen, Glas, Metall oder Holz gibt es noch andere Alternativen,
um deine Küchenwand zu gestalten und zu schützen.
Spieglein, Spieglein an der Küchenrückwand
Eine weitere Möglichkeit für deine optisch ansprechende
Küchenrückwand wären Spiegel. Sie sind nicht nur ein Hingucker,
sondern machen die Küche auch optisch größer.
Nachteil ist – wie bei jedem Spiegel –, dass du Verschmutzungen umso
deutlicher siehst und darum häufiger putzen musst. Zudem sieht eine
vollgestellte Arbeitsfläche durch die Spiegelung sehr schnell überladen
und chaotisch aus.
Abwaschbare Tapeten
Eine weitere Alternative ist die Wand mit einer abwaschbaren Tapete
auf Vinyl- oder PVC-Basis zu schützen. Solche Tapeten gibt es in
zahlreichen Designs. Du kannst sie ganz einfach feucht oder mit
Reinigungsmittel abwischen.
Hitze verträgt die Tapete leider nicht. So sind abwaschbare Tapeten
als Spritzschutz hinter dem Kochfeld nicht geeignet. Darum solltest du
diesen Bereich zusätzlich mit Glas oder einem anderen
hitzebeständigen Material verblenden.
Tapeten und Tapetenschutzlack
Wenn du eine Tapete möchtest, die es nicht in einer abwaschbaren
Ausführung gibt, kannst du auch eine normale Tapete verwenden und
diese mit Schutzlack (Elefantenhaut) versiegeln. Das ist nichts anderes
als eine durchsichtige Schutzschicht, die du auf die Tapete aufträgst.
So kannst du die Küchenwand – und Tapete – vor Schmutz,
Fettflecken und Spritzwasser schützen. Durch die hohe
Abriebfestigkeit kannst du die versiegelte Tapete sogar abwischen.
Lediglich Hitze ist für die Elefantenhaut ein Problem. Hier solltest du
den Kochbereich – wie auch schon bei den abwaschbaren Tapeten –
mit Glas oder einem anderen hitzebeständigem Material verblenden.
Wandfarbe und Tapetenschutzlack
Den Tapetenschutzlack kannst du auch über herkömmliche
Wandfarben streichen und so deine Wand schützen. Dabei solltest du
aber berücksichtigen, dass du diesen Schutzlack nicht mehr
überstreichen kannst!
Latexfarbe oder Arcyllack
Im Fachhandel gibt es auch verschiedene Spezialfarben für Küchen
und Feuchträume. Wie schon die übrigen Alternativen auch, schützen
Latexfarben oder Acryllack die Oberfläche vor Schmutz und
Feuchtigkeit. Sie sind jedoch auch hitzeempfindlich.
Auch Tapeten und Wandfarben sind als Küchenrückwand – mit Einschränkungen – möglich.
Foto: nobilia Küchen
Gut zu wissen: aufgepasst bei abwischbaren Wandfarben
Wir empfehlen, diese Farben auf eine (Raufaser-)Tapete aufzutragen
oder mehrere Grundierschichten mit normaler Farbe aufzutragen.
Denn Tapetenschutzlack, Latexfarbe und Acryllack lassen sich nur sehr
schwer wieder entfernen – geschweige denn überstreichen.
Zudem versiegeln manche Tapeten, Tapetenschutzlacke, Latexfarben
und Acryllacke die Wand so, dass diese nicht mehr atmen kann. Darum
solltest du bei größeren Wänden darauf achten, dass du ausreichend
lüftest – damit sich eben kein Schimmel bilden kann. Zu große Flächen
sollest du so nicht „versiegeln“, damit das Mauerwerk keinen
(Schimmel-)Schaden bekommt.
Tafelfarbe
War Tafelfarbe zuerst nur in Kinderzimmern ein Highlight, weil jetzt
endlich auch die Wände mit Tafelkreide (!) bemalt werden konnten,
finden sie inzwischen auch in der Küche Anwendung: zum Beispiel für
die Einkaufsliste, die direkt auf die Wand geschrieben werden kann.
Aber auch als Leinwand für dekorative Zeichnungen.
Aufgrund ihrer Funktion als Wandtafel ist die Farbe feucht abwischbar
und somit auch für die Küche als Spritzschutz geeignet. Da Tafelfarben
auf der Basis von Gummilack hergestellt werden, sind sie
entsprechend hitzeempfindlich. Für die Verwendung hinter dem
Kochfeld sind sie darum nicht geeignet.
Keramikfarben
Nein, damit sind keine Farben für Keramiktassen und -teller gemeint.
Es gibt auch Farben, die Keramik enthalten und dadurch besonders
widerstandsfähig gegenüber Schmutz, Feuchtigkeit und auch Hitze
sind. Du kannst sie auch problemlos reinigen – die Oberfläche ist
abwaschbar und abriebfest. Auch Schimmel stellt mit dieser Farbe kein
Problem dar, da sie atmungsaktiv ist.
Mikrozement oder Beton
Mit Mikrozement und Beton hast du eine weitere Alternative, mit der
du deine Wände schützen kannst und gleichzeitig einen coolen
Industrial-Look schaffst. Wegen der Porenstruktur des Betons solltest
du ihn aber unbedingt versiegeln, damit er unempfindlich gegenüber
Feuchtigkeit wird!
Kunststoffplatten oder Kunststofffolien
Besonders günstig sind Platten aus Kunststoff oder Klebefolien. Auch
sie sind abwischbar und schützen vor Schmutz, Fett und Feuchtigkeit.
Aber Achtung: Nicht jeder Kunststoff ist auch unempfindlich
gegenüber Hitze!
Gut zu wissen: Montage von Küchenrückwänden
Küchenrückwände bei bestehendem Fliesenspiegel
Solltest du eine Küche mit bestehendem Fliesenspiegel renovieren
wollen, besprich mit deinem Küchenplaner, ob die Fliesen zuvor
entfernt werden müssen oder ob die neue Küchenrückwand direkt auf
den bestehenden Fliesenspiegel montiert werden kann.
Im letztgenannten Fall hast du mitunter weniger Arbeit, weil du die
Fliesen nicht entfernen musst (was je nach „damals“ verwendetem
Fliesenkleber eine sehr staubige und anstrengende Arbeit sein kann).
Nachteil ist aber, dass du – je nach verwendetem Material und der
Materialstärke – ein klein wenig Arbeitsfläche verlierst bzw. die
zusätzliche Materialstärke der Rückwand beim Einbau von Spülbecken
oder Kochfeld berücksichtigen musst.
Abdichtung der Küchenrückwand
Der Übergang von der Arbeitsfläche zur Küchenrückwand – egal in
welcher Ausführung – sollte immer mit Silikon oder Acryl abgedichtet
werden, damit Flüssigkeiten und Schmutz nicht eindringen und im
schlimmsten Fall Beschädigungen anrichten können.
Eine Silikonabdichtung ist immer notwendig – richtig gemacht ist sie fast unsichtbar.
Foto: Edelseer Tischlerei
Griffe oder doch eine grifflose Küche?
____________________
Damit du Türen oder Schubladen öffnen kannst, brauchst du einen
Griff. Die Palette reicht von verspielten Knopfgriffen bei
Landhausküchen bis zu stylischen Griffmulden bei modernen
Designerküchen. Die Auswahl ist oft eine reine Geschmacksfrage –
jedoch sollte auch die Handhabung eine Rolle spielen!
Küche mit Griffen
Hier sind den Gestaltungsmöglichkeiten keine Grenzen gesetzt.
Zudem unterstreichen die Griffe als optisches Gestaltungselement das
gesamte Küchendesign.
Griffe sind je nach Ausführung besonders leicht zu greifen – Türen und
Schubladen lassen sich mühelos öffnen. Darum solltest du die Griffe
deiner neuen Traumküche nicht nur nach optischen Kriterien
auswählen, sondern eben auch danach, wie gut sie im Alltag
funktionieren. Sind sie schwer zu greifen oder umständlich zu reinigen,
nützt die schönste Optik nichts.
Zudem kannst du die Griffe auch als Halter für Geschirrtücher und
Kochutensilien verwenden.
Unterschiedliche Griffe im Vergleich … manche sind leichter zu greifen als andere. Und aufgrund
ihrer Form auch leichter zu reinigen.
Fotos: Rauchenzauner
Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Griffe
Bügelgriff
Eckig oder rund gebogener Griff ohne Überstand – die Seiten des
Griffes sind gleichzeitig die Befestigung.
Vorteile:
+ sehr gut zu greifen
+ relativ einfache Reinigung (Fläche leicht abwischbar, jedoch
müssen auch die seitlichen Kanten rund um die Befestigung
abgewischt werden)
+ günstiger Preis
+ kein Überstand, an dem du hängenbleiben könntest
+ dezente Optik
Nachteil:
– durch unterschiedliche Griffbreiten und Bohrabstände mitunter
schwerer ersetzbar
Stangengriff/Relinggriff
Eckige oder runde Stange, auf der mit etwas Abstand zum Griffende
(Überstand) die Befestigungen angebracht sind.
Vorteile:
+ stylisches und modernes Design
+ sehr gut zu greifen
Nachteile:
– mittel-einfache Reinigung (Fläche leicht abwischbar, jedoch
müssen auch die seitlichen Kanten rund um die Befestigung
abgewischt werden)
– Überstand, an dem du hängenbleiben könntest
– durch unterschiedliche Griffbreiten/Bohrabstände schwerer
ersetzbar
Knopfgriff
Ein Knopf ist – in jeglicher Form – schwerer zu greifen, dafür dezenter
und nur ein Bohrloch notwendig (wodurch leichter austauschbar).
Vorteile:
+ einfach zu ersetzen, da nur ein Bohrloch notwendig ist
+ je nach Ausführung sehr günstig
+ dezente Optik
+ zahlreiche Dekore möglich – von schlicht bis verspielt
Nachteile: (je nach Ausführung)
– schwer zu greifen
– du kannst leicht hängenbleiben
– aufwändig zu reinigen
Muschelgriff
Eine halbkreisförmige Muschel wird als Griff auf die Front montiert.
Vorteile:
+ außergewöhnliches Design
+ sehr gut zu greifen
Nachteil:
– durch Einbuchtung schwer zu reinigen
Griffmuschel
Hier wird die Front eingefräst und eine Griff aus Kunststoff oder Metall
vertieft eingesetzt (somit ist die Front mehr oder weniger
flächenbündig).
Vorteile:
+ modernes Design
+ bei entsprechender Vertiefung sehr gut zu greifen
Nachteil:
– durch Einbuchtung schwerer zu reinigen
Griffschlaufe
Eine flexible Schlaufe aus Kunststoff, Leder oder Stoff dient als Griff.
Vorteile:
+ außergewöhnliches Design
+ gut greifbar
Nachteil:
– aufwändige Reinigung
Lange und kurze Griffleisten für deine Küche.
Fotos: Rauchenzauner
Griffleisten
Eine dezentere Alternative sind Griffleisten, die oben auf die Fronten
aufgesetzt werden – bzw. bei Hängeschränken an der Unterseite der
jeweiligen Front. Dabei kannst du auch zwischen durchgehenden,
langen oder kurzen Griffleisten auswählen.
Vorteile:
+ dezente und moderne Optik – „cleane“ Fronten
+ keine störenden Griffe
+ je nach Ausführung gut zu greifen
+ leicht zu ersetzen
+ leichte Reinigung – einfach darüberwischen
Nachteile:
– je nach Ausführung (Überstand, Grifflänge) schwer zu greifen
– Front muss niedriger oder schmäler sein – die Höhe der Griffleiste
muss in der Planung mitberechnet werden
Grifflose Küche
Um ein nahtloses Design ohne vorstehende Elemente zu schaffen,
wird oft auf Griffe verzichtet. So erstrahlen die Küchenfronten glatt
und ohne störende Elemente. Das schafft eine „cleane“, aber je nach
Empfinden auch sterile Wirkung. Bis auf Landhausküchen sind grifflose
Küchen für jeden Küchenstil möglich. Bei Landhausküchen würden wir
aus optischen Gründen stattdessen klassische Griffe empfehlen.
Damit du die Türen und Schubladen trotzdem öffnen kannst, werden
eingefräste bzw. aufgesetzte Griffmulden oder abgeschrägte
Griffkanten verwendet.
Abgeschrägte (Griff-)Kanten sind die einfachste Lösung, jedoch oft
auch nicht so leicht zu greifen. Vor allem schwerere Schubladen oder
die Kühlschranktür brauchen hier mehr Kraft, Halt und
Fingerspitzengefühl. Rutschige Finger oder lange Fingernägel
erschweren das Öffnen nochmals.
Im Vergleich dazu sind eingefräste – oder aufgesetzte – Griffmulden,
oder zusätzliche Griffschalen aus Aluminium oder Kunststoff, viel
besser zu greifen, jedoch auch aufwändiger zu reinigen.
Eine weitere Variante sind Küchen, bei denen die eigentliche
Griffmulde direkt im Korpus eingearbeitet wird. Dabei wird im
Gegensatz zu den anderen Varianten hinter die Front gegriffen und
diese so geöffnet.
Bei der abgeschrägten Griffkante und der Griffmulde im Korpus ist der
nutzbare Platz (nutzbare Höhe in der Schublade) geringer, da eine
durchgehende Leiste in Form der Verblendung bzw. Griffmulde
eingezogen wird. Hinter dieser Leiste entsteht ein entsprechender
Totraum, der nicht genutzt werden kann.
Unterschiedliche grifflose Öffnungsmechanismen – teilweise sichtbar oder gänzlich unsichtbar.
Vorteile:
+ schlichtes, geradliniges und modernes Design ohne störende
Elemente
+ es steht nichts vor, woran du dich stoßen oder du hängenbleiben
könntest
+ einfache Reinigung – einfach abwischen und fertig (bei
Griffmulden oder -schalen ist die Reinigung durch die Form
jedoch aufwändiger)
Nachteile:
– größere Grifffläche, dadurch auch größere Fläche schmutzig
– mehr Platz für Öffnungsmechanismus bzw. Griff benötigt,
wodurch sich der verfügbare Platz verringert
In Oberschränken werden in die Innenseite der Front eingelassene
Griffschalen verwendet, um die Griffe zu verstecken und einheitliche
Fronten zu gewährleisten.
Mit Tip-on-/Push-to-open-Beschlägen lassen sich Schubladen und
Schranktüren auch ohne jegliche Griffe öffnen. Ein kleiner Druck
genügt, die Schublade bzw. Schranktür springt auf und kann dann ganz
einfach geöffnet werden. So bequem das auch klingt, im Alltag kann
sich das schnell als Hindernis herausstellen. Denn die Beschläge
„wissen“ nicht, ob du etwas öffnen möchtest oder sich nur jemand
dagegenlehnt.
Es gibt auch ganzflächige Fronten, aus denen ein Griff
ausgeschnitten wurde – wo die Front in diesem Bereich also offen ist.
Bei körperlichen Beeinträchtigungen oder von Kindern sind diese
besonders gut zu greifen – Nachteil ist aber, dass dadurch Staub und
Schmutz in die Schränke eindringen können.
Gut zu wissen: kleine Details mit großer Wirkung
Viele unserer Kunden glauben, dass die Griffe ein kleines Detail bei der
Küchenplanung sind, über das sie sich „viel später“ Gedanken machen
können. Jedoch ist es nicht so einfach möglich, von einer Küche mit
Griffen zu einer grifflosen Küche zu wechseln. Denn grifflose
Schubladen brauchen je nach Ausführung mehr Platz für den Griff bzw.
Öffnungsmechanismus, wodurch sich die Größe der Fronten ändert
und je nach Grifflos-Form auch der verfügbare Stauraum von
Schubladen und Fächern.
Auch die Größe der Griffe spielt eine wichtige Rolle – vor allem in den
Ecken. Genau genommen befinden sich die Schubladen oder Türen
nicht ganz in der Ecke. Sondern ein klein wenig nach außen versetzt
und mit Eckleisten verblendet. Denn nur so lassen sich diese auch
problemlos öffnen, ohne dass sich die „ums Eck“ liegenden Griffe im
Weg wären.
Stell dir vor, was passieren würde, wenn der Planer eine bestimmte
Grifftiefe einplant, du dich im Nachhinein aber für größere Griffe
entscheidest …
Wird auf die Grifftiefe keine Rücksicht genommen oder ändert sich diese im Nachhinein, können
Schubladen mitunter nicht mehr ganz geöffnet werden.
Wie du die richtigen Griffe für dich findest
Die passenden Griffe – bzw. grifflosen Öffnungsmethoden – kannst du
nur durch Angreifen und Ausprobieren auswählen. Welche Griffe
liegen gut in der Hand? Mit welchen kannst du Schubladen und
Schranktüren mit geringstem Kraftaufwand öffnen – auch mit längeren
Fingernägeln oder feuchten/rutschigen Händen?
Achte beim Ausprobieren darauf, dass die jeweilige Schublade auch
mit Gewichten befüllt ist – eine leere Schublade lässt sich leicht öffnen,
aber wenn sich in dieser dann Töpfe, Pfannen oder Vorräte befinden,
sieht die Sache ganz anders aus. Im Alltag sind die Schubladen ja auch
nicht leer.
Gleiches gilt für die Kühlschranktür (bei einem integrierten
Kühlschrank). Normale Türen lassen sich ganz einfach öffnen, aber
durch die Abdichtung und das Gewicht der Kühlschranktür lässt sich
diese im Vergleich aber viel schwerer öffnen.
Neben der Funktionalität als wichtigstem Entscheidungsfaktor ist
natürlich auch das Design wichtig. Die ausgewählten Griffe sollten dir
gefallen und natürlich zusätzlich zum Küchendesign passen.
Klassisch-rustikale Griffe oder grifflos modern und clean? Auch der Küchenstil spielt eine Rolle!
Foto: Edelseer Tischlerei
Spüle und Armatur ____________________
Deine Spüle
Dein Spülbecken erfüllt eine Dreifachfunktion in deiner Küche: Sie
dient zum Abspülen von Nahrungsmitteln vor dem Kochen, zum
Reinigen von Töpfen, Pfannen, Geschirr etc. während und nach dem
Kochen sowie als Wasserspender. Trotzdem wird die Spüle – in
Österreich auch Abwasch genannt – oft unterschätzt und fast schon
wie eine Nebensache behandelt.
Dabei gibt es auch hier zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten:
• Ausführung: ein Becken mit seitlicher Abtropffläche, mehrere
Becken, mit zusätzlichem Restebecken, ganz ohne Abtropffläche,
mit integriertem Schneidbrett und/oder Spülmittelspender oder
weiteren Extras
• Form: rund/oval, eckig, eine Eckspüle oder ein Spülstein
• Material: Edelstahl, Granit/Quarzkomposit oder Keramik
• Farbe der Spüle
• Montage: auf der Arbeitsfläche aufliegend (aufgesetzt) oder
flächenbündig (hierzu wird die Arbeitsfläche eingefräst), Unterbau
oder direkt in die Arbeitsplatte integriert. Je nach Material der
Arbeitsplatte sind nicht alle Montageformen möglich – so
empfehlen wir bei Arbeitsplatten aus Holz oder einem
Trägermaterial (z.B. Sperrholz) aufgesetzte Spülbecken.
Überlegungen bei der Auswahl und Planung
In vielen Fällen wird die Spüle nach optischen Aspekten ausgewählt.
Dabei haben deine Arbeitsabläufe und dein Küchenalltag großen
Einfluss darauf, ob die Spüle im täglichen Gebrauch praktisch ist oder
eben nicht.
Aufgesetztes Edelstahlspülbecken mit Abtropffläche (links). Großes und tiefes Solo-
Spülbecken mit zusätzlichem Restebehälter – flächenbündiger Einbau (rechts).
Fotos: Rauchenzauner (li), Edelseer Tischlerei (re.)
Klassische Landhausküche mit Spülstein und moderner Armatur (links). Unterbau-Spüle bei
einer Stein-Arbeitsplatte – inklusive praktischem Einhänge-Abtropfkorb (rechts).
Foto: Edelseer Tischlerei
Wie groß soll das Spülbecken sein? Und in welcher Form? Das
hängt ganz davon ab, ob du auch große Töpfe und Pfannen oder
sogar Backbleche in der Spüle reinigen möchtest. In diesem
Zusammenhang solltest du auch auf die Höhe und die Funktionen der
Armatur achten.
Brauchst du eine zusätzliche Abtropffläche? Und wie groß soll
diese sein? Oder lässt du nur hin und wieder etwas trocknen, sodass
ein Geschirrtuch auch reichen würde?
Auf welcher Seite soll die Abtropffläche sein? Das hat viel mit
deinen Gewohnheiten zu tun. Aber nach ergonomischen
Gesichtspunkten sollte bei Rechtshändern die Abtropffläche links vom
Spülbecken sein. Warum? Weil du als Rechtshänder Teller oder Tassen
– oder was auch immer – mit der linken Hand hältst und mit der rechten
Hand reinigst. Ist die Abtropffläche auf der linken Seite, kannst du das
Geschirr ganz bequem zur Seite legen und brauchst nicht von einer
Hand in die andere wechseln oder eben über die andere Hand greifen.
Bei Linkshändern ist es natürlich genau umgekehrt – hier sollte die
Abtropffläche auf der rechten Seite sein.
Position der Spüle: In den meisten Fällen geben vorhandene
Anschlüsse den Bereich vor, in dem die Spüle geplant und später
montiert wird. Bei bestehenden Küchen können die Anschlüsse zwar
verlegt werden, es muss bei den Abflüssen aber immer ein bestimmtes
Gefälle bestehen. Die Spüle sollte aus ergonomischen Gründen so
nahe wie möglich am Kühlschrank und dem Geschirrspüler sein, sodass
du beides ohne viele Schritte erreichen kannst. Der Platz zwischen
Spüle und Kochfeld sollte mindestens 60 Zentimeter breit sein, damit
du bequem arbeiten kannst.
Die gängigsten Materialien
Edelstahl – der Klassiker
Vorteile:
+ leicht zu reinigen
+ hygienisch
+ lebensmittelverträglich
+ säurebeständig
+ rostfrei
+ preisgünstig
Nachteile:
– empfindlich gegenüber Kratzern
– empfindlich gegenüber Wasser-/ Kalkflecken
Granit/Quarzkomposit
Vorteile:
+ breite Farbpalette
+ stoßfest
+ kratzfest
+ unempfindlich gegenüber Hitze
+ strapazierfähig
+ säurebeständig
+ langlebig
Nachteile:
– höhere Anschaffungskosten
– bei rauen Oberflächen kann sich Schmutz ansetzen –
aufwändigere Reinigung
– bei dunkleren Farben bleiben schnell Kalkflecken sichtbar
Keramik
Vorteile:
+ edle Optik
+ strapazierfähig
+ farbecht
+ sehr unempfindlich gegenüber Kratzern
Nachteile:
– je nach Ausführung sehr schwer – stabiler Unterbau notwendig
– nicht immer stoßfest
Gut zu wissen: Lotus-Effekt/Nanoversiegelung
Manche Hersteller bieten auch Spülbecken mit dem sogenannten
Lotus-Effekt an. Dabei perlt das Wasser – inklusive Verschmutzungen
– fast spurlos ab. Und auch Kalkflecken durch eingetrocknete
Wassertropfen gehören der Vergangenheit an. Dazu werden die
Oberflächen mit einer speziellen Beschichtung versiegelt
(Nanoversiegelung).
Deine Armatur
Aber nicht nur bei Spülen ist die Auswahl groß – auch bei Armaturen
kannst du aus unterschiedlichsten Modellen wählen.
Die Form der Bedienung reicht beispielsweise vom Einhand- oder
Zweihandmischer bis zur Sensor-Bedienung. Während du beim
Einhandmischer bequem mit einer Hand Intensität und Hitze regeln
kannst, musst du beim Zweihandmischer kaltes und warmes Wasser
getrennt regulieren.
Die Sensor-Bedienung ist auf den ersten Blick praktisch, da du nur die
Hände darunterhalten musst und das Wasser fließt. Jedoch kann der
Sensor nicht unterscheiden, ob du gerade etwas abspülen willst – oder
doch nur abtropfen lässt. Und ohne Energie gibt es auch kein Wasser.
Besonders wichtig ist die Form der Montage: In der Regel werden
Armaturen direkt am Becken oder an der Arbeitsfläche montiert.
Möchtest du aber eine Wandarmatur – also eine Montage an der Wand
–, musst du die genaue Position schon bei der Planung festlegen und
die Leitungen verlegen. Natürlich nur, wenn diese noch nicht
vorhanden sind.
Eigenschaften: Dazu gehören neben der Farbe bzw. dem Material vor
allem die Höhe und die Ausladung der Armatur. Beides ist davon
abhängig, was du in der Spüle reinigen möchtest – höhere Töpfe
benötigen auch entsprechend hohe Armaturen.
Welche Extra-Funktionen soll die Armatur haben? Ausziehbarer
Schlauch mit Brausefunktion, integrierter Wassersprudler oder
Wasserkocher?
Einklappbare Armatur (links) und Zweihandmischer im Retrolook (rechts). Die Höhe beschreibt,
wie hoch die Armatur ist – die Ausladung, wie weit die Armatur in die Spüle ragt.
Foto: Edelseer Tischlerei
Für diese Funktionen wird aber oft auch unter der Spüle mehr Platz
benötigt, um die entsprechende Technik zu verstauen.
Gut zu wissen: Spülen, Armaturen und Fenster
Ein Fehler, der sich bei Planungen gerne einschleicht, ist die Spüle
direkt vor dem Fenster. Wird dabei nicht auf alle Details geachtet, kann
es gut sein, dass die Armatur dann „plötzlich“ direkt vor dem Fenster
ist. Wodurch diesen in der Regel nicht mehr (ganz) geöffnet werden
kann.
Bei Neubauten oder Renovierungen empfehlen wir ein mehrfach
geteiltes Fenster, das erst ab einer gewissen Höhe geöffnet werden
kann. Die darunter liegende Fensterfläche ist fix verbaut.
Auch bei den Armaturen gibt es mehrere Möglichkeiten, wie du
trotzdem das Fenster öffnen kannst: Einfahrbare Armaturen,
Armaturen zum Kippen und Armaturen, die du abnehmen und seitlich
ablegen kannst.
Gut zu wissen: Anschlussformen
Bei Armaturen gibt es zwei unterschiedliche Anschlussformen –
abhängig von der Wasserinstallation bei dir zu Hause.
Wird das Wasser im Haus bzw. der Wohnung zentral aufgeheizt und in
einem Boiler gespeichert, so brauchst du eine Hochdruckarmatur.
Diese hat zwei Anschlüsse (Kaltwasser und Warmwasser).
Hohe Armaturen und tiefe Spülbecken sind vielleicht nicht ganz so dezent, aber umso
praktischer! Ohne Abtropffläche empfehlen wir ein Abtropfsieb inkusive Auffangbehälter.
Foto: nobilia Küchen
Ist nur ein Wasseranschluss vorhanden, so benötigst du einen
zusätzlichen Durchlauferhitzer (Untertischboiler), um das Wasser
aufzuheizen. In diesem Fall brauchst du eine Niederdruckarmatur mit
drei Anschlussschläuchen (Kaltwasser, Kaltwasser zum und Heißwasser
vom Durchlauferhitzer).
Abfall und Mülltrennung ____________________
Wo gearbeitet und gekocht wird, entsteht auch Abfall: Reste und
Abschnitte, Verpackungen, sonstige Kunststoffe, Dosen, Papier,
Restmüll. Je nach Gemeinde/Kommune wird eine Mülltrennung in
unterschiedlichem Ausmaß vorgeschrieben. Da reicht ein Müllbehälter
nicht aus.
Darum solltest du dir bereits in der Planungsphase überlegen, wo du
die unterschiedlichen Behälter positionierst bzw. welches
Mülltrennungssystem du in deine Unterschränke integrierst.
Einbausysteme
Um den begrenzten Stauraum unter der Spüle nicht zu verschwenden,
werden Abfalleimer oder Mülltrennungssystem direkt an dieser Stelle
positioniert.
Eine Alternative ist, das Abfallsystem unmittelbar unter der
Arbeitsfläche im Hauptarbeitsbereich zu integrieren. So kannst du
beim Vorbereiten alles ganz bequem von der Arbeitsfläche direkt in die
Abfalleimer wischen.
Je nach Ausführung lässt sich das System auch ganz ohne Hände
bedienen – entweder durch eine eingebaute Mechanik oder sogar
Sensoren. Wie von Zauberhand öffnet sich so die Tür und die
Abfallbehälter gleiten heraus.
Vorteile von Einbausystemen:
+ Abfallbehälter sind „unsichtbar“
+ je nach Position sind die Behälter ohne lange Wege erreichbar
+ je nach Ausführung Bedienung ohne Hände möglich
Nachteile von Einbausystemen:
– oft wenig Platz in den Unterschränken – dadurch recht kleine
Behälter
– Bereich nur für Müll zu verwenden – Hygiene
– je nach Position längerer Weg zu den Abfallbehältern
Freistehende Abfallbehälter
Neben dem „Versteck“ in Unterschränken können Abfallbehälter auch
in der Küche freistehend platziert werden.
Vorteile von freistehenden Abfallbehältern:
+ du kannst sie immer dort hinstellen, wo du sie brauchst
+ mit Pedal-Öffnungsmechanismus bequem bedienbar
+ in zahlreichen Größen verfügbar – unabhängig vomPlatz in den
Schränken
Nachteile von freistehenden Abfallbehältern:
– stehen mitunter im Weg
– immer sichtbar, sofern sie nicht im Abstellraum „versteckt“ werden
– brauchen je nach Größe mehr oder weniger zusätzlichen
Platz in der Küche (Stellfläche)
Weitere Entsorgungsmöglichkeiten
Abfallloch in der Arbeitsplatte für Bioabfall – durch ein
verschließbares Loch in der Arbeitsplatte kannst du anfallende Abfälle
direkt in den Biomüllbehälter wischen. Nachteil: Du hast ein Loch in der
Arbeitsplatte und musst direkt darunter den Abfallbehälter
positionieren.
Kleine Behälter, die du in Fronten von Schubladen oder Schranktüren
klemmen kannst, sind die optimale Möglichkeit, anfallende Abfälle
direkt an der Arbeitsfläche zu sammeln und später in die Abfallbehälter
zu entsorgen.
Müllzerkleinerer in der Spüle – in Amerika in fast jeder Küche zu
finden. Einfach Biomüll ins Spülbecken, Knopf drücken und häckseln –
und dann alles mit Wasser runterspülen. Klingt praktisch, oder?
Nur ist das bei uns in Österreich oder Deutschland nicht möglich:
In Deutschland sind diese Geräte zwar nicht verboten, die meisten
Kommunen erlauben sie aber nicht. In Österreich sind Müllzerkleinerer
in der Spüle gesetzlich verboten. Grund dafür ist der Gewässerschutz.
Zudem soll so ein Verstopfen der Abwasserleitungen verhindert
werden. Und wer kann garantieren, dass darin nur Biomüll zerkleinert
und über die Abwasserleitung entsorgt wird …
Schrankformen ____________________
Hochschränke, Hängeschränke, Unterschränke, Aufsatzschränke,
Eckschränke, Apothekerschränke und Einbauschränke … da kann man
ganz schnell den Überblick verlieren, nicht wahr?
Dabei ist es gar nicht so kompliziert, lass uns einfach mal einen Blick auf
die unterschiedlichen Schrankformen werfen.
Deine Schränke bestehen grundsätzlich aus folgenden Teilen:
• Korpus: Die eigentlichen Schränke mit Boden- und Deckplatten
sowie Seitenwänden und der Rückwand. In der Regel ist der
Korpus weiß und besteht aus Span-/MDF-Platten. Bei sehr
hochwertigen Küchen wird der Korpus aus Massivholz gefertigt.
Je nach Planung kann dieser innen bzw. an den sichtbaren Seiten
auch im Design der Fronten erstrahlen.
• Front: Die sichtbaren Elemente der Küche an der Korpus-
Vorderseite. Sie bestimmen maßgeblich das Aussehen der Küche.
Wie du vielleicht schon im Abschnitt „Fronten“ gelesen hast, gibt
es zahlreiche Designs und Materialien – in unterschiedlichsten
Preisklassen.
• Beschläge: In der Regel werden damit die Öffnungsmechanismen
und Scharniere bezeichnet (mehr dazu gleich unter
Öffnungsmechanismen). Zudem werden aber auch Griffe,
Befestigungs- und Verbindungswinkel, Fachbodenbefestigungen
etc. zu den Beschlägen gezählt.
• Leisten: Mit ihnen werden unschöne Spalten und Öffnungen
verdeckt. Als Sockelleisten unter den Unterschränken, als
Passleisten bzw. Eckblenden, um Spalten zwischen Schränken zu
verschließen. Sowie als Abschlussleisten seitlich zu den Wänden
oder oben um eine deckenhohe Optik zu schaffen.
Unterschränke
Sie bilden den Grundaufbau deiner Küche und tragen die Arbeitsplatte.
Du solltest dir gut überlegen, was du unter der Arbeitsplatte in direkter
Griffweite brauchst – verstaut in Schubladen oder Schränken.
Neben den „normalen“ gibt es auch drei spezielle Unterschränke:
• Spülenschrank: Oben und hinten (zum Teil) offen und mit
Schranktüren
• Unterschrank für Kochfeld und Backofen: Oben, vorne und hinten
offen, oft mit einer zusätzlichen Schublade unten
• Unterschrank für Geschirrspüler: Vorne und hinten offen, inkl.
Blende
Es müssen nicht immer Schränke sein – auch mit Schubladen und Einsätzen oder individuellen
Lösungen kannst du viel Stauraum schaffen. Manchmal sind aber auch einfache Schränke
sinnvoller. Auch Geschirrspüler kannst du in (Unter-)Schränken verstecken.
Fotos: Edelseer Tischlerei
Was die Gestaltung und den Verwendungszweck betrifft, hast du
mehrere Möglichkeiten:
• Schränke mit Schranktüren und Fachböden
• normale Schubladen
• Schubladen mit höheren Fronten und dahinter versteckten
Innenauszügen – dadurch hast du zwar ein einheitliches
Frontdesign (Linienführung), hast aber auch mehr Aufwand beim
Öffnen der oberen Schubladen (zuerst großen Auszug und dann
erst den Innenauszug)
• Apothekerschränke (siehe Hochschränke)
• Eckschränke (siehe Ecklösungen)
Oberschränke – Hängeschränke
Diese Schränke befinden sich über der Arbeitsplatte (in der Regel mit
einem Abstand von rund 50 bis 60 Zentimeter) und werden direkt an
der Wand befestigt. Sie bieten dir zusätzlichen Stauraum direkt dort,
wo du ihn brauchst. Die Oberschränke sind etwas nach hinten versetzt
– haben also nicht die gleiche Tiefe wie die Unterschränke. Der Grund
dafür ist ein ganz praktischer: damit du dir nicht deinen Kopf anstoßt
und die Arbeitsfläche gut im Blick hast.
Manchmal wird für einen offenen Look bewusst auf Oberschränke
verzichtet. Für mehr Stauraum solltest du auf jeden Fall Oberschränke
einplanen, auch wenn die Küche dadurch vielleicht nicht ganz so
stylisch wirkt.
Bei Oberschränken hast du mehrere Varianten zur Auswahl:
• „normale“ Oberschränke mit Türen und Fachböden
• Eckschränke
• niedrigere Oberschränke mit nach oben schwenkbaren Türen
(Lifttüren)
• Oberschränke für Dunstabzüge – diese sind etwas niedriger, damit
darunter noch ein Dunstabzug Platz hat – bei Bedarf sind
Bodensowie Deckplatte und die Fachböden für Abluftrohre
ausgeschnitten.
• offene Regale
Die Türen müssen auch nicht immer vollflächig aus „Holz“ sein. Für
mehr Offenheit und Einblicke kannst du auch Vitrinentüren planen.
Diese haben entweder einen Rahmen im Frontdekor oder bestehen
zur Gänze aus Glas. Vitrinentüren sehen zwar modern aus, brauchen
aber auch immer Ordnung im Schrank, damit es nicht chaotisch
aussieht.
Gut zu wissen: verschiedene Öffnungsmechanismen
Bei sich nach oben öffnenden Schränken gibt es verschiedene
Öffnungsmechanismen. Je nach Ausführung und Körpergröße ist das
Schließen aufgrund der Aufklapphöhe nicht mehr ganz so einfach, weil
du die Griffe nicht mehr erreichst.
Hängeschrank mit Hochliftbeschlag.
Fotos: Rauchenzauner
Faltklappe (oben) und Schwenkklappe (unten).
Foto: Edelseer Tischlerei
Hängeschrank mit Vitrine und Gewürzladen.
Foto: Edelseer Tischlerei
Aufsatzschrank mit Rollladensystem.
Foto: Edelseer Tischlerei
Aufsatzschrank mit ausziehbarem Fachboden (Tablarauszug). Der Rollladenschrank ist direkt auf
die Arbeitsplatte aufgesetzt, gut erkennbar an der fehlenden Bodenplatte.
Foto: Edelseer Tischlerei
Aufsatzschränke
Aufsatzschränke haben meist die gleiche Höhe wie Hochschränke, sind
jedoch auf die Arbeitsplatte aufgesetzt, anstatt dass sie bis zum Boden
gehen. Darum ist an der Unterseite auch die Arbeitsplatte sichtbar und
je nach Planung keine Bodenplatte vorhanden.
Verschließbar sind Aufsatzschränke meist mit (undurchsichtigen oder
Glas-)Rollladen bzw. Jalousien. Auch Schranktüren mit
Hochliftbeschlägen werden oft eingeplant. Normale Schranktüren
solltest du hingegen vermeiden, da diese zum Öffnen auch einen
entsprechenden Platz brauchen. Befindet sind diese Tür auf Höhe der
Arbeitsfläche, so muss die Arbeitsfläche im Öffnungsradius vor dem
Öffnen freigeräumt werden oder immer frei bleiben. Natürlich können
Aufsatzschränke auch offen bleiben.
Hochschränke
Durch ihre Höhe und Tiefe bringen sie dir den meisten Stauraum – du
kannst an dieser Stelle aber keine Arbeitsfläche einplanen. Damit du
das passende Verhältnis zwischen Arbeitsfläche (Platz zum Arbeiten)
und Hochschränken (mehr Stauraum) für deine Küche bestimmen
kannst, braucht es eine ausführliche Bedarfsklärung.
Wie bei den Unterschränken kannst du auch hier zwischen
unterschiedlichen Ausstattungen wählen – über die gesamte
Schrankhöhe oder auch nur für einzelne Bereiche (individuelle
Kombination möglich):
• Schränke mit Fachböden und Schranktüren bzw. offene Regale
• Schränke mit normalen Schranktüren und innenliegenden
Auszügen
• Schubladen
• Schubladen mit höheren Fronten und dahinter versteckten
Innenauszügen – jedoch nur im unteren Bereich sinnvoll
• Bei Apothekerschränke kannst du alle Fächer gleichzeitig
herausziehen – nur sinnvoll, wenn sie auch von beiden Seiten
zugänglich sind
Bei den „Türen“ kannst du zwischen normalen Schranktüren,
Vitrinentüren, Schiebetüren oder Rollladen wählen. Um im Raum Platz
zu sparen, gibt es auch Pocket-Türen, die seitlich des Schrankes
„verschwinden“. Für die Tür und den Mechanismus ist aber zusätzlicher
Platz notwendig, was auf Kosten des Stauraums im Schrank geht.
Auch bei der Höhe kannst du aus mehreren Möglichkeiten wählen:
• „normale“ Höhe (rund 200 Zentimeter)
• halbhoch (rund 150 Zentimeter)
• deckenhoch (bis knapp unter die Raumdecke)
Hochschrank mit Tür und innenliegenden Auszügen – darüber zwei Fächer (links). Schmaler
Apothekerschrank – von beiden Seiten zugänglich (Mitte). Hochschrank-Wand (rechts).
Foto: Edelseer Tischlerei
Gut zu wissen: deckenhoch planen ____________________
Aktuell im Trend sind Hochschränke, die bis unter die Decke reichen.
Der Raum zwischen Hochschränken und der Decke bzw. seitlich davon
wird oft verblendet, um eine „cleane“ Optik zu erreichen.
Für größere Umkofferungen werden meist Trockenbauwände
verwendet. Bei kleineren Abständen hingegen werden Blenden aus
dem Front- oder Korpusmaterial verbaut.
Einfache Blende mit Front oder Korpusmaterial zwischen Schrank und Decke (links).
Abgesenkte Decke mittels Trockenbaumaterial zur Umkofferung des Schrankes (rechts).
Vollumkofferte Hochschränke – lediglich ein Teil steht vor – mit Ambiente-Beleuchtung.
Foto: Edelseer Tischlerei
Es muss nicht immer die separate Speisekammer sein – mit deckenhohen Hochschränken lässt
sich ein Raumbereich abtrennen und so ein Abstellraum/eine Speisekammer oder eine ganze
Schmutzküche „verstecken“.
Fotos: Rauchenzauner
Gut zu wissen: Maße von Schränken ____________________
Neben den Standardbreiten ermöglichen manche Hersteller auch, dass
die Standardschränke in einem bestimmten Bereich auch angepasst
werden können. Bei Tischlern sind generell Maßanfertigungen üblich.
Sofern es das Budget erlaubt, solltest du immer Anpassungen oder
sogar Maßmöbel – die nicht unbedingt teuer sein müssen –
bevorzugen, damit du den vollen Platz ausnutzt und nicht unnötig Platz
verschwendest.
Standardmaße Breite Tiefe Höhe
für
Unterschränke 30–150 cm 60 cm 60–82 cm
Oberschränke 30–120 cm 30–40 cm bis 100 cm
Hochschränke 30–150 cm 30–60 cm 140–250 cm
Anmerkung: Elektrogeräte haben eine Standardbreite von 60
Zentimetern, die Höhe ist je nach Gerät unterschiedlich.
Gut zu wissen: Ecklösungen – die Sache mit den Ecken
____________________
Die sinnvolle Nutzung der Ecken ist ein großes Thema, bei dem es
unter Küchen-Experten und -Expertinnen unterschiedliche Meinungen
gibt.
Dabei hast du mehrere Möglichkeiten:
Tote/blinde Ecke
Hier reichen die Schränke links und rechts bis an die Ecke – die Ecke
selbst bleibt ungenutzt. Vorteil ist, dass du Auszüge direkt bis an
diesen Eckraum planen kannst. Auf den ersten Blick verlierst du hier
Stauraum, jedoch kann es in bestimmten Planungssituationen
durchaus sinnvoller sein.
Normaler Fachboden bis in die Ecke
Dabei reicht der Fachboden bis ganz hinten in die Ecke. Du kannst die
gesamte Fläche nutzen und du verlierst keinen wertvollen Stauraum.
Es ist aber auch umständlich, die hinten eingeräumten Dinge zu
erreichen.
Auszugssystem
Am gebräuchlichsten sind LeMans-Auszüge und Magic-/Moving-
Corners. Vorteil ist, dass du die verfügbare Fläche ganz herausziehen
und bequem zugreifen kannst. Nachteil ist, dass du durch die Form
bzw. das Auszugssystem und die Abgrenzung auch Stauraum verlierst.
Und je nach System die unteren Fächer schwerer zugänglich sind.
Space-Corner-Auszüge werden oft als super Lösung empfohlen – in
Wirklichkeit geht hier viel Platz verloren.
Zwei unterschiedliche Auszugssysteme für Ecklösungen: LeMans- und Corner-Auszüge.
Fotos: Rauchenzauner
Eckschrank mit Karussell/Rondell
Hier wird die Ecke nicht mit einem 60er-Schrank verbaut, sondern
einem zu beiden Seiten etwas breiterer Eckschrank (siehe Schema auf
Seite 137). Bei einer möglichen Bauweise werden beim Öffnen die
Schranktüren in den Unterschrank geklappt und mitgedreht. Als
Alternative gibt es statt dem Dreh-Klapp-Mechanismus auch normale
Schranktüren. Diese Variante hat den Vorteil, dass die Drehflächen auf
waagerecht Armen statt einer stehenden Drehstange montiert sind.
Also keine störende Stange in der Mitte.
Durch die Bauweise fehlt bei der Drehfläche aber immer ein kleines
Eck. Nur mit einem diagonalen Eckschrank kannst du die ganze
Drehfläche nutzen (am Schema gut erkennbar). Die recht kleine
Öffnung ist aber immer ein Nadelöhr.
Liftsystem
Aufwändiger und teurer sind Liftsysteme für tote Ecken. Dabei hebt
sich auf Knopfdruck ein Teil der Arbeitsfläche und es fährt eine
Abstellfläche aus dem darunterliegenden Eckunterschrank hoch. Eine
tolle Lösung, um Küchengeräte zu verstecken. Aufgrund dem
Hebemechanismus kannst du in diesem Bereich auf der Arbeitsfläche
keine großen bzw. schweren Gegenstände/Geräte abstellen. Bei
Hängeschränken musst du zudem diese Deckfläche freiräumen, damit
das Liftsystem überhaupt ausfahren kann.
Eckhochschrank
Viele Hersteller bieten auch verschiedene Lösungen für
Eckhochschränke an – mit normalen Fächern, einem hohen Karussell
(Rondell), abgeschrägt für eine bessere Zugänglichkeit oder sogar
begehbar.
Wenn der (erste) Plan fertig ist – in Gedanken einräumen
____________________
Überlege bereits bei der Planung, was du in diese Schränke einräumen
möchtest. So könnte etwa in Karussells oder Corner-Auszügen zu
wenig Platz bzw. Spielraum für große Pfannen und Töpfe sein.
Damit auch alles Platz hat, solltest du dir den Plan kopieren und alle
Schubladen und Schränke in Gedanken – und eben am Papier –
einräumen. Achte dabei vor allem auf Arbeitsabläufe und
ergonomische Aspekte.
Kapitel 7:
Elektrogeräte
Kommen wir zum für viele wichtigsten Punkt bei der Küchenplanung:
die Elektrogeräte wie Kochfeld, Backofen, Kühlschrank und
Geschirrspüler.
Die Auswahl des richtigen Gerätes kann ganz schön verwirrend sein. Es
gibt nicht nur zahlreiche Marken … jeder Hersteller hat auch
unterschiedliche Qualitäts-/Preisklassen. Und auch darin gibt es
verschiedene Modelle mit unterschiedlichen Funktionen bzw.
Ausstattungsmerkmalen.
Folgende Geräte betrachten wir in diesem Kapitel näher:
• Kochfeld – Herd (ab Seite 140)
• Backofen (ab Seite 149) – Dampfgarer (ab Seite 154)
• Dunstabzug (ab Seite 156)
• Geschirrspüler (ab Seite 170)
• Kühl- und Gefrierschrank (ab Seite 178)
Die Sache mit den Kombigeräten (siehe auch Seite 149)
Viele Geräte sind auch als Kombigerät erhältlich. Dabei werden
mehrere Funktionen in einem Gerät vereint. Etwa Kühl- und
Gefrierschrank in einer Kühl-Gefrier-Kombi. Oder Backofen und
Dampfgarer (Dampfbackofen) oder ein Backofen mit
Mikrowellenfunktion.
Bei Platzmangel ist ein Kombigerät überaus praktisch. Oder wenn du
eben nicht zwei separate Geräte möchtest – schließlich kannst du mit
einem Kombigerät die verschiedensten Funktionen auch kombinieren.
Jedoch gibt es auch zwei große Nachteile:
• Brauchst du die verschiedenen Funktionen für unterschiedliche
Gerichte, blockierst du dich selbst – in diesem Fall sind zwei
separate Geräte weitaus sinnvoller. Es kommt also ganz darauf an,
wie du kochst!
• Ist eine Funktion unreparierbar, kannst du entweder nur mehr die
andere Funktion verwenden (sofern das Gerät nicht ganz
unbrauchbar ist) oder musst ein halbfunktionsfähiges Gerät
entsorgen.
Die Sache mit den Funktionen
Überlege vor der Auswahl deiner Geräte, welche Funktionen du
wirklich brauchst und welche nur selten gebraucht werden und so
„Luxus“ sind.
Die Sache mit dem Energieverbrauch
Natürlich solltest du auch auf den Energieverbrauch achten. Die
Energieeffizienz wird dabei in Klassen von A bis G eingeteilt und
entsprechend dem Ampelsystem auch farblich gekennzeichnet. Aber
aufgepasst, seit 2021 hat sich diese Klassifizierung maßgeblich
verändert. Wurden früher besonders sparsame Geräte auch mit A+,
A++ oder sogar A+++ gekennzeichnet, gehören sehr energieeffiziente
Geräte heute der Kategorie A an.
Neben der Energieklasse – also dem Energieverbrauch – solltest du
aber auch darauf achten, wie laut das Gerät ist.
Kochfeld – Herd ____________________
Auch wenn große Side-by-Side-Kühlschränke oft der Hingucker sind,
ist der Herd der eigentliche Mittelpunkt einer jeden Küche. Wobei
heute Kochfeld und Backofen oft zwei getrennte Geräte sind und die
gebräuchlichen Herd-Sets abgelöst haben. Warum?
Autarkes Kochfeld oder Herd-Set?
• Herd-Set – Kochfeld und Backofen gehören zusammen: Das
Kochfeld wird in die Arbeitsfläche integriert, der Backofen
befindet sich in einem Unterbauschrank direkt darunter. Die
Bedienfelder für beide Geräte sind in den meisten Fällen
kombiniert: entweder als Bedienleiste über der Backofentür oder
als (Sensor-)Tasten direkt am Kochfeld.
Die Technik für Kochfeld und Backofen ist im Hauptgerät verbaut,
wodurch eine „getrennte“ Montage nicht möglich ist. Bei einem
Herd-Set kannst du den Backofen nicht in einer bequemen
Arbeitshöhe einbauen.
• Autarkes Kochfeld und Backofen an einer anderen Position:
Du möchtest den Backofen in einer bequemen Arbeitshöhe
haben? Hierfür benötigst du ein autarkes Kochfeld und einen
separaten Backofen – also zwei für sich stehende Geräte. Nur so
kannst du den Backofen an einer anderen Stelle einbauen und
bequem benutzen.
Range-Cooker – der ultimative Herd
Neben dem „normalen“ Herd gibt es auch große Range-Cooker. Je
nach Bauweise kannst du sie in die Küchenzeile integrieren oder
freistehend planen. Sie sind zwischen 90 und 180 Zentimeter breit und
du hast einen großen Gestaltungsspielraum, was verschiedene
Kochflächen und -typen (Gas, Induktion, Grill …) sowie unterschiedlich
große Backöfen betrifft.
Wir kennen Range-Cooker vorrangig aus Küchen von alten
Herrenhäusern. Das klassische Design von damals ist heute mit
moderner Technik „wieder“ erhältlich. Die moderneren Varianten
hingegen kennen wir aus amerikanischen Küchen – Hollywood lässt
grüßen.
Range-Cooker bieten dir beim Kochen mehr Platz und du kannst
gleichzeitig kochen, backen, grillen und schmoren. Sie sind aber auch
wesentlich teurer als „normale“ Herde. Trotzdem finden sie bei uns
immer mehr Fans, weil sie eben etwas ganz Besonderes und wirklich
groß sind!
Wie Ausstattung und Preise sind auch die Designvarianten (beinahe)
grenzenlos: vom klassischen Retrolook über Industrieküchen-Look bis
zu modernstem Design ist alles machbar.
Autarkes Kochfeld – Backofen und Dampfgarer wurden in einer für die Kunden optimalen
Arbeitshöhe integriert (links). Gesetzter Herd in einer klassischen Landhausküche (rechts).
Foto: Edelseer Tischlerei
Extrabreites Panoramakochfeld (links) und Range-Cooker im Retrodesign (rechts).
Fotos: Edelseer Tischlerei (li), Rauchenzauner (re)
Modulkochfelder – flexibel und vielseitig
Besonders flexibel bist du mit Modulkochfeldern (aufgrund ihrer Form
auch Domino-Kochfelder genannt). Die einzelnen Module sind in der
Regel zwischen 30 und 40 Zentimeter breit und können ganz nach
Bedarf und Belieben kombiniert werden.
Im Vergleich zu normalen Kochfeldern sind sie etwas teurer – du kannst
damit aber auch genau das für dich passende Kochvergnügen
schaffen.
Zusätzlich zu Gas- und Ceran-/Induktionskochfeldern gibt es auch:
• Mit Elektrogrills kannst du auf einer großen Fläche grillen und bist
nicht auf die Fläche einer Grillpfanne begrenzt. Einziger Nachteil
ist, dass der Fleischsaft in eine Auffangrille fließt und du diesen
nicht mehr für Saucen weiterverwenden kannst.
Neben der geriffelten Guss-(Eisen-)Platte gibt es auch Module
mit einem Guss-Grillrost und einem darunterliegenden
Lavastein. Dieser ist nicht nur ein guter Wärmespeicher, sondern
gibt auch eine gleichmäßig intensive Hitze ab. Einziges Manko ist,
dass es zu einer Rauchentwicklung durch herabtropfendes Fett
kommen kann. Außerdem saugt sich der Lavastein mit der Zeit
mit Fett voll, was einen regelmäßigen Austausch notwendig
macht.
• Neben Grills mit Gussplatten gibt es auch Teppanyaki- oder
Teppan-Grill-Module mit Edelstahlplatten. Diese glatten
Grillflächen werden vor allem in der japanischen Küche sehr gerne
verwendet.
• Ebenso aus dem asiatischen Raum kommt das Wok-Kochmodul.
WokPfannen haben üblicherweise keinen flachen Boden, sondern
sind durchgehend rund. Darum benötigen sie auch besondere
Kochfelder mit einer entsprechenden Vertiefung. In den meisten
Fällen werden sie mit einem Gasbrenner geheizt, es gibt aber auch
elektrische Wok-Module. Das Besondere am Kochen mit dem
Wok ist, dass die Hitze nach oben und außen hin abnimmt. Dort
kannst du bereits gare Zutaten platzieren und gleichzeitig warm
halten.
Es muss nicht immer ein Modulkochfeld sein, es gibt auch spezielle Grill- oder Teppanyaki-
Platten für ein gängiges Ceran-Kochfeld (links). Kombiniertes Gaskochfeld mit „normalen“
Kochfeldern und einem speziellen Wok-Kochfeld (rechts).
Fotos: NEFF/BSH Hausgeräte GmbH
• Statt einem Dunstabzug über dem Kochfeld gibt es auch
MuldenlüfterModule. Diese sind schmäler als normale Module
und können je nach Bedarf zwischen den Modulen positioniert
werden – so sparst du dir einen Dunstabzug über oder hinter den
Modulkochfeldern.
• Darüber hinaus gibt es auch Fritteusen oder Salamander-
Kochfelder als Modulkochfelder.
• Sogar Küchenwaagen sind in Modulbauweise erhältlich.
Der Klassiker: Feststoffherd oder gesetzter Herd
Hast du einen Kaminanschluss in der Küche, so kannst du auch einen
Feststoffherd oder sogar gesetzten Herd planen. Ein Feststoffherd
ist im Grunde ein freistehender Herd, den du mit Holz oder Kohle
beheizen kannst.
Im Unterschied dazu ist ein gesetzter Herd wie ein Kachelofen gebaut
– und oft auch mit einem solchen kombiniert. Vor allem in größeren
Wohnküchen oder kombinierten Küche-Essräumen ist das die ideale
Lösung. Heizen und kochen gleichzeitig, so verschwendest du keine
Energie. Die Kochfläche ist dabei direkt über dem Feuerbereich. Der
Backofen befindet sich dabei entweder unter der Kochfläche oder in
einer bequemen Arbeitshöhe neben dieser.
Dabei muss es auch keine entweder-oder-Entscheidung sein – sehr oft
werden diese Herde auch gemeinsam mit Elektroherden in Küchen
geplant.
Landhausküche mit einem gesetzten Herd, der gleichzeit auch ein Kachelofen für den
angrenzenden Wohnraum ist (links). Praktischer Holzherd mit modernster Technik (rechts).
Fotos: Edelseer Tischlerei (li.), Lohberger Holzherde (re.)
Gut zu wissen: Cerankochfeld, Induktion oder doch Gas?
Bei Kochfeldern kannst du zwischen folgenden Möglichkeiten wählen:
• Kochfeld mit Wärmestrahlung (oft auch als „Cerankochfeld“
bezeichnet)
• Induktionskochfeld
• Gaskochfeld
Auch wenn zwischen Ceran- und Induktionsfeldern unterschieden wird,
bezeichnet der Begriff „Ceran“ eigentlich nur die
Glaskeramikoberfläche. „Ceran“ ist der Markenname für
Glaskeramikkochflächen der Firma Schott AG und hat sich im
allgemeinen Sprachgebrauch eingebürgert. Auch
Induktionskochfelder haben eine Glaskeramikoberfläche – und sind
somit auch Cerankochfelder. Die eigentlich richtige Bezeichnung ist
darum Kochfeld mit Wärmestrahlung.
Glaskeramik selbst ist zwar sehr wärmedurchlässig, leitet Wärme aber
nur bedingt weiter. Darum wird auch nur die Fläche direkt über dem
jeweiligen Kochfeld heiß.
Kochplatten aus Gusseisen (Massekochfeld) sind heute nicht mehr
üblich. Denn sie brauchen nicht nur lange, bis sie heiß werden, sondern
sind aufgrund der Bauweise auch schwer zu reinigen. Und sie brauchen
auch viel mehr Energie als andere Kochfelder.
Was ist jetzt aber der Unterschied zwischen Kochfeldern mit
Wärmestrahlung und Induktion? Und was sind Highlight-Kochfelder?
Bei einem Induktionskochfeld wird nur die Pfanne heiß (links). Beim Kochfeld mit
Wärmestrahlung hingegen glüht das Kochfeld – eigentlich das Heizelement – vor Hitze (rechts).
Fotos: Siemens/BSH Hausgeräte GmbH
Kochfelder mit Wärmestrahlung (alias „Cerankochfeld“)
Dabei erhitzt sich ein Heizwiderstand (Strahlungsheizkörper) unter
dem Kochfeld und gibt die aufgenommene Energie in Form von
Wärme ab. Erkennbar sind sie am roten Aufleuchten („Glühen“) der
Kochfelder.
Vorteile:
+ günstiger Kaufpreis
+ Wärmestrahlung als Hitzequelle
Nachteile:
– Kochflächen werden heiß – Verletzungsgefahr und Einbrennen
von Verschmutzungen
– längere Aufheiz- und Nachwärme-/Nachglühphase
– höherer Energieverbrauch im Vergleich zu Induktionskochfeldern
Highlight-Kochfelder
Highlight-Kochfelder sind die Weiterentwicklung von Kochfeldern mit
Wärmestrahlung – und um einiges stärker als diese. Statt
Heizwiderständen sind dabei Infrarot-Halogen-Heizelemente verbaut.
Diese erhitzen sich zwar nicht so energieeffizient und schnell wie
Induktionskochfelder, sind jedoch um einiges günstiger als
Induktionskochfelder.
Und du brauchst keine speziellen Töpfe und Pfannen, sondern kannst
dein „altes“ Kochgeschirr weiterverwenden.
Vorteile:
+ höhere Leistung als herkömmliche „Cerankochfelder“
+ günstigerer Kaufpreis als Induktionskochfelder
Nachteile:
– Kochfelder werden (sehr) heiß – Verletzungsgefahr und
Einbrennen von Verschmutzungen
– höherer Energieverbrauch im Vergleich zu Induktionskochfeldern
Induktionskochfelder
Induktionskochfelder sind seit Jahren der Küchentrend, da sie
gegenüber den üblichen „Cerankochfeldern“ zahlreiche Vorteile
haben. Größter Vorteil ist sicherlich, dass nicht das Kochfeld heiß wird,
sondern nur der Boden vom Kochgeschirr, wodurch sich das
Verletzungsrisiko enorm verringert. Darüber hinaus entwickelt sich die
Hitze trotz geringerem Energieverbrauch schneller als bei anderen
elektrischen Kochfeldern.
Die Hitze entsteht bei Induktionskochfeldern durch
elektromagnetische Strahlung. Ein induktives Magnetfeld erwärmt
direkt die Bodenplatte von Töpfen und Pfannen. Darum brauchst du
bei Induktionskochfeldern auch ein spezielles ferromagnetisches
Kochgeschirr, was für dich zusätzliche Ausgaben bedeuten kann.
Je nach Preisklasse gibt es auch Induktionskochfelder mit flexiblen
Kochbereichen. Du kannst du dein Kochgeschirr nach Belieben auf das
Kochfeld stellen und während des Kochens verschieben. Das Gerät
merkt sich dabei Position und Wärmeeinstellung von jedem Topf oder
jeder Pfanne – und passt diese je nach Position am Kochfeld an.
Einziger Wermutstropfen: Sie sind um einiges teurer als
Cerankochfelder.
Ein weiterer Punkt ist die mögliche Auswirkung des Induktionsfeldes
auf die Gesundheit. Die WHO hat längst entwarnt – trotzdem sind
Induktionskochfelder, so wie Mikrowellen, mitunter umstritten.
Vorteile:
+ sicherstes Kochfeld – keine Verletzungsgefahr durch heiße
Kochfelder
+ leichte zu reinigen – kein Einbrennen von Verschmutzungen
+ geringerer Energieverbrauch
+ schnelle Kochzeit und sehr gute Steuerung der Hitze
Nachteile:
– geeignetes Kochgeschirr (ferromagnetisches Kochgeschirr)
notwendig
– höhere Anschaffungskosten
– Auswirkung des induktiven Magnetfeldes auf unseren Körper und
die Gesundheit nicht 100%ig erforscht – falls das für dich relevant
ist
Gaskochfeld
Für manche Köche ist nur ein Gaskochfeld Kochen pur! Viele haben
dabei auch das Gefühl, wie ein Profi zu kochen. (Wobei dieses
Argument aber eher subjektiv ist.) Vorteil ist sicherlich, dass die direkte
Flamme besonders heiß ist und sich die Hitze optimal steuern lässt. Vor
allem ungeübte Köche müssen sich aber erst an diese Form des
Kochens gewöhnen.
Zum Kochen mit Gas ist aber auch Gas notwendig … entweder hast du
einen entsprechenden Gasanschluss im Raum. Oder du musst auf
Gasflaschen zurückgreifen. Informiere dich in diesem Fall bitte,
welches Zubehör (Druckminderer, Düse usw.) du brauchst und welche
gesetzlichen Auflagen es für die Lagerung von Gasflaschen zu Hause
gibt!
Vorteile:
+ günstige Energie
+ sehr gute Steuerung der Hitze (wie bei Induktionskochfeldern)
Nachteil:
– Feuer- und Verletzungsgefahr durch die offene Flamme
– Gasanschluss empfohlen – Gasversorgung mittels Gasflaschen
teurer
– besondere Anforderungen an die Lagerung von Gasflaschen
Auswahl des Kochfeldes
Die Auswahl deines Kochfeldes und der entsprechenden Funktionen
hängt natürlich davon ab, wie du kochst, wie umfangreich du kochst,
welche Funktionen du wirklich (!) brauchst und welche Vorlieben in
Bezug auf die Wärmequelle du hast. Zudem ist es natürlich auch – wie
bei so vielem – eine Budget-Frage.
Egal für welches Kochfeld du dich entscheidest: Hauptsache ist, dass du mit Freude darauf
kochst! Und auch in einer klassischen Küche machen moderne Kochfelder eine gute Figur.
Foto: Edelseer Tischlerei
Backofen ____________________
Zwei Fragen zur Auswahl deines
Backofens/Kombigerätes
Kochfeld-Backofen-Set oder autarke Geräte?
Die erste Frage, die du dir stellen solltest, hat weniger mit dem
Backofen alleine zu tun, sondern vielmehr mit dem Backofen UND dem
Kochfeld.
Denn dabei gibt es, wie ab Seite 140 beschrieben, zwei Varianten:
• Kochfeld und Backofen im Set (Kochfeld und Backofen sind eine
Einheit)
• autarkes Kochfeld und separater Backofen
Kombigerät oder separate Geräte?
Die zweite Frage ist, ob ein Kombigerät ausreicht oder zwei Geräte die
bessere Wahl sind – siehe auch Seite 139. Das ist natürlich nicht nur
eine Frage der benötigten Funktionen und deines Kochverhaltens –
sondern auch des verfügbaren Platzes. Denn nicht in jeder Küche ist
auch Platz für zwei Geräte. Um Platz zu sparen, gibt es Kombigeräte,
die Funktionen von verschiedenen Geräten zusammenfassen. Oft sind
diese Funktionen aber nicht ganz so umfangreich wie bei separaten
Geräten.
Vor- und Nachteil ist zugleich, dass du beide Funktionen gleichzeitig –
oder eben nicht – nutzen kannst: Für perfekte Fleischgerichte kannst
du etwa Grillen und Dampfgarnen kombinieren. Du kannst aber nicht
gleichzeitig eine knusprige Pizza backen und Gemüse garen. Dazu sind
zwei separate Geräte notwendig.
Ob du nun zwei Geräte oder ein Kombigerät für deine Traumküche
planst, hängt von mehreren Faktoren ab:
• Hast du den Platz für zwei Geräte?
• Wie umfangreich kochst du – brauchst du die Geräte gleichzeitig
oder reicht ein Gerät aus? Welche Funktionen willst du
kombinieren?
• Wie hoch ist dein Budget für deine Küchengeräte?
Programme deines Backofens
Bei modernen Backöfen gibt es zahlreiche praktische Funktionen und
Automatikprogramme neben den Standardprogrammen. Jedoch ist
neben dem Budget vor allem dein Kochverhalten entscheidend dafür,
welche Funktionen dein Backofen (und natürlich auch Dampfgarer)
haben soll – und welche nur teure Spielerei sind und im Alltag
ungenutzt bleiben.
Neben den zahlreichen Automatikprogrammen, bei denen sämtliche
Einstellungen und Funktionskombinationen vorprogrammiert sind
(siehe auch Seite 151 unten), gibt es folgende Standardprogramme –
die für manche verwirrend genug sein können: Was ist nun für welches
Vorhaben richtig?
Oberhitze
Bei der Oberhitze kommt die Hitze direkt von oben. Sie ist immer dann
perfekt, wenn du Gerichte überbacken oder gratinieren möchtest –
oder eine knusprige Kruste erreichen willst.
Du musst dabei aber aufpassen, dass die Gerichte gar werden, aber
nicht verbrennen!
Unterhitze
Bei der Unterhitze hingegen kommt die Hitze direkt von unten –
optimal um Speisen sanft zu garen. So wird etwa bei Blechkuchen die
Unterseite knusprig, die Oberseite kann dabei aber nicht verbrennen.
Aber aufgepasst, dass die Oberseite durchbackt, der Boden aber nicht
zu hart und trocken wird.
Ober- und Unterhitze-Kombination
Bei dieser Einstellung kommt die Hitze von oben und unten und
erzeugt so eine gleichmäßige Hitze im Innenraum des Backofens.
Dadurch ist sie auch die am häufigsten verwendete Betriebsart. Im
Gegensatz zur Umluft ist die Luftzirkulation aber nicht so intensiv.
Umluft
Bei der Umluftfunktion läuft zusätzlich zur Ober- und Unterhitze ein
Ventilator an der Rückseite des Backofens. Dadurch wird die Hitze
gleichmäßiger im Garraum verteilt. So kannst du auch mehrere Bleche
für Kuchen oder Pizza verwenden – durch die Zirkulation bekommen
alle gleich viel Hitze ab.
Aber Vorsicht, bei Umluft können die Gerichte leicht austrocknen!
Heißluft
Auch bei der Heißluftfunktion ist der Ventilator an der Rückseite in
Betrieb. Jedoch verteilt dabei nicht der Luftstrom die heiße Luft (=
Zirkulation). Sondern heiße Luft wird direkt in den Garraum geblasen –
der Luftstrom wird durch ein Heizelement direkt vor dem Ventilator
erhitzt.
Die Hitze wird so noch besser im Backofen verteilt. Und du brauchst
den Backofen auch nicht vorheizen.
Grill
Hier kommt wieder die Oberhitze zum Einsatz, jedoch mit einer viel
höheren Temperatur. So bekommen deine Gerichte auch in der Küche
leckere Röstaromen.
Aber auch hier wieder aufpassen, dass deine Gerichte gar werden, eine
knusprige Kruste bekommen und trotzdem nicht verbrennen!
Pizzastufe
Die Pizzastufe ist eine Kombination aus Unterhitze und Umluft oder
Heißluft. Dabei bleibt der Belag saftig, während der Boden wunderbar
knusprig wird.
Auftauen oder Warmhalten
Bei dieser Funktion werden mit Umluft oder Heißluft bei geringer Hitze
tiefgefrorene Speisen aufgetaut bzw. schon fertige Gerichte warm
gehalten.
Automatikprogramme
Besonders einfach und bequem wird es mit Automatikprogrammen.
Dabei brauchst du nur mehr die Art des Gerichts und das
entsprechende Gewicht bzw. die Menge eingeben. Das Gerät regelt
automatisch Betriebsart, Temperatur und Garzeit – und bei
Kombigeräten auch zusätzliche Funktionen. Mit Sensoren oder einem
Bratenthermometer werden die entsprechenden
Automatikprogramme für das beste Ergebnis individuell angepasst.
Dampfgaren ohne Dampfgarer im Backofen
Du kannst auch im Backofen die Vorteile eines Dampfgarers nutzen.
Dafür brauchst du aber einen speziellen Einsatz für deinen Backofen
(Systemdampfgarer). Dabei handelt es sich um Behälter – manchmal
auch in der Größe eines Backbleches –, die wie ein normaler
Dampfgarer funktionieren. Damit kein Dampf austreten und das Gerät
beschädigen kann, sind diese Behälter mit einer Glashaube abgedeckt.
Reinigung deines Backofens
Nach jeder Benützung solltest du den Backofen reinigen. In den
meisten Fällen reicht es aus, wenn du den Backofen nach dem
Abkühlen mit einem feuchten Tuch auswischt. Für hartnäckige
Verschmutzungen gibt es spezielle Backofenreiniger. Nach einer
kurzen Wartezeit (Einwirkzeit) kannst du den Schmutz einfach
abwischen.
Backofen mit Selbstreinigungsfunktion
Mittlerweile haben viele Backöfen eine integrierte Selbstreinigung, was
dir die Arbeit erleichtert. Bei kleineren Verschmutzungen ist es
trotzdem sinnvoller, den Backofen von Hand zu reinigen, um Energie
zu sparen.
Am Markt gibt es drei unterschiedliche Selbstreinigungsfunktionen:
• Pyrolyse
• Hydrolyse
• Katalyse
Selbstreinigung mit Pyrolyse – übrig bleibt nur Asche (links) und Selbstreinigung mit Hydrolyse –
einfach ein wenig Wasser und der Schmutz wird aufgeweicht (rechts).
Fotos: NEFF/BSH Hausgeräte GmbH
Pyrolyse
Die Pyrolyse ist die gängigste Selbstreinigungsfunktion. Dabei erhitzt
sich der Backofen auf rund 500 °C. So verbrennen die
Verschmutzungen und Rückstände – übrig bleibt ein wenig Asche, die
du ganz einfach mit einem Tuch wegwischen kannst.
Bis du wieder einen sauberen Backofen hast, vergehen je nach Modell
ein bis drei Stunden. Damit währenddessen nichts passieren kann, ist
der Backofen fest verschlossen.
Die Backbleche und Roste solltest du trotzdem von Hand reinigen, da
sie die hohen Temperaturen oft nicht aushalten.
Nachteile der Pyrolyse sind der hohe Stromverbrauch und die höheren
Anschaffungskosten!
Hydrolyse
Eine Alternative dazu ist die Hydrolyse – die Reinigung mit
Wasserdampf. Wasser und bei Bedarf etwas Reinigungsmittel werden
in einem Backblech (oder direkt auf dem Boden des Backofens)
verdampft. Der heiße Dampf weicht die Verschmutzungen auf, was dir
die händische Reinigung sehr erleichtert. Bei
Dampfgarern/Dampfbackofen gibt es von Haus aus eine Hydrolyse,
aber eben keine Pyrolyse.
Die Hydrolyse kannst du auch ohne diese spezielle Funktion
verwenden. Achte aber darauf, dass dein Backofen auch dafür
geeignet ist und durch den Dampf nicht beschädigt wird.
Katalyse
Bei der Katalyse ist die Innenseite des Backofens mit einer speziellen
Oberfläche beschichtet (siehe Foto auf Seite 154). Fettspritzer werden
von dieser Beschichtung absorbiert und die enthaltenen Metalloxide
spalten Fettspritzer durch eine chemische Reaktion in Wasser und
Kohlenstoffdioxid. Dazu reichen schon geringe Temperaturen –
besonders effektiv wird die Katalyse aber ab rund 200 °C.
Leider nimmt die Wirkung der Beschichtung mit der Zeit ab, weshalb
du diese immer wieder erneuern musst.
Backofen mit Katalyse – bei Vergrößerung ist die raue Oberfläche der Spezialbeschichtung gut
erkennbar.
Fotos: Bosch/BSH Hausgeräte GmbH
Gut zu wissen: Geräte übereinander nur als Notlösung
Als Notlösung werden oft zwei Geräte übereinander eingebaut. Dabei
ist aber nicht nur keines der beiden Geräte in einer optimalen
Arbeitshöhe, sondern es kann je nach Einbauhöhe auch schnell
gefährlich werden. Denn wenn du das Kochgut nicht einsehen kannst,
siehst du auch nicht, ob es kippt oder vielleicht sogar übergeht. Und im
schlimmsten Fall ergießt sich das heiße Kochgut auf deinen
Oberkörper – höchste Verbrennungsgefahr!
Dampfgarer ____________________
Längst sind auch Dampfgarer in den Privatküchen angekommen –
entweder als Einzel- oder eben als Kombigerät. Das sanfte Garen von
Speisen ist der große Vorteil eines Dampfgarers. Wertvolle
Inhaltsstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe bleiben erhalten.
Außerdem verlieren Obst und Gemüse beim Kochen im Dampfgarer
auch nicht ihre saftige Farbe.
Mit einem Dampfgarer kannst du auch ganz einfach Speisen
aufwärmen – ohne Anbrennen oder Austrocknen. Auch Auftauen ist
mit dem Dampfgarer kein Problem. Sogar Marmelade kannst du im
Dampfgarer machen. Letztendlich lassen sich auch Gläser – wie auch
Babyflaschen – im Dampfgarer ganz einfach sterilisieren. Ein echtes
Multitalent!
Wasserversorgung des Dampfgarers
Damit Wasserdampf entstehen kann, brauchst du auch Wasser. Du
kannst deinen Dampfgarer auf zwei Wegen mit Wasser versorgen: mit
einem festen Wasseranschluss – Anschluss mittels eines
Wasserschlauches – oder einem integrierten Wassertank.
Der integrierte Wassertank kann ganz bequem entnommen und mit Wasser befüllt oder nach
Benutzung entleert werden.
Foto: NEFF/BSH Hausgeräte GmbH
Fester Wasseranschluss
Ein Wasseranschluss hat den Vorteil, dass du dir keine Gedanken
machen musst, ob noch genug Wasser zur Verfügung steht. Den
Wasserhahn aufdrehen und fertig – kein lästiges Nachfüllen des
Wassertanks.
Bei älteren Geräten war es noch problematisch, denn durch das
stehende Wasser im Zuleitungsschlauch konnten sich Bakterien
entwickeln. Vor allem, wenn der Dampfgarer nicht oft oder
unregelmäßig verwendet wurde. Mittlerweile spülen automatische
Reinigungssysteme regelmäßig die Leitungen und verdampfen dabei
kleinste Wassermengen.
Dampfgarer mit Wassertank
Mit einem Wassertank bist du unabhängig vom Wasseranschluss und
kannst den Dampfgarer auch außerhalb der Reichweite des
Wasseranschlusses planen. Du musst aber immer darauf achten, dass
genügend Wasser im Tank ist und bei Bedarf händisch nachfüllen.
Sous-vide-Garen im Dampfgarer
Aus Profiküchen und durch zahlreiche Kochshows ist das Sous-vide-
Garen (Vakuumgaren) mittlerweile auch in den Haushalten
angekommen. Gemüse, Fisch oder Fleisch werden dabei in
Kunststoffbeuteln vakuumverpackt und garen bei niedrigen
Temperaturen (unter 100 °C) in einem Wasserbad. Natürlich kannst du
mit jedem herkömmlichen Dampfgarer sanft und schonend garen.
Jedoch gibt es auch Dampfgarer mit einem eigenen Sousvide-
Programm und sogar entsprechenden Thermometern, die du auch mit
einschweißen kannst.
Reinigung des Dampfgarers
Die Reinigung bei einem Dampfgarer ist kinderleicht. Einfach Wasser
und bei Bedarf Essigessenz oder Reinigungsmittel verdampfen und
fertig. Damit keine Rückstände bleiben, solltest du nachher mit einem
feuchten Tuch nachwischen.
Dunstabzug ____________________
Um in der Küche störende Dämpfe, Fettpartikel und Gerüche zu
vermeiden, werden diese über den Dunstabzug abgesaugt und
entweder nach außen geleitet (Abluft) oder durch einen Geruchsfilter
„gereinigt“ wieder zurück in den Raum geführt (Umluft).
Dabei wird der Wrasen (Kochdunst – Wasserdampf, Fettpartikel und
Gerüche) mit einem Gebläse angesaugt und durch einen Fettfilter
geleitet. Dieser bestand früher aus einem Einwegvlies, das regelmäßig
ausgetauscht werden musste. Heute findest du in Dunstabzügen
überwiegend Einsätze mit einem feinen Metallgeflecht, das du
bequem im Geschirrspüler reinigen kannst. Bei Umluftgeräten wird die
Luft zusätzlich noch mithilfe eines Geruchsfilters (Aktivkohlefilter) von
störenden Gerüchen befreit, bevor sie wieder zurück in den Raum
geleitet wird. Anschließend wird die Luft (über ein Rohr) weitergeleitet
– nach außen oder eben zurück in den Raum.
Egal für welche Form du dich entscheidest (Dunstabzugshaube über
dem Kochfeld oder Kochfeldabzug): Der Aufbau ist zwar
unterschiedlich, aber die Funktion ist immer die gleiche.
Welche Formen von Dunstabzügen gibt es?
Du kannst Dunstabzüge anhand von zwei Kriterien unterscheiden:
In der Form der Ableitung und in Bezug auf die Position des
Dunstabzuges. Dabei ist keine der möglichen Kombinationen besser
oder schlechter. Wichtig ist nur, dass du die beste Lösung für deine
Gegebenheiten und Anforderungen findest!
Form der Ableitung:
• Umluftgeräte
• Abluftgeräte
Position des Dunstabzuges:
• Dunstabzug über dem Kochfeld (Absaugung nach oben)
• Dunstabzug im oder hinter dem Kochfeld (Absaugung nach
unten)
Beginnen wir mit der Form der Ableitung der abgesaugten Luft.
Abluft oder Umluft?
Unabhängig davon, für welchen Dunstabzug du dich letztendlich
entscheidest, die abgesaugte Luft muss auch wohin. Dabei gibt es zwei
Möglichkeiten: Umluft und Abluft.
Umluftdunstabzug – Abluft zurück in den Raum
Bei Umluftdunstabzügen reinigen zwei Filter die abgesaugte Luft von
Fetten und Gerüchen. Anschließend wird die Luft wieder in den Raum
abgegeben. Die Luft wird also nicht wirklich abgesaugt, sondern nur
gefiltert und dann wieder in den Raum zurückgeführt.
Neben dem Fettfilter solltest du auch den Geruchsfilter regelmäßig
tauschen, damit die Gerüche auch wirklich verschwinden und nicht in
den Raum zurückgewirbelt werden.
Vorteile von Dunstabzügen mit Umluft:
+ Bei Umluftdunstabzügen wird keine Luft nach außen geleitet. So
musst du auch keine Abluftleitung vom Dunstabzug bis zum
Auslass verlegen.
+ Bei kalten Außentemperaturen wird keine warme Luft aus dem
Raum gesaugt (kein Energieverlust). Du sparst also indirekt
Heizkosten!
Nachteile von Dunstabzügen mit Umluft:
– Dadurch, dass die abgesaugte Luft wieder zurück in den Raum
geleitet wird, können Gerüche – trotz Geruchsfilter – in der Küche
nicht ganz verhindert werden.
– Der weitaus größere Nachteil ist, dass Feuchtigkeit, die beim
Kochen entsteht, in der Küche bleibt – das Risiko von Schimmel
und Fäulnis steigt. Mittlerweile gibt es aber spezielle Filter, die
diese Feuchtigkeit binden. Also keine Sorge!
Abluftdunstabzug – Abluft nach außen
Bei Abluftdunstabzügen wird die Luft über ein Rohrsystem nach außen
geleitet. Die Luft wird abgesaugt und störende Dämpfe, Fette und
Gerüche strömen nach außen. Somit ist auch kein Geruchsfilter
notwendig.
Vorteile von Dunstabzügen mit Abluft:
+ Die Luft wird gänzlich nach außen geleitet – störende Gerüche im
Raum verschwinden nahezu gänzlich. Somit brauchst du keinen
Geruchsfilter, was dir regelmäßig Kosten spart.
Nachteile von Dunstabzügen mit Abluft:
– Größter Nachteil ist das notwendige Rohrsystem und der
Durchbruch nach außen. Je nach Grundriss – oder wenn du in
einer Mietwohnung lebst – ist dies baulich auch nicht immer
möglich.
– Durch die Absaugung entweicht warme Luft nach außen –
besonders in der kalten Jahreszeit mitunter auch ein
Kostenfaktor.
– Bei besonders leistungsstarken Geräten und einer Feuerstelle im
Haus muss ein Fenster geöffnet sein, damit kein Unterdruck im
Raum entsteht.
Es gibt Geräte, die nur für Um- oder eben Abluft konzipiert sind.
Andere kannst du mit einem Schalter von Um- auf Abluftfunktion
umstellen.
Die Sache mit dem offenen Fenster
Es entweichen aber nicht nur störende Gerüche, sondern auch Wärme.
Hinzu kommt, dass bei besonders starken Geräten im Raum frische
Luft (Zuluft) benötigt wird. Entweder aus anderen Räumen oder eben
über ein geöffnetes Fenster. Ansonsten besteht die Gefahr, dass es
durch den Unterdruck und dem erhöhten Sauerstoffverbrauch (z. B.
bei Gasherden) oder dem Ansaugen von Verbrennungsgasen aus dem
Ofen (siehe auch „Aufgepasst bei Feststoffherd und Ofen“) zu einem
gefährlichen Sauerstoffmangel kommt. Lüften beim Kochen ist also
notwendig! In vielen Fällen musst du dafür einen Kontaktsensor am
Fenster installieren, der überprüft, ob das Fenster geöffnet ist, und
erst dann den Dunstabzug aktiviert.
In der kalten Jahreszeit bedeutet das, dass du etwas mehr heizen
musst – die Heizkosten steigen. Ausgeklügelte Abzugsklappen
isolieren die Öffnung nach außen und öffnen sich nur, wenn der
Dunstabzug in Betrieb ist, wodurch zumindest keine kalte Luft durch
diese Öffnung eindringen kann.
Aufgepasst bei Feststoffherd und Ofen
Wenn du einen Feststoffherd in der Küche oder einen Ofen im
Wohnraum hast, solltest du das auf jeden Fall mit deinem
Rauchfangkehrer besprechen. Im schlimmsten Fall werden beim
Heizen die bei der Verbrennung entstehenden Gase nicht über den
Kamin abgeleitet, sondern durch den Unterdruck in den Raum gesaugt
– es besteht Vergiftungsgefahr!
Abluftdunstabzug bei energieeffizienten Gebäuden
Wenn du bei einem Niedrigenergiehaus bzw. Passivhaus einen
Abluftdunstabzug integrieren möchtest, solltest du das auf jeden Fall
mit dem Planer des Hauses bzw. einem entsprechenden
Sachverständigen besprechen – nicht dass es durch die Abluft zu
Problemen mit dem Raumklima bzw. mit der Heizung und dem
Luftaustausch kommt.
Kommen wir zum nächsten Kriterium: der Position des
Dunstabzuges bzw. der Richtung der Absaugung – Dunstabzüge
über dem Kochfeld (Absaugung nach oben) und die Absaugung
nach unten (Downdraft).
Dunstabzug über dem Kochfeld
Die klassischen Dunstabzüge, die du in vielen Küchen findest, befinden
sich über dem Kochfeld. Dämpfe, Fettpartikel und Gerüche steigen
nach oben und werden dort vom Dunstabzug abgesaugt.
Dunstabzug ist aber nicht gleich Dunstabzug – es gibt zahlreiche
Varianten, die du über dem Kochfeld platzieren kannst. Je nach
Variante gibt es auch bestimmte Abstände, die du bei der Montage
einhalten solltest (Abstand zwischen Dunstabzug und Kochfeld sowie
seitlicher Abstand zwischen Dunstabzug und Schränken).
Zudem sollte der Dunstabzug auch immer etwas breiter sein als das
Kochfeld. Wenn du viel mit einer Küchenmaschine (Thermomix und
Co.) kochst, solltest du überlegen, ob du direkt neben dem Kochfeld
Platz für diese lässt und einen entsprechend breiten Dunstabzug für
Kochfeld UND Küchenmaschine verbaust.
Folgende Varianten gibt es bei Dunstabzügen nach oben …
… in Kombination mit Oberschränken:
• Unterbauhaube
• Flachschirmhaube
• Lüfterbaustein
• Zwischenbauhaube
… freihängend montiert:
• Wandhaube
• Inselhaube/Inselesse
• Deckenlüfter
• Deckenlifthauben
Ganz schön verwirrend, oder? Keine Sorge, wir gehen natürlich
genauer auf die unterschiedlichen Varianten ein!
Dunstabzüge in Kombination mit Oberschränken
Unterbauhaube
Die Unterbauhaube ist DIE klassische Dunstabzugshaube und wird
unter einem Hängeschrank befestigt. Je nach Gerät schließen Schrank
und Haube bündig ab oder der Dunstabzug steht weiter vor als die
umgebenden Oberschränke, um das gesamte Kochfeld abdecken zu
können. Letztere ist auch nicht so dezent und stylisch wie andere
Unterbauvarianten.
Bündig oder überstehend: Unterbauhaube (links) und ausziehbare Flachschirmhaube (rechts)
Fotos: Bosch/BSH Hausgeräte GmbH
Flachschirmhaube
Bauweise und Montage sind ähnlich wie bei der Unterbauhaube, aber
mit dem Unterschied, dass die Flachschirmhaube viel flacher ist und
vorne mit der Schrankfront abschließt – die Absaugtechnik selbst
„versteckt“ sich im entsprechenden Hängeschrank. Dadurch ist sie
auch viel dezenter. Während du kochst, kannst du die Haube mit einem
Teleskopauszug herausziehen und benutzen – und anschließend
wieder „verstecken“.
Lüfterbaustein (Huttenlüfter)
Der Lüfterbaustein wird direkt in den Oberschrank – oder einen
dekorativen Kamin – über dem Kochfeld integriert und schließt bündig
mit der Schrankunterseite ab – er verschwindet sozusagen im
Oberschrank. Dadurch wird der Dunstabzug zwar unsichtbar, du
verlierst jedoch auch Platz im Schrank. Je nach Tiefe des
Oberschrankes bzw. Lüfterbausteines wird nur ein Teil des Kochfeldes
abgedeckt.
Zwischenbauhaube
Auch sie wird zwischen zwei Oberschränken montiert, du brauchst aber
mehr Platz als für eine normale Unterbauhaube. Denn die
Absaugfläche ist nicht wie bei anderen Varianten horizontal, sondern
schräg nach oben ausgerichtet.
Lüfterbaustein (links) und Zwischenbauhaube (rechts).
Fotos: Bosch/BSH Hausgeräte GmbH
Beim Kochen klappst du die vordere Blende auf und kannst so das
gesamte Kochfeld absaugen. Bei Nichtverwendung schließt die Blende
(Küchenfront) bündig mit den Oberschränken ab … dezent, aber auch
sehr platzintensiv.
Freihängend montierter Dunstabzug (ohne Oberschrank)
Wandhaube/-esse und Schräghaube
Bei Wandhauben ist das Absaugfeld gerade (horizontal) – so wie bei
Unterbauhauben. Schräghauben – oder „Kopffreihauben“ – haben
hingegen eine schräge Absaugfläche, was eben mehr Kopffreiheit
ermöglicht. Typisch für Wandhauben ist der sichtbare Schacht (meist
aus Edelstahl), in dem sich die Abluftführung verbirgt. Bei
Umluftgeräten ist dieser Schacht nicht notwendig – wird aber oft als
Designelement (ohne Funktion) belassen.
Wandhauben findest du auch unter den Namen Kamin- oder
Wandessen, da sie durch ihre Form an den Abzug über der Feuerstelle
in einer Schmiede (Esse) erinnern.
Inselhaube/Inselesse
Auch bei Kücheninseln sind Dunstabzüge notwendig – es fehlen nur die
Wände zur Montage. Daher findest du auf Inseln neben den
Dunstabzügen nach unten auch von der Decke hängende Inselhauben,
die wie Wandhauben (Wandessen) gestaltet sind.
Einfach schlau: Wandhaube mit einem Hängeschrank kombiniert (links). Die Schräghaube ist
zwar auffallender bzw. platzintensiver, bietet aber auch viel mehr Kopffreiheit (rechts).
Fotos: NEFF (li.), Bosch (re.)/BSH Hausgeräte GmbH
Vielseitiger Klassiker: Wandhaube/-esse (links) und Inselhaube/-esse (rechts).
Fotos: NEFF/BSH Hausgeräte GmbH
Deckenlüfter
Ein besonders offenes Küchendesign kannst du mit Deckenlüftern
erreichen – keine „störenden“ Elemente über dem Kochfeld. Je nach
Bauweise und Küchendecke ist das gesamte Gerät sichtbar – oder
eben nur die Absaugfläche. Du kannst das Gerät aber auch in einer
Deckenkonstruktion aus Trockenbauplatten verstecken.
Aufgrund des großen Abstandes zwischen Herd und Decke ist die
Funktion aber auch eingeschränkt: Dämpfe, Fettpartikel und Gerüche
werden nur bedingt abgesaugt bzw. brauchst du eine starke
Absaugleistung.
Deckenlifthaube
Deckenlifthauben vereinen das offene Küchendesign bei der
Verwendung von Deckenlüftern mit der Funktionalität von direkt über
dem Kochfeld angebrachten Dunstabzughauben.
Im Ruhezustand kannst du die Haube unter der Decke „verstecken“
und störst somit nicht den offenen Blick in die Küche. Während des
Kochens kannst du die Haube bequem auf die ideale Höhe absenken.
Gut zu wissen: Größe des Dunstabzuges
Je nach Küchendesign gibt es den passenden Dunstabzug nach oben.
Für die beste Wirkung sollte die Absaugfläche aber immer etwas
größer als das Kochfeld sein.
Gut zu wissen: Form der Absaugung
Während manche Dunstabzüge eine Flächenabsaugung haben, wird
bei anderen eine Randabsaugung verwendet:
Flächenabsaugung
Hier wird – wie die Bezeichnung schon vermuten lässt – über die
gesamte Fläche abgesaugt. Erkennbar sind diese Geräte am
großflächigen Gitter, durch das alle Dämpfe, Fette und Gerüche
abgesaugt werden.
Da sich die Absaugung in der Mitte des Gerätes befindet, ist die
Absaugleistung dort auch am höchsten. Zum Rand hin nimmt die
Leistung ab.
Darum sind Dunstabzüge mit Flächenabsaugung auch besonders für
Kochfelder geeignet, bei denen große Hitze entsteht („heiße
Kochfelder“) – also wenn du in der Regel mit hohen Temperaturen
kochst. Die Hitze steigt dabei steil nach oben – direkt ins Zentrum des
Dunstabzuges. Und mit der Hitze auch alle Dämpfe, Fette und
Gerüche.
Randabsaugung
Bei der Randabsaugung ist die Unterseite des Dunstabzuges im
Vergleich zur Flächenabsaugung mit einer Glas- oder
Metallabdeckung verblendet.
Leicht erkennbar: Dunstabzug mit Flächenabsaugung und Fettfiltergitter (links) und
Randabsaugung (rechts).
Fotos: Bosch/BSH Hausgeräte GmbH
Dämpfe, Fette und Gerüche werden lediglich durch einen Spalt
zwischen dieser Verblendung und dem Rand des Dunstabzuges
abgesaugt. Bei größeren Geräten kann diese Verblendung auch
unterteilt sein, wodurch mehr Absaugkanäle entstehen
(Mehrzonenrandabsaugung).
Durch diese Bauweise entsteht an diesen Spalten eine sehr hohe
Absaugleistung, die am gesamten Dunstabzug gleich stark ist. Darum
sind diese Dunstabzüge speziell dafür geeignet, wenn du mit
geringerer Hitze kochst („kühle Kochfelder“). Dabei steigen Dämpfe,
Fette und Gerüche nicht steil nach oben, sondern verteilen sich über
dem Kochfeld und müssen entsprechend großflächig abgesaugt
werden.
Dunstabzug nach unten – im oder hinter dem Kochfeld
(Downdraft)
Neben dem Dunstabzug über dem Kochfeld gibt es auch
Dunstabzüge, die im Kochfeld verbaut sind oder sich als separates
Gerät hinter oder auch mal neben dem Kochfeld befinden. Auch wenn
sie aktuell der Trend am Gerätemarkt sind, eignen sich
Kochfeldabzüge nicht für jede Küche bzw. sind nicht immer sinnvoll
(mehr dazu ab Seite 167).
Oft wird argumentiert, dass du durch solche Geräte keinen Stauraum
über dem Kochfeld verlierst. ABER du musst natürlich auch für diese
Abzüge entsprechend Platz für Technik und Abluftkanäle einplanen –
unabhängig vom Gerätetyp oder der Funktionsweise (Um-/Abluft). Du
gewinnst zwar Platz über dem Kochfeld, verlierst aber Platz unter
diesem. Ein Backofen oder eine Schublade – etwa für Besteck oder
Gewürze – direkt (!) unter dem Kochfeld ist somit nicht möglich.
Bei Dunstabzügen nach unten gibt es zwei unterschiedliche Systeme:
Kochfeldabzug/Muldenabzug
Hier befindet sich die Absaugöffnung (Mulde) mittig im Kochfeld:
entweder als runde Absaugöffnung oder als durchgehender
Absaugkanal von vorne bis nach hinten. Es gibt auch Kochfeldabzüge,
bei denen sich der Absaugkanal am Rand (hinten oder seitlich)
befindet.
Diese Konstruktion hat den Nachteil, dass du nicht die gesamte Fläche
als Kochfläche nutzen kannst.
Tischlüfter/Tischhaube
Sie sind für alle geeignet, die zwar eine große Kochfläche ohne
„störenden“ Kochfeldabzug haben, aber auch nicht auf einen
Dunstabzug nach unten verzichten möchten. Diese Abzüge sind nicht
im Kochfeld verbaut, sondern ein separates Gerät, das hinter dem
Kochfeld verbaut wird. Besonders breite Panoramakochfelder eignen
sich für diese Dunstabzüge, da du hier an jeder Stelle die volle
Absaugleistung hast.
Beim Tischlüfter befindet sich der Absaugkanal hinter dem Kochfeld.
Per Knopfdruck fährt eine Glasplatte aus und die Absaugung aktiviert
sich. Die Glasplatte lenkt nicht nur den Luftstrom, sondern dient auch
gleichzeitig als Spritzschutz.
Moderner Kochfeldabzug – direkt in das Kochfeld integriert – mit allen Vor- und Nachteilen
gegenüber anderen Dunstabzügen nach unten.
Fotos: NEFF/BSH Hausgeräte GmbH
Die Tischlifthaube ist eine Mischung zwischen einem „normalen“
Dunstabzug und einem Tischlüfter: Der gesamte Dunstabzug befindet
sich hinter dem Kochfeld und kann bei Bedarf ein- und ausgefahren
werden. Darum ist sie im ausgefahrenen Zustand größer und massiver
als Tischlüfter.
Tischlüfter in eingefahrenem Zustand – nichts stört den Blick (links). Ausgefahren wirkt er
gleichzeitig als Spritzschutz und Dunstabzug (rechts). Praktisch, der Tischlüfter benötigt aber
auch mehr Platz in der Tiefe, da er hinter dem Kochfeld eingebaut wird.
Fotos: NEFF/BSH Hausgeräte GmbH
Sehr oft überschneiden sich die Bezeichnungen aber auch, wodurch
leider viel Verwirrung gestiftet wird.
Beide Systeme haben Vor- und Nachteile:
Beim mittig positionierten Kochfeldabzug kann zwar der Wrasen
rundum abgesaugt werden. Du hast aber keine durchgehende
Kochfläche, was dir etwas Flexibilität beim Kochen nimmt. Auch
größere Töpfe und Pfanne haben mitunter nicht Platz.
Befindet sich die Absaugung am Rand, hast du hingegen ein
durchgehendes Kochfeld, das du ohne Einschränkungen benutzen
kannst. Jedoch hast du nur in den Bereichen direkt vor dem
Absaugfeld die volle Leistung – je weiter der Topf von der Absaugung
entfernt ist, desto schwächer auch die Absaugleistung.
Gut zu wissen: Wann ein Dunstabzug nach unten NICHT
sinnvoll ist
Hohe Töpfe/Küchenmaschinen und Dunstabzug nach unten
Wenn du hauptsächlich mit hohen Töpfen bzw. einer Küchenmaschine
(Thermomix und Co.) kochst, solltest du überlegen, ob nicht ein
Dunstabzug über dem Kochfeld und der Arbeitsfläche sinnvoller ist
(siehe ab Seite 160). Denn je nach Qualität und Absaugleistung
unterscheidet sich die Wirksamkeit dramatisch: Je höher die Töpfe,
desto höher sollte auch die Absaugleistung sein. Küchenmaschinen
sind generell zu hoch, als dass der Wrasen (Wasserdampf, Fette)
wirkungsvoll abgesaugt werden kann.
Hängeschränke und der Dunstabzug nach unten
Abhängig von der tatsächlichen Absaugwirkung steigt der nicht
abgesaugte Wrasen auf und setzt sich an den Oberschränken über
dem Kochfeld ab. Das hat nicht nur mehr Reinigungsaufwand zur
Folge. Vielmehr kann durch kleinste Beschädigungen, Spalten und
offene Stellen Feuchtigkeit ins Holz eindringen, wodurch dieses
aufquillt und unwiederbringlich beschädigt wird.
Darum solltest du auch keine Schränke über einem Dunstabzug nach
unten einplanen. Oder umgekehrt, kein solches Gerät unter
Hängeschränken verbauen. (Auch wenn die Hersteller entsprechende
Mindestabstände angeben und so eine Montage unter
Hängeschränken – theoretisch – ermöglichen.)
Dein Dunstabzug – Entscheidungshilfe und offene Worte
Dunstabzüge nach unten wurden vor allem für den Einsatz auf
Küchenblöcken und Küchenhalbinseln entwickelt. Hier befindet sich
das Kochfeld nicht an der Wand, sondern im Raum. Eine
entsprechende Absaugung von oben – etwa eine Inselessel – stört oft
den Blick auf die Küche und den optischen Eindruck. Darum wurde für
eine cleane Optik die Absaugung in die Unterschränke verlegt – die
perfekte Designlösung.
Aber du benötigst dabei unter und je nach Gerät auch hinter dem
Kochfeld mehr Platz für die Technik. Zudem brauchen auch die
Absaugungskanäle ihren Platz. Das macht eine tiefere Arbeitsplatte
oder seichtere Unterschränke notwendig. Somit ist das Argument der
Platzersparnis bei Downdrafts nicht richtig.
Entgegen den Versprechen in der Werbung saugen Muldenlüfter auch
nicht den gesamten Wrasen ab. Je nach Hersteller gibt es dabei
massive Unterschiede in der generellen Absaugwirkung. Aber auch mit
der Höhe des Kochgeschirrs nimmt diese ab. Besonders hochwertige
Geräte haben eine besonders hohe Absaugleistung und somit auch mit
hohen Töpfen kein Problem. Andere hingegen schaffen es nicht mal
den Wrasen bei einer niedrigen Topfhöhe abzusaugen. Darum sollte
(wie schon zuvor beschrieben) unter Hängeschränken kein
Dunstabzug nach unten geplant werden.
Es ist eben nicht nur eine Designfrage, für welche Absaugungsvariante
du dich entschließt, sondern die Entscheidung hängt auch von den
räumlichen Gegebenheiten (etwa Schrägen), der übrigen Planung und
deinem Kochverhalten ab. Darüber hinaus spielen die
Stauraumplanung sowie der verfügbare Platz (Gerät und Ableitung)
ebenfalls eine große Rolle.
Gut zu wissen: Fett- und Geruchsfilter
Wie schon angesprochen, gibt es zwei unterschiedliche Filter in einem
Dunstabzug: den Fettfilter und den Geruchsfilter.
Fettfilter
Der Fettfilter besteht heutzutage aus einem feinen Metallgeflecht und
filtert im ersten Schritt Fett- und Öltröpfchen aus der abgesaugten
Luft. So sind das Gebläse, aber auch der gesamte Dunstabzug,
weitgehend vor Fettablagerungen geschützt.
Jedoch kann der Fettfilter nur eine begrenzte Menge von Fett
aufnehmen, bevor er verstopft. Aber keine Sorge, die Reinigung ist
ganz einfach – ab in den Geschirrspüler und fertig. Höherklassige
Geräte haben sogar eine automatische Anzeige, wann der Filter „voll“
ist und gereinigt werden muss.
Geruchsfilter
Einen Geruchsfilter (Aktivkohlefilter) brauchst du nur bei
Umluftgeräten, damit die angesaugte Luft auch von störenden
Gerüchen befreit wird. Bei Abluftgeräten wird die Luft ja nach außen
geleitet.
Auch diesen Filter solltest du regelmäßig austauschen (Einweg-
Aktivkohlefilter) oder reinigen (Mehrweg-Aktivkohlefilter). Je nach
Ausführung sind auch Aktivkohlefilter mit einer Sättigungsanzeige
versehen.
Der richtige Fett- und Geruchsfilter
Du solltest aber nicht einfach irgendeinen Fettfilter verwenden,
sondern nur den für das jeweilige Gerät passenden!
Denn ist der Filter zu dünn und gleichzeitig die Ansaugleistung zu hoch,
wird das Fett ganz einfach durch den Filter gesaugt, anstatt dort
aufgefangen zu werden. Ist der Filter jedoch zu dick, sinkt die
Ansaugleistung und somit die Wirkung vom Dunstabzug.
Auch der Aktivkohlefilter sollte auf den jeweiligen Dunstabzug
abgestimmt sein. Ist die Ansaugleistung – und somit die
Strömungsgeschwindigkeit – zu hoch, können nicht alle Gerüche
absorbiert werden und gelangen wieder zurück in den Raum.
Gut zu wissen: Reinigung des Dunstabzuges
Du solltest aber nicht nur die Filter regelmäßig tauschen, sondern auch
den Dunstabzug selbst immer wieder reinigen. Dazu einfach mit einem
feuchten Tuch und fettlösendem Reinigungsmittel abwischen und
fertig.
Geschirrspüler ____________________
Mittlerweile gibt es für jeden Bedarf und jede Haushaltsgröße den
passenden Geschirrspüler. Doch welcher Geschirrspüler ist der richtige
für dich?
Wichtigster Punkt ist sicherlich die Größe des Geschirrspülers! Du
kannst dabei zwischen folgenden Größen auswählen:
• Standardgröße
• Single-/2-Personen-Geschirrspüler
• Kompakt-/Modular-Geschirrspüler
Wie findest du aber die richtige Geschirrspülergröße für dich? Am
besten anhand der Menge deines schmutzigen Geschirrs – wie viel
davon soll in deinem Geschirrspüler Platz haben? Darum wird die
Kapazität eines Geschirrspülers auch mit „Maßgedecken“ angegeben.
Was ist ein Maßgedeck?
Ein Maßgedeck ist eine genormte Einheit, mit der die Hersteller die
Kapazität – und somit auch die Größe – eines Geschirrspülers
angeben.
Im Grunde umfasst ein Maßgedeck alles, was eine Person in der Regel
braucht … oder theoretisch brauchen könnte:
• ein Suppenteller
• ein großer Teller (Speiseteller/Essteller)
• ein kleiner Teller (Dessertteller)
• eine Tasse und die dazugehörige Untertasse
• ein Trinkglas
• Besteck (ein Suppenlöffel, eine Gabel, ein Messer, ein Teelöffel
und eine Dessertgabel oder ein Dessertlöffel)
Die Geschirrspülergrößen im Detail
Standardgröße
Geschirrspüler in der Standardgröße haben eine Breite von 60
Zentimetern und Platz für 12 bis 14 Maßgedecke. Die Höhe variiert
dabei nach Bauform und Hersteller. So sind Einbaugeräte 81 bis 86
Zentimeter hoch. Unterbaugeräte haben eine Höhe zwischen 82 und
87 Zentimetern (je nach Hersteller).
Single-Geschirrspüler und Geschirrspüler für zwei Personen
Auch für Singles, Paare und kleine Haushalte gibt es passende
Geschirrspüler. Sie bieten Platz für acht bis neun Maßgedecke und
sind mit 45 Zentimetern Breite schmäler als Standardgeschirrspüler. In
der Höhe sind sie aber gleich hoch wie die „großen“.
Kompaktgeschirrspüler (Modular-Geschirrspüler)
Für kleine Küchen gibt es natürlich auch eine Lösung.
Kompaktgeschirrspüler sind besonders klein und haben Platz für sechs
Maßgedecke.
Damit du sie auch in Kombination mit anderen Küchengeräten
verbauen kannst, sind sie wie diese 60 Zentimeter breit, aber eben nur
45 Zentimeter hoch.
Kleiner Geschirrspüler für Singles oder Paare (links) und in „normaler“ Größe für Familien und
größere Haushalte (rechts). Beide sind gleich hoch, aber unterschiedlich breit.
Fotos: NEFF/BSH Hausgeräte GmbH
Die richtige Größe solltest du nun gefunden haben … aber welche
Bauform ist nun die passende für dich?
Bauformen von Geschirrspülern
Abhängig von deinen Designvorstellungen und der Planung deiner
Küche, kannst du zwischen unterschiedlichen Bauformen auswählen:
• Vollintegrierter Einbaugeschirrspüler
• (Teil-)integrierter Einbaugeschirrspüler
• Dekorfähiger Einbaugeschirrspüler
• Unterbaufähiger Geschirrspüler
• Freistehender Geschirrspüler
Vollintegrierter Einbaugeschirrspüler
Ein vollintegrierter Geschirrspüler fügt sich so perfekt in deine Küche
ein, dass er von „außen“ nicht erkennbar ist. Keine Bedienblende ist
sichtbar – nur die Front deiner Küche. Dabei kannst du die gleiche
Front in voller Plattenstärke einfach an der Klappe vom Geschirrspüler
befestigen. Und auch der Sockel lässt sich entsprechend dem
Küchendesign verblenden.
(Teil-)integrierter Geschirrspüler mit sichtbarer Bedienblende (links) und „unsichtbar“ als
vollintegrierter Geschirrspüler – vollflächig verblendet (rechts).
Fotos: NEFF/BSH Hausgeräte GmbH
Die Bedienblende und das Display „verstecken“ sich an der oberen
Kante der Gerätetür. Sie sind nur sichtbar, wenn du den Geschirrspüler
aufmachst. Ob der Geschirrspüler noch läuft, zeigt dir ein Lichtpunkt
am Küchenboden (durch eine LED an der Unterseite des
Geschirrspülers). Manche Geräte zeigen dir so auch die Restlaufzeit
und weitere Informationen. Bei Geschirrspülern, die in einer
bequemeren Arbeitshöhe eingebaut sind, ist diese Funktion aber oft
nur eingeschränkt nutzbar.
Geschirrspüler-Bauformen (v.l.n.r.): Vollintegriert (1) und(teil-)integriert (2)– Verblendung mit
normaler Küchenfront. Dekorfähiger Geschirrspüler (3), bei dem eine relativ dünne Dekorplatte
verwendet wird. Unterbaugeschirrspüler (4) und ein freistehendes Gerät mit Deckplatte (5) (bei
den letzten beiden keine individuelle Front, sondern Herstellerdesign).
(Teil-)integrierter Einbaugeschirrspüler
Beim integrierten oder teilintegrierten Geschirrspüler (beides ist das
Gleiche, die Bezeichnungen unterscheiden sich von Hersteller zu
Hersteller) sind die Bedienblende und das Display sichtbar. Wie beim
vollintegrierten Geschirrspüler kannst du darunter die Küchenfront in
voller Plattenstärke befestigen. Auch der Sockel lässt sich verblenden.
So fügt sich der Geschirrspüler optimal in das Küchendesign ein, ist
aber trotzdem bequem bedienbar und die Bedienelemente sind auf
einen Blick ersichtlich.
Dekorfähiger Einbaugeschirrspüler
Auch ein dekorfähiger Geschirrspüler kann verblendet werden. Jedoch
nur mit einer relativ dünnen Dekorplatte, die du mit einem
entsprechenden Rahmen an der Front befestigst. Die Front ist aber
nicht so widerstandsfähig wie bei anderen Geräten.
Unterbaufähiger Geschirrspüler
Wie die anderen Geschirrspüler auch, kannst du einen
Unterbaugeschirrspüler unter der Arbeitsplatte einbauen. Die Front
kannst du aber nicht verblenden, wodurch sich diese Bauform nicht in
das Design der Küche einfügt. Sichtbar ist die Front, die vom Hersteller
vorgegeben ist.
Freistehender Geschirrspüler
Einen freistehenden Geschirrspüler kannst du neben der Küchenzeile
aufstellen. An der Oberseite ist eine eigene Deckplatte, die du als
zusätzliche Abstellfläche verwenden kannst. Bei manchen Geräten
lässt sich diese Abdeckplatte abschrauben. So kannst du dir
aussuchen, ob du den Geschirrspüler freistehend oder doch lieber
unter der Arbeitsfläche haben möchtest. Auch hier kannst du die Front
nicht individuell verblenden, wodurch sich der Geschirrspüler nicht in
das Design der Küche einfügt.
Die Programme eines Geschirrspülers
Eine große Herausforderung beim Kauf deines Geschirrspülers können
die Programme sein. Denn nicht alle Geschirrspüler haben den
gleichen Umfang an Reinigungsprogrammen. Erschwerend kommt
hinzu, dass sich auch die Bezeichnungen dieser Programme von
Hersteller zu Hersteller unterscheiden können.
Um dir den Vergleich zu erleichtern, haben wir die wichtigsten
Programme zusammengefasst:
Normalprogramm
Mit dem Normalprogramm – nicht zu verwechseln mit dem
Standardprogramm – wird das Geschirr mit 60–65 °C gereinigt.
Perfekt für „normale“ Verschmutzungen. Aber auch leicht
eingetrocknete Speisereste haben so keine Chance.
Standardprogramm
Das Standardprogramm ist bei jedem Gerät/Hersteller unterschiedlich.
Dieses Programm ist optimal auf den jeweiligen Geschirrspüler
abgestimmt und auf einen niedrigen Verbrauch ausgerichtet.
Automatikprogramm
Im Automatikprogramm messen unterschiedliche Sensoren das
Beladungsgewicht und die aktuelle Verschmutzung des Spülwassers
und passen Laufzeit, Temperatur und Wassermenge optimal an die
Geschirrmenge und Verschmutzung an.
ECO-Programm (auch Sparprogramm oder Umweltprogramm)
Wenn du Energie und Wasser sparen möchtest, ist dieses Programm
genau richtig. Das Spülwasser wird „nur“ auf 45-55 °C aufgeheizt,
dafür sind die Einwirkzeiten länger als bei anderen Programmen.
Darum braucht es auch entsprechend länger, bis das Geschirr wieder
sauber ist.
Die Programmauswahl erfolgt ganz einfach über die Bedienblende – bei vollintegrierten Geräten
muss das Gerät dazu geöffnet sein (links). Bei (teil-)integrierten Geräten, ist die Anzeige für das
gewählte Programm, Restlaufzeit usw. direkt sichtbar sind (rechts).
Fotos: Bosch/BSH Hausgeräte GmbH
Schnellprogramm (auch Kurz-/Turboprogramm oder
Turbospeed)
Muss es schnell gehen, solltest du dieses Programm wählen. Es ist aber
nicht unbedingt sparsam und oft musst du das Geschirr auch noch von
Hand abtrocknen. Bei manchen Geräten ist dieses Programm zudem
nur für leichtere Verschmutzungen geeignet.
Intensivprogramm
Das Intensivprogramm löst auch die stärksten Verschmutzungen. Das
Spülwasser wird dabei bis auf 65-75 °C aufgeheizt, wodurch auch
mehr Energie verbraucht wird.
Schonprogramm (auch Sensitivprogramm)
Dieses Programm eignet sich besonders für empfindliches Geschirr.
Wie beim ECO-Programm wird das Spülwasser geringer aufgeheizt
(45-55 °C).
Hygieneprogramm (auch Desinfektions-, Keimfreioder
Babyflaschenprogramm)
Viele Hersteller bieten auch Spezialprogramme, wie das
Hygieneprogramm. Dabei werden besonders Schneidbretter, Teller,
Messer oder auch Babyfläschen oder Marmelade-/Einkochgläser mit
hohen Temperaturen gereinigt – Keime haben dabei keine Chance.
Die Ausstattung des Geschirrspülers
Geschirrspüler in der Standardgröße (aber auch die schmäleren
Single-/ 2-Personen-Geschirrspüler) haben in der Regel zwei
Geschirrkörbe – und je nach Modell einen Besteckkorb oder eine
zusätzliche Besteckschublade.
Unterkorb für Töpfe, Pfannen, großes Geschirr und auch hohe Gläser (links), Oberkorb für
Schüsseln, Gläser, Tassen und auch kleine Teller (Mitte) und praktische Besteckschublade.
Fotos: Bosch/BSH Hausgeräte GmbH
Im Unterkorb ist genügend Platz für große Pfannen, Töpfe, Schüsseln,
Auflaufformen oder anderes (Koch-)Geschirr. Teller lassen sich mit
der speziellen Halterung (Klappstachel, Tellerstachel) platzsparend
einräumen. Wenn du keine Besteckschublade hast, ist der Besteckkorb
im Unterkorb platziert. Durch den Besteckkorb hast du hier zwar
weniger Platz – aber im Ganzen über die volle Gerätehöhe etwas mehr
Spielraum. Für noch mehr Platz im Unterkorb – etwa für Pizzateller –
kannst du den Oberkorb auch nach oben verschieben (je nach Modell
und Hersteller).
Damit du den unteren Korb ganz bequem einräumen kannst, bieten
manche Geräte ein besonderes Feature: Mit einer Liftfunktion kannst
du den Unterkorb nach oben klappen.
Der Oberkorb hat Ablagen für Schüsseln, Tassen, Gläser und kleine
Teller.
Für langstielige Wein- oder Sektgläser gibt es ausklappbare
Halterungen.
Die Sache mit Klarspüler und Salz
Klarspüler
Während du bei jedem Waschvorgang einen Spül-Tab oder Spülpulver
einfüllen musst, reicht der Klarspüler für zahlreiche Waschvorgänge.
Nachfüllen kannst du den Klarspüler meist neben dem Behälter für das
Reinigungsmittel. Verwendest du Multi-Tabs, so brauchst du keinen
Extra-Klarspüler, da dieser bereits im Tab enthalten ist.
Der Klarspüler sorgt dafür, dass beim Trocknen keine störenden
Wasser- bzw. Kalkflecken auf dem Geschirr bleiben. Vor allem bei
Gläsern schaut das nicht sehr schön aus.
Salz
Neben dem Klarspüler sorgt auch das Salz für fleckenfreies Geschirr
und klare Gläser. Das Salz macht das Wasser weicher und verhindert so
störende Wasser- und Kalkflecken. Auch Kalkablagerungen im
Geschirrspüler und den Leitungen kannst du so vermindern.
Das Nachfüllen von Salz ist aber leider nicht ganz so einfach. Dazu
musst du zuerst den unteren Korb aus dem Geschirrspüler nehmen.
Am Boden des Geschirrspülers findest du nicht nur das Sieb für das
Abwasser, sondern auch einen Schraubverschluss. Einfach den
Verschluss entfernen und das Salz nachfüllen. Keine Sorge, wenn der
Behälter voller Wasser ist, das passt schon so. Salz, das du beim
Einfüllen daneben geschüttet hast, solltest du zur Sicherheit einfach
ausschwemmen.
Den Geschirrspüler reinigen
Der Geschirrspüler ist ja ein Gerät zum Reinigen, da wird nicht nur das
schmutzige Geschirr, sondern automatisch auch der Innenraum mit
allen Körben gereinigt – aber eben nicht alles.
Darum solltest du regelmäßig die Filter und das Sieb von Essensresten
und anderen Verschmutzungen reinigen und durchspülen. Vor allem an
den Abflüssen und Leitungen können sich mit der Zeit Schmutz, Kalk
und Reste vom Geschirrspülmittel ablagern. Und das führt zuerst zu
unangenehmen Gerüchen und später zu Verstopfungen.
Ein- bis zweimal pro Jahr solltest du deinen Geschirrspüler einer
Grundreinigung unterziehen. Dafür gibt es auch spezielle
Reinigungsmittel. Dieses brauchst du nur in den leeren Geschirrspüler
geben und anschließend ein Reinigungsprogramm mit hoher Hitze
(ohne Geschirr!) ablaufen lassen. Viele Hersteller bieten dafür auch
spezielle Programme. Abschließend kannst du auch noch die
Dichtungen, die Düsen der Sprüharme und die Sprüharme selbst
reinigen. In der Anleitung deines Geschirrspülers ist beschrieben, wie
du bei deinem Modell vorgehen solltest.
Kühl- und Gefrierschrank ____________________
Kühlschränke
Kühlschränke sind oft die Mauerblümchen unter den Küchengeräten.
Hauptsache sie halten den Inhalt kühl – oder bei Gefrierschränken auch
gefroren. Mit den großen Side-by-Side-Kühlschränken sind sie in
vielen Küchen zum Hingucker und Designobjekt geworden.
Wie bei jedem Küchengerät in diesem Kapitel kann auch hier nicht
pauschal gesagt werden, welcher Kühlschrank der „richtige“ ist. Denn
welches Gerät optimal ist, hängt vor allem von persönlichen Faktoren
ab. Hauptsächlich von der Größe des Haushalts und davon, wie oft du
wie viel einkaufst – wie bei der Größe deiner Vorratsschränke.
Anhaltspunkte für die Kühlschrankgröße
Es gibt aber Anhaltspunkte, an denen du dich bei der Auswahl
orientieren kannst: Für Singles reicht meist ein Kühlschrank mit rund 70
bis 100 Litern aus. Für Paare und Familien darf es dann schon etwas
mehr sein – pro zusätzlicher Person kannst du mit einem Plus von rund
50 Litern rechnen. So ist bei Paaren ein Kühlschrank mit 140 Litern
optimal. Für eine vierköpfige Familie sollten es dann schon 240 bis
300 Liter sein.
Der Nutzinhalt – in Litern gemessen – hängt aber nicht nur von der
Anzahl der Personen ab, sondern auch davon, wie oft und wie viel du
einkaufst. Denn das muss ja im Kühlschrank seinen Platz finden.
Zusätzlich zählt auch, ob du viel Frischware (Kühlschrank) oder
vermehrt Tiefkühlware (Gefrierschrank) kaufst. Je nachdem muss der
Kühlschrank – oder eben Gefrierschrank – auch etwas kleiner bzw.
größer sein.
Flexibel und individuell den Kühlschrank organisieren – so wie du es gerade brauchst.
Fotos: NEFF/BSH Hausgeräte GmbH
Beim Gefrierschrank kannst du bei wenig Vorräten bzw. Tiefkühlware
mit 50 Litern pro Person rechnen. Bei mehr Vorräten oder
Tiefkühlware kann das notwendige Volumen aber schnell auf 100 (oder
sogar 130) Liter pro Person steigen.
Der Kühlschrank sollte entsprechend der Haushaltsgröße und Einkaufsmenge ausgewählt
werden. Ein zu großer Kühlschrank bringt nichts – denn je leerer dieser ist, desto mehr Energie
verbraucht dieser, da mehr „leere“ Luft gekühlt werden muss.
Fotos: NEFF/BSH Gruppe
Geräteform: Solo- oder Kombigerät?
Die erste Frage ist sicherlich, ob ein Kühlschrank mit kleinerem
Gefrierteil ausreicht oder du doch zwei Solo-Geräte brauchst. Oder
steht gar ein großes Kombigerät – etwa ein Side-by-Side – auf deiner
Wunschliste? Bei Kühlschränken mit Gefrierteil gibt es oft auch
unterschiedliche Größen – und somit auch Kühlschrankhöhen.
Kühlschranktypen
Anschließend solltest du überlegen, welchen Kühlschrank du haben
möchtest. Grundsätzlich gibt es zwei große Gerätetypen:
Einbaugeräte, die in die Schränke integriert werden, oder freistehende
Geräte (Standgeräte, Side-by-Side, French-Door).
Einbaukühlschrank/Gefrierschrank – oder Kombigerät
Du möchtest vom Gerät nichts sehen? Dann „verstecke“ Kühl- und
Gefrierschrank einfach: in einen Küchenschrank integriert und mit einer
ganz normalen Tür (Küchenfront) verblendet.
Oft wird der Kühlschrank (mit oder ohne kleinem Gefrierteil) als
Einbaugerät geplant und der Gefrierschrank in der Speisekammer oder
sogar im Keller aufgestellt. Bei ausreichend Platz kannst du beide
Geräte auch nebeneinander einbauen. Und wenn du die Anschläge so
montierst, dass beide Türen nach außen aufgehen, hast du zwei
versteckte Geräte und gleichzeitig das Feeling eines Side-by-Side-
Gerätes.
Kühl-Gefrierkombi als Standgerät (links), Einbaukühlschrank mit kleinem Gefrierfach (Mitte) und
große Einbau-Kühl-Gefrierkombi (rechts). Werden ein großer Kühlschrank und daneben ein
Gefrierschrank mit jeweils gegenüber liegenden Anschlägen („Türscharnieren“) eingebaut, hast
du auch mit Einbaugeräten ein Side-by-Side-Feeling (siehe auch S. 183).
Fotos: Bosch/BSH Hausgeräte GmbH
Im Gegensatz zu Standgeräten und den größeren Side-by-Side- bzw.
French-Door-Geräten brauchst du bei Einbaugeräten einen
entsprechenden Korpus. Das hat auch den Vorteil, dass du kleinere
Geräte in einer bequemen Höhe planen kannst. Aber aufgepasst:
Achte genau auf die Höhe des Gerätes … nicht dass bei der Montage
dann etwas nicht passt.
Standgerät – Solo- oder Kombigerät
Ganz egal ob Einzel- oder Kombigerät, du kannst beides auch
freistehend neben den Küchenmöbeln positionieren. Vorteil ist, dass
du etwas flexibler bist, da du keinen entsprechenden Einbauschrank
benötigst. Nachteil ist aber, dass du die Front nicht verblenden – den
Kühlschrank also nicht verstecken – kannst.
Neben Standgeräten in den normalen Breiten gibt es auch große
Kombigeräte, die vor allem für Familien geeignet sind: Side-by-Side-
und French-Door-Geräte.
Side-by-Side
Im Trend sind große Doppelkühlschränke, wie wir sie aus
amerikanischen Küchen kennen. Dabei ist neben einem großen
Kühlschrankteil auch ein etwas schmälerer Gefrierschrank eingebaut –
mit jeweils getrennt regulierbaren Kühlkreisläufen. Der Vorteil von
Side-by-Side-Kühlschränken ist der Platz. Dir steht die ganze Höhe zur
Verfügung, du musst dich aber bücken, um an die unteren Fächer zu
kommen.
Manche dieser Geräte haben auch einen integrierten Kaltwasser- und
Eiswürfelspender. Dafür benötigen diese Geräte einen
Festwasseranschluss. Alternativ gibt es auch Side-by-Side-
Kühlschränke mit integriertem Wassertank. Eine weitere Besonderheit
ist das Barfach, bei dem du ganz einfach Getränke aus dem
Kühlschrank holen kannst, ohne die große Tür öffnen zu müssen.
Durch ihre Größe haben diese Side-by-Side-Geräte nicht nur einen
größeren Platzbedarf, sondern auch einen höheren Energieverbrauch
– sie sind daher eher für größere Haushalte und Küchen geeignet.
Zudem musst du bei der Planung den Öffnungsradius der Türen
berücksichtigen.
French-Door
Mitunter etwas kleiner – und weniger bekannt – sind French-Door-
Kühlschränke. Wie der Side-by-Side haben auch French-Door-Geräte
eine Doppeltür. Jedoch nicht mit jeweils getrennten Bereichen,
sondern der Kühlschrank geht über die gesamte Breite. Die Türen
kannst du dabei wie bei einem Doppelfenster oder breiten
Kleiderschrank öffnen.
Side-by-Side mit Eiswürfel-/Wasserspender (links) und French-Door (rechts).
Fotos: Bosch/BSH Hausgeräte GmbH
Eiswürfel-/Wasserspender und Barfach von einem Side-by-Side-Gerät (links). Spezielle
Frischefächer für längere Haltbarkeit – hier getrennt für Obst/Gemüse und Fleisch (rechts).
Fotos: Siemens/BSH Hausgeräte GmbH
Der Gefrierteil befindet sich unter dem Kühlteil – entweder ebenfalls
mit Türen oder praktischen Laden.
Die Qual der Wahl
Wie du siehst, gibt es ganz unterschiedliche Typen. Optimal ist aber
nicht das Gerät, das dir am besten gefällt, sondern das, das perfekt zu
deinen Bedürfnissen und Anforderungen sowie der Planung bzw. dem
Küchenstil passt. Ein moderner Side-by-Side in einer klassischen
Landhausküche? Das passt nicht ganz so gut zusammen.
Den Kühlschrank richtig einräumen
Auch wenn du eine bestimmte Temperatur einstellst, bedeutet das
nicht, dass es im ganzen Kühlschrank gleich kalt ist. Vielmehr gibt es
verschiedene Kältezonen. So hast du für alles, was in den Kühlschrank
soll, die passende Temperatur.
Kältezonen im Kühlschrank
• Ganz oben ist es mit rund 8-10 °C am „wärmsten“. Hier ist der
perfekte Platz für Konserven, Eingelegtes, Marmeladen, Saucen
oder Chutneys.
• Darunter ist es mit rund 5-8 °C schon etwas kühler. Optimal für
alle Milchprodukte wie Käse, Joghurt, Topfen oder Butter.
• In den unteren Fächern ist es mit 0-5 °C am kühlsten. Hier sind
Fleisch, Fisch, Geflügel und Wurst gut aufgehoben.
• In den abgetrennten Gemüsefächern ist es mit 6-10 °C hingegen
wieder etwas wärmen. Schließlich sollen Salat, Gurken oder
Tomaten nicht eiskalt sein. Meist gibt es zwei Schubladen, in
denen du Obst und Gemüse getrennt lagern kannst.
Null-Grad-Zone, BioFresh und Co.
Manche Hersteller bieten statt einem Gemüsefach auch einen eigenen
Bereich mit einer niedrigeren Temperatur zwischen -1 °C und 3 °C. Egal
ob Null-Grad-Zone, BioFresh, Vitafresh oder Longfresh – in dieser
Zone hält sich das frische Kühlgut bis zu drei Tage länger. Bei zwei
Laden sind diese zusätzlich in „trocken“ (für Fleisch, Fisch oder
Milchprodukte) und „feucht“ (für Obst und Gemüse) unterteilt.
Aber Achtung: Nicht alles eignet sich für die Lagerung im Kühlschrank.
Manche Obst- und Gemüsesorten sind sehr kälteempfindlich!
Gut zu wissen: Einbaugerät(e) oder großer Side-by-
Side?
So ein großer Side-by-Side-Kühlschrank macht schon was her, oder?
Und dann auch noch der praktische Wasser- und Eiswürfelspender!
Das spricht neben dem großen Kühl- und Gefriervolumen für sich. Im
Gegensatz zu Einbaukühlschränken, die sich nahtlos in das
Küchendesign einfügen, ist ein Standgerät ein wirklicher Hingucker.
Das kann aber auch ein Nachteil sein, denn Standgeräte stören oft das
Gesamtbild – im schlimmsten Fall wirkt der Kühlschrank wie ein
Fremdkörper.
Mit zwei Einbaugeräten zum Side-by-Side-Feeling (links). Stylisch, aber nicht dezent (rechts).
Fotos: Siemens/BSH Hausgeräte GmbH (li.), Edelseer Tischlerei (re.)
Also eine reine Geschmacksfrage? Nicht ganz! Nicht nur, dass diese
Geräte mehr Platz brauchen. Ein großer Nachteil ist zudem, dass, wenn
das Gerät frei steht, du auch seitlich hinter den Kühlschrank siehst. Kein
schöner Anblick und zudem eine richtige Staubfalle. Darum – und
damit sich der Kühlschrank etwas besser in die Küche eingliedert –
sollte dieser auf jeden Fall umkoffert werden. So kannst du auch den
Platz über dem Kühlschrank noch sinnvoll nutzen. (Siehe Bild auf
voriger Seite.)
Bei der Planung wird oft nicht berücksichtigt, dass ein Side-by-Side
oder French-Door-Kühlschrank oben und seitlich einen bestimmten
Freiraum braucht, damit dieser optimal belüftet werden kann und der
Kompressor nicht heiß läuft. Zudem müssen die meisten Geräte vorne
überstehen, damit du die Türen überhaupt öffnen kannst. Darum sollte
der Planer auch genau wissen, welches Gerät eingebaut wird – vor
allem, wenn du dieses selbst kaufst oder bereits schon in deiner
aktuellen Küche hast.
Gefrierschränke und Gefriertruhen
Während ein Kühlschrank die Temperatur nur absenkt und so das
Kühlgut kurzfristig länger haltbar ist, ermöglichen Gefriergeräte eine
längere Haltbarkeit durch eine noch tiefere Temperatur.
Gefrierschränke haben den gleichen Platzbedarf wie ein Kühlschrank
– sie sind gleich aufgebaut, mit dem Unterschied, dass es statt offenen
Fächern praktische Schubladen gibt. Perfekt für Küche oder
Speisekammer!
Eine Gefriertruhe (Kühltruhe) bietet im Vergleich zu einem
Gefrierschrank mehr Platz und ist gleichzeitig auch sparsamer. Denn
kalte Luft sinkt nach unten – und da du den Deckel nach oben öffnest,
entweicht so weniger kalte Luft. Es muss also weniger Luft gekühlt
werden, um wieder auf die gewünschte Temperatur zu kommen.
Zudem ist die Isolierung etwas dicker. Diese Bauweise hat aber auch
Nachteile: Zum einen öffnest du den Deckel nach oben, wodurch du
über dem Gerät entsprechend Platz frei lassen musst. Darüber hinaus
sind sie auch nicht ganz so praktisch, da du von oben in die
Gefriertruhe greifst. Um zu den Dingen ganz unten zu kommen, musst
du immer herumräumen. Es gibt aber auch Geräte mit praktischen
Körben, die du mitunter auch stapeln kannst. Letztendlich sind sie auch
recht sperrig, wodurch sie nur für größere Räume bzw. im Keller
sinnvoll sind. Somit sind Kühltruhen in der Küche – wenn überhaupt –
nur eine Ausnahme.
Die Gefrierleistung wird bei allen Geräten mit Sternen
(„Schneeflocken“) angegeben – ganz egal ob Gefrierfach,
Gefrierschrank oder Gefriertruhe. Je mehr Sterne, desto kälter die
Temperatur und desto länger kannst du Lebensmittel auch einfrieren.
Gefrierstufen und Haltbarkeit
Dabei kannst du von folgenden Richtwerten für die Einfrierdauer und
somit Haltbarkeit von Lebensmitteln ausgehen:
• Ein Stern *: bis -6 °C – nur für kurzzeitiges Einfrieren (rund eine
Woche)
• Zwei Sterne **: bis -12 °C – Einfrieren für etwa einen Monat
• Drei Sterne ***: bis -18 °C – Einfrieren für etwa drei Monate
• Vier Sterne ****: bis -18 °C und kälter – Einfrieren für ein Jahr und
länger
Bei vielen Geräten kannst du diese Gefriertemperatur (oder
Gefrierleistung) mit einem praktischen Drehregler individuell einstellen.
Weg mit dem Eis – abtauen und enteisen
Mit der Zeit bildet sich im Gefriergerät eine immer dicker werdende
Eisschicht. Diese solltest du regelmäßig entfernen. Nicht nur weil sich
dadurch die einzelnen Schubladen oder Körbe wieder leichter
herausziehen lassen, sondern auch um Energie zu sparen. Denn je
dicker das Eis, desto mehr Energie verbraucht der Gefrierschrank.
Aber mühevolles Kratzen an der Eisschicht war gestern. Denn
mittlerweile gibt es mehrere Funktionen, die dir das Abtauen und
Eiskratzen erleichtern.
LowFrost-Funktion (Stop-Frost-Funktion)
Hier wird die Eisbildung zwar nicht verhindert, aber eine spezielle
Beschichtung reduziert die Eisbildung um rund 80 Prozent. Du musst
den Gefrierschrank zwar weiterhin abtauen, aber viel seltener.
Abtau-Automatik
Bildet sich Eis im Gefrierschrank, so ist es mit der Abtau-Automatik
schnell wieder weg. In bestimmten Abständen aktivieren sich
Heizstäbe in den Wänden, wodurch das entstandene Eis schmilzt. Über
eine Ablaufrinne läuft das Wasser dann in einen Auffangbehälter.
Aber keine Angst, du musst den Gefrierschrank nicht jedes Mal
ausräumen. Denn die Heizstäbe aktivieren sich nur dann, wenn die
gewünschte Kühltemperatur erreicht ist. Und dann auch nur für kurze
Zeit, damit keine dicke Eisschicht entstehen kann. Dem Kühlgut
passiert dabei nichts.
NoFrost-Funktion
Über einen Ventilator und ein entsprechendes Umluftsystem wird die
Luftfeuchtigkeit aus dem Gefrierschrank abgeleitet. Dadurch kann sich
auch kein Eis mehr bilden. Natürlich benötigt diese Funktion auch
Strom. Der Verbrauch steht aber in keinem Vergleich zum erhöhten
Energieverbrauch bei (auch nur leicht) vereisten Geräten.
Kühl- und Gefrierschrank reinigen
Natürlich gehört ein Kühlschrank – wie auch ein Gefrierschrank – in
regelmäßigen Abständen gereinigt. Optimal wäre einmal im Monat.
Ansonsten machen sich schnell unangenehme Gerüche und sogar
schädliche Bakterien breit.
Dazu einfach das Gerät ausräumen und alles an einem kühlen Ort
zwischenlagern. Dann alle Flächen mit einem weichen Tuch abwischen.
Neben speziellen Reinigungsmitteln reichen aber auch Wasser mit
etwas Spülmittel, Essig oder Zitrone. Auf Scheuermittel
(Reinigungsmittel mit Schleifpartikeln) und raue Tücher solltest du auf
jeden Fall verzichten, damit du die Flächen bzw. die Beschichtung nicht
beschädigst.
Nicht vergessen: Auch die Dichtungen abwischen!
Gut zu wissen: „Energiehunger“ von Kühl- und
Gefriergeräten
Neben der Größe des Kühl- oder Gefrierschrankes solltest du auch auf
die Energieeffizienz achten. Schließlich läuft ein Kühlschrank 24
Stunden am Tag und sieben Tage die Woche – also das ganze Jahr.
Und hoffentlich ohne Unterbrechung. Tatsächlich wird aber nicht
dauerhaft gekühlt. Der Kühlkompressor aktiviert sich nur dann, wenn es
notwendig ist – also die eingestellte Temperatur nicht mehr gehalten
werden kann. Ist die gewünschte Temperatur erreicht, schaltet sich der
Kompressor wieder ab.
Trotzdem gehen vermeintliche Schnäppchen durch den höheren
Energieverbrauch schnell ins Geld.
Der tatsächliche Energieverbrauch richtet sich nicht nur nach der
eingestellten Temperatur, sondern auch danach, wie voll der
Kühlschrank – oder eben der Gefrierschrank – ist. Je voller, desto
weniger Energie verbraucht dieser. Klingt komisch, oder?
Die Erklärung: Je weniger Kühlgut sich im Kühlschrank befindet, desto
mehr „Luft“ ist darin. Jedes Mal, wenn du den Kühlschrank öffnest,
strömt kalte Luft aus dem Kühlschrank – und stattdessen warme Luft
rein. Diese Luft muss dann erst wieder heruntergekühlt werden, damit
im Kühlschrank die eingestellte Temperatur herrscht. Je voller der
Kühlschrank, desto weniger Luft. Es bringt also auch nichts, einen
größeren Kühlschrank zu kaufen, der dann nicht genutzt wird.
Wenn du nach einem Kühlschrank suchst, kommen dir vielleicht auch
Bezeichnungen wie SN, N, ST oder auch T unter. Diese Abkürzungen
kennzeichnen die Klimaklasse, also die Umgebungstemperatur, für die
der Kühlschrank hergestellt wurde.
Übersicht der Klimaklassen (Quelle: www.liebherr.com):
• N: normal (für eine Umgebungstemperatur zwischen 16 und 32 °C)
• SN: subnormal (für eine Umgebungstemperatur zwischen 10 und
32 °C)
• ST: subtropisch (für eine Umgebungstemperatur zwischen 16 und
40 °C)
Du solltest dich auf jeden Fall für N-Geräte entscheiden, denn diese
sind für unsere Region optimal.
Smarte Geräte ____________________
„Smart“ ist in unserem Sprachgebrauch allgegenwärtig: Smartphone,
Smart-TV, Smart-Home und so weiter. Dieser Trend macht auch vor
der Küche nicht halt. Denn mittlerweile lassen sich Kühlschrank,
Backofen und Co. mit dem Smartphone steuern und sogar
untereinander vernetzen. Das ist natürlich praktisch und kann dir
deinen Küchen- und Kochalltag erleichtern. Es muss aber nicht gleich
eine vernetzte, automatische und Appgesteuerte Küche sein. Vielmehr
entscheidest du, In welchem Umfang du deine Küche „smart“ machst.
Stufen der smarten Küche
Geräte mit erweitertem Funktionsumfang
Für den Anfang geht es ganz einfach: smarte Geräte, die mehr können
als „üblich“ und noch vor ein paar Jahren, etwa Armaturen mit einer
herausnehmbaren Schlauchbrause oder einem Sensor, der das Wasser
an- und abdreht. So brauchst du mit schmutzigen Händen nichts mehr
angreifen. Einfach die Hände unter den Wasserhahn halten und fertig.
Es gibt auch Armaturen mit integriertem Wasserkocher bzw.
Sprudlerfunktion. So hat man immer heißes oder sprudeliges Wasser
und spart bei Extrageräten.
Automatisch kochen – egal ob in Küchenmaschinen (links) oder mit Automatikprogrammen vom
Backofen bzw. Backofen-Dampfgarer-Kombigerät (rechts).
Fotos: Bosch/BSH Hausgeräte GmbH
Genauso trendig wie praktisch sind auch Kühlschränke mit integriertem
Wasser- und Eiswürfelspender.
Auch höhenverstellbare Küchenmöbel sind „smart“ – sie schonen den
Rücken und erleichtern den Alltag. Denn smart muss nicht immer
digital sein.
Intelligente Geräte
Küchengeräte wurden nicht nur um praktische Funktionen erweitert,
sondern werden auch immer „intelligenter“. Automatikprogramme
erleichtern unseren Küchenalltag ungemein – ein Leben und Kochen
ohne diese Funktionen und Programme wollen wir uns gar nicht mehr
vorstellen.
Dabei sorgen integrierte Sensoren und vorprogrammierte
Einstellungen für die „Schlauheit“ dieser Geräte. Etwa regelt der
Geschirrspüler Wasser, Temperatur und Reinigungsmittel je nach
Verschmutzungsgrad selbst. Backofen und Dampfgarer kochen,
backen und braten wie von selbst – Gericht rein, Programm auswählen
und los geht’s. Und auf dem Kochfeld können wir Töpfe und Pfannen
nach Belieben verschieben – das Kochfeld merkt sich automatisch die
jeweiligen Einstellungen.
Fernsteuerung via App oder Sprachassistent
Viele Geräte lassen sich auch über eine Smartphone- oder Tablet-App
oder Sprachassistenten (integriert oder via Alexa oder Google
Assistant) kontrollieren und steuern. Die Apps funktionieren dabei
auch als „vergrößertes“ Display, was die Bedienung sehr erleichtert.
Du kannst ganz bequem aus anderen Räumen, vom Garten oder sogar
von unterwegs auf deine Küchengeräte zugreifen. Oder eben
hineinschauen – es gibt Kühlschränke und sogar Backöfen mit einer
integrierten Kamera, damit du immer alles im Blick hast.
Vernetzung von verschiedenen Geräten
Die höchste Form von smarten Geräten ist, dass du Geräte
miteinander vernetzen kannst: Suchst du etwa in einer Kochbuch-App
nach Rezepten, sagen dir Kühlschrank und Vorrats-App, ob du alle
Zutaten zu Hause hast. Die vernetzte und intelligente Waage sorgt
dafür, dass du alle Zutaten in der richtigen Menge und Reihenfolge
hinzufügst. Kochfeld und Backofen/ Dampfgarer laden automatisch
das passende Programm und warten nur mehr darauf, dass du den
Kochvorgang startest.
Vorteile von smarten Küchen
Zeitgenaue Steuerung und Fernsteuerung
Die Kontrolle über deine Smartphone-App und Automatikprogramme
ermöglichen eine zeitgenaues Kochen. So kannst du die Geräte zum
passenden Zeitpunkt aktivieren – und alles wird dann fertig, wenn du es
möchtest. Auch, wenn du noch unterwegs bist.
Blick mit dem Smartphone in den Kühlschrank (links) und Steuerung via App (rechts).
Fotos: NEFF/BSH Hausgeräte GmbH
Komfort und Zeitersparnis
Du kannst aber auch direkt Zeit sparen! Da du die Geräte von überall
steuern kannst – bzw. sich die Geräte „selbst“ steuern, musst du nicht
einmal in der Küche oder überhaupt zu Hause sein. Einfach von
unterwegs ein- oder ausschalten. Oder in der Zwischenzeit etwas
anderes machen.
Besserer Geschmack
Intelligente Programme und Sensoren sorgen dafür, dass Speisen
optimal zubereitet werden – der Geschmack bleibt erhalten, weil die
Zutaten nicht „zerkochen“. Andere Geräte wie der Thermomix oder
KitchenAid regeln nicht nur den Kochvorgang. Sie machen dich sogar
zum Haubenkoch, leiten dich durch den Kochvorgang und sagen dir
ganz genau, wann du welche Zutaten hinzufügen musst. Für manche
ist das auch gar nicht mehr „kochen“. Egal wofür du dich entscheidest
– mit smarten Geräten schmeckt‘s einfach besser: nie mehr
zerkochtes Gemüse oder trockenes Fleisch.
Sicherheit
Neben besserem Geschmack und einfacherem Kochen sorgen smarte
Geräte auch für mehr Sicherheit. Mit Sensoren und automatischen
Programmen verhindern sie, dass etwas anbrennt oder gar verbrennt.
Und du kannst von unterwegs kontrollieren, ob du den Herd oder
Backofen auch wirklich ausgeschaltet hast.
Kostenersparnis
Wie oft kaufen wir etwas, obwohl wir es eigentlich gar nicht bräuchten.
Egal ob Milch, Eier, Wurst, Käse oder Aufstrich. Einfach weil wir
vergessen haben, was aktuell noch alles im Kühlschrank ist. Oder noch
ärgerlicher … wir bemerken erst zu Hause, dass die Milch abgelaufen ist
oder die Eier fehlen. Smartphone-Vorrats-Apps, intelligente Sensoren
und Kameras sorgen dafür, dass wir auch von unterwegs einen Blick in
den Kühlschrank werfen können. Und genau das kaufen, was wir auch
wirklich brauchen.
Mit der Fernsteuerung können wir ganz genau kontrollieren, wie lange
die Geräte laufen und sie jederzeit ein- und ausschalten. So
verschwenden wir nicht unnötig Energie – was die Umwelt und den
Geldbeutel schont.
Für welchen smarten Funktionsumfang du dich bei deinen
verschiedenen Geräten entscheidest, hängt ganz von deinen
Bedürfnissen – und natürlich auch vom Budget – ab. Aber überlege
immer, ob du diese Funktionen auch wirklich brauchst und im Alltag
verwendest oder ob es einfach nur teure Spielereien sind, die zwar toll
klingen, aber nur selten verwendet werden.
Kapitel 8:
Installationsplan
Mit dem Plan deiner Küche ist die Küchenplanung aber noch nicht
fertig. Denn damit du in deiner Küche auch kochen und arbeiten
kannst, fehlen noch Steckdosen, Anschlüsse und je nach Bedarf auch
weitere Installationsarbeiten (Anschlüsse schaffen oder verlegen, …).
Egal ob Neubau oder Renovierung deiner Küche: Elektriker und
Installateure müssen wissen, was sie wo verlegen und platzieren sollen.
Genau darum ist es auch wichtig, dass du dir schon sehr früh Gedanken
über deine Küche machst. Spätestens dann, wenn es um das Verlegen
der Leitungen geht. Diese sollten so verlegt werden, dass sie einer
ergonomischen Küchenplanung und deiner Traumküche entsprechen.
Ansonsten kannst du Anschlüsse für Strom und Wasser sowie
Abwasser nur nach Gefühl setzen. Und musst dich bei der späteren
Küchenplanung an diese – oft nicht optimale – Situation anpassen.
Die Küche muss natürlich nicht fertig geplant sein. Du solltest aber
schon wissen, wie du arbeiten und was du wo platzieren möchtest.
Was ist ein Installationsplan?
Der Installationsplan ist kein Küchenplan für dich, sondern speziell für
Elektriker und Installateure. Denn am Plan ist genau eingezeichnet, wo
wie viele Steckdosen, Schalter und die Anschlüsse für Frisch- und
Abwasser positioniert werden. Nur so können sie alle Leitungen und
Anschlüsse richtig verlegen. Und der Elektriker weiß auch, wie er die
unterschiedlichen Stromkreise für deine Küche planen und absichern
(durch entsprechende Sicherungen im Sicherungskasten) muss.
Wie kommst du zu deinem Installationsplan?
Jeder Planer, der etwas von seinem Handwerk versteht, wird dir bei
Bedarf neben dem Küchenplan auch einen entsprechenden
Installationsplan zur Verfügung stellen.
Damit du aber weißt, worum es geht, und damit du deinen
Installationsplan überprüfen oder auch überarbeiten kannst, haben wir
hier die wichtigsten Informationen und Aspekte für dich
zusammengefasst.
Dein Installationsplan im Detail ____________________
Folgende Details werden im Installationsplan festgehalten:
• Schuko-Steckdosen inklusive der jeweiligen Anzahl
• Herdsteckdose (eigener Steckdosentyp)
• Schalter sowie Schalter-Steckdosen-Kombinationen
• Anschlüsse für Wasser (Frischwasser und Abwasser)
• Gas (sofern du einen Gasanschluss hast/brauchst)
• Durchbruch für Abluft (sofern du einen Abluftdunstabzug planst)
Werfen wir mal einen Blick auf die verschiedenen Anschlüsse:
(Schuko-)Steckdosen
Dabei handelt es sich um die normalen Steckdosen (mit den zwei
Löchern für die Kontaktstifte und den beiden Schutzkontakten oben
und unten). Zur genaueren Erklärung: Schuko steht für Schutz-Kontakt
und ist die Norm für 230-Volt-Steckdosen in Österreich und
Deutschland.
Wofür brauchst du diese Steckdosen? Eigentlich für alle Geräte:
• Backofen, Dampfgarer, Mikrowelle (das Herd-Set aus Kochfeld
und Backofen wird über eine eigene Herdsteckdose
angeschlossen)
• Dunstabzug
• Geschirrspüler
• Kühl-/Gefrierschrank
• Kaffeemaschine und/oder Wasserkocher
• Untertischboiler/ Warmwasserboiler/Durchlauferhitzer
• und alle Geräte, die du zum Vorbereitung und Kochen brauchst
Auf der Arbeitsfläche solltest du die Steckdosen genau dort platzieren,
wo du diese brauchst, damit du einen Kabelsalat vermeidest und die
Geräte an den passenden Stellen nutzen kannst.
Herdsteckdose
Herdsteckdosen (auch Starkstrom-/Kraftstrom-/Drehstromanschluss
genannt) sind keine normalen Steckdosen, sondern fünf Klemmen, an
denen die entsprechenden Kabel angeschlossen werden. Im
Gegensatz zu den Schuko-Steckdosen haben sie nicht eine, sondern
drei Phasen – und zusammen mehr als 230 Volt. Diese Steckdose ist
speziell für dein Kochfeld oder das Herd-Set, da diese mehr Strom
brauchen als andere Geräte.
Anschlüsse für Frischwasser und Abwasser
Hier ist entscheidend, ob du dein Wasser über einen zentralen Boiler
erhitzt oder mit einem kleinen Durchlauferhitzer bzw.
Warmwasserboiler unter der Spüle. Je nachdem hast du einen oder
zwei Wasseranschlüsse in deiner Küche. In der Regel ist das
Warmwasser links (sofern zentraler Boiler vorhanden) und das kalte
Wasser rechts. Der Abfluss für das gebrauchte Wasser befindet sich
mit einem kleinen Abstand unter dem Wasseranschluss.
Damit du einen Geschirrspüler oder weitere Geräte mit einem
Festwasseranschluss verwenden kannst, brauchst du ein Kombi-
Eckventil oder sogar einen 3-Wege-Wasserverteiler. Oder du planst
für deinen Kühlschrank bzw. Dampfgarer einen zusätzlichen Anschluss
an einer anderen Stelle ein.
Soweit zu den verschiedenen Anschlüssen – aber worauf solltest
du speziell bei den verschiedenen Geräten achten?
Kühlschrank
Beim Kühlschrank sollte die Steckdose nicht hinter dem Gerät liegen,
sondern über dem entsprechenden Hochschrank. Nur so ist der
Stecker im Bedarfsfall schnell erreichbar und du musst nicht zuerst den
ganzen Kühlschrank ausbauen. Damit die Steckdose nicht sichtbar ist,
solltest du sie knapp über der Oberkante des Hochschrankes
positionieren. Dazu musst du aber wissen, wo der Kühlschrank hin soll
und wie hoch der entsprechende Schrank sein wird. Bei Einbau-Kombi-
Geräten, die etwas höher sind, brauchst du entweder eine
Kabelverlängerung oder du verlegst die Steckdose in den
Sockelbereich. Grund dafür ist, dass die Anschlusskabel meist recht
kurz sind. Auch bei freistehenden Geräten solltest du die Steckdose so
planen, dass diese leicht zugänglich ist.
Geschirrspüler
Auch hier sollte die Steckdose nicht hinter dem Gerät liegen.
Einerseits, weil der Stecker so nicht erreichbar ist und andererseits, weil
aufgrund der Gerätetiefe zu wenig Platz dafür ist.
Neben Strom brauchst du aber auch Wasser – genauer einen Zufluss
für das saubere und einen Abfluss für das schmutzige Wasser. In der
Regel kommt das Frischwasser direkt vom selben Anschluss, an dem
du die Armatur anschließt. Alles, was du dazu brauchst, ist ein Doppel-
Eckventil. Das Abwasser vom Geschirrspüler kannst du mit einem
passenden Anschluss ganz einfach am Siphon der Spüle anschließen.
Wenn die fixen Schläuche vom Geschirrspüler zu kurz sind, kannst du
diese auch verlängern. Dabei sollte die Verlängerung eine Aqua-Stop-
Funktion haben. Eine Gesamtlänge von bis zu 3,5 Metern ist dabei kein
Problem. Bei längeren Schlauchstücken solltest du aber abklären, ob
der Wasserdruck und die Pumpleistung des Geschirrspülers dafür
ausreichen.
Kochfeld
Wie schon geschrieben, braucht das Kochfeld einen eigenen
Herdanschluss, da es mehr verbraucht, als eine normale Steckdose mit
230 Volt hergibt. Dieser Anschluss ist meist mittig hinter dem
entsprechenden Unterschrank, wodurch auch ein Ausschnitt nötig ist.
Dunstabzug
Je nach Gerätetyp kannst du die notwendige Steckdose im Unter-
oder Hängeschrank verstecken. Aber achte darauf, dass das
Anschlusskabel nicht immer mittig vom Gerät ist. Bei freihängenden
Geräten solltest du genau darauf achten, wo der Schacht verläuft, in
dem du die Steckdose verstecken kannst. Ansonsten sind Kabel und
Steckdose sichtbar.
Bei Umluftgeräten brauchst du Platz für die entsprechenden Rohre
und den Mauerdurchbruch. Auch das sollte im Installationsplan
eingezeichnet sein, damit sich Leitung und Stecker nicht gegenseitig
behindern.
Backofen
Hier kommt es ganz auf das Gerät und dessen Funktionen an. Die
meisten Geräte kommen mit einer 230-Volt-Schuko-Steckdose aus.
Besonders energiehungrige Geräte (etwa für die Pyrolyse-Funktion)
brauchen aber eine entsprechende Herdsteckdose. Welchen
Anschluss du brauchst, erfährst du in der Bedienungsanleitung bzw.
auf der Herstellerwebsite. Erkundige dich auch, ob dein Gerät auch
einen eigenen Stromkreis mit einer höheren Absicherung benötigt.
Ansprechpartner dafür ist dein Elektriker.
Geräte mit Festwasseranschluss
Egal ob Kühlschrank, Dampfgarer oder Kaffeemaschine mit
Festwasseranschluss – hier benötigst du einen zusätzlichen
Frischwasseranschluss oder eine entsprechende Verlängerung vom
Hauptanschluss bei der Spüle (maximale Schlauchlänge beachten!).
Bei einem Dampfgarer brauchst du zusätzlich auch noch einen eigenen
Abfluss für das abgesaugte Wasser. Besprich am besten mit deinem
Installateur, ob alles über den Anschluss bei der Spüle funktioniert oder
du einen separaten Anschluss brauchst.
Steckdosen auf der Arbeitsfläche und Kochinseln
Überlege, ob du die Steckdosen an der Rückwand haben möchtest
oder doch als Ecksteckdose bzw. als ausfahrbare Steckdose in der
Arbeitsfläche.
Lichtschalter
Ein kleines Detail, das oft übersehen wird, sind Lichtschalter. Diese
sollten so positioniert sein, dass du das Licht beim Betreten und
Verlassen des Raumes ein- und ausschalten kannst. Zusätzliche
Lichtquellen solltest du bequem beim Kochen steuern können. Je
nach Bedarf gibt es auch Kombinationen aus Schalter und Steckdose.
Zudem gibt es auch Radios, Lautsprecher und Co., die du in solche
Mauerdosen bzw. Montagerahmen integrieren kannst.
Lichtquellen – Leuchten
Auch sämtliche Lichtquellen werden im Installationsplan eingezeichnet,
damit du genügend Anschlüsse hast – aber auch die notwendigen
Kabel verlegt und bei Bedarf mit Schaltern verbunden werden können.
Sonderfall Kochinsel
Wenn du eine freistehende Kochinsel planst, müssen die notwendigen
Leitungen im Boden bis zur geplanten Position der Insel verlegt
werden – abhängig davon, was alles auf die Insel soll (Herd, Backofen,
Spüle …).
Aufgepasst bei Strom und Wasser
Sämtliche Installationsarbeiten sollten von Fachpersonen erledigt
werden. Denn nur sie wissen, worauf es ankommt und wie die
Stromkreise abgesichert werden müssen! Zudem solltest du auch nicht
zu viele Geräte an einem Stromkreis bzw. an einer Mehrfachsteckdose
anschließen.
Aufgepasst: Wenn die Installationsarbeiten (Wasser, Strom) von Laien
durchgeführt werden, kann es sein, dass die Versicherung in einem
späteren Schadensfalle „aussteigt“ und den Versicherungsfall nicht
bezahlt.
Kapitel 9:
So überprüfst du die fertige Planung
Wenn die Küche fertig geplant ist, solltest du sprichwörtlich noch eine
Nacht darüber schlafen, bevor du eine endgültige Entscheidung triffst
und die Küche bestellst. Denn nachträgliche Änderungen können
schon mal teuer werden.
Darum solltest du die Küchenplanung auch in allen Details überprüfen!
Küchenplanungscheck 1: Einräumen
Natürlich kannst du die Küche nicht einräumen, wenn sie noch gar nicht
montiert ist. Aber darum geht es auch nicht. Vielmehr solltest du dir
den Plan zur Hand nehmen und alle Schränke, Auszüge und Regale in
Gedanken – oder noch besser auf einer Kopie des Plans – einräumen.
Hat alles Platz, was in die Küche soll? Und ist alles dort, wo es sein soll?
Auch wenn die Stauraumplanung ein Teil der Planung sein sollte,
kannst du hier noch einmal überprüfen, ob alles so passt wie geplant
und gedacht!
Küchenplanungscheck 2: Bewegungsabläufe
vorstellen
Auch wenn dieser Teil schon bei der Planung berücksichtigt werden
sollte, lieber noch einmal alles überprüfen statt dann eine unbequeme
Küche zu haben: Stell dir vor, verschiedene Gerichte in deiner Küche zu
kochen. Ist alles Wichtige in Griffweite? Hast du keine langen
Laufwege?
Wenn du dir unsicher bist, schau doch mal, was wir in den Abschnitten
„Ergonomie (Seite 47) und „Anordnung der Arbeitsbereiche“
(Seite 52) darüber geschrieben haben.
Küchenplanungscheck 3: Feedback von anderen
Natürlich solltest du die Planung auch Personen aus deinem Umfeld
zeigen und nach ihrer Meinung fragen. Aber denke immer daran, dass
diese Personen keine Küchenprofis sind und nach ihrem Befinden und
ihrer Meinung antworten. Darum muss auch nicht alles (für dich)
stimmen, was sie sagen.
Zudem gibt es auch Facebook-Gruppen zum Thema
„Küchenplanung“, in der du den Plan posten kannst. Unter den
Mitgliedern sind auch Profis, die dir entsprechend professionelles
Feedback geben können.
Anhang 1: Checkliste
Deine Schritte zur Traumküche
Bei der Küchenplanung gibt es unzählige Aspekte zu beachten und
Dinge zu tun. Damit du den Überblick behältst, haben wir deine
Schritte rund um die Küchenplanung als kleine Checkliste
zusammengefasst:
Bestimmung des Wohnraumkonzeptes (offene oder
geschlossene Küche, Funktionen der Küche)
Ausführliche Bedarfsklärung
Festlegung des Budgets (Möbel, Geräte, Umbauarbeiten,
Sonstiges)
Festlegen der Elektrogeräte
Detaillierter Grund-/Aufriss inkl. aller Abmessungen
Planung deiner zukünftigen Traumküche
Bestimmung der notwendigen Größe der Arbeitsfläche
Bestimmung des notwendigen Stauraumumfanges in der
Küche
Auswahl der Küchenform
Bestimmung der Arbeitsbereiche nach deinen
Arbeitsabläufen
Berücksichtigung ergonomischer Aspekte
Auswahl der Arbeitsplatte
Auswahl Küchenrückwand/Spritzschutz
Küchendesign (Stil, Farben/Muster/Strukturen)
Beleuchtung
Überprüfen der Planung: Einräumen am Papier und Arbeitsabläufe
Klären von Bezahlung, Liefertermin, Montage, Mängelbehandlung
Vertragsunterzeichnung und Bestellung
Abbau und Weitergabe/Entsorgung der aktuellen Küche
Vorbereiten des Raumes
Überprüfen aller gegebenen Anschlüsse (Strom, Wasser,
Abwasser, Abluft)
bei Bedarf versetzen von Anschlüssen bzw. Neuinstallation
Wandfarbe bzw. Tapete
Boden
Montage
Abnahme der fertigen Küche – überprüfen auf saubere
Arbeit/Mängel
Unter www.edelseer-tischlerei.at/checkliste kannst du dir zudem
eine umfangreiche Checkliste zur Küchenplanung – Bedarfsklärung
herunterladen!
Anhang 2:
Die häufigsten Fehler bei der Küchenplanung
Fehler #1: Nicht genau messen
Damit es zum Schluss kein böses Erwachen gibt, solltest du von Anfang
an genau arbeiten!
Es ist schneller passiert, als du glaubst, und plötzlich sind die
Anschlüsse an der falschen Stelle. Das Fenster geht nicht mehr auf,
weil die Armatur direkt davor ist. Die Arbeitsplatte ist zu kurz und ein
unschöner Spalt bleibt sichtbar. Oder der letzte Schrank ist um ein paar
Millimeter zu breit.
Mit einem genauen Grundriss (auch Aufriss genannt) kannst du all
diese Ärgernisse verhindern. Darum solltest du auch genau messen
und alle Maße eintragen! Sowie alle Anschlüsse, Fenster, Türen und
Heizkörper einzeichnen. Vergiss dabei auch nicht auf Ecken oder
Wandvorsprünge.
Fehler #2: Küchenform, Raum und Wohnkonzept passen
nicht
Viele Kunden haben bereits eine klare Vorstellung von ihrer
Traumküche. Nur manchmal ist dieser Traum leider nicht sinnvoll, weil
die gewünschte Küchenform, der Raum und das Wohnkonzept einfach
nicht zusammenpassen.
Dies ist vor allem bei kleineren oder schmalen Räumen der Fall. Oder
wenn Küche, Essbereich und Wohnzimmer in einem gemeinsamen
Raum ihren Platz finden müssen – in diesem Fall solltest du auch immer
den gesamten Raum und alle Bereiche gemeinsam planen.
Fehler #3: Kochverhalten, Bedürfnisse und
Gewohnheiten werden nicht berücksichtigt
Denke an deine Gewohnheiten und alle deine täglichen Routinen. Etwa
der Guten-Morgen-Kaffee, das Frühstücksmüsli, die Jause
zwischendurch. Und natürlich auch an deine Kochgewohnheiten. Wie
und was kochst du? Nur schnelle Gerichte oder aufwändige Speisen?
Was brauchst du dazu?
Das bestimmt nicht nur, welche Geräte du in deiner Küche brauchst,
sondern auch, wie viel Platz du in den Schränken und auf der
Arbeitsfläche benötigst. Und wo was eingeräumt werden sollte, damit
es in Griffweite ist und du es schnell erreichen kannst.
Fehler #4: Zu wenig Platz
Den Platz in deiner Küche kannst du grob in zwei Bereiche einteilen:
Arbeitsfläche und Stauraum (in Form von Unter-, Hänge- und
Hochschränken sowie offenen Regalen – aber auch einer
Speisekammer).
Wie groß die Arbeitsfläche ist und wie viel Stauraum du benötigst,
hängt von mehreren Faktoren ab, die in diesem Buch bereits
beschrieben wurden. Darum solltest du deine Küche immer auf deine
individuellen Bedürfnisse und deinen Bedarf anpassen!
Fehler #5: Standardküche vs. Massküche
Fertige Küchen aus dem Möbelhandel sind oft verlockend: abholfertig
und in vielen Fällen günstig. Doch du sparst dabei nicht nur beim Preis,
sondern auch beim Platz. Also der für dich optimalen Verteilung
zwischen Arbeitsfläche und Stauraum – was bei solchen Fertig-Küchen
nicht der Fall ist.
Noch mehr wertvollen Platz verschenkst du bei diesen Küchen, weil die
Hersteller nur Standardmaßen verwenden – so bleibt oft eine Nische
übrig. Bei einer individuellen Planung hingegen kannst du den Platz mit
einer längeren Arbeitsfläche oder breiteren Schränken voll ausnutzen.
Fehler #6: Ergonomie – kochst du bequem?
Hast du alle Punkte berücksichtigt, die in den Abschnitten rund um die
Ergonomie und Arbeitsbereiche beschrieben wurden? Wenn nicht,
kann es passieren, dass deine fertige Küche zwar schön ist, du darin
aber nicht bequem kochst, sondern immer wieder quer durch die
Küche laufen musst.
Fehler #7: Design vs. Funktionalität
Eine rein funktionale Küche ist nicht immer schön und gemütlich.
Oder? Da ist eine Designerküche schon viel schicker. Mit glänzenden
Fronten und klaren Linien. So richtig stylisch! Oder eine richtig urige
Landhausküche.
Nur Design alleine ist nicht alles. Vor allem, wenn die Küche an sich total
unpraktisch ist. Die Planung (d)einer Küche ist oft eine Gratwanderung
zwischen Design und Funktionalität. Versuche, einen Mittelweg
zwischen einem Design, mit dem du dich auch längerfristig wohlfühlst,
und einer entsprechenden Funktionalität zu finden.
Fehler #8: Falsches Timing und fehlende Vorbereitung
Geschafft, die Küche ist fertig geplant, jetzt heißt es nur noch warten,
bis sie geliefert wird …
Weit gefehlt. Denn bis dahin ist noch viel zu tun! Du solltest dir schon
jetzt Gedanken machen, was mit deiner alten Küche passiert.
Verkaufen oder entsorgen? Und wohin mit den Vorräten, Geräten,
(Koch-)Geschirr und dem ganzen anderen Zeugs, das aktuell in deiner
Küche ist?
Zudem braucht es oft viel mehr Zeit als du denkst, eine bestehende
Küche auszuräumen. Natürlich solltest du die Küche jetzt nicht gleich
abmontieren, denn wo willst du in der Zwischenzeit kochen?
Ist alles draußen, kannst du den Raum für deine zukünftige
Traumküche vorbereiten. Neuer Boden? Die Wände ausmalen? Ein
neuer Fliesenspiegel oder eine durchgehende Rückwand als Glas oder
Metall? Anschlüsse versetzen? All das gehört gemacht, bevor deine
neue Küche vor der Tür steht. Besprich auch mit dem Planer, was vor
der Montage notwendig ist.
Fehler #9: Die Küche aufbauen wird schon nicht schwer
sein
Lässt du dir Kästen oder Regale fertig montiert liefern und aufstellen
oder baust du sie lieber selbst auf?
Wenn du zur zweiten Gruppe gehörst, haben wir eine Bitte an dich:
Einen Kasten oder ein Regel schraubst du sicherlich mit links
zusammen. Vielleicht auch eine ganze Wohnzimmerwand. Aber was ist
mit deiner Küche? Traust du es dir wirklich zu, alles zu montieren und
aneinander auszurichten? Und zwar so, dass alles auf einer Höhe und in
Waage ist?
Also: Stolz runterschlucken, das „Ich-bin-der-Heimwerker-König-und-
schaffe-alles“-Denken vergessen und ganz ehrlich zu dir selbst sein.
Mach dir lieber einen schönen Tag und die Monteure zaubern deine
Traumküche!
Fehler #10: Budget, Preis und versteckte Kosten
Plane ein Budget für deine neue Küche und setze dir eine realistische
Obergrenze! Wie viel möchtest oder kannst du – maximal – ausgeben?
Denn nach oben hin sind auch bei Küchen keine Grenzen gesetzt.
Du solltest aber auch nicht an der falschen Stelle sparen! Etwa mit einer
günstigen Küche, die wertvollen Platz ungenutzt lässt. Oder mit
günstigen Geräten, die dafür echte Energiefresser sind oder nicht die
Funktionen bieten, die du zum Kochen eigentlich brauchen würdest.
Der günstige Preis im Möbelhandel ist auch keine Garantie dafür, dass
du letztendlich eine günstige Küche hast. Denn viel zu oft sind das
billige Lockpreise, auf die Händler dann noch das eine oder andere
aufschlagen.
Denke neben teuren Möbeln wie Apothekerschränken auch daran,
dass zum Preis der Küche noch Umbauarbeiten, Geräte, Montage …
dazukommen können. In deinem Budget solltest du wirklich alles
berücksichtigen!
Fehler #11: Steckdosen – zu wenig oder falsch platziert
Was brauchen die meisten Küchengeräte? Natürlich Strom! Und dieser
kommt aus der Steckdose. Oft werden Steckdosen nach Belieben –
und ohne Plan – rund um die Arbeitsfläche verteilt. Mit der Folge, dass
du entweder mit einem Kabelsalat kämpfen oder irgendwohin
ausweichen musst, weil du keine Steckdose hast oder das Kabel zu kurz
ist.
Denke bereits bei der Planung daran, welche Geräte du wo in der
Küche verwenden möchtest. Anschließend kannst du die
entsprechenden Steckdosen zielgerichtet planen – und zur Sicherheit
noch die eine oder andere Steckdose mehr … man weiß ja nie, was
noch dazu kommt.
Fehler #12: Spüle, Armatur und Fenster
Gerne planen zukünftige Küchenbesitzer die Spüle direkt vor dem
Fenster. So können sie beim Spülen auch gleich direkt aus dem
Fenster schauen. Natürlich spricht nichts dagegen. Nur solltest du
immer daran denken, dass das Fenster auch geöffnet werden kann.
Also entweder die Spüle und Armatur entsprechend positionieren.
Oder eine klappbare Fensterarmatur bzw. ein geteiltes Fenster
einplanen!
Fehler #13: Zu geringe Abstände zwischen Küchenzeile
und Kücheninsel
Viele träumen von einer Kücheninsel, du auch? Doch leider eignet sich
nicht jeder Raum für eine Kücheninsel. Besonders bei schmäleren
Räumen ist eine Kücheninsel nicht immer möglich – und aus praktischer
Sicht sinnvoll. Trotzdem wird aber oft versucht, diesen Wunsch zu
realisieren. Mit dem Ergebnis, dass der Durchgang bzw.
Bewegungsbereich zu schmal wird. Für eine Person mag es ja noch
funktionieren, aber wenn du zu zweit kochst, ist es zu eng und ihr steht
euch im Weg. Und schließlich wollen auch Schubladen/Auszüge und
Schranktüren bequem geöffnet werden.
Plane zwischen den Küchenzeilen bzw. der Küchenzeile und der
Kücheninsel einen Abstand von rund 120 Zentimetern ein. Wenn du
alleine kochst, reichen auch 90 Zentimeter aus. Trotzdem solltest du
immer überprüfen, ob du so auch alle Schubladen, Schränke und
Geräte problemlos öffnen kannst – ohne umständliche Bewegungen
oder gar Verrenkungen.
Fehler #14: Fehlender Platz zwischen Spüle und Kochfeld
Dieser Fehler schleicht sich immer wieder ein: Das Kochfeld ist zu nahe
an der Spüle. Doch genau hier ist dein Hauptarbeitsbereich beim
Kochen und der entsprechende Platz zum Schneiden oder
Vorbereiten.
Auch wenn auf der anderen Seite von Spüle oder Kochfeld mehr
Arbeitsfläche frei ist … bequem ist etwas anderes. Denn du musst so
beim Kochen immer um Spüle und Kochfeld herum arbeiten. Und wenn
ihr zu zweit kocht, steht ihr euch mitunter immer wieder im Weg. Darum
sollten zwischen Spüle und Kochfeld mindestens 60 Zentimeter
Abstand sein – wenn ihr umfangreich kocht, lieber noch etwas mehr.
Fehler #15: Kochfeld seitlich zu nahe am Rand
Bleiben wir beim Kochfeld. Um genügend Platz auf der Arbeitsfläche –
egal ob Küchenzeile oder Kücheninsel – zu haben, wird das Kochfeld
gerne an den Rand gesetzt. Auch hier mischt sich wieder die fehlende
Alltagstauglichkeit mit einer Gefahrenquelle.
Ist das Kochfeld zu nahe am Rand, kannst du nur mehr auf einer Seite
Zutaten, Utensilien oder Töpfe abstellen, wodurch du immer über das
Kochfeld auf die andere Seite greifen musst. Gefährlich wird es, wenn
du unabsichtlich etwas zur Seite schiebst. Durch den fehlenden Platz
(seitlich oder auch an der Kochfeldrückseite) landet alles direkt am
Boden. Auch im Vorbeigehen kann so schnell mal was mitgerissen
werden. Und mit Kindern im Haus ist das gleich doppelt gefährlich.
Denn sie können so nicht nur von mehreren Seiten etwas
herunterreißen, sondern auch auf die heiße Herdplatte (oder eben
heiße Töpfe und Pfannen) greifen. Darum zwischen Kochfeld und
seitlichem (sowie hinterem) Rand mindestens 20 bis 30 Zentimeter
Platz lassen. Ist die Seitenwand vom Hochschrank zu nahe, kannst du
dich zudem nur eingeschränkt bewegen und kochen.
Fehler #16: Optimale Arbeitsrichtung vs. bestehende
Anschlüsse
Sehr oft bestimmen bestehende Anschlüsse – Wasser, Abfluss,
Steckdosen – die Anordnung von Spüle, Kochfeld, Backofen und
Kühlschrank. Die Möglichkeit, diese Anschlüsse zu verlegen, wird oft
übersehen oder gar ignoriert. Das führt dazu, dass die Geräte sowie die
unterschiedlichen Bereiche (Vorräte, Spülen …) nicht optimal
angeordnet sind und du beim Kochen unnötig hin und her laufen
musst.
Egal ob du neu baust oder renovierst – im Idealfall solltest du deine
Küche so früh wie möglich planen, damit du die Anschlüsse bereits in
der (Um-) Bauphase richtig positionieren kannst. Bei bestehenden
Räumen sprich mit einem Installateur und Elektriker, ob sich die
vorhandenen Anschlüsse verlegen lassen.
Fehler #17: Backofen und Co. übereinander
Je nach Kochverhalten kann es notwendig sein, statt einem
Kombigerät einen Backofen und einen separaten Dampfgarer
einzuplanen. Oder einfach eine Mikrowelle als zusätzliches Gerät. Aus
Platzgründen – oft auch auf Kundenwunsch – werden beide Geräte
übereinander positioniert. Mit dem Nachteil, dass keines der Geräte in
einer optimalen Arbeitshöhe ist.
Wenn es nicht anders geht, ist das natürlich eine notwendige Lösung.
Aber achte darauf, dass das obere Gerät nicht zu hoch eingebaut wird.
Denn im Alltag ist die Bedienung nicht nur unbequem und alles andere
als ergonomisch, sondern auch ziemlich gefährlich. Warum?
Stell dir vor, du möchtest einen Teller mit heißer Suppe aus der
Mikrowelle nehmen. Der Teller ist aufgrund der Einbauhöhe der
Mikrowelle von oben nicht einsehbar. Die Folge ist, dass du nicht
beurteilen kannst, ob er gerade ist oder schief und knapp am
Übergehen. Kippst du den Teller nun etwas mehr, verteilt sich die
heiße Suppe auf deinem ganzen Oberkörper. Höchste
Verbrennungsgefahr!
Wenn genügend Platz in den Hochschränken vorhanden ist, sollten die
Geräte immer nebeneinander und in einer für euch optimalen
Arbeitshöhe eingeplant werden.
Fehler #18: Beleuchtung
Viel zu oft wird die Beleuchtung rein aus Designgründen ausgewählt.
Dabei spielt die optimale Beleuchtung bei der Ergonomie und dem
Kochvergnügen eine große Rolle. Schließlich kocht es sich im Dunklen
eher schwer …
Achte bereits in der Planungsphase auf eine optimale Beleuchtung und
plane die dazu notwendigen Anschlüsse. Müssen dafür neue Leitungen
verlegt werden, sollte dies bereits vor der Montage erledigt werden.
Fehler #19: Zu späte Griffauswahl
Die Entscheidung, ob grifflos oder mit Griffen sowie die Auswahl der
Griffe spielt oft am Schluss der Planung eine Rolle. Das kann schnell zu
Problemen führen! Werden die Eckblenden nicht entsprechend
geplant, blockieren sich die Griffe in der neuen Küche mitunter
gegenseitig. Zudem bieten grifflose Schränke je nach Typ auch etwas
weniger Stauraum, was du bei der Stauraumplanung berücksichtigen
solltest.
Fehler #20: Blindes Vertrauen
Natürlich kannst du davon ausgehen, dass der Küchenplaner ein Profi
ist. Aber leider mischen sich auch immer wieder schwarze Schafe oder
einfach nur unmotivierte Planer unter die Küchenexperten. Darum
solltest du auch nicht alles hinnehmen, was geplant wird. Und auch die
Planung selbst noch mal überprüfen, wie auf Seite 196 beschrieben.
Hier nochmals die wichtigsten Qualitätsmerkmale, auf die du
während des Planungsgespräches achten solltest:
• Wie ausführlich ist das Beratungsgespräch?
• Führt der Planer mit dir eine ausführliche Bedarfsklärung durch?
• Geht der Planer auf deine Wünsche, Vorstellungen und
Anforderungen ein? Oder plant er nur nach seinen eigenen
Vorstellungen?
• Erklärt dir der Planer, warum manche deiner Vorstellungen nicht
ideal sind und eine andere Lösung besser wäre?
Und jetzt wünschen wir dir viel Spaß und Erfolg bei deiner
Küchenplanung!