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Linguistik 2 Notizen

Das Dokument behandelt die Syntax, die Lehre vom Satzbau, und untersucht die Regeln für die Kombination von Wörtern und Wortgruppen zu komplexen Sätzen. Es definiert syntaktische Kategorien, Phrasen und Satzglieder sowie deren Funktionen wie Subjekt, Objekt und Adverbial. Zudem werden Tests zur Identifikation von Konstituenten und strukturelle Ambiguitäten beschrieben.

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Nguyên Đỗ Thảo
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Linguistik 2 Notizen

Das Dokument behandelt die Syntax, die Lehre vom Satzbau, und untersucht die Regeln für die Kombination von Wörtern und Wortgruppen zu komplexen Sätzen. Es definiert syntaktische Kategorien, Phrasen und Satzglieder sowie deren Funktionen wie Subjekt, Objekt und Adverbial. Zudem werden Tests zur Identifikation von Konstituenten und strukturelle Ambiguitäten beschrieben.

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Sitzung 1

1
.

Gegenstand und Ziel der


Syntax
-

Syntax : Lehre vom Bau des Satzes

denen
-
Ziel der
Syntax : untersucht
Regeln /
nach
Wörter und einfachen und
zu
Wortgruppen zu

zu
komplexen Sätze
zusammengefügt werden
.

Gegenstand der
Syntax : Alle sprachlichen Strukturen ,
bei

denen es sich um
Verbindungen oberhalb
der Wortebene und unterhalb der Textebene
handelt .

2
. Syntaktische Kategorien
-Begriffserklärung Syntaktische Kategorie
:

U
Eine
syntaktische Kategorie umfasst Menge
eine von

sprachlichen Einheiten
/
die bestimmte
Eigenschaften
deren
gemeinsam
haben und
Eigenschaften relevant sind
für die
Beschreibung syntaktischer Stukturen"
C Dürscheid 2012 : 19)

Elemente die oder ähnliche


,
gleiche grammatische
Eigenschaften 2
aufweisen , gehören zur
gleichen syntaktischen
Kategorie
(Pittner/Bermann 2015 14) :

-2
Typen von
Kategorisierung
+
Wortanten
Kategorie
Phasenkategorie
. 1
2 .

Wortartenkategorie
Aus
qangspunkt
ungeordnete Menge sprachlicher Zeichen

Anwendung von Kriterien


2
morphologisch / syntaktisch ,
semantisch)

Ergebnis
Klassen von Wörtern ( : Wortanten
,
Wortklassen)

Syntaktische Kriterien :

Satzgliedfunktion
t)
Adverbien :
Satzgliedfunktion
# Präposition : Kein
Satzglied funktion
·

syntaktische Eigenschaften
Präposition Kasus
- :
regiert einen

Konjunktion den Kasus nicht


+
:
regient
- Kombinierbarkeit :

das schöne Haus


das unser Haus

Adj können zur .


einem Artikel und einem Substantiv stehen ,

Possessivpronomina nicht

2 2. .
Phrasen Kategorie
-
Ein Satz selt sich nicht aus einzelnen Wörtern

zusammen
, sondern aus Phrasen zusammen
.

Eine Phrase ist eine Gruppe Wörtern die


eng
- von
E

und
zusammengehören syntaktisch eine Einheit bilden .

-Grundstuktur einer Phrase :

-
Jede Phrase hat einen Kern / Kopf
Die Phrase wird nach der Wortant des Kerns
t
genannt
Der (Kern Nomen)
Junge = :
Nominalphrase
Mit dem Auto (Kern =
Präp) :
Präpositionalphrase
Das Museum besuchen (Kern : Verb) Verbalphrase
:

sehr
gut (Kern = Adj) :
Adjphrase
Unten am Bach (Kern : Adv) : Aduphrase
Grundstuktur der Nominalphrase
Der
a .

linkserweiterung Junge rechtserweiterung


links
b .
Der kleine
Junge Adj attribut
C Der heute
geborene Junge Patizipattribut
T #
-1

Der
gern spielende Junge
rechts

Der
Junge in der Küche Präpositionalattribut
Der Gruppe Genitiv attribut
Junge der
Der der blonde Haare hat Relativsab
Junge ,

- Minimal besteht die Phrase aus einem Wort (Kern)


Oma = Wort = Kern
-
Erweitere Phrase :

Die Kombination Artikel Adj nicht


N ist
beliebig
+ +
,

sondern müssen in einer bestimmten Relation


ganz
zu ein ander stehen ( * Der kleinen Mann)
Sie müssen in Genus Numerus und Kasus
,

=> Konquenz
Präp +
Nominalphrase >
-

Präpphrase
Präp f Präpphrase >
-
11

Präp f Adv - 1/

Präp t Pronomen >


- Le
Konsituentenstruktur

1. Konstituentenstruktur
1.1. Konstituentenbegriff
- Eine Konstituente ist jede sprachliche Einheit, die Teil einer größeren sprachlichen
Einheit ist. (Bußmann 1990:264)
1.2. Darstellungsformen
- Die Gliederung einer Konstituentenstruktur kann dargestellt werden.
- Schachtelung oder Klammerung.
- Strukturbaum

2. Syntaktische Test
2.1. Fragetest
- Wenn ein Wort oder eine Phrase als Antwort Fragment erscheinen kann, handelt es
sich vielleicht um eine Konstituente im ursprünglichen Satz.
- Beispiel: Meine Mutter hat mir zum Geburtstag ein Buch geschenkt.
2.2. Permutationstest/ Verschiebetest
- Was verschoben werden kann, ist eine Konstituente.
- Eine Konstituente kann ins Vorfeld oder ins Nachfeld des Satzes verschoben, bzw.
im Mittelfeld umgestellt werden, ohne dass der Satz ungrammatisch würde.
- Beispiel:
a. Lisa wartet jeden Tag hoffnungslos auf eine schöne Liebe.
b. Hoffnungslos wartet Lisa jeden Tag auf eine schöne Liebe.
2.3. Vorfeldtest
- Was in der Position vor dem finiten Verb in Aussagesätzen stehen kann, ist eine
Konstituente.
- Beispiel:
a. Tom hat mir wunderschöne Blumen geschenkt.
b. Wunderschöne Blumen hat Tom mir geschenkt.
- Nebensatz kann auch im Vorfeld stehen.
- Beispiel:
a. Ich werde ihn lieben, weil er mich immer liebevoll behandelt.
b. Weil er mich immer liebevoll behandelt, werde ich ihn lieben.
2.4. Substitutiontest
- In diesem Test ersetzt man ein Wort/ eine Wortfolge durch andere Wort/ Wortfolge
im Satz, die die gleiche syntaktische Kategorie hat.
- Beispiel:
a. [ Die Tasche] ist schön.
b. [ Die Tannenbaum ] ist schön.
c. [ Die Vase von meiner Mutter ] ist schön.
2.5. Pronominalisierungstest
- Was sich pronominalisieren, sich also durch ein Pronomen substituieren lassen, ist eine
Konstituente.
- Beispiel: [Der Lehrer] hat [die Aufgaben] korrigiert..

3. Strukturelle Ambiguitäten
- Eine Ambiguität, die daher rührt, dass ein Satz mehr als eine Struktur haben kann,
heißt strukturelle oder syntaktische Ambiguität. ( Sie sind zu unterscheiden von
lexikalischen Ambiguitäten, die durch Homonyme hervorgerufen werden, wie zB,
Schloß, Band...)
- Beispiel für strukturelle Ambiguitäten durch Strukturbaum:
Ich sah den Mann mit dem Fernglas.
Ich sah [ den Mann ] [mit dem Fernglas ].
Ich sah [ den Mann [ mit dem Fernglas ] ].
Syntaktische Funktionen der Satzglieder

1. Überblick über Satzgliedfunktionen


- Der Satz wird aus verschiedenen Bausteinen zusammengesetzt.
- Die Satzglieder bestehen aus einem oder mehreren Wörtern, die zusammen im
Satz verschoben werden können.
- Satzglieder sind diejenigen Konstituenten, die erfragbar, pronominalisierbar,
verschiebbar und vorfeldfähig sind.
- Die Satzglieder können bestimmte syntaktische Funktionen erfüllen.
+ Subjekt
+ Objekt
+ Prädikativ
+ Adverbial

2. Subjekt
- die am häufigsten auftretenden Ergänzungen zu Verben.
- Subjekte stehen im Nominativ und sind mit wer? oder was? erfragbar.
- mit dem finiten Verb in Person und Numerus kongruieren.
z.B: Hans (3. Pers. Sg.) schläft (3. Pers. Sg.).
z.B. Sie (3. Pers. Pl.) schlafen (3. Pers. Pl.).
z.B: Wir (1. Pers. Pl) schlafen (1. Pers. Pl)
- Verbformabhängig, da es in der Regel nur mit finiten Verben auftritt.
- Das Subjekt fällt weg im Infinitiv
z.B. Sie verspricht, zu kommen.
- In Imperativsätzen: Fehlen von Subjekt in der Regel, ist jedoch nicht völlig
ausgeschlossen.
z.B. Geh (du) nach Hause!

3. Objekt
3.1. Akkusativobjekt (auch Akkusativergänzung)
- Am häufigsten auftretende Objekt.
- Mit wen? oder was? erfragt werden
z.B. Anne isst gern Eis
z.B: → Was ist Anne gern?
- Bei Passivierung zum Subjekt werden kann.
z.B. Alle lobten ihn.
zB:→ Er wurde von allen gelobt.
z.B. Er öffnet die Tür.
zB.: Die Tür wird geöffnet.

3.2. Dativobjekt (auch Dativergänzung)


- auch als „indirektes Objekt“ bezeichnet, da es einen von einer Handlung oder
einem Vorgang nur mittelbar betroffenen Mitspieler bezeichnet.
- eine Person bezeichnen, seltener eine Sache. Es kann mit wem? oder was?
erfragt werden.
z.B. Ich überlasse dir die Entscheidung
z.B: Wem überlasse ich die Entscheidung? → dir
- eine Form der Passivierung, durch die auch das Dativobjekt zum Subjekt
werden kann, nämlich das mit Hilfe von kriegen oder bekommen gebildete
„Rezipientenpassiv“.
z.B. Die Zahnärztin zieht dem Patienten einen Zahn.
z.B: Der Patient bekommt einen Zahn gezogen.

3.3. Genitivobjekt (auch Genitivergänzung)


- sich mit wessen? erfragen lassen.
z.B. Die Diebe bemächtigten sich des Geldes
→ Frage: Wessen bemächtigten sich die Diebe? - des Geldes
- Das Genitivobjekt wird also mehr und mehr durch andere Objektarten wie das
Präpositionalobjekt verdrängt.
z.B. Wir gedachten seiner. (Genitivobjekt)
zB: = Wir dachten an ihn. (Präpositionalobjekt)
z.B. Sie erinnerten sich ihrer. (Genitivobjekt)
z.B:= Sie erinnerten sich an sie. (Präpositionalobjekt)

3.4. Präpositionalobjekt (auch Präpositionalergänzung)


- die Satzglieder mit einer Präposition beginnen.
- Bei Fragen zum Präpositionalobjekt passiert immer eine Präposition begleitet
ein Verb, entweder als selbständiges Wort oder als Teil eines
Pronominaladverbs.
z.B. Er wartet auf seine Tante/auf den Zug.
zB: Auf wen/worauf wartet er?
- Auch bei der Ersetzung von Präpositionalobjekten durch Proformen bleibt die
Präposition erhalten.
z.B. Er wartet auf sie/ darauf.
- nicht oder nur sehr beschränkt austauschbar. Nur wenige Verben lassen
Präpositionalobjekte mit verschiedenen Präpositionen zu.
z.B. sich freuen auf/ über
zB: Ich freue mich über den schönen Blumenstrauß
zB: Ich freue mich auf den schönen Blumenstrauß
4. Prädikativ
4.1. Subjektsprädikative
- in Kombination mit Kopulaverben auftreten und bilden mit Kopulaverben
zusammen das Prädikat
- Prädikative, die sich auf ein Subjekt beziehen, es gibt eine Eigenschaften, eine
Rolle oder einen Aufenthaltsort des Subjektsreferenten wieder
- in verschiedenen Formen auftreten:
a. Ich bin müde. (AdjP: Adjektivphrase)
b. Hans wird Lehrer. (Nominativ - NP: Nominativ Nominalphrase)
c. Otto ist von adliger Herkunft. (PP: Präpositionalphrase)
d. Die Mühe war umsonst. (AdvP: Adverbphrase)
e. Bist du anderer Meinung? (Genitiv - NP: Genitiv Nominalphrase)

4.2. Objektsprädikative
- Prädikative, die sich auf ein Objekt beziehen und deshalb Objektsprädikative
genannt werden
z.B. Sie nannte ihn einen Idioten.
z.B. Man hielt ihn für ein Genie.

4.3. Freie Prädikative


- unabhängig von bestimmten Verben auftreten.
- sich auf das Subjekt oder Objekt eines Satzes beziehen.
- einen temporären Zustand benennen:
z.B. Sie kam krank aus dem Urlaub zurück
z.B. Der Kellner trägt die Suppe heiß herein.

5. Adverbial
- Prototypische Eigenschaften:
+ Syntaktisches Kriterium: sich auf das Verb oder auf den ganzen Satz beziehen.
z.B. Er singt laut (sich auf das Verb beziehen)
zB: Glücklicherweise hat er die Prüfung bestanden (sich auf den ganzen Satz
beziehen)
+ Semantisches Kriterium: die näheren Umstände des Geschehens aus: den Ort,
die Zeit, die Art und Weise, den Grund drücken.
+ Formales Kriterium: Als Adverbiale können auftreten: Adverbien, PPs, NPs
und Nebensätze.
z.B. Er weinte sehr (als Adverbien)
z.B: Das Buch liegt auf dem Tisch (als PPs)
z.B: Er tanzte die ganze Nacht (als NPs)
zB.: Er tanzte, bis die Sonne aufging (als Nebensätze)
- Unterscheidung von präpositionalem Adverbial und präpositionalem
Objekt
+ Präpositionale Adverbialen: die Präposition trägt eine Eigensemantik und ist
austauschbar. (semantisches Kriterium)
z.B. Das Buch liegt unter/auf/neben/hinter dem Tisch.
+ Präpositionale Objekten: die Präposition vom Verb ist vorgegeben und nicht
austauschbar. (semantisches Kriterium)
z.B. warten auf, hoffen auf, glauben an
+ In präpositionalen Objekten kommen nur Präpositionen der alten Schicht (mit,
in, auf, etc.) vor, nicht die jüngeren, morphologisch komplexen (infolge,
entsprechend, zuzüglich, etc.). (formales Kriterium)
+ Präpositionale Objekte sind durch ein Pronominaladverb mit darauf folgendem
Nebensatz ersetzbar (hoffen auf - hoffen darauf, dass) (syntaktisches Kriterium)
- Unterscheidung von Kasusadverbial und Kasusobjekt
+ Syntaktisches Kriterium
● Bei Adverbialen bestimmt das Verb keinen Kasus, während bei Objekten der
Kasus vom Verb abhängig ist.
● Objekt: Fragbar mit Objektfragepronomen (wen, wem, wessen)
● Adverbial: Nicht mit Objektfragepronomen erfragbar und im Passiv nicht als
Subjekt möglich.
● Kasusmarkiertes Adverbial: Kombinierbar mit einem Objekt im gleichen
Kasus.
● Kasusmarkiertes Objekt: Nicht kombinierbar mit einem weiteren Objekt im
gleichen Kasus.
● Ausnahme: Doppelakkusativkonstruktionen (kosten, lehren, abfragen, abhören)
z.B. Der Professor lehrt die Studenten die Kunst.
+ Semantisches Kriterium: Adverbiale lassen sich semantisch meist eindeutig
interpretieren, Objekte nicht.

6. Attribut
- Das Attribut ist eine Beifügung zum Substantiv oder zum Adjektiv.
- Es ist nicht selbst Satzglied, sondern Teil eines Satzglieds.
6.1. Adjektiv-Attribut
- in der Regel vor ihrem Bezugsnomen stehen.
z.B. die faule Katze
- Einige Adjektive können auch nachgestellt auftreten und unflektiert sein.
z.B. Ich esse einen Apfel, grün und spritzig.

6.2. Genitiv-Attribut
- meist direkt nach ihrem Bezugsnomen stehen.
z.B. die Katze des Nachbarn
- Sie können vorangestellt werden, wenn es sich um Eigennamen,
Personenbezeichnungen oder pronominale Genitivattribute handelt.
z.B. Goethes Gedichte
z.B: dessen Auto
z.B: meines Vaters Haus

6.3. PP-Attribut (Präpositionalattribut)


- fast immer nach ihrem Bezugsnomen auftreten, dazwischen kann ein
Genitivattribut treten.
z.B. [[die Katze meines Nachbarn] im Garten]

6.4. Adverb-Attribut
- Beim Adverb-Attribut funktioniert dies in Form von Adverbien.
- Sie können z. B. den Ort, die Zeit, die Art und Weise oder den Grund eines
Geschehens präzisieren.
z.B. Die Katze dort ist meine.
z.B. Ich freue mich auf die Weihnachtsfeier morgen.

6.5. Attributsatz
- Nebensätze, die sich auf Nomen bzw. Pronomen beziehen und sie näher
bestimmen.
z.B. die Katze, die gerade eine Maus gefressen hat.
- Die einzigen Attribute, die im Satz verschiebbar sind.
z.B. Sie hat neulich einen Film gesehen, den sie sehr gut fand.
→ Einen Film, den sie sehr gut fand, hat sie neulich gesehen.

6.6. Apposition
- Eine besondere Form des Attributs ist die Apposition.
- Appositionen sind Nomen oder Nominalgruppen, die ein Bezugswort näher
beschreiben.
- sich an Kasus und Numerus des Bezugsworts anpassen.
- Ausnahme: Bezugswort und Apposition können einen unterschiedlichen
Numerus haben.
z.B. Seine Einkäufe, der Inhalt der Tüte, verteilten sich über den Fußboden.
- Enge Apposition
+ Bezeichnungen, Titel und Ergänzungen von Mengenangaben
z.B. Herr Adler frühstückt heute spät.
z.B. Sie kauft einige Meter blauen Stoff.
+ Auch bei Eigennamen, die als Ergänzung hinzugefügt werden.
z.B. Die Stadt Bonn liegt am Rhein.
z.B. Der Schüler Martin muss nachsitzen.
- Lockere Apposition
+ mit Kommas abgetrennt werden. Bei ihnen handelt es sich um Ergänzungen
aller Art.
+ ausschließlich hinter dem Bezugsnomen stehen.
z.B. Wir begrüßen die Gäste, unsere Großeltern, im Wohnzimmer.
+ auch mehrere Appositionen aneinandergereiht werden können.
z.B. Ich gehe zu Lukas, meinem Onkel, einem Handwerker, um mein Fahrrad zu
reparieren.

Literatur:
Dürscheid, Christa (2012): Syntax. Grundlagen und Theorien. 6., aktualisierte
Aufl. Göttingen: Vandenboeck & Ruprecht (Studienbuch zur Linguistik 3)
Pittner, K./Judith, B. (2013): Deutsche Syntax. Ein Arbeitsbuch. 5 durchg. Aufl.
Tübingen: Narr.
Einfache Satz enthält
~ :
nur ein
konjugiertes Verb

mehreren Teilsäten
↓ KomplexeSatz :

KLASSIFIKATION VON SÄTZEN

1. Satzdefinition
“Sätze sind sprachliche Einheiten, die relativ selbstständing und abgeschlossen
sind. Sie bauen sich aus Phrasen auf, und sie erscheinen nomalerweise in
größeren selbständigen und abgeschlossenen, sprachlichen Einheiten, in
Texten”
(Duden)
→ In einen Satz können nicht nur 1 bis n Phrasen sein:
a. Feuer!
b. Das Kind holt immer wieder die Kastanien aus dem Feuer

2. Satzreihe und Satzgefüge


2.1. Satzreihe (Parataxe) Hauptsatz
- Satzreihen (auch Satzverbindungen) sind Koordinationsstrukturen: Einzelne, in der
Regel selbständig vorkommende Sätze stehen in einer logisch nebengeordneten Relation
- Eine Satzreihe besteht aus zwei oder mehr Konjunkten
- Die Teilsätze können syndetisch
+ Mit einem verknüpfenden Ausdruck ( einer koordinierenden Konjunktion)
z.B.: Eve weint und/oder/aber/denn Frieda lacht Satzteile
+ mit einem Konjunktionaladverb gleich gangige
z.B.: Eva weint, trotzdem/deshalb lacht Frieda
- mit Kommas/ohne verknüpfenden Ausdruck (asyndetisch)
z.B.: Eva weint, Frieda lacht
→ Satzreihe = Hauptsatz + Hauptsatz
2.2. Satzgefüge ( CHypotaxe) Nebensatz
- Satzgefüge besteht aus einem Hauptsatz (auch Matrixsatz) und einem oder
mehreren Nebensätzen, die dem Hauptsatz untergeordnet sind
Der übergeordnete Teilsatz ist Hauptsatz
Der untergeordnete Satz ist Nebensatz ist nicht selbständig, sondern steht in einer
strukturellen Beziehung zum übergeordneten Satz

Je nach Stellung der Nebensätze wird zwischen Vorder- Nach oder Zwischensätze
unterschieden, nach dem Grad der Einbettung zwischen Nebensätzen 1,2,x-ten Grades
Er versprach, dass er kommen würde (Nebensatz 1. Grades), wenn ich ihn darum bitte (
Nebensatz 2. Grades)

Untergeordnet
syndelisch : mit
Konjunktion , Konjunktionalaverb
asyndelisch : ohne Konjunktion
Nach dem Grad der Einbettungstiefe
- Nach diesem Kriterium wird Nebensatz auf der Ebene des Nebensatzes klassifiziert
+ Er versprach, dass er kommen würde (Nebensatz 1. Grades), wenn ich ihn darum bitte
(Nebensatz 2. Grades).
+ Er versprach, dass er kommen (Nebensatz 1. Grades) und dass er seiner Mutter helfen
(Nebensatz 1. Grades) würde.
- Es gibt 2 Verfahrenweisen des Nebensatzes:
a. Schachtelsätze
+ Die Nebensätzen werden direkt an das Bezugswort angefügt.
+ Dieses Satz ist schwer aufzulösen. Deshalb sollte man sie vermeiden, indem man
anstatt Schachtelsatzes ein „Treppensatz“ benutzen soll.
z.B. Was sie alles in ihren Koffer, den sie gerade erst gekauft hat, packt, überlegt sie sehr
gründlich, um nichts Wichtiges zu vergessen.
b. Treppensätze
+ Die Nebensätzen werden dem Satz nachgestellt.
z.B. Sie überlegt sehr gründlich, was sie alles in ihren Koffer packt, den sie gerade erst
gekauft hat, um nichts Wichtiges zu vergessen.

Nach der Stellung der Nebensätze


- Dieses Kriterium beschäftigt mit der Position des Nebensatzes.
- Es gibt 3 Typen:
a. Vordersätzen
- Hauptsatz: Konjugiertes Verb rückt nach vorne, direkt hinter dem Komma.
- Nebensatz: Besetzt erste Position im übergeordneten Satz, konjugiertes Verb im
Hauptsatz bleibt an seiner Stelle.
z.B. Weil es stark regnet, machen wir den Ausflug nicht.
b. Zwischensätzen
z.B.: Wir machen, weil es stark regnet, den Ausflug nicht.
c. Nachsätzen
z.B.: Wir machen den Ausflug nicht, weil es stark regnet.

3. Klassifikation von Nebensätzen

- Nebensätze werden nach ihrer semantischen, syntaktischen Funktion und Formen


klassifiziert.

3.1. Nach formalen Kriterien

- Das konjugierte Verb soll am Ende des Nebensatzes stehen.


- Zwischen dem übergeordneten Satz und dem Nebensatz steht ein Komma.
- Die Subordination wird durch folgende Wörter eingeleitet:
a. Eine Konjunktion (weil, wenn,...): Konjunktionalsätze
z.B. Er sagt, dass er mutiger geworden ist.
b. Ein Relativpronomen (der, die, das, welcher,...): Relativsätze
Es gibt keine uneingeleiteten Relativsätze.

z.B.: Herr Krause, der einen Gemüseladen besitzt, ist sehr nett. (attributive
Relativsätze)
Wo er wohnt, ist es schön. (freie Relativsätze)
c. Ein Interrogativpronomen (wo, was,...): eingebettete Interrogativsätze
z.B.: Sie fragt, warum er lügt.
Sie fragt ihn, ob er lügt.
*Achtung:
Konjunktionalsatz bezieht sich auf die Kategorie. Interrogativsatz wird auf einen Satztyp
verwiesen. Deshalb wird Interrogativsatz mit der subordinierenden Konjunktion „ob“
eingeleitet, so ist er gleichzeitig ein Konjunktionalsatz.
 Ausnahme: Die ungeleiteten Nebensätze wird inbesonderte die Verbstellung
herangezogen.
- infinite Sätze:
+ Satzwertige Infinitive
z.B. Er versprach, ihm zu helfen.
+ Satzwertige Partizipien
z.B. Wir liefen, laut lachend vor Freude, auf die Straße.
- finite Sätze:
+ Verbzweitsätze: Umgangsprache oder indirekte Sätze
z.B. Ich glaube, sie hat recht.
+ Verberstsätze: Konditional- oder Konzessivsätze
z.B. Regnet es, geht sie doch spazieren.
3.2. Nach syntaktischen Funktion

- Nebensätze haben entweder Satzgliedfunktion (Gliedsätze) oder sind selbst Teil eines
Satzglieds (Attributsätze).

3.2.1. Gliedsätze:

- Gliedsätze sind erfragbar, pronominalisierbar und vorfeldfähig

+ Subjektsatz: Sie können die Funktion eines Subjekts übernehmen.


z.B. Dass sie gewonnen hat, freut ihn.

+ Objektsätze: Sie können die Funktion eines Objekts übernehmen.


 Akkusativobjektsatz
z.B. Er sagt, dass sie gewonnen hat.
 Präpositionalobjektsat.
z.B. Er freut sich, dass sie gewonnen hat.
 Genitivobjektsatz.
z.B. Er vergewissert sich, dass sie gewonnen hat.
 Dativobjektsatz
z.B. Sie hilft, wem sie will
+ Adverbialsatz: Sie können die Funktion eines Adverbials übernehmen.
z.B. Sie hat sich gefreut, weil sie gewonnen hat
+ Prädikativsatz: Sie können die Funktion eines Prädikativums übernehmen.
z.B. Sie bleibt, wie sie ist

3.2.2. Attributsätze:

- Attributsätze können nur zusammen mit ihrem Bezugselement im Vorfeld stehen.

z.B. a. Die Frage, die er gestellt hat, ist interessant.


b. *Die er gestellt hat, ist interessant die Frage.

3.2.3. Identifizierung der syntaktischen Funktion eines Nebensatzes


weitender
NS

nach Praha mich erstaunt


Er ging ,
was
3 2 3
.
. .

Identifizierung der Syntakischen Funktion eine es

- Die morphologische Relation ‚Kongruenz‘ steht nicht zur Verfügung, um den Satz als
einen Subjektsatz zu identifizieren.
z.B. a. Dass sie gut vorlesen kann, beeindruckt ihn
b. Dass sie gut vorlesen kann und dass sie selbst Gedichte schreibt,
beeindruckt/*beeindrucken ihn
- Anhand des Kasus identifiziert werden
- Nebensätze werden durch die Valenz des übergeordneten Verbs erschlossen.
z.B. a. Dass sie gewonnen hat, freut ihn.
(freuen ist zweiwertig und fordert ein Subjekt und ein Akkusativobjekt)
b. Er sagt, dass sie gewonnen hat.
(sagen ist zweiwertig und fordert ein Subjekt und ein Akkusativobjekt)
c. Er freut sich, dass sie gewonnen hat.
(Sich freuen fordert ein Subjekt und ein Präpositionalobjekt)
d. Sie hat sich so sehr angestrengt, dass sie gewonnen hat
(sich anstrengen ist einwertig. Der dass-Satz ist nicht valenzabhängig und
steht in der Funktion Adverbial.)
- Das einleitende Wort gibt einen Hinweis auf die Funktion des Nebensatzes

+ Dass und ob leiten i. d. R. einen Komplementsatz (Subjektsatz, Objektsatz,


Prädikativsatz) in

+ Obwohl oder während leiten einen Adverbialsatz ein.

3.3. Nach semantischen Funktion

- Nebensätze sind indirekter Fragesatz auf eine semantisch-pragmatische Klassifikation.


Dabei handelt es sich um Sätze, die mit ob bzw. einem W-Wort eingeleitet werden und in
der Regel als Objektsätze fungieren.
- Die satzwertigen Adverbiale nach semantischen Kriterien.
- Kausalsätze bezeichnen die Ursache
z.B. Ich gehe nicht zur Schule, weil ich krank bin.
- Temporalsätze bezeichnen den Zeitpunkt oder den Zeitraum des ausgedrückten
Geschehens im Matrixsatz
z.B. Der Schaffner weckt ihn, bevor der Zug ankommt.
- Konditionalsätze bezeichnen eine Bedingung
z.B. Wenn du Lust hast, gehen wir zusammen ins Kino.
- Finalsätze bezeichnen einen Zweck, ein Ziel, auf das die im Verb des Matrixsatzes
bezeichnete Tätigkeit gerichtet ist.
z.B. Sie lernt fleißig, um gute Noten zu bekommen.
- Konsekutivsätze bezeichnen die Folge
z.B. Es regnete, so dass wir nicht nach draußen gehen konnten
- Konzessivsätze bezeichnen eine Einschränkung
z.B. Obwohl er kaum Zeit hat, hilft er mir oft
- Adversativsätze einen Gegensatz zu dem im Hauptsatz bezeichneten Geschehen
z.B. Peter schläft gerne lange, während Petra eine Frühaufsteherin ist.
- Modalsätze bezeichnen die Art und Weise, unter denen das Geschehen abläuft.
z.B. Er fährt, als ob er betrunken wäre.
4. Satzarten
4.1 Aussagesätze ( Deklarativsätze)
- Formale Kennzeichen von Aussagesätze sind die Stellung des finiten Verb, die
Intonation, der Punkt als Satzschlusszeichen und der Modus
z.B: Paul war gestern nicht in der Schule
4.2 Fragesätze ( Interrogativsätze)
- Entscheidungsfragesätze ( Ja-Nein Fragen): Kommst du mit ins Kino?
- Alternativfragesätze : Kommst du mit ins Kino, oder bleibst du lieber zu Hause?
- Ergänzungsfragesätze: Warum kommst di denn eigentlich nicht mit ins Kino?
4.3 Aufforderungssätze (Imperativsätze)
- Kennzeichen von Aufforderungssätzen sind die Verberststellung, Partikeln wie doch,
bloß, bitte, und der Modus Imperativ
z.B: Komm heute bloß nicht so spät
4.4. Wunschsätze
- Es lassen sich reale und irreale Wunschsätze unterscheiden.
z.B.: Wenn sie nur bald käme
Wenn sie nur gekommen wäre
4.5. Ausrufesätze
- Ausrufesätze bringen die emotionale Beteiligung des Sprechers am dargestellten
Sachverhalt zum Ausdruck
z.B: Was du nicht sagst!
Du bist mir aber ein netter Freund!
5. Literatur
- Deutsche Syntax von Pittner
- Syntax Durschei 2012
* Direktionate Adverbiale sind Valenzgebunden
Sub Hans liest

Od
die Tür Akkusatir objekt
Peter öffnet
ob Dativobjekt Evan hasst Spinner
Sublob
Sublob
Aufführunggefehlden Zuschauer
Die

Er bedauert Die
Aufführung gefiel den Zuschaue

-
seine Fehler

NOM-Stimulus Akk
Experiencer
:

lieben , hassen
Stimulus NOM-Experiencer Akk

beeindrücken ;
beängstiger

Petra eine Vorspeise


Subjeksat
Akk objekt satz

Präposionalobjetsatz
/

Wünsche
= sie bügelt mir die
&
ma
noch lesem
Buch

Vorfeld
~ Sarklommer-
Mittelfed Nachfeld
Chat ihn schon einmal
Anna gesehen) irgendw

Tink lic

-

-///////

Das er
nicht gekommen ist rechte Satzklammer
-
T
S

I Klammerg
Aus

-

!
-
-
- -


- - -
&

was taten die Studenten


testieren
Die Studenten so
-
-
Rhema
Thema
·

↑ -

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