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DW Global Ideas Lernheft 10 Muell Vermeiden

Das Lernpaket 'Aus Alt mach Neu' von der Deutschen Welle bietet Unterrichtsmaterialien für Schüler im Alter von 12 bis 16 Jahren, um Müllvermeidung durch Upcycling, Recycling und Kreislaufwirtschaft zu fördern. Es besteht aus vier Modulen, die verschiedene Aspekte des Müllproblems und Lösungsansätze behandeln, einschließlich praktischer Aktivitäten und Projekte zur Sensibilisierung für Umweltthemen. Die Materialien sind urheberrechtlich geschützt und können nur für nicht-kommerzielle Bildungszwecke verwendet werden.

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Vidya Balachandran
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Wir nehmen die Rechte an Inhalten ernst. Wenn Sie vermuten, dass dies Ihr Inhalt ist, beanspruchen Sie ihn hier.
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DW Global Ideas Lernheft 10 Muell Vermeiden

Das Lernpaket 'Aus Alt mach Neu' von der Deutschen Welle bietet Unterrichtsmaterialien für Schüler im Alter von 12 bis 16 Jahren, um Müllvermeidung durch Upcycling, Recycling und Kreislaufwirtschaft zu fördern. Es besteht aus vier Modulen, die verschiedene Aspekte des Müllproblems und Lösungsansätze behandeln, einschließlich praktischer Aktivitäten und Projekte zur Sensibilisierung für Umweltthemen. Die Materialien sind urheberrechtlich geschützt und können nur für nicht-kommerzielle Bildungszwecke verwendet werden.

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Lernpaket #10

Unterrichtsmaterial für Schulen und Bildungseinrichtungen


Ein Angebot für Schülerinnen und Schüler von 12 bis 16 Jahren

Aus Alt mach Neu


Müll vermeiden dank Upcycling,
Recycling und Kreislaufwirtschaft
Inhaltsverzeichnis

Impressum
Herausgeber
Deutsche Welle (DW)
Global Ideas
Voltastraße 6
13355 Berlin
Deutschland

Telefon: +49 30 4646-6401


Mail: [email protected]
Web: dw.com/globalideas
Twitter: @dw_environment
Facebook: facebook.com/dw.globalideas
Instagram: instagram.com/dw_globalideas

Redaktion
DW Wirtschaft, Wissenschaft, Umwelt

Leitung
Manuela Kasper-Claridge

Didaktisierung
mct media consulting team Dortmund GmbH

Gestaltung
DW Design

Druck
Königsdruck Printmedien und digitale Dienste GmbH

Stand
November 2021

Die Inhalte des Lernpakets sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nur in Schulen,
Universitäten und anderen Bildungsinstitutionen zu nicht-kommerziellen Zwecken ver-
wendet und in angemessenem Umfang vervielfältigt werden. Jede andere Verwendung,
insbesondere jede kommerzielle Nutzung, Sendung, Verbreitung etc. bedarf der vor-
herigen Zustimmung der Deutschen Welle. Zuwiderhandlungen werden zivil- und straf-
rechtlich verfolgt.

Gedruckt auf Recyclingpapier.


Inhalt

Editorial........................................................................................................................................ 2

Einführung................................................................................................................................... 3

Aufbau.......................................................................................................................................... 4

Modulübersicht........................................................................................................................... 5

Modul I – Hintergrund und Problemstellung.......................................................................... 9

Modul II – Menschen, die das Müllproblem anpacken........................................................ 13

Modul III – Wie die Rohstoffe im Kreislauf bleiben.............................................................. 16

Modul IV – Ideen zur Müllvermeidung für alle..................................................................... 29

Bonus – Webspecial Plastik..................................................................................................... 37

Medienindex.............................................................................................................................. 38

1
Inhaltsverzeichnis

Editorial

Meine Tochter liebt alte Klamotten. Mit großer Leidenschaft stöbert sie auf Flohmärkten
und in Altkleiderläden nach passenden Pullovern oder Blusen. Dabei geht es ihr weniger
um den Vintage-Look, sondern mehr um ihr ökologisches Gewissen. „Warum soll ich
etwas Neues kaufen, wenn es doch schon so viel gibt?“, sagt sie. Ihre Freundin näht aus
alter Kleidung wunderschöne kleine Taschen und verdient sich damit etwas Taschengeld.
Upcycling, also aus ausrangierten Sachen neue, höherwertige Dinge herzustellen, hilft bei
der Müllvermeidung. Das Prinzip „Aus Alt mach Neu“ ist natürlich nicht nur auf Kleidung
beschränkt. Ob Getränkekartons, Fahrradschläuche oder Dosen – vielem lässt sich mit
etwas Fantasie neues Leben einhauchen. Das schont Umwelt und Klima.

70 Prozent mehr Müll


Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass in 2019 jeder Deutsche knapp 1,5 Kilogramm Müll
pro Tag verursacht hat. Egal ob Frau, Mann oder Kind. Das sind 543 Kilogramm privater
Müll pro Kopf im Jahr. Tatsächlich erzeugen Länder mit hohem Einkommen mehr als ein
Drittel der weltweiten Abfälle, machen aber nur 16 Prozent der Weltbevölkerung aus. Die
Weltbank rechnet mit einem Anstieg des weltweiten Abfallaufkommens um 70 Prozent
bis zum Jahr 2050. Die zunehmende Urbanisierung führt dazu, dass der globale Abfall
auch südlich der Sahara oder in Südostasien rapide steigen wird.

Sinnvolles Recycling
Wie können wir diese gigantischen Müllberge vermeiden? Recycling, also das Wieder-
verwerten von Rohstoffen in Abfallprodukten, könnte Teil der Antwort sein. Aus alten
Joghurtbechern werden Pullover, aus Altglas neue Milchflaschen. Das Problem beim Re-
cycling: ein hoher Energie- und Wasserverbrauch. Hinzu kommen Verpackungen, die so
hergestellt sind, dass keine Anlage der Welt sie recyceln kann. Wie also könnte sinnvolles
Recycling aussehen? Ist Kreislaufwirtschaft die Lösung für das Müllproblem?

Das sind einige der Themen dieses Lernpakets „Aus Alt mach Neu“. Wir schauen auf das,
was wir täglich wegwerfen und zeigen Ideen, wie Materialien wiederverwertet werden
können. Überall auf der Welt wird an Lösungen und Konzepten gearbeitet, damit die gi-
gantischen Müllberge nicht noch weiterwachsen und wir unsere Umwelt und das Klima
schonen. Aber auch Sie und ich, wir alle, können jeden Tag einen Beitrag zur Müllver-
meidung leisten. Viel Spaß beim Mitmachen, Lernen und Entdecken.

Ihre Manuela Kasper-Claridge

Projektleitung Global Ideas


Chefredakteurin Deutsche Welle

Global Ideas | Lernpaket #10 2


Inhaltsverzeichnis

Einführung

Das vorliegende Lernheft ist Teil des Lernpakets „Aus Alt mach Neu – Müll vermeiden dank
Upcycling, Recycling und Kreislaufwirtschaft“, herausgegeben von der Deutschen Welle
(DW) und erstellt vom Redaktionsteam der Umweltreihe Global Ideas. Es richtet sich
an Lehrkräfte zur Vorbereitung und Durchführung des Unterrichts. Die Inhalte sind auf
die Altersstufen zwölf bis sechzehn abgestimmt. Das Material kann auch außerhalb des
schulischen Umfeldes genutzt werden, etwa von Umweltgruppen.

Das Lernpaket besteht aus vier Modulen mit Arbeitsblättern für die Teilnehmenden als
Kopiervorlage und erklärenden Handreichungen für Lehrkräfte, wo nötig mit Lösungen.
Die Module bauen aufeinander auf. Sie können aber auch unabhängig voneinander be-
arbeitet werden. Die Zeitangaben dienen der groben Orientierung. Das Lerntempo Ihrer
Gruppe können Sie natürlich am besten einschätzen.

Wissen wird über Artikel und Filme vermittelt. Um die Film-Aufträge bearbeiten zu kön-
nen, sollten die Teilnehmenden die Filme häufiger sehen. Eigene Abspielgeräte für die
Teilnehmenden sind hilfreich, aber kein Muss. Eine Anleitung zur Filmwiedergabe im
Unterricht finden Sie bei Bedarf auf der letzten Seite dieses Lernheftes. Einen Überblick
über alle Filme und Artikel finden Sie im Medienindex.

Für den Distanzunterricht bieten wir zusätzlich zum vorliegenden Lernheft ein inter-
aktives Arbeitsheft für Teilnehmende an. Darin enthalten sind ausschließlich die
Arbeitsblätter zum eigenständigen Bearbeiten am Rechner und Links zu den Filmen sowie
die Artikel.

Sie finden die ausfüllbare PDF-Datei „Arbeitsheft für Teilnehmende” sowie alle anderen
Arbeitsmaterialien online auf der Website des Lernpakets #10 „Aus Alt mach Neu – Müll
vermeiden dank Upcycling, Recycling und Kreislaufwirtschaft” unter „Downloads”:
dw.com/muell-vermeiden

Tipp
Sie haben Interesse an weiteren Lernpaketen zu Umweltthemen für Ihren Distanz-
oder Präsenzunterricht? Schauen Sie sich gerne auf unseren Seiten um:
dw.com/umwelt-bildung

Kennzeichnung Handreichungen Kennzeichnung Arbeitsblätter

Global Ideas | Lernpaket #10 3


Inhaltsverzeichnis

Aufbau

Wie viel Müll werfen wir täglich weg? Welche Probleme gibt es mit Müll weltweit? Und
wie kann man die Probleme lösen? Mit diesem Lernheft untersuchen Sie und Ihre Grup-
pe die Themen Müll, Recycling und Kreislaufwirtschaft aus verschiedenen Blickwinkeln.
Das Unterrichtsmaterial ist in vier Module mit verschiedenen Schwerpunkten aufgeteilt.

Modul I – Hintergrund und Problemstellung


Das erste Modul zeigt die globale Müllproblematik auf und gibt einen Überblick über
verschiedene Arten von Müll. Holen Sie die Teilnehmenden mit einem Selbstversuch in
ihrer eigenen Lebenswelt ab: Einen Tag lang sammeln die Teilnehmenden ihren Müll und
beschreiben ihn in einem Mülltagebuch. Öffnen Sie anschließend mit einem Film den Blick
der Teilnehmenden für die Globalität des Problems. Mit Hilfe der Strukturlegetechnik
erschließen sich die Teilnehmenden die Zusammenhänge.

Modul II – Menschen, die das Müllproblem anpacken


In Modul II lernen die Teilnehmenden drei Projekte und ihre Initiatoren kennen, die sich
Lösungsansätze für das Müllproblem überlegt haben. Der Fokus dieser Projekte liegt auf
Recycling und Upcycling. Die Informationen zu den Projekten erhalten die Teilnehmenden
aus drei Filmen. Motiviert durch diese Lösungsansätze recherchieren sie selbst Projekte
in ihrer Umgebung, bei denen sich die Gruppe engagieren kann.

Modul III – Wie die Rohstoffe im Kreislauf bleiben


Modul III legt den Fokus auf das Thema Kreislaufwirtschaft: Ein erster Film zeigt anhand
der Altkleiderbranche, wie problematisch die Wegwerfgesellschaft ist. Anhand eines wei-
teren Films und eines Artikels lernen die Teilnehmenden anschließend den Unterschied
zwischen linearer Wirtschaft und Kreislaufwirtschaft kennen. Außerdem erhalten sie ein
Beispiel für Ansätze einer Kreislaufwirtschaft bei Elektroschrott. Aber lässt sich Kreis-
laufwirtschaft auch bei Plastik umsetzen, vielleicht sogar biologisch? Ein Film zeigt, dass
Mehlwürmer Plastik verdauen können und gibt Anlass, unseren Umgang mit Plastikver-
packungen zu reflektieren.

Modul IV – Ideen zur Müllvermeidung


Stellen Sie den Teilnehmenden im vierten Modul konkrete Handlungsmöglichkeiten vor.
Starten Sie dazu mit einem Rückbezug zum Mülltagebuch und besprechen Sie mit der
Gruppe, wie sich Müll im Alltag vermeiden lässt. Anschließend werden die Teilnehmenden
selbst kreativ. Sie basteln etwa Blumentöpfe aus Getränkekartons oder Etuis aus Plastik-
flaschen. Zusätzlich kann ein Basar veranstaltet werden, auf dem die gebastelten Dinge
verkauft werden.

Bonus – Webspecial Plastik


Erdöl und Erdgas sind die Rohstoffbasis für etwa 99 Prozent aller Kunststoffe. Die Teil-
nehmenden erfahren, wie aus Erdöl Wegwerfartikel, etwa Shampoo-Tütchen, werden.
Anhand dieses Beispiels lernen sie die klima- und umweltschädliche Produktionsweise
von Plastikverpackungen kennen.

Global Ideas | Lernpaket #10 4


Inhaltsverzeichnis

Modulübersicht

Modul I – Hintergrund und Problemstellung


Das globale Müllproblem: Wie viel Müll produzieren wir wirklich? Und welche Folgen hat das
für Mensch und Umwelt?

Dauer Inhalt Lernziel Material und Links

Individuell Mülltagebuch Einschätzen, wie viel Müll Handreichung 1


wir täglich produzieren
Arbeitsblatt 1
(Mülltagebuch)

45 Min. Immer mehr Müll weltweit Die Müllproblematik in ihrer Film 1


Globalität verstehen und „Müll vermeiden statt
erklären können verwalten”
dw.com/p/40ISD

Handreichung 2

Arbeitsblatt 2
(Strukturlegetechnik)

Material
Schere, Klebstoff

Global Ideas | Lernpaket #10 5


Inhaltsverzeichnis

Modul II – Menschen, die das Müllproblem anpacken


Wie Müll einen neuen Wert erfährt: Drei engagierte Menschen und ihre innovativen Projekte

Dauer Inhalt Lernziel Material und Links

60 Min. Lösungsansätze Exemplarisch Lösungsan- Handreichung 3


durch Recycling sätze für die Müllproblematik
und Upcycling kennenlernen Arbeitsblatt 3
(Steckbrief)
Projekte in der eigenen
Umgebung kennenlernen

Thema A Verstehen, wie aus Müll Film 2


Upcycling in Indien neue Gebrauchsgegenstände „Kreative Lösungen für Indiens
werden können Abfallproblem”
dw.com/p/3WrEe

Thema B Verstehen, wie Menschen Film 3


Mülltrennung in zum Recycling motiviert „Unterwegs mit Kapstadts
Südafrika werden können Müll-Missionaren”
dw.com/p/3u0Mq

Thema C Verstehen, wie Müll zu Film 4


Müll als Baumaterial Baumaterial werden kann „Müll statt Ziegelsteine”
in Guatemala dw.com/p/1633P

Global Ideas | Lernpaket #10 6


Inhaltsverzeichnis

Modul III – Wie die Rohstoffe im Kreislauf bleiben


Was unterscheidet lineare Wirtschaft von Kreislaufwirtschaft? Und wie lässt sich letztere
in der Praxis umsetzen?

Dauer Inhalt Lernziel Material und Links

120 Min. Rollenspiel: Verstehen, warum die Mode- Film 5


Talkshow zu industrie verstärkt zum Müll- „Fast Fashion und Alkleiderschwemme”
„Fast Fashion“ problem beiträgt dw.com/p/39Zi2

Handreichung 4

Arbeitsblatt 4 (Beobachtungsbogen)

Rollenspiel

25 Min. Lineares Wirt- Unterschiede zwischen linea- Film 6


schaftssystem und rer Wirtschaft und Kreislauf- „Was bedeutet eigentlich
Kreislaufwirtschaft wirtschaft kennenlernen Kreislaufwirtschaft?”
dw.com/p/431au

Handreichung 5

Arbeitsblatt 5 (Tabelle)

30 Min. Kreislaufwirtschaft: System Kreislaufwirtschaft Artikel


Definition, Vorteile verstehen „Kreislaufwirtschaft: Mit neuem Design
und Probleme die Welt retten?”
dw.com/p/41yyZ

Handreichung 6

Arbeitsblatt 6 (Fragebogen)

30 Min. Kreislaufwirtschaft Exemplarisch kennenlernen, Film 7


bei Elektrogeräten wie Kreislaufwirtschaft bei „Kreislaufwirtschaft – Nachhaltig
Elektrogeräten funktionieren und gewinnbringend“
kann dw.com/p/3tn9N

Handreichung 7

Arbeitsblatt 7 (Lückentext)

45 Min. Mehlwürmer gegen Anhand eines ungewöhn- Film 8


das Plastikproblem lichen Lösungsansatzes unser „Lösen Mehlwürmer unser
Verhältnis zu Plastik kritisch Plastikproblem?”
hinterfragen dw.com/p/3lENQ

Handreichung 8

Arbeitsblatt 8 (Mystery-Teaser)

Global Ideas | Lernpaket #10 7


Inhaltsverzeichnis

Modul IV – Ideen zur Müllvermeidung für alle


Wie kann ich selbst aktiv werden?

Dauer Inhalt Lernziel Material und Links

45 Min. Gedankenexperiment: Eigene Lösungsansätze zur Handreichung 9


Müll vermeiden Müllvermeidung entwickeln

Individuell Recycling und Kreative Methoden anwenden, Handreichung 10


Upcycling um Verpackungsmaterial
Arbeitsblatt 10.1
wiederzuverwenden
(Bastelanleitung
Getränkekarton)

Arbeitsblatt 10.2
(Bastelanleitung
Grußkarten)

Arbeitsblatt 10.3
(Bastelanleitung
Etui aus Plastikflaschen)

Arbeitsblatt 10.4
(Bastelanleitung
Blumenkette aus
Plastikflaschen)

Individuell Upcycling-Basar und Lernen, dass ausrangierte Kleidung Handreichung 11


Kleidertausch und andere Materialien eine neue
Wertigkeit erhalten können Arbeitsblatt 11
(Upcycling-Basar)
Ein Event organisieren

Bonus – Eigenständige, spielerische Erarbeitung


Dauer Inhalt Lernziel Material und Links

30 – 60 Min. Webspecial zum Thema Eigenständige, vertiefende Handreichung 12


Plastikproduktion Beschäftigung mit der klima-
schädlichen Produktionsweise Webspecial
von Plastikverpackungen „Plastik – Die Rettung für die
anhand eines „Sachets” fossile Brennstoffindustrie?“
(Shampoo-Tütchen) dw.com/plastik

Mobile Endgeräte
(Tablets oder Handys)

Global Ideas | Lernpaket #10 8


Inhaltsverzeichnis

Modul I – Hintergrund und Problemstellung Handreichung 1

Mülltagebuch führen

Dauer: Individuell

Müll ist Teil unseres Alltags. Gleichzeitig ist Müll ein globales Problem. Führen Sie die
Teilnehmenden praktisch an das Thema Müll heran. Holen Sie sie zu Beginn in ihrer
Lebenswelt ab und sensibilisieren Sie sie für die Problematik.

Tagebuch
Lassen Sie die Teilnehmenden mit Hilfe eines Mülltagebuchs reflektieren, was sie täglich
wegwerfen – und wie viel. Kopieren Sie dafür Arbeitsblatt 1 für alle. Darauf tragen die » Arbeitsblatt 1
Lernenden einen Tag lang ein, welchen Müll sie produzieren.

Zusätzlich können die Teilnehmenden Fotos von ihrem gesammelten Müll machen oder
einzelne Abfallstücke fotografieren.

Besprechen Sie die Mülltagebücher in der Gruppe. Die Teilnehmenden können sich so
über die eigenen Erfahrungen austauschen: Hat die eigene Müllmenge sie überrascht?
Welche Müllart kam am häufigsten vor? Bei welcher Aktivität, z.B. Abendessen, ist der
meiste Müll angefallen?

Ausstellung
Noch anschaulicher können Sie den Einstieg gestalten, indem Sie eine Ausstellung mit
ausgewählten Exponaten organisieren. Dafür bringen alle Teilnehmenden jeweils ein
Stück Müll mit – Müll, der exemplarisch für ihren gesammelten Abfall steht, zum Bei-
spiel etwas, das besonders oft weggeworfen wurde. Achten Sie darauf, dass keines der
Exponate verderblich ist. Es sollten also keine Essens- oder Pflanzenreste mitgebracht
werden. Weisen Sie die Teilnehmenden darauf hin, dass sie insbesondere Lebensmittel-
verpackungen vorab gut ausspülen.

Wenn Sie die räumlichen Möglichkeiten haben, können die Teilnehmenden den mit-
gebrachten Abfall wie bei einer Kunstausstellung präsentieren. Lassen Sie die Teil-
nehmenden ihren Müll kurz beschreiben und einen Titel verfassen. Sie können schildern,
wobei der Müll entstanden ist und aus welchem Material er besteht. Titel und Text können
auf ein Klappkärtchen oder Ähnliches geschrieben werden. Dann wird es vor dem Aus-
stellungsstück platziert.

Entscheiden Sie sich für die Ausstellung, geben Sie den Teilnehmenden Zeit, sich die
Stücke anzuschauen. Besprechen Sie danach ihre Eindrücke im Plenum.

Global Ideas | Lernpaket #10 9


Inhaltsverzeichnis

Arbeitsblatt 1 Modul I

Mein Mülltagebuch

Wir alle produzieren täglich Müll: Verpackungen, Essensreste und vieles mehr. Doch was genau werfen wir
eigentlich täglich weg?

1. Untersuche, welcher Müll bei dir anfällt. Notiere einen Tag lang alles, was im Mülleimer landet. Nutze
dafür untenstehendes Mülltagebuch. Du kannst auch ein Foto von dem gesammelten Müll machen.

2. Besprich anschließend deine Erfahrungen mit dem Rest der Gruppe.

Müll von (Name) (Datum)

Müllart Aufzählung der konkreten Müllstücke

Kunststoffe
(Joghurtbecher,
Styroporverpackung)

Glas
(Milchflasche,
Schraubglas)

Papier
(Zeitung,
Geschenkpapier)

Blech / Metall
(Konservendose,
Alufolie)

Verbundstoffe*
(Getränkekarton,
Shampoo-Tütchen)

Biomüll
(Essensreste,
Kartoffelschalen)

anderer Müll
(Kleidung, Batterien)

*Verpackungsmaterialien, die aus unterschiedlichen, meist miteinander


verklebten Materialschichten bestehen

Global Ideas | Lernpaket #10 10


Inhaltsverzeichnis

Modul I Handreichung 2

Immer mehr Müll weltweit

Dauer: 45 Min.

Der weltweite Konsum steigt und dadurch wird immer mehr Müll produziert. Die Welt-
bank warnte 2018 in einer Studie, dass die jährliche globale Müllmenge ab 2050 um
70 Prozent größer sein könnte als im Jahr 2016. Dabei lassen sich die Müllberge in einigen
Ländern schon jetzt kaum noch bewältigen.

Strukturlegetechnik
Die Teilnehmenden erschließen sich das komplexe Thema, indem sie selbst mit Hilfe von
Begriffskarten ein Schaubild erstellen. Sie arbeiten dabei in Zweierteams mit der Methode
der Strukturlegetechnik, auch Concept Mapping genannt.

Kopieren Sie dafür Arbeitsblatt 2 entsprechend der Anzahl der Zweierteams und teilen » Arbeitsblatt 2
Sie es zusammen mit einem leeren Blatt aus. Auf dem Arbeitsblatt befinden sich Be-
griffskarten. Geben Sie den Teilnehmenden Zeit, sie zu lesen und klären Sie eventuelle
erste Fragen.

Anschließend schauen Sie gemeinsam Film 1 „Müll vermeiden statt verwalten“. Unter » Film 1
dw.com/p/40ISD können Sie den Film online aufrufen.

Die Teilnehmenden schneiden die Begriffskarten aus und ordnen sie zunächst lose auf
dem leeren Blatt an. Ziel ist es, dass sie mit ihrer gelegten Struktur das im Film be-
schriebene Müllproblem erklären können. Zeigen Sie den Film noch einmal, wenn alle
eine erste Anordnung auf ihrem Blatt haben. Die Teilnehmenden können schon während
des Films Begriffe verschieben und neu ordnen. Bei Bedarf können Sie den Film auch
zwischendurch stoppen.

Die Teilnehmenden können auch weitere Begriffe auf den leeren Karten ergänzen.
Nachdem sie mit ihrer Sortierung zufrieden sind, kleben sie ihre Begriffskarten auf.
Außerdem machen sie mit Pfeilen, Symbolen und passender Beschriftung deutlich, in
welcher Beziehung die Begriffe zueinander stehen. Dabei sind ganz unterschiedliche
Lösungen denkbar.

Abschließend stellt jedes Zweierteam sein Schaubild einem anderem Team vor. Lassen
Sie die Teilnehmenden erklären, wie sie zur gewählten Struktur gelangt sind.

Arbeit im Plenum
Alternativ zur Arbeit in Zweierteams können Sie auch im Plenum arbeiten. Übertragen
Sie die Begriffe von Arbeitsblatt 2 auf (bunte) Kärtchen und heften diese an die Tafel.
Nachdem sie den Film in der Gruppe geschaut haben, können sie die Begriffe gemeinsam
ordnen und sich eine Struktur überlegen.

Global Ideas | Lernpaket #10 11


Inhaltsverzeichnis

Arbeitsblatt 2 Modul I

Schaubild: Immer mehr Müll

Die Weltbevölkerung wächst, der Konsum nimmt zu – und es gibt immer mehr Müll.
Das bringt Probleme und Gefahren mit sich.

1. Erklärt euch gegenseitig, inwiefern die heutige globale Situation rund um Müll problematisch ist.
Erstellt dazu ein Schaubild.

So geht ihr vor:

• Informiert euch mit dem Film „Müll vermeiden statt verwalten”. Unter dw.com/p/40ISD könnt ihr
ihn online aufrufen.

• Schneidet die Begriffskarten unten aus.

• Ordnet die Karten auf einem Blatt Papier so an, dass ihr die Zusammenhänge aus dem Film
deutlich machen könnt. Ihr könnt Begriffe auf den leeren Karten ergänzen.

• Verbindet benachbarte Karten sinnvoll mit Pfeilen und schreibt an die Pfeile, welche Beziehungen
zwischen den Begriffen bestehen. Klebt die Karten auf.

2. Stellt anschließend euer Schaubild einem anderen Team vor. Erläutert eure Anordnung.

Verpackungen Konsum Müllexport Giftmüll

Recycling Weltbevölkerung Einwegartikel Elektroschrott

Global Ideas | Lernpaket #10 12


Inhaltsverzeichnis

Modul II – Menschen, die das Müllproblem anpacken Handreichung 3

Lösungsansätze durch Recycling und Upcycling

Dauer: 60 Min.

Vimlendu Jha, Chad Robertson und Matt Paneitz haben eines gemeinsam: Die drei Män-
ner haben kreative Ideen zur Müllentsorgung und -verwertung entwickelt. In Modul II
beschäftigen sich die Teilnehmenden mit ihren drei Projekten aus Indien, Südafrika
und Guatemala.

Themen aufteilen
Kopieren Sie Arbeitsblatt 3 und teilen Sie es an alle aus. Die Teilnehmenden schauen » Arbeitsblatt 3
zusammen alle Filme an. Danach füllen sie einen Steckbrief zu einem Projekt ihrer Wahl
auf dem Arbeitsblatt aus.

Thema A Upcycling in Indien


Film 2 „Kreative Lösungen für Indiens Abfallproblem“ stellt das Sozialunternehmen » Film 2
von Vimlendu Jha vor, das aus Müll neue Dinge wie etwa Taschen herstellt. Unter
dw.com/p/3WrEe finden Sie den Film online.

Thema B Mülltrennung in Südafrika


Film 3 „Unterwegs mit Kapstadts Müll-Missionaren“ begleitet die Mitarbeitenden eines » Film 3
von Chad Robertson gegründeten Start-ups. Recycelbare Abfälle aus Haushalten werden
kostenfrei eingesammelt und dem Recycling zugeführt. Unter dw.com/p/3u0Mq finden
Sie den Film online.

Thema C Müll als Baumaterial in Guatemala


Film 4 „Müll statt Ziegelsteine“ stellt ein Projekt in Guatemala vor, bei dem Matt Paneitz » Film 4
zusammen mit Freiwilligen aus aller Welt, Schulgebäude und Wohnhäuser aus Müll baut.
Unter dw.com/p/1633P finden Sie den Film online.

Anschließend werden die Projekt-Steckbriefe in der Gruppe vorgestellt.

Lösungsvorschläge finden Sie nachfolgend.

Projekte in der Umgebung


Gemeinsam mit den Teilnehmenden können Sie recherchieren, welche Projekte oder
Initiativen zur Müllvermeidung es in Ihrer Umgebung gibt. Das können zum Beispiel
Müllsammmelaktionen oder Upcyclingworkshops sein. Wenn es sich anbietet, können
Sie auch eine Exkursion oder einen Projekttag planen.

Global Ideas | Lernpaket #10 13


Inhaltsverzeichnis

Handreichung 3 Modul II

Lösungsvorschläge zu Arbeitsblatt 3
Thema A Upcycling in Indien
1. Name der Person, die das Projekt initiiert hat oder es leitet: Vimlendu Jha
2. Name des Projektes: Swechha & Green the Map | Ort, Land: Neu-Delhi, Indien
3. Darum geht es: Green the Map hat sich auf Upcycling spezialisiert. Das Start-up stellt aus Abfall zum
Beispiel Taschen oder Portemonnaies her. Diese werden verkauft. Vom Erlös werden Umweltprojekte
von Swechha finanziert.
4. Deshalb gibt es das Projekt: Es gibt in Neu-Delhi kein funktionierendes Entsorgungssystem.
Die städtische Müllabfuhr entsorgt nur einen kleinen Teil des Mülls. Alles, was noch benutzt oder
verkauft werden kann, übernehmen lokale Müllsammlerinnen und -sammler. Green the Map kauft
sein Material bei ihnen.
5. Anreize zum Mitmachen: Das Start-up ist gerade für Zuwanderinnen und Zuwanderer ein guter Arbeit-
geber. Die Müllsammlerinnen und -sammler profitieren davon, ihr Material verkaufen zu können.
6. So könnte sich das Projekt weiterentwickeln: Swechha stellt in ausgewählten Bezirken Sammelcontainer
für Getränkekartons und Plastik auf; Swechha führt eine Aufklärungskampagne zur Müllvermeidung
in Schulen durch

Thema B Mülltrennung in Südafrika


1. Name der Person, die das Projekt initiiert hat oder es leitet: Chad Robertson
2. Name des Projektes: Regenize | Ort, Land: Bridgetown, ein Vorort im Osten von Kapstadt; Südafrika
3. Darum geht es: Regenize ist ein kostenloser Abholdienst. Die Mitarbeitenden sammeln von Haushalten
einmal pro Woche recycelbaren Müll ein: Papier, Dosen und Plastik. Eine Verwertungsgesellschaft
bekommt anschließend den Müll.
4. Deshalb gibt es das Projekt: Nur wenige Menschen in Südafrika trennen ihren Müll. Es gibt riesige
Müllhalden und illegale Müllkippen. Das betrifft vor allem einkommensschwache Wohngegenden.
Denn die städtische Müllentsorgung kommt nicht in die ärmeren Gegenden.
5. Anreize zum Mitmachen: Der Abholservice ist kostenlos. Wer mitmacht, bekommt ein virtuelles
Guthaben. Das kann zum Beispiel in Einkaufsgutscheine umgewandelt werden. Das Projekt schafft
zudem Arbeitsplätze.
6. So könnte sich das Projekt weiterentwickeln: auch in anderen Stadtteilen von Kapstadt aktiv werden
(neue Sammelstellen); Service in ganz Südafrika anbieten

Thema C Müll als Baumaterial in Guatemala


1. Name der Person, die das Projekt initiiert hat oder es leitet: Matt Paneitz
2. Name des Projektes: Long Way Home | Ort, Land: San Juan Comalapa, Guatemala
3. Darum geht es: Long Way Home baut mit Hilfe von Freiwilligen einen Schulkomplex aus Abfällen.
Verbaut werden Reifen, Glasflaschen, Dosen und mit Müll gefüllte Plastikflaschen.
4. Deshalb gibt es das Projekt: Es gibt im ganzen Land oft keine Müllabfuhr oder funktionierende
Recycling-Systeme. Selbst die legale Müllkippe in San Juan Comalapa ist lediglich eine tiefe Schlucht,
in die der Müll geworfen wird.
5. Anreize zum Mitmachen: Müll wird für die Kinder des Ortes zu einer Währung: Der Eintritt in einen
Freizeitpark kostet für Kinder kein Geld, wenn sie eine mit Müll gefüllte Plastikflasche mitbringen.
6. So könnte sich das Projekt weiterentwickeln: Sammelstellen für Reifen und Plastikflaschen einrichten

Global Ideas | Lernpaket #10 14


Inhaltsverzeichnis

Modul II Arbeitsblatt 3

Lösungen für das Müllproblem

Riesige Abfallberge und wilde Müllkippen – an vielen Orten dieser Welt gibt es große Entsorgungsprobleme.
Es gibt aber auch Menschen, die sich dieser Probleme annehmen.

Schaue folgende Filme an, die dir Menschen vorstellen, die das Müllproblem anpacken:

• „Kreative Lösungen für Indiens Abfallproblem“: dw.com/p/3WrEe

• „Unterwegs mit Kapstadts Müll-Missionaren“: dw.com/p/3u0Mq

• „Müll statt Ziegelsteine“: dw.com/p/1633P

Entscheide dich für ein Projekt, das dir am besten gefällt und fülle dann den Steckbrief zu deinem Projekt
unten aus.

Projekt-Steckbrief

1. Name der Person, die das Projekt initiiert hat oder es leitet:

2. Name des Projektes: Ort, Land:

3. Darum geht es:

4. Deshalb gibt es das Projekt:

5. Diese Anreize zum Mitmachen gibt es:

6. So könnte sich das Projekt weiterentwickeln:

Global Ideas | Lernpaket #10 15


Inhaltsverzeichnis

Handreichung 4 Modul III – Wie die Rohstoffe im Kreislauf bleiben

Rollenspiel: Talkshow zu Fast Fashion

Dauer: 120 Min.

Zu Beginn von Modul III setzen sich die Teilnehmenden in einem Rollenspiel mit den
Vor- und Nachteilen schnelllebiger Mode, der sogenannten Fast Fashion , auseinander.
Sie inszenieren eine Talkshow zum Thema „Fast Fashion oder nachhaltig shoppen?” Das
Rollenspiel kann ab sieben Personen gespielt werden. Sie übernehmen die Moderation.

Ziel des Rollenspiels


Im Verlauf der Talkshow sollen alle Teilnehmenden verstehen, wie Fast Fashion zum glo-
balen Müllproblem beiträgt. Dafür schlüpfen die Teilnehmenden in die Rolle einer Person,
die sich entweder leidenschaftlich für oder energisch gegen Fast Fashion ausspricht.

Material für das Spiel


Für die Talkshow benötigen Sie:

• Arbeitsblatt 4 in ausreichender Kopie. Hier notieren diejenigen Teilnehmenden, die » Arbeitsblatt 4


keine feste Rolle in der Talkshowrunde erhalten, ihre Beobachtungen.

• Die Rollen während der Talkshow werden mit den Rollenkarten vergeben. Sie finden
das Rollenspiel als PDF zum Download auf den Seiten der DW unter dw.com/muell- » Rollenspiel
vermeiden. Falls Ihnen eine Printversion des Lernhefts vorliegt, liegt das Rollenspiel
Ihrer Mappe bei.

Einführung ins Thema „Fast Fashion“


Zeigen Sie den Teilnehmenden als Einstieg zum Thema „Fast Fashion“ den Film 5 „Fast » Film 5
Fashion und Altkleiderschwemme“. Sie können den Film unter dw.com/p/39Zi2 online
abrufen. Klären Sie anschließend im Plenum etwaige Fragen. Besprechen Sie den Begriff
„Fast Fashion“ und wie er mit dem Thema „Müll“ in Zusammenhang steht.

Sie können dafür auf folgende Definition zurückgreifen:

Fast Fashion

Der Begriff „Fast Fashion“ steht für modische, aber qualitativ minderwertige und
preisgünstige Kleidung. Dadurch können sich Kundinnen und Kunden häufig neue
Waren leisten und neue Modetrends mitmachen. Schon nach kurzer Zeit wird die
Kleidung wieder weggeworfen. Die Folge: T-Shirts, Hosen, Jacken oder Schuhe enden
oft als Müll, denn sie haben eine schlechte Qualität und können oft nicht mehr
recycelt werden.

Global Ideas | Lernpaket #10 16


Inhaltsverzeichnis

Modul III Handreichung 4

Vorbereitung des Rollenspiels

1. Teilen Sie die gesamte Gruppe in sieben kleine auf, z. B. indem Sie alle Teilnehmenden der Reihe nach
von Eins bis Sieben durchzählen lassen. Alle Personen mit der gleichen Zahl gehören einer Gruppe an
und finden sich räumlich zusammen.

• Ab hier wird in Kleingruppen gearbeitet. Geben Sie insgesamt 15 Minuten Zeit.

• Teilen Sie jeder Gruppe eine Rollenkarte zu.

• Lassen Sie je ein Gruppenmitglied die Vorder- und Rückseite der Rollenkarte vorlesen.
Animieren Sie alle Teilnehmenden, sich in die Rolle hineinzuversetzen.

• Spielen Sie nochmals den Film „Fast Fashion und Altkleiderschwemme“ ab. Die Teilnehmenden
sollen sich während des Schauens auf einem extra Blatt Notizen machen, die ihnen beim
Einnehmen ihrer Rolle behilflich sein werden.

• Fordern Sie nun die Kleingruppen auf, jeweils ihre Notizen zusammenzutragen und daraus
Argumente zu formulieren. Animieren Sie die Gruppen kreativ zu werden: Welche weiteren
Argumente gibt es, die die Position der Rolle untermauern?

• Jede Kleingruppe soll auch ein Eingangsstatement formulieren, das ihre Haltung wiedergibt.
Beispiele: „Ich bin gegen Fast Fashion, weil die Flut an billigen Altkleidern aus Europa meinen
Lebensunterhalt bedroht.“ / „Ich bin für Fast Fashion, weil in meinen Modeläden viele Menschen
Arbeit finden.“

• Fordern Sie die Gruppen auf, jeweils ein Mitglied auszuwählen, das während der Talkshow in die
jeweilige Rolle schlüpfen wird. Diese Person erhält die Rollenkarte und die Notizen der Gruppe.

• Die Kleingruppen werden jetzt wieder aufgelöst.

2. Informieren Sie alle Teilnehmenden, die keine Rollenkarten haben, dass sie das Publikum sein werden.
Ihre Aufgabe: Während der Talkshow eigene Beobachtungen notieren. Teilen Sie dafür Arbeitsblatt 4 aus.

3. Lassen Sie alle Talkshow-Gäste mit ihren Stühlen einen offenen Stuhlkreis formen. Die Stühle für das
Publikum werden so gestellt, dass alle Teilnehmenden gut sehen und hören können. Bedenken Sie,
dass die Teilnehmenden zum Ausfüllen von Arbeitsblatt 4 eine Schreibunterlage benötigen.

Ablauf der Talkshow (Dauer: 30 – 45 Min.)

• Beginnen Sie die Talkshow, lassen Sie die Talkshow-Gäste sich in ihrer Rolle mit Namen, Funktion,
Position zu Fast Fashion und dem Eingangsstatement vorstellen.

• Eröffnen Sie nun die Diskussion mit einer Frage oder einer These. Zum Beispiel:
„Fast Fashion ist Mode für den Müllhaufen – stimmt das?“ / „Kleider machen Leute – günstige Mode
ist in der heutigen Zeit wichtiger denn je.“ / „Es gibt kein Menschenrecht auf Mode – unsere Umwelt
ist wichtiger als trendy Kleidung.“

• Wenn sich ein Talkshow-Gast zu Wort meldet, hebt er die Rollenkarte so hoch, dass alle im Publikum
ihre Vorderseite einmal sehen können.

• Die Zuschauenden machen sich während der Diskussion Notizen auf ihrem Arbeitsblatt.

• Fragen Sie auch nach Lösungen. Was könnte gegen die Altkleiderflut helfen?

Feedbackrunde
Nach Abschluss der Talkshow gibt das Publikum Feedback zu den Gästen. Dafür verwenden sie die
Beobachtungen, die sie sich auf Arbeitsblatt 4 notiert haben.

Global Ideas | Lernpaket #10 17


Inhaltsverzeichnis

Arbeitsblatt 4 Modul III

Beobachtungsbogen

Du bist Teil des Publikums der Talkshow zum Thema „Fast Fashion oder nachhaltig shoppen?”.

Deine Aufgabe: Beobachte die Talkshowgäste und bewerte ihre Argumente auf Glaubhaftigkeit.

Folgende Fragen helfen dir dabei:

1. Notiere drei gute Argumente, die entweder für oder gegen Fast Fashion vorgetragen wurden.
Wer hat sie erbracht?

2. Welche Lösungen wurden genannt? Wie kann man Kleidung “nachhaltig shoppen”?
Wie kann die Altkleiderflut eingedämmt werden?

3. Welcher Talkshow-Gast hat in deinen Augen am besten argumentiert? Beachte dabei, dass du
bewertest, wie gut die Argumente waren und nicht, ob sie deine Meinung widerspiegeln.

Global Ideas | Lernpaket #10 18


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Modul III Handreichung 5

Lineares Wirtschaftssystem und Kreislaufwirtschaft

Dauer: 25 Min.

In der globalen Wirtschaft kommt aktuell größtenteils das lineare Wirtschaftssystem zum
Tragen. Das heißt, Ressourcen werden abgebaut, um Produkte herzustellen. Diese werfen
wir nach dem Konsum weg. Dadurch schädigen wir die Umwelt. Endliche Ressourcen
werden verbraucht. Dem entgegen steht das Prinzip der Kreislaufwirtschaft – hierbei
soll nichts verschwendet werden. Inspiriert von natürlichen Kreisläufen werden dabei
ausrangierte Produkte verwendet, um neue herzustellen.

Kreislaufwirtschaft kennenlernen
In diesem Modul beschäftigen sich die Teilnehmenden anhand verschiedener Beiträge
mit dem Thema Kreislaufwirtschaft. Zum Einstieg schauen sie gemeinsam Film 6 „Was » Film 6
bedeutet eigentlich Kreislaufwirtschaft?” an. Online unter dw.com/p/431au können Sie den
Film aufrufen. Der Film vergleicht das lineare Wirtschaftssystem mit dem Prinzip der Kreis-
laufwirtschaft und greift dabei unter anderem auf Beispiele zurück, die die Teilnehmenden
in Modul II bereits kennengelernt haben. Dadurch können die Teilnehmenden die Defi-
nitionen leichter einordnen.

» Arbeitsblatt 5
Kopieren Sie Arbeitsblatt 5 für alle. Die Teilnehmenden tragen in die Tabelle ein, welche
Aspekte der zwei Wirtschaftssysteme in dem Film vorgestellt werden. Geben Sie den Teil-
nehmenden dafür nach dem ersten Anschauen etwa zehn Minuten Zeit. Anschließend
können Sie den Film ein zweites Mal zeigen und den Teilnehmenden nochmals Zeit geben,
ihre Stichpunkte zu ergänzen. Besprechen Sie die Lösungen dann in der Gruppe.

Lösungen

Lineares Wirtschaftssystem Kreislaufwirtschaft

• wird in der modernen Wirtschaft zum Großteil • Wechsel zu diesem System für viele
umgesetzt erstrebenswert

• Ressourcen werden abgebaut, daraus werden • inspiriert von natürlichen Kreisläufen


Produkte hergestellt und nach Verwendung (z. B. Zersetzung von toten Pflanzen,
weggeworfen die sich in fruchtbare Erde verwandeln)

• schlecht für die Umwelt: immer größere Müll- • System, in dem nichts verschwendet wird
berge, endliche Ressourcen werden knapper

Global Ideas | Lernpaket #10 19


Inhaltsverzeichnis

Arbeitsblatt 5 Modul III

Lineares Wirtschaftssystem und Kreislaufwirtschaft


im Vergleich

Wir kaufen, konsumieren und werfen weg – doch das ist nicht nachhaltig und schadet
der Umwelt. Eine Alternative kann sein, Produkte so zu gestalten, dass sie gut reparierbar
sind und aus ihnen wieder neue Waren entstehen können.

1. Schaut euch den Film „Was bedeutet eigentlich Kreislaufwirtschaft?” an.


Unter dw.com/p/431au könnt ihr den Film online aufrufen.

2. Füllt anschließend die Tabelle aus: Welche Aspekte zum linearen Wirtschafts-
system werden im Film genannt? Welche zur Kreislaufwirtschaft?

Lineares Wirtschaftssystem Kreislaufwirtschaft

Global Ideas | Lernpaket #10 20


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Modul III Handreichung 6

Kreislaufwirtschaft: Definition, Vorteile


und Probleme

Dauer: 30 Min.

Bei der Kreislaufwirtschaft sollen Abfälle möglichst vermieden werden. Aus ausrangierten
Produkten werden neue hergestellt – und der Wert bleibt erhalten. Das ist nachhaltig und
schont die Umwelt. Doch in der Praxis lässt sich das nicht immer so einfach umsetzen.

Kreislaufwirtschaft – so geht‘s
Nachdem die Teilnehmenden den Unterschied zwischen linearer Wirtschaft und Kreis-
laufwirtschaft kennengelernt haben, beschäftigen sie sich mit Hilfe von Artikel „Kreis- » Artikel
laufwirtschaft: Mit neuem Design die Welt retten?“ tiefergehend mit dem Prinzip der
Kreislaufwirtschaft. Sie finden den Artikel online unter dw.com/p/41yyZ oder nachfolgend
als Kopiervorlage.

Kopieren Sie Arbeitsblatt 6 für alle. Geben Sie den Teilnehmenden anschließend Zeit, » Arbeitsblatt 6
den Artikel zu lesen. Alternativ können Sie den Artikel auch in der Gruppe vorlesen las-
sen. Anschließend füllen die Teilnehmenden den Fragebogen auf dem Arbeitsblatt aus.
Besprechen Sie die Lösungen in der Gruppe. Die Ergebnisse können Sie auch in einem
Schaubild an der Tafel oder auf einem Plakat festhalten.

Lösungen

1. Was bedeutet Kreislaufwirtschaft?


Die Idee hinter der Kreislaufwirtschaft ist, Müll möglichst zu vermeiden.
Ressourcen sollen immer wieder für neue, gleichwertige Produkte verwendet
werden. Dieses Prinzip ist an den Kreislauf der Natur angelehnt.

2. Welche Vorteile hat die Kreislaufwirtschaft?


Die Umstellung auf die Kreislaufwirtschaft könnte einen wirtschaftlichen Nutzen
von weltweit 4,5 Billionen US-Dollar pro Jahr haben. Außerdem würden die
globalen Treibhausgasemissionen um ein Fünftel reduziert.

3. Welches neue Problem könnte im Zuge der Kreislaufwirtschaft auftreten?


Es könnte zu einem „Rebound-Effekt“ kommen: Wenn Produkte effizienter
und billiger hergestellt werden, steigt eventuell der Konsum. Der ursprüngliche
Effekt wäre hinfällig.

4. Funktionierende Kreislaufwirtschaft
Mittlerweile kann aus Altreifen das Öl, aus dem sie produziert wurden, zurück-
gewonnen werden. Das Öl hat dieselbe Qualität wie Rohöl. Daraus kann z. B.
Funktionskleidung hergestellt werden. Kleidung mit Produktpass lässt sich
optimiert recyceln, da genau festgestellt werden kann, welche Materialien
verwendet wurden.

Nicht funktionierende Kreislaufwirtschaft


„To-go-Becher“ sind zwar aus organischer Pappe, haben aber eine Plastikschicht
und lassen sich damit nicht gut recyceln. Bei neuen Smartphones ist der Akku oft
so verbaut, dass er sich nicht einfach austauschen lässt. Deshalb muss ein neues
Gerät gekauft werden, wenn der Akku nicht mehr funktioniert.

Global Ideas | Lernpaket #10 21


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Arbeitsblatt 6 Modul III

Kreislaufwirtschaft: Wie geht das?

Die Kreislaufwirtschaft ist nachhaltig und gut für die Umwelt – soweit die Theorie. In der
Praxis gibt es jedoch einige Probleme bei der Umsetzung. Wie kann Kreislaufwirtschaft
funktionieren?

Lies den Artikel „Kreislaufwirtschaft: Mit neuem Design die Welt retten?“. Du kannst den
Artikel unter dw.com/p/41yyZ online aufrufen.

Fülle anschließend den Fragebogen aus.

1. Was bedeutet Kreislaufwirtschaft?

2. Welche Vorteile hat die Kreislaufwirtschaft?

3. Welches neue Problem könnte im Zuge der Kreislaufwirtschaft auftreten?

4. Wo funktioniert Kreislaufwirtschaft bereits und wo noch nicht? Nenne Beispiele


und erläutere sie kurz.

Global Ideas | Lernpaket #10 22


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Modul III Artikel

Kreislaufwirtschaft: Dazu gehört auch, die Reparierbarkeit von Geräten


und Maschinen zu verbessern. Ist der Handyakku
Mit neuem Design kaputt, braucht man oft ein neues Gerät, weil die Re-
die Welt retten? paratur zu kompliziert oder so teuer ist, dass es sich
kaum lohnt.
Die Umstellung auf eine „Kreislaufwirtschaft“ ist
entscheidend beim Thema Klimaschutz und Nach- Kreislaufwirtschaft bedeutet mehr als Recycling
haltigkeit, sagen Experten. Aber was ist damit Jährlich werden mindestens 1 Milliarde Altreifen
eigentlich gemeint und kann das im großen Stil weggeworfen. Das Gummi ist aus Rohöl hergestellt
funktionieren? und extrem schwer wiederzuverwerten. Reifen wer-
den deshalb in Zementwerken oder in Kraftwerken
verbrannt oder zu minderwertigen Gummimatten
verarbeitet. Ziel einer Kreislaufwirtschaft wäre es
dagegen, den Wert des Produkts zu erhalten. Recy-
cling zu minderwertigen Produkten, sogenanntes
© picture-alliance/dpa/H. Schmidt

„Downcycling“, sollte vermieden werden.

Wie das gehen könnte, zeigt Pyrum Innovations aus


dem Saarland. Das Unternehmen hat vor einigen Jah-
ren eine Technologie entwickelt, mit der die Bestand-
teile von Altreifen fast komplett wiedergewonnen
werden. Das Öl hat dieselbe Qualität wie Rohöl.
Die Industrie von dem Produkt zu überzeugen hat
lange gedauert. Das hat sich inzwischen geändert.
Ob gigantische Müllinseln im Meer oder ein vom „Mir fällt fast kein Land auf der Welt ein, von dem
Weltall aus sichtbarer Friedhof für rund 40 Millionen wir nicht schon eine Anfrage hatten“, sagt Pascal
Altreifen in der Wüste Kuwaits: Die Welt erstickt im Klein, Mitgründer von Pyrum. Bis 2025 will man 50
Müll, mit verheerenden Folgen für das Klima, die Öko- Werke in Europa bauen und 100.000 Tonnen Öl an
systeme und die Gesundheit der Menschen. den Chemiegiganten BASF liefern. Auch in Outdoor-
Textilien der Marke Vaude wird es bereits verwendet.
Wir leben derzeit in einem linearen Wirtschafts-
system, „das darauf ausgelegt ist, Rohstoffe zu ge-
winnen, sie zu brauchbaren Gütern zu verarbeiten,
und sie dann letztendlich entweder auf eine Müll-
deponie oder in eine Verbrennungsanlage zu kippen,
© picture alliance / AA

sie zu recyceln oder in der Natur zu entsorgen“, sagt


Leyla Acaroglu, Designerin, Sozialwissenschaftlerin
und Nachhaltigkeitsexpertin.

Das Gegenkonzept dazu nennt sich Kreislaufwirt-


schaft. Die Idee dahinter ist, Müll, wo es geht, zu Das Ende der linearen Wirtschaftskette: ein riesiger Auto-
vermeiden, und Ressourcen immer wieder für neue reifenfriedhof in Kuwait
Produkte zu nutzen – praktisch so wie in der Natur.
Das „gläserne Produkt“ wäre nachhaltiger
Produkte vom Ende her denken 92 Millionen Tonnen alter Textilien landen jährlich
Beispiel Kaffeebecher „To-go“: Er ist zwar aus orga- im Müll – nur ein Prozent davon wird recycelt. Nach
nischer Pappe – aber mit einer Plastikschicht über- dem Sammeln von Altkleidern fehlen Recyclern oft
zogen. Das macht das Recyceln fast unmöglich oder Informationen drüber, welche Stoffe sich in der Klei-
zumindest unprofitabel. Produkte sollten „so konst- dung befinden. Eine hochwertige Verwertung für die
ruiert werden, dass sie zurückgewonnen, wiederver- Modeindustrie ist nicht möglich, wertvolle Ressour-
wendet und recycelt werden können“, so Acaroglu. cen gehen verloren.

Global Ideas | Lernpaket #10 23


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Artikel Modul III

Von einer Transformation zu einer Kreislaufwirtschaft


sind wir allerdings noch weit entfernt, sie hat gerade
erst begonnen. Heute entsprechen 8,6 Prozent der
weltweiten Wirtschaft den Kreislaufprinzipien, bei

© picture-alliance/dpa/Soex Group
gleichzeitig steigendem Abbau von Ressourcen, stei-
gendem Konsum und geringer Weiterverarbeitung
von Produkten, die nicht mehr genutzt werden. Vor
zwei Jahren waren es laut dem Circular Economy Gap
Report noch 9,1 Prozent. Die Entwicklung ist damit
sogar rückläufig.

Dabei könnte die Umstellung auf Kreislaufwirtschaft


Enorme Mengen an Textilien werden weggeworfen, doch laut dem World Economic Forum einen wirtschaft-
bisher ist das Recycling nur eingeschränkt möglich lichen Nutzen von weltweit 4,5 Billionen Dollar haben
– pro Jahr.
Das Berliner Start-up circular.fashion arbeitet an
einer intelligenten Sortiermaschine, die die Fasern Die Ellen MacArthur Foundation rechnet damit, dass
der Textilien automatisch anhand einer Circular-ID eine Umstellung die bis 2050 prognostizierten glo-
erkennt und vorsortiert. „So können wir schnell be- balen Treibhausgasemissionen um ein Fünftel redu-
rechnen, welche Art von Wiederverwertung oder Re- zieren würde. Damit sei die Kreislaufwirtschaft ent-
cycling die beste für dieses Produkt ist“, sagt Mario scheidend für die Begrenzung der Klimakrise und
Malzacher von circular.fashion. dem Erreichen des Ziels weltweiter Klimaneutralität.

Das Konzept der Circular-ID nennt sich auf euro-


päischer Ebene „Produktpass“ und ist im Circular
Economy Action Plan der Europäischen Union ein
wesentlicher Aspekt für eine ressourcenschonende
Wirtschaft der Zukunft. Darin sollen Informationen
zu Herkunft, Zusammensetzung von Produkten,
ihren Reparaturmöglichkeiten sowie Informationen
enthalten sein, wie man am Ende der Lebensdauer
mit ihnen umgeht.

Kreislaufwirtschaft: keine magische Formel?


Eine Studie der Universität Yale könnte allerdings den
Kreislauf-Enthusiasmus dämpfen. Die Wissenschaftler
warnen vor der Möglichkeit eines „Rebounds“. Damit
ist der Effekt gemeint, wenn effizienter hergestellte
und billigere Produkte zu mehr Konsum führen.
Wenn beispielsweise durch den geringen Stromver-
brauch einer LED-Lampe das Licht den ganzen Tag
brennt. Was bei der Produktion eingespart wird,
könnte durch das Wachstum des Marktes zunichte
gemacht werden. Wichtig beim Recycling ist, dass es
weniger Ressourcen verbraucht als die Gewinnung
und Entsorgung, da es sonst den Fußabdruck noch
erhöht, statt zu reduzieren, warnen einige Wissen-
schaftler. Damit das nicht passiert, müssten die For- 22.11.2021
schung weiter vorangetrieben und Kreislaufansätze Autor Tim Schauenberg
sorgfältig umgesetzt werden. dw.com/p/41yyZ

Global Ideas | Lernpaket #10 24


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Modul III Handreichung 7

Kreislaufwirtschaft bei Elektrogeräten

Dauer: 30 Min.

Nachdem die Teilnehmenden gelernt haben, was man unter Kreislaufwirtschaft versteht,
beschäftigen sie sich näher mit einem Beispiel: Wie kann Kreislaufwirtschaft bei Elektro-
geräten aussehen? Jedes Jahr kommen zahlreiche neue Elektrogeräte auf den Markt. Die
meisten von uns wollen Smartphones, Laptops und Tablets im Alltag nicht mehr missen.
Viele landen schon nach kurzer Zeit auf dem Müll. Am Beispiel eines Unternehmens aus
Deutschland lernen die Teilnehmenden, wie es auch anders geht.

Zeigen Sie dafür Film 7 „Kreislaufwirtschaft – Nachhaltig und gewinnbringend“. Online » Film 7
unter dw.com/p/3tn9N können Sie den Film aufrufen.

Lückentext
Kopieren Sie Arbeitsblatt 7 für alle. Lassen Sie die Teilnehmenden einmal gemeinsam den » Arbeitsblatt 7
Lückentext lesen und klären Sie eventuelle Fragen. Geben Sie ihnen nach dem Schauen
etwa zehn Minuten Zeit, um die Lücken zu füllen. Schauen sie gemeinsam den Film ein
zweites Mal. Lassen Sie den Teilnehmenden anschließend Zeit, fehlende Lücken zu er-
gänzen und besprechen sie die Lösungen in der Gruppe.

Lösungen

1. 53 Millionen 11. repariert

2. verdoppeln 12. 70 Prozent

3. 20 Prozent 13. Metalle

4. recycelt 14. Klebeschicht

5. Afrika 15. aufgeweicht

6. Asien 16. geschreddert

7. Wasser 17. Gold

8. Boden 18. Silber

9. Luft 19. Platin

10. Herstellung 20. 200 Millionen

Global Ideas | Lernpaket #10 25


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Arbeitsblatt 7 Modul III

Kreislauf für Elektroschrott

Die Nachfrage nach Smartphones, Tablets, Laptops und Co. wächst. Doch die Lebensdauer
der meisten Geräte wird immer kürzer. Sie zu reparieren, ist oft kompliziert und teuer.
Dabei wäre das viel nachhaltiger als neue Geräte zu kaufen.

1. Schaut euch den Film „Kreislaufwirtschaft – Nachhaltig und gewinnbringend“ an.


Unter dw.com/p/3tn9N könnt ihr den Film online aufrufen.

2. Ergänzt anschließend den Lückentext.

Elektroschrott ist der am schnellsten wachsende Abfallstrom der Welt. Pro Jahr fallen
(1) Tonnen davon an. Und laut den Vereinten Nationen könnte sich
diese Menge in den nächsten 30 Jahren noch einmal (2).

Heute werden nur (3) des Elektromülls weltweit (4).


Der Rest landet häufig auf unkontrollierten Müllhalden in (5) oder
(6) und verschmutzt dort (7), (8) und
(9).

Die (10) von neuen Smartphones verbraucht enorm viele Ressour-


cen. Deshalb müssen Reparieren und Recycling von elektrischen Geräten einfacher
werden.

Das Unternehmen AfB aus Deutschland (11) alte Computer, Smart-


phones und Laptops. Rund (12) der eintreffenden Geräte können
wiederverwertet werden. In nur einem Jahr ließen sich so im Vergleich zur Neuproduktion
25.000 Tonnen (13) und 300 Millionen Liter Wasser sparen. Auch die
CO2-Bilanz fällt deutlich günstiger aus. Allerdings ist das Reparieren gar nicht so einfach.
So muss zum Beispiel die (14) mancher Smartphones mit einem
Föhn (15) werden, um sie zu lösen und das Display auszutauschen.

Teile, die sich nicht reparieren lassen, werden sortiert und (16).
Ein Recycling-Spezialist für Edelmetalle löst daraus unter anderem (17),
(18) und (19). In jedem Smartphone stecken Metalle im Wert
von 1,50 Euro. Bei geschätzt etwa (20) alter Handys, die in deutschen
Schubladen liegen, ergibt sich daraus ein Millionen-Geschäft.

200 Millionen 20 Prozent 53 Millionen 70 Prozent

Afrika Asien aufgeweicht Boden geschreddert Gold

Herstellung Klebeschicht Luft Metalle Platin recycelt

repariert Silber verdoppeln Wasser

Global Ideas | Lernpaket #10 26


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Modul III Handreichung 8

Mehlwürmer gegen das Plastikproblem

Dauer: 45 Min.

Früher hat man Plastik genutzt, um Lebensmittel vor Schädlingen zu schützen. Können
Schädlinge heute womöglich dazu beitragen, unser Plastikproblem zu lösen?

Mystery-Teaser
Kopieren Sie Arbeitsblatt 8 für alle und lesen Sie gemeinsam den Mystery-Teaser. Das ist
» Arbeitsblatt 8
ein geheimnisvoll formulierter Satz, ähnlich einem kurzen Rätsel, der Interesse am Thema
wecken soll. Lassen Sie die Teilnehmenden zunächst spekulieren, was dahinterstecken
könnte. Anschließend schauen sie Film 8 „Lösen Mehlwürmer unser Plastikproblem?“. » Film 8
Sie können den Film online unter dw.com/p/3lENQ aufrufen.

Geben Sie den Teilnehmenden zehn Minuten Zeit, um die Fragen auf Arbeitsblatt 8 zu
beantworten. Bei Bedarf können Sie den Film ein zweites Mal zeigen. Besprechen sie die
Antworten in der Gruppe. Nachfolgend finden Sie die Lösungen.

Diskussion zum Plastikproblem


Fragen Sie die Teilnehmenden nach Ihrer Meinung: Können Mehlwürmer das weltweite
Plastikproblem lösen? Arbeiten Sie in der Diskussion heraus, wie groß das Plastikproblem
ist. Welche anderen Lösungsansätze gibt es?

Lösungen

1. Was ist der Unterschied zwischen Plastik und natürlichen Stoffen?


Natürliche Stoffe werden von Bakterien abgebaut und zerfallen in ihre Elemente.
Plastik wird nur immer kleiner, bleibt aber Plastik. Damit bleibt es jahrhunderte-
lang in der Umwelt.

2. Welche Vorteile hat Plastik?


Kunststoff ist hygienisch und resistent gegen Bakterien. In der Natur gibt es nur
wenige Stoffe mit ähnlichen Eigenschaften wie Plastik (z. B. Seide und Elfenbein).
Die Tiere, von denen man diese Stoffe bekommen konnte (z. B. Elefanten), wurden
so stark dezimiert, dass man Sorge hatte, sie würden aussterben.

3. Wie haben die Menschen Plastik früher wahrgenommen? Und wie sehen wir es heute?
Früher wurde es als Rettung der Umwelt gesehen, heute als Gefahr für die Umwelt.

4. Wie können die Mehlwürmer Plastik verdauen?


Im Inneren der Mehlwürmer gibt es Bakterien, die Enzyme produzieren und so
das Plastik verdauen.

5. Was ist laut Susan Freinkel das Hauptproblem mit Plastik?


Es werden fossile Ressourcen verwendet, um Dinge herzustellen, die oft unnötig sind.

6. Welche Gegenstände aus Plastik werden im Film gezeigt?


Styroporblock, Plastiktüte, Plastikflasche, Zahnbürste, Einweghandschuhe,
Einwegmaske, Stadionsitze, Klarsichtfolie, Plastikblumen, To-go-Becher, Einweg-
geschirr und -besteck, Strohhalm, kugelsichere Weste

Global Ideas | Lernpaket #10 27


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Arbeitsblatt 8 Modul III

Mehlwürmer: Unterschätzte Helden?

Reporter Christian Caurla hat Würmer in der Post. Darüber freut er sich.
Er muss jetzt nicht mehr so oft zum Mülleimer gehen.

Schaut euch den Film „Lösen Mehlwürmer unser Plastikproblem?“ an, den ihr unter dw.com/p/3lENQ online
aufrufen könnt.

Beantwortet anschließend folgende Fragen.

1. Was ist der Unterschied zwischen Plastik und natürlichen Stoffen?

2. Welche Vorteile hat Plastik?

3. Wie haben die Menschen Plastik früher wahrgenommen? Und wie sehen wir es heute?

4. Wie können die Mehlwürmer Plastik verdauen?

5. Was ist laut Susan Freinkel das Hauptproblem mit Plastik?

6. Welche Gegenstände aus Plastik werden im Film gezeigt?

Global Ideas | Lernpaket #10 28


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Modul IV – Ideen zur Müllvermeidung für alle Handreichung 9

Gedankenexperiment: Müll vermeiden

Dauer: 45 Min.

Was können Einzelne tun, um das globale Müllproblem ein klein wenig zu mindern?
Starten Sie mit den Teilnehmenden ein Gedankenexperiment.

Rückbezug zum Mülltagebuch


Leiten Sie in das Thema ein. Greifen Sie noch einmal auf die Erfahrungen zurück, die die
Teilnehmenden beim Führen ihres Mülltagebuchs gesammelt haben: Welche Art Müll
ist am häufigsten angefallen, welche am wenigsten?

Ideen zur Müllvermeidung sammeln


Fragen Sie anschließend die Teilnehmenden nach ihren Ideen, wie sie selbst Müll redu-
zieren könnten. Weisen Sie die Teilnehmenden darauf hin, dass sich auch indirekt Müll
vermeiden lässt. Einige Ideen könnten sein:

• Kleidung secondhand kaufen, selbst verkaufen oder verschenken

• unverpackte Lebensmittel kaufen

• Körbe oder Einkaufstaschen mitnehmen, statt Plastiktüten zu benutzen

• gebrauchte Dinge statt Neuwaren kaufen

• Gebrauchsgegenstände leihen statt kaufen

Sammeln Sie die Ideen dazu an der Tafel.

Diskussion führen
Lassen Sie die Teilnehmenden im Anschluss über die Ideen diskutieren: Was ließe sich
gut umsetzen? Womit könnte es Probleme geben?

Optional Leitfaden erstellen


Mit den erfolgreichen Ideen können die Teilnehmenden Leitfäden erstellen, wie sich
unterschiedlicher Müll vermeiden lässt. Diese Leitfäden können die Teilnehmenden zum
Beispiel auf Poster schreiben – oder sie erstellen gemeinsam ein Handout, das an alle
verteilt wird.

Global Ideas | Lernpaket #10 29


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Handreichung 10 Modul IV

Recycling und Upcycling

Dauer: Individuell

Die Teilnehmenden lernen die beiden Konzepte Recycling und Upcycling näher kennen
und nähern sich den Konzepten kreativ: Sie produzieren kleine Objekte aus Getränke-
kartons oder Plastikflaschen.

Fragen Sie die Teilnehmenden zunächst, ob sie wissen, was Recycling genau ist. Gibt es
vor Ort getrennte Mülltonnen fürs Recycling?

Besprechen Sie dann das Konzept „Upcycling”: Wer hat schon einmal davon gehört?
Was bedeutet es? Wer hat vielleicht sogar selbst schon mal aus vermeintlichem Müll etwas
Neues gebastelt oder hergestellt und was war das?

Halten Sie die Unterschiede von Recycling und Upcycling stichpunktartig an der Tafel fest.
Untenstehende Definitionen können Ihnen dabei helfen:

Recycling

Beim Recycling werden die Rohstoffe, die in einem Abfallprodukt stecken, wieder-
verwendet und zu einem neuen Produkt gemacht. So kann beispielsweise in einer
Recyclingfabrik eine leere PET-Flasche zu Plastikgranulat verarbeitet werden. Das
wird eingeschmolzen und daraus kann man teils neue Flaschen oder etwa Stoffe
für Jacken und Pullover herstellen.

Upcycling

Wenn aus einem löchrigen Gummistiefel ein Blumentopf, aus einer alten Flasche
ein Windrad und aus einer leergetrunkenen Limodose ein Stiftehalter gemacht
wird, dann nennt man das Upcycling. Hier werden Dosen, Papier, Glas, Altkleider
und andere Dinge zu einem neuen, nützlichen Gegenstand verarbeitet, anstatt sie
wegzuwerfen. Ausrangierte Produkte werden also kreativ zweckentfremdet. Beim
Upcycling wird – anders als beim Recycling – das Ausgangsprodukt nicht in seine
stofflichen Einzelteile zerlegt.

Mit Hilfe der Arbeitsblätter 10.1 und 10.2 können die Teilnehmenden einen Getränke- » Arbeitsblätter
karton wahlweise recyceln oder zu kleinen Kunstwerken upcyceln. 10.1 und 10.2

Falls Sie keinen Zugang zu Getränkekartons haben, stellen wir Ihnen alternativ mit den
Arbeitsblättern 10.3 und 10.4 Upcycling-Anleitungen für Plastikflaschen zur Verfügung. » Arbeitsblätter
10.3 und 10.4

Global Ideas | Lernpaket #10 30


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Modul IV Arbeitsblatt 10.1

Mach was Neues draus:


Blumentöpfe aus Getränkekartons

Getränkekartons – schwer zu recyceln Aluminium Papier


Plastik Plastik Plastik
Milch, Saft und mancherorts sogar Joghurt werden
oft in Getränkekartons verkauft.

Sie bestehen aus Pappe, die zusätzlich mit Plastik


und meistens auch Aluminium beschichtet ist.

In speziellen Fabriken können die Schichten von-


einander getrennt werden – ein energie- und
wasserintensiver Prozess. Am Ende wird oft nur
der Papieranteil recycelt, nicht jedoch der Plastik-
und Aluminiumanteil.

Für die Blumentöpfe brauchst du:

• einige ausgediente und gesäuberte Getränkekartons

• eine große Schere sowie etwas Farbe, Pinsel und Stifte

Anleitung

1. Schneide die obere Seite des Getränkekartons ab.

2. Befeuchte die äußere, bedruckte Schicht mit etwas Wasser und versuche,
diese vorsichtig abzuziehen. Dafür kannst du den Getränkekarton auch
zerknüllen. Achte aber darauf, dass der Boden stabil bleibt.

3.  enn die äußere, bedruckte Schicht


W
abgezogen ist, knickst du den Rand des
Getränkekartons zwei- bis dreimal um,
so dass du einen silbernen Rand erhältst.

4.  ertig ist dein Übertopf, den du jetzt noch


F
farblich gestalten kannst.

Tipp
Falls du deinen neuen Blumentopf direkt mit Erde befüllen und bepflanzen
möchtest, fülle kleine Steinchen oder Muscheln als unterste Schicht ein und
vermeide zu starkes Gießen.

Global Ideas | Lernpaket #10 31


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Arbeitsblatt 10.2 Modul IV

Mach was Neues draus:


Grußkarten aus Getränkekartons

Obwohl Getränkekartons Papier enthalten, gehören Sie nicht in den Papiermüll. Die Einwegverpackungen
enthalten auch Aluminium und Plastik. Trenne die Schichten voneinander und nutze das Papier deines Ge-
tränkekartons für die nächste Geburtstags- oder Einladungskarte. Das spart Geld und Ressourcen.

Für die Grußkarten brauchst du:

• mindestens einen gesäuberten Getränkekarton

• eine große Schere

• Stifte, Stempel oder Aufkleber zum Gestalten der Karten

Anleitung

1. Schneide Boden und Oberseite des Getränkekartons ab.

2. Trenne den Karton entlang einer der vier Falzlinien auf.

3.  nülle den Karton zusammen und


K
knete ihn so lange kräftig, bis sich
die einzelnen Materialschichten
voneinander trennen lassen.

4.  reite den Karton vor dir flach aus und löse das Papier vor-
B
sichtig von den anderen Schichten. Falls es sich noch nicht
trennen lässt, knete erneut.

5. Glätte dein Papier und schneide es auf Wunschgröße zurecht.

6.  estalte jetzt mit Stempeln, Aufklebern und Stiften eine


G
kreative Karte.

Global Ideas | Lernpaket #10 32


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Modul IV Arbeitsblatt 10.3

Mach was Neues draus:


Etui mit Reißverschluss aus Plastikflaschen

Wasser- oder Limoflasche ausgetrunken und ab in den Müll? Wir haben eine andere Idee: Bastel doch noch
etwas daraus.

Für ein Etui brauchst du:

• jeweils den unteren Teil von zwei identischen Plastikflaschen

• eine große, spitze Schere oder ein Cuttermesser

• einen Reißverschluss (er muss einmal um die Flasche zu legen sein)

• eine robuste Nadel, kräftigen Faden und Fingerhut

Anleitung

1. Reinige die beiden identischen Plastikflaschen gründlich und


entferne die Etiketten.

2. Schneide eine der beiden Flaschen so durch, dass du einen langen


Etui-Teil erhälst. Die zweite Hälfte schneidest du relativ nah über
dem Flaschenboden durch. Dieser kürzere Etui-Teil wird der Deckel.

Tipp
Wenn du lieber ein kleines Etui machen möchtest, schneide beide
Flaschen relativ nah über dem Flaschenboden durch.

3. Lege die Flaschenhälse beiseite, du benötigst sie nicht mehr.

4.  ähe den Reißverschluss zuerst um eine der beiden Etui-Teile. Achte darauf,
N
dass die Zähne des Reißverschlusses komplett über den Rand der auf-
geschnittenen Flasche stehen.

5.  ffne dann den Reißverschluss und nähe die andere Hälfte des Reißverschlusses
Ö
in gleicher Weise an den zweiten Etui-Teil.

Fertig! Oder möchtest du dein Etui noch bemalen, bekleben oder verzieren? Nur zu!

Global Ideas | Lernpaket #10 33


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Arbeitsblatt 10.4 Modul IV

Mach was Neues draus:


Blumenkette aus Plastikflaschen

Du hast viele leere Plastikflaschen? Dann ist diese Upcycling-Idee genau richtig für dich!

Für eine Blumenkette brauchst du:

• jeweils den oberen, abgeschnittenen Teil von Plastikflaschen

• spitze Schere, evtl. Handbohrer

• schnittfeste Arbeitsunterlage

• Acrylfarben, Pinsel zum Verzieren

• Schnur oder kräftiges Garn

Anleitung

So bastelst du eine Blüte:

1. Schneide aus einem Flaschenteil eine Blüte. Du kannst vor dem Schneiden
die Umrisse der Blüte vorzeichnen. Achte darauf, dass du die Blütenblätter
nicht bis zum Flaschenhals einschneidest.

2. Entferne die Verschlusskappe und lege sie mit der flachen Seite nach unten
auf eine schnittfeste Arbeitsunterlage. Bohre nun ein Loch – z. B. mit einem
Handbohrer oder der Spitze einer Schere – in die Mitte der Verschlusskappe.
(Vorsicht: Verletzungsgefahr!) Achte darauf, dass das Loch groß genug
für deine Schnur ist, sie wird später hier hindurch gefädelt.

3. Schraube die Verschlusskappe auf die Blüte.

4. Bemale die Blüte. Besonders schön sieht es aus, wenn du die Ränder durch
eine andere Farbe absetzt.

So bastelst du die Blumenkette:

5. Wähle ein Stück Schnur, das etwas länger ist als die gewünschte Gesamtlänge
deiner Blütenkette.

6. Mach einen Knoten an ein Ende deiner Schnur. Ziehe das andere Ende von
unten durch das Loch in der Verschlusskappe einer Blüte. Wähle nun die
Position der nächsten Blüte aus, mach dort einen Knoten und fädle die Schnur
durch die nächste Blüte. Verfahre so weiter, bis die Blumenkette fertig ist.

Tipp
Bastel aus mehreren Blumenketten und einem Stock ein Mobile.

Global Ideas | Lernpaket #10 34


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Modul IV Handreichung 11

Upcycling-Basar und Kleidertausch

Dauer: Individuell

Arbeitsblatt 11 enthält eine Anleitung für einen Basar. Dort können die selbstgebastelten » Arbeitsblatt 11
Upcycling-Werke verkauft oder gegen andere nützliche Dinge getauscht werden. Ein
Kleidertausch, bei dem alle nicht mehr benötigte, aber gut erhaltene Kleidung mit-
bringen, kann zusätzlich organisiert werden.

Unterstützen Sie die Teilnehmenden bei der Organisation eines solchen Events. Sorgen
Sie für genügend Vorlauf, einen guten Zeitplan und dafür, dass feste Verantwortlichkeiten
unter den Teilnehmenden verteilt werden.

Tipp

Mit den Einnahmen können die Teilnehmenden neue Projekte rund um das Thema
„Recycling und Upcycling” finanzieren. Mögliche Projektideen:

• Einen Kompost im Schul- oder Gemeinschaftsgarten anlegen. Lassen Sie die Teil-
nehmenden im Internet oder in Büchern recherchieren, wie man einen Kompost-
haufen baut, anlegt und unterhält.

• Eine Give-Box für die Gemeinde oder den Schulhof bauen. Das ist eine Kiste oder
Box, in die jede Person ausrangierte Bücher, Spielsachen, Kleidung, Haushalts-
gegenstände und andere Dinge, die nicht mehr gebraucht werden, einstellen kann.
Die Box selbst kann etwa ein selbstgebauter Holzverschlag aus Paletten, ein alter
Kleiderschrank oder eine ausrangierte Telefonzelle sein. Wichtig ist ein wetterfester,
gut zugänglicher Standort, an dem möglichst viele Menschen vorbeikommen. Die
Box sollte in regelmäßigen Abständen sortiert und gesäubert werden, damit sie
nicht vermüllt.

Global Ideas | Lernpaket #10 35


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Arbeitsblatt 11 Modul IV

Upcycling-Basar und Kleidertausch

Nachfolgend findet ihr zwei Aktionsideen, mit denen ihr nicht nur Müll vermeiden,
sondern sogar noch etwas Geld für eure Projektkasse verdienen könnt.

A Mit Müll Geld verdienen: Upcycling-Basar

Organisiert einen kleinen Basar, auf dem ihr eure selbstgemachten Upcycling-Kunstwerke
verkauft. Dabei steuern alle aus der Gruppe mindestens ein Werk bei.

B Tausche Rock gegen Hose: Kleidertausch

Einige von uns haben Klamotten im Schrank, die nicht mehr passen oder gefallen.
Zu schade für den Müll, oder? Ihr könnt im Rahmen eures Upcycling-Basars einen Kleider-
tausch einrichten. Wie geht das? Stellt einfach ein Regal oder eine Kleiderstange auf.
Bittet schon in der Einladung eure Besucherinnen und Besucher, ihre noch tragbaren,
aber nicht mehr gebrauchten Kleidungsstücke mitzubringen.

Wichtig: Drei bis vier Leute aus eurem Team sollten die Klamotten nach Größe sortieren
und ansprechend aufhängen oder zusammenlegen. Die Besucher des Upcycling-Markts
können jetzt nach Herzenslust stöbern und mitnehmen, was gefällt. Ihr könnt auch eine
Spendenbox aufstellen und um freiwillige Geldspenden bitten.

Zu A und B Diese Fragen unterstützen euch bei der Organisation:

1. Wer muss vorab in die Organisation einbezogen werden?


(Schulleitung, Eltern)

2. Wo soll der Markt stattfinden?


(Schulhof, Marktplatz, etc.)

3. Wann soll der Markt stattfinden?


(z. B. im Rahmen eines ohnehin geplanten Schulfests)

4. Was brauchen wir für den Upcycling-Markt?


(Tische, Stühle, Wechselgeld, Kasse, ggf. Getränke- und Essensverkauf)

5. Wer kümmert sich um welche Aufgaben? Und bis wann?

6. Welche Aufgaben fallen am Markttag an und wer übernimmt sie?


(Aufbau, Kleidung sortieren, Geld kassieren etc.)

Global Ideas | Lernpaket #10 36


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Bonus Handreichung 12

Webspecial zum Thema Plastikproduktion

Dauer: 30 – 60 Min.

Seit seiner Erfindung ist Einwegplastik innerhalb kürzester Zeit zu einem Albtraum für die
Umwelt geworden. Denn kaum hergestellt, wird es nach seiner Nutzung sofort wieder
weggeworfen.

Ein Beispiel sind Mini-Kunststoffverpackungen für Kaffee oder Shampoo. Jedes


einzelne dieser sogenannten Sachets ist zwar klein, aber es werden jährlich Milliarden
davon produziert.

Mit dem Webspecial „Plastik – Die Rettung für die fossile Brennstoffindustrie?” schicken » Webspecial
Sie ihre Teilnehmenden auf eine Reise: Sie lernen die Produktionsweise von Plastik ken-
nen, die vor allem durch den Einsatz fossiler und klimaschädlicher Energieträger geprägt
ist. Die Teilnehmenden begleiten ein Shampoo-Sachet vom Zeitpunkt seiner Herstellung
aus Rohöl bis zu dem Punkt, an dem es als Abfall unsere Umwelt verschmutzen wird.

Sie finden das Webspecial „Plastik – Die Rettung für die fossile Brennstoffindustrie?”
online unter: dw.com/plastik

Hinweis Technische Voraussetzung


Sorgen Sie dafür, dass allen Teilnehmenden ein mobiles Endgerät (Tablet oder Handy)
mit Internetverbindung zur Verfügung steht. Alternativ können die Teilnehmenden
in Partnerarbeit an einem Endgerät arbeiten.

Global Ideas | Lernpaket #10 37


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Medienindex

Film 1 Film 6
„Müll vermeiden „Was bedeutet

© Daniel Schäfer/dpa/picture alliance


statt verwalten” eigentlich
Kreislaufwirtschaft?”

dw.com/p/40ISD dw.com/p/431au
» Seite 11 » Seite 19

Film 2 Film 7
„Kreative Lösungen für „Kreislaufwirtschaft –
Indiens Abfallproblem” Nachhaltig und
gewinnbringend“

dw.com/p/3WrEe dw.com/p/3tn9N
» Seite 13 » Seite 25

Film 3 Film 8
„Unterwegs „Lösen Mehlwürmer
mit Kapstadts unser Plastikproblem?”
© imago images/Ardea

Müll-Missionaren”
© DW / Julia Jaki

dw.com/p/3u0Mq dw.com/p/3lENQ
» Seite 13 » Seite 27

Film 4 Artikel
„Müll statt Ziegelsteine” „Kreislaufwirtschaft:
© picture-alliance/dpa/H. Schmidt

Mit neuem Design


die Welt retten?”

dw.com/p/1633P dw.com/p/41yyZ
» Seite 13 » Seite 23 und 24

Film 5 Webspecial
„Fast Fashion und Plastik – Die Ret-
Alkleiderschwemme” tung für die fossile
Brennstoffindustrie?

dw.com/p/39Zi2 dw.com/plastik
» Seite 16 » Seite 37

Global Ideas | Lernpaket #10 38


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Filmwiedergabe

Anleitung zum Abspielen der Filme

Sie können alle Filme von den Webseiten der Deutschen Welle direkt abspielen (streamen),
die meisten Videos lassen sich auch herunterladen. Die dazugehörigen Links finden Sie
in den jeweiligen Handreichungen und auch in der Modulübersicht.

Für einen reibungslosen Ablauf der Moduleinheiten empfehlen wir Ihnen, die Filme vor
dem Einsatz herunterzuladen. Rufen Sie dafür den jeweiligen Film auf und klicken Sie auf
„Download: MP4-Datei abspeichern“. Sie können den Film dann als mp4-Datei lokal auf
ihrem Computer oder einem mobilen Datenträger (z.B. USB-Stick) sichern.

Je nachdem, wie schnell Ihre Internetverbindung ist, kann der Download von wenigen
Sekunden bis hin zu mehreren Stunden in Anspruch nehmen.

Hinweis Gute Tonqualität

Wenn Sie zum Abspielen der Filme Ihren PC oder Laptop an einen Beamer anschließen,
empfehlen wir zusätzlich die Verwendung von Lautsprecherboxen.

Global Ideas | Lernpaket #10 39


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Global Ideas

Das multimediale Umweltmagazin


Das Klima schützen, die Artenvielfalt bewahren. Dafür arbeiten engagierte Men-
schen und innovative Projekte auf der ganzen Welt. Global Ideas erzählt ihre
Geschichten – im Fernsehen, im Netz und jede Woche neu.

Global Ideas ist das mehrfach ausgezeichnete, multimediale Umweltmagazin der


Deutschen Welle. Mit Fördermitteln der Internationalen Klimaschutzinitiative des
Bundesumweltministeriums produziert die DW seit 2009 TV-Reportagen, Hinter-
grundberichte, Web-Specials und vieles mehr, um Menschen weltweit über vorbild-
liche Schutzprojekte zu informieren.

Global Ideas – das sind auch interaktive Reisen zu wilden Tieren Afrikas oder Er-
klärstücke, die komplexe Fragen rund um Klimakrise und Umweltschutz leicht ver-
ständlich beantworten. Um die vielfältigen Inhalte in der Bildungsarbeit einzusetzen,
werden zu ausgewählten Schlüsselthemen „Lernpakete“ entwickelt und auf Deutsch,
Englisch und Spanisch kostenfrei angeboten. Sie umfassen Videos, Artikel, Arbeits-
blätter und Lehrerhandreichungen sowie weitere pädagogische Begleitmaterialien
wie Poster, Bildkarten oder Experimentieranleitungen; erhältlich als Mappe sowie
online zum Download für den Distanz- und Präsenzunterricht.

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