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Röm Reich 4

Das Imperium Romanum erreichte unter Augustus seine größte Ausdehnung und festigte den 'römischen Frieden', während seine Nachfolger, wie Tiberius und Caligula, vor Herausforderungen bei der Grenzsicherung standen. Die Flavier und die Adoptivkaiser führten zu einer kulturellen Blüte und territorialen Expansion, bis die Krise des 3. Jahrhunderts durch innere und äußere Konflikte das Reich destabilisierte. Diokletian leitete mit einer stärkeren Zentralisierung und Bürokratisierung den Übergang zur Spätantike ein, die als Zeit des Umbruchs und der Transformation angesehen wird.

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Röm Reich 4

Das Imperium Romanum erreichte unter Augustus seine größte Ausdehnung und festigte den 'römischen Frieden', während seine Nachfolger, wie Tiberius und Caligula, vor Herausforderungen bei der Grenzsicherung standen. Die Flavier und die Adoptivkaiser führten zu einer kulturellen Blüte und territorialen Expansion, bis die Krise des 3. Jahrhunderts durch innere und äußere Konflikte das Reich destabilisierte. Diokletian leitete mit einer stärkeren Zentralisierung und Bürokratisierung den Übergang zur Spätantike ein, die als Zeit des Umbruchs und der Transformation angesehen wird.

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Das Imperium Romanum beherrschte zu diesem Zeitpunkt bereits den

gesamten Mittelmeerraum. Auch der Westen und Süden Germaniens gehörte zum
römischen Reich; die Expansion nach Nordosten, die unter Augustus eingeleitet
worden war (Augusteische Germanenkriege), wurde erst durch die Varusschlacht im
Jahre 9 sowie durch die erfolgreiche germanische Abwehr von
Rückeroberungsversuchen in den Folgejahren (Germanicus-Feldzüge) gestoppt.
Anschließend beschränkte sich Augustus auf die Sicherung der bestehenden
Grenzen, an denen fast das gesamte, etwa 300.000 Mann zählende Berufsheer
stationiert wurde. Seine Maßnahmen trugen erheblich dazu bei, den „römischen
Frieden“, die „Pax Romana“, zu festigen. In die Zeit des Augustus fallen viele
wichtige Neuerungen, so wurde eine Volkszählung im gesamten Imperium
durchgeführt, die die Zahl der römischen Bürger erfassen sollte. Ferner wurden auch
in zahlreichen Provinzen sämtliche Einwohner erfasst, so etwa in Syrien (dies ist die
in der Bibel erwähnte „Schätzung“). Straßen und Verkehrswege wurden ausgebaut,
Wirtschaft und Kultur („augusteische Klassik“) erlebten eine Blütezeit; die römische
Kultur erreichte die Provinzen, deren Zahl zunahm. Trotz aller Maßnahmen zur
Bewahrung alter römischer Institutionen wurde schon zur Zeit des Augustus auch die
Weiterentwicklung vom stadtzentrierten Staat der Stadt Rom zum Gesamtstaat
weitergetrieben. Ein Zeichen dafür ist, dass Augustus sich drei Jahre lang in Gallien
aufhielt und sich nicht an Rom als Herrschaftssitz gebunden fühlte. Sein
Nachfolger Tiberius verbrachte seine Regierungszeit sogar überwiegend auf Capri.
Die Institution des Princeps war demnach von Anfang an dermaßen abgesichert,
dass die Herrscher die städtischen Institutionen, allen voran den Senat, aus dem
noch die Attentäter Caesars kamen, nicht direkt kontrollieren mussten.

Augustus’ Adoptivsohn und Nachfolger Tiberius, der menschlich als ein schwieriger
Charakter galt und sich wohl innerlich noch als Republikaner fühlte, beschränkte sich
während seiner Herrschaft auf weitgehend defensive Maßnahmen zur Sicherung der
Grenzen. Sein Nachfolger Caligula gilt traditionell als das erste Beispiel für
„Cäsarenwahnsinn“; heute sieht man diesen Kaiser, der nur gut drei Jahre herrschte,
vielfach differenzierter, was dennoch keine positive Bewertung seiner Regierungszeit
bedeutet. Unter Claudius, der nach der Ermordung Caligulas mehr als
Verlegenheitskandidat Kaiser wurde (formal war das Kaisertum zudem ohnehin nicht
erblich), wurde Britannien dem Reich hinzugefügt, später folgte noch Thrakien,
welches aber schon vorher ein von Rom abhängiges Klientelkönigtum gewesen war.
Der schlechte Ruf von Claudius’ Nachfolger Nero geht unter anderem auf
nachträgliche, besonders christliche Beurteilungen zurück, da er die erste
große Neronische Christenverfolgung einleitete. Allerdings wird Nero auch in den
heidnischen Quellen, in denen ein pro-senatorischer Standpunkt vertreten wurde,
negativ dargestellt; ähnlich wird er auch weitgehend in der modernen Forschung
beurteilt, wobei ihm unter anderem die Vernachlässigung des Militärs vorgeworfen
wird. Neros Tod beendete 68 n. Chr. die Vorherrschaft des julisch-claudischen
Hauses, das sich auf zwei der bedeutendsten römischen Geschlechter zurückführen
konnte. Sein Ende markiert eine Zäsur in der römischen Geschichte: Fortan sollte
kaum noch ein Kaiser dem alten stadtrömischen Adel entstammen.
Forum Romanum, links der Septimius-Severus-Bogen, rechts die Säulen des Tempels des
Saturn, im Hintergrund das Kolosseum (2012)
Die hohe Kaiserzeit

Das Kolosseum in Rom, erbaut zwischen 72 und


80 n. Chr.
Nach den Wirren des Vierkaiserjahres traten die insgesamt erfolgreich
regierenden Flavier die Herrschaft an, wobei Kaiser Vespasian im Jahre 70 einen
Aufstand in Judäa durch seinen Sohn Titus niederschlagen ließ. Vespasian sanierte
die Staatsfinanzen und sicherte die Grenze im Osten gegen die Parther ab. Als
Vespasian, der auf eine insgesamt erfolgreiche Regierungszeit zurückblicken konnte,
im Jahr 79 starb, folgte ihm Titus nach, dem allerdings nur eine sehr kurze
Regierungszeit vergönnt war, in der es zu mehreren Katastrophen kam (Ausbruch
des Vesuv sowie eine Seuchenepidemie). Titus tat, was in seiner Macht stand, um
deren Folgen zu bewältigen. Titus’ Bruder Domitian trat 81 seine Nachfolge an. Er
wird in den Quellen, beispielsweise bei Tacitus und Sueton, in düsteren Farben
gezeichnet, da sein Verhältnis zum Senat gestört war, konnte aber durchaus Erfolge
verbuchen und die Verwaltung effizienter gestalten. 96 brachte ihn jedoch eine
Hofintrige zu Fall.
Die Trajanssäule in Rom mit Darstellungen aus
den Dakerkriegen
Die nachfolgende Zeit der Adoptivkaiser, die mit Nerva begann, wird allgemein als
die Glanzzeit des Imperiums verstanden, sowohl kulturell als auch in Bezug auf die
Machtstellung Roms. Die Kaiser nahmen meist Rücksicht auf die Befindlichkeit des
Senats und hielten in der Regel an der Staatsordnung des Prinzipats fest. Seine
größte Ausdehnung erreichte das Römische Reich unter Nervas
Nachfolger Trajan im Jahre 117, wobei Trajan, der als erster Kaiser nicht aus Italien,
sondern aus den Provinzen stammte (aus Hispanien), als optimus princeps gefeiert
wurde, als „bester Kaiser“. Das Imperium erstreckte sich nach
Trajans Dakerkriegen und den Kämpfen gegen das Partherreich von Schottland bis
nach Nubien in Nord-Süd-Richtung und von Portugal bis nach Mesopotamien in
West-Ost-Ausrichtung; allerdings mussten die Eroberungen östlich
des Euphrats nach sehr kurzer Zeit wieder aufgegeben werden, da sie nicht zu
halten waren. Unter dem gebildeten und hellenophilen Hadrian kam es nun zu einer
inneren Konsolidierung des Reiches und zu einer zivilisatorischen, kulturellen und
technischen Blüte, die die Ausbreitung des damals noch jungen, schon stark
angewachsenen Christentums begünstigte. Er verlegte sich vor allem auf den Aufbau
von effizienten Grenzbefestigungen (zum Beispiel der Hadrianswall in Britannien,
oder die Befestigung und Begradigung der Ostgrenze). Allerdings werfen einige
moderne Historiker dem Kaiser vor, die Reichsfinanzen zu stark belastet zu haben.
In der Tat lassen sich Vorboten einer Wirtschaftskrise erkennen, die aber noch keine
dramatischen Ausmaße annahm.
Das Römische Reich und
seine Provinzen um 150 n. Chr.
Um die Mitte des 2. Jahrhunderts, mit Beginn der Antoninischen Dynastie, schien
das Imperium unter Antoninus Pius auf seinem Höhepunkt angelangt zu sein, doch
traten unter dem „Philosophenkaiser“ Mark Aurel (161 bis 180) bereits die ersten
Probleme auf. Es kam zu erbitterten Kämpfen mit
verschiedenen germanischen Stämmen, besonders mit den Markomannen – wobei
die Kämpfe mehrmals wieder ausbrachen, siehe Markomannenkriege –, während im
Osten 161 die Parther angriffen; zudem schleppten die 166 siegreich aus dem Osten
zurückkehrenden römischen Truppen eine Seuche in das Imperium ein, die
sogenannte „Antoninische Pest“. Neben der ernsthaften äußeren Bedrohung, welche
die Ressourcen des Reiches bis an die Grenzen des Machbaren beanspruchte,
machten sich im Inneren erste Zerfallserscheinungen bemerkbar. Nach dem Tod
Mark Aurels, der gerade im Bereich der nördlichen Grenze vorläufige Erfolge
verbuchen konnte, jedoch innere Reformen versäumte, kam es zu einer Reihe von
weiteren Krisenereignissen, zumal sein Sohn Commodus offenbar nicht in der Lage
war, dem Reich Sicherheit zu geben. Als er 192 ermordet wurde, folgte ein
Bürgerkrieg.

Zu Beginn des 3. Jahrhunderts konnten die Severer die Lage stabilisieren; Septimius
Severus, der sich 193 im Kampf um die Macht durchsetzte, war auch der erste
aus Africa stammende Kaiser. Er konnte im Krieg gegen die Parther einige Erfolge
verbuchen (Einrichtung der römischen Provinz Mesopotamien), im Inneren wuchs
derweil die Macht der Militärs. Unter Caracalla wurde allen freien Bewohnern des
Reiches, außer den „dediticii“ (den militärisch Unterworfenen, die in einem
besonderen Rechtsverhältnis zu Rom standen), das römische Bürgerrecht verliehen
(Constitutio Antoniniana), was eine markante Zäsur in der Gliederung des römischen
Staatswesens darstellte. Caracalla, der bei Volk und Heer beliebt war, jedoch
innerhalb des Senats und auch seiner eigenen Familie Feinde hatte, fiel während
seines Partherfeldzugs einem Attentat zum Opfer. Nach einer kurzen Zwischenzeit
bestieg Elagabal den Thron, dessen Regierungszeit vom letztendlich gescheiterten
Versuch geprägt war, die gleichnamige orientalische Gottheit zum Staatsgott zu
erheben. 222 wurde der unbeliebte Elagabal ermordet und Severus
Alexander versuchte vergeblich, sich im Krieg im Osten gegen
das Sassanidenreich (siehe unten) und am Rhein gegen die Germanen zu
bewähren. 235 wurde er von unzufriedenen Soldaten ermordet.
Wachturm am Limes (Rekonstruktion)
Es folgte nach dem eher unrühmlichen Ende der Severer die
sogenannte Reichskrise des 3. Jahrhunderts, in welcher sich die Soldatenkaiser dem
Ansturm plündernder Germanen an Rhein und Donau (besonders
der Alamannen und der Goten) ausgesetzt sahen. Umstritten ist dabei, ob die
inneren Wirren im Reich eher Anlass oder eher Folge der außenpolitischen Probleme
waren. 259/60 musste jedenfalls im Rahmen des Limesfalls der Obergermanisch-
Raetische Limes geräumt werden. Vor allem aber kam es an der Ostgrenze zu
schweren Kämpfen mit dem Neupersischen Reich der Sassaniden (seit 224), welche
die Dynastie der parthischen Arsakiden gestürzt hatten (siehe dazu Römisch-
Persische Kriege). Die Sassaniden sollten sich als ein gefährlicherer Gegner Roms
erweisen, als es die Parther je gewesen waren: Der bedeutende
Sassanidenkönig Schapur I. fiel mehrmals plündernd in Syrien ein und konnte dabei
mehrere römische Heere besiegen. 260 fiel sogar Kaiser Valerian in seine Hand,
welcher sein Leben in der Gefangenschaft beschloss – eine unvergleichliche
Blamage für Rom. Sein eigentliches Ziel, die Rückeroberung des um 200 von
Septimius Severus annektierten Nordmesopotamien, konnte der Sassanidenkönig
aber nicht erreichen.

Während Rom im Osten bemüht war, die Provinzen Syriens und Kleinasiens zu
sichern, erodierte auch im Westen die kaiserliche Autorität. Die Statthalter in
Provinzen, die das Kommando über mehrere Legionen in den Händen hielten,
nutzten dies oftmals, um an die Macht zu gelangen. Dabei kam es immer wieder
zu Bürgerkriegen zwischen den Usurpatoren und sogar zur Abspaltung einzelner
Provinzen (besonders Galliens, siehe Gallisches Sonderreich), die aber unter
Kaiser Aurelian wieder rückgängig gemacht werden konnten. Das seit der frühen
Kaiserzeit bewährte „Akzeptanzsystems“ (Egon Flaig) des Prinzipats, in dem die
Legitimität jedes princeps grundsätzlich auf der Zustimmung von Heer, Senat und
Bevölkerung von Rom beruhte, stieß an seine Grenzen. Andere Mächte versuchten,
die Schwäche Roms zu nutzen. So musste etwa Palmyra, ein ehemaliger
Verbündeter Roms gegen die Parther und später die Sassaniden, 272 gewaltsam
unterworfen werden, nachdem es unter Zenobias Führung zeitweilig Teile der
östlichen Provinzen Roms erobert hatte. Die Krise führte zu zahlreichen
Veränderungen, betraf allerdings nicht alle Gebiete des Reiches im selben Ausmaß.
Und es sollte schließlich noch einmal gelingen, den drohenden Verfall des Reiches
abzuwenden.

Der Beginn der Spätantike


Mit Diokletian vollzog sich 284 der Übergang in die Spätantike, die von einer – im
Gegensatz zur vorherigen Zeit – stärkeren Zentralisierung und Bürokratisierung
sowie dem späteren Sieg des Christentums geprägt war. Diese Zeit wird heute nicht
mehr, wie noch in der älteren Forschung (so etwa Edward Gibbon oder Otto Seeck),
als eine reine Zerfallszeit begriffen, sondern vielmehr als eine Zeit des Umbruchs
und der Transformation der antiken Mittelmeerwelt.[1]

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