Das Pronomen „es“
Das Pronomen „es“ hat im Deutschen viele verschiedene Funktionen. Es kann
entweder als Pronomen für ein einzelnes Wort, für einen Satzteil oder auch für
einen ganzen Satz stehen. Außerdem gibt es feste Ausdrücke mit „es“.
Beispiele:
„Wie geht es dir? – „Mir geht es gut.“
„Das ist mein Fahrrad.“ – „Es ist neu.“
Die Verwendung von „es“
Als Stellvertreter
Als Ersatz für ein neutrales Nomen:
„Das Auto ist rot. Es ist ein Ferrari.“
„Es“ ist hier das Personalpronomen für „das Auto“. Man benutzt es,
um das Nomen (Auto) nicht ständig zu wiederholen.
Als Ersatz für einen ganzen Satz:
„Was macht unsere Tochter?“ – „Ich weiß es nicht.“
„Es“ steht hier an Stelle eines kompletten Satzes. („Ich weiß nicht,
was unsere Tochter macht.“) Auch hier wird es benutzt, um nicht die
komplette Aussage noch einmal wiederholen zu müssen.
Als Ersatz für ein Adjektiv:
„Meine Mutter ist sehr jung. Deine ist es nicht.“
„Es“ steht hier anstelle eines Adjektivs. Diese Variante wird nicht so
oft benutzt, ist aber auch möglich und dient auch hier demselben
Zweck: Das Adjektiv „jung“ nicht wiederholen.
Als Ersatz für einen Satzteil („es“ ersetzt eine Handlung):
„Maria du solltest doch das Geschirr abwaschen!“ – „Warum hast
du es noch nicht gemacht?“
Es ersetzt hier die Handlung "das Geschirr abwaschen". („Warum
hast du das Geschirr noch nicht abgewaschen?“) Das Ziel ist auch
hier das Selbe: Keine Wiederholung und Verkürzung des Satzes.
Das Pronomen „es“ bei unpersönlichen Verben:
Unpersönliche Verben können nur in der 3. Person benutzt werden. Hier muss „es“
zwingend benutzt werden. Zu den unpersönlichen Verben gehören:
Verben zum Befinden und Sinneseindrücken:
„Wie geht es dir?“
„Es schmeckt mir nicht.“
„Es stinkt hier.“
Die Frage „Wie geht es dir?“ ist eine feste Wendung. Bei anderen
Sinneseindrücken gilt, wie bei den Geräuschen: Wenn die handelnde Person klar
oder man sich nicht sicher ist, muss „es“ benutzt werden. „Es stinkt hier.“ ⇒ Wer
ist: „Du stinkst!“ braucht man kein „es“. Wenn das Subjekt aber nicht bekannt ist
oder was stinkt, wissen wir nicht.
Verben, die das Wetter beschreiben:
„Es regnet/schneit … “
„Es ist sonnig/neblig/windig/warm/kalt…“
„Es sind 12 Grad.“
Verben brauchen immer ein Subjekt. Da es bei Verben, die das Wetter
beschreiben, aber unmöglich eine handelnde Person (=Subjekt) geben kann, muss
hier „es“ als sogenanntes Scheinsubjekt eingesetzt werden.
Bei Tageszeiten und Jahreszeiten:
„Es ist 12 Uhr.“
„Es ist noch sehr früh.“
„Es ist Sommer / Winter / Herbst / Frühling.“
„Es sind Ferien.“
„Es ist Weihnachten.“.
Genau wie bei den Verben, die das Wetter beschreiben, gilt auch hier: Verben
brauchen immer ein Subjekt. Da es bei Verben, die Tageszeiten und Jahreszeiten
beschreiben, ebenfalls unmöglich eine handelnde Person (=Subjekt) geben kann,
muss auch hier „es“ als sogenanntes Scheinsubjekt eingesetzt werden.
Verben die Geräusche ausdrücken:
„Es klingelt an der Tür!“
„Es läuten die Glocken in der Kirche.“
Wenn klar ist, wer das Geräusch verursacht, muss „es“ nicht zwingend benutzt
werden.
„Die Glocken läuten in der Kirche.“ = „Es läuten die Glocken in der
Kirche.“
„Es“ kann benutzt werden, muss aber nicht. Es gibt keinen Unterschied und es
werden auch beide Versionen benutzt.
Meistens ist aber nicht klar, wer das Geräusch verursacht. Das Subjekt ist also
nicht bekannt. Da aber jedes Verb zwingend ein Subjekt braucht, wird „es“ als
Subjekt eingesetzt.
In festen Ausdrücken:
„Es gibt nichts Neues.“
„Es ist schwierig/leicht/einfach/schön,… .“
„Wo tut es weh?“
Das „es“ bezieht sich hier immer auf die allg. Situation oder „etwas“, also ein
unbekanntes oder nicht genau bestimmbares Subjekt. Wenn wir das Subjekt nicht
kennen oder bestimmen können, muss immer „es“ verwendet werden.