1.1.
2 gleichmäßig beschleunigte Bewegung
• Die zweite grundlegende Bewegungsform ist die der (geradlinig1 ) gleichmäßig beschleunigten Bewe-
gung.
• Genau wie zuvor bei der geradlinig gleichförmigen Bewegung, benötigen wir dafür zunächst eine weitere
physikalische Größe:
• Die Beschleunigung ~a (engl. acceleration) beschreibt die Änderung der Geschwindigkeit ~v in einem
Zeitintervall t, also ~a = d~v /dt.
• Die Einheit von ~a ist Meter pro Sekunde2 also [a] = 1 sm2 .
• Bei einer beschleunigten Bewegung ist also ~a 6= 0.
• Der Zusatz gleichmäßig bedeutet, dass a = konst. gilt für alle Zeiten t.
1
der Zusatz geradlinig wird in der Regel weggelassen, da wir uns ohnehin zunächst nur mit geradlinigen Bewegungen
beschäftigen ...
1
• Die folgende Abbildung zeigt die gleichmäßig beschleunigte Bewegung (unten) im Vergleich zur ge-
radlinig gleichförmigen Bewegung (oben).
• Bei der gleichmäßig beschleunigten Bewegung gilt a = konst., im Vergleich zu der geradlinig gleichför-
migen Bewegung für die v = konst. gilt. Damit gilt analog für die gleichmäßig beschleunigte Bewegung
v(t) = a · t, bzw. das Geschwindigkeits-Zeit-Gesetz lautet
v(t) = a · t + v0
mit der Anfangsgeschwindigkeit v0 .
2
(Impulse Physik Oberstufe. Klett, Stuttgart 2007, 1. Auflage, S. 16)
3
ungleichförmige Bewegungen
• Die folgende Abbildung zeigt eine Bewegung mit nicht konstanter Geschwindigkeit:
(J. Grehn; J. Krause (Hrsg.): Metzler Physik. Schroedel, Braunschweig 2020, 5. Auflage, S. 17)
4
• Für so eine Bewegung ergibt der Quotient 4s/4t für die Streckenänderung 4s die Durchschnitts-
geschwindigkeit v̄ im Intervall 4t, also v̄ = 4s/4t.
ds
• Nur für infinitesimal kleine Intervalle dt ergibt sich die Momentangeschwindigkeit v = dt
= ṡ.
• Die Momentangeschwindigkeit ist also die (zeitliche) Ableitung des Ortes.
• Ist v = konst. so ist v̄ = v, d. h. jede Durchschnittsgeschwindigkeit ist gleich der Momentangeschwin-
digkeit. Daher konnten wir dies bei der geradlinig gleichförmigen Bewegung vernachlässigen.
• Es lässt sich also durch Integrieren über die Geschwindigkeit der zurückgelegte Weg bestimmen:
Z t1 Z s1
ds
v= ⇔ vdt = ds ⇔ vdt = ds = s1 − s0
dt t0 s0
Rt
• Das Integral t01 vdt stellt die Fläche unter der x-Achse im v-t Diagramm zwischen den Zeitpunkten
t0 und t1 dar.
5
R t1 R t1
• Für die geradlinig gleichförmige Bewegung ist v(t) = konst. für alle t, also ist t0
vdt = v t0
dt =
v(t1 − t0 ). Dieses Rechteck ist auch auf Seite 3 im v-t Diagramm zu sehen.
• Für die gleichmäßig beschleunigte Bewegung gilt das Geschwindigkeits-Zeit-Gesetz v(t) = a · t + v0
mit a = konst., also ist
Z Z Z Z Z Z
vdt = a · t + v0 dt = a · tdt + v0 dt = a tdt + v0 dt + s0 .
| {z } | {z }
1 2
t t
2
• Damit lautet das Weg-Zeit-Gesetz für die gleichmäßig beschleunigte Bewegung
1
s(t) = a · t2 + v0 t + s0 .
2