Volkswirtschaftslehre SS 2025 Kapitel 4: Ziele der Wirtschaftspolitik

Arbeitsblatt: Kapitel 4: Ziele Wirtschaftspolitik

4.4 Stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum
Bedeutung
• die Bevölkerung mit immer mehr Gütern versorgen zu können → Güterberg „größer
machen“ = Wachstum
• Wachstum schafft Arbeitsplätze und mindert demnach Arbeitslosigkeit

„stetig“ bezieht sich auf die Volatilität (Schwankung) des Wachstums

„angemessen“ zielt auf die Höhe des Wachstums ab

• preisbereinigtes Bruttoinlandsprodukt (BIP) zur Messung des Wirtschaftswachstums

• 2 – 4 % wird vielfach als notwendig angesehen
• Häufig wird das BIP „pro Kopf“ angebenen, da Wohlstand durch
Bevölkerungswachstum im Normalfall wächst, die Wohlfahrt des einzelen steigt jedoch
nicht

Arbeitsauftrag 1
Recherchieren Sie im Internet die 20 Länder mit dem hächsten BIP und vergleichen Sie
dies mit den 20 Ländern mit dem höchsten BIP pro Kopf. Was fällt Ihnen auf?

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Volkswirtschaftslehre SS 2025 Kapitel 4: Ziele der Wirtschaftspolitik

Arbeitsauftrag 2
1. Lesen Sie den obenstehenden Text.
2. Skizzieren Sie den Konjunkturverlauf.
3. Benennen Sie die einzelnen Phasen.
4. Ordnen Sie den drei Indikatorgruppen (Frühindikatoren, Gegenwartsindikatoren,
Spätindikatoren) die folgenden Begriffe zu:
Auftragseingänge, Arbeitslosenzahl/Arbeitslosenquote, Geschäftserwartungen,
(Veränderungsrate) BIP, Preisindizes (Verbraucherpreisindex (Inflation),
Importpreisindex...), Baugenehmigungen, Kreditzusagen(bewilligung),
Kapazitätsauslastungsgrad, Zahl der offenen Arbeitsstellen, Investitionsvolumen,
Aktienkurse, Insolvenzen, Lagerbestände

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Ursachen Konjunkturschwankungen:
• durch äußere Ereignisse (externe Schocks)
• durch Geldpolitik der Notenbank (niedrige Zinsen → hohe Investitionen →
Aufschwung)
• Schwankungen der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage (Komponenten sind Konsum,
Investitionen, Staatsausgaben, Außenbeitrag)
• politische Gründe (im Wahljahr wird Wirtschaft tendenziell stärker angetrieben)

Indikatoren Konjunkturschwankungen
• vorlaufend: Aktienkurse (werden steigende Gewinne erwartet, steigen Kurse),
Geschäftserwartungen, Konsumerwartungen, Auftragseingänge, Baugenehmigungen,
Veränderung der Auftragseingänge, Auftragsbestände, Preise, Lagerbestände
• gleichlaufend: Nettoproduktion, Einzelhandelsumsätze, Auslastungsgrad, Produktion
• nachlaufend: Beschäftigte, offene Stellen, Konkurse, Kurzarbeit, Veränderung der
Beschäftigtenzahl

Arbeitsauftrag:
1. Einzelarbeit:
Ordnen Sie die Zeitungsüberschriften einer Konjunkturphase zu und
begründen Sie in Stichpunkten, warum Sie sich für die gewählte
Reihenfolge entschieden haben.

2. Gruppenarbeit:
Finden Sie sich in Ihrer Gruppe zusammen und diskutieren Sie Ihre
Vorschläge.
Einigen Sie sich auf eine gemeinsame Reihenfolge, die Sie den
Mitschülern präsentieren können.

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Gruppe 1: Arbeitslosigkeit

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Gruppe 2: Einkommen

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Gruppe 3: Preise

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Gruppe 4: Absatz und Produktion

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4.5 Wechselwirkungen

• Die im magischen Viereck festgelegten Ziele sind nicht alle gleichzeitig zu erreichen:
• Die Erreichung eines Ziels kann zu negativen Auswirkungen auf die anderen Ziele
führen

Zielkonflikte: Zwei Ziele bedingen sich negativ. Wird ein Ziel erreicht, hat das eine negative
Auswirkung auf die Erreichung eines anderen Ziels
Beispiel: Ziel Preisniveaustabilität und Hoher Beschäftigungsstand (geringe
Arbeitslosenquote)
➔ Bei einer Inflation steigen die Zinsen → Investitionen der Unternehmen sinken →
BIP sinkt → Arbeitslosigkeit steigt
Beispiel: Ziel Außenwirtschaftliches Gleichgewicht und Wirtschaftswachstum
➔ Exporte steigen → BIP steigt →Wirtschaftswachstum→Aber dadurch herrscht
kein Außenwirtschaftliches Gleichgewicht mehr
Zielharmonie: Zwei Ziele bedingen sich positiv. Wird ein Ziel erreicht, hat das eine positive
Auswirkung auf die Erreichung eines anderen Ziels.
Beispiel: Ziel Hoher Beschäftigungsstand und Wirtschaftswachstum
➔ Arbeitslosenquote sinkt → Einkommen der Haushalte steigt→ BIP steigt→
Wirtschaftswachstum

Fazit: Es können nicht alle Ziele gleichzeitig erreicht werden. Die Wirtschaftspolitik muss
Kompromisse eingehen und die Konflikte minimieren.