Grundlagen Pneumatik
AMS - Heidenau
Inhalt
• Was ist Pneumatik
• Geschichtliche Entwicklung
• Vor- und Nachteile und resultierende
Einsatzgebiete
• Das pneumatische System
• Drucklufttheorie und Berechnungen in der
Pneumatik
• Schaltpläne in der Pneumatik
Was ist Pneumatik?
In der Wissenschaft ist Pneumatik die Lehre vom
Verhalten der Gase, insbesondere der Luft.
Was ist Pneumatik
In der Technik versteht man unter Pneumatik
die Erzeugung und Nutzung von Druckluft zur
Energieübertragung, sowie die Erzeugung von
Kräften und Bewegungen mittels Druckluft.
Geschichtliche Entwicklung
• Der Grieche Ktesibios baute ca. 260 v. Chr.
erste Druckluftgeschütze.
• Um 1650 führt Otto von Guericke erste
Hebeversuche mit Unterdruck durch und
entwickelt die „Windbüchse“
Geschichtliche Entwicklung
• 1888 wurde in Paris ein Druckluftnetz
installiert, welches heute noch in betrieb ist.
• Früher vor allem im Berg- und Straßenbau
eingesetzt ist Pneumatik heute ein fester
Bestandteil von Anlagen in allen möglichen
Industriezweigen.
Vorteile
• Sehr Schnell
• Sauber
• Pneumatische Aktoren sind meist aus nicht
funkenschlagenden Materialien gefertigt
• Pneumatik ist überlastsicher
• Druckluft ist einfach speicherbar
• Kleiner und leichter als vergleichbar
leistungsstarke elektrische Antriebe
Vorteile
• Lineare Bewegungen sind leicht zu erzeugen
• Kostengünstige und einfach aufgebaute
Komponenten
• Druckluft ist in vielen Betrieben bereits
vorhanden
Nachteile
• Gase sind komprimierbar
• Nicht sehr positioniergenau
• Druckluft muss aufbereitet werden
• Drucklufterzeugung ist SEHR energieintensiv
• Teuerstes Energieübertragungsmedium
• Wasserbildung in pneumatischen Systemen
• Korrosion
• Es sind nur kleine bis mittlere Kräfte erzeugbar
Einsatzgebiete
• In der Textil- und Lebensmittelindustrie wird
Druckluft vor allem wegen ihrer Sauberkeit
eingesetzt
• In explosionsgefährdeten und feuergefährdeten
Bereichen, weil für Pneumatik Komponenten
meist nicht funkenschlagende Materialien
Verwendung finden und auch das Medium in
dieser Hinsicht relativ ungefährlich ist
Einsatzgebiete
Weitere Einsatzgebiete sind:
•Verpackungsindustrie
•Papierindustrie
•Chemieindustrie
•Glasindustrie
•Solarindustrie
•Holzindustrie
•Medizintechnik
Einsatzgebiete
Anwendungsbeispiele:
•Antriebe in Pressen und in stanzen
•Zum spannen, bohren, schneiden
•Antriebe zum schwenken, heben, drehen
•Fördern, rühren, mischen
•Schrauben
•Greifen, vakuumgreifen (Bernoulli-Effekt,
Venturi-Effekt)
Das Pneumatische System
Das Pneumatische System
• Drucklufterzeugung:
– Motor: stellt die mechanische Energie bereit mit
welcher der Verdichter angetrieben wird
– Verdichter: wandelt mechanische Energie in
pneumatische Energie um, in dem er die Luft
komprimiert
Das Pneumatische System
• Drucklufterzeugung:
– Ansaugfilter: entfernt Partikel aus der Luft, damit
diese nicht ins System gelangen
Das Pneumatische System
• Druckluftaufbereitung:
– Kühler: Kühlt die verdichtete Luft ab, um Wasser
welches in der Luft enthalten ist zu Kondensieren
und über einen Kondensatabscheider aus dem
System zu entfernen.
Das Pneumatische System
• Druckluftaufbereitung:
– Kühler: Es gibt auch andere Möglichkeiten
Druckluft zu „trocknen“ z.B. das durchleiten der
Luft durch hygroskopische Granulate, welche
jedoch auch irgendwann gesättigt sind und
gewechselt oder regeneriert werden müssen.
Das Pneumatische System
• Druckluftaufbereitung:
– Druckluftbehälter: Speichert die Druckluft und
stellt eine Kapazität dar, welche je nach Volumen
und Verbrauch über einen gewissen Zeitraum
auch ohne das der Verdichter angetrieben wird,
die Druckluftversorgung aufrecht erhalten kann.
Das Pneumatische System
• Druckluftaufbereitung:
– Druckluftbehälter: Es herrscht meist ein Druck von
12 bis 15 bar im Druckluftbehälter was um einiges
über dem eigentlichen Arbeitsdruck liegt. Des
weiteren befindet sich ein weiterer
Kondensatabscheider am Druckbehälter.
Das Pneumatische System
• Druckluftaufbereitung:
– Manometer: Über ein am Druckbehälter
angebrachtes Manometer kann der
Momentandruck im Behälter abgelesen werden.
Das Pneumatische System
• Druckluftaufbereitung:
– Druckschalter: Befindet sich am Druckbehälter
und schaltet den Motor bei einem eingestellten
Maximaldruck Pe max. ab und bei einem
eingestellten Minimaldruck Pe min. wieder ein.
Wobei Pe max. unterhalb des Öffnungsdrucks des
Druckbegrenzungsventils liegt.
Das Pneumatische System
• Druckluftaufbereitung:
– Druckbegrenzungsventil: Bei einem zu Hohen
Druck (z.B. 18 bar) öffnet das
Druckbegrenzungsventil und verhindert so ein
weiteres ansteigen des Druckes im Behälter.
Das Pneumatische System
• Druckluftaufbereitung:
– Filter: filtert weitere Partikel aus der Luft bis zum
erreichen des für das System angestrebten
Reinheitsgrades der Druckluft
– Druckregelventil: über dieses Ventil kann der
maximale Leitungsdruck eingestellt werden; über
ein Manometer wird dieser angezeigt
Das Pneumatische System
• Druckluftaufbereitung:
– Öler: Öl wird von der Druckluft mitgerissen und
schmiert so die nachfolgenden Komponenten und
schützt diese vor Korrosion
Das Pneumatische System
• Druckluftaufbereitung:
– Hauptventil: Über das Hauptventil kann das
Verteilersystem oder Teile des Verteilersystems
druckfrei geschalten werden.
Das Pneumatische System
Das Pneumatische System
• Pneumatische Steuerung:
– Eingabe: Das können bei rein pneumatischen
Systemen die Verschiedensten mechanisch oder
magnetisch betätigten Wegeventile sein.
– Verarbeitung: Alle Ventile welche Signale
verknüpfen oder beeinflussen.
Das Pneumatische System
• Pneumatische Steuerung:
– Ausgabe: Können optische pneumatische Signale
sein; verschiedene Zylinder; Motoren, Turbinen,
Greifer, Sauger etc.
Das Pneumatische System
• Anforderungen an Druckluftnetze:
– Ist als Ringleitung anzulegen; gewährleistet
Versorgung auch bei Reparaturen.
– Leitungsquerschnitte sind so zu wählen, das
maximal 0,2bar Druck abfallen.
Das Pneumatische System
• Anforderungen an Druckluftnetze:
– Leitungen sind mit Gefälle zu verlegen, damit das
Kondensat abgelassen werden kann
(Kondensatablass am tiefsten Punkt).
Das Pneumatische System
• Pneumatische Steuerung
– Wartungseinheit: Die Wartungseinheit besteht
aus einem Filter, einem Kondensatabscheider,
einem Druckminderer, einem Manometer und
eventuell einem Öler. An der Wartungseinheit
wird der jeweilige Betriebsdruck der Anlage
eingestellt.
Drucklufttheorie
Drucklufttheorie
Drucklufttheorie
Drucklufttheorie
• Die SI-Basiseinheit für den Druck ist das Pascal
(Pa)
• Da diese Einheit jedoch viel zu klein ist, wird
der Druck auf anzeigenden Geräten entweder
in Hektopascal (hPa) oder in bar angegeben.
Drucklufttheorie
• Für Berechnungen kann es auch von Vorteil
sein, den Druck in N/cm2 umzurechnen.
Drucklufttheorie
Drucklufttheorie
Drucklufttheorie
• Jeder Körper übt durch seine Masse, auf die
Unterlage auf der er steht, eine Kraft FG aus.
• Diese berechnet sich aus der Masse (m) des
Körpers und der Fallbeschleunigung (g)
Drucklufttheorie
Drucklufttheorie
Lösen Sie dazu die Aufgabe 2.
Zusatzfrage: Wieviel wiegt 1Kg auf dem Mond?
Drucklufttheorie
Drucklufttheorie
Drucklufttheorie
Drucklufttheorie
Drucklufttheorie
Antwort auf die Zusatzfrage: 1Kg
Aber warum?
Drucklufttheorie
Einfachwirkender Zylinder
EWZ
• Bei EWZ wirkt die von der Druckluft erzeugte
Kraft nur in eine Richtung
• Eine eingebaute Rückhubfeder stellt den
Zylinder in die Ausgangsposition zurück sobald
die Federkraft FF größer ist als die durch die
Druckluft erzeugte Kraft F
EWZ
• Vorteile:
– Geringerer Druckluftverbrauch
– Weniger Druckluftleitung zu verlegen
– Nur 3/2 Wegeventile zur Ansteuerung notwendig
– Definierte Position bei Energieausfall
EWZ
• Nachteile:
– Höherer Druck notwendig da die Federkraft
überwunden werden muss
– Kürzerer Hub bei gleicher einbaulänge im
Vergleich zu Doppeltwirkenden Zylindern, da ein
Stauraum für die Rückhubfeder bleiben muss
– Es kann nur in eine Richtung Arbeit verrichtet
werden
Berechnungen an EWZ
• Lösen Sie die Aufgabe 3
Berechnungen an EWZ
Gegeben: - d1 = 32mm ≙ 3,2cm
- FF = 80,425N
- pe = 4 bar ≙ 40N/cm2
Berechnungen an EWZ
Gesucht: - F in N
Berechnungen an EWZ
F=pe*A-FF
Da A nicht gegeben ist muss dieses entweder
separat ausgerechnet werden oder die Formel
für A in die Formel für die Kraftberechnung mit
eingesetzt werden.
Berechnungen an EWZ
Berechnungen an EWZ
Berechnungen an EWZ
Berechnungen an EWZ
Schaltpläne in der Pneumatik
Schaltpläne in der Pneumatik
• Schaltzeichen:
–sind Grafische Symbole
–sind genormt
–Stellen Bauelemente, Bauteile, Geräteteile, Geräte
und Leitungen in Schaltplänen dar
Schaltpläne der Pneumatik
• Eigenschaften von Pneumatik Schaltplänen:
– Reale räumliche Anordnung der Bauelemente
bleibt unberücksichtigt
– Ermöglichen schnell und einfach die Funktion von
Schaltungen Logisch nachzuvollziehen
Schaltpläne der Pneumatik
• Anschlussbezeichnungen
• Anschluss 1: Druckanschluss
• Anschluss 2: Arbeitsanschluss
• Anschluss 3: Entlüftung
Schaltpläne in der Pneumatik
• Pneumatik-Schaltpläne sind so zu zeichnen
das:
– Diese immer von unten oder rechts lesbar sind.
– Die Verbindungsleitungen möglichst
kreuzungsfrei, gerade, rechtwinklig max. im
Winkel von 45° verlaufen.
Schaltpläne der Pneumatik
– Das die BE, von unten nach oben, dem
Leistungsfluss nach angeordnet sind (Druckquelle
unten, über Signaleingabe und –verarbeitung zu
den Aktoren oben)
Betriebsmittelkennzeichnung
Schaltpläne der Pneumatik
• Betriebsmittelkennzeichnung
– Dient der Wiedererkennung der im Schaltplan
eingezeichneten Bauelemente in der Anlage
– Die Bauelemente in der Anlage sind genauso zu
beschriften wie im Schaltplan, zusätzlich kann ein
Anordnungsplan bei der Identifikation der
Bauelemente in der Anlage behilflich sein
Übung 1
Lösen Sie die Übungsaufgabe 1
Stückliste
Pos. Bezeichnung Stück
1 Druckquelle 1
2 Wartungs- oder Aufbereitungseinheit 2
3 Schalldämpfer 3
4 3/2-Wegeventil, federrückgestellt, über Hebel betätigt (NC) 4
5 Einfachwirkender Zylinder ausfahrend 5
Betätigungsarten von Wegeventilen
Übung 2
Lösen Sie die Übungsaufgabe 2
Übung 2
Stückliste
Pos. Bezeichnung Stück
1 Druckluftquelle 1
2 Wartungs- oder Aufbereitungseinheit 1
3 Schalldämpfer 2
4 3/2-Wegeventil, Hebelbetätigt mit Raste 1
5 3/2-Wegeventil, einseitig Pneumatisch betätigt, Federrückgestellt 1
6 Einfachwirkender Zylinder ausfahrend 1
Übung 2
• Federrückgestellte Wegeventile behalten die
Schaltstellung a nur so lange diese betätigt
werden
• Wegeventile mit Raste behalten Ihre neue
Schaltstellung solange bei, bis diese erneut
betätigt werden – sie haben ein
Speicherverhalten
Übung 2
• Gegeben:
– d1 = 58mm ≙ 5,8cm
– FF = 90N
– F = 1230N
Übung 2
• Gesucht:
– pe in bar
Übung 2
Übung 2
Doppeltwirkender Zylinder
DWZ
• Vorteile:
– Es kann in beide Richtungen eine Kraft erzeugt
werden
– Kraft ist über die gesamte Hublänge konstant
– Es sind Hublängen von mehreren Metern
realisierbar
DWZ
• Nachteile:
– Jede Bewegung ist mit dem Verbrauch von
Druckluft verbunden
– Keine definierte Position bei Energieausfall
DWZ
• Endlagendämpfung
– Um eine Selbstzerstörung der Zylinder zu
verhindern
– Bei kleinen Zylindern können es elastische
Kunststoffeinsätze sein
– Sonst Pneumatisch und meist einstellbar
DWZ - Wirkungsgrad
DWZ - Wirkungsgrad
• Bei Umwandlungsprozessen treten immer
Verluste z.B. durch Reibung auf
• Ist (im Bezug auf DWZ) das Verhältnis
zwischen theoretischer Kraft und wirksamer
Kraft
DWZ - Wirkungsgrad
• Wird als Faktor (z.B. η=0,9) oder auch in
Prozent (z.B. η=90%) angegeben
• Der Wirkungsgrad ist immer kleiner 1 bzw.
100%
DWZ - Wirkungsgrad
DWZ - Kräfteberechnung
DWZ - Kräfteberechnung
• Gegeben:
– d1= 100mm ≙ 10cm
– d2= 25mm ≙ 2,5cm
– η1= 0,9
– η2= 0,85
– pe= 6 bar ≙ 60N/cm2
DWZ - Kräfteberechnung
• Gesucht:
– F1
– F2
DWZ - Kräfteberechnung
DWZ - Kräfteberechnung
DWZ - Kräfteberechnung
DWZ - Kräfteberechnung
Wegeventile
Wegeventile
Übung 3
Lösen Sie die Übungsaufgabe 3
Übung 3
Stückliste
Pos. Beschreibung Stück
1 Druckluftquelle 1
2 Wartungs- oder Aufbereitungseinheit 1
3 Schalldämpfer 3
4 3/2-Wegeventil Hebel betätigt, Federrückgestellt (NC) 1
5 5/2-Wegeventil einseitig Pneumatisch betätigt, Federrückgestellt (NC) 1
6 Doppeltwirkender Zylinder mit einseitig herausgeführter Kolbenstage 1
und beidseitig einstellbarer Endlagendämpfung
Übung 3
• Gegeben:
– d1= 32mm ≙ 3,2cm
– d2= 12mm ≙ 1,2cm
– η1= 92% ≙ 0,92
– η2= 90,7% ≙ 0,907
– pe= 5,5 bar ≙ 55N/cm2
DWZ - Kräfteberechnung
• Gesucht:
– F1
– F2
DWZ - Kräfteberechnung
DWZ - Kräfteberechnung
DWZ - Kräfteberechnung
DWZ - Kräfteberechnung
Übung 4
Lösen Sie die Übungsaufgabe 4
Übung 4
4 2
14 12
5 1 3
2 2
1 1
3 3
Übung 4
• Das 5/2-Wegeventil beidseitig pneumatisch
angesteuert Speichert immer die letzte
Eingabe, indem es seine Position, auch bei
Energieausfall, beibehält bis eine neue
Eingabe, welche die Position verändert
vorgenommen wird.
Übung 4
• Da ein kurzer Impuls zum umschalten
ausreicht werden diese Ventile auch
Impulsventile genannt.
UND - Verknüpfung
UND - Verknüpfung
• Nur wenn an allen Eingängen gleichzeitig ein
Signal anliegt, liefert auch der Ausgang ein
Signal
• In der Pneumatik mit Reihenschaltung von
Wegeventilen oder mit Zweidruckventilen
realisierbar
Zweidruckventile
Zweidruckventile
• Wird nur einer der beiden Eingänge mit Druck
beaufschlagt so sperrt das Sperrelement die
Verbindung zum Ausgang
• Liegt an beiden Eingängen ein Druck an so
wird der geringere der beiden Drücke zum
Ausgang weitergeleitet
Zweidruckventile
• Werden z.B. bei Zwei-Hand-Steuerungen aber
auch bei anderen Sicherheitsschaltungen
eingesetzt.
Zweidruckventile
• Die beiden Eingänge bekommen die
Anschlussbezeichnung 1 und der Ausgang die
Bezeichnung 2.
• Die Kennbuchstaben nach DIN 81346-2 sind
KH
Übung 5
Lösen Sie die Übungsaufgabe 5
Übung 5
4 2
14
5 1 3
2
1 1
2 2
1 1
3 3
Zweihandsteuerungen
• Zweihandsteuerungen werden als
Sicherheitseinrichtung in Anlagen eingebaut.
So soll die Lage beider Hände während eines
Willensabhängen Prozesses (wie z.B. Pressen
oder Stanzen) fest definiert sein.
Zweihandsteuerungen
• Es soll ein eingreifen in die Maschine
verhindert und somit eine möglich
Gefahrenquelle mit dem Potential schwerer
Verletzungen eliminiert werden.
ODER - Verknüpfung
ODER - Verknüpfung
• Es wird am Ausgang ein Signal ausgegeben
wenn an einem der Eingänge oder auch an
mehreren Eingängen ein Signal anliegt.
• In der Pneumatik ist diese Verknüpfung durch
ein Wechselventil realisierbar.
Wechselventil
• Wenn an Eingang 1 oder an Eingang 2 ein
Druck anliegt so wird dieser zum Ausgang
weitergeleitet
• werden beide Eingänge mit Druck
beaufschlagt so liegt auch am Ausgang ein
Druck an
Wechselventil
• Die beiden Eingänge bekommen die
Anschlussbezeichnung 1 und der Ausgang die
Bezeichnung 2.
• Die Kennbuchstaben nach DIN 81346-2 sind
KH
Übung 6
Lösen Sie die Übungsaufgabe 6
Übung 6
4 2
14 12
5 1 3
2 2
1 1 1 1
2 2 2 2
1 1 1 1
3 3 3 3
Stückliste
Pos. Bezeichnung Stück
1 Druckluftquelle 1
2 Wartungs- oder Aufbereitungseinheit 1
3 Schalldämpfer 6
4 3/2-Wegeventil einseitig Hebel betätigt, Federrückgestellt (NC) 4
5 Wechselventil 2
6 5/2-Wegeventil beidseitig Pneumatisch betätigt 1
7 Doppeltwirkender Zylinder mit einseitig herausgeführter Kolbenstage 1
und beidseitig einstellbarer Endlagendämpfung
Übung 6
• Das Wechselventil kann nicht durch ein
einfaches T-stück ersetzt werden, da dann
unter umständen der Drück über den
Schalldämpfer des jeweils anderen Ventils
entweicht. Somit wäre die Schaltung nicht
Funktionstüchtig.
Drosselrückschlagventil
Drosselrückschlagventil
• In eine Richtung sperrt das Rückschlagventil,
so das die Luft durch die Einstellbare
Drosselstelle strömen muss
• In die andere Richtung öffnet das
Rückschlagventil, so das die Luft fast
ungehindert durch das
Drosselrückschlagventil strömen kann
Drosselrückschlagventil
• Drosselrückschlagventile erhalten die
Kennbuchstaben RZ
• Der Druckanschluss zum Ventil wird mit der
Zahl 1 bezeichnet
• Der Anschluss welcher zum Zylinder führt wird
mit der Zahl 2 bezeichnet
Drosselungsarten
• Zuluftgedrosselt ausfahren
Drosselungsarten
• Abluftgedrosselt einfahren
Drosselungsarten
• Zuluftgedrosselt einfahren
Drosselungsarten
• Abluftgedrosselt ausfahren
NICHT - Verknüpfung
Übung 7
Lösen Sie die Übungsaufgabe 7
Übung 7
4 2
14
5 1 3
2
3 1
1 1
1
3
Drosselungsarten
• Bei der Zuluftdrosselung kommt es zum
sogenannten ruckgleiten (stick-slip-effekt) des
Zylinders
• Außerdem kann es zu unkontrollierten
Bewegungen bei wechselnder Belastung
kommen
Drosselungsarten
• Deshalb ist eine Abluftdrosselung zu
bevorzugen
• Der Zylinder ist in dem Fall Pneumatisch
eingespannt
Übung 8
Lösen Sie die Übungsaufgabe 8
Übung 8
2
12
3 1
1 1
2 2
1 1 3
3
Differentialschaltung
• Nach der Formel F=pe*A ist die Kraft bei
gleichem Druck umso größer, je größer die
Fläche ist, welche mit diesem beaufschlagt ist
Diffentialschaltung
• Da die Kolbenfläche größer als die
Kolbenringfläche ist, fährt der Zylinder aus
wenn beide Flächen mit Druck gleicher höhe
beaufschlagt werden.
Kräfteberechnung
• Gegeben:
– d1= 32mm ≙ 3,2cm
– d2= 12mm ≙ 1,2cm
– pe= 6 bar ≙ 60N/cm2
Kräfteberechnung
• Gesucht:
– F1
Kräfteberechnung
Kräfteberechnung
Kräfteberechnung
Differentialschaltung
• Vorteile:
– Zylinder fährt schneller aus
– Zylinder verbraucht weniger Druckluft beim
ausfahren
Differentialschaltung
• Nachteile:
– Beim ausfahren steht kaum Kraft zur Verfügung
Endlagenabfrage
2
2
1 3 1 3
Übung 9
Lösen Sie die Übungsaufgabe 9
Übung 9
1
4 2
14 12
5 1 3
2
1 1
2 2 2
1 3 3 1 1 3
GRAFCET
GRAFCET
GRAFCET
•Es ist immer nur ein Schritt aktiv
•Jedem Schritt können beliebig viele Aktionen
anhängen
GRAFCET
•Neben linearen Abläufen sind auch alternative
oder parallele Verzweigungen möglich
•Können auch Hierarchisch strukturiert sein
GRAFCET
GRAFCET
• Startschritt gibt die Ausgangsstellung einer
Steuerung an
• Schritt kann Alphanummerisch bezeichnet
werden (meist fortlaufende Zahlen)
• Transition Übergang zwischen zwei Schritten
mit Namen und Weiterschaltbedingungen
GRAFCET
GRAFCET
• Jedem Schritt werden eine oder mehrere
Aktionen zugeordnet
• Es gibt kontinuierlich wirkende und
speichernd wirkende Aktion
Kontinuierlich wirkende Aktionen
• Kontinuierlich wirkende Aktionen werden
über eine definierte Zeitspanne ausgeführt
und an deren ende automatisch mit beendet
• Variable erhält nur den Wert 1 solange der
Schritt aktiv ist, sonst erhält sie den Wert 0
Kontinuierlich wirkende Aktionen
Speichernd wirkende Aktionen
• Speichernd wirkende Aktionen werden zu
einem bestimmten Zeitpunkt einmal
ausgeführt
• Zur Rücknahme des Aktionsbefehls ist ein
weiterer Befehl erforderlich
Speichernd wirkende Aktionen
• Der Wert der variable wird solange
gespeichert, bis er durch eine andere Aktion
verändert wird
GRAFCET
Alternativ-Verzweigung
Alternativ-Verzweigung
• Es wird je nach erfüllter Transition nur einer
der möglichen „Wege“ durchlaufen
Parallel-Verzweigung
Parallel-Verzweigung
• Es werden alle „Wege“ Parallel durchlaufen
und erst in den nächsten Schritt
übergegangen wenn alle „Wege“ fertig
durchlaufen sind
Schaltalgebra
Beispiel Mögliche Darstellung
S1 UND S2 S1*S2 bzw. S1^S2
S1 ODER S2 S1+S2 bzw. S1˅S2
S1 ODER aber S2 UND zusätzlich S3 (S1+S2)*S3 bzw. (S1˅S2)^S3
Negierung
GRAFCET - Übungsaufgabe
• Erstellen Sie zu den Übungsaufgaben 1; 4 und
6 einen GRAFCET
GRAFCET zu Ü1
GRAFCET zu Ü4
GRAFCET zu Ü6
Übung 10
Lösen Sie die Übungsaufgabe 10
Übung 10
2 2
1 1
4 2
14 12
5 1 3
2 2
1 1
1 3
2 2 2
1 1 3 1 3
3
Übung 10
Druckschalter
2
12
3 1
Über die Größe der Eingestellten Federkraft,
wird der Druck, der zum umschalten des Ventils
erforderlich ist, bestimmt.
Druckschalter
• Ist der Druck am Steuereingang 12 groß genug
da wird das Ventil umgeschaltet
Übung 11
Lösen Sie die Übungsaufgabe 11
Übung 11
4 2
14 12
5 1 3
2
1 1
2
2 2
12
3 1
3 1 1 3
Stückliste
Pos. Bezeichnung Stk.
1 Druckluftquelle 1
2 Wartungs- oder Aufbereitungseinheit 2
3 Schalldämpfer 5
4 3/2-Wegeventil einseitig Hebel betätigt, Federrückgestellt 1
5 3/2-Wegeventil mit Rollenhebel, Federrückgestellt 1
6 3/2-Wegeventil, Pneumatisch Vorgesteuert mit einstellbarer 1
Federrückstellung
7 Zweidruckventil 1
8 5/2-Wegeventil beidseitig Pneumatisch betätigt 1
9 Manometer 1
10 Einstellbares Drosselrückschlagventil 1
11 Doppeltwirkender Zylinder mit einseitig herausgeführter Kolbenstage und 1
beidseitig einstellbarer Endlagendämpfung
Zeitglieder
• Anzugsverzögerung:
– Wenn am Steuereingang Druck anliegt läuft erst
die eingestellte Verzögerungszeit tva ab, bevor das
Zeitglied Schaltet und am Ausgang ein Druck
anliegt
– Wenn der Druck am Steuereingang wegfällt dann
wird gleichzeitig auch der Ausgang wieder
Drucklos
Anzugsverzögerung
2
1 2 12
1 3
Rückfallverzögerung
• Liegt am Steuereingang ein Druck an so wird
auch der Ausgang sofort geschaltet
• Sobald der Druck am Steuereingang wegfällt
beginnt die Verzögerungszeit tvr abzulaufen
• Mit ablaufen der Verzögerungszeit wird der
Ausgang wieder druckfrei geschalten
Rückfallverzögerung
2
12
1 2
1 3
Anzugs- und Rückfallverzögerung
• Nachdem ein Signal auf den Steuereingang
angelegt wird läuft erst tva ab bevor am
Ausgang ein Druck anliegt
• Fällt das Signal am Steuereingang weg so läuft
die Zeit tvr ab, mit ablaufen der
Verzögerungszeit wird auch der Ausgang
Druckfrei geschalten
Anzugs- und Rückfallverzögerung
2
1 2 12
1 2
1 3
Übung 12
Lösen Sie die Übungsaufgabe 12
Übung 12
4 2
14 12
5 1 3
2
1 1 2
1 2 12
1 3
2 2 2
3 1 1 3 1 3
GRAFCET
Schnellentlüftungsventil
• Schnellentlüftungsventile werden direkt an
den Zylinder angebaut
• Sie leiten die Luft aus dem Zylinder
unmittelbar ins Freie (nicht über das
Wegeventil)
Schnellentlüftungsventil
• der Strömungswiderstand der Abluft wird
verringert und so die Rücklaufgeschwindigkeit
erhöht
• Einsatz z.B. in Pneumatischen Kupplungen
welche sehr schnell schalten sollen
Schnellentlüftungsventil
Übung 13
Lösen Sie die Übungsaufgabe 13
Übung 13
2 2
1 1 3 1
4 2 4 2
14 12 14 12
5 1 3 5 1 3
2 2 2 2
3 1 1 3 1 3 1 3
GRAFCET
Stückliste
Pos. Bezeichnung Stück
1 Druckluftquelle 1
2 Wartungs- oder Aufbereitungseinheit 1
3 Schalldämpfer 8
4 3/2-Wegeventil einseitig Hebel betätigt, Federrückgestellt 1
5 3/2-Wegeventil mit Rollenhebel, Federrückgestellt 3
6 5/2-Wegeventil beidseitig Pneumatisch betätigt 2
7 Schnellentlüftungsventil 1
8 Einstellbares Drosselrückschlagventil 2
9 Doppeltwirkender Zylinder mit einseitig herausgeführter Kolbenstage 2
und beidseitig einstellbarer Endlagendämpfung
Übung 14
Lösen Sie die Übungsaufgabe 14
Übung 14
2 2 2 1
1 1 1 2
4 2 4 2
14 12 14 12
5 1 3 5 1 3
2 2 2 2
3 1 1 1 1 3
3 3
GRAFCET
Stückliste
Pos. Bezeichnung Stück
1 Druckluftquelle 1
2 Wartungs- oder Aufbereitungseinheit 1
3 Schalldämpfer 8
4 3/2-Wegeventil einseitig Hebel betätigt, Federrückgestellt 1
5 3/2-Wegeventil einseit. per Leerrücklaufrolle betätigt, Federrückgestellt 2
6 3/2-Wegeventil mit Rollenhebel, Federrückgestellt 1
7 5/2-Wegeventil beidseitig Pneumatisch betätigt 2
8 Einstellbares Drosselrückschlagventil 4
9 Doppeltwirkender Zylinder mit einseitig herausgeführter Kolbenstage 2
und beidseitig einstellbarer Endlagendämpfung
Ende
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!!!